ABHANDLUNGEN DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ل د o ZU GÖTTINGEN. ELFTER BAND ' VON DEN JAHREN 1862 UND 1863. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1864. Mo. Bot. Garden, 1501. ede‏ 0113 علة Dieser elfte Band der Schriften der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen enthält die Abhandlungen, wel- che von ihren Mitgliedern und Assessoren von der zweiten Hälfte des Jahres 1862 an bis Ende 1863 in den Sitzungen der Societät theils vorgelesen, theils derselben vorgelegt worden sind. Aus- züge daraus, so wie die kleineren der Societät mitgetheilten Ab- handlungen, finden sich in den „Nachrichten von der G. A. Uni- versität und der K. Gesellschaft der Wissenschaften“ von den Jahren 1862 und 1863. Das jährlich unter den drei ältesten Mitgliedern wechselnde Directorium der Societät ging zu Michaelis 1862 von dem Herrn Professor Ewald in der historisch -philologischen Classe auf Herrn Hofrath Marx in der physikalischen, und von diesem zu Michae- lis 1863 auf Herrn Hofrath Weber in der mathematischen Classe über. Von ihren auswärtigen Mitgliedern und Correspon- denten verlor die Societät in diesem Zeitraum durch den Tod: D. G. von Rieser in Jena, gestorben am 11. October 1862 im 83. Lebensjahre. Seit 1808 Correspondent in der physikali- schen Classe, seit 1862 Ehrenmitglied. ; a2 IV VORREDE. F. Carlini in Mailand, gestorben am 29. August 1862 im 77. Jahre, seit 1851 Mitglied der mathem. Classe. E. Mitscherlich in Berlin, gestorben am 28. August 1863 im 69. Jahre, seit 1857 Mitglied der physik. Classe. J. Grimm in Berlin, gestorben am 20. September 1863 im 79. Jahre, seit 1825 Corresp., seit 1830 hiesiges ordentl., seit 1837 auswärt. Mitglied in der histor.-philolog. Classe. F. Böhmer in Frankfurt a. M. gestorben am 22. October‏ .ل im 68. Jahre, seit 1853 Corresp., seit 1860 Mitel. der‏ 1863 histor.-philolog. Classe. |‏ L. Döderlein in Erlangen, gestorben am 9. November 1863 im 72. Jahre, seit 1854 auswärtiges Mitgl. der histor.-philol. Classe. C. €. von Leonhard in Heidelberg, gestorben am 23. Ja- nuar 1862 im 83. Jahre. Seit 1806 Corresp. der physik. Classe. L. C. Schröder van der Rolk in Utrecht, gestorben am‏ .ل l. Mai 1862 im 65. Jahre. Seit 1860 Corresp. der physik. Classe.‏ C. Rössler in Hanau, gestorben am 23. August 1863 im 76. Jahre. Seit 1859 Corr. der physik. Classe. D. F. Eschricht in Kopenhagen, gestorben am 22. Februar 1863 im 65. Jahre. Seit 1860 Corresp. der physik. Classe. . C. Rreil in Wien, gestorben am 21. December 1862 im 64. Jahre. Seit 1841 Corresp. der mathem. Classe. C. Rümker in Hamburg, gestorben am 21. December 1862 im 74. Jahre. Seit 1854 Corresp. der mathem. Classe. | J. Geel in Leyden, gestorben am 11. November 1862. Seit 1850 Corresp. der histor.-philol. Classe. P. A. Munch in Christiania, gestorben am 25. Mai 1863 im 52. Jahre. Seit 1859 Corresp. der histor.-philol. Classe. Von den Assessoren verliess Professor 4. Geuther Göt- tingen, indem er einem Rufe nach Jena folgte. VORREDE. V Zu hiesigen ordentlichen Mitgliėdern wurden erwählt und vom K. Universitäts- Curatorium bestätigt: in der mathematischen Classe, die Herren Moritz Stern und Ernst Schering. Zum Ehrenmitglied wurde erwählt und vom K. Curato- rium bestätigt: Herr Peter Merian in Basel. Zu auswärtigen Mitgliedern wurden erwählt und vom - K. Curatorium bestätigt: in der physikalischen Classe : Herr Hermann Ropp in Giessen, seit 1855 Correspondent; in der mathematischen Classe: die Herren Richard Dedekind in Braunschweig, Christoph Hansteen in Christiania, Eduard Sabine in London, Carl August von Steinheil in München, Gustav Robert kirchhoff in Heidelberg, die vier ersteren seither Correspondenten ; in der historisch -philologischen Classe: Herr Ludwig von Maurer in München, seit 1835 Correspondent. Zu Correspondenten für die physikalische Classe wur- den ernannt: ۱ die Herren Thomas H. Huxley in London, Albert Kölliker in Würzburg, Ferdinand Römer in Breslau, Charles Upham Shepard in Amherst (V. St.) Adolph Strecker in Tübingen, Heinrich Credner in Hannover; Alexander Ecker in Freiburg; für die mathematische Classe : Herr Julius Schmidt in Athen. ۷1 VORREDE. Für die historisch-philologische ۰ die Herren Friedr. Ferd. Carlson in Stockholm, Wilhelm Giesebrecht in München, Martin Haug in Poona (Indien), Ludwig Lange in Giessen, Heinrich von Sybel in Bonn. Die im Laufe des Jahres 186%s in den Sitzungen der K. So- cietät theils vorgetragenen, theils vorgelegten Abhandlungen und kleineren Mittheilungen sind folgende: 1862. Am ۰ Am 2. Juli August. Ewald, wissenschaftliche Mittheilungen aus Indien. (Nachr. S. 297.) Wüstenfeld, über die von Medina auslaufenden Haupt- strassen (Bd. XI.) Sartorius von Woaltershausen, Notiz von Dr. von Seebach über ein neues Vorkommen von Analcim. Wöhler, Abhandlung von Dr. Fittig über einige Zersetzungs- producte des Phenyls, und Abhandlung von Dr. Huse- mann: Beiträge zur Kenntniss der schwefelhaltigen Aethy- len - Verbindungen. Nöldeke, über einige ash Arabische Schriften, die Hebräische Sprache ffend. (Nachr. S. 337.) Ewald, Erklärung einiger dual Armenischer Wörter. (Nachr. S. 369.) Wöhler, über den Meteorstein von Bachmut. (Nachr. S. 373.) Wöhler, über die paR: des Acetyléns durch Kohlen- stoffcalcium. (Nachr. S. 374.) Bartling, über die a des Anacahuite-Holzes. (Nachr. 8 375) a über eine griechische Inschrift aus Knidos. (Nachr. S. 376.) Am 2. VORREDE. vo August. Wicke, über die Ausscheidung von Trimethylamin aus Chenopodium vulvaria. (Nachr. S. 379.) — Nöldeke, über Samaritisch- Arabische Schriften über He- bräische Sprache, 2te Abh. (Nachr. S. 385.) L. Meyer, über die Flexion der Adjectiva in der deutschen‏ سب Sprache. (Nachr. S. 382.)‏ . October Leuckart, Corresp. d. Soc., über Echinorhynchus. (Nachr. S. 433.) — Henle, Abhandlung von W. Müller in Kiel, über den fei- neren Bau der Milz. (Nachr. S. 448.) Am 1. Novemb. Ewald, Entzifferung der neuentdeckten Phönikisch-Kypri- schen Inschriften. (Nachr. S. 457.) > Wagner, über das aus Schädelmessungen abzuleitende Hirngewicht intelligenter Männer. (Nachr. 5. 473.) — Wöhler , Bericht über die Meteoriten -Sammlung der Uni- versität. — Derselbe, Abhandlung von Dr. Husemann, über schwefel- haltige-Aethylén- und Methylén-Verbindungen. (Nachr. S. 498.) — G. Curtius, Corresp. d. Soc., Bemerkungen zur griechi- schen Dialektologie. (Nachr. S. 483.) | Am16.Novemb.L. Meyer, etymologische Mittheilungen. (Nachr. S. 513.) Am 22.Novemb.Schönbein, Corresp. d. Soc., über eigenthümliches Verhal- ten des Chlors, Broms und Jods. (Nachr. S. 524.) — . Geuther, über die Bildung des Acetals aus Aldehyd und Alkohol. (Nachr. S. 528.) Am 6. Decemb. Feier des Stiftungstags der K. Societät. (Nachr. 8. 533.) Wagner, die Begründung einer vergleichenden und histo-‏ س | rischen Anthropologie auf umfassenderen und strengeren Grundlagen. (Nachr. S. 557.) aa; Ewald, Nachtrag zu der Entzifferung der neuentdeckten Phönikisch-Kyprischen Inschriften. (Nachr. S. 543.) — Curtius, attische Studien. (Nachr. S. 550 und Bd. XI.) VII VORREDE. 1863. Am 3. Januar. Marx, zur Beurtheilung des Arztes und der Bedeutung der medicinischen Zahlenlehre. (Bd. XI.) un Waitz, über die Vita Ezonis oder Historia fundationis monasterii Brunwilarensis. (Nachr. S. 1.) — — Klinkerfues, über die Störungen der Planeten. (Bd. XI. u. Nachr. S. 17.) Am 10. Januar. Meissner, Mittheilung von Meyerstein und Thiry über die Wärme-Entwickelung bei der Muskelcontraction. (Nachr. et), Am 7. Februar. Ewald, über ein neues Türkisches Werk aus der Grie- chisch-Morgenländischen Münzkunde. (Nachr, S. 25.) سس سے‎ Eee über das vierte Ezrabuch. (Bd. XI. u. Nachr. S. 27.) — — Sauppe, Bedeutung der Anführungen aus Aristoteles Rhe- torik bei Dionysios von Halikarnass für die Kritik des Aristoteles. (Nachr. S. 41.) س‎ — Schmidt, über einige alte Drucke im Rathsarchiv der Stadt Göttingen. (Nachr. S. 28.) س‎ — Henle, Mittheilung von Prof. Krause über Lymphgefässe in Geschwülsten und über die motorischen Endplatten. (Nachr. S. 33.) ee... OR, Mittheilung von Rieth und Beilstein über das "es Zankäthyl. MN دا‎ Am 14. März. Preisaufgaben der Wedekindschen Preisstiftung. ` (Nachr. S. 93.) شه‎ m Grisebach, über einen FRI ی‎ Dimorphismus bei den Farnen. (Nachr. S. 101.) — سا‎ ٠ Wöhler, über ein neues gasa Oya des Siliciums. (Nachr. / s 117) E سس‎ — Sartorius von Waltershausen, über die Krystallform des o Aluminiumeisens und die Krystallformen der Elemente. (Nachr. S. Si VORREDE. IX Am 14. März. Hansteen, auswärtig. Mitglied: eine tägliche und jährliche And کرد 2 Periode in der magnetischen Inclination. (Nachr. S. 117.) Mai. Henle, über das cavernöse Gewebe. (Nachr. S. 125.) — Derselbe, Mittheilung von Prof. Krause über die Nerven- Endigung in den Papillae circumyallatae der menschlichen Zunge. (Nachr. S. 144.) — Sartorius von Waltershausen, über eine eigenthümliche Krystallform des Diamants. (Nachr. 8. 135.) Stern, über die Convergenz‏ سیم S. 136.)‏ — Nöldeke, die Gedichte des Urwa ibn Alward. (Nachr. 8. 143 und Bd. XL) Am 6. Juni. Ewald, über eine Arabische Bearbeitung des vierten Ez- rabuches. (Nachr. S. 163.) — Klinkerfues, über Störungsentwickelungen. (Nachr. S. 181.) => Wöhler, Mittheilung der Hrn. Hübner und Wehrhane über eine Verbindung des Cyans mit Phosphor. (Nachr. S. 183.) Am 17. Juni. Curtius, Ausgrabungsberichte aus Athen. (Nachr. S..187.) —— Am 8. — Am 1. = Geuther, über die Einwirkung von salpetrigsaurem Kali auf salzsaures Diäthylamin. (Nachr. S. 192.) “w Derselbe, über das Verhalten des Kobaltsesquioxyds zu 7 neutralen schwefligsauren Alkalisalzen. (Nachr. S. 196.) Juli. Henle, über die Cowperschen Drüsen. (Nachr. S. 203.) Derselbe, Mittheilung von Prof. Müller über den feineren‏ م Bau der Milz. (Nachr. S. 207.)‏ eh Curtius, Nachtrag zu dem Ausgrabungsbericht aus Athen. (Nachr. S. 215.) August. Wöhler, über Verbindungen des Silieiums mit Wasser- stoff und Sauerstoff. (Nachr. S. 255 und Bd. XI.) = Henle, zur Physiologie der Niere. (Nachr. S. 257.) — Waitz, über eine sächsische Kaiserchronik und ihre Ab- leitungen. (Nachr. S. 261 und Bd. XII.) -=> Sauppe, Inschrift von Halikarnassos. (N = S. 303.) ۹ ۱ VORREDE. Am 1. August. Meissner, über die Bestandtheile des Regenwassers. (Nachr. S. 264.) — — Klinkerfues, über die Bestimmung der absoluten Störun- gen für die Körper des Sonnensystems. (Nachr. S. 268. und Bd. XI.) — Keferstein, über die Geschlechtsorgane von Branchiobdella para- sita. (Nachr. S. 271.) باق اكه‎ Wöhler, Abhandlung von Dr. Beilstein über Trinitrocres- sol und Chrysanissäure und Umwandlung der salicyligen Säure in Saligenin. (Nachr. 8. 275.) Heat جر‎ Geuther, über die einbasischen Säuren. (Nachr. S. 281.) سا سب‎ Curtius, über die Gräber am Wagros bei Athen. مد‎ S. 297.) Ay 14 ‚Oectober.Curtius, weitere Mökheilungen über attische ee (Nachr. S. 349.) E cie Henle, über den Bau und ia Function des menschlichen Oviducts. (Nachr. S. 352.) AN 1. Novemb. Waitz, nachträgliche Bemerkungen zu der Abhandlung über eine sächsische Kaiserchronik. (Nachr. S. 359.) ۳ جد‎ Sauppe, eine griechische Inschrift von Eresos. (Nachr. ne 8, 359.) سح ع ت نش‎ und: Wöhler, über ein neu aufgefundenes Meta iT deien (Nahr; Er FD ê ]ون‎ ae او‎ Kenn مكاي‎ Abhandlung ‚von Dr. Ehlers: über reg hältnisse der polychaeten Anneliden. (Nachr. S. 367.) ami o Wöhler, Abhandlung :von ‚Dr. Beilstein; über eine, neue ی او نمی ی‎ — isomerer Verbindungen ‚aus der ETTA ETERS: sH (Nachr. 8.371). Am 5. Decemb. Feier des Stiftungstages. (Nachr. 5 377) Vê von CS „Wed zum: Gedàchtniss an Jacob Grimm. as "oi زر ee k 3 ; 1 Ba ©‏ د بيو و 0 : م هو خن باه وم 1 8 : 32 اا f TT‏ دك 1 3 VORREDE. XI Bezüglich der von der Königlichen Gesellschaft der Wissen- schaften aufgegebenen Preisfragen ist Folgendes zu berichten: =- Die im December 1859 von der historisch-philologischen Classe für den November 1862 gestellte, das attische Fest- jahr betreffende Preisaufgabe hat einen Bearbeiter gefunden, welcher unter dem Motto: i 11116002 nepoérodrw Oeuwvdv Heöv èyoszóðoruov ۵ der K. Gesellschaft eine Abhandlung eingereicht hat, welche auf 760 Folioseiten die Feste Athens nach ihrer Zeitfolge einer ge- nauen Erörterung unterzieht. : Sie sucht mit kritischer Benutzung aller früheren Forschungen und gewissenhafter Berücksichtigung der neu gewonnenen Hülfsmittel die Kalenderzeit der einzelnen Feste, die ursprüngliche Bedeutung derselben, die eingetretenen Veränderungen so wie das ganze Ceremoniell der Feierlichkeiten zu bestimmen. Ein besonderes Verdienst des Verfassers besteht in der sorgfältigen Ausbeutung der attischen Inschriften, welche bis zum Abschlusse seiner Arbeit bekannt geworden waren. Die- selbe giebt aber nicht nur eine vollstöndigere Vereinigung des gesammten Materials, als sie bisher vorgelegen hat, sondern es sind durch geschickte Verwerthung desselben, durch besonnene Beurtheilung früherer Ansichten und scharfsinnige Combination für manche Punkte dieses schwierigen, aber zugleich für griecht- sche Culturgeschichte so ungemein wichtigen Gebietes antiquari- scher Forschung neue Resultate gewonnen, Wenn in diesen Beziehungen die K. Gesellschaft die einge- reichte Abhandlung gerne als eine ihrer Aufgabe entsprechende und der Wissenschaft förderliche Leistung anerkennt, so ver- schweigt sie doch andrerseits nicht, dass dieselbe nicht vollstän- dig ihren Erwartungen entspreche. Namentlich hatte sie nach den in der Preisaufgabe aufgestellten Gesichtspunkten erwartet, b2 XI VORREDE. dass das attische Festjahr im Ganzen mit den ganz oder theil- weise bekannten Festjahren anderer griechischen Staaten vergli- chen und so das Gemeinsame wie das Unterscheidende möglichst an das Licht gestellt werde; eine Untersuchung, welche auch dar- auf führen musste, den Ursachen nachzuspüren, welche der Ue- bereinstimmung sowohl wie den örtlichen Verschiedenheiten zu Grunde liegen. Der Verfasser ist nach dem Vorgange der Gelehr- ten, welche in ihren Handbüchern denselben Gegenstand behan- delt haben, gleich an die Betrachtung*der einzelnen Feste gegan- gen; es würde seine Abhandlung an wissenschaftlichem Werthe bedeutend gewonnen haben, wenn er der speciellen Betrachtung einen allgemeinen Theil vorausgeschickt hätte, welcher das ganze Festjahr in seinen einfachen Grundzügen, in seinen Analogieen und Besonderheiten betrachtet und dann nach den Hauptepochen seiner geschichtlichen Entwicklung verfolgt hätte. - Eine solche Betrachtung fehlt gerade der historisch-philologischen Literatur, wenn auch manche Vorarbeiten dazu gemacht sind. Diese Betrachtungsweise würde auch den Verfasser veran- lasst haben, manche in der Abhandlung angedeuteten Ansichten klarer und و‎ durchzuführen. So werden mehrfach die Epo- landwirthschaftlich ‚Leben als لت ااي‎ der reli- ihnen ER Ja es tratè Higi in Folge der: besonderen Ansicht des Vf. über den attischen Jahresanfang bedenkliche Widersprüche hervor, welche nicht gelöst sind. Auch werden mehrfach ältere und gaea MEE miea oine dass didaer Unterschied dér Sinise ایس‎ 3 Gesellschaft absichtlich betont hat a htliche ' Darstellung des attischen Festjahr VORREDE. XI langte) im Verhältnisse zu dem antiquarischen, es ist die Ueber- sicht des Ganzen im Verhältnisse zu‘ der Fülle des Einzelnen nicht zu ihrem Rechte gekommen. I; Wenn in dieser Beziehung eine وس نیج‎ der Arbeit wün- ۳ erscheint, damit die für alle Einzelheiten maasgeben- den Gesichtspunkte in einer Einleitung allgemeineren Inhalts zur Geltung kommen, so konnte andrerseits der antiquarische Theil in manchen Punkten abgekürzt werden, namentlich da, wo kunst- archäologisches Material ohne wesentliche Förderung der Unter- suchung hereingezogen wird. Endlich fehlt es auch nicht an ein- zelnen Punkten, wo eine wiederholte Prüfung der aufgestellten Ansichten, die von den bisherigen Ansichten und zum Theil auch von der Ueberlieferung abweichen, dringend zu- wünschen ist. Denn das Hauptverdienst einer Monographie, wie der vorliegen- den, wird immer darin bestehen, dass die sicheren Resultate be- sonnener Forschung sich möglichst klar herausstellen. Die K. Gesellschaft der Wissenschaften glaubt das, was sie an der Abhandlung vermisst, um so ofiner aussprechen zu kön- nen, ohne dem Verdienste des Verfassers zu nahe, zu treten, da derselbe ohne Zweifel sich selbst; bewusst ist, dass er während der anberaumten: Zeit nicht‘ in dem Maase des weitschichtigen Stoffes Herr geworden sei, wie er es selbst wünschen musste. Es wird sich ihm beim Rückblicke auf seine Arbeit von selbst der Wunsch aufgedrängt haben, nach عم‎ mühevollen Durcharbeitung des Einzelnen ein geschichtliches Bild des ganzen Festjahrs nach den oben angedeuteten Gesichtspunkten zu entwerfen, und ge- wiss muss der Umstand, dass es der grosse, den einzelnen That- sachen zugewendete Fleiss ist, welcher die تناو‎ des Gan- zen en hat, auf das Urtheil 5-69 K. eeilibeik einen bestimmenden ‘Einfluss > ae adi XIV VORREDE. Sie erkennt die vorliegende Abhandlung als eine wissen- schaftliche Leistung an, welche durch gelehrte und scharfsinnige Forschung die Bearbeitung eines der wichtigsten und schwierig- sten. Fächer der hellenischen Alterthumskunde. in vielen Punkten fördert, und indem sie überzeugt ist, dass der Verfasser selbst seine Arbeit noch nicht als eine fertige und abgeschlossene an- sieht, sondern derselben durch zweckmäsige Erweiterungen und Abkürzungen, unter. Berücksichtigung der angegebenen Gesichts- punkte und «mit Benutzung verschiedener noch unberücksichtigt gebliebener Hülfsmittel einen höheren wissenschaftlichen Werth zu geben wissen wird, trägt die Königl. Gesellschaft der Wissen- schaften kein Bedenken, dem Verfasser der eingereichten Abhand- lung den ausgesetzten Preis zu ertheilen. ` Bei Eröffnung des mit dem obigen Motto bezeichneten ver- siegelten Zettels nannte sich als Verfasser dieser Abhandlung: August Mommsen, Lehrer zu Parchim. „Für die nächsten Jahre sind von ‚der Königlichen Societät folgende Preisfragen bestimmt: Die für den November 1863 von der physikalischen ag zn gewesene, aber —n gebliebene Frage: Quum: eximiis: Cl. Hofmeister; in alionily Selaginallng genesis satis cognita er re PERS PROTON MENA iT nam: Cryptogamorum vascularium familiae hocce genus vera affinitate jungatur. „Da durch Hofmeister's ausgezeichnete Untersuchung die Entwickelungsge- schichte der Selaginellen zur Genüge bekannt, eine genauere Kenntniss des We- ‘sens der Lycopodien aber bis jeizt von den Botanikern vergebens erstrebt ist, مور‎ wünscht die K: 8: dass nach sorgfältiger Beobachtung des Keimens durch os die Mittheilung neuer Versuche und mikroskopischer Abbildungen die Bedeutung : der E اچ‎ von n Lycopodium nachgewiesen und nn. werde, mit welcher Fe- wird Air den } en 1866 von Nodem aufge VORREDE. XV 0 Für den November 1864 ist von der mathematischen Classe die folgende Preisfrage gestellt: ‚In tabulis numerorum primorum, quoquousque pergitur , semper indeniunlur nu- meri primi, quorum differentia est = 2; unde valde verisimile est seriem horum numerorum nunguam abrumpi. Jam postulat Soc. R. „ul argumentis firmis dijudicetur, utrum multitudo binorum numerorum primorum duobus tantum unitatibus differentium sit infinita necne.“ „In den Primzahlentafeln findet man, wie weit man auch fortgehen möge, im- mer. noch Primzahlen, deren Differens حت‎ 2 ist, und es ist daher sehr wahrschein- ‚lich, dass die Reihe dieser ‚Zahlen niemals abbricht. ‚Die كل‎ Societät wünscht nun, „dass durch strenge Schlüsse entschieden werde, ob die Anzahl der Primzahlen, die nur um zwei Einheiten verschieden sind, unendlich ist, oder nicht.“ Für den November 1865 macht die K. Gesellschaft folgende, von der historisch-philologischen Classe gestellte Preis- frage bekannt: Expetit Societas. Regia accuratam. historiam urbis Damasci ab antiquissimis temporibus usque ad eversum Chalifarum regnum. „Die K. Gesellschaft verlangt: eine ausführliche Geschichte der Stadt Damascus von den äliesten Zeiten bis zum Untergange des Ohalifenreiches.“ | Die Concurrenzschriften müssen vor Ablauf des Septembers der biti ımten Jahre an die Königliche Gesellschaft der Wissen- schaften p rtofrei ei indt sein, begleitet von einem versiegelten Zettel, 71 den N amen und Wohnort des Verfassers enthält und mit dem Motto auf dem Titel der Schrift versehen ist. Der für jede- dieser وج‎ ‚ausgesetzte Preis ‚beträgt E Dukaten. * * * Bis. von Fertaltungäitlen der, توا تمهت‎ Preis- stiftung für deutsche Geschichte für den zweiten Verwaltungs- zeitraum bestimmten Aufgaben sind in Nr. 8 der وسو‎ Nachrichten wiederholt bekannt gemacht worden: XVI VORREDE, Im Anschluss an den im neunten Bande gegebenen Bericht über die Vorarbeiten zu der von der K. Societät übernomme- nen Herausgabe der Gauss’schen Werke ist aus den beiden letz- ten Jahren Folgendes noch zu berichten. Der in obigem Berichte schon erwähnte Prospectus von den Gauss’schen Werken, welcher vorzüglich vom Inhalte des hand- schriftlichen Nachlasses Nachweisung giebt, ist sogleich beim Be- ginn des Drucks veröffentlicht worden. Er befindet sich unsern Nachrichten Nro.4 vom vorigen Jahre beigefügt. Sodann ist der Druck des ersten Bandes, welcher die Dis- quisitiones Arithmeticae enthält, noch im nämlichen ۹1 ahre vol- lendet worden. Endlich sind der zweite und dritte Band jetzt gleichzeitig im im Druck begriffen und der bald vollendete zweite Band würde schon erschienen sein, wenn nicht die für einige Artikel des Nachlasses gewünschte Mitwirkung unseres Collegen Herrn Rie- mann durch dessen aus Gesundheitsrücksichten gebotenen Aufent- halt in Italien uns längere Zeit entzogen gewesen wäre. Der zweite Band enthält nämlich einen sehr bedeutenden Theil des randse] whe Declan da er dem Prospectus gemäss mit biete der ir in Asithmetik theils selbst veröffentlicht theils i in Handschrift nachgelassen hat. — Von der Redaction der einzel- nen Abschnitte des handschriftlichen Nachlasses wird am geeig- neten Orte in den Werken selbst nähere Auskunft ertheilt werden. ne ak ‚December 2063: | Verzeichniss der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen .aım 1. Januar 1864. Ehren-Mitelieder. Prinz Maximilian von Neuwied, seit 1826. Herzog de Luynes in Paris, seit 1853. Andreas von Baumgartner in Wien, seit 1854. Wilh. Friedr. Rheingraf u. Fürst zu Salm-Horstmar in Coesfeld, seit 1857. Peter Merian in Basel, seit 1862. Ordentliche Mitglieder. , Physikalische Classe. C. F. H. Marx, seit 1833. | Fr. Wöhler, seit 1837. Beständiger Secretair seit 1860. F. Gottl. Bartling, seit 1843. R. Wagner, seit 1843. A.; ‚Grisebach, seit 1851. Far Henle, seit 1853. W. Sartorius von Waltershausen, seit 1856. G. Meissner, seit 1861. 5 ات شش ا ii‏ اليد ولق ب 1+ LET BUNE ETE RHE‏ Mathematische Classe. W. E. Weber, seit 1831. | G. C. J. Ulrich, seit 1845. .;, B. Riemann, seit 1859. (Zuvor Assessor seit 1856.) LE ‚Listing, seit 1861. M. Stern, seit 1862. E. Schering, seit 1862. Historisch - res Classé. H. Ewald, seit 1833. H. Ritter, seit 1840. XVII VERZEICHNISS DER MITGLIEDER C. Hoeck, seit 1841. G. Waitz, seit 1849. W. Havemann, seit 1850. (Zuvor Assessor, seit 1841.) E. Curtius, seit 1856. H. F. Wüstenfeld, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit:1841.) H. Sauppe, seit 1857. J. E. Wappäus, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1851.) Assessoren. Physikalische Classe. E. F. 0. Herbst, seit 1835. C. Boedeker, seit 1857. W. Wicke, seit 1859. W. Keferstein, seit 1861. Mathematische Classe. E. F. W. Klinkerfues, seit 1855. Historisch - philologische Classe. G. Schmidt, seit 1860. Th. Nöldeke, seit 1860. ۰ L. Meyer, seit ۰ Auswärtige Mitglieder. Classe.‏ ا Sir James Clark in London, seit 1837. C. M. Marx in Braunschweig, seit 1837. Carl Ernst von Baer in St. Petersburg, seit 1851. Jean Baptiste Dumas in Paris, seit 1851. (Zuvor Correspondent, seit 1849.) Christian Gottfried Ehrenberg in Berlin, seit 1851. Carl Friedrich von Martius in München, seit 1851. Justus Freiherr von Liebig in München, seit 1851. (Zuvor Corresp. seit 1840.) Ernst Heinrich Weber in Leipzig, seit 1851. a. Carl Friedrich Theodor Krause in Hannover, seit 1852, Wilhelm Haidinger in Wien, seit 1853. _ Carl Friedrich Naumann in Leipzig, seit 1853. 0 Robert Bunsen in Heidelberg, seit 1855. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XIX Elie de Beaumont in Paris, seit 1855. Heinrich Rose in Berlin, seit 1856. Gustav Rose in Berlin, seit 1856. Gustav Magnus in Berlin, seit 1857. G. Forchhammer in Kopenhagen, seit 1857. Louis Agassiz in Boston, seit 1859. Pierre Marie Flourens in Paris, seit 1859. Sir William Hooker in Kew bei London, seit 1859. Sir Richard Owen in London, seit 1859. Adolph Brongniart in Paris, seit 1860. August Wilh. Hofmann in London, seit 1860. H. Milne Edwards in Paris, seit 1861. Hermann Kopp in Giessen, seit 1863. (Zuvor Corresp. seit 1855.) Mathematische Classe. Sir David Brewster in Edinburgh, seit 1826. .ل‎ F. Encke in Berlin, seit 1830. F. G. W. Struve in St. Petersburg, seit 1835. Mich. Faraday in London, seit 1835. Joh. Plana in Turin, seit 1837. Sir John Herschel in Collingwood, seit 1840. (Zuvor Correspondent, seit 1815.) U. J. Leverrier in Paris, seit 1546. P. A. Hansen in Gotha, seit 1849. 7 George Biddel Airy in Greenwich, seit 1851. Charles Wheatstone in London, seit 1854. Joseph Liouville in Paris, seit 1856. E. Kummer in Berlin, seit 1856. (Zuvor Correspondent, seit 1851.) F. E. Neumann in Königsberg, seit 1856. Henri Victor Regnault in Paris, seit 1859. William Hallows Miller in Cambridge, seit 1859. Christian Ludwig Gerling in Marburg, seit 1861. (Zuvor Corresp. seit 1830.) Edward Sabine in London, seit 1862. (Zuvor Corresp. seit 1823.) C. A. von Steinheil in München, seit 1862. (Zuvor Corresp. seit 1837.) Christoph Hansteen in Christiania, seit 1862. (Zuvor Corresp. seit 1840.) Richard Dedekind in Braunschweig, seit 1862. (Zuvor Corresp. seit 1859.) Aug. Robert Kirchhoff in Heidelberg, seit 1862. 62 XX VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Historisch-philologische Classe. Fr. Gottl. Welcker in Bonn, seit 1819. (Zuvor hies. ord. Mitglied, seit 1817.) A. Boeckh in Berlin, seit 1830. Im. Bekker in Berlin, seit 1835. Ed. Gerhard in Berlin, seit 1835. G. H. Pertz in Berlin, seit 1837. C. B. Hase in Paris, seit 1837. François Guizot in Paris, seit 1841. Christian August Brandis in Bonn, seit 1851. Victor Cousin in Paris, seit 1851. PH J. M. Lappenberg in Hamburg, seit 1851. (Zuvor Correspondent, seit 1837.) Leopold Ranke in Berlin, seit 1851. Justus Olshausen in Berlin, seit 1853. Franz Bopp in Berlin, seit 1854. Celestino Cavedoni in Modena, seit 1854. Christian Lassen in Bonn, seit 1860. (Zuvor Correspondent, seit 1850.) Georg Friedr. Schömann in Greifswald, seit 1860. (Zuvor Corresp. seit 1850.) Gottfried Bernhardy in Halle, seit 1860. (Zuvor Correspondent, seit 1854.) Friedrich Ritschl in Bonn, seit 1860. (Zuvor Correspondent, seit 1854.) Wilhelm Wackernagel in Basel, seit 1860. (Zuvor Correspondent, seit 1855.) August Meineke in Berlin, seit 1860. Georg Gottfried Gervinus in Heidelberg, seit 1861. Adolph Trendelenburg in Berlin, seit 1861. Georg vs von Maurer in München, seit 1863. (Zuvor Corresp., seit 1835.) u respondente Pue D Physikalische lakse. Tri take August von Vogel in München, seit 1816. | ۱ W. Lawrence in London, seit 1835. E. Eichwald in St. Petersburg, seit 1841. Robert Willis in London, seit 1844. De Medici Spada in Roi: seit 1847. Carl Theodor von Siebold in München, seit 1850. Hermann Stannius in Rostock, seit 1850. Theodor Schwann in Lüttich, seit 1853. Theod. Ludw. Wilhelm Bischoff in München, seit 1853. Theodor Scheerer in Freiberg, seit 1853. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. XXI Wilhelm Duncker in Marburg, seit 1853. + G. A. Carl Städeler in Zürich, seit 1853. (Zuvor Assessor, seit 1851.) Anton Schrötter in Wien, seit 1856. J. Pelouze in Paris, seit 1856. Henri Sainte Claire Deville in Paris, seit 1856. Axel Erdmann in Stockholm, seit 1857. L. Zeuschner in Warschau, seit 1857. Carl Bergmann in Rostock, seit 1859. Heinrich Helmholtz in Heidelberg, seit 1859. Johannes Hyrtl in Wien, seit 1859. Nicolai von Kokscharow in St. Petersburg, seit 1859. Rudolph Leuckart in Giessen, seit 1859. Eduard Weber in Leipzig, seit 1860. Alfred Wilh. Volkmann in Halle, seit 1860. F. H. Bidder in Dorpat, seit 1860. Carl Schmidt in Dorpat, seit 1860. F. 0. Donders in Utrecht, seit 1860. J. van der Hoeven in Leyden, seit 1860. Joh. Jap. Sm. Stenstrup in Kopenhagen, seit 1860. Hermann von Meyer in Frankfurt a. M., seit 1860. Bernhard Studer in Bern, seit 1860. Heinrich Limpricht in Greifswald, seit 1860. (Zuvor AgNO; seit 1857.) Ernst Brücke in Wien, seit 1861. Emil du Bois Reymond in Berlin, seit 1861. Alexander Braun in Berlin, seit 1861. Franz von Kobell in München, seit 1861. Carl Ludwig in Wien, seit 1861. Hugo von Mohl in Tübingen, seit 1861. Christian Friedrich Schönbein in Basel, seit 1861. Archangelo Scacchi in Neapel, seit 1861. Quintino Sella in Turin, seit 1861. Thomas H. Huxley in London, seit 1862. Albert Kölliker in Würzburg, seit 1862. Ferdinand Römer in Breslau, seit 1862. Charles Upham Shepard in Amherst, V. St., sait 1862. Adolph Strecker in Tübingen, seit 1862. Heinrich Credner in Hannover, seit 1863. Alexander Ecker in Freiburg, seit 1863. XXII VERZEICHNISS DER MITGLIEDER Mathematische Classe. A. Quetelet in Brüssel, seit 1837. A. Th. Kupffer in St. Petersburg, seit 1840. Heinr. Buff in Giessen, seit 1842. Humphrey Lloyd in Dublin, seit 1843. A. F. Möbius in Leipzig, seit 1846. F. G. A. Argelander in Bonn, seit 1846. C. A. F. Peters in Altona, seit 1851. John. Couch Adams in Cambridge, seit 1851. Thomas Clausen in Dorpat, seit 1854. Johann Christian Poggendorff in Berlin, seit 1854. Ludwig Seidel in München, seit 1854. Georg Rosenhain in Königsberg, seit 1856. C. Weierstrass in Berlin, seit 1856. Otto Hesse in Heidelberg, seit 1856. Peter Riess in Berlin, seit 1856. Heinr. Wilhelm Dove in Berlin, seit 1859. William Thomson in Glasgow, seit 1859. John Tyndall in London, seit 1859. Charles Hermite in Paris, seit 1861. Leopold Kroneker in Berlin, seit 1861. Julius Schmidt in Athen, seit 1862. Historisch - philologische Classe: J. Jac. Champollion Figeac in Paris, seit 1812. Wuk Steph. Karadchitsch in Wien, seit 1825. - Freiherr C. L. von Lützow in Schwerin, seit 1885. A. Huber in Wernigerode, seit 1837. Ferd. Jos. Wolf in Wien, seit 1841. F. E. G. Roulez in Gent, seit 1841. Rudolph Roth in Tübingen, seit 1853. Adolph Friedr. Heinr. Schaumann in Hannover, seit 1853. Friedrich Tuch in Leipzig, seit 1853. August Dillmann in Kiel, seit 1857. . J. G. Droysen in Berlin, seit 1857. Moriz Haupt in Berlin, seit 1857. / Wilhelm Henzen in Rom, seit 1857. _ Carl Hegel in Erlangen, seit 1857. DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. G. C. F. Lisch in Schwerin, seit 1857. Otto Jahn in Bonn, seit 1857; Theodor Mommsen in Berlin, seit 1857. A. B. Rangab& in Athen, seit 1857. C. F. von Stälin in Stuttgart, seit 1857. B. von Dorn in St. Petersburg, seit 1859. L. P. Gachard in Brüssel, seit 1859. Johann Gildemeister in Bonn, seit 1859. Th. G. von Karajan in Wien, seit 1859. Franz Palacky in Prag, seit 1859. Theodor Bergk in Halle, seit 1860. Carl Bötticher in Berlin, seit 1860. Richard Lepsius in Berlin, seit 1860. William Cureton in London, seit 1860. Georg Curtius in Leipzig, seit 1860. K. Lehrs in Königsberg, seit 1860. Giovanni Batista de Rossi in Rom, seit 1860. Leonhard Spengel in München, seit 1860. Heinrich Ludolf Ahrens in Hannover, seit 1861. Ludwig C. Bethmann in Wolfenbüttel, seit 1861. Carl Ludwig Grotefend in Hannover, seit 1861. Ernst Jul. Georg von dem Knesebeck in München, seit 1 Max Müller in Oxford, seit 1861. Arnold Schäfer in Greifswald, seit 1861. Friedr. Ferdin. Carlson in Stockholm, seit 1863. Wilhelm Giesebrecht in München, seit 1863. Martin Haug in Poona, Indien, seit 1863. Ludwig Lange in Giessen, seit 1863. Heinrich von Sybel in Bonn, seit 1863. XXII In hal t: Vorrede. | Seite III Verzeichniss der Mitglieder der K. Gesellschaft der Wissen- schaften am 1. Januar 1864 | XVII Abhandlungen der physikalischen Classe: C. F. H. Marz, zur Beurtheilung des Werths und der Bedeu- tung der medicinischen Zahlenlehre 5 F. Wöhler, über Verbindungen des Siliciums mit Wasserstoff und Sauerstoff 67 Abhandlungen der mathematischen Classe. E. F. W. Klinkerfues, über Construction von rer far die kleinen Planeten \ 7 3 E. F. W. Klinkerfues, über Bestimmung der absoluten Störun- gen mit Rücksicht auf die Bahnen, yon grosser eT u centricität und Neigung 7! Ji E 3 eike BHOOL u = sh a ai ae Hari) mH و‎ Pia Abhandlungen der ۱ ده‎ I و‎ F. Wüstenfeld, die von Medina auslaufenden Hauptstrassen 3 E. Curtius, attische Studien 53 H. Ewald, das vierte Ezrabuch nach seinem zeitalter, seinen ۱ Arabischen übersezungen und einer neuen wieder- herstellung 133 ` Th. Nöldeke, die Gedichte des “Urwa ibn Alward 231 ` @. Waitz, zum Gedächtniss an Jacob Grimm. | 1 ABHANDLUNGEN DER PHYSICALISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ELFTER BAND. Phys. Classe. XI. A Zur Beurtheilung des Werths und der Bedeutung der medicinischen Zahlenlehre. Von Dr. Karl Friedrich Heinrich Marx. Vorgelesen in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 3. Januar 1863. k} e grösser der Einfluss wird, den die Statistik mit vollem Rechte in der Medicin gewinnt, desto nothwendiger erscheint es, genau zu prüfen, wie es sich mit der altherkömmlichen medicinischen Zahlenlehre verhält, das Richtige in ihr hervorzuheben, das Unsichere oder Falsche nachzu- weisen und wirkliche Thatsachen von den Ergebnissen eines sanctionirten Auctoritätsglaubens zu scheiden. 0 Die wissenschaftliche Medicin hat es glücklicherweise dahin gebracht, dass sie, wie die Mathematik, die Zahl nicht mehr an sich, sondern nur als Mittel der Grössenbestimmung benutzt und jede allegorische und sym- bolische Bedeutung derselben für unzulässig hält. Die Macht jedoch, welche die Tradition auch in dieser Hinsicht.sich zu erringen vermochte, ist so überwiegend, dass es ohne Zweifel noch von Vielen für vermessen angesehen wird Einsprüche dieser Art zu erheben. Daher wird es um so mehr zur Pflicht, selbst den kritischen Forscher im Gebiete der Arz- neikunde aufzufordern, klar und scharf zu untersuchen, ob in seine für objectiv richtig genommene Lehrsätze nicht blosse Meinungen unbewusst sich eingeschlichen, und ob nicht die angeblichen Resultate der sinnli- chen Beobachtung, festgestellte Gesetze und behauptete Naturwahrheiten nur als Ausflüsse religiöser Lehren, dichterischer oder philosophischer Vorstellungen sich ergeben. A2 4 >. ۳. H MARX, Es ist begreiflich, dass die Aerzte schon frühe darnach strebten für wichtige Objecte ihrer Thätigkeit eine feste Regelmässigkeit, eine ein- fache durch Zahlen zu bestimmende Norm aufzufinden; auch ist es zu entschuldigen, dass in späterer Zeit die für einen werthivollen Besitz erach- tete Zahlenlehre mit, Pietät ‚bewahrt und eine sichtende Beurtheilung der- selben mit ängstlicher Vorsicht gewagt wurde. Unsere Gegenwart fühlt sich durch hemmende Rücksichten kaum mehr gebunden; das in ihr rege Bemühen, die Ursachen der Erscheinungen in ihrem Zusammenhange zu ergründen, äussert sich in unbeschränkter Freiheit. Sogar für die Zu- kunft wird jetzt nur derjenigen Geistesrichtung Anerkennung und Dauer in Aussicht gestellt, welche mit umfassender und durchdringender Ein- sicht die leichtfasslichste Verallgemeinerung verbindet. بر‎ „Indem so mit ‚einer gewissen Begeisterung nach Erleuchtung gerun- gen wird, arbeitet i im Dunkeln, wie ein Versucher, ein mystisches Trei- ben, welches sogar in praktischen Doctrinen Empfindungen statt Gedan- ‘ken, Vorstellungen statt Begriffe, träumerisches Wesen statt Wirklich- keit zu verbreiten sucht, so dass Wachbleiber, Ruhe und Vorsicht nicht genug empfohlen werden können. Ist übrigens die Absicht der im Glau- ben und Ahnen sich Bewegenden auch noch so rein, die Aerzte haben sich vor solchen Einflüssen zu bewahren, um ihre unabhängige Allsei- tigkeit nicht einzubüssen und in enge einseitige Auffassung zu verfallen. Wenn, wie das schon oft geschehen !), die Bedeutung der Zahlen einzig s den lungen des alten und neuen Testaments construirt wird, so ist Hast i im "Voraus damit angezeigt, dass die Theologen mehr auf das kleine ‘Buch, die ‘Bibel, die Aerzte auf das grosse, س‎ der Natur, an- gewiesen sind. ۱ ` Sowenig der, welcher zu einem Kranken gerufen wird, um dessen جوز‎ und Religion sich kümmern soll, sondern um die rascheste und D Ert وی‎ en Sie in einer weitläufigen Abhandlung von Th. Kliefoth: `` Die Zahlensymbolik der heiligen Schrift. In der theologischen Zeitschrift. Jahrg. 8. Schwerin. 1862. H.1. S.1—89. H. 3. S. 341—453. H. 4:8 509-9 í ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 5 siċherste Hülfe, ebensowenig hat der, welcher das Nähere der Krank- heit erkennen will, nach den sie betreffenden Schulansichten zu fragen, sondern nach dem, was die genaueste sinnliche Beobachtung zeigt und die tiefe vergleichende Beurtheilung ermittelt. Wo aber in der Krank- heitslehre die Zahl sich bemerklich macht, da gelingt es schwer, diese für sich kennen zu lernen, oder ihre Anwendung zu constatiren; sie bleibt durch Voraussetzungen oft so verdeckt, durch geheime Anspielun- gen so verworten, dass ohne Beachtung fern liegender Beziehungen, ohne angestrengte Combinationen kein Verständniss zu gewinnen ist. Gerade das, was man von der Zahl erwartet, die ‚bestimmte, einfache Angabe, die concrete, in sich abgeschlossene Genauigkeit, wird in vielen Fällen vermisst. Die Frage, ob und welche Processe der Krankheit in Zahlen sich kund geben, so dass diese mit jener in inniger nothwendiger Ver- bindung stehen, wie das Typische und Periodische gesetzlich sich äussert, kann nur durch die Erfahrung, durch exacte Beobachtungen entschieden ‘werden. Hat man jedoch das hierauf bezügliche, bis zum Erdrücken gehäufte Material bewältigt, so muss man sich das ebenso niederschla- gende als beschämende Resultat eingestehen, dass nur wenige bewährte uralte Erfahrungen, dagegen unzählige auf Treu und Glauben nachge- schriebene Wiederholungen und aus der neuesten Zeit nur a المح‎ ee u— vorliegen. Die Geschichte zeigt Epochen, wo bald die Zahlen in ی‎ Medicin hochgehalten und wie unantastbare Axiome angesehen, bald wieder an- dere, wo sie gerade von gewiegten Aerzten vernachlässigt und bekämpft wurden. Es fehlte selbst nicht an solchen, welche der Ansicht waren, dass bei den vielen Widersprüchen und bei der geringen Ausbeute es besser wäre, die ganze alte Lehre zu ignoriren und fallen zu lassen. Von einem Brechen mit der Vergangenheit dürfte aber unter keinen Umständen die Rede seyn, da jede Gegenwart, soviel sie auch im Erken- nen oder Erfinden Neues und Ueberraschendes vorbringt, nur aus jener geboren wird. Haben auch reformatorische Aeusserungen und Hand- lungen momentane Erfolge, der ruhige Entwicklungsgang wird dadurch 6 AR K. ۲. H. MARX. nur unterbrochen, nicht aufgehoben. ‚Was einmal in der Zeit tiefe Wur- zeln: geschlagen, das wächst organisch weiter und macht seine Metamor- phosen durch. Wie manche Keime erst spät aufgehen, manche Pflanzen erst spät blühen, so bedarf es bei vielen Gedanken und Beobachtungen oft einer langen Dauer, bis sie erweitert und begründet werden. Wer Vertrauen besitzt zu den Erzeugnissen des menschlichen Geistes, wer . weiss, wie aus geringen Anfängen oft das Grösste hervorgeht, der hütet sich vor voreiligem Absprechen und trägt das Seine unverdrossen und unbeirrt bei, dass das: Erworbene erhalten, das Zerstreute gesammelt, geordnet und gelichtet werde. Geringfügige sowohl wie umfassende aus Zahlen hervorgegangene Arbeiten werden, sobald sie für das praktische Leben N utzanwendung versprechen, angestaunt und :gepriesen, : wie z. B. der Schwangerschafts- kalender, die Mortalitätstabellen, die Bestimmungen der Lebensdauer etc. Diese und ähnliche für nahe liegende Zwecke bedeutend gewordene Anleitungen sind aus blossen Vermuthungen und unscheinbaren Ver- suchen allmählich entstanden, und so wird ohne Zweifel auch noch man- che unbeachtete Andeutung der ältern Zahlenlehre ihre Ausführung und erfolgreiche Verwerthung feiern. | Diejenigen, welche der Zahlen fast ausschliesslich sich bedienen, de- ren Wissen und Thun in ihnen besteht, die Mathematiker, empfinden nicht leicht eine Aufforderung mehr in ihnen zu suchen, als sie aussagen. Allein je weiter die Beschäftigung der Menschen vom Rechnen sich ent- fernt, je mehr diese auf das Gefühl und die Speculation angewiesen sind, um so mehr treiben sie damit nicht nur ein Gedankenspiel, sondern eine wahre Abgötterei. Das Verführerische liegt darin, dass durch Zahlen ebenso das allge- mein Fassliche, wie das schwer Begreifbare angedeutet und umschrieben werden kann... Eine durch Zahlen gebildete, gewissermassen mathemati- sche Sprache gewinnt den Anstrich. der Sicherheit und verleiht so den Behauptungen Ansehen und Zuversicht. Je öfter unter dem Anschein der Untrüglichkeit Geheimnissvolles, sinnreich ersonnen, damit verwoben * ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 7 wird, desto gläubiger nimmt die Menge dasselbe hin, und dadurch, dass für die Einsichtsvollern die Zahlenlehre zum Leit- und Stützpunkt wich- tiger Untersuchungen gewählt wird, findet sie auch, bei diesen az und Vertrauen. Sollen nun gleich die Aerzte blos an das sich halten, was die Sinne lehren, so vermögen sie doch kaum allgemeinen Einwirkungen sich zu entziehen, herrschenden Ansichten ihre Huldigung zu versagen, von einer gebieterischen Mode sich auszuschliessen. Indem’ sie mit allen Schichten der Gesellschaft zu verkehren haben, werden sie selbst, gegen ihre bes- sere Ueberzeugung, gezwungen, um vielbesprochene, im Ansehen stehende, Vorgänge sich zu kümmern und das Verständniss derselben sich anzueignen. Wie kaum eine andere Geistesmacht, hat die Zahl in allen Richtungen des Lebens sich ausgebreitet und in jeder mehr oder weniger eine beson- dere Bedeutung erlangt. ۱ Die Anwendung der Zahl verliert sich in das Dunkel der Mythologie und Geschichte. Sie findet sich schon frühe in Beziehung auf astronomi- sche und politische Verhältnisse bei den Babyloniern oder Chaldäern }), bei den Chinesen?), Indern3), Griechen®). Namentlich war es Pythagoras nebst seinen Anhängern, welche da- für wirkten. Pythagoras, um 500 vor Chr., angeblich aus Samos, mit der altägyptischen Weisheit vertraut, soll in Unteritalien einen eigenen Bund zur Erreichung ethischer und politischer ین‎ mit EN Ge- 1) A. Böckh, rn مت‎ a über Gewichte, Münzfüsse und Masse des Alterthums. Berlin. 1838. 8. ` 2) L. Ideler, über die توس‎ der Chinesen. Berlin. 1839. 4. 3) Baillie, Lettres sur lorigine des rm et sur celle ges La l’Asie. Londres. 1777. 8. Ueber die maasslose Annahme der Hindws > von Theilen des me ٤ Körpers und von Krankheitsarten: E Een Gesch. der رز‎ Aufl. 3. zn 1821. B. 1. S. 133. Pie 4) F. G. Welcker, über Zahlen als Ausdrucksart oder Lehrform د‎ Natur- religion. In seiner Griechischen Götterlehre. Göttingen. 18571 Bd. 1. 8.51—56. 8 K. F. H.:MARX. bräuchen gestiftet haben. ı Da von ihm selbst nichts Geschriebenes vorhan- den ist, so enthalten andere Schriften, besonders die des Aristoteles, seine Lebre von der Verbindung der philosophischen Speculation mit der Ma- thematik. Es wird behauptet, dass er zuerst angegeben habe, die musi- kalischen Tonverhältnisse liessen sich durch Zahlenverhältnisse darstellen. Da seine Philosophie einen Haupteinfluss ausübte auf die symbolische wie praktische. Auffassung der Zahl, so ist auch eine Vertrautheit mit den Grundgedanken derselben zum Verständniss der späteren Zahlenlehre un- erlässlich. - Nach ihm seyen. die Prinzipien der Zahlen auch die Prinzi- pien der Dinge; das was an den Dingen erkennbar wäre, sey ihre Zahl; diese halte die Mitte zwischen dem Sinnlichen und dem Gedanken). Unter den Asklepiaden scheint Hippokrates mit der Zahlenlehre be- kannt geworden zu seyn, und ob er gleich mit allen Kräften der reinen Naturbeobachtung zugethan war, ganz konnte er sich dem herrschenden Glauben nicht entziehn. Seine Annahme der kritischen Tage floss aus der UVeberzeugung, dass die eingeborne Heilkraft nach tiefbegründeten Gesetzen vor sich gehe und dass die in der Aussenwelt nach regelmä- ssigen Perioden sich äussernde Macht ebenso im Organismus: wirke. Die zu weite Ausdehnung dieser Lehre und die spätere Ausartung der Zahlenbegriffe überhaupt in vorgefasste Meinungen und in Wahn waren die Folgen einer trüben gedagkenlosan Zeit. ; 1) In der ۱ dem Plutarch zugesch) | sbener Werke, worin- و‎ der grie- chischen Philosophen über Gegenstände der Physik sich finden (de Placitis ' Philosophorum.’ L. I. Cap. 3. Opp. ed. Hutten. Vol. 12. p.352 etc.), heisst es: »Pythagoras macht die Zahlen und die in ihnen liegenden Verhältnisse, welche er Harmonien nennt, zu Prinzipien, die aus beiden zusammengesetzten Dinge aber zu Elementen i in geometrischer Bedeutung. Unter die Prinzipien rech- ` Det er besonders die Monade, oder die Einheit, und die unbestimmte Dyade `. oder die Zwei. Die Natur der Zahl sey ganz in der Zehn begriffen, denn man ` zähle nur: bis. zehn, und wenn man diese erreicht habe, kehre man wieder zur Einheit zurück. « Man vergl. Ch. A. Bran dis, Ueber die Zahlenlehre der Py- thagoreer und Platoniker. Im Rheinischen Museum. Bonn. 1828. Jahrg. 2. S. 208-41 und 8. reh ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 9 Wie aus den Zahlenschnüren der Aegypter und Chinesen christli- che Paternoster wurden, so aus günstigen Zahlen der alten Geheimlehre Verhütungs- und Heilungsmittel }). Die Neupythagoraeer, welche in der Zahlenlehre eine Quelle höhe- rer Weisheit suchten, trugen am meisten zur Ausbildung der Zahlenmy- stik 2 bei. Dieser Cultus ruht- periodenweise, bis er unerwartet wieder begeisterte Anhänger findet. Die neuere Zeit leidet keinen Mangel daran 5). Im Orient gab es eine Zahlentugendkunde 4): l Die christlichen Theologen hielten sich für berufen, die geoffenbarte Religion dadurch zu stützen, dass sie wie in jedem Wort der heiligen Schrift, so auch in den dort عي ا عا‎ einen Zu- 1) Für den Liebhaber solcher Notizen ist arcaba Kopp! in seiner Tarkia critica. Mannhemii. 1829. 4. Pars tertia. De numeris mysterio vel supersti- tione insignibus p. 273—325. Man gebrauchte Amulete mit Zahlen, nament- lich mit der Siebenzahl. — Bei der Bereitung eines Räucherwerks (thymiama) liess man die Anfangsbuchstaben der 7 Planeten eine Rolle -spielen (Kopp a. a. 0. $. 254). — Oleum septem: florum galt als Universalmittel. — Vom Tten Sohne wurde angenommen, dass er eine wunderthätige.Kraft besitze und Kröpfe durch Berührung heilen könne. Beim Ausgraben der Wurzel von Senecio müsse 3 mal ein Vaterunser ~ hergesagt werden. — Um das Podagra zù heben, sey erforderlich 3 mal و‎ -~ mal zu sagen: ‘die Erde behalte das Uebel; das Wohlseyn bleibe in den Füssen. — Zum Stillen des Nasenblutens sey in das Ohr, auf welcher Seite das Bluten Statt findet, 3 mal 9 mal auszusprechen 00x00xau ovzuue. — Be- vor man den Teufel austreibe, müsse man 3 mal sich bekreuzigen und 3 mal 9 mal das Knie beugen. — Ein Epileptischer habe, um von seinem Leiden befreit zu werden, die Arznei zu nehmen und zeig &yov zu rufen u.s.w. 2) M. s.: Theologumena arithmeticae. Accedit Nicomachi Gerasini institutio arithmetica. Ed. Fr. Astius. Lips. 1817. 8. 3) So sagt Kanne (Pantheon der ältesten Naturphilosophie. ‚Tübingen. 1811. S. 54): Als der Geist sich offenbarte als Zeit und Raum, er als Zahl und Figur, und die erkennend schaffende Hand wird nun die zäh- lende, welche den Bau und die Dauer des Weltalls auf Zahlen gründete. 4) Hammer, encyclopädische Uebersicht der Wissenschaften des Orients. Leip- zig. 1804. Th. 1. S. 322. ۱ - Be Phys.. Classe. XI. Bpo 0115 40 كل‎ GAN . | 164 (۱۳۰۱۳۱۲۸ RAȚ; u ai und eine tiefe- Sue Bedeutung zu zeigen,’ sich be- ‚Nach. idem 'Vorgange der Pythagoraeischen. Philosophie könnte man glauben „\dass, später eingehender die. Zahlenlehre wieder. aufgenommen und deren, Wesen entwickelt, worden ‚wäre, ‚dass man gesucht habe; Be- griffe, durch Rechnung zu ‚ermöglichen, einfache Vorstellungen als Zahlen- reihen, Zahlen als: a E Begriffe, zu bilden; ‚allein dem ist nicht 0:. Nux,beiläufig.. geschieht ihrer Erwähnung). Selbst: die Mathemati- > unter.den, Philosophen, wie, z.B. Leibniz), berühren .sie. kaum...‘ -uà Herbart, -ob er gleich eine, eigene ‚Schrift über die Möglichkeit und en nn auf وح سم‎ Abzuwönden, BE 4404. gidoigio Fer تحص‎ höiierkt: Es‏ 61اب 9 einen EIDE den! Measte Caltnsi‏ ده هس TAN e n \gesichichtliche Thatsache, dasi es kein Volk im Alterthume gab, das‏ (saru -yow einzelnen Zahlen: und: Formen; ebenso wie vòn Zahl und Maas einen‏ ago bolischen ‘Gebrauch gemischt hätte.» Fernier (8.132): Nahm man die sicht-‏ har Dinge. für Hüllen‘ des: Unsichtbaren, für- Symbole; so konnten‘ noch viel-‏ mehr’ die’ Zahlen dafür angesehen werden, da:'sie gewissermassen ‘der unmit-‏ : teibarste Ausdruck der göttlichen Weltgesetze ‚sind, also auch auf das gött-‏ liche ‘Denken, den Geist an sich hinweisen!” Kliefoth'sagt (a.'a. O. Heft 1.‏ Die'vorkommenden Zahlen haben keine 'Zahlbedeutung , sondern dienen‏ :)8.3 © als symbolische Bezeichnung begrifflicher,' sachlicher , : dogmatischer Bestim-‏ 1 ‚christliche mS -Tübingen. 1835.‏ هقب ee More); F. &. Aarti‏ rtn ١ mbolische ‚Dignität der Zahlen:an der‏ len © Btiftssüfter ol dien ‚und Kritiken. Jahrg. 1844. 8.315 etc.‏ va im: et Boöthius et: A Pakos cum Platone sic nùmerös extol-‏ Re ab Net-‏ ددر lunt, ut neminem: absque illis: posse recte philosophari‏ © atesheim,‘de occulta philosophia. Lib: II: cap. 2). E Auf seinen aus dem Zusammenliang وا نیون جع‎ Ausspruch: Vetus ver- -bum est, Deum omnia; pondere; ménsura, numero fecisse; wurde- ein beson- ee gelegt (0 Gi» Leibnitii. د‎ piälosophiea instr. J. Æ. Erd- > M. vergl.: ۳۳ Trendelemburg Ueber Leibnizens d f einer: al و‎ en Charakteristik. In den ۳ der 5 یرون‎ der Wiss. zu Berlin. 1856. qg ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. Hi war weit davon entfernt, einen voreiligen’Gebrauch>davon zu’ machen). Nur-indem er’sich's angelegen seyn Hiessj die psychischen Kräfte'ztı eic fassen, strebte er darnach, aus den’ mathematisch" bestimmbäaren Verhält- nissen ihrer Wirksamkeit die ROE oder ee eg und وس‎ vofot Ein BER Blick in di En EN und یا تن‎ Ein- richtungen?) südlicher) wie apey * Völker und Staaten zig ‚die Anwendung der Zahl öfters in so ü hender Gleichförmigkeit 5), dass der Geschichtsforscher sich für berechtigt ' herachtet; ‘die وله امه‎ ae der Verwahdtscheft ug د ی‎ zu ne) Sad ab En ophi‏ رازن in seiner‘ 101 die‏ ع بوسر seine‏ از D Wie wenig er, davon hielt,‏ Philosophie (S. 9), dass; bestimmte Begriffe als Stützpunkte‘ der Untersuchung‏ ی _nöthig seyen „ bevor ein sicheres Denken iiber, die Erfahrungsgegenstände ge‏ lingen könne. Man habe sich an die mathematischen Begriffe gewandt und‏ s0 wäre der seltsame Sats zum Be gekommen: ‚Zahlen ; gern die Erin:‏ = -i0 zipien der Dinge.‏ H.’Bodemeyer, Die Zählen des römischen Rechts." “Göttingen. 1855. 8:‏ رو Nach Huschke (die Verfassung ‚des Königs Servius Tullius.-Heidelberg. 1838.‏ .5 dent,‏ ل i8. 25 Note . 33). wäre. die Zahl 80 seine verfassungsmässig geschlossene in‏ E 5 schen Staat und maassgehend für die Abtheilung im Volke gewesen. ıı. ,‏ Jacob, Grimm, ‚Deutsche Rechtsalterthümer. Göttingen. [ 1828. 8 Kap. ¥‏ )4 Zahlen. S- 207—225. Nach Rogge (über das Gerichtswesen der German, Halle. 1820. $. 32. S. 156) ist die auffallendste Eigenthümlichkeit des ek dass er als’ eine‘messbare Grösse behandelt wird, Sowie die! 5) K. D. Hüllmann (Urgeschichte des Staats. Königsberg. 1817. تج‎ 5: ıv) ' glaubt dafür ‚eine Erklärung zu finden »im Kreislaufe der Zeite. ' Dazu |be- merkt er: »Die enge Beziehung m Gliederbaues der: Urgesellschaft ‚auf die سم سس موی‎ PER: sie durchdri sr ganze 3 ۳ Sagen 9 ۳ Römischen: 7 266 قير‎ 2tr Th. Berlin. 1830. 8: 97) be: hauptet: »Die Zahlengesetze, einmal erkannt, leiten so sicher, dass ich öhne Bedenken 'annehme, jedes —.. MER — = vierfach getheilt gewesen<«. Bi 12 K. F. H. MARX. Der regelmässige in Zahlen ausdrückbare Verláuf der Gestirne und die dadurch bedingte Zeiteintheilung wurde benutzt, um. der mystischen Zahlenlehre Eingang ‚und Zutrauen zu verschaffen. Die heiligen. Zahlen des ‚Orients‘. hatten einen astronomischen und astrologischen Charakter. Die hochgehaltene Siebenzahl der Planeten, die- ser angenommenen Weltmächte und Beherrscher aller sublunarischen Er- scheinungen , wurde um: so mehr in ihrem Ansehen erhalten, als es ge- lang, im Kreise der unmittelbaren , nächsten Vorgänge des Lebens und selbst der Krankheit, jene ‚Zahl gleichfalls nachzuweisen. Indem. unternommen wurde, die Gestalt und die Verhältnisse der Figuren durch Zahlen zu bestimmen, den Punkt durch die Einheit, die Linie durch die Zweiheit, die Fläche durch die Dreiheit etc., fand diese geometrische Auffassung Eingang in der Baukunst, und um so mehr in der Malerkunst!), als schon Pythagoras darauf hingewiesen, dass die ganze Schöpfung in ein System der Zahlenharmonien gebracht werden könne. Da derselbe Philosoph Zahl und Harmonie wie fast gleichbedeutende Begriffe ansah und die sieben Töne des Heptachords für ausreichend hielt, so konnte es nicht fehlen, dass die Musik dem Einflusse der Zahl offen blieb. Die Berechtigung liegt wohl darin, dass die Zahlenverhältnisse der musikalischen Harmonie sich auf die Schwingungsdauer der Schall- wellen beziehen, da die Höhe des Tons von der Zahl der Schwingungen یت‎ die innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Ohr treffen. c ler Dichtkı Be طعا‎ AP EPOS, Bee die Zahl eine Dose; die ar Liebe für die Zahl nicht TOR; بحم‎ mit جع‎ Akte her- 1) Statt anderer. Beweise diene das berühmte Bild von Raphael: der Streit über das heilige Abendmal oder die Offenbarung, in welcher Beziehung I. M. I. Braun (Raffaels Disputa. Düsseldorf. 1859. 8. S. 148) sa »Gerade Zah- en: Beer der Künstler, und: wenn er nicht durch سوت‎ andre 5 Aüeksichten gebunden ist, wählt er immer ungerade«. | DE بي‎ (Philologus. ١ Göttingen. 1859. 1r Supplband. H. 1. S. 74) nimmt usein bestimmtes mit der Zahl drei eng zusammenhängendes Gesetz an. Der Trauergesang, $efvoc, geschah von dreien. „ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 13 vor, dass bei- den verschiedenartigsten Unternehmungen immer wieder darauf zurückgegriffen wird. Wie die nach ‚Sibirien 'geschickten Gefan- genen statt ihrer Namen Zahlen bekommen, so ertheilt man in der De- chiffrirkunst ^) den Zahlen Ziffern und Namen. Die Zahlenchiffre wird für die beste gehalten 2۰ Bei der Herrschaft, welche die Zahlen in weiten Gebieten des Ge- fühls und der Gedanken sich ‘erworben, bei den unzähligen Stützpunkten, die ihnen durch Behauptungen angesehener Auctoritäten zu Theil wurde, und bei dem Festhalten der Menge an gefeierten Ueberlieferungen, ist es kein leichtes Unternehmen anzugeben, :wie.es mit dem Faktischen sich yer- hält, ob überhaupt und welche Zahlen in der Medicin zulässig sind. Die menschlichen Dinge hängen unter. sich so eng zusammen, dass anschei- nend noch so Fernes und Eigenthümliches, wenn die feinen Verbindungs- fäden verfolgt und aufgefunden. werden, aus Nahem und Bekanntem ent- sprungen sich ergeben Beobachtetes. ‚und Ersonnenes wird so oft mit einander verwechselt, dass: der Irrthum, wenn er: nicht frühe nachgewie- sen wird, durch die Dauer eine Art Unfehlbarkeit erlangt. Da in gleichmässiger Aufeinanderfolge so Vieles im Leben wie in der Natur sich bewegt, so wird die gleiche Regel auch in der Krankheit sich offenbaren. Allein es frägt sich, ob die Vorgänge des gesunden wie gestörten Organismus, trotz der 'mannigfachen individuell abweichenden inneren und äusseren Momente, einen so constanten Gang befolgen, dass er durch Zahlen ausgedrückt werden kann; ob der Beginn der Krankheit immerfort‘:so deutlich sich: äussert, dass die Dauer der Tage derselben 1) Nach Klüber (Kryptographik. Tübingen. 1809. S. 57) wählten schon die ١ alten Normänner griechische Zahlen zu ihrer Geheimschrift.’ »Heut zu Tage - ist in der geheimen diplomatischen Correspondenz, unter allen Arten der Ge- heimschrift, die Zifferschrift die beliebteste und gewöhnlichste«. 2) So Martens (Guide diplomatique, 4 ed. T.I. p..80): Le chiffre par nombres vaut mieux encore que les deux autres par les signes et la grille: la quantité des combinaisons y est presque: infinie;: l’emploi en est prompt et facile, tant pour chiffrer que pour dechiffrer. 11 „IALIHAS.dHM d "KUFHÜMARK, auf das genaueste»sich angeben lässt; und ob überhaupt’ gewisse Zahlen, vor andern, in dieser Sphäre als massgebend -sich erweisen, ` Ba Manches‘ ini Laufe. der Zeit schwächer wird, ‘selbst ganz auf- hört, ‘so könnte» auch» das streng” Cyelische in ı لسعو‎ bis zur Un- kenntlichkeit nachgelassen haben. Wie aber, wenn es sich ergeben sollte, dass die E nicht nach dem Fingerzeig’ der sinnlichen Beobachtung, ١ sondern durch 1 ag verführt ihre Erfahrungen 'aufzeichneten ? "Zur Erledigung dieser‘ Bedenken bleibt: nur übrig, mit allem rnit عو دوه‎ ob die Annahmen: in Betreff der Zahlen auf wirklichem Erkennen ‘oder nur auf Herausahnen von 'Naturgesetzen, oder auf Specu- tation, Hang zu Subtilitäten, poetischer Anschauung +), unrichtigen Schluss- folgerungen oder‘gar auf ‘Täusch beruhen; ' ob das Hinneigen zur وج وس‎ in وت‎ Bestreben اج‎ ist, eine einfache; leicht fassliche Ueb timmung der: grossen’ allgemeinen Naturprocesse 2) mit denen ‘der Krankheit zu ۳ oder ob ‚dasselbe aus Befangenheit, un- klarer Einsicht, يي‎ und م عا‎ erwuchs und fortwäh- rend sich behauptet.‘ م‎ ١ د‎ Um bei diesem Zweifeln zu »einer موسو وس‎ zu ee soll nun unternommen: werden; zuerst die einzelnen Zahlen in ihrer angenom- menem Bedeutung nach den verschiedensten Ländern und Religionen in iam rt Zahlen-Concordanz zu. betrachten, und dann diejenigen داشا‎ Medicin, worin- die: Macht der Zahl als selbstverständlich ingenomihen! wird, u. prüfen, ob: darin: nur die Wiederholung m ver- ee r Nat gäng sich ee 22 ۳۹ Göthe (Werke. Ani مانا‎ Das Ba. 6.8: 181) س ی‎ runde, 0 ohelig, oon pans zu w یت نه اومن‎ kommen: in der Bibel sowie in andern alt , ور« اه« Schriften TOUL‏ 114 8 9 Immanuel’ Kant redet im Streit der hilodapbisäien F Facultät mit der theo- logischen (Werke. ‘Leipzig. 1838. B. 1. 8. 263) von: der bedenklichen Zahlen- Kabbala und ' stellt (S. 264) die Frage: Haben die سس‎ Zahlen etwa den Weltlauf bestimmt ? ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U:/D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 15 Die einzelnen Zahlen erhielten’ je;nach den Ländern, Zeiten und Religionsansichten ‚eine. ‚verschiedene Bedeutung; „manchen; wurde, : eine grosse: beigelegt, manchen ‚eine ‚so ‚geringe, .;dass sie, ‚keiner besondern Erwähnung ‚bedürfen, ۱ un oe leihen Von Einfluss war: auch die jes wie „man ‚sich, ihre ‚ Zusammen- setzung dachte 1), und ob die Zahl eine gerade oder ungerade. Die unge- rade, den oberen Göttern heilig, wurde für glückbringend betrachtet?). ‚Für ‚die, Entscheidung der, Krankheiten wurde der. Unterschied, zwi- schen. gleichen und ;ungleichen Tagen ‚in ‚der frühesten Zeit); als, wesent- lich BRERROMIRSM«: ‚indem. .die Be als kritische galten ®). kr OTS geus 9DU Cap Hsu tab, dowd >r °1 Ob 2 B. diè Sieben aus 44 3 oder iis’ 96694-79211 دوز وم واهزر‎ ni 2) Virgilius Maro‘(Bucolica. Eclog. VII. 75): numerodeus impare من‎ > Plinius (Nats, Hist. خرس‎ ۷1۲۲, 6. ed. ,Franzius. ۵۰ 137): vImpares numeros ad, omnia, yehementiores, credimus, ‚In. ‚der ‚Note ist beigefügt: Quare etiam in enndatc, 7۲۶007۲701 et amuletis frequens is numerus occurrit. F. C. Baur (Die christliche Gnosis. Tübingen. 1835. S. 154) bemerkt: »Den Pythagoräern war die ungerade Zahl die volle und‘ vollkommene, die gerade die mangelhafte, ünvollkömmene; “ja sie selbst nannten schon die un- “geráde die männliche und die geräde من‎ weibliche«.' 3) Corn. Celsus (de Medicina: L. II. 4. ed. Targa. Kiki 1806. T. I. p- 112) sagt: Antiqui potissimum impares سب‎ delê, tangaäm tune de aegris judicaretur, Kosiuovs. nominabant. مدوجو‎ ayoh 4 4) Galenus (de diebus deeretorüs. L.I. 8: ed. Kühn. Vol. 9. p: 810) äussert sich dahin: Krankheiten, welche an gleichen Tagen eintreten, > entgehen. sich an ‚gleichen, und wenn an ungleichen , an ungleichen. “” ‘> Baglivi (Praxeos “medicae "الآ‎ 1:8: 1.) erklärt sich sehr rest Per ` dies impares semper moventur nätura sua morbi"äcuti. ۲ Diesen Erfahrungen ‘tfitt, nach eigenen Beobachtungen een تنب‎ Car der Teris “Halu 17 99: 7 5 w دع ند‎ ink او‎ han sarai HN 1 م 0 ا‎ wi 1 TEE PEA SR E 1 سي ان كدي‎ aer mn E ان زو ور‎ A pU x 1032134 TOE EHD MBH تک(‎ bag DE I 16 K. F.H. MARX. Die Zahl 1 wurde als Einheit!) für die Gottheit, für den ursprünglichen Anfang al- ler Dinge angenommen, daher auch für Jupiter); für die Vernunft. weil unveränderlich; so auch für Apollo; für den ersten Körper; für das Feuer im Kern des Weltganzen, für das Centralfeuer. Die Zahl 2 bedeutet den Grund alles Gegensatzes, wodurch das Daseyende entsteht 3), aber auch den Anfang der Mannichfaltigkeit und durch den Gegensatz das Princip der Endlichkeit. Die Artemis wurde darunter verstanden 4). Durch den Dualismus 5) wurde ausgesprochen, dass das Wesen der Dinge in zwei ungleichartigen, ursprünglichen, nicht von einander abzuleiten- den Principien beruhe..: Unter der Zwei begriff man nicht nur die Zwil- lingsbrüder, sondern auch Gerechtigkeit und Billigkeit, weil in gleiche Hälften theilbar®); die Meinung, weil diese veränderlich und unbestimmt; 5) Monas, : 060 Ev. Unter Monaden dachte, man sich einfache, unkörperliche Wesen, die letzten Gründe der Erscheinungen. Wie bei ihnen der dynamische Charakter sich geltend macht, so bei den Atomen der mechanische. Diese wurden für körperlich چ‎ gegenseitig undurchdringlich gehalten. 2) Kopp, Palaeographia $. 275. ai "۷ ‚Zwei Zahlen ‚sagt Böckh (über die Bildung der Weltseele im Timaeos des . „Platon. In den Studien von Creuzer und Daub. Bd. 3. Heidelberg. 1807. S. 37) smd aller Dinge سهد‎ die Einheit und die unbestimmte Zweiheit 4) Wie die Dyas der Diana oder Luna zugeschrieben wurde, woher das o spann von Kindern am Altar, des Mondes, so auch der Jess (Kopp Palaeo- ‚graphia $. 275); aber auch der Sonne, weil Aufgang am Morgen und Unter- gang am Abend. 5) Z. B. Anfang und Ende; Leben und Tod; Vergängliches und Unvergängliches; Tag und Nacht; Mann und Weib; Geistiges und Körperliches, Ideales und Reales, Irdisches und Himmlisches; Böses und Gutes. Dafür bei den Persern Ahriman und Ormuzd; bei den Slaven Belbog und Zernebog. Petrus hält zwei Schlüssel, den des Himmels und der Hölle. 6) Bachofen, das Mutterrecht. Stuttgardt. 1861. 4. S. 131. ZUR BEURTHEIBUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 17 die, Gehässigkeit wegen mein und dein; die arms 1 wegen Seyn und Nichtseyn: Fa Die Zahl 3 umfasst das Vollkommene, weil darin Anfang, Mitte und Ende 9 sie اد‎ das Endliche zu einem Ganzen ab, indem sie das Geschiedene und Entgegen- gesetzte durch ein Vermittlendes verknüpft. Sie dient zur Bezeichnung der höchsten Kraft und selbst des göttlichen Wesens). Die heiligen Gebräuche wurden dreimal verrichtet*). Beim Orakel wurde an die Drei erinnert 5), 1) Der Ausspruch kömmt öfters vor: par numerus mortalis, quia dividi potest. Nach Gerstäcker (Reisebilder. Bd. 3. S. a ist, u Bee E allen Indianerstämmen den bösen Geistern heilig. 2) Plutarch (Sympososiacon. L. IX. Quaestio 3: 2 Hakten.- Wol I p- 404) giebt an: 7 wev وف روهنوة‎ Goyî» ai édo» čyovoaæ xod ومنکه‎ und Martianus Capella (de nuptiis philologiae et Mercurii et de: septem artibus liberalibus L. VIIL $. 731. ed. Kopp. Frefti. 1836. 4. p: ER Trias princeps imparium numerus, perfectusque censendus. ' 3) Die Seele wurde als Dreiheit genommen, nemlich voög, pe&vsg, Jowos; die Naturkraft als Zeugung, Empfängniss, Geburt; das Irdische als Materie, Raum, Zeit; die Zeit als Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. OH Wie bei den Indern Brahma (als Schöpfer), Wischnu (als Erka), ی‎ “(als Zerstörer) die Hauptgottheiten bildeten, so bei den Aegyptern Osiris, ‘Isis, Horus. Nach der christlichen Vorstellung ist Gott Vater. dér Schöpfer, der heilige Geist der Erhalter und Christus der Erlöser. Man vergl.: die göttliche Dreiheit in Zückler, ne naturalis. Bd. 1. Frankfurt. 1860. S. 672—726. Jupiter hat einen dreifachen Blitz in der Rechten, Neptun einen Dreizack; “der Minerva ist das Dreieck heilig. Hermes trismegistus heisst: der ie grosse. Drei Strahlen sind am Haupte Christi; drei Herrscherkrönen an der päbstlichen Tiara, die des Himmels, موسوم‎ der Hölle. le dio ‘katholische Kirche drei Erzengel. 4) Bei drei Göttern musste man nach و ساموت وج‎ oe, 502811 و‎ von Opferthieren wurden ihnen dargebracht, und eine Dreispende von Wein, Milch und Honig. Auch wurden die Opferthiere dreimal herumgeführt. 5) Nicht nur durch den Dreifuss, zgımodıov, sondern manches عن د‎ mit den Worten: a e Phys. Classe. XI. 0 E 175312175 GIH d ال‎ K. F. H MARX Wie das Grosse; selbst Furchtbare 1) dadurch bezeichnet wurde, so auch das Frohe und Heilbringende2), besonders in den Festen und bedeuten- den Anordnungen 5). Die Dreizahl diente staatie "Einrichtungen 8 e ١ او‎ lungen 5), kunstmässigen ge "und der ärztlichen 17). Awol: dem Spotte lieferte sie E او‎ | ۶ 1۱۱91۲۵ HS SASH 28D a pa wird dreiäugig genannt, ‚als Herrscher des Himmels, der Erde und, des Meers; Hekate, die ‚dreigestaltete Göttin. _ Chimära, das Ungeheuer in Lycien, "war aus drei Thieren zusammengesetzt; der Riese Geryon hatte drei Leiber; ‘der Cerberus drei: Köpfe. '2):»Am dritten Tage, heisst es (Hosea. Cap. 6. V. 2), wird der Herr uns auf- richten«e. — Nach 3 Tagen und 3 Nächten ‚wurde Jonas aus dem Bauche des Fisches erlöst (Jona... Cap. 1. V. 17. Cap- 2. V; 11). — - Glückseelige u: e 'hiessén و د‎ ter beati terque felices.— Drei Engel ER zu Abra- Cie ham = Der Seegenspruch: wurde dreimal ertheilt, zgu0«yıov. Die, alben Deutschen verehrten drei Lichtgötter, Othin, Thor, Frigg; wor- über Caesar (de bello gallico. L. VI. ec. 21) bemerkt: Deorum numero eos ‘solos ducunt, quos cernunt et: "quorum صعب لاد‎ juvantur; Solem et Vul- ی‎ canum ‘et Lunam. 3) Alle drei Jahre ۳9 kd 7 der grosse وچمه‎ der Welt gefeiert. Wenn drei Pontifices über eine Religionseinrichtung sich einigten, so wurde‏ نات „zi i) sie gesetzlich. — Tres faciunt collegium. — ; Bei den Deutschen bildeten drei‏ feierliche nn die Form. der Erbeseinsetzung (Rogge, über das Ge-‏ ]3 a: Halle. 1820. S. 105). t Glaube; : ‘Liebe, Hoffnung, und drei 10 e Ostern en , Pfingsten n4) Plato nahm drei Stände, an, Nähr- oder er ی‎ omo, ‘Wehr: oder Kriegsstand, $vux6v, den Lehr- oder Herrscherstand, Aoyıxov. sib By: Man اة‎ nur an äia: dti: Grazien, drei Furien, drei: Parzen: 9 Die Trilogie war bei den Griechen die Verbindung dreier gi, yon de- ra einen 7 denen Mythus darstellt. - | a ifache ۳ is bei iw en, war der der, abai; Männer 1 und | Alt n: riM: vergl. über das mit der Zahl drei eng zusammenhän- 1 ‘beim 6 Leutsch, Aristophar ‚Frösgba اجو‎ mentband zum Philologus- 1860.-.8. 74 we. w. | ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 19 Die Zahl.4 | سوت‎ der, ام عم‎ der höchsten Ordnung und Gesetzmässigkeit, د‎ als Schöpfung, Welt. Im Quadrat liegt, die Signatur des Regelrechten und des formell Vollendeten!). Die Vierzahl umschliesst2) ‚den. ‚Inhalt aller übrigen wesentlichen Zahlen.: : Aus; vier Punkten erhebt sich die mächtige Pyramide. Dem Ordner der Zeit, Hermes, ist das Viereck ge- weiht®). Mit dem Anrufen dieser Zahl wurde der grösste. und heilen 7) Dreimal beugte sich Elias über den Knaben, den man für todt hielt Da den er ins Leben zurückrief (1 Könige. Cap. 17. V.21). — Am dritten Tage Spach ‚der Herr (ebend. Cap. 20. V. 5) soll Hiskia gesund werden. Plinius (Nat. Hist, L. XXVII. 7. ed. Franzius. Vol. 8, p. 156) weiss von der Dreizahl mancherlei Wunder anzugeben: terna despuere -deprecatione in omni medicina mos est, atque ita effectus adjuvare : -incipientes furunculos. ter praesignare jejuna saliva. i Diejenigen ; Aerzte, welche beim -Verlauf ‚wie bei der Behandlung. innerer und äusserer Uebel nach der , Dreizahl (ds«rgızos) sich richteten und- beson- ders alle drei Tage fasten liessen, hiessen Diatritarii. - Sie liessen sich bestim- men diatritis, hoc est intervallis dierum trino numero seryatis (Caelius Au- relianus, Morb. chron. L. I: .ع‎ 8. ed. Amman. Amstelaed. 1709. 4. p. 411). ‚. Vom humor ; triumviralis (Speichel, pankreatischer Saft und Galle) leitet Sylvius de le Boö (Praxeos medicae. L. I. c. 11. Amstelod. 1780. 4. p. 177) durch Aufbrausen Krankheiten ab. 8) So z. B. Accius Plautus (Comoediae: Pseudolus. Act. II. Se. 4); io, io, io = te, te, te, quoi ter, trina, triplicia, tribus- modis. 1) Auf dem Gemälde Raphaels genannt Disputa ist ein Viereck, um das Haupt Gott des Vaters. Buddha, der Weise oder Vernünftige, hält ein Quadrat in der Hand und trägt ein solches auf der Brust (Tab. 23 in Creuzer’s Symbolik). 2) Die Vier wird die Zahl an sich genannt, weil die vier ersten Zahlen zusammen 10 ausmachen. 3) Wie die Vier dem Merkur gehörte (Kopp, Palaeographia £ 275. Lobeck Aglaophamus sive. de. Theologiae mysticae Graecorum causis, T. I. p- 430), so waren seine Bildsäulen , die Hermen, vierseitig. Er hiess der Viereckte (ze- to&ywvoç). a 20 K. F. H. MARX. Eidschwur abgelegt!). Aus vier Ingredienzien bestand das heilige Salböl ünd das heilige Räucherwerk2). In den Gesichten des Ezechiel spielt vorzugsweise die Vierzahl®). Bei u einer Stadt wurde mit ei- nem Pfluge ein Viereck gebildet®). Da in der Vierzahl das Vorbild und die Grundeinrichtung der Na- tur erblickt wurde°), so lag die Aufforderung nahe, sie auch im "Leben nachzuähmen 6) ۱ Von ärztlicher Seite wurde in Betreff dieser so allgemeinen Annah- me keine Ausnahme gemacht 7, und der Aberglaube ermangelte nicht sich derselben zu bemächtigen 3). 1) So bei den Pythagoareern: ‚Ich schwöre bei dem, der unserer Seele verliehen jene Tetraktys, die Quelle der nimmer iger: a wnr (Plutar ch de 'Plaeitis Philosophorum L. I, © 3). Bähr, Symbolik des Mosaischen Cultus. B. 1. S. 129.‏ و 3) Jene hatten vier Flügel, vier Hände, u. s. w. "4) Daher Roma quadrata. M. vergl. Müller, Etrusker B. II. 6. 7. 5. 143. 5) Wie vier Kardinaltugenden: Weisheit, Mässigkeit, Männlichkeit und Gerech- tigkeit, so vier Weltgegenden, 4 Jahreszeiten, 4 Tagszeiten, 4 Elemente, 4 Evangelisten u. s. w. io 6) Der Kanon des Ptolemaeus (x«vav ßacıéwv) zerfällt in 4 Abtheilungen, wor- aus die 4 Monarchien der alten Universalhistoriker hervorgingen (Ideler Handbuch der Chronolögie. B. 1. S. 110). ‚Alle destachen, Völkerschaften wurden in vier Hauptstämme eingetheilt (Van- en, Hernionen, ‚Ingävonen, Istächonen). M. s.: C. R. Sachse, historische is وحمب‎ de deutschen Staats- und Rechts-Lebens. Heidelberg. 1844. S. 18. " Von der tetrarchischen Verfassung im deutschen Reiche. ebend. S. 72.— Ueber die Quaterniones Imperii oder reichsständische Quatuorvirate handelt K. P. Lepsius in seinen kleinen Schriften, herausgegeben von A. Schulz. Magde- burg. B. 3. N. 11. 1855. S 197—217. 7 Lange nahm man in der Medicin 4 Grundflüssigkeiten an: Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle. — Viele Aerzte ertheilten den Rath: vor dem 4ten Tage keine Arznei, wenigstens kein abführendes Mittel zu reichen. — Der 4te Big galt als dies index für den Ten und wurde dies contemplatione 1 us genannt. ۴ 9 Das sogenannte mystische Quadrat oder Planetensiegel, welches alle Grund- ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 21 Die Zahl 5 kömmt unter den Namen die himmlische vor und wird auch als Univer- sum bezeichnet!). Sie war der Minerva heilig, deren Fest 5 Tage dau- erte 2). Ihr, der Jungfrau wegen, wurde am 5ten Tage im Neumonde, als dem unfruchtbaren, keine Ehe geschlossen. Da die Fünf die Verbindung ist der ersten männlichen mit der ersten weiblichen Zahl, so hiess sie auch Ehe 5). Die Neuvermählten flehten 5 Gottheiten um ihren Segen an4). | Beim Zählen wurde die Fünf dadurch mit die erste Anleitung und die grösste Hülfe, weil die fünf Finger darauf hinwiesen 5). Durch den unvergleichlichen Besitz der fünf Sinne aufgefordert, zahlen von 1 bis 9 enthält und wovon das Product einer jeden Reihe das der Diagonale 15 ausmacht, 617 2 1 9 8 | 3 4 wurde als schützendes Amulet gegen Krankheiten getragen. 1) A pente manasse رهم‎ qua voce Universum intelligi (Kopp, Palaeographia. Pars 9. L. I. c. 3. § 267. p. 315). — Ueber die fünf als vods und ovgpavioc Bohlen a..a. 0:1]. S. 226. _ 2) Su: Fo Quinquatrus war tuskischen run: Müller, Etrusker M. 32. 5. 3) ara als,y«&wos. Matrimonium nuncupatur ac nuptiis sacer. esse perhibetur ob paris cum foemina, imparis cum mare similitudinem (P. Bungi Numero- rum Mysteria. Lutetiae Parisiorum. 1618. 4. p. 251. 4) Vor Besteigung des Torus wurden 5 Gottheiten angerufen: Virginensis dea, Prema dea, dea Portunda, dea Venus, deus Priapus. 5) Das Fünfeln ist mit der älteste Ausdruck für Zählen. So bei Homer (Odyss. IV. 412), wo die Göttin, welche auf die Gewohnheiten des Proteus aufmerksam macht, bemerkt, dass dieser, wie er die Robben an den Fingern abgezählt, (Mreurrdooeren) u.8.w. — Reichhaltig in dieser Beziehung ist die Schrift von A. F. Pott, die quinare und vigesimale Zählmethode bei Völkern aller Welt- theile. Halle. BEES aT 22 Kı F; H. MARX. erkannte man freudig in einer Mehrheit von Grossem und Herrlichem die Zahl fünf!). Sie deutet Menge und Ueberfluss. an), Ehrfurcht), Hochachtung *) und Bewunderung 5). Sie verkündet Trost 6) und Hülfe 7). In der mittelalterlichen Mystik erlangte, sie eine innige, Verehrung 3). Das, Pentagramm galt nicht nur als: Symbol ‚der Gesundheit, sondern als Talisman, um Unheil, Krankheiten und böse Geister abzuwehren 7 D Fünf Planeten (denen auch eine besondere Farbe ee wurde: der Venus eine, grüne, dem Mars, eine rothe, ‚dem: Mercur eine gelbe, dem Jupiter eine weisse, dem Saturn eine schwarze); 5 Weltalter; 5 Bücher. Mosis; 5 Sibyllen (die delphische, cumäische, libysche, erythräische, persische); 5 weisse und thörichte Jungfrauen. Der Zeitraum von 5 Jahren (lustrum) war eine und eine Verji 2) Dem Benjamin Tess Tas 3 zul hr Tasen peren als der en Brü- dern (1 Mose. Cap. 43. V. 34); einem Jeglichen gab er ein Feyerkleid, aber dem Benjamin 5 Feyerkleider (ebend. Cap. 45. V. 22). 3) Dem Zeus wurde ein 5jähriger Stier geopfert. 4) Daher das Sprüchwort: sich auf ,5 Schritte nähern. 5) Der ausgesetzte Paris wird 5 Tage von einer Bärin genährt. Fünf Arten der Zeichen (Himmel, Flug der Vögel, Fressen der heiligen Hühner, vier- füssige Thiere, Diren) dienten den Auguren zur Erklärung des Willens der Götter. — Bei Kon-fu-tse ist die 5 als vollkommene Mittelzahl die erste (F. Schlegel, Ueber Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg. 1808. S.145). 6) Die Judith sprach: »betet, dass der Herr in-diesen 5 Tagen sein ا‎ trösten | wolle« (Judith. Cap. 8. V. 26). 7) Osias fordert, dass man 5 Tage der Hülfe erhärre (ebend. Cap- 7 ۲۷۰ 22 und 24). 8) Wegen der 5 Wunden Christi. 9) Dieses Zeichen, nn aus einem dreifachen, in einander verschlungenen Dreieck bestand Lp hiess auch Pentalpha, Pentagon. Es ist ein Fünfeck mit gleichschenklichen Dreiecken. Man gebrauchte dasselbe bei der Zauberei und heftete es unter dem Namen Drudenfuss an Gebäude und Ställe, um sie ‚» vor Behexung zu bewahren. M. vergl. Lange, der Drudenfuss oder das Pen- ` talpha in Böttiger’s Archäologie und Kunst. Breslau. 1828, Bd. 1. S.50—68. ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 23 "girhhis Die Zahl 6 der Venus heilig, 1 kömmt unter dem Namen der bildenden ‚oder hervor- bringenden, wohl auch unter dem der Verehelichung Ý yor’ Der’ 666 Krankheitstag hiess der tyrannische2), weil er keine Entschei: dung zuliess3), wenigstens keine gute), und die grösste Sterblichkeit zeigte). Die Zahl 7 ua als; eine sehr bevorzugte von tief eingreifender یو‎ Sie war für die, Natur das: Zeichen der Weltharmonie®), für die. Menschheit das der Versöhnung und Ausgleichung 7). Dann die Zahl der Erwartung S. 57: wird gezeigt, dass die Pythagoraeer dieses Zeichen für. Gesundheit, عبر‎ überhaupt für Heil ; nahmen und: desselben auch in’ihren Briefen sich ' bedienten. — Interessant ist die Note zu. $. 62, wo: bemerkt wird, dass ein Freund des gelehrten Thorlacius- eine auf einer Gemme befindliche Gruppe von 5.Eseln auf das Pentagon deutete: mevréovoç statt mevsayavoc. , 1) yövınos ووم 3عوة‎ ydwos.. Vergl. Kopp, Palaeographia..$. 275. 2) dies tyrannus ‚oder pseudoeriticus. Galenus: sagt: (de diebus یت نت‎ L.1. Cap. 4. ed. Kühn. Vol. IX. p. 787: ihm sey; es öfters in den Sinn gekommen, die Natur des 7ten en einem u zu vergleichen, die] 69۳ 6ten ‚aber ei- -inem Tyr 3) Galenus gej p- 785. — Derselbe ad Glauconem "۳ e medendi methodo L- 1. e. 16:,,Vel.+ X; ج606 مو‎ ۲ 4) Derselbe de dieb. decret. k 1. 0۶ 2. Vol. IX. p- TIL. يي باد یز‎ u مي‎ Ebend. L. IL c. 7 5), AM, Brassayolus (Comment. in Hippocr. Aphor, IL, 24. RE 1541. fol. p- 250), erzählt: Nos sexcenties 1528 experientiam vidimus in n morbo ommes , fere sexto; die, obiisse. 8) Die grosse Harmonie des Kosmos ee: man; in den 7 Ban. weiche ‚ohne Weiteres die 7 hiessen ‚und den 7 Sphären entsprachen. Kopp Palaco- ‚graphia 8.237.240. 244.— Sieben Töne bilden: Ries sTonleiter: - ‚Die, Leier des Apollo war 7saitig, die Flöte des Pan 7röhri ig. رت‎ Weil a ein, ‚.nisches Ganze bilden , , heisst- die: ‘Şiebenzahl anch die orori 5 e Re- genbogen, als Friedensbogen, hat 7 Farben. SH 1) Der Tte, Tag wurde, als Tag ides ; کیره‎ des Baba gefeiert, Mi- chaelis, Mosaisches Recht, 1۷. 8. 194. — Bähr, Symb. I. S.. 195:; 24 K. F.H. (Ma RX; und ruhigen Ausdauer?), des Erfolgs, deri Entscheidung), des Fertigen 5) und der richtigen Zeit ®). Die Siebenzahl war dem Apollo geweiht 5), weswegen auch die Sonne die, Sieben genannt wurde, Latona hatte ihn am 7ten Tage ‚geboren ê). Bei der Ansicht, dass die Siebenzahl: am Sternhimmel vorgezeichnet sey J, ergab sich die Beeiferung, sie in den verschiedensten Richtungen der Natur und des Lebens aufzufinden und nachzuahmen. Weil sie in sinnlichen Erscheinungen sowohl wie in Mythen, Reli- gionslehren, Staatseinrichtungen, Gebräuchen sich bemerklich macht, wurde sie die vollkommenste, die königliche, die heilige genannt 8). Durch 1) Jacob diente um jede der beiden Töchter Labans 7 Jahre. — In 7 Jahren `` wurde der Tempel Salomon’s gebaut. — Alle 7 Jahre lag der Acker: brach, ‘um von der Arbeit auszuruhen und sich zu erholen (2 Mos. Cap. 23. V. 11). — 7 Monate lang irrte Alexander im Meere herum. 2) Elias lässt seinen Knaben 7 mal ausschauen und beim 7. Ausschauen kömmt die Regen bringende Wolke (1 Könige. Cap. 18. V. 43. 44). — Nachdem Elisa den scheintodten Knaben wieder ins Leben zurückgebracht, »schnaubte« dieser 7 mal (2 Könige Cap. 4. V. 36). — Die Pythia ertheilte ihre Orakel am 7Tten Monatstage. 3) Die Welt wurde in 7 Tagen geschaffen. — Der Ausdruck Nien, Sieg, kömmt ‘für 7 vor. 4) weil angeblich die Stufenjahre durch die Zahl 7 bestimmt würden. 5) Der Tte Buchstabe s (alt für q) war am Tempel zu Delphi مج‎ und derselbe findet sich auch auf Münzen neben Aesculap. 6) Ihre Geburtsschmerzen hörten auf, als die singenden Schwäne des Pactolus die Insel Delos 7 mal umkreist hatten. Apollo heisst &ßdouey&vr. 7) Das natürliche Auge beobachtete die Wandlungen des Mondes, wo jedes Viertel 7 Tage zeigte. Bei Plinius (Nat. Hist: L. II. XCIX. ed Franz. Vol. I. p. © 443) heisst es: multiplex lunaris differentia, primumque septenis diebus. Nach Bohlen ‘(das alte Indien. II. 348) wären bei Indern und Chaldäern die 7 Tage nach den 7 Planeten bestimmt. 3) Cicero bemerkt Kopp (Palaeographia §. 256) septenarium numerum omnium fere nodum esse affirmat. Ebendaselbst ($. 246) heisst es: septena voce dii invocandi. — Der Ausruf für die Glückseeligen war: o tèr quaterque beati. Hammer führt eigene Werke an, welche von dieser Zahl handeln, z. B. Ebn ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 25 die nächsten unentbehrlichen Körper!) wurde das leibliche Bedürfniss, durch die fernsten Dichtungen?) die Phantasie an die Sieben erinnert. Die glänzendsten Wunderwerke 5) und das Grab 4( wiesen auf diese Zahl. Viele Namen der ägyptischen Götter bestehen aus 7 Buchstaben). Die verschiedenartigsten Anordnungen 6), auch christlich religiöse 7), i 7 Nassr el Hamadani (Wiener Jahrb. der Liter. 1848. Bd. 124. S. 71). Er selbst bespricht diesen Gegenstand ausführlich (ebend. Bd. 122. S. 182 — 225. Bd. 123. S. 1—54. Bd. 124. 8. 1—105). Fr. Gedike (Geschichte des Glaubens an die Heiligkeit der Zahl Sieben. In der berlinischen Monatsschrift. Herausg. von Biester. 1791. Bd. 18. 8.494 525) äussert (8.501): »Es ist fast keine einzige Wissenschaft, von der Theo- - logie bis zur Grammatik, von der Astronomie bis zur Geographie, wo nicht eine vermeinte Heiligkeit der Zahl 7 zu Spielereien und Träumereien, aber auch zu wirklichen Irrthümern Gelegenheit gegeben. 1) Man nahm 7 Metalle an: Eisen, Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Quecksilber. 2) 7 magere Kühe folgten den 7 fetten.— 7 Knaben und 7 Mädchen würden von Athen nach Kreta für den Minotaurus gesandt (Hoeck, Kreta. II. 95). — 7 heilige Unterpfänder sicherten die Dauer der aeterna urbs (Creutzer, Symbolik. B.2. S.1005). — Durch die ganze Apokalypse geht die Siebenzahl: 7 Geister vor dem Throne Gottes; 7 Leuchter; 7 ود‎ u. — Die Gno- stiker nahmen 7 Aeonen oder Urzeiten an. 2 3) Sieben Weltwunder wurden angestaunt (die Pyramiden, der Pharos, die Mau- ern Babylons, der Tempel der Diana zu Ephesus, das Mausoleum der Arte- misia, der Sonnenkoloss zu Rhodos, die Statue des olympischen Zeus). Der Tempel des Salomo wurde in 7 Jahren erbaut. — Theben hatte 7 ur س‎ Zu Rom, der Siebenhügelstadt (Septimontium) war das Sühnungsfest zugleich auf 7 Hügeln: Palatium, Velia, Cermalus, Caelius, Fagutal, Oppius, Cispius (Hartung, die Religion der Römer. ۳ 1836. Th. 278: 34). ''4) Der Sarg, in dem Orest lag, war 7 Ellen lang (Bachofen, das Mutterrecht, S. 58); der römische Grabstein hatte 7 Sphären (ebend. $. 350). — Ein deut- sches Heldengrab war 7 Speere lang (Nibelungen 26177 - — Der Säng Heist: - ‘das Haus von 7 Füssen. artin a 5) So z. B: Serapis, Anubis u.s. w. vergl. Kopp, Palai gr. §: 246 und 900 6) Simson wurde mit 7 Stricken gebunden Be man schnitt 3 7 sie س‎ Ajax hatte einen 7häutigen Schild. `7) Sieben Bitten enthält das Vaterunser. س‎ Wegen der 7 Worte am Kreutze Phys. Classe. XI. D 26 | K. F- H.. MARX; sind mannigfach mit der Siebenzahl verbunden. Tugenden?) wie Laster?) wurden darnach eingetheilt. Mit der Siebenzahl sind gesetzliche Normen) wie altherkömmliche Absonderungen in Stände *) und Lehren) verbunden. Abgesehen von der allgemeinen Verehrung, welche die Siebenzahl genoss, fühlten sich die Aerzte noch ganz besonders bewogen ihr ihre Devotion zu bezeugen. Wer sollte mehr als sie den Tag in Ehren hal- ten, an welchem der Heilgott der bedürftigen Welt geschenkt wurde? Den siebenten Tag hatte er sich zur Feier auserkoren 6). Da derselbe in Krankheiten wie mit höherer Einsicht handelnd sich verhält, wurde er mit einem vorsorgenden Könige verglichen 7. Vom 7ten Tage ۵ 7 Schwerter im Herzen der Mutter. — Sieben Freuden und Leiden Mariä. — Sieben Dochte brennen nach dem griechischen Ritus in der Lampe bei der letzten Oelung. — Der Kalvarienberg hat 7 Stationen. — Es gibt 7 Sacra- mente (Taufe, Firmung, Abendmal, Busse, letzte Oelung, Priesterweihe, Ehe), und 7 Betzeiten (horae canonicae: Matutina oder Mette, Prima vor Tertia nach . Sonnenaufgang, Sexta, Nona, 3 Uhr Nachmittags, Vesper und Completorium). 1) Nach Cicero nk Quaestionum L. V. 5) gäbe es 7 Tugenden als : ¦ Bedingnisse eines glückseligen Lebens: juste, modeste, fortiter, sapienter, con- stanter, graviter, honeste. 2) Es werden 7 Todsürden angenommen. — Vergl. auch Sprüche Salomonis - -Cap 6۷ 16-8. 3) Das Tte Jahr beschliesst, nach Römischem Recht, die infantia. — Alle 7 Tage erkohren in Athen die Haupt- und Staatsräthe den fünften Theil ihrer موجه‎ ilmaan, Urgeschichte des Staats. S. 130). — Nach 7 Nächten wur: en Zeiten bei den Alemannischen Centgerichten Ter- gehalten 78 das öffentliche Gerichtsv. en. Erlangen. 1825. 8 ae Am Gerichtsplatz standen 7 Eichen. - ` Es gab 7 Reichskleino- dien (Krone , Schwert, Scepter, Mantel, Kreutz, Lanze, Reichsapfel). ı.4) Die Chinesen, Aegypter, Inder, Perser sind in 7 Klassen getheilt (Mandari- 5 nen, Gelehrte, Krieger, Bürger; Arbeiter, Handwerker, Kaufleute). 5) Auf die 7 freien Künste bezieht sich das Distichon: Gram(matica) loquitur, Dia(lectica) vera docet, Rhe(torica) verba colorat, TREE ut, همه مان بتر‎ numerat, Ge(ometria) ponderat, As T colit astra. 9 وه اس و‎ T. L p. 428-9, Eh diebus decret. L. 1. c. 4. ed. Kühn. Vol. X P 787) Wi: ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 27 eine wesentliche Umänderung der Krankheit, eine Entscheidung, eine Besserung erwartet!); auch bei Wunden ®), selbst bei denen der gefähr- lichsten 5) Art, sah man dann der Heilung entgegen. Wie schon frühe im Oriente der 7te Tag als Erholungstag*) ange- sehen wurde, so auch als Reinigungstag 5(. Eine entscheidende Entfer- nungszeit umfasst, dieser Zahl entsprechend, selbst 7 Jahre ®). Der Glaube an die Macht der 7jährigen Periode wurde die Veran- lassung zur Lehre von den Stufenjahren 7). Die Ausbildung 8) wie Rück- Ùm atv xpıvouévosç, Ñ‏ ۲076 “امبرو yao N Ev oloy dyados us‏ تعسو vis xoldoswg vevar 508 usy&dovs, 7 wmv vip 2710101730. Vielleicht mit deswegen, weil der Regenbogen, als Friedenszeichen, 7 Farben zeigt. — Galenus behauptet, unter Bezugnahme auf die Erfahrungen von - Hippocrates, Heracleides, Philotimos und Diocles, dass der 756 Tag unbe- dingt, zuverlässig, sicher, deutlich und erfolgreich entscheidend sey: due xæ telsimg xatî mioròç xai dxwðúvæç xæ noodnkmg xa’ ههور‎ (de dieb. decret. L. I. 6. 2. IX. p. 775). Der Tte müsse für den Haupttag gehalten werden, nicht blos wegen seiner Zahl und Ordnung, sondern wegen seiner Kraft und Würdigkeit (ebend. c. 4. p. 784). Er sey unter allen der vermögendste (?oyvgorein Ebend. L. I. c. 8. p. 875). 2) Bei Plinius (Nat. Hist. L. XXX. 39. ed. Franz. Vol. 8. p. 534) heisst es: Vulnera recentia conglutinant terreni, adeo ut nervos quoque. abscissos illitis solidari intra septimum diem persuasio sit. 3) Aufgelegte Wolle heile am Tten Tage den Biss eines tollen Hundes (canis rabiosi morsibus inculcata post diem septimum solvitur. Ebend. XXIX. p. 365). 4) 2Mose. Cap. 23. V. 12: »Sechs Tage sollst du deine Arbeit thun, aber des siebenten Tages sollst du feyern«. 5) 4Mose. Cap. 19. V. 19: »Es soll aber der Reine den Unreinen am T7ten Tage besprengen, und ihn am 7ten Tage entsündigen. — Die weibliche Periode machte 7 Tage lang unrein (3 Mose. Cap. XV. V.19. 24. 28). — Der Grind oder Aussatz musste von den Priestern alle 7 Tae besehen idii (ebend. Cap. XII. V. 27. 32). 6) Jesus blieb 7 Jahre lang in Aegypten, um vor den Vefslgungen des Herodes gesichert zu seyn. 7) Schon frühe betrachtete man ik Evolution des Körpers nach Ttägigen und 7monatlichen Abschnitten; die ganze Zeitdauer des menschlichen Daseyns aber D2 یس —— 28 | K: F. H: MARX, bildung des Organismus wurde nach diesen regelmässigen Zeiträumen bemessen. Um die 7, wie um eine Angel, sollte das Leben des Mikro- kosmus sich bewegen. Wer den Gang der menschlichen Dinge ER der wird sich nicht wundern, dass eine so gebenedeite Zahl, wie von ehrwürdigen Bestre- bungen, so auch vom Aberglauben !) und von der Satyre2) ausgebeutet wurde. nach 7jährigen. — Ausführlich handelt darüber Macrobius (Commentarii in Ciceronis somnium Scipionis. ed. Lud. Janus. Quedlinburgi. 8, >43. LE c. 6. N. 62): Hic est numerus, qui hominem concipi formari edi vivere ali ac per. omnes Aa gradus tradi senectae atque omnino constare fecit. Er sagt (p. 51. N. 68): Nach 2 mal 7 Tagen fange das Kind an das Licht zu 1 bemerken; he 7 mal 7 Tagen drehe es den Kopf nach den Gegenständen ; ` nach 3 mal 7 Monaten fange es an zu sprechen; nach 4 mal 7 Monaten zeige sich die Kraft zu stehen und zu gehen; nach 5 mal 7 Monaten wolle es keine ` Muttermilch mehr; nach 7 Monaten Zahnentwicklung; nach 7 Jahren Zahn- wechsel; nach 2 mal 7 Jahren Pubertät u. s. w. Der hohe Werth, den man auf die Stufenjahre legte, geht auch aus deren mannigfachen TE hervor, wie anni genethliaei, natalicii, fatales, cri- tici, heroici, scansiles, scalares, gradarii, climacterici. Ein schönes Gedicht darauf von Solon von Athenä findet sich in W. E. Webers ed der elegischen Dichter der Hellenen. Frankfurt. 1826. EEA يي‎ i `8) Die Da ıer der Schwangerschaftszeit der menschlichen Frucht borist, 7X40 "Wochen , oder ITEM = 28 X 10 = 280 Tagen. | 1) M. vergl. Macrobius a. a. 0. L. Leh 9 Dem Marienkäferchen © „oder Gotteslämmchen (Coccinella septempunctata) wurden, wegen der 7 Punkte, ‚grosse Heilkräfte zugeschrieben. D. So z.B. von J. Swift, Tale of a tube: Section the tenth: I do here humbly ER ۵۳99 for an experiment, that every prince in Christendom will take 7 of E leepest scholars in his dominions, and shut them up close for 7 years in |7 chambers, with,a command to write 7 ample commentaries. En anschauliche Satyre lieferte auf einem Schwarzkunstblatte Corn eli us a: ‚Dusart ] 1704] vergl. Bartsch peintre graveur. Vol. V. p. 487: Ein Narr ı einem Esel mit einer, Eule, einem einäugigen Jungen, an dessen Mund ein ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 29 | و‎ Die Zahl 8 | ward für eine vollkommene!) gehalten und dem Neptun2), aber auch seiner Mutter, der Cybele 5), geweiht. Die uralte Woche der Römer war eine Stägige 4). Am achten Tage wurden die Leichen begraben 5). Bei den Griechen bestand ein Sjähriger Cyclus 6). 8 Die Zahl 9 kömmt als das Fertigmachen, als Zeugungszahl vor 7), daher auch wohl dem Gotte der Kraft, dem Mars, ی‎ 8). Das مم و یم‎ spricht sich in ihr aus 9). Die ge weist aber auch hin auf die Begränzung und das Vorlegeschloss, einem Mann mit einem Schwein und einer و‎ führt die Aufsicht: nos sumus septem. 1) Octonarius numerus , omnium cuborum primus ac perfectus est (Koi pp, Pa- laeogr. $. 227). — Vielleicht wurde wegen des Cubus auch der Begriff der physikalischen Beschaffenheit davon abgeleitet. S. Zeller, die Philosophie der Griechen. 2te Aufl. Th. 1. Tübingen. 1856. S. 321. 2) Kopp §. 275. 3) Kopp 8. 275 f.. 4) Der achte Tag Bone Nundinae. 5) Nachdem sie zuvor 7 Tage in dem vestibulum نسم‎ EE R wurden. S. Har- tung, die Religion der Römer. Erlangen. 1836. Bd. I. S. 46. 6) Die Octaöteris. M. vergl.: Ideler, Handbuch der Chronologie. Bd. I. 8. 294, Bd. 1]. S. 606. T) Nach 9 Monaten offenbart sich das menschlich Gezeugte durch die Geburt; nach 2% 9 Jahren ist der Mensch als reif zu betrachten; nach 7۷ 9 Jahren hört die Zeugungskraft auf. 8) Kopp, Palaeogr. $. 275. vergl. 8. 227. 272. 9) Ursprünglich gab es nur 3 Musen, Töchter des Uranos, nemlich Melete (Nach- denken), Mneme (Gedächtniss), und Aeode (Gesang); später aber wurden es 9, Töchter des Jupiter und der Mnemosyne, nemlich Klio (Geschichte), Eu- terpe (Musik), Thalia (Lustspiel), Melpomene (Trauerspiel), Terpsichore (Tanz), Erato (erotischer. e, e soaa Urania. ره وی‎ Kalliope (Epos). =+ | | i 30 K. F. H. MARX, Ende des Gezeugten!). Sie ist eine der ältesten Zeit- und Festbe- stimmungen ۰ Die Zahl 10 | findet sich als Symbol eines vollkommenen irdischen Daseyns, ‚eines all- umfassenden Verhältnisses 3) und wurde dem Janus zugeschrieben ٩. Die Dauer der menschlichen Schwangerschaft beträgt 10 Mondsperioden 5); im 10ten Monat ist der Embryo reif, das Kind ausgetragen. 1) Die Römerinnen riefen eine Nona an, um der Rechtzeitigkeit der Geburt wil- len. $. Hartung, die Religion der Römer. Erlangen. 1836. Th. 2. 8.232. — In Rom wurde am 9ten Tage (novemdial) die tiefe Trauer (feriae denicales) mit einem feierlichen Mal en — Um die 9te Stunde rief Jesus: es ist vollbracht. 2) 9 Jahre herrschte Minos; alle 9 Jahre stieg er in die Idäische Grotte; 9 Mo- nate verfolgte er die BROKA) ; alle 9 Jahre holten die Kreter ihren Tribut yon sieben Knaben und sieben Mãdchen aus Athen; 3 mal 9 Tage dauerte die Einweihung in die Mysterien. S. Hoeck, Kreta. Göttingen. 1823. Bd. I. S. 246. — Die Ennaëteris oder die enneaterische Periode galt zur Zeit- und Festbestimmung. M. vergl. K. O. Müller, die Dorier. Breslau. 1824. Abth. I. 8. 330. Hoeck a. a O. Bd. L S. 247. Bd. IL S. 120 — In Sparta dauerte das Laubhüttenfest 9 Tage und in jeder Hütte speiseten 9 Bürger. „ „Beiden Römern dauerte > Fest, wo, 2. Buhe von allen Werktagsarbeiten `` Statt fand (Sacrum novendia -feriae ذ‎ ۱ ales), 9 ba 8. Hartung SEK UO TELS 188 Die Zahl der sibyllinischen Bücher war zuerst 9; 6 wurden von der Alten ver- brannt, weil ihr Tarquinius Superbus die geforderte Summe nicht geben wollte, 3) Daher x0ouog genannt. Bähr (Symbolik I. S. 177 und 182) betrachtet die 10 als Bezeichnung der ganzen Summe göttlicher TAPE, welche inner- . halb dieser sahl ihren ee Verlauf machen. En ee‏ ب مو oe iaa‏ زود Bih nach monaten gebornes Kind wurde nicht für 'erbfihig erkannt:‏ ` ` post decem menses natus non admittitur ad patris hereditatem.‏ . ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS UD. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 31 Die Dauer des menschlichen Lebens bis an seine äusserste Gränze theilte man in 10 Abschnitte !). Wie die 10 Finger die Anleitung zum Zählen gaben, so gab die Zehnzahl die zur Eintheilung der Zeit 2) und gesellschaftlicher Verhält- nisse. Wer kennt nicht die 10 Gebote?3) Vom Besitz wurde schon im frühesten Alterthum der 10te Theil als Abgabe dargebracht®). In der Verfassung der Staaten entdeckt man oft diese Zahl 5). Ein Loblied dem Herrn wurde auf dem Psalter von 10 Saiten gespielt ٩۰ Bei den Rö- mern war der 10te Tag ein feierlicher 7). Ungewöhnliche Ereignisse wer- den nicht selten durch die Zahl 10 angedeutet 8). Auch scheint unter der Zehnzahl eine ansehnliche Menge verstanden worden zu seyn $). 1) Der bekannte Spruch lautet: 10 Jahr ein Kind, 20 ein Jüngling, 30 ein Mann, 40 ist wohlgethan, 50 stille stahn, 60 gehts Alter an, 70 ein Greis, 80 schneeweis, 90 Kinder Spott, 100 Gnade Gott. 2) Bei Ovidius Naso (Fastorum L. II. v. 120) heisst es: Annus erat; decimum cum Luna repleverat orbem. Hic numerus magno tunc in honore fuit. Quia tot digiti, per quos numerare solemus. Zehn Monate hatte das älteste, sogenannte Romulische, Jahr.— Zehn war die Berechnung nach dem Mondjahr; 12 nach dem Sonnenjahr.— 10% 10 Jahre machten ein Saeculum, welches als grosses Fest auf dem مرول‎ Martius gefeiert wurde. 3) 2 Mose. Cap. 20. 4) Abraham gab ihn dem Melchisedeck (1 Mose. Cap. 13. V. 20). — Dem Levi- tenstamm wurde er gesetzlich zugesprochen (3 Mose. Cap. 27. V. 30). 5) Die Oberbeamten der Kreter, Kosmen genannt, waren 10 (Aristoteles, Politicor. L. II. c. 7. $. 3. ed.: A. Stahrius. Lips. 1836. Vol. Lp. 48). Decanie war bei den Sueven eine Vereinigung von 10 Familien. Zehn De- canien bildeten eine Centurie (Buchner, das öffentliche Gerichtsverfahren. Erlangen. 1825. S. 25). Zehntner, Decane, hiessen bei den Baiern die Vor- steher der Dorfgemeinden (ebend. S. 26). 6) Psalm 33. 2. 92. 4. 144. 9. 7) Ein dies fastus, an welchem See Prien die drei. Worte: do, dico, addico sprechen, also einen ‚gerichtlichen عع‎ thun durfte. 8) Zehn Jahre irrte Odysseus umher. — Sowohl der Titanenkrieg als der Troische 32 16. F. 1۲, ۷ ۰ Ausser den erwähnten Grundzahlen von 1—10, woraus die andern durch beliebige Zusammensetzung ihre Bedeutung erhielten , sind noch einige besonders hervorzuheben. | So die Zahl 12. Sie soll Sonne!) bedeuten, Macht?), die Gemeinde). Sie wurde Eintheilungsprinzip für das Jahr 4), für die Monate °), für die Stunden ô), selbst für das Alter 7. Man nahm 12 Götter®) an, ebensoviel Titanen, dauerte 10 Jahre. — Von Rom wurden nach Epidaurus 10 Gesandte ge- schickt, um. den Aesculap zu holen, damit die Pest aufhöre, welche bereits 3 Jahre wüthete. Zehn Plagen wurden über Aegypten verhängt. — Die Verbannung erstreckte sich meistens auf 10 Jahre. —- Im Buddhismus und Brahmismus finden sich 10 Incarnationen der Gottheit. `9) So heisst es bei Sacharja (Cap. 8. V. 23): »Zehn Männer aus allerlei Spra- chen der Heiden werden Einen Jüdischen Mann bei dem Zipfel ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Got? mit euch ist.« 1) Nach Alex. von Humboldt bei den Indern. Er bemerkt: (Ueber die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen in Crelles Journ. für Mathematik. Bd: 4. H. 3. Berlin“ 1829. 4. S. 212) Sie haben eine bild- liche Methode, Zahlen durch die Namen von Gegenständen auszudrücken. 2) Zwölf Geier bestimmten dem Romulus die Herrschaft. — Ein Schild fiel vom Himmel: Auf den Rath der NympheEgeria fügt Numa eilf andere hinzu, und die Seuche, welche Rom verheerte, liess nach. 5 Delitsch, Commentar zur Genesis. Ausg. 2. Th. 2. 8. 225: und Kliefoth 7 مه‎ Theol. Zeitschr. 1862. 1. 4.8. 510. 4) Der annus chaldaicus bestand aus 12° الل ديد‎ Geos a. 2.0. 322 CB: 18. D. 53. 3) Nach dem. Sonnenjahr wurden bei den Anpi schön früh - 12 Monate an- : genommen 6) Ideler (Handb. der Chrönolögie Ba. I. S. 85. 225) sagt nach Herodot aus- ` drücklich, dass die 12 Theile des Tages von den Babyloniern zu den Grie- chen kamen. a In 12 Siebenheiten zerfiel, etruskischer Zeitänsicht ٠ gemäss, das ganze Men- 'schenalter, so dass 2 Siebenheiten (14 Jahre) auf die Unmündigkeit, 6 (42 7 Jahre) auf das halbe Lebensalter fielen: Huschke, يشي‎ des Königs Servius Tullius. F g- 1838. S. ۴ . ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 33 Sternbilder 1), Volksstämme ®), Apostel). Dieselbe Zahl findet sich bei den Arbeiten des Herkules und sogar bei den Kategorien ٩ des Denkens. Die Zahl 13 erregt zuweilen Furcht). In indischen ‘und griechischen Mythen zieht sie nicht selten die Aufmerksamkeit auf sich 6). 8) Ueber die 12 Götter Griechenlands s: Ed. Gerhard in den Berliner acad. Abhandlungen, 1842. und darüber Welcker in seiner Griechischen Götter- lehre. Göttingen. 1860. Bd. 2. S. 175. Ferner Preller, das Zwölfgöttersy- stem der Griechen in den Verhandlungen der 9ten Versammlung deutscher Philologen zu Jena. Jena.1847. 4. 8. 48. — E. Schmidt (die Zwölfgötter der Griechen. Jena. 1859) führt sie folgendermassen auf: 1. Zeus, Himmels- geist; 2. Here, Luftgeist; 3. Poseidon, Wassergeist; ‘4. Demeter, Edgeist ; 5. Apollon, ‘Sonnengeist; 6. Artemis, Mondgeist; ‘7. Hephaistos, Feuergeist; 8. Pallas Athene, Schallgeist; 9. Ares, Windgeist; 10. Aphrodite, Fluthgeist; 11. Hermes, Lichtgeist; 12. Hestia, Wärmegeist. Ueber die 12 Götter in Rom (welche die gleichen waren) s: Müller, Etrusker. IL S. 64. 81. 1) Die Gestirne wurden schon in den ältesten Zeiten unter 12 Sternbilder ab- getheilt, innerhalb deren die Sonne ihre jährliche Bahn zurücklegt. Die ganze . Sonnenbahn istin 12 gleiche Bogen getheilt, welche nach Sternbildern be- nannt werden und den Thierkreis (Zodiakus) bilden. Die 12 Bogen der Ek- liptik je zu 30 Graden als Zeichen des Thierkreises sind Widder, Stier, Zwil- linge [Frühlingszeichen]; Krebs, Löwe, Jungfrau [Sommerzeichen]; Wage, Skorpion, Schütze [Herbstzeichen]; Steinbock, Wassermann, Fische [Win- terzeichen]. 2) Die Zwölftheilung der Stämme findet sich fast bei ale Völkern der alten Welt. Am bekanntesten ist die der 12 Stämme Israels: Darum wären auch 12 Edelsteine in dem Brustschilde des Hohenpriesters , und darum hatte ع‎ rusalem 19 Thore.‏ ا 3) Nach dem Ausscheiden von Ischarioth wurde Paulus سنا‎ 4) Z. B. von Kant. 5)! Da نامه و شتا‎ 19 Jünigern- die Zeil 13 ی‎ er aber davon starb, so herrscht der Wahn, dass wenn 13 bei Tische sitzen, einer davon in demselben Jahr sterben müsse. Im Gegensatze gegen die Christen zählen die Mohammedaner den 13ten Phys. Classe. XI. 34 K. F.H. MARX. Die Zahl 15 ist wohl als bedingender Termin !) aufzufassen. Die Zahl 17 zeigt eine gerichtliche Bestimmung 2). Die Zahl 30 war nicht ohne Einfluss bei der Feststellung der Lebensabschnitte®) und staatlichen Einrichtungen 4); auch diente sie zum Ausdruck einer auffal- lenden 5) und würdigen 6) Zahl. Tag eines jeden Monats, sowie auch den l4ten und l5ten unter die glückli- chen Tage. S: J. C. Gatterer, Abriss der Chronologie. Göttingen. 1777. 8.208. 6) Bachofen (das Mutterrecht. S. 277) redet von der physisch-natürlichen Ge- nerationsbeziehung der Zahl 13. Als Beispiele führt er an die 13tägige Be- ~ gattung der Amazonen mit Alexander; die 13 Geschlechter, welche Heracles von Jo trennen; die 13 Ruder des Danaidenschiffes; ferner (S. 207), dass Pra- tarvana gleich nach seiner Geburt 13 Jahr alt war; dass der thrakische Ares 13 Monate in Fesseln sich befand; dass Plato und Eudoxus 13 Jahre bei den Aegyptischen Priestern verweilten; dass Alexander 13 goldene Schalen nach Delphi weihte. 1) Das Wort des Herrn zu Jesaja lautete: Sage Hiskia, ich will deinen Tagen noch 15 Jahre zulegen (Jesaja. Cap. 38. V. 5). Im Steuerwesen der Römer wurde eine 15jährige Periode angenommen. ‚eitre emeei Tagen hiess bei den: Römern Trinundinum. Nach Ide- Cascilia Didia, su Einsicht cin Tamia, 2 römische Wochen, 17 Tage, geschlagen bleiben. ۱ هجو‎ den Anfang der Pubertät nahm Servius 17 ee an. S: یت‎ تست مت اسر نک‎ Tullius. S. 143. 3) Nach Huschke (a. a. O. S. ود‎ zerfiel das ganze. Leben in: 3. Saturnus- läufe von 30 Jahren. 4) In Kreta ann > Landesilteste. — Die ns اسف‎ 8 nn aus bireee ften. — 30 Gewaltschaften oder Kurien: fanden‏ 36 و 5 sich im alten-Batn:: Huschke ‚behauptet (a. Fr S. 85. dlie 33*): die Zahl 30 wäre eine ver- gsmässig Bee in dem latinischen Staat und, وه ید‎ für ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 35 ۱ Die Zahl 0 ergiebt sich als unbestimmte Vielheit!), Vorbereitung ®), Erwartung 5), Ruhe #), Erforschung 5), als Absonderung®), Wiedersehen 7) und Voll- endung 3). die Abtheilungen im Volke gewesen. — Das gemeine Sachsenrecht lässt die Rechte und Pflichten eines Erben erst nach dem 30sten Jahr eintreten. 5) Helena hatte 30 Freier; in Athen herrschten 30 Tyrannen. 6) Die Kinder Israel beweinten Mose 30 Tage (5 Mose. Cap. 34. V. 8). — 30 Tage hindurch dauerte der Dienst für die Seele» des Verstorbenen nach Gregor dem Grossen. S: Homeyer im Monatsbericht der Preussischen Akad. der Wissenschaften. Berlin. 1862. July. S. 537. 1) 40 Tage und 40 Nächte fiel der Regen, welcher die Sindfluth bewirkte (1 Mose. ORD- FV 4. Der Herr sprach zu Mose: die Kinder Israel sollen Hirten seyn in der Wüste 40 Jahr (4. Cap. 14. V. 33. 34). Chardin (Voyage en Perse. Amsterdam. 1711. 4. T.I. p. 138) bemerkt: la langue Persane se sert du nombre indefini pour un nombre fini et certain, lorsqu’il est considerable et extraordinaire. Ils appellent 40 piliers et lu- mieres pour exprimer, que sont des salles à beaucoup de piliers et des chan- deliers. — Ewald (Gesch. des Volkes Israel. 2te Ausg. Göttingen. 1853. S. 240) behauptet auch, dass die Angabe von 40 blos eine runde Zahl von ` einer geschichtlich nicht nachgewiesenen Zeit bedeute. 2) In Illyrien, Griechenland und zu Alexandrien fastet man 6 Wochen und nennt diese Zeit zeoougaxooım, Quadragesima. S: Ideler, Handb. der Chronologie. Berlin. 1826. B. 2. S. 210. 3) Noah wartete 40 Tage, bis er das Fenster aufmachte und den Raben fliegen liess (1 Mose. Cap. 8. V. 6. 7.). 4) Die Friedenszeit dauerte 40 Jahre (Richter. Cap. 3. V. 11.) »Das Land war stille 40 Jahr (ebend. Cap. 5. V. 31 und ebenso ebend. Cap. 8. V. 28). — P. J. Bruns bemerkt ausdrücklich (in Paulus Memorabilien. Leipzig. 1795. St. 7. S. 54), dass die Zahl 40 und ihr Duplicat pe: a 0 die als Ruhejahre angemerkt seyen. Im Koran (von Wahl. Halle. 1828. 8. Sure XLVL 8. 517) werden 40 Jahre als das gesetzte Alter angenommen. 5) Da die nach Canaan gesandten Männer das Land cekimi Anker; kehrten sie nach 40 Tagen zurück (4 Mose. Cap. 13. V. 26). r: E K: F. H. MARX, Die Zahl 45 wurde als die Hälfte der vom Fatum bestimmten Lebensdauer betrachtet 1). ; Die Zahl 63 verursacht insofern Besorgniss, als geglaubt wird, dieses Jahr sey das men oder ns EDER: welches den Schluss des Lebens bilde?). | Die Zahl 70 ist als.eine wichtige 3) verzeichnet. Sie kömmt als Maass der Lebens- dauer*), der Strafe5) und Trauer) vor, als Eintheilung für Völker 7), 6) Moses war bei dem Herrn 40 Tage und 40 Nächte (2. Cap. 34. V.28. Ebenso ٠١ :5Mose. Cap. 9. V. 9 und 11). — Elias ging 40 Tage und 40 Nächte bis an den Berg Gottes Horeb (1 Könige. Cap. 19. V. 8). — , Jesus fastete in «ider Wüste 40 Tage und 40 Nächte (Evangelium Matthäi. Cap. 4. V. 2). 1). Jesus liess sich unter den Aposteln sehen 40 Tage lang (Apostelgeschichte Sapatt ۷ BT, 8) Die Dauer der menschliches EEE beträgt 40 Wochen (280 Tage) i» angefangen von dem. Tage der zuletzt, vor der Empfängniss, ordentlich er- ١ schienenen : Menstruation. — Der 40ste Tag wurde früher als der Termin angenommen, wo sich die Seele, mit dem Körper verbinde (Fort. Fidelis de animatione foetus in seinem Buche de relationibus medicorum. L. IM. sect. 6. und Paulus Zaechias, Quaestiones medico-legales. L. I. Tit. 2. qu. 9. Be Bu IL DH 4.0 2 land > Zeit, ne, مه سر ا‎ dauerte .40 Tage (1 Mose. Cap. 50. V. 3). — ae, ebensjahre ` werden nach Quetelet. de e Mensch. übers. von Ri ecke 8.,649) die Meister tücke der dı hen Literatur geschaffen und in + ihm erscheine am häufigsten das erey; 1) Huschke a: a. O. S. 144. — Servius Tullius nahm 45 Jahre für den An- urn fang der senior aetas. an (ebend.. S. 143). 14 2) Das: Resultat von 9 X7 wurde für bedeutungsvoll erachtet. ب‎ , Die Griechen ‚nannten dieses Jahr dvögirkas. | 3) Schon durch 7 < 10. 7 baban 70 Jahr, und wenns hoch kommt, so sinds , 80 Jahr ar يدبك توب‎ eine, über dein Volk und über deine heilig Stadt« lautet die ۷۳ (Daniel. Cap. 9. ۰ 24). ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 37 Volksvorsteher !), Mitglieder der kirchlichen Oberbehörde و2‎ Gebote 3), Schriftgelehrten 4( und Wissenschaften 5). Die vorstehenden Mittheilungen, welche nur einen sehr kleinen Theil des vorhandenen Stoffs enthalten, zeigen wohl zur Genüge, dass sie wenig Gewisses, viel Wahrscheinliches und noch weit mehr Will- kührliches in sich schliessen. - Wie die Menschen es mit der Wahrheit nicht immer sehr genau nehmen, sondern an das Vorgebliche glauben, wenn lieb gewonnene Mei- nungen und Vorstellungen dadurch Bestätigung erlangen, so verfahren auch manche Lehren. Strenge Prüfung ist nicht ihre Sache; es kommt ihnen mehr auf das Häufen von Vergleichungen und gemüthvollen Ein- »Diese Völker, heisst es, sollen dem Könige zu Babel dienen 70 Jahr (Je- remiä. Cap. 25. V. 11. Cap. 29. V. 10). Die Kette, woran in der Hölle die Bösen gekettet werden, ist 70 Ellen lang: Koran. Sure LXIX. Ausg. von Wahl. Halle. 1828. 5. 4 6) In Aegypten wurde um einen König 70 Tage getrauert. — Septuagesima be- deutet in der christlichen Kirche den 70sten Tag vor Ostern, von wo an der „Genuss weltlicher Freuden verboten war. 7) Nach Steinschneider (Zeitschrift der Deutschen Morgenl. Gesellsch. Bd. 4. . Leipzig. 1850. 8. 150) beträgt die Anzahl der سم و‎ Noah's, der Hauptvölker der Welt, 70. > ` 1) Moses berief zum Rath 70 Aelteste (2 Mose. Cap. 24. V. 9. IV. Cap. 11. -y 16 und 24). 9) Lukas (Cap. 10. V. 1) bemerkt: »Der Herr sonderte andere 70 aus«. — 70 Kardinäle sind im Conclave. 3) Bertheau (die sieben Gruppen mosaischer Gesetze. Göttingen. 1840. S. vIr) sagt: »Ich fand 7 Reihen yon je 10 Geboten. Die Zahlen 10 und 7 mit ih- rem Product 70 erregten die Vermuthung, dass sie maassgebend für die An- ordnung der Gesetze seyen. Es finden sich 7 Gruppen von je 70 Geboten.« . 4) Durch 70 Gelehrte kam die Uebersetzung des hebräischen Textes des Br Testaments in das Griechische zu Stande; darum heisst sie Septuaginta. 5 Die Perser zählen 70 Wissenschaften (Nach A. Sepsis in der Revue de l'Orient- Fevr. 1844..im Ausland. 1844. N. 208. S. 829). 38 K. F: H. MARX, drücken, als auf kritische Sichtung des Thatsächlichen an. Nicht so die Medicin. Diese besteht einzig aus den Ergebnissen einer ruhigen, sinn- lichen Beobachtung, wobei nur die vorsichtigste Combination, aber nim- mermehr das abstrakte Grübeln oder die Phantasie mithelfen dürfen. Will der Arzt mit der blossen Muthmassung sich nicht begnügen, will er dem Vorwurfe sich entziehen, nach unsichern Schlüssen zu han- deln, will er Ansprüche auf das Recht des Naturforschers machen und sein Wissen einer exacten Methode unterwerfen, so darf er die Mühe nicht scheuen, seine leitenden Grundsätze selbst in Frage zu stellen und eindringend zu untersuchen; ja er muss es selbst auf die Gefahr hin wa- gen, einen grossen Theil seines Besitzes einzubüssen. Als Grund, dass die medicinische Zahlenlehre noch keine sichtende Bearbeitung erhalten, ist nicht sowohl die Schwierigkeit derselben, als die eigenthümliche Natur des Gegenstandes anzunehmer. Die Lehre ist keine klar ausgesprochene, aber eine allseitig angenommene. Und da- mit ist es wie mit der öffentlichen Meinung; sie herrscht, weil sie da ist; das Ankämpfen dagegen mit Gründen bleibt meistens erfolglos; die Masse folgt blindlings der gegebenen Richtung. Begriffe, welche ihre Wurzeln in der fernsten Vergangenheit haben und mit religiösen Vorstellungen im Zusammenhange stehen, wie das hier der Fall ist, werden selbst von Ge- bildeten zähe festgehalten, und das analytische Verfahren erscheint wie eine Entweihung und Verletzung der höchsten Pflichten. Die verständige "Ansicht wird von dem verschmäht, der sich in das Mysterium des Glau- bens versenkt; sie wird als Mangel an tiefem Sinn, als kalter, herzloser Skepticismus zurückgewiesen. -Auch ist nicht zu übersehen, dass die Aerzte vor der Zahlenlehre eine um so grössere Ehrfurcht und Scheu haben, als sie darin Offenba- rungen des waltenden Geistes herausahnen. Lautet es doch seltsam ge- heimnissvoll und überwältigend: „Wir leben in Zahl und Vernunft + ‚die Seele ist Zahl, Harmonie ihres Körpers“; „die Zeit ist eine Art von Zahl, der Anfang der Zahl ist göttlich, er ist die Einheit.“ ‚Die ersten Prinzipien aller Dinge sind Zahlen.“ Solche Aussprüche, von anerkannt ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 39 erleuchteten Männern herstammend, machen einen solchen Eindruck, dass die Wenigsten dem Imponirenden sich zu entziehen, von dem Bann sich zu lösen vermögen. Was Freiheit des Urtheils schafft, das ist ruhiges Nachdenken. Die wissenschaftliche Untersuchung, zumal im Reiche natürlicher Dinge, hat das vor jeder andern Betrachtungsweise voraus, dass, wie sie selbst ein- fach ist und nur nach dem Einfachsten strebt, von noch so hochklin- genden Redensarten nicht befangen, sondern im Gegentheil dagegen ein- genommen wird. Um dem Wahren sich zuzuwenden, bedarf es keiner die Sinne um- nebelnden Ceremonieen, um die Stimme der Weisheit zu vernehmen, keiner Worte, die in ein Pythisches Dunkel gehüllt sind. Wäre das über die Zahl Ausgesagte wirklich so allumfassend und bedeutend, so müsste es verständlicher und dem Wissensdurstigen zugänglicher seyn, als es ist. Für den Arzt ist nichts gefährlicher, als durch vage Ge- fühlsimpulse sich bestimmen zu lassen, die besonnene Ueberlegung der Dictatur willkührlicher Erklärungen unterzuordnen, das Auge statt auf reelle Formen auf Nebelbilder zu heften, überlieferten Traditionen ebenso zu vertrauen wie den Beobachtungen der 0 ee ی‎ ee Gerade der letztere Punkt Kae in seiner ی‎ . eiehonng ein nicht zu unterschätzendes Motiv zur Aufrechthaltung der herkömm- lichen Zahlenlehre. : Da diese nemlich aus der Hippokratischen Zeit stammt, der Vater der Medicin für ihren Begründer genommen wird und fast alle berühmten Praktiker bis auf die neueste Zeit dazu sich bekann- ten, so wurde das treue Stehen zu ihr mit guter Beobachtungskunst und Geschicklichkeit für identisch erachtet. Mag ein Arzt auch noch so we- nig um das Alterthum sich kümmern und noch so wenig ı mit den Ver- tretern desselben vertraut seyn, nach dem Ruhme, für einen ‚hippokrati- schen Arzt gehalten zu: werden, ringt er,. weil dieser den besten Klang hat, ächte Einsicht und Hülfe: verspricht. So wird, des. Scheines wegen, gethan, als verstehe man vollkommen die alten Lehrsätze und als halte 40 K. F. ۳۲. MARKE: man sie für unbedingte Naturwahrheiten. Das Zeugniss aber quillt äus verdeckter. unreiner Quelle; es ist falsch, ‘wie der Ruhm, wonach gė- rungen wird. Das doctrinelle Bekenntniss dient nur als Mittel zum Zweck, zur äusseren Stellung und Geltung. Die 'Zahlenlehre geht in die Kindheit der Menschheit zurück; sie fährt wie ein Weberschifflein durch alle Zeiten und Völker, so dass es unmöglich wird, genau die Spur zu verfolgen und das Gewebe: der Mei- nungen über sie zu entwirren. Bald nimmt diese, bald jene philosophi- sche oder religiöse Secte, bald diese oder jene scientifische Schule sie für sich in Anspruch. , Beobachtung und Betrachtung, Träumerei und Spielerei wechseln in bunter Reihe. Aus der Art der Auffassung er- giebt sich die Signatur der Individuen und vorherrschender geistiger Richtungen. Man sollte denken, ein solches Treiben hätte lange genug gedauert. In der Gegenwart fällt es zum Mindesten auf, in wissenschaft- lichen Dingen noch Ahnungen und Bildern statt ausgemachten Thatsa- chen und klaren Begriffen zu begegnen. Da nicht der Glaube, sondern nur die Wahrheit frei macht, so ist in jeder Hinsicht für diese zu wir- ken. Hat die Zahlenlehre einen tiefen wissenschaftlichen Boden, so mö- gen ihre Verehrer nicht weiter säumen, Beweise dafür beizubringen und ihre geäusserten Vermuthungen im Einzelnen zu bestätigen. Veranlassungen nach Zahlen zu bestimmen und ihnen eine Bedeu- u zu geben, w waren wohl zuerst die: 10 Finger!) und die regelmässig wiederkehrenden Erscheinungen beim Menschen 2), den Hausthieren und 1) John becki (An essay on Understanding. L. II. c. 16), welcher in England Gelegenheit hatte, amerikanische Wilde zu sehen, sagt: they had no names for numbers above 5; any number beyond that, br made out by shewing their fingers and the fingers of other who were present. 2) Hammer (in den Jahrbüchern der Literatur. Wien. 1848. Bd. 122. S. 191) bemerkte ganz richtig [wie schon längst Macrobius a.a. 0: L. Lc. 6 und ‘Censorinus a.a. 0. c. 7]: »Der Mensch musste weit früher an sich selbst Gen a n Verla, der 6 جات روانم اطع‎ und die Kinwikung der ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 1 der umgebenden Natur?) Um die Norm desi Beobachteten zu fassen, um darnach sich zu richten, um eine Nachahmung zu unternehmen, musste -erst die Zahl ermittelt werden. Es konnte nicht ausbleiben, all- mälig einen . Zusammenhang zu vermuthen zwischen der Zahl, den’ orga- nischen wie unorganischen Vorgängen und selbst den Gesetzen‘ des hö- heren Lebens. Je ausgebildeter die Sinne wurden, je reicher ‘die Hülfs- mittel zu ihrer Unterstützung, je grösser das Bedürfniss der Verallgemei- nerung und Vereinfachung, um so mehr "wurde nach Feststellung der Zahl 'gestrebt. ‘Anstatt nun Maass zu beobachten und sie nur'auf das anzuwenden, was sie zulässt, zog man die Kreise zu weit und gestattete der Einbildungskraft einen Einfluss auf sie?2). Was so gesagt wird, klingt allerdings einschmeichelnd, gedankenvoll, erhaben; allein weiter als zum Klingen kömmt es nicht. Die ‚periodischen Wandlungen na Ke > det Natur waren es hauptsächlich, welche, durch ihre wunderbare Regelmässigkeit, und Be- ständigkeit nicht nur i die Möglichkeit, ‚sondern: die Nothwendigkeit der Zahlenbestimmung یو و سا‎ Ri wie in den سس‎ Jahrhun- Entscheiderin in gefährlichen heiten beobachtet haben, ehe er den‏ ولو ‘Umlauf der 7 Planeten zu beobachten und zu berechnen im Stande war.«‏ fyi Wie das einfache Auge schon an den Blumen die Zahl zu entdecken vermag, zeigte Linné. Er sagt (Philosophia botanica. ed. Sprengel. Halae. 1809. 0. 110): "Numerus naturalissimus est, quod Calyx in tot segmenta, quot Co- ‘rolla dividitur; quibus Filamenta 0 singulo singulis Antheris instructo. ' Pistilli autem divisio cum Pericarpii loculis aut seminum receptaculis convenire “solet. — Quinarius numerus in fructificatione maxime frequens est. Calyx et Corolla quinquefida in plurimis evadunt. 2) Sö heisst es bei Agrippa ab Nettesheim (de occulta philosophia. L. II. رت‎ Omnium status numerorum colligatione subsistit; maximam êt simpli- `“ eissimam habentes cum ideis in mente divina ommixtionem. Omnia quae sunt atque fiunt, شنت‎ numeris subsistunt. وی مت‎ constat numerò, omnis- ; que moötus et actio. = Auf ähnliche Weise و‎ sich wall الع‎ aus ۳ eh i in 1 morbis epiphania. Gottingae. 1811. p. 60). Phys. Classe. XI. F 42 | K. FH! MARX, derten, so wird auch in unsern Tagen das Kommen. wie Schwinden -dèr mannichfachsten. Erscheinungen in bestimmten’ Zeitabschnitten ملع‎ würdi- ges Object wissenschaftlicher ‚Betrachtung angesehen !), und als SEN der sorgfältigsten Untersuchungen festgehalten 2). Den ‚grössten Eindruck machten die Umläufe der. Gestirne,; nament- lich des Mondes), die 'Tags-*} und Jahrszeiten, Ebbe und Fluth,..die Schwangerschaftszeit ‚des Menschen, die Dauer des Trächtigseyns der Thiere, besonders der Brütung «der: Vögel 5); die regelmässige Wiederkehr der Brunst, des Winterschlafs, des Wanderns; die Vegetationsepochen, das Puh Blühen, ‚Verblühen, Reifen, Entlauben. Für dieta چ‎ kann: die Zahl mathemiatisgh genau 07 pi Der Recensent der kvat von Laycock, Schweig, Quetelet und Schwann (im British foreign med. Review. 1844. Vol. 18. p. 178) sagt: If the laws of city be considered in all their relations, their mysterious antiquity, ihai practical importance, their infinite extent; their connexion at one with the most. immense phenomena of the Universe , and: the most minute, they cannot fail to attract philosophie minds to their study. ‚2). Die wesentlichen ‚Punkte, worauf es bei Beobachtung periodischer Vorgänge ankömmt, ist angegeben für Thiere und Pflanzen von Quetelet im Bulletin de l’acad. roy. de Bruxelles. T. IX. P.1. 1842. p. 65—95; für den Menschen ١ von Schwann Shand. poa p: 120—137. ‚Nach. den Inter هه‎ Bi leuchtung von 7 Tagen wurde eine Woche, und ‚aus: 4X 7 Tagen: ein کج‎ angenommen. Bei A. Gellius (Noct: Attic. L. E c. 10) اععتعط‎ es: lunae. curriculum confici integris quater, septenis diebus. Galenus. bemerkte, dass man die Monate nicht nach dem Monde, sondern nach der Sonne bestimmen. müsse (de diebus deeret. L. IH. ce. 7. Vol. IX. ١ pP: 914. — ‚Comment. ‚in Hippocratis Epidem. 1. Vol: EVIE P.;1: 0: 28( T Der Tag fing. bei den Aegyptern und Römern mit ‚Mitternacht ‚an; „bei den „Babyloniern und Chaldäern mit Sonnenaufgang; bei den Juden mit dem Abend; ae den, Griechen und Arabern mit dem Untergang der Sonne, + ا‎ 3 M. كك‎ The periods of utero-gestation in lower animals, in santi to the abon rual nisus of. woman in-Laycock’s Treatise on وروی‎ diacones of Women, London. 1840. p- ۵ عع‎ ££ Ey ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U.'D. BEDEUTUNG D. MED. ۸ 43 bestimmt werden, nicht für alle: Der ‚absohite Zeittypus für die Pflan- zen ist noch nicht!) gefunden. Dieser erscheint abhängig von mannigfa- chen Einflüssen, wie von der Temperatur, der Feuchtigkeit, dem Lichte 5 der''geographischen Breite, der Erhebung über dem Meere,’ dem Boden. Das eine oder -andere dieser Momente bewirkt auffallende Modificationen: 5); Auch bei den ‘Thieren macht sich das Klima *) und auch die Races) als abändernde Bedingung der Periodicität geltend: das sem Kommen ee a in m.‏ هجو Sc adsl D 9 1931 3 1 X 0 ۷۳ F. Cohn (29ter Jahres-Bericht ` RER مسي‎ O ' Kultur: 1851: Breslau. 4. S. 54) bemerkt: ° »Nur < ‘für wenige Orte der Erde PR e 3) 'und für wenige Gewächse. wissen wir, wie, lange die Dauer ihrer Vegetation ist, wann im. Durchschnitt ihre einzelnen Stadien eintreten, wie viel Zeit von dem Schluss der einen bis zum Beginn der andern sols im Mittel liegt«. Nach Ernst Meyer (Vorträge aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, «Königsberg. 1834. S. 139. 146.) sey das Zeitmaass für Schlafen und Wachen der Pflanzen ein 24stündiges, und stehe in Harmonie mit der Axendrehung der Erde. Die Turgescenz des Zellengewebes überwiege Br an der obern, bald an der untern Blattseite. In den re, langen Sommertagen nördlicher Breiten wird die Blüthezeit und das Reifen der Früchte in viel kürzerer‘ Zeit vollendet, ails in’südlichen ` Gegenden (Cohn'a: لم0 ديه‎ 54). . ‚is 4 In den Tropen wechseln die Hirsche das Geweih nicht; die Vögel: mausern sich ۰ “H. Nathusius, über einen auffällenden Racönunterschied> in der: eh keitdauer der Schafe (In der Zeitschrift: Der zoologische Garten von Weinland. Frankfurt. 1862. Jahrg. 3. N. 5. S. 102u.s.w..) bemerkt: »Es ist bekannt, dass ‚die Dauer der Trächtigkeit bei unsern Hausthieren variirt je nach ve e- nen SE es =. z. B. eine Pferdestute, in welcher durch Kräflige 51i Dauer der Trächtigkeit durch Racequälität bedingt wird, selbst unter Umstän- den, welche in jeder Beziehung gleiche — e ist, soviel ich weiss, bisher nicht beobachtet«. F 2 44 K: F. ۳۱.۱ 1۷] ۸ ۰ Menge und ihr Verschwinden, wobei verschiedenartige Einflüsse in Frage kömmen, ist noch keine feste Regel ausfindig gemacht 1). Wenn. es schon seine Schwierigkeit hat, nach dem bisherigen Stand- punkte unserer Kenntnisse, bei den einfachen Organismen, den Pflanzen, Zahlen für ihre Verrichtungen und ihren Lebenslauf festzusetzen, wie erst für den Menschen, bei dem so Vieles zusammenwirkt, dass die ur- sächlichen Momente, welche von Aussen oder in ihm sich äussern, nicht sämmtlich zum Bewusstseyn kommen, und diejenigen, welche beobachtet werden können, noch wenig im Einzelnen scharf und bestimmt erforscht wurden: Weil aber der Mensch ein. so bewunderungswürdig zusammen- gesetztes und bestimmbares Geschöpf ist, wird die Gesetzmässigkeit aller seiner Beziehungen und "Thätigkeiten "in "einem so vollendeten Grade vorausgesetzt, dass sie durch Zahlen ausgedrückt werden könne. Ein Versuch dieser Art ist auch insofern gemacht, als es gelang den mittlern Menschen darzustellen, das Gesammtresultat seiner wesentlichen körperlichen, geistigen , ‘moralischen, bürgerlichen und geselligen Bezie- hungen frei von allen individuellen und localen Bedingungen?). Was bis jetzt noch ungenügend blieb oder noch gar nicht in Be- trachtung gezogen wurde, wird vervollständigt und näher erwogen wer- den, wenn man es nicht unterlässt genau die Lücken anzugeben und auch die Wege, dahin zu gelangen, zu bezeichnen. Letztere sind, all- gemein genommen, wie die Natur des. Menschen, doppelter: Art, einmal, seiner leiblichen E EE EF die sorgfältigste Beobachtung, dann, seinem "geheimen, den Sinnen e onan re der eindrin- gende mern Keine Zahl dieam zur E Beieichnung einer ; organischen و و‎ - "1 Ein reichhaltiges Material dafür lieferte © 5 3 يلال غاص‎ ot in seinen Recher- © = ches de Pathologie compar&e. Cassel. 1847. 4. Vol. II. p. 565—578. ee 5 A. re یی‎ "Ueber den Menschen und die Entwicklung seiner Fähigkeiten, er ode ersuch einer "Physik der ‘Gesellschaft. Deutsch von V. A.'Riecke. BE 1838. 8 o كوول وجا‎ ddot ویو‎ zaw ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS; U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 45 so früh und so allgemein, wie, die für die weibliche Reinigung. Sie wurde‘ als ‚eine ‚hochwichtige angesehen!) und: die Blutung die monat- liche genannt?), weil der periodische Eintritt derselben mit der eit des Mondumlaufs, verglichen und selbst davon abgeleitet wurde). a Es. wäre merkwürdig, wenn die uranfängliche و‎ von dam Zusammenhange der weiblichen Periode mit dem Monde, trotz aller ge- hegten Zweifel, eine wissenschaftliche Bestätigung 'erhielte; wenn ; es gelänge für die'unbestrittene Periodicität, beim Mangel einer بر وود‎ den Ursache, eine astralische zu erkennen. 1) Schon durch die Zeit 4 X 7." 2) So in den meisten Sprachen, z: B.: wöves, Zuumvos, ا‎ xeten; ‚men- ses, menstruum, ‚tributum lunare, lunare. virus etc. — Richtig genommen ist die Menstruation keine monatliche , sondern eine 4 wöchentliche. a, Gewichtige Stimmen sprachen sich überhaupt gegen den Einfluss des Mondes auf Gesundheit und Krankheit aus, wie Olbers (in der Zeitschrift für Astro- nomie von Lindenau und Bohnenberger Bd. 5. S. 241), Arago (im Annuaire pour Yan 1833. Paris. 1832. p. 233), Schübler (Untersuchungen über den Einfluss -des Mondes, auf die Veränderungen in unserer. Atmosphäre. Leipzig. =- 1830. 8.), und unter den Geburtshelfern erklärte sich gegen den Einfluss auf die. Menstruation A. F. Hohl. Er sagt (Lehrb. der Geburtshülfe. 2te Aufl, o Leipzig. 1862. S. 80): ۱ »Dieser Blutabgang, nach 21 bis 28 Tagen wiederkeh- ض‎ rend, steht mit den Mondphasen in keiner Beziehung«. ameo Anders dagegen äussert sich, gestützt auf sehr genau angestellte Beobach- tungen, Schweig (im Archiv für physiologische Heilk. Jahrg. 3. Stuttg. 1844. 7:87 486]: »Der Eintritt der weiblichen Periode kommt ‚mit der Zeit überein, welche der Mond. nöthig. hat, seinen ‚elliptischen Umgang um die Erde zu vollenden, was durchschnittlich innerhalb 27,56 Tagen geschieht«. Fast eben ‚so (ebend. Jahrg. 4. 1845. S. 257): »Das durchschnittliche Intervall der mo- . natlichen Reinigung beträgt 27 unge, neba einem Pech, اج‎ einem halben Tage nahe kommte. M. vel auch: Bordeu, Oeuvres par Richerand. Paris. 1818. T. 1. p.218. - ‘1g. XRM. — J. H.>»Mädler, der Mond, Berlin: 1837. 4. S. 168:4: 118.— ; 6 مه‎ ‚Professor Schleiden und der Mond. ‚Leipzig. 1856. 8. . 8. .5320—395. ° = مب 46 K. F. H. MARX. Für die Möglichkeit künftiger Entdeckungen in diesem dunklen Ge- biete spricht die Thatsache, dass der Mensch für Befolgung von Zeitbe= stimmungen empfänglich ist, ‘ohne dass wir anzugeben vermögen, auf welche Weise diess geschieht. Das Zeitmaass muss der Seele zum Be- wusstsein kommen, sonst wäre es wohl nicht möglich, dass wir aus dem Schlafe zu der Stunde erwachen, die wir als Vorsatz bestimmen. Wie sich aber ‘durch den Willen eine Zeituhr bildet, so kann durch noch "nicht aufgefundene 'Influenzen eine ausgebildete Regelmässigkeit entste- hen und sich erhalten. Die Receptivität für die Zahl ist vorhanden, auch die Rückwirkung darauf; aber die Veranlassung muss von Aussen kommen. Die Gewohnheit, wenn zur Macht geworden,- wirkt wie ein nätürlicher Rhythmus, wie: ein starkes Gedächtniss. Derartige Analogieen müssen zu Hülfe enommen werden, um die maassgebenden Bedingun- gen sowie die vermittelnden Organe ausfindig zu machen. Der Instinkt, welcher mehr ‚dem Thiere angehört, leitet zuweilen den Mas, zum Heilsamen; eine Ahnung, welche kaum hervorzutreten wagt, kann zit- ternd. wie: die. Magnetnadel, auf eine Wahrheit وتو‎ Die eben ausgesprochene Hoffnung wird von den e wie ein müssiges Phantasiespiel genommen werden, und so nicht minder vorne- herein der Glaube an die durch Zahlen ausdrückbare Vereinfachung der menschlichen Natur. Der Ansicht wird vielleicht mehr E ver- F 5 g findet at ۷ ی‎ eklig zu. Bei der وه ات مق نج‎ i des Nine direh bei der Freiheit seiner ‚Handlungen‘, wodurch er sich von den übrigen Geschöpfen unter- scheidet, regt sich der Zweifel, dass derselbe, wie diese, von periodischen Einflüssen und Veränderungen abhänge. Seine moralische und ‚sittliche Natur scheint ihnen so wenig. unterworfen als seine. Organisation, weil von einer zeitweisen Regeneration gewisser Theile, wie ider Oberhaut, Haare u.s: w. keine Rede ist. Geht man aber tiefer in die einzelnen ent- gegen gehaltenen Vorzüge ein, so verlieren sie an Sicherheit und Zuver- ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U: Dr; BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 47 lässigkeit, und der geträumte Ausnahmezustand wird so beschränkt, dass er sich beinahe verliert!). Erscheinungen, die für‘ zufällige ‚gelten jf wer- den. als constante, die Ursachen und Wirkungen durch eine ug“ be- dingte, erkannt. 7 Die Erfolge der Zeit ®), in ihre Elemente, zerlegt, geprüft und ا‎ ‚als Ganzes aufgefasst, erleichtern ihr Verständniss. ‚Allerdings sind die Zeugnisse dafür noch schwacher Art; das wird sich. aber im Laufe der Jahre ändern. . Unverantwortlich jedoch würde es seyn, bei Vorurtheilen beharren oder: dem. ee Streben nur die وین‎ E? Hin- ‚dernisse und abschlie 'Endpunkte zeigen zu wollen. 7 gS Hart KH ’ Ehe Sea: diesem Moderator ¢ des Heb E ‘man, E Zahlen zu bestimmen gesucht. Die Frage, ob und wie weit die. Ursache | Y 00 "bemerkte auch schon RRI (der Mensch von Riecke. 8. 9);.»Der ` Mensch steht nicht allein in Beziehung auf seine körperlichen Fähigkeiten, sondern selbst in Bezug auf seine Handlungen unter dem ‚Einflusse von Ur- sachen, die حي وه و و‎ etwas Regelmässiges und Periodisches haben und icion ` ebenso regelmässige und periodische Wirkungen nach sich ziehen». 2) »Die Zeit, sagt richtig Schweig (Untersuchungen über periodische Vorgänge > jm gesunden und kranken Organismus: des Menschen- Karlsruhe.: 1843. S. 165), wirkt zwar- ‚unter jeder Bedingung, aber als äusseres Moment ست‎ sie mit dem Leben in Confliet. Der Organismus ist gewissen durch das Al- < ter, Lebensweise, Gewohnheiten bedingten inneren Veränderungen und Schwan- ‘kungen ausgesetzt. Daher macht sich die Zeit nicht als absolut nothwendige, : sondern nur als bedingte, mit andern Ursachen in Berührung kommende, also »»wahrscheinliche Wirkung geltend. 7 3) A: Heynsius sagt (über die Periodieität der aide in seinen O Stadien- dës ‚physiologischen Instituts zu Amsterdam.: Leipzig. 1861. 8.,8. 111): In dem Stoffwechsel ist eine der Ursachen , welche die Thätigkeit der Organe ‚regelt, und ein periòdisches Steigen: wie Sinken. bewirkt.. Die saure Reaction, ‚welche bei erhöhter ‘Wirkung auftritt, ist als eine der Ursachen zu: betrach- ten. Diese saure 'Reaction..ist abhängig von der Wirkung der. Organe, und steht in Verbindung mit en Er welche reng einer: Et Zeit durch die'Organe strömt. 5 48 K. F H MARX; der periodischen Steigerung und Abnahme in den Organen oder in äusse- ren’ Einflüssen zu suchen sey, ist noch nicht erledigt. Die regelmässigen Pausen dauern bald kurz, ‘wie beim Pulsschlage 1) und beim Athmen?), bald länger, wie bei den Excretionen. Für die Absonderung der Harnsäure wird ein 6tägiger Rhythmus angenommen 5). Die Ausscheidung der Kohlensäure soll sich nicht nach bestimmten Stun- den "bemessen lassen 4}. Dagegen gilt das nn Verhalten der Wärme als sichere 'Thatsache) 11 "Vebrigens hat die ‘Periodicität darin eine Gränze, dass nicht m al- len Organen eine Aufeinanderfolge von Ruhe’und Bewegung Statt findet. Wann ruht das Herz, wann ruhen die Inspirationsmuskeln? Darum ist auch die Annahme von einem u für die nn Verrichtun- gen eine blos dichterische Fiction. Howes Ueber die Vorgänge des höheren Nervenlebens weiss die Zahl noch wenig anzugeben ?\, denn Behauptungen wie die H dass Aerger, Krän- 1) ‚Alle *|; Secunde ein: Herzschlag. ^os 2) Alle 5 Secunden ein Athemzug. 3) G. Schweig (Untersuchungen über periodische Veränderungen, S. 41.) nennt die 6tägige Fluctuation die trophische. 4) Nach E. A. Scharling (in den Annalen der Chemie von Wöhler und Liebig. ١ 1843. Bd. 44. H. 1. 5. 214—42.) hänge sie von der Tageszeit, vom Wachen ~ -=> oder Schlafen, vom Satt- paer. و ا‎ ab. f = K Vierordt, Grundriss der 0 ie des Menschen. 2te Aufl. Tübingen. 1862. S1509 und 8: 514 — و‎ dariit (die Thermometrie bei Kranken, in seinem Archiv für physiologische Heilkunde. 1857. B. 1: 8. 7.) sagt: Wir sehen ein einfaches physikalisches Phänomen, dessen ganzes Wesen scharf in Zahlen ausgedrückt werden kann, unter den mannichfachsten Bedingungen mit der grössten Consequenz sich ee bleiben. M: vol. von ihm 'ebend. Bd. 3. 1859. 8. 76. 1860. S. 385.. 6) A periodical day of rest is necessary to the مت‎ of the: Pre: if a sui- “table amount of exertion be daily made: Eduard ee Health and Di- ١ عقومو‎ as influenced by cyclic changes. London. 1861. | ‘N Burdach sagt (Physiologie Bd. 3. S. 468): Wo dió Pêyebê i ‚wirkt; ist die Herrschaft der Nothwendigkeit und der Periodieität beschränkt. ۰ 1 تب ZUB BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ۲۸ 49 kung, "Traurigkeit 7 Tage anhalten und nàch’ dieser Periode plötzlich verschwinden," ‚darf kaum ertistlich ‚genömimen werden. >: Eine Woche bringt nd’ nimmt gar Manches, ohne ‘sick dabei’ typisch zu verhalten. In Betreff des Schlafs verdient Beachtung, dass wie derselbe bei Erwach- senen in der Regel 7 Stunden dauert, auch der durch Opium ۶ zur Be- ruhigung veranlasste gleichfalls 7 Stunden "anhält. Eırgiebiger und weit genauer sind die Zahlenangaben hinsichtlich anderer Vorgänge. So die Wandlungsmethoden vón der ersten Entste- hung des Eies im Eierstocke, der Loösreissung und Ausstossung , der Aufnahme’ von den Tuben, dem Wachsthum in’der Gebärmutter bis zur Geburt!) und dann die von dem ’ersten Athemzuge en an تسوت‎ Licht ge brachten Individuums bis zum letzten. 7 Wie die meisten Geburten, ‘so erfolgen auch die meisten [0 nach Mitternacht und am frühen‘ Morgen. Zu einer Stunde des Tages j stirbt der gas häufiger als zu einer der Nacht. Er Lenhossek, Darstellung des menschlichen Gemüthes. Bd: 1. Wien. 1824. 8. S. 3 ۱۳۳۳ ۱ ۵ e, ۳ Berthold, Ueber das Gesetz der Schwangerschaftsd „In ‚den ‚ Abhandl. .der K.: ‚Gesellsch. der. Wissenschaften zw Göttingen. - Bd. 2 1844. انم‎ Sh 181-224. ع‎ Krahmer, Handb. der jgesichtlighen, le icin., Halle. «D : s4851. S; 250. —..@. Veit, Beiträge zur. gebur! Statistik „In der : -1o Monatsschrift. für ; Geburtskunde. 1855. Bd. 2 E 344-381. 1856. ‚Bd. 6. | „98. 101—132. — Ueber den Einfluss des Klima’s: Riecke: bei Quetelet ee 618: »In der; Hayanna kommen die, meisten ‚Geburten im October, مه تور‎ zwischen. Februar und Mai vor«. — ‚Ueber: fep Bining der, Jahres- zeiten Vierordt a. a. O. S. 517. 7 2) Smoler in; der Prager Vierteljahrsschrift für die نب‎ Heilk, 1862. Bd. 3. S. 138.1 i M. vergl... auch Vierordt a. a..0. S. 512: Berlinski (in Froriep’s. Notizen. 1835. Bd. 45. S: 293.) vermuthete, dass ‘da ; ‚Sterben des- ‚wegen am, Tage erfolge. weil die dann einwirkenden Reitze die schwache, Le- benskraft erschöpfen. Auch Buek (Magazin der. ausländischen Literatur von ii {Gerson und, Julius. 1829. /Bd., 17. S. 356) ‚beschuldigte vorzugsweise den Ein- fluss: der Temperatur, aber auch, wenigstens für Hamburg, die Zeit der Ebbe durch Veränderung der Atmosphäre, durch Luftdruck (ebend.. S. 358). Phys. Classe. XI. G Moa. Bot. Garden. une بات د‎ 4 mas i r رورن‎ 5 9:33. MARX; ‚Die angenommenen einzelnen, Entwicklungs- und Rückbildungsperio- = ‚die sogenannten Stufenjahre, haben noch, das ‚Gepräge,, der ‚alten Be iraa Zahlenlehre.;, Nach „der, heiligen Siebenzahl ‚wurden 7, Al- tersstufen. aufgeführt 1);; gleich der, Rennbahn, wo 7, Wageni, 7; mal die Bahn, ‚durchlaufen?),, sollte das Leben 7, Umläufe enthalten. i, . Diesem Maassstabe entsprechend, hielt man das 49te und. 63te Jahr für | lebensgefährlich 3). ; Man, glaubte, die ‚ganze Organisation habe in ihnen. eine schwere Prüfung ‚zu. bestehen; ginge; diese aber, einschl ‚vor- über, so, ‚erlange, sie neue Widerstandskraft., Obgleich, umsichtige, ‚Aerzte längst, Bedenkliche ینت‎ J مت‎ in. ین‎ Furcht vor ihnen erbliekten*), so gab und ‚giebt es auch. ‚andere, welche die traditionelle Dee theilen,. فد‎ e für, die Zeit, von 50 bis 75 Jahren eine eigene klimak | eit, annehmen 9), als ob das Wort, y dass das, Greisenalter : an ich Krankheit seg}, nicht genug aus- sagte. Da zuverlässige statistische ee Bash dass die Stu- fenjahre: vori andern wedér:für das männliche noch weibliche Geschlecht 8 „u Kind) naıdiov; "Knabe, wars; Jüngling, هنن‎ ١ junger Mann,’ veavioxos ; Des Mann, dave; alter Mann, y&gwv; Greis, rosoßvens. M. vergl.: Hippocrates 1 وق‎ victus rätione. L. L ed. Kühn. T. I. p. 657. — Auch wurde jedes Alter „einer Gottheit zugeschrieben: das erste, das der Ernährung der: Diana ; das ۱ ;, da ie Bee ‚dem Hermes ; das der Pubertät, der Aphrodite ; Oia "Noch. Attic. T 3 OT ‚N 19): 'eurri‏ 6 و censium solemnia septem esse.‏ , “Bapt. Codronchi KO annis Climaċterićîs. Bononiae. 1620. 8: Cap. 2. ۰‏ al) bemüht sich, von Adam anfangend und durch Jahrhunderte hindurch-‏ ‚gehend, Beweise für die ‚Sterblichkeit in den Stufenjahren beizubringen.‏ مسي ا " yi: otfmänn de amorum limatericorum rationali et medica‏ "o Opp. Gênevae. 1740: fol. T. V. p- 91. 93.‏ H Halford in den Medical Transactions. Vol. IV. London. '1813. p:316 ete.‏ 5 - د ی و tsc. in Horn’s Archiv für med. Erfahrung.‏ ` scale -æ morbus.‏ )6 ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS Ù. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 51 eine besondere’ Gefährlichkeit 2 zeigen, o wurde die Macht der Sieben- zahl in dieser Hinsicht erschüttert, und das Festhalten an der 7 jähri- gen Alters-Periode hörte damit auf, dass für die besseren 'Gesetzbücher nur 5 Perioden * maassgebend wurden. 3 Wie im gesunden Leben, so drängt sich auch im kranken die Be- pra der Zahl auf Ihre Nothwendigkeit wurde schon in der ersten Zeit der Mediein anerkannt; obgleich aber die Gesammtheit der Aerzte die Anwendung derselben auf Aid Physiologie’ billigt, ihre Ausdehnung auf Pathol logie ‘und Therapie wird aus mannichfachen Gründen nur mit Zweifeln ind Bedeiken eingeräumt. . Der Physiolog darf auf das Gerathewohl hin viel نج موه‎ dem Arzte ist das Wagniss untersagt. Der Physiolog kann seine Red ungs- fehler durch wiederholte Versuche nachholen und verbessern; der Arzt wird. vor ihnen durch das Grab gewarnt; er muss das ‘Rechte thun, sò- lange es noch Zeit ist. Jener hat die Natur gegenüber, dieser das In- dividuum. J ener kann nicht allgemein genug verfahren, dieser nicht spe- ciell genug. Der Arzt soll jede Beschwerde, jedes Leiden in seiner ei- Sr an so ermitteln, dass er in den Stand — nå ern Klagen, Be en und Wünschen zu entsprechen; 5 s od g = Ea ea in Hen Kranken so versenken, dass er auch weise Anordnung, wie dessen innere Heilkraft zu wirken vermag. 9 Zwar ist die Krankheit nur eine Modification der Gesundheit; al- Tein sie_ zeigt viel Eigenthümliches, was für sich aufgefasst und erwogen sein will. Die dazu behülfliche numerische Methode geht auf die scharfe neck des Einzelnen nicht ein; sie hat ‘mehr den Namen dér Krankheit im Di als die specialisirte Unterscheidung?); und die Sta- E-o ij و : و را ۳ ۰ چ‎ tT ro 3 ۳4 wart 4 سف عد 8 ف كك‎ O ENF GON ا كم‎ Oi 3 Pi 2117 MIR 9 LJEM ) monr MOi FR Ge 1( Die Sur "Kindheit, in „bie. zum. ها‎ ten ei. 2) des مب‎ «no Knabenalters,' pueritia; bis zum Ende, des l4ten; 3) des Jünglingsalters, ado- و‎ 168660468 , ‚bis zum, Ende. des 24ten; 4), des Mannesalters, aetas virilis, bis zum 60ten Jahr; und darüber hinaus 5) das Greisenalter; senectus. G2 52 | 16 7. 11. MARX; tistik urtheilt ‚blos nach dem Eindruck der Massen !), unbekümmert um den Ruf der Ausnahmen; es. kömmt dabei, wie in Schlachten., nur, auf die Resultate, nicht auf die Verluste an. Die Periodieität krankhafter Anfälle wird durch die Zahl bestimmt; aber mehr als deren Dauer ‚und Wiederkehr vermag, sie nicht auszusagen. Möge sie. eine gerade. oder ungerade, eine heilige oder unheilige ‚seyn, es bleibt einfach bei der Angabe des Paroxysmus, der Remission und Intermission. Eine. tiefere Andeutung des eigenthümlichen Verhaltens, der inneren oder, äusseren Bezüge wird dadurch nicht ertheilt, obgleich schon frühe beim Wechselfieber das viertägige für gefährlicher galt, als das eintägige oder dreitägige. „Da, die Stärke der alten Mediein hauptsächlich i in der umständlich- sten Schilderung des Verlaufs und der Zeichen der Krankheit bestand, so wurde selbstverständlich das für regelmässig Befundene mit Vorliebe ausführlich ‚hervorgehoben. Von der einen Seite war dadurch Gelegen- heit gegeben die sich. offenbarenden Erscheinungen mit der. grössten Ge- nauigkeit zu beobachten, von der andern durch Erforschung der veran- lassenden Momente das Leben des Organismus nicht als etwas in sich abgeschlossenes, sondern von äussern Bedingungen abhängiges und so den Mikrokosmus im Zusammenhange mit dem Makrokosmus zu be- trachten. i- „Indem die auf gleiche Weise in einem bestimmten Zeitmaasse er kehrenden Zufälle der Krankheit die Aufı fmerksamkeit mehr in Anspruch nehmen, als die der Gesundheit, weil bei letzterer der ruhige Gang der Natur durch willkührliche age. ‚durch Neigungen, Leidenschaften, 2) Idem non est idem. Nicht die Zahl, die Art der Beobachtung gibt den Aus- schlag. Wie verschieden verhält sich z. B. eine Pneumonie. : p »Man kann es nicht oft genug wiederholen, heisst es bei Quetelet a.’a. O. 5. 646, dass die Ergebnisse der Wahrscheinlichkeitsrechnungen sichi nur an “den تن‎ bewähren, und sobald man sie auf einzelne Fälle پم‎ nicht richtig 58 können«. ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U./D.: BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 55 Genüsse aller Art gestört werden kann, مقا‎ ist es.zu verwundern, dass man die ‚allgemein. wirkende Ursache noch. nicht: ergründete, da doch schon ‚längst für ‚eine Form, das Wechselfieber, das’ یی‎ EE er- kt würde. »Sowenig als die, äussere Be ist bis jetzt ۳ كبوا و و‎ Gebilde, die ‚Statt findende Aufnahme und: Verarbeitung, die.im. Orga- nismus ‚selbst. liegende, Veranlassung oder die ا جب سپ‎ desi ee ges. von einem, u in ‚den andern i جح و‎ a او(‎ Solange das Begreifen er Erklären der تسیز ات سود‎ ‚bleibt, kann nur. diese selbst ‚Gegenstand ‚der, Betrachtung seyn. را‎ Die Bezeichnungen des typischen, periodischen, eyelischen, Verlaufs sind: wesentlich nicht: verschieden?). +: Man versteht. darunter.die bestimmte und regelmässige Ordnung, in -welcher die he einer Krankheit nach. einander eintreten). Die Verschiedenheit wird drehe die Zahl ee gleichviel 94 9 Die Thätigkeiten ’ des Nervensystems liefern zum Begreifen des intermittiren- den Charakters geringen Aufschluss: J. F. Lobstein, de. neryi sympathetiei fabrica. Parisiis. 1823. 4. p. 115. — JL, Schönlein, (Pathologie und Therapie. Bd. 4. S. 4) äusserte die Vermuthung: »Vielleicht lässt es sich [is nachweisen dass :nur in- Cerebral- und ‚Spinalnerven,, bei welchen sich i Ganglienbildung findet, der intermittirende ۳ موم نوس ارت‎ haften kann«. Vielversprechend ist der ‚Ausspruch von Wunderlich (Archiv der Heil- kunde: 1857. Bd: 15 15.): »Unsére Vorfahren haben schon eine Ahnung des typischen Verlaufs gehabt. Der Thermometrie ist:es vorbehalten, die Lehre wieder zw Ehren zu bringen und: ‚auf einer unwiderleglichen Beobach- tungsbasis mit ‘ganz anderer Schärfe aufs Neue festzustellen«,;, Man vergl. ebend.' 1862. Jahrgang 3- S..20.26. : a {E -0 2) Typus, periodüs;: circuitus: werden als Synonyme تست‎ 3 BE 3) Nach Galenus (de: typis. c. 2.60. Kühn. Vol. 7. بعص‎ 463.) ist. Typus über haupt ‘die constante Reihefolge von Zunahme und, Nachlassen, dagegen Pe- 2:06 (die der Krankheit: sumos don وه‎ drurdoeng xa dvécewc, meglodos dE رو‎ genen er ee Fires: ا‎ ger e ‚eireuitibus liber c. 1. ebend. p. 475: لاوخ‎ A 03 (i JAIAN GJM .0 POYITRIPILAMARR))‏ يو nach Stimden; "Tagen oder Wochen. Es“ist nur ‘erforderlich ; dass ‘das‏ UVebereinstimmende'und 'Gleichbleibende deutlich sich kand giebt.‏ Okie Zweifel ist in‘ jedem! dieser“ Zeitmaasse‘der Weg angedeutet,‏ > der individuellen Störung erreicht ۲‏ وی ید عند = weiehen‏ Das ai rids geschieht»durch den Rhythmus, durch‏ eine angemessene, ‚gleichsam taktmässige Bewegung). Die vermittelst der‏ Gewohnheit entstandene rhythmischen "Erscheinungen können dureh“ die‏ Krankheit aufgehoben werden, weil der Organismus von der Störung zu‏ sehr in Anspruch genommen, jene nicht zu unterhalten vermag. Ebenso‏ können die bei der Gesundheit Statt findenden rhythmischen Erscheinun-‏ gen durch die Krankheit en werden, wenn diese zu sehr die‏ Oberhand gewann ?). ۱‏ schen Krankheit nicht durch-‏ د Dass übrigens der Anfall einer rl‏ aus in einer inneren Nothwendigkeit begründet ist, ‘sondern auch in der‏ Vorstellung des Eiidenden, beweist zuweilen et mögliche Abänderung‏ des Anfalls’durch Täuschung 3) der erwarteten Zeit oder Veranlassung.‏ +.) So sehr ‚auch -die Thiere der'Periodicität unterworfen sind, an perio- سینت‎ rankheiten leiden sie, soweit wenigstens unsere ی‎ ۱ reichen, nur ausnalimsweise 0 ۳ Schon اع ییاج‎ Belsher- ias Steigen, die Hebung, Arsis, und das: Fallen, der وچ‎ ‚Thesis, beim’ Pulse: beobachtete یونم‎ < meine ‘Schrift«de Hero- تور ی‎ in وچ‎ girth ‚Gottingae:: ۱1840: 74. p. 49) ti 7 aS ae werden könne .»(ebend. p. 50). D So zeigt der an ifini ande: تن‎ den هت‎ EiS Unterschied chen ‘Tag und Nacht; Anstrengung und Ruhe —- er tobt immerfort. i D Schon Rivinus erzählt (vergl.: Reil. Cur“der Fieber.: Halle. 1799. Aufl. 2 Bd. 1. S. 198), dass das "unzeitige Schlagen der Uhr beim Paroxysmus: des Wechselfichers von . Einflüss ist, und .ل"‎ More au behauptet (Mémoires de PAcad. de Médecine. 1854. T.18."'p. 91.'8.'37.), dass bei Epileptischen da- "durch un ee die gen eg 1 و ۲ ۶ با ar:‏ 5 ع‎ kom kommen vor bei‘ Pferden; ‚Rindvich; تس كيو ل‎ ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS:U.,D.ı BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 55 -srloBeim Mënschen ;»+ der- mit, seinem weit mehr ausgebildeten :Nerven- system» eine-igrössere- Empfänglichkeit für nachtheilige, ‚Einftüsse, besitzt und’ auch von,geheimnissvollen psychischen Agentien ‚abhängig ist, ‚haben einige. Krankheiten keinen !) ausgebildeten typischen ‚Verlauf, ‚einige kei- nen deutlichen und constanten, während andere eine فط نی ی‎ Pe- riodieität ı zeigen): 3 ۱ In seltenen Fällen. nur us , man, einen- an Typus bei ausgebildeten congestiven Zuständen, wie bei den Hämorrhoiden; bei Entzündungen, wie bei der scrophulösen Augenentzündung | und bei der Knochenhautentzündung ` der Syphilitischen; bei der Wassersucht; Gicht, namentlich beim Podagra; beim; ‚hektischen „isher, beim Wundfieber; “ bei:der 0006 bei. Haut chlägen ; Ne lgi وراد‎ Asthma; „ Veits- tanz. Dagegen ist das Peiibdisähe mehr ahis weniger eray von kür- zerer oder längerer Dauer, bei den aussetzenden oder Wechselfiebern. Auch bei der Epilepsie 3) und bei Geistesstörungen *), besonders bei der Ed. Hering Specielle Pathologie und Therapie für Thierärzte. 3te Aufl.‏ :و با Stuttgart. 1858: 9276, — ‚ Derselbe: im Magazin für die gesammte Thier-‏ ‚heilkunde: von Gurit: und: Hertwig. Berlin.: 1854... Jahrg. 20. S: 437. u. s. w-‏ Gros-Claude ebend.414 u.s.w. 1, Kö lling ebend.. 440. 446. 45,‏ Hering a. a. 0. S. 6589, — Eine ‚innere Au-‏ :و Epilepsie bei Pferden‏ genentzündung bei Pferden, die sogenannte Mondblindheit ebend. S. 450.‏ ۱ Als atypische Krankheiten nennt Galen (de typis. 0.2: Fi SH, p 4 die‏ )1 Atrophie, Lähmung und Elephantiasis.‏ ان »2).M. vergl: -F..C, Medicus, Geschichte periodischer RETURN,‏ periodis aeg ti et-sanorum. Vol. 1.2.‏ خاد J. Testa, de‏ —.8' ,1164 Jondini. 3982: $: — AM; emper ois ماو‎ Halle. AD 2 Ja i اسف ع اس‎ erh t unwiderlegliche Beweis, dass durch den aa اس‎ r etwas 3 en ری رب یعس پر‎ ml a i دی‎ + ومد‎ epileptischen. A >Die Anfälle (S. 249) wieder- listischen Umgang, oder nach „IM ۷ K! FIH. MARX,‏ هع Manie, äussert sich, hauptsächlich durch’ die“ zeitweisen hellen Zwischen- räume und Wuthanfälle, nicht selten eine so constante Wiederkehr der Ausbrüche, 'dass der Einfluss des Mondes beschuldigt wurde.’ Den letz- tern nimmt der — auch‘ "bei der Zu- und Abnahme : der Kröpfe any van o : Für die periodische Wiederkehr me und انت‎ Krankheiten Zahlen یت‎ "ist schon ۳ حو يونا‎ und ‚einem "halben 3 selbst aber a a Sul an yT < »Die Fille (S. 251) entsprechen vollständig der Successionsart der monatlichen Reinigung.« ` »Das durchschnittliche Intervall (S. 257) der epileptischen Anfälle beträgt 13,5 Tage.«e — Leuret bestreitet den Einfluss (Archives gén! de Médecine. Paris. 1843. Serie 4. T. 2. p. 48). — Delasiauve (Traité de l’Epilepsie. Paris. 1854. p: 123) räumt nur einen individuellen , Einfluss ein: »eüt-elle quelque `- réalité, l'influence lunaire. serait, exclusivement individuelle.» 4) Nach 3, Guislain (Klinische Vorträge über Geistes - Krankheiten.: Deutsch von Baehr. Berlin. 1854. S. 358) gibt es Melancholien, Irrsein, Manien, in de- nen sich nach einem fortgesetzten Vorschreiten ein intermittirender Typus zeigt.‘ Die Krankheit kehre inter der Gestalt von Anfällen der Melancholie, ` der Wuth alle 6, 4, 2 Tage wieder. ‘Diese oscillirenden Erscheinungen mit einer bestimmten Intermittenz kämen selten bei chronischen Fällen vor. u riesin ger (Pathölögie und Therapie der psychischen Krankheiten. Stuttgart. 1862. 2te Aufl. S. 238) gibt an: »Wir selbst haben’ Fälle gesehen, 4 nässig zu einer ppan Jahrszeit, 2 B. -a Winter, tiefe Schwermut re ل‎ vergl. Œ. M. Burrows, مهو‎ on عقوا‎ ASK سد وهاه‎ a u 1828. p- 538. — Focke, Ueber typisches Irreseyn in der Allgemei- nn Zeitschrift: für Psychiatrie. Bd. 5. S. 375—387.— Koster, über den Ein- is des Mondes auf das periodische Irreseyn in der Allgem. Zeitschr. für = no Ba. 16. 8 15441, Ba: 18. ا‎ ۳ — A. Schnitzer, All- tai ۳ ıerapie der Geisteskrankhe iten. man 1846. s. 100. D ler Name Mondshälse. © a مه‎ glaubt: 1 ME ام‎ 1665 66 1666: Sect. IL. 136 . 7۰ 8. p. '85.), dass die Pest in England ui ius quam post annorum circiter triginta, ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 57 problematisch, weil die Ursache der Epidemie noch nicht erkannt 1) ist, und die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit von der Anzahl der für das einwirkende Contagium empfänglichen Individuen abhängt. Eine bedeutende Rolle spielte die Zahl Jahrhunderte hindurch beim Schutz vor ansteckenden Krankheiten, insonderheit der Pest. Die folge- reiche Unrichtigkeit derselben möge zum warnenden Beweise dienen, wie übel es ist, wenn Maassregeln der Mediein nicht aus der sorgfältig- sten Beobachtung, sondern aus religiösen Annahmen hervorgehen. Die 40tägige Isolirung, mit dem dadurch gebotenen Abwarten, wie solche im alten Cultus gebräuchlich ‘war, wurde als die erforderliche Zeit betrachtet, um vor unreinen Einflüssen, also auch vor verderblichen Ansteckungsstoffen, gesichert zu bleiben. Es wurden eigene Anstalten, sogenannte Quarantänen?) errichtet, um besonders die Geissel des Orients abzuhalten. Eine so ausgedehnte Absperrung wäre wissenschaftlich nur dann gerechtfertigt, wenn aus einer grossen Menge genauer Ermittlungen als Mittelzahl der latenten Periode der Contagien, namentlich des Pestcon- tagiums, eine Zeitdauer von 40 ess sich herausstellte. Allein dem ist nicht so). vel quadraginta intervalla) nicht wiederkehre. — Für Göttingen bestimmte H.A. Wrisberg die Wiederkehr der Pocken auf den Zeitraum von 4 Jahren (Beitrag zur Pockengeschichte. Göttingen. 1770. 4. S. 34. 8. 35.). 1) Die Witterungsverhältnisse allein sind es nicht. M. vergl: K. Haller, Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen. Nach 10jährigen Beobachtungen im allgemeinen Krankenhause zu Wien. Wien. 1860. 4: Denkschriften der mathematisch naturwissenschaftlichen Classe der K. Acad. der Wissensch. Bd. 18. S. 1—41. 2) M. vergl. über tempus quadragesimale, quadragena, meine Örizines Contagi. Coroliruhae. 1824. 8. p. 134. 3) M. s: Quelle est la düfée ordinaire ou exceptionelle de l’incubation de la peste? in Prus, Rapport à l'Academie royale de Médecine sur la peste et les Quarantaines fait au nom d’une commission. Paris. 1846. 8. P. 1. .م‎ 196 etc. Phys. Classe. XI. H 58 KF. H. MARX, Eine gewisse Isolirungszeit haben stets alle vorsichtigen und weisen Aerzte gefordert, nicht aber die von 40 Tagen; diese wurde, ohne sie befragt zu haben, wie ein Dogma, ihnen und der Welt aufgedrungen!). Die Befreiung davon vermittelte die Macht der Dampfschiffe und Eisen- bahnen, indem die Menschen an rasches Reisen und die Kaufleute an rasche Versendung ihrer Waaren gewöhnt, den über das Maass verhäng- ten gezwungenen Aufenthalt nicht mehr ertragen konnten.. Ein Congress von Aerzten sanctionirte den Wahrspruch der öffentlichen Meinung, wor- nach ein weit kürzerer Termin, eine Frist von 15 Tagen, genügt?). Eine ausgebildete Zahlenlehre ist die der kritischen Tage. Als an- geblicher Ausfluss reinster Naturbeobachtung wurde sie wie ein unan- tastbares Vermächtniss vom Alterthum den nachfolgenden Geschlechtern überliefert. Allmälig wurde jedoch Richtigkeit und Aechtheit bezweifelt und eine Beimischung von priesterlichen Lehren, religiösen Satzungen und scholastischen Spitzfindigkeiten herausgefunden. An Behauptungen für und gegen hat es nicht gefehlt; den Versu- chen, die Frage zu bejahen oder zu verneinen, wurde keine allgemeine Anerkennung zu Theil. Es ist mit herkömmlichen wissenschaftlichen Ansichten wie mit Glaubensartikeln; sie haften tiefer im Gemüthe als im Geiste, und wer- den von der „Menge mit unnachgiebiger Hartnäckigkeit festgehalten. `, Der Zweifler wird zwar gehört, aber für einen Neuerer gehalten, dem es, wenn nicht an Wissen, doch an Bescheidenheit gebreche; dem Anhänger des Alten wird leicht Gründlichkeit, wenigstens Sinn für das Ehrwürdige und Pietät zugeschrieben. In der Medicin soll zwar, und das ist ihr grosser Vorzug, a seinen Sinnen, seiner Beobachtung vertrauen; wie aber wenn angesehene Lehrer, Vorsteher bedeutender Krankenhäuser Entgegengesetztes verthei- digen? 1) M. vergl: Mitchill, on Quarantines in the Medical Repository. . New- York. 1802. Vol. 5. p. 243 etc. 2) Prus’a.a.0. P. 3.p. 1048. ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 59 Damit das Selbstvertrauen des Einzelnen von der Auctorität nicht unterdrückt werde, bleibt nichts übrig, als die ruhige objective Prüfung. Die reifende Zeit bringt das unbefangene Streben nach Wahrheit zur Geltung. Feststehende kritische Tage, vom frühesten Alterthum angenommen, wurden besonders von Hippokrates!) näher bestimmt und von Galenus?) mehr ausgebildet. Von diesem an bis auf unsere Tage wurde dieser Gegenstand bald unbedingt vertheidigt, bald nur theilweise zugegeben, bald geradezu abgeleugnet und verworfen. Da fast alle namhaften Aerzte mehr oder weniger darüber sich er- klärten, so bildet die Geschichte der kritischen Tage einen wesentlichen Abschnitt der Medicin. Das angehäufte literärische Material ist bedeu- tend, nicht so der Inhalt, denn dieser besteht hauptsächlich aus Wieder- holungen ohne selbständige Untersuchungen. Als eigentlich kritische 5) Tage wurden angenommen der 466, Tte, 11te, 14te, 17te, 20te; als anzeigende *) der 4te, 1166, 17te; als Zwischen- tage 5), nemlich zwischen den kritischen und anzeigenden, der 3te, 566, 906 1 3te, ‚29te. 1) de diebus judicatorüs 15. ed. Kühn. T. I. .م‎ 156. — Aphor. 1]. 24. — de septimestri partu T. I. p. 451. — de ratione victus in morbis acutis T. I. p. 78. — de morbis L. IV. T. I. p. 348. 351. de diebus decretoriis L. I. c. 3. ed. Kühn. T. IX. p. 777. — ebend. c. 5 p- 792. — ebend. L. II. c. 2. p. 847. — ebend. c. 5 p. 868 und 871. — Hippocratis de acutorum morborum victu Liber et Galeni commentarius. L. T. XV. p. 822. — Hippocratis de humoribus Liber et Galeni in eum com- ment. XX. T. XVI. p. 273. 274. 275. — Hippocratis Epidem. I. et Galeni in illum comment. XIV. T. XVII. P. 1. p. 245. — Hippocratis Aphorismi et Galeni in eos comment. XXIH. T. XVII. P. 2. p. 506. — Hippocratis Pro- gnosticon et Galeni comment. I. T. XVII. P. 2. p. 232. 3) perfecte oder vere critici, oder judicatorii, oder decretorii; principes, radicales. 4) indices, indicatorii, contemplabiles, internuncii. 5) intercidentes, intercalares, irrepentes, provocatorii. H2 م ب 60 K. F. H. MARX, Diejenigen Tage, welche weder für kritische, noch für anzeigende, noch für Zwischentage gehalten wurden, nemlich der 6te, Ste, 10te, 12te, 16te, 18te, hiessen leere 1). Auf die ungleichen Tage, den 3ten, šten, 7ten, 9ten, 11ten, 14ten, 2iten, wurde schon frühe?) ein besonderes Gewicht gelegt und diese Ansicht erhielt sich bis auf unsere?) Zeit. ` Da die ärztliche Virtuosität vormals ع‎ in der Prognose gesucht wurde, so hatte man, zur erleichternden Uebersicht, Tabellen 4), wo auf der einen Seite die anzeigenden, ‚auf der andern die entscheiden- den Tage standen. Eine gute Semiotik unterliess es nicht solche aufzu- führen und zu erläutern 5). Wenn der Wunsch der Vorhersage bei den Praktikern wieder zur Vorliebe erstarken sollte, so wird man bei den kritischen Tagen nicht stehen bleiben 6), sondern die Zahlen aller gesunden und kranken Er- 1) vacui, auch medicinales. 2) Celsus de Medieina. L. IH. c. 4. ed. Targa. Argentorati. 1806. 8. p. 112. 3) Reil erklärte sich für den Eintritt der Krisen an ungleichen Tagen in sei- nem Aufsatz über die Lebenskraft: Archiv für die Physiologie. Halle. 1796. Bd. 1. S. 136. Ebenso Traube in der deutschen Klinik 1851. N. 46. 48. 1852. N. 13. 15. 16. — F. Roth (Ueber den Eintritt der Lösung in, der ¬ Pneumonie: Würzburger medic. Zeitschrift. 1862. Bd. 3. H. 6. 5. 459) ver- sichert, dass in den von ihm beobachteten Fällen der Eintritt der Lösung am .. ten, 6ten, Tten, Sten, 9ten, Ilten und 13ten Tage erfolgt sey. 4) Z.B. die von Lud. Lemosius (de optima praedicendi ratione. Salmanticae. 1585. 8. L. V. c. 3. p. 305) oder von Joa. Juncker (Conspectus Patholo- ی‎ giae et; Semeiologiae. Halae. 1736. 4. p. 399). 5) Besonders C. 6. Gruner; in seiner Semiotice. Halae. 1775. 8. p. 458 u.s. w. i 6) Schon Prosper Alpinus (de praesagienda vita et morte aegrotantium. `+ Fefurti. 1754. 4. L. VI. c. 4) hielt: die Angabe der kritischen Tage zur Vor- herbestimmung nicht für ausreichend, indem zu viele angegeben (p. 362: pro . decretoriis complures ac fere innumeri) und die anzeigenden mit den entschei- denden verwechselt würden (p. 365: aliquando confunditur ordo, ut quando- que indices fiant decretorii indices). ZUB BEURTHEILUNG D. WERTHS U.D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 61 scheinungen benutzen!), um den Aussprüchen Zuversicht und Sicherheit zu verleihen. In welchem Grade ausgezeichnete Aerzte von der Bedeutung ‚der kritischen Tage durchdrungen waren, erkennt man theils aus der Wärme, mit welcher sie diese ihre Ueberzeugung aussprachen?), theils aus der fortgesetzten Mühe, welche sie sich zur allgemeinen Anerkennung und Feststellung derselben gaben). Zum Nachweis der angezweifelten Behauptungen beschränkten sich Einige auf den Verlauf der Lungenentzündung, weil in dieser Krankheit der Anfang kenntlich und das: Ende bezeichnend sei. Ihr Ergebniss zeugte für die sanctionirten e 1) Die Grundzüge zu einer auf das Gesammtgebiet der BE Natur aus- gedehnten Prognostik entwarf Th. Laycock (Contributions to Prolepties: Lan- cet. 1842. Vol. I. p. 430 :u.s.w. und in seinem Werke: Mind and Brain. Vol. L Edinburgh. 1860. 8. Ch. X. p. 333 u. s. w.). | G. Baglivi (Praxeos medicae L. I. $. 1. Opera. Antwerpiae. 1719. 4. p. 66) ruft aus: Doctores Medici! dies criticos religiose observate. van Swieten bekennt sich zu den kritischen Tagen, nicht blos aus Ach- -tung vor den Alten, denn sie zeigten sich bei den Blattern, welche jene nicht kannten (Commentaria in H. Boerhaavii Aphorismos. Hildburgh. 1747. 4. © p. 469). Es müsse nur der Beginn der Krankheit erforscht (p. 68 und 469). ` und von der Lehre keine unbedingte Gewissheit erwartet werden (p. 477: non esse absolutam et mathematicam certitudinem). Wie er sich befleissigte an ' vielen Krankheiten das Eintreffen der kritischen Tage nachzuweisen, das zei- gen seine Constitutiones epidemieae et morbi Lugduni Batavorum observati. Coloniae - Allobr. 1783. M. vergl. darüber J. A. Clos in den Annales de la Soc. de Méd. de Montpellier T. 25. p. 5. 105. 213. 313. Robert Jackson (on the fevers of Jamaica. London. 1791. p. 75) sagt: the subject of critical days is of such importance, as to demand Br atten- tion (vergl. p. 75). 3) Landre-Beauvais (im Dictionaire des sciences médicales. T. 7 p- 389) behauptet: die tägliche Beobachtung bestätige die Lehre der kritischen Tage, wie er selbst vielfach gefunden. 4) Andral (Clinique medicale. T. 3. Paris. 1834. p. 546.) fand als Endtage den Tten, liten, l4ten, 20ten. Im Allgemeinen äussert er: c'est une grande ques- سا 62 16: Fi H. MARX; -Den bejahenden Behauptungen stehen jedoch die verneinenden mit grosser Entschiedenheit entgegen. So wird gerade von der Lungenent- zündung versichert!), dass sie kaum an einem kritischen Tage sich ent- scheide, dagegen an den Zwischentagen, am 3ten, 5ten, 9ten, 13ten, 19ten, selbst an den leeren, am 6ten, Sten, 12ten, 16ten, 18ten. Würde es sich bestätigen, ‘dass bei dieser Musterkrankheit für die Beobachtung der kritischen Tage die Abnahme ihrer Erscheinungen nicht an ihnen, sondern meistens am 5ten und 6ten eintrete?), so müsste ihre Gültigkeit mit Recht bezweifelt werden 5). Schon frühe wurde, selbst von Vertheidigern der kritischen Tage, eingeräumt, dass auch andere Tage wie jene sich verhalten können, na- mentlich der 2ite*), auch der 3te, öte und 9te 5). tion, de savoir si les maladies ont une indes naturelle & se terminer au bout d’un certain nombre de jours fixes, appelés jours critiques. Nach Magnus Huss (die Behandlung der Lungenentzündung. Aus dem Schwedischen von J. Anger. Leipzig 1861. S. 27. 28.) erfolge der Uebergang der rothen Hepatisation in den Lösungszustand an bestimmten Tagen, wenn keine Blutentleerung vorgenommen werde, und zwar vom ersten Schüttelfrost an gerechnet, an welchem die Lösung beginne, vom ten bis 9ten; am häu- figsten am Tten. 1) A. Grisolle (Traité pratique de la Pneumonie aux differens ages. Paris. 1841. 8. .م‎ 324). I faut conclure, bemerkt er weiter, que la doctrine des ` jours critiques est trös-incertaine, et qu’on ne saurait l’admettre avec con- ` fiance pour ce qui concerne la pneumonie. Ferner (p. 325): Je me suis as- saré que- ما هل ها‎ m'avait aucune مول ساعد لماع‎ 67 terminer au bout de certains jours H. Lebert (Handb. der prakt. Mediein. Tübingen. 1859. Bd. 2. S. 56) gibt an: »In nahezu Y, aller meiner: Fälle trat die Abnahme aller Erscheinungen am 5ten Tage ein, und nicht ganz و‎ am 6ten oder 7ten, häufiger am 6ten als am ۰ ` 8) Derselbe erklärt sich dahin: »Die Besserung ist durchaus nicht an kritischen Tagen | die ungeraden Tage sind durchaus تسیچ‎ vor den geraden bevo: 4) RER de diebus decretoris L. II. c. 2. Vol. IX. .م‎ 847. — Fest. 2.8. p- 876. — Hauptsächlich L: II. c. 9. p. 928. م تت ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 63 Finden sich ja die Tage von Hippokrates selbst verschieden ange- geben!). Galenus?) nimmt keinen Anstand einzugestehen, dass nicht die Zahl an sich, sondern das Zusammenwirken verschiedener Umstände für die kritischen Tage spreche. Mit der Zahlenlehre würden Possen getrieben®). Es wurde daher auch ohne weiteres ausgesprochen, dass ein Tag so gut wie der andere ein kritischer seyn könne 4). Ein oft mit Grund gerügter Einwurf gegen das Abzählen der kri- tischen Tage ist die Unsicherheit in Betreff des Anfangs der Krankheit). Die Privatpraxis ist zu solcher Beobachtung mehr geeignet als die Hos- pitalpraxis, weil der Hausarzt die ersten Klagen und Beschwerden er- fährt; allein wie seiten gelingt es diesem, selbst bei Eingriffen, die sich durch nicht unkenntliche Symptome kund geben, und unter Benutzung 5) Diese werden von de Haen (ratio medendi. Vol. 1: Cap. 4. .م‎ 38.) unter den maxime critici dies genannt. 1) M. s: Henke Darstellung und Kritik der Lehre von den Krisen. Nürnberg. 1806. 5. 28. S. 25. — Lafont-Gouzi in Baumes hist. de la soc: de Méd. prat. de Montpellier. Montpellier. 1808. T. V. p. 192. 2) de diebus decretorüs L. DI. c. 9۰ p. 846. 3) Galenus de diebus decret. L. II. c. 8. p. 923: Omnia quae de numerorum . ıı virtute nugantur tam facile absurda esse deprehendimus, ut mihi subinde mi- : rari subeat, an Pythagoras ille ita et simul sapiens esset vir et simul tantum posse numeros existimaret. 4) Rob. Jackson (on the fevers of Jamaica p. 50.) sagt: there is no argument which leads us to suppose, that those changes are influenced by an harmonic proportion in the simple number of days — It must not be understood, that this power depends on a particular quality of the days, merely as such. Ideler (über die Krisen. Leipzig. $. 49. S. 133.) äussert sich noch be- stimmter: »Die Meinung derjenigen ist schlechterdings zu tadeln, welche be- haupten, dass dieser oder jener Tag allein wirklich kritisch sey, und auf die- sen allemahl ohne Ausnahme gute und vollständige Krisen erfolgen müssen, da die Beobachtungen zeigen, dass man an einem jeden Tage glückliche und unglückliche Krisen beobachtet habe«. 5) M. vergl: Bordeu, Oeuvres par Richerand. T. I. $. XIX. p. 213. 64 KiF H.MARX, der physikalischen Zeichen, den ersten Beginn mit Genauigkeit zu be- stimmen ?). Daher ist es begreiflich, wie prüfende und wahrheitsliebende Aerzte keine Neigung fühlten, zu der Lehre der kritischen Tage sich zu bekennen?); wie sie schwankend blieben, ob sie jene für richtig oder unrichtig erklä- ren sollten; wie sie nach einer definitiven Entscheidung sich sehnten 3); oder jene geradezu in Abrede stellten®); wie sie sich wunderten, dass im Ganzen so wenige Krankheiten als Zeugnisse dafür angeführt werden; wie sie glauben konnten, dass nur die traditionelle Zahlenlehre die An- nahme der kritischen Tage veranlasste 5), oder die bewusste oder unbe- 1) F. Roth (Ueber den Eintritt der Lösung in der Pneumonie: Würzburger med. Zeitschrift. 1862. Bd. 3. H. 6. S. 457.) bemerkt, dass sogar bei der Pneumonie, die durch einen typischen Verlauf sich auszeichne, es kaum mög- lich sey die verschiedenen Phasen des localen Prozesses und namentlich den Beginn der Erkrankung mit Sicherheit festzustellen, theils wegen mangelhafter oder verwirrter Aussagen der Kranken, theils wegen der Unbestimmtheit der Zufälle. 2) So z. B. Asclepiades, von dem Celsus (L. II. c. 4. ۰ 112) angiebt: ut va- num repudiavit; neque in ullo die, quia par imparve esset, iis vel majus vel minus periculum esse dixit; und Caelius Aurelianus (Acut. Morbor. E I. c. 14. ed. Amman. Amstelaedami. 1709. 4. p. 42): Neque inquit esse in pas- sionibus statos dies, quos crisimos appellant. Etenim non certo, aut legitimo tempore aegritudines solvuntur. 3) Bordeu (T. L p. 250. CIX): D s’agit de savoir et de décider par Yobserva- tion, si les maladies ont des jours déterminés, ou s'il y a des jours vraiment ~ critiques, et d’autres qui ne le sont pas. 4) Totam criticorum dierum doctrinam haud parum incertam, imo fallacem red- dere, juxta meam quidem sententiam, liquido apparet: J. Grashuis, dubita- “tiones in dierum eriticorum potentia. In den Act. Acad. Nat. Curios. Vol 10. p- 162. 5) Celsus (de Medicina. L. IL. c. 4. p. 113): Apparet, quacunque ratione ad numerum respexerimus, nihil rationis reperiri. Verum in his quidem antiquos tune celebres ad modum Pythagorici numeri fefellerunt; cum hic quoque medi- cus.non numerare dies. debeat, sed ipsas accessiones intueri. > ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUTUNG D. MED. ZAHLENL. 65 wusste Absicht, den Aerzten ruhiges Abwarten einzuprägen und die all- zugeschäftigen vom unzeitigen Handeln abzuhalten. Unter derartigen Einwürfen und Bedenken wurde dieser Gegenstand rein sinnlicher Beob- achtung wie ein geheimnissvolles Räthsel von einem Jahrhundert dem andern aufgegeben. fa Glaube vorerst Keiner, dass es ihm mit noch so schlagenden Be- weisen gelänge die Frage der kritischen Tage zum Abschluss zu bringen. Jede Beantwortung wird als eine blos subjective Ansicht und Ueberzeu- gung angesehen und der einen Auctorität eine andere entgegengestellt werden. Diejenige, welche gerade glänzt, wird die andere in Schatten stellen. Vertraue man aber der ruhig fortschreitenden Wissenschaft; diese wird ein Endurtheil fällen, wenn ohne Unterlass das Streben nach na- turtreuer Beobachtung und Erkenntniss der Wahrheit sich behauptet. Die Lehre der kritischen Tage hatte das unbestreitbare Verdienst, die Aerzte an die Beobachtung der regelmässigen Zeitbestimmung, und an den Respect vor der Natur gewöhnt zu haben. Diese Tugenden wur- den jedoch immer nur von Wenigen geübt; die überwiegende Mehrzahl ermangelte der treuen Hingebung, und verfiel leicht in Ueberschätzung der eigenen Einsicht sowie in den Uebermuth vermeinter د يشاك‎ Auch sind er ee welche; in] Perihan 1g meisten liegen nur eberäächliche und رد هن وه ین‎ vor. Sie erwarten von einzelnen Aerzten wie von Vereinen erst ihre Berichtigung und Vervollständigung. Zur allseitigen Nachweisung, wie die Krankheiten von selbst zur Genesung übergehen, in welcher Weise sie anzeigen, wann und wie eine Entscheidung eintritt oder mit Mitteln eingegriffen werden müsse, bedarf es, bei der zahllosen Menge und Vielartigkeit der er a der man- nigfachsten Mittheilungen und Auffassungen. — 0 Solche Vorarbeiten, wenn sie bereits auch ua een scheinen, sind noch nicht ausreichend, um befriedigende Schlussfolgerungen liefern zu können. Es wird aber kein Gesetz ۳ bevor die einzelnen Er- Phys. Classe. XI. 1 66 K. FI H. MARX, ZUR BEURTHEILUNG D. WERTHS U. D. BEDEUT. etc. scheinungen in ihren innersten Beziehungen ermittelt worden. Dazu ge- hört viel Zeit, viel Widerspruch und viel Ausgleichung. Die Geschichte rechnet jedoch, nicht wie der Mensch nach Jahren, sondern nach Jahr- hunderten und Jahrtausenden. Der Mensch verlangt von dem, was er zu Stande gebracht, bald Nutzen oder Ruhm; die Geschichte verarbeitet ohne Rücksicht und ohne Absicht das Gesammtmaterial zu einfachen Resultaten. Wohin man blickt in die Medicin, die leitenden Zahlen zur sichern und einfachen Bestimmung der Vorgänge und Erscheinungen sind noch nicht gefunden. Was man dafür annimmt, das sind blosse Ahnungen, Vermuthungen, nicht befriedigende Behauptungen. Um in den Besitz zuverlässiger Angaben zu gelangen, bedarf es der allseitigsten, ausdau- erndsten Bemühung, der angestrengtesten Beobachtung, der vorsichtigsten Die Hoffnung auf die Lösung dieser Aufgabe kann somit nicht in eine nahe Zukunft gestellt werden. Die Gegenwart traut sich zwar viel zu; auch wird der Vorwurf Unmuth und Gegenrede erwecken; allein ob damit der Sache gedient seyn wird, muss erwartet werden. Da der Zweifel der Wahrheit Anfang ist, so wird das Fallenlassen unrichtiger Prinzipien schon den Fortschritt bezeichnen. Hütet man sich vor der Uebertragung symbolischer Zahlen und vor der موس‎ irgend einer Zahl, bevor sie eindringend und streng erwogen wurde, so steht zu erwarten, dass die erst zu bildende medici- nische Zahlenlehre zu der bisherigen sich verhalten werde wie der Traum zur Wirklichkeit, wie der Glaube zum Wissen. Ueber Verbindungen des Siliciums mit Wasserstoff und Sauerstoff. Von ۱ ۱/۳ RRO (Der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften vorgelegt am 1. August 1868.) Bei den früheren Untersuchungen über das Silieiumwasserstoffgas wur- den auch Versuche gemacht, eine Verbindung von Silicium mit Calcium hervorzubringen und vermittelst derselben dieses merkwürdige- Gas dar- zustellen, in der Hoffnung, es vielleicht auf diesem Wege in reinem, zur Analyse geeigneten Zustand zu erhalten. Es gelang diess nicht; aber bei Behandlung der Kieselcalcium enthaltenden Masse mit Säuren. wurde dabei zuweilen die Bildung einer gelben Substanz beobachtet, die, so klein auch ihre Menge war, sich doch entschieden als eine Silieiumver- bindung zu erkennen gab und die um so mehr zu einer näheren Erfor- schung aufforderte, als sie, wie es allen Anschein hatte, eine neue Oxy- dationsstufe des Siliciums sein konnte. Das Folgende enthält die Resul- tate dieser Untersuchung, der ich die Beschreibung der Darstellungs- weise und der Analysen der noch nicht bekannt gewesenen Verbindung von Silicium mit Calcium vorausschicken muss, weil sie das Material ist, vermittelst dessen jener neue gelbe Körper hervorgebracht wird. ۱ Das Kieselcaleium wird erhalten durch Zusammenschmelzen von Silicium mit Chlorcaleium und Natrium... Das zweckmässigste Verhältniss scheint zu sem: 20 Grammen krystallisirtes iiin 1), 200 Grm. ge- 1) Bei e e Preise des Aluminiums ist es am zweckmässigsten das Silieium hierzu durch Zusammenschmelzen von 1 Th. Aluminium mit 5 Th. gepulvertem gewöhnlichem Glas und ungefähr 10 Th. Kryolith darzustel- len. Der schwarze Regulus muss, zur Ausziehung des Aluminiums mit Salz- 12 68 F. WÖHLER, schmolzenes Chlorcaleium, 46 Grm. Natrium. Man verfährt auf folgende Weise: Das fein geriebene Silicium wird mit dem in einer heissen Reib- schale gepulverten Chlorcaleium innig gemengt, das Gemenge in einen trocknen erwärmten Cylinder gegeben und ungefähr die Hälfte des Na- triums, das man rasch in kleine Stückchen zerschneidet, unmittelbar hinzufallen gelassen. Die Masse wird dann in dem verschlossenen Cy- linder durch Schütteln innig gemengt, und so auch die Oxydation des Natriums möglichst verhütet. Unterdessen hat man in einem gut ziehen- den Windofen einen fehlerfreien hessischen Tiegel bis zum vollen Glü- hen gebracht. Auf seinen Boden schüttet man etwas geglühtes Koch- salz, legt darauf die andere Hälfte des Natriums als ganzes Stück, schüt- tet das obige Gemenge rasch und auf einmal darauf und auf dieses eine Lage gepulvertes, vorher geschmolzen gewesenes Kochsalz. Nachdem man die Masse rasch etwas zusammengedrückt und {den Tiegel bedeckt hat, verstärkt man das Feuer, am besten mit einem Gemenge von Coaks und Holzkohlen. Wenn man keine Natriumflamme mehr unter dem Deckel hervorbrennen sieht, unterhält man das Feuer noch ولا‎ Stunde lang, indem man die Hitze bis ungefähr zum Schmelzpunkt des Rohei- sens steigert. Nach dem Erkalten zerschlägt man den Tiegel; ist die Operation gut gelungen, so findet man das Kieselcalcium zu einem ein- zigen Regulus zusammengeschmolzen, von dem die Schlacke 1) leicht ab- zulösen ist. Bes ist ihn in einem trocknen, gut schliessenden Gefäss seyn Das so akie Fah hat folgende Eigenschaften: Es ist bleigrau, vollkommen metallglänzend, von grossblättrigem ‚krystallinischen Gefüge; auf der Oberfläche der geschmolzenen Massen sind meist glän- zende Krystallflächen zu bemerken, und einzelne kleinere Körner zeigten Flächen, die eine hexagonale Krystallform vermuthen lassen. An der säure, gepulvert und das zurückbleibende Silicium zuletzt mit Flusssäure be- handelt werden. 1) Bei Behandlung derselben mit Wasser, bleibt eine graue Substanz ungelöst, die im Wesentlichen aus Stickstoffsilicium besteht und beim Schmelzen mit Kalihydrat reichlich Ammoniak entwickelt. UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 69 Luft zerfällt es nach und nach zu einer Masse von, wie Graphit ausse- henden metallglänzenden Blättern. Rascher, schon nach wenigen Stun- den, geschieht diess in Wasser unter nicht sehr starker, aber lange an- haltender Wasserstoffgas-Entwickelung. Das Wasser wird dabei alka- lisch und enthält dann Natron, Kalkhydrat und etwas Chlorcaleium. Nach diesem Zerfallen hat die Substanz an Gewicht zugenommen und gibt bei der Analyse einen beträchtlichen Verlust, herrührend von Sauer- stoff, den nebst Wasser ein Theil des Calciums und Siliciums aufgenom- men hat, welche oxydirte Verbindung durch Wasser nicht vollständig ausgezogen wird. Von Salpetersäure, selbst von rauchender, wird das Kieselcalcium nicht angegriffen, was nach der Beobachtung von Bunsen, dass das Calcium in Salpetersäure unverändert bleibt, vorauszusehen war. Aus dem in Wasser zerfallenen und ausgewaschenen dagegen zieht Salpeter- säure Kalk aus, ohne dass aber die Blätter ihren Glanz verlieren. Wer- den sie dann wieder ausgewaschen und getrocknet, so entwickeln sie beim Erhitzen in einem Rohr Wasserstoffgas, zum Beweis, dass sie die unten zu beschreibende oxydirte Siliciumverbindung enthalten. Am merkwürdigsten ist das Verhalten des Kieselcaleiums zu Chlor- wasserstoffsäure; es wird dadurch, wie weiter unten näher angegeben ist, unter heftiger Wasserstoff- Entwickelung in eine orangegelbe Sub- stanz verwandelt. Aehnlich wirken verdünnte Schwefelsäure und selbst Essigsäure. Am heftigsten wirkt Flusssäure darauf, mit der ebenfalls die gelbe Substanz entsteht, die aber dann bald weiss wird und ver- schwindet. In Wasserdampf zum Glühen erhitzt, bleibt es unverändert. Wie schon aus den obigen Angaben hervorgeht, enthält das Kiesel- calcium ausser den Hauptbestandtheilen noch Natrium; es enthält aber stets auch Silicium frei beigemengt, welches offenbar die Eigenschaft hat, sich in der schmelzenden Masse, gleich wie in Aluminium und Zink, aufzulösen und beim Erstarren wieder auszukrystallisiren. Es enthält ausserdem Aluminium, Magnesium und Eisen, wenn die zur Darstellung angewandten Materialien nicht rein waren. Die Menge dieser fremden Bestandtheile können sehr variirend sein, wie die folgenden Analysen zei- 70 F: WÖHLER, gen. Diese geschahen auf die Weise, dass die Substanz mit Salzsäure zersetzt, die entstandene gelbe Silicium-Verbindung durch Ammoniak in Kieselsäure verwandelt, die Masse zur vollständigen Trockne abgedampft, wieder mit salzsäurehaltigem Wasser behandelt und das Gemenge von Kie- selsäure und freiem Silicium abfiltrirt wurde. Nach dem Glühen und Wägen wurde aus dem Gemenge die Kieselsäure durch Flusssäure aus- gezogen. Das zurückbleibende Silicium ist krystallinisch, metallglänzend und wird weder durch Flusssäure noch durch Glühen an der Luft ver- ändert. Aus der Lösung der basischen Metalle wurden diese auf ge- wöhnliche Weise abgeschieden. Zu den meisten Analysen wurden über 2 Gramm Substanz angewendet 1). Fünf Proben von verschiedener Darstellung gaben folgende Resultate: 1. E هی‎ 7 Freies Silicium 6,68 17,92 65,24 65,65 8,63 Gebundenes Si. 52,16 46,58 19,19 14,55 51,98 Calcium 8۸51 9884 1341 9,53 89 Magnesium 2,48 0,58 0,17 2,19 0.67 Natrium 1,01 3,35 0,39 0,73 0,54 Aluminium 0,22 0,31 0,50 3,16 0,59 Eisen 1,22 0,57 0,30 2,19 2,11 98,28. 98,14. 99,20. 98,00. 99,41. ‚Hierbei ist Folgendes zu bemerken: Erstlich scheint es ganz vom Zufall und von dem ungleichen Feuersgrad, den man nur ungefähr in der Gewalt hat, abzuhängen, wie viel Silicium frei, ` ungebunden bleibt, wie die so sehr abweichenden Mengen zeigen. Um dasselbe ebenfalls in Verbindung mit Calcium zu bringen, wurde ein krystallinischer Re- gulus mit blättrigem Bruch von Neuem mit Chlorcalcium und Natrium zusammengeschmolzen und zwar bei sehr starker Hitze. Der so erhal- tene Regulus hatte eine sehr krystallinische Oberfläche, aber im Bruch » Die meisten Analysen sind mit grosser Sorgfalt von Dr. Hampe gemacht `` worden, der mir überhaupt bei dieser ganzen BERN on. Hülfe ge- ‚leistet hat. UE BER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 71 war er nun feinkörnig, nicht mehr blättrig. Er zerfiel nicht in Wasser und entwickelte nur ganz schwach Wasserstoffgas. Er hatte nun die in IV. angegebene Zusammensetzung. Es sieht also aus, als ob in hoher Temperatur das Calcium das entstandene Chlornatrium wieder zersetze, dessen Natrium austreibe und so den Gehalt an freiem Silicium erhöhe. Die Massen mit über 2 Proc. Magnesium waren mit Chlorcalcium bereitet, in dem ein Gehalt an Chlormagnesium nicht vermuthet wurde. Die Massen II. III und V. dagegen waren mit Chlorcaleium erhalten, das aus klarem isländischen Doppelspath bereitet war. Der grössere Aluminiumgehalt in IV. rührt aus Silicium, das mit Aluminium dargestellt und nicht vollständig genug gereinigt war. Den- selben Ursprung hat das Eisen, herrührend aus dem Zink, aus dem das Silicium krystallisirt war. Die kleineren Gehalte von Aluminium und Eisen stammen ohne Zweifel aus der Tiegelmasse. Alle diese Massen bildeten mit Salzsäure die gelbe Verbindung, am langsamsten die mit den grösseren Gehalten an freiem Silicium. Es ist klar, dass die Haupt-Verbindung in diesen Massen Kieselcal- cium ist, das man aber stets mit jenen anderen Körpern zusammenge- schmolzen erhält. Es ist nun schwer zu sagen, wie diese letzteren un- ter einander oder in welchen Verhältnissen sie mit Silicium verbunden sind; die Entscheidung der Frage ist um so schwieriger, als wahrschein- lich je nach der Temperatur die Verbindungsweise eine verschiedene sein kann und die Massen eine Natrium-Calcium-Verbindung eingeschmolzen enthalten, die für sich das Wasser zersetzt und, wie bereits erwähnt, das sonderbare Zerfallen derselben in Wasser bewirkt. Eine solche zuerst mit Wasser ausgelaugte Blättermasse wurde mit eoncentrirter Salpetersäure behandelt, die sich damit erhitzte und viel Kalk auszog, und darauf mit einer ziemlich concentrirten Kalilauge einen Tag lang unter häufigem Umschütteln stehen gelassen, während dessen . eine schwache Entwickelung von Wasserstoffgas statt fand. Die Kali- lauge nahm dabei, wie erwartet wurde, ziemlich viel Kieselsäure auf, die freilich zum Theil wenigstens vom freien Silicium herrühren kann, das sich selbst bei gewöhnlicher Temperatur langsam in Kalilauge auflöst. 72 F. WÖHLER, Die so behandelte, gut ausgewaschene Masse, die ihr metallisches Aus- sehen durchaus nicht verändert hatte, wurde nun nochmals mit verdünn- ter Salpetersäure behandelt, gewaschen und getrocknet. Mit Salz- säure bildete sie noch wie vorher die gelbe Verbindung. Bei der Ana- lyse gab sie das Resultat V., es fand also hier kein Verlust statt, wie bei der Analyse der zerfallenen Masse ohne diese Behandlung. Chlorcaleium, mit Silicium ohne Natrium zusammen geschmolzen, wird nicht zersetzt, letzteres nimmt keine Spur Calcium auf. Aus diesen Analysen ist jedenfalls zu ersehen, dass das relative Verhältniss zwischen Calcium und Silicium im Allgemeinen sich dem Ae- quivalent-Verhältniss = CaSi? nähert!). Nimmt man dann an, dass z. B. in der Zusammensetzung von II. auch Natrium und Magnesium als Na Si? und MgSi? enthalten seien, so bleiben im Ganzen noch 45,15 gebunde- nes Silicium, die um CaSi zu bilden 29,40 Calcium erfordern. Gefun- den wurden 28,84. ‘Oder in der Analyse V. müssen die 34,89 Calcium, um Ca Si zu bilden ‚48,77 Silicium aufnehmen. Die gefundene Menge des letzteren ist 51,98; die Differenz zwischen dieser und der berech- neten Menge ist 3,21, von welchem Ueberschuss wohl mit Gewissheit anzunehmen ist, dass damit die vier andern Metalle verbunden waren. Ich glaube also annehmen zu können, dass der Hauptbestandtheil dieser Massen CaSi? ist, bestehend in 100 Th. aus Calcium — 41,7 Silicium — 58,3 Au mit dieser Zusammensetzung stimmt mit Wahrscheinlichkeit die Bildungsweise und Zusammensetzung des gelben Körpers, der durch Einwirkung von Chlorwasserstoffsäure aus diesem Kieselcalcium entsteht und den ich nun beschreiben und mit dem Namen Silicon bezeichnen Das Silicon wird auf folgende Weise dargestellt: Gröblich zerklei- nertes oder in Wasser zu Blättern zerfallenes Kieselcalecium wird mit rau- chender Salzsäure übergossen in einem Gefäss, das in kaltem Wasser steht, 1) Si = 14, wie überall in dieser Abhandlung. UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 73 um Erwärmung der Masse zu verhüten. Es tritt bald Wasserstoffent- wickelung ein und das Kieselcalcium wird allmälig in Silicon verwan- delt. Unter öfterem Umrühren, um den Schaum vollständiger mit der Säure in Berührung zu bringen, lässt man die Masse an einem dunkeln Ort mehrere Stunden lang stehen, bis alle Gasentwickelung aufgehört hat. Man verdünnt sie dann mit dem 6—8fachen Volum Wasser, filtrirt das Silicon möglichst vorm Licht geschützt ab, wäscht es vollständig aus, presst es zwischen Löschpapier und lässt es im leeren Raum über Schwe- felsäure trocknen, indem man die Glocke mit einem schwarzen Tuch be- deckt hält. Das Silicon ist lebhaft orangegelb; es besteht aus durchscheinenden gelben Blättchen, die wohl nur Pseudomorphosen nach dem krystallini- schen Kieselcaleium sind. Es ist unlöslich in Wasser, in Alkohol, in Kieselchlorid, in Phosphorchlorür, in Schwefelkohlenstoff. Beim Erwär- men wird es vorübergehend tiefer orangegelb. Stärker erhitzt, entzündet es sich und verbrennt mit schwacher Verpuffung und Funkensprühen unter Zurücklassung von Kieselsäure, die durch amorphes Silicium braun gefärbt ist. Ohne Luftzutritt erhitzt, entwickelt es Wasserstoffigas und hinterlässt ein Gemenge von Kieselsä und amorphem Silicium in Ge- stalt glänzender, schwarzbrauner Blättchen. Erst nach vollem Glühen hört die Wasserstoffentwickelung auf. War es mit einer nicht ganz con- centrirten Säure bereitet, so enthält es die weiter unten beschriebene farblose Verbindung beigemengt, es ist dann heller an Farbe und zeigt beim Erhitzen auch in einer Röhre eine Art Verpuffung unter gleich- zeitiger Entwickelung von selbstentzündlichem Kieselwasserstoffgas. Diese Zersetzung des Silicons in der Wärme beginnt schon bei 1000. Sowohl für sich als mit Wasser bis zu 1000 erhitzt, entwickelt es, wiewohl nur langsam Wasserstoffgas und wird blasser. Aber mit Wet in einem zugeschmolznen Rohr bis zu 190° erhitzt, verwandelt es sich rasch und vollstãndig in weisse Blãttchen von reiner Kieselsäure; das Rohr enthält dann comprimirtes Wasserstoffgas. Sehr merkwürdig ist sein Verhalten im Licht. Im Dunkeln bleibt es, selbst im feuchten Zustand, ganz unverändert; im zerstreuten Licht Phys. Classe. XI. K 74 F. WÖHLER, wird es zunehmend blasser, und im direeten Sonnenlicht wird es nach kurzer Zeit vollkommen weiss, und zwar unter Eniwiekelung von Was- serstoffgas. Stellt man es unter Wasser in den Sonnenschein, so fängt es augenblicklich an Wasserstoffgas zu entwickeln, was gleich einer Gäh- rungserscheinung fortdauert, bis es ganz weiss geworden ist. Je reiner das Silicon ist, um so rascher geht die Verwandlung vor sich, sie ist dann bei einigen Grammen schon nach wenigen Stunden vollendet. War es aber bei der Bereitung nicht gehörig vorm Licht geschützt, so dauert es nachher viel länger bis im Sonnenschein die Theilchen durch und durch weiss geworden sind. Auf diesen weissen Körper komme ich nachher zurück. Das Silicon wird weder von Chlor noch rauchender Salpetersäure noch von concentrirter Schwefelsäure angegriffen, selbst nicht beim Er- hitzen damit. Flusssäure erhitzt sich damit, es erhebt sich darin so- gleich an die Oberfläche, wird allmälich heller, zuletzt weiss und ver- schwindet endlich ganz. Sein charakteristischtes Verhalten ist das zu den Lösungen der Al- kalien, es wird dadurch sogleich unter Erhitzung und äusserst heftiger Wasserstoffgas-Entwickelung in Kieselsäure verwandelt. Selbst das ver- dünnteste Ammoniak übt diese Wirkung darauf aus. Langsamer wirken = kohlensauren Alkalien. "Das Silicon wirkt, namentlich bei Gegenwart von Alkali, auf die Salze mehrerer schwerer Metalle kräftig reducirend. In der Lösung ei- nes Kupfer- oder Silber-Salzes wird es bald schwarz, in Goldcehlorid braun. Aus den Lösungen von Palladiumchlorür und von Osmiumsäure fällt es bei Zusatz von Alkali sogleich schwarze Pulver. Aus einer mit Natronhydrat alkalisch gemachten Goldehlorid-Lösung fällt es ein vio- lettschwarzes Pulver. Alle diese schwarzen Körper scheinen Oxydul- Silicate zu sein. Aus einer Lösung von Bleioxyd in Natronlauge redu- ter sogleich alles Blei als graue Masse. Bei Mitwirkung von Alkali ist es wohl nur der 0 im ——. der hier redu- cirend wirkt. E “Dass die Elemente‘ des Silicons Silicium, ‚Wasserstoff und Sauerstoff UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 75 sind, liegt auf der Hand. Zunächst lag die Vermuthung: nahe, dass es ein neues. wasserhaltiges Oxyd, ein Oxydul des Silieiums sei. Allein die Resultate der Analysen zeigten bald die Unhaltbarkeit dieser Vermuthung. - Die leichte Zersetzbarkeit durch Ammoniak bot zur Bestimmung des Siliciumgehalts ein einfaches Verfahren dar. Die im dunkeln leeren Raum getrocknete Substanz wurde mit verdünntem Ammoniak in Kie- selsäure verwandelt, die Masse im Wasserbade zur Trockne verdunstet, noch etwas stärker erhitzt, mit Wasser abfiltrirt, -das Gemenge von Kie- selsäure und freiem Silicium gewogen, erstere mit Flusssäure ausgezogen und die Menge des freien Siliciums in Rechnung gebracht. Die Bestim- mung des Wasserstoffs geschah nach Art der organischen Analysen durch Glühen mit Kupferoxyd. Diese letzteren Bestimmungen hatte Dr. Beil- stein die Gefälligkeit auszuführen. Sechs Analysen mit Silicon von verschiedener Bereitung gaben fol- gende Zahlen: I. II: III. IV. V. VL Silicium 67,13 67,78 68,48 68,27 70,75 70,64 Wasserstoff 2,48 2,55 2,39 "Sauerstoff: 30,39. . 7 29,13 Zu der el V: diente das Silicon, welches = 2 ni ¥ vom: Kieselcalcium erhalten war. — Der mittlere Siliciumgehalt aus den 4 ersten Bestimmungen ist 67,91, der mittlere Wasserstoffgehalt 2,47. Mit den Zahlen der 4 ersten Analysen stimmt mit Wahrscheinlich- keit nur die Formel SiS 114 06, welche voraussetzt Si... 68,29. H 2,44 OF 2927 | Hiernach müsste die Verbindung bei der Verbrennung mit Se oxyd 21,96 Wasser geben. Es wurden 22,32 — 22,95 und 21,51 er- halten. | ۱ | leb 100 Silicon müssten ferner nach dieser Formel bei der Oxydation durch Kalilauge 8,5 Gewichtstheile Wasserstoff liefern. Diese wichtige Controle war leicht auszuführen. ; Bei einem. N K2 76 F. WÖHLER, gaben 0,4022 Grm. Silicon 436,6 Cub. Cent. Wasserstoffgas bei 150 3773 und 160 C., — 0,0351 Grm. Oder 100 gaben 8,72 Grm. Wasserstoff. 0,1806 Grm. Silicon von anderer Bereitung gaben bei 751,7”® und 160,8 C. 198 C. C. Wasserstoffgas — 0,01622 Grm. Oder 100 gaben 8,9 Grm. Wasserstoff. Ist diese Formel richtig, so würde die Bildung des Silicons aus dem Kieselcaleium dahin zu erklären sein, dass, indem von 4CaSi? durch Chlorwasserstoffsäure 4CaCl und 4 freies Wasserstoffgas entstehen, die 8 Silicium im Trennungsmoment 2 Atome Wasser zersetzen und sich dabei überdiess die Elemente von 4 At. Wasser assimiliren. Legt man dem höheren Silieiumgehalt der Analysen V. und VI. das grössere Stimmrecht bei, so würde denselben die Formel Sif H5 04 oder 5112 H6 08 entsprechen, die voraussetzt Si 70,5 ۳ . 25 0 0 100 Silicon müssten hiernach 22,6 Wasser und 9,2 Wasserstoff geben. Ich denke, dass eine von diesen Formeln die wahre Zusamensetzung dieses Körpers ausdrücken müsse, der jedenfalls dadurch von grossem Interesse ist, dass er als eine nach Art der organischen Körper zusam- mengeiuie ا‎ betrachtet werden kann, in welcher das Sili- le des Kohlenstoffs in den organischen Körpern spielt. Viel- wer; ee sie mit der folgenden den Typus einer ganzen Reihe ähn- licher Körper aus, und es würde dann, ähnlich wie es bei dem Kohlen- stoff der Fall ist, eine besondere Chemie des Siliciums in Aussicht ste- hen. Selbst in der Art, wie sich diese Körper bei Einwirkung der Wärme verhalten, wobei sie, so zu sagen als Produkte der trocknen De- stillation, amorphes Silicium, Kieselsäure, Wasserstoffgas und Kieselwas- serstoffgas liefern, könnte man eine Analogie mit dem Verhalten der or- ganischen Körper erkennen. Ob und wie viel vom Sauerstoff und Was- serstoff darin als Wasser enthalten ist, ob sie also Dam sind, dar- über lässt sich vorläufig nichts entscheiden. UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 77 Leukon. Mit diesem Namen will ich die weisse Substanz bezeichnen, in welche das Silicon unter dem Einfluss des Lichts und Wassers ver- wandelt wird (S. p.74). Das Leukon behält hierbei die Form der Blätt- chen des Silicons bei. Es ist vollkommen farblos und scheint sich auch bei Luftzutrittt unverändert zu erhalten. Beim Erhitzen an der Luft entzündet es sich und verglimmt mit Zurücklassung von Kieselsäure, die durch Silicium hellbraun gefärbt ist. Beim Erhitzen in einer Röhre ent- wickelt es Wasserstoffgas, zuweilen auch etwas Kieselwasserstoffgas, mit Zurücklassung braungefärbter Kieselsäure. Zu den Alkalien verhält es sich wie das Silicon, es entwickelt damit unter Schäumen Wasserstoff- gas. Das Wasser, unter dem es sich gebildet hat, enthält etwas davon aufgelöst, es entwickelt mit Ammoniak schwach Wasserstoffgas und re- dueirt Gold aus Goldchlorid. Zwei Portionen von verschiedener Bereitung gaben 56,05 und 55,07 Proc. Silicium. Die eine gab 25,0 Proc. Wasser — 2,7 Proc. Wasserstoff; Da dieser Körper in Wasser unter Wasserstoff- Entwickelung aus dem Silicon entsteht, so muss seine Zusammensetzung in einer einfachen Beziehung zu der des letzteren stehen. Mit den gefundenen Zahlen stimmt, wenigstens annähernd, die Formel 5151815010, entsprechend 0 Silicium 56,85 Wasserstoff 2,53 Sauerstoff 40,62. Nach derselben müsste es 22,77 Proc. Wasser geben. Bei seiner Bil- dung würde das Silicon aus 4 At. Wasser, 4 At. Sauerstoff und 1 At. Wasserstoff aufnehmen und 3 At. des letzteren würden frei werden. Nach der Formel Si8 H6010 müsste es enthalten Si 56,56 H 3,03 O 40,41 und 27,2 Proc. Wasser geben. Vergleicht man die Eigenschaften dieses Körpers mit denen des von Buff und mir beschriebenen Silieiumoxydhydrats, welches durch Zer- 78 F. WÖHLER, setzung des Siliciumchlorürs mit Wasser erhalten wird !), so erkennt man eine so grosse Aehnlichkeit, dass man beide für identisch halten muss. Aus den Analysen des Siliciumoxydhydrats schlossen wir, dass es 3SiO+2HO sei (oder Si® 05-9۴0 nach Si = 21), welche Formel frei- lich nur 50 Proc. Silicium voraussetzt. Indessen bekamen wir bei den meisten Analysen einen höheren Siliciumgehalt und wir hoben ausdrück- lich hervor, dass wir bei den Analysen einiger Arten dieses Oxyds selbst 52,54 und 52,75 Proc. Silicium fanden. Später analysirte ich noch Oxyd- arten, auf dieselbe Art entstanden, welche sogar 53,59 und 53,19 Proc. Silicium gaben. Diese Abweichungen lassen sich, wie wir schon damals ausdrück- lich bemerkten, daraus erklären, dass es sehr schwer ist, ein Silicium- chlorür zu erhalten, welches frei von Chlorid, SiCl?, ist, welches letz- tere bei der Zersetzung mit Wasser Kieselsäure bilden und dadurch na- türlicher Weise den Siliciumgehalt im Oxyd erniedrigen muss. Aus all dem glaube ich daher mit grosser. Wahrscheinlichkeit schlie- ssen zu können, dass das Leukon und der früher unter dem Namen Si- liciumoxydhydrat beschriebene Körper eine, und dieselbe Verbindung sind, die auch bei der Bildung aus Silicon bis jetzt nicht frei von Kie- selsäure erhalten werden konnte. Wären aber auch unsere Angaben über die procentische Zusammen- setzung des Siliciumoxydhydrats richtig, wäre das, was wir analysirten, wirklich eine reine Substanz, zusammengesetzt nach der Formel 3810 + . 2HO, so wird es doch aus der gegenwärtigen Untersuchung höchst wahr- scheinlich, dass dieser Körper in der That nicht, wie diese F ormel aus- drückt, zusammengesetzt, dass er nicht das Hydrat von einem Oxyd sein kann, sondern dass er wahrscheinlich eine dem Silicon ähnliche Verbin- dung ist = 8516854010. Auf gleiche Weise würde dann die Formel für das sogenannte Chlorür, 3SiCl+ 2HCl in Si6H*C1!0 umzuändern sein, und eben so die für das Bromür und das Jodür. Es kann noch dafür, dass diese RER den Wasserstoff nicht als Wasserstoffsäure ent- D is d. K. Gesellsch. 4. W.. VIL p. 344. UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 79 halten, die später gemachte Beobachtung angeführt werden, dass Natrium, selbst bei dem Siedepunkt des Chlorürs, ohne Wirkung darauf ist. Wenn also einerseits das Dasein und die Eigenthümlichheit aller dieser Silicium- Verbindungen wohl erwiesen ist, so bleiben doch noch diese Zweifel über ihre wahre Zusammensetzungsweise, die nur durch neue Untersuchungen zu lösen sind. Diese muss ich, aus Mangel an Zeit, Anderen überlassen, die in Auffindung von Mittel und Wegen, diese Körper zur Analyse im Zustande vollkommner Reinheit zu erhal- ten, vielleicht glücklicher sind, als ich es trotz aller Bemühungen gewe- sen bin. Anhangsweise zu den obigen Beobachtungen will ich noch einige Thatsachen anführen, die das Dasein noch anderer, eben so merkwürdi- ger Silicium-Verbindungen beweisen, deren wahre Zusammensetzung auszumitteln mir aber ebenfalls nicht möglich gewesen ist. Lässt man auf das Kieselcaleium nicht concentrirte, sondern sehr verdünnte und kalt gehaltene Salzsäure wirken, so wird es nicht in gel- bes Silicon, sondern in einen farblosen, aus durchsichtigen, perlmutter- glänzenden Blättchen bestehenden Körper verwandelt. Die Wasserstoff- entwickelung scheint dabei geringer zu sein als bei der Bildung des Si- licons. Nachdem er abfiltrirt, gewaschen und zwischen Papier gepresst war, wurde er im leeren Raum über Schwefelsäure getrocknet. Als die Luft zugelassen und er herausgenommen wurde, entzündete er sich we- pige Augenblicke darauf von selbst und verbrannte mit Flamme unter Zurücklassung von brauner Kieselsäure. Eine zweite Portion zeigte die- selbe Erscheinuug und ging ebenfalls verloren, obgleich man den leeren Raum, statt mit Luft, mit Kohlensäure sich hatte füllen lassen. Bei zwei anderen Bereitungen zeigte er diese Selbstentzündlichkeit nicht, aber er war auch dann nicht farblos, sondern gelblich, also mit Silicon gemengt. Er hatte aber die Eigenschaft, beim Erhitzen an ei- nem Punkt sich zu entzünden und von selbst fortzuglimmen, und beim Erhitzen in einer Röhre eine reichliche Menge selbstentzündliches Kie- 80 F. WÖHLER, selwasserstoffgas zu entwickeln mit Hinterlassung von brauner Kiesel- säure. In Betreff der Zusammensetzung kann man nur vermuthen, dass er mehr Wasserstoff enthält, als das Silicon. Die Analyse einer solchen nicht selbstentzündlichen gelblichen Probe gab 54,88 Proc. Silicium. Wäre er 515115010, so müsste er 53,8 enthalten. — Das Dasein dieses Körpers erklärt, warum man bei der Bereitung des Silicons mit nicht ganz concentrirter Salzsäure ein schwefelgelbes und nicht orangegelbes Product erhält, das beim Erhitzen in einer Röhre Kieselwasserstofigas entwickelt. Sehr eigenthümlich ist ferner das Verhalten des Kieselcalciums zu Salzsäure bei Gegenwart von schwefliger Säure, welche letztere für sich weder auf das Kieselcaleium noch auf das Silicon wirkt. Uebergiesst man gepulvertes Kieselcaleium mit einem grossen Ue- berschuss von wässriger schwefliger Säure und mischt verhältnissmässig nur wenig Salzsäure hinzu, so verwandelt es sich sehr bald, ohne Gas- entwickelung, in einen röthlichbraunen, aus fast kupferfarbenen Blätt- chen bestehenden Körper. Die Flüssigkeit färbt sich dabei anfangs bräun- lich und wird dann plötzlich milchich von abgeschiedenem Schwefel, der sich grossentheils von der entstandenen Verbindung abgiessen lässt. Sie wurde, nachdem ein fernerer Zusatz von Salzsäure keine Veränderung mehr bewirkte, abfiltrirt und gewaschen, wobei sie indess ihre Farbe veränderte und Schwefelwasserstoff entwickelte. Nach dem Pressen wurde sie im leeren Raume über Schwefelsäure getrocknet und der darin enthaltene freie Schwefel mit Schwefelkohlenstoff ausgezogen. Sie bil- dete nun ein hellbräunliches Pulver mit einem Stich in’s Grüngrauliche. Sie riecht beständig nach Schwefelwasserstof. Beim Erhitzen an der Luft brennt sie wie Schiesspulver ab, beim Erhitzen in einer Röhre ex- plodirt sie äusserst heftig unter Feuererscheinung und Verbreitung des Geruchs nach Schwefelwasserstof. Erhitzt man sie vorsichtig allmälich, so entwickelt sie Schwefelwasserstoffgas und der Rückstand explodirt dann nicht mehr. Er entwickelt aber nun in Wasser Schwefelwasser- stoffgas, als ob sich Schwefelsilicium gebildet hätte, auf dessen Bildung vielleicht auch die Feuererscheinung beim plötzlichen Erhitzen beruht. UEBER VERBINDUNGEN D. SILICIUMS MIT WASSERSTOFF U. SAUERSTOFF. 81 Mit Ammoniak entwickelt sie sehr heftig Wasserstoffgas, indem sie sich in ein weisses Gemenge von Kieselsäure und Schwefel verwandelt. Die Analyse mit einer offenbar veränderten unreinen Substanz gab 43,2 Proc. Silicium. Wäre sie die dem vorigen entsprechende Schwe- fel-Verbindung — 851518158190, so müsste sie 40 Proc. Silicium enthalten. Giesst man eine Auflösung von seleniger Säure auf Kieselcalcium und mischt wenig Salzsäure hinzu, so wird es in eine zinnoberrothe Sub- stanz verwandelt. Sie riecht nach dem Trocknen im leeren Raum nach Selenwasserstoffgas.. Mit Ammoniak entwickelt sie geruchloses Wasser- stoffgas. Beim Erhitzen explodirt sie nicht, gibt aber Selenwasserstoff- gas und ein Sublimat von Selen. Der Rückstand ist gelbbraun und bil- det mit Ammoniak eine Lösung von Selenammonium. Tellurige Säure in Salzsäure gelöst und mit so viel Wasser ver- dünnt, dass eben Trübung eintreten will, verwandelt das Kieselcalcium in einen grauschwarzen Körper. Nach dem Trocknen ist er geruchlos, in einer Röhre erhitzt, explodirt er nicht, gibt aber Wasserstofigas und ein Sublimat von Tellur. Der Rückstand ist glänzend schwarz und scheint Tellursilicium zu sein, denn mit Ammoniak oder Natronlauge gibt er, unter Wasserstoff-Entwickelung, purpurrothe Lösungen von Tel- lur-Alkali. — Hier eröffnet sich also noch ein weites, fruchtbares Feld der Forschung. Phys. Classe. XI. E 1 L Y fa mabni , ABHANDLUNGEN DER | MATHEMATISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ELFTER BAND. Mathem. Classe. XI. A ad] : Ueber sion: von Störungs- Tafeln. für die ۲1011 4 ۱ kleinen Planeten. Von : Dr. Ernst Friedrich Wilhelm Klinkerfues. ‚‘Vorgelesen in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der een ‚3. Januar 7 "Einleitung. Die Vervollkommnungen, ‚welche ‚die Theorie der ge in 2 neue- ren. Zeit durch Hansen und En cke erfahren hat, setzen: die rechnende Astronomie. in den: Stand, das’ durch die zahlreichen Entdeckungen zu- geführte Material zu. ‚bewältigen und gleichsam dem: Körper der Wissen- schaft zu assimiliren. i; Man bedurfte solcher Verbesserungen zur hinrei- chend leichten: Verfolgung, der: kleinen Planeten, während die grösseren Planeten; ‚bei der mässigen, oft sogar sehr kleinen Excentrieität und Nei- gung-ihrer. Pakner Bogen die ..Ekliptik ‚der Anwendung der Laplace- schen; Methode. zur Entwicklung ihrer Störungen keine besondere Schwie- rigkeit in den Weg legen.: : Daher‘ war es denn duch die Entdeckung der, vier ersten. ‚kleinen: Planeten , ‚besonders aber ‚die der Pallas und der Juno, welche die Pariser Academie- im Jahre 1809 veranlassten, einen Preis auf die. Erfindung einer auch für jene Körper ‘brauchbaren : Me- thode zu setzen... Dieser ‚Schritt 'haite nicht den gewünschten ‚Erfolg: es fallen aber auch in jene Zeit die zum öftern Bedauern der: astronomi- schen. Welt. ungedruckt gebliebenen: Untersuchungen : von Gaiss über diesen. Gegenstand, welche bis zur Construction ‚von ‚Tafeln für die Pal- las geführt sind. . Die Einführung neuer: Entwicklungsmethoden für die sogenannte Störungsfunetion, so wie neuer Fundamentalformeln für die Integration. ‚der Gleichungen : der gestörten Bewegung, durch. Hansen A2 4 W. KLINKERFUES, ist allgemein bekannt. Im neuester Zeit hat Encke eine Methode zur Bestimmung der allgemeinen Störungen und eine Berechnungsart der spe- ciellen! ‚Störungen. gegeben; welche letztere ihrer ausgezeichneten Bequem- lichkeit wegen in wenigen Jahren die früher, {dafür gebräuchliche Form, die von Lagrange herrührende Variation der Elemente in kürzeren In- tervallen, fast ganz verdrängt hat; womit übrigens nicht gesagt sein soll, dass nicht noch in andern Zweigen der Perturbationstheorie jene La- grange ’'schen "Untersuchungen über die Variation der Consfanten eine wichtige Grundlage bildeten. Eine Geschichte des Problems der drei Körper‘, wie: sie'Gauthier bis: etwa zum: Anfang: dieses Jahrhunderts geschrieben hat, würde noch manche andere wichtige Arbeiten auf die- sem Gebiete anzuführen haben; es ist aber für unsern Zweck durchaus genügend, die eben genannten zu erwähnen, indem hier der wesentliche Fortschritt bezeichnet werden: soll, »welchen die Theorie ‘gemacht hat. Die‘ periodischen Cometen sind jetzt odie einzigen Körper in‘ unserem Son- nensysteme, bei welchem dér Erfolg der Methoden: zur Bestimmung’ der allgemeinen: Störungen ‘in Zweifel gezogen‘ werden kann, ‘oder 'wohl'auch: völliges Misslingen: zu erwarten ist, einzelne günstige‘Fälle wohl ausge- nommen; der Grund davon’ liegt in der entweder ganz fehlenden oder doch sehr'''schwachen Convergenz der‘ Reihenentwicklung ‘nach Kreis- _fünetionen,, wesshalb'’man ‘denn auch: schon’an ‘die ‘Einführung der” el: me مومس‎ in ae Ausdruck der Störungsfunction gedacht hat. Die nachfolgenden U hung مزاع‎ nur نو‎ Perturbätionen der‘ kleinen: Plan je L Auge, und £ (š EAE AERE a, CE TS von Störungs-Tafeln für diesell Man weiss ی‎ ER jetzt, nachdem man für- e acht unter:ihnen die allgemeinen Störungen bestimmt hat, dass die Einrichtung von Tafeln nach ‘dem Muster der älteren Planetentafeln unbequem: ausfallen: würde, man ۲ but m a für dem Fall; dassi die Bestimmung der meist''zahl Stö hungen solcher Körper selig; ‚werde, ge Bei‘ der هه موی‎ Zahl dieser Pla- h وم‎ fast: ganz , sich:mit der Aúfgabe zu beschäfti-' gen, EEE LEER ie RE von der wirklich: erreichbaäreim'G: ووو‎ iden Tafeln die grösste Bequemlichkeit und Kürze ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 5 zugeben sei. Es sind in dieser Beziehung schon verschiedene Vorschläge gemacht’ und einigemal mit Nutzen angewendet. Dabei bleibt nach’ der Natur (der Sache die Möglichkeit, auf andere Weise eine eben so grosse oder noch grössere Abkürzung der Tafeln zu erreichen, nicht ausgeschlos- sen. “Das Princip, von welchem im Folgenden ausgegangen wird, eignet sich auch sehr oft zu einer leichten Bestimmungsweise der Störungsglei- chungen selbst, wie im Allgemeinen gezeigt ‚werden wird; denn Einzeln- heiten in dieser letzteren Beziehung, wie das Aufstellen ‘von zum Rech- nen fertiger Formeln, müssen bet der immer grossen Ausdehnung solcher Untersuchungen auf ’'eine andere Gelegenheit verschoben werden. > Als Beispiel der Umformung ' dienen schliesslich‘ die Flora“ Tafeln’ von’ Dr: Brünnow, weil sich'an ihnen ziemlich am Kürzesten ما‎ Nutzen’ einer solchen Transformation zeigen lässt. Man'kann nämlich nicht bezweifeln, dass wenn derselbe’ bei der Flora,” für welche‘ Dr. Brünnow der ver- hältnissmässig wenig“ zahlreichen /und ` geringen’ Störungen wegen die alte Form beibehalten hat, entschieden hervortritt, 'diess bei den ver- wickelteren Fällen, wie z.B. ‘bei der’ Pallas, noch in höherem Cande aer F a sein en DAn die و‎ unserer Untersuchungen stellen wir den Glial dass es erlaubt ist, unter Substitution ind commensurablen' Verhältnisses der Umlaufszeiten des störenden und des gestörten Planeten für das wahre, auch alle in ‘den Störungsgleichungen vorkommenden, von den Vielfa- chen der mittleren Anomalieen abhängenden Argumente “unter einander selbst commensurabel zu machen, vorbehaltlich dass eine Correction an- gebracht wird, welche den begangenen Fehler berichtigt. Das Princip an sich bedärf dës 'Vorbehalts wegen, keines Beweises; es muss’ aber, wenn es ee ‘erscheinen soll, nachgewiesën werden, dass die Be- timmung>dererförderlichen Correction leichter zu erreichen ist, als die der Störungen für den Fall der Incommensurabilität, welcher bekanntlich stets der Fall der Natur ist (die: merkwärdigen Verhältnisse bei den Tra- banten des Jupiter bilden eine Ausnahme zu Gunsten‘ der Anwendung e- W:: KLINKERFUES, des obigen Princips, welche uns hier nicht beschäftigt). Die Störungs- gleichungen mit commensurabeln Argumenten werden. sich in; eine ein- zige Tafel zusammenziehn lassen, von welcher von’vorn herein sich schon erkennen lässt, dass sie bei Weitem nicht den-Umfang der Gesammtheit aller sonst nöthigen Tafeln erreichen wird; beschränkt sich :nun die Cor- rection wegen Incommensurabilität auf nur wenige Glieder, =z. B. auf m Glieder für eine Coordinate, so würden für dieselben m عل‎ 1 Störungsta- feln. erforderlich sein. Dass die Bahnen der verschiedenen kleinen Pla- neten die Erfüllung der oben ausgesprochenen Bedingungen‘ in sehr ver- schiedenem Grade begünstigen werden, lässt sich erwarten; desshalb wird die Grösse von m sehr varliren, wenn das Verhältniss der Umlaufszeiten immer durch mässig grosse ‚Zahlen ‚ausgedrückt werden soll; Substituirt man grössere, so wird zwar m damit, verkleinert, aber die eine Tafel für die commensurabeln Argumente, welche wir als die Haupt-Tafel be- trachten, muss dann um.so. mehr Ausdehnung haben. Weiter unten wird davon etwas ausführlicher die Rede sein. = Dieselben Rücksichten, welche für die Construction der Tafeln zu nehmen sind, wenn man die Störungsgleichungen nach einer der bekann- ten Methoden entwickelt hat, kommen auch zur Geltung, wenn diese Ent- wicklung selbst unter Anwendung : des; obigen Princips ausgeführt wer- den soll. ‘Was diese Bestimmungsweise häufig. .empfehlenswerth erschei- nen lassen wird, ist der Fall, einer, besondern Annäherung des. Verhält- nisses der Umlaufszeiten an das ganzer, Zahlen, also gerade derjenige, Fall, in welchem die Störungsgleichungen ‚von langer Periode: auftreten.. Es ist für unsern Zweck wichtig, denselben etwas genauer zu betrachten.. ‘Obgleich ‚die -Entwicklung der störenden Kraft nach. Sinus und Co- simus.der. Vielfachen der excentrischen Anomalie des gestörten. und .der. mittleren Anomalie des störenden Körpers ‚welche Hansen ‚eingeführt. hat, oft ganz besondere Vortheile bietet; wenn sie auch .die,.darauf fol-, genden. Integrationen complicirter macht, sei hier durchgehends die für. die kleinen Blane auch, immer ausführbare und meistens ‚eben so! ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F.D. KLEINEN PLANETEN. و‎ bequeme Entwicklungsart nach’ den Vielfachen der mittleren Anomalieen beider Körper angenommen. -Bezeichnet man mit » und n’ beziehungs! weise‘ die mittleren Bewegungen des gestörten und des störenden Kör- pers in “der Einheit der Zeit #, mit و‎ und ¿ ganze Zahlen ‚so erscheint für die Entwicklung der störenden’ Kraft und aller ihrer -Componenten die störende Masse (von welcher wir hier der Einfachheit wegen zunächst nur die erste Potenz berücksichtigen) mit BER von speed و‎ ۱ gg ria i 2.2. Fisi ar مه‎ o en wobei die TERCIE a i ا اسا‎ H zu beziehen sind und ”,'Si,i’ die constanten Coefficienten der Entwicklung bedeuten. Diesel- 27 müssen, weil es zur Cönvergenz der Doppelreihe, welche nach einem bekannten Satze ausser Zweifel ist, gehört, bei höheren positiven oder ne- gativen Indices sehr klein werden; es kann aber dabei doch kommen, dass die Coefficienten der entsprechenden Störtngegleichnngen. selbst ziemlich gross. oder..sogar 'sehr bedeutend ausfallen, da die-Int die Grö (intin) oder (ini)? als Divisoren erscheinen | a: denn: es i die Grösse von i rm ® m Gr LF jai ; die e Kleimheit von Cit und Sii Beliebig stark, überwiegen. er wenn die, Gleichung. 2 Super Aida ee: DÁ d ۱ M sehr naheıerfälleist; ‘d.h. wenn » und »‘ sehr nahe im. قم عم ات‎ ã zu —i’ stehen. Ganz besondern Einfluss erlangt dieser Umstand, wenm er schon bei niedrigen Indices auftritt, weil er alsdann nicht durch die Kleinheit von Cit, und Si, i’ geschwächt wird. Ueberhaupt kommen grosse Störungen düf die Zwei Arten zu Stande, dass en die per- turbirende Kraft, wenn auch nur auf kurze Zeit’ sehr gross wird (im Fall "starker Arinäherung der Bahnen dér“ beiden por gaë oder dass eine nicht grosse Kraft uek lange ل‎ in ae sell ı Sinne wirkt we ‘ches offenbar bei Annäherung der zei mmensurabeles $ 17313385 ; : W: KLINKERFUES;, Verhältniss Statt! findet): Es kann sich auch, ereignen, ' dass die Dauer und Grösse -der Wirkung «zusammentreffen. » Das bemerkenswertheste Beispiel eines solchen: Falles liefern. die gegenseitigen: Störungen vón Jupiter und Saturn, indem sich,.ihre. mittleren: : Bewegungen >299%.40 und 120.46 be- ziehungsweise, ‚nahe wie. 5 zuw;2 verhalten. Es entspringen daraus die mit dem: Namen ‚der „Grossen e ge EA in der Theorie beider -Planeten. Die Perturbationen, ات‎ einer. alien sache ihre 1 verdanken, haben wie alle ‘periodischen Störüngen die Form 7 cos linti (t+ o sin(in Er Uni len sich. aber dabei ‚in ihrem Wesen. den, Secularstörungen. um. so mehr, je. näher. inti n= 0. ‚Es wird ‚dann. die Periode ‚unendlich lang; besser aber noch zeigt ihr Verhalten die Benku, dass die Glieder, aus, deren Integration. sie entspringen: dalmas dioi رف جاب 19044 ای‎ ICHS i anii unter‘ der ebem angeführten Bedingung aufhören, éigéntlich periodisch zu sein; indem’'sie: sieh: dann auf eine’ Constante redueiren.' Es haben also auch die Integrale wesentlich die Form ١ dee! wobei die Constanten so zu bestimmen sind, dass für eine gegebene Zeit, die Epoch osculire nden Elemente, die Störung der Coordinate selbst, wie dü Störung ihrer Geschwindigkeit sich auf Null reducirt. ce, ¢ und c” müssen offenbar endliche Werthe ‘annehmen, während in dem entspre- chenden Ausdrück. fös die: Periode: die. Ce نك ا‎ 7 und 0 un- u u sind... | | l Tor Aus ند‎ ee sn. e n en wir, ` dass, wenn an die mittlere ‚Bewegung eines; der beiden Planeten eine, wenn auch Bar و‎ kleine Aenderung angebracht wird, welche das Verhältni: U ufszeiten commensurabel macht, in Folge dessen ge- ngsgleichungen; in Secular-Störungen übergehen, ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 9 selbst in den Gleichungen für die grosse Axe, welches Element sonst we- gen der Incommensurabilität aller Planetenbahnen den Vorzug geniesst, keinen unbegränzt mit der Zeit wachsenden Störungen unterworfen zu sein. Jene sehr kleine Aenderung bringt daher doch eine sehr bedeu- tende Folge, indem sie aus einem stabilen Systeme ein nicht stabiles macht; die Beobachtungen könnten indessen diesen Unterschied erst in einer sehr entfernten Zeit, auf welche wir unsere Störungstafeln aus man- chen Gründen nicht ausdehnen können, hervortreten lassen. Wenn man unter Anwendung des oben genannten Princips, jedoch ohne weitere Cor- rection wegen der Incommensurabilität die Perturbationen bestimmte, oder die Tafeln danach einrichtete, so würde man Grössen vernachlässi- gen, welche die Differenzen sind zwischen Störungen von sehr langen Perioden und den Secularstörungen, in welche sie unter der Bedingung in+ in — 0 übergehen, Grössen, welche sich in ihrem Wesen den Secularstörungen sehr nähern werden und desshalb durch wenige Glei- chungen für sehr lange Zeit mit aller erforderlichen Sicherheit gegeben werden können. ĝe l. Wenn man sich überzeugt hat, dass vom Standpunkte der Theorie gegen die vorgeschlagene Behandlungsweise der Störungen keine Beden- ken erhoben werden können, so bleibt nun zunächst zu untersuchen, ob sie nicht Hindernisse anderer Art der Ausführung entgegen stellen. Vor Allem wäre hier denkbar, dass man, um die Perturbationen der kleinen Planeten zu bestimmen, welche sie durch Jupiter und Saturn erfahren, zu ho- hen Vielfachen der Umlaufszeiten steigen müsste, um diejenige Periode zu erhalten, nach welcher störender und gestörter Planet bis auf eine kleine Grösse wieder dieselbe gegenseitige Stellung einnehmen. Man kann of- fenbar stets einen Zeitraum angeben, nach Ablauf welches die Pertur- bationen, mit Ausschluss der seculären, bis auf eine gegebene kleine Grösse, wieder denselben Werth annehmen; aber der Gewinn der Ver- einfachung der Argumente oder der Reduction derselben auf ein einzi- ges würde illusorisch werden, falls nicht schon einem . grossen Mathem. Classe. XI. 10 W. KLINKERFUES, Zeitraum jene Eigenschaft hinreichend nahe zukäme. Denn sonst würde eine Tafel, wie sie verlangt werden muss, um für jeden Augenblick mit Sicherheit den Betrag der Störungen interpoliren zu können, eine sehr grosse Ausdehnung haben müssen. Die folgende Zusammenstellung zeigt, wie sich in Beziehung auf diese Bedingung der Wiederkehr einer nahe glei- chen Stellung zum Jupiter nach einer mässig grossen Anzahl von Um- läufen die kleinen Planeten verhalten, indem darin angegeben ist, wel- ches die Bewegung des Jupiter in Umläufen und Graden ausgedrückt, während einer Anzahl von Umläufen jeder der kleinen Planeten gewe- sen ist. Ceres ..... ...18Rev.7 Rev.— 3°3 | Themis .. ... 17Rev.8Rev. — 4°0 Follas d> الأ دق ابو‎ + 0,8 | Phocaea . ... 16 5 + 7,2 duo o u 9 7 — 2,2 | Proserpina ..... 11 4 + 7,6 Vesta -i و‎ 4 —:7,3 | Euterpe . -< -38 5 10 + 4,7 Astraea cor- 0 7 i 146.4: Bellona; iie: 38 9 — 4,3 Hehe: res nf + 3.1.| Amphitrite . 29 10 ۰ —0,7 Iris 16 5 — 8,3 | Urania soaa 4 — 3,2 Flora 11 3 -+10,2 | Euphrosyne . 19 9 — 3,6 Mets- . - 16 5 as 8 3i Pomona 0 7 +10,8 Hygia o oda 8 كب‎ 6,2 | Polyhymnia: 22 9 — 8,6 Parthenope . 3 1 — Eee 3 — 9,7 Victoria... oent حت‎ Bienes, او‎ Leucothea;. +; 16 7 +11,2 ل‎ 7 — 7,0 | Atalante soia 5 + 2,9 kene -ro uhren == 8,0 Eider. ; 11 4 = 4,7 Eunomia . . 11 4 = 3, HER > 13 5 سب‎ 5,8 Payche: cim 8 — 5,4 | Laetitia . 18 7 + 0,7 Thetis u... in: -ê 1 5,4 | Harmonia 7 2. +58 Melpomene . 17 5 — 2,5 | Daphne 17 6 + 8,6 Fortune :.: +: 88 10 u Be 08 9 + 1,8 Massalia . = 19 6 — 2,5 | Ariadne 29 8 + 41 Latte no بحو 2 وب‎ 7 + 2,0 | Nysa 5-5 1 + 3,2 Calliope +. co 2 5 + 9,0 | Eugenia TE 3 +10,1 Thalia sicu 14 5 1:9 1 Hoastia na. ود 1 مت‎ ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 11 Aglaja . `: 17Rev.7Rev.—+ 6,5 | Danaë . . . 16Rev.7Rev.-+10,4 „BE. „er 8 6 1 4,8 | Echo . ¢5. 16 5 — 0,7 Zn... ,.1 5 + 756,5 ERO... . D 7 4- 4,3 ۳۳۳ . . 11 4 -r 0,4 | Ausonia . . 16 5 + 2,9 Nemausa. . 13 4 — 0,4 | ADEE... 84 , 0 — 5,0 E .. 18 6 سب 7 13 رم ۷۱18 427 سب‎ 9,7 Sr o 5 جح‎ ARES 4 ل‎ 4,7 Alexandra . 8 و -- بط‎ AME خر‎ , 10 6 + 6,1 Pandora . . 13 5 10,4 | Leto. . . , 8 3 +11,9 Pseudo-Daphne 17 6 ل‎ 4,0 | Hesperia . . 11 5 — 9,4 Mnemosyne . 19 9 — 2,2 | Panopaea . 19 7 — 1,8 Concordia. . O. 9 سب‎ 5,0 | 1۷1006 o: 13 5 + 7,2 E.S uan, FF. ER Diese Zahlen geben einen Ueberschlag an die Hand, welche Aus- dehnung in verschiedenen Fällen die in Rede stehende Tafel für die com- mensurabeln Argumente haben müsste, wenn man noch eine bei der Be- rechnung der speciellen Störungen leicht zu machende Erfahrung zuzieht. Denn man weiss, dass man bei dem langsamen Gange der Störungen, deren specielle Werthe fast immer- nur für Intervalle von 40 zu 40 Ta- gen zu kennen nöthig hat, um interpoliren zu können. Die Intervalle jener Tafel, wenn wir uns denken, dass sie die Zeit selbst zum Argu- mente hätte, dürften sogar meistens noch etwas grösser sein, indem hier keine Anhäufung der Fehler zu erwarten steht, wie bei der Methode der speciellen Störungen, auch ausserdem die Interpolation mit Zuziehung der zweiten und dritten Differenzen -Reihe noch keine besondere Unbequem- lichkeit abgeben würde. Beispielsweise würden nun, das obige Intervall als ausreichend angenommen, die Anzahl der in der Periode der Wieder- kehr zu derselben Stellung zum Jupiter enthaltenen Data der Tafel bei verschiedenen Planeten sein: | bei Pallas | bei Ampitrite 9 „, Juno j 7r 5 ل‎ . Eaetitiä.- 757 „ Lutetia 3 „Es ::,: 994 B2 12 W. KLINKERFUES, bei Ariadne 866 bei Echo . 541 „ Virginia 433 „ Panopaea 757 Hierdurch ist auch die Ausdehnung der entsprechenden Tafel für jede Coordinate gegeben; aber für die Breitenstörungen würde man sogar mit weniger ausreichen. Bei den Störungen durch Saturn ist es ihres geringeren Betrages we- gen noch viel leichter, durch Substitution eines commensurabeln Ver- hältnisses der Bewegung eine brauchbare Näherung zu erhalten; ausserdem kann man hier ein grösseres Intervall bei der Haupttafel in Anwendung bringen, da der Gang der Störungen langsamer ist. Endlich werden bei der Vergleichung der Umlaufszeiten der kleinen Planeten mit der des Saturn einige aussergewöhnliche Annäherungen an ein commensurabeles Verhältniss bemerkt, wie die folgende Uebersicht sehen lässt, in welcher die erste Zahlencolumne die Revolution des Planeten, die zweite die des Saturn enthält. Ceres . . . 3%Rev.5Rev. + 0°0 | Melpomene . 17Rev.2Rev.—+ 3,2 Falas. : . FS 3 ند‎ 727 Porne . — 31 4 + 4,8 Juno < H 4 اعد‎ 0 TMS. 8 1 + 5,8 an... o S 1 نت‎ 4 ۱ Enea . ‚Bl 4 0,0 Mae مم‎ F 1 — 6,1 | Calliope 1 + 36 Hobe: 1 9 5 — 0,4 | Thalia. 2 1 + 4,3 De o a ET Tre CD 3 "9,0 Flora . Y 1 Gr POO : 1 + 3,6 Be 1 + 0,4 | Proserpina . 41 ۰ 6 +10,8 Hygiea 21 4 — 5,4 | Euterpe . . 41 5 + 1,8 Partner BE ET Be ei ei T Victoria 39 Ir rue ie IE ل‎ a a i 1 L EI الل‎ 22-8 1 — 4,3 Irene . . 7 1 — 3,6 | Euphrosyne . 21 4 — 0,7 Eunomia ۰ . 7 1 لله‎ 7,0 | Pomona <. i 1 — 3,6 Poche 72 . 5 9 لد‎ 6,5 | Polyhymnia . 6 1 تشه‎ 5,3 Theus en . i3 2 -esi Cre. . mw 3 — 3,2 ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 13 Leucothea . 17Rev.3Rev.-+ 2,2 | Alexandra . . 13Rev. 2Rev. — 9,4 Atalante . . 13 2 عل‎ 3,6| Pandora . ۰ 13 2 + 8,3 Pa 9 3 + 0,0 | Pseudo-Daphne 7 1 — 14 Leda 26 3 + 0,7 | Mnemosyne . 21 4 0,0 Laetitia 7 1 سب‎ 11, 9 | Concordia . 20 3 — 4,0 Harmonia 31 4 47 1 me; سب 2 38 اد‎ 94 Daphne 9 1 = 03 | Tr; 3 — 1,8 Iris 39 5 + GORD sy 8 1 ل‎ 1,8 Ariadne 29 8 — 0,4 | Erato . < H 3 + 3,2 ysa . 22 7 سد‎ 0,41Ausonia . _. 8 1 + 2,9 Eugenia 13 2 -+ 7,2 | Angelina . . 27 4 + 6,5 Hestia 22 3 سب‎ 0,4 | Cybele . . 4 3 + 7,6 Aglaja 6 1 — 1,1 | Maja . . . 34 5 — 3,6 Doris 16 3 — 7,9 ۱ Asa ی‎ 4F 6 — 4,3 Pales 11 2 + 6,8 | 1,600 . .. 33 2 oe 6,1 Virginia Te Hera a Tg E1 Nemausa 8 1 — 4,3 | Panopaea . 27 4 — 0,4 Europa 27 5 E 13,4 Nobo. . 7. 8 2 + 7,2 Calypso 2 وو و‎ Nach Ausweis dieser Uebersicht kehren -einige der Asteroiden, nãmlich Ceres, Parthenope, Lutetia, Fides, Virginia, Mnemosyne nach einer nicht grossen Zahl von Umläufen fast genau in dieselbe Stellung zum Saturn zurück; denn die Abweichung beträgt unter 0°05. Bei einer Reihe an- derer bleibt der Fehler unter einem Grade, bei Daphne sogar nach einem einzigen Umlaufe des Saturn auf 9 Umläufe des Planeten. Unter den störenden Körpern wird oft ausser dem Jupiter und Sa- turn noch Mars berücksichtigt; die Bestimmung der davon herrührenden - Perturbationsgleichungen macht indessen, bei der Kleinheit der Masse des Mars keine Schwierigkeiten. Wo dieselben überhaupt merklich wer- den, reduciren sie sich doch immer auf wenige Glieder; wir können sie desshalb hier übergehen. 4 14 W. KLINKERFUES, 8: D Die Commensurabilität der Argumente kann erreicht werden: durch eine kleine Aenderung von n, oder von m, oder gleichzeitige Aenderung beider; es wird sich e dass es für die beabsichtigte Umformung am bequemsten ist, »’ zu ändern, für n dagegen seinen wahren Werth anzuwenden. Es sei v die wahre Anomalie, r der Radius Vector, M die mittlere Anomälie, 5 die auf der Fundamental-Ebene senkrechte Coor- dinate des gestörten Planeten, % die mittlere Anomalie des Jupiter, ¢ die seit der Epoche des Osculirens der Elemente verflossene Zeit (hier in Jahren ausgedrückt) und die Störungen erster Ordnung ðv, 01087, ds durch Jupiter in der Gestalt co po cos 00 €; cos 5 بو( لين‎ +12 iM entwick@lt, wobei C; s, Spi, Ci, S; constante Coefficienten vorstellen. Ferner seien Mo, . مب‎ die Werthe von M und N für حدم‎ 0, N das ge- meinschaftliche Maass, welches M — Mo und 4 — 40 bei einer kleinen Aenderung von n’ annehmen, so werden wir in den Ausdrücken für die Störungen M = M,+pN +p N4 ۶‏ وبا = به zu en obere: und. g ganze Zahlen, 4 einen sehr kleinen Coefficienten vorstellen. Durch diese Substitution, welche indessen nur für die periodischen Störungen ausgeführt zu werden braucht, erhalten wir anstatt obiger Reihe die amiei œ Cii cos او‎ cos ۵ مه‎ 60 sin i qt cos Sii cos 4 tim +a +2, -= +28 Ci cos in fiM iy! gg Si, ê sin i qt sin ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 15 ER}‏ 7 م cos i qt cos‏ و6 © 5 Dai عت‎ i cos i qt sin Cii sini qtcos‏ مه اال ليم | 1 5 {Aii kii MEX‏ C; cos‏ مه TRES ۳ iM‏ sin sin Üg’tsin‏ رن wobei zu grösserer Kürze iMo وبا ود‎ = Aii ip Hip = koi gesetzt ist. Damit die Umformung den beabsichtigten Nutzen habe, ist es er- forderlich, dass die Grössen و6‎ cos i qt, 0: sindgt, Si cos i'qt, S; ;' sin i qt für lange Zeit, mindestens für eine Reihe von Jahrzehnten, durch die ersten Glieder der Reihen 2 21 C; i eos i'qt = Cit. (1 — 2 لعا سح سگم ل‎ | Cji sin qt dt E. +... ete. ۱ رس‎ ee!) Seid. in. Care راع‎ mit hinreichender Genauigkeit ausgedrückt werden können. Man sieht hier sogleich, dass die Correction wegen der Incommensurabilität durch Glieder ausgedrückt wird, welche durchaus die Form der Secularstö- rungen haben, bei welchen letztern die Berücksichtigung der Quadrate und Producte der Massen ein mit #2 multiplicirtes Glied einführen würde. Eine höhere Potenz von f als das Quadrat wird nun aber auch nur in sehr seltenen Fällen zu berücksichtigen se. sein; wir kDa: desshalb jene Correction geradezu mit den Secul inigen. Bei den Stö- rungen zweiter Ordnung wird desshalb gar منم‎ besondere Tafel dafür erfor- derlich, dagegen eine für jede Coordinate, welche das mit #2 multiplieirte Glied gibt, wenn nur die Störungen erster Ordnung berechnet sind. Der 16 W. KLINKERFUES, Umstand, dass ¿° jede ganze Zahl vorstellt und darunter +oo und — œo, legt hier kein Hinderniss in den Weg, weil die Coefficienten C;;’ und S; für grosse Werthe von © sehr klein ausfallen; wir haben auch ausserdem weiter oben bemerkt, dass, wenn diese Coefficienten für grosse Indices bedeutend werden, diess eine Folge der nahen Commen- surabilität der beiden Umlaufszeiten ist; es wird mit andern Worten, eine besondere Grösse von Cii und و وک‎ bei höheren Indices nur vor- kommen, wenn zugleich g’ ganz besonders klein ist. Daher ist von dem Factor ö eine Schwierigkeit nicht zu befürchten. Hierdurch verwandelt sich die Doppelreihe der gewöhnlichen Form in eine einfache Reihe, deren nicht mit der Zeit ۶ multiplicirter Theil nach Sinus und Cosinus der Vielfachen von N geordnet werden kann. In denjenigen Gliedern, welche die Zeit auch explicite enthalten, könnte man ohne grosse Unbequemlichkeit M beibehalten, weil sie ohne die Substitution schon eine einfache Reihe bilden, doch möchte auch hier die Einführung von N durch die Rücksicht sich empfehlen, dass man dabei mit einem Argumente weniger zu thun hat und desshalb die Stö- rungstafeln sich noch etwas compendiöser gestalten lassen. Es wird hier- nach die den Tafeln zu Grunde zu legende Form für die Perturbationen jeder Coordinate die folgende sein: E مدع‎ HIN +1. مقرو‎ (GHIN)+E.2 healih--iN)-+.... سس‎ > — 00 --00 worin die Summation auf I zu beziehen ist, welcher letztere Index of- fenbar mit den Indices ۶ und ö’ der Doppelreihen durch die Gleichung inig =l verbunden ist. Ebenso ist auch der Zusammenhang zwischen den Grössen fı, gı, hı etc., Fn Gn Hı etc. der einen Form und denen der an- dern Cii’, So, Ci, Si, Mo und وبا‎ von so einfacher und in die Augen fallender Art, dass es nicht nöthig ist, diese Relationen hier anzuführen. Man sieht aber noch ausserdem auf den ersten Blick, dass man in der obigen Reihe dem Index I nur positive Werthe beizulegen braucht, wenn auch die Gleichung ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F.D. KLEINEN PLANETEN. 17 ig+ig=l auch auf negative führt, da man die Transformation immer demgemäss einrichten kann. e Im Vorhergehenden ist nur ein störender Planet angenommen, die- selbe Umformung ist aber auf eine beliebige Anzahl störender Massen anwendbar und ebenso einfach, so lange man sich mit den Störungen der ersten Ordnung beschäftigt. Man erkennt gleich, dass jeder hinzu- tretende störende Körper, in Beziehung auf welchen die oben gemachten Voraussetzungen erfüllt sind, eine Tatel für die rein periodischen Störun- ` gen, welche eine gewisse Grösse N’ zum Argumente hat, ausserdem Ta- feln für die mit + oder deren Potenzen multiplicirten Glieder, erfordern wird. Es mag hier noch bemerkt werden, dass man die Reduction zu- weilen noch weiter treiben kann, ohne Unbequemlichkeiten hervorzuru- fen, indem man die nahe Commensurabilität der Umlaufszeiten von Ju- piter und Saturn sich zu Nutzen macht, wenn, wie es hin und wieder vorkommen wird, die mittlere Bewegung des kleinen Planeten sehr nahe ein gerades Vielfaches von der des Saturn ist. Die für die kleinen Pla- neten im vorigen Paragraphen gegebene Uebersicht zeigt, dass das Ver- hältniss 8:1 ziemlich oft vorkommt, nämlich bei Vesta, Iris, Metis, Mas- salia, Phocaea, Urania, Nemausa, Echo, Ausonia. Auch das Verhältniss 6:1 kommt vor bei Calliope, Polyhymnia, Aglaja. Ein complicirtes Com- mensurabilitätsverhältniss würde ein zu kleines gemeinschaftliches Maass geben und deshalb nicht zu empfehlen sein. Dass man in dem eben ge- nannten Falle auch die rein periodischen Störungen durch Jupiter und Saturn in eine einfache Reihe, welche nach Sinus und Cosinus der Viel- fachen des den drei Körpern gemeinschaftlichen Maasses fortläuft, ver- wandeln kann, fällt in Augen. Dieser Umstand kommt bei den Störun- gen der zweiten Ordnung sehr zu Statten, unter welchen die von der grossen Gleichung herrührenden hervorragen und desswegen auch schon bei der Berechnung der Störungen erster Ordnung berücksichtigt zu werden pflegen. Für den vorliegenden Zwech möchte es am dienlich- Mathem. Classe. XI. 0 18 W. KLINKERFUES, sten sein, die Veränderlichkeit der mittleren Bewegung so zu berück- sichtigen, dass man setzt ie yo+ 0] و ل 62 سل‎ Ce h = لوآ‎ t+ PR + ee wobei &,ß...etc. œ, ß...ete. constante Coeficienten %, o, k, ho, die mittlere Anomalie des Jupiter und des Saturn beziehungsweise zur Zeit t und für die Epoche 7 = 0 bedeuten. 8 Alle unsere Planeten genügen aus Ursachen, welche sich nie wer- den beseitigen lassen, den Zwecken für welche man sie construirt hat, nur für einige Zeit. Auch die grösste Sorgfalt kann, wie dieses ja auch die Erfahrung an manchen zu ihrer Zeit hochgeschätzten, jetzt bei Seite gelegten Tafeln der älteren Planeten, lehrt, nicht verhindern, dass nicht schon nach verhältnissmässig kurzer Zeit, nach einigen Decennien eine Verbesserung oder wohl auch gänzliche Neuberechnung sich als nö- thig erweist, um mit den Beobachtungen in Uebereinstimmung zu blei- ben. Diese Bemerkung verdient hier deshalb einen Platz, weil die vor- geschlagene Construction von Tafeln nicht in solchem Grade empfehlens- werth erscheinen würde, wenn eine Möglichkeit bestände für viele Jahr- hunderte genügende Störungstafeln zu berechnen. ` Der äusserst einfachen und wenig mühsamen Transformation kann man leicht eine viel grössere Dauer der Gültigkeit geben, als die ande- ren die Genauigkeit nach und nach aufhebenden Ursachen zu erreichen gestatten. Zudem kann man auch den theoretischen Fehler, welcher aus dieser Umformung entspringt, leicht schätzen, und sobald er eine merk- liche Grösse erlangt, entweder dafür noch eine besondere Tafel berech- nen, oder die Transformation für eine andere Epoche ganz von Neuem ۳۳۳ Die Tafeln der kleinen Planeten, welche man etwa von 1 fünfzig Jahren nach dieser Art erneuerte, würden sich in ei- nem einzigen mässig starken Werke vereinigen lassen, und dann würde die Berechnung eines gestörten Ortes sehr wenig Mühe mehr verursachen ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 19 als die des nicht gestörten. Aus einer derartigen Sammlung von Tafeln würden allerdings, um einen so geringen Umfang zu erhalten, die für die Mittelpunktsgleichung weggelassen werden müssen. Es würden dann auch nicht mehr durchaus erforderlich sein, von Jahr zu Jahr eine Ephe- meride der kleinen Planeten zu geben, wenigstens von denjenigen nicht, welche in diese Tafeln aufgenommen sind, da ein Beobachter, welcher einen dieser Planeten zu verfolgen und die Fehler der Tafeln zu ermit- teln wünscht, leicht selbst einige strenge Oerter berechnen kann. Die Möglichkeit, die jezt bekannten kleinen Planeten in der Art des Berli- ner Jahrbuches, d. h. mit scharfen Ephemeriden für die Opposition, zu berücksichtigen, soll nicht geleugnet werden; man muss indessen wohl wünschen, dass die dazu erforderliche sehr bedeutende Arbeit andern Zweigen der Wissenschaft zu Gute kommen könnte. Nächst einer Ver- vollkommnung der Störungsentwickelungen selbst wird am Meisten eine Vereinfachung der Störungstafeln der Erreichung dieses Zieles förder- lich sein. 8 8. In den Tafeln der Flora, mit Berücksichtigung der Störungen durch Jupiter und Saturn entworfen von Dr. Brünnow wird folgendes für die Epoche 1848 Jan. 1, 0 Berlin. Zt. osculirende System von Elementen M - 350 54 3”62 لح ور‎ 54 28, 34 2=110 17 48,62 : =5 53 7,96 g = 9 0 9 u = 1086” 330982 loga — 0,3426963 Wenn der Kürze wegen Praen Bestichnung der Argumente ein- geführt wird: C2 20 W. KLINKERFUES, . Be 3 VII =3M—22 XV = 4M— 34 E مع‎ — 4 IX = 5301-42 XVI = 5M— 4y 111 ات‎ M— 24 X = —M— y XVE = 4M— 54 IV = 2M— 3y XI = 9س ]نب‎ XVII = 3 M— 5y ۷ =2M— به‎ XII = M—44% XIX =4M— u Vi nM XII = 3M— %4 XX =5M—34% VU = 7-39 XIV = رب‎ 3y so werden in Beziehung auf obiges Elementensystem die periodischen Stö- rungen der Flora durch Jupiter: dv 4 عنما‎ 35,”4cosI+ 75,"4cos21 0/5008 81 جك‎ 1 ‚0c0s41I-+-0,3c0s51 — 85,0 sin I+80, 8sn2I-+5, Tsin 3I+0,8sin 1 — 11,"3cos IL + 14,0 cos 2 II — 0,9 cos 311 — 0, 3 cos 4 11 — 16, 6sin II+ 13, 3sin 211 مله 9 .و‎ 3 IL — 0,6sin 411 + 108,"2 cos IIT— 516092111] ب‎ 39,"8cosIV + 110, 2sin IT-+7, 3sn2 TI+ 9, IV — 7,35 سل ۲۷و60‎ 3,2 2۷ —17,3sin V+ 3, 5sin ZV + 3, Lsin VI+ 1,"3sin 2 VI+ 0,"4 sin 3 ۰ —0,3cosVI — 6۳9 cos VIL- 15,"8cos VIII — 3,0 cos IX — 2۳1 ومن‎ X + 2,7 cos XI 442, 9 sin VIL- 17, Osin VIIL+ 2, 6sin IX— 2, 2sin X +2, 6 sin XI — 2,0 cos XII — 1,5 XIII ل‎ 0,”8 cos XV ل‎ 0,"4cos XVI —4, 6sin XII — 3,5sin XII- 1,0 sin XIV +1, 4 sin XV — 04 cos 1 -- 0۳3 cos XIX + 0,"3 cos XX +0, 2sin XVII —0,"5 sin XVIII - 0, Tsin XIX r2dlogr (in Einheiten der 6ten Decimalstelle) — 767,9 cosI— 1040,9c0s2 1— 76,1c0s3I— 5, 41 — 321,9 sin I+ 963,8 sin 2I+99,9sin 3I+28,6sin 1 + 1, 4 609 51I +6,8 sin 5I — 240,0 cos ]] 264, 2 cos 2 TI +86, 8cos3 TI — 6; 3 cos 4 H +111, Osin TI — 265,2 sin 2 II + 12, 6sin 3II+ 3,4 sin 1 ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN — 487,7 cos III — 75, 16052111 - 84,3cosIV —+494,0 sin ITI — 49, 0 sin 2 ITI — 544, 9 sin IV -+ 114, 4 cos V — 7, 3 ۷ — 50,4sin V+6,3sin 2V ل 8 ,338 ل‎ 55, 8 cos VI—5,3cos2 1 — 102, 8 cos VIF 49, 5 cos VIIL— 29, 8 cos IX — 17,9 وه‎ X + 100, 8 sin VIL+ TL, 7 sin VIIL— 45,6 sin IX +20, 8 sin X + 17 , 4 ومن 15,0 لك ]21و60‎ XH- 19, 1cos 111 -+5,3 cos XIV — 18, 4sin XI+ 15,5 sin XII سب‎ 5,3sin XIII+1,0sin XIV — 8,2 cos XV — 1,0 cos X VI — 5, 8 cos 2711 -ل‎ 8,7cos XVIII +8, Tsin XV +4,4 sin XVI— 7,3 sin XVII و۵‎ (in Einheiten der 6ten Decimalstelle) — —21,3c0sI+ 1,3 6099 1-- 1,5 1 + 9,7sin I—6,3sin 2I+1,5sin 1 ل‎ 20, 9 6۵5 II — 15, 5 cos 2 II — 1, 0 cos 3 II سب‎ 5,8sin II- 12, 0 sin 2II— 2, 9 sin 311 ل‎ 80, 1 cos ITI -ل‎ 4, 8 cos 2 ITI — 20, 8 cos IV — 8, 2 cos V — 19, 9sin III+7,7sin 2IIT+32,5sin IV 44,4 sin V — 8,2} 7,3 cos VI+ 1 1 _ — 1, 0s VI +5, 3 cos VII — 0, bcos VIII +8,2eos X —1, 0 cos XII — 3, 9sin VII+0,5sin VIII+2,9 sin IX— 3,4 sin X — 1, 9 sin XII Aus den Tafeln für die Argumente in der genannten Schrift ent- nehmen wir: Mo = 35°, 90 49 = 870, 67 ferner, mit Vernachlässigung der Grossen Gleichung des Jupiter: M — -ل(350,9‎ 27 4 — 870,67+ 300, 3451 bo 22 W. KLINKERFUES, und 2 == N gesetzt, M — 350,90+11N 4 = 870,674 3N00,275t Nach dieser Substitution werden die Argumente I — 3080,23+ 8۷ — 00,2751 II = 272, 3— 3N—0, 7 III جح‎ 220, 56+ 57-0 7 IV = 168, 79+13N—0, 7 V = 344, 13+19N—0, 7 VI = 35, 90-۷ VII = 132, 9 + 2N—0, 74 VIII — 292, 4 +27 N—0, ۶ IX = 117, 0 +21N—1, 100: X — 236, 4 —14N—0, 17 XI — 148, 8 -17N—0, 6 KILO 45,12 ,U— 12008 XIII = 20. 0 +30N—0, 2751 xIV— 61,1 —20N—0, 825t XV — 940, 6 +35 N—0, 825t XVI — 188, 8 +43 N—1, 1008 XVII — 65,3 +29 N—1, 375t XVII = 29, 4 +18N—1, 0 XIX = 55, 9 +41N—0, 275t XX = 276, 5 +46 N—0, 825t Werden die Störungsglieder nach den Vielfachen von N geordnet, so erhält man jezt: حت وق‎ 5”,02sin(2910.30+ N 1°. 1002) ملد‎ 42",76sin(123, 61+ 2N—0, 8251) + 20,088) 53, 43+ 3N—+0, 2751) ل‎ 154”,44sin(265, 044+ 5N—0, 5508) + 19",31sin(308, 87+ 6N+0, 550%) ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. + E oW ۸٩ 92", 08 sin (150, 84 حل‎ 7N—0, 5",97sin( 91, 684 9۷-0 8”, 9167) 46, 18-1-10 ۷-1 3, 11627) 30, 37+11N) 0",67sin (324, 13-12 N-+1, 40", 94sin( 92, 85 عل‎ 18 N—0, 5,04 )8ت‎ 79, 3+14N-+0, 110”,51sin (299, 48 1-10 N—0, 3", 75sin(345, 12 +17 N0, 1 ‚50sin(209, 40+18N —1, n (187, 01-4-19 ۷-0 T چ‎ , 90-1-20 7۷ 4-0, 9,9۵۸) 67, 91-4-91 ۷ - 1 1”,30sin( 7 80-+22N) 4 122۷0 68-+24N—0, 335, 31 +27 N—0, 0" 45sin 1, 87-+29 N — 3",81sin(223, 20 +30N—0, 1’,28sin (204, 26+32N—1, 0",40sin (107, 70 -ل‎ 38 N) 1, 43 587 (252, 70-4-35 N—0, 4۳,467) 10, 10-4-98 7۷-0 0",30sin(191, 15 +40 N— 0", T6sin (259, 10+41N—0, 0",40sin(278, 80 1-48 N— 1, ( 6, 50-+46N—0, رد دن D ۰‏ سم چگ گر r?dlogr en 21,6sin( 900,744 N1, 100%) + 144,0sin( 87, 34-+2N—0, 58 + 264,4sin(332, 85-4-8740, + 694,2sin(175, 93+ 5N—0, + 374,3sin(220, 23+6N-+0, + 832,6sin( 60, 97+8N—0, 9750 8251) 1007 100% 8254) 2754 550%) 5509) 375%) 2751) 8254) 1004 895 550% 1, 3759 2750 100% 895 550%) 1, 3754 275۸ 1004 8254 23 24 7 a + — = — 400551, 5sin(35 ajas 41418, 0 u + — == = — + "107,1sin (244, 1 + د + + 719948 ° 2,2 gin (287, ` 6,6sin (259, ا ( -< q,4sin(13 TBE Gis (3, 17+13N0, W. KLINKERFUES, 87; 7sin( 89, 7sin(318 55,8sin(125, 90-F11N) ( 7,2 sin(232 27,4sin(344 25, 3 4 8; 7Tsin(119 5,4sin 51,4 sin (324, 5,3sin (341, 125,6 sin (167 80-99۱ 9,3 sin (283, 29,1 sin (142, 12,0sin (197, 9,6 9 (279, 6,9 58 (112, 4,5 90 (176, we '21,7sin (162, 36,6sin (343, 20,0sin( 46, 23,48in(242, 58, 1sin(243, 9,1sin = 3, 7W+11N): 1,027&.9N-+0, , 00- 10N—1, , 139 PINE, 7, 1644-153 ۷-0, , 31-17۷0, (209, 26-16 N—0, (254. 604-17 ۷-0, (119, 40-+18N—1, 45124, 6sin( 97, 98-4-19 ۷-20, (39, 59-+20N—0, (324, 56-+21N—1, , ۱391-94-20, 45 97۷-0, 77429 N—1, 65 1:30 ۲-0, 42232 ۷-1, 29-35 N—0, 06-38 N—0, 78-240 N=}, 004243 N—1, 02 ع دعن‎ NAPT, 95 در‎ 2N-20, 16 3۷740, 511 5۷-0, 23+ 6N+0, 71 ملد‎ 8 ۷-0 98 9 2۷4-0 06-1-10 2۷-1 795 100%) 1004 8254) 275%) 5502) 5504 3754 2754) 8254) 1004 825 5502) 3754) 2754) 100%) 8251) 5502) 2750 1004 1002) 8251) 2750) 5504 5504) 2750 825 1003) 8250 ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F.D. KLEINEN PLANETEN. 25 8,2sin(213,060--14N-0, 275 9, 6sin( 27, 26--16 77-0, 550%) 9,3sin (282, 35 +19 N—0, 275 2,9sin(117, 00-+21N—1, 100 1.5 sin (159, 69—+22N) 0,55in(247, 40+27N—0, 5508 ++++++ Diese Ausdrücke müssen nach Potenzen von ۶ entwickelt werden. Da die Tafeln der Flora ihrer Anlage nach nicht auf sehr lange Zeit mit den Beobachtungen übereinstimmen können, so würde die Berücksichti- gung der dritten und der höheren Potenzen von £ zwecklos sein, weil diese Glieder erst nach drei bis 4 Decennien die Grösse von einigen wenigen Bogensecunden in dv und entsprechend geringe Bedeutung in 720 logr und 05 erlangen. $. 9 Mit folgender Bezeichnung der Argumente 2.4.6 I M— h KAIF = . — h XX E COR XXIV = SR XXV = 2M— 3k XXVI - 2M— و‎ XXVII اح‎ M— hR XXVII = 3-2 5 werden nach Dr. Brünnow die rein periodischen Störungen der Flora durch Saturn dv = r Fi 3", 6cosXXI—2",4cos3 5561-0", 1cos3 XXI — l", 5sin XXI— 1",2sin 2 XXI—0", 1sin 3 XXI + 1",3c0osXXII—0’,4cos2XXIL +0",3sin XXII— 0”, lsin 2 11 Mathem. Classe. XI. | W. KLINKERFUES, — 0", 1 وون‎ XXIII — 1", 0cos XXIV —0",5cos XXV—+0"7cosXXVI جه‎ 0", 1sin XXIV +0", 1sin XXV —0",3 sin XXVI — 00۳, 6۵۷ 1 سس‎ 0", 3si XXVII 26 r2ôlogr = —+-16,0cosXXI-+13, 1cos2 XXI—+ 1,9cos3 XXI 97 8 sin XXI — 28, 1sin 2 XXI — 0,5 sin 3 XXI — 8,4c0osXXII— 7,3c0s2 XXI — 10,2sin XXII+ 14, 5sin 2 XXII +2, 4sin 1 +26,2 cos XXIII + 1,0cos XXIV —-1,9cos XXV ل‎ 1,5cos XXVI — 48, 5sin XXIII — 7,3sin XXIV —5,8sin XXV +3, sin XXVI +1,0cos XXVI —1,9sin XXVII 05 = +0,5cos XXII 4-1. 9cos XXIII +0,5sin XXI —0,5sin XXIII Setzt man ۰ M =; 35090-+9N’ R — 259060 + 12°, 7 — 259060 ل‎ N’— 00,041 £ so werden die Argumente: soo a XXI — 1360,34 8N’+00,0411 XXII — 1000,4— N’+00,0411 XXIII — 2360,8++ 7۷ 00 XXIV — 3370,2+ 6N’+00,123t XXV = 130,115 N +00,1231 XXVI = 1720,24 17N’+00,041t XXVII = 640,5 — 10 N’+ 00,041 XXVIII = 3080,6 +27 N’+00,082: ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 27 und die Störungsgleichungen : er 1",33sin( 20,6+ ۷ -- 00,7 8۳,41) 83, 2+ 22-0, 0821) 1",00sin(241. 5+ 6N’+0, 1234 0",10sin(146, 8+ 17۷ 4-0, 0820 3",90sin(248, 9+ 8N’+0, 0413) 0",51sin (258, 5+15N’+0, 1232 2",685sin (256, O+16N’+0, 0822) 0”, 76sin (285, A+17N’+0, 04138 0”, 10sin (273, 9+24N’+0, 1234) 0”,58sin (187, 6+27N’+0, 0824) ۳2۶ 0۵0۲ = 10,8sin(2410,2+ N’—00,041% 4+-16,2sin( 5, 9+ 2N—0, 08828 د‎ 2,4sin(238, 8+ 3N—0, 1231) + 7,4sin(149, 4+ 6N 0, 1230) + 6,1sin 211, 2+ 7N’+0, 0821) + 4,3200198, 0+ 8N+0, 041% + 2,2sin(323, 0+10N—0, 0414) + 6,1sin(211, 2+15N’+0, 1239 +31,0sin( 67, 641-162۷ 4-0, 082 + 4,3200198, 0-21-17 1۷ FO, 0415) + 2,0sin(153, 6+24N'+0, 123%) gg + سل + + ل + ++ 0.5 sin(169, 6+ ۷-0, 041) + 2,0sin(341, 5+ 7۷ 4-0, 082%) + 0,5sin(136, 3+ 8N +0, 0417 6: 10. gals Für die Secular-Störungen werden folgende Ausdrücke gegeben ev —38"22:— 19", 621tcos M—0’579tsin M: D* 28 W. KLINKERFUES, — 3,816 tcos2 M — 0O, 112 tsin 2 M — 0, 772 t cos 3 M — 0, 023 t sin 3 M — 0, 155 ] ومن‎ 4 M— 0,005 tsin 4 M 0 100۳ — ) 0,044+ 0,598 ل و60‎ 0, 140 6092 M-+0,031cos3M +-0,007 7 — 90, 530 sin 11-4. 792 sin 2 M — 1,056 sin 3 M+-0,227 sin 4 M ل‎ 0,002 cos 5 M — 0,046 sin 5 M s= (1,115—+ 3,569c0s M+-0,276c0s2M +28, 759 sin M+2,240 sin 2 M-+-0,267sin3 M)t Der grösseren Gleichförmigkeit wegen wird es vielleicht vorzuziehen sein, die Secularstörungen von rd logr zu geben. Bekanntlich hat man, wenn a die halbe grosse Axe und e die Excentricität bedeutet; (P= 1 1-8 2م‎ (2e— 1 65 حر ل‎ e5) cos M— (4e?—4et+ teù) cos2 M cos 4 M — etc.‏ (00 قر — e5) cos 3 M — ) et‏ هي — e3‏ 4( سب im gegenwärtigen Falle also:‏ r2 — 5,0246 — 1,5142 cos M — 0, 0590 cos 2 M — 0, 0047 cos 3 M‏ cos 4 M etc.‏ 0,0005 — und demnach werden die Secularstörungen :‏ = 0100 ۳۶ cos 3 M 0,005 cos4 M‏ 0,027 ل t(— 0,678 +2, 947 cos M +-0. 229 cos 2 M‏ cos 5 M— 100, 114 sin M — 7,789 sin 2 M — 1, 248 sin 3 M‏ 010 ,1-0 sin 4 M — 0, 231 sin 5 M)‏ 165 ,2 ` So fE Werden diese Ausdräcke beibehalten und nur noch nach Faea . der Zeit # entwickelt, so erfordert jede Coordinate sechs Tafeln, drei für a jeden störenden Planeten, wenn das Quadrat von £ noch berücksichtigt werden soll, und ausserdem eine oder zwei Tafeln für die Seculärstörun- gen. Die Argumente sind N, N’ und M; dieselben werden sich in den ۰ Correctionen und den Secularstörungen auf ein Argument reduciren las- ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 29 sen, wenn man die nahe Commensurabilität der Umlaufszeiten Jupiter's und Saturn’s benutzen will. Es ist indessen schon bemerkt, dass die- ser Vortheil, wenn nicht die Umlaufszeit des Saturn nahe ein gerades Vielfaches von der des gestörten Planeten ist, nicht sehr in Anschlag kommt. ; Die Störungen der Flora werden jezt in tolgende Tafeln zu brin- gen sein: Für die Störungen der Länge durch Jupiter Tafel 1. Argument N Function = 5”,02sin(291030+ N) +42", 76sin(123, 61-+2N) —+20",08sin{ 53, 43+3N) RE (vide $. 8) Tafel II Für die mit ۲ zu multiplicirenden Glieder der Correction. Argument N Function — 0,096 cos (2910,30 + N) —0",616c0s(123, 61+ 2N) —+0",096eos( 53, 33-+ SN) —1",483c0s(265, 044 5N) +0", 185 cos (308, 874+ 6N) —0",442c0s(150, 844+ 8N) —+0",086cos( 91, 68+ 9N) — 0", 11160۶) 46, 18+10N) +0",013 cos (324, 13+12N) —0",589cos( 92, 35+13N) —+0",015cos( 79, 93+14N) ب‎ 1", 061608۶ )299, 48+16N) 0,056 cos (345, 12-+17N) عب‎ 0, 012 cos (209, 40-+18N) — 0",090 cos(187, 01+19N) +0", 014 eos (118, 90+20N) W. KLINKERFUES, —0",076cos( 67, 91+21N) —0",082cos (201, 68-+24N) er un ‚31—+27N) ( 1 87+29N) o 018 cos (223, 20-+30N) — 0",025 cos (204, 26 -+32 N) — 0", عم وم‎ , 70+35N) (1 or, 006 a , 134-4077 —0",004.cos (259, 10+41N) — 0", 006.c0s (278, 80+43 N) —0", 004 cos ( 6, 50—46 N) Tafel TIL. für die mit 2? zu multiplicirenden Glieder. Argument N. Function — —0”,0009sin (291°, 30+ N) —0",0044 sin (123, 61+ 2N) —0",0002sin( 53, 43+ 3N) —0",0071sin(265, 04+ 5N) —0",0009 sin (308, 874+ 6N) —0”,0011sin(150, 844 8N) —0",0006sin( 91, 68+ 9N) —0”,0016sin( 46, 18-+10N) — 0",0001sin(324, 13+12 N) —0",0042sin( 92, 35- 13N) —0",0051sin (299, 48-16 N) — 0,0002 sin (345, 12+ 17N) — 0", 00015in (209, 40-+18N) — 0”, 0002 sin(187, 01+19N) —0",0001sin(118, 90+20N) 07,0007 sin( 67, 91+21N) - 07,0006 sin(201, 68+24N) — 0",0011sin(335, 31-4} 27N) UBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F. D. KLEINEN PLANETEN. 31 — 0",0001sin( 1, 87—+29N) ` — 0", 0002 sin (204, 26+32N) — 0", u. ‚ 70+35N) — 0", 0002sin( 10, 70438 N) — 0", 0001sin(191, 15-+40N) Störungen der Länge durch Saturn. Tafel IV. Argument ۷ Function = `` 1",33sin( 209,6+ N’) —+0",41sin(83, 2+2N) Ei aet: (vide-$. 9). Tafel V. Für die mit ¢ multiplieirten Glieder der Correction. - Argument N’ Function = — 07001606): 20,6+ . N9 —0",001cos( 83, 2-+ ۱ ` +0", 002ċos (241, 5-+ 675 +0", 002 ومن‎ (248, 9+ 8N”) +0", 001 cos(258, 5-4-152۷ ( —+0",004 608 (256, 0-4-16 N’) +0", 00L cos(285, 4+17N)) —+0",001eos (187, 6+27 N) Tafel VI, für die mit #2 multiplicirten Glieder fällt wegen der Klein- heit derselben weg. Tafel VII, für die Seeularstörungen. Argument M. (vide $. 10). Störungen des Radius: vectors durch Jupiter. Tafel Ia. Argument N. ۶ 8 logr = 21,6sin( 900, 714+ N), —+144,0sin( 87, 34 4-2 ۷ ( +264, 4sin (332, 85 ۷ب‎ ( —+ ....ete. (vide $. 8) W. KLINKERFUES, Tafel Ha. für die mit # multiplicirten Glieder der Correction. Function = für den Factor von #2 in der Correction. دت cos‏ 0,132 لد a} — 0,415 cos ) 2,073cos( 87, ( 106,74: N) 34+ 2N) 85+ 3N) 93 BN) ( 3,593 cos (220, 23+ 6N) 0,223 cos (283, 0,063 cos (133, 0,559cos (142, 0,173 605197, 0,092 cos (279, 0, 166 cos(112, 0,086cos (176, 97+ 8 N) 27+ 9N) 00-+10N) 32-+12N) 64+13N) (344, 314+14N) (209, 26-+16N) 60--17N) 403-18 N) 98-+19 N) 59-+20N) 56--21N) 39424 N) , 454421 N) 77+29N) 65-+30N) 42-32N) 29-+35N) 06-+38N) 18-1-40 2۷( 00+43N) Tafel Ilia. —0,0040sin( 900,74+ N) —0,0149sin(:87, 244+ 2N) Argument N. ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F.D. KLEINEN PLANETEN. 33 — 0,0030 sin (3320,85+ 3N) —0,0320sin (175, 93+ 5N) — 0,0172 sin (220, 23+ 6N) تت‎ 0,0096 sin 97+ 8N) — 0,0092 sin , 21+ 9N) — 0,0165 sin ‚.00-+10.N) — 0,0013 sin 232, 32 +12 N) —0,0571sin (3517, , 644# 13 N) — 0; 0003 sin 344, 31+-14N) — 0, 0653 sin (209, 26-416 N) — 0,0012 sin (254, 60+ 17N) —0; 0025 sin (119, 40+18N) — 0,0014 sin( 97, 98+-19.N) — 0, 0056 sin( 39, . 59 حك‎ 20 N) ( ( i EA 22 o EE سی ااا — 0,0095 sin (324, . 56H-21 N) —0,0130sin(167, 39 ل‎ 24 N) ١0,0049 sin (244, 45+27N) — 0,0027 sin(283, 774-29 N) —0,0002sin (133, 65-+30.N) .—0,0054sin (142, 42432 N) —0,0012sin (197, 29-1-85 N) — 0,0004 sin (279, 06-+38 N) —0,0020sin(112, 78-+40 N) —0,0008 sin (176, 00-+43 N) Störungen des Radius vectors durch Saturn. . Tafel IVa. Argument ۰ r?ðlogr = 10, 8 sin (241°, 2+ N) ۱ حك‎ 10,2320) 5, 9+2N') -F 2,4 sin (238, '8-3N) +... etc. (vide ۰ 9) Maihem. Classe. XI. E 34 W. KLINKERFUES, Tafel Va. für die mit f multiplicirten Glieder der Correction. Argument ۷۰ Function = —0,008c0s(2410,2+ N) —0,023cos( 5, 9+ 2۷ ( ١ — 0,005 cos (238, 8+ 375 —+0,016c0s(149, 4+ 6N) —+0,009cos (211, 2+ TN) —+0,003.c0s(198, 0 + 8N? — 0,002 cos (323, O+10N’) +-0,013cos (211, 24+15N’) —+0,044cos( 67, 6-+16N’) +0,003c0s(198, 04-17 NN) ل‎ 0, 004 c0s(153, 6+24N’) Secularstörungen des Radius vector's. Tafel VIa. Argument M. (vide $. 10). Störungen der Breite durch Jupiter. Tafel. Ib. Argument N. 0= 2, 2 sin (2870,04+ N) + 6,6sin(259, 25+2N) -+21,7sin(161, 16-+3N) —+....etc. (vide §. 8). 2 Tafel IIb. für die mit ۶ multiplicirten Glieder. Argument N. Function = 0,042c0s/2880,04+ N) — 0,095 06259, 25-+ 2N) +-0,104cos(162, 16+ 3N) . = 0,351 cos(343, 51+ 5N) ÜBER CONSTRUCTION V. STÖRUNGS-TAFELN F.: D. KLEINEN PLANETEN. 35 +0, 192 609) 46, 23+ 6N) —0,112eos(242, 71+ 8N) +0,045c0s(243, 98 + 9N) — 0,017 cos(113, 064+ 10N) — 0,556 cos (136, 17-+13N) + 0,039 cos(213, 60+14N) —0,092cos( 27, 264+ 16N) — 0, 045 cos (282, 35 +19 N) —0,056cos(117, 00+22N) سب‎ 0,005 cos (247, 40-۰1-27 ۷( Tafel IIIb. für die mit {® multiplicirten Glieder. Argument N. Function = — 0,0004 sin (2870,04+ N) — 0,0007 sin (259, 25+ 2N) — 0,0003 sin (162, 16+ 3N) — 0,0017 sin(343, 514+ 5N) ( 46, 234+ 6N) | — 0,0003 sin (242, -714+ 8N) - — 0,0003 sin (243, 984+ 9N) — 0,0017 sin(113, 06+10N) —0,0040sin(136, 17-413 N) —0,0001sin(213, 60-+14N) — 0,0004sin( 27, 26-+16N) — 0,0001 sin(282, 35 +19 N) — 0,0005 sin (117, 00-+21N) Störungen der Breite durch Saturn. Tafel IVb. Argument ۰ ðs — 0,55in(1699%,6+ N) —+2,0sin (341, 5+7N)) —+0,5sin(136, 3-81۷ ( (vide $. 9). E2 88 ۳۳ W. KLINKERFUES, Tafel Vb. für die mit ¢ multiplieirten- Glieder. -Argument ۰ Function = 0.005 ومع‎ (341,5+7N)). Säcularstörungen der Breite. Tafel VIb. Argument M. (vide $. 10). Ss. 22. Die eben ausgeführte Transformation der Brünnow’schen Formeln für die Flora hat nur den Werth eines Rechnungsbeispiels, weil die neu- esten. Beobachtungen durch die Tafeln nicht mehr befriedigend darge- stellt werden. Es ist diess offenbar für unsern Zweck unwesentlich. Die 69 Tafeln,‘ welche in dem genannten Werke den gestörten Ort des Pla- neten geben, werden hier, ohne ein wirklich in Betracht kommendes Opfer an Genauigkeit durch 18 "ersetzt. ۱ Der Vortheil, welcher durch Substitution eines commensurabeln Ver- hältnisses der Bewegungen für die Construction von Störungstafeln zu er- zielen ist, erscheint also bedeutend genug. Welche Anwendung von dem- selben Mittel für die Entwicklung der Störungen gemacht werden kann, will der Verfasser zum Gegenstande einer besondern Untersuchung ma- chen; er beschränkt sich hier in der Beziehung auf die Bemerkung, dass bei manchen Planeten aus den für einige Decennien fortgeführten Rech- nungen für die speciellen Störungen mit geringer Mühe Tafeln für die allgemeinen Störungen erhalten werden können. Ueber Bestimmung der absoluten Störungen mit Rücksicht auf die. Bahnen von grosser Excentrieität und Neigung. Von ۱۷۲۰ ۰ Klinkerfues. (Der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften vorgelegt am 10. October 1863.) Einleitung. 15 der Bestimmung der absoluten Störungen spielt die Entwicklung der Grösse 1 VF tr 9۳ cos H’ deren Nenner bei bekannter Bezeichnung den gegenseitigen Abstand zweier Planeten äusdrückt, nach einer in den einzelnen Gliedern i in Be- ziehung auf die Zeit integrirbaren Reihe, eine wichtige Rolle, sogar die wichtigste, da in fast allen schwierigeren Fällen die Wahl der Fundamen- talformeln zur Integration bis zu einem gewissen Grade”gleichgültig ér- scheint, wenn nur für die Entwicklung der Ausdrücke, welche die obige Wurzel enthalten, eine geeignete Methode angewendet wird. Man könnte z. B. um die absoluten Störungen der Pallas zu bestimmen, der Glei- chungen (X), (Y), (Z) im 6ten Capitel des zweiten Buches der Mécanique Céleste; statt der Hansen’schen sich bedienen, ohne mehr als Bequem- lichkeit zu opfern, aber die Laplace’sche Entwickelungs-Methode der Störungsfunction würde überhaupt keinen Erfolg zulassen. Denn die dabei gebrauchten Reihen-Entwicklungen convergiren nur hinreichend bei klei- nen Excentricitäten und Neigungen der Bahnen, wie sie die ältern Pla- neten haben, für die neuern hört entweder die Convergenz auf, oder wird doch so schwach, dass Niemand die Rechnung weit genug fortsetzen 38 W. KLINKERFUES, könnte. Brauchbare Methoden zur Entwicklung der Störungsfunction hat die Wissenschaft lange entbehrt; jetzt besitzt sie deren mehrere, die zum grössern Theile, wie die jezt gebräuchlichsten Fundamentalformeln für Störungen, ebenfalls Hansen verdankt werden, Neben dem hohen In- teresse, welches diese Arbeiten für die Astronomie haben, knüpft sich daran noch ein anderes, da feinere mathematische Untersuchungen, u. A. die Eigenschaften der hypergeometrischen Reihe dabei zur Hülfe gezogen sind. Was die erstere praktische Seite betrifft, welche uns hier näher angeht, so ist bis jetzt kein Planet bekannt, welcher sich einer solchen Behandlung entzöge, dagegen würde die Anwendung auf die Bestimmung der Störungen, welche einer der periodischen Cometen!) durch den Ju- piter erleidet, höchst wahrscheinlich missglücken, entweder durch Auf- hören der Convergenz, oder dadurch, dass die Anzahl der zu berücksich- tigenden Glieder zu gross wird, und in allen Fällen ist die verlangte Entwicklung von (? + r?—2rrcosH)—*, (?—+r?—2rrcosH)*, (r +r?—2rr' cos H)”? etc. in eine nach Cosinus und Sinus der vielfachen Winkelgrössen fortschrei- tende Reihe eine ungemein beschwerliche Arbeit. Wenn man der An- sicht sein sollte, welche Einiges für sich zu haben scheint, dass die be- kannten Entwickelungen keine sehr erhebliche Vervollkommnungen mehr zulassen, und dass sich daher auf dem bisher betretenen Wege ver- muthlich kein wesentlicher Fortschritt erreichen lässt, so bietet sich uns die Frage dar, ob denn überhaupt die Nothwendigkeit der Entwicklung jener Grösse, welche sich in einem geschlossenen Ausdrucke nicht geben lässt, auch in der Natur der Sache liegt, oder, ob es vielleicht möglich sei, den Differentialgleichungen für die gestörte Bewegung eine solche Gestalt zu geben, dass der gegenseitige Abstand zweier Planeten nur in geraden positiven Potenzen vorkommt. Im Gegensatze zu den ungeraden und allen negativen Potenzen lassen sich dieselben durch die excentri- 1) den Encke’schen ausgenommen. Man sehe Hansen, Ermittelung der absolu- ten Störungen in Ellipsen von beliebiger Excentricität u. Neigung. pag. 8. UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 39 sche sowohl, als die wahre Anomalie der beiden Körper in geschlossener Form darstellen; ähnlich verhalten sich deren Derivirte in Beziehung auf die in ihnen auftretenden Elemente oder in Beziehung auf die Zeit ge- nommen. Durch die mittleren Anomalien lassen sich jene Grössen of- fenbar nicht kurz ausdrücken, den besonderen Fall ausgenommen, dass die Excentricitäten beide gleich Null gesetzt werden können; man wird indessen sehen, dass die obigen Eigenschaften für den vorliegenden Zweck genügen; man weiss, dass z. B. nach den excentrischen Anomalien ge- ordnete Ausdrücke mit Hülfe der Transcendenten H 1) integrirt werden können. Nach den eben angestellten Betrachtungen erschien es mir einer Untersuchung werth, ob nicht die Umgehung der Entwicklung ungerader und negativer Potenzen des gegenseitigen Abstandes, welcher sich durch verschiedene Transformationen erreichen lässt, irgend einen Nutzen ge- währt, sei es durch grössere Allgemeinheit oder durch Kürze. Man wird nämlich auch auf diesem Wege schliesslich der Integration wegen eben- falls Reihenentwicklungen zu Hülfe nehmen müssen, deren Convergenz indessen andern Bedingungen unterliegen wird, als die Methoden, wel- che für die Entwicklung der oben bezeichneten Grössen bekannt sind. Die Erleichterung der Vorbereitungsrechnungen, welche in der Umgehung letzterer Entwicklung beruht, lässt sich auf sehr einfache Weise erlan- gen; ich habe vor dieser in der Abhandlung einen künstlicheren Weg eingeschlagen, weil ich auf diesen zunächst verfiel. Beide Verfahren führen aber darauf, die Störungen durch die Lösung von lineären Diffe- rentialgleichungen mit variablen Coefficienten zu finden, in welchen das Quadrat des Abstandes p? und dessen Derivirte vorkommen. Die Inte- gration lässt sich nun zwar durch die Methode der unbestimmten Coef- ficienten auf eine auch für Cometen noch gültige Weise erreichen; kurz oder besonders bequem jedoch wird die Rechnung dabei nicht. Diese Untersuchungen hatten jedoch einen andern Erfolg, den ich am wenig- 1) Man sehe: Bessel, Untersuchung des Tbeils der planetarischen Störungen, welcher aus der Bewegung der Sonne entsteht. 40 W. KLINKERFUES, sten فسوی‎ hatte; sie leiteten mich schliesslich auf eine neue Entwick- lungsmethode für die Störungsfunetion, welcher der Vorzug der, Allge- meinheit in demselben Grade zukömmt, die dabei aber auf weit kürzere und bequemere Rechnung führt, als die eben. besprochene Methode der unmittelbaren Integration. Die erwähnte Allgemeinheit der Entwicklung, von der man sich später leicht überzeugen wird, besteht darin, dass grosse Neigung der beiden sich störenden Bahnen und Grösse der Excentrici- täten der Ausführung nicht hinderlich sind, ein Umstand, der es eben möglich macht, sie auf periodische Cometen anzuwenden. Bei einigen der bekannten Methoden, vorzüglich derjenigen, welche auf der Bestim- mung der als Doppel- Integrale ausgedrückten Coeflicienten durch me- chanische Quadratur beruht, tritt die Unbequemlichkeit hervor, dass die erforderliche Arbeit mit der Anzahl der zu bestimmenden Coefficienten nicht proportional wächst, sondern in einem sehr viel ungünstigern Ver- hältniss, welches bei der vorzulegenden Methode nicht der Fall ist. Die Abhandlung zerfällt hiernach in zwei’ Theile; in der ersten Ab- theilung wird die Methode der unmittelbaren Integration gezeigt, in der zweiten die Entwicklung einer beliebigen Potenz des Abstandes p der sich störenden Planeten, wonach. die Entwicklung der Störungsfunction selbst ohne Schwierigkeit zu bewerkstelligen ist. Es sei hier noch be- merkt, dass die ganze Darstellung, der damit zu erreichenden Uebersicht- lichkeit wegen, auf die Störungen erster Ordnung bezogen ist. Abtheilung I. ee der absoluten Störungen nach der Methode der unmittelbaren Integration. .. In Betreff der Bezeichnung werde Folgendes bestimmt, es sei > die halbe grosse Axe der Bahn des gestörten Planeten, Mo die mittlere Anomalie, welche der Epoche t = 0 entspricht, ~ mit welcher die Störungen beginnen sollen, ` e die Excentricität der Bahn des gestörten Körpers, UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 41 w der Winkel zwischen dem Periehel und dem Knoten in der Bahn- ebene desselben, R der Knoten in Beziehung auf eine beliebig zu wählende Funda- mental-Ebene, i die Neigung der Bahnebene, p die mittlere tägliche siderische Bewegung, p der halbe Parometer, M die mittlere Anomalie zur Zeit f, u die excentrische Anomalie, v die wahre Anomalie, r der radius vector, 1 J, z, die rechtwinklichen Cordinaten, den Mittelpunkt der Sonne als Nullpunkt gewählt. Denselben Grössen werden wir einen Accent zu- fügen, wenn sie sich auf den störenden Planeten beziehen sollen. Von der Lagrange’schen Theorie der Variation der Constanten Gebrauch machend, betrachten wir die Elemente a, M, u.s. w. als veränderlich. Von diesen veränderlichen Elementen, welche bekanntlich, wenn sie in den Formeln für die rein elliptische Bewegung substituirt werden, den gestörten Ort geben, müssen wir diejenigen unterscheiden, welche zur Zeit = 0 den Ort und die Geschwindigkeit des Körpers darstellen; wir bezeichnen sie mit ao, €0, Wo, Ro, 1o ete. Ausserdem bemerken wir noch, dass, wie dies auch eine einfache Ueberlegung ergiebt, bei der Va- riation der Constanten die mittlere Bewegung in der Zeit ۶ als Integral aufgefasst werden muss, und zwar als f wdt, so dass wir immer haben: M = M+ fudi = M+S Vatm) dt, wenn wir unter K die Gauss’ sche Constante, unter m die Masse des gestörten Körpers verstehen. Wir setzen ferner: m als Masse des störenden Planeten, di y-y=y ا = و‎ م کے چ Mathem. Classe. XI. F‏ 42 W. KLINKERFUES, r ۵ mb # اه ی‎ biri to r” | TE Man hat dann nach Lagrange für die Aenderungen der Elémente folgende Ausdrücke: = RV (Im). Va: Cr) F 4‏ ع 0 —2%kV (1-m).‏ = و de v‏ a- er r) um 2 E‏ en, cotang i (>)‏ ۸ هم ut a Vp‏ م d _ VI . ۸32 ORV EERE a~ „cotang i (3) Yan (Ga —k Ya) 1 Er sin?‏ که Es ist für unseren Zweck wesentlich , zu bemerken, dass die hier vorkommenden partiellen Differentialquotienten, und demnach auch die Geschwindigkeiten der Elemente selbst, sämmtlich von der Form s - ا‎ er sind, wora R und L die م مگ‎ nicht enthalten. Wir haben 2. B. DHE GO + G‏ هم na‏ د الع a) (r Dpat +2) GEE z)‏ + ا findet sich das Element a durch eine Quadratur, wie die‏ و ee e‏ und dasselbe findet in Beziehung auf die übrigen Elemente Statt. Es UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 43 ist sogleich ersichtlich, dass man mit Hülfe der obigen Formeln ohne Weiteres auch die Variationen oder Störungen nicht bloss der Elemente selbst, sondern irgend welcher Grössen, welche von den Elementen auf bekannte Weise abhängen, finden kann, z. B. wird man für die Störung der Coordinate æ die Formel haben: a +5) Jatt mS (î + Fe 4 OS Gtp Za) d+. etc. wobei die Bedeutung der Grössen K’,K"..etc.;..L,_L”. ete. aus dem Vorhergehenden leicht zu entnehmen ist. 8.2. Auf die eben angeführte Art kann man auch die Störungen (erster Ordnung) der Coordinaten y und z auf Quadraturen zurückführen, und es würde, wie man leicht erkennen kann, die Berechnung derselben keinen besonderen Schwierigkeiten unterliegen, wenn nicht diese Quadratur die Entwicklung der Grösse 3 verlangte. Hierin aber liegt eben die Mappi schwierigkeit der Störungsentwicklungen, während dagegen das mit 3 behaftete Glied sehr leicht zu behandeln ist, und zwar einestheils dess- wegen, weil bekanntlich , E r oder = — a ون‎ 2F Bag] a (1— f€ cos u’) anderentheils wegen der geringen Excentricitäten aller Bahnen der stö- renden Planeten. Es ist auch klar, dass wir die Quadraturen über diese Glieder von den anderen trennen können, so lange wir uns mit den Stö- rungen -o Ordnung beschäftigen. Indem wir desshalb zunächst die Glieder mit > z3 ^ berücksichtigen, würden wir den hiervon herrührenden Theil der Störungen von 2 aus der Formel ۵۰ < (SF a+ (SE dt—.. etc F2 44 W. KLINKERFUES, finden: Zu grösserer Erleichterung der Uebersicht und der Schreibweise wollen wir den Einfluss suchen, welchen die Aenderungen der Elemente hervorbringen, indem wir dieselben nach einander behandeln. Dabei kann man die Entwicklung negativer und ungerader Poten- zen von p zunächst dadurch zu umgehen suchen, dass man die Störung von p selbst, d.h. A p, sucht, bei welcher Wahl des Mittels besonders die Erfahrung leiten kann, dass in der Regel eine Resultirende leichter zu bestimmen ist, als eine jede ihrer Componenten. (Der Leser wird sich z. B. erinnern, dass die Störungsformel für r am Einfachsten aus- fällt). Man hat, wenn man sich der besseren Uebersicht halber, zunächst auf den Einfluss der Variation von a beschränkt: p dox (du dp 3 نی‎ (38) G 5+5 عو وغ‎ (00 (G Far wobei die Bedeutung von P, sich aus dem Vorhergehenden ergiebt; ich werde dessgleichen im Folgenden die Zeichen Py,, P, . . etc. in analo- ger Weise gebrauchen. Demnach hat man für diesen Theil der Stö- rung von p t ١ بيه‎ = GD (D+ GD iS at TEA RE N But a F GE) / ae und wenn man jetzt in Beziehung auf ۶ differentürt: ee a ER en EIS BH da # az Bei der Differentiation nach ۶ ist zu bemerken, dass die Elemente als con- UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 45 stant behandelt werden dürfen, da alles hier Gesagte zunächst nur auf die Störungen erster Ordnung angewandt werden soll. Die eben ent- - ; BE ih g7 را‎ wickelte Gleichung multiplicire man mit 2p ae) ‚man erhält dann für die dem Gliede mit ar in der Variation der grossen Axe entspre- chende Aenderung von p die folgende Differentialgleichung : 1 0 ۵ 4. dà d d. ۳ AH (GE) GE Are = (G Pe welche mit den ihr analogen, den übrigen Elementen entsprechenden eine Grundlage dieser Theorie bildet. Obgleich man jetzt, anstatt eine Quadratur , eine Differentialgleichung zu behandeln hat, wird doch so- gleich aus der Beschaffenheit der in ihr auftretenden Functionen klar, dass ihre Integration sehr oft geringeren Schwierigkeiten unterliegt, als die Ausführung der Quadratur!). Da nämlich die Factoren von ۵ مشق‎ chung auf einfache Weise durch die Methode der unbestimmten Coeffi- cienten auflösen, welche Methode hier offenbar eben aus dem Grunde eine geschlossene Form haben, so lässt sich die Differentialglei- zulässig ist, weil die Factoren von A p und di. 0 aus einer endlichen Anzahl von Gliedern bestehen. Man sieht leicht, dass man Ap unter u Form wird suchen dürfen: ۸ ER sF 6 وى‎ cos (iu + du) + S; y sin (iu + iu) + (C; y tos = Š i +S; p sin (iu + tut | wenn man die excentrischen Anomalien in die Entwicklung einführen will; eben so leicht kann man, was in Betreff der Anwendung auf Co- 1) Diese الاق‎ ist nur auf die ei Allgemeinheit der hier zu erhal- tenden Entwicklung zu beziehen. 46 W. KLINKERFUES, meten wichtig sein möchte, zu bemerken, die wahren Anomalien einführen. Bei Anwendung der erstern wird d ص اح هت مها سنج‎ a i rg 3 : 26 E Z C— مره‎ (E + 282) sin (iu + iu) + م8‎ +) cos (iu سل‎ iu')) hr = (Cir cos (iu + iu) + مك‎ sin (iu + du) +t = (— Cir Eei Eh) sin (iu + du) E art. +5 cos (iu + iu) Durch Substitution in 1) und Multiplication mit r7 = aa’ (1—ecos u). )1 — € cos w) erhält man Ausdrücke, deren Coefficienten auf beiden Sei- ten gleich sein müssen, welches lineäre Gleichungen zur Bestimmung von Cji’, Sii u. s. w. liefert. Die Anwendung der wahren Anoma- lien, welche bei sehr grossen Excentricitäten, wo die excentrische Ano- malie ihre Brauchbarkeit verliert, nothwendig wird, bringt in das Ver- fahren keinen wesentlichen Unterschied. Man hat bekanntlich do ya- ô ۱۳۳ dv _ (1+e “دوم‎ u 2. ۳۳ 0 8 do und folglich fällt die Differentiation und Substitution von الذي‎ nicht allzu complicirt aus. Es ist aber allerdings nicht zu läugnen, dass diese einfache Integrations-Methode numerische Rechnungen von nicht gerin- ger Ausdehnung erfordert und dass die Allgemeinheit, welche sie besitzt, ihren einzigen Vorzug vor anderen Behandlungsweisen ausmacht. Auf den ersten Blick erscheint dieses Verfahren sogar noch weitläufiger, als es in Wirklichkeit ist, da man glauben könnte, die Elimination der un- bekannten Coefficienten, deren immer eine grosse Anzahl in den Bedin- UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 47 gungsgleichungen mit einander verbunden sind, sei schon an sich mit grossen Schwierigkeiten verknüpft. An einem weiter unten zu unter- suchenden Eliminationsprocess wird man sich überzeugen, dass unter Zu- ziehung gewisser Erleichterungsmittel für die Multiplication vielgliedriger Sinus- und Cosinus-Reihen die Bestimmung der Störungs-Coeflcienten in Ap keineswegs eine unüberwindliche Arbeit ist, wenn auch freilich eine beschwerliche. §. &: Eine andere Art der Integration der Gleichung 1) wird erhalten, wenn man auf sie die bekannte Form des Integrals einer lineären Dif- ferentialgleichung erster Ordnung in Anwendung bringt. Setzt man: d. T so wird Meere wenn 6 die Zahl die Basis des natärlichen Logarithmensystems, sowie C eine Integrationsconstante bedeutet. Die sich aufdrängende Bemerkung, dass d. log لل‎ 5: d FE ونا دع‎ dt adt gibt keine Vereinfachung in unserem Sinne, weil wir dadurch auf unge- rade und negative Potenzen von p zurückgeführt werden; sie führt in- dessen, wie sich unten zeigen wird, auf jenes Verfahren zur Entwick- lung irgendwelcher Potenzen von p, von dem in der Einleitung die Rede war. Man sieht aus dem - ۰. ۳ dass وی‎ "Theil der Störun- gen von p durch die Quadraturen: 48 W. KLINKERFUES, SFdt und f Ge” sich ausdrücken lässt, welche ebenfalls in der oben angedeuteten Weise durch die Methode der unbestimmten Coefficienten ausgeführt werden können, und zwar mit etwas grösserer Bequemlichkeit, als die unmittel- bare Integration der Gleichung 1) auf diesem Wege bot, wegen der Einfachheit der Functionen F. und G. Obgleich ich diese und einige der nächst folgenden Formeln nicht zur numerischen Rechnung vorschla- gen möchte, so scheint mir die vorliegende Umformung der Lagrange- schen Störungsformeln doch einiger Beachtung werth; desshalb will ich noch zeigen, wie nicht bloss A p, sondern nachher der vollständige ge- störte Ort unter Vermeidung ungerader und negativer Potenzen von p aus der Integration einer lineären ae 2 ی‎ mit variablen Coefficienten erhalten werden kann. 4 Nachdem man die Variationen aller Elemente auf die eben gezeigte Art behandelt hat, soll Ap die Summe der so gefundenen Störungen bezeichnen, welche dem mit multiplicirten Theile der Störungsfunc- tion entsprechen. Ferner sei 3 6 < ,مه‎ n= fp, b= yp. Man hat nun für a Br En Aa X, A&=pAataAp= Are wobei sich wieder die Bedeutung von X, aus den Vorhergehenden er- giebt. Dividirt man auf beiden Seiten mit ce und differentüirt nach t so erhält man. UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 43 d L. Aath. ne 6 ar S _PpAataAp 4) عي‎ > 00 o ID x da und mit Rücksicht darauf, dass d 3 | Fr RE مس‎ dt ۵۰6۲ und nach Multiplication mit کم‎ d: . 4 9 ری‎ a eR = + dt (eye.‏ ی وم( 20). ch, EX = Analoge Gleichungen erhält man für 8 und y; auch sind alle diese zu chungen von derselben Art, wie 1.) Um vollständig die einer Störung des Elementes a entsprechende Aenderung (mit Ausschluss aber des dadurch erzeugten Theils in der mittleren Bewegung), welchen letzteren wir bequemer später berücksich- tigen, zu haben, suchen wir den Einfluss des Gliedes s in der Formel da Br ıh = > p tza d Hierbei bedürfen wir aber der Vermittlung von p nicht, um die Störun- gen von & oder ,نت‎ ņ oder y, Č oder z zu finden; denn offenbar brau- chen wir zu den aus den Formeln A: = Aa =p. ۸6-۲2 ۶ An = Ay - ۴۰۵8 + ۶ A= ۸۵۶ << ۵۰۸۵7 ۳ ۶ Mathem. Classe. XI. 49 W. KLINKERFUES, berechneten Störungen bloss respective die Grössen 7 ا‎ Ga: [= di د‎ (۰ 2 Fe a "3 hinzuzufügen. Die Quadratur L وت‎ - lässt sich mit bekannten Hülfsmitteln sehr leicht ausführen; denn be- sonders für die durch Jupiter und Saturn verursachten Störungen und in fast allen in Anwendung kommenden Fällen ist die Reihenentwicklung 1 für 7 sehr convergent. 8. 5. Nach dem im Vorhergehenden entwickelten Verfahren werden nach einander die Variationen aller Elemente berücksichtigt; nur die Varia- tion der mittleren Bewegung scheint vielleicht auf den ersten Blick derselben Behandlungsart nicht unterworfen werden zu können, wesshalb diese etwas näher zu betrachten sein wird. Man bezeichne mit Mo die mittlere Anomalie, welche für den Umfang der Störungen oder für t= 0 den Ort des Körpers gab, zur Unterscheidung von Mo welches in Folge der Störungen die mittlere Anomalie für dieselbe Epoche ist. Den un- gestörten Ort zu finden, würden wir die festen Elemente ao, Mo, ed etc. anwenden, und die mittlere Anomalie nach der Formel 0 = ول‎ + ot = EN! berechnen. Um den gestörten Ort zu erhalten, muss offenbar Mo an die Stelle von Mo, sowie 1 udt an die Stelle von وم‎ ۶ gesetzt werden. Den Einfluss der "Differenz Mo — Mo berücksichtigt man nach dem Vorherge- UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 47 henden; in Beziehung auf den andern Theil der Aenderung von M aber gilt die Bemerkung: ar‏ .1 سوس ح عق بل 2150 du SE‏ ut = u — (0) 2 — fr. SE dt < ۶ (E dt — Tiia . dt‏ — ۶[ u da SE, ef‏ EF sar pehe “it 3‏ = Das letztere Integral ist gleich‏ 2k.V(l+m).Ya. Kr Oes a‏ d. h. gleich demjenigen Theile, welcher in‏ 2k.VY(1-+m). Va TO S dt durch die Relation zwischen u und a entsteht. Es ist nämlich, wie be- kannt, a in 2 auf doppelte Weise enthalten, theils als Factor, theils in u; deshalb erscheint in CA das Glied do ler oder 42) an. d Mo 4 da Man ersieht nun aus dem Anblick der Lagrange’schen Formel für _ 5 dass man bei der Differentiation > die Aenderung von u dop- a pelt zu nehmen hat, um dann einfach ۱ J ۶ ل جر‎ . 0 - ft. E, =. dt G2 52 W. KLINKERFUES, setzen zu dürfen. Umgekehrt könnte man A du du da S[udt— pot = tf a ut 2St- umn" setzen, wenn man in ES die Differentiation bloss in Beziehung auf a als Factor ausführte. Beide Arten vermeiden das Doppel- Integral, wel- ches ausserdem zum Vorschein kommen würde!). Wir können jetzt be- merken, dass wir auch die mit der Variation von u zusammenhängenden Störungen. unter Anwendung der Differentialgleichung 1) und der analo- gen finden können; wir brauchen zu dem Zwecke nur (Ge) esta (GE), ya t statt. z3 einzuführen, um die von ۶ T 2 dt herrührenden Störungen zu erhalten. $. 6. Man kann unter Vermittlung der partiellen Störungen von p noch auf einem andern, als dem eben angezeichneten Wege zu dem Betrage der voll- ständigen Störung gelangen. Bezeichnen wir nämlich mit Ap, die par- tielle Störung von 0, welche aus der Variation von a entspringt, mit Af, die von der Variation A, herrührende, und so entsprechend für die übrigen Elemente, so haben wir “ 1 Aa = .عجرم‎ ۸ ۵ G9 m AAA و‎ Ae = سر‎ ۰ AP, G) سا‎ 1( Denn es ist: f 23 00-۰. سس 05 ع‎ 00 E. di UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 53 u. s. w. Wir erhalten somit die Variationen der Elemente, nachdem wir unter Umgehung der Entwicklung ungerader oder negativer Potenzen von p die partiellen Perturbationen von p durch die Methode der unbe- stimmten Üoefficienten gefunden haben. Dieser Weg ist entschieden kürzer, als die frühern hier vorgeschlagenen; indessen kann er in die- ser Beziehung keinen Vorzug vor andern schon bekannten Methoden be- anspruchen. Ueberhaupt will ich hier bemerken, dass ich die vorigen Untersuchungen vorzugsweise in der Absicht eine allgemeine, also auch auf Cometen anwendbare Entwicklungs- Art der absoluten Störungen zu finden unternommen habe; und diese wird auch durch dieselben nach meinem Urtheile ausführbar. Die nun folgenden Untersuchungen er- reichen dasselbe Ziel, jedoch mit weit grösserer Kürze, indem auf die Entwicklung irgend welcher Potenzen von p eine neue Methode ange- wandt wird, deren Nutzen, (beiläufig bemerkt) sich nicht bloss auf Stö- rungs-Rechnungen beschränken dürfte, und welche den obigen Entwick- lungen ihren Ursprung verdankt. -Abtheilung U. Ueber die. Erhebung eines die Cosinus und Sinus der Vielfachen eines oder mehrerer von einander unabhängiger Argumente enthaltenden, jedoch ge- schlossenen, Ausdrucks, auf die ntc Potenz; mit besonderer Rücksicht auf die Entwicklung von (r—+r?”—2rr' cos H)t § 0: Nach den vorhergehenden Untersuchungen erkennt man leicht, dass man auch auf einem andern Wege die Elimination ungerader und ne- gativer Potenzen von p aus den Grundformeln hätte erreichen können, nämlich dadurch, dass man 2 ME م‎ 54 W. KLINKERFUES, lop ep z ——. 8 9 dt setzte, wobei c wieder die Basis des natürlichen Logarithmensystems be- deutet. Ausserdem sieht man aber, dass in dem obigen Integrale die Derivirte nach der Zeit ۶ durch weniger complicirte wird ersetzt werden können, da die Abhängigkeit zwischen p und den beiden Argumenten u und w oder auch zwischen ,م‎ v und v sich rein geometrisch ausdrückt. In seltenen Fällen kann auch wohl die Entwicklung nach den Mittleren Anomalien durch dasselbe Hülfsmittel vortheilhaft sein, wobei dann of- fenbar die Derivirte Sr eine Rolle spielen wird. Um zunächst die Umrisse des Verfahrens zu zeigen, behandle ich die Entwicklung einer Potenz U” unter der Bedingung, dass U ein die Sinus und Cosinus der Vielfachen von nur einer Variablen enthaltender und dabei geschlosse- ner Ausdruck ist, welcher für alle Werthe der Variablen endlich bleibt. Es sei also U unter der Form einer abbrechenden Reihe: U = Yo + yı Cosu + و7‎ cos 2u + yz cos3u +... . y, 0 + 5, sinu + و6‎ sin 2u + و5‎ sin 81 +.... 6, sin Àu durch die numerischen Werthe von yo, Yı, Û1, Y2 Û2........ ya- 6x ge- geben. Man hat Er | 3 | n dv und es ist somit U” eine der unendlich vielen Lösungen der lineären Differentialgleichung: , nV. IE (A) welche sich sämmtlich nur durch einen constanten Factor von einander unterschieden. Von diesem letzten, der sich immer leicht mit Hülfe eines speciellen Werthes der zu entwickelnden Function wird bestimmen lassen, abgesehen, hat man also UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 55 Pe Die Lösung V der obigen Gleichung kann nun aber, in F olge der vor- ausgesetzten Eigenschaften von U durch die Methode der unbestimmten Coefficienten als entwickelte Function von u erhalten werden, da dieselbe unter der Form V = Co + Cı cosu—+ لي 60980041 و60 24# وم و0‎ + S, sinu +8, sin 2u وهر سك‎ singup o.an. Sio = 2 (C;cosiu + $;siniu) CF. existirt. Durch Substitution in die Gleichung (A) erhält man die zur Bestimmung der Coefficienten Co, C1, Co u.s.w., S1, S2, S3 u.s.w. dien- lichen Bedingungen. Um eine Anwendung davon zu machen, ist es nur nöthig, den Index zu wählen, bis zu welchem man in der Entwicklung von V schreiten will. Es sei dieser Index x, also erlaubt Crp = Op = Gi, ee عد‎ 0 SEHE, رو‎ ET i zu setzen; denn diese Annahme muss bei einer zur numerischen Rech- nung brauchbaren Reihen-Entwicklung stets statthaft sein. Bei der Sub- stitution in (A) verfahre man so, dass man nach einander alle diejenigen Multiplicationen ausführt, welche in dem Product ein gewisses Vielfaches von u im Argumente hervorbringen. Es scheint, bevor ich den Gegen- stand gegenwärtiger Untersuchung weiter verfolge, zweckmässig, an ein Mittel zu erinnern, durch welches sicher und mit möglichst geringer Aufmerksamkeit diejenigen Glieder in den zwei Factoren eines Produc- tes erhalten werden, aus welchem ein bestimmtes Argument hervorgeht. Es ist klar, dass ein gewisser Index des Productes q aus allen Indices x und A der Glieder der beiden Factoren entsteht, welche den Bedin- gungen: و‎ ze ( ۱ ل لعج‎ =q x— =q genügen. Wenn man nun die Glieder der beiden Factoren beide nach '56 W. KLINKERFUES, wachsenden oder beide nach fallenden Werthen von x und A geord- net hat, so kommt man offenbar auf alle Indices, welche der ersteren Bedingung x+i=g genügen, wenn man in beiden Reihen in entgegengesetzter Richtung fort- schreitet, so weit als die Coeflieienten merkliche Werthe behalten; wenn man sich aber in beiden Reihen in gleicher Richtung fortbewegt, so wird man diejenigen Glieder erhalten, welche durch die Verbindung x— À den Index q des Argumentes im Producte hervorbringen. Diese Vor- schrift kann man leicht für den Fall verallgemeinern, dass die Argu- mente aus Vielfachen zweier Variablen in der Weise zusammengesetzt sind, wie es bekanntlich bei den Störungsentwicklungen Statt findet. Es haben in diesen die einzelnen Glieder die Form N Cir cos (iu + iu) oder S;r sin ) + iu). Schreibt man nun in zwei Diagramme mit horizontalen und vertikalen Felder-Reihen die Coefficienten der beiden Factoren in der Anordnung, dass die mit gleichem i in. die vertikalen, die mit gleichem ۶ in die ho- rizontalen Reihen gesetzt werden, so sieht man leicht, dass man auch hier dureh Fortschreiten innerhalb der Diagramme einmal nach gleichen, dann nach entgegengesetzten Richtungen, diejenigen Factoren erhält, wel- che zu dem Coeflicienten eines bestimmten Arguments im Producte con- tribuiren. Diess Hülfsmittel möchte wohl am geeignetsten sein, gegen ein sonst leicht zu fürchtendes Uebergehen von Factoren sicher zu stel- len. Denn jedes Feld enthält (mit Ausnahme des für das constante Glied bestimmten) zwei Coeflicienten, die Verbindung zweier Felder der beiden Diagramme geben also je vier Partialproducte; dabei macht man noch von der Kenntniss Gebrauch, dass das Product gleichbenannter Function zwei Cosinus, das ungleich benannter zwei Sinus liefert. Nach diesen Bemerkungen in Betreff der bei diesen Entwicklungen und bei den Störungsrechnungen überhaupt häufig wiederkehrenden Mul- UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 57 tiplicationen periodischer Ausdrücke nehme ich die Bestimmung der Coefficienten der Function V wieder vor, unter jener oben gemachten Voraussetzung, dass die Coefficienten von einem gewissen Index an un- merklich werden, und dass der Index x der grösste sei, welcher bei V in Betracht kommt. Die Differentialgleichung (A) liefert dann (ya sin Au — 6 609۸0 ( Cs, cos xu + Sy sin xu) ۸ -+ (ya cos àu + 6» sin àu) (— Cy sin xu + ياه‎ cos xu) x = 0 d. h. 7 Cx — 6: يله‎ = 0 7 دي #6 يه‎ 0. Hierdurch wird man zunächst auf die unbrauchbare Lösung V — 0 ge- führt, die einzige, welche sich mit der gemachten Annahme, dass alle Coefficienten mit höherem Index verschwinden, in aller Strenge vereini- gen lässt. Diese Lösung muss vermieden werden, und wenn es auch nicht auf völlig correcte Weise geschehen kann, da das Verhältniss g nicht bekannt ist, so kann doch der zu begehende Fehler immer Wiker chend klein gehalten werden, wenn nur x gross genug gewählt ist. Nimmt man noch ferner, da der Werth der Einheit doch einstweilen, auch schon wegen der später eintretenden ۳۳ des constanten Karton unbe- stimmt bleiben darf: CG 2-1 so werden jetzt alle übrigen Coefficienten der Entwicklung leicht aüs den Bedingungsgleichungen gefunden, welche die Partialproducte ' der Glei- chung (4) für kleinere Indices liefern. Da letztere Gleichung, von dem constanten Factor abgesehen, die Function U” vollständig bestimmt und als eine Definition zur Aufsuchung ihrer Eigenschaften dienen könnte, so sind die auf eben beschriebene Weise bestimmten Coefficienten auch bis auf einen beliebig klein zu machenden Fehler die Coefficienten der Entwicklung von U”, da sie den partiellen Bedingungen, welche jene definirende Gleichung erfordert, bis auf ren von der Ordnung jener Fehler genügen. Mathem. Classe. XI. H 58 W. KLINKERFUES, Da aber dieses Raisonnement doch noch einige Bedenken zurück- lassen könnte, so wird es nicht überflüssig erscheinen, wenn ich ein Mittel angebe, diese Fehler selbst zu entwickeln und demnach mit aller wünschenswerthen Schärfe zu verbessern: Die Ursache des Fehlers kann nämlich offenbar auch so aufgefasst werden, dass man bemerkt, wie an- statt der Gleichung (4.), welche die Entwicklung von V in aller Strenge geben würde, eine andere lineäre Differentialgleichung. integrirt ist, wel- che sich von der vorgelegten durch ihr zweites Glied unterscheidet Man hat in Wirklichkeit die Gleichung ۱ e e U W anstatt der vorgelegten | dU ES = Er کی اف‎ befriedigt. ‘Den Unterschied der beiden Lösungen können wir leicht an- geben; denn die der ersteren ist: ; P of Garg re da); die der letztern ins log U : zur Bestimmung der ‚Integrations-Constante C hat man die Bedingung, dass der Unterschied der beiden Lösungen mit W zugleich verschwinden muss. Mit Rücksicht hierauf wird nun dieser Unterschied oder, wenn man will, die an U” anzubringende Verbesserung: ee ای(‎ 0 U 2 00 c ; 9» 5e rO er du oder es muss U” mit dem folgenden Factor: 1— f yep du UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 47 multiplicirt werden, um die Entwicklung fehlerfrei zu machen. Es wird hiermit. die oben ausgesprochene Behauptung in Betreff der Folgen be- stätigt, welche die nicht strenge Auflösung der lineären Bedingungen der Coefficienten ‘nach sich zieht. Denn es zeigt: sich, dass der entstehende Fehler mit W von gleicher Ordnung ist; ausserdem hat W, wenn dieser Fehler nach dem Vorigen methodisch begangen ist, gerade soviel Glieder mit endlichen Coeflicienten, als U; was für die leichtere Berechnung von von Wichtigkeit ist. Es ist übrigens klar, dass diese Art der Unt? Verbesserung auch auf die nicht methodisch begangenen F ehler. sich ausdehnen lässt, welche sich bei Prüfung der Bedingungsgleichungen er- geben sollten, besonders, wenn dieselben als Grössen der ersten Ordnung betrachtet werden können. Die Anwendung auf die Störungsrechnungen. darf sich auf den Fall کا beschrãnken, wesshalb ich die dafür geltenden Bedingungsgleichungen, so‏ weit sie in Form verschieden sind, hersetze: für Cx—ı nud Sx-1 pen (x—n) (yi Ca— و0‎ SJ + (x —1— 2n) (y2 O1 — و6‎ S1) = (a) (61 CaF yi S) + x —1—2n) (62 ول يي‎ &-1) = 0 für عي‎ und Ds 2x yo C,+(x—1—n) (Y 1 C,-1— سس وس )+1 راب0‎ 70 (ya رگ وس و6‎ 2) =Q 2x yo Sı +(x—1—n) (61 Ca—1+ Y1 Sa—1)+(x—2— 2n) (b2 ولو ين‎ Sx—2) = 0 für وی‎ und :ویک‎ on) (y1 و سیر‎ S)+2Y0 (4—1) مسو سيراك ين‎ (Yı Cr—2— و0‎ 82-2) —+(x»—3—2n) (Ya وسو ين‎ S43) ==: (en) (65 yo) en) )6 Cr) —+(x»—3—2n) )6 وس وسییر)‎ Sx—3) = 1) Bei den Anwendungen in der سید پوس‎ o kann man sogleich و6‎ = 0 setzen, wie man unten sehen wird. H2 60 W. KLINKERFUES, fr Gar ايز‎ (x«—2n) (ya و60‎ S,)+(@—1—n) (Y E= ı461 BE 1( +270 (x—2) Os + (x —3—n) (Y 1 c s20 S4—3)+(#—4—2n) (Ya وو‎ 8 4( = 0 («—2n) و6)‎ Ca ya SET) (61 Ye) وس‎ 8—2) Sa ۱ (40ست سب )نت‎ (61 Cr—3H سس و لا و‎ 2n) )6 رتسل سي‎ 8-4) = 0 Von hier an erhält man alle übrigen Bedingunsgleichungen, indem man in diesen letztern beiden Gleichungen nach einander x— 1, x— 2, x— 3 etc. für x substituirt; nur ist von dem so zu findenden Co die Hälfte zu nehmen. §. 8. Es ist klar, dass die im Vorhergehenden dargelegte Methode der Entwicklung von U” nicht bloss dann anwendbar ist, wenn die Coefhi- cienten Cx, Sx, Cx—1, Sz—1, U. 8..w. Zahlen im engern Sinne sind, son- dern auch noch, wenn sie Ausdrücke sind, die eine oder mehrere Grö- ssen gleichsam wie Parameter enthalten. Bei den Störungsgleichungen hat man es vorzugsweise mit den Entwicklungen, welche von zwei Va- riablen abhängen, zu thun; sind diese Variablen die excentrischen Ano- malien «u und w, für welchen Fall die vorhergehenden und einige der folgen- den Formeln vorzüglich sich eignen, so erscheinen die Coeflicienten Cxu—1, ,وميم‎ Cx—2, ويا‎ etc. im Allgemeinen als Functionen von «, welche leicht nach den Vielfachen der letzteren Grösse geordnet werden können. Es bleibt aber dann noch der in Beziehung auf u constante Factor zu bestimmen, mit welchem sämmtliche gefundene Coeffieienten zu multipli- ciren sind, und welcher offenbar im Allgemeinen ebenfalls eine Function von « ist... Zu seiner Bestimmung specialisire man, z.B. u = 0 setzend, die gefundene Entwicklung; diese muss dann mit derjenigen übereinstim- men, welche man unter derselben Specialisirung aus der Differentialgleichung erhält. Nur ein völlig constanter Factor bleibt bei letzterer Lösung noch unbestimmt, welcher aber zum Schluss sehr leicht mittelst gleichzeitiger UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 61 Specialisirung von œ und « gefunden werden kann. Dass auch die eben angeführte Differentialgleichung nach den obigen Recursionsformeln auf- zulösen ist, wobei aber dann der erleichternde Umstand eintritt, dass alle Coefficienten numerisch sich ausdrücken, wird kaum nöthig sein, zu bemerken; ebenso möchte es überflüssig sein, Etwas über die Ausdeh- nung der gegebenen Vorschrift auf eine Function dreier und noch mehr Variablen zu sagen, da sie sich ohne Weiteres ergiebt. 8. 9. Bei Entwicklung einer Potenz von p nach Vielfachen von u und «w ist der Umstand von sehr grosser Bedeutung, dass ود‎ und 69 von ۷ gänzlich unabhängig sind وق‎ sogar = 0. Es ist nach der bekannten Form der Coordinaten x, y, z, ,نه‎ J, 2, wenn sie durch die excentri- schen Anomalie ausgedrückt werden, einleuchtend, dass in p? oder @— a)’ + (y yY + («—2) nur das Quadrat (£? ل‎ y* + 3% oder 7° in Beziehung auf 2u in Betracht kommt. Es ist aber ۱ paja وت‎ & =0. Die Anwendung der Methode der unbestimmten Coefficienten er- scheint als das radicalste Mittel, in den Störungsentwicklungen die nach Potenzen der Excentricität und Neigung fortlaufenden Reihen zu ver- meiden, und zu einer allgemein brauchbaren Bestimmung der Störungs- coefficienten zu gelangen. Nur die Methode der mechanischen Quadra- tur, bei welcher diese Coefficienten nach einer bekannten Form als be- stimmte Integrale behandelt werden, hat der Form nach dieselbe All- gemeinheit und sie ist in Wirklichkeit diejenige, durch welche zu den Störungsentwicklungen für kleine Planeten der Weg gebahnt wurde. Aber aus dieser Allgemeinheit kann leider die Praxis nicht in allen Fäl- len, wo es wünschenswerth wäre, Nutzen ziehen, indem, wie schon frü- her bemerkt wurde, die dabei zu bewältigende Arbeit in einem sehr un- günstigen Verhältniss mit der Zahl der Störungsglieder zunimmt. Von 62 W. KLINKERFUES, andern Methoden gewährt; ausser der im Vorhergehenden vorgetragenen keine die Ueberzeugung, dass ihre Allgemeinheit sich auch auf Cometen- bahnen erstreckt; denn diejenige, welche Hansen in der oben citirten Schrift publicirt und auf die Störungen des Encke’schen Cometen durch Saturn angewandt hat, macht die Unterscheidungen: r immer >F r immer r, zuweilen . كوم‎ * und leitet damit auf die eben beschriebene Art pọ” ab. en wird es nöthig sein, darauf aufmerksam zu machen, dass auch die Entwicklung, von po” hinreicht, die übrigen zu finden, wenn man die Multiplication mit po’ in Anwendung bringen will. Da die Anzahl der Theilpuncte des Kreises oder der Specialisirun- gen von u, welche nöthig werden, durch die Neigung und Excentricität der Bahnen wesentlich bedingt wird, so lässt sich darüber nichts Allge- meines sagen; jedoch dürfte nach den bei den kleinen Planeten bis jetzt gemachten Erfahrungen zu schliessen sein, dass die Eintheilung der Peri- pherie in 12 Theile gewöhnlich ausreichen wird; die Theilung in 16, 24, oder gar 32 Theile wird bei den Planeten schon nicht oft erforder- lich sein. Bei periodischen Cometen wird es wieder bequemer werden, die mechanische Quadratur zu vermeiden. ٩. 11. Die eben vorgeschlagene Modification führt auf die leichteste Art zu sehr wichtigen Relationen, welche Hansen zum Theil ohne Beweis ge- geben hat’). Ausgangspunkt der Untersuchung ist bei Hansen die Dif- لم اح‎ zweiter Ordnung: EI 01۱8۱12 day. BI و‎ x) ` dæ æ (1—a)‏ —1) ند Reihe‏ سسوم وا welcher. die‏ Die Herleitung dieser 1 oft angewandten, für Planeten wohl immer‏ ۳1 dieser jetzt reichende Kürze ماهم هه‎ Vorschriften , ohne die Zuziehung ie: irischer Reihen, auf welche dieselben bisher gestützt werden, als speziellen Fall aus dem Vo origen, schien mir ein besonderes Interesse zu haben. UEBER BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN STÖRUNGEN ETC. 67 TOR @ genügt, und aus welcher dié zur Entwicklung benutzten Eigenschaften fliessen, während hier das particuläre Integral einer Differentialgleichung erster Ordnung zu demselben Zwecke angewandt wird. Die letztere gibt die Recursionsformeln mit grösster Einfachheit, wie nach dem Folgenden hervortreten wird. 1 Es sei: Po = Yot yı و6۵‎ +6, sinu 61 = ۳ cos F Yr=/sinF so dass f und F Functionen von u sind, welche man nachher mit äqui- distanten Werthen von «u gleichzeitig specialisirt, so wird pe = U = Yot feos W—F). Man kann hier nun wieder wie früher verfahren, po” nach Vielfachen von Cosinus und Sinus der Vielfachen von (W— F) zu entwickeln, wobei aber sogleich ersichtlich wird, dass die Sinus-Coefficienten sämmtlich Null werden. Mit der dadurch erlangten Vereinfachung fällt zugleich die Schwierigkeit weg, welche wir früher in der Unkenntniss des Ver- hältnisses ۱ — Cy gefunden haben, so dass wir jetzt, wenn بیج‎ Sz+1, Cx+s, Sus un- merklich zu setzen sind, C, einstweilen gleich der Einheit setzend, die Lösung V U" — 0 auf correcte Art vermeiden. Die Bedingungen, welche die Differentialgleichung (A) liefert, nehmen jetzt folgende Ge- stalt an: ۱ | 0 وب‎ +2 Yo 0 = 0 | (x—2—n). f. يرل‎ +4 0 )F— 1C1), f. =0 Ueberhaupt wird aber die einfache Recursionsformel: (0) (i—n). f. Ci+ و4‎ (+) Cir1ı+(itn +2). f. Cire = 0 68 W. KLINKERFUES, UEBER BESTIMMUNG DER ABSOL. STÖR. ETC. zur Anwendung kommen, um allgemein C; aus C;yı und Cj+s zu be- stimmen. Nur für i = 0 wird die Gleichung —2/f.n +4 #n+2)f:. C = 0 anstatt (C) zu gebrauchen sein, wie eine leichte Betrachtung lehrt. Um den Factor zu finden, mit welchem die Coeflicienten multipli- cirt werden müssen, kann zwar, wie oben die Vergleichung der Entwick- lung mit einem speciellen Werthe von pọ” angewandt werden. Weit be- quemer aber ist es, denselben Factor aus der Vergleichung des eben ge- fundenen Co mit einem andern für das constante Glied der Entwicklung von po" leicht aufzustellenden Ausdrucke zu schliessen. Man hat näm- lich, für w— F der Kürze halber æv gesetzt, | 0 یو‎ po” da wenn Co" das von ۷ unabhängige Glied i in der Reihe für ( (Yo +f cos W—F) bedeutet. Dieses Integral reducirt sich für die in Betracht kommenden Werthe von n; n= —4, n = — $, n= i auf die Function F' von Legendre, für welche 1 in dem : apa Bande der Exercices de calcul intégral, Tafeln gegeben hat. -Bekanntlich ergibt ausserdem das Gauss’sche Verfahren des arithmetisch-geometri- schen Mittels dieselben Functionen. durch eine sehr kurze Rechnung. In عدي‎ POTEN für eine Reihe me Werthe von u wird cosi رس‎ == berar == جو نه‎ ee sin ((F— iu) sin ((W— iu)‏ عل zu setzen sein, worauf dann die mechanische Quadratur die Coeflicienten als Functionen von u ergibt. Druckfehler. ; pag. 42 Zeile 9 von oben, statt 9 lies I. ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH -PHILOLOGISCHEN CLASSE DER KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN. ELFTER BAND. Hist.- Phil. Classe. XI. A Die von Medina auslaufenden Hauptstrassen. Nach Arabischen Schriftstellern beschrieben von Ferdinand Wüstenfeld. Vorgetragen in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 5. Juli 1862. No lange das Innere von Arabien, namentlich die Umgebung der beiden heiligen Städte Mekka und Medina, den Europäischen Reisenden durch den Fanatismus der Muhammedaner verschlossen bleibt und nur einzelne entweder als Günstlinge und unter dem besonderen Schutze Türkischer Anführer und Arabischer Scherife, wie im Anfange dieses Jahrhunderts der Abenteurer Domingo Badia unter dem angenommenen Namen Ali Bey el Abbassi und vor wenig Jahren James Hamilton, oder auf eigene Hand unter Verkleidung und dann mit der grössten Lebensgefahr, wie Burckhardt und Burton, solche Reisen unternehmen, auf denen sie dann doch von der Hauptstrasse nicht abweichen und ihre Untersuchungen nicht weit ausdehnen können, müssen wir unsere Kenntnisse über die Beschaffenheit und inneren Zustände von Arabien aus den Beschreibungen der Araber selbst zu erweitern suchen, und glücklicher Weise sind die Nachrichten der älteren Schriftsteller so ergiebig, dass sich aus ihnen für manche Gegend ein ziemlich deutliches Bild entwerfen lässt. Das sprichwörtlich gewordene Nomaden-Leben der Araber hat doch seine Gränzen; schon lange vor Muhammed hatten die grösseren Wan- derungen aufgehört, jeder Stamm hatte sein bestimmtes Gebiet einge- nommen, welches er mit seinen Viehheerden nicht überschreiten durfte, ohne mit seinem Nachbar in Streit zu gerathen, und über den Besitz einzelner Weiden, Brunnen und Quellen sind blutige Kämpfe geführt. A2 4 FERDINAND WÜSTENFELD, Einige Stämme haben freilich wegen anhaltenden Misswachses Si wegen Übervölkerung Arabien ganz verlassen und sind nach Syrien und Ägypten ausgewandert, andere sind durch die Kriege im ersten Jahrhundert des Islam nach Aussen geführt, indem entweder die Regimenter sich aus der Heimath recrutirten oder ganze Stämme auszogen, um eine Heeresabthei- lung zu bilden; aber manche haben bis auf den heutigen Tag ihre alten Wohnsitze noch inne, besonders da, wo die gute Beschaffenheit des Bodens und vorzüglich die Wasserquellen es gestatteten, Anpflanzungen zu machen und das Feld zu bebauen. Viele ihrer Niederlassungen sind zu Dörfern, manche zu Städten herangewachsen, von denen freilich auch viele im Laufe der Jahrhunderte wieder verschwunden sind, deren Kennt- niss sich indess in den Geschichtswerken und noch mehr in den Liedern der Araber erhalten hat, und wenn man auch durch einige Sandwüsten Tage lang reisen kann, ohne ein Grashalm zu finden, so ist doch nicht Alles so öde, wie es auf unseren Karten aussieht, und selbst in den unwirthbarsten Steppen hat jeder Hügel, jedes Thal seinen bestimmten Namen, und in dem geographischen Lexicon des Abu ’Obeid el- Bekri, welches vorzugsweise zur Erklärung der in den Gedichten vorkommenden Namen bestimmt ist, finden sich über 3000 Artikel, in denen Örtlich- keiten in Arabien beschrieben werden. In der nachfolgenden Abhandlung habe ich versucht, aus den be- währtesten, meist ungedruckten Schriftstellern dasjenige zusammen zu ‚stellen, was sie über einzelne Ortschaften berichten, die von Medina aus nach einer gewissen Seite hin liegen, um danach die Richtung der Haupt- strassen, welche von Medina auslaufen, zu bestimmen, im Norden die drei Strassen nach Tabük, Teimä und Cheibar, im Süden nach Mekka, im Westen nach Janbü, und man wird es nicht tadeln, wenn ich die historischen Erinnerungen, die sich an diesen oder jenen Ort oder selbst an grössere Strecken und Märsche anknüpfen, öfter zur Grundlage ge- macht habe, da auch diese geschichtlichen Nachrichten noch gar nicht oder nicht in solchem Zusammenhange und solcher Austahrlichkeit be- kannt geworden sind. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 5 I. Von Medina nach Tabük. Nachdem Muhammed. seinen Einzug in Mekka gehalten und seine Macht soweit befestigt hatte, dass er, wenn auch noch. nicht ganz Ara- bien ihm unterworfen war, wenigstens keine Erhebung gegen sich im Innern mehr zu befürchten hatte, richtete er seinen Blick nach Aussen und beschloss einen Feldzug gegen die Griechen zu unternehmen und in Person eine Armee gegen sie zu führen, um sich wegen der Niederlage zu rächen, welche mit ihrer Hülfe seine Feldherrn durch die Christlichen Araber bei Müta erlitten hatten. Die Aufforderung zu diesem Zuge kam indess seinen in Medina versammelten "Truppen ziemlich unerwartet, da sie, eben erst von der aufgehobenen Belagerung von el-Täif zurückge- kehrt, sich an der von Hunein mitgebrachten Beute zu ‚erholen gedach- ten, und während er sonst seine Pläne zu verheimlichen suchte, sprach er diesmal früh genug seine Absicht deutlich aus, damit seine Krieger zu dem weiten und beschwerlichen Marsche bis an die Syrische Gränze sich gehörig rüsten konnten. Da aber die Zahl der Unzufriedenen, die sich von der Theilnahme an diesem Zuge ausschlossen, ihm einige Besorg- hiss erregte, so liess er seinen Schwiegersohn "AH in Medina zurück um sie zu beaufsichtigen, der sich dadurch ihrem Gespött ausgesetzt sah und desshalb der Armee nacheilte, die: er in-el-Guruf!) eine Meile von Me- dina einholte, einer Station, wo sich die Truppen sammelten und ordne- ten; wenn sie zu einem Feldzuge auszogen. ’Ali beklagte sich, dass die zurückgebliebenen Medinenser ihm vorhielten, Muhammed wolle ihn nicht gern in seiner Nähe haben, da er ihm lästig sei, allein Muhammed schickte ihn zurück und setzte ohne weiteren Aufenthalt seinen Marsch nach der Syrischen Gränze bis Tabük fort, und auf dem Hinwege werden als La- gerplätze nur Dsu Awän, Dsu Chuschub und el-Higr?) genannt. Von Tabük entsandte Muhammed ein Corps unter Chälid ben el-Walid nach 1) Auf unseren Karten Djerf و‎ Jerf. 2) Siehe unten die 13. und 20. Moschee. 6 FERDINAND WÜSTENFELD, Dümat el-Gandal, einem District an der Syrischen Gränze mit der Festung Märid, wo ein Christlicher Fürst Namens Okeidir ben Abd el-Malik re- sidirte; die Lage wird von el-Bekri angegeben: zehn Tagereisen von Me- dina, ebensoweit von Küfa und von Damascus und zwölf von der Ägyp- tischen Gränze; von Ibn Sad bei el-Samhüdi: fünf Nächte von Damascus und 15 bis 16 Nächte von Medina; von Abulfida: sieben Tagereisen von Damascus und dreizehn von Medina }). Tabük liegt von Medina zwölf an entfernt, es war ein von einer Mauer umgebener fester Platz, in welchem sich Brunnen, Palmen und Gärten befanden ?). Muhammed hielt sich dort etwas über zehn Tage auf und kehrte dann nach Medina zurück, ohne mit den Griechen zusammengestossen zu sein. Über den Rückweg giebt el-Samhüdi genaue Nachricht, indem an den Plätzen, wo Muhammed lagerte und das Gebet verrichtete, Moscheen er- baut wurden), und wir lassen hier den Text nebst Übersetzung folgen und fügen einige erläuternde Anmerkungen hinzu. قال أبى رشك فى بیانه بى النبی صلعم بين تيوك والحينة حو ست عشر مسجدا اولها بتبوک‎ واخرها بذی خشب وقل ابن احاق كانت عذه الساجد معلومة مسماة وسردها اربعة عشر‎ مسجدا وخالف ف نعیبن بعص مواضعها لا ذکر أبن زبالة وذکرها احافظ عبد الغنی وزاد عون‎ احاکم مسجد! وقد اجتمع لنا من جموع ذلك عشرون مساجدا فالاول بقبوک قال أبن زبالخ‎ العویو قال اجى دخلته‎ Aus پناها عبر بن‎ Si ویقال له مشج القوبة قل آلطری وفو من الساجی‎ محران بفخ اليم وکسر الدال الهملة تلقاء تبوث‎ Kaita GU باچارة»‎ Kaina غير مرة وهو عقود‎ التالك بذات الزراب بکسر الوای على مرحلتين من تبوکء آلرابع بالاخضر على اربع مراحل من‎ 1) Aboulföda, géographie par Reinaud, pag. 82. 2) Vergl. Edrisi, géographie par Jaubert, Tome 1. pag. 333. — Jacut. 3) Das blosse Namensverzeichniss dieser Moscheen findet sich zuerst hei Ibn ... Hischäm, Leben Muhammeds, pag. 907, daraus bei el-Bekri und aus diesem ~ În dem Lexic. geogr. ed. Juynboll. Vol. IM. pag. 94. el-Samhüdi führt in seinem Werke öfter Ibn Ishäk und Ibn Hischäm an und unterscheidet das Ori- ginal des ersteren von der Recension des ea er muss also von jenem noch ein Exemplar gehabt haben. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 7 تبوك» الحامس-بذات: الخطمئ کذا.ق تهذیب ابن هشام ومشی عليه انجد وق کتاب المطرى بات اخطم بفخ ااه .المتجمة قر طاء مهملة على خمس مراحل من تبوك» السادس lab Slag‏ الموحدة المغتوحة ثر 59 ولام مفتوحتیی على خمس مراحل ایضا منها قله الطری وكذا هو È‏ تهذیب ابیم هشام. وق فسخة ابن زبالة ببقیع بولاء السابع بطیف البترا. تانیث ابقر قل اب ای من ذنب کواکب وقال ابو عبید البکری اما هو کوکب جيل هناك ببلاد بنى EN‏ كعب» الثامن بشق تارا بالشناة الفوقية والراه زاد أبن زبالة من جوبرة » التاسع بذى احلمفة قله ابن زبالة وغيره وقال د ان تحت اللفظة فهی اس اسم لمكبان غير الیقات GAL‏ بين تبوك والمدينة ایضا وهو غريب لر يذكه اكاب البلدانء. العاشر بذى الخيفة A‏ أرمن جمعه مع الذى قبله الا اجى وقال اند بکسر ااه المتجية وقیل بفاكها وقيل جيم مكسورة وقيل کاء Klage‏ مفتوحة واقتصر فى اسهاه اليقاع على كسر بسر الجهم وا والذى فى تهذيب ابن عشام ذکر عذا المسجى بدل الى قبله وعكس أبن Eily‏ الحادى عشر بالشوشن قله الحافظ عبد الغنى عن الحاكم قل AS‏ وکانه تصحيف» GEN‏ عشر بصدر حوضی باحاء المهملة. والضاد Kell,‏ مقصور كما وجد خط ابن الفرات واقتصر عليه الطری وقال ASI‏ مع. ذکره AU‏ انه بفخ Al, ai}‏ موضع بين وادی القری وتبوك قال وعناك مسجده صلعم فى ذنب حوضی ومسجد اخر فى ذی اخيفة من ضدر حوضی آنتهی وهو خالف لما ذكزه هنا من الأغايرة بين مسجه فى اخيقة وبين مسجد صدر حوضی والغايرة فى له فى تهذیب eyil‏ هشام ولعل صدر حوضی هو آلعبر عنه بممنة ق رواية اہی بالة فانه كما سیاق ماه قرب وادی القری وق AST Raus‏ ق حكاية روایته ومسچد بذنب خویضا بدل قوله بسمنة e‏ الثالت عشر باجر وذکر آبن زبالة بدله العلا وکلاها بوادی القرى > الرابع عشر بالصعید صعید قرحء الخامس عشر بوادی القرى وقل الحافظ عبد الغنی فى مسجد الصعید وعو اليوم مسجد وادی القری قات فهف! والذى قبله بوادی القری وف رواية اہی زبالة ومسجدیی بوادی القری أجد#ا فى سوقها والاخر فى قرية بنى عذرة ولعل هذا هو الذى بقرية بى عذرة والذی قبل هو الذی بسرف لین اجن غاير بين الثلافة آخذا بظاهر العبارة وان ف رواية اخری لابی زبالة صلى رسول الله صلعم ف السجد الذی بصعي قزح من آلوادی وتعلمنا مصلاء باجار وعظم فهو السجد الذى ججمع فيد اعل الوادی > الاس هد عشر بقرية بنی عطرة م يذكرة ابن glei‏ وف‌کره أبن Rib;‏ كما تقدمء السابع عش بالرقعة على لفظ رقعة الثوب قال ابو عبید البكرى اخشى ان يكون بالرقة بالميم من الشقة شقة بى عذرة وتال أبن زبالة بدله بالسقيا قل انجد فى اسماه البقاع والسقیا من بلاد عذرة قريبة من وادی القرى »> الثامن عشر بذى المروة قال المطرى وش على كمانية برد من الدينة كأن بها عيون ومزارع, وبساتين أثرها بای ال الهوم > قلت وسیاق فى ترجمتها ما جاء فى نزوله pabo‏ بهاء التاسع عشر بالفیفا فيفا الفحلتين قل المطرى كان بها عيون وبساتين جماعة من اولاد الضحابة وغير# > قلت وسیاق فى ترجية الفعلقین 8 01T FERDINAND WÜSTENFELD, أنهما قنتان Legis‏ هرا على يوم من . الدینغ» آلعشوون بذى خشب de‏ مرحلة من Kill‏ ولفظ رواية ابن زبالة أن الذى صلعم صلى مت انوم لك فى حایط عبید W‏ بن مروان بذی خشب Ali‏ ججمعون وق سنی أل دأود أن النی صلعم :نول غ موضع السجد تحت دوم فاقام ثلانا قر خوج الى تبوك وان جهينة حقو . بالرحبة فقال ذخ من اسيل ذى المروة قلوا بنو رفاعة من جهمنة فقال قى اقطعتها لبنی رفاعة فاقتسموها فن من باع Ring‏ من امسل فيد © Die Moscheen auf-dem- Zuge nach Tabük. Ibn Ruschd sagt in seinem Bajän: Der Prophet baute zwischen Ta- bûk und Medina etwa sechzehn Moscheen, von denen die erste in Tabük, die letzte in Dsu Chuschub steht. -Ibn Ishäk sagt: Diese Moscheen sind noch nach ihren Namen bekannt; und er führt deren vierzehn der Reihe nach auf, in der Bestimmung des Platzes weicht er von der Beschreibung ` des Ibn Zabäla bei einigen ab- Der Traditionsgelehrte Abd el-Gani be- schreibt sie gleichfalls und fügt von el-Häkim eine Moschee. hinzu, und wir haben aus der Zusammenstellung zwanzig Moscheen zusammen gebracht. Die erste in Tabük. Ibn Zabäla sagt: sie wird auch Moschee el- tauba der Reue genannt. el- Matari „sagt: sie gehört zu den Moscheen, welche Omar ben Abd el+Azîz hat bauen lassen. el-Magd sagt: ich habe sie mehrmals betreten, sie besteht aus Bogen von Stein gebaut. = Die zweite am Hügel Midrän !) Tabük gegenüber. Die dritte in dem Orte Dsät el-Ziräb zwei Tagereisen von Tabük. ` Die vierte bei el-Achdhar vier Tagereisen von Tabük. ` Die fünfte bei Dsät el-Chitmi; so in der Recension des Ibn Hischäm, dem el-Magd folgt; in dem Buche des Matari bei Dsät et-Chatm; fünf Tagereisen von Tabük. Die sechste bei RR 2) gleichfalls fünf Tagereisen davon,. wie el- i 1) So buchstabirt el-Samhûdí übereinstimmend mit der Yocalisation bei Ibn Hi- schäm pag. 907 und im Camus; el-Bekri buchstabirt Madirän. Das Lexic. geogr. und Camus nennen dann auch einen Ort Mardän zwischen Medina und Tabük, welches sicher derselbe ist mit Versetzung der Buchstaben. 2) Bei Ibn Hischäm pag. 907 nur mit einem‘, welches Präposition ist: bei DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 9 Matari sagt, und ebenso kommt es in der Recension des Ibn Hischäm vor; dagegen in dem Codex des Ibn Zabäla steht: bei Bak? Baula. Die siebte an der Seite von el-Baträ 1), femin. von abtar; Ibn Ishäk setzt hinzu: vom Ende des Berges Kawäkib (im plur.); Abu ’Obeid el- Bekri hat nur (im sing.) Kaukab, ein Berg der dortigen Gegend im Ge- biete der Banu el-Härith ben ۰ Die achte bei Schikk Tärä; Ibn Zabäla setzt hinzu: von Gaubara. Die neunte bei Dsul-Huleifa; so sagt Ibn Zabäla und andere; el- Magd meint, wenn diese Lesart richtig sei, so müsse es der Name eines von dem Sammelplatze der Medinenser verschiedenen Ortes sein, der auch zwischen Tabük und Medina liege; der Name kommt sonst nicht vor und wird von den Geographen nicht erwähnt 2). Die zehnte bei Dsul-Chifa; so viel ich sehe, verbindet nur el-Magd diesen Ort mit dem vorigen und giebt die verschiedenen Aussprachen Chifa, Cheifa, Gifa und Heifa; in das Verzeichniss der Ortsnamen hat er nur Gifa aufgenommen, wie es auch in der Recension des Ibn Hi- schäm vorkommt), welcher diese Moschee statt der vorigen erwähnt, während. es Ibn Zabêla umgekehrt macht. Alä; ebenso el-Bekri und Lexic. geogr. Das ا‎ es bei el-Samhüdi kein Schreib- fehler sei, zeigt das alphabetische Namensverzeichniss unter Yy. 1) Dieser Ort ist verschieden von dem gleichnamigen el-Baträ etwa eine Tagereise von Medina, an welchem Muhammed auf seinem Zuge gegen die Benu Lihjän vorbei kam. Unter dem Scheine als wolle er nach Syrien marschiren, zog er von Medina über den Berg Guräb auf der Strasse nach Syrien über Machidh und el-Baträ hinaus und wandte sich dann zur Linken über Jein und die kleinen Felsen von el-Jamäm (oder el-Thumäm), dann gerades Weges auf die Heerstrasse nach Mekka zu, bis er nach einem beschleunigten Marsche sich in Gurän, einem Thale zwischen Amag und ’Osfän, dem Sitz der Banu Lihjän, bei dem Orte Säja lagerte. Ibn Hischäm, pag. 718. 2) Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Dsul-Huleifa durch einen Schreibfehler aus Dsul-Chifa entstanden und desshalb hier auszulassen ist. 3) Auch das Lexic. geogr. kennt nur Dsul-Gifa und el-Samhüdi giebt dieser Les- art dadurch den Vorzug, dass er den Namen in dem تج یرو‎ Ver- zeichnisse unter z aufführt. Hist.- Phil. Classe. XI. B 10 FERDINAND WÜSTENFELD. Die elfte bei el-Schauschac;. so bei dem Traditionsgelehrten Abd’ el- Gani nach el-Häkim; el Magd hält es für einen Schreibfehler. Die zwölfte am oberen Ende von’ Haudhät), wie von Ibn el-Furät die Consonanten des Wortes angegeben sind, worauf sich auch el-Matari beschränkt hat, während el-Magd in dem Namensverzeichniss der 'Thäler noch hinzusetzt, mit Fath über hä und mit Madda, ein Ort zwischen Wädil-Curä und Tabük und,‘ fährt er fort, hier ist eine Moschee des Propheten am unteren Ende von Haudhä und eine andere in Dsul-Chifa am oberen Ende von Haudhä. Dies widerspricht dem, was er hier über den. Unterschied zwischen der Moschee: von Dsul-Chifa und der am obe- ren Ende von Haudhä sagt; in der Recension des Ibn Hischäm wird die- ser Unterschied gemacht und vielleicht- ist unter dem oberen Ende von Haudhä das in der Überlieferung des Ibn Zabäla vorkommende Sumna zu verstehen, denn dieses; ist ein Wasser in der ‘Nähe von Wädil-Curä und in dem Exemplare des Magd bei der Angabe seiner Tradition steh „die Moschee im Thale Huweidhä“ anstatt bei Sumna. Die dreizehnte bei داه‎ wofür bei Ibn Zabäla 61-014 vorkommt; beide liegen bei Wädil-Curä 2). 1) Nach el-Bekri lag Haudhä im Gebiete der Banu Cuscheir oder der Bahu Hafda und in der-Nähe der Ort Fitäch. — Jäcüt- hat Haucä und führt aus Ibn = - Ishäk die Lesart Haudhä-an. Fig ` 2) el-Higr liegt eine Tagereise von Wädil-Curä. Abulfeda, geogr. par Rei- ~ Naud pag. 89 ist der einzige, welcher dieser. Angabe widerspricht und die Entfernung auf mehr als fünf Tagereisen von Wädil-Curä angiebt, was indess -für den hier.gemeinten ‘Ort nach der feststehenden Reihenfolge der Moscheen nicht richtig sein kann. Der Widerspruch löst sich aber dadurch, dass auf dem Wege zwischen: Wädil-Curä& und Tabük ein zweiter viel berühmterer Ort des Namens Higr (auf unseren Carten Hadjar, Hedjer, Hijir).in der von Abul-Fidä angemerkten Entfernung. liegt zwischen einzeln stehenden Bergen, die den Namen el-Athälith führen, in deren Felsen sehr künstlich Wohnungen eingehauen sind , einst der Wohnsitz des erloschenen Stammes Thamûd, ۳0 von. die dortige Quelle „Brunnen der. Thamuditen“ benannt ist. Dieses Higr verwechseln die meisten Arabischen Geographen mit dem bei Wädil-Curä. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 11 ' Die vierzehnte bei el-Caî id; nämlich Çxid Cuzah !). Die fünfzehnte bei Wàådil-Curá. Der Traditionsgelehrte Abd el-Gani sagt über die Moschee von el-Caid, es sei die jetzige Moschee in Wädil- Curä. Ich bemerke dazu, dass dann diese und die vorige in Wädil-Oura liegen. In der Überlieferung des Ibn Zabäla steht: und zwei Moscheen in Wädil-Curä, die eine auf dem Markte daselbst und die andere in dem ‚Dorfe der Banu ’Udsra; vielleicht ist also die hier gemeinte die in dem Dorfe der Banu ’Udsra und die vorhergehende die in Sarif, indess el- Magd unterscheidet zwischen den dreien, indem er die wörtliche Erklä- rung annimmt und weil in einer anderen Überlieferung ‘bei Ibn, Zabäla vorkommt, der Gottgesandte habe in der Moschee gebetet, welche bei Caid Cuzah in dem Wädi ist, wo ihm ein Betplatz von Steinen und Kno- chen errichtet sei; dies sei also die Moschee, in welcher sich die Bewoh- ner des Wädi versammelten. Die sechzehnte in dem Dorfe der Banu. تا‎ Ibn Ishäk erwähnt sie nicht, wohl aber Ibn. Zabäla , wie oben bemerkt ist. Die siebzehnte in el-Ruca, in der Aussprache des Wortes, welches einen Flicken vom Kleide bedeutet. Abu ’Obeid el-Bekri sagt: ich fürchte, dass el-Racma zu lesen ist, in el -Schucea, nämlich- Schueca der Banu ’Udsra. Ibn Zabäla hat stattdessen el-Sucjä und el-Magd führt in dem Verzeichniss der Ortsnamen auf: el-Sucjä im Gebiete = 'Udsra in der Nähe von Wädil-Curä 2) Die achtzehnte in ol ما‎ el-Matari sagt: Dies ist acht Statio- nen von Medina, dort waren Quellen, Fruchtfelder und Gärten, deren HB d Belê Jächt, und aus diesem Camus und das Lexic. geogr. haben den Namen قرح‎ Curh und so führt ihn auch el-Samhüdi in dem alphabetischen Ver- i auf, giebt aber dann der Schreibart des Marägi Cuzah den Vorzug, ` ‘die sich auch oben in dem Texte findet. Es ist der Mittelpunkt der Ort- schaften, die den gemeinschaftlichen Namen Wädil-Curä (Thal der Dörfer) haben, wo im Heidenthume ein Markt a wurde und wo die ”Äditen ihren Untergang gefunden haben sollen. 2) Bei Idrisi T- I: pag. 328 folgen die Stationen’ in dieser Weise: Wädil-Curä, Ruheiba, Dsul-Marwa, Marr, el- Suweida, Dsu Chuschub. B2 12 FERDINAND WÜSTENFELD. Spuren noch jetzt übrig sind. In dem Artikel des Wortes wird das Wei- tere vorkommen, was geschah, als der Prophet sich dort niederliess }). Die neunzehnte bei el-Feifä, nämlich Feifa der beiden Fahla. el-Ma- tari sagt: Dort hatten mehrere der Nachkommen der Gefährten Muham- meds und andere Leute Quellen und Gärten. — In dem Artikel el-Fah- latein ist erwähnt, dass dies zwei Berge sind, unter denen sich eine Ebene ausbreitet, einen Tag von Medina. 1) Dieser Artikel in dem alphabetischen Register lautet: Dsul-Marwa, in der Aussprache wie der Hügel, welcher in Mekka el-Gafä gegenüber liegt, ist acht Stationen von Medina. el-Magd sagt: Es ist ein Dorf von Wädil-Curä. Dies ist aus den Worten des Jäcüt genommen: Dsul-Marwa ein Dorf eine Nacht von Wädil-Curä im District von Medina. el-Magd setzt hinzu: Man sagt auch zwischen Dsu Chuschub und Wädil-Curä. Hierzu bemerke ich fol- gendes: Gewöhnlich wird die Lage des Ortes zwischen Dsu Chuschub und dem bekannten Wädil-Curä angegeben; allein die Einwohner von Medina nennen heut zu Tage die Dörfer, welche im Wädi Dsu Chuschub liegen, Wädil-Curä, vielleicht ist also jenes gemeint. Aus der Angabe des Asadi lässt sich schliessen, dass Dsul-Marwa etwa drei Tagereisen hinter Wädil-Curä nach Medina zu liegt. Ibn Zabäla überliefert, dass der Prophet in Dsul-Marwa gelagert und dort das erste Morgengebet gehalten, dann aber nicht weiter mit seinen Begleitern geredet habe, bis der Tag heraufgestiegen sei, da sei er fortgezogen, bis er nach el-Marwa (den Felsen) kam, woran er sich mit dem Rücken dicht anlehnte. Hierauf betete er, bis im Osten die ersten Strahlen der Sonne sich zeigten, und am Schlusse des Gebetes sprach er: o Gott! segne diese Gegend, wende von ihren Bewohnern die Pest ab und lass ihre Früchte reichlich gedeihen! o Gott! tränke sie durch Regen! o Gott! schütze sie gegen die Pilger und schütze die Pilger gegen sie! In einer Tradition kommt vor, dass er bei Dsul-Marwa sich gelagert habe, da seien die Guheina aus der Ebene und dem Gebirge zu ihm gekommen und hätten sich bei ihm beklagt, dass so viele Fremde sich bei ihnen niederliessen und sie von ihren Gewässern verdrängten. Da rief er das Volk zusammen, vertheilte die Län- dereien und sagte: Ich rufe euch gegenseitig zu Zeugen aut dass ich die Ver- theilung unter euch gemacht und befohlen habe, kein Unrecht zu thun; ich habe für euch gebetet und mein Freund Gabriel hat mir befohlen , mit euch einen Bund zu schliessen.: DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN- HAUPTSTRASSEN. 13 Die zwanzigste bei Dsu Chuschub eine Tagereise von Medina. Der "Wortlaut einer-Ueberlieferung des Ibn Zabäla ist, dass der Prophet unter einem Dauma-Baume gebetet habe, welcher in dem Gehege des Obei- dallah ben Marwän bei Dsu Chuschub stand; hier also versammelten sie sich. In der Traditionssammlung des Abu Däwüd heisst es, dass der Prophet an der Stelle der Moschee unter einem Dauma-Baume sich ge- lagert habe und drei Tage dort geblieben sei, ehe er nach Tabük weiter zog. Die Guheina kamen ihm bei el-Ruhba entgegen und als er sie fragte, ob sie zu den Bewohnern von Dsul-Marwa gehörten, antworteten sie: wir sind die Banu Rifä’a von Guheina. Da sprach er: Ich theile dies Gebiet den Banu Rifüa zu. Sie theilten es unter sich und einige von ihnen haben ihren Antheil verkauft, andere ihn behalten und sind dort geblieben. ' Ausserdem wird auf der Reise von Tabük ein Wädi el-Muschaccac genannt mit einer Quelle in der Nähe von Tabük!). — Zwischen Dsu Chuschub und Medina liegt der Hügel el-Baul und eine Stunde von der’ Stadt der Platz Dsu Awän, die letzte Haltestelle Muhammeds bei der Rückkehr von Tabük, wofür el-Bekri Dsu Arwän lesen will, welches dann von anderen für einerlei mit der Quelle Dsarwän gehalten wird. Il. Von Medina nach Teimä. Aus Abu ’Obeid el-Bekri in dem Artikel Teimä. Nach Teima führen von Medina vier Strassen: die erste läuft in der Richtung nach Cheibar über el-Cahbä (siehe unten Nr. III) bis an den Berg Aschmads im Gebiete des Stammes Aschga’, von hier über el- Gin nach Siläh, einer Niederlassung der Banu ’Udsra, und in deren Ge- 1) Ibn Hischäm pag. 904. Cazwini, Kosmographie. Th. 1. S: 194 Lexicon geogr. Tom. III. pag. 105. 14 | ‘FERDINAND WÜSTENFELD, biete weiter ein; Drittel einer Nachtreise durch el-Ginäb, einen‘ Land- strich, welchen die "Udsra i mit: dem Stamme Bali gemeinschaftlich be- sitzen, in dessen Nähe die Burg el-Ablac el-fard lag; deren Festigkeit ebensowohl als, die Treue ihres Besitzers Samuel ‘ben. "Adija zum Sprich- wort geworden ist!). In diesem Gebiete wohnten die drei Gefährten Muhammeds: Habib ben ’Omra el Salämäni, Ruweifa ben Thäbit el-Ba- lawi und Abu Chidsäma el-Udsrí. Von hier führt der Weg an dem Berge Bard hin, welchem der Berg Ruwäf gegenüber liegt, nach 'Teimä, welches von ‚dem Berge Gudad überragt wird. — Die zweite Strasse läuft von Medina über ‚el-Beidhä in dem Wädi Idham hin, welches den Banu Dohmän vom Stamme Aschga’. gehört, nach der Station Guschä im Gebiete der Banu "Udsra, dann nach Miträs, dem Wohnort der Leila, ‚Tochter des ’Amr ben el-Häfi ben Cudhäa, dann nach Wädil-Curä, dann nach Higr, dann drei Tage durch die Wüste nach Teimä. — Die dritte Strasse geht über Feid nach der Quelle el-Hatma, dann nach Muleiha, dann beliebig nach einem der beiden Brunnen el-Schatania ‚oder el-Nif- ,مسقل‎ die eine Meile von einander entfernt sind, dann über: die Orte el- Du’thür, Mithab, Buweira, ’Or&ir, el-Absia, Dsu Urük nach dem Wasser Rifda,. Chunägira, el-Thamad, genannt Thamad el-Falät (der Wüste) an den Berg Gudad nach Teimä. — Die vierte Strasse biegt bei el-Scha- tania links ab nach el-Atica, el-Gamr, Sucf, ‚wo Palmen stehen, el-Dhul- dhula, Gafr, Gunafä; Muleiha, el-Nakib oben bei Harra Leilä, Batn Caww, Tamann, Räwa an den Berg Bard nach Teimä. — Die Stadt ist von einer Mauer umgeben und liegt am Ufer eines Sees, der eine Parasange lang ist; ein kleinerer See daselbst hat den Namen el-’Okeir und ein Fluss den Namen Feihä. Die Gegend ist reich an Palmen, Feigen und Trauben, und die Hauptbevölkerung bilden die Banu Gu- wein, ein ‚Zweig des Stammes Tajji, bei denen sich die Banu Amr nie- dergelassen haben. . Die Strasse nach Syrien führt von hier. über Haurän, el-Bathania und Hismä. o 1) Vergl.’ Caswini, Cosmographie. Th. 11 0۰ 48..— Arabum reha ed. Frey- tag. Tom. L p. 218. Tom. I. p. 828. ۲ DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 15 III. - Von Medina nach Gheibär. Die nachfolgende Zusammenstellung ist aus den Bar واحنة‎ ge- macht, welche sich bei Ibn Hischäm, Abu’Obeid.el-Bekri, Jäcut und el-Samhüdi finden. . Die Entfernung zwischen Medina und Cheibar beträgt ge Post- stationen, welche in drei Tagen zurückgelegt werden. . Zuerst kommt man nach Ober- und Nieder-Gäba,, dann steigt man eine. Bergschlucht hinan, ‚wo dem 'Gottgesandten eine Moschee erbaut war; nachdem man von hier ein Wädi Namens el-Dauma, . wo mehrere, Brunnen angelegt sind, durchschritten hat, gelangt man an den Berg Aschmads, dann nach el-Schucca einem Steinfelde und betritt bei.Numär zuerst den , District von Cheibar, dessen eigentliches Gebiet von , hier, noch. acht Meilen ent- fernt ist. , Der Markt für Cheibar wird ‚heutiges Tages in, dem Orte el- Murta abgehalten, welchen der Chalif ’Othmän , zu, einer Stadt erhoben hat; die dort befindliche Burg gehört den Nachkommen ; des Chalifen "Omar ben. el-Chattäb. _ Cheibar. ist der Name eines grossen Gebietes, welches vornehmlich aus acht Burgen besteht: Näim, el Camüe, el-Schicc, el-Nata, el-Sulälim, el-Watih auf dem Berge el-Ahjal, el-Katiba und Wagda, dazwischen liegen ausgedehnte Fruchtfelder ‚und Palmenpflan- zungen. Als Muhammed im ge des siebenten J ahres nach: der Flucht den Feldzug nach Cheibar . unternahm, um die dort wohnenden Juden zu unterwerfen, gelangte er am ersten Tage bis an den Berg 'Icr oder ’Acar, wo ihm eine Moschee erbaut wurde.: Am anderen Tage marschirte er bis zu dem oben genannten Orte el-Cahbä, der nur, noch eine ge- mächliche Nachtreise von. Cheibar entfernt ist. Suweid, ben: el-Nu'män, welcher diesen Feldzug mitgemacht hat, überlieferte darüber folgendes: „Als Muhammed bei el-Cahbä ankam, liess ‘er Halt machen und ver- richtete das Abendgebet; dann verlangte er, nach den Reiseyorräthen, es wurden aber nur Gerstengraupen gebracht, davon ass er und wir assen auch; hierauf erhob er sich zum Nachtgebet und nachdem er sich 16 FERDINAND WÜSTENFELD, den Mund ausgespült und wir ein Gleiches gethan hatten, betete er, ohne sich gewaschen zu haben“. Auch- an dieser Stelle wurde eine Moschee gebaut. — Am dritten Tage rückte er bis zu dem Orte el- Manzila vor, wo er eine Stunde in der Nacht anhielt und ein ausseror- dentliches Gebet verrichtete; sein Camel lief davon, nachdem es den Zü- gel zerrissen hatte, und zu denen, die es verfolgen wollten, um es zurück zu führen, sagte er: lasst es laufen, es hat seinen gewiesenen Weg. Als es nun an einen Felsen kam, legte es sich daneben hin, worauf der Prophet sich dahin begab und die übrigen folgten. Die an dieser Stelle erbaute Moschee ist die Hauptmoschee für das Gebiet von Cheibar geworden, und durch den Marsch dahin durch das Wädi el-Ragî hatte Muhammed den Stamm Gatafän von der Verbindung mit den Juden ab- geschnitten. Die Gatafän zogen zwar noch in der Nacht aus, um den Juden zu Hülfe zu kommen, als sie aber auf dem Marsche durch die Berge in ihrem Rücken ein dumpfes Getöse vernahmen, glaubten sie, dass die Ihrigen schon von den Muslimen angegriffen würden, sie kehr- ten um und liessen Muhammed und die Juden allein mit einander fer- tig werden. In dem Wädi el-Rag!' liess Muhammed das Gepäck, die Frauen und die Kranken zurück und liess sich durch den Wegweiser, den er vom Stamme Aschga’ mitgenommen hatte, an die äussersten En- den der Wädis führen; da ereilte ihn die Stunde des Gebetes bei el- Curcura, aber er betete nicht, bis er aus dem Wädi herausgegangen war und sich zwischen el-Schice und Nata, wo er sein Camel fand, gelagert hatte; dort betete er bei einem PORSCHE und stellte Steine um sich her. Zuerst wurde nun die Burg Näim nach kurzem Widerstande ge- nommen; hier fand Mahmüd ben Maslama seinen Tod durch einen Mühl- stein, welcher von oben herabgeworfen wurde. Hierauf schritt man zur Belagerung der Burg el-Camüg, der grössten von den acht, welche im Besitz der Familie Abul-Hukeik war; nach mehrfachen vergeblichen Versuchen sie zu erstürmen, welche anfangs von Abu Bekr, hierauf von ‘Omar ben el-Chattäb geleitet wurden, übergab endlich Muhammed die Fahne und damit den Oberbefehl an ’AK ben Abu Tälib, welcher dann DIE VON MEDINA AUSI HAUPTSTRASSEN. 1 mit einer Abtheilung gegen die Burg vorrückte. Ein Jude schlug ihm den Schild aus der Hand, da ergriff er einen 'Thorflügel und benutzte ihn als Schild und kämpfte‘ so, - bis er die Burg erobert-hatte. . Acht Manih versuchten nachher vergebens diesen 'Thorflügel zu regieren. Aus den Frauen, welche hier in Gefangenschaft geriethen, wählte Muhammed die siebzehnjährige Cafijja für sich. — Nachdem ‚dann auch el-Schice mit der Quelle el-Hamma genommen war, kam die auf der anderen Seite der dazwischen liegenden Fläche el-Sabacha empor ragende Burg Nata an die Reihe, wo der Jude Marhab die Vertheidigung leitete. Dieser erschien vor der Burg und forderte die Muslimen zum Zweikampf heraus und Muhammed ben Maslama erbat sich von dem Propheten die Ehre, mit ihm zu kämpfen, um den Tod seines Bruders zu rächen. Die beiden Kämpfer näherten sich nun einander und nahmen zur Deckung einen Baum in ihre Mitte und so oft einer von ihnen nach dem anderen schlug, hieb er einen Zweig davon ab, bis nur noch der kahle Stamm zwischen | ihnen stand, und indem jetzt Marhab einen Streich gegen Muhammed führte, blieb sein Schwerdt in dessen ledernen Schilde stecken, so dass er es nicht herausziehen konnte, und diesen Augenblick benutzte Mu- hammed um. seinem Gegner einen Hieb zu versetzen, der ihn leblos. niederstreckte. Alsbald erschien Jäsir, ein Bruder des Marhab, welchem sich el-Zubeir ben el-Awwäm gegenüber stellte, der ihn im Zweikampf erlegte. Hiernach wurde die Burg erstürmt und ebenso dann el-Katiba, wo den Muslimen eine grosse Menge eben fertig zubereiteter Speisen in, die Hände fill. Am längsten, nämlich etwa vierzehn Tage, dauerte die Belagerung von Sulälim und el-Watih, als aber die Juden einsahen, dass sie sich nicht länger würden behaupten können, capitulirten sie ‚unter der einzigen Bedingung, dass sie das Leben behielten. Sämmtliche Burgen mit ihren weiten Feldern und 4000 Palmen wurden unter die Muslimen vertheilt, die Juden mussten Geld. , Kostbarkeiten. und. Waffen abliefern und ‚Muhammed ‚wollte. sie sogar. zur. Auswanderung zwingen; da stellten sie ihm. vor, ‚dass. er sie möge ‚wohnen lassen; sie wollten für die Hälfte’ des Ertrages die Felder bestellen :' da sie dies doch besser verständen ‘als die Muslimen, und Muhammed ging darauf ein unter der Hist.-Phil. Classe. XI. 6 18 FERDINAND WÜSTENFELD, Bedingung, dass er sie jeder Zeit austreiben könne. Die Burg el-Watih mit ihrer Feldmark bestimmte er zum Unterhalt für seine Frauen, die daran gränzende Burg el-Katiba ‘bis nach Wädi Chalé nahm er für sich selbst in Anspruch, und Näim, el-Schiec und Nata wurden durchs Loos unter die Muslimen vertheilt. Auf. der Spitze des Berges Schamrän - wurde noch eine Moschee errichtet. Den Rückweg nach Medina nahm Muhammed: über Wädil-Curä, wo er ebenfalls die Juden unterwarf, sich aber mit: der ihnen abgenommenen Beute begnügte, indem er ihnen ihre liegende Habe liess und einen Verwalter einsetzte, um die Abgaben und Steuern zu sammeln. 2 Von Median uch Mekka, Die Pilgerstrasse von Medina nach Mekka ist am genauesten von Abu ’Obeid el-Bekri in seinem geographischen Wörterbuche beschrieben und zwar in einem grössern Zusammenhange in dem Artikel el-’Akik in folgender Weise, wozu wir die nähere Beschreibung der einzelnen Orte aus ihren besondern Artikeln in den Anmerkungen hinzufügen. Der Weg von Medina nach Mekka führt von Medina aus durch das Thal el-Akik nach Dsul-Huleifa 6 oder 7 Meilen 1(: dies ist der Sammelplatz für die Pilger und hier lagerte der Gottgesandte beim Aus- zuge und bei der Rückkehr; dann nach el-Hufeir 8 Meilen?) von Dsul- 1) Die Quelle von Dsul-Huleifa war gemeinschaftliches Eigenthum der Guscham vom Stamme Bekr ben Hawäzin und der Chafäga vom Stamme ’Okeil. Wenn Muhammed von einem Zuge auf dieser Seite zurückkam, ging er mitten in . dem Wädi hinab und schlug das Lager auf dem Kiesplatze auf, welcher auf der östlichen Seite der Moschee war, blieb hier die Nacht und hielt am an- . deren Morgen das Frühgebet; das Wasser hat den Platz überfluthet. 2) Hier ist ein متعش‎ Platz, wo das Abendbrod verzehrt.wird, und ein Brunnen mit süssem Wasser, welcher von Omar ben Abd el.-’Aziz gegraben wurde. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN, 19 Huleifa, dann nach Malal 8 Meilen!), nach el-Sajäla 7 Meilen?), nach el-Rauhä 11 Meilen3), nach el-Ruweitha 24 Meilen®), nach el-Cafrä 12 'Meilen®), nach Badr 20 Meilen®). Ein anderer Weg nach Badr biegt 1) Gehörte zu den Wohnsitzen der Banu Guheina, welche dort viele Brunnen hatten, wie den Brunnen des ’Othmän, Marwän, el-Mahdi, el-Wäthik, den Brunnen el-Sidra und el-Machlü’. Drei Meilen von dem Dorfe sind zehn Gru- ben wie Cisternen bei einer Quelle, die unter dem Namen des Abu Hischäm bekannt ist, el-Samhüdi erwähnt jene nach den Chalifen benannten Brunnen als bei el-Rauhä liegend. Vergl. den zweiten Abschnitt bei der 5. Moschee. 2) Mit mehreren Brunnen, deren grösster el-Raschid neun Ellen weit ist; in der Ferne sieht man den Berg Waricän. 3) Die Gegend wird von dem Stamme Muzeina bewohnt. 4) Ein Dorf, dessen Entfernung von Medina el-Bekri hier auf 64 Meilen, an einer anderen Stelle auf 17 Parasangen, an einer dritten auf 21 Parasangen, el-Asadi bei el-Samhüdi auf 60 Meilen oder zwei Nachtreisen angiebt. 5) Ein Dorf von vielen Fruchtfeldern und Palmenpflanzungen umgeben, mit Quellwasser, welches nach Janbu’ hinabfliesst, einen Tag von dem Berge Radhwä, der nach Westen liegt; es wird von den Guheina, Ancär und Nahd bewohnt. Eine der Quellen Namens el-Buheira sprudelt sehr stark, fliesst aber zwischen lockerm Sande, so dass die Landbebauer nur an einigen höher gelegenen Stellen ihren Durst löschen können; Kohl und Melonen wachsen daran. Bei el-Qafrä starb ’Obeida ben el-Härith ben el-Muttalib auf der Rückkehr von der Schlacht bei Badr, wo ihm ein Fuss abgehauen war, und beim Ausgange aus dem Engpass von el-Gafrä lagerte Muhammed an einem Hügel Namens Sajar zwischen dem Pass und zwischen el-Näzia unter einem Sarha Baume und ` vertheilte die Beute. Ibn Hischäm, Leben Muh. pag. 458. 506. 6) Das durch die erste grosse Schlacht zwischen Muhammed und den Mekkanern berühmte Wasser mit zwei Quellen, an welchem Pisang, Weintrauben und Palmen wachsen, liegt 28 Parasangen von Medina und 16 Meilen (nach Jä- cüt eine Nachtreise) von der Seeküste bei el-Gär. Die Cureisch lagerten damals an der äussersten Seite des Wädi Jaljal hinter dem Hügel el-Acancal. — Jäcüt in dem Art. Badr nennt, wahrscheinlich auf einem späteren kürzeren Wege, sieben Poststationen von Medina*) nach Badr, nämlich: Dsät el-Geisch, 'Abbüd, el-Marga, el-Mungaraf, Dsät A’gdsäl, 61-118 1۵, el-Otheil, dann ۰ *) Es ist ein Versehen des Jäcüt, dass er „zwischen Badr. und Mekka“ geschrieben hat und bei einigen dieser Orte wiederholt, dass sie Stationen zwischen Mekka und Badr seien, da es bei meisten unzweifelhaft ist, "dass si e zwischen Medina und Badr liegen. C2 20 FERDINAND WÜSTENFELD, von el-Rauhä durch den Engpass ab nach Cheif Nuh 12 Meilen, dann nach el-Chijäm 4 Meilen, nach el-Otheil 12 Meilen; el-Otheil gehört zu el-Cafrä und von hier geht es nach Badr. Von Badr läuft der Weg nach .el-Guhfa!) 2 Tage durch eine Wüste, ‘welche aber einige Brunnen mit, süssem Wasser hat. Ein anderer gangbarer Weg führt von el-Ruweitha nach el-Othäja 12 Meilen, von da nach el-’Arg 2 Meilen ?), dann nach el-Sucjä 17 Meilen), nach el-Abwä 19 Meilen 4), nach el-Guhfa 23 Meilen. Öfter lassen die Leute el-Abwä seitwärts lie- gen und gehen von el-Sucjä nach Waddän), welches hinter el-Abwä zur Seite der Strasse und etwa 8 Meilen davon entfernt liegt; von Waddän nach ’Acaba Harschä 5 Meilen, nach Dsat el-Acäfir 2 1) Ein ‚grosses Dorf. ا‎ Meilen von der Seeküste, in älteren. Zeiten Mahja’a genannt, wo sich die Banu ’Abil, Verwandte der ’Äditen, niederliessen, als sie von den ’Amalikiten aus -Jathrib vertrieben wurden. Am Anfange des ‚Dorfes. steht die Moschee des Propheten mit einer Kanzel an dem Platze Azwar und am Ende bei den beiden Marken steht die Moschee der Imame. Drei Meilen von el-Guhfa links vom Wege ist der Teich Chumm, in welchen ein Bach fliesst, von vielen dicht stehenden Bäumen umgeben und mit dem Abflusse nach dem Meere. 2) Ein grosses Dorf 78 Meilen von Medina, welches die Banu Aslam. bewohnen; links von der Landstrasse in einem Thale zwischen zwei Bergen ist eine Quelle. Das Gebirge läuft von hier fort bis an den Libanon. 3) Ein grosses Dorf eine Tagereise von der Seeküste. Hier wohnte eine Frau Namens Umm. ’Acj, welche dem Propheten einen Trunk verweigerte, als er 8 darum bat; desshalb verwünschte er sie und sie soll in einen Felsen ver- wandelt sein, der dort steht und ihren Namen führt. 4) Ein Berg ‚und ein Dorf gleiches Namens zum Districte von el-Furu’. gehörig ; hier starb Muhammeds Mutter Ämina, als sie mit ihm von dem Besuche ihrer Verwandten in Medina zurückkehrte Die Tamariske wächst hier so wie an keinem anderen Orte.‏ مق „. 5), Ein Dorf, welches die Banu Dhamra, Gifär und Kinäna bewohnen. =. Harschä ist ein runder Hügel, auf welchem nichts wächst und vor dem sich eine breite Sandfläche bis ans Meer ausbreitet, welches man von seiner Spitze aus sehen kann; nur Artä Bäume findet man auf der weiten Ebene, in deren Mitte sich noch der kleine sehr schwarze Hügel Tafil an dem Platze Maganna DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 21 Meilen!), dann nach el-Guhfa. Der Unterschied zwischen den beiden Wegen beträgt etwa nur zwei Meilen. Dies ist der Weg von Medina nach el-Guhfa. — Sieben Meilen von el-Sucjä ist der Brunnen el-Tahib, der aus der Zeit der "Äditen 'herstammt ; Mwåwia wurde, als er dahin kam, von Gesichtsschmerzen befallen und nahm dann: seinen Wag nach Mekka. Nadhla ben Amr el-Gifäri liess sich bei dem Brunnen el-Talüb nieder und gleich bei Lahj Gamal ist ein Wasser, bei welchem der Gott- gesandte sich mitten auf dem Kopfe das Haar schneiden liess, -als er das Pilgerkleid anhatte. Etwa eine Meile vor el-Sucjä ist das Wädi el- 'Abäbid, auch el-Cäha genannt, wo nach einer Überlieferung von Ibn ’Abbäs der Prophet sich das Haar schneiden liess. Ein Mann der Banu Tamim Namens Ibn el-Hautakia erzählt: Als wir zu Omar ben el-Chat- täb kamen, fragte er einige Leute, die bei ihm waren: wer von euch ist dabei gewesen, als wir in el-Cäha waren und ein Araber dem Gott- gesandten einen Hasen zum Geschenk brachte? Da antwortete Jemand: Ich will es euch erzählen: Ich war bei ihm in el-Cäha, da brachte ein Araber einen Hasen zum Geschenk, aber der Prophet ass nach dem ver- gifteten Laimme .nichts, was ihm geschenkt wurde, bis der Geber davon gegessen hatte; er sagte also zu dem Araber: iss! — ‚Wir kehren zu der Beschreibung- des Weges zurück. Von el-Guhfa nach Kulajja, einem Wasser der Banu Dhamra, sind 12 Meilen, von Kulajja nach el-Muschallal 9 Meilen. Bei el-Muschallal gab es im Hei- erhebt, wo im Heidenthume ein Markt gehalten wurde; in der Nähe trifft die Strasse von Medina mit der aus Aegypten zusammen. Die Anhöhe ’ Acaba Harschä ist leicht hinauf und 'beschwerlich hinab zu steigen. Eine Meile vor Harschä steht die Gränzmarke, welche die Mitte des Weges zwischen Medina und Mekka bezeichnet und auf, dem Wege von Harschä nach Guhfa liegen drei Thäler, Gazäl, Dsu Daurän und Kulajja,. welche ‚von Schamangir. und Dsarwa kommen; dort finden sich Palmen, Aräk- und: March-Bäume, und die Palmenart Daum, welche die Frucht Mucl trägt. Die ‚ganze Gegend gehört den Chuzä’a und oberhalb liegen -drei einzelne kleine Berge, welche Sanäbik heissen. 1) Eine Hügelkette, die von ihrer gelblichen Farbe den Namen ê 22 2 FERDINAND WÜSTENFELD, denthume Wasser und an dem dortigen Hügel ward Muslim ben ’Ocba beerdigt, dann wieder ausgegraben und hier ans Kreuz geheftet; man warf nach ihm im 'Vorübergehen mit Steinen , wie nach dem Grabe des Abu Rigält). Von: el-Muschallal nach Cudeid?) sind 3 Meilen und zwischen beiden standen die beiden Zelte der Umm Mabad?); von Cu- deid nach Chuleic, einer Quelle des Ibn Bazî, 7 Meilen; es war eine reichhaltige Quelle, daneben Palmen und viele Bäume und sie hatte Stu- fen zum Hinabsteigen 4); als sie von Ismaîl ben Jusuf zerstört- wurde. versiegte sie, kam aber nach dem Jahre 180 wieder zum Vorschein. Von Chuleig nach Amag°) zwei Meilen, von Amag bis el-Raudha vier Meilen, von el-Raudha bis el-Kadid®) zwei Meilen, von el-Kadid bis 'Osfän 7) sechs Meilen und eine gute Meile vor’ ’Osfän liegt der Hügel Gazäl, bei welchem ein Wädi aus der Gegend von Säja kommt und sich nach Amag ergiesst. — Von ’Osfän nach Kurê el-Gamim acht Meilen: el-Gamim ist ein Wädi und el-Kur& ein schwarzer Berg links vom Wege in Form eines Knie (kurê); und gleich danach folgt ein Ort genannt Masdüs mit Brunnen, die den Nachkommen des Abu Lahab gehören. Von Kurê el-Gamim nach Batn Marr 15 Meilen und drei Meilen von Kurê el-Gamim liegen einige Brunnen und Zelte, die el-Ganäbids 1) Vergl. Samhüdis Gesch. von Medina, S. 13. — Chroniken von Mekka. Bd. 4 5. 132. 2) Ein grosses Dorf mit vielen Bäumen und Gärten, von den Chuzä’a bewohnt; hier traf nach der Arabischen Sage Salomo mit der Königin von Sabä zu- sammen. Der Ort ist berühmt durch die Schlacht, welche die Truppen des Tâlib el- Hacc im J. 128 dem Statthalter Abd el-Wähid lieferten, (vergl. Chroniken von Mekka. Bd. 4: §. 157) und dort starb der berühmte Rechts- gelehrte el-Cäsim ben Muhammed im J. 108. 3) bei welcher Muhammed auf seiner Flucht eingekehrt war. 4) Es ist dort ein Dorf entstanden, welches einige Befestigungen erhielt. 5) Ein grosses Dorf von den Chuzä’a bewohnt, mit vielen Palmen und Frucht- ' feldern an dem Wädi Såja. ` 6) Ein Ort mit einer fliessenden Quelle, von vielen Palmen umgeben. 7) Ein grosses Dorf, welches die Banu el-Muctalie bewohnen, mit vielen Brunnen DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 23 heissen, auf der Hälfte des Weges zwischen ’Osfän und. Batn Marr, und drei Meilen vor Marr ist ein schlechter, ‚holperiger Weg zwischen zwei Bergen, dies ist die Stelle, wo Abu Sufjän sich’ zum Isläm bekannte, als er auf Muhammeds Befehl von el-’Abbäs dort festgehalten wurde, um das Heer der Muslimen auf dem Zuge nach Mekka vorbeimarschiren zu sehen 1). Von Marr nach Sarif sieben Meilen und von Sarif nach Mekka sechs Meilen; zwischen Marr und Sarif liegt el-Tanim, wo die- jenigen das Pilgerkleid anlegen, welche die kleine Wallfahrt (el-'Omra 2) machen; näher nach Mekka zu, zwei Meilen von el-Tan’im liegt die Moschee der "Äischa und abermals zwei Meilen weiterhin Fachch. Die ganze Länge des Weges von Medina nach Mekka benig ص ور‎ 200 Meilen. Zur Erläuterung des letzten Theiles' dieser رس و۳‎ möge hier noch ebenfalls aus Abu ’Obeid der Artikel Scharä folgen. Scharä ist ein hoher Berg, der dem Harschä nahe liegt und von den Banu Leith und den Banu' Dhafar von den Banu Suleim ‘bewohnt wird; er beginnt diesseits ’Osfän und hat von hier: nach Higäz zu einen sehr steilen Abhang Namens el-Charita von. hartem Gestein, worauf nichts wächst. Der Scharä selbst ist mit Nab’, Schauhat und Caradh Bäumen bewachsen. Von dem Scharä kommt man nach dem Wädi Säja, wel- ches sich zwischen zwei schwarzen Steinfeldern hinzieht, wo viele Dörfer liegen, die von ganz unbekannten Menschen bewohnt werden. Sie haben Quellwasser, . welches unter der Erde in Canälen hinfliesst,. und stehen unter dem Statthalter von Medina, welcher dort einen Verwalter hält; sie haben Palmen und Fruchtfelder und ziehen Pisang und Weintrauben; ursprünglich gehörte die Gegend den Nachkommen des كلخ‎ ben Abu 1۸159. Am unteren Ende des Wädi Såja liegt ein grosses Dorf Namens Mahäji’ mit einer Moschee, dann folgt Cheif Sallam (Abhang des Salläm), 1) Ibn Hischäm, pag. 814. — Chroniken von Mekka. Bd. 4. S. 102. 2) Auf unseren Karten steht El Omra als Ortsname; mir ist bei den Arabern ein solcher Gebrauch des Wortes nicht vorgekommen, vielmehr ist el-Tan’im der Ort, wo die ’Omra beginnt. 24 FERDINAND WÜSTENFELD, nach einem der 'Ancär so benannt und von den Chuzäa bewohnt, eben- falls mit einer Moschee; darunter folgt Cheif Dsi Cabr, nach dem Cabr (Grabe) des Ahmed ben el-Ridhä!) benannt, mit vielen Palmen und Pi- sang, von den Banu Masrüh, Sad von Hawäzin und Sad: von Kinäna bewohnt; das Wasser fliesst in Canälen. Unter diesem liegt Cheif el- Nu mên mit einer Moschee, von den Banu 'Åçira und Chuzä’a bewohnt, mit Palmen und Fruchtfeldern; es steht unter. dem Verwalter von ’Osfän und hat murmelnde Quellen. Dann folgt ’Osfän, worauf die Berge und Dörfer immer weiter zurückweichen und der Weg durch einige Wädis führt, bis man nach Marr el-Dharän kommt; Marr ist das Dorf und el- Dharän das Wädi, worin es liegt. Von hier geht es nach Mekka ab- . wärts nach dem Wädi Turba, welches sich nach dem Garten des Ibn 'Ämir ergiesst; der untere Theil von Turba gehört den Banu Hilál, um- geben von den Bergen Jasüm und Kirkid (oder Kidkid, Bidbid), wo in Bergwerken 'Spiessglas gewonnen wird, und zwei Bergen mit Namen Sa- wänän, einzeln Sawän genannt, von den Banu Chatham, Salül, Suwaa ben ’Ämir, Chaulän und "Anaza bewohnt. Diese Berge sind hoch und an ihnen wachsen Trauben, Zuckerrohr, Ishil, Caradh, Baschäm und Garab Bäume, mit Ausnahme des Kidkid, welcher nur Nab’ und Schau- hat Bäume trägt und, weil er unzugänglich ist, von Affen bewohnt wird, die den Besitzern der Zuckerpflanzungen oft Schaden zufügen. — Von dem Garten des Ibn 'Åmir führt der Weg nach Mekka über den Hügel Cafil, wo man 'nach der Höhe 'el-Mandzil (Minä) und dann nach den Ge- birgen von el-Täif gelangen kann; dies sind hohe rothe Berge, welche vorzüglich Caradh Bäume tragen und mit den Bergen ’Arafät zusammen- hängen. . Da Muhammed auf seinem Zuge nach Badr nicht die eben beschrie- bene و‎ re verfolgte, so werden auf seiten Kreuz- und en D Nach einigen soll indess el-Ridhä nur einen ph Sohn Muhammed gehabt haben, welcher in Bagdad begraben liegt. © DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 25 noch verschiedene andere Ortschaften genannt, die’ in dieser Richtung liegen. Ibn Hischäm pag. 433 macht von diesem Zuge folsgnde Be- schreibung. 1 Nachdem Muhammed die را‎ a von Medina und ۵۵ el-Akik im Rücken hatte, zog er über Dsul-Huleifa nach Dsät el-Geisch und von hier über Turbän nach Malal, dann über Gamis el-Hamäm, welches zu Marajän gehört, und an den kleinen Felsen el-Jamäm (oder el-Thumäm) vorüber nach el-Tajäla, dann.durch den Pass von el-Rauhä den geraden Weg nach Schanüka!), bis er bei Irk el-Dhabja einen Araber traf, den er ausfragte, der ihm aber keine Auskunft über die. Cureisch geben konnte, und lagerte bei Sagsag, dem Brunnen von el-Raukä. Von hier zog er weiter, bis er bei el-Muncaraf die Strasse nach Mekka links liess und sich rechts nach el-Näzia wandte, um nach Badr zu kommen; dann ging er in der Gegend weiter, bis er ein Wädi Namens Rahcän durchschritt zwischen el-Näzia und dem Engpass von el-Gafrä, und eilte durch den Engpass bis in die Nähe von el-Cafrä, von wo er Kundschafter nach Badr aussandte. el-Cafrä ist em Dorf, welches zwischen zwei Ber- gen liegt, deren Namen Muslih (Abort) und Muchri (Latrine), so wie die Namen der Bewohner Banu el-När und Banu Huräc (Feuer und Brand), zwei Zweige der Banu Gifär, ihm eine schlechte Vorbedeutung zu sein schienen, wesshalb er nicht zwischen ihnen hindurch gehen wollte, son- dern sie und el-Cafrä links liegen liess und sich zur Rechten nach einem Wädi Namens Dsafirän wandte, welches er durchschnitt, und lagerte sich auf der anderen Seite. Hier erhielt er die Nachricht von dem Auszuge der Cureisch um ihrer Carawane zu Hülfe zu kommen. — Als er Dsa- firän verliess, zog er über die Hügel el-Acäfır und stieg nach dem Dorfe el-Dabba hinab, indem er el-Hannän, einen grossen Sandhügel, zur Rech- ten liess, und lagerte sich in der Nähe von Badı. 1) Zwischen el-"Odseib und dem Küstenorte el-Gär, von letzterem 16, von Jambu 32 Meilen entfernt. Hist.- Phil. Classe. XI. 26 FERDINAND WÜSTENFELD, Alle diese Nachrichten werden nun noch von el-Samhüdf sehr ver- vollständigt durch die folgende ausführliche Beschreibung der Moscheen, welche an den Orten und Stationen errichtet wurden, wo Muhammed auf der Wallfahrt von Medina nach Mekka anzuhalten und die ماوت‎ Gebete zu verrichten pflegte. Die Moscheen zwischen Mekka und Medina, welche nach dem Propheten Muhammed benannt werden, auf dem Wege, den er selbst zu nehmen pflegte. Dies ist der Weg der Propheten, welcher sich von der jetzigen Heerstrasse hinter el-Rauhä in der Nähe der Moschee el-Gazzäla trennt, so dass man el-Cheif und el-Çafrå nicht berührt, sondern an Lahj, dem Hügel Harschä und el-Guhfa vorbei kommt. Die heutige Heerstrasse liegt zur Rechten von dem anderen Wege, führt unterhalb el-Guhfa an Räbig vorüber und vereinigt sich mit jener Strasse hinter el-Guhfa in der Nähe des Weges nach Cudeid. In der „Wiederbelebung‘‘!) heisst es, dass es Pflicht des Pilgers sei, den Moscheen zu folgen, die zwischen den beiden heiligen Städten liegen und darin zu beten, und es werden zwanzig Orte aufgeführt. Dies bezieht sich auf den hier gemeinten Weg, indess hat schon Abu Abdallah el-Asadi einige mehr aufgezählt und wir haben noch andere hinzugenommen, die wir bei anderen erwähnt gefun- den haben, und geben sie hier in der Reihenfolge von Medina nach Mekka. 1. Die Moschee des Baumes oder die Moschee bei Dsul-Huleifa, dem Orte, wo sich die Medinenser sammeln, wenn sie zur Wallfahrt ausziehen, jetzt Brunnen ككلم‎ genannt. In dem Cahih des Muslim wird uns von Ibn Omar überliefert: Der Gottgesandte übernachtete zuerst in Dsul-Huleifa, wenn er die Wallfahrt antrat, und betete in der dortigen 1) Es ist die Schrift des Gazzäli „Wiederbelebung der Religionswissenschaft‘‘ gemeint. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 97 Moschee). Von demselben überliefert Jahjä: Der Gesandte Gottes pflegte, wenn er nach Mekka auszog, in der Moschee des Baumes zu beten. Anas ben Mälik erzählt: Ich betete mit dem Gottgesandten den Nach- mittag in Medina in vier, und den Abend in Dsul-Huleifa in zwei Ver- beugungen. Noch von Ibn Omar: Der Prophet lagerte auf dem Kies- platze, der in Dsul-Huleifa ist, und betete daselbst. — Hiermit ist der Platz der gedachten Moschee gemeint, denn dort war sein Lagerplatz und sie ist an der Stelle des Baumes erbaut, der dort stand, und wonach sie Moschee des Baumes genannt ist, es war eine Spina Aegyptiaca?) und aus den Überlieferungen geht deutlich hervor, dass Muhammed zur Wall- fahrt bei Tage auszog, bei Dsul-Huleifa übernachtete und am zweiten Tage von der Moschee an das Pilgerkleid anlegte. el-Matari sagt: Dies ist die grosse Moschee, welche dort steht, auf der Südseite mit runden Bogen und an der nordwestlichen Ecke mit einem Thurme, sie ist aber durch die Länge der Zeit verfallen. el-Magd sagt: es ist davon nur noch ein Theil der Mauern und einige Steinhaufen übrig. — el-Mukirr el- Zeini Zein el-Din, Prinzenerzieher am Ägyptischen Hofe hat die jetzige Ringmauer wieder hergestellt, als er von seiner Stelle entlassen sich im J. 861 in Medina aufhielt, und hat sie auf das alte Fundament wieder aufgebaut; der Platz des Thurmes auf der westlichen Ecke ist in seinem Zustande geblieben. Auf der Ost-, West- und Nordseite der Moschee sind hohe Treppen angelegt, um sie gegen die Thiere zu schützen, und da sich von dem früheren Mihräb keine Spur mehr fand, wurde er in die Mitte der südlichen Mauer gestellt, wie er vielleicht gewesen ist. Auch der dortige Brunnen erhielt eine Treppe, auf der man hinabstieg um Wasser zu schöpfen. Die Länge dieser Moschee von Süden nach Norden beträgt 52 Ellen und von Osten nach Westen ebensoviel. el- Matari sagt: Weiter nach Süden ist eine andere kleinere Moschee und es liegt nahe, dass der Prophet auch in dieser gebetet hat; zwischen 1) d. h. wie in vielen anderen Fällen: an der Stelle, wo nachher die Moschee erbaut wurde. 2 Unter diesem Baume wurde Muhammed ben Abu Bekr geboren. D2 28 FERDINAND WÜSTENFELD, beiden ist eine Entfernung von einem Pfeilschuss oder etwas mehr. — Aus der nachfolgenden Beschreibung des Asadi entnehmen wir, dass dies die Moschee el-Mu’arras ist. Gott weiss es am besten. 2. Die Moschee el- Mwarras. Abu Abdallah el- Asadi, einer der älteren Schriftsteller, aus dessen Worten man abnehmen kann, dass er im dritten Jahrhundert lebte, sagt in seinem Buche: Bei Dsul-Huleifa sind viele Brunnen und zwei Moscheen des Gottgesandten, nämlich die grosse Moschee, bei welcher die Leute das Pilgerkleid anlegen, und die andere die Moschee el-Mwarras, (Raste) bevor ‘man nach el-Baidä,, einer Gegend bei dieser Moschee, hinaufsteigt; dort rastete der Gottgesandte, als er von Mekka zurückkehrte. — Es giebt hier keine andere g als die oben erwähnte im Süden der Moschee von Dsul-Huleifa und etwas mehr als einen Pfeilschuss von ihr entfernt; sie ist von alter Bauart von Gyps und gleichgrossen Steinen, und ist die hier gemeinte. Ibn Zabäla überliefert von Abd el-Alä ben Abdallah ben Farwa, dass der Gottge- sandte, wenn er nach Mekka auszog, an dem Hause des Bugeir ben کلف"‎ vorbeigegangen sei, dann an den Wohnungen der Banu ’Atä, dann über Buthän und die Strasse Nabit, bis er an der Stelle des Hauses des Ibn Abul-Ganüb in el-Harra das Gebiet der Stadt verliess. — Diese Örtlich- keiten sind jetzt nicht mehr mit Bestimmtheit zu ermitteln, Gott weiss es am besten. ۱ 3. Die Moschee von Scharaf bei el-Rauhä zur Rechten des Weges, wenn du nach Mekka hin gehst. Diese Moschee meint el- Asadi, wenn er sagt: „Zwei Meilen von el-Sajäla liegt die Moschee . des Gottgesandten, welche Moschee von el-Scharaf heisst; el-Sajäla ist von el-Rauhä elf Meilen und vor Malal sieben Meilen entfernt und gehört den Nachkom- men des Husein ben ’ Al ben Abu Tälib und einer Familie der Cureisch; eine Meile davon ist eine Quelle, die den Namen Suweica führt und den Nachkommen des Abdallah ben Hasan gehört, sie hat reichlich Wasser und ist süss und liegt von der Hauptstrasse ab. Der rothe Berg, welcher links vom ‚Wege liegt, wenn du von el-Sajäla weiter gehst, heisst Wari- cân, dort wohnen einige von den Guheina; er soll ohne Unterbrechung sich bis nach Mekka erstrecken‘. Er erwähnt dann noch viele Brunnen DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 29 in el-Sajäla. Mit den Worten ‚zwei Meilen von el-Sajäla‘“ will er sagen „vom Anfange dieser Gegend‘, und. dazu sagt el-Matari: Scharaf bei el- Rauhä ist das Ende von el-Sajäla, wenn du nach Mekka zu gehst und der Anfang von el-Sajäla ist, wenn du das Feld von Malal durchschnitten hast und die kleinen Felsen von el-Thomäm dir zur Rechten sind , und du von Malal hinab steigst, dann dich wieder zur Linken und nach Sü- den wendest, das ist el-Sajäla. In dieser Gegend sind nach der Zeit des Propheten neue Quellen angelegt und es sind andere‘ Bewohner dahin gekommen; der Statthalter von Medina hatte dort seinen Verwalter, -die Einwohner haben Sagen und Lieder und es finden sich daselbst Spuren von Bauwerken und Strassen. Am Ende liegt das genannte Scharaf und daneben die Moschee mit alten Gräbern, da hier der Begräbnissplatz der Bewohner von el-Sajäla war. Dann steigst du nach Süden gewandt in das Wädi von el-Rauhä hinab, welches jetzt als Wädi der Banu Sälim, eines Zweiges von Harb, Arabern aus Higäz, bekannt ist. — Jene Grä- ber bei der Moschee sind bekannt als die Gräber der Märtyrer, vielleicht weil einige von ihnen zu den in el-Sajäla und Suweica wohnenden Ade- ligen (Scherife aus Muhammeds Familie) gehörten, welche unschuldig getödtet wurden, wie man aus dem, was wir in dem Artikel Suweica angedeutet haben, entnehmen kann!). 1) Dieser Artikel in dem alphabetischen Register lautet: Suweica, Diminutiv von Sûc, ist ein lang gestreckter Hügel dreissig Meilen oder noch weiter von Dharia. Suweica ist auch eine süsse, wasserreiche Quelle unterhalb Guzra ` eine Meile von el-Sajäla seitwärts von der Landstrasse zur Rechten dessen, ‘der nach Mekka zu geht, den Nachkommen des Abdallah ben Hasan gehörig. el-Magd sagt: Es ist ein Ort in der Nähe von Medina, der von der Familie des ’Ali ben Abu Tâlib bewohnt wird. . Muhammed ben Gälih ben Abdallah ben Müsä el-Hasani hatte sich gegen el-Mutawakkil aufgelehnt und dieser schickte den Abu Itäch mit einer grossen Armee gegen ihn, ‘welcher ihn mit dem grössten Theile seiner Familie besiegte, sie gefangen nahm; in Fesseln legte und einige von ihnen tödtete. Er zerstörte Suweica, liess dort viele Palmen abhauen und ihre Wohnungen niederreissen, sodass sich. der- Ort nachher nicht wieder erholte; er gehörte zu den frommen Stiftungen des 30 FERDINAND WÜSTENFELD, 4. Die Moschee von 'Irk el-Dhubja. el-Matari fährt nach den Wor- ten „dann steigst du nach Süden gewandt in das Wädi von el-Rauhä hinab“ also fort: Wenn du dann nach Süden gewandt weiter gehst, das Thal ’Alis zu deiner Linken, bis der Weg sich nach Westen wendet, indem du am Fusse des Berges bleibst, welcher dir zur Rechten ist, so gelangst du zunächst zu einer Moschee; dir zur Linken, auf dessen Süd- seite ein grosses Grab sich befindet; sie ist durch die Länge der Zeit zerstört, darin betete der Gottgesandte und dieser Ort ist bekannt unter dem Namen ’Irk el-Dhubja. Der Berg Waricän bleibt dir zur Linken. An der Moschee ist jetzt ein Stein, in welchen mit Kufischer Schrift die Meilenzahl von einer gewissen Station eingehauen ist. — el-Asadi sagt: Neun Meilen, nämlich von el-Sajäla, wenn du nach el-Rauhä zu gehst, ist eine Moschee des Propheten, welche die Moschee von el-Dhubja ge- nannt wird, dort hielt der Gottgesandte einen Rath, ob sie zum Kampfe nach Badr ziehen sollten; sie ist zwei Meilen disseits el-Rauhä. — el- Magd sagt in dem Artikel el-Scharaf in einer Tradition der ’Äischa: Sonntag Morgens war der Gottgesandte in Malal eine Nachtreise von Me- dina, dann zog er weiter, war Abends in Scharaf el-Sajäla und hielt das Frühgebet bei Irk el-Dhubja. — Überreste dieser Moschee findet man noch heute dort. 5. Die Moschee in el-Rauhä. el-Asadi, indem er sie erwähnt, unter- scheidet sie von der vorhergehenden und von der nachfolgenden. el- Wäkidi!) sagt in der Erzählung des Feldzuges nach Badr: Dann Zog der Gottgesandte weiter, bis er Mittwoch Nachts in der Mitte des Monats Ramadhän nach el-Rauhä kam, und betete bei dem Brunnen von el- Rauhä. — In dem Artikel el-Rauhä wird erwähnt werden, dass dort . zahlreiche Brunnen waren, von denen aber jetzt nur noch einer übrig ist?). Gott weiss es am besten. "Ali ben Abu Tâlib. — Dann fährt er fort: Suweica ist auch ein Ort in der Nähe von el- Sajäla. — Dies ist der vorige Ort und el-Magd se indem er zwischen beiden einen Unterschied macht, der Angabe des 8۵: 1) Wakidy by A. von Kremer, pag. 39. 2) Dieser Artikel lautet: el Rauhä ist, wie el-Magd a ein Ort im Gebiete DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 31 6. Die Moschee von el-Mungaraf, heut zu Tage die Moschee von el- Gazzäla genannt, liegt am Ende des Wädi el-Rauhä an der Seite des Berges zur Linken, wenn du nach Mekka zu gehst. el-Matari sagt schon, dass zu seiner Zeit nur noch der Bogen der Thür vorhanden ge- wesen sei; auch dieser ist jetzt zerstört und nur noch die Fundamente von el-Fur’ etwa 40 Meilen von Medina, oder nach dem Cahih des Muslim 36 Meilen, oder nach dem Buche des Ibn Schabba 30 Meilen. Abu Gassän sagt, dass (der Berg) Waricän bei el-Rauhä von Medina vier Stationen ent- fernt sei. Abu ’Obeid el-Bekri sagt: das Grab des Mudhar ben Nizär ist in el-Rauhä zwei Nachtreisen von Medina, die Entfernung zwischen beiden beträgt 41 Meilen. el-Asadi giebt die Entfernung an einer Stelle zu 35 bis 36, an einer anderen zu 42 Meilen an, und setzt hinzu: beim Eingange nach el-Rauhä stehen zwei Marken und beim Ausgange zwei Marken. — Hiernach werden sich die verschiedenen Angaben dahin vereinigen lassen, dass el-Rauhä der Name eines Wädi ist, an dessen Eingange die Pilger ihren Lagerplatz haben, und die geringste Entfernung wird sich auf den Anfang des Wädi von Medina her, die grösste auf das Ende und die mittlere auf die Mitte desselben be- ziehen. Ibn el-Kalbi sagt: Als der Tubba’ von dem Kampfe gegen die Me- dinenser zurückkehrte, lagerte er in el-Rauhä, er blieb dort und aräha ruhte aus, und nannte desshalb den Ort el-Rauhä Ruheplatz. Kuthajjir leitet den Namen davon ab, weil das Wädi offen und dem Winde ausgesetzt seit man sagt si>,, Ka, d. i. ein liebliches, luftiges Thal. Der Prophet sagte einmal: dieses ist eins von den Wädis des Paradieses; sein Name ist Sagäsig, Müsä ben ’Imrän (der Prophet Moses) zog mit 70000 Mann durch el-Rauhä und 70 Propheten beteten in diesem Wädi. Ibn Ishäk sagt in dem Abschnitt über den Zug des Propheten nach Badr: er lagerte bei Sagsag und das ist ein Brunnen in el-Rauhä. el-Asadi sagt: in el-Rauhä sind Überreste von dem Propheten und dort sind zwei Schlösser und viele Brunnen, darunter die, welche unter den Namen des Marwän, el-Raschid und ’Othmän ben 'Affän be- kannt sind; neben dem letzten befindet sich ein grosses Wasserbecken und das Wane fliesst in einen Teich; aus dem Brunnen des Omar ben Abd el- Azîz in der Mitte des Marktes wird das Wasser in einen der beiden Teiche geschöpft ; der Brunnen des Wäthik ist der schlechteste auf diesem Lager- platze, das Seil desselben ist 60 Ellen lang. Jetzt ist dort noch ein Teich, der für die Pilger gefüllt wird und den Namen des Täz führt, der ihn viel- leicht wieder hergestellt hat. 32 FERDINAND WÜSTENFELD, übrig. ١ el-Asadi sagt: Drei Meilen von el-Rauhä, nämlich wenn du nach Mekka zu gehst, ist eine Moschee des Gottgesandten an der Seite des Berges, benannt die Moschee von el-Mungaraf (der Wendung), einem Berge zu deiner‘ Linken, von dem man sich auf der Heerstrasse abwendet. el- Bochärf sagt : Ibn Omar betete nach el-Irk (dem Hügel) hin, welcher bei der Wendung von el-Rauhä liegt und die Seite dieses Hügels reicht bis an den Rand des Weges diesseits der Mosche, welche zwischen ihm und el-Muncaraf steht, wenn du nach Mekka zu gehst; dort ist eine Moschee gebaut, ‘aber Abdallah betete nicht in dieser Moschee, sondern liess sie links und hinter sich liegen und betete vor sich nach dem Hügel hin. — Einige nehmen irrthümlich an, dass /Irk el-Dhubja gemeint sei, was nicht der Fall ist, weil dies zwei verschiedene Plätze sind ; ich habe auch von Jemand die geschriebene Bemerkung gesehen, dass hier el-Irk einen kleinen Berg bedeute. Ibn Zabäla überliefert von Ibn Omar: der Gottgesandte betete bei Scharaf in el-Rauha und bei el-Muncaraf neben el-Irk von el- Rauhä. In einer Tradition des Jahja von Ibn Omar heisst es, dass er nach dem Hügel zu betete, welcher bei der Wendung von el-Rauhä liest, und die Seite dieses Hügels reicht bis an den Rand des Weges disseits des Bachs disseits des Hügels el-Mungaraf, wenn du nach Mekka zu gehst. el-Matari sagt: Zur Rechten des Weges, wenn du bei dieser Moschee bist und dich nach el-Näzia hinwendest, ist ein Platz, wo Ab- dallah ben Omar sich lagerte und sagte: dies ist der Lagerplatz des Gottgesandten; und dort stand ein Baum, wenn Ibn Omar hier sein La- ger aufgeschlagen und sich gewaschen hatte, schüttete er das überflüssige Waschwasser an die Wurzel dieses Baumes, indem er sagte: so habe ich es den Gottgesandten machen sehen. Wenn man bei dieser ‚Moschee ist, welche die Moschee von el-Gazzäla genannt wird, so war der Weg des Propheten nach Mekka von hier links nach Süden gewandt, und das war der in alten Zeiten gewöhnliche Weg, der an el-Sucgjä und dem Hügel Harschä vorüberführt und dies ist der Weg der Propheten. Auf diesem. Wege giebt es heut zu Tage keine bekannte Moschee ausser die- sen dreien, nämlich mit Ausnahme der beiden Moscheen von Dsul-Hu- leifa. — Der Grund hievon ist, weil die Pilger diesen Weg verlassen DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 33 haben und von der Seite von el-Rauhä den Weg über el-Näzia einschla- gen nach dem Engpass el-Cafrä und dann nach Badr. Jemand, der die- sen Weg gekommen ist, hat mir erzählt, dass noch viele von jenen Moscheen vorhanden sind, und ich werde unten bemerken, dass ich selbst seitwärts von Cudeid eine Moschee gesehen habe. 7. Die Moschee von el-Ruweitha. el-Bochäri sagt, der Prophet habe sich gelagert unter einem grossen Sarha Baume zwei Meilen dies- seits el-Ruweitha rechts vom Wege und im Angesicht desselben auf einem ebenen Kiesplatze, als er von Akama Duwein ‚ der Poststation von el-Ruweitha, herkam; der Baum war in der Spitze gebrochen und in der Mitte gebogen und stand auf einem Stamme, in welchen viele Inschriften gemacht waren. Der Ausdruck ‚‚Poststation von el-Ruweitha“ bezeichnet den Ort, bis zu welchem die Post in el-Ruweitha kommt und wo sie anhält; oder die Poststation bedeutet „der freie Platz an der Landstrasse“. el-Asadi sagt: Am Anfange von el-Ruweitha steht eine Moschee des Gottgesandten und zwischen el-Rauhä und el-Ruweitha sind 13 Meilen. An einer anderen Stelle giebt er 16 و/1‎ Meile an und be- schreibt die Brunnen und Tränken in el-Ruweitha und sagt: der Berg, der darüber empor ragt, den dortigen Häusern gegenüber, heisst der rothe Berg und der im Hintergrunde zur Linken gegen Osten el-Hasnä. 8. Die Moschee am Hügel el-Raküba. Ibn Zabäla überliefert, dass der Prophet am Hügel Rakûba das Gebet verrichtet und dort eine Mo- schee errichtet habe. Wir werden sehen, dass Raküba ein Hügel vor el-Arg ist, wenn man von Medina kommt, zur Linken des Hügels el- ’Äir, welcher der Aufgang nach dem drei Meilen entfernten el-Arg ist. el-Asadi erwähnt diese Moschee nicht. 9. Die Moschee von el-Othdja (oder auch Athäja und Ithäja). Ibn Zabäla überliefert, dass der Gottgesandte bei dem Brunnen el-Othäja in zwei Verbeugungen gebetet habe in sein Unterkleid eingehüllt. el-Ma- tari sagt: el-Othäja ist nicht bekannt. Dagegen kennt es el- Asadi und sagt in seiner Beschreibung des Weges nach Mekka: Von el-Ruweitha nach el-Garr sind vier Meilen. Dann fährt'er fort: Der Aufgang nach el-Arg ist elf Meilen von el-Ruweitha und heisst el-Madärig (die Trep- Hist,-Phil. Classe. XI. E 34 FERDINAND WÜSTENFELD. pen), von wo es nach el-’Arg noch drei Meilen sind. Dort sind Häuser und ein Brunnen bei dem Aufgange und zwei Meilen vor el-’Arg, ehe man in das Wädi hinabsteigt, ist eine Moschee des Gottgesandten, ge- nannt die Moschee von el-Othäja und bei der Moschee ein Brunnen Namens el-Othäja. — el-Magd sagt: el-Othäja ist ein Ort auf dem Wege nach el-Guhfa von Medina 25 Parasangen entfernt, dort ist ein Brunnen und daneben die erwähnte Moschee, dabei stehen Häuser und Aräk Bäume und bis hier erstreckt sich die Gränze von el-Higäz. 10. Die Moschee von el-’Arg. Ibn Zabäla überliefert von Çachr ben Mälik ben Ijäs, dass der Gottgesandte in der Moschee zu el-’Arg gebetet und den Mittagsschlaf gehalten habe. - el-Matari hat diese Mo- schee ausfallen lassen und nn mächt: sie .mit der یت‎ einerlei, was zu verwerfen ist. 11. Die Moschee an der Seite von Tala Hinten 3 „Am Wegen von Tala ist in dem Exemplare des Magd ein Schreibfehler, weil in dem Cahih des Bochäri und in dem Buche des Ibn Zabäla Seite steht. el-Bochäri sagt: Der Gottgesandte betete an der Seite von Tala hinter el-Arg, wenn man nach Hadhaba geht. Bei dieser Moschee sind zwei oder drei Gräber, neben denen Felsblöcke aufgerichtet sind, rechts von der Landstrasse bei den Salam-Bäumen am Wege; zwischen diesen Bäu- men pflegte Abdallah auszuruhen, wenn er von el-Arg kam, nachdem die Sonne nach ne sich Zee und er verrichtete dann in dieser achmittagsgebet. Dasselbe überliefert Ibn Zabäla, nur sagt er: „hintet er wenn man fortgeht nach Hadhaba, am Anfang der fünften Meile von el-Arg in einer Moschee. el Asadi sagt: drei Meilen von el- ’Arg gegen Osten ist eine Moschee des Gottgesandten, genannt die Moschee von el-Munbagis. el-Munbagis, das Wädi von el- ’Arg, ist acht Meilen von el-Arg, und in dem Wädi von el-Arg sind zwei Cisternen bei einer Quelle Namens el-Munbagis. — Dies ist vielleicht die Moschee. 12. Die Moschee von Lahj Gamal. el-Asadi sagt: Eine Meile von el- Talüb ist eine Moschee des Propheten an einem Orte Namens Lah; Gamal; el-Talüb ist ein Brunnen mit reichlichem Wasser elf Meilen hinter el-’Arg, und el-Sucjä ist sechs Meilen hinter el- Talüb; und etwa DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 35 eine Meile vor el-Suejä ist Wädi el-'Åïds, auch Wädi el-Cäha genannt, den Banu Gifär gehörig. — Hieraus ist zu entnehmen, dass diese Mo- schee vor el-Sucejä und el-Cäha und hinter el-Arg liegt in der bemerkten Entfernung; diese Annahme wird unterstützt durch die Tradition, welche Ibn Zabäla in der Beschreibung dieser Moscheen überliefert, dass der , Gottgesandte sich habe das Haar schneiden lassen an einem Orte Na- mens Lahj Gamal auf dem Wege nach Mekka, als: er das Pilgerkleid anhatte; in einer anderen Tradition bei demselben : dass er sich habe das Haar schneiden lassen, als er fastete und das Pilgerkleid anhatte; daraus geht deutlich hervor, dass es in der Nähe von el-Cäha war. In- dess sehe ich, dass Jahja sein Buch mit einer Tradition des Ibn Omar über diese Moscheen schliesst und am Ende der Handschrift steht noch folgendes; ‚Am Ende des Heftes hat Ahmed ben Muhammed ben Junus der Schuster eigenhändig beigeschrieben: ich bemerke, dass in dieser Tradition die Moschee nicht erwähnt ist, welche zwischen el-Sucjä und el-Abwä liegt und Moschee von Lahj Gamal genannt wird.“ Hieraus folgt, dass sie hinter el-Sucjä zwischen diesem und zwischen el-Abwä liegt, und dies wird durch die Worte des ’Ijädh unterstützt: Ibn Wadh- dhäh sagt, Lahj Gamal ist der Aufgang nach el-Guhfa; ein anderer setzt hinzu: sieben Meilen von el-Sucjä. Einer der Ueberlieferer des Bochäri hat die Aussprache Lahjai Gamal im Dualis und erklärt es für ein Wasser dieses Namens, nämlich in der Tradition: der Prophet liess sich das Haar schneiden bei Lahjai Gamal. el-Magd sagt, es sei ein Abhang sieben Meilen von el-Sucjä, und in dem Buche des Muslim wird es als ein Wasser bezeichnet. ; 13. Die Moschee von el-Sucjd. Ibn Zabäla überliefert in der Be- schreibung der Moscheen, welche auf dem Wage nach Mekka liegen, aus einer Tradition des ’Auf ben Maskin ben el- Walid el-Balawi von seinem Vater von seinem Grossvater, dass der Prophet in einer Moschee bei el-Sucjä gebetet habe. el-Asadi sagt: in el-Sucjä ist eine Moschee des Gottgesandten nach dem Berge zu, und daneben ist eine süsse Quelle; dann erwähnt er, dass bei el-Sucjä mehr als zehn Brunnen sein und bei einem derselben ein Teich, dann sagt er: dort ist auch eine wasserreiche E2 36 FERDINAND WÜSTENFELD, Quelle, die sich in einen Teich bei der Haltestelle ergiesst und bis zu den Stiftungen des Hasan ben Zeid fliesst, daran stehen Palmen und viele Bäume, die, als sie abgehauen waren, im J. 243 wieder gepflanzt, aber im J. 253 wieder abgehauen wurden. Er fährt fort: Eine Meile von der Haltestelle ist ein Ort, wo sich Palmen, Saatfelder und Stiftun- gen von el-Hasan ben Zeid befinden, darunter 30 Brunnen, bei denen gesäet wird und zur Zeit des Chalifen el-Mutawakkil wurden dort 50 neue Brunnen angelegt, die süsses Wasser haben und deren Seil Mannes- höhe oder etwas weniger oder mehr lang ist. Dann beschreibt er, was hinter el-Sucjä folgt, und sagt: drei Meilen von el-Suejä ist eine Quelle Namens Tihin (Tahan, Tahin, Twahin). 14. Die Moschee am Lagerplatze Ti hin. Hier betete der Gottge- sandte und baute dort eine Moschee; auch am Hügel Raküba betete er und baute dort eine Moschee. : el-Asadi erwähnt davon nichts, es ist aber eben bemerkt, dass Ti’'hin drei Meilen hinter el-Sucjä liegt. 15. Die Moschee von el-Ramäda. el-Asadi sagt: zwei Meilen dies- seits el-Abwä ist eine Moschee des Propheten, genannt die Moschee von el-Ramäda; der wesentliche Inhalt seiner Beschreibung ist, dass el-Abwä 21 Meilen hinter el-Sucjä nach Mekka zu liegt und in der Mitte zwi- schen beiden die Quelle des Cuscheiri mit reichlichem Wasser; der Berg, welcher über ihr zur Linken emporragt, heisst Cuds, der bei el-’Arg anfängt und bei dieser Quelle endet; gegenüber zur Rechten liegt der Berg Thäfil und der Wasserweg zwischen beiden heisst Wädil- Abwä. 16. Die Moschee von el-Abwä. el-Asadi fährt in der Beschreibung des Weges zwischen el-Abwä und el-Guhfa fort, dass el-Guhfa 23 Mei- len hinter el-Abwä liege und in der Mitte von el-Abwä eine Moschee des Gottgesandten stehe; er erwähnt die dortigen Brunnen und Teiche, unter diesen einen Teich in der Nähe des Schlosses und sagt: wenn du zwei Meilen an el-Abwä vorüber bist, so triffst du zur Linken ein Thal, genannt Talût, die Abhänge von Jemen; er erwähnt dann, dass Waddän etwa acht Meilen von der Hauptstrasse abliege, wo diejenigen sich: lagern, die nicht in el-Abwä bleiben, so dass sie von el-Sucjä bis hierher reisen. Dort sind reichhaltige Quellen, daneben sieben Behälter und ein alter DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 37 Teich. Wenn man von hier weiter zieht, kommt man bei dem Hügel Harschä wieder heraus, welcher von Waddän fünf Meilen entfernt ist, und auf diesem Wege sind auf Befehl des Mutawakkil Wegweiser und Meilenzeiger errichtet. — Beide Wege sind links von der jetzigen Heer- strasse, denn diese liegt unterhalb Waddän und ist ganz ohne Wasser mit Ausnahme dessen, was von Badr nach Räbig gebracht wird. 17. Die sogen. Moschee el-Beidha. el-Asadi sagt: Fünf Meilen und etwas von el-Abwä ist eine Moschee des Gottgesandten, welche el-Beidha genannt wird. 18. Die Moschee am Bergrücken Harschä. el-Asadi sagt: Acht Meilen von el-Abwä ist der Bergrücken Harschä und das Merkzeichen für die Hälfte des Weges zwischen Mekka und Medina steht eine Meile diesseits des Bergrückens, an dessen Fusse eine Moschee des Propheten liegt gegenüber dem Meilenzeiger, an welchem geschrieben steht: sieben Postmeilen. el-Bochäri sagt nach der oben angeführten Stelle über die Moschee an der Seite von Tala, dass Abdallah ihm erzählt habe, der Gottgesandte habe sich bei den Sarha Bäumen gelagert zur Rechten des Weges in einer Rinne diesseits Harschä. Diese Rinne hängt mit dem Vorsprung des Harschä zusammen und ist beinahe einen Pfeilschuss da- von entfernt, und Abdallah ben Omar betete unter dem Baume, welcher dem Wege am nächsten und der höchste von ihnen ist. 19. Die Moschee bei el-Guhfa. el-Asadi sagt in der Beschreibung des Weges zwischen el-Guhfa und Cudeid, nachdem er die Brunnen, Teiche und Quellen bei el-Guhfa beschrieben hat: Am Anfange von el-Guhfa steht eine Moschee des Gottgesandten, genannt Gaurath, und am Ende bei den beiden Wegweisern eine Moschee des Gottgesandten, genannt Moschee der Imäme. 20. Die Moschee hinter el-Guhfa, welche ich für die Moschee am Teiche Chumm halte. el-Asadi fährt nach der vorigen Stelle fort: Drei Meilen von el-Guhfa links vom Wege der Quelle gegenüber ist eine Moschee des Propheten; an beide gränzt ein Teich, welches der Teich Chumm ist, der gegen vier Meilen von el-Guhfa liegt. Ijädh sagt: In den Teich Chumm ergiesst sich eine Quelle und zwischen dem Teiche 38 FERDINAND WÜSTENFELD. und der Quelle steht eine Moschee des Propheten. Es hat mir Jemand erzählt, dass er diese Moschee etwa in dieser Entfernung von el-Guhfa gesehen habe, einen Theil derselben hatte die Fluth zerstört. In dem Musnad des: Ahmed findet sich eine Tradition von el-Barä ben ’Äzib: Wir waren bei dem Propheten und lagerten uns bei dem Teiche Chumm; da wurden wir zum gemeinschaftlichen Gebete gerufen und der Gottge- sandte warf sich unter einem Baume nieder und hielt das Nachmittagsgebet. 21. el-Asadi erwähnt eine Moschee drei Meilen vor Cudeid und be- merkt, dass die beiden Zelte der Chuzäitin Umm Ma’bad und der Platz des Götzenbildes der Manät im Heidenthume etwa in dieser Entfernung waren. — Ich habe auf meiner Reise nach Mekka in der Nähe von Cudeid eine alte Moschee bemerkt, zur Rechten des Weges hoch gelegen, von Steinen und Gyps gebaut; wahrscheinlich ist es diese Moschee. 22. Die Moschee bei dem Steinfeld am Abhange von Chuleig. el- Asadi sagt: Von Cudeid bis nach der Quelle des Ibn Baz? d. i. Chuleie sind acht Meilen und etwas. Nachdem er dann mehrere Brunnen bei Cudeid erwähnt hat, fährt er fort: Zwischen dem Abhange von Chuleie und zwischen Chuleic sind drei Meilen; es ist ein Abhang, der ein Stein- feld durchschneidet, das quer vor dem Wege liegt und Tähir el-Barima genannt wird; in diesem Felde wachsen Bäume und bei dem Felde steht eine Moschee des Gottgesandten. 23. Die Moschee von Chuleig. el-Asadi sagt: Chuleic ist eine was- serreiche Quelle, bei welcher man viele Palmen, einen Teich, Wasserbe- hälter und eine Moschee des Gottgesandten findet. SH 24. Die Moschee von Batn Marr el-Dhahrän. el-Bochårí sagt: Der Prophet lagerte im Anfang der Rinne, welche in dem Wädi Mart el- Dhahrän nach Medina hin ist; als er von el-Cafräwät herabkam, lagerte er mitten in dieser Rinne links. vom Wege nach Mekka zu: zwischen dem Lagerplatze des Gottgesandten und zwischen dem Wege ist nur ein Steinwurf. el-Matari sagt bei der Beschreibung dieser Moschee, dass sie in dem Wädi von Marr el-Dhahrän liege, wenn du von el-Cafräwät her- abkommst, links vom Wege; Marr el-Dhahrän ist das bekannt Batn Marr, aber die Moschee ist heut zu Tage nicht mehr bekannt: 'el-Zein el-Ma- DIE VON MEDINA AUSI HAUPTSTRASSEN, 39 ۲۸21 sagt, es sei die Moschee, welche unter dem Namen Moschee des Sieges bekannt sei. el-Taki el-Fäsi sagt: die so genannte Moschee des Sieges liegt in der Nähe von el-Gamüm in dem Wädi von Marr el-Dhah- rän, und sie soll zu den Moscheen gehören, in welchen der Gottgesandte gebetet hat. Zu denen, welche diese Moschee restaurirt haben, gehört Abu Numeij, Herr von Mekka, nachher auch der Scherif Gajjäsch und, setzt er hinzu, zu unsrer Zeit hat der Scherif Hasan ben ’Aglän sie wiederherstellen, weiss anstreichen und’ die Thüren höher legen lassen, um sie zu schützen.- Wer von el-Gamüm nach Mekka geht, sieht diese Moschee zu seiner Linken bei der Rinne. el-Fäsi sagt: Zwischen Mekka und Batn Marr sind 17 Meilen und in Batn Marr ist eine Moschee des Gottgesandten und ein Teich um das Wasser aufzunehmen, dessen Länge 30 Ellen und die Breite ebensoviel beträgt. Oft wird dieser Teich von einer Quelle Namens el-'Akik gefüllt und in der Nähe dieses Teiches sind zwei Brunnen. 25. Die Moschee zu Sarif. Bei dieser Moschee ist das Grab der Meimüna; ich bin dort gewesen und habe es besucht und nach der Überlieferung ist sie in Sarif an der Stelle begraben, wo der Gottge- heisst es, dass der Gottgesandte eine Station, wo er gelagert hatte, nur verliess, nachdem er in zwei Verbeugungen gebetet hatte. el-Asadi sagt: Die Moschee von Sarif ist sieben Meilen von Marr und das Grab der Meimüna, der Frau des Propheten, diesseits Sarif. Die gewöhnliche Mei- nung ist aber, was wir vorher angegeben haben. el-Taki el- Fäsi sagt: Zu den Gräbern, welche nothwendig besucht werden müssen, gehört das Grab der Mutter der Gläubigen Meimüna der Tochter des Härith der Hilälitin und es ist bekannt an dem Wege von Wädi Marr; ich kenne in Mekka und dessen Nähe kein Grab irgend eines aus der Begleitung des Propheten, ausser diesem Grabe, weil durch die Überlieferung der Vorfahren an die Nachkommen das Andenken daran immer erhalten. ist. 26. Die Moschee bei el-Tan’im. el-Asadi sagt: el-Tanim liegt drei Meilen hinter dem Grabe der Meimüna mit dem Baumplatz und dort ist eine Moschee des Gottgesandten und Brunnen; von diesem Platze an le- 40 _ FERDINAND WÜSTENFELD, gen diejenigen, welche die kleine Wallfahrt machen wollen, das Pilger- kleid an. Dann fährt er fort: Der gewöhnliche Platz, wo die Einwohner von Mekka das Pilgerkleid anlegen, ist die Moschee der ’Äischa zwei Meilen hinter dem Baume und vier Meilen diesseits Mekka; sie’ist von . den Gränzmarken des heiligen Gebietes einen Bogenschuss weit entfernt. — In el-Tan’iim giebt es viele Moscheen, darunter zwei, über deren Gründer man verschiedener Meinung ist; aber weder el-Taki noch ein anderer erwähnt bei el-Taniim eine Moschee des Gottgesandten. el-Taki sagt bei der Beschreibung der Moschee der ’Äischa: Über diese Moschee ist man verschiedener Meinung ; einige sagen, es sei die sogenannte Moschee el- Halilaga, eines Baumes dieses Namens (Myrobalana), der dort stand, aber kürzlich umgefallen ist; dies ist die unter den Einwohnern von Mekka am meisten verbreitete Meinung, wie Suleimän ben Halil angiebt, und an dieser Moschee ist ein Stein mit einer Inschrift, welche diese Mei- nung bekräftigt. Nach anderen ist es die Moschee, in deren Nähe sich ein Brunnen befindet und welche zwischen der eben beschriebenen und der sogenannten Moschee ’Alis am Wege von Wädi Marr el- Dhahrän liegt; auch an dieser ist ein Stein mit einer Inschrift, die für diese Mei- nung zeugt. el-Muhibb el-Tabari findet die Gründe überwiegend, dass es die Moschee sei, in deren Nähe sich der Brunnen befindet und hier- für sprechen auch die Worte des Ishak el-Chuzädi 1. Ein anderer sagt: zwischen der Moschee el-Halilaga und der ersten Gränzmarke sind 714 Ellen Werkmaass, während die andere Moschee 872 Ellen davon ent- fernt ist. Den Worten des Asadi liegt die Annahme am nächsten, dass die Moschee der "Äischa die Moschee el-Halilaga sei, weil sie den Mar- ken des heiligen Gebietes näher liegt, als die zweite; vielleicht ist aber die nach dem Propheten benannte die Moschee des Alf oder die zweite Moschee. Bei einem der Überlieferer finde ich eine Tradition des Ibn 1) Nämlich in einem Zusatze zu el-Azrakis Chronik von Mekka $. 431: Dann hat sie Abul-’Abbäs Abdallah ben Muhammed ben Dawûd, als er (im J. 239— 241) Statthalter von Mekka war, wi rgestellt und über ihrenBrunnen eine Kuppel gebaut. Vergl. Cutb ed-Din Chronik. S..454. ؛‎ DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 4 'Abbäs, dass der Prophet vier kleine Wallfahrten gemacht habe, nämlich die von el-Hudeibia, die zum Beschluss, die von el-Taniim und die von el-Giräna. Dass eine von el-Tan’im darunter gewesen sei, ist sonst nicht bekannt; vielmehr wird als die vierte die mit der grossen Wallfahrt ver- bundene gerechnet; vielleicht ist indess diese hier nur nach el-Tan’'im be- nannt, weil der Prophet damals von dieser Seite her Mekka betrat. 27. Die Moschee zu Dsu Tuwan. el-Bochäri sagt, dass der Pro- phet in Dsu Tuwan gelagert und übernachtet habe, bis er am anderen Morgen das Morgengebet hielt, als er nach Mekka kam. Dieser Betplatz des Gottgesandten ist auf dem breiten Hügel, nicht in der Moschee, welche dort erbaut ist, sondern unterhalb derselben auf dem breiten Hü- gel. Der Prophet wandte sich nach den beiden Einschnitten des Berges, welcher zwischen ihr und zwischen dem langen Berge ist, nach der ` Kaba zu. Die Moschee, welche er dort baute, stand links von der Moschee an der Seite des Hügels und der Betplatz des Prophe- ten ist weiter unten bei einem schwarzen Hügel, etwa zehn Ellen von dem Hügel entfernt; dort betete er nach den beiden Einschnitten des Berges hingewandt, welcher zwischen dir und der Ka’ba liegt. el-Ma- tari sagt: Wädi Dsu Tuwan ist das bekannte bei Mekka zwischen den beiden Hügeln. Den Ort nennen die Einwohner von Mekka heut zu Tage, wie el-Taki el-Fäsf sagt, die Gegend zwischen den beiden Hagün, und dies stimmt zu der Angabe des Azraki: Batn Dsu Tuwan ist die Gegend zwischen dem Abhang an dem Begräbnisshügel, welcher am oberen Ende der Stadt ist, bis zu dem entfernteren Hügel, welcher el- Chadhrä genannt wird, der nach den Gräbern der Muhägir (Flüchtlinge) hinabführt. el-Asadi sagt in der Beschreibung der Gegend zwischen der Moschee der ’Äischa und Mekka: Fachch liegt etwa zwei Meilen hinter der Moschee der ’Äischa und der Abhang der Medinenser eine Meile hinter Fachch rechts vom Wege und der Weg von Dsu Tuwan bis zur Moschee beträgt etwa eine halbe Meile. An einer anderen Stelle sagt er: Das Gebet in der Moschee zu Dsu Tuwan ist Gott angenehm; sie liegt zwischen dem Hügel der Medinenser, der über den Grabstätten Hist.-Phil. Classe. XI. ۱ F 42 FERDINAND WÜSTENFELD, von Mekka emporragt, und zwischen dem Hügel, der nach el- Hachäc hinab führt, und ist von Zubeida erbaut.“ Die übrigen en zwischen Mekka und Medina auf der heutigen Pilgerstrasse und dem Wege der Fussgänger und dessen Nachbarschaft, und die Stellen; wo der Prophet ‚Halt machte, ohne eine Moschee zu bauen. 28. Der Platz bei Dabba el-Musta’ gala d. i. der Krug am Richte- wege, ist ein Sandhügel. Ibn Zabäla überliefert, dass der Gottgesandte bei el-Dabba sich gelagert habe, nämlich Dabba el-Musta’ gaba in dem Engpass, und es sei ihm zu Trinken geholt aus dem Brunnen in dem Thale, welches sich unterhalb el-Dabba hinzieht, worin das Wasser nie- mals ausgeht. el- Matarí sagt: el-Musta’gala ist der Engpass, welchen die Pilger hinaufziehen, wenn sie el-Näzia abschneiden und sich nach el-Gafrä wenden, nämlich oberhalb Farikät Cheif der Banu Salim. Ibn Ishäk erzählt, dass der Prophet sich in dem Thale Sajar gelagert habe, welches zwischen el-Musta’gala und el-Cafrä liege, und dort die bei Badr gemachte Beute vertheilt habe, und dass dort immer reichlich Wasser vorhanden 8 sei. Mit diesen Worten des Ibn Ishäk stimmt Ibn Hischäm in seiner ` ecension überein: Dann zog der Gottgesandte von Badr fort, bis er aus dem Engpasse von el Car heraustrat und sich an einem Sandhügel zwischen dem Engpasse und zwischen el-Näzia, genannt Sajar, bei einem Sarha Baume lagerte, wo er die Beute vertheilte 5). Hieraus geht deutlich hervor, dass Sajar, wenn man von Badr kommt, hinter dem Engpasse von el-Cafrä liegt und dann erst el-Näzia folgt; wenn nun el-Mustä’gala der Engpass von el- Cafrä wäre, so würde daraus folgen, dass Sajar zwischen jenem und zwischen el-Näzia läge, das widerspricht 5) Ibn Hischäm , pag. 458. DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 43 aber der Angabe (des Matari, dass es zwischen el-Musta’gala und el-Cafr& liege, der Engpass von el-Gafrä muss also von dem, ‘welcher el-Musta“ gala: (der Richteweg) heisst, verschieden sein, ünd der’ Engpass von el- Çafrå gehört hier zu der Gegend unterhalb el-Cheif, weil die Angabe des Matari über das: Thal Sajar noch heute als richtig erkannt wird, und weil ich aus Blättern, deren Schreiber mir unbekannt ist,‘ ersehe, dass das Thal Sajar das Lager für die Pilger. ist, wenn sie von el-Musta’gala zurückkommen und in Farikät el-Cheif lagern; er setzt hinzu: hier ist ein alter Teich und dieses Thal liegt zwischen zwei Bergen, welche un- ter demi Namen ‚die, Berge des Engpasses‘‘ bekannt sind, oberhalb el- Çafrå, etwa eine halbe Parasange von el-Musta’gala ‘entfernt. -Der Teich und der Platz sind noch bekannt, sowie er sie i beschreibt, und vielleicht ist dieses Sajar der in der Überlieferung des Ibn Zabäla durch el-Dabba erklärte Ort, weil es eine Anhäufung von Sand ist, die auch Ibn Ishäk einen Sandhügel nennt, aus dessen Worten man entnehmen kann, dass ganz Cheif von oben bis unten zu dem "Engpasse von el-Cafrä gehöre.‘ => 29:. Die Moschee von Dsät Agdsäl, die Moschee bei den beiden Gubeira in dem Engpasse, die ‘Moschee hei Dsafirän, und .der Platz in . dem nächsten Thale von Dsafirän, Ibn Zabäla überliefert von Ibn Fa- dhäla: Der: Gottgesandte betete in der Moschee zu Dsät Asdsäl in dem Engpasse von 'el-Gafrä, in der Moschee bei: den beiden Gubeira in dem Engpasse und in der im Bau :begriffenen Moschee bei Dsafirän; auch betete der Prophet in dem nächsten Thale von Dsafirän, welches seinen Abfluss nach el-Gafrä hat. — Hier wurde ein Brunnen gegraben, wie man sagt, auf dem Lagerplatze des Propheten, dessen Wasser ‚an Süssig- keit die in der Umgegend übertrifft. Über den Engpass von el-Cafrä ` ist kurz vorher gehandelt und Dsafirän ist ein bekannter Wasserweg ein weniges vor el-Cafrä, wohin sein Abfluss geht; die Ägyptischen Pilger: nehmen ihren Weg durch dasselbe bei ihrer Rückkehr von Medina nach Janbu, gehen dann in der Richtung nach Rechts und lassen el-Cafrä links liegen. Ibn Ishäk sagt in der Beschreibung des Zuges des Pro- pheten nach Badr; Als er in el-Mungaraf war, nämlich bei der Moschee el-Gazzäla, liess er den Weg von Mekka links liegen u. s. w. — Die F2 44 FERDINAND WÜSTENFELD, Stelle ist schon ‘oben Seite 25 mitgetheilt, wonach 'el-Samhüdi fortfährt: In 'Dsafirän ist jetzt eine Moschee, in welcher gebetet wird, zur Linken dessen, der nach Janbu’ dort vorüberkommt und ich’halte sie für die Moschee von Dsafirän; auch habe ich, ehe man an die Seite von Dsafi- rûn: gelangt, welche an el-Cafrä gränzt, zur Rechten dessen, der von Mekka nach el-Gafrä reist, einen Hügel gesehen, auf welchem eine Mo- schee steht mit Gyps gebaut, hochgelegen ein wenig vom Wege ab, wo- rin die Leute im Gebet ihr Heil suchen; da in der Nähe keine andere Wohnungen sind, so ist klar, dass es eine der gedachten Moscheen sein muss. Vor dem Mihräb derselben habe ich ein altes Grab gesehen von fester Bauart, vielleicht ist dies das Grab des ’Obeida ben el-Härith ben Abd el-Muttalib, denn Ibn Ishäk und andere erzählen, dass er in el- Çafrå an seiner Wunde, die er im Zweikampfe bei Badr erhalten hatte, gestorben sei, nur erwähnen sie den Platz nicht, wo er begraben ward, ausser dass Ibn Abd el-Barr nachträglich sagt: ‚Es wird überliefert, dass der Gottgesandte, als er mit seinen Gefährten in el-Näziatein lagerte und seine Gefährten ihm sagten, dass sie einen Moschusduft empfänden, er- wiedert habe: wie solltet ihr nicht? hier ist ja das Grab des Abu Muw’ä- wia, d. i. Obeida ben el-Härith.‘“ — el-Näziatein ist heut zu Tage nicht mehr bekannt. el-Zein el-Marägi sagt, dass er in el-Cafrä an seiner Wunde gestorben und sein Grab bei Dsafirän sei. So habe ich es von seiner Hand geschrieben gesehen, aber ich habe keinen Gewährsmann dafür gefunden, und der Prophet ist auch bei seiner Rückkehr von Badr nicht nach Dsafirän gekommen, weil er über el-Cafr& zurückkehrte, in- dess kam er an der Seite von Dsafirän vorüber, welches dorthin seinen Abfluss hat. 2 30. Die Moschee in el-Cafrd. Ibn Zabäla überliefert von Talha ben Abu Gadir, dass der Gottgesandte in der Moschee zu el-Çafrå ge- betet habe. — Irgend Jemand hat mir erzählt, dass diese Moschee zw el-Çafrå noch bekannt sei und man sich darin Segen wünsche. 31. Eine Moschee am Hügel Mabrak. Ibn Zabäla überliefert von el-Acbag ben Muslim und 'Isá ben Man, dass der Gottgesandte beim Hinabsteigen von dem Hügel Mabrak in einer ‚dortigen Moschee ام‎ DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 45 habe, welche von Daän sechs oder fünf Meilen entfernt sei. — Der Hügel Mabrak ist bekannt auf dem Wege nach Janbu im Westen auf der Seite unterhalb Cheif der Banu Sälim in der Richtung nach Rechts und der Weg nach Gafrä ist in der Richtung nach Links. 32. Die Moschee zu Badr. Bei dieser stand das Zelt, welches dem Gottgesandten am Tage von Badr errichtet wurde, und diese Moschee ist noch heute bekannt nahe zu in der Mitte des Wädi zwischen den Palmen und die Quelle ist nahe dabei. In der Nähe nach Süden hin ist noch eine andere Moschee, welche die Einwohner von Badr die Moschee des Sieges nennen, über die ich aber weiter nichts erfahren habe. 33. Die Moschee von el-"Oscheira ist bekannt mitten in Janbu; es ist die Moschee des Ortes, wo die Ägyptischen Pilger bei ihrer Ankunft und bei ihrer Rückkehr lagern. Ibn Zabäla überliefert von ’ Ali ben Abu Tälib, dass der Prophet in der Moschee zu Janbu’ bei der Quelle Baula das Gebet verrichtet habe. — Die Quelle fliesst noch jetzt neben ihr, ist aber nicht mehr unter diesem Namen bekannt. el-Magd sagt: Diese Moschee gehört heut zu Tage zu den viel besuchten Moscheen und be- rühmten Betplätzen, dort werden Gelübde gethan, und Wallfahrten zu ihr werden Gott gelobt, an diesem Orte offenbart sich der gläubigen Seele ein sichtbarer Geist und jeder Mensch bezeuget, dass dort der Herr der Menschen und Geister gegenwärtig ist. 34. Drei Moscheen in el- Fur, an denen man auf dem Wege nach Mekka vorüber kommt. Ibn Zabäla überliefert von Abu Bekr ben el- Haggåg und anderen, dass der Gottgesandte sich am Hügel von el-Fur gelagert und dort in der oberen Moschee geredet und darin geschlafen habe; dann zog er weiter und verrichtete das Nachmittagsgebet in der unteren Moschee das Hügels, dann wandte er sich nach el-Fur und la- gerte sich dort. Abdallah ben Omar pflegte bei der oberen Moschee halt zu machen und die. Mittagsruhe zu.:halten, und wenn dann eine der Frauen von Aslam mit einem Teppich zu ihm kam, sagte er: noch nicht, bis ich mich auf die Stelle gelegt habe, wo der Gottgesandte gelegen hat; und Sålim ben Abdallah pflegte es ebenso zu machen. Er überlie- fert auch von Abdallah ben Mukram el-Aslamf von dessen Lehrern, 46 T-T TFERDINAND WÜSTENFELD, dass der- Prophet:sich an der Stelle der Moschee bei el-Barüd in dem Engpass vòn el-Für” gelagert und dort das Gebet verrichtet habe. 35. Die. Moschee von el- Dheica und die Höhle von: A’schär. Ibn Zabäla überliefert von Abu Bekr ben el-Haggäg und Suleimän ben ’Åçim von, dessen ‚Vater, dass der Gottgesandte in der Moschee‘. von! el = Dheica gebetet ‚habe , bei, seinem, Fortgange. von Dsåt Hamat. el-Zubeir erwähnt Dsät el-Hamät unter den Wädis, welche sich in das Wädi el~ Akik er- giessen auf der,.Südwestseite in der Nähe von .el-Nakf, dann führt er diese»Moschee an; ‚er erwähnt auch unter diesen Wädis ’A’schär, wie unten vorkommen .„wird.. Dann überliefert er von Abu Bekr ben el- Haggäg ünd: Suleimän. ben ’Äcim von dessen Vater, dass ‚'der Prophet auf:dem Zuge gegen die Banu: el-Muctalik ~in- der ملا‎ von. A’schär sich gelagert und darin gebetet habe, pa 36: Die Moschee von Mucammal in der Mitten von el-Nak?', dem Gehege des Propheten, zwei Meilen von Medina auf der Seite des We- ges für: die Fussgänger. Ibn Zabäla überliefert von Muhammed ben Hei- cam el-Muzeni von seinem Vater, von seinem Grossvater, dass der Pro- phet den. Mucammal, einen kleinen Berg in. der. Mitte: von el-Nakt er- stiegen und; auf ihm gebetet habe; dort steht also seine Moschee. Abu Heicam ; el-Muzeni sagt: Als Abul- Bachtarí- Wahb ben Wahb Beherr- scher von Medina war, schickte er mir-achtzig: Dirhem, :dafür. habe ich sie wieder hergestellt. Abu تلور‎ el-Hagari erwähnt, dass Mucammal ein kleiner Berg sei einen Bogenschuss weit von Baräm, auf welchen die er- wähnte Moschee stehe; BR را‎ wenn er sie zu ‚den. Moscheen von Medina zählt. V. Von Medina nach Janbu. Janbu’ hiessen ursprünglich Niederlassungen am Berge Radhwä sieben Tagereisen,von Medina nach dem Meere zu, von dem sie eine gute Ta- gereise entfernt waren ;, der Name war ‚entlehnt von den: zahlreichen Quel- DIE VON MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 47 len dieses Berges. Dem Radhwä gegenüber liegt der Berg: Azwar, den Weg zwischen beiden kann ein Pferd in: einem Trabe: zurücklegen und durch dieses Thal führte der el-Ma’rica genannte Richteweg, den die Mekkaner mit ihren Carawanen aus Syrien zuweilen einschlugen,, wie Abu Sufjän, als Muhammed gegen ihn nach Badr auszog. ` Beide Berge sind sehr hoch und so steil, dass sie schwer zu ersteigen sind; beide sind mit Bäumen. bewachsen, aus deren zähem Holze Bogen und Pfeile gé- schnitzt werden, von der Art, die am Füsse der Berge el-Schauhaät und auf dem ‚Gipfel el-Nab’ ‘genannt wird; auch Weidenbäume finden sich dort. An dem Radhwä’ werden ganz vorzügliche Schleifsteine gebrochen, welche in andere Länder ausgeführt werden und die Anhänger des Sek- tenstifters Keisän behaupten, dass Muhammed: Ibn’ el-Hanefija in diesem Berge noch lebend erhalten sei: Die Gegend wurde von den Guheina und Nahd aus dem Stamme Cudhä’a bewohnt, welche ausschliesslich uns ter Zelten lebten und keine ‚Ortschaften mit Häusern "hatten, sich aber in einem. offenbaren Wohlstande befanden. Das: Wasser strömt in klei- neren und grösseren Bächen von dem Berge herab zum Theil aus sol- cher Höhe, dass- die Quellen unbekannt sind; die kleineren "kommen nicht über das Gebiet hinaus zumal da, wo sie durch Dämme aufgefan- gen werden, die grösseren fliessen von beiden Bergen in dem Wädi Geica zusammen, welches sich bei el-Gär ins Meer ergiesst. Janbu’ liegt, wenn man von. Medina herab dem’ Meere zu än dem Radhwä vorüber kommt. zur Rechten ; es wurde in der Folge ein grosses Dorf mit reichlich fliet ssenden Quellen mit süssem Wasser und sein. "Wädi Jaljal vereinigt sich mit dem Geica. 2 و‎ EZ 19b bin Shes JON romii Als Muhammed auf dem Zuge nach Badr den Talha ben Obeidal- lah und Said ben Zeid als Kundschafter gegen Abu Sufjän ausgeschickt hatte, waren sie von einem gewissen Kaschad, welcher in jenem Thale zwischen dem unteren Haura und Manchüs wohnte, gastlich aufgenom- men und Muhammed wollte dafür nach der Eroberung jener Gegend dem Kaschad eine Strecke Landes von Janbu’ zum Geschenk machen; Ka- schad, welcher schon hoch bei Jahren war, erbat sich diese Schenkung für seinen Neffen und dieser verkaufte die Besitzung für 30,000 Dirhem 48 FERDINAND WÜSTENFELD, an 'Abd el-Rahman ben Asad ben Zurära, der sie dann, da ér bei einem Besuche die Gegend für ungesund hielt, für denselben Preis an ’Alí ben Abu Tälib abtrat. Die erste Anlage, welche ’Ali dort machen liess, er- hielt den Namen el-Bugeibiga d. h. kleine nicht tiefe Brunnen, und sie bestand vorzüglich aus den Wasserleitungen der drei Quellen Cheif (so- viel als Wädi) el-Aräk, Cheif Leilä und Cheif Natäs, und der Ertrag der Palmen betrug schon zu ’Alis Zeit tausend Last. Abu Neizar, ein Sohn des Äthiopischen Königs el-Nagäschi, der als Knabe nach Medina gekom- men und in Muhammeds Familie erzogen war, hatte daneben noch eine nach ihm benannte Wasserleitung angelegt. ’AH kaufte noch andere Grundstücke hinzu und machte im zweiten Jahre seines Chalifats daraus eine Stiftung für die Armen, zu deren Besten der Ertrag verwandt werden solle, ausser wenn seine Söhne Hasan oder Husein desselben bedürften, und da Husein grosse Schulden gemacht hatte, trat er seine Rechte an die Besitzung an Abdallah ben Ga’far ben Abu Tälib ab, nachdem ihm der Chalif Mwäwia vergebens 200,000 Dinare dafür geboten hatte, um damit seine Schulden zu bezahlen und unter der Bedingung, dass er seine Tochter Umm Kulthüm nicht an Jazid ben Mu’äwia verheirathen solle. Abdallah verkaufte sie nun doch an Mu’äwia und die Omajjaden behiel- ten sie, bis sie mit ihren anderen Gütern von dem ersten ’Abbasiden Abul-Abbäs eingezogen und dem Abdallah ben Hasan, einem Urenkel des ’Alí, ‚auf sein Ansuchen wieder überwiesen wurden. Aber schon Abu Gafar nahm sie ihm wieder ab, bis sie sein Sohn el- Mahdi dem Hasan ben Zeid zurückgab. — Die jetzige Hafenstadt Janbu’ ist erst in späterer Zeit angelegt und der Name auf sie übertragen. DIE VON MEDINA/AUSLÄUFENDEN HAUPTSTRASSEN. 49 ra 14.‏ ان الابلق الفرد el-Abwä 20. ۰‏ الایواء el-Othäja 20. 4.‏ الانایة el-Otheil 19. 20.‏ “الاثيل Dsät Agdsäl 19. 43.‏ ذات اجذال el-Achdhar 8.‏ الاخضر su Urük 14.‏ ذو اروك Azwar 20. 47.‏ آزور ježi. Aschmads 13, 15.‏ el-Acäfır 25.‏ الاجبافر wis, Dsät el-Acäfir 20.‏ الاصافر Idham: 14. _‏ (ضم chr 46. -‏ ,تار 08.88 Amag ۰ Bi‏ ام £i‏ 8۶.06 el-Ahjal 15.‏ الاعيل: Dsu Awän 5: 13"‏ ذو ob‏ تم ,8 Baalä‏ يالا as sel-Baträ 9 ._‏ xili el-Bathania. 14.‏ el-Buheira 19.‏ الكيرة Ax: Bidbid 24.‏ M Badr 19. 45;‏ 0% 38.98 Baräm 46. Ei‏ ۳ 9 Bar 14. 2.‏ :3104 Buthän 28.‏ بطعان „ex Batn Marr 22, 38.‏ مر el-Bugeibiga 48.‏ البغيبغة el-Baul 1.‏ الیول Baula 45.‏ يولخ Bei - Phil. Classe. XL‏ ۱ تال‎ Ortsverzeichnis A 8 a 1 — EY pS D 1 B f rH کک‎ ben logge sf a Teste 14.1 bass), el-Beidhä 14. "08. ۰ er Ar 1 PERES) el-Tan التیالخ م‎ ayia ia 2. 2 تیماء‎ Teimä 14. , : فافل‎ Thäfil 86 ; rt تال‎ 9. 25. 29. Gab و‎ eg slim 39. >‏ ا DE اچنا‎ el-Gindb. ib u adi el i wi H. sr نات‎ Dsät el-Geisch 19.25. ذى الجيفة‎ Dsul-Gifa 9. Fa تاه‎ 10. 14 50 4 “FERDINAND WÜSTENFELD, en el-Hagün 41. حرة لیلی‎ Kae Leilä 14. تب ت۳۳ el-Hasnd‏ الحسنا Hachäc 42.‏ حصعاص å> Hufeir 18.‏ Dsul-Huleifa 9.18.25.26.‏ خر الخليفة biz wis Dsät Hamät 46. Kai el-Hamma 17. انان‎ el-Hannän 25. حورة‎ Haura 47. حوضی‎ Haudhä 10. Dsu ‚Chuschtib 13.‏ ذو اخشب re Stò Dsät el-Chitmt 8.‏ g> Chale 8.‏ Chuleiç 22: 38.‏ خليص . Chumm 20. ۰‏ م Chunäcira 14.‏ خناصرة el-Chijäm 20.‏ اخیام Cheibar 13. 15.‏ >„ el-Cheif 26.‏ اخیف ‘Cheif Aräk 48.‏ خیف اراک us Cheif Salläm 23.‏ سلام Cheif Dsi Cabr 24.‏ خیف ذى قبر Cheif Leilä ۰‏ خیف لیلی Cheif Natäs 48.‏ خيف نطاس Cheif el-Nu’'män 24.‏ خيف النیان z5 us Cheif Nûh 20-‏ Kart s5 ' Dsul-Chifa 9.‏ RN el-Dabba 25. 42.‏ Daan 45. AA‏ کن AAF el-Duthür 14‏ Dsu Daurän. 21.‏ ذو دوران el-Dauma 15.‏ الوم Dümat el-Gandal 6.‏ دومة اجندل Dsarwän 13.‏ ذروان Dsarwa 21.‏ ذروة Dsafirän 25. 43.‏ ذغران Räbig 26. 37.‏ رابغ Räwa 14. <,‏ راوة el-Rag? 16. `‏ ال جع el-Ruhba 13:‏ الرحبة Rahcän 25.‏ ,>( Ruheiba 11. ~‏ ,>4& Radhwä 19. 46.‏ رضوی Rifda 14.‏ رفدة el-Ruca 11.‏ الم šas‏ el-Racma 17‏ ال 3& el-Rakûba 33.‏ کوب el-Ramäda 36. *‏ الرمادة Ruwäf 7‏ رواف el-Rauha 19.25.28.30.‏ الروحا žo, Si el-Raudha 22. -‏ el-Ruweitha 19. 20.33.‏ الم & Dsät el-Ziräb 8.‏ ذات الزراب Kulm Säja 22. 23. ۰‏ am el-Sabacha 17.‏ ei" Sagäsıg 31.‏ er Sagsag 25. 31.‏ Sarif 23. 39.‏ سرف Sacf 14.‏ سقف el-Sucjä 11.20. 32.35.‏ السقیا Siläh 13.‏ سلاج el-Sulälim “15.‏ السلانم Samna 10. =‏ مهن Sanäbik 21.‏ سنابك Sawän 24. 2‏ سوان el-Suweida 11.‏ السویده vo Suweica 28. E‏ V322} STADIE VON! MEDINA AUSLAUFENDEN HAUPTSTRASSEN: i ." el-Sajäla 19.28,‏ السيالة. Sajar 19. 42...‏ شیر DES Scharä 23;‏ Alb, Scharaf 28... «‏ 18.68. Kuba \el-Schatania 14.‏ el-Schikk 1۰‏ الشة Schikk Tara. 9‏ اش 24,5 SE‏ el-Schukka 11. 15.‏ . الشقه 'Samrän 18:‏ شمران padà Schamancir 21.‏ äs ič Schanüka 25‏ el-Schauschak 10.‏ الشوشق ans Caid Cazah 11.‏ ١ all vel-Gafrä& 19.25. 26.42.‏ alt el-Cafräwät ۰‏ اوات VE‏ el-Cahbä 13. 15.‏ الصهیا el-Dhuldhula 14.‏ Käyall el-Dheica 46.‏ Tâhir el-Barima 38.‏ طاهر البرعاة el-Täif 24.‏ الطايف Tafıl 20. 1‏ يق ` el-Tahüb 21. 34.‏ الظلونيا. Dsu Tuwan 41.‏ فواطمی el-Dhubja 30-‏ الظبيخ el- Aids 35:‏ العايق el” Åïr 33.‏ العایر 0. el-Abäbid 21.‏ العبانيك el’Absia 14,‏ العیسمة ’Abbüd 19.‏ عبود el-Atica 14.‏ العتيقة el-Odseib 25.‏ 'Oräir 14.‏ عم el-Arg 33. 34.‏ Trk el-Dhubja 25. 30.‏ عرق a‏ Mer 9. 22. 24.‏ عسفان el -Oscheira 45.‏ العشيرة 5 © OG 5T SS ipak TASA Ciy liesa gia el- Acanca} 19. العقیر‎ el-Okeir 14. العقیقی‎ el Akik 18: 39. 26 [Srel OAO, „iz Guräb 9. = olt Gurän 9. = + Je Gazzäl 21.22. اغرال‎ el-Gazzäla 26.-31. غشى‎ Guschä 147: el-Ganmir H. nei غمیس‎ Gamis el-Hamäm 25. $S ge Gaurath 37. ke Geica 47... ee el-Gin 13.- gilsa el-Fahlatein 7 2 Fachch 23.-41. ا‎ el-Furu 20. 31, 45. AXi Cudeid 22. 26. 37. >A Cary 12. Hl شوح‎ Cuzah 11. a5 5 Kirkid 24. el-Curcurä ۰‏ الق قوس Cafil 24.‏ قفیل el-Camüc 15.‏ 565 Batn Caww 14.‏ د Ben el-Katiba 15.‏ Xa! el-Kadid 22.‏ G*‏ 52 F. WÜSTENFELD, DIE VON! MEDINAPAUSLAUFEND:HAUPTSTRASSEN Kurä’el-gamim 22.‏ کراع الغمهم ماه Kulajja‏ کلم Kawäkib 9۰,‏ كؤاكب Kaukab ۰‏ | 5,5 .34 .21 تسیود Lahij‏ =„ جمل Mabrak 44..‏ مبرك ši Maganna 20.‏ Muchri 25: è‏ خرى Machidh 9 i‏ ره all er 33.‏ 1 gastie مم هآ‎ 13. Mål el-Muschallal 21. E RSA Muleihd 14.1, 5+ 0L ikel iel-Hatma 14: el-Munbagis.34.‏ لس Manchüs 47,‏ موس xalk : el-Manzila.16.‏ FE 25.31.‏ مرج اللنصرف Mahäji! 23...‏ مهایغ ‚Mithab: 14.:‏ ميقب ae 19. 25. 32.42.‏ الغازيخ Tiei Näim‏ šh Ars 5‏ el-Nifjäna 14:‏ النفيان: el-Nakib 14.‏ النقيب el-Naki’ 46...‏ النقيع :0 Numär 15. En‏ ار ١‏ Harschä 20. 23. 26.‏ خزشی E EI 2283-1 Nasa‏ Hadhaba 34...‏ | عضبةغ | ± . el-Halilaga 40:‏ هليلخ EN soli Wâdil-Curá 12..14.‏ sA>, Wagda 15.‏ Waddän 20. 37.‏ ودان Wäricän ۰‏ ورقان” ١‏ el-Watih 15.1...‏ الوطيج مر .24 Jasüm‏ يسوم Jaljal 19. .,‏ یلیل E el-Jamäm 9. 25.‏ الیمام Janbu’ 45.46.‏ ینیع Jein 9.‏ بین gun el-Manäzil 24. یف ز ی و E a se)‏ H uw az‏ SS pib Khadi‏ 51115599 Db 19111011095814 SLES Sun) 1101+ I DBIG TITEL: Feels 119] amr 211 ١ toS 29b mad 28b disid 1311218 IS best ortdi at ۳۵ ( Re تا‎ Studien. ee عرو ات‎ a ۲9 1913۲ of وف رآ شوت‎ px دنم ] ورد‎ r Yon ۱ 9110 114 ۱ di ١ n ۱ + Sii NJ ON EHTEL Pays. Da Stadtmauer... 5 ال و‎ jenii rs “YT Der Konigl, Gesellschaft = Wissenschaften FRE 6. December 1689, 2 ی‎ ESI #0} OY E, ist mit, der ی و اا وج‎ gegangen, wie ik so En an- deren wissenschaftlichen Fächern. Man ist, ‚sobald. ein, genügender Stoff gewonnen schien, in, ‚frischem Eifer an eine zusammenhängende Bearbei- tung desselben gegangen und. hat ein Gebäude aufgeführt, welches, äu- sserlich angesehen, ziemlich vollständig und wohl ‚eingerichtet, aussah. ‚So die Leakesche Topographie von Athen. i Es konnte, aber, ‚nicht, fehlen, dass bei. ‚eindringenderer. Betrachtung _ des Gegenstandes ‚eine Menge von, Fragen angeregt wurde, an welche Leake gar nicht gedacht. hatte; mit den neuen Gesichtspunkten, | welche man. dem. Gegenstande abgewann, traten auch neue Schwierigkeiten und Räthsel ‚hervor, ‚und so konnte es geschehen, dass Jahrzehnte, nachdem eine scheinbar, „wohlgeordnete, To- pographie . erschienen war, es manchen Manne. von Fach, zweifelhaft wer- den konnte, ob es überhaupt möglich sei, auf. diesem Gebiete ‚etwas zu Stande zu bringen, was eine allgemeine Gültigkeit. in. Ange nehmen, könnte. Indessen ist es unmöglich, bei « einer solchen Resi ae: ا‎ zu bleiben. Die lebendige Erkenntniss des gesammten | staatlichen, ‚religiösen und individuellen Lebens der Athener wird, ‚wie. die deutschen. Heraus- geber der zweiten Ausgabe, von Leakes Topographie von. Athen im, Vor- worte sagen, durch eine genaue Einsicht in die Beschaffenheit, und. Ver- 54 E. CURTIUS, hältnisse ihrer Stadt bedingt. Ohne geistige Anschauung der Oertlichkeit bleibt das Leben des Freistaats unverstanden. Wir müssen uns mit den Athenern in ihre Stadt einbürgern können. , Um aber hier zu sicheren Resultaten zu gelangen, bedarf es der vorsichtigsten Prüfung jeder ein- zelnen Thatsache, welche zum Ausbaue dieses Zweiges der Alterthums- kunde benutzt werden soll. Man muss erkennen, dass man erst bei den Vorarbeiten ist und viel zu frühe ein fertiges System herzustellen ver- sucht hat. Darum lege ich meine Forschungen als Studien vor, welche bestimmt sind, die Grundlegung einer wissenschaftlichen Topographie des alten Athens vorzubereiten, und wenn es ihnen gelingen sollte, die Wis- senschaft zu fördern, so danken sie es dem Bestreben, die Topographie von historischem Gesichtspunkte aufzufassen und die Stadt als eine wer- dende und im Laufe der Zeit sich umgestaltende zu betrachten. Die nahe Verbindung zwischen Geschichte und Ortskunde ist der allein frucht- bare Standpunkt: für alle Forschungen auf dem Gebiete der alten Topo- graphie. Wir beginnen’ also mit einer kurzen Betrachtung des städtischen Terrains, um dann diejenigen Anlagen, welche nach der geschichtlichen Entwickelung die ältesten grösseren Denkmäler sein mussten, richtig zu erkennen, und gehen dann zu den Einrichtungen über, welche für die entwickelten städtischen Verhältnisse die wichtigsten waren. Diese Un- tersuchungen berühren gleich die Grundfragen der attischen Topographie und m darf es sich nicht verdriessen lassen, vielfach behandelte Punkte von Neuem em n zu erörtern. Je unbefangener diese Erörterung erfolgt, je ge- POSTER sich von ei ۱ nniger Rechthaberei, welche auf diesem لقن‎ am wenigsten an ihrer Stelle ist, und von persönlicher Polemik ferne hält, um so mehr darf man sich der Hoffnung hingeben, dass in gewissen Hauptpunkten eine Verständigung der Sachkundigen erzielt werde. Die zahlreichen neu gefundenen Inschriften haben für die attische Topographie im Ganzen sehr wenig Ausbeute gewährt; um so wichtiger sind die Ergebnisse, welche durch Nachgrabungen und erneuerte Terrain- üntersuchungen i im April und Mai dieses Jahres gewonnen sind. Vergl. darüber die vorläufigen Mittheilungen in Gerhards ی مه هت‎ An- zeiger 1862 S. 324* © „Zur ‚allgemeinen; Orientirung über ‚die ‘folgende Darstellung genügen die ‚gewöhnlichen Karten. ‚Das, Genauere über die Aufgrabungen der „Pnyx“ und den Gang der Stadtmauer geben die zwei lithographischen Blätter, denen hoffentlich bald. die umfassendere , Veröffentlichung der neuen Aufnahmen ‚von Athen und seiner Umgebung nachfolgen wird. Die von -den Bergen Äigaleos, Parnes, ‚Brilessos (Pentelikon) — Hymettos eingefasste, sidwärts gegen das Meer offene Ebene von Athen hat zwei Flussbette,. das des Kephisos, welcher den westlicheren Theil derselben, die breite N iederung des Oelwalds, bewässert, und das schlucht- artige Thal des Ilissos am östlichen Rande der Ebene. Zwischen beiden streicht ein Höhenrücken, die jetzigen Turkovuni, das einzige Gebirge, welches die innere Ebene durchzieht. , Es streicht von Nordost gegen Südwest und gipfelt.sich in dem Felskegel des Lykabettos, welcher 900 Fuss hoch ist und mit seinem Fusse bis an den Ilissos reicht, der zwi- schen ihm und den untersten Vorhöhen des Hymettos in enger Felsspalte binfliesst. ۱ Der Lykabettos senkt sich mit seinem breiten Fusse gegen S. W. in eine hohle Niederung, aus welcher sich dann in gleicher Richtung als seine natürliche . Fortsetzung eine neue Gruppe von Felshöhen erhebt, und zwar eine vordere Gruppe von zwei isolirten Felshöhen (die Akropolis und der im Westen davorliegende Felsklumpen des Areopags) und eine hintere Gruppe, welche ein kleines Gebirge bildet, das von S..S. O. nach N. N. W. in die Kephisosebene hinstreicht. Die höchste Kuppe dieses Gebirgszugs liegt in S. S. O. oberhalb des Ilissos, welcher die südlichen Ausläufer im Halbkreise umzieht. Diese Kuppe heisst jetzt von dem Denkmale des Antiochos von Kommagene gewöhnlich der Philopappos. Sie ist 473 Fuss hoch, wie die Akropolis, und liegt mit dieser und dem Lykabettos in einer Linie. Sie fällt nach allen Seiten schroff ab, setzt sich aber in einer Höhe von 345° gegen N. W. fort, denn so hoch ist die obere Fläche der jetzt sogenannten Pnyx und eben so hoch auch der sogenannte Nymphenhügel, welcher nur der Sternwarte, die seinen n Gipfel 56 Bi 000 108 krönt, ünd ‘der 'schrofferen Abhänge‘ wegen dem'(Auge höher zu‘erschei- nen pflegt. ‘Durch zwei Einsattelungen gliedert’ sich der ganze Höhen- zug’in diese drei Höhen (vulgo' Philopappos, Pnyx thd Nymphenhügel) und fällt dann vom Nyimphenhügel schroff ab, indem er nordwärts in die Ebene Nur "einige "unbedeutende ‘Hügel 'vorschiebt/) welches im./.Westen und Norden die beckenförmige Niederung mit einem flachen Rande um- säumen. Gegen 5. W. aber strecken sich die drei Felshügel in lang aus- laufenden, zungenartigen Abhängen nach der Niederung hinunter, wo sie allmählig in die Küstenebene auslaufen. _ 2 . Diese südwestlichen Ausläufer nehmen die Richtung des ی‎ genau wieder auf; sie vollenden die nach der Seeküste gerichtete Abda- chung. ‚desselben, und weil der Lykabettos mit den langgeschwunge- 0 Br seines سیم بای‎ dem 90 nach so eklig zu a 3F STRIA ni und ihre natürliche Hah 1 نه ارو‎ in mehr- facher Weise ausgedrückt worden. Athena, sagten sie, habe den Lyka- bettos herbeigetragen, um mit ihm den Burgfelsen noch ungleich stattli- cher und fester zu machen, als er jetzt sei, aber auf dem Wege zur Burg sei er ihren Händen entfallen (Antig. Caryst. c. 12), und noch be- stimmter fasst Platon die natürliche Zusammengehörigkeit der drei Hö- hengruppen auf, indem er für seine Idealstadt einen Burgberg aufbaut, welcher sich mit seinen Füssen bis an den Ilissos erstreckte (so dass die- ser ‚als “ein Burggraben der "Akropolis diente) und einerseits die Pyx, andererseits den 32 Pnyx gegenüberliegenden اه زنل‎ mit umfasste (Kritias pipii 0 o seltsam und abenteuerlich uns auch diese Vorstellung erscheinen ‘mag, so kann man sich Angesichts der attischen Stadthöhen doch in die- ‚selben hineinfinden. Wenn man sich nämlich von aussen her, nament- Tic 1 von der Seeseite, Athen nähert, so rücken die Höhen so zusammen, dass’ der Philopappos und der Lykabettos als die beiden Hauptspitzen hervorragen und zwischen beiden wie in einem Sattel die Akropolis zu liegen kommt. Der Zwischenraum erscheint wie eine breite Lücke, und ATTISCHE STUDIEN. 57 so konnte Platon wohl auf den Gedanken kommen, sich diese Lücke einst ausgefüllt und die beiden hervorragenden Gipfelberge zu einer mäch- tigen Hochfläche verbunden zu denken, wie er sie für die Burg seines idealen Athens brauchte. Daraus scheint mir aber auch unwiderleglich hervorzugehen, erstlich, dass das Wort Pnyx ursprünglich ein Bergname ist, wozu es sich bei seinem Zusammenhange mit HYK, núxæ, 705 wohl eignet (eine geballte compakte Felsmasse), und zweitens, dass dieser Na- men den Hauptgipfel der hinteren Höhenreihe, den sogenannten Philo- pappos, bezeichnet, Denn Platon will ja offenbar die bedeutendsten Hö- hen im Nordosten und im Südwesten der Akropolis als Bruchstücke und losgerissene Trümmer seiner vorhistorischen Burg darstellen !). Wir haben also, wenn wir nun die ganze Oertlichkeit überblicken, ein zwiefaches Terrain: das hohle Becken zwischen Akropolis und Lyka- bettos, welches gegen Westen von den Ausläufern des Nymphenhügels eingefasst und gegen Osten von dem Rande, der nach dem Ilissos abfällt, umsäumt wird, und zweitens das Felsgebirge, welches in der Höhe der Pnyx sich gipfelt, mit seinen Abhängen und Schluchten, das sich zum S Man könnte aus Hesychios dorodyņ dı Hvzvós schliessen wollen, dass ein Theil des Parnesgebirges MAvv& geheissen habe. Indessen beruhet dieser Ausdruck wohl nur auf einer, der Komödie angehörigen, Parodie der همع‎ ðr “Aouarog, wie schon Küster zum Hesychios vermuthet hat. Was die Stelle im Kritias betrifft, so suchte sich Welcker ‘Felsaltar des höchsten Zeus’ S. 328 (64 des besonderen Abzugs) die auffallende Gegenüber- stellung eines Berges und eines Versammlungsraums so zu erklären, dass Platon durch Nennung der Pnyx ‚dem Ohre der Athener habe schmeicheln’ wollen. Ich kann diese Erklärung nicht natürlich und dem Geiste Pla- tons angemessen finden. Auch finde ich in meines verehrten Collegen Wie- seler disputatio de loco, quo ante theatrum Bacchi lapideum exstructum Athenis acti sint ludi scenici Gott, 1860 .م‎ 16 nichts, was mich in meiner Ue- von der ursprünglichen Bedeutung des Namens Pnyx und der Identität von Pnyx und Museion, (wie ich sie zuerst in den Gött. Gel. Anz. 1859 S. 2016 ausgesprochen habe) erschüttert hätte. Die Gründe, welche derselben entgegengestellt werden nn werden, wie ich hoffe, im Laufe der Abhandlung ihre Erledigung finden ۱ Hist.- Phil. Classe. XI. H 58 E. CURTIUS, Meere hin abdacht; zwischen beiden aber öffnet sich nach dem Ilissos zu eine erdreiche und einst feuchte Niederung, welche die natürliche Ver- bindung zwischen der felsigen und der landeinwärts gelegenen, ebneren Gegend bildet. Es ist hier ein ähnlicher Gegensatz zweier Stadtgebiete wie in Tegea, wo dieselben durch die symbolischen Figuren des Skephros und Leimon dargestellt sind (Peloponn. I 251); nur ist hier durch die Nähe der See die Mannigfaltigkeit der natürlichen Verhältnisse viel grösser. Solche Gebiete waren zur ' Anlage bedeutender Städte besonders günstig, weil hier die verschiedenen, an die Lage und Bodenbeschaffen- heit sich anschliessenden Richtungen menschlicher Thätigkeit, Ackerbau, Viehzucht, Fischfang, Schiffahrt, Gewerbsfleiss, zusammentreffen und so die Entstehung eines vielseitigen Gemeindelebens vorbereiten. Die atti- schen Höhengruppen sind aber zur Bildung eines landschaftlichen Cen- trums ganz besonders geeignet, weil sie zur Beherrschung der beiden Flussthäler, zwischen denen sie liegen, wie auch der Küstengegend wohl gelegen sind. Indessen waren diese Stadttheile keineswegs von Anfang an ein Ganzes, sondern sie bildeten eine Gruppe von Gauen, welche hier mit ihren Gränzen an einander stiessen, deren jeder sein besonderes Leben und seine eigenen Traditionen hatte. Jede historische Topographie Athens muss also von diesen Elementen der späteren Stadt ausgehen. Einer dieser Gaue war Melite, ein Gau, über dessen Lage bis zuletzt die ab- weichendsten Meinungen aufgestellt worden sind. Leake sprach in der ersten Ausgabe (D. Uebers. S. 181) die Ansicht aus, dass ‘das Thal auf der Südseite der Akropolis fast bis zur Enneakrunos den Haupttheil der Region Melite ausmachte. Seine Gründe waren, wie er selbst zu er- kennen giebt, sehr unsicherer Art. Darum ist er auch später von seiner Ansicht abgegangen und ist 0. Müller gefolgt, der Melite an die Nordseite der Burg setzte. Aber auch diese Ansicht ist, obwohl Ross ihr folgt, ihr ein ganz besonderes Gewicht beilegt (Theseion S. 47) und seine Ansetzung des melitischen Thores darnach für ganz sicher und unabänderlich hält (S. XID, ohne jede haltbare Begründung, denn sie beruht bei Müller ATTISCHE STUDIEN. 59 auf einer unrichtigen Deutung von Plutarch de exilio c. 6 (vgl. Forch- hammer Topogr. S. 82, Sauppe de demis urbanis Athen. p. 23) und dem daraus abgeleiteten falschen Schlusse, dass Melite und Diomeia ne- ben einander gelegen hätten. Forchhammer kam wieder auf die ur- sprüngliche Ansicht von Leake zurück und glaubte dafür, dass das Mu- seion zu Melite gehört habe, mit Kruse (Hellas II, 1, 141) eine Be- stätigung bei Plinius IV, 7, 11 zu finden, wo ein oppidum Miletum erwähnt werde, womit die macedonische Festung auf dem Museion ge- meint zu sein scheine (Topogr. 8. 88). Doch vermag ich nicht zu er- kennen, was aus der dürftigen und verworrenen Namenreihe bei Pli- nius, wo Potamos und Brauron als frühere oppida, dann Rhamnus pagus, locus Marathon, campus Thriasius, oppidum Melite (wie Sillig jetzt ohne sichere handschriftliche Autorität schreibt) et Oropus in confi- _ nio Boeotiae — angeführt werden, über die Identität von Melite und Museion gefolgert werden könne, Der neueste Topograph von Athen, Rangabe, hat daher auch Melite und das melitische Thor wieder an die Nordseite gesetzt (in seinem Xdoıms ’AIyvov Tüv امام بزوة‎ êv weis v£cıs 1861, ebenso wie Ulrichs es in seinem Kärtchen von Athen und den Häfen gethan hat). Bei diesen widersprechenden Ansichten über die Lage eines der wichtigsten Gaue auf dem Stadtgebiete von Athen muss es also für einen Hauptgewinn topographischer Forschung angesehen werden, wenn es ge- lingt der bisherigen Unsicherheit ein Ende zu machen. Hier ist zunächst schon aus den bisher benutzten Stellen der alten Schriftsteller deutlich, dass Melite eine hochgelegene und felsige Gegend gewesen sein müsse. Darin stimmen alle Erwähnungen überein und es ist daher unthunlich mit Ross (Theseion S. 46 A. 137) diese hohe Lage auf die ‘von der Agora nach Norden sich sehr sanft erhebende Fläche beziehen’ zu wollen, Melite muss schroffe Abhänge und tiefe Felsklüfte gehabt haben, welche am äussersten Rande der Stadt gelegen waren. Das Artemishei- ligthum in Melite war dem Platze benachbart, wo die Leichen hingewor- fen wurden (Plut. Them. c. 22) und der öffentliche Scharfrichter sein Geschäft trieb, welcher bekanntlich ausserhalb der Stadtmauer wohnen H* 60 ۱ E. CURTIUS, musste (Pollux IX 10). Wenn man den piräischen Fahrweg heraufwan- derte und in der Nähe der Stadt rechts abbog, so kam man in diese unheimliche Gegend, wie Leontios in Platons Rep. p. 439 E: dvıwv êx Isıgawös 2۵ tÒ Pögsıov teïyos èxtós, aloIevöusvos vexgoùs همه‎ 4 Önulo xsruévovs. Das war das in Bekkers Anecdota p. 219 bezeugte دمو 2م6069‎ ; es waren ohne Zweifel dieselben Felsklüfte (p&oayyss), in wel- che die Leichen des Aristeus und seiner Mitgesandten geworfen wur- den (Thuk. II 67). Dass diese Räume aber bis in die Kaiserzeit hinein denselben Zwecken gedient haben, dafür ist kürzlich in unerwarteter Weise ein ganz neues Zeugniss zum Vorschein gekommen, nämlich in dem Leben des Philosophen Secundus, von welchem Tischendorf ein Stück aus einem ägyptischen Papyrus herausgegeben hat. Den Anfang dieses Bruchstücks liest Sauppe (Philologus XVII S. 152) mit unzweifelhafter Sicherheit: xætéßaæwov sis Heıgark (sie gingen den Weg zum P. hinunter) jv yọ ô tónos èxsivy (d. h. in der Nähe des Wegs) 6 rûv zo4elousvwr. Nun finden wir am Nymphenhügel, wo derselbe westlich von der Sternwarte nach der piräischen Fahrstrasse abfällt, schroffe Felsen von etwa 60 Fuss Höhe und unterhalb derselben eine von schroffem Gesteine umschlossene Niederung; es ist eine von Natur abgelegene Schlucht, ein Felswinkel, welcher eben so sehr von der Stadt wie von allen grösseren Verkehrslinien abgesondert ist. Dies ist ohne allen Zweifel das in den angeführten Stellen bezeichnete Lokal und merkwürdig ist, dass noch in der Türkenzeit derselbe Platz als Richtstätte benutzt worden ist. Auch werden noch heute gefallene Thiere und dergleichen dahin gewor- fen, so dass man die Esquilinae alites diese Abhänge des Nymphenhü- gels mit Vorliebe umkreisen sieht. "Dadurch ist zugleich die unzweifelhafte Thatsache gewonnen, dass der Demos Melite den sogenannten Nymphenhügel einnahm. Dann wird es vielleicht auch gelingen die attische Lokalsage vom Melitos oder Meletos genauer erklären und dieselbe mit bestimmten Räumlichkeiten und alten Gebräuchen in Verbindung setzen zu können. Denn dass diese Sage mit dem Stadtquartiere Melite in naher Beziehung stehe, hat Forchhammer (Topographie von Athen S. 70) gewiss mit vollem ATTISCHE STUDIEN. 61 Rechte angenommen, und wenn wir nun jene steilen Felshänge in das Auge fassen, welche nachweislich zu Melite gehörten, welche ihrer na- türlichen Beschaffenheit nach mehr als alle anderen benachbarten Oert- lichkeiten dazu gemacht waren, Legenden von Felsstürzen zu veranlassen, und welche auch zu gewaltsamer Tödtung benutzt worden sind: so wer- den wir wohl nicht anstehen, hier auch den Platz anzusetzen, wo der unglückliche Liebhaber sich durch einen Felssturz den Tod gegeben ha- ben soll, obgleich Suidas (u. d. W. M&Anzos) in seiner Erzählung der Liebesgeschichte dafür die bekannteren Abhänge der Akropolis nennt. Hieher werden also wohl auch die Sühnopfer gebracht worden sein, die nach altem Herkommen für das Heil der Gemeinde sterben mussten, wie die Thargelienopfer, und wir können annehmen, dass die Felswände von Melite in derselben Weise benutzt wurden, wie das Typaion bei Olympia, die Hyampeia bei Delphi, der Keadas bei Sparta, das Kurion in Cypern, der leukatische Fels u. s.w. Und wie man in Leukas (nach Strabon 452) den herabzustürzenden Opfern Federn und Vögel anband, um die Möglichkeit der Lebensrettung zu erhöhen, so müssen auch in Me- lite ähnliche Sühnopfergebräuche bestanden haben, denn Suidas sagt, dass der von später Reue ergriffene Geliebte des Meletos mit Vögeln unter dem Arme (dovıdas dvaießwr zei reis dyxdkcıs زواع 3غ‎ sich hinuntergestürzt habe. Nur wird dies hier in der Weise motivirt, dass Meletos die Vögel als letzte Liebesgabe seinem Geliebten dargebracht habe!). Es wurden in Melite auch die Todesstrafen ursprünglich gewiss so vollzogen, dass sie den Charakter von Gottesurtheilen trugen (K. Fr. Hermann Strafrecht des griech. Alt. S. 13). Später wurde die Todesart, zu welcher das Lokal seiner Eigenthümlichkeit nach benutzt worden war, aufgegeben; aber der Ort blieb, wie wir gesehen haben, bis in die späteste Zeit, die Richt- stätte der Athener. 1) Ueber die damit zusammenhängenden Sagen von Verwandlung der Herabge- stürzten in Vögel siehe Mercklin ‘Talossage’ S. 35, welcher die alten Sagen von Felssprüngen und die verwandten Opfergebräuche mit umfassender Ge- lehrsamkeit behandelt hat. Vgl. Th. Kock Alkäos und Sappho S. 63. 62 E. CURTIUS, Da Melite vorzugsweise ein hohes und felsiges Terrain bezeichnete und sich vom Nymphenhügel nach der nördlichen Burgseite hingestreckt haben muss, wo es mit dem Gaue Kollytos zusammenstiess, so ist es an sich wahrscheinlich, dass die von den Felshöhen scharf gesonderte Nie- derung, welche westlich unter dem Nymphenhügel nach der piräischen Strasse und darüber hinaus sich ausbreitet, einem anderen Gaue ange- hörte, und zwar dem Gaue Kaoıddaı, wenn wir nämlich die Ueberliefe- rungen der Alten von dem õşvyu«æ èv Ksiıxððv مسر‎ (Bekker Anecd. p. 219, 8) auf dieselbe Kluft beziehen, welche sich unter den Felswän- den von Melite finde. Man könnte freilich bei dieser Erwähnung auch an jene Kluft denken, welche einst zu gleichem Zwecke benutzt, dann - aber zugeschüttet und mit dem Heilisthume der Göttermutter überbaut worden sein soll (Schol. Aristoph. Plutos V. 431), wie dies von Sauppe de demis urbanis Ath. p. 18 geschehen ist. Indessen scheint es mir doch wahrscheinlicher zu sein, dass an jener Stelle nicht das verschüttete und vergessene Felsloch unter dem Metroon, sondern das bekanntere und in historischer Zeit als Richtstätte benutzte Barathron gemeint sei. So urtheilen auch Meier in der Allg. Litt. Ztg. 1846 S. 109 und Osann zu Stuarts Alt. v. Athen. II S. 286. Haben wir nun für Melite und das Barathron einen festen Platz ge- funden, so ist dadurch auch das Haus des Themistokles bestimmt, und da man von jener Höhe die ganze Hafengegend und die piräische Halbinsel überschaut, so ist es wohl keine leere Einbildung, wenn man an- nimmt, dass der grosse Staatsmann durch die eigenthümliche Lage seines elterlichen Hauses und den freien Blick auf die See von Jugend an darauf hingeleitet worden sei, die Beziehung Athens zum Peiraieus zu erkennen und die richtigen Wege ausfindig zu machen, um seine Vater- stadt zu einer Grossstadt zu erheben. Darum hat er auch auf jenen Felsklippen der den ‘besten Rath ersinnenden’ Artemis das Heiligthum ge- gründet, eine Stiftung, welche ihm als Zeichen des Hochmuths von seinen Mitbürgern so übel ausgelegt wurde !). 1) Aristobule war übrigens kein von Themistokles ersonnener Name der Arte- ATTISCHE STUDIEN. 63 Um die Zeit, als die Stadt sich mehr und mehr in die nördliche Niederung zog, verödeten die felsigen Stadtquartiere und wurden meist von ärmeren Leuten und Inquilinen bewohnt. So auch Melite, wenig- stens in seinen abgelegneren Theilen (denn in der Nähe des Marktes lagen auch vornehmere und bessere Häuser). Phokions Haus in Melite war klein und dürftig (Plut. Phok. 18), und wenn das Haus, in dem die Tra- göden ihre Proben hielten, wirklich in Melite war (Hesych. MeArréww olxos, vielleicht die Lesche der Demoten), so hatte man doch diesen Platz ohne Zweifel der grössern Abgeschiedenheit wegen gewählt 1). Auf das Zusammenwohnen vop Bürgern und Schutzverwandten bezieht sich auch die oben erwähnte Meletossage. Meletos, heisst es, liebte einen jungen Eupatriden, dessen stolzes Herz er durch jegliche Art von Dienstbarkeit zu rühren suchte. Pausanias (I. 30, 1) sagt geradezu, dass der Altar des Anteros, welcher als Denkmal seiner unglücklichen Liebe in Athen ge- zeigt wurde, eine Stiftung der attischen Metöken sei, und er weicht nur darin ab, dass er — gewiss weniger genau — Meletos (oder Meles, wie er ihn nennt) zum attischen Bürger und den spröden Knaben Timagoras zum Metöken macht. Jedenfalls ist der Altar der Gegenliebe als ein Denkmal anzusehen, welches vor einer engherzigen Auffassung jener Stan- desunterschiede warnen sollte. So viel über Melite, einen der ansehnlichsten und am häufigsten angeführten Gaue unter den vielen, welche auf dem späteren Stadt- gebiete von Athen zusammenstiessen, den einzigen, welcher auch in bildlicher Personification auf einem alten Kunstwerke erhalten ist, und zwar in Gestalt einer Ortsnymphe, welche bei der Geschichte der Lan- mis, sondern ein alter Cultusname, welchem Th. nur eine besondere Deutung gab. Höchst merkwürdig ist, dass uns auch in Rhodos eine Aristobule begeg- net und dass auch dort in ihrer unmittelbaren Nähe (dvuxgvg toð ’Agıoroßov- Ams &dovs) die Hinrichtungen stattfanden. Porphyrius de abst. 11 54. Mercklin 2: & O 29. 1) Nahe unter der Sternwarte (wo Professor Julius Schmidt der mathema- - tisch-physikalischen Wissenschaft einen neuen Sitz auf klassischem Boden ge- gründet hat) ist eine halbkreisförmige , theaterähnliche Felsgründung, welche für ein kleineres Publikum wohl geeignet war. 64 . E. CURTIUS, desheroen, namentlich des Aias, betheiligt ist (vgl. O. Jahn über die Kodrosschale it den Archäol. Aufsätzen S. 189). Die Zahl der alten Gaue ist ohne Zweifel auch dadurch angewach- sen,d ass, nachdem sich einmal eine dichtere Bevölkerung in diesem gün- stigen Terrain zusammengedrängt hatte, die grösseren Gaue getheilt und einzelne Abtheilungen derselben als besondere Gemeinden eingerichtet wurden. So ist vielleicht die Gemeinde Koile entstanden, welche Melite benachbart war und, wie sich aus dem Namen schliessen lässt, eine der Niederungen bezeichnet, welche sich vom Nymphenhügel nach dem Ilis- sosbette südwärts hinabziehn. Die Kimonischen Gräber waren in Koile und zugleich beim melitischen Thore. Wenn aber aus der Lage dieser Gräber weiter geschlossen worden ist, dass auch der Gau Lakiadai, in welchem das Geschlecht-Kimons ansässig war, ursprünglich an das Stadt- gebiet Athens hinangereicht habe, weil es nicht wahrscheinlich sei, dass die Gräber des Geschlechts ausserhalb ihres heimathlichen Gaues gelegen hätten (so mit Krüger auch Sauppe Acta Soc. Graecae II ۰ 432), so wage ich nicht, dieser Combination beizutreten, weil, nachdem die Stadt Mit- telpunkt der Landschaft geworden war, der Ehre wegen, welche ein Grab am Stadtthore hatte (vgl. m. Abh. zur Gesch. des Wegebaus S. 61, Abh. d. Berl. Akad. 1855 S. 269), die Bestattung im eigenen Gaue auf- gegeben werden konnte. Wir kennen auch keinen älteren dort Bestat- teten, als Kimon Koalemos (Herod. 6, 103). Ueber die Gränzen der verschiedenen Gaue gab es schriftliche Ur- kunden, welche die amtlichen Bestimmungen enthielten, Das waren die őgıguo tis nöAsws (Vergl. Casaubonus zu Athenäus ۰ 540). Sie werden von den genaueren Kennern der Alterthümer Athens, wie Philochoros, angeführt (Schol. Arist. Vögel 997), aber eine sichere Kenntniss der Be- zirke hat sich frühzeitig verloren; man wusste wohl, wo Melite und Kol- lytos gelegen waren, ohne doch die Gränzlinien ziehen zu können (Stra- bon 65). Also müssen auch wir uns begnügen im Allgemeinen nach dem Terrain und den Himmelsgegenden die alten Gaue zu gruppiren 1). 1) Es hat sich eine beträchtliche Zahl alter Gränzsteine in Athen erhalten, wel- ATTISCHE STUDIEN. 65 Im Gebiete der Felshügel ‘gränzte an Melite ausser Koile auch Kydathenaion, welches ohne Zweifel südlich von der Burg lag. Dage- gen stiess Melite auf der anderen Seite an Kollytos, das in der Mitte der späteren Stadt lag, im belebtesten’ Theile derselben, Es wurde theil- weise als Stadtmarkt benutzt; es muss also in’einer bequemen und off- nen Niederung gelegen haben, denn bei dem Ausdruck orevwnög ist nicht mit Forchhammer Top. S. 81 an Schlucht oder Engpass zu denken, sondern an eine Strasse, welche nach Art eines heutigen Bazars enggebaut war, wo Handel und Wandel sich zusammendrängte (orevanös us و‎ Kolvr- tòs orm xahoúusvos èv قم‎ usdendı® ig nósws, dyopäs yore متم‎ vos Himerios bei Photios Bibl. Cod. 243 p: 375 b Bekk. Vgl. Sauppe de demis urb. p. 15). Mit dieser Lage von Kollytos stimmt es sehr wohl, dass es an Diomeia gränzte, denn dieser Gau zog sich an den Fuss des . Lykabettos hinan. Beide Gaue stiessen also in der Gegend zusammen, wo aus der Niederung der beckenförmigen Einsenkung sich nordöstlich von der Burg die Wurzeln des Lykabettos allmählich erheben, Ande- rerseits stiess an Melite der Gau der Kerameer, der یی نی ین‎ Er er- streckte sich von Nordwesten her unter‘ dem Hügel des The ۱ und a وي‎ gegen den Fu der یت‎ tt hin, ein hohl 1 gèl gener Be- che sich auf private und öffentliche Grundstücke beziehen. Es sind sämtlich gleichartige viereckige Steinplatten, unterhalb, soweit sie im Boden zu stecken bestimmt waren, nur roh behauen, oben geglättet. Aber sie sind meist ver- stümmelt und geben keinen 'topographischen Aufschluss, wenn man: nicht kühn genug ist, mit Herrn Pittakis verschiedene Steine mit 7 0۳02۲ — ögog Koivrood zu lesen (E. A. n. 33191. Auch ögog dyog&s Melırov bei Ran- gabé n. 891 ist ganz unsicher. Dann ist bei den meisten dieser Steine auch der ursprüngliche Standort unbekannt. Eine merkwürdige Thatsache ist, dass ein _ ganzes Nest von Gränzsteinen an einer Stelle gefunden worden ist, bei der Ecke der ödös oradiov und ödög Movowv, so dass man fast auf den Gedanken kommt, hier, die Werkstätte eines alten Steinmetzen anzusetzen. Hier ist. auch die Inschrift, ögos ‚Movowv xýnov gefunden E. A. n. 3660, die jetzt in der Sammlung der archäol. Ges. in Athen ist. Aus derselben Gegend stammt auch die merkwürdige Inschrift mit den Namen der bei Setzung des Gränz- > steines anwesenden Zeugen (3322). Hist.- Phil. Classe. XI. I 66 E. CURTIUS, zirk, iwn welchem. noch heute eine zur Töpferarbeit geeignete, Erde ge- graben wird,. wie die Töpferwerkstätte unweit der. sogenannten Tephra, des Aschenhügels östlich vom Dipylon, bezeugt. Ausser diesen Bezirken,: welche als alte Gaugenossenschaften be- zeugt sind, kommen andere Lokalitäten vor, deren Bezeichnungen eben- falls in eine Zeit zurückweisen, welche dem städtischen Anbaue voran- ging, wie Eretria an der Nordseite der Burg und Limnai, ‘die einst sumpfige Niederung an der Südseite; aber diese Bezirke haben niemals besondere Gaue gebildet.. Zweifelhaft ist dagegen, wie es sich mit dem in der Stadt erwähnten Kolonos verhalte.. Man muss darunter, wie es der Name andeutet, an eine felsige Gegend gedacht haben, weil Manche denselben irriger Weise über die Höhen ausdehnten, welche den Haupt- bestandtheil von Melite ausmachten (Schol. zu den Vögeln V. 997(. Wir ع‎ rien nur soviel darüber mit: Sicherheit bestimmen, dass ıe Hi )berhalb des Kerameikos mit dem Namen bezeichnet wurde. Diese Mime Gruppe: bewohnter Plätze bestand, ehe eine Stadt da war. Wir dürfen sie aber darum nicht ausser, Zusammenhang unter einander denken; denn derselbe Organisationstrieb, welchem die einzelnen Gaue als Gemeinden ihre Entstehung verdankten, führte auch die ver- schiedenen Gaue zusammen, und derjenige Zustand, welcher sich in sol- chen Gegenden, in welchen eine städtische Concentration niemals zu Stande سم بنیز‎ ist, ununterbrochen erhalten hat, wird auch in Attika 1 sprü he ee sein. Wir müssen uns also die auf dem Fa وس‎ = g Gaue in einem gemeinsamen Ver- bande vereinigt denken, einem sbornue Jjuwr, wie dies aller Orten die erste Stufe landschaftlicher Einigung war. Je lockerer dieselbe in bür- gerlicher Beziehung war, um so mehr beruhte sie auf religiösen Grund- lagen, auf der Gemeinsamkeit gewisser. Gottesdienste. Wir finden auf dem Boden Athens verschiedene Culte, welche in das früheste Alterthum hinaufreichen; die ländlichen Culte der Musen und Nymphen im Ilissosthale und auf den Berghöhen; wir finden He- roenculte, wie namentlich den Dienst des Herakles in verschiedenen Gauen, aber beide Arten von Culten haben keine volkeinigende Bedeu- ATTISCHE STUDIEN. 67 tung ' in grösserem Masstabe gewonnen. Vielmehr ist es nach überein- stimmender Ueberlieferung kein anderer als der Dienst des’ Zeus, wel- cher die Nachbargaue zu einem ovomu« vereinigte und so die Staatsbil- dung vorbereitete. Bei allen übrigen Gottesdiensten finden wir Spuren eines fremden Ursprungs oder wenigstens einer allmähligen Ausbreitung, welche nicht ohne Widerspruch erfolgt. Der Zeusdienst allein ist das ursprüngliche und allgemeine Bekenntniss, der Mittelpunkt, welchem sich die jüngeren Culte anschliessen, die älteste allen Geschlechtern und Stän- den gemeinsame Landesreligion. In ihr fühlten sich daher die Bewoh- ner der zusammenliegenden Gaue zuerst als ein Ganzes, und so ist Zeus aus dem Hüter des Heerdes, dem Patrone von Hauswesen und Familie der Stifter weiterer Gemeinschaften geworden, ein volkeinigender Bun- desgott, wie wir ihn seit den ältesten Zeiten als 6۵02۵30۵ Öueyögıos, öuögıog bei den Hellenen verehrt finden. Der Zweck, zur gemeinsamen Zeusfeier passende und würdige Räume herzustellen, muss es also auch gewesen sein, welcher die ersten Bauanlagen in Attika hervorgerufen hat, Diese Anlagen müssen aber in den Gegenden gesucht werden, wel- che zuerst eine dichtere Bevölkerung hatten 1). © Fassen wir nun die beiden Haupttheile des Bodens von Athen ins Auge, so unterliegt es: keinem Zweifel, welcher zuerst der Platz einer engeren Zusammensiedelung gewesen sei. Nirgends ist man mit dem Ackerboden sparsamer umgegangen als in Attika, und wie man sich scheute, zu Grabplätzen die yñ &oy&oıuos zu verbrauchen (siehe ‘Geschichte des Wegebaus’ S. 53); so auch zu Häusern und Strassen. Ausserdem waren die freien, sonnigen Höhen zum Wohnen gesünder als die feuchteren Nie- derungen. Auf den südlichen und südwestlichen Abhängen der Felshöhen hatte man nicht nur den nahen Anblick der See, sondern auch den erquickenden Anhauch der Seeluft, die novus يدوه‎ welche im Winter Wärme, im Sommer Kühlung bringt, während man im Rücken durch die überragenden Höhen vor dem rauhen Boreas, der von den böotischen 1) Ueber die E dua» vgl. W. Vischer über Staaten und Bünde S. 5 Zeus in Athen: Welcker Gr. Götterlehre I S. 180. 1 68 vE CURTIUS, Gränzgebirgen herunterstürmt, geschützt war.. Die Skizze auf Tafel II zeigt anschaulicher, als die früheren Karten, das südwestliche Bergter- rain von Athen, die Rückwand vom Philopappos bis zur Sternwarte, so wie die von ihr ausgehenden Abhänge, und zwar einerseits die höheren, schrofferen und längeren Ausläufer des Philopappos, andererseits die sanf- teren und kürzeren des Sternwartenhügels. Zwischen ihnen senken sich die geschützten Abhänge und Thäler nach der Seeseite hinunter; da konnten die Menschen wie im Schoosse ihrer Felshöhen wohnen. , Hier ‘ist ein ganz anderes Klima als in dem nördlichen Becken zwischen Akro- polis und Lykabettos, und ich glaube, dass Niemand diesen Unterschied verkennt, wenn er am Tage einer heftigeren Tramontana aus dem jetzi- gen Athen über den Kamm der Höhen die südwestliche Abdachung der- selben hinuntergeht. Hier haben sich die attischen Pelasger zuerst in dichteren Gruppen angesiedelt und darum tragen sie ihren aus ältester Ueberlieferung stam- menden Namen der Kranaer, der felsbewohnenden Pelasger. Darum ist der autochthone König Kranaos, dessen Name seiner Bedeutung nach dem tegeatischen Skephros (oxepgös scaber) entspricht, der älteste Epo- nymos der attischen Gemeinde; Kranaos und Pedias nannte man das älteste Menschenpaar in Attika (Apollod. III. 14, 5) und die Stadt selbst eine 002 0:0: 7624 d. i. rowyeie) oder Koaveei (Arist. Ach. 75. Lysistr. 485). Von diesen Ansiedelungen der Kranaer, den ersten Anfängen ei- ner Stadt Athen, haben sich nun noch bis heute die ausgedehntesten Ueberreste erhalten; ja, es liegen uns aus keiner der späteren Epochen so klar und zusammenhängend die alten Wohnplätze mit allen dazu ge- hörigen Einrichtungen vor Augen, weil dieselben im Felsboden angelegt und von späteren Ansiedelungen niemals überbaut worden sind. Sie kön- nen nur mit dem Felsen selbst zerstört werden und das geschieht: aller- . dings- jetzt durch die Sprengungen, welche namentlich die Abhänge hin- ter der sogenannten Pnyx schnell und gründlich zerstören, um Baumate- rial für das neue Athen zu gewinnen. - „ Diese Spuren des Alterthums, welche auf Alle, die ein Verständniss dafür mitbringen, den .ergreifendsten Eindruck machen, weil man hier ATTISCHE STUDIEN. 69 in voller Einsamkeit und durch keinerlei moderne Gegenstände verwirrt, die. Werkthätigkeit der ältesten Stadtgründer vor Augen hat, sind natür- ‚lich nicht unbeachtet geblieben (vgl. Dodwell Classical tour through Greece I, 394), aber doch noch immer nicht so, wie sie es verdienen, gewürdigt. Sie. sind sogar so sehr verkannt und missverstanden worden, dass man ihren Ursprung in die Zeit des archidamischen Krieges gesetzt hat. Wie ist es aber denkbar, dass flüchtige Familien, welche für einige Sommer- monate innerhalb der Mauern Schutz suchten, Zeit und Lust gehabt hät- ten, sich also, wie hier die Spuren vorliegen, in den Felsboden Woh- nungen, Strassen, Altäre, Gräber gg ‚eine mühselige Arbeit, welche die zäheste Ausdauer verlangt! Das sind wahrlich keine provisori- schen Wohnungen, sondern Wohnungen für die Ewigkeit gegründet, von einem Geschlechte, das sich mit seinem Boden ganz verwachsen fühlte und sich denselben durch einen bewunderungswürdigen Fleiss zu seinem Eigenthum gemacht hat. Jene flüchtigen Athener mögen hier zu einer Zeit, da diese Felswohnungen meist verlassen waren, in denselben Unter- kommen gefunden haben; ihr Ursprung gehört der ältesten Vorzeit Athens an und nur hier kann man sich von den توس‎ und der Stadt Kranaa einen Begriff machen. In Beschreibung und Zeichnung ist es Dit; eine ی‎ Vor- stellung von diesem ältesten Athen zu geben. Die genaueste Arbeit dar- über ist bis jetzt die von Emile Burnouf, der in den Archives des mis- sions scientifiques et littéraires Band V. eine Aufnahme des ganzen Fels- terrains im Massstabe von gog gegeben und in der dazu gehörigen No- tice pour le plan d’Athenes antiques erläutert hat. Wenn man beim An- blick der Karte sich vergegenwärtigt, dass jeder der zahllosen Striche eine sauber geglättete Felswand, jedes Viereck eine aufs Sorgfältigste geebnete Felsfläche ist, so kann man sich von dem سيت موس‎ hiet: vor- liegt, eine Sensing ع‎ A Die künstlich flächen sind rechtwi icht اه‎ im Rücken 1) Ein Theil der alten Felsenstadt ist von den Architekten Herrn Tuckermann und Hauser aufgenommen worden und wird zur Veröffentlichung vorbereitet. 70 EıQURTIUS; derselben steht die Masse des Felsgesteins senkrecht an, während sie rechts und links durch dünne Felswände, die man im Gesteine stehen liess, von einander getrennt sind. An einzelnen Wänden ist noch der Stuck, mit dem sie überzogen waren, stellenweise erhalten. Burnouf hat mit Ein- schluss des Areopags im Ganzen 800 solcher viereckiger Felsräume ge- zählt. 'Thüren in den Querwänden, welche aus einem der engen Räume in. den andern führten, haben sich nirgends gefunden. Es hat gewiss Wohnungen gegeben, welche aus einem viereckigen Felsraume: bestanden. Bei vielen sieht man aber, dass verschiedene Räume eine zusammenge- hörige Gruppe bildeten, zu denen es einen gemeinsamen Eingang gab. Da aber von den Häusern nichts erhalten ist, als was im Felsen ausge- hauen war, so. sind die baulichen Vorkehrungen, welche an der offenen Seite der Felskammern angebracht ‚waren, um dieselben nach vorne ab- zuschliessen und: zugleich mit der Strasse in Verbindung zu setzen, spur- los. verschwunden und es lässt sich nicht nachweisen, wie man mit Bruch- steinen, Lehmplinthen und Holz den Bau dort vervollständigte, wo das Felsgestein ‚nicht, ausreichte. = Man erkennt aber doch an den Eingangs- seiten die Ebnung des Bodens, zuweilen auch Felsstufen, welche zu dem Eingange hinführten. -ro | Auch.idie; kleinsten Wohnräume konnten nicht anders hergestellt werden, als dass zum Zwecke ihrer, Anlage ein grösserer Theil des Bo- dens geebnet wurde, 'auf welchem die Wohnungen neben einander her- gestellt wurden. ‚Ale ال‎ hier ist eine gemeinsame Thätigkeit inner- halb einer; G szusetzen.. < Wir unterscheiden aber sehr deut- 5 solche. و یس‎ von a! Wohnungen, welche nach einem grösseren 42 lane, angelegt sind, von anderen, wo sie planlos neben einander liegen. e letzterer Art sind besonders die Felsbearbeitungen auf dem Areopag. Hier ist keine durchgreifende Ordnung wahrzunehmen. Dagegen finden wir namentlich auf dem südlichen Abhange der sogenännten Pnyx und | am den Westabhängen des Hügels, der vom Museion gegen den 08 vorläuft, regelmässige Anordnung der Wohnungen, welche gerade Strassen- linien bilden. In diesen Theilen finden wir. auch am deutlichsten die Spuren alles dessen vereinigt, was zu den Einrichtungen der alten Felsen- ATTISCHE STUDIEN. 71 stadt gehörte. Wir finden verschiedene Terrassen über einander, Vorplätze vor den Wohnräumen, Felstreppen, die von einer Terrasse zur anderen führ= ten, Kanäle, welche das Regenwasser in die Schluchten ableiten,Cisternen; Altarplätze, Gräber. Das Zusammenliegen der Gräber und Wohnungen ist für das Alter dieser Niederlassungen ein besonders wichtiger Beweis. Denn wir wissen ja, dass bei den Hellenen die Todten ursprünglich im eigenen Hause begraben wurden und dass die strenge Aussonderung der Gräber aus dem inneren Stadtraume eine spätere, polizeilichen Rücksichten entsprun- gene, Massregel war (Vgl. Wegebau 62 f.). Sämtliche Gräber der Felsen- stadt (111 nach Burnoufs Zählung) sind schmale, rechtwinklicht im Felsen ausgehauene Vertiefungen, bei denen keine bestimmte Orientirung nach- gewiesen werden kann. Gräber und Wohnungen liegen überall neben einander; hie und da auch Gruppen von zwei oder mehreren Gräbern zwischen den Wohnräumen, und von einem geebneten Raume umgeben, der als ein sacrarium der verstorbenen Familienglieder gedient zu haben scheint. Wir müssen also das, was Ross sagt (Theseion S. IX): ‘die westlichen Abhänge des Museion und der Pnyx — enthalten viele theils schon geöffnete, theils noch uneröffnete Gräber und Spuren von Grab- mälern, aber keine Spuren von Wohnungen und Strassen’ auf das Ent- schiedenste zurückweisen. Manche von diesen Gräbern sind in neuerer Zeit auf Veranstaltung der archäologischen Gesellschaft in’ Athen unter Aufsicht des Herrn Dr. Pervanoglu geöffnet worden, ohne dass bedeu- tende Funde zum Vorscheine gekommen wären. Sie sind in späterer Zeit ohne Zweifel wieder zu Bestattungen benutzt, wie ja auch dieselben Sarkophage so häufig die deutlichen Spuren verschiedener Benutzung zeigen. Die Cisternen, deren etwa 60 nachgewiesen werden können, sind Felsaushöhlungen, welche die Gestalt bauchiger Amphoren haben. Um’ die Mündung pflegt eine ebene Fläche im Felsen ausgetieft zu sein, welche wohl zum Auflegen von Decksteinen diente. Kanäle, welche das Was- ser von oben her zuleiteten, finden sich sehr selten. Es mögen auch manche (dieser unterirdischen Behälter als Tutis- oder Kellerräume (01004) benutzt worden sein 1). 1) Pollux 3814 49 erwähnt unter den wesentlichen Bestandtheilen einer städtischen 72 E: CURTIUS, Ferner finden sich auch solche Felsbearbietungen, welche offenbar nicht zu rein privaten Zwecken dienten. Das sind Terrassen mit viereckigen Stein- würfeln, die aus der Rückwand des Gesteins ausgehauen sind und ohne Zweifel Altäre waren, Terrassen von grösserer Ausdehnung, im Rücken und‘ an beiden Seiten durch Felswände begränzt, welche nur zu grösse- ren Versammlungen gedient haben können. Ein solcher alterthümlicher Versammlungsraum ist besonders deutlich am westlichen Abhange des Museion oberhalb der Schlucht, ein Raum, der schon aus der Ferne vom gegenüberliegenden Rande der sogenannten Pnyx sehr in’s Auge fällt. Es ist eine Felsnische von 110 Schritt Breite. Den Hintergrund bildet eine senkrechte Felswand, deren unregelmässiger Rand oben, wie es scheint, durch eingelegte Steine ausgeglichen war. In der Mitte dersel- ben ist eine kleine viereckige Vertiefung; links davon zwei, 5 bis 6 Fuss hohe, flache, schmale Nischen, wie zur Aufnahme von Reliefs bestimmt. Die Seitenwände sind im Felsen rechtwinklicht ausgehauen und an der vorderen Seite zieht sich ein beärbeiteter Felsrand hin, welcher gleich- sam die Schwelle oder die äussere Begränzung dieses ausgezeichneten Raums bildete. Was endlich die Verkehrseinrichtungen der alten Felsenstadt betrifft, so sind ausser den schmalen Perrons, die sich an den Wohnräumen ent- lang ziehn, und den Steintreppen, die zu den Häusern, Cisternen und Terrassen führen, auch eigentliche Strassenanlagen nachzuweisen. Am denslichsten i in der eben erwähnten tiefen Schlucht, die sich von der Ein- lung zwischen Museion und ‘Pnyx’, wo die Kapelle des h. Deme trios liegt, nach dem Hissos hinabzieht. Sie ist in gerader Linie auf den Eingang der Akropolis orientirt. Sie war gleichsam die Hauptader desî Verkehrs; denn an den zu beiden Seiten . ansteigenden Felslehnen ۱ Niederlassung die 621006 و‎ yoser« und Adxxoı, Columella 1,6 die Keller pu- ~ teorum in modum, quos appellant siros; Varro I, 37 granaria sub terris, quas ER 684 Cesgovs. Die Alten bezeichnen Bb Einrichtung als eine nicht itali- T sche, auch n nicht eigentlich griechische, sòndern in Asien einheimische; siros vocab barbari (Curt. VI, 17); daher man’ auch wohl nicht ‘ohne Grund تب ی سس‎ Wurzel herzuleiten ‚gesucht hat... - ATTISCHE STUDIEN. 73 breiten sich die bedeutendsten und zusammenhängendsten Bauanlagen aus. In der Mitte der:Schlucht zieht sich ein alter Fahrweg hin mit tiefen Rad- gleisen; zwischen denselben ist der Felsboden: gerillt,. um Pferden und Maulthieren das Auftreten zu erleichtern, und an den Seiten laufen recht- winklicht ausgeschniitene Kanäle hin, welche: das von beiden: Abhängen herabgeleitete Regenwasser nach dem Hissosbette fortführten. So viel zur Charakteristik der Theile des attischen Bodens, welche‘ wir als diejenigen ansehen dürfen, wo im- Gegensatze zu der ländlichen Bewohnung der Niederungen zuerst eine gedrängtere Ansiedelung: statt- gefunden hat. Wenn nun die Verschmelzung der- verschiedenen Ansie- delungen zu einem Gemeinwesen hier, wie in.allen anderen Städten Grie- chenlands, durch gemeinsame Gottesdienste, herbeigeführt worden ist, so muss es in Athen uralte Altäre des Landesgottes gegeben haben, und wir können voraussetzen, dass die würdige Herstellung solcher ‚Zeusaltäre nebst einer zur Vereinigung ‚der Umwohner geeigneten Terrasse zu den ` ersten Aufgaben gehört habe, welche eine gemeinsame Bauthätigkeit in Anspruch genommen haben. Nun kennen wir zwei alte Cultusstätten des Zeus, beide in der Ge- gend gelegen, welche die natürliche Vermittelung zwischen den verschie- denen Bevölkerungsgruppen des attischen Bodens bildet, die eine als Gründung des Deukalion, der zum Kranaos gekommen sein- und -ober- halb der Kallirrhoe den Dienst des rettenden Zeus gestiftet, haben: soll, einen Dienst, welcher ‚sich an den Erdschlund anknüpfte, in den die letz- ten Wellen der grossen Fluth sich verlaufen haben sollten. (Paus. I, 18. Apollod. 111, 14, 5)... Dann findet sich ein zweiter Platz, der alle Spu- ren ältester Einrichtung an sich trägt und nach inschriftlichen Zeugnissen dem ‘höchsten Zeus’ gewidmet, war; ein Platz, dessen Gründung recht deutlich aus dem Bedürfnisse gemeinsamer Festlichkeiten hervorgegan-' gen ist. Denn er findet sich gerade in der Mitte jenes Höhenzuges, wel- cher sich vom Museiongipfel nach dem Nymphenhügel hin erstreckt, und zwar auf dem Theile desselben, welcher am Meisten Fläche hat und Es beiden Seiten, von Norden wie von Süden her, am leichtesten zu ersteigen ist, hoch und feierlich gelegen, so dass man von oben mit freiem Hist. - Phil. Classe. K 74 E. CURTIUS, Blicke die Küstenniederung eben so wohl wie die ganze Landschaft bis zum Parnes hin überschaut, und doch bequem und zugänglich, so dass kein zweiter Ort zu finden ist, welcher in gleicher Weise geschaffen war, die Felsenstädter und die Landleute, Küstenland und Binnenland zu vereinigen. Wer aus der südlichen Felsenstadt herüberkommt, kann nicht zwei- feln, dass die Werke, welche eiserner Menschenfleiss hier ausgeführt hat, denselben Charakter tragen und derselben Kulturepöche angehören, wie jene Felswohnungen der Kranaer: nur sind die Felsarbeiten hier von solchem Umfange und so grossartiger Anlage, dass sie unverkennbar zu Räumen gehörten, welche für gemeinsame Handlungen feierlichster Art bestimmt waren. Es sind zwei Räume über einander, zwei Felsterras- sen (siehe Tafel I), und die erste Arbeit, welche zu ihrer Einrichtung unternommen werden musste, bestand darin, das Felsgebirge, das gegen Norden schon von Natur steiler abfällt, an dieser Seite so zu bearbeiten, dass es eine senkrechte Rückwand (@roroun, 00 dnorouddss) bildete. Solche Rückwände sind auch bei kleineren Versammlungsräumen in der Felsen- stadt vorhanden (S. 72). Es sind schlichte, kunstlose Werke, welche in- dessen eine vollendete Uebung in der Steinarbeit bezeugen. Sie geben dem durch sie begränzten Raume den Charakter einer ernsten und un- verwüstlichen Würde; es sind Arbeiten, welche in kleinem Massstabe an jene grossartigen Felsarbeiten erinnern, wie wir sie im Morgenlande fin- den, auch bei uralten Zeusheiligthümern und zwar bei solchen Völkern, mit denen die Hellenen in verwandtschaftlichem Zusammenhange stehen. as Bag ist: non am Rande Mediens war ‘ein pêr Mós, und das, was die Alten und Neueren am Meisten daran bewundert haben, das ist die im- posante Felswand, welche sich im Rücken des Heilisthums erhebt: das sind die von Ktesias bei Diodor 1], 13 auf 17 Stadien geschätzten aé- rece dnoroucdes. Wenn von der Höhe der geglätteten Felsen die Würde des Platzes abhängt, so erklärt sich auch, warum man durch aufgesetzte Felsblöcke die natürliche Höhe der Felsen zu ergänzen und die Lücken des ‚Gesteins auszugleichen suchte, wie dies bei der oben erwähnten’ grossen Felsnische am’ Museion und bei der Rückwand der unteren Ter- rasse auf der sogenannten Pnyx geschehen ist. JOE Jaf gero ATTISCHE STUDIEN. 75 Nach Herrichtung der Rückwand bestand die zweite Aufgabe in der Ebenung , des, Bodens, ‘welcher sich unterhalb der Felswand ausbreitet, um denselben zu einem Versammlungsplatze geeignet zu machen. Man sieht im Gesteine noch heute die deutlichen Spuren von Hammer und Meissel, mit denen diese Arbeit ausgeführt worden ist. Bei der Abar- beitung des Bodens hat man aber im Gesteine einzelne Blöcke: stehen lassen, viereckige Felswürfel, welche entweder mit der Rückwand zusam- menhangen oder nach allen Seiten frei dastehen. Diese regelmässig ge- arbeiteten Steinwürfel gehören also zu der ursprünglichen Anlage und treten uns als diejenigen Theile derselben entgegen, welche als 220000 der ganzen Raumeinrichtung anzusehen sind. Die beiden auf Tafel I. gezeichneten Terrassen, welche eine über der anderen auf derselben Höhe liegen, sind durchaus gleichartige An- lagen, wie dies schon mehrfach anerkannt worden ist 1). Nur ist oben Alles in kleinerem Massstabe. Die grösste Breite der oberen Terrasse beträgt nämlich c. 40 M., die Länge c. 60 M. Die Rückwand ist über 8 Fuss hoch; sie ist in gerader Linie 50 Schritt lang behauen und in derselben befindet sich eine gewölbte Nische. Unterhalb dieser Rück- wand bemerkt man im Boden drei runde Löcher in gleichem Abstande von einander vor der Nische und mehrere rechtwinklichte Bearbeitungen; die bedeutendste und erkennbarste Anlage aber ist eine quadratische Ein- tiefung, aus deren Mitte sich ein sorgfältig behauener Felsblock (a) er- hebt, an drei Seiten mit einer niedrigen Stufe umgeben. Ein 34, Fuss breiter Falz zieht sich um dieselbe herum. Der Felswürfel selbst ist jetzt nur anderthalb Fuss hoch, die obere Fläche ist gänzlich zerstört und zwar nicht durch Regen und die Hände der Reisenden, wie Burnouf meint, also zugerichtet, sondern durch gewaltsame Zerstörung. Oberhalb dieser Terrasse ist auch noch geebneter Boden, zu welchem drei en stufen hinaufführen. Die untere Terrasse ist so vielfach abgebildet und chen. dass 1) Namentlich von E. Burnouf Le vieux Pnyx à Athènes in den TS des missions scientifiques. Paris 1850 p. 1 fi. K2 76 E. CURTIUS, ich nur die Punkte hervorhebe, welche neu zu Tage getreten sind. Es schien mir nämlich bei einer Anlage, welche nach allen Kennzeichen die älteste aller öffentlichen Anlagen in Athen ist, welche, inmitten der alten Stadt gelegen und mit so grossem Aufwande von Kraft und Mitteln her- gestellt, eine hervorragende Bedeutung für das Gemeinwesen gehabt ha- ben muss und welche zugleich in ihrer ganzen, einfachen und grossar- tigen Einrichtung bis auf unsere Tage wohl erhalten und klar zu über- sehen ist, eine gründliche Erforschung des Terrains in hohem Grade wünschenswerth zu sein, und deshalb beschloss ich, so wenig auch ge- rade hier Auffindungen von Architektur- und Skulpturresten oder in- schriftlichen Denkmälern in Aussicht standen, eine so umfangreiche Aus- grabung vorzunehmen, wie es meine Zeit und meine Mittel gestatteten. Mein Gesichtspunkt war ein dreifacher; erstens die äussere Umfassung der Terrasse nebst den Zugängen offen zu legen, zweitens die Rückwand bis auf die Felssohle auszugraben und endlich den Boden der Terrasse selbst in seinem ursprünglichen Zustande kennen zu lernen. Was den ersten Punkt betrifft, so ist die polygone Mauer, von wel- cher nur der untere Theil sichtbar war, in ihrer ganzen Ausdehnung frei gelegt; sie zieht sich in gleicher Bauart und regelmässiger Curve an den beiden Abhängen des Hügels hinauf und hört da auf, wo das Fels- gestein ansteht. Sie ist wie ein Gurt um den untern Abhang gespannt und entspricht als untere Begränzung der gegenüberliegenden Felswand, welche oben die Terrasse abschliesst 1). Was zweitens die Felswand im Rücken der Terrasse betrifft , 0 wurden hier zu beiden Seiten des sogenannten Bema Gräben gezogen, und es zeigte sich, dass die senkrecht behauene Felswand tief unter die jetzige Bodenfläche hinuntergeht; denn im Osten (nach ¢) liegt die Fels- sohle 4,302, in westlicher Richtung (nach £) 3,50 tiefer als die unterste or des Bema. Ferner zeigte sich, dass sich von beiden ی‎ der 2 1 ی ی Ueber ihre Bedeutung urtheilt sehr richtig Welcker Felsaltar 257 f., sie : sel nicht- bloss Stützmauer (buttress; Support); wofür man sie o gemeinhin a an- gesehen hat. en = =, ATTISCHE STUDIEN. 77 Rückwand scharf geschnittene Felsränder (cd und ef) auf beiden Seiten entlang ziehen, 18 Meter lang, ungefähr in der Richtung auf die obe- ren Enden der polygonen Mauer, als wenn sie diese treffen und so mit ihr den Abschluss der ganzen Terrasse vollenden sollten. Es bleibt aber an beiden Seiten ein Zwischenraum von etwa 28 Meter, ein Raum, in welchem wahrscheinlich die Zugänge waren. Bei der Aufräumung des Felsschnitts, welcher sich an der Ostseite herunterzieht (cd), fand sich nun weiter in dem Winkel zwischen demselben und der senkrechten Rückwand eine sehr merkwürdige Anlage. Näm- lich unmittelbar am Fusse dieser Wand ist eine Felsmasse von 30 Me- ter Länge durch tiefe, sauber ausgearbeitete, 0,47 bis 0,60 breite Kanäle fast rechtwinklicht abgeschnitten. Die Breite dieser Felsmasse nimmt nach Westen, also in der Richtung auf das Bema, ab und läuft auf die- ses schnabelförmig zu. Das Ende dieses Schnabels liegt zwischen dem sog. Bema und der Ostecke der Felswand fast in der Mitte. Diese iso- lirte Felsmasse ist in der Mitte von einer Eintiefung durchschnitten; die ganze obere Fläche aber so wüst und zerklüftet, dass sie über die Be- deutung und Benutzung dieser räthselhaften Felsarbeit keinen Aufschluss giebt. Nur so viel ist klar, dass die ganze Anlage eine künstliche und mit grosser Mühe hergestellte ist. Denn wenn man etwa die Meinung aufstellen wollte, dass hier unvollendete Felsarbeiten vorlägen und dass man ursprünglich die Absicht gehabt habe, vermittelst der Kanäle die ganze von denselben umgangene Felsmasse wegzuarbeiten und ein Niveau herzustellen, so spricht dagegen nicht nur die Tiefe der Kanäle und ihre saubere Ausarbeitung, sondern auch ihre Enge. Denn es wäre nichts thörichter, als wenn man Gräben, zum Aushauen und Wegräumen von Felsmassen bestimmt, so schmal anlegte, dass sich in denselben die Ar- beiter kaum rühren und ihre Arme gar nicht gebrauchen könnten. F Wir müssen also annehmen, dass diese Pena Felsmasse ein Wwe- sentlicher Theil des ganzen Terrassenbaus gewesen ist und dass dieselbe einst durch Steinschutt und Aufwurf oben bg RHE war, so dass sie eine Fläche bildete, auf welcher Personen sich versammeln konnten. Die beiden Felsränder aber ed und ef, die, symmetrisch angelegt, rechts 78 En CURTIUS, und links in der Richtung auf die Polygonmauer zulaufen , begränzen mit der hohen Rückwand zusammen einen oberen Theil der Terrasse, im Ge- gensatze zu dem unteren, der nicht durch Felsbearbeitung eingefasst ist. Was endlich die Spuren des Alterthums betrifft, welche hinter dem Bema am Rande der Rückwand sich befinden, so sind es erstlich jene treppenförmigen Einschnitte, welche rechts und links vom Bema zu se- hen sind und ähnliche Einschnitte westlich davon, 18 Meter von der Nordwestecke (e), wo die Rückwand mit dem Seitenrande im spitzen Win- kel zusammenstösst. Diese Stufen musste man früher als Treppen anse- hen 1), welche von der oberen Terrasse auf die untere führten. Indes- sen zeigte eine hier gemachte Ausgrabung, dass von der untersten Stufe bis zum Niveau der Terrasse der Abstand so gross sei, dass hier unmög- lich ein Aufgang angenommen werden könne. Diese Felsstufen können also nur zu Aufstellungen benutzt worden sein. Oberhalb derselben liegt ein. grosser mächtiger, weithin sichtbarer Felsblock (h), der rechtwinklicht zugehauen ist; er sieht aus wie der Ueberrest einer cyklopischen Mauer, doch liess sich auch durch Aufräumung des Terrains eine Fortsetzung nicht nachweisen. Nachdem die äussere Begränzung der Terrasse und die Beschaffen- heit der Rückwand untersucht worden war, galt es drittens den Boden der Terrasse zu erforschen. Zu diesem Ende wurde ein über 4 Fuss breiter Graben von der Mitte des Bema in gerader Linie auf die untere oder polygone Mauer gezogen. Dabei zeigte sich sogleich, dass der alte Boden verschüttet sei, während man bisher glaubte, dass man auf dem- selben stehe, ja dass der alte Boden höher als der jetzige gewesen sei, indem das Herabsinken von Steinen der unteren Stützmauer ein Nach- sinken der ganzen Terrasse zur Folge gehabt habe. Zuerst waren es nur dünne Erd- und Staubschichten, welche den Felsboden bedeckten. Der- selbe senkt sich aber gleich von den Stufen des Felsbaus und ist sauber bearbeitet; es kann also darüber. kein Zweifel sein, dass derselbe be- stimmt war zu Tage zu liegen. Die Zeichnung T. 1 n. 2 zeigt das Profil 17 “ine Art yon Treppen’ sagt vorsichtig Welcker و‎ S. 285| ATTISCHE STUDIEN. 79 des heutigen Bodens und darunter das Profil der von mir geöffneten Gra- bensohle, d. h. des ursprünglichen Bodens. In der Fortsetzung dieses Grabens zeigte sich die Oberfläche des alten Felsbodens gewaltsam zer- stört; die Arbeiter stiessen auf Gemäuer späterer Zeit. Ich liess das- selbe wegbrechen und da kamen unter demselben, in einer Tiefe von c. 6 Meter, 36 Meter von dem Rande des oberen Stufenbaus, drei Stu- fen zum Vorschein (b), ebenfalls im Felsen ausgehauen, aber mit Steinplat- ten ergänzt, wo der Fels nicht ausreichte. Der Graben wurde nun so breit gemacht, dass die einbiegenden Ecken sichtbar wurden. Es war also keine Treppe, sondern offenbar ein gleichartiger Bau, wie das Bema oben in der Mitte der Rückwand, mit dem er in einer Linie liegt und so dass die Stufen parallel laufen. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass auch hier, wie oben, über den Stufen ein viereckiger Felswürfel sich erhob. Die Ansätze desselben sind sichtbar, aber er ist bis auf die Grundfläche ab- gearbeitet, was zu dem Zwecke geschehen ist, ein späteres Gebäude darüber aufzuführen. Der Schutt, welcher bei diesen Grabungen zu Tage kam, zeigte eine obere Schicht von groben Scherben, mit Gerölle durchsetzt, dann eine untere mächtigere Schicht von feineren Scherben kleinerer Gefässe, Trinkgeschirre , Lampen u. s. w.1), aber auch Bruchstücke alter Skulptu- ren und Denkmäler, So kam das Fragment eines Inschriftsteins hervor, auf welchem 111110001211711 deutlich zu lesen war; ferner zwei Ueber- reste von kleinen Marmorreliefs mit menschlichen Gliedmassen. An dem einen waren die Buchstaben 0 ۱ T IS XH zu lesen, wo die zweite und dritte Zeile offenbar 4 مزب‎ sölyn zu lesen ist. Sie gehören also derselben Gruppe von Weihgeschenken an, welche Aberdeen in den Felsnischen gefunden hat und zu welcher auch. die von Ross in den Ann. dell’ Inst. 1843 S. 322 veröffentlichten tablettes votives d’Athenes’ gehören. Unterhalb der neu aufgedeckten Stufen ist das Terrain mit S 1) Schon Ba fand hier Ei Lampen. Welcker ‘Felsaltar S. 176 ia- 80 E. CURTIUS, und grossen Felsblöcken dergestalt bedeckt, dass ein Aufräumen dessel- ben nicht möglich, war, so dass der Boden zwischen den unteren Stufen und der polygonen Mauer in seiner ursprünglichen. Beschaffenheit noch unbekannt ist. Die gewaltigen Steine, welche hier liegen, machten auf mich den Eindruck, als wenn sie schon in alter Zeit hieher geworfen wären. und die Bestimmung. gehabt hätten, die Unterlage einer ebenen Fläche zu bilden, welche sich von den unteren Stufen bis zum Rande der Polygonmauer erstreckte. Auch zeigten sich in. dem Terrain, ‚so weit es geöffnet wurde, keine antiken Scherben. | Was die Polygonmauer selbst betrifft, so ist es wahrscheinlich, dass sie wenigstens noch eine Steinreihe höher war, als sie jetzt ist, da die Oberfläche der obersten Reihe Spuren von Auflager einer höheren Schicht zeigt. Die viereckige Oeffnung an der Frontseite der Mauer (siehe die Ansicht bei Ross ‘Pnyx und Pelasgikon’ S. 7) sieht nicht wie eine zufäl- lige. Steinlücke aus; ich liess sie untersuchen, um zu erkennen, ob etwa hier ein unterirdischer Kanal münde, doch stiessen dieArbeiter auf fest- liegende Steine. Unterhalb. der acer liess ich den Boden frei legen und entdeckte dabei eine ansehnliche Flucht von niedrigen Felsstufen (g), die sich in einer Breite von ©». 15 Fuss hart an die Mauer erstrecken, und zwar an den westlichen Theil derselben. Sie ziehen sich aber nicht an der Mauer in die Höhe, sondern verschwinden am Fusse. derselben. Endlich suchte ich mich durch Nachgrabungen darüber zu beleh- ren, wie die beiden Terrassen mit den umliegenden Stadttheilen in Ver- bindung gestanden haben. Nach den örtlichen Thatsachen, welche fest- gestellt. waren, musste man erwarten, dass die Zugänge von den Seiten stattfanden in den Räumen, welche zwischen den Felsrändern (bei d und 8 und der unteren Polygonmauer frei blieben. Ich liess von der Seite des Nymphenhügels her, wo eine Felstreppe (i) die Linie anzugeben schien, den Fels frei legen, doch kamen hier keine geebnete Bahnen zu Tage. Da- gegen zeigte sich sehr deutlich ein breiter Zugang zu der, oberen Fels- تیه‎ ein im Felsen geebneter Fahrweg (k), welcher von der Schlucht, die am Nymphenhügel heraufführt, in gerader Linie auf die Fläche der ATTISCHE STUDIEN. 81 oberen Terrasse gerichtet ist, eine Felsbahn von c. 8 Fuss Breite. Neben derselben breitet sich, nach der Stadtseite hin, eine ansehnliche Fels- fläche aus, welche zur Aufnahme eines Gebäudes vorbereitet zu sein scheint. An der entgegengesetzten oder östlichen Hügelseite zeigen sich ‚einzelne Spuren von wegartig geebneten Felsen und von Stufen, doch ist es unmöglich, hier bestimmte Linien zu verfolgen und einen ordent- lichen Zugang zu den Terrassen nachzuweisen. — Das sind die wichtigsten der neu gewonnenen Aufschlüsse in Be- treff der beiden Terrassen, welche unter allen baulichen Anlagen auf dem Boden Athens die alterthümlichsten und besterhaltenen sind. Auch jetzt ist ihre Aufräumung nicht vollendet; das alte Terrain ist nur son- -dirt, nicht frei gelegt. Namentlich ist die Umgebung der unteren Fels- stufen und der alte Boden zwischen ihnen und der Polygonmauer noch unbekannt. Hier bleibt also weiteren Ausgrabungen noch ein wichtiges -Feld überlassen, und diese Ausgrabungen können zu gelegener Zeit um so leichter fortgesetzt werden, da die gezogenen Gräben offen gelassen sind und keine neueren Bauten oder Anpflanzungen die fortschreitende Ausdehnung der Bodenuntersuchung hemmen. Inzwischen sind schon die bis jetzt gewonnenen Resultate bedeu- tend genug, um die über diesen Terrassenbau neuerdings geführten Ver- handlungen in wesentlichen Punkten zu fördern, und, wie ich hoffe, zu einem gewissen Abschlusse zu bringen. Ich versuche diese Ergebnisse im Folgenden zu entwickeln, ohne dabei in alle Einzelheiten der die Pnyxfrage betreffenden Polemik einzugehen. Dass die Terrassenräume, um die es sich handelt, Versammlungs- räume waren, darüber kann wohl kein Zweifel sein. Es fragt sich nur, zu welcher Art von Versammlungen sie dienten, und bei dem praktischen Sinne, mit welchem die Hellenen in allen Anlagen auf kürzestem Wege das einfach Zweckmässige zu treffen wussten, dürfen wir doch wohl vor- aussetzen, dass sich aus der Einrichtung jener Räumlichkeiten auch die Benutzung, zu welcher sie bestimmt waren, erkennen lasse. Eine zum Hören berufene Menge kann in geschlossenen Räumen zu den Füssen dessen sitzen, dessen Worte zu vernehmen sie berufen Hist.- Phil. Classe. XI. L 82 E. CURTIUS, ist. Auch soll natürlich die Möglichkeit nicht in Abrede gestellt wer- den, dass bei stiller Luft auch unter freiem Himmel von oben herab ein Redner sich Vielen vernehmlich machen könne. Wenn aber für regel- ` mässig wiederkehrende Versammlungen der Gemeinde ein Raum geschaf- fen werden soll, ein Raum, wo Redner und Hörer in einer lebendigen Wechselbeziehung stehen, wo dem Redner der Gegenredner folgt, ein Raum parlamentarischer Verhandlungen: so wird zu diesem Zwecke von einem praktischen und die natürlichen Gelegenheiten umsichtig benutzen- den Volke ein Ort gewählt werden, wo die Gemeinde in aufsteigenden Sitzen an einem Hügel sich lagern kann, in einer halbkreisförmigen Ord- nung, so dass der Schall der Rede von der Rückwand der Höhe aufge- fangen wird und die Radien des Halbkreises in dem Standorte des Re- denden sich begegnen. Das Terrain von Athen ist reich an solchen Hö- hen. Sollten die Athener diese Hülfen verschmäht haben, um mit un- endlicher Mühe eine Terrasse herzustellen, welche dem Zwecke durch- aus ungünstig ist? Es können wohl gelegentlich von einer Anhöhe herab Reden zum Volke gehalten werden; auch feierliche Reden, wie die Grab- reden im Kerameikos, konnten so gehalten werden, dass der Redner ge- gen die freie Luft sprach, aber auch dies sind Gelegenheitsreden und solche, die in andächtiger Stille angehört wurden und denen keine Ver- handlungen folgten. Sie mussten ihrer Bestimmung nach auf dem öf- fentlichen Friedhofe gehalten werden. Hier handelt es sich aber um ein zum Zwecke gemeinsamer Berathung eingerichtetes Lokal, und da bleibt eine den Hügel abwärts sitzende Volksversammlung mit einem über ihre Köpfe weg gegen die freie Luft und zwar gegen Norden sprechenden Redner eine durchaus zweckwidrige Einrichtung, eine Ungehörigkeit, welche von Keinem geläugnet werden kann und von Niemanden hat ir- re erklärt werden können 1). D Ich wiederhole hier nur die Bedenken, welche namentlich von Welcker 8. ا‎ geltend gemacht sind. Wollte man einwenden, dass man bei der ursprünglichen Einrichtung noch weniger an Redenhalten gedacht habe, so ee dagegen die uralte und ursprüngliche Einrichtung dessen, was man die -~ ATTISCHE STUDIEN. 83 Die Atmosphäre Attikas ist eine der bewegtesten, die es giebt. Ein fast unausgesetzter Luftzug strömt über die Halbinsel hin; der Haupt- wind ist der nördliche. Nördlicher Wind weht nach Julius Schmidts Beobachtungen durchschnittlich 178 Tage im-Jahre. Er ist nicht nur der häufigste, sondern auch der stärkste. Denn wenn auch der Südwind zu- weilen den Charakter eines Orkans annimmt, so sind das Ausnahmen, während der Nordwind sich an einer Reihe von Tagen zu grosser Hef- tigkeit zu steigern pflegt und eine wirkliche Landplage: bildet. Diesen einheimischen Nordwinden (vergl. die incolae Aquilones bei Horaz), welche vom Parnes herunter über die Ebene hinstürmen, durch Getöse und Staub, im Winter auch durch Kälte den Aufenthalt im Freien unheimlich machen, ist die hintere Hügelreihe, so weit sie nicht durch Akropolis und Areopag gedeckt ist, vollständig preis gegeben; der Wind bricht sich hier an den Felshöhen und es ist kaum ein zweiter, in glei- cher Weise ausgesetzter Punkt in der Nähe Athens zu finden, wie jene Senkung der Hügelreihe, wo die beiden Terrassen sich ausbreiten. Eine so besondere und constante Eigenthümlichkeit der Witterung musste für die alsen Athener auch bei ihren baulichen ee gehe soip, Windhöhe, a ER bei ei Nordwinde zu stehen, سسسب‎ denn dem Winde entgegen einer unterwä 1 lt vernehmlich zu werden, schwierig ist, zum Standorte eines Redners be: stimmt haben sollten. Nun hat man freilich, um so augenfällige Uebel- stände wenigstens zu mildern, angenommen, dass die Terrasse sich ge- senkt habe; ursprünglich sei die untere Mauer höher gewesen und die Rednerbühne zu nennen pflegt. Eine ganz eigenthümliche Ansicht deutet Sir William Gell an in seinen ‘Probestücken von Städtemauern’ zu T. 30. Die Pnyx allein, sagt er, macht eine Ausnahme von allen bühnenartigen Gebäu- den, indem sie ‘die Sehne mit dem pulpitum auf der höheren und die gebogne Seite mit den Sitzen auf dem niedrigern Theile hat. Natürlich muss sich die Polygonmauer zu einer bedeutenden Höhe erhoben haben, um die Sitze zu unterstützen.” Er dachte sich also auf der Polygonmauer eine Art von Thea- tron aufgemauert. L2 84 E. CURTIUS, ganze Terrasse habe ein gleiches Niveau gehabt!). Diese Annahme ist durch meine Ausgrabungen vollständig widerlegt. Der Boden senkte sich (wie die beigegebenen Hügelprofile zeigen), einst noch viel mehr als jetzt; die untere Mauer hatte mit dem oberen Theile der Terrasse nichts zu thun, d. h. sie diente nicht im Mindesten dazu, hier ein künstliches Niveau zu halten, und wenn man etwa einwenden wollte, (was in der That von hartnäckigen Vertheidigern der Chandlerschen Hypothese in Athen geschehen ist), dass die aufgedeckten Theile des Felsbodens in der Zeit, da die Terrasse als Volksversammlung benutzt wurde, gar nicht frei gelegen hätten, sondern zugedeckt gewesen wären: so wird diese abenteuerliche Ansicht dadurch vollkommen widerlegt, dass in dem Schutte, welcher beim Ausgraben aufgeräumt wurde, verschiedene Schich- ten älterer und jüngerer Thonscherben, auch و سوت بو‎ und In- schriften, gefunden worden sind. Endlich könnte jene Ansicht doch nur dann einigen Schein der Wahrheit an sich tragen, wenn die ganze Terrasse eine wenn auch ge- senkte, doch wenigstens ununterbrochen zusammenhängende Fläche bil- dete. Diese Fläche ist ja auch im Ganzen genommen für Bürgerver- sammlungen Athens viel zu eng; denn sie hat nur 2586 Quadratmeter Fläche und davon gehen noch für das sogenannte Bema 70 ab, und auf diesem Raum können doch, wenn Alles von der Rückwand bis an den Rand der unteren Mauer Mann neben Mann besetzt ist, höchstens etwa 5000 Menschen stehen, wie viel weniger aber sitzen! Jetzt wissen wir aber, dass die Terrasse keine ununterbrochene Fläche darbot, sondern dass zwischen dem Bema und der Polygeumeäke ein Stufenbau sich befand, der mit seiner Terme nothwendig einen besonderen Platz bildete und 2 So Ross Pas S. 8: Vor der behauenen Steinwand stellten sie eine Fläche her, welche — — von einer Strebemauer gehalten werden musste. So erklärt a Bursian 5. 632f. die untere Wand aus dem Zwecke, die gewaltige Erd- masse, die bis zum Niveau des Bemas aufgeschüttet sei, zu stützen. Vor- ee Welcker 8. 286: ob die convexe Form des Hügels künstlich durch Aufschüttung u. s. w. verbessert worden sei, darüber lässt sich durchaus nichts sagen. ATTISCHE STUDIEN. 85 den Zusammenhang der Fläche unterbrach. Dies sind Thatsachen, welche mit der gewöhnlichen Ansicht unvereinbar sind. Die Volksversammlungsräume alter Städte lagen neben dem Markte. Man liess das zum Handel und Verkehr vereinigte Volk an einem na- hen wohlgelegenen Orte als Bürgerschaft zusammentreten; in Athen an einem die Niederung des Marktes überragenden Platze, wohin sie leicht von unten hinaufströmen konnte. Die Terrasse aber, von der wir reden, hat nie an einem Marktplatze gelegen, auch ist sie von der Niederung nur auf Umwegen zugänglich. Die attische Pnyx hatte, wie wir aus alten Zeugnissen schliessen können, eine gewisse theaterähnliche Einrichtung; hier ist nicht die geringste Analogie mit einem Theater. Der Demos Pyknites sass auf Felssteinen, auf dieser Terrasse hat es keine natürlichen Felssitze für die Menge gegeben. Bei jedem Versammlungsraume war, wie bei einem Theaterbau, die zweckmässige Unterbringung und Ver- theilung der Menge die Hauptsache, der Rednerplatz (wie die Skene des Theaters) das Unwesentliche und verhältnissmässig Geringfügige; hier soll nun der Rednerplatz das eigentlich Monumentale sein, während für die Versammlung nichts geschehen ist. Alle Anlagen, deren Ueberreste hier vereinigt sind, gehören einer uralten Zeit an; sie sind gleichartig und im Wesentlichen gleichzeitig mit den Einrichtungen der Felsenstadt. Dieser Zeit aber, die allen Anfängen eines verfassungsmässigen Lebens lange vorausgegangen ist, konnte nichts ferner liegen, als durch Abgra- bung von Felswänden und cyklopische Terrassenmauern Lokale für par- lamentarische Verhandlungen herzustellen, so dass schon der alterthüm- liche Charakter der ganzen Anlage uns irre machen müsste, wenn auch sonst Lage und Einrichtung vollkommen mit dem übereinstimmte, was wir von der attischen Pnyx entweder aus Ueberlieferung wissen oder nach. allgemeinen Analogien voraussetzen müssen. Endlich noch die Erzäh- lung von der Umkehrung der Rednerbühne unter den Dreissig. Mag man darüber urtheilen, wie man will, sie war in Athen verbreitet; es muss also doch auf jeden Fall die Bühne ein Gegenstand gewesen sein, welcher beweglich war und umgedreht werden konnte; es kann also kein aus dem Gestein gehauener Felsbau gewesen sein, wie das gemein- 86 E: CURTIUS, hin sogenannte Bema, von welchem eine solche Erzählung gar nicht in Umlauf kommen konnte. Daran hat auch Richard Chandler selbst gar nicht gedacht. Denn als er, von dem Wunsche geleitet, die berühmtesten Plätze des alten Athens nachzuweisen, die Pnyx in jener Terrasse zu er- kennen glaubte, veranlasste ihn dazu. nur die durchaus richtige Wahr- nehmung, dass dieselbe zu einem Versammlungsraume gedient haben müsse. Von der Rednerbühne sagt er ausdrücklich, dass sie verschwun- den seit). ‘Fragen wir nun nach der wirklichen Bestimmung jener Terrassen, so ist ja die einzig urkundlich bezeugte Thatsache, welche hiefür ent- scheidend ist, erst nach Chandlers Aufenthalt zu Tage getreten. Die kleinen Felsnischen, über dreissig an der Zahl, von denen er noch die seltsame Ansicht hatte, dass sie zur Einfügung von öffentlichen Dekreten gedient hätten, haben sich als Plätze von Weihgeschenken erwiesen, welche “dem. höchsten Zeus’ von geheilten Kranken dargebracht worden sind. Wenn diese Votivtafeln sämmtlich einer späten Zeit angehören, so darf daraus sicherlich kein Schluss auf das Alter des hier bestehenden Zeus- cultus gemacht werden. Sie beziehen sich auf ein Bild des Zeus, wel- ches in der benachbarten Felsnische aufgestellt war. Diese Aufstellung ist das Werk einer späteren Zeit, und diesem wunderthätigen Bilde gelten die. Votivbilder; es konnte aber nicht anders hier aufgestellt werden, als wenn der Ort seit älteren Zeiten ein dem Zeus heiliger Ort war, und s liegt, von allen anderen Umständen abgesehen, schon darin ein Zeug- niss für das Alter des Dienstes, dass keiner der einzelnen Heilgottheiten, deren Cultus gerade in den späteren. Jahrhunderten unter den Griechen so sehr, verbreitet war, die Votivtafeln gelten, sondern dem höchsten سے | 29 Rangabe (Ant. Hellen. IL, 580) will nicht zugeben, dass die Beziehung der ~ Terrasse auf die Volksversammlung von fremden Gelehrten herrühre; er nimmt in der Bezeichnung ‘Ix«ie wü Anuocévovg eine volksthümliche Tra- dition an, ohne ihr deshalb eine Autorität beizumessen. Aber auch ‘volks- thümlich’ erscheint mir diese Benennung so wenig, wie meAduov zo Osworo- xA£ovs für die Propyläen, yavagıov Sehen wir uns zu diesem Zwecke im Gebiete der alten Litteratur um, so’ wüsste ich nichts, was der Altarterrasse der Athener genauer entspräche, als jener heilige Felshügel, ‘welcher in den ‘Schutzflehenden’ des Aeschylos als Mittelpunct der ganzen Entwickelung des Dramas dient und von Aeschylos mit. genauer ‚Ortskenntniss beschrieben wird. Es ist, wie der attische Hügel, eine geräumige Terrasse, welche wie eine Lan- deswarte nach dem Meere wie nach dem Binnenlande freie Aussicht’ ge- währt; denn von derselben Höhe sieht Danaos aus der Hauptstadt den König nahen (Vers 180 Ddf.) und von der Seeseite die Schiffe (713). Es ist ein freier Platz, eine den Landesgöttern geweihte Höhe, welche hier zusammen verehrt werden, als eine Genossenschaft schützender Göt- ter. Darum heissen sie &ywvwı Hol (332), Duos dywrior Feðv (355); denn dies Beiwort bezeichnet hier ebenso wie im Agamemnon 513 nicht die Vorsteher der Spiele (wie _ Schneidewin siklärt), sondern die zu einem bestimmten Vereine gehör Gottheiten,» wie sich aus der al- ten und solennen Bedeutung des Wortes &yœòv ergiebt 1). Auf dem Göt- terhügel bei Argos war eine Cultusstätte des Zeus; “sie war der heilige Mittelpunkt der Terrasse, an welchem Danaos Platz nimmt. (Vgl. Her- mann zu V, 193). Ausser Zeus sind Helios, Apollon, Poseidon, Hermes als die Gottheiten nachweisbar, welche auf derselben Höhe verehrt wur- 1) شرت عمتعق‎ (I. VII, 298. XVII, 376) bezeichnet nach Aristarchos die مس‎ yur) tv Fed» — ğyvgiç xæ retard av Sedr, dê tò سهثژهم‎ Jsöv èv لام‎ sva, dydhuæra — 970 dyav ó ذوعم‎ tà i ico, va oi Seoi adlibovtas die tà له ره‎ Dieselbe Bedeutung findet sich auch bei Hesiod. Vgl. über diesen epischen Sprachgebrauch Mützell de emend. Theog. p. 338 u. 0. Müller in den G. G. A. 1834 S. 1973. M2 92 E. CURTIUS, den. Sie waren in Symbolen und Bildwerken (ßo&rn 430) sichtbar ver- treten, und wir können nicht zweifeln, dass für jeden der Götter, die als hier ansässige von den Danaiden angerufen werden, auch ein Altar vorhanden war (&doas 0289 ممع‎ 424). Diese gemeinsamen Altäre mit der ganzen Terrasse, auf der sie ste- hen, bezeichnet der Name xowoßwuiæ (222); es ist ein umhegter, heili- ger Raum im Gegensatze zu dem Asvod» und P&ßnAov &Aoos (508 sq.), ein Ort, auf dem sich die Geschicke der Stadt, Heil und Unheil, ent- scheiden; daher ngVuve noAsws (344); ein Ort der Wallfahrten und ge- meinschaftlicher Anbetung, ein Volksraum (œv yoöpos 976), Herd und Mittelpunkt der Landschaft (372) und daher der Zielpunkt derer, die gastliche Aufnahme im Lande suchen, ein Asyl, eine ixsıadöxos 00 (713), auf deren Höhe sich die Danaiden einem ängstlichen Tauben- schwarme gleich lagern und die Cultusplätze (&does 345) mit ihren Bitt- zweigen bekränzen: die Flüchtigen wenden sich an alle Gottheiten ممه 708 سعرة)‎ töv dywviov 907 332), vorzugsweise aber an Zeus als Flüchtlingshort, welcher den obersten Schutz ausübt, als ix£orog 346, 2:00 462, der Zeus Klarios, welchem die ixeot« @fu:s zur Seite steht (360). Als Platz der Gemeindealtäre wird der Götterhügel dem Königsherde gegenüber gestellt, so dass der König sogar auf den Gedanken kommt, die persönliche Ver- pflichtung für die Heiligkeit des Platzes von sich abzulehnen und sie dem Volke zuzuschieben,, welches nat zusehen und als Gemeinde handeln möge, wenn es an seinem Gesamr مسر‎ n ميد‎ gekränkt und befleckt erdi vor & ei + nölıs). Eine solche feige Ablehnung erkennt aber: der Chor nicht als'berect gt an und: macht dek مت‎ des Landes mit تیان‎ Worten oú tor il; od 08 tò ddwmov xgaæróveis Bouöv, Eorier $ovös (370) für die unverletzte Heiligkeit des Götterhügels verantwortlich. Die Gründung dieses nr dywviov Jsðv (189) war ohne Zweifel ein Werk der ältesten Zeit. Seine Lage wird im ee a estimmt, En er zwischen dem Landungsplatze des Danaos (dm (em و‎ S gdue Pelop. 2, 565) und der Stadt Argos E. war, und zwar jenem näher als dieser. Die Erwähnung des Erasinos (1020) kann nicht pra sein, um mit Geppert (Altgr.ı Bühne S.151) das ATTISCHE STUDIEN. 93 Lokal an diesen‘ Fluss zu verlegen. Am wahrscheinlichsten ist es, wie auch Hartung annimmt, am Pontinosberge zu suchen, welcher sich zwi- schen dem ‘Landungsplatze’ und der eigentlichen Stadtebene von Argos gegen das Meer vorschiebt, wo Land- und Seewege überblickt werden können. Am Pontinos lagen auch die lernäischen Sümpfe, mit denen die Danaiden mehrfach in Verbindung stehn. Liegt nun, wie. nicht zu bezweifeln, der Danaossage die echte Ueberlieferung einer von der See- seite erfolgten Zuwanderung zu Grunde, so können wir annehmen, dass, ehe in Argos selbst jener Kampf ausgekämpft wurde, welcher . durch die Bilder von Stier und Wolf dargestellt war, auf jener Terrasse am Pon- tinos ein heiliger Raum gegründet worden ist, auf welchem die friedli- chen Verbindungen zwischen der älteren und jüngeren Bevölkerung von Argolis statt fanden. Dieser Raum gehörte zu den heiligen Alterthümern des Landes, wie wir aus Aeschylos sehen; er blieb ein Denkmal der Vorzeit, ein Asyl und Opferplatz und war mit der Hauptstadt durch eine fahrbare Feststrasse verbunden. Gewiss gab es in vielen Städten der Hellenen ähnliche Gründungen, wenn sie sich auch nicht in so alterthümlicher Einfachheit erhalten ha- ben, sondern in späteren Zeiten umgestaltet worden sind, wie dies’natür- lich. dort am meisten geschah, wo diese Plätze innerhalb* der Städte la- gen und die Altarplätze zu Tempelanlagen umgeschaffen wurden. Hieher gehören die Plätze, welche man ‘Göttermärkte’ nannte. So sagt Aristei- des in seiner Lobrede auf Kyzikos (I, S. 387 Dindorf): ore ydg tiş név- twv svær töv sv ,مود‎ Gons Tv zahovcıw otros &yogdv. Also ein Theil der Stadt führte den Namen (welcher in gewissem Sinne der ganzen Stadt gegeben werden konnte) &yoo& têr Jev oder ndvrıwv tav 98079, und diese Agora ist (wenn die folgenden Worte, wie es scheint, auf die Agora und nicht auf die ganze Stadt bezogen werden mässen) der den Göttern zugelooste -Stadttheil, ‘welchen die verschiedenen Heiligthümer der gleichsam im Schützen und Segnen der Stadt wetteifernden Gotthei- ten in verschiedene Abtheilungen zerlegen. Jeder der Landesgötter hatte hier sein z£usvog oder 4664م‎ und so ist auch zu verstehen, wenn Aristei- des (I, p. 27) nach “allen Lobpreisungen der Göttin Athena sagt: ds 94 E: CURTIUS; Feinsiv èv اه شید‎ tò vis و‎ uégos h sv. dyood, núv Lou ag رهم‎ ute. .‚Ihr,Sondertheil absorbirt die Gebiete der anderen Gottheiten; sie.ist gleichsam eine Jewv &yogé für sich. Man könnte diesen Ausdruck für. ein rhetorisches ‚Gleichniss anse- hen,,'welchem: keine wirkliche, Einrichtung entspreche; aber es gab auch in. Athen ‚.dessen. älteste Einrichtungen: sich mehrfach in Kyzikos wieder- holen, wie in Eleusis, so ‘genannte $e» @yopat.. Zenobios. IV, 30. Es waren Plätze, welche eine besondere religiöse Scheu in "Anspruch, nah- men;'.denn ‚es galt als Zeichen eines ganz besonderen Frevelmuths, wenn Einer daselbst lästernde Worte aussprach (App: Vatic. II, 24 bei Zeno- bios, a a: cO.: m- Or xa? ünsoßoAv zaxınyogoivrwv sonrai 1| 110190 ب أشاا‎ Su- xu (l xčv) èv Sedr yoo Övogyujosev. Osðv. dyog& tónos v’ EAsu- dïr: ومبماماع‎ 08 sis city. ,وله ومع‎ Da nun nach altem Sprachge- brauche yòy gleich &yog& ist, und dyarıoı ‘sof gleich &yopeior, -so enta spricht die xowofwuia Jsðv čywviwv; wie wir sie in Argos durch die Hiketiden des Aeschylos kennen, durchaus dem Begriffe, den wir mit ‚der, &yoo&, 3 برقع‎ + verbinden müssen, wie sie uns in Athen bezeugt ist. Es’ waren in Athen wie in Argos 'hochansehnliche Plätze, obgleich an: beiden Orten ‘Pausanias ‚ihrer nicht gedenkt. -Sie gehörten einmal nicht, in; den ‚Kreis der Ortsmerkwürdigkeiten (r sls êrd suv. Mxovze), zu welchen die Fremden von den Fremdenführern geführt zu werden pflegten. Fassen. wir nun die einzelnen hier besprochenen Punkte zusammen, die durchaus. altegthinnliche Beschaffenheit der 'attischen Doppelterrasse, ihre zur. Ve g der verschiedenen Stadt- und Landestheile geeignete Lage, ihren unrsikennhasen. Zusammenhang mit der alten Felsenstadt 6 Kranaer, die aus der Einrichtung der Terrassen. sich ergebende Be- ‚zu Gottesdienst und gottesdienstlichen Versammlungen, den ur- ود سا‎ bezeugten Dienst des Zeus Hypsistos daselbst, die Spuren ver- schiedener Altäre, welche symmetrisch angelegt sind, die Analogie mit der ‚argivischen xowoßwuiæ, als einer uralten Cultstätte der Seo شنز‎ oder ‚£yogeios, endlich die Ueberlieferung von einer dyoge& Jsðv in Ky- zikos, Eleusis und Athen: so werden wir dadurch vielleicht zu einem’ sichereren Verständnisse jener ältesten Bauanlage der Athener hingeleitet ATTISCHE STUDIEN. 95 worden’ sein und dürfen in derselben wohl den alten ‘Göttermarkt' Athens erkennen, in dessen Mitte als ‘höchster der Götter Zeus Hypsistos sei- nen Sitz hatte. - . Mit dieser Bestimmung stehen alle Einzelheiten der Anlage, wié sie entweder seit längerer Zeit bekannt, oder erst neuerdings ans Tages- licht getreten sind, vollkommen im Einklange. Die gesenkte Fläche, für eine zum Redenhören versammelte, sitzende und debattirende Bürger- schaft gänzlich ungeeignet, entspricht dagegen durchaus einem solchen awy W005, wo eine stehende Menge den Gemeindeopfern beiwohnt, ‚die auf einem im Centrum des Halbkreises errichteten, die Versammlung überragenden Hochaltare dargebracht werden, und der Opferhandlung mit andächtigem Schweigen zusieht. Dieser Bestimmung entspricht die sorg- fältige Begränzung des oberen Raumes, so wie die stufenartige Bearbei- tung der Felsen zur Aufnahme der Weihgeschenke;, mit dieser Bestim- mung wird auch jener räthselhafte Felsbau in Verbindung stehen, wel- cher in der östlichen Ecke aufgedeckt worden ist. Ich kann darüber keine andere Ansicht haben, als dass der in rechten Winkeln: so sorg- fältig abgeschnittene Felsen auf seiner Oberfläche einst durch Steine und Erde ausgeglichen war und eine Art Estrade oder ein Bema bildete, auf welchem etwa die hervorragendsten Mitglieder ‚der staatlichen Gemein- schaft den Gemeindeopfern beiwohnten. Anlagen dieser Art bedurften einer د ت عع د‎ Es wurden neben dem ‘Altare des Zeus, welcher wohl ursprünglich allein stand; andere Altäre und Altarplätze gegründet. Die Bevölkerung wuchs und ‘verlangte grössere Räumlichkeit.; Von einer solchen Erweiterung der Terrasse scheint die: alte Steintreppe zu zeugen, welche jetzt gerade auf den Fuss der Polygonmauer hinführt und unter den Steinen derselben aufhört, so dass die Fortsetzung derselben verbaut zu sein scheint; denn wie sie jetzt auf die Mauer stösst, ist sie vollkommen zwecklos. Sie scheint also einen älteren Zugang gebildet zu haben und die Polygon- mauer erst bei Gelegenheit, einer späteren Erweiterung aufgeführt wor- den zu sein. Die Mauer selbst ist durchaus nicht der Art, dass sie der allerältesten Zeit attischer Bauthätiekeit zugeschrieben zu werden brauchte. 96 FHI E.CURTIUS, Denn bei aller Mächtigkeit der Werkstücke trägt sie schon die deutlichen Spuren einer gewissen Zierlichkeit, wie dies besonders die Parallellinien bezeugen, mit denen die alten Steinmetzen die Ränder der einzelnen Werkstücke umzogen haben. Der treffliche Sir William Gell hat in sei- ner Ansicht der Mauer (Probestücke von Städtemauern des alten ‚Grie- chenlands T. 30) diese gesuchte Zierlichkeit sehr deutlich wieder gegeben. Nach Aufführung der Mauer war also ein neuer Zugang nothwen- dig, und dass ein solcher vom westlichen Thale her auf die obere der beiden Terrassen hinaufführte, ist 5. 80 nachgewiesen worden. Mit die- sem Aufgange ist auch wohl die bekannte linksläufige Inschrift 0006 وناك‎ {Welcker 277) in Beziehung zu setzen, welche wohl erhalten auf einem Felsen am Abhange des Nymphenhügels geschrieben steht, nahe ober- halb des Wegs, der in der Schlucht hinaufführt 1). Je mehr uns der Terrassenhügel in seiner heiligen Big für das alte Athen entgegentritt, um so näher liegt es uns, nach solchen Stellen zu suchen, welche etwa noch ausser den angeführten auf dieses Centralbeiligthum der ältesten Stadt Bezug haben. Als altattischer Aus- druck für einen öffentlichen Versammlungsraum wird 960+ angeführt, (Häxog, &ruxos, vc 20220 ovv£oyovreı Meineke Fragm. Com. II, 1, p- 18), ein Ausdruck, der einerseits an die Erklärung von همرت بقع‎ bei Zenobios 4, 30: 2607106 End Tod owveysodiveı mgoowyogevóuevos erin- nert, und andererseits an den bekannten Vers des Kratinos: ĝa As لام ةن عم‎ axo: 7180006 te zaAoüvreı (Meineke II, 18). 2?) Da so bezeichnete Platz war einer der heiligsten in Athen, òs wigos genannt; ein Name, der als sprichwörtlicher Ausdruck êm zwv iegwv zei سمل‎ gebraucht wurde (Suidas 4. y.). Es war der Platz, wo bei dem 1) Die Inschrift steht 7 Schritt vom Rande des Felsens, der gegen den Weg ab- fällt, auf einer schrägen Felsfläche. Etwas unterhalb 20205. Beide können sich ihrer Lage nach sehr wohl auf den Weg beziehen, der zur Altarterrasse hinaufführte. Sollte man reoool etwa auf die würfelähnlichen Felsaltäre beziehen dürfen?‏ و Da-‏ سس سس Es war wohl ein komischer Ausdruck und schon den Alten‏ her schrieben Einige (doch wohl für meoooù) pipor‏ ATTISCHE STUDIEN. 97 Streite zwischen Poseidon und Athena die Götter Gericht gehalten ha- ben sollten... Bergk hat in einem seiner Aphorismen (Philologus XII, $..579) den sog. Pnyxhügel für die ‘Aırös wiyos’ genannte Höhe erklärt, ohne- weitere Begründung, aber, wie ich glaube, mit vollem Rechte. Dann war also auch dieser Hügel ein für die Landesgeschichte entschei- dender Platz, eine سوم‎ noAsws, wie der argivische Götterhügel und diente gewiss, wie dieser, auch als Asyl. Dass der Cultus sich auf dieser alten Stätte bis in die späten Jahr- hunderte erhalten habe, bezeugen die Votivinschriften neben dem Zeus- altare. + Mittelbar zeugen auch die Altäre selbst dafür. Denn da nicht. nur der grosse Altar auf seiner Oberfläche die unverkennbaren Spuren einer gewaltsamen Zertrüimmerung zeigt, sondern auch die Altarplätze der oberen Terrasse fast dem Boden gleich gemacht sind, und ebenso der neu entdeckte Altar der unteren Terrasse: so lässt sich diese durch- gängige Verwüstung, welche nicht ohne die grösste Anstrengung vollzo- gen werden konnte, nicht anders erklären, als durch die Annahme, dass bei Einführung des Christenthums diese Stätten eines uralten hypäthra- len Altardienstes noch eifrig besucht und verehrt wurden. Cod. I tit.XI. ‘de paganis, sacrificiis et templis’ zeugt von den strengen Massregeln, mit welchen gegen die heidnischen Opferbräuche eingeschritten wurde und während nach $. 3. die Kunstwerke geschont werden sollten, so wurden dagegen die kunst- und schmucklosen Altäre schonungsloser Zerstörung preisgegeben. Ihre Stätten wurden profanirt; sie wurden zu Plätzen ge- macht, wo Schmutz und Unrath abgelagert wurde, und wenn alle ande- ren Mittel zur Abstellung heidnischer Verehrung nicht helfen wollten, so wurden auf den Trümmern der alten Opferplätze christliche Kapellen errichtet, um dadurch alle heidnischen Bräuche gründlich zu verdrängen). <- Es scheint mir unzweifelhaft, dass das mittelalterliche Gemäuer, unter welchem die Altarstufen der unteren Terrasse gefunden wurden, 1) Vgl. die lehrreichen Inschriften aus Gerasa bei Böckh in den Berl. Monatsb. 1853 S. 21f., wo es heisst: dass man nun mit dem heiligen Zeichen des Kreuzes dieselben Plätze begrüsse, an denen man früher nicht habe vorüber- gehen können, ohne sich bei verpesteter Luft die Nase zuzuhalten. Hist.- Phil. Classe. XI. N 98 E. CURTIUS, einer Kapelle angehören, welche in der bezeichneten Absicht aufgeführt worden ist. Es sind sonst keinerlei Spuren späterer Gebäude auf der Terrasse gefunden worden. : Diese Mauern liefern zugleich den Beweis dafür, dass zur byzantinischen Zeit der ursprüngliche Boden der Terrasse noch frei lag, dass also an eine Zuschüttung derselben und ge des Bodens in alter Zeit nicht gedacht werden kann. So zeigt sich uns also derselbe Platz, den wir als die älteste Stätte eines Gemeindecultus in Athen kennen gelernt haben, in unscheinbaren, aber unzweideutigen Spuren noch als ein Kampfplatz zwischen Heiden- thum und Christenthum, und wenn bei den alten Schriftstellern von den xowoù Gwuo’ der Stadt die Rede ist, an welchen die religiösen Athener ihre Anhänglichkeit an die überlieferten Gottesdienste bethätigten (Xen. Mem. I, 2), so sind darunter gewiss auch die Altäre einbegriffen, welche auf dieser Altarterrasse standen, der zowoßwwie der تشاد‎ Stadt. In de Gottesdiensten spiegelt sich die älteste Geschichte der grie- chischen Städte; die gottesdienstlichen Gebräuche und Feste sind die Ur- kunden ihrer vorgeschichtlichen Zustände. Das älteste Zeusfest in Attika waren die Diasia; sie wurden in den einzelnen Gauen gefeiert, sie erhielten die Erinnerung an jenen Zustand des Landes, da noch kein Mittelpunkt des öffentlichen Lebens vorhanden war. Ein zweites Zeusfest waren die Buphonia des Hekatombaion, wel- eher im ionischen Kalender den Namen Buphonion behalten hat (Bergk Beiträge zur griech. Monatskunde 1845 S. 44 Ahrens im Rhein. Museum N. F. XVII, S. 354). Die Buphonia waren einst das höchste Fest des ackerbauenden Volks, das erste Gesammtfest der alten Kranaer, zu des- sen Feier es also eines Versammlungsraums für die Gemeinde bedurfte. Als ein solcher bietet sich die grosse Altarterrasse dar, und ich folge hier mit Freuden demselben Manne; dessen Anschauungen ich mir in die- ‚sen Untersuchungen schon so vielfach aus vollster Ueberzeugung habe zu eigen machen können (Welcker Griechische Götterlehre I, S..207), Der Platz, wo im ersten Monate des Jahres Zeus als Gemeindehort die Stier- opfer entgegen nahm, war inmitten des bewohntesten Theils «der. alten ATTISCHE STUDIEN. 99 Felsenstadt gelegen, auf gleicher Höhe und in unmittelbarer Nähe der menschlichen Wohnungen. Diese vertrauliche Nähe zwischen Menschen und Göttern war ein Kennzeichen ältester Ansiedelung, wie nach Platon die Ahnen des Volks &yyvriow بصع‎ wohnten (Philebos 16 C.), Zyrös èyyùs (Aeschylos Niobe Fr. 169), und mit besonderer Beziehung auf den attischen Zeuskultus pries derselbe Dichter den و2625‎ eds ixreg Nusvos 4:04 (Eumeniden V. 997 Ddf.), eine Stelle, welche Welcker mit feinem Sinne hieher gezogen hat (Felsaltar S. 281). Durch die Opfergemeinschaft der umliegenden Gaue, (welche in den Königslegenden durch die Person des Amphiktyon, den Gemal der At- this und Nachfolger des Kranaos, ausgedrückt wird), ist eine neue Stufe der landschaftlichen Einigung vorbereitet worden. Aus den Kranaern werden Kekropiden (Herodot 8, 44), d. h. Glieder einer städtischen Ge- meinschaft, deren Mittelpunkt die steile Felshöhe wurde, welche ursprüng- lich so wenig wie das römische capitolium zum bewohnten Stadtgebiete gehörte, nun aber der Sitz mächtiger Geschlechter wurde, welche von dort die Landschaft regierten. Athen wurde eine Polis und Zeus ein Polieus.. Der Dienst des Zeus Polieus wird Ruedi ‚als ein jünge- rer bezeichnet; er wird an die Entscheidung zwischen Athena und Po- seidon angeknüpft. Athena verspricht dem Zeus für seine Entscheidung zu ihren Gunsten das erste Opfer in seiner Eigenschaft als Stadthort (He- sych. Aıös 9000. So wurden die alten Buphonien auf die Burg über- tragen, ohne dass darum der ältere Gemeindecultus eingegangen wäre ی‎ Jetzt ist die Burg das Centrum geworden, an welches sich die wei- tere Entwickelung der Stadt anschliesst. Sie lag ursprünglich nicht in- mitten der städtisch bewohnten Gegend, sondern an der Gränze dersel- 1) Man = den Namen Sınolıa gewöhnlich mit Zedg. 02۵ im -Verbindung (Welcker I: 5 180. Schömann Gr. Alt. IE, S.447). Wahrschei ۱ die Ableitung von W. eå., so dass ۵2۵6 Zeusdiener ist (rel ۳/۹ und Ainoa Zeusfeier eleich ۱ Bei Gelegenheit der Diasien bemerke ich, dass Starks Bemerkung zu Hermanns Gottesd. Alterth. $. 60, 5 in Be- ` treff meiner Gr. Gesch. auf einem Missverständnisse beruht. N2 100 E CURTIUS, ben. ۰ Die Nordseite ist, wie auch die alten Sagen des Königshauses (z. BI die von Kreusa) bezeugen , eine abgelegene. Die südliche ist diè Ver- kehrsseite. Hier bildet sich um den Fuss der Burg das Kydathenaion, das erste Stadtquartier, dessen Name: der städtischen Entwickelung selbst seinen Namen verdankt; ein Name, welcher sich allmählich gebildet ha- ben muss, nachdem dieses Quartier der Wohnsitz der vornelmsten Ge- schlechter geworden war, welche mit den Anakten der Burg am näch- sten zusammenhingen und an der Staatsregierung sich betheiligten. - In der südlichen Niederung treffen die Wege von Phaleros und Peiraieus, so wie die vom Ilissos- und Kephisosthale zusammen. Hier war der natürliche Mittelpunkt des Verkehrslebens unterhalb des Auf- ganges zur nn welcher seit ältesten Zeiten immer vorzugsweise von Ein’ bestimmtes ER für die Lage des alten Stadtmarkts giebt die bekannte Stelle Apollodors (bei Harpokration s. v. Hévðņuos Apo.) über das Heiligthum der Aphrodite Pandemos. Dieses lag an der Süd- seite der Burg mit dem Blick auf die See ‚ und zwar nicht nur wegen der allgemeinen Beziehung der Kypris auf die See, wie dieselbe in dem Epigramme Anth. Pal. IX, 144 (Benndorf de Anthol. Gr. Epigr. etċ: P- 38) ausgesprochen ist: 4 0060 0 40905, êre YlAov Enisro tv TE aî ES ‚Aaungov oiv neieyos — ee t de 1 ziehung auf das peloponnesische Gegenge- dado ی‎ zwar وی ۳ ی‎ Landschaft, mit welcher Attika durch so vielfache. ‚Uebereinstimmung alter Gottesdienste verbunden war. Der Theil des trözenischen Landes aber, welcher vorzugsweise von weither gesehen werden kann, ist das hohe Trachytgebirge von Methone. Die- ses tritt, wenn man am Burgabhange gegen das Dionysische Theater‘ hin am hinter: der Insel Aegina hervor, und nach diesem Blicke kann man die Lage des Aphrodisions bestimmen zirgev næg «vty 111260 zaro- viov yis عقو‎ )4 i , Teoıküvos) Eur. Hipp. 30. Diod. IV, 62. ب‎ En Wenn nun A, die Lage dieses Heiligthums so genau bestimmt. erden ATTISCHE STUDIEN. 101 kann und andererseits dasselbe Heiligthum mit dem Markte der Athener in die engste Verbindung gesetzt wird, indem ihr Beiname ndvdnuog die das Volk zu friedlichem Gemeindeverkehre vereinigende Göttin bezeich- nen soll, ihr Heiligthum sol m» deyeiev &yoodv (Harpokr. Apo. IM.) an- gesetzt und von Theseus berichtet wird, dass er daselbst den Dienst der Aphrodite Peitho eingesetzt habe, weil er durch die Macht überzeugender Rede die Bewohner des Landes zu einer Gemeinde vereinigt habe: so ist ein Hauptpunkt der städtischen Topographie unzweifelhaft festgestellt, dass nämlich in der Niederung südlich von der Burg der älteste Markt- platz der Athener gelegen habe. Denn es wird wohl Niemand Ross bei- stimmen, welcher, weil er keine Agora im Süden der Burg anerkennen will, die Pandemos des Harpokration und die des Pausanias von einander trennt und ihnen ganz verschiedene Lokale anweist (Theseion S. 40). Mit dem Fortschritte der Zeit und der Entwickelung bürgerlicher Verfassung musste der attische Marktplatz eine steigende Bedeutung ge- winnen. Denn wo das Volk zum täglichen Verkehre zusammen kam, da trat es ursprünglich auch als politische Gemeinde, als Bürgerschaft zusammen. Forum und comitium waren in den alten Städten ursprüng- lich ein und derselbe Platz. Später trennte man sie, um die öffentlichen Geschäfte in besserer Ordnung wahrnehmen zu lassen, und die einfachste Sonderung war die, dass man oberhalb der Niederung, in welcher der Marktverkehr seinen Sitz hatte, die Gemeinde als Bürgerschaft zusam- mentreten liess. Dass dies in Athen der Fall war, bezeugt der Unter- schied zwischen dem unten verweilenden und dem ‘oben sitzenden’ Demos. Der letztere Ausdruck bezeichnet die als Bürgerschaft versammelte Ge- meinde. Also an einem Abhange hatte dieselbe ihren Platz. Solcher Ab- hänge, welche die Niederung überragen, sind aber nur zwei: der Burg- abhang und der gegenüber liegende. An ersterem kann der Versamm- lungsraum nicht gewesen sein; weil das Lokal derselben überall als eine besondere und sehr erhebliche Anhöhe bezeichnet wird. Es bleibt also nur der gegenüberliegende Berg übrig, der sich in Terrassen über der Niederung des alten Marktes erhebt, und dieser Berg hiess, wie ich oben 102 E: CURTIUS, aus Platons Kritias bewiesen zu haben glaube, mit ältestem Namen Pnyx. Dass dieser Name nicht ursprünglich so viel wie &xx2Anote, comi- tium und @yogé bedeute, wird schon dadurch wahrscheinlich, dass er ausserhalb Athen nirgends diese Bedeutung hat. Nach der Weise der Alten suchte man freilich auch diese im Worte nachzuweisen, aber ohne jede Sicherheit und innere Wahrscheinlichkeit. Man schwankte zwischen den Erklärungen: čno to nuxvoioda: toùs عمو لس‎ &v ti xxinoi und næg Tj tv Aldwy nvxvörnte (Schol. Arist. Acharn. 20): Beide sind in gleicher Weise unhaltbar. Ein augenscheinlich so alter Name wird nicht von solchen Zufälligkeiten und von Merkmalen, die erst im Laufe der Zeiten charakteristisch wurden und welche eben so gut jedem Theaterraume zu- kommen, seinen Ursprung haben. Es geben sich auch diese Erklärungen sehr deutlich als etymologische Spielereien zu erkennen. Dagegen erken- nen wir. die wahre Natur des Namens in den einfachen und ungesuchten Bestimmungen der Alten, wenn sie Pnyx nicht etwa als ein Synonymon von dyogd, 68200 رو0‎ Atay ?xxAnoie u: s. w, auffassen ‚ sondern als einen Ortsnamen, als die Bezeichnung eines natürlichen Terrains ) 2805 tónov övoue, nergwöns tónos Welcker Pnyx oder Pel. S. 11) und zwar als die eines Aögos und néyos öwnAös. Darin: spricht sich das durch jene Etymo- logiem nicht verdunkelte Bewusstsein des Richtigen aus, und indem durch diese Definitionen die Pnyx den bedeutenderen Felshöhen des Stadtge- biets von Athen zugezählt wird, sind sie vollkommen im Einklang mit Platon, ‚welcher die Pnyx dem Lykabettos gegenüber stellt: Man sieht zugleich daraus, dass man bei: dem Namen nicht an einen’ Gebirgszug, sondern an eine einzelne Höhe dachte, und als eine solche, durch ihre Erhebung ausgezeichnete, Stadthöhe kann nimmermehr jener flache Rük- ken bezeichnet werden, welcher sich vom Museion nach dem Nymphen- hügel hinstreckte und mehr zur Verbindung als zur Trennung der zu beiden Seiten liegenden Gegenden dient, | ' Aber die Höhe, auf welche alle diese Spuren hinleiten und von der allein in vollem Sinne gilt, dass sie ein xwptor pûs: 27 éxponéAer (Pollux - 8, 132) war, (denn die vulgo sogenannte Pnyx liegt keineswegs ‘zur Akropolis’ d. h. ihr nahe gegenüber, sondern ist deutlich und entschie- ATTISCHE STUDIEN. 103 den nach der nördlichen Ebene orientirt), hiess ja bei den Altin nicht Pnyx, sondern Museion? Freilich. Der Name, der ursprünglich der ganzen p Höhe zog sich nach einem sehr allgemeinen Gesetze der alten Onomatologie, auf den Theil der Höhe, welcher eine vorzügliche Bedeutung gewann. Das nächst liegende Beispiel giebt der Name Kerameikos. Denn seit der Markt der Kerameer Stadtmarkt von Athen geworden war, zog sich der Name des Stadtviertels auf den Markt zusammen, so dass Keoausızös und d&yoo& Synonyme wurden. Solche Verengung erfuhr im Gebrauche auch der Name Pnyx!); die ursprüngliche Bedeutung verlor sich und ist nur noch bei Platon und in den erwähnten Definitionen zu erkennen. Der Berggipfel selbst wurde namenlos und daher für ihn der Name eingeführt, welcher uns nur bei Pausanias begegnet: tò Movosiov xakobusvov (1, 25 und 26). Dieser Name war kein willkürlich gegebener, sondern rührte von dem Musendienste her, welcher zugleich mit dem Nymphendienste (Nyu- عدي‎ xæ Moüoes dei næs ovv&yovoıw Aristides II p. 708 Ddf.) auf dem attischen Boden seit ältester Zeit eingebürgert ist, namentlich am Ilissos und an den benachbarten Höhen, zu denen aus lem Museion auch der Helikon zu rechnen ist. Dieser Musendienst gehörte auch zu den Religionen, welche die Schwesterstädte Trözen und Athen verbanden. Er war indessen bei den Athenern an dieser Stelle ganz verschollen, so dass sie den Namen des Musenberges fälschlich vom Musaios herleiteten, 1) Auch Welcker, der den Namen Pnyx für gleich bedeutend mit Versammlung auffasst, hält doch für wahrscheinlich, dass der Name Pnyx viel älter sei als die Verlegung der Versammlung an diesen Ort (Felsaltar S. 324), und muss auch annehmen; dass Mv. eine weitere Bedeutung habe als &xxAncie (S: 328). : dv den. art میاه‎ kaum), Auch die ود ند‎ 52 Namens von den وس‎ ox uate, den nal ovvoxıouevar olxicı u. s. w. bei 'Harpokr. Lex. Rhet. P- 293. Steph. B. u.s.w. beweisen, dass /7vd£ ursprünglich eine Stadtgegend be- zeichnete, von welcher der Raum der Ekklesia nur ein Theil war. 104 E: CURTIUS, welcher hier gesungen und hier sein Ende gefunden haben sollte. Diese Ueberlieferung führt uns darauf, dass die Abhänge der Höhe in ältester Zeit benutzt worden waren, um das Volk zu versammeln,wenn die Die- ner der Musen: sich wetteifernd hören liessen. Ebenso war in Trözen beim Musenheiligthum ein Versammlungsraum, wo König Pittheus die Redekunst gelehrt haben sollte (Peloponnesos II 434). Seitdem nun die Namen Museion und Pnyx sich geschieden hatten, konnten sie auch neben einander vorkommen, der eine für den Gipfel, der andere für die Abhänge. So bei Kleidemos dem Atthidenschreiber, welcher über die Vorgänge bei der Amazonenschlacht auf das Genaueste zu berichten wusste (Plut: Theseus 27). Die Amazonen, meldete er, hät- ten ihre Schlachtreihe so aufgestellt, dass ihr linker Flügel beim Areo- pag stand (dort. war ihr‘ Hauptquartier tò "Auelövsıov, "Auclovov Edge oxnvei te Aesch. Eumen, 688, wo sie der Burg gegenüber ein Trutzathen aufbauen wollten; vgl. Etym. M. S. 139, 8), während ihr rechter Flügel bis an die Pnyx reichte. -Der Punkt, wo sie die Abhänge derselben er- reichten, wird in einer noch immer räthselhaften Weise xert 2» Xgü- سمه‎ bezeichnet (Reiske: Xovo@v Nin»; so auch Müller Attica in d. Hall. Eneykl. S. 231). ‚Sie standen also so, dass sie mit ihrer Linie die ganze Niederung vom-Areopag bis zum Abhange des Museion sperrten, mit dem Rücken des Mitteltreffens gegen die Höhe des Zeus Hypsistos ge- lehnt. - Die Eheseaden painten: demnach keinen besseren Angriffspunkt nehmen, als ۱ nde Höhe des Museion. Von hier warfen sie sich en echten. Flügel- = Feinde, trafen mit diesen in der Nie- derung zusammen, in welcher sich die یج‎ Strasse zwischen Nymphen- hügel und Theseion hin nach dem piräischen Thore erstreckt; in dieser Strasse fielen viele der Athener, und sie mussten sich von dem Lager, welches sie nehmen wollten, wieder bis zu den Eumeniden am Fusse des Areshügels zurückziehen. Dann aber kam eine zweite Schaar, an der Nordseite der Burg herum, vom Ardettos, Lykeion und Palladion her, fiel dem linken Flü el der Amazonen in die Flanke, und so wurde un- ter den von zwei Seiten bedrängten Weiberschaaren in der Nähe ihres Lagerplatzes eine grosse Niederlage angerichtet. — ATTISCHE STUDIEN. 105 Wie das ganze Längenthal zwischen Museion und Akropolis durch seine natürliche Lage und Form zum Versammlüngsraum der‘ attischen Bevölkerung wie geschaffen war, indem die Tiefe von: ‚beiden: Seiten her die bequemsten Zugänge bildete, die Thalwände aber zu terrassenförmi- gen Sitzen sich eigneten und zugleich gegen die Winde, namentlich ge- gen: den Nordwind, Schutz gewährten: so sind die Terrassen des Musen- hügels, welche wir schon in der 'Musaiossage als alte Hörräume bezeugt sahen, an verschiedenen Stellen wohl geeignet, eine : Versammlung auf- zunehmen, welche stufenweise an der Höhe hinauf sass, halbkreisförmig um’ den Redenden vereinigt, der sich so in der Mitte: der. Versammlung befand und sich leicht vernehmbar machen konnte, indem die Bergwand den Schall auffing!). Eine solche theaterförmige Einrichtung ‚hatte der Versammlungsraum der Bürgerschaft, wie dies deutlich die Stelle des Pollux angiebt, nach welcher die attische Pnyx nur dadurch von einem Theater sich unterschied, dass sie in-alterthümlicher Einfachheit herge- richtet war, ohne den Luxus und die Bequemlichkeit‘ eines hellenischen Theaterbaus. Auch musste von der alten Agora ein breiter und Be sich vollkommen zu der Benntzung ‚eignen, die wir ihnen zuschreiben, und noch jetzt, wie unsere Karte zeigt, in 'theaterähnlichen Terrassen über der Niederung ansteigen, so scheint ein wesentlicher Umstand mit unserer Annahme in Widerspruch zu stehen. Die Abhänge des Mu- seion sind nämlich durchweg mit Erde bedeckt; es sind bebaute Felder und man sieht nichts von solcher Felsbildung, wie sie vorhanden gewe- sen sein muss, wenn die versammelten Bürger daselbst solche Sitze fin- den, wie sie bei den Alten angedeutet werden (êr zeig 2045 ی‎ oc: Arist. Ritter 783. Ibv& nerodys Tönog u. s. W.). Es war also Doo die er Beschaffenheit des Tekani 1) Vom Widerhalle des Getöses an den überragenden Felswänden spricht Pla- ton Rep. p. 492 B. offenbar nicht ohne Beziehung auf die attische Volks- versammlung (Welcker $. 328). _ Hist.- Phil. Classe. XI. 0 106 E: CURTIUS, kennen zu lernen und deshalb liess ich an mehreren Punkten’ Gräben ziehen, zuerst an den Terrassen, welche gegen N. O., in der Richtung auf den Parthenon, in halbkreisförmigen Ausschnitten abfallen. Ich traf hier auf behauene Felsstufen; eine Stufe hatte 15 Schritt Länge, aber es waren Felsbearbeitungen, bei denen sich keine bestimmte Anlage er- kennen liess. © Dann ging ich weiter gegen Westen, und liess einen Gra- ben ziehen, welcher von den Felskammern, die man das Gefängniss des Sokrates zu nennen pflegt, auf das unterste Wächterhäuschen der Akro- polis gerichtet war. Auch hier traf ich sehr bald auf Felsen und zwar auf geglätteten, der einst frei gelegen und zu baulichen Anlagen alter Zeit. gehört hatte; ich fand 16 Schritt weit geebneten , sanft abfallenden Felsboden, welchen ein späteres Mauerwerk schnitt. Es war mir aber unmöglich, diese Abhänge in grösserer: Breite aufdecken zu lassen. Der Boden ist durchweg angebautes Privateigenthum. Dazu kam, dass es unmöglich war, mit annähernder Sicherheit zu bestimmen, in welcher Höhe man die Sitzstufen der alten Ekklesia zu suchen habe, da die Thalsohle der Niederung sehr bedeutend aufgeschüttet ist, und eben so wenig liess sich in östlicher und westlicher Richtung eine Gränzbestim- mung finden. -Auch war ja die Anlage der alten Pnyx an sich eine we- nig. symmetrische und kunstgerechte; sie war allmählich und regellos ent- standen, und deshalb ist sie an einzelnen Spuren um so schwerer nach- zuweisen; endlich ist es sehr wahrscheinlich; dass man in späterer Zeit, . -als die Freiheit des ۱ gebrochen war, auch den Schauplatz seiner alten Souveränität zerstört und unkenntlich gemacht hat. Davon zeugen die gefundenen Ueberreste späterer Baulichkeiten. Zu einer genauen Feststellung. der alten Ekklesia gehörte also nicht nur eine vollständige Aufräumung der Abhänge, die von dem Schutte der einst auf dem Gipfel des Museion befindlichen ‘Gebäude bedeckt sind, sondern auch des Thal- grundes am: Fasse der Höhe. Dann erst würden die ursprünglichen Niveauverhältnisse sich nachweisen und die natürlichen Bedingungen der hier gemachten ‚Anlagen sich beurtheilen lassen. Gd Was: aber die mehr östliche oder westliche Lage der Ekklesia be- 0 trifft, so scheint dafür der Umstand massgebend zu sein) dass nach dem ATTISCHE STUDIEN. 107 Anfange der ‘Acharner' von der Pnyx aus die Gegend- des Kerameikos sichtbar gewesen sein muss. Dies war aber nur auf dem. westlichsten. Theile der Museumsabhänge möglich, von wo man zwischen’ Akropolis und Areöpag auf die Niederung des neuen Marktes hinsehn kann. Wei- ter gegen Osten versperrt die Akropolis den Blick. So weit also, glaube ich, kann die Pnyxfrage mit hinreichender Sicherheit entschieden werden. Ich wüsste nicht, wo ein anderer Platz für die Ekklesia aufgefunden werden könnte, und kann mir nicht den- ken, dass irgend ein anderer Ort allem dem, was wir von der Pnyx wissen, in gleichem Grade entsprechen könnte. Hier können wir uns unmittelbar oberhalb der @eyate yog das Volk auf schlichten Steinstu- fen sitzen denken, dem südlichen Propyläenflügel gerade gegenüber (dro- BAfnew sis tà 11901 ممم‎ &x£Aevov مه‎ Aesch. de f. leg. ۳. 253), wäh- rend man zur Rechten die hohe Terrasse der Aphrodite Pandemos hatte und das Asklepieion, weiterhin das Dionysostheater und den darüber schwe- benden Parthenon. - Die Nähe des Theaters, das man so dicht vor. Au- gen hatte, musste um so eher die Neigung des Volks erwecken , nach den bequemeren Sitzen am jenseitigen Abhange hinüber zu. wandern }). „Der Raum der Volksversammlung war durch eine Reihe von Gränz- steinen eingehegt. Einer derselben mit der Inschrift ços Ilvzvös hat sich zufällig erhalten (Rang. Ant. Hell. II, 889. Philologus IX, S. 642) und ist seines Fundorts wegen mehrfach benutzt wórden, um die Chand- lersche Hypothese zu stützen. Aber auch die athenischen Antiquare wa- gen nicht zu behaupten, dass man, den ursprünglichen Standort jenes 1) Ich habe das Asklepieion erwähnt, ohne deshalb der Meinung zu sein, dass aus Vit. X Orat. Dem. p. 845: عبسيرق‎ 02 xa rûv, ’Aoximmuöv. die Nähe und Sichtbarkeit jenes Heiligthums gefolgert werden dürfe. Auch mache ich absicht- lich keinen Gebrauch von den Worten tè dove 2۵ negi 77, welche Rangab@ Antiq. Hellen. n. 2285 liest. Denn wenn auch die Nähe des Thea- ters und des Dionysischen Quartiers von Limnai eine- solche Bezeichnung ei- nigermassen erklärlich machte, so ist doch die Lesung nicht unbedingt sicher (die Ergänzung enthält einen Buchstaben zu viel) und die ganze Bezeichnung ist zu abnorm, um sie als ein zuverlä ssiges Argument verwerthen zu können. 02 108 E. CURTIUS, Inschriftsteines kenne, der in einem Felsloche der oberen Altarterrasse gefunden worden sein soll 2). Unterhalb der aufsteigenden Sitze, an der Gränze der Agora, haben wir uns den Stein zu denken, auf welchem der Redner stand. Dass die- ser Stein ein beweglicher sein musste, ist oben nachgewiesen; es ist auch nichts natürlicher, als dass er im Laufe der Zeit mehrfach seine Stelle und Richtung verändert hat. ‘Wenn wir uns nämlich als den ursprüng- ` lichen Raum der Volksversammlung die Agora denken, von welcher sich erst allmählich ein besonderer Platz für die Ekklesia abtrennte, so musste der Platz dessen, der zum Volke redete, nach der Burgseite hingewendet sein. Später sass das Volk auf den Terrassen des Museion und ihnen war demgemäss das Angesicht des Redners und die Vorderseite der Red- nerbühne zugekehrt. Als aber die dreissig Tyrannen bemüht waren, die ältesten Verfassungszustände Athens‘ wieder herzustellen, drehten sie den Rednerstuhl wieder um (Plut. Themistokles c. 19). Das hatte seinen guten Grund. Denn dadurch wurde die eigentliche Pnyx geschlossen; die Bürger sollten sich nicht auf ihren alten Sitzen zum Hören und De- battiren niederlassen; es war die Umdrehung also eine echt oligarchische und reaktionäre Massregel, um das verhasste Treiben der Volksversamm- lungen, die temeritas sedentis contionis (Cie. pro Flacco 9), gründlich zu beseitigen, ohne doch geradezu alle Volksversammlungen aufzuheben. Die Bedeutung derselben wurde im Wesentlichen darauf beschränkt, dass Pp der regierenden Behörden dem Volke mitgetheilt wurden, und zu : em Zwecke versammelten sich diejenigen, die damals als Vollbürger anerkannt waren, stehend vor der Rednerbühne, um nach kurzem Ver- weilen wieder ihren Geschäften nachzugehen, So erklärt sich der Hergang der von den Alten gemeldeten Verän- derung (in welcher die Neueren fast sämmtlich eine reine Erfindung ha- rn Von der im Fels gehauenen Inschrift, welche auf dem Altarhügel sich befin- det (45 Schritt von der Höhle der am Wege dem Nympfenhügel gegenüber- liegenden Höhle’ in der Richtung auf den Philopappos), ist nichts sicher als ` HY, dann möglicherweise P. Göttling (Ges. Abh. S. pa las سیب‎ Pitta- kis HYPANIC. ‘Vgl: Ross Pnyx $. 28. ATTISCHE STUDIEN. 109 ben sehen wollen, ohne dass sie die Entstehung einer solchen Fabel hät- ten erklären können), wie ich denke, sehr einfach. Es: war eine! witzige Ausschmückung dieses Vorgangs, wenn man den Dreissig das Motiv un- terlegte, sie hätten den Blick auf die See abschneiden wollen. Die See selbst ist natürlich von der innern Seite der ganzen Höhenreihe, die sich südlich von der Burg hinzieht, also auch von der gewöhnlich soge- nannten Pnyx, nicht zu sehen, aber so lange die Redner mit ihrem Ge- sichte gegen das Museion standen, konnten sie mit der rechten Hand nach dem Peiraieus zeigen, und dieser Gestus mit den entsprechenden Hinweisungen auf die meerbeherrschende Macht des attischen Demos war ohne Zweifel ein sehr gewöhnlicher. Diese Wendung wurde nun unmöglich, und in so fern konnte also mit Recht von den Tyrannen ge- sagt werden: dntorgewar tò Piua 700+ tì xügev. Ein wirkliches Er- blicken der See vom Rednerstuhle aus ist auch in den Worten dot NO- Båénsw noös سمش سره‎ gar nicht ausgedrückt; sie bezeichnen nur die Richtung. Was endlich das Heliotropion des Meton betrifft, das Weihgeschenk des grossen Astronomen, welches و70۵‎ z@ zeige zo èv tî اسلا‎ aufgestellt war (Philochoros beim Schol. zu Arist. Vögeln V: 998), so wird gewöhn- lich angenommen, dass sein Standort dort gewesen sei, wo Meton sein Observatorium gehabt habe. Nimmt man dies an, so können wir dazu keinen passenderen Ort finden, als die Höhe des Museion, dort, wo später das Denkmal des Antiochos Philopappos errichtet wurde, Dort war ` auch die alte Stadtmauer (rò zeigos to èv Hux); dort war zugleich, abge- sehen von dem freien Gesichtskreise, der Höhe wegen eine gewisse Ruhe und Stille zu wissenschaftlicher Arbeit zu finden (vgl. Redlich Meton S. 24). Doch lässt sich die Lage des eigentlichen Observatoriums nicht erweisen (Welcker Pnyx oder Pel. S. 14), und wir können daher nur vermuthen, dass die Aufstellung des 'attischen Heliotropions nach Analo- gie des in Syrakus vorhandenen (zareyeris zei مرت‎ nach Plutarch. Dio Cap. 29) auf einem hochragenden Punkte stattgefunden habe, wenn auch für die Beschaffenheit des Instruments eine hohe Aufstellung nicht noth- ‚wendig war. z 110 E. CURTIUS, Nachdem ich über die brennendste Frage der inneren Topographie von Athen meine Ansicht auseinander gesetzt habe, gehe ich zu einem zweiten Thema über, von dem ebenfalls alle Sachkenner wissen, dass es darüber noch zu keiner Uebereinstimmung der Gelehrten gekommen ist, obwohl es zu den Gegenständen ‚gehört, ohne deren Aufklärung eine wis- senschaftliche Anschauung des alten Athens unmöglich ist; ich meine die Befestigung der Stadt. Die erste Befestigung Athens war die Verschanzung: des Aufgangs zur Burg, die zweite die Ummauerung des Burgfusses, welche den Zweck hatte die nächsten Terrassen und ihre Quellen einzuschliessen. Das ist das Pelasgikon, über dessen Beschaffenheit die neuerdings gemachten Aus- grabungen an der Akropolis nicht ohne Aufschlüsse geblieben sind, die im Zusammenhange mit den Alterthümern der Burg zu behandeln sind. Daher weise ich hier nur darauf hin, dass auch in anderen Städten, na- mentlich in Argos, ein Mauerring nachzuweisen ist, welcher den Fuss der Stadtburg ganz oder theilweise zu umgeben bestimmt war (Peloponn. II, 352.) `. $o bestand Jahrhuriderte lang Athen aus Burg und offener Stadt. Wann die Unterstadt zuerst ummauert worden sei, lässt sich nicht nachwei- sen. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Ummauerung, welche vor der Zeit der Perserkriege vorhanden war, aus der Zeit- der Pisistratiden stamme. Denn diese mussten immer einer Intervention von Seiten Spartas gewärtig sein, und sie mussten wissen, dass die enge und wasserarme Burg auf die Länge nicht zu behaupten sei; dieselbe konnte auch für ihre Soldtrup- pen keinen genügenden Raum darbieten. - Wahrscheinlich sind es also die Tyrannen gewesen, welche bei den städtischen Reformen, die sie ja in so grossartiger Weise durchführten, auch eine Ummauerung der Stadt vornahmen. Damals war das südwestliche Bergterrain mit seinen Ab- hängen und Thalfurchen schon lange nicht mehr das eigentliche Wohn- gebiet geblieben. Die städtische Bevölkerung hatte einem anwachsenden "Wasser: gleich die Joche der Hügelreihe überstiegen; sie hatte sich längst um den Fuss des Areopags und Burghügels ausgebreitet und ergoss sich -dann in die weite Niederung an der Nordwest- und Nordseite der Burg. Je bequemer sich in dieser Niederung Häuser, Strassen und Plätze an- ATTISCHE STUDIEN. 111 legen liessen, um so schneller entwöhnte man sich der holprichten Fels- terrassen der alten Kranaerstadt. Die Niederung des Kerameikos wurde der Mittelpunkt des städtischen Verkehrs, die Burg lag nun im Centrum der Stadt, und da die neue Stadtmauer vorzugsweise den Zweck hatte, die Burg zu schützen, so zog sie sich wie ein Ring um diese herum; sie war die äussere Befestigung der als einzelnes Kastell nicht zu hal- tenden Akropolis. Die Linie dieses Mauerrings lässt sich nur muthmasslich bestim- men. Man musste sie über die Höhen führen, welche der Burg vorlie- gen und von Natur der Art sind, dass sie den Zugang zu ihr erschwe- ren. Diese Linie ist im Südwesten am deutlichsten vorgezeichnet durch die Kante der Höhen vom Museiongipfel bis Nymphenhügel. Vom Nym- phenhügel ging die Mauer vielleicht auf den Hügel des Theseion zu. Im Osten giebt das hadrianische Thor einen Anhaltspunkt. Denn wenn dies als Gränze der Theseusstadt bezeichnet werden konnte, so hatte man doch eine Ueberlieferung davon, dass hier eine alte Stadtmauer ge- wesen sei. Auch finden sich noch jetzt einzelne Spuren einer Mauer (namentlich in der heutigen ورك و6009‎ MNiens), welche genau in der Linie des Hadriansthores liegen !). Wenn man sich auf der Burg befindet zwischen Propyläen und Parthenon, so hat man Hadriansthor, The- seion und Philopappos in gleicher Entfernung, und zieht man durch diese Punkte eine Linie, so würde man einen Mauerring um die Burg herum von etwa 20 Stadien Länge erhalten. Dieser Mauerring muss, wenn er etwa in dieser Ausdehnung von den Pisistratiden angelegt worden ist, unvollendet von: ihnen gelassen wor- den sein; denn im: Kampfe mit den Spartanern geschieht nur der Burg- mauer Erwähnung, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die pelopon- nesische Invasion von Seiten Delphis und der Alkmäoniden um m ‚che beeilt wurde, damit nicht zuvor der Mauerring fertig werde. 1) Auch der königl. Hofgärtner Schmidt glaubt bei seinen Terrainuntersuchungen, die er zu praktischen Zwecken unternimmt aber immer auch mit Berücksich- tigung des antiquarischen Interesses, ältere Mauerzüge gefunden zw haben, welche mit den Hadriansthore in einer- Flucht gehen. 112 E. CURTIUS, T Auch’ bei dem spätern Heerzuge der Spartaner und bei der Ueber- schwemmuüng der! Landschaft durch das medische Heer ist die Stadt- mauer ohne Bedeutung. Dass sie vorhanden war, bezeugt aber Thuky- dides auf das Bestimmteste (I, 89), und wir wissen durch ihn (c. 93), dass Themistokles den u es en Mauer pach ine Seiten.) hin erwei- {be hat. Man | Der Mena des Themistokles bezweckte nicht, wie der frühere, Sicherung der Burghöhe; auch nicht bloss die Emancipation seiner Va- terstadt von’ den Ansprüchen Spartas, sondern auch die Einrichtung Athens als einer Grossstadt. ‘Darum wollte er alle städtisch bewohnten Gegen- den 'hereinziehn und zugleich einen ummauerten Raum schaffen, welcher geeignet wäre, in Kriegszeiten flüchtiges Landvolk in sich aufzunehmen. Wenn er demnach den Mauerring ‘nach allen Seiten hin erwei- terte’, so kann das Stück Ringmauer, welches vom Philopappos her den Kamm der Felshügel entlang läuft, nicht wohl themistokleisch sein. Darin gebe ich Forchhammer vollkommen Recht. Denn einen engeren Mauer- ring kann es, wie die Beschaffenheit des städtischen Terrains lehrt,- nie gegeben haben. Ein Bleiben auf der alten Linie, so einzig günstig diese auch war,- ist hier nicht anzunehmen, weil die Annäherung an die See von Anfang an "ein Hauptgesichtspunkt des Themistokles war und weil hier gerade sehr ausgedehnte Vorstädte waren. Diese durften nicht aus- geschlossen: bleiben; wenn man Athen auf einen peloponnesischen Angriff vorbereiten won und an = dem raschen Baue auf die wetteifernde Betheiligung aller Ei hnet werden sollte. Endlich sind die au a عم مگ‎ der Höhen رای‎ Ueberreste der alten Mauer so wohl fundamentirt, so breit und regelrecht gebaut, dass sie dem tumul- tuarischen Aufbaue, wie er unter Themistokles stattfand, nicht wohl an- gehören können. Wenn also in dieser lung eine Erweiterung des تسوت اتیب‎ stattfand, so musste man sich dabei nach dem Terrain richten, welches gerade hier deutlicher und bestimmter, als in irgend einer anderen Ge- gend, die Linien eines Befestigungssystems vorzeichnet. Es strecken sich nämlich vier Felszungen gegen Südwesten aus. ATTISCHE STUDIEN. 113 Von diesen sind‘ die: südlichen: Abhänge des Philopappos,‘ welche ganz steil nachdem Tlissos abstürzen (es sind hier neue und zum Theil auch alte Steinbrüche) und die nördlichen Abhänge des Nymphenhügels, an welche’ das Barathron stösst ‚ niemals bewohnt gewesen; aber von beiden Höhenrücken die inneren Seiten und dann die zwei mittleren Hügelrücken (der 'nördlichere Zweig des Müseiöne und der Abhang“ des: ar auf beiden. Abhängen. "x Also’ diese zwei ganzen und zwei er A Höhenzüge mussten in die Befestigung hereingezogen‘ werden, ‘und zwar so, dass auf demvbeiden äusseren ‘Hügelrücken die: Mauer so weit als "möglich dem Kamme der Höhen folgte, úm den Feinden »den Angriff auf die’ Mauer und die An- näherung ‚an dieselbe möglichst zu erschweren. ١ Diese o Höhenkämme streichen aber nicht in zusammenhängenden Linien ununterbrochen fort, und daher mussten die Mauern von einem Höhenkamme auf den andern überspringen. Ferner ist die natürliche Bildung dieses 3 2 der ١ Art, dass seine Ausläufer gegen Südwesten convergiren. » Die untere» Fortsetzung vom Museion springt weit gegen Westen vor. und: schliesst mit einem runden Vorhügel; derselbe erhebt sich wie eine Bastion unmittelbar über dem Ilissos, welcher ihn kreisförmig umzieht. "Ungefähr auf ‚denselben Punkt strecken sich auch die Ausläufer des Nymphenhügels: und treffen mit denen des Museions nahe zusammen; -während die mittlere Höhe, die des 'Altarhügels, früher in die Niederung abfällt. >: 7 Bei dieser Convergenz der Höhenkämme musste die städtische Be- festigung, welche nach 5: W: der alten Mauerlinie 'vorgebaut war; noth- wendig 'die Gestalt eines Dreiecks annehmen, dessen Grundlinie sich vom Philopapposgipfel bis zu dem des Nymphenhügels erstreckte, während die Schenkel oberhalb der Ilissoskrüämmung bis nit emer en Abstand zusammen stossen mussten. Diesen Terrainverhältnissen entsprechen die ری‎ 1 von den Mauerzügen erhalten’ 'haben. Sie sind im Ganzen ungemein gering- fügig, und das erklärt sich''theils daraus, dass der piräische Stein, wel- cher vorzugsweise als Baustein verwendet wurde, einer a Verwitte- Hist.- Phil. Classe. XI. 122 "EICURTIUS; rung ausgesetzt sist, dass .er sich vollständig. in.kalkige Erdkrume auflöst; Ro aus Idem::besonderen Umstände, ‚dass ‚auf, diesen Höhen nach -uise- rer Annahme. besonders eilig und unsolide. gebaut wurde. -Darun be- schränken sichi «die: ‚Spuren i aif Felsebnungen oder Bettungen , ‚die. 'zum Auflegen.der Steine im Felsboden gemacht sind, und auf einzelne Quadern; die wegen ihrer, besseren Beschaffenheit‘ oder aus zufälligen Gründen. in alter Be oder in unmittelbarer Nähe derselben erhalten: sind..-;' eginnen wir ‚vom Museion,; so, „sind. hier..drei Linien ‚deutlich zu Be د‎ Erstlich: vom Philopappos 400: Schrittgerade,nach.$;: W..bis zu dem Punkte ‚| von wo. man. am» nächsten ı: dem: Höhenpunkt: des westli-: chen Vorhügels’erteichen konnte: Hier oben ist nichts erhalten; 'nur.auf der Kuppe; wo die Mauer: rechts abbiegt, erkennt -man im Felsen: eine Terrasse, welche die Grundfläche ‚eines Rundthurms 'gebildet -zu haben scheint: ‘:Von«hier im. rechten Winkel. gegen Wi abbiegend,, einem flach; erhobenen e folgend, die zweite Linie, welche auf den: ‚Vorhügel himübergeht; 0 die zwischen liegende: Klüft am flachsten ‚und. ‚schmal- sten FR «Dies ist: wa eine Strecke, gerade gemessen, võn etwa 0 Schritt. Hièr-sind am:Rande der ‚Schlucht: sehr deutliche Quaderlagen im Felsen sichtbar; durch ‚die Schlucht gehend, trifft man ansteigend wie- derum: unverkennbar;bearbeitete ‚Felsstrecken. Dann geht, drittens -die Mawerlinie auf dem Kamme des Vorhügels entlang; ex bildet,.erst einen schmalen, zungenartigen Rücken, auf welchem. alte Quadern liegen; dann. steigt man ganz allmählich auf: eine‘ flach ::gewölbte, runde Kuppe; die gegen den Hissos + in’ drei Terrassen schroff; abfällt. - ‚Auf. dieser.Kuppe sind zwei viereckige Thürme; ec. 70 Schritt von einander, ‚in ihren Grund- lagen (deutlich erhalten.» Die Spuren führen weiter bis an-den südwestli- cheni Rand der Felskuppe, ‚An dem Rande: sind in .der'durch die Thürme gegebenen Richtung im Felsbettungen und einzelnen ‚Steinen. die. letzten Mauerspuren vorhanden. Das ist das dritte, co 550: Schritt lang Pak des: vom Museion ausgehenden Mauerschenkels.: 7 «Der andere: Schenkel des dreieckigen ea a vom, Nymphenhügel ‚ausgeht, ist viel schwieriger zu ‚verfolgen. .Indessen.;ist such; hier der: ‚allein mögliche,‚Gang der Mauer ‚durch .das; و‎ nn ATTISCHE STUDIEN. 115 zeichnet. ‘Denn es schiebt sich von jenem‘ Gipfel, wie vom Museion; ge- gen den Tlissos ein Rücken vor, welcher gegen Norden in’ schroffen Fel- ‚sem abfällt, so dass die Schlucht, welche hier den Hügel begränzt, un- ‚möglich'von 'der Mauer eingeschlossen sein konnte. Die Mauer ging’ aber auch nicht hart am! Rande der Schlucht; sondern auf der flachen Höhe des Felsrückens entlang: Hier sind ‘durchaus! keine Mauerreste vorhan- den, aber! wohl erkennt man im Felsen die in gleicher Richtung: fortge- setzten Ebnungen des Bodens, welche zum Lager der Steine dienten, und zwar’ erkennt man sehr deutlich Doppelbahnen, die nebeneinander herläufen, mit stellenweise scharf geschnittenen Linien. Diese Doppel- bahnen sind ohne Zweifel so zu erklären, dass die äussere‘ dem’ Zuge der Mauer entspricht, ‘die innere aber dem bedeckten Gange, der 'ndoodos, welche innerhalb der Stadtmauer entlang ging, um die Communication der ern zu erleichtern und zu sichern. Man folgt diesen Felsbahnen die Höhe hinab, und’ am یز‎ dersel- ben {ungefähr 1000 Schritt vom Nymphengipfel), wo der Weg zu den Steinbrüchen hinter‘ dem 'Altarhügel abgeht, sind’ die ersten Steine der Mauer in calter: Lage am Wege erhalten.‘ ‘Der heutige Fussweg selbst geht auf’ den Ueberresten der Mauer hin.’ 130 Schritt weiter schneidet ein’ kleiner Wasserriss den Weg. Hier ist wieder ein Stück alter Mauer sichtbar, "und ‘diese Mauerspuren setzen sich fort in gleicher Linie bis auf eine kleine Höhe, welche von der letztgenannten Schlucht und dem Tlis- _— gleich weit entfernt ist. ‘Hier nähert sich der Zug des Nymphenhügels am meisten dem des Museions.‘' Der Abstand beträgt 200 Schritt!" Geht man nun avf dieser Linie quer hinüber nach dem untersten, bastionähnlichen Vorhügel vom Museion, so liegt in der Mitte eine isolirte Felsmasse, veiro empòôrra- gehd; oben ziemlich geebnet, wie zur Aufnahme eines Thurms ‚und un- mittelbar vor diesem Felsblocke ein wohlerhaltener Mauerquader aus pi- räischem Stein, ah alter Stelle, gerade in der Linie, welche auf kürze- stem) Wege dievbeiden convergirenden Mauerschenkel verbindet. -Die Erhaltung einzelner Quadern vom dinem ganzen Mauerbau hat nichts Auffallendes. “Sie erklärt sich aus der verschiedenen Qualität des P2 116 E CURTIUS,” Steins.: Die schlechteren Steine sind sämtlich mürbe geworden, zerfallen und zerpflügt worden, ‚und so. bleibt es uns unbenommen, diesen in sei- ner Art einzigen Stein als den Ueberrest der Quermauer ‚anzusehen, wel- che, die beiden Arme der Stadtmauer in ihrer geringsten Entfernung ver- band und das dreieckige Vorwerk des Themistokles: 120 Penkit oberhalb des Ilissos in einer dem Flusse parallelen Linie abschloss. -œo -Ein solcher Abschluss musste vorhanden sein, ehe die Befestiguni- gen der Oberstadt, und. Unterstadt mit einander verbunden waren; er be- stand auch nach Herstellung. der Verbindung fort und wird unter dem Namen dıereigioue in der Inschrift über den Mauerbau erwähnt. Diese Quermauer. konnte auch an einer ‚höher gelegenen Stelle stattfinden; sie konnte. vom Nymphenhügel auf den Rücken ‚des Museion hinübergeleitet sein, ‚ungefähr; in der Richtung der punktirten Linie bb. Aber es ist hier bei eifrigster Nachforschung keine Spur eines Diateichisma nachweisbar gewesen, und ich wüsste nicht, wie es zweckmässiger und mit geringerer Mühe an einem anderen Orte hätte hergestellt werden können, als an je- ner unteren Stelle, wo sich die Mauerspur erhalten, hat. Wenn. wir nach den oben angegebenen Gründen‘ das ganze schna- belartige Vorwerk als das Werk des Themistokles ansehen, so folgt dar- aus, ‚dass; dieser die Erweiterung des Stadtrings gleich so angelegt hat, dass der Anschluss der beiden piräischen Mauerarme dadurch schon auf das Bestimmteste vorbereitet war. Wenn also doch zuerst nur eine piräische Mauer und als zweite die phalerische Mauer gebaut wurde, so war. dies eine Abweichung von dem Plane des Themistokles; zu dessen Verwirkli- chung erst Perikles Hand anlegte, als er die mittlere Mauer baute. ری‎ Als das; Vorwerk gebaut war, wurde die alte Stadtmauer, so weit sie von den Schenkeln des Vorwerks eingeschlossen war, also das Stück vom Museiongipfel bis zum Nymphenhügel , welches in jeder der beiden Einsattelungen ein Thor hatte, überflüssig. So erklärt es sich, dass in der ‚Mauerinschrift, zwei Mauerstücke bezeichnet werden, bei ‚welchen eine Wiederherstellung des bedeckten Umgangs, (n&oodos) nicht nöthig , nämlich, erstens die Quermauer selbst هم‎ d:aretyıoua) und zweitens > 3 Tû e Toy ل‎ XÆTÈ Te udp Ten (Zeile 59 E). Hier ATTISCHE STUDIEN. 117 ist Dipylon ‚das ‘zwei Thore umfassende Mauerstück, welches sich ober- halb des zu den langen Mauern führenden Thores befindet)... 4%: Endlich erklärt sich aus den gegebenen Thatsachen, wie vom Kleon beim; Scholiasten zu Aristoph: Rittern V. 817 gemeldet wird, er habe wäh- rend'der ersten unglücklichen Kriegsjahre wegen des übermässigen Auf- wandes an Kräften und Geldmitteln, welche die ‘Bewachung eines so grossen Mauerrings erforderte, den: Vorschlag gemacht, die Mauerlinien einzuziehen und dergestalt die Athener, wie der Dichter sagt, wieder zu Kleinstädtern zu machen. Dieser zaghäfte Beschluss, welchen: Kleon im Gegensatze gegen die perikleische Politik (wir wissen nicht, in wie ernsthafter Absicht) ١ durchsetzen wollte, erklärt sich am leichtsten so, dass Kleon es für rathsam erachtete, die alte Mauer zwischen Museion und Nymphenhügel' wieder in Stand zu setzen, um nöthigenfalls das ganze Vorwerk aan und :doch den Kern der Stadt halten zu können. So viel über Pe grosse Dreieck der südwestlichen Höhenbefesti- gung, welche sich an die بصم‎ von goin, und io an- schliesst: Der نتاس‎ ‚am: nern ing! ra ی‎ ER Sihherkeit ا‎ Die nördlichen Abhänge sind von Natur und durch Men- schenhand (d. h. durch Steingruber) zerrissen; daher ist die- Fortleitung der von Süden kommenden Mauerlinie zweifelhaft. Entweder ging sie dem Höhenzuge aufwärts folgend, bis zur Kuppe, auf welcher die Stern- warte steht, oder sie setzte c. 200 Schritt unterhalb der Kuppe, gegen Norden»abbiegend, auf: den Hügel hinüber, welcher nördlich‘ vom! Nym- phenhügel liegt, und ‘ging so in den westlichen Theil der Stadtmauer über. Diese zweite Annahme empfiehlt sich ‚dadurch, dass auf diese Weise die Bildung eines spitzen Winkels vermieden wird, „wie er nicht leicht in dem Mauerzuge vorkommt. Auch finden sich i in. یی‎ Rich 1) Pittakjs aa Ro lasen KAITAMAKPATEIXH, Miller ام‎ odur dad za j Mir scheint am wahrscheinlichsten, dass der Steinmetz KATTA für xatê tè schrieb. Vgl. K. O. Müller de munimentis Athen. p. 51. 118 . اما‎ ۱0 URTIUS, tung Felsbahnen; es sind dieselben , in welchen! Burnouf ‘routes à char’ zu erkenner meinte: ==> "Deutliche Tuba; Fee un a Bis N مس‎ Peer sich- am Abhange: ee nordwestlich‘. von «der: Sternwarte. Hier ‘hangen noch alte »Quadersteine im schroffen Absturze:des Hügels obariiih تج توت اجان‎ dénen: jamiii ‚der; Schlucht: die entsprechenden tü über liegen. ؛‎ Hier ‘geht die Mauer über den flachen Felsrücken e an وو‎ nördlichem‘ Rande ein Weg entlang führt, welcher durch, eine natürliche Einsenkung‘ hinabführt und sich etwa 500 Schritt unterwärts mit:der grossen piräischen Fahrstrasse verbindet. Hier im Hohlwege sind die deutlichsten Spuren von Thurm und Thor erhal- ten. ıı Dieses Thor können ‚wir mit grösster Wahrscheinlichkeit das pirdi- sche Thor nennen, da es. für ‚alle an; der Nordseite ‚der Hügel entlang Wohnenden die bequemste Commünikation mit der- Hafenstrasse darbot, und da یرود‎ die Nähe des ee: Thors und des PTR be- pro isti m 1. rods 7 = ول‎ RER zieht: sich ee gegen ass an den äussern Rand‏ مر des s Hügels , auf dem die Kapelle des h. Athanasios steht. Es»ist der-‏ selbe Hügel; ‘auf (dem das: Pompeion ‘stands ١ so wie- dér Demetertempel‏ nebst dem’) Bilde des: Poseidon. - Es war nicht bedeutungslos, däss das in‏ hieran rn inai! ‚Athens, am:‏ وود ری Fintisier verehrte‏ Hinweisung auf ‚die jensei: tigen. H 5-9-9 ümer, die 1 2 zwischen 1 ) 1 1 len a Hi Fain Fd U i o ا‎ E 1 Städtent). i 7 # Derv Ath inasioshügel el hängt durch eine kleine ‚Senkung mit dem Ne- 1 zusammen, sich ‚gegen Norden: vorschiebt; das ist die Höhe der h. Triada; welch lings»durch Gartenanlagen ‚ein verän- dertes Aueh bi: "hats" eA erkennt man: ami بت‎ 0 poeg Athaı wasioskapelle , rn P, einem >. Felsblock und at jetzt nur zugänglich; sie enthält Marmorbruchstücke. Hart daneben ist | veiter Felsblöck ‚welcher oben 'gañz geebnet ist, und an der Stadtseite ‚Nischen ir Wotivhilder: enthält. Auf der Fläche 'desnelbeii: بوچ‎ ist auch `. ein alter Mosaikbod en:von roher Arbeit sichtbar. © 7 ATTISCHE' STUDIEN. 119 Rande nóch die «alte Thorstrasse, welche von der Natur vorgezeichnet ist. Denn مطفنط‎ streckt‘ sich- die: muldenförmige Senkung‘ Aii Bodens: zwi- schen oder ‚Akropolis und den: Höhenlinien, die vom Lykabettos: kommen und vom; Universitätsgebäude: her im Norden die Niederung begränzen. In der Tiefe dieser Senkung läuft die heütige Hermesstrasse entlang. An ihrem» westlichen Ende, in der Nähe ‘des Dipylons;, ist zu allen Zeiten der natürliche Aus- und: Eingang‘ ider- Stadt gewesen.) Die Lage‘ des Thors ist dennoch: nicht ‘mit Sicherheit nachzuweisen.‘ Wahrscheinlich machte es gegen Nordosten Front, wie es Stuart angiebt, ‚wie 65 die Hü- gelränder bedingen und wie es der Fall sein‘ musste, wenn vom Thor aus in gerader Richtung die Hallen nach der Agora des Kerameikos. führen sollten. » Damit stimmt auch, dass die' älteste Richtung des Thors' nach der Akademie ünd:nach Eleusis ging.’ Erst später wurde das Thor er- weitert und ein neuer. Fahrweg angelegt‘; welcher von demselben 'Thore aus uMmidie Hügel herum»durch die Ebene nach’ dem 'Peiraieus führte. So viel: von »der Südwest- und Westseite der Stadt; num»von der Ost- ‚und Nordseite», wo wir wieder ‘bei dem Philopapposgipfel beginnen. ۰ ار‎ Vom: Museion: geht der alte Mauerzug' gerade gegen Osten auf den schwieriger werden die Bestimmungen in der ‚Ebene. Auch hier weisen die neueren: Wege auf: die alten NEE ‘hin. Ungefähr 330 Schritt südlich vom Militärhospitale,: wo jetz’ drei Wege auseinander 'ge- hen, muss die Lage des FREE Thors’ gewesen sein; östlich von diesem Punkte ist ein viereckiger Thurm zu erkennen, welcher u ‚zur Befestigung des Thorgangs gedient: hat. mi Von demi itonischen -Thore beginnt oder م‎ den Höhen zu folgen, welche zum: Hissos abfallen; er geht, je nachdem die Höhen vor springen oder sich- einziehen, näher oder ferner ‘vom Flussbette hin; die Richtung im Ganzen ist unzweifelhaft, aber die Spuren sind geringfügig und lassen üns an PTET der über den- شحو‎ der Mauer in Uugewissheit. ۲ sin Wenn man; den Weg ss مو ی‎ zu der’ zerstörten (türki- schen) Ilissosbrücke hinabführt, só- trifft jenseits: desselben am Rande J 120 7:1 171510 8171 der Höhe deutliche: Mäuerspuren $: zwei Steinlagen hinter ‘einander. ° Dét Höhenrand 'springt: gegen- den Fluss bis auf- 80 »Schritt: vor.» Auf dem Vorsprunge zeigen’sich die :wohlerhältenen Grundmauern eines viereckigen Thurns, 6 Steimlagen über der’Erde sichtbar; in einer Breite: von 3 Schritt. Dann zieht sich: der Hügel gegen: Norden zurück; an dem Rande desselben sind; 20 Schritt‘ von jenem 'Thurme, unzweifelhafte Spuren al- ter, Bearbeitung (die Felsen sind- 5 Schritt lang! abgeglättet) und! weiterhin ein schönes Maäuerstück mit einem ‚Thurme von 8 Schritt’ Vorsprung und 9" Schritt Breite. Dann: trifft man kurz’ vor! dem Wege, ‘welcher zu der neuen Ilissosbrücke و‎ eine‘ Felskanteii mit m käbien); oben geebnet. ` sır Bei diesem Wege wird die: en der Mauerlinie الفط له نه كا‎ Denn einerseits finden sich ‘in gerader Richtung auf die- südwestliche Ecke des Olympieions einige Spuren alter Werke, und unmittelbar un- ter dieser Ecke springt eine runde Terrasse gegen Süden: vör, welche als Tenne benutzt wird. Am Rande: dieser 'halbkreisförmigen Terrasse ragen drei Quadern aus Conglomeratgestein «vor, die in einer Flucht liegen. Doch’ bezweifele ich, dass diese Spuren; der Stadtmauer angehören und es ist nicht unwahrscheinlich, dass! hier die se eines ‘alten Gebäudes (vielleicht: des Odeions) war Andererseits ‘finden sol an : jenem zur neuen Brücke führenden Wege alte: Steine; auch im; Wege»ragen einige hervor. »’Darnäach ist es لص‎ ‚sich. ge in: © Richtung dem‘ Flusse näherte iioi + Der nächste feste Punkt i int Fe Er eines به‎ Thurins, 120 Schritt unter. dem Peribolos des Olympieions, dicht oberhalb der Kallirrhoe; sie ist aus n piräischen Steine gebaut, und auf den Steinen sieht. man die Klammerlöcher. ` Dieser -Thurm سره‎ moii dem von Stuart baa Thore bei der Kallirrhoe.:: ıi +- Von dem-Puñnkte, wo “sich die‘ Stadtmauer mit dem Tia Kür meisten der Kallirrhoe nähert, sind über 700 Schritt lang gar keine Spu- ren mehr zu finden;. denn erst-in dis Linie des Stadiums, 65° Schritt ` nördlich von der Ecke des protestanti Kirchhofs ‚ tritt eine Terrasse ATTISCHE STUDIEN. 121 ‚mit einem Eckthurme hervor. Ob bis dahin eine gerade Linie oder eine mehrfach gebrochene Zickzacklinie anzunehmen sei, darüber giebt der ‚Boden keinen Nachweis. Im Allgemeinen steht nur fest, dass die Mauer dem Terrassenrande gefolgt ist, welcher in einem Abstande, der zwischen 80 und 150 Schritt wechselt, oberhalb des Ilissos sich hinzieht. Es fin- -den sich auch am Ilissos Mauerspuren, aber nur solche, die den Fluss ‘entlang gehn und entweder einzelnen Gründungen angehören oder einem Uferquai, von dem sich an verschiedenen Stellen deutliche Ueberreste finden. Uebrigens war von den beiden Ilissosarmen, welche die Insel einschliessen, in alter Zeit der nördliche Arm der eigentliche Ilissos. Der südliche Arm, in dem jetzt allein Wasser ist, lag einst trocken. Oberhalb der Ilissosinsel entfernt sich die Mauer vom Flusse. Dem bezeichneten Eckthurme entspricht ein sehr merkwürdiges Stück inner- halb des königlichen Gartens. Hier ist eine Felsmasse (F) senkrecht be- hauen und als Mauer benutzt worden. Weiterhin sind auch alte Thurm- fundamente erhalten; in einem derselben liegt ein altes Mosaik, aus dem man sieht, dass die alten Befestigungen später zu Villen und Wohnun- gen benutzt worden sind. Endlich ist noch ein Mauerstück, das dersel- ben Richtung folgt, im jetzigen Küchengarten. Diese ganze Mauer geht dem Ilissos parallel in ungefähr 200 Schritt Entfernung. An der äusse- ren Ecke des Küchengartens (dem Hause des Herrn Nikolaides gegen- über) bildet die Mauer, welche hier aus dem verschiedenartigsten Bau- materiale zusammengesetzt ist, eine scharfe Ecke. Bis hieher nämlich hat sie sich in gerader Linie dem Lykabettos- fusse genähert. Eine weitere Annäherung war im Interesse der Festig- keit bedenklich. Sie zieht sich also vor ihm zurück, indem sie im rech- ten Winkel von dem Ilissos, dem sie bis dahin gefolgt ist, st und nun gegen den Lykabettos Front macht. Die Spuren dieser von N.O. nach N. W. umgebogenen تسا و‎ lassen sich in verschiedenen Stücken durch die königlichen Gärten ver- folgen. Diese Richtung wird ungefähr 650 Schritt weit eingehalten. Dann lenkt die Mauer gegen Westen ein, um nicht zu nahe unter die vortretenden Höhen des Lykabettos zu kommen. Sie tritt aus dem Schloss- Hist.- Phil. Classe. XI. Q 122 E. CURTIUS, garten heraus, den Boulevard schneidend. Die Ecke ist nicht sichtbar. Die neue Richtung selbst aber ist gegeben durch die Fundamente eines viereckigen Thurms, die im Hofe der königlichen Ställe sichtbar sind, mit deutlichen Mauerlinien von etwa 40 Schritt Länge. In der durch Thurm und Mauer gegebenen Linie, welche quer über die heutige Stadiumsstrasse geht, finden sich noch einzelne Werkstücke. Die Mauer folgte dann in mehr nördlicher Richtung ungefähr der Rich- tung der Stadiumsstrasse. Städtische Gebäude verhindern hier eine ge- nauere Terrainuntersuchung; der Zielpunkt aber, welchem diese Mauer- linie zustrebt, ist durch das frühere Stadtthor gegeben, das Thor von Patissia, wo Stuart und Fauvel noch alte Mauerreste und Thorspuren sahen, nach welchen auch Leake das acharnische Thor angesetzt hat, in der Linie der heutigen Aeolosstrasse, wo man aus der beckenförmigen Niederung auf eine Fläche tritt, die nach aussen und innen einen Rand bildet, welcher gleichsam die Schwelle der alten Stadt war. Die von Stuart bemerkten Mauern fassten, nach beiden Seiten vorspringend, das Stadtthor ein. Gleich ausserhalb dieser Stelle sind bei den ansehnlichen Neubauten nur Gräber gefunden worden; eben so auch ausserhalb der Stadiumsstrasse, so dass auch dadurch die Mauerlinie garantirt wird. Jetzt bleibt vom Stadtwege nur noch die Strecke vom Nordthore bis zum Dipylon übrig. Auch hier zieht sich ein Höhenrand hin, der oben erwähnte Vor- sprung des Lykabettosfusses, welcher bei geringer Erhebung doch scharf markirt ist. Auf demselben lief die Mauer entlang, die in verschiedenen Spuren zwischen den neueren Bauten zum Vorschein kommt. Am deut- lichsten in der unbebauten Gegend nördlich vom Aschenhügel, der so- genannten zépe¢, wo im Ravin mehrfach längere Stücke sichtbar sind. Dieser Zug geht gerade auf die Hagia Triada zu. Also war der kleine flache Hügel, nördlich von der Triada, der letzte Ausläufer des Nym- phenhügels gegen die Ebene, auf welchem jetzt eine Windmühle steht, von der Befestigung ausgeschlossen. -8o.sind wir. wieder beim Dipylon ‚angelangt. Die Periegese des Mauerrings ist-vollendet. Alle Ueberreste sind mit grösster Genauigkeit ATTISCHE STUDIEN. 123 aufgespürt, es ist viel mehr davon nachgewiesen, als die ortskundigsten Topographen für nachweisbar hielten (Ross Pnyx S. 11: ‘die Ringmauer ist bis auf wenige Fundamente an der Westseite verschwunden’), wenn auch möglicher Weise noch andere Spuren hie und da zu Tage treten sollten, so kann doch mit Sicherheit behauptet werden, dass ein im Wesentlichen abweichendes Resultat nicht gefunden werden kann. Dagegen werden bei der Umgestaltung, in welcher das ganze städtische Terrain durch Häuserbau, Planirung, Gartenanlage, Einfassung des Ilis- sosbettes u. s. w. begriffen ist, von den nachgewiesenen Spuren manche bald verschwunden sein. Um so unerlässlicher erschien die sorgfältigste Beschreibung des Vorhandenen }). Ein Hauptergebniss dieser topographischen Untersuchung besteht darin, dass an die Einfassung eines Theils des Ilissosbettes in den Mau- erring nicht zu denken ist. Keinerlei Mauerspuren führen auf das jen- seitige Ufer. Eben so wenig ist auf den jenseitigen Felshöhen irgend etwas von Mauerzügen zu entdecken. 1) Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, in dankbarer د‎ auszusprechen, dass die Feststellung und genaue Aufzeichnung der worhande: nen Mauerreste, welche gewiss von allen Fachkennern als ein Gewinn der Wissenschaft angesehn wird, wesentlich das Verdienst des Herrn von Strantz, Majors im Kön. Preuss. Generalstabe, ist, welcher auf Veranlassung des Chefs des Generalstabs, Generals von Moltke Exc., unserer Expedition sich anschloss und mit unermüdlichem Eifer und sachkundigstem Interesse meine Forschun- gen unterstützte. Die von ihm gemachten Aufnahmen und Zeichnungen wer- den in einem besondern Hefte attischer Karten erscheinen. Auch gedenke ich hier auf das Dankbarste der Theilnahme zweier verehrter Freunde, welche mit uns die oft mühselige Arbeit der Terrainuntersuchung getheilt ha- ben, des Prof. W. Vischer aus Basel und des Prof. A. L. Köppen aus en, welcher in den dreissiger Jahren Prof. der Geschichte am griech. Kadettenhause in Aigina, später in Peiraieus war und dann zu Lancaster in N.A. Die Liebe zu Griechenland, wo er sich in seltenem Grade einheimisch gemacht hat, hatte ihn von Neuem nach Athen geführt, wo ich auf unver- hoffte Weise zum zweiten Male mit ihm zusammentraf. Q2 124 8. CURTIUS, Ich habe bei früherer Gelegenheit!) die anderweitigen Gründe aus- einandergesetzt, welche der von Forchhammer angenommenen Ausdehnung der Stadtmauer über den Ilissos entgegenstehen. Der Kephisos floss nach Strabon (S. 400) an der einen, ‘der 11135505 an der anderen Seite der Stadt, und bei den genauen Angaben des Geographen (welcher vom Ke- phisos ausdrücklich erwähnt, dass er die langen Mauern geschnitten habe) hätte der Umstand, dass der Ilissos einen Theil der Stadt durchflossen habe, unmöglich unerwähnt bleiben. können. Eben so bezeugt der Ein- gang des ‘Axiochos’ aufs Unzweideutigste, dass es einen Weg am Ilissos entlang gab (j ödos Ñ 70۵ ۵ Teiyos), auf welchem man, ohne den Fluss zu überschreiten, von der Gegend des Kynosarges nach dem itonischen Thore gelangen konnte. Es würde auch wohl Niemand die Ansicht auf- gestellt haben, dass der Ilissos durch die Stadt geflossen sei, wenn nicht die Angaben über den Umfang der städtischen Befestigung dazu getrie- ben hätten, alle Mittel zu versuchen, um derselben eine grössere Aus- dehnung zu geben?). Nun steht aber die Sache so, dass dreierlei Befestigungen vorhan- den sind und dass bei allen drei die deutlich nachweisbare Ausdehnung den überlieferten Stadienzahlen nicht entspricht, und diese Abweichung kann dadurch, dass man zu den gerade gemessenen Mauerzügen die Seiten der Thürme und die Länge der Thorgänge hinzurechnet, unmög- lich مت یه من‎ werden. Da nun aber bei dem Umfange der Hafenbe- festigung ‚und Br, ‚den langen Mauern solche Mittel, wie sie bei der 1 det worden sind, um sie zu der angegebenen Länge zu erweitern, جوسای‎ unmöglich sind, indem hier die Terrainver- a eine وف‎ 1842 S. 500 ff. Ross hat im Vorworte zum “Theseion? 1852 dieselben Gründe wiederholt. 2) Ich sehe mit Freuden, dass auch Bursian ın seiner Geogr. von Griechenland 1,273 sich gegen die von Forchhammer , Raoul-Rochette, Kiepert u. s. w. an- ~ genommene Ausdehnung der Ringmauer erklärt. Auch in der neuesten Ausgabe von Spruners Atlas antiquus, welcher durch Dr. Menke eine we- sentlich neue Redaction erhalten hat, sind die as Ansicht -e den Gründe zu ihrem Rechte gekommen. ATTISCHE STUDIEN. 125 hältnisse zu deutlich den Gang der Mauern vorzeichnen: so bleibt durch- aus keine andere Lösung des Problems übrig, als die Annahme, dass entweder die alten Zahlen unrichtig seien oder dass das Mass, mit wel- chem die Alten gemessen haben, ein anderes sei, als man vorausgesetzt habe. Und diese letztere Annahme, an sich ohne Zweifel die wahr- scheinlichere, wird sich dann am Sichersten bestätigen, wenn die auf to- pographischem Wege gefundenen Dimensionen zu den überlieferten Zah- len in einem constanten Verhältnisse stehen. , Man muss hier vom Sichersten ausgehen, das ist die Hafenbefesti- gung, wo über die Mauerlinie gar kein Zweifel stattfinden kann. Hier kommen, wenn man die Hafenmündungen nicht abrechnet, ungefähr 51 Stadien zu 600 Fuss heraus, während nach Thukydides der Umkreis von Peiraieus und Munychia 60 Stadien betrug. Die Länge der Schenkelmauern ist freilich auch gegeben. Indessen ist hier doch eine zwiefache Berechnung möglich. Man konnte nämlich die beiden Seiten des dreieckigen Vorwerks, wenn sie auch einer älteren Befestigung angehörten, dennoch, weil sie dem alten Stadtringe vorgebaut waren, und zwar in der Richtung der Schenkelmauern, mit zu diesen rechnen. Dann giebt die nördliche Mauer 27% + 5% = 33 Stadien. Bei der phalerischen Mauer ist ebenfalls der Anschluss nicht ganz sicher. Es sind nämlich von dieser Mauer allerdings unverhofft deutliche Spuren zu Tage getreten in Folge eines neuen Chausseebaus, welcher die Bäder an der phalerischen Bucht mit der Hauptstadt verbindet. Dadurch ist die Richtung der Mauer, wie unser Plan der attischen Ebene zeigen wird, fest gegeben. Sie führt in gerader Linie auf das itonische Thor, und so glaubten wir auch annehmen zu können, dass diese Mauer gar nicht auf das Museiongebirge gerichtet worden sei. Darnach betrüge die Mauerlinie 26 Stadien. Da aber in der Nähe der Stadt die Spuren verschwinden, , so/ bleibt es immer möglich, dass die Mauer am Museion auf die ältere Ringmauer stiess und dass also noch einige Stadien hinzu- kommen. 7 ۱ Bleiben wir hiebei zunächst stehn, so ergiebt sich mit einiger Wahr- scheinlichkeit, dass das Stadienmass. dessen Thukydides sich bedient, sich 126 VH CURTIUS, zu dem Stadium von 600 Fuss ungefähr wie 5 zu 6 verhalte. Dann würden den 60 Stadien des Peiraieus die 51 (von denen wir ausgingen) entspre- chen, und ebenso den 40 der Schenkelmauern die 33, und den 35 der phalerischen Linie die 29, welche bei einem höheren Anschlusse heraus- kommen. Was nun den Mauerring von Athen betrifft, so können hier am we- nigsten feste Zahlen aufgestellt werden, weil gerade in den Gegenden, in welchen die Spuren am unsichersten sind und in denen also nur in gerader Linie gemessen werden konnte, wahrscheinlich am meisten Ab- weichungen von der geraden Linie, Einziehungen und Vorsprünge der Mauer stattfanden. Rechnen wir auf diese Abweichungen 6 bis 7 Sta- dien und legen diese zu den 28 Stadien, welche sich bei der Abmes- sung des gesammten Mauerrings ergeben, so kommen ungefähr die 35% Stadien heraus, welche nach dem angenommenen Verhältnisse von 5:6 den 43 Stadien des Thukydides entsprechen. Zu diesen 43 kommt dann allerdings noch ein Stück von unbekann- ter Länge, welches, zwischen den Schenkelmauern gelegen, keiner Be- satzung bedurfte (tò dyüiexıov), ein Stück, welches der Scholiast auf 17 Stadien angiebt, eine Massbestimmung, mit der nichts anzufangen ist und die dadurch sehr verdächtig wird, dass durch sie die Oberstadt der Ha- fenstadt an Umfang vollkommen gleichgesetzt wird. Was Thukydides selbst zur näheren Bestimmung dieser Mauerstrecke hinzufügt: tò uetağv تامع‎ Te uazgoð zei Tod paAngızoü, ist auch nicht geeignet, alle Zweifel zu heben. Denn erstlich ist der Anschluss der phalerischen Mauer an den Stadtring, wie oben bemerkt, nicht mit Sicherheit festzustellen, und dann ist auch der Ausdruck ugæzgòv sc. reiyos für den Anfangspunkt des unbe- wachten Mauerstücks auffallend. Soll darunter in collectivem Sinne das Festungswerk der Schenkelmauern gemeint sein, so könnte mit dem êpiiazxtov nur das Stück zwischen Museion und dem Anschluss der pha- lerischen Mauer gemeint sein, das Stück zwischen den Schenkeln des Dreiecks aber, welche sich zu den Parallelmauern zusammenziehen, wäre unerwähnt geblieben. Will man dies nicht zugeben, so muss man bei Thukydides unter uæxgòv reiyos die nördliche Parallelmauer allein ver- ATTISCHE STUDIEN. 127 stehen, aber dies wäre ein Sprachgebrauch, welcher ohne Beispiel ist. Eine dritte Erklärung endlich, wonach die Worte so zu verstehen wären: ‘das Mauerstück zwischen den Schenkelmauern, mit Einschluss dessen, was zwischen diesen und der phalerischen Mauer befindlich ist, würde eine sehr ungenaue Ausdrucksweise des Schriftstellers voraussetzen!). Wie es sich aber auch damit verhalte, ein der Besatzung nicht be- dürftiges und deshalb bei Berechnung des Gesammtumfangs ` der Stadt nicht mit in Anschlag gebrachtes Stück der Ringmauer war vorhanden, und dasselbe wird doch kaum ein anderes sein können, als das, welches nach unserer Ansicht in der Inschrift als dinvAor bezeichnet wird (S. 117). Es ist die durch das themistokleische Vorwerk gleichsam ausser Funktion gesetzte Mauerstrecke vom Nymphenhügel bis zum Museion mit ihren zwei Thoren, und der Betrag dieser Strecke, welcher sich auf ungefähr 4 Stadien beläuft, muss also noch den Stadien zugelegt werden, welche auf Rechnung der Thürme, Thorwege und Mauerbiegungen kommen. Leake, welcher keine selbständige Messung und Berechnung über den Umfang der Stadtmauer angestellt hat, sondern den von Stuart und Fauvel ge- gebenen Linien folgt, im Allgemeinen aber doch gewiss ein vollgültiges Urtheil über diese Fragen hat, trägt kein Bedenken, reichlich 14 Stadien auf die Ausbiegungen und Winkelzüge der Stadtmauer zu rechnen (zweite D. Ausg, 8. 312). Wir kommen mit 10 aus, wenn wir das Stadienmass zu Grunde legen, auf welches uns die Vergleichung der überlieferten und der durch Messung gewonnenen Zahlen hinweist. Ueber die Berechtigung, zwischen grösseren und kleineren Stadien zu unterscheiden, ist eine eingehendere Untersuchung hier nicht an ihrem Orte. Es genügt also darauf hinzuweisen, dass die metrologische Forschung: z Ich gestehe, dass diese Schwierigkeiten mir gross genug schienen, um mich auf den Gedanken zu bringen, dass die für den Zusammenhang gänzlich über- flüssigen Worte: &on dè aŭroð û xc dyukaxrov j» TÒ petaŞù ۲0۵ Te uaxgoü xe} 100 Dakmoıxoö eine antiquarische Glosse seien, welche sich in den Text des Geschichtschreibers eingeschlichen habe. Auch das falsch gestellte xæè vor &gyvkaxtov ist mir anstössig. 128 E. CURTIUS, von ganz anderen Thatsachen ausgehend, zu einem entsprechenden Re- sultate gelangt ist. So hat sich schon Ideler, nachdem er allerlei Unfug, der mit Stadien verschiedenster Länge früher getrieben worden ist, ab- gewiesen hat, doch wieder, wenn auch vorsichtiger und methodischer, als seine Vorgänger, den Ansichten von D’Anville und Rennell genähert und seine Ueberzeugung dahin ausgesprochen, dass die griechischen Sta- dien, obwohl immer zu 600 Fuss berechnet, von verschiedener Länge gewesen seien. Damit stimmt L. von Fenneberg in seinen “Untersuchun- gen tiber die Längen- Feld- und Wegemasse’ 1859 S. 26 überein, und ganz neuerdings hat Hultsch durch seine ‘griech. und röm. Metrologie’, die ich erst nach meiner Heimkehr aus Athen lesen konnte, mich nicht wenig in der Annahme eines kürzeren Stadiums bestärkt, welche sich mir dort aufdrängte. Auch war es sehr natürlich, dass ich beim Aus- schreiten so vieler Mauerstrecken auf denselben Gedanken kam, welchen Hultsch S. 46 ausspricht, dass nämlich einer gewissen Gattung von Sta- dien die Schritte der Bematisten zu Grunde lagen, dass man deren 200 auf ein Stadium rechnete und so ein Stadium von c. 500 Fuss gewann. Wenn aber der Verfasser ein solches Stadium ein Itinerarstadium nennt und der Meinung ist, dass dasselbe auf Baulichkeiten keine Anwendung gehabt habe, so werden die neuen Aufnahmen und Messungen um Athen, welche hoffentlich bald vollständiger dem Publikum vorliegen werden, in ihrer Uebereinstimmung wohl den Beweis liefern, dass auch bei archi- tektonischen Messungen ein solches Schrittstadium seine Anwendung haben konnte. Uebrigens ist es gewiss verkehrt, die Zahlen bei Thukydides als authentische, auf geometrischer Messung beruhende, etwa aus Baurech- ‘nungen entlehnte, Angaben zu betrachten. Auf solche Genauigkeit kam es dem Geschichtschreiber nicht an. Das sieht man schon daraus, dass er beide Schenkelmauern auf 40 Stadien angiebt, während sich hier ein Unterschied von mehreren Stadien nachweisen lässt, wie unsere Karten zeigen werden. Es ist also sehr möglich, dass auch die Bestimmung der verschiedenen Mauerlängen nur nach Schritten gemacht worden ist, und zwar entweder aussen herum, wobei die Thurmvorsprünge nicht unbe- deutend die Zahl der Schritte vermehren mussten, oder es wurden die ATTISCHE STUDIEN. 129 Mauern auf dem oberen Gange, wo die Wachposten hin und her gingen, abgeschritten. Ich erwähne dies nur, um zu beweisen, dass hier eine ` allgemeine Uebereinstimmung mit den überlieferten Zahlen genügen muss, um so mehr, da die unregelmässige Vertheilung der Thürme, wie sie die Karte nachweist, es unmöglich macht, die Vorsprünge derselben für den ganzen Umfang des Mauerrings in Rechnung zu bringen. Ich habe auf der beifolgenden Skizze T. II. ein doppeltes Stadien- mass angegeben, und wer das kleinere zu 500, welches dem Schrittsta- dium von Hultsch und dem pythischen Stadium Idelers ungefähr ent- spricht (der Erstere glaubt mit dem kürzeren Stadium sogar bis 470 Fuss hinuntergehen zu müssen), auf die im Plane verzeichneten Spuren der Stadtmauer in Anwendung bringt, der wird sich überzeugen, dass auf diese Weise alle Schwierigkeiten, welche die 43 Stadien des Thuky- dides bisher gemacht haben, sich auflösen. ۱ Der themistokleische Mauerring wurde, seit er durch Sulla theil- weise zerstört war, dem fortschreitenden Verfalle preisgegeben. Erst zur Zeit des Kaisers Valerianus (253—260 n. Chr.) erwachte ein: neues Be- dürfniss städtischer Befestigung (Zosimos 1, 29. Leake Topogr. v. Athen D: Ausg. 1844 8. 35.). Man schreibt dieser Zeit die merkwürdige Mauer zu? welche sich vom Aufgange der Akropolis über 500 Schritt gerade gegen Norden in die Tiefe des Kerameikos hinabzieht, dann beim Ptole- maion, wo die Kirche der Panagia Pyrgiotissa wieder aus den Trümmern der Mauer hervorgewachsen ist, nach Osten abbiegt und nach einer gera- den Linie von e. 600 Schritt bei der Kirche des Demetrios Katiphöri sich wieder an die Burghöhe hinanzieht. Es ist eine gewaltige Mauer, mit einem inneren Gange versehen, mit grossem Kraftaufwande aus lau- ter chaotisch über einander aufgethürmten Alterthümern (Säulen, Archi- traven, Sesseln, Altären, Weihgeschenken u. s. w.) aufgethürmt und ab- sichtlich so gerichtet, dass sie die Mauern grosser, öffentlicher Gebäude in sich aufnahm, namentlich die Gymnasien bei den so eben genannten beiden Kirchen, von welchen das zweite wahrscheinlich das Diogeneion war (Vgl. Gött. Nachrichten 1860 S. 337). Sie muss sich einst, wie ein verwüstender Strom, über die noch erhaltenen Bauwerke der Stadt Athen Hist.- Phil. Classe. XI. R 130 E. CURTIUS, ATTISCHE STUDIEN. erstreckt haben, sie hat aber gegen die Absicht ihrer Urheber. dazu. die- nen müssen, die Alterthümer, welche sie verschlungen hat, und nament- lich eine Fülle von Inschriften vor ‚Zerstörung und Zerstreuung zu be- wahren. Die Kirchen der Panagia und des Demetrios sind bekanntlich die reichsten Fundstätten in dieser Beziehung geworden. Diese merk- würdige Mauer, die jüngste Stadtmauer des alten Athens, die wir ken- nen, ist auf unserer Karte zum ersten Male eingetragen, und zwar unter dem Namen, welcher ihr gewöhnlich gegeben wird, dem der Valeriani- schen Mauer. Vgl. Pervanoglu im Philhistor I, S. 271. Indessen scheint mir die Richtigkeit dieser Benennung sehr zweifelhaft zu sein. Unter Valerian scheint man nur die alten Werke wieder ausgebessert zu haben; die Bürger selbst können eine solche zerstörende Mauer nicht aufgeführt haben, in einer Zeit, da ihre Stadt noch in verhältnissmässig blühendem Zustande war. Die Ehreninschrift des Valerios Eklektos (Philhistor I, S. 329.) stammt ja aus der Zeit des Valerianus. Deshalb scheint es mir viel gerathener zu sein, an die Zeit des Justinianus zu denken, welcher eine Menge von Festungsanlagen in Griechenland machte, bei denen er die Werke des Alterthums rücksichtslos als Baumaterial benutzte. Leake p: 44. Finlay Greece under the Romans p. 254. Sehen wir nun, wie diese Mauer auf einer kurzen Strecke die beiden glänzendsten Gymnasien Athens durchschnitt und zerstörte, so können wir uns, falls .die Bezie- hung auf Justinianus richtig ist, einen Begriff davon machen, mit wel- cher Energie der Schluss der attischen Lehranstalten bewerkstelligt wor- den ist. ب‎ RFNA ap ; Uebersicht‘ des Inhalts. Die Aufgabe der Topügranhie yon Athen . Uebersicht des städtischen Terrains (Lykabettos | und 1 Pa), Lage und Alterthümer von Melite, . Die Nachbargaue und ihre Verbindung . Die Stadt der Kranaer und ihre Ba l .Die gemeinsamen Cultusstätten . Die. beiden Terrassen der sog. Pnyx . Die Ausgrabungen daselbst . k Kein, Volksversammlungsraum . Doppelterrasse mit Altären . z Altarhügel bei Argos, Göttermärkte . Erweiterung der Altarterrasse . Lange Fortdauer des Cultus . . Die Stadt der Kekropiden und ihr Markt . Agora und Pnyx, Pnyx und Museion . Die Ausgrabungen am Museion i _ Ekklesia, Rednerbühne und Heliotropion | ar, Das dreieckige Vorwerk im S. W. Die Westseite bis zum Dipylon Die Mauer im Osten und Norden . Ergebniss der Terrainuntersuchung Die alte Berechnung der Mauerlänge . Längeres und kürzeres Stadium Die sogenannte Mauer des Valerian . .110-112 — . .112—113 — . .113—117 عه . .117—119 — . R2 1 Po 5 Bemerkungen zu den Tafeln. Situationsplan der beiden Terrassen des Altarhügels (vulgo Pnyx) mit den Ue- berresten des Alterthums, welche bei den von S. M. dem Könige und I. ۰ der Königin von Preussen huldvollst unterstützten Nachgrabungen im Früh- jahre dieses Jahrs aufgedeckt worden sind. Ich verdanke die Zeichnung dem Architekten Herrn W. P. Tuckermann, welcher Prof. Bötticher nach Athen begleitete und die Güte hatte, mich bei meinen topographischen Ar- beiten zu unterstützen. Die eingeschriebenen Buchstaben beziehen sich auf die Beschreibung des Terrains und der Ausgrabungen S. 25—28 der vorste- henden Abhandlung. Die Doppellinie links oberhalb k bezeichnet einen glatt geschnittenen Felsstreifen, 1'/; bis 2 Fuss über dem Wege. Links davon ist wieder eine Strecke geglätteter Felsebene. Die Karte von Athen, welche ich der Güte des Herrn Majors von Strantz verdanke (S. 71), hat den Zweck die Terrainverhältnisse im Ganzen darzu- stellen und alle aufgefundenen Mauerreste genau zu verzeichnen. Es ist die Darstellung durch Horizontalen gewählt worden, weil bei dieser Manier wenige Linien genügen, um die verschiedenen Bodenformen klar wiederzugeben; Berg- striche sind nur da angewendet, wo steile Abhänge dargestellt werden soll- ten oder wo es galt, kleinere, aber dennoch scharfe Terrainformen hervorzu- heben, namentlich wenn sie für den Gang der Mauer von Wichtigkeit waren. Was den Mauerumfang betrifft, so füge ich dem S. 74 Gesagten berichti- gend. hinzu, pa eine genauere Abmessung der Mauerlinie, wie Herr von Strantz bez ‚zwei und dreissig Stadien: zu 600 Fuss ergiebt, und zwar ohne das Stück zwischen den Schenkelmauern. _Um so leichter erhalten wir also unter Anwendung des kleineren Stadiums mit Zurechnung der Thürme und der 1 uns unbekannten Ecken in den zerstörten Mauertheilen die 43 Sta- en des Ih BB, zu denen dann noch die 4—5 Stadien des von den | elmaue ۱ en Theils der Stadtmauer hinzukommen. مت‎ die neuen Zeichnungen und Messungen der Hafenbefestigung wie der -e Schenkelmauern vorliegen, so wird über das Stadium, welches den thukydidei- schen Zahlen zu Grunde liegt, noch ein bestimmteres Urtheil begründet wer- den können. Das vierte Ezrabuch nach seinem zeitalter, seinen Arabischen übersezungen, und einer neuen wiederherstellung. Von H. Ewald. Vorgetragen in der Sizung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 7. Februar 1863. E; gibt eine große reihe von schriften des Alterthumes, ich meine hier nicht etwa des Indischen oder des Sinesischen, sondern des nach allen unsern geistigen ausgängen und noch fortlaufenden wegen uns am näch- sten stehenden Vorderasiatisch - Europäischen, welche mitten in den be- mühungen unserer neuzeit um neue sichere erkenntniss des gesammten Alterthumes während zweier jahrhunderte immer mehr. vernachlässigt wurden, bis endlich unsere neueste zeit auch darin das zu lange versäumte nachholen zu wollen scheint und nach manchen seiten hin vieles davon jezt wirklich schon nachgeholt, wenigstens alles noch fehlende zu ergän- zen einen neuen mächtigen antrieb empfangen hat. Das sind die schrif- ten in welchen die älteren völker jenes alten und sich immermehr er- weiternden kreises höherer bildung alle, die einen etwas früher als die anderen (und nur die Römer überlebten die andern auf eine strecke zeit), schon ihren eigenen untergang dunkel empfinden und sich doch vor die- ` gem sträuben, so an einzelne erhabene namen und mächte ihrer früheren kräftigeren tage sich mit neuer inbrunst zurückerinneren und von deren geiste aus aber nur unter ihrer äußern hülle noch einmahl eine verjün- gung erstreben. Versuche und schriften solcher art lassen sich unter al- len diesen völkern zerstreut nachweisen, sie werden aber am bedeutend- sten erst da wo das ersterbende Morgenland in Römischer zeit noch wie 134 H. EWALD, sein leztes und bestes leben in das Abendland ausströmt um sich mit die- sem besser auszugleichen als es durch die Römischen waffen möglich war. Und so ist es, nicht, pretr, dass unter diesen wiederum díe die bedeutendsten und auch für ‘die folgenden zeiten weitaus wichtigsten werden’ Wussten ih welchen‘ Waali AE لوف موق‎ religion noch vor ih- rem örtlich-irdischen oùntergange» theils: in ‘Asien ind Afrika theils auch schon in Europa sich noch einmal straffer und wie mit verjüngter kraft erhob. Diese schriften sind von anfang an und durch ihre entstehung selbst sowie durch die kunst welche sie ausgestaltet zwitterschriften. Wäh- rend sie ein ehrwürdiges höheres alter und berühmte namen des Alter- thumes oder andere ähnliche hüllen an ihrer stirne tragen, verdecken sie absichtlich ihr eigenes zeitalter und die namen ihrer verfasser, ob- wohl sie wenigstens jenes für den etwas tiefer nachdenkenden leser an gewissen merkmalen ‘erkennbar genug durchschimmern zu lassen nicht verfehlen. Aber die leichte erkenntniss dieser merkmale verlor sich bei den einzelnen leicht sehr früh, damit also auch ihr ursprünglicher reiner sinn und der beste nuzen ihrer anwendung: und‘ so wäre die überwu- chernde menge solcher schriften, sobald sie den lesern unklarer und zweifelhafter wurden, gewiss bald wieder ganz verschwunden wenn nicht eben die glänzenden namen welche von vorne an ihre stirnen geschmückt hatten nun der sichernde schirm und schuz geworden wären unter wel- chem sie sich die jahrhunderte und jahrtausende hindurch erhielten. Aber kaum hatte‘ man in den’ zeiten der wiedererwachenden kenntniss des Alterthumes sie aufs neue etwas näher zu’ untersuchen angefangen und bei einigen wenigstens söviel erkannt dass sie nicht so 'alt seyn könnten als sie einigen ihrer worte nach scheinen wollten, als man sie sofort wieder fast allgemein zurückwarf und fast ärger vernachlässigte als jemals früher. Nun drückte sie mit ganz neuer schwerer wucht der vorwurf des Unächten, obwohl dieser in ‘irgend einem schwereren: sinne garnicht verdient und also auch nicht anwendbar war; und nach den tagen der großen Reformatoren in Kirche und wissenschaft meinten so- wohl Philologen und Historiker als Theologen alle schriften dieser art welche nicht etwa aus andern gründen längst über aller anfechtung stan- DAS VIERTE EZRABUCH ETC. 135 den schon als-unächte leicht ganz in. den hintergrund schieben zu kön- nen, und.schoben sie umso lieber dahin jemehr sieimmermehr der mühe solche scheinbar ebenso unnüze als dunkle sinnlose: schriften näher zu erkennen sich zu überheben lernten. Ich habe es nie bereuet schon seit fast 40: jahren einen theil mei- ner zeit auch diesen bisdahin so wenig geachteten und fast noch nie tie- feren untersuchungen unterworfenen ‚schriften gewidmet zu haben. Wie- derholte unermüdete erforschungen haben uns bereits viel weiter geführt, während zugleich eine früher kaum noch erwartete vermehrung unserer hülfsmittel durch neuentdeckte handschriften: aller art solchen bestrebun- gen aufs glücklichste entgegenkam. -© Mani hat erkannt dass viele dieser schriften troz der enge ja der verzweiflung der zeiten in welchen sie er- schienen, eine hohe kraft und schönheit entfalten und von einer reichen menge neuer tieferer gedanken getragen werden, und kann bei einigen noch 'nachweisen wie mächtig sie auf ihre nächste gegenwart einwirkten. So hat man denn in ihnen auch schon: gewichtige zeugnisse ihrer zeiten wiederaufgefunden und sie als geschichtliche quellen von nicht geringer bedeutung zu verwerthen gelernt. Und da man schon genug hat erfah- ren können wie reichlich sich die auf sie verwandte mühe belohne wenn man die aus vielen ursachen allerdings hier sehr schwierigen arbeiten nicht scheuet, so ist zu hoffen dass man auch künftig alles was in die- sem gebiete noch weiter zu thun ist mit wachsendem eifer fortführe. Denn vieles ist hier noch zurück; und kaum sind auchnur die schon bekannten handschriftlichen hülfsmittel zur Pe مس‎ dieses gan- zen weiten schriftthumes ans licht gezogen.) : > Inden Abhh. der K. ۰ ‚weröffentlichte : ich: im j. 1854 die lösung der vielen geschichtlichen und schriftstellerischen räthsel des B. Henökh; später im j- 1858 ‚die ausführliche arbeit über die Sibyllischen bücher!). - Gegenwärtig theile ich nun einige — zum vollkommne- 1) ich bemerke hier nur ab ich gerne ‘jedem ONT die hunderte von räthseln dieser bücher noch genauer zu lösen, was aber seitdem darüber ge- sagt ist nur für rückfälle in frühere irrthümer halten ne? Bi vgl. die Jahrbb. der: Bibl. w. IX, s: 229. 240. X, s. 226. 136 H. EWALD, ren verständnisse des dunkelen vierten Ezrabuches mit, veranlasst dazu noch durch einige besondere günstige umstände. Ich benuzte nämlich im vorigen spätsommer meinen aufenthalt in Oxford um die handschrif- ten der Arabischen übersezungen dieses buches von deren daseyn auf der Bodlejana man zwar unterrichtet war die aber bisjezt weder heraus- gegeben noch näher untersucht sind, mit eigener hand abzuschreiben da ich längst gewünscht hatte sie möchten für wissenschaftliche zwecke voll- kommen benuzt werden. Nach ihnen veröffentliche ich nun hier zum ersten male diese wichtigen Arabischen übersezungen und erläutere zu-- gleich das denkwürdige verhältniss in welchem die eine der dortigen handschriften zur andern steht; auch verdanke ich es Dillmann’s gro- Bem fleisse und besonderer güte daß ich hier die wichtigen handschriftli- chen lesarten der Aethiopischen übersezung beifügen kann. Da die ur- sprache des dunkeln buches bis jezt für uns völlig verloren ist und seine urgestalt aus den jezt allein erhaltenen übersezungen Lateinischer Aethiopischer und Arabischer sprache mit sicherheit wiederherzustellen seine großen schwierigkeiten hat, so füge ich hier den ersten versuch einer solchen wiederherstellung hinzu. Allem zuvor scheint mir jedoch die frage über das Zeitalter des buches jezt einer lezten feststellung werth, da ohne vollkommne gewissheit über sie das dunkle buch uns beständig dunkel bleiben muss, während ihre richtige ee zwar heute den grundlagen nach schon gegeben, trozdem zeit wiederum viele neue irrthümer darüber aufgestellt > wieriger diese lösung scheint und je !weiter die versuche derselben a fräherkin. als wiederum in den jüngsten zeiten aus ein- ander gehen, desto mehr mag hier sogleich vorne ein ansich sonst wohl geringer umstand erwähnt werden welcher indess bezeugen kann wie ge- wiss es doch möglich sei in diesen dunkelheiten unseres wissens zum festen anfange einer sichern erkenntniss zu gelangen. Schon 1827 er- kannte ich und sprach es damals wenn auch nur gelegentlich und da- DAS VIERTE EZRABUCH. 137 her ohne weitere begründung aus!) dass das vierte Ezrabuch unter der herrschaft des Titus um 80 n. Chr. geschrieben seyn müsse. Als ich nun im j. 1859 von diesem dunkeln buche in einem größeren zusammenhange nothwendig näher zu reden hatte, führte ich zwar eben diese erkenntniß nach ihren gründen etwas weiter aus?), hatte aber auch dort keinen raum alles einzelne so umständlich zu beweisen als ich es wohl gewünscht hätte. Jezt nun finde ich dazu hier die beste gelegenheit; und die nach allen seiten hin vollständige beweisführung welche ich hier zu geben ge- denke, wird meiner ansicht nach auch schon fürsich die beste widerle- gung aller der schweren mißdeutungen und verirrungen seyn womit man in. den jüngsten zeiten das richtige wieder zu verdunkeln mannichfach bemüht gewesen ist und worauf eine nähere rüchsicht zu nehmen sich hienach als ganz unnöthig darstellt). Nun aber ist es nur einer von den ursprünglichen großen abschnit- ten des buches auf dessen richtiges verständniß hier alles ankommt und in welchem sich alle die geschichtlichen und schriftstellerischen räthsel dicht zusammandrängen welche der verfasser seinen lesern aufgab. Dies ist der abschnitt c. 11 f., auf welchen wir uns hier allein beschränken können, da sich leicht versteht dass alle die sonst in dem buche zerstreu- ten merkmale des zeitalters dem festen großen ergebnisse nicht wider- sprechen können welches aus dem vollkommen zutreffenden sichern ver- ständnisse dieses abschnittes aufleuchtet. Aber auch nach dem lezten 1) im Comment. in apoc. Joh. p. 52. 2) in der Geschichte des volkes Israel VIL s. 62 f. 69 f. 3) soferne es aber für andere zwecke allerdings auch sehr nüzlich seyn kann solche irrthümer aufzudecken und die vielen hier ganz Unerfahrenen vor ihnen zu warnen, soll das vor oder nach dem abdrucke dieser worte schon geschehen in den Gött. Gel. Anz. 1863. Ich bemerke hier nur noch dass zwar schon Corrodi an Titus’ zeit dachte, meine einsicht aber einst ganz unabhängig von ihm gewonnen wurde und ihren wichtigsten be- standtheilen nach auf ganz andern gründen beruhet als die jenes. Ebenso hatte ich gefunden daß das Gesicht e. 11 aus 7 gliedern bestehen müsse als sich mir das viel leichter einzusehende ergab daß auch sein anhang 12, 3 f aus 7 kleineren bestehe. 1 j Hist.- Phil. Classe. XI. n S 138 H. EWALD, sinne und der künstlerischen anlage des ganzen buches muß gerade in diesem abschnitte jedem welcher seine räthsel so sicher löst wie es der verfasser unstreitig selbst von anfang an wünschte, das helleste licht über die wirkliche zeitliche lage der dinge aufgehen für welche es zunächst geschrieben wurde. Der beweis für die richtigkeit der lösung muß nun in allen fällen der seyn daß man von dem klaren worte der lösung ausgehend zeigt wie alles einzelne was in und an dem räthsel ist in ihm und in ihm allein seine volle wahrheit finde. Aber freilich war es für unsern verjüngten Ezra nicht etwa der bloge name oder das jahr der herrschaft des Titus auf welches er in einer hülle hinweisen wollte: für ein glied jenes volkes welches noch wenige jahre zuvor mit den Römern und vornehmlich auch mit Titus um die herrschaft der welt mit jenem wunderbaren muthe ge- rungen hatte welchen sogar das wahnbild der wahren religion noch her- vorzaubern kann, war es nichts geringeres als das geschick des ganzen Römischen reiches selbst um welches sich die kühnen schwingen seines feurigen geistes dreheten, und worüber er gewiss am liebsten ganz offen geredet hätte wennnicht überwiegende antriebe ihn gemahnt hätten eben dieses für jene zeit kühnste und gefahrvollste was er zu sagen hatte mit emsig geschickter kunst so'zu verhüllen daß es doch jedem welcher den schlüssel des räthsels zu finden fähig wäre unverhüllt genug vor die au- gen träte., Und so ist es denn nur éin großes allumfassendes bild wel- ches vor seinen geist tritt und an welchem dieser mit seinem ebenso eifrig suchenden als bildsam ausgestaltenden glühenden sinne alles schauen und alles sowohl genug verhällt als genug: "unverhällt zeichnen kann. Wir wolien hier jedoch nicht diese kunst des schauens und des zeich- nens prophetischer ahnungen welche mit der eines seine höheren an- schauungen in gleich erhabener anschaulichkeit der reihe nach zeichnen- den malers die größte ähnlichkeit hat, selbst weiter beschreiben: wir ha- ben dies an andern orten gethan, und finden hier dazu keinen. raum. Wir wollen hier vielmehr das große bild selbst sogleich vorführen wie es sich vor das suchende auge des sehers drängt, aber nur um es in al- len den verschiedenen stellungen und wechselnden gestaltungen in denen DAS VIERTE EZRABUCH. 139 es nach und. nach. wie ein im schauspiele. sich nach den. verschiedenen auftritten veränderndes schaubild erscheint, auch. sofort von ‚oben ‚herab mit dem worte der räthsellösenden deutung zu begleiten. Künstlerisch aber und malerisch kann man sich alles hier nicht genug denken: und fordert man nur nicht das widersinnige daß alles was hier nach einander geschauet wird zugleich an. dem bilde malerisch. dargestellt werde, läßt man vielmehr das grundbild in einer reihe yon gemälden immer von neuen seiten aus sich neu gestalten, so läßt sich auch malerisch al- les vollkommen gut darstellen, wollte, heute ein maler mit gutem ver- ständnisse es wagen. Wiewohl da eins der bilder sich auch wohl wäh- rend des schauens verändert, der maler hier dennoch nicht alles genü- gend darstellen könnte, und nur (wäre es möglich) eine reihe von ruhen- den oder beweglichen schaubildern wie in den stufen eines wirklichen schauspieles alles was vor dem auge des sehers schwebt der reihe nach auszudrücken fähig wäre, wollte man überhaupt daran denken seine doch zulezt rein‘ geistigen- schauungen in irgend einer weise sinnlich wieder- ۰ zugeben. Ist also 1) der Adler das leichtverständlichate und treffendste bild der Römischen herrschaft, welches dem seher vor die augen treten konnte; entwarf er 2) alle die seiten dieses großen bildes wie sie im verfolgen des Einzelnen vor seinen geist treten gerade während der so kurzen herr- schaft des Titus in der einmahl ihm feststehenden grundahnung daß mit Domitian als dem bald kommenden nachfolger Titus’, dem schon dieser zahl nach so bedeutsamen 12ten der Cäsaren, der Messianische untergang des ganzen Römischen reiches bevorstehe; und wollte er: 3) ‚auf diesen grundlagen mit; dem auge Messianischer) ahnung die ganze geschichte der Cäsaren vom. ersten an am ‚lichte jenes bildes aller Römischen herr- schaft, überschauen: so ergaben sich ihm folgende 7 einzelne immer neue mannichfache gestalten des grundbildes sich entwiekelnd und in einer un- aufhaltsamen reihe vor seinem auge vorüberziehend: 1. das grundbild vom: Adler selbst, zwar: aia پو‎ mit al- len merkmalen der an ihm ‚möglichen geschichte deutlich zu schauen, aber zunächst eben nur als Ganzes mit allen seinen möglichen theilen | 52 140 H. EWALD, und seinem’ beständigen leben; darum aber auch, da alles so zu ihm ge- hörende doch äußerst mannichfach und seltsam genug ist, nach den drei seiten worauf es bei ihm ankommt sogleich in drei besondere schauungen oder gleichsam gänge und augenblicke des schauens zerfallend: 1) das ganze bild mit seinen nächsten allgemeinsten größten merk- malen 11, 1 f.: Ich sah wie ein Adler aus dem meere aufstieg nicht wie man von einem adler allerdings zunächst erwartet vom himmel her son- dern aus der grausigen tiefe kommend, was schon ein entsezliches böses wesen erwarten läßt; kabend zwölf flügel und drei häupter: ist das ganze thierwesen das Römische reich, so sind die 12 flügel dieses adlers die 12 bestimmten Cäsaren welche zu diesem reiche gehören und durch deren gewaltige macht es sich doch allein in der welt bewegen und wie seinen adlerflug fortsezen kann. Aber da sich vonselbst versteht dass ein adler nicht bloß flügel hat, so zeigt dieser sogar drei häupter, da eben damals das nur aus drei häuptern bestehende geschlecht der Flavier herrschte. In solcher gestalt also sah ihn der seher über die ganze erde fliegen, allen winden oder gegenden der erde zu, und dabei hoch genug bis in die wolken sich emporschwingend: wie das Römische reich sich stolz genug nach allen seiten der welt hin ausbreitete. 2) Doch das bild zeigt näher betrachtet v. 3—6 sogleich auch selt- same schattenseiten. Wie stolz und glückverheißend hebt sich der flü- gel jedes neuen Cäsars wann er eben seine herrschaft beginnt: und alle diese 12 flügel erheben sich so vor des sehers auge nach v. 12 auf der rechten d. i. der glücklichen seite. Allein ehe man es sich versieht, wachsen aus den flügeln (aus wie vielen, wird v. 11 nachgeholt) gegenflü- gel, nicht aber etwa ebenso große welche dann dem Adler sehr zur neuen stärke dienen würden, sondern solche welche schwach und klein bleiben: und bald genug wird sich zeigen daß dies solche herrschaften bedeutet welche nur kurz dauern und auch wohl sonst noch unglücklich sind. Welches bild! vorne eine stolze mächtige schwinge, aber ehe man es ah- net wächst plözlich aus ihr ein ganz erbärmlicher kleiner schwacher flü- gel, und die kehrseite der herrschaft welche so hoch und glücklich be- gann wird eine schwache elende kurze! Die drei häupter sieht der seher DAS VIERTE EZRABUCH. 141 zwar alle zugleich ruhig bleibend, da eben damals die Flavier im ruhigen besize der herrschaft waren: aber doch erblickt er auch bei ihnen als eine ähnliche ungleichheit nur das mittlere größer, die beiden zu den sei- ten kleiner, und unten wird sich zeigen wie sehr unter den Flaviern ver- hältnißmäßig nur Vespasian der mächtigere und glücklichere seyn werde. Aber wie ungleich die einzelnen glieder dieses adlers so seyn mögen, hoch und stolz genug sieht ihn der seher über die erde schweben: wie zum schlusse hier v. 5 f. treffend nur noch stärker als schon zuvor am ende des vorigen kleinen abschnittes v. 2 gesagt war. — Weil aber 3) bis jezt noch nicht angedeutet ist wie denn die 12 flügel in ih- rer bewegung näher zu denken seyen, so hört der seher v. 7 11 eine stimme ihnen zurufen nicht alle zugleich zu wachen, sondern wie ein flügel sich vor den andern emporheben und schwingen kann, so solle ein jeder zu seiner zeit wie wach werden während die andern wie schlafen: ein deutliches zeichen daß es 12 nach einander lebende und herrschende Cäsaren seyn sollen; weil aber die 3 häupter (wie unten weiter erhellen wird) ebenso wohl wie die 3 lezten flügel die 3 Flavier bezeichnen sol- len, so wird ganz richtig hier noch hinzugefügt die 3 häupter sollten ۶ wachen oder sich regen und herrschen. Diese stimme welche den Cäsaren selbst eine reihe anweist, kann der seher jedoch nicht wohl vom himmel herab hören, wofür sie vielzu unbedeutend ist; aber er kann sie auch nicht wohl aus dem munde des adlers hören, schon deswegen weil eben gesagt ist die drei häupter bezeichneten erst die Flavier. So bleibt nichts als daß er sie aus seinem leibe wie eine dumpfe bauchstimme höre: sowie es wirklich das Römische volk selbst war welches die alleinherrschaft ei- nes Cäsars gewollt hatte und jeden einzelnen oft mit lärm genug die herrschaft beginnen ließ. Weil aber die zahl jener kleinen gegenflügel noch nicht bestimmt ist, so treten sie erst jezt bei der lezten ruhigen übersicht des Ganzen als gerade 8 vor des sehers auge: und nehmen wir an (wozu wir ganz berechtigt sind) daß eine nicht einmahl 10jährige herrschaft dem seher als eine kurze galt, sowie man unter Titus eben erlebt hatte daß Vespasian doch noch gestorben war ehe er volle 10 jahre geherrscht hatte, so hatte es bis auf Titus vom ersten Cäsar an wirklich 142 H: EWALD; nur 4 gegeben welche länger als 10 jahre herrschten; und unter diesen hatte nur Augustus so ungemein lange, weit kürzer als er Tiberius 22 jahre, dann Claudius und Nero jeder etwa nur 14 jahre lang geherrscht. Gewiß, sah man diese seit Augustus immer kürzer werdenden. herrschaf- ten der Cäsaren, so schien schon danach das ganze reich bald .unrettbar aufgerieben werden zu müssen. — Aber nachdem so in diesen kleinen abschnitten der gegenstand im Ganzen und Großen vollständig beschrie- ben ist, beginnt die zeichnung der geschicke der einzelnen jener Zwölfe, wozu im lezten kleinen abschnitte schon der ebene übergang jezt gebahnt ist, und diese zeichnung zieht sich nun durch alle die folgenden 6 ab- schnitte só hin dad _ 2. ¥. 12— 19 die allgemeine. reihefolge von den zwei denkwürdige- ren ersten an etwas deutlicher hervortritt. Nachdem Cäsar's kurzer flug durch die. welt v. 12 f, in der kürze berührt ist, wird v. 14—17 beson- ders. deutlich auf Augustus als den angespielt welcher am längsten und zwar:sö lange herrschen werde dass keiner seiner nachfolger auch nur halb ‚so lange die herrschaft haben könne; denn sogar Tiberius herrschte nur .22 jahre, nicht halb so.lange als Augustus, Ueber Tiberius selbst als den dritten ist v. 18 weiter nichts zu sagen als daß er eben an drit- ter stelle herrschte; : und so schließt sich dieser abschnitt nach v. 19 mit dem bemerken daß eben auf diese art wie im allgemeinen bei dem vori- gen kleinen abschnitte zum voraus bestimmt wurde alle die einzelnen der ;Zwölfe : nach einander sich erhuben. — Allein wie die schauung oben bei.. dem zweiten kleineren abschnitte von der übersicht der näch- sten seite des Adlers sogleich auch auf die andre seite übergesprungen war, ebenso wendet sich jezt 3. v. 20—23 der blick bei der übersicht der flügel und ihrer auf- einanderfolge auf die andre seite des adlers, welche hier ganz richtig die linke heißt!), und auf welcher jene 8 nebenflügel sich aus den entspre- -'1) ich hatte immer vermuthet oder vielmehr klar eingesehen dass ۲. 20 für die rechte seite vielmehr die linke stehen sollte: und jezt hat sich gezeigt daß diese lesart sich wirklich in einigen Aethiopischen handschriften findet. Auch DAS VIERTE EZRABUCH. 143 chenden hauptflügeln entwickelt hatten, um zu sehen wie es denn nun mit dem sich erheben und der aufeinanderfolge dieser stehe. Daß diese alle kürzer herrschten ist schon oben v. 3. angedeutet: 'aber jezt sieht der blick sie wie in zwei gruppen ihren kurzen flug beginnen und be- enden, erst einige v. 20, dann andere v. 21. Und wirklich wird bald ge- nug der grund dieser unterscheidung nach zwei gruppen klar: denn plöz- lich schauet der seher bei einem neuen hinblicke 7. 22 f. die zwei ersten der 8 gegenflügel zugleich mit allen 12 großen flügeln só verschwunden daß nur noch 6 kleinflügel mit den 3 häuptern übrig sind. So wars beim tode Nero's: da waren mit dem ganzen Augustischen hause auch die einzigen zwei kurzherrschenden aus ihm Cäsar und Cajus verschwunden, und das ganze reich schon só tief erschüttert daß kein einziger länger- herrschender und wirklich glücklicher Cäsar weiter möglich schien, die 12 großen flügel rechts also schon alle auf einmahl verschwunden und nur noch 6 kleinflügel übrig zu seyn schienen. Wie schwach muß sich von jezt an der Adler beweger, wenn er nur noch nebst dem dreifachen haupte so schwaches gefieder hat! — Diese allein noch übrigen 6 klein- flügel bilden nun aber auch insoferne aufs treffendste eine gruppe für sich die plözlich allein noch übrig ist, als die damit gemeinten 6 Impe- ratores wirklich zur zeit von Nero's tode schon alle zusammen lebten und alle wennauch die einen jünger als die andern schon als bewerber um den erledigten 'herrschersiz galten. Denn es ist bekannt wie auch Domitian bald und noch vor der ankunft seines vaters in Rom eine hohe rolle in der frage über die wiederbesezung der herrschaft Nero’s spielte. Darum eröffnet sich denn ۲ ۱ 4. v. 24—27 jezt unter diesen 6 kleinflügeln sofort ein sonderbares schauspiel: zwei von ihnen sondern sich als wollten sie nicht bloi als die richtige zahl drei v. 23 hat sich nicht bloß in der Arabischen über- sezung sondern auch, wie sich jezt zeigt, in Aethiopischen handschriften er- halten. Und vy. 21 ist zwar bei den Aethiopen ausgefallen, er findet sich aber mit der richtigen lesart andere bei den Arabern, sodaß das aliquae der Lat. nur unrichtig aus aliae entstanden scheint. T 144 H. EWALD, flügel an ihrer stelle bleiben, begeben sich aber inderthat nur unter den schuz des rechtsgekehrten oder glücklich scheinenden und wirklich unter den 6 verhältnißmägig glücklichsten hauptes, Vespasian’s nämlich, mit dem sich seine zwei söhne so schön vereinigten wie schon v. 4 angedeu- tet war; die geschichte aber bezeugt welchen ungemeinen vortheil Ves- pasian’s sache dädurch empfing daß er sofort, von seinen beiden söhnen so erfolgreich unterstüzt wurde. Da nun jeder dieser 12 flügel ebenso- wohl als ein haupt gelten kann, so ist damit zugleich schon angedeutet daß die drei so oft erwähnten häupter eben mit dreien von den 6 noch übrigen kleinflügeln eins sind. — Haben sich nun aber 2 von den 6 flügeln unter den schuz des rechtsgekehrten hauptes begeben, so bleiben zwar 4 an ihrem orte: jeder fürsich, weil unter diesen vieren eben der schwere bittere kampf um die herrschaft sich entspinnt v. 24 f.: aber der erste der sich erhub Galba geht doch bald unter, der andere!) aber Otho kommt sogar noch schneller um, wie die geschichte richtig zeigt. — Aber nun sind von den vieren 5. v. 28—32 eben die zwei andern noch übrig (Vitellius und Ves- pasian), welche man jezt desto grimmiger um die herrschaft kämpfen sieht. Da erhebt sich ein neues wiewohl nach der vorigen schauung nicht ganz unerwartetes schauspiel: man sieht den einen dieser beiden (Vespasian), denselben welcher (wie hier der klarheit und zugleich der wichtigkeit der sache wegen noch einmahl hervorgehoben wird) das grös- sere und glücklichere mittlere haupt der Drei ist, mit den beiden welche sich bereits ihm gehorsamst zugewandt hatten (Titus und Domitian) sich gegen den einen der zwei jezt kämpfenden wenden und diesen mit ihrer hülfe vernichten als er bereits herrscher geworden war v. 28— 312). 1) die mehrzahl der Lat. secundae velocius quam priores ist unrichtig, während - das richtige sich Aethiopisch und Arabisch erhalten hat. 2) die zahl drei findet sich v. 29 ganz richtig in Aethiopischen handschriften; und von dem zur vollen klaren rede sehr nothwendigen zusaze daß er sich mit den zweien gegen den nebenbuhler wandte, hat der Araber wenigstens noch eine sichere spur erhalten. Aber die zahl „den einen der zwei“ ist jezt in DAS VIERTE EZRABUCH, 14 Aber dieser so unter. den Vieren sieger gewordene ist 'eben, wie nun v. 32 mit großem nachdrucke bemerkt wird, der die welt mit arger drangsal beherrschende, welcher zwar an das hohe glück und die macht | eines Augustus nicht reicht, aber sicher alle die vorher als Aleinflügel be- zeichneten übertrifft, so wie bereits genug angedeutet ist daß er auch die. noch übrigen zwei an glück und macht, überrage: und man fühlt wie gewiß dies alsbald kurze zeit nach Vespasian’s tode geschrieben seyn kann. — Aber mit seinem tode ist auch das ganze trauerspiel des Ad- lers, wie der seher es schauet, schon sogutwie zu ende gekommen: denn 6. v. 33—46 die beiden übrigen (Flavier) müssen zwar nach jenem tode ein jeder ebenfalls noch an seiner stelle herrschen v. 33 f.: aber schnell erblickt der seher den nun zuerst herrschenden welcher als der ' zerstörer Jerusalems und insoferne als der unglückseligere durch bruder- mord zu fällende auf der linken seite des größeren mittlern hauptes der Dreie seine stelle hatte von dem zur rechten (Domitian) gefressen v.35 d.i. ebenso gewaltsam durch krieg gefallen wie nach v. 31 Vitellius von Ves- pasian gefressen wurde und wie dieser bruderkrieg mit dem für Titus tödlichen ausgange unten 12, 26—28 weiter geschildert wird. Weil aber damit die wirkliche zukunft der zeit des verfassers und eben deshalb das rein Messianische beginnt, auch sich vonselbst versteht daß dieser bruder und lezte unter den Zwölfen sobald er seine schandthat vollendet hat selbst ohne weile fallen und damit das vorherbestimmte ende des gan- zen Römischen reiches eintreten muß, so schauet der seher als dicht auf jenen lezten und gräulichsten bürger- und bruderkrieg folgend sogleich den Löwen d. i. den Messias auftretend und nicht dem dann lezten Fla- vier sondern sogleich dem ganzen Adler sein richtendes wort zurufend v. 36—46; nach welcher gewaltigsten langen rede nichts übrig bleibt als 7. c. 12, 1—3 desto kürzer den wirklichen untergang des Adlers zugleich mit dem lezten ی‎ a und u 22 zu schauen: jedoch ausgefallen, obgleich. sie en 5 dem se‏ 3 تت هلاه des einfachen sinnes durchaus erfordert! wird. ۱‏ daß die flügel seit v. 33 fast gar nicht mehr genannt ER ist nicht auffal-‏ )1 Hist.- Phil. Classe. XI. T‏ 146 H. EWALD, nicht: ohne daß auch dabei noch einmahl sehr bedeutsam auf die beiden!) lezten herrscher hingeblickt wird als die welche zur wirklichen gegen- wart des gesichtes noch beide zusammen lebten und von welchen beiden der seher gleichmäßig nur eine höchst kurze weil schwache und unruhe- volle herrschaft vorausahnete. Mit alle dem kann der sinn dieses langen vielgliedrigen Gesichtes mit allen seinen einzelstücken nun zwar bereits vollkommen genug klar seyn wenn man überhaupt ihn schon im Ganzen und Großen begreift, was man ohne den schlüssel der geschichte und ihres auslaufens in die zukunft von der wirklichen gegenwart des schriftstellers an bereits sicher ‚genug in der hand zu haben nicht kann. Aber eben diesen schlüssel richtig zu finden ist doch nicht so leicht, soll es auch nicht seyn: und so bleiben für den beim ersten schauen des vielverschlungenen räthselge- sichtes noch nicht sogleich ganz sicher gewordenen wohl noch soviele einzelne dunkelheiten daß er ihretwegen auch das Ganze noch nicht si- cher versteht. Daß hinter den seltsamen bildern welche hier erscheinen und dem erdbeben womit die geschaueten dinge zulezt vor des sehers ohren schließen die ungeheuersten wirklichkeiten verborgen seien, kann er leicht fühlen: aber da die dadurch erregte spannung sich durch das dun- kel welches sie vor seinen augen noch umschließt auch bis zur höchsten unruhe steigern muß, so werden ihm auf sein neues inständigstes flehen um näheren aufschluß wie in einem zweiten schauen dieselben bilder schon mit näheren winken und andeutungen vorgeführt, und der ganze schleier soweit von dem räthsel abgezogen als es möglich ist ohne die kahlen namen der dinge zu nennen und damit das bild selbst zu zer- schlagen. So kann diese nähere deutung aller der einzelheiten auf wel- che es ankommt auch wie eine gegenrechnung gelten durch welche man sich überzeugen mag ob man vorher vielleicht schon das richtige geahnt lend, da sie ja vonselbst in die drei häupter als die lezten übergehen: doch wechselt dieser name 12, 2 noch einmahl zulezt mit dem der häupter, auch nach dem Aethiopen. 1) so richtig der Araber statt der 4 des Lat.; bei dem Aethiopen ist die zahl ausgefallen. DAS VIERTE EZRABUCH. 147 habe: wiewohl einzelne theile des großen bildes jezt auch für diesen be- sondern zweck raschen und vollen verständnisses des Ganzen noch be- sonders näher ausgedeutet werden können. So bewegt sich diese zweite schauung ihrem zwecke gemäß rascher bis zum ende fort, braucht die dort hervorgetretenen 7 glieder des Ganzen nicht ängstlich zu wiederho- len, und zerfällt dennoch wieder so wie es zum behufe übersichtlicher . erklärung des Ganzen am passendsten sich fügt gerade in 7 kleinere glieder. Denn 1) wird 12, 10—16 mit dem Adler und dessen 12 flügeln auf das Römische reich mit den 12 herrschern so nahe als möglich hin- gewiesen, sowie auf Augustus’ längste herrschaft die man von Cäsars tode sogar zu 58 jahren rechnen konnte. — Aber zum deutlichen merk- male daß unserm seher doch aus der wirklichen vergangenheit die zeit nach Nero’s tode die große hauptsache und die lezte von innerRömischen unruhen erfüllte ist, springt die deutung 2) v. 17 f. sogleich auf diese über, indem sogar in jenes erschallen der stimme aus der mitte des Ad- lers heraus welches 11, 7—10 in einem ganz andern zusammenhange seinen einfachsten sinn hatte die neue bedeutung gelegt wird daß aus der mitte der zeit des reiches noch ganz besondere unruhen hervorgehen wel- che schon den völligen sturz ihm drohen doch ohne ihn zu bringen. Daß der begriff der zeitmitte hier nur im gemeinen nicht im rechnungssinne zu verstehen sei ergiebt sich leicht: sofern aber mit Nero’s tode die ganze reihe der 12 gerade in die 6 Augustischen geschlechtes und die 6 von andern minder edeln geschlechtern sich spaltet, ist sogar der begriff der mitte hier ganz passend. — Da also eben diese mittlere zeit dem seher von aller wirklichen vergangenheit die hauptsache seyn muß, so wird treffend 3) v- 19—21 erst jezt die erläuterung des sinnes der 5 kleinflügel so- gleich mit dem zusaze nachgeholt daß 2 von ihnen (Caesar und Cajus) zuerst fallen, dann gerade um die mittlere zeit 4 sich gleichzeitig erhe- ben, die 2 übrigen (Titus und Domitian) zulezt herrschen. — Aber nun ist 4) v. 22-95 nothwendig diedeutung der noch gar nicht erwähnten 3 ruhenden häupter das nächste: und vor allem ist hier zu sagen daß gerade sie in die schon von den Alttestamentlichen propheten so oft er- T2 148 ۱ H. EWALD, wähnten endtage gehören; woran sich das andere merkmahl schließt daß sie’ vieles erneuen und viel drangsal bringen: und beiderlei klagen er- schollen auch bei den Heiden viel den neuen steuergesezen Vespasian’s gegenüber, haben aber freilich ihren vollen sinn erst im munde eines Ju- däers jener zeit. Allein dasselbe auch freiere ergehen in der ausdeutung der einmahl gegebenen sinnbilder welches sich schon: bei jener aus der mitte des Thieres erschallenden stimme zeigte, offenbart sich auch bei dieser gelegenheit indem die rede mit dem begriffe der häupter selbst 6 spielt als könnte diese 3 auch deswegen vor allen andern (Hügeln und herrschern) häupter heißen weil mit ihnen sowohl der frevel alsauch das längst erwartete ende des ganzen reiches zu seinem haupte oder gipfel komme. — Aber so springt die deutung, als wäre es in diesem zusam-- menhange nun gar nichtmehr nöthig auf die 3 zwischen Nero und Ves- pasian noch weiter hinzudeuten, sogleich 5) v. 26 f. zur schilderung der art des unterganges dieser 3 häupter über. Welcher untergang! der eine zwar (Vespasian) wird in gewöhnlicher und doch ungewöhnlicher weise fallen, auf seinem bette zwar aber mit großen schmerzen, wie sich die Judäer seine lezte krankheit leicht noch ärger denken mochten als sie war!): aber von seinen beiden söhnen wird der eine (Domitian) den an- dern gewaltsam stürzen und durch’s schwert vernichten wie sein vater seinen vorgänger, er selbst aber endlich auf gleiche: (oder noch ärgere) weise fallen ! > Aber 6) v. 28-30 muß doch von eben diesen beiden noch weiter zusammen die rede seyn, weil sie ja gerade in der wirklichen gegenwart noch ebte und auf ihr geschick sowie dárauf daß man sie in dem Gesichte richtig erkannte alles ankam. Und um auch wie zum lezten schlusse keinen zweifel darüber zu lassen daß die drei lezten klein- flügel mit den 3 häuptern eins seien, wird mit neuem wize bemerkt diese 2 seien eben die kleinflügel welche sich nach 11, 24. 31 von a REE stellung aus rechts und links zu dem größern und äcklicheren der 3 häupter hinwandten, also selbst zu den noch übri- ۱ رن‎ Fesp. c. 24 spricht wenigstens von ا‎ an welcher er starb. DAS VIERTE EZRABUCH. 12 gen 2 häuptern werden, aber nur als solle sich in ihrer kurzen unruhe- vollsten schrecklichsten herrschaft die alte wahrheit bewähren daß das lezte erst sich zurück zum anfange wenden müsse wenn das wirkliche ende kommen solle. Worauf denn — 7) mit der deutung des Löwen und seines werkes aufs treffendste geschlossen und damit die mögliche Siebenreihe wo möglich noch reiner und strahlender vollendet werden kann v. 31—341). — Wer nün aber nach alle dem das räthsel des werkes nochnicht vollkommen richtig gelöst noch begriffen hätte was für die zeit seiner veröffentlichung wirkliche gegenwart und wirkliche vergangenheit sei, den wollte sein verfasser gewiß von vorne an seinem eigenen stumpfsinne über- lassen; und auch wir wollen das mit ihm heute, wenn irgendjemand noch entweder so schwachgeistig oder so eigensinnig und durch seine eignen vorurtheile so verblendet. seyn sollte dies nicht zu begreifen. Denn so- gar daß das werk noch vor Titus’ tode und (wie wir dabei allen spuren nach am sichersten annehmen) sehr bald nach Vespasian’s tode verfaßt sei, ist so klar als möglich. Zwar verbreitete sich nach Titus hingange ein gerücht Domitian habe in: des bruders krankheit seinen tod beschleu- nigt2): wollte man nun annehmen unser eher habe dieses gerücht so unmäßig übertrieben daß er ihn als durch des bruders schwert gefallen schildere und damit diesen tod schon in die wirkliche vergangenheit, in die zukunft dagegen nur Domitian’s sturz verseze, so wäre der unter- schied der jahre bei der frage über das zeitalter des werkes doch nur sehr klein, weil er ja von Domitians herrschaft ahnet sie werde nur eine höchst unruhevolle und ganz kurze seyn, was er unmöglich denken konnte wenn diese herrschaft schon einige jahre oder gar über 10 jahre ge- 1) es scheint mir nicht nöthig die verschiedenen lesarten hier näher zu beurthei- len; wie sehr der gedruckte Aethiope aus den handschriften n verbessert wer- den muß, wird man aber unten aus den Aethiopischen lesarten ersehen. 2) Dio Cassius in der Gesch. ausz. 66, 26 hat solche gerüchte gesammelt: wie sie aber entstehen konnten ersieht man nur aus Sueton Domit. ©. 2. vgl. mit Tit. c. 9 u. 10. 150 H. EWALD, dauert hätte. Allein inderthat läßt sich auch diese ansicht nicht ernst- lich aufstellen. Denn daß Domitian seinen bruder durchs schwert d. i. nach stehendem sprachgebrauche durch offene gewaltthat so gestürzt habe wie Vespasian den Vitellius gestürzt hatte und wie (nach unsers sehers ahnung) der lezte der Zwölfe durch einen noch Höheren fallen sollte, konnte kein irgendwie verständiger sagen: unser seher schildert aber sei- nen sturz so, und stellt ihn mit dém des Vitellius zusammen. Demnach lebte eben zur zeit des Gesichtes Titus noch: und daß dieses auch nach seiner ganzen anlage und kunst die beiden brüder só zusammenfaßt als hätten sie noch zusammen gelebt, ist oben bewiesen. Allein es läßt sich sogar nachweisen wie der seher während Titus’ herrschaft gerade auf diese seine ahnung über ihn leicht kommen konnte. Denn Domitian trug so- fort nach Vespasian’s tode seine unzufriedenheit über Titus’ nachfolge und seine ausschließung offen zur schau, behauptete des vaters leztes ver- mächtniß- sei durch betrug entstellt, dachte ernstlich déran das leibheer oder andre heerestheile durch bestechung und ähnliche mittel an sich zu ziehen, und betrug sich überhaupt so daß weder Titus noch sonst jemand an seiner schlimmsten absicht zweifeln konntet). Dies ist eben die lage in welcher unser seher von ihm ahnen konnte was er ahnet: und ist es schon aus andern gründen wahrscheinlich daß ein schriftsteller wie un- ser alsbald nach des gefürchteten Vespasians tode und nachdem er eben wunderbar genug noch vor dem ende seines zehnten herrscherjahres ge- gedanken an ein solches werk fassen und ausführen konnte, so wird dis aus dem eben angeführten sogar zur vollen ge- wißheit. - Andere spuren aber welche dem aus diesem abschnitte des werkes zu ziehenden klaren ergebnisse widersprächen, finden sich sonst nirgends in ihm. 7 5 1) nach den deutlichen worten bei Sueton Tit. c. 9. und Domit. c. 2. DAS VIERTE EZRABUCH. 151 Die Arabische übersezung. _ Soviel ich weiß ist diese bis jezt nur in der Bodleyan zu Oxford handschrift- lich erhalten: es ist dieselbe welche Whiston schon 1711 nach einer Englischen über- sezung Ockley’s veröffentlichte und aus welcher dann Fabricius im Cod. Apocr. einige ihm merkwürdig scheinende abweichungen mittheilte. Aus dieser handschrift wird das Arabische wortgefüge hier zum ersten mahle gedruckt. Das buch heißt in dieser handschrift ebenso wie bei den Aethiopen das erste Ezrabuch. Die handschrift selbst ist am Montage dem 17ten des monates Farmuti des j. 1051 der Martyrer (d.i. 1354 nach unserer zeitrechnung) beendigt. Sie muß später im besize eines Aethiopen gewesen seyn, welcher viel Aethiopisches mit flüch- tiger hand an die ränder geschrieben hat. — Ihre sprache und schreibart ist die der Koptischen Christen, mit einer menge von Arabischen wörtern welche man in den gewöhnlichen Arabischen d. i. Muslimischen schriften nicht findet. Die sazbil- dung in ihr ist ebenfalls die der gemeineren Arabischen sprache, ohne die schärfere genauigkeit der Qoranischen. In den lauten dient w u. ی‎ oft für ت‎ u. ول وف‎ für so; und das š- wird fast nur für den st. constr. gebraucht. Offenbare schreibfehler und ungleichheiten der handschrift habe ich für den druck sogleich verbessert, auch ei- nige schon halb verschabte und zerfressene wörter hergestellt: die eigenthümliche sprache aber welche hier herrscht, habe ich absichtlich gelassen, ebenso wie man- ches von der schriftart. — Leider hat der schreiber aus flüchtigkeit hie und da „einige säze oder worte ganz ausgelassen: denn dai’ man bei solchen auslassungen die schuld nicht etwa immer auf den übersezer selbst schieben kann, wird die zweite unten vorzuführende handschrift zeigen. Weit mehr zu beklagen ist daß der hand- schrift jezt zwei blätter aus der mitte unsres buches fehlen welche schwerlich noch irgendwo zu finden sind. Diese bedauernswerthe unersezlichkeit kann man nämlich hier an einigen besondern zeichen erkennen welche auch ansich der bemerkung werth sind. Die blätter der handschrift sind von dem schreiber mit denselben alter- thümlichen zahlzeichen bezeichnet welche man auch in andern christlichen handschrif- ten findet und die mir auf das Alphabet eines alten Semitischen volkes zurückzuge- hen scheinen ; sie verdienten auch ansich eine nähere beschreibung. Diese gehen durch die ganze handschrift, und sind nur in ihren ersten und lezten blättern unkenntli- cher geworden; 10 blätter werden dabei aber immer als ein bogen bemerkt und mit آلشالته , الثانيه‎ u.s.w. ausgezeichnet. Nun hat zwar die spätere hand eines Europäers unsere ganz andern zahlen hinzugefügt, die wir hier im drucke beibehalten: alleın von bl. 11 (8) bis 58 (55) sind diese zahlen immer um 3 zurück ; und da sich jezt 152 Hii EWALD; vor bl. 11 nach alter zählung nur 7 statt 10 blätter finden, so folgt auch daraus daß die Europäische hand hier die lücke eines blattes vor 11 schon vorfand. Das zweite der fehlenden blätter sollte vor bl. 38 (jezt 35) seine stelle haben: sonderbar aber ist die reihe der alten zahlen hier nicht unterbrochen, sondern läuft gerade fort, sei es weil diese lücke schon da war als die alten zahlen hinzugeschrieben wur- den, oder sei es aus einer andern ursache. Der Arabische übersezer selbst kann übrigens schön. lange vor dem jahre die- ser handschrift gelebt haben wiewohl gewiß erst als das Koptische immermehr dem Arabischen wich. Daß er aus dem Koptischen übersezte, ist nicht anders zu erwar- ten: doch ist meines wissens bisjezt keine Koptische übersezung des buches wieder- gefunden. Die Arabischen übersezer verfahren, weil das Arabische zu ihrer zeit die feine weltsprache war, gewöhnlich etwas freier, um desto leichter viel gelesen zu werden: und so ist auch diese übersezung an manchen stellen etwas freier, zumahl wo der übersezer den ursprünglichen sinn der worte nichtmehr recht faßte. Allein man muß.sich hüten überall wo er von den andern übersezern abweicht bloß eine willkür des Arabers zu finden: vielmehr hat sich auch bei ihm noch nicht selten eine weit bessere lesart erhalten als bei den andern. | Es freut mich anerkennen zu können daß Ockley, welcher den fachkennern auch als übersezer der Wagidäischen geschichte der eroberung Syriens bekannt ist, hier eine im ganzen nicht bloß lesbare sondern auch zuverlässige übersezung gege- ben hat. Zwar irrt er einige mahl ziemlich stark: für seine zeit aber, muß man sa- gen, war er nach diesem zeugnisse ein’ausgezeichneter kenner des Arabischen. Auch merkt man leicht daß er hier überall mit liebe arbeitete. -~ Ich habe nur wenige bemerkungen dem Arabischen wortgefüge hinzuzufügen für nüzlich gefunden, die Capitel und Verse aber nach der Vulgata sö bezeichnet dab ich Aueh die ge, eke welche diese in c. 7 hat zum ersten mahl nach dem bi und en in passend bestimmten Versen ergänze. Handschrift- lich hat die sds übersezung keinerlei abtheilung. ë 1)‏ بسم الثالت الاقحس | انسفر الاول من DS‏ عزره كاذب الذاموس | )2 £( لما ان Kim‏ 1 ,3 anil‏ من خراب مدينة ایروشایم وکنبت i‏ عوره ali‏ شالاقیال مقیما بیابل انا راقد ‚de‏ مضجعى bis‏ انوم وجالمت الافكار فى قلبی #عند ما رايت خراب صهیون وانخصب والیسار الذی و البابليون فيه گفقاقت نفسی جلا وابتدات اتكلم مع geil‏ پکلام = 4قایلا AKS‏ ايها الوب 3.4 اليس انت قات Kia‏ للابتدا فكان عند ما خلقت الارض وابتدعتها بكلمتك خاصة 5واخذت 5 من الارض جسها بغیر حركة تديلته بیدیک رنفخت فيه روج حياة )4 (f.‏ وصار حیا أمامك 6وجعلته فى الغردوس الذى غرسته مينك اولا قبل أن أخلق الانسان 37 اعطیته وصية فخالفها 6.7 DAS VIERTE EZRABUCH. 153 فاسنوچب منک حکم الوت لاجل خالفته وکذلک بنوه جيلا بعد جيل فر صاروا فى جماعة امم S‏ وشعوب واسباط وقبایل والسنه لا حصی عددهم 5وكل Kal‏ فيه سلکت كنكو اعبالها وهواها 9 وخالفوا Kalal‏ واتموا بهواهم ولم Rai‏ قم جبلت الطوفان فى ذلك الزمان على ال ذلك العصر 1 وابدتهمر بالهلاک 10وصاروا باسر# مت حکمم الوت الذى استوجبه pol‏ وم ینم من موت 2 الطوفان الا واحد واهل RIY aza‏ كاذوا صحيقين alle‏ 2فلما ابندا المولودون مند أن يكثروا على 13 الارض Ia Aleis‏ ونوا وصاروا فى كثرة شعوب وامم مالوا وحادوا وخالفوا a EIN‏ تقحدموم 15فاما AS 14.15‏ نفاقهم امامل اصطفیت A‏ واحدا اعنی اپرفیم *1واحببقه وعرفته زمان راحة 15وصنعت 16 معد Eis‏ موبیدا وقامت a‏ أن بمم RS‏ أباركك وبکثثرة أكترك واجعل زرعك نمی ویتکا 16 اعطبته (je)‏ ووقبت (FE)‏ بعقوب وعمصو واحیبت بعقوب وابغضت page‏ وجعلته فى كثره من 17.18 السشعوب 7 "فلما اصعدت نسلا من مصر واوصلتهم الى بريه سينا 18طاطیت السهوات مع الا 19 وزلزلمت السك Xi‏ وجعامت العق مرتعںا وأضطرڊت الدهور )5 .£( 9 وار جمت Sir‏ أربسمع معجزات مهولة DU‏ وزلازل ورجا وقتاما لکی تعطی ناموسا لزرع بعقوب ووصایا لبیت اسرادیسل 20.21 220 تنزع منهم القاب الردی لکی یصنعوا ناموسك ویشمروا شمارا مستقیمه 321ر القلب الشریر 2 الى كن فى ادم ابیما لاول > خالف وصار مقهورا ضار فى ااسولودین منه اجمعین 22وثبت عذ! المرض فیهم دايا وصار الناموس فى قلوب الشعب مع اصل الشر معا فاحادم عن all‏ وثبت 4 .28 فیهم الشر 23فعبرت الاوقات ومضمت الازمفه 3 اقمت داوود عبحك 24 وقلت له أن ببنی مديند باسمك 25 ویقرڊون فيها من مالك فوابج وقرابین 25فكان کذلک سنمی کنیره فاخطا الیک السساكنون فى aid] 6‏ 26 وسلكوأ بالباضل واللهو gl‏ كما صنع ادم أبونا الاول والاجیال الماضيه لان كان فیهم أيضا 28 .27 انقاب الشرير الى للرذيلة (*فليس له 27ولهذا اسلمت مدينقتك فى أيدى الاعد! 28فقلت انا غ قلی فى ذلك الومان عل وولا يصنعون اخيرات والبو اكثر متا اعنی عدن الساکنون :بابل ولاجل وو IS‏ رفض صهیون 29فلما انیت الى عاهنا رايت اعمال نفاق ردية لا حصی وابصرت نفسی خالفیی 0 کثیرین فى مدة هذه الثلئیی سند من السبى 50وتعیرت فى قلبی عا قد رايت وقلت ناذا امهل العلی 1 الذين خطون وکیف )6 (f.‏ عمل المنافقين 31وفكرت بقلبی أمام الرب قایلا لماذا رفضت Las‏ وحفظت الاعدا ولم تظهر لاحد كيف السبب الفی اطرحت بسبيك مسلکک فل بابل لت اعالا فاضلة 2 خقارة اکثر من صهیون 32او عرفک شعبا (sic)‏ آخر اکثر من اسرادیل او ای قبيلة اخری امنت 5 عیثاقک AKO‏ کمثل بيت یعقوب 3,953 الذين A‏ یستعلن لهم اجر وتعبهم A‏ يثمر وق کل طريقة 4 قل ميوت أنا الشعوب كلهم فرایتهم تخصیون (sic)‏ بالیسار والشروة وم لا يفكرون فى وصایاک +3 والان 5 فازن بالمزان التابعین ناموسک والغیر تابعیی لتعلم „ID,‏ الواخدة على الاخری 55او ای Kat‏ *) hier fehlt nichts, wie Ockley meinte; in der häschr. ist nur unrichtig فلیس‎ punctirt. Hist.- Phil. Classe. XI. U 154 H. EWALD, حفظت وصسایاک عکذی فهل یوجد ناس حافظی وصایاک او توجد امنة اخری مكذى اجابی الاک الذئى ارسل ال الى یی تالا لقى كير قلبك وتقسم ذكرك جدا من اجل اعال 4,2 هذا الدور انت تشا أن تفهم طرق الع یت وا تیا AN A‏ خانجابی ليلا زا 8 قد ارسلت اليك لاعرفکه ثلثة طرة هم امشال اضعها أمامك *تلی اذا فسرت ل واحده منهسا 4 وحکنها خازا اسهد لكب الاشما الق آذمت تشتهی lexi ga‏ وأعرفك ما ne‏ الشرور دفقات لد 5 قل ايها السیه فقال ف زن الى مشقال من الغار وكل d‏ صاع من DER eal‏ £ امس دال ناهت الان 6ناحبةد قايلا ومن هو من كل الاذييا المولوديى على الارض يستطيع ذلك g>‏ تكلفى slal‏ “ثم 6.7 قال لى أن کنت نشا ان تسالی عی شی ناخبرن کم مقدا ر الخادع الى 3 À‏ عمق البكر وکسم مقدار الينابيع التی فى اسافل العمق وما هو مقدار Kew‏ العله الذى فوق اعلا اجه وما هو سبیل الجكيم او ما هو السالک الى نكو الفردیس 8وعساک تقول فى الى ما فست مساحسة اليس ولا ه اجعیم ۸ انتهی اليه dia‏ قط ولا الما A‏ اصع اليها All‏ 9فالان اترك عنکه السوال عون هذا و باسره واختصر على امر النار er‏ والیوم الاضی من هذ! الضی وو امس الذاهب ان كنت حتى ولا ف قولاً ایضا لا تعلم لانهم فى عام العلى ثابتة ولذنک ۸ تقدر تجيينى عنهم بشی A10‏ قال ل 10 أيضا قد تبن بهدا انك انت ومن یمانلک لا يقتدر على علم هول اليتة JOLI‏ یستطیع المخلوق 11 أو الانی أن يبلغ الى معرفة as‏ العلى لا ن طرق العلى 3 تدرك وتهبیره لا يفحص وغل يقدر الذى يفسل وياكل أن يدرك الاشيا الغير فاسده ويفهم سبل الذى لا یعاط بى علما 2فلما سيعت هذا 12 سقطت على وجهى الى الارض وقلت .له كان خير لما لو A‏ نکن باجمله افصل عا یا بالانام astig‏ ولا نعام ناذا تعبنا 15فقال d‏ بأاضمكلال وذهول (7 (f.‏ قى اضمحاءت كل اشكار الغهاض 13 لانها أضمرت پفکر als‏ 14تعالو! كارب عق الجرحتى يذهب من قدام وجهنا ونصنع لنا هناك 14 فى موضعه غیاص, اشحار 15وعثل هذا ایضا فکرت اموا الجر قایله تعالوا نرتفع الى فوق ونصنع 15 حربا مع اشجار الغیض ونقتلعها À‏ نصنع موضعها مه 16فصار ما فكرت به اشجار الغساب باطلا 16 وخرجت ار فاحوقت mlali‏ وافنتها 17وعکفذی ایضا بطات افکار آمواج الکر وقام آمامهسا الرمل 17 ومنعها من ذلك فان كنت نافف فى الحكم والمعرفه فعرفنی من AT‏ تبرره منهيسا ومن الذی 18 تشجبه 19ناجيقه LE‏ الاتنان كلاها صارت افکارها باطله لان الغابه صارت لها ارضا (sic)‏ وا لكر 19 صار له حا لا يتجاوزه عند ارتفاع امواجه 0عتقال لى نا اجبت باستقامد فلماذا لا تحكم على ود فذاتک وحیک 21وکما ان الغابه صارت (لها) lo, ١‏ وسبل الكر جعل (sic) IAS a‏ فى هول algal‏ 21 وفكذى ایضا اللاینین على الارض اما یعلمون ما كان على الارص فقط فاما ما فوق السما فیعلمه من فوق الما 92فاجیت وقلت اطلب الیکه ايها السید ان تعلمعی نانى قد اعطیت فهماً لكل اعلم وو وما اريد ان سلکه لاجل تدبیر السماییی بل من اجل الذی‌یمر بنا يوم بیوم لمساذا اعطی 23 اسراییل نهیا للامم والشعب انذی حبه اسلمه لشعب منافق وناموس اباینا رذل واحتقر به DAS VIERTE EZRABUCH. 155 NE) ٠٠ 46‏ انه قد مصی انا اعرفه فاما الذى هو مومع أن يكو فلا 47.48 اعلمه 7٩فقال‏ لي التف الى فاحيه الهمين وانظر تلى اخبرک بتفسیر الثل 48فلما تطلعت رابت اتنا عظیما نارا (sic)‏ تصطرم أمامى قر عبر ذلك اللهیب العظیم فرایت بعد ذلك وقي تبقی nia‏ 49 دخان ملتف داير 49وبعد ذلك ایضا ظهرت سحابه غلوه مطرا وسکیت مطرا كديرا وبعد انسکاب 0 الطر تبقى فى السحابه نقط قلیله JE ٥‏ کما ان ذلك الطر الذی مصی اکثر من عله 51 النقط القى قبقت ووعح ذلك الغار اكثر من هذا الدخسان الذی (*تبقى 51فطلمت بنضرع وقات 52 انوی الى اعیش الى تلك الايام ومادا يكون ف الايام الاثيه من بعك عذه 52فاجابنی قايلا اما لاجل العلامات الى تسال عنها فانا اقدر اعلمك ذلك بوجیز من القول بامر العلى فاما لاجل كمال حياتك 1 فلم يوذن لی بخلك حتی اعرفک ولا انا أيضا اعلم ذلكنا فاما من اجل علامات الازمان فهوذا اءرفک أن سوف تاق ایام یفزع فمها الذین يعرفون من الارض وتختفی طریق البر وارض الامانه قبقی عاق 8 #ويكثر الظام اکثر ما تری الان وقا تسمع فیما قد مصی 5 وتكون الطریق صعبه غير مسلوکه وعدم 4 دو اضطراب فى اماكن اكثر (9 (f.‏ من تشعد من مولا اللوک ونکون الارض خراباً 4قاذا ال gali‏ الارض الى هذا ASi‏ تنظر من بعس هذه الثلت علامات الارض تضطرب وتظهر الشمس بغته Pr Jali,‏ ف يوم واحد 5ویقطر الدم من اخشبه ويعطى النور صوته وتتوعزع الشعسوب 6 ویتغیر اجو 6وهلکوا انقوم الذين ۵ یکونوا برجونهم الساکنیی على الارض رتنتقل .الطهور من 7 اراضیهم وحهودمم #7وكر السدوميين يطرخ حیوان انماك ویرفعون ee‏ الیل وه یکن 8 احد من كافة الشعوب يعام بام عتد استمساع اصواتهم #ویکوی سهو وكير ف "اماکسی. كثيزه وبرس لل على الارض نار را حيظة وتنتقل الس‌حوش (** الاکسره من اماکنهسا وتکمی علامات فى 9 النسا 9وانقلاب فى الياه AL, tens‏ والاصدقا سارب اصحة# حساربه وف ذلك الزمان 0 تختفی السعرفه ولا نوجل والحكمه تذهب الى خادعها 10 وتطلبها (sic)‏ کثیرون ولا جدونها 1 ویکثر الاقم والرذیله على الارض 11وتدقضنی کوره من کوره اخری قابله هلعبر بك الجر ول Mall 12‏ موجود فيك فتجکی ذلک ذاک الأوره Y aus‏ 2 ويترجا فى ذلك انیمان رجلا ETSA‏ 8 بيعل البر فلا بوجد وبتعبوا فى الیل ولا تسنقیم ظرقهم 15عذ: فى العلامات التى أمرت أن اقولها 4 لكف ۱#فاذا صلیت ایضا وتصنع كما فعلت الان وتصوم )10 (f.‏ سبعة ایام انمت تسمع ایضا اعظم 5 من Se‏ فرزمحت „Bei,‏ جسدی جلا وصغرت نفسى حتی mas‏ لقى 5آوان SU‏ الذىجا *) ende der zeile; die lücke ist in der hdschr. **) dies wort, in الاسرة‎ zu verbessern, findet sich auch sonst bei unserm Araber 7, 58. 8, 30 für die wilden zerstörenden thiere. Ockley’s übersezung the wild beast of the princes verwechselt es mit الاكأسرة‎ , was aber weder ansich noch in diesem zusammenhange passend oder auchnur möglich wäre. U3 156 ۱ H. EWALD, الى مسکنی وكلمنى وقوان واقامنى على قهمى 6 ولها كان ق اللیله الثاني Jod BITE‏ مقدم الشعوب 5,16 وقال d‏ أين کنت ولما ذا تغهر لون وجهك 17المس ما تعلم انك الذى اغنت على اسراییل فى 17 ارض غربتهم 18قم الان وتغاول خبزا ليلا (sio)‏ تتركنا كمثل اشراف الى لیس لها رای ف ایدبی 15 Si‏ أشرار 19فقامت له اذوب عنى ولا تجی الى كمال سيعة ایال ثم تانی الى فاعرفکت بکلام ومكذى 19 ی عذى 20وانا مكلت lo (sic)‏ ألى سبعة ایام أتنهن وابکی کمشل وصیه اوربال الک 21ومن 20.21 بعد سبعة ایام ضاقت على افکار قلبی جذا 122 نفسی استنشقت روحًا فابتهات اتکلم آمام 99 العلی N0825‏ ايها السمد الرب اناخبمت لك من كل الشعاری واشجار احقول کرمه واحدة 24ومن 23.24 كل لارض اخترت لک حقلا hal,‏ ومن جمیع ازهار الطیب الذكيه اصطفیت لک زفرة واحده u?‏ جمیع الاعاق الى „al‏ جعاءت لک وادی (sie)‏ واحد ومن کل salai ga‏ کرسمت لكك 25 صهیون وطهرتها ومن كل الطیور اللاينين اسهیت لك حمامه واحهه ومن کل قطعان البعسايم 26 اناخبت لك خروف واحد! 27ومن جمیع شعوب الاجناس اخترت لك شعبا واحها (11 (f‏ وبررقه 97 وناموسك الذى نفخص *) ونتقصی انجت‌به على شعبک الذی احبیته 28فاماذا يا رب اسامت 98 شعیک لهذا اججع الشرير ورفضت هذا الاصل الواحد اکثر من بقوة at‏ وبرت هذ! الواحد وصار خطف (sic)‏ لكثيرين 29وداسوه السصسادون ولقد ابغضت شعبک عقت تام 830 کان 29.30 مستوجب الادب فکان يكون بیدک (5وفیما انا اتکلم بهذ! الام ارسل الى الملاك الخی ارسل الى 31 فى اللیله الاضیه 52وقل لی اسمع الان فنا اعرفک واجعل بالك KI‏ اظهر ذلك لك 55فقلت تكلم ايها 39.33 Aami‏ فقال لقد تعجبیت جذا ف اسراییل هل انمت به اکثر من الذى خلقه *5قلت له لا با 94 IHN‏ وجي سو REES‏ قلی وق کل ساعه تتخسنى کلیتای وتولى leal‏ أفحص ge‏ سبلل العلى وافتش حنی أجل جرا من احکاهه 3835 3 لا تقهر على ذلك فقلث لد ومن اجل 35 ای شی با سید لیتنی لو A‏ اکن البتته AG‏ امن فا حتی لا اری تعب ونل پیت یعقوب وتنهد جنس اسرادیل 36فقال ل أن كنت تشا أن تعلم احکام العلی عرفنى اذت ایصا 36 تمن الاق ارو E E‏ ای وی وت ی تبخرو واتنى بالازهار من النبات الى كان اخضر À‏ يبس وجف 157 الخ ادع الغلوقه 37 بالوثاق )12 :£( وأخرج 3 الارواح المكبوسه هناك فيها او عرفنی كيف صفة الصوت واخبوق نوع شخص صورة ف lo bis‏ قط ثان! we‏ هذه الاشيا عرفتك آنا ایضا تفسیر الاشیا التى اذمت متام لاجلها وتسال الاطلاع Leale‏ 58فقلت له ايها السید من يستطيع أن یعرف هذه آلا a‏ اللاي 38 مع البشر 59واما انا الحقير اجساعل فلا استطیع على شى من هذا باجمله وما هی قحرق حقی و اجیبک عن شى من هذه السانل NEO‏ لى أن كنت لا تستطيع أن جيب عن واحدة غا قد قلته 40 لك وعکذى ایضا لا تستطیع أن تدرك الاحكام ولا كمال اکبه عع تست aj‏ *) hdschr, نفصی‎ DAS VIERTE EZRARUCH. 157 عوذا با سید اتلمال الذی للاشیا قى زال عن الاستعلان فا الذى صنعه الخين نقدمونا او كن 2 ما نصنع أيضا او الاتمیی (sic)‏ بعدنا 2 لقال لى أن الاكليل حفوظ عندى فى الدیفونه وكما أن 3 الانقضا لا یبط TAHYI KIAS‏ لاسرع 45فاجبعت وقلت له هل ما یستطاع ان تصنع الخين قى 158 واللاینین الان والذین م عتیدین أن یکونوا ایضا الى اجتساع واحد تلی تكون 44 الدینونه سریعا وبظهر احکم 4#فقال ل ان البرایا التخلوقه لا تقدر على سرعة الاشیسا اکثر من 5 اخالق ولا يستطيع ایضا هذا الدعر ان حتمل كلما باق عليه ف دفعة واحده ك#فقلت له )13.£( اذا قلت لعبدك (* Bas‏ يا و کذلکه کل البرايا المصنوعه وجميع الطبايع فى حي واحد اوجدتها فان کنت قى اجییتها معا وكل الحابایع أن قامت فهل ما يشتطاع الان ان تحمل كل ما 6 ياتى علیها فى وفت واحد 46فقال لى امض واقنع الامراه التی قد ولدت بنین وقل لها ان كنت AB‏ وللت عشرة بنین نا ذا ولدتیهم ق ازمنه متبساینه بل كان ف وقت واحد تلدیی العشر: 8 بنين 47فانها AI‏ على عذا الا فى اوقات متفرقه وخت بعد وقت 48وهکذی اعطمت انا لقاب 9 الارص والذین یلقون فیها البخار فى كل زمان #9وکما ان الطفل لا يكل الولاده ای وقتاتفق من ألاوقات ولا يولك حنتی يكبل وتشند اعض sl‏ وکذلکه الارض لا تکبر وتحجو عن الولاده الى الوفت 0 الضی حه لها الوب كما دبر كل اخلیقه التی خلقها ق هذا الدهر 50فسالته قيلا أن کنت قن اعطیتی سبیلا للقول وفما للکلام امامکه فهو ذا اتكلم أن كنت تعنی الارص.امّنا القی قلت ل 1 آنها كانت شابه اولا فلما تقدمت جزت وضعفت بای قیاس نقکر فیها فاجابعی قايلا. امص 2 واسال التى قى ولحت الاولاد فهى تخبرك ذلك 52وقل لها ناذا اولادکه .الان الاواخر لا اثلون 8 الذین ولدتيام اولا بل م دونم غ القامه والقوه 55فهی تقول لك أن الذين ولدتع فى ایام (۴.14) شبییتی بينام وبين الطین ولحت ف ایام کبری تفاوت لان الطبیعه ضعفت وقصرت قوه الاحشاً 5 ف الولاده *5فافام الان انکم انقص من الذين کانوا قبلکم غ‌القامه والقوه 5کوالطین ياتون بعدکم یکونوا انقص منکم لان انواع البرایا تتقاصر وتصعف وتكجو لانه قى مضی زمان ضباها وحدتها ' 6 56فقلمت آنا أسلكيا سيدى أن كنت قى وجدت ذية آمامك فسرل IAS‏ الکلام انا عبدك من‌اجل 1 من تتعامك البریه all‏ خلقتها 1اجابی (sic)‏ قايلا فى الابتدآ من‌اجل الانسان وما غالاخير فى اجلى لانه قبل أن تکون الارض والسکونه وقبلأن تکون سبل هذا الدهر وقیل أن يهب نسیم 2 الرياح وقبل أن تعحلی الكاروبوم اصواتها وقیل أن تلمع النجوم وقبل أن تثبت قواعد اساسات لارض وقبلان دری بها امال "ونصارة الالوان اللثيره الانواع اللثيره الازهار الطيبة احسنه الراکه 4 وقبلان جتمع رتب اجناد اللایکه الذين لا حصو *وقبلان پرتفع علو اجو وقبلان یسمی 5 الخلوقات وقبل أن تکون سعد فضی العلو وثباته وفبل ان‌توضع اساس صهیون 5وقبل‌ان تفعحص 6 وتمیز امه عدد السنیی وقبل أن تتبیی اعمال اخطاة وقیل‌آن تکوز وتقدس کنو الومنین 6حينيف *) hierzu gehörend scheint übergeschrieben zu seyn یعنی ادم‎ 158 H EWALD, اشتورت ان یکون WAS‏ باس وبی كان كلنتى آفاجبت وقلت )15 (f.‏ متی يكون ابتدال اتلوا کب 7 ومتی یکون كمال السنین وانتهاع وابتها الغایه وکمالها #فقال لى من ابرعيم ال جيل ابرفیم 8 وقبیلته لان aia‏ ولد (ja‏ ومن‌اسکنق Al,‏ يعقوب وعیصو ونت يد يعقوب ماسکه عقب عیصو من الاول 9فکمال هذا PA‏ هو بعیصو وابتدا الدهر الاذى يعقوب وهو الثای 10لان كمال 9.10 اعضا الانسان واخرها هو عقبه وابتدا اعضایه هو يده وعمذا العقب واليك قى اجتمعا ولکی لا نطاب sip‏ الاشما الان يا عزره 11فاچبمت وقامت ايها Aadi‏ أن کنت‌وجدت ند قدام عینیکه 11 #افاظير. لعبدك كمال الایام القی قى نقدمتلانك اخبرتی > منه فى الايام اماضیه 5افاجابتى 13 .12 قابلا قم وقف على nad‏ فتسمع صوتا صارخا LI‏ كان فك الصوت یغولول المكان الذى انت‌فايم فيه 14 كوا تكلم معك هنك انظر لا خف لان الام اتل الاخره الذی هو الانقضا لان اساسات الارض 15 تعلم أن القول والعنی A‏ خاصه وراجعا علي 6فتتولزل وتصطرب لعامها ان سیف یتغیر هذا 16 الشکل ويكون لها انقصی (Sic)‏ 7افلما مععت منه هذا نت ووققت على قدمی فسمعت واذا 17 صوت يتكلمم ویضوت كمثل صوت الماه الغزبره 3ون ذلك الصوت یقول أن سوف تاق ایام یقول 18 آلوب اف أبتدى ان افققد الذيى على الارض 19وعند مایشا أن )16 (fol.‏ يطلب الظلیی والظاومبی 19 من Aus‏ واذا کمل ذل صهمون Diss?‏ كمالالدمر الذیاحد ان تکون هذه العلامات القی 20 اصنعها اذخ الصحف فوق جلد السما وینظر ذلك کل احد اجمعیی 21وترفع الاطفال اصواته 91 ویتکلمون وی النسوةه وياد بسرعه والاطفال آمولودون لثلقة اشهر یعیشون وجرون 22واماکی 22 pÈ‏ مشمرد ولا تخحصبه ومواضع فر #زرع فيها بصهر فیها غرس وزرع Ic aim,‏ منها ne‏ ,1,931 5ویصوت gall‏ لبوق ق ویکعن صوت مسهموع ai‏ عنی كل ASi‏ وتضطرب اللافه *#ویکون و فى ذلك 23.24 الؤمان الاصدقا جاربون أصدقام کمثل‌الاعدا Arte) Als‏ وتصیر الارضر فى یره وسکانها اجمع ee‏ رااان اب ۶ راي بتخلفون ویتقون بها (#قبل # الذين ینجون 25 ویتعاینون خلاصی وکمال اخرة هذا الدهر6وبوون استعلاق القوم انذین 2 یذوقوا من حين Polar‏ 26 ویتغیر قلب الذیی على الارض .وينتقلون الى افکار آخر 27ن القلب الشریر يذعب منم وبیطل 97 من الکر وخمی 28وتضی فيه الامانه الستقیمه ویغلبون الفساد ونظهر البر الدى یکی فى 98 تلك السنين الكثيزه الاضیه 29وکان فیما هو يتكلم معی بهذا الللام تولول الموضع الى کنت قاجا 29 aus‏ 330 قاللى انا أتيت اليك (عرقك كمثل النهار الماصی ISSI‏ صلیت ایصا )17 (f.‏ وصمت 30.31 an‏ ايام أخر انا اعرفك ما هو اعظم من .هذا 2دلان قي سهعت طلبتك عفد العلى ورای انقوی 92 استقامد قلبك وسبق „Bi,‏ نقا ضميرك الذى فيك Ada‏ صغرك 55فتقو الا ی *) bai wie Ockley annimmt steht nicht da; aber die ganze lesart ist verdorben aus ویتقون غا قامت قبل‎ . Das موتا‎ y. 26 fehlt wirklich, aber bloss aus versehen: DAS VIERTE EZRABUCH. 159 5 لاجل الازمان الماضيه وتضمر الباضل عند ما تطلب سرعه الانقضا 55ومن‌بعد IAS‏ بکیت وصمت 6 سیعد ايام حقى کملت ثلثه اسابيع الى قال لى عنها 36 ولما كان ق‌اللمله الثامنه قلق قلبى فى ایضا 8 .37 وابتتدات اتكلمر امام العلى 57وکانت روحی حترفه فى ونفسی علوة خونا > 58وقلت هکدی ايها السید الرب اليس بقول قى قامت منذ ابتدا اخلیقه ق‌الموم الول ان تکون سما وارض 9 وکلمتك فاعله SUÉ sas‏ الاشیا الذى کذوا 9دوکان روح (sic)‏ تانق على slati‏ وکاذمت ظامه وسکوت 0 على لارض لاذه A‏ يكن صنع بعد 40 قلت ان تکون ei‏ نور لینیروا علي اخلیقه القی لله laie‏ 2 الموم الثالث بعل اجتماع slali‏ أن تکون الارض سيعه اج وحفظت سته اخری 4 اعت سعد انواع الیابسه لمکون فیها الغووس والنوروع لا 45 Aiek,‏ متممد بالفعل Anisa tt‏ ظهوتاثمار کشیره لا حصی عذبة اللماى وكثهرة الانواع ف الوانها واشجارا حسنه تست ټک js PE کاذوا الوم الغالت 45وی اليول الرابع قاہت آن ذكون شمس‎ I9, استنشاقها‎ Sala 7 مصی مع جميع النجوم 46 )18 (fol.‏ واقتام خدمة الانسان الذى خلقته 47وق اليوم اخامس قامت أن تکون sladi yal Anaw‏ ی فى الاقصی z“‏ حیوان ع Jeet‏ وطاير بيطيو فكان من slali‏ spasi‏ التی لا نفس لها أن خوج یچ ذات نفس لكو مهنا E‏ من اعيالك کل الاجهال 4 للانیه 55 وق ألهوم السادس أمرت ار خرج دوابا ووحوشا At‏ أقت ادم على كلما صنعمت 55 ومةه توالدنا كلنا دن شعييك الذی نورد جاسرت وقلت امامك يارب لانك قلت من 6 اجلکم اخترت الدعر الاول 56فاما بقية الامم الخين انوا من ادم ایضا فصاروا کلاشی وكمشل الغبار Aus, 7‏ النقطد „al‏ من القادوس لان هذه صفتام عندک 57والان با رب شونا الامم Ag‏ یکوذوا 58 شيا قى تسلطوا علينا وداسونا 8 كى شعبك الذى انتخبته لك وحده آبن x‏ واحبیته قى 59 اسلمته الالاعد! 59وف لا „ad‏ خلقت هذا الدعر من Ali‏ فلماذا لا >= كن الدهر والذى هو lil 7, 12‏ وحتی متى تكون لنا هذه آلاشیا يا رب افلما اکملت هذا pfi‏ ارسل الى الاك 552 قميا و عزره اسهع الللام الذى اتيت اليكلكى اعلمك به 5فقلت تكلم ايها السیت فقال البعوالوضع الخى 4 فيد Line‏ مسلكد تکون رحبد واسعد 4 ان‌الر کوب فیها والسالکون يكونون فى شدفه وضیقه جد بل الذى يشا أن يدخل فى الجر )19 .£( الواسع العظیم السعه لینظره فاذا لم یکی ابتدا 6 مسلکه من Tall‏ الجتمعه الضیقه اللثی توول ال السعه فا چکنه العبور 6كمقل مدينة مبنیه فى 7 أماكن خصبه خصره وبسانین وحقول ذأ جنه ana‏ وشوارعها ومن کل اخيرات #ویکون سبیل و الدخل الیها ضيق ham‏ ووعر خطر حنی انه يكون عن اليمين نار وعن الهسار ما #مقدار zaba‏ و قدم لا غير حتی لا یستطاع أن „Dr‏ علیها الا برجل واحده 1569 اعطواً هذه الدینه الملوة خیرات لانسان لكى يرثها فقد وجب أن يكون فى ضيقة لانه لا بقدر على الدخول الى 0 الهینه ليرتها الا أن سلك تلك الطريق . الضیقه 10فقلت له أل عکذی ايها السید فقال ل 1 وعککی اصاب اسراییل SH‏ من أجلام خلقت هذا الدور فلما خالف ادم امری ووصایای وقع 160 H. EWALD, الانقسام فى اخلیقه 12وصارت سبل هذا الدهر ضیقه غلوه ذنهدا واتعابا وضعضعات ومناقص 12 وامراض وصعوبات والام كخورة Armia‏ جيل[ 5افاما الدهر الاق فهو حسن متسع oe at‏ 13 الافتمام ذو تمار غير مايقه 14ذاذا كان الذين بوبدون احیاه عند مسلكة لا يريدون یسلکون فى 14 الضهيف. والالام فكيف ينالون تلك المساكن Læg a‏ 15فاما انت فتقلقف وانت فان وسایت 16و 15.16 تقبل فى ذانك هذه الاشيا التی هی مومعه أن تكون بل قبلت اللاینه الان 7افقلت له ايها 17 السيك )20 (fol.‏ هوذا قى اوصیت ق ناموسك أن الابرار © الذيى برتون هذه لاشیا والنافقبن یهلکون 13(* فادن حلس قى صاروا الابرار فى الشقات بالرجا انه سینالون من سعة اخيرات Lab‏ 18 المنافقون فلم يدخلوا فى الالام MÄS‏ ك فم يوثر النيا 19فقال أنت ديان من دون الله 21لاند باهر قاو 19.21 قدام الله اللاینین عنی وجودم كيف ینبغی أن جهو وان یتعفظوا بکل bis‏ ليلا em‏ اموات ویعذبون الى الابى 22فلم يسمعوا وخالفوا ناموسه واخناروا A‏ افکار abh‏ 5واقاموا A‏ 22.23 رداوة الخالقه ومع هذا قلوا ان العلى لیس بكاين فلم يعرفوا طرقه 24ورفصوا ناموسه وبذروا 24 عهده وم يامنوا بسغنه واطرحوا بوصایاه (sic)‏ 25من اجل هذا اسلمت. العاجوین للاباطیل 95 والملویی لکاملین 26عوذا ججی زمان وقد دنا الان اذا انت هذه العلامات الى تقحمت 26 وقلت لك وتسظهدر الديند التی فم تكن تظهر الى الان وتظهر لارض القی .لم تستعلى بعد 7 #ویکون كلمن تخلص من الشرور التی تقحم ذکرعا فان كول ینتظرون ابنى 28فان ولدی السبچ** 28 .27 سیظهر مع خواصه وبعطی مسره aatal‏ التى فضلت ال كو آربع مايه سنخ 50ومن بعلل ÄP‏ 30 بوجع الدهر ال سکونه الاول سبمه ایام ویکمل من فيه نسمه احیوه حتى لا یتبقی ولا واحد اومن بعد سبعد ایام یظهر الدعر العنيك أن یکون الى لا يفكره احد )21 (fol.‏ الان ویذعب 81 الفساه 2وتطرح الارض الذیی رقدوا فیها الذفين قد استودعتم عندها والمضادع الخفيه تعطی 32 الانفس الکاینه ذيها 55ويظهر العلی على کرسی احکم حينيط تا الرچه وتدذو الرافه وجتمع الخير 88 والاناه *5ویبقی حكم الله وحده الذی لا ياخل بالوچوه ونم ali‏ وتظهر الامانه 5توتتیعها 34.35 . الامال ویتبع فلك انجازاه التی تعطی له قم نظهر الصدیقون والاشمه واشطاه ما خفون *) Diese beiden worte welche gerade so in der handschrift stehen, hat Ockley offenbar weil sie ihm ganz unverständlich waren einfach übergangen; man kann sie vielleicht lesen ثالان خلت‎ und nun denke ich. Ebenso unverständlich sind die vier lezten worte des v., weil sie nicht zu lesen sind وكذلك لا يرون النياح‎ . Das تجاح‎ hier und unten v. 36. 66. 73 muss nach der eigenthümlichen sprache dieses buches soviel wie gla seyn und ruhe, seligkeit bedeuten. Aber auch die nächsten worte v. 19 f. sind voll lücken und fehler: **) am rande roth: امسوم‎ amd نموه على‎ DAS VIERTE EZRABUCH. 169 4 اللیل وهربعت وانيمت الى ذا احقل الوضع البربه كما a‏ *وفکرت فى نفسی ان لا اعوذ الى 5 مدینتی بعد بل آثبت هافنا لا اکل ولا اشرب لمن اذوم داها وانا صسایه حقين اموت کواق 6 ترکمت عنی الافکار القی كنت افکر فيم مع ذاق ثم اجبتها بغضب قابلا 6انتى جاعله جد! Asi‏ 7 من کل النسوه A‏ تنظری جزتما وما قى اصابنا آلان أمنا كلنا التى ق صهیون غ الم ووجع قلب 8 وق دل لانها قى احتقرت جلا وافینت 5والان AR‏ جب النوج وما ینبغعی Amy‏ انتى بل اڪن 9 يلمق بنا الفوم واحزن لان ام قلبك انما هو لاجل أبن واحد 9فتقصی من الارض وق تعلمك بان 0 الفوح اما ینبغی لاجل الثهریی القیمین علمها 0ذلان منث الابتد! كاثوا دولا كلع ومنها ایضا یکونوا 1 الاخویی الذین بوندون وعوذا # الان"ذاهبون ال الهلاك لان اکثر2 فى الاباطین 11فترئ: كيف ینبغی الغو على الجيع الذى علکت (*او على الابن الواحد الذی لك الذى انثی تنوحی عليه 12 فان قلای‌ان خرف لا یمائل تحزن الارض لان عذا هو ثمرة بطمی خاضه الذى وندته باوجاع 3 کیره وننهف As A,‏ 5 فالارص 8 مهتحیه فى راحه ws er)‏ فیها ذاهبون کما تدم 4 وكا ایضا فاا اقول لك *1 كما اناك خرن واوجاع ولدیق كظذلك الارض ایضا اعطت ثمرتها منخ الاول (f. 40) 5‏ الخى هو الانسان الى الله الذى خلقه 15والان امسکی من وجع القاب وکفی واقبى aks 6‏ النايبه واكم الذىجا عليك 16لانك اذا قبلتى.حكم الله فانك سیف تاخخين ابنل ق 8 الزمن Aali‏ وتكونيى SEE‏ ف النسا rl‏ الان الى المدينه أحو زوجل فقالت ف18لايكون 9 أن افعل هنا ولا اذعب اد‌الدینه عفد زوجی بل اموت هاهنا فى فنا اوضع 9فعدت أيضا وکلم‌تها 20.21 قایلا 20لا تصنعی هذا القول بل عری قليك Emas‏ صهيون. واعتبری بالام اورشلیم 22لان هوذا 22 تنظری موضع طهرنا والهیکل القدس وقع وصارخرابا فقرا ed‏ طرح 22وتسابجنا خمحت وسکنمت وتخونا بطل والغور الذى كن لنا موضوع على الناره انطقی وتاببت العهد انتهب ودنسوا المقيس ودنسوا الاسم القدس ایضا الذى سمى علینا وافتروا على حرية عتقنا ودنسو اللاویی اللهند bliss‏ دنسوم ونسوتنسا اخذوعن بلقهر والصديقين الدین لفا احتطفوق وشیاننا 23 استعي دو واطفالفسا تناعيوم 25واعظم من هذا باسره ان احاتم الذی ان بصهیون داسون 24 وجعلوها اقدة اجى SA‏ لها واسلمت فايجى الباغضين لنا *2فاتركى عفك الان كثرة الزن 5 والقى die‏ عظم (sic)‏ اللاابه KI‏ يقبلك العلى وخفف عنك انسحای الم القلب 25وفیما از . اخاطیها بهذا اللام اضا وجهها (41 (f.‏ بغته جدا كمثل البرق ق رویته حنتی آخ‌خفت جها 6 أن أققرب منها وحمو قلیی يعظم حیره وبقبت امیز فذاق ما هو هذا 26وانها اوقت صرخت 2 بصوت عظیم خوف. حشی. أن الارض. تولسولت من ذلك السصوت. 227 تظهر ۵ کمثر آمراة بل کمثل miada‏ عظیمه مینیه ومسكن واسعه ذو اساس واف نقيت :فى خوف عظیم وصرخت *) Dafür ist gewiss علكوا‎ richtig. Hist.- Phil. Classe. XI. Y 170 H. EWALD, باعلا صوت 28ایی هو الان اوربال الملاك الذى انا الى Nee‏ 28 الذی‌صارت فيه هذه احيرة العظیمه حت ىاخرق تكاد أن تهلك ومعرفتی ترذل 29وفیما انا اتکلم 29 بهذا جا الى اللاك الذى اتان اولا 50فلما راخ ملقًا على الارض کالیت وقد تغير فهمی مسك (sic)‏ 30 بیدی البمنی وقوان واقامبی على قدمی وقال فى ISUSI‏ اضطربت ولاذا تغیر فهمك وافکار معقول 81 قلبك فقلت له 32لانك قى ARS S‏ باخلیه وانا فقد صنعت كمثل كلمتك وجلست هافنا فى هذا 32 احقل وهوذا قد اریت ما لا اقدر على نفسيره فقال لى 55قف کمثل انسان قوی واصغ بفهم‌که 33 فقلت له *دتکلم يا سیدی ولل لا تاخلا عنى ليلا اموت قبل الوقت 5335 ابصوت ما فر al‏ 34.35 مثله قط وسمعت مام اسمعه مند قط بفهمی ونفسی فلم تستطع (sic)‏ احتماله 57والان Lb‏ اطلب 37 اليك انا عبدك أن تعرفنى معنی ونا القول المي 35اجابنى قابلا )42 (f.‏ اسمع K‏ اعرفك واعلمه 38 الذی سالت عند ومنه خشیت 59لان العلى قد اظهر لك سرا عظیما عند ما نظر استقامه قلبك 39 وان قلبك قى الم ونفسل متوجعه من اجل شعبه وانت باکی من‌اجل صهیون 40هذ! معنی 40 الامراه الى ظهرت لك Mia‏ قلیل 1*ورایتها تنو وتکلمت معها 2*وي شبد امراه وللن ليست 41.42 أمراه فى طبعها بل Kida‏ ظهرت بغته ar‏ مبنید 45وتکلمت معل مناج قضيه ابنها هذه صفتها 43 ##الامراه القی رایتها B‏ صهیون المبنيد مشل مدینه 45وقولها لك اننى نت عاقرا قلتون سنه لان 44.45 لهذا الدهر ثلثه الف سنه لم یقدم فیها ذبایم ولا قرابین 46ومن بعد هذه تلش الاف (sic)‏ سنه 46 بتا سليمان الدینه والهيكل ورفع فيه المدرقات والقرابين حينيف فى ذلك الزمان ولحت وله العاقر أبنها 7؟وصلی‌ما قالت لك الى ربیته بتعب وأوجاع هکذی كان عفد اقام بروشلیم 48وعلىما قالت 47.48 لك ایضا أن ولدی دخل الى خدره فسقط لوقته ومات وصار لها بهذا sanaa‏ عظيمة الذی هو خراب بروشليم وقدمها 49وهوذا قل ابصوت شکلها وکیف B‏ تنوم على ابنها وانت فقد ابتدیت 49 وکلمتها على كل الاشيا التی كانت منها 50و رای العلى أنك قى تالت ‏ نفسك وان قلبك قى توجع 50 کثیوا من اجلها اظهر لك عظم ضیا جدها وحسی طراوة (sic)‏ بهایها (5ومن اجل هذ! قلت لك 51 (f. 43)‏ ان ممكث فى هذا الحقل فى موضع À‏ يبن فيه Gw‏ #*تلان العلى علم أنه مزمع أن يعرفك 52 هذا باسره 55لاجل هذا قلت لك آن جی الى هذه الارض ض موضع 5 يكن فيه اساس مبخی +5 ولا 53.54 یستطاع بنیان صنعه أيدى بشر أن ينقام ف gay!‏ الذى العلى مومع أن يعلمك الاعاجرب ونوع مدینته 55فاما ات فلا خف ولا تصعف قلبك تلن امض وادخل ف شوارعها „Bil,‏ عند متها 55 وعظم سعتها ونوع بنیانها كاكو استطاعة „Bi‏ عينيك 56وهکدی السماع ایضا تسمع كبلوغ اسقطاعة 56 glew‏ اذنيك 7كلانك صرت مغبوط اکثر من كشيرين واسمك ذابع عند العلی كمثل الاطفال 58فامکت 57.58 عاهنا الليله التى بعد الغد 59والعلى يعرفك رويا النظر فى الاشها الفی هو مومع أن یصنعها فى اخر 59 الزمان 0وقلما رقدت هناك فى تلك الليلء كما أمرذونا كان ف الليله الثاذيه roh‏ ق الرويا وقد صعد 11,1 60 من‌ انکر نسر وله اثنى عشر جناحا وثلقه اروس (sic)‏ 2ت رايت اجه Ad,‏ طارت فى دفعه على 2 DAS VIERTE EZRABUCH. 171 3 وجة الارض كلها وكاذمت رياح Tawi‏ تهب igi PERL: AM aale‏ تا اليح 5فنظرت واف قى خرج ۾ من اجاكنه اجکه صغار وهولة الاخر صاروا اجاحه رقاق ولطاف *وروسه کانوا سکوتا لا يتكلمون 5 والراس التی فى الوسط كانت اعظم من الووس كلها وكانت B‏ أيضا ساکته مثلها 5ورایت أف قى 6 طارت من (sic)‏ اجاكة النسر وتروس على الارض )44 (f.‏ وکلمن فمها 6ورايت كيف حتی خصع له 7 كل من تحمت السمسا ولم يقدر شى من امخلوقات بقساومه ”ورايت السنسر وقد وقف على و خساليبه وصوخ بصوت و اجکته قيلا ثلعلکم کلکم تربدون ان نکونوا سهسارا مستیقظین 39 دفعه واحده of‏ يكون کل واحدك منکم برقد فى وكره وق اوقات g5‏ ورس hisia‏ 9فاما 1 الروس فكرسون ف الاخير 10ورایت صوت ذلك النسر لا باق من راسه لن من وسطه 11واحصیت ر 12 عة اجكته اللطاف فکانوا ثمنیه 1#ونظرت واذا قى قام واحد من الاجنته القی من اجانب الاين 8 وخرج وحام على وجه الارض كلها 15ومن بعد ما حام صار له اذقضا نقضا وعلك حقى لم بظهر sål‏ 4 ثم قام الثثانى وخرچ وقذا الاخر ملك المزمان كثير 14فلما كان زمان انقضاه لكى بهلک کمثل الاول 6 15أذ wyo‏ جا اليد قايلا 16اسمع ايها الذى ملك على لاس هذا الزمان الكشير هانفا ابشرك a5) 17 17.18‏ من بعد Y ASAF‏ یکون بعدک من يملك tai AS‏ اشير gf»‏ النصف منه 318 li‏ 9 الستسالث وملك وراس هذا الاخر مغل الاثنين. الاضیین وهذا ایضا هلك 19وعکذی قمر 0 بقية الاجکه الواحد بعد الاخر من ابتدی (sic)‏ کل Aly‏ منهم‌ال انقضاه 20فرایت 15,9 1 قى چا" الوقمت قاممت (sic)‏ الاجاكه ووقفت ليملكوا الرياسات فلك الواحد قر هلك وقام الاخر 2 وی À‏ يملك وتریس #قورایت بعد هذا وقد علکه الائنی عشر جناحًا واثنان من تلك 3 الاجكه القتى صعدوا Ad‏ يبق شی من جقه النسو )6.45( الا التلثه الاروس وستته اجه صغار 24 (* الى خرجوا قطلعوا من الاثنی عشر PATER‏ فتطاعت 4 ورایت وافا جناحین من أولايك 5 الاطاف قل أفقرقا عن يمين الراس والاربعه الاخر الاطاف قاموا أل فوق 25وعغى قيامھ ملکوا الرياسات 8 - 26 26فراییت احدم عند قيامه علک سریعا 27وكذلكى A‏ هلك بسرعة مشل الاول 28ورایت 9 الاثنان اللذان بقيا وقد غصبا وجعلا ینظران الى فوق 51,29 واحده من الروس السکوت الذى 0 3 الوسط حدقت الى فوق و2 كبيره الرأسين الاخر 0ورایست انها عندما تکلمت مع الراسين 1 الاخرتين صارتا مايلتان عوجتان ها والاخر التى معهما 51وابتلعتا الجناحيى اللطاف انين 2 كنا غضبا لاجل الرياسه 2وان هذه الراس ملكت الاض كلها وعقبت اللاينين عليها بعظم Jo‏ * كك kl de a ya‏ كلها كلها ASI‏ من تلك الاجعه اللطاف الذينى کانوا 55و 0 Lat 4‏ تلك الاس ابره قك فلکت کمثل الاجعه كله 34 ويقيمت آنراسان الاخرتان وعذان 5 ابتدیا ان‌یملکا على الارض كلها وعلی کل اللايفين علیها 55ورایت الراس القی من الجانب الایمی *) am rande ist verbessert الصغار‎ Y2 172 H. EWALD, قد ابتلخت التى من اجانب الایسر وی صوتا یقول ف انظر امامك واعرف ما ‚is‏ 57ففظرت 37 .36 liia‏ که‌ثل اسب استیقظ واقبل من Rays‏ يطلب ويزير فرایت وق „el‏ صوت انسسان قبالة PER‏ وقال ۵ هکذی 38اسمع er‏ لمق ةلك الاين انب السلق و وه )46 ) فسلت دون الاربع حيوانات gi‏ خلقتم انا مغف اول الشدهر آلى بع جى كمال الازمنه اذہ تارابع الذى انیت وغلبيت الديوانات این عبروا وتقدموا وتقفیت على 40 هخا ده و اللاي باتعاب بالچله باضطرار عظيم اضطهدت السکونه IAD‏ الرمان جمیعه بالغش والمكر At‏ تحکم على الارص باحق نهبت الودیعیی واختحافتم وعدبت الستقیمیی وابغضت 41.42 اندیی يسلكون بالبر احبیت eb‏ اكلذبي ولمعت خصون النامین واذلامت القوم الذیی À‏ یکوئوا یقاوموک 45ولعنتکه صعدت الى (sic) da‏ “وكهرياك & (sic)‏ ال القوى +دوان العلن 43.44 اطلع على الازمنه الى له فوجد2 قى کملوا ودهره قى انتهی 45من اجل هذا بهلاك تهلك ايها ab‏ النسر ah disit‏ وفضلات الاجکه اللطاف الفاسده وزوسان آموده Ani,‏ المماوه last‏ وجسدل جمیعه Alali‏ 46لک AFS‏ الارض lalai‏ وياد و راحه Ais,‏ ققلك وتعتق من ظلمك 46 ویکون منظره الى حکمر الحیی وال رچتی AI‏ صفعت معها ولا اکمل AST‏ هذا القول باسره 12,1 للغضر 2علکت ذلك الواس الاخوی التی قى تخلفت والافنان اللطیفان اللذان للواس اللفی. عولمت د قموا لكى یریسوا ورياستام عدت ال الهلاك وال غاية الاضطواب wu el‏ مولا الاخر قد و علکوا وکل Amp‏ النسر ضار الى احریق وعلى مثل هذا هرت الارض جلا وانا Last‏ من شهة Samt‏ والرجفه ومن کشرة اخوفی استیقظت وقلمت ف روحی *هوذا قد اعلموق بهذا )47 £( K‏ أكون 4 مكنا واتحص بالاكثر عن سيل العلى 5وهوقا قل تخلى قلی وتعبت روحی فى جذا ولم یبق ق قوة 5 واخاله من هذا القعب اللثير المملو خوفا الذی نالنى غ هذه الليله 6والات فنا اطلب من العلى 6 يقوينى الى الغايه 37 قلحت ايها السید الیب أن کنت وجدت نيه آمام عينيتك وان کنست قد 7 اكرمتى اکشر ها اساكق ورفعتخى زاید! عون قداری وان كانت“ صلاق قى صعدت الیل 5ذقويى 8 وعرفنى تفسير الرويا المخوفه ليما تقوى نفسی باللمال 9واجعلتى مستحقا ١‏ ن تعلمنى كمال الومان 9 واخر الاوقات فظهر لى وقال $ kioto‏ هو تاویل واظهار الرويا الى رايت 11النسر آلخی شاهدته 10.11 وقد صعی من الجر هذه المملكة آلرابعه النی‌راها اخوك دانمال الغىي 12وللزى ف نفسنر له الاشیا 12 کما افسر نا لك الان‌لان 15هوذا تاق ايام تقوم علکه على الارض) وتکون مخوفد اکثر هن کل المالکه 18 القی قبلها 14وتقوم منها اثنی عشو ملكا الاول وبعده الشای 15وهذا! جلك زمانا طویلا اكثر من الاثعی 14.15 عشر 16وعذا معنی تاوبل الاثنی عشر جنا الذیی رايت للنسر 7وایضا رأيمك صوقه انه لا يتكلم 16.17 ee‏ وسط اجنابه 18هذا BR‏ 13,9 $ الیمان الى ق تلك المملكه = 18 بل نعود الى ریاس نها الأول وز u‏ فنانید = |>‚ قلس صعدت من اه الفسر Se‏ 20 .19 DAS VIERTE EZRARUCH. 161 36 56وحینیف یظهر عق العذاب وعذا یکون موضوع آمام مساکن النیاح وبظهر عمق خیم النار 7 ووا الاخر یکون قبالة فردوس الفعيم ذى اخيرات والغرے 57حینید يقول العلی للامم الخس قاموا انظروا وافهمو! من الذی جحدتموه ومن هو الذى A‏ تتعبدون له ومن الذى احخقرتم برصایاه 8 58انظروا الان نعیم النياح الوضوع امام عینی والنار AN‏ لا تطفى اصیطه بكم هذا ما یقوله له 9 فيوم الدینونه 839 ذلك الیوم لا یکون شمس ولا نور ولا قر ولا جمم ولا “حاب ولا رح ولا ريح ولا برق ولا مياه ولا جو ولا طلمه ولا ليل ولا نهار ولا نيف ولا خریف ولا ربيع ولا شتی ولا عاصف ولا حر ولا ثلج ولا لنافس(* ولا مطر ولا برد ولا ندا ولا نور تدركه ظلمه rs 40.‏ عليه 40بل يكونوا وجوت فی ابتهال ضیا الج 41نهلده الاشيا لا بك أن تکون وعد فوا Aare‏ أسبوع im‏ سنيى )22 MAg (f.‏ مقدار تلك الاشیا المومعات ورتبما وائت وحدك (sl 2‏ استعلنت لك يذه الانواع 2فقلت الان يا سيدى اقول طوبا للموجودین احانظیی 43 جميع ما قاہت لی 43وسوالى أا وطلبتى لاجل هذا أن احفظه فر هو من كل الكاينيى الذى A‏ 4 خطى ومن الذى وله من ابنا البشر Ay‏ يتجاور Jage‏ 44وعلى ما ارى قليلين الذين بنالون 45 الابتهال والقوح الذی ‚al‏ الاق ومواضع PREET‏ وكثيربى ۶ الصایریی Leali‏ 45لان الشرير قد جعل $ قلبنا عذه الشرور باسرها وبها اطلنا (sic)‏ واطغانا boby‏ للهلاك وعلمنا طریق الوت .46 وابعدنا من طريق spami‏ ويس Di hip‏ بل وما هو اکثر مند ایضا bes! Wë p‏ 8 عرره لاعرفك ثا دفعه UNE‏ العلی A‏ جخلق دهرا واحدا لکی اتنان ما اذمت القایل 49 أن الابرار ليس (sic)‏ بکشیربن لکی المنافقين اکثر اسمع الجواب عن هولا 15149 كان نلك جاره VER‏ 0 جواهر وم قليل فى عدت فهل تضيف Ralo‏ ایضا رصاص وخزف 50قلت هذا يا سيدى لا يكن قال الى .سال (sic)‏ الارض فهى: تعلمك قول لها انتى قى أولحق الذعب والفضه والكاس Aral, 1‏ والرصاص والفخار 51فهوذ! الفضه اكثر من الذهب والكا س أكثر من الفضه واحدیه 2 اکثر من الكاس والرصاض اکثر من sl‏ والفخار اكثر من الرصاص 52نمر الان فى AlS‏ ما هو الافضل والخقار (23 (f;‏ واحبوب بشهوه الكثير الزایه أو القلیل nia‏ فقلت الكثير ما هو إلا 53 جید ولك الافصل الكريم الختار هو القلیل 55قل ۵ افع وذا من ذاثك ما قى علمت ان الذی 54 له هذا القليل یفرح به اکثر من ذلك الذى له الکثیر 54وهکذا نوع حکمی انا فى الدیخونه الى وعدت بها الى اسر بانقلیل الذين ینجون RIY‏ الذیی ارسلوا ال الج ال Ri plai‏ خاصه الذى (sie)‏ دی e 55‏ الذين يهلكون لان صاروا مسةوجبيى للغار باستحقاق وم مستوجبون أن یلقوا ی u‏ کن یکوتون‌دخان ف العداب ویدفعوا للهیب النار التوقده فى et‏ * ich habe hier sogleich für das von Ockley unrichtig اناخس‎ gelesene blast über- sezte wort êli gesetzt als innere mehrheitsbildung von wê d. i. .و مرمة‎ Hist.- Phil. Classe. XI. X 162 H. EWALD, والسقوط والاستیصال > فایلا وانت ايها ٠‏ الطمی من این وکیف‌حقی صرت هوته لوضع 56 السقوط 57ليت لو صرت کمثل من فر خلق البته وياليت لو ثر تكو بالچله ولکین ما الذى يقال 57 فى العقل ذو الغ الذى GASI‏ ام يصير (sic)‏ لنا مدبر صالم لاذه قد نمی معا ومن اجل فنا ei‏ لان قد‌صار فینا العرفه فاعلكناها 58فیناح الان ویبکی عکی جنس البشر اما الوحوش اللاسره وم فقفرح Laly‏ البشو فتنوح البهايم ذات الاربع قوایم یفرحون RIY‏ قد صاروا افصل منا RIISI 1A‏ وو لا يلقون فى الديدوذه ولا يعرفون ع العطاب ولم alu Ass‏ من بعد Ripa‏ 60اما کی ما الفايدة 60 الع نمالها اذا حيينا دفعه اخرى ae,‏ مدان كويد بى البكر (24 6 re‏ باخطید AR,‏ علوبین انام و# موسوقيى ياسع کمن الذنوب وان كان من بعك هذا الموت 61 نساق ایضا الى الحكم فكان خير لنا لو فم نكى فى العائر ax‏ 62فاجابنى قابلا لما خلق الله العلى 62 عذا العام وادم معا والخیی يتناس اون مغد اعد الدينونه للذيى © مسعوجبين لها 65واذت 63 من كلامل Ri!‏ ما تقول أن العقل قى فرب ونا معنا an‏ صارت هیده الاشیا كلها higi, uadi ge‏ يعذبون لان لخ العرفه والوعبد اللذى للعقل اریمس aA‏ 64و تهاونر! بذلك فاتموا RI‏ 64 اخذوا الوصيه وم جفظوها واقاموا RAJ‏ ناموسا مضاددا. فتباعدوا من ناموس احق الذی اخذوه فاهذا لا جه QI‏ بقولونها فى يوم آلدبنونه ولا جواب فى اليوم الاخهر وکم من الازمنه قى 65 اطال الله انات على الخد # فى عذا SAN‏ ولیس من اجلکم اطال روحه فقط بل وحتى تکمل عة الاوقات الذی امهل ان يكوذوا كفثل قوله 66فقلت له أن کنت وجدت نيع امامكه فسو ل 66 الامر الواحد انا عبدك أن كان من بعد هذا الوت احاضر الان اذا اسلم کل واحد واحك منا نفسه هل نکون حفوظین فى موضع نیاح حتى جى ذلك الزمان الى انت عقيد أن تصنع aus‏ احکم بالبر عن ما تنقلم الى خاقه جدیدة أو من الان تلقینا فى العذاب 67جابنی قایلا انا 67 افسر لك هذا الاخر اذا لم تخقاط (25 ei (f.‏ العصاه ولا توافق) ae een en‏ فلا Ass‏ مع الخدن یعذبون لان لك ك كدر شلوا من الاعیال الصاكه م وضوع ee‏ الح :يلم یظهر لك الان الا فى كمال الازمان 58تاما لاجل نوع الموت الان : 3 re‏ وأمر أن جوت الانسان تنغیر روحه والتنفس الذی فيه حتى ص هجو الى الذی دفعها 70وقبل کل شى تسد ول العلی فان كانت عاصيد ومتعدید للناموس ولم 70 حفظ سبل العلى ولم تکی عانله الضايفين مغد ان تلك الخفسر دلاق الساکی النورانية 71 بل تکون من تلك الساعه حسوبه مع الذيى يلقون فى احکم وق ينوحون فى عظم وجع قلب فى سیعه انواع 72النوع لاول فان Als‏ تحعى للسلوك ف سبل العلی النوع الشاف ae:‏ | یستطیعوا منف الان أن يصنعوا صلاحا لجیوا النوع الثا لك عند ما یشاعدوا الجازاه الصایوه لحافظى وصايا العلى النرعالوابع عنس مشادته العداب. امعد له الذى هو عتید أن Blis‏ فى الاخير النوع الخامس انام يرون خادع نفوسم مت وداه من الملايك بقوة احصار وتعوز الفوع DAS VIERTE EZRABUCH. 163 السادس انه ade‏ من وجع القاب من اجل خوف العذاب الذى یلقون فيه er"‏ السایع فهو اشك واعظم ها Jad‏ لك انم ینسبایا من الفضجه Ask,‏ الذهامه وییقوا فى كمك )26 .£( من التعبیس الخوف عفد ما يشاعدون عظم جى العلی لانم افوا حياتهم wos)‏ امام ای 3 هو Anis‏ اخمرا أن ككم عليهم وان مبراتهم بصير العذاب الوبى 75فاما النیاحات a!‏ a‏ حفظوا طریق الوب العلى فهم مولا قبل کل شى عند ما يشا أن ينقلهم من هذا Ami‏ 4 الفاسی الذى مکت زمانا ووو يعبى الوب عخافه *7فاول عرزا انهم ینظروا جد العلى عند ما 5 ياخطون aia‏ الکافاه وى تکون ایضا على سبعه انواع فاضله وسبع رتب الهرجه 75 الاول من Jo!‏ انهم باذع.اب كثيره جاهدوا حشی غليوا Al‏ خلق معهم اعنى العدو وكل افعاله الرديه وكل افکاره الحانسه ولم يقدر أن يصلهم بطغیان اضلالته وخدیعته لك عیلون من اعیاه ال الموت الحرجه الثانيه انهم بشاهدون النافقیه ملتهبی بالعطش ولهیب الغار مع الدوام معذبين فى الغار الموبده الحرجه الثالته انهم يعاينون الشهساذه التى شهه لهم بها العلى ان حفظهم الوصایا نالوا احباه وقد حصل لهم ذلك بالامان الشرجة الرابعه انهم سوا باللخ» القی للفهاح وطيبها من تلك الساعه والواحه الستاذفه القی ثم مستانفون أن ینالوها ف مساكى الاحیا و8 ri"‏ مع جماعد اللایکه فى دن aal So‏ الدرجه اخامسد كبيفيد نوع ce‏ بار اقساد قى نباعد عنهم dia‏ الان وقد استعدوا لارث sladi‏ الستذفه )27 (fol.‏ ويشافدون الذی لمم ذره عين A‏ جمزوا تلك الطريق الضیقه Al‏ مشوا ذيها وكيف اوصلتهم الى slasi‏ مع الاتعاب القی قباوها وكيف صارت لهم سبيًا للعتق واحریه واعذت لهم ايضا سعة المشا(* أن ينالو عدم اموت Leid‏ موبدا aA‏ السادسه Ais‏ ما ale:‏ أن An‏ مستنیره وانها ستکون ایضا مضيع کانښمس ومشل io‏ الوا کپ الامعد nt‏ ولا يسقطوا ولا azali mis‏ السايعم وك تفوق as 3,9‏ انم یکونون فرحمی بعظم ذالم K‏ ییاج من غير preis)‏ ووجوه لا خی متهللیی جين داها بنظرع جن الله انخی لا يشيع منه لانم ينظرون وجه الذى صاروا له Ags‏ 6 وكيوا مع الذی هو عتید ان PARE‏ ويعطية لزاه 76عذه درجات الکرامه الصابره لنفوض 7 الصدیقیی القی was‏ بها ومثال العذاب الوم لامفاقفین ؟7فاجیت وقلت فعلىوذا النوع DI‏ 78 يعطون النفوس LS,‏ بعال > روجع من Aust‏ لكى يعاينوا ما تقول 33578 دبقون araw‏ أيام مطلوقين لكى يعاينوا فى sS‏ السبعد الایام جمیع الساکی AN‏ تقدمت وقلت لك من اجلها وبعد ذلك 9 بقرکوا ف الاماکی التی بدسکقونها وجفظوا بعظم a‏ وضبط. 79فقلت له أن كنت وجدت نعم أمامك فسر I‏ فذا الشی الاخر انا عبدك عل یستطاع فى يوم الديذونه أن بشفع الصحیق bemerkt, welches das‏ س ist handschriftlich mit d&m zeichen über‏ المشا Das‏ )¥ andeutet: allein dies gibt dennoch keinen sinn.‏ ش gegentheil vom‏ **) ذالم‎ verschrieben für كاله‎ d.i. xls: ich bemerke dies nur Ockley’s wegen. X2 164 H. EWALD, فى اخاطی )28 (fol.‏ عند العلی او الابا عى بنیهم والابنا عى أبأيهم والاخوه عر اخوتهم والاقیبا عن اقربام والاصدقا عن Par!‏ 50ناجابنى قابلا من اج اننك وجشت نهد آمام عينى أنا اعرفك 80 1 بعی اذفصال الانسان من دیا الوجود الاب لا بقحر برس الى a‏ يبستعلمد امه ولا الاين الى 81 اجه ولا السيى الى عبده ولا الصديق) الى ao‏ لک بعلم spal‏ ويفهم تحاآبيره أن کان ABl,‏ او یاکل (sic)‏ او مستربح معافا او Am‏ به (sic)‏ فى شى من الاشيا 82 كذلك فى ذلك الومان‌لا وه پشفع احد ف احد ولا یسال بل کل احد يقوم جملة ان كاذوا اثمه او صديقين 5فقلت له فکیف 83 وجدنذا آبرهیم PL) 4 Sl‏ سخاوم ومودى 3 ish!‏ ذا اخطوا 4 Bazar‏ ویوشع لاحن A‏ أسراديل Å‏ يوم آخار وصموییل ف ایام شاوول ودأود عي war) zapali‏ اصبایت ادعب وسلیمی Å‏ تکریس wand)‏ الذى slis‏ تارب وایلیا لاجل Da‏ السها وعن اأيت الذى احباه دفعه آخری وحز ما عن الشعب ف ايام سكاريب واشها کشبوه مثل هذا جرت لكثير 84الان فى هذا الدهر ما كثر الفساد يو وتزیی الظلم والاثر طلبت الابرار من اجل اخطاه فلماذا لا يكون عكذى فى ذلك الدهر اجابی مم (sic)‏ قايلا اما فى هذا alt‏ احاضر نهذا عکن أن يكون من‌اجل أن کرامته لا تحوم فى اجل هذا الاقويا عند الله )29 (fol.‏ يسلون فى الضعفا 6ئاما فى ذلك الدهر فلا يكون كذلك لان مو Ais‏ انقضا هذا الدعر ابتى! ذلك الدهر الذی حياته لا جوت وقد تباعد aia‏ الفساد واضمعل الخذين قال وجب „rule‏ احکم 3 یذالون رد pilis‏ غلیوا فى الجهاد لا ینالهم حزن 8ت gg‏ PN.)‏ هو القول الذای (sie‏ آنا ایضا ,$ hai,‏ ذایت لو أن الارضص بقيت الها um‏ که À‏ po! EN‏ وم iS,‏ منها وم تعقل ویفهم حشی )> خطی 1389 = انوع الان الذبی یعیشون 89 بالالام وبعد موتهم يذ هبون الى العذاب او ماذا صنعت (* polls‏ انت JAS‏ اخطات فلم لا كب وو القضیه عليك وحدك بل وكى أيضا الذين منك ولدنا 91ما الفایده التى لنا لانا قى وعهنا 1و slas‏ لا موت وأكى نصنع الاعال الیته وقد عوفنا الرجا الذى لا يزول وأكن نجل الاباطيل وف جع امامنا المساكن التى لا تعب فيها العادمة الاعتمام وعی افنینا حیاتنا باعال مائومه لان العلى مزمع أن بعطی اخيرات للذيى عاشوا فى سيره مسنقیمه بعفاف فاما حون فسلکنا السبیل العوجه ولا بى أن يظهر الفردوس الدى ثماره غير فاسده وفیه نعیم اخلاص المستقيم وحن فلا نقدر على الدخول اليه لانا تشاغلنا باصالردیه وتصی وجوه انجاعدین فى البر کمثل مصابج (fol. 30) Lewi‏ ناما كن فتكون وجوهنا مظلمه غير مستئيره هوذا ذا ولدنا جميعنا كنا Lacy‏ فلما اخطانا ذری ما هو Aale‏ أن نستوجبه بعد ذلك ae St‏ والالمم JE92‏ لی هذا ضمیر 92 اه منك يا Hier am rande von anderer hand po}‏ ر* DAS VIERTE EZRABUCH. 165 وافکار هذا الدهر أن الانسان اذا AS‏ فيه من كانه الولودین على الارض أن وجد مغلوب فهو 8 مستوجب الاحران التى قلت انت وان غلب فقد استوجب الافراح النى قلت انا 95لان هذا هو السبيل الى تكلم موی مع الشعب لاجله حبت كن فى احیاه تايلا اختر لك طريق الحياه فكيا فلم يسمعوا له ولم يطيعوه بقلوبق ولا الانبها الذیی انوا بعده ولا منى انا ایضا الذى انا اكلميك 94 hg},‏ 2 آحزن وم اتخلف RSA g’‏ بل سمررت بذلك RK)‏ 2 تدعن ò! Rl‏ 4 الحلاص 94فقلت الان علمت يا سيدى ان العلی یدی رحوم عند ما رحم الذين فر يكونوا البته 6 95 وهو منکن عند ما کنن على الذين عدوا برجعة جيده wir‏ نامرسه 96وهو Jet‏ 7 طويل الاناه لائه اطال abi‏ على الذيى اخطوا تالوم 49,97 يعطى اجازاه لال البو لاذه 8 يهب و یظهرون طوبة ۹ فتكون کمشل کمثل الاعال 9,98 b‏ الرچه لاذه بغزر رحقه على صانيى ارادنه وعهل الدیی ل «خضعون لكى يندموا ويرجعرا المه بالقوبه ويكقروا الاعتراف له 9 بالشکر لان غضیه لو اشتد لمم يكن ۱3۶ الحو بال ولمم توجد حياة الکاینیی فيد 99ووو یعطی الواهپ )31 (fol.‏ الستوحيه للشكر لاذه لولا فيض مواعب صلاحه الصانع اخيرات القایضه 0 على الاثمد والفافقی اخطاه لم یقدر ربوات الناس يوا 9,100„ حاکم عدل لا ASh‏ بالوجوه لانه لو دم يسامح jaAa‏ عن الذي حادوا عن وصاياد والکلام الکتمب فى الناموس ویماحی كثره 1 خطايام لم نکن هذه الفضله القلیله تجی البته وبوجدون فى عده جمع فا جاب قابلا هذا 2 الدعر خلقه العلى لاجل الكثيرين فما الدهر الاق المستانف id‏ خلقه لاجل القليل 2وانا افسر لك JAN‏ يا عزره (*كما اذا سالت الارض فتعرفك انها ولدت طینا كثيرا ومنه يصنع اخوف و ثم أخرجت تبرا قايلا مغد يصنع الذوب وشكذى الفعال والاع.ل التى لهذا الدهر تصار فيه كثمر 4 ونکن قلیل # gil‏ یجون یجون .5 .۵ ارجا ان النفس عازجه العقل .لزاه Sal, es‏ جیکپ 6 اليه سماع الاذن 5وانت فلم انعط ما يلايم آلومان باسره بل جزو قلیل من حياة الدهر 6نقاءت له با سیدی‌ان كنت تامرق انا عبدک أن اصنع صلاه وطلبه آمامك فاعطی شمره لقلى لك يثمر ویکون 7 ۵ ف ذلك ربع ونايهه لکی يقدر کل لابسی الجسد على اخلاص 7لانا کلنا واحد وصنع يديك Mus‏ 8 قولك #ومن الیطن اخوجتنا حن خلقك البشوبی وامرت أن یکون جزو محفوظ gu, es‏ 9 جباتيم وخلقتهمم 459 آلاشما الخلوقه حفوظه عذدك فاذا FO‏ ما جع 1 مرت أن یکون ما جب لاستعداد اجاج بان يتكون (sic)‏ فى الئدیی U‏ ا بلك 12 اللبن يغتدى ذلك الذى خلق الى وقت ما ودبرته بر تم 12واعتممت به بيرك وعلمته نواميسك 4 وفهمننه ءعرفتل ۵15 امت hl‏ خلقته وایضا احييته لانه صنع يديك 14فاذا اعلکته من بعد *( Die Hdschr. hat .کیما‎ **) so, nicht 2% wie Ockley voraussezt. 166 H.EWALD, هذا التعب كله اعنی الذی خلقته ذلماذ! البته اوجدته 15ثالان بکلام اتکلم لاجل كل شى قى 15 اعهدته لاجله شعبك GAl‏ انا حزیی لاجله 16ولاجل ميراقك. الذى انا انوس بسببه ولاجل 16 اسرادیل الذی انا وجع القلب عليه ولاجل زرع يعقوب N‏ انا قلق فى معناه * وین hæl‏ 17 ونا انا ايتدى بالطليه Se‏ وعنهم جميعا AY‏ نظرت aa‏ القن کانت S‏ (وسجعمت sanali‏ التی 18 خليقتك القرره 9افلاجل عذا امع صوق وانصت لكلام قى (sic)‏ 15,95 اتکلم أمامك اجابت 19 (sic)‏ قبلا 20ايها الوب الحایی قبل الدهور الابدیه الذى يفحص السموات بحت وكل ما يكون 20 فوق العلو 21الذی كرسيه لا zen‏ وجده لا یقاس ولا يدرك الذی قيام حوله القوات الكثيرة 21 ##الذين سلاحهم مضی لامع کربح ونار الذی کلمته ثایضه ذو ثبات موجوده 25الذی اوامی 22.28 axb‏ قایمه بکل فوع وامو agal (sic)‏ خوفه الذى ینظر ذقط فتجف الاعاق وبانتهاره ترتعد الجبال وبره وحقه مشهود له 4اسمع صوت عيدك واصنع )33 (fol.‏ الى طلبة الذی خلقتد وانصت ال 94 AUS‏ 425 دمت حها اذا اتكلم ومادام بوجي 3 فکر انا اجيب 326 تواخف شعبك خطاياء 25.26 وزات بل انظر الى .اللي يعبدون. لك alb‏ والصدق ولا تنظر الى اعمال المنافقين بل اي 27 الذين حفظوا عهدك لان عوذا # ق الالام 3,28 تغصب عاينا من. أجل القنم الذین ضنعوا 28 الاباطیل أمامك وءاشوا بالبد ان کر العارفين عخانتك ف باطنهم 29ولا Lakkes‏ مع القوم الذيى چاتلون ود افعال احموان العادمة النطق بل انظر الى الذين فحعصوا نور ناموسك 50ولا ترجو liala‏ مع 50 الذيى الوحوش اللاسرة أفضيل منهم بل دب REN)‏ أمنوا محدك بالادمان وتوکلوا Jas, dals‏ انمت الله اله اباينا 5لاذا كن والخين ۳ قيلةا ذرجوا رونك لانك يارب war‏ رحوم من lalai‏ 31 کی اخطاه الذى لیس bias‏ شى من Ari‏ الصااح ?5 شيتان تقفينا لك كن شعيك.حينيف 32 تممی gia‏ لان الابرار أصالهم مضية آمامك ومن تلقا اعالهم استوجبوا أن باخذوا الجازاه وو فى الدعر الاق الى ليس له انقضا *5بارب من قو الانسان حتى تغضب عليه كن 35انه لیس 34.35 احد من کل الابنا الموتودين ۸ خط ولیس احد من. اللاینین .لمم ياثم 56وبهدا یظهر صلاحل 36 يارب عفد ما توحم القوم الذین لم بوجت فیهم شی من شکل شیر بالل 57فاجابی قايلا قد 57 تحلمت بالاستقامه ککو قوله(* MAS,‏ یکون 58من اجل هذا )34 (f.‏ باحقیقه رقست all‏ 38 خطون من خلیقتی باټال ان کن موت بو دينونه أو غساد او ولاك 9ذلاننی سورت خليققى 59 الصدیقین واقبالهم الى وحياتهم والجازاه انقی ینالوها غ ملکوق 40لان عکذی یکون كما 40 ققدم القول فى ذلك *#وکما ان الفلاح يلقى ف الارض بذارا کثبرا وبغرمن غروضا افجارا کیره 41 وفزمان الثمار ما ودر جميع الذى بدره ولا تيا كل الغروسات ایضا ومكذى أيضا الى يكون . ف عذا الدهر احاضر لا بجون كلهم فقلت له أن كنت وجدت نعمه آمام عينيك أذن d‏ أن دي *) ist blosser fehler für قولك‎ DAS VIERTE EZRABUCH. 167 5 اتکلم 45زرع الفلا قد یتفق فيه نی لا بطلع ولا ينبت ولا باق عليه الامطار فى اوقانها او یقلف 44 بعلل کثیره LGA‏ الانسان الذى خلقته بیدك ومثلته بصورتك انه يشبهك الى من أجل 45 خلقت كل شى نشبهه بالبذار الذى يلقي الغلا ف الحقل 45لا يارب لکی اشفق على شعبد gig 46‏ على ميراقك لانه جبلتك فجب ان ترجه 46اجابنى قايلا الذى كان فهو ملايم لهذا الدهر 7 واما المؤمعات فهى ملاجه HAN‏ الاق 47وانت فقى دمت عل التخلف بزياده جذا ,9 انك توجى ان فيك ركه على خليقتى اكثر a‏ انت عساك شبهت نفسك وحسبتها مع المنافقين وانت 9 .48 غير منافق 48 (sic)‏ بهذا يكون تكجب العلى بفعلك 49لانك سلكت بفكر التواضع كما يليق لك وم تعادل فاتك معالابرار لكى تقم‌جد افضل بفكرك (f. 35) 9,1.2‏ العلامات القی تقدمت واخبرتك به 2حينيك تفهم اذه الوقت الذى وقثه 8 العلی بان بفتقك فيه الدهر الحی كان تفاذاما راوا فى ذلك الدهر تغیمرات وهزاعز واضطرابات الامم 4 وحیف الرووسا ومدبری الشعب فى اماکن وعدم عدو الاراکنه *حینیف RA‏ أن من أجل فيلا 5 تكلم العلی فى الایام الاو کمثل القوم انذین کانوا 5لان اولة هذا اندر قى ظهرت وسوف يظهر 6 ایضا کماله ویعوف 6لار هکذی الاوقات التى ححها العلى أن تکون المهدایه الغور ظاهره نظهر 7 بالقوات والاء‌جیب والنهایه تکون بالافعال والاعال والعلامات "فاما من تخلص وجا ثم هرب من 8 الاعال الصاحة والامانة الستقیمه القى فى ذوات الله قان بتخلف ف وجه آلصاعب انشی قدمت ذکرا باستعقاق لانه نظر خلاصی علىالارض وعلی طور قدسی الذی قدسته لى قبل و Aasiaa? Aali‏ يبهتون وبتکجیون الذین حادوا عن سبيلى ویعذبون الذین رفصوا خافتی فى 1 عقابات ختلفه A RILO‏ يعرفوف لیوا ویکون له اهر (والذیی حادوا عن ناموسی ایکون 2 لم احریه A512‏ جعلت Al‏ العفو ما دام باب التوبه مفتوح وم ف زمانها ولم یفهموا ویتاماوا لمرجعوا بل اكترفوا وحادوا دولا القوم عکذی و یطیعوا بقلوبم فلا بل لهم بعد مرت أن 3 یفهموا وم فى العذاب الذى یلقون فيه من هو الذىرفضوه LABIS‏ انت فلا تكن a (fol.36)‏ وکثیر الفعص ان تقول كيف یعذبون النافقمی بل اطلب‌واسل واتحص كيف خلصت الابرار الذبی 5 لهه ‚all‏ الاق ولهم اعد ذلك a‏ امومع ليدومون موبديى *1اجبته وقلت ک1قد كنت قلت اولا والان اقول وايضا اتكلم أن كثورين الخين يهلكون اکثر من الطیی ينجون کمشل Ais slali a2 16.17‏ ذقط ‚Dil‏ 16فقال لى 17 کل ارض على قار زرعها و کنوع قضبان انطیب كذلك الدور الذی ينيع منه ee,‏ كذلك تکون دینونه الحكم وکمثل علامات احقل 8 کذلك مقدار لاندر لان الکایی فى ذلك الدفر اکثر من الذى Ast‏ عافنا الان 918 قد ا 9 للذیی ۶ ف ذلك الدعر المزمع عتیدیی أن یکوتوا فيه بغير مأنع 19لان ذلك all‏ لیس هو مثل عذا الدهر, الزمی العالی بل دایم قد adel‏ فيد خیرات والغازل القی لا Sas‏ 0 ناما اعل معطا الؤمان فانسدوا طرقهم باعل رديه 120 رايت هذا الدهر يول الى الهلاك مع 168 H. EWALD, السکوذه وق فى ضیقات من اجل الاعال الاینه فيها 91فعطفت بوجعی وحفظت ل حي واخنده 91 من عنقود وغصمًا TESA‏ من شاجرة من غاب کثية الاشجار 22واهلک الکشیرین الذیی سلكوا 22 بالباطل واحفظ لى خاصه تلك ري وذلك العضن العظيم الذی من الشجره الذی اعددنه d‏ بتعب کثیر 25وانت آن‌مکت صايم سبعه ایام اخر وتذهب الى احقل اخضر دو زور الطيب 25 (f. 37)‏ الوضع الذى A‏ يبن فيه بیتا وتاكل من تلك اخضر والبقول الدکیه الراکه فقظ ولا 24 تطعم جا ولا تشرب خمرا بل من بقولات الطيب فقط 25وتطلب من العلی باجتهاد فانا äi‏ 25 واکلمکه 26فضيت الى احقل کمثل الوصیه الوضع الذى يسمى رات (sic)‏ وجلست هناك فى 96 الازهار واکلت من بقول ذلك احقل وکان غداه یشبعی 27ومن بعد سبعة ایام bly‏ متكى ق‌الوروع 27 وان قلبی اضطرب مثل الاول 28ففاحعت فى وابتدات اتكلمز امام العلى قابلا 143129 السيى الرب 28.29 اليس باستعلان ظهرت لاباینا فى البريه عند خررجهم من أرض مصر ودخولهم ال المريه أيضا قفره لا تسلك وليس فيها ما ولا قمره وتکلمت WE SALI‏ 50اسيع قول يا اسوادیل وافهم 30 قول يا زرع يعقوب 51عودا انا اغرس ناموسی فيكم لکی ینمی ویشمر فيكم وتتماكدون به ال AI‏ 91 1432 اباینا فاخطوا المصید ولم جفظوها ووصاياك الناموسيء A‏ يتاملوا معرفتها فاما الشموه التى 59 فى الناموس فلم تسقط لانه غير مكن أن تسقط البته oe‏ من قبلك 55فاما „dl‏ اخذوها 33 #لكوا تکونهم لم جغفظوعا *5فهوذا الان كما يليق أن الارض وضعت للورع آلولود مفها والك, 84 للسفى . السالله فيد والانیه للاكل والشرب فاذا فسی شى غرض ١‏ و زرع „E33‏ الخدن تقادوا أمره 35 .وقبلوا الاعتمام به يبقوا تابقين موجودیی ناما حى فايس )38 (f.‏ الام كذلك 6كلاذا عندما 36 قبلنا الوصید واخطانا هلکنا مع قلینا AN‏ قبلها 57فاما الناموس فلم Mez‏ بل باق فى کراهته 37 8 کنت فیما اذا اتکلم بهذا فى قلی رفعت عيناى فرایت atal‏ عن عم وق cr‏ وتبكى 38 كرقد وذفسها کاذمت xiz‏ جا وتمابها مشقوقه وعلی راما رماد 59وکنت اذا بعد باق مع 39 الافکار التى افکر بها فى قلی تم حولت وجهی كوفا وقلت لها ۹0ما يبكيك وما بالك 3 40189 النواح فقالت الى #دعتی ابکی على نفسی وحدی یا سید وازید توخا مضاعفا على وجع 41 قلبی لان تنهد قلى ذو مرارة لى وقد صرت الى ذل واتضاع کثیر ۹2فقلت لها ما الذى اصابك قلت 42 5ن عبدتل كنت عقر ثم الد وجلست مع يعلى ثلثين سند *#وكنت اسال الله كل ایام فى مده 45.44 sap‏ الثلثی سند لکی یعطی‌شمره لبطنی 45جمن بعد كمال الثلثين سنه ممع الله من (sic)‏ عبدته 15 ونظر “الى تواضبى والتفت إلى ضيقتى. ذوهب I‏ أينا عو 5 جیا وزوجی ایضا UAS,‏ ایضا اقل مدينتى جمیعهم وجدنا الله القوى و as we,‏ 7٩خلما‏ .کی ر واخف حل القامه 46.47 wisi‏ له shpal‏ وصذعت له يوما (sic)‏ مشروب وان أبنى نا دخل الى موضع خلوته وخدره وقع ۶ ,10 بسرعخ ومات 2فعاد ضونا .الى ظلمة Ais‏ ما = وقام اهل مدینتی باسرم واتوا ال 2a,‏ 4 بتکلموا معی وبعزوق الليل جمیعه الى الغد UNS‏ كنت )£39( مع ذاق مصبوطه باعون وفت فى 8 DAS VIERTE EZRABUCH. 173 Ara‏ القول تقوم تمان ملوک تكون ایام خفیفه ومستقیمه (f-48)‏ هادیه وازممته حدوده 1 واثنان Ria‏ بهلکلین عند اققراب ازمنتق 21والاربعه حفظون الى وقت ایضا باخذون كمالع „öl, ۰‏ كحفظان 31>„ 22وایصا قى اریت الغلته آرووس a‏ ? بهدو وسکوت 5نا Als‏ فى Als ‚Di‏ العلی يقيم ثلثه ملوك وق ایام يكون اضظ, اب كتير وانقلابات کثهر ویضنکوا الارضص 4 *2ومن فیها لعظمر الجور والصعویه والام رديه اکثر من at‏ قبل لاجل دیا مهو بروس الفسر .25 5لانھ صاروا روسا تلمال النقاق Arae‏ ومنغهی Pulas‏ كلها Ralla‏ وام Ril‏ 145,26 تبافدت 7 علال الراس AN‏ اکبرم الواحد متام یکمل على فراشه وبعد أن يعذب 7والائنان القى تبقی .28 بالسیف یهلکان 25وهو فى الاخير بقع فى السيف 9وایضا كما أبصوت اجناحیی الصغتار انتقلا 0 الى فوق من اجانب الایمن الذی اراس 0 المعنى أن العلى Abas‏ الى الاخیر الذين 1 یکونون منف ابتدايه فى هوته الهلاك واتلمال کله ملايم TARU‏ كما رایت 51والاسف الذی رایت قد اقبل من البریه وهو يزير وکلم النسو ووخه على selb A‏ وجمیع الام الذى قله له كما سمعت 2 16952 الخی حفظه العلی وابقاة الى اخر الايام الذى يشرق من زرح داود (*وياتئ ویتکلم معاق 5 لاجل النفاق AT‏ صنعوه ويبكت# على Rabil‏ وطلم وبعرفع Aler‏ 55وقبل کل تى Raati‏ آمام حکمد 4 فى الحياه وعند تبکیته لام يهلكون *5وبقية الشعب خلصون وبرافه وتحفن ويكون الخين خلصون على طور قحسی مسروربن حقی بان كمال الحینوذه (49 (f.‏ الفی قى تقدمت وقلت لك عنها 7 سرایر العلی 157 کقب اولا کل ما رایت فى كناب واجعله فى موضع خفی 58وعلم ذلك xl‏ والفهما 9 من شعبل الذین تعلم انهم يقيلوة ف قلوبهم وجفظون هذا السر 59وانت فامکث ایضا هاعنا 0 سبعه ایام آخر لکی dalag‏ العلى ما هو مومع أن يعرفك به 40 مصی عنى فلما سهع کل الشعب أن قى جازت سبعة ايام وانا م ادخل الدینه اجتمع کل الشعب من الصغیر الى اللبهو واثوا الى 41 وقلوا لى ما ى اخطیه التی اسینا اليك بها وما صنعنا معك من الظلم > ثركتنا وقعدت 2 هاعنا 42وانت الذى بقیت لا من دون كفة الانبیاً مثل عنقود واحه من فضله القطات Nas‏ 43 سراچ واحد فى موضع مظلم ومثل مینا خلاص للسفینه عند سیرعاق اللاجد 45او ما يكفينا جمیع bt A 44‏ ذركتنا انمث ایضا ذا تلخی تبقا UI (sic)‏ من الفصل الا أن تسعوجت gam 45‏ الخی احفرقت بم صهیون 5*او هل اڪن افص من الذيى مانوا هناك وان بکیت bs;‏ 6 بکا وحمب واجبت MaS‏ لهم DASG‏ يا اسرادیل ولا حزن قابك يا بيت بعقوب ASKAS GAT‏ 48 قى صار أمام العلى والقوی A‏ ينساكم بل هو تلم غالب قاعر 8كوانا أيضا لا اقرككم (sic) Ay‏ اتباعد عتكم بل ها اتيت الى شاعنا لاصلى على خراب صهيون واخحص عن اخره (sic)‏ وقام ذلها ی gay,‏ *) am rande roth gr ,نبوة على السید‎ aber wie alles rothe von derselben hand. Hist.- Phil. Classe. XI. 7 23 174 ۱ H. EWALD, آلقدس معا #9والان فلیذعب کل واحد منکم الى بيت وانا انیکم بعد ایام (4.50) وان الشعب و4 انضرف ال الدینه كما قات لهم 1كوانا. تجلست فى موضع. احقل کما اوصیبت بذلك وکنت اكل 51 من اخضر والم‌قولات ذوات الازعار الطیبه النى فى احقل فقط ومن بعد سبعه ايام وانا راقد نایم 1 ,19 ف الليل رايت وقي wm‏ ربح شهیده فى الكر حدى اضطربت کل آمواجه ورايت ذلك (sic)‏ 2 الويج قد اصعد (sic)‏ من قلب الكر شيد شخص انسان 5ف رايت ذلك الانسان يطمر 3 مع "حب الما وای موضع امال وجهه وه برتعد کل من ينظر اليد *وای موضع بلغ 4 صوتد اليح يدرك وبتولول وتذوب الاماکی من صوت فيه كمسا یوب آلشمع اذا حس (sic)‏ کوارة الغار 5 ورايمت بعس ذلك اربعة gta!‏ الفا Ad,‏ استاقت کل البشر الذی لا ae‏ عحد# 5 تس ذلك الانسان الذی صعد من قلب الک ر ٩ورایته‏ قل صنع له جبلا عظيما وصعد 6 عليه 7وقصلات. ان انظر الوضع انذی صنع منه ذلك اجبل غلم اقدر ومن بعد ذلك رايت 7.8 أوليك الدين اجتمعوا باسرچ لکی. يتكاربون معد كانوا خایفین aia‏ جیا بل جاسروا ان اربوا LGI‏ هو لا زای:تکاق ee‏ يد وم .هسك سلاحا ولا شى من ال احرب بل رايت و هذا فقط عنهما رفع صوته 0خری من فيد مثل لهیب نا nee‏ شفتیه وزوابع عواصف كان Baäla‏ من لسانه فاضطرب الوضع كلد من امواج الغار والروے ان وكثرة الزوابع ۱1فسقط, وخمه ذلك الچع العتفل الذیی کنوا استعدوا 1 RECA‏ باس 11 بغنه حقى À‏ يبق منم ولا واحد )51 (fe‏ ذلك الجع الذى لا حصى الا غبارا فقظ ورماذا ودخانا يهب 12م من يعس A‏ رابت وانا واقف (*ذلك ك الانسان قى ذول من Taai‏ واجتمع Aail‏ 12 جمع کبیر وصنع السلم والصلح للكاينين فى تام الاين دوه ت1وكان اناس کشهرون العزا جها 13 واخردن babl‏ ف Ras‏ واخرون فروحون ‏ واخرون موئوقون بالرباط واخرون جوا باهم اليه فو (sie)‏ اعيال ختلفه فاما انا فن كثرة a‏ والسهو وشدة الخوف استیقظت من النوم. وصلیت كو العلى قیلا *1انت یا رب وعبت لعبدك فهما منط. الاول لك يعلم هذه التجايب کلها 14 وجعلتنی مساحقا أن تقبل منی طلبقی 5فالان اکشف ف تاویل الرويا 16والى لافكر فى قلبی واقول 15.16 ألويل للدین يبقوا فى قلك الايام والویل بالاکثر للذیی A‏ یبقوا 17لان الذین لم یبقوا قلوب 17 حزینه 8 الا يعرفوا الطی سیکون فى آخر الايام التى ۵ يبلغوا اليها لاجل ذلك یکون نم الویل 18 RIII‏ یعاینون صعوبات كثيره وشداید كما تبين ق هخه الرویا 20لان عذابا وضیقا یکون كمثثل 19.20 السحاب الذى لهذا الددر الذى لا یستطیع الهرب منها الذى عو تحتها كذلك یکون فى انقصی آلایام اجابعی قايلا "انا اعرفك تاویل الرويا وافسر لك EI‏ قلت 22اما قولك re‏ .21 الذين بب 3 ببقون والذين à‏ يبقوا ی یصیر 3 الشدایه (sic)‏ ذلك ك bis, ghji‏ فاته ف حتى لا يسقط # فاعلى اخبر بالاهان واحق عند القوى العلى 24اعلم الان أن کر 24 *) wofür wohl راقی‎ zu lesen. DAS VIERTE EZRABUCH. 175 95 2 اخیرا یعطی له الطوبا اکذ, من اللذین مانوا Als‏ 25فاما تاويل الروبا فهو هذا Ast (f.52)‏ رايت انسانا :قى صعد من قلب الجر 26هذ! الذی حفظه العلى وابقاه آزمنه کثیره الذى بد و دی بدين وجکم Kat‏ الذین یبقون 27(وزایت أن قد خرح من فيه 8 روح نار وريج عاصف 258 وان لین معد سلاح 5 احوب واعلك القوم الخو انوا لجاربوه DEN‏ 0 هو العی 29ان سوف تاق ايام اذا اراد العلى ان خلص AE‏ على الارض 50یکون بهقان وحهرة 1 علی الارض [کوبهموا بالمحاربه مدینه تقوم يت مدیذه ومسکن على هسکی naig‏ غلی امد وغلکه 2 على علکه 10852 بلغت hr‏ الاشیا أن تکون ونظهر عذه العلامات التی تقدمت واعلمتک Anka 3‏ یظهر فمای الذى رایته انسان صاعد من قاب الجر 33وعنل ما تسمع كل الامم صوته يدرك 4 عنه کل واحد قوله وخرب مع Ans‏ *5وججنمعوا معا الى بعصم باتفا Ael‏ اجمع الذی لا حصی 5 عدده كما قيل رابت ویریهوا ان بعاربوا معد 55فاما هو فمقف على راس جبل صهیون القدس 6 536 صهبون ونظهر مبنیه للل احد ومستعده كما رايت اججل الذنی قطع nia‏ جرا بغير 7 ید 57وفتای یبکت اوليك الامم لاجل All, las‏ الباطله ویقیه‌ها Aall‏ وت‌بجا AU (sic)‏ 38 8ويلقيم Å‏ احکم g'ia,‏ الذى 5 عنبدون أن (sie) Panias‏ فد بالغار Ir‏ كع ولا مب 9 لان الغار كانت امامه ۵59 رایت أيضنا اذہ قد bS‏ فاجقمع اليه الجموع فاصلك# مع dan;‏ باذفاق 0 40عولاً م التسعه قبایل ونصف الذيى سيوع فى الارض غ ایام سيسارام ad‏ سياه سلماتاصار آممواناصار ملك الشام ويقال ملك الموصل Platz‏ عبر الحر وجميعهم فى ارض )53 (f.‏ فرادا laas,‏ ليكوذوا 1 مع ذاتهم وحودع (**41فاشنتورو! عكذى متفقين بان یدعوا عنهم كثرة امقام بين الامم وبذهبوا الى 2 ارض بعيده جوانیه (Sic)‏ موضع لہ يكن فيه احد من جنس البشر بالجمله 2نکی بهذا یقهروا 8 أن جفظوا هناك النوامیس الى لم يكوذوا کفظوها فى ارضهم الاولىة4كوالمكان الذى مضو اليد ا C‏ كر DU sl aji‏ ن العلى صفع معهم gail asat YLEI‏ لهم عيونا جاريه 45 من الجر وکان Ur‏ جار (sic) JLE‏ الى الارض التی صاروا الها 45وکالت مسافة الطريق الى تلك 46 الارض كو من Dia aiw‏ مشی ,اسم syfi MS‏ اکسارازی (sic)‏ فا ١‏ رارآودن Asiam,‏ هکم 3 mit roth السید انس‎ zu القول‎ **) diese worte von وجميعهم‎ an wo offenbar وحدها‎ zu lesen ist, »während sie alle in einem einzelnen einsamen lande sind damit sie mit sich selbst allein seien« standen ursprünglich gewiss vor v. 42. — Das چوانيه‎ v.41 ist soviel als ein inner- liches, geheimes land, wohl nicht aus dem Persischen jungfräuliches. Die beiden namen Salmanasser und Asmavanassar sind deutlich nur aus zwei verschiedenen lesarten hier zusammengeflossen, ebenso wie die zwei v. 45: und beidemahle ist die zweite lesart die verdorbenere. Aber seltsam klingt v. 40 die lesart in den tagen Sisaram’s. 23 176 H. EWALD, هناك الى اخر الزمان فاذ! .أرادوا العبور 7 VER‏ 6 ونع gell‏ تلك العیون {i (sic)‏ انتی للكر leab‏ 47 3 يستطيعون ڊعجروذ× ومن اجل هذا us‏ رایت ذلك اجمع #جتمع درسلامج واتفاق واحند 8*خاما 48 لاجل الذين ببقون من شعبك الذيى يوجدون فى طور قدسی ۹9فعند ما أعلك الجتمع من الامم 49 أعود احارب عن الشعب 41,50 جایبا عظیمه > 51 فقلت با رب ما العخی ان رايت ذلك 50.51 الانسان صاعدا من قلب الکر 52فقال لى كما ان ST‏ لا يقحر :يدرك او يفحص لك بعلم ما فى 52 جع الكر كذلك لا يستطيع احد من الذين على الارض ان ينظر سر فتای لان اعاله جیبه ما خلا فى وقت aabt‏ 1953 تاويل الرويا التى نظرتها من (Sic)‏ اجل هذا نور علمك أن تفهم ولا 5ج وحدک 54لانک تركت:عنكى. الذی لک وتفرغت للذى لى خاصد وتبعت )54 (f.‏ اوامر ناموسی 54 وحياتك دبرتها بف واخترت العلم ودعوت العرفه اليك 56اما لاجل هذا اعلمتك هخا باسره لان 56 الاجر عنى العلى لا یضبع ومن بعد ثانه ايام سوف اکلملك باشيا اخر وافسر A‏ علانیه jaiii‏ الاخبره 7کفضیت الى ذلك احقل الى فيه الیقولات وانا اکثر AST‏ للعلی واسحه من أجل 57 التجايب التی بصنعها فى کل اوان 58وکیف دبر الازمان والاوقات الاضیه والذین فیهم ایضا A‏ 58 حلست هناك الشلشه الایام توا کان اليوم الوابع وانا جالس مت a‏ 2وأذا صوت فلل خرے 1.2 ,14 من شاكرة عوسح كاذحت أمامى قایلا يا عزره فقلمت هاندا ثم بهت وت على قدمی فقال 5انا الذی 3 ظهرت فى العو>ه وکلممت موی ذا كان الشعب فى العبودیه ,صو #وارسلته لخر الشعب من pan‏ 4 واخوجته من البویه ثر اصعدته الى جبل سينا فظللته اناما كثيره 5واظهرت له جایبا عظيمه 5 وعرفته سر الاوقات Baar‏ له اخر الازمان واوصیته 6ومرفته لاجل الام الذى جب أن بظهره 6 ءالطی جب ان خفيه ولا بظهره 7۰8وهوذا انا اعلم لك العلامات التی اخبرنك بها فى الرویا ای 7.8 ابصرت وتاویل انذی بجعت bi>b‏ ذلك فى قليك 9لانك سوف تنتقل من الناس ودياتك تكون 9 مع فتای ومع الذيى عاثلونىك حقی تکمل اوقت الازمنه 0لوعذا الدهر فقد فنیت شبیبته 10 وطراوة تجدیده وقد اقترب وقت کبره وشخوخنه أواكثر سنیه AS‏ عبرت وم يبق الا القليل 11 لان فاحرص ودبر بنیک وعظ شعبك jes‏ وقوی )55 (f.‏ الذلولین الذین فبهم وعلم الفهما 18 الذين فیهم وارفص حياة عذا اندهر الفاسد *1واترک عنکه الافکار والظنون القاتاء وألق عفکه 14 Aal, ar!‏ الثقیل الذى للبشریه واطرح منکب ضعف هذه الطبیعه ذات الاوجاع والامراضص والظلمه ال ى9 ذات الشوره alali‏ واسرع a TE‏ قراه الان فهو كله خيال وباطل 15 ودولك اشر مت 16فلا بك لهذا الد‌هر أن باخلا وبهرم وتکشر آلشرور على سکان الارض 17ویضعف 16.17 الح ویقل ويقرب الدب وقد اسرع وت النسر الى رایقه فى ألرويا 18فقلمت له هوذا اتکلمر 18 أمامك يا رب 9وامضی كما امرتنی واعلم الشعب الفیم معی وانذین یکونون بعدی من الى 19 برشد# للناديب 20لان . الظلمه موضوعه على هذف! PA‏ وعدم الغور للکاینین فيد الان ناموسك 20.21 احرقوه بالغار ولهس من يعرف الاشيا التى قد كانت من قبلك ولا ای B‏ مزمعه أن تكون أيضا DAS VIERTE EZRABUCH, 177 2 22فان كنت قل وجدت نعيه امامك اطرح ف قلى روح القحس لكى .اكتب الاشيا إلنى کانت Air‏ اول الدهر والمكتوب فى ناموسك كيما يستطيع البشر وجود Maw‏ والذين يشاون slaa‏ الاخره ود يسلكون فى وصاياك 25فاجابى IE‏ امض واجمع الشعب وقل لام لا يطلبونك الى كمال rl‏ 4 يوما *2ويهيون لك رقوة کثیره وخف معك ساران وددردن gleas‏ ودران واسال Syo‏ الخمسه ٠‏ 25 يستعدون ويكتبون باجتهاد 25 جی الى هاعنا وانا اوقد فى قلبك سراج الف الذى لا بطفی مو حتی ذكمل الاشيا التى اعدت لك أن تکتبها )56 (f.‏ 18626 اکملتها اظهر بعضها تلذیی ۶ 97 مساعقیی ذلك واليقيه اخفیها وق الغد مشل هله الساعه تبقل (Sic)‏ أن تكتب 27ومضيات كما 29 .ود اموق ودعوت الشعب Rück,‏ قايلا 28اسمع يا اسرادیل هذه الاقاويل 29الذى (sic)‏ تغربت Pobl‏ ون بارض مصر قر تخلصوا من ذلك. الموضع 151,30 ناموس الدياه وم حفظوه وجاوزغوه انتم ږو Last‏ 51الذی (sic)‏ اعطی lal‏ الارض ميراثا وانتم اثمنتم مع ابایکم ومر حفظوا السبل الذى اوصیتم 8 به 2دلان العلى هو حاكم عهل لهذا نزع عنكم آزمنه الكرامه والنعه 35والان فانتم هافنا واخوتكم 4 الخین 8 داخل منكم EN)‏ احبستم عتقکم وتادسکم بقلوبكم حييتم وتکونوا فى ade,‏ وحفظ وجدون 5 ره وقت الوت 5ذلان من بعد الوت الدينونه عند ما خيى دفعه اخری Ari‏ الصديقون 6 بظهرون بالبر واعال المنافقين ایضا لا تخفى 56واما انا فلا ياق الى احد ولا یطلیعی احد بالچله الى 7 كمال اربعین يوما 37 اخفت مع اشمسه الرجال كما dyal‏ ومصیت أل احقل ومکثنا SUP‏ 38.39 58خلما كان الغد أذ صوت صار ال قایلا يا عزره با عزره افخ فاك واشرب sl‏ اسقیه لك 59 وا 40 فخت فای واذا اللاس الذی يريد أن يسقيد كان علو کمثل الا ولونه کمثل النار 40فاخفته 1 ونا شربته فاص من قلی Aal‏ واحشای نیعت احکمه وروحی حفظت EAS‏ الامور ونای م 42 يستك 42 ان العلى اعطی فهما لقلب الخمسه الرجال لى يكتبوا الذى اقوله لم كترتيب 43 علامات (57 (f‏ الاشيا المتداولة الى فر يكوذوا يغرفونهنا 45ومکث هناك اربعين یوما وكانوا يكتبون 44 نهارا ویاکلون خبږا فى Mil‏ وان كنت اتكلم Ó‏ الفهار ولا آسکت ف الليل #وق أربعين 45 بومسا كقيوا اربعه وتسعین سفرا من التب 45ذاهما کملت الاربعین بوما کلمنی السعلی وقال اظهر اربعه وعشویی کتابا من الاسفار التى كتبتها اولا لک يقرا فیها السعقون وغهر 46,47 المساكقون 46والسبعون کتابا الاخر احفظها لتسلمها للعکما الذیی فى شعبل 947 Rus‏ توجد خمیره احکمه والفهم والکر الواسع الذى للمعرفه diy‏ عشت سته وسبعین سنه من بعد خمسه الف وخمس رعشرون سنه خلق البرایا فى الشهر الثانث ف الموم الثانى عشر aia‏ وان عزره انتقل واخط الى ارض الاحیا الممائلين له وکتب هده الاشيا جمیعها (sony‏ واضع الناممس والفهم والعوفه التى للعلى الذى له اجد والعزه الى الابد امین | جز السفر الاول من کاب عزره كاذب الغاموس وبقلوه اللتاب القان والشکر لواهب الفهم داجا اذالابد وان جازه نهار بوم الاتنین *) am rande roth معکم‎ 178 H. EWALD, سابع عشر شهر پرمهات سند الف AT‏ وخمسين للشهدا الاطهار با رب سامح اخاطی الناسخ وسایر بنی آلجودیه امین Der Arabische auszug des Vierten ۲ ۰ Die Arabische handschrift 260 der Bodlejana enthält unter anderm einen Aus- zug aus dem Vierten Ezrabuche oder vielmehr eine kürzere bearbeitung desselben auf dem grunde einer schon vorhandenen Arabischen übersezung, und zwar dersel- ben welche hier eben mitgetheilt ist. Die entstehung und die eigenthümliche art dieser Arabischen bearbeitung des schicksalbuches ist merkwürdig genug um näher untersucht und genauer beschrieben zu werden: ich behalte das darüber zu sagende aber, da es hier an raum dazu fehlt, einer für unsre Nachrichten bestimmten. klei- nern abhandlung vor*). Hier möge dieser kleine Arabische Ezra selbst stehen, theils um alles zum verständnisse des räthselbuches nüzliche zu veröffentlichen, theils weil dieser Auszug dienen kann einige beschwerliche lücken der vorigen handschrift möglichst zu ergänzen und einige in jene eingeschlichene fehler zu verbessern. Das Arabische dieser bearbeitung ist zwar weit feiner und zierlicher als das in jener übersezung herrschende. Da indessen ihr verfasser gewiss ebenfalls ein Christ etwa in Aegypten war, so ist doch auch dieses Arabische keineswegs ganz rein von einflüssen der gemeineren sprache. Auch manche ganz eigenthümliche far- ben in der sazbildung drückt der schreiber dieser handschrift aus. Solcherlei be- sondre redefarben habe ich im abdrucke nicht tilgen wollen: bloße schreibfehler aber meist stillschweigend verbessert. Leider hat der schreiber auch einige auslassungen im wortgefüge sich zu schulden kommen lassen, welche ich theilweise ausdrücklich bemerkt habe, dıe aber auszufüllen nicht wohl zen — Die randzahlen beziehen sich auf die jezt eingeführten capitel. (fF. 136)‏ باسم الله ای القادر | آبتدی باختصار کاب عزر آلنبی ال غزر | فى سند قلثین ليما مدینتدا بابل آنا العزیر شالةل كنمت مضطجعا على Gr‏ مخطر بيالى خراب صهیون وعيارتها و وبدات انطق بکلام شديى فقامت يا رپ انت فى sul‏ قامت انك خلقت ادم بيلك rät‏ جسها Leki, Liss‏ فیها روس حیاه فعاش بين يديك وادخلته الفردوس EAI‏ نصبتد بيمينك قبل کون الارض وامراته فكفر بامرك فقضیت عليه وعلى نسله بالموت واولك قبايل لا عهد لها وسلكوا ف الذنوب فلم تنههم وبعد زمان ارسلت عليهم الطوان فاعلکتهم Baal‏ وابقیبت منهم ابرارا خلما *) wo es nun schon gedruckt ist s. 163—180 des jahrganges 1863. DAS VIERTE EZRABUCH. 179 کفروا دخلوا فى ذنوب اكثر من تقدمهم واخقرت منهم رجلا بارا يد ابرعیم احببته وعافدته ووصییته وحلفت له الا تضمع زرعه واخرجت نسله من ارض مصر الى طور سينا وقد كان ادم EN‏ قلبا کافرا فغلب عليه وكفر (*بارادته هو ونسله) ثم اناخیت لك عبدا یسمی داود وعهدت اليه بنا ملين على اسملك ليقرب فيها لك من مالك وقرب اهلها ثم غووا ولمس باکثر من غواية ادم فاخذوا کادم قلبا افرا فاسلمت مدیتنک الى اعدایها فقلت انا فى نفسی ای خير فعلته باعراضک عى صهيون معا رایته انا بيابل من معاص 3 حصی فقلت كيف ترکت قولاً اخطاه واعلکت شعبک خهل فعال بابلل أفضل من ذعال صهیون وفل حرفشک Ral‏ اکثر من اسراييل فزن ايها الرب ذنوبنسا وذنوب: من ف العام بالوازین وانظر ای ميزان برجج وایه (137 (fi‏ امه احتتفظت 4 بوصاياك الا واحها واحدا (sic)‏ عسی بوجد ف الناس؛ فبعت ال أرييل اللاك فقال فى أن قلبك يا عزیر قد استکیر عليك جدا وات نريك أن تفعحص عن فكر العلی فقلت له نعم يا سيدى ا کا اسا ان اجبت عن احدامی جواب gila‏ عرفتک السنیل الّتی تنشوق Leali‏ فقلت قل يا سبدی فقال زن لى متقال نار وکل صاع ريح وعد (sic)‏ E N ET‏ فاو سالك کم كنوز غور الجر وتخارج اطراف العق وسبل قوات الميما ومبارز الجاكيم وابواب اجنه ما كنمت قايلا في قلت A‏ انول الى الجحيم ولا وصلت (** قرا الجر ولا صعدت الى السما ولا رايت لجنه فقال A‏ اسلك الا عن الوبح والموم ای مر بك فانک لا تقدر تعيش دونهما ولان دع IAS‏ وافهمنی كيف jiga‏ شبابكه ويهرم واذا كنت لا تعرف خاص امرك فكيف تلتمس التعقب لسييلل العلى ثم قال أن شحور اجبال والسهل قلوا #ضى فاكارب امواج الكر لتهرب من بين ایدینا ونتخف مكانا لاصولنا وامواے الجر قالمت عصی نقاتل الاشجار لخجعل لنا مكانا واسعا فیطل فكر gaat?‏ واتت الغار فاحرقت الاشجار ومنعت الرمال الامواج .فلو کنت حاکما ای الفريقين كنت تصدق او تکذب قلت LIAS‏ كنت IST‏ لان الاشجار اعطیت لارض والامواے اعطیت قا ی ید ابد جه و الذي ف لارض لا يعامون ألا ما فى الارض فقط ah,‏ فى السها بعلمون ما ف loli‏ و جمیعا فقلت له يا وموال شاه تس عد ا aei- d‏ فاد انقضع se‏ لدی يد الذى نسبنا اليد (*** إفقال هذا العام patia‏ سريعا ولا يمكن أن يدوم لاجل )138 (f.‏ موا الله للصانحين لان (sic) Teak‏ حرنا وسیات وقد زرع فيه اتلفر قبل الهوآ و يبلغ EEE‏ تات الارض القی زرع فيها الخمر بعد فان اللفر زرع ف البدء بادم كجنة تثمر داها حتى يبلغ آوان *) in der hdschr. .بازادته‎ Die eingeschlossenen worte scheinen von einer späteren hand durchstrichen zu sein. **) so und nicht etwa قران‎ die hdschr. *“*) Von [ bis ] geht die erste lücke in A. 180 H. EWALD, الانهز :فاذ! كانت حبه واحده اثمرت سنبلا كثيرا كمر انادر ترجنی فقلت. له متی, یکون هذا وبدوم فان سنینا قلیله خبینه فقال لى لست باسرع من العلی انيت مسارع لاجل Amis‏ والعلى لاجل العام على مهل يفعل هده الاشیا ميث نفوس. الابرار وقالت حتی متی تلبت عاهنا ومتی يكون الانهر لناخف اجورنا فقال له ارييل اللاك حتی ينم عدد كلمن (*یشناکی لان العلی سین الدنیا بالثافیل وقد عل الدهور فقلت ليس منا الا مطتب ولا يجب أن نع جى الاندر لاجل اخطاه الذین بسکنون الارض فقال سل احبلی هل تقدر بعد مام تسعة اشهر أن ججلس الولك فى جوفها فقلت كلا فقال كذلك الخکیم فقلت با سبدی ان كنك اهلا فاعلمنی من اكثر الذين مصوا ام آلذین یاتون] GG‏ قد ممعت من مضی ولست اعرف من یواق فاراف ثارا ودخانا وقال كما ان الدخان أكثر من الغار كذلك من مضی اکشر عون بقی فقلت ما الذى یکون ق تلك الايام 5فقال ستجنى ایام خفى الحق فيها وتضیر الارض: القحس hale‏ وتکثر النبوه وتتکبر سكا 5 لارض ولى “تقوم الارض بل تصیر خرابا فان اعطاک العلی حياه فستری ذلك Aag‏ زمان وتعرف الاشيا وتظلم انشمس بغقه بالفهار كالليل وبصیر القمر کالدم وتتكلم اجار (** وینفد الهو وترغب الچاکة وعلك من فر تخطر على بال سکان الارض مر یتباعد الطير من اماکنه ویصهر ف کر سدوم سمك والخىلا یعرف يصوت ليلا یمهعه وتبصوه العامه ثم یبدوا الق الاکبر فى )£139( أماكن ويصعى الغار ويهرب سباع انص‌عاری من Al, Leiste‏ النسا آنائا ولع الما العطب ویقاتل الملاطفون lear‏ لبعض تجاة تر جختفی الفقد ai ally‏ $ معادنهما وبرغب الناس الاستكثار من البنين فلا بعطوا وتكثر أخطايا ولا يستظيع الناس ضبط انغسه على الارض الا فان او فلان ویسل الارض للارض عل مر بك صديق واحد فتقول لا وسومل الغاس یبلغون الامل ويضطربون فلا تواتيهم لاشیا فهده ف الاشيا التى آمرت باعلامك اياها فان صمت وصلیت سبعة ايام آخر فستمع ما هو ال ففرعت وارتعشت rl‏ اللاك فصمت سبعه ایام مبتهلا كما ib dpal‏ فكرى salis‏ ۳ رب من الاشجار أصل کرم واحد اخقرت لنفسكه ومن GAl‏ قحست لنفسك صهیدن ومن الواشی اخترت لک کبشا ومن الطیور چام وجعلت عهدکه تشعبک الخی اخترته فلای شى اساعت الوحید الى اخترته للکثرة ربندت وحیدک حتی توظاه القاومون لعهدك ووصایاک وتصعصع الذين اوغنوا على شرايعك نجان SU‏ فقال انصت هل حب انمت اسراییل اکثو من خالقه فقلت لا وتلنی تکلمت من وجل شدید واثا حت للزوم سبل الع والواظبه على العرفه e diese lesart würde bedeuten „bis die zahl aller euch hassenden voll wird“: -~ allein die ursprüngliche lesart war gewiss „Kesis, **) so die hdschr., wenn nicht ينقل‎ besser ist; das folgende xte soll wohl dem o33 Hab. 2, 11 entsprechen und رغپ‎ (vgl. das Syrische) oder wis, seufzen bedeuten, DAS VIERTE EZRABUCH. 181 بقضایه ففال ليس تقوی de‏ الفعحص عی"قصا. الغلی ولا تدرك آمرهتفقلت یا سیدی فلم wg‏ pi‏ م "یکی بظی امی قبرا ۵ كملا .أزى تضعصع :اسرابيئل فقال (*ما اشک Bat‏ "الذیی X‏ عفه ولا برخص لین سارع .اليه بغي الاسنوا بل aaia‏ کل انسار re AeA‏ بقرتمل وتسبج وقامت یا رب لای شی ۵ جعل‌من هو الان ومن. یکون من 88 )140 £( شرع احا ايعان HOUR N‏ عحلل فقال ف قل لارا الى -ولرت عشرة بفين لم لم (sic) mal‏ “جنيك كلهم È‏ مرة واحدة فقاخت لانها لا تستطیع ذلل الا واحدا واحدا فى ساغته فقال وکیا الارضن تشه الوالده .وان Kiel‏ باهي العام ili‏ صنعت. DM‏ خاقمت MEN‏ شیا xib; Slas‏ ومقیاره فقاہت يا سید الازض 24,9 ام Kalk‏ ذقال وول gabimi‏ ای قى wol,‏ اولادا eo uia‏ تکون anas‏ كها كانت فى . شبابها وکذالك الارض نهوم. وتخوب. قوتها فقايت: هل بقی من . الناس بعد :من مضى فقال قد انباتك أن قوتها تنقص وفکذ! الاولون ET‏ وانتمر اکثر غن يكون بعکم فقلمت be‏ تی Agari‏ خاقل فقال أن 25 الغاس وفغادهم یل وال يعدورون فقت با رب عرفنی Jaji‏ بين هد الوس الخی. حی. فيد Teal ysy‏ الاول TR‏ الاخر فقل من ابراعیم الى SAN pyi‏ اولك يعقوب وعمعدوا وکما Ais Jeanas z>‏ ايعقءب لازم WARS ars‏ هخا العنالم شی عمصوا وعقمد اقصاه ولا خصل بینهما اكذلك:العانم ملاصق اللغالم الاق فلا . تلتمس ما يفوقك ss (sic)‏ أخجرف عن الزبی اندی ذكرت غ aali‏ الاضیه فقال قم على وجليك ناما مت وان انا بصوت يتكلم: کدوی هنا ars‏ ودقول سنجی ایام وكانها قه دنت افق والتمس جميع من فى الارض خاذا وأفیت بطلمت صضحكيتهمر: واذا .امقلات مکیلتهمر بدات الاي AN‏ معها تخیر Laidi‏ واصفع اذا siam‏ هذه ألايات وش أن تنفخ اللتب بين mil (SA‏ وتظهر الیشر رة واحده ویتکلم اناس احداث بالسنتهم وینغمون باصواتهم ويليجون بتهليلهم وتلك (141 (f.‏ احباد فى غم وقتهن وتهزل Ej a‏ مواضع لم شورع ne bs‏ وتف 1,91 شاوه J sie‏ ينفح 3 آتصور بعك ذلك dal,‏ القرن ويسمع ذلك البشر اطي ويفوع من, كان ولد من ادم ویتقاتل الاصدة کالاعدا ويتكبر سکان gadi‏ وتو -اری slati‏ ولا Jamai‏ الما ثلت سذون ومن یصبر ذهو یسلم الى Bla‏ وبقهر الوت وبعرف احق ويتم الایمان ويتمم ثمار الؤمان والسنين ثم قل وان صمت سبع ایام اخر وطلیت من dell‏ فا معرفك ما هو انخر من IAS‏ فصمت وابتهلت وبکیت ذفی الليله الثامنه *( so die vier folgenden worte; auch nicht etwa das dritte Las. Hist.- Phil. Classe. XI. Aa 182 H. EWALD, Ars, قلی وحرکت روحی وقلت با ارب تکلمت فى الموم الاول فکانت السها والارض‎ net) [ES كانت فعلاً لانها (**مثلت کل شئ وق اليوم الغا جرت بين السها والمآ واعطمت لارص منه‎ leia الثالتك جعات للوياه مکانا قمع اليه ومقداره سبع | ارض وانشات ما بورع‎ osadi وف‎ اخامش امرت‎ ua انشات الشمس وألهر والنجوم شم الانسان وق‎ ai ویتمر وف الوم‎ aha وسمیتهما باموين احدها‎ (sie) الك باخر اج حیوان > وطیور (وخلاقت سرع‎ له‎ udi, وخصصت یاموت عكر من الارضص المايسة‎ Legia ealain (sic) لوتایی‎ I, یاموت‎ nr وامرته بان‎ =. u. جميعا ولاعت‎ en لان الجر لمر‎ AKu فى‎ ادم كارادتتك ود ي eh‏ = الامم ia‏ ليشت e‏ ا 7 رب خهی N‏ وکین شعبل الذين وهنا ابخی بكر فازریمت بنعينك والقيت Jusi‏ ال للامم واساموقاع اد اعدایم فان كنت صنعت آلدنیا فلم لا فرتها وال مى يكون هذاه تجان اللاك وقال فى يا غردر ذم لنسمع ما بعشت اقوله لك فقلت تکلم با شنيدئ قال آن عذا الكر العظيم هو موضوع على مكان واسع مداخله كلها شاقه وسيلها الهوآ ونن اراد دخوله أن لم جر ق ضيق لم يبلغ الإحب والسعد وایه مدیند شی جیا على موضع New‏ واساسها على قلعه ass‏ ومداخلها ضيقه بقدر عقب انسان النار عى جين طربقها e Ty‏ شمالها اعطیت رثا لانسان نان A‏ یضمر ذلك آلانسان فى نفسه قبل سيره leall‏ التعب والشقه م يظفر بارثه منها وم ينتاب ما فیها من الفضل فان ۸ ينتعب الانسان نفسه وبدنه ف عذه الحنيا لاجل قضایا الله ام يقدر یدخل ال ذعیم الفردوس الفی nel‏ الله عامل طاعتنه فاما un‏ تمل الشقه ف هذه انذذیا > كلوح الل *) wohl einerlei mit Aze **) am rande erklärt durch ورت‎ : TT! bis (*** findet sich die in der anders haschr. fehlende stelle über die zwei Meerungeheuer, und lautet wörtlich „Und schufest zwei wilde thiere und nanntest sie mit namen, das eine nanntest du Behamoth, und das andere Livjathan; und du trenntest sie beide scharf. von einander und gabst Behamoth’en ein besonderes ge- hege vom trocknen lande und erlaubtest ihm die berge zu bewohnen, weil das meer für beide zugleich nicht ausreichte; das meer aber gabst du Livjathan’en und befahlest ihm deinen Geliebten zur speise zu dienen wann du wolltest“. Das سیعیین‎ ist danach سیعین‎ zu sprechen: allein wahrscheinlich hiess es hier ürsprüng- ich: „du schufest zwei Ungeheuer in zwei Siebieln der erde“, einem siebtel alles Trocknen und einem andern alles Nassen. DAS VIERTE EZRABUCH. 183 فلا يرث فضل الا خوه فعامد من یفوز اما یفوز (#وبدرك بالتعب والمشقه فاذا دخلوا اجنه وجدوا الفرح وائنعیم السابغ وقذه الدنیا واسعه فى الاکل والشرب واللذات بغیر تدبیر الاق i‏ جبها 2 وکذلك لا ینجون غ العالم العتید فلا تقلق وکیف لم خظر ببالك ما اعد» اللد للهوفنين وكلنك اقبات على ما فى يليك واحببت العاجل فقات یا سيدى انت قات أن الابرار يرثون اجنه والخطاه بهلکون فقال لانهم لم حفظوا وصاياه ولا امنوا بکلمته ولی یقوی من یبلی على أن يرث ما لا يبلى ولا یفوز بالنعیم من ارتکب الحارم واذا اق ذلك الوقت ستعرف كلما قلقه لك وجمع ما قد (143..) بدد وبا ويدوا القعو فن تجا من السيات :الى ذکرت رای التجايب وعند ذلك يظهر السج وینعم على من یجل بطاعتی الف سنه وتكون الدنیا عادیه صامنته ککونها فى الیوم السابع الماضى ثم تقولل الارض وتقوم عامه من بها ذياما وتخوح الاعرأ ما فهها ویفراا العلی جالسا على کرسی Tail‏ لان الهدنیا تكو قى أنقضنت يعجرت az,‏ وتناقص لامهال وقام ألقضا وقبت احق pol‏ ايان وظهر الب وبطل التعادى وفاخ جب العذاب واضطرمت الغار وسهلت الجنه فيقول العلی للقخطاء جرعوا Le‏ والروے والقرح الذی اعددته لاولياى وخخوا اجرتکم عذاب جهنمم هذا يكون فى اليوم اللبير الذی لا شمس فمه ولا قر ولا ليل ولا نهار ولا ريح ولا حاب ولا As,‏ ولا برق ولا مطر ولا Jb‏ ولا حر ولا برد ولا زرح ولا حصاد ولا شتا ولا صیف ولا مسا ولا صبام بل فور بهجه الوب ويرى شلف ما قى اعده العلی وتکون الليغوذد سبعين سنه فقلت يا رب طوش لین حفظون وصيتك ومن من الولودیی A‏ يذنب وانا اری ان قلیلا يدخلون الذعیم فقال قل للارض انت معدن الذعب والفضه والعاس as,‏ والرصاص والفار فاعامینی ايها اکثر فقت انا ان الفخار اکثر من انحدید واجدید اکثر من الصاس والفکاس اکثر من القصه والفصه اکثر من الذهب قل فاي ارفع فلت ما قل فهو ارفع وما کثر فهو ارذل فقال من كان معة النفیس فهو بکرم فى الجنه وانا افر بالضیی © اقل لا من.اعل حياة النعيم و8 يشددون (sic)‏ #ددى باجانھ All,‏ عن امی dumal‏ فى فى Bás JAS‏ اخطاه اي اجکبم فالنفت bu,‏ الارض A‏ ولحات el‏ كان خير ثاتراب انه 2 AE‏ تچنسنا Se‏ وجنس (144 (F.‏ السباع والطیور یفرح و8 افضل منا لقلة ا كراقع لانم لا يحرون ما ك القيامه فالويل لنا لانا أخيا È‏ تعب وبلايا ونقرجا القجامه ' alt,‏ بعد well‏ لان عفایقده كاذعت فى الذفوب فکان خير لخ أن A‏ نکی اذ كان مصبرنا بعد اموت للعخاب قفال 8 صنعوا. القضا بسوء اال ووو ge‏ ب اخطایا لان الدنیا كانت نعیما قبل الذنوب واعلم أن الفکر یفمی معك gil,‏ سکنون ‏ الارض È‏ تعب لانم بفكرع یذنبون ويبعدون ولا جیبون غ اليوم الاخر عه عدم 5 عصوا ,1,51 لجفظوا قضيعوا فلا ثواب له والعلى امهل لیقوبوا الى 4 oji‏ *) hier noch یقوز‎ in der hdschr. 184 H EWALD, الذی اعدو aus‏ ذقلت يا رب أن کنت وجدت مغك ناجيه اعلم عبدلك self‏ واحده اسلك Leis‏ النفس ‏ تابث بلا ذعوم R‏ ينم ألزمن الموقوف ام تنعم بعك خروجها من المهن ,او تصهر الى فان انت من عصی صارت ال اجعیمر والعذاب ولها ‏ ولنظرایها مکنان مفرد بعاینون aia‏ النعيم Aali‏ لمومنین بالله العایدیی له ولانفس تعبر اف سبع طرق الى أن تعاين افعالها الطریق الاول طردق Rimaro‏ لاعلی والشانیه Bi‏ )> يستطيعون آن Ha‏ فیتوبون والغالشه Pbs‏ الى wies‏ الصاحیی وال ابعه نظرم ال عذابه العد له فى الاخره والخامش نظر# أل من مع الله واظاع واسادسه نظ الى (*البهتان اجراری Aale‏ والسابعه نظر8 ال ما هو اعظم من کل نی لانه يندانون ghg 3‏ ونصر Bus]‏ ویکونون % a)‏ وخوف > وډرون مويل الوب nis Aslaia‏ وان مصیرق بعت ذلك الى العذاب الدایمر والحافظون لوصایا :الله اذا خرجوا من هذا الجسم alt‏ ei‏ لانهم خدموا الله باعقمام > E‏ وموإطلنيه و فى کل حین szal hte‏ اي 5 olmal‏ ا25 K‏ ر رفي و تالغ فیامسونها ویتممون جى الو es‏ عضی سبع طرق معده لهم الاول لانهم انتصیوا خلاف الکفر الذى نشا معهم ليلا خر جوا یه مین اکا الى we‏ والشانیه یرون الفرق "والعذاب المع لنفوس اخطاه والثالث لانهم . حفظوا الناهوس الذى اوصاع به الرب والرابع لیعرفوا مراتب ذعيم للایکه ویراقبوه حتى يبلغ الوقث الذی حتم الله لهم والخافس لاذههر gF hes‏ ق وتخلصوا من كل عی دوجي اموت وض حون a, sla}‏ والسادس لانهمر یکونون انوارا كالشمس والقمر والكواكب والسايع وعو ارفع من هخه کلها,وعو ee‏ پنظرع الى وجذ A‏ خدموه فى حيانهم البشريه وياخذون Paal‏ حياه العالمين العذاب والنفس تعطی ان تری Bas re‏ ايام À‏ تساق ال اهرایها فتكون مید ۹ ین فقلت هل nis‏ مد شه فل کل اسان فیح بقل وم لا ووی نیج تیم ا بت تس ویب ھ فقلت. 5 رب وجدت اي راهيم سید E> Pe‏ اباینا ما واگ sel‏ وخوقیا .فى. قومه ناف کنو ۳ قى 31 E 146). å‏ اخطاه 5 å‏ الشر ve Ban‏ 0 مثلهم لا ججاب فقال ان كنع هذه الدنیا لا بدوم ولذلك كان o‏ نمی اعل العف +) so hdschr. mit dem artikel. DAS VIERTE EZRABUCH. 185 لانهم یکلون,عی هفه الدنما: بعد ايام واما يوم القمامه فهو الیوم الذی فيه یفقف التلف ولك الجياه وق العام العقمد يقبت الحق وتعرف اخحلیه فلا يقحر الانسان ان‌ینقف انسنانا ولا nas ja‏ فقامت sào‏ کلمتی الاو انه. ان خير لو ان الارض لہ تخرح ادم با ادم ما الضی صنعت حظاييك g‏ وادخالك على نفسك وجمیع نسلك الصره قال آن‌هذا العام خلقه العلى لكثير وخلق العام العتید لقلييل Jalas‏ انه قد تکون من الطين اطمان كثيرة والتراب الذى خر الذهب قایل وعکذا الغاس فى عذا :العام .من مصی منم ومن جى وقلیل من جى بقلت با رب .لا has:‏ رال الذیی يشبهون البهايم فم ی جمیع Ale!‏ خطون ولا تواخف اخحبوان بذنوب الناس واستجب لین بقوکلون على MY,‏ ق. كل ,جين DI‏ ومن سلف قیانا خلقيك فاذکر الصدیقیی ll‏ بالغوا فى- وصايك وای شی, الانسان تسخظ عليه وليس احد من الاهم ل یکفر بناموسك laly‏ تعرف رجتك وعحلك بان تغفر للكافريى والطنبین فقال قل تکلهمت بالصواب وانا فاعل ما ,سات Ta‏ ذنوب من اذنب وتاب واحتفظ بوصایای وانت باتضاعك ارضیت عزی Ay‏ تتوّل نفسك منوله الابرار ولذلك مدحت 9 وجب أن تلتفت لشانل وتفتش نفسك وتفكر فى أمرك واذا رايت بعض ما 5-5 لك ya‏ ان الوقمت الى اوالى فيد لاتفقی الدنها الى خلقت قى دنا وعذه ذلك تظهر زلازل فى مكان وفتن 3 الغاس ومشورات سوء فى جماعه الولاه وذقوم aishi‏ تفسی والعلى نطق د 7 en‏ جمع الفلائ, حصاد ارضه إلى الاندر ركفلك, انا )147 £ حاشر خلقی باسره الى انعالم العتيد ومعطی ah!‏ قفا مستت ماه هی ال لا تکید لیاکلوا علیها ویشربوا لانم حزذوا وتعبوا فى هذه slasi‏ العاجله لاجل امری ee‏ ای ومن ضیع خصله من. موی الذی هو غير فان. ولا یال ولا مدرك ورغب leas‏ تبك وذل ول E‏ اللاك أمضص ال حمث ليس ينا یبی فکی هناك سیعه ايام ولا تصم بل کل willen‏ ولا تاکل چا ولا تشرب خمرا وتضرع لاعلی عرص لانيك واکلمك. خفعلت ثم ,ابتها قلبی یتفکر كما عرض ف متقدما وقلت. (*لم فى زارع ناموسی فیکمم لیشمر وتقمجدوا به ال الإبى schob‏ ولم جنتفظوا به لصعف نیانو واذنینا فافلا للهلاك ومنهج_شرايعك نم يهلك بل دام على رجالة, فبینا انا فى هذا التفکر افر القفت فرایت امواة تبك وتخرق ثبابها و جعل الرماد lewi, ‚ge‏ تاضریمت. and umis Le‏ ومشیت ألمها قایلا اعلمینی امرك فقالت انا کشت قرا ثلثين سنه واطلب الى ربی لملا ونهارا فرچنی واعطان ابنا ففرحت به جها انا وزوجی. 10 وجمیع ايل مدینتی وربیناه بتعب شدید وازوجناه واصلحمت له یوم فرح ونيد فلما دخل ديعت فرحه وقع ‚Was liaa‏ فرحنا حزنا فعان اقل ملينةى وصبمت الى الامله القاذيه فظى من عندى. *) für لم‎ kann man ,له‎ und für لى‎ ist الى‎ zu lesen: aber‘ zwischen diesen beiden wörtern ist offenbar duit die schuld des lezten-abschreibers alles ausgefallen was zwischen 9, 28 und 31 steht. 186 H. EWALD, AS G!‏ سهوت عنام ننمت وقمت من لیلتی هاربه. الى هذا النشر كما دران :واا مضمره. الا ادخل ای محینتی ابدا بل اصوم واصلى حقی جين الوت فقلت نها اما تربی BAR‏ همون فان كان لا بل من" TK‏ خلیکی- على صهبون واستخبری الارض فهی احق بالحون وانبکا منک لان الانسان ‏ منها منها خلق فقى وله leis‏ خلق pais‏ وماتوا فقالمت ليس یقاس حزن کون الارض لاف آقلکت 5 قمرة بطخ الفی lisy ll,‏ وتعب قات والارض تعطئ قمرتها عشقه ies (£. 148)‏ فارجعی الى زوجلك فقالت بل اموت هاعنا فقلت اعقبری جا عرض لصهيون فبينا أذا اکلمها أذ اضا وجعها aita‏ فرایتتها کالبرق ففوعمت ورايت الى جانی مثل مدینه وصاحت بخته es‏ الارض من صونها والخقمت فلم ار آمراه بل رايت aid‏ نب اساسها عظيم جدا! فقوعمت وت باعلا صوق اين أزفيل اللاك فهو الذئى ادخلنی ف هخه الاشیا فچان ورا منصجعا متغیو ‏ العقل فاخن بیدی الیمنی وقوان واقامنی وقل ما لك نغیر وجهك فقلت لاخ رایت ما لا أقدر على وصفه وانا اسلك ان قعرف عيدك هذا فقال اعام أن العلی قى جعلك اقلا لوحیه ومعرفه سرایره لانه eke‏ ان بعد رجوعك تكون (sic) aitas (sie)‏ غ امر العام Kuss‏ على صهیون بكا امراه واعلم أن الراة احزیده القی رایتها یکی B‏ صهیین والبنا الى رایت اساد عظیما آذباوك انها سنتیی وشکواها اليك انها عاقر من قلتين nim‏ هو انها قى مضی لها ثلاته الاف niw‏ فر يقرب (sic)‏ فیها قران را بغی-سلینین gat‏ لیت جنا وقرب قرابین لعل رفا هو مکی TES‏ ولدت العاق Län‏ وقولها lgl‏ ربخد يعن ومشقه عو مسکی (sic)‏ اورشلام وقولها دخل بیت عرسه تخر ميقا ك العکبه القى اصابها ورايت مشلها تبکی على lesi‏ تم wisi‏ فى عخلها وکما رايت نور gigi‏ .واساسها ببنی فلا ختن ولا تقلق واليث هاهنا ليله اخری فاعلی اخبرك عناظر وسرایر ار فکشت ورایت فى الامله القالقه (sie)‏ نسرا le‏ من الجر فى الهو وله عشرة اجه وثلاث رووس 11 فیسط اجکتهعی الارض كلها وانت اروا الارض انساق الیه والسصب مع له اقم رايت اجعه صغارا قى خرجت من خت اللبار وروسم هادیه لاوسط اعظم ورايت جمیع ما كنت السما gas As‏ للفسر )149 .£( ورایته صاح وقل لا niia‏ عامتکم $ مرة بل يقم كل اخد منكم È‏ مکانه وکونوا, متتبهين ف کل وفت واما آلروس فلتدم على حالها الى انقضا الزمن ورايت الروش لا Adeg‏ منها asti‏ بل من Das‏ جسد الختسر وعددت. الاجكة الصغار فوجدتها تمانیه ورايت احدها .قى قام من اجانب الاج وملك على الارض كلها فر أ agla‏ الفنا وقام الشای فلك زمانا كيرا .فى :وجا منه صوث بغتته قابلا ق ملكت + الارض Ula;‏ کبیر! فابشر فان احدا عن يكون بعدك لا يلك مثل نصف زمانك S‏ قم القلت ابصا وملك وقته ودولته ثم انطفی وكطلك باق الاجاكه ولم بر له آثر ورايت الاجنحه الصغار تامل الاك وم يبق فى جسم انمسر غير رووس سا کته ورايت اجه اخر قي انتبهوا وفكروا & ان علکوا وضبظ ذلك الراس الارص كلها وحلك الراس الاكبر pës‏ واسارن وکانمت لهها قدرة ‚Is‏ سكان الارض ورأدمت اراس الاجن 5 ابتلع ام لس الايسر DAS VIERTE EZRABUCH. 187 warm‏ صوتا وقول انظر فان الاسى ینقبه وخرج من الغیضه دزیر ویغمغم فقال الاس له انمث ايها الواس الرابع دجرت الارص بلا .عدل. وابغضت الابرار واحیبت الکذابی وانتهی كبرك: الى الججار 2 وستستتریح الارض: نفك ايها المسر فاختفا الراسان وصار حسف النسر کافصرق بالغار فخجببت الارص وفوعمت انا وانتبیت قایلا لرایی انت اوحلتنی فى هذا کله لانك التمست معرفه سبل العلى وصغرت نفسی عندی واعلت قواق فقلت با رب آن اتصل بك تصری فایدق وعرفنی تفسیر عله الرویا فقراى ف قاببلا أن الغسر الصاعد من الکو هو الملکه الرابعه A‏ دانمنل اخوك راها وتفسیر عذا انه سخجی ایام یقدم ملك ,على الارض کون اشد رعبا من ملوك )150 .£( لارض ويلك USI‏ عشر ملكا مقوالممن والثاف یصبط 1,90 طویلا ویقیم منم ثمنیه ملوك قليلوا الده ويهلك Rias‏ اقغان وجفظ اربعه الى انقصا الوقت والرووس الساکنه ف ان العلى يول فى اخر الزمان als‏ ملوك بتهرون الارض . وبدومون الى فنا PAJ‏ والاسد هو الك الذی کفظه العیی الى غام الاجل ووو الذی جى من زرع ست فانه يشرق ويواق. ويعظ الغاس وین عن ذنوبع ويذك,ع عن Muolaa‏ وتفربدام Riny Radai,‏ ليداذوا Rastas‏ ا علوا وخلص الشعب برچته P,‏ آندتی عرفوا جایبی وو Alam‏ فى راحة أل الحور كما قلت لك فاکتب كلما رايت وخوطیت بد وضع ذلك فى مکان خفی وعرفه حكما شعبك والذین تعلم انم قوير العقل وأقلوا لعلم وحی العلی سایرون له حافظون مفصلون بين احق والباطل واقم هاعنا سيعه ایام اخر لموحی اليك ۹ يشا قم تركى فدخلت الدینه gews‏ الصغير واللجمر فقالوا اما الذی أذذينا اليك حتی تركتنا وقد استیقك الله لنا من الانبيا cabi Jta‏ على اثر القطاف ومثل سراي فى مکان مظلم وبکوا فقلمت افرح يا اسرادیل فان ذکرکم عنه العلی قا مضیت ال انش انوح وابک على خراب صهیون فرچعوا ال بیوتکم وامکشوا سبعد ایام فر اوافيكم فنطاقو! ورجعت ال EN‏ جلست فیه سبی 8 ایام Ki‏ زور آلعشب كما قیل ل وبعد ذلك رايت ق الیل كان رجا صعدت من الکر وثورت اللجج ورايت مع صعد الریح شبه انسان يطير على “كاب السماوات ومن القفت اليه AaS a‏ um‏ ممع So‏ يكل کالشمع عنی UT‏ ورايت أناسا لا صون ججتمعون عليه من اطراف الارض لم‌قاتلوه ورايت جبلا عظیما gat‏ له وطار )151 aalt (f.‏ واحببت أن اری الکان الذى انفخ فيد اجب فلم ابلغ وم يكن معد سلاح وان تخرج من فی مشل موج نار ومن بين سفتيه مشل ريج حرق ومن لسانه مشل ريم تهب فاحرق تلك اجاعه وانقبهت فرایت کانسان قد نول من اجبل ود اليه آناسا کثیرین فاصلح بينج م انتبهت رآغبا فى التفسير فقال اما الانسان فهو الخى حفظه العلى الى دهور کثیره تخلص من كان له والغار والریج الستی تخرج من فيه وان بلا سلاج ویقول (sic)‏ فيه ليسكق من واف لققتاله قان اذا ما جا العلى مقتقدا من كان فى اهنیا ینتبه سكان للارض وکاربون Ama‏ بعضا وعنی ذلك يبدوا فتای وهو الرجل الذى رايت یصعد من الجر ثاذا «معت الامم صوته وجری بينام قشال واجتمع قوم 188 H. EWALD, (* لساووه فبقوم انسان عل اجلجله بضهیون A‏ صهیون" وتطهر من جمیغ (* كما رابت الجبل انقطع بلا يد ووو فتائ الى شنكم وهو بعظ الامم ویوبخ الناش باعالع abi Pin,‏ حنی یکونه! بين يديه ویعرفوا اصل"الدعوة واخبت ویضیق Aale‏ بقعب ابش ويحيته بغهر اکترات ولا عنا ANY‏ کفروا وذکوا للشیاطیی وبوض المتعديين وبسکقام Railay‏ ف جهنم ونکرم > حفظوا وضاياه والامه الغريبة القی رایقه Piss‏ لاضلح ۶ بقمه انقبایل التسع والاسباظ القی i‏ ملك السرتان فى :ايام (**نتنور ملك اسرادیل وبعت به ال ارض اخری خلف الامم القی يدب (sie)‏ الیها وما سکنت am‏ ۳ شکنوها P‏ وتصبوا تفوشهم لعنادة الله لاذهم م as‏ عبادته Py‏ بارض القحس فاجاز# مد‌اخل الفرات وخایضه بصي لان العلى صنع معهم الكت وأحسى o‏ الي واقام QAL slati‏ حتی جازوا اله Az}‏ أن ساروا 3 ارض آرون (f 152) Kim (sic)‏ وذصف قافا انوا ق الزمان الاخر سمقیمر A‏ العلى میاه النهر AS‏ ججوزوا والكقزة التى زابمت مصطقه ke‏ یبقون من شعی :على جبل القدس بعد علاك كثرة الامم اذا اجتمعت وانا ارب جایب فقلت با زب عرفت Ans Flat‏ هذا الرجل من الک فقال لل كنا انه لا یقهر احد على تشبع غور الكر كذلك لا يستطيع الانسان أن يعرف فتای و Ne‏ یکین زمانه واليث ایضا al‏ ایام وانا اعرفك اشيا اخر Sri‏ ذلك cs gt‏ دا مبتهتلا ال الل KILS‏ له وجلست هنال ثلشد ایام" psat Aey‏ الثالت کفت جالسا كت abh‏ خوج صوت 14 lan‏ لى با غزیر با وير فقلت له با رب ویمت مکاق على رجلی فقال ل انا ثرابیت (sich‏ لوك Ê‏ طور Ligh‏ وارسلنه z5‏ بی آسرادیل Pe u‏ طور liam‏ "وحیست موسی عندی غ اجبتل ازبعين بوما وقصصقه عليه (sic) lal‏ شتى واوحبت اليه سراير وازمانا واعلمته ما یکون ف اخر الومان وما كان ف اوایله وامرته بها يكلم به العامه وما يكتمه وانا معرفك تفسیر ما رايت Ira usb‏ صدرك ib‏ سترفع من بين الغاس وتکون مع عبدی ZA‏ يشبهك على ما اذك غا Lasst gi‏ مع جازت من OR =h e P‏ والغنا وقد 5 dafür ist Soi aa zu Ulak, darauf ar Beh T christlichen 7 umarbeiter der Golgotha, eingefügt , sogar mit dem Sion ADC. ` **) hier fehlt ein wort wi wie wu, ۹ *#) dieser fame ist gewiss anch هشيع‎ verdorben ,, Hosea könig Israels‘: aber nun versteht sich auch dass das سم يوسم رام‎ des A. noch ‚ärger aus منك اسرانیل‎ + verdorben.ist. Der in B. schon zuvor ‚genannte „könig der Sirjän“ (aus pes syrer verdorben) heißt in A. noch „Salmanassar (nach anderer lesart unrichtig Asmuanassar könig von Syrien oder (wie andere sagen) von Moßul (d.i. Nineve)“. meri. ist wohl zu lesen سکد و تیالو‎ „bis sie berühigten ihre bestrebungen“ mit wortspiel. t a BE DAS VIERTE EZRABUCH. 189 میت الدنبا اثنى عشر جزو [*ونصف جوو وقد جاز منها عشرة اجزا ونصف >5 gtt‏ بيتك وحکم قومك وانعم على المتضعيى واکرم العلما وابعد من حياة التلف ولا ES] iis‏ ف الوت واضرب عى .كير الناس واخخاع شممت (** العهو وأرفض الاطعه الغی تنحنسل فقيل رأيمت )153 (f.‏ = البلایا کشهرا وسمکون AST‏ منها وما دامت هدفه AN‏ فهی تهزل ویکشر بلاها Arasy‏ حى ویکقر الكذب والنسر الذى رابت جى قریبا فقلت یا رب ان" ۴ واعلم الاحيا الذیی © الهوم رعوتك geb‏ بولدرن بعد الیوم من الذی یفهمهم ما قد اعلمتنيه اذ کانت الدنها موضوعة فى الظلمه ولا حكيم یقدر على تفصيل ابر من الشر a)‏ هخه الساعه ابتدى بالکتاب فضیت وجمعت العامه كما قيل ل فقلت لهم انمع أمحى يا اسرادیل هذا اتللام سكن اباونا ارس مكو وخاصوا منها واعطوا ناموس" حیاه فلم کتفظوا به وانتم ایضا a‏ باق ابایکم فلذلك انقرع العلی lia‏ كلما كان اعطانا ونفاکم :ال هاعنا وازعج اخوتکم الى اقصی الشرق فان لله واوعیتم احکیه و فى قلویکم حبيتم وم تروا مکرو ها وخاصوا من الدين وعذاب مج أن العلى يبعت الغاس کافه بعد الموت لادینونه ویعلین العدل es‏ ودءرف اعبال الاس ویب أعيال الخطاء فلا تلنمسونی حنى #ضی فی أربعين las‏ فاخذزت مچ دهسه الرجال الذى وصف ل dell‏ ومضهمت الى z”‏ ما كما أمرنى العلی ووافانى فى غد صوت (sic)‏ .قال يا عزدر يا jys‏ فقلت ها انا فقال لى Fr‏ فاك واشرب ما آناولك ne‏ فای واعطا كاسا غلوة Ta‏ شبیها بالنار ais Kó‏ واقیلت اتدفق عدا ونطق فای باحکمه واستظهرت روخ SAD‏ کر ودام انفقاح فى ووب الرب للرجال الخمسه الذين مى احکمه وبدات بالاخبار واخذوا یکتبون ما اقول وکان کتابهم غریبا م يكنب مثلم احد قله لانم وهبد )154 (f.‏ لهم dali‏ وجلسنا هناك ارد بعبين بوما ما K‏ فى اللمل Lil,‏ اقصص علمهم بالذهار وم یکتبون ها dal‏ عامهم تمر كعاب p‏ الول al,‏ السبح والجد والعظمه والجبروت ال ذهر الدافرین امین Wiederherstellung des Buches. Nach allen solchen vielfachen hülfsmitteln welche wir heute gebrauchen können, wird hier nun eine vollständige wiederherstellung des buches versucht: wobei eine wichtige rücksicht auch auf die wiederherstellung *) diese ganze wichtige stelle von den 12 welttheilen ist in A. ولق ی‎ hat sich aber hier ganz richtig erhalten, nur dass dies erste s,> „iais offenbar eine unrichtige wiederholung des folgenden ist. **) dafür ist am rande richtig العشو‎ ***) hier fehlt einiges. Hist.- Phil. Classe. XI. Bb 190 H. EWALD, seiner kunst zu nehmen ist. Wie diese kunst vom großen bis ins kleinste auf der anwendung der Siebenzahl bestehe, habe ich schon 1859 öffentlich bemerkt; und da diese kunst die rede nach der Siebenzahl zu bauen hier den alten Vers ersezt, so ist nicht wunder, daß sie von oben an sich dreifach abstuft, indem jeder der 7 haupttheile in 7 kleinere zerfällt und innerhalb jedes von diesen der saz wenigstens an den haupt- stellen wo die rede sich höher hebt siebenzeilig wird: wie die Apoka- lypse eine ganz ähnliche kunst zeigt. Ich mache dies alles hier in der kürze anschaulich, und füge der enge des raumes wegen nur wenige be- merkungen hinzu um anderswo ausführlicher über vieles zu reden. 1. 3, 1 Im dreißigsten jahre der zerstörung unserer Stadt, während ich Ezra zubenannt 1 mein gesicht‘ war often und meine gedanken wogten wir im herzen, da ich die zer- 3 störung Sion’s und das wohlleben der einwohner Babel’s sah): da ward mein geist sehr erschüttert, und ich begann mit dem Höchsten bewegte worte zu reden und 4 sprach also: „O Herr Gott! sagtest du nicht anfangs, da du alles schufest und es 5 ward, der erde und befahlest ihr dies durch dein wort allein — und sie brachte 6 den Adam als: todten leib hervor (doch auch er war deiner hände werk); und du bliesest in ihn lebensgeist und er ward lebend vor dir; und brachtest ihn in das 7 Paradis welches deine rechte geschaffen ehe die erde ward, und gabst ihm ein gebot und er übertrat es. So schufest du denn für ihn und für sein geschlecht den tod: und es entstanden aus ihm völker und stämme und geschlechter und zungen ohne 8 zahl, und es wandelte jedes volk in seiner willkür und frevelten vor dir und ver- و‎ läugneten dich, und du hindertest sie nicht. — Aber zu seiner zeit brachtest du die Sintflut über die erde und die in der welt wohnenden und vernichtetest sie; 10 und ähnlich war ihr gericht: wie du über Adam den tod, so brachtest du die Sint- flut über sie; und nur einen ließest du übrig genannt Noah mit seinem hause, und 11 von ihm sind alle Gerechte. Doch dann als die auf der erde wohnenden sich zu mehren anfingen und immer mehr söhne und völker und stämme aus ihnen entstan- 12 den, begannen sie noch mehr zu freveln als die welche vor ihnen: aber da sie vor 13 dir frevelten, wähltest du dir einen aus ihnen genannt Abraham, und liebtest ihn 14 und zeigtest ihm allein das ende der zeit, da ihr allein waret nachts ), und schlos- 15 sest ihm einen ewigen bund dass du nicht verlassen wollest seinen samen. Und 1) nach Gen. 15, 5 f. 2 DAS VIERTE EZRABUCH. 191 du gabst ihm Isaak, und schenktest Isaak’en Jakob und Esau, liebtest Jakob und 16 hassestest Esau, ünd Jakob wurde zu einer menge von völkern. Döch dann als dù 17 seinen samen aus Aegypten führtest und zur Sinaiwüste kommen ließest, neigtest du 18 ‚den himmel und durchbebtest die erde, erschüttertest das land und durchzittertest die unterwelt und erschrecktest die zeiten, und vorüberzog deine Herrlichkeit: an den 19 vier'thoren des Feuers des Erdbebens des Windes und des Hagels '), um dem $a- men Jäkob’s gesez und den söhnen Israel’s gebot zu geben. Doch nahmst du ihnen 20 nicht das böse herz daß sie dein gesez thäten und frucht hätten, weil böses herz 21 der erste Adam anžog und fehlte und überwunden wurde, und ticht er allein son- dern alle welche äus ibm geboren wurden. — So blieb jene krankheit, ud das 22 Gesez ständ im herzen des volkes mit der bösen wurzel zusammen; ünd das Gute verschwand und das Böse blieb übrig. Und hinschwanden die tage und vorüber- 23 gingen die zeiten: da stelltest du deinen diener genannt David auf und befahlest ihm eine stadt für deinen hamen zu bauen und in ihr weihrauch und gaben zu 24 opfern. So gingen viele jahre hin und es sündigten die in der stadt wohnenden, 25 nichts gutes thuend wie Adam und alle seine nachkommenschaft gethan hatte, weil 26 das böde herz auch in ihnen blieb: und du übergabst deine stadt in deiner feinde 7 hände. — — Thun denn die in Babel wohnenden das Gute, daß sie deswegen die 28 stadt Sion beherrschen? Seit ich hieher kam, sah ich unzählige bosheiten, und 29 viele Frevler schauete mein auge diese 30 jahre lang: 0 wunderte وب‎ ns sehend 30 mein herz, wie du die Bösethuer verschontest und dein volk ver und deine feinde sihieltest, und Asch niemandem kundthatest wie dieser weg ein ende habe. Handelt dein’ Babel besser alsIsräel? Oder kennt dich ein Anderes volk besser Als رو‎ Israel? oder’ welcher andere stamm glaubte deinem bunde wie Jakob, dem kein lohn 32 erschien und dessen mühe keine frucht trug. Wohl 'durehzog ich alle völker und 33 sah sie in wohlstand während sie deiner gebote nicht gedenken: so wäge doch mit 34 der wage unsere "missethaten und die der in der welt wohnenden, zu erkennen ob die einen die ändern auchnur ums geringste überwiegen! Oder wann sündigten vor 35 dir nicht die die welt bewohnenden? oder welches volk hielt deine gebote so? Da erwiderte mir der Engel welcher zu Mir gesandt wurde namens Uriel Sa- 4, 1.2 gend „So sehr entsezt 'sich dein herz und erstaunt dein sinn über diese welt, daß du die wege des Höchsten zu erfahren wünschest 2“ Ich sagte „ja ò Herr, verkünde 3 mir sölches!“ und er erwiderte mir sagend „drei wege bin ich gesandt dir 2 und drei gleichnisse dir vorzulegen: und wehn du mir eins ton diesen erklärst, Er 4 1) d. i. sie durchzog alle die vier unteren himmel nach ander, von oben bis unten, als würden ۳۹ vier unteren hier von den drei re durch m an prsa 'haftenden mächte zur beherrschung der erde unter- schieden, Ase. Jes. 7,9 f. Bb2 192 H. EWALD, will ich dir den weg zeigen welchen du zu wissen wünschest ‚und dich lehren woher 5 das böse herz sei“. Ich sagte „rede o Herr!“ und. er sagte mir „wohlan so wäge mir das gewicht des feuers, und miß mir das maß des windes, und rufe mir den 6 tag zurück der vergangen!“ Da erwiderte ich ihm und sagte „welcher Sterbliche 7 wird. das können daß du mich darum frägst?“ und er sagte mir „würde ich dich fragen só: wieviele kammern sind im herzen des meeres, oder wieviele quellen auf der fläche des abgrundes oder wieviele wasserbehälter über dem himmelsgewölbe, ` oder was ist der weg zur hölle oder was der weg zum Paradiese, so würdest du s mir wohl sagen: in den abgrund stieg ich nie hinab und stieg in die hölle nie hinab و‎ und in den himmel nie hinauf. Nun aber fragte ich dich nur über feuer und wind und gestrigen eben verschwindenden tag, dinge ohne welche du nicht leben. kannst: und: siehe du kannst es nicht verstehen, und hast mir darüber nicht geantwortet?‘ 10 Und sagte mir „wenn du und deinesgleichen was um dich ist nicht verstehen kannst: so laß das und sage mir wie deine jugend sich beuge und altere! Wenn du aber 11 dein eigenthümliches wesen nicht verstehen kannst, wie wird das Geschaffene oder .. das gefäß das gesez des weges des Höchsten erkennen können? denn der Höchsten ` weg bewegt sich im Unendlichen: wie kann denn der Vergängliche den weg dessen verstehen der unvergänglich ist? 12° Als ich das hörte, fiel ich auf mein gesicht zur erde und sagte ihm ی یج‎ 3 wäre es uns gar nicht geboren zu seyn als geboren in sünden zu leben und zu lei- 13 den ohne zu wissen wozu wir leiden“. Und er erwiderte mir und sagte „Hingingen 14 einst der wald und die bäume des feldes beriethen sich und sagten: kommt lasset uns das tiefe meer bekriegen, daß es vor unserm angesichte weiche und wir uns 15 مت‎ waldgebiete verschaffen! Ebenso beriethen sich des meeres wellen und sagten: At lasset uns des feldes wald bekriegen, daß wir uns dort ein anderes gebiet verschaffen! Aber des waldes gedanken vereitelten sich: denn feuer brach aus und e sie; und ebenso des meeres gedanken: denn der sand widerstand und hin- Wärest du nun richter darüber, wen würdest du freisprechen und wen 19 ae Da erwiderte ich ihm und sagte „Beider gedanken waren eitel, weil dem walde das land gegeben ist und dem meere ein ort seine fluten zu tragen“. : 20 Da erwiderte er mir und sagte „wohl urtheilest du darüber, aber warum urtheilst du رو‎ nicht für dich selbst? Denn wie die erde dem walde und das meer den fluten ge- geben ist, so können die auf der erde wohnenden nur was auf der erde ist verste- : dem; ‚und wer über dem himmel ist das was über dem himmel‘. LTE 11. 8,2; dies glied wien wire‏ راو وسو د یت زوم و enge men. Sonst, vergl. Deut. 30, 11—44. Ròm. 10, 6—8.‏ o 4; 9: eben verschwindend ganz wie Ps. 90, 4. BG as 9,8; ی کو‎ E 23. DAS VIERTE EZRABUCH. 193 : Da erwiderte ich und sagte ‚ich bitte dich herr: mich zu verständigen: ist mir 22 doch sinn gegeben um zu verstehen; und ich wollte dich nicht wegen‘ der himmli- 23 schen dinge fragen sondern wegen dessen was täglich uns widerfährt.. - Warum: ist Israel den Völkern zur: beute, und das volk welches er liebt einem gottlosen volke gegeben, und unsrer Väter gesez verworfen und die heiligen Schriften verschwunden, und ‚wir verschwinden aus der welt wie heuschrecken und unser leben wie rauch, 24 und verdienen keine barmherzigkeit zu finden? Aber was wird er mit seinem na- 25 men machen der über uns ausgerufen ist? ‚darüber fragte ich dich“. Da erwiderte 26 er mir und sagte „So du bleibest wirst du. es sehen, und so du lebest es ja zu seiner zeit erfahren: denn eilig genug geht die welt vorüber und. vermag nicht zu tragen was für die zukunft den Gerechten verheißen ist, weil voll von noth: diese 27 welt ist und voll von siechthum. Was du aber erfragst will ich sagen: gesäet ist 8 zwar das übel wonach du fragst, aber nochnicht gekommen seine ernte; wenn also 29 nochnicht abgeerntet ward was gesäet ist, noch der ort entfernt wo das Böse gesäet ist, wird der ort nicht kommen wo das gute gesãet, wird. Denn das samenkorn des 30 Bösen ist in Adam’s herzen von anfang an gesäet, und hat die frucht der sünde er- zeugt bisjezt, und wird sie erzeugen bis ihre ernte kommt: bedenke aber bei dir, 31 wenn«das samenkorn des Bösen soviel frucht der sünde erzeugte, wie wird das sa- 32 menkorn des Guten wenn es gesäet seyn wird eine desto reichere frucht erzeugen = ‚unzählbaren ähren!“ Da erwiderte ich ihm und. نت تن ماود‎ ar otis böse sind unsre jahre“. Und er erwiderte mir und sagte „Du 34 . willst doch den Höchsten nicht übereilen? ‘Doch du zwar eilst bei deiner zu großen hast für dich selbst, der Höchste aber für Viele. Fragten denn darüber nicht die 35 seelen der Gerechten in ihren behältern sagend: wie lange noch werden wir hier seyn, und wann wird die ernte unsres lohnes kommen? und es antwortete ihnen 36 der Engel Jeremiel und sagte: wenn die zahl der euch gleichenden voll seyn wird! Denn wägend wog er die welt, und messend maß er die meere; und zählend zählte 37 er die zeiten, und wird schweigen und nicht:erwachen bis: das maß. sich ‚erfüllt .das 4, 24 heuschrecken und rauch nach Nah. 3, 17. Ps. 102, 4. 4, 25: mag auch alles übrige so seyn, aber was will Er (der hier und ۰ 23 kaum näher zu. bezeichnen gewagt wird) wenigstens mit Seinem. über uns ausgerufenen namen machen der nach den uralten verheißungen Num. 6, 27. Deut. 28, 10. 1 Kön. 8, 43 u. s. w. e, وجو‎ soll ‚und doch allein an uns unzertrennlich geknüpft ist? So schon B. Jes. 63, 19: Die worte 4, 35-87 schalten deutlich ein bruchstück aus einer uns jezt erlarenen امه‎ ein, in. weicher ein Engel Jeremiel ähnlich wie. hier Uriel eingeführt war; ‚auch v. 37 ist wohl noch aus dieser früheren schrift, und hat den sinn: wie Gott nach B, Jes. 40, 12 erde und meer genau bestimmt habe daß sie ebenso seien wie sie sind, so habe er auch die zeiten sämmtlich genau bestimmt, so daß ihr ende vor diesem ihnen bestimmten maße nicht kommen kann. Schweigen und nicht erwachen nach Ps. 83,1 u.a, =; i 194 H. EWALD, 38 ihnen zugetheilt ist“. — Da erwiderte ich ihm und sagte مر‎ herr mein herr, siehe 39 doch wir alle sind voll sünde! daß nur nicht unsertwegen die ernte der Gerechten 40 verhindert werde, wegen der sünden ‘der in der welt wohnenden!“ Und er erwi- derte mir und sagte „gehe frage die schwangere, ob wenn sie ihre neun monate er- 41 füllt hat ihr busen noch zurückhalten könne was in ihr geschaffen ist“ Ich sagte 42 „sie kann es nicht, herr!“ So sagte er mir „Unterwelt ist mit den behältern der seelen der Gerechten dem busen gleich: und wie der busen eilt der schmerzen der 43 geburt sich zu entledigen, so eilt die erde aus ihrem busen zurückzugeben alle die von schöpfung der welt an in ihr sind; und an jenem tage wird dir erklärt werden was du zu wissen wünschest. 44 Da erwiderte ich ihm und sagte ‚Finde ich gnade vor deinen augen und wür- 6 45 digst du mich daß es möglich sei, so erkläre mir dies ob mehr als die vergangenen tage jene sind die in die welt kommen müssen, oder ob was vergangen mehr sei? 46 Denn was vergangen weiß ich, was aber künftig ist weiß ich nicht“. Und er sagte 47 mir „stelle dich rechts auf die eine seite, und ich will dir die erklärung eines gleich- 48 nisses zeigen!“ Und ich stellte mich und sah: und siehe ein feuriger ofen ging vor mir vorüber, und dann als seine lohe vorüber gegangen, sahe ich und es blieb rauch 49 über; nachher ging vor mir eine wasservolle wolke vorüber, und goß einen drängend starken regen herab, und als der drängende regen vorüber, blieb tröpfelndes über; 50 und er sagte mir „denke dir denn: wie plazregen mehr ist als tröpfelnder und feuer mehr als rauch, ist was vergangen an maße grösser; und übrig blieb tröpfelndes und rauch‘. 51 Da flehete ich und sprach ‚‚werde ich denn leben bis zu jenen tagen? und was 7 52 wird in jenen tagen seyn?“ Und er erwiderte mir und sagte „über die zeichen dessen wonach du frägst, kann ich dir einiges sagen; über dein leben aber bin ich 5,1 saa beauftragt” دید‎ zu reden, noch weiß ich davon. Die zeichen aber sind: siehe tage k mmen wo diè bewohner der erde von großem schrecken ergriffen ` werden, und das gebiet der währheit verdunkelt und der acker des glaubens un- 2 fruchtbar werden. | Und das unrecht wird größer seyn als was du je sahest und was 3 du je hörtest, die wege schwer unwanderbar und führerlos werden ob der unruhen Die bilder 4, 47—49 gehen von Gen. 15, 17 ans. 5, 1—12 werden die vielerlei zeichen doch nieht ganz ohne reihe und glied vorgeführt, sondern man kann 7 glieder e indem die rede immer vom rein Menschlichen neu anhebt und dann leicht zu den sich einmi- scheuden zeichen ` aneli anderer art übergeht; beim dritten gliede v. 4 werden nur 3 gänz besondere zeichen in der welt zusammengestellt. Die bilder sind aus dem AT., einige auch wohl schon aus Matth. c. 25 und der Apo- kalrpse, einige sind finr neu. Daß der stein schreie, könnte aus Hab. 2, 11 seyn: aber das davor stehende vom biutenden holze ist dem AT. fremd; dagegen findet sich das sich biegende und wiederaufstehende und das bintende er «12, allein bier ‘stehen die worte So verdclieden, Bu مسا‎ unserm buche entlehnt seyn können. ' DAS VIERTE EZRABUCH. 195 Wenn dich aber der Höchste bis dahin leben lässet, wirst du nachher diese drei 4 zeichen sehen: die sonne wird plözlich in der nacht und der mond am tage aufge- hen, aus dem holze wird blut tröpfeln, und der stein wird laut reden. | Aber die 5 völker werden erschüttert und die sterne zerrissen, und leute werden herrschen 6 welche die bewohner der erde nie zu herrschen wünschen: und die vögel werden aus 7 ihren heimathen auswandern und das Sodomische meer wird lebende fische auswerfen, und ein laut nachts erschallen den niemand kennt alle aber hören. | Und auflösung 8 wird an vielen orten seyn, und dichtes feuer losgelassen, die wilden thiere auswan- dern, unreine weiber ungeheuer gebären, und süße wasser bitter werden. | Und 9 freunde werden freunde bekämpfen, die wissenschaft sich verbergen und die weisheit in ihre winkel sich zurückziehen von: vielen gesucht und nirgends gefunden, und das 10 unrecht sich mehren und die maßlosigkeit auf der erde, und eine gegend wird die 11 andre fragen „durchwanderte dich ein Gerechter der recht thut?“ und die wird sa- gen „nein!“. | Und in jenen tagen werden die menschen zu sterben hoffen und es 12 nicht erreichen, heirathen und sich nicht freuen, schwer arbeiten und unglücklich ihre wege seyn. | Diese zeichen bin ich beauftragt dir zu melden: betest du aber 13 wieder und flehest wie du jezt thatest und fastest 7 tage, wirst du noch größeres hören“. Da erwachte ich und es schauderte mein leib sehr und meine seele litt bis zum 14‏ ب vergehen: doch hielt mich der Engel welcher zu mir gekommen war und mit mir 5‏ redete, stellte mich auf meine füße-und stärkte mich. Es geschah aber in der an- 16‏ dern nacht da kam zu mir Palthiel der Obere des volkes und sagte mir „wo warest‏ du? und warum ist dein gesicht traurig? weißt du nicht daß Israel dir anvertrauet 17‏ wurde im lande ihrer versezung? Auf also und iß brod, daß du uns nicht verlassest 18‏ wie ein hirt seine heerde in den händen böser wölfe! Da sagte ich ihm „geh von 19‏ mir und nähere dich mir nicht bis auf 7 tage: dann komm und ich werde mit dir 20‏ reden!“ So ging er von mir und ich fastete 7 tage flehend und weinend, wie mir‏ der Engel Uriel befohlen.‏ 2. Und es geschah nach 7 tagen, da bedrängten mich wieder sehr meines herzens 21 gedanken und meine seele bewegte der geist der einsicht, daß ich wieder vor dem 22 Höchsten zu reden begann und sagte „O. Herr mein herr! aus allem gewalde der 23 erde und ihren bäumen wähltest du, dir &inen weinberg |, und aus allem gefilde der 24 erde wähltest du dir ine tenne|, und aus allen blumen des erdkreises wähltest du dir öine lilie |, und aus allen tiefen der erde wähltest du dir éinen bach, und aus 5 allen wohlgebauten städten heiligtest du dir Sion|, und aus allen geschaffenen Ben 26 nanntest du dir &ine taube ا‎ und aus allen thierheerden ersahest du dir éin schaf |, 196 \OUSHINEWALD, 27 und aus allen den mancherlei völkern erwarbest du dir éin volk, und das vor allen 98 bewährteste Gesez gabst du dem vor allen von dir geliebten volke|. Und nun, © Herr, warum übergabst du dies &ine volk vielen, und verwarfst diese eine wurzel ‘mehr als die andern, und zerstreutest diesen deinen &inen daß er der menge ein 29 raub wurde, daß ihn zermalmten die deinen verheißungen widersprachen und nie 30 deinen bünden glaubten? da es, haßtest du dein volk, durch deine eignen hände gezüchtigt werden müßte“. 31 Und es geschah während ich so redete wurde der Tigéi zu mir gesandt der in 2 32 der vergangenen nacht zu mir gesandt war, und sagte „höre mich so will ich dich 33 lehren, uod merke auf mich so will ich aufsneue vor dir reden!“ So sagte ich „rede, o Herr!“ und er sagte mir ,‚Wunderst du dich sehr über dies Israel? liebst 34 du es etwa mehr als sein schöpfer?“ So sagte ich „nein, mein herr! aber über '' was mir sorge machte redete ich: denn meine nieren stechen mich jede stunde, da ich des Höchsten weg zu finden und die spur seines gerichtes zu erkennen suche“. 35 Da sagte er mir „du kannst es nicht!“ und ich sagte „warum, o herr? warum und wozu ward: ich geboren? oder warum wurde meiner mutter schoß mir nicht zum grabe; daß ich Jakob’s leiden nicht sähe noch die qual des geschlechtes Israels?“ 26 Da sagte er mir „Geh, zähle mir die tage so nochnicht kamen |, und sammle mir 37 die zerstreuten körner |, und laß mir die trocknen blumen wieder grünen |, und öffne mir die verschlossenen behälter | und führe mir die in ihnen eingeschlossenen seelen vor|, und zeige mir das bild der stimme | und laß mich das gesicht derer sehen die 38 du nie sahest|: so will auch ich dir zeigen was zu sehen du sosehr leidest‘“. Da sagte ich: „o herr mein: herr, wer wohl kann dieses wissen außer dem der seine 39 wohnung bei menschen nicht hat: ich aber der unwürdige unwissende — wie kann 40 ich von den dingen reden warum du mich fragst?“ und er sagte mir „wie du nicht ‘eins der dinge finden kannst wovon ich dir sagte, so wirst du auch mein gericht nicht finden können noch das ende meiner liebe welches ich für mein volk ۰ 41 Da sagte ich ihm „O herr mein herr! siehe du wartest für die welche am ende 3 leben: aber was sollen die thun welche vor uns waren? oder wir? oder die welche 42 nach uns kommen?“ und er sagte „Einem ringe vergleiche ich mein gericht: wie dem zulezt kommenden keine verzögerung, so steht dem früheren keine beeilung zu“. 43 So sagte ich „konntest du nicht die früheren die gegenwärtigen und die künftigen 44 zu einem haufen machen, um bälder dein gericht zu zeigen?“ und er erwiderte mir ‚und sagte „kein geschöpf kann mehr eilen als sein schöpfer, noch die welt die in 45 ihr zu schaffenden auf einmal tragen“. So sagte ich „Wenn du zu deinem werke + 0 Die Word 8) 48 Sind in alle Äübersezungen’ Vorzüklich” dädärch sehr dunkel ja völlig unversländlich gewor- . den, daß der Griechische übersezer für- III deinem werke d.i. der eben zu schaffenden: schöpfung las DAS VIERTE EZRABUCH. 197 sprachest „leben. sollst dut“; du: so die von dir: erschafleneischöpfung auf, einmal - belebtest, und daß du: sie belebtest die: welt ertrug ohne 'erdrückt zu werden: könnte , sie nieht! auch jezt alles auf sie kommende zugleich tragen?“ und.er sagte,mir ‚Geh 46 frage den schoß des weibes und sage ihr: wenn. du zehne gebierst, warum ‚gebierst du, sie zeitweise? bitte isie also daß- sie. die zehne ‚auf einmahl gebärel‘ Da sagte 47 ich „sie wird 'das nicht können, sondern nur. zeitweise‘ ; under sagte mir موب‎ habe 48 ich‘ auch’ dem schoße der erde die. welche, auf! ihr ‚ausgesäet sind- zeitweise zu gebä- ren gegeben; und wie der -schoß der jungfrau verschieden. ist von dém- der, Aie aa ل سس اما‎ ie ge TE fen zeitlich bestimmt‘... aih rari Werbe. „oa Da fragte ich ihn und, دي سب‎ rn ne zum N mich vor dir reden: ist. jene, unsre mutter |;woyon.du',mirsagtest noch. jugendlich? ب‎ oder nähert sie sich ‘schon. dem -greisenalter?“._ Und, er 'erwiderte mir, und sagte ıı „frage die welche geboren hat, daß. ‚sie .es dir- -sagel und sage:, warum sind -die 51 welche du jezt gebarest' denen nicht gleich- welche früher sind ‚ sondern geringer -an 52 kraft?“ und sie wird. dir sagen „andere sind’s die in der jugendkraft' geboren wur- 53 den, und andere -die ‚zur- zeit‘ des alters vom schwachen schoße geboren. werden“, So. betrachte denn. auch. dui wie/ihr unkräftiger geboren . seiet als die. früheren; und 54 die nach euch-werden schwächer: seyn- ale ihr, عله‎ ob die; Me alterten nag 55 der jugendkraft verlustig gingen‘. -~ hear عو اون نو و حون او مه‎ Da sagte ich „ich bitte o Herr; finde ich: u دی‎ nie ۱ ee | سر‎ Seh wen du heimsuchest deine welt?“ und er.sagte mir.. „Ehe.erde 6; 1 und ‚land geschaffen und ehe ‚die ausgänge- der welt ی ی وه سیخ‎ da ande wi 2 bel wehéten und ehe der‘donner stimmen. erschollen | chin ۱ glanz- 3: lichter funkelten und ehe der blumen schönlseit, Ein u Paradis و‎ fest wurden’ und: ehe des erdbebens gewalt sich feststellte, | j; ehe An Baal), unzählige < schaaren sich sammelten und die höhen der luft sich erhoben |, ehe der himmel maße 4 genannt und ehe die heerde in Sion glüheten |, ehe der künftigen Jahre zahl erforscht 5 und ehe der jezigen sünder, listen verzeichnet und ۰ schäze der Treuen. versiegelt wurden | — da dachte ich und es ward alles durch mich ‚allein und. nicht. durch ei- 6 ` مع او‎ PE عند‎ Der Arabische seyn müsse: allein weder. kann der kurz so heißen, noch würde er in diesen | sind die worte 5, 49 jezt so lange unverständlich als man sie nicht aus dem سب‎ 7 n n zu am ie hild : Sem blumen am- besten . يومد‎ ei ‚siernen. Paradis ‚und erstes erdbeben- ¥ n ch. maße und des (himmlischen) Sion’s, altäre ‚nach, der, dentung von Her Se 40 E, sowie, ‚das Da echte ich Bad ah ge اه یز میرم‎ gf ان‎ te ziel de ist Phil. Ge. x. n re وی مره‎ 198 H. EWALD, 7 nen andern; und auch das ende ist durch mich und keinen andern! Da erwiderte ich und sagte ,,was wird die scheide der zeiten seyn oder wann das ende der ersten 8 und der anfang der zweiten?“ und er sagte „von Abraham bis zu Abraham’s ge- schlechte und stamme: weil von ihm Isaak und von diesem Jakob und Esau geboren 9 wurden während Jakob von anfang an Esauw’s ferse: hielt: so ist dieses zeitalters ende 10 Esau und des künftigen anfang Jakob nämlich der zweite, weil der glieder des men- schen leztes die ferse ihr höchstes aber die hand ist: so siehe hier die ferse und u. hand vereinigt! Doch frage mich nicht weiter, Ezra!“ ١ Da erwiderte ich und sagte ‚O herr mein herr! finde ich guade - vor deinen 6 augen, so bitte ich du wollest deinem diener das ende deiner zeichen zeigen deren 13 einen theil du mir in verwichener nacht zeigtest!“‘ und er erwiderte mir und sagte 14 „Stell dich auf deine füße und ich will dir eine stimme vollesten schalles geben, und 15 wenn der ort wo du stehst noch sosehr erschüttert wird, sollst du wenn ich dich 16 anrede nicht erschüttert werden, weil das wort vom Ende handelt und die gründe = der erde wohl merken daß es von ihm handle, sodaß sie zittern und beben weil ihr 17 ende nahe. Und es'geschah als ich das hörte, stellte ich mich auf die füße und ‚hörte: und siehe eine stimme wurde laut und ihr laut wie dér vieler wasser, und : „Siehe ta ge میدب‎ wo ich nahen werde die bewohner der erde heimzusuchen; 19 und wenn ich das unrecht der unrechtthäter untersuchen muß, und wenn Sion’s er- 20 niedrigung vollendet und wenn das zeitalter welches vorübergehen muß versiegelt wird, so sind das die zeichen von dem was ich thue: Die bücher werden vor des 21 himmels angesichte geöffnet werden, und alle werden es sehen. Und erstjährige 0 : werden deutlich reden, und Schwangere drei- und viermonatliche kinder ge- 22 baren die leben und aufgenommen werden. Und plözlich wird wüste erde besäet 23 Een und volle + 1 أن دن عد‎ leer; "4 die Posaune wird laut erklingen, welche ` die schei der zeiten vie jezt vor 2 5 wanderung bis zum hervortreten des zweiten Jakob; und wie die ferse das lezte die hand das vorderste glied ist, so stößt jezt’das Römische als das lezte weltreich schon dicht- an die band des bald zu gebärenden zweiten Ikob. Nocy bestinmnteres hierüber wird hier absichtlich zurückgewiesen e. 11 f. folgen. findet sich nun die zweite und schönere hälfte zu jener ersten der zeichen 5, 1—12: und wi ee nie en 21 von den Atat. nicht verworfen.‏ لسن DAS VIERTE EZRABUCH. 199 ieinde kämpfen und die erde erzittern mit ihren bewohnern, und der quellen adern werden: starren nicht fließend drei stunden. Und dann wer aus allem dir geweis- 25 sagten übriggeblieben ; der wird gerettet werden und mein heil und dieser zeit ende sehen, und sehen meine Aufgenommenen die von ihrer geburt an den tod nicht ge- 26 schmeckt. Und das herz der erdenbewohner wird sich ändern und ein neues wer- den, weil das Böse vertilgt und der Trug ausgelöscht wird. Und blühen wird glau- 27 ben und verderbniß besiegt, und die wahrheit erglänzen die so lange fruchtlose. 28 Und als: er zu mir redete, war’ erzittert immer stärker der ort wo ich stand: 9‏ و da sagte er mir „ich kam zu dir dich zu belehren‘ wie in der verwichenen nacht:‏ wenn dù wieder flehest und fastest 7 tage, will ich dir wieder noch höheres melden. 30‏ Denn deine bitte ist beim Höchsten erhört, und er sah längst deine geradheit und 31.32‏ aufrichtigkeit die du von jugend an hattest. - Deshalb sandte er mich dir dies alles 33‏ zu zeigen und dir zu sagen „vertraue und fürchte nicht! und: denke weder eitles 34 über die vergangenen zeiten, noch beeile zu sehr die frist der jüngsten tage!‘ 1 Und es geschah alsdann da ich wiederum weinte und fastete 7 tage, um die 3 35 wochen zu erfüllen ‘wovon er mir gesagt: da wurde mein herz in der achten nacht 36 aufsneue unruhig, und ich begann wieder vor dem Höchsten zu reden weil mein 37 geist zu glühend und meine seele zu erregt: war, und sagte „O herr mein herr! 8 sprachest du doch seit der schöpfung anfange am ersten tage also ‚es werde himmel und erde!“ während dein Wort sein werk wirkte und dein Geist das wasser um- 39 ° schattete und finsterniß war und schweigen, weil noch keines menschen stimme dawar: da sagtest du daß aus deinen behältern licht käme, damit dein werk licht würde. 40 Und am andern tage schufest du den geist der himmelsveste und befahlest ihm die 41 wasser zu scheiden, daß eine hälfte hinaufginge die andre unten bliebe. Und am 42 dritten tage befahlest du dem wasser sich im 'siebenten theile zu sammeln, die sechs andern theile aber sollten abtrocknen damit daraus auch vor dir dienendes Gesundes und Gereiftes hervorginge: und dein Wort hervorkommend wirkte daran sogleich, und es 43 keimten früchte unzählbaren reichthumes und mannichfaltigsten lieblichen geschmackes 44 6 Bioman ریخ یت‎ und bäume schönen لطم نإ‎ und ner aller ne ی‎ rc hebt v. 38. 43; 2) auf die biutlosen opfer als die besten anspielt, wie die worte v. 42 f. zu verstehen sind; und 3) nach کس سم وی‎ des B. Henökh c. 60 unter den wasserthieren als als besonders von Gott allein geschaffene wesen die beiden Ungeheuer hervorhebt v. 49—52. Beide sollen aber dennuch örtlich von einander geschieden "seyn: der eine muß unter alles feste weichen, aber besonders unter die füße der 4 Berge. Ist diese lesart nach den Aethiopischen handschriften richtig, so muss man an die 4 aus dem B. der Jubiläen bekannten h. Berge den- ken, was ziemlich mit Hen. 60, 8 übereinstimmt. Cc2 200 H. EWALD, 45 art. Das geschah am dritten tage: am vierten aber befahlest du es solle werden 46.47 der glanz der sonne und der schein des mondes und die reihe der sterne, und be- fahlest ihnen dem künftigen menschen zu dienen. : Am fünften tage befahlest du dem siebenten theile wo das wasser versammelt war lebendige vögel und fische hervorzu- 48 bringen: und’ es ward so: das stumme und leblose wasser brachte thiere 'hervor, 49 damit daraus die geschlechter deine wunder verkündeten; aber zwei übrige wesen bewahrtest du und nanntest das eine Behemoth und das andre Leviathan 'und'schie- 50 dest sie von einander, weil der siebente theil wo das wasser versammelt sie nicht ? 51 fassen konnte, und gabst dem Behemoth ‘die eine am dritten tage. getrocknete hälfte `` dort zu wohnen wo die vier berge, dem Leviathan aber gabst du das fünfte siebentel, 52 und bewahrtest sie zur speise zu dienen wem du willst und wann du willst. Am 53 sechsten tage aber befahlest du der erde vor dir zahme und wilde thiere und ge- 54 würm zu schaffen; und über alle diese seztest du den Adam zum 'haupte, über‘alle deine geschöpfe die du früher schufest: und aus ihm sind wir alle erzeugt; auch wir 55 dein geliebtes volk. Dies alles aber habe ich vor dir o herr geredet weil du sagtest 56 „euretwegen schuf ich die welt!“: die übrigen von Adam gebornen völker aber, © Sagtest du, seien wie nichts und dem schaüme ähnlich, und einem tropfen am eimer ب‎ 57 verglichest du ihre fülle.. Nun aber, o herr, siehe jene völker welche für nichts zu 58 halten, herrschen über uns und zertreten uns mit ihren füßen: wir aber. dein volk : welches du deinen Erstgebornen deinen Einzigen deinen Geliebten nanntest, ; sind in 59 ihre hand gegeben! Schufest du aber unsretwegen die, welt, warum erben wir denn als unser erbe deine: welt nicht?“ Wie lange o Herr ۰۰ ..!1*“ 1, 1 ۰. - Und es geschah als ich diese worte zu reden aufhörte; نی‎ as mir 2 2 gesandt welcher in den früheren nächten zu mir gekommen, und- sagte mir „Steh auf Ezra; und höre die worte welche ich dir zu sagen kam!“ und ich sagte „rede, ۵ mein herr!“ Da sagte er mir ‚Das: meer liegt an einem geräumigen orte um tief 4 und unermeßbar zu ‚seyn; وم‎ hat aber einen engen eingangsort daß es wie ein fluß 5 ist: wenn hun einer in es eindringen es sehen und beherrschen will, wie kann er ۵ so er nicht die enge durchfährt in seine weite kommen? Ferner ein anderes: eine stadt ist gebauet und liegt in einer an gärten und grünen gefilden fruchtbaren ebene, 7 und ihre gassen sind aller güter voll; ihr eingang aber ist enge und an einer klippe, 8 daß rechts feuer und links tiefes wasser ist und daß nur éin pfad da ist zwischen و‎ dem feuer und wasser und der nur @ines menschen spur: fasset:' wird ‚nun: die stadt einem menschen zum erbe gegeben, wie wird er so er nie in die vorliegende gefahr 10 eingeht sein erbe gewinnen?“ Ich sagte „ja herr!“ und er sagte mir mir „So ist’s t'auch aiie Bardet “på sinem antheile! denn مومس‎ sehr مله عي‎ aber 7, 56 nach Jes. 40, 15—17. rat” Er hr Wilson DAS VIERTE EZRABUCH. 201 Adam meine 'gebote übertrat, ‚entstand nach Gottes richt der schöpfung: die wege dieser welt wurden enge und ie #5 haft‘ und. böse, voll gefahren und reich an großer noth; die wege jener welt aber 13 geräumig schön und sorglos, voll unsterblicher früchte. Wollt also ihr die ihr in die 14 welt eingetreten lebt nicht durch dies Enge und Vergängliche hindurch, wie werdet ihr 'das’euch aufgesparte empfangen können? Und du nun — was ängstigst du dich 15 da du vergänglich, und was beunruhigst du: dich da du’ sterblich bist? und warum 16 hast du in dein herz nicht was künftig’sondern was gegenwärtig ist aufgenommen?“ 3 Da erwiderte ich ihm und sagte 0۱ herr mein herr! du hast in deinem Geseze 17 bestimmt daß die Gerechten diese welt erben die Un sollen. ‘Die Gerechten ‘nun sollen’ das Enge erdulden; كم‎ 7 das: Weite? idie 18 aber böse gethan, haben ı das’ Enge nicht erduldet ‚und sollen das Weite sehen?“ Da sagte er mir „Du bist doch nicht ein besserer richter als Gott, oder: weiser als 19 der Höchste? Fort mit den Vielen welche das’ Gesez Gottes verachten welches er 20 eingesezt hat! Denn wohl befahl Gott den in die welt kommenden als sie kamen, 1 was sie thuend leben und, was sie haltend nicht gestraft werden sollten: sie , aber 22 folgten nicht und. widersprachen ihm und wählten sich eitle gedanken und sezten l sich die hinterlist der treulosigkeit vor, und sagten noch dazu es sei kein Gott und 23 verkannten seine FEP verwarfen sein Gespa und erh seinen صل‎ traueten 24 | den leeren, und. das اب‎ vollen! siehe treffen welche ich dir zuyor sagte, da الجا‎ erlöste wird meine ی‎ sehen! „ De . wir | : mit denen die bei ihm sind, und hocherfreuet. werden die i 400 28 jahre lang: doch dann nach diesen tagen wird mein diener der Messias sterben und 29 alle die als menschen athmen, und zurückkehren wird, die welt. in ihr uraltes schwei- 30 gen 7 tage lang wie früher, und niemand wird übrigbleibeı ! tagen wird die welt, welche. noch nicht aufwachte | gängliche: und wiedergeben wird die erde die in, arg schlafenden und der staub die ما‎ ben. An. jenem Bee wird der Höchste ar auf dem s stu vorübergehn das mitleid und ‚die ‚gnade sich nicht na و م‎ EEE E und das Br allein bleiben die, wahrheit bestehen 1 RA U i ۱ Prever فص‎ Sünder werden offenbaren) was ie) همین‎ was nur stark nach dem Qoräne riecht. © 202 > H.EWALD, 35 sprossen, und das werk folgen und der lohn sich zeigen, die rechtthaten erwachen 36 und die unrechtthaten nicht schlafen, und enthüllen wird sich der abgrund der strafe 37 vor den wohnungen der ruhe und der hölle ofen vor dem Paradise der lust. Dann wird der Höchste zu dem erweckten haufen sagen „nun sehet und erkennet wer dér ist den ihr verläugnetet und, wer der ist dem ihr nicht dientet und -dessen befehle 38 ihr, verwarfet! nun sehet, ‚vor euch hier. freude und ruhe und dort ‘strafe und 39 feuer!“ So wird er zu ihnen sagen am:tage des gerichts. . Und an jenem tage wird weder sonne noch mond- seyn, weder sterne noch wolken noch bliz noch donner noch wind noch wasser ‚noch luft, weder finsterniß noch nacht noch tag, weder som- mer noch herbst weder frühling noch winter weder sturm noch hize noch schnee noch regen noch hagel noch reif noch: thau weder abend noch morgen noch wetter- 40 leuchten noch feuerkugeln; sondern nur der glanz der herrlichkeit Gottes, daß in 41 ihn schauen alle die auf ihn hofften; ‚und die dauer eines tages ist 70- jahre. Dies ‚ist das maß und die reihe diesen, maheinden; dinge: yid, du. bist’s allein dem ich es te offenbare*. = o3 2 Du erwiderte {ch ihm und sagte ,,0 herr mein herr! nun werde ich die glück- 43 lich nennen die deine gebote halten. Doch meine frage an dich ist die: wer unter ` allen lebenden ist der nicht sündigt, und welcher sterbliche ist geboren der dein 44 Gesez nicht übertreten? Und so sehe ich wenige die du in der künftigen welt er- 45 freuen wirst, viele aber 3 verdammt werden. Denn das böse herz ist in uns ge- wachsen welches uns verleitet und verführt und ins verderben gebracht, uns den 46 weg des todes gelehrt und von dem des lebens entfernt hat. Und das nicht bloß 47 in wenigen sondern in allen die geboren sind“. Doch er erwiderte mir und sagte „höre mich, Ezra, daß ich dir sage und dich ferner belehre: eben deshalb schuf der 48 Höchste nicht eine sondera zwei welten. Weil du sagst es seien sehr wenige Ge- e al und nicht vie e, ‚so höre die antwort darauf: wenn du gefäße kost- ` barer stoffe hast, will E ‚du zu ihnen blei und thon thun?“ ich sagte „das ê E ae Be net er er TTT قد" لقم‎ Far 51 sage ihr „du ماو یم‎ und silber und erz und eisen und thon hervorgebracht?“ so wird sie dir er em „ ibe r des silbers ist mehr als gold, des erzes mehr als eisen, des eisens ae erzes und bleies, und des erzes und bleies mehr als des 52 thongs!“ Erwäge e also bei dir was besser und angenehmer sei, das häufigere oder as seltner 0 nee nO herr! m seltenere ist das bessere, und niedriger steht DAS VIERTE EZRABUCH. 203 meine herrlichkeit erreichen und an ihnen mein name verherrlicht wird; über die 55 vielen aber welche sündigten wird sich mein herz nicht betrüben, Heister aiel? نله‎ wie zu feuer und lohe : پوس‎ wie ل سس سه ا‎ und erloschen“. 5 "Da erwiderte ich und sagte „O erde! wozu ist aus einem dir ähnlichen thone 56 eine andere schöpfung geworden? Wäre uns doch besser garkein verstand anerschaf- 57 fen als daß er uns anerschaffen und wit uns aufwächst und wir seinetwegen gerich- tet werden sollen, indem wir aus unverstand untergehen! Klage der menschen ge- 58 schlecht und weinen alle die geboren wurden! und frohlocken die wilden thiere und freuen sich alle heerden des viehes, weil sie besser daran sind als wir! denn sie 59 haben kein gericht das sie erwartet, kennen keine strafe und hoffen 'kein leben nach dem tode. Was aber nüzt es zu leben? wir sterbliche sind alle in sünden 0 versunken voll ungerechtigkeit und von schulden gedrückt: sollen wir nun nach dem tode ins gericht getrieben werden, so wäre es besser wir wären garnicht in. der 61 welt!“ Doch er erwiderte mir und sagte „Als der Höchste die welt schuf. mit Adam 2 und den aus ihm geborenen, hatte er schon vorher die strafe und, das feuer des gerichts für die es verdienenden erschaffen. ‘Verstehe nun aus deinen eignen worten: 63 Du sagst der, verstand wachse mit uns und mit ihm sei das alles auf der erde ge- schehen. _Aber eben deshalb werden alle erdenbewohner gestraft. werden weil sie den verstand habend sündigen, und sie obwohl sie seine gabe empfingen Sein gebot nicht 64 hielten und obwohl sie sein Gesez lernten es verließen. Was werden sie also sagen 65 können wenn sie gerichtet werden, und .was.reden in den lezten tagen? wie lange hat der Höchste die erdenbewohner ertragen, aar nicht gie sondern wegen der frist: die er bestimmte‘! 6 ` Da erwiderte ich ihm und sagte „finde ich nale vor dir, so erkläre ‚deinem 66 diener dies öine: wann wir sterben und eines jeden seele ausgeht, werden wir an einem ruheorte aufbewahrt werden bis die frist kommt da er sein gericht ausführen wird, oder sofort gerichtet werden?“ und er erwiderte mir und sagte „Das will ich 67 dir erklären, da du dich doch nicht mit den ungläubigen abgibst noch mit den ver- dammten gezählt wirst: hast du doch einen schaz guter werke der bei dem Höchsten _ für dich aufbewahrt ist aber dir bis zu den jüngsten tagen nicht erscheinen wird! Mit dem tode ist es so: wann das wort des befehles vom Höchsten ausgeht daß je- 6s mand sterbe und sein geist aus seinem leibe gehe um zu dém heimzugehen der ihn gegeben, so huldigt die seele zuerst vor des: Höchsten Herrlichkeit; und ist sie von وو‎ den Ungläubigen gewesen welche des Höchsten wege nicht hielten sein Gesez ver- 70 achteten und an seine furcht nicht dachten, so kommen solche seelen in kein haus sondern schweifen herum; nachher aber werden sie gezüchtigt und gequält und ge- 1 204 ni H EWALD, 72 foltert ‘werden. Sieben arten von strafen werden ihnen aber erscheinen: die erste däfür daß sie des Höchsten Gesez verläugneten;' die 2te, daß عنم‎ nicht zurückkehren können um neu zu leben; die 3te, daß sie schauen welche belohnung derer wartet welche des Höchsten geseze treu hielten: die vierte, daß sie sehen welche strafe sie in den lezten tagen erwarte; die 5te, daß sie sehen wie der Gerechten seelen in .. Ihren wohnungen von. Engeln in vieler. seliger ruhe bewacht werden; die 6te, daß ` sie vor herzenskummer schmelzen wenn sie herumschweifend sehen was sie von jezt -an treffen wird;. die 7te und größte aller hier genannten, daß sie vor scham und reue und furcht. schmelzen, wenn sie des Höchsten herrlichkeit vor sich sehen, weil sie ihr leben in sünden vor dem verschwendeten welcher sie zulezt richten ma und ihr erbe die ewige strafe seyn wird. 73 'Was aber die Seligkeiten derer betrifft, a des Höchsten geseze hielten, die 7 in allen ihren sterblichen tagen dem Höchsten unter leiden dienten alle schmerzen ertragend um das gesez dessen zu erfüllen der es sie lehrte, so verhält es sich mit ihnen wenn Gott ihre seelen aus dem vergänglichen leibe hinübernehmen will so: 74 vor allem sehen sie mit höchster freude die herrlichkeit dessen der sie aufnimmt ' und von dem sie ihre belohnung empfangen; diese aber hat ebenfalls 7 arten und 15 stufen. Die erste ist däfür daß sie mit aller anstrengung kämpften den mit ihnen gebornen bösen gedanken zu besiegen, daß er sie mitten im jezigen leben nicht in den tod verleite; die 2te, daß sie die seelen der Ungerechten sehen wie sie herumirren, und das ihrer wartende gericht; die 3te, daß sie das zeugniß ihres schöpfers hören wie sie in ihrem leben mit glauben sein gesez gehalten welches ihnen gegeben; die 4te, daß sie die seligkeit sehen werden in der sie von jezt an unter höchster wonne in ihren woh- nungen bleiben von Engeln bewahrt, und die herrlichkeit welche ihrer wartet; die , Šte, ‚daß sie sich freuen wie sie der jezigen sterblichkeit entrannen und erbten was sie später finden sollten, auch sehen wie; sie die schmerzerfüllte Enge erduldeten und wie sie diese Weite finden und sich freuen sollen wo. kein tod ist; die 6te, daß sie wissen wie ihr gesicht gleich der sonne leuchten und gleich der sterne glanz ihr licht seyn. werde, weil sie nie fallen noch verderben; die 716 und höchste aller; daß sie mit der höchsten lust und nie erröthendem. gesichte frohlockend ewig huldigen im anblicke der herrlichkeit Dessen dem sie in ihrem leben dienten und bei dem sie 16 geehrt und belohnt werden sollen. -Dies sind die stufen der: seelen der Gerechten, die sie von jezt an empfangen werden; „und dies die geschicke und gerichte derer 77 von denen ich dir sagte, wie die Ungerechten leiden werden“. Da erwiderte ich ihm -und sagte „wird demnach den.. seelen: nachdem -sie aus ihrem leibe geschieden 78 eine frist verstattet werden damit sie sehen was du mir sagtest?‘ und er erwiderte . mir und sagte „eine woche von tagen werden sie frei bleiben um wie die geschicke DAS VIERTE EZRABUCH. 205 der Gerechten seien in jenen 7 tagen zu schauen: dann werden sie sich in ihre be- N en Ro at . . . Da erwiderte ich ihm und sagte „o Herr! finde ich gnade in deinen 79 augen, so erkläre deinem diener dies andere: können am Gerichtstage Gerechte für Ungerechte beim Höchsten bitten, oder Aeltern für kinder und kinder für Aeltern, brüder für brüder oder Verwandte für Verwandte, oder freunde für freunde?“ und 0 er erwiderte mir und sagte ‚weil du gnade in meinen augen fandest, will ich dir auch dies erklären: der Gerichtstag wird einmahl für immer seyn und auf jeden meiner befehle das sigel der wahrheit drücken. Wie jezt der vater seinen sohn 1 der sohn seinen vater der herr seinen diener und der freund den freund nicht an ‚seiner stelle erkranken oder gesund werden schlafen oder essen oder sich erheben lassen kann, ebenso wird an jenem tage durchaus niemand dem andern erleichtern noch irgendwer auf irgendwen seine eigne last wälzen können; weil jeder sein eignes 82 recht tragen und sein geschick sein eignes seyn wird“. Da erwiderte ich ihm und 83 sagte „wie finden wir denn daß zuerst Abraham für Sodöm flehete, Mose für unsre väter als sie in der wüste gesündigt, Josua für Israel in “Akhar’s tagen, Samuel für Saul, David für die seuche die das volk getroffen, Salomo für den Tempel und die ihn besuchenden, Elig a Ba und für, den Todten aghe er auflebe, Hezeqia für das liche" wächst ne ‘2 unrecht Pr ا‎ Gerechte für U: soll es nicht auch dann so seyn?“ und er 'erwiderte mir und sagte „weil noch kein 85 ende der jezigen welt da ist noch Gottes herrlichkeit in ihr só offenbar wurde daß sie offenbar bliebe in ewigkeit: deshalb fleheten in ihr Starke für Schwache. Der Gerichtstag aber wird dieser welt ende und der künftigen anfang seyn, wo das Sterb- 86 liche aufhören und das Unsterbliche erstehen, schwäche vergehen und zank ver- schwinden, des recht blühen und die wahrheit erstarkt seyn wird: an jenem tage 87 kann keiner dön aus mitleid retten der besiegt ist, noch den drücken der gesiegt hat“. Da erwiderte ich und sagte „Das ist aber mein erstes und mein leztes wort, 9 daß es besser gewesen die erde hätte nie den Adam gegeben als daß sie ihn gab und du ihn nicht lehrtest wie er nicht sündige! Denn was nüzt es uns daß wir in 80 trübsal leben und sind wir gestorben das gericht uns erwartet! O Adam, was hast 90 du gethan! Du allein sündigtest , aber dein fall kam nicht bloß auf dich sondern auch auf uns die wir aus dir geboren sind! Denn was nüzt es uns wenn man uns 91 unsterbliches leben versprochen hat, wir r aber sterbliche Burns gethan و‎ wenn Samuel für Saul v. 83 wohl aus 1 Sam. 15, 31 in einer späteren erzählung abgeleitet. Hist. Phil. Classe. XI. Dd 206 HEHE 777 man uns schmerz- und kummerlose wohnungen aufbewahrt hat, wir aber übel unsre zeit hinbrachten! wenn des Höchsten herrlichkeit im rückhalte ist die zu überschat- ten welche mäßig lebten, wir aber die schlimmsten wege wandelten! wenn uns das Paradis erscheinen soll dessen frucht unverwelklich, in dem freude und leben, wir aber es nicht betreten werden, weil wir in unlöblichen dingen lebten! wenn höher als sterne die antlize derer leuchten sollen die enthaltsamkeit übten, unsre gesichte aber ärger als die finsterniß sich schwärzen werden, weil wir im leben da wir sün- 92 digten nicht bedachten was wir nach dem tode leiden würden!“ Er aber erwiderte mir und sagte „Das ist aber der sinn dieser welt, daß jeder mensch der auf ihr geboren wird einmahl streiten soll damit er, wird er besiegt, leide was du sagtest, 93 siegt er aber empfange was ich sage. Denn das ist der weg wovon Mose zum volke redete da er lebte, sagend „wähle dir das leben damit du lebest!‘“ aber sie glaub- ten weder ihm noch den Propheten nach ihm noch auch mir der ich von ihnen sagte ich sei nicht so betrübt über den untergang der untergehenden als erfreut über das leben derer denen das heil anvertraut ist“. 94 Da erwiderte ich ihm und sagte „Ich weiss o Herr! daß der Höchste der barm- 3 herzige heißt, sofern er sich derer erbarmt die nochnicht in die welt gekommen ; 95 der Gnädige sofern er die begnadigt weiche sich zu seinem Geseze bekehren; der 96 Langmüthige, sofern er den sündern langmuth erweist als seinen geschöpfen; der 97 Gabenreiche, sofern er denen geben will die es ihren werken nach verdienen; der 98 Mitleidsreiche, sofern er sein mitleid häuft auf die Gegenwärtigen Vergangenen und Zukünftigen: denn häufte er sein mitleid nicht, so würde die welt nicht am leben 99 bleiben mit den sie bewohnenden; der Gütige, sofern wenn er von seiner güte nicht spendete damit die welche ungerechtigkeiten gethan ihrer ungerechtigkeiten ledig würden, nieht w 10 9 theil der menschen erhalten werden würde; und der 1 eit, sofern wenn er denen die durch Sein Wort geheilt sind nicht sich a die fille der vider rst: rebenden vernichtete, von -der zahllosen 8, 1 menge wohl nur sehr wenige übrigbleiben würden“. Und er erwiderte mir und sagte „Diese welt schuf der Höchste um der Vielen willen, die künftige aber um der We- 2nigen. Ich will aber ein gleichniß dr vorlegen, Ezra: frage die erde und sie wird dir sagen daß sie viel thon gibt woraus thonwerk werde, und wenig staub woraus 3 gold werde: so sind die thaten dieser welt. Viele zwar sind in ihr erschaffen, we- nige aber werden gerettet werden“. Die مج سب‎ v. 91 sollten اياي‎ E EE zu einer ۶ ۲ 1 E de wie alsbald v. 94-100 dle eigenschaften der güte und gerechtigkeit t Gottes. ¥. 92 der sinn versteht sich der göttliche. ; ۰ ter: v. 93 nach Deut. 30, 15 f. frei angeführt. Bis ls ات‎ jie و‎ weist: olv. DE ل‎ Die nochnicht v. DA Mach dah pie Gen. 15, 14: Ex. 33, 19. DAS VIERTE EZRABUCH. 207 "Da erwiderte ich ihm und sagte „Schlürfe die seele einsicht, und: rinke das ohr& 5 a. ‘denn das ohr kam um zu hören, und wird dahingehen wann es nicht will, weil ihm nur ein kurzer raum zu leben gegeben ist. © herr! erlaubtest du deinen 6 dienern nicht vor dir zu beten und zu flehen, und gäbest uns: samen das feld des herzens und verstandes zu beackern und zu besäen dass es frucht trage, woher könn- ten wir leben? Sind wir doch alle sterblich sofern die welt die in den leib gehüllten 7 trägt, sind alle gleich und deiner hände werk, wie du sagtest. Denn wie jezt im 8 mutterschoße der; leib geschaffen ist und du ihin glieder und herz verleihest, wird in’feuer und wasser deine schöpfung erhalten, und neun monate lang erhält deine schöpfung das von dir geschaffene gebilde, so daß sowohl ‚das erhaltende als das 9 erhaltene. beides zugleich von Deinem Worte erhalten wird; gibt aber der schoß das in ihm geschaffene und erhaltene heraus, so lässest du aus denselben gliedern 10 milch der brüste fließen für die frucht der brüste, damit das gebilde bis auf eine bestimmte zeit ernährt werde und du alsdann ihn für dein erbarmen zurechtbildest. 11 Denn du ernährest ihn mit deiner gerechtigkeit, lehrest ihn mit deinem Geseze und 12 ziehest ihn mit deiner erkenntniss; alsdann tödtest du den welchen du schufest und 13 belebtest , dein werk! Wenn du also dén vernichtest welchen du mit der mühe so- 14 vieler jahre schufest, warum ließest du ihn werden, da es doch auf deinen befehl leicht ist daß das geschaffene erhalten werde? Doch nun hab ich geredet, obwohl du 15 alles weisst: aber deines volkes wegen um welehes ich trauere und deines erbes 16 wegen um welches ich jammere und Israel's wegen um welches ich klage und Jagob’s wegen um welchen ich bekümmerten herzens bin, deswegen begann ich zu beten für 17 mich und für sie, weil ich unsre unfälle sah die wir die welt bewohnen und die 18 nähe des gerichts der kommenden welt hörte : deshalb höre meine stimme und ver- nimm meines mundes rede, wie ich von dir spreche also:. © Herr der die bewohner 19 der welt richtet und vor den ewigen zeiten da ist, dessen augen die himmel erfor- 20 schen und alles was über den höhen ist, dessen stuhl unerfassbar und dessen herr- 21 lichkeit unerreichbar , den die schaaren der Engel mit zagen umstehen und auf des- 22 sen wink wàrtet wind und feuer, dessen Wort durchdringend und dauernd und des- 23 sen befehl durch seines namens schrecken allgewaltig ist, dessen feuerblick die ab- gründe hintrocknet und dessen zornauge die berge hinschmelzt, dessen treue ist ewig und dessen wahrheit sich selbst bezeugt: höre deines dieners rede und mig dich zum 24 wie di sagtest 8, T ff. nach Ijob 10, 8 fl; doai ich زد‎ in ei domala er satn- ansicht über feuer und wasser als die urstoffe auch des menschlichen: leibes. Vor der großen rede 8, 20—36 steht in vielen نينا‎ Ausg der لعجل ممم‎ cha er. engen nommen wurde, lezteres nach den in der Geschichte des o. I. IV 5. 186 erläuterten späten ansichten über Ezra’s himmelfahrt. Aber die glanzvolle onrede v. 20—23 war وب سب‎ na 7gliedrig, und läßt sich so wiederherstellen. Dd2 208 H. EWALD, 25.26 gebete deines geschöpfes (denn solang ich lebe, will ich reden, und solang ich denke erwidern): blicke nicht auf die fehler deines volkes, sondern auf die welche in treue 27 und recht dir dienen! achte nicht auf der Gottlosen werke sondern auf die welche 28 unter schmerzen deine bündnisse hielten! gedenke nicht derer welche vor dir unred- 29 lich lebten, sondern vergiss nicht die deine furcht kannten in treuem herzen! wolle nicht zu grunde richten die wie thiere dahinlebten, sondern denke an die welche 30 die leuchte deines Gesezes erforschten! zürne nicht denen welche ärger als wilde thiere gelten, sondern liebe die welche immer auf deine gerechtigkeit und herrlich- 31 keit sich verließen! Wohl haben wir und unsre väter vor uns todessünden gethan: 32 du aber heißest doch wegen uns sünder der Barmherzige; und wenn du uns gnädig zu seyn geneigest, dann wirst du der Gnädige heißen, da wir keine werke der ge- rechtigkeit haben; denn die Gerechten welche vor dir leuchten und einen schaz gu- 33 ter werke bei dir haben, werden aus den eignen werken lohn finden. Doch was ist 34 der mensch daß du ihm zürnest, oder das vergängliche geschlecht daß du ihm böse 35 seist? ist doch in wahrheit unter den geborenen keiner der nicht sündigte, und un- 36 ter den lebenden nicht einer der nicht fehlte: aber därin wird sich deine güte offen- 37 baren wenn du dich derer erbarmst die keinerlei gute werke haben“. — Da er- 38 widerte er mir und sagte „‚Richtig redetest du! wie du sagst so wird es seyn. Wahr- lich ich wünsche für die welche sündigen von meinen geschöpfen weder tod noch 39 gericht noch verderben, freue mich aber der gerechten meiner geschöpfe und werde gedenken ihrer pilgerschaft ihrer errettung und des lohnes ihrer aufnahme in mein 40.41 reich; und wie ich gesagt, so wird es seyn. Wie der landmann vielen samen auf das land säet und gar vielerlei einsteckt, aber nicht zu seiner zeit alles gesäete gedeihet und alles eingesteckte wurzel schlägt, so werden auch die welche in dieser welt sind nicht alle leben“. 42 Da سای‎ ich ihm. und sagte „finde ich gnade vor dir, so lass mich reden! 5 “Die saat des landmannes wächst vielleicht nicht entweder weil وی ونم‎ keinen regen 44 empfängt oder weil sie durch zuviel regen fault: den menschen aber den du mit deinen händen gebildet den du deinem bilde gleichgeschaffen weil er dir ähnlich, 45 wegen dessen du. alles geschaffen, den vergleichst du eines landmannes samen? Ferne sei das von dir, o herr! verschone vielmehr dein volk und erbarme dich deines erbes! 46 weil er dein geschöpf ist, wirst du dich seiner erbarmen! Und er erwiderte mir und sagte „das Gegenwärtige ist für die Gegenwärtigen, und das Künftige für die 47 Künftigen! Dir aber fehlt doch noch viel dass du meine schöpfung mehr liebtest als ich! und vielleicht hast du dich nur den Gottlosen gleichgesezt , ohne einer von 48 ihnen zu seyn. Doch darin erscheinst du dem Höchsten soüberaus liebenswürdig 49 daß du dich BERN erniedrigest wie es dir ziemt, und dich nicht den -Gerechten DAS VIERTE EZRABUCH. 209 gleichschäzest um dich destomehr zu rühmen. Werden doch die bewohner der welt 50 in den jüngsten tagen deshalb umsomehr unglücksfälle zu erdulden haben weil sie in so großem hochmuthe lebten. Du aber sei selbst verständig und erforsche das 51 geschick der dir Aehnlichen! Ist doch euch das Paradis geöffnet, der Lebensbaum 52 gesezt, die künftige welt zugerüstet, die fülle bereitet, die stadt der freude gebauet, die ruhe gedeckt , segen und güte vollendet; ausgerottet die wurzel des übels, ver- 53 schlossen die krankheit, erloschen des todes wurm, verborgen die Hölle, entflohen 54 das Verderben, vergessen der schmerz. und geöffnet der schaz des Lebens. Forsche 55 also nicht weiter wegen der menge derer die untergehen: denn auch sie die freiheit 56 empfangend verwarfen den Höchsten und verachteten sein Gesez und verliessen seine 57 wege und zertraten die Gerechten und sagten in ihren herzen „es ist kein Gott‘, da sie doch wußten daß sie sterben würden: darum wie euch empfangen wird was 58 euch bereitet, so sie durst und qual die ihrer harren. Denn wohl wollte er nicht 59 daß einer zu grunde gehe: aber sie selbst die geschaftenen befleckten ihres schöp- 60 fers namen, und dankten dém nicht der sie gebildet; darum nahet jezt mein gericht. 61 Was ich nicht vielen geoffenbart habe, sondern dir und den wenigen dir gleichen“. 62 Da erwiderte ich ihm und sagte „O herr! du zeigtest mir nun die menge der 63 Zeichen die du in den jüngsten tagen thun wirst, aber nicht sagtest du mir welche frist sie haben“. Und er erwiderte mir und sagte „berechne die zeit wohl bei dir: 9, 1 und wann du siehst daß ein theil von den dir vorausgesagten zeichen vergangen, dann erkenne daß die frist angelangt in welcher der Höchste die von ihm geschaffene 2 welt heimsuchen will. Wenn in der welt erscheinen werden unruhen der einzelnen 3 länder, die völker aufgeregt und die leute durchrüttelt, die heerführer sich verun- einigen und die fürsten sich morden werden: dann wirst du erkennen daß der Höchste 4 hierüber längst vor dieser frist geredet. Denn wie alles was in der welt geschehen einen 5 anfang im Worte ebenso hat wie eine vollendung und seine vollendung offenbar wird: ebenso haben die fristen des Höchsten unsichtbare anfinge im Worte in zeichen 6 und kräften, und vollendung in thaten und wundern. Und wer dann gerettet wird und durch seine thaten und den glauben den er hat wird entfliehen können, der 7 wird übrigbleiben aus den vorbestimmten gefahren und wird mein heil in meinem 8 lande sehen und in meinen grenzen die ich mir seit der schöpfung geheiligt habe. Dann werden gefährdet werden die jezt von meinen wegen abirrten und viel gefol- 9 tert werden die meine furcht verachteten. Denn die welche mich nicht kannten da 0 sie lebten von meinen wohlthaten erhalten, مج‎ mein وی‎ verschmäheten da sie 1 Die glieder der hohen ne 8, 52--54 reihen sich سوب‎ zu ا سد‎ das zweite Siebend vorzüg- lich nur die gegensäze hervorhebt. Dentlicher als mit den worten 9, 1— 4 kann auf die erst im Sachsen Gesichte e: 11 1. folgende سا‎ mung in ihren wichtigsten einzelnheiten nicht hingewiesen werden, 210 H. EWALD, 12 die freiheit hatten, und da ihnen noch ein ort der reue war diese nicht erkannten sondern verwarfen: diese müssen nach dem tode in foltern zur erkenntniß kommen. 13 Forsche also nicht weiter wie die Gottlosen gefoltert werden werden, sondern frage nach wie die Gerechten gerettet werden in ihrer welt, da ee die künftige welt ist“. .15. Da erwiderte ich und sagte ‚Ich hab es gesagt und sage es und werde es sagen: 7 die welche verloren gehen sollen ebenso zahlreicher seyn als die geretteten wie die .17 flut mehr ist als der tropfen!“ Und er ‚erwiderte mir und sagte „Wie der acker so die saaten, und wie die blumen so die farben, und wie der arbeiter so das werk, und wie der landmann so die ernte: so ist das wesen jener welt größer als was 18 jezt in dieser bereitet wird. Denn jene welt schuf ich für die in der jezigen welt 19 ehe noch die welt war, damit sie in ihr wohneten ungehindert bei nie fehlendem 20 tische und einem Geseze ohne des todes spur: aber sie verdarben ihre wege; und ich betrachtete die welt und siehe sie hatten auch meine welt verdorben durch ihre bö- 21 sen gedanken und sie gequält durch ihre werke auf der erde; so wandte ich mich in schmerz und behielt mir sehr weniges vor, eine beere von der traube und éinen 22 zweig vom dichten walde. So gehe die menge derer zu grunde die umsonst geschaf- fen sind, erhalten aber werde meine beere und mein zweig den ich mir mit vieler mühe bereitet. 23.24 = Du aber, lässest du noch 7 andre tage vorüber doch ohne in ihnen zu fasten, gehst in das feld von blumen wo kein haus gebauet ist, und kostest nur von des feldes blumen und reinen kräutern ohne fleisch zu genießen und wein zu trinken, 25 sondern nur blumen: so fehe zum Höchsten ohne unterlaß, und ich will kommen und mit dir reden!“ f عم pas‏ pà D 5 ' Bi l 26 ۶ | Und binging ich wie er mir یی‎ in das feld welches Ardeat heißt, und saß 1 dort in blumen, genoß von den kräutern ackers, und urde mir 27 ihre speise. Und es geschah. nach 7 tagen, hr ich en Ernie عند‎ wid 28 mein herz wiederum heftig bewegt war wie früher, da öffnete ich meinen mund und 29 begann vor dem Höchsten zu reden also „O herr mein herr! offenbart hast du dich unsern Vätern als sie aus Aegypten gingen in der unwegsamen wüste wo weder 30 wasser noch frucht, ee ihnen „höre Israel auf mich, und vernimm S 18-22 sind in Fe einen dem darsteller‏ مسجت تا and‏ و ۱ schweben aber hier offenbar die worte Gen. 6, 5— reg Ans Miri‏ bildern unseres buches; vergl. besonders die Nachrichten 1863 s. 175 ۲‏ ~ Ardeat 9, 26 wie man nach den quellen wohl lesen kann, soll wohl auf den bekannten ort nicht weit von Rom anspielen. DAS VIERTE EZRABUCH. 211 meine worte du samen Jakob’s! denn ich will mein Gesez in euch säen daß es in 1 euch frucht trage, und ihr dadurch auf ewig verherrlicht werdet!“ Aber unsre Vä- 32 ter empfingen das Gesez und hielten es nicht, und bewahrten meine sazungen nicht. Doch deines Gesezes frucht ging nicht verloren, konnten sie es doch nicht da es dein Gesez war; nur die es empfangen hatten gingen verloren, weil sie nicht bewahr- 33 ten was in sie gesäet. Es ist aber gewöhnlich daß wenn die erde samen empfangen 34 oder das meer ein schiff oder ein gefäß speise und trank aufgenommen , sobald ver- nichtet wird das worin er gesäet und worin diese aufgenommen sind, auch das ge- 35 säete und aufgenommene verloren gehe. Nicht aber geschah es so bei uns: wir die 36 das Gesez empfingen und sündigten, gingen unter mit dem herzen das es aufnahm: 37 das Gesez aber ging nicht unter, sondern blieb in seiner ehre“. Doch als ich dies im herzen redete, hub ich meine augen und sah ein weib 38 zur rechten: die klagte und weinte laut und war seelenbetrübt, mit zerrissenen klei- dern und asche aufihrem haupte. Da verließen mich die gedanken welche ich hatte, 39 ich wandte mich zu ihr und sagte ihr „was weinst du und was klagst du?“ Sie 40.42 sagte mir ,„,la mich weinen, herr! und noch immer mehr klagen, weil ich tiefbe- kümmerten herzens und aufs schwerste gebeugt bin“. Da sagte ich ihr „was leidest du? sage mirs!“ und sie sagte „Unfruchtbar war deine dienerin und kinderlos, 42. 43 obwohl 30 jahre lang einen mann Aabend: da bat ich den Höchsten täglich und 44 stündlich nachts und tags daß er mir eine frucht gäbe, ‚und nach 30 jahren erhörte 45 Gott deine dienerin, blickte auf meine demüthigung und kehrte sich an meine noth, gab mir einen sohn und erfreut wurde ich über ihn sehr mit meinem manne und meinen mitbürgern. Und wir dankten dem Allmächtigen, und ich erzog ihn mit vieler mühe; und als er reif geworden nahm ich ihm ein weib und richtete ihm 46. 47 ein freudenmahl: aber als mein sohn ins brautgemach trat, flel er nieder und starb; 10, 1 und wir löschten die lichter, und alle meine mitbürger erhuben sich mich zu trösten 2 die ganze nacht bis gestern; so hielt ich in trauer an mich, doch als sie alle schlie- 3 fen, erhub ich mich nachts floh und kam hierher in die wüste, denke auch nicht in die stadt zurückzukehren sondern hier zu bleiben ohne speise und trank immer kla- 4 gend bis ich ster Da warf ich die gedanken fort in denen ich war, erwiderte ihr in zorn und 5. 6 sagte „O thörichtste aller weiber! siehst du nicht unsre trauer und was uns getrof- 7 fen hat? daß unsre mutter Sion aufs tiefste betrübt aufs schwerste gebeugt ist und 8 aufs stärkste klagt? daß wir alle jammern und klagen und alle schmerzlichst betrübt sind? Und du betrübst dich über den öinen sohn? Frage die erde und sie wird 9 dich lehren daß sie es sei welche den fall sovieler auf ihr sprossenden betrauern muß: denn aus ihr sind von der urzeit her alle geboren und andere werden noch 10 سر 2 212 H. EWALD, aus ihr kommen, und siehe ihrer ganzen menge wartet der untergang: wer muß 11 also mehr klagen, sie welche eine so ungeheure menge verliert oder du die um &inen 12 trauert? Sagst du mir aber meine klage ist nicht der erde klage: denn ich habe die frucht meines eignen leibes verloren, den ich mit schmerzen und kummer gebo- 13 ren; der erde gang aber ist der erde gang, und in ihr geht die gegenwärtige menge 14 wie sie gekommen‘: so sage ich dir: wie du mit schmerzen gebarest, so hat auch die erde von anfang an als ihre frucht den menschen dém gegeben der sie geschaf- 15 fen. So halte denn an dich deinen schmerz, und ertrage tapfer den unfall und das 16 gericht welches dich getroffen! Denn wenn du das gericht Gottes rechtfertigst, 17 wirst du sowohl deinen sohn zu seiner zeit wiederempfangen als gelobt werden unter weibern. Geh also in die stadt zu deinem manne!“ 18 Da sagte sie „das werde ich nicht thun, werde nicht in die stadt zu meinem .20 manne gehen sondern hier sterben! Aber ich sagte weiter zu ihr „thue das nicht, sondern sei willig und nimm dir ein beispiel an Sion’s unfalle und tröste dich mit .22 Jerusalem’s schmerze! Siehst du nicht wie unser heiligthum zerstört ist und unser Altar umgeworfen, unser Psalter verhöhnt ist zum schweigen gebracht und unser frohlocken verstummt, unser leuchter und licht ausgelöscht und unsre bundeslade geraubt, unsre heiligkeiten befleckt und der über uns gerufene name entweihet, un- sre freien Edeln entwürdigt unsre Priester verbrannt und unsre Leviten gefangenge- führt, unsre jungfrauen entehrt unsre weiber geschändet und unsre Gerechten verge- waltigt, unsre kinder geraubt unsre jünglinge geknechtet und unsre helden geschwächt; 23 und was schlimmer als alles, Sion’s sigel ist seines glanzes entsigelt und in unsrer 24 hasser hände übergeben. Wirf also deine große trauer fortund lege deiner schmer- zen menge ab, daß der Allmächtige sich dir versöhne und der Höchste dir ruhe schaffe von deinen mühen!“ 25 Und es geschah als ich zu ihr dies redete, erglänzte plözlich ihr gesicht und dem blize ähnlich ward ihr anblick, sodaß ich mich ihr zu nahen fürchtete und mein 26 herz hoch erstaunte. Doch während ich noch nachsann was das sei das mich so erschreckt, stieß sie plözlich ein gewaltiges furchtbares geschrei aus daß die erde 27 ihrer stimme erbebte: und siehe nichtmehr ein weib erschien mir sondern eine wohl- 28 gebauete stadt und ein ort weiter großer grundlagen zeigte sich, daß ich erschrack laut rief und sagte „wo ist nun der Engel Uriel welcher früher zu mir kam? was = er mich i in diesen großen geistesschrecken kommen, daß mein wort fast verlo- Wieder gliedert sich die schilderung 10, 22 in 7 reihen, wovon die 4 ersten je 2, die drei lezten je 3 einzelnheiten zusammenfassen; während v. 23 als ein achtes und schwersies die zerstörung Jerusalem’s selbst hinzukommt; denn nur dies kann mit den worten gemeint seyn nach dem bekannten bilde von der — des sigels der jungfrau Jes. 22, 8. Das wort ende v. 28 muß durch unrichtiges lesen von ns für Anm entstanden seyn. 4 5 DAS VIERTE EZRABUCH. 213 ren und meine rede irre geht?“ Doch eben als ich dies sagte kam der Engel der 29 früher zu mir gekommen war; und da er mich wie todt hingestreckt und meinen 30 sinn verwirrt fand, erfaßte er meine rechte und stärkte mich, stellte mich auf die füße und sagte mir „was ist dir? und warum ist dein verstand getrübt und deines 31 ١ herzens sinn verwirrt?! Da sagte ich ‚‚weil du mich alleingelassen, und ich zwar 32 nach deinem worte that und hier im felde saß aber nun sehe was ich nicht begrei- fen kann.“ So sagte er mir „steh als ein mann, so will ich’s ‚dir erklären !“ und 33 ich sagte „Rede mein herr mit mir und verlaß mich nicht, daß ich nicht eitel sterbe! 34. 35 Denn ich sah was ich noch nie sah und hörte was ich noch nie hörte: oder täuscht 36 sich mein sinn nnd träumt meine seele? Jezt also bitte ich dich, erkläre deinem 37 diener dies ungeheure!“ 6 Da erwiederte er mir und sagte „Höre mich daß ich dich belehre wonach du 38 fragst und was dich erschreckt! hat doch der Höchste dir ein großes geheimniß ent- deckt, weil er deine aufrichtigkeit sah wie du dich um dein volk bekümmertest und 39 um Sion heftig trauertest. Dies ist der sinn des Gesichtes das du so eben sahest: 40 Die du tief trauernd sahest und zu trösten begannest (nun aber siehst du nicht mehr 41.4 eines weibes gestalt, sondern eine wohlgebauete stadt erschien dir), und die dir er- 43 zählte von ihres sohnes unfalle: dies weib das du sahest ist Sion, wiederaufgebauet 44 wie du jezt schauest als stadt. Und daß sie dir sagte „unfruchtbar war ich 30 jahre 45 hindurch“ :- weil es 0 jahre waren ehe irgendein opfer in ihr gebracht wurde; nach den 3000 jahren aber bauete Salomo die stadt aus und brachte opfer: da 46 war es als die Unfruchtbare den sohn geboren! Und daß sie dir sagte „mit vieler 47 mühe 208 ich ihn auf‘: so war es bei dem ausbaue Jerusalem’s Und daß sie dir وه‎ sagte ihr sohn sei ins brautgemach tretend gestorben und dieser unfall sei gekom- men: das ist der unfall Jerusalem’s. Und nun hast du ihr bild gesehen wie sie 49 den sohn betrauert, und hast sie zu trösten angefangen: das war dir über das vor- gefallene zu eröffnen! 7 Nur weil der Höchste sah wie innig du betrübt bist und mit ganzem herzen 50 um Sion leidest, zeigte er dir die verklärung ihres glanzes und die zierde ihrer herrlichkeit. Deshalb sagte ich dir du solltest auf dem felde bleiben wo kein haus 51.52 gebauet ist: denn ich wußte daß der Höchste dir dieses zeigen wollte; und deshalb 53 sagte ich dir aufs öde feld zu kommen wo keine grundlage eines baues ist weil menschliches bauwerk dä nicht zu ertragen war wo der Höchste dir die wunder 54 seiner stadt zeigen wollte. Fürchte also nicht noch zage dein herz, sondern gehe 55 hinein in ihre gassen "und schaue ihre maße und weite und den glanz ihres baues, soviel deiner Augen blick fassen kann; und alsdann wirst du hören soviel deine 56 ohren zu hören vermögen! Bist du doch selig vor vielen, und beim Höchsten ge- 57 nannt wie eins der kinder. In der nacht auf morgen aber wirst du hier bleiben, 58.59 Hist.- Phil. Classe. XI. Ee تم 214 H. EWALD, und der Höchste wird dir ein Gesicht der enddinge zeigen, die' der Höchste über die erdenbewohner in den jüngsten tagen bringen wird“. 60 Und ich schlief jene nacht und die andere, wie er mir befohlen. Doch in den i 11, 1 zweiten nacht sah ich im traume wie ein adler aus dem meere aufstieg, habend 2 zwölf flügel und drei häupter; und sah wie er seine flügel ausbreitete über die ganze erde und alle des himmels winde auf ihn bliesen und die wolken sich um ihn sam-- 3 melten. — Dann sah ich wie aus seinen flügeln gegenflügel wuchsen, und diese ge- 4 genflügel schwach und klein wurden. Seine häupter aber waren ruhend, und das 5 mittlere größer als die beiden andern häupter, selbst aber ebenfalls, ruhend. Und ich sah wie der adler flog mit seinen flügeln und über die erde und über ihre be- 6 wohner herrschte, und sah wie sich ihm beugte wer nur unter dem himmel und ihm 1 nicht widersprach auch nur eins der geschöpfe die auf der erde. — Und ich sah wie der adler auf seinen krallen sich erhub und laut seinen flügeln zurief „nicht 8 sollt ihr zugleich alle wachen! schlafet ein jeder in seinem neste, und ein jeder zu 9 seiner zeit wachet! die häupter aber sollen zulezt wachen!“ Und ich sah wie die 10 stimme des adlers nicht aus seinem haupte sondern aus seiner mitte kam; und zählte 11 die zahl seiner gegenflügel, und es waren achte. | 12 Und ich sah wie einer von seinen flügeln zur ماه‎ seite sich erhub und über 2 13 die ganze erde: dahinflog; und nachdem er geflogen kam ihm sein ende und seine spur ward nicht gefunden. Dann erhub sich der zweite und flog aus: und dieser 14 andere herrschte auf lange zeit; doch als die zeit seines endes kam daß er dahin- 15.16 ginge wie der erste, kam zu ihm eine stimme also „höre der du über die erde so 17 lange zeit herrschtest, dies melde ich dir bevor du umkommst: daß nach dir keiner 18 so lange herrschen wird, ja nicht halb so lange wie du“. Und der dritte erhub 19 sich und herrschte wie die beiden vorigen, und auch dieser kam um; und ebenso erhuben sich die übrigen flügel der eine nach dem andern und gingen unter. 20 Und ich sah wie zu ihrer zeit folgend die flügel. sich zur linken seite erhuben 3 um ebenfalls zu herrschen: und einige von ihnen herrschten, kamen aber bald um; 21 und andere von ihnen erhuben sich, doch auch sie reiten nicht mehr. Und ich 22 sah nachher wie umgekommen waren die zwölf flügel und zwei kleinflügel, und wie 23 nichts übrigwar an des Adlers leibe als nur seine drei ruhenden häupter nnd die sechs ‚kleinflügel welche sich aus den zwölf flügeln heraus erhoben hata ات‎ 24 Und ich sah wie von diesen sechs kleinflügeln zwei sich trennten und zu dem 4 25 rechtsgekehrten haupte weilten, viere aber an ihrem orte blieben. Und ich sah wie 26 diese vier kleinflügel sich zu erheben und zu herrschen dachten: und ich sah wie DAS VIERTE 00 915 einer sich erhub aber sogleich verschwand, und ein anderer ebenso, aber noch schnel- 27 ler verschwand als der erste. 5 Und ich sah wie die zwei noch übrigen sich zu erheben und zu herrschen dach- 28 ten, und wie als sie so dachten eines der drei ruhenden häupter, das mittlere wel- 29 ches größer als die beiden andern war und jene andern beiden häupter an sich 30 nahm, sich mit denen die mit ihm waren umwandte und mit den zweien den einen 31 der zwei kleinflügel fraß welche zu herrschen dachten : und dieses haupt beherrschte 32 die ganze erde und unterjochte die darin wohnenden mit großer drangsal, und zwang die welt über alle die kleinflügel: welche dagewesen. 6 Und ich sah nachher wie auch dies mittlere haupt ebenso wie alle die flügel 33 bald umkam, und die beiden häupter übrigwaren welche ebenfalls über die erde und 34 alle darin wohnenden herrschten. Und ich sah wie das haupt zur rechten seite das 35 zur linken fraß, und hörte eine stimme mir sagen „blicke vor dich und erkenne was 36. 37 du siehest! Und ich sah wie ein löwe brüllend aus dem walde sich hervorstürzte, und sah wie er mit eines menschen stimme anhub und zum Adler sagte „höre mich 9 dich anreden: so sagt der Höchste dir: Bist dws nicht der übrigblieb von den 39 vier Thieren welche ich schuf zu herrschen in der welt, damit durch sie das ende 40 der zeiten käme? du nicht das vierte der du kommend alle die vorhergekommenen thiere besiegtest, die ganze welt mit viel drangsal unterjochtest und so lange zeiten weilend den erdkreis mit list beherrschtest und über die erde nicht nach wahrheit 41 richtetest, die Sanften quältest und die Dulder verleztest, die Gerechten haßtest und 42 die Jügner liebtest, die schuzwehren der Unschüldigen مج‎ md die mauern derer die dir nichts böses thaten wiederwarfest? So stieg denn dein frevel auf bis 43 zum Höchsten und dein hochmuth auf bis zum Allmächtigen: und der Höchste blickte 44 auf seine zeiten und siehe sie sind zu ende und seine frevel und siehe sie sind an 45 der grenze; und deshalb wirst du Adler verschwinden mit deinen sckrecklichen flü- geln und deinen häßlichsten kleinflügeln und deinen bösesten häuptern und deinen quallvollsten krallen und deinem ganzen ruchlosen leibe, daß die erde sich erhole 46 von deinem drucke und frei werde deiner last, und auf das gericht und erbarmen ihres schöpfers höffe. i Und als der Löwe alles dies zum Adler geredet, verschwand jenes ailein noch m 1 übrige haupt; und die zwei flügel welche zu dem promem ug hi -e dt h und aufstanden zu herrschen, deren herrschaft aber schwa nd unruhev« die sah ich verschwinden ۳ den ganzen leib des Adlers اهل‎ 3 1) Und die erde erzitterte gewaltig, und vor heftiger unruhe und höchster furcht erzitterte auch ich, erwachte und sagte zu meinem geiste „du hast mir das alles 4 angethan weil du des Höchsten wege erforschest!“ Noch bin ich in der seele er- و‎ schöpft und im geiste sehr schwach, und habe auchnicht die _— kraft in mir 6 216 H. EWALD, 7 vor der großen furcht. die ich fühlte diese nacht: So will ich zum Höchsten flehen daß er mich vollends stärke bis zum ende“. Und ich sprach „O Herr Gott! wenn ich gnade vor dir fand und wenn ich bei dir beseligt bin und wenn mein gebet vor 8 dein angesicht kommt, so stärke mich und zeige deinem diener die deutung dieses 9 schrecklichen gesichts, daß sich gänzlich tröste meine seele! Hast du- mich doch für würdig gehalten mir die vollendung der zeit und das ende der geschicke. zu 10 zeigen.“ Da sagte er „dies ist die deutung und erläuterung des gesichtes das du 11 sahest: der adler den du aus dem meere aufsteigen sahest, ist das vierte. reich 12 welches im gesichte deinem bruder Daniel erschien , aber ihm nicht erklärt ‘wurde 13 wie ich es jezt dir erkläre. Siehe esi kommen tage und ein reich wird sich auf der 14 erde erheben schrecklicher als alle die reiche vor ihm; und herrschen werden in 15 ihm zwölf Könige der eine nach dem andern, und der zweite wird zu herrschen 16 beginnen und wird längere zeit herr seyn als die zwölfe: dies: ist die deutung der 17 zwölf fügel welche du sahest. — Und die stimme die du reden hörtest doch: nicht 2) aus seinem haupte sondern aus seiner mitte heraus: das bedeutet daß aus der mitte 18 der zeit jenes reiches keine geringe unruhen hervorgehen werden, sodaß es wankt zu fallen: doch wird es dann nicht fallen, sondern auf der erde zu seiner frühern 19 herrschaft sich erheben. — Und daß du acht kleinflügel aus seinen flügeln hervor- 3) 20 gehen sahest bedeutet: erheben werden sich in ihm acht könige deren zeiten übel 21 und deren jahre und tage kurz seyn werden. Und zwei von ihnen werden bald ver- schwinden: doch wenn die mittlere zeit erscheint, werden viere sich ihre zeit lang 22 halten da seine zeit sich zum ende neigen wird; und zwei werden bis aufs ende 23 bleiben. — Und daß du drei ruhende häupter sahest, bedeutet: in seinen endtagen 4) 24 wird der Höchste drei könige erstehen lassen: die werden vieles erneuen und die erde und die auf ihr wohnenden mit vieler drangsal quälen mehr als alle die vor 25 ihnen waren; deshalb heißen sie مت‎ des adlers weil sie seine frevel aufs haupt 26 und sein ende zum gipfel brin Und daß du das größere haupt ver- 5) schwinden BR} رو ع‎ nur einer von Ben wird auf seinem bette sterben, wie- 27 wohl mit grimmen schmerzen, und die zwei noch übrigen werden durch’s schwert 28 fallen, des einen schwert wird den gefährten fressen, doch er selbst durch’s schwert 29 zulezt fallen. — Und daß du die zwei kleinflügel hinüber zu dem nach rechts ge- 6) 30 wandten haupte sich beugen sahest, bedeutet: diese sind’s welche der Höchste zum tiefsten untergange erhalten wird, wo das lezte ende zum anfange stimmt und alles 31 voll höchster unruhe ist. — Und jener löwe den du sahest aus dem walde brüllend 7) hervorstürzen und zum adler reden und ihm alle seine frevel vorwerfen mit allen وه‎ den ee dieser ist der den der Höchste bis zum ende erhal- ten wird, und ér ist's der kommen und mit ihnen reden wird über ihre sünden und ‚sie überführen wird. ihrer verbrechen, der ihre raubgelüste ihnen vor die augen häu- DAS VIERTE EZRABUCH. 217 fen und sie zwar lebend vor’s gericht stellen dann aber nachdem er sie überführt sie 33 vernichten wird. Das überbleibsel aber meines volkes werde ich befreien mit gnade 34 und mitleid, die welche erlöst sind in meinem gerichte, und sie werden auf meinem heiligen berge sich freuen bis die vollendung des gerichtes kommt wovon ich dir früher geredet von anfange an. Dies ist der traum den du sahest und dies seine deutung; und du allein. wur- 35. 36 dest gewürdigt dies geheimniß des Höchsten zu wissen. Schreibe also das alles was 37 du sahest in ein buch und lege es an einen verborgenen ort, lehre es “aber die 8 Weisen von deinem volke deren herzen du weißt wie sie es fassen und diese geheim- nisse bewahren können. Du aber harre hier noch diese 7 andern tage, damit dir 39 erscheine was dem Höchsten dir zu zeigen pm .“ So ging er von mir. T. 1 Es geschah aber als alles volk hörte daß jene 7 tage من ی‎ und ich REST 40 in die stadt zurückgekommen war, so. versammelten sie sich alle vom jüngsten bis zum ältesten, kamen zu mir und sagten also „Was haben wir gegen dich gefehlt 41 und was dir unbilliges gethan daß du uns verlassend hier verweilest? Bist du uns 42 doch allein übrig von allen propheten, wie eine traube vom weinberge und wie eine leuchte am finstern orte und wie der hafen -als rettung des schiffes vor der: flut. Oder sind uns die übel nicht genug die uns trafen?. und verlässest du uns, wie viel 43 besser wären auch wir in Sion’s lohe verbrannt! da wir doch. nicht besser sind als 44 die dort gestorbenen“. Und sie weinten laut: ich aber erwiderte ihnen und sagte 45 „Vertraue Israel, und laß dich nicht betrüben Jakob’s haus! denn euer andenken 46 ist vor dem Höchsten, und der Allmächtige hat euch in der versuchung nicht ver- 47 gessen. Aber auch ich werde euch nicht vergessen, noch mich weit von euch ent- 48 fernen, sondern kam hieher nur um wegen Sion’s öde zu beten und um mitleid zu flehen für die schmach unsres heiligthums. Nun also gehet jeder in sein haus, und 49 ich werde nach einigen tagen zu euch kommen‘ So ging das volk wie en ich ig ee dr 0.51 die 7 tage, wie er mir befohleu, und aß nur von des ackers blumen und von kräu- tern hatte ich meine speise in jenen tagen. Nach den 7 tagen aber hatte ich einen 13,1.2 traum nachts, und ich sah und siehe vom meere erhub sich ein wind daß alle seine wellen erzitterten, und ich sah jenen wind aus des meeres herzen einen en der wie ein mensch aussah. Und ich sah jenen menschen mit den wolken des him- 3 mels fliegen: und wohin eri das gesicht neigte und blickte, erzitterte alles vor ihm; 4 und wohin seines mundes stimme sich wandte bebte alles, und es schmolzen die seine stimme hörten wie wachs wenn es feuer fühlt. - 3 Und ich sah nachher und siehe von den vier winden des himmels ee 5 218 H. EWALD, 6 sich eine zahllose menge menschen, um dén zu bekämpfen der aus dem meere auf- gestiegen. Und ich sahe, und siehe er bildete sich einen hohen berg aus und flog 7 auf ihn. Ich aber suchte die gegend und den ort zu erkennen wo der berg ausge- bildet war, und konnte es nicht. 8 Und ich sah nachher, und siehe alle jene die sich zu ihm versammelt hatten 4 9 ihn zu bekämpfen fürchteten sich sehr, doch wagten sie zu kämpfen. Und siehe, als er das andringen der herankommenden menge sah, hub er keine hand auf noch 10 ergriff er einen speer oder irgendeine kriegswaffe, sondern nur sah ich daß aus sei- nem munde wie ein feuerhauch fuhr und von seinen lippen wie gischt von lohe und von seiner zunge wie sturmsprühende funken, und wie alles sich zusammen mischte 11 der feuerhauch der lohende gischt und die sprühenden funken, wie es zum sturme wurde der auf jene ihn zu tödten rasend anrennende gewaltige menge fiel, und alle ver- brannte daß von der zahllosen menge nichts übrig blieb als der staub ihrer asche und der dampf ihres brandes. Und ich erschrack heftig. 12 Doch nachher sah ich noch träumend jenen menschen herabkommend vom berge 5 13 und zu sich rufend eine ganz andre ihm friedliche menge; die kamen zu ıhm einige aussehend als vielduldende andere als glückliche einige als frohe andere als mit ket- ten gebundene andere ihm bringend mannichfaltige gaben. 14- Da ward ich von maßlosem beben ergriffen, erwachte aus dem traume und be- 6 tete zum Höchsten sagend ,„O herr! du zeigtest schon früher deinem diener deine 15 wunder und hieltest mich für würdig meine bitte zu hören: so zeige mir die deutung 16 auch dieses traumes! Ja ich meine in meinem sinne: wehe denen welche in jenen tagen übrig sind! doch noch weit mehr wehe denen welche dann nicht übrig sind! 17 Denn die welche nicht übrig seyn werden, sind traurigen herzens weil sie nicht er- 18 مدي‎ was für de jta: tage aufgespart wird zu denen sie nicht gelangten. Die : ۰ e dies e Be doch ist’s besser vielgeführdet in diese Well áu Riin ah حوب‎ wolke durch die welt z 2 gehê ohne zu tehen was in den jüngsten tagen geschieht. 21 Da erwiderte 1 sagte „Sowohl die deutung des Gesichtes will ich dir 7 22 sagen, als auch über dis wäs" du eben sagtest dir aufschluß geben. Was du über ı) 23 die sagst welche übrig seyn werden oder nicht, so gilt davon dieses: die welche in aeri gefahren jener zeiten leben werden, sich aber unter deren drangsalen selbst be- ren nicht in die gefahren zu fallen, sodaß sie gute werke und glauben an den Allmächtigen Höchsten haben — ja wisse daß diese als überlebende glücklicher sind 25 als die vor ihnen gestorbenen. Die erklärung des Gesichtes aber ist: daß du einen 2) 26 menschen aus des meeres herzen emportauchen sahest — der ist jener welchen der ` Höchste seit vielen zeiten zurückbehalten hat, der durch welchen er seine schöpfung er- 24 w DAS VIERTE EZRABUCH. 219 3) retten wird, und ér- wird über alle die verfügen welche übrig seyn werden. — Und 27 daß du sahest wie aus seinem munde feuer und lohe und kohlen wie sturm hervor- drang, und wie er keinen speer noch andere kriegswaffe hielt und doch die angriffe 8 derer brach die ihn zu bekämpfen gekommen: das bedeutet daß wenn die tage kom- 29 men werden wo der Höchste die befreien will welche noch übrig sind, schrecken und 30 wirrwarr über die erdenbewohner kommen und sie sich untereinander zu bekriegen 31 denken werden, stadt gegen stadt, land gegen land, volk gegen volk, reich gegen reich; und wann dies in die erscheinung treten wird und die zeichen die ich dir zuvor er- 32 klärte sich ereignen, dann wird mein Knabe *) sich offenbaren den du als einen aus des meeres herzen emportauchenden menschen sahest; und wenn dann alle völ- 33 ker seine stimme hören, werden sie jedes in seinem lande ihren krieg unterlassen 34 und sich übereinstimmend zu einer zahllosen menge versammeln, wie du sie heran- 4) kommen sahest um ihn zu tödten. — Und daß du ihn einen berg ausbilden sa- hest**) bedeutet: ér wird auf dem gipfel des berges Sion stehen; Sion aber wird 35 kommen und allen erscheinen wiedergebauet und neugerüstet, wie du den felsenberg ohne hände sich bilden sahest; und mein Knabe wird die Völker zur rede stellen 36 wegen ihrer bösen gedanken die sie erfanden: ihre eiteln thaten wird er wie einen 37 sturm vor sie werfen, und sie in strafen stürzen welche den lohen gleichen und sie 38 5) mühelos durch ihre sünden vernichten welche den feuerkohlen gleichen. — Daß du ihn 39 aber sahest wie er eine andre friedliche menge zu sich versammelte: das sind die 40 zehntehalb stimme welche aus ihrem lande fortgeführt wurden in den tagen königs Hosea den der Assyrische könig Salmanassar gefangen nahm und sie über den fluß führte daß sie in ein andres land versezt wurden; sie aber faßten unter sich den 41 rath daß sie die menge der Völker verließen und in eine entferntere gegend wan- derten wo noch nie menschengeschlecht wohnte, um dort im einsamen lande ganz 42 allein zu seyn und ihre sazungen zu halten die sie in ihrem vaterlande nie gehalten- Sie zogen aber durch die engen furten des Euphratstromes ein: denn der Höchste 43.44 gab ihnen zeichen, und hemmte des flusses adern bis sie hinübergingen; der weg 45 aber durch jene gegend ist anderthalb jahre lang, und jene gegend heißt Arsareth. Damals siedelten sie dort bis in die jüngsten zeiten: wann sie aber zurückzukehren 46 beginnen, wird der Höchste wiederum des flusses adern hemmen daß sie Kur +) d. ER wie reis: so hier und v. 37. 52. en an leerer stelle liest aber der Aethiope den Menschensohn. a **) Diese paar worte fehlen zwar jezt in allen drei quellen, müssen al ganz neuem übergeht nothwendig hier einst ihre stelle gehabt haben. Die engen furten des Euphrat v. 43 sollen offenbar nicht dä seyn wo ER 40 auf dem gewöhnlichen wege zuerst über den fluß gingen bloß um nach Nineve und dessen umgegend zu kommen, sondern die des nördlichsten a er schon mitten in Armenien: denn dahin führt auch der name des یسم‎ weiter im norden liegenden landes Arsareth wohin sie gingen. Dieser ist rein geschichtlich. per well die erlrung hier zu etwas 220 H. EWALD, gehen können. Deshalb sahest du die friedliche menge kommen sich mit denen zu 48 vereinigen welche von deinem volke übrig bleiben, die sich innerhalb meines gebie- 49 tes finden werden: denn wann er die menge der Völker die sich gegen ihn sammeln 50 vernichten wird, wird er die schüzen welche von seinem volke übrig sind, und dann 51 ihnen viele wunder zeigen. — Da sagte ich ,,0 herr mein herr! zeige mir warum 6) 52 ich den mann aus des meeres herzen emportauchen sah?“ Und er sagte mir „Wie du das nicht erforschen noch wissen kannst was in des meeres tiefe ist, so wird niemand auf der erde meinen Knaben schauen oder die Seinigen mit ihm außer zur 53 frist seines tages. — Das ist die deutung des traumes den du sahest; und deshalb 7 54 bist du allein erleuchtet dies zu verstehen weil du das Deinige verlassen und nur dem Meinigen dich gewidmet, ın den geboten meines Gesezes geforscht dein leben “55 für die weisheit verwandt und die wissenschaft deine mutter genannt hast. Deshalb 56 zeigte ich dir dies, weil dein lohn beim Höchsten nicht verloren geht. Und nach 3 andern tagen will ich über anderes mit dir reden und و‎ wunderbare dir er- klären!“ 57 So ging ich hin und durchstreifte das blumenfeld; viel denkend und den Höch- 58 sten lobend über die wunder welche er allezeit thue, und wie er seine zeiten leite und das was in die zeiten eintritt; und verweilte dort 3 tage. 14,1.2 Doch während ich am dritten tage unter einer eiche saß, siehe da kam eine 1 stimme mir gegenüber aus einem dornbusche und sagte „Ezra, Ezra!“ Da sagte 3 ich „hier bin ich o herr!“ und hub mich auf meine füße. Und er sagte mir „Wohl offenbarte ich mich auf dem dormbusche und redete zu Mose als mein volk in Ae- 4 gypten diente, entsandte ihn das volk aus Aegypten zu führen, und führte es aus ihm in die wüste, brachte es zum Sinaiberge und ließ es viele tage unter meinem schatten wohnen, offenbarte ihm viele wunder und zeigte ihm der zeiten geheim- 51 enthüllte ihm das ende der tage und befahl ihm „diese worte sollst du offen 6 sagen und: jene verhüllen! ۴ lest aber sage ich dir: die zeichen welche ich dir 7.8 zeigte: und die träume die du sahest und die deutungen die du hörtest bewahre in E 1 dent du wirst aus den menschen aufgenommen werden und die 10 o ساق‎ sit ba meinem Knaben und den dir gleichen leben, bis der zeiten fristen sich vollenden. er 11 _, Denn der welt ist die verloren, und die zeiten nähern sich dem alter: 2 ist doch in 12 theile die welt gespalten, und vorüber sind 9 und die hälfte des 12.13 10ten, übrig aber sind 2 und die hälfte des 10ten. Bestelle also eifrig dein haus, Noch einmal erhebt sich die rede. 14, 13 f. zu ihrem böheren schwunge um in 7 gliedern vom ende دسا‎ zu reden: a ۵ سس سا‎ RE einen, die 3 folgenden je zwei söze. DAS VIERTE EZRABUCH. 221 ermahne dein volk, tröste die Gebeugten, lehre die Weisen, entsage dem leben die- ser vergänglichen welt und laß die sterblichen gedanken, wirf von dir die menschlichen gewichte und ziehe aus dieses schwächliche wesen, lege zur seite die. dir schmerz- 14 lichsten gedanken und eile: aus diesen zeiten zu wandern! Denn welche übel du 15. jezt kommen sahest, noch schlimmere werden aufs neue kommen; werden doch, je- 16 mehr die welt altert und gebrechlich wird, desto stärker für ihre bewohner die übel 17 sich mehren. Denn immer weiter fliehet die wahrheit und immer näher kommt die lüge, weil die frist des Adlers eilt die du im Gesichte schauetest‘“. 3 -Da erwiderte ich ihm und sagte „Laß mich reden vor dir, o herr! Ich werde 18. hingehen wie du mir befohlen, und das gegenwärtige volk belehren: doch wer wird - die warnen welche später wiederum geboren werden? : Liegt doch die welt in fin- 20 sterniß, und sind doch die sie bewohnen ohne licht: weil dein Gesez verbrannte, so 21 weiß niemand was von dir gethan ist oder welche werke du thun wirst. Finde ich 2 also gnade vor dir, so sende in mich den heiligen Geist daß ich alles niederschreibe was seit der schöpfung in der welt geschah und in Deinem Geseze geschrieben war, damit dıe menschen deinen weg finden und die in den jüngsten tagen leben wollen durch deine gebote leben!‘ So erwiderte er mir und sagte „Geh versammle das volk und sage ihnen daß 23 sie dich 40 tage lang nicht suchen ; bereite dir. aber dann viele schriftrollen, und 24 nimm mit dir den Sarea Dabria Salamia Echan und Asiel, diese fünf welche fertig 25 zu schreiben gelehrt sind; und komm dann hieher und ich will in.deinem herzen eine leuchte von erkenntniß anzünden die nicht erlöschen wird bis alles was dir zu schreiben nöthig vollendet ist! Ist dann alles vollendet, so wirst du einiges be- 26 kanntmachen,, anderes verbergen und den Gelehrten übergeben. Und morgen um diese stunde wirst du zu schreiben beginnen!“ Da ging ich hin wie er befohlen, versammelte alles volk und sagte „Höre Israel 27. diese worte! Wohl wohnten unsre Väter anfangs in Aegypten, wurden daraus be- 29 freit und empfingen das Gesez des Lebens: aber sie hielten es nicht wie auch ihr 30 esübertreten habt. Und wohl gab er uns das land zum erbe und Sion zum schmucke: 31 aber ihr und eure Väter habt unrecht gethan, und die wege nicht gehalten die er euch befohlen. So nahm der Höchste es euch als gerechter richter wieder was er 32 euch zeitig gegeben: und nun seiet ihr hier gefangen, und euere brüder dort, weit 33 von euch wie ihr. Bändigt ihr also euern stolz und züchtigt euer herz, so werdet 34 ihr in achtung und ehre leben und erbarmen finden nach dem tode; denn nach dem 35 tode wird das Gericht seyn wann wir ein anderes mahl leben werden: dann werden der Gerechten namen ‘offenbar und der Gottlosen thaten nicht verborgen werden. -Zu mir aber komme niemand jezt, und suche mich nicht bis arf 40 tage!“ 36 So nahm ich mit mir die 5 männer wie er mir befohlen, und wir gingen ins 37 Hist.- Phil. Classe. XI. Ff 28 222 H. EWALD, 38 feld und blieben dort. Am folgenden morgen aber kam eine stimme und rief mich also 39 „Ezra, Ezra! öffne deinen mund und trinke womit ich dich tränke!“ Und ich öff- nete meinen mund und ein voller becher wurde mir gereicht, der war voll wie was- 40 ser, aber seine farbe wie feuer. So nahm ich ihn und trank: und als ich ihn ge- trunken, schwoll mein herz über von einsicht und mein Inneres quoll von weisheit 41 und mein geist behielt das gedächtniß frisch; und geöffnet ward mein mund und 42 nicht wieder geschlossen. Der Höchste aber gab den 5 männern verstand, daß sie schrieben was ich ihnen sagte nach der reihe der wohlgeordneten dinge, auch die 43 Zeichen die sie nicht kannten. Und ich blieb hier 40 tage während sie täglich schrieben nachts aber speise nahmen, ich aber täglich redete und nächtlich nicht schwieg. 44.45 Geschrieben aber sind in den 40 tagen 94 bücher. Und als die 40 tage vol- 7 lendet waren, redete der Höchste zu mir und sagte ‚Offen lege die 24 bücher vor 46 die du zuerst geschrieben, damit Würdige und Unwürdige sie lesen; die 70 lezten bücher aber behalte dir vor den Gelehrten deines volkes zu übergeben weil in ihnen die ader der einsicht und der quell der weisheit und der strom der wissenschaft 47 ist“. Und ich that so im 4ten jahre nach der Sabbatjahrreihe 5025 nach der Schöp- fung; am 12ten tage des 3ten monates des j. 92 (meines lebens). Damals wurde Ezra aufgenommen und in das land der ihm gleichen Unsterbli- chen geführt. Er schrieb dies alles, und wurde genannt der Schreiber des Gesezes und der Erkenntniß und Wissenschaft Gottes, dem die ehre und herrlichkeit sei in alle ewigkeiten! Anhang Bei der hohen wichtigkeit der Aethiopischen übersezung unsres bu- ches wird es manchen lesern gewiß vom ersprießlichsten nuzen seyn die folgenden Varianten zu Laurence’s ausgabe (Oxford 1820) nach Dill- mann’s gütiger mittheilung zu berücksichtigen. In obiger übersezung sind sie schon benuzt. 1, 10 HAAN: “AB: für HAAN: |1, 13 adde ۲۱۳۱0-۰۵۲۲۰ post APPO MHAPT: NETO, 1, 12 NNPIAPRAN: bis KIP: |1, 16 0۵۵۵: oder HZ: für HOOF: fehlt in vielen Codd. | 1, 22 WCA: statt WCE: DAS VIERTE EZRABUCH. 1, 24 @ PNA; für OPNA: 1,25 QET: £ :۹0ص‎ 0 ADFZEUY: für KOO" TE: 1, 32 entweder AN: NP: oder | " نا‎ 0 AO: 1, 35 NN, /%: für ۰ 2, 10 ۰۲۳۱2۵۸۰ für THAAZ: 2, 18 adde ۰ nach AUZE: و2‎ 21 11501: für ۰ 2,25 adde POAZ: nach TANZ: 2, 27 adde PAZ- A nach ONAU* 2, 30 00۵0۵۰: für ۳۴ 2,33 HAZ.PCN: für HA4.PZ: 2, 34 0012۵2۲۳۵۰۰: 1 2,37 APATT: fü OA. T27aW: 2,39 DART: für TOART: 2, 40 adde WZP; nach AD 7NZT: 2, 46 DAPP: 00: D'AR POY: od. 0527200760: 0005 2, 48 adde drC: nach 2 2, 50 11,494; für HANZ: 9, 51 FILAN: für 6۰7 2, 53 adde 2211: post 17 9, 61 adde TFTAPCT: vl TAPA T: nach ۲۱27270111 1°. 3, 1 00۳: für UN,P: 3, 10 POP: fü ۲ 3, 14 adde 7f FT: nach®AUCNT?: 3, 17 adde Pr: post INA: 3,21 QÛN: 1° fehlt. 3, 24 عم‎ AM HN: für ۸۵۲۰ 223 $; BET BOTY: 3, 29 adde ۸,۰ vor VAR: 3, 30 A ADmCT: fr NAMO CT: AFS: 3, 31 0۵۵2 fehlt in einigen Codd. 3, 35 AM HN: für ۲۰ 3, 36 ANH: für AONA: V,P-PZUr für DURDU: 3, 38 adde PR. vor NATA: 3, 41 HAPOZOAFIAN: fehlt 3. 45 NÆ: für PNP: 3, 49 34.1: für ۰ ineinem Cod. 3, 53 PP: für PR: 3, 58 ArTANUN: für APNA: 3, 64 DZW A'T: für ChäAr:; dann fügen einige Hdschriften hinzu: APDFT:ANENZZLAN®: Z PAPPRET: 3, 6 HTDAR: für TAR: 3, 67 adde Ant: nach DAAN: 4 PAL 2° fehlt. 3, 69 NPH: für NPH: 4, 1 05 4, 4 “طايه د :يد تام‎ 1:02 4, 11 BrıAC: für 2110 4, 12 QT: für HA: 4, 13 KALB TYT: fehlt. 4, 14 adde IZAPF:APRE: ON AH: vor PROU: 4,15 NP.PAU:: fehlt. 4, 16 KZT: für KIA: وبا جرخ 00 :-] ماع‎ für ۰ ARU: Ff2 224 4, 19 adde DAW WAZ: vor PN Az: I3APT: für IZAPT: in vielen Codd. 4,21 adde AU-A: nach PhW RI: 4,24 DPrh.PO-:D PTZW A. 4,23 WT: für QT: 4,32 PPT: für At: PMH E: 0067 002-118 f; für 2۲ج‎ 2 4, 34 HFT: für HFE: 4,36 NON: für PNN: adde ۰۳۳۵0۵0۰ nach AND: 4,37 ATPE: ATTOAOXA für ATTOA er 4,41 ۱ ۳۰009۵ T?NZ: fü T7NC DOPZZAUNN:AZTTRAA: OKA TO RA: für QP TAN: —- OD RR 4,42 DAM:PNA: für DAFT: — ®. PNA: vgl. m. lex. p.484. adde Q.R: nach ۰ 4,47 KAP“ für و‎ 4, 55 AHU X: für AH: 4,55 adde N vor ل دخ‎ 4, 60 TAPP: für TAPR: 4,61 PERAN: für PRAU: )( ۹2۰۲109 ۰ 10604: 4,62 DO733: fehlt. =- adde YEA: post HFT: 4, 64 adde TA: nach 097-1 ۰ H. EWALD, NEIDA TOFT: fehlt (vor O BAH%)) adde A7H,#r: nach ره‎ ZIP: für OTU 00510197: für OTNPR2: 4,65 AZ TO PhRP: für ATT: PEP: OTAR: für DAPP: 4,66 AZOCH: für AOZA: 5, ladde AZr:4AZT: nach AA, "Tr: in 1 Cod. 5, 3 Nd C; für NMC: in mehrern Hdschriften. DALTA: fehlt in ei- nigen. adde DAOPONHAPR RAA: OhT:EaATEAMC: (Nm C:) nach ZAT: 5, 4 adde "PDH,P nach PA tr: 2° in einigen. 5, 6@ vor Art: fehlt. 5, 8 دم‎ ۰): 6 adde A, vor AZ: PRAN: für PAAA: 5, 12 )(-(۲۲۰۶ ۰ 20995: VOR: KT ONA: 5, 21 OH: für QH: AOA. TOE: für ARTNR Ir 5,25 HUOAR: AAN: V AP 5,32 adde 0۵ AR: zh U: nach POPU: 5, 33 DQOP-CZ:T7NA:!AD: für DAS VIERTE EZRABUCH. 1110095-70 in einigen Codd. adde A NPTA: vor PINA: 5, 36 DTNA: 5, 40 DA TPO: für ۳ o”: 6, 14 DAN: 6, 16 adde An T'E: nach HAFNA: ANUE: für ZP in mehrern Cod. 6, 18 AA:UA®.!DPUPLFF:TAH HN: 6, 19 OAHFHHTOAH: 6,22 KOO BAHL: fehlt in einigen. 6, 28 PDAR.P*: 6, 30 adde 0۳282:2201: nach )ین مه‎ in einigen. 6,32 PTZPR: für ۰ 6,34 Dé WAZ: fehlt in mehrern. 6, 36 adde 4AAZ: nach ۰ 6, 25 NZY\, für NZ: in einigen. adde NAAG PZT: nach H NAT.: 6, 39 200616۳۳۰226۲ Alin einigen. كم‎ AOC: für کب‎ in ei- nigen. 6, 45 DArı rt: ۲۳2۸ für Om} Ur: in einigen. 6,46 200611۳/۰ nach PFPWT: 6,47 APM: für (4: 6,48 DAT: für DADZ 6, 50 AN: PTN2#: für HETI: 6,56 ZRFINC: in einigen für 0 AEAMP: 225 6,57 adde :]عم‎ nach NAAT: 6, 58 adde ۷09+ nach HWER: 6, 63 P]. A für PERA: 6, 64 DEDùARP:; für 0201 PoS: 6, 71 adde PECA PPIH NP:nach UAP: , und dann PACU: 6, 72 AH HH: für 7 6, 6 DAD WAZ: 14 adde iro: vor DAAH: 6, 18 TAHH: für TAHHP: PCAP: für PCAP: 6, 80 ۳۳۱۳1۰:12 PNN: in einigen. 6, 81 adde ۳۸۵۲: nach HRANA: 6, 82 020۲7: für DAA PU, in einigen fehlt es ganz. 7,2 adde AN PZ:ARPinach NA FT: 7,3 كم‎ 5: für AH: ZT’ROTNP:.BAPO: 7,9 PNP*V: für ۶ 7, 0 AUT: ۲۱72-0۳ fehlt. 7,13 "TrıVC: für ۰ 7,16 noP:1° fehlt. 7,19 91224 für. 74 7,21 adde HBOR: nach YA: 7,22 adde A7NCz: nach Wg P: in einigen. 7, 24 adde 4,277: nach 27 7,32 HAN: für HTN: 7,3 TODA: für PA: BZAN:HTN: für ABLA {AHAN: 226 7,35 INA: oder 5: für NAZT:2°. 1, 59 IN®: für NAZT! 7,40 DAt: fehlt. APTAHH: für PTAHH: 7,42 RA für DAN: 8, 7T AOIN: fr ADPNN: 8, 5 ۰ adde +: nach 5 PTOUN): 8, 10 YEA: für ON: 8, 12 PZPC: für TAPZ: OT7NC für TNZ: DPAPAP“ 8, 14 adde (AÛ ~i ۸2۲ FZM.C: 8, 15 ۳۰ fr کر‎ (۳۳۰ ۲۵ ۲: ۱ 2 9 in einigen. 8, 19 27CN: für 6۰ 8, 22 adde 55181: :د رخ‎ (v. دترم‎ ©: AYAGA: nach :رن‎ 8, 26 FON: 8, 28 02-1: 056: für DAN! bis F190: inclus. 8,30 FAP: für ۷۰ 8, 34 adde ATN; nach ANZU: 8, 40 TPCC: 8,49 200677 N nach NNP RAAN: 8, 51 AH: für 0051 8, 55 adde MAT: vor HAt: 1 Hdschr. addit APAAU I>: Dat: nach QAS: 8, 58 adde CANE nach DAZILB Yi: 8, 62 PTTAA: fa OFAN: H. EWALD, 8, 64 @ r7NAT: für 007۵2 8,65 PTUTA: 8, 66 DPZ ۳۳0: für DIRPF! 4% $: in einigen. 8, 67 ONP :دن‎ ARR PZU: 8, 68 2: 9, 5 PN: für PNA: 9, 69: 0:27 : AAVA: für ONU AAA: 9, 7 (۳: 9, 10 4.CU’TP: für 7 9, 11 A PAPAZ: 13 PAPA: 17 UA R.: in einem Cod. 18 PPPOA: ohne ۲ 22 2۰/۳: TE: für hFA:O" EAU Ar: 9, 24 Einige fügen AT: nach 0001 Yr: bei. 9, 25 AAA: für AN! 9, 27 DAAPN: für DAN; 9, 32 A TMFA: oder ۰ 9,37 48: für APNE: 2. 9, 41 ANN: für AAN: 10,5 7ZULAP: 7R: für PNZ: 10, 6 U2CP: für U?2C: 10,9 ATZAR.%: ohne O: 2006 NrhH 7:17 7ع(‎ Až nach Taz: 10, 10 0111-2: 202: fehlt in ei- nigen. 10, 12 TAAA.: DAS VIERTE EZRABUCH. 10, 14 ATA; für Ae: 10, 16 0757771-110۳ 2: zu streichen. 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HELETFPWAfÜHPRTOWE 11, SQ von DAFPH: fehlt. 11, 9 adde frz: nach یم‎ 11, 10 :1ج‎ (V. P42)T un. )۲۰ APAA Rt: add.). 11, 11 nA + haben alle. 11, 12 DAP: oder DAP.: 11, 13 A74.: für 2 :میرن‎ fehlt in mehreren. 11, 17 HAH3ON: 11, 18 Då. P Mz: für 0 1i 22 2BU: für 21] O3: für PQ: in einigen. 11,25 DR ACAHT: od. 7 ACanT: (fü 0۵2 ۳-۹ 9 0 HA?ZNAT 011۳640۲ PAAD: 228 1,7 DAPAT: fü oarH: APAT: adde DrhZ.: nach 8 11, 29 TANZ: AO ZEY: 11,33 T statt R in einigen. 11,36 @® at; ohne Y; 11,37 ۲ 74. oder A74: 11,33 1۶ für AARNE 2°. 11, 40 adde 2۳): nach HPEN.AZ: 11, 42 adde H; vor PNAN: 11, 43 PN ۰۵۵۹100 11, 44 :جرد(‎ für PORA?) 11,49 adde AGA: nach DACS; 11, 50 or: für GAPO: in einigen. 12, 1 ZMZ: für OMA: ADAE: fü DAF: 12,.3®8PTUOITWT:NZ2Z2U% 12,11 PRU03: 12,16 <> NRP:AZPAHAZACHAN: 19, 17 adde KICKE vor تب‎ : RU: 12, 18 adde (D vor HLPZIW: 12,20 nach ]۲۲ ۳0۶۵ یم‎ haben einige Nas: (für PA?) 12,21 ۶۰ = 12, 22 haben einige OPC: 0 ۳ ۱ 0 ED” ال ل‎ 12, 23 ( تین‎ HCAN: (fr OH 12, 2 و‎ eai zu Birken. H. 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Ich kann jezt auf den aufsaz in den Gött. gel. Anz. 1863 s. 641— 651 verweisen, und bemerke nur daß dort s. 647 z. 15 die worte der glieder hinter verrenkung durch einen ‘druckfehler ausgefallen. sind. 8. 18 z. 9 lies könnten. Wenigstens ist dip Arabische übersezung welche auf der Vaticana be-‏ .1 ور 21 , وه findlich seyn soll, meines wissens noch nie untersucht. u AA, letzte 2. us‏ < , قاجبقه 1168 T‏ „ 24 ور :فلت نه ۲۰ 11 .2 , ایام lies‏ 4 := 5 a‏ فک lies‏ 16 ور 27 و .لاعرفك 3 .2 ,لارض 9 .2 u. im,‏ ۲۰ 11 رر 28 „ قاطع 8„ 30 و n 31 „ 3 بوصایاه‎ , 2. ne 2. 11:7. 7 rk, 2. 5 ذاتك‎ , 2. 2:8 b m = Z. 10" ارادته‎ , rn t5 7 „ 51 1 17 إجليك‎ >. ge ` anmerk. z. 5 f. lies Behemoth.‏ 82,2 و 3 55 وو‎ a ‚Air. anmerk. 2. 4 lies aus für auch.‏ ع ۱ ۰ 5 ا = A zur 17 ‘Sollte auf 1 Sam. 7,5 angespielt seyn, so wäre wenigstens die | ‚lesart des Aeth. und Arab. in den tagen Saul's unpassend. ER نج یج‎ z 1 seze M für P, und 97b z 7 pr für Du Die Gedichte des ‘Urwa ibn. Alward. ۱ Von Th. Nöldeke. Vorgetragen in der Sitzung der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften am 2. Mai 1868. Einleitung. Urwa b. Alward b. Häbis war ein Mann aus dem Stamme "Abs, also ein Stammgenosse “Antara’s. Seine Genealogie wird mit geringen, fast nur durch Auslassung einzelner Glieder bewirkten, Abweichungen gleich- lautend angegeben im Anfang seines Diwän’s, im Kitäb al’agäni!), yon Abü Raiyäs’ zur Hamäsa 228 (wo ایس‎ für حابس‎ und عوك‎ für عوف‎ steht, wohl erst durch Versehen des Herausgebers) und in Wüstenfeld’s genea- logischen Tabellen der Arabischen Stämme H. Sein Vater Alward b. Häbis, als tapferer Mann von “Antara besungen (Hamäsa 206 f£), spielte eine Rolle im s. g. Kriege der Dähis, in welchem sich die beiden nah verwandten Stämme “Abs und Dubyän gegenseitig aufrieben (vergl. z. B. das Prooemium zu Zuhairs Mwallaga u. s. w.). Seine Mutter war dagegen aus dem fremden, wenig geachteten Stamme Nahd (wahrscheinlich dem Qudäa-Stamm dieses Namens, Wüstenfeld I, 17), was ihm vielen Kum- mer machte. Er suchte sich zwar gegen die ihm deshalb gemachten Vorwürfe zu vertheidigen (Diwän Lied IX v. 8 f; ei ۳ zuweilen musste er es doch selbst anerkennen, dass die Ruhmlosigkeit des Stam- mes seiner Mutter auf ihn einen Schatten warf ( a XVI ziehe ich ی‎ E emeh diene! beiden ا‎ zur “Noth auch anders! auf- 1) Dafür setze ich riai die Abkürzung 2440. Gg2 232 TH. NÖLDEKE, fassen liessen; auch das Schelten “Urwa’s auf seinen Oheim von Mutter- seite, welches Qais b. Zuhair ihm verweist Xa, wird sich hierauf beziehen). Ueber “Urwa’s Person haben wir nicht viele geschichtliche Nach- richten. Die Ueberlieferungen über ihn widersprechen zum Theil ein- ander oder den aus seinen Gedichten erhellenden Thatsachen oder sind ganz anekdotenhaft !(. Die Quellen sind hauptsächlich die Nachrichten des Scholiasten zu seinem Diwän und die vom Verfasser des Ag. zusam- ‚mengestellten. Dazu kommen dann noch einzelne andere Nachrichten z. 8. von Abü Raiyäs’ zur Hamäsa a.a. 0. u.s. w. Der von Ibn Qutaiba in dessen Dichterbiographien (cod. Vindob. N. F. 391 fol. 141) unserm Dichter gewidmete kurze Artikel enthält nur Abkürzungen von Berich- ten, welche uns in den beiden. Hauptquellen vollständiger vorliegen. Alle diese nungen erhalten ihre rechte هسوسو‎ durch den Text der Gedichte. > “Urwa. lebte, wie aus seinen Gedichten و شون‎ Sch Bone} ausdrücklich, bezeugt wird, noch in der Heidenzeit. Aber doch muss sein Leben dem Siege. des Isläm’s nahe liegen. Er erlebte noch den Tod des Qais. b. Zuhair (XIII, 6), eines Hauptanführers der “Abs im Dähis-Kriege, der ungefähr in die Zeit zu fallen scheint, in. welcher Mu- hammed zuerst als Prophet auftrat. Er hatte. mit “Âmir b. Attufail zu thun (Schol. zu I, 1), welcher nicht lange vor Muhammed starb; auch “Uyaina بط‎ Hisn, mit dem er zusammen erwähnt wird (Caussin de Per- ceval, .Essai sur Fhistoire des Arabes II, 537), spielte noch zu Muham- med’s Zeit, Anfangs. als. dessen Feind, später als dessen Bundesgenosse, eine hervorragende BY Ueber die Zeit -von “Urwa’s Tod steht Nichte fest عع‎ ea -Von “Urwa حرس ۳ و‎ ‚grosse Thaten erzählt, ea es تشک‎ von ihm nur einzelne Züge und Anekdoten, grösstentheils zur, Er- länterung, | seiner Lieder, aufbewahrt. Wir sehen. in ihm einen echten 2 Wie die beiden مت یی‎ im Ag., welche Almansür erzählte. - 2) Ueber die Nachricht, dass "Urwa’s Frau zugleich mit den Annadir von Mu- hammed vertrieben sei, siehe unten. ۳۹ € (i DIE GEDICHTE DES “URWA IBN ALWARD. 233 Beduinen,. der beständig mit den härtesten Entbehrungen, zu kämpfen hat, der aber, sobald er nur Etwas besitzt. alle Gäste willkommen heisst, und den der Mangel, wie er in der Wüste durch das Ausbleiben des Regens so leicht hervorgerufen wird, nur darum so schwer drückt, weil er dadurch ausser Stand gesetzt wird, Anderen zu helfen, Wenn er nun so in Noth ist, dann ergreift er ein echt Arabisches Mittel, dieser abzu= helfen : er zieht auf Raub aus und nimmt den Fremden, um den Seini- gen geben zu können. Und: dieser 'Raubzüge mit ihren Gefahren und Entbehrungen rühmt er. sich laut, und ini der That ist nach der, An- schauung des Wüstenarabers ein- solches ritterliches Räuberleben durch- aus ehrenvoll. Ueber einen hin Zug وان‎ wir ausführlichere Nachrichten in folgenden Quellen: im Diwän zum Gedicht V ff., bei Abû Raiyås a. a. O. und im Ag. Abü Raiyäs stimmt fast wörtlich zum Diwän, nur dass er S. 229, Zeile 14 (von عروة‎ 6%; an) bis 25 (bis (حسفاء‎ den Anfang der Geschichte weniger genau und mehr. verallgemeinert noch einmal erzählt, während: diese Stelle im Diwän fehlt. Aber im Ag. (Ibn Al’dräbi nach. Abû Fagas) stimmt der Anfang der Erzählung gerade mit der im Diwän fehlenden Wiederholung überein. Der Schluss ist bei allen dreien wesentlich derselbe. Im Diwän haben wir die Geschichte in der ver- hältnissmässig ‘ursprünglichsten Gestalt, wie sie etwa von Ibn Alaräbi oder einem noch Aelteren erzählt ward. Der zweite Anfang ist bei Abü Raiyäs und im Ag. durch Vermischung mit einer andern Tradition ent- standen. Eine kürzere, gleichfalls auf Ibn Alaräbi zurückgeführte, Er- zählung der Sache finden wir noch im Ag.1) Alle diese Ueberlieferun- gen gehen auf dieselbe Urerzählung zurück.. Zwar sind wesentliche An- gaben derselben als geschichtlich anzusehn, doch sind die einzelnen Aus- malungen unzuverlässig, und eine genaue Betrachtung der betreffenden Gedichte berichtigt mehrfach die Erzählung. Diese Lieder sind nach dem Diwån V—VII; das Ag. zieht mit Recht auch IV (vergl. beson- 1) Ein Zug daraus mit einer r der‘ von ee erzählten Anekdoten صا‎ gleichfalls im Ag. 0 234 TH. NÖLDEKE, ders v. 6) hierher, und wahrscheinlich spielen auch XXX und IX, 8 auf dies Ereigniss an. Aus der Betrachtung der Ueberlieferungen und der Gedichte gewinnen wir folgendes Ergebniss: Bei einer schweren Noth stellte sich“Urwa an die Spitze seiner Geschlechtsgenossen, welche elend in einer Hürde zu Mäwän (auf dem Wege von Alküfa nach Mekka, nicht sehr weit von Almedina) wohnten, und veranlasste sie durch sein energisches Auftreten, sich aufzuraffen und mit ihm auszuziehn, um durch einen Raubzug in die Ferne ihre Umstände zu verbessern. Bei dieser Gelegenheit machte er das Lied IV. Einige Zeit später, als sie schon ausgezogen waren, aber noch Nichts erbeutet hatten, folgte V. Nun begegnete ihnen der Fazärite Mâlik b. Himär und suchte “Urwa'zu be- wegen, mit ihm nach Harsän zu gehn, aber er verschmähte es, als Schutz- genosse eines Andern in Verhältnissen zu leben, welche ihm nicht ge- statteten, den Nothleidenden, die zu ihm kämen, nach alter Gewohnheit zu helfen, und zog daher weiter. Doch blieb er Mälik für seine gute Gesinnung, welche er auch durch Mittheilung von Nahrung an “Urwa’s Gefährten bethätigte, dankbar (XXX). Mit Rücksicht auf Mälik’s Vor- schlag machte er das Lied VI!), noch ehe sie Beute gemacht hatten. Endlich thaten fern im Lande der Balgain (im äussersten N. W. Ara- bien’s) die halb Verhungerten einen reichen Fang, von dem sie nun lu- stig lebten. Als aber später “Urwa einmal wieder in Noth war und sich an die Genossen dieses Zuges um Unterstützung wandte, welche damals nur durch sein entschlossenes Auftreten aus der Noth befreit waren, fand er sie undankbar. Darauf bezieht sich das Lied VII, welches nach v. 1 {in dem das Wort تخصیوا‎ oder, wie die Var. hat. امیعوا‎ nicht auf die Beute n nur auf den durch gute Witterungsverhältnisse erzeugten Wohlstand zu beziehen ist) und v. 3 ff. durchaus nicht auf dem Zuge selbst geniis sein kann. An der Geschichte von dem Streit über die Beute, besonders über die gefangen genommene Frau, mag etwas Wahres sein; doch giebt das Gedicht keinen Anhaltspunkt dafür. 1) Auch VH, 13 ff. bezieht sich hierauf. 2) Ebenso kann man die Verse ۷۲۲۲ mit dem Scholiasten auf die m... seiner Gefährten beziehen. DIE GEDICHTE DES “URWA IBN ALWARD. 235 Auf einen Kampf mit den “Ämir bezieht sich X; eines Kriegszuges gegen die Tai rühmt er sich ‚den “Âmir gegenüber XXIV: Vergl. zu beiden Gedichten die Scholien. Andere Kriegszüge werden mehr dun- kel angedeutet. Dass “Urwa unter den “Abs eine angesehene Stellung annahm, ern sich auch darin, dass er es wagen konnte, dem hoch angesehenen Qais b Zuhair entgegen zu treten. Die Beschuldigungen, welche beide in Versen gegen einander schleudern, indem sie sich gegenseitig Geiz, niedrige Gesinnung und Feigheit vorwarfen, dürfen natürlich, nicht wörtlich ge- nommen werden (Xa— XI). ıı Nach dem Tode dieses stellt “Urwa ihn dagegen ehrenvoll mit Arrabf b: Ziyäd zusammen (XIII, 6), den er im Liede XVHI laut preist. Vielleicht hängt übrigens jener Streit mit Qais damit zusammen, dass er den Arrabf so hoch hielt, : denn diese beiden lebten nicht immer im besten Einvernehmen... Auch sonst gebraucht “Urwa seine Dichtergabe als scharfe Waffe gegen Andere. So tadelt er seine Stammesgenossen im Liede XXX (die einzelnen Umstände sind nicht klar), und heftig tritt er VIL; XXV und XXXI, £f. gegen den Geiz von Leuten auf, von denen er in der Noth enge N er- wartet hatte. Neben jenem Zuge von Mäwän auch sc Gebiet ۶ a ee tritt hauptsächlich noch ein Erlebniss “Urwa’s in der Ueberlieferung hervor. Dies ist die Geschichte mit der Frau, von der er sich halb widerwillig trennte, und von der sich getrennt zu haben er nachher bitter: bereute. Hierüber giebt es 2 Hauptversionen. Nach der einen, welche im Ag. auf Amir b. Jäbir zurückgeführt wird, hatte“Urwa ein Weib vom Stamme Kinäna, welches an einen Mann von Muzaina verheirathet war, erbeutet, liess es sich aber (bald darauf) von den Jüdischen Annadir in der Be- trunkenheit wieder abschwatzen; das Weib blieb bei ara und wurde später mit den übrigen Leuten dieses Stammes vom Propheten vertriebeı Damit stimmt Ibn Hisäm 653 überein, welcher de Frau mim “Amr nennt und sie zu den Gifär, einer Unterabtheilung der Kinäna, gehören lässt. Die andere Version, im Ag. auf Abü a Assaibäni zurückge- führt, welche auch in der Einleitung des Diwän’s und abgekürzt in Ibn 236 ۱ TH. NÖLDEKE, Qutaiba’s: Dichterbiographien vorkommt, lässt die Frau, genannt Salmä und Umm Wahb, gleichfalls eine Gefangene von Kinäna sein, über 10 Jahre ‘bei ihm bleiben'und es dann durch List bewirken, dass sie, als er nach einer Wallfahrt in Yasrib bei den Annadir weilt, wieder zu ih- ren Stammesgenossen kommt. Auf: den ersten Blick könnte man meinen, beide Erzählungen handelten von ganz verschiedenen Ereignissen. Aber dies ergiebt sich bei näherer Betrachtung‘ als falsch. Gemeinschaftlich ist beiden die Trennung “Urwa’s von seiner Frau im Gebiet der Annadir, welche nach I, v. 7 wirklich Statt- fand. : Dass nun diese die Frau für sich erworben hätten, ist ein aus diesem und den folgenden Versen ge- flossenes Missverständniss, welches das weitere veranlasste, dass sie durch die nicht viel später erfolgte Vertreibung des Stammes mitbetroffen seit). In der zweiten Version ist dagegen die freilich: ganz unwesentliche Wall- fahrt nach Mekka ungeschichtlich; denn offenbar liess man den “Urwa nur über Mekka nach Yairib gelangen, weil man die muslimische Sitte vor Augen hatte, erst nach Mekka und dann nach Almedîna zu: pilgern. “Urwa, der nach XIII auch mit den Juden von Chaibar verkehrte, wird geradezu zu den Annadir gegangen sein, wohl: des Handels wegen, wie ja auch die Ueberlieferung andeutet. Die, welche die Frau 'auslösten, waren gewiss:ihre Verwandte, welche nach dem Liede I und :II bei Mekka und im nördlichen Yemen umherzogen. Die Einwilligung zur Trennung gegen ein bedeutendes Lösegeld gab “Urwa in: der Trunken- heit, besonders auf Zureden seiner nächsten Verwandten Talg und Jabbär IEE .): Die Frau, Salmä oder Umm Wahb mit. Namen,- hatte ihm längere Zeit angehört, aber die Erzählung, dass: er durch sein zu grosses Vertrauen auf ihre Liebe zu ihm getäuscht wäre, wird durch die Gedichte nicht. bestätigt; vielmehr liess. er sich nach diesen nur durch die Höhe des Lösegeldes bewegen, sie herauszugeben. Nach II, 9 hatte die Frau verächtlich von ihm geredet. Möglich ist, dass Salmå auf dem Zuge ug dig Muzaina erbeutet war, auf welchen sich die beiden Verse des Ag. مه آلمیتازن 3 شارن)‎ ‚bezielten. So bleiben von beiden معي‎ einige Züge iD) Der Nude: Umm“ mag dürch نت‎ eine anal hierher gezogen sein. DIE GEDICHTE DES “URWA IBN ALWARD. 237 übrig, aber die Gedichte klären den ganzen Zusammenhang erst auf). — Wenn nun im Ag. (nach Ibn Afaräbi) die Erzählung von der ver- ächtlichen Aeusserung der Frau mit der im Scholion zu 1, 1 nach Alasniaî erzählten Geschichte von Lailä bint 988 verbunden wird, indem sogar der Name JS in den Text von II, 1 geräth, so entscheidet dagegen schon die Auktorität des Diwän’s; durch die Verwirrung dieser Erzählung verliert dann die Angabe, dass die mit أن تاخذوا‎ anfangenden Verse dem “Urwa angehören, alle Zuverlässigkeit 2). Die Erzählung des Alasmali mag ihre Richtigkeit haben, doch hat sie keinen Bezug auf den Vers, zu welchem sie erzählt wird (I, 1). Dass Salmä dem “Urwa länger angehört hatte, zeigt z. B. der Anfang von XXIII, und da im Liede XII En das Diminutiv von سلمی‎ v. 9, doch gewiss dieselbe bezeich- net, wie آم وعب‎ v. 3, so wird auch XIII, 4 dieselbe Frau bezeichnet sein. Freilich ist in dem Verse, welchen das Ag. zu IV hinzusetzt, سلیمی‎ = رام حسان‎ der anderen Frau“Urwa’s, aber hier möchte doch eher wieder im Ag. eine Verwechslung von Namen anzunehmen sein, als im Diwän. Umm Hassän, die Tochter Mundir's (II, 1), lebte zur Zeit des grossen Raubzuges (IV, 1) und noch später (IX, 1 vrgl. v. 8), ward aber nachher gleichfalls von ihm getrennt (IX, 1 ff. ). In dem Verse Hamäsa 692 kommt noch eine Umm Mälik vor, welche aber nicht Ber “Urwa’s Frau zu sein braucht. „In den Ländern umherzuschweifen, um Besitz zu erwerben“ und ihn dann an die armen Stammesgenossen zu vertheilen, ist der höchste Ruhm, den “Urwa in seinen Gedichten in Anspruch nimmt. Ueberall sehen wir den stolzen, entschlossenen Mann, der zwar selbst immer mit der Noth des Lebens zu kämpfen hat, aber Allen hilft, welche ihn um Hülfe bitten, während er sich nur selten entschliessen kann, die Güte Anderer in Anspruch zu nehmen. Um seinen Unternehmungsgeist und 1) Was wir im Ag. vom Betragen der Frau gegen ihren spätern Mann lesen, können wir auf sich beruhen lassen. 2) Dem Reim und Versmaas nach könnten sie IRRE mit dem Bruchstück XXX aus einem grossen Licde sein. Hist.- Phil. Classe. XI. Hh 238 TH. NÖLDEKE, seine Freigebigkeit besser hervorzuheben, bedient er sich der von den Arabischen Dichtern oft mit guter Wirkung angewandten Form, die Frau einzuführen, welche ihn vergeblich von den gefahrvollen Zügen und der Verschwendung abzuhalten sucht!). Er ist der Beschützer und Anfüh- rer der Armen, daher sein Beiname ,عروة الصعاليك‎ Dass er seine Tapfer- keit in der Schlacht und noch andere Tugenden von sich rühmt, versteht sich bei dem alten Beduinen von selbst. Einen eigenthümlichen Stolz zeigt das merkwürdige Lied XIII. Es weht überhaupt ein stolzer, selbstbewusster Geist in den Liedern dieses Dichters, der um so mehr anzuerkennen ist, da er sich offenbar gewöhnlich in ziemlich kläglichen Umständen befand. Seine Gedichte imponieren oft durch Grösse der Gesinnung, die sich darin ausspricht. Gewöhnlich ist der Ausdruck ziemlich schlicht; künstliche Bilder, wie VII, 3 f., sind sehr selten, dagegen finden wir manche kurze, treffende Vergleichungen. Mit einfachen Worten giebt er sehr lebendige Schilde- rungen (vergl. z. B. II, 13 ff.). Doch wir wollen hier weiter keine Cha- rakteristik seiner Gedichte geben, da diese ja selbst vorliegen. Nur darf man den Dichter nicht nach unserer Uebersetzung beurtheilen, welche mehr ein Hülfsmittel des Verständnisses für den sein will, welcher der Ursprache kundig ist, als ein Ersatz der Originale für den, welchem letztere ganz unzugänglich sind. Der Werth der Gedichte “Urwa’s ward frühzeitig anerkannt. Die “Abs, welche in “Antara mehr den Helden, als den Dichter sahen, er- kannten in jenem ihren Musterdichter, wie ein Mann von ihnen im Ag. erklärt: پشعر عروة بن الورد‎ As .كنا‎ Das Lied III wurde von dem grossen Kenne Abû “Ubaida ) um 210) in die dritte von 7, aus je 7 Qasiden bestehenden, Reihen (طبقات)‎ aufgenommen, welche die besten aller Qasi- dën umfassen sollten (Jamharat asûr afarab, cod. Spreng. 1215). die zerstreuten Lieder “"Urwa’s zu sammeln, so weit‏ میسن | بسي ` Wenn XXXTU wirklich von ‘Urwa sein sollte, so wären darin die Rollen ge- e umgetauscht, indem hier die Frau den Dichter antreibt, sich durch kühne Züge aus der TTS Lage zu befreien, in die er durch Armuth gerathen. DIE GEDICHTE DES “URWA IBN ALWARD. 239 es damals noch möglich war, und mit Erklärungen zu versehen, erwarb sich Yaqûb b. Ishäq, genannt Ibn Assikkit ( 243, 244 oder 246). Einen Theil des Textes und der Erklärungen, vielleicht das Meiste da- von, verdankte er seinen Lehrern Abü “Amr Assaibäni (p um 210) und Ibn Alarabi (+ 231). Wenigstens wird die einleitende Erzählung bei Ibn Assikkit vom Ag. auf Abû “Amr zurückgeführt, und ein anderes von Ibn Alfräbi hergeleitetes Stück im Ag. (und bei Abû Raiyäs — + 349 — zur Hamäsa) stimmt zu einem Theil der historischen Erklärungen in un- serem Diwän. (Vergl. auch die wörtliche Uebereinstimmung der Scho- lien und der kurzen Worterklärungen bei Abû Raiyäs, welche gleichfalls auf die gemeinschaftliche Quelle, Ibn Al’aräbi, zurückzuführen ist). Wer der Gelehrte ist, den Ibn Assikkit einigemale, ohne ihn zu nennen, ein- führt (mit Jë Einleitung zu X und zu XXIV, XXV, 3; mit أنشك‎ zu I, 16, 111, 11, VIII 3) ist nicht gewiss; vielleicht ist es der einige Male na- mentlich citierte Alasmaî (+ 210 oder etwas später), bei dem jener gleich- falls gehört hatte). Aus der Geschichte der altarabischen poetischen Litteratur wird es klar, dass die Gedichte, als ihr Text von den Grammatikern festgestellt ward, sich schon vielfach von dem ursprünglichen Text entfernt hatten, und diese Erfahrung machen wir auch hier wieder. Kaum eins dieser Lieder ist vollständig, von den meisten fehlt der Anfang, einzelne Verse stehen ganz abgerissen da, und von einem grossen Theil der Lieder ha- ben wir nur noch kurze Bruchstücke. Hier entsteht nun die Frage, ob nicht vielleicht einige dieser Bruchstücke ursprünglich zu einem Gedicht gehört haben. Bei dem eigenthümlichen Bau der alten Qasida lässt sich eine solche Zusammengehörigkeit allerdings nur selten genau nachweisen; denn die aus verschiedenen Theilen des Liedes genommenen Stücke zei- gen im Inhalt oft gar keine Verwandtschaft. Möglich ist es aber, dass die Lieder II, X, XXXII oder dass doch 2 von ihnen einst einem grö- sseren Gedicht angehörten; ebenso verhält es sich mit XXI (wenn dies 1) Auch Allihyäni, der Famulus Alkisäi’s, den er einmal (zu XXII, 11) citiert, war sein Lehrer gewesen. Hh2 240 TH. NÖLDEKE, wirklich von ‘Urwa herrührt), XXVI, XXVII. Dagegen können XIII und XVII trotz der Gleichheit von Versmaass und Reim nicht aus ei- nem Liede sein, da in dem einen derselbe Mann noch als lebend geprie- sen wird, dessen Tod im Schlusse des andern erwähnt ist: Von den ausserhalb des Diwän’s erhaltenen Stücken ist es möglich,‘ wenn auch unwahrscheinlich, dass Hamäsa 519 zu VII und Hamäsa 692 zu III ge- hört hätten. “Bei allen übrigen streitet schon Reim oder Versmaas gegen eine ursprüngliche Verbindung. Vergl. jedoch oben S. 237 Anm. 2, Wo der ursprüngliche Text solche Einbusse erlitten hat, da werden auch die einzelnen Textworte nicht unversehrt geblieben sein: Freilich können wir nur selten es wagen, über die Recensionen der alten Arabi- schen Philologen vorzudringen. Bei der Herausgabe unseres Diwän’s musste unser einziges Ziel sein, den Text des Ibn Assikkit möglichst treu wiederherzustellen. Zu diesem Zweck stand uns nur eine, aber eine gute, alte Hand- schrift zu Gebot. Es ist dies die mir durch die Güte des Herrn Hof- raths v. Gersdorff und des Herrn Prof. Krehl bereitwillig. mitgetheilte Handschrift der Leipziger Universitätsbibliothek D. C. 354 (aus der Xxeb,), ein Sammelband, welcher unseren Diwän auf Bl. 11-4 enthält. Hinter ihm. steht auf zwei Seiten ein Bericht, der also beginnt Bè SS يسم الله‎ ut الرحیمر قرآت. عل سينا الرديس الاجل السيى العا آبی الفصل حمد بن مدا‎ شعو‎ iais وع والديه ف تواريخ متقدمة وجالس‎ ais فرضی‎ sle بن عبسی بن جهور ادام الله‎ ET الفصيج بن درستویه‎ ae عليه الاصل وكتاب‎ ll, بن آلورد من هذه النسکة‎ PE und dann folgen noch mehrere Titel von Büchern, welche er vor diesem Lehrer gelesen hat. Darauf bezeugt dieser, mir übrigens ganz unbekannte, Mann (ai =) dem Schreiber obiger Worte أبوالكرم خمیس بن على‎ (in anderen Zeugnissen heisst er vollständiger بن اجن اخورى‎ de ابو الکرم خمیس بن‎ 2( ei- genhändig, dass dies wahr sei. Nun sind aber ähnliche diesem Manne in diesem Bande von anderen Lehrern gegebene Zeugnisse datiert vom Muharram 484 (fol. 91r) und vom Rabi* II, 492 (fol. 10r). Ein Stück 1) Ich ergänze die grösstentheils fehlenden diakritischen Punkte. 2) Er wird erwähnt bei Ibn Challikän ed. Wüstenfeld nr. 160. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 241 des Bandes (fol. 91—102) hat Chamis selbst geschrieben (nach fol. 102r). Der Schluss des 5. Jahrhunderts der Hijra ist daher der terminus ad quem für die Handschrift des Diwän’s. Wahrscheinlich ist dieselbe aber ein gutes Stück, 50—100 Jahre, älter, denn Chamis ist nicht als Schrei- ber derselben anzusehen, und رتلاصل‎ mit welchem er die Handschrift ver- glichen hat, ist nicht die, aus welcher die Abschrift genommen ward, wie die in den Glossen (welche, wie die Randbemerkungen بلغنت المقابلة بلاصل والقراة‎ und ähnliche, dem Chamis zuzuschreiben sind) angemerkten Varianten (vrgl. zu IV, 2; XII, 3) ergeben. Jl ist wahrscheinlich das Exemplar des Lehrers. Auf alle Fälle gehört aber unsere Handschrift zu den äl- testen Naschimanuskripten. Dieselbe ist bis auf einige weggeschnittene Buchstaben von Wörtern, die am Rand ergänzt waren, wohl erhalten. Die Schrift ist ein deutli- ches, doch zuweilen stark in einander gezogenes !) Naschi; einige Buch- staben sehen einander oft zum Verwechseln ähnlich (z. B. auslautende ن‎ und ,, J und )). Sehr viele diakritische Punkte fehlen; doch wird dadurch nur an sehr wenigen Stellen die Aussprache irgend zweifelhaft ?), und ich habe daher jene Punkte durchgehends stillschweigend ergänzt. Dagegen ist die Vokalisation sehr reichlich und sorgfältig; falsche Vokal- zeichen kommen im Kommentar selten, im Text fast gar nicht vor. Der Text der Handschrift ist überhaupt sehr gut; nur in den Scho- lien herrscht an einigen Stellen noch einige Verwirrung. Wer den klei- nen Anhang aus den Nawädir des Ibn Afaräbi zu dem Diwän gesetzt hat, ist nicht zu ermitteln. Jedenfalls nicht Ibn Assikkit selbst. Für einen grossen Theil des Diwän’s können wir andere Quellen 1) So wird die Konjunktion „ oft so an das Folgende geknüpft, dass man sie von dem punktlosen ف‎ nicht recht unterscheiden kann. 2) Die unpunktierten ص‎ und ع‎ sind oft, das unpunktierte b selten durch unter- gesetzte kleine Buchstaben von den punktierten unterschieden. Dagegen fehlen ähn- liche Bezeichnungen für رس‎ 3. Dem auslautenden J ist zur Unterscheidung von J zuweilen ausdrücklich لام‎ übergeschrieben, was bekanntlich auch sonst in alten Hand- schriften vorkommt. 242 TH. NÖLDEKE, vergleichen, welche auch einige in jenen nicht aufgenommene Verse und Bruchstücke darbieten. Durchgängig sind die Texte des Diwän’s zuver- lässiger. Man vergleiche nur den Text, den die Jamhara vom Liede III hat. Hier ist z. B. gleich durch den Ausfall von v. 3 Text und Sinn des vorhergehenden Verses ganz entstellt u. s. w. Das schliesst natürlich nicht aus, dass nicht an einigen Stellen andere Quellen bessere Lesarten haben können, aber es wäre auch dann unkritisch, diese in die Redak- tion des Ibn Assikkit aufzunehmen, ausser wo es sich um Verbesserung blosser Schreibfehler handelt. Den Text der Jamhara habe ich durch Wrights Güte aus der Lon- doner Handschrift (Add. Ms. 19403) erhalten; die Berliner Handschrift (Spreng. 1215) habe ich vor Kurzem selbst verglichen. Die Londoner Handschrift hat einige unbedeutende Scholien ). WUebrigens habe ich die meisten der Varianten unserem Text nicht beigeschrieben, welche aus blossen Schreibfehlern entstanden sind, und an denen namentlich die schlechte Berliner Handschrift reich ist. Die Vergleichung einzelner Stellen aus Leydener Handschriften ver- danke ich grösstentheils der Freundlichkeit de Goeje’'s. Die Stellen aus Albekris geographischem Wörterbuch habe ich aus der Abschrift des Herrn Professors Wüstenfeld. Die Erklärungen Albekrîs, wie seine Les- arten, stimmen im Ganzen sehr mit denen des Ibn Assikkit überein, ohne dass er sie darum geradezu aus dem Diwän genommen zu haben braucht. Fast ganz denselben Text, wie den des Diwän’s, bieten die einzeln in Aljauharfs Sihäh angeführten Verse unseres Dichters. Diese Ueber- einstimmung rührt gewiss daher, dass er dieselben mittelbar oder un- mittelbar der Sammlung des Ibn Assikkit entnahm, dem er ja überhaupt 1) Nur in der Londoner Handschrift wird vorne im Eingange der mir ganz un- bekannte Abû Zaid Muhammed b. Alchattäb Alquras’i als Verfasser genannt. Die beiden Handschriften scheinen sich überhaupt mehrfach zu unterscheiden, wenn sie auch wesentlich dasselbe Werk enthalten. Der erzählende Theil, welcher in der Berliner Handschrift auf die 7X 7 Gedichte folgt, fehlt in der Londoner und gehört gewiss eigentlich nicht zu dem Werke. — Das Buch fehlt bei Häjji Chalifa. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 243 einen grossen Theil seiner Worterklärungen verdankt. Ich hoffe nicht, dass ich einen Vers “Urwa’s im Sihäh übersehen habe; denn ich habe das ganze Werk in, zum Theil vortrefllichen, Gothaer Handschriften darnach durchsucht. Um die Variantenzahl nicht verwirrend zu machen, habe ich die Abweichungen des Ag. nicht beim Diwän bemerkt; der Leser kann ja leicht in dem hier selbst abgedruckten Text des Ag. nachsehn. Den letzteren Text verdanke ich der aufopfernden Gefälligkeit von Wright und Pertsch. Wright übersandte mir den vollständigen ۵ betreffenden Artikel des Ag. aus dem Ms. Brit. Mus. 9657 (fol. 159 ff.), nach dieser Probe zu schliessen, der besten bis jetzt bekannten Hand- schrift des Ag. Leider war es mir neulich nicht möglich, die beiden, übrigens ziemlich mittelmässigen, Berliner Handschriften dieses Werkes zu vergleichen, da sie bei meiner kurzen Anwesenheit in Berlin gerade verliehen waren. Einigermaassen ersetzte diesen Mangel der mir von Pertsch geschickte vollständige Artikel عروة بی‌آلمرد‎ aus dem Gothaer Aus- zuge (375 ff.). Derselbe enthält fast den ganzen Text, nur kürzt er hie und da etwas ab und lässt einige Absätze ganz weg. Ich habe nun da, wo er den Text nicht absichtlich verändert, seine Varianten, (mit Aus- nahme blosser Schreibfehler) getreulich angegeben, dagegen nicht seine absichtlichen kleinen Verkürzungen, da ich nur einen Text des grossen Kitäb alagäni herstellen wollte, nicht des Gothaer Auszuges. Mit die- sem Gothaer ist offenbar identisch ein Londoner Auszug Taylor 23441 (fol. 675 ff.); wenigstens stimmen die mir daraus zu Gebote stehenden Stellen zuweilen bis auf auffallende Schreibfehler überein. Einen ganz anderen Auszug enthält dagegen der ebenfalls in London befindliche Co- dex Rich. 7339 (Pag. 191). Aus beiden Londoner Auszügen hat mir Wright die Varianten zu den Versen notiert. Ich hoffe, dass der durch diese Vergleichungen gewonnene Text verhältnissmässig rein ist. Ausser den im Diwän und im Ag. vorkommenden Versen “Urwa’s habe ich noch folgende ihm zugeschriebene gefunden: 244 TH. NÖLDEKE, Hamäsa 5191): TRX‏ وف فى البلاد لَعَلْنى Aust‏ على فيه لذى الحق تحمل ایت مان زد تج ویس مایا atti‏ معیل Hamäsa 692: Is‏ سلی الطارق العتر يا ام مالك اذا te‏ ید بین قدری وجزری ایسقر وجهی 2 أنه أول القری وک rai‏ درن االو Während diese beiden Verspaare ihrem Inhalt und Ausdruck nach sehr gut zu den übrigen Gedichten “Urwa’s passen, weicht folgendes aus der Hamäsa Albuhturf’s (cod. Lugd. 889) Cap. 164, Pag. 367: قال عروة بن آلسورد العتشى ral 3 BIER, ’ >‏ بنیت على )525( الرجال باعظم خفاف gË‏ عتهن الفاصل وقلب > عنه (#الشكوك فان Fe‏ جر و )5 gb‏ الغیب ما ات فاعل viel mehr von den übrigen ab, und da nun die Hamäsa Albuhturt's keine besonders zuverlässige Quelle ist, in der andern Hamäsa 629 aber diese beiden Verse mit unwesentlichen Varianten einem andern Dichter zuge- schrieben werden, so bleibt die Verfasserschaft “Urwa’s für dieselben sehr zweifelhaft. In Freytag’s prov. Arab. II, pag. 408 wird noch folgendes Sprichwort von ‘Urwa hergeleitet: لقي‎ a اکن بشعفی‎ re! in Safain warst Du ohne Milch“. Vgl. hierüber Freytag a. a. O. 1) V. 1 wird ohne VoHante (vielleicht aus der Hamäsa selbst) unter و‎ Namen citiert im cod. Lugd. 564 (einem grammatischen Werke des Ibn Al’anbäri) p. 78. ` 2) Freytag E 3) Im Text خلق‎ am Rande in jl verbessert. 4) Die Handschrift آلشکوك‎ . 5) So am Rand verbessert. Im Text طهر العیب‎ * DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ۰ 245 شعر عروة or‏ آلورد العبسي + 2479 E 5 a Lo HES يعيب بن احق السكيت‎ کان عروة بن آلورد بن زیی بن ناشب بن قرم بن عون بن غالب بن قطيعة بن عبس اصاب أمراة من سى کنانة بكرا LAST‏ لنفسه واعتقها نکثت عنده بضع عشرة Kim‏ وولدت له اولادا لا ER. 5 0 wo. -‏ . يشك الا انها ارغب الناس فيد ليس فى مرية من ذاك ولیس غر Ra‏ قالت له لو شرکمت „al‏ وججت فامر على الى وارام تج بها فاق بها مکة ثم الى المدينة فکان خلاط امل یشرب بعی النصیر ویقرضونه اذا احتاج ويبايعه اذا غنم Aus pëb‏ ومعه امراته حثی اذا دخل الحرم ونوا کرمونه عاما وجلونه. عاما .وهو النسی: اذى ذکره all‏ تعالى فى القران فاق بها قومها حبن دخل الحرم فقالت لقومها أنه خارج قبل ان خرچ الشهر فاخبروه انکم تساكيون أن تکون امراة معروفة النسب ككته سبية وانتدوق منه تأنه لا یری الى اذرقه ولا آختار حليم احدا فت فسقوه قالوا له فادنا (1 بصاحبغنا فاا نسکیی لها أن تکدن سبي ففعل lolas‏ على aii‏ اشترط Rule‏ أن خبيروها فان اختارته انطلقت ana‏ الى ولدها و٠‏ جبسوها وان اختارتهم اامت فيه فلما فاداها خیروها ناختارت اعلها واقمت في وقالت أما الى لا اعلم امراة القت سترها على خير منک اقل نحشا واجی حقيقة ولقد ولدت ما علمت وما مر على يوم (2 مغف كنت عندک ألا (5والمت احب أل من الحياة بين اظهرکم أف فر اکن اشاء أن اسمع امواة من قومك أو من غيرم تقول قالت Kal‏ عروة کذا وكذا الآ سمعته ولا والله لا أنظر فى وجه قطفانية ابدا ولا غيرها قد كنت اسمع ذلك منها فارجع راشدا وأحسن الى ولدك 1) Hdschr. صاحبعنا‎ , aber Ag. und Ibn Qutaiba haben رب‎ 2) Verwischt. 3) Hdschr. ohne „. Vergl. Ag. Hist,- Phil. Classe. XI. 11 246 TH. NÖLDEKE, .لآ فقال عروة فى ذلك et een) hol بللدينة ومستطیر منتشر فى اف وةل لاصمعی كان سبب قوله لهذه القصيدة اذه‎ Al نى‎ فاداها وهو شارب واخف عامر بن‎ Fl; أمرأة من بی هلال يقال لها یی بنت شعواء وکانت عنده‎ الطفیل امراة من بنی قزارة تر من بهی سكين فلم تلبث أن استنقذت من بومها فذکرت ينو عامر‎ فاحَد أملى بت شعواء‎ Rela 2أن ع تاخطوا أسماء موقف‎ ١ امرها فقال رجل من بی عبس‎ چا والراس: آعیب‎ EEE ما مسق‎ et ۲ اذا فلت أستهل على قذید كور ربابه خور الكسير الكسير يبطى فى الْصى وقديان من مكة على مرحلتين واستهل ای صب والوباب السحاب وکور ورجح des‏ ۳ تکشف عانق بلقاء تثفی ٠‏ ذكور احمل عن ولد شغور ای یتکشف البرق کتکشف عق والعائف Kat‏ النتام تكشفها انها تشغر برجلیها وترفع يديها لتكى ذکور الخيل عن ولدها فیبدو بلق بطنها فشیه البرق ف سواد الغیم ببیاض هذه الفرس غ سواد بطنها وشغور الى ARE‏ برجلیها والشغر رفع الرجلين Ae‏ واا یعنی US‏ وشغور من صقة العادق ع ھی شلمی وين کی سلمی. .ادا حلت مجاورة السریر آلسریر موضع فى بلاد بنى KS‏ سمش o‏ اذا خلت بارس بعی على <٠ ٠‏ وأعلك بین امرة وكمر بتو خا قیم من کنا ول EAN‏ روک عل جد a‏ انا ولاکن ود متماین ۱ متفاعل من ای ور الكذب يكال کلب ون ظ‎ dayi ذى النقیر‎ Ján من أم وقب خن اي‎ haoss 4 1) Verse aus diesem Liede siehe im Ag. 2) Vergl. Ag., wo diese Verse dem ‘Urwa selbst zugeschrieben werden. 3) Vers ۴ und o bei Albakri s. v. آلسریو‎ DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 247‏ ذو النقیر موضع ماء لبعی القن ولعلب. وقیل موصع يقر فيه الاد v‏ وآخر A‏ من ام قب ٠.‏ معرسنا فوب بى النضمر یقول غويق الدينة وبنو النصیر حى من اليهود ینولون فى طرف المدينة وب (1 وقالت ما تشه فقلت الهو الى لاصباح آقر ذی أثهر قوله آثر ذی افير مغل قولك آفرا ما ای اول کل شیء 1 انسة اديت رضاب فيها ٠.‏ يعية الوم کلعنب العصیر الانسة غير النفور والوضاب من كل شىء القطع والرضاب قطع japi‏ )12 أطعتبالامزين يضرم شلمی. .د فطاروا غ بلاد المستعور وبروی فطاروا ق. عضاه الیستعور يريك الذیی. امروه باخف الفداء والیستعور موضع قبل حرة اإدينة فيه حضاه من بر alby‏ والطلام شجر :اطول شو من الممر والعصاه کل شر له شوك من هجر البر .غا یشرب من ماء السماء والضال السدر البری ذو الشوك آلطی لا یشرب اناء. ال من shoni‏ وما كان علی.شط. اهارقا یشرب الاء ؛ فهو العبری Gare,‏ من الجیدر ای لا wo‏ الماء وقال فطاروا فى عصاه المستعور معفاه اطعت zahl‏ امروف باخف الفداء مساعدة وتفرقوا Ae‏ فذلك قوله فطاروا 4 ق عضاه اليستعور وق بعيهدة لا یکاد ید‌خلها احد (3 برجع من خوفها ای اوضعوا وجدوا فى امرى فى ذلك الوضع حتى فرفتها وذلکه الوضع یسمی suas er‏ )4 11 سقو er‏ تکتفوق site‏ الله امن کذب وزور النسه Karl LIT‏ والس ويقال K‏ مسكر نس2 يقول سقو نسا أنساق الب اذى کنت saai‏ | ۴ وقالوا لست Ans‏ فداه سلمی عفی ما خی وا فقي 1) Dieser Vers im Sihäh s. v. ‚si mit der besseren Lesart Iyi (vergl. das: Ag.). 2) Albakri s. ¥. الیستعور‎ mit den, Varianten الامرى‎ und قصاروا‎ , aber die zweite Hälfte citiert er auch mit der Lesart |, فطار‎ 3) Hier fehlt Etwas in der Handschrift, entweder الآ‎ oder ف‎ (vgl. Maräsid s. Ei 4) Im Sihäh s. v. نسا‎ li2 248 TH. NÖLDEKE, (۱۳۵ (قولا وأبيك لو کنیوم آموی . ...ومن .لك بابر ف الأمور ۴ اذا تلت عضنة أم )5 وقب | على ما كان من خسك الصدور ای لو كنك Ahapa‏ مثلى. الوم لکت امری يقول ۵ اارقها وبقال kaas‏ فلانة بیذی فلانِ أى ملل loal‏ یقول IST‏ )4 لأمسكائها فکنت مالك امرها على ما بینی .وبين قومها من العداوة والحسك الغل والعداوة والاصل الحشونة تکون ف الصدر والواحدة حجسكلة يقال ق صدره حشكة ماپ فیاللناس. کیف ES)‏ نفسق .+ بهل قی» ویکرفه ضمیزی اذا کانت استتغاتة فخ اللا واذا كانت قبا كشرها وقل لاصمتی حذتی عیسی بن عبر عن yadi‏ قال لما طعین العلج او العبد عم قال عير all‏ وباللمسلمين قل وسمعمت ابا حية النميرى ینشد ایا عرو بن العلاء > Aaly‏ ویالناس کلم ویالغادبم cylla‏ شهدا وق rl‏ وللجاهل العویص بهدی USI‏ وه نا قویبی ويغرق یقول غلبت النفس على شىء as‏ کنت أضمن لا افعلة 3 فعلته | ۱ 1 آلا dakia‏ عاصیحت lb‏ ٍ وجبارا ومن لى من أهمر لامیر قافنا الستشار وانشد EA LIE ٠‏ مطیعا له م تذر كيف تواموه Gl‏ وجّبار اخوه وابن ده 11 وقل عروة EST باقلا‎ ET بلادها‎ ED ات ای کول فیها ولا شار وق مشتقلا” من‎ u, LE, بلادها اکرمها‎ "> الاتساع يقال dat‏ له ق FEW‏ ووسعه Gola All,‏ موضع 1) 7. 13-15 in Ibn Qutaiba’s Dichterbiographien. (ولو كاليوم Ibn Qutaiba (lies‏ ولولا کلیوم كان على امری )2 لامسكية Ibn Qutaiba. 4) Handschr.‏ عيرو )3 Ibn Qutaiba.‏ اعت )5 6) Vers 1, 3, 10 im Ag. DIE GEDICHTE DES“URWA IBN ALWARD. 249‏ Lasi en)‏ كراء هذه اى ذکرها عدودة وق ارض ببيشة كثيرة لاسد وکا غير هذه مقصورة ثنية بين من والطاتف اراد LT‏ بواد فى هذا الوضع فیصیق صدری عق زيارتها فأمسك عى اتیانها وتحاول أن اقاب موضعها واحصر ای اضیق عن ذلك وهو مثل قول لبيد a2).‏ دوتها جرامها ای تصیق صدورم أن یبلغوها من طولها (۳۹ .وكيف أتوجيها وقد حیال دونها o‏ وقدا جاورت حيا بتیمن Ra‏ يقول جاورت خها متنائمًا فلا اقدر على اثيانها منكرًا ای PS‏ ولا اعرف وتممی ارص قبل جرش أو ف شق الیمی وم کواء والفاس ینشه‌ونها (4 بتهماء مغكرا. وهذا خطاء وتیماء التى ينشدها الغاس ارض قبل وادی اثقبی بها تخل كثير ef‏ واما عراض الساعذین مصكرا یقول نوا لى موضعا ونا بصیبنی تیا ال قوم قد Pinot‏ يدم Aè‏ یطلبونی Aut Ui,‏ a‏ وعراض الساعديى يريك عریض الساعدین والمصدر من نعمت Aadi‏ وهو العريص الصدر NEE eo‏ الاباء القصب بقول عذ! الاسد يسكى الغهاض فالقصب يسقط على منتنه وقوله له العدوة الاول یقول لاسد لا یلبت al‏ حین يراه حى یبادره العدوة اذا أصكر له القون | ann‏ یھ شی رف بنرا شبد زدیر الاسد aago‏ بصوت الرعد وبقال لصوت كل شىء فيه 9همة مثل ردير Awd‏ وصوت الوقن جنحفیفت" العقاب " اضوات يهال خوت الخقاب والبعد وما اشبه هذ! قل انشاعو- GE‏ ارققنه ذاث نرع كن خواتها علاه من والعولاء مصب المزادة والشن اجلد الیابس GEN‏ یل کی ھان بیس ووی اک رت رش سا بل تیاده 1) Vers 2 und 3 bei Albakri s. v. کر اء‎ (wo ausdrücklich angegeben wird, dass كراء‎ schwach dekliniert غور منص ف ب‎ sa). 2) Mwallaga V. 66. 3) V. 3 noch bei Albakri s. v. تومن‎ und zwar an dieser Stelle mit .جاوزت‎ 4( Vergl. den Vers im Ag. 250 TH. NÖLDEKE, می. هرن ما سرا‎ P gu U li من البعی‎ et عن لنا‎ bi Et شعي وصبزیآافا‎ T Sie يخا لك متی‎ a لك :می صبری وحسن‎ A صریتی ای مضی وعزعتى فى الامور افا استقيلتها وصبری‎ نذهب‎ s عزادى اذا وذ‎ و من‎ € > ۵ 4. -0E „Er cE 1 وما انس مالاشياء ۷ انس قوها جارنها ما ان یعیش باحورا‎ 1) KEF 3 فلم اتش قولعا والاحور ف هخا الوضع العقل بقال لاوجل 81 كان‎ EÀ فا انس من‎ 59523 له سا أن يعيش باخور ای ما يعيش بعقل قد ذعب عقله ولا يقال الا فى مثل هذا الوضع ولا‎ يقال له آحور ولا عاش باحور وحدیت هذا البيت اند هر پتضوهة وامراته معهن فقال اسالنها ما‎ تعلم 3 فقالت ما لهذا عقل يرانى اخشار علي تم یقول اسالنها عنی‎ pa وکت‎ e an» ۶ و‎ 5 éb: ur. على عا جشمته يوم غضورا‎ Kal یوما ی تسری‎ dhal 2) 1 ماء لطیی وجشمقى عسالت ابای ذراقك‎ pini قال غير لاصمعی‎ m 20 é Tot ره‎ j Iz وه‎ uw). وأخيرا‎ Úle بى اليوم أدف منك‎ en Ral È الیلاه جتن تصیری‎ ó ريت يدعو عايها يقول پوعدت‎ -E 3 E šos k ie yo Om, مور‎ Pr z 125! Mi Dam) PA عبر الله هل تعامیننی كرعا‎ ans iP جاء الشتاء‎ 13h الانامل یقول‎ i كانه قال فل أذكره وعجر اللا يريس بقاء الله وقوله اذا‎ - bias ال الوقود‎ zu) 3 اللون‎ var) وجدتی ۳ آزهر‎ IS ۳ J واقشعرت جلود8 يقول ذانا‎ ۱ نت‎ 1 ْ ١ ءالصلاو‎ ۲ م‎ 65 > os es £9 wy > ع‎ A لمعت اخضرا‎ Ks ا وال وحافظا لجرو حغی‎ s صبورا أ على رز‎ ۳ Br الوا ای صبورا فى الزمان الدب على غشيان "لوا أياى ورزء الموالى‎ obs ویروی على‎ 1) Ohne Variante im cod. Lugd. 7 (Blai asies) pag. 398. Die Erklärung der Veranlassung wie hier. 2) Vers 10 bei Albakri s. v. غضور‎ DIE GEDICHTE DES ۰0۳۲۲۸ IBN ۰ 251‏ ga‏ حافشٌا لعرضی یقول اصون عرضی عن الهم واعوضه. للحمد اذا جاءت السنة Dedy‏ الناس د اول اقری :واضيف حقی جرج السنة ویقبل اشضب وبورق الشجر فیعود العود اخصر بعد Rasa‏ وترجع السنة وتخضر الارض b- ۴‏ ۴ أقب وخماص الشتاه مزا اذا آغبر TA Koyi RR‏ یقول اذا كان الشتاء واشيتدت السغة oi‏ الاضياف ما عندى فطویت abs‏ له وم ee‏ KY‏ فیعظم Ye Ab;‏ ای ینال مخی ويصاب اهر ولا مب على احد وواحد الاذلة ذلیل ووو اللميم يقول )1 يغبر اولادم من Asy Rimo‏ وأسفر gib‏ على نور لسعة قلبی وایثاری على نفسی I.‏ )3,2 عروة وکانت امواته نهقه عن الغزو Ji ١‏ على اللوم (5 يا بفت Aia‏ وامی وان ل تشتین النمم فأسهری ۲ ذرینی اتلس ٩(‏ ام < حسان اذنى 9بها قبن لا اسا الب مشب وقول ذريى a)‏ = ,155 في حمانى (7 ومال ناذا انا مت بقیت احادیث Ar‏ شريفة 3 E:‏ بها Aayi‏ آیادرها قبل ان كول الموت ټیی EET wi.‏ أيضا ذربنی er‏ ای مشتر بها ای قبل ان اموت فلا املك إن ابيع (#نفسی ن usto gs TEE N‏ الشری یقول اذى مشتر قبل آلآ املك الشراء 1) Handschr. jess 2) Dies Lied steht auch in der .جمهرة اشعار العرب‎ Die Londoner Handschrift enthält v. 1. 2. 5—15. 17—19. 21. 20. 25; in der Berliner (cod. Sprenger 1215), welche sehr fehlerhaft ist, fehlen ‚hiervon noch ۲, 10. 13b. 14a. Ich bezeichne die Varianten der Londoner Handschrift mit L, die der Berliner mit B. Drei Verse aus diesem Liede im Ag. 3) äh L. B. 4) ام حسان‎ in der Handschrift am Rand ergänzt. 5) لما قمل أن ثم املك الامم اشت‌ی‎ B. L. ebenso, nur كما‎ für لما‎ (lies (نها‎ ; dabei steht aber ویم‌وی بها قيل ان 3 املك للامم‎ 6( Handschr. اشترى واپتهی‎ 7) Hier ist wohl einzuschieben بنفسى‎ 8) Hier ist der Text in Unordnung, denn diese Lesart ergäbe Unsinn. 9) Wahrscheinlich zu lesen پنفسی‎ 252 TH. NÖLDEKE, وف ما‎ TER 0 í See E احاديث تبقی والفقى غير خالد اذا وو آمسی هامة فوق صهر‎ ۳ تعلو کل‎ wald نصب احادیت على قوله مشتر احاديت. وهامة یریبد ان الفتی هوت فاخرے منه‎ نشو وعذا شىء انت نقوله الجاهلية والصیر چارة تجعل كحظيرة زربا للغنم وبعض العرب بقول‎ فضريه مغلا للقبر لات جارة تجعل رجبة والورب حظيرة تجعل من ارن‎ 3,00 الى فل معروف رات ومنكر‎ KA تجاوب اجار الكناس‎ - ۴ ای قبل أن اصير عامة تجاوب (1هذة الهامة اجار الكناس والکناس موضع يريى انها ان ضوتت‎ اجابتها اجار الكناس بالصها وتشتكى الى كل معروف تراه ومنكر ای تصوت فى كل حال اذا رات‎ من ذعرف ومن ذفكر‎ PE TE 0 1 ot a ROS 3 ره ه‎ - ه ذروق أطوف ق البلاد لعلی أخليك او آغنيك عی سوه صر‎ ای أغنيك عن أن‎ „a عن سوء‎ dait = بقول ذریفی (2 اسر في البلاد لعلئ اصیب‎ a‏ ۳۹ سک تفت an ig‏ اخلید ای ار p din‏ )3 فتخلين للازواج والاخلية فن ee‏ د ان 1 امات ر En‏ اما ذا sin Ne ki‏ لذی خر rn‏ فى القهاح او قل فاز سهمه وفوز السا خروجه اولا فاذا خرچ كان له الظفر والجاة يريد كف اقارع المنية فان قرعتبی ای قتلت ف الى جرد وان jË‏ سهمی أى وأن We‏ وسلمت ne‏ ag‏ فاز سهمی کفکم عن مقاعد مشاه ره يقول أن سلقنت وغفومت کفکم ذاك عى مقاعد عند ادبار البيوت قال الاصمی آذا جاء الصيف L‏ يقعحا فى ذبر البیت وزعم ان رجلا جاء مستصیفا فاناع ناقته فى ادبار بيوت ای فقيل له لو ناديت فعام مكانك تأضفت فقال (4 كفى برغانها مناديا قد ذعبت مَعَلا 1) Hier steht in der Handschr. noch ein überflüssiges =! 2) Handschr. za) 3) Handschr. Be 4) Vergl. Freytag, prov. arab. II, pag. 328. DIE GEDICHTE DES “URWA IBN ALWARD. 253‏ en‏ طبووا برجل تارق a‏ اأضجوء الأصنوق: نالارصز ‏ يقال ضبا يضباً ضبووا وبقال Anal‏ اذا HE‏ والرجل AI‏ فتقول هل انت تارك أن تغزو مر بقوم de‏ ارجلم فقغير وقوله تارك ضبووا يرجه آنه قضباً بالنهار لخفی وبسری Kall‏ وفزة على خيل وهو النسر وعوما بين الثلائین أف الاربعين واا هى متسه همقل مسو الطائر جختلس اختلاسا قر برجع ولا بواحفت ای يقبت والقتب اکثر من ذلك قايا 1 و ی اراك على أقتاد ضرماء مذْكرٍ وبروی Gh‏ طَنبووًا ومستثبت الام فاق اخاف عليك- ان لا "ترجع فاتك لا ترال تخیر (2 فكهيف تراك تسلم وقوله آننی ازاك على اقتاد .صترماء FR‏ ای ازاك علی la‏ علکة Je‏ خطر gabe‏ واما عدا مقل فى قل اقتار فالفتر الناجية والصرعاء REN‏ الق ضرمت اطباوعا ای قطعت نینقطع lgi)‏ فتشتد قوتها Arda‏ مها والمذكر آلتی تلد الذكور وهو افظع ما یکون من نتا العرب وابغضه اليه فاراد على اقنار داهية ای ذواحيها ای وق ف الدوای Kir‏ هذه فى الاجل وعذ! aK‏ تشدید للداعية ۲ جوع )9553 سین تقد .‏ تخوف آزداها أن سین کر ويروى تجوع” بها تلصاحین مره تجوح یعنی الصرماء وى الداهية فجوع JEAN‏ فجيغة القوم ای تفجع بالصاحین والضاحون Dis‏ العزب ذوو العووف (4 ذوو اليئ ijay‏ ای Sis‏ باعلها وخوف رداها ای جخاف الهلاك من قبّلها 5 en‏ (5 بن LAA‏ من ذى قراية تومن كل سوداه:(6 العاصم اقعتری اق هذا الذى تریدین من خفض العیش والدعة من يغشاك ای من يطرقك من ذى قرابة 1) ۷۰ 8 und 25 citiert von Attibrizi zur Hamäsa 54. ۲۷. 8 ferner citiert Tahdib al’alfäz (cod. Lugd. 597) S. 41. 2) Handschr. A$ 3) بها للصاخیی‎ L. 4) شوو الدين‎ 3 in der Handschrift aim Hand erg Hist.- Phil. Classe. ۰ Kk 254 TH. NÖLDEKE, ياتوننى فيسالوننى وان ایضا من يعقريك من الفقراء فان قعدت عن الطلب لر یکین عندك ما‎ تقوبی منه ضیفا ولا تصلی به قرابة وقوله ومن كل سوداء العاصم برید, انها جهدت من الدب‎ 2 واجهد والهزل فلم تليبس قفازیی على يديها وم تصن نفسها وانشد , .. اذا الخسناد‎ لسم ولا‎ KÊ وقوله ترحص, یهیها یقول نها لا‎ ee تحصن یخیها‎ الجوع والبرد وحضور النهران آذا حضرتها‎ EAA تجده لشدة الؤمن. وقل ایضا سوداء العاصم من‎ تصطل‎ w:‏ ومستتهی )3 وید sya‏ (2فلا s‏ له er‏ فى delas.‏ واصیری بريد: ابى : احفص .من یغشا: من ذی قرابة ومستهی وعو الستعطی .يقال كنات احستنت (5 الهیء ای اعطيت فاحسفت العطاء والهنء العطية وقوله زيد ابوه يعت رجلا من قومه بيه وايأه. زيد. وعو جد .عروة يقول يأب عذا الذی يعتريى. (*وفذا الى ججمعتی aiis‏ زید. سن gaii‏ اذى تريدين والحوف أن بطرقی فلا جد عندى :ما كنات عودته من الصلة له ولا اقدر على رده لقرابته وحاله وقوله üb‏ حياءك ای احفظیه وامسکیه عليك ومنه عنم قنيلا ای خنم امساك يقال قهخ وقنوة فى قال قنية:قل قنیان ومن قال قنوة قل قغوان nd‏ (ومصاق الشاش UN‏ كل متجور. قوله مصاق الشاش ای se‏ موثرا KU‏ وام جور الوضع BEER SIE‏ فید. الابل فهو ET‏ موضع Ku‏ gan ang er Ê 1) رف‎ L. ۰ 2) l B. 3) Dies Wort am Rand ergänzt. 4) Handschr. fas ohne s. 5) V. 13—15; 17—21 Hamäsa 207 f. 6) مشاش الفاکل الماخزر‎ Š مضی‎ L.; dazu die Erklärung اجبان‎ alt, اللاعب‎ gas. In B. fehlt dieser und der folgende Halbvers. T) من نفسه .1 فى نفسه قوت‎ Ham. 8) خلیل‎ L. DIE GEDICHTE DES"URWA IBN ALWARD. 255‏ یقول. اقا ملا بطنه ie‏ غنی, ول یبال ما وراعه جن عیاله وقرايقم وح ER‏ شانہ يقال قد یسرت شاء بی فلارن وقال ایضا الیسر الذى قد E‏ ابله فكثر خيزة . lo‏ ینام عشاءا فر بصبح (اطاون ت (* الحتصى عن جنبه jab‏ يقول ليس بصاحب ادلاج وا غزو وت احصی عن جنبه ای لا يبرج ای ۳ قلیل آلتماس الواد الا له ee‏ مسرب او يقول اذا شبع فلا بطنه EN‏ نفسه كانه عريش جور ای ساقط ومّل من JAD‏ یم وم ee i‏ ۸ 9ی نسلا اي متته ۰ (9فیتسی a‏ اس ای هذا يعين نساء ای فیما zei‏ اليد من معونته نیمسی قل اعيا وحسر من الیل كاه بعیر حسر ای حسیر ا واکن علو Ra)‏ وجه ۰ a‏ انقابس ال ید ولاکن Bolano‏ وکیا وچهه لا ماه الله ۸ 8 مطلا على أعداته رجروته .۰ بسانم ور Rano gat)‏ مطلا ای dei‏ اعدامه ای یغزوع ابدا فهو مطل fale‏ یعی علیا عليع وقول بزجزونه ای يصكون به كما یوجر القذح اذا ضرب به والنیج عاعنا قلس مستعار سزیع الخروي” والفوز یستعار فيضرب بد میرن الى صاحيه والعارية تسمّی JERAN‏ ابن مُقْبلَق هذا القدی aian‏ مقشی 1) .بآ قاعق!‎ B. Laci Ham. 2) 2i B. 3) Vergl. Freytag, prov. arab. II, pag. 909. 4) Vergl. ebend. II, pag. 671 f. 5) يعو‎ B. 7) صفكة‎ Ham. L. Tf 5 8) مطل‎ L. فطل‎ B. 9) انش‎ L. سے‎ B. 10) „Al L. Kk 2 256 TH NÖLDEKE, مودی يالبنين ملعن خلیع فداج ge ip‏ سبعة والنج ثامنها ولیس له نم ولا عليه غرم :اغا ĀKI‏ به السهام ۳ (اخان بعدوا لا یمنون آفترابه N‏ ۳۷ من قال بع قال يبغ ومن قال بعك قل Akaa‏ یقول ان بعد.اعداوه Pan aies A‏ .أن يزوم وا ی TERRAIN Sie BR‏ ل EEE MER, EEEREN ۳۱ ۱‏ 3 فاجهر ای أخلق عذر نفسه فى الطلب وا نب ق أ ات sales‏ حیاه ويد ae‏ ممع یه يه Mal 510 ۳‏ عل نب ناد فش خی م مو ما من دنهد in nee‏ أغنيها ول نفس خطر ای ول نفس اخاطر بها دونام والمَكَ ب ai bèi Liste‏ ۱ ۳ زستفوع بعد الیش من لا galt EDER . Ui‏ بقول سيفوع بعش من Lhal‏ فظن ان 3 نغزو كواسيع: خیل تطرد: ابا تکسفها غ آتارعا . ,۳۳ © تطلعن DELE‏ القوم i Liy‏ وبیص خفاف_فات ون مشار 7 واه Ps Din _ ani at‏ Ham.‏ اذا )1 ; (يقولون سوف باق :آلترجی ai‏ تسوف L. (die Glosse erklärt‏ تسوت افل اخایف )2 B.‏ نشوق باعل الغايب 3) Dieser Vers im Sihäh s. v. تحب‎ und im ge اصلا‎ (cod. Lugd. 446) cap. 5. (Diese Handschrift erlaubt ausdrücklich آقم‎ und آقم‎ zu lesen u. bemerkt als Var. All). 4) Handschr. یطاعی‎ 5) Dieser Vers bei Attibrizi zur Ham. 54. 6) كيم‎ Bat RE OR 1 وی‎ B: Elias, (61 DIE GEDICHTE ‚DES ‘URWA IBN ALWARD. 257 يقول فيوما لغير عق اهل Uaa‏ على ال الجيل - nl al 7 au‏ M "5‏ یناقلق بالشمط :الکرام و القوی: Jus‏ اجاز زف السریج تون a‏ ۲ المناقلة اثقاء الل i,‏ جسارة صغسار تكون :فى عله النقاب :والنقاب الطرق ‏ غ: الجبال والاشراف والسریح واحدتها سرجحة وھ كل قدة قدت سیرا ید Lea‏ النعال .والسیر اذى جعل Ya‏ ۷ هريح على الیل أ آضیاف ماجد PARTO Er‏ یقول إا راحت ابلی جاء فيها لاضیاف :والايقام والكلول فتعشّوا آم تغدو ال البی فلا = خثری فلتها ۰ . وقل عروة أيضنا يذكر امرأته هذه ونهيّها Ùi‏ عن الغزز | ee)‏ تخوفی الأعداء Gele‏ ja ۲‏ الذى خوفتنا من (2 أُمامنا ٠‏ يصادفه ق sl‏ املف ۳ اذا قلت قد جاء الغی حال دونه ابو صبیة یشکو RE sali‏ رسد er‏ روخن د يدخ ای yio‏ كريم aibo‏ (4 خطوبٌ جرف د له ای لد حاجة يقول عنده من ار وه الخال ما ابقر ان يدخل Sonde‏ الصلة lie‏ من كان له deae‏ اچ جن جسن er‏ می کی نه ارول تهزنه ورف ماله والخطوب الامور وبروی جرف ٠‏ عام کج 5 الى rind‏ البلاد سرب Se ih‏ | لستاف من السانة ای انا سالك بعد‌ها يقول الرجل الى AST‏ مسافة هذه لارض ای بعد‌ها والسافة ما un‏ لارضین S‏ رایت ڊ و Rolak gile ala‏ یه وط a‏ اتف 382 ei a 1) V. 1-4 Hamäsa 751 f. V.1,2 und ein im NER im Ag. 2) Glosse ورایضا‎ bed). 3) Attibrizi zur Hamäsa führt die Lesart && (Freundschaft) an. جه 19 4( حوادث كرف‎ Ham. 258 TH. NÖLDEKE, قول بنو لبعی لیسوا باعل غئی ولا سر فاذا جاوزو! Cys‏ نولوا ناحية كما Sja‏ الفقيز“ق کتییف من شجر لانه ليست لم بيوت یآوون الها وبقال للناقة التئ تنل oil‏ لاب کنو وقوله Bale‏ خصاضة ای يغصون ابصار8 من احیباء من النامن ی دای تم ea‏ غخت ق طعانن تامل من شام الفزاق یف ای غدت تطوف من شام العراق يريك من شام فى العراق نابعت de‏ مغل شغوات جهدن الناس: جهذا شدیها وانت غطفان من اخس معلل فيه حلا وترک الناس الغزو جدوبة لارض وان عروة فى ذلك السنین GAE‏ فرجع a‏ فى ذعت ابله وخیله وجاء الى قومه Ad,‏ (3 عفن بعضم “عليه عنة Aut) Da‏ رفطا فخرجتوا معد وار لم بعیرا وجلوا لاحم عى بعير آخر وققد A‏ بعيرا فوزعه بينام وخرج ريه ارص قضاعة وقصد قبل أرض بی القين قمر يمالك بن كار الفزاری وقد اذفد ما مغد فة ال له ما این تنطلق بفتیانی عاولاء تهلکم kaai‏ قال أن الصيعة ما ثأمرون به ان اقيم حتى اعلد هرا فقال أن اطعتی رجعت على حرسین فكان طوبقك حت تاق قونی :کون Ra‏ قال فلو اضنع من کنت عودته اذا جامق واعشرانی قال تعتذر فیعذرك اذا A‏ يكن din‏ (كنتىء قال لان آنا لا اعضر نفسی بترك الطاب de ee 5‏ حال اول الکنیف وس Site‏ یی حتی صلعوا x,‏ ایا حتى خرجوا معد piira ae ren 1) Im Sihäh s. v. سرح‎ wird von einem و‎ Dichter der in seiner er- اقا 3 di‏ غدت فى ظعانی جوااس تجدا فاضت العين ةلمع citiert im cod. Sprenger 1005, Kom-‏ فاضت und lb für‏ غىت für‏ اتت (mit den Var.‏ mentar zur Lämiyat al “arab).‏ Vergl. Abû Raiyäs’ ۳ Mamasa : 228 E‏ )2 Handschr. Raa‏ )4 .=" عفین slira‏ حظر Glosse‏ )3 gû fehlt in der Handschrift, steht aber bei Abû Raiyäs‘.‏ )5 V. 1—4 Hamäsa 227 f. V. 1 und 4 im Ag. 0 7) u; Har.‏ )6 DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 259‏ ماوان واد فيه ما2 Land‏ بين النقرة وال فغلب nala‏ الماء فسهى ذلك الماء ماولن رزج قد سقطنا من الاعياء وکانت منازل بنى عبس lad‏ بين آبانین والنقرة وماوان والوبِفة وه منازل8 ۲ تنالوا a‏ او تبلغوا fie‏ . ال مستراج من (عناه ممرج رید الى ان تصیبوا مستراحا من عنائكم. آاذی برح: بكم یقول توودوا من هذا , المكان لعأکم تنالون الغنی فتسترجوا من IAD‏ اجوع والعناء الذی قل برج بكم وجه ةكم ۳٩(‏ وین gadi‏ ذا عمال ومقتوا .من الال (4 يطو naii‏ مطرج ga. f‏ او Samaa‏ ریب ومبلع تفس عذرها مثل مجم يقول خرچ انطلیب: ناسین رغيبة JAS‏ الى Ai‏ وکنا نطاب وان رجعنا فقن د نصب شيا ف غزوةنا فلم yeah‏ الطلب ول ندم غايةٌ كنا قد اعذرنا فى الطلب فان م نعل مدا إن قد بلغ ييا نیس Kalgi‏ ع ee‏ دي د Al o‏ أن تصلصا بعذ ما.أری.. ر تبات العصاه الیل ال وروی ایاپ نی وب العصاه لاب کد! يووب العضاء ویجوب ورد بعد الورق الذی سقط والعضاه کل ما كان من شجر البر له شوك من طلع او مر والمقيل. آلخی قد اقبل يبقل بعد اليبس والتروم الذى اذا استقبل البرد فوجد مس تفطر ورقه من غو مطر تل أصحاب الکنیف بهذا فقال AI‏ اعلکم تصلعون بعد ما اری یکم من اجهف والهزال وتنبت رمكم كما صلحت هذه العضاه بعد اليبس باك FE‏ ٩‏ ينون بلایدی وال رادم er‏ بقول عاولاء اكاب الكنيف جهودون فلا یقدرون من جهدم ان یستقلوا Am‏ یعتمدوا على Ham.‏ چام )2 Ham.‏ الغنى = AY. 3 und 4 ohne Variante bei Freytag, prov: arab. II, pag. 220.‏ 8 Glosse تعدر ودطر ح‎ «53523... Der letzte Buchstabe des zweiten Wortes ist halb weggeschnitten und kann auch ein ی‎ oder ی‎ gewesen sein. 5) Zu lesen hr 6) Diese zweite Vershälfte ohne Nennung des Dichters `n Sihäh s. v. el. 260 TH. NÖLDEKE, أيديج فیقول اخرنجت8: من ماولن وافضل Ans Pol;‏ فددته SE‏ من شکمم واللخ الشحم فاعطاه مالک بعيرًا فقمهه ہین اصابه وسار حقی اق ارض بنی القين ۳ التي فهبط Loji‏ ذاث شافیق وك الجكرة الواحف حقو فيها ماء فرای علیه آثارا. فقال هذه آثار من برد عق الماء فاکمنوا فأحر أن يكون .قد" جاءکمر رز" وق ارض بنی القن هرا من الشجر العظام اقا اجدت الناس رعوها فعاشوا فبها فاقام"اصاب عروة یوما قر نورد لیا فصیلل خقالوا دعنا قلنأخذه فلناکل منه Lapa‏ او يومين فقال انکم ISI‏ تنفرون اعله وان بعده ابلا فتركوه فندموا وجعلوا يلومون غزوة ووردت ابل 5023 خمس اه مره ورجل معد السیف والرمم والابل ما متال ل شخرچ Ball‏ عروة sla‏ فی ge‏ ند یر میت الق عروة الابل اا قومع ۰ .“فقالى ذلك PER ee 5‏ ات ندش ei‏ ای الهس وراتی أن ی سامت ان اقون وادب على العصا. ۲ رهینة قعر u‏ کل عشية یلاعبنی الوندان افد رل یقول انا ری ی ری مد مک تمي جر تدز رخ اد هب میاه هو ee) pi اقیموا بنى لبق صدوررابکم فان منیا‎ ۳ ٠ قزل الرجل دابته‎ et) قوله اتیموا ای وجهوا ف الغزو وانصبوا له والهزل الجوع والهازل‎ Bee ee منبت الاثل كانه كان بغزو جار واجبال لان لائل ما تنبت باجبل فقول‎ rc ویروی‎ 1) Dies Lied bei Abû Raiyäs’ zur Hamäsa a. a. O. Verse daraus im- Ag. © 2) Die Lesart bei Abû R. شر‎ war schon von de Sacy in „> verbessert. 3) Dies Wort fehlt in der Handschrift. | 4) أربى‎ Abü R. 5) الكل‎ Abû R; welcher aber auch die Lesart الاخل‎ kennt. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 261‏ الکان الذى. تطلب فيه دالغارة هو منیت للاثل والهمة. هنك ومنینت NEL‏ يعنى حتی قروا رب وق ارض تخل ای آغیر على اهل یقرب ققد كود oan zy‏ اذا بت بلاد ادى لا مر gel ý‏ يقال بات yla‏ الفواد من RN‏ ای بارد لفوان لیس له حرارة ولا قوة وقوله لا امر ولا احلى من المرارة واحلاوة وفو مقل ومعناه لا خير عنده ولا شر ولا نفع ولا ضر اومقلوج الفواد لا قوة عنده ٩‏ رجعت على حرس ŠI‏ قل مالك . . فلکت وهل یلحی على si‏ مثلى يعى مالك بن كار الفزاری حین قل له لو رجعت de‏ حرسین فاقت عند قومى قبل ان تهلك وتضل- قال وفل: يلك :على بغية مغل ای: وعل ا یلام على شیء يبغيه: وحرس, واد. بغت ا فقال حرسین لشیء آخر ۷ لعل أذطلاق في البلاد ورحلتی وشدی حيازيم Rabih‏ لرحل يقال رجل ذو رحلتة اذا کان قوی على yet‏ وبعمر رحیل اذا كان قد تعود. الارتحال a‏ .سیدفعی یوما الى وب قجبة يدافع عنها بالعقوق وبالبخل یدافع عنها ای یدفع عنها لا يلها ناغير علیها قال لاصمتی اول الابل الذُود وق ما بين EUER‏ ال العشر فاذا بلغت" (2خمسة عشر أف السعشریین فهی Rapo‏ ای Kahl‏ :من الابل فاذا بلغت قلاتی الى الاربعین.فهی , الصیة فانا يلغت خمسین الى الستين فهی فجن JOB‏ بلغبت سبغين ال hg OER a‏ فاذا بلغت سبع Kla‏ الى الالف فهی العرج والبرك ابل ای كلع 1 قلیل قوالیها وطالب وترعا 9 )2 Leas‏ بالفوارس والوجل ای قليل من يتلوها لیتجیها 5 نطردها تسب بها الاس "X‏ اذا ما قيطنا 3 )3,3 Län,‏ ربیما ق اراب اذل بعشنا یک رامق مره منت كانه جذل ای كانه اصل شجرة لا يبرم موضعه 1) Wohl zu lesen خمس عشرة‎ 2) Glosse serg TAN 3) Abû R. تنوفة‎ Hist. Phil. Classe. XI. Sp 262 TH. NÖLDEKE, ».0 لا يقبف الرس القضاة (2بطرف وفن :مناخات ومرجلنا يعلى یقول برمی بيصره USI Ad,‏ ونزلنا zubi‏ وهو يفظ رلا )32 والازض . القضناء الواسعة ei‏ 3 جبل les‏ فان عروة بالابل الکنیف تخل كلبها لع ثم حلم A>‏ اذا دنوا من بلادم وعشادرم. اقبل يقنيها Aus‏ واخف مثل نصیب احدم واستخلص sit‏ لنفسح فقالوا 2 والله لا wos‏ حتی تجعل st‏ نصیبا فن شاء اخذها من سهمه فجعل عووة Br‏ أن حمل Rala‏ فيقتل وبنوع ما معام تم يتذكر ضنیعه به وات أن فعل ذلك افسد ما كان ضنع ففکر طویلا 2 Alal‏ الى أن يرت عليهم BU‏ Ast,‏ كيل علیها امرآند قابوا الا ان جعل الراحلة لهم فانتدب رجل agia‏ تجعل الراحلة من نصیبه وافقرها عروة ای esta‏ ا استغنى عنها رذها 1 فقال عروة کر حاب الکفیف والتواءم عليه a 13)‏ حاب الكنيف ur ne‏ اسلا یا الكنيف من zeit‏ وق حظائر الشجر BS‏ علیهم كما EEE‏ رس ری a‏ وجدتهم نا وم sasi;‏ ۳ وا tale, 23, g gsal‏ ن اه شی ši,‏ )4 تتملل وقول ادرکتهم يماوان و8 رل من UZAS‏ وقوله.اذ مشن یقول لا AB‏ أن عشی حتی hab‏ All‏ هن٠‏ شدة الضف فاخرجتهم مي ni,‏ بامرم > اذا قووا واخصبوا وغولوا وجدتهم كالناس لایاعد ليس لهم شكر وان اذى انیت عليهم فاستنقذتهم من اجهد الى کنوا فيه فولاوعم الى ای يتسبون I‏ ويقولون موالى عروة olal,‏ عروة قبل أن يتمولوا فلما أخصيو خاصیوه وشار ös‏ 1) Handschr. ,بکفه‎ aber die Erklärung durch بیصره‎ bezeugt, dass hier mit Abu R. بطرقد‎ zu lesen ist. 2) Sehr zweifelhaft. Die Handschrift hat يوقا‎ oder .يوتا‎ 3) Das Lied bei Abu R. a. a. O. Verse daraus im Ag. i) تعململ‎ Abu ۰ DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 263‏ My et) ae‏ یقول اذ لیس علینا را اتروع من ماشية الا صرماء Ripa‏ والصوماء المقطوعة لاخلاف لیذعب لبتها وتشتی قوتها واجونة ألم الابل لوا وق السوداء واا عرص يذكر الناقتة ,9 يعن GAB‏ یقول فالاحياء تروح علیهم ابلهم وغنمهم بالعشیات والتلى ذروح علینا كن صرما جونة ای:قدار سوداء يطبي فيها كل عشية ll‏ .ما تفر ویموسل-علیها رحلها والرخل هاهنا التاق لأنها توضع نیا ا ببسي اراس کال اقلا ,2 برد فوقها. اعلاها اما اراد أن الانافی ترك على هذه القدر كما تقول رل على السنظم وتحرك Je‏ احادظ وصف القدر تاها بالغاقة فقال موقعة الصفقی وها الجنبان جنبيها آناز احبال عا حل وترحل والشارف الكبيرة o‏ (#عليها من الولدان ما قد رایتم . . ویش جنها ارام عیل یقول ينول على عذه القدر ويطيف بها من قي علمتم من النساء والصییان ولارامل (5 العیّل ینتظرون بلوغها ۱ 1 وقلت لها نا آم بيصاء BEE pain 9 fie Rus‏ با ام بیصاء خاطب القجر وق سوداء وکناها فتال یا ام بیضاء وفتية ای اولاء ختینذ طعامهم من القدور ما تکجلود منها فر الجيران طعامهم اللحم وهر الصیغ . | v‏ 7 مصيغ من النيب )8 اسان ومستخى PACEA‏ یقول كلما نفد امددناه باخر من فوقه والسخی ال 1) الناس‎ Abu R. 2). كول‎ Abu-R. (vergl: das Scholion). 3) الصفصی‎ Abu R. 4) لدیها‎ Abu R. 5) Handschr. والعیل‎ 6) نی قدور مکیل‎ Abu R. | 7) بصيع‎ Abu R. 8) السار‎ Abu R. = 264 TH. NÖLDEKE, 10 فان وایاکم کذی لام ارقن ج له خاد ییا تفدی )2 es,‏ هخا مثل يضرية کاب الکنیف يقول مثلی: ومشلکم کمثل امرأة کان لها ولد aiis‏ قکانت azio, ï‏ مله ومرة تقدیه وتابیه وارفست ادامت له ماع عینیها وخبسته مرة تفذی ومرة دمل حى انط ام شبابه وادرك خیره تووی- فغلبت الزوجة ألم -غلى الابن : واقبلت تهیا له وتطیب وترك امه فلما رات ما اصابها اقبلت الخجوز مكبة على حل مرفقیه توحوح غا Gji‏ بها ليس لها غمص تخیر ما . تصنع مر قرجع بعد فتقول ولدى ما اصفع Li‏ هذا مثا .ومنتل اعصاب اللنيف حين قالوا له أعطنا المرأة او اجعلها ضيبا واحدا یاخذعامن شاء فاخنل بتخير ما یصنع فز يرجع أل تقس× فمقول Cis‏ سي صني ٩‏ اقلما ترجت تقو چچ بج اتن دونها et‏ )4 تسین تککل a na اث‎ ۰ ۱ تخیر من أمرين ليسا بغبطة هو Kr‏ لآ نها قد شل ا ن د ع ليسا خيرة وعو أن وت ero‏ قعشففی من امرأته فتثکله او تصبر کی آن تكو امرآتہ آثر عنده منها ۳ هله باه a‏ تست فاسیا لنت الا من ما ھی MET)‏ Elch‏ داعیة كاذ وقع فیچ فا منیا عون هيز زنل بقارا ند لتك زاهک مو نع 0 قاط العروس الى زوجها فاقتصها ce.‏ قيل بانت بليلة )3 sleat‏ فان م یقتضها من لیلتها قیل بانت ul‏ أحرة 1) وان‎ Abu R. 2) JeF, Abu R. 3) Wohl Aust 5 zu lesen. 4) Glosse تعتی رو‎ Asa> (das Uebrige ine > d. 1. جديد يعنى زوجه‎ 5) As Abu R. 6) مکی‎ Abu R. (cfr. Schol. zu v. = 7) Der Pferdename wird sonst ترمل‎ 3 gelesen, z. B. Amira-algais ed. Slane 28, 4. 8) Die Worte von شیباء‎ bis بليلة‎ usb am Rande ergänzt; موضع آخر‎ & in rasura. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 265 ( ۱۳ أقول له (2 يا مال )8413 هال می حبست على آفم همقل . افج موضع وتعقل تخبس ۴ بذْیُومة ما ان تکاد ثری (5 بها . "من" الما الکوم 9 الجلال بول ول ى Een urn‏ | Ki Jo‏ آياث البلاد الك , وأيقن 7 أذ ىء (5 فمها يول VIIL‏ ول ar A ans‏ لهما بلع (9 وقرّة اصابا Aap‏ ذلك والبنا فاتاعيا يستثيبهما فلم یعطیاه شیا فقال يَذْكرها )110 .ای الناس o‏ بعف بلج o‏ وقرة حدق جديى Bub‏ 5 طلال ماء قريب من الربذة وةل غيره هو واد بالشربة لغطفان ehi, ۳‏ آغورت .فى :العس برك ودرعة بنتها تسیا Blai‏ جرك ودرعة glis‏ اغزرت حلیمت حلبا کشیر! يقول لما اقا الربيع فسهنتا ۳ من عل الوبیع فهن bis‏ لهن أبالب تخت السخال cn‏ عن لیخ ول :ال الو وهی اد خن لین عبط ای قتا مان ع ام ولبالب ای 55 (12 حول سخلنها. وق اللبلبة والقیس یلبلب وانشد بی غیج رت ee‏ منم موضع ai LE)‏ السك ور يطيب Albakri.‏ ما بل )2 Dieser Vers bei Albakri s. v.‏ )1 gii Abu R. (Schreibfehler). 4) gas Abu R-‏ و Abu R.‏ الاد tej- Sa‏ 2 .یی Abu R. Vorher hat die- Handschr.‏ لها )5 Abu R.‏ ای 3 )7 2 8) يقول‎ Laas Abu R. 9) Handschr. hier und im Gedicht u”, Albakri 5 10) V. 1 bei Albakri s. v. ذو طلال‎ ۱ 11) Handschr. JA - 12) Hierin steckt eine Variante für „= 13) Hierüber geschrieben السکتاب‎ 266 TH. NÖLDEKE, وقل عروة‎ IX, الرخل منها آية ل تمر‎ ee) وكناذة‎ Bel; غضور ثنية فیما :بين الدينة ال بلاد‎ وحول: الصفا من الها متخور‎ jua والغواه منها‎ ls FE ROLFI مقدور متفعل من دار يدور ای مكان ذوار والدوار نسيك کانو! یظوفون به فى‎ ee الغا اک‎ ۳ لها‎ a بأذواب يب ولا‎ lopa أف جييهسا لك ناصح اراد صدرها وفوآدها كما قل‎ وثيابك فطهو ای‎ 3) jes یریبد بقوله باقواب خفاف لابدان ومنه قوله جل‎ ai شبها لا العام‎ ee بدنا ومنه قول لاجر با رب‎ خسان اننا خلیطا زيال لیس عن ذاك مقصر‎ ET كاذه قال ليس حن ذاك معول‎ re خلیطا ريال‎ قغر كل كنية فهل ذاك عا يبتغى القوم صر‎ Lub ه وان‎ G یقول هل ق أن تكون المنايا فى ثغر كل ثنية ما نعنى‎ BU قولة قغر کل ثنية الثغر موضع‎ فا‎ iyasi فان‎ 4( Aas الرجل افا حبس وقل الله‎ jasi ای كبسى يقال‎ pa ببتغی الناس‎ مذ منت النفس مقصر وحصر مانع يقال احصرته انأ منعته‎ LE استیسر من الهادى ویووی‎ مغور‎ GE وغبراء خشي رداها تخوفة آخوها بأسباب‎ 4 واخوعا يعنى عروة نفسه ويكون اخوعا من یسلکها من الناس‎ HEN Ban, ليست‎ Rallia غبراء‎ خيابة قيابة كيف تامر‎ Ji قطعت بها شك احلا و‎ v والهيابة الفروقة‎ RASI شق الخلا ما خالجى: وشككى ور استعن خیابد هيابة واشیابة الكثير‎ وعذه الهاء يود بها احرف مغل (5 قولك رجل علامة وقوله كيف تأمر ای ول آوامره فى امو‎ 1) ۷۰ 1 und 2 bei Albakri s. v. غصور‎ 2) So Albakri richtig; die Handschrift ودالغرو‎ (s. v. الغر‎ sagt jener, dass dieser Ort dicht bei Gast läge). 8) Sur. 74,4. < . 4) Sur. 2, 192. 5) Dies Wort am Rand ergänzt. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ۰ 267 dol > sbe $ Os ۸ قدارك عوذا بعک ما ساء ظنها ماوان عرق من أشامة أرقو ۲5 عوذ' واسامتة قبيلتان من عبس یقول تدارک قومی وق y‏ عوذ عرق من اسامة من امه وامه نهدية وازهر نقی شریف تاد 1 ثم عیرون أن أمى خريبة ول فى كريم ماجد ماايعيرة ۰ وقد JU dajat‏ حين جمعتته As,‏ یروف الققر أف Lil‏ مققر 1 وعهرف قومی شبان al‏ متی.ما ده aa,‏ یرد عل انی عاق انو دات a‏ لتق iN ee‏ وای imiia‏ عبد العويو انه عمقل لرجل یدای .. ساءك ما سرك متى من خلق ۳ . حوی خی أخياه شیر بن خالد o‏ وقد ظمعت فى غلم آخر جعفر شیر بن خالد من بنی تفیل بی. كلاب ۳ ولا انتمی ال جار جاور ها آخر العيش الخى Bi‏ San‏ ارتجی الآ جار "جاور كانه عاب على نفسه. الاستجارة ف الاحیاء لظلب الکلاء فا آخر العيش يقول فهل آخر العیش الخی اتنظر ا3 الموت ویقال للرجل انتمی ق البلاد ای سار وارتفع فى البلاد فيقول لا افعل ذلك لامری جيرف فیقول عروة ولاکنی لا اريك احدا dam‏ احتای Aal‏ خا (خر العیش اذى „Bist‏ وعو الوت قال غزت بنو عامر غطفان یوم (5 شعر وم يريك ون آن یصیبو! شیا ویدرکوا بتارم ق:(5شعر وان اول من لقوا بومنف بنی عبس فانکشفوا وأصیب ناس منم من بتی جعفر خاش فزع ان KEN‏ اہی الطفیل وکان غلاما شيا ادرکه العطش فحشی ان مود نخنق نفشه حت مات فی ذلك اليوم يوم FE‏ X.‏ فقال عروة ويقال قالها ف يوم EN‏ - 30. ۱ كن ijale Usus‏ اذ er‏ ل ارما bo,‏ مک 1) Handschr. وعرق‎ 2) Lies یتعی وا‎ 3) So die Handschr. Nach den Maräsid scheint es, als wäre er" zu punktieren, 268 TH. NÖLDEKE, وعلالة کل شىء ما جاء منه بعد ما چضی‎ Ad اتيناع مع الصباح وجرست تعرّضت وعاجت‎ iso والعلل‎ I وهو ماخوذ من العلل والنهل والنهل الشرب‎ gab أوله یقول نطعنم طعنا بعد‎ الشرب العاف‎ ولذن من الخطي قد ظر آسمرا‎ ee بکل راق‎ ۲ یکل رقیقی الشفرتین مهند یرید سيقًا رقيق الشفرتين وشفرنا حذاه يقال رق‎ Pe اراد‎ وجيب وعراض وعربض‎ LË, ورقمق مغل كبار وكمهر وعظام وعظيم وجسام وجسیم وطوال وطویل‎ Sat وقیل مشه الشفرةين:الغزاران وقوله لخن يريد این له من الرماح قى طر قد سن والسى‎ والسی یسمیه اقل اجاز الشنان مهتّد منسوب ال الهند والاسمر الرمح توخذ قناته وقد ادرکت‎ Rii, فومت خرجت واه وعو الأظمئ يقال رمع اممر وی‎ IO ق غابتها ونصبجت ویبست‎ ظمياء ای د واخطی القنا بت بوق من الهند فا رگ منه باخظ وك قوبة بالکرین سى‎ اربع لغات‎ Sisa ER E بالیمن فهو ار‎ sis ss, ينا وما‎ ومفتلع تحت الوغا كن أعكرا‎ ٠٠ (تجبت لهم اذ يكنقون نفوسم‎ ۳ فى الحرب ومثل الوغا الوخى مقصور‎ RABI, ای ان أعخرا 4 من نفس والوغا الصوت‎ لا اا ياق اتذی كن خكرا‎ ٠ يله‎ AAE يشت لیم من‎ ووو‎ AS به وما بأق الذى كان‎ (gas يريد أن‎ Aji يشن عقد احبل‎ T یقول‎ ۱ قشل تفش‎ ARS اموت‎ وةل لاصمتی قل قيس بن زقبر لعزوة بين الوره‎ بو آخهه ريون یدید‎ eu 5 Os ۵ R و ی ی‎ wE 20 5 1) Dies Wort am Rand ergänzt. 2) V.3 bei Albakri s. v. „5,1; ebenso bei Caussin de Perceval, Essai sur lhist. des Arabes II, 538 mit ۵ für St, 3) Glosse bei beiden .موضع‎ DIE GEDICHTE: DES"URWA IBN ALWARD. 269 العظینم‎ giiia, ما عندش‎ KEII Ss a BIN فاجابه عروة‎ a, ġe ee & 1)‏ انانى شرکة ge nn Es‏ اناك واحف $l‏ انانى ای اتیای من يشوك فيد یقول املا اناتی لیا خت يفيض Aa‏ فان طرقی انسان وجد ذلك مهيا له" وکان شریکی فيه قل او کر جندی/وافت اشرو عاق اناد واحد ای تستاثر لنفسك وحدك دون اضيافك فتشیع وم جوعون وانا تافزل واضياف يسهنون قوله (ei,‏ جامد یقولججهد الغاس وذلك أن الح بطرقه فیوثره على نفسه وغلى عياله ويطوى هو (4 يصبر على الماء القراح gdis‏ اذى ذکره طلءة الحم واعطاء السائل وذوی القربئ كن .قعل Aikona‏ اضر الس ab‏ وب عليه الآ من رجا al‏ اقم جممی ف جسوم کثیوت.. - واحسو قراح لاه ya‏ جسمه ماهتا kalal‏ يفول اقسمر ما اريس ان اطي ف حاویج قومئ ومن یلومنی حقه والضيفان ونحسو قرائ الماءاوالماء: القراج :الى لا «خلطه لین ولا غير وقوله والماء بارد ای ف الشتاء Ns‏ اشف قل اب خاش ٠‏ “وأعْعبق الباء القراے وعتدی... اذا En 13° ve PARN‏ نا o ee‏ زقمر A ۱‏ غريتى فیس وان و تقول او ن اتنسع kale‏ هذا ee Klinge‏ برقا اضاقت N ei a du‏ أف ذولنت بك العضلات. من الامور ۳ وصارت :دارا شاعنا علیکم وجف الشیف CEN‏ 1) Diese 3 Verse Hamäsa 723 und bei Ibn Qutaiba a. a. O.” Vergl. Ag. 2) وان‎ Ham. Ibn Qutaiba. 3) Ter Ham. 4) Dies Wort ) paa in der. Hdschrift) ist wohl zu er 5) Dies Wort am "Rande ergänzt. _ ۱ M Hist.- Phil. Classe. 1۰ Mm 270 TH. NÖLDEKE, اجف ماهنا-غيد» السيف: والجف: ایضا السقاء الذى: ينيف فيه واجف ایضاً وعء الکافور وقو‎ جف الخل‎ علیل السلم فاسلمها اذا ما . ۰ أوأك له بيت او مقیل‎ -۳ السلم ای" اعطاه الضلم وقوه اواك له ای للمبیت‎ Net .بای يَعْما القلیل حلید حقی . . تصیر له وياک‎ ۴ تب القلیل‎ jali ob, لو دارت رخاف‎ So فان‎ o وفاص الع ای انتشر واتيع القلیل أى اكل الضعیف‎ ل آخفت : وراءنا بذناب عيش . اذا ما الشمس قامت لا تزول‎ یقول بطرف من العيش لانکه قوقع الوت لا توول ای طال عليك الهوم‎ | 7 وقل عروة‎ XII, تضيوك مير وذلك من دين اليهود ولوع‎ 5) 3 Geh وقالوا (2 احب‎ 1) ونهق عشر مرات ل تصه ای‎ u من حبا كبو وکانوا یقولون من دخل خیبر‎ me! جزوع‎ AÑ نها الچیر‎ NEE net) لغری (5نمّی‎ ۲٩( چم‎ Esslingen Saia indie rn Jad واحد‎ 8 فلا والمت 3 مت Jesiis el,‏ واحد والاجداد بای لينى 9 واشدجع وفوار: جد (8 وهو البمر ١‏ .۴ فکیف وقد ذكيت A‏ جانبی . سليمى وعندى سامع ومطیع يقال ذكى الفرس اذا فرح ولیس قروحه بالقاء نابه ولاکی قروحه وقوع السن نی تلی San‏ وكذلك بف کی الوجل اذا ای وبروی وكيف وقد جربت Akhi‏ جانمی. 1) Dies Lied mit Ausnahme von v. 1 bei Algazwini ed. Wüstenfeld I, 61. 2) >! Algazwini. 3) بضرك‎ ۰ 4) Im Sihäh s. v. عش‎ mit خيفة‎ für ان )5 خشية‎ ۰ 6) Glosse التعشير دون النهیق‎ 7) V. 3 bei Albakri s. v. لاجهاد‎ mit انت‎ für aut 8) Glosse فى الاصل ويك الابار صح‎ DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 271 ge de 3 . لسان ف ضارم وتحفيظة‎ o وبروی fen‏ الوجال صروع آم فسر السامع والطمع. فقال سین "T‏ a2) +‏ رب المنون :وقادا مى قيس بن زههر والربمع بى زياد العبسیان ۰ وقال عروة 2 غلا سالت بی عیلان ade BR‏ السنین اذا ما قبت الريع ah‏ يود er‏ و Zi Sai‏ > ی ی ; 8 ar‏ فقیرا 2 2 En‏ عقارید ين ann‏ مذاعبه اذا ضن عنه بالسة-عسال آقربه: al ilias.‏ 3 یترک ایا شاربه 1) را كر کر‎ Alq. .. 2( 2د‎ Alq. 4) So die Handschr. (genauer (شمعوا‎ [A glas ۲‏ عيال الحي ٩ ŝi ١‏ شیعوا XY.‏ وقال عرولة. ۱5 اذا لد 2 نیقی سوم ور 9 ۲ فللموت حير er‏ من )8 حسانه امول عاعنا ابن العم تعاف تکره ساره ۳ وس ناه )5110 الرحيل io‏ BETEN,‏ أن Die Handschr. ; = 3) بنا‎ 1۰ Aber. die Lesart kann nicht richtig sein. 5) V! 1.2.3. kommen Hamäsa 156 f. in einem; Stück vor, 'welches“dem Abü- ’nnasnäs’ zugeschrieben ‘wird und in dessem dritten Vers dieser sich auch selbst nennt. "Wahrscheinlich ist das Verhältniss so zu denken, dass aus “Urwa’s Gedicht einige Verse wegen des gleichen Versmaasses und Reimes und wegen des ähnlichen Sinnes in das des andern Dichters An odar aber der spätere Dichter hat den früheren geradezu bestohlen: 6) a; Ham. -8) RE قه وک‎ Ham. 9) Glosse žst.) والاول‎ Most Se _تعاف‎ Jene Lesart m, das Scholion, diese findet sich auch in der Hamäsa. 10) عى‎ 08 Ham. 272 EURER E ww > 0.‏ نت ام .. ارق zi‏ هنا تافلت Am A‏ قبشة جانبه TH: 0 18515117 Iz un > نام‎ ۶ v‏ وان 2 یقول اذا الوت ی اق ذهیت به والقته فر انظر,ناجیتها حى ut Au‏ o غير BE le!‏ ود يهى عله غوال gii‏ رود مخت “ فلن a‏ ۹1 دی 1 عه eE‏ 2 مه ? سوی أن اخوال 3 نسبوا نهد Api‏ ۳۳۹ واني سوب تسام = aus‏ nei‏ اجن فانسهم u‏ ic عو دوت 0 و وعل یخجبا فى ان بر د طويل تاد افيف عارى الأشاجع ,1 وقال عروة ١‏ لا تلم شجی فا أذرى به جب کان بق قيس حسییا. ماجدا XYII,‏ وق دعرو 5 ١‏ (افراشی فراش الضبیف والبهت بيه PPAT ag jasi- T‏ XVII‏ ول هروه ۳ ME‏ ١‏ لڪل A‏ سید ۳ 28.7 اذا أمرشى بالعقوق خلیلتی L‏ Ba Je, XIX. 5 ” ما گت Rn‏ قصر 956 0 11 لیتیم À‏ يضر بوا & ey‏ ee ۴‏ العوار ب ین ع ثبت یعنی -aR‏ ای Sibis‏ XX.‏ ول i peT‏ ۲ وم طالب الأوتار لا أبن حرة 1( Die beiden Verse Hamäsa 750 dem ‘Utba b. Bujair oder dem ‘Miskin: Addä- rimî zugeschrieben. Der Anfang lautet daselbst اف‎ 312, sonst ganz-gleich. (0) DIE GEDICHTE DES 'URWA IBN ALWARD. 273‏ XXI.‏ ول عروه ملاع لاح za EIN‏ بن LUKI kii‏ باه سا * ا ۷ آیذعوتی گهلا وقد عشت Re‏ "وگن عق N‏ زواج “اڪ وزع _ gu Kr‏ الت جلاله ۲۰۰۰ آغر ریم خوله A‏ ذه au ۳‏ طوال EEE‏ ee TE XXI‏ (اعسم بی EN‏ Ball an nie Rear nn N‏ هن .کفقی ui‏ تناجل ترامی باعصی جل ترمی به وكنفى جانبی وحقیل موضع sijali;‏ ازس غخليظة ذات حصی deia Taf:‏ 5 ااسقلیل يقول ول pha RL‏ ولاکتی de‏ الخلييل یقول دی dala‏ من جنم حك کما قال :۰۰ )312 کیت الس are‏ رانين aiid er‏ هل ii‏ تیا فاصطنعت & الغا وف قیودن ذلك ای شرت اليك فجهدن السیر ۳ ف لا وه a as‏ على 3 > | وا ېا RT:‏ > نی است ای صبرت نفسها så 2 Jalli,‏ جلل واماء Zu‏ اهالص XXI‏ ول رة ne‏ ی و اق ناب aa‏ + له بطتابنا ا طت ياف مصیت ای gm‏ صوته غ القرب يقال طتب 58 وظغاب: ۲ وفضلة Kice‏ بت اليه Al,‏ حقه ما لا يفرث یقول ,اكرمته ما یفوتم ويعجز عن شکره ای الذي جب علینا اکثر | 1( Ich wage ies nicht, diesen Namen. durch diakritische Punkte zu bestimmen. Möglich ist pais. „ie ۰ 8. ۰ 2) Dieser Vers im Sihäh ۰ مج‎ mit dem vorhergehenden الانے دلوی دوتكا‎ PA ۳۹ 274 TH. NÖLDEKE, تبیت على المرافق ام وب وقد نام العیون لها کتیت‎ ۳ الکتیت مثل کتیت البعیر آلذی ل كمه قل واا یکت من الغيظ يقال کت البعیر والفصیل‎ یکت كتيقّا يريف ان ام ووب قد نامت العیون ولها کقیت.‎ ۱ ان یتدا با خرام ويس جار ما خیش‎ ۴ یصیر يصير النهن في فيقرل‎ BON فاذا قعل ذلل یه فهو یت یطیب‎ Su الجقاء‎ at عل فيه شىء فهو‎ A ولیس جارن مثله واذا جل .فيه القار فهو زق فاذا‎ AAEN هذا حرام علینا‎ وطب وافا قرك للهاء فهو سقاء‎ وریت شنبعة آثرت فیھا آیدا جناءت تعیر لها تیت‎ ۰ تسس‎ y عتيت سریح واخو الشبع لا یعلم‎ Lil قول ربت ليلة قربت فيها‎ ولا يعرف الظمانبس طق ريه ...ولا ٍعیف الشعان من عو جاع‎ 571111 بقل ای مطلنم: جممل:‎ ٩ فقلت له ألا آخی ود قشع فى خیسانک او وت‎ v تفوت‎ u, Sn, م اذا مسا فاتنی 3 أسقة_له‎ ee RAMI این د اسمتقله ای لا اقهر أن ارده والملايم (2 يريد‎ ER یقول اذا‎ يفقم ی اللوم‎ A فاراد اذا‎ en‏ و[ 1 وقد عات سلجي ان ر ایی وای الكل ختلف و شتینت ae 2 506 2‏ اللضل ای سوام ! BEER‏ 5 > i‏ وا حين تشاجر السعوالی ون u‏ اذبو ای ميت ر WE Far 2 .ای giis‏ آلذی طلبوا Aber Glosse‏ یقیتوا Handschr.‏ رو" ein‏ يريد ال Hier ist der Text nicht in Ordnung. Wahrscheinlich ist nach‏ )2 erklärt wird; dann folgte vielleicht‏ اللایم Akkusativ ausgefallen, durch welchen‏ gleich za RaMa,‏ -3) Glosse .متفرق‎ DIE GEDICHTE DES "URWA IBN ALWARD. 275 +. اراد حواٌ بالتشدید .نخفف وال SEAU‏ بغر جیپ ad dur‏ 3 وة iiss‏ وحول Sis‏ فلب وخواف قلب فل ابن جر ٠٠‏ الى خرف واق ذز ٠‏ واهتجار العولل اختلاط بعصها بیعض ق ادرب ۱ ۳ وا کف ی ما علمت بفصل علّم ger;‏ لیا اذا عبیمت قال غرت بنو عبس Wh‏ بعد ها رمی. عنترة فسبوا سباءا خارجات من الجبل Gab Rians‏ فقاتلتام عبس حتى رفو الى جبلق وجاووا بالنساء الى بنی عبس وان عامر بن بالطقيل حين بلغه jas‏ عنترة قال لا ترک الله لطوؤع انفا الا جدعه آما Linke‏ فليوت واما على جیرتم فلا شیء وقد قتلوا ارس العرب وانت عبس اما تنتظر من طيى مثل تلك الغرة حين نزلوا من اجبل واصابت هبس حاجتها Jë XXIV.‏ عروة بن المرد ق ذلك ۱ أبلغ لدیک عمرًا ان لقيقها فقد بلغت دار احفاظ قرارعا دار احفاظ من الحافظة عل السب ای وقرارها مستقرها et‏ . سوق الفساء SE‏ وعشازها عوذها وعشارعا عفان مقلان وها فى الابل وائواحد عانق LE Kg‏ والعشار الى قى اقريمت أن الاضع فاراد من النسناء حوامل ومنهن مرضع ۳ ترى K‏ تیصاء الغوارس طفلة تَقَرَى اذا شال الماك صدارها العوارض من الاسنان الصواحک والطفلة الناعة الرخصة zabi‏ وتفری تشق صدارها اذا شال الجم ای ارتفع والضادار شىء تابس المرأة على صیرها ۶ وقد لمت أن لا أثقلاب لرحلها ۰ اقا ركت :من آخر الیل دازها ها سبیتت بالیل فى: آخزه لیس لها رجوع وقد “فرعت بیان تزجع ونلکه أن الغارة"انا تکون ns‏ | XXV.‏ ل عر ل بن ارشب RAP),‏ 1) Handschr. وحوله‎ aly. 276 TH. NÖLDEKE, on ہ0‎ ادت i‏ عا اهنا kalt‏ یل حول نأي قاين فى انار يكرها فى حق او بعطی منها فى us allg‏ اخفت ابل خلان رماحها فصيو خسنها معاقلها ای حرزها وقال النموربق تولب SEE‏ ال نلا خی a‏ نها ولا آیکارها N,‏ يي الأخملية ...وا تاخف الكوم الحلا وت لوبق تس الشتناه الصغاور Ai ۲ 5‏ ایتک بلیل دامن nn ah Anl,‏ بهار يقول طلبت: معروفکم ليلا يقول الشهر واللدهر. والليلّ والتهار كالم اصب منکم خیرا N‏ صربی من القتصرية قل والابل التى تأكل الخلة اقل با $ تیا رزو وای رنھ نتن ي چیم eng اه‎ ie وفال عروة‎ XXVI. A i‏ لا أقصر من الغوق واشت . لها القول طرف احور العين دامع ۲ ساشنیکه عین EI‏ لام مزمع من aii‏ لا یعشو علیه الطباوع > 5 Sr 3 > 4 ” er s 1 EEE WERNER, معان a- liż I‏ - ۴ اذا آوفتته اين pe ds‏ .. ذورعهسا. FINE‏ .ماصعوا ألمين اراد المین ماصعو قاتلوا XXVII.‏ وال عروه O م‎ „ou: i‏ امل اقدامی ! اذا الخيل اخمت . :وی AN‏ نع اليك ر مانع F‏ ینوا ,ومن 3 تنس zeit‏ & الوغا وم دپره Aie‏ السهراهز glo‏ ۳ :افا قیل یا أبن الوزن أقم الى اوغا ,د أجيت فلاقانی کمی مقسارع ۴ e 2 ° 5 = 36 a 3 ee حلیت و الذنكيرة قطع‎ ajej zus بحفی من الاتور‎ 1) Dieser Vs. ist am Rand ergänzt, das Wort nach حقی‎ (od. زحدين‎ ist weggeschnitten. Zu lesen ist etwa إبك!‎ Zu Ma vgl. bei Taabbata särran غنما‎ ale (Kitäb allagäni). DIE GEDICHTE DES ۰01۲۷۲۸ IBN ۰ تعاوره فبها الصباع السوامع ولاکن حبن الره لا بى واقع ولا أنا عا احخث Sa‏ جارع Beer, is‏ نارق Sa‏ نازع ا وان قرع اسراح یت ٠‏ اه a‏ ارح er; العصا‎ (de آدپ‎ 30E‏ و sola نوكه بالقاع رقنسا‎ o dja aie کان‎ & dal. si ب.. فلا أنا. كا جرت ارب‎ وطلفاج‎ E م ود‎ ١ وقال عروة‎ اذا (دآداق مالسک تیه وان Saks ASi‏ فلم se‏ مت r ۳ 277 XXVIII. Nas;‏ وج عروة مت بعد قوله. أن Oe)‏ 5 كم = 0 s‏ اه أبن Red‏ أنه من اخل الغاس واكثرع مالا فبعث عليه عیونا تأنه خبره Ads‏ على ابله فاستاقها au >‏ بالقعسال سود Fe‏ اذا nad‏ تسین من K‏ ومیسری مهود لأخى de‏ معروفه مکدود فومه ثم قسمها فى XXIX.‏ فقال عند ذلك اها یت د 57 مود ۳ واذا آختبرت فار ن جاری alas‏ ی و © 2 )..-. ۴ واذا أفتقرت 3 ای متخشعا € 5 ۵ 5 عرو ید بی ب ا من 117 ۱ ها (5راكيًا اما عرضت ul‏ 432 و و ۲ ,الک معا ر دار لها وتار قدم ئيس عنها مكيب IE ۳‏ بھی عون بن رید ر رسال بای ما ان یقصبونی ke‏ =e ۶ ۶‏ هد 99 ۵ - 5 م6 ددم اس 5 F‏ فان شيقم AE‏ عنى نهیتم سفیهکم وق له ذو حلمکم أين تذقب .تقليل Hdschr. ۳1 2) Glosse‏ )1 3) Abü “Ubaida verlangt in solchen Fällen die Aussprache را کبا‎ ohne Tanwin. (Siehe Sihäh s.v. yss). Hist.- Phil. Classe. XI. Nn 278 TH. NÖLDEKE, SAU فجهدكم شاو الکظاط‎ il ln ه‎ ا مغرب اليعيك يقول ھی کن هذا الشاوالذی آسیقکموه فتطلبون ولا تذرکون فجهدکم وهذا مثل a من كان أفلها .- وتعلم عبس راس من‎ ed بالخيرات بذوی الشرف وبطاطی" من ۵۰ يبلغ ذلك راسة‎ اوقال عروة‎ ۰ ۱ جڑی الله خیرا كلما ذکر اسه ۰ با مالك أن ذلك اى pakai‏ قوله اصعدوا ای ارتفعوا ق البلاه ۴ . وزون خیرا مالک ان مالکا + له ردة فينا اذا القوم رقفل ویروی اذا العم زد رده بقية اذا اساء ورفع ال تلك البقية وقولة أذ العم يريك بتى العمر افينا زعد واراد مالك بی جار الفزاری ۳ ھل يطربا ف اثرکم من تركقم اذا قام یعلوه (1 جلال Aatas‏ الطرب KiS‏ تاخف من فرح أو حزن 3 تو بنو زان عنا بفصلهم وود شريك لو تسیر فنبعد eo‏ شریکا asb‏ ولقاحه ٠‏ وذو العس بعك الوم Sl‏ ذو العس i‏ الطعب: مغبو بضی بطنهای عا يوادت ٩‏ وما كان متا مُشکنا قد. علمتم ۰ مدافع تی رضوى (2فغظم فصندد ٠‏ واکنها Sily‏ يوم A‏ الجنساه والتصید والاجناء جمع جِنی وهو التمر والتصیه من الصید ۸ وقلّت لاب الکنیف توحلوا فليس لکم فى ساحة الدار مقعد هذا آخر شعر عروة بن الورد عن ابن السکیت ووجدت ف الاصل بقول وجدت څ نوادر ابن الأعرابی الصفری قال ابن لاعرابی قل عبد الملك Goss 1) Die Lesart der Hdschr. ist .خلال‎ 2) So dieHdschr. Nach den Maräsid „us. Glosse in der Hdséhr: جبلان‎ „1319, DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 279‏ أبن مروان u)‏ للناس كيف نسیوا اجون والسخاء الى حاتم وظلموا عروة الصعسالمکه یعنی عروة بن الورد العبسى وهو اذى يقول XXXI.‏ اذا ارد م يطلب معاشا لنفسه 2 شكا الفقر آو لام del‏ کت Ir‏ على N‏ واوشکت " صلات ڏو القوبى له أن تنگرا ۳ . وما طالب الحاجات من کل kes‏ ۱ من النساس الآ من ASi‏ وشمرا ee‏ سا و نموت کر :1 وانشد للثمر بن تولب ویقال ق لعروة بی الورد ۱ فلست اضر Sh‏ رأث ما خو . وچفسا ارب فالسفواد قریسج 7 ما ۵ ره ی ميدق GS‏ وسا الک ق الندی eb‏ ۳ خاطر بتفسك کی ثصیب Keil‏ ان القعون مع العيال قب عمق توا ها ie‏ چن تمر شعر عروة بن الورك العیسی مد الله وصلواته ge‏ 1) Diese beiden Worte am Rand ergänzt. 2) Da man mir die Handschrift des Diwän’s auf meine Bitte gütigst noch ein- mal von Leipzig zugesandt hat, so war ich im Stande, die Korrektur nach der Hand- schrift selbst zu machen und dem Abdruck dadurch eine Genauigkeit zu er wie sie sonst schwer zu erreichen gewesen wäre. 289 TH. NÖLDEKE, gat)‏ کناب الاغان الکببر صوت من اناد الختارة من روایة ES‏ عن alal‏ U- 30 Js,‏ كنت کې لرشد u. © àia‏ ومستعا ەا آطاق ei a) 23, ais 5( Erlass a‏ 1.1 ,| (* فظيعا " الشعر لعروة بن الورد والغناء ق لاس 1 امختار اسباط ان ثقي a: ten er‏ يأذة وفبه لايم اشيم ماحوري بالوسطي کی عرو ایضا D Die lange Verzögerung des Drucks hat den Vortheil gehabt, dass ich inzwi-‏ schen die Stelle über“Urwa auch in der einen Berliner Handschrift des Kitäb al’agäni‏ (cod. Spreng. 1175 fol. 131 ff.) habe vergleichen können. Dadurch fällt natürlich‏ Einiges von dem oben 8.243 Gesagten weg. Ich gebe den folgenden Text also nach‏ der Handschrift 9657 des British Museum und der genannten Sprengerschen. Letz-‏ tere stimmt in ihren Lesarten sehr mit dem Gothaer Auszuge (cod. Goth. 532) über-‏ ein, woraus sich ergiebt, dass dem Verfasser des Auszuges ein ihr ähnlicher Codex‏ vorlag. Daraus folgt denn, dass die Uebereinstimmung der Berliner und Gothaer‏ Handschrift im Allgemeinen nicht von demselben Gewicht ist, eine Lesart zu stützen,‏ wie wenn eine von ihnen zu der Londoner stimmt. Wo daher der Gothaer Auszug‏ selbständige. Lesarten bietet, habe ich diese nur dann aufgeführt, wenn sie irgend‏ ein besonderes Interesse hatten; dahingegen habe ich die Varianten der Berliner‏ Handschrift dennoch vollständig gegeben. Offenbare Schreibfehler habe ich aber bis‏ auf wenige ausgeschlossen. Die Londoner Handschriften Taylor. 23,441 (derselbe‏ Auszug wie der Gothaer) und Rich. 7339 (ein anderer Auszug) hat mir Wright zu‏ den ‚Versen verglichen, soweit dieselben in diesen Handschriften vorkommen. — Ich‏ chne die Handschrift des Brit. Mus. 9657 mit M, die Sprengersche mit A, die‏ Gothaer mit G, die Taylorsche mit T und die Richische mit R. حساك رن دیسکا‎ ۱ 4) So R. قطیعا‎ A. M. DIE GEDICHTE DES ۰۱۲۲۷۲۸ IBN ALWARD, 281 اخبار عروة بن الورد وذسبه (اعررة ی الورد بن تريت وقبل ابن جرد بن زید بن عبد الله بن ناشب بن (9هرم بن (5لدیم ہن عوذ بن غالب بن #طيعة ہن عبس بن يغيض بن الريث بن قطفان بن سعد بن (#عبلان بن مضر ابن نزار شاعر من شعراء RAAL‏ ونارس من فرسانها وصعلوك من صعاليكها المعدودين المقدسبن (5 الاجواد وكان يلقب عررة الصعاليك and‏ اياهم وقيامه ٩‏ بامرهم اذا اخفقوا في غزواتهم وام يكن لهم معاش ولا مغر وقیل بل لقب عروة الصعاليك لقوله II, 13 زر‎ X ب اذا جن ی لیل من £ المشاش الغا‎ au ih ید gleis) idal Fer 5 gil‏ قراها من صديف ميس ۰ 14 18 ۰ صعلوك (9صفبحة وجهه كشو شهاب القابس التشور‎ xX بلغي أن ابن معاوية تال لو كان لعروة ہن‎ JE احبرن اچد بن عبد العریز (10قال -دثنا عم بی شبة‎ ie ea الورد ولد لاخبيت ای انزوج البهم (12 اخبرن صمد بن خلف كال‎ عن عبد الله بن مسل‎ eadli ans عدي‎ a (12فراس قال (3 حتفي الچري عن الهیتّم‎ تلا جهيعا قال عبد الاك بن مروان ما يسرني ان احدا من العرب من (14لم يلدن ولدن الا عروة‎ ين الورد لقوله‎ o ~‏ و2 5 ` a 3 > GE‏ 5 رخ 5 $ 5 1) Hier beginnt erst der Artikel in G u. T. 2) So 6 und Abû Raiyäs’ zur Hamäsa 228. هنم‎ A غريم‎ M. 3) ادیم‎ G ارم‎ A. 4) So M und G. عیلان‎ steht hier geradezu für قیس عملان‎ oder ,قیس بى عیلان‎ wie ۸ und Abû Raiyäs’ haben. 5) الجودا‎ A. 6) بامۈر#‎ A. G. 7) xl) ۰ 8) اذا ما‎ A. 9) ur G. T. 10) A fügt hinzu „5,92l. 11) Der folgende Absatz nicht in G. 12) دنا )13 ۰ فراش‎ ۰ 14) Beide Handschriften ولدى 3 يلحى‎ .ما سوق این احها من العرب duly‏ الا عروة Bei Ibn Qutaiba ‚heisst es:‏ 282 TH. NÖLDEKE, 2 Sale Dn حسمي (#مس الَف‎ BrEA مني أن (سمنت‎ Pa REP RE NE T ارف يسمي في جنسومم كثيرة‎ الظابي قال لاصطییة‎ er ل‎ Ail; شية قال‎ we احجد بن عبى العویر قال (5 حدثني‎ pen] كم کفتم في حریکم قال :كنا الف حازم .قال وکیفت قال كان فہنا قيس بن زههر وکان حازما وكنا‎ ٩( نقدم باقدام عتقرة (5وناتم بشع عروة بن الورد ونذقاد لامر الربهع بن زياد اخبرق‎ US, amani لا‎ الناس فقد‎ zu حدثنا عر بن شية قال ويقال ان عيد الملك قال من زعم ان (7 حاعا‎ JES) اچد‎ شبة قال (5واخهرذا ابراهبم بن‎ e عرولذابی الورد خرن اچد بن عبد العریز تال حدقا عر‎ E حدثنا معن نين عيسي فل قمعت ان عبن ال یی عفر بن اني طالب > قال نع ولد لا‎ JE AU ها‎ en تروشم قصيدة عروة بن الورد الي‎ دعيي للغني اسي نان رأيث الناس رم الفقبر‎ ريقو ان هذا يدعوهم الي الاغقراب عن أوطائهم (9احبرن آچاد ين عبد الغردر ا جوهري تا (5حدژنی‎ AS قال حدقي عبد العريز بن عران (10الزيهري عن عامر بی‎ al رین شبة فال (5 حدقي عمد‎ ناطاب منهم امرلة من کنانة ناکصا ناستاقها ورجح وهو يقول‎ iage قال اغار عروة بى الورد عق‎ VET -یث حلت دیارها وآبناء غوف في القروري‎ Gall) تبغ‎ الاجر‎ geint gr last لا‎ ثم اقل سادوا حي نول يجني التضبر فلما راوها ابتهم (قلوسقوه الخمر ثم استوفبوها منه فوهبها‎ لهم وكان لا عس الفساء قلما كنا ندم فقال د هت‎ I) ممست‎ M. 2) تھ چ‎ SUAN A 4 80 0: کیف‎ AundM. 5) وتات الورك‎ hinter ob; A. G.. 6) A fügt hinzu ع‎ Aus بین‎ .1( حاتم طی‎ A (nicht G). | 8) Fehlt in M. 9) Der folgende Absatz fehlt in G. bis auf den Schluss, den er so wiedergiebt: al صني الله عليه وسلم قد جلاه مع من جلا من من بنى‎ (all وکان‎ , wodurch ein ganz fal- scher Sinn entsteht (Dadurch hat sich Freytag prov. arab. Index s. v. Ohrwa täuschen lassen). 10) حهاء )11 ۸ اليعزئ‎ A. ٦ >12) الشلاین‎ A. 13) اف‎ DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 283‏ سقو الخمر نم تكنفوثي آلایبات kall‏ قال (واجلاها الني صلي الله phas?) aade‏ مح من (اجلي من يني النضير وذكز ابو عرو الشَّيبان ن اسل هذه اذه اضاب امتراة مق وني كنانة بكرا يقال لها سلمي وتكني ام وهب اعتقها )9 EA],‏ لنفسه (5 فكثت عنده بضع عشرة سنةاورلادت لد اولادا وهو لا يشلك 9 انا N‏ فيه وهي تقول او جت )37 نامر علي اهلي (#واراهم خح بها ناي مكة ثم اي المدينة وان بخالط (8 من اهل يرب يني النضير فبقرضونه )119 احقاج ویبایعهم اذااغنم وکاری قومها بضالطون باي النضير ناتوهم وهو عندهم فقالت لهم سامي اه خارج يي قل آن بخرج الشهر الحرام فتعالوا البه (“راخجروه انکم تستكهون أن تكون امراة منکم معروفة النسب (1° كته سبية وافتدوني مغد ناه لا يري آي انازقة ولا احننار علية احدا ناتود فسقوه الشراب فلا JE‏ الوا اه نادذا بصاحيتنا )165 وسيطة النسب فینا معروفة وان علینا سبة ان تكون سبية ناذا صارت الپذا واردت معاودتها ناخطیها الینا فانا AL‏ لهم (11ذاك للم ولاكن لي الشرظ فیها ان "یررها فان اخقارتني انطلقت مي اليأولذها وان اختنارتكم انطلقنم بها الوا ذلك لك تال خعوني أله بها الليلة )12 واقاديها غدا فلا کاری EN‏ جاووه فامتنع من فذابها فقالوا (15لء فاديتها (14مَنْق البارحة وشهد عليه )19 جهاعة من حضر غلم de pais‏ الامتناع وفاداها فلما فاذره بها خيزوها فادتارت اهلها ثم اقبلث عليه فقالت يا عروة أما .ان اقول فيك وان فارقتک A‏ والاه ما اعلمم امراة من العرسب القت سترها علي بعل تير Ao‏ )18 اعض طرفا واقل خشا واجوه يدا واجي (17لحقبقة وما مر غي 1( وجلاها‎ ۰ 2) dis, M. 8(: »مهار لین‎ . 1 Dis A. ri 6) فى‎ hinzugefügt in-M. ', 7), Fehlt in A u. G. 8) من اهل مكة بخی النضير‎ M. ايثرب‎ Min فى النضهر‎ 6.,7 abai a9) gy M. 10) Fehlt in A. as,» G. 11) ذلك‎ A. 12) وافاد بها‎ M. 13) as A. G. 14) ا ۰ مى‎ 15) جماعة منهم من‎ Ad; ۸. جماعة من‎ ©. His 16) واغض‎ 17) aša A. G. Bee ۱ 284 TH. NÖLDEKE, یوم ا(1منف كنت عتخك الا وااوت (2فيه احب الي من الحياة بين قومك لاني لم اکن اشا‎ ان اسمع اسراة من قومك تقول الت امة عروة كذا وكذا الا معت ووالله لا انظر نی وجه غطغافية‎ ابد نارجع راشد!:الي ولدت واحسی الیهم فقال عروة في ذلك alr‏ و باه م فخا کان اة ديد s‏ = -5 o£ rS T 5) واهلي بی‎ واولها ۶ به و له عم - O-‏ Io. -‏ ي ي سلجي یت دیا 9 Er. 1314)‏ پارض بني عل - ۵ و = g U- wÉ‏ ذكرت مغارلا من zal‏ وهب vw Den 9 Saal,‏ من ام ویب وفالوا ما تشه فقلت الهو 1.111 قلعت کم تکنفون5)::‎ ai, الي لاصباح آثر ذعي أثمر oT‏ سلهان الاعغش عن تعلب عی لين الاعران. بهذه العاية كماد كن ابن عرو وتا فیها )5 قومها اغذوا بهذا الفداء وكان ans‏ طلف 95 a$ enla sas) uns‏ خقالا al‏ والله Ben‏ قيلت ما oe 9 ss an m» h (8بانستة الحديت رضاب فیها اعطوك لا ART‏ ابدا وانت عل النساء تادر مي شمت وکان قد سک ناجاب ال فدانها فما عتا ندم lagis‏ عليه پالفیاء فام بقدر علي الا متناع وجاءیت سي SE‏ ) علب فقالت all, a510)‏ ما 3 3 2035 - عت (11 لضصوك مقبلا ای مدیرا „io 9 Ads‏ )12 انوا ققیز علي (15ظهر العدو طويلت ۰ احب الى ثيه )2 A‏ مف )1 عداة all‏ من ai T vervollständigen dies Sak durch die 14 Verse:‏ 6 )3 كنب وزور er‏ مغن [عفی beide für‏ 50] ما ليك ولا فقهر Die folgenden Verse fehlen in G und T Sure Se‏ )4 M.‏ با انس )8 M.‏ الوا )7 M.‏ معهت! )6 A. ©.‏ والله انك )10 .6 وحیان A‏ وخیار )9 Jesua] A.‏ مقبلا کسوب مدیرا . M.‏ امبر مقبلا محرا )11 Fehlt in M. gaa G.‏ )13 ۰ الغوس )12 G.‏ کسوب مكبر اصحوك مقبل DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. ` 285 الچاد كثير الرماد راضي الاهل والجانب ناستوص (3 بييتك خبرا ثم نارفتد فتروجها PAREA‏ ها فقال لها ni‏ )2 ن الايام با سي اثذي عي كما اثنيت علي عرءة و کاری قولها (5فيه شهر (#فقالت له لا تكلفني ذلك )196 ان قلت اف غضیت ولا واللات و لا اکذب فقال عزمنت فرماها (8 القوسم gg‏ ذوقفت R‏ وقالت FSJ‏ بد ان هذا عي ای عليه le‏ اعلم 3 شم اقيلت عليه (9 فقالت واللد أن EEN ade,‏ وان شيك ERES‏ وانك لتنام le” FR‏ وتشبع ايلة süss‏ وما gèr‏ تس TA PUER‏ ثم آنصرفت )7 ولام× قومه وفالوا ما كان Jusi‏ عن هذا القول was lgie‏ الاخفش عن تعلب عی این الاعراي قال حدثفي ابو فقعس قال کن - 5 Eai ~‏ £ جمع اشداد شاولاء من دون الناس من عشبرته في الشدة ثم pim‏ لهم )10 الاسراب ویکنف agds‏ it)‏ ويكسيهم ومن قوي ۵ اما مريض درا من م وضع أو rund‏ توب قوتد = & معه فاغار وجعل gsh aly‏ في ذلك y Gi‏ و اذا اخصب الناس PoS‏ وذهيت x cad Bill‏ ن باهله al T>‏ ذصبیه من aighi‏ 9 ن کاذوا غنموها )14 و اي egio i‏ اهلد وقد استعتي (25 فلذلك سمي Eye‏ الصعاليك فقال غ يعض السنی وقد ضاقت خااه xz =‏ صمب -U‏ اه - - =- w‏ به لعل ارتيادي في البلاه ويغيقی وشدكي حهازيم الطية بالحل 7 ,۷1 یه و - به 2 ابس اس -U‏ 2 د2 3 Q3‏ سيدفعني يوما الي رب هحمة (6يدافع عنها (7 بالعقوق وبالخل ‏ 8 En‏ وج و هه فرعوا أن الله قيض له وهو مع قوم من هلاك عشهرته في شناء شديد ناقتی دهابیی فنعر لهم 1) dain 4. Ain G. 2) من الايام‎ fehlt in A. 3) ans شهر‎ A. 4) 3 قالمت‎ A. 5) فان قلت‎ A. 6) خلتثنیی‎ alle 3 Codd. 7) ف‎ G. 8) الناس‎ A. € 9) „A. 10) اسرابا‎ A. 11) الکنف‎ A. G. 12) آنا‎ > A. فاق‎ G. 1 13) Fehlt in M. In G. fehlen die 3 folgenden Wörter. 14) ف‎ A. ©. 15) قدافع )16 ۸ و‎ G. T. 17) بالعبوق وبالکل‎ G. T. 00 Hist.- Phil. Classe. Xl. 286 TH. NÖLDEKE, Want‏ وجل متاعهم (2رضعافهم علي الاخري وجعل ينتقل بهم من مکان الي مکان وکاری بين النقرة والريذة فتؤل بهم ما legin?)‏ عوضع يقال لد ماوان ثم أن الله (5 قيض له رجلا صاحب مانة من الابل قد (4فر بها من (5 حقوق قومه وذلك اول ما البی الفاس فقتل Sah,‏ ايله وامراته وكانت من ٠‏ احسی S)‏ الفاس فاق بالأبل ااب الكنبف خليها لهم وجلهم عليها AS‏ اذا دنوا من عشيرتهم اقيل يقسمها )7 بينهم راخذ مثل تصيب احدهم فقالوا واللات والعزي لا ذرضي حي جعل الراة Gaas‏ فن شاء اخذها خعل يهم ان حمل عليهم فيقتلهم وینتزع الابل منهم ثم يذكر انهم صنيعته وائه ان فعل ذلك افسه ما کای یضنع نافکر طويلا ثم اجابهم الي ان یرد عليهم الابل الا راحاة مل علیها المراة حي (8 یاف باهله نابوا عليه (9 حي انتدب Jay‏ منهم جعت له راخلة من تصبیه فقال عروة فى ذلك قصیدته التي اولها 5 د ۶ه i‏ و + 2 یات we‏ الا ان اععاب اللنیف وجدتهم كما الناس لا امرعوا وعواوا 1 VIL‏ £ u. = Sg Ż a s 5 d‏ هه و 20 ناني ad‏ الي ولاوهم ٠‏ اوان اذ gåen)‏ واذ U)‏ 2 u. wu 5 Š - =‏ دان و w‏ نه )3,12 وایاهم (15 كذي الام ارهنت ۳0 له ماء (5 عینیها تفدي Jems‏ 8 $ ع ۰ = اس نب ب ها 0-3 2 = - و من (16فپاتت (27 د الرفقی کلیهما توحوح ما ذالهسا وتولو 10 Ü Ur y- üE 3a -‏ 3- ونو w‏ عم FB‏ (18 بر )19 من امریی ليسا بغيطة هو الثكل .الا انها )0520 e‏ 11 5 وتال ابی الاعراني في هذه الرولية ایضا كان عروة قد سي امراة مس وني هلال بن عامم بی 1) Pslüso, A. G. 2) ,»وضع‎ Lagia fehlt in A. G. 3 3) M. fügt hinzu وجل © ,تعلی‎ je. 4) قربها‎ A. G. Beide Lesarten handschriftlich bezeugt bei Abû Raiyäs’ zur Ha- mäsa S. 229. 5) Abû R. .عقوی‎ 6) mil ۰ T) علیهم‎ A. 8) تلحق‎ M. 9) A fügt hinzu و )10 .ذلك‎ A. 11) 3. Person masc. sing. G. T. 12) Die folgenden Verse fehlen in G und T. In R. scheint das ganze Stück zu fehlen. 13) لكلام‎ ۸ 14( لهم‎ 1 18( خثابمت (16- ا عینها‎ M. كنات‎ A. 17) a2 A. 18) „= M. 19) ze A. 20) نتجيل‎ A. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 287‏ Go‏ م A O-‏ > 8 5-5 00 > صعصعة يقال لها لیلی بفت شعواء وكشت sais‏ زمانا وهی مكجبة all)‏ تريه انها به ثم اسنترارتد اهلها خملها حي اتاهم بها فاما اراد الرجوع ابت اری ترجع معد وتوعده قومها پالقتل (نانصرف عنهم واقبل علبها (5وتال يا لبلي عيري (4 صواحباتك متي كيف اذا فقالت ما اري لك ai Nis‏ قد احترت عليك وتقول حيري Ge‏ فقال في ذلك 5) BE pi ۳ u 5‏ ایس )= وبال لبلى:(7 كر بلادهنا.. . الوادت علیها باللا کشت yo‏ .1 ,11 -U3 ويف ترجیها وقد حهل l‏ وقد (8 جاوزت = 7 بت منکرا 3 ۳ بو آن E > er‏ وهي sb‏ (10 ثم den‏ عامر اخذوا امراة من يني عيس ثم من ( بني ۳7 يقال لها اسماء قا لبثت: عندهم الا یوما > استنقذها قومها فبلغ عروة ارى عامر بن الطغيل خم بذلك وذكر اذه أياها فقال عررة رهم ياخذه ليلي ینت شعواء الهلالية ان base‏ ارات Sals žele aiia‏ ليا y‏ ليلي وهي = 7 اج 2 تیا زماتا enger‏ وردت الي شعواء r Be‏ iL us)‏ عاديا mE‏ اللوي با بیج > اب الاعراي اجدب ناس من بي عجس في سنة اصایتهم ciol‏ آموالهم واصايهم جوع ديد u É -‏ فرق لهم وحرج syal‏ بهم ود aigis en rar‏ ام‌اند m)‏ ذلك ۹ zaks ai‏ می الهلاات 1) » A. ۰ 2) و‎ A. 3) ê A. Vrgl. zum Folgenden Schol. zu II, 9. 4) صواحيك‎ A. 5) A fügt hinzu قوله‎ 6) „= G. T. 7) So lese ich nach dem Diwän. عجر‎ M. A. „= G 8) جاورت‎ G. T. 9) تمیم‎ (sic) G. T. 10) A fügt hinzu .قل‎ 11) So G. سكين‎ ohne بی‎ A. بی سكر‎ M. - 12) Vrgl. SchoL I, 1. 13) Dieser Vers fehlt in G. und T. wie auch in den Scholien des Diwän’s. Auch das Folgende fehlt in G. 14) ippa A. 15) عر ذلك‎ fehlt in A. 002 288 TH. NÖLDEKE, ءصاها er Ale £ SE Z>‏ جار الغؤاري 3 ثم انم ضي تر 5 aya!)‏ یه تأخيره p8’) rt‏ = فتحرها (5 فاکلوا منها واشار (4 عليه مالك ای برجع (5 بهم فعصاه ومضي حي انتهي الي يلاد بني pene lal ei‏ ناصاب هحجمة عاد بها علي نفسه lee),‏ وقال في ذلك -30 تند اري e‏ ا ail!‏ درت “مخوذني dayi‏ والنفس اخحوف 1 IV.‏ تقول Didi: A wi‏ آن A‏ اطیف ت 3a us 3 3 un‏ لعل الذي خوفتنا من (5امامتا بصادفه في اهل اللخ لاف 2 وي طويلة JE,‏ في ذلك (5 ایضا © u: Žž üt >» eUe 5 “ÈE £ ا‎ pū ال وراي ان اذب علي العصا . فیشعت اعدادي وسامي اھات .ب‎ 7 2 ال‎ rasi 5 یادن‎ 3 bil Erde ee البيت‎ re هرد‎ BI o- Qz م ن دنت ه‎ 2 - 4 5 کل هي ولا ارقي - > = مدت‎ ER انڪ آری‎ = = s له‎ “=. - - wo نت‎ 7 وشدي حهازدمم المطوة يالرحل‎ le الیلاد‎ Š لعل ارتيادي‎ د 2 2 = و باه‎ ou - wo. و نات‎ U- 8 سيدقعني يوما الي رب فة يدافع عفها بالعقوف وبالجخل‎ (9 نساخت.من کتاب اچد بن القاسم بن بوسف قال حدثني (10 جز )9( بن قطن (9) ان )11 alë‏ أبن الولید دحل على النصور فقال يا غامة Bial‏ حديت ابن عك عروة (12 الصعاليك اين المورد العيسي فقال (45 اي حدیثه با امير الوسنبن نقد کان کثبر ادیت حسنه تال alas‏ مع الهذل الذي Aal‏ قرسه قال ما ضرق ذلك 22.70 یا las EN gar)‏ الس يع عروة ۳ US‏ من 1) يي‎ A. DIR Sra 4) اليد‎ A 5) Fehlt in A. 6) وراینا‎ A. Dal 8) النفس‎ ۰ (R. wie M). 9) Das Folgende wieder in G. 10) حربی القطی‎ ۸. 11) G. immer xalz. 12) Fehlt in A. یا „nal‏ الومنین ای حدیشه )13 DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 289‏ منازل هذيل فکان منها علي نحو میلبی وقد جاع ناذا هو بارنب فرماها ثم اوري ناما (افشواها (2واکنها ودفن القار علي مقدام ثلاثة اذرع وقد ذهب الليل وغارت النجوم ثم ان aya‏ فصعد‌ها ركف اللي rl‏ فيها اذا Jadi‏ قد جاءت وکوفوا البيات قال خاءت Sela‏ منهم ومغهم رجل علي فرس Ad‏ حي راز رکه في موضع الفار وقال لقد رايت النار هاهنا فنول Jay‏ خفرقدر ۶ س 5 > 2 الليلة ر وزعت لنا شیا کذبت فيه فقال ما کذبت ولقد رايت الفار في موضع ريخي فقالوا ما se s b‏ 5 £ 2 خاتاها Awali‏ بعلية فيها لبن فقال اشري فقالت لا او تبدا فبدا الاسود فش فقالت للرجل حبی رابت شيا ولاکری )5 Ss‏ )39 هو الذي جلك علي هذا وما ذعجب اا liay‏ حون ساره ى الله )9 ie Aiko‏ عنيت قومك KUN Sir‏ قال لقه ایت نارا را ثم دعا بالعلية لیشرب فقال خبن ذهب ليكرع ربح رجل ورب اللعبة فقاات )10 امراته وهذه اخري (13اي رح رجل جد في اياك غير رك ثم صاحت )12 Lad‏ قومها فاخبرتهم خيره (15فقالت (14يتهمني (14ويظرى ي الظنون فاقبلوا عليه دي رجح عن قوله فقال عررة هذه ثانية قال ثم اوي الرجل الي فراشه (15 ووثب عروة الي الفرس وهو يريد اری يذهب به قضرب الفرس بيده 16 I,‏ فرجع عروة الي موضعم . ch,‏ الوجل فقال ما کنت تكذبي فا لك افبلت علیه امراته لوما وعذلا JE‏ فضتغ عووة ذلك EE‏ (17وصنعه الرجل ثم اوي الي فراشه وضحجر من كثرة ما يقوم فقال لا اقوم اليك اللياة (15ناتاه 1) شواها‎ M. gs 8( فرکپ‎ A. G. 4) Fehlt in A. G 5) aias M. 6) وتداميك‎ A. Fehlt in G. بقعت‎ a. 8) ببس‎ A. ۰ 9) Abo A. 10) الراة‎ A. G. 0 ےھ ای‎ 12) sis A. G. 185). LE 14) 2 2 Pers. ۰ sg. M. > حال الرجل مر‎ 6. Der Zaat i in G war nöthig, um die falsche iiai von M Da haupt in den Zusammenhang zu bringen. 290 TH. NÖLDEKE, GÄST) عروة ال في مقنه وحرج رکضا ورکب الرجل فرسا عنده انثي قال عروة خعلت اسعه یقول‎ فانك من فسله فلها انقطع عن البيوت ( فال له عروة بن الورد ايها الرجل قف فانك او عرفتي لم‎ تاحيرني به وارد اليك فرسك قال وما هو‎ GE تقدم علي انا عروة بى الورد وقد رايت اللبلة منك‎ Et) AS موضغ نار (5 كنت ةد اوقدتها قثنوك عن‎ GA E Fin Aoi pi تانق‎ EE اتبعتك .حي اتبت منك وبیتك وببی النا ميلان تاؤصرتها‎ E رجف د رایت: الرجل خرن آفرقد (5 زوجتاه بالاناه رمز عمك الاینود واظی ان بهلهما با‎ لا عب فقلت ہے وجل غلم ترد تثنبك عی ذلك حتي انثنبن ثم خوجت ان رسك فاردته‎ عند فرايتك في هذه الخصال‎ Šoko 58) تم + رجت ت (7 ثم خرجت‎ RTE فاضطرب ودر‎ 6( o? مایت من صرا‌ي‎ gòl, spadli وقال ذلك لاخوال‎ Asai 9( وترجع‎ is اكمل الغاس ولا کنكت‎ قبل اچامی ي وهم شذیل وما رابت من كعاعتي فن قبل اخوالي وهم يطن من خزاعة وا ان اي را‎ عن اشياء كثيرة وانا لاح بقومي وخارج‎ aia دندي امراة منهم وانا نازل فیهم )315519 الذي‎ من‎ Asl ولولا ما رايت من كعاءي ام يقو علي مفاواة قومي‎ BIU ۱۳۹۹ ja, شاولاء‎ Jhal ع‎ . قال ما كنت لاحذه منك (18وعندیي من نسله جهاءة‎ laah) فرسك‎ Au العربب فقال عروة‎ ما معت لد‎ RS غامة ار لء (20عندي احادیت‎ EI) as مثله خدذه (14مبارکا لك‎ 15( جديت هو اظرف من هذا قال التصور افلا احدئك )17 له بحديث هو اظرف من هذا قال بلي با‎ ع - = امير الومنبی فان الحديت اذا جاء منك كارى له فضل علي غبره قال خرج عروة ale,‏ حي أي 1) A fügt hinzu قلت )2 .خلفی‎ A. Die darauf folgenden 4 Wörter fehlen in A. ©. 3) قل کشت‎ für A5 كنت‎ G. Ohne قى‎ A. 4) ف‎ ۸. ۰ 5) امراتك‎ A. 6) وأصظرب‎ J A. Von وعرك‎ bis خرجت ثم‎ fehlt in G. 71( و‎ ۸ EA 9) Jf dan وذلك ما )10 ۰ تال‎ G. غا‎ AS, A 17) G. fügt hinzu وامضی‎ (d. i. فعندی )12 .(وامض‎ G. عددی‎ ۰ 13) > G. ais مبارك )14 .۸ خير‎ ۸. 15) Von قل‎ bis ارف من هذا‎ fehlt in G. 16) عندتا‎ A. 17) Fehlt in A. G. DIE GEDICHTE DES 'URWA IBN ALWARD. 291 ماوان فنول اصحجابء )1 وکن عليهم كنيفا من الشجدر وهم اكاب الكنبنف الذي Alan‏ قال فیهم £ ه OË‏ - ی و -of s-‏ .5 الا ان اككاب اللنبف وجدتهم كا الفاس دا امرعوا وغولوا V-t:‏ s‏ å‏ هذه الغراة يقول U u a Ze-‏ - = اقول (* لااب الكنيف تروحوا عشبة (5 قلنا (*حول ماوان رح ,۷ )5 وني هذه القصيدة یقول ; E es:‏ وو كه ii ei‏ )6 لنبلغ عذرا او (7 نصیب غنهة ومبلغ تفس lapie‏ (8 مثل متجم 4 ثم مضي Kin‏ لهم La‏ وقد جهدوا ناذا شو بابیات E‏ وبام اة قه (9 خلا مق ral a er‏ كالخباء الملقي فکمی ني کسربیت منها وقد اجدب الناس وهالت الماشية فاذا هوق الهیت يسكور ثلاثة مشوية فقال #امة وما السصور قال الحلقىى عا فيه والبیت خا فاکلها رقد مکت قبل ذلك بومبی لا Ku‏ شیا فاشیعته وقوي )510 لا ابالي من لقیت aat?)‏ هذا (2وذظرت ال اة قخلتت الکلب اکلها فقالت للكلب افعلتها يا حبیت وطردته فاته NAT‏ )131,15 هو عند لاساء بابل قد ملأت لانف واذا ي تلتفت فرتاً فعلم أن راعیها جلد شدید الضرب لها فلما اتت لفاغ برکت ومكك الراي قليلا ثم اي ناقة (14فري احلافها ثم وضع العلبة علي رکبتیه وحلب > ملأها قم اي AEI‏ قسقاء ثم اي ناقة احري فغعل بها (15 مثل ذلك وسقي pe‏ ثم اي (16 الي آحري ففعل يها (17 ذلك 1) ف‎ A. 2) لقول ف‎ A. 3) 0,0. TR 4) عنی‎ G. T. 5) Diese Bemerkung fehlt in A. G. 6) So A. M. j R. “zG. T. 7) So A M”; BEN: قفا‎ T. 8) Alle 4 bis auf A haben dia (was beim Mangel diakritischer Punkte sehr leicht aus مثل‎ entstehen konnte), 9) So R. (welche Handschrift, wie auch T, Wright zu dieser Stelle für mich verglichen hat). جلا .۸ خلی‎ M. In G und T fehlt .من‎ 11) 149 Aa; hinter الراة‎ M. (Az G. 12) ف‎ A. 13) Ohne و‎ A. G. 14) A. G. fügen hinzu كذلك )15 .منها‎ ۸. G. Die darauf folgenden Worte bis ذلك‎ fehlen in A. 16) ناقة‎ G. 17) مثل ذلك‎ G. 292 TH. NÖLDEKE, شرب sel)‏ تم giil‏ بوب واضطاجع ذادية فقال الشبخ للمراة و PR‏ ذلك كيف تربی ابني فقالت لیس یابنك قال e‏ من ويلك قالت r‏ عروة د بن الورد قال ومن ایں (2 قالت Es)‏ یوم م مر ينا )9 وريد سوق ذي E‏ فقلت هذا عروة بن الورد ووصفته لي جلد فان (5 استطرفته (6 قال cas‏ > اذا ذوم وثب عروة وصاح بالابل فاقتطع متها عدوا من النصف ومضي جا یتبعد الفلامز )32,7 غلام > بدا شارب فاتجعه فال فادرا adle,‏ قال فضرب به ٩(‏ الارض فیقع قادما فتخوفه علي Ami)‏ ثم ul,‏ ذضرب a‏ (6الارض spals‏ فقال )318 عروة بن آلورد وهو بريد ان Ami) „ey‏ s‏ | ٩(‏ فال فارتدع ثم قال AL‏ ويلك لست اشق Al‏ معت ما کان من آمي ال قلت نعم لصب مي انت وامك وهذه الاب = (30 هذا الرجل ناذه لا ینهنك ع شيء قال g$‏ بتي من عر a‏ قلبل وانا مقیم معه ما بتي اری ود سا ودّماما ناذا هلك غا au‏ الوك As,‏ مق هذه hl‏ Ss‏ می ee)‏ قد حلفتهم قال فثان قلت (38 لا قال ثالث والله لا زدتك علي ذلك (15ناخذها ومضي الي اكدابه ثم أن ااغلام لحت بد يعد هلاك الشجخ قال والله يا امبر A‏ لفق are‏ بختنا حظمتى و قلرينا از فهر هحب عندكم قال لا ولق کنا نتشادم بابید 253 هو الذي اوقع ارب بی عمس وف ار عراهننه TESI‏ ولقد يلغي a‏ کات اج لين Gage‏ عروة )58519 18 د علي عررة فها بعطیه وبقوبه فقيل اد تیگ الا کیر مع Aie Site‏ علي الاصغر مح ضعفه قال اترورى هذا الاصغر Sr‏ بتي مع ما ارب ی Gp Ami) FRE‏ ی الاكبر aake Yus e‏ (17 اذقضت اخماره 1) Fehlt in A. 2) A fügt hinzu .قلت‎ 3) Lesa SAs G. 4) وکین ذرید‎ ۸. G. 5) استبطنته‎ G. 6) Fehlt in A. und G. 7( والغلام حیی‎ A. G. Dur: 9) فقال‎ A. 10) Fehlt in A und ۰ 11) ولا )12 ۰ اصدا‎ A. 13) A. fügt hinzu شيا‎ 14) ریت‎ G. زینته‎ A. (Die diakr. Punkte liessen sich in A auch anders vertheilen). 15) „A. G. 16) غناه‎ A. G. 17) Diese Worte fehlen in A und G. p >» fer} ده ‘9, DIE GEDICHTE DES ۰0۳۴۲۲۸ IBN ALWARD. 293 Uebersetzung. Ich bin erwacht, während meine Genossenschaft im Engpass von “Amq!) war, durch einen Blitz, der im Niederland dahinzuckte. Wenn ich meine, die herabhängende Wolke, aus der er kam, ergiesse sich über Qudaid (unweit Mekka's), so zieht sie sich (lang- sam). wie das abgetriebene Kameel zurück. (Der Blitz macht es) ‚wie eine ‚schwarzweisse Stute, die eben ge- boren hat, wenn sie sich aufdeckt, um die männlichen Rosse von einem (d. i. ihrem) Füllen abzuhalten , und die Füsse hoch aufhebt 2(۰ Möge er (der Blitz d.h. der durch ihn- hervorgerufene Regen) Salmä tränken — aber wo ist Salmäs Wohnstätte? —, wenn sie sich niederlässt nahe bei Assarir, Wenn sie sich niederlässt im- Lande der. Banû. “Al, ‚während Deine Leute (o “Urwa) zwischen Immara3) und Kir sind. Ich dachte an Wohnsitze der Umm Wahb (= Salmä), als der Stamm den. untern Theil von Dünnagqir bewohnte, Und das letzte Mal, als ich mit Umm Wahb zusammen war, war es in unserer Lagerstatt etwas oberhalb der Banü'nnadir®). Und sie sprachen : »was willst Du%, und ich sprach: »ich will mich bis zum Morgen vergnügen, alles Andere hintansetzend, Mit einer Frau, die sich freundlich unterhält, und deren Spei- 1) Nicht weit von Almedîna im Gebiet der Muzaina. Vgl. ausser den Scholien die Maräsid s.v., ausserdem Hamäsa 442 unten, Kitäb al’agäni ed. ae 1, 228.. 2) Vergl. die Scholien, sowie Diw. Hud. 99, 10. 3) Auf dem Wege von Albasra nach Mekke, nicht weit von 1 er ige Kir ist nach dem Sihäh ein ظ‎ ۳۳ 4) Die Aufenthaltsorte des Dichters sind in der Gegend von Almedina oder öst- lich und nördlich davon, die der Frau, nachdem sie sich von ihm getrennt hat, bei Mekka und bei den Kinik Das folgende Lied führt sie noch südlicher. Hist,- Phil. Classe. ۰ Pp 294 TH. NOLDEKE, chel (selbst) gleich nach dem Schlaf (duftend) wie die ausge- presste Traube ist«. Ich folgte denen, welche mir riethen, mich von Salmä zu tren- nen, aber sie verloren sich (darnach) in den Ländern der Wildniss!). Sie tränkten mich mit berauschendem Trank, und dann umgaben sie mich als’ Feinde Gottes mit Lug und Trug. Und sprachen: »wenn Du Salmä ausgelöst hast, so wirst Du dann (durch das 'Lösegeld reich geworden) gar nicht mehr’aufzehren können, was Du besitzezt, und nicht (mehr) arm seini. Aber nein, bei Deinem‘ Vater. hätte meine Sache wie heute ge- ‘standen — doch wer macht es Dir nn die Sachen (zur rechten Zeit) zu bedenken? —, Dann hätte ich fest am Besitz der Umm Wahb 3 trotz allem Groll der Herzen a. ee die sie auslösen wollten). ER Aber o ق‎ wie überwand ich mich zu einem Schritt, dem’ doch mein Inneres widerstrebte! O hätte ich doch Talq und Jabbär und meinen (andern) Rathge- bern widerstanden! Du sehnst Dich nach Salmä (, die) im'' besten Theil ihrer Länder (ist), während Du doch in Almalå (als: sie noch Deine Frau war) mehr Macht über sie hattest. ` Sie wohnt in einem unwegsamen “Thale von 1 Kari: ‘Salma strebt danach, ‘dass ich mich fürchte und ängstige. | Aber wie kannst Du (o Urwa) noch auf sie hoffen, ‘da sie ganz يي"‎ ist und bei einem unfreundlichen Stamm in Tai- man wohnt. m | | E Was Pr مج‎ © sei, un A alten Philologen schon eben- so we- nig, wie wir. Alle Erklärungen in den Scholien, bei Albakri, in. den Maräsid, bei Freytag (unter س‎ und unter g) sind nur gerathen und zwar. wahrscheinlich aus diesem einzigen Verse, wie das Sihäh s. v. deutlich zu verstehn: giebt. Die Etymo- logie giebt nichts Sicheres an. Der. Gesammtsinn scheint aber. zu, sein: Ê ver- schwanden darauf“. T DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 295 ‚4 Die: Feinde wünschen, ‚dass ich entweder der Blutrache zum Op- fer falle oder einem re ) mit breiten Seni gii یت‎ ker rrBinist 2 1 Auf dessen Naöken; beständig das Schilf Grabe ‚dem er اده‎ niederfällt, der den ersten pin much wenn : da اک‎ im „Felde ‚erscheintt), 6. Dessen . leises- Brüllen dem: (fernen) Rollen des ` Donners ER . einer von denen, welche: das Röhricht in “Altar bewohnen. ما‎ Wenniwir diel Kühle (der Jahreszeit) geniessen und unsere Reit- ‚thiere zurückkommen» und unsere Verhältnisse یو‎ m werden: Standhäftig-‏ و Dann. wird Dir -(o Salmä) meine Entschlassähheib‏ رها keit, wenn die Sache n der ich. strebe) ee und weicht,‏ er klar werden. 9: Aber:was ich auch Ailes vergessen ; mag, nie werde ich es ver- gessen?),; wie sie zu, ihrer Nachbarinn ae ver lebt nicht im now Klaren!!«3). = 10. Vielleicht» wirst Du noch. einst ازن‎ ‚Reue: über. Dein وم‎ des Verlangen empfinden, das Du,am Tage von an mich stelltest. ; Bl) Mögest. Du. in ‚die Fremde ‚getrieben , ا‎ wenn. Du ihnen =: - (Deinem ‚Stamm) keinen. Bericht (über. mich) giebst; denn ich | 1), Achnlich. ein Halbvers im Sihäh S: Ve: له الشدة الأول نذا آلقرن آعورا‎ 5 2) Die erste Vershälfte genau ‚so bei einem andern Dichter Hamäsa 594 und bei: ‘Omar b. Abi. Rabi'a i im Kit.-Agânî ed. Koseg. I, 117. , 3) Die Bedeutung عقل‎ für احور‎ (Schol, Lexica , (تهذیب المنطق‎ ist nur aus die- ser Stelle gerathen, aber ziemlich richtig, wenn, -wie ich glaube, احور‎ ursprünglich „weiss“ (vom Auge: „dessen Weisses sehr gross ist‘ "wozu dann noch andere Be- stimmungen kömmen), -dann بلط‎ klar“ ist (daher a „der Planet Jupiter“). 4) Ġadwar:mūss ein-Ort-gewesen sein, an dem sich ‘Urwa öfters aufhielt. Vgl. IX; 17 Die‘ Erklärung, es' sei eine Wasserstelleder ‘Tai, passt nicht gut zu der an- dern, nach welcher 'es’zwischen Almedina und der Gegend: von Mekka läge. -~ Jenes scheint mir richtiger. Vrgl. Hamäsa'619, Amma-algais ed;"Slane 26,207 f ir Pp2 296 TH. NÖLDEKE, weiss, dass heute Keiner mich besser kennt, noch von mir be- richten kann, als Du. * 12. Ich beschwöre Dich!), sowahr Gott lebt: weist Du (nicht), dass ich edel bin, wenn die Finger .(zur Winterzeit beim Feuer) schwarz werden, strahlend, 13. Geduldig beim Betteln der Schützlinge, und dass ich (durch Frei- gebigkeit) meinen Ruf schütze, bis (im Frühling) die Pflanzen (wieder) grün abgeweidet werden; | 14. Dass ich fleischlos und mager im Winter bin, viel angebettelt, wenn die Kinder der Elenden (Geizigen) im Staube sitzen, und leuchtend? HI. 1. Mässige den Tadel über mich, o Tochter Mundirs, und schlaf, oder wache, wenn Du nicht nach Schlaf verlangst2). 2. Lass mich mit meiner Seele allein, o Umm Hassän; denn ehe mir das Erwerben (durch den Tod) unmöglich wird, erkaufe ich damit 3. Berichte (über mich), welche dauern, während der Mensch nicht = ewig ist), wenn er ein Todtenvogel #) auf einem Grabstein geworden, 4. Welcher den Widerhall der Steine von Alkinäs erregt und jedem Bekannten und Unbekannten, . den er sieht, entgegenklagt. 1) Für die Beschwörungsformel JA4a5 kommt nach Almarzügi zu den Mufadda- liyat (Berliner Hdschr. cod. Wetzst. 66 fol. 418) auch قعیدل الله‎ und قعدل الله‎ vor; er erklärt قعیی‎ durch حافظ‎ nach Sur. 50, 16 und ergänzt .أ كرك‎ Die wörtliche Uebersetzung wäre also „Deinen Beisitzer!“ d. h. „bei dem, der bei Dir sitzt!“, worunter ursprünglich wohl nicht Gott verstanden wird. (Bei Freytag wird قعیی‎ unter Andern auch durch „pater“ wiedergegeben). Die betreffende Stelle der Mu- faddaliyät lautet Kalla TR قعیدك ألا‎ (Mutammim ۰ Nuwaira, sein Weib anredend). 2) Vergl. das Lied dss Zaid-Alfawäris Hamäsa 732. 1 3) Eine ganz ähnliche Stelle bei Hätim: |2 أماوى أن السال غساد‎ وییقی من اليل الاجادیت. وال کر E BiB oe‏ 4) Dies bezieht sich auf den bekannten Arabischen Glauben von der Verwand- lung des Gefallenen in eine Eule. Uebrigens EEE REINER bloss den Schädel des Todten (wie auch des Lebenden). DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 297 5.١ Lass mich in den Ländern umherziehn, ob ich Dich vielleicht (durch den Tod von der Verbihdung mit mir) frei mache oder Dich (durch reiche Beute) von einem übeln Wohnsitz neben Anderen erlöset). 6. Kommt nun dem Geschick ein Pfeil heraus?), so bin ich darob | nicht voll Gram: giebt es denn einen Aufschub dafür? 7. Kommt aber mein Pfeil heraus, so befreit er Euch aus der Lage, hinter der Rückseite der Häuser sitzen und zusehen = müssen, was wohl für Euch abfällt). 8. Sie sagt: »wehe ‚Dir! willst Du nicht aufhört; Dich bald mit Fussgängern, bald mit einem Reiterschwarm (den 59 über auf dem Raubzug) an der Erde zu verstecken? 9. Und willst Du Dich nicht dies Jahr ruhig mit Deinem Vermö- gen beschäftigen? Wahrlich ich sehe Dich auf den Sätteln einer Kameelinn mit abgeschnittenen Eutern, welche (nur) männliche < Junge gebiert), 10. Welche die Angehörigen der Edlen (derselben durch den Tod) be- raubt und leicht niederstürzt, von der zu fürchten ist, dass Dich -von ihr der Untergang treffe: drum nimm Dich in Acht!« 11. Nicht kann ich still hier sitzen, während (fliehend) zu Dir kom- men Verwandte und alle Frauen mit schwarzen (schmutzigen) Handgelenken, bettelnd, 12. Und Gabenverlangende, deren Vater Zaid دو‎ SO Fe ich nicht sehe, wie ich sie abweisen sollte; drum erwirb Dir Bescheiden- heit?) und sei geduldig. 1) Vergl. v. 7. 2) „Gewinnt das Todesgeschick in dem Pfeilspiel (maa) um Leben und Glück‘, d. h. „muss ich bei diesem Wagniss sterben‘. 3) Die Gefahr wird hier unter dem Bilde einer solchen unbändigen und (weil sie weder Milch giebt, noch weibliche Fohlen wirft) segenlosen Kameelinn dargestellt. 4) Die, wie ich, von Zaid (Wüstenfeld, Stammtafeln H. 19) abstammen. 5) Diese Redensart genau ebenso bei “Antara in de Sacy’s Kommentar zu Alha- 1111 272 (2. Ausg.) und cod. Lugd. 889 pag. 20; ferner Hamäsa 171, Ibn His’äm 637, Zeile 6 v. u., Kit.-Agäni ed. Koseg: I, 96. Vergl. Hamäsa 443: slasi آخ‌امبو آقنی‎ 298 TH. NÖLDEKE, ‚18. Gott strafe einen Armen; der ‘wenn die ‚Nacht (die Erde) deckt, sich i das Mark aussucht ‘und Sich an jeder Schlachtstätte aufhält, 14.: Und 'von seiner Lebenszeit jede- Nacht als reichen Erwerb an- sieht, in der er von einem wohlhabenden Freunde مسب‎ isb Rebat هدهع‎ 15. Der Nachts schläft und dann Morgens (wieder) فده‎ ist PF), in- dem er beim Aufstehn die و‎ von'»seiner "bestaubten Seite abreibt, 16. Der nur wenig nach Nahrung sucht ausser für sich selbst. wenn er Abends en seiner u. der -e Bude j gleicht, اه‎ 17. Der den Weibern des Stammes: alle; Dienste leistet, die sie von ۱ ` ihm verlangen, und الست‎ eg Een ist; حاف‎ der e Hui ıiiKameelhéugst 3c i ۱۳ Aber (ganz anders: اتج‎ ein: n سنن‎ üe Fläche) > Ant- litzes wie der Glanz der Flamme des Feueranzünders ist, 19. Der: seine Feinde überfällt, dem sie in ihrem Gebiet zuschreien, wie man dem herausgezogenen Spielpfeil zuschreit#), 20. Vor dessen‘ Herannahn sie: nie sicher sind, wenn sie auch fern ‘sind (sondern den sie immer voll Angst erwarten), wie’ die An- gehörigen des Entfernten, Erwarteten وج‎ tt diesem) ent- gegensehn. + e nun so Einer das “Todesgoschicke findeb> so findet er les 2 eh en] 1) Andere Lesarten: „(noch) schläfrig ist“; — hibas iag dasitzt“. 2 Getadelt wird. hier der Mann, der sich aus Armuth, herbeilässt, "gemeine Ar- beit zu thun, die nur den Weibern a (af Sklaven) zukommen, statt. ritterlich auf Farhi auszugehen. _ -8( Die Lesart des Ag. ee ee الم‎ 4 Vergl. das ‚Scholion en die Verse von ‘Amir b. تفای‎ © وقد عم در ۱ 5 N a Š Enr‏ نس 22. 24. +28; 26: 1527. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 299 :ruhmvoll, und wenn er minal zeich wird; wie sehr verdient er das دا(‎ de Sollen (die Familien) :Mutamm 0 und Zaid3) و‎ ohne dass: ich nur‘ einmal eine kühne That ausgeführt hätte, während ich doch die : Seele eines: unternehmenden Mannes habe? Wohl sollen nach der Furchtlosigkeit (Leute), welche vor uns -nicht bange sind, erschreckt werden durch (Rosse), welche ver- folgend hinter der aufgescheuchten Heerde: (jener) herjagen , Indem wir die Ersten der Leute (Feinde) von ihnen‘(den Rossen) mit Lanzenstiċhen abhalten und mit:blanken, leichten (Schwer- tern) von deutlicher ‚(glänzender) ۰ Farbe 4). So (geht es) bald zum Hochland und zu Zügen gegen dessen Bewohner, bald im Lande, wo:das (bittere Kraut) Satt und Berg- cyprešsen: wachsen (auf den: Bergen des Hijäz), Indem sie (die Pferde} über die Kiesel traben mit den ‚schon er- grauenden,: edlen, kraftvollen (Reitern) durch die. Bergpfade des »Hijäz mit dem aus Riemen: bestehenden Lederzeug am: Huf. -Die (einbrechende).:Nacht- (wenn -die Kameele: von -der Weide kommen) bringt mir ‚Gäste eines-Ruhrhreicheni Edlen (näm- وت lich meine eignen), aber mein Vermögen ist (Morgens), wenn ; sie (meine wenigen EE ‚zur‘ Weide ausziehen, das eines ‚Güterlosen. cb © T Ich sehe, dass Uma Hasli jajci heute Abend tadelt, indem '/ sie mich vór den Feinden bange macht, während die (ihre) Seele (selbst) sehr bange ist. 1) sast kurz für ES تاجدر‎ ` 2) Wüstenfeld H. 13. 3) Ebend. H. 19. Die Glosse des Isläh-almantiq (vergl. den Text) ‚stimmt in den Genealogien mit Wüstenfeld überein, aber albern ist die Bemerkung > za, BER 5 .من ا زک كذا‎ Da طاعی:‎ eigentlich nicht vom Boeta gebraucht werden kann, so liegt hier ein = “Zeugma ‚vor, eine Figur, für welche die Araber gewöhnlich das Beispiel Br مق سيفًا‎ oder 1,6 isle, علقتها تبفا‎ angeben. 300 TH. NÖLDEKE, .1) [Sulaima sagt: »wenn Du zu Hause bliebest, so erfreute uns das«; und sie weiss nicht, dass ich umherziehe, um (wenn ich ١ genug erbeutet, bei ihr) bleiben zu können). Vielleicht wird das, wovor Du uns (als) vor uns (liegend) bange machst, der treffen, welcher unter seinen Leuten: zurückbleibt (statt auf Kriegszüge zu gehn). Wenn ich meine: »jetzt ist der Reichthum da!«, so tritt hindernd) dazwischen ein abgemagerter Vater kleiner Kinder, der über die Armuth klagt, Dessen: Noth so (gross) ist, dass keine Verpflichtung (die ich gegen Andere habe) dagegen in Betracht kommt (sondern dass ich ihm nothwendig helfen muss), ein Edler, den vernichtende Schicksale getroffen haben. So wandre ich nun mit einer Schaar fern: in die Länder und ver- schaffe mir selbst eine Entschuldigung (wenn ich bei der gröss- ten Mühe doch Nichts finde) oder ziehe (immer noch weiter) umher. Ich sehe, dass (mein Geschlecht) die Söhne Lubnä’s?) die Blicke (vor Noth) niederschlagen müssen, und dass ihre Häuser unter den Wohnenden (keine: ordentlichen Zelte, sondern blosse) Hür- den sind. — Ich sehe, das Umm Siryäh unter س‎ Sänftenfrauen wegge- zogen ist, um Einen zu erwarten, der in das “Iräq eingedrungen ist, und dass sie umherzieht). . ‚Ich sagte zu abgemagerten Leuten in den Hürden am Abend, als wir bei Mäwän verweilten: »zieht aus!, So werdet Ihr erreichen, was Ihr wünscht, oder Euch selbst zu einem Orte bringen, wo ihr von quälender m frei an (zum Tode). 1) Ergänzung aus dem Ag. 2) Name einer Frau, von der sie abstammen. Rib 3) Dieser Vers, der mit den vorigen gar nicht RT, und RE aus einer grösseren Stelle herausgerissen ist, stand wahrscheinlich nn im Bes gang der Qasida (im Nasib). DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 301 3 Und wer, wie ich, (viele) Hausgenossen hat nnd (dabei) arm an o: Vermögen ist, der treibt (um sich ‚aus diesem Zustande zu be- 1 freien) sich selbst nach jedem fernen Ziele hinaus, i & D4. Um eine Entschuldigung zu erlangen oder .eine erwünschte (Beute) zu gewinnen: denn wer für sich selbst EIERN erlangt, steht dem gleich, der sein Ziel erreicht. رو‎ Vielleicht wird es Euch nach dem, was ich- (jetzt) | sche, noch (wieder) gut gehn, wie die aufsp hl Dorn- büsche (wieder) wachsen (nachdem sie Herne نی‎ ۱ 6, Sie schleppten sich (vor Hunger: kraftlos): mit den Händen fort, während ihre beste Speise (Nichts, als) das دالوا ی‎ von fettem 1) Fleisch eines 'geschlachteten Thieres war. VI, 1. Steht mir nicht eine Zeit bevor, wo ich am Stabe schleichen muss, so dass meine Feinde (dann vor mir) sicher 8 und meine Angehörigen (meiner) überdrüssig sind, “2: . Wo ich jeden Abend an die Vertiefung des Hauses خسن‎ bin, ‚die Kinder mit mir ne und ich ور و‎ ‚wie ein n junger Ali Sr i 53. Richtet auf, o Söhne: Lubnds, die me ie ورس‎ t sie in Bewegung, um auf Beute auszuziehn); denn das Todesgeschick der Leute ist besser, als (vor Hunger) abzumagern! 4. Denn ihr werdet meinen Hochsinn ‘und’ meine Klugheit nicht 1) So der Scholiast und Aljauhari; Näher lige die passive Aussprache und die Uebersetzung „gesalzenem“. Doch ist mir‘ der- Gebrauch des .و‎ Fleisches bei’ den alten: Beduinen nicht bekannt. ıı: .2) Var. »(über mich) voll Schadenfreude. « ; 3) SR: zu diesen beiden Versen Labid (Hamâsa Albuhturis S. 298): ae‏ ا ی أن أنواخجت منینی 5 رض ایا كنا عليه ان 4) Vergl. den Anfang der Iy: Kar), in welchen aus unserer E die Lesart ب لبن‎ für امن‎ giڊ‎ gedrungen ist‘ (cod. Spreng. 1005). 1 Hist.- Phil. Classe. XI. Qq 302 TH. NÖLDEKE, eher ganz einsehn, als bis Ihr den Ort erblickt, wo die Tama- risken.!) wachsen (den Ort, wohin der Raubzug gehen soll). 5. Wär ich-nun ein Mann, dem das Herz beklommen (eigentlich »beschneit«) ist, wenn sich die Länder der Feinde وج‎ der weder bitter noch süss machen kann 2(, 6. So wäre ich nach Harsän zurückgekehrt, als Mälik sagte: »Du -o bist verloren«. Aber wird ein Mann wie ich wegen seiner Un- ternehmungen gescholten ? 7. Vielleicht werde ich dadurch, dass ich teh die Länder schweife und fortziehe und an.der Brust des Reitkameels den Sattel be- festige; Fini 8. Eines Tages zu dem Pentair einer Kameelheerde in wel- cher sie durch تس موه‎ und Geiz vertheidigt Visis davon abgeben will), - 9. (Einer Heerde), en nur wenige ۲ وین نج‎ folgen und für die -nur Wenige Rache (an den Räubern) zu nehmen suchen, wenn 0 ieh sie, von Reitern und Fussgängern umgeben, anschreie. 10. Wenn wir dann zu einem Wasserplatze an einer bedenklichen Stelle kommen, so senden wir einen Späher aus (der) auf den Warten wie ein Pfahl (steht) 11, Und einen Blick über das weite Land sehweifen lässt „i, während sie (die Kameele) ausruhen und unser Kessel siedet?). VII, 1. Ja ich habe die Leute der Hürde, nachdem sie (durch ein frucht- bares Jahr) begütert und wohlhabend geworden sind, gefunden wie die Menschen (gewöhnlich sind)! 2. War mir doch ihre Anführung in Mäwän übertragen, als wir gingen und als wir (vor :Mattigkeit) hin und her schwankten, 1) Var.: „die Datteln“. Das wäre Yatrib (vergl. z. B. ut für die Gegend von Yatrib, Ibn Hişâm: pag. 612). Zu der Erzählung stimmt besser die Textlesart. 2) Diese Redensart gebraucht zur Bezeichnung der vollkommnen Schwäche auch ein alter Dichter bei Almäwardi (ed. Enger) 184 Z.4. 3) D. h. „während wir in Ruhe .einen Theil der Beute verzehren“. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 303 8. Und als der Stamm Abends (statt der von der Weide heimkeh- ‘renden Kameele) eine verstümmelte, schwarze (Kameelstute d. i. der Kessel) !) hatte, an der ihr Sattel (die Steine, auf welchem si der Kessel steht) schwankte, ohne je gelöst zu-werden ?), 4. (Eine Kameelinn) mit eingetriebenen Seiten, eingefallen, hoch ‘sich erhebend, welche bei ihnen bald angebunden ji bald wieder reisefertig gemacht ward. 5. Neben ihr waren die Kinder, die Ihr saht, und an de Seite gingen arme Wittwen. 6. Da sprach ich zu ihr: 50 Mutter ppi weissen ‚(Fiischitüeken), hier sind Männer, deren Speise aus den Kesseln das schnell Zubereitete ist?), 7. Das Fleich von den alten, bejahrten FIEBER und erhitztes Wasser (Suppe), zu welchem wir (immer wieder) anderes von ۳ oben ۰ 8 Ja Ihr macht es mit mir, wie der (Sohn) der Mutter, welche ihm (selbst) das Wasser ihrer Augen سر‎ hatte, Segenswünsche für ihn sprechend und ihn tragend ; Als sie nun hoffte, Nutzen von ihm zu arbeiten; fa er in's Jüng- lingsalter gekommen, da trat ihr in den Weg eine andere, | junge Frau mit schwarz bemalten Augenbrauen. 10. Da brachte sie die Nacht auf den Spitzen ihrer Ellenbogen lie- gend zu, stöhnend ob ihres Geschicks und jammernd, 11. In der Wahl zwischen zwei Dingen, die beide unerwünscht wa- ren: es wäre die Kinderlosigkeit, wenn sie sich nicht (bei dem Vorzuge des Weibes) beruhigen wollte (ohne dem Söhn durch ihren Fluch das Leben zu rauben). — Ne} `1) Der Vergleich des Kessels mit einem Kameel auch Hamäsa 663, 743, 750. 2) Bezeichnet wird v. 3—7 der Zeitpunkt, wo sie von der gemachten Beute lustig lebten und den Armen davon mittheilten. 3) Sie sind so hungrig, dass sie nicht warten wollen, bis es langsam gar ge- worden ist. Vergl. Alhädira ed. Engelmann S. 8 des Arabischen Textes. Qq2 304 "TH. NÖLDEKE, 12: -= Wie in’der Nacht von Saibä’l), welche ich nie vergesse, und in unserer Nacht, als (das Ross) Qarmal uns seinen Dienst erwies. 13. -Ich sprach zu ihm?2)::»O. Malik — möge Deine Mutter kinderlos sein! —, wenn sie (die Kameele) bei Afıh eon werden, ‚so werden sie gefesselt ‚14. In einer Einöde, in der man die: ات سس میتسه نی‎ 5( (Kameele) vor Wassermangel kaum harnen sieht«. علط .م1‎ Zeichen der Länder sind dem Mälik unbekannt ‚geworden, und er hat gesehen, dass er Nicht darüber reden. darf. “Al; 1. Auf welchen Menschen soll ich mich noch verlassen nach (dem 1 ich: getäuscht bin: von) Balh ‚und Qurra, meinen- Genossen in Dü Tiläl? 12:1. Haben sie, "nachdem (die Ziegen) Bark und Die; س‎ Tochter, . viel Milch in den Kübel: gegeben, mein Thun vergessen? 3. Sie (die Ziegen) sind beim Frühlingsfutter fett geworden und `; sind: kräftig, und sie mäckern laut unter den Lämmern. + IX, 1. Leer ist nach unserm Fortgang Gadwar*) von Umm Hassän geworden, aber in Arrahl ist ein Zeichen von ihr, das sich nicht verändert. 2. Und in Algarr und Algarr& sind Wohnungen von ihr, lund rings um 00 ist ein Ort, den je Angehörigen umwandelten®) D شیباء‎ muss s hier en sein, schon weil شهیاء‎ šla} sonst nicht bestimmt wäre -und :الى‎ nach sich haben könnte. _Uebrigens fehlen vor diesem Verse gewiss ‚einige andere. Ebenşo,wohl auch nach demselben. ب‎ -, Zum Scholion vergl. die An- merkung zu de Sacy’s Alhariri S. 418 (2. Ausg.). | 2) V. 13—15 scheinen sich auf den Zeitpunkt zu beziehn, wo ‘Urwa das Zu- sammentreffen mit Mälik b. Himär hatte. ` 3) Die Verbindung الجلاد‎ ee Abü nn ‚hat, و‎ wir im أ‎ Schol. zæ XXV, 1 wieder: cov 4) Siehe oben II, 10. 5) Nicht das in Mekka. ا‎ 6) Ob wirklich zu. religiösen. ie DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 305 3. In unseren Nächten, als ihr’ Busen Dir م)‎ “Urwa) noch wohlge- `. sinnt, und als ihr Duft durchdringender Moschus und Ambra war. 4. Weisst Du nicht, o Umm Hassän, dass wir beide zwei sich tren- ER -= nende Genossen sind, — das lässt sich nun nicht vermeiden! — 5... Und, dass die Todesgeschicke auf ‚jedem: i Passe lauern? Darf das ۱ aber die Menschen ‚von dem abschrecken, wassie aufsuchen? 6. Wohl hab! ich mit ‚einer »staubbedeckten (Schaar), für die man den Untergang besorgte, die (selbst) gefürchtet ed, deren Mit- glieder sich allen 'Todesursachen aussetzten, . ,ı: 7, Das Schwanken des Zweifels (eigentlich »den Zweifel و‎ Schwan- kens«) abgeschnitten, ohne erst einen و‎ re zu fragen: »wozu räthst. Du %«. j 8. Den“Aud!) hat, nachdem sie schon. en in د‎ an ein: strahlender Spross von Usäma?) wieder aufgeholfen. Sie tadelten mich, dass meine Mutter eine Fremde sei:, aber liegt in einem Edlen, Ruhmvollen Etwas,- das zu tadeln ‘wäre? 10. Haben sie mich ja doch getadelt ob: des Vermögens, als ich das sammelte, getadelt. ob:der Armuth;: als ich Mangel litt, 11. Und: getadelt hat mich mein Volk ob meiner Jugend und meines langen Haars:.ja das Geschlecht eines Mannes findet, immer Et- was zu tadeln, wenn es :ا لا‎ 12. Einen Stamm. aller Stämme‘ fasst چ‎ Sis zusammen Sutair b. Chälid 3), und Jafar (b. Kiläb®)) strebt nach der Beute eines Andern (steht ihm ani Ruhm nach), 13. Und- ich suche keine‘ Unterstützung, »als bei ‚einem | gaätfreien Wirth: denn was ist das Ende des Lebens, das ich erwarte?) sr 1) Wüstenfeld H. 14. Dazu gehört ‘Urwa ‚selbst. Wahrscheinlich’ das Geschlecht von “Urwa’s "Mutter: Die andere Notiz des‏ (و Scholiasten, dass Usäma ein Zweig der ‘Abs: wäre, ist: schwerlich richtig-‏ 3) Wüstenfeld E., bei dem zwischen Nufail und Kiläb noch ‘Amr ist. Wahr- scheinlich sind v. 12 1 einem. Manne aus: Sutairs ‚Geschlecht zu Ehren gemacht. 4) Ebend. 5) Das Scholion zu diesem Verse ist verderbt. 306 H. NÖLDEKE, X, 1. Wir tränkten Morgens die “Amir, als sie sich (an uns) rieben, mit einem wiederholten Trank von Speeren und mit kräftigem Hieb 2. Mit jedem (Schwert) von scharfer Doppelschneide, von Indischer Arbeit, und mit (jeder) Chattischen, gewetzten, rothen (Lanze). 3, Ich wundere mich über sie, da sie sich selbst erdrosseln, während sich ihr Tod im Schlachtgewühl doch besser entschuldigen liesse. 4. Der Verständige von ihnen schnürt die Schlinge seines Sirickes (selbst) zu: kommt denn (so) nicht gerade das, was man gefürch- tet hätte (der Tod)? X®, Qais b. Zuhair: 1. Ist es unsre Schuld, dass “Urwa seiner Mutter Bruder bald in Gurrat Ahs und bald in Badbad schilt? 2. Ich sehe, dass Du Dich (als Schmarotzer) an die Häuser von Fa- milien hältst und unaufhörlich (voll Gier) die Hand in den "Ueberbleibseln einer Schüssel oder eines Kruges hast. XI, 1. Ich bin ein Mann, von dessem Gefäss Mehrere (viele Gäste) Ge- nuss suchen, und Du bist ein Mann, von dessen Gefäss (wegen Deines Geizes) nur Einer (nämlich Du selbst) Genuss sucht. 2. Spottest Du über mich, dass Du fett geworden, während Du an meinem Leibe den Eindruck der Pflicht (welche Anderen zuerst Nahrung giebt und mir Nichts lässt) siehst? denn die Pflicht ` greift an! 3. Ich vertheile meinen Leib (die ihm gebührende Nahrung) in viele Leiber und schlürfe (bloss) das klare Wasser, während es (noch | dazu) ganz kalt ist. KEE Qais wünschte meine Entfernung; aber ich fürchte (für Dich), wenn Dich fortnimmt, was Du sagst, 2. Und unser Wohnsitz fern von Euch wird und die Scheide des ` Schwertes, durch welches Du tapfer warst (ich); (Dann, wenn wir Dir nicht mehr beistehn) nimm den Frieden und schliess ihn, wenn Dich eine Nacht- oder Mittagsbehausung dahin einlässt, DIE GEDICHTE DES ‘URWA 1BN ALWARD. 307 4. Da (dann selbst) der Geringe Dir unbezwinglich ist, sodass Du í ‚endlich (flehend) zu ihm kommen musst, und der Elende Dich auffrisst. 5. Denn, wenn des Krieges Mühlstein sich drehte, die Stärke sich ıı, ausbreitete und der Geringe verfolgt würde, "6. . Dann würdest Du hinter uns (Dich duckend) das Leben am Zip- fel festpacken, wenn die Sonne fest steht und gar nicht unter- © gehn will (um die rettende Nacht herbei zu führen). XII, 1. Und sie sagten: »kriech und schrei, so wird Dir Chaibar nicht 1 schaden«!); aber das ist ja eine Thorheit aus dem: Glauben 2( der Juden. 2. Bei meinem Leben, wollte ich aus Todesfurcht wie ein Esel auf- schreien 5), so wäre. ich ein Feigling! 3. Nicht mögen drum jene Seelen (die Seelen derer, welche ih diesem Brauch gefügt haben) gerettet werden, noch allzumal nach der (fruchtbaren) Au von Al’ajdäd kommen. 4. Wie (sollte ich) denn (wohl: so handeln), ‚da ich doch schon her- angereift bini nad meine Seele erstarkt ist, o Sulaimä, und bei ı7 Mir ist ein Geho s und Fol 5. . (Nämlich) eine Zunge iê ein وي‎ e st und Fhrgefühl und ein Verstand welcher den: der sen er) Mãnner*) nie- derstreckt! 1) Bedeutet das Schreien und Kriechen vielleicht, dass er eine jüdische Gebet- formel sprechen und sich dabei prosternieren sollte? — Ueber die Fieberluft Chai- bar’s spricht auch ein Dichter Hamäsa 345. Vergl. Algazwini: a.a..O. Für تصيرك‎ liegt es nahe, nach dem freilich wenig zuverlässigen Text Algazwinis تضرك‎ zu lesen, doch finden sich bei alten Dichtern zuweilen Beispiele des Indikativs in dieser Ver- bindung z.B z.B. Hamäsa 651 عوجی — كييك‎ U a. m.: Vgl. von‘Urwa selbst den Vers im Ag. یتیعد.‎ 2( E ist dis einzige unverdächlige vorislâmische Stelle, in der ich دیی‎ in der Bedeutung „Religion“ finde. 3) عشر‎ (eigentlich „zehnmal aufschreien“ vergl. das Sihäh s. v.) ist das eigent- liche Wort vom Schrei des Esels. Vergl. Diw. Hud. 92, 35. 4) Var. „der Thoren‘. 308 TH. NÖLDEKE, 6. Sie macht mich bange vor der Unbill des Geschicks, während wir doch schon Vorgänger (im m. haben, Qais zugleich und Rabî. XIV, 1. Hast Du nicht (nach mir) alle Söhne “Ailêi's' (alle üe Stämme) gefragt bei den unfruchtbaren Jahren, wenn der Wind weht? 2. (Dann habe ich) zwei Krüge, einen für die Kinder des Stammes, wenn sie *hungrig* sind, und einen, ie den نكوي عد‎ der Schützlinge geschenkt wird. : XV, 1. Wenn der Mann kein Vieh auf die Weide schickt und ihm Abends keines heimkommt und seine Verwandte sich ihm nicht zuwenden, 2. So ist der Tod ihm besser, als dass er in Armuth leben und da- bei vor den Weiden seiner Vettern Widerwillen haben muss 2). 3. Wohl fragt bald ein Mann, bald eine Frau: »wohin zieht man ?« — aber wer fragt den Armen, wohin er schweift? 4. Raum zum Schweifen für ihn liegt darin, dass die Bergpfade breit sind, wenn seine Verwandten mit Wohlthaten gegen ihm geizen. 5. Aber, so lang’ ich lebe, werde ich die Brüder nicht dem Verder- ben überlassen , wie der Trinkende das Wasser nicht verlässt. 6. Und nie wird mein Schützling je Unrecht zu leiden brauchen, und nicht wird man sehen, dass ich denen gleiche, deren Skorpione (Verläumdungen) Nachts gegen den Freund ausgehn. 7. Und wenn Winde meiner Nachbarinn Haus umwerfen, so sehe ich weg (um ihre Schamhaftigkeit nicht zu verletzen), bis das Haus wieder durch seine Seitenwand gedeckt ist. XVI, 1. Nicht tadle meinen Alten; denn ich weiss an ihm nichts (An- deres auszusetzen), als. dass er in Verwandtschaft zu den Nahd trat3). ف 1) Arrabř b. Ziyäd, einer der Hauptführer der ‘Abs im Dähis-Kriege. ‘2) Var. (welche wegen v. 6 nicht ursprünglich zu sein scheint): „und مسب‎ die Skorpionen (Stachelreden) seiner Vettern über ihn umherschleichen“.: 3) Indem er eine Frau von ihnen (die Mutter “Urwa’s) nahm. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 309 8 Br war angesehen und ruhmvoll unter den Qais, und da kamen (leider) die Nahd zu diesem Ansehn hinzu. © + > xv: 1.5 Mein Lager ist das’ Lager des Gastes, das Haus ist sein “Haus, und nicht lockt mich von der نج‎ um ihn eine ver- hüllte Gazelle (Frau) weg. 2. ‚Ich unterhalte mich mit ihm, denn die yi gehört zur > Bewirthung, und meine ا‎ weiss, dass er اسو‎ gut) schla- fen wird.“ XVII, 1. Alle Menschen haben einen می‎ Bet" sie ee und unser Häuptling ist bis zum Tode Rabî. 2. ‘Wenn mir meine Frau räth, (gegen ihn) die Pietät zu verletzen, ` und ich ihr nicht’unfolgsam bin: ja dann bin ich ein Verderber! XIX, 1. In mir ist, meine ich, keine Schande, die ich kenne, ausser ' dass die Nahd meiner Mutter Brüder sind, wenn ihr Geschlecht untersucht wird. 2. Wenn ich nach dem Ruhme strebe, so ist ihr Ruhm zu gering, und es wird mir (dadurch) nicht möglich, den Ruhm zu erreichen. 3. O hätten sie doch keinen Antheil an mir, und wäre ER doch ein Sklav unter ihnen oder eines Sklaven Sohn 2)!’ 4. (Sie sind) Füchse im immer wiederausbrechenden فاه سد‎ ; aber wenn er gedämpft und das ولج‎ her ist, dann sind sie die Löwen! XX, 1. Tadelt Ihr mich, dass meine Mutter eine Fremde war? Und kommen denn edle Söhne nnter den Leuten von anderen als fremden Müttern? ی‎ 2, Und ein Rachesucher ist kein Anderer, als der Sohn einer Freien mit langem Schwertgehenk, offen daliegenden [nicht durch Fleisch- ‘massen verdeckten) Adern auf der Hand. 1) Ueber ‘Utba b: Bujair, dem’ diese Verse’ in der مسج‎ zugeschrieben wer- den, ist mir nichts bekannt. Miskin Addärimi, den Andere als Verfasser nennen, lebte unter Mwäwiya’s Regierung. 2) Weil ihre Sklaven edler sind, اون‎ sie selbe Hist.- Philol. Classe. XI. - BET 310 TH. NÖLDEKE, XXI, 11). ı, Die Frauen nennen mich gealtert, da ich lange gelebt habe, wäh- rend sie nach mir verlangten mit Vernachlässigung ihrer Gemahle, 2,. (Damals, ‚wo ich war,) als wäre ich ein edler Hengst, von dem (we- „gen: seiner ,Glätte) die, Decken heruntergeglitten sind, mit einer Blässe, ein edler, von den Stuten ‚die eben geworfen haben, umgebener,, weidender. , aS مق‎ „Aber. nicht ward mein Haupt grau von Jahren, die auf einander folgten, sondern die schweren Ereignisse haben es grau gemacht. XXIL.12.: Zum Hakam 5):hin traben ihre (der Kameelinn) Hufen über die Kiesel des 'steinigen Bodens: zu beiden Seiten von: Haqil. 2. Früher hab’ ich ‚Dich (o Hakam) doch- nie um Etwas gebeten, „aber. ich; folge .den Spuren des Wegweisers- (der; nach Dir hin- . „geht, um Deine Güte zu geniessen). a BE SI | م۵‎ -Und sie (meine Frau): pflegte--mich sonst nicht zu tadeln, aber mich erweckte jetzt (wo sie Hunger litt) ihr Tadel trotz (ihrer) cor Aber ‚sie tröstete: sich ‚selbst und schnürte- ihre Eingeweide zu- sammen bei klarem Wasser und in der Asche gebacknem Brot. XXIII, 1. Also um ein altes Kameel, welches wir einem Armen ge- schenkt haben, der unter unseren Zeltseilen ein tönendes i Seil 2. Und um einen Rest von Fett, welcher zu ihm hinging, während ‘das, Meiste von dem ihm Gebührenden doch so ist, dass es ihm „nieht ‚wieder ‚entgehn dürfte,- 1) ‘Âmir b. Wäiila, dem Andere. diese Verse beilegen, starb nach dem Jahr 100 d. H. als der Letzte, welcher den Propheten gesehen hatte (Wüstenfeld N. 19). 2) Da der andere ‘Urwa, dem dies Lied auch zugeschrieben wird, weniger be- kannt ist, als unserer (ich habe nichts Näheres über ihn finden können), so ist es wahrscheinlicher, dass unser “Urwa in der Ueberlieferung durch Verwechslung an seine Stelle trat, als umgekehrt, und dass das Lied mithin unserem Dichter kaum 3) Vrgl. Wüstenfeld H. 20; Freytag, prov. arab: I pg: 536. IL, 150, 830: 0 4) Der zu den Unsrigen gehört, wie nicht zu verbergen ist. DIE GEDICHTE DES URWA IBN ALWARD. 311 ` Bleibt Umm Wahb die Nacht auf den Ellenbogen und murtt, ‚während die: BE der زور وی‎ Panone li Siod? ذ ور‎ 4 Jæ (der یی‎ unseres Schlauches soll iD) ewig verwehrt مه‎ wenn der Nachbar unserer nn وی‎ 5 einen Schlauch hat. يقد‎ Und‘ wie manchmal habe ich vor mir selbst eine Hand gesättigt, welche kam, während ein beredter (Mund) für sie bittend auftrat (Mit den an mich gerichteten Worten:) »der Stamm sagt: wihn ` (den “Urwa) aufzusuchen ist schön«, und so suchten sie Dich auf und vermissten nicht (was sie wollten)«. 7. Da sagte‘ ich ihm: »auf lebe, da Du ein Freier bist. Du wirst in Deinem Leben satt werden oder sterben«. ‚8. Wenn mir jetzt (die Ausübung der Pflicht gegen ۷ "entgeht, so kann ich (das) mein Leben lang gegen ihn nicht wieder rück- gängig machen; aber die Tadelreden werden mir nicht entgehn. und -_ -= Geizes‏ دوو Und wohl weiss Sulaimä, dass mein‏ ,و EE RS | nd P EEE لي شق‎ sof oO bað.» ker مو‎ Geis زد یی‎ sii 5 ar gleich“ | «viel, ob ich‘ durstig bin oder mein Durst gestillt ist, a Und dass ich, wenn sich die Lanzen موصيو‎ von ag 1) باسحل‎ „Geist, einsichtsvoll und angesehen bin, ‚12. ..Und‘.dass-mir für dasi; was ich weiss, der Reichthum meines Wissens genügt, und dass ich, wenn ich Etwas nicht weiss, den Kenner frage. XXIV, 1. Melde bei Dir den “Åmir, wenn Du ihnen ا‎ — denn wohl ist das Haus der Ehre auf seinen festen Grund ge- kommen — u he 1) Wie hier حوال‎ für ,جوا‎ so Enden wir للمغيرى‎ für لمغیری‎ bei ur Abi Rabîa (Kitab alagäni ed. mon I, 7 und so 25 2 .وما ! علمی پسخر‎ im û Sihäh 8. ۲۰ .نار‎ Rr2 312 TH. NÖLDEKE, 2... » Wir zogen ‚fort von. den Bergen , den Bergen der Tai’, indem wir die Weiber (vor, uns her) trieben, solche, die eben geworfen hatten, und solche, die noch hochträchtig waren 1). | 3, Man sieht jede zarte gefangene Frau mit weissen 'Seitenzähnen, wenn. das (Gestim) ‘Simäk aufgeht (im August) ihr Brustkleid aufreissen (vor Hitze bei der Sklavenarbeit). 4. Und wohl weiss sie, dass es keine Rückkehr zu ihrem Wohn- sitz giebt, wenn sie einmal am Ende der Nachtihr Haus verlässt«. XXV, 1. Die trächtigen Kameele haben ihre Festungen eingenommen 2) einer Gesellschaft von den Banû Anmär)um den Ibn Aktam herum. 2. Wohl bin ich zu. Euch gekommen in finsterer ‚Nacht, und wohl ‚bin ich zu Euren Häuptern am Tage gekommen | 3. Und habe Euch als ‚Milchkameele gefunden , die auf (dürrer) Chull-Weide festgebunden sind, während sie nicht gemolken werden, aber doch keine reichliche Milch ansammeln. ۰ 4. Sie (jene Leute) verweigerten mir Beides, grössere und eben erst geborne Kameelfüllen; aber erst recht geizig sind sie mit der Mutter jedes Füllens (d. h. mit den alten Kameelstuten) ! XXVI, 1. Sie sprach: »lass doch etwas ab von den Kriegszügen«, und das Wort begleitete ihr ied ein: weinender Blick aus dem Gazellen-Auge. 2, Ich will Dich von der Malorke des Tadels e durch ی‎ einen festen Entschluss, zu dem der Fügsame sich nicht erhebt, _ (Einen Entschluss), der die Kleider des Todes anlegt, wenn 4) sich ihm zeigt, was er erstrebt, weidende oder dem Gebähren nahe Kameele. 1 Die: verächtlichen Ausdrücke sind vom Gebähren und der Trächtigkeit der Kameelstuten hergenommen; auch in s تسوق‎ liegt schon die Behandlung der Gefan- genen wie einer Viehheerde. Doch a solche Ausdrücke bei dem Araber, der immer mit den Heerden zu thun hat, nicht so verletzend, wie sie bei uns sein würden. 2) Ausser den im ee zur use: dieser Redensart u Stel- len vrgl. noch Hamâsa 728. 13 3) Wüstenfeld H 1L) oe DES hot BR DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 313 4. Wenn ihn (den Besitzer) die Tapferkeit eines Ruhmreichen der ihn die Leute‏ د sə -Hunderte (von Kameelen) beraubt, dann‏ أن zurück, welche dort kämpften 1).‏ XXVII, 1. Stellst Du mein Vorgehn (im Kampfe), wenn die -Rosse zu- rückscheuen, und mein Umwenden,wenn Niemand den Rücken deckt, 2. Gleich dem Benehmen dessen, der das junge Pferd in der Schlacht ‘nicht vorgehn lässt, und dessen Rücken im Getümmel (auf der Flucht) verloren ist? | ۱ 3. Heisst es: »vorwärts, o Sohn mail: ‚zur Schlacht!« ۲» so folge ich der Aufforderung und treffe auf einen gepanzerten Gegner; 4. In der Hand halte ich ein ererbtes?) (Schwert), dessen Farbe (glänzend) wie das Salz ist, das eben noch unter den Stahlklin- gen blank gemacht ist, ein schneidendes. 5. Und ich lasse ihn (des Gegners Leiche) in der Weitiefung liegen, an eine Stelle gefesselt, wo die hinkenden Hyänen ihn nach einander hinnehmen, ‘6. Sich mit einer Vertiefung befreundend, von der er frühen) v weit entfernt war; aber das en des Mannes er ohne Ab- wêhzsein. 0i2 1. Drum klage ich nicht RER was der Kriegch herbeifährt, noch bange ich davor, was die Zeit bringt. 8. Und nicht sieht mein Blick im Kampfgewähl (ängstlich) nach oben, als ob ich ein flüchtiger Kameelbengst wäre, a die trächtigen Kameele verlassen hat. XXVIII, 1. Wenn Dein Vermögen Dir lästig wird, so wirf es als werth- "los dem darum Bittenden zu, wenn der Lagerplatz (des Viehes) auch leer (von Kameelen) ist 3). 2. Und geht es Dir verloren und findest Du es gii (wieder), so (sei Deine N ahrung bloss) das Kraut der Erde und das SE W awer. 1) Die Uebersetzung von v. 3 und 4 gebe ich durchaus nicht für sicher aus. 2) Von den nn. von jaui als Beiname der Schwerter scheint mir EA am richtigsten zu sein. c8) Vrgl Diw. Hud. 79, 4. Sido چ‎ & 314 TH. NÖLDEKE, Denn. zum Ekel macht- das- Leben, sich an den Hof (anderer)‏ یو 'Leute zu halten, wenn. sie Dich auch unterstützen; aber der‏ Tod ist eine Befreiung!‏ XXIX, 1. Nicht durch Reichthum: ist jeder Reiche, Gefärstete Fürst, sondern durch das Wohlthun ist er Fürst. 2. Nein, nicht will ich meinem- Genossen in seinem Wohlstande schmeicheln, ‚und ich verlasse: ihn, sobald in seinem Leben Man- gel eintritt (um ihm nicht lästig zu fallen). ‚3. ‚Aber wenn Du es untersuchst, so ist meines Schützlings Antheil an dem mir zu Theil Werdenden und meinem Gewinn zu bemerken. 4. Und werde ich arm, so sieht man mich (doch) nicht demüthig ۰ einem Reichen a von dem nur schwer Gewinn zu er- langen. XXX, 1. O Reiter, Ks Du vorbei, so meldet) den Banû Näsib 2) ‚und Allen, die sich zw Näsib rechnen): = 2. »Wählt Jeder von Euch ein Haus aus, das er (gerade selbst) be- wohnt, und verlässt eine verfallne Hütte, welche keinen Verthei- diger hat«? Und melde den Banû “Aud b. Zaid*) eine Botschaft ‘des In- -halts 5), dass sie, wenn sie mich schelten, Lügen gestraft werden. 4. Wenn Ihr nur wollt, so haltet Ihr Eure Thoren von mir zurück und. یی‎ ihm Euer En »wohin gehst Du ?« 5 DD Te ان‎ Vershälfte we genau so auch bei ی‎ yiia Dichtern vor. HA ‘Urwa gehört selbst zu den Näsib. : 8) Zu der Bildung. پتنشب‎ vergl. متعیس‎ „zu “Abs gehörig“ Hamäsa 205; O- 5 o 1,25 „gehört zu‘ Amr“ Diw. Hud. 106, 3; وقيس عملان ومن تقيسا‎ Dü’rrumma im Sihäh s.v- قيس‎ . 2 Wahrscheinlich eine ا‎ von “Urwa’s Ahnen Zaid. 5) Zu š vergl. bei Suhaim, dem Negersklaven: é uai ألكنى المها عرك الله با فى بای ما جاءت‎ ipziger Uniy.-Bibl. D. 0:33 4 51, r) und bei Abû ’’aswad Adduali: . . ؛.‎ Kl, ألا ابلغا تى قلانا‎ (Dieselbe Handschrift f. 55 r). DIE GEDICHTE DES 'URWA IBN ALWARD. 315 5. Wollt Ihr aber, so bekämpft Thr mich bis zu einem (fernen) End- punkt; dann soll’ Euch das schwierige, weit eg Ziel رس‎ werden, 6. Und der die Güter erlangen, welcher ihrer würdig ist, und sol- len die “Abs wissen, wessen Haupt sich beugt. XXXI, 1: Vergelte Gott, so oft sein Name geñannt”wird }), فا‎ dem Vater Mäliks, wenn jener Stamm hinaufzieht, 2. Und statte mit Gutem aus den Mälik; 2 'Mälik hat unter uns eine Zuflucht, wenn die Leute (sonst auch) überdrüssig sind. 3. Soll Euch denn in Aufreguug folgen (ein elender Mensch), den Ihr verlassen habt, bei dessen Aufstehn eine Grösse sich über ihn erhebt, so dass er sich (wieder) niedersetzen muss? 4. Die Banû Zabbän zogen von uns: ihre Wohlthaten zurück, und Sarik wünschte, dass wir fortziehn sollten rang: er so ferne = uns): wäre?). 5. Mögen dem Sarik sein Schlauch und seine Milchkühe und der abgekühlte (Trank) im Kübel nach dem Schlafe wohl bekommen)! 6. Und nicht waren — das wisst Ihr ja — die Abhänge . des Dü `° Radwå, “Azm und Şindid uns eine Wohnstätte ی‎ 7. Aber das sind, da ja die Zeit (ewig wechselnd) aus Tag und Nacht besteht, Länder, in Bee es Obsternten | una J Tagdgebiete giebt. > 8. Und ich sagte den Bewohnern der Hürde: »zichet aus. denn hier în der Fläche des Wohnsitzes ist kein Platz zum Sitzen für Euch‘. XXXII, 1. Wenn der Mann nicht für sich selbst Lebensunterhalt sucht, so klagt er über die Armuth oder tadelt fortwährend den Freund, | 1) ا‎ Rp ee Aenderung einer ursprünglicheren pet . 2) Jenes ist wahrscheinlich Zabbän b. Saiyär, dieses Sarik b. Hudaifa; Beide gehören zu den Fazära (Beide Wüstenfeld H. 20). 3) D. h. „Möge diese Familie ihr- faules Wohlleben. weiter führen“, 4) Dû Radwä ist wohl = Radwä, dem Gebirge westlich von Almedina ; Şindid und‘Azm liegen bei Chaibar. 136 | TH. NÖLDEKE, 9. Wird den (ihm) Nächsten zur Last, ‚so dass die Geschenke‘ der ‘Verwandten ihm endlich beinahe ganz verweigert werden. 3. Nur der Mensch strebt wahrhaft nach Erlangung seiner Bedürf- nisse ‚von allen Seiten, welcher eifrig und thätig ist. 4. Drum zieh in ‘den Ländern Gottes umher und suche nach Reich- thum, so wirst Du ‚als Wohlhabender leben oder اي‎ umkom- men und entschuldigt werden. XXXII, UY. Tumädir sagte, als sie sah, dass mein Vermögen. ver- schwunden war, die Verwandten lieblos wurden, und da (ihr) Herz (davon) verwundet war: 2. ‚Warum sehe ich Dich in der Versammlung ee und gedrückt, als ob Du in ihr ein gestossenes Thier: wärest? 3. Wage Dein Leben daran, auf dass: Du Beute erwerbest; denn (zu Hause) bei den Kindern zu sitzen ist schmählich. © Im ee liegt Ehrfurcht und Ansehn,. in der BEN Er- jedrigung ت‎ Beschämung“. Uebersetzung der Verse “"Urwa’s, welche nicht im Diwän vorkommen. Hamäsa 519. 1. ‚Lass mich in den Ländern umherziehn, ob ich vielleicht Reich- | thum erwerbe?), in welchem die, gegen welche ‚ich Pflichten | habe, Erhaltung finden. : ۱ nn ‚2. Wäre es nicht etwas Gewaltiges, dass ein Unfall herannahte, ohne dass man sich hinsichtlich der (Unterstützungs-) Pflichten auf uns verlassen könnte? Hamäsa 692. 1 Frage den spät ankommenden Nothleidenden, o En Mälik, wenn er zu mir tritt, zwischen meinem Kessel und ‚meiner Schlachtestätte, 3 EE b. Taulab, dem dies Gedicht wohl mit grösserem Recht. beigelegt wird, als dem ‘Urwa, ist ein nicht unbekannter. Dichter aus der Zeit Muhammed’s. 2) Vrgl. II, 5. DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 317 2. Ob mein Gesicht sich dann (nicht) aufheitert? denn das (das freundliche Gesicht) ist das Erste bei der Bewirthung. Und ich schenke ihm, was ich Angenehmes habe, nicht mein ange nehmes. Kitäb al’agäni. Wohl war ich einem Freunde das Auge der rechten Leitung, wenn es sah, und ein aufmerksamer Hörer (für ihn). 2. (Doch) er wandelte in seinem Irrthum umher: da kehrte ich mich von ihm ab und sprach zu ihm: „ich sehe eine schlimme Sache‘. 1. Lass mich nach Reichthum streben}, denn ich sehe, dass der Arme es von (allen) Menschen am schlimmsten hat. 1. Suche die “Adî auf, wo sie ihre Ansiedlungen bewohnen, und die Banû “Auf unter den früheren (ausgestorbenen) Geschlechtern ?). 2. Und wenn. ich die Aus nicht erreichte, so genügte ich ihnen doch (als Feind) in der Vertiefung Alauäl’s von Dû aldi) Hamäsa Albuhturfs: 1. Ich bin auf männliches Wesen پا سد‎ mit leichten Knochen, ` unter denen sich die Gelenke (leicht) biegen, 2. Und einem Herzen (d. i. Verstande), vor dem die Zweifel sich 1) Ueber اسعی‎ für اسع‎ vrgl. oben zu XIH, 1. 2) Er spottet über die versprengten und vernichteten Feinde. 3) Da letzterer Ort doch wohl mit ذات السلاسل‎ im Lande der Judäm in der nordwestlichen Wüste (Maräsid, Ibn Hisäm 984) identisch ist, so kann Jes hier nicht der auch Jes ام‎ genannte Ort dieses Namens im Gebiet der Tamim sein (vrgl. Maräsid und die Anmerkung dazu). — Die drei Stämme gehören wohl zu den Mu- zaina (Wüstenfeld J. 8), bei denen Wüstenfeld wenigstens einen Aus (J. 9) und ei- nen ‘Adi (J. 10) aufführt. Freilich sind alle drei Namen sehr häufig. Hist.- Phil. Classe. XI. Ss 318 TH. NÖLDEKE, aufklären, und welches Dir, wenn Du willst,’ ganz in der Ver- یت بو‎ angeben kann; was En inst Uebersetzung der in den Scholien des Diwän’s vorkommenden Verse. I, 1. Ungenannter (nach dem Ag. “Urwa selbst): 1. Wenn Ihr Asm’ gleich im Augenblick aibide nahmt, so ist es doch noch En zu یه با‎ wie. wir Lailä ديب‎ Sa اهرت‎ weg nahmen. 2. Wir haben ihre (nun) vergangene Jugend?) genossen, und sie ward dem Sa wê’ zurückgegeben mit ergrautem Haupte, 3.3) Wie wir eine Schöne wider ihren Willen wegnahmen, während ihre Thränen am Morgen von Alliwä, als sie geraubt ward, nie- derströmten. i S. 0 : ge 0 "Abu الم‎ Annumairt 9 u o Zu Hülfe Ihr Ma add! zu Hülfe alle Menschen!” zu Hilfe die | Abwesenden von ihnen! zu Hülfe die Anwesenden!" Ungenannter: | Und (o Wunder) ob des feindseligen Thoren, def’ mich mit den schmutzigen Reden ka = tree reibt سمه‎ auf und zehrt mich ab. ۱ i 1 16: Ungenatinter: EF FD ور‎ ۱ Wenn der Rathgeber Dir nicht a. and | Du icht oa bist, so weiss e haan Bu mit ihm. Rath ER sollst. a 2 Ag.: : „Wir haben eine Zeit Taps A ده‎ 5 i 7 1 9 75 end 1 ` 3) Ergänzt aus dem Ag. ۳ ۴9۸۸8۱ ۲ ORSRN SBE تابو‎ je eh hi ری وب‎ a LDS oie یمد‎ ni 5) Diezek! Dichter hiess eigentlich Alhaitam b. ات‎ und. war, an tinî ١ von Qutaiba, D aphien ME T : .ود پج‎ rss; ۴۴‏ هی هب ee a 8. V.). Zwei Vaison: ihm: Tamisa: 578: DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 319 ۲ ' Ungenaniter: 3 Und den Sachr erreichte eine د تسین‎ derek! Rachen dem der Mündung eines gas Schlauches glich. ‘TI, 5. Ungenannter: Und wir machten seine Gemahlinn frei?) und nahmen e Vieh mit, welches er gesammelt hatte. 10 i l ‘THE 11. Uiigenannter: Wenn die Schöne ihre Hände nicht zu waschen braucht?) und ` sich den Blick durch keine Verhüllung mehr الع‎ III, 19. Ibn Muqbil 5): (Ein Spielpfeil,) welchen Segenswünsche bereiten, für den man seine Kinder hingeben will, der (von’ Anderen) verflucht ‘wird, ein Ausgestossener unter den Pfeilen, ein en den man sich leiht. VII, 3. Ungenannter: 1. Das Söhnchen eines zärtlichen, mäckernden Greises, 2. Der an ihm die Stelle des duftenden Halsbandes*) beriecht. 3. Als wäre وم‎ Moschus, ohne das: er sich: قوس‎ s IX, 3: Ungenannter: 7 2! Sie (die Männer) warfen sie (die Basen) mit leichten: Kleidern und ich weiss sie mit Nichts zu u als mit’ den auf- gescheuchten Fier: ryara ISL Desgleichen : Wie mancher abgelebte Greis von ۵ Lakaiae) 1) D. فا نز‎ dhew aif indem wir ihn tödteten. 1 (و‎ Wenn sie ‘nicht nöthig hat, ‘sich nach dem Essen zu waschen, da sie kein Fett mehr isst, also beim Essen reine Hände behält. 3) Dieser Dichter lebte zur Zeit des Barn er Dans Sein eigentlicher Name war Tamim (Ibn Qutaiba a. a. O. s. v.) 4) .سڪاب‎ 5) Das Ganze ist die scherzhafte Beschreibung eines Zickleins. 6) Wüstenfeld A 11. a 5 32 320 ir wir بر‎ NOLDEKE); Der sich eine Wallfahrt auferlegte in lan Kleidern }). EX, 11. Ungenannter:: Ja, wenn: Du mir Etwas aufträgst, was ich pidi vermag, So werden Dir meine Eigenschaften die Dir توت‎ Fer werden. r XI, 3. Abû Chirês a: Und ich nehme das klare Wasser zum, Abend- und Morgentrank, (wenn der Geizhals (amentos) Vorrath zur Beas hat. XXL} 2. Ungenannter: 1. (O Du Schöpfender, da hast Du meinen Eimer);r ‘iıı 2,» Ich sah, dass die Menschen Dich loben, 3. (Deinen) Ruhm verkünden und Dich preisen. ١ XXIH, 5 Ungenannter: Nicht kennt den (Zustand des) تیوه‎ di: Micher lange zu trinken hatte, noch kennt der. Satte den: (Agtt des) Hungrigen. = j Gs asiong p 2۶ ۷, 1 Ahbnamir ۰ Tanlab = He on | Zu: Zeiten, in: denen: meine Kameele wor mit- ihren Ausge- wachsenen noch mit ihren Füllen ihre Waffen ‚gegen. mich er- DLA griffen] ar "e Lailä Alachyaltya STIY Nicht ergreifen die wre de (Kamggle) an Tauba *) ihre یی یا‎ in den Ru Uagläckatagen des. Winters.. 1) Es ist kein Grund, in Ja Versen und in Qoränstelle mit ta Scho- liasten dem Worte قوب‎ eine andere Bedeutung als die gewöhnliche zu geben. 2) Chuwailid b. Murra, ein Hudailit, ‚starb. unter der Regierung “Omar’s (Ibn Qntaiba &. a. 0.). Sein Bruder hiess “Urwa' (ebend.) zu dee زوم‎ in Diw. Hud. nr. 135 f. 3) ا موی‎ ''4) Ein ONDE Dauer. ۲3۳۰۱۱:۵2 DIE GEDICHTE DES ‘URWA IBN ALWARD. 321 > Verbesserungen und Nachträge. Seite 240 Zeile 22 lies ورضی‎ für .فرضى‎ — 240 f. Ich habe mich jetzt überzeugt, dass der hier genannte Cha- mis doch als Schreiber des Textes und Jo als das Exemplar seines Lehrers anzusehn ist. Die Entstehung der wenigen Va- rianten lässt sich auch bei dieser Annahme erklären. — 243. Das hier Gesagte wird durch das auf 5. 52 Bemerkte zum Theil aufgehoben. — 244 Zeile 11 lies .الوجال‎ — 959 — 5lies بوتشتکی‎ - 967 — 9 1:64 (1عری‎ seh. — 967 — 10 [IX, 13] 8 آخر‎ (die Hdschr. im Text und Schol. آخو‎ 977. Sy u DAN 8 ad, Ausserdem sind einzelne diakritische Punkte im Druck abgesprun- gen und einige Vokale und andere orthographische Zeichen etwas ver- schoben. der: Königin HEN 7 Frit I 7 rotest.\ , A Kirchhof ۱+ از از‎ ۳ ‘Skizze’ EEE =‏ سر ATEEN‏ هم seinen Terrainverhältnissen S‏ رو en)‏ Man/sstab ; A A ep. aa mit besonderer? ge Le s der alten Mauern. Metres‏ 20 مهد Stadien zu 600E‏ 5 2 3 r gez. von Strantz‏ مو -a o‏ : Major im Kgl. Preufs.Generalstabe.‏ کک ee‏ سیخ ZUM 0 (۸ 0 58 AN JACOB GRIMM. VON GEORG WAITZ. Gelesen in der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften den 5. December 1863. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1863. In den Tagen da man überall in’Deutschland sich anschickte den Tag zu feiern, der vor 50 Jahren in der schweren Entscheidung‘der Schlacht dem Vaterland‘ die äussere Unabhängigkeit und "die Möglichkeit: freier selbständiger Entwickelung 'zurückgab,, der es bewährte und besiegelte, dass das deutsche Volk aus tiefer Versunkenheit sich mit neuer Kraft zu neuem Leben erhoben habe, ereilte uns die Kunde, dass’ der Mann dahin gegangen, der unter ‘den ‘Lebenden vor andern als der Vertreter deutschen Geistes: erschien, ` der selber ‘den’ bedeutendsten Antheil an der: Weckung vaterländischen Sinnes gehabt; der, fast: immer: nur in strenger Wissenschaft thätig,; doch allem: Volk: bekannt; ohne Zweifel einer der populärsten‘ Männer‘ in Deutschland war,” und ‚dessen Name zugleich mit Verehrung und Bewúnderung überall auch!von den Frem- deni el ward, wo man: Interesse und Verständnis für i wales : Wissen- schaftihat. rr: 1| Mit Jacob Grimm ist einer. Re Männer. ee FR wie es nur einzelnen hervorragenden Naturen 'vergönnt ist, der Wissenschaft über- haupt neue Bahnen eröffnen. : Hat er aber ‘damit : auch: dem: geistigen Leben; seines Volks einen neuen Antrieb gegeben,.'so: war der/Charakter seiner, Arbeiten zugleich der, dass sie mehr als andere unmittelbar dem Vaterland. zu Gute ‘kamen, und, alles. förderten was wir an nationalen Gütern, ‚besitzen und pflegen. 4 ‚Im. vollsten Sinn: des Wortes, einen Mann deutscher Wissenschaft mögen ‚wir Jacob: Grimm د‎ nennen: es, hat, seines gleichen in’ dieser‘ Weise nie gegeben. ۰ | 54 ; 1 * 4 In dem einfachen Wort ist aber ein Reichthum an Gaben und Leistungen beschlossen, den vollständig darzulegen eine Aufgabe ist, der nicht ein Einzelner genügt. Männer verschiedener Studienrichtung wer- den Gelegenheit haben, und dieselbe sicher nicht versäumen, jeder von seinem Standpunkt aus hervorzuheben, wie Grimm in ihre Fächer ein- gegriffen, sie ausgebaut, umgestaltet, zum Theil erst neu begründet hat; und ebenso werden unter denen die ihm persönlich nahe standen der eine diese, der andere eine andere Seite seines Geistes und Wesens besonders aufgefasst haben und davon auch öffentlich Zeugnis geben 1. Wenn ich an dieser Stelle mir einige Worte der Erinnerung gestatte, so geschieht esi, auf den Wunsch. verehrter :Collegen,, ‚weil auch. ‚meine Studien die mächtigste Förderung durch ihn. erfahren‘) weil ich ausserdem, wenn auch: nicht ‘wie ‚andere ; ini diesem Kreise. durch ‚collegiales: Zusam- menleben ihm verbunden بر‎ doch seit ‚lange „seiner ‚freundschaftlichen Theilnahme: mich. rühmen dürfte, ‚und. bis zuletzt in ‚Verkehr mit ihm geblieben: bin., Wenn'iaber an vielen. Stätten ihm ein Nachruf gebührt, 901 gewiss vor allem: hier ‚wo: er einige Jähre: der ‚schönsten: ‚Thätigkeit verlebte,, ‘wo: er dann ‘schweres Leid erfuhr , aber: auch dadurch sich nicht: Ehremen ندوومنا‎ 3 noah bis zuletzt hai دعل صقر ره‎ Arbeiten und Veröffentli Uschaft theil | x diedetztėn: وی مین‎ die:: er ndi: ER sind hier: er مهف‎ b : Und mit ihm ‚eritinern wir ‚uns des- Bruders Wilhelm, mit اد‎ ‚er pas auf das -engste verbunden war, so. dass: sie in ihrem Leben: und in ihren Arbeiten wie EEE erschienen, der ihm dad: aber me Jahre im Tode vorangegangen ist. : iho: -war der«ältere. : Geboren am pe on 1785;: ist er; nach verlebter J d erst: im» elterlichen Hause zü Hanan und وتو‎ dann | nach dem frühen Tod des Vaters TI 2 05 n عه‎ hinzu “o $ 3 den Grenzboten, der die Sant زج يعوب ريسيد سوط‎ Philologen: verräth 5 ein ‚Jahr‘früher als der Bruder in das; akademische Leben zu Marburg eingetreten. Hier war es, wo er, der sich dem: Studium dès Rechtes widmete, durch Savigny, der eben! anfing. für die’ tiefere ‘Begründung seiner Wissenschaft: mit glänzendem Erfolg 'thätig ziw-sein, die erste höhere geistige Anregung empfing, wie ihrer nachher‘ auch: Wilhelm theilhaftig ward. Zwischen dem- damals: jungen- Lehrer und den vor andern reifen Schülern entspann sich ein Verhältnis der Freundschaft, das durch alle Wechsel dès: Lebens: fortgedauert hat.. «Für Jacob ergab sich die Gelegenheit auch: zur Theilnahme an 'gelehrter. Arbeit, ‘als ihn Savigny wenig später ‚nach Paris |berief,' um ‚sich. seiner Hülfe bei —n in. den BEER Schätzen- der- رود‎ Bibliothek zu be- dienen. - Hier‘ iri ' der Hanptstadt نیاق‎ neuen, 7 تس‎ Deutschland so و‎ Kaiserreiches — es war im: Winter 1805 — ward, wie er selber bezeugt, ‘die Neigung zum Studium der Literatur und Dichtkunst des :Mittelalters,; durch. Benutzung und Ansicht Handschriften sowie durch: den. Ankauf seltener Bücher angefacht'. E Prea وس و‎ Anregung dazu hat er auch schon fT hea: Die ۲ tliche Richtung der der Lehrer angehörte, der diesem nahe verbundene Kreis von Männern wie: Achim :von ‚Arnim, . Brentano, alles was sich an die Schlegel, Tiek u. a. anschloss, führte zu: einer Beschäf- tigung mit der Mr sims Literatur. :: Aber in einem noch ganz anderen, vielmehr wissenschaftlichen Sinn: nahmen: Grimm und sein Bruder, der ganz diese Niri theilte, die altdeutschen Studien auf, die Jacob auch dann eifrig pflegte, als er nach der Rückkehr von jener Reise in den praktischen Staatsdienst eintrat, bald darauf aber die schweren Ge- schicke theilte, die das Jahr 1806 auch über Hessen verhängte. Seine ersten Aufsätze erschienen im folgenden Jahr in: dem Literarischen An- zeiger: sie. ee auf verschiedene Gegenstände ein, die‘ ihn später weiter beschäftigt haben, die Nibelungen, Minne- und: Meistersänger, die 19 متمق‎ der Sagen. Nach einigen Wechselfällen finden wir Jacob als Vorsteher der Privatbibliothek des neuen Königs von Westfalen und Auditeur im Staatsrath wieder, eine Stellung, die nur den einen Vortheil 6 hatte: leidliche Musse zu gewähren: und ihn: mit ۱۳۳۵ a in näherem Zusammenhang zu erhalten. “Mit herbstem Schmerz, schreibt ser, sah ich ماه ههور‎ i in unwür- dige: Fesseln geschlagen, mein ١ Geburtsland bis zur’ Verachtung seines Namens aufgelöst. Da schienen mir: beinahe alle Hoffnungen gewichen und alle Sterne ‚untergegangen; nur erst mühevoll ‘und langsam gerieth es mir die Faden des angelegten Werkes wieder’ zu knüpfen und dann wehmüthig festzuhalten”. ‘Das Drückende jener Zeiten zu überwinden, erzählt Wilhelm, half der Eifer, womit die altdeutschen Studien getrie- ben wurden. Ohne Zweifel hatten die Weltereignisse und das Bedürfnis sich in den Frieden der Wissenschaft zurückzuziehen: beigetragen, dass jene lange vergessene Literatur wieder erweckt wurde; allein man suchte nicht bloss in der Vergangenheit einen Trost, auch die Hoffnung war natürlich, dass diese rm امقر‎ zu _ u einer anderen: 5-95 en beitragen könne’. ` years ©- In diesen Jahren یی‎ a 508 ریز‎ Adain in verschiedenen Zeitschriften, von Jacob die Schrift über: den‘ deutschen Meistergesang (1811), von den beiden Brüdern zusammen der erste Band der Kinder- und Hausmährchen (1812). Wie diese, aus dem Mund des Volks geschöpft, auch wieder Eingang in die weitesten Kreise desselben gefunden haben, ein Schatz geworden sind für alle Stände und: Alter; ein: wahres en Familienbuch, weiss jeder; und ebenso wenig bedarf es: be vorhebung, wie durch diese Sammlung überhaupt der: rechte! Sinn. und di Peitai für diese Erzeugnisse des; Volks- Bien erweckt und in den beigefügten Erläuterungen 'und literarischen ührungen der Grund gelegt ist zu einer für die Cultur- und Völker- een überhaupt anziehenden und bedeutenden zn :Be- trachtung dessen was die verschiedenen Nationen auf’ diesem ‘Gebiete geleistet. Die Abhandlung über den Meistergesang betrifft jsa Gegen- stand von mehr‘ speciellem Interesse; aber: sie. giebt بو‎ ‚feine erkungen über ER: überhaupt auszusprechen und falschen Auf- Es’ folgten mehrere‘ ebehfalls mito Wilhelm ddein ansgefühnte Arbeiten, die Ausgabe des Hildebrandsliedes und 7 Wessobrunner Gebetes (1812), die Jacob zuerst‘ als Gedichte erkannte, des Armen: Heinrich: (1815), der Eddalieder (1815), der Deutschen Sagen (1816).:\,Schliessen ‘sich diese ‚an die Mährchen an, indem’ sie einen andern bedeutenden Theil der: Volksüberlieferung sammeln, so machte die Ausgabe oder: Lieder der 'alten Edda einen Versuch, ‘diese auf deut- schen: Boden: zu verpflanzen ‚und deutsche und nordische Studien zu ver- binden. «Auch eine- eigne Zeitschrift begründeten ‚die Brüder Grimm, die Altdeutschen Wälder (1813 — 16), in: der namentlich Jacob eine Reihe von Arbeiten niederlegte, die nach ‘den verschiedensten Seiten hin für diese Studien neue Gesichtspunkte ankündigten, neues Material herbeischafften. Inzwischen war Jacob, als der gewaltige Umschwung der deutschen Dinge auch seine Heimath ereilte, für eine Zeit lang in den. Strom: der grossen Ereignisse hineingeführt.. Von der wiederhergestellten hessischen Regierung‘ zum Legationssecretär ‚bei dem Gesandten ernannt der. ins Hauptquartier: der: gegen Napoleon verbündeten Mächte ging,- folgte er den Heeren: auf ihrem Zug bis ; Paris; wo er einige Monate :verlebte; ging: im Herbst nach Mäen a wohnte hier ‚den grossen Verhandlungen nahme ‘von ‚Paris. aufs -neue hierhin be- ‚diesm ده‎ ıg der aus Deutschland geraubten ea der 13 اط‎ A een zw nehmen. : Es. ist wohl charakteri- stisch , dass er, da: ér später hiervon erzählt, fast nur berichtet, wie er auf dem Zuge! nach Paris nicht versäumte, alle’ Bibliotheken zu besuchen, und jeden freien-Augenblick in der französischen Hauptstadt benutzte, um in den Handschriften ‘zu arbeiten, wie auch die Zeit in Wien für seine Arbeiten nicht nutzlos verstrich, und wie er dann das zweite Mal in Paris wegen seines Auftrags und dessen gewissenhafter Ausführung auf der Bibliothek nicht mehr die frühere Bereitwilligkeit fand und sich veranlasst sah auf weitere ‘Benutzung derselben zu verzichten. ١ Wer kann aber zweifeln, dass die Ereignisse, deren Augenzeuge Grimm war, (auf das gs auchiauf sein Gemüth-einwirkten, die Gefühle der Liebe 'Hingebung an alle vaterländischen Interessen ‚nährten, in ihm Sion und Verständnis auch für des deutschen Volkes Bedürfnisse in der. e wart gründeten und befestigten. 8 3:1 Nicht: wenige die in den Tagen der Erniedrigung;, » wie ‚Grimm eii- mal sagt, Trost und Aufrichtung in der Beschäftigung mit: einer ‚grossen Vergangenheit und ihrem Erzeugnissen ‘suchten, sind später in einseitiger Vorliebe für. das: Alte ohne’ Theilnahme oder selbst voll Abneigung 'ge- wesen für die Aufgaben ‘der: Gegenwart, haben verschwundene Zustände zurückrufen , ' Abgestorbenes ‘neu beleben ‘wollen, mittelalterlichen : Er- zeugnissen nicht blos in der Literatur, auch im Staate und rin: der Kirche ihre ‘Sympathien, ja ihre Bestrebungen zugewandt und‘ sich: dadurch iù Widerspruch gesetzt mit dem was ‘der niemals stillestehende Gang der Geschichte heraufgeführt: sie haben gemeint, historisch‘ zu sein, wenn sie eine: Phase geschichtlichen Lebens festzuhalten suchten, das Recht zu wahren , wenn sie der Rechtsbildung enge Schränken zogen. ‘Nie- mals haben die Grimm sich solchen angeschlossen ‚diesen Standpunkt: getheilt: Die Beschäftigung mit der Vergangenheit, mit dem Alterthum; hat sie nicht gleichgültig gemacht: für die Forderungen; die Kämpfe der Gegenwart. ا‎ Sie lauschten den Aeusserungen des Volksgeistes auch wo sie: nur’ leise und halb verklungen zu ihnen: kämen; aber sie gingen auch nicht in vornehmer Zurückgezogenheit dem‘ aus: dem: Wege was von dem Markt des Lebens zu ihnen herüber hallte, und riethen mit und thaten mit wo es sich um öffentliche Angel heiten handelte. ۰ 3 Zunächst freilich folgte eine Zeit, ida an die Stelle des. freu- digen‘ Aufschwungs -der Freiheitskriege : im ‚öffentlichen Leben überall Stillstand und ‚Hemmung. trat, vielleicht nur um ‚so ‘mehr aber die Freunde nationaler Entwickelung die Aufforderung hatten; auf. dem: Ge- Mef der Wissenschaft) dem Vaterland zu: dienen. Grimm nennt es. die h fruchtbarste Zeit seines Lebens. ertragenen Stellung neli ناس‎ Bihlethekat zit: Cassel; neben dem an 7 derselben: eg beschäftigten: Bruder,- wuchsen. jene Sammlungen: heran; die: in a auch für spätere Arbeiten gedient haben, “entstand aber auch das grosse Werk, das seinem Namen ropäischen Ruf verschaffte, und an: das auch nach so vielen an- ۱ a gen wenn von Jacob: Grisi jdja tiete 9 Die Deutsche Grammatik ward 1818 begonnen, schon 1822 erschien der erste Band in zweiter Auflage, der zweite folgte 1826, die Fort- setzung und der Anfang*einer dritten Bearbeitung später, ohne dass freilich das Werk vollständig zum Abschluss gebracht worden wäre. Ich fühle mich in keiner Weise der Aufgabe gewachsen, hier auch nur anzudeuten, welche Bedeutung dieser Arbeit beiwohnt, welchen weitreichenden Einfluss sie auf die Sprachwissenschaft überhaupt aus- geübt hat. Ich weiss nur, dass hier zuerst der Zusammenhang aller germanischen Dialekte und Sprachen — nicht weniger als 14 sind be- rücksichtigt — dargelegt, ihre geschichtliche Entwickelung gezeigt, oder, wie Grimm selber es ausdrückt, einmal aufgestellt ist, wie auch in der Grammatik die Unverletzlichkeit und Nothwendigkeit der Geschichte anerkannt werden müsse; dass für die Umwandelung der Laute Gesetz und Regel erkannt und nachgewiesen ist — man könnte die Lautver- schiebung nach Weise der Mathematiker mit Recht das Grimmsche Gesetz nennen —; dass zugleich die Stellung des Deutschen zu andern ver- wandin سي‎ EEE تس‎ die Dis و‎ so أله سید زگ‎ apd willkür- + عون‎ ES EN leichender نونک‎ der 5 ا‎ ist. Wenn für das Deutsche یج‎ kaum Anfänge einer wissenschaftlichen Bearbeitung vorhanden waren, so eilte es jetzt miteinmal den andern Sprachen voran: sie alle hatten an diesem Werk zu lernen: neue Gesichtspunkte, neue Gebiete waren der Sprachwissenschaft eröffnet. Und das in der einfach- sten, anspruchlosesten Form. Aus der genauen Darlegung des Einzelnen, aus fast unübersehlichen Beispielen wachsen die Regeln von allgemeinster Bedeutung hervor. Die ersten Auflagen der Grammatik am meisten haben den Grimmschen Büchern wohl den Ruf eingetragen, dass sie nicht gelesen werden könnten, nur für solche geeignet seien die sich ganz in das speciellste Studium vertieften. Doch sind dann wenig Werke eben mehr studiert worden als diese, und wer rechte Hingebung mit- brachte, fand auch, ohne Sprachforscher vom Fach zu sein, des Anre- genden, Aufklärenden eine reiche Fülle: man erfreut sich an der Fein- heit der Beobachtung, der Schärfe des Blicks, und findet aller Orten 2 10 Belehrung‘ über die verschiedensten Verhältnisse (deutschen Lebens, aus den Schätzen‘ einer Gelehrsamkeit, wie sie schon damals nicht leicht ein Zweiter besass. An. die Deutsche Sonali schliessen sich eine Reihe von Ab- handlungen sprachlichen Inhalts an, die einzelne Gegenstände behandeln, namentlich solche die erst in der Fortsetzung des Hauptwerkes zur Darstellung gekommen wären. : Man wird hierhin aber auch die zählen dürfen, welche vor andern weite Verbreitung erhalten und bedeutendes Aufsehn gemacht hat: Ueber den Ursprung der Sprache, zuerst im Jahr 1851 in den Abhandlungen der Berliner Akademie erschienen, nachher mehrmals wieder aufgelegt. Gewiss ist, es von dem grössten Interesse, einen Mann von dem Geiste eines Grimm, der sich fast sein Leben lang sprachlichen Untersuchungen hingegeben und der Wissen- schaft der Bann ‚den en Zuwachs! hat: ‚hat, hier zu den ) ingen. menschlicher Rede hinauf: igen “und” sich «mit 'einem zu sehen, das von je her die Denker und Forscher im: ووم ان‎ ADUA - Man wird aùch sicher nicht irre meg wenn man hier eine Fülle feiner Beobachtungen ; sinniger Gedanken erwartet, wird SNEER ‚wenn. weder ein: Angebozergets einer fertigen Sprache noch liges :Geoffenbartwerden zugestanden wird, aber doch: wohl ae Fer RR die hier; gegebene Ausführung die Frage nicht erledigt, dass zu ‚sehr auf den Standpunkt Herders zurückgekehrt, alles auf ein oralen tie هه حوس م‎ AT j و‎ S. 17.97 1 zE a BE نیتال‎ a فر‎ È > ۲ ESNY was Grinim selbst. den unbewusst, ilti ۳ Sprachgeist nennt — und der menhang der. Entwickelung einzelner Sprachen mit der Bildung = Unterscheidung der Völker zu ihrem vollen Rechte kommen. est Ich bin. hiermit aber in’ eine spätere Periode von Grimms ج‎ Jesc yilon: موی‎ or هيه" وات مام‎ ällgemei | aus. einen Blick über das Gebiet der. dorii اق‎ Völkerstämme, jan = ۲ . Masse. eh. re Er, ی مور‎ haha WAAL 11 bus »Döch hat: er auch dafür schon طخ‎ die grundlegenden Studien ge- macht. In و اد‎ er sich mit dem Slavischen , veröffentlichte er eime § scher Romanzen. Später folgte die Uebersetzung einer: توح‎ ait یه‎ und Serbischer Lieder, mit Wilhelm ge ineinsam die Bearbeitung Irischer Elfenmärchen: © Dann aber wandte sich Jacob Grimm einer Arbeit zu. die an seine te juristischen Studien anknüpfte, und zu der einzelne Abhandlungen in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft als Vorläufer er- scheinen, die, als er sie begann, wie diè Vorrede bemerkt, eine Erho- lung’ sein sollte von der Beschäftigung mit der Grammatik, die aber zu einer. موس دب‎ aa dass sie sich jener wohl ebenbürtig an- reiht: tsch tsalterthümer erschienen 1828. Es ist freilich ern pe dass: sie in dem Masse ganz neue Bahnen eröffneten, wie es die Grammatik gethan, ‘aber sie erschlossen doch erst die ganze Fülle dessen was uns von Kunde alten Rechtslebens erhalten, gaben Sinn und Verständnis für die Würdigung des Volksthümlichen und Sinnlichen in demselben: res hier wie in der: Gemini او‎ alle germanischen Stämme; 0 en Beitrag geliefert; die de n, angelsächsischen und nordischen Verhältnisse erläute ab REITER مان‎ und neues rückt zusammen, um das Bild zu vervollständigen. -Der Begriff ‘ Alterthümer’ ist. nicht‘ ‘eng beschränkt, sondern was über die Vergangenheit irgend سب‎ io kann ist E EES ۳ selbst bemerkt, dass es könne, die allzu e Verbindung und Nebeneinander- pe Saet Zeiträume zu rechtfertigen. N wenn er hinzusetzt: EEE PRETEEN dass er geschichtlich zu Werk gehe, so: oft es thunlich, und kein Mittel versäume, darüber sichere B itteln so wird man dem gewiss nicht widersprechen, aber doch و ماوت‎ stin dürfen; idemiai ‘eine wirklich histo- تپ عضت ع شن عيفد 5 ت aus‏ ar 32 3 > 1 G á‏ ا a Ma Da MNT OER: g PATER An £ er re‏ عدون 5 ne auf welche gar EEE emen ze 12 so bestimmenden Einfluss übten. — Grimm beklagte, dass die sittliche und sinnliche Grundlage des einheimischen Rechts nicht zu fortschreitender geistiger Entfaltung gediehen, sondern namentlich durch Eindrang des römischen Rechts unterbrochen worden; er hob auch mit Wärme hervor, wie der Gebrauch dieses unserer Verfassung und Freiheit keinen Vortheil gebracht, wie England und die Skandinavischen Lande manche kostbare Vorzüge ihres gemeinen Volkslebens auch der Beibehaltung heimischer Gesetze zu danken. Er sprach die Hoffnung aus, dass das mehr wissen- schaftliche Studium des römischen und die bessere Pflege des deutschen Rechts zusammen zu einer wenn auch langsam heranrückenden Refor- mation unserer Rechtsverfassung führen werden: eine Hoffnung, die wenigstens nicht ganz getäuscht ‘worden ist. Und wenn er hinzusetzt, eine Hauptrolle sei hierbei der Geschichte des deutschen Rechts in ihrem weitesten Umfang zugedacht, so mögen wir aussprechen, dass sicher ihm und seiner Arbeit auch ein wesentlicher Antheil an dem ge- bührt was für Herstellung eines gemeinen deutschen Rechts in den letzten Jahrzehnten geschehen ist. — Darin freilich dürften wir Grimm nicht Recht geben, wenn er, wie einzelne Aeusserungen sich deuten lassen,‘ gemeint haben sollte, das deutsche Volk sei allein mit seinen Kräften und Anlagen in rechtlicher und staatlicher Beziehung einer noch besseren und reicheren Ausbildung fähig gewesen, als ihm nun unter dem Einfluss des Christenthums und der Elemente antiker Cultur zu theil geworden. Dawider zeugt, glaube ich, die Geschichte. In solcher Ab- geschlossenheit wäre es ohne Zweifel in eine Erstarrung verfallen, wie wir sie bei andern Völkern finden, wie sie auch im skandinavischen Norden in der letzten Zeit des Heidenthums eintrat. Der germanische Stamm war bestimmt, Elemente der Regeneration den abgestorbenen Nationen des Südens zuzutragen; aber er selbst bedurfte auch einer A regung und een von aussen, um die in ihm liegenden Keime zu entwicke وسح ساوسو مرو‎ die Bildung des Alie thur ı und fortzuleiten, ihre Beichthfukier den a EEE ältesten. Verhältnissen SE 13 trug, dies gezeigt und allgemein zum Bewusstsein gebracht zu haben, ist vor allem das Verdienst von Jacob Grimm. Wie viel er ausserdem des Einzelnen aufgeklärt, zuerst ins rechte Licht gesetzt, einseitige oder falsche Annahmen beseitigt hat, bedarf hier keiner weiteren Darlegung: davon zeugt die ganze spätere Literatur der Rechts- und Verfassungsgeschichte. Einigem hat er in besonderen Abhandlungen noch eine nähere Ausführung gegeben: ich nenne nur die lehrreiche Auseinandersetzung über Deutsche Grenzalterthümer. Anderes würde vielfach erweitert und ausgeführt worden sein, wenn es ihm ver- gönnt gewesen wäre, wie er es lange wünschte, ein zweites Mal Hand an die Bearbeitung dieses Gegenstandes zu legen, nachdem die Quellen so viel besser und reichlicher flossen, Einzeluntersuchungen nach den verschiedensten Seiten hin angestellt waren. Er konnte wohl in späteren Jahren verdriesslich werden, wenn man sich gegen eine hier aufgestellte Behauptung öffentlich aussprach: ob man nicht glaube, dass er selber auch schon das Richtigere gesehen und angemerkt habe. In der That . War er e zu seinen aan نیت سیم‎ hin Rue mit ی ر واه‎ Einen TER Schatz ت وسوس‎ n und -ge- bräuche hatte Grimm in den Aufzeichnungen der Gewohnheiten und Ordnungen, die unter der ländlichen Bevölkerung galten, den sogenannten Weisthümern,, gefunden, die vorher wenig berücksichtigt, erst durch ihn in ihrer Bedeutung erkannt und ausgebeutet sind: eine Fülle anziehenden Inhalts war ihnen in den Rechtsalterthümern abgewonnen, hier auch auf das Wünschenswerthe einer Sammlung hingewiesen. Und eine solche zu geben, hat Grimm später selber Hand angelegt, zuerst drei starke Bände veröffentlicht, die einen bis dahin ungeahnten Reichthum solcher Rechtsweisungen aus fast allen Theilen unseres Vaterlandes zu Tage brachten. Und nachdem eine Reihe von Jahren verflossen und theils einzelne‘ سي‎ theils auch ganze Sammlungen für einzelne Gegenden m getragen waren, doch aber noch immer eine bedeutende Nachlese möglich, nahm er das Werk zum zweiten Male auf. Erst das letzte Jahr brachte den vierten Band, mit dem fünften war er bis zu 14 seinem Tode beschäftigt: derselbe wird durch die Sorge -eines jüngeren Gelehrten, dessen Hülfe er sich bei dieser Arbeit, bediente ;- das ‚grosse Werk abschliessen. Aber niemand kann ersetzen was: Grimm. hinzuzu- fügen beabsichtigte, eine ausführliche Auseinandersetzung über Wesen und Bedeutung der Weisthümer, also ohne Zweifel auch über die Ver- hältnisse welche vorzugsweise in diesen Denkmälern behandelt werden: ursprünglich als Einleitung zu der neuen Folge gedacht, hatte sie. im seinem Plan eine solche Ausdehnung erhalten, dass er ihr ein besonderes Werk bestimmte. Dazu ist er nun nicht gelangt. Aber. wir werden ihm danken, dass er sich auch das Sammeln nicht verdriessen liess. Geschah dies nicht zu rechter Zeit, wären ihrer leicht viel mehr verloren gegangen, als es so schon geschehen. Nun sind gegen zweitausend Stücke eek und damit eine Quelle aufgeschlossen, ‚aus: der, der Erforschung altdentschen Rechtslebens die mannigfaltigste Förderung fliessen muss. . klagt, dass man bisher -zu wenig. a جا‎ schöpfen ER meint, seine Arbeit sei ohne rechte Theilnahme geblieben. -Aber der Ertrag solcher Sammlungen ergiebt sich nicht in wenigen Jahren: sie behalten ihre Bedeutung für lange Zeiten; und gewiss wird- mehr und mehr auch dies Werk. nicht ‚blos. gelobt und د‎ ‚auch genuépt und ausgebeutet werden. .. Die genauere Erfor- ` der agrarischen Verhältnisse, der viele ۳33 Kräfte neuerdings ۱ við et RER ‚hängt doch auch schon x tlich. ‚hiermit. z i Beten sind der .letzte- ما‎ Ertrag نتسه نف‎ 1 ` ‘Teh. dachte in Hessen. zu leben und zu sterben’, schreibt er urzen Damiellang: seines Lebens, die bis zu dem Uebergang in قر‎ + Lebensabschnitt führt. - Zurücksetzung - in der amtlichen Stellung m hte (die beiden n Brüder geneigt, einem Ruf an unsere, Univer- her \ntrag an die neu er 1 EAR FPA, ١ 1 £L 5 39 . ne p: 5 o selisehait 1 N = ICA = rie j = a in ge ee = a EEE E a rn ae E F res zer zu; 7 >! ii ۷ re او‎ ne D A E ‘In: Le » a Vor itgi amizunenmen.- 1 -VOR ann 15 wi, 2 matik ‚>: urgeschichte , Rechtsalterthümer, die Germania des Tacitus ws. w haha Jacob jetzt lernbegierige Schüler un sich, "die auch hier die Schätze seiner Gelehrsamkeit, den Sinn für eindringende For schung und die Liebe für das deutsche Alterthum zu verehren Anlass fanden. Nicht ohne eine gewisse Bangigkeit war er in die neuen Ver- hältnisse eingetreten. ‘Zwar, schreibt er, ist die Göttinger Gegend nicht zu zu vergleichen mit der Casseler; aber die nämlichen Sterne stehen am Himmel, und Gott wird uns weiter helfen”. Es wurde erfreulicher, als er gedacht. ‘Nahe freundschaftliche- Bande wurden angekntipft, und sie haben festgehalten, auch als spätere Geschicke gewaltsai einschrieidend die hiesige Wirksamkeit nur zu sehr verkürzten. شوت‎ Die grossen Arbeiten hatten dabei ihren stätigen وت زوا‎ i und man merkte nicht, dass amtliche Geschäfte erheblich tiehr Zeit > früher in Anspruch nahmen. In der Vorrede zu den Rechtsalterthimern ward der Wunsch ge- äussert, in besonderen Abhandlungen zu verarbeiten was zu der Geschichte des’ ee mee rue Trachten, Bauart a Ackerbë- Su, ar 9 ? Du Das ADU UIL CDU > einer Be die ول یز‎ Abkandläng aber tinii aha aie Telhinktränee (1815) auch ’ wohl einen Vorläufer hat, nun aber als eine wahrhaft epoche- mächende hervortrat, der’ einige fast den ersten Platz unter Grimms Schöpfungen einräumen möchten, der Deutschen ai سر‎ die 7 veröffentlicht ward. FAB ‘Aus موی موه‎ 6 der alten und )مت‎ nähen! jüngeren Quellen habe’ ich in andern Büchern darzuthun gesucht, dass unsere Voreltern, bis in das Heidenthum hinauf, keine wilde, rauhe, regellose, sondern eine feine, geschmeidige, wolgefüge Sprache redeten, die sich schon in frühnter zei zur Poesie hergegeben hatte; dass sie nicht in verwörrener, r Hord EEN aS e ART I sonen] la 5 3 lebten, vielmehr eines لاجنج in iE! Bunde, kräftig blühender Sitte pilagen. Mit‏ پوت und keinen andern Mitteln wollte ich jetzt auch zeigen, dass ihre Herzen‏ des Glaubens än Gott und Götter voll waren, dass heitere und gross-‏ artige, wenn gleich unvollkommme Vorstellungen von höheren Wesen,‏ 16 Siegesfreude und Todesverachtung ihr Leben beseeligten und aufrichteten, dass ihrer Natur und Anlage fern stand jenes dumpfbrütende Niederfallen vor Götzen und, Klötzen, das man, in ungereimtem Ausdruck, Feti- schismus genannt hat’. So kündigt er selbst in der Vorrede an Dahlmann seine Absicht an, und wir können kaum etwas anderes thun, als dankbar bezeugen, in wie überraschender Weise ihm dies gelungen, bei so un- gleich viel geringeren Hülfsmitteln, als ihm auf den anderen Feldern zu Gebote standen, auch hier gelungen. _Die Deutsche Mythologie wird ewig ein glänzendes Zeugnis sein, was fleissige Sammlung, sinnige Combination und liebevolle Vertiefung in den Stoff auch aus dem dürf- tigsten Material zu schaffen vermag. Eben wie neu geschaffen, und doch auf sicherem geschichtlichen Grunde ruhend, nicht ein Werk kühner Phantasie, tritt hier ein Bild von dem Götterglauben und der Götter- verehrung der alten Deutschen uns entgegen, das freilich immer noch mehr Umrisse als Ausführung zeigt, doch über den allgemeinen Charakter keinen Zweifel lässt und die von dem Verfasser ausgesprochene Behaup- tung vollständig bewahrheitet. Dabei hat derselbe hier eine Enthalt- samkeit geübt, die nicht genug zu rühmen: er hat nicht wie andere vor und nach ihm auf die Deutschen übertragen was den nordischen Brüdern angehört und hier in Jahrhunderten eine weitere und eigen- thümliche Ausbildung erhalten hat: er begnügt sich, den Zusammenhang zwischen beiden, zwischen dem: Alten und dem Späteren nachzuweisen, oder, wie er es ausdrückt, festzustellen, dass die nordische Mythologie echt sei, folglich auch die deutsche, und dass die deutsche alt sei, elie auch die nordische. Um aber dies zu ermöglichen, um die . Vol alange die Mythen und den Cultus der alten Deutschen srkenne Quellen benutzt, die zum Theil erst die Grimm selbe, t aufgedeckt Ber aus denen jedenfalls jetzt erst in solcher Weise eschöpft-ward. Sagen und Mährchen, Legenden und Aberglaube, Volks- 1 s 1 ی‎ d Kinderspiele werden als vielfach in altem Heidenthum Ind, . mit altem Volksglauben zusammenhängend nachge ı dadurch eine noch andere ستی و توح‎ ia sie an URS als Er- 1 des ‚hier schaffen Voll ‚haben, gesichert... Es ist 17 hinreichend bekannt, einen wie mächtigen Anstoss dies zur Sammlung und Ausbeutung solcher im Mund des Volks lebender Ueberlieferungen gegeben hat: aus fast allen Theilen Deutschlands sind nach und nach solche Arbeiten erschienen, allerdings von ungleichem Werth, einzelne aber mit erheblichem Ertrag auch für diese Studien. Dabei ist freilich nicht zu verkennen, dass auch mancher Misbrauch getrieben, dass die Ausdeutung von Gebräuchen oder Erzählungen auf altmythische Dinge nicht selten die Grenzen des Erlaubten überschritten, und willkürliche Einbildungen für alte Ueberlieferungen ausgegeben sind. Grimm selbst war manchmal vielleicht zu geneigt, was als Bestätigung oder Anwendung der im allgemeinen gewonnenen Grundsätze sich ankündigte, bereitwillig anzunehmen, ohne immer die strenge Kritik zu üben, die am Ende auf diesem Gebiete fast noch nothwendiger ist als auf jedem andern der historischen Forschung. Aber Verirrungen, in die manche Nachfolger verfallen sind, blieben ihm durchaus fern. — Es. war ihm vergönnt, auf diesem Felde im Lauf der Jahre immer reichere Ernten einzubringen. Auch einzelne glückliche Entdeckungen griffen, wie es durch eigen- thümliche Fügung oft bei mm Fall gewesen, fördernd ein. Ich erinnere mich mit ‚besonderem Vergnü- gen — und ich darf dies Persönliche wohl einfügen — des Eindrucks, den die von mir in Merseburg aufgefundenen beiden Gedichte des deutschen Heidenthums auf Grimm machten, als ich sie ihm im Herbst 1839 persönlich überbrachte: er las sie wieder und wieder, erkannte natürlich gleich und viel besser als ich die Wichtigkeit des Fundes, und sprach seine Freude in der liebenswürdigsten Weise aus. Seine Gelehr- samkeit und sein Scharfsinn boten auch die Mittel zur Erklärung und Verwerthung des Inhalts dieser gerade für die Mythologie so merkwürdigen Denkmäler, wenn auch spätere EUER chiga موب‎ oder anders bestimmt hat. — Grimm selbst war im Sammeln und Forschen auf diesem Gebiet, und einige Jahre später konnte er in der zweiten Auflage der Mythologie (1844), diesmal in zwei stattlichen Bänden, ein reich vermehrtes, nach me Seiten hin erweitertes, dem äussern Umfang ` ausgedehntes Werk "Und wer 18 kann zweifeln, «dass eine dritte Bearbeitung, ‘wenn sie ihm vergönnt gewesen wäre —- statt ihrer musste er sich ungern mit einem neuen Abdruck begnügen — noch gewachsen wäre, auch mehr noch als ‘nach- gelesene Aehren’, die er: seinen: Nachfolgern vermächt, gegeben hätte. In einzelnen ‚Abhandlungen, Ueber den'Namen des Donners, u. à., sind ee behandelt: die in diesen Bereich fallen. Dabei mag: ich eins nicht verschweigen. Schon in der En zur erstem) Auflage des Werkes führt Grimm aus, ‘wie ein Zusammenhang bestehe. zwischen den religiösen ‚Vorstellungen und Mythen der verschie: denen, namentlich der zum indo-germanischen Stamm gehörigen Völker. Und auch dadurch hat er den Anstoss gegeben zu weiteren Forschungen von unzweifelhafter Bedeutung. Er hat auch gewiss Recht, wenn er in der Vorrede zur zweiten ‚Auflage sich gegen die erklärt, welche um gewisser. Aehnlichkeiten willen Erzeugnisse‘ des deutschen Volkes auf بومو وداه‎ ‚sei ا‎ mih ‚und: Römern,- sei es von Kelten kfü überhaupt auf einzelne Entlehnungen weniger Gemjshti از‎ andi einen معو مو‎ Stoff hervorhebt. ١ Aber mån wird wohl der Ansicht sein können, dass, um nun diesen Gemein- besitz nachzuweisen, zu viel des; Fremden: mit dem Deutschen verbunden. nei G isches an adist Stelle. En u Die Neit gung: dazu, ‚od einer- solchen. allgemeinen سونو وس‎ eg MEVANJE 1 = ind Dei $ 7 دیش‎ S 55 hat, “U 31 ê: in بت‎ E eg حكن 1ق ةد‎ ii Grimms‘ 5 حتت‎ ER ER he Fai mögen « se sie für doaki Tihi halten: -Mir scheint es. نف‎ e Tr EA a nr ‚Volk | Fi thi lieh 3 einige Mal Abbruch‏ ی ne 5 ۲۳۷ 2 کب ا و ای 9 جوت‎ n ® U 2 die 12° S +207 1 G BERN, 7: 2 3 5 ل‎ 19 Thierfabel hinführte, der er schon früh (1812) in einem’ Aufsatz des Deutschen Museums seine Theilnahme zugewandt: hatte. `° Ebem hier galt es ihm ‘die Meinung abzuwehren, dass die Deutschen‘ nur von: Mörgen- ländern oder Griechen entlehnt: ein Gemeingut stammverwandter Völker, aber in eigenthümlicher nationaler Ausbildung, denkt er nachzuweisen! Und wenn’ auch neuere‘ Forschung in der Fabel- und Mährchenwelt vielleicht mehr als auf irgend einem andern Gebiet eine directe Ueber- tragung von Osten her zu andern Völkern dargethan hat »— auch das freilich nicht mit Grimms Zustimmung =," die‘ wesentlichen‘ Gestalten und Züge unseres Thierepos hat dieser sicher als recht eigentlich deutsch erwiesen, hat zugleich mit seinem "den Regungen ‘des Volksgeistes im’ hohen Alterthum nachspürenden Sinn schon in dem 'Waldesdickigt des’ altdeutschen Lebens die Grundlagen der späteren Darstellungen auf- zusuchen gewagt. Sein dichterischer und man ‘möchte sagen zugleich kindlicher Sinn fand hier einen Stoff, der ihn vertraulich‘ ansprach und ganz für sich einnahm. Auch ihm bewahrte er seine Liebe ungeschwächt: a کد‎ er صمو‎ eet von مي رم سیم‎ ist- der ee u < WU uw وبا‎ Milli va Gager ti "um och ciiid" ‘mit aller Entschiedenheit die Ursprünglichkeit und das hohe Alter der deutschen Thiersage gegen die Behauptung fremder Ableitung zu vertreten, und sprach‘ ات سا تب‎ Satz aus, der die vollste Zustimmung finden muss,‘ *dass, 'wiewohl ein Volk dem ne und“ manche Gemeinschaft zwischen ihnen 7 eiti- rer سس‎ e E Hf م سد دوع‎ Sarah Der rear وی‎ u eine ارس یتنج‎ aber auch durch ai 11 a OND یچ‎ ۳ an N MT O ا‎ Ba 3 1 0 oO ? e IK më 20 des Mittelalters geführt, und die lateinischen Gedichte des 10. und 11. Jahrhunderts, die er mit Schmeller herausgab (1838), die Gedichte des Mittelalters auf Kaiser Friedrich I. u. s. w., «die später folgten (1844), zeig- ten, wie er auch hier neues mitzutheilen, bekanntes in ein helleres Licht zu stellen, wenig. beachteten Erzeugnissen der Literatur mannig- fache Ausbeute abzugewinnen wusste: die letzte Abhandlung giebt in- teressantes Material auch für die Geschichte der Staufer (so lehrte er statt des unberechtigen ‘Hohenstaufen’ zu schreiben). — Auf ein anderes Gebiet versetzt seine Ausgabe angelsächsischer Gedichte mit reichen Er- läuterungen über Dichtkunst und Sage dieses Volksstammes (1840). — Früher beabsichtigt war eine Ausgabe des Ulfilas, die er unterliess, da hier andere tüchtiges leisteten: aber er nahm an dem Fortgang der gothischen Studien den regsten Antheil, und hat in verschiedenen Auf- sätzen wesentliches zur Herstellung und zum sicheren Verständnis don Textes beigetragen. Erwähnen will ich auch die Ausgabe der German (1837), die alles beifügte was in den übrigen Schriften des Tacitus = Geschichte und andere Verhältnisse der Deutschen Bezug hat, zunächst wohl für das Bedürfnis seiner Vorlesungen: wer hat mehr als Grimm dazu beigetragen, dies unschätzbare Denkmal aip auffassen und ver- stehen zu lernen? i Hier wo zunãchst von E Göstinger. Arbeiten: die Rede sein sollte ist manches herbeigezogen das späterer Zeit angehört. Dafür. aber kommen auf jene Jahre auch zwei Bände der Grammatik (Bd. III. 1831. IV. 1837) und einige kleinere Aufsätze in den Gelehrten Anzeigen und بيو‎ Zeitschriften, — wenn keine Abhandlung in den Schriften der cietät, so möchte man fast مت‎ dass ihm das damals noch her- kömmliche lateini and widerwärtig war, ob er sich gleich, wie in جود وجو‎ auch in einem Program, wo er eine alt- Guitarin: one von Kirchenliedern veröffentlichte, und ‚später ift zu Hugos Jubiläum auch dazu entschloss. - Es: waren nicht‘ stille unbewegte Jahre die Grimm in Göttingen verlebte. Bis ee 1830 hallten auch hier wieder; die Einführung assung erregte lebhafte Theilnahme. ۰ Als 21 politische Verdächtigung die deutschen Universitäten mit Verkümmerung ihrer Lehrfreiheit und weiterer Steigerung kleinlicher Beschränkungen von Lehrern und Zuhörern bedrohte, nahm auch Jacob Grimm das Wort in zwei Aufsätzen der Gelehrten Anzeigen (1833. N. 12. 34) und trat ein für eins der kostbarsten Besitzthümer unseres nationalen Lebens. Er hatte kein Gefallen an politischen Dingen. ‘Wie gerne hätte ich in stiller Abgeschiedenheit, zufrieden mit der Ehre, die mir die Wissenschaft giebt, mein Leben in dem Dienste eines von der Liebe und Ehrfurcht seines Volkes umgebenen Herrn zugebracht’. -Aber er hatte ein feines Gefühl für Recht und Ehre, und was er von den deut- schen Universitäten im ganzen sagt, ‘dass sie höchst reizbar und em- pfindlich seien für alles was im Lande Gutes oder Böses geschieht’, das darf insbesondere von ihm gesagt werden. So mussten die Ereignisse des Jahres 1837 hier im Lande auf ihn den mächtigsten Eindruck machen: nicht politischer Eifer, ein inneres sittliches Bedürfnis trieb. ihn zu dem Schritt, den er mit dem Bruder und fünf andern Collegen gemeinsam that. Es war zufällig in meiner مجه نموم‎ Sais die esiin Besprechungen darüber zwischen Dahi und Grimm ich erinnere mich lebhaft, 8 Wärme er ich. für dns gekränkte Recht aussprach. Wenige Tage 0 nk sollte Göttingen einer der schönsten Zierden ‘die es je gehabt beraubt, Jacob Grimm aus einem Lande gewiesen werden, das sich, ewig zu rühmen hat ihn einige Jahre besessen zu haben. Ich verweile nicht bei einem Ereignis so trüber Erinnerung: spätere bessere Zeiten haben es gesühnt. Ich führe nur die Worte an, mit denen er die Schrift über seine Entlassung beschloss: ‘Solange ich aber den Athem ziehe, will ich froh sein gethan zu haben was ich that, und das fühle ich getrost, was von meinen Arbeiten mich selbst überdauern kann, dass es dadurch nicht verlieren sondern gewinnen werde’. ‚wexloren. ; Fast‏ ننه ودنوف و ید Jahre später erschien er hier wieder, und freute sich alte und jüngere‏ 20 Freunde zu begrüssen. Er betheiligte sich auch abwesend an den Arbeiten‏ der Societät. Da zum ersten Mal die Wedekindsche Preisstiftung für‏ deutsche Geschichte: ihre Preise zu vertheilen hatte, Sbernabm.en. ale‏ = 22 auswärtiges Mitglied ein Referat und gab eine eingehende und inhalts- reiche Beurtheilung der eingereichten, von ihm warm für den: Preis em- pfohlenen Bearbeitung der Chronik des Henricus de Hervordia.' Die nächsten Jahre 'verlebte er in Cassel, eine Zeit lang س‎ vom Bruder ; wie er einmal schreibt, in der Stille des Arbeitszimmers ‘eigent- lich 'behaglicher als zuvor’ “Hätten wir Protestanten die Sitte des klö- sterlichen‘ Lebens ‘ohne andern Mönchsdienst, so brächte ich darin gern vor dem Andrang der Leute meine übrigen Tage geborgen zu’, äussert er sich gegen Lachmann. Rasch 'sprossen hier neue Arbeiten hervor: Nächdem die kleine Schrift über seine Entlassung veröffentlicht, folgten die schon erwähnten Ausgaben der lateinischen und angelsächsischen‘ Ge- dichte und der Anfang der dritten Auflage der Grammatik; e en dert Plan ; ‚zum Deutschen Wörterbuch ur ne emeinsa s Hauptstadt bereitet. Hier ei: er'nun als وب‎ der لوعو‎ in خیم‎ Musse, der nur:in den ersten Jahren durch einzelne Vorlesungen an der Universität etwas abgebröchen ward, seinem grossen Arbeiten. Anfangs mit einer gewissen Abneigung gegen. ‚die grosse Stadt, gewöhnte er sich bald an dieselbe, und trat in ‚einen ا‎ ERS ‚mit alten neuen Freunden, die sich gerne um sammelten -und ihn als eins der stolzen Häupter deutschei u. EEE BSB REO yodin اج دروو تيه‎ fS ad FÎ 11 "Ach die نهذ موم هه‎ Pre sen und Deutschl a äftigte ند‎ mehr als früher. Er nahm er gender. 0 ا‎ und Lübeck 23 & er. das. Wort genommen, "gleich zu Anfang, um ‘zur ‘Eile in der Haupt- sa he, der Verfässung. zu mahnen;, dann als es sich um Schleswig han- delte, dessen: Recht und Verbindung ' mit ‘Deutschland in ihm ‚einen warmen Vertreter hatten , dessen spätere ‘traurige Schicksale ihn “mit Schmerz und Unwillen erfüllten; Wie würde- sein: Herz jetzt ` dabei gewesen sein, wo Deutschland sich erhebt,’ um Sühne' schweren Unrechts und’ nätionäler Kränkung zu fordern; wie sein Zorn es ca سد‎ diis welche das Recht hindern und höhnen! | ‚Die Täuschung fast aller Hoffnungen, 6 Wirrsale me folgenden Tohiri; die Kämpfe im Innern der Staaten, die inigkeit De ds, die Schwäche nach aussen haben Grimm Fe EE Er blieb auch jetzt allem politischen Treiben fern; aber er nährte- bitteren Un- muth tiber das was ihn umgåb, und verhehlte sèine Gesinnung nicht; In der schönen, erst nach seinem Tode veröffentlichten Abhandlung über das Alter, in der er an mehr als einer Stelle wie von sich eine Rechen- schaft giebt, sagt er: ‘Nun ist uns: in vielen Verhältnissen Gelegenheit gebe eine e Reno zu bewähren, j من جرج‎ aber zu ETE‏ ا کی بو a A x pn‏ عدت RT‏ ات = یش سس errëgt dı ifr tist, 5 det Beschaffenheit hii‏ ' تاو و "und der Einrichtung "unseres öffentlichen Wesens‘. Freunde‏ تست werden in ihren Briefen aus dieser Zeit manche kräftige, inhaltsschwere‏ Worte besitzen. Man- hat keinen Grund von ihnen zu schweigen: ‚sie‏ sind auch ein Stück seines Wesens. ' Und’ so enthalte ich mich‘ nicht,‏ eine’ Stelle mitzutheilen,' die’er mir im Jahr 1858 schrieb: © > = 1‏ = Wie oft muss einem das traurige Schicksal OA den Sinn kommen” und auf das Herz fallen’ und das Leben verbittern. Es ist an ۳ فسوی وج‎ zu denken, wenn sie an durch grosse Gefal Ut g beigeführt wird . -Es kann nur 24 schaften und fürchten uns: vor rohem Ausbruch der Gewalt, doch wie klein ist unser Stolz, wenn ihm keine Grösse des Vaterlands im Hinter- grund steht. In den Wissenschaften ist etwas Unvertilgbares, sie werden nach jedem Stillstand neu und desto kräftiger ausschlagen’. Diesen Wissenschaften blieb sein Leben geweiht. Es war als wüchse mit dem Alter seine Arbeitskraft und Schaffenslust.. Eine wahre Fülle von grösseren und kleineren Abhandlungen hat er der Berliner Akademie mitgetheilt; Haupts Zeitschrift für Deutsches Alterthum, Schmidts Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, die unter seiner Mitwir- kung begründet ward, und andere haben ebenfalls zahlreiche Beiträge empfangen: wenn einmal solche zerstreute Garben gesammelt, wird man mit Erstaunen innewerden, welcher Reichthum der ‚mannigfaltigsten Forschungen hier niedergelegt ist. Alle Felder, die er einmal angebaut, blieben in Pflege: mehrere Abhandlungen zur Grammatik und den Rechts- و واه‎ die neue موصي‎ der Mythologie gehören dieser Zeit an. "Aber auch noch neue Gebiete nahm .er in Angriff. Er beschäftigte ih eifriger als zuvor mit der Sprache, Literatur, Sitte und ganzen nn verschiedener ‘Völker: das Finnische Volksepos nahm seine Theilnahme lebhaft in Anspruch; Keltische Formeln beim Marcellus wurden erläu- tert; den einem Ossian beigelegten Gesängen, über die er jetzt ganz anders urtheilte als früher, widmete er Untersuchungen von bedeutendem Um- fang, zu deren Veröffentlichung es jedoch nicht gekommen. - ‘Die Hauptsache blieb freilich immer das weite Feld der germani- schen Studien. Eben sie haben aber in dieser Zeit eine neue Wendung an die wohl eben mit dieser Ausdehnung der Forschung zu- sammenhängt, سوه‎ auf ی‎ schon سنا‎ bei der zweiten te der Mythologie 1 werden musste. eze: Ahandlang:: ‚Jornandes und- تچ‎ Enten; die nur zwei Jahr r erschien (1846), trat mit der überraschenden Behauptung auf, die | nur eine ganz unkritische Behandlung des deutschen Alterthums ‘Geten und ug ein ‚und: Amel; Yelk die. faim den und lebhaften Wi } ممصمو تبهو‎ ii 4 25 _Sprachforschern. Es führte das aber Grimm, wie er selbst bezeugt, nur dazü, tiefer in die ältere Geschichte des deutschen Volkes einzudringen, ein Werk zu verfassen, ‘in dem die Geschichte aller deutschen Völker getränkt werden sollte aus dem Quell unsrer Sprache’. Das ist die Aufgabe der Geschichte der deutschen Sprache: allerdings wohl nicht das was der Titel scheinen mag zu verheissen, aber ein Buch, in dem Sprache und Geschichte wie nie zuvor in Wechselbeziehung auf einander behandelt worden sind, und dem diese gewiss die mannigfaltigste und reichste Belehrung verdankt, das namentlich über die frühsten Anfänge des Volkslebens und die Zusammenhänge mit andern Völkern vielfach helleres Licht verbreitet. Gleichwohl muss ich urtheilen, dass Grimm hier mehr als irgendwo von dem rechten Wege abwich, dass gerade hier zu Tage tritt, wie er in der umfassenden Beschäftigung mit dem Alterthum verschiedener Völker den Blick für das eigenthümlich Deutsche sich getrübt hatte, so dass als solches in Anspruch genommen ward was demselben sicher nicht angehört und dessen Heranziehung nur geeignet ist die Beurtheilung des altdeutschen Lebens zu verwirren. Anlass gaben, neben mancher Klage und Besorgnis, die er später selbst als unbegründet erkannte, das Recht der Geschichte auch für die Gegen- wart, ihre Aufgaben und Forderungen, geltend zu machen. | Demselben Kreis von Arbeiten gehört aber auch eine andere Unter- suchung an (1850), die den Schleier lüftete, der so lange auf der Malberg- schen Glosse gelegen, und hier in überzeugendster und glänzendster Weise den deutschen Charakter dieser merkwürdigen Ueberbleibsel alt- fränkischen Rechtes vindicierte gegenüber der eingerissenen Sucht überall auf deutschem Boden keltischen Einfluss, keltische Institutionen zu fin- den. Und ebenso verwarf Grimm eine andere später aufgetauchte Mei- nung, die überhaupt die Grenzen zwischen Keltisch und Germanisch aufheben, alles Keltische als diesem zugehörig betrachten wollte. liess er dann diese Studien zurücktreten vor dem was ihn‏ اوم ند nun die letzten Jahre fast ganz in Anspruch nahm, dem grossen Werk,‏ das mehr als alle übrigen sich an das Volk in weiten Kreisen wenden,‏ 4 | 26 diesem 'angehören, ihm sein eigenstes Besitzthum, seine Sprache, voll- ۳ ständig darlegen sollte. ` = جع‎ Das: Deutsche Wörterbuch, in Gemeinschaft wieder mit Wilhelm begonnen, krönt 'gewissermassen die Arbeiten Jacob Grimms, der doch den weit überwiegenden Antheil an der Ausführung genommen. Aeussere Verhältnisse. die Aufforderung einer ehrenwerthen Buchhandlung in der Zeit da die Brüder ohne Amt und festes Einkommen waren, haben den ersten Anlass: gegeben. Nicht ohne Bedenken übernommen, manchmal auch als Last empfunden, ist es doch mit yollster Liebe, ja Hingebung und Begeisterung durchgeführt, soweit- eben Kraft und Leben reichten, erst von beiden gemeinsam , zuletzt nach Wilhelms Dahinscheiden von Jacob allein. Ich weiss, dass manche bedauern, dass dieser wenigstens die letzten zehn Jahre nun so vorzugsweise diesem: Werke gewidmet ‚hat und darüber andere ‘grosse Arbeiten unvollendet ‚geblieben.. ‚Und. wer hätte Richt, iden Abschluss, der Grammatik, den- einleitenden Band. zu den XAT کا وین‎ Ah 1 wohl i in Aussicht gestellte ۱ Schild alles | dee: ‚was. ‚der; Sitte und Lebensweise angehört, als تون‎ der anderen grossen Werke über. die verschiedenen, Seiten, des: deutschen Volkslebens, dazu eine Arbeit über epische Poesie, von der die. Beschäf- tigung) mit dem. Ossian, nur ein Theil gewesen sein. ‚soll, dies ‚und, viel- leicht nosh andega paendlieh; gern و‎ gesehen. Aber dos glaube ی ید‎ ER و‎ gegen es هبو‎ he hätten en aufwägen. können ,,; was in, dem Wörterbuch gegeben, wenigstens. zu gehen, ی و‎ ist. i; Den ‘ganzen . unendlichen. Reich- serer Sani „zunächst. seit Luther, aber ‚in ‚stetem Rückblick 16 enden Bildungen und auf alles das was verwandte ۱ alekte u. Eh im. Munde. des, Volks fortlebenden, äh -zu pepa es in'seiner ganzen Mannigfaltigkeit darzulegen, war nie, „versucht, und ‘würde auch keiner in der Weise vermocht ‚ja man -kann ‚sagen. gewagt- baben wie die Grimm. +- Konnten doch: auch sung zahlreicher älterer und jüngerer, Freunde, ‚Theile der sen- Aufgabe. م عو او‎ 27 ۳ und: die ‚Schätze sammeln zu helfen, ‘die dann in dem: Wörterbuch ge- sichtet und geordnet vorgelegt wurden.‘ Es sind mancherlei Ausstellun- gen erhoben, einzelne in hohem Grade gehässig und verkehrt, ‚andere insoweit "begründet, als am أ‎ Ende‘ doch nicht gleich die angestrebte Vollständigkeit erreicht, vielleicht ‘mit einer gewissen Ungleichmässig- keit einzelne Autoren bevorzugt; andere für die Geschichte der Sprache wichtige zurückgesetzt waren: Aber jeder neue Band gab in der Be- ziehung mehr und näherte sich um ein bedeutendes dem gesteckten Ziele. Dass ausserdem die Arbeit, namentlich der Antheil Jacobs, ein eigen- thümlich subjectives Gepräge an sich trägt, versteht sich’ von ` selbst. Er mag manchmal reichlich viel auch über die ältere Geschichte eines Wortes angesammelt haben. Aber‘er hat auch zuerst ‚eine wissenschaft- liche Etymologie zur Geltung gebracht, hat و‎ zugleich möglich ge- macht, das Aufkommen und den Gebrauch der einzelnen Ausdrücke historisch zu verfolgen. Er ist nicht immer streng logisch bei der Auf- stellung und Unterscheidung der verschiedenen Bedeutungen- verfahren: er liebte mehr eine gewisse Freiheit in der Darlegung dessen was er rakandeln "hatte Er konnte am wenigsten im trockenen Lexiconstyl Zig‏ = اش وس ROOT‏ ار و باه ۰ “ben. Er wollte es auch nicht: Er wünschte, hoffte, dass das Wörterbuch in die ‘weiteren Kreise des Volkes dringe. “Fände bei den Leuten die einfache Kost der heimischen Sprache Eingang, so könnte das Wörterbuch zum Hausbedarf, "und mit Verlangen, oft mit Andacht gelesen werden’. Die grösseren Artikel sind kleine Monographien oft des anziehendsten Inhalts: eine Menge der sinnigsten, ansprechendsten Bemerkungen ist hier niedergelegt. Wie beim Beginn ihrer Thätigkeit die Brüder Grimm’ dem deutschen Volk in den Mährchen und Sagen einen Schatz wiedergaben, den dasselbe’ sich gebildet, aber auch: hatte jerstreuen und zum’ Theil 'entfremden lassen, so- schliessen sie ihre را‎ damit. die Halle’ der 'angestammten Sprache weit zu öffnen, lie erst recht in dieselbe einzuführen ‘und in derselben “heimisch zu machen. Selten ist’ eine Thätigkeit so der strengsten Wissenschaft zu- ` gewandt zugleich so echt volksthümlich gewesen is wo wur wis sir Jacob Grimi sprach', namentlich in ‘den späteren Jahren, auch sonst 4* ei 28 nicht ungern über Gegenstände die dem allgemeinen Interesse näher la- - gen. Ein Aufsatz: ‘Italienische und Skandinavische Eindrücke’, die Rede zur Gedächtnisfeier Schillers, ein Vortrag über Universitäten und Aka- demien, und anderes gab dazu Anlass. Immer finden wir eine eigen- thümliche, charaktervolle, oft sehr entschiedene, manchmal auch etwas schroffe Auffassung, immer aber zugleich den Anhauch einer zugleich tief wissenschaftlichen und dichterischen Natur, verbunden jetzt mit ei- ner dem Alter geziemenden Lebensweisheit. So lebte und arbeitete er bis zu hohen Jahren hinauf, mit unge- minderter Lust und Kraft. Es war als steigerten sich diese nur mit dem Alter: er gönnte sich weniger als früher Erholung, zog sich noch mehr auf das stille Arbeitszimmer zurück, wo er, wie er schreibt, ‘in seliger Einsamkeit die Stunden über den Büchern zubrachte'. Doch sah er nicht ungern den Besuch von Freunden. war immer zugänglich und an allem theilnehmend. Mit dem Bruder, dessen Familie auch die seine war, lebte er in der trautesten Gemeinschaft wie aller Habe so auch der von ihm mit besonderer Liebe gesammelten und gehegten Bücher: früher zwei Tische in derselben Stube, später die Arbeitszimmer unmit- telbar neben einander. — Wie musste ihn da der Tod Wilhelms (1859) reffen! Doch nahm er ihn mit Ruhe und Kraft der Seele hin: er las etwas später in der Berliner Akademie selbst Worte zu des Bruders Gedächtnis, die, als das letzte Denkmal ihrer das ganze Leben hindurch festgehaltenen engen Verbindung, unlängst veröffentlicht worden sind. — Im Jahr 1862 im Herbst erschien er noch auf der Versammlung der historischen Commission in München, an deren Arbeiten er lebhaften Antheil nahm, und wo er mehrere bedeutende Unternehmungen angeregt wie: die Fortsetzung der Weist >r, selbst gefördert hat. Er war veistesfrisch und thätig wie immer, nur durch Abnahme des Gehörs am UL ۷0 darauf w war noch ein- Votum über die von ihm entworfene Preisaufgabe 1 ۱ en Alterthümer zu verlesen. Er war nicht 29 gehoben, machte ein Schlagfluss plötzlich am 20. September 1863 seinem ‘ Leben. ein Ende. . Ein Leben ganz der Wissenschaft, dem Vaterland gewidmet war beschlossen. Oft und gern hob Grimm hervor, wie seine Arbeiten geleitet, getragen von dem Gedanken seien, eben dem Vaterland zu dienen. ‘Auf das Vaterland, sagt er in einer der früheren Schriften, sind wir von Natur gewiesen, und nichts anders vermögen wir mit unseren angeborenen Gaben in solcher Masse und so sicher begreifen zu lernen’. Und später: ‘Mögen diese Studien überhaupt manchem unergiebig ge- schienen haben: mir sind sie jederzeit vorgekommen als eine würdige ernste Aufgabe, die sich bestimmt und fest auf unser gemeinsames Vater- land bezieht und die Liebe zu ihm nãhrt’. Und ein ander Mal: ‘Weil ich lernte, dass seine Sprache, sein Recht und sein Alterthum viel zu niedrig gestellt waren, wollte ich das Vaterland erheben. Dann wieder: ‘Alle meine Arbeiten haben sich dabei wohl befunden oder sind viel- mehr nur daran erstarkt, dass ich ein früher unscheinbares und über- ۱ indisches Element hervorzuheben und zu festigen geflissen gewesen bin? Endlich in einem seiner letzten Aufsätze: ‘Alle meine Arbeiten wandten sich auf das Vaterland, von dessen Boden sie auch ihre Kraft entnahmen, mir schwebte unbewusst und bewusst vor, dass BEN عه سو اس جر‎ eiie; dass wir ihm zuerst EUER seien”. Das ist, wie er es fasst und wir bestätigen dürfen, das Erste und Oberste in seinen Arbeiten. Aber wie viel anderes kommt hinzu, giebt auch diesem erst die volle Bedeutung. Eine Vereinigung von Gelehrsamkeit, schöpferischem Geist und poetischem Sinn ist es die uns in Jacob Grimm entgegentritt und alle seine Werke kennzeichnet. Der grösste Sammelfleiss — einen eisernen Fleiss darf er ihn mit Recht selber nennen —, die sorgfältigste Aufach- tung auch auf das Kleine und scheinbar مس صا‎ aber alles zu- sammengehalten, durchdrungen von dem Hauch geis Alles was er schrieb, der kleinste Aufsatz, die ER trockenste 30 Untersuchung über ein einzelnes: Wort; oder ‚was es sonst sein mochte; empfing durch seine Pe einen individuellen Charakter, einen eigenthümlichen ‚Reiz. Bin ê aoa a] Nie ist er aber anziehen. Hoi und Gemüth jeden Lesers bewe- gender, als wenn er'zü Freunden spricht, oder von: seinem Leben, sei- nen Arbeiten, seinen persönlichen Beziehungen. erzählt: die Vorreden an den Bruder, an Savigüy; Dahlmann, Lachmann, Gervinus, die Selbstbio- graphie in der Hessischen Gelehrtengeschichte, . die Schrift ‘über meine Entlassung’, die ‚Gedächtnisrede auf Lachmann, die Worte der Erinne- rung an Wilhelm, sind ein Ausdruck der edelsten E: eines Baden Geistes und kindlichen Gemüthes. Es bedarf nicht der ee ‚mit e تا یا‎ er unsere Sprache beherrschte. Der volle Reichthum derselben stand ihm zu Gebote: immer stellten sich die treffendsten Ausdrücke und Wendun- en ein. Er liebte wohl etwas die regelmässig betretenen Gleise der zu verlassen ünd aus dem was ihm zuströmte das’ nicht allgemein تج سيت‎ zu wählen: einiges konnte fast zur Manier werden (z. B. der Ausdruck der Negation durch vorgesetztes ‘un), Aber vielfach hat er alte Besitzthümer der Sprache gerettet, und gezeigt, welcher Mannigfal- tigkeit und sinnlichen’ Lebendigkeit des Ausdrucks sie fähig ist. Er bediente sich gern eines Bildes, und namentlich was er von seinen Ar- beiten zu sagen hatte pflegte er so einzukleiden. Er vermied nicht pe- dantisch den Gebrauch fremder Worte; aber wo er gs kam er mit WER einheimischen aus: اقفر‎ 1 ne In der اا‎ war er ويام‎ so a er von dem Man- gelhaften und Verkehrten der üblich gewordenen überzeugt war, doch hielt er sich von starken Abweichungen fern, und erkannte an, dass nur BER eine Reinigung eintreten könne. Aber den grossen Anfangs- huchstaben der Substantive ‘hatte er unversöhnlichen Hass 'geschworen — ۳9 1 sie“ "ungern in Zeitschriften, ‘zu denen’ er beitrug, ‘sich ge- allen lassen: تسج مج‎ ee entschieden verwarf er in ‚späteren: موب‎ ‚(seit bı Grammatik) di kömmliche deutsche Schrift, die aus der‘ ‘späteren eckigen Mirik höre ‘und redete der älteren 21 7 2 runden ‘das Wort, die bei den romanischen Nationen Eingang gefunden. Einige seiner Bücher hatten auch sonst im Aeusseren etwas von dem Gewöhnlichen Abweichendes. ' Doch hat er das später mehr fallen lassen. Grimm war nicht der Mann der eigensinnig an einmal Ausgespro- ` chenem festhielt. Er lernte'immer'zu, er sprach auch wohl rasch aus was ihn eben das: Rechte in einer Sache dünkte, und kam dann später 2 zu anderer Ansicht. ‘Mitunter ist das wiederholt geschehen : eine viel be- sprochene Stelle in der Germania hat er Has ‚oder viermal عت‎ verschie- den erklärt. 1 Er arbeitete man kann sagen mit und vor ا وید‎ Er: ver- schloss nicht im Pult was er fertig hatte, oder wartete nur den Abschluss eines Werkes ab, ehe er zur Veröffentlichung schritt. Oft wanderten die Bogen unmittelbar wie sie geschrieben in die Presse. Dagegen sammelte er lange für verschiedene Zwecke, las>die wichtigsten Quellen auch im- mer aufs neue, liess die grossen Arbeiten in seinem Geiste reifen, ehe er an das Niederschreiben ging. Deshalb: ist so: wenig handschriftlich in- seinem Nachlass gefunden, auch ‚über ac ی‎ von denen es. eken ‚dass sie ihn die’ letzten’ Jahre iäfti beitete: er wiederholt dieselbe Adlbalie; so schritt er dicher de zweite Mal weit über die erste Darlegung hinaus. “Von Aıntersuchenden Büchern, sagt er, die gleich‘auf den ersten Wurf so gut seien, dass sie unverrückt stehen‘ bleiben: dürfen, “wohnt mir‘ keine‘ Vorstellung: bei’. Neue ‚Auflagen, sahen wir, waren neue ‚Werke. ‘Nur ungern gab er in den letzten Jahren, » da’ die Zeit zur Umarbeitung ' des früher Veröffent- lichten nicht: reichte, die Erlaubnis, die alten’ Drucke'zu wiederholen.‘ 5X Die; ersten Bücher waren mit dem Bruder gemeinsam: ۲ Später trennten sich die Wege, und auch in dem Wörterbuch sind sie doch mehr nür äusserlich ‘wieder zusammengekommen. Jacob eilte um ein Bedeutendes vorani Aber‘ sie ergänzten-sich auch. Wenn Jacob sich in ا عمو سنوی‎ erging, so war Wilhelm der Meister feiner gleich r: sauberer Arbeit. =- Jener wagte wohl auch was’ sich nicht شوم‎ libosi ‚dieser 208: sich engere Grenzen, in denen er dann aber ganz zu Hause war. Sie waren nicht immer einer ganz mit > ۰۰ >S m dem andern zufrieden; aber sie förderten sich unablässig und erkannten sich in ihrer Eigenthümlichkeit an. Neidlos blickte Wilhelm zu den höheren Leistungen Jacobs empor, während dieser freudig pries was der Bruder an besonderen Gaben hatte. Ueberhaupt freute er sich aller Mitarbeiter auf dem weiten Ge- biet seiner Thätigkeit. Nicht selten klagte er über laue Aufnahme sei- ner Arbeiten — er dachte natürlich nicht an die Anerkennung für sich, die ihm ja auch reichlich und von allen Seiten zukam —, er meinte den Mangel fördernder Theilnahme. Wo eine solche aber begegnete, ward sie um so freudiger willkommen geheissen. Abweichende, auch ihm entgegentretende Ansichten in wissenschaft- licher Haltung nahm er willig hin. _Es verdross ihn wohl, dass so viele der Freunde von seiner Geichstellung der Geten und Gothen nichts wis- sen wollten: doch hat er auch den entschiedenen Widerspruch mir nie verübelt. Dagegen wo er kleinmeisterliche Herabsetzung und Schmähle- rung dessen was ihm gebührte zu finden glaubte, konnte er mit Entrü- ` stung und Zorn sich dagegen erheben. Ueberhaupt war er immer ent- schieden in seinem Urtheil, manchmal scharf und selbst herbe. Aber wie viel hat er auch bereitwillig und nachsichtig anerkannt was andere leisteten, wie freudig die Bestrebungen Jüngerer, wo er konnte, gefördert. Er theilte und billigte nicht alle Wege welche die von ihm gé- pflegten Wissenschaften nahmen. Eine streng kritische Richtung, wie sie besonders Lachmann vertrat, war ihm nicht genehm: gegen die Auf- lösung der Nibelungen in einzelne Lieder hat er sich noch entschieden ausgesprochen. Auch in der Geschichte schien ihm die Kritik manch- mal zu viel zu thun. Er wollte auch hier der Tradition, der auf Dich- tung beruhenden späteren Erzählung eine Geltung sichern, die ihr schwer- lich zukommt. Er selbst verwarf ungern was einmal überliefert war. Aber so vermied er auch nicht, manchmal entschieden unächtes oder gefälschtes Material zu benutzen. Ein willkürlich ersonnener Gott Crodo, die auf grober Täuschung beruhenden angeblichen. fränkischen Runen aus der Normandie, und anderes der Art fand Gnade vor seinen Augen. Dagegen liess er sich von der Unechtheit der berufenen Cor- 88 ۳ veyschen Chronik überzeugen und lieferte dann selbst Material zur wei- teren Begründung derselben. Ueberhaupt wie klein sind solche Mängel, die ich nur hervorhebe, wie ich vorher bei einzelnen Arbeiten auch meine abweichende Meinung nicht zurückgehalten habe, weil ich weiss, dass keiner weniger als Jacob Grimm eine blosse Lobrede geduldet hätte. Denn er war voll innerer wahrer Bescheidenheit. Schon die äussere Erscheinung bezeichnete den Mann ganz wie,er war. Der ausdrucksvolle Kopf, mit scharf geschnittenen Zügen, in hö- heren Jahren umwallt von weissen lang herabhängenden Locken , die leicht gebeugte Haltung, die grösseste Lebhaftigkeit, fast Unruhe der Bewegungen, der weiche, etwas elegische Ton der Stimme, alles kün- digte eine forschende, sinnende, zugleich dichterische Natur an. Wer hätte ihn je gesehen, ohne den Eindruck festzuhalten. So wird sein Bild auch in unserer Mitte leben. Sein Andenken saber durch unvergängliche Werke begründet für alle Zeiten im deutschen Volk, in der ganzen gelehrten Welt bestehen.