* Allgemeine Gartenzeitung. — DL — i Eine Zeitſchrift : : für H d Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. rp poo) — In berbin dung mit den tücbtigften Gärtnern und Botanikern des In- und Auslandes, herausgegeben a P von Friedrich Otto, E Königl. Preuß. Gartens Director und Inſpector des bot. Gartens zu Berlin und Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner s Lehranſtalt zu Berlin, p Achter Jahrgang. eee ——9 Berlin, 1840. Verlag ber Nauckſchen Buchhandlung. ` Ri » "I * un E p ag Sonnabend, den 4. Jan tar. Achter Jahrgang. [ps e c von " » E Otto, m go Zeitſchrift | de wit, in re fiehende Wiſſenſchaften. E. LE nd Botanifern E ks n N C i di = Tr alberi. Dietrich. D RE à Dr ter loti Matre ee tuere 1:5 $ E id h = Weber bie FRE SUN ber Ylaujen durch Steck⸗ eier "t w. unter Anwendung der Kohle. Vom ER E Mg Profeſſor Dr. Succarini, í i in München. : „ ES ‚erlaube mir hiermit bem verebrlichen. Freunde der Pflanzenku nkullur eine Reihe von Verſuchen vorzulegen, " welche, wenn auch erſt feit kurzer Zeit angeſtellt, doch ſchon h altate geliefert haben. die zu den erfreulichſten Erwar folge zeigte. nigſtens in dieſem fog) ii angedeutete M th ^d Pflanzen und Reiſer, Blätter und Blattſtücke, Kelche x, zu vermehren, indem man dieſe Theile in Kohlenpul⸗ ber fedt; tin Verfahren, welches ſelbſt bei ſolchen Ge. E E sandia Er als talentvoller Gehülte am biefigen benigl. hnsüdhn sd ten, er V. aus Erfurt, zunachſt die Erfahrung, daß n Behandlungsweiſe E S * * wi warmen Glashauſe mehrere Pflanzen, welche in ſoge⸗ nannter Koblenloſche (Abfälle der Holzkohle) eingefüttert waren, eine ungewöhnliche Vegetationskraft äußerten, ſo⸗ bald fie aus den Bodenloͤchern der Töpfe in diefe Unter- lage durchwurzelten. Unter andern Gewächſen ergab ſich dieſes ſehr auffallend an Peireskien, Caſuarinen, an Thun- bergia alata, bei welchen auch ohne . Befruchtung eine Menge von Samen reifte, u. f w. Herr Lucas glaubte mit Recht, diefe zufällig gemachte Erfahrung in einer Reihe von Verſuchen weiter vorfolgen zu müſſen, indem er theils bei bereits bewurzelten Pflanzen den fonft gewöhnlichen Bodenmiſchungen eine verhaltnißmaͤßige Menge von E lenpulver zuſetzte, theils das letztere unvermengt zur u der Pflanzen aus Stecklingen ſtatt des I oni anwendete. | Ungefähr im Monat Juli theilte er mir bie Reſul⸗ tate ſeiner Verſuche mit, und ich glaubte es der Wichtig⸗ keit r Sache ſchuldig zu fein, ihn zu gróferer Ausdeh⸗ nung und Mannigfaltigkeit der Beobachtungen aufzufordern und weiſen. Es wurden demnach Pflanzen aus matt» . nigfach n Familien gewählt, Stecklinge aus tern, Blaluſtücken u. ſ. w. gemacht, und über die Resultate ; ein Tagebuch geführt. Die Zeit t iſt noch zu kurz, um über „ E Geſchehene vollfändige Rechenſchaft geben zu können id) geſtatteten die äußeren Verhältnisse in dieſen Mona. " n der dringendsten Arbeit nicht, alle Sorgfalt auf die pu hinreichende Zeugniß von den Vor⸗ heilen 1 | lätte ^R mn. Sinon "n Zamien, Encephalartos, . Agav ve, Naas von Pinus excelsa ete. in kurzet n Callas bilden, und aus dieſem kräftige Wurzeln treis ; im, wenn Reiſer anderer Gewächſe in viel kürzerer Zeit 4 ſicherer als nach jeder andern Methode anwurzeln und ſo glaube ich wohl die Sache der Würdigung der i tue auch jet ſchon übergeben zu dürfen. Ich s enthalte mich vorläufig jeder Anſicht über die Urſache die fer Bethätigung des Wachsthumes durch die Kohle. In Ver Beziehung auf Bern ſtücke muß ich noch als Thatſache erwähnen, daß vor⸗ . gugiorife diejenigen Blätter bierzu geeignet find, welche - Harfe, deutlich mere Nerven zeigen. Bei Blatt- Jj Berſuche zu verwenden. Doch glaube ich, daß die bereits ſtücken z. B. bilden fih die callöfen Anſchwellungen jedes⸗ mal an den durchſchnittenen Enden der Nerven, ſo zwar, daß je nach der Stellung und Richtung dieſer letztern ein ſolches Blatt oft zugleich von der Mittelrippe und von 2,4 u. f. w. Seitenrippen Callus ausbildet. Dieſe fuor. peligen Anſchwellungen erreichen oft die Größe einer ſtar⸗ ken Erbſe, bevor fi ie Wurzeln austreiben, und eine Knospe ausbilden, welche dann als ſelbſtſtändige Pflanze ſortwächſt. In vielen Fällen ſcheint es zweckmäßig, ſobald die Callus⸗ bildung weit genug vorgeſchritten iſt, den Steckling aus der Kohle in eine geeignete Erdmiſchung zu bringen, und dadurch, daß auf diefe Weiſe die kleine Knolle zur ſelbſt⸗ ſtändigen Ernäh un, gebracht wird, der vorzeitigen gänz⸗ lichen Erschöpfung des Murterblattes vorzubeugen. Wird dieſe Vorſicht verabſäumt, ſo tritt nicht ſelten ein gänzlie cher Stillſtand des Wachsthumes ein; das Knötchen tr treibt 2d weder Wurzeln nod) Knospe, und ſtirbt, weil ihm das Mutterblatt keine Nahrung mehr geben kann und die Kohle weit mehr conſervirend und beihätigend als ernährend zu — — ſcheint. ch üb | Pe der bisherigen Verſuche über die — der Sohle zur Vermehrung durch Stecklinge e E : un. Lande Pflanzentpeile. Vom 3 E E. Lucas, : Indem id mir PE meine in Fr er Beziehu bisher gemachten Erfahrungen den ſehr verehrten $ efern diefer Blätter vorzulegen, muß ich nur bedauern, daß die ſelben wegen Kürze der Zeit noch nicht ee und ausgedebnter augeſtlt werden konnten. Ay den theilen m iu luce Sr mit ee, à und in ſolche, welche mit Blättern a, E Lucas ſelbſt, die bisher x aii P M Blattſtücken und andern Pflanzentheilen angeftellt wurden. Ich habe ſie nach der Dauer der Zeit geordnet, nach wel⸗ cher die verſchiedenen Gewächſe ihre Bewurzelungsfähigkeit äußerten. Da manche Verſuche bereits in die ungünſtige Herbſtzeit fielen, auch die Exemplare nicht immer gleich- mäßig gewählt werden konuten, ſo liegt hierin freilich noch keine vollkommne Sicherheit, doch wußte ich vorläufig keine beffere Art der Aufzählung zu wählen. Am Schluß glaubte ich noch ein Verzeichniß derjenigen Pflanzenarten geben zu müſſen, bei welchen das Verfahren der Vermehrung i! Kohle bisher keine günſtigen Reſultate gehabt hat. Ich wage nur noch die Bitte, daß meine Mi‘ theilung von den Gönnern und Freunden des Gartenbaues nur als eifriges Beſtreben, in meinem Beruf nach Kräften zu wirken, angeſehen, und mit gütiger Nachſicht aufgenommen werden möge, Eine Abtheilung der Warmhäuſer des hieſigen Dota. niſchen Gartens enthält ein Beet, welches mittelſt einer durch daſſelbe laufenden Röhre von Eiſenblech erwärmt. wird; daſſelbe ift anſtatt der ſonſt gebräuchlichen Lohe mit Koh. lenloſche dreiviertel Fuß hoch angefüllt, und dient vorzugs⸗ weiſe, um junge und zarte Pflanzen darin zu conſerviren. Hier hat dieſe Kohlenlöſche keinen andern Zweck, als den ‚Sch in Lohbeeten fo häufig erzeugenden Schimmel abzu⸗ halten; und fie entſpricht den Erwartungen auch vollkom⸗ men, indem auch, frei vom Schimmel, fid nie Regenwür⸗ mer und ſehr ſelten Kelleraſſeln darin aufhalten. An der vorderen wärmeren Stelle dieſes Beetes, da wo fih die re einmündet, wurden mehrere abhängige, mit Fen⸗ ſtern verſchließbare Käſten angebracht, in welchen die Ber- mehrung das ganze Jahr hindurch, theils in beſondern Töp» fen, theils in Erdbeeten bewerkſtelligt wird. In einem ſolchen Kaften machte ich Verſuche, Stecklinge in mehr- erwähnter Kohlenlöſche zum Anwurzeln zu bringen. Noch muß ich erwähnen, daß dieſes Beet während des ganzen Sommers täglich durch ein gelindes Feuer erwärmt wurde; die Wärme war aber meiſt ſo gering, daß ſolche nur auf den vorderen, den Stecklingen eingeräumten Theil ihre Wir⸗ kung äußerte. Die zu dieſen Verſuchen angewendete Kohle iſt Fichtenkohle, wie fie zur Verbrennung als zu feis ner, daher untauglicher Reſt von Schmieden und Schloſſern überall in Menge und ohne Zahlung zu es hy fie durch ein grobes [1 um die oft m groben e ler Arten über 6 Zoll lang geworden, und der der Fall iſt. Andere ſucculente Pflanzen, M semb themum, Rochea, Cotyledon etc. But, i J - Stücke, die ſich darin finden, und welche nui buen ſein würden, zu ſondern, und wendet ſie ohne irgend eine weitere Zubereitung an; jedoch dient noch zur Bemerkung, daß diefe Kohlenlöſche fih durchaus zweckmäßiger und wirk. ſamer gezeigt hat, wenn ſie einige Monate der Luft und den Einflüſſen der Witterung erponirt war. In dem Vermeh⸗ rungskaſten liegt fie 4 Zoll hoch über den Platten des Hohlraums, indem eine ſtärkere Schicht ſehr wenig von der Wärme empfinden würde, da Kohle, wie we dies. ſelbe febr fchlecht leitet. J. Von folgenden Pflanzenarten wurzelten in Kohle geſteckte Zweige, und zwar: in 8 bis 14 Tagen: Euphorbia fulgens, E. fastuosa, E. picta, Hechtia stenopetala Klotzsch, Ipo- moea Purga, I. oenotheroides, I. superba, Hakea mi- crocarpa, Lobelia picta, Conradia lasiantha Zuccar., Thunbergia alata, Cecropia palmata, C. peltata, 1270 cesteria formosa, Strobilanthes Sabini, Ficus religi F. pendula, Begonia fagifolia, - B. Saita sanguinea, B. bulbillifera, B. dipetala opae É majus fl. pl. — Beſonders bei ter Sortie tel atten zeigte fid) das Pflanzen der Stecklinge in Kohle außeror⸗ dentlich vortheilhaft; von einigen hundert Arten wurzelten, : nachdem fie einige Tage an der Luft Betroduet waren, fon in den erſten 8 Tagen ungefähr zwanzig vollkommen, unter denen Echinocactus pruinosus, E. phyllacanthus, Me- locactus mammillariaeformis, Mammillaria macro- thele, uberiformis u. a., wobei viele Originale von 12 — 2 aud 3 Zoll Durchmeſſer. Cereen, Rhipsalis, Epiphyllen machten gar keinen Unterſchied in der Bewur. zelung; dabei waren in dieſer kurzen Zeit die Wurzeln! bies : bildete ſich überhaupt viel vollſtändiger, als es genähnlich Geſchwindigkeit. 3" 14 Tan bis 3 wege, Burzetien: Pi Pier ib 17 8 ; i longifolia, C. frondosa, ata, Ulex provincialis, Sal- via semiatrata Zuccar., Mors Houstoni, Murraya | * T Alnus denticulata, - 4 . exolica, Barleria Hystrix, Oxalis mandioccana , Cle- rodendron infortunatum, Auacampseros filamentosa, Solanum xanthocauthum Mart., Cördyline Esch- . Scholziana. In 3 bis 4 Wochen: Cestrum verbascikolium, Cro- Chamaedorea elatior, Jacquinia mexicana, ton Adenophyllum, Panini amaryllidifolius, Carlu- dovicia palmata, Dracaena humilis, D. marginata, Hernandia ovigera. Nach 6 Wochen ungefahr: beya acerifolia; ` Nach 2 Monaten: Pandanus utilis, Beide Steck. linge, die geſteckt waren, trieben feitlich dicke Wurzeln hervor. | "s móge Eutſchuldigung verdienen, daß ich in dieſem Verzeichniſſe mehrere, in den meiſten Fällen leicht wurzelnde Pflanzen mit aufgeführt habe; doch ſchien mir dieſes nothwendig, theils der Vollſtändigkeit wegen, theils weil die Meinungen und Erfahrungen über das leicht oder ſchwer Wurzeln febr getheilt inb, und endlich weil einige von dieſen in Kohle eine 2 ifte Beuur⸗ | zelung ome: ar GR Calamus Draco, Dom- lier ring, gegen die der gelungenen, daß dadurch auf diefe neue Verfahrungsweiſe kein Schatten geworfen wird, wenn man namentlich bedenkt, von wie vielerlei Umſtänden das Ge. deihen eines Stecklings abhängt. So wollte es nicht ge lingen Wurzeln hervorzurufen: bei einigen Eriken, Big⸗ nonien, Plumeria ängustifolia, Cereus columna Tra- jani, Vangueria spec, e Bras., Spondias dulcis, Illicium anisatum, Psoralea odoratissima, Aster argophyllus und einigen andern Pflanzen, bei denen die Urſache aber „die zu beſeitigen eben ſo wenig möglich war, il zum Anwurzeln zu bringen, wie kranke ober zu r ge Auftropfen und dadurch herbeigeführte Fäulniß. II. Blätter und Blattheile en Pflanzen wur- 8 ben zur vides in Kohle gebrach urdi g ſcheint di nit, daß diefe peripbe. e Gebilde der Pfanzen eine außerordentliche Sir Er und Neigung au Wurzelbildung zeigten, daß z. B p^ JM i. a nun Tis Zweifel. re ^ | manche Verſuche mißlangen, indeſſen ift ihre Zahl fo ge. ftid in individuellen oder äußern ungünſtigen Verhält⸗ halbe Blätter von Peireskien, l'olianthes mexicana und Blätter von Euphorbia fastuosa binnen Kurzem ihre Töpfe ſo mit Wurzeln ausfullten, daß ein Verſetzen nothwendig wurde. Ju s bis 14 Tagen bewurzelten fih Blätter von: Cecropia palmata, Oxalis maudioccana, O. purpurea; Zuccar. Euphorbia fastuosa, Cyclamen indicum, Lophosper— mum scandens, Martynia Craniolaria, Begonia mo- noptera, B. bulbilifera, Ipomoea superba, I. spec. e Coreovado, Mesembrianthemum tigrinum; Gesnera latifolia, G. atrosanguinea, Sinningia gultata, Piper peireskiaefolium, Gloxinia alle Arten, felbit Kelche and bloße Blüthenftiele, Stücken von Blättern des Convol- vulus Batatas, Peireskia gr andifolia , Polianthes me- xicana, Warzen von großwarzigen Mammillarien. | Nach 3 Wochen trieben Wurzeln: Blattſpitzen von 3 Agave americana fol. var., Blätter von Jacaranda bra- siliensis, Stabelbünbel von Pinus excelsa, Blätter von Mimosa Houstoni, Cyperus vaginatus. Nach 5 3 er ganze und halb — Viele Blätter ibi zwar Fd nicht sn, CT | ſchon feit geraumer Zeit Callus gebildet, wie Laurus ni- uda, Bignonia Telfairiae, Carolinea princeps, Ardi- siae, Gardeniae, Adansonia digitata, Dracaena 2:6; Als mißlungene Verſuche dürften anzuführen fein: . Ap- ſchnitte von A maryllis und Cr inum - Blättern, von Farrn- kräutern, Blätter tropiſcher Orchideen, von Dasylirion und Hechtia, Tillandsia, Pandanus, Phormium tenax, von tropiſchen knollwurzlichen Aroideen, ältere Agaven⸗ blätter und einige, die zum Theil aber auch durch Anfau⸗ len durch Tropfen, oder andere ähnliche Mißſtände in hc Entwickelung gehindert wurden. l Es wäre zu wünfchen, daß durch dieſen Wink ange. regt, recht vielſeitige Verſuche mit biefer Kohlenlöſche an” geſtellt würden, indem ich im voraus in den meiſten Fál len, ſobald ſie nicht naturwidrig ſind, ein Gelingen ver. ſprechen kann. Wie die Kohle als Mittel zur Kur kran. ker Pflanzen dient, wie fé ferner höcft günſtig als Bei⸗ miſchung unter die . Enten zv Pflanzen à n E Zamia in- 5 BR RE à wirkt, werde ich mir fpäter, ſoweit meine Erfahrungen tei chen, den ſehr verehrten Leſern dieſer Blätter mitzutheilen erlauben. Mittheilungen uͤber Griechenlands fortſchreitende Gartenkultur. : 5 Vom Ux eren Franz Seitz, königlichem botaniſchen Gärtner in Athen. Im verfloſſenen Jahr hatten wir einen ungewöhnlich ſtrengen und langen Winter, und zwar ſo, daß ich mich wie⸗ der nach Deutſchland verſetzt zu ſein glaubte. Den in Maffen gefallenen Schnee löften erft die Aprils⸗Sonnenſtrahlen auf, um welche Zeit foufi gewöhnlich ſchon große Hitze vor. herrſcht. Dagegen wechſelten ſchöne heitere Tage mit Re- gen, wie es in Deutſchland im May zu geſchehen pflegt, wodurch die verſpätete Vegetation raſch in's Leben gerufen wurde. Indeß verhinderte mich diefe ungewohnliche Wit terung keineswegs in meinen Arbeiten, und es wurden zahlreiche Baumpflanzungen, ſowohl in der nächften, ganz baumarmen Umgebung Athens, als auch im Piräus aus. geführt, um die Menſchen und Thiere gegen die fengenden Sonnenſtrahlen zu ſchützen, und der Gegend mehr maleri ſchen Reiz aufzuprägen. So z. B. wurde die Straße nach dem Pyräus mit Populus graeca, die Aeolusſtraße mit Akazien und eine dritte mit Platanen bepflanzt. In der Art foll jedes Jahr, und zwar fo lange fortgefahren mer. den, bis die wichtigſten Plätze und Straßen mit Bäumen bepflanzt ſind. Zum Glück begünſtigt die Natur hier das Wachsthum ganz vorzüglich, ſo daß ein Baum bei uns in einem Jahre in dem Verhältniß zunimmt, wozu er in Deutſchland zwei braucht. Es iſt faſt unbegreiflich, wie oft nur ein paar Hand voll thonigte, zwiſchen Felſenſpalten gelagerte Erde einen Baum nähren können. Ich ſchreibe dieſe auffallende ung dem Thau, vorzüglich aber dem in ber mate. men Jahreszeit ſtark fallenden Thau zu, wie dieſer in den Tropenländern dieſelbe Wirkung zeigt. In dem Grade wie die Königl. Regierung mit gutem Beiſpiele vorangeht, in demſelden Verhältniſſe erwacht die die jungen Pflänzchen in der Regel aus dem Boden gezo⸗ Liebe zu Baumpflanzungen — dem Volke, was aus : dem beträchtlichen Abſatze don Bäumen aller Art aus Königl. Biumſchule zu enmehmen iſt. Beſonders ſtark war dieſes Jahr die Nachfrage nach aa AAS S welche ich auf alle mögliche Art zu vermehren ſuche. habe ich z. B. im Herbſte des Jahres 1838 tanfend = Genua erhaltene Morus multicaulis bereits auf 8000 Stück gebracht, die mir ſchon kunftiges Jahr eine ſchöne Einnahme zuſichern. Nicht minder war die Nachfrage nach Obſtbäumen, ich konnte ſie aber des geringen Nachwuchſes wegen nicht befriedigen. Beſonders mangeln mir die Kirfchen, und von Pflaumen befíge ich auch nicht viel, und grade diefe gedeihen fo gut, und werden gleich baarer Münze ge. ſucht. Um mir nun einigermaßen aus dieſer Verlegenheit zu helſen, nahm ich meine Zuflucht verſuchsweiſe zu den Mandeln, wovon ich großen Vorrath hatte und die herrlich gediehen. Auf diefe pfropfte ich die Pflaumen zwiſchen : der Rinde mit dem beſtem Erfolge, und die Kirſchen ofu» lirte ich im September mit etwas Holz darauf. Alle jene, welche nicht ſchon im Herbſte getrieben, entwickelten ſich zu meiner größten Freude im Fruhjahre und zwar fo güne ſtig, daß von 500 Stämmchen kaum 10 Stück ausblieben. Was nun die Dauer und das fernere Wachsthum betrifft, darüber muß ich erſt Erfahrungen ſammeln, weil mir kein * Verſuch der Art bekannt if, und ich werde ſie ſeiner Zeit mittheilen. Von den mir überſchickten Samen ad nichts ausge⸗ blieben, und ich kann mich des guten Erfolgs wegen nicht glucklich genug fhägen. Sämmtliche Holzarten wurden gleich nach ihrer Ankunſt im Oktober ausgeſaet, worauf bald unſere fo fruchtbringende Regenzeit eintrat, die fo vor. theilhaft auf die Saat wirkte, daß ſich nach Verlauf dreier Wochen der größte Theil im Keimen befand, und hätte der Frot gegen fout nicht fo früh begonnen, würden me nige davon zurückgeblieben ſein. Indeſſen ging nichts da⸗ von verloren, weil alle unentwickelte Samen, ja ſelbſt di Zwetſchen, bei der erſten ſchönen Früblingswitterung An ten. Für einige der aufgelauſenen Holzarten trug ich wäh. rend der ſchneeloſen Kälte lange Beſorgniß, indem dadurch gen werden; allein auch und jo ſtehe ich nun hoffn x3 D mit inniger Luſt ihr raſches Wachsthum bewundernd. Denn es ift ein ganz eigener Genuß, in Kürze das entwickelt zu ſehen, wozu ich ſonſt Jahre verleben mußte. Eben fo glück. lich war ich auch mit dem Samen der deutſchen Gemüſe, der perennirenden und einjährigen Landpflanzen; kurz es bleibt nur der Wunſch übrig, bald wieder eine ähnliche Sendung, wobei vorzüglich Pflaumen» und Kirſchenkerne fein möchten, von München zu erhalten. Die lebenden Pflanzen, als Amaryllis, Aroideen, Canna u, dgl. mehr, überwinterte ich in Ermangelung eje nes Glashäuschens im Zimmer, und ſetzte ſie mit Anfang Mai in's freie Land, wo fie nicht allein herrlich wuchſen, ſondern viele darunter die neugierigen Griechen durch ihre Blumenpracht in Verwundrung ſetzten. Die Ananas habe ich in dem Garten des Oeſtreichiſchen Geſandten überwin⸗ tert, bis zur Herſtellung eines dafür beſtimmten Lohkaſtens, worin ich ſie bald zur Tragbarkeit zu bringen und großes Auffehen mit deren Früchten, die man hier gar nicht kennt, zu machen hoffe. Auch unfer botaniſcher Garten erfreuet fih einer ra⸗ ſchen Entwicklung, und wir befleißigen uns ganz beſonders, alle feltenen griechiſchen Pflanzen hinein zu bringen, um Gärten anknüpfen merk will ich aber auf die Einführung und Akklimatiſirung nützlicher Gewächſe richten, welche die verſchiedenen Lagen dieſes Landes febr begünftigen werden, weshalb ich mir des⸗ wegen auch erfreuliche Reſultate verſpreche. Die byzantiniſche Haſelnuß habe ich in bieffger Ge; gend noch nicht gefunden, dagegen ſoll fie in Syra häufig wachſen, von wo ich ſie beſtellt habe, um ſie mit den aus Deutſchland erhaltenen in unſere Baumſchule einzuführen, indem auch Öftere Nachfrage danach geſchieht. Sobald ich Nüſſe von da werde erhalten haben, ſende ich ſolche mit den übrigen für München bereit liegenden Samen und Knollengewächſen ab. er Das Herbarium bereichern wir durch fleißige, nach allen Richtungen veranſtaltete Excurſſonen, worun⸗ ter meine Reiſe nach der Inſel Euböa zu den inte- reſſanteſten Ausflügen gehoͤrt. Dort beſtieg ich den Berg Delphi, deſſen kahles Haupt noch mit Schnee beſtaubt war, und deswegen wenig datbot. In einiger = hendſten Zuſtand erhoben J T koͤnnen. Ein vorzügliches Augen : Entfernung aber fand ich mehrere ſchöne Digitalis - Arten, Verbasca, Astragali, und vorzüglich ſchöne Knollenge⸗ wähle, als Croci, Colchica, Päonien und Orchideen in der Blüthe, von welchen letzteren ich die ſeltenern ſchicken werde. Beſonders einladend iſt die Umgebung des Berges Del- phi; ausgedehnte Waldungen von Castanea vesca, Quercus Aegilops, Cerris, pubescens etc., Pinus Abies und maritima bedecken der niederen Berge Gipfel, deren Un- terholz aus Laurus nobilis, Arbutus, Pistaciae, Rhus — und Styrax beſteht. Nerium Oleander, Zizyphus Pa- liurus in Geſellſchaft der Myrten und Jasmin, begränzen in der Regel die Flußbetten und verleihen der Landſchaft die höchſte Anmuth. An feuchten Stellen fand ich die ſtärkſten Platanen, welche ich je geſehen, an deren Stämmen fih armsdicke Weinreben gleich den Schiffstauen hinauf⸗ ſchlangen, und die mit Trauben belaſteten Zweige durch die Wipfel herab ſenkten. f Mein Weg führte mich auch durch febr ſchöne Colo- nien, um deren Gründung fih reiche Engländer beſonders verdient gemacht haben, und es ſteht zu erwarten, daß jene Gegend durch der Coloniſten Flei i diten . b erhoben werden wird. — Sobald mir wie | Zeit zum Schreiben vergönnt ift, will ich meine Shil- derungen fortſetzen. 5 Ueber Edwardsia mierophylla und myriophylla. Vom Herrn Profefjor : enderoth, in Marburg, Bei ber Aufzählung der Edwardsia-Arten im vori- gen Jahrgange der Allgemeinen Gartenzeitung p. 338 ift bie bon mir in ber Linnaea V. p. 201 beſchriebene Edw. . myriophylla nicht mit aufgeführt, ungeachtet ſie von der E. microphylla deutlich verſchieden, und eine (id) gut be. zeichnende Art iſt. Sie mag ſich in den Gärten eben ſo häufig wie dieſe finden, aber nicht weiter beachtet fein, weg: halb ich hier noch einmal darauf aufmerffom machen und beide Arten auseinanderſetzen werde. Lg m — 1. Edwardsia microphylla Salisb. E. arborea, foliis impari-pinnatis 12 —15 jugis, - foliolis subrotundis obcordatis glabriusculis; 2, Edwardsia myriophylla mihi. E, arborescens, foliis impari-pinnatis sub-20-jugis, foliolis obovatis integerrimis Be emar- ginatis) glabriusculis. Zu dieſer bereits in der Linnaea * Charak⸗ teriſtik will ich jetzt nur noch hinzufügen, daß die Zahl der Blättchen der Edwardsia microphylla ſich im Durch⸗ ſchnitt, ja bei der Mehrzahl ſtets innerhalb der Zwanziger, bei der Edwardsia myriophylla mihi aber eben fo in den Vierzigen (das Höchſte, was ſich wohl einmal findet, ift bei jener 30, bei dieſer aber ſelten unter 40, meiſt bis 45) hält. Ferner, daß bei Edw. myriophylla die Behaarung der Blattſtiele und des unteren Griffeltheils (unreife Frucht) weiß filberfarbig, bei der Ed. microphylla roſtfarben iſt, fo auch die jungen unentwickelten Blatttriebe, der Griffel kürzer oder auch nur gleich lang mit den Staubfäden bei E. mierophylla, länger bei der Ed. myriophylia, bei dieſer die Blumen kleiner und ſchöner goldgelb, und end⸗ lich, daß der ganz verſchiedene Habitus beider ſich ſchon aus der Ferne unterſcheiden läßt, ſo jedoch, daß es nicht die im Ganzen verhältnißmäßig kleinere und ſchmächtigere Edw. myriophylla ijt, (wie es zu Folge eines Schreib - febler8 in der Linnaea heißt), welche fid) durch ſchlankere, längere und herabhängende Aeſte auszeichnet, ſondern dies vielmehr von der Edw. microphylla gilt. Uebrigens begnügen beide Edwardſien ſich auch bei uns mit der Ueberwinterung im Glashauſe bei einer ſelten über + 5? R. gehenden Temperatur; vom Mai an bis zum September ſtehen ſie im Freien, und befinden ſich bei alledem, und ſelbſt bei nicht fo forgfältiger Behandlung, Erdmiſchung als man ihnen gewöhnlich zukommen läßt, recht wohl. Sie blühen gewöhnlich reichlich, leider nur zu früh noch im Winterquartier, ſchon im Februar und März, wenn dieſes in der Regel entweder gar nicht oder doch nur noch kurze Zeit geheizt wird, woher es denn auch kommen mag, daß ſie ſo ſelten Früchte anſetzen und zur Neife bringen, ; m. Edw. myriophylla nicht, die ſtets minder reich, o [cic ſpäter blühend, doch niemals Frucht anſetzt, indem die Blüthen immer bald abfallen. Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im 7 Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen ift. ; November 1839. 1. Curtis’s Botanical Magazine. (Taf. 3759.) Rhododendron campanulatum Don. “* (Decandria Monogynia, Ericeae.) Dieſe ſchöne Pflanze iſt in Coſſaingthan einhei⸗ miſch, und wurde vom Dr. Wallich in die engliſchen Gär⸗ ten eingeführt. Sie erreicht eine Höhe von 5 Fuß und mehr, und hat mit ihren zahlreichen Aeſten einen Umfang don 10 Fuß. In den erſten ſieben Jahren hat fie im freien Lande geſtanden, wo ſie aber nicht zur Blüthe gekommen ift, dann ift ffe in einen großen Topf geſetzt und ins Grün- haus racht, wo ſie ſehr reichlich geblüht hat. Die länglichen Blätter find auf der Oberfläche fhón dunkelgrün und auf der Unterfläche roſtſarben filzig. Die Blumenkronen find weiß, haben einen röthlichen Anflug, und der obere Einſchnitt iſt roth punktirt. (Eine der ſchönſten indiſchen Rhododendren⸗Arten, aber ; auch eine von denjenigen, welche felten zu blühen ſcheinen. Der hieſige Garten beſſtzt feit 1529 ein vortreffliches Er- emplar, allein Blüthen zeigte es noch nie. Die Vermeh⸗ rung geſchieht wie bei den übrigen Arten auf die uns * bekannte und angenommene Weiſe. O.) (Taf. 3760.) Hakea dactyloides Rob. Br. * Y ; (Tetrandria Monogynia, — = Es wurde biefe Pflanze bereits im Sube 1827 vom Herrn Fraſer aus N eubeltaub. in den botaniſchen Gar. ten zu Edinburg eingeführt, und blüht daſelbſt im kalten Gewaͤchshauſe reichlich. Die Blätter ſind yep und die Blumen mit den er umgekehrt. „lanzettformigen D * 8 - Staubgefäßen ſtehen zwiſchen den Blättern in einer nnter- brochenen Aehre. (Taf. 3761.) Brassavola Perrinii Lindi.“ (Gynandria Monandria, Orchideae.) In Braſſlien einheimiſch, von wo aus fie unmittel⸗ bar in den botaniſchen Garten zu Glasgow eingeführt wurde. Sie unterſcheidet ſich von Br. nodosa und Br. cordata durch den äſtigen Stamm mit einzelnen Blumen und durch die längeren Blätter. - $ Taf. 3762.) Eutoca Menziesii Rob. Br.“ [Eutoca multiflora Dougl.] (Pentandria Monogynia, Hydrophylleae.) Zuerſt wurde diefe Pflanze in Californien 3 dem ausgezeichneten Naturſorſcher entdeckt, dem zu Ehren fe- benannt worden. D men davon erhielt die Horticu tural Society jedoch vom Herrn Douglas im Jahre 1826, und ſeit dieſer Zeit iſt ſie ihrer reichlichen blauen Blumen wegen eine der beliebteſten jährigen Pflanzen in den Gärten. Siehe Allg. Gart. Zeit. IV. p. 256.) RNeiſeanzeige. Seit längerer Zeit beſchäftigt, mich auf eine Reiſe nach der weſtlichen Abdachung des Alleghany - Gebirges, fo wie nach dem Ozark⸗Gebirge, um naturhiſtoriſche Gegen. rien gen laſſen wird. fände zu ſammel n, vorzubereiten; bin ich entfchloffen, die ſelbe zu Anfange des kommenden Frühlings zu beginnen. Ein längeres Studium im Bereiche der Pflanzenkunde beſtimmt mich in derſelben auf dieſer Reiſe erfolgreicher, wie in den andern frühern, zu wirken, weshalb ich hierauf auch meine beſondere Aufmerkſamkeit richten werde. Wenn gleich das Alleghany: Gebirge in dieſer Pe- ziehung bereits ſchon zu verſchiedenen Zeiten durchſucht ift, — fo erlaube ich mir auf die weniger aufgeſchloſſenen Gegen- den deſſelben, welche theildeiſe die Staaten Kentucky und Tenneſſee bedecken, hinzuweiſen; in denſelben werde ich meine Ercurfionen beginnen und von dort mich ſüdweſtlich über den Miſſiſſippi gegen das Ozark-Gebirge und die Gränze von Texas wenden. Es erleidet keinen Zweifel, in dieſer letztgenannten eigenthümlichen Gebirgsgegend eine reiche Ausbeute zu erwarten. ; Uebrigens wird mein Beſtreben auch (lei dahin ge⸗ hen, wenn die Localität es irgend ausführbar macht, von denjenigen werthvollen Pflanzen, welche dazu geeignet ſind, nicht allein Samen oder Exemplare für die Herba⸗ * zu ſammeln, fondern auch davon lebende nach Eu- 1 fend $ fid bei der jetzigen, äußerſt ſchleu⸗ 4 1 Welch Do nigen Communication zwiſchen den beiden Continenten mit mehr Wahrſcheinlichkeit für den guten Erfolg bewerkſtelli. Ich nehme mir daher die Freiheit, Beförderer und Freunde der Pflanzenkunde, ſo wie Vorſteher und SBefiger $ von botaniſchen Gärten und Pflanzenſammlungen, welche geneigt ſind im Betreff dieſes Unternehmens mit mir in Verbindung zu treten, hoͤflichſt aufzufordern, fich baldigſt an mich zu wenden, und werde ich nicht verfehlen, ſoſort nähere Auskunft darüber zu geben. Hamburg im December 1839. Friedrich G. J. Lüders. r Hierbei vom Herrn Chriſtian Deegen in Köſtritz bei & NE I. ein Verzeichniß über Blumen: und 6 bei Jena: 2. ein Verzeichniß über Pensée's einer Claſſiſikation derſelben. ſe⸗Samen, i sone und Chrysanthemum, 9. ein Verzeichniß über ein reiches vorzügli ches Sortiment Pracht: Georginen nebſt * Achter Jahrgang. | 1840. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. 3 m T Meine] mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, j herausgegeben N Fri vae tes Otto, E Preuß. Garten: ^Qittttor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. von Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und L ſtalt zu Berlin. Sonnabend, den tt. Mali ^ - Beſchreibung zweier neuen Cacteen. Von Sr. Durchl. dem Herrn Fürſten von Salm⸗ Neifferſcheid⸗Dyck. Es ſind mir in dieſem Sommer verſchiedene ſchöne fallenden Richtung des Centralſtachels den Namen resu- pinatus beigelegt habe; die andere ein Melocactus (nach Ausſage des Herrn van ber Maelen in Brüfel), für welchen ich die Benennung crassispinus in Vorſchlag bringe, wenn Herr Dr. Miquel, in feiner mir noch un. Cacteen zugekommen, unter welchen zwei fidh befinden, die vorzugsweiſe erwähnt zu werden verdienen, und deren Va terland Braſſlien fein foll. Die eine Art, welche ich aus England erhielt, iſt ein Cereus, dem ich wegen der auf. Mannshoͤhe, als ich es erhielt, dat | fo krankhaften Zuſtande ſich befand, daß zu feiner Erdal J tung wenig Hoffunng war. Der ganze untere Theil dee bekannten Monographie der Melocacten, ihn nicht ſchon : unter einem andern Namen beſchrieben haben ſollte. Der Cereus war ein wunderſchönes Exemplar, von leider nur in einem i & JUN = i Costae latae, obtusae, Pflanze war dürre geworden, und mußte abgeſchnitten wer- den; andere ſchadhafte Stellen fanden fih auch noch höher am Stamme, fo daß zuletzt, nach Beſeitigung alles Feh- lerhaften, der obere Theil allein in einer Länge von 14— 15 Zoll übrig blieb. So ſchmerzlich immer die Zerftüm- melung dieſes ſchönen Exemplars fein mußte, fo ift doch dadurch die Erhaltung der Art geſichert worden, und ich habe den Troſt, den als Steckling behandelten Kopf der Pflanze geſund wachſen zu ſehen. Bei dem oftmaligen Durchſcheiden dieſes Cereus iſt mir immer die gelbe Farbe der Markröhre und des Zellgewebes auffallend geweſen. Ich hielt fie zuerſt für eine krankhafte Erſcheinung; da ſie aber an allen Stellen dieſelbe blieb, habe ich ſie für die natürliche halten muſſen. a as den Melocactus betrifft, fo erhielt ich ihn zu ert vom Herrn van der Maelen ohne ſpeciſiſchen Nas men, und ſpäter vom Herrn Cels aus Paris unter der Benennung von Mel. pycnacanthus. Das erſte Exem plat, welches nicht zu retten war, und in Fäulniß über ging, hatte nur acht Kanten, und nach der Größe u | : theilen, (o wie auch nach der vollſtändigern Yushik Stacheln, muß es Älter geweſen fein als das ar ches jedoch zehnkantig iſt. Da beide Exemplare nie geringſte Spur eines Cephalii trugen, fo weiß ich nicht, worauf fid) die Angabe gründet, daß dieſe ausgezeichnete Cactee ein Melocactus ſei. Hier folgen die Beſchreibun⸗ gen der beiden Arten. x Cereus resupinatus ‘Wob. c. columnaris simplex glaucescenti- virens sep- tangularis, costis latis obtusis, areo is remotis or- biculatis magnis griseo- tomentosis ; ana, acu- leis 7— 8 (supremo saepissime deficiente) rectis ra- diatim patentibus, infimo brevissimo, centrali solita- rio validissimo incurvato-adscendente „ omnibus al- bis apice nigro sphacelatis. | | Specimen originale 5 pedes altum et diametro 3 pollicari ; strictum, glaucescens ov > pice obtusum, tae, sinubus superne acutis, me- dium versus obtusis, inferne planis. Areolae pol- licem fere distantes, magnae orbiculatae diametro 4 lineari, tomento denso cinerascente subpulvinatim «t ) Der prominulae, absque lana ulla. Aculei exteriores plerumgne 7 radialim patentes, recti, iuterioribus sensim longioribus a lin. 6. ad lin. S. et infimo bre- vissimo vix 5 lineari, supremo oclavo saepissime deficiente, Aculeus centralis semper solitarius, ses- quipollicem ad pollices 2 longus, validissimus, basi fere crassitie peunae eolumbinae, incurvato- adscen- deus seu resupinaluss aculei omnes rigidissimi, albi vel pallide cinerei. Cereo eburneo statura et co- lore proxima species; sed aculeorum numero et or- dinatione omnino diversa. *) Melocactus crassispinus Vob. M. conicus laeteviridis, costis verticalibus S—10 sinualis circum areolas inflatis , sinubus profundis aculis, areolis remotis elongatis tomentosis; aculeis subulatis crassissimis fuscescentibus, exterioribusS—10 recurvato-patentibus, infimis longioribus, centrali- bus 1—4 rectis. s Specimen originale majus pollices 7 altum, et basi diametro poll. 4. cum dimidio, apice conico- muatum. "Costae latae sinuatae, lateribus cir- m areolas inflatis, crista inter eas acuta, sinubus- que profundis. Areolae sesquipollicem distantes, - 3 subimmersae, .griseo-tomentosae, elongatae. Aculei exteriores rite 10 patentissimi recurvuli, tribus sum- mis (uno alterove saepe deficiente) gracilioribus lin. 6. longis, lateralibus sex sensim longioribus, et in- fimo septimo longissimo pollicari, validis, subulatis, pennam columbinam basi fere crassis; interiores rite 4 cruciatim dispositi, (infimo longissimo subpollicari et supremis quandoque deficientibus, ) subulati, va- lidi, crassitie aculeorum lateralium; aculei omnes rigidissimi, corneo -pellucente$, medio pallidissime et basin apicemque versus saturate roseo - fusces- centes. **) - Er ) Dieſe lad beſchriebene und ausgezeichnete Art ficht dem Ce- re à b nahe, biefige botaniſche Garten erhielt ein ſehr fchönes Er- emplar dieſer Art von den Herren Gels in Paris. # * = elavatus. Ott. et Dietr. Allg. Garten Zeitung. VI. pag. patus P? & 1 Bemerkungen über die — in der Colonie am Schwanen ⸗Fluß. (Auszug aus dem Appendix von Edwards's Botanical Register November 1839. The vegetation of the Swan River € olony.) Die häufigen Samen -Sendungen von dieſer Colonie, der vortreffliche Zuſtand, in dem wir fie erhalten, und die Leichtigkeit, mit der wir uns fernere Ergänzungen ver⸗ ſchaffen können, machen einige botaniſche Nachrichten über diefe merkwürdige Gegend zu einem dankenswerthen Anhange zu dem Botanical Register, in Beziehung auf neue Pflan- : zen, bie entweder in unſere Gärten bereits eingeführt worden, oder werth ſind eingeführt zu werden. Eine Bekanntma⸗ chung der merkwürdigſten oder ſchöneren Arten wird dazu beitragen, doppelte, ſich oft wiederholende Benennungen in Sammlungen zu vermeiden, welche von verſchiedenen Bo⸗ tanikern als unabhängig von einander benannt worden; ge⸗ wiß ein Gegenſtand von großer Wichtigkeit. Ueberdies -ge währt fie dem Pflanzenfänfer den Vortheil, ſogleich mit pen Beſtimmtheit diejenigen unter denen zum Kauf verzeichnes ten Pflanzen vom Schwanenfluſſe zu wählen, welche ente weder beſondere Gattungen bilden, oder (id durch ihre Schoͤn⸗ heit und Seltenheit auszeichnen. Die einzige wiſſenſchaſtliche Nachricht, welche bis jest über die dortige Flora erſchienen ift, iff die vom Baron von Hügel”); da jedoch außer einer einzigen 1837 pur blicirten Nummer nichts weiter von dieſer werthvollen Samm- lung erſchienen iſt, ſo iſt zu befürchten, daß eine Fortſetzung davon nicht erfolgen werde. Dr. Endlicher *), einer der vorzüglichſten Mitarbeiter an der Enumeratio, hat inbeffen noch einzelne Notizen über die am Schwanenfluſſe vorkommen ⸗ den Pflanzen gegeben, wovon auch Beſchreibungen ſowohl im Botanical Register, als im Botanical Magazine auf. genommen worden find; desgleichen find in Brown’s Sup- n ) einige der Proteaceae beſchrieben worden. ) Enumeratio plantarum, quas in N. Hollandiae Ora austro - oc- eidentali ad fluvium Cygnorum et in sinu Regio Georgii col- legit Carolus Liber Baro de Hügel. Vindob. 1837. Svo. pp. 83. **) Novarum stirpium decades, editae a Museo Caesario Palatino Vindob. Nr. 1—4. Maii 1839.:8vo. Stripium Australasicarum herbarii Hugeliani Decades tres. Vindob. Dec: 1838. 4to. "9 P primum Prodromi Florae N. Holld. Lond. Wenn mir nun Dr. Brown's “) kurze Bemerkungen, ſo wie eine gleiche Abhandlung des Herrn Charles Frazer“) noch hinzufügen, fo bleibt uns außer ben ſchon über dieſen Theil der Welt publicirten botaniſchen Berichten wenig mehr zu ſagen übrig. Die Materialien, worauf dieſe Arbeit beruht, ſind aus einem Herbarium von beinahe 1000 Arten geſchöpft, welche ich den gütigen Mitheilungen des Herrn James Drum— mond, jetzigen Nefidenten auf der Colonie, des Kapitain James Mongles, N. Mangles, des Gärtners To⸗ ward und N. B. Ward verdanke. Mehrere das Klima und den Boden betreffende Berichte ſind ebenfalls aus ver⸗ ſchiedenen Papieren, dem Journal der geographiſchen Ge⸗ ſellſchaft, ferner aus einem Aufſatz des Dr. Milligan über das weſtliche Auſtralien entlehnt worden; welcher im Oktober 1837. in dem Madras Journal publizirt wurde. Die Schwanenfluß⸗Colonie liegt an der ſüdweſtlichen Küſte Neu⸗Hollands, ungefähr zwei Grade näher den Sto als Sydney, an der entgegengeſetzten Küſte. Die Mün⸗ des Fluſſes iff nahe an 32° fübl. Breite, und fein uf nach und nach fübmefllid. Die Colonie ſelbſt liegt auf beiden Seiten des Fluſſes, und dehnt iid füblid) fo -— weit aus als Murray, zwiſchen 32— 330 ſüdl. Breite. Nach Dr. Mil ligan iſt die ganze Fläche der Colonie 50 miles lang 30 breit. Doch ſcheint es alsdann nicht glaublich, daß alle nachfolgend hier aufgeführten. Pflanzen inmitten jenes beſchränkten Raumes — worden ſein ſollten. Die Beſchreibung der Gegend =” ung einen Pireja theils offenen Wald, mit fid) durchſchlängelnden Ebenen, die im reichen peni mit Pflanzen bedeckt ſind. Drei Viertel ſteinberge vo der vorzüglichſten Art, welche ſich oft bis 2000 Fuß über dem Meere erheben und mit ge Bäumen bedeckt find, durchſchneiden die Ebene. Dr. Milligan bemerkt, daß der Boden et drei verſchiedenen Arten let, erſtens aus . zweitens aus ) General View of the Botany, of te Vicinity of the Swan Ri- ver: in Journ. of R. Geogr, LH. ) Remarks on the Botany, ele of the Tow p the Swan Ri- ver, Isle of Duache, Baie Geographe and dos Naturalistes; in Hookerr's Botanical Miscellany. T. 221. aufgeſchwemmter Erde, und drittens aus rothem Lehm. Den erſten findet man nahe der Küſte, und obgleich er dem Anſchein nach nicht viel verſpricht, ſo wachſen Bäume, Sträucher und Gras im Ueberfluß auf demſelben, und mit Vermi⸗ ſchung von Dünger erzeugt derſelbe vortreffliche eßbare Ges wächſe, wovon mehrere Gärten hinreichende Beweiſe geben. Die zweite oder aufgeſchwemmie Boden- Art findet fih in ausgedehnten Niederungen, und bringt ohne Beimiſchung von Dünger einen bewundrungswürdigen Ertrag an Weitzen, Gerſte und Hafer hervor. Der dritte oder rothe Lehmboden, welchen man in den erhöhten Gegenden, auf den Ufern der Flüſſe antrifft, ift eben fo ergiebig als der vorerwähnte, bedarf indeſſen eines Zuſatzes von Dünger. Auch wird der Lehmboden durch beſtändige Feuchtigkeit friſch erhalten, welche, wie es ſcheint, durch einen in gleicher Tiefe von 5 — 6 Fuß ſich befindenden Thonboden zurückgehalten wird. Hinſichtlich des Ueberfluſſes an Wafer nahe der Ober⸗ flache macht Herr Frazer dieſelbe Bemerkung. Er ſagt, daß er über das fdyóme und dunkelgrüne und das kräftige, Ausſehen der Bäume febr erſtaunt geweſen, um fo me yr, als die Jahreszeit ungewöhnlich trocken geweſen ſei, un ſch reibt die Ursache den Quellen zu, mit denen die Gegend reichlich versehen it. Nachdem Herr Frazer 2 Fuß in die Erde gedrungen war, fand er den Boden gänzlich feucht, und wurde dadurch überzeugt, daß, nur um einen Fuß tie fer eingedrungen, er Waſſer vorgefunden haben würde. Das Klima beſchreibt Herr Frazer als das. ange⸗ nehmſte, welches ihm jemals vorgekommen; wir haben eben falls vom Dr. Maligan einige ausführliche Notizen dar— über. Die heißeſten Monate find December, Januar und Februar. Die größte Hitze, die man ſeit vier Jahren beobachtet hatte, war im Januar 1831, nämlich 106° Fahr. und die geringſte im Juli dieſes Jahres 33° Fahr. (33° und R.). Die Sommermonate find heiß und trocken, der Winter iſt ſehr naß, und im Vergleich kalt. ; Ueber die dort heimiſchen Pflanzen ſind uns folgende Berichte zugekommen. Längs der Ufer der Flüſſe be⸗ merkt man Felder mit Weitzen, Gerſte, Hafer, Erbſen, Erdtoffeln, Rüben, Kürbis, indischem Weitzen u. dergl. mit ſchoͤnen Wieſen und Weideländern vermiſcht. Der ſandige Boden ift mit Grüfem bewachsen, worauf beſonders Rind. vieh vortrefflich gedeiht; auf gutem Boden trifft man 16 W „„ ¹·ð MERERI > m MOOD iin... — Velez Grasarten an, unter denen Anthistiria australis, das : Kängeruh Gras, das vorzüglichſte it. In den Gärten fu det man die meiſten eßbaren Pflanzenarten im Ueberfluß; einige davon gedeihen in jeder Jahreszeit. Zu dieſen qe hören Kohlarten, Endivien, rothe Rüben, Peterſilie, Kreſſe, Poreen, Zwiebeln, Rettig, Mohrrüben, Kohlrabie, Paſti⸗ naken, weiße Rüben, Artiſchokken, Blumenkohl; ferner Gur⸗ ken, Kürbiſſe, Waſſerkreſſe, Melonen, Waſſermelonen in großer Menge und Vollkommenheit. Die jetzigen dort ge deihenden Früchte ſind: die Weintraube, Feige, Pfirſich, Mandel, Aepfel, Birnen, Erdbeeren, Pflaumen in mannig⸗ faltigen Sorten, Oliven, die gewöhnliche und weiße Maul⸗ beere, Ananas, Piſang, Zuckerrohr, Stachelbeere. Beſon⸗ ders reifen dort verſchiedene Früchte, welche in kalten Gegen⸗ den nie zur Vollkommenheit gelangen würden, als: Limo: nien, Citronen und Pomeranzen. Aus dem Geſagten läßt ſich ſchließen, daß das Klima am Schwanen ⸗Fluß dem des ſüdlichen Italien gleich ift; und wenn man auch erwarten kann, daß einige der dort heimiſchen Pflanzen in England, während des Sommers, im Freien gedeihen, ſo ſcheint es, aß außer den beerenartigen Pflanzen, keine unſere Winter ertragen würde, und auch diefe nur im ſudlichen England. Nach A. Brown find die vorzüglichſten Pflanzen, und die beſonders dazu beitragen, der Landfchaft einen ei⸗ genthümlichen Charakter zu verleihen: Kingia australis, eine Art Xanthorrhoea, und Zamia, welche letztere nahe verwandt und vielleicht von Zamia spiralis der füdlichen Küſte nicht unterſchieden iſt; auch ſoll fie oft die Höhe von 30 Fuß erreichen. Ferner eine Art Callitris, ein oder zwei Arten Casuarina, ein Exocarpus, wahrſcheinlich von E. cupressiformis verſchieden und Nuytsia floribunda. 9 Letztere bringt eine Menge von gelben Blumen hervor, und erreicht nach der Angabe die Größe eines kleinen Pomeranzen⸗ bäumchens; ſie gehört zu der Schmarotzer⸗Familie der Lo- ranthaceae, und wächſt in Gründen. Die eben erwähnte Xanthorrhoea wird von Frazer mit Riefeneremplaren von Banksia, welche er grandis nennt, und mit Zamia spira- | lis, welche 30 Fuß hoch wird, verglichen; (ie wetteifert mit ihnen in den Dimenſtonen und bildet Gruppen, welche an einigen Stellen einen wahrhaft tropiſchen Charakter haben. ) Tab. IV. des Appendix abgebildet I 13 Die in dieſer Kolonie am mannigfaltigſten und im Ueberfluß vorkommenden Pflanzen, welche dieſem Theil von Auſtralien eigenthumlich find, beſtehen in folgenden Gattungen, als der herrlichſten Myrtaceen, aus der Abtheilung der Cha- maelaucieae, Fabaceae pter Leguminosae, Rutaceae, Lasiopetaleae, Droseraceae, Pittosporaceae, Compo- sitae, Epacridaceae, Goodeniaceae, Stylidiaceae, Pro- teaceae, Haemodoraceae und Orchidaceae. Von der Familie der Myrtaceae enthält bie Kolonie viele eigenthumliche und febr zahlreiche Formen, unter de- nen die Chamaelaucieae äußerſt intereſſant find. Dieſe beſtehen meiſteus aus niedlichen Sträuchern, mit Heidekraut ähnlichen, kleinen Blättern, weißen, gelben oder purpurfar« benen Brillanten» Blumen, die fid) mehr ober weniger fro. neuähnlich ſchließen. Obgleich fie in den Berichten Brown’s und Frazers kaum erwähnt worden find, fo bilden fie in der Pflanzenwelt eine bód)ft auffallende Erſcheinung. Un⸗ ter den Calythrix- Arten meiner Sammlung finden fid) 10 Arten, wovon C. flavescens Cunn., C. aurea*) und C. sapphirina, namentlich aber letztere, die vorzüglichſten und der E Einführung ſowohl, als der Kultur werth ſind. Sie erſcheint mit heidekrautartigen Blättern und runden, febr dun- felen violetten Blumenköpfen. ) Bemerkenswerther jedoch als jene iſt die prächtige Chrysorrhöe nitens ***), deren gelbe, metallartig glänzende Blumen ganze Maffen goldener Sterne bilden. Dieſe Pflanze, welche ich ſchon vor einigen Jahren im Companion to Botanical Magazine Vol. II. p. 357. beſchrieb, iſt ein kleiner Strauch und gewiß einer der intereſſanteſten Arten für unſere Gärten. Nicht min⸗ der ſchöͤn ift Ch. serrata, welche fid) genugſam von voriger Art unterſcheidet. 7) Nach Dr. Endlicher gehört diefe Gattung zu Verticordia, allein ich bin der Meinung, daß fie fidh hinlänglich davon unterſcheidet. 11) — Die Ver- ticordia- Arten find Sträucher, mit kleinen, gewöhnlich heidekrautartigen, ſehr wohlriechenden Blättern, deren Blüthenbüſchel mit weißen, gelben oder rothen Blumen ) Auf Tab. III. des Appendix abgebildet. **) Außer dieſen -find noch daſelbſt folgende Arten beſchrieben, als: C. breviseta, v *) Auf Tab. I. abgebildet. +) Beſchrieben im Appendix pag. VI. Nr. 8 T1) Auf Tab. II. abgebildet. * ariabilis, simplex, glutinosa und angulata, geſchmückt find. Mehrere Arten find bereits beſchrie⸗ ben, wovon Verticordia insignis Endlicher eine der ſchöͤnſten if; zu dieſen fügen wir mod V. heliantha hinzu, mit febr dunkelgelben, traubenartigen, breiten feder förmigen Blumen. Von der Gattung Lhotskya kommen zwei Arten vor, nämlich: L. acutifolia und violacea. Ferner kommt in der Colonie eine kleine merkwürdige Gat. tung, nahe mit Genetyllis verwandt, vor, welche wir we⸗ gen der außerordentlichen Weiche ihres Laubes Hedaroma nennen wollen). Die Blätter, oder vielmehr die halb- reifen Früchte jener Pflanzen bewahren ihren Wohlgeruch ſehr lange, fo daß fie wahrſcheinlich zu Parfümerien angewandt werden konnten, und dadurch Europa mit einem neuen, hoͤchſt angenehmen Luxusartikel verſehen würde; während zugleich die Colonie noch einen kleinen Ertrag zu ihren heimiſchen Hülfsquellen erhielte. Unter den Myrtaceen mit polyadelphiſchen Staubge⸗ faͤßen befinden fid) viele bemerkenswerthe Arten. Herr ra- zer erwähnt ſehr oft die Schönheiten derſelben, welche in mannigfaltigen Abwechſelungen vorkommen, und von denen mehrere bei weitem ſchöner ſind, als die bereits in unſern Gärten eingeführten Arten. Melaleuca seriata, parviceps und trichophy lla ſind Sträucher, bei welchen jeder Zweig ſich in glänzend rothe, halbkugelige Köpfe endigt; M. cal- listemonea vereinigt die Schönheit ihrer Blüthen mit der einer mit rothen Staubgefäßen verfehenen Callistemom Art; M. striata Lab., Hügelii Endl. und viminea find Arten, die ſich der Melaleuca armillaris nähern, ſie haben weiße Aehren. Melaleuca spinosa bildet einen dornigen Strauch, M. Radula ift ein Strauch mit langen linienförmigen Blättern u. ſ. w.; letztere Art ſcheint einen Uebergang von Melaleuca zu Metrosideros zu bilden. Unter den von Drummond gefammelten Arten befinden ſich Erem- plare von einer Pflanze mit ſchmalen lanzettförmigen Blåt- tern, Fegelfórmigen Mehren und gelben Blüthen, welche mit Melaleuca fo verwandt ift, wie Beaufortia mit Calotham- nus; ſie weicht nämlich darin ab, daß die Früchte dreiſa. mig ſtatt vielſamig ſind. Da dieſe Pflanze mehr ſelten als fhón ift, fo wollen wir ihr den Namen Conothamnus triner- *) Tab. II. Fig. 2. ) Hedaroma latifolium Tab. II. B. . iſt noch auf pag. VII. Hedaroma pinifolium und thymoide 1 14 E | vis beilegen. Von den prächtigen Calothamnus-9f[rten giebt es vier Arten, als: Calothamnus sanguinea Lob., C. eriocarpa Lindl., purpurea Endl. und lateralis Lindl., unter welchen C. purpurea, dem Anſchein nach, mit den ſchön hochrothen Callistemum -Arten wetteifert. Zu dieſen For- men ſind noch einige Sträucher hinzuzufügen, die eine Gruppe bilden, auch vielleicht von Beaufortia nicht viel abweichen, ſich aber doch durch Blüthenſtand und dergl. unterſcheiden. Von dieſen Arten, welche ſämmtlich überaus prächtig ſind, iſt beſonders zu nennen Beaufortia purpurea *) mit fugel- foͤrmigen und dunkel purpurrothen Blumenföpfchen, jo wie eine andere Art B. macrostemon, von ſcharlachrother Farbe. Die bekannte Myrtaceen⸗Gattung mit getrennten Standgefäßen it febr zahlreich, aber im Allgemeinen nicht fo ſchön als die vorhin erwähnte. Es kommt ein Calliste- mon phoeniceum mit hochrothen Staubfäden vor, vielleicht der ſchönſte aus dieſer Gattung. Frazer ſpricht von zwei Metrosideros-Arten, die am Strande wachſen, und deren Wohlgeruch Alles übertraf, was ihm je vorgekommen war. Ferner kommen daſelbſt einige Baeckea, Leptospermum und ähnliche Pflanzen vor. Von den letztern: Agonis linearifolia und flexuosa DC.; Sträucher mit weiß ge. ſchmückten Blüthen; Hypocalymma robusta Endl., mit traubenartigen Blumen, in Form und Farbe der Pfirſich⸗ Blüthe nicht unähnlich, ferner eine oder zwei Pericalymma- Arten, zwei noch nicht publizirte Familien, unter andern Salisia pulchella, mit dunkelpurpurrothen Blumen und orangen Staubgefäßen. Es muß dieſe Pflanze ein höͤchſt auffallendes Gewächs und von großer Seltenheit ſein, da ich nur einige unbedeutende Fragmente davon ſah. Die andere, welche wir Eremaea nennen wollen, nähert fid) im Bau der polyadelphiſchen Melaleuca. Es kommen davon drei Arten vor, nämlich Eremaea ericifolia, pilosa und fimbriata, wovon letztere die ſchönſte if. E. pilosa iſt wahrſcheinlich die von Endlicher benannte Metrosideros 8 pauciflora. Ven Eucalyptus muß es viele Arten geben, es feh- len mir aber zur näheren Beſchreibung derſelben hinreichende Materialien. Auf unfruchtbaren Hügeln, den Ufern des Fluſſes, an Point Frazer, foll der prächtige Eucaly ptus ) Taf. III A, als Manglesia purpurea abgebildet, calophylla wachſen. Da man jedoch nichts näheres über diefe Pflanze weiß, fo bleibt es zweifelhaft *). s (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen 3 und Pflanzen» Gärten zu empfehlen iſt. l. Curtis’s Betanical Magazine. November 1839. (Taf. 3763.) Lepismium commune Pfeif. * [Cereus squamulosus Salm. C. elegans Hort.] (Icosandria Monogynia, Cacteae,) Bereits in der Allg. Gartenz. 1835. n. 40. vom Herrn Dr. Pfeiffer ſelbſt beſchtieben. 3 RR T we Pan cM EC. ain (Taf. 3764.) Oenothera bifrons Don. ` (Octandria Monogynia, Onagrariae.) Stammt aus Texas und wurde vom Herrn Drüm- mond eingeführt. Sie iſt wahrſcheinlich jährig, und bluht im Auguſt und September und noch fpäter, bis der Froſt fie zerſtört. Die Blätter find halbſtengelumfaſſend und ge. zähnt, die unteren eirund, die oberen herzförmig; die Blu— men ſchön gelb. üs | (Dieſe bei ung zweijährige Pflanze wird im erſten Jahre im Topf und den Winter hindurch im froſtfreien Miſtbeet gehalten, im zweiten Jahre jedoch ins freie Land gepflanzt, wo ſie ihre Blüthen in Menge entwickelt und reichlich Samen trägt. Auf dieſe Art laſſen ſich alle notheren, die unſere Winter nicht ertragen und zweiſa find, kultiviren. Get man übrigens die Samen Dr brig ſchon . ) Saͤmmtliche hier genannte Pflanzen find in d i zu Edwards's Botanical Regi em Appendit ster November 1839 beſchrieben. 15 früh im Februar oder März aus, ſo blüht oft die Pflanze ſchon im erſten Jahr, allein die Samen reifen bei früh- zeitiger Herbit- Witterung nicht immer. O.) 2. Edwards's Botanical Register. November 1839. ( Taf. 59.) 2 Fabiana imbricata Ruiz * (Pentandria Monogynia. Solanaceae.) Dieſer febr zierliche Strauch, der eher das Anſehen einer Erica, als das einer Solanacea hat, it im weſtli⸗ lichen Sudamerika einheimiſch, und wurde unmittelbar aus Chili eingeführt, Die Blätter find ſchuppenfoͤrmig und ſtehen dachziegelartig, die weißen, feulenfórmigen Blumen gedrängt an der Spitze der Aeſte einzeln neben den fip: feln der kleinen Aeſtchen. (Einer der ſchönſten Zierſträucher für is Gewähr. häuſer ſowohl, als für die Blumenrabatten des freien Lan⸗ des. Die Blüthen erſcheinen in großer Zahl, und ſind die Sträucher faſt das ganze Jahr hindurch mit wenigen Aus⸗ nahmen damit geſchmückt, namentlich aber wenn man die Pflanzen ins freie Land pflanzt. Die Vermehrung iſt leicht und wird durch Stecklinge bewirkt. Die jungen kräftigen Pflanzen blühen am reichlichſten, und laſſen ſich bei einer geringen Temperatur in den Gewächshäuſern, je⸗ doch an trockner und luftiger Stelle, gut überwintern. Ge⸗ wiß eine gute Acquiſition für unſere Gärten. O.). (Taf, 60.) Patersonia sapphirina Lindi. (Triandria e Irideae.) Von dieser prächtigen Pflanze wurden oin durch Herrn Mangles von der Kolonie am Schwanenfluſſe ein- geführt. Sie hat lange linienförmige Blätter und eben fo lange Schafte, bie an der Spitze einen Kopf von trob- kenen Blumenſcheiden trägt, aus denen ſich die großen, ſaphirblauen Blumen einzeln entwickeln, die aber nur von ſehr kurzer Dauer ſind. (Unter den 5—6 Paterfonien Arten, welche in den Gärten kultivirt werden, nimmt dieſe hier angeführte den erſten Rang ein. Es iſt merkwürdig genug, daß dieſe Pflanzen- Gattung fo wenig kultivirt wird, obgleich fie (id) in Anſehung ihrer faſt azurblauen Blumen von vielen an⸗ dern, weniger ſchönen Irideen auszeichnet. Im recht voll. kommenen Zuſtande gedeihen “fie den Sommer über auf Na- batten, und blühen daſelbſt reichlich. Die Pflanzen werden vor Eintritt des Herbes wieder eingepflanzt, und im fal- ten Gewächshauſe überwintert, wo fie fid) immer grün ev halten, und nicht wie mehrere Arten, Ferraria, Tigri- dia, Galaxia und Cypella abſterben. O.). (Ta. 61.) | Clematis lathyrifolia Besser. * (Polyatidria Polygynia, Ranunculaceae.) Eine der Clematis erecta ſehr nahe ſtehende Pflanze, die in Podolien, Beſſarabien gefunden iſt. Der Stengel iſt, wie bei jener, ebenfalls aufrecht, und die Blattchen der Blätter auch von derſelben Geftalt, die Blumen ebenfalls weiß, aber die Kelchblätter umgekehrt ⸗eirund und filzig, nicht oval-ſpatelſörmig, und ziemlich kahl, und die Früchte mit den Schwänzchen zottig, und nicht kahl. (Die Kultur und Anwendung dieſer Clematis - Art iff von der C. erecta nicht verſchieden, und fo wie bief? eine harte perenirende Pflanze. O.). Taf. 62.) Cyrtochilum mystacinum Lindt. Orchideae.) Iſt in Pern einheimiſch, und wurde von Nichard Harriſon Esq, zu Aighburgh, eingeführt. Es iſt eine ausgezeichnete Art der Gattung, mit ovalen überirdiſchen Knollen, die ein einzelnes, zungenförmiges Blatt an der Spitze tragen. Der Schaft enifpringt aus der Baſis der Pflanze, iff äftig, und die Blumen ſtehen in ſchlaffen Trau · ben. Die Blüthenhülle ift ziemlich groß und weißlich ⸗ gelb. (Gynandria Monandria. 16 (Taf. 63.) | Scilla pratensis Waldst. et Kit. (Hexandria Monogynia, Asphodeleae.) Eine längſt bekannte flanze, in Croatien einheimiſch. Die Blätter find ſchwerdt⸗ und rinnenförmig, und länger als der Schaſt. Die Blumen ſtehen in einer dichten, all- ſeitswendigen Traube, unb find von einer röthlich⸗blauen Farbe. ; — — (Taf. 64.) Dendrobium formosum Roxb. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Dieſes ift eine der prächtigſten aflatifchen epiphyten Orchideen, die im Garten zu Chatsworth im Mai 1838 bei dem Herzog von Devonſhire geblüht hat. Die Stengel find hangend und haarig, gegliedert, dicht mit ei» runden Blattern beſetzt, und tragen an der Spitze einen Büſchel febr großer weißer Blumen, mit an der Balls orangegelber Kronenlippe, A Pflanzen: Catalog: Anzeige, Preis ⸗Verzeichniß über diejenigen Caetus⸗Ar⸗ ten, welche fultivirt und verkauft werden bei Friedrich Adolph Haage jun., Kunft- und Handels gärtner in Erfurt. 1839, —— Dieſes febr reichhaltige Verzeichniß enthält nicht nur ſchöne und feltene, ſondern auch die neueſten, erft kürzlich in Europa eingeführte Arten. Wir erlauben uns daher die Liebhaber dieſer intereffanten Pflanzen -Familie auf das- ſelbe aufmerkſam zu machen. Unter den ganz neuen, oder wenig im Handel vorkommenden Arten dürften zu erwäh⸗ nen fein: Mammillaria candida Scheidw., Schiedeana Pfr., clavata Scheidw., Eugenia Scheidw., ruficeps Lem., crocidata Scheidw., -arietina Lem., depressa Seheidw., scepontocentra Lem., sulcolanata Lem., versicolor Scheidw., formosa Scheidw., Ariocarpus retusus. Scheidw., Astrophiton myriostigma Lem., Melocactus violaceus Pfr., Echinocactus acuatus £. spinosior Lem., coptonogonus Lem.; crispatus De Cand., gracillimus Lem., horripilus Lem., Karwins- kii Zucc., Minax Lem., platyceras Lem., Echinopsis - campylacantha Pfr., denudata Pfr., Pilocereus Co- lumna Lem., (C. Columna Trajani Karw.), Cereus conicus Otto, dichroacanthus Mart., Dumortieri Scheidw., foveolatus Haage, reductus Link u. m. a. n Es find zwar der Redaction ein halbes Hundert Ver⸗ zeichniſſe an diejenigen, welche fid). ſonders mit ber Kul⸗ tur dieſer Familie beſchäftigen, eingeſendet worden, da fie i aber nicht hinreichen, fo ift Herr F. A. Haage jun. gern bereit, auf ſchriftliche Anſorderung Verzeichniſſe mitzuthei⸗ len. Beſtimmt und berichtigt ſind die Arten größtentheils nach Pfeiffer (Beſchreibung und Synonymik der in deutſchen Gärten lebend vorkommenden Cacteen. Berlin 1837) und mehreren anderen, hinlänglich bekannten Autoren, neben Vergleichung der größeren Sammlungen Deutſchlands. Von dieſer Zeitfchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; Holzſchnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitſchrift an. wo es Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Veſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. W Hierbei das Verzeichniß für 1840 Stauden⸗Gewächſen und einer Sa ginen, welche zu haben ſind bei von Gemüſe⸗ und Blumen: Samen, mmlung neuer gefüllter prachtvoller Topf⸗Pflanzen, engliſcher Geor⸗ Wilhelm Leſer, Kunft- unb Handelsgärtner in Erfurt. Achter Jahrgang. meine Gartemeitung Eine Zeitſchrift fur Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſenſchaften In e mit den ae Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben dere Otto, Y $iinigl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert vereni, Dr, der Doitofonbie und er an Ae Sici, Lehranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 18. Januar. Ueber ſpäte Weintreiberei. Vom Herrn Th. Ed. Winni Die Zeit, in welcher man nach der gewöhnlichen Art Wein treibt, beſchränkt ſich beinahe ohne Ausnahme auf die Monate December, Januar, Februar und Marz; geltener frü her oder ſpaͤter. Bei ber bier von mir zu erwäh. nenden Methode hingegen, fängt die ſtufenweiſe Bewir⸗ kung der Reife der Trauben aber ert im September und Oktober an. Im Nachſtehenden ſind die Grundſatze und N das Verfahren der von mir dabei befolgten Methode: „Wein * Frankenthalers und Malvaſſers, die man, wie in der Regel zu treiben pflegt, — fpät zu treiben“, auseinander geſetzt; zunächſt jedoch das angegeben: „Was mich zu dieſem Verſuche veranlaßt "T Ich dachte mir namlich, daß wenn man anſtatt der früh reifenden Traubenſorten, mie z. B. des frühen Keipzigers, des Morillon hätive, des Diamants H bes Perlneins, des wie Jeder weiß, ſpa te, unter unſerem ndig reif werdende Sors Himmelsſtrich felten oder nie volf ten wählte, und dieſelben außerdem noch auf irgend eine Weiſe in ihrer Frühjabrsentwickelung zurück hielte: es möglich fein mußte, ihre Trauben untet gewiſen Bain 18 gungen im Winter zur Reife zu bringen. In der feſten Ueberzeugung, daß meine Anſicht darüber nicht blos Hypotheſe fei, (id) vielmehr auf die Entwickelungstheorien der Pflanzen in den ſpäteren Stadien ihres Wachsthums und ihrer Lebenszuſtaͤnde gründe: wurde es mir möglich, meine ſeit Jahren darüber gefaßte Idee im vorigen Jahre zu verwirklichen, und hatte ich durch den guten Erfolg in der Ausführung die Freude, nicht nur die Richtigkeit meiner Theorie anerkannt, ſondern zugleich auch meine Mühe gekrönt zu ſehen. : : Conſtruktion des von mir benutzten Hauſes. Daſſelbe ift ein transportabeles, aus Holz conſtruirtes Ge» haͤuſe, mit 2 doppelten Seiten» und einer dergleichen Vor⸗ derwand. Der Raum zwiſchen den durch Zapfen und Rin. geln verbundenen Wänden, beträgt 6 Zoll, iſt mit trockenem Laube feft ausgeſtopft und mit den Brettern gut verfchlofe ſen. Die Seitenwände, wovon die hintere Höhe mit der fie ſich an die Weinwand lehnen, 12 Fuß und die vordere 23 Fuß beträgt, meſſen 4 Fuß in die Breite. Die Höhe der Vorderwand iſt gleich der Vorderhöhe der Seitenwand, und verbindet in einer Länge von 16 Fuß dieſe beiden. Auf der Vorderwand fteben die Fenſter in einem Falz und lehnen fih oben an ein 1 Fuß breites Deckbrett, das durch Doppelplatten mit jener verbunden iſt. Sie ſind mit Sturm⸗ ſtangen zum Luftgeben verſehen und werden mit Decken gedeckt. a Die Erwärmung wird mittelſt eines, an der inneren Seite der Vorderwand führenden Canals leicht und ſchnell bewirkt. Der Eintritt des Hauſes ift eine ſchmale und niedrige Thür an ber Abendſeite deſſelben. Bevor ich nun zur Behandlung des Weinſtocks über⸗ gehe, glaube ich es der Wahrheit ſchuldig zu ſein, zuvor noch auf die Mängel aufmerkſam zu machen, die (id bei Benutzung des hier ſo eben beſchriebenen Hauſes heraus ſtell⸗ ten. Dieſelben befanden vornämlic darin, daß die Wein- öde dem Kanale zu nahe ſtanden, mithin ein zu großer Wär- megrad des nahe liegenden Kanals auf ihre Stämme und unteren Blätter wirkte, der beſonders letztere und das Holz früher reifen ließ, als es geſchehen ſein würde, wenn der innere Raum bedeutender geweſen wäre. Ein anderer Nes belſtand des Hauſes befleht darin, daß der Fuß boden bloß Gartenboden war, zwar mit Kies übertragen, jedoch nicht feit genug, um dadurch den Staub zu vermeiden, welcher ſich auf die unteren Trauben niederſchlug. Große Feuch⸗ tigkeit, oder wiederholtes Beſprengen des Weges, iſt bei dieſer Art von Weintreiberei durchaus nicht zulaſſig. Von mir zur Treiberei benutzte Sorten. Si meinen behandelten Revieren zu Schönhauſen, iſt die 16 Fuß hohe, ſüdlich gelegene Wand eines Gebäudes mit verſchiedenen Weinſorten bepflanzt. Einige berfelben geh - ten der großen blauen (paui(den Roſine, andere der weißen ſpaniſchen Cibebe an. Beide Trauben ſorten wählte ich zur Treiberei, indem ſie nur bei ganz ausgezeichneter warmer Sommer- und Herbſtwitterung reif werden, letztere noch weniger als erſtere, und erreicht eine einzelne Traube derſelben nicht felten ein Gewicht von 6—7 Pfund und darüber. Die Beeren der Cibebe find oval und figen geſchloſſen an einem gedrängten Kamme. Die ſpaniſche Roſine hat zwar noch größere Beeren, allein dieſelben figen nur an einem ſehr lockeren Kamme, und die Trauben erreichen wie das, Gewicht jener. Das Fleisch ihrer Frucht if Behandlung des Weines vor der Treiberei. Zwei neben einander ſtehende Stöcke der hier genannten Weinſorten, eine blaue ſpaniſche Noſine und eine Cibebe nämlich, dienten mir als Verſuch zur Treiberei; ihre, wie geſagt, felten bei uus reifenden Trauben aber, ließen mich den guten Ausgang derſelben hoffen. 2 Früh im Marz wurden die beiden, über Winter mit Laub gefhügt geweſenen Weinſtöcke aufgedeckt, lang ge ſchnitten, darauf zurückgelegt und ſtark und breit mit Erde überfchüttet; damit fie fo wenig als möglich von der Warme der Atmoſphäre erreicht wurden. Nachdem auf diefe Weiſt der ere Schritt in Zurückhaltung der Vegetation als Bar dingniß der ſpäteren Kulturmethode erfolgt mar, ließ ich das bereits fertige Gebáufe über die zur Ruhe gebrachten Weinſlocke fegen, befeſtigte Alles an demſelben, ließ jet. der Luſt zugängliche Oeffnung, ſo wie die Doppelwände gut verftopfen und dichten, und ſetzte die Fenſter vor und die Decken. Nur wenn die Temperatur im Hauſe höher war, als die außerhalb, wurde Luft gegeben; wie ich denn überhaupt während der ganzen Zeit vom Frühjahr bis zun i 19 Herbſt, wo ich die innere Temperatur des Hauſes der Trau⸗ beureife wegen künſtlich erhöhte, ſtets bemüht war, dieſelbe immer niedriger zu halten, als die der freien Atmoſphäre es war. Denn nur dadurch konnte es mir möglich wer- den, mich meinem Ziele zu nähern, und die Reife der Trau⸗ ben erſt im Winter zu bewirken. Ausgangs April waren die Augen des fo lange un⸗ ter der Erde gelegenen Weins jedoch ſo weit vorgerückt, daß ich es nicht länger wagen durfte, ihn ohne Nachtheil noch ferner liegen zu laſſen. In dieſer Beziehung wurde die Erdmaſſe behutſam abgeräumt, was davon zuviel vor. handen war, weggeſchafft, und der Reſt auseinander planirt; die Weinſtöcke überbrauſt, gereinigt und an das Spalier geheftet. Ueberall mußte mit der größten Vorſicht gearbei⸗ tet werden, indem manche Augen ſchon f bis 4 Zoll lang getrieben hatten, und dieſe im Dunkeln erwachſenen Triebe in dem Grade zerbrechlich waren, daß fie bei einer unvor. ſichtigen Berührung leicht abſprangen. Nachdem das Ge⸗ ſchäft des Heftens vollbracht war, erhielt das Haus ſtarken Schatten, theils um den Wein nur allmählig an den Licht. genuß zu gewöhnen, theils um ihn, wie oben bemerkt, ju. rück zu halten. Bei ſortſchreitender Entwickelung wurden die jungen Triebe geheftet, das Zuviel ausgebrochen, ein. geknippt und die Trauben ausgebeert; kurz er wurde, was dieſen Kulturpunkt anbetrifft, ganz ſo wie jeder andere ge triebene Wein behandelt. - Um bei hoher Lufttemperatur, die im Hauſe möglichſt niedrig zu halten, ließ ich öfters kaltes Waſſer in das Haus ſtellen, und die Fenſter oder vielmehr die Decken außerhalb 3—4 Mal des Tages damit begießen. | Sn der Blüthezeit erhielt ber Wein die nótbige Menge Licht und Luft, und wurde gegen ſtarken Regen geſchützt. Auch in der zunächſt darauf folgenden Periode, in der Frucht und ihrer Stengelbildung, gab ich ihm beides reichlich, damit die einen wie die andern erſtarken und kräſtig genug werden ſollten, fid ſpater zu erhalten. Bei ſonſt gutem Wetter wurden die Fenſter bei Nacht ganz geöffnet, und erhielten die beiden Weinſtocke Mitte Auguſt 21 Gießkannen Wafer. Die Beſchaffenheit der Trauben der ſpaniſchen Eibebe machten ein wiederholtes Ausbeeren derſelben nöthig. Durch die verſchiedenen Mittel, welche ich verwendete, die Temperatur des Hauſes möͤglichſt niedrig zu halten, gelang es mir, zwiſchen dieſer und jener der freien Luft ein Minus von 3 — 4 R. hervorzubringen; hinreichend genug, die Zeitigung der Trauben zurück zu halten. Dieß ergab ſich ſehr deutlich zwiſchen dieſen hier und den un⸗ mittelbar neben ihnen, aber frei ſtehenden und der vollen Einwirkung der Sonne ausgeſetzten Trauben derſelben Art. Denn zu der Zeit, als die Beeren der blauen ſpaniſchen Rofine im Haufe noh nicht ausgewachſen und noch ganz grün waren, fingen jene ſchon an die Farbe zu ändern. Behandlung des Weins während der Treis berei bi$ zum Stadium der Reife. Don der letz ten Woche des September (25 ſten) an, erhielt der Wein nur wenig Luft, und je nachdem die Witterung kalt oder warm war, mehr oder weniger Feuer bei Nacht; jedoch ſtieg das Reaumur'ſche Thermometer nie über 10°, Ueberhaupt wurde zur Zeit noch weniger um die Trauben zur Reiſe zu bringen geheizt, als vielmehr nur um die Stöcke in Ve. getation zu erhalten, und den Kamm oder die Rispe der Traube, als einen ſehr empfindlichen Theil derſelben, nicht dem Verderben Preis zu geben. Bei ſonnenhellen Tagen, wie wir dieſe im letztvergan⸗ genen Herbſt ſehr viele hatten, erhielt das Haus Schatten und durch Oeffnung der Thür in den Vormittagsſtunden Luft. Von 11 Uhr an blieb dieſelbe geſchloſſen. Je nachdem die Tage kurzer, die Nächte länger und die Atmoſphäre feuchter und kalter wurde, nahm das Heit- zen zu, jedoch flieg die Temperatur im Hauſe nie über 10 und 12 Grad, wobei die Trauben beider Sorten bei vollkommener Geſundheit ihrer Stöcke und junger grüner Blatter am Schluſſe des vorigen und zu Aufang dieſes Jahres vollſtändig reif und eben fo gut von Geſchmack wurden.)) ) Als Beweis defen, was ich über ble Güte der nach der von . mit befolgten Methode — Wein (pdt zu treiben — geſagt babe, mag es mir erlaubt fein, hienächſt das anführen zu dürfen, was mir der Koͤnigl. Geh. Kaͤmmerier Herr Kienaſt bei ttes berſendung der erſten Trauben an Sr. Mafeſtdt den in dieſer Beziehung ſchriftlich mitgetheilt bat. Derfelbe ſagt: „Die Weintrauben babe ich Sr. SRajefldt dem König übers reicht, und dabei Ihr Verfahren auseinandergeſetzt. Aller⸗ hoͤchſt Dieſelben fanden ſie ſehr gut und befahlen, daß ſie als etwas fo Seltenes heute (den 35. Dezember) Mittag bei der Tafel gegeben werden ſollten.“ i 20 2 ] Anregung zur Gründung von Schulgärten und deren Nutzen. Vom Herrn C. Seitz. j Königl. baierſchen Hof- und botaniſchen Gärtner zu München. : „Nur auf guten Grund baut man feſt!“ Dieſer Kernſpruch bewährt fih wohl am ſſcherſten bei den Kindern, welche ſchuldlos aus des Schöpfers Hand hervorgehen, (id) jedoch nach beu fie umgebenden Einwir⸗ kungen zum Guten oder Böſen neigen. Es kommt alſo nur allein auf die Leitung und Schulbildung an, die Kin⸗ der zu nützlichen Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft zu erziehen, und dadurch ihr Glück zu begründen. Der Staat fo wie jede Gemeinde ſollte deswegen keine Koſten ſcheuen, gute Schulen zu ſtiften, und fie mit wohlunterrichteten, fittlid guten Lehrern zu beſetzen. Dergleichen Lehrer foll. ten aber nicht allein in den Elementar- Gegenſtänden befä⸗ higet ſein, ſondern auch von der Naturgeſchichte, vorzüglich aber von den Feld. und Gartenbau etwas verſtehen, damit fé ihre Schuljugend in den gewöhnlichern Arbeiten beleh ten, und daruber richtigere Begriffe beibringen konnen. Wie manches Talent und die Liebe zur Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaft erſtirbt wieder im Keimen aus Mangel an Ge⸗ legenheit! Denn das Nachahmen und Selbſiſchaffen liegt einmal in uns und erwacht ſchon in der früheſten Jugend; werden nun dieſe Triebe einigermaßen unterſtützt, fo gelan» gen ſie ſchnell zur Entwickelung, und tragen gute Früchte. ^ Mater den Perlen der Buͤrgerkrone Münchens leud tet wohl keine heller als die eben erwähnte; indem die Gemeinde keine Opfer geſcheut; die Unterrichts ⸗Anſtalten auf die den Zeitumſtänden entſprechende Stufe zu erheben. Dazu war vor allen die Erweiterung und Vermehrung der Schulhauſer noͤthig, was der Magiſtrat mit raſchem Schritte vollfüͤhrte. Die neu erbauten Schulhäuſer zeichnen ſich fo- wohl durch ihre Große, edle Bauart, als zweckmäßige Ein⸗ tichtung aus, ganz vorzüglich aber wird auf die beſondere Beſchaſtigung des Lehrperſonals geſehen. Bei einigen erlaubte es der Raum, Garten mit in Verbindung zu bringen, und es war mir ein erwüuſchter Auftrag dieſe Aufgabe loſen zu dürfen, weil ich mir ſchon einen zweck. mäßigen Plan darüber aufgeſtellt hatte. I Wo es thunlich war ſuchte ich das Schöne mit bem Nützlichen zu vereinigen, und beſetzte die Höfe mit Linden, dem Baume, unter dem von jeher die Deutſchen fid ver ſammelten und ſo gerne in munterer Unterhaltung ſich die Stunden verkürzten. Es iſt Schade, daß in neueren Zei⸗ ten nicht mehr auf die Erhaltung dergleichen Bäume in Dörfern und Marktflecken geachtet wird, indem ſie nicht allein wahre Zierden, ſondern auch für die Bienenzucht nützlich ſind, und zugleich die Gebräuche unſerer Voreltern im Andenken erhalten würden. Den Garten ſelbſt theilte ich regelmäßi pflanzte ihn: 1. mit den bekannteſten Nahrungs- und Nutz⸗ pflanzenz weil gerade die Städter am wenigſten die Pflanzen kennen, welche fie nähren, und womit fie fid bekleiden; 2 2. den ſchädlichen Gewäd fen, die oftmals durch Unkenntniß mit den Nahrungspflanzen verwechſelt werden, g ein, und be⸗ wodurch ſchon viel Ungluck enthanden ift; 3. mit Maulbeerbäumen zur Erlernung der Sei denraupenzucht; dics — 4. legte ich eine kleine Obſtbau mſchule an, um die Kinder mit dieſem fo wichtigen Zweige des Landbaues zu befreunden, und 1i l 5. zur Belehrung in der Bienenzucht ließ ich auch ein Bienenhaus darin DUM e Alke diefe Gegenſtande hielt ich zum Unterricht dienlich, und fie werden auch feit ihrer Begrü betrieben. E — e für nbung Wenn nun die Räume es nicht allenthalben erlauben, ſich ſoweit auszudehnen, ſoll doch wenigſtens auf dem Lande für eine kleine Baumſchule geſorgt werden, indem die Baum- zucht im innigſten Verbande mit bem Feldbaue ſteht, und den Kindern dadurch Gelegenheit gegeben wird, beu. gare zen Cyclus, von der Saat angefangen, bis zum Auspflan⸗ zen eines Baumes kennen zu lernen. Denn ſo lange wir den gemeinen Mann in dergleichen Arbeiten nicht unter⸗ richten, werden wir nie erfreuliche Nefultate von Baum- pflanzungen im Großen erleben. Nur dann wenn er efe — nen gewiſſen Erfolg von ſeiner Arbeit -fieht, wird er zu 2L fernerer Unternehmung ermuthigt, außerdem ſchreibt er die Ungemache den örtlichen klimatiſchen Einwirkungen, feines» wegs aber ſeiner Ungeſchicklichkeit zu, und wir bleiben ſtets auf dem alten Flecke ſtehen. Finden diefe wenigen Worte unter meinen Landsleu- ten nur einigen eet fo werde ich mich glücklich ſchätzen. Bas über die Vegetation in ber Golonie am Schwanen:Flup. (Auszug aus dem Appendix von Edwards’s Botanical Register November 1839. The vegetation of the Swan River eee, F Fortſetzung.) Fabaceae oder Leguminosae. Die große Menge Arten, welche fid) von dieſer Fa⸗ milie auf dieſen Theil von Neuholland vorfinden, iſt eben ſo bekannt, als die Wichtigkeit der Akazien bei den Kolo⸗ niten. Die Schwanenfluß⸗ Kolonie kann verhältniß mäßig an ſolchen Pflanzen keinen Mangel leiden, da der größte Theil, ſowohl der Gattungen als Arten ihr eigenthüm- lich ſind. ; Eine ber eigenthümlichſten Erſcheinungan von hohem Intereſſe, ift das Vorkommen neuholländiſcher Fabaceen mit gelben Blüthen, deren Kiel und Flügel febr häufig mit ro» then oder karmoiſinenen Flecken verſehen ſind, während das Vexillum gelb bleibt; in dieſer Hinſicht fimmt die Schwa⸗ nen» Slup- Flora mit derjenigen anderer Theile des Konti» nents überein, jedoch kommen einzelne Falle vor, wo ein einfarbiges Dunkelblau in der Blüthe vorhanden war, wie bei Hovea pungens, die jetzt nicht mehr ſo ſelten in unſern Gärten anzutreffen iſt als früher, ferner Hovea chorize- maefolia und ilicifolia, fo wie die noch bei weitem ſchö⸗ nere Mirbelia floribunda R. Br. welche, wenn ſie in der Blüthe ſteht, einen wahren Azur bildet. Mirbelia dila- tata R. Br. mit brauner purpurrother Blume ſcheint ſehr gemein zu ſein. Die gewöhnlichen Gattungen von welcher diſtinkte Arten vorgefunden worden, find alle febr. charakte riſtiſch, 3. B. Acacia, Pullenaea, Oxylobium, Chori- zema, Daviesia, Jacksonia, Burtonia, Gompholobium, Aotus, Lichya, Physolobium, Kennedia und Härden- — . bergia. Frazer erwähnt auch einer hängenden Vimina- ria von außerordentlicher Länge, reichlich bedeckt mit gelben und karmoiſinrothen Blüthen, wahrſcheinlich ein Sphaero- lobium, und ij febr verbreitet. Oxylobium ſcheint eine der reichhaltigſten Gattung hinſichts der Arten zu fein und verdient unſere ganze Aufmerkſamkeit. Die Jackſonien ſind meiſtens ſchöne Pflanzen, jedoch ſind die beiden Arten J. floribunda Endl. und densiflora Benth. febr. ſeltſam ausſehende Gebilde, deren Zweige den Blättern fo ähnlich ſind, daß ein oberflächlicher Beobachter ſie ſicherlich nicht dafür halten würde. Auch die Pultenaea- Arten find fer zahlreich; Pultenaea ericifolia Benth. (dint ein ganz gewöhnlicher Strauch zu fein. Von Gastrolobium fom- men zahlreiche Species vor, unter dieſen febr herrliche Pflan⸗ zen mit langen Blüthen⸗Trauben von gelb und brauner Farbe. Gastrolobium cordatum hat bewundrungswürdige niedliche rundlich herzfoͤrmige Blätter, und it ſchon wegen ihres Laubes der Kultur werth. Aotus cordifolius Endl. ift eine ſeltſame Pflanze mit herzförmigen Blättern und gel ben Blüthen. Die Daviesia-Arten wetteifern mit den Akazien durch das fremdartige ihrer Blätter, namentlich iſt dies der Fall bei Acacia quadrilatera, und es ſcheint dieſe Form im Pflanzenreiche (o weit ſie uns bis jetzt bekannt war, noch nicht vorhanden geweſen zu ſein. Die Acacia- Arten find ſehr zahlreich, worunter A. alata und pulchella, welche mit glatten und rauhen Blättern abwechſeln; der größere. Theil find der Kolonie eigen. A. diptera iſt eine ſonderbare ſchlanke ‚hlärterlofe Pflanze mit zweiflügeligen Aeſtchen, welche meergrün und mit einem ſcharfen Rande verſehen fi find. A. squamata hat die Spitzen der Pole dien gekrümmt mie ber Kopf eines Vogels, und die Bli- then ſcheinen von brauner Farbe zu fein. A. extensa iff eine zu empfehlende Pflanze, deren Blüthentraube 6—9 Zoll lang, zuſammengeſetzt aus abwechſelnden Köpfchen und ſchlanker eckiger Sichel, farbigen Phyllodien; endlich A. au- ronitens ijt ein wunderſchöner mit dunkelgelben Blüthen geſchmückter ſteiſdorniger Strauch, worin eben fo wie viele andere indem er mit jen glatten, p.) 10 s Warigen. Blåt- tern wechſelt. ; Außerdem -— ri — ton Piber ſchönen Gal tung Lalage, und zwei Labichea auf der Kolonie vor. Einige Fabaceen ſcheinen ebenfals auf der Kolonie an 22 beſchränkt zu fein. Hiervon ift die feltfame Isotropis striata Benth, ein kleiner kriechender Strauch, deſſen ſte⸗ tile Zweige fo verſchieden von jenen, welche Blumen tra gen ſind, daß man ſie nimmer für eine und zu derſelben Art gehörende betrachtet. Roea und Dichosema find zwei andere, doch wenig ſchön zu nennende Gattungen, dem wir noch Orthotropis und Ptychosema Benth. Herb. hinzufügen; keine von beiden bietet jedoch irgend ein In⸗ tereſſe für den Gartenbau bar; Cyclogyne, welche für Yu- ſtralien eine ganz neue Form darbietet, erinnert an die eit. ropaͤiſche Onobrychis.) 2 i Fortſetzung folgt.) 3 Die fchönblübenden Pflanzen, ; welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen ift. 1. Curtis's Botanical Magazine. December 1839. (Taf. 3765.) Epidendrum cepiforme Hooker. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Es ift dies eine der Orchideen, die der engliſche Ron- ſul zu Mexiko, John Parkinſon, Esq., im Mai 1838 an die Sammlung zu Woburn Abbey (an den Herzog von Bedford) ſchickte. Die überirdiſchen Knollen ſind ſehr groß, kugelrund und glatt, treiben aus der Spitze zwei lange Folgende hier aufgeführte Sabaceen oder Leguminoſen ſind auf p. XII-XVI. in dem Appendix von Edwards Botanical Re- gister aufgeführt und beschrieben. Mirbelia (Diptolobium) floribunda, Oxylobiu um, Jacksonia densiflora, Pultenaea ericaefolia, Gas- EA Ae . Fonitens, oncinophylla, Drammondii, bichea punctata, Orthotropus pusillum, Cyclogyne canescens. Lalage hoveaefolia, La- pungeus, Ptychosema zungenförmige Blätter, und zwiſchen denſelben einen dope pelt längeren, rispenartig veräſtelten Schaft, mit hell oran⸗ gefarbenen Blumen, deren Kronenlippe jedoch weiß iſt, und rothe Rippen hat. (Taf. 3766.) Lasiandra petiolata Hort. ber. * (Deeandria Monogynia. Melastomeae.) Wurde bereits im Jahre 1836 aus dem Berliner bo. taniſchen Garten unter obigem Namen in England einge führt. Es iſt ein ungefähr 5 Fuß hoher Strauch, defen krautartige Theile dicht behaart (mb, und der ſich durch die ſchönen großen hell violetten Blumen auszeichnet. Die Vermehrung geſchieht leicht durch Stecklinge. Die Blu⸗ men erſcheinen im Gewächshauſe im Juni und Juli. (Gewiß eine der ſchönſten Melastomeae für unſere Warmhäuſer, um ſo mehr als ſie in denſelben ſehr reichlich Bl), was namentlich bei jungen Pflanzen der Fall iff. Das Vaterland it Brafilien. O.) (Taf. 3767.) Coelogyne ocellata Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Sie wurde von Dr. Wallich aus Oſtindien einge fandt, wo fie auf den Sermore-Bergen in Silhet wächſt. Es iſt ein Epiphyt mit eirunden überirdifchen Knollen, die raſenartig nebeneinander ſtehen, und zwei Ianzettförmig Blätter an der Spitze tragen, zwiſchen denen der kleine weichblumige Schaft hervorkommt. Die Blumen find groß, rein weiß, und die Kronenlippe hat einen orangen dreis ckrigen Kamm. (Taf. 3768.) Cereus Martianus Zuccar. * (leosandria Monogynia, Cacteae.) Dieſer bei uns ſchon bekannte Cactus =. ) ſtammt aus und gleicht beſonders in Hinſicht der ſchöͤnen * | 23 then Blumen dem C. flagelliformis. (Allg. Gart. Zeit. VI. p. 161.) (Taf. 3769.) Aristolochia caudata Booth. * Aristolochieae,) (Gynandria Hexandria, Stammt aus Brafilien und wurde zuerſt vom Herrn Booth aus Samen gezogen, den der Lieutenant Wright mitgebracht hatte. Es iſt eine von denjenigen Arten mit windendem Stengel und dreilappigen Blättern. Die Blü⸗ thenhülle iſt groß, bauchig, in der Mitte eingebogen; äu⸗ ßerlich grünlich, mit nach oben zu rothbraunen Flecken, ihre Lippe iff herzfoͤrmig, violet, und endigt fid) an der Spitze in einen fadenförmigen, oft anderthalb Fuß langen Fortſatz. (Taf. 3710.) Liparis Walkeriae Gra. (Gynandria Monandria, Orchideae, Die febr ausgezeichnete Art wurde durch den Golonel Walker aus Ceylon geſendet. Es iff eine kaum über einen Fuß hohe Pflanze, an der Ba is mit purpurrothen Scheiden umgeben, mit zwei bis drei rundlich- eirunden, ſpitzen Blättern, zwiſchen denen ſich der Schaft mit ſeinen länglichen Aehren erhebt. Die kleinen Blumen haben vio- lette Blüthenhülenblätter. , Auswahl jest blühender Pflanzen im Königl. botaniſchen Garten bei Berlin, den 16. Januar 1840. Amaryllideae, : Gastronema spiralis Eckl. et Zeyh, Prom. b. spei, Irideae. Witsenia corymbosa Smith, Prom. b. spei. | Orchideae. Goodyera discolor Rob. Br. Amer. mer. L Pelexia falcata Spreng. Japonica, Neottia pieta Sims. (Spiranthes Lindl.) Trinidad. elata Swartz, (Spiranthes Lindl.) India oc- i cident, bicolor Ker. (Spiranthes Lindl) Trinidad, Spiranthes variegata Kl. Caracas. Stenorhynchus speciosus Rich. (Neottia speciosa Jacq.) India occidentalis. Pterostylis nutans Rob. Br. Nova Hollandia, $ Heterotaxis crassifolia Bot. Reg. Jamaica, Maxillaria picta Hook. Brasilia. ornithoglossa Kl. Mexico. Pleurothallis curvifolia Rob. Br. India occident, Oncidium Cebolleta Swartz, India occidentalis. Cavendishianum Benth. Mexico. luridum Lindl. Amer, merid. ornitorhynchum Kunth. Mexico. Laelia anceps Lindl. Mexico. Trichocentrum fuscum Lindl. Mexico. Ornithidium parviflorum Hort. angl. Mexico? Epidendrum cochleatum L. Ind. occidental, fragrans Swartz. Jamaica. umbellatum Swartz. Jamaica. ochraceum Lindl. Mexico, longiflorum Kunth. Mexico. Bletia hyacinthina Rob. Br. China. Eria stellata Lindl. Ind. occident. Brassavolea tuberculata Hook, Brasilia, Calanthe veratrifolia Rob. Br. India oriental. Stelis micrantha Swartz, India occident. Prescotia plantaginea Kl. Brasil. planiaginifolia Lindl. Brasil. Microstylis histonantha Link et Kl. Caracas. Parthonis Kl. (Malaxis Parthoni en Brasilia. — — — — — e Hakea obliqua Rob, Br. epiglottis Labill. = f Dryandra cuneata Rob. Br, Banksia Cunninghami Sieb, ericaefolia L, Nova Hollandia, — * 24 Banksia insularis Rob, Br. marginata Cav. | Protea mellifera 'Ehunb. Prom. b. spei. — New South Wales. Solanaceae. Cestrum bracteatum Lk, Brasi Á * Perso natae. Geissomeria longiflora Rob, Br. Brasilia. Gesnera Douglasii Lindl. Brasilia. Borragineae. Lithospermum rosmarinifolium Pers. Europ. austral. Myrsineae, Ardisia excelsa Ait. Madeira. Jacquinià macrocarpa Cav. Mexico. Compositae. Senecio Tussilaginis Lindl. (Cineraria l'Herit, Peri- callis Don) Teneriffa. T ide Leguminosae. — Indigofera cytisoides L. Africa austral. Acacia discolor. Willd. New Scuth Wales. affinis Sweet. Nova Hollandia, suaveolens Willd. New South Wales. pugioniformis Wendl. Nova Hollandia. Subcoerulea Hort. angl. Nova Hollandia. _ linifolia Willd. New South Wales. 1 Polygaleae. $ | Mundia albiflora Eck]. ' P | m : . Muraltia Heisteria De Cand. rom, b. spe. chen ein Sortiment engliſcher und Pflanzen ⸗Katalog⸗ Anzeige. Der heutigen Nummer der Allgemeinen Gartenzeitung iff das febr reichhaltige Verzeichniß von in- und aus län⸗ - bifden Gemüſe⸗, Feld- und Blumenſämereien, fo wie von Zwiebeln, Knollen und andern Ge wächſen von Friedrich Adolph Haage jun., a und Handelsgärtner in Erfurt, für das Jahr 1840 beigefügt, und konnen wir nicht umhin, die darin angeführten Gegen⸗ ſtände zu empfehlen. Da jedoch der Herr Haage nicht die gehörige Anzahl Kataloge eingeſendet hat, können ſie auch in unſerer Zeitung nur ſo weit ſſe reichen, beigelegt werden. Anzeige der Nauckſchen Buh: handlung. | Die Samenhandlung des Handelsgärtners Martin Grashoff, zu Quedlinburg im Königreich Preußen Provinz Sachſen. 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Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtamt —, ſollen Kupfer oder er nehmen Beſtel⸗ x Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Aechten weißen u cerrunkelrüben . amen, E 7 - Zara egg Ugemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und E e herausgegeben & Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Albert Dietrich, Dr. der Philosophie und an Br e vu oh eher änder i zu Bern Sonnabend, den 25. Januar. ~ Einige Bemerkungen über die Gärtnerei und einzelne Gärten in e Schweden. ot vom pem Prof. Dr. Hornſchuch in Greifswald.) Auf meiner vorjährigen Reiſe durch einen großen Theil Schwedens widmete ich den Gärten und der Gärtnerei in dieſem Lande vorzugsweiſe meine Auſmerkſamkeit, und da ich hoffen darf, daß einige Nachrichten darüber den Leſern diefer Blätter, um fo weniger unwillkommen ſein werden, als man bis jetzt in Deutſchland ſehr wenig von dem Stande der Gärtnerei in Schweden weiß, fo erlaube ich mir einige Bemerkungen darüber hier mitzuteilen. Da es meine Abſicht war, Land und Volk kennen zu lernen, ſo viel dies auf einer flüchtigen Reife, möglich, fo ſchlug ich den Landweg ein und reifefe von Aſtad über Chriſtianſtad, Karlskrona, Werjd, Jönköping, Linköping nach Norrköping, verweille dort zwei Tage und fuhr dann mit dem Dampſſchiffe nach Stockholm. Auf tiefer Reife boten fid mir, mit Ausnahme der Weg. ſtrecke von Aſtad bis in die Nähe von xi LI ren von Gartenkunſt fanden, beſonders um das Landhaus v "m der, — das bergige, wälbreiche Smaland, fait überall reizende Gegenden dar; befonders reich an folen aber find das anmuthige Blekingen und die Ufer des herrlichen Bettern- Gees. Eine Nachhulfe der Nat ur durch die merken, denn ich fand Landhäuſer der dortigen wohlhabenden Kaufe zigen, aber zugleich auch nur die erſten Spu⸗ des Großhändlers Meyer, in deſſen gebildeter Familie die Gärtnerei und Blumenzucht eifrige Verehrer hat. Der früher in Schweden berühmte Duvellska⸗Garten in Carlsham, der eine herrliche Lage hat, und von dem aus man eine reizende Ausſicht genießt, iſt jetzt ganz verwildert, koͤnnte aber leicht zu einem ſchönen Park umgeſchaffen werden, da es nicht an ſtattlichen Bäumen fehlt. Man ſagte mir von einem feltenen Baum, der auf dem Kirchhöfe von Carls ham (id) befinde; ich fand ein riefiges Exem⸗ plar von Crataegus Oxyacantha, mit einen Stamm von mehr als einem Fuß im Durchmeſſer, dergleichen fid) aber. auch hier, auf den benachbarten Inſeln finden. In Ble fingen, welche Provinz ein hügeliges Terrain bat, glaubte ich oft in der Ferne, beſonders in der : Nate von Wohnungen, ſchöne Obſtgärten zu erblicken, ſah mich aber, wenn ich in die Nähe kam, immer getäuſcht; indem ich die vermeinten Obſtbäume als Birken und Ahorn erkannte, da man in dieſer Provinz die Forſtwirthſchaft mit dem Wie⸗ fen- und Ackerbau zu verbinden ſcheint. Nirgend aber fab ich fdóuere Birken als hier, wo fe wahre Prachtbäume bilden. Sie gehören zu Betula glutinosa- Hallr. welche in Schweden die allgemeinſte iſt. Eben ſo ſah ich hier die ſchönſten Exemplare von dem ſchwediſchen Wachholder Ju- niperus communis var. succ., die zum Theil eine Höhe von 15 — 20 Fuß erreichten, durch ihren ſchoͤnen pyrami - deuförmigen Wuchs einen herrlichen Anblick gewährten und deshalb wohl verdienten, bei Nadelholz. Gruppen öfters be. nutzt zu werden. a So wenig Spuren von Gartenkunſt ich aber auf die. ſer Neife auch fab, um fo mehr Gelegenheit hatte ich, Liebe zur Blumenzucht wahrzunehmen, denn ſehr haͤufig fand ich Blumen vor den Fenſtern; es waren aber überall nur die gewöbnlichſten Sommerblumen, ja in Norrköping ſah ung ich vor einem Fenſter ſogar einige Töpſe mit der gemeinen Chamille, nur hier und da einige Roſen und einige der ge meinſten Pelargonien, und einen Cereus speciosissimus oder einen Cereus phyllanthoides. Mit dem Eintritt in die Provinz Smaland verſchwindet die Buche, die Laubwäl⸗ och 1 außer in Carlsbam, der werden ſeltener, und ungeheure Tannenwälder treten an ihre Stelle. Erſt au der Grenze von Oeſtergoͤthland, hinter Jönköping gegen Greuna, findet fid) wieder ein -fchöner großer Laubwald, und die genannte Provinz zeigt wieder mehrere derſelben. Gegen Stockholm verſchwinden dieſe aber immer mehr und endlich ganz, und nur in deſſen Umgebung trifft man wieder einige, größtentheils aus Ahorn und Birken beſtehend. In Stockholm verweilte ich nur 5 Tage, während welcher Zeit ich nur den Bergianiſchen Garten und den des Herrn Bruckspatrons Roſenblad, deſſen Beſſtzer mit ein glücklicher Zufall als Neifegefährten auf dem Dampſſchiffe zugeführt hatte, und den des Medizinaltaths af Pon tin, auf welche ich ſpäter wieder zurückkommen werde, beſuchte. Meine Sehuſucht, den Ort zu ſehen, wo Linné gelebt und gelehrt hatte, trieb mich unaufhaltſam nad Upfala, wohin ich mit dem Dampſſchiffe auf dem an reizenden An- und Austen fo reihen Målar- See fuhr, und web ches ich, als ich es endlich erblickte, jubelnd begrüßte, denn durch meine Ankunft daſelbſt war einer meiner ſehnlichſten Wünſche erreicht. Mein erſter Gang war der zu meinem verehrten Freunde, dem Direktor des botaniſchen Gartens, Profeſſor Wahlen berg, der meine Reife nach Schweden zunächſt durch ſeinen Wunſch, daß ich ihn bei der beabſichtigten Emporbringung des botaniſchen Gartens mit meinem Nath, beſonders hinſichtlich der Kultur der Gewaͤchſe, unterſtützen möchte, veranlaßt hatte. i Da derſelbe eine Amtswohnung im botanischen Garten bes wohnt, ſo hatte ich Gelegenheit zugleich auch dieſen mit zu ſehen. In Hinſicht feiner Lage iſt der botaniſche Gar⸗ ten zu Upſala der ſchönſte, feinem Umfange nach und in Betracht der darin befindlichen, ſeinen Zwecken dienenden Gebäude aber einer der großartigſten, welche ich je geſehen habe, — und die Zahl dieſer iſt nicht geringe — und verräth ſogleich beim erſten Ueberblick, daß er ſeine erſte Einrich⸗ tung königlicher Munificenz verdankt. Es iſt dies namlich nicht mehr der Garten, welcher zu Linnés Zeit als bo 27 taniſcher Garten gedient hat, der an der nördlichen Ecke der Stadt liegende, ſogenannte Swarzbäd-Garten, der wegen feiner ſchlechten, der Kälte, allen Winden und bán figen Ueberſchwemmungen ausgeſetzten Lage ſpäter verlaſſen werden mußte, und jetzt als Verſammlungsort für die oft. gothiſche Nation der Studirenden dient, ſondern der am weſt⸗ lichen Abhange des Schloßberges liegende, unter Karl's XI. Regierung nach dem Jahre 1665 von dem älteren Rud⸗ beck angelegte ehemalige Schloßgarten *), der von Guſtav III. nach feiner Rückkunft aus Italien, gleichſam zur Sühne und Entſchädigung für die, während feiner Reiſe ſtatt ge- fundene Wegführung des Linns'ſchen Herbariums nach England, der Univerſſtät überlaſſen und mit großen often. für ſeinen gegenwärtigen Zweck eingerichtet und mit dieſem dienenden großartigen Gebäuden verſehen, in neueſter Zeit aber faſt um das Doppelte vergrößert und vielfach verbef- ſert wurde. In ſeiner gegenwärtigen Ausdehnung bildet iér beta» niſche Garten ein längliches Viereck von 1506 Fuß Länge und 650 Fuß (ſchwediſche) Breite, und zerfällt gleichſam in zwei Theile, nämlich in den ehemaligen Schloßgarten und den 1830 erworbenen Theil, den jogenannten neuen Garten. An der nördlichen Seite des erſteren finden ſich aus ſchönen Bäumen beſtehende Ahorn - Alleen, zwiſchen welchen der breite, mit Kies befahrene Weg läuft, und die Grenzmauer iſt durch Gebüſch verdeckt; die öſtliche und fübide Seite enthalten das Arboretum. Am weſtlichen Ende nähern fid die Bäume der ſüdlichen und nördlichen Seite einander bis auf die Breite der Front des Lehrſaals, welcher die wef- liche Seite ſchließt, während ihm gegenüber im Oſten auf der Höhe des Schloßberges das alte Schloß thront und einen ſchönen Anblick gewährt. Die Mitte bilden die ſechs Quartiere für die perennirenden Gewächſe, die in zwei pa⸗ rallelen Reihen nebeneinander verlaufen, eine Länge von 720 Fuß und an ihren Enden eine Breite von 120 Fuß haben, gegen die Mitte aber in Folge eines im Mittel- punkt abgeſonderten Stückes, welches mit mehreren ausge. zeichnet ſchön gehaltenen vieredig-pyramidal beſchnittenen TY Historisk cart ctii om | Upsala Universitäts Boloníska Trä- gard 1836. Af Göran Wahlenberg. Upsala 1837. 26.8. Ins Deutfche überfeht vom Dr. Greplin in der Flora oder allge⸗ meinen botanifchen Zeitung. Jahrg. 1838. 1 B. Beiblaͤtter p.87. wappnen nr Tannen (Pinus Abies), welche gleichſam grüne Obelisken bilden, bepflanzt ijt, viel ſchmäler ind. Am weſtlichen Ende dieſes Theils, in einiger Eutfernung von dem Lehrſaal, be fin- det fih ein ziemlich großes, jedoch waſſerleetes Baſſin, dem zu Mii pirs daß es durch einen waſſerdichten Mör⸗ tel in den Stand geſetzt würde, das Waſſer halten zu kon. meu, und an ber öfllichen M i eine m 0 für Alpenpflanzen angebracht. teli Garten, enthält die Beete für die einjährigen und sneijáb. rigen Gewächſe, die eine bogenförmige, der Form eines Hufeiſens fid) nähernde Geſtalt haben, fidh mit ihren En⸗ den an die, die Mitte des Gartens von Oſten nach Weſten durchſchneidende Mauer anſchließen, und zwiſchen denſelben die neuen Glashauſer aufnehmen, in ihrer Biegung aber ein Boffin zur Aufnahme des Schneewaſſers im Frühling haben. Die nördliche Hälfte dieſes Theils iſt noch nicht bepflanzt, ſondern nur in zur Aufnahme der Gewächſe vor⸗ bereitenbe Kultur geſetzt, und enthält außerdem das Erdma⸗ gazin, Dünger u. f. w. Die öſtliche bepflanzte Hälfte ift an ihrer füdlichen und weſtlichen Greuze ganz mit Tannen⸗ gruppen bepflanzt. Durch die Mitte des ganzen Gartens läuft eine Waſſerleitung zur Abführung des Schneewaſſers im Früh- ling. Wegen feiner abhängigen Lage leidet der Garten et- was an Trockenheit, welcher Uebelſtand jedoch durch den bündigen, thonigen Boden ſehr vermindert wird, obgleich dieſer wieder andere Uebelſtände mit ſich führt, die aber, bei fortgeſetzter zweckmäßiger Bearbeitung leicht beſeitigt werden konnen. Um die Feuchtigkeit möglichſt zurück- und den Wind abzuhalten, hat man die Pilanzen-Qnartiere mit Hecken, im alten Garten aus Tannen (Pinus Abies), im neuen aus NMespilus- Arten beſtehend umpflanzt, welchem Verfahren ich jedoch meinen Beifall nicht ertheilen kann, indem der beabſichtige Zweck auch auf andere, dem Auge mehr zuſagende und den Eindruck des Ganzen weniger ſto⸗ rende Weiſe wurde erreicht werden konnen. Das Ar bo- retum bedarf der Lichtung, oder beſſer einer ganz neuen Anlage, da mehrere Sträucher und kleinere Bäume von den Größeren unterdrückt und erſtickt werden, der foge- nannte neue Garten aber mehr Schatten, welcher am gwed. f geſchmackvollen Baum- E mäßiaßen A meer er 28 und Strand; Gruppen für die Zukunft beſchafft werden konnte, und wodurch derſelbe zugleich mit dem alten Garten in mehr Uebereinſtimmung gebracht werden würde. Ge⸗ ſchieht dieß; laßt fid) die kunſtgeübte Hand eines Geſchmack befigenden Gärtners an den Strauch- und Baum⸗Partien und in der Aufſtellung der Topfgewächſe im Freien wäh⸗ send des Sommers, wozu fid) fo vortreffliche Recalitäten darbieten, wahrnehmen, und werden an paffeuben Otten cine zelne Blumen- Gruppen augebracht, fo muß dieſer Garten mit der Zeit einen herrlichen Anblick gewähren und unte die Schönften feiner Art gehören! — 1 Die Gebäude im alten Garten, welche Guftav III. für deffen Zwecke hat erbauen laſſen, beſtehen aus einem nach Often gerichteten Miſtelgebaude und zwei Flügeln nach Norden und Süden, die alle einen, einen Klafter hohen Granitfuß über der Erde und 3: Ellen hohe, froſtfreie trockne Keller haben, welche zum Aufbewahren mancher Ge⸗ wächſe vortrefflich geeignet find, Die Höhe dieſer Gebäude über dem Granitfuß bis zum Dade beträgt 26 Fuß, die des eiſernen Daches 14 Fuß, ihre ganze Höhe folglich 46 Fuß. Das Mittelgebäude, defen Front dem Schloſſe gte gekehrt und mit einem von S kanellirten Säulen getrage- nen Frontiſpice verſehen iſt, und zu dem eine ſehr ſchöne Granittreppe führt, enthält in der Mitte den mit einer Glaskuppel verſehenen naturhiſtoriſchen Lehrſaal, in welchem hinten über dem Katheder Liuns's Statue iu Lebens. große aus caroriſchem Marmor, ein Kunſtwerk By⸗ ſtroms im Jahre 1829 aufgeſtellt iſt, und wozu die Koſten durch die Studirenden aufgebracht worden ſind, die fh durch dieſelbe ſelbſt das ſchönſte Denkmal geſetzt, and dadurch eine underzeihliche Nachläſſigkeit der Univerſt. tät und ihrer Nation gut gemacht haben. An dieſen, gewiß einzigen, botaniſchen Lehrſaal ſchließt ſich an jeder der zur Aufbewahrung von ang Seite ein offener Raum, geſtopften, dem zoologiſchen Muſeum gehörigen Thieren dient, die freilich in ihrem ſchlechten Zuſtande keinen er. freulichen Anblick gewähren, obgleich manche Seltenhei⸗ en darunter find. Die Länge dieſes Gebäudes beträgt 108 Fuß. Die beiden Fuß lang. In dem nach Süden gerichteten befindet ſich das große Frigidarium. Es ift 160 Fuß lang, 21 Fuß hoch und 26 Fuß tief, und an feinem weſtlichen Ende ſchließt ſich das 31 Fuß lange, 26 Fuß hohe und 25 Fuß tieſe Caldarium an. Im nördlichen Flügel befindet fid) am wef lichen Ende ein Pflanzenhaus von ganz gleichen Dimen⸗ ſtonen wie das Caldarium, die übrigen Räume in demſel⸗ N # ben dienen zur Wohnung für den Direktor und Demon — frater, zur Aufbewahrung der Herbarien, Frucht - und Samen⸗Sammlung und der Präparate des zoologiſchen Muſeums. Alle dieſe Gewächshäuſer haben gerade ſtehende Fenſter, ſind aber ſeit einigen Jahren auf Betrieb und nach Angabe des Prof. Wahlenberg durch zweckmäßiger, den Erfahrungen der neueſten Zeit entſprechende Einrichtung der Feuerung und dadurch ſehr verbeſſert worden, daß im Caldario und in dem am weſtlichen Ende des nördlichen Flügels befindlichen Gewächshauſe die nach Süden gerich⸗ teten Fenſter bis an die Decke erhöht und in beiden die nach Weſten gerichteten Giebelmauern weggenommen und durch Glas wände erſetzt worden find; fo, daß ſie jetzt dem Lichte den größtmöglichſten Zutritt geſtatten, und außer ei⸗ nigen Veränderungen an dem Feuerungs Apparat nichts zu wünſchen übrig laſſen. Im Caldario ſind die Palmen in die freie Erde gepflanzt, und können nun eine ziemliche Höhe erreichen. Das in dem nördlichen Flügel befindliche Eckhaus iſt aber durch einen Zwiſchenboden in zwei Abthei⸗ lungen getheilt, der in der Mitte eine ſehr weite Oeffnung hat, durch welche die in der unteren Abtheilung ſſehenden, größeren Gewächſe hindurch wachſen können, und um welche herum Stellagen angebracht find, auf welchen die ‘Plantae succulentae: ſtehen. In dieſem alten Garten befinden ſich noch die Miſt. beete und ein Treibkaſten, deren Zahl aber noch vermehrt werden dürfte, und die Wohnung für den Diener des zop logiſchen Muſeums (waktmästare), die aber jetzt von ei» nem Garten- Arbeiter bewohnt wird; aber weder eine Woh: nung für einen Gehülfen, noch für den Gärtner, was doch ſehr zu wünſchen wäre, und mit der Zeit, wenn erft, mehr Pflanzen vorhanden, unumgänglich nöthig werden wird; denn wenn der Gärtner in der ziemlich weitentfernten Stadt -wohnen muß, iſt er außer Stande den Gewächſen die zu ihrem Gedeihen möthige Auſmerkſamkeit und Pflege zu wid i 29 men. Eine Wohnung für den Gärtner ift daher ein drin⸗ gendes, oder vielmehr das dringendſte Bedürfniß für den Garten, von deſſen Abhülfe das Eum beffelben am meis ften abhängt. Die Gewächshäuſer im neuen Garten betreffend, ſo iſt dieſer wie ſchon bemerkt von einer von Oſten nach Weſten laufenden Mauer durchſchnitten, die den an ihrer ſüdlichen Mauer ſeit 1833 erbauten drei neuen Gewächshäu⸗ ſern zum Schutz und Anlehnungspunkt dient, während an der noͤrdlichen Seite derſelben (id) die nöthigen Vorbauten für die Anlage der Feuerung, zur Aufbewahrung des Hol zes und der Laden u. ſ. w. befinden, zwiſchen welchen und den Häuſern ſie die Scheidewand bildet, zu beiden Seiten der Häuſer fidh aber vortrefflich zur Anlegung von Spa⸗ lieren für Schlinggewächſe, ſo wie überhaupt zur Anzucht für zartere Gewächſe auf einer längs derſelben hiulaufenden Rabatte eignet. Dieſe drei Häuſer liegen im Mittelpunkte der Mauer und bilden ein an der ſüdlichen Seite offenes, rechtwinkliges Viereck. Sie ſind verhältuißmäßig klein, um zu jeder Zeit den nöthigen Wärmegrad erzeugen und er⸗ halten zu koͤnnen, nämlich jedes 40 Fuß lang, 20 Fuß tief und unter dem Giebel 12 Fuß hoch, und mit Benut- zung der neueſten Erfahrungen auf das zweckmäßigſte er» baut, mit einem Ofen em und mit einem aus Beide . apparate werden abwechſelud mt und haben ſich in dem ſtrengen Winter von 1837 auf Zs trefflich bewährt. Das mittlere ſeiner ganzen Länge nach mit der Mauer parallel laufende, folglich mit ſeiner Front gegen Suden gerichtete ; Haus ijt für nordtropiſche Gewächſe beftimmt, und mit: gee brochenen Feuſtern und einem Lohbeet verſehen; von den beiden andern ift eines zur Aufnahme capiſcher, das an⸗ dere für auſtraliſche Gewaͤchſe beſtimmt. Dieſe bilden mit den mittleren einen rechten Winkel, indem ſie mit ihrer Frout gegen Weiten gerichtet ſind und mit ihrer nördli⸗ chen Giebelſeite ſich an die Mauer anlegen. Das Mau⸗ erwerk derſelben reicht nur 3 Fuß über die Erde, auf wel ches dann nach allen drei freien Seiten Glasfenſter aufge- ſetzt ſind, welche an der Oſt und Weſtſeite gebrochen ſind und ſo ein vollkommenes Glasdach bilden, wodurch alſo dem ; Lichte auf der Oſt⸗ Sür- und Weſtſeite vollkommen freier Zugang geſlattet iſt. Mau wird ſich daher leicht von der in ihnen herrſchenden Helle einen Begriff machen kön. nen; auch muß ich geſtehen, daß ich nirgend ſchönere und zweckmäßigere Gewächspäuſer geſehen hahe. Im Junern ift langs der drei mit Glasfenſtern verfehenen Seiten eine Stellage für Pflanzen. herumgeführt, dann folgt ein drei Fuß breiter Weg und die Mitte wird von einem Lohbeet eingenommen, das jedoch mit einer pyramidalen Stellage, oder in dem wenigſtens die Lohe mit Sand oder Erde bere tauſcht werden muß, um in letztere die Pflanzen frei aus-. zupflanzen, indem das Lohbeet auf die darin zu fultiviren- den Gewächfe ſehr nachtheilig einwirken würde. Ein noth⸗ wendiges Bedürfniß find auch noch Rouleaus auf der weft- lichen Seite, um den ſo nothwendigen Schatten geben zu konnen. Vor den Haͤuſern findet fidh. ein ſchöner Platz, der fid) entweder zu einer Raſen⸗Partie oder zur Anlegung von Gruppen für einjahrige Schmuckgewächſe vortrefflich eignet. Man wird aus dem Vorſtehenden leicht ermeſſen fön- nen, daß hier alle Bedingungen zu einer vorzüglichen Pflanzenkultur, ſo weit ſie von der Lage und Beſchaffenheit des Gartens und der Gebäude abhaͤngig, vorhanden ſind, und daß nur wenige botaniſche Gärten in Deutſchland ſich gleich großartiger Einrichtungen zu erfreuen haben, ſo wie, daß fi der keuntnißreiche Direktor des Gartens durch die ſo äußerſt zweckmäßigen Derbefferungen . und Neubauten, bei welchen alle Verhältniſſe reiftichft- erwogen ſind, ein großes Verdienſt um den Garten erworben, ſich ſelbſt aber ein bleibendes Denkmal geſtiftet hat. Man würde jedoch ſehr irren, wenn man glaubte, der Reichthum an Gewäch⸗ fen und der Zuſtand dieſer entſprächen dieſen vortrefflichen Einrichtungen, vielmehr fieht: man hier auf das dentlichſte, wie wenig der Direktor eines Gartens, wenn er nicht ſelbſt Gärtner iſt, auch mit dem beſten Willen und den großar · tigſten Mitteln auszurichten vermag, ſo lange ihm mA ein geſchickter Kultivateur, die Seele eines jeden Garte zur Seite flebt und ihn unterſtützt. In dem ſcho nen qn. ßen Frigidarium, das viele Tauſend der intere [ante wächſe svi uan, dubi man en als einige ausz en und dir eT ped durch keine Behandlung zu tödtenden Pflanzen und T dieſe in dem ſchlechteſten Zuſtande, aber keine Melaleuca, keinen Callistemon, Metrosideros, keine Acacia u. dgl., welche in Deutſchland unter die gemeinſten gehören. Ganz ähnlich verhalt es fid in den anderen Häuſern, fo daß ei- nem das Herz blutet, wenn man dieſe herrlichen Räume für einige Exemplare von Gewächſen allein benutzt fiebt, die in jedem Winkel und hinter jeder Stellage einen paf- ſenden Platz gefunden hätten, und bedenkt, wie in vielen Gärten die intereſſanteſten und ſeltenſten Gewachſe zuſam⸗ mengedrängt werden müſſen, fo daß fie kaum ein wenig Licht und Luft bekommen. Die Kultur war bisher die ſchlechteſte, die mir je vorgekommen, und völlig unter aller Kritik, wie einige Beiſpiele hinreichend beweiſen werden. Alle Pflanzen wurden in eine und dieſelbe Erde ge- pflanzt, und zwar in was für Erde? in ſolche, die aus rei nem verrotteten Pferdedünger, den die Reitſchule in Menge liefert, entſtanden war. Das Erdmagazin bes ſtand daher aus Nichts als aus mehreren Haufen in ver⸗ ſchiedenen Graden der Auflöfung begriffenen Pferdedüngers, während unmittelbar vor dem Garten, auf Lasby backer die vorzüglichſte Heideerde in Menge liegt, in welcher Woodsia ilvensis und Asplenium septemtrionale üp- pig wuchern, und die man für manche Gärten in Dentſch⸗ land gern meilenweit holen würde. Nicht weit davon fin- det ſich ſehr gute Lauberde, und in einer andern Richtung in gleicher Nähe Torferde, fo wie dicht bei dem Garten ein unerſchöpflicher Vorrath aus verwittertem Granit ent- ſtandenen, fehr Feldſpathreichen groben Sandes, auch fehlt es nicht an guter Raſenerde. Die fo nöthigen kleinen Töpfe waren ganz unbekannt, die kleinſten waren Gzöllige, - mit gleich weiter Oeffnung und von der unzweckmäßigſten Geſtalt. In einem ſolchen Topſe, bei dem nicht einmal das Abzugsloch mit einem Scherbchen überdeckt war, und in dem folglich das Waſſer gar feinen Abzug hatte, der aber dagegen mit der erwähnten: fpedigen, ganz verfanerten und von Regenwürmern wimmelnden Erde angefüllt war, ſtand haufig ein halbfingerhohes Pflänzchen, noch ‚häufiger aber in einem wodl doppelt fo großen Topf einige derglei. chen, kümmerlich ihr Leben friſtend! Iſt es bei einer ſolchen Behandling zu verwundern, daß keine, nur irgend der gering. erürfende Pflanze forfan, und daß deshalb affe die vielfachen Bemühungen des den Flor des Gartens auf alle ihm mögliche Weiſe befördernden Profeſſors Wahlen: berg bis dahin vergeblich geblieben ſind, ſo wie, daß noch niemals eine neuhollandiſche Acacia in Upfala geblikt bat? Gewiß nicht! man muß ſich vielmehr über die Zähigkeit des Lebens derjenigen Gewächſe wundern, welche daſſelbe dabei, obgleich kuͤmmerlich genug, erhielten. Die zwei einzigen kleinen Exemplare von der Gattung Acacia, die ſich im Garten vorfanden, A. Lophanta und A. stricta waren gelb und ganz verkümmert, und als ich fie aus ihren Sip fen heraus nahm, waren, mit Ausnahme hüd weniger einzelner, alle Wurzeln faul. Der Gärtner, welcher den in Schweden gebräuchlichen Titel eines Oekonomie— Direktors führt, kommt täglich nur eine, höchſtens zwei Stunden in den Garten und überläßt Alles den Gar ten⸗Arbeitern, gewöhnlichen Tagelöhnern, da ſich weder ein Gehülfe noch ein Lehrling im Garten befindet. Als ich ihn fragte, warum er ſo kleine Pflänzchen in ſo große Töpfe pflanze? antwortete er: diefe bleiben län- ger feucht! und dennoch beklagte er ſich bitter über die vielen Regenwürmer! Dieſer traurige Kulturzuſtand, der meinem verehrten Freunde Wahlenberg ſehr zu Herzen ging, den er aber nicht abändern fonnte, da er ſeit 1812 nicht wieder in Deutſchland war, und folglich keine Gelegenheit hatte, die neueren Kultur⸗Methoden fen. nen zu lernen, war eben die Veranlaſſung feiner Einla⸗ dung an mich, zu ihm zu kommen und ihn mit meinem Rath zu unterſtützen, und ich hoffe, man wird mir zugeſte⸗ hen, daß ich ſeinem Vertrauen entſprochen, als ich die Anſtellung eines andern Gärtners als conditio sine qua non für das beſſere Gedeihen des Gartens aufſtellte. Schon am erſten Tage meiner Anweſenheit erhielt ich in Folge hiervon von ihm den Auftrag, ihm einen guten deut⸗ ſchen Gärtner zu verſchaffen. Um jedoch bis zu deſſen Ankunft die Kultur ſo viel als moglich zu verbeſſern, wur den während meines Auſenthalts Ausflüge in die nádfte Umgegend unternommen, um die nöthigſten Erdarten auf. zuſuchen, die ſich auch wie bereits erwähnt in beter Qua lität und größter Menge daſelbſt fanden. Nachdem von jeder eine ziemliche Quantität herbeigeſchafft worden war, unternahm ich, im Beiſein meines Freundes und des Gärt⸗ ners, fo wie des vorzuglichſten Garten Arbeiters, der die Stelle eines Gehülſen vertritt, das Umpflanzen von einem 31 Dutzend der verſchiedenartigſten Pflanzen, indem ich zugleich auf die dabei nöthigen Erforderniſſe und Handgriffe auf. merkſam machte, und nun höre ich, daß die beiden darun⸗ ter befindlichen Akazien freudig vegetiren und Knospen in dieſem Sommer (1839) angeſetzt haben, gleich wie alle übrigen neu hinzugekommenen. In dieſem Frühjahr iſt nun Herr Müller, ein Böge ling des hieſigen botaniſchen Gartens, nachdem er den vo- rigen Winter noch zu einer Reiſe durch Deutſchland und Hol— land benutzt hatte, um die vorzüglichſten Gärten und die darin befolgten Kultur- Methoden kennen zu lernen, mit dem er. ſten Dampfſchiffe von Lübeck, zugleich mit einem bei den Herren Booth zu Flottbeck für den botaniſchen Garten zu Upſala beſtellten Pflanzen⸗Transport, an welchen ſich in Yſtad noch ein zweiter, von dem biefigen botanifchen Garten anſchloß, durch welchen dieſer fein Scherflein zur Bereicherung des Gartens zu Upfala beizutragen beabſich— tigte, nach Upfala abgegangen und mit ſaͤmmtlichen Pflan- | zen wohlbehalten dort angekommen. Nach den mir neuer lichſt von dort zugekommenen Nachrichten ſind nicht allein dieſe in dem verfloſſenen Sommer ale vermehrt worden, ſondern es haben bereits während deſſelben Gruppen von Calceolarien, Fuchſien; Lobelien, Georginen 2c. fo wie Erythrina Crista galli im Freien daſelbſt herrlich geblüht, und zwar noch am 14. Oktober, und auch von den früher vorhandenen Gewächſen war bereits Vermehrung vor⸗ handen, um beſſere Exemplare, als die vorhandenen an de⸗ ren Stelle zu erziehen, ſo wie auch an Banlichkeiten noch Manches beſchafft worden ift, wie z. B. ein Vermehrungs⸗ Haus, eine zweckmäßigere Einrichtung der Feuerung in den hohen Caldarien u. ſ. w. Man darf ſich nunmehr alfo wohl der Hoffuung hin» geben, daß die Zeit nicht mehr fern ſein wird, wo die trefflichen, großartigen Gewächs häuſer, welche mehr als zwan⸗ zig Tauſend Töpfe faſſen konnen, mit ihnen entſprechenden Gewächſen angefüllt fein werden, und unter dieſem nördli⸗ chen Himmelsſtriche eine Flor aller Erdtheile erblühen werde; denn obgleich das dortige Klima ber Gartenkunſt mancherlei Schwierigkeiten bereitet, ſo ſind dieſe doch nur von geringem Einfluſſe auf die Gewaächſe in den Häuſern, und können groͤßtentheils durch zweckmäßige Einrichtungen leicht beſeitigt werden, auch mildert die benachbarte Oſt⸗See, die großen Landſeen und die die Stadt durchſtroͤmende Sala die Kälte ſehr, wie z. B. im Winter von 1837 auf 9 das Thermometer in Upſala nie ſo tief ſank, als in Greifswald, wo die Kälte, aus gleicher Sanii um einige Grade geringer war, als in Berlin. Für den dunklen Winter entſchädigt aber im Sommer ein faſt une unterbrochener Tag (ich konnte noch vom 16. bis 20. Juli, ſelbſt im mittleren Schweden, bei hellem Wetter während der Reife alle nicht zu entfernten Gegenſtände um Mitter. nacht ziemlich gut unterſcheiden), und eine intenſivere Wärme während deſſelben, welche auf manche Gewächſe einen ſehr vortheilhaften Einfluß äußert. Daß die vorſtehend andgefprochenen; den Stor des Ga tens betreffenden Hoffnungen recht bald und vollſtändig er- füllt werden möchten, iit um fo mehr mein innigſter Wunſch, als mein Freund, der würdige Vorſteher deſſelben, darin den ſchönſten Lohn für ſeine vielfachen, das e des Gartens cmt Bemühungen finden würde. pr ns folgt). ment imd qun Ir Die Kultur der Kermesbeere. Phytolacca decandra.. Ea, | Vom Kunſt⸗ und e we Verlin. Die Kermesbeere, deren eigentliches Vaterland Nord⸗ amerika ift, wird im ſudlichen Europa. febr. Häufig gebaut, und kommt daſelbſt auch vermilbert vor. In unferen Går- ten flebt man ſie nur felten; und dann mehr als Zierpflanze als zum Nutzen gezogen. Sie trägt glänzende, ſchwarz⸗ violette Beeren, welche den im Handel vorkommenden Ker” mes. oder Alkermesſaft liefern, der zum Färben ver- ſchiedener Speiſen, beſonders haufig aber der —— ren gebraucht wird: Der Anbau dieſer Pflanze ift nur mit geringen ‚Sänie rigkeiten verbunden, fie verlangt jedoch einen recht ſonnigen Standort, da die Früchte ſonſt nicht reif werden. Sie hat eine dicke, fleifchige, faft rübenartige Wurzel, wodurch ſie ſehr leicht zu vermehren iff; da man jedoch nicht immer Ge- legenheit bat, Wurzelköpfe zu erhalten, [o iji man dann genöthigt, die Pflanze zuerſt aus Samen anzuziehen. Ich babe die Samen (vor zwei Jahren) in Töpfe ausgeſäet, T - und dieſe dann ins Frühbeet geſtellt; ſobald die jungen Pflänzchen etwas angewachſen waren, pflanzte ich fie an den für ſie beſtimmten Standort im Garten aus, und hatte ſchon im erſten Herbſt die Freude, reife Beeren zu erhalten. Da man mir ſagte, daß die Wurzeln den Froſt nicht er⸗ tragen könnten, fo nahm ich fie im Spätherbſt aus dem freien Lande heraus, ſetzte fie in Töpfe und ſtellte diefe ins Glashaus. Hier fingen die Wurzeln febr bald wieder an andzufreiben, und im nächſten Sommer trugen die Pflanzen wieder ſehr reichlich Früchte, die ich recht gut verkaufte. Im vergangenen Herbſt habe ich dieſelbe Prozedur mit den Wur zeln wieder vorgenommen, und hoffe auch im nächſten Som⸗ mer reichlich Früchte zu ernten. Die geringe Mühe, welche die Kultur dieſer Pflanze macht, und die reichlich durch den Ertrag belohnt wird, bewog mich, darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie mit Nutzen hier gebaut werden könne. Bis jetzt wird der Saft ſehr häufig aus Frankreich eingeführt, wo die Pflanze unter dem Namen: Kermes vegetal gebaut wird, und habe ich fie dort ſelbſt in herrſchaftlichen Gärten zum eige- nen Gebrauch in der Haushaltung angepflanzt gefunden. PPP Die ſchönblühen den Pflanzen, a welche im A Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen if. 2. Edwards's Botanical Register. December 1839. | (Taf. 65.) Grammatophyllum multiflorum Lindl. : (Gynandria CN Orchideae,) ; Dieſe Orchidee, welche das Anſehen von einem großen Cymbidium hat, wurde durch Herrn Hugh Cum ing aus Manilla in England eingeführt. Es iſt ein Epiphyt, mit einem einfachen, verdickten Stengel und linienförmigen, zweizeinngen Blättern. Die Blumen ſtehen in einer aufs dien; au zwei Fuß langen Traube zu 40 — 80, und find anderthalb Zoll im Durchmeſſer. Die Blüthenhüllen⸗ blätter find grün mit grün- braunen Mittelfeldern und die dreilappige, kappenförmige Kronenlippe gelb und mennig: farben geſtreiſt. : (Taf. 66.) Tulipa maleolens Reboul. (Hexandria Monogynia, Liliaceae.) Es ſoll dies eine eigene Art der Gattung Tulipa ſein; Herr Strangways iſt jedoch der Meinung, daß es nur eine Varietät von T. Oculus Solis fei, Die Blu men find. dunkeler roth als an T. Oculus Solis und T. prae- cox, und geben etwas ins Carmoiſinrothe über; äußerlich find fie jedoch heller, und haben einen Schimmer ins Gelb liche; an der Baſis jedes Blüthenhullenblattes findet ſich ein febr. breiter, rautenförmiger, ausgerandeter, ſchwarz⸗vio⸗ letter, gelb eingefafter Flecken. Einheimiſch iſt dieſe Pflanze im Florentiniſchen, auf Feldern und Weinbergen bei St. Miniato und St. Margherita; eine gefüllte Form da⸗ von wird in den dortigen Gärten häufig gezogen. , Arbutus laurifolia L. * (Decandria Monogynia, Ericeae.) là Lord Napier führte diefen Arbutus aus Mexico ein, welcher in England für den A. lauriſolia erkannt wurde, einer bis dahin noch zweifelhaften Pflanze, für welche entweder A. Menziesii oder A. Procera genommen ward. Er ſteht dem A. Andrachne nahe, iſt jedoch eine davon beſtimmt verſchiedene Art. Die Blätter find geſtielt, länglich, ſtumpf, kahl, fein geſägt, die Blumen ſtehen in zuſammenge⸗ ſetzten Trauben und die Blumenkrone iſt in der Mitte zuſam⸗ mengezogen, und die untere Hälfte zerknittert und häutig. (Die Kultur dieſer Arbutus-Art iff von der des A. Andrachne nicht verſchieden. Er läßt ſich leicht durch Ablaktiren auf A. Unedo- vermehren, wächſt jedoch auch durch Stecklinge, wozu junge Triebe gewählt werden. In neuen Zeiten kommen zuweilen Samen von Mexiko in unſere Hände, welche gut keimen und gedeihen. O.) iS UPSUSQ UIT : HE F H bei d as V rz ich iß für das Jahr 1840 von Gemíife:, oh: iab welche zu haben find bei Theodor Bernhardi, in Erfurt. i Er — 2 ” Samen, Achter Jahrgang. +i 7. E — , 4 x " >` (itis e zs A mi. a. EL 4 S E T 2 =; ET h A ai — 2 Nr ENES (DOG A ETÀ [9 N = — N Pim. ARE z f á 3 Nem c 70 WE ae ME 5 p { N x ` FI, B Q 5 ` p — "ew IE cum A = É E — — T= e DA RP 272 ^ I x — P = A A 2 N Y VES CN E m Allgemeine Gartenzeitung. À Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. : In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, Dr. der Phitoſophie und Lehrer an der Gärtner : Lehranftalt zu Berlin, E Sonnabend, ben 1. Februar. Ueber niger feſten Lehm, tiefer jedoch meiſtens lettigen Boden, klimatiſche Einwirkung auf verſchiedene, in von welchem algemem augenommen wird, daß in demſelben den Gärten und Parkanlagen kultivirte die zarten, lockeres Erdreich liebenden Gewächſe kein voll. wr ee Gewächſe. kommenes Gedeihen verſprechen. Ferner daß die verſchie⸗ denen beſſeren und feineren Obſtarten in dieſen Lagen nie Vom ihre gewöhnliche Größe erreichen und ihren eigenthümlichen i ae 5. 6. Jannack, d chmack hoth, halten, als wenn fie im flachen Rande oder 885 Herzogl. emberg. Hofgärtner der Santaifie ayreuth. ilden B Ete werben, auch daß viele " Faſt die meiſten Abflächungen der Gebirge von einiger diſche, nordamerikaniſche Baum- und Straucharten nur küm⸗ Hoͤhe, und unter dieſen beſonders die nördlich gelegenen, ente merlich vegetiren, und wenn fie nicht ſorgſam bedeckt und halten gewöhnlich in geringerer Tiefe einen mehr oder we- verwahrt werden, auch durch Froſt leiden. n j * à , E 6 d x * r AM H * 22 — Dieſe faft allgemeine Anſicht ift nicht ohne Grund, unb mannigfaltige Erfahrungen ſcheinen dies beſtätigt zu haben. Doch ſcheint es, wenn einiger Koſtenaufwand, Mühe und ausdauernder Fleiß daran gewendet wird, daß ſich vieles, wenn auch nicht alles, erreichen läßt, um auch in lettigem und hartem Lehm⸗Boden Anpflanzungen zu bewerkſtelligen. Da ich ſelbſt eine Gegend bewohne, wo die Baumzucht eben nicht im beſten Flor iſt, und den meiſten Parkanlagen die ſchönſten Holzarten fehlen, ſo erlaube ich mir hiermit meine Erfahrungen ſowohl, als die Mittel anzudeuten, um in der hieſigen als in ähnlichen Gegenden jenen Zweck, das Gedeihen der Obfipflanzung ſowohl, als auch der amerika⸗ niſchen Bäume und Sträucher, zu erreichen. Meine Anſſcht über dieſen Gegenſtand beruht auf Beob⸗ achtung einer im Garten der Fautaiſſe früher befindlichen Allee von Aepfel- und Birnbaumen von vorzüglicher Qua⸗ lität, welche ein Alter doun 60 — 70 Jahren erreichten, und deren Stämme einen Durchmeſſer von 16—18 Zoll piel ten. Nach dem Zeugniß bewährter Männer und Sachken. ner trugen dieſe Bäume ausgezeichnet ſchmackhafte Früchte, und nur nachdem die Wurzeln keine Nahrung mehr fanden, auch nicht erhielten, verminderte ſich die Quantität und Qua⸗ lität der Früchte, bis endlich die Baume gänzlich abſtarben. An der ſüdlichen Wand des Schloffes befinden fid) Pfirſich⸗ und Aprikoſen-Bäume, deren Alter auf 35 — 40 Jahr ge⸗ ſchaͤtzt wird, in noch ziemlich geſundem Zuſtande, reichlich Fruchte tragend, welche den berühmten Früchten des 7 Meilen von hier entfernten Bamberg im nichts nachſtehen, außer daß ſelbige 14 Tage früher reifen, als die hiefigen. Ein Tulpenbaum in den Anlagen, 16 Zoll Durchmeſſer haltend, blüht jährlich reichlich; Platanen eben fo ſtark, und manche andere Bäume und Sträucher, von denen gefagt wird, daß fie nicht gedeihen, beweiſen das Gegentheil. Die Lage, in welcher diefe hier angeführten Obf- und Park. bäume ſtehen, iſt Feine sweges eine geſchützte, vielmehr eine freigelegene, kann daher auf ihr Gedeihen keinen weſent⸗ lichen Einfluß ausgeübt haben, aber die Sorgfalt und Qu. bereitung des Bodens, welche bei Gründung der Anpflan- zungen Statt fand, ſowie die fortgefeßte Pflege derſelben dat das gute Gedeihen ſowohl, als die Erhaltung und Er. reichung eines höheren Alters zur Folge gehabt. Es iſt daher nothwendig, daß in ſolchen Gegenden, wo der Boden nur eine ſeichte Oberfläche von fruchtbarer Erde darbietet, der tiefer liegende, aus todtem Lehm und Letten, ferner aus Steingeſchieben beſtehende, wo keine Baumwur⸗ zel durchzudringen vermag, noch weniger Nahrung darin finden kann, ganz andere als eine gewöhnliche Vorbe ` reitung nöthig macht, als es bei eutgegengeſetzten Erdarten erforderlich ift, wenn anders mit Nutzen Bäume und Sträu⸗ cher in ſolcher Bodenart wachſen und gedeihen ſollen. Die Vorbereitungen ſind nun keinesweges ſolcher Art, daß alle dieſe hier genannten Erdarten weggeräumt und da⸗ gegen beſſere herbeigeſchafft werden müßten; dies würde bei großen Anlagen bie Koften nur vermehren, und nicht zum Ziele führen. Meine Verfahrungsart ift folgende: der Bo den, hier aus ſeſtem Lehm, Letten und Steingeſchieben be ſtehend, wird je nachdem es die Pflanzung nöthig macht, und ob große Bäume oder Sträucher gepflanzt werden ſol⸗ len, 2 — 4 Fuß tief umgearbeitet (rajolt), die untere Schicht wird, wenn ſie ſteiniger Natur ſein ſollte, zerſchlagen, und muß alsdann in die oberhalb gelegenen nahrhaften Erdtheile z gebracht werden. Der übrige aus Lehm ober Letten bete hende Boden wird zum dritten Theil mit Sand vermiſcht, wo. durch ſich die bindenden ſterilen Erdarten unter Einwirkung der äußeren Luft, Sonne und Regen zerſetzen, und der Bos den nach und nach an Fruchtbarkeit gewinnt. Ich habe bei mehreren Pflanzungen, unter andern bei einer nicht un⸗ bedeutenden Anlage einer Gehölzſchule, den Boden auf dieſe hier angegebene Art zubereiten laſſen, und der außerordent⸗ lichſte Erfolg hat meine Bemühungen gekrönt. Es ift eine längft bekannte Sache, daß das tiefe Um⸗ arbeiten jeder Bodenart allen ſolchen Gewächſen, deren Wurzeln ſenkrecht in die Erde dringen, ungemein zuträglich iſt. Bei feſtem Boden wird es Bedingung, und es iſt das einzige Mittel dergleichen ſterilen Boden urbar zu machen, und den Bäumen, welche alsdann darauf gepflanzt werden follen, ein kräftiges Gedeihen von langer Dauer zu fichern, Jeder Liebhaber, welcher dergleichen Obf- oder andere Ge⸗ hoͤlzpflanzungen, fei es auch in kälteren Gegenden Deutfch- lands anzulegen beabſichtigt, ſcheue hinſichts der Bearbeitung des Bodens weder Arbeit noch Mühe; er wird für die - Folge vielfach dafür entſchädigt werden. fem Falle da, wo ein Obſtbaum wachſen foll * ), tine Grube von 4 Fuß Tiefe, 6 Fuß Breite ausgraben **, unb ift die untere Erdſchicht lettig, alfo für Wurzeln und Wafer un- durchdringlich, ſo bringe man 1 Fuß hoch Schutt oder ge⸗ ſchlagene Steine auf die Bodenfläche der Grube; auf dieſe Schicht folgt alsdann der oben fruchtbare Theil der Erde, mit noch einem Zuſatz Acker-, Damm- oder dem Obſtbau dienlicher vegetabiliſcher Erde, fo daß die Unterlage 2 Fuß beträgt. Der übrige Raum der Grube wird mit den vor- handenen Letten ober Lehmboden, welcher mit 1 Sand ver. miſcht wird, bis zu einem Fuß über die früher ebene Flache des Terrains ausgefüllt und erhöht. Daß zu dergleichen Anlagen geſunde ſtarke Bäume und ſolche gewählt werden müſſen, die in der Gegend gezogen, an Boden und Klima gewöhnt find, darf wohl nicht erſt erörtert werden. Das Pflanzen der Obſtbäume wird nach der Beſchaffenheit des Bodens im Frühjahr auf dieſer zubereiteten Stelle vore genommen. Da die Wurzeln beim Pflanzen das gute, un- terhalb liegende Erdreich der Grube nicht erreichen können, indem die Bäume einen Fuß hoͤher zu ſtehen kommen als das Terrain liegt, ſo wird beim Pflanzen des Baumes den Wurzeln jo viel nahrhafte Erde mitgetheilt als es das Be- durſuiß erheiſcht. Pflanzungen, welche auf eine leichtere Art und ohne alle Vorbereitung des Bodens, worauf fie zu ſtehen kommen ſollen, angelegt werden, verſprechen kein Ge- deihen; die Bäume kränkeln und ſterben langſam dahin. Ich habe dieſen Auſſatz deshalb niedergeſchrieben, um Freunde fur die Obſtkultur und Parkanlagen auch in ſolchen Gegenden zu gewinnen, wo man von dem Vorurtheil ein⸗ genommen iſt, daß in dergleichen Boden und Lagen keine Dbit- ober Baumpflanzung gedeihe, hiermit aber das Ge. gentheil nachgewieſen werden ſoll. ) Sumpfige Stellen und ſauere Wieſen find davon ausge⸗ ſchloſſen. *) In leichtem Boden verringern fid) die Dimenftonen. 6: laſſe in m deg (0 Gmige Bemerkungen i uͤber die Gärtnerei und einzelne Gärten in Ä Schweden. (Nitgetheilt vo vom es Prof. Dr. Hornſchuch in Greifswald.) (Fortſetzung.) i Ich beſuchte auch noch den Garten des Archiaters und Ritters, Peter von Afzelius, in welchem ſein gelehr⸗ ter Beſſtzer die freudenreichſten Stunden feines hohen Al. ters, mit der Kultur einer nicht unbedeutenden Anzahl von fhönen und feltenen oder intereſſanten Gewächſen beſchäf⸗ tigt, verlebt und unter anderen im Jahre 1834, zum er⸗ ſten Male in Schweden, von Calampelis scabra im freien Lande reifen Samen erzogen hat. Mit Freund Wahlenberg machte ich auch einen Ausflug nach dem ungefähr ein und eine halbe Meile ent- fernten Hammarby, dem Landſitze und Lieblingsaufent⸗ halte Linné's, welches er im Jahre 1762 erbaute und wo er bekanntlich die letzten Jahre ſeines Lebens zugebracht hat. Der uns neuerlichſt von dem Herrn Medizinalrath af Pontin gelieferten Beſchreibung dieſes Ories ) in der Zeitſchrift des ſchwediſchen Gartenvereines, von welcher fld eine Ueberſetzung in einem fruheren Jahrgang dieſer Zeitſchrift befindet, weiß ich nichts hinzuzufügen, und unter: laſſe daher eine ſolche um jo mehr, als es mir kaum ge lingen dürfte, fie fo anziehend zu machen als die genannte. Daß ich tief ergriffen war, als ich in Lin né's Zimmer trat, wo Alles noch in demſelben Zuſtande ſich ocfintet, wie bei deſſen Tode, brauche ich denen wohl nicht erft zu verſichern, welche die großen Verdienſte dieſes außerordeut⸗ lichen Mannes um die Naturgeſchichte kennen, deſſen Geiſt feiner Zeit fo weit vorausgeeilt war, daß ihn ſelbſt ſeine Nachfolger faſt ein halbes Jahrhundert nicht verſtanden und in Folge ihrer eigenen Geiſtes⸗ Armuth die Form für das Weſen nahmen. Ich kann jedoch nicht verhehlen, daß mich diefer Beſuch febr trübe ſtimmte, denn ein deutlicheres Bild von der Vergänglichkett ales Sreifgen kann man nidi 1 id. Line Landisiálle, E. af M. af Pon- "tn. In Sywenaka Tp: .F üremingens Ars. Th 1835, S. Allg. Gart Zeit. V. pag 268. 275 leicht finden, als dieſen Ort, und fo febr ich auch die ſchwediſche Nation ſchätzen, ehren und lieben gelernt habe, fo kann ich doch nicht umhin, ihr hier den Vorwurf zu ma: chen, daß ſie ihren großen Todten allzuſehr vernachläſſigt habe. Noch iſt kaum ein halbes Jahrhundert ſeit der Zeit verfloſſen, wo dieſer außerordentliche Mann bier in länd⸗ licher Zurückgezogenheit und Stille gewirkt und einen Kreis von wißbegierigen Schülern um ſich verſammelt hatte, in welchem faſt alle gebildeten Völker repräfentirt wurden und von welchem aus, durch ſeine Vorträge begeiſtert, muthige Männer allen Bequemlichkeiten des Lebens entſagend und allen Gefahren trotzend, fih in die entfernteften Theile der Erde zerſtreuten, um der in ihnen durch ihn angefachten glühenden Liebe zu ihrer Wiſſenſchaft durch die Förderung dieſer zu genügen, von denen leider viele als Märtyrer derſelben ihren Tod fern von der Heimath in unwirthlichen Gegenden und unter rohen Völkern fanden! Und an dieſer Stelle, welche durch ihn gleichſam geheiligt worden, wird bald keine Spur mehr von ihm zu finden fein! Die eim» zigen Denkmale, welche die Pietät ſeiner Erben hier zu- rückgelaſſen hat, werden bald verſchwunden ſein; die mit Paſtellfarben gemalten Portraits von ihm und feiner Fa. milie find verblichen, die Meubles werden der Raub der Würmer, die ibm von hoden Händen zugekommenen indie ſchen Zeuge, woraus die Fenſter und Bett ⸗Vorhänge be⸗ ſtehen, zerfallen, die an den Wänden aufgeklebten Pflan- zen Abbildungen verbleichen und verſtocken, kurz, wohin dd) der Blick wendet, bietet ſich ihm das Bild der Zerſtörung und Aufloͤſung dar, und nur die mehrfachen, in Oel gemal⸗ ten Portraits von ihm und ſeiner Gattin machen hiervon eine Ausnahme. Der Garten iſt gänzlich verwildert und gleicht einem ganz fich ſelbſt überlaſſenen Gehölz, defen Bo⸗ den von üppig wucherndem Unkraut bedeckt iſt, ſo, daß es uns ſchwer wurde, den Kreis von Bäumen aufzufinden, welcher dem großen Manne einſt als Lehrſaal gedient hat. Man wird eingeſtehen mifen, daß dieß Alles viel Stoff zu ernſten und trüben Betrachtungen liefert. i Was hatte fh aber zu einem Denkmal für den gro. ßen Schweden, — der einer Berühmtheit fi erfreute, wie Wenigen vor ihm zu heil geworden und vielleicht Kei nach ibm zu Theil werden wird, die duferflen Verzweigungen der nem deſſen Ruhm fid) bis in menſchlichen Kultur er. firedte und ſelbſt fein Vaterland und feine Nation mit umſtrahlte, bei ſinniger Anlage beffer geeignet, als diefe Geburtsſtätte mehrerer feiner geſchätzteſten Werke, als die⸗ fer Ort, wo wißbegierige Schüler feinen Lehren lauschten, durch welche er in ihnen in gleichem Grade die Liebe zur Natur entflammte, als die Bewunderung der Weisheit des Schöͤpfers erweckte, und fo ihr Herz mit jenem unbeding ⸗ ten Gottvertrauen erfüllte, welches immer das beglückende Reſultat der ächten Naturforſchung iſt, und aus dem eben jener, allen Gefahren und Hinderniſſen trotzende Muth enta ſpringt, wenn es darauf ankommt, die Werke Gottes ge⸗ nauer kennen zu lernen, und die Hieroglyphen, in welchen ſich ſeine Gedanken in ihnen darſtellen, zu erklären, von welchen Linns 's Schüler fo viele Beweife gaben. Hammarby gehört jetzt einer Enkelin Linné's, wird aber nicht von ihr, ſondern nur von einem Statthal⸗ ter, der mit feiner Familie ein Nebenhaus inne hat, be wohnt. Der oben der ſchwediſchen Nation gemachte Vor⸗ wurf trifft aber zunächſt die Univerſität Upſala, deren heilige Pflicht es geweſen wäre, Alles aufzubieten um in den Befig dieſes weltberühmten Ortes zu gelangen. Un⸗ begreiflich iſt es deshalb, wie dieſelbe eine ſich ihr vor ſelben unbenutzt hat vorübergehen laffen konnen. Der jeta zige Beſitzer, der Mann von ginné'g Enfelin, erbot fid) nemlich, Hammarby gegen ein anderes, von ihm ſelbſt namhaft gemachtes Gut von den vielen der Univerſttät Npa fala gehörigen Gütern zu vertauſchen, worauf jedoch die Univerſität nicht einging, da nach ihrem Dafürhalten das namhaft gemachte Gut einen größeren Werth hat, als Hammarby. Da dieſes ſelbſt aber nur ein kleines Gut iſt, ſo kann der Unterſchied nur einige hundert Thaler bes tragen haben, der unſers Bedünkens in dieſem Falle keine Berückſichtigung verdiente, Man darf fid übrigens der ſichern Hoffnung überlaffen, daß über kurz oder lang tiefer intereffante Ort zu einem Denkmal fur ſeinen ehemaligen großen Beſſtzer umgeſchaffen werden wird; indem entweder der weiſe Fürſt, der jetzt auf dem ſkandinaviſchen Throne fit, und der ſchon fo vieie Beweife feiner Achtung vor den Wiſſenſchaften und ihren Pflegern gegeben hat, oder die Nepräfentanten der ſchwediſchen Nation Mittel und Wege aufſuchen werden, um die den Schweden obliegende Schuld 37 an die Minen feines großen Sohnes abzutragen. geringeren Koſten, als durch den Ankauf und die zweckmä⸗ fige Einrichtung von Hammarby, kann dieß aber wohl kaum geſchehen, indem der Ertrag des Gutes dabei unge⸗ ſchmälert bleiben würde. ; Am 9. Auguft reite ich nach Danmora und befuchte zugleich den an der Straße dahin liegenden Garten Sr. Excel. lenz des Herrn Miniſters Grafen Brahe zu Salsta, den ich ſehr gut und rein gehalten fand. Es finden ſich darin zwei Gewächshäuſer und mehrere Häufer für Pfirfich-, Apriko⸗ fen- unb Weintreiberei, die ſämmtlich im Jahre 1834 ſehr zweckmäßig und gut neu erbaut worden ſind. Die Ge⸗ wächshäuſer enthielten auch nur die bekannteren Pflanzen, aber im freien Lande fand fid eine fdyóne Flor einjähri⸗ ger Gewächſe, worunter eine nicht geringe Anzahl der neu. eren. In den Weinhäuſern wurde Gutedel und Franken. thaler zum Treiben benutzt, erſterer war bereits weich, lef» terer aber noch weit zurück. Auch Melonen und Gemüſe zeigten ein treffliches Gedeihen. Der Gärtner, ein Schwede, ſchien ein ſeiner Kunſt mit großer Liebe ergebener Mann, welcher viel Eiſer und Fleiß auf den Garten verwendete, und der Garten ſchloß ſich daher auch den ſchönſten und beſten Gärten an, die ich bis dahin in- Schweden geſehen. In dem eine viertel Meile von 3 entferne ten Oeſterby, einen dem Herrn Tamm gehörenden Gute und großen Hammerwerke, — wo fih ein febr guter Gaſt. hof zur Aufnahme der Daumora beſuchenden, zahlreichen Reiſenden befindet, indem in Dan mora ſelbſt fein ſolcher exiſtirt, — und wo auch Herr Tamm ſelbſt wohnt und einen für Schweden febr ſchöͤnen und großen Garten be fibt, beſuchte ich dieſen ebenfals. Er hat eine ſehr ſchöne Lage an einem ſanſten Abhang nach Süden, wird öftlich von einem nicht unbedeutenden See, ſüdlich von Wieſen und weſtlich von einem ſchöͤnen Walde begrenzt. Die nörd- liche Grenze bildet das Wohnhaus, welches beinahe die ganze Breite des Gartens, der ein längliches von Norden nach Süden fih erſtreckendes Viereck bildet, einnimmt. An der öſtlichen Seite verlaufen zwei Linden ⸗ Alleen, die ſich un- mittelbar an den See anſchließen, die Sud. und Weſtſeite ſind durch Mauern begrenzt. Der Garten ſelbſt enthält auf feiner óflideu Hälfte und an feinem ſudlichen Ende Mit Gemüſe und Erdbeer Beete, fetztere, eine Lieblingsfrucht des Beſſtzers, in bedeutender Menge, und Obſtbaume, wo · runter ich mehrere der beßten Obſtſorten erkannte. Seine weſtliche Hälfte it terraſſenfoͤrmig angelegt und mit meh⸗ reren Reihen von Häuſern zur Pfirſich- und Aprikoſen⸗ treiberei verſehen, in welchen ich ſehr geſunde, kräftige und ſehr gut gehaltene Bäume, aber mit ſehr wenigen Früchten traf. Der Gärtner, ebenfalls ein Schwede, beklagte ſich, daß die Bäume gar nicht blühen und tragen wollten, und ich glaubte cie Urſache dazu in der Stellung der Häuſer zu finden, welche immer mit ihrer Rückwand, an welcher die Baͤume ſtehen, an den Abhang einer Terraſſe angelehnt find, fo, daß die von dem oberen höheren Theil des Gar. tens herabſinkende Feuchtigkeit zunächſt in die Nähe der Bäume kommt und auf dieſe Weiſe beſonders in dem un⸗ teren Theil des Gartens, wo der Fruchtmangel am ſtärk— ſten iſt, bei dem ohnehin feuchten Terrain, ein das Nicht. blühen bedingendes Uebermaaß an Feuchtigkeit im Verhaͤlt niß zur Lichteinwirkung hervorgebracht wird. Ich empfahl dem Gärtner deshalb einen Verſuch zu machen, und Schutt um und unter die Bäume zu bringen, welches er auch zu tbun verſprach, habe aber ſeitdem nichts Näheres über den Erfolg gehört. Der Wein wird unter ſchrägen Fenſtern getrieben, und hatte viele und fdóne Trauben angeſetzt. Die einzige Sorte, welche getrieben wurde, iſt der weiße Chaſſelas. Die Ananas ⸗Treiberei ift weniger zweckmä⸗ ßig, und die Pflanzen hatten deshalb auch nur kleine Früchte angeſetzt. In einer Hausabtheilung befanden ſich eine ziemo liche Anzahl kleiner üppiger Orangenbäume; allein die in derſelben herrſchende Temperatur iſt eine viel zu hohe für diefe Gewachſe, bei welcher fid) ibr gutes Ausſehen nicht lange erhalten wird. Vor dem Wohnhauſe befinden (id mehrere Blumenſtücke, die mit einem reichen Blumenflor praugten, und auf welchen fid) beſonders vortreffliche Grem- plare von Clarkia elegans, Gilia capitata, fo wie pradt- volle Sommerlevkojen und Balſaminen, die ſchönſten die ich in Schweden geſehen, auszeichneten. Die Gemüſe im Freien fanden febr gut, und ich mor wohrhaft überraſcht, fo viele Sorten fo hoch im Norden noch im Freien fo treff: lich gedeihend zu finden. Sie beſtanden aus folgenden: Weiß und Grünkohl, Wirſing, Blumenkohl, Mohrrüben, Peterſilie, Bohnen, Ackerbohnen, (Vicia Faba), Gurken 38 und Artiſchocken. Auch fand ſich ein Beet voll großer Int. merpuer Himbeeren. Das gute Gedeihen tiefer Gewächſe dürfte als Beweis für meine oben ausgeſprochene Anficht dienen, daß das Klima ſelbſt in den noͤrdlichern Theilen von Schweden der Gartenkunſt keine unüberſteiglichen Hin- derniſſe in den Weg legt. Ein kleines, in der Nähe des Wohnhauſes befindliches Gewächshaus enthielt nur die ge⸗ meinſten Pflanzen, welche dem Auge, beſonders in dem Zu: Rande, in welchem fie fih befanden, wenig Reiz darboten. Die tide Seite der weſtlichen Grenzmauer ift ihrer game zen Länge nach mit Spalier» Bäumen von Kirſchen⸗ und Pflaumen Sorten bedeckt, die recht gut unter Schnitt ge⸗ halten ſind. ar Außerdem enthält der Garten an feinem ſüdlichen Ende gerade dem Wohnhauſe gegenüber noch eine ſehr ſchöne Zierde, ein Monument von Gußeiſen in gothiſchem Ge- ſchmack, welches die Dankbarkeit des Beſitzers mit großen Koſten einer, ſein jetziges glückliches Loos vor langer Zeit durch eine wahrhaft edle Handlung begründenden Verwand⸗ ten widmete. Das Wohnhaus enthält eine ſehr gerühmte Sammlung von Oelgemälden, die ich aber nicht ſehen konnte, da der Befiger mit feiner Familie ins Bad gereiſt war. Defen perſoͤnliche Bekanntſchaft nicht haben che zu können, beklage ich um fo mehr, als ich felten von eis nem Manne fo viel Gutes und wahrhaft Edles von Men⸗ ſchen aus allen Ständen gehört habe, als von ihm. Von Oeſterby aus beſuchte ich am andern Tage den zwei Meilen von dort entfernten und mir ſehr gerühmten Garten des Grafen Platen zu Oerbyhus, dem ein deuiſcher Gärtner aus der Gegend von Eutin, mit Ra men Kreuzfeld vorſteht. Der Garten wird von einem See und Walde begrenzt, bat eine schöne, aber zu tiefe Lage, und leitet deshalb in der feuchten Jahreszeit an zu großer Näfe, ja ſelbſt an Uederſchwemmungen. Um dieſem Ue⸗ belſtande abzuhelfen, hat man in neueſter Zeit einen tieſen Graben queer durch ihn gezogen. Das Gewächshaus, bei deſſen Erbauung man beſonders auf ein ſchönes Aeußere geſehen zu haben ſcheint, hat drei Abtheilungen, eine warme, gemäßigte und kältere, und enthalt bloß Schmuckpflanzen, worunter 40 Sorten der neueſten fchönften Pelargonien und viele und prächtige Exemplare von Cereus grandi Horus, speciosus und phyllanthoides, F uchsia conica, welches die in Schweden am allgemeinſten verbreitete Art dieſer Gattung iſt, übrigens nur gemeinere Gewächſe, als Balſaminen c. Von Häufern finden ſich ferner dort: zwei bedeutend lange Pfirſich⸗ und Aprikoſen , zwei gleich⸗ lange Wein» und zwei kleinere Ananas ⸗Häuſer, alle mit liegenden Fenſtern. Die Pfirſich. und Aprikoſenbäume ſtehen außer dem Hauſe und ſind erſt in einer Höhe von 2 —3 Fuß durch die Mauer in das Haus hineingezogen, wo man ſie nun Kronen bilden läßt, und dieſe an unter den Fenſtern und längs derſelben angebrachten Spalieren ausbreitet und befeſtigt. Der außerhalb der Mauer be⸗ findliche untere Stamm der Bäume wird im Winter be⸗ deckt. Unter den Fenſtern befinden ſich Lohbeete und an der Hinterwand wieder Spalierbäume. Alle diefe Bäume hatten ein geſundes Ausſehen und viele und ſchöne Früchte angeſetzt. Von den Ananas Häuſern ift eines für junge Pflanzen, das andere für Fruchtpflanzen beſtimmt, welche letztere im Beete in freie Erde ausgepflanzt ſind. Die Häufer find übrigens zweckmäßig eingerichtet, und die Pflan⸗ zen waren geſund und hatten ziemlich große Früchte ange⸗ fet. Der Wein wird auf dieſelbe Weiſe getrieben wie die Pfirſichen und Aprikoſen. Auch an Melonen Beeten iſt kein Mangel. Im Freien ſich beſonders viel Blumenſtöcke, namentlich von Sommerblumen, worunter beſonders viel Convolvulus tricolor auffiel; auch einige Strauchparthien find ausgepflanzt, in welchen beſonders haufig Sambucus racemosa angebracht war, der mit fei. nen rothen Beeren einen recht angenehmen Anblick ge. währte. Im ganzen Garten, der eine bedeutende Ausdeh⸗ nung hat, war Alles gut gehalten, ſchön gruppirt und es herrſchte überall große Reinlichkeit. Da er erſt neuerlichſt angelegt iſt und die Strauchparthien folglich noch nicht heran⸗ gewachſen ſind, ſo leidet er noch Mangel an Schatten wenn aber die Anpflanzungen von Snäuchern ert größer ſind und die beabſichtigte Hinzuziehung und Einrichtung des an⸗ grenzenden Waldes ausgeführt ſein wird, wird er einen febr angenehmen Anblick gewähren, wozu die freundliche Gärtnerwohnung, zweckmäßig umpflanzt, das ihrige gewiß auch beitragen wird, und dann unter die ſchönſten Gärten in Schweden gerechnet werden müſſen. Das im Garten beſchäftigte Perſonal beſteht, außer mehreren Arbeitern, aus dem Gärtner und vier Lehrlingen. 39 Nach mir fpáter zugekommenen Nachrichten hat Herr Kreuz⸗ feld feine Stelle in Oerbyhus noch im vorigen Herbite verlafen, und ift in feine Heimath zurückgekehrt. Herzlichſt wunſche ich, daß fein Abgang keinen nachtheiligen Einfluß auf den unter ihm ſo gedeihenden Garten äußern möge, (Fortſetzung folgt.) Briefliche erh über Polygonum tinctorium Lour. Vom Herr , akademiſchen Gartner zu Eldena. In Bezug auf den in der Allg. Gartenz. Nr. 51. vo- rigen Jahres eingerückten Aufſatz „über die Kultur des Polygonum tinctorium“ erlaube ich mir Nachſtehendes mitzutheilen. Es war im der. des Juni «Monats, als ber Herr Dr. Schulze, Lehrer der Naturwiſſenſchaften bei der bie ſigen Akademie mit mehreren Akademikern eine Excurſion nach der Inſel Rügen machte. Sie berührten zuerſt Puta bus und beſtimmten ſich dahin, die Merkwürdigkeiten dieſes Fürſtenſitzes zu beſuchen. Sie gingen in den zierlichen Küchengarten, und fanden hier auch unter andern das Po- lygonum tinctorium an einer fehr geſchützten Stelle aus. geſäet. Die Pflanzen waren dem Aufblühen nahe, fie fau. den ſehr dicht und hatten daher kaum die Höhe von 2 Fuß erreicht. Da das P. tinctorium ſeither noch nicht in den hieſigen Gärten kultivirt wurde, fo erlaubte der Herr Hof- gärtner Hallier ihnen gerne einige Exemplare für das Herbarium. Nachdem den Herrn Dr. Schulze die Pflan- zen 6 Tage lang durch die Inſel begleiteten und derſelbe wieder hier anlangte, ſchienen faſt alle Theile die Lebens⸗ kraft verloren zu haben; inzwiſchen übergab er ſie mir und ich bielt es der Mühe werth, die ſtärkſten Knoten, verſuchs⸗ weiſe, zur Vermehrung zuzurichten und einzupflanzen. Ich fiedte fie in flache Töpfe, mit leichter Erde angefüllt, (tete ſie in ein laues Treibbeet und hatte die Freude zu ſehen, daß nach Verlauf von 14 Tagen 2 Pflanzen angegangen waren. Dieſe wurden nun an einer jüdlich, febr geſchützt liegenden Wand ins Freie verpflanzt, und vegetirten hier ſehr üppig. Sie erreichten die Höhe von 15 bis 2 Fuß. * Da es mir nur daran lag, die Blüthenbildung zu beför⸗ dern, ſo ließ ich den Pflanzen auch nur wenig Nebentriebe, indem ich meinen Zweck fo eher zu erreichen hoffte. Ich hatte mich nicht geirrt. Ende Septembers ſammelte ich voll— kommen reife Samen. Die Pflanzen wurden nun zu Steck lingen geſchnitten und in Töpfe eingepflanzt, ob indef ihre Durchwinterung gelingt, kann ich noch nicht mit Gewiß⸗ heit behaupten. Der gewonnene Same beſttzt völlige Keim- kraft, indem ſchon wieder mehrere Töpfe damit beſäet find. Daß die Pflanzen bei trockner Witterung begoſſen und über- haupt gut gepflegt wurden, verſteht ſich von ſelbſt. Herr Hallier verſicherte mir vor einiger Zeit, daß auch er rei ⸗ fen Samen gewonnen habe, und verſprach mir davon mit⸗ zutheilen. Im Laufe dieſes Jahres wird beabſichtigt, Ber- lude im Großen damit anzuſtellen, wo ich mir dann er- lauben werde, die Reſultate unſerer Verſuche, mit ge nauer Angabe der Bodenverhältniſſe, ſo wie einer chemi⸗ ſchen Analyſe, welche Seitens des Herrn Dr. Schulze veranſtaltet werden wird, mitzutheilen. Wir hegen alle die Hoffnung, daß dieſe Pflanze, deren Kultur doch im Ganzen nicht ſchwer ſcheint, einſt für die deutſchen Landwirthe ei- nen nenen Erwerbszweig bilden möge. Leſe früchte. Geſammelt vom Herrn Th. Nietner. (Aus Marnocks Flor. Magaz. September 1839.) 1. Seite 76 daſelbſt. — Am Schluſſe einer Mittheilung über die Gattung Paeonia giebt der Verfaſſer eine Lifte der vorzügligſten Sorten derſelben. 1. P. Darterii, — Einfach, glänzend, hochroth, in der Mitte ſchön gelb, und niedlich gefchröpft, (cupped). 2. P. foliosa, — Hell carmoifin, ſchöne Blätter, febr ſchön. 3. P. lobata, — Niedlich geformt, blafrotb, einfach. 4. officinalis carnescens, — Prächtig hochroth, reiches Centrum, einfach, ſehr ſchön. 5. P. pallida — Zierlicher Bau, tief und große Blume, von einer koͤſtlichen ins Hellroth ſchattirten Farbe; verdient ein Edelſtein unter den Pͤonien genannt zu werden, der in keiner Sammlung fehlen ſollte. 40 6. P. officinalis albicans, — Ganz dieſelbe Blume als die vorhergehende, nur nicht ganz fo groß. - 7, P. albiflora chinensis. — Vielleicht eine der ſchön. ſten von denen, die allgemein kultivirt werden. 8, 9 und 10, P. Humei, fragrans und odoratissima, — Alle drei find zierlich gebaut, die beiden letzten ſehr wohlriechend, alle aber ſelbſt der beſcheidenſten Samm⸗ lung unerläßlich. Die Farbe ijt verſchiedentlich ſchat⸗ tirt, roſenroth und lilla, 11 und 12. P. Pottsii und Rheveesii, — Beide neu und des Anbaus wohl werth. Die Blumen der erſtern find niedlich, von einer fhön bellrotben Farbe; die der letztern Sorte find fön hochroth. In einem andern Abſchnitte verſpricht der Verfaſſer die Familie der P. Mutan folgen zu laſſen. : 2 Seite 86. daſelbſt — find als Handelsgärten um London angefuͤhrt: 1. Lobelia heterophylla. — Ein ſchönes Sommers gewächs vom Schwanenfluſſe, von wo es im Jahre 1836 zuerſt von Robert Mangles eingeführt wurde. — Die Pflanze erreicht die Höhe von 1 Fuß, trägt große, dunkelblaue Blumen mit einem weißen Centrum. 2. Smith's neues ſcharlachrothes Gera. nium — gehört zu den Neuigkeiten des Tages und über⸗ trifft an Schönheit alle übrigen. 3. Bouvardia angustifolia, — Eine und febr ſchöne Art diefer Gattung. Sie i rem Wuchſe und Habitus als B. tri then größer, 4. Lathyrus latifolius alb ſchöne Pflanze, die in jeder Sam 5. Cereus Calicochos, Formen, welche die Familie der uns die des C. Calicochos Die Pflanze iſt fehr ſelten und es davon hier giebt, ſeltene Pflanzen der neue, ſeltene ft von flärfe. phylla, und ihre Blú. us. — Eine wahrhaft mlung einen Platz verdient. — Von allen wunderlichen Cacteen tepräfentiren, ſcheint die merkwürdigſte zu ſein. die wenigen Exemplare, die wurden zu ſehr hohen Preiſen verkauſt. 6. Tweedia coccinea. — Dieſe ſchöne Pflanze wurde bei der letzten zu Hafford Houſe gehaltenen Ausſtellung vorgezeigt, wo ſie allgemeine Bewunderung auf ſich zog. Gleich der T. coerulea ſchlingt (id die Pflanze, ihre Bii then ſind aber von einer weit ſchöneren ſcharlachrothen Farbe. j (Wird fortgeſetzt.) Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebifbet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen» Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. December 1839. | (Taf. 68.) | Pentlandia miniata Herb. var. Sulivanica. (Hexandria Monogynia, Amaryllideae.) Diefe neue Amaryllidee wurde unter dem Namen Rothe Narciſſe vom britiſchen Conſul Pentland aus Peru eingeſandt, wo ſie zu Quispicancha bei Cusco wild wächſt. Es iſt ein ſchönes Zwiebelgewächs, welches lange lanzettförmige, geſtielte Blätter und einen dielblumi⸗ gen Schaft trägt. Die Blumen find bängend, röhrenför⸗ mig, faſt 2 Zoll lang, bauchig, mennigfarben, und haben einen wenig offenen, ſechstheiligen Saum. Es giebt zwei Varietäten von dieſer Pflanze, die Var. 1. lacunosa hat in der Rohre zwiſchen den Staubgefäßen kleine rundliche Gruben, die bei der Var. 2. Sulivanica ſehlen. (Taf. 69.) Diplopeltis Hügelii Lindl. Polygamia Monoecia, Sapindaceae, Eine eigenthümliche Pflanze von ter Gegend des Schwa⸗ nenfluſſes, von woher Samen durch Herrn Andrew £o. ward eingeſandt wurden. Es ift ein harter, 3. Fuß bo her Strauch, der im falten Gewächs hauſe im April und Mai blüht. Die Blätter find keilförmig, grob gezaͤhnt und nach der Bafs zu fiederſpaltig, die Blumen fleben in einer gipfelſtäͤndigen, trüfigen Rispe und ſind zierlich roſenroth. n Sierbei der Preis: Gonrant don Topfgewächſen, welche zu haben ſind bei Leopold Hoffma nm, in Zerbſt. EU ^ N 6. | Achter Iahrgang. 1840. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben von BE Otto, | Albert Dietrich, Königl. Preuß. Bieten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer an der zu Berlin. Sonnabend, den 8. Februar. Ueber die Kultur | verdiente. Man merkt deutlich, daß er aufgehört hat eine des i Modepflanze zu fein, und daß er durch das viele Neue, wenn dieſes gleich an Schönheit ihm oft nachſteht, verdraͤngt | Hibiscus Rosa sin a >. A d worden ift. Dieſe Hintenanſetzung bat freilich ihren Grund ya ; darin, daß derſelbe, wie viele andere Warmhanspflanzen, - Herrn J. G. Jann T das Unangenehme hat, im Winter einen Theil ber Blätter VP aa en zu verlieren, und diefe erſt im Frühling, wenn die Ungeachtet dieſer Hibiscus mit ſeinen Varietäten in Temperatur der Warmhäuſer durch die Sonnenwärme mehr unſern Gärten ſchon lange bekannt ift, und auch wohl noch gleichförmig erhalten wird, wieder zu erhalten. Nun ent- in den meiſten derſelben, wo Warmhäuſer fid befinden, wickeln ſich aber die Blumen nur an den jungen Trieben; gezogen wird; ſo ſſeht man ihn doch nicht mit der Gorg. je fpäter alfo diefe erſcheinen, deſto ſpäter kommen dann falt kultivirt, welche er feiner fchönen Blumen wegen wohl knospen hervor. Es dauert gewöhnlich 42 bis zum Anguft, ehe die Pflanze zu blühen anfängt, und hält nur bis zum September mit Blühen an, wo bei der dann eintretenden ungünſtigen Witterung die Blüthenknos⸗ pen bald abgeworfen werden. | Will man nun von diefer Pflanze geſunde und reich- lich blühende Exemplare ziehen, fo muß man denſelben im Winter eine ſorgſame Pflege angedeihen laffen, Sie müf- ſen im Gewächshauſe an lichte Stellen gebracht, und während der Zeit ihres Ruheſtandes nur ſehr ſparſam und vorſichtig begoſſen werden, damit nicht etwa die Wurzeln durch zu viele Feuchtigkeit Schaden leiden. Es iſt dies überhaupt eine Regel, die bei der Kultur derjenigen Warme bauspflanzen zu beachten iff „die in den Wintermonaten einen Ruheſtand halten, da ſonſt die Wurzeln leicht fhad haft werden, und die Pflanzen dann im Frühling ſpät und dürſtig ausſchlagen, welcher krankhafte Zuſtand durch nad ſolgende Pflege nicht abgeholſen werden kann. Im Monat März nehme man die Pflanzen aus dem warmen Gewächshauſe heraus, und ſtelle dieſelben in ein wärmeres Treibhaus oder Beet. Wenn ſie nun in dieſet erhöheten Temperatur bei unverfümmerter Einwir⸗ kung des Lichts kräftig zu treiben anfangen, verſetze man ſie in friſche Erde, die aus zwei Theilen Miſtbeet⸗ und einem Theil Lauberde mit etwas Sand vermiſcht, befteht, in verhältnißmäßig nicht zu große Töpfe, welche nochmals an denſelben Ort geſtellt werden, wo dann in kurzer Zeit die lungen Triebe Blüthenknospen anſetzen, welche oft ſchon im Mai zu blühen anfangen. Nun werden die Pflanzen aus dem Treibkaſten herausgenommen, und koͤnnen in je dem Warmhauſe und ſelbt im Zimmer gehalten werden, wo ſie den ganzen Sommer hindurch reichlich blühen, Will man dieſes im Sommer noch mehr erhöhen, ſo kann die⸗ ſes am leichteſten durch ein nochmaliges Verſetzen im Juli geſchehen. | Auf dieſe Weiſe behandelt, gedeiht der Hibiscus Rosa sinensis trefflich, und wird eine der dankbarſten Pflanzen, bie man (ij nur wünſchen kun. Da es mehrere Varie⸗ täten davon giebt, theils mit einfachen theils mit gefullten Blumen, die noch dazu in verſchiedenen Farben prangen, fo ift eine Gruppe diefer Pflanzen eine Zierde jedes Ge wächshaufes und Zimmergartens. — — Ueber die Anwendung verſchiedener Legumi⸗ noſen zu Gartenanlagen. ; ; Vom e Herrn Jannack, Herzogl. Württemberg. Hofgärtner der Santaifit bei Bayreuth, Es iſt ein oft bemerkter Uebelſtand, daß die in der Nähe der Wohngebäude und an andern Stellen angepflanz- ten Gehölzgruppen, wo fie wegen ihrer Blatt- und Blü⸗ thenform einen beſondern Effekt hervorbringen ſollen, an der vorderen Seite ſelten ſo dicht bewachſen ſind, wie es zu wünſchen wäre, und daß beſonders unten Lücken und leere Stellen (id) zeigen. Je länger nun eine ſolche Gruppe beſteht, und je mehr die darin befindlichen Gehölze aug- wachſen, deſto auffallender werden diefe leeren Stellen. Des. halb iſt der Gärtner genöthigt, durch kleinere Straucharten die Lücken auszufüllen, und hier kommt es dann auf die rechte Auswahl derſelben an, damit nicht ſolche gewählt werden, die von den übrigen Pflanzen verdrängt werden oder überhaupt für den Zweck ſich nicht eignen. Am beſten eignen (id nun unter andern niedrigen Gebüſchen zu dieſen Ausſchmückungen die kleinen ſtrauchar⸗ tigen Leguminoſen, als Caragana, Coronilla, Cytisus, Genista, Spartium u. m. q, Beſonders find es die ver ſchiedenen buſchigen Cytisus- Arten, als C. austriacus, hirsutus, leucanthus, nigricans, purpureus, rutheni- ' cus, sessilifolius, wolgaricus u. q. rida, sibirica, und auch wohl G. germanica, Coronilla Emerus, einige niedrige Caragana-Arten, ſelbſt Spartium in manchen Gegenden Deutſch⸗ die hierzu befonders zu empfehlen ſind. noch andern blühenden Gebüſchen, als Amygdalus nana, pumila flore pleno, Spiraea acu- tifolia, crenala, laevigata, tomentosa, triloba u. a., Rofen, befonders Pimpinellroſen, Syringa persica und ähnlichen niedrigen Arten untermiſcht werden, ſo bilden dieſe zuſammen eine ſchöne dichte Randeinfaſſung der Geholz⸗ geführten Cytisus haben noch ſich Eignende an fich, daß i die gewöhnlich ganz mit Blüthen bedeckt ſind, ſich abwärts biegen, wodurch ſie lands ſo gemein iſt, Wenn dieſe nun mit ue -Y E. den Boden fo bedecken, daß davon kaum mehr etwas zu be⸗ merken if. Dem Uebelſtande, daß die Cytisus-Arten bei hartem Froſt leiden, oder wo Hafen eindringen fónnen, von dieſen gern gefreffen werden, ift dadurch leicht zu begegnen, daß man die ſehr biegſamen Zweige im Winter mit Haken am Boden befeſtigt, und dann mit Laub oder noch beffer mit Nadelholzreiſern bedeckt. : Noch können diefe niedrig bleibenden Leguminoſen zur Bekleidung von ſteilen Abhängen, Hügeln, Terraſſen und auch Felſenpartien benutzt werden, da ſie, wie auch die Pimpinellroſen, einen ſteinigen und beſonders kalkigen Bo⸗ den lieben, und darauf ſehr gut gedeihen, auch hier noch viel dauerhafter bleiben, als im fruchtbaren Gartenlande. Die Menge reifen Samens, den die meiſten dieſer Sträu- cher hervorbringen, macht es leicht, dieſelben in kurzer Zeit in bedeutender Quantität zu erziehen und Anpflanzungen davon zu machen. ; : In dem harten Winter von 183 habe ich dieſe auf Abhängen gepflanzten Sträucher nur leicht mit Tannreiſer überdecken laſſen, und dabei nur ſehr wenige durch den Froſt verloren, weshalb ich ſie beſonders zu dergleichen Aupflan zungen empfehlen kann. 8 Einige Bemerkungen | ae die Gärtnerei und einzelne Gärten in | Schweden. (Mitgetheilt vom Herrn Prof. Dr. Horn ſchuch in Greifswald.) (Fortſetzung.) Erſt am 11. um 2 Uhr Morgens traf ich wieder in Upfala ein, wo ich noch bis zum 14. verweilte, Linn e's Grabmal in der Domkirche, das mit feiner Büſte en bas- relief geziert iſt, ſein Wohnhaus und den ehemaligen bo⸗ taniſchen Garten, wo die nach feiner Angabe erbauten Ge- wachshäuſer noch ſtehen, jedoch wie bereits erwähnt, zu an⸗ dern Zwecken benutzt werden, beſuchte, und dann am 14. nach Stockholm zurückkehrte. i Hier verweilte ich noch 14 Tage, während welcher ich die Gärten in der Stadt und Umgegend beſuchte. Der erſte Beſuch galt dem Garten des Brucks⸗Patrons und Ritters Roſenblad auf dem Söder, welches der reichſte Garten in Stockholm iſt. Zwar iſt er nicht groß und di Localität zu einer fdyónem, großartigen Anlage nicht geeig net; aber der finnige, für Gärtnerei glühende Beſſtzer hat es doch dahin gebracht, daß er einen recht angenehmen An⸗ blick macht und dieſer würde noch angenehmer ſein, wenn der Garten nicht überfüllt wäre. Er beſteht aus einer gro⸗ ßen Terraſſe und einer doppelt ſo großen Fläche, In ihm wird Blumen, Gemüfe- und Obftbaum- Zucht verbunden, und man findet darin aus allen drei Zweigen der Gärt- nerei das Neueſte, Beſte und Schönfte, nicht allein in & tod» holm, ſondern überhaupt in Schweden. Dieß gilt aber beſonders in Beziehung auf die Hauspflanzen, da er der einzige Garten in Stockholm iſt, in welchem ſich Ge— wächshäuſer finden. Dieſe ſind zwar nicht mit Benutzung der neueſten Erfahrungen erbaut und eingerichtet, wie die neuen Häuſer im botaniſchen Garten zu Upſala, ba fie ſchon längere Zeit ſtehen; aber doch im Ganzen zweddien- lich und enthalten viel Schönes und manches Seltene. Sie ſind nach dem Wärmegrad, den die Gewächſe bedürfen, in mehrere Abtheilungen getheilt, die alle mit Gewächſen an⸗ gefüllt ſind. In einem derſelben iſt in einer Niſche die Büſte Linnés aufgeſtellt und mit febr geſchmackvoll grupe pirten Pflanzen verziert. An auſtraliſchen und capiſchen Gewächſen iſt kein Mangel, wenn auch nur die gewöhnli⸗ chern Arten vorhanden ſind; ebenſo ſind Warmhaus pflanzen in hinreichender Menge vorhanden, und auch die intifchen Azaleen und Rhododendrons finden fid) dort vor, und alle Gewaͤchſe zeugen durch ihre Geſundheit und ihr freudiges Gedeihen von der ihnen zu Theil werdenden zweckmaͤßigen Behandlung, welche Herr 9tofenblat ſelbſt leitet. Die Humanität des Beſſtzers geſtattet Jeden und zu jeder Zeit den Zutritt zu dem Garten, welche Erlaubniß ſehr haufig von dem Blumen und Garten liebenden Publikum Stock⸗ holms, ſo wie von durchreiſenden Fremden, ungeachtet der ziemlich bedeutenden Entfernung von dem Mittelpunkte der Stadt, benutzt wird. Das Verdienſt, welches Herr Ro- ſenblad fid durch dieſes humane Verfahren nicht allein um das Publikum der Hauptſtadt, ſondern um die Gar. tenkultur in Schweden überhaupt erwirbt, wird allgemein anerkannt, und hat auch bereits von Seiten Sr. Mojeftät L3 44 des Königs, der alle dem Wohle ſeines Volkes gewidmeten Beſtrebungen anzuerkennen und zu ermuntern ſtets bereit ift, eine öffentliche Anerkennung gefunden. Herr Rofen- blab ſcheut kein Hinderniß, um feine Kulturen immer er- folgreicher zu machen, und keine Koſten, wenn es darauf ankommt, ſeinen Garten mit neuen, ſchönen oder nützlichen Gewächſen zu bereichern. Er bezieht feine Gewächſe größ⸗ tentheils aus der reichen Quelle der Herren Booth zu Flottbeck, von wo der Transport, feit der zwiſchen Lü⸗ beck und Stockholm errichteten Dampfſchifffahrt, eben fo leicht, als ſchnell Statt findet. Einmal im Jahre be. reitet Herr Roſenblad eine öffentliche Pflanzen: und Blumen ⸗Ausſtellung, welcher das Publikum das größte Intereſſe ſchenkt, wie ans dem häufigen Beſuch derſelben auf das deutlichſte hervorgeht. In dem nahe gelegenen romantiſchen Thiergarten ful. tivirt der Herr Medizinalrath af Pontin, in feinem Gar- ten bei feiner Beſſtzung, eine bedeutende Anzahl ſchöner und feltener Gewächſe im freien Lande mit der dem Blumen⸗ freunde eigenen Sorgfalt und Liebe. Namentlich fand ich unter den einjährigen Pflanzen dort manche neuere, und der gefällige Befiger macht fih ein wahres Vergnügen dar⸗ aus, von ſeinen Schätzen Liebhabern mitzutheilen. Der ſogenannte Thiergarten iſt kein Garten, fondern ein hügeliges und felfiges, an einer Seite mit Sommer. häufern und andern Gebäuden bebautes und von Wieſen, Wald, Fahr- und Gehwegen durchſchnittenes Terrain in der Nähe der Stadt, und die von den Bewohnern tod. bolms beſuchteſte Promenade, die aber auch mit Recht bie. ſen Vorzug verdient. Die die Natur Alles gethan. Die dort einzeln und gruppen- weiſe wachſenden Eichen find wegen ihrer Größe in ganz Schweden berühmt, doch hat man ſie in Deutſchland an vielen Orten weit größer. Das Talent und der Geſchmack eines Lenné, die ſelbſt die dürren Sandflächen der Mark in aumuthige Parks umzuſchaffen vermochten, würden aus dieſem zu Parkanlagen ſo ſehr geeigneten Terrain etwas 0 rtig $ und Herrliches zu geſtalten vermögen, um fo mehr, als es das Luſtſchloß Noſendal, den Lieblingsauf. enthalt Sr. Majeſtät des jetzt regierenden Königs umgiebt, das zwar nur klein if, aber dennoch mit der vor ihm auf. geſtelten riefigen Porphyr⸗Vaſe einen angenehmen Ein. Gartenkunſt hat dort Nichts, * druck macht. Jetzt iſt der unmittelbar vor dem Schloſſe befindliche Raſenplatz nur von einer Rabatte umgeben, auf welcher die gemeinſten Sommerblumen und eine Maſſe von Lychnis chalcedonica blüheten. Der unter der Aufſicht der Königl. Akademie der Wiſſenſchaften ſtehende, auf der Nordweſtſeite von Stod holm an einem fanften Abhange gegen Süden gelegene, ſogenannte Bergianiſche Garten, der durch ein Vermächt⸗ niß eines frühern Profeſſors Bergius gegründet worden ift, fol der Beſtimmung des Teſtators zufolge ein Inſti⸗ tut zur Ausbildung junger Gärtner ſein. Die Akademie hat es jedoch, da die Fonds des Vermächtniſſes zu einer vollſtändigen Einrichtung und zweckmäßigen Unterhaltung des Gartens nicht ausreichten, feit längerer Zeit für räth⸗ lich gefunden, denſelben an einen Gärtner, gegenwärtig den Direktor Lundſtröm, den Verfaſſer des beſten ſchwediſchen Handbuchs über Gärtnerei, zu verpachten, und ihre Ein⸗ wirkung auf die in dem Garten befindlichen Zöglinge be⸗ ſchränkt fid) ſeitdem darauf, daß der bei dem Garten in Folge der Vorſchrift des Teſtaments angeſtellte Profeſſor der Botanik, gegenwärtig und ſeit Swarz's Tode der rühmlichſt bekannte Profeſſor Wikſtr om, ber auch in dem Garten eine Amtswohnung inne hat, den Böglingen Ün- terricht in der Botanik und in der Theorie der Gartenkunſt ertheilt. Der Garten, der eine ſehr günſtige Lage hat, enthält gute Obſtbaumſchulen, einige Schmuckſträucher, ein ſehr kleines und ſchlechtes Gewächshaus, viele Miſtbeete zu Melonen und Gemüſetreiberei; auch wird ein ziemlich ausgebreitete Gemüſebau darin betrieben. Die genannten Kulturen, die der Gewächs hauspflanzen ausgenommen, mere den kunſtgemäß und mit Berückſichtigung der ſtattfindenden Verhältniſe betrieben, und zeugen von der Tüchtigkeit des Gärtners, der ein ſehr thätiger Mann ift. Mit dem Jahre 1838 war die Pachtzeit gerade abgelaufen, und die Akade⸗ mie beabſichtigte die Pachtung dem jetzigen Wächter nur um ter der Bedingung zu verlängern, daß derſelbe auf eigene hg ^ nach den neueren Erfahrungen conſttuirtes gré» veres Gewachsdaus erbane, auf welche Bedingung, wie ich fpäter gehört, berfelbe auch eingegangen ift, fo, daß nun ⸗ "ute Zöͤglingen fid) die Gelegenheit darbie⸗ , endung der Hauspflanzen kennen zu lernen. Die Umgegend von Stockholm iff reich an fónigli- = LÀ chen Luſtſchlöſſern. Außer dem ſchon erwähnten Ro ſen⸗ dal, finden ſich in dem Umkreiſe von einer ſchwediſchen Meile noch die Luſtſchlöſſer Haga, Ulriksdalen und Drott: ningholm. Die Urſache hiezu iſt die Sitte, den kurzen, aber meiſt ſehr ſchönen Sommer auf dem Lande zuzubrin⸗ gen, die bei den Bewohnern des Nordens aus dem Bedürf⸗ niß entſprungen zu ſein ſcheint, ſich im Sommer durch den Genuß der freien Natur und der Landluft für den langen Winter zu kräftigen, der fie fo lange mehr oder minder auf ihre Zimmer beſchränkt, und welches Bedürfniß fih ſelbſt den Königen aufdrängte, von welchen aber jeder eine andere Gegend ihm zu genügen fid) auserſah, und fid) dort nach ſeinem Geſchmack und den ihm zu Gebote ſte⸗ henden Mitteln wohnlich einrichtete. Haga, der Lieb- lingsaufenthaltsort ihrer Majeſtät der jetzt regierenden Kö⸗ nigin, liegt kaum eine halbe Meile von Stockholm in einer reizenden Gegend, umgeben von Wald, Felſen und Seen, iſt aber nur klein und verdient nicht den Namen eines Schloſſes, ſondern nur den eines kleinen Landhauſes. Der dortige ſogenannte Park it ziemlich ausgedehnt, ver- dient aber mehr den Namen eines von freien Plätzen und Seen unterbrochenen Waldes, denn nur au den darin be findlichen Raſenplätzen und in der nächſten Umgebung des Schloſſes erkennt man die Nachhülfe des Menſchen. Der dort befindliche Garten dient größtentheils zum Gemüſebau, und die darin befindlichen Häuſer, die ſchlecht und wenig zweckmäßig find, zur Treiberei, denn es finden fib in ihnen nur einzelne andere gemeinere Gewächſe. Die Blumen- zucht aber beſchränkt ſich auf die längſt bekannten, einjqähri⸗ gen Gewächſe, die man in Deutſchland in jedem kleinen Garten findet. Es gilt übrigens von dieſem Park, wo alle Erſorderniſſe zu etwas Ausgezeichnetem vorhanden ſind, was ich bei Noſendal bemerkt habe. Ulriksdalen, etwas über eine Meile von Stockholm entfernt, iſt in Kunſicht feiner Gebäude, die aber gegenwärtig als Invali⸗ denhaus benutzt werden, viel großartiger als Haga, zu dem es ſich ungefähr verhält wie Verſailles zu Tria⸗ non. Auch die Gärtnerei iſt viel ausgedehnter, denn es finden fid) dort mehrere Warm- und Kalthäuſer, freilich ſchlecht und unzweckmäßig, Aprikoſen =, Pfirſſch-, Wein. und Ananas Treibereien und die umfaſſendſte Blumenkul⸗ tur in sämmtlichen königlichen Gärten um Stockholmz 45 aber ſowohl die Hauspflanzen, als die im freien Lande Pule tivirten gehören zu den gemeinſten. Unter der für Shwe den, wo dieſe Pflanze noch wenig Eingang gefunden, be. deutenden Sammlung von Georginen, befanden ſich einige recht hübſche Blumen, die Mehrzahl gehörte aber zu den mittelguten. Als mein Begleiter den Orangeur — fo nennt man den den Gewächshäufern vorſtehenden Gehül- fen — hatte rufen laſſen, erſchien ein, im Aeußern einem Handarbeiter ähnlicher Mann, in Hemdärmeln, bie aber ſo zerriſſen waren, daß man auf beiden Armen nicht une bedeutende Flächen der bloßen Haut fehen konnte, und führte uns durch die Häuſer, verrieth aber auch nur eine ſehr ge ringe Kenntniß in der Kultur ber Hauspflanzen. Früher foll der kaiſerl. ruſſiſche Geſandte, Graf von Suchtelen, wie mein Begleiter mir erzählte, hier einen ſchönen ſehr gut gehaltenen und mit ſeltenen und ſchönen Gewächſen reich geſchmückten Garten beſeſſen haben, in welchem er auch eine kleine Menagerie unterhielt, zu welchen er Jedem Zutritt geſtattete, und durch welchen die Bewoh⸗ ner Stockholms ſo ſehr angezogen wurden, daß ſie an Sonn- und Feſttagen in großer Anzahl dahin wanderten. Man zeigte mir dieſen nach dem Tode des edlen Graſen in andere Hände übergegangenen, jetzt ganz vernachläſſigten und zu andern Zwecken benutzten Garten, von nur befchränt: ter Ausdehnung, in welchem fih jetzt nur noch einige Treib⸗ fäften, wohl aber noch einige Spuren des guten Geſchmacks ſeines früheren, durch hohe Bildung ausgezeichneten Be. ſitzers finden. : Einen wahrhaft betrübenden Eindruck machte aber auf mich der Garten bei dem dicht am Mälar-See fo anmu thig gelegenen Drottningholm. Dieß ift unſtreitig unter allen genannten der ausgedehnteſte, aber auch der am weiteſten herabgekommene. Er beſteht aus einem Blumen: und Gemüsegarten und einem febr ausgedehnten Parke, auch finden fid) im erftern eine lange Reihe Gewächs aͤu fer. Alles ift aber gleich ſchlecht, die Treibhäuſer für Apri- koſen und Pfirſichen, fo wie bie Melonenbeete etwa augs genommen. Die Gewächs häuſer, ſogenannte Orangeriehäu⸗ fer, find erbärmlich, noch erbärmlicher aber die Gewächſe, welche ſie einſchließen, denn dieſe beſtehen nur aus einer Anzahl mehr als halbtodter Granatbäume, die keinen Trop⸗ fen Waſſer mehr werth ſind, und ſofort weggeworfen zu * 46 werden verdienten. Am ſchlechteſten iſt jedoch der Park, und er macht einen um fo betrübenderen Eindruck, als ale les in ihm von einem früheren beſſeren Zuſtande und efe. maligen koͤniglichen Luxus zeugt, Alles aber was den Un⸗ tergang des Schöneren und Beſſeren kund giebt, auf mich wenigſtens, einen doppelt unangenehmen Eindruck macht. Die Waſſerbehälter find mit Schlamm ganz angefüllt, die Snäuchergruppen zu Stangenholz in die Höhe geſchoſſen, und die, nach der damaligen böfen Laune der Mode, im chineſſſchen und japaniſchen Geſchmack erbauten und aug- geſchmückten Gebäude, — die mit dem Namen China und Japan belegt werden — ſind halb verfallen, ſo, daß nichts mehr von dem Gatten übrig iſt, als die Wege und einige freie Plätze, von welchen aus man mitunter eine ſchöne Aus ſicht genießt. Auch der Blumengarten iſt ſehr fchlecht gehalten und macht deshalb, obgleich die gewöhnlichen Som. mergewächſe in Menge vorhanden ſind, einen unangenehmen Eindruck. Am beſten ift der Gemüſegarten und die Me⸗ lonentreiberei, die in ziemlicher Ausdehnung betrieben wird. Ich empfand ein Gefühl von Scham, als ich hörte, der ſei ein Deutſcher und noch dazu ein Berliner, denn ſo ſehr auch die obwaltenden Verhältniſſe den Gärt ner in Betreff des ſchlechten Zuſtandes des Gartens ent. ſchuldigen mögen, ſo könnte Letzterer doch jedenfalls, bei gutem Willen des Erſteren in mancher Hinſicht ein befferer ſein. Dieß iſt der gegenwärtige Zuſtand des Gartens zu Drottningholm, des Sommeraufenthalts Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, und außer dem Thiergarten, des beſuchteſten Luſtortes in der Umgegend von Stockholm, wohin täglich zweimal ein kleines Dampfboot von Stog holm, Sonn- und Feſttags aber außerdem mehrere große Dampfboote gehen, wie denn an dem Tage, an welchem ich dort war, fünf große Dampfboote daſelbſt lagen. Man wird unter dieſen Verhältniſſen über den ſchlechten Zuſtand des Gartens erſtaunen, ja vielleicht ihn unglaublich finden und wenigſtens mit Recht fragen, wie ez möglich ſei, daß er in demſelben belafen werde. Ich that dieß auch und die Antwort, welche ich erhielt, beſtand ungefähr in Folgendem. Die Luſſſchloſſer find Eigenthum der Nation und werden, wie die Gärten, nicht aus der Königlichen Chatoulle, fon. dern aus Stagtskaſſen unterhalten, und die dazu nöthigen Fonds müffen auf jedem Reichstage von den Ständen auf's ; * Neue bewilligt werden. Dieſe Bewilligung iſt aber mit vielen Schwierigkeiten verbunden und erfolgt bei dem gro⸗ fen Streben nach Erſparung, welches in der neueren Zeit obwaltet, nur ungenügend, und die Stände halten die Er haltung der Gärten bei den vielen Luſtſchlöſſern überhaupt für überfluſſig, da mehrere von dieſen gar nicht bewohnt werden, und man iſt deshalb auf den Gedanken gekommen, die Gärten zu verpachten und aus den Pachtſummen die Fonds zu ihrer Erhaltung zu gewinnen. So bekommt z. B. der Gärtner zu Drottningholm jährlich 1000 Rthlr. Beo. Gehalt und übernimmt dafür die Verpflichtung den Garten in ſeinem gegenwärtigen Zuſtand zu erhalten; zu⸗ gleich hat er aber den Garten für die gleiche Summe von 1000 Kthlr. Beo. jährlich gepachtet und er benutzt nun denſelben und die in demſelben befindlichen Gebäude, Woh nung, Gewächs häuſer x. wie es für ſein Intereſſe am zweckmäßigſten, muß jedoch nach Verlauf der Pachtzeit die ihm übergebenen Pflanzen. z. B. die oben geſchilderten Gra natbaͤume, wieder abliefern oder nachweiſen, daß ſie abge⸗ ſtorben ſind. Der Gärtner erhält alſo nichts und giebt nichts, hat aber den Ertrag des Gartens. Hieraus erklärt ` Der Bärte -— ner ſucht natürlich den ihm zu gut kommenden Ertrag ſteigern, er kultivirt deshalb 1 j.35. der jetzige Gal — ſich auf einmal der Zuſtand des Gartens. ſo hoch als möglich zu nur dasjenige, was rentirt, fo hat ner eine bedeutende Milchwirthſchaft, da er die Milch in dem nahen Stockholm leicht und zu guten Preiſen ab⸗ ſetzen kann, er betreibt cher Urſache treibt er Aprikoſen und Pfirſiche, ſo wie viele einen ſtarken Gemüſebau, aus glei⸗ " : Melonen, indem er nach feiner eigenen Ausſage bie erſten Aprikoſen mit 24 Schillingen das Stück bezahlt erhält, An : ben Hof liefert er gar nichts, Hoheit die Frau Kronprinzeſſin und wenn Ihro Königliche eine Aprikoſe oder Pin — fide baben will, fo muß Höch ſtrieſelbe fie kaufen. Es iſt ganz natürlich, daß unter dieſen Verhäliniſſen Alles was dem Gartner Nichts vernachläſſigt wird, iſt es aber auch Hinſicht ein nachtheiliges für ner Ausgabe von 1000 3itblt. lig doch zu Grunde geht. Will einbringt in den Hintergrund tritt und und daß der Garten von Jahr zu Jahr mehr herunter kommt und kommen muß. Eben ſo leicht einzuſehen, daß dieſes Verfahren in jeder den Staat ift, indem bei eie jährlich der Garten allmäh⸗ man ſparen, ſo ſtelle man 47 keinen Gärtner an, ſondern verpachte einfach den Garten und verpflichte den Pächter die Wege im Park einigerma⸗ ßen rein zu halten, ſo gewinnt man die Pachtſumme und erſpart den Gehalt des Gärtners, erreicht aber außerdem Alles was man jetzt hat. Ehe man dieß thut, erwäge man aber den Einfluß der Gartenkunſt auf den Menſchen über⸗ haupt, und man wird finden, daß er größer und wichtiger iſt, wie die Meiſten glauben, indem die Gartenkunſt nicht nur allein durch Vermehrung der Genüſſe das phyſiſche Wohlſein des Menſchen befördert, ſondern auch einen ſehr bedeutenden moraliſchen Einfluß auf ihn übt, indem lie, beſonders die ſchöne Gartenkunſt und Blumenzucht, gleich ihren Schweſtern, den übrigen ſchönen Künſten, den Ge- ſchmack läutert, die Leidenſchaften zügelt, die Liebe zur Be⸗ ſchäftigung mit der Natur vermehrt, zur Erkenntniß der Güte und Weisheit Gottes beiträgt, auf dieſe Weiſe die Sitten mildert und überhaupt den Menſchen beſſert und veredelt. Man wird dann einſehen, daß es im Intereſſe des Staats liegt, ſie auf alle mögliche Weiſe zu fördern, wie dieß bereits auch von vielen Staaten geſchieht. Durch Nichts wird aber die Gartenkunſt mehr ge⸗ fördert als wie durch Anlegung ſchöner Gärten, gleichſam Muſtergärten, von Seiten des Staats, an denen der Ge⸗ ſchmack ſich zu bilden Gelegenheit findet. Dergleichen ſind den Quellen ähnlich, aus welchen ſich befruchtende Ströme nach allen Himmelsgegenden ergießen. Die Vornehmen und Reichen werden ſie bald nachahmen, die Gebildeten um die ihnen ſich mit demſelben darbietenden höhern Genüſſe zu verſchaffen, die Eitelen um ſich hervorzuthun, kurz ſchöne Gärten und Blumenzucht werden zu einer Modes ſache, und hat man ſich erſt an ſie gewöhnt, zu einem Be⸗ dürfniß werden, ja, die Liebe zur Gartenkunſt und Blu⸗ menzucht wird aus den höheren Ständen, — wie ſich von ſelbſt verſteht verhältnißmäßig — ihren Weg zu den nie⸗ drigſten Hütten finden und auch dort ihren Seegen ver⸗ breiten. Welches Land iſt aber zur Anlegung von ſchönen Gärten mehr geeignet, als das an allen Erforderniſſen dazu ſo reiche, romantiſche Schweden? (Schluß folgt.) Leſe früchte. Geſammelt vom Herrn Th. Nietner. (Aus Marnocks Flor. Magaz. September 15200 Cortſetzung.) 3. 6. 95, daſelbſt — wird ein hiſtoriſcher Nachweis der Reine Claude (Pflaumenſorte) gegeben, fo wie die 906. ſtammung ihrer engliſchen Benennung. Es heißt am ane geführten Orte: Green Gage Plum. — Dief it nicht nur die befte Deffertpflaume, ſondern auch die am meiſten hochgeſchätzte zum Einmachen. Ihren Urſprung hat ſie unzweifelhaft Frankreich zu verdanken “), und foll, wie man fagt, durch die Familie of Gage zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in England eingeführt worden ſein. Nach Langley's Pomone iſt fie als am 30. Juli alten Styls, an einer öf- lichen Mauer reifend, angeführt, und von Bradley 1757 für die Gros Damas vert gehalten. Sir Joſeph Banks war der Meinung, daß ſie unter mehreren andern Frucht⸗ bäumen, welche Lord Gage von den Mönchen von Char- treux aus Paris erhalten hat, befindlich geweſen und ihre Namensbezeichnung zufällig verloren gegangen ſein müſſe, findet es auch ſehr natürlich, daß fie der Gärtner, nachdem fie Früchte getragen, ihrem Beſitzer zu Ehren höflicherweiſe Green Gage Plum genannt hat, eine Benennung, unter der dieſelbe hier eben ſowohl allgemein bekannt iſt, als auf dem Continente unter dem Namen Reine Claude. Dieſe letztere Bezeichnung erhielt ſie der Königin Claudia, Ge⸗ mahlin Franz des Erſten, Königs von Frankreich, zu Ehren, durch die fie in Frankreich eingeführt wurde. Bemerkung zu obiger Mittheilung. Von Th. 9rietuer. Es iff nicht felten der Fall, daß bie Reine Claude, oder Green Gage der Engländer, in den Katalogen der Handelsgärtner auch noch unter andern Namen angeführt wird, ohne jenen überlieferten mit hinzuzufügen. Daraus folgt, daß ſich der Liebhaber oder Sammler dieſelbe kommen läßt und zuletzt die längſt bekannte Pflaumenſorte erhält. So iſt es mir wenigſtens ergangen. In Bezug darauf, erlaube ich mir die Synonyme, unter welchen die Reine ) Nach Dittrich if es Griechenland. 48 Claude hier und in andern Ländern wohl geht, herſetzen, und zugleich die übrigen, ihr zunächſt verwandten Sorten — inſoſern diefe gleichfalls den Familiennamen Reine Claude führen — aufzählen zu dürfen. 1. Die große grüne Reneclode. Königin Claudia. Dauphinspflaume. La Grosse Reine Claude. Dauphine. Abricot vert. Verte bonne. Green Gage. Brugnon Green Gage. Reine Claude blanche. Reine Claude blanche, grosse espece. Grosse Reine. Damas vert. Sucrin vert. Synonyme. Drap d'or. Die kleine Reneclode. La petite Reine Claude. Die gelbe Reneclode. Reine Claude jaune. Die gelbe Reneclode mit gefüllter Blüthe. La Reine Claude à fleur double, ou semi double. Die violette oder blaue Reneclode. La Reine Claude violette. Purple Gage. Außer den bier genannten Renecloden- Sorten führt der Fruchtkatalog der Hort. Soc. of London 1831 noch folgende unter dem Namen Green Gage an, die wahr- ſcheinlich nach den Perſonen, die ſie erzogen haben, ſo wie nach der Gegend benannt find, Hierher gehört: 1. Green Gage, Aston. à Green Gage, Couperthwait's. 3. Green Gage, Derbyshire. e 4. een Gage, Gonne's. ID pa - E 5. Green Gage, Hoo. 6. Green Gage, Isleworth. Wilmot's Green Gage. Wilmot's new Green Gage. Wilmot’s late Green Gage. 1. Green Gage, late. 8. Green Gage, new. 9. Green Gage, superior. Unter der bloßen Benennung Gage, mit it Hinzufügung des Namens des Erziehers, enthält derſelbe Catalog noch mehrere Sorten, die ich hier jedoch weglaſſe, da ich nicht gewiß bin, wohin ſie gehören. : (Wird fortgeſetzt. ) Anzeige Appelius & Eichel, A Samenhändler und Handelsgärtner in Erfurt, erlauben fih hiermit auf ihren Katalog für 1840 aufmerk⸗ ſam zu machen, welcher außer den meiſten Arten oͤkono j miſcher und Blumen: Samen auch eine Auswahl vorzüglicher Topfpflanzen, Stauden, Erdbeeren, Georginen, (Dahlien, die neueſten Engliſchen), Landroſen, Gehölze und ausge - zeichnete Nelken darbietet. Derſelbe ift auf frankirte Bei gratis von uns zu beziehen. Für andere derartige Handlungen liegen außerdem noch Verzeichniſſe der Blumen- Samen nach Lothen, der I Gemüfe- nach Pfunden und der Grasſamen nach gau i zur Ausgabe us Auch find Wan ge von in» und abc ländiſchen Gemüfe-, Gelb. und Blumenſämereien, welche bei dem Kunſt- und Handelsgärtner Herrn Fr. Ad. Haage jun. in Erfurt zu haben find, in ber Nauckſchen Buch, handlung gegen frankirte Briefe gratis zu beziehen. Blumen: und Feld⸗Samen, i die Verzeichniſſe für 1840 von einigen Haus⸗ im Freien ausdauernden 2 und Topfpflanzen, Garten;, Gemüſe, Bã andem und der neueſten und ſchönſten gefüllten Dahlien oder ae und y Kunze S Sohn, Handelsgärtner und J. J. Kunze, Georginen, welche zu haben ſind vr Hofgärtner zu Altenburg in Sachſen. Allgemeine Gartenzeitun Eine Zeitſchrift Achter en ng, für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In tung: mit ben tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Wadioubel herausgegeben von Seicnrien eite, Königl Preuß. Ga gu Serum. Albert ee Dr. der Phitoſovhie und Lehrer an der Gärtner Lehranſtalt zu Berlin. — — Sonnabend, den 15. Februar. Bemerkungen über d Herbſt⸗ und Frühlings: Pflanzungen in Oberbaiern. Vom Herrn Seitz, königl. Hof⸗ und botaniſchen Gärtner in München. Gewöhnlich pflegt man, nach vollendeten Grundarbei⸗ ten, Bäume oder Sträucher noch im Herbſte zu pflanzen; beſonders wenn dergleichen Arbeiten durch ſchönes Wetter begünſtigt werden. Bei bedeutenderen Anpflanzungen oder großartigeren Gartenanlagen gewinnt man dadurch einen weſentlichen Vorſchub in den Arbeiten, zumal wenn ſich der Winter lange hinanszieht, oder die Frühlingsarbeiten durch andere Verrichtungen ſich häufen. In milden Klimaten, wo die Kälte weniger heftig if, der Winter nur kurze Zeit währt, oder auch im Sand oder warmen Boden ſind die Herbſtpflanzungen ſogar vor. zuziehen. Denn mit dem Beginn der beffern Jahreszeit treten die Wurzeln ſogleich in Lebensthätigkeit und fangen an Saugwurzeln zu bilden, welche dem verpflanzten Baume neuen Nahrungsſtoff zuführen, ihn alfo in den Stand fet. zen, ſeine ſchlafenden Knospen n zu entfalten, und a BAND 30 dann ſchließen (id) auch die leichten Erdarten, durch die Winterfeuchtigkeit begünſtigt, um die Wurzeln, wodurch die Befeſtigung des Baumes und das Anwachſen deſſelben be. fördert wird. Dergleichen Herbſtpflanzungen habe ich mit gutem Erfolge in mehreren Gegenden ausgeführt, allein - fitr im Lande find fie mir größtentheils fo mißglückt, daß ich es ganz aufgegeben habe, künftig die Pflanzungen im Herbſt vorzunehmen. Dieſes Mißliugen ſchreibe ich fol genden Urſachen zu. Oberbaiern hat wohl eine ziemlich ſüdliche Lage, (es erſtreckt (id fat bis zum 47 Grade) allein feine Erhebung über ber Meeresfläche und die nördliche Abdachung vom Hochgebirge aus, verurſachen nicht allein einen ſehr langen, ſondern auch einen höchft veränderlichen Winter, was ſchon im Allgemeinen nachtheilig auf das Pflanzenleben wirkt. Dazu kommt noch das mächtige, an vielen Orten ſich vor- findende Kieslager unter der geringen Erdſchicht, welches dem Boden fo lange die Wärme entzieht, bis die kräftigen Frühlings ⸗Sonnenſtrahlen und warme Regengüffe die Erde wieder durchdringen und zum Erwecken des Pflanzenlebens fübig machen. Sobald aber dieſes gefchehen, geht bie Ves getation mit raſchen Schritten vorwärts. So ereignet es fih ſehr oft, daß der April blattlos dahin ſchwand, die er ⸗ ften Maitage dagegen gleich einem Zauberſchlage den üp⸗ pigſten Blatterſchmuck entfalteten, fo daß ſelbſt Italiener über eine ſo ſchnelle Entwickelung ſtaunten. : Die im Herbſt gepflanzten Bäume ſtehen alfo unthä⸗ tig, der Willkühr des langen Winters überlaſſen da. Ent. weder trocknen defen rauhe Winde und Froͤſte ihre Säfte aus, oder der durch gelindes Wetter auf ihr Leben öfter ausgeübte Reiz macht fie zum Wiederanwachſen unvermö⸗ gend, und die durch das Verpflanzen verletzten Wurzeln konnen fid) nicht ſchnell genug vernarben, d. h. Callus bilden, welcher zum Anwachſen eines jeden Baumes nothwendig iſt. Das Geſagte wird durch das von oberhalb eingetrocknete Holz oder die von Faulniß ergriffenen Wurzeln beſtätigt. Dagegen bleibt ein im Frühling gepflanzter Baum ſe en zurück, ſelbſt wenn er ungewöhnlich ſpät gepflanzt wird. Es verhält fih eben fo damit, wie mit einer Topf. We, it fogteich nach dem Berfegen an einen warmen Standort gebracht wird, wo fie gewiß unbeſchadet fortwächſt Das rege Leben in dirſer Jahreszeit begünſtigt das Be E ——— wurzeln und Austreiben der Bäume ohne Unterbrechung, was von unſchätzbarem Nutzen iſt. Gift im vergangenen Jahre habe ich mich vollkommen davon überzeugt, wo id) wegen verſpäteter Grundarbeiten erſt im Mai pflanzen konnte und von Tauſenden kaum ein halbes Hundert Bäume zurück, blieben. Ausnahmen hiervon möchten alle Früchte tragende Bäume, als Kirſchen, Pflaumen u. a. in ſo ſern ma⸗ chen, daß man mit dergleichen Holzarten, ſobald der Boden offen iſt, den Anfang macht. Für kalte Gegenden, oder auch da, wo ſchwerer oder naſſer Boden vorherrſcht, möchte ich daher die Frühlings⸗ pflanzung anrathen. Alle zu verpflanzenden Holzarten müſ. ſen jedoch vor dem Beginn des Frühlings, nämlich ſobald man in den Boden kann, ausgegraben, und an eine ſchat⸗ tige oder nördliche Stelle eingeſchlagen werden, damit das Wachsthum der zu pflanzenden Bäume gleich anfänglich und bis zum Pflanzen zurückgehalten wird. Wenn nun das Pflanzen bewurzelter Gehölze im Frühe jahr ſchon den Vorzug verdient, um wie viel mehr iſt es bei Steckreiſern zu empfehlen. Die im Herbſt gemachten Stecklinge bleiben aus den oben angeführten Gründen nicht | [ allein unthätig, und es entgehen ihnen bie vom Mutter famme verbliebenen Säfte, ſondern ſie werden auch durch den Froſt gehoben und in der ſie umgebenden Erde locker ge⸗ macht, alfo in allen, die Stedreifer begünſtigenden Umſtan⸗ den gefährdet. Ich habe deshalb hier dieſen Gegenſtand berührt, ui id febr haufig gefunden, daß dergleichen Arbeiten nicht nur gewöhnlich im Herbſt ausgeführt, ſondern auch allgemein für dieſe Jahreszeit empfohlen werden, was ich durchaus nicht billigen kann. Einige Bemerkungen über — die Gärtnerei und einzelne Gärten in Schweden. (Nitgetheilt vom Herrn Prof. Dr. Hornſchu ch in Greifswald.) | (Schluß.) Es unterliegt keinem Zweiſel, ; ter! daß der Mangel an ſchonen Königlichen + oder Staats- Garten die Urſache if, 51. weshalb in Schweden die ſchöne Gartenkunſt und die Blumen zucht noch auf einer ſo tiefen Stuſe im Vergleich mit an⸗ dern Ländern ſtehen. Man ſagt zwar, die Armuth der Na⸗ tion ſei die Urſache, allein die Schweden haben in vielen andern Beziehungen für Kunſt und Wiſſenſchaft Großes geleiſtet; davon zeugen ihre Bibliotheken und Kunſtſamm⸗ lungen, fo wie ihre wiſſenſchaftlichen Inſtitute und Kunſt⸗ anſtalten, und noch täglich legt der Patriotismus in Schwe den zum Theil ſehr bedeutende Opfer auf den Altar des Vaterlandes freudig nieder, wie es vielleicht nur in wenig Ländern in gleichem Grade geſchieht. Uebrigens darf man auch annehmen, daß wo man 24 Schillinge für eine früh. zeitige Aprikoſe bezahlt, man auch mit der Zeit, wenn erſt die Liebe zu den Blumen angeregt iſt, die Koſten für eine ſchöne Pflanze nicht ſcheuen wird. Der Privatmann aber wird fid mit um fo geringeren Koſten einen ſchönen Gar- ten ſchaffen können, als der Arbeitslohn ſehr gering iſt, und es an vielen Orten nur einer geringen Nachhülfe von Sei. ten des Menſchen bei dem, was die Natur darbietet, bedarf, um einen ſolchen herzuſtellen. Zu ſchönen Gärten fud ans. ländiſche Bäume und Sträucher nicht durchaus erſorderlich, durch richtige und geſchmackvolle Vertheilung und Gruppirung des Einheimiſchen wird oft ein gleich ſchoͤnes Reſultat erreicht, Ich bin übrigens weit entfernt zu verlangen, daß bei allen Luſtſchlöſſern große Gärten unterhalten werden follen, es genügt, wenn dieß bei zweien oder auch nur einem der Fall iſt. Der Garten in Drottningholm ſcheint aber aus vielen Urſachen zu einem ſolchen geeignet. Das Beſte dürfte daher ſein, die andern ganz eingehen zu laſſen, und den zu Drottningholm mit den nótbigen Fonds zu verſehen, um die jetzigen alten Gewächs häuſer niederreißen, neue zweckmäßigere an ihrer Stelle erbauen, und überhaupt den ganzen Garten neu einrichten und in Zukunft erhalten, ſo wie einen tüchtigen, in den verſchiedenen Kulturen der ſchönen Gartenkunſt gründlich gebildeten Gärtner dabei an⸗ ftellen zu können. Die hierauf zu verwendenden Koſten wür⸗ den gewiß, wenn auch nicht im baaren Gelde, reichliche Sn. tereſſen tragen. Möchten doch die Stände, die fo viele ausgezeichnete Talente und Kenntniſſe, fo wie Patriotismus in ſich vereinigen, dieſer Angelegenheit ihre Auf kſamkeit ſchen ken, und fie aus dem richtigen höhern Geſichtspunkt beure theilen, denn dann würden fle auch gewiß auf dem nächſt bevorſtehenden Reichstage dem hier gerügten Mangel ab. helfen. 13325] Noch muß der eine halbe Meile von Stockholm ent. fernte Garten der Akademie der Landwirthſchaft erwähnt werden, dem, unter der Oberaufſicht des Profeſſors Wahl berg in Stockholm, ein bei demſelben wohnender Gärt. ner vorſteht. Dieſer Garten iſt für die Kultur der in tech» niſcher oder landwirthſchaftlicher Hinſicht wichtigen, im freien Lande ausdauernden Gewächſe beſtimmt, und fdon im Be- fige einer bedeutenden Anzahl derſelben, die ſich bei dem regen Leben, das die Akademie, feitbem der würdige Staats rath Poppius ihr als Präſtdent vorſteht, zeigt, von Jahr zu Jahr vermehren wird. In neueſter Zeit hat auch noch der Profeſſor Wahls berg bei der mediziniſchchirurgiſchen Karls⸗Akademie einen kleinen, zur Kultur der im freien Lande ausdauernden Me⸗ dizinal⸗Gewächſe beſtimmten Garten angelegt. 2 Die öffentlichen Gärten oder Garten- Anlagen Stod holms beſchränken fid) auf eine, von dem früheren Kom. mandanten von Stockholm, dem für Gartenkunſt begei⸗ ſterten Freiherrn pon Sprengtporten, ins Leben ge · rufene kleine Promenade auf der öſtlichen Seite der Inſel un. ter der Nordbrücke, die, obgleich nur aus zwei Strauchgrup. pen, einem Raſenplatz und einigen Wegen beſtehend, einen recht freundlichen Anblick gewährt, und ſehr ſtark beſucht wird. Im Jahre 1832 traten in Stockholm mehrere von Liebe zur Gartenkunſt und Blumenzucht erfüllte und pa. triotiſch geſinnte Männer zuſammen, und bildeten in der Abſicht, die Liebe zur Gartenkunſt und Blumenzucht dadurch zu wecken, zu nähren und immer weiter zu verbreiten, und auf diefe Weiſe zur höheren Ausbildung derſelben beige tragen, einen Garten⸗Verein. An ihrer Spitze fanden der damalige Kommandant von Stockholm, Freiherr von Sprengtporten, der Medizinalrath und erſte Leibmeri⸗ cus af Pontin und der Bruckspatren Rofen blad. Das Unternehmen wurde beifällig aufgenommen, und nach Ber, lauf eines Jahres zählte der Verein bereits nahe an Tan. ſend, über alle Provinzen Schwedens zerſtreute Mitglieder. Jedes Mitglied bezahlt jährlich 3 Thl. Beo. (ungefähr 1 Tbl. 225 Sgr. Preuß. Cour.). Von den biedurch zu. ſammenkommenden Summen werden die Pacht des von dem Verein, der bisher keinen eigenen Garten beſaß, Behufs feiner Kulturen gepachteten Gartens, der Gehalt des dem. ſelben vorſtehenden Gärtners, eines Deutſchen, mit Ra men Haberkorn, die Herausgabe der unter dem Titel: „Jahresſchrift des ſchwediſchen Garten-Vereins“ im Druck erſcheinenden Verhandlungen des Vereins) und die übrigen Koſten beſtritten; der Ueberſchuß aber wird zum Ankauf von Gewächſen und Sämereien, die, nachdem ſie durch die Kultur im Garten des Vereins vermehrt worden, an die Mitglieder deſſelben vertheilt werden. Bei der Aus. wahl der Gewächſe ſieht man beſonders auf Schönheit und Nützlichkeit derſelben. Jedes Mitglied erhält für feinen Beitrag jährlich 30 ſtarke Prifen Samen, Sträucher, Baume und Staudengewächſe, fo viel der Vorrath geſtattet und ein Exemplar der Jahresſchrift. Eine ausgezeichnete Thätig⸗ keit fur die Erreichung der Zwecke des Vereius hat "der Schatzmeiſter deſſelben, der ſchon rühmlichſt erwähnte Bruks. patron Ro ſenb la d entwickelt, der nicht allein mehrere Ge. wachſe des Vereins in feinen eigenen Garten aufnimmt und fie da vermehren läßt, ſondern der auch die Vertheilung der Gewaͤchſe und Samen felbft beſorgt, wobei er von feis ner liebenswürdigen Gattin treulichſt unterſtützt wird, die im Frühjahr 1838. 30,000 Priſen zur Vertheilung an bie Mitglieder beſtimmter Samen eigenhändig eingekapſelt hat, und deren Verdienſten um die Gartenkunſt in Schwe⸗ den die Herren Booth dadurch ein Öffentliches Ehrendenk⸗ mal zu ſetzen ſich beſtrebt haben, daß fie einer fhönen Ge. orgine den Namen: Frau Amalie Roſenblad gege⸗ ben haben. Dier Verein hat bereits febr viel Gutes bewirkt, ob. gleich er mit vielen und großen Schwierigkeiten zu tám. pfen hatte, und einen für ſeine Zwecke geeigneten Garten entbebrte. Dieſem Mangel ift jedoch beſonders durch die Bemühungen feines Präfidenten, des Freiherrn von Sprengt, porten, der (id) überhaupt bis Stockholm mit großem und erfolgreichem Eifer den Zwek. ken des Vereins widmete, im Jahre 1838 abgeholfen, in- dem der Verein im Herbe dieſcs Jahres in den Beſitz eime fr paſſend gelegenen, geräumigen und für ſeine Zwecke ganz geeigneten Gartens gekommen iſt. Schon im Som. — 00 Kar: TET s f aul ibt davon 4 ne idtm. i Mehrere zu feinem Abgange von mer deſſelben Jahres ließ ein unternehmender Kaffeewirth und Conditor zwei geſchmackvolle Pavillons mit einem of» tenaufwande von ungefähr 20,000 Thl. Beo. darin erbauen, die bei meiner Anweſenheit beinahe fertig waren, wovon er einen, für die Erlaubniß feine Geſchäfte im Garten bes treiben zu dürfen, dem Vereine zur Benutzung für ſeine Zwecke überläßt, und auch ganz nach deſſen Wünſchen ein richten ließ. Es find dieſe Pavillons diejenigen, von denen fid) auf dem eben fo ſinnig als geſchmackvoll verzierten Di. plom des Vereins eine Abbildung befindet. Durch die Cine richtung einer ſolchen Reſtauration im Garten glaubt der Verein feine Abſicht, benfelben zu einem Erholungsort zu machen, und das ihn beſuchende Publikum zur Nacheiferung anzuregen, um ſo ſicherer zu erreichen. Möge tiefe Hof nung erfüllt werden! So viel ift wenigſtens gewiß, daß der Verein mit Hülfe des Gartens eine weit größere Wirk⸗ ſamkeit üben kann, als es vorher ohne ihn möglich war, und feiner Thätigkeit bietet (id) allerdings noch ein ſehr gro» ßes Feld dar. A. Vor allen Dingen iſt jedoch zur Förderung der Gar. tenkunſt in Schweden die Gärtner nothwendig. Die Erziehung dieſer muß ſich der Bildung tüchtiger, kenntnißreicher | Verein, nach meinem Dafürhalten, wie er es auch beabſich⸗ ligt, ganz beſonders angelegen ſein laſſen; denn ſo lange nicht Eingeborne die ſchöne Gartenkunſt auszuüben perfe hen, und die Kultur ber Hauspflanzen naturgemäß betrei⸗ ben koͤnnen, werden dieſe Zweige der Gartenkunſt nur ge ringe Fortfchritte machen, $ indem theils die Anſtellung aus ⸗ ländiſcher Gärtner mit nicht unbedeutenden Koften und ane dern Schwierigkeiten verknüpft iſt, theils die Mehrzahl dere — ſelben nicht zu der beſſern Klaſſe gehört und nich! mit wahe rer Luſt und Liebe ihrem Beruf obliegt, vielmehr entweder nur fid Etwas zu erwerben ſucht, ein beſſeres Daſein zu ſchaffen, i und deshalb ſobald dieß Ziel erreicht iſt, dahin zuruckkehrt, um in der Heimath ſich oder gar zu denjenigen gehört, die im Vaterlande kein Unterkommen mehr finden, die fid. — dann dem Trunke ergeben und durch ſchlechte Aufführung ihrer Nation nur tenkunſt in Schweden bre Schande machen. Was aber der Aus⸗ : bildung der Gürtner in ben genannten Zweigen ber Gar⸗ bisher im Wege fand, ja fie unmoß — lich machte, war der Mangel an Gelegenheit dazu. Die Defeitigung dieses Mangels ift deshalb eine der wichtigen 2 85 53 Aufgaben des Vereins. Mit der größeren Ausbildung ber Gärtner wird ihr Selbſtgeſühl feigen, und beides wird eine größere Achtung derſelben von Seiten des Publikums und eine beſſere Bezahlung zur Folge haben, dieß aber die Der. anlaſſung fein, daß Mehrere und Gebildetere fid) der Gar» tenkunſt widmen. Sind aber erſt gründlich gebildete Gärt⸗ ner vorhanden, ſo werden einige derſelben, vom Drange nach weiterer Ausbildung getrieben, das Ausland beſuchen und durch den Beſuch vieler und großer Gärten ihren Geſchmack bilden, und ſich auch diejenigen Kenntniſſe verſchaffen, zu deren Erwerbung ihnen das Vaterland keine Gelegenheit bieten kaun, dann aber fo bereichert in tiefes zurückkehren, und dort mit ihrem erworbenen Pfunde wuchern. Möge der Verein feine gutem Abſichten immer mehr erkannt fe» hen, die zur Erreichung derſelben fo nöthige Unterſtutzung finden, und ſein Eifer nie erkalten. Von Stockholm fuhr ich mit dem Dampfboot auf dem Götha-Kanal nach Wennersborg, wo ich bei dem Regimentsarzt Dr. Sandmark, der einen für Schwe⸗ den ziemlich bedeutenden, gut gehaltenen Garten beſitzt, in welchem auch ein kleines Gewächshaus befindlich iſt, eine ſehr freundliche und herzliche Aufnahme fand. Am andern Tage begleitete mich derſelbe nach dem 9 ſchwediſche Mei⸗ len (133 deutſche) entfernten, in Dalsland an der nor⸗ wegiſchen Grenze liegenden Landſitz des Herrn Waern Baldersnäs. Der dortige Garten — dem bis wenige Wochen vor meiner Ankunft der ſeitdem hier als botani- ſcher Gärtner angeſtellte Herr Dotzauer vorgeſtanden hatte — war mir als einer der ſchönſten in Schweden gerühmt worden, iſt aber unter allen, die ich in Schweden geſehen, unbedingt der ſchönſte und der einzige wirkliche Park. Er hat eine febr. bedeutende Ausdehnung und bil- det eine fib in einen mehr als meilenbreiten, von hohen bewaldeten Bergen umgebenen See ſſch erſtreckende Land⸗ zunge oder Halbinſel. In ihm wechſeln Hügel und Thäler, bemooßte Felspartien, Felder, Wieſen und Gartenland mit einander auf die anmuthigſte Weiſe. Nur an ſehr wenigen Orten dürften alle Erforderniſſe zu einer großar⸗ tigen Parkanlage ſich ſo vereinigt finden, wie hier, aber auch báltniffe ermágeuben, alle Schönheiten würdigenden und fie tervorzuheben verſtehenden Geſchmack finden, wie er dem Beſitzer eigen iſt und von welchem Alles, was derſelbe hier geſchaffen, zeugt. Es bedurfte freilich hier an dem, was die Natur geboten, nur einer kleinen Nachhülfe, aber überall wo dieſe nothwendig, iſt ſie auf eine paſſende, der Natur entſprechende Weiſe geleiſtet worden. Mitten in dieſem nordiſchen Paradieſe find die Wohn- und Wirthſchaftsge⸗ bäude auf eine das Ganze mehr verfchönernde als flörende _ Weiſe angebracht. Um fie herum liegt der eigentliche Gar- ten, reich mit Blumen, beſonders auch febr ſchönen Geor. ginen geſchmückt und an deffen öſtlichem Ende mehrere Ge wächshäuſer, die zwar ſchon feit längerer Zeit erbaut, nicht die neueſten Erfahrungen benutzt zeigten, aber dennoch eine bedeutende Anzahl ſchöner und ſeltener Gewächſe, auch mel rere Orchideen enthielten. Unter ihnen befand ſſch eine be⸗ deutende Menge in den letzten Jahren ans Samen erzoge- ner auſtraliſcher, capiſcher und mericanifcher Gemádfe, des ren freudiges Gedeihen das bete Zeugniß für ihren, ürz lich von ihnen geſchiedenen Pfleger ablegte. Es werden hier alle Zweige der Gartenkunſt betrieben und mit gleichem Erfolg; aber den Obstbäumen hatte der letzte Winter vie- len Schaden zugefügt. Die durch Herrn Dotzauer erle⸗ digte Stelle war bereits wieder durch einen Deutſchen, eis nen Hannoveraner beſetzt. Nach Wennersdorg zurückgekehrt, reite ich über Srollbátta nach Gothen burg, mo ich den Garten des Herrn Nonnen beſuchte, in welchem, obgleich in ihm vor» zugsweiſe der Ertrag berückſichtigt werden muß, ſich doch manches Schöne findet. Auch dieſem ſtand ein deutſcher Gärtner vor. = | Von Gothenburg fuhr ich mit ber Diligence durch Halland nad Helſingborg, auf welcher ganzen Reife mir kaum Spuren von Gartenkultur vorgekommen find, ob gleich nur am Tage gefahren wird. Erſt bei Engelholm ſah ich wieder einen Garten, der dieſen Namen verdiente. Er gehört einem Deutſchen, dem Rittmeiſter lenfels. Von Helſingborg fuhr ich u nach Helſingör, von wo ich mit der 2 Kopenhagen fuhr. Auf dem Wege dahin nat der Ab. fand der Gartenkultur in Schweden und in Dänemark recht deutlich hervor. Ueberall fab man mit Blumen reich geſchmückte Gärten, und dieſe mehrten ſich in gleichem Grade als ich mich Kopenhagen näherte. Hier konnte ich keinen — andern Garten beſuchen, als den botaniſchen, der feit meiner Anweſenheit vor 20 Jahren fih febr mit Gewächshaus⸗ pflanzen bereichert hatte. Es waren ſeitdem mehrere treff ⸗ lich eingerichtete Gewächshäuſer erbaut worden, und alle voll der geſundeſten Pflanzen, die von der aufmerkſamſten Pflege zeugten, und unter welchen fid) viel Seltenes, Schönes und Jutereſſantes befand. Leider ift der Garten zu klein, und was das Schlimmſte ift, es iſt gar keine Vergrößerung def- ſelben möglich, da er in der Stadt liegt und gat; von Ge- baͤuden eingeſchloſſen if. | Mit einem Segelſchiff fuhr ich von Kopenhagen nach Malmö, und von dort zu Lande nach Lund. Der dortige botaniſche Garten ift nur klein, auch die zwei Ge wächshäuſer find klein, alt und unzweckmäßig, und enthiel- ten nur die gemeinſten Pflanzen. Der Gärtner iſt ein Dane. Bei der definitiven Belegung der durch Agardhs Abgang erledigten Profeſſur, die jetzt proviſoriſch von dem Profeſſor Zetterſtedt verwaltet wird, dürfte dem Garten eine gänzliche Umgeſtaltung bevorſtehen. In der Umgegend von Lund, und überhaupt in Schonen, follen fid einige ſchöͤne Gärten bei Landgütern befinden, welches um fo wahr: ſcheinlicher ift, als die Nähe don Seeland und Deutschland, und der häufige Verkehr mit dieſen in der Gartenkunſt wei: ter vorgeſchrittenen Ländern zur Nachahmung anregt und die Anſchaffung von Gewächſen erleichtert. Die Zeit et. laubte mir nicht, ſſe zu beſuchen, und auf meiner Reiſe von Lund nach Yad fab ich kaum Spuren von Gärten; auch die Gärten um Lund und Yad verdienten kaum dieſen Namen. Von Yſtad kehrte ich mit dem Dampf. ſchiff hierher zurück, wo ich am 25. September wie der eintraf. Leſe früchte. Geſammelt vom Herrn Th. Nietner. (Aus Marnocks Flor. Magaz. Oktober 1839.) uc Schluß.) ; Seite 97, tod — find einige Bemerkungen über die K tur, Fortpflanzung x. der Gattung Statice gege: ben. Es heißt unter anderen: : Diefe Gattung enthält eine Menge fchöner, prächti⸗ ger und intereffanter Pflanzen. Die am meiſten hervorfte hendften find Statice arborea, speciosa, puberula, fo-. liosa, emarginata, incana und mucronata, S. arborea ift unzweifelhaft die ſchönſte der jetzt ben kannten Arten, dieß beweiſt nicht nur die Lobrede, die ihr von Jedem, der ſie einmal in Blüthe geſehen hat, gehalten wird, ſondern auch die Mühe, welche man ſich gegeben, fie möglichſt ſtark zu vermehren, ſpricht dafür. Sie wurde hier (in England) durch P. B. Webb eingeführt, und zuerſt vom Herrn Penny, Beſſtzer der Handelsgärtne⸗ rei zu Milford, der einige dieſer Pflanzen zu dem hohen Preiſe von 25 Guineen kaufte, kultivirt. Von hier aus kam ſie in die Hände des Herrn Cunningham, Handels. gärtners zu Edinburg, der ihre Vermehrung fo glücklich bes wirkte, daß er, wie man ſagt, im letzten Herbſte ein kleines Haus ganz voll von dieſer ſchönen Pflanze beſaß, die im Frühjahr jedoch fámmtlid) verkauft waren In einer Erde, welche aus gleichen Theilen ſandigen Lehms von torfhaltiger Beſchaffenheit, Laub- und Heide⸗ erde beſteht, wächſt die Statice arborea am beſten und außerordentlich üppig; jedoch darf die Miſchung nicht ge⸗ fibt, und da die Pflanze einen großen Topf verlangt, muß derſelbe J feiner Tiefe mit zerſchlagenen Scherben, um den Abzug der fid in ihm ſammelnden Feuchtigkeit zu be⸗ ^ fördern, angefüllt werden. Daß dieſe Art wirklich eine Temperatur von + 45, 50 bis 70° Fahr. oder 6 bis 163955 R. (2) verlangt, davon habe ich verſchiedene Beweiſe; auch ging ſie mir in einem Pelargonien- Haufe völlig zu Grunde, während die Pelargonien unverfehrt blieben, S. arborea verlangt ferner eine feuchte Atmofphäre, 4 | will häufig überbrauſt und ihre großen Blätter, der Auf. enthalt mancher ſchädlichen Inſekten, wollen öfters gereinigt ſein. An ihrem natürlichen Standort findet ſich die Pflanze auf losgeriſſenen Felsſtücken, in der Nähe und wenig über der Oberfläche des Meeres wachſend, ein Umſtand, der bei ibrer Kultur wohl zu berückſichtigen, und in Folge deſſen bei derſelben Salzwaſſer anzuwenden id; fo wie die Ar — mofphäre in der fie lebt, mit gleichen Theilen geſchwän⸗ gert ſein muß. Sie wird durch Wurzelſchnittlinge fortgevlanit, und in in bigger Beziehung lein Zweifel meh daß dieſelbe Methode nicht auch vom Herrn Cunningham befolgt worden ift. 95 — Seite 112. — neuer und feltener Pflanzen in den Handelsgärtnereien um London. 7. Hibiscus Cameronii. — Gewiß eine der präch⸗ tigſten Arten dieſer ausgebreiteten Gattung, die nebenbei den Vorzug vor vielen andern ihres Geſchlechts hat, eine häufig blühende Kalthaus-Pflanze zu ſein. Den Namen Cameronii trägt ſie nach Herrn Cameron, Curator des botaniſchen Gartens zu Birmingham, der durch feine Kennt- niſſe und ſeinen Eifer für die Botanik ſich dieſer Ehre theil⸗ haftig gemacht hat. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß H. Cameronii febr bald eine Lieblingspflanze werden wird. 8. Pentstemon gentianoides var, coceinea. — Aehnelt bis auf ſeine ſchön ſcharlachrothen Blumen ganz dem alten P. gentianoides. : 9. Conanthera bifolia. — Ein kleines, ſüdamerika⸗ kaniſches Zwiebelgewächs, mit febr fhönen blauen Blumen. Zur Zeit im Beſſtz der Herren Loddiges. | 10. Lilium lancifolium rubrum oder speciosum. Dieſe wahrhaft prächtige Zierpflanze befindet fid) gleichfalls in der Sammlung der Herren Loddiges. Sie iſt von reich carmoiſinrother Farbe verſchiedentlich gezeichnet und die Blumen von beſonderem Bau. 11. Chysis aurea. — Eine ſeltene, ſehr ſchwer zu kulti⸗ virende Orchidee, die fid) im Etabliſſement der Herren Lo w und Comp. zu Clapton befindet, woſelbſt fie zum 3. Mal in dieſem Jahre blüht. Ihre goldenen Blumenblätter, ganz weiße Lippen mit Violett geftrichelt, machen fie heat wipes. November 1839. Seite 134. 12. Gesnera barbata. — Eine intereffante und prächtige Art, die in ihren Blättern zwar der G. oblongata gleicht, in jeder andern Hinſicht dieſelbe aber doch bei weitem übertrifft. — Ihre Blumen find leuchtend roth und ſchön. 13. Agnostis sinuata. — Von vorzüglich ſchöner Blattform, gehört dieſe liebliche Pflanze zu den zahlreichen Arten der immergrünen Gewächſe, welche wir Auſtralien zu verdanken haben. Geblüht hat fie bier zu Lande noch nicht. 14. Chorizema lancifolia. — Wurde vom Herrn Low und Comp. aus vom Schwanenfluſſe erhaltenen Samen erzogen. Im Habitus unterſcheidet fih diefe Pflanze von Die Blumen me ON jeder andern Art diefer n ) find ſcharlachroth. : 3 der Sammlung ber Herm Young zu Epſom. Sie iſt vorzugsweiſe wegen Abweſenheit des dunkeln Auges in der Mitte der Blume, wie es T. alata hat, merkwürdig, der ſie in jeder andern Beziehung ſehr nahe ſteht, und iſt es ſogar wahrſcheinlich, daß die hier in Rede ſtehende Art, nur eine Samenpflanze von der letztern iſt. f 16. Jacksonia grandiflora. — Eine ſehr niedliche Ginſterähnliche Pflanze (Strauch), die aus Samen vom Schwanenfluſſe erhalten, erzogen worden iſt. Dieſelbe iſt von reizendem Bau; die Zweige hängend. An den Enden derſelben befinden fid) die licht lederfarbenen mit Orange gefleckten Blumen in Aehren ſtehend. 6. er Y. Loudon's Gardener Magazine. Oktober 1839. D. 568. Unter Artikel II. auswärtige Nachrichten, Frankreich, befindet (id) eine Mittheilung über den Billandean » Kohl (Chou de Billandeau), wovon ich, da derſelbe den vor einigen Jahren proclamirten, Jedermann noch erinnerlich fein werdenden, gigantiſchen — Waterloo Caesarean evergreen cow cabbage — an ea übertrifft, das Weſentlichſte hier herſetenwill. (Ritt) Am angeführten Orte heißt es: N Die Gartb. Geſellſchaft von Paris berief untern 8. Auguſt 1839. ein Comité zuſammen, um den hier erwähn- ten Kohl zu unterſuchen und darüber zu berichten, Größenverhältniſſe wie man ſagt, fo win fein follen, daß ber Kavalier⸗Kohl nur ein Zwerg gegen ihn iſt. Die Herren Billandeau, Samenhändler zu Paris, erhielten eine Pflanze dieſer Kohlart von einem ihrer Correſpondenten aus dem Departement der beiden Giéere8, wo bekanntlich viel Kohl für das Vieh gebaut wird. Der Boden daſelbſt iſt ſandig, der Untergrund kalkhaltig und der gewöhnliche rau 2; gr. unter demſelben. Keine ; t dem Strun (neck) theilte er ſich in 30 Bu, 1 " denen die unter- fen 8 — 9 Fuß lang, divergirend, legend und an den Ex tremitäten aufwärts gebogen waren. Es ift febr voten, daß biefer Kohl eine Ba 15. Thunbergia aurautiaca. — Erſchien zuerſt in — 56 rietät von dem verzweigten Poiteau⸗ Kohl it, web cher aus dem Daubenton - Kohl hervorgegangen iſt; denn letzterm ähnelt er am meiſten. Herr Poiteau, welcher fid gegenwärtig (5. Shi ; Lunden befindet, verbürgt die die zum des Geſagten. Die alben den Pflanzen, welche Botanical Magazine und im Botanical Register t abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis’s Botanical Magazine. Januar 1840. (Taf. 3771.) Hippeastrum solandriflorum Herb. * [Amaryllis solandraeflora Lindl.] (Hexandria Monogynia. Amaryllideae.) Diefe febr intereſſante Pflanze wurde aus dem bri. tiſchen Gujana vom Herrn Schomburgk eingeſandt. _ Es ift eine der prächtigften Arten, mit 8 — 10 Zoll langen, trichterförmigen, grünlich weißen Blumen, die äußerlich grün -, bei einigen Varietäten auch roth ⸗geſtreift find. _ (Auch der dieſige dotaniſche Garten erhielt aus derſelben Quelle mehrere Zwiebeln von dieſer ausgezeichnet ſchönen Ama⸗ tpllidee, welche auch bald zur Blüthe gelangten. Eine allgemeine Kulturanweiſung der Hippeastra-Arten befindet ſich im Aten Jahrgange der der Alg. Gartenz. S. 220. O.) (Taf. 377 a > Porta multiflora ros et Pav, [Rizoa ovatifolia Cay.] (Didynamia Gymnospermia, Labiatae.) Der Garten der Caledonian. -Gartengeſellſchaft erhielt dieſe ausgezeichnete Labiate aus Chili. Sie wurde im Grün. ponie fuitivirt, und hat nach und nach während des ganzen e r$ unb Herbſtes geblüht. Die Pflanze ift ſtrauchartig, i ſtielte, eirunde, geyápute Blätter und ſchlaffe Blühen. quirl, bie aus zwei gegenüberſtehenden, lang geſtielten Dol- dentrauben beſtehen. Die Blumen find lang und purpurroth. (Eine ſehr empfehlenswerthe Pflanze, deren Einfüh⸗ rung wünſchenswerth erſcheint. O.) An Für Gurke und Landwirthe. Von der Handbibliothek für Gärtner und Liebhaber der Gärtnerei, bearbeitet von dem Königl. Garten Direktor Lenné und mehreren anerkannten Praf tikern, iſt ſo eben vollſtändig erſchienen: Die Küchengärtnerei. Eine praktiſche Anleitung zur Erziehung und Pflege aller im Gebiete dieſes Theiles der Gärtnerei vorkommenden Gewächſe ꝛc. bearbeitet von Th. Nietner, Koͤnigl. Hofgärt — ner. 2 Bände. 1184 Seiten. 8. Mit 2 Kupfert. 31 Rihin Außerdem ſind vollſtändig erſchienen: J. Abtheilung Ir. Theil: Mathematik, Zeichnenkunſt, Phyſik und Chemie in ihrer Anwendung und Beziehung auf bie ger — ſammte praktiſche Gärtnerei, von W. Legeler, Königl. Hofgärtner, nebſt einem Kupfer- Hefte. 2 Rihlr. — I. Wb theilung 2r. Theil: Botanik für Gärtner und Gar f tenfreunde, von Dr. A. eh Ir. u. 2r. Bd. (theo ⸗ i tef, u. prakt.). 3 Nthlr. 23 Sgr. — III. Abtheil.: Obſt⸗ baum zucht, von O. J. ein K. Hofgärtnen, Ir. Bd. 13 9itblr. und lte n. 2te Liefr. des 2ten und letzen Bandes. — IV. Abtheil.: Die Blumenzucht in ihren ganzen Umfange zc., von P. F. Bouché, Kunſtgärtuet, t 3 Bande. 53 Rthlr. — Zu erwarten find noch: Die Trei⸗ berei, 1 Bändchen, Wilde Baumzucht, 1 Bändchen und die Schöne oder Bildende-Gartenkunſt. W bis jetzt erſchienen, fofet im Subfeript, Preiſe 14 Mihir 175 Sgr. und ijt zu demſelben noch durch alle Buchhand lungen zu haben. Der Verleger F. A. Herbig, in Berlin. BR i. e. hu das reichhaltige, mit den B für en und m eee. welche zu baben ſind, b allervorzüglichſten i E Pra N felten das Jahr 1840 von in: und Vis n 1 e bereicherte Verzeich⸗ Gemáfje:, Feld: und Blumen ⸗ Sämereien, gò und 9 Preis: Georginen und 7 Friedrich Wilhelm Wendel, Kunſt⸗ und Handelsgärtner zu Erfurt. oO? S. Achter Jahrgang. , 1840. ligemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle datt in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den e Gärtnern und Botanikern des Sn: und Auslandes, ; herausgegeben Acer : von T Otto, | ^ Albert Dietrich, — We Garten⸗Direktor und Inppektor des bot. e a zu Berlin. Dr. der Philoſophie und 1 an bet Gärtner; uoa Vertin, Sonnabend, den 22. Februar. Reber 5 genau angiebt. De Candolle hatte in feinem Prodro- die Familie der Cacteen und ihre Cin: m die Familie in 2 Tribus, und in die 7 Gattungen: theilung in Tribus und ee pe au Echinocactus, Cereus, Opun- ge ix. ‚ Pereskia und Rhipsalis getheilt, zu welchen i " xt FORM die drei neuen Gattungen Epiphy Sr. Durchl. dem Herrn Fürſten von Salm⸗ pismium und Hariota ſtellte, und die beiden " = NETET pelota auf einer unrichtigen Zergliederung der Beere Faſt gleichzeitig mit den Bemerkungen über die Fa. waren,) durch 2 Sectionen: Cor ollis tabu milie der Cacteen, die ich im Jahre 1836 in die Allg. rollis rotatis, erſetzte. Es waren alſo im Jahre 1837 Gart. Zeit. babe einrücken laſſen, ift die E neratio diag- 10 Gattungen befannt, und feitdem fud noch hinzugekom⸗ nostica Cactearum des Herrn Dr. P ffer erſchienen, men; Discocactus Pfr., Echinopsis Zucc., Pilocereus, welche deu damaligen Standpunkt unfer Kenntnis ganz posée Astrophytum Lem. und Phyliocereus Bere * 58 Miquel; ſo daß gegenwärtig die Familie in 16 Gattungen abgetheilt ſein würde, wenn dieſe alle unbeſtritten angenom⸗ men wären. Dieſes iſt aber nicht der Fall, indem Herr Lemaitre in femen Cactearum Genera nova Species- que novae die ng Discocactus permjrít, und Rhip- salis mit Hariota bereinigt, und Herr Miquel in feinen Cactearum Genera descripta et ordinata god) viel weis ter geht, und die Geſammtzahl der Gattungen auf 9 zu- rüdführt, : Es ift nicht zu verkennen, daß bei der jährlich zuneh- menden Anzahl neuer Cacteen ein ſolches Schwanken der Anſichten hemmend wirken muſſe, und daß es zu wünſchen wäre, dieſem Uebelſtande Abhülfe zu bringen. Meines Gr achtens ware fie zunächſt in der Feſtſtellung höherer Eha: raktere zu ſuchen, die fid zu einer Eintheilung der Fami⸗ lie in Tribus eigenen, und in ihrer Scheidung von de⸗ nen, welche blos zu Gattungs Charakteren gebraucht wer- den ſollen. Was bis jetzt in dieſer Beziehung geſchehen ift, war febr unvollſtändig, und ift ohne Erfolg geblieben. Die vom Herrn De Candolle aufgeſtellten Tribus: Opuntiaceae und Rhipsalideae berubeten, wie geſagt, auf einem Irr. thume, und mußten verworfen werden. Die vom Herrn Lemaire in Vorſchlag gebrachten Tribus: Phyllarioco- tyledoneae und Phymatocotyledoneae gründen ſich auf einen andern, noch nicht hinreichend erwieſenen Charakter, und ſie treffen mit den beiden Sektionen, welche die Herrn Pfeiffer und Miquel von der röhren - oder radför— migen Geſtalt der Blume abgeleitet haben, faſt gänzlich zuſammen. Sie würden daher auch keinen größern Nutzen bringen, indem jeder noch fo wichtige Charakter, nach wel. chem die Familie nur in zwei ziemlich gleiche Hälften ſich theilen ließe, immer noch viel zu umfaſſend bleiben würde, um von ihm unmittelbar die Gattungs⸗Charaktere ableiten zu können. Herr Miquel, der es verſucht hat, iſt auf dieſem Wege (da wo er ihn conſequent verfolgt hat,) auf deine großen Tribus artigen Genera gekommen, die er in Subgenera wieder hat abtheilen müſſen. enige Familien bieten jedoch eine größere Mannig- faltigkeit in den äußern Formen dar, und eignen fid) folg. lih beffer zu einer Eintheilung in Tribus, als die der Cacteen. Der ihr angewieſene Character naturalis und differentialis ift durch Herrn De Candolle in dem Prodromus, und Herrn Miquel in feinem oben ange führten Werke, gut feſtgeſtellt worden. Ihm gemäß kann die Blume tubulosa ober rotata, axillaris oder areolis insidens ſein; der Tubus kann lang oder kurz, borſtig oder glatt ſein, und die Frucht iſt bald eine ſchuppige oder nackte, bald eine runde oder eckige Beere; und diefe weni. gen Modificationen find allein ſchon hinreichend, um die Familie in 7 vollkommen natürliche Tribus zu theilen. Dieſes habe ich geſucht durch folgende Synopsis tribuum zu beweiſen, die ich mit Fleiß ganz in der Form der Sy- nopsis Generum des Herrn Miquel entworſen habe, um zugleich den Unterſchied zwiſchen den Anſichten dieſes um die Cacteen ſehr verdienten Botanikers und den meini⸗ gen klar herauszuſtellen. ö | Synopsis Tribuum, (Tubus supra ovarium productus.) ' I. Cacteae tubulosae. A. Flores ex axillis tuberculorum. rib. I. MELOCACTOIDEAE. B. Flores ex apicibus tuberculorum. COE squamata, ck. Tubus brevis. : "Trib. II. £cgzvocacrozpEAE. f. Tubus elongatus setifer. Trib. III. C£gEASTRAE. b. Bacca glabra angulosa. Trib. IV, PHYLLANTHOIDEAE, (Tubus supra ovarium non productus.) II. Cacteae rotatae, A. Flores solitarii, à. Bacca laevis, pisiformis. Trib. V. RHIPSALIDEAR.. b. Bacca tuberculata, ficiformis, rib. VI. OPUNTIACEAE. B. Flores subpaniculati, Trib. VII. PERESKIACEAE. mit der in Genera des Serm Miquel ganz uübereinſtim. men, wenn dieſer ſeinem Plane getreu, (da er doch Sub- genera anfflellem wollte,) die Gattung Echinopsis mit Cereus; und Epiphyllum mit Phyllocereus vereinigt Dieſe Eintheilung in Tribus würde, wie man fehl - 8 a e ! i hätte. Meines Erachtens würde aber bei ſolchen großen Gattungen, die nothwendig in Untergattungen getheilt wer- den müßten, weder für das bequemere Studium der Fami- lie, noch für ihre richtigere Eintheilung etwas gewonnen ſein; und wollte man dadurch nur die nähere Verwandſchaft gewiſſer Gattungen unter ſich bekunden, ſo würden dieſe Gattungen ganz überflüffig an die Stelle der Tribus tre- ten, die gerade dieſelbe Beſtimmung haben. Alle andere zahlreiche Familien ſind aus dieſem Grunde in Tribus ge theilt, und es ift keine Veranlaſſung vorhanden, um dieſem Beiſpiele hier nicht zu folgen. Da nun die angegebenen 7 Tribus alle uns bis jetzt bekannten Cacteen umfaſſen, und eine jede derſelben ſich durch ihre eigenen Formen und Symmetrie unterſcheidet, ſo ſind ihre Diagnoſen leicht feſtzuſtellen. Von dieſen hö⸗ hern Charakteren der Tribus würden nunmehr die Gat: tungen abzuleiten fein, und der Vortheil eines folden re gelmäßigen, analytiſchen Verfahrens kann nicht verkannt werden. Eine raſche Ueberſicht jeder einzelnen Tribus wird beweiſen, wie unentbehrlich bei der Beurtheilung der Gat» tungs- Charaktere ein folder feter Anhaltspunkt ift. Die erſte Tribus, die der Melocactoideae, trifft ganz mit der Gattung Cactus des Herrn Miquel über ein. Ihr weſentlicher Charakter beruht auf der ihr eige⸗ nen, und von allen übrigen Tribus abweichenden Stellung der Blume. Dieſe iſt winkelſtändig, und es iſt leicht zu begreifen, daß fie es auf mehrfache Weiſe fein könne. Wir haben bis jetzt von dieſem Charakter nur die Gattun⸗ gen Mammillaria und Melocactus abgeleitet; nichts be» weiſet aber, daß die Natur in ihrer Mannigfaltigkeit hier erſchöpft fei, und daß alle winkelſtändig blühenden Cacteen nothwendig Melocacti oder Mammillariae ſein müſſen. Die uns neu zugekommene Pflanze, die Herr Scheidwei- ler Ariocarpus retusus, und Herr Lemaire Auhalo- nium prismaticum genannt haben, ſcheint mir fdon ei, nen Beweis des Gegentheils zu liefern. Sie hat in die- ſem Jahre geblüht, und Herr Lemaire wird die Blume abbilden lafen und gehörig beſchreiben; indem ſie in ihrer Form von der der Mammillariae abweichend iſt. Aber auch die Pflanze ſelbſt, (wenn der in dieſer Familie ſo wichtige Habitus noch einen We n fol) iſt zu vers ſchieden, um EM mit ber Gattung Manmillari ia vereinigen cactus und Discocaetus, von welchen die zu können. Um dieſes zu thun, würde man, da doch bie blattartigen Schuppen des Anhalonium nicht für Warzen gelten koͤnnen, die Diagnoſe jener Gattung ändern und erweitern müſſen; und ich würde gerade im Gegentheile ſtets empfehlen, alle Diagnoſen ſo genau und beftimmt, wie möglich zu beſchränken. Dieſe Pflanze ſcheint mir alfo eine wichtige Modifikation des Charakters der Tribus dar- zubieten, und ich trage kein Bedenken, die Gattung Anha- lonium anzunehmen. Die Melocactoideae würden demgemäß in die drei Gattungen: Melocactus, Anhalonium uno Mammillaria getheilt fein, zu welchen vielleicht noch eine vierte kommen wird, deren Typus durch die von mir unter dem Namen M. mammillariaeformis beſchriebene Pflanze angegeben if. Dieſe lange zweifelhaft gebliebene Art (bie ich einſt⸗ weilen Mammillaria cephalophora nennen werde,) ſcheint mit M. radians DC., impexicoma Lem. und einigen andern nahe verwandt zu fein, und wenn fid- auch bei dies fen Arten derſelbe, von dem der übrigen Mammillarien abweichende, Blüthenſtand zeigen ſollte, ſo würde dieſe Ab⸗ weichung zu wichtig fein, um aus ihr nur eine Unterab⸗ theilung in der Gattung Mammillaria bilden zu konnen. Die zweite Tribus, der Echinocactoideae, welche ebenfalls mit der Gattung Echinocactus des Herrn Mi. quel übereinſtimmt, weicht ganz von der frühern durch ih: ren Blüthenſtand ab, und unterſcheidet ſich von der folgen · den (nebſt der kurzen Röhre, und andern von der Blume abgeleiteten Merkmalen,) durch ihren eigenen Habitus; nach welchem zu urtheilen man die hierher gehörigen Gac- teen für junge Melocacti halten würde. Ihre größere Affinität mit der Tribus der Cereastrae if jedoch offen: bar, und ſie bilden gewiſſermaßen eine Uebergangsſtufe, und eine febr natürliche Gruppe, zwiſchen den ſtammloſen und hochſtämmigen Arten in der Familie. Dieſe Tribus be. flebt in dieſem Augenblicke aus den Gattu Feſiſtellung ihrer Diagnoſe Einiges zu wünſchen übrig läßt, und die zweite durch die Herrn Lemaire und Miquel obne wer teres verworfen wird. Die Unterabtheilung der Echino- allgemein angenommen, dennoch hinſichtlich der cactoideae unterliegt alfo noch manchem Zweifel. To lange fie nur Eine Gattung bildete, fonnte man ſich auch à | | — 00 fügli fragen: ob es ſtrenge nöthig fei; eine zweite anzu nehmen; ſobald aber die Gattung Echinocactus als eine Tribus betrachtet wird, fo muß es uns natürlich erfcei- nen, fid mit ihrer Eintheilung in Gattungen zu befaſſen. Es wird alsdann nicht zu vergeſſen fein, daß einige Arten, wie E. cory nodes und erinaceus glatte Beeren haben, und in dieſer Hinficht vom Gattungs⸗Charakter abweichen, und nahe zu einigen großblumigen Mammillarien treten; und daß andere in der Geſtalt ihrer Blumen abweichende Formen darbieten, welche, wie bei Discocactus zum Bei ſpiel, berückſichtigt werden konnen. Ich nehme daher um ſo weniger Anſtand, die Gattung Discocactus einſtweilen anzunehmen, als, nach der glatten und dünnen Rohre der Blume zu urtheilen, man erwarten muß, daß die Beere auch glatt und klein ſein wird. ! Die dritte Tribus, der Cereastrae, umfaßt die beiden Gattungen Echinopsis und Cereus des Herrn Miquel. Ihr weſentlicher Charakter iſt von der langen und ſchup⸗ pigen Rohre der Blume abgeleitet, die, ſo wie auch die ei. förmige Beere, ſtets ſtachelig, borſtig oder haarig if, Die Gattung Echinopsis unterſcheidet fidh durch ihre Blume von der der Echinocacten, zu welcher ſie, ihrem Habitus gemäß, zu gehören ſcheint; und auch wieder durch dieſen Habitus, die neue, und uns nur noch unvollſtändig bekannte Pflanze gerechnet werden, die Herr Lemaire unter dem Namen Astrophytum myriostigma heſchtieben hat; indem in ih⸗ ren zwar ſtachelloſen und weit weniger zahlreichen Kanten, in ihrer gelben, mit einem Cereus artigen, haarigen Tubus verſehenen Blume, nichts iſt, was mit dem Charakter der Gattung Echinopsis im poſitiven Widerſpruche ſteht. Ein gewiſſes Gefühl verleitet uns jedoch bei ihrem Anblicke zu der Meinung, daß ſie eine neue Gattung bilden müſſe. Ueber die Gattung Cereus find, hinſichtlich ihrer be. ſinitiven Feſtſtellung, verſchiedene Bemerkungen zu machen. Zuerſt ſind mit vollem Rechte Cereus senilis und Co- lumna Trajani (an C. polylophus DC.?) von ihr ge⸗ trennt, und zu der eigenen Gattung Pilocereus erhoben worden. Der ganz abweichende Bluthenſtand, welchen man bei dieſen beiden Arten bemerkt hat, und der mit dem der Melocacti nicht derwechſelt werden darf, iſt ein zu wich. tiger Charakter um überſehen werden zu konnen. Ich von der der Cereen. Zu dieſer Gattung kann glaube ferner auch noch, daß die Section der Cerei pos lylophi, und bie Unterabthenlung der Cerei multaugu- lares, deren Blumen wir nicht kennen, vielleicht keine echten Cerei fein dürften, und daß die kleine Unterabtheilung der - Cerei Opuntiacei faſt auf den einzigen C. moniliformis zu beſchränken ſei; indem die durch Herrn Dr. Pfeiffer dahin geſtellten C. ovatus, articulatus und syringacan- chus weit füglicher der Tribus der Opuntiaceae zuzurech⸗ nen find. Endlich muß die ganze Section der Cerei alati von hier weggenommen, und als der Typus der folgenden Tribus betrachtet werden. Dieſe vierte Tribus: der Phyllanthoideae, ift unfltei tig eine ber natürlichſten. Nebſt ihrem auffallenden Habi: tus beruht ihr weſentlicher Charakter auf der vollkommen glatten Röhre der Blume, und auf einer glatten, gerippten oder eckigen Beere. Herr Miquel hat das Verdienſt, die Gattung Phyllocereus (beffer Phyllocactus) auf eine richtige Weiſe feſtgeſtellt zu haben, und ſie verdient allge⸗ mein aufgenommen zu werden. Der glatte Tubus iſt ein weſentlicherer Charakter, als es beim erſten Anblick wohl ſcheinen dürfte; die zahlreichen Hybriden, die aus der Be fruchtung des Phyllocactus phyllanthoides mit Cereus speciosissimus entſtanden find, liefern den Beweis hier. von; da alle ſich an dem mehr oder minder borſtigen Ta- ` bus ihrer Blumen erfennen laffen, und deshalb als Spiele ur Gattung Cereus ge arten des C. speciosissimus und i hörig betrachtet werden muüſſen. Die Gattung Epiphyllum Pfr. durch die Geſtalt der Blume und der den, und ſo würde die Tribus Gattungen getheilt fein, Hier i daß die ſehr abweichende Geſtalt de Phyllanthus und des Epiph Beere ganz verſchie · vor der Hand in dieſe 2 t Blumen des Phyllocact“ nen Nachdem alle Cacteae tubulosae gen vier Tribus gefunden haben, Cacteae rotatae, rig ijt. Die fünfte Tribus, die den Gattungen Rhipsalis, trifft gänzlich mit der Ga deren Eintheilung weit weniger ſchwie⸗ iſt von der vorigen yllum Russelianum ſich ; ganz füglich zur Aufſtellung zweier neuen Gattungen eig ⸗ koͤnnten. ihre Stelle im obi | kommt die Reihe an die | : $ ix ſt zwar noch zu bemerken, ; der Rhipsalideae, beſteht aus Lepismium und Hariota, und : Hung Hariota des Herrn Mir * 6l quel und feinen Untergattungen zuſammen. Die kleine radförmige Blume, die glatte durchſichtige, meiſtens tib. fenfórmige Beere, und der gracile Wuchs der hierher ge- hörigen Arten, bilden den Charakter der Tribus. Strenge genommen, wäre vielleicht die Gattung Hariota, wenigſtens noch vor der Hand, überflüffig; die gegliederte Geſtalt der Aeſte jedoch, und die gipfelſtändige gelbe Blume dud hier nicht unwichtige Charaktere und bilden einen Uebergang zur folgenden Tribus. Dieſe ſechſte Tribus: der Opuntiaceae, beſteht zwar in dieſem Augenblicke aus der einzigen Gattung Opuntia; ſie ſchließt aber mehrere abweichende Formen in ſich, die zuverläſſig von ihr getrennt werden müſſen. Die einzelne O. clavarioides, die ganze Section der Opuntiae aphyl- lae, und hauptſächlich die der Opuntiae cylind : wegen ihres ganz abweichenden Habitus, werden dereinſt bie Aufſtellung neuer Gattungen erheiſchen. Endlich die ſiebente T ribus: der Pereskiaceae, die ebenfalls jetzt nur aus einer Gattung beſteht, kann um ſo leichter in den Fall kommen, getheilt werden zu müſſen, als ſie gerade diejenige iſt, die wir am unvollſtändigſten kennen. Die Zahl der Pereskiae ſcheint bedeutend zu ſein, und unter den wenigen, die wir kennen, (zwiſchen P. aculeata und P. spathulata 3, B.) ift bereits ſchon der Unterſchied groß genug, um die Vermuthung zu rechtferti⸗ gen, daß noch größere Unterſchiede fid) fpäterhin herausſtel. len dürften. Wenn man in der That bedenkt, daß vom nördlichen Miſſouri an bis zur füblidben Landspitze Amerika's Cac⸗ teen wachſen; daß nur die zugänglichſten Punkte dieſes un- ermeßlichen, durch klimatiſche und topographiſche Verhält⸗ nife fo mannigfaltig verſchiedenen, Flächenraumes erſorſcht ſind; und ſo unvollſtändig noch, daß jeder neue Forſcher auch neue Arten entdeckt; fo wird man mit mir die Neber. zeugung theilen, daß wir vielleicht kaum die Hälfte der zu dieſer Familie gehörigen Pflanzen kennen. Die Familie ijt daher weit entfernt als geſchloſſen betrachtet werden zu können, und man wird auch bemerkt haben, daß meine ganze Bemühung nur dahin geht, einer Seits zu ihrer vorläuft. gen Auſſtellung fete Anhaltspunkte anzugeben, und ande. ter Seits den Ereigniſſen der Zukunft ein freies Feld offen ſtehen zu laſſen. Die 7 von mir in Vorſchlag gebrachten Tribus, (er- ren Reihenfolge durch die Stellung der Familie der Cac- teze zwiſchen der der Ficoideae und der der Grossulari- oideae beſtimmt iſt,) reichen hin, um alle uns bekaunten Formen der Cacteen gehörig abzuſondern; nichts würde je. doch hindern diefe Zahl zu vermehren, wenn nene abwei chende Formen erſcheinen ſollten. Wir kennen aber nahe an 600 Arten (nebſt 100 mehr oder minder wichtigen Ab» arten), die gegenwärtig in die Gattungen Melocactus, An- halonium, Mammillaria, Discocactus, Echinocactus, ( Astrophytum?) Echinopsis, Phyllocactus, Epiphyl- lum, Rhipsalis, Lepismium, Hariota, Opuntia und Pe- reskia getheilt find, und etwa 37 Arten für jede berfelben betragen würden, wenn eine ſolche gleichmäßige Vertheilung ſtatt finden könnte, was jedoch der Fall nicht iſt. Vier bis fünf Gattungen beſtehen nur aus einer einzigen Art, und andere haben deren nur wenige, wo hingegen 150 Yr- ten zu Mammillaria, nahe an 100 zu Echinocactus, 155 zu Cereus und 104 zu Opuntia gerechnet werden. Aus dieſer Berechnung allein geht gewiſſermaßen ſchon die Unzulänglichkeit obiger 16 Gattungen hervor; eine Unzuläng⸗ lichkeit, die noch weit größer erſcheinen wird, wenn wir an die muthmaßliche Zahl der uns noch unbekannten Cacteen denken. Hier, wie in allen andern Familien, würde eine unnütze Vervielfältigung der Gattungen ein Uebel ſein; eine zweckmäßige Vermehrung derfelben hingegen würde nur ein wirkliches Bedürfniß befriedigen, indem nichts folim- mer iſt als unbeſtimmte Diagnoſen. " Die Gattungs - Gbaraftere wären daher zu revidiren und genau zu beſchränken, damit jede abweichende Form ſich gleich erkennen ließe. Ich habe deren einige ſchon angegeben, und bin der Meinung, daß in der Familie der Cacteen der Habitus noch nicht ganz berücksichtigt worden ift, und eins der wichtigsten Merkmale fein müſſe. Viel leicht wäre es zur Vermeidung irrthümlicher Benennungen auch beffer, alle neuen Cacteen, deren generiſche Charak⸗ tere uns noch unbekannt ſind, einſtweilen unter dem Fa⸗ milien- Namen Cactus zu beſchreiben, als fie auf's Ge. rathewohl gleich einer der verſchiedenen Gattungen zu. zurechnen. d 5 cw | Ich würde mich glücklich ſchätzen, wenn meine Anſſch⸗ ten Beherzigung faͤnden, und wenn der Weg, den ich an- 62 gebe, zur richtigen Aufſtellung und Eintheilung einer der zahlreichſten und merkwürdigſten Familie im Pflanzenreiche führen fóunte. Bemerkungen über die Vegetation in der Colonie am Schwanen ⸗Fluß. ; (Auszug aus dem Appendix zu Edwards’s Botanical Register December 1839. The vegetation of the Swan River Colony.) (Siehe S. II und 21.) Die Rutaceen. Die Pflanzen dieſer Familie ſind hier ſehr verſchieden von denen auf der Ok- und Südoſt⸗Küſte. Man findet keine Correa noch Phebalium; die Crowea, Philotheca und Zieria-Arten ſcheinen hier unbekannt zu fein, und von den andern Gattungen, als Boronia und Eriostemon ſind nur einige Arten von geringer Bedeutung vorhanden. Die Bemerkenswertheſten unter ihnen find: B. spathulata, i ein einfacher gerader Strauch mit weit von einander abſte⸗ denden, verkehrt eirunden, graugrünen Blättern, nnb bib. ſchen gipfelſtändigen, blaßrothen Blumen; B. viminea, ein Heiner verzweigter Strauch mit ſehr ſchmalen Blättern und rothen, winkelſtäͤndigen Blumen; ferner Boronia teretifo- lia und scabra und Eriostemon? nodiflorum, mit blauen Blumen in gedrängten Köpfen, unter welchen ſich die jün⸗ geren Zweige ausbreiten, deren Blätter ähnlich dem Heide» kraut find. Man findet hier drei Gattungen, die eigens dieſer Kolonie angehören, und von denen eine, Dipiopel- tis Dampieri, durch Baron Hügel nach Europa gebracht it. Es iff dies ein grau⸗ grüner Strauch, deſſen Blumen, mit langen blaßrothen Staubfäden verſehen, in überhängenden Köpfen vereint find. Die zweite Gattung, Chorilaena quercifolia, iff eine eigenthümljche Pflanze mit breiten, buchtigen Blättern, die mit Sternhaaren bedeckt ſind. Die Blumen find grünlich weiß, ohne beſondere Schönheit und ſtehen gleichfalls in Köpfen. Die dritte Gattung iſt mit Boronia verwandt. Dieſelbe hat jedoch blaue Blumen, und ihre Staubfäden werden nicht wie bei jener durch einen drüſenartigen Theil mit der Anthere verbunden. Wir wol. len fie Cyanothamnus nennen. Die eine ihrer Arten ift wachſen; mir ijt jedoch davon keine ein äſtiger Strauch, die andere hat nur einen einfachen Stamm und iſt ohne Zweifel eine jährige Pflanze. Die Laſiopetaleen. i Einer der charakteriſtiſchſten Züge ber Flora am Schwa⸗ nenfluſſe ift das Vorhandenſein dieſer Pflanzen in fo gro ßer Menge, idem man bis jetzt nicht weniger als vier Gattungen und vierzehn Arten dieſer kleinen Familie hier gefunden hat, von denen die meiſten der Gattung Thoma- sia angehören, und ohne beſonderes Intereſſe find, mit Aus, nahme jedoch von T. stipulacea, paniculata, glutinosa und grandiflora, welche alle brillante Blumen tragen und wohl einen Platz in den Gewächshäuſern verdienen. Von den andern Gattungen it Corethrosty lis bracteata Endl. eine der ſchönſten Pflanzen der Colonie. Es iſt dies eine wollige Staude mit herzförmigen Blättern und einer Menge ausgezeichnet ſchöner carmoiſinrother Blumen in gabelichten Trauben, die von Deckblättern derſelben Farbe umgeben ſind. Baton Hügel hat dieſe Pflanze in ſeinem Garten zu Wien. Sarotes ledifolia, ein Strauch mit ſteifen Zweigen, ſehr großen hellblauen Blumen und kleinen Blättern, die denen des Ledum angustifolium nicht unähnlich find- und n quirlfoͤrmig zu dreien ſtehen. Der Griffel iſt wie bei der | vorigen Gattung mit Buſcheln langer Haare beſetzt. f E Leucothamnus montanus, ein großer Strauch, der nur einzeln auf Bergen angetroffen wird, mit ſchöͤnen weis ßen glockenfoͤrmigen Blumen, unter denen drei rauhe, den ubrigen Blättern gleiche Dedhlätter fijen. Die Blätter find herzfoͤrmig, unregelmäßig gezahnt und ungefähr von gleicher Größe mit denen der Thomasia solanacea, Don andern Pflanzen aus der Familie der Malva ceen ſcheinen hier nur febr wenige vorzukommen. Herr Drum mond hat lingia von hier. FP in feiner Sammlung eine Art von Ru- Man findet 5 bis 6 Arten Hibiscus, von welchen H. lilacinus, tab, 2009. des botaniſchen Re i gifers eine der hübſcheſten ijt Frazer fand eine At Hibiscus mit ſchildformigen Blättern in Menge am Ufer Die Droſeraceen. Die große Menge dieſer Pflanzen, die man hier fiw det, i als ein evidenter Beweis für die Huelen: Nalm zu Geſicht gekommen. * * 4 63 des Erdbodens in diefer Gegend auzuſehen. Dr. Endlicher giebt von ihnen zwar nur zwei Arten au: D. stolouiſera, eine kleine Pflanze mit quirlſtändigen Blättern und Niş- pen, weißen Blumen; und D. macrantha, eine ſehr ſchöne Pflanze, deren Stengel zwei Fuß und darüber lang iſt, und deren große roſenfarbene Blumen rispenförmig ſtehen; D. tilicaulis deſſelben Autors, welche man anfänglich nur am König Georgs Sund zu finden glaubte, iſt gleichfalls hier anzutreffen. Außer dieſen ſind jedoch noch 5 Arten Drosera und eine Byblis vorhanden, alles Pflanzen von einem merkwürdigen Aeußern. D. pallida *) hat dichte Ris- pen großer weißer Blumen, und fict im Allgemeinen der D. macrantha ſehr ähnlich. D. gigantea hat einen auf · rechten, rispenförmigen lockeren Stengel bis zu 2 Fuß Höhe, mit kleinen weißen Blumen. D. heterophylla hat ein: fache Stengel mit gipfelſtändigen Trauben von 3 bis 4 fehr großen Blumen. Die Wurzelblätter find gänzlich von den Stengelblättern verſchieden, indem jene flach und linien foͤr. mig, diefe aber druſig, kreisrund und gefranzt find; D. ery- trorhiza iſt eine kleine Pflanze mit verkehrt eirunden quirl- ſtaͤndigen Blättern und glänzend ſcharlachrothen Zwiebeln von der Größe einer großen Haſelnuß; D. macrophylla iſt der vorigen ſehr ähnlich und hat wahrſcheinlich auch Zwiebeln. Die Byblis iſt eine ſehr ſchöne aufrecht ſtehende Pflanze von 12 Fuß Höhe, mit ganz eigenthümlichen Drü⸗ fen, fadenförmigen Blättern von 10 bis 11 Zoll Länge und purpurfarbenen Blumen, die über 12 Zoll im Durchmeſ⸗ ſer haben. | Die genannten Pflanzenarten find ſaͤmmtlich wohl der Anbauung bei uns werth; jedoch würden fie wahrſcheinlich große Sorgfalt verlangen. Auch dürften die Droſeraceen ein merkantiliſches Intereſſe bekommen, indem ſie als Far⸗ bepflanzen verwendet werden könnten. Der kleinſte Theil der D. gigantea färbt Papier mit einer brillanten dunkelen Purpurfarbe, die ber von der Orſeille (Lichen roccella ) erhaltenen ganz gleich fómmt; unb wenn man einzelne Stücke mit Ammoniak behandelt, ſo erhaͤlt man ein reines Gelb. Dieſelbe Eigenschaft befigen die Zwiebeln der D. *) Die Blume P ſind blaß fleiſchfarben. — Auch giebt es eine Abart von dieſer, wenn nicht gar eine eigene Art, deren ge⸗ wimperte Kelchblaͤttchen mit ganz kleinen Flaumenhaaren bedeckt ſind. erythrorhiza und stolonifera, deren Schuppen ein bunt. les ſcharlachrothes Pulver verhülleu, welches ſich augen» blicklich in Ammoniak auflöſt, und zuerſt eine reiche oran- gefarbene Fluſſigkeit bildet, die fpäter in jenes oben er⸗ waͤhnte dunkle Purpur übergeht. Wahrſcheinlich verſteht Dr. Milligan diefe Zwiebeln unter dem Namen „boom“, indem er fagt „fie ſeien ſcharlachfarbene Wurzeln in Größe und Form den Tulpenwurzeln ähnlich, welche die Ginge. bornen in Aſche braten und zwiſchen 2 flachen Steinen zerreiben, nachdem fie letztere mit Erde abgerieben haben, um das Ankleben der Wurzeln zu verhüten. Auf dieſe Weiſe werden fie in eine ſchleimige glänzend ſchwarze Cub. ſtanz verwandelt, die den an der Küſte Wohnenden als Brod dient.“ In dieſem Falle dürfte es nicht ſchwer ſein, die Droſeraceen in hinreichender Menge zur Exportation zu erhalten, wodurch die ärmeren Koloniſten einen nicht unbe⸗ deutenden Vortheil erzielen könnten. (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen- und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Januar 1840. (Taf. 3773.) Passiflora Mooreana Hooker. (Monadelphia Pentandtia.) sy Eine neue Paſſtonsblume, die von Herrn Tweedie von Buenos Ayres eingeſandt wurde. Sie hat einige Aehnlichkeit mit P. coerulea, ift ebenfalls lletternd und rankentragend, hat febr kurz geftielte Blatter an zweidrüſt gen Blattſtielen, die handförmig dreitheilig, ſtumpf geſägt und in den Buchten drüfentragend find. Die Blumen find weiß; die Nebenfäden blau und weißbunt und die Staub. ſädenſaͤule gelb und orange getüpfelt. » nn (Taf. 3774.) Nemophila atomaria Fischer. * " (Pentandria Monogynia, Hydropbylleae.) ; its i ig. Gart. Zeit. Vol. 5. p. 192, 992 ; 6: Pas Mosa eid Herausgegeben vom Haupt: Direktorium der Pommerſchen öko. nomiſchen Geſellſchaft und redigirt von dem enpro: Siku und 400. angeführt. (Taf, 3775.) | Epacris obtusifolia Smith. * (Pentandria Monogynia, Epacrideae.) Schon feit langer Zeit in den europäiſchen Gärten und allgemein bekannt. Sie iſt am Port Jackſon und in Neu Süd⸗Wales einheimiſch, hat ſtumpfe Blätter und weiße Blumen. — (Taf. 3676.) Statice arborea Willd. (Pentandria Pentagynia, Plumbagineae.) Wir haben bereits im fiebenten Jahrgange der Allg. Gart. Zeit. p. 167. von dieſer Pflanze ausführlich ge · ſprochen; vergl. auch S. 54. Samen und Pflanzen⸗Katalog⸗Anzeige E. Vom Herrn Schieber & Sohn, Garten Meiſter zu Celle in Honnover. Den Gartenſteunden erlauben wir uns unfer Preis. verzeichniß von Samen, Pflanzen, Georginen, Bäumen und dergleichen zur gefälligen Beachtung vorzulegen, und machen beſonders auf mehrere ſelten aufgeführte Gegenſtände anf- merkſam, unter andern auf den chineſſſchen Kohl „Pe-Tsai“, die engliſche gelbe Rieſen-Rübe, den amerikaniſchen Mark⸗ Kürbis, Vegetable Marrow, die Farbepflanze Polygonum tinetorium, die Madia saliva: und mehrere neue Ge⸗ treide- Arten, | — — à Vom April d. J. an wird bei C. G. Hendeß in eos erſcheinen: >i | fpe : bi : Allgemeine landwirthſchaftliche 1 Monatsſchrift. E derſelben, s Dr. ren . Königl. Preuß. Dekonomie⸗Commiſſtons⸗Nathe. (Gedruckt und in Commiſſion bei C. G. Senden in Cöslin.) In monatlich erſcheinenden Heſten von 6 bis 8 Bogen groß Oktav wird dieſelbe enthalten: 1. Abhandlungen doctrinellen Inhalts. II. Auffäge von ausſchließlich praktiſcher Richtung. III. Mannigfaltige einzelne Notizen in ausgewählten Auszügen aus den beſten landwirthſchaftlichen Schriften und Journalen des In- und Auslandes. IV. Nachweiſung über die Wirkſamkeit lant: wirthſchaftlicher Vereine und verwandter Societäten inner halb und außerhalb Deutſchlands. V. Mancherlei Nach⸗ richten. VI. Literatur ⸗Nachrichten. VII. Perſonal⸗No⸗ tigen. VIII. Mancherlei kurze Anfragen, ` „Die Abſicht ter Herausgeber geht dahin, ein möglicht vollſtandiges Werk über das ne ER Fath nach und nach zu Stande zu bringen, welches nicht, wie die Ta ⸗ gesluteratur einen ephemeren, ſondern einen bleibenden Werth behält, und nur das wirklich Nützliche und Erprobte auf nimmt. An ber S ät nets von denen nur Ausgezeichnetes erwartet werden darf; die berühmteſten Agronomen Deutſchlands fud Mitarbeiter, konnen, zu genügen. Die herausgebende Geſellſchaft will nützen, und hat beſonders dre Abſicht, vor unzweckmäßigen Neuerungen zu warnen; die zweckmäßigen neueſten Erfah⸗ zungen aber zu empfehlen, um dem Einzelnen koſtſpielige Verſuche zu erſparen. Darum iſt auch der Preis fo nie drig gefellt, und zwar für den aus 3 Heſten beſtehenden and 1 Athlr. 10 Sgr. Ausführlichere Ankundigungen ſind in allen Buchhandlungen Deutſchlands niedergelegt, welchen eine Lifte zur Subscription beigefügt iſt. y 4 i Binen, welche zu baben find, bei WT Hierbei das Verzeichniß für das Jahr 1840 vo ſchen Gemüſe⸗ Sämereien und einer uusgezeich n Blumen-, Feld⸗, Holz,, in: und ausländi- | neten Sammlung neueſter engliſcher Geor Carl Platz & Sohn, Kunſt. und Handelsgärtner zu Erfurt. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. ES Merbiahune mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. inen zu Berlin. * Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner s Lehranftatt zu Berlin, Sonnabend, den 29. Februar. | Weitere Reſultate der bisherigen Verſuche über die Anwendung der Kohle, als Beimiſchung der Erde bei Topfgewächskulturen. Vom Herrn Eduard Lucas, Garten ; Gehülfen im königl. botaniſchen Garten zu München. Dem gegebenen Verſprechen nachkommend, (Allg. Gart. Zeit. 8. Jahrg. p. 1-5.) übergebe ich hier meine, in einer an- dern Art der Anwendung der Kohle gemachten Erfahrungen, den erehrlichen Gartenfreunden, nämlich über die Sepaks berfelben als Gemengtheil unter verſchiedene Erdarten. Auch hier zeigte ſie dieſelbe außerordentliche Wirkung, und alle Pflanzen, die bis jetzt einer derartigen Behandlung unterworfen wurden, waren eben ſo ſehr durch Ueppigkeit ihres Wuchſes als durch vollkommenere Entwickelung ihrer einzelnen Theile ang- gezeichnet. Beſonders war dies bei knollwurzligen Pflanzen der Fall, die, nächſt ihrer ſehr vollkommenen Ausbildung, auch eine weit längere Vegetationsperiode hatten, fo daß der Unterſchied zwiſchen denen, welche in ihrer gewöhnlichen Erdmiſchung kultivirt wurden und jenen, die einen Zuſatz von Kohle erhielten, beinahe durchgängig zwei Monate be. trug. Auch hierzu wurde ich durch geringe Nebenumſtäude geleitet. AN Eine hoͤchſt zweckmäßige, im hieſſgen botaniſchen Gar- ten eingeführte Behandlungsweiſe aller Pflanzen mit knol⸗ ligen oder zwiebelartigen, jährlich einziehenden Wurzeln, daß namlich die Töpfe nach dem Umpflanzen einige Wochen, oder überhaupt fo lange, bis fid) die Triebe gezeigt, in ein halbwarmes Beet gebracht und einen Zoll mit Erde über. deckt werden, wurde auch im vorigen Jahre in Anwendung gebracht. Es wurde ein Beet, welches vorher zu den erſten Aus ſaaten für warme Pflanzen in Töpfe gedient hatte, und worin als Einfüfterungsmaterial Kohlenloſche befindlich war, dazu beſtimmt, die nen eingeſetzten Arum, Caladium, Begonia, Gesnera, Gloxinia und Seitaminea-Arten auf. zunehmen. Die Töpfe mit dieſen Knollen wurden in die in dem Kaſten ſchon befindliche Kohlenlöſche bis zum Rande eingeſenkt, und dann mit lockerer Miſtbeeterde überdeckt. Ehe ich weiter gehe, kann ich nicht umhin, dieſe Methode, welche meines Wiſſens noch lange nicht in allen deutſchen Gärten bekannt if, allen Kultivateuren beſonders zu empfehlen, denn nichts iſt der Natur jener Pflanzen mehr zuwider, als fie in Gewächshäufern an freien und natürlicherweiſe trocknen Standorten, antreiben zu laſen. Die meiſten derſelben werden mit gelinder und gleichmäßiger Wärme behandelt, wie die eines ſolchen, ſchon einmal gebrauchten Miſtbeetes, weit vollkommener als bei hoherer und trockener Temperatur. Weſent⸗ lichen Nachtheil hat aber das Begießen der Knollen, ehe fie ihren Trieb entwickeln, und doch wäre es unumgänglich nothwendig, ſobald bie Töpfe in einem Glashauſe ſtehen bleiben; wir beugen dem Uebel dadurch vor, daß die Erde zum Einſetzen einen hinreichenden Grad von Feuchtigkeit befigt, die Knollen nur gelinde angedrückt, und ſogleich im Miſtbeet mit Erde überdeckt werden. Nur dann, wenn letztere anfängt zu betrocknen, wird ſie durch Ueberbrauſen befeuchtet, und dieſe Verfahrungsweiſe fortgesetzt, bis alle Knollen ausgetrieben ſind, und ihnen dann einzeln das mj. de Wafer gegeben werden kann. In Bezug auf das Durchwinterm bemerke ich noch, daß Mefe Knollen, ſobald fie eingezogen, im Warmhauſe, nahen Ort werden, aufgestellt und die Erde mit Moos überlegt in bloßer Erde an einem den Fenſtern nicht zu. 66 wird, wodurch bem ſo ſchädlichen zu ſtarken Eintrocknen vor. gebeugt, und doch auch die Nothwendigkeit des Befeuchtens 5 der Erde abgehalten wird. Bei einer ſolchen Behandlung wird man nie über mißglückte Kulturen diefer fo viele herr. liche Zierpflanzen bringenden Kuollengewächſe klagen kön. nen. Doch nun zum Thema zurück. Dieſe alſo in die Löfche eingeſenkten Knollen, trieben bald freudig hervor. Da ſie im Sommer in einem hohen Kaſten ſollten behan⸗ delt werden, derſelbe aber nicht ſogleich hergeſtellt werden konnte, blieben ſie in dieſem niedrigen Beete, welches nur gehoben wurde, eingegraben und mit Erde bedeckt ſtehen. Sie zehrten febr ſtark, und es mußte ihnen täglich Wafer gegeben werden. Als ſie nun herausgenommen werden fell. ten, waren, was wohl vermuthet werden konnte, bie meiſten Wurzeln über und unter den Toͤpfen durchgegangen, fie hatten fid) aber alle in die Kohle gezogen, und dort fo ſtork gewuchert, daß es unerläßlich nöthig wurde, ſammtliche Kuol len noch einmal umzupflanzen, und zwar in bedeutend grü: ßere Gefäße. Natürlicherweiſe miſchte ich nun auch Kohle unter die Erde, in welche ich ſie ſetzen wollte, und zwar über die Hälfte. Alle oben genannten Gattungen zeigten bei dieſer Behandlung eine außerordentliche Ueppigkeit, theils blüheten fie überaus reichlich und das Grün ihrer Blätter ; war viel intenfiber, theils dauerte ihre Triebperiode unge ⸗ wöhnlich lange, fo daß, während andere in die gewöhnliche Erdmiſchung gepflanzte Individuen längſt eingezogen hate ten, dieſe noch freudig vegetitten. Sehr kleine Knollen, von denen im erſten Jahr ficher noch keine Blüthe zu er warten war, blüheten febr ſchön, wie dies z. B. bei Ges- nera atrosanguinea der Fall war. Die Aroideen, namente - lich die Arten mit gefleckten Bättern wie Caladium pie- tum, bicolor, discolor, splendens, poecile, haemato- stigmum, versicolor ete, erregten allgemeine Bewunde⸗ rung. Mehrere Billbergia und Tillandsia- Arten, denen ich auch Kohle beifegte, übertrafen bald an Ueppigkeit die ſtehenden Exemplare. Aus dem früher über Cactus Geſagten, laßt fd) leicht schließen, daß diefelben in einer Beimiſchung von Kohle gut gedeihen koͤnnen, welches dann auch die Erfahrung beſtätigt. Hechtia stenopetala, die fid fo taſch als Steckling bewurzelte, ig ſeitdem in ei — ner Kohlenmiſchung nicht minder gut fortgewachſen. Bei den herrlichen mexikaniſchen Euphorbien, als E. fastuosa 67 und fulgens zeigte fid) eine ſehr bedeutende Triebkraft. Orangen mit gelben Blättern, denen ein Ring von Kohle eingeſtreut wurde, nachdem die obere Erdſchicht weggenom. men, erhielten bald ihre grüne Farbe wieder; daſſelbe war auch bei Gardenien der Fall. Wegen der Quantität des Miſchungstheiles braucht man durchaus nicht zu ängſtlich zu ſein, und man kann ohne Nachtheil die Hälfte Kohle nehmen, nur iſt zu beachten, daß die Kohle, wie ſchon frü- her erwähnt, eine Zeit lang den Einflüſſen der Witterung ausgeſetzt, die zu groben Theile entfernt, und das Begie⸗ ßen nie verabſäumt werden darf, da bei der größeren Pos roſität die Erde auch raſcher austrocknet. Ein intereſſanter Fall trat bei einem alten und ſehr kranken Exemplar der Doryanthes excelsa ein. Dieſes, nachdem es 2 Jahre lang immer zurückgegangen war, und eigentlich gar keine Wurzeln mehr hatte, außer einer ganz alten auch angefauiten, wurde fie in Kohle gepflanzt, und ſchon nach 3 Wochen fing die Pflanze wieder zu treiben an, und hat ſich ſeitdem ganz vollkommen erholt; ſie ſteht jetzt ebenfalls in einer mit 4 Kohle gemiſchten Erde. Farrnkräuter auf feingefiebte Kohle geſäet, keimen febr ſchnell und gut; ſchon in den Kohlenbeeten gehen überall, wo nur Samen hinfällt, eine Menge Arten auf, und nicht etwa Gymnogramme chaerophylla und Pteris serru- lata, ſondern andere ſeltenere und ſchätzbarere Species. Als Miſchungstheil nach Art des Sandes wurde ſtatt des Letztern von einem meiner Freunde in der Nähe von München, Kohlenlöſche angewendet, und er verſichert mir, daß alle Pflanzen, namentlich aber die des Warmhauſes, und unter die Caſſien, überhaupt die mit gefiederten Blättern, Akacien, Bignonien 2c. febr gut ſtaͤnden, und (id) aus ihrem frühern kläglichen Zuſtand mit merkwürdiger Schnelligkeit erholt hätten. Mein geehrter Principal der Herr Hofgärtner Seitz, welcher die Wichtigkeit dieſer Kohlennutzung vollkommen an⸗ erkennt, ſtellt jetzt mit wiſſenſchaftlicherm Blicke und nach einer ſyſtematiſchen Reihenfolge mit verſchiedenen Arten von Kohle durch alle Pflanzenfamilien Verſuche an, und es läßt fid wohl erſt nach Beendigung dieſer allſeitigen Beobach⸗ tungen, die auch im Frühjahr auf ganze Gartenbeete aus- gedehnt werden folen, ein überall begründeter Schluß über die Anwendung der Kohlenlöſche für den Gartenbau im All. gemeinen faſſen. Im letzten Hefte ſeines Repertoriums der Pharmacie hat der berühmte Chemiker Herr Hoftath Dr. Buchner eine vergleichende chemiſche Unterſuchung der Kohle, nebft den phyſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften derſelben, und ſeine Anſichten über ihre Wirkſamkeit bekannt gemacht, und mir die gütige Erlaubniß ertheilt, dieſe wichtigen Grund⸗ lagen aller Nutzanwendung der Kohle, deren großes Inter effe für jeden Freund der experimentellen Gartenkunſt feis ner Erwähnung bedarf, hier mitzutheilen. Theorie der von Hrn. Ed. Lucas angeſtellten Verſuche uͤber die Wirkung der Kohle auf die Vegetation; von Dr. A. Buchner sen. Die in vorſtebender Abhandlung angedeuteten nup Verſuche und Beobachtungen erfcheinen mir als febr wichtige Beiträge, nicht nur zur Pflanzen⸗Phyſiologie und Diaͤtetik, ſon⸗ dern auch zur Begründung einer Pflanzen⸗Therapie, welche ſich — wenn ich nicht irre — bisher kaum einer wiſſenſchaftli⸗ chen Bearbeitung zu erfreuen gehabt hat. Daber erlaube ich mir eine kleine Zugabe in theoretiſcher Beziehung beizufuͤgen, um eine klare wiſſenſchaftliche Einſicht von der Wirkſamkeit der Kohle auf das Pflanzenleben einzuleiten. Dieſe Wirkſamkeit gruͤndet fid) unſtreitig auf mehrere Momente, wovon mir die folgenden die wichtigſten zu ſein ſcheinen. 1) Abſorption des Lichtes unb Waͤrme⸗Erzeugung. Es iff bekannt, daß Koͤrver das Sonnenlicht um fo volfiändiger in ſich aufnehmen, je dunkler, glanzloſer und lockerer ſie ſind, und daß die dabei flattfinbenbe Waͤrme⸗Entwickelung im Ver haͤltniß dieſer Lichtabſorption ſtehet; daher iff ein ſchwarzer leid- ter Boden, bei übrigens gleichen Umſtaͤnden und Verhaͤltniſſen der Vegetation weit günfliger, als eine helle, graue, ſchwere Erde. Der ſchwere humusarme Lehmboden ſagt alſo dem Wachsthume im Allgemeinen ſchon deshalb weniger zu, weil er durch Regen und Schnee feine Poroſitaͤt leicht verliert und eine glatte Ober: flaͤche annimmt, wodurch er verhindert wird, Luft und Licht auf- zunebmen und Waͤrme zu erzeugen, daber nennen die Landwirthe einen ſolchen humusarmen Lehmboden mit Recht einen kalten Boden. Da nun Koblenſtaub zu den dunkelsten, glanzloſeſten und pordſeſten Korpern gebber, fo muß er ſchon wegen feiner Faͤ⸗ bigfeit, das Sonnenlicht im vorzuͤglichſſen Grade aufzunehmen und in Waͤrme zu verwandeln, dem Pflanzenleben ungemein guͤn⸗ fig fein. Herr Lucas wird bei feinen fortgeſetzten Verſuchen im naͤchſten Sommer wahrſche gleichende Tbermometerverſuche anzustellen. lich nicht unterlaſſen, auch ver⸗ ; P sd * ) Abſorption ber atmofphärifchen Luft. Daß un⸗ ter ig en Körpern, welche die Fähigkeit haben, Gasarten und Daͤmpfe zu abſorbiren, die Kohle den erſten Rang behaup⸗ tet, ift durch zahlreiche Verſuche außer allem Zweifel geſetzt. Wenn alſo der humusarme Lehmboden dem Pflanzenwachsthume im All⸗ gemeinen weniger zuſagt, als die bumus reiche lockere Gartenerde, ſo liegt der Grund biervon nicht nur darin, daß die letztere mehr Licht anfnimmt und Wärme erzeugt, ſondern auch, daß fie wegen ihrer gröͤßern Potofitdt die Beſtandtheile der atmoſph. Luft, alfo Sauerſtoff⸗ und Stickſtoffgas, Koblenfäure, Waſſerdampf und Mi⸗ asmen derſelben viel leichter eondenſirt, und den Haarwuͤrzelchen als Nahrung zufuͤhrt. Wir kommen hier auf einen ſehr wichti⸗ gen Punkt, naͤmlich auf die Ernahrung der Pflanzen, woruͤber ich nicht ganz fluͤchtig weggehen kann, um die Theorie der Wirk⸗ ſamkeit der Kohle auch von dieſer Seite zu beleuchten. Die neu- ern Pflanzen⸗Phyſiologen find wohl groͤßtentheils darüber einig, daß die Pflanze keine feſte Nahrung aus der Erde aufnehmen kann, d. h. daß alles, was zur Aſſimilation dienen kann und foll, im tropfbarfluͤſſigen und gas- ober dampffoͤrmigen Zuſtande fich befinden muͤſſe. Wenn wir alſo Kieſelerde, Kalk, Magneſia, Ei⸗ fenogyd — kurz ſolche Beftandtheile in den Pflanzen antreffen, welche nur aus dem Boden aufgenommen werden konnten, ſo duͤr⸗ fen wir ſtets als ausgemacht annehmen, daß dieſe Stoffe nur in ſo fern von den Wurzeln aufgeſaugt werden konnten, als ſie fid) in waͤſſerigen aufgelöften Verbindungen in der Erde befan⸗ den. Dieſe Stoffe und überhaupt die verſchiedenen anorganiſchen Salze, welche wir in der Pflanzenaſche antreffen, find eigentlich nicht ala Mat d i odd cé t » nicht als Nahrungs , ſondern vielmehr als Neizmittel zur Be- forderung der Aſſimilation anzuſehen, fo wie dies vom Salz und Gewürz für höhere Thiere und Menſchen gilt; nicht ſelten be⸗ obachten wir auch, daß ein Hebermang oder eine für gewiſſe Pian- zen Gattungen und Species unguͤnſtige Miſchung der unorgani- ſchen Beſtandtheile des Bodens als Krankbeitsurſache wirkt, foz bald ſich dieſe unorgan. Stoffe in einem auföslichen und abſor⸗ birbaren Zuſtande befinden. Analyſiren wir nun die eigentlichen Nahrungsmittel der Pflan⸗ zen, ſo ſind es nur die Beſtandtheile der Luft, des Waſſers und der Kohle. Die ſchoͤnen Verſuche von Bouſſingault über den Urſprung des Stickſtoffs in den organischen Körpern, haben be tiefen: 1) daß keine Pflanze 2) daß, waͤbrend Menſchen Leiber nicht durchs Athmen Nun kommt hier etwas in brung der Pflanzen höchk zu Paris am 8. und 14. glich aufmerkſam macht: des Waſſers auf die Be⸗ Weile, wie der Platinſchwamm ' condenſirend; fo daß Sti Sauerſtoff ihre Gasgeſtalt verlieren und durch . Wurzelfaſerchen aufgenommen und Es n zwei Vorträgen, welche Vegetation noch mehr zu begruͤnd dem Cambium zur Aſſimilation zugefuͤhrt werden. Diefe Eigen: (daft, die Luft zu verdichten und zur Aufnahme für die Pflan⸗ zen fähig zu machen, kommt zwar der Kohle nicht ausſchlie ich zu, denn ſie laͤßt ſich auch bei andern Erdarten, uͤberha bel gordfen unb pulverigen Körpern, mehr oder weniger nachweiſen, ja wir wiſſen ſogar, daß auch das Waſſer, wenn es auch nie durch Kohle oder Erde vertheilt iſt, etwas Luft abjorbirt, mithin tropfbar fluͤſſig macht, welche fid) durchs Erhitzen wieder gasfr- . mig austreiben laͤßt; allein das Kohlenpulver feint dieſe Faͤhig⸗ keit doch im hoͤchſten Grade zu deſitzen, mithin außer Licht und Waͤrme zugleich Luft und Waſſer, d. h. Stickſtoff, Waſſer⸗ ſtoff und Sauerſtoff in groͤßter Menge den Wurzeln zufuͤhren zu koͤnnen. 3) Zerſetzung der Kohle ſelbſt, und Bildung von Nahrungsſtoff für Pflanzen. Man weiß, daß der Dün ger als folder die Pflanzen nicht ernährt, und daß er im Ge⸗ gentheile, wenn er die Wurzeln beruͤhrt, als Krankheitsurſache für die Gewaͤchſe wirken kann. Man weiß, daß es erſt die Be ſtandtheile des Humus, d. h. die Produkte der Verweſung find, welche zur Ernährung der Pflanzen dienen. Es ſcheint, daß dies nur dadurch geſchieht, daß der Humus unter Mitwirkung bon Luft und Wafer befländig Kohlenoxyd, oder Kohlenſaͤure und Stickſtoff bildet, welche nebſt den ſalzigen Theilen von den Wut zeln aufgenommen und aſſimilirt werden. Man war lange Zelt und ziemlich allgemein der Meinung, daß die Kohle als tobt Körper, welcher keiner Faͤulniß fähig iñ, nichts zur Ernährung der Vegetabilien beitragen und daß der Kohlenſtaub böchſtens nur dazu dienen konne, die Erde lockerer und wärmer zu machen. Allein Herr Lucas fand bei ſeinen Verſuchen, daß die Kohle, in welcher Pflanzen wachſen, nach und nach ſelbſt ein Zerſetzung erleidet und zuletzt ganz humusartig wird. Dies ge ſchieht offenbar nur dadurch, daß der Kohlenſtaub wie ber Humuß wirkt, und unter Mitwirkung von Kohlenopyd oder Kohlenſaͤure nebſt den ſalzigen Theilen, welche in der Kohle vorhanden ſind und nach der ben als Aſche zuruͤckbleiben, an die Pflanzen dieſes zu beweiſen, waren einige chemiſche Verſuche ndthig 4) Vergleich ende chemiſche Unterſuchung des fole lenſtaubs. Um die Theorie der Waſſer und Luft fortwährend en, übergab mir Herr Lueg zur vergleichenden Unterſuchung: ^ a) Kohlenſtaub von Fichtenkohle, worin noch teine Pflanze vegetirt hat; $ b) denfelben Kohlenſtaub, worin getirt haben; ) e) eine Portion Koh lenſtaub, welcher zu anderm Zweck fd. 2 Jahre lang gedient batte. **) Wit dieſen Proben Lich ich folgende vergleichende Beruht anſtellen: à Zwei Drachmen davon wurden ) Diefe Kohle hat zu den meiſten Verſuchen gedient. **) Sie wurde als Ginfütttt reinigung leicht erklarlich Verbrennung derſch abgiebt. Doch um Wickſamkeit der Kohle auf de Pflanzen ein halbes Jahr ve zu feinem Pulver jerticben : ungsmateriat angewendet, woher ihre Verum (y t L. 3 y " | | | | | | i # , 69 und mit drei Unzen deſtillirten Wafers 24 Stunden lang dige- rirt. Alle drei Portionen, von den Kohlen abfiltrirt, waren un⸗ gefaͤrbt und ließen die Reactlonspapiere unverändert. Nach dem Verdunſten des Waſſers blieb überall nur ein ganz unbedeuͤten⸗ der gelblicher Ruͤckſtand von ſalzigem Geſchmack, welcher nur etwas alkaliſch reagirte, und außer Kali auch Chlorcalcium ente bielt. Ein Unterſchied zwiſchen a, b unb e konnte hierbei nicht beobachtet werden. i Die mit Wafer behandelten Kohlenpulber wurden hierauf, jede Prove einzeln, mit drei Unzen Waſſer, dem eine Drachme aͤtzender Kalilauge binzugefuͤgt wurde, im Sandbade digerirt. Die filtrirte Fluͤſſigkeit von a war faſt farbelos und gab mit Salzſaͤure uͤberſaͤttigt keine Truͤbung. Die Fluͤſſigkeit von b war braͤunlich und gab mit Salzſaͤure einen flockigen dunkelbraunen Niederſchlag von Humusſaͤure, welche ſorgfaͤltig geſammelt und getrocknet 0,27 Gran wog. Die Fluͤſſigkeit von c hatte eine dunklere Farbe, und lieferte mit Salzſaͤure 0,45 Gran Hu⸗ musſaͤure. \ f Zwei Drachmen jeder der genannten drei Kohlenproben wur⸗ den im Platintiegel eingeaͤſchert. Die Aſche von a wog 22 Gran und verlor durch Schutteln mit deſtillirtem Wafer 1 Gran am Gewicht. Die Aſche von b lieferte nur 9 Gran Aſche, wovon nur 3 Gran vom Wafer aufgelöſt wurde. Die Aſche von c bin- gegen wog 33 Gran, wahrſcheinlich weil der Kohlenſtaub während des zweijährigen Gebrauchs zufällig mit Gartenerde verunreinigt worden war; indeſſen zeigten ſich von dieſen 33 Gran Aſche 2 Gran im Waſſer loͤslich. Die Beſſandtheile der 3 Aſchenproben waren uͤbrigens qualitativ dieſelben, naͤmlich in dem auflöslichen Antheile fand man Kali, Kalk, Kohlenſaͤure, Schwefelſaͤure, Salz⸗ ſaͤure und Phosphorſaͤure. Der im Waſſer unaufldsliche Antheil endlich enthielt Kalk, Magneſig (Spuren), Eifenoryd, Koplen- fäure, Schwefelſaure, Phosphorſaͤure und Kieſelſaͤure. Wenn ſich auch gegen dieſe Verſuche der Einwurf machen läßt, daß die drei Kohlenproben wohl nicht von demſelben Baume waren, und ſchon deshalb einen abweichenden Gehalt von Aſche geben konnten, fo läßt fid) doch mit größter Wahrſcheinlichkeit annehmen, daß dieſer natuͤrliche Unterſchied nur unbedeutend ſein konnte, weil die Koble durchaus von Fichtenbolß aus der Gegend von München war, wo überall Kalkſteingerdlle die Unterlage des Waldbodens ausmachen. Ganz unbezweifelbar und entſcheidend ſteht das Reſultat fet, daß verduͤnnte Kalilauge aus friſcher Fichtenkohle fat gar nichts auflbít, und daß dagegen die Kohle, worin Pflanzen gez wachſen waren, zum Theil in Humus verwandelt wurde, welcher, durch verduͤnnte Kaltlauge ausgezogen, in der Kohle b nach halb: jährigem Gebrauch 2,25, und in der Koble e, nachdem ſie zwei Jahre lang gedient hatte, 3,75 von 1000 betrug. Dadurch iſt es alſo erwieſen, daß die Kohle unter Einfluß von Licht, Luft, Waſ⸗ ſer und Vegetationskraft alimáblig zerſetzt wird, indem fie Koh- lenſtoff verliert, wogegen Waſſerſtoff und Sauerſtoff mehr her⸗ vortreten und, mit dem Reſte des Kohlenſtoffs verbunden, als Humusſaͤure auftreten. Nicht minder intereſſant iſt ferner die Vergleichung der Aſche von der, ich möchte ſagen, jungfraͤulichen Kohle a und von der Kohle b, welche ein halbes Jahr lang der Vegetation gedient hatte, denn in dieſer Beziehung verhielten ſich a und b wie 122 zu 75 Aſche von 1000 Kohle. Unſtreitig waren alſo in dem Ver⸗ haͤltniß der fortſchreitenden Zerſetzung der Kohle die dadurch freie werdenden aufloͤslichen Salze von den Wurzeln ausgeſaugt wor⸗ den. Daß das groͤſſere Gewicht der Aſche von c nichts zu ent⸗ ſcheiden vermag, wurde bereits oben erwaͤhnt. Man muͤßte zu moͤglichſt genauen Verſuchen dieſer Art die Kohle von demſelben Baumſtamme brennen, dieſelbe gleichfoͤrmig pulveriſiren und bei den Pflanzungen in dieſes Koblenpulver alle Verunreinigung mit Gartenerde u. dgl. ſorgfaͤltigſt vermeiden, wohl auch das Begieſ⸗ ſen der Gewaͤchſe durchaus mit Regenwaſſer vornehmen. 5) Die antiſeptiſche Kraft der Kohle. Bei der Be⸗ urtheilung der Kohle auf die Vegetation if auch die faͤulnißwi⸗ drige Eigenſchaft derſelben ein wichtiges Moment, denn ſie hat nur fehe wenig waſſerbindende Kraft, und das wenige, was fie zuruͤckhaͤlt, wird theils von den Wurzeln aufgeſaugt und theils bald verdunſtet. Dieſe Eigenſchaft dürfte in therapeutiſcher Bez ziehung die groͤßte Aufmerkſamkeit der Gartenkunſt verdienen, bei Pflanzen, deren Wurzeln in einem etwas lehmigen Boden nach zu reichlichem Begießen, oder anhaltendem Regen, oder in Be- ruͤhrung mit noch nicht völlig bumificirtem Dünger fdjabbaft ge worden find, dürfte das Verſetzen in Kohlenpulver wohl zu den beſten Kurmethoden gehören. 4 r 5) Literatur. Bei jeder wiſſenſchaftlichen Unterſuchung, wenn fie einige Anfprüche auf Gruͤndlichkeit machen will, gehört die geſchichtliche Forſchung und Vergleichung der vorhandenen Lite⸗ ratur des Gegenſtandes zu den unerlaͤßlichſten Anforderungen. Es if aber in dieſer Beziehung boͤchſt bemerkenswerth, daß alles Nachſchlagen in Büchern, welche uns zu Gebote fanden, durch aus verlorene Zeit und Mühe war. In Dietrichs vollſiaͤndi⸗ gem Lexikon der Gärtnerei und Botanik ſammt den drei Nach⸗ traͤgen ſuchte ich den Artikel „Kohle“ oder „Kohlenſtaub“ vergebens. Eben ſo wenig fand ich in Pierers Eneyklopaͤd. Woͤr⸗ „das Kohlengeſtuͤbe dient zur Verbeſſerung des Feldbaues; das Erdreich wird davon ſehr leicht.“ Herr Lucas verſichert, in Loudons Eneyklopäͤdie des Gartenweſens nachgeleſen, und darin auch nicht viel mehr gefun⸗ den zu haben, wie ich im Krünis. iyd Daraus glaube ich ſchließen zu duͤrfen, daß alles was man bisber von der Verbeſſerung des Bodens durch Kohlenſtaub ge- wußt hat, nur auf zufällige Beobachtungen gegruͤndet ſein mag, und daß abſichtliche und mit wiſſenſchaftlichen Blicken angeſtellte Verſuche uͤber den ſo ungemein nahe liegenden Gegenſtand, auf die Weiſe, wie ſich nun Herr Lucas mit ſo gutem Erfolg damit beſchaͤftigt, aus früheren Zeiten gat nicht vorhanden zu fein ſcheinen. 2 i | 70 Bemerkungen über die Vegetation in der Colonie am Schwanen ⸗Fluß. (Auszug aus dem Appendix zu Edwards's Botanical Register December 1839. The vegetation of the Swan River Colony.) (Fortſetzung.) Die Pittoſporaceen. Die Pflanzen dieſer Ordnung gehören faſt ausſchließ⸗ lich der Weſtküſte an, mit Ausnahme eines Pittosporum, wovon ich einzelne hier angetroffen habe. Man findet hier Sollya heterophylla und Sollya linearis, welche letztere eine neue Art iſt, mit der wir vor Kurzem durch Herrn Mangles bekannt gemacht worden find. Sie hat ſehr ſchmale ganze Blätter und Blumen vom glänzendſten Blau. Von der Campylanthera, oder Pronaya giebt es wenig- -eng 3 Arten; fie bilden Sträucher mit verſchlungenen Zweigen und dünnen Aſterdolden ſehr fhöner Blumen. Von ihnen hat Campylanthera (Pronaya) elegans ge drängte Büſchel violetter und weißer Blüthen, und iſt durch Baron Hügel bekannt gemacht, in deſſen Archiv ſie t. 6. abgebildet ift; C. Frazeri hat febr ſchmale Blätter und violette Blumen an langen Stielen in dünnen Doldenrig- pen; die dritte Art, vielleicht nicht verſchieden von Pronaya speciosa Endl., ift die fehönfte der ganzen Gattung und hat febr volle glatte Trugdolden, von 5 Zoll im Durchmeſ⸗ ſer mit großen weißen Blumen. Außer dieſen habe ich noch eine Pflanze gefunden, die indeß nur eine Varietät der vorigen zu ſein ſcheint; ſſe hat kleinere Blumen und einen haarigen Blüthenſtand. Baron Hügel erwähnt eines Marianthus candidus, den er zwiſchen Felſen am Schwa⸗ nenfluſſe gefunden hat, mit langſtieligen, weißen Blumen, in wiederholt zwei. und dreiſtrahligen gipfelſtändigen After⸗ dolden. Mir iſt dieſe Pflanze jedoch nicht zu Geſichte ge kommen. Eine andere Pflanze, welche unſtreitig zu dieſer Familie gehört, iſt in Herrn Tow ard's Sammlung. Sie hat diele, halb gewundene, glatte, dunkelbraune Zweige, längliche Blätter, von denen einige gefágt find, und gipfel⸗ ftändige Trugdolden aus wenigen weißen, purpurgeftreif. ten Blumen beſtehend. tus nennen. hier zu finden, Gattungen Brachycome und Lagenophora gehören. Eben fo hat man eine Eurybia angetroffen, ſo wie eine mit Wir wollen fe Marianthus pie- Pa * Die Compoſiteen, oder Aſteraceen. Obgleich die Arten dieſer Ordnung ſehr zahlreich (iub, ſo haben doch nur wenige ein ſchönes Anſehen und noch wenigere ſind merkwürdig. rieſenhafter Diſteln von 11 Fuß Höhe, von denen ich jedoch keine vorgefunden habe. Auch ſagt er, daß ihm bie mad ten ſandigen Klippen an vielen Stellen wie mit Schnee ber deckt erſchienen wären, durch die Menge der Blumen eines Gnaphalium mit liegenden Stengeln. Es iſt dies wahr⸗ ſcheinlich Helichrysum Cotula Benth,, eine Gattung, die viele Arten enthält, von denen H. macranthum und bicolor die ſchönſten ſind und auch bei uns angepflanzt werden. Nahe verwandt mit dieſen iſt Morna, eine präch⸗ tige Gattung; Rhodanthe, jet ſchon fo allgemein, und mehrere andere noch nicht allgemein bekannte Gattungen, * deren merkwürdigſte folgende ſind: Laurencella rosea, eine febr fhöne jährige Pflanze, welche der Rhodanthe äh Frazer erwähnt einer Att nelt, aber hübſcher als diefe iſt. Auch weicht fie darin dn letzterer ab, daß ihre Akenen mit langen keulenförmigen Drüſen bedeckt ſind, und das Haarkrönchen nicht gefiedert if. Von den meiſten Arten der Rhodanthe ift fie noch dadurch unterſchieden, daß ihr Pappus in mehreren Nej hen ſteht. Xyridanthe, eine andere Gattung, welche gleich. falls der Rhodanthe nahe kommt und eine ohne Schönheit iſt, mit einem ſpreuartigen, gefiederten, nicht borſtigen Pappus. Pithocarpa, eine ſehr zierliche Gat⸗ tung, die zwei niedliche Arten enthält. nach kommt fie der Humea ſehr nahe, iſt ſie jedoch ganz von ihr verſchieden. noch hinzu Rhytidanthe und Ixiolaena Benth., beides Gattungen, die ich nicht näher kenne. einige Gattungen mit zuſammengeballten Köpfen, als z. B. dem Aeußern nach Cylindrosorus uud Myriocephalus Benth, die aber ohne beſondere Schönheit find, Viele Aſteroideen ſind gleichfalls von denen mehrere zu den unbedeutenden Francoeuria nahe verwandte Gattung, Asteridea pulve- rulenta, eine recht (dyóne Pflanze die im Aeußern einer Aster novae Angliae gleicht. Merkwürdig iſt, daß unter den Aſtern eine Pflanze vorkommt, die ganz dem echten Aster alpinus gleicht. Auch findet man hier eine An- Auch trifft man jährige Prone Dem Charakter Zu dieſen kommen | pie a näherung zu den Compoſiten des Kaps in Eriocladium pyramidatum, eine Pflanze, die mit Morysia zwar ber. wandt, aber ſehr verſchieden von ihr in der Struktur iſt. Selbſt eine Nachahmung der amerikaniſchen Compoſiten mit Lippenblümchen findet ſich vor in der Form der Ambly- sperma scapigera Benth., eine ſehr hübſche Pflanze von 1 bis 15 Fuß Höhe mit ſehr großem Kopfe blaß gelber oder weißer Blumen. Sie it eine der ſchönſten Pflanzen dieſer Ordnung auf dem ganzen Continent Auſtraliens. r Die Epacridaceen. Die Epacridsceen find hier zwar zahlreich, aber nur von geringem Intereſſe. Man findet übrigens alle Gat. tungen in andern Gegenden Auſtraliens wieder, mit der al. leinigen Ausnahme von Conostephium, von der es zwei Arten giebt; beide niedliche Sträucher, deren Blumen in einſeitigen Aehren ſtehen. Einen auffallenden Contraſt bil. den hier die blaffen Kelche mit ihren koniſchen Blumenkro— nen. Die Gattung Leucopogon hat die größte Anzahl Arten, von denen jedoch keine ein tieferes Eingehen ver- dient. auch ſchon nach Europa gebracht worden und unter dem falſchen Namen Leucopogon verticillatus bekannt if. Sie hat Büſchel kleiner Blumen, und ihre Blätter, die mit großen Zwiſchenräumen gleichſam quirlfoͤrmig ſtehen, geben ihr einen eigeuthümlichen, ſchönen Anblick. Auch finden ſich mehrere Arten von Andersonia, von denen A. aristata die merkwürdigſte ift. Sie hat einen Kopf gebar- teter Blumen mit gegranuten Kelchen. Zu dieſen habe ich noch hinzuzufügen eine kleine Stenanthera mit rothen Blu. men, eine niedliche Styphelia mit langen Blumen und ven febr ſchöne Arten Lysinema. Die Goodeniaceen. Dieſe Familie ſchließt ſehr viele Arten in ſich, von denen nur ein geringer Theil gelbe, die übrigen alle blaue Blumen haben. Von erſteren ift die hübſcheſte eine Vel- leya, verwandt mit V. spathulata R. Br., deren Kelch je. doch fünf Kelchblättchen enthält. Es finden fid hier die Euthales trinervis R. Br., ſo wie mehrere Gcodenia, die indef nur als Unkraut zu betrachten find, mit Ausnahme von Goodenia rigida Benth., und einer Pflanze, bie ver- Don Lissanthe giebt e3 eine prächtige Art, die- $ Wu. | í a" wandt it mit G. incana R. Br., wenn es nicht biefelbe if. Beide letztere find ziemlich hübſche Pflanzen mit blauen Blumen und ähneln der Lobelia, Herr Frazer hat hier auch eine Waſſerpflanze mit Ausläufern gefunden, welche den ſandigen Boden der Untiefe der Pelican Spitze bedi über die ich jedoch keine weitere Nachricht geben ped Von ber Gattung Scaevola giebt es viele Arten, wovon S. anchusaefolia, calliptera und pilosa Benth, fehr hübſche krautartige Pflanzen find; S. multiflora nimmt ſich gleichfalls mit ihren vielen in gedrängten blätterigen Aehren ſtehenden blaß blauen Blumen ſehr hübſch aus; S. platyphylla ift eine breitblätterige behaarte Art mit wei: ßen Blumen von beträchtlicher Größe. Die S. squarrosa, fasciculata Benth., ſo wie alle andere mir bekannte ver⸗ lohnen nicht der Mühe angepflanzt zu werden. In dieſem Erdſtrich hat man die ſchöneren Pflanzen dieſer Klaſſe un. ter den Leschenauluis und Dampieris zu ſuchen, von welchen erſteren man bis jetzt ſchon 5 oder 6 Arten entdeckt hat, die alle von vorzüglicher Schönheit find. L. floribunda Benth. hat dichte Büſchel blauer und rother Blumen an langen Zweigen, und iſt die geringſte Art; L. grandiflora ift dem Aeußern nach der vorigen ähulich, hat jedoch eine zwei bis drei mal ſo große dunkelblaue Blumenkrone; L. biloba iff ein äſtiger, dem Heidekraut ähnlicher Strauch mit brillanten blauen Blumen, die in Büſcheln zu drei bis vier an dünnen Zweigen fifeu; endlich L. laricina und L. glauca ), beide Pflanzen von ber Beſchaffenheit der jetzt fo allgemeinen L. formosa, mit vielen theils gelben, theils rothen Blumen, welche jedoch größer ſind, als die der letztgenannten Art. Unter den Dampieris ſind die merkwürdigſten: D. cuneata und D. linearis R. Br., zwergartige krautige Pflanzen mit lederartigen Blättern und gipfelſtändigen, dunkelblauen Blumen; D. triloba, verwandt mit D. fasciculata, hat eine Menge kurzer achjeltändiger ehren blauer Blumen und ift eine zierliche Pflanze; und D. coronata, die an Schönheit der hübſcheſten Lobelie vom Kap gleichkommt. Von den andern Arten, fo viel ihrer auch ſind, verdient keine eine weitere Erwähnung. *) Kommt der L. expansa R. Br. nabe; doch hat fie keine Ded: blaͤtter und weicht wahrſcheinlich — in andern mae gen von dieſer ab. (Fortſetzung folgt.) beide æ de , 72 Einfache und wohlfeile Art Eiskeller anzulegen. Mitgetheilt vom Herrn Seitz, Hofgärtner in München. i - Eiskeller find nicht nur für jede Haushaltung von gro⸗ fem Nutzen, fendern auch in vielen Fällen ein allgemeines Bedürfniß. Dieſe wiſſen die Südländer aber auch zu fåt- zen, ohne welche fie in der heißen Jahreszeit keine Erfri- ſchungen haben würden. Dem Gärtner können im man chen Fallen Eiskeller von großem Nutzen ſein, ſo unter anderem zum Aufbewahren oder Zurückhalten mehrerer Früchte, beſonders aber der Getriebenen, ſo wie für blühende oder im Aufblühen begriffene Gewächſe, um fie in ihrer Wache: thumsperiode zu hemmen, überhaupt aber die Vegetation und die zum ſpäten Gebrauch beſtimmten oder die früh- treibenden Pflanzen zurückzuhalten und in eine längere Ruhe zu verſetzen. Allein wie dergleichen Eiskeller an den meiſten Orten beſtehen und angelegt find, gehören fie im⸗ mer zu den koſtbarſten Einrichtungen, weshalb ihr Gebrauch bis jetzt nicht ſo allgemein in Anwendung gebracht wird, als ſie es wohl verdienten. ER Nach folgender Methode wird jeder Privatmann ober Gärtner in den Stand geſetzt, wo nur ein kühler oder ſchat— tiger Ort vorhanden ift, ohne große Mittel dazu anzuwen⸗ den, einen Eiskeller anzulegen. : Man gräbt nämlich auf der Nord- oder Schattenfeite wo kein Grund- oder Quellwafler einzudringen vermag, eine Grube von 7—8 Fuß Tiefe und 4—5 Fuß Weite, belegt den Boden mit Brettern und bedeckt dieſelben mit Stroh. Sobald Schnee fällt, nimmt man einige Hände voll trock⸗ nes Laub, vermiſcht oder knetet es mit dem friſchgefallenen Schnee in Klumpen oder Walzen formen, nach der Art, wie die Jugend Schneeballen und Schneemänner zu machen pflegt, und bringt, ſo dieſe Maſſe in die dazu vorbereitete. Grube. Dieſe Schneeballen werden mit etwas groben Salz überſtreut und zuſammengeſtampft, und damit fo lange forte gefahren, bis die Grube völlig angefüllt iſt. Dieſe ganze Maſſe wird mit Laub bedeckt, mit einer guten Strohlage und mit Brettern luftdicht verſchloſſen. Auf dieſe Art er hält fid) ein dergleichen Eiskeller den ganzen Sommer hin. durch, nur darf die Grube nicht am Tage geöffnet werden, damit die Wärme nicht eindringe. Anzeige. Bei Friedrich Wilmans in Frankfurt a. M. iſt ſo chen | erfchienen: | 2. C. Röhlings Deutſchlands Flora, nach einem veränderten und erweiterten Plane bearbeitet vom Hofrath Dr. W. D. J. Koch. E 5. Band. 1. Abtheil. 2 Rthlr. 73 Sgr. — 4 Fl. 3. Ununterbrochen wird an der Vollendung dieſes von trefflichen Werkes fortgearbeitet. s - Borlänfige Anzeige. Zu den vorhergehenden Sieben Jahrgängen ift ein General-Siegifter unter der Preffe, und nehmen alle Bude — handlungen Beſtellung auf daſſelbe an. 3 38] Von dieſer Zeitfchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur me Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Holz ſchnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitſchriſt an. Berlag der Stoudíóen Buchhandlung — —— beeren Verſtändlichkeit des Tertts eríprbertidy io, folem Kupfer obe i Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Bett ⸗ | l 03 Gedruckt in der Nauckſchen SBudbrudetti. 10. : Achter Jahrgang. fu Jed Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Be ziehung ſtehende Wiſſe SS Om Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanitern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben ; von Friedrich Otto, Albert BU: gps Preuß. Garten: Direftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. De. der Philoſophie und Lehrer an der Gartner ebranfalt zu B Pa Sonnabend, den 7. Maͤrz. KW tr gemein beliebten Schmuckpflanze zu beobachten, und großen des Pyrethrim sinense De Cand. P Fleiß darauf verwandte, ihre Behandlung genau kennen (Chrysanthemum indicum Thunbg. [non L. d Anthemis zu lernen; fo erlaube ich mir meine gemachten Grfabrun. artemisifolia Willd.) geu dips mitzutheilen. Dieſelben eee lod zwar Herrn F. W. E. Gräfe, | Zierpflanze in fo vielen Gärten vernachlaͤſſtat, iib eben nicht Gärtner im Königl. daierſchen Hofgarten zu Tumphenburg. auf bie jevtwititie et tuli RC INE biete — Da ich im verfloſſenen Jahre im Königl. Hofgarten Anregung fein, daß die Prlanze eine beſſere Aufnabme er. zu Nymphenburg Gelegenheit hatte, die Kultur diefer alle fäbrt, als es in den meisten Gärten dis dahin geſchah. i **) Das Chrysanthemum indicum L. ift Pyrethrum indicum Cas- *) Diefe Abbandlung über die Ru'tur des Pyreihram sinense sini, wozu als Synonym: Chrysanthemum japonicum Thunbg. iſt vorzuͤglich deshalo mitgetheilt worden, weil diefe ſchoͤne gebiet. - í nur auf die einer zweckmäßigen Behandlung ſchon vorhan⸗ dener Varietäten, wodurch aber doch eine gleichzeitiger ut. wicklung ber Blüthen und ein vollkommener Blüthenſtand erzielt wurde. = P Dias indiſche, auch chineſiſche Gbrpfantbemum, (Gold- blume, der vorherrſchenden gelben Farbe ganz angemeſſen, Wucherblume) if eine ſtrauchartige perennirende Pflanze von 1 bis 5 Fuß Höhe, mit verſchiedenartig eingeſchnitte— nen, hellern, dunkleren und graugrünen Blättern, mit Blu⸗ men von der größten Farben- und Formabwechſelung, von 1 bis 5 Zoll Große. Gewiß it Jedermann aufs ange⸗ nehmſte überraſcht, in einer weit vorgerückten Jahreszeit, wo Reif, Schnee und ſchneidende Nordwinde den Garten. alles äußern Schmucks beraubt, die Bäume entblättert, und das ſtehende Gewäſſer mit Eis überzogen haben, ein Gewächs - haus mit dem blendendſten Blumenflor überdeckt zu ſinden, eine unendliche Mannigfaltigkeit in der Bildung und Farbe der Blumen zu erblicken, die als ſtrahlige Büſchel nieder. haͤngend einen großen Glanz verbreiten, und dem erfreuten Blicke die belohnendſten Ruhepunkte darbieten. Kultur dieſer Pflanze. 1. Vom Einpflanzen im freien Lande. Im Frühjahre, ſobald es die Witterung nur einiger⸗ maßen erlaubt, und keine Nachtfröſte mehr zu befürchten find, werden fämmtliche fid in Töpfe befindende Pflanzen ins freie Land, auf Beete von 4 Fuß Breite und beliebi⸗ ger Länge gepflanzt, jedoch ſo, daß dieſelben in den Reihen 1i Fuß weit von einander zu ſtehen kommen; dabei wer⸗ den fie gehörig angegoſſen, und diefe fo oft es nöthig if wiederholt, was den ganzen Sommer hindurch nicht verfáumt werden darf. : Doch zur 2. Wahl der Erde fürs freie Land. Wie bekannt, gedeihen die Anthemis fat in jedem Bo. den, jedoch in einem lehmigen Sande am beſten. Sollte die Erde nur aus humusreichem Sande befte. den, fo muß derſelbe mit dem dritten Theile Lehm ver⸗ miſcht werden Auf friſch gedüngte Beete fie zu pflanzen i nicht ratbjam, weil ffe darin zu üppig wachſen, und die Knospen fid zu ſpät bilden. Die Beete müſſen eine freie offene Lage erhalten, wo die Sonne freien Zutritt hat, denn im einem abgeſperrten ſchattigen Raum würden ſie nur ver. ' — geilen, wenige Blüthen anſetzen, und auch ven Inſekien be. fallen werden. E 3. Bon der Vermehrung, Die Vermehrung geſchieht auf dreierlei Art: . a, Durch Zertheilung des Wurzelſtockes. b. Durch Senker (Ableget). c. Durch Stecklinge. a. Durch Zertheilung des Wurzelſtockes. Dieſe Methode wendet man nur alsdann an, wenn eine neue Sorte gleich beim Beginn des erſten Triebes vermehrt werden fol, > - b. Vermehrung durch Senker. Dieſe Art der Vermehrung wird am meiſten angewen⸗ det, und geſchieht auf zweierlei Art: b Einmal durch Einſchneiden, und zweitens durch Dre hen der Zweige. Das Beſchneiden der Senker wendet man haupifäd lich bei den ſpröden Zweigen, welche leicht brechen an; man macht unter dem Knoten einen Queerſchnitt bis auf das Mark, und ſpaltet den Zweig, wie beim Beſchneiden det Nelken, einen Zoll lang, jedoch fo, daß die eine Hälfte nach unten zu ſtärker wird als die obere, beſeſtigt denſelben mit einem Haken, und bedeckt das Ganze mit Erde. Das Drehen der Zweige kann man ſtets anwenden, nur müſſen die Zweige nicht abgedreht werden. Man nimmt rund um die Mutterpflanze 13 bis 2 Zoll tief Erde fort, füllt den dadurch entſtehenden Naum N {i wieder mit einem Gemiſch von Lauberde und Lehm an, nimmt einen Zweig nach dem andern wo derſelbe in die Erde herum, befeftigt denſelben man alle Zweige auf dieſe Weife abgelegt, die Vertiefung wieder mit Erde an, jedoch ſo, daß jeder Senfer 15 Bol tief unter der Oberfläche der Erde zu liegen kommt. Alle auf dieſe Ausnahme, es bleibt Die beſte Zeit hierzu iſt ſo wähle man zu dieſer Arbeit diger wird der Erſolg ſein. und dreht ihn an der Stelle, geſenkt werden (oll, 2 bis 3 mal Die Senker werden in den mit einem Haken, und fullt, wenn f i 3 ? Weiſe gemachten Senker wachſen ohne unter hundert kaum Einer zurück. im Juli, und wenn es fein kann, trubes Weiter, um jo frete marco E erſten 14 Tagen am Morgen und Abend vor Sonnenanf- gang und Sonnenuntergang beſpritzt, denn wenn ſie auch don der Sonne verwelken follten, erholen fie fid) doch fo- gleich wieder. 4. Vermehrung durch Stecklinge. Dieſe Vermehrungsart kann man bei den Pflanzen zu jeder Zeit, vom Fruhjahre bis zum Herbſt in Anwen⸗ dung bringen, weil ſie ſtets Wurzeln erzeugen. Um ſie aber mit Vortheil anzuwenden, macht man die erten Sted. linge in das freie Land, und zwar Ende Mai, denn zu die⸗ fer Zeit werden wohl die im Freien gepflanzten Mutter- pflanzen jdn ihre Triebe fo weit entwickelt haben, daß fie kräftig genug find, um fie zu Stopfern anwenden zu koͤn— nen; am beſten iſt es, wenn man ſämmtliche Triebe auf 3 bis 4 Zoll einſtutzt, und zu Stopfern benutzt, denn in Zeit von 5 bis 6 Wochen find die eingeſtutzten Triebe wieder fo weit herangewachſen, Mi man fie zu enfern benut zen kann. Man ſchneidet die Stecklinge 6 bis 8 Zell lang, ſteckt ſie 2 bis 3 Zoll in die Erde, und 6 Zoll vom Rande des Beetes in einer laufenden Reihe, bei einem halben Fuß Entfernung von der Mutterpflanze, weil man dadurch das doppelte Nummerſchreiben erſpart, und man hat doch noch hinlänglichen Raum, um die wieder heranwachſenden Triebe ablegen zu können. Sollten die Stecklinge zu ftar? wer den, ſo daß ſie nicht Raum genug haben, um ſich kräftig ausbilden zu konnen, fo pflanzt man fie auf Beete bei 1 bis 13 Fuß Gutfer ung. Um niedrig frühblühende Pflanzen zu erzielen, macht man Ausgangs Juli wieder Stecklinge und zwar in Töpfen von 3 bis 4 Zoll Durchmeſſer; in einen ſolchen Topf ſteckt man 3 bis 6 Stecklinge von verſchiedener Farbe und Blüthe, füttert ſämmtliche Siecklingstöpfe in ein dazu bereitetes kaltes Miſtbeet zwiſchen Lohe oder Erde ein, doch fo nahe als möglich unter den Fenſtern, beſchattet fie die erſten 14 Tage bis 3 Wochen, und ſpritzt ſie alle Tage 3 bis 4 mal. Unter dem nöthigen Schatten bewurzeln ſich die Stedtinge binnen 3 Wochen, und werden alsdann weiter auseinander geſtellt, denn je weiter ein Topf von dem andern entfernt wird, je kräftiger und buſchiger bilden fe fid aus, und man hat den Vortheil, daß ſie früher blühen, und das Laub ſich grün erhält. Das Luftgeben richtet ſich eben ſo wie das Spritzen nach der Witterung; anfänglich giebt mau wenig Luft, doch muß man von einem Tage zum andern mehr lüften, damit fie nicht vergeilen, weil Sonne, Luft, Licht und feuchte Wärme bei den Pflanzen in Kaͤſten unumgänglich noth⸗ wendig iſt, um ſie von Inſekten rein, und kraftige voll- kommene Blüthen zu erhalten. 5 Auch kann man die Stecklinge in Miſibeeten in die freie Erde bei 3 Zoll Entfernung feden, und wenn fie Wurzeln geſchlagen in dazu paſſende Töpfe pflanzen; diefe Behandlung if der bei den Stecklingen in Topfen gleich. Mit Ende Auguſt hat man ſchon wieder Triebe genug, um nochmals Stecklinge zu machen, man thut aber dann am beſten, wenn man ſolche Triebe wählt, woran ſich der Kopf befindet; die andere Hälfte, des Kopfs an der Spitze beraubt blüht zwar auch, allein nie fo vollkommen als jene. Aus- gauge September kann man zum drittenmale Stecklinge machen. Man nimmt hierzu ſolche, woran die Knospen ſchon deutlich zu ſehen find, diefe haben in 3 bis 4 Wochen hinlängliche Wurzeln gebildet, und ſobald diefe vorhanden ſind, blühen ſie, und erreichen eine Höhe von 6 bis 8 Zoll. Dieſe Stecklinge blühen febr dankbar, verurſachen wenig Mühe, und wenn man verſchiedene Blüthenfarben, welche zuſammen paffen, vereinigt, bilden fie ein hüͤbſches Bou⸗ quet, und ſind daher für den Blumiſten ſehr zu empfehlen, weil es gerade in dieſer Jahreszeit an blühenden Pflan- zen mangelt. 5. Vom Einpflanzen der Senker in Töpfe. Die Erde, welche man hierzu wählt, beſteht aus 2 Theis len alter Laub- und einem Theil Lehmerde. In dieſer Miſchung finden die Pflanzen fo viel Nahrung, als fié vom Einpflanzen bis zur Blüthe bedürfen, auch ift es vortheil⸗ haft, fle in möglichſt kleine Töpfe zu pflanzen, denn pflanzt man fie in zu große Töpfe, fo erhalten fie dadurch zu viel Nahrung, und können fid nicht ond genug bewurzeln, wodurch fie nur un vollkommene Blüthen erzeugen würden. Das Einpflanzen der bewurzelten Abſenker hangt größten. theils davon ab, zu welcher Zeit die Pflanzen blühen ſol⸗ len; will man felbige früh zur Blüthe bringen, fo pflanzt ü 3 man von den ſchönſten Farben Mitte Auguſt ein Sorti» ment in Töpfe, denn zu dieſer Zeit haben die Senker ſchon Wurzeln genug gebildet, um ſie einpflanzen zu können. Nach dem Einpflanzen werden ſämmtliche Töpfe in ein dazu bereitetes Miſtbeet in Lohe oder Erde eingefüt- tert. Das Miſtbeet kann allenfalls noch etwas warm ſein, jedoch iſt dies nicht Bedingung, weil ſie ohne Miſtbeetwärme fid) dennoch bewurzeln und ſchöne vollkommene Blüthen er» zeugen. Hat man aber ein etwas warmes Miſtbeet, mel: ches man dazu verwenden will, ſo kann man ſie ſo lange hineinbringen, bis ſie angewurzelt ſind. Später werden ſie in einen andern Kaſten geſtellt. Damit aber die Pflanzen fid nicht zu ſehr entblättern, welches durch das zu dichte Aneinanderſtehen veranlaßt wird, werden fie, um dies zu dermeiden, wenigſtens 1 bis 15 Fuß von einander entfernt gehalten, damit Sonne und Licht hinlänglich Zutritt findet. In den erſten 14 Tagen werden ſie bei Sonnenſchein beſchattet, und am Morgen und Abend vermittelſt einer Brauſe benetzt; dabei wird anfänglich wenig Luft gegeben, bis fie angewachſen find, fpäter giebt man, ſo wie es die Witterung erlaubt, täglich Luft. Nachdem fie angewachſen find, wird der Schatten entfernt, man fegt nun das Spritzen bei hellerm Wetter vor Sonnenaufgang und nach Sonnen⸗ untergang fort, bis fid) die erſten Blüthen entwickeln, ba. bei wird, wie ſichs von ſelbſt verſtebt, ſtets gelüftet. ; Die mod) im Freien vorhandenen Stöde werden bis 2 Mitte September eingeflanzt; man behandelt biefe auf eben diefelbe Art. Da aber die Witterung nicht mehr fo gün- Rig als früher i, fo geſchieht das Spritzen nur bei bellen Tagen, entweder vor Sonnenaufgang oder nach Son- nenuntergang. i Sollte man jedoch im Gewächshauſe feinen Plat ha- sen, die noch Ausgangs November (id) im Mifbeer befin- denden Pflanzen unterzubringen, fo kann man fie ohne Ge - fabr darin eben lafen, bis die Kälte auf 8e R. ſteigt. Zu dieſem Zwecke legt man im November die Käſten et. nus warm an, füttert die Töpfe ein, und verfieht die fi. — — auf dieſe Art hallen fie hei hi tr und Laden eine Kält 0 R. obne Nachtheil zu leiden aus. Hey 2 „Wem die Witterung günftig if, fo blüten pie Pfanzen auch febr gut im freien Lande, und wenn man * bie Blumen allein zum Abſchneiden gebrauchen will, fo wf f une, » i i 1 i d: man nur einen gewöhnlichen Miſtbeetkaſten darüber felem — und um fo ſchneller werden fid) die Blürhen entwickeln. Auf diefe Weiſe erhalten fid) die Blüthen ziemlich lange. 6. Vom Begießen und Spritzen. 4 Wie bekannt verlangen diefe Pflanzen viel Feuchlig⸗ d keit, und müſſen alfo von der Zeit an, wo fie ins Freie ge pflanzt find, oft begoſſen werden, eben fo verhält es (id) mit den in Topfen ſtehenden. Auch ift es ſehr vortheilhaſt, die im freien Lande ſtehenden vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang mit einer Brauſe zu benetzen. 7. Behandlung nach der Blüthe. Sobald die Pflanzen verblüht find, und ſich an den. ſelben die Wurzeliriebe entwickelt haben, werden ſammiliche Zweige bis auf 6 Zoll vom Wurzelſtock entfernt, abgeſchlil ten, an denjenigen Pflanzen, wo fid) die Wurzelaustrieh noch nicht entwickelt haben, werden fie blos eingeſtutzt, um bleiben fo lange ſtehen, bis die neuen Triebe gebildet find; alsdann werden fie ebenfalls bis auf 6 Zoll einge ſtutzt, und unter eine Stellage im kalten Haufe geſill, wo fie den Winter hindurch ziemlich trocken gehalten mit den, und ſo lange ſtehen bleiben, bis die Witterung es t laubt, daß man fie in einen kalten Miſtbeetkaſten feb len kann, wo ſie ſo viel Luft als moglich bekommen, und ſo lange bleiben, bis man ſie wieder pflanzt. f Nach dieſer Behandlung haben im vergangenen Jahre die Pyrethrum -Arten in Nymphenburg, von Mitte S ins freie em tember bis nach Neujahr 1840, in 1000 Exemplaren ga vorzüglich mit vollkommen entwickelten Blumen geblüht. Das Sortiment beſteht gegenwärtig aus 116 Vai täten, welche von Rupprecht in Wien benannt find | (Ueber das Chrysanthemum indicum, feine & 1 ſchichte, Beſtimmung und Pflege. Ein botanisch · proli | fher Verſuch. Von J. L. Rupprecht. Wien, 1893) f * 7 11 Bemerkungen über den Anbau des Polygonum tinctorium. Vom Herrn C. Gieſeler, botanischen Univerſitäts⸗Gärtner in Göttingen. Auch hier wurden im vorigen Jahre Verſuche mit der Kultur des Polygonum tinctorium gemacht, die ſehr günſtig ausfielen, denn da die Nachtfröfte erſt ſpät eintraten, ſo wurde guter Samen geerntet, was früher nie gelungen war. Uebrigens habe ich auch hier die Erfahrung gemacht, daß die Pflanze gegen Kälte ſehr empfindlich iſt, da der geringſte Nachtfroft fie gleich zerſtörte; daß es daher zu den Seltenheiten gehört, hier reifen Samen zu gewinnen, da die Pflanze 5 volle Monate bedarf, ehe ſie ſich ſo weit ausbildet, daß ſie Samen reift. Unſer Boden gehört nicht zu den beſten; es iſt ein kalkigter Thonboden, wird bei trockner Luft ſehr ſchnell ſteinhart und berſtet, dennoch ges dieh dieſe Pflanze ſehr gut. In der Mitte des März⸗Monats wurde die Ausſaat ! in einem kleinen Kaſten veranflaltet und froſtſrei gehalten. Ende Mais wurden die Pflänzchen ins freie Land gepflanzt, und zwar in Bündeln, zu 13 Fuß Entfernung auf ein ganz frei gelegenes Beet, da an dieſer Seite der Garten nur durch eine niedrige Hecke begrenzt, den Oft- und Nord. winden ganz ausgeſetzt iſt. Hier wuchſen die Pflanzen fo üppig, ohne beſondere Pflege, daß das ganze Beet damit bedeckt war, fie erreichten 3 — 35 Fuß Höhe, und reiften guten Samen, da erſt Ende Oktober die erten Nachtfröfte eintraten. Auch verſuchte ich an derſelben Stelle eine Aus⸗ ſaat ins freie Land; der Same keimte ſehr gut, und die Pflanzen wuchſen ebenfalls ſehr üppig, aber entwickelten ſich weit fpáter, fo daß diefe Methode für unfer Klima nicht zweckmäßig erſcheint. Aus dieſen Verſuchen glaube ich behaupten zu können, daß das Polygonum linctorium einen mehr feuchten, ſchweren, als trocknen und leichten Boden liebt, denn die Pflanze wuchs hier feit mehreren Jahren gleich fippig an den feuchteſten Stellen; daß ſie eben ſo gut wie bei uns der Taback gebaut werden kann, daß es aber in kalten Sab. ren nicht möglich iſt, reifen Samen zu ziehen. Ich habe in den vorhergehenden Jahren einzelne Pflanzen, an ganz geſchützten Stellen gepflanzt, aber ſie kamen kaum zur Blüthe; in Topfen febr dicht gepflanzt, blieben fie klein und reiften febr wenig Samen; aber in großen Toͤpfen einzeln ge pflanzt, verhielten fie ſich ganz ähnlich denen ins Freie ge⸗ pflanzten, ſie wurden groß, buſchig, allein es reiften keine Samen, ſelbſt wenn ſie ſpäter ins Gewächshaus geſtellt wurden. Da Samen von dieſer Pflanze ſich aus ſüdlichern Gegenden beziehen läßt, und die Kultur zur Benutzung des Krautes ſich für uns zu eignen ſcheint, ſo glaube ich, daß der Anbau dieſer Pflanze alle Aufmerkſamkeit verdient.) Bemerkungen über die Vegetation in der Colonie am Schwanen ⸗Fluß. (Auszug aus dem Appendix zu Edwards's Botanical Register December 1839. The vegetation of the Swan River Colony.) (Fortſetzung.) Die Stylidiaceen. Sehr merkwürdig it die große Anzahl dieſer eigene thümlichen Familie am Schwanenfluſſe, wo ſie unter den gewöhnlichſten Pflanzen vorkommen. Dieſe Kolonie ſcheint überhaupt mehr Arten zu erzeugen, als irgend eine in die» fer Hinſicht bis jetzt unterſuchte Gegend. In Brown’s Prodromus ſind für ganz Neu Holland nur 46 Arten auf. geführt; fügen wir zu dieſen noch 10 für die anderen Ge- genden, ſo haben wir im ganzen nur 56: dagegen beſitze ich vom Schwanenfluſſe allein 40 deutlich ſich von einan⸗ der unterſcheidende Arten, außer mehreren vom Baron H üe gel entdeckten, mit denen ich nicht bekannt bin. Der bei weitem größere Theil dieſer Pflanzen verdient bei uns ful- tivirt zu werden, da fie ſaſt alle febr ſchöne lebhafte Bin- men haben, die, obſchon klein, dagegen in großer Fülle vor- handen ſind, und da ihre Säulchen eine außerordentliche Irritabilität befigen. Auch ſcheinen, von den wenigen bis jetzt bei uns eingeführten zu (liefen, feine befonderen die. *) Ueber die Kultur unb 9tupanmenbung des Polygonum tinc- torium findet ſich manches Intereſſante in der Zeitſchrift für den niederrbeiniſchen landwirthſchaftlichen Verein 1839, P. 31—32, 187, 191—194, | " rigkeiten bei ihrer Unpflanzung zu befürchten. Ihre Farbe ift durchaus nicht auf blaß roth allein beſchränkt, wie es vielleicht nach den bis jetzt in Europa angebauten ſchei⸗ nen möchte; ſondern man findet auch gelbe, gelbe mit bran» nen Flecken, und viele Schattirungen von Purpurſarbe, ob⸗ gleich jene Fleiſchfarbe die vorherrſchende iſt. Von den bis jetzt bekannt gewordenen Arten zeichnen ſich die folgenden am meiſten aus: S. hirsutum R. Br., deren Blumen eben fo groß, als die der Lobelia heterophylla find; S. pi- losum Lab., S. crassilolium R. Br., mit einem 2 Fuß hohen Stiel; und S. Brunonianum Benth., eine graugrüne Art mit quirlſtändigen Blättern und unterbrochenen Trau⸗ ben ſchoͤner violetter Blumen. Von den zahlreichen, bis jetzt noch nicht veröffentlichten Arten eignen. fid) die unten ſtehenden ganz vorzüglich zur Anpflanzung. *) 1. Stylidum leptostachyum. Die Blumen klein und weiß. Der Stiel ſehr duͤnn und von dunkler Purpurfarbe. 2. St. carieifolium. Kommt der vorigen Art nahe; die Blu⸗ men ſind jedoch hier bedeutend größer, und die Spindeln ze, nicht ſo rauh als bei jener. . i n weiß mit einem dun m len Pur⸗ appen der Blumenkrone. 3. St, bicolor, Die Blu purfleck in der Mitte der 4. St, hispidum mit weißen Blumen. 5. St. compressum mit prächtig roſenrothen Blumen. 6. St. diuroides. Blumen brillant gelb mit einem purpur⸗ nen Fleck. dicht bedeckt if. 8. St. canaliculatum mit kleinen blaßgelben Blumen. 9. St, androsacenm. Eine faf blattloſe Pflanze von unge⸗ fäbr 6 Zoll Höhe, die im Aeußern einer jährigen Androsa- cese ähnelt. Sie ift nahe verwandt mit S. calcaratum Brown, und bildet mit dieſer und der S, stipitatum Bench. ein eigene Abtheilung von Stylidium, die ſich weit mehr von denjenl⸗ gen unterfcheidet, welche Endlich er Tolypangium und Ni. wnzium nennt, als die genannten drei Pflanzen unter ſich abweichen; endlich noch St. scabridrum, saxifrazoides, stria. tum, ciliatum, nudum und pyenostachyum. ; ET iortfepung folgt) fie nicht bis zur Samenreife zen viel Nahrung entzogen wird. Die Früchte find übt · ſo diene hierüber folgendes zur Einiges über die Cucurbita Succado, oder i e. Vegetable. Marrow: Marf: Kürbis, Vom Herrn Louis Ebermann, in Celle im Königr. Hannover. 1 (Firma J. L. Schiebler und Sohn, Gartenmeiſter.) Dieſe Kürbis⸗Art iff für den Tiſch eine der allerpor⸗ zuͤglichſten, und verdient in jedem Gemüſegarten angebaut zu werden, welches auch gewiß geſchehen wird, wenn man nur den Nutzen derſelben erſt allgemein anerkannt hat, Leider hat mancher gegen einen Kürbis ein gewiſſes Vor urtheil, dieſen können wir verſichern, daß dieſer Mark. Kür⸗ bis mit dem großen Küchen Kürbis durchaus nichts bt lich bat, ſondern mit Recht als ein feines, geſundes Ge müfe empfohlen zu werden verdient. Die Engländer bauen dieſen Vegetable Marrow auf lauwarmen Miſtbeeten, was aber bei uns nicht nöthig if, da fie in einer warmen ſonnigen Lage, wie man fie den Gurken anzuweiſen pflegt, ganz vortrefflich gedeihen, und nehmen ſogar in Ermangelung eines ſolchen Platzes mit einem Erdberge oder ſonſt einem Raum, wie man ſie den gewöhnlichen Kürbisarten zuzutheilen pflegt, vorlieb. Im Mai legt man die Körner, kann aber auch bit ſelben, um frühe Früchte zu erndten, in Töpfe ausſaen und die Pflänzchen dann auspflanzen, wenn keine Nacht fröſte mehr zu befürchten jb. Die Pflanzen wachſen und blühen ſchuell, und fe&en auch febr leicht eine Menge Früchte an, die dann am zahlreichſten erſcheinen, wenn man dieſel ben, um fie grün zu verſpeiſen, ſchon früh abnimmt, und figen läßt, wodurch den flare gens nur im jungen, unreifen Zuſtande genießbar, da fit bei völliger Reife den feinen Geſchmack ganz verlieren, das : Fleiſch hart und die daſſelbe umgebende Schaale faſt ganz undurchdringlich wird. e E Was die Zubereitung der Früchte zur Speiſe betrifft, Belehrung: AB Die jungen Früchte werden dünn abgeſchält, das Meine erſt eben gebildete Kernhaus herausgenommen, und das i [ f j "E g i i i * 1 5 t 4 x s * 79 Fleiſch in würfelföͤrmige Stücke zerſchnitten. Dieſe Stucke kocht man im ſcharſen Salzwaſſer ab, und genießt fie mit einer weißen, füuerliden Sauce, wie man fie beim Spargel anzuwenden pflegt, oder auch mit geſchmolzener Butter; noch beffer munden fie, wenn man das in Scheiben geſchnittene Fleiſch dünn mit Butter beſtreicht, bei einem gelinden Kohlfeuer roͤſtet, und auf ebenfalls geröſteten Brod- ſchniitchen zum Thee verzehrt, welches eine wahre Deli- cateſſe iſt. ) Fernere Bemerkungen über die Kultur des Tropaeolum tuberosum. à; zd Herrn Louis Ebermann, in Celle im Königr. Hannover. (Firma J. L. Schiebler und Sohn, Gartenmeiſter.) In Beziehung auf die im 6. Jahrgange der Allg. Gartenz. p. 365. von mir mitgetheilten Bemerkungen über das Tropaeolum tuberosum, erlaube ich mir noch Folgens des zur Beachtung hinzuzufügen. Es hat fid) bei der weitern Kultur im letzten Som mer beſtätigt, daß, um zum Verſpeiſen große taugliche Knollen zu erzielen, die Pflanzen oder Knollen nicht in ei— nen zu guten nahrhaften Boden gepflanzt werden dürfen, da eine ſolche im Mai vorigen Jahres gemachte Pflanzung hinſichtlich der Ernte ganz fehl ſchlug. Die Pflanzen gin⸗ gen ungemein ins Kraut, fo daß man dieſelben gleich Erb- fen hätte behandeln koͤnnen, zeigten auch eine Menge Blü⸗ ihenknospen, die aber wegen frühzeitig eingetretener Nacht» fröſte nicht zur Ausbildung kamen, und als ich endlich die Kuollen aufnehmen wollte, hatten diefe kaum die Größe einer Erbſe erreicht. Eine andere Pflanzung hingegen, die *) Im dritten Bande der Verhandlungen des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues in den Preußiſchen Staaten p. 355. (1827) ift dieſer fürbis- Art, fo wie auch deren Zube- reitung bereits gedacht. Wie bei vielen andern Gemuͤſearten, kalt ihre Einführung zum allgemeinen Gebrauch febr ſchwer; ſo geht es auch z. B. mit dem Rhabarber, dem Meerkohl und anderen; daher ift es lobenswertb, daß auf dergleichen nutzbare Gemüſearten wieder von Zelt zu Zeit zuruͤckge⸗ wieſen wird auf einem ganz ſchlechten magern Sandboden angelegt wurde, ſtand dem Anſcheine nach gang kummerlich, indem bie Stane den weniger Kraut gebildet und ſich auch nicht ſo außer⸗ ordentlich ausgebreitet hatten. Als die Stauden aufgenom⸗ men wurden, befanden jid 40 — 60 der ſchoͤnſten Knollen an denſelben, die ſich trefflich zum Verſpeiſen eigneten. Die Ueberwinterung der Knollen im trockenen Sande an einem froſtſteien Ort iſt die am meiſten zu empfehlende. BR UNE Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. Januar 1840. (Taf. 1.) Iris fragrans Lindl. (Triandria Monogynia, Irideae ) Gine beſtimmt verſchiedene Iris- Art aus dem nördli⸗ chen Indien, die vom Profeſſor Royle entdeckt wurde. ſie de der Bartloſen. Die B y m" ſchmal fümétifréiig von der Länge des vielblumigen Stengels, die Fruchtknoten län⸗ ger als die grünen Blumenſcheiden und die lilafarbenen etwas weißbunten Blumen haben keine Röhre; rautenför⸗ mige äußere und lange 1 innere Blüthenzüllen⸗ blätter, die beide ganz ſind. ; Die woblriechenden Blumen machen fie zu einer febr empfehlenswerthen Zierpflanze. Sie iff hart und ausdau⸗ ernd, und läßt fid) wie Iris sibirica kultiviren. An ei: nem der Sonne ausgeſetzten Standort blüht ſie zu Ende Juni reichlich. Ihre Vermehrung geſchieht am zweckmä⸗ ßigſten durch Zertheilen des alten Wurzelſtocks. ( d) d Fuchsia Standishü, — Eine prächtige Garten-Varietät, die an Schönheit und Größe die Blumen der F. globosa bei weitem über⸗ trifft. Sie wurde bei John Standiſch, Handelsgärtner in Bagſhot, erzogen. (Taf. 3.) Sollya linearis Lindl. (Pentandria Monogynia. Pittosporeae.) Sie gleicht gar febr der S. heterophylla, hat aber viel fdmálere, beinahe linienſörmige Blätter, vieltlumige hängende Afterdolden, faſt einfache Narbe und längliche Früchte. Gefunden wurde fe von Drummond und An deren in der Kolonie am Schwanenfluſſe. Ihre Vermeh⸗ rung geſchieht ſowohl aus Samen als aus Stecklingen. Kultivirt wird fie in einer Erdmiſchung von Lehm, Sand und Heideerde, in einem kalten Gewächshauſe. \ (Taf. 4.) Thysanotus intricatus Lindl. (Hexandria Monogynia, Liliaceae.) Dieſe zierliche Pflanze wurde durch Robert Man- gles vom Schwanenfluſſe eingeführt. Sie beſteht aus lan. gen, dünnen, fadenförmigen Stengeln und Aeſten, die an den febr entfernten Knoten mit wenigen, kleinen ſchuppen⸗ förmigen Blättern beſetzt fud, Die Blumen fleben zu 1 bis 3 an den Spitzen, find vie Kronenblätter n e Es erfordert dieſe Pflanze, ſo wie alle übrigen Arten der Gattung, Schutz im Winter, während des Sommers halten fie im Freien aus; jedoch nicht immer öffnen ſich unter ſolchen Umſtänden ihre Blüthen zu ihrem gewöhnli⸗ chen Glanze. Die zweckmäßigſte Art fie in einem Beete zu kultiviren, geſchieht nach den Grundſaͤtzen des Herrn Ward und nach der Methode des Herm Ellis. (Lou- dou's Gardeners Magazine September 1839.) * Im OM) Da uns zufallig das September⸗Heft von Loudon's Garde. ners Magazine fehlt, fo wird vächſtens ein Mehreres über = die Kultur dieſer merkwürdigen Pflanze berichtet werden. : Die Redaction. ett und haben gefranzte e. r; : E Garten zu Kew fab man dieſe Pflanzen im Herbſt 1838 in bewunderungswürdiger Schönheit. Die Samen konnen zu jeder Jahreszeit, nur nicht im Spätherbſt oder Winter ausgeſäet werden. Gewöhnlich bleiben die zu dieſer Sal» reszeit aufkeimenden Pflanzen ſchwach, und ſterben wegen Mangel au Licht gern ab. Die Erde, melde fie liebt, beſteht aus einer Miſchung von Lehm, Sand und Heide erde. Die jungen Pflanzen müſſen dem Glaſe ſehr nahe ſtehen, wenn ſie jedoch ſtark genug ſind, konnen ſie der Luft und dem Lichte preisgegeben werden. a (Taf. 5.) Deutzia corymbosa Rob. Br. (Derandria Tetragynia. Philadelpheae,) Dieſe huͤbſche Pflanze wurde von Dr. Wallich in Kamaon, und vom Proſeſſer Royle auf den hoͤchſten Stel len des Himalaya⸗Gebirges gefunden. In den Gärten zeigt fid) dieſelbe als ein febr zierli⸗ cher und harter Strauch, von 4 — 5 Fuß Höhe. Die Blätter ſind eirund und geſägt, die Blumen ſtehen in dol⸗ dentraubenartigen Rispen und find weiß. Wenn fie in ei nem guten Gartenboden in ein offenes Beet gepflanzt wird, - blüht ſie im Juni. Sie kann ſehr gut durch Stecklinge, welche vom halbreifen Holze gemacht werden, vermehrt wer den, und die jungen Pflanzen blühen eben fo reich lich alf die alten. | (Taf. 6.) : i Epidendrum glumaceum Lindl. Ee. (Gynandria Monandria, Orchideae ) Wurde aus Braſilien von den Herren Nol liſſons eingeführt. Es if eine febr zierliche Pflanze und dem E. fragrans ähnlich; aber von dieſem in der Bil dung der Bluthentheile veridieben, Die überirdifchen &neb len find länglich, und treiben am der Spitze zwei zungen foͤrmige Blatter, zwiſchen denen ſich der längere, an der Spitze eine ziemlich dichte Traube tragende Schaft erhebt. Die Blumen, von langen, ſpelzenartigen Deckblattern ge fügt, find weiß und haben reſenrothe Zeichnungen. | — — — DENE EEE EEE. m E au Eun A LE Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, : herausgegeben , E von Friedrich Otto, Albert U Dietrich, Königl. Preuß. Garten: Direftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philo und Lehrer an der zu Berlin, Sonnabend, den 14. März Die Hauptmomente — die allgemeinen Grundſatze der Phyſiologie mit den von PR : ; eira 2o 12 dem Gärtner täglich beobachteten Erſcheinungen in eine "E 3 e 8 8 der Gärtnerei durch Phyſiologie beg aid nähere Beziehung zu bringen, und fo defen Erfahrungen Vom ; zu einem gleichſam wiſſenſchaftlich e e zu rrn E. Regel, T vereinigen. i Gårtaer im 0 ee arte 38 ntu Vielleicht giebt dieſer Verſuch Baie tij der Die Behandlung des oben bezeichneten Thema's hat Gegenſtand umfaſſender und grundlicher behandelt wird, als ihre beſontern Schwierigkeiten. Es if aber auch nicht die es in dem vorliegenden Aufſatze geſchehen iſt; auch würde Abſicht, daſſelbe bier zu erſchöpfen, fondern es iſt nur ein dieſer ein größeres Publikum wohl nicht geſucht haben, enn Verſuch die neueren Entdeckungen der Pflanzen-Phyſiolo. der Verfaſſer dabei nicht eine freundliche Leitung und Unter- gen für die praktiſche Gartenkunſt fruchtbar zu machen; ſtützung genoffen hätte, weiche näher zu bezeichnen unnöthig if. * " " * & T LU s : ^ * a p82 cw hs. Nach den verſchiedenen Bildungs ⸗Stufen der Pflan⸗ zen wird der Gegenſtand in p fo viele beſondere Ab- (dimitte getheilt werden, von denen jeder einzelne ein in fid) geſchloſſenes Ganze bilden fell. ^ : I. Ueber bie Vermehrung der Pflanzen. A. Fortpflanzung durch Samen, nebſt den das Keimen begleitenden Erſcheinungen. Unter allen Vermehrungsarten iſt unſtreitig die aus Samen für den Gartner am wichtigſten, indem theils ſehr viele Pflanzen von der Natur ausſchließlich darauf ange⸗ wieſen find, theils vorzüglich durch fie eine ſchnellere Ver⸗ breitung bewirkt wird. Die Samen der einjährigen Pflanzen keimen fat durch⸗ gängig ſchneller und ſicherer als die der perennirenden; auch erhält (id) ihre Keimkraft gewöhnlich viel länger. Der größte Theil der perennirenden bleibt, gut aufbewahrt, eben⸗ falls lange keimfähig, während nur verhältnißmäßig wenige nach der Reife ſchnell verderben, welches bei öligen Samen, wie z. B. Dictamnus, Magnolia, M yristica etc. der Fall iſt. So hat man ſehr häufig beobachtet, daß auf Platzen, die ſeit zwanzig und mehreren Jahren zu andern Zwecken benugt wurden, nachdem fie wieder urbar gemacht, eine große Menge einjähriger Pflanzen zum Vorſchein kamen; auch findet man oft in dem zum Häuſerbau verwendeten Lehm beim Umbauen oder Einreißen von Gebäuden noch keimfã · bige Samen; ja ſelbſt Getreide ⸗Arten, die man bei den egyptiſchen Mumien fand und alſo Tauſende von Jahren alt fein mußten, follen noch gefi haben (22). Am mei. fen zeichnen fid im dieſer Hinſicht bie Samen der Vero- nica hederaefolia L. aus, welche bisweilen nach flarfeu Regengüſſen in großer Menge auf der Oberflache der Aecker ſich vorfinden, wo vorher keine Spur von dieſer Pflanze bemerkt wurde, ſo daß man zu der Vermuthung kam, fie wären mit dem Regen gefallen. Vielfache Ver⸗ ſuche haben es aber beſtaͤtigt, daß diefe Samen, ſelbſt un. ter Verhältniſſe gebracht, welche ſonſt das Keimen begün. ſtigen, oft viele Jahre liegen, ohne die geringſte Verände- Tung zu zeigen, und wir können deshalb mit Bestimmtheit annehmen, daß ſie in dieſen Fällen aus dem Boden aus. gewaſchen wurden. Andere folgerten wieder auf eine un. mittelbare Schöpfung vieler unferer gemeinen einjährigen Pflanzen, indem fie Manches dafür anführten; wie ihr plötzliches Erſcheinen in großer Menge, oder die fortwäh. rende Regeneration von Unkraut in nach Außen abgeſchloſ. ſenen Gärten, welches während einer langen Reihe von si ren immer forgfältig vernichtet wurde. ; Doch dieſes alles beweiſt weiter nichts, als bie lange Keimfähigkeit vieler Samen. Denn wenn wir auch die unmittelbare Schöpfung einer Menge unſerer niedrigſt or⸗ ganiſirten Gewächſe nicht läugnen können, ſo erſcheint uns doch, wenn wir ferner noch bedenken, wie viel Samen durch Vogel ober den angewendeten animaliſchen Dünger verbrei⸗ tet werden, dieſe Hypotheſe, welche ſich wohl überhaupt nicht mit dem jetzigen Standpunkt der Wiſſenſchaft vereinbaren läßt, als gänzlich beſeitigt. Bei Göttingen habe ich ſelbſt mehrere Fälle dieſer Art zu beobachten Gelegenheit gehabt, da ich in einem Jahre eine einjährige Pflanze Alsine se- getalis L. in großer Menge daſelbſt fand, welche (dou ſeit zwanzig Jahren nicht mehr gefunden war; ferner Ru- mex maritimus L. und Cyperus ſuscus L. den Boden eines im Jahre vorher trocken gelegten Teiches dicht über ziehend fand, von denen in der nähern Umgebung keine Spur weiter aufzufinden war, was um ſo mehr auffallen mußte, als dieſer Teich ſchon lange Zeit und umunterbre | chen voller Wafer fand. Auch diefe Fälle möchte dn ſchon Angeführte leicht erklären, um fo mehr, als durch das Umarbeiten des Bodens, die Samen nicht immer in die zu ihrem Keimen günſtige Lage kommen, und ferner auh die Witterung während der Periode des Keimens einen großen Einfluß auf dieſelben ausübt. ; l Die für das Keimen der Samen angemeſſenſte Jah reszeit ift das Frühjahr, und wenn auch viele zu andem Zeiten keimen, fo it es doch dann, wann die Pflanzen in der freien Natur aus ihrem Schlaſe wieder erwach immer sicherer, fie in dieſer Zeit des Jahres, welche in i Natur ſelbſt uns deutlich anzeigt, auszuſden. So Mr den wir es oft, daß ſelbſt viele Samen unſerer um leid — teſten keimenden einjährigen Pflanzen, wenn fie gleich u ; — dem fie gereift find, wieder ausgeſtreut werden, in dem ben Jahre entweder gar nicht, oder nur einzeln tümmerlid aufgehen, weswegen man auch im Freien die Frühjahr und Herbſtformen unterſcheidet. Als Beweis dafür fpridi folgende Erfahrung. Im Mai des Jahres 1838 fom 83 ich zu Bonn Samen von Draba praecox Rehb. Um mid) von der Aechtheit der Species zu überzeugen, ſäete ich die Samen beſonders in einen Napf aus, den ich in einen offenen Katen zu dea andern kalt zu haltenden Samen ſtellte, und ihn mit denſelben eine gleiche Behandlung an gedeihen ließ. Es keimten jedoch in demſelben Jahre nur zwei Pflanzen, welche ein ſehr kummerliches Wachsthum zeigten, und nicht mehr zur Blüthe kamen, während im nächſten Frühjahr die zurückgebliebenen Samen ſehr dicht und kräftig aufgingen, und daun in Zeit von vier Wochen blühten. Ebenſo kann man bei der Anzucht im Großen wahrnehmen, daß von den während des Frühjahrs nicht aufgegangenen Samen im Laufe des Sommers nur ſehr wenige, während des Spätſommers, wo die Pflanzen im Freien zum zweiten Mal treiben, (dou mehr, und im bat. auf folgenden Frühjahr gewöhnlich der Neft der noch feim- fähigen Samen aufgeht. Von den ſchwerer keimenden Sa men mehrerer Bäume und Sträucher, als Mespilus u. a. m. kommen oft von derſelben Ausſaat noch nach Verlauf von 3—4 Jahren in jedem Frühjahr junge Pflanzen hervor. Ein großer Theil der zweijährigen Pflanzen macht in fo fern von dem Erwähnten eine Ausnahme, als die Samen derſelben, gleich nach ihrer Reife ausgeſtreut, gewöhnlich ſehr gut und fduell keimen, noch vor den Winter zu Fräftigen Pflanzen heran wachſen, die dann meiſtentheils im folgen. den Jahre zu blühen pflegen. Aber auch viele der als ein- jährig kultivirten Pflanzen zeigen eine ähnliche Entwicke⸗ lungsart; indeſſen find es nur ſolche von längerer Lebens- dauer, wie z. B. ein großer Theil der californiſchen Pflan⸗ zen, welche jetzt ſo häufig als Zierpflanzen gezogen werden. In ihrem Vaterlande gehen dieſelben immer vor dem Au- - fang des Winters auf, und halten denſelben natat: einer be⸗ ſtändigen Schneedecke ſehr gut aus. Feucktigkeit, Wärme und Sauerſtoff W im Kei⸗ mungsproceß, und fehlt eine dieſer drei Bedingungen, ſo wird das Keimen verhindert. Die Dunkelheit wurde frü- her ebenfalls zu den das Keimen beſördernden Eigenſchaf⸗ ten gezählt. Es iſt jedoch nicht in der Natur begründet, denn wenn wir auch nach dem Verhältniß ihrer Größe die Samen hinreichend mit Erde bedecken, damit fie eine gleich, mäßigere Feuchtigkeit erhalten, ſo ſtreuen wir eben ſowehl auch die kleinere Samen wie die der Farren, Heiden (Eri- f U ael aK ceen) u. f. w. nur obenauf, und erzeugen durch Auflegen von Glasſcheiben die gleichmäßige Feuchugkeit. j Dieſe und den Sauerſtoff, nebſt wenigem Stickſtoff (ob letzterer zum Keimen nothwendig iſt, iſt mir zweifelhaft) nehmen die Samen in ſich anf, während durch die Wärme der Aſſimilationsproceß befördert wird. Daß durch den Mangel an Zeuchtigkeit das Keimen der Samen verhindert wird, iff jedem Gärtner hinlänglich bekannt, weshalb mir unſere Samen an möglichſt trocknen Orten aufbewahren. Ebenſo wirkt aber auch der Manzel an Sauerſtoff und Wärme, was das Folgende erweifen möchte. Legt man eine Anzahl Samen in weniges Waſſer, welches das Vo. lumen derſelben nur um das 10 — 20 fache übertreffen darf, und ſperrt dieſes künſtlich von der umgebenden Atmoſphäre ab, damit das Waſſer keinen Sauerſtoff aus derſelben auf⸗ nehmen kann, fo keimen, ſelbſt wenn man es in eine hine reichend hohe Temperatur bringt, die darin befindlichen Sa- men dennoch nicht; wiederholt man aber daſſelbe Experiment mit einer verhältnißmäßig größern Quantität Waſſers, fo finden ſie in demſelben noch Sauerſtoff genug, um keimen zu können. Im reinen Sauerſtoff keimen alte Samen frü- her als in der atmoſphäriſchen Luft, wobei der Sauerſtoff allmählig von demſelben aufgenommen und Kohlenſäure ba. für ausgeſchieden wird. Da bekanntlich der aufgenommene Sauerſtoff mit der Kohle der Pflanze verbrennt, und hiers durch die ausgeſchiedene Kohlenſäure gebildet wird, ſo kann man auch dieſes als einen einſeitigen Athmungsproceß an- ſehen, durch den, wenn er wie in dieſem Falle im erhöhten Grade ſtanfindet, die hoh werden, e man b A keimenden Samen, fobalb if. rer viele beifammen liegen, bemerkt. So ſorgt die Natur fo weiſe dafür, daß die zum Aſſimilationsproceß der auf. geſpeicherten Reſervenahrung To nótfige Wärme, beim Keimen durch diefe Eigenfchaft des Samens ge gehe gert wird, Unter 3° R. keimen auch die Samen uil einbeir miſchen Pflanzen nicht mehr, während die der tropiſchen, deren Stoffwechſel viel raſcher von ſtatten geht, auch eine verhältnißmäßig höhere Temperatur dazu bedürfen. Trockne Samen halten einen ſo hohen Kältegrad aus, daß ihnen ſelbſt die ſtarkſte Kälte der kalten Zonen nicht ſchadet. Ha ⸗ ben ſie aber ſchon Feuchtigkeit an ſich gezogen, fo erfrieren fie je nach dem Grade, in welchem ihr Lebensproceß ta durch angeregt wurde, und nach dem klimatiſchen Verhält⸗ nif der Zone woraus fie Rammen, leichter oder ſchwerer, da die Kälte, wie in einem ſpatern Kapitel ausgefuhrt werden wird, nur durch die ploͤtzliche Unterbrechung des Lebenspro⸗ cefe tóbtet, Zu hohe Warmegrade find dagegen ſelbſt trocknen Samen verderblich, und wenn eine ſolche hohe Sem peratur in der fie ſich befinden, mehrere Tage anhält, fo werden fie ſchon durch 35 — 40? R. getóbtet, während fie auf kurze Zeit wohl bis 60^ R. trockne Wärme ertragen koͤnnen. Aus dieſem Grunde hat man es zu vermeiden, in Samenzimmern die Samen ſo zu legen, daß fie der ſtrah⸗ lenden Ofenwärme ausgeſetzt find, oder fie vielleicht gar am Ofen zu | verlieren. Die Gewäachſe der gemäßigten Zone ſäet man, tor. züglich in botaniſchen Gärten, wenn man eine hinlängliche Menge Samen davon befißt, gleich in das freie Land oder in flache Näpfe, die in offene Käften geſtellt werden, wo ſern kurzen Sommern reife Samen fáen muß, bringt man in Beete, halb mit Pferdedünger, weil ſich dieſe nicht ſo nachtdeilig konnte, und dadurch auch eine gleichmä⸗ zu erhalten, früher am. Feuchtigkeit und Sauerſtoff aufnehmen, zur Beförderung È ilatien. , ein der die Samen derdirbt. ain ausgenommen, die falten Anſaaten im Spatherbſt zu derwerfen. Mit den Ausſaaten in Miftbeete kann man in der Mitte des Monats Marz beginnen, mit den ſchnel kei. trocknen, indem ſie dann unfehlbar ihre Keimkraft menden, namentlich den einjährigen, iſt es jedoch beffer, es länger anlebeu zu laffen, um das Geilen derſelben zu verhüten. Man verſäume es dann nicht, ſelbſt den unaufe gezangenen Samen, von Zeit zu Zeit etwas Luft zu ges ben, damit der zur Entwickelung nöthige Sauerſtoff immer genügend hinzutreten kann. è Wie febr eine mäßige Wärme das Keimen befördert, davon kann jid der Gärtner faſt täglich überzeugen; aber auch jeder andere kann es jährlich beobachten, wie die im freien Lande ausgeſäeten Samen nach dem erken warmen Fruhlingsregen plötzlich alle febr ſchnell und raſch aufgehen, wenn gleich der Boden vorher hinlänglich feucht war. Doch nicht die Wärme allein ſcheint dies zu bewirken, da man bei halbkalten vorher gleichmäßig feucht und warm gehal tenen Anſaaten in Beete, dieſelbe Wirkung beobachtet, wenn man fie zu ſolchen Zeiten durch Abdeckung der Fenſter den Einfluſſen der freien Atmoſphäre und eines gelinden- Re gend ausſetzt. Ein flárferer Sauerſtoffgehalt des Regen. waſſers und der Luft ſcheint dann mitzuwirken, der mit dem Regen in den Boden eindringt, und die Samen zur erhöh⸗ ten Thätigkeit anreitzt. à zii Die erſte Veränderung, welche in dem keimenden Go» men vorgeht, zeigt ſich gleich nach Aufnahme des Waſſers in den Cotyledonen (Samenblättern), deren Subſtanz mti» cher wird, oft eine leichte grünliche Färbung annimmt, und ſuͤßlich ſchmeckt. Spater ert erfolgt eine Verlängerung des Würzelchens, tyledonen erhalt. Letzteres durchdringt dann in der Mir cropyle (eine ſehr kleine Oeffnung, welche (id in den Qv menbüllen findet, und der Spitze des Würzelchens kor | ſpondirt) die Samenhülle, und zerſprengt dieſelbe von die ` fer Stelle aus, fo daß Embryo und Goryiedonen frei ber — vortreten können. Die jungen Pflanzen werden dann fo lange von den in den Cotpleronen aufgeſpeicherten Nah rungsſtoffen ernährt, bis das Würzelchen fid) zu veräſteln beginnt. Daher kommt es denn auch ſehr oft, daß wenn fie eee durch Inſekten oder andere Zufälle in der fri». ode verlieren, die į unrett · r dee . lungen Pflanzen 565 Sobald die Samenzüllen weicher und zarter Beide fenbeit ſind, fo nedmen die Samen mit ihrer ganzen Ober flache die fie umgebende Feuchtigkeit auf, und keimen in welches ſeinen Bildungsſaft aus den Eo 4 der Regel, wenn fe nicht zu alt (fib, ehr ſchnell. Iſt die Samenhülle dagegen fet, und wie bei vielen ſteinattig, dann dringt die Feuchtigkeit nur durch bie Micropylen ein, und wird durch das Wurzelchen den Cotpledonen mitge- theilt. In dieſen Fallen liegen die Samen bisweilen ſehr lange in der Erde, ehe ſie zum Keimen gelangen, da die Aufnahme der Feuchtigkeit haufig nur zu langſam von ftat- ten geht, um eine ſchnelle und kräftige Entwickelung zu be» wirken, welche unumgänglich nótbig it, um diefe feften, wenn gleich durch Nähte verbundenen Hüllen zu zerſpren⸗ gen. Dergleichen Samen verderben dann oft, wenn fie mehrere Jahre gelegen haben, und wenn man fider gehen will, müſſen kunſtliche Mittel angewendet werden. Bei den Samen der Akacien hat man in neuerer Zeit um ein (duel. leres Keimen zu bewirken, ein Abbrühen im kochenden Waf- ſer mit ziemlich gutem Erfolge angewendet, welches jedoch im Allgemeinen ein unſtatthaftes Mittel iſt, da man dem Zwecke dadurch mehr ſchaden als nützen möchte. Das ſicherſte und vortheilhafteſte Mittel bleibt immer das Ab. ſchneiden oder Anfeilen der harten Hüllen; wobei es nur nöthig iſt, an einem einzigen Punkte bis auf das Eiweiß oder die Cotyledonen derſelben zu dringen. Von dieſer Stelle aus ſaugt ſich der Same bald voll Feuchtigkeit, das Würzelchen entwickelt fidh raſch und zerſprengt mit Hülfe der aufgeſchwollenen Cotyledonen die Samenhülle in ihren Nähten. So habe ich die Samen vieler hartſchaligen Mone- und Dicotyledonen, wie von Palmen, Canna, Pae- onia, Acacia, Abrus, Erythrina, Cassia, Schotia, Gui- landina, Adenanthera, Baubinia, Caesalpinia - Arten, in kurzer Zeit meiſtens in 10— 20 Tigen keimen ſehen. Sind die Samen alt, fo lege man fie nach dem Abſchnei⸗ den einige Tage in lauwarmes Regenwaſſer, und wenn ſie noch irgend Keimkraft beſitzen, fo wird diefe beſtimmt da · durch geweckt. Aehnlich verhalten ſich diele der ſogenannten Samen, welche außer der Testa (Samenhülle) noch vom Pericar- pium (Fruchthülle) umſchloſſen find. Ihrem Vorkommen nach liegen -fie entweder zu vier in dem Grunde eines trod- nen röhrigen Kelches, wie bei den Labiaten und Borragi⸗ neen, oder ſie ſind einzeln oder zu mehreren noch mit einem dicken fleiſchigen Kelche umgeben, wie es fid bei mehreren Gattungen der Roſaceen findet, oder einzeln oder zu zweien mit einem trocknen, in der Regel mit dem Pericarpium verwachſenen Kelche bedeckt, wie bei den Compoſiteen, Um- belliferen und ihren verwandten Arten. carpium eingehüllt, als wahre Caryopſe, die dann öſters noch mit den balgartigen Hüllen des Perianthium oder Involucellum verwächſt, finden wir ſie endlich bei den Gramineen. Viele derſelben keimen eben ſo leicht als bloße Samen, und theilweiſe kommt es wiederum auf das Ver⸗ mögen oder Unvermögen der Hüllen an, im unzerſtoͤrten Zuſtande Waſſer abſorbiren zu können. Feſt und ſteinartig finden wir ſie nur bei den Gattungen der Roſaceen, als Rosa, Prunus, Cotoneaster, Mespilus, Crataegus etc. welche ebenfalls das Anſchneiden erfordern, will man fie bald und ſicher zum Keimen bringen. Die übrigen zer- fallen nach ihrer Bildung wiederum in 2 Gruppen, ob ſie nämlich einen Eiweißförper beſitzen, im dem der Embryo liegt, oder ob ſie eiweißlos ſind. Denn da wir bemerkten, daß die Cotyledonen immer zuerſt und am leichteſten das Wafer aufnehmen, wogegen der Eiweißkörper nur im ge ringern Grade hygroskopiſch ift, fo wird dadurch das leid). tere Keimen derer bewirkt, welche denſelben nicht beſſtzen, und deren ganzes Innere vom Embryo und den Cotyledo⸗ nen ausgefüllt iſt, wie bei den Borragineen, pum Compoſiteen, und andern ähnlich Gebildeten. P Die Gramineen und Umbelliferen dagegen befigen eie nen ſolchen Gimeiffórper; bei den Erſtern jedoch liegt der Embryo außerhalb des Eiweißes, weswegen fie leicht fei. men, wogegen dei den Letztern der Embryo ganz dom Ci. weiß umfchloffen ift, weshalb fie, die meiften ein · oder zwei- jährigen ausgenommen, durchgängig ſchwerer keinen. Da man dei ihnen aber das Aufchneiden nicht mit Vortheil anwenden kann, fo pflegt man fie mit andern ſchwerkeimen den Arten im Spätherbſt auszufäen, damit fie wenn die allgemeine Periode der Keim- Entwickelung das Frühjahr kommt, ſchon hinlänglich mit Feuchtigkeit durchdrungen find. Bei der Anſaat im Großen iſt dieſe Methode allerdings ſehr praktiſch, aber da auch dieſe Samen während des Win⸗ ters oft verderben, und die Erde leicht verfäuert, oder dicht von Moos überzogen wird, fo würde für werthvolle Ga. chen, bie Anſaat im Frühjahr, nachdem fie einige Tage vorher in lauwarmen Waſſer aufgeweicht werden, vorzuzie ben La Nur vom Peri- * late als das Keimen befoͤrdernd gerühmt werden, vraktiſche vom Humboldt machte zuerſt Keimen anregt, was dadurch erklärt wurde, 86 — Qo find mir ſelbſt febr alte Samen der Umbelliferen, in denen der Embryo dem Anſchein nach ſchon vertrocknet war, oft febr raſch gekeimt, und als Beiſpiel kann ich Fol- gendes anführen. Im botaniſchen Garten zu Bonn wur⸗ den im Frühjahr 1838 vier Näpfe mit wohl 10 Jahre al. tem Samen der Ferula tingitana L. auégefáet, und nur die, welche in zwei dieſer Näpfe gelegt wurden, vorher auf. geweiht. Die Aufgeweichten gingen fait ſaͤmmtlich in Zeit von 10 — 20 Tagen auf, während von den andern, die zur Probe ſtehen blieben, erſt im Frühjahr des folgenden Ich ⸗ tes, und zwar nur in einem Topfe, fid einige Pflan- zen zeigten, die übrigen Samen aber fat alle verdor den waren. Der Keimungsproceß verwandelt die im Samen be findlichen Nahrungsſtoffe, wie Stärke (Amylum) und Schleim, in einen zuckrigen Stoff. Verſuche von Kirch ⸗ hof haben bewieſen, daß, ſo bald man Stärke mit weni⸗ gem kalten Waſſer anrübrt, darauf unter beſtändigem Mm- rühren fo lange kochendes Wafer hinzugießt, bis fie die conſtante Maffe bildet, welche zur Buch binderarbeit ver— braucht wird, und alsdann nachdem man etwas Gluten e ie Ganze mehrere tur bringt, — die Mafe allmählich klar, früífig und ſuß, und ein Theil der Stärke dabei in Gummi und ein ante rer in Zucker verwandelt wird. Eine ähnliche Wirkung zeigt auch eine Abkochung mit verdünnter Saure, ſo wie auch eine Warme von 10—18 R. mit oder ohne Einfluß der freien Luft. Bei dem letztern Verfahren bleibt eine im Wafer uuauflosliche Mofe zurück, welche man tår. keartigen Holzſtoff genannt hat. Aus dieſen Verſu⸗ chen gebt hervor, daß es vorzüglich die Wärme und der in einer großen Menge von Samen enthaltene Gluten ſind, welche die Umwandlung der Stoffe, die wir als Aſſimila- liousproceß bezeichnen, beim Keimen bewirken. Es bleiben jetzt noch mehrere Verſuche, deren Reſul⸗ | für den Gärtner zu würdigen übrig. Herr Alexander darauf aufmerkſam, daß die Samen zum frühern wa daß das Chlor. waſſer im Lichte Sauerſtoff entwickele. Sile Bon, das Begießen mit Chlorwaſſer hat man aber auch an Samen die ſich an ganz dunleln Stellen entwickelten, bemerkt, und da ferner auch nach den Beobachtungen des Herrn Goeppert, Jod und Brom in Verbindung mit Waſſerſtoff, eine ähnliche Wirkung hers vorbringen, ſo ſcheint es, als wenn beide Stoffe eben ſo, wie die haufig hierzu angewendeten Säuren wirkten, nån lich den Aſſimilationsproceß beſchleunigend. Allerdings läßt es ſich nicht läugnen, daß alle dieſe Stoffe das Keimen ſelbſt ſehr befördern, dem praftifchen Gärtner können es aber bed) nur für ihn ſonſt nicht anwendbare Verſuche bleiben. Denn die ſo hervorgerufenen jungen Pflanzen kränkeln fortdauernd durch die Ueberreitzung und ſterben wieder ab, was auch gar nicht auffallen kann, da dieſelbe Wirkung fid) zeigt, wenn kältere Pflanzen zu warm ange zogen werden, und nach dem Keimen nicht bald kälter ge ſtellt werden. | Bei den Samen der Casuarina, Salvia, Collomia, und Lepidium- Arten, finden wir eine merkwürdige Bil dung, welche am Schluß dieſes Kapitels noch der Erwähnung verdient. In den äußern Zellenlagen der Samen dieſer Pflanzen, findet ſich Schleim vor, der ſobald fie feucht ge legt werden, Wafer an (id zieht, aufſchwillt, die Testa ſprengt, und den Samen als eine ſchleimige klebrige Maffe umgiebt, welche den Zweck zu haben ſcheint, die Samen fortwährend feucht zu halten und die ſich entwickelnden Pflanzen, aufangs zu ernähren. (Fortſetzung folgt.) N Bemerkungen : über bie Vegetation in der Colonie am Schwanen⸗Fluß. December 1839. The vegetation of the Swan River Colony.) (Fortſetzung.) Die Proteaceen. vas An keinem andern Orte bat man fo febr Gelegenheit, die verſchiedenartigen Formationen dieſer Familie zu beobach- ten, als hier am Schwanenfluſſe, wo fie in großen Mengen anzureffen find, die fid don den in andern Gegenden Auſtro⸗ liens vorkommenden merklich unterſcheiden, und unter denen fe fo viele Verſchiedenheiten zeigen, daß nur eine ganz 8" (Auszug aus dem Appendix zu Edwards's Botanical Register 87 naue Unterſuchung im Stande ift, fie richtig zu Maffificiren. So würde z. B. Niemand nach den äußern Kennzeichen die Gattung Conospermum zu dieſer Familie rechnen, da die meiſten Arten derſelben mit ihren wolligen, unregelmäßigen, in Rispen ſtehenden Blumen einen ganz eigenthümlichen Anblick gewähren; C. acerosum iff leicht mit einer Col- letia zu verwechſeln, und C. glumaceum hat ganz das Ausſehen eines Bupleurum mit großen häutigen Dedblät- tern. Stirlingia simplex ähnelt einer Sanicula, und viele Arten mit kopfformigen Bluthenſtande haben in der In. floreszenz den Charakter der Compositae, wogegen die vie. len Hafeen und Grevilleen, deren Blattformen ſo verſchieden und eigenthümlich find, leicht für Farrn oder Eycadaceen gehalten werden konnen. Da dieſe Familie einen ſo beträchtlichen Theil der Vegetation dieſer Kolonie in ſich ſchließt, und bei der An⸗ pflanzung wahrſcheinlich von allen übrigen am leichteſten fortkommen dürfte, fo wird es nicht unpaffend fein, fie mehr im Detail zu betrachten, als wir bisher mit den übrigen gethan haben. Die Gattung Anadenia enthält nur Pflanzen, er Hauptſchmuck die Blätter find. A. flexuosa ift eine ei- genthümliche Art, die mit A. pulchella verwandt iſt, und ſehr ſonderbar ausgezackte Blätter hat; A. gracilis, eine ſehr niedliche Pflanze, nahe verwandt mit A. tritida; A. Aquifolium iſt außer der Blüthenzeit leicht für einen Ilex zu nehmen; und A. hakeoides hat breite gezähnte und ge⸗ netzte Blätter, die denen der Hakea undulata fo febr äh. neln, daß wenn jener nicht die unterſtändige Drüſe ſehlte, man beide Pflanzen nicht leicht von einander unterſchei⸗ den könnte. Die Gattung Conospermum und deren beide felte fame Arten C. acerosum und C. glumaceum haben wir ſchon oben erwähnt; außer dieſen findet ſich noch C. Hü- gelii Endl., eine Pflanze mit kleinen einfachen Dolden unſcheinbarer Blumen, fo wie verſchiedene andere, deren Kelche ganz in Wolle gehüllt find, wie z. B. C. tripliner- vium, undulatum, brachyphyllum etc. von denen C. densiflorum mit ſehr gedrängt ſtehenden . blaue Deckblätter zu haben ſcheint. Die Synaphea find meiſt Pflanzen von zottigem Aeußeren, bei denen es ſcheint, als ob ihre Blätter ur- Blumen enthalten müßte. ſprünglich die Anlage zu einem größeren Wuchſe gehabt hätten, durch deſſen Unterbrechung fie jedoch zu rauhen trocknen Lappen verkummert wären, S. decorticans iſt eine eigenthümliche Pflanze mit Blättern, denen der Eiche ähnlich, deren Rinde fid) in vielen dünnen braunen Schichten abloͤſt; S. brachystachya hat die Blätter von Eryngium; und S. pinnata hat große regelmäßig gefiederte Blätter, die an der unteren Seite graugrün find. Von den Lambertiis giebt es eine prächtige Art mit orangefarbenen Blumen, die zu⸗ gleich von großem botaniſchen Werthe iſt, da ihre Köpfe immer aus entweder dreizehn oder neunzehn Blumen be⸗ ſtehen. Als R. Brown diefe Gattung in feinem Pro- dromus beſchrieb, waren ihm davon nur Arten mit einer oder ſieben Blumen in einem Kopfe bekannt, er erkannte aber mit ſeinem großen Scharſblick ſchon damals, daß dieſe Zahlen im Verhältniß zu der Anzahl der in einem Quirl vorhandenen Blätter ſtänden, ſo daß, wenn letztere zu dreien ſtehen, der Kopf nothwendig 1, oder 31, oder 6+1 Von dem erſten und dritten Falle war er durch vorhandene Exemplare überzeugt, und er vermuthete, daß auch der zweite noch entdeckt wer- den würde. Obgleich nun die am Schwanenfluß fid) por. findende Art nicht zu dieſem Falle gehört, fo betätigt fie doch die Richtigkeit der Hypotheſe des R. Brown, da die Anzahl der Blumen in einem Kopfe jederzeit I+ ein Pro. dukt von 3 ifl: und zwar entweder 3X 41 — 13, oder 3x6+1=19, Die Dryandra-Arten find hier in Fülle vorhanden. Zu D. floribunda, nervosa, bipinnatifida und der elegan- ten D. Frazeri, deren Blätter in feine pfriemförmige Theile getheilt ſind, kommen noch folgende neue hinzu: D. favosa, nahe verwandt mit D. armata, jedoch haben die Blätter, nur wenn ſie ganz jung ſind, Haare in ihren Vertiefungen, die fie nachher verlieren, die Blumenköpfe find bedeutend kleiner, und die Narbe iff ſtumpf und nicht pfriemlich; D. carduacea, eine ſehr ſchöne Art mit Blättern gleich denen der Carthamus; D. stuposa iſt nahe verwandt mit D. formosa und von ganz berjelben Schönheit; D. nobi- lis, eine prächtige Pflanze nach Art der D. longifolia und tenuiſolia, mit ein bis anderthalb Fuß langen Blättern; und endlich D. proteoides, die einer capiſchen Protea ſehr ähnlich iſt. Frazer hat über eine Pflanze berichtet, a / die er zu Banksia grandis rechnet. Sie wächſt an ter Frazer Spitze auf den unfruchtbaren Hügeln am Ufer und bat einen Stamm von 15 Fuß Höhe und häufig über 27 Fuß im Durchmeſſer. Außerdem finden wir hier B. Men- ziesii eine ſehr (dóne Art, fo wie B. prionotes, verwandt mit B. aemula; und B. Aquiſolium, eine neue Form der Isostylis, die einer Dryandra febr ähnlich ift. ' Von Isopogon und Petrophila, welche beide Gattun⸗ gen man beſſer thun würde miteinander zu vereinigen, giebt es viele intereſſante Arten, worunter beſonders T. sphaerocephalus hervorzuheben ift, die der P. linearis ſo ſehr ähnelt, daß beide leicht mit einander verwechſelt werden koͤnnen; P. seminuda, eine ſehr ſchöne Pflanze mit gelben Blumen in Köpfen; P. biloba, teren Zweige manchmal in einer Länge von 6 Zoll mit federartigen Blu: men bedeckt find; und P. heterophylla, eine febr ſchoͤne Pflanze. Eine andere Art, P. brevifolia, hat Blumen, welche, wenn ſie in heißes Waſſer getaucht werden, eine febr brillante gelbe Farbe von fih geben; fo daß fie wohl eine genauere Unterſuchung verdienen, indem ſie ein neues Färbematerial zu liefern verſprechen. Die Personia- Arten find ohne beſondere Schönheit. P. Frazeri iſt noch die ſchoͤnſte; und P. macrostachya befigt gleich der Petrophila brevifolia färbente Eigenſchaf. ten, die gleichfalls einer nähern Unterſuchung werth ſind. Die Arten der Hakea ſind zwar zahlreich, jedoch iſt H. ruscifolia die einzige, die überhaupt ſchön if, menn fie in Blüthe ſteht, die ſtacheligen ſeltſam geformten Blätter einiger anderer Arten geben ihnen ein mehr ſonderbares, als ſchönes Anſehn. Von der an Arten reichen Gattung Grevillea ſind gleichfalls nur wenige ſchön. G. Thielemanniana, vor kurzem durch Baron Hügel bekannt gemacht, if indeß eine prächtige Pflanze mit großen Trauben farmoifintotfer Blumen; G. bipinnatifida und quercifolia find gleichfalls zwei merkwürdige Arten; G. brachyantha, verwandt mit tet letztgenannten Art, ſcheint purpurne Blumen zu haben; WE E und G. eriostachya, nahe verwandt mit G. concinna, hat Wehren von 5 bis 6 Zoll Länge und linienförmige gelbe liche Blätter, und iſt eine Pflanze von beträchtlicher Schönheit. Von Adenanthos, deren einzige Schönheit in den Blättern beſteht, welche die Blumen faſt gänzlich verbers gen, findet man hier A. sericea und A. barbigera. Bei der letztern, ſo wie bei A. obovata, und wahrſcheinlich auch bei cuneata ift eine der Antheren verkuͤmmert, wodurch (id) die Gattung den Synapheen und Conospermen nähert; dagegen ſind bei A. sericea, terminalis und vielleicht auch bei den andern mit fadenförmigen Blättern verſehenen Ar ten die Antheren ſämmtlich fruchtbar. ; Uebrigens ift es febr merkwürdig, daß in einer fo man nigfaltigen Familie, als diefe, durchaus keine Abweichung von den wenigen Typen der Struktur angetroffen wird, die R. Brown ſchon vor 30 Jahren aufgefunden. Unter der großen Anzahl der noch unbeſchriebenen Arten vom Schwa⸗ neufluß it mit alleiniger Ausnahme von Manglesia nicht eine einzige neue Gattung vorhanden. Die letztgenannte erhielt ihren Namen von Endlicher als Auerkenntniß ge⸗ gen den Kapitain James Mangles und Robert Man gles, des erſtern Bruder, deren Bemühungen wir den größe ten Theil der bis jetzt bei uns eingeführten Pflanzen die⸗ ſer Kolonie verdanken. e beutlid) von Grevillea, intem ihr Griffel etwas unter der Narbe ſich auf eine merkwürdige Weiſe verdickt, während der Stiel des Fruchtknotens ungewöhnlich lang iſt. Es ſind nur drei Arten von ihr bekannt, welche fámmtlid). vom Schwanenfluſſe ſind: M. tridentifera, vestita und gla- brzta, ſaͤmmilich feine Sträucher mit dreilappigen oder dreizähnigen Blättern und vielen Buſcheln kleiner Blumen an fabenfórmigen Stielen. Was die beiden Grevilleen be⸗ trifft, welche Brown Conogyne nennt und welche End licher geneigt iſt, der Manglesia zuzutheilen, ſo ſcheint mir, als ob keine von beiden dazu gehörte; Hinſichts den G. triternata aber bin ich überzeugt, daß fie nicht hierher zu zählen iſt. (Fortſetzung folgt.) Von dieſer Beitfhrift eriheinen alle 14 Tage zwei Vo . beigegeben werden. lungen auf dieſe Zeitſchrift an. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. gen in Quarto; wo Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes — erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Vuch handlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Dieſe Gattung unterſcheidet fid :; T2! !.. Sc oves S Achter Iahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert € m ~ Dr, ò Der Phi loſophie und ve br zu Berlin, Sonnabend, den 21. Marz. Ueber einige neuerlich in unfere Küchengarten eingeführte Pflanzen. Vom Herrn Dr. t fient in Bre EU auſmerkſame Beobachter wird die Erfahrung gemacht haben, daß neu empfohlene Gegenſtände des Feld- und Gartenbaues fih Anfangs einer regen und recht allge- meinen Theilnahme bei uns zu erfreuen haben. So lange dieſelben auch vielleicht noch ſelten find, werden fie von vielen Liebhabern angeſchafft und verſuchsweiſe kultivirt; meiſt wird aber der Verſuch mangelhaft angelegt, und fel- ten mit der gehörigen Ausdauer bis zu einem beſtimmten Reſultate fortgeführt. Dies Letztere hat wohl eines Theils feinen Grund darin, daß allerdings gar Manches empfoh⸗ len wird, defen nutzbringender Anbau zu dem bezeichneten Zwecke entweder von vorn herein dem Gärtner zweifelhaft ſein muß, oder ſchon bei nur oberflächlicher Prüfung ſich als den — aus oft“ gewaltig übertriebenen Aupreiſungen - bergeleiteteu — ſanguiniſchen en nicht entſprechend erweif. Andern Theils aber mögen auch Biele darüber gar nicht im Klaren fein: Was man vernünftiger Weife von der Einführung neuer Pflanzen gegenwärtig ermate ten dürfe. | Für alle Stoffe, die wir zur Nahrung oder Kleidung aus dem Pflanzenreiche ziehen, befinden ſſch überall ert. ſprechende Gewächſe in Kultur; verſchieden je nach dem Klima der Landstriche und der Abſtammung, Cidiliſation und hergebrachten Sitte und Gewohnheit ſeiner Bewohner. Was ins beſondere Deutfchland betrifft, fo darf man im Allgemeinen wohl annehmen, daß die in unſern verſchiede⸗ nen Gegenden gegenwärtig im Großen gebauten Pflanzen. arten, der Gattung nach, als die unſern Bedürfniſſen im Ganzen entſprechendſten, daher zweckmäßigſten, zu betrachten find. Dieſe Annahme ſchließt die Möglichkeit nicht aus, daß ein Gewächs eingeführt werde, welches für uns von der hohen Wichtigkeit der Kartoffel werden konnte; allein es iſt bei der genauern Kenntniß, die wir jetzt von den Produkten des Ackerbaues jener Länder beißen, aus denen wir, wegen Gleichartigkeit des Klimas, etwas erwarten turf. ten, und nachdem wir uns bereits wohl das Befle von dem angeeignet haben, was geboten war, mindeſtens unwahr ſcheinlich, daß jener Fall wirklich eintreten werde. Tonach hätte man, namentlich wo von Produktionen in Maſſe, alſo landwirthſchaftlichen, die Rede iſt, vor allen Dingen feine wartungen von neu eingebrachten Pflanzen nicht zu hoch zu ſpannen, wenn man ſich nicht in dem wirklichen Erfolge etäuſcht ſehen will. R : . — Gruifen Lagen», Boden. und andern Ver hältniſſen | r⸗Syſteme Ne Sorten der dum bereits angehörigen j und der Kartoffel, deren Uebertragung aus eine i einer Gegen . einem Lande ode verkſteulgt wird, eere t entfchleen Ver beſſerungen bleibt, auch nicht die Aufnahm . Gewaͤchsarten, wie der Cerealien von vorn herein eine ſalſche Stellung erhielten. Für alle Gegenſtände des eigentlichen Handels giebt nothwendig der endliche Geldgewinn, welchen ſie abwerfen, den Maaßſtab der Werthſchätzung; alſo auch für die in den Ackerbau neu aufzunehmenden Gemádíe. Aus einem ganz andern Geſichtspunkte müſſen dagegen die dem Gar tenbau anheimfallenden betrachtet werden. Die Verman⸗ nigſachung und Verfeinerung der Genüffe, welche der Gar · ten zu gewähren vermag, iſt hier offenbar die Hauptſache, worauf es ankommt; biefer Rückſicht müſſen alle andern fid unterorenen. Nicht die bloße rohe Nutzbarkeit, fondern die eigenthümliche Aunehmlichkeit beſtimmt den Werth ei⸗ nes in dieſe Kategorie gehörigen Gewächſes. Wer nun ſubjektiv (wie dies zunächſt überall der Fal iſt, wo der Geſchmack ins Spiel kommt) den Werth einer ſolchen Pflanze erkannt hat, der wird fidh auch bafür inter: eſſiren, dieſelbe zu berbreiten, ihren Unban allgemeiner zu machen. Um dies zu erreichen, iſt es aber nicht genug, die beſte Kulturanweiſung zu geben; ſondern man muß auch (und dieſes ſcheint gabe) die convenabelſte Bereitungsmethode zur Speiſe zu ermitteln ſuchen, und dann auf die geeignetſten Mittel den. ken, letztere unmittelbar bekannt werden zu laſſen. Dem gemäß erlaube ich mir nun, nachſtehende Bemer kungen hier mitzutheilen. Rhabarber. Als vor mehreren Jahren bei uns zuerſt in Anregung gebracht worden, die Rhabarber zum Gebrauche der Blatt ſtiele in der Küche zu ziehen, (f. Allg. Gartenz. 1833. p. 68.) pflanzte ich von ſaͤmmtlichen Arten, die wir im bota: niſchen Garten hatten, eine Anzahl Stöde in meinem fi chengärtchen an, um zu verſuchen, ob das Produkt über haupt Beifall bei uns finden werde, und zu prüfen, welche Arten zum Anbau in diefer infit am geeiguetften feien. Was die Qualität betrifft, ſo fand ich ſaͤmmtliche Ar ten im Geſchmacke fag gleich; hinſichtlich der Duantität en in neuen, von den frübern divergirenden, durch beſon⸗ dere Handelsverbaltniſſe bervorgerufenen, gehobenen und ge⸗ baltenen, aber auch ganz davon abhaͤngigen Richtungen, mie der Bau der Zucker- Runkeltübe iis follte man ihnen dies gar nicht zumuthen, weil fie damit mir faſt der wichtigere Theil der Auf. — — eem * UTI = "m Fr wN der zu gewinnenden Ernte aber Rheum hybridum und undulatum den übrigen, ſchon länger bekannten Arten vor- zuziehen, da ſie kräftiger wachſen und ſich ſtärker ausbrei⸗ ten. Noch empfehlenswerther ſcheint mir aber eine neuer⸗ lich unterſchiedene Art, Rheum crassinervium *), welche fidh durch die ſtarken und markigen Blattſtiele vortbeilbaft auszeichnet, und eben ſo kräftig und früh treibt, als die vorerwähnten. Rheum australe empfiehlt ſich allerdings auch durch feinen voluminöſen Blattſtiel; allein es ift ge gen compacten und feuchten Boden empfindlich, wird aller. dings durch ſcharſe Blachfröfte leicht getödtet, wenn es nicht ſtark gedeckt iſt, und treibt viel ſpäter, als die andern. Wer größern Bedarf hat, kann daher dieſe Art als Folgepflanze zur Verlängerung der Ernte benutzen; für kleinere Pflan- zungen aber pafft Rh. crassinervium beſſer; denn es iji eine der angenehmſten Eigenſchaften der Rhabarber, daf- fie faſt das erſte Erzeugniß des freien Gartens lieſert. Im leichten, tieſen und nahrhaften Boden, in trocke⸗ ner und ſonniger Lage, gedeiht die Rhabarber am beſten; eine periodiſche Düngung und Auflockerung der Interſtitien, welche wenigſtens 3 Fuß betragen müſſen, wirkt auf die Blattprodnktion vortheilhaft ein. Zur Anwendung in der Küche muß man die Blattſtiele durch Abſchließung vom Lichte ſtets bleichen, indem fie dadurch milder und marki⸗ ger werden, und die zarte rothe Färbung behalten, die ihnen ein fo ſchoͤnes Anſehn giebt. Beim Abnehmen gebrauche man die Vorſicht, die Blattſtiele durch einen leichten Ruck nach der Seite an ihrer Bafs abzulöfen, nicht abzuſchnei⸗ den, und eine der Stärke der Pflanze angemeſſene Anzahl Wurzeiblätter ſtehen zu laffen. Sollte die Kultur der Rhabarber eine erheblichere ) Rheum crassinervium H. Vindeb.; petiolis laminae lon- gitudine, sectione transversa sublunato-semiorbicularibus su- pra concaviusculis, apicem versus medio concavis, dorso sul- catis, faciebus superioribns obtusis; lamina lato et subdeltoi- deo-ovata, subcrispata, basi cucullata breviter cuneata, nervis 5-7 crassissimis, lateralibus confluentibus marginantibus et sulcatis, subtus pubescenti-hirsutula; foliis summis breviter petiolatis; thyrsis densilloris; sumaris ovato- ellipticis, corda- tis, apice lato-emarginatis subtruucatis, alis corpus subaequan- tibus; sepalis 9 obovato-ellipticis. Martius iu Ind. . sem. horti Monacensis a. 1839. Daſelbſt finden fid) noch beſchrieben: Rheum e Mart. und Rh. dentatum Mart., die ich noch nicht kenne. Ausdehnung gewinnen, ſo würde es von Wichtigkeit ſein, auch die Wurzeln erwerthen zu können. Es feint aber nicht zweifelhaft, daß auch die bei uns erzeugten Rhabar⸗ berwurzeln zur Anwendung in der Medicin qualificirt fein mö. gen, und, wenn man biefelben nur gehörig für den Handel zubereitet *), auch Käufer finden werden. Wie bedeutend der Verbrauch dieſer Drogue it, erhellt aus der Angabe A d. Ermann's, dem man zu Irkutſk verſicherte, die Chine- ſen ſetzten zu Maimatſchin jährlich 10,000 Pf. Rhabarber ab, im Werthe von 600,000 Thl. Pr. ), und von dieſem Quantum geht doch der größte Theil nach Europa. Die Neſultate der Verſuche, welche ich in dieſer Beziehung eins geleitet, behalte ich mir zur ſpätern Mittheilung in dieſen Blättern vor. Was nun die Art der Zubereitung der Blatiſtiele be | trifft; fo bat fid) bie unten näher angegebene in Form ei. nes Compots des allgemeinſten Beifalles zu erfreuen ge habt. Obgleich das Gericht Allen, denen es vorgeſetzt wurde, recht gut ſchmeckte, ſo aßen es die Meiſten, ſobald ihnen die Herkunft deſſelben bekannt war, doch mit einer - gewiſſen Furcht vor einer der der Wurzel ähnlichen Wir⸗ kung, welche durchaus nicht Statt findet. Um dieſes der Anerkennung einer meiner Meinung nach vortrefflichen Speiſe nachtheilige Vorurtheil niederzuſchlagen, übergab ich voriges Frühjahr eine gute Portion gebleichter Blattſtiele, einer fid) für die Sache intereffirenden Dame, welche die⸗ ſelben, nach der Anweiſung meiner Frau bereitet, bei ei⸗ nem ſolennen Diner in ihrem Haufe ferviren ließ. Den Gåen mundete das unbekannte Gericht trefflich, und dafe ſelbe wurde allgemein belobt; die Wirthin aber gab den neugierig Forſchenden zu rathen auf, woraus das Compot bereitet fei, und veranlaßte fo eine recht fpafbafte Scene. Saft Alle riethen auf Früchte: Aepfel, Pfirſichen u. dergl. Endlich erinnerte fd einer der anweſenden. Herren, in Eng · land einft etwas Aehnliches, als von dem Rhabarber flam. mend, gegeſſen zu haben. Kaum aber hatte er feinem Nach⸗ bar dies mitgetheilt, als dieſer die Vermuthung laut pro. clamirte, und die ganze Geſellſchaft in ein 1 Gelächter über Que ſonderbare Meinung ausbrach. Der Autor der be⸗ „) Vergl. Allg. Gartenz. 1838. S. 394. ^") S. defen Reife um die Erde II. S. 143. * 92 lachten Aeußerung mußte ſich nun geraume Zeit allerlei Anmerkungen über diefelbe gefallen lafen, bis die Erklä⸗ rung der Dame des Hauſes, „daß er doch das Rechte ge. troffen“, Alle beruhigte und zur Anerkennung des Genoſ⸗ ſenen nótbigte, von dem Mancher, hätte er vorher gewußt, was er vor ſich hahe, wahrſcheinlich nichts genommen has ben würde. So kam die Rhabarber zu Anſehn und ins Gerede bei den Tafeln, und die Nachfrage nach Blattſtie. len wurde fo häufig, daß meine Stöcke durch freundſchaft⸗ liche Mittheilungen bald erſchöpft waren, und ich davon Gelegenheit nehmen konnte, die Gartenbeſitzer an verſchie⸗ dene Gärtner zu verweifen, die Pflanzen aus von mir er. haltenen Samen erzogen hatten. Hiernach darf ich nun erwarten, die Rhabarber bald allgemeiner in Schleſſen an- gebaut zu ſehen. | Bereitung des Rhabarber⸗ Compots. Die Blattſtiele werden geſchalt, in kleine Stücke ge⸗ ſchnitten, diefe in heißes Waſſer gethan, worin man fie ein. mal aufwallen laßt, und nachher ſeiht man die Stüffigfeit ab. jum Rückſtande wird dann, auf ein Pfund Stiele, 2 Pfd. Kochzucker und ein gewöhnliches Weinglas voll Wein, fer. ner geſchnittene Mandeln und kleine Rofinen nach Belie⸗ ben geſetzt, und Alles zuſammen bis zur gehörigen Couſi. Renz eingedampft. Statt des Weines kann man auch ein wenig Arak nehmen, den man aber erſt zu dem fertigen Compot hinzugießt. Dieſe ſchmeckt ſowohl warm als kalt gegeſſen ſehr angenehm und erfrifchend, und kann zu For ten und dergleichen Backwerk gleich Apfelmuß angewen- det werden.) : Körbelrübe, 7 Das Chaerophylium bulbosum dürfte in feiner rü. das feinſte und delicateſte Er. denge | defelben finden fih bereits gute Anweiſungen in diefen und andern Blättern. Die dauptſache, worauf man dabei zu achten hat, beſteht darin, baf man den Samen (der feine Keimfähigkeit zwei *) Die 3uberdtung in der englifcen Küche weicht von der bier angegebenen Art etwas b. (Allgem. i Japri: key Mi ab. (Allgem. Gart. Zeit. 1, Jahre behält) in einen leichten, nahrhaften, aber nicht frih gedüngten Boden zeitig im Herbſte ſäe. In Furchen zu fäen, wie angerathen worden ift, erleichtert zwar die et⸗ was mühſame Ernte; der Boden wird aber beffer benutzt, wenn man breitwärfig, jedoch nicht zu dicht fäet. In eis ner geſchützten, einen Theil des Tages beſchatteten Lage werden die Rübchen weit größer, als in einer offenen und fonnigen. “Di: Vegetationszeit der Pflanze im erſten Jahre iſt nur kurz; gegen Johannis ſterben die Blätter ab, und die Wurzeln koͤnnen aufgenommen werden, wenn man das Land rod) anderweitig benutzen will; iſt dies nicht der Fall, ſo können ſie noch bis zum September oder Oktober in der Erde bleiben. Die gewonnenen Rübchen breitet man in ei⸗ nem luftigen Raume im Schatten aus, bis ſie vollkommen abgetrocknet find, fiebt dann die untergemengte Erde aus, und thut die Rübchen in kleine Säcke, die den Winter bim durch an einem trocknen, ftoſtfreien Orte aufgehängt wer. den. Auf dieſe einfache Weiſe aufbewahrt, halten fie fid) vortrefllich, bis zu der Zeit » wo fie im Frühjahr auszu⸗ treiben beginnen. Zum Samen wählt man die ſchönſten Wurzeln aus, und ſetzt dieſelben entweder gleich nach ge ſchehener Ernte, oder doch ſpateſtens bis zum Oktober, in Reihen 6 Zoll ins Gevierte. r Man genießt die Körbelrübe auf verſchiedene Art zw bereitet: in Fleiſchbruhen und als Gemuſe mit Sauce; vorzüglich aber eignet fie ſich als Surrogat der ſüßen Ka⸗ fanien, mit Aepfel und Noſinen zur Füllung der Geflügel Braten. In Butler mit etwas Zucker braun geröſtet und mit dem Winterkohl verſpeiſt, fanden wir fie ebenfalls feft delicat. Durch Abbrühen mit kochendem Waſſer läßt fid die dünne Haut leicht von den Rübchen Löfen, *) Chenopodium Quinoa. . Herr Profeſſor Be rnhardi hat im 5. Jahrgang der Allg. Gartenz. b. 81. die beiden unter dieſem Namen ver⸗ wechſelten Pflanzen auseinandergeſetzt. In ihrer Eigen ſchaft als Nutzpflanzen find fie nicht minder zu unter» ſcheiden. | Chenopodium leucospermum Schrad. ift die Art, welche um der Samen willen gebaut wird, und in den Ka⸗ 9 "p uen über die Sbcbe[rübe f. Allg. Gart, Zeit. 6. Jahrg. 93 — À—M talogen der Samenhändler als „Neues peruvianiſches Reis. gewächs“ curſirt. Ich habe diefe Pflanze ſchon feit lán: gerer Zeit, vergangenes Jahr aber in größerer Menge ge⸗ zogen, und eine ziemlich anſehnliche Partie Samen ges wonnen, die ich zu weitern Verſuchen an verſchiedene Guts. befiger in der Prowinz vertheilte. In den ſandigen und ziemlich magern Boden des botaniſchen Gartens zu An⸗ fang Aprils ausgefáet, erreichte die Pflanze eine Höhe von 3—4 Fuß, und die Samen wurden im September reif. Der Anbau iſt einfach und leicht, die Ernte ſicher und er⸗ giebig; über die Benutzung der Samen aber bin weder ich bis jetzt, noch einer meiner Bekannten ins Reine gekommen. Ich habe es verſucht, dieſelben den vorhandenen Angaben gemäß auf verſchiedene Weiſe gekocht zu eſſen, fie aber von wildem unangenehmen Geſchmack gefunden, der mir in der ledrigen Sameuhaut zu liegen ſchien; die disponible Quan- tität war jedoch zu gering, um fie auf der Mühle euthül. ſen zu laſſen, und es iſt wohl moglich, daß die aus den Samen bereitete Grütze wohlſchmeckender iſt. Dies muß aber nothwendig feſtgeſtellt werden, da es fid darum ban: delt, der Quinoa als Nahrungsmittel Eingang zu ver ſchaffen ). Ueber die günſtige Einwirkung dieſer Samen auf das Eierlegen der damit gefütterten Hühner, von der Feuillée berichtet, ſehe ich beſtimmtern Nachrichten, als ich bisher erhalten konnte, vom Lande mit Nächſtem entgegen. „Die Blätter geben zwar auch ein wohlſchmeckendes Gericht, ſo lange die Pflanze noch jung if; aber diefe producirt weit weniger als Chenopodium rubricaule Schrad., die ander Qui- noa. Dieſe wächſt in demfelben Boden 7—8 Fuß hoch, wird febr buſchig, umfaug⸗ und blattreich. Sie liefert den ganzen Sommer hindurch ihre Blätter, welche ein gutes ' Gemüfe, namentlich aber einen delicaten Spinat geben, der alle Surrogate des ächten; ja, meiner Meinung nach, die⸗ ſen ſelbſt an Feinheit des Geſchmacks weit übertrifft. Von dem eigenthümlichen, nicht angenehmen Geruch unb Beige⸗ 5 ter ) In Lima (S. Allg. Gartenz. 1838. S. 151.) ſcheint die Qui⸗ noa, wenigſtens unter den wohlhabenden Klaſſen, jetzt nicht mehr conſumirt zu werden; denn einem deutſchen Kaufmann, der mebrere Jahre daſelbſt gelebt und den ich neulich ang» druͤcklich darum befragte, war ſowohl bas Ding feld als def. fen Name völlig unbekannt, obgleich er ſonſt auf Landesart und Brauch fleißig geachtet. | ſchmack der ausgekochten Blätter unſers Chenopod ium al- bum bereiteten Spinats (den meine Arbeiter zuweilen ge⸗ geſſen und ich ſelbſt verſucht habe) iſt dieſer ganz frei. Die in der Allg. Gartenz. 1836. S. 340, (wiederholt ebend. 1837. S. 165) angegebene Bereitung der Quinoa-Blät- ter zu Gemüfe und Spinat haben wir febr gut befunden. Das Ch. rubricaule habe ich ſeit 1831 oſt kultivirt, ohne jemals reifen Samen davon im freien Lände zu er halten, obgleich die Pflänzchen einigemal in Töpfen ange⸗ zogen und zeitig ins Land geſetzt worden. Es wächſt bis in den fpäten Herbſt immer fort, und wird erft durch fär fere Fröſte getóbtet, oft ohne nur Blüthen angeſetzt zu ha⸗ ben. Man halte daher einige Exemplare in Topfen, wo fie, durch ſpärlichere Nahrung verhindert in Blätter» und Stengelbildung zu wuchern, Samen bringen. Oxalis esculenta. 2 Dieſe Pflanze ifl, da fie ſchöne Einfaſſungen giebt, und ſich ſtark vermehrt, in deutſchen Gärten bereits allge. mein verbreitet. Wenn der Boden in welchem fie wächſt, nur nicht gar zu ſtark iſt, ſo erhält man ſchon von einer mäßigen Anzahl Pflanzen eine hübſche Quantität der ril» beuförmigen alabaſterartig durchſcheinenden Wurzeln, die jedoch in nahrhafter Erde bedeutend größer werden. Ein hiefiger Handelsgärtner hatte voriges Jahr eine hübſche Menge dieſer Rüben gewonnen, und verkaufte dieſelben, nach- dem er Anzeige in den Zeitungen gemacht, ſehr ſchnell zu dem gewiß lohnenden Preiſe von 5 Sgr. pro Pfund; da man aber das fremde Produkt nicht zu bereiten verſtand, fo fand es noch weniger Beifall als zu erwarten ſtand, in dem dieſe Wurzel wegen ihrer wäſſrigen Beſchaffenheit und ihres ſüßlich faden Geſchmackes, immer eine Speiſe liefert die nicht Jedermann zuſagt. Doch wird mancher das ane genehm finden, was ein andrer nicht mag, und fo fónmen die als Nebenprodukt von den Einfaſſungen des Blumen- gartens gewonnenen Rüben hin und wieder gern benutzt ter. den. Ich z. B. effe fie auf folgende Art zubereitet recht gern. Die zerſchnittenen Wurzeln werden mit kaltem Waf ſer zugeſetzt, dürfen aber nicht länger als etwa eine Stunde kochen; alsdann werden fie in einer ſäurigen Spargelſauce mit Ingwer aufgekocht. Durch Zuſatz von mehr Gewürz kann das leicht verdauliche Gericht pikanter gemacht mer. — 94 den. Die Blätter für (id) als Spinat gekocht, — welches auch empfohlen worden — ſind kaum genießbar; wohl aber geben fie einen angenehmen Zuſatz zu fad ſchmeckenden Spi- natarten, namentlich zu Tetragonia expansa. Ueber Oxalis crassicaulis. fehlt mir noch alle Erfah: rung, indem es mir bis jetzt noch nicht gelungen iſt, in den Beſitz dieſer Pflanze zu gelangen. Von Tropaeolum tuberosum dagegen erhielt ich im Juni 1838 eine kräſtige Knolle aus dem botaniſchen Gar- ten zu Berlin. Die Pflanze wuchs in jenem und dem vergangenen Sommer außerordentlich ſtark, und ſetzte Blü⸗ thenkuospen in Menge an, die aber jedesmal von Fröften im Oktober zerſtort wurden. Die Entwickelung der Knollen fand ich dagegen gering, was offenbar ſeinen Grund darin hatte, daß ich aus Furcht vor der Dürre unſers Bodens, den Pflanzen eine zu geſchützte ſchattige Stelle angewieſen hatte, während fie, gleich der Kartoffel, eine offene ſonnige Lage zu fordern ſcheinen.) i "nii Bemerkungen | über die Vegetation in der Colonie am Schwauen⸗ Flug. | (Auszug aus dem Appendix zu Edwards's Botanical Register December 1839. The vegetation of the Swan River Colony.) (Fortſetzung.) : Die übrigen dicotyledoniſchen Familien. Don den übrigen Exogenen oder dicotyledoniſchen Familien finden fid im Verdaltniß zu den bereits erwähn. ten nur eine geringe Zahl ven Arten in dieſer Gegend, worüber wir uns im Allgemeinen einige Bemerkungen er⸗ lauben wollen. | Von der ſchoͤnen Gattung Tetratheca finden fih ſehr viele Arten hier vor, welche unſtreitig dieſer Kolonie allein angehören, und, was bemerkenswerth ift, zu der Abtheilung mit fünfzähligen Blüthentheilen gehören. Von dieſen hat * viminea glatte dünne lange Zweige mit zerſtreuten e diui glat⸗ ten, eitunden, quirlſtändigen Blättern und herrlichen put. . en, die an den Spitzen ber Zweige her 3 ui tr zin Nahe bet Tropaeolum tuberosum Zelt. 6. Jahrg p.365, und 8. Jahrg. p. 79. pv " Gattung gehört. abhangen. T. rubriseta, ein Strauch mit vielen purpumen und roſenfarbenen Blumen, deſſen Zweige oft mit glänzend rothen Haaren bedeckt (inb; T. nuda, eine nackte Pflanze, die außer der Blüthe wie eine Binſe ausfehend, eine große Menge ſehr herrlicher, farmoifinrotber Blumen hervorbringt; T. hirsuta und pilifera ſind gleichfalls niedliche Swan, cher, die jedoch weit hinter den vorigen zurückbleiben; die erſtere kommt der T. rubriseta nahe, die Blumen find je doch mehr fleiſchfarben, und die letztere hat dunkel purpur farbene Blumen. Die meiften Arten dieſer Gattung mir den gewiß die ſchönſte Zierde für unſere Gärten ſein. Man trifft hier 4 — 5 Arten von Comesperma att von denen die eine fid) von der blaublumigen, verſchlunge⸗ nen C. volubilis der Südküſte nicht zu unterſcheiden ſcheintz eine andere ij die ſchöne C. conferta Lab., eine krautige Pflanze oder Halbſtrauch mit ſchmalen ſteifen Blättern, und aufrechten Trauben violetter Blumen, auf welche die merkwürdige ſpatelförmige ausgerandete Frucht folgt. on Cruciferae find nur 2 Gattungen, Lepidium und Stenopelalum vorgefunden. Die letztere enthält 3 bis 4 Arten mit langen ſpiralförmig gewundenen Kronen blatichen. Es if jedoch keine von beiden für den Garten bau von Intereſſe. : Auch einige Arten von Stackhousia ſind angetroffen werden, die jedoch eben fo wenig Schönheit beſitzen, als die ſeliſame Gattung Tripterococcus mit ihrer dreifach ge flügelten, ſcharf zugeſpitzten Frucht, welche dieſer Gegend eigeuthümlich zu fein feint. Aus der Familie der Violariae findet (id) hier ein niedriger Strauch mit ſchmalen ganzen Blättern und zieh lich huͤbſchen violetten und weißen Blumen an langen auf. seht ſtehenden Stielen, den Endlicher Pigea glauca nennt, ſo wie eine andere wollige Art mit abgeſtutzten Plát . tern und weißen Blumen, die wahiſcheinlich zu derſelben Die Dilleniaceae kommen in Menge vor; auch fieht man 2 Arten von Clematis, eine Ranunculus (Colono- ibis Eudl), fo wie mehrere Apiaceen von ſeltſamen aber nicht ſchönen Formen. Ferner find vorhanden: Pelargo- mum litorale, eine Art ohne beſonderes Intereſſe, die - Hügels Archiv t. 5. abgebildet iſt; 1 Acaena, 2 Plan tago, 1 Myriophyllum und ein paar Boraginaceae, a 95 welche Myosotis ähneln. Zu dieſen kommt noch die felt. ſame Gattung Diplopeltis, von welcher eine Abbildung und Beſchreibung im botaniſchen Regiſter von 1839 t. 69. enthalten iſt. Nuytsia floribunda, ein ſchöner Strauch mit ſehr großen Eträußen glänzender, orangefarbener Blumen, ift bereits fdon erwähnt worden. Das Merkwürdigſte dieſer Pflanze ifl, daß obgleich fie zu der Paraſiten⸗Familie Lo- ranthaceae gehört, fie dennoch für (id) ſelbſtſtändig auf der Erde wächſt. In einer Note, die Herr Allan Cun⸗ ningham die Güte gehabt hat mir mitzutheilen, berich⸗ tet derſelbe, daß dieſe Pflanze in den Monaten Dezember und Januar blüht, und zwar in einer ſolchen Ueppigkeit, daß die Koloniſten am König Georgs⸗Sund dieſen Strauch mit feinen vielen orangefarbenen Blüthen einem in Feuer ſtehenden Baume vergleichen, wovon er den Namen Feuer⸗ Baum erhalten hat. Eine zweite Art, N. ligustrina Cunning. fand Herr Cunningham 1817 in den drre- reren Gegenden der blauen Berge weſtlich vom Jackſon Hafen. Er ſagt, daß dies ein ſehr buſchiger Strauch iſt, der 3 Fuß Höhe hat, und gewöhnlich im Frühling der dor. tigen Gegend (Oktober) blüht. Außer den beiden genann⸗ ten iff von dieſer Familie bis jetzt uur noch eine Art gefunden; ſie gehört zu Loranthus und wächſt paraſttiſch „upon the Black Watile.“ Von Lobeliaceae ſind nur 3 Arten von Jutereſſe, welche übrigens fon bei uns angepflanzt find, es ſind: L. heterophylla, L ramosa, eine ſehr variirende Pflanze, und Isotoma Brownii. Beide erſtern (iub jetzt ſchon febr allgemein; allein die letztere, obgleich von febr großer Schön. heit it noch außerordentlich felten bei uns. Die Abbil⸗ dung derſelben unter dem Namen Lobelia hypocrateri- formis im Bot, Mag. Fig. 3075. ift von einem verküm⸗ merten Exemplare entlehnt, und giebt daher gar leinen Bes griff deu ihr. In ihrem natürlichen Zuſtande iſt der Stiel ſo dick wie eine Schwanenfeder und hat 13 bis 2 Fuß Höhe. Au einem meiner Exemplare waren über 40 Blumen, ſämmt⸗ lich zu gleicher Zeit geöffnet. Die dort gegebene Farbe, nämlich ein kräftiges Violett mit einem karmoiſinenen Auge, ähnlich Phlox Drummondi ſcheint richtig zu fein. Unter den bis jetzt noch nicht bekannt gemachten Di- cotyledones monopetalae find nur wenige bemerkens. werthe Pflanzen. Anthotroche pannosa Endl., iſt ein eigenthümkicher, ganz in Wolle gehüllter Strauch, durch welche die dunkel purpurfarbenen Blumen dindurchſcheinen. Mallophora globiflora Endl. trägt ‚Heine Kiſſen von Wolle, welche mit weißen Blumen verziert ſind. Der Griffel dieſer Pflanze tf nicht ganz, wie es in der Beſchrei ⸗ bung heißt, fondern befteht aus 2 tief eingefpaltenen, faden- fürmigen Lappen. Von Hemiandra, einer krautartigen oder halbſtrauchartigen Labiaten-Gattung mit gerippten, Radel ſpitzigen Blättern und purpurtarbenen Blumen, giebt es mehrere hubſche Arten, von denen eine, H. rupestris, durch Baron Hügel nach Europa gebracht iſt; Hemigenia, eine andere Ganung derſelben Familie ift gleichfalls anzutreffen, fo wie auch Alelandra, eine neue Gattung, die von den beiden genannten im Kelche und in der ſonſtigen Beſchaf. fenheit abweicht. Es ſind 2 Arten mit bereiften Blättern und ſehr wahrſcheinlich mit purpurfarbenen Blumen von ihr bekannt, von welchen A. incana die ſchönſte und ſchö⸗ ner als A. polystachya zu ſein ſcheint. Auch ſind uns 2 Arten von der ſeltenen Gattung Halgania zugegangen, die beide von derjenigen abweichen, welche Endlicher be⸗ ſchrieben hat. Die eine, II. cyanea, ijt eine ſteiſhaarige, vielleicht einjährige Pflanze mit adfelflánbigen blauen Blu men, an langen Stielen; jedoch iſt fie ohne beſondere Schön- heit; die andere, H. corymbosa ift eine herrliche krautar⸗ tige Pflanze mit gipfelſtaͤndigen Doldentrauben langfieliger purpurfarbener Blumen. Die größere Anzahl aus der Abtheilung der Dicoty- ledones apetalae gehört den beiden Gattungen Pimelea und Trichinium an; von dieſer letztern ſind, wenn wir T. Manglesii, Stirlingii und alopecuroideum ausneh⸗ i men, nur wenige von großer Schönheit, und von Pimelea kenne ich nur eine, welche eine Schmuckpflanze zu werden ſcheint. Sie iſt eine prächtige Pflanze mit fleiſchſarbenen Blumen in kugelichten Köpfen von 6 Zell im Umfange, und mit einem ſchönen dichten Laube bekleidet. Endlich iſt noch eine Pflanze zu erwähnen, welche ich wegen ihrer bod ſonderbaren Struktur umſtändlicher beſchreiben will. Sie ſcheint krautig zu ſein und hat einen runden purpurfarbe⸗ nen Stiel, der, nahe am Fuß mit linienförmigen, geſtreiſten, wechſelſtändigen Blättern verfeben, fid) gegen die fait blatt- loſe Spitze hin zertheilt, und in eine gedrängte Doldenrispe NS Et 96 mit brillanten gelben Blumen endigt. Der Kelch iſt ober. flánbig und vierzähnig, fie hat vier Kronenblättchen mit ziegeldachfoͤrmiger Lage, innerhalb welcher fib 8 Staubge- faͤße mit lintenfórmigen zweifächerigen Antheren befinden. Von einer Scheibe iff keine Spur vorhanden. Der Frucht⸗ knoten iſt einfádrig, und bat 4 häntige Flügel, die den Kronendlättchen gegenüber ſtehen. Auf ihm ſtehen 4 kurze aufrechte Griffel, von denen jeder eine ungleichfarbene, ab⸗ gerundete Narbe trägt. In dem Fruchtknoten hangen zwei Eierchen an dünnen Faſern von der Spitze herab, welche durch eine von oben nach unten ausgeſpannte Schnur ge: trennt ſind. Von den angeführten Merkmalen ſtimmen mehrere mit denen der Combretaceae überein, fo daß man leicht geneigt fein fónnte, die in Rede ſtehende Gattung unter jene Familie zu ſtellen, wenn nicht das ganze Neu- ßere, ſo wie auch die 4 Griffel dagegen wären, obgleich zwar die geflügelte Frucht mit jener von Pentaptera überein fimmt. Auch kann man fie mit der Gatung Quincha- malium, die man gewöhnlich zu Santalaceae rechnet, per- gleichen, mit welcher fie in dem einfächrigen Fruchiknoten, fo wie in der allgemeinen Beſchaffenheit ſehr übereinftimmt, beſonders wenn wir annehmen, daß die ausgeſpannte Schnur, welche die beiden Eierchen trennt, jener in Quinchama- Iium entſpreche, an deren Spitze dort die Eierchen ſtehen; dagegen ſind die vier deutlich geſonderten Griffel, ſo wie der Mangel einer Scheibe weſentliche Punkte der Abwei⸗ chung von dieſer Gattung, jedoch nicht von einigen andern Pflanzen derſelben Familie. Judeß ift wahrſcheinlich die ‚größte Verwandiſchaft mit der in Rede flehenten Pflanze unter jenen entarteten Gebilden der Onagreae die unter dem Namen Halorageae bekannt find, zu finden, beſon⸗ ders aber ſcheint dies mit Cercodea der Fall zu fein, die von einigen Autoren zu Haloragis gerechnet wird. Mit dieſer Gattung ſtimmt ſie überein in der geflügelten Frucht und in der Form der Kronenblättchen, die Anzahl der Staub. gefäße iff in beiden doppelt fo groß, als die der Kronen, blättchen, fie haben beide beſtimmte hängende Eierchen und vier deutlich getrennte Griffel. Allein unſere Pflanze weicht wieder darin von Cercodea und Haloragis ab, daß der Fruchtknoten einfächrig und die Lage der Kronenblätter zie⸗ geldachförmig und nicht klappig iſt. Es iſt wahrſcheinlich, daß, wenn wir erſt die Frucht kennen werden, dieſe den Ausſchlag zu Gunſten von Halorageae geben wird. Ju. deffen zeigt diefe kurze Beſchreibung zur Genüge die nahe Verwandſchaft, welche zwiſchen Quichamalium, Combre- taceae und Halorageae exiſtitt, obgleich nach den künſtli⸗ chen Abtheilungen des natürlichen Syſtems erſtere fo eut: fernt von beiden letztern ihren Platz erhalten hat. Ich ſchlage vor, dieſer ſehr merkwürdigen und intereſſanten Gat tung den Namen Loudonia zu geben, als ein Tribut der beträchtlichen Dienſte, welche Herr Johann Claudius Loudon, Autor des Arboretum Britannicum, fo wie meh. terer anderer ſchätzbaren Werke, der Botanik geleiſtet hat. Haloragis cordigera Fenzl. und wahrſcheinlich H. sco- paria beffelben Autors, von denen erſtere zwei Paar €i erchen hat, die von der Spitze eines einfächerigen Frucht⸗ knotens herabhangen, und wie bei Loudonia durch eine von oben nach unten gehende Schnur getrennt werden, dürſ⸗ ten vielleicht beide zu dieſer Gattung gehören, wenigſtens konnen fie keinen Anſpruch machen, zu Haloragis gerede net zu werden. (Fortſetzung folgt.) Ber beſſerun ge n. asi ti 2 No.8. €. 20. erfe Sp. 3.5-6 v. u., lies flatt des angeführten Satzes: Ganz vorzüglich wird aber a s ni. 18 -u., nach Waern ſetze: „ — zn ſchon: früher. 38.4 Blumenſtücke fatt: Blu erte - 7 v.o, nach Saͤmerelen ſetze: eben VER uf di s Lehr⸗ perſonals geſehen. T die Befähigung de CCC ͤͤĩ˙¹;ꝛmͥ»»» S. -— - 7 Achter Iahrgang. Allgemeine Gartenzeitung. für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, - herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Vertin, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner; Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 28. Maͤrz. Beſchreibung eines im Königlichen botaniſchen Garten bei Berlin neu erbauten Gewächshauſes, zur Kultur von Orchideen beſtimmt. Vom Herrn Schramm, Königl. Bau- Inspektor, und F. Otto. (Hierzu eine Steindruck⸗Taſel.) Durch die Oertlichkeit bedingt, mußte das neue Haus mit der Vorderſeite nach Oſten gerichtet zu ſtehen kommen, und es wurde hierdurch um ſo nothwendiger, den Pflanzen fo viel Licht und Sonne zuzuführen, als irgend möglich ift. Die hintere, nach Abend gerichtete Dachfläche hat deshalb ebenfalls Fenſter erhalten, und da die maſſide Rückwand zu- gleich einen Theil der Umfaſſungsmauer des botaniſchen Gartens bildet, der an fremde Grundſtücke grenzt, ſo würde es jedesmal mit Zeitverluſt verknüpft ſein, wenn diefe Fen- fter mit Laden bedeckt werden follten, Es find daher Dop» pelfenfter angewendet worden, die dicht aufeinander liegen, und nicht fortgenommen zu werden brauchen. Die andes ren ſenkrecht in der Glaswand ſtehenden Feuſter find 2 Fuß hoch, und konnen von der Seite fortgeſchoben werden; die flachliegenden Feuſter im Dache auf eben dieſer Seite lie. gen in 2 Reihen, in Falzen, wie gewöhnlich, 98 In der beigefügten Zeichnung it . der Grundriß und Æ. das Profil des Gebäudes. Die Hinterwand ijt von großen geſprengten Feldſteinen aufgeführt, deren Fugen auf der innern Seite mit Moos ausgeſtopft find, um flet. ternden Gewächſen Gelegenheit zu geben, darin haften zu konnen. Außerdem haben die Feldſteine das Gute, daß die Feuchtigkeit von ihnen nicht eingeſogen wird, ſondern den Pflanzen zu Gute kommt. In der Mitte des Hauſes ſteht ein Geſtelle, welches, da das Dach auf beiden Flächen mit Fenſtern verſehen it, auf beiden Seiten Abſatze erhalten konnte, deren Boden nicht aus Brettern, ſondern aus be. hobelten Latten beſtehen. Der Forſt des Daches wird durch 2 ſchwiche hölzerne Säulen unterſtützt, und in der Plinte und der Gartenwand find Luftzuge y und z angebracht, die im Winter durch hölzerne, mit Moos ausgeſtopfte Kaften verſchloſſen werden koͤnnen. Durch den Bau dieſes Hauſes bot ſich eine Gelegen⸗ heit dar, einen erneuerten Verſuch mit einer Waſſerheitzung anftellen zu können, was um fo erwünſchter war, als eine frühere Anlage dieſer Art den Erwartungen, die man zu begen ſich berechtigt glaubte, nicht völlig entſprochen hatte. Es wurde daher eine veränderte Einrichtung gewählt, die in der beigefügten Zeichnung nach einem größeren Maaß⸗ ſtab dargeſtellt worden ifl, und die im Weſentlichen in Fol. gendem beftett. *) Es iſt 4. ein hohler von Kupferblech gefertigter und mit doppelten Wänden c. und d. verſehener Cylinder, def. fen großer Durchmeſſer 2 Fuß S Zoll, und deſſen kleiner 2 Fuß beträgt, fo daß alſo die doppelten Wände 4 Zoll von einander entfernt ſind. Unten und oben ſind dieſe Wände durch einen Streifen Kupferblech mit einander verbunden und geſchloſſen. Ueber dem Cylinder befindet fi 5 bis 6 Zoll weit davon entfernt ein ebenfalls aus Kupferblech ge. fertigtes 4 Fuß hohes, rundes, 4 Fuß im Durchmeſſer hal. tendes Gefaß b., welches vermittelt 4 kleiner Röhren v. mit den zwiſchen den beiden Wänden des Cylinders ent⸗ haltenen Raum in Verbindung geſetzt it. Die Decke des Gefäßes if, wie die Zeichnung ausweiſet, etwas vertieft, und mit einem 13 Zoll hohen Rande e. verſeben, das Gan ze aber mit einem 5 Zoll ſtarken Mantel F. yon Mauerſtei⸗ ) In der Zeichnung find a | auch durch gleiche ou P T eiiam, nen fo umgeben, daß diefer vom Cylinder um 4 Zoll ab: ſteht, und auf welchem das vorhin bezeichnete Geſäß ruht. Aus letzterem geht das Rohr g., welches das erwärmte Waſ⸗ fer dem aus Zinkblech gefertigten Reſervoir zuführt, da— hingegen das Rohr Z, welches das Waſſer von dieſem nach dem Cylinder zurückleitet, mit dem zwiſchen den doppelten Wänden enthaltenen Raum w. in Verbindung ſtehl. Das Reſervoir hat 1 Fuß 6 Zoll im Durchmeſſer und it 4 Fuß hoch, oberhalb mit einem Deckel verſehen, der bei J. eine Roͤhre hat, durch welche nöthigenfalls Waſſer aufgefüllt wer. den kann, ohne daß es der Abhebung des Deckels bedarf. Eben aus gleichem Grunde iji der Schieber /m. aus di ner leichten hohlen Metallkugel mit einem Stab daran be ſtehend angebracht, der wenn er bis r. geſunken iſt, den Beweis giebt, daß das Wafer im Reſervoir nur bis zum Rohre g. reicht, und daß daher eine Nachfüllung erfordert wird. Um die Verlängerung der kupfernen Rohren durch die Wärme unſchädlich zu machen, ſteht das Pefervoir auf kleinen Rädern, ſo daß es bei eintretender Verlängerung der Röhren ohne bedeutenden Widerſtand zu verurfachen fid) derſchieben laßt. Dieſe Vorſichtsmaßregel it febr nöthig, da ſelbſt eine Beſchäͤdigung der Rohren, beſonders in der Vétbung, leicht erfolgen kann. Bei einer Temperatur. Èr- hoͤhung des Waſſers in den Röhren von + 11 bis + 80^. R. wurde das Reſervoir um beinahe 3 Zoll weiter zurück geſchoben. Die Röhren haben einen Durchmeſſer von 4 Zell, und vom Cylinder bis zum Reſervoir eine Neigung von etwa 9 Zoll, d. h. g. vom Reſervoir liegt um 9 Zoll höher wie g. vom Cylinder, und ebenſo 7. ; In der Zeichnung it D. der Längendurchſchnitt des Cylinders, E. der Durchſchnitt des Reſervoirs, F. der Grundriß deg Cylinders in der Mitte feiner Höhe ange nommen, und C. die obere Anficht des auf dem Cylinder ſtehenden Gefäßes. Bedeutet 9. ben Roſt der Feuerung, 7 den Aſchenfall, und o. den Fußboden des Gewächshauſes, fo liegt der Boden p. des Heitztaumes um 3 Fuß tiefer wie o. Das auf 9. angezundete Feuer ſteigt durch den Cylinder a. in die Höhe bis unter den Boden des Gefi ßes b., und, zwiſchen den Rohren e. durch, tritt es in den Naum s., welcher den Mantel von der äußeren Wand des Cylinders trennt, und welcher durch eine Decke u. getheilt wird, die an einer paſſenden Stelle mit einer Oeffnung 99 verſehen ift, wodurch das Feuer im die untere Abtheilung von s. fällt, den ganzen Cylinder auch auf ſeiner äußern Fläche umfpielt, und endlich den Rauch in das enge Schorn⸗ ſteinrohr bei 2. abſetzt. Die Füllung des Apparats, der etwa 432 Berliner Quart oder 16 rheini. Cubik. Fuß Wafer faßt, geſchieht vom Reſervoir J. aus, und da das Waſſer zuerſt durch die Röhre z. in den Cylinder gelangt, fo hat die Luft Gele genheit durch g. zu entweichen. Durch die kleinen Röh⸗ ren e. wird auch das obere Gefäß b. mit Waſſer verſehen, und die mit dem Rande e. umgebene Vertiefung in der Decke dieſes Gefäßes dient dazu, um darin Waſſer zum Verdampfen zu halten; es iſt jedoch durchaus nicht noth. wendig, daß fortwährend Waſſer darin befindlich ift, da die Decke mit dem Feuer in keiner unmittelbaren Berührung fieht, daher es ganz in der Willkühr liegt, ob und wieviel Dämpfe entwickelt werden ſollen. Bis jetzt hat die oben beſchriebene Vorrichtung den Erwartungen vollkommen ent- ſprochen, und es iſt Grund zu vermuthen, daß ſie auch bei bedeutenderen Kältegraden genügen wird, das Haus zu er- wärmen. Gewiß würden die bisher erlangten Reſultate noch vortfeilfafter ausgefallen fein, wenn die Röhren der Waſſerheitzung, ſtatt wie jetzt nur an der Hinterwand, rund berum geführt worden wären, was indeſſen, da ein Kanal der Vorſorge wegen nöthig erſchien, unterlaſſen blieb, ge. genwärtig aber in Ausführung gebracht werden wird. Mithin iſt es keinem weitern Zweifel unterworfen, daß in unſerm Klima diefe Heitzungsmethode mit Sicherheit an» zuwenden ift; daß mit ihr bei jeder äußern Temperatur aug. gereicht werden kann, ohne Verſchwendung von Brennmateria— lien herbeizuführen, und durch fie fogar alle andern Vorrich⸗ tungen entbehrlich werden. Nur bei grófern Warmhauſern, von bedeusenderer Höhe, Tiefe und Länge würde man fih eines ſolchen Feuerungs oder Nothkanals zu bedienen ba. ben, da größere Räume, beim Mangel eines ſolchen, wohl ſchwerlich auf die angegebene Art und Weiſe erheitzt wer. den könnten. Gewaͤchshäuſer abſorbiren in ganz kurzer Zeit, namentlich aber bei kalten Winden und großer Kälte viel Wärme, und es würde dann nótbig fein, ein fortmábren- des Feuer zu unterhalten, entweder um die Kälte abzuhal. ten, oder dem Hauſe einen höhern Wärmegrad zu ertheilen. Durch Vermehrung der Röhren und der Waſſermaſſe würde dieſer Zweck allerdings auch zu erreichen fein, eine zu- fällige Beſchädigung der Röhren könnte aber zu febr seit. raubenden Reparaturen Veranlaſſung geben, während deren Dauer das Gebäude unerwärmt bleiben müßte; einer Be⸗ ſchädigung am Feuerungskanal oder Ofen iſt dagegen ſehr bald abzuhelfen, weshalb die Vorſſcht, in großen Häufern einen Feuerungskanal nebenbei anzulegen," febr. zweckmäßig ſein dürfte. Bei kleinen, ſowohl für tropiſche als für ca⸗ piſche und neuholländiſche Pflanzen eingerichteten Gewächs⸗ häuſern, zu deren Unterhaltung nur allmählig geheitzt wird, iſt ein zweiter Feuerungskanal nicht noͤthig. Auf jeden Fall ſind demnach Gewächshäuſer von 12 bis 16 Fuß Höhe, 14 bis 16 Fuß Tiefe und 60 Fuß Lange vermittelſt einer gut angelegten und conſtruirten Waſſerheitzung vollkommen zu erwärmen, zumal wenn die Röhren nicht nur an der Fenſterfronte, ſondern auch am Giebel und der Hinterwand, mit den dazu nöthigen Reſervoirs, hingeleitet werden. Die Feuerung iſt ſo einzurichten, daß ſowohl Steinkohlen, Cokes (abgeſchwefelte Steinkohlen) und Torf als Brennmaterial verwendet werden kann; überhaupt iſt nur alsdann Holz nötbig, wenn wegen der äußern Kältegrade im Innern des Hauſes eine höhere Temperatur und deshalb ein lebendi- gered Feuer erforderlich wird. Sobald indeſſen das Waſſer im Keſſel und in den Rohren nie ganz erkaltet und eine Sem peratur von 30 bis 40? R. behält, fo ift das Eindringen des Froſtes nicht denkbar, da ſich dann die Temperatur des Waſſers bei Anwendung von wenigem Brennmaterial in ganz kurzer Zeit auf 60 und mehrere Grade ſteigern läßt. Zugleich verbindet fih mit dieſer Heitzungsmethode das An⸗ genehme, daß eine große Nachhaltigkeit der Wärme flatt- finder, und das Thermometer bei ruhigem Wetter, oft in 12 Stunden, kaum um einige Grade variirt. ; Die Vegetation der Pflanzen in ſolchen erwärmten Räumen iſt ganz anderer Art, als es bei ſolchen Gewächs, häuſern der Fall iſt, welche vermittelſt gewöhnlicher Heiß. kanäle erwärmt werden. Die Cfi wird in benfelben nie- mals fo trocken, als es durch Kanalheitzung zu geſchehen pflegt, die Pflanzen bleiben während des Winters fortwäh⸗ rend grun und belanot, ohne dadurch zum ſtarken Wachs- thum angeregt zu werden, ja ſelbſt bei einem das Maxi · mum der Temperatur überſteigenden Grade, leiden die Pflan⸗ zen dennoch nicht im geringſten. Vermittelſt der warmen 1 100 Waſſerdaͤmpfe aus dem Refertoir kann man dann die At- mofphäre genugſam mit Feuchtigkeit ſchwängern, fo daß fid) die Pflanzen wohl dabei befinden. Wird aber während der Herb- und Wintermonate in den Warmhäuſern, wo tro» piſche Pflanzen fultivirt werden, viel durch Kanalheitzung geheitzt, ja öfter überbeigt, fo wird die Luft in denſelben zu trocken, es entblattern fidh die Pflanzen, und ſtehen kahl da. Denn wollte man auch durch öfteres Beſpritzen der Pflanzen die nöthige Feuchtigkeit der Luft wieder herſtellen, ſo läßt ſich dieſes doch niemals vollkommen gleichmäßig er. zielen, indem die trockene Kanalwärme die gewünſchte Wir. kung immer wieder anfbebt, Aufgeſtellte Waſſerbehalter auf den Kanälen find ebenfalls nicht hinreichend, dieſem Uebelſtande abzuhelfen. Selot plötzlich eingetretener Son⸗ nenſchein, wenn er fd mit Waſſerwärme vereinigt, wirkt nicht nachtheilig auf das Pflanzenkeben, da hingegen Sone nenſchein und Ofenwärme fid immer verderblich auf daſ⸗ ſelbe äußern, und oft nachtheilige Folgen für die Kulturen hervorbringen. Auch Inſekten zeigen fih weniger an ſolchen Pflanzen, die immer in feuchter Luft vegetiren. Es leidet daher keinen Zweifel „daß die Erwärmung débüufer durch heißes Wafer für die Kultur der Pflanzen äußerſt vortheildaft it, und in dieſer Hinſicht vor jeder andern Heitzungsmethode empfohlen werden kann. Auch bei Treibereien, z. B. bei Ananas, hat fie fid) vollkommen bewahrt, namentlich aber bei ſolchen Häufern, wo zwar eine höhere Temperatur erforderlich wird, die aber nur eine ge. tinge Höhe enthalten und feinen zu großen Flachenraum Oekonomiſche Bemerkungen uͤber den Ertrag der Rohanſchen Rieſenkartoffel. Vom Herrn Jühl , akademiſchen Gartner zu Eldena. i Zu den nenen Beſtrebungen des Gartenbaues gehört auch die Verbreitung der Rohan- Kartoffel, die vor einigen Jahren bei uns eingeführt und in Gärten verfuchsweife angebaut wurde. Ueber die Vortheile ihres Aubaues im Großen it man indeß noch verſchiedener Meinung, indem Einige behaupten, ihre Maffe fei nicht conſiſtent. Der Landwirth hält die Kartoffel für teto nahrhafter- und befer, je ſtärkehaltiger fie it; um daher den Stärkege⸗ halt der Rohan⸗Kartoffel zu vermehren, wäre bei dem An. bau beſonders der Boden zu berücksichtigen. Denn daß von der Kultur und den Bodenverhaltniſſen der Stärkegehalt der Kartoffel abhängig ifl, geht ſchon aus ihrer Zufant menſetzung hervor. Da ſie namentlich aus Kohlenſtoff, Waſ⸗ ſerſtoff und Sauerſtoff beſteht, ſo gehört ſie zu denjenigen Pflanzenſtoffen, die theils durch die Thätigkeit des Blattes aus der Kohlenſäure der Luft, theils aus dem nicht ftid. ſtoffhaltigen Humus des Bodens erzeugt werden. Ein feud» ter Boden vermindert die Qualitat und vermehrt die Quay fitát, ein trockner bewirkt das Gegentheil. Nach den Verſuchen, die hier mit dem Anbau der No han⸗Kartoffel angeſtellt fud, entſpricht fie den Eigenſchaften einer guten Sutter- Kartoffel, Auf 5 U R. gutem, doch nicht gedüngtem Gartenbo⸗ den wurde im Frühling 1839 a Berl. Shef. Nohan⸗Kar⸗ toffeln, in ganzen und zerſchnittenen Knollen, in 2 Fuß Abe ſtand ausgepflanzt, von Unkraut rein gehalten, und 2 big 2i Fuß hoch behäufelt. Der Ertrag nach geſchehener Ernte belief ſich auf 82 Berl. Scheffel, und der Stärkegehalt va rürte zwiſchen 15 bis 208. Ein Nefultat, welches für den Nutzen ihres Aubaues ſpricht! Da fie im Durchſchnitt nur große Knollen liefert, fo gewährt fie noch den Vortheil der leichteren Ernte und eines geringeren Koſtenaufwandes an Arbeitsiohn, und fo fei ihr Anbau hiermit allen Land wir- then empfohlen. Bemerkungen über die Vegetation in der Colonie am Schwanen ⸗ Fluß. | Giang aus dem Appendix zu Edwards's Botanical Register December 1839. The vegetation of the Swan River Colony:) (Sortfebung und Schluß.) ; Monbeotyledoniſche Pflanzen. Die Haemodoraceae, Die Weſiküſte Neu-Hollands ſcheint der Hauptſſtz der Pflanzen dieſer Familie zu ſein, auf welche das ihnen uie laͤngſt beigelegte Epitheton „nullibi copiosae* nicht mehr anwendbar iſt, da fie am Schwanenfluſſe ungefähr den funf. 101 zigſten Theil ſaͤmmtlicher Arten auszumachen ſcheinen. Da dieſe Familie noch ſehr wenig bekannt und deshalb eine jede neue Entdeckung in ihr intereſſant iſt, ſo wird es meinen Leſern vielleicht nicht unlieb ſein, wenn ich hier eine jede Art in der Kolonie, mit der ich nur irgend bekannt bin, aufführe. ; Von Phlebocarya giebt es nur eine Art, Ph. lac- vis, eine ſchilfige Pflanze ohne Schönheit, mit ſchmalen Blättern und zwergartigen Rispen kleiner Blumen. Haemodorum hat 3 Arten, von denen die eine viel- leicht dieſelbe it mit H. plauifolium vom Jackſon⸗Haſen, die anderen beiden jedoch neue Arten find. Von dieſen hat H. paniculatum ungefähr 3 Fuß Höhe, einen Stamm mit ſteifen Aeſten, ſehr ſchmalen Blättern und einer gip⸗ felſtändigen Rispe ziemlich großer Blumen, die mit viel. farbigen Nebenblättern untermiſcht ſind. II. simplex hat eben ſolche Blätter, aber iſt bedeutend kleiner. Die Bin. men ſtehen gedrängt in einem Kopfe, der von breiten Deck⸗ blättern umgeben iſt. Sie verdienen beide bei uns ange⸗ pflanzt zu werden. Von der ſeltſamen wolligen Gattung Tribonanthes find 4 Arten vorhanden, welche alle von J.. australis ab⸗ weichen, es find Tr. longipelala, uniflora, variabilis und brachypelala. In wie weit jedoch nach den getrod. neten Exemplaren geurtheilt werden kann, fo ſcheinen ſſe ohne alle Schönheit zu ſein. Conostylis hat die meiſten Arten, von denen jedoch nur einige ein huͤbſches Anſehn haben. C. setosa hat große Köpfe weißer wolliger Blumen, die äußerlich mit langen, feinen, zuweilen purpurfarbenen Haaren bedeckt find. C. aurea, eine viel ſchönere Art, von gleicher äußern Beſchaffenheit, jedoch mit herrlichen goldgelben Blumen. C. braeteata hat kleinere Köpfe, unter denen ſich ein den übrigen Blättern gleiches Deckblalt ausbreitet, und die Blumen find mit ſteifen Wollhaaren bedeckt. Dieſe Pflanze kommt Browu's C. aculeata ſehr nahe, jedoch weicht ſie darin von dieſer ab, daß die Ränder ihrer Blätter fein ge⸗ fágt iind, daß ihr Stiel nicht die kurzen, glatten, glänzen» den Schuppen der letztgenannten hat, und daß ihre Blur men kleiner und von einem Deckblatte umgeben find, C. dealbata kommt den beiden letztern Arten febr nahe, aber ihre Blumen ſtehen mehr in einem gewundenen Kreiſe als kopfförmig, und ihre Blätter find bereift. C. setigera, R. Br. und C. caricina ſind beides unbedeutende Arten; und endlich C. aemula, deren Blätter ſchilſartige Büſchel bilden, welche die gelben haarigen Blumenkopfe überragen. Nahe verwandt mit Conostylis ſind zwei bis jetzt noch nicht beſchriebene Gattungen. Die eine, welche wir Blan- coa nennen wollen, hat eine lange röhrenförmige Blumen⸗ hülle mit einem aufrecht ſtehenden Saum, Plättchen zwie ſchen den Einſchnitten, eingeſchloſſene, fat ſſtzende Anthes rem, und eine knochenartige, dreiklappige faft oberfländige Kapſel, in welcher die Samenhalter an den Scheidewänden ſtehen. Es iſt dies eine prächtige Pflanze, die ganz das Anſehen einer Barbacenia bat unb deren Blumen über z Zoll lang find. Die zweite, die ich Androstemma junceum zu nennen vorſchlage, iſt eine binſenartige Pflanze ohne Schönheit, deren 13 Zoll lange, grüne Blumen ganz unter den Blättern vergraben ſind. 8 Endlich exiſtirt noch von der bekannten Gattung Ani- gozauthus, außer A. Manglesii und flavida mit ihren ſchöͤnen grünen und purpurnen Spielarten, eine zwergar⸗ tige Species A. humilis, welche die beiden genannten noch an Schönheit übertrifft, da ihre Blumen ſehr gedrängt ſte⸗ hen, und ihr kurzes Blauerwerk ſich febr hubſch ausnimmt. Die Orchideae. Bereits an 60 Arten dieſer fo intereſſanten Familie (iub bis jetzt in der Kolonie entdeckt worden, welche faſt alle, ſowohl in Betreff ihrer merkwürdigen Struktur, als auch in Hinſicht ihrer ſchönen Formen, des Wohlgeruchs und der lebhaften ſchönen Farben, den nur an tropiſchen Gewächſen zu mathenden Anforderungen durchaus entſpre⸗ chen, und daher gewiß ſehr verdienen, in unſeren Gärten gezogen zu werden. Es ſind alles ſolche, welche auf der Erde wachſen, und von welchen man freilich glaubt, daß ſie bei einer Verpflanzung nicht fortzubringen ſeien; wenn wir jedoch betrachten, wie viele Pflanzen jetzt bei uns ganz oll. gemein ſind, von denen Früher dieſelbe Meinung galt, und welche bedeutende Fortſchritte die Gartenkunſt in neuerer Zeit gemacht hat, fo würde es irrig fein zu glauben, daß bei der Anzucht dieſer Pflanzen Hinderniſſe in den Weg treten könnten, welche nicht durch Geduld, Geſchicklichkeit und Fleiß zu beſiegen wären. Die Hauptſchwierigkeit, 102 mit welcher man anfangs zu kämpfen haben wird, liegt bes ſonders darin, daß wir nicht immer im Stande ſind, die Wurzeln in einem vollkommenen, unbefchädigten Zuſtande zu erhalten; auch wohl darin, daß uns der natürliche Stand- ort der einzelnen Arten unbekannnt ift, wodurch wir ver hindert werden, ihnen die zweckmäßigſte Kultur angedeihen zu lafen. In einer ſchätzbaren Abhandlung von Jakob Drummond, in London's Gardeners Magazine vol. XIV. p. 425., find jedoch viele Notizen von großem praf: tiſchen Werthe in dieſer Beziehung enthalten, wodurch wir die Natur der verſchiedenen Arten vollftändiger kennen lernen. Es ſcheint, daß viele Arten, wie z. B. Thelymitra, Macdonaldia, Pterostylis, Diuris, Prasophyllum u. a. m. Wurzeln haben, wie Orchis Morio, und demnach auch tie. ſelbe Behandlung verlangen werden; andere find dagegen ganz werídieben von dieſen. Bei beu meiſten breiten fich die Wurzeln mehrere Zoll unter der Erde bedeutend aus; ſie ſind mit vielen dürren lockeren Häuten bedeckt, und en. digen ſich in eine Zwiebel. Von Glossodia (ſ. die Abbil⸗ dung in Loudon's Gardeners Magazine vol. XIV. p- 426.) ſagt Herr Drummond, daß die in mehreren Lagen einer borkahnlichen Subſtanz liegende Zwiebel fid jährlich erneuere, und daß durch die jedesmalige Auflöſung derfel ben eine neue derartige Lage entſtehe. Wenn zur Zeit, wo die Pflanze in Blüthe ſteht, die junge Zwiebel zerſchnitten wird, fo ift jene foferige Lage, welche fpäter zur Hülle wird, deutlich zu erkennen. Sie endigt fid) in eine Spitze, aus weicher fpäter eine Wurzel entſpringt, und eine andere Wurzel entſteht im nachſten Jahre aus dem Ende des Blu⸗ menſtiels. Man kann die einzelnen Schichten zu 10 bis 12 Jahren zurück verfolgen, und ich bin überzeugt, daß viele dieſer Orchideen mehrere Menſchenalter hindurch auf einem Raum von einem halben Quadratzoll geblüht haben. Bei ihrem Anpflanzen darf jene faſerige Subſtanz nicht von den Wurzeln entfernt werden. Es wachſen dieſe Ar. im meiſtens - freien Abhängen von Hügeln in einem ſrengen, mit vielem Kies vermiſchten Lehmboden, und ihre mannigfachen Bekleidungen tragen ſehr viel dazu bei, fie vor der außerordentlich großen Sommerhitze zu ſchützen. Während der ganzen Zeit, daß dieſe Pflanzen über der Erde ſtehen, iſt die Temperatur der Luft ſelten wärmer, als in England im Monot Mai, Solche Pflanzen wie Calade nia weichen etwas in der Art des Wuchſes ab, indem ihre Wurzeln Knoten bilden, ähnlich mie bei Arrhenatherum avenaceum, welche nach Drummond's Meinung eher als Nahrungsbehalter betrachtet werden müſſen, um die Pflanze zum Blühen und Samentragen geeignet zu machen, denn als eigentliche Zwiebeln. Man erhäl! junge Pflan- zen, indem man die Wurzeln ſpaltet, wo ſie daun zwiſchen. den Knoten derſelben entſpringen. Es entſteht alljährlich ein neuer Knoten, und wenn, wie dies öfter geſchieht, die Wurzel eine gabelfórmige Geſtalt annimmt, fo entftchen deren mehrere, Diefe Beſchreibung iſt jedoch nur auf Glos. sodia, Caladenia und auf alle Arten von terfelten Ber ſchaffenheit anzuwenden. Ein anderer Modus des Wuchſes ſind die Gebilde, welche an den Enden langer wolliger Wurzeln Zwiebeln tragen, wie bei Drakaea, Caleana und Leptoceras. Herr Drummond ſpricht von einer Pflanze, die et für eine Diuris haͤlt, und welche auch der Abbildung nach diefer Gattung anzugehören ſcheint, jedoch ift die Befri bung theilweiſe dagegen. Er fagt, „wir haben eine präd» tige Orchis, welche (id) leicht durch die Wurzeln fortpflanzt, und welche ohne Zweifel ſehr gut in der freien Luft Eng lands fortkommen dürfte, wenn die Wurzeln, wie die pet fide Nanunkel behandelt, und im Winter in einem kockenen warmen Raume geholten würden. Die duri einer in Blüthe ſtehenden Pflanze find ungefähr ſechs Bol lang, und ähneln ſehr den Wurzeln von Anthericum Li- liastrum, da fie an dem vom Stiele entfernteſten Ende am dickſten find. Es entfliehen jährlich 2 bis 3 neue Wurzeln, während die alten abſterben. In einem febr kalkartigen Boden erreicht dieſe Orchis bis 2 Fuß Höhe. Ihre Biu men find febr ſchön und verhältnißmäßig groß; die Farben ind orange und pupure Wahrscheinlich iſt die in Re ſtehende Pflanze Caladenia longicauda. Wir wollen nur noch bemerken, daß die Wärme W Erdbodens, in welchem dieſe Pflanzen fih vorfinden, in Sommer circa 80° F., und das ganze Erdreich um den Schwanenfluß guellenreich ift, woraus gefolgert werden kann, daß fie zu ihrem Gedeihen eine große Menge gendi keit verlangen. Eine der fdónfen und zahlreichſten Gattungen il | Thelymitra, deren Arten farte krautige Pflanzen find, W FUE t Rm 8 | l 103 zwar den Habitus der europäiſchen Orchis oder Serapias haben, deren Blumen aber größer und mit bedeutend leb- hafteren Farben geſchmückt ſind. Th. fusco-lutea, R. Br. iſt die einzige ſchon beſchriebene Art, die ich geſehen habe. Von den andern neuen. ift T. villosa die ſchönſte. Es müf ſen hier jene Arten wohl unterſchieden werden, welche wie Th. flexuosa Endl. und Th. venosa R. Br., aufliegende, mit der Narbe nicht parallel gehende Antheren haben. Herr Gunn hat ſie auch wirklich ſchon getrenut; er nennt die in Van Diemens Land vorgefundenen Arien Macdonaldia nach Mad. Smith, geborne Macdonald, welche die Dr bideen jener Inſel mit großer Sorgfalt unterſucht hat, und von welcher ich durch Herrn Gunn eine ſchöne Samm⸗ lung getrockneter Exemplare erhalten habe. Zwei Arten von ihnen mit gelben Blumen, nämlich M. Smithiana und antennifera, ſtehen indeß beide Hinſichts der Schönheit der M. variegata, welche purpurgefleckte Blumen hat, bedeu⸗ tend nach. a Unmittelbar auf Thelymitra folgen in Betreff der Schönheit Glossodia, Diuris und Caladenia, unter be: ten zahlreichen Arten die auserleſenſten Formen und bril- lanteſten Farben zu finden ſind. Endl. hat violette purpurgefleckte Blumen von zwei Zoll Durchmeſſer. Sowohl dieſe als auch G. emarginata ha- ben große Wurzeln, die mit zahlreichen groben Häuten um⸗ geben find, und dabei ſelbſt im getrockneten Zuſtande fo lieb. lich wie Kaſtanien ſchmecken, fo daß fie einen leckeren Nahe tungsartifel gewähren dürften, Von der Gattung Diuris haben einige, wie z. B. Diuris filifolia und D. Drummondi gelbe Blumen, die mehr oder weniger mit Purpur gefleckt ſind, andere, wie D. corymbosa und porrifolia, find faſt gänzlich purpur farben. Bei dieſen Blumen find die vorderen Kelchblätt⸗ chen ſchmal und ſpringen gleich zweien Schweifen hervor, die beiden zur Seite ſtehenden ſind dagegen breit und ei⸗ nem Paar ausgeſpannter Flügel gleich, während das Dim. tere ganz die Form von Kopf und Hals eines Do. gels hat. Die Arten der Gattung Caladenia ſind ſchon als ſchöne Pflanzen bekannt, jedoch find die am Schwanenfluffe wachſenden noch bei weitem ſchöner als die der Süd- und Oſtküſſe. Die ausgezeichneiſten unter allen find folgende: Glossodia Brunonis C. flava R. Br., welche große gelbe Blumen trägt, C. se- ricea mit großen violetten Blumen; und die zur Abthei⸗ lung Pentisea gehörenden, als C. gemmata und filifera mit purpurrothen Blumen, C. ixioides und denticulata mit gelben Blumen, und C. longicauda, Dieſe Pflanzen überbieten Hinſichts der Farben und Größe die (dónfteu afrikaniſchen Irideen. Als mikroskopiſche Gegenſtände vers dienen bie Drüſen an den Arten von Ca lonema erwähnt zu werden. Leptoceras, welche R. Brown für eine Abs theilung von Caladenia hält, hat nur Arten, die bei weitem weniger anziehend ſind, als die eigentliche Gattung Caladenia. Außer dieſen findet man Epiblema grandiflorum R. Br., eine ſchoͤne, der Bletia ähnliche Pflanze, nebſt Ly- peranthus nigricans und suaveolens R. Br.,; welche zwar keine Anſprüche auf Schönheit machen, jedoch einen großen Wohlgeruch beſitzen, und deren düſterfarbene Blumen ib. nen ein ganz eigenthümliches Anſehn verleihen. Die beiden letztgenannten Arten ſcheinen in keiner Weiſe von denen auf der Oſtküſte abzuweichen. Der Reſt der ſchon bekannten Gattungen beſteht in unbedeutenden Arten von Eriochilus, Pterostylis, Pra- sophylium und Microtis, von denen jedoch keine der Mühe verlohnt in unſere Gärten verpflanzt zu werden. Die Gattung Caleana enthält indeß eine Art, welche obgleich dem Aeußern nach ganz unbedeutend „dennoch we⸗ gen ihrer merkwürdigen Irritabilität febr zu beachten iſt, worüber Herr Drummond in feiner oben erwähnten Yp- handlung in Londons Gardeners Magazine Mittheilung gemacht hat. Er nennt fie C. nigrita, eine der merkwurdig⸗ ften ſenſttiven Pflanzen, und giebt folgende Beſchreibung von ihr. Die Saule hat die Geſtalt eines Nachens, und bildet gleichſam eine Unterlippe, welche durch die auf einer bis in die Mitte der Säule reichenden Angel fid bewe- gende Honglippe vollſtändig verſchloſſen wird. Beim Def- nen der Blume kehrt ſich die Honiglippe um und fällt zu- rück, fo daß fle nach dem Oeffnen gänzlich über der Säule ſteht. Sobald nun ein Inſekt die Spitze berührt, fo neigt fih dieſelbe durch eine plötzliche Umdrehung der Honiglippe ſogleich gegen den Boden der Säule, indem ſie hierbei an der Anthere vorbei geht, und macht auf dieſe Art jedes Juſekt zum Gefangenen, für welches binlänglicher Raum 104 in der Säule vorhanden iſt. Wenn die Blume ein S fett gefangen hat, fo bleibt fie fo lange geſchloſſen, als fid) daſſelbe rührt; hat fie aber keinen Fang gethan, ſo nimmt fie bald wieder ihre vorige Stellung an. Dieſe Pflanze iſt ſehr ſelten und ſchwer aufzufinden, da ſie gewöhnlich zwiſchen Kohlenhaufen hervorſprießt, von denen ſie wegen ihres düſtern Aeußern nicht leicht zu unterſcheiden iſt. Außer dieſer bringt die Kolonie noch zwei merkwürdige neue ſenſitide Gattungen von der Abtheilung Arethuseae hervor, die indeſſen beide nur kleine Blumen von dunkler Farbe tragen, Drakea elastica und Spiculaea ciliata, Erſtere hat nur eine einzige Blume, die an der Spitze ei⸗ nes dünnen, glatten, aufrechten Stiels von 12 bis 18 Zell Höhe ſitzt; ihre Honiglippe, welche die Geſtalt eines Ham- mers hat, befindet ſich an einem langen, in der Mitte mit einem Ellendogengelenk verſehenen Arm. Herr Drummond vergleicht fie einem in der Quft ſchwebenden Inſekte, wels ches durch das leiſeſte Lüftchen bin und her bewegt wird. Die zweite Pflanze, Spiculaea ciliata, hat roſtfarbene Blumen, welche im geöffneten Zuſtande einer langbeinigen Spinne ähnlich ſeden, indem die mit einer langen feſten Platte verfehene Honiglippe den Körper darſtellt, während ein an der Spitze fid) befindender beweglicher Anſatz den Kopf bildet. 8 Die übrigen Monocotyledonen. Die in den beiden vorhergehenden natürlichen Sami. lien nicht aufgeführten Monocotpledonen find der Zahl nach nur gering, und mit Ausuahme der folgenden ohne Inter⸗ eſſe. Frazer hat einer Xanthorrhoea erwähnt, bie ich je. doch nicht gefeben habe. Die merkwürdigſte in der Kolo. nie vorkommende Form iſt Laxmannia, ein kleiner Buſch hen. Eine dieſer merkwürdigen Arten ig L, grandiflora, ar und ramosa, find in. def ohne beſondere Schönheit. Zwei andere Gattungen von eigenthümlichem Anſehn, bie mehr der Weſtkuſte angehören, nd Borya Von erflerer find B. scir- poidea und B. sphaerocephala H. Br. feine, mit Bir ſcheln Pinfenartiger Blätter verfehene Pflanzen, deren weiße Blumen in gedrängten Köpfen ſtehen, und von ſteifen Blu menblättern unterſtützt werden. Ich führe diefe beſonders deswegen an, weil ihr Fruchtknoten unrichtig als dreifäch⸗ rig beſchrieben worden ifl, ba er nur einfächrig iſt, aber drei wandſtändige Samenböden enthält. Die Gattung ſelbſt ſcheint übrigens zu den Xyrideae zu gehören. Von John- sonia, die mit hopfenähnlichen Köpfen ausgeſtattet iſt, giebt es zwei hübſche Arten, I. hirta und I. pubescens, welche beide kleiner find, als J. lupulina auf der Südküſte. Obgleich die aufgeführten Pflanzen wegen ihrer an- ßergewöhnlichen Formen von Wichtigkeit ind, fo find fie es doch keineswegs für denjenigen, welcher brillante als Zierde dienende Pflanzen ſucht. Indeß find auch mehrere recht huͤbſche anzutreffen, von denen fogar einige verdienen, bei uns angepflanzt zu werden. Die ſchönſte monocothle⸗ doniſche Pflanze in der ganzen Kolonie ift Calectasia cy- anea R. Br., ein Buſch, der einer Andersonia ähnelt, und viele große blaue Blumen mit dunkel orangefarbenen Wwe theren trägt. Auf dieſe ſolgt Stypandra grandiflora, eine aufrecht ſtehende Pflanze mit blattartigen Stielen von 13 bis 2 Fuß Höhe, welche große rispenſtändige blaue Blumen tragen. Hierher ſind auch mehrere Caesia-Arten zu rechnen, als: C. hirsuta, versicolor und micrantha, welche alle mit Ausſchluß von C. micrantha Schönheit befigen. Von am deren Liliaceen find die merkwürdigſten eine neue Art Sow- erbaea, S, laxiflora, mit ſchönen fleiſchfarbenen Köpfen, die denen von Allium ähulich find, fo wie mehrere Arten Thysanotus, unter welchen die ſchoͤne Thysanotus tri- andrus R. Br, fid) auszeichnet, Von ten Melanthaceen find zwei neue Arten Bur- chardia, B. multiflora und congesta, außerdem B. um- bellata R, B., Philydrum Pygmaeum R. Br., Carto- nema spicatum R. Br., ſo wie eine Anguillaria, welche von der A. dioica der Oſtküſte nicht abzuweichen ſcheint, nebſt mehreren ſchönen Arten Patersonia, als: P. PY£- maea und juncea, ſo wie P. lanata und occidentalis R. Br. Es ſind gleichfalls viele Arten Gräſer, Cyperoideen und ahnliche Pflanzen mir zugeſandt worden, die indeß in keiner Verbindung mit der Gartenkunſt ſtehen. ͤ 0 990: 1099 (T Achter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In: und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Albert Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner -Lehranſtalt zu Berlin. Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Sonnabend, den 4. April. Ueber einige Aroideen, beſonders diejenigen, welche in den Gaͤrten als Pothos- Arten kultivirt werden. Von den Herausgebern. Bei Bearbeitung ber Aroideen zu feiner Enume- ratio plantarum omnium hucusque cognitarum etc. bat der Herr Profeſſor Dr. Kunth die Zuſammenſtellung der im botaniſchen Garten zu Berlin Fultivirten Pothos und anderer Aroideae veranlaßt, um die hier vorhandenen lebenden Arten genauer zu unterſuchen, mit den in den Herbarien befindlichen zu vergleichen, ſie zu berichtigen und zu beſtimmen, um fie in die genannten Enumeratio anf. nehmen zu konnen. Es ergab fid bei der Zuſammenſſel⸗ lung der unter dem Namen Pothos gehenden Arten gar bald, daß ein großer Theil von denjenigen, die im Garten kultidirt werden, neu und unbeſchrieben war, und ſich ein eigentlicher Pothos (in der Beſchränkung wie bie Neuern fie annehmen), gar nicht in der hiefigen Sammlung befand. Denn ſelbſt die einzige wirkliche Pothos- Art, welche me. nigſtens früher (1821) in den engliſchen Gärten vorkam, ber Pothos scandens L., abgebildet im Botanical Regis- ter t. 1337. und in Hook. icon. t. 175, fehlt in unſerm 106 Garten, und es ij daher kein Repräſentant dieſer jetzt nur noch aus 5 Arten beſtehenden Gattung, welche alle in Oft- indien zu Hauſe ſind, vorhanden. Was im Garten unter dem Namen Pothos kultivirt wird, gehört der von Schott und Endlicher aufgeſtellten Gattung Anthurium an, de⸗ ren Arten alle im tropiſchen Amerika wachſen. Von dieſer Gattung beſſtzt der Garten, außer einigen zweifelhaft ge- bliebenen, 25 Arten. Die Zahl der früher zu Pothos gerechneten und in Link's Euumeratio plantarum horti regii Berolinensis altera aufgeſtellten Arten belief fih auf zehn, wovon jedoch Pothos obtusifolia Ait, ganz fehlt, Pothos cannaefo- lius Sims, Botan Mag. t. 47 J., (i', odorala Andrews, P. cannaeformis Humb, et Kunth. uov, geu. I. p. 76.) zu Monstera Schott, und P. foetidus Michx. zu Sym- plocarpus foetidus Salisbury gerechnet wird, mithin von den ſchon früher im Garten vorhandenen Pothos- Arten nur 7 bei Anthurium verbleiben. -Pothos heterophylla Roxb., die bier kultivirt wird, if von Pothos getrennt, zu Lasia gebracht, und von Schott Lasia heterophylla genannt worden. Dieſe ausgezeichnete Art erhielt das hie. fige Juſtitut aus dem Liverpooler botaniſchen Garten unter der Benennung: Pothos Lasia Roxb. N : Es hat fid) alfo feit dem Erſcheinen der Enumeratio von Link die Zahl ber fütamerifanifden Pothos oder der jetzigen Anthurium-Arten, um mehr als das dreifache ver- mehrt, ohne daß gerade dieſer Gattung vor andern der Vorzug gegeben, oder beſonders darauf geſammelt worden Der Grund der bedeutenden Vermehrung dieſer und anderer fid hier in Kultur befindlichen Aroideen⸗Gattungen, dürfte darin zu ſuchen fein, daß faſt bei jedem Transport Pflanzen, welche der Garten unmittelbar aus Brafilien und andern füdamerifanifchen Ländern erhielt, fid) auch Aroi⸗ deen befanden, die ſich bekanntlich länger im lebenden Zu⸗ ſtande erhalten, als ſo manche andere Pflanzen. Deshalb find auch außer den Anthurien viele der übrigen Ari. deen⸗Gattungen im Zunehmen, von denen die genaueren Anterſuchungen und Bestimmungen der Arten noch verte. balken dleiben. Jnbeſſen find boch viele der hier in ful. tur befindlichen Arten berichtigt, beſonders diejenigen, die zu den Gatt Amorphophallus Blume, Gonatan- thus Klotzsch, Colocasia Schott et Endl., Xantho- " Eper. Rio Janeiro soma Schott et Endl., Philodendron Schott et Endl. u. d. gehören. Um eine Ueberſſcht der im botaniſchen Garten zu Berlin fid) befindenden Anthurium-Arten zu geben, er. lauben wir uns, das Namensverzeichniß derſelben mitzuthei. en. Es gründet fid daſſelbe auf: C. S. Kunth Enume- — ratio plantarum omnium hucusque cognitarum ete, Tom. IH. 1840. p. 67 — 82, welche jetzt noch unter der Preſſe ift, und deren Durchſicht von dem geehrten Herrn Verfaſſer uns gütigſt geſtattet worden. Anthurium Schott et Endlicher. a. Folia penninervia, nervis lateralibus ante marginem et in ipso marginè confluentibus. 1. A. violaceum Schott Meleiem. — Pothos vio- lacea Sw. — Dracontium scandens Aubl. — Po- thos microstachya Willd. herb. — Jamaica, Brasi- lia. — 8, forma angustifolia, baccis albis. Pothos leucocarpa Hort. berol, 2. 4. longifolium Kunth. — Pothos longifolia Hoffmannsegg. Brasilia. 9 X Beyrichianum Kunth. — Brasilia. 4. A. rubricaule Kunth. Hort, bero. — Brasilia. 9. A. intermedium Kunth.- — Brasilia. 6. A. Harrisii Ed. gen. — Pothos Harrisii Grah. Hook. Exot. FREI, — Brasilia. 7. A. Willdenowii Kunth. — Pothos lanceolat Willd. Enum P. 168. — Patria? 8. A. Olfersianum Kunth, — Pothos lucida Hort. — Pothos rubricaulis 9. A. microphyllum End gen. — Pothos mi- eröphylla Hook. Bot, Mag. t. 2953. — Brasilia meridionalis, 10. A. lucidum Kunth. — Pothos lucida Hort. Engh. et Hort, berol, — Brasilia. 11. A. glaucescens Kunth. _ Pothos glauca Schott. Pothos. reflexa Holfinansegg. — Brasilia. b. Folia penninervia, nervis lateralibus in ipso margine confluentibus, 12. A. Hooker; Ku — Pothos elongella Hort. ber, — - nil. — Pothos acaulis Hort, be- vob — Pothos crassinervia Hook. Bot. Mag, t 2987, — Demerara. 13. A. crassinervium Schott Meletem. — Pothos . crassinervia Jacg. — Caracas. 14. A. acaule Schott Meletem. — Pothos acaulis Jacg. — Pothos Scolopendrium Spreng. Nov. Prov. 34. — Pothos longifolia Hort. berol. — America calidior et insulae. c. Folia digiti- et pedatinervia, plerumque cordata, 15. A. trinervium Kunth. — Brasilia. 16. A. cordifolium Kunth. — Pothos cordata Willd. Enum. — Pothos macrophylla Willd. herb. — America calidior ? 17. A. macrophyllum Endl. gen. — Pothos ma- crophylla Swartz.— Dracontium cordatum Aubl.— Jamaica. z 18. A. amplum Kunth. — Pothos macr ophylla Hort. berol. — Patria? 19. A. rubrinervium Kunth. — Pothos rubriner- via Link. Enum. — Pothos suaveolens Desf. — Guiana gallica. d. Folia digitata. 20. A. caudatum Kunth. — Pothos caudata Hort. Hernhus. — Brasilia. 21. A. digitatum Kunth. — Pothos digitata Jacq. — America calidior. Caracas. 22. A, pentaphyllum Endl, gen. — Pothos penta- phylla Curt. Bot. Mag. t. 1375. — —— Insula St. Luciae, 23. A. variabile Kunth. — Pothos enneaphylla et heptaphylla Fl. Flumin, 9. t. 196., 125? — Brasilia. 24. A. undatum Scholl Meletem. — Pothos undata Hort. berol. — Brasilia. 25. A, Ottonianum Kunth. — Brasilia. Die Aroideen haben übrigens nicht allein für ben Botaniker ober nur für bie botaniſchen Gärten ein befon- deres Intereſſe, ſondern fie find auch für jeden anderen Gar- ten ſehr anziehend, und von nicht geringem Werth, da ſie zu Zier- und Schmuckpflanzen für die Warmhäuſer fih eig · nen. Namentlich in der neuern Zeit, wo der Geſchmack ao ſich immer mehr und mehr für ein beſſeres und reicheres Arrangement in den Gewächshäusern ausſpricht, find fie fat unentbehrlich geworden. Ein großer Theil der Aroi⸗ deen können an ſolchen Standorten, weit vom Lichte ent- fernt, in Warmhäuſern gezogen werden, wohin andere kraut⸗ artige oder mit feſten, lederartigen Blättern verfehene Pflan- zen nicht ohne Nachtheil geſtellt werden dürfen. Mehrere von den fo fhón geformten Philodendron - Arten find ſchmarotzend und kletternd, und konnen daher ſowohl an Baumſtämmen als an der Hinterwand der Warmhaͤuſer, die entweder mit Baumrinde bekleidet oder mit Baumfläm- men verziert iſt, gezogen werden. Auch mehrere Anthurium- Arten find kletternd, namentlich diejenigen mit gefinger⸗ ten Blättern, fo wie auch A. violaceum und lucidum, die deshalb auf dieſelbe Art gezogen werden können. Auf alte Stämme gepflanzt, vegetiren ſie außerordentlich und bewurzeln bald das Ganze. Von dieſen kletternden Arten find diejenigen Aroideen wieder verſchieden, bie man in den Warmhäuſern in Topfen zieht, und die nicht kletternd ſind, aber eben ſo zierliche Formen bilden, und zum Aus⸗ ſchmücken der Häuſer beſonders fid) eignen, als: Amor- phophallus campanulatus Blume (Arum campanula- tum No bg.), Gonatanthus sarmentosus Klotzsch, (Caladium sarmentosum Hort. berol), Colocasia nym- phaeifolia Kunth. (Caladium nymphaeifolium Ven.) Colocasia cucullata Schott (Arum Lour. — Caladium Pers.), Colocasia odora Brongn. (Arum Roxbg. — Caladium odorum Bot. Reg. t, 641.), mehrere Aglao- nema- Arten, Monstera cannaefolia Schott. (Pothos) u. m. a., nicht zu gedenken des ſchönen Caladium bicolor Vent., mit feinen Varietäten pellucidum, pictum, hae- matostigma, fo wie Caladium poecile Schott, Remu- satia vivipara Schott (Caladium Nees ab” Eich Arum Rorbg.) u. dgl. Ein Theil aus dieſer Pflanzenfamilie dient mum wie- der dazu, die Waſſerbehälter in den Warmhaͤuſern, wo es auf Eleganz ankommt, damit auszuſchmücken. Es giebt viele Arten, welche das Waſſer lieben, und in demſelben kräftiger, als bei irgend einer anderen Kultur vegetiren. Folgende Arten eignen ſich unter andern namentlich ganz vorzüglich dazu, naͤmlich: Xanthosoma Jacquini Schott (Arum xanthorrhizon Jacg. — Caladium xanthorrhi- à 108 zon Willd.) Xanthosoma sagitlifolium Scholl. (Arum L. — Caladium V. en.), Xanthosoma edule Schott (Caladium edule Meyer Esseg.), Colocasia antiquo- rum Schott (Arum Colocasia L.), Colocasia esculenta Schott (Arum L. — Caladium Fent.) u. a. Auch ſelbſt für das freie Land bietet uns diefe Pflan- zenfamilie mehrere Arten dar, die ohne weiteres im Freien ausdauern, indeſſen find die meiſten nicht geeignet, ei- nen beſondern Effekt hervorzubringen, da ſie ihr Laub ge⸗ wöhnlich ſehr zeitig einziehen. Symplocarpus foetidus Salisb., Arisarum proboscideum Schott (Arum L.) Biarum tenuifolium Schott (Arum I.) Arum itali- cum Mill, A. orientale Marsch. a Bieb. u. d. blühen jährlich im freien Lande reichlich. : Notizen über die Vermehrungsmethoden durch Steck: linge im Etabliſſement des Herrn Jakob i i Mak oy zu Lüttich. Geſammelt auf einer Reife vom Herrn Emil Sello. Keineswegs beabfihtige ich über die verfchiedenen Ver mehrungsmethoden, weder im Allgemeinen noch im Beſon⸗ dern, einen erſchöpfenden, ganz ausführlichen oder gar ge. í Aufſatz zu liefern, da mir nod zum Theil die nö⸗ tbigen Erfahrungen, auch Bucher und Schriften fehlen, aus denen ſo Mancher ſeine Erfahrungen ſchöpft, bie er dann dem Pflanzenkultivateur ſowohl, als der botaniſchen Leſewelt als Früchte feines Fleißes auftringt. Ferner will ich nicht Hypotheſen als begründete Thatſachen aufſtellen, ſondern mit kurzen Worten das, was ich hier in dem wegen ſeiner Vermehrungen berühmten Garten. und Pflanzen » Etabliſſe. ment mit eigenen Augen ſah, oder mit eigenen Händen zu bearbeiten Gelegenheit hatte, mittheilen, g Vermehrung der Dahlien oder Geg rginen. Dieſe ſchöne Pflanzengattung, welche unſeren Blumen» gärten ſeit mehr als 2 Decennien für die Sommer- und Herbſtmonate zur Hauptzierde gereicht, und von der alljaͤhr. lich, ſowohl in England als auch auf dem Continente, neue reizende Varietäten aus Samen gezogen werden, wird hier mit beſonderer Aufmerkſamkeit behandelt. Die Vermehrung der lieblichen Spielarten wird mit bewunderungswürdiget Schnelligkeit und Sicherheit in einem eigenen Hauſe be— trieben, fo daß eine neue Dahlie, welche im December für 170 Fres angekauft iſt, im nächſten April für 20 Fres. abgegeben werden kann, der Gewinn iſt immer noch enorm. Das Haus hat Fenſter auf der Süd- und Nordſeite. Die Neigung nach Suden mag etwa 40 — 45° betragen, nach Nerden iſt ſie etwas ſteiler. Das Haus enthält ein geräumiges Beet zur Auf, nahme der in Töpfe zu pflauzenden Georginen⸗Knollen, wird vermittelſt einer Waſſerheitzung, welche in mehreren Abzweigungen die eine Seite und ein Beet, das mit Fen ſtern bedeckt und zur Aufnahme der Stecklinge beſtimmt iſt, erwärmt. Daſſelbe Feuer, welches den Keſſel erwärmt, heitzt zugleich den Kanal. Es iſt ferner ein Beet zur Auf⸗ nahme gegreffter (gepfropfter) Berberis, Quercus, Aza- ea, Daphne, Pinus, Rhododendron, Camellia u. dgl. vorhanden, ſo wie eine Stellage für die bereits angewach · ſenen Stecklinge angebracht.“) Gegen Mitte December wurden die Knollen der nur aus 300 Varietäten beſtehenden, aber gewählten Collection in eine leichte, aber nahrhafte Erde, in 6 — 10 Zoll im Durchmeſſer haltende Töpfe, je nachdem es die Stärke der Knollen erforderte, gepflanzt; ſind die Knollen zu groß, fo ſchneidet man ahne Gefahr Theile der Knollen ab, doch muß man die Cnittfláde, bevor man fie in die Erde ſetzt, mit Koblenftaub bepudern, oder an einem warmen Ort ge | hoͤrig austrocknen lafen. Das Beet wird mit Sägeſpänen angefüllt, welche angefeuchtet einen Wärmegrad entwickeln, der die Temperatur, welche dem Haufe durch die Wafer und Kanalbeigung gegeben wird, unterſtützt, und das ſchnelle und kraftige Hervortreiben der Augen mit bewirken hilft ) Genaue Zei chnungen von dieſen du erſt zweckmaͤßigen und ahnlichen : > A DBermebrungepäufern find bereits aufgenommen Feldbaues in Frankfurt a. M. b. 151, mit den dazu gebörk gen Abbildungen der Makoyſchen Gewaͤchshaͤuſer und der -Heitzung durch warmes Waſſer. ' 109 Bei einer feuchten Temperatur von + 16 — 20 R. fei- men die Knollen in kurzer Zeit. Haben die Triebe die Länge von 2 — 3 Zoll erreicht, fo trennt man fie mit ei- nem ſcharfen Meſſer dicht am Austriebspunkte vom Mut- terſtocke, und richtet fie fo her, wie man es mit allen atm dern Stecklingen thut, d. i. man macht den Schnitt jedes. mal bei einem Knoten, welches bedeutend die Wurzelbildung erleichtert, dann ſteckt man fie, je einen, in kleine 14 Zoll im Durchmeſſer haltende Töpfe, welche mit reinem Sande gefüllt find (hier bedient man fid) in Ermanglung des Slug. ſandes, geſchlemmten Grubenfandes), verfieht die Töpfe um jeden Irrthum zu vermeiden, ſogleich mit der Nummer des Mutterſtockes, und bringt ſie dann in das Beet, woſelbſt fie in Sägeſpäne gefüttert werden; hier erhalten fie ver- mittelſt der erwärmenden Röhren eine feuchte Temperatur von + 25 — 30 R. Schon nach 8 Tagen, wenn die Tem. peratur hoch genug war, ift bie Verkuorpelung vollſtändig erfolgt, und 2—4 Wurzeln haben (id gebildet. Nun pflanzt man fie in 2— 33 zoͤllige Töpfe in eine fandige näh- rende Erde, die Wurzeln dehnen fid in der Dicke aus, und bilden nach 14 — 20 Tagen vollſtandige Knöllchen. Der urſprüngliche Setzling ſtirbt bis zur neu gebildeten Knolle ab, und aus derſelben bildet fid) ſpäter ein neuer weit fräf- tigerer Trieb. Die Pflänzchen werden nicht mehr verpflanzt, ſondern ſammt den Topfen an die verlangenden Liebhaber vom Monat April ab verſendet. Triebe, welche eine zu große Dicke haben, d. i. dicker als eine gewöhnliche Schreib» ſeder ſind, faulen leicht, jedoch von einer geringeren Stärke verliert man höchſtens 1— 38, wenn fie wie geſagt behandelt werden. In der Mitte Januar treiben die Knollen fo häu⸗ fige Triebe, daß faſt jeden Tag oder doch einen um den andern Tag geſteckt werden muß; ſollten die Triebe trotz aller Vorſicht zu lang geworden ſein, ſo ſtutzt man den zu langen Schoͤßling in der Mitte und macht zwei Stecklinge daraus, jedoch ift das Gedeihen leider immer relativ. Schat: ten wird bei dem jetzigen geringen Wirken der Sonne nicht gegeben, im Gegentheil, die Sonne bewirkt das kräftige Treiben der Keime und hindert das Vergeilen. Die Ver⸗ mehrung der Georginen durch Stopfer iſt bei weitem dem Greffen (Pfropfen) vorzuziehen, hier wird durchaus niemals gegrefft, weil Knollen aus Stecklingen gezogen nie ſo leicht fehlſchlagen und zu Grunde gehen, wie gegreffte. Auf dieſelbe Weiſe, wie mit den Georginen, wird mit den Erythrinen verfahren, und dieſelben günftigen Erfolge krönen das angewendete Verfahren. Zuweilen ſtellt man die abgeſchnittenen Triebe in Waſſer, wie man es hin und wieder mit Nerium zu thun pflegt, und bald ſchießen eine Menge Wurzeln aus dem vom Waſſer umgebenen Theil hervor, wenn das Waſſer in dem gehörig hohen Wärme⸗ grade erhalten wurde. Die Pflanzen der heißen Zone oder die, welche einem gemäßigtern Klima angehören, zu ihrer Vermehrung durch Stecklinge aber einen größern Wärmegrad verlangen, wer- den in kleine Töpfe, 2 — 4 Zoll im Durchmeſſer haltend, in eine leichte, ſandreiche Heidgerde geſteckt; man nimmt Bedacht, den Stopfern alle Blätter oder doch ſo viele als möglich zu laffen, welche fo lange den vom Mutterſtamme getrennten Zweig ernähren, bis dieſer ſelbſt durch Erzeu⸗ gung von Wurzeln zu einem ſelbſtſtändigen Individuum ausgebildet iſt, und das Gleichgewicht zwiſchen Wurzeln und Blättern ſich hergeſtellt hat. Dieſe Töpfe werden mit Glasglocken oder Gläfern bedeckt, in ein mit Sägeſpänen gefülltes Beet geſtellt, welches durch heißes Waſſer erwärmt, und außerdem noch mit Fenſtern bedeckt wird. Daß man öfter die bedeckenden Glasglocken von der ſich innen in Tropfen anſetzenden Feuchtigkeit befreien, und die etwa frat. ken oder abgefallenen Blattchen entfernen muß, um das Eutſtehen vom Schimmel oder einen noch höhern Grad der Faͤulniß zu verhindern, verſteht fid) wohl von ſelbſt. Die kalten Pflanzen Ericeae und Epacrideae etc. werden theilweiſe in reinen Sand oder doch in febr fand- reiche Heideerde geſteckt, mit Glasglocken bedeckt, und die Toͤpfe auf einem kalten Beete in Sand eingefüttert. Pflan- zen, welche zu ihrer leichtern Anwurzelung einen höheren Wärmegrad verlangen, als die eben genannten, als Gamel- lien, Pinus, Juniperus etc. werden in ein mit Sägefpd- nen und etwas Lohe gemiſchtes Beet geſtellt, oder wenn Platz vorhanden, ine in Beet, welches durch Waſſer erwärmt werden kann, um den Stecklingen von unten eine gelinde Wärme mittheilen zu können. Wenn die Setzlinge ange⸗ wurzelt, ſowohl kalte, warme als halbwarme, muß man fie ſchleunigſt verpflanzen, um das Surüdgeber der im Triebe begriffenen zarten Gewächſe aus Mangel an Nahrung zu verhindern. 110 Vermehrung der Gacteen. Certen, Opuntien, Epiphyllen und Pereskien wachſen leicht, wenn man einen geeigneten Abſchnitt mit Erde in Berührung bringt. Mammillarien vermehren ſich leicht durch einzelne Warzen, welche man ausſchneidet und nachdem fie etwas getrocknet find, in die Erde ſetzt; beſonders eig- nen ſich hierzu die mit langen Warzen verſehenen, als: Mammillaria longimamma, Lehmanni, congesta, ma- erothele, aulacothele und uberiformis, Echinocacteen ſchneidet man gewöhnlich in der Mitte vermittelſt eines mit der Baſis parallel laufenden Schnittes durch. Der Kopf oder der obere Theil bildet eine neue ſchöne Pflanze, und aus dem untern oder Wurzgliheile bilden fih häufige Junge. Auch kann man einzelne Kanten oder Rippen ausſchneiden, die Narbe verwächſt bald und in einigen Jahren iſt wenig mehr zu bemerken, und bei aufmerffamer Behandlung ge. deihen die ausgeſchnittenen Theile recht gut. Man hat hier Echinocactus Sellowianus und centeterius durch ſolche Abſchnitte vermehrt. Ueber Vermehrung durch Blätter. Gesnera und Glotinia vermehrt man in alen Gir. ten durch Blätter, ja man kann ein jedes Blatt in 3—4 Stücke theilen, und jedes Stückchen, was mit einem Nerv verfehen iſt, bildet Wurzeln und ein neues Individuum. Auch mit andern Pflanzen und vorzüglich mit Roſen hat man bier Verſuche angeſtellt, um fie durch Blätter zu ber. vielfältigen, und das Gelingen hat die Mühe belohnt. Man bat nämlich ein vollſtändiges Roſenblatt an der Baſis vom Zweige getrennt und geſteckt, Callus und Wurzeln haben ſich gebildet, und nach geraumer Zeit fell (id) ein Auge erzeugt haben, doch da man leider die Geduld verloren. hat man das Kind mit dem Bade ausgeſchüttet, und die im Entſtehen begriffene Pflanze weggeworſen, man hat bis jetzt diefe Verſuche nicht erneuert und beſchräukt ſich darauf, wenn man ſeltene Pflanzen vermehren will, die Blätter mit einem Auge zu grefen oder zu ſtecken. Im botaniſchen Garten zu München, wo ich mich im vergangenen Winter befand, ſtellte man die nämlichen Ber. ſuche mit derſchiedenen Warmhauspflanzen an. Callus und Wurzeln bildeten ſich häufig, jedoch während meines dorti⸗ gen Aufenthalts haben fib niemals Augen gebildet, und nach eiuer gewiſſen Zeit ſtarben die gebildeten Wurzeln und Blätter wiederum ab. Ich bin überzeugt, daß bei fortge. fepten zweckmaͤßigen Verſuchen ein fo glücklicher Erfolg zu erwarten iſt, wie man ihn hier im Etabliſſement des Herrn Makoy ſchon erhalten haben will. Bemerkungen über die Anwendung der Kohle auf das Pflanzenleben. Vom Herrn W. Neubert, in Tübingen. In Beziehung auf die im 8. Jahrgange Nr. 1 und 9. der Gartenzeitung enthaltenen Mittheilungen des Herrn Lucas, in Berreff der von ihm angeſtellten Verſuche, Sted linge in Kohlenlöſche zum Wurzeln zu bringen, nehme ich mir die Freiheit, einige meiner Erfahrungen zur Veröffent⸗ lichung mitzutheilen. Meine Verſuche ſind nicht zahlreich, und ich hielte fie, gegenüber den von Herrn Lucas ange ſtellten Verſuchen, für zu geringfügig, wenn fie nicht in einem Hauptpunkte ganz das Gegentheil von dieſen zeige ten, nämlich in Hinſicht der Menge von Wurzeln. Im Jahr 1831 machte ich mehrere Verſuche, die Pri- mula praenitens zu blauen Blüthen zu bringen, wie ſol⸗ ches häufig bei Hydrangea hortensis der Fall iſt; ich nahm daher auch nach mehreren vergeblichen Verſuchen meine Zuflucht zu Koblenerde, wie folde häufig in Wäldern auf Stellen angetroffen wird, wo früher Kohlen gebrannt wurden. Ich nahm eine ungefähr einige Monate alte Primula prae- nitens mit einem ganz Heinen Wurzelballen, und pflanzte fie in ſolche Kohlenerde, wo fie vortrefflich gedieh, ſehr reich⸗ lid) und vollkommen, aber fatt blau recht lebhaft roth blühte Ein Bekannter, der fid für meine Verſuche intereſſirte, glaubte die Urſache des abermaligen Fehlſchlagens darin zu finden, daß ich das Pflänzchen mit einem kleinen Bal len verſetzt, und behauptete, daß wegen des Vorhandenſeins gemöhnlicher Erde, die Kohlenerde nicht genng Wirkung äußern könne. Um mir nun darüber Gewißheit zu ver ſchaffen, nahm ich reine Kohlenlöſche, pflanzte einen Zweig von einer Pr. praenitens als Steckling darin, welcher in 111 kurzer Zeit anwuchs, und viele vollkommene, aber rothe Blüthen trieb. Da ich mich zu meinen Verſuchen des eingeſchränkten Raumes wegen ſehr kleiner Töpfchen be⸗ diene, ſo iſt ein baldiges Verſetzen meiner Stecklinge nö⸗ thig; aus dieſem Grunde nahm ich nach einem ſtarken Vierteljahre die Primula aus ihrem Töpfchen, um ſie zu verſetzen, fand aber zu meinem Erſtaunen auffallend wenig Wurzeln, und ſetzte fie nun ſogleich wieder in ihr altes Töpfchen, in welchem fie nun vom Frühjahr 1832 bis zum Frühjahr 1833 ſtehen blieb. Beim Verſetzen meiner an- dern Primeln im Frühjahr 1833 nahm ich auch dieſe wie⸗ der zur Hand, und fand, daß fie in der Kohlenlöſche nach anderthalb Jahren nicht ſo viel Wurzeln gemacht hatte, als die andern, welche blos ein halb Jahr in gewöhnliche Erde gepflanzt waren. Um die Bewurzlung näher zu unterſuchen, ſchüttelte ich den ganzen Ballen aus, und fand, daß die Pflanze drei Hauptwurzeln hatte, welche mit feinen Haarwürzelchen beſetzt, und vom Stamm bis zur Spitze gleich lebhaft roth gefärbt waren, wie die Blüthen. Dieſe Entdeckung war für mich von großer Wichtig⸗ keit, indem ich durch diefe Behandlung des öftern Verſet— zens und des Gebrauchs großer Töpfe überhoben war. Von dieſer Zeit an pflanzte ich meine Primeln in Kohlen. löſche mit i ſandiger Heideerde vermiſcht in ganz kleine Töpfchen, »" fie vortrefflich gediehen, und mich mit üppi- gem Blumenflor erfreuten. Die als Stedling im Jahr 1832 in Kohlenlöſche gezogene Primel lebt jetzt noch, und hat bereits einen anderthalb Fuß hohen Stamm, welcher immer mit einer ſchönen Krone von Blättern und Blü⸗ then bedeckt ift. Ich verſetze diefe Pflanze jeden Herbſt immer in den gleichen, ſtark zweizölligen Topf, nehme die Hälfte des Wurzelballens und die zum Vorſchein kommen⸗ den Nebenzweige alle weg, und halte ſie ziemlich feucht. Dieſe günſtigen Reſultate beſtimmten mich, bei ver- ſchiedenen Pflanzen Kohle unter die Erde zu miſchen, und ich fand immer, daß die Pflanzen ſehr geſund darin blei⸗ ben, und daß ſie ſehr gern darin wurzeln, aber nicht, wie es beim Herrn Lucas der Fall war, ſehr viele, ſondern ſehr wenige Wurzeln machen. Vielleicht liegt die Urſache dieſes Unterſchiedes hat Fichtenkohle angewendet, und ich Buchenkohle. Es n der Gattung der Kohle, Herr Lucas wäre zu wünſchen, daß noch mehrere Verſuche mit verſchie⸗ denen Kohlenforten angeſtellt würden, um zu ſehen, welche Wirkungen die verſchiedenen Arten auf gleichartige Pflan⸗ zen äußerten. Außer den Primeln habe ich in Kohle Verſuche ge⸗ macht mit Blättern von Gloxinia, Streptocarpus Rexii, Gesnera bulbosa, Crassula. Cotyledon und Asclepias carnosa, welche ſämmtlich ſehr ſchnell wurzelten, ferner mit Zweigen von Hydrangea hortensis, Citrus, Justi- cia, Verbena, Trachelium coeruleum, Pelargonium, Passiflora und einige Aloë, Stapelia und Cactus- Arten, welche gleichfalls febr gut gediehen. Gänzliches Miglin- gen ja fogar tödtliche Wirkung „habe ich dagegen bemerkt bei Rhododendron, Plumbago capensis und bei engli- ſchen Garteuprimelu. Noch muß id) bemerken, daß ich zu meinen Verſuchen kein Mit- oder Lohbeet hatte, fondern dieſelben zuerſt im gewöhnlichen Wohnzimmer anſtellte, und erſt ſeit einigen Jahren ein kleines unter dem Dache meines Wohnhauſes angebrachtes Gewächs häuschen dazu benutze. Wenn gleich dieſe wenigen Verſuche keine großartigen Reſultate gehabt haben, fo konnen fie doch für Privatper⸗ ſonen zur Aufmunterung dienen, indem ſie zeigen, daß es keiner beſonderen, großartigen Einrichtungen bedarf, um derartige Verſuche anzuſtellen. Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im i Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Heben 1840. (Taf. 3777.) Catasetum Russelianum Hook. (Gynandria Monandria, Orchideae.) - G$ wurde biefe neue Art von Catasetum im Jahre 1838 durch Herrn Skinner von Guatemala geſandt, und hat in den berühmten Gartenanlagen zu Woburn- 112 Abbey geblüht. Die Pflanze it fo ausgezeichnet, daß fie mit keiner der ſchon bekannten Arten verwechſelt werden kann. Aus den großen elliptiſchen überirdiſchen Knollen entwickelt fh ein Büſchel breit lanzettformiger Blätter, und neben denſelben ein kurzer wagerechter Schaft mit einer fait einen Fuß langen, dichten Tranbe, die aus gro» ßen hellgrün en Blumen beſteht, welche eine weiße, wellen» ſörmige und gefranzte Kronenlippe haben. (Taf. 3778.) Epidendrum Parkinsonianum Hook. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Ein neues und unſtreitig eines der fhönften Epi- dendrum, welches durch John Parkinſon, den eng liſchen General⸗Konſul in Mexico, eingeführt wurde. Es bat einen äftigen Stengel, mit wenigen linien- lanzettſoͤr⸗ migen Blättern beſetzt, ron denen die obern febr lang zu. geſpitzt find. Die febr großen Blumen entſpringen zu 2 bis 3 aus den oberen Achſeln, und ſind von einem ſehr langen, gelblichen Deckblatt geftügt. Die SBlütbenbüllen. einſchnitte find grünlich⸗gelb, die Kronenlippe aber prächtig goldgelb, dreilappig, mit großen, rundlichen, flügelartig aus. gebreiteten Seitenlappen und einem linienförmigen, lang zugeſpitzten Mittellappen. i (Taf. 3119.) Gelasine azurea Herbert. Eine Zwiebel diefer, zu einer neuen Gattung gehö⸗ renden Pflanze wurde von J. W. Boott aus Boſton in Nordamerika geſandt, mit der Bemerkung, daß ſie aus der Banda Oriental komme. Dieſe Angabe beſtätigt fid dadurch, daß fid) Exemplare derſelben Pflanze im Hos, ker' chen Herbarium befinden, die von Tweedie ebenſalls in der Banda Oriental und namentlich um Rio Grande geſammelt ſind. In England hat die Pflanze im kalten Gewächshauſe geblüht, wo auch die Samen zur Reife ge kommen ſind. T Aus ber verlängert eirunden Zwiebel entfpringen meh. rere 1—2 Fuß lange, ſchwert⸗lanzettſörmige Wurzelblätter, zwiſchen denen der ungefähr 2 Fuß hohe Stengel, der mit einigen kurzen Blättchen beſetzt iſt, hervorkommt. Die Blu⸗ men entwickeln ſich aus Blumenſcheiden an der Spitze des Stengels zu 1— 3, find dunkel himmelblau, regelmäßig, und in Größe und Form denen von Leucojum ähnlich. (Taf. 3780.) Cobaea macrostema Paron MS. [Cobea lutea Don. C. acuminata De Cand.] (Pentandria Monogynia, Polemoniaceae.) Samen tiefer intereſſanten Pflanze wurden vom Herm Skinner aus Guatemala im vorigen Jahre eingeſendet und ſogleich ausgeſäet. Die Sämlinge ſtanden den gai zen Sommer und Herbſt hindurch in einem kalten Gewächs banfe, und kamen ert im November zur Blüthe, nachdem die Pflanze dieſelbe Ausdehnung erhalten und eben fo hech geklettert war, als C. scandens. Von der letzteren unter ſcheidet fie ſich durch die an der Baſis bewimperten Blåt ter, durch die grünlich gelben, faſt präfentirtellerförmigen Blumen und durch die lang herausſehenden Staubgefäße und Stempel. Herr Don giebt Guayaquil als Bater land an. | Von diefer Zeitſchriſt eriheinen alle 14 Tage zwei Bo Hiolzſchnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitichrift an. gen in Quarto; wo es Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. — IP zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Betel Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei Su N 15. Achter Jahrgang. | 1840. Allgemeine Gartenzeitun Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In und Auslandes, herausgegeben [ 4 P VE VS e s à ; E: = von Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inspektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſovhie und Lehrer an der Gärtner ⸗Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 11. April. Beitraͤge | ſelten den Bedarf hinlänglich deckt. Das gewöhnliche Ver. * zur , fahren Wildlinge zu erlangen, beſteht darin, ſich dieſelben an ihren natürlichen Standorten, uamenftid) in den Hecken Roſen kultur. aufzuſuchen. Diejenigen wildwachſenden Arten, welche die Vom vorzüglichſten Wildlinge liefern, find Rosa cinnamomea —— un und R. canina mit ihren Varietäten, leider aber haben auch uckau. von dieſen die alten Stämme in den letzten kalten Win. Einige, in Hinſicht auf die Anzucht hochſtaͤmmiger Ro. tern ſehr gelitten, und ſich ſeit dieſer Zeit nicht wieder recht ſen gemachte Er ungen beſtimmen mich, das Stadjfol. erholen wollen, weshalb man bei weitem nicht mehr fo gende den Gar nden mitzutheilen. ſchöne und kräftige Schößlinge, als in früberu Jahren findet. Die Wildlinge zur Veredlung verſchaffe ich mir auf Auch werden die alten Stöde nach und nach von Seiten mancherlei Art, da nur ein Weg zu Erlangung derſelben der Gemeinden ausgerodet, ſowohl um jedes Fleckchen Boden E287. e zur Kultur benutzen zu ! konnen, als aud, weil den Leuten die Büſche wegen ihrer vielen Stacheln bei der Feldarbeit hinder- lich find. Es blieben daher nur die kleineren Stämme, die eine geringe Höhe und wenige Ausbreitung haben, fte hen, welche ich nun in Ermanglung älterer Stämme, die mir die noͤthigen Schößlinge li konnten, ganz nehme, und ſie in eine Pflanzſchule fege. Hier ziehe ich fie jo hochſtaͤm⸗ mig, als ich fie nótbig habe; viele derſelben verjüngen ſich, und entwickeln aus den Wurzeln neue, flarfe Triebe, die fid endlich zu hübſchen Stämmchen ausbilden. Sehr oft kommt es vor, daß die Wildlinge nur we⸗ nige oder gar keine Wurzeln haben, wodurch gewöhnlich die ſchoͤnſten Stämme zurückgehen. Um nun das Anwachſen folder Individuen zu befördern, wo entweder gar feine Wur- zeln vorhanden ſind, oder nur ein geringes Wurzelvermögen bemerkbar ift, werden dieſelben in einer ſchattigen Lage und E auf einem moͤglichſt feuchten Boden, am beſten an der i Nordſeite einer Maney oder an ähnlichen Orten gepflanzt. Nach dem Pflanzen werden ſſe dicht zur Erde niedergehakt, in welcher Lige fie den ganzen Sommer hindurch verblei. ben. Bei ſehr warmer und trockner Witterung werden die Stämme noch außerdem etwas bedeckt und moͤglichſt feucht gehalten. Auf diefe Art entwickeln fid an den wurzelloſen Stocken junge Wurzeln, und gar viele beginnen bereits in demſelben Sommer aus zutreiben. Sind die Triebe, von denen ich anfänglich keinen wegbrachte, weil fie zum Aus. bilden der Wurzeln nöthig And, nicht wenigſtens eine Spanne lang, fo werden die Stämme nicht aufgerichtet, da ich ge. funden habe, daß die zu früh aufgerichteten Pflanzen, wenn trockene und beige Witterung eintritt, leicht wieder zuruck geben. Alle Stämme, welche nun einen ſchwachen Trieb bilden, konnen in dieſer Lage oculirt werden, wo fel» ten ein Auge zurüdbleibt; nur erſt im nächſten Frühjahr werden fie ſaͤmmtlich aufgerichtet. Auf dieſe Art kann man fih die ſchönſten Roſenſtaämme erziehen, die ſonſt nach anderen, unrichtigen Kulturmethoden verloren gehen würden. : Auch aus Samen kann man fih eine Pflanzſchule don Wildlingen anlegen, wie ich auf folgende Weiſe dabei verfahre. Ich füe nämlich Hagebutten im Herbſt auf ein f ges fruchtbares Land. Es gehen von den darin befind⸗ lichen Samen Anfangs nur wenige auf, allein im zweiten Jahre ſein werden, füllt fh das ganze Beet mit jungen Pflanzen. Die Sim linge wachſen drei bis vier Jahre daſelbſt ungehindert fort, ohne irgend geſtört zu werden. Nach Verlauf dieſer Zeit werden fámmtlid)e Triebe dicht an der Erde weggeſchnitten, wonach fih eine Menge frifher Triebe entwickeln. Nad dem nun diefe ungefähr einen Fuß hoch find, werden ſämmt⸗ liche unnöthigen Triebe bis auf die paſſendſten, die noch in demſelben Jahre einen bedeutenden Trieb entwickeln, ente fernt, welches indeſſen von der Güte des Bodens und von der Kraft des Wurzelſtocks abhängig iſt. Damit aber die Triebe uicht zu zeitig krumm werden, wird das Beet tom allen Seiten beſchattet, und ich habe gefunden, daß im Schatten die Stämme höher gewachſen find, als an jedem andern Standort. Im Herbſt werden die jungen Stöde herausgenommen, ausgeputzt und eingeſchlagen, und im Frühling ein für ſie paſſender Standort ausgewählt. Ein anderes Verfahren, Stämme zur Unterlage für andere Roſenarten zu erlangen, iſt folgendes. Es wurden im Frühjahr an einer ſchattigen, feuchten Stelle des freien Landes Stecklinge von zwei mir zu Gebote ſtehenden, ſeht ſtark wachſenden und wenig blühenden Noifett-Nofen gt macht. Dieſe wurden unter Bedeckung an derſelben Stele überwintert, und im folgenden Frühling in eine Pflanz- ſchule gebracht. Zwei bis drei Jahre blieben ſie in der⸗ ſelben, ohne daß fie in ihrem Wachsthum gehindert wur⸗ den, ſtehen, und wurden darin jeden Herbit ſtets niedetge⸗ hakt. Im nähen Frühjahr wurden ſämmtliche Zweige, welche ſich inzwiſchen gebildet hatten, bis dicht an der Erde ab geſchnitten, worauf fid dann eine Menge neuer Triebe ente wickelten, von denen der kraftigſte beibehalten und zum Stamm ausgebildet ward. Dieſe Triebe erreichen oft eine Höhe von 6—8 Fuß, und fónnen wegen ihrer Geſchmeidigkeit leicht zur Erde gebogen und dadurch vor Kälte geſchüßt werden. Die Stamme folder Noiſett-Roſen nehmen bef fer an, als die gewöhnlichen, bei uns einheimiſchen Rofen arten. Der neue Wurzeltrieb verliert ſich, ſobald der Stamm nach oben in Trieb kommt, oder derſelbe iſt wenigſtens ſeht leicht zu entfernen. Wie dauerhaft aber dieſe Stämme und ob fie den Willingen unſerer vaterlánti ſchen Roſen gleichzuſtellen oder vorzuziehen fein dürfte, dies kann erſt die weitere Erfahrung uns lehren, und s wäre des halb wünſchenswerih, daß auch andeterſeits damit — - Verſuche angeſtellt, und die erlangten Reſultate bekannt ge» macht würden. Zum Veredlen oder Oculiren bediene ich mich ſtatt ei⸗ nes einzigen Auges, ſtets eines Zweiges mit 2—3 Augen, und ſchiebe ihn eben fo ein, wie das Auge beim gewohn- lichen Oculiren; jedoch darf der Zweig nicht aus altem Holze beſtehen. Von Gartenroſen findet man zu Ende des Monats Juni, oder auch mit Anfang des Juli, das zum Veredeln paſſendſte Holz, von immerblühenden auch wohl früher. Es gewährt dies Verfahren den Vortheil vor dem Oculiren mit Augen, daß man früher blühende Stämme erhält, und man ſolche Arten öfter vermehren kann, von denen man wohl Reiſer, aber keine Augen hat. Veredelt man um Johanni, fo treibt das Reis noch aus, und man erlangt durch diefe Methode ſchon im erten Jahre ein ros nenbäumchen. Damit nun das Reis ſſcher anſauge, wird der veredelte Wildling niedergehakt, und das Reis beſchat⸗ tet, welches am beſten unter einer Glasglocke oder einem ähnlichen Gefäß geſchehen kann, welches Verfahren auch bei Augen ſſcher zum Ziele führt. Beim Oculiren mit Augen iſt das aufs ſchlafende Auge allen andern vorzuzie⸗ ben, weil um Johanni verhältnißmäßig wenige Augen an⸗ wachſen, welches wohl ſeinen Grund in der um dieſe Jah⸗ reszeit vorherrſchenden Wärme haben möchte, und bei dem erſten Verfahren der Stock im erſten Jahre auch weniger in ſeinem Wachsthum geſtört wird. Eine Hauptſache beim Oculiren iſt immer, daß der Wildling ſich im vollen Triebe befinde. Bei einer ſonſt kräftigen Pflanze kann man aber den Trieb bis Ende September dadurch erhalten, daß man ihn öfter beſchneidet, und ein zur Ruhe gehender Stock erhält durch den Schnitt oft noch einen neuen Trieb und kann fo mit Erfolg oculirt werden. Beim Oculiren ent- ferne ich alle überflüſſſgen Zweige be PSI gt, damit ber Zug fid im Triebe erhalte, doch darf man dies Theil des ächt gemachten Zweiges thun, weil ſonſt der Trieb unterdrückt wird. Zum Verbinden it Papier mit Baum. wachs beſtrichen in beliebigen Streifen anzuwenden. Nach dem Einſetzen ſämmtlicher Augen eines Tages iff es vor. theilhaft, die Augen noch einmal mit Baſt zu umwinden, damit fie um fo feſter anliegen. Baumwachspapier ſchützt yi ringen der Luft und des Regens. ſicher vor dem ( ; 115 Weber das Klima von Californien. Vom Herrn Dr. Alexander Berg, praktiſchem Arzte in Berlin, Das Klima von Californien ift ziemlich ang. fübrlid) in der Schrift „Nachrichten von der ameri— kaniſchen Halbinſel Californien, geſchrieben von einem Prieſter der Geſellſchaft Jefu, Mann heim 1772“ geſchildert worden, und ich habe das Folgende hauptſächlich aus dieſer Schrift entnommen. Californien iſt ein langer, aus dem Meer hervorragender Fels, der zum Theil gar nicht, zum Theil nur mit einer dünnen, großen Theils ſandigen und ſteinigen Erdſchicht bedeckt iſt, und es ſcheint dieſelbe nur ein Ueberbleibſel von den verweſten Stau⸗ den — beſonders Cacteen — zu ſein, welche auf lauter Stein zu wachſen vermögen. Die californiſchen Berge und Felſen, welche den Mittelpunkt dieſer Halbinſel durchſchnei⸗ den, und von welchen der höchſte, Cerro de la Giganta, nur 700 bis 760 Toiſen ) Höhe hat, ſcheinen vulkaniſchen Urſprungs zu fein. Flüſſe giebt es hier gar nicht“); nur 4 kleine Bächlein, die man überſpringen kann, gelangen bis ins Meer, bei welchem ganz nahe ſie auch entſpringen. Nur wenn es eine halbe oder drei Viertelſtunden geregnet hat, fammelt (id) wegen des Felsbodens, defen dünne Erd⸗ ſchicht nur wenig einſaugen kann, von allen Seiten und allen Bergen das herabgefallene Waſſer zu nicht unbedeu- tenden Regenbächen, welche mit großem Getöfe, mit tauſend Krümmungen zwiſchen Stein und Klippen vorbeirauſchen, gleich wieder abnehmen und in wenigen Stunden verſchwin⸗ den, oder kleine Pfützen hinterlaſſen. Mit wenigen Yus- nahmen befinden ſich alle Sümpfe und Bäche, wovon Men- ſchen und Vieh das Jahr über den Durſt löfchen, zwiſchen zwei Ufern folder Regenbäche, und verſchwinden entwe⸗ der in wenig Wochen oder Monaten nach dem Regen, oder bleiben auch, und ſchwellen nur durch den Regen mehr an. Leider hat uns der Verfaſſer jener Schrift keine Ther. mometer Beobachtungen mittheilen koͤnnen; bod) find feine „) Humboldt Neu Spanien, II. 224, **) Daſelbſt S. 116 Temperatur-Schilderungen der Art, daß man (id) eini- einen Begriff von der dort flatrfinbenben Tempe ⸗ ratur machen kann. Im Allgemeinen iſt das Klima ſehr warm, beſonders an der Oſtkuſte, wo die Nebel weniger haufig find, als an der Weſtküſte. An jener mußte der Verſaſſer Ende Novembers um Mitternacht der Hitze Dal. ber fih ins Freie begeben, an dieſer Mitte Mai den gan. zen Tag bindurch in einen Mantel gewickelt gehen, me. gen des rauhen Windes und der von dieſem herrühren⸗ den Kälte. i Die größte Hitze beginnt im Juli und währt bis in die Hälfte des Oktober. Sie iſt fo beträchtlich, daß der Verfaſſer obiger Schrift nicht aufhören kann darüber zu klagen. Doch hat man in der Miſſſon von S. Fran⸗ cisco Borja, unter 30° nörd, Br., im Januar das Waf- fer mehr als einmal in den Gefchirren frieren und Schnee— floden fallen ſehen. Auch in dem ſüdlichen Theile der Halbinſel kommen alle Jahre einige dem Mais ſchädliche, kalte Nächte und Reif vor, und es werden an der Weſt⸗ füfe in der Miſſſon de los todos Santos, gerade unter dem Wendekreiſe des Krebſes, wegen der immerwährenden friſchen Winde und Nebel, welche aus dem Südmeere dort auſſteigen, die Trauben nie reif. Conft hat der Verfaſſer die Kälte nie fchärfer erfahren, als fie in der Rheingegend gewöhnlich gegen Ende des September oder des April ſtatt findet, und dies auch nur an wenigen Tagen im Jahr die Nacht hindurch und kurz nach Sonnenaufgang; es ſei denn, daß der Nordwind den ganzen Tag heftig wehte, wie bis. peilen geſchicht, wo dann die Luft im Schatten während des ganzen Tages etwas frifch if, Die Californier gehen übrigens völlig nackt zu jeder Jahreszeit.) Nach den Temperaturverhältniſſen, welche im F. Ge⸗ Orge unter 46° 18 nörd, Br. an der Weſtküſte von Nord. Amerika fatt haben, ſcheint der mittlere Gang der Fem: peratur in Californien folgender zu ſein: bo €. auch Humboldt Neu Spanien, II. 228. Monat bei 24° n. Br. bei 28° n. Br. bei 32° n. Br. 5 15°,8 14% Januar . Februar 18,6 16 „3 14 ,9 März 19 ,8 17 ,6 16 ‚2 April 21 3 19 3 18 „1 Mai 23 „1 21. 2 20 ‚2 Juni 24 ‚7 23 ‚0 22 ‚2 Juli 25 7 Bl 23 ,3 Anguſt 75 23 ,9 23 „1 September 24 2 22 „4 21 ,5 Dftober 22 „1 20 ,2 19 ‚0 November 20 ,0 17 „9 16 ‚6 December 18 ‚6 16 ‚3 14 ‚9 Jahr 21%8 19/8 18°,7 Im ganzen Jahr vergeht kein Tag, an welchem der Wind nicht ziemlich ſtark weht. Stets wenigſteus beginnt er zur Zeit der größten Tageshitze, und weht bis in die Nacht hinein. Der herrſchende Wind iſt Nordweſt oder Südweſt. Nie kommt er, außer bei ftarfen Gewittern aus Oſten. Nordwind weht nur dann und wann in den Win⸗ termonaten einige Tage. Dieſer vorherrſchend von Weſten kommende Seewind iſt auch wohl die Urſache der zahlrei⸗ chen und dicken Nebel, welche des Morgens nicht allein in den Herbit- und Wintermonaten, ſondern auch zuweilen im hohen Sommer und im Auguſt hauptſachlich an ber Weſtkuſte Californiens erſcheinen. Der Nebel kommt ſtets vom weſtlichen Meere her, und beruhrt die Oſtkuüſte felte ner. Im Sommer tritt gleich nach dem Nebel oft uner⸗ trägliche Hitze ein, und gleich darauf blitzt und donnert es häufig. Thau fällt bei heiterem Himmel, und nicht öfter und dicker als in Deutſchland. m Regen iff außerordentlich felten in Californien. Nur im Juli, Auguſt, September und Oktober ſind ſparſame Negengüſſe zu erwarten. Doch regnet es auch in dieſen Monaten kaum 3 bis 4 Stunden lang, und nie erſcheint ein Landregen. Die Regen erſtrecken ſich nur auf eine halbe oder wenige Stunden Weges, und ſo kann es kommen, daß an einzelnen Stellen in 3, 6 und mehreren Jahren nicht einmal der Staub genetzt wird. Regnet es einmal in ei nem andern Monate, als in den vier erwähnten, ſo wird dies als etwas Außerordentliches angeſehen, was nicht alle Jahre geſchieht. -— 117 In der Regel find die Regen mit Gewittern verbnm. den, welche übrigens nie des Nachts, noch vor 11 Uhr Vor. mittags zu entſtehen pflegen, nie heftig und über eine Stunde dauernd ſind, und deren nie zwei an Einem Tage ſich zei⸗ gen. Sie nehmen hier, wie auch alle Wolken, nie ihren Zug von Weſten nach Oſten, ſondern ſtets, dem in den untern Regionen herrſchenden Winde entgegen, von Oſten oder von Norden. In den vier Regenmonaten fehlt es nie an Wolken, in einem Jahre ging im Monate Auguſt kein einziger Tag ohne Gewitter vorbei, und doch regnete es in 31 Tagen und eben ſo viel Nächten viel weniger, als anderswo oft an einem halben Nachmittage. Man ſagt in Californien, daß es hier 24 mal drohen müſſe, ehe es einmal einſchlage und regne. Wenn das Gewitter nicht trocken vorüberzieht, wie oft gefchieht, fo bleibt es beim Reg⸗ nen, es iſt in 17 Jahren nur einmal Hagel und wenige Schloſſen gefallen. Da die Temperatur in Californien, mit Ausnahme weniger Tage, nie ſo niedrig wird, daß dadurch die Vege⸗ tation unterbrochen werden könnte, fo richtet fidh letztere nur nach dem eintretenden Regen. Nach dem erſten Waf ſerguß wird in 5 oder 6 Tagen Alles grün, was grün mete den kann. Dieß geſchieht nicht allein in den 4 Regenmo⸗ naten, ſondern auch im December oder Januar, wenn au⸗ ßergewöhnlicher Weiſe einmal in dieſen Monaten Regen fällt. Findet ſich wegen einer nahe gelegenen Lache ein feuchtes Stück Erdreich, oder kann es bewäſſert werden, ſo findet das ganze Jahr hindurch die üppigſte Vegetation ſtatt. Weinſtöcke werden im dritten Jahre ſchon armsdick, und lie⸗ fern den größten Reichthum der herrlichſten Trauben. Der Mais bringt auf dem nämlichen Felde eine doppelte und dreifache Erndte. Weizen, Reis, Waſſermelonen, Baum- wolle, Orangen, Granataepfel, Oliven, Feigen kringen ihre Früchte in unbeſchreiblicher Fulle und Vollkommenheit. Wo dieſe Umſtände aber nicht zuſammentreffen, findet man oft auf einer ganzen Tagereiſe weder einen grünen noch ei⸗ nen dürren Grashalm. Wegen der geringen Tiefe der den Felsgrund bedeckenden Erdſchicht, wo eine ſolche überhaupt vorkommt, giebt es in Californien auch keine Bäume, fon- iedrige Geſträuche, und einen großen Reichthum an Gacteen ). Der Verfaſſer ſagt in feiner naiven Sprache: „Holz und Waſſer, Stein und Dörner ſeynd vier Elemente, aus welchen Californien an zweien einen unausſprechlichen Mangel leydet, an den andern zweien aber allein einen Ueberfluß hat“, und an einer andern Stelle: „Zu bewun- dern iſt, daß bei ſolcher theils Trockne, theils Härte des Bodens in Californien etwas wachſet; aber noch mehr zu bewundern iſt, daß ſchier die Hälfte der californiſchen Ge⸗ wächſe lauter Saft, gleich einer Rübe ſei, und daß aus dieſen noch viele ſo hoch und gewichtig, daß ſie mit einem wohlgewachſenen Eichbaum um die Wette ſtreiten konnen, und zehnmal mehr Brühe, als dieſer von ſich geben würde, wann man ſie unter die Preß legen und ſonſt deſtilliren ſollte.“ Nur hinter der letzten Miſſion gegen Norden kom⸗ men einige Tannen, Eichen und andere Bäume vor, jedoch kein Wald, noch Wäldchen. Vemerkungen über die Anzucht der Bataten. Convolvulus Batatas L. IIpomoea Batatas Roem. et Sch.] Vom Herrn Emil Sello. Dieſe nützliche Pflanze ſtammt, wie viele ihrer Schwe⸗ ſtern, aus dem mit der reichſten und üppigſten Vegetation geſchmückten Weſtindien, wenigſtens wird ſie dort, ſo wie auch in Oſtindien, ihrer eßbaren knollenartigen Wurzeln wegen überall gebaut. Ungeachtet ſie nun ſchon ſeit dem Jahre 1797 in den europäifchen botaniſchen Gärten kulti⸗ virt, und auch ſchon feit längerer Zeit im ſüdlichen Eu- ropa, und namentlich in Frankreich, als Nahrungsmittel gezogen wird, ſo ſcheint ſie im nördlichen Deutſchland doch noch nicht beachtet worden zu ſein, weshalb ich es mir erlaube, hier darauf aufmerkſam zu machen, da bie Wur- zeln ein febr wohlſchmeckendes und nahrhaftes Gemüſe find, „) S. auch Humboldt Neu Spanien, II. 223. 118 und überdieß die Pflanze ohne große Mühe anzuziehen ift. In Bollweiler, in dem großen Garten ⸗Etabliſſement der Herrn Gebrüder Baumann, fultivirt man fie mit günſtigem Erfolge, und zwar auf folgende Weiſe. Mitte März ſetzt man die im kalten Gewächshauſe überwinterten Pflanzen oder Knollen auf einen beſonders dazu vorberei⸗ teten Miſtbeetkaſten, und zwar fo, daß unter jedem Fen: ſter eine Pflanze zu ſtehen kommt. Bereits bis zu Ende April bat fib die junge Pflanze über den ganzen ihr gu. getheilten Raum ausgebreitet, deshalb kann man von einer einzigen Pflanze um dieſe Zeit hunderte abnehmen, denn aus jedem Blattwinkel ſproſſen, ſo bald der rankende Sten⸗ gel mit der Erde in Berührung kommt, Wurzeln hervor. Wenn nun keine Spätfröfte mehr zu befürchten find, fo ſetze man die Pflanzen, anderthalb Fuß im Verband, auf Beete, welche eine warme Lage haben, und aus einer nahr» haften, tief geloderten. Erde beſtehen. In Bollweiler bat man damit alle Erdhaufen in den Erdmagazinen bes pflanzt, wodurch dieſe nicht allein ihr unangenehmes Aeußere verloren, ſondern einen wirklich reizenden An. blick gewährten, da die zierlichen Pflanzen fie endlich ganz und gar umrankt hatten, die nebenbei noch der Küche eine herrliche Speiſe lieferten. Dieſe Erdhügel ſchienen über⸗ baupt dem Gedeihen der Pflanze ſehr forderlich zu ſein; fie ſchützen die Erde ſelbſt gegen die heftigen Son. nenſtrahlen und gegen das Austrocknen, wie denn Be. ſonders eine warme und feuchte Lage einen reichlichen mol. lenanſatz befördert. Schon in der Mitte des Auguſt, oder doch ſpäteſtens am Anfange des September, je nachdem der Sommer mehr oder weniger günſtig war, kann man die erten Knollen abnehmen, welche dann ſchon vollkommen genießbar find. Der Ertrag übertrifft bei weitem dem der fruchtbarften Kartoffelarten, und was Zartheit und Würze anbelangt, ſo kann man die Bataten mit vollem Rechte den echten Kaſtanien oder Maronen an die Quite ftellen, und Mancher möchte fie denſelben wohl noch vorziehen. Die Kuolen werden febr groß, und es kommt eben gar nicht felten vor, daß einzelne derſelben vollkommen ausgewachſen ein Gewicht von mehreren Pfunden erreichen. Nur das Ueberwintern der Knollen iſt nicht ohne Schwierigkeit, und erfordert einige Aufmerkſamkeit, denn theils ſind ſſe des fo febr reichlichen Saſtgehaltes wegen mehr der Faul. nif unterworfen, als andere Knollen und Wurzelarten, theils finden die Mäuſe fie ausnehmend wohlſchmeckend und ftellen ihnen begierig nach. Am zweckmäßigſten geſchieht das Hebermintern in trocknen Kellern einzeln auf Stellagen ausgebreitet, oder noch beſſer in Kiſten, in welchen die Knol⸗ len in ganz trocknen Sand ſchichtweiſe gelegt werden. Die Pflanzen jedoch ſelbſt laſſen ſich ohne große Schwierigkeit in einem kalten Gewächshauſe überwintern.“) Ee Ueber | das Reinigen ber von Jnſekten befallenen Cactus: Pflanzen. Vom Herrn Emil Sello. Jedem Gärtner und Kultivateur von Cact us-Pflan⸗ zen iſt es bekannt, mit welchen Schwierigkeiten das Neb nigen dieſer Gewächſe von den fie beläftigenden und für fie ſo verderblichen Inſekten zu bewerkſtelligen iſt, und wie namentlich die Schildlauſe oft gar nicht zwifchen den mit Stacheln beſetzten Höckern und Warzen mancher Arten ohne Verletzung der Exemplare herauszubringen ſind. Es möge mir daher erlaubt fein, ein zweckmäßigeres Verfahren zu ihrer Wegſchaffung bekannt zu machen, was ich auf meiner Reife kennen gelernt habe. Im Etabliſſement des Herrn Jakob Makoh in Lüttich bedient man fid feit geraumer Zeit eines höͤchſt einfachen und dabei durchgreifenden Mittels zur Vertilgung ) Das oben Geſagte kann ich aus eigner Erfahrung beflätis gen, da die Bataten in fruͤheren Jahren auf eine aͤhnlicht und ſchon recht Häufig angebaut zu werden, da ſich die frane Über die Anzucht und den Nutzen recht intereſſante Abhandlungen über dieſen Gegen⸗ fand zu finden, worin die Kultur volfiändig angegeben ift weshalb wir für den, der fid) mit bem Anbau beſchaͤftigen will, auf dieſe Zeitſchrift verweiſen. O. 119 der fo ſchädlichen Inſecten, welche häufig die Cactus. Pflan⸗ zen befallen, mit dem glücklichſten Erfolge, ohne daß da⸗ durch der geringſte Nachtheil für die zu reinigenden Erem- plare entſteht. Während man anderwaͤrts das Reinigen nur durch einen Zeitaufwand von mehreren Stunden, ver⸗ mittelſt eines Pinſels oder anderer Inſtrumente, und dennoch nicht ohne Verletzung der äußern Bekleidung bewerkſtelligen kann, ſo bewirkt man es dort in weni⸗ gen Minuten, ohne den Pflanzen auch nur den ge tingften Schaden zuzufügen. Mehrere Mammillaria- Arten, wie z. B. M. radians und andere, ſind gar nicht mit dem Pinſel zu reinigen, weil die dicht anliegen⸗ den Stacheln es verhindern, mit dem Pinſel in die Zwi⸗ ſchenräume und Lücken einzudringen, wo der eigentliche Aufenthalt der Inſekten iſt. Um nun doch das läſtige Ungeziefer zu vertilgen, blieb kein anders Mittel übrig, als die Pflanzen mit gepulvertem Schwefel zu beſtreuen, was aber nicht allein denſelben für eine längere Zeit ein unangenehmes Anſehn giebt, ſondern was auch ihrer Ge⸗ ſundheit eben nicht zuträglich iſt. Deshalb iſt das einfache Mittel, deſſen man ſich im gedachten Etabliſſement bedient, nicht genug zu empfehlen, und wird daſſelbe auf folgende Weiſe angewendet. An einem heiteren ſonnigen Tage nimmt man die von den ſchädlichen Feinden befallenen Pflanzen, bedeckt die Erde des Topfes, um das Ausſpüh⸗ len derſelben zu verhindern, mit einem Tuche, und läßt von einem Knaben die zu reinigenden Pflanzen über ein Gefäß mit beiden Händen halten, dann nimmt man eine kräftige, mit feinen Oeffnungen verſehene Handſpritze, füllt dieſe mit reinem Waſſer an, welches jedoch nicht zu kalt ſein darf, weil dadurch leicht eine Erkältung der oberen Zellenſchicht herbeigeführt werden könnte, und läft das Waſſer aus einer Entfernung, die durch die geringere oder größere Kraft, welche man auf den Stempel anwendet, be⸗ dingt wird, auf die Pflanzen wirken. Durch das heftige Anprellen des Waſſers werden nun die ruhig ſitzenden Fn- ſekten bald aufgeſtört, und endlich nebſt allem Schmutz von der Pflanze abgeſpühlt, ohne daß dieſer ein Nachtheil dar⸗ aus erwächſt. Dieſes Verfahren iſt jedoch zur Vertilgung der Schildläuſe noch nicht ausreichend, denn dieſe haften auf der Oberhaut der Pflanzen viel zu feſt, um ſelbſt durch den kräſtigſten Waſſerſtrahl entfernt werden zu konnen. Um nun auch diefe fortzuſchaffen, ift es durchaus nöthig, daß man die Pflanzen, einige Stunden vor dem Abſpritzen in einen Tabacksabſud taucht, welcher natürlich nicht in die Erde, worin die Pflanze ſteht, eindringen darf. Hierdurch werden die Schildläuſe zwar getödtet, jedoch noch nicht von den Pflanzen entfernt, welches nun aber leicht durch das auf obige Weiſe angegebene Spritzen zu bewerkſtelligen iſt. Zu dieſer Operation ift indeß, wie fchon erwähnt, einen ſonnigen Tag zu wählen durchaus nöthig, um dag fuelle Abtrocknen der geätzten und beſprengten Pflanzen zu be⸗ ſchleunigen. Alle Arten von Echinocactus, Melocactus und Mammillaria ſind auf das leichteſte auf die angege⸗ bene Art zu reinigen, eben jo auch die Cereus- Arten, wenn die Exemplare noch nicht zu groß geworden ſind; je⸗ doch große Exemplare pon Cereus ſo wie Opuntia, Epi- phyllum und Pereskia erfordern, wie es ſich von ſelbſt verſteht, größere Mühe und Aufmerkſamkeit. Da ich übri ⸗ gens ſelbſt diefe Reinigungs⸗Methode an den verfchieden- ften Cactus-Pflanzen beim Herrn Jacob Makoy in Lüt- tich geübt, und vollkommen zweckmäßig gefunden habe, ſo kann ich fie auch als höchſt anwendbar und nachahmens. werth empfehlen. Ich habe, nur mit Hülfe eines Knaben, an einem einzigen Tage einen beträchtlichen Theil der bot» tigen reichen Cacteen⸗Sammlung gefäubert. die ſchön blühen den een welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. ? 1. Curtis’s Botanical Magazine. (Taf. 3781.) Bouvardia splendens Hook. * Rubiaceae.) Februar 1840. (Tetandria Monogynia. So ähnlich dieſe Pflanze auch der bekannten B. tri- phylla ift, fo zeigt fie fih doch von dieſer binlánglid) ver. ſchieden, ſowohl durch die glänzendere Färbung der Biu- men, als durch die ſchmäleren, mehr zugeſpitzten, ſchärferen Blätter, die längeren Nebenblätter und die herausſehenden 120 Griffel. Sie entwickeln ihre Blumen im Juli und Au⸗ guſt im kalten Gewächshauſe reichlich. . (Auch im hieſigen botaniſchen Garten befindet ſich dieſe Pflanze, und wurde verſchiedenemale aus mexikaniſchem Samen gezogen. Sie iff von B. triphylla hinlänglich verſchieden, ſcheint aber fid nicht fo ſtrauchartig auszubil⸗ den als die ältere Art. Sämlinge blühen bereits im zwei- ten Jahre ihrer Kultur.) ö (Taf. 3782.) Brassavola cordata Lindl. * Gynandria Monandria. Orchideae. Es wurde diefe Art ſowohl aus Brafiiien, als aus Sa» maika eingeführt. Die Blumen find gelblich grün mit kleinen rothen Fleckchen, und die Kronenlippe weiß und herzförmig. (Bereits im fünften Jahrgange p. 111. und im fie benten p. 335. der allgemeinen Gartenzeitung erwähnt.) Wanzen: Catalogs: Anzeige. m. m G5 AT 477 * ox "o ; Joh. Heinr. Böckmann in Hamburg. Neuer Jungfernſtieg Nr. 3. mit einem Verzeichniß der gefüllten Georginen oder Dahlien. Das Verzeichniß der Gewächsbauspflanzen iſt ſehr reichhaltig, und find es beſonders die Camel lien und Pelargonien, die in großer Anzahl aufgeführt ſind. Von den letzteren ſind nicht weniger als 400 auserleſene, groß blühende und neue Varietäten, meiſtentheils engliſchen Urſprungs verzeichnet, wobei alle älteren, weniger ſchön⸗ blühenden Sorten ausgeſchloſſen find. Das Verzeichniß der Pelargonien iſt zugleich dadurch intereſſant, daß bei jeder Form zugleich die Farbe der Blume angegeben und auf die vorzüglicheren Sorten noch beſonders aufmerk⸗ fam gemacht it. In dem beiliegenden Georginen- oder Dahlien ⸗Verzeichniß find ebenfalls die vorzüglichſten gefüllten Spielarten, ſowohl die hohen als bie Zwerg- Ge orginen aufgeführt. Von beiden Verzeichniſſen bat uns Herr Böckman einige Exemplare eingeſandt, mit der Bitte, fie an Pflan- zenliebhaber zu vertheilen, Wir haben diefe Exemplare zen für 1840. von unſerer Verlagshandlung übergeben, welche dieſelben auf beſonderes Verlangen, ſo weit ſie ausreichen, mitthei⸗ len wird. Die Redaktion. Literariſche Anzeige. Für Garten liebhaber. In der Lehnhold'ſchen Buchhandlung in Leipzig iſt erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der praktiſche Blumengärtner, Í ober Anweiſung, die beliebteften: Blumen und Zierpflanzen, ſowohl im Freien, als auch in Gebäuden vortheilhaft zu pflanzen, ſelbſt zu ziehen und auf die beſte Weiſe zu veredeln. Ein Handbuch für Gärtner, Gartenbeſitzer und alle Diejenigen, welche die Kultur der Blumen zu ihrem Vergnügen betreiben wollen. Von Heinrich Gruner; Zweite Ausgabe. gr. 8. (22 B.) broch. z Thlr. Der unterweifende Monatsgärtner, oder deutliche Erklärung ſämmtlicher monatlichen Arbeiten im Gemüfe-, Obſt-, Blumen-, Wein- und Hopfengar⸗ ten, fo wie auch im Gewächshauſe. Für angehende Gärtner und Gartenliebhaber. Nebſt einem Nachkrage über Behandlung der Gemüfefämereien und über Be⸗ nutzung und Aufbewahrung verſchiedener Garten. und Baumfrüchte. Alles auf eine zwanzigjährige Erfahrung gegründet, und herausgegeben von Heinrich Gruner, Zweite Ausgabe. gr. 8. (15 B.) br. 2 Thlr. Kurzer und gründlicher Unterricht in der Obſtbaumzucht, oder Anweiſung, wie man auf die leichteſte und wohlſeilſte Weiſe die Obſtbaͤume pflanzen, erziehen und veredeln ſoll. Ein unentbehrliches Handbuch für Deconomen, Gärtner, Gartenbeſitzer und alle Diejenigen, welche die Zucht der Fruchtbäume zu ihrem Vergnügen betreiben wollen. Von Heinrich Gruner. Zweite Aus⸗ gabe. 8. (16 B.) br. 1 Thlr. Odtkige drei Schriften find das Ergebniß langjähriger eigner Erſahrung des Verfaſſers, und ein ficherer Leitfaden für Alle, welche Nutzen und Freude am Gartenbau erzie⸗ len wollen. Nauckſche Buch handlung. ns Achter Ee ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den — Gärtnern und Botanifern des Ju: und Auslandes, herausgegeben Sri Otto, ſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Ental, Preuß Konig WIM Albert Dietrich, zt Dr, d Der Phi loſophie und zu Verlin. Sonnabend, den 18. meds Physosiphon Loddigesii Lindl. À Beſchrieben vom Herrn Mr Klotzſch. Die peret Loddiges bildeten in ihrem Bólitiical Cabinet auf Tafel 1601 als Stelis tubata eine Pflanze ab, welche fie bereits im Jahre 1828 von dem * Dep pe aus Mexico erhalten hatten. Eine Analyſe der Blüthentheile, die Diadot und jede Beſchreibung entbehrend, zeigte doch die Darſtellung der Blüthen durch Verwachſung der drei äußeren Blüthen- hülltheile, in eine lange aufgeblaſene Röhre und das Län. denn die Gelegenheit wahrnahm, die B hn derſelben zu den inneren Bluthenhülthellen einen Unterſchied, den Profeffor Lindley zur Aufſtellung einer neuen Gattung benutzte und dieſe zugleich mit einer zweiten mexikaniſchen, einer peruaniſchen und einer brafi- lianiſchen Art bereicherte, er beſchränkte ſich jedoch bei der in Nede ſtehenden Species bloß auf das . weshalb ich ung davon erhaltenen Erem: wach einem aus dem betanifchen Sari en plare zu entwerfen. ied Physosiphon Longit Lnd. Folio ob- longo, carnoso, obtuso, emarginato; floribus spicatis adscendente-secundis; tubo perigonii exterioris 2 2 lucido, flavescente-viridi, compresso- subtrigono ad basin obsolete-gibboso, apice attenuato, laciniis ob- longis mucronatis, vitellinis, patentibus; perigonii foliolis interioribus minulis, virescentibus, in tubum inclusis, lateralibus brevissimis unguiculatis spathu- latis, labello elongato trilobo, margine intusque pur- pureo, bilamellato, subtus tricostato, lobis lateralibus brevioribus, subconniventibus, lobo medio ligulato integerrimo, verrucoso-scabro; columma apice tri- dentata; anilhera purpurea, apiculata, Ein in Raſen vorkommender Epiphyt, von dem An⸗ ſehen einer Stelis. Das Blatt iſt fleiſchig, länglich, auf der unteren Fläche etwas gewölbt, auf der oberen eben, mit einer Langs furche verſehen, an der Spitze abgeſtumpft aus- gerandet, 23 Zoll lang, kaum 3 Zoll breit; es verdünnt ſich allmählig in einen Zoll langen Blattſtiel, der von einer vielrippigen, braunen, trocknen, röhrenförmigen Scheide um» ſchloſſen wird, welche noch den Verbindungspunkt ber Blü ⸗ thenähre mit demſelben bedeckt. Die Blüthenähre ift doppelt ſo lang als das Blatt; die Spindel fadenförmig, aufrecht, oberwärts gebogen, platt, von der Bafis bis zur Spitze mit braunen Nebenblättchen bekleidet, aus deren Winkel die aufwärts aber immer nach einer Seite gewendeten 2—3 Linien lang geſtielten Blüthen entſpringen. Die drei äuße⸗ ren Blüͤthenhülltheile 4 Linien lang, find zwei Drittel ihrer Länge zu einer blaßgrünen, halbdurchſichtigen, aufge⸗ blaſenen, etwas zuſammengedrückten, faſt dreiſeitigen, nach der Spitze zu verdünnten Röhre verwachſen, welche an der ſchnitte find länglich, ſtachelſpitzig, dottergelb, abſtehend, 13 Linie lang, 3 Linie breit, auf der unteren Fläche mit einem erhabenen Nerven 5 £e, der ſich über die Röhre bis zur Baſſs erſtreckt. Die inneren Bluͤthenhülltheile find zwei- mal kürzer als die Röhre der äußeren Blüthenhülliheile, von welcher fie eingeſchloſſen werden; die feitlichen find frei, ſpatel · fé mig, blaßgrün, haͤutig, dem Labellum angedrückt und etwas als daſſelbe; das Labellum frei, aufrecht, dreilappig, blaß; grün, mit purpurrothem Rande, die ſeitlichen Lappen kürzer, abgerun et und etwas zuſammengeneigt, inwen⸗ dig mit zwei parallelen Lamellen in gleicher Form verſehen, der mittlere Lappen länger, kurz zugeſpitzt, zungenformig, Höcker verſehen iſt; die Ein. b ad * y TCR REESE auf der oberen Fläche purpurfarben, bóderig - grfalten, auf der unteren Fläche der Länge nach breirippig. Das Gul. chen, welches eine Fortſetzung des Fruchtknotens bildet, iſt von der Länge des Labellums, halbrund, etwas gebogen, an der Spitze dreizaͤhnig, ebenfalls blaßgrün. Anthere ein- fährig, geſchnäbelt, purpurroth. Pollenmaſſen 2, wachs⸗ artig, blaßgelb. Fruchtknoten ungedreht, dreigerippt. Ueber das Beſchneiden des Weinſtocks ). Vom Herrn J. F. Im miſch, in Magdeburg. ; Eine tragbare, fo wie jede neugepflanzte Rebe beginnt Ende April oder Anfang Mai zu treiben, wobei alte, ſtark *) Dieſe Abhandlung bitte ich als ein offenes Sendſchreiben an den Naſſauiſchen Medizinalrath Koͤlges in Ruͤdes⸗ beim, Verfaſſer des Werkes: Vollſtaͤndiges Handbuch der deut ſchen Weinkultur und Wein ausbildung. Geordnet zum Selbſtunterricht für angehende Reba pflanzer, wie auch für pracktiſche Wein bauer, Wein⸗ bau⸗Forſcher und Weinerzieher. 2 Bände, Frank⸗ furt a. M. bei Andreae 1837. (Erfier Band: der Wein⸗ bau 632 Seiten, Zweiter Band: die Moſtbereitung, 304 Seiten) zu betrachten. — Vor etwa zwei Jahren bekam ich dieſes treffliche Buch in die Haͤnde, das mich, ſo wie mehrere Freunde des oft recht undankbaren Weins baues zu dem Wunſche veranlaßte, nach dem darin ge machten Vorſchlage, einen kleinen Winzerverein zu ſtiften, der es ſich vornahm, das obengenannte Werk ſowohl, als auch ein Älteres von Bronner über denſelben Gegenſtand zu leſen und zu beſprechen, um zu unterſuchen, inwiefern die darin gemachten Vorſchriften für Liebhaber des Wein⸗ baues auch in unſern noͤrdlich gelegenen Gegenden Deutſch⸗ lands praktiſch ausführbar ſeien. Nachdem dieſes Geſchaͤft beendigt war, that ein Vereinsmitglied den Vorſchlag, das Ganze des Weinbaues nach fremden und eigenen Anſichten und Erfahrungen, mit wenigen Worten zu beſchreiben, und daſſelbe einer nochmaligen gemeinſchaftlichen Pruͤfung zu verwerfen, durch welche das Geſagte wenigſtens von dem Vorwurfe der Einſeitigkeit befreit werden wurde. Nachdem nun von einem andern Vereinsmitgliede uber das Pflanzen des Weinſtocks viel Unterhaltendes und Belehrendes geſpro⸗ chen und nachgewieſen war, was, wie, wo und wann man pflanzen ſollte, fo übernahm der Unterzeichnete den zweiten 122 beſchnittene Stöcke bisweilen febr, junge dagegen gar nicht oder doch nur ſchwach bluten, d. h. Saft verlieren, welchem der Aberglaube eine heilende oder wenigſtens eine ſtärkende Kraft für Augen, Haut und Haar beilegt, aber gewiß mit Unrecht, weil das ſogenannte Weinblut weiter nichts iſt, als reines, klares, durch die feinſten Organe geläutertes Waſſer. Das Bluten des Stockes hört auf, ſobald die erſten Blätter der neuen Rebe vollſtaͤndig entwickelt ſind, offenbar aus dem Gtunde, weil der anfangs flüffige Saft ſich um etwas verdickt hat. Der durch Froſt unbeſchädigte, freudig emporwachſende Stock, welcher alle Stürme des Winters in dem warmen Schooße der Erde und die vielen Nachtfröſte des Frühjahrs zu ſeiner Kräftigung und Abhärtung außerhalb der Erde glücklich überſtanden hat, erreicht bald eine ſolche Länge, daß jede junge Rebe mit ihren 2 bis 3 Trauben frühzeitig ange⸗ heftet werden muß, wenn ſie nicht durch ihre eigene Schwere oder durch eine andere Urſache abgebrochen werden ſoll. Die ſo angeheftete und geſſcherte Fruchtrebe wird nach Kecht's Vorſchrift, um ſie im Wachſen aufzuhalten und den an ihr befindlichen Trauben mehr Nahrung zuzufüh⸗ ren, von der Blüthe, alſo vor Johanni einmal gegipfelt, oder 2 bis 3 Blatt über der letzten Traube geköpft. Kaum iſt das einige Tage geſchehen, ſo wächſt nicht nur aus dem oberen Auge, ſondern auch nach und nach aus jedem unte⸗ ten Blattwinkel ein neuer Rebenkopf hervor, von denen einer nach dem anderen weggenommen wird, ſobald er ſich zeigt, damit angeblich alle Kraft den Trauben zuſtrömt. Ob aber dieſes Ziel durch das Köpfen erreicht wird, iſt durch die Erfahrung noch nicht begründet, indem wenigſtens nach meinen mehrjährigen Beobachtungen die gefópfte Rebe in Folge der Störung im Wachſen nicht immer die größten und ſchönſten Trauben liefert, ſondern iſt es vielmehr die im Theil der Aufgebe, den: über das Beſchneiden des Weinſtocks zu ſprechen. Das Refultat dieſer Verhandlun⸗ gen habe ich nun niedergeſchrieben, und lege es bier einem größeren Publikum zur Anſicht und Pruͤfung vor. Wird nun freilich durch das Wort eines bloßen Laien und Lieb⸗ habers der Weinzucht nichts Neues zu Tage gefördert, fo giebt es doch vielleicht manchem Leſer dieſer Blätter Ver⸗ anlaſſung, einen Gegenſtand vielſeitig zu beleuchten und zu beſprechen, der viele Reiche und Arme erfreut, begluͤckt und ernährt. Der Verfaſſer. Wachſen nicht geftörte Zuchtrebe, an welcher auch andere forgfältige Beobachter die größten, ſchmackhafteſten und frü- heſten Trauben gefunden haben. Soviel wenigſtens iſt in die Augen fallend, daß eine gekoͤpfte Rebe mit einer Länge von 1—2 Fuß ſelten ganz reifes Holz treibt, während an einer unverkürzten das Holz oft über 10 — 12 Fuß lang reif wird. Soll man nun nach ſolchen Erſcheinungen noch gipfeln, wie Kecht verlangt, oder ſoll man den Stock mit allen Reben unverkürzt fortwachſen laſſen, wie die Alten thaten, und ſoll man nachher einigemal alles wegſchneiden, was im Wege ſteht? Ich habe forgfältig beſchnittene und gepflegte Weinſtöcke zuweilen mit wenig, zuweilen mit viel Trauben, und gar nicht beſchnittene manchmal mit noch mehr Trau⸗ ben geſehen. Folgt nun daraus, wie mancher Nichtkenner mir gerade zu gerathen hat, daß man ſeine Stöcke gar nicht beſchneiden, ſondern ſie vielmehr wachſen laſſen ſolle, wie fie wollen? Nein, antworte ich; auf dieſe Art würden wir bald ein ſolches Geſtripp und Gewirre mit fehr fpät reifenden Trauben bekommen, das wir zuletzt gar nicht mehr behandeln und vor Froſt ſchützen koͤnnten. Schutz aber iſt bei uns noͤthig, wenn wir nicht Alles in einem einzigen Winter verlieren wollen. Wie viel glücklicher dagegen ſind in dieſer Beziehung die Italiener, wenn man bedenkt, was Baumann im erſten Bande feiner Reife S. 23 2c. über dieſen Punkt von Mailands Umgebungen ſagt ): „An vielen Pappeln und Ulmen ſteigt der Weinſtock empor, von Stamm zu Stamm fih ſchlingend und mit ſüßen Trauben ſchwer behangen.“ Werden diefe Reben fo beſchnitten, wie die unfrigen? Das ſteht freilich nicht hier; aber es iſt bei dieſer halb wilden Zucht wahrſcheinlich, daß es nicht geſchieht. Gehen wir nun auf die Hauptfrage zurück: Bas ii vortheilhafter für den Ertrag des Weinſtockes bei ung; zu gipfeln, oder nicht zu gipfeln? Darüber läßt ſich nach den bisherigen Beobachtungen noch nichts Gewiſſes aufſtellen; ſelbſt beim Herrn Kölges, deffen Werk ich wegen der vielen gelehrten und auf ſorgfältige Erfahrung, gegründeten Be ») C£. Zußreife durch Ital len und Sicilien. Von Baumann, Profeſſor der Naturgeſchichte in Luzern. — Luzern, bei Meyer, 1839. 124 obachtungen allen denkenden Weinzüchtern mit vollem Rechte empfehlen kann, iſt darüber kein näherer Auſſchluß ge⸗ geben; wohl aber i darin zur Gründung von Winzer- vereinen dringend aufgefordert, die fid) über dergleichen Ge» genſtande, welche man noch in Zweifel zieht, ihre Beobach⸗ tungen, fo wie ihre Bedenken ſchriſtlich, oder mündlich mittheilen ſollen, wie es der Verfaſſer aus Liebe zu einer guten Sache hiermit thut. Dieſer iſt zugleich gern bereit, dergleichen freundliche Mittheilungen und Entgegnungen im Namen des Vereins, zu dem er gehört, dankbar anzunehmen, und fie einer forgfältigen Prüfung der Vereinsmitglieder zu unterlegen. Auf ſolche Art kann noch Manches beſpro⸗ chen und näher aufgeklärt, oder in Zweifel gezogen werden, was der gewohnliche Gärtner auf Treu und Glauben nad betet, weil Andere es ihm zuvorgethan haben. Wenigſtens hatte ich mit manchem praktiſchen Gärtner anfongs viel zu kämpfen, ehe er mit den Weinreben ſo verfuhr, wie es Vernunft und Erfahrung fordern; bald aber wurden dieſe Leute andern Sinnes, ja, ſie nahmen zuletzt ſogar manchen guten Rath an, der ihrem bisherigen Verfahren in dieſem Fache zuweilen geradezu entgegengeſetzt war. — Die Trauben eines Stockes werden größer, ſchmackhaf⸗ ter und früber reif, wenn an jeder Rebe nur wenig Trau⸗ den vorhanden find; daher ij es für den Winzer mehr Vortheil als Nachtheil, wenn er, wie die Mutter Natur bei großen Sorten es thut, jede dritte und vierte Traube, ſowie alle Nebenaugen mit ihren Trauben, deßgleichen auch unfruchtbare Augen und unfruchtbare Reben ganz wegnimmt, weil eine oder zwei große Trauben, früher reif, mehr werth find, als vier kleine, wäßrige. Aus dieſem Grunde allein iſt es auch zu erklären, daß die theils im Winter von 1837 zu 1838, theils am 10. und 11. Mai von 1838 ſtark beſchädigten Stöde ungeachtet des ſchlechten Sommers reife, ſchmackdafte Trauben lieferten, während volltragende Reben ſelbſt in einem guten Sommer nur mittelmäßige, wäßrige Trauben geben — eine Behauptung, die ich hier nicht öffentlich ausſprechen würde, wenn fie nicht durch die langjährige Erfahrung des Fräuleins Louiſe Gor. thum in Zerbſt beſtätigt würde. Deßhalb möchte ich den den geprieſenen 2710 Trauben an einem einzigen Laubenſſocke Kecht's (nach S. 32. feines Buches) keine einzige haben, weil eine folde Mafe von Trauben, wie jeder denkende Weinzüchter, beſonders jeder Weinbergsbe⸗ figer aus Erfahrung weiß, nicht ſonderlich ſchmackhaft ift, An den jungen, hervor treibenden Reben, an den ges gipfelten ſowohl, wie an den nicht gegipfelten, bildet ſich bei feuchtſtehenden, vollſaftigen Stöcken, unter Steinpflaſter an Steinwänden mehr, als im freien Gartenboden, durch Ausſchwitzen eine große Anzahl von kleinen Körnern in der Größe eines Stecknadelknopfes, oder eines Spinneneies und von einem bitteren Geſchmacke. Wenn diefe an alten Stöcken mit vielen, oder an jungen Stöcken mit wenig Trauben ſich zeigen, ſo kann man darauf rechnen, daß viel junge Trauben in Folge des üppigen Wuchſes vor der Bluͤthe ganz verſchwinden, und daß von ſolchen Scheintrau⸗ ben zuletzt weiter nichts übrig bleibt, als eine unvollkom⸗ mene Gabel, welche nicht eine einzige Beere zur Blüthe und Reife bringt. Etwas ganz Anderes dagegen iſt es, wenn einige in der Blüthe ſehr empfindliche Sorten, z. B. Diamant, Smyrnaer, weißer Champagner (Seidentraube), rother Gutedel, Clevaner und andere Sorten des Zerbſter Katalogs, während der Blüthe durch Wind, Regen, Zug, naßkalte Witterung u. dgl. befchädigt werden; dann ſetzen nur einige Beeren gut ab, dieſe aber werden gewöhnlich Die Fruchtreben binde man im Frühjahre moͤglichſt t weit und ſchräg, faſt wagerecht aus einander, damit Luft und Licht auf alle Theile des Stockes gleichmäßig einwirken können; die erft hervorwachſenden Zuchtreben dagegen laſſe man moͤglichſt gerade (ſenkrecht) aufsteigen, ſowie es uns die Natur bei jedem hervorſproſſenden Keime deutlich lehrt. Im Allgemeinen aber ziehe man der Reben nicht zu viele, und ſelbſt die wenigen nicht auf einem Flecke, weil ſonſt an einer ſolchen Stelle leicht ein Verdumpfen der Blätter, Früchte und Reben erfolgt. Da jedoch das anhaltende Anbinden der Zuchtreben des künftigen Jahres viel Zeit und Aufſicht erfordert, fo verſchafft man fih viel Erleich⸗ terung, wenn man dieſelben, wie es in allen Weinbergen geſchieht, vor ihrem gänzlichen Auswachſen derkürzt, aber erſt dann, wenn ſie unten ſchon reifes Holz zeigen, d. i. Ende Auguſt, oder Anfangs September; in welcher Zeit die junge Rebe mit ihren Augen faſt die erforderliche Reife und Stärke hat. : Eben fo kann man auch ſchon vorher bie ſogenannten 125 Geizreben, welche die Behandlung des Weinſtockes fehr er- ſchweren, ohne Schaden für die künftigen Früchte ganz, oder bis auf wenige Blätter wegnehmen; allein auch darüber fehlt es nach Herrn Kölges an hinlänglichen Erfahrungen, ob das gänzliche Wegnehmen derſelben den Trauben nützlich, oder ſchädlich fei. Meiner Anſicht nach ſcheinen die Geiz⸗ reben von der Natur dazu beſtimmt zu ſein, das neben ihnen im Blattwinkel verborgen liegende Fruchtauge mehr zu ſchützen, als zu ernähren. Wenigſtens habe ich in dem Ertrage meiner Stöde keinen Unterſchied bemerkt, wenn ich dem einen früh, oder ſpät im Jahre die Geizaugen nahm, dem andern aber ſie ließ, bloß in der Abſicht, um zu einem ſſcheren Reſultate zu kommen; dagegen aber habe ich, wie Fräulein Gortbum, einzelne Augen unfruchtbar gefunden, wenn ihnen vor der gehörigen Reife das Haupt: blatt genommen war. Man fiebt daraus, daß dieſes Blatt dem Auge unentbehrlicher iſt, als alle Blätter der Geiz rebe. Diejenigen aber meinen es mit ihren Reben nicht gut, welche zur Fütterung Blätter wegnehmen, wo fie die ſelben finden, gleichviel ob oben, oder unten, an der Frucht⸗ und Zuchtrebe, oder am Geizauge. In der Natur iſt nichts berflüſſig, Alles hat feine Beſtimmung, feinen Zweck. (Fortſetzung folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im ; | f Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen» Gärten zu empfehlen ift.. 2, Edwards's- Botanical Register. Februar 1840, (Taf. J.) Mandevilla suaveolens Lindl. (Pentandria Monogynia. Apoeyvese.) Dieſer neue, Hetternde Strauch wurde von Buenos Ayres durch Herrn H. J. Mandeville, den dortigen Miniſter⸗Reſidenten, an Herrn Strangways geſchickt, welcher den Samen der Horticultural- Society übergab. Er hat herzſörmige Blätter und große ſchneeweiße, ſehr wohlriechende Blumen, von fdónem Anſehn. Wahrſchein. lich wird er ſehr reichlich blühen, ungeachtet er jetzt noch, wie alle Samenſträucher, in der erſten Periode des Wachs⸗ thums mehr Blätter als Bluͤthen trägt. Obwohl die Frucht unbekannt iſt, ſo iſt es doch kaum zu zweifeln, daß es eine gute neue Gattung aus der Gruppe der Echiteae iff, bie der Gattung Echites am nőd ſten ſteht. Der Same dieſer Pflanze wurde in ein Miſtbeet ge⸗ fáet, wo er bei febr wenig Wärme bald keimte. Einige ſo gezogene Pflanzen wurden im Anfang des Frühlings ins Freie geſetzt, andere in Topfen an Spalieren gezogen, wieder andere in ein Gewächshaus geſetzt, das etwas über der gewöhnlichen Temperatur erhalten wurde. Die ins Freie gepflanzten wuchſen ſtark, zeigten aber keine Spur von Blüthen, und erlagen im Winter der Kälte. Die in Töpfen gezogenen wuchſen raſch, wollten aber nicht blühen, aber die ins Gewächshaus gebrachten bedeckten bald einen großen Raum an der Mauer und blüheten reichlich. Wer daher dieſe Pflanzen in ihrer Vollkommenheit ſehen will, pflanze fe ins Gewächshaus, und ziehe die jungen Schöß⸗ linge zur größten Länge, da die Pflanze immer nahe an den Enden derſelben blüht. Wenn die Blüthezeit vorüber iſt, werden die Pflanzen beſchnitten, wie Weinreben, welche ihre Blüthen und Früchte auf dem Holz deſſelben Jahres tragen. Durch Stecklinge iſt ſie leicht zu vermehren. (Taf. 8.) - Impatiens macrochila Lindl. (Pentandria Monogynia. Balsamineke.) Durch die Oſtindiſche Compagnie wurde diefe [dóne Balſaminen Art mit prächtigen, großen, dunkelroſenrothen Blumen, im vorigen Jahre eingeführt und hat reichlich den ganzen Herbſt hindurch in dem Garten der Horticultural Society geblüht. Sie ijt im Norden von Indien einhei- miſch, wird S— 10 Fuß hoch, und ſcheint fo hart wie it. gend eine unſter einjährigen Pflanzen m fein, wenn fie nur nicht der Froſtkälte ausgeſetzt wird. Seit einigen Jahren iſt unter den Bolanikern viel über die wahre Natur der Theile, welche die ſehr unregel- mäßige Blume der Balſaminen ausmachen, gefiritten wore 8 Gi den. Nach Roper gehören bloß die zwei äußern báuti- gen Schuppen und der Sporn zum Kelch, defen beide am dern Blatter auf der Seite der Blume, welche dem Sporn gegenüber ſteht, gewöhnlich mangelhaft find. Die Blumen- krone beſteht aus dem großen oberen oder hinteren Blatt und aus den zwei ſeitlichen inneren Flügeln, von denen jeder wieder aus zwei Kronenblättern beſteht. Achill Richard betrachtete die zwei kleineren ufe ren Schuppen mit den geſpornten und den hintern innern Theilen als einen vierblättrigen Kelch, während er die zwei innerſten lappenfoͤrmigen Stücke für zwei Paar Kronen- blaͤtter einer vierblättrigen Blumenkrone hält. Bernhar di fiebt die äußern Schuppen als Dedblät- ter, und den Kelch als aus fünf Theilen beſtehend an, von denen nur drei, der Sporn und das hintere doppelte Blatt vorhanden find, die oberen entweder angedeutet oder fehlend. Die Blumenkrone beſteht aus fünf Theilen, von denen die vier unteren paarweiſe vereinigt ſind, und der fünfte ent⸗ weder getrennt oder mit zwei hinteren vereinigten eld) blättern zu einem, von ihm ſogenannten, Kronenkelchblatt verbunden find. - Kunth min, das große Hinterſtück der Blume be⸗ (lebt aus zwei „und bildet mit dem Sporn und den äußern Schuppen einen fünfblätterigen Kelch, in den zwei innerſten Theilen findet er eine Blumenkrone von vier Kronenblättern, die paarweiſe verbunden ſind, das fünfte Kronenblatt hält er für unausgebildet. Dieſe Theorie wird dadurch beſtätigt, daß bei Hydrocera triflora das fehlende Kronenblatt vorhanden ift, und auch bei den Gartenbalſa⸗ minen zuweilen vorkommt. Wenn man einen horizontalen Schnitt durch eine junge Blüthenknospe dieſer Pflanze macht, fo bemerkt man fol gende Stellung der Theile: In der Mitte einen fünffäche⸗ rigen Fruchtknoten, und fünf mit den Fächern abwechſelnde Staubgefäße, von denen das fünfte oder vordere einen län: geren Staubfaden hat als die anderen. So weit iſt der Bau regelmäßig, und es zeigt ſich deutlich, daß die Blume, wie unregelmäßig ſie auch ſcheint, nach dem fünfzähligen pus gebildet ifl. Rechts und links von den Staubgefä- feden die zwei innerſten Stücke, dieſe koͤnnen nicht ein- ſach fein, weil eil fie den mittleren Staubgefäßen gegenüber. ſtehen, aber ihre zweilappige Geſtalt, wenn fie ganz ons. gewachſen find, zeigt, daß jedes doppelt it; und da ihr ſcheinbarer Mittelpunkt in der Wirklichkeit die Vereinigung ihrer Ränder ift, fo alterniren fie mit den andern Staub» gefäßen, und kommen ſo an die Stelle, die gewöhnlich für Kronenblätter beſtimmt iſt. Die letzterwähnten Theile ſind von dem Hinterſtück halb umgeben, welches ſeiner Lage nach das fünfte Kronenblatt ſein könnte; aber da es bei Hydrocera in der That aus zwei vereinigten Theilen be⸗ flebt, fo müſſen fie den Staubgefäßen gegenüberſtehen und ſind folglich Kelchblätter. Dann kommt der Sporn, wel⸗ cher das Hinterſtück überdeckt, und dem vorderen Staubge⸗ fäß gegenüberſteht; da man an dieſem Stück nur eine Nei gung zur Theilung gefunden hat, jo muß es ein Kelchblatt ſein. Endlich alterniren die äußern Schuppen rechts und links von der ganzen Blume mit den Theilen, die wir ſchon als Kelchblätter erkannt haben, und find folglich als die zwei Theile des Kelchs zu erkennen, welche den fünften Platz der ganzen Blume ausfüllen ſollen. Mau wird be⸗ merken, daß kein fünftes Kronenblatt zu finden iſt; betrach⸗ tet man das Hinterſtück, das, wie ſchon bemerkt, aus zwei Kelchblättern beſteht, fo wird man ſehen, daß zwiſchen je nen beiden und den zwei entſprechenden Staubgeſäßen ein Theil fehlt, und dies iſt die Stelle, wo nach dieſer Blume zu urtheilen, ein fünfter unausgebildeter Theil der Blu⸗ menkrone angenommen werden kann, und wo er ſich bei der Hydrocera findet, in welcher der bei den Balſaminen fehlende Theil zum Vorſchein kommt. (T, af. 9.) Impatiens tricornis, Lindl. (Pentandria Monogynia. Balsamineae.) Oſtindien beſitzt eine große Menge Arten dieſer ſchoͤ⸗ nen Gattung, die alle die Aufmerkſamkeit des Pflanzen⸗ Kultivateurs verdienen. Nach Dr. Wight (Madras Jour- nal 1837.) kommen in jenen Gegenden wenigſtens hundert Arten vor, von denen Roxburgh nur drei beſchrieben hat. Wallich erwähnt 47 Arten aus Silhet, Pundoon, Nepal und der Halbinſel, ſehr viele kommen in Ceylon und den Inſeln des indiſchen Archipelagus vor, und von den vieren, welche voriges Jahr aus denen, welche die Oſtindiſche Com ⸗ 127 pagnie venies gezogen wurden, find die zwei hier ers wähnten neu, die andern find: I. glandulifera Royle und I. longicornu Wallich, welche letztere in dem Floral- Cabinet als I, picta beſchrieben wurde. Dr. Wight ſagt, daß ein feuchtes Klima und mäßige Temperatur die günſtigſten, wenn nicht unerläßlichſten Bes dingungen für ihr Gedeihen ſind, und äußert ſich folgen. dermaßen darüber. „Zu Courtallum z. B., woher ich an zwölf Atten habe, kommen ſie am meiſten an ſchattigen Orten oben auf den Hügeln vor, während der Zeit ihrer Ausbildung bei einer mittleren Temperatur, nicht über 70° F. (etwa 17^ R) oder noch weniger. nördlich von Courtallum, fand ich unter ſieben Arten fünf auf den höchſten Berggipfeln, von nicht weniger als 4000 Fuß Höhe, drei davon ſogar in einer Höhe von 4500 Fuß, bei 65° Fahr (141. R.). Die zwei in geringerer Höhe gefundenen befanden ſich entweder in dem Kiesboden von Flußbetten oder an den Ufern derſelben, deren Tempe⸗ ratur 65° F. (144 R.) betrug, während die der Luft um Mittag nur 75° F. (etwa 19° R.) war, was, wie ich glaube, wenig mehr iſt, als die Temperatur, in welcher fie an der Bengaliſchen Gränze gedeihen. Auf einen anz dern, die Wirkung des Klimas auf Pflanzen dieſer Gat- tung betreffenden Punkt muß ich noch aufmerkſam machen, da er denen, welche ſie noch einzutheilen verſuchen möchten, jlützlich werden könnte, und zugleich in pbofielogifder Hin- ſicht höchſt merkwürdig iſt. Die meiſten Arten nämlich von den kälteren Regionen des Himalaya Gebirges ſtim⸗ men mit den enropäifchen I. Nolitangere in der Form und dem Auffpringen der Kapſel überein, d. h. fie ſprin⸗ gen von der Baſis an auf, während die der wärmeren Ge- genden vom oberen Ende aus aufſpringen, und ihre Klap⸗ ven gegen bie Baſis zu rollen. Dieſe Verſchiedenheit zwi» ſchen den Formen des eigentlichen Indiens und denen des Himalaya» Gebirge. ift. ber Beachtung werth, da fie zeigt, daß die Verwandſchaſt, welche zwiſchen der Flora des lege teren und der europäiſchen beſteht, größer ift, als bie zwi- ſchen der Himmalayaſchen und Indiſchen, und (id) ſelbſt auf diefe rein europäifche Gattung erſtreckt.“ „Das den Pflanzen angeborne Vermögen, den Bo⸗ den und das Klima in verſchiedenen, auch noch [o entfern- In Shevaggery, etwa 50 Meilen — — ten Ländern (id fo aufzuſuchen, wie fe ihrer vollkomme⸗ nen Entwickelung am angemeſſenſten ſind, und welche dieſe Ordnung, wie aus den obigen Bemerkungen hervorgeht, in fo ausgezeichnetem Grade beſitzt, kann, wenn der Gegen- ſtand genauer unterſucht und beſſer verſtanden ſein wird, dem wiſſenſchaftlichen Kultivateur von ausgedehntem Nut- zen ſein.“ Die dargeſtellte Pflanze (des bot. Reg.) ſcheint der I. campanulata am nächſten zu ſtehen; fie unterſcheidet ſich durch den Blüthenſtand, die gelben Blumen und durch das in der Mitte mit einem Horn verſehene rückenſtändige Kelchblatt. Sie hat ihren Namen „dreihörnig“ (tri- coruis) davon, daß außer dem Sporn der Blume das eben erwähnte Horn und dann noch das obere Ende das hinte⸗ ren Kelchblattes eine kegelförmige Verlängerung bildet. ST FB Oncidium ornithorhynchum Humb. * (Gyandria Monandria, Orchideae.) Dieſe Schöne epibppte Orchidee wurde zuerſt von Hum- boldt und Bonpland in der gemäßigten Zone von Me rifo, 6000 Fuß über der Meeresfläche, im September blühend gefunden. Herr Skiner fand ſie in Gua⸗ temala. Die eirunden, überirdifchen Knollen tragen zwei fchwerdt- förmige, kurze Blätter. Der Schaft ift rispenäſtig, han. gend, und mit ſchönen roſenrothen Blumen beſetzt. Die Pflanze liebt die Temperatur eines Treibhauſes, und gedeiht am beſten, wenn ſie auf einem Holzſtamm am Sparn des Gewächshauſes herunter hängt. In dieſer Lage hangen die Blüthen herunter und ſehen ſehr zierlich aus. Während der Ruhezeit muß fie kühl und bu ghal: ten werden. (Diefes fchöne Gn din blühte in mee Eu. in unſter Orchideenſammlung zum erſten male, und wird wie andere ihres Gleichen behandelt. O.) — 128 Blumenausſtellung bei dem Herrn Juſtizrath M ey er. Kaum fängt der Frühling an feine Flügel zu ent. falten, fo erheben auch ſchon Flora's Kinder ihr Haupt. Eine Menge derſelben, die in dem langen Winter unſeres nordiſchen Klimas in engen Räumen eingeſchloſſen mwa ren, und zu denen kein friſcher Lufthauch, ja kaum ein Strahl des belebenden Lichtes gelangen konnte oder durfte, werden nun von ihrem Pfleger durch eine milde und friſche Luft, und durch den Strahl der lange ent⸗ bebrteu Sonne. erfreut, So fangen fie an das während der Ruhe des Winters längſt Vorbereitete zu entwickeln, und zeigen in einem neuen Glanze, geſchmückt mit friſchem Laube und ſtrahlenden Blumen. Freilich muß hier die ſorgende Hand des Gärtners früh und fpát em wirken, und jedem ſeiner Schützlinge auch während der Vorbereitungszeit die nöthige Aufmerkſamkeit ſchenken, wenn er bei neu erwachendem Leben Freude von ihnen haben will. Das iſt denn der wahre Meiſter, der echte Gartenkunſtler, der es verſteht, beim anbrechenden Frühling, Tauſende von Gewächſen auf einmal und im vorzüglichen Zuſtande in Bluthe zu bringen. Und wer hat diefe Meis ſterſchaft in einem hoheren Grade erreicht, als Herr Peg ida voit piona aide ndt ber eine Grboblung darin, ſchöͤn blühende Pflan⸗ - t zu kultiviren, und me feine Koſten, en = Selene und Schoͤnſte aus der Pflanzenwelt anzuſchaffen. Man weiß wirklich nicht, ob man mehr die Geſchicklichkeit des Herrn Meyer, oder defen Ausdauer bewundern foll, hon (eit einer Reihe von Jahren erfreut er die Blu menliebbaber Berlins mit feinen Frühlingsausſtellungen, die flet an Pracht und Vorzüglichkeit zunehmen. Die diesjährige Austellung ſcheint nun wirklich alle bisherige zu übertreffen. In früheren Jahren waren die Hyacinthen die Haupiſache, jetzt aber, ungeachtet fie ſchöner find als je, werden ſie doch durch die vielen andern prächtigen Sachen, die zur Shan gefellt find, faſt überſtrahlt. Man denke ſich ein ganzes Gewächshaus dom Boden bis zur Decke mit blühenden Gewachſen dicht angefüllt, von denen keines mangelhaft oder nur mittelmäßig, ſondern alle im vorzüglichſten Zuſtande vorhanden find. Ueber 500 Hya cinthen, nahe an Camellien, zahlreiche Gruppen Azaleen und Rhododendren bilden beu Haupttheil der aufgeſtellten Pflanzen, zwiſchen denen die ſchönſten und bderrlichſten neubollánbifdeu Acazien, ſchöne Erika und Epacris, Magnolien, Cyclamen, Primeln, | dien, Jonquillen, Zazzetten, Narziffen, tollite Weiſe geordnet find. raten wir die einzelnen Sachen genauer, fo Be. merken wir viele darunter, die eine befondere Auszeichnung Sitajeftát der König, und viele andere feltene Gewächfe auf die geſchmack⸗ — — verdienen. Unter den Hyacinthen iſt diesmal wieder viel Neues, wovon wir nur das vorzüglichere herausheben, als gefüllte blaue: Duc de Majeuce, Sir Robert Peel; gefüllte weiße: Castor, Elise; gefüllte gelbe: La grandeur, van Speyk; einfache gelbe: Hermann, Jacquin; einfache rothe: Arabella, La plus eclatante, Mademoiselle La Valliere, Waterloo; ein fache blaue: Fürst Metternich, Geueral Jackson, Hem- sterhuise, Marschall Paskewitsch, Young; einfache weiße: Moliere, Omphale, Maria Veronia u. d, Von Rhododendron bemerkten wir unter den zahl reichen Exemplaren beſonders Rh. arboreum argenteum (coccineum) mit 15 Blüthenbüfheln, Rh. a. venustum mit 7, Rh. a. uepaleuse mit 4, Rh. a, altaclarense mit 4, Rh. a. Smithii mit 3 Blüthenbüfcheln, fo mie noch Rh. a. Leodiense, Deckerianum, hybridum; fer- ner Rh. ponticum album eximium, pictum. novum, Govenianum, caucasicum album u. m, Azalea in- lien waren in prachtvollſter Blüthe, und befanden fid) die und vorzügli Pa n darunter. Magnolia Brugmansia san- gen Mangel an Raum nicht alle aufführen konnen, geben: ein fo mannigfaltiges Bild, daß es uns nicht möglich iſt, durch Worte das auszudrücken, daß wir beim Anſchauen dieſer Schätze empfanden. : ift fo Bert daß ſie nichts ^s zen übr err Meyer mit der größ⸗ ten Liberalität Jedem den Zutritt zu fe Austellung [ t zugegen ijt, um nähere Er läuterungen über die ſeltenſten Sachen zu geben, ſo fehlt es auch an Blumenfteunden nicht, bie fi an dem Anblick ergögen und Herrn Meyer ihren Dank und ihre Be. wunderung für den Genuß, den er ihnen verſchaffte, bar bringen. Selbſt in den Hochſten Kreiſen wird das Ver⸗ dienſt des Herrn Mant, anerkannt, und ſowohl Ct. | |; als die übrigen Allerhöͤchſten Herr ſchaften, haben alljährlich die Gnade. den er dur Ihren Hohen Beſuch in erftenen. — 5 — » 1 me 27777 die in Bericht mit bem Wunſche, daß | rr Meyer noch recht viele it ei n, lichen Genuß erfreuen möge. i aite "AE ar a M17. Achter Jahrgang. | 1840. : - — rd Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift s für Gärtnerei unb alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. * n ane mit den ee Gärtnern und . des p und 3 ——— ghi t US f von Friedrich Otto, T e Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, - De der Bhitofonhie unb Lehrer an pen ie "ORE zu Berlin, „Sonnabend, den 25. Morik * è 5 5 eſchreibu | UE hal : Beſchr " 4 = 1. Mammillaria phymatothele Berg. . . 5 e i einiger neuen £ FENNT M. subglobosa, sim plex, glaucescenti-v iridis; ver- Vom tice albo-lanuginoso, subimpresso; axillis junioribus Fu Dr. Aierander Berg, albo-lanuginosis, tandem nudis; mammillis magnis in Berlin, br | 2. tetragonis, angulo inferiore in tubercalum sulco brevi 995 — EEE auch an em reichen satis profundo notatum producto; areolis junioribus Sii des hieſigen Kunft» und Handelsgärtners Herrn albo-lanuginosis, taudem nudis; spinis 7—10 rigidis Allardt befinden ſich mehrere aus Mexico angekommene subrectis griseo-albidis apice sphacelatis, nascen- Pflanzen, die mir nen zu fein cer und deren Be: tibus aurantiacis; superioribus 3 minoribus; inferio- ſchreibung ich hier folgen lafe: ribus 3 longioribus, infima longissima recurva, in- LI * Oe Ing! terdum 131 imis accessor iis minimis; centrali l sub- recurva, Dieſe ausgezeichnete Wade Me iſt 3 Zoll hoch, 32 Zoll im Durchmeſſer; die Warzen find 43 —6 Linien hoch, und haben an der Bafig im Querdurchmeſſer 9 Linien, ebenfoviel im Längsdurchmeſſer; die oberen Stacheln ſind 11—3 Linien, die unteren 6—8 Linien, ber unterſte 12— 15 L., die unterſten Nebenſtacheln 1 L., der Centralſtachel 43—6 L. lang. Am nächſten ſcheint die Pflanze der M. subangularis zu ſtehen, mit der ſie, beſonders als ſie noch von der Reiſe zuſammengetrocknet war, im Habitus einige Aehnlichkeit hatte. Doch unterſcheidet ſie ſich von dieſer dadurch, daß ſie vollkommen einfach iſt, daß die Warzen beträchtlich größer find, und daß fie einen Centralſtachel hat. Die Pflanze hat noch nicht geblüht, da ſie erſt im vorigen Herbſte angekommen iſt. 2. a Bee leucocentra- Tere illis albo-l J Ass M. ovata, simple» milis ovalis parvis confertis viridibus; areolis ju- nioribus albo-tomentosis, tandem nudis; setis radian- libus numerosis subae nalibus ahii inter textis, to- tam plantam perium entral longioribus, robustioribus, eaididtsimis, rigidis, rec- tis, subulatis, apice sphacelatis, infima longissima: deflexa. Das beſchriebene Exemplar iſt 45 Zoll hoch und hat 44 Zoll im Durchmeſſer; die Centralſtacheln find 46 L. lang. Die Pflanze ſteht der M. supertexta nahe, unter⸗ ſcheidet ſich jedoch von dieſer durch die größere Anzahl und größere Länge der Centralſtacheln, von w ee; m ed Lad enen fe lang als qu übri · gen i 3 Mammillaria EUM Ban M. simplex ee axillis inuipribus parce. 'alho - -tomentosis 5. mammillis parvis. ovatis confertis basi: tetragonis; areolis, junioribus albo-lanatis, tau- ; selis 16—20. radiantibus . brevibus. albi- dis iens rigidis suberectis, non iuterlexlis, spinis 811 duplo longioribus , albidis, rectis, rigidis. subulatis, erectis; junioribus apice rufo fuscis, . i 430 us E. ; mame- libus $—6, die en ber untere vem d €. N hd Die Pflanze iſt 4 Zoll hoch, 23 Zoll im Mer die Warzen find 23 L. hoch, 2 L. im Durchmeſſer, die Bors ſten 2 L., die Centralſtacheln 4 — 5 L. lang. Sie gehört mit der vorigen zu derſelben Gruppe, unterſcheidet ſich je. doch von den verwandten Arten theils durch die kürzeren Borſten, welche nicht bis an die der benachbarten Warzen reichen, auch nicht horizontal abſtehen, ſondern faſt aufge richtet find, theils durch die größere Anzahl der Centralſta⸗ cheln, von welchen die älteren gleichmäßig weißlich, und nur die jüngeren an den Spitzen rothbraun ſind. 4. Mammillaria ceratocentra Berg. M. simplex columnaris; axillis albo-lanatis; mam- millis conicis, subtetragonis erectis; ar eolis juniori- bus albido-tomentosis, dein nudis; spinis 17—20 su- bulatis, rigidis, subrectis, corneis; 14—16 radianti- bus, patentibus; 3—4 centralibus robustioribus, lon- gioribus, echo ente, decussatis, summa et ima longissimis. Die beſchriebene Pflanze ift 4 Zoll hoch, 2 aol im Durchmeſſer. Die Warzen ſind 5—6 L. hoch, an der Ba⸗ ſis 5 L. im horizontalen, 6 L. im ſenkrechten Durchmeſſer; Radial- Stacheln find 5 L., die beiden ſeitlichen Gens, tralſtacheln 5 L., der obere und untere 6—8 L. lang. Die Pflanze ſteht der M. erecta Lem. ſehr nahe, unterſcheidet ſich jedoch davon nicht nur durch die 4 im Kreuz ſtehenden 1 > auch durch den Mangel der Ach⸗ ſeldtüuſe. duis ini SAM longimamma DC i hexacentra Berg... = nme M. DOTEN simplex, laete viridis; axillis junioribus albo- -tomentosis; mammillis longis, com- presso-cylindraceis, apice convexis; areolis subnu- dis parce griseo-tomentosis; spinis 6 ean rigidis, rectis, griséis; ceutrali nulla. Das Exemplar it 33 Zoll hoch, 34 Zoll im dui meſſer, die Warzen find 14 L. lang, an der Baſis 6 L. im horizontalen, 44 L. im ſenkrechten Durchmeſſer, die Sta ⸗ cheln 7—8 Linien long. Die Pflanze hat die größte Aehn⸗ lichkeit mit der M. longimamma DC., von der ſie wohl nur eine Varietät ifl. Sie unterscheiden ſich aber von We 131 ſelben durch den Mangel des Mittelſtachels, deren die M. longimamma DC. einen und ſelbſt mehrere haben ſoll, (obgleich De Candolle ſelbſt in feiner Beſchreibung fei nes Mittelſtachels erwähnt, auch in ſeiner Abbildung ein ſolcher nicht deutlich zu erkennen ift), durch die beſtändige Zahl 6 der Radialſtacheln, ferner dadurch, daß ſie, obgleich gewiß ein ausgewachſenes Exemplar, einfach iſt. Es exiſtiren in Berlin überhaupt noch mehrere Varie⸗ täten der M. longimamma DC., von denen aber außer der eben beſchriebenen nur die noch nicht beſchriebene M. con- gesta H. Ber., welche letztere immer 7 Radial- und einen Central⸗Stachel hat, einfach ift, die andern alle mehr oder weniger Brut austreiben, und ſich theils durch die Richtung und mehr oder weniger fegelfórmige Form der Warzen, theils durch die Zahl der Stacheln unterſcheiden, indem entweder 1 oder 2 oder 3 LT -— 8 oder 10 Radial⸗ — vorhanden mer 6. Echinocaetus debilispinus Berg. E. subgloboso-clavatus; vertice parum impresso et lanuginoso; costis 34 compressissimis erispatis, crista,aculissima; sinubus latis acutis; areolis remo- lis, junioribus albo- tomentosis, dein subnudis; spi- nis 7—9; superioribus 3 applanatis flavido- albidis, apice brunneis, summa longissima lineari-lanceolata, transverse siriatula, foliacea, arrecta, 2 lateralibus minoribus angustioribus; inferioribus 4—6 minori- bus subter elibus, subulatis flavido-albidis. Die Pflanze ift 92 Zoll hoch, ebenfobiel im Durch meſſer; die Knoten find 10 — 12 Linien von einander ente fernt; der oberſte Stachel 9— 10 L., die wclche 1—8 bi bie unteren 3—4 L. lang. m d Echinocactus hystrichocentrus Berg. E. clavatus, vertice parum impresso non lanü- ginoso; “costis 39 een Wee €rista acula; sinubus angusti imis; areolis re- motis; spinis 8 omnibus foliaceis; sapedióribus 3 ma- joribus, albido-cinereis, apice nigricantibus, lineari- lanceolatis, subaequalibus, summa latiore: arrecta; centrali 1 maxima, ensiformi, subincurva; erecta, zutülm albido-iifierods fer: + utrinque transverse st 3 lineares albidae, subaequales, putenies Das beſchriebene Exemplar iſt 41 Zoll hoch, 4 ia im Durchmeſſer; die Knoten ſtehen 1—15 Zoll von einai? der ab; der Centralſtachel iR 13—92 Zoll, die oberen 6—8 L., die unteren 4 L. lang. Dieſe ſowohl, als die vorige Art, gehört zu der Abtheilung der Échinocacti costis compressissimis, beide aber unterſcheiden ſich durch ihre Stachelbildung von den bisher bekannten Arten. Ueber p Beſchneiden des Weinſtocks. Vom Herrn J. F. Im miſch, E in Magdeburg. = 1... Bertfegung und Schluß) | Am meiſten wird jedoch der Weinſtock idna wenn bie Früchte abgerrntet und die jungen Reben verholzt ſind, ſo daß bei dem gänzlichen Stillſtande ſeiner Säfte und nach dem Schnitte, kein Wachsthum mehr ſtattfindet. Ehe ich aber auf die Beantwortung dieſer Hauptfrage ein⸗ gehe, ſei es mir erlaubt, zuvor noch eine Nebenfrage zu beantworten, nämlich: Wann hört im Herbſte das Wachſen eines Weinſtockes gänzlich auf? — Nach einem alten Sprüch⸗ worte hören die Bäume auf zu wachſen um die Zeit des Bartholomäus -Tages, alſo den 24. Auguſt; beim Weine aber dauert es, wie ich es im letzten Herbſte an einem neugepflanzten Stocke beobachtet habe, länger, nämlich bis über die Mitte des Octobers. Dieſer Stock, ein Rothe geißler, alſo von mittelmäßig ſtarkem Wuchſe, war im Herbſte von 1838 in tief rigolten Boden und gute Erde gepflanzt, an ein neugebautes Haus nach Suden zu liegend. Der Stock kam aber ungeachtet ſeiner ſüdlichen Lage ſpät und langſam zum Treiben; deßhalb betrug ſein ganzer Wuchs im erſten Sommer mir 2% Ellen, während ich fie in ders ſelben Zeit ſchon 4 bis 4; Ellen hoch gezogen habe, aber, wohl zu merken, nut vermittelſt ſtarken Gießens in den heißeſten Monaten des Jahres. Von jenen 21 Ellen aber wuchs der Stock vom 24. Auguſt bis zum 20. October allein ? Ellen. Bei einer zweimaligen täglichen Beobach ⸗ tung, früh um 6 und Nachmittags um 2 Uhr, nahm er an manchen Tagen noch einen Zoll und etwas mehr, oder auch weniger zu, wenn wir früh um 7, Mittags um 3 und Abends um 10 Uhr eine Wärme von 12 — 14, 18 — 21 und 12 — R. hatten, z. B. am 25., 26. und 31. Auguſt, ſowie am 9., 10., 12., 15. und 21. September. Von dieſem Zolle wuchs er wiederum von Morgens 6 bis Mittags 2 Uhr kaum 3, während er von Mittags 2 Uhr bis zum andern Morgen um 6 Uhr 3 und mehr wuchs, obgleich er wegen benachbarter Häuſer Nachmittags weniger Sonne hatte, als am Vormittage. Dagegen wuchs er an anderen Tagen kaum rs bis rs Zoll, wenn wir um 7 3 und 10 Uhr nur eine Wärme von 9—11, 13—15 und 8— 10 ° R. hatten, z. B. am 28. Auguſt, am 1—5., 20, und 22—29. September. Zuletzt wuchs er nur noch Ts bis Ts Zoll in acht Tagen, bis er endlich am 20. Dc. tober ganz aufhörte zu wachſen, obgleich wir zuweilen noch eine Wärme von 17 R. am Mittage hatten. Daraus ſolgt, daß die höheren Wärmegrade am Mittage, nämlich 11 bis 17 R., z. B. am 8 — 12. 15. 16. 18 20. October, nicht wieder ganz gut machen konnten, was die kalten Nächte von 3 bis 8 R., z. B. am 10. 11., 13. bis 16., 19., 20. October veranlaßt hatte. Bei einem alten, im Herbſte zu beſchneidenden Stocke entſteht nun die dreifache Hauptfrage: Was, wie und wann ſchneidet man? = n H biy mI dus SiS aii e Was ſchneidet man? Lan Dieſe Frage iſt bei einem regelmäßig gezogenen Stocke, der kein überflüffiges Holz hat, leicht, bei einem unregel mäßig gezogenen dagegen ſchwer zu beantworten. Im Allgemeinen ſchneidet man zuerſt das Holz ab, welches abgetragen hat, mit Ausnahme der beſten unterſten Rebe, welche einen Zapfen fürs nächſte Jaht abgiebt. Der Zapfen des vorigen Jahres dagegen, welcher im Laufe des Sommers zu einer langen Rebe herangewachſen iſt, wird zu einer Fruchtrebe für das künſtige Jahr mit einer Länge von 3 bis 4 Fuß zugeſchnitten. Bei einer ſolchen Länge und hinlängliche wird jede Rebe die erforderliche Stärke Kraft ‚haben, alle ihre Trauben zu ernähren. Iſt die Frucht. rebe dagegen 8—12 Fuß lang, fo geht es in der Pflanzen., wie in der Menſchenwelt: Viel Kinder werden mühſamer und dürftiger ernährt und erzogen, als wenige. Jemehr ein Stock befchuitten wird, deto: mehr Reproduktionskraft erhält er, alles das freudig und kräftig zu erſetzen, was er durchs Meſſer verloren hat. Dagegen habe ich bei An. deren ſchlecht gepflegte Weinſtöcke beobachtet, welche bei einem Uebermaße von altem Holze faſt gar nicht mehr trieben, weil lange Zeit hindurch kein Schnitt an ihnen vorgenom⸗ men war. Kann ein ſolcher Stock durch den Schnitt wieder zu neuem Leben und zu größerer Thätigkeit werden? Dieſe Frage kann ich nicht genügend beantworten, weil es mir bisher an Gelegenheit gefehlt hat, dergleichen vernachläſſigte Stöde nach dem Schnitte genau zu beobachten. Vielleicht. erhalten wir vom Herrn Kölg es, oder von irgend einem Andern, näheren Aufſchluß darüber. — Nur fo viel kann ich aus meinen ſpäteren Beobachtungen in dem letzten Som. mer nachträglich von einem ſolchen alten, kraftloſen Stocke, der noch dazu einen von dem Mutterſtocke nicht getrennten, fat eben fo großen, kraftloſen Ableger hatte, bemerken, daß von 1839 nicht nur ſelbſt farf beſchnitten, ſondern ihm + i tr ; . . A H 2. Wie ſchneidet man? Man ſchneide den Stock fo, daß nicht alle Reben, wie die Radien eines Halbkreiſes, von einem einzigen Punkte ia auslaufen, ‚Sondern fo, daß der Stock gleich im erſten Jahre i siham feines Tragens einen unveränderlichen Stamm erhält. Dies Ziel erreicht man, wenn man an einem jungen Stocke, der zum erſten Mal Trauden liefern fol, nicht mehr, als 3 Reben zieht, die obere für den Stamm und die 2 unteren zu 2 Zapfen, auf jeder Seite einen. An dem Stamme, halb fo hoch wie das Spalier, ziehe man auf jeder Seite 4 Reben, welche zuſammen 4 Reben und 4 Zapfen geben. Aus den 2 unterſten Zapfen des erſten Trag jahres dagegen, welche mit dem Stamme gleiches Alter haben, ziehe man noch 4 Reben, welche 2 Tragreien und 2 Zapfen liefern. So beſchnitten, hat mein Stock vom zweiten Tragjahre an fortwährend 6 kurze Reben und 6 Zapfen zu ernähren, was er jedes Jahr recht gut vermag. Damit aber die Neben vom Stamme aus recht regelmäßig zu beiden Seiten ang! laufen, fo thut man wohl, wenn: man die herdorwachſende 133 Stammrebe im im Jahre nicht wachſen und hangen läßt, wie (le will, ſondern wenn man fie frifchgrün Auge um Auge fergfáltig: anheftet. Diejenigen Augen welche dann keinen guten paſſenden Stand haben, oder welche, wie bei allen enggliedrigen Sorten, z. B. Diamant u. a. m., über die Zahl 4 auf jeder Seite hinauslaufen, breche man ſammt ihren Frucht-Anſätzen im nächſten Frühjahre zeilig weg, dann hat man einen Stock, welchen auch der Unkundige fpalierartig ziehen kaun. Es iſt für das fpätere Gedeihen des Stockes ſehr zuträglich, wenn die 4 Stammreben auf jeder Seite wenigſtens einen Fuß weit von einander entfernt ſtehen. Kommt man aber ſpäterhin mit den Zapfen und Reben zu weit vom Stamme ab, wodurch der Stock in der Mitte kahle Stellen erhält, ſo ſchneide man das alte Holz bis in die Nähe des Stammes ab, und man wird bald wahrneh⸗ men, daß die ſchlafenden Augen des alten Holzes, befon- ders wenn man es von der alten, unanſehnlichen und über flüffigen Rinde befreit hat, ebenſo freudig, hervorkeimen, wie die Augen des jungen Holzes. Soll das aber geſchehen, fo. darf der Stock nicht zu viel Reben und Zapfen haben, ſonſt wird man zu ſeinem eigenen Schaden bald ſehen, daß felbſt nicht einmal alle Repfen und Reben treiben, oder rer falt ar Meberlegung in eine Ai ann pide : irai werden. i EEE 3. Wann ſchneidet man? 7 SE RIIS Dieſe Frage hat man in verſchiedenen Zeiten ſeht verſchieden beantwortet. In alten Zeiten ſchnitt man meh. tentbeil8 im Frühjahre, ehe der Saft in den Neben flütig wurde, alfo im Februar oder Maͤrz. Schneidet man aber im Frühjahr ſpät, ſo bluten junge Neben ſchwach, und altes Holz, das man befeitigen muß, febr ſtark. Bei dies fem Frübjabrsſchuitte meinte man gegen den Winter am beiten geſſchert zu fein, weil man das weg ſchnütt, mas der Froſt beſchädigt hatte. Bei einem gelinden Winter ging das, weil dieſer nur die unreifen Spitzen der Reden löͤdtet, ohne den Splint und das Mark der ſtarken Reben zu bes schädigen. S8 aber der Are ſtark und fo anhaltend, wie in dem Winter ron 1837 bis 1838, dann werden nicht nur die Fruchtreben, ſondern auch die dicken Stämme ftar? beſchädigt, wenn fie flatt in der Erde zu überwintern, in freier Luft geſtanden, oder nur eine Strohdecke gehabt haben. Ich habe in dieſer Beziehung an einem großen gel. ben Smyrnaer traurige Erfahrungen gemacht, welche Mane chen in einem ähnlichen Falle vor großem Schaden bewah ⸗ ren können, wenn ich ſie hier mittheile. Dieſer Stock war damals in dem harten Winter von 1837 — 1838 an der Wurzel etwas über einen Fuß hoch mit Erde bedeckt, der Stamm dagegen ſtand frei und hoch, und die Frucht reben waren in einen benachbarten Stall gezogen. Hier waren ſie im Frühjahr noch ganz friſch grün, während der Stamm anderthalb Fuß hoch über der Erde auf der Sft feite ſtark angefroren war; die Weſtſeite dagegen, welche in der Nähe durch ein hohes Haus gedeckt war, zeigte beim Anſchneiden noch grüne Farbe, olfo auch einiges e. Nach und nach aber, ſo wie die Wärme zunahm, trod'ueten: alle Fruchtteben vor dem Ausſchlagen ab, und ich mußte ſie, ſammt dem Tragſtamme 5 Fuß hoch über der Erde abſchneiden, bei welchem Geſchäfte ich übrigens kein Blut bemerkte, obgleich es ziemlich ſpät im Frühjahre war. Allein auch der ſteben gebliebene kahle Unterſtamm, den ich des ſtark betretenen Weges wegen gern erhalten wollte, ſtand lange wie todt da, während die andern Stöcke ſchon 4 bis 5 Wochen lang neue Triebe gebildet hatten. Nun erſt fing mein kahler Stamm an unten ſchwach, nachher etwas ſtärker einige Reben zu treiben. Ganz ſpät kamen endlich auch einige Reben in der Mitte und eine einzige oben zum Vorſchein, die ich wegen des nebermaaßes von Saft und Kraft, welche mein ſtarker Stock in der Wurzel haben mußte, alle forgfáltig zog. Trotz dem aber wurden dieſe Reben nicht ſo ſtark, wie in anderen Jahren, theils weil ſie zu ſpät bervorgetrieben waren, theils weil mein alter Stamm zu ſehr beſchadigt war. Die Folge davon war noch unerfreulicher, nämlich die kleinen Spalten des alten Stammes, der in dem Winter von 1838—1839 gut gedeckt war, wurden 4—6 Zoll lang, der Stamm trock⸗ nete ab, und fo mußte auch die oberſte neue Rebe abſter⸗ ben, ehe die unteren Reben ausſchlugen. Nun erſt nach langem Zögern that ich, was ich ſchon im vorigen Früh- jahr hatte thun müſfen, nämlich ich ſchnitt den ganzen — Stamm am 6. Mai 1839 dicht über der Erde ab, um aus den 2 unterſten Reben eine don neuem zum Stamme zus zuziehen, und ſo wenigſtens den Stock zu retten, wenn es anders möglich wäre. Leider hatte der Stock im zweiten Herbite nach dem kalten Winter noch keine ſtarke Frucht- tebe getrieben, er mußte alfo nach jenem barten Winter zum dritten Mal abgeſchnirten werden, ehe er Früchte ge ben konnte, und jetzt ſcheint mir das faſt für immer zwei: ſelhaft, da er durch das Stocken der Taſte auch in der Wurzel ſtark gelitten haben muß. JL Was lehrt nun die Lebensbeſchreibung dieſes Wein: ſtockes? das Vortheilhafteſte nach einem ſtarken Winter, welcher die Fruchtreden und vor allem den Stamm ſehr beſchädigt dat, bleibt obne Zweifel das frühe Abſchneiden der Stöde über der Erde. Mögen fie dann auch ftar? bluten, fo it das eher ein Vortheil, als ein Nachtheil für fie, weil dadurch für das Uebermaaß von Saften, welche im Frübjabr in der Wurzel angebänft find, ein Abzug entſteht, der ohne Zweifel dem gänzlichen Stocken der Säfte vordeugt, da alle übrigen Abzugskanäle durch den Ausnahme des Alle Schöoͤnedelſorten, lers, hatten in jenem teben, nicht den Stamm verloren. Dieſer ttieb bei den meiſten Stocken wieder ebenſo freudig neue Reben, wie nach jedem gelinden Winter, fo daß fie für das bergan gene Jahr eine gute Ernte verſprechen konnten, wenn man nicht wüßte, daß der Weinbau in unfrer Gegend von gar zu viel Zuſalligkeiten abhängig it. Seit 1834 haben alle unſte Reben nur wenig Ertrag gegeben, weil das Früh. jahr, oder bie Zeit vor ber Blüthe immer ungünſtig war. Auch in dem letzten Sommer waren wir in der Vegeta. tion wieder um 4 bis 5 Wochen zurück; darum konnten die Ausſſchten auf die letzte Ernte nicht viel anders ſein, wenn auch die Augen viel Trauben zeigten. Der außer⸗ ordentlich gunſtige perit machte jedoch vieles: wieder gut; fe daß ich feit 1834 keinen ſo reifen. Gutedel, Damas⸗ cenet, öchgelben, frühen und füjem Eierwein, und keinen dmekenden Kapmein geerntet habe, wie in dem letzen Herbſte. Zu einer guten Weinernte geboren eigentlich wel warnt, frtditbae Sommer. Oer riet jerfiörenden Winter nur die Frucht: reifes Holz lieſern, und der zweite muß die Trauben defe ſelben zur rechten Zeit zur Reiſe bringen, weil ſie dadurch nicht reifer werden, wenn man fie über ihre Zeit, alfo bis Ende October, oder Anfang November am Stocke hangen laßt. Davon hat man nur den Vortheil, daß man im Spätjahre noch Trauben aufzuweiſen hat ). So viel wenigſtens iſt gewiß, daß einige frühe Sorten, z. B. wei⸗ ßer Champagner und andere Saſttrauben im Geſchmacke zu ihrem Nachtheile fid) verändern, wenn fie fo lange am Stode bleiben, bis kalte Herbſtnächte fd einſtellen; die ſpaͤten, großen Sorten dagegen werden dadurch im Wachs⸗ fbum und Wohlgeſchmack nicht beeinträchtigt. Ganz reife Trauben der Art können ſogar eine Kälte von einigen Graden am Gode aushalten, ohne etwas von ihrem Wohl⸗ geſchmack zu verlieren, ſelbſt dann, wenn kein einziges Blatt mehr am Stocke ift; halbreife Trauben dagegen werden ſelbſt durch einen ſchwachen Froſt gleich ungenießbar. Meine letzten und ſchoͤnſten Trauben ſchnitt ich am 29. November v. J., da ich nur den Einfluß der Kälte auf die Trauben beobachten wollte, von den längſt blattlos ſtehenden Neben ab. Allgemein wurden die Trauben als febr. ſchmogdoſt gefunden, obgleich fie eine Rätte ron 2° R. in der Nacht vom 23. zum 24. November ausgehal ten hatten. ; D Sind die letzen Früchte abgeerntet, fo kann auch der Weinſtock gleich beſchnitten werden. Jeder Herbſtſchnitt vernarbt eher, als der Frübjahrsſchnitt, beſonders dann, wenn man die Vorſicht gebraucht, große Wunden mit Del- farbe zu beſtreichen. Der im Frühjahre zuſtrömende Saft findet dann bald neue Kanäle, welche ihn aufnehmen, und im Stode weiter fördern. Man braucht übrigens mit dem Beſchneiden des Stockes nicht ſo lange zu warten, bis alle Blatter deſſelben abgefallen find. Dies geſchieht an den unteren verdolzten Enden der Neben gewöhnlich früher ) um Weintrauben lange aufzubewahren, verweiſe ich untet den vielen bekannten, abet wenig wirkſamen Borfchlägen nu auf einen weniger befannten, in mebreren Journalen des Jabres 1839 ſtebenden: „Man packe die Weintrauben in eine Schicht von Pfirſichdlaͤttern, und verwahre die Schachtel an .. tónem trocknen luftigen Orte, dann wird die Schärfe (Blau⸗ flͤure 2) des Pfirſichblattes das Faulen der Beeren und Tram ben, ſo wie das Welken der Stiele verhindern “/ 135 als an den oberen unreifen Spitzen derſelben, an denen es ohne einen ziemlich ſtarken Froſt felten erfolgt. Beim früs hen Beſchneiden leidet man nicht zu ſehr vom Wetter, und die Stöde kann man, wenn fie beſchnitten find, febr bequem niederbiegen und mit Erde bedecken, oder wenn das nicht möglich iſt, mit Stroh umwickeln; jedoch iſt Letzteres bei einem ſehr kalten Winter nicht hinreichend. Beim Decken der Reben gilt im Allgemeinen die Ne- gel: Zeitig in die Erde, ehe der Froſt es verhindert, oder erſchwert, und zeitig aus der Erde, ehe die Augen neiben, alſo im März! Haben fie aber in der Erde, in der Lohe, oder im Dünger ſtark gekeimt, fo entblófe man fie nicht mit einem Male, ſondern nur allmählig, weil ſolche Triebe ſehr empfindlich, den ploͤtzlichen Wechſel von Lufr und Licht nicht vertragen konnen. Bringt man die Stöcke zeitig in die Erde und zeitig aus der Erde, ſo bat man weder von dem Winter- noch von dem Srubjabréfrofte etwas zu fürd- ten, wenn's nicht etwa ein Maifroft ftit. Alle meine Res hen haben im Frühjahr von 1837 den hohen Schnee und im Frühjahr von 1839, nämlich am 10. März, den ſtar⸗ ken Frot von 8 R. im Freien ausgehalten, und weder ſtarke, noch ſchwache Reben haben gelitten, mit Ausnahme des oben genannten ſehr empfindlichen Smyrnaers, der übrigens, wie der Malaga Malvaſier⸗Muskateller, in un frer Gegend zu den borjüglidflen Sorten gehört, weil er an einer Wand jedes Jahr reife ſchöne Trauben liefert. n Ad mau nun die Stöcke im Herbſt beſchnitten, ſo kann man fie im Winter leicht vor Frot ſchutzen, und ſelbſt unter ganz ungünſtigen Verhaliniſſen bat man die Freude, muß auf einen kleinen pre: reden zu können. | | : Selbſt nach dem harten Winter von 1837 —38, in welchem ich manche meiner Stöcke an einer Steinwand nie · dergelegt und mit Erde ſchwach bedeckt, manche dagegen gar nicht bedeckt hatte, fanden Kenner bei mir an den Gutedel ⸗ ſorten und beſonders am Kapmein einige ſchöne reife Trau m. n, wahrend Audere nicht einmal unreife aufzuweiſen pat. ten. n. Darum werde ich das Beſchneiden meiner Reben ohne Noth vom. Derdſte nicht auf das Frühjahr verlegen. WT IM, Die banmartige Dahlke Dahlia excelsss. Vom Herrn Poitean. $ [Annales de la Société Royale d'Horticulture de Paris. Dezember 1839. Seite 247.] Die baumartige Dahlia, von welcher nächſtens in Lemaire's „Hortieulteur universel“ eine Abbildung nebſt Beſchreibung erſcheinen wird, ſtammt wie ihre Ber- wandte aus Mexiko. Zuerſt wurde ſie nach England ge⸗ bracht, von da nach Belgien, und von dort erhielt ſie im Frubjahr 1839 der Königliche Pflanzengarten zu Paris. Dieſe Pflanze hat durchaus nicht die Eigenſchaften, welche fie zu einer Mode. oder auch nur Handels. Pflanze machen fönnten, und felbft die Garten-ultur wird fid nur wenig mit ihr befchäftigen; aber fie ift merkwürdig durch ihre kraftige Vegetation und andere Eigenſchaften, welche fie als eine von den andern Dahlien ganz verſchiedene Spezies erſcheinen laſſen. Im Frühling 1839 alſo erhielt der planiengurien zu Paris vom Herrn Mak oy in Lüttich eine als Ab- leger gezogene, acht Zoll hohe Pflanze. Sie wurde ſogleich in eines der Glashauſer in das freie Land gepflanzt, und war im December 1839, das heißt acht Monate nach ihrem Einpflanzen, acht Fuß hoch, und zeigte die erſten Blüthen. In dieſem Stande iſt die Wurzel dick, knollicht, wenig eingeſchnitten und bildet keine ſpindelförmige Nebenknollen, wie die anderen krautartigen Dahlien. Der Stengel iſt einfach, unten bis zu einer Höhe von 15 Zoll grau und holzig, und hat an dieſem Theile nur etwa einen Zoll im Durchmeſſer. Bald aber wird derſelbe ſtärker, und hat in der Mitte feiner. Höhe 6 Zoll im Umfange, von wo die Dicke bis zur Spitze wieder abnimmt. Dieſer verdickte Theil ift hobl -wie bei andern Dahlien, grün, mit einem grau: bläulichen Flaum überzogen, und mit dicken war zenförmigen Punkten bis zur Mitte der Hohe befebt, wäh⸗ tend der untere holzige Theil etwa 8 Zoll hoch iſt und mehrere Wurzelfaſern treibt, von denen die unteren in die Erde einſchlagen, diejenigen ai welche ben Boden * er zeichen können, vertroduen. ; 136 — — — Die Blatter ind gegenüberſtehend, verwachſen, doppelt gefiedert, drei Fuß lang; der gemeinſchaftliche Blattſtiel ijt glatt, oben rinnenfoͤrmig und hat drei Paare gefiederte Blätter, zu je fünf Blättchen und drei Endblättchen. Die Blättchen find oblong, lamjettfórmig, geſtielt, geſpitzt, ſechs bis acht Zoll lang, dunkelgrün oben, bleicher unten, der Mittelnerd auf dieſer letzten Seite rauh; die drei End- blätichen find runder und fürzer als die Seitenblättchen, und der gemeinſchaftliche Blattſtiel hat, wo die Fiederblätt. chen ſtehen, eine dicke Drüſe, die oben rauh und unten mit einem Ring weißer Haare beſetzt iſft. Die Blumen find achſelſtändig und ſtehen auf dem Gipfel der Pflanze; die Blumenſtiele 12 — 18 Zoll lang, abſtehend, glatt, ſteif, wiewohl ziemlich dünn; die Blumen lilafarben, drei Zoll breit, wie die Anemonen geformt, d. h. die äußern Blumenblätter, 5 — 8 an der Zahl, und giene lich ſchmal, find flach und länger als die inneren, welche zahlreich, kurzer und unfórmlid) find. Der Nebenkelch be» ſteht aus fünf kleinen, fpatelfórmigeu, grünen, auseinander ſtehenden Blättern; der Kelch dagegen aus häutigen Schup⸗ pen, die trocken durchſichtig, abgeſtumpft ſind, nach innen zu immer kleiner werden, und endlich nichts anderes ſind als Stanbbentelträger, ober vielmehr die Stiele ter Frucht. hüllen in den Synantheren. Die baumartige Dahlie iſt kein Baum im eigentlichen Sinne des Worts; der Stock it nur an der Baſis holzig, und der obere Theil entſchieden frautartig. Sie überſteht den Winter nur, wenn mon fie in einer hohen Tempera · tur erhält, und wenn fie die Spitze verloren hat, (lebt man nicht, wie ſie eine andere bilden will, denn die unteren Aus gen vergeben bald. Um die Art nicht zu verlieren, muß man jährlich von ein oder zwei jungen Trieben Stecklinge machen, welche leicht anwur zeln. S an 2 Die Blume der baumartigen Dahlie, mit der Ge⸗ flat einer gefüllten Anemone, laßt vermuten, daß die Pflanze nicht mehr in ihrem Naturzuſtande von Merio nach Europa gekommen id, und daß fie ſchon durch die Kultur eine Veränderung erlitten hat; denn im wilden Zus ſtande findet ſich eine ſolche Umbildung nicht. Vielleicht erfahren wir zu feiner Zeit, daß die Dahlia excelsa fho ſeit längerer Zeit in den Gärten von Mexico oder anderer tropiſchen Gegenden kultivirt iſt. ) upa >) (Der biefige botanifche Garten tultivtet diefe Pflanze bereits feit 3 Jahren, jedoch ohne daß fid) Bluͤthen entwickelt batten, obgleich fie auf mancherlei Art gezogen wurde; ſo z. B. im freien Grunde in den Sommermonaten, ferner in Toͤpfen, und endlich in freier Erde eines Gewaͤchshauſes. Wir bezogen die Pflanze aus den engliſchen Gaͤrten unter der Benennung „Dahlia erborea“, mit der Bemerkung: ſie erreiche eine Hoͤbe von 15 — 20 Fuß. Daß es eine für ſich beſtebende Art iſt, iſt wohl keinem Zweifel unterworfen. Die Vermehrung wird wie bei den gewohnlichen Arten durch die rübenartigen Wurzeln bewerkſtelligt, welche letzteren ſich ungemein aus breiten und fehe fart werden. Die Aufbewah⸗ rung geſchieht ganz auf dieſelbe Weiſe. O.) = Literariſche Anzeige. In unſerm Verlage iſt erſchienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: i Handbuch HEC SE der tar z i py | A ia B ER $ 33 ` " om E iil V | j Dr, Albert Dietrich. 1 28 Bogen in gr. 8. Preis 2 Thlr. „ Bearbeitung dieſes Handbuches bat der Verfaſ⸗ Bei ſer beſonders auf diejenigen Pharmacenten Nuckſicht ges nommen, die hier in Berlin ihre Staatsprüfung als Apos theter Erſter und Zweiter Klaſſe zu machen beabſichti⸗ gen. Wir empfehlen daſſelbe daher den genannten Herrn Apothekern, ſo wie auch den Herrn Prinzipalen, welche wohl nicht leicht ein geeigneteres botaniſches Werk ihren Lehrlingen in zie Hände geben können. Als einen Beweis der Brauchbarkeit führen wir nur an, daß es bereits im hieſigen pharmaceutiſchen Jnſtitut als Leitfaden beim bo ⸗ taniſchen Unterricht eingefuhrt iſt. W KIA „ i Nauckſche Buchhandlung. T Bon tite Zeitfihrift ericeinen alle 14 Tage zwef Bogen in Quarto; wo es Dolche beigegeben werden. Der preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zei ee einn an. » Verlag ber Naudſchen Buchhandlung. zur mehreren Verſtandlichteit des Tertes erſordernch if, folien Kupfer oder Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Achter Iahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift | für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mát ben premi Gärtnern und Botanikern des Sn: und eden baausgehcben H SAM Otto, A Königl. Preuß. G LI DEREN, Albert Dietrich, Sonnabend, den 2. Mal. xum Die Hauptmomente i: der Gaͤrtnerei dee Phyſiologie e Vom Her rn E. Regel : Gärtner im Königl. botaniſchen Garten bel Bertin, Fortſetzung von Nr. 11.) `B. Fortpflanzung durch Knospen. Die Kuospe iff der wichtigfte Theil der Pflanze, denn nur durch fie allein und die verſchiedenartigen Umbildungen, in denen ſie vorkommt, wird die Vermehrung oder Fort⸗ mal ausgebildete Knospe auf. "e ber — bewirkt. Sie tritt erſtens als nor. Aus dieſer entſteht durch Umbildung die Frucht. Zweitens zeigt fie fid) als Knospenanlage, die fid jedoch im gewöhnlichen Wege nicht ausbildet. Die Metamorphoſen derſelben baben fámmt. lid) eine bentli ausgeſprochene Selbſtſtändigkeit, ur fleben in der Zwiebel, Knollenzwiebel, der Zwie⸗ belknospe, dem Samen, und einer durch Kultur und Zufälligkeiten ſich ebenfalls ſelbſtſtändig ausbildenden Knospe. Keineswegs ſoll dadurch behauptet werden, daß dieſe ihrem * nach gan; verſchiedenartigen Bil. ET ilch bald die eine, bald die andere Form an⸗ nehmen könnten, denn die Veräuderungen, welche die Knos⸗ pengebilde nach verſchiedenen Richtungen hin eingehen, ſind auch ſchon in ihrer frühern Jugend begründet. Auf die Analogien, welche fidh häufig zwiſchen ihnen finbeu, auf. merkſam zu machen, und zugleich die vorangegangenen Grund. fäße ſelbſt näher zu erörtern, fol den erten Theil dieſes Kapitels bilden, während im zweiten Theile die damit in Verbindung ſtehende praktiſche Vermehrung durch Stecklinge Knospen, Blatter u. ſ. w. beleuchtet werden ſoll. 1. Die Knospen und deren X etamorpbofen. Die “ormal gebildete Knospe, welche ſchon Friedrich Wolff als einfache Pflanze bezeichnete, zeigt in ihren Funktionen eine bedingte Selbſtſtändigkeit, ſo daß man ſie unter gewiſſen Bedingungen als den Keim einer ganz für fid beſtehenden Pflanze betrachten kann. Mönch ſtellte fie. als den Theil dar, aus welchem ſich die Pflanze ohne vorhergehende Befruchtung vermehrt, und C. G. Nees von Eſen beck erklärt dieſelbe für die unentwickelte Anlage ei⸗ nes Zweiges auf der bereits ausgebildeten Pflanze. Die unbedingte Selbſiſtändigkeit, welche die eee aus der Knospe hervor t Umdildungen wurde don Vielen auch auf die normale Knospe ankgebehnt Der dicotpledoniſche Baum würde demgemäß aus einer eben ſo großen Menge von einfachen Pflanzen beſtehen, als ſich im Laufe der Zeit Knospen an demfelben entwickelten, und die Vereinigung aller dieſer würde ein Ganzes bilden, welches durch Eine Wurzel ernährt wird. Dieſe Anſicht gewährt beds zwar eine (dóue bildliche Darſtellung von der Eutſte⸗ in der Wirklichkeit ift fie jedoch weni- ger "lt da die eigentliche Knospe nur durch Kunſt zur ſelbſtſtändigen Entwickelung gebracht werden kaun. Von den in der Entwickelung begriffenen Kuospen geht die Bildung der jungen Holzſchicht aus, weshalb Du Petit Thonars die von Knoten zu Knoten bis zur Wur- zel berablaufenden Faſerzellen und Spiralröhren für die Wurzeln der Knospe erklärte, die Zellen der Markſtrahlen | für eine Bildung der innern Rindenſchicht hielt. Hier gegen wendet Meyen ein, auf ein weißes gepfropft ring daß wenn z. B. ein rothes Holz wird, der neu angeſetzte Holz. erpalb des Edelteiſes dennoch die Farbe des Wild⸗ , utens : pr^. a2 8 en 41% S M "MINI. SIERT CM $514 ; lings habe, daß ferner die Epiralröhren gegliedert find, und die Faſerzellen felten von Knoten zu Knoten gehen, ohne vorher zu enden, und mit ſchief abgeſtutzten Endflächen auf andere aufzufißen. Derſelbe erklärt es folgendermaaßen: „Der in der innern Rinde von der Knospe herabſteigende Bildungsſaft lagert ſich ſeitlich zwiſchen Holz und Rinde ab, und gerinnt dann zum Holzkorper“; dadurch ſpricht der- ſelbe den Knospen jede unmittelbare Einwirkung bei der Holzbildung ab, geſteht ſie aber mittelbar zu, indem in ih⸗ nen der die Holzſchicht bildende Bildungsſaft zubereitet würde. Deshalb kann auch die Erſcheinung, daß ein ſeiner Knospen beraubter Aſt keinen neuen Holzring bildet, nicht als Einwurf gebraucht werden. Dunkel dagegen bleibt noch immer durch dieſe Erklärung die Bildung der Faſerzellen und Spiralröhren; denn wenn wir auch überall da, wo fid) ſeitlich Bildungsſtoff ablagert, Parenchym Zellgewebe entſte⸗ hen ſehen, ſo iſt mir doch außer dieſem, der damit in Ver⸗ bindung ſtehenden Bildung der innern Rinde und der Wur zelbildung, kein andrer Fall bekannt, wo fid) aus demſel ben auch Holzfaſern gebildet hätten. Da wir ſerner auch bemerken, daß die Wurzelbildung der Stecklinge immer mit td Bildung der jungen Holzſchicht in genauem Zufammen- | fibt, welches im praktiſchen Theil näher erörtert werden ſoll; ſo glaube ich zu dem Schluſſe berechtigt zu ſein, daß die ganze, von der Knospe ausgehende junge Holzſchicht der Wurzelbildung derſelben analog ift; nur mit dem Unterſchiede, daß während die Holzbündel der jungen Holzſchicht durch die Markſtrahlen verbunden find, fie bei der Wurzelbildung getrennt, von den die Rinde bildenden Parenchym⸗Zellen der Markſtrahlen umgeben, auftreten. Es ſcheint daher, daß allerdings zwar die neue Holzſchicht aus dem von der Knospe herabgeſtiegenen, ſeitlich aus der innern Rindenſchicht ausgetretenen Bildungsſaft entſteht, daß man ferner auch die Zellen der Markſtrahlen als eine rein ſeitliche Bildung der Rindenſchicht betrachten, daß aber zur Bildung der Holzbündel noch eine andere Kraft mit wirkt, welche man, als von der ſich gleichſam als eignes Individuum darſtellenden Knospe ausgehend, mit der Wur- zelbildung vergleichen kann. Hieraus würde es fidh erfld- ren, daß das Holz des Pfropfreiſes nie auf den Wildling übergeht, da es immer die Natur des umſchließenden Rin denkörpers, aus welchem ſich der Bildungejafe ae n 139 nehmen muß, und daß auch die Spiralröhren gegliedert und die Faſerzellen des Internodiums geſchloſſen fein fön nen, da der Bildungsſaft die Zellenformen anzunehmen ſtrebt, während die eigenthümliche Lebensthätigkeit der Knospe ſie zu langen Fibern von verſchiedenartigem anatomiſchen Bau ausdehnt. Das Vermögen der Wurzelkraft kommt jedoch nicht blos den Knospen, ſondern auch vielen aus. dauernden und ſaftigen Blättern zu; aber es zeigt fid) a: bei oft eine auffallende Verſchiedenheit. Denn während mit wenigen Ausnahmen die Wurzeln der Stecklinge nicht aus der Schnittfläche, ſondern gewöhnlich ſeitlich aus der Baſis des Knotens unter der Knospe hervorzukommen pfle⸗ gen, und deshalb als von dieſer ausgegangen zu betrachten ſind, ſo kommen die Wurzeln der ohne Achſelknospe abge. löften Blätter meiſtens aus der Schnittfläche, oft aber zus gleich auch ſeitlich hervor. Bei einigen Gesnerien ſtiegen fie auf der äußeren Seite des ringförmigen Holzbündels des Blattſtiels gerade abwärts, ließen ſich ganz deutlich ge⸗ trennt noch ein Stück in den Blatiſtiel hinein verfolgen, und entſprangen, wie es mir ſchien, aus einem fid neben dem alten friſch bildenden Holzringe. Seitlich abgehende Wur- zeln kamen ebenfalls unmittelbar aus demſelben hervor. Nach dem verſchiedenen Stande unterſcheidet man Gip⸗ ſelknospen, Achſelknospen und bie zerſtreuten oder Adven⸗ tiofnospen, welche fat an allen Theilen der Pflanze ent. ſtehen koͤnnen. Sie find es, die beim Zurückſchneiden auf des alte Holz, ſich bei manchen Pflanzen in febr. großer Menge zeigen, und fid zuweilen auch an den Wurzeln und Blatt ſtielen der Dicotpledonen ausbilden. — Alle Knospen baben ein Achſengebilde, das von einer Anzahl ſich decken · der blattartiger Gebilde eingehüllt iff, und als Fortſetzung der Achſe der Mutterpflanze aus Markkoͤrper und Mart- ſcheide beſteht. Sitzt die Knospe an einem jüngeren Zweige, fo geht die Markſubſtanz deſſelben unmittelbar in jene über, kommt ſie aber aus dem alten Holze hervor, fo ſteht ihr Markkörver mit den Markſtrahlen in Verbindung. Aber auch der Uebergang der Spiraltöhrenbündel, welche die Mark⸗ ſcheide bilden, kann Ziemlich deutlich nachgewieſen werden. Letztere erweitert ſich etwas, ehe ſie unter der Spitze der Knospe endet, und aus ihr bildet ſich ſpäter der innere Holzring. Ueber dem erweiterten Ende der Markſcheide er- hebt fid) das Mark conver oder kegelförmig als Markhü⸗ gel. Von der Außenſeite ift derſelbe mit einem Klein. maſchigen, bräunlichen Zellgewebe umgeben, welches die ſpaͤ tere Rindenſchicht bildet, und unmittelbar in die äußern Zellenſchichten der Knospendeckblättchen übergeht. An der Bafs eines jeden der letztern findet fid) die Anlage zu einer andern Knospe, welche normal niemals zur Entwick⸗ lung kommt. Auf der höchſten Spitze des Markhügels liegt der Knospenkern in der Mitte aller Knospenblättchen; es iſt der wichtigſte Theil der Knospe, aus dem alle neuen Bildungen hervorgehen. Demgemäß beſteht die Knospe aus einer Verlängerung der Achſe der Mutterpflanze, um⸗ geben von ben fie deckenden blattartigen Anhängen, beſitzt an der Bafis der letzteren die Anlagen zu neuen Knos⸗ pen, und in ihrem Kerne das Vermögen, die Achſe zu eis nem Zweige zu verlängern. Ganz ähnlich, wie die Knospe, verhält ſich die Fruchtbildung jeder einzelnen Blume, und felt fh gleichſam als die Terminalknospe des Blüthen- aſtes dar, während die Blüthe ſelbſt, deren innerſte Stelle fie einnimmt, als aus der gänzlichen Verkürzung der Achſe des oberſten Theiles des Blüthenaſtes entſtanden gedacht werden muß. Die metamorphofirten Blattwirkel, welche die Blume bilden, kommen hierdurch dicht übereinander zu ſtehen, und entwickeln ſich zugleich mit den Fructiffkations- organen, Sobald aber nach erfolgter Befruchtung die Ent. wicklung der Frucht beginnt, verlieren die übrigen Blüthen⸗ theile ihre Bedeutung, und fallen meiſtentheils ab. Eben fo wie bie Achſe des Zweiges unmittelbar in die Sermi- nalknospe übergeht, entfteht auch die Fruchtbildung aus ei- ner mehr oder weniger deutlichen Verlängerung der Bin. menachſe, welche die Eichen trägt und von angehängten Blättchen gedeckt wird. Link war es, der zuerſt der frü- her geltenden Anſicht über Fruchtbildungen beſtimmt wider. i ſprach, und in allen die Achſenbildung als den wicht Theil erkannte; auch Schleiden ſprach noch nicht vor gar longer Zeit eine ähnliche Anficht über dieſelben aus, deren erſte Begründung er wohl, eben ſo wie ich, meinem hoch⸗ verehrten Lehrer Bartling danken mochte. Seit jener Zeit habe ich mich fortwährend mit dieſem Gegenſtande bes fchäftigt, und um das Geſagte deutlicher zu machen, werde ich die Hauptformen der Fruchtbildungen kurz zuſam. menſtellen, um — ven deg Standpunkte aus zu bes trachten. and \ 140 — —Àá Die Fruchtachſe beſteht aus der Verlängerung des Markes des Blumenſtielchens, und den die Markſcheide bildenden Gefäßſträngen. Die einfachſte Fruchtbildung fins det ſich bei Taxus. Das Eichen ſitzt auf der Spitze der Achſe, und entſteht aus der Umbildung des Knospenkerns. Die Frucht⸗ und Eihülen find bier noch fo wenig ſtreuge geſchieden, daß man im Zweifel iſt, ob die einzige, den Kern bedeckende Hülle, die an der Spitze geöffnet iſt, als Gi- ober Fruchthülle anzuſehen fei; auch fehlen die Blü⸗ thenhüllen, ſo daß die weibliche Blume ganz die Form ei⸗ ner Knospe hat, deren Knospenanlagen in den Achſen der Knospenblättchen unentwickelt bleiben, deren Kern aber, ane ſtatt zum neuen Triebe, ſich zum Eichen und durch die Be⸗ fruchtung zum Samen umbildet. Aehnlich, aber auf einer böhern, Stufe der Entwicklung bildet ſich die Frucht der Urticeen, deren weibliche Blumen mit einer unvollkomme. nen Bluthenhulle verbunden find. Das Eichen findet fid) ebenfalls auf der Achſenſpitze, beſitzt aber eine ausgebildete Ei · und Fruchthülle, von denen die letztere an der Stelle der unteren Knospenblättchen erſcheint. Ganz fo find die Gebilde der Früchte dei den Polngoneen, Chenopodien und Plumbagineen; die Eichen aber find bald kürzer, bald làm. ger geſtielt (mit einer Nabelſchnur verſehen). Dieß ſind die verhältnißmäßig ſeltenen Beiſpiele, wo die Fruchtachſe ein einzelnes Eichen auf ihrer Spitze trägt, während die⸗ ſelben in allen andern Fällen ſeitlich aus jener entſpringen, und dann entweder an der inneren Bafs der angehängten Fruchtblätter, oder aus den über die Inſertionsſtelle ber» ſelden hinaus verlängerten Gefäßbündeln der Markſcheide Der erſtere Fall zeigt wiederum die größte Analogie zur Knospe. Die Fruchtachſe erhebt ſich nämlich pemi- ſpbariſch, ſpindel ⸗ oder kegelförmig über die Blume, und es ſind ihr mehrere Kreiſe Fruchtblätter (Car pophylla), analog den Knospenblättchen, zur Bedeckung angehängt. An der Baſis eines jeden derſelben bildet ſich die auf der Achſe fisende Knospenanlage zum Eichen um, und wird von dem an den Rändern (id einkrümmenden Fruchtblatt umſchloſſen, fo daß bie Anheftungsſtelle alfo immer in die mit einander derwachſenen Ränder deſſelben fallen muß. Od fe aber in die Baſis oder Spitze des einzelnen Frücht⸗ chens füllt, wird durch die Länge der Nabelſchnur beſtimmt. Aus dieſer Bildungsweiſe geht hervor, daß alle in mehre⸗ ren Kreiſen an einer Fruchtachſe erſcheinende Früchtchen (Carpidia) immer nur einſamig fein können, wie wir es auch bei vielen Gattungen ber 9ianunculaceeu und Dryas deen finden, z. B. bei Ranunculus, Myosurus, Anemone, Adonis, Magnolia, Potentilla, Geum u. a. Auf ähn- liche Art, aber nur in einem Quirl und an der Baſis eis nes gemeinſchaftlichen Griffels, bilden fih die Früchte der Labiaten und Borragineen. | | Der zweite Fall, wo meiſtens viele Eichen aus den über die Anheftungsſtelle der Fruchtblätter erhobenen Ge» ſäßſträngen der Markſcheide hervorkommen, ‚begreift den größten Theil der Fruchtbildungen in fih, und wir wollen von den Bildungen mit deutlicher Fruchtachſe zu denen übergehen, wo fie ſcheinbar allmählig ganz verſchwindet. 1. Die Fruchtachſe erhebt fih ſäulenförmig, die die Markröhre bildenden Gefäßftränge (Trophospermia) lan · ſen an ihr in die Höhe, und entwickeln ihrer Länge nach viele Eichen, welche ſelten bis auf eins verkümmern. Je zwei dieſer Gefäßſtränge liegen immer nebeneinander, und bilden einen Mutterkuchen (Placenta), welcher deshalb ger wobnlich zwei Reiden Eichen trägt. Einem jeden dieſer Mutterkuchen correſpondirt eins der an der Baſis der Fruchtachſe im Quirl angehängten Fruchiblatter, welche hier, wie bei der Knospe, ebenfalls nur zur Deckung und zum Schutz des Achſengebildes die⸗ nen. Hierbei finden fid) wieder zwei Hauptmodificarionen. a. Es krümmen ſich die Ränder der Fruchtblätter nach Innen, und verwachſen mit denſelben, ihren corre- ſpondirenden Gefäßbündeln, fo daß jede Placenta mit ihrem Fruchtblatt ein Früchtchen für ſich bildet. Bei den Mal⸗ vaceen und Geraniaceen, wo ſich die Fruchtachſe noch über die Früchtchen erhebt, findet ſich der Typus dieſer Frucht⸗ bildungen. Die Onagrarien entwickeln um eine gleich lange Achſe einen Quirl von vier ſolcher Früchtchen; die Vereinigung diefer bildet den Fruchtknoten, der von dem überſtändigen Kelche noch bedeckt wird. Die eingekrümm⸗ ten Seitenflächen der Fruchtblätter werden dadurch mehr nebeneinander gedrückt, verwachſen zuſammen und bilden die Scheidewände. Da nun ferner die röhrenförmig verwach⸗ ſenen Blättchen des Kelches mit den Fruchtblättern alter niren, fo konnen fi die einzelnen Früchtchen aus der 141 Verwachſung nicht wieder treunen, um, wie es ihre Bil- dung erforderte, au der in der Achſe liegenden Nath auf⸗ zuſpringen, ſondern es findet dieſes an der Stelle ſtatt, wo die Blättchen des bedeckenden Kelches mit einander ver⸗ wachſen fud, alfo an der Mittelrippe der Fruchtblätter. Dieſe Bildung läßt ſich an den Früchten der Oenotheren ſehr leicht verfolgen, auch habe ich im Anfange des Früh⸗ jahrs an den Früchten von Philadelphus, welche während des Winters am Strauche verblieben, und an denen durch das Wetter die Kelchſchicht zerftört war, noch das Zerfal⸗ len in die einzelnen Fruchtſtücke beobachtet. Auf dieſelbe Weiſe mit einem Quirl von 3 Früchtchen, um eine ſehr dünne Fruchtachſe, welche gleichſam nur aus den Placenten beſteht, und alfo beim regelmäßigen Aufſpringen der Frucht an den Früchtchen figen- bleibt, bilden fid) die Liliaceen mit oberen, und die Irideen mit unteren Fruchtknoten. Durch das Verwachſen der Seitenflächen der Fruchtblätter ſtellt die Frucht derſelben eine 3 fächerige Kapſel dar; iſt die Verwachſung der die einzelnen Fächer bildenden Frücht⸗ chen loſer, ſo trennen ſie ſich bei der Fruchtreife von ein⸗ ander, und ſpringen an ihrer Achſe auf; iſt ſie feſter, ſo bleiben fie verbunden, und öffnen ſich an der Mittelrippe. Die Euphorbiaceen entwickeln um eine deutlichere Ach« ſenbildung ebenfalls einen Wirtel von drei ein — zweiſa⸗ migen Früchtchen, und die Umbelliferen endlich unr zwei gegenüberſtehende, welche einſamig und noch vom Kelche bedeckt ſind. | b. Die Ränder der im Quirl um die Fruchtachſe ge ſtellten Sruchıblätter | krümmen fid) nicht nach der Frucht. achſe zu, ſondern verwachſen ſeitlich unter ſich, und nicht mit ihren correſpondirenden Gefäßbündeln. Die Fruchtachſe ragt daher frei in die Höhlung des dadurch entſtandenen Frucht ⸗ knotens hinein, endet unter feiner Spitze, und nur die daran liegenden Gefäßſtränge gehen in den Griffel über. So bildet fid) die Frucht der Caryophylleen. Bei den Polemoniaceen geht das Mittelſäulchen noch in drei ſchei⸗ dewandartig vorgezogene Ecken aus, welche aus dem Marke gebildet find, und nach der Mittelrippe der Fruchtblätter verlaufen, die ſie aber nicht immer erreichen; (eine ähnliche Bildung findet ſich bei mehreren Gattungen der Malvaceen zwiſchen den einzelnen Früchtchen an der Fruchtachſe, fo wie auch auf der Baſis der Fruchthöhle mehrerer Carpo. blatter get | des Fruchtblaties gebildeten Lappen der Narbe alterniren phylleen), die Placenten liegen in den Winkeln derſelben am Mittelſäulchen. 2. Die Fruchtachſe erhebt ſich nicht mehr ungetheilt, fondern tritt in fo viel Theile als Gefäßſtränge und dop- pelt ſo viel als Placenten und Fruchtblätter vorhanden ſind, oder nur in ihren Placenten aus einander, und in allen dieſen Fällen find die an der Baſis derſelben wirtel⸗ förmig geſtellten Fruchtblätter den correſpondirenden Gefäß⸗ ſträngen ihrer Placente angehängt, und mit ihren Rändern umwickelt. Die Markſubſtanz der Achſe verſchwindet dabei bald mehr bald weniger. (Mittelbildungen zwiſchen dieſen Formen der Fruchtbildungen und den letzterwähnten finden ſich z. B. bei Papaver und Nymphaca, wo zwar das Mittelſaͤulchen verſchwunden it, die Markſtrahlen aber fte hen geblieben ſind, welche viele Gefäßbündel tragen und auf ihrer ganzen Fläche Eichen entwickeln). Auch hier treten wieder 2 Hauptmodificationen ein, und zwar: a. Das Auseinandertreten der Fruchtachſe beginnt erſt unter der Spitze, und ſetzt ſich bis zur Baſis fort, ſo daß alfo alle die Eichen tragenden Gefäßftränge in einen Sty⸗ lus münden, und gleichſam das Gerippe der Frucht bilden. Dieſem Gerippe ſind die Fruchtblätter ſo angehängt, daß die beiden Ränder eines jeden derſelben die beiden zu einer Placenta gehörigen auseinander getretenen Gefäß ſtränge decken, und alfo zwei Gefäßſtränge von verſchiedenen Pia. centen nebeneinander zu liegen kommen. Dieſe verwachſen bald mehr bald weniger fef zu einer falſchen Placenta, welche von den ebenfalls verwachſenen Rändern der Frucht en wird, und alſo mit dem aus der Spitze muß. Wurde bei einer ſolchen Fruchtbildung die urſprüng ⸗ liche Placenta fih ungeiheilt erheben, fo müßte fie anf den Mittelnerv des Fruchtblattes zu liegen kommen, wovon mir jedoch noch kein Beiſpiel bekannt iſt. Iſt die Ber wachſung der beiden Gefáffránge, welche die falſche Pla- centa bilden, unter fich loſer, fo bleiben fie beim Aufiprin- gen der Kapſel an den ſich von einander trennenden Rän- dern der Fruchtblätter figen, z. B. bei Helianthemum, Parnassia; ift fie dagegen feft und innig, fo bleiben die falſchen Placenten beim Abſpringen der Fruchtblätter als Gerippe der Frucht ſtehen, was wir ſehr ſchön bei Arge- mone ſehen. Die meiflen Variationen dieſer Klaſſe der Früchte entſtehen durch das Fehlſchlagen mehrerer Gefäf- bündel, ſo wie der correſpondirenden Fruchtblätter des Quirls, ſo daß bei Chelidonium nut zwei Placenten und Frucht⸗ blätter vorhanden find. Die auseinandertretenden Gefäß. firänge verwachſen ebenſo wie bei Argemone, und bleiben nach dem Abſpringen der Fruchtblätter als zwei gegenüber⸗ ſtehende Placenten, welche einen Rahmen bilden, ſtehen. Bei Glaucium find dieſe beiden Placenten noch durch die febr verdickte, mit einer dünnen Epidermis bedeckte Ans- breitung des Markes der Fruchtachſe verbunden. Dieſe erfüllt die Frucht faſt ganz, und theilt fie fo in zwei d. cher, daß die beiden Gefäßbündel einer jeden falſchen Pla- centa dadurch getrennt werden, und in die zwei verſchiede⸗ nen Fächer zu liegen kommen. Die Früchte der Grucife ren bilden ſich auf dieſelbe einfache Weiſe; nur iſt die ebenfalls von einer dünnen Epidermis bedeckte Ausbreitung des Markes viel zarter und dünner, wie bei Glaucium. Später verſchwindet ſie immer mehr, ſo daß bei der reifen Frucht die Markſubſtanz nur noch ſtellenweiſe zwiſchen den i Beiden Membranen der Gideon? zu fier if, und u dellern und dunklern Maſchen und Streifen durch daſſelbe gebilret werden, worouf R. Brown Gattungscharaftere zu gründen vorſchlug. Bei einigen iff fie aber auch in der reifen Frucht noch deutlicher zu erkennen, wie bei Chei- ranthus und mehreren Gattungen mit kleinen Schötchen, Die nebeneinander auf beiden Seiten der Scheidewand lie. genden Trophoſpermien gehen bei den Cruciferen feſt ver. wachſen bis zum Stigma fort, und hieraus erklärt fid) das Alterniren der beiden Narbenlappen mit den Fruchtblättern, das Stebenbleiben des Stylus, und das Vermögen des letztern (Raphanus, Erucastrum), Samen in ſich zu bil⸗ den, welches alles für große Schwierigkeiten bei der Er⸗ klärung dieſer Fruchtbildung angeſehen wurde. 5. Die Fruchtachſe theilt fid) von ihrer Spitze bis zur Baſis in mehrere Theile (Placenten), die nach allen ei: ten bin auseinandertreten. Die correſpondirenden Frucht. ter krümmen fih mit ihren Seitenflächen nach den Thei⸗ lungen der Achſe hin, und verwachſen mit ihren Rändern mit derſelben. Hierdurch entſteht im regelmäßigen Falle ein Anil freier einfacher Früchtchen, die fih bei ihrer Reife meistens fs in ihrer Achſe öffnen, daß auf jedem Rande des Fruchtblattes einer der Gefäßſtränge der Pla- Ld 142 centa ſitzen bleibt. Die Früchtchen ſelbſt find viel. bis einſamig, und entweder ganz frei, oder an ihrer Bafs ver. wachſen, wie bei Helleborus. Ebenfo variiren fie auch in Hinſicht ihrer Zahl. Aus vielen Früchtchen beflebt der Quirl bei Sempervivum, Isopyrum; aus 5 bei Sedum, Dic- tamnus; aus 3 bei einigen Spiraea- Arten; aus 2 bei Paeonia officinalis, ferner Asclepias, Cynanchum, Vinca, Nerium, und endlich nur Ein Früchtchen entwickeln die Leguminoſen, welche regelmäßig gebildet, ebenfalls einen Quirl freier Früchtchen beſſtzen müßten. Wie diefe Frucht · bildungen in einander übergehen, davon liefern uns mehrere Gattungen Beiſpiele. Die verſchiedenen Arten der Gat- tung Delphinium entwickeln bald einen Quirl von fünf, drei oder nur ein freies Früchtchen; Nigella arvensis und hispanica bilden einen Quirl freier, nur an der Ba- ſis verwachſener Früchte, während Nigella saliva und mascena den Uebergang zur Fruchtbildung der Liliaceen bilden, indem ſich die Achſe derſelben ungetheilt bis unter die Spitze erhebt, und da erft auseinandertritt. Die lee⸗ ren Fächer der letzteren entſtehen durch das Schwinden der mittleren Parenchym⸗Schicht der Fruchtblätter, wozu uns Cysticapnos den deutlichen Uebergang liefert, indem bei deſſen reifer Frucht noch die Rudimente derſelben zu er kennen ſind. À se Dieſes find die hauptſächlichſten Modiffcationen der Fruchibildungen, unter welche fid alle mir bis jetzt befann- ten Formen vereinigen laſſen. Alle verſchiedenen Verände rungen aufzuzählen, wie z. B. der Apfel, die Steinftucht, die Beere u. f. w. entſtehen, gehört nicht hierher; folle ich aber durch eine günſtige Aufnahme der aus fefler Weber. zeugung hervorgehenden, hier ausgeſprochenen Anfichten er- muthigt werden, fo möchte ich dieſen Gegenſtand in einer ſpätern Arbeit ausführlicher behandeln. iL Die Knospe und Frucht beſtehen alſo beide aus einer mit reproductider Kraft ausgerüſteten Fortſetzung der Achſe, NER den zu ihrer Bedeckung beſtimmten Anhängen; den — mehr oder weniger ausgebildeten blattartigen Organen. Die Achſe der Knospe durchbricht ihre Decken; verlängert ſich in einen Zweig und bildet neue Knospen; die der Frucht verlängert ſich blos bis zu einer beſtimmten Größe, und bildet meit ſeitliche Eichen, bis zu deren Reife fe von ihren Anhängen bedeckt bleibt. Wie jedoch bisweilen g nu» "n . . 2 . LJ . . kei einer allgemeinen Zurückbildung der Fructifikationsor⸗ gane, die Fruchtachſe auch in einen Zweig an$madíen kann, hierzu liefern uns die gefüllten Roſen ein Beiſpiel. Die Eichen bilden ſich entweder aus der oberſten Spitze der ungetheillen Achſe, wie bei Taxus, Urtica, (der Kern des Eichens iſt wie bei der Knospenſpitze die erſte und wichtigſte Bildung, und wird von einem dem Markhügel und der umgebenden Markſcheide ähnlichen Theile, der Chas laza, getragen), oder ſie gehen aus der Metamorphoſe der Kuospenaulage hervor. Im letzteren Falle erſcheinen ſie ſeitlich aus der Achſe, und zwar entweder an der Baſis der Fruchtblätter, wie bei Ranunculus oder an den verlánger ten Gefäßfträngen der Markſcheide, was am . Statt findet. ; (Fortſetzung folgt.) N a ch r i chte n uͤber den Koͤniglichen botaniſchen Garten 5 Kew in England. (Auszug aus J. p Loudon’s Gardeners Magazine, Vol. VI. Pag. 183. Second Series.) Das Gerücht, bie Regierung habe die Abſicht, die großen Pflanzenſammlungen des botaniſchen Gartens zu Kew zu veräußern, und den Boden zur Anpflanzung von Küchengewächſen, fo wie die Gebaude als Treibhauſer zu benutzen, war, wie wir aus guter Quelle wiſſen, leider nicht ungegründet. Die Pflanzen waren theils der Gar⸗ tenbau⸗Geſellſchaſt, theils der botaniſchen Geſellſchaft, und theils der Geſellſchaft, welche ſich zu Reading zu bilden beabſichtigt, angeboten worden, unter der, der Gartenbau⸗ Geſellſchaft geſtellten Bedingung, daß die Gärten wódjent. lich zweimal dem Publikum geöffnet ſein ſollten. Obſchon die Ausführung dieſer Idee durch mehrere einkufreihe Mitglieder der Geſellſchaft' für Gartenbau, be. ſonders aber durch ihren Vorſteher verhindert ift; fo müſſen wit dennoch febr beklagen, daß man überhaupt jemals eis nen ſolchen Gedanken hat faſſen können. Wäre es nicht ungerecht, eine der ſchoͤnſten und reichſten Sammlungen ganz Europa's, welche durch eine lange Reihe von Jahren, und dabei von der Idee ausging, daß der mit bedeutenden Geldſummen angeſchafft worden, eine Samm. lung, die, indem ſie als Zierde dient, zu gleicher Zeit Nute zen und Belehrung gewährt, und zu deren Unterhaltung das Volk jährlich beträchtliche Beiträge liefert, zu theilen, und ſie dadurch ihrer gewiſſen gänzlichen Auflöſung preis zu geben? Und geſetzt auch, ſie würde einer der erwähnten Geſellſchaften allein übergeben, welche Garantie haben wir für ihr Fortbeſtehen auf längere Zeit? Die Geſellſchaft für Gartenbau ſelbſt, fo blühend fie gegenwärtig aud) ift, fónute leicht eingehen; und was die beiden anderen betrifft, fo kann man ſie überhaupt noch gar nicht gehörig feſtſtehend nennen. Wollte man als Entſchuldigung aue daß durch die Auflöſung des botaniſchen Gartens zu Kew jährlich dem Staate 2 — 3000 L. erſpart würden, fo läßt fid) dies wohl bei andern Verwaltungszweigen leicht erſparen. Es iſt noch als Eutſchuldigung angeführt worden, daß die gegenwärtige Regentinn keine Neigung für die Botanik habe, — aber iſt dies ein Grund, einen Garten, wie der zu Kew, zu veräußern? Angenommen, die Regentinn hätte keine Neigung für Malerei, Sculptur, Literatur; würde dies ein zureichender Grund ſein, die Veräußerung aller Sammlungen von Gemälden, Statuen und literariſchen Werken zu verfügen? — Wie aber, wenn ſich der Geſchmack der Königinn änderte, und die Gartenkunſt ihre Lieblings neigung würde; follte fie dann keine Gelegenheit finden, dieſe Neigung zu befriedigen? oder ſollte das Land zu der bedeutenden Ausgabe verpflichtet werden, aufs neue eine ſolche e wie gegenmärtig zu Kew exiſtirt, an⸗ zuſchaffen? Uns dob nur zwei Gründe befannt, welche zu Gun- fen des Verkaufs zu ſprechen ſcheinen. Der eine ift der ſchlechte Zuſtand, in welchem der Garten in neuerer Zeit, wegen Mangels an hinreichenden Fonds, gehalten worden iſt; der andere iſt das ſonderbare Syſtem, nach welchem man ihn bis auf die neueſte Zeit verwaltet bat, indem man Garten wo möglih nur Pflanzen enthalten müßte, welche in kei⸗ nem andern Garten zu finden wären. Dieſe beiden Gründe lafen indep nur eine Aenderung in der Verwaltung des Gartens, nicht aber ſeine Zerſtörung wünſchen. — 144 Während Obiges unter der Preſſe war, leſen wir in der literariſchen Zeitung vom 22. Februar noch Folgendes. Ueber die beabſichtigte Auflöſung des Gartens zu Kew. Graf Surrey, Lord Hofſchatzmeiſter Ihrer M jeſtät, bat von Seiten der Regierung dem Ausſchuß der Garten⸗ bau- Geſellſchaft das Anerbieten gemacht, ihr die ganze unübertreffliche Pflanzenſammlung des botaniſchen Gartens zu Kew zu verkaufen, welches diefe jedoch abgelehnt, und zugleich ihr Bedauern über die beabſichtigte Veräußerung eines fo keſtbaren National⸗Schatzes ausgedrückt hat. Die⸗ ſer weit berühmte Garten iſt von einer Prinzeſſin von Sachſen Gotha, erlauchten Vorfahrin Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albert, Gemahlinn Friedrichs, Prinzen v. Wales, gegründet, und von William Chame bers angelegt worden. König Georg III. nebſt ſeiner Gemahlinn Charlotte, fo mie ſpäter Georg IV. und Wilhelm IV. hatten das größte Intereſſe für dieſen Gar⸗ ten. Vom letztgenannten Monarchen rührt das neue präch⸗ tige Gewächshaus her. | Die ganze Ausgabe für Unterhaltung des Gartens, mit Einſchluß der Befoldung des dabei angeſtellten Perfonals, über. ſteigt jährlich nicht die Summe von 1000 Pf. St. (Dies ift ein Irrthum, 2000 Pf. St, kommt der Wahrheit näher). — ) Da auch in einem biefigen Blatte die Unterhaltungs- Rofen Nach diefer betragen die gewöhnlichen Unterhaltungs⸗Ko⸗ fen jährlich, die Beſoldungen mit eingerechnet, 2200 Pf. St. werden jährlich für bauliche Reparaturen, u. f. w. durchſchnittlich 1200 Pf. St. verwendet; Ausgaben, welche der Natur der Sache nach zwiſchen 450 und 4000 Pf. St. in den letzten ſieben Jahren geſchwankt baben. Die s Unterhaltungskoſten des Parks von Kew find hoͤchſt wahr⸗ * Wir haben erfahren, daß, da bie Geſellſchaft für Gartenbau den Ankauf ausgeſchlagen hat, die ganze ſchöne Sammlung an einzelne Käufer abgelaſſen werden ſoll. Welch ein Ver⸗ luſt hierdurch entſteht, iſt kaum zu beſchreiben. Das Palmhaus, welches mehrere der ſchönſten Exemplare Euro pas enthält, könnte unter keinen Umſtänden jemals wieder erſetzt werden, und es ijt unmöglich, daß die Pflanzen bei einer Veränderung fortkommen könnten, da ſie in freiem Erdboden gepflanzt ſind. Eben ſo ſucht die Sammlung der auſtraliſchen Pflanzen ihres Gleichen, ſowohl hinſſchts des Reichthums, als auch der Größe und Schönheit der Exemplare; eine Ortsveränderung derſelben würde gleich falls ihre Zerſtörung zur Folge haben. Der Garten ente hält auch außerdem die Reichthümer an Gewächſen, welche vom Capitain Cook, Vancouver, und andern ausgezeich- neten Seefahrern nach England gebracht find, und das be — abfidtigte Aufgeben derſelben erregt die größte Betrübniß in allen wiſſenſchafllichen Geſellſchaften der Hauptſtadt. (Aus offizieller Quelle it mir die Nachricht zugekom⸗ men, daß man, für den Augenblick wenigſtens, den für alle Freunde der Botanik ſo ſchmerzlichen Plan, den botani⸗ ſchen Garten in Kew eingehen zu laſſen, aufgegeben hat. Der biefige botaniſche Garten verdankt ihm viele feiner Sel- teubeiten, die er noch jetzt in fchönen Exemplaren kultivirt, da bei meiner Anweſenheit in den Jahren 1816, 1820 und 1829 mir aus den dortigen Pflanzen- Schätzen febr Vieles geſpendet wurde, was in den damaligen Zeiten mer der durch Ankauf noch ſonſt aus Privat- Sammlungen zu erhalten war. O.) de eS NE ſcheinlich darin nicht mitbegriffen, und fo foflet alfo der boe- taniſche Garten durchſchnittlich und in runder Summe jähte lich etwa 24000 Kehle. Pr., wobei nicht zu vergeſſen if, daß auch dieſe Summe nicht binreichte, den Garten im gebdrigen 3uflanbe zu erhalten, und eben deshalb der Ver⸗ kauf des Gartens und der Pflanzen⸗Sammlung in Anre⸗ regung kam. T. "m Hen O. ; Von dieſer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in ferto; wo es jur mehreren tte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Alle Buchhan A eee e a ngen i auf diefe Zeitichrift an. dlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Bete Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. d Te SS yi Ü Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In — mit ben tüchtigſten Gärtnern und Beiden des In und e ee herausgegeben Friepreieh Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert ish, i Dr. der Philof Sonnabend, den 9. Mai. Aus z u g e aus brieflichen Mittheilungen von Eduard Otto, über deſſen Reife von Cuba nach Nord- und Eid- Amerifa und den Aufenthalt daſelbſt. i Siehe Jahrgang 1839 Seite 185.ff. und 361 ff.) Auffallend mag es allerdings scheinen, die Reiſe-Tour von Havana nach der nördlichen Küſte von Süd⸗Amerika über Nord-Amerika zu nehmen. Aber Havana ift jetzt nicht mehr wie ſonſt der Mittelpunkt der Verbindung zwi⸗ ſchen den beiden Hälften des neuen Welttheils; nur ſelten beſuchen poniſche Schiffe auf direktem Wege die TEN dere ſelben Krone zugehörigen Länder ber Nordküſte, und man ſucht deshalb eine Gelegenheit zur Reiſe von Neu York aus nach Caracas, um von der einen Seite die Reiſe in mehreren Stationen von der einen nach der andern Juſel Weſt Indiens und nach dem feſten Lande, von der andern Seite die damit verbundenen Opfer an Zeit und Geld zu erſparen. Ich durfte alfo nach dem Nathe ſachverſtändiger Männer den Umweg von 5 — 600 Meilen nicht achten, um ſchneller zum Ziele zu gelangen, und ſchiffte mich am 25. September 1839 am Bord des „Rapid“, Kapitain Wa M6 Ward, eines ſchönen dreimaſtigen Fregattenſchiffs ein. Wir ſegelten zuerſt oſtlich im Angeſicht der Küſte bis etwa nach Matanzas, um in den Golf von Florida einzulaufen, der noch ein Theil des von mir ſchon früher erwähnten Bahama: Kanals it, aber zwiſchen den Lukayſchen Inſeln und der Küſte von Florida liegt. Die Fahrt iſt auch hier zwiſchen den Bänken und Inſeln hindurch ſehr gefährlich; wir hatten aber febr günſtigen Wind und ſchoͤnes Wetter, überwanden glücklich alle Gefahren, und legten in den er- ſten 4 Tagen über die Hälfte des Weges zurück, daß wir hoffen konnten, nach andern 4 Tagen den Hafen von Neu York zu erreichen. Aber jetzt kamen die Gewitter zum Ausbruch, die (don alle Abende durch ſtarkes Wetterleuch ⸗ ten gedroht hatten. Nord⸗Oſt⸗Sturm, der die Nächte hin- durch und an den Vormittagen wüthete, brachte uns ſehr weit von dem Ziele wieder ab, und wir hatten alle Noth, uns bis zum 10. Oktober ſo weit wieder hinauf zu brin⸗ gen, daß wir etwa noch eine Tagereiſe von Neu York ent⸗ fernt waren. Dann wurde noch einmal unſere Geduld durch einen Nord⸗Oſt⸗Sturm auf die Probe geſtellt; am 12. endlich erreichten wir einen Lootſen, der uns über die ge⸗ ſahrvollen Stellen unter dem Schein von 8 Leuchtthürmen brachte, und am 13. Nachts 2 Uhr warfen wir in der Bay von Neu York die Anker aus. Die Stadt beſteht aus 3; durch breite Flüſſe, welche die Häfen und die Bay bilden, getrennte Theile, deren Verbindung durch Dampffaͤhren be⸗ wirkt wird, da es hier keine Brücken giebt. Neu Yorf zeigt daſſelbe Treiben und Leben wie London; in einem Hotel, worin 207 Gaſtzimmer ſind, konnte ich nicht mehr unterkommen, und in einem andern mit 109 Zimmern erſt am andern Abend ein Zimmerchen für täglich 2 Dollars erhalten, in welchem neben dem Bett, einem Tiſch und zwei Stühlen kaum meine Bagage noch Platz fand. Frühſtück, Mittagbrod und Abends Thee hat man bei den 2 Dollars frei, denn man bezahlt dafür nichts weniger und nichts mehr, mag man es genießen oder nicht, mag man mit der Suppe 3 gefättigt fein, oder durch die ganze Speiſekarte fid hindurch arbei n, mit welcher fogar ein wegen der Fieberſurcht in avata auf halbe Diät geſetzter, ausgehungerter deutſcher * LJ zufrieden fein konnte. Mit dem Getränke ift es ſparſomer beſtellt, das verurſachen die Maͤßigkeitsvereine, welche fih hier unter den Bewohnern ausgebreitet haben folen, und wirklich ſieht man größtentheild auch nur von Fremden Wein und andere Spirituoſen genießen. Ich kann nicht leugnen, daß die Umſtaͤnde mich nach einem Glaſe Wein lüſtern machten; es war mir, als haͤtte man mich aus dem Caldarium nach dem Frigidarium gebracht, denn 17. Breitegrade mehr nördlich in der Mitte des Ok. tobers macht einen ſehr bedeutenden Unterſchied, und um ſo mehr, als ich für die ſo veraͤnderte Temperatur mit der angemeſſenen Kleidung nicht verſehen war. Als ich daher, um dieſe Differenz in der Thermometer⸗Skala auszuglei⸗ chen den Kellner rief, und mein Anliegen wegen des ſouſt probaten Mittels ihm kund that, überreichte er mir eine gedruckte Karte, in welche ich meinen Namen, die Num⸗ mer meines Zimmers, die Sorte des verlangten Weines und das Maaß, mit welchem ich be- und vergnügt ſein wollte, einſchreiben mußte. Auf ſolche Weiſe wird denn auch wohl der Weinbau in den Vereinigten Staaten eben keine großen Fortſchritte machen, wenn die Amerikaner nicht eine beſondere Liebhaberei für die Trauben ſelbſt gewinnen. Es that mir außerordentlich leid, daß gerade 8 Tage vor meiner hieſigen Ankunft die Ausſtellung der hieſigen Gar tenbaugeſellſchaft gemefeu war; ich hätte ſonſt mit Einem Blick den Standpunkt der Gartenkultur überſehen mögen, deren Reſultate ich mir jetzt durch den Beſuch mehrerer Gärten verſchaffen mußte. Viel erwartete ich nicht, und ließ daher meine erſte Sorge ſein, nach einer recht baldigen Gelegenheit zur Abreiſe mich umzuſehen, wobei ich denn auch das Aeußere der Stadt näher kennen lernte. Breite, zwei Stunden lange, chauſſſrte Straßen, überall mit rote toirs verſehen, fünf bis ſechs Stock hohe Häuſer, von un⸗ ten bis unter das Dach mit Schildern bedeckt, ein ewiges Drängen der Frachtwagen und Omnibus auf dem Fahrdamm, der Geſchäftstreibenden auf den Trottoirs, bie in ihren lau gen Schritten und dem beſchleunigten Tempo fo unvermu⸗ thet nahe kommen, daß man kaum einem Anprallen entge⸗ hen kann, bei dem der ſchmächtige und kleinere Europäer gegen den robuſten Amerikaner unbezweifelt den Kürzeren ziehen müßte. Daſſelbe Leben wie in der Stadt iſt auch im Hafen. Ich zählte allein über 120 Paquetboote, die Dampſſchiffe von demſelben Standpunkte aus zu zählen, war ein vergebliches Unternehmen. Iſt dies nun freilich für Jeden und beſonders für den, welcher in dieſen Ge⸗ * j Bru ſchäſten feinen Erwerb fudit, ein höchſt erfreulicher Anblick, ſo glaube ich doch, daß man für etwas Anderes, als was nicht geradezu auf Handelsgeſchäfte und Geldeinnahmen Bezug hat, nur ſehr wenig Sinn zeigen möchte, und daß daher die Gartenkultur, in ſo ſern ſie die Bedürfniſſe des Magens überſchreitet, wenig gepflegt wird. Die Ausſtel⸗ lung des Gewerbe ⸗Inſtituts, welche bei meiner Ankunft Statt fand, war dagegen äußerſt großartig, alle mögliche Gegenſtände waren theils zur Anſicht theils zum Verkauf ausgeſtellt; Dampfmaſchinen, alle im Gange, und Wagen, Küchen, bis herunter zu den kleinſten Fabrikaten, die in ir⸗ gend einer Beziehung etwas Neues und Ausgezeichnetes zeigten. Sehr viele Sorten roher Seide waren ausgelegt, denn der Seidenbau nimmt gegenwärtig hier einen großen Aufſchwung, und unzählige Anzeigen findet man in den Zeitungen, in welchen Morus multicaulis zum Verkauf ausgeboten wird, mit defen Laube bie Seidenraupen ge füttert weiden. Man bofft den Preis der rohen Seide bald mit dem der Baumwolle gleich ſtellen zu können, nur wird dann, nach meiner Meinung, mit dem geringern Ge⸗ winn auch der Trieb zum Seidenbau aufhören, und die Sache endlich doch beim Alten bleiben. Ein Blechkaſten mit einigen Dutzend febr ſchöner Georginen zog meine be ſondere Aufmerkſamkeit auf ſich. Herr Thorburn, Flo⸗ riſt ꝛc., hatte fie hingeſchickt, und durfte ich nicht verſäu⸗ men ihn zu beſuchen. Ich fand bei ihm den größten Hor- rath Samen aller Küchenkräuter, von Blumen, Bäumen und Gräſern, Gewächshauspflanzen, einen viele Tauſend Nummern umfaſſenden Katalog, doch nur mit engliſchen Namen, alſo auch nur für den inländiſchen Abſatz berech⸗ net, ferner eine Sammlung von botaniſchen, landwirthſchaft⸗ lichen und Gartenbüchern, unter dieſen die monatlichen eng. liſchen Publications, the Pomolog. Magazine für 50 Dollars, Ronald's Pyrus Malus für 30 Dollars, eine Menge von Garten⸗Geräthſchaften, aber — keinen Garten. Um einen ſolchen zu ſehen, wies man mich an William Reid, Murray⸗Hill, Nursery, einen der erſten Handels. gärtner in Neu York. Nicht weit von meinem Gaſthofe beſtieg ich die Eiſenbahnkutſche, welche, ohne Lokomotive, durch Pferde gezogen, durch die Stadt fährt. Erſt da, wo die Häuſer aufhören, oder doch ſelten werden, legt man die Locomotive vor, und fährt auf dieſer Eiſenbahn nach par. lem. Als der Wagenzug zu dieſem Zweck Straße 42 an. hielt, ſtieg ich aus, denn der Garten war ganz in der Nähe. Hier fand ich durchaus nichts Ausgezeichnetes; nur ſchöne Georginen, Rofen, Verbena chamaedrifolia Sm., (Me- lindres Gill.) und Varietäten, Pelargonien waren die Haupt- ſachen, neben einem unüberſehbaren Felde von Morus mul- ticaulis, und fuhr ich daher febr bald auf der Eiſenbahn⸗ Droſchke zurück. Dieſer Stadttheil hat ſehr ſchöne, breite und gerade Straßen, die chauſſirt und mit Trottoirs ver⸗ ſehen find, die Häuſer an den Seiten fehlen aber noch grbf» tentheils, weil die Anlage noch ganz neu iſt. Aus der Schwierigkeit, Namen für die neuen Straßen aufzufinden, hat man ſich auf die Art gezogen, daß man ſie mit fort⸗ laufenden Nummern, von 1 bis in die 60, verſehen hat. Erhalten die Häuſer auch fortlaufende Nummern, ſo wird man jedes Haus dieſes Quartiers wie in einem Buche nach Pagina und Zeile bezeichnen können. Unter dem Titel: Linnaean Botanic Garden and Nurseries of W. Prince & Son zu Flushing, Long Is. land, wurde mir ein berühmter Pflanzengarten angeprieſen. Er ift im Jahre 1750 von dem Vater des jetzigen älteren Beſitzers angelegt, und nimmt mit den nurseries etwa ei⸗ nen Flächenraum von 40 Acres ein. Die Anzahl der kultivirten Bäume, Sträucher und andern Pflanzen ſoll ſich auf 10000 belaufen; das mag vielleicht früher der Fall geweſen fein, jetzt ift der Garten ſehr im Verfall, und auch die nothwendigſte Ordnung wird überall vermißt. Die Bäume in den Baumſchulen ſind ſo ſehr in einander ver⸗ wachſen, daß es unmöglich iſt eine nähere Anſicht davon zu gewinnen. Ein ſchönes, ſehr großes Exemplar von Camellia axillaris iſt vielleicht das Einzige, das einer Er⸗ wähnung würdig wäre. Der Rückweg von Flushing, 14 engliſche Meilen von Neu York, hielt mich für meine ge täuſchte Erwartung ſchadlos. Die Hinreiſe hatte ich mit der Landkutſche gemacht, zur Rückreiſe wählte ich ein eben zur Abſahrt bereit liegendes Dampfboot, welches uns durch einen Archipelagus von Inſeln, die oft ſehr maleriſche An. ſichten darbieten, in anderthalb Stunden nach Neu Yor? zurückbrachte. Kaum glaublich ſcheint es, wenn ich ver fidet, daß ich in dieſer Zeit 121 Dampfböte paſſirte, aber es ift eben dadurch auch klar, wie dieſer Handlungs⸗Geiſt, ‚von dem hier noch Alle ohne Ausnahme ergriffen find, von 148 dem Stillleben in der Pflanzenwelt abführt, das indeſſen auch hier endlich ſeine Verehrer finden wird, wenn die mit Sorgen und Anſtrengungen erworbenen Reichthümer zu ländlicher Muße einladen werden. Viel beſſer ſand ich es daher auch ſchon in Philadelphia mit der Gartenkultur be⸗ ſtellt, wohin ich am 19. Oktober abreiſte. Die Paſſagiere wurden nach Brocklyn auf die andere Seite des Fluſſes mit einem Dampfboot übergeſetzt, und hier beſtiegen wir die Dampfwagen, viere, jeder zu 56 Perſonen. Mit rei- Fender Schnelligkeit, 2 bis 23 Minuten auf die engliſche Meile, paſſſrten wir durch die Städte Newark, Eliſabeth⸗ town, New Brunswick und andere, und legten die Entfer⸗ nung von 95 englifchen Meilen in ſehr kurzer Zeit zurück. Eine halbe Stunde vor Philadelphia wurde die Locomo⸗ tive abgenommen, und vier Pferde zogen die Wagen bis in die Mitte der Stadt. Die Gegend zwiſchen Neu York und Philadelphia ift außerſt moraſtig, neben der Eiſenbahn, welche beide Städte verbindet, läuft auf mehrere Meilen ein Kanal hin, oft höher als jene, und hier wetteifern zu⸗ weilen die Boote und Wagen in der Schnelligkeit ihres Laufs. Bei meiner Ankunft ſuchte ich ſogleich Herrn Buiſt auf, welcher vor etwa zwei Monaten von einer Reife nach England und Frankreich zurückgekehrt war, und für mehrere hundert Pfund Sterling neue Pflanzen mitgebracht hatte. Die Häufer in feinem Garten find recht gut eiu. gerichtet, und fie enthalten die neueſten Zierpflanzen aller Art. Im freien Lande ſah ich eine große Gruppe von biefigen Liatris blühend, und L. spicata mit Blürhenris- pen von vier Fuß Länge. Dionaea muscipula wird zu Hunderten im kalten Haufe, wie die Camellien, kultivirt; Herr Buiſt läßt fie aber jetzt einziehen, weil er der Mei. nung iſt, daß wenn ſie im Winter warm gehalten werden, der größte Theil verloren gehen würde. Die Camellien. Sammlung iſt bedeutend; ſie gedeihen vortrefflich und mei⸗ ſtentheils in reinem Lehm. in einige andere Gärten, in denen ich jedoch nichts fand, was ich der Erwähnung werth hielte. Nur Bartram's Botanic Garden and Nursery, eine Meile von der Stadt, am Fluſſe Schuylkill und in einer romantiſch ſchön geles genen Gegend iſt deshalb merkwürdig, weil er alte große Baume aufzeigen kann, die man fouft hundert Meilen von der Küste vergeblich ſucht. Der Garten ift 1717 angelegt, Herr Buiſt führte mich noch wird durch eine Eiſenbahn, welche nach Baltimore führt, in zwei Theile getheilt, und enthält mehrere Häuſer, die jedoch wenig Ausgezeichnetes auſzuweiſen haben. Man hofft die hieſige Gartenbau-Geſellſchaft werde das Etabliffe- ment für den Kaufpreis von 27000 Piaſter erſtehen, da ſie ſelbſt noch keinen Garten hat. Sie wird damit zugleich als Merkwürdigkeiten der hieſigen Gegend erwerben: Quer- cus heterophylla — hier Bartram's oak (Eiche) ge nannt, — Bignonia radicaus, im Stamme 7 Fuß hoch und 14 Zoll im Durchmeſſer, mehrere Gy mnocladus ca- nadensis, jetzt voller Samen und 40 Fuß hoch, einen Birn: baum der 105 Jahr alt iſt, das größte Taxodium distichum Rich. [Cupressus Lin. ] welches ich bis jetzt geſehen habe, 60 bis 70 Fuß hoch, 4 Fuß im Durchmeſſer und 98 Jahre alt, An- dromeda arborea, 30 Fuß hoch, Magnolia acuminata und auriculata, 40 bis 50 Fuß hoch, 3 Fuß im Durchmeſſer, ſehr ſchöne Quercus macrocarpa und lyrata, und Abies canadensis. Eigentliche botaniſche Gärten giebt es in den Vereinigten Staaten noch nicht, doch trägt man ſich mit der Hoffnung, daß ein ſolcher bald in Washington angelegt werden und derſelbe die Schätze aufnehmen wird, welche gegenwärtig Herr Bradenridge (der früher im Berliner botaniſchen Garten im Dienſte ſtand) als Theilnehmer an der auf Koſten der Regierung angeordneten Reiſe um die Welt ſammelt, und der dann wohl auch die Leitung des Gartens erhalten würde. Vielleicht bedarf es nur eines folgen Auſtoßes, um in den Vereinigten Staaten auch die Pflanzenkultur in kurzer Zeit auf eine ſolche Höhe zu er heben, auf welcher wir daſelbſt ſchon jetzt alle Gewerbe und die mit ihnen in naher Verbindung ſtehenden Künſte erblicken. FFortſetzung folgt.) Die Hauptmom ente der Gärtnerei durch Physiologie begründet, Vom Herrn E. Regel, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten bei Verlin. CET (Gortfepung.) j Die Zwiebel ift ebenfalls eine metamorphoſirte, in ihrer Bildung vorgeſchrittene Knospe, deren einzelne Theile 149 febr verdickt find. Das Achſengebilde derſelben vergrößert ſich ſo bedeutend, daß es im ausgebildeten Zuſtande einen ſcheiben oder kuchenförmigen Körper darſtellt, welcher den unterſten Theil der Zwiebel ausmacht, und unter dem Na men Zwiebelſtock, Zwiebelkuchen (lecus) bekannt genug iſt. Auf dieſem ſſtzen die blattartigen Decken, denen bei der Zwiebel ſchon eine weitere Ausbildung als bei der Knospe zukommt, ba (id) ihre Geſtalt nach der der Blät- ter der zugehörigen Pflanzen richtet. Sind dieſe ſcheidig, ſo wird die Zwiebel ſchalig, ſind ſie es nicht, ſo bildet ſich eine ſchuppige Zwiebel. Vermöge ihrer Structur tritt die Zwiebel, ganz ſo wie der Same, als ein völlig für ſich beſtehendes Indivi⸗ duum auf, und febr viele Zwiebelgewächſe pflanzen ſich nur durch fie allein fort. Wie der Same beſitzt fie eine febr gebundene Lebenskraft, welche den Einflüſſen von Außen lange widerſteht, und die Brutzwiebeln der Allium - Arten treiben oftmals, wenn ſie ſchon ein Jahr im Herbarium gelegen haben, noch in demſelben aus. An der Baſis des Schaftes bildet fid) die Haupt- oder Erſatzzwiebel, welche man als eine proles betrachten kann. Aber auch die an der Baſis der Blattanſätze befindlichen Knospenaulagen, welche ſich bei der gewönlichen Knospe nicht ausbilden, ent⸗ wickeln fid häufig bei der metamorphofirten Knospe, der Zwiebel, zu Brutzwiebeln (bulbogemmae Lk.), während fie fih bei der metamorphofirten Knospe der Frucht zum Eichen, und durch die Befruchtung zum Samen umbil⸗ den. Dieſe Brutzwiebeln erſcheinen aus den Achſeln der untern Zwiebelſchuppen, welche der erſten, die innern Schuppen aber einer ſpätern Bildung angehören. Sie kommen entweder einzeln, oder zu mehreren vor (das Letz⸗ tere könnte man mit den Fallen in Parallele felen, wo aus den verlängerten Gefäßbündeln viele Eichen hervortre⸗ ten), und ſitzen bisweilen auf einem ziemlich langen Ge⸗ fäßbündel, das ſich als ein fadenförmiger Träger darſtellt, und feiner Entwickelung nach Analogie mit der Nabel ſchnur der Samen zeigt; z. B. Allium sphaerocephalum. So glaube ich, daß das Eichen mit Ausnahme derjenigen Fälle, wo es aus der Knospenſpitze entſteht, eben ſo wie die Brutzwiebel aus einer Umbildung der Knospenanlage hervorgegangen ift, und daß Brutzwiebeln und Samen if. tem erſten Auftreten nach ähnliche Gebilde ſind, durch die verſchiedenartige Metamorphoſe ihrer Bildungsgeſchichte aber zu verſchieden organiſirten Theilen umgebildet werden, wele che indeſſen in ihren Functionen eine große Uebereinſtim⸗ mung beſſtzen. Als Beweis dafür koͤnnen bei unvollſtaͤn⸗ diger Befruchtung die Umbildungen des Eichens in die Zwiebelknospe, wie bei Juncus supinus, Poa bulbosa, oder in die Knollenzwiebel, wie bei Pancratium, Crinum, Amaryllis etc. gelten. Das Letztere kommt jedoch uie. mals vor, ſobald die genannten Pflanzen künſtlich beftuch⸗ tet werden, und wenn man auch ein Embryo in dieſen Gebilden zu erblicken glaubt, ſo beſteht daſſelbe doch wohl nur aus dem vorgebildeten jungen Triebe der Knollenzwie⸗ bel, der von der verdickten Rinde umgeben iſt. Dafür ſpricht auch die weitere Ausbildung, indem die Entwicke⸗ lung nicht wie bei einem monocotyledoniſchen Samen, ſon⸗ dern wie bei einer Knollenzwiebel vor ſich geht. Auch fin⸗ det ſich bei den Samen der Orchideen eine dahin gehörige merkwürdige Erſcheinung. Sie beſitzen eine Teſta von äußerſt zarter Beſchaffenheit, die zugleich bei weitem grü- ßer als das innenliegende Embryo ift, welcher dem bewaff. neten Auge als ein dunkler Punkt, in der Mitte der ein⸗ fachen zelligen Hülle erſcheint. Bei der ungeheuern Menge der ſehr kleinen Samen, welche in einem Fruchtknoten lie⸗ gen, ſcheint allerdings zwar die Befruchtung vollſtaͤndig vor ſich gegangen, die weitere Ausbildung aber durch die Menge der Samen unterdrückt zu ſein. In den wenigen Fällen, wo das Keimen derſelben beobachtet iſt, ſchwillt das Em⸗ bryo allmählich an, und bildet ſich, bevor es Wurzeln treibt, zur Knollenzwiebel um, und da wie es ſcheint alle Samen der Orchideen dieſe Metamorphoſe eingehen müſſen, fo möchte dieß der Grund ſein, weshalb ſie ſo ſchwierig kei⸗ men, da (ie eigentlich wegen des Baues ihrer Teſta ſeht leicht aufgehen müßten. Endlich kommen auch noch bei den niedrig organiſirten Pflanzen ſehr ſchöne Analogien zwiſchen Samen und Brutkörnern vor. So bildet Mnium androgynum L. faſt nie F üchte aus, und an der Stelle derſelben erſcheinen auf der Spitze des Fruchtſtiels die fo. genannten Brutknospen. Der Quirl der die Kapſel bilden. den Fruchtblätter ift dabei verkümmert, und an der Frucht- achſe haben fid) anftatt der Samen (Keimkoͤrner) eine Menge von kleinen geſtielten Brutkörnern gebildet, welche kopf. förmig zuſammenſtehen. Dieſe Bildung it unter der an⸗ 150 geführten Bezeichnung bekannt. Die Brutförner vertreten ganz die Stelle der Samen, find alle feimfábig, und die durch die deutſchen Gärten verbreitete Lunularia vulgaris vermehrt ſich nur auf dieſe Weiſe. Bei den Flechten bre⸗ chen fie oft in ungeheuerer Menge aus der Subſtanz des Laubes hervor, ſo daß die ganze Oberfläche deſſelben wie von einem koͤrnigen Pulver überzogen it, und Exemplare, an denen dieſes im hohen Maaße ftatt findet, fructificiren fat niemals. E In dieſen Blättern wurde vor einiger Zeit ein oft beſprochener Gegenſtand wieder erwähnt, nämlich bie Möỹg⸗ lichkeit der Ausbildung von keimfähigen Samen ohne Be. fruchtung. Das Faktum iſt, da es vom Herrn Bernhardi angeführt wird, keinem Zweifel unterworfen, um ſo mehr, als mir aus dem oben Angefuhrten hervorzugehen ſcheint, daß eine ſolche Samenbildung, vielleicht durch eine Mittel. bildung zwiſchen Samen- und Knollenzwiebel, allerdings denkbar iſt. — N Die Knospenanlage zeigt aber nicht nur in den am. geführten Fällen, wenn ſie zur Ausbildung kommt, eine unbedingte Selbſiſtändigkeit, ſondern häufig ſelbſt daun, wenn fie auf eine anderweitige Art durch Metamorphose oder Kunſt zur Entw idelung gelangt. Zu einem der Brut- zwiebel ganz analogen Theil, der Zwiebelknospe (bulbil- lus Lk.), bildet fie fid) öfters in den Blattachſeln einiger einjährigen Stengel um, die ſich ſonſt nicht zu veraͤſteln pflegen, wie bei Dentaria bulbifera und mehreren Lilium, Begonia- und Saxifraga-Atten erſcheinen fie zwiſchen der Juflorescenz, und bei einigen Begonien am ganzen Stengel. Durch Kunſt kann man ferner die Knospenanla⸗ gen mancher einjährigen Stengel, wenn ſie abgeblüht haben, zur Entwicklung bringen; zu dieſem Zweck ſchneidet man den Stengel ab, ſtutzt ihn bis unterhalb des Blüthenſtan⸗ des ein, und ſteckt ihn wie einen andern Steckling in die Erde. In feuchter und abgeſchloſſener Luft machen ſolche Stecklinge bei der erforderlichen Bodenwärme zwar keine Wurzeln; aber die in den Blattachſeln befindlichen nos. Viwanlagen bilden (id zum jungen Zweige aus, indem fie gleichzeitig an ihrer Baſis eine Menge baar | beſetzter Wurzeln austreiben, und fo bei ihrer Ent. widelung ebenfalls gleich ſelbſtſtändig auftreten. Dieſe jungen Triebe werden alsdann abgenommen, und wie Steck⸗ dicht mit Saug. linge behandelt, welche ſich bereits bewurzelt haben. Auf dieſe Weiſe laſſen fich, nach meines Kollegen Brauer Erfahrun- gen, die rothblühenden Lobelien, Gloriosa superba, mehrere Phlox- und Dioscorea - Arten febr leicht und fidet ter. mehren. Einige Lilien, welche in den Blattachſeln keine Zwiebeiknospen beſitzen, bilden folde ebenfalls aus, wenn ſie auf die angegebene Art behandelt werden. — | Hierher gehören ferner auch bie Knospen, welche (id) zuweilen auf den Blättern und an deren Rändern finden. Die Bildung der Blattrandsknospen bei Bryophyllum iſt eine allgemein bekannte Erſcheinung, wenn man dieſe Blätter mit ihrer Nüdfeite auf ein mit feuchter Erde ge fülltes Gefäß legt. Weniger bekannt if daſſelbe von den Gattungen Calouchoe, Echeveria und Gloxinia, und Echeveria gibbiflora zeigt dabei noch die Eigenthümlich⸗ keit, daß die obern Blätter dieſe Eigenſchaft in viel höhe- rem Grade als bie untern befigen, was jedoch nur durch das höhere Alter derſelben bedingt wird, da fie im jüngern Zuſtande eben fo leicht Randknospen bilden. Die Cnt. wickelung dieſer Blattrandsknospen tritt ebenfalls gleich- zeitig mit der Wurzelbildung an der Baſis ein; ſo lauge die Blätter noch an der Pflanze befindlich find, treiben fie nur dann aus, wenn bie Atmoſphäre febr feucht und warm iſt, oder wenn man es künſtlich durch Einſchnitte in den Blattſtiel, damit das Zurückſtrömen des Bildungsſaſtes etwas gehemmt wird, bewirkt. Bei Bryophyllum fiet fle als ein kegelförmiger Höcker in den Achſeln der Cin ferbungen, und ſtehen mit den Spiralröhrenbündeln der Blattnerden in Verbindung. — Aus dieſer Erſcheinung erklärte man die einfache Frucht als aus einem zuſammengeſchlagenen, an den Rám dern verwachſenen Fruchtblatte beſtehend. Bei der Ber wachſung folte fih alsdann der Gefäßwulſt bilden, der die Eichen trägt, und dieſe Erklärungsweiſe wurde dann auf alle Fruchtformen angewendet, und dabei Hypotheſe auf Hypothe gehäuft. Heutigen Tages kaun dieſe Anſicht wenigſtens theilweiſe als beſeitigt angeſehen werden, um ſo mehr, als von der ungehenern Maſſe von Pflanzen bis jetzt nur ſehr wenige Beiſpiele bekannt find, wo ſich Knos⸗ pen auf den Blatträndern finden. Ferner kaun man es immer beobachten, daß die Eichen niemals aus den Blat ur rändern ſelbſt, ſondern aus den darauf liegenden Gefäß- ſträngen hervortreten, und man darf doch nicht annehmen, daß ſich durch Verwachſung der Blattränder Gefäßbündel bildeten, während wir doch in allen anderen Fällen in der Natur ſehen, daß die Rippen und Nerven des Blattes diejenige Bildung ſind, nach denen ſich die Form deſſelben richtet, dieſe aber gewöhnlich ſchon vor feinem Rande enden. Auch die Vermehrung der Pflanzen aus Blättern, welche ols ſchlagender Beweis füt dieſe Meinung gebraucht wurde, ſpricht keineswegs dafür; denn wenn ſich wirklich Wurzeln und Knospen bilden, (meiſtenstheils bilden ſich blos Wur⸗ zeln, und manche Blätter ſtehen Jahre lang, erfüllen den ganzen Topf mit Wurzeln und bilden doch keine Knospen, und wenn man des Erfolges gewiß ſein will, muß man bie Achſelknospe aus dem Stengel mit herauslöſen) treten letztere immer unmittelbar über der Schnittwunde aus dem Blattſtiel hervor, und außer den angeführten Fällen nie⸗ mals aus den Blatträndern. — Dadurch iſt jedoch keines wegs behauptet, daß eine Fruchtbildung ohne eigentliche Achſe unmöglich ſei, denn die Natur läßt ſich nicht in Syſteme zwingen. Sollte es jedoch wirklich ſolche Früchte geben, von denen mir bis jetzt noch keine bekannt ſind, ſo müßte es offenbar, wie Herr Meyen ſehr treffend be. merkt, durch das Uebergehen der Achſe in das Fruchtblatt geſchehen, und die Eichen würden viel eher aus den 90d. feln der Blattnerven, als aus den Blatträndern entſpringen. Daß eine ſolche Fruchtbildung allerdings möglich, aber gewiß nicht normal iſt, wird dadurch bewieſen, daß aller⸗ dings an mehreren Blaͤttern, unter günſtigen Umſtaͤnden, ſolche ſich ganz wie aus der Knospenanlage entwickelnde Knospen beobachtet wurden. Auf der ganzen Oberflaͤche des Blattes, aus dem Verlauf der Nerven entſpringend, wurden fie zuerſt von Poiteau, auf abgeſchnittenen Blaͤt⸗ tern von Ornithogalum thyrsoideum geſehen. Caſſini beobachtete ſie in den Achſeln der Blatiſtiele von Carda- mine pratensis; Herr Hensler an den Spitzen der Blaͤtter von Malaxis paludosa, Herr Meyen auf der in- nern und aͤußern Oberfläche der Zwiebelſchuppen der Hyacin⸗ the, und mein Kollege Ludewig im bieligen Garten am Rande eines, wohl 13 Zoll langen und 3 Zoll dicken, eiförmi- — gen Cotyledonen. Der zugehörige Same ſchien einer Legu⸗ minoſe anzugehören, und der Cotyledon ſelbſt war von der keimenden Pflanze aus Verſehen abgebrochen und wieder in die Erde gelegt worden. Endlich kommen auch noch an den Wedeln vieler Farren Zwiebelknospen aͤhnliche Gebilde vor, wie bei Aspidium - bulbiferum, Woodwardia radicans, Acrostichum fla- gelliforme etc., welches uns im Grunde gar nicht be fremden kann, da ebendieſelben auch die Samen tragen. Sie erſcheinen auf der Rückſeite oder Oberfläche, auf dem Mittel- oder Geitenuerben, in den Buchten der Wedel, oder nahe am Rande wie bei Ceratopteris; immer aber ſte⸗ hen ſie mit den Gefäßen in Verbindung. Abgeſchnittene Blätter von Hemionitis palmata, auf feuchte Erde ge legt, entwickeln wie Bryophyllum aus dem Rande junge Pflanzen. Die ausgebildete Zwiebel iſt ihrer Dauer nach eut. weder eiu» ober mehrjaͤhrig. Die ausdauernde Zwiebel ver. größert ſich jährlich wie die der Hyacinthen und Lilien. Die ein- oder eigentlich richtiger zweijährige Zwiebel, Bil. det nach dem Verblühen durch ſeitliche Proliferation eine neue, welche in demſelben Jahre bloß Blätter trägt, bei ihrer weitern Ausbildung die alte Zwiebel ganz aufzehrt, und die Blüthenzwiebel für das folgende Jahr abgiebt; ein Beiſpiel liefern unſere Tulpenarten. Die [don mehr. fach erwähnte Knollenzwiebel, (cor mus Lk) ift eine Um- bildung aus der gewöhnlichen Zwiebel. Sie entfteht nach Herrn Link durch eine außerordentlich ſtarke Verdickung der Rinde des Zwiebelkuchens, auf Koſten der blattartigen Gebilde, welche nur als dünne Schuppen auftreten, z. B. Ixia, Gladiolus, Crocns ete. Die Knollen endlich itt das letzte Gebilde, durch wel. ches eine ſehr leichte Vermehrung bewirkt wird. Sie bil. det ſich durch eine Metamorphoſe, welche die Knospen in größerer oder geringerer Anzahl mit dem untetirdiſchen Stengel eingehen. Dabei verdickt fid) vorzüglich der Mark. und Rindenkoͤrper des letzteren, und ſopiel als Knospenan⸗ lagen an der Bafs der kleinen, gewöhnlich nur mit dem Vergrößerungsglas erkennbaren fhuppenförmigen Blaͤttchen an dem die Umbildung eingehenden Stücke fid befinden, ſoviel Augen bilden (id ſpaͤter als Anlagen zu neuen Pflanzen an der Knolle aus. Da man in dieſem Falle die Selbſtſtaͤndigkeit der Knospe Shen lange erkannt hat, fo gründet (id hierauf das Verfahren, die Augen der Kartof- fel einzeln auszuſtechen, und anftaft der ganzen Knollen eins zeln in den Boden zu bringen, wobei jedes derſelben unge⸗ fähr wie eine Zwiebelknospe ſich zur jungen Pflanze ent⸗ wickelt. Die Kartoffelpflanzen machen die unterirdiſchen Stengel, aus denen ſich die Knollen bilden, aus der Baſis ihres Stengels, weshalb, ſobald die jungen Pflanzen eine gewiſſe Höhe erreicht haben, die Operation des Haͤufelns angewendet wird, wodurch das Erſcheinen derſelben beſör⸗ dert und ihre Menge vermehrt wird. Nur diejenigen Knollen, welche aus der bezeichneten Umbildung hervorge⸗ ben, und alfo Augen haben, gehören zu den echten Kuol len, z. B. Tropacolum tuberosum, tricolorum, pen- taphyllum, Helianthus tuberosus etc. Die verdickten Wurzeln der Scitamineen, der Cyrilla, Trevirania find wirkliche, ſeitlich proliferirenbe Wurzelſtoͤcke; die gekrümmte knollige Wurzel der Gloriosa. entſteht zwar ebenfalls aus einem unterirdifchen Stengel, befipt aber nur an ihrem Ende das Vermögen, eine Knospe auszutreiben. Die Wur⸗ zeln der Bataten, Gloxinien, Gesnerien, Georginen u. ſ. w. ſind nichts anders als verdickte Wurzeln, und müſſen bei lung mit einem Stüd vom Wurgelbals abgelößt werden, welcher nur allein bei ihnen (Sortfegung folgt) Berzeichniß von fámmtlidyen Gewächfen bei An gu ft Schelhaſe in Kaſſel. Für die Jahre 1539 und 1510. Es gehört dieſes Verzeichniß verkäuflicher Pflanzen mit zu den reichhaltigſten der in Deutſchland erſcheinenden und enthält viele feltene Pflanzen, die man kaum wo am. ders finden dürfte. Beſonders find es die Cacteen, die in der größten Auswahl bier zu finden find, und worunter viele ſchöͤne und feltene Arten. Die ganze Cacteen Samm- 152 lung des Herrn Schelhaſe iſt vom Herrn Dr. Pfeiffer beſtimmt und berichtigt, weshalb man fid) auf die Richtig⸗ keit der Bezeichnungen verlaſſen kann. Als die vorzüglich ſten und ſeltenſten Arten führen wir hier nur an: Mam- millaria gracilis Pfr., candida Scherdw., Schide- ana Ehrenb., biglandulosa P/r., clavata Scheidw., sti- pitata Scheidm., dolichocentra Lem., Ehrenbergii Pfr., Eugenia Scheidw., versicolor Scheidw., bihamata Pfr., Echinops Scheidw., gladiata Mart., retusa Scheidw., Melocactus ferox Pfr. und rubens P/r.; Disco- cactus insignis Hr.; Echinocactus coptonogo- nus Lem., Ehrenbergii Pfr., Langsdorffii Lehm., Mon- ; villii Zem., platyacantiıus Link et O-o. etc. Neben den Cacteen verdienen aber noch bie indifchen Azaleen und Rhododendron nebſt ihren Spielarten, ferner Epacris, Erica, Magnolia, Pelargonium, die Sorrnfráuter, Orchideen, Palmen, Cycadeen, fo wie überhaupt viele Warm- und Gewächshauspflanzen hier hervorgehoben zu werden, und endlich noch die vorzügli⸗ che Sammlung der Georginen, der Topf. und Land⸗ roſen und vieles Andere. Die Preiſe aller Sachen find fo billig geſtellt, als es die Verhältniſſe nur geflatten. — Die Redaction. Literariſche Anzeige. Bei J. D. Sauerländer in Frankfurt a. M. iſt erſchienen: ; Verhandlungen des Vereins zur Beförde⸗ rung des Garten- und Feldbaues, als Section der Frankfurtiſchen Geſellſchaft zur Beförderung nützlicher Künſte und deren Huͤlfswiſſenſchaften. Eine Zeitſchrift für praf: tide Gärtnerei, Landwirthſchaft und bie verwandten Fächer. Erſter Band. Mit 8 lithographirten Tafeln. gr. 8. 1839. Preis 2 Thlr. : Nauckſche Buchhandlung. Von dieſer Zeitfchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; bei Beitichrift an. uckſche Buchhandlung. wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder gegeben werden. Der Preis des Jahrgangs ig 4 Thlr. elle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtaͤmter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. MEC Peper rpn, In dere mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn: und Aus herausgegeben T 1 iin cu Aa gii Königl. Preuß. ET i. Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiflenfhafteng Albert Dietrich, È | Dr,'t a 402 88 a ERA sf. ids 4 el rk „der Philosoph Y L 3 . "Sonnabend, den 16, Mai. Y "T 1 8 3 üge aus brieflichen Mittheilungen von Eduard Otto, über deſen Reife von Cuba nad) Nord - und Süd-Amerika t i und den Aufenthalt vajat, p e = y 2 Gortehung) M Aufen itholt von vier Wochen RO es Gelegenheit nach La Guayra zu finden. Ein amerikanisches Y iquetboot, die Brigg Wickford, Ra pitain Ellery, fegelte am 17. November, nachdem vom . 10. ab Tag um Tag noch zugegeben war, dahin ab. Ich Die Verzogerung ee wurde yurd 3 endi an war der einzige Paſſagier, und erhielt für 60 after. gefähr 90 Thaler nach unſerm Gelbe, das Verſprechen und mein Gepäck in 20 bis hoͤchſtens 45 Te ſo ſehnlich von mir gewünſchten Hafen zu bri gen, Verweilen an der Küſte der Vereinigten Staaten eigentlichen Zweck meiner Reiſe ohne Früchte blei lich ſchnelle Reife n waren wir im Angeficht der Küſte von Venezuela. an fid fo glückliches Ereigniß war aber auch mit mannige faltigen Unannehmlichkeiten verbunden. Kaum waren wir 154 * in See, als ein Notdweſt Sturm begann, der mit Nordoſt in gleicher Stärke abwechſelte. Das Schiffchen lag fort. während auf der Seite, und ſchaukelte ſo gewaltig, daß ich es nur meiner eigenthümlichen Konſtitution verdanke, wenn ich auf dieſer Reiſe von der Seekrankheit verſchont blieb. Mit Hülfe dieſes Windes, der wenigstens in Hinſicht feis ner Richtung unſerer Fahrt febr günflig war, gelangten wir bald an die Meerenge zwiſchen Domingo und Porto- tifo, die Mona ⸗Paſſage, und durch diefe in die Karaiben⸗ oder Kolon⸗See. Wir fuhren dann langs der Küſte von Portoriko hin, und erfreuten uns an dem herrlichen A blick der Kokos⸗Wälder, welche fid faſt bis an das Mee- resufer erſtrecken. Die Veränderung der Temperatur ließ mich dieſe Freuden recht ungeſtört genießen; denn wenn in Neu York November Schnee fiel, und in den Ka⸗ nälen ſich der Stärke eines Thalers zeigte, mehr von der Küſte entfernt nach Weſten zwei Fuß hoher Schnee gelegen haben oll, und ich mich in den erſten fünf Tagen unſeter Reiſe in Mantel und Decken eingehüllt kaum er⸗ wärmen konnte, mußten wir jest bedauern, daß das Gefühl Schamhaftigkeit uns „noch mehr unſerer Klei⸗ egen. ede Au u Nes Si ui Sen lbf eine Temperatur nach dem Grade der ier welchem in Europa die Städte Ma⸗ und Conſtantinopel liegen, d. h. etwa 40? m, froh, daß ich wieder ein milderes Klima ge- T te. Sobald wir in die ftolon-Giee eingefahren iſchen die Roques, die Felſen · In- ined ans bindurchwanden. wegen dor dem Hafen don La Guapra kreuzen oder file liegen, bis wir endlich am 2. December in demſelben nlaufen konnten. Die Küfe gewährt einen ‚herrlichen. Anbli d, da das fer gleich vom Anfang zu ho⸗ hen ebirgen ſich erhebt, n welche mit Ceren überall be- d und mir dadurch einen ganz neuen und fonder- hen, will nach den Begriffen, die wir von u, nicht recht gelingen. Ich war daher roh, daß ich mein Quartier etwa eine halbe Stunde on der tabt, neben der Wohnung meines frü⸗ Viertelſtunde von dem Meeresſtrande nehmen konnte. n wir t Hufe Windſtillen, und fo führte uns gewährten. Von La Guahra als von einer hern Reiſegefährten, Herrn ER ſowitz, und eine kleine Dicht hinter dem Hauſe ſtreben die Berge himmelan, es iſt mit Cereus Heden und Cocos⸗Hainen umgeben, und liegt au der Straße nach Caracas, die von Eſeln und Maulthieren fortwährend belebt ift, welche die vom Auslande eingeführ⸗ fen Handelsartikel in das Innere des Landes bringen. Mehr lag mir aber daran, ob und wie bald die von mir hier zu ſammelnden Produkte des Landes nach Europa ge⸗ ſchickt werden könnten. Die von mir deshalb eingezogenen Nachrichten waren recht vortheilhaft. Im Januar und Fe⸗ bruar ſollten mehrere Schiffe, die bereits im Hafen von Porto Cabello lagen, oder von hier dorthin abgehen woll⸗ ten, ihre Reiſe antreten, und ſo konnte ich hoffen, das, was ich in den nächſten vier oder ſechs Wochen geſammelt hatte, ohne weiteren Verzug abzuſenden. Leider war mir ein Haupt ⸗Erforderniß, das Löſchpapier zum Einlegen und Trocknen der Pflanzen zu Schaden gekommen. Dem Rothe folgend, mich damit noch in Hamburg zu verſehen, hatte ich mir daſelbſt einen, wie ich glaubte, hinreichenden Bor tath angeſchafft, und bis dahin auch feine Urſache, das Ver fahren zu bereuen. In Neu Vork aber mußte ich für das Pfund meines Vorraths 3 Cents Eingangszoll bezahlen, und meine Vorſtellungen, daß ich es in kurzer Zeit wieder ungebraucht mitnehmen würde, und daß man es bis dahin in den Custom House (Packhof) aufbewahren möge, half nichts. Mit noch andern Speeſen hatte ich für ungefähr 100 Pfd. Löfchpapier 5 Piaſter zu bezahlen, und verſtand mich zu dieſem Opfer nur deshalb, weil ich hörte, daß die ſer Artikel in Venezuela ſehr theuer ſei. Um ſo mehr ſchmerzte mich nun der Verluſt; auf der Neife nach $a Guara war e$ vom Wafer durchdrungen und zerſfückelt, durchaus unbrauchbar geworden und der nochmalige Ein⸗ gangszell daher geſpart. Für das nothdürftigſte kaufte ich mir zwei Rieß in La Guayra, von kleinem Format und dünn, aber das Beſte, was hier zu erhalten war, à Rieß = 3 Piaſter, im Ganzen alfo etwa 9 Rthlr. Preußiſch. Von dem Dorfe Mercatire, wo ich — wie erwähnt — meine Wohnung nahm, begann ich nun meine Wanderun⸗ gen. Ich durfte mich Anfangs nicht weit wagen, da ich mich er an die Strahlen der Sonne gewöhnen mußte, die hier 13° dem Aequator näher noch bedeutend größere EE Wirfung haben, als in Guba. Die Pflanzen gehören in der Nähe des Meeresſtrandes alle den Cactus an; ich fand 4 Cereus⸗Arten, die ſehr veräſtelt und von 3 bis 12 Fuß Höhe vorkommen, leider aber nicht blüheten; außerdem auch einige Mammillarien und zwei Melocactus. Die Melocacten kleben ſich unmittelbar an faſt ſenkrecht ſte hende Felſen an; die Mammillarien wachſen dagegen an ſchattigen Orten und mehr in Erde. Auch einige Opuntia -Arten kamen vor, nur wird die Verſen⸗ dung dieſer mit Stacheln verſehenen Gewächſe des. balb ſchwierig fein, weil es bier weder Schilf noch Palmen, außer Cocos -Palmen giebt, deren Wedel fih aber auch nicht vorzüglich zur Verpackung eignen. Doch die Noth macht ja erfinderifch, und je größer diefe, deſto näher iſt die Hülfe. Die an dem Dorſe gelegenen Berge welche ich 800 bis 1000 Fuß hoch beſtiegen habe, ſind nur mit niedrigem Geſträuch von ſehr wenigen Gattungen be⸗ wachſen, hauptſächlich Caſſien und Mimoſen, zwiſchen denen Kugel ⸗Cactus ſtehen und die Gereen (id) erheben, auch fand ich eine herrliche Agave. Der Anblick dieſer mit Cactus bewachſenen Berge iſt ganz eigenthümlich. Der Boden bes ſleht aus Lehm mit Sand vermiſcht und Kieſelſteinen, und ſchon in geringer Tiefe ſtoͤßt man auf den Felſen. Die Witterung ift in der hier ſchönſten Zeit des Fabres ans- gezeichnet, doch freilich febr heiß. Die höchſte Tempera» tur beobachtete ich um Mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr 26° R., in der Regel find 24 ober 25? R. Um 4 Uhr Nad- mittags fängt es ſchon wieder an kühl zu werden, doch ſind die Abende ſehr ſchön, beſonders bei dem gegenwärtigen Mondlicht, das um ſo erfreulicher iſt, weil es um halb ſechs Uhr ſchon finſter wird, und Morgen- und Abendaͤmm mung aͤußerſt kurz aus fallen. Wiewohl id) die Temperatur nie unter 18° R. bemerkte, friert man doch auch ſchon bei dieſer, und felbft die Eingebornen hüllen fid) iu Maͤntel. Der Seewind ſetzt des Morgens um 9 oder 10 Uhr ein und dauert bis Sonnen Untergang; dann erhebt fid) ein leich · ter Qand- (SBeft.) Wind, der bis Sonnen Aufgang an dält. Bei eintretender Windſtille wird es unangenehm heiß, und der Sand, auf welchen die Sonne längere Zeit ge- ſchienen hat, wird glühend und brennt durch die Fußbeklei⸗ dung. Die nockne Luft ift indeſſen fur das Sammeln und Einlegen der Dim außerſt günſtig, einmal getrocknete u B. & Pflanzen bleiben auch fo, und zur Verſendung ganz geeig · net, ſo daß ich bier die Unannetmlichkeiten wie in Cuba nicht empfinde. Der Cereus, in Herr Moritz nach Berlin ſandte, mit kürzeren, dicken, weißgrauen Stacheln, iſt hier der gemeinſte und wird zu Hecken benutzt. Er trägt jetzt Früchte, die anfangs grün find, fid) dann röthen und eub lich innen und außen eine Blutfarbe annehmen, mit dicken Stachelbüſcheln dicht befegt find, welche ſobald die Früchte ihre Reife erhalten haben, bei der geringſten Berührung abfallen. Die Früchte ſchmecken ſehr angenehm, ähnlich den Himbeeren, und ſind unſchädlich, ich habe ſie daher auch in Menge zum Brodt als ein Frühſtück genoſſen. Ich habe eine Zeichnung von der Frucht gemacht, und Sa- men zur künftigen Benutzung gefommelt. Die Berge hier in der Nähe werden fabler je höher man fie erfleigt, die Ausbeute iſt daher nur febr geringe; er ) bie Berge mit Waldungen beſetzt find, ſteht eine beſſere Erndte zu erwarten, und die Wanderungen dieſer Art werden ſobald ich in Caracas eintreffe, beginnen, von wo aus ſie näher liegen. Uebrigens iſt aber auch hier die Vegetation längs der Gebirgsflüſſe, welche mit n viele Sinna Schluchten, Untiefen, kleinen Wafferfs wahrh, - güdenbe Ausſichten darbieten, überaus ü die Pflanzen an folden Orten, die mehr im Schatt gen ſehr geil empor, und Blüthen findet man daher au £ Ges pitans, von denen ohne Aufhören die Früchte mit Gerönſch | auseinander fpringen und herabfallen. Dieſelben ſtehen nur dicht am Waſſer, und haben 4 bis 5 Fuß im Durchmeſſer. Ebenfalls am Fluſſe, doch mehr am Felſen wachſend, fand ich die ſchoͤne Theophrasta latifolia, aber nur 4—6 Fuß hoch. Farrenkräuter, die ich gerade hier am meiſten vorzufinden glaubte, ſuchte ich bier vergeblich. Auf dem Markte verkaufte man die Früchte einer Passiflora, die birnenförmig, totbyelb von Farbe und von einer harten lederartigen Hülle umge⸗ ben ſind. Die Frucht iſt genießbar und von demſelben Geſchmack als die fbónflen Stachelbeeren. Auch Sechium edale bietet man feil, und genießt es als Gemüſe in Brühe, oder in Waſſer mit Butter und Peterfilie gekocht, reizt den Appetit indeſſen nur wenig. Nach einem. vier. wöchentlichen Aufenthalt hatte es hier nur dreimal und 156 auch dann nur febr wenig geregnet. Nur wenige Pflan⸗ zen waren daher im Treiben, und die meiſten ſehen dürre und trocken aus, beſonders an den ſonnigen Bergen, die größtentheils nur mit einigen Lantana- Arten, Cactus, Agaven bewachſen ſind, und unter denen ich nur zwei Alyxia- Arten bemerkte, die vortrefflich grün und in Blüthe waren. Am Strande, ‚Jo weit ich bisher gefom- men bin, ſind die nackten Felſen mit Gacteen (Cereus), der fleinige ebene Grund, welcher bei hoher See vom Waf- fet. beſpult wird, mit Coccoloba uvifera, der Boden weiter hinauf mit niederliegenden Sträuchern und Bäume - chen von 8 bis 20 Fuß Hohe ſo dicht bewachſen, daß es unmöglich iff durchzudringen, was aber auch gewiß ſehr unnötig fein möchte, weil unter dieſem Geſtripp durchaus nichts weiter aufkommen kann. Nicht weit vom Strande fand ich eine Pereskia, die ich nachher auch auf Bergen antraf, welche zu Bäumchen bis zu 15 Fuß Höhe heran⸗ wählt und deren Stamm über einen halben Fuß im Durch · meſſer hat; fie iſt dicht mit Stacheln viti, Blumen und cdi we at noch zur Zeit. Soriſezung folgt.) e fite an i Bum ug Die Weben en ente oer t istos PR, idi iologie begründet. inso Men "à 9tegel, ; Gitter im Königl. botaniſchen Garten bei Verlin. Fortſetzung.) 2. Die practiſchen Bermebtnngbarien durch Knos II Re In Verbindung mit meinem Kollegen. A. Brauer bearbeitet. Im letzten Abſchnitte wurden die verfchiedenen, aus der CS bervorgehenden Theile betrachtet, und dabei gezeigt, e auftreten, während die normale Knospe Ee — Principien bei noch einmal flüchtig erwähnt werden. meiſten Umbildungen derſelben als unbedingt ſelbſt. t zur ſelbſtſtändigen Entwickelung gebracht Der ‚gegenwärtige Abſchnitt wird deshalb den verſchiedenen, ſich auf die Eigenſchaften der normalen Knospe ſtützenden Vermehrungsarten handeln, und am Schluſſe deſſelben ſollen die Zwiebel⸗ und Knollengebilde Zu dieſem Zwecke habe ich mich mit meinem Kollegen A. Brauer verbum. den, welcher, da er gegenwärtig ſowohl im hieſigen Garten die Vermehrung beſorgt als derſelben auch ſchon beim Herrn F. A. Haage jun. zwei Jahre vorſtand, viele ſchätzbare Beobachtungen geſammelt hat, welche wir uns hiermit einem größern Publikum vorzulegen erlauben. Die Vermehrung durch Knospen hat für die Gärtne⸗ rei einen eben ſo hohen Nutzen, wie die durch Samen, und wenn fid) ihr auch oft viel größere Hinderniſſe als der letzteren entgegenſtellen, ſo kann man doch gegenwärtig behaupten, daß ſich faſt alle bekannten Pflanzen auf die eine oder andere Weiſe hierdurch vervielfaͤltigen laſſen. Zur Erhaltung unſerer Gewächshauspflanzen ijt fie nament lich von der äußerſten Wichtigkeit, da viele derſelben bei uns entweder gar keinen, oder doch erſt in einem gewiſſen «i Samen tragen, und ehe fie dieſes erreicht haben, wieder abſterben. Da ferner durch den Samen mei⸗ ac nur die Art, durch die Knospe aber das Siti. duum mit allen feinen Fehlern, künſtlich erzielten dim. bildungen und Eigenthümlichkeiten fortgepflanzt wird, ſo iſt dieſes der Grund, weswegen ein großer Theil unſe rer beliebteſten, in ſo vielen Varietäten vorkommenden Zierpflanzen nur auf dieſe Weiſe vermehrt und verbrei⸗ tet werden können. Auch manche einjährige Pflanzen, welche ſchwer Samen tragen, konnen unſern Gärten fof nur dadurch erhalten werden, daß man den im Herbſt Alle gezogenen Pflanzen im Winter immer von neuem die jun- gen Triebe nimmt, und ſo durch das fortwährende Ernen ern derſelben das gänzliche Ausgehen ſolcher, für uns bit : Hierher wäre weilen fehr ſchätzbarer Arten verhindert. unter andern auch das ſchoͤne Tı e Moritzianum zu rechnen. Die gebräuchlichste Art tiefer. Samen if li durch Zweige, an denen fid) mehrere Knospen befinden, welche man auch Vermehrung durch Theilung nannte, doch werden auch ebenſowohl einzelne auf verſchiedene Manieren vom Stamm gelöfte Augen, oder bloße Blätter, an denen 157 ſich Adventivknospen bilden, hierzu benutzt. In Bezug auf die Unterlage zerfallt fie. in zwei Abtheilungen, und zwar erſtens in die, wo der abgeſchnittene, oder auch wohl noch an der Pflanze befindliche Pflanzentheil, in Erde u. ſ. w. künſtlich zum Wurzeln gebracht wird, und dieſes be⸗ zeichnet man gewöhnlich durch Vermehrung durch Stecklinge und Abſenker, und zweitens in die, wo zur Unterlage eine ondere Pflanze gewählt wird, welches alle die verſchiede nen Veredelungsmethoden in fh begreift. a. Vermehrung durch Stecklinge und Abſenker. Der günſtige Erfolg biefer Vermehrungsweiſe haͤngt von feher vielen Umſtänden ab, welche alle gewiſſenhaft zu befol- gen ſind, wenn gute Reſultate erzielt werden ſollen. Es müſſen dabei die Beſtandtheile und Miſchungsverhältniſſe des Bodens, die Verhaͤltniſſe der Luft, der erforderliche Feuchtigkeits- und Waͤrmegrad beider, der Schnitt, die Jahreszeit und endlich die Natur des Stecklings ſelbſt be» rückſichtigt fein. Wir werden uns zwar bemühen, die all. gemeinen dabei feſtzuſtellenden Principien ſo genau als möglich darzulegen, ſoweit es angeht durch Beiſpiele zu er⸗ läutern, und auf die phyſiologiſchen Gründe zurückzuführen; können es uns aber keineswegs verhehlen, daß, wenn gleich es unſer Beſtreben iſt, mit der größten Genauigkeit und Deutlichkeit zu Werke zu gehen, dennoch eine ſchon mehr⸗ jährige Erfahrung dazu gehört, um immer die richtige praktiſche Anwendung davon zu machen. Ja Jedem, der fid ſchon hinlänglich mit der Vermehrung beſchäftigt hat, wird es bekannt ſein, daß bei ſchwierig wachſenden Steck. lingen die geringſte Veränderung der Bedingungen, welche nur ein langgeübter praktiſcher Blick mit Sicherheit erken nen kann, das Gelingen der Operation ſelbſt bei demjeni ⸗ gen oft verhindert, der fie früher ſchon mit Erfolg beglei⸗ tet gemacht hat. Sich mit allen Verhältniſſen des uns zu Gebote ſtehenden Lokals gehörig vertraut zu machen, fo wie auch alle anderen Hülfsmittel einer genauen Prüfung zu unterwerſen, ijt daher eins der hauptſächlichſten Erforder⸗ niſſe, wenn eine glückliche Vermehrung bewirkt werden fell, Su Hinſicht auf das Wurzelvermögen zeigen die Stecklinge unter ſich bedeutende Verſchiedenheiten, indem einige faft unter allen Verhaͤltniſſen leicht Wurzeln bilden, andere nur unter beſtimmten leicht, und noch andere ſelbſt unter ganz beſtimmten Bedingungen ſchwer. Im Alge meinen kann man annehmen, daß die meiſten Pflanzen, welche eine ſchnelle und üppige Vegetation befißen, und be ren Holz markig und weniger feft. ift, leichter durch Steck⸗ linge vermehrt werden koͤunen, wenn z. B. ein großer Theil unſerer Warmhauspflanzen, die Stauden und einſäh⸗ rigen Pflanzen in gewiſſen Perioden und viele unſerer weichlaubigen Kalthauspflanzen, als die Pelargonium, Salvia, Petunia, Nierembergia, Fuchsia, Calceolaria, Verbena- Arten, denen ſich verhältnißmäßig nur wenige mit immergrünen Blättern anſchließen, w. z. B. unſere gewöhnliche Myrte. Schwerer dagegen wurzeln die Steck⸗ linge der Baum- und Straucharten mit feſtem harten Holze, denen meiſtens immergrüne Blätter und ein gedrun⸗ gener langſamer Wuchs zukommen, wie die Banksia, Dryandra, Acacia, Ar disia, Casuarina, Laurus, Ca- mellia, Pinus, Scottia, Quercus-Arten, nebſt vielen an» dern. Dies iſt indeſſen keineswegs eine Regel, welche keine Ausnahmen geſtattete, indem in manchen Gattungen eine Art leichter, die andere ſchwerer wächſt, und es ferner auch bei den weichholzigen viele giebt, welche an der Schnittfläche leicht faulen, oder die Blätter abwerfen n. f w. Sobald der Steckling von ſeiner Mutterpflanze getrennt und in die Erde gebracht worden iſt, nimmt er den rohen Nahrungsſaft durch ſeine Schnittwunde auf. Da die Ge. fäße durch den Schnitt verletzt find, fo feigt der Nah- rungsſaft nicht mehr durch bie Endosmoſe im Holzkörper empor, ſondern die am Steckling befindlichen Knospen und Blätter wirken durch den Verdunſtungsprozeß, gleichſam wie ein Pumpwerk (ſo drückt ſich ſehr bezeichnend Hert Meyen aus), und heben ihn bis zu ſich empor. Hier zum Bildungsſafte verarbeitet, wird er in der iffherm 9tinben- ſchicht wieder zurückgeführt, tritt an der Schnittwunde aus, wo er zum paremchymatiſchen Zellgewebe erhärtet, und die alſo immer von der Rinde aus beginnende, nach und nach oft die ganze Schnitiflaͤche bedeckende Callusbildung bewirkt. Der Callus vergrößert und verdickt ſich ſo lange fort, bis ſich die Knospen am Steckling zu entwickeln beginnen, vertritt indeſſen, zumal wenn er einige Bedeutung erlangt hat, die Stelle der Wurzeln, indem er den rohen Nah- rungsſaft einſaugt und dem Holzförper zuführt. Der Ent 158 wickelung der Knospe geht eine allgemeine Umbildung der in dem abgeſchnittenen Pflanzentheile deponirten Nahrungs- Roffe voraus, welche theilweiſe zur Entwickelung des june gen Triebes verbraucht, theilweiſe durch die erhöhte Lebens fbü"igfeit in viel größerer Menge verarbeitet, und vermit telit der innern Rinde zurückgeführt werden. Hierbei bil- den ſich am Steckling die junge Helzſchicht, und die damit in unmittelbarer Verbindung ſtehende Wurzelbildung, welche immer aus der erſtern iier unb wie fie vou Knospe ausgeht. s Die Wurzeln entſpringen deshalb meiſtentheils ſeit lich aus der Bafis des unterſten Knotens an der Seit des Auges, und alſo wenn der Schnitt richtig geführt i ift unmittelbar über demfelben; ober fie fommen auf ähnliche Weiſe aus allen Knoten, die in der Erde befindlich ſind, wie es namentlich die dichtbeblätferten, z. B. Epacris, Erica, Brunia und die leichtwurzelnden Pflanzen thun. Bei letzteren gehen die Wurzeln ſogar bisweilen mitten aus dem Internodium ab. Mit dem Angefühtten in genauer Verbindung. feht oder weichholzigen Pflanzen von ſchnellem Wuchs; denn ba dieſen eine viel intenſivere Lebensthaͤtigkeit, als den Sträuchern und Bäumen mit hartem Holze zukommt, (o verarbeiten fie auch den aufgenommenen Nahrungsſtoff viel ſchneller, und bilden leichter Callus. Da fie ferner vom erſten Frühjahr bis zum Spätherbſt faſt unausgeſetzt trei⸗ ben, fo ſind ſie auch faſt zu jeder Jahreszeit zur Bildung der jungen Holzſchicht und den daraus entſpringenden Wurzeln geeigneter, und folglich nicht ſo vielen Zufällig · keiten blosgegeben, durch welche andere, die longe Zeit bis zur Wurzelbeldung brauchen, vorher häufig abſterben. Die geeigneteſte Zeit um Stecklinge zu machen iſt demnach die, wo ſich an der Pflanze nach einem Zuſtande der Ruhe, neue Triebe zu zeigen beginnen, und dieſelbe "ifo noch im Beſſtz ihrer ungeſchwächten Kraft it. Die — Zeitpunkt fällt bei den Pflanzen, denen eine kältere Tempera m getan in die Monate März und April, bei denen, u ſtehen müſſen, aber noch etwas fr. m wis ir den praktiſchen Erfahrungen vollkommen übereinſtimmt. Die Zeit des Ausbrechens des zweiten Triebes, welche in die Monate Juni und Zuli fällt, zeigt fid ebenfalls, jedoch nicht in eben dem Grade zur Ber: mehrung günſtig, weil dann die Kräfte der Pflanze als vom erſten Triebe ſchon erſchöpft anzuſehen find. Ueber die Jahreszeit konnen diefe Grundſaͤtze jedoch nu: ganz im Allgemeinen feſtgeſtellt werden, da man (id) vorzüglich nur danach richten muß, wenn der neue Trieb beginnt, was bei den Pflanzen nach den verſchiedenen Zo. E aus denen fe tammen, gar febr wechſelt. Die Reidt: urzelnden, welche wir überhaupt weniger berückſichtigen, Aiii wie ſchon erwähnt wurde, faſt das ganze Jahr e bindurch geſteckt werden. laria, Viele derſelben, wie die Calceo- Pelargonium, Fuchsia, Salvia-Arten, werden 3. B. im hieſigen Garten erſt in der letzten Haͤlfte des Auguſts und im Anfang Septembers in halbwarme Beete geſtopft, wo fie fid) noch vor Eintritt des Froſtes bewur⸗ zeln, ſo daß man einen Mui der — Pflanzen entfer- nen kann. Bei den beiden erſt genannten Gattungen iſt es mit wenigen Ausnahmen, wie Calceolaria nivea, Pelargo- nium tricolor, etc., fogar vortheilhafter, die Steck linge in ein ganz kaltes Beet zu bringen, und ihnen gleich vom Anfang an wenigſtens des Nachts Luft zu geben, denn ffe wurzeln dann, wenn aud langſamer, doch eben ſo ſſcher, und ſind ihres gedrungeneren und feſtern Wuchſes wegen eher dazu geeignet, den Winter in einem ganz fal- ten Hanfe, oder, wie die Galceolarien, ſelbſt in 2 Kaͤſten auszuhalten. Bei der Vermehrung der ſchwerwurzelnden müſſen wir vorzüglich dahin trachten, die Stecklinge derſelben in ſolche Verhältniſſe zu bringen, wo fie fid bis zum. Beite- punkt der Wurzelbildung friſch und geſund erhalten; ferner durch Beſchleunigung ihrer Lebensthaͤtigkeit fie zur ſchnel⸗ lern Umwandlung und Verarbeitung der vorhandenen Nah rungsſtoffe zu vermögen, damit die Wurzelbildung raſcher vor ſich geht, und endlich die für fie zweckmaͤßigſte Erde und den paſſendeſten Schnitt ausfindig zu machen ſuchen, indem alles dieſes € glücklichen Gedeihen der Stecklinge zuſamwenwirlt. (Bortfépung folgt.) Die fcbönblübenden 1 welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. : 2, Edwards's Botanical Register. Februar 1840. (Taf. 1L). - Puya coerulea Lindl. [Pourretia coerulea Miers.] (Hexandria Trigynia. Bromeliaceae.) Ein Exemplar tiefer. ſonderbaren Pflanze wurde 1838, bei einer der Verſammlungen der Horticultural Society vom Herrn Lambert unter dem Namen Pourretia coe- rulea vorgezeigt. Derſelbe hat fie nebſt Pourretia co- arctata, einer ſchönen Pflanze mit 7—8 Fuß hohen, mit mehreren hundert Blüthen bedeckten Stengeln, und mit P. rubricaulis, in einem beinahe davon gefüllten Gewächs ⸗ hanſe gezogen. Es iſt eine prächtige, halb harte, ausdauernde Pflanze, die wie eine ſchmalblättrige Ananas aus ſieht, und vor ei- nigen Jahren in den Sammlungen gewöhnlich war, allein es wurden in dem ſtrengen Winter von 1837 — 1838 fo viele Exemplare zerſtört, daß ſie in den mehrſten Gärten verloren gegangen iſt, und man ſich erſt wieder Samen aus Valparaiſo kommen lafen muß, wo die Pflanze wahrſchein⸗ lich gewöhnlich if. Die Blumen, welche in großen Nig- pen ſtehen, ſind ſchön dunkelblau, ändern aber ihre Farbe in Roſenroth um. ! Die Faſern der Blätter find febr zaͤhe, weshalb es wohl der Mühe werth wäre, die Pflanzen in dieſer Hin⸗ ſicht zu unterſuchen, zumal dieſelbe mit denjenigen verwandt iſt, welche den Pita und den neuſeeländiſchen Flachs liefern. (Auch der hieſige botaniſche Garten kultivirt eine Puya, und zwar eine neue Art, die in dieſem Frühling zum er⸗ ften Male geblüht hat, und deren wahrhaft prächtiger Blü⸗ thenſtand die allgemeine Bewunderung erregte. Sie wurde vom Herrn Moritz aus Caracas eingeſandt, und iſt zu Ehren des Herrn Miniſters von Altenſtein, des ho. 159 beu. Kenners und Beſchützers der Naturwiſſenſchaften: Puya Alleusteinii, genannt worden. Die e Taf. 12.) © Maxillaria cucullata Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) gi im ſüdlichen Amerika einheimisch, und pus) vâ derer geben iſt. i t ber Kultur diefer 9 uppe linge fommen T laſſen, rin p fonft febr leicht faulen und die überirdiſchen Knollen derderben. Die Temperatur des Treibhauſes, in welchem fie gezogen wird, ſollte wäh. tend des kalten und trüben Wetters im Winter niedrig ges halten und im Frühling allmählig geſteigert werden. In der That ſtreitet es gegen die Natur und wirkt nachtheilig auf die Pflanzen dieſer Art, bei trüben Wetter ſie in einer Temperatur von 70—80 Fahr. (16—21 R.) zu ziehen, durch die Wärme wird fie zum Wachsthum gereizt, und die jungen Triebe pflegen in Ermangelung des Lichts ju. rückzugehen. Uebrigens wird fie wie ähnliche Pflanzen behandelt, und ſoll ſie ganz gut gedeihen, ſo wird ſie in Töpſen ge⸗ zogen, in Torferde gepflanzt und dafür geſorgt, daß das Waſſer gut ablaufen kann. 1. Curtis's Botanical Magazine. März 1840. VV Phlogacanthus curviflorus Neesab Es. [Justicia curviflora Wallich. ] (Diandria Monogynia, 33 Dr. Wallich bezeichnet dieſe Pflanze mit Recht als die Schönſte der ſchönen Gattung. Sie wächſt in den 160 Gebirgen von Silhet wild, und wurde vom Dr. Sila aus dem botaniſchen Garten von Calcutta nach England geſendet, woſeldſt fie in der vorzüglichen ag zu Woburn im November blühte. Die Pflanze bildet einen 4 — 6 Fuß hohen, äftigen Strauch, mit großen elliptiſchen Blättern und febr dichten, 6—8 Zoll langen, pyramibenfórmigen Trauben. Die Blu⸗ men ſind ſehr lang, gekrümmt, äußerlich e und ine nen gelb. : (Gine ber ſchönſten Justicia- - Arten, 85 min bei uns i TY (Pentandria Monogynia. Lobeliaceae.) . Eine neuholländiſche Pflanze von großer Schönheit we- gen der brillanten blauen Farbe der Blumen. Es iſt eine Staude mit oben lanzettfoͤrmigen, unten fiederfpaltig « ge» e alinin Blättern und de menigblumigen Trauben. erwähnt in | Gurt. Zeit. "Vol. 6. P. m Die WES (Taf. 3785.) : Lilium speciosum Thunbg. var. albiflorum. (Hexandria Monogynia. Liliaceae.) e * dies das prächtige L. speciosum aus Japan mit weißen Blumen und rothen Papillen im Schlunde, welches auch unter dem Namen L. eximium geht und im Vaterlande Tametomo heißt. Wir haben über dieſe Pflanze ſchon mehrmals in un⸗ e: Gartenzeitung geſprochen; ſiehe Vol. 6. p. 32, und Vo, . 342. unter L. Thunbergianum. Die ie ſilien eingeſendet. ! "(Taf. 3186.) Gonolobus hispidus Hook. | (Pentandria Diis Asclepiadeae.) Diefe Pflanze wurde durch Herrn Tweedie aus dem ſüdlichen Brafilien eingeführt. Sie ift halb krautartig, und wird im Winter (in Dublin wenigſtens) an einem geſchütz⸗ ten Standort überwintert. Der Stengel iſt etwas kletternd, - langbaarig, mit eirund herzförmigen Blättern und dolden⸗ tigen Blumen, von einer braun purpurnen Farbe, die ei» e e nen febr ſtarken Geruch verbreiten. (Taf. 3787.) Gesnera cochlearis Hook. (Didynamia Angiospermia. Gesneraceae.) Die Wurzeln diefer Pflanze wurden vou Herrn Gar dener im Jahre 1837 aus den Orgel⸗Gebirgen in Bro Sie zeichnet ſich durch die dicken, brei⸗ ten, vertieften, lang geflieiten Blätter aus und hat einfache, gipfelſtändige Trauben mit langgeſtielten, gegenüberſtehen den, rothen Blumen, deren Saum ſchief aber gleich iſt. ., 3788) Barnardia scilloides Lindi. (Hexandria Monogynia, Asphodeleae.) n Dieſes Zwiebelgewächs ſtammt aus China, hat A artige Wurzelblätter und einen 1 Fuß hohen Schaft mit einer dichten Traube an der Spitze. Die Blumen find roſenroth mit grünen Spitzen. ; Die Gattung wurde zu Ehren des Herrn Eduard Barnard, Bice» Sectetair der Londoner Li Mi Ideft, benannt. | Rutfóriit erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; if diefe Zeitschrift an ET ber Nauckſchen Buchhandlung. | wo es zur mehreren Verständlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder te beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs i 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, aeitangderpenitionen und Poſtamter nehmen Beter Gedruckt in der Nauckſchen Buchdrucker. l MA Achter Jahrgang. 1840. Allgemeine | Eine Zeitſchrift | für Gártnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. p In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des e und uud, herausgegeben Friedrich Otto, = Albert Dietrich, Königl. Preuß G d Inſpekt e t li Dr. d ont Und QUINVEEVV bestes 5 Dis VES WUHUVIVNENT Sonnabend, den 23. Mai. Beſchreibung * Arten vorhanden wären. Von dieſen Arten iſt tr eine in der Blüthe, weshalb wir uns beeilen diefelbe zu be- eines neuen Echinocactus und zweier noch ſchuiben, nachdem Herr ef. Med. Rath Dr. Link die Gilt unbefannter Mammillaria- Blüthen. gehabt hat, ihr einen ſehr bezeichnenden imn M geben. ; Es ift: Von Albert Dietrich. Bereits im vorigen Jahrgange unferer eimi p. Echinocactus arrigens Link. em 153. u. f. haben wir diejenigen Echinocactus-Arten auf. E. globosus vel obovatus, gláncescens, verlice de- gezählt, bie der hiefige botaniſche Garten aus der Gruppe presso, aculeatissimo; costis numerosis, valde com- mit costis compressissimis crispatis fultivirt, wobei pressis, undulatis, areolis lateralibus remotis, ver- wir darauf aufmerkſam machten, daß noch drei unbekannte ticalibus approximatis; aculeis undecim albidis, 162 junioribus apice fuscentibus; marginalibus octo se- taceis, centralibus tribus, unico erecto ensiformi, duobus patentissimis subulatis. MENS C unc 6s $- Der Stamm ziemlich kugelrund, oder rundlid-umge- kehrt⸗eirund, etwa zwiſchen 3—4 Zoll im Durchmeſſer, etwas bläulich grün, vielrippig, mit ziemlich abgeflachtem Scheitel, auf deſſen Mitte ſich aus den gedrängt ſtehenden Habitat in Mexico. er ve Knoten die zahlreichen, auftechten Stacheln befinden. Die Rippen febr zahlreich, ziemlich dicht nebeneinanderſtehend, febr dünn zuſammengedrückt, wellenförmig þin- und ber. gebogen, an den jüngern Exemplaren faſt gekräuſelt, an den älteren etwas mehr auseinandergezogen, kaum fdyarffantig, die Buchten ſtumpf. Die Knoten ſtehen nur auf dem Scheitel der Pflanze gedraͤngt, an den Seiten derſelben jedoch viel entfernter, ſo daß auf jeder Rippe ungefähr vier ſich befinden, und zwar auf älteren Exemplaren bis zu einer Entfernung von einem Zoll von einander; fie find alle mit einem kleinen, gewölbten, weißen Filzbüſchelchen bekleidet. Aus dem Knoten entſpringen eilf Stacheln, (durch Fehlſchlagen zuweilen einer oder der andere weniger) die im Alter alle weiß oder weißlich, und nur in der Ju⸗ gend und dann auch meiſt nur der größere Mittelſtachel an der Spitze bräunlich ſind; von dieſen Stacheln ſtehen acht ringsum am Rande und drei in der Mitte; die Rand ſtacheln find alle borſtenfoͤrmig, die zwei ſchräg nach oben gerichteten, die feinten und kürzeſten, kaum über drei Qi- nien lang, die übrigen ſechs unten am Knoten im Halb⸗ reife ſtehend, zwei ſenkrecht, vier ſchräg nach unten, alle bis einen halben Zoll lang. Von den Centralſtacheln der mittlere aufrecht, faſt anderthalb Zoll lang, ſchwerdtförmig, zuſammengedrückt, meiſt etwas gekrümmt, die beiden ſeitli⸗ chen wagerecht abſtehend, ziemlich ſtielrund, ungefähr einen guten Zoll long. Die Blumen kommen aus ber Mitte des Scheitels zwiſchen den dort befindlichen Stacheln ziem⸗ lich gehäuft hervor, find einen halben Zoll lang, und trid terformig. Der Kelch dachziegelig, die Blättchen von un⸗ ten nach oben allmählig an Größe zunehmend, die unteren kaum über eine halbe Linie lang, die obern 2—3 Linien lang, länglich eirund und etwas ſpitzer, alle ringsum mit einer weißen zarteren Einfaſſung, in der Mitte dunkel pur ben zwiſchen denſelben hervorſeh purroth. Kronenblätter ungefähr 24, lanzettförmig, ſtachel ſpitzig, weiß, mit breitem rothen Mittelſtreifen, der ſich in die Stachelſpitze verliert. Staubgefäße viele, halb ſo lang als die Blume. Die Staubfäden ſchwach roſenroth. Die Griffel fo lang als die Staubgefäße, mit den. Nar⸗ * nd. Narben 6 — 7, ſtiel⸗ rund, hellgelb. Ferner blühen im hiefigen Garten zwei Mammilla- ria- Arten, deren Pflanzen zwar bereits bekannt, deren Blü⸗ then aber bis dahin noch unbeſchrieben waren, es ſind: 1. Mammillaria loricata Mart. Die Blumen ſind einen guten Zoll lang, einzeln, gipfelftändig, ziemlich ausgebreitet, an der Baſis mit einem Kreiſe eines filzig-flodigen Gewebes überzogen. Kelch ⸗ und Kronenblätter in mehreren Reihen ſtehend, alle von derſel⸗ ben Geſtalt und Größe, nur einige der aͤußerſten ſind viel kleiner und linienförmig, die übrigen lanzettföͤrmig, ſpiz und ringsum an der Spitze eingeſchnitten geſchlitzt, alle gelb, nur die äußern geröthet und beſonders in der Mitte äußerlich mit einem rothen Mittelſtreifen. Staubgefäße halb ſo lang als die Blume, ſehr zahlreich, aufrecht mit purpurrothen Staubfäden und goldgelben Staubbeuteln. Griffel gelb. Narben nicht aus den Staubgefäßen hervor ragend, linien⸗fadenförmig, gelb. 2. Mammillaria gladiata Mart. Die Blumen einen halben Zoll lang, einzeln, gipfel⸗ ſtändig, trichterförmig erweitert, an der Baſis nackt. Kelch dachziegelig, 6— 10blaͤttrig, mit äußerlich purpurbraͤunlichen, weißlich eingefaften Blättchen, von denen die unteren halb ſo groß ſind als die oberen, aber auch dieſe die Länge der Blume nicht erreichen. Kronenblätter zwölf, lanzettföͤr⸗ mig, ſpitz, ganzrandig, die inneren gleichfarbig, ſehr hell ſtrohgelb, die äußern mit purpur-bräunlichem Mittelſtreifen. Staubgefäße kaum ein Drittel fo lang als die Blume, mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeuteln. Griffel ſehr hellgelb, mit fünf linien: fadenfoͤrmigen, gelben Narben, die über den Staubbeuteln ſtrahlig ausgebreitet find, * Auszüge aus brieflichen Mittheilungen von Eduard Otto, über deffen Reife von Cuba nach Nord- und Süd- Amerika und den Aufenthalt daſelbſt. EFortſetzung.) Bei meiner Ankunft fand ich die Küſte und bie na hen Berge in dem üppigſten Grün; feit der Mitte des Sae nuar fängt die Vegetation an zurückzugehen, weil der Ne gen ſchon ſeit langer Zeit ausgeblieben iſt, und ſelbſt kein Thau die Erde und Pflanzen mehr erfriſcht. keine grüne Blätter mehr, noch weniger Blüthen, die Berge ſind gelbbraun und ganz verdörrt, und gewähren ei⸗ nen ſehr traurigen Anblick; nur die unzähligen Cereus und Agaven ragen jetzt noch rieſenhafter und ſchöner hervor, faͤrben ſich indeſſen auch bräunlich und roth. Die früher unter dicken Sträuchern verborgen wachſenden Melocacten und Mammillarien treten nun an das Sonnenlicht hervor, und ich kann daher ſolche jetzt mit größerer Bequemlichkeit ſammeln. Es iſt Hoffnung vorhanden, daß noch gegen Ende des Monats Januar ein Schiff von Porto Cabello nach Hamburg gehen wird, mit welchem ich dann Alles ſenden werde, was id) an dem Meeresſtrande in der näch⸗ ſten Umgebung von La Guayra bisher zur Verſendung habe auffinden können.) Den Aufenthalt hierſelbſt muß ich zwar bis zum Abgange des Schiffes verlängern, ehe ich weitere Excurſſonen machen kann; doch muß ich mich über: zeugen, daß die Sammlungen wirklich eingeſchifft werden, und nicht ſchon zum Theil verdorben von hier abgehen, da ſie doch wohl noch in den 8 Wochen, bis ſie an das Ziel ihrer Beſtimmung gelangen, mannigfaltig leiden müſſen. Seit den erſten 8 Tagen des Januar ſteht nun auch der Cereus mit den S weißen Stacheln in Blüthe. Die Blume iſt von der Größe eines preußiſchen Thalers, die Röhre vier Zoll lang, und die Farbe ſchmutzig roſa und gelb. Auch der Melocactus amoenus blüht gegenwärtig und hat eine kleine rothe Blume, die ſich des Nachmittags Öffnet, wogegen der Cereus am Vormittage blüht. Die Anzahl der Cereus- Arten ift nur äuferf geringe, deſto grös *) Am 5, Mai find bereits 10 Kiſten joder Pflanzen und Saͤmereien in ziemlich gutem Zuſtande für den bieſigen bota⸗ niſchen Garten angelangt; am 15. Mai noch 3 Kiſten. Man ſieht 163 ßer aber die Varietäten derſelben. Einige Stöcke an bem. ſelben haben 3 Zoll, andere nur einen halben Zoll lange Stacheln, und nach dem verſchiedenen Standort, ob ſchattig und feucht, oder ſonnig und trocken, gewinnt dieſelbe Art einen ganz verſchiedenen Habitus. Die hier aufgefundene Agave ſteht der A. americana wohl ſehr nahe, iſt aber den- noch wie ich glaube, von dieſer verſchieden. Von Caracas herab füllt fich jetzt der biefige Markt mit grünen Erbſen, gelben Nü- ben, weißem Kohl, Schneidebohnen, Gurken, und ganz vorzüg lichen Kartoffeln. Von den urſprünglich einheimiſchen Ge⸗ fen genoß ich Yams, (Dioscorea sativa) Kassave (Ja- tropha Manihot?), wovon der Teig wie ein Bogen Pappe geformt wird, Bananen, (Musa sapientum und paradisiaca) Xariote, (Sechium edule) deffen Geſchmack dem der geſtob⸗ ten Gurke ähnlich iſt, Quimbombo, der Same eines gelb blühenden Hibiscus, welcher ein unſerer Linſen⸗Suppe ähnliches Gericht liefert, und ſüße Bataten, Convolvulus Batatas. Von einem Ausfluge mad) Macuto, zwei Stun- den von hier konnte ich nichts Neues mitbringen. In der dortigen Kaffeepflanzung fand ich die Bäume 8 — 12 Fuß hoch und noch mit Früchten bedeckt. Die ſpaͤte Erndte vertheuert hier den Preis, der Sack zu 100 Pfund koſtet in Caracas 10—11 hieſige Thaler, und am Bord bereits 13 und 14, der Indigo der beſten Sorte ſteht hier im Preiſe von 100 bis 160 hieſiger Thaler, die mit einem Thaler Gold unſter Münze etwa gleich ſtehen. Einige Tage ſpäter ritt ich nach der Venta, auf dem halben Wege nach Caracas, und ungefähr 4000 Fuß über dem Meere. Bis zu einer Höhe von 2000 Fuß reichen die hier vor. kommenden Cactus ⸗Arten, von da an wird die Vegetation üppiger, weil die Wolken fid ſchon häufig an den Abhän⸗ gen lagern, und der PHI bie nöthige Ms verſchaffen. Mit dem Ablauf des Monats Jauner bot ſich 117 eine günflige Gelegenheit dar, über Caracas etwas mehr in das Innere des Landes einzudringen. Herr M., ein Deutſcher, der bei Urituco ), 25 deutſche Meilen von Ga. racas, eine große Beſſtzung hat, wollte dahin zurückkehren, nachdem er feine hieſigen Einkäufe beſorgt hatte, und ſehr ») Urituco [legt füblid) von Caracas, faſt genau 69° weſtlicher Långe von Paris (49 von Ferro.) " 164 gern ſchloß ich mich ihm als Reiſegefährten, an, da ich ja meinen Plan, die Umgegend von Caracas genauer zu un⸗ terſuchen, nur aufzuſchieben und nicht aufzugeben nöthig hatte. Am 3. Februar trat ich daher vorläufig meine Reiſe nach Caracas an, um daſelbſt das Nöthige für meine weitere Excurſion vorzubereiten. Ich ritt um die Mittags- zeit von La Guayra ab, und befand mich nach anderthalb Stunden in den Wolken, welche Anfangs in einen leichten Regen übergingen, fpäter in einen vollſtaͤndigen Platzregen ſich veränderten. Mein waterproof ſchützte weder meine andere Kleidung noch ſelbſt meine Haut, und das Wetter war mir um ſo unangenehmer, als es mir zugleich alle Ausſichten auf die nahen und entfernter liegenden Thäler und Gebirge benahm. Mein Maulthier hatte die größte Mühe auf dem glatten, wenn gleich größtentheils gepflafter- ten Boden fortzukommen, wogegen eine mir entgegenkom⸗ mende kleine Karavane von 5 Damen und 3 Herren wie⸗ der damit zu kaͤmpfen hatten, nicht gar zu eilig den Weg in das Thal herabzukommen. Eine kleine Meile von Ca⸗ racas hörte der Regen auf, der Weg war trocken und die Sonne ſchien hell; die Ausſicht in das Thal und auf die Stadt war unbeschreiblich ſchön. Um 52 Uhr ritt ich in i ſchien die Stadt nicht viel kleiner als ete fie hat febr lange und gerade laufende, doch frei- lich nur enge und ſchlecht gepflaſterte Straßen, und iſt der Sitz der Regierung, der Aufenthaltsort des Adels und der Vornehmen, dabei aber doch noch ſehr öde, wiewohl Luxus und Eleganz, den unzaͤhligen Laͤden nach zu urtheilen, auf eine große Höhe geſtiegen ſein müſſen. Die Trümmer des Erdbebens, welches im Jahre 1812 die Stadt in ei⸗ nen Schutthaufen verwandelte, find noch bei weitem nicht alle entfernt, beſonders gewährt noch die Straße, in welche man von La Guayra her einreitet, einen ſehr traurigen Anblick. Sollten die Gärten der Stadt nach dem Muſter des Gartens des Präfidenten der Republik Venezuela, Ge⸗ nerals de Paez, angelegt ſein, ſo genügt es ſchon, dieſes Muſter allein kennen gelernt zu haben. Ein Tropaeolum "Moritzianum am Spalier mit Tauſend Blumen war das Enie, was im Stande war die Auſmerkſamkeit auf ſich m ziehe : Tagetes , Delphinium, Calendula, Impa- tiens, Cheiranthus, Helianthus, Aster und dergleichen zierten wie bei uns bie Blumenbeete. Mangifera, Ci- trus, Mammea und RE Cinnamomum waren bie einzigen im Garten befindlichen Bäume. i Am 10. Februar Morgens 5 Uhr reiſte ich mit mei- nem Reiſegefährten von Caracas ab. Es war ein heller, aber kalter Morgen, und wir waren genótbigt, uns in hie fige dicke wollene Mäntel, Cobijas genannt, einzuhüllen, eigentlich nur Decken in der Mitte mit einem Schlitz ver. ſehen, durch welchen man den Kopf ſteckt, die wir bis ge. gen 9 Uhr auch noch nicht abgelegt hatten. Der Weg führte über hohe Berge, bald aufwärts bald abwärts, die Gemälde aber, welche ſich meinen Augen darboten, die ma⸗ leriſche Beleuchtung der aufgehenden Sonne, die romanti ſchen Thäler, die herrlich geformten und größtentheils be wachſenen Berge, dies Alles ſind Gegenſtaͤnde, die man empfinden muf, und fih nicht beſchreiben, ja, ich möchte ſagen, nicht einmal durch den Pinſel darſtellen laſſen. Un⸗ ter den Pflanzen, welche in der Nähe des Weges mir ber ſonders auffielen, erwähne ich nur einige Baumfarren von betraͤchtlichem Umfang, deren Stämme wohl 15 Fuß hoch waren, und mit ihren über 12 Fuß langen Wedeln ich möchte ſagen noch ſchöner ausſehen, als ſelbſt die Palmen, und neben dieſen noch eine Art Gleichenia. Um 4 Uhr erreichten wir das Ziel unſerer erſten Tagereiſe, das kleine Dorf Charaſava. Nach einem febr dürftigen Mittagsmahl wollten wir eine beſſere Stärkung durch den Schlaf ſuchen, aber Ratten und Mäuſe nebſt anderem Ungeziefer, einige ſehr laut ſchlafende Kreolen, ließen uns auch dieſen nicht finden, und wir hielten es daher für das Beſte, bei dem herrlichen Mondſcheine recht früh zu ſatteln und unſere Reife fortzuſetzen. Zu drei Stunden gelangten wir nach er nem kleinen Städtchen, Ocumare, durch eine ſehr dürre und unfruchtbare Gegend. Wir erblickten nur wenige Kaffee und Kakao- Pflanzungen, in welchen zur Beſchattung eine Erythrina-9frt, E. Corallodendron (3) angewendet wurde. Der Baum wird bis 25 Fuß hoch, hat einen weißen mit Stacheln beſetzten Stamm, aber zur Zeit nur febr wenige Blätter, ift dagegen mit großen gelb und dunkelrothen Blu; men ſo durchaus bedeckt, daß wenn man vom Berge herab ſich einer im Thale liegenden Pflanzung nähert, einen ro then Teppich vor ſich ausgebreitet zu ſehen glaubt. Der Baum wird hier Buscare genannt, zur nähern Beſtim⸗ mung habe ich das Nöthige eingelegt. Nahe beim Städt 1 waren. 165 * chen fand ich eine ſchöne Palmen - Art, 6 Fuß hoch, mit ſtarken Stacheln beſetzt. Um 2 Uhr verließen wir dieſen Ort wieder, und ſtiegen über febr hohe, ſteile und dicht be- wachſene Berge. Eine Art Hohlweg, durch welchen wir mußten, wurde von einem kleinem Fluß durchfloſſen, den wir in feinen unzähligen Krümmungen ſehr oft zu paffiren gezwungen waren. Seine flachen Ufer waren mit Heli- couia Bihai Sw. und humilis (2) dicht bewachſen, und im Fluſſe ſelbſt ſtand hier und da die mächtige Hura crepi- tans, deren Stämme 60 bis 70 Fuß hoch werden, und ei⸗ nen beträchtlichen Durchmeſſer halten. Weiter landeinwaͤrts, doch an feuchten und ſchattigen Standorten, wohin die Sonne nur wenig ſcheinen kann, ſah ich eine Areca-Art und eine andere Palme, wahrſcheinlich eine Bactris, deren Stamm mit ſtarken Stacheln beſetzt iſt. Ferner fand ich zu meis ner größten Freude Brownia grandiceps Jacq. und B. Rosa de monte, auch hier rosa del monte ges nannt, 10 bis 20 Fuß hoch, in der üppigſten Blüthe, die unter Bracteen dicht zuſammen figen, und in ihrem herr lichen Roth allerdings unſeren Roſen gleichen, und theils an den Spitzen der Zweige, theils auch an dem Stamm her⸗ vorkommen. Einige große Lianen erregten meine Auf⸗ merkſamkeit und Bewunderung, und gern vergaß ich die Beſchwerlichkeiten des Weges, welche kaum zu überwinden Es iſt in der That zu bedauern, daß gerade in ſolchen Gegenden, wo eine Ausbeute ſo ergiebig ſein würde, der längere Aufenthalt zum Sammeln unmöglich iſt, wenn man fid nicht zugleich mit allen Bedürfniſſen verſehen kann, die für denſelben erforderlich ſind. Wer würde aber die Koſten für Menſchen und Thiere hergeben, wenn er nicht ſehr reich iſt, und dabei die Botanik mehr liebt als das Geld? Um 4 Uhr Nachmittags erreichten wir eine kleine Pflanzung und in deren Nähe eine kleine Schenke (Pulperia), wo wir die Nacht zu bleiben beſchloſſen. Uns ſer Mahl beſtand in einigem hart gebratenen Fleiſch, Ei⸗ ern, Maisbrod (Arepas), gekochtem weißen Mois, der et⸗ was gebacken hier überall die Stelle des Brodtes vertritt, und Cacao. Unſere Thiere erhielten Maiskraut. Da in der einzigen Stube der Schenke die ganze Familie ihr Nachtlager nehmen mußte, fo hingen wir unfere Hange⸗ matten im Freien auf, und ſuchten Staͤrkung zu der be. % ſchwerlichen w des folgenden dritten Tages durch einen erquickenden Schlaf. (Fortſetzung folgt.) fc 1 Die Hauptmomente | der Gärtnerei durch Phyſi iologie gti : : Vom - Herrn E. Negel, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten bei Verlin. (Fortſetzung.) a. Die Mittel zur Erhaltung des Stecklings bis | zur Wurzelbildung. Da der rohe Nahrungsſaft im Steckling nicht durch die Endosmoſe, ſondern durch den Verdunſtungsproceß empor · gehoben wird, ſo muß man es zu verhüten ſuchen, daß die Schnittfläche nicht, bevor fie in die Erde gebracht wird, austrocknet und Luft in die unterſten Enden der Gefäße tritt; denn ſobald dieſes geſchehen iſt, ſind nur ſehr kräftige Zweige noch im Stande die Feuchtigkeit in ſich empor zu ziehen, was durch Verſuche, die von verſchiedenen Phyſto⸗ logen in dieſer Hinſicht angeſtellt wurden, beſtätigt wird. Man ſtopfe daher die abgeſchnittenen Steckreiſer, wenn ſie nicht gleich an den für ſie beſtimmten Ort gebracht werden koͤnnen, einſtweilen in naſſen Sand, obſchon es vortheilhaf. ter iſt, wenn dieſes vermieden werden kann. Muß man fie aber einige Tage liegen laffen, um fid) eines guten Gr. folgs zu verſichern, wie einige Bankſien, Akacien u. ſ. w., ſo thue man dieſes in einem mit feuchter Luft gefüllten Raume, und brauche, bevor fie geſteckt werden, die Vorſicht, die Stecklinge, wenn e$ fid thun läßt, noch nachzuſchnei den. Werden die Schnittlinge der Dryandra, einiger -Banksia, (B. integrifolia, Baueri, media, Caleyi, ete.), ber meiften langblättrigen Acacia (A. longissima, pen- dula, brevifolia, glaucescens, longifolia, microcantha eto.) und weniger Diosma-Xrten (D. dioica, formosa, umbellata), gleich nachdem fie von der Mutterpflanze ab- genommen ſind, in die Erde gebracht, ſo wird in 14 Tagen bis 4 Wochen die innere Rinde ſchwarz, und der Steckling geht verloren. Dieſe Erſcheinung ſcheint mit dem Bau * der Blätter dieſer Pflanzen im genauen 3 zu ſtehen, da die der Akacien nur ſehr kleine, die der Dryandren und Bankſien aber gar keine Spaltöffnungen befigen. An der Stelle derſelben finden ſich auf der untern Blatiflaͤche der letztern kleine, mit kurzen Härchen ausge kleidete Grübchen, welche auch die angeführten Diosmen aufzuweiſen haben. Da nun durch den offenen Holzkör⸗ per ber robe Nahrungsſtoff, wie er fid) vorfindet, von dem Steckling aufgenommen wird, während ihn die Wurzelſpit⸗ zen immer nur in febr dünner Löſung einfangen, ſo ſchei⸗ nen die angeführten Pflanzen dieſen condenſirteren Nah: rungsſtoff, wegen des eigenthümlichen Baues ihrer Blätter, in größerer Menge nicht verarbeiten zu konnen, wodurch dann Saͤfteſtockungen und die angeführten Erſcheinungen entſtehen. Die vortheilhafte Wirkung des Liegenlaſſens bie» ſer Stecklinge würde ſich dann durch die Unterbrechung des Lebensproceſſes, wodurch das zu ſtarke Aufſteigen des rohen Nahrungsſaftes verhindert wird, erklären, was um ſo wahr⸗ ſcheinlicher iſt, als es aus dem nämlichen Grunde gebräuchlich if, um die Schnittfläche ein Stück Lehm herumzudrüden, — Auch die Stecklinge der Fett- oder Saftpflanzen müf- ſen vor ihrem Einſetzen unbedingt eine Zeit lang, und zwar in einer nicht mit Waſſerdünſten g gert liegen bleiben, damit die Schnittfläche derſelben vorher ge⸗ bórig abtrocknet. In ihrem Zellgewebe enthalten fie eine ſolche Menge waͤſſeriger Theile, daß, ſobald dieſes verfáumt wird, die Schnittfläche in kurzer Zeit anfault. Die Ar⸗ ten der Gattungen Melocactus, Echinocactus, Mamil- laria, Opuntia, Cereus etc, hefigen einen außerordentlich dicken Rindenkörper und eine fefe, mit wenigen Spaltöff⸗ nungen verfehene Epidermis, weshalb ihr Verdunſtungspro. ceß ſo gering iſt, daß ſie ihre Lebenskraft ſehr lange erhal. ten ohne Nahrung von Außen aufzunehmen. Die abge. | trockneten Stecklinge derſelben pflanzt man deshalb meiſten⸗ theils in trockene Erde, ſetzt ſie dann in ein mit feuchter warmer Luft erfülltes Beet oder Haus, und gießt fie nicht früher, als bis ſie aus den in ihnen in Menge abgelager⸗ ten Nahrungsſtoffen Wurzeln gebildet haben. Die Wur zeln derſelben konnen meiſtens den dicken Nindenkörper nicht du h tingen, und kommen ſeitlich zwiſchen Holz und Rinde bervor. Bei einigen Opuntia- und Cereus--Arten treten fie jedoch auch ſeitlich aus der Rinde heraus. Die bris ugerten Atmoſphaͤre 166 gen Fett- und Saftpflanzen, wie bie Aloë, Haworthia, Sempervivum, Mesembrianthemum, Crassula, Plu- meria - Arten und deren Verwandte, ſowie auch alle Cace teen, welche ſeitliche Wurzeln bilden, können gleich, nach⸗ dem ſie geſteckt, auch gegoſſen werden. Endlich erfordern auch die Pflanzen mit Milchſaftge⸗ fäßen eine ähnliche Behandlung, indem ſie gleichfalls der Fäulniß leicht ausgeſetzt ſind. Sobald ein Theil von einer ſolchen Pflanze getrennt ift, ſtröͤmt der Milchſaft mit gro» ßer Heftigkeit aus, bedeckt die ganze Schnittfläche und er- bártet bald wie Kaulſchuck, wodurch natürlicher Weiſe die Gefaͤße alle verſtopft, und das Aufſteigen der Feuchtigkeit verhindert wird. Im hieſigen Garten ſteckt man deshalb die Stecklinge der Ficus und nicht ſaftigen Euphorbien gleich ins Waſſer, worin ſie ungefaͤhr 24 Stunden ſtehen bleiben, bevor ſie in die Erde gebracht werden. Denſelben Zweck erreicht man aber auch, wenn man fie gleich nach dem Abſchneiden in trockenen Sand ſtopft, und dann die Schnittfläche von demſelben und dem herausgetretenen Milchſaft reiniget, Nur bie ſaftigen und ſtark milchigen Euphorbien müſſen einige Zeit hindurch liegen bleiben. — Obſchon im Obigen dargethan wurde, daß der Stede ung durch die Schnittfläche ſoviel Feuchtigkeit aufnehmen kann, als er im gewöhnlichen Falle durch den Verdunſtungs⸗ proceß verliert, fo ſtellt fid) doch, ſobald er ſich in einer ſehr trockenen Luft oder im Luftzuge befindet, oder auch wohl der Einwirkung der Sonnenſtrahlen ausgeſetzt iſt, ein Mißverhaͤltniß zwifchen beiden ein. In dieſen Fällen ge hen durch die Ausdünſtung immer mehr waͤſſerige Theile verloren, als im Holzkörper emporgehoben werden, welches namentlich bei weichlaubigen Pflanzen febr ſchnell zu be merken iſt. Man bedient ſich deshalb zur Vermehrung der Miſtbeete und eigens dazu vorgerichteter Stecklingshaͤu⸗ fer, wo man die äußere Luft abſchließen „eine dunſtige Mte moſphäre unterhalten, und bei ſtaͤkerm Sonnenſchein dich i ten Schatten geben kanu. Ueber die ſchwer wurzelnden Stecklinge deckt man noch Glasglocken, um ſie vor allen ; äußern Einflüſſen zu ſchützen, welche fie vor der Wurzel bildung tödten könnten. Die zweckmaͤßigſte Form der Glas ⸗ glocken iff die, welche fid) von der Baſis allmählich nach der Spitze zu immer mehr und mehr verdünnt, indem von dieſen die an der innern Seite fih in Form von Tropfen 167 anſetzende Feuchtigkeit, allmählich abläuft, ohne das für die Stecklinge ſo ſchädliche Tropfen zu verurſachen. Dieſer Uebelſtand findet ſich bei allen übrigen Formen, wie an den oben ſtark gewölbten, oder cylinderförmigen an der Spitze ſchief abgeſtutzten und den ebenfalls häufig hierzu angewen⸗ deten Bierglaͤſern bald mehr, bald weniger. Die unpaſ. ſendſten, aber dennoch oft gebrauchten Glaͤſer (inb die, welche aus der fchmälern Baſis ſich bauchig erweitern und dann kugelförmig zugehen. — Die unter den Glocken abgeſchloſſene Luft wird (o. wohl durch den Athmungsproceß der darin befindlichen Stecklinge bald ihres Sauerſtoffes beraubt, als auch durch die anderweitigen Ausdünſtungen verſchlechtert, und wenn ſie nicht gewechſelt wird, erzeugt ſich bald Moder und die Stopfer verlieren ihr friſches Ausſehen. Aus dieſem Grunde müſſen die Glocken wo möglich täglich gelüftet und ausgewiſcht, oder was noch vortbeilbafter ijt, indem die Luft dadurch gänzlich erneuert wird, in ein Gefäß mit kaltem Wafer getaucht und dann abgeſchwenkt werden, damit nicht zu viel Waſſertropfen am Glafe (iem bleiben, obgleich dieſe den Stecklingen weniger ſchädlich ſind. Bei einer ſtarken Vermehrung iſt aber dieſe Operation zu geite raubend, weshalb man runde, ? bis 3 Zoll im Durchmeſſer haltende Oeffnungen in der Spitze der Glocken anbringt, und dieſe werden mit beſonderem Vortheil dann angewendet, wenn die Näpfe auf erwärmtem Boden in dazu vorgerichteten Gewächshäuſern oder Beeten ſtehen. In ſolchen Gärtne- reien aber, wo die Stecklinge mit in andern Haͤuſern auf dem Beet oder Brett unter den Fenſtern gezogen werden, würden die ganz geſchloſſenen Glocken noch vorzuziehen fein. Bei einer Bodenwaͤrme über 10 » N. iff es mit einigen Ausnahmen, z. B. bei den Laurus-Arten beffer, die Glofl- ken ſo zu ſtellen, daß dieſelben innerhalb der Näpfe ſtehen, damit die Temperatur im Innern nicht zu hoch ſteigt. Bei geringerer Bodenwärme fóunen fie aber ebenfalls ohne Nachtheil über den Rand des Topfes hinweggeſtellt werden. — Die Stecklinge ſelbſt ftede man nicht zu nah beiſam. men, und laſſe ihnen alle Blätter, welche weſentlich noth- wendig zur Verarbeitung der aufgenommenen und aégela. gerten Nahrungsſtoffe find, namentlich aber wirkt die Ent- fernung der unterſten Blätter nachtheilig auf die Wurzel- bildung. Eine Ausnahme davon machen diejenigen, welche p kleine dichtgeſtellte Blätter beſitzen, wie die Gattung Erica, Brunia etc., welche wenn fie ganz von Erde umgeben find, bald zu faulen beginnen und den Zweig leicht mit anſtek. ken, weshalb ſie, ſoweit der letztere in die Erde gebracht wird, entfernt werden müſſen. Ueberhaupt nehme man alle faulen Theile immer forgfältig ab, und hüte ſich die wollig behaarten Stecklinge nicht zu beſpritzen, denn da ſich die Feuchtigkeit lange an denſelben hält, ſind ſie leicht der Fäulniß ausgeſetzt. Bei dieſen und überhaupt allen leicht faulenden Pflan⸗ zen ſetzt man daher entweder die Glocke innerhalb des Topf⸗ randes, und gießt das Waſſer nur zwiſchen beide, wodurch ſich ſchon dem ganzen Topf hinlänglich viel Feuchtigkeit mittheilt; oder man füllt auch wohl ein kleines, mit keinem Abzugsloch verſehenes unglaſirtes Töpſchen mit Sand oder Lehm, und ſenkt dieſes bis zu ſeinem Rande in der Mitte eines größeren Topfes ein. Die Stecklinge ſteckt man dann um den äußern Rand deſſelben herum, und gießt das Waſ⸗ fer nur in den kleinern Topf, wobei durch die Wände def- ſelben ſoviel Feuchtigkeit dringt, als die daran ſtehenden Stecklinge bedürfen. b. Die Mittel zur Beförderung der Bart bildung. Es wurde oben gezeigt, daß die Bildung der Wurzeln mit der Aſſimilation der vorhandenen Nahrungsſtoffe in inni- ger Verbindung ſteht, um alſo erſtere zu beſchleunigen, müſſen wir ein den Aſſimilationsproceß beförderndes Mittel anwenden. Dieſes beſteht, ebenſo wie bei den Samen, in einer mäßigen Bodenwaͤrme; auch wählt man immer den Zeit⸗ punkt, wo in der Mutterpflanze ein ähnlicher Proceß vor fid geht. Von einigen befonders ſchwer wurzelnden Pflan- zen, wie den Scottia, Dracophyllum, Cosmelia, einigen Erica-Arten etc., ift es ferner noch nótbig, fid) möglichft gedrungen gewachſene kraͤftige Steckinge zu verſchaffen, und man pflanzt deshalb, ſobald es die Umſtaͤnde erlauben, die zur Vermehrung beſtimmten Pflanzen „in ein freies Beet im Hauſe aus. Solche Pflanzen, die die man mit eben dem Erfolge im Spätfommer ſtecken kann, wie die Eriken, wer. den während des Sommers ganz ins Freie gepflanzt, und man erzielt dadurch den Vortheil, daß (id) durch das matur. gemaͤßere kräftigere Wachsthum, am Ende der Vegetations · periode, Nahrungsſtoffe in den einzelnen Theilen abl - Zu den gen aller ſchwer wurzelnden Kalthaus⸗ pflanzen benutzt man am vortheilhafteſten eine Bodenwärme von 10—12 N., zu denen der Warmhauspflanzen aber von 12—16 R., welche fo gleichmäßig als möglich fein muß. Es if tiefes eine der Hauptbedingungen zum guten Ge- deihen der Stecklinge, welche gar oft verſäumt wird, denn werden fie kälter gezogen, fo bildet ein großer Theil derfel ben allerdings auch Callus, wegen Mangels der nöthigen Wärme zur Aſſimilation der abgelagerten Nahrungsſtoffe aber findet keine Wurzelbildung ſtatt. Hierbei währt die Kallusbildung bei manchen Gattungen (Quercus, Hakea, Protea) noch immer fort, und wird oft von einer fo be- deutenden Größe, daß fie als eine dicke Schicht nicht nur die Schnittflaͤche bedeckt, ſondern auch an der Baſis zwis ſchen Holz und Rinde tritt. Sobald dieſer Fall eingetre⸗ ten iſt, findet, wenn der Callus nicht wieder weggeſchnitten wird, keine Wurzelbildung ſtatt, und der Steckling ſteht oft mehrere Jahre ohne abzuſterben. — Bei der Benutzung der durch Dünger erwärmten Beete muß man ſehr vorſichtig zu Werke gehen, deun bie geſetzt, noch gleich in heißen Sand oder Kohlenlöſche eingegraben werden. (Lohe und Sägeſpäne find, wegen der häufig in denſelben fid) aufhaltenden Würmer, weniger em⸗ pfehlungswerth.) Man wartet daher ungefähr 8 Tage, ehe etwas in das Beet gebracht wird, durch das öftere Umſtechen des Sandes u. ſ. w. ſucht man die ſchaͤdlichen Ausdünſtungen zu verringern, ſtellt die Töpfe anfangs nur auf das Beet, und a tet, wenn (id) die Wärme verringert hat, werden fie HAMM TN 5 : ‚eingegroben, Sobald das Beet erkaltet, muß ein anderes angelegt werden, denn wenn dieſes verſäumt wird, machen nicht nur diejenigen, welche (dom Callus gebildet haben, keine Wurzeln, ſondern es gehen auch viele, die ſchon durch den Reitz der Wärme Wurzeln gebildet hatten, wieder zu⸗ rück. Die leicht wurzelnden Pflanzen gedeihen am beſten im einem nur gelinde durch Laub erwärmten Beete, auf velches ſogleich auflatt des Einfütterungsmaterials Erde gebracht wird, und hierin werden die Stecklinge unmittel. ere Thaͤtigkeit, als wenn fie im Toͤpfe geſtopft daß ſchon nach Verlauf von einigen Wochen u und Abſperren der freien Luft weniger noth⸗ wendig wird. um dieſen Vortheil auch bei ſchwieriger wach⸗ arm * * mw pft. Auf dieſe Weiſe behandelt zeigen fie eine un⸗ 1i Fuß breite, S Zoll bis 1 Fuß hohe Käſten. Dieſe mer. den mit Abzugslöchern verſehen, der Boden mit Scherben bedeckt, und nur ſo hoch mit Erde angefüllt, daß noch Raum genug bleibt, um die Käſten, ohne daß die Stecklinge da⸗ durch gedrückt, mit Glasſcheiben bedeckt werden können. Sobald das Beet erkaltet, können ſie mit leichter Mühe in ein friſch angelegtes gebracht werden, und auf dieſe Weiſe wachſen hauptſächlich viele der ſeltenſten, nicht leicht ſich bewurzelnden tropiſchen Pflanzen, wie Dillenia spe- ciosa, Coccoloba pubescens, macrophylla, die Ixora, Bavnisteria- Arten, u. a. m. Vermehrungshäuſer mit zum fenden Stecklingen benutzen zu konnen, bedient man fid Erwaͤrmen eingerichteten Beeten, gewähren, wenn es die Ver. hältniſſe erlauben, immerwährend die meiſten Vortheile. Beſitzt man ein ſolches, ſo iſt man der Mühe, immer neue Beete anzulegen überhoben, die Stecklinge, welche eine be⸗ ſtaͤndige gleichmäßige Bodenwärme erhalten können; find nicht den ſchädlichen Ausdünſtungen des Düngers ausge⸗ ſetzt, und was wohl der größte Nutzen derſelben ſein möchte, man iſt an keine Zeit gebunden, ſondern jede Jahreszeit kann zur Vermehrung benutzt werden. Bei der Anlage ee nes zu tiefem Zwecke beſtimmten Hauſes, welches blos oben nit Fenſtern bedeckt fein darf, hat man vorzüglich darauf zu ſehen, daß die durch gerichtet ift, daß daſſelbe an allen Stellen gleichmäßig da⸗ durch erwaͤrmt wird, daß man die Wärme innerhalb des Beetes vermittelſt angebrachter Klappen beliebig erhöhen und verringern kann, und daß das über benfelben liegende Einfütterungsmaterial immerwährend feucht gehalten wird, um durch bie fid) daraus entwickelnden Waſſerdaͤmpfe eine hinlänglich ſeuchte Atmoſphäre im Hauſe ſelbſt herzuſtel⸗ len. Zur Erwärmung ſelbſt würde man fih am zweckmä⸗ figften einer Waſſerheitzung bedienen, da die durch eine ſolche herrorgebrachte Wärme gleichmäßiger und den Pflan⸗ zen dienlicher ift. Auch Kanalheitzung mit befonderen Hor richtungen zur gleichmaͤßigen Vertheilung der Wärme, welche wir dem Gutdünken eines Jeden überlaſſen, eignet fih dazu, jedoch muß die dann über dem Beete liegende Schicht vom Einfütterungsmaterial viel dicker als bei der Waſſerheitzung fein, damit die trockene Wärme nicht zu den Stecklingen dringen kaun. Die Beete ſelbſt endlich müſſen fo dicht als möglich unter den Fenſtern liegen, auch bringt man an der Hinterwand des Hauſes gern einige Bretter für H É JF die ausgepflanzten Stecklinge an. Fortſetzung folgt.) das Beet laufende Heitzung ſo ein⸗ : * Ma — ligemeine Gartengeitui Achter Jahrgang. "HN | E : Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. ‚a er, mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In ⸗ " Auslandes, herausgegeben x ien Otto, &oníat, Preuß. G 8 zu B gl. Preuß. Be Albert Dietrich, Sonnabend, den 30. Mai. * Beſchreibung einer neuen Mammillaria und zweier noch unbekannter Blumen aus dieſer 8600 56 Bon Albert Dietrich. E den Gacteen, welche der biefige botaniſche Gar- ten vom Herrn C. Ehrenberg erhielt, befindet ſich ſo manche neue und hübſche Art. Gegenwärtig blüht eine Mammillaria, die derſelbe aus Mexico eingeſendet hat, und die ohne Zweifel noch unbeſchrieben if. Wenn wir Pfeif fers Enumeratio durchgehen, fo wiſſen wir ihr fo recht keine Stelle anzuweiſen, da die Warzen eben ſo gut rund als eckig genannt werden können, indem die Kanten ſo un. merklich ſind, daß ſie kaum in die Augen fallen; allein da fie einmal, wenn auch nur angedentet, vorhanden find, fo muß die Art zur Abtheilung der „Polyedrae“ gebracht werden, und würde hier der M. Zuccariniana einigermaa⸗ ßen nahe ſtehen. Wegen der Unzeutichkeit der Kanten nennen wir ſſe: Mammillaria subtetragona. M.simplex globosa, axillis lanatis; mammillis glau- RE , cescentibus, conico-pyramidatis, subtetragonis, are- olis apicalibus lanatis, aculeis quatuor, ómnibus marginalibus, brevibus, rigidis, atrofuscis vel al- bido-variegatis. ` Habitat in Mexico. Die vorhandenen Exemplare haben zwiſchen 2—3 Zoll im Durchmeſſer, ſind ziemlich kugelrund, mit nur ſchwach niedergedrücktem Scheitel, und in den Achſeln aller War⸗ zen flockig⸗wollig, beſonders aber auf dem Scheitel, wo die Wolle die noch jungen Wärzchen faſt an Länge überragt. Die Warzen von einem trüben Grün, welches jedoch ein wenig ins Seegrüne ſpielt, vier Linien lang, au der Ba⸗ fis faſt drei Linien breit, kegelpyramidenfoͤrmig, fat vier- ſeitig, mit ganz abgerundeten, oft kaum merklichen Kanten, an der Spitze ſtumpf, und auf derſelben, bei einigen kaum. ein wenig zur Seite gerückt, die Scheibe tragend. Dieſe klein, faſt ein wenig eingeſenkt, mit einer kurzen weißen Wolle beſetzt und mit vier (durch Fehlſchlagen ſelten 3 oder 2) Stacheln verſehen. Die Stacheln alle randſtändig, faſt ge kreuzt, auseinanderſtehend, kurz, 2—3 Linien lang, fleif, pfriemenfórmig, entweder ganz und gar ſchwarzbraun, oder an der Spitze und Bafs nur fo gefärbt, und in der Mitte weißlich, die aͤlteſten auch wohl ganz weiß; der unten iſt ſtets der längſte, fo wie die beiden ſeitlichen ſtets die für. zeſten ſind. Die Blumen kommen einzeln rings um den Scheitel hervor, und zwar zwiſchen den Warzen aus der Wolle, von welcher fie auch noch ein wenig an der Baſis umgeben ſind, haben geöffnet ein becherförmiges Anfehn und eine Größe von einem halben Zoll. Der Kelch beſteht nur aus ſehr wenigen, zerſtreut um die Blume ſtehenden Blattchen; dieſe ſind halb ſo lang als die Blume, lan: zettſormig, foi, bräunlich hellroth, mit ſchwacher weißer x Einfaſſung am Rande. Kronenblaͤtter vietzehn, in zwei Reihen ſtehend, lanzettſormig, ſtumpf ober abgeſtutzt, mit kurzem Stachelſpitzchen, weiß, mit rothem Mittelftreifen der in die Stachelſpitze übergeht. Staubgefäße halb " lang als bie Blume, gegen einander geneigt, mit rofarothen Staubfäden und gelten Staubbeuteln. Griffel mit den Narben etwas über den Staubgefäßen hervorſtehend, nach oben zu ſchwach geröthet; mit ner roſenroth durchſcheinenden Achſe. Narben fünf, dicklich, länglich, Bei dieſer Gelegenheit wollen wir zugleich die Blu⸗ men zweier ſchon bekannter Mammillaria- Arten beſchrei⸗ ben, nämlich: i 1. Mammillaria versicolor Scheidw. (M. centricirrha var, macrothele Lemaire). Blumen in großer Anzahl um den Scheitel der Pflanze hervorkommend, 8—9 Linien lang, trichterförmig, mit deut⸗ licher, walzenförmiger, grünlich weißer Röhre, die an der Bafis von einer flockigen Wolle umgeben ift. Kelch aus wenigen rothbräunlichen Schuppen beſtehend, von denen die unteren die kleineren, die übrigen größer und halb ſo lang als die Blumen, alle aber lanzettförmig find. Kronenblaͤt⸗ ter in zwei Reihen ſtehend, in jeder Reihe ungefähr funf- zehn, lanzettfoͤrmig, ſtumpflich, febr klein ſtachelſpitzig, itr nen weiß, oder die der äußern Reihe mit einem röthlichen Anflug, äußerlich die der innern ebenfalls weiß, mit einem feinen, fodenförmigen, purpurrothen Mittelſtreifen, die der äußern Reihe mit breit purpurrothem Mittelſtreifen und weißer Einfaſſung. Die Staubgefäße halb ſo lang als die Blume, mit weißen, nach oben zu gerötheten Staubfäden und weißlich ⸗gelben Staubbeuteln. Griffel nur ein Drite tel länger als die Staubgefäße, fehe hell purpurroth. Nar- ben ſechs, pfriemenförmig, ſpitzlich, gelblich, an der Baſis hell purpurroth, welche Färbung fih bis zur Mitte hins zieht und dann verſchwindet. 2. Mammillaria elongata DC. Blumen gehaͤuft an den Seiten des Stammes nach dem Scheitel zu erſcheinend, einen halben Zoll lang, glof kenförmig, weiß. Kelch aus wenigen, faſt dachziegelig ſte⸗ henden, lanzettförmigen, ſpitzen Blättchen beſtehend, von der nen die oberen faſt die Laͤnge der Blume erreichen, alle aber äußerlich eine ſchwache grünliche Färbung haben. ro nenblätter rein weiß, funfzehn, in einer Reihe ſtehend, la zettförmig, ſtumpf, einige ganz, die anderen kaum ein we⸗ nig gekerbt an der Spitze. Staubgefäße halb ſo lang als die Blume, mit weißen Staubfäden und gelben Staub- beuteln. Griffel mit fünf weißen, linien lanzettförmi⸗ gen Narben, die zwiſchen den Stanbgefäßen kaum Ber. vorſehen. 171 Auszüge aus brieflichen Mittheilungen von Eduard Otto, über deſſen Reiſe von Cuba nach Nord- und Süd- Amerika 1 und den Aufenthalt daſelbſt. Fortſetzung.) Am dritten Tage war unſere Aufgabe, die ſogenann⸗ ten Las Gartigas zu paſſiren, wozu man — wenn nicht beſondere Umſtände einen Aufenthalt verurſachen — in der Regel 8 Stunden nöthig hat. Dieſe Las Gartigas ſind ein durch einen Fluß eingeſchnittenes enges Thal, welches kon demſelben in unzähligen und, wie man ſagt und ich gern glauben will, in mehr als 300 Windungen durchſtröͤmt wird. Der Weg führt eigentlich im Bette des Flnſſes fort, und nur da wo die flachen Uſer es erlauben, die ges rade Richtung anſtatt der weitern Biegung des Stromes zu wählen, verläßt man dieſen und ſetzt den Fuß wieder auf trocknen Boden). Wir hatten von Ocumare einen andern Führer (Peon) mitgenommen, der die Eigenthüm⸗ lichkeiten des Weges genau kennen ſollte; es war ein In, dianer, der uns keine Urſache über ihn zu klagen gab, weil der Grund allein dem Wege zugeſchoben werden mußte. Nachdem wir unſere Bekleidung den Umſtänden angemeſſen, die uns bald durch Waſſer, bald durch Staub, bald durch dickes Gebüſch führten, geordnet hatten, begannen wir um 53 Uhr Morgens die Reife, Bei der jetzigen trocknen Jah⸗ rM Te * ) Der Fluß ift nicht weiter benannt, und mag an Ott und Stelle auch wohl keinen Namen weiter als „Las Gartigas“ führen. Da indeſſen Oeumare ſchon paſſirt war, welches am rechten Ufer des Rio Tuy liegt, der feinen Lauf direkt von Weſten nach Oſten richtet, ſo muß das Waſſer, welches die Las Gartigas bildet, deren Lauf 8 Stunden hindurch ver- folgt wurde, um nach Uritueo zu gelangen, auf dem Pia- teau entſpringen, welches in ſeiner ſuͤdlichen Abdachung zu den Llanos de Caracas führt und ſchon zum Flußgebiete des Orenoco gehört. Sf dieſes Gewaͤſſer alfo nicht der Uritueo ſelbſt, fo ift es wenigſtens ein Fluß, der fid) mit dieſem vete bindet. Dieſes Ergebniß gründet fid) auf die Einſicht einer auch in hydrographiſcher Hinſicht ganz vorzüglich gezeichne⸗ ten Karte in Vergleichung mit A. von Humboldt's Reiſe in die Aequinoectial⸗Gegenden des neuen Continents. Buch IV. Kapitel XII. Stuttgart und Tübingen. 1818. 2. Tb. S. 382. Beildufig wird noch erwähnt, daß der tirituco in den Guarico und diefer in den Orenoco fließt. reszeit fanden wir dennoch die Breite des Fluſſes bis ge- gen 25 Fuß und die Tiefe mancher Furthen bis gegen 4 Fuß. Das Bette des Fluſſes war ſchon an ſich mit Ge⸗ . tll größerer und kleinerer Steine angefüllt, an mehreren Stellen ſchienen aber die Furthen noch außerdem durch Steine verflacht zu ſein, und die Thiere wurden dadurch außerordentlich ermattet und ſtolperten unaufhörlich. Um ihnen daher einige Ruhe zu gönnen, nahmen wir um 11 Uhr ein Frühſtück, Kaffee, Arepas und geräuchertes Fleiſch ein, ſetzten dann etwas erquickt unſere Reife fort, und ges langten 5 Uhr Nachmittags an den letzten Uebergangspunkt, wo wir, da wir keine Stunde mehr Tag hatten, Halt zu machen beſchloſſen. Wir waͤhlten in dem von Bergen im. mer noch eingeſchloſſenen engen Thale am Rande des Fluſ⸗ ſes einen von hohen Bäumen beſchützten Platz, und made ten dort vor allen ein hell loderndes Feuer, um uns zu trocknen und zu wärmen. Meine Hängematte hing ich zwiſchen zwei Brownien auf, von denen die eine B. grandi- ceps war, dicht bei ihnen fand eine hoch und ſtark ge- wachſene Hora crepitans, auf welcher eine Schaar in den herrlichſten Farben ſchimmernder Papageien bei unſerer An⸗ kunft ein gräßliches Geſchrei erhoben, und uns dann, als eine fernere Begrüßung, eine Menge unreifer Früchte Her abwarfen. Unſer Ruheplatz war recht gut gewählt und ro- mantiſch ſchön, aber doch wild und ſchauerlich, was durch das ſchwache Mondlicht, das Rauſchen des Fluſſes und der abgefallenen trocknen Blätter, welche der Wind bald hierhin bald dorthin wehete, das Scharren der Maulthiere, das Geſchrei der Eulen noch vermehrt wurde, fo daß der Citt druck dieſer Nacht mich durch mein ganzes Leben mit gleis cher Lebhaftigkeit begleiten wird. Auf der Reiſe ſelbſt, welche ihrer Natur nach ein Abſteigen und näheres Nach = ſorſchen nicht erlaubte, konnte ich nur den Bau merkwür · dig geformter Lianen, die zu einer großen Hoͤhe fih hine aufwinden, bewundern, ich ſah nur einige ſchöne Theophra ſten und Orchideen. j "m is Am vierten Tage hatten wir nicht mit Wafer, wohl aber mit feilen und hohen Bergen und abſchüſſſigen Thä⸗ lern zu kämpfen. Es gehört die beſondere Sicherheit der biefigen Pferde und Maulthiere dazu, fo ſchmale und ſteile Bergrücken, zu deren beiden Seiten unabſehbare Abgründe fih öffnen, ohne die augenſcheinlichſte Gefahr zu poffiren. " 172 | Bald aber baten wir auc diefe Schwierigkeiten überwun- den, und gelangten nun auf eine trockne und ſandige Ebene, die uns nicht ſelten das Bild einer Winterlandſchaft um ſo mehr darbot, als die Bäume faſt blaͤtterlos waren, und gröf- tentheils weiße Staͤmme hatten. Nur einige 20 Fuß hohe Fä⸗ cherpalmen, Orchideen, unter dieſen eine Brassavolea, blühend, eine Eucyelia verſcheuchten dieſes Bild wieder. Nach einem neunſtündigen Ritt gelangten wir nach Urituco, einem gro- fen Dorf mit etwa 1000 Einwohnern. Die Gegend um das Dorf iſt ſandig und trocken, und mit leichtem Gehölz beſtanden. Da ich lebende Pflanzen nicht mitnehmen konnte, beſchränkte ich meine Thätigkeit auf das Einſammeln von Samen, und hatte das Glück, in den eilf Tagen meines dieſſgen Aufenthalts nahe an hundert Arten von Samen zu erndten. Es ift ein beſonderer Uebelſtand, daß die Pflan⸗ zen, von denen ich Samen nahm, größtentheils ohne Blät⸗ ter und Blüthen waren; im ſchönen Schmuck waren nur noch die Caſſien, überhaupt Leguminoſen und Bignoniaceen. Herr M... mar genöthigt, ſeinen Aufenthalt in Urituco um 3 Wochen zu verlängern, ich mußte daher meine Rück, Wife allein antreten, und miethete mir daher zu dieſem Zweck zwei Eſel und einen Führer. Das Reifen ohne weitere Geſellſchaft hatte allerdings den Vortheil, daß ich nach Belieben hier und dort anhalten, abſteigen und fam. meln konnte, und ich hoffte, daß ich doch noch Einiges fin. den würde, was die Beſchwerlichkeiten der Reife vergüten könnte, aber, in ganz eigentlichem Sinne des Worts, meine Hoffnung wurde durchaus zu Waſſer. Schon am 23. Fe bruar Abends hatten wir in Urituco ein Furcht erregendes, ſechs Stunden hindurch andauerndes Gewitter, bei dem der Regen in Strömen vom Himmel floß. Da das Wetter „am folgenden Tage aber wieder heiter und fhn war, fo ſetzte ich den 25. als den Tag meiner Rückreiſe feſt. Kaum war ich vier Stunden geritten, und befand mich in der wil⸗ deſten Gebirgsgegend, als mich ein fehr ſtarker Gewitter. Regen überfiel; nur mit unſäglicher Mühe konnte ich wei. ter kommen, und gelangte erſt nach vollen 10 Stunden an Ee den erſten Uebergangspunkt der Las Gartigas, wo ich mein heres Nachtquartier wieder einnahm. Der Regen hatte zwar wieder aufgehört, indeſſen war doch der Boden fo ſehr naß, daß ich in meiner Hängematte, die ich an denſelben bei⸗ meafair dad E 1L] hunt Aa asas Cu Ta s - 0 Shen "wv mußte. Am 26. bot mir der angeſchwollene Strom in den Las Gartigas noch vermehrte Schwierigkeiten wie frü⸗ her; in den drei letzten Stunden der Reife ſtrömte der Regen wieder herab, der nun auch die beiden letzten Neife- tage, den 27. und 28. anhielt. Die Berge waren zum Theil fo ungangbar geworden, daß. es den Thieren unmög- lich war anders hinabzukommen, als fih auf das Hinter theil zu ſetzen und den Abhang hinabzugleiten. Bei mei. ner Ankunſt in Caracas erfuhr ich, daß es hier bereits feit 14 Tagen geregnet habe; glücklicher Weiſe war die Vermuthung, daß die Regenzeit ſchon begonnen habe, ohne Grund, denn dadurch wäre meinen ferneren Excurſionen auf längere Zeit ein betrübendes Ende gemacht worden. Meine Wanderungen am ſüdlichen Abhange des Thals von Caracas waren ohne beſondern Erſolg; ich beſchloß da her in Chacao anderthalb Stunden von Caracas mein Quar⸗ tier zu nehmen, und von dort weitere Nachforſchungen an- zuſtellen. Ich bezog auf einer nahe dabei gelegenen Pflan⸗ zung dicht am Fuße der Silla ein Haus, in welchem der Kaffe bis zum Verkauf aufbewahrt wird, und ein gerät: miges Zimmer für mich und meinem Peon leer tand. Hof een Mire pce "wea ve gem . ä fentlich wer ; gen in der Umgegend den uns zu Gebot ſtehenden Naum möglichft ausfüllen. ä (Fortſetzung folgt.) und die bedeutendſten Gaͤrten Dresdens. Bon Pillnig Herrn L. Schneeberger, Erſten Gehülfen im botaniſchen Garten zu Dresden. Die Natur hat Dresden und deſſen Umgegend, wie bekannt, mit vielen ſchätzbaren Vorzügen in Anſehung der Lage, Fruchtbarkeit des Bodens u. f, w. ausgeſtattet. Die letztere, von welcher zu ſprechen hier vielleicht nicht der Ort fein dürfte, if indeſſen für die hieſſge Kultur von ſolchet Wichtigkeit, daß fle nicht übergangen werden darf. In der Nähe von Dresden und in der ſogenannten Sächſiſchen Schweiz befinden fid) fo vortreffliche Erdarten, und befon- 173 | » ders eine fo gute Moor» unb Heideerde, daß bei einer zweck mäßigen Anwendung derſelben, die darin gezogenen Pflanzen unglaublich kräftig gedeihen. Die Gärtnerei beſchränkt ſich hier faſt ausſchließlich auf die Kultur von Gewächshauspflanzen, die aber mit ſo ausgezeichnetem Erfolge und fo umfaffend betrieben wird, wie es vielleicht an keinem andern Orte Deutſchlands, und ſelbſt in andern, nahe oder fern liegenden Ländern der Fall fein dürfte. Geſchmackvolle großartige Anlagen fehlen in Dres- den ſowohl, wie auch in der nächſten Umgebung gänzlich, wenn man nicht den Königlichen Sommeraufenthalt Pillnitz und den ſogenannten Grofen- Garten (ein Volksgarten mit Forſtbäumen und einigen ſchönen Gebäuden) dazu rechnen will. Früchte, außer Ananas, werden nur wenig getrieben. Das ſchon erwähnte, eine Meile oberhalb Dresden liegende, Pillnitz bietet dem Beſucher manches Intereſſante dar. Die nicht ſehr große, im Gemiſch von altem und neuem Ge⸗ | ſchmack ausgeführte Anlage, am Fuße eines kleinen Vorgebir⸗ ges, worauf eine herrliche Ruine, liegend, umfaßt einen klei . nen botaniſchen Garten, mit mehreren ſchönen Gewächs häu ⸗ ſern, worin eine Menge vorzüglich tropiſcher Pflanzen gezogen werden. So unter andern ein 26 Fuß hohes Exemplar von Cinnamomum zeylanicum, ferner eine febr große Ura- nia speciosa, Olea marginata und mehrere andere. Von ſehr bedeutender Größe fleben im Conſervatorium im freien Lande: Prunus Laurocerasus, Quercus Suber, Sas- safras offieinarum u. m., fo wie eine Camellia japonica, deren Krone 13 Fuß im Durchmeſſer, gegen 50 Fuß im weiteſten Umfange hält und 20 Fuß hoch iſt; vielleicht das ſchönſte Exemplar in europäiſchen Gärten. In einem be- ſonderen Gartengebäude befinden ſich die Sammlungen von getrockneten und abgebildeten Pflanzen, von Sämereien und ſchönen Schmetterlingen. Der botaniſche Garten in Dresden, in wiſſenſchaftli⸗ cher Hinſicht betrachtet, verdient von den übrigen hicfigen Gärten, einer beſenderen Erwähnung. Derſelbe ift Eigen⸗ thum der Chbirurgiſch⸗kliniſchen Akademie, und ſteht unter dem Directorat des Herrn Hofrath Dr. Reichenbach, deſſen Thätigkeit und Mitwirkung derſelbe feine Eniſtehung und Erhaltung verdankt. Der Garten iſt im Vergleich zu den pecuniären Mitteln in der ſchönſten Ordnung und enthält die neueſten Seltenheiten. Der unmittelbare Bor- ſteher des Gartens, Herr Hofgärtuer Lehmann, ftebt mit den meiſten Gärten des Su. und Auslandes in Ber- bindung, und ſucht ſo viel als möglich alles Neue einzu⸗ führen. Das Terrain des Gartens, in der Stadt nahe bei der Brühlſchen Teraffe unweit der Elbe gelegen, enthält unges fahr ſechs Morgen Land. Die Pflanzungen der Quartiere find nach der „Ueber ſicht des Gewächsreiches von Hofrath Dr. Reichenbach“ geordnet. Die Strauch und Baumpflanzungen umgeben das Ganze. In ſechs zwei. mäßig gebaueten Gewächshä uſern, was fid) bei ihrem mm. ſcheinbaren Aeußern nicht vermuthen läßt, werden die Schätze Floras kultivirt. Prachteremplare, die fid durch Größe auszeichnen, find außer einigen Palmen, Cac teen und verſchiedenen Kalthauspflanzen wenige vorhanden, aber deſto mehr Seltenheiten, ſowohl an Gattungen als Arten findet man hier vereinigt. Die Sammlung von Eri⸗ ken belaͤuft ſich auf 340 Arten, die der Camellien auf 432 Varietaͤten; von Azalea indica ſind 114, von indiſchen Rliododendron 140 Spiklarten vorhanden. Die Orchi⸗ deen⸗Sammlung beſteht aus 250, und die ber Cacteen aus 238 Arten. Das neuere, kürzlich erſchienene Preig- verzeichniß enthält die naͤheren Angaben. Die Sammlung neuhollaͤndiſcher, wie überhaupt der Kalthauspflanzen ifl wahrhaft ausgezeichnet, beſonders aber die große Zahl der Acacien und ber Proteaceen, unter denen Banksia Hügelii, Grewillea Calleyi und longifolia beſonders bemerkt zu werden verdienen, ferner die ſchönen Arten von Chorizema, Epacris, Helichrysum, Polygala, Pulte- naea, Pimelea, Diosma, Dillwynia u. d., die namentlich aufzuführen der Raum hier nicht geſtatten würde. An dieſe Pflanzen ſchließt ſich ein großes Sortiment von Liliacken, theils tropiſcher, theils capiſcher an. Die Collection der Warmhauspflanzen ſteht den übrigen in nichts nach; als die reichhaltigſten Gattungen verdienen erwahnt zu werden: : Gesnera, Gloxinia, Passiflora, Justicia, Hibiscus, Ficus, Coccoloba, Hedychium, Dracaena, Bromelia, Nymphaea; ferner die Familie der Ar à ideen, darunter beſonders das febr merkwürdige Arum graminifolium, die * ein ade von Nepenthes des- p E 174 tillatoria und Nelumbium speciosum in blühbaren Gr. emplaren. r Das Staudenſortiment ijt in jeder Hinſſcht febr reihe haltig, jedoch dem der Topfgewächſe nicht gleichkommend, was, wie auch der ziemliche Mangel an Bäumen und Sträuchern, hauptſächlich dem beſchränkten Terrain zuzu- ſchreiben id. Die Zahl der Schatten. und Alpenpflanzen, letztere auf einem künſtlichen Felſen befindlich, iſt ziemlich bedeutend, beſonders an Sarifragen, Violen, Gern tianeen und Orchideen. Eine große Zahl von Aconi- tum, worunter A. chinense; ferner Verbena, Pentste- mon, Phlox u. d. füllen die Räume, Kultur, Vermehrung und Veredelung der Pflanzen dürfte wohl ſchwerlich umfaſſender, zweckmäßiger und erfolg⸗ reicher betrieben werden, als in Dresden, und ganz befon- ders im botaniſchen Garten. Die Stecklinge, in erwärm- ten Sandbeeten gezogen, werden gleichſam gezwungen, Wur⸗ zeln zu bilden, ſelbſt die hartholzigſten. Es gränzt ang Unglaubliche, welche Maſſe von Stecklingen aller Art, Haupt ſaͤchlich aber von den neueſten hybriden Azaleen, Rho dedendron und auch von Camellien gemacht und ver⸗ edelt worden ſind. Die ausgebreiteten Verbindungen des f iſche G 8 — = d mit > t " I eit und en Gottens im Thätigkeit ſeiner Vorſteher, würden denſelben gewiß ſchon láugft auf die bis jetzt angenommene bédfle Stufe ge. bracht haben, wenn nicht bie pecuniären Verhältniſſe deſ⸗ ſelben ein ſo hemmendes Hinderniß geweſen wären. Die Garten ⸗Etabliſſements der Handelsgaͤrtner Herren Seidel und Liebig bieten einen außerordentlichen Reidh: thum dar. Der Garten des Herrn Seidel, faſt ſo zu ſagen noch in der Stadt liegend, iſt ziemlich groß. Ein Theil deſſelben ift fat ganz mit Gewaͤchshaͤuſern bebaut, welche, ihres zweckmaͤßige Einrichtung und Lage abgerechnet, noch das Angenehme haben, daß man, da dieſelben verzweigt neben einander liegen, faſt unmittelbar von einem in das andere gelangen kann. Herr Seidel kultivirt, wie allge mein bekannt, hauptſaͤchlich Camellien, deren Varietaͤten ſich über 450 belaufen, und deren Anzahl Exemplare Qes gion if. Ohne zu viel zu fagen, glaube ich wohl, daß diefe Camellien Sammlung die größte und ausgezeichneteſte des Continente i m : ent df Es iff eine wahre Freude, während der Blüthezeit derſelben die hellen, freundlichen SHäufer zu durchwandeln, woſelbſt die großen Exemplare, meiſtens ſpa⸗ lierartig gezogen im freien Boden ſtehen, und ihre Blü⸗ thenpracht entwickeln. Nicht weniger ausgezeichnet iſt das Sortiment der indiſchen Azaleen und Nhododendron, von erſterem find beſonders die 4—6 Fuß hohen Stämme mit herrlichen Kronen zu erwähnen. Auch die feltenen Orchi⸗ deen, eben ſo die Cacteen, die hybriden nordamerikaniſchen Azaleen und die von Azalea pontica gezogenen Varietäten, ſo wie die Landroſen verdienen ebenfalls erwaͤhnt zu werden. Das Garten⸗Etabliſſement zu Eliſensruh, nahe bei Dresden gelegen, ehemals dem viel zu früh für die Gärt⸗ nerei verſtorbenen Lieutenant Waeber gehörig, iſt von dem ehemaligen Vorſteher deſſelben, Herrn Liebig ange kauft worden. Der Umfang ſowohl, als die Zahl zweck- mäßiger Gewaͤchshaͤuſer und der daſelbſt kultivirten ſeltenen Pflanzen, welche Herr Liebig vorfand, iſt ſehr bedeutend. Mau ſieht hier ein Camellien Sortiment, faf aͤhn⸗ lich dem des Herrn Seidel. Eben fo ausgezeichnet find die neuhollaͤndiſchen Pflanzen, die Rhododendron, Aza- lea, Citrus, Erica, fo wie die Land, und Topfrofen. Prachtexemplare von Camellien, gleich den Orangenbaͤu⸗ men in großen Kübeln ſtehend, 10 — 15 Fuß hoch und fünf Zoll im Stamme haltend, find neben den herrlichen an Spalieren gezogenen, beſonders zu erwähnen. Es wur⸗ den im vorigen Jahre zwei am Spalier gezogene Camellien für den Preis von 400 Thaler verkauft. Die Pflanzen⸗ ſammlung ift reich, und die verkaͤuflichen Exemplare laffen nichts zu wünſchen übrig. Von ſeltenen Pflanzen ſind un⸗ ter anderen hauptſaͤchlich folgende zu merken: Areca lu- ` tescens, Eucyanthus quinqueflorus und reticulatus, Dryandra nivea und formosa, Mahonia glumacea, Ar- disia hymenandra u. à. Die Hofgärten in Dresden treten durch die hier er- wähnten Gärten einigermaßen in Schatten. Die vorhan⸗ denen Gewächs häuſer find zum Theil veraltet und für die jetzgen Kulturmethoden unzweckmäßig, auch findet mau in denſelben nur alte, längſt bekannte Pflanzen. Große Trei bereien, geſchmackvolle Anlagen ſind außer in dem genante ten großen Garten nicht vorhanden, da der Raum zu bet. gleichen durch Mangel an Terrain und durch andere ofa. litäten beſchränkt ift. Der Garten am japaniſchen Palais, dicht am rechten Elbufer in Neuſtadt⸗ Dresden iſt nicht M5 -— | ! er von großem Umfang, aber wegen feiner gefälligen und ma: türlichen parkähnlichen Anlage jedem Gartenfreund zu em- N alen Actionaire, zu den beſten Reſultaten. pfehlen. Die Warmhauspflanzen zeichnen ſich in Hinſicht ihrer Größe und Geſundheit aus, namentlich die herrliche Cycas revoluta, Caryota urens, Musa Cavendishii, Pandanus odoratissimus u. d. Leider iſt die ſchöne und herrliche Cacteen⸗Sammlung, die da ch daſelbſt befand, nach Wien verſetzt worden. Der ſogenannte herzogliche Garten in Altſtadt⸗Dres⸗ den it wegen feiner Orangerie und Ananas» Kultur zu erwähnen. Einige ſchöne Warmhauspflanzen ſind nicht zu übergehen, namentlich ein ausgezeichnetes Exemplar von Latania borbonica Lam. (chinensis Jacq.) Sehr merk. würdig find die daſelbſt befindlichen Antiquitäten von Fei- genbäumen, welche ein Alter von 400 Jahr erreicht ba: ben ſollen. Dresdens eivatgärten find von geringer Bedeutung. Die reiche Pflanzenſammlung des Hofraths Dr. Kreiſig wurde nach deſſen Dahinſcheiden meiſtbietend verſteigert, und ſomit bereicherten fih nicht nur allein bie hiefigen, ſon⸗ dern auch die auswärtigen Gärten mit den hinterlaſſenen Auch war der Umſatz an Pflanzen bei Gelegenheit dieſer Auction für die Handelsetabliſſements von Bedeutung, aber bei alledem entſtand keine Lücke, wel⸗ ches der äußerſt vortheilhaften Vermehrung zugeſchrieben werden dürfte. Wie an vielen andern Orten, ſo iſt auch bier eine Gartenbaugeſellſchaft „Flora“ unter dem Präſidium des Herrn Hofraths Dr. Reichenbach ins Leben getreten. Derſelben ftebt, da fie Actionair der Unternehmung: Treib- gärtnerei auf dem Erdbrande in Planitz bei Zwickau zu beginnen, ein großes Feld der Wirkſamkeit bevor. Dieſe Gärtnerei, auf einem Steinkohlenlager befindlich, welches ſchon über Menſchen Gedenken im Innern brennt, und worü⸗ ber das Werkchen vom Dr. Geitner genügenden Aufſchluß giebt, berechtigt, bei dem eifrigen Fortbetrieb der Herren Dieſes ſehr merk. würdige Naturereigniß ſowohl, als die Unternehmung ſelbſt iſt von ganz eigener Art, und für die Vaterlandskunde Sachſens äußerſt wichtig. Alle ſchon gemachten Verſuche vere ſprechen, abgeſehen von dem gewiſſen pecuniären Gewinn auch noch manchen intereſſanten Aufſchluß im Reiche des Wiſſens. Da nun daſelbſt alle Pflanzen und beſonders Stecklinge aller Art außerordentlich ſchnell und leicht wachſen, ſo würde der Zweck nicht verfehlt werden, wenn man hier ein grof. artiges Vermehrungsinſtitut gründete, welches dann einen großen Theil Deutſchlands mit Pflanzen verſehen konnte. Orchideen und Ananas ließen ſich daſelbſt gewiß mit Vortheil kultiviren, eben fo könnte man auch vielleicht Stecklinge von Camellien, Azaleen u. a. ziehen, um ſie dann in großen Suantitäten als defe beim Ver · edeln abzuſetzen. Alljährlich im Frühling veranſtaltet die Geſellſchaſt 5 „Flora“ eine Blumenausſtellung, welche ſtets zu allgemei⸗ ner Zufriedenheit ausfällt, ſich beſonders durch ein gefälli- ges Arrangement auszeichnet, und vielfältig beſucht wird. Die Ausſichten zur diesjährigen geſtalten ſich ſehr günſtig, namentlich ſieht man einer reichhaltigen Azaleen und Amaryllis⸗Flor entgegen. ` Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register d abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen: Gärten zu empfehlen ift. : 9, Edwards's Botanical Register. März 1840, (Taf. 13.) Cereus leucanthus Pfeiff. * (Jeosandria Monogynia. Cacteae.) Es gehört biefe Art zu den kugeligen Cereen, und iſt bereits in unſern Sammlungen bekannt. Die Blumen ſind groß und weiß. Vaterland: Chili. : (Eine vollſtändige Beſchreibung und Naturgeſchichte findet fih in der Allg em inen Gartenzeitung III. p. 244. Nach der neuen Zuſammenſtellung wird dieſe Cac⸗ tus - Art zu W e unter die Cereastrae geſtellt.) 5 CEPR t 176 (Taf. 14.) Oncidium stramineum Lin dl. ; (Gynandria Monandris. Orchideae.) Dieſe hübſche Pflanze wurde durch Herrn Hartweg von Vera Eruz überſandt, wo ſie in der Gegend von Zacuapau waͤchſt. Sie it ſchon außer der Blüthenzeit leicht durch die ſteifen, fleiſchigen, ungefleckten, nicht gefiel ten Blätter zu erkennen. Die blaß ſtrohgelben Blumen ſtehen in ſteifen Rispen, riechen faſt wie Primeln und zeichnen ſich durch die eigenthümliche Form der Flügel und die rundlichen Blüthenhüllenblättchen aus. ig Es erfordert diefe Art eine andere Behandlung, wie die übrigen weſtindiſchen Arten der Gattung. Sie wird von demſelben Wärmegrad, bei welchem dieſe blühen, angegriffen. Ihre Blätter bleiben dabei klein und die Blu⸗ men gelangen meiſt nicht zur vollſtändigen Entwickelung. Eine merkwürdige Erſcheinung bieten zwei Pflanzen dar, die in verſchiedenen Sammlungen gezogen wurden; fie trie⸗ ben zwar Blumenſtiele, an dieſen aber nur Blätter und keine Blumen. Dies war wahrſcheinlich die Folge einer zu großen Wärme, denn ein anderes Exemplar, das an reid ind und erzeugte Blumen in Menge. dürfen, jedoch iff es gut, wenn fie während der Zeit des Wachſens häufig befprigt werden. (Taf. 15.) Solanum uncinellum Lindl. (Pentandria Monogynia, Solaneaceae.) Es bat dieſe Pflanze in dem Garten der Gartenbau- Geſellſchaft zu London geblüht, fie war krautartig, nieder- * liegend, mit eirund-lanzettförmigen, faſt herzſörmigen Blåt- tern und einer gipfelſtaͤndigen Nispe lilafarbener Blumen. fe! eee E Ed ER iur m RENE Man kann fie übrigens in - Töpfe pflanzen oder an dem Sparrwerk des Treibhauſes aufhängen, wo fie nicht fo viel Waſſer, als im Topfe be. (Taf. 16.) Rigidella flammea Lindl. (Triandria Monogynia. Irideae.) Dieſe febr ſchöne Pflanze fand Herr Hartweg in Mexico, und überſandte fie der Gartenbau ⸗Geſellſchaft in London. Sie iſt leicht abzuwarten, da fie dieſelbe Be handlung wie Tigridia verlangt. Sie erreicht eine Höhe von 3—5 Fuß, und hat breite, reitende, ſtark gefaltete Blätter, welche an der Bafs (diti. denartig erweitert ſind. Die Blumen kommen aus einer zweiklappigen Blumenſcheide, ſtehen in einer dichten Dolde, und öffnen ſich einzeln Tag für Tag. Sie find herabhän⸗ gend, von einer glänzenden, flammenrothen Farbe, haben eine glockenförmige Röhre, und einen zurückgeſchlagenen Saum, der an der Bafis mit kurzen, dunkelpurpurfarbenen Streifen ſcharf markirt it. Nach ber Blüthe richten (id die langen dünnen Stiele auf und erhalten eine ſolche Steifheit, daß ſie die Kapſeln vollkommen aufrecht tragen, welchem Umſtande die Pflanze ihren Namen verdankt. Herr Herbert theilt über dieſe Pflanze folgende No⸗ ti „ tuis 7 on 3 „Rigidel genthümliche Pflanze, bie von allen bekannten Irideen⸗Gat⸗ tungen abweicht. Die Kapſel ſtimmt genau mit der von Tigridia überein, ihre Samen ſelbſt aber ſind abweichend. In der Strucktur der Staubgefäße uno des Griffels nd bert fie fih wieder der Letzteren, weicht aber darin ab, daß fie an der Spitze, wo die Lappen der Narbe ausgeben, auf dem Rücken einen ungetheilten Anhängſel hat. Die Bi., thenhülle felbfl beſteht nur aus 3 Blaͤttchen oder Einſchnit⸗ ten, was bei keiner andern Iridee vorkommt.“ Gegenwärtig iſt die Pflanze noch außerordentlich fel- ten, hat aber doch reifen Samen getragen, weshalb ſie bald allgemeiner verbreitet werden wird. zi / x £ Von dieſer Zeitſchrijt erscheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Suartoz wo es E fi hni. beigegeben werden. Der Preis des Jahrgang „ . auf diefe Zeitſchrift an. : 3 : ; Verlag der Raudichen Buchhandlung. zur mehreren Verſtandlichteit des Textes erforderlich iR, fonen Kupfer oft alle Buchhandlungen, Zeitunggerveditionen und Poſtämter nehmen efl Ld la flammea erſcheint mir als eine ganz eie Achter gr Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In e mit den tüchtigften Gärtnern und Botanikern des In⸗ und TEEN herausgegeben Seiedrich Otto, Br Königl. Preu $ G a „Dietrich, d „is UUL WUHVIVEUIE une very | Sonnabend, den 6. Juni. duc b NR LIA Schistocarpha bicolor Lessing. Vom Herrn Dr. Klotzſch. Inm ſechſten Bande p. 409. der Linnaea ſtellte Le ſ. "ru obige Pflanzengattung und Species nach getrockneten, von dem verſtorbenen Dr. Schiede geſendeten, merikani⸗ ſchen Exemplaren auf, wozu er ſpäter irrthümlich, in ſeiner Synopsis, Perymenium discolor Schrader als Syno» nym zieht. Beide Pflanzen haben aber fo wenig Aehnlich : hit mit einander, "m nur jo einen Gevächtniffehler ein folder Mißgriff von Leſſing geſchehen konnte z ganz natürlich folgte ibm nun De Candolle, Endlicher und Meißner, die vermuthen durften, Leſſing habe ſeine und die als Synonym hinzugezogene Pflanze gekannt. Sie glaubten ſich aus dieſer Urſache der Mühe, feine Befchrei- — bung durchzuleſen, überhoben, und dem Prioritätsrecht fol gend, nahmen fie den früher von Schrader gegebenen Na- men an, Leſſings Schistocarpha, die fie zu ſeheu viel leicht nicht Gelegenheit hatten, als Synonym hinzuziehend. Alles dieſes konnte, ungeachtet des von Leſſing begange⸗ 178 nen Fehlers, eine Pflanze hinzuzubringen, die nicht viel mehr als das Vaterland mit ihr gemein hat, nicht vor⸗ kommen, hätte Leſſing fid) die Mühe gegeben, den Cha- racter differentialis feiner Schistocarpha aufzuführen, was für ihn ja um fo leichter war, als er denſelben kannte, da er ſie richtig unterbringt, und eben ſo richtig mit der nahe ſtehenden Gattung Neurolaena vergleicht. : Schistocarpha gehört mit Allendea La Llave et Lex. zu den Neurolaeneen; vor Anſetzung der Blüthen hat fie das Anſehn einer Polymnia; Allendea unterfcheidet ſich nur durch einen mehrreihigen Strahl, fatenfórmige blaß⸗ gelbe Strahlenblüthen, und durch nur wenige Scheibenblü⸗ then; Neurolaena durch abwechſelnde Blätter und den Mangel der Strahlenblütben. Capitulum multiflorum, heterogamum, floribus radii uniseriatis, ligulatis, femineis, disci tubulosis -` hermaphroditis, Involucri pauciseriati, foliola li- bera, inaequalia, oblonga, albo-marginata, ciliata, - Receptaculum convexum, totum paleis membrana- ceis, subpellucidis inter flores onustum. Corollae radii ligulatae, disci tubulosae, limbo quinqueden- tato. Antherae ecaudatae, aureae, Stigmata apice . eh. entend “ EA — RE > ` 1 —ʃͤ—4I' —— = incrassata, obtusa. Achenia elongaiä, teretiuscula, glaberrima, erostria. Pappus uniserialis, pilis con- fertis, scabridis. Herba mexicana erecta, foliis oppositis, inferio- ribus connatis, superioribus semiamplexicaulibus, ca- pitulis corymbosis, disco aureo, radio candido, S. bicolor Less. Caule tereti, hispido, simplici, pur- pureo-maculato, erecto ; foliis oppositis, magnis, x late-ovatis, icut s, his oic ulis, margine calloso- serratis in petiolum longum decurrentibus, infe- rioribus connatis, hd semiamplexicauli- bus, basi auriculatis; igulis 14—17 candidis, pa-. tentibus, subreflexis, basi hispidulis; paleis mem- branateis, superne inciso-laceratis, : : à Schistocarpha bicolor Less. in Linnaea VI. 409. ynopsis p. 387. (exclus, syn.). bem bereits Samen dieſer Pflanze zufällig in Erde in der andere Gewächſe hierher gefendet M, gekeimt hatten, und eben üppig heranwuch⸗ dem hiefigen botaniſchen Garten auch eim Gr. p. WANT. d fen, wurde emplar von dem Herrn Hempel, Hofgärtner Sr. König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, mitge⸗ ; theilt, ba$ er and Samen, ber ihm burd) ben Königlich Preußiſchen Miniſter⸗Reſident zu Mexiko Herrn von Ge rold überſchickt war, gezogen hatte, ; 5 Der Stamm ift krautartig, auftecht, ungetheilt, ſtiel⸗ rund, dunkelroth gefleckt, mit ſcharfen borſtenartigen Haaren bekleidet, an der Baſis 13 — 2 Zoll im Durchmeſſer, und erreicht eine Höhe von 8 — 10 Fuß. Die Blätter ſtehen wagerecht⸗ gegenüber, find breit eiförmig, zugeſpitzt, auf der obern Fläche ſtärker, unterhalb ſparſamer behaart, am Rande fleiſchig ſaͤgezähnig, an dem Blattſtiel herablaufend; die un. teren mittelſt der geflügelten Blattſtiele verwachſen, deut- lich dreifach gerippt, breit eiförmig, an der Bafis abgeſtutzt, 9 Zoll lang, 7 Zoll an der Baſis breit, in einen 6 Zoll langen, 1—13 Zoll breiten, geflügelten Blattſtiel herablau⸗ fend; die oberen allmählig kleiner, getrennt, der geflügelte Blattſtiel gewimpert, an beiden Seiten der Baſis mit ei nem ohrförmigen Anhange verſehen, mittelſt deffen ber — Stamm halb umfaßt wird, die Baſis des Blattes weniger abgeſtutzt. Bluͤthenköͤpfe wohlriechend, 9 Linien im Durch⸗ genden gipfelſtändigen, ftar? veráftel- und weich behaart ſind, die Hüllkelche länglich halbkuglig, vielblättrig, 2 Reihen bildend, welche an der Baſis noch von einigen kürzeren Blättern bekleidet werden; Blattchen ungleich, länglich, ſtumpf, grün, glatt, 1 — 2 Linien lang, ſchindelſoͤrmig fid) deckend, dicht anliegend „ weiß gerandet und gewimpert, Strahlenblüthen 14 — 17, zungenförmig, etwas zurückgeſchlagen, weiblich, ſchneeweiß, eine Reihe bil- dend, ſtumpf⸗dreizaͤhnig, mit 2 Längsnerben verſehen, der mittlere Zahn kürzer oder ganz verkümmert, im letzteren Falle erſcheinen fie ſtumpf ausgerandet; die Röhren der Strahlenbüthen febr dünn, 2 Linien lang, grünlich weiß, kurz behaart; der Zungenrand ſchneeweiß, 3 Linien lang, 15 Linie breit; Scheibentlüthen 60—70, Zwitter, etwas eng- trichterförmig, gelb, ſchwindend- fein behaart, mit fünf- sähnigen, abstehenden Rändern, 2 Linien lang, bis ein Drittel der Länge febr dünnröhrig, kurz behaart, oberwärts allmählig erweitert. Staubgefäße 5, im Grunde der Blu menróbre inſerirt; Staubfäden getrennt, fadenförmig, Staub⸗ beutel in eine Röhre vereinigt, welche ihrer ganzen Länge wei in langen hängenden ten Doldentrauben, deren Stiele und Stielchen dicht fein 179 nach hervorſteht, goldgelb, an der Spitze 5 zaͤhnig, ohne An⸗ hängfel, von innen der Länge nach auſſpringend; Pollen- fand kuglig, fein ſtachelicht. Fruchtboden conver, ſpren⸗ blättrig, mit lockerem Marke ausgeſtopft. Spreublättchen frei, unterwärts etwas gerinnelt, lanzettförmig langzuge⸗ fpigt, durchſichtig haͤutig, oberwärts häufig der Länge nach eingeriſſen, und dann der mittlere Lappen lang hervorgezo⸗ gen, zugeſpitzt, etwas kürzer als die Scheibenblüthchen. Die jungen Achaenen der Strahlen und Scheibenblüthen länglich, walzenförmig, glatt, kahl, mit einer ſitzenden fade rigen Fruchtkrone verſehen. Die Fruchtkrone beſteht aus einer Reihe weißer, dünner, etwas ſcharfer, gleichlanger - Haare. Der Griffel iſt fadenförmig, von der Länge der Staubgefäße. Die 2 Narben hervorſtehend, dünn, an der Spitze abgeſtumpft, zurückgebogen. E cofilfm der... :: Schistocarpha bicolor Lessing. Von Friedrich Otto. i Im Jahre 1837 erhielt der hiefige botaniſche Garten eine Sendung Cacteen und Orchideen, welche Herr Des- ch amps in Mexico geſammelt und nach England gebracht hatte, von wo ſie durch Herrn Charlwood in London zum weiteren Verkauf hierher geſendet wurden. Dieſe Sendung enthielt manches Neue und Seltene, und da ſich viel Moos und Erde an den Pflanzen und deren Embal⸗ lage befand, ſo wurden dieſe ſorgfältig geſammelt, und in flache Töpfe ausgeſtreut, worauf in kurzer Zeit junge Pläng- chen hervorkeimten, unter andern eine ſchöne neue Begonia, B. punctata, Lobelia discolor, Eupatorium biceps, ein Ficus, Cheilanthes leucorhachis Kunze, und andere bis jetzt noch zweifelhaft gebliebene Arten. Man ſieht hieraus, wie viele Samen in der Erde verborgen liegen, und es lohnt ſich daher wohl der Mühe, bei dergleichen Transporten die dabei befindliche Erde ſorgfältig zu ſammeln, und in Miſt⸗ beete oder Töpfe auszuſtreuen. Auf dieſe Art iſt hier ſchon manches Pflänzchen gezogen worden, und wenn oft die ge- ſendeten Pflanzen aus entfernten Ländern todt ankamen, wurden wir doch einigermaßen dadurch entſchädigt, wenn in der Erde Manches keimte, worauf nicht gerechnet war. 1 Auch die vorſtehend näher beſchriebene Pflanze keimte in dieſer Erde, aber erſt jetzt, nach Verlauf von mehreren Jah ⸗ ren, blüht fie zum erten Male, und zwar im Mai in ei- nem temperirten Gewächshauſe. Die Pflanze erreicht in der Kultur die Höhe von 10 Fuß und darüber, namentlich aber in einem ganz warmen Hauſe, wo ſie eigentlich nicht ſtehen folte. Bei einer Wärme von 8 — 10? N. gedeiht ſie in den Wintermonaten recht gut, wächſt gedrungener und kräftiger als in ganz warmen Gewaͤchshäuſern. Auch im freien Lande gedeiht fie in den Sommermonaten anger ordentlich üppig, ohne jedoch Blüthen zu entwickeln. We⸗ gen der kräftigen, ſchoͤn geformten Blätter läßt ſich die Pflanze auch auf Naſenplätzen zu einzelnen Gruppen an: wenden, wo ſie einen beſonderen Effekt hervorbringt, und iſt den Silphium-Arten nicht ganz unaͤhnlich. Auch im Freien erreicht fie eine Höhe von 8— 10 Fuß. Da fie fih leicht durch Stecklinge vermehrt, ſo überläßt man die im Lande ſtehenden Pflanzen ihrem Schickſal. Die Blumen riechen ſehr angenehm und erſcheinen in großer Menge. Auszüge aus brieflichen Mittheilungen von Eduard Otto, über deſſen Reife von Cuba nach Nord⸗ und Süd- Amerika und den Aufenthalt stis (Fortſetzung und Schluß.) | Chacao, am Fuße der Silla, liegt in den ſogenannten Quebraden, d. h. in den Bergſchluchten, welche von dem herabſtrömenden Gebirgswaſſer und den hier ſehr häufigen Erdbeben gebildet ſind. Bei allem Anſchein der natürlichen Wildheit find dieſe Thäler dennoch ſehr gut angebaut, weil das Waſſer wohl freilich die nicht hoch liegende Erdſchicht hinwegfuhrt, doch aber auch die Mittel zu einer künſtlichen Bewäſſerung darbietet. Man fieht daher hier überall Kaffee. Pflanzungen, Maisfelder, Felder mit Kartoffeln, Vtrophen, Bataten, Bohnen, Erbſen; dies iſt aber auch der Grund, weshalb botaniſche Exkurſtonen nur mit geringem Erfolge begleitet ſein koͤnnen. Es iſt außerordentlich ſchwierig in dieſen Schluchten höher hinauf zu klimmen, da jedem Be⸗ ſtreben eine ſenkrechte Felswand, über welche fid) der Bach herabſtürzt, ein Ziel ſetzt. Die Berge ſind auch meiſten⸗ * Geſträuch bewachſen, wo nicht die Nähe des Fluſſes Farren, Lycopodien, Heliconien und Orchideen aufkommen laͤßt. Die letzteren fand ich noch an Stellen, wo nur die Erde einen halben Zoll hoch den Felſen bedeckte. Die Luſt iſt aber wegen der unzaͤhligen Baͤche und Waſſerfälle ſehr feucht, und giebt den Pflanzen die nöthige Nahrung, welche ſie ſonſt aus dem Boden im gehörigem Maaße nicht er⸗ halten könnten. Von der neuen, bereits im Berliner bo» taniſchen Garten in Kultur befindlichen hübſchen Spi- ranthes Lindleyana fand ich hier eine große Menge, und werde Exemplare davon mitſenden. Dieſe Streifzüge be⸗ ſchäſtigten mich 8 Tage, nach deren Verlauf ich mich nach Caracas zurückbegab, um Alles gehörig zum Beſteigen der Silla vorzubereiten, weil das Wetter zwar bis jetzt, den 18. März, immer noch recht gut ift, doch aber nach den hiefl- gen gewöhnlichen klimatiſchen Veränderungen nicht mehr lange andauern kann. Die Geſellſchaft, welche (id) zu dieſem Unternehmen vereinigt hatte, beſtand — die Führer und Träger mit ein- geſchloſen — aus 23 Perſonen „ und am 20. März Nachmittags 3 Uhr begab ý Chacao; wir wandten den Gebirgen, an deren F wurde. Von hier wollten wir noch den erſten Abſatz des Berges hinaufteiten, wurden aber durch das Zurückbleiben derer verhindert, welche die Lebensmittel, Decken, Mäntel u. dgl. trugen. Als fie herangekommen waren, war es bes reits finſter geworden, und mußten wir daher den Aufgang des Mondes um 9 Uhr erwarten. Zwei Schützen vorauf, ein dritter zur Deckung nachfolgend, ſetzte ſich unſer Zug wieder in Bewegung. Die erſte Bergreihe iſt wohl nur 400 Fuß hoch, aber außerordentlich feil, glatt, unbewach⸗ fen, und nur in den (id) ſchlängelnden Rinnen, welche die Bergwaſſer aushöhlen, zu erklimmen. Wir ließen daher auch ſchon hier unſere Pferde und Maulthiere zurück. Ein unbewohntes Haus folte das Ziel unſter erſten Ta · gereiſe ſein. Wir erreichten es gegen 11 Uhr Nachts, fanden aber daſſelbe fo äußerſt baufällig, daß wir es nicht wagen wollten, uns ſeinem ſchützenden Dache anzuvertrauen. Das Gras war auf dieſem Punkte hoch und ſehr naß; wir festen. daher unſern Reiſeſtab noch weiter ſort, ſich unſer Zug zuvörderſt eingeſchloſſenen Plateau lagen ^u» don dern ums nach uß die letzte Pflanzung erreicht theils kahl, und jetzt nur mit trocknem Graſe und dürrem machten endlich gegen Mitternacht auf einem ſteilen Ab. hange Halt, und legten uns zur Ruhe nieder. Der Mond verhüllte fid) bald in Nebel und Wolken, der Wind erhob — ſich ſtaͤrker, und nöthigte uns von allen den Schutzmitteln Gebrauch zu machen, mit welchen wir uns hinreichend vers ſehen hatten, die aber dennoch nicht einen anhaltenden tue higen Schlaf uns verſchaffen konnten. Um ſechs Uhr am andern Morgen brachen wir wieder auf; der Nebel war ſo überaus ſtark, daß wir nur die nächſten Gegenſtände um uns erblicken konnten; Affen ließen ſich um uns herum hör ten, und das Gebrüll eines Jaguars tönte aus einem Ab⸗ grunde zu uns herauf, der aber durch das noch fürchterlie chere Geſchrei unſerer Führer bald verſcheucht wurde. Wir gelangten nun bei dem weitern Hinaufſteigen bald in die Region, wo die Vegetation zunimmt. Zuerſt trafen wir nur niedere Straͤucher, bald aber Wälder von Palmen und Bäumen, die mit Orchideen reichlich beſetzt waren. Oft mußten wir uns ert einen Weg bahnen, und kamen ſodann an eine Ebene, die ſo dicht mit hohem ſtarken Graſe be⸗ wachſen war, daß wir kaum hindurch zu dringen vermoch⸗ ten. Auf dieſem ringsum von himmelanſtrebenden Bergen unter denen eine Quelle entſpringt. Sie gewährte uns durch die Kühle ihres Wafers ein ausgezeichnetes Labſal, denn die Temperatur deſſelben war nur 9° 9t. bei 18° R. der Atmoſphäre. Seindem ich Europa verlaffen hatte, war dies der erſte kühle Trunk, den ich genoß, und ich ſchätzte ihn unter dieſen Umſtänden höher, als die Tof ſpieligſte Leckerei, welche man mir dafür hätte anbieten kön, nen. Die bis dahin geleerten Flaſchen wurden nun an dieſer Quelle gefüllt. Friſchen Muthes gingen wir an die Fortſetzung unſerer Reiſe, denn es ſchien uns, als hätten wir nach Erſteigung des vor uns Gipfel der Silla erreicht. Mann wie die Gemſen hinauf, und müſſen etwanigen Zus ſchauern, auf die wir ſteilich nicht rechnen konnten, einen liegenden Berges den ungemein ergötzlichen Anblick gewährt haben. Wir erreiche ten die Spitze des Berges, und ſahen nun mit eben nicht angenehmen Gefühlen, daß die Silla durch dieſen Berg uns verdeckt worden war; wir hatten noch zwei Schluchten zu⸗ rückzulegen, und befanden uns endlich 5 Uhr Nachmittags des zweiten Reiſetages an der noch 800 Fuß hohen Spitze. zwei unermeßliche Felfene — Wir kletterten Mann hinter 1S1 Die Berge waren hier noch mit Alpenroſen, Rhododen- dreae (Belaria), Lycopodien, einigen Farren und Alpen⸗ pflanzen bewachſen, hier und da ſah man auch Orchideen. Die Luft war kalt, und da der Tag ſich ſehr ſtark zum Ende neigte, fo wurde beſchloſſen, während der Nacht auf dieſem Platze, der noch von Bäumen einigen Schutz erhielt, zu verweilen. Wir machten ſelbſt auf die Gefahr daß man in Caracas glauben möchte, die Silla habe ſich in einen ſeuerſpeienden Berg verwandelt, ein großes Feuer an, bau⸗ ten uns aus Reiſern und Gras kleine Hütten über unſere Lagerſtätte, wickelten uns feft in unſere Cobijas und über ließen uns, verſteht ſich nach einem eingenommenen fruga⸗ len Mahle, der Ruhe und dem Schlafe. Um 6 Uhr früh des dritten Tages waren wir reiſefertig. Alles was wir nicht unumgänglich nothwendig gebrauchten, wurde zurück⸗ gelaſſen, um uns das Erſteigen des Gipfels ſo wenig be⸗ ſchwerlich als möglich zu machen. Oben war die Luft fei ter und rein, aber fo durchdringend kalt, daß wir den Reiſe⸗ ſtab kaum in unſeren Händen feſthalten konnten; dazu kam auch, daß das Gras immer noch ſehr hoch, naß und ſchnei⸗ dend war, und unſer Gefühl für die Kälte dadurch um fo empfindlicher wurde. Anderthalb Stunden hatten wir ge⸗ braucht, um den letzten Abſatz des Berges, die eigentliche Silla, d. h. den Sattel zu erklimmen. Die untere Region war in einen leichten weißen Nebel gehüllt, und wir ſahen daher nur wenig; hier und da tauchte eine blaue Bergſpitze aus dem grauen Nebel⸗Meere auf. Nach Norden war die Ausſicht auf das karaibiſche Meer freier, und der Hinab⸗ blick bei der bekannten optiſchen Täuſchung, wonach der Abſturz des Berges uns faſt ſenkrecht erſchien, in der That Schauder erregend. Spaͤter zertheilten ſich die Wolken, und wir ſahen nun zwiſchen ihnen durch ein feenhaftes Panorama. Caracas, La Guayra mehrere andere Städte und Punkte kamen zum Vorſchein. Die Sonne ſchien hell und erwaͤrmte uns wieder, und mit Bedauern riffen wir uns von einem ſo reizenden Anblick los, um unſere Rückreiſe wieder anzutreten. Nach einer Stunde erreichten wir den Bivouak der vorigen Nacht, und verſuchten, durch das Aufzehren der letzten mitgenommenen Lebensmit ⸗ tel unfer Gepäck möglichſt zu vermindern. Es wurde beſchloſſen, einen andern Rückweg zu nehmen, was ich allet dings febr bedauerte, weil ich das Mitnehmen bis zum Rückwege ausgeſetzt hatte, und alfo das im Stiche laffen mußte, was ich zur Sammlung auf dem Wege geeignet bemerkt hatte. Der Weg war aber um ſechs Stunden kür⸗ zer ich vermied daher aus Beſcheidenheit meine Wünſche hierüber zu äußern, und es that mir im Grunde auch nicht leid, denn meine Ernte fiel auch auf dieſem Wege recht reichlich aus. Die Beſchwerlichkeiten deſſelben waren kaum glaublich daß ſie alle ohne weiteren Unfall überwunden wurden, als blutig geriſſene Füße und Hände, iſt immer ein beſonderes Glück. Wir wandelten auf keinen andern Wegen, als die von den hieſigen Tapiren betreten waren, und die wir zwar nicht ſelbſt erblickten, aber doch ihre Spuren. Nachmittags 5 Uhr hatten wir alle Berge bin» ter uns, wir erreichten ſodann unſere Thiere wieder, und kamen 73 Uhr Abends iu Caracas in einem freilich ſehr abgeriſſenen Zuſtande an. Sobald ich nun hier meine e s ſammelten Schätze in Ordnung gebracht haben werde, will ich über dieſelben ausführlich berichten, und mag das here darüber um ſo weniger übereilen, als ja von Beſtei. ^de. gung der Silla ein ganz ausgezeichnetes Neſultat erwartet werden muß. Die Hauptmomente der Gaͤrtnerei durch Phyſiologie begruͤndet. Vom errn E. Regel, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten bei Berlin. E (Sortfepung.) c. Die Erdarten. Die Stecklinge wachſen im Allgemeinen auch in " Erdmiſchung, welche bei ber Mutterpflanze als die meiſten Vortheile gewaͤhrend angewendet wird. Eine leichtere Erde ſagt ihnen jedoch immer bei weitem mehr zu, und in ejs ner lockern Heide⸗ oder Moorerde wurzeln ſie ſümmtlich ſchueller und befer als in ſchwereren oder mit animaliſchen Humustheilen verſetzten Boden. Der Grund davon liegt einestheils darin, daß ſie in derſelben einen weniger con. benfirten faft nur durch Humusertrakt geſchwängerten Nahe tungsſaft aufnehmen, welcher als demjenigen, den die Pflan- 182 zen durch die unverletzten Wurzelſpitzen einſaugen, mehr ent⸗ ſprechend, den natürlichen Erforderniſſen des Stecklings beſ⸗ fer zuſagt, und ihn nicht nur in keinen krankhaften Bue ſtand verſetzt, ſondern meiſtentheils feine Lebensthätigkeit noch mehr anregt; anderntheils aber iff es eine bekannte Sache, daß in lockerer Erde die Wurzeln viel üppiger wer- den, und daß ſie um ſo mehr Saughaare bilden, je weni⸗ ger Nahrung ſie in ihrer unmittelbaren Umgebung finden, wie z. B. diejenigen Wurzeln, welche (id) in feuchter Luft, lockerer trockener Erde, Sand und dergleichen mehr ents wickeln. — Das Aufſtreuen von Sand auf die Oberfläche der zu den Stecklingen vorbereiteten Gefäße geſchieht haupt. ſaͤchlich, um das Entſtehen des Mooſes zu verhindern, auch legt ſich derſelbe beſſer um den Steckling an, als es bei der Erde der Fall iſt. Im grobkörnigen und quarzigen Sand wurzeln viele Stecklinge beffer als in der Erde, und mei. theils ſteckt man die Schnittlinge, namentlich aber die der dichtbeblätterten Pflanzen ſo, daß ſie nur mit ihrer — Gdwittflüde die Erde berühren. Beim Füllen der Töpfe i hat man endlich darauf zu ſehen, daß auf dem Boden des Topfes etwas zur Beförderung des Abzugs des Waſſers gelegt, und die Erde nicht zu feſt gedrückt wird, ſo wie man auch lieber (lac als Befäße ; z mäblt | In der erſten Nummer der Allgemeinen Gartenzei⸗ tung 1840, wurde vom Herrn Lucas in München, die Kohlenloͤſche als bie vortheilhafteſte Unterlage für Stecklinge empfohlen. Auch wir wollen ihr keineswegs den güuftigen Einfluß auf bie Vegetation vieler Pflanzen abſprechen, und glauben ebenfalls, daß namentlich die ſchon mit Humusthei⸗ len verſetzte oder, wie Herr Lucas ſagt, verwitterte Koh⸗ lenlöſche, in vielen Fällen günſtig auf die Entwickelung des Stecklings wirkt, und daß fie vorzüglich, wenn bie Ber- ſuche erſt mannigfaltiger in Anwendung kommen werden, eine wichtige Rolle bei der Vermehrung ſpielen wird. Der über dieſe Verſuche in Nr. 9. der Allg. Gartenzeitung 1840. aufgeſtellten Theorie des Herrn Dr. H. Buchner sen., auf welche derſelbe fogar eine Pflanzentherapie zu gründen vorſchlaͤght, können wir aber in vielen Stücken keineswegs beipflichten. Es kann nicht unſere Abſſcht fein, diefe Ab⸗ mblung im Einzelnen zu widerlegen, fondern wir überlaſ⸗ fen dieſes Chemikern, können jedoch der Kohle keinen qu. Einfluß auf das Pflanzenleben fremdartige Theile in ſich aufgenommen hatte. — Die zuſchreiben, denn bie Zerſetzung der Kohle ſelbſt und Bil. dung von Nahrungsſtoff für Pflanzen ſtößt auf eine möglichkeit, da es bekannt genug iſt, daß die Kohle n in Waſſer, Weingeiſt, den Oelen und Alkalien löslich i noch bei der gewöhnlichen Temperatur der Luft und | | Waſſers eine Veraͤnderung erleidet. Das verſchieden Re ſultat der chemiſchen Analyſen würde fid) dadurch erklaren, daß die ſchon gebrauchte Kohlenlöfche, wahrſcheinlich aus E dem aufgegoſſenen Waſſer und ber atmofphärifchen Luft, viel E — Abſorption der atmoſphäriſchen Luft, als Sauerſtoff., € i ſtoffgas, Kohlenſäure, Waſſerdampf u. f. w., gehört allerding ME zu den Eigenſchaften der Kohle, aber bie Entbindung biefet — Stoffe findet erf bei + 80e R. flatt, fo daß es nie ſcheint, daß fie durch die Kohle der Pflanze zugeführt we den könnten. In dieſer Anſſcht werden wir noch mehr ber ſtärkt, wenn wir in andern Fällen beobachten, wie die Kohle der Erde der Hortenſien beigemischt gerade das Gegentheil bewirkt, und die rothe Farbe der Blumen dieſer Pflanzen durch Entziehung der Säure in die blaue Farbe verwandelt. Bei den Stecklingen nach der Vorſchrift des Herrn x ; ‚Be = 7 pe Lucas angewendet, wirkt fie erſtlich erhaltend, indem fie verhütet, u folglich mit großem Vortheile bei den Cacteen und an⸗ dern leichtfaulenden Pflanzen anzuwenden iſt. Ferner wird das Waſſer den in der Kohlenlöſche befindlichen Stecklingen möglichſt chemiſch rein zugeführt, da die Kohle demſelben die Humustheile theilweiſe noch nimmt; oder es enthält nur ſehr wenige derfelben, wenn die angewendete Kohlenlöſche ſchon hinlänglich mit löslichen Stoffen geſaͤttigt iſt. Hier⸗ durch wird der Steckling genöthigt, die in ſeinem Innern aufgeſpeicherte Reſervenahrung zu verbrauchen, und der Aſ⸗ ſimilationsproceß erfolgt in manchen Fällen früher, womit denn auch die frühere Wurzelbildung verbunden ift. Die grö⸗ fere Ueppigkeit und das ſtärkere Wachsthum der Wurzeln welche Herr Lucas beobachtet hat, möchte mit der ſchon ; oben erwähnten Eigenthümlichkeit der Pflanzen zufommen- hangen; ihre Wurzeln in lockern Boden, der wenig Nah⸗ rungstheile enthält, viel vollkommener auszubilden. Sobald aber die Nahrung im Innern des Stecklings verbraucht it, und er wird nicht aus der Kohlenlöſche herausgenom⸗ men und in Erde gepflanzt, ſo geht er wieder, wie Herr ncas ſelbſt anführt, zurück, was der ſicherſte Beweis iſt, aß die Kohle den Pflanzen keine direkte Nahrung zuführt. Hiermit ſtimmen auch die im hieſigen Garten vergleichungs⸗ CHEM entwickeln aus den in ihnen abgelagerten ungsſtoffen, aus den oben angeführten Gründen, in Kohle Wurzeln; auf die Bildung eines Triebes, wenn ſie it der Axillarknospe herausgelöſt werden, haben wir en Einfluß beobachtet. Die erhaltenen Reſultate orgfältig verzeichnet, und wenn ſie erſt weiter folen fie zufammengeftelt und den Aer vorgelegt werden. (Fortſetzung folgt.) Weitere Nachrichten über ben Königlichen Pflanzen⸗Garten zu Kew in England. Loudon's Br Magazine Vol. XVI. p. 232. (Allg. art. Zeit. No. 18. p. 143.) Seit dem Erſcheinen unſeres Artikels über den Garten zu Kew ſind uns noch mehrere Mittheilungen darüber zu⸗ gekommen, und haben wir uns auch von den dieſerhalb im Parlamente gepflogenen Verhandlungen unterrichtet. Die Sache war durch den Graſen v. Aberdeen im Oberhauſe vorgebracht worden, worauf von Seiten der Regierung er» kaͤrt wurde, daß man durchaus nicht die Abſicht hätte, den prächtigen Garten zu zerſtören. Wir hoffen mit Nächſtem eine gleiche erfreuliche Nachricht in Bezug auf die künftige Verwaltung deſſelben mittheilen zu konnen. Von den vielen Nachrichten, welche uns über dieſen Gegenſtand zugegangen ſind, geben wir die folgenden als aus authentiſchen Quellen erhaltene, wieder. Herr Gor⸗ don, Schatz⸗Sekretair, hat uns mitgetheilt, daß, in Anſe hung des ſehr unbefriedigenden Zuſtandes des Kew⸗Gartens, die Regierung vor einiger Zeit dem Dr. Lindley nebſt gageftehten Verſuche vollkommen überein, indem die 183 zweien praktiſchen Gärtnern den Auftrag gegeben hat, den Garten genau zu unterſuchen, und in dem darüber ein- zureichenden Bericht die ihnen nöthig ſcheinenden Verbeſſe · rungen anzuführen. Nachdem darüber ein ausführlicher Bericht erſtattet worden, in welchem ſie eine Menge von Veraͤnderungen in Vorſchlag gebracht, welche eine jährliche Ausgabe von 6000 L. erfordert haben würden, während die jetzige, wie ich glaube, 1700 L. beträgt, ſo erſuchte Herr Gordon, ohne deshalb bei der Regierung anzufragen, den Dr. Liudley, fid zu erkundigen, ob die Geſellſchaft für Gartenbau dieſen Garten, falls er ihr von der Regie- rung angetragen würde, übernehmen und ihn den in erwähn⸗ tem Berichte ausgeſprochenen Ideen gemäß einrichten, dem Publikum aber freien Eintritt in denſelben geſtatten möchte. Dr. Lindley nahm diefe Aufträge für ein direktes Auer ⸗ bieten der Regierung, woher der ganze Irrthum entſtand. Herr Gordon hat mich übrigens verſſchert, daß in dieſer Sache nicht eher etwas unternommen werden ſolle, als bis das Parlament ſeine Einwilligung dazu gegeben habe. Nach einer andern uns zugegangenen Mittheilung hat Herr Hume im Unterhauſe die Motion gemacht, für die Unterhaltung des Kew Gartens, als eines National-Etab- liſſements, eine jährliche Summe auszuſetzen, und das pri- tiſche Muſeum durch Curatoren verwalten zu laſſen. Die meiſten ſcheinen dieſen Plan zu billigen, und mehrere fügen hinzu, daß ein öffentlicher botaniſcher Garten einen weſent⸗ lichen Theil eines öffentlichen Muſeums ausmache, wobei fie (id) auf das Muſeum zu Paris mit feinem öffentlichen Garten u. d. m. beziehen. Mehrere wollen um jährlich 5 — 600 L. zu fparen, keinen Garten ⸗Direktor zu Kew haben, um welche Stelle fid) zwei berühmte Profeſſoren ſchon beworben haben ſollen. Sie ſchlagen vor, die allgemeine Leitung des Gartens dem Präſidenten und dem Nathe bet Lin neeſchen Geſellſchaft zu übertragen, und in den Garten ſelbſt einen beſoldeten Sekretair und einen Curator zu hal- ten, zu welchem letzteren fie den gegenwärtigen Gärtner Herrn Smith empfehlen. | Außer obigen Angaben haben wir noch mehrere andere erhalten, von denen einige den obigen widerſprechen. Zu dieſen gehört z. B. die Nachricht, daß der Graf Surrey vor etwa 3 Monaten die Pflanzen des Gartens zu Kew der botaniſchen Geſellſchaft angeboten haben ſoll. Herr 184 Iliff, ein berühmter Botaniker und Beförderer des Gar⸗ tenbaues, meldet, daß von mehreren Geſellſchaften Petitio⸗ nen an bie Negierung ergangen find, die beabſichtigte Muf- löſung dieſes Gartens aufzugeben, und ihm eine feſtere Ba⸗ ſis als die bisherige zu geben. Die ſchönblühenden Pflanzen, welche in Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflauzen⸗Gärten zu empfehlen if. 2. Edwards's Botanical Register. März 1840. i (Taf. 18.) | Salyrium pusiulatum Lindl. Orchideae.) Die Pflanze ift auf dem Vorgebirge der guten off. nung einheimiſch, von wo aus fie ſchon im Jahre 1800 in den Königl. Garten zu Kew kam; doch ſcheint es, als wenn ſie früher von keinem Botaniker beachtet worden. Der Name rührt von den Blättern her, welche wie mit ^ (Gynandria Monandria, roth und haben einen heuartigen Geruch. Johann Herſhell fand fie in der Kolonie des Gap in thonigem, von der Sonne gehaͤrtetem Boden, und niemals an ſandigen Orten. Nach Drege findet ſie ſich jedoch auch auf den Sandhügeln bei der Saldanha⸗Bucht, ſo wie auf den Camiesbergen und bei den Dörfern Donkerhoek und Liefde. Nichts kann den Blumenfreunden unangenehmer - fein, als die Schwierigkeit des Fortbringens der im Boden wachſenden, nicht paraſitiſchen dortigen Orchideen, welche man bier in großer Menge von den brillanteſten Farben und merkwürdigſten Formen antrifft. Sie leben ein Jahr oder hoͤchſtens zwei nach ihrer Ankunſt in Europa und vergehen dann an Kraſtloſigkeit, die durch irgend einen Fehler in ihe ter Behandlung entſteht, indem man ihre Natur noch gar nicht kennt. Einige ſchätzbare Andeutungen in dieſer Be- hat Johann Herſhell in den Abhandlungen u- Gefellihaft Vol. 1. p. 56. gegeben, worun⸗ „Ich fand ſie niemals“, ſagt er, „in den ſandigen Flaͤchen des Caps. Meine Wurzeln hatte ich alle aus ei. nem Thonboden genommen, der durch die Sonne beinahe zu der Conſiſtenz der Ziegel gehärtet war, bei De Kochs, einem Orte ungefähr 40 Meilen öftlib von Gap: Stadt im Diſtrikte von Hottentots⸗Holland. Sie waren damals in der Blüthe etwas über ihrem Maximum. Indeſſen fae men fie auch in dem Braunkohlen⸗Sandboden meines Gar — tens fort, und gediehen zur Verwunderung in einem feinen, ſchwarzen, an vegetabiliſchen Subſtanzen reichen Sand von den buſchigen Hügeln der Umgegend. Fülle an Waſſer und mäßige Temperatur waͤhrend des Blättertreibend, vete minderte Näſſe und erhöhte Wärme, ſobald die Blüthen kommen, und gänzliche Trockenheit mit Hitze, nachdem ab les abgefallen iſt, ſcheinen die Bedingungen ihrer Behand- lung zu ſein.“ | 21 ma Die Anpflanzung der Cap Orchideen if in der That immer außerordentlich ſchwierig in unſerer Gegend geweſen. Die beſte Methode für die in Rede ſtehende Art iſt, fie in ein gegen Mittag gelegenes Beet zu pflanzen, ſo daß fie das ganze Jahr hindurch direkt den Sonnenſtrahlen aus. gut ausgetrocknet ſein, und der Boden aus Braunkohle be Folgende auf Satyrium pustulatum bezieht. a Rond muß Ji ſtehen, vermiſcht mit Sand unb Pflanzenerde. Sehr made -. theilig wird ein unzeitiges Bewäſſern fein. So lange die Pflanze noch nicht treibt, muß ſie vollkommen trocken gehalten werden; ſobald ſie vorbricht, kann man ihr ein wenig Wafer geben, jedoch nicht zwiſchen den Blättern, - ſondern um die Knollen. Hiemit kann man während die Pflanze wächſt ſteigernd fortfahren, bis der Blumenſtiel et» ; ſcheint, worauf man das Bewaͤſſern unterbrechen muß. Wärme und Licht ſind jetzt die wirkenden Mittel, welche die Blüthen vollenden, und die Knollen für das folgende Jahr zur Reife bringen werden. Beabſſchtigt man eine Fortpflanzung, fo kann dies nur mit reifen Knollen geſchehn, und zwar wenn die Pflanze im Zuſtande der Unthaͤtigkelt ſich befindet. Hat man keine Beete, ſo kann man fi gleichfalls in Töpfe pflanzen, wenn man dabei die obigen Maaß regeln anwendet. „ $ ÁÁ 324. Aaoehter Inhrgang, 1840. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In doonk mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des In und Auslandes, herausgegeben ; von : Friedrich Otto, Albert Dietrich, Mita Gurten: «ipissiet und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Dr. der Philo ſophie und Lehrer an der Gärtner ⸗Lehranſtalt zu Berlin. Sonnabend, den 13. Juni. : j Coleophyllum *) Ehrenbergii. | subrecurvis, interioribus angustioribus. Stámima sex, èi A tu 1 y. ... fauci inserta; filamenta simplicia, subulata, basi di- Ein neues mexikaniſches amaryllisartiges Gewächs. latata, Bra alterna. limbi PE exterioribus op- Beſchrieben von dem 'posita breviora; antherae laterales, er ectae, - Ova- Herrn Dr. Klotzſch. rium inferum, triloculare. Ovula plurima, horizon- Perigonium corollinum, superum, infundibuli- talia in loculorum angulo centrali biseriata. Stylus formi-tubulosum, tubo angusto, subcurvato, sensim cylindricus, rectus, Stigma trifidum, lobis Mano, N limbi sexſidi laciniis regularibus, Be divaricatis. bilia. | "Herba mexicana, halt tunicato , ovato; foliis ) Aus xo2sós die Schelde und - das Blatt biete: rer Hs linearibus, exterioribus basi dilatatis, geſetzt. natis; scapo ancipiti uni-pauci (?)- Lo 3 a % . spatha membranacea diphylla; llaibis magnis, luteis, odoralissimis, - C. Ehrenber gii. Foliis 5 —7 longissimis, lineari- bus, obtusis, canaliculatis, integerrimis, laete vi- ridibus; vaginis dilute- -carneis 3-4 uncialibus, a scapo foliis breviore unifloro; - E e stylo staminibus „ ; Hmbi laciniis lanceo- 2 alis, acuminatis, dieſes TORF erhielt der hieſige Ehrenb erifo, dem zu Ehren fie genannt iſt. I bre habituellen Kennzeichen kommen ſehr mit denen der Gattung Clitanthes Herbert in Lindley's Miscellane- ous Notices (Chlidanthus Lindt. Clinanthus Herbert) überein, dieſelbe Zwiebel und Blattbildung, ebenfalls ganze Blattſcheiden, dieſelbe Form des Schaftes, Farbe, Form und Größe der Blumen, alles dieſes ſtimmt ſehr genau auf einander, daß es Niemanden einfallen würde, die in Rede ſtehende Pflanze generiſch davon zu trennen, kämen nicht außerdem zwei auffallende Abweichungen vor; bei Clitan- thes Herbert find nämlich b i benflid) gelöfter Stondgeläßtragender Kranz, während bier aufrechte gerade Staubbeutel vorkommen, und jener Kranz durchaus fehlt. Die Zwiebel iſt — haͤutig, fugelig«eifórmig. Die Blaͤtter, gewöhnlich 5 — 7, werden früher als der Schaft, den fie umſchließen, ſichtbar, fie (inb linienfórmig, rinnen: ſormig, ſtumpf, am Rande haͤutig· verdünnt, ſchlaff herabhan . gend, hellgrün, 1—2 Fuß lang, 3—5 Linien breit. Die Blattſcheiden ſchmutzig fleiſchfarben, ganz, 4—5 Zoll lang. Der Schaft breitgedrückt, zweiſchneidig, feſt, gelbgrün, glatt, einen Fuß lang, einblumig. Blüthenſcheide zwei- blättrig, haͤutig, Scheidenblättchen langettfórmig, lang-zuge- ſpitzt, 1—2 Zoll lang. Blume blaßgelb, wohlriechend, mit grüngelber Röhre, hangend, 2 Linien lang, geſtielt. Blü⸗ - fbenbülie blumenblattartig, eberftánbig, trichterfoͤrmig, tf. nent; Röhre ſechsrippig, ſtumpſ⸗dreikantig, 2— 2 a in Durchmeſſer, 2 Zoll lang, ein wenig gedrehet bedeutend gekrümmt, oberwärts allmählig erweitert; Einſchnitte des Nandes blaßgelb, lanzettfoͤrmig, lang · Wü auf dem Rücken mit einer grünlichen, ſtumpfen Längsrippe derſehen, zen zurückgekrümmt, 18—21 4 ore. pendulo; Juni 1838 durch den Herrn Karl ^ Eee Ti * " Linien lang, äußere A—5 Linien, innere 3—4 Linien breit. Staubgefäße 6, am Saum der Röhre eingefügt, deutlich getrennt, den Einſchnitten der Blüthenhülle gegen- ber, die drei, welche mit den drei äußeren Lappen der lüthenhülle correſpondiren, etwas tiefer inſerirt und über haupt kürzer; Staubfäden pfriemförmig, an der Baſis er. weitert, 2 und abwechſelnd 4 Linien lang, gelb, kahl; Staubbeutel aufrecht, nie beweglich. Griffel frei, über die Staubgefäße hinausragend, walzeuförmig, nach oben etwas verdünnt und gedreht, unterwaͤrts blaßgelb, oberwärts grün⸗ lich. Narbe grün, dreitheilig; Lappen linienförmig, aus- gebreitet, etwas zurückgekrümmt, 2 Linien lang. Frucht⸗ knoten unterſtändig, ſtumpf⸗dreikantig, 4 Linien lang, drei ⸗ fächrig. Eichen zahlreich, in zwei nebeneinander liegende Reihen geordnet, waagerecht liegend, im Winkel des Fachs an der Centralſäule befeſtigt. Einiges uͤber die Kultur der Liliaceen und Amaryll⸗ | genn i ig 1 auf die oben — a neue Pflanze. * Von Friedrich Otto. Daß die meiſten Liliaceen und Amaryllideen von Pflanzenliebhabern und Blumiſten mit Sorgfalt gehegt und gepflegt werden, iſt laͤngſt bekannt und bedarf deshalb keiner Wiederholung. Man bemerkt überall, daß die Kultur der Zwiebelgewächſe in neuerer Zeit durchaus nicht vernachläſſigt it, ſondern fogar einen regeren Aufſchwung er halten hat. Ein mit blühenden Amaryllis und deren man · nigfoltigen Baſtardformen gefülltes Gewächshaus, in einer Zeit, wo nicht viel andere Pflanzen in Blüthe ſſehen, gewährt einen herrlichen Anblick, und belohnt jede Mühe und Sorgfalt, welche man, wenn ſie gedeihen ſollen, auf die Kultur derſelben verwenden muß. Von einer richligen Behandlung hängt aber das Gedeihen der Pflanzen und das Blühen derſelben ab. Oft ſetzt uns daher die Unkunde des natürlichen Standorts, wo fie wachſen, fo wie die Wahl der Erdart, worin fie beſonders gut gedeihen, in Verlegen⸗ heit, und man gelangt dann nur durch wiederholte Verſuche dahin, der Pflanze dasjenige gewähren zu können, was iht zu ihrem vollſtändigen . nótbig iff. m " 187 ee Das Gedeihen der Zwiebelgewächſe, fo wie bie Vor⸗ theile, die man wahrnehmen muß, um ſie zum Blühen zu bringen, hangen daher wohl meiſtens davon ab, daß ihr die nöthige zuträgliche Erde, ein guter Standort und die zweck⸗ maͤßige Temperatur gegeben, ferner daß ſie zur angemeſſenen Zeit in den Stand der Ruhe verſetzt wird, welches durch ein allmähliges Trockenhalten, wo möglich in ſchattiger Lage, zu bewerkſtelligen iſt, und endlich beim Eintritt in die neue Vegetation ihr das nöthige Sonnenlicht zugeführt wird. Nur die wirklich tropiſchen Liligceen und Amaryllideen verlangen Bodenwärme, zumal wenn ein früheres Blühen beabſichtigt wird, das fid) nur durch Bodenwaͤrme und durch eine erhöhete Temperatur des Gewaͤchshauſes errei⸗ chen läßt. Viele ſind amerikaniſche, auf Höhen wachſende Zwiebelarten, auch andere aus Peru, Mexiko, Chili und åhus lich gelegenen Ländern uns zugeführte Liliaceen und Ama. ryllideen laffen fh ſehr gut in gemauerten und froſtfreien Erdbeeten, gleich den capiſchen Irideen (Ixia, Tricho- nema, Geissorrhiza, Sparaxis, Tritonia, Watsonia, Ba- biana, Gladiolus m. d.) fultiviren, nur muß man dafür Sorge tragen, daß ſie im Herbſt nicht zu ſtark treiben. Eben ſo gedeihen in ſolchen Beeten mehrere, uns erſt in neuerer Zeit zugeführte Liliaceen und Amaryllideen, unter anderen: Calochortus, Brodiaea, Milla, Bessera, Cooperia, Chrysiphiala, Coburgia, Calostemma u. m. Dieſe hier als neu beſchriebene und im Mai blühende Amaryllidee erhielt der hieſige Garten 1839 vom Herrn Ehrenberg aus Mexiko, dem wir bereits mauches vor- treffliche Zwiebelgewächs verdanken. Auch diefe Pflanze wird ſowohl im kalten Gewächshauſe als in einem froſtfreien Miſtbeetkaſten gezogen. i Die Hauptmomente der Gärtnerei durch Phyſiologie begründet. Vom Herrn E. Regel, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten dei Bertin, Fortſetzung.) 4. Der Schnitt. Der editt bietet die meiſten Schwierigkeiten dar, er, wenn er richtig geführt werden ſoll, ſchon eine 2 A * Kenntniß ber Natur ber Pflanze vorausſetzt. Die erſten Erforderniſſe find, denſelben mit möglichſt ſcharfen Inſtrumen⸗ ten zu verrichten, damit die durchſchuiitenen Gefäße nicht ges queiſcht und zur Führung der Säfte untauglich werden, ſowie auch ferner die einzelnen Theile moͤglichſt vollſtändig herauszulöſen. In den meiſten Fallen wird der Schnitt am vortheilhafteſten da geführt, wo der letzte Trieb ſich vom ältern trennt, indem man dann immer ſoviel abnimmt, als ſich aus einer Knospe entwickelt hat. Die jährigen Seitenzweige, an welchen dieſe Stelle nicht zu verkennen iſt, ſind deshalb am vortheilhafteſten zur Vermehrung anzue wenden, und ſobald es angeht ı t man ſie mit dem daran ſitzenden Blatte aus dem dl Zweige heraus, um das ganze urſprüngliche Achſengebilde der Knospe nebſt den Gefäßbündeln des Blattes mit zu erreichen, und ſchneidet dann die Rißfläche in der Richtung nach der Baſis des Blattes glatt. Bei denjenigen ſchwer wurzelnden Pflanzen, welche ſtempelumfaſſende Blätter haben, iſt dieſe Methode ſehr praktiſch, z. B. bei Mutisia ilicifolia, Berkheya grandiflora, Logania floribunda, latifolia u. q., ferner bei denen, deren Blattnerven oder Blattränder febr deutlich am Stengel herunterlaufen, z. B. bei Banksia grandis, Berkheya ciliaris, die Daviesia-Arten, Chorizema ovata u. a., oder denen mit geflügeltem Stengel, als Acacia alata, und endlich bei denen, deren Stengel mit einem filzigen Gewebe überzogen ift, wie bei mehreren Gnaphalium und Elichrysum-9frten, Schneidet man die Schnittlinge fol- cher Pflanzen auf eine andere Art, ſo wird meiſtentheils der untere Theil der Schnittfläche ſchwarz, und der Sted- ling ſtirbt nach kurzer Zeit. Aber nicht blos bei den an⸗ geführten Pflanzen iſt dieſer Schnitt mit Vortheil anzu⸗ wenden, ſondern überhaupt bei den meiſten, welche derglei⸗ chen Seitenzweige bilden, und manche derſelben wachſen ſo⸗ gar aus den jungen, auf diefe Art abgelöflen Trieben qu- ßerordentlich, fo z. B. die Epafris- Arten, wenn ſich nach der Blüthe Seitentriebe bilden, ferner faſt ſämmtliche leicht wachſenden Eriken⸗Arten, denen man aber dann alle Blät- ter laſſen muß, z. B. Erica margaritacea, rubens, ramen- tacea, mucosa, tenera, tenella, scabriuscula, persoluta, pellucida und alle diejenigen vom ähnlichen Bau. Die ſchwieriger wachſenden Eriken dagegen müſſen mit altem Holz geſchnitten werden, wie Erica pinguis, aristata, 5 | -~ Ws * ferruginea , Hartnelli, cerinthoides, empetrifolia, picta, fasciculata, Vernix u. g. Bei der Auswahl ber Triebe hat man fid) vorzüglich zu hüten, keine folde zu nehmen, welche ſchon Blüthenknospen vorgebildet haben, indem dann febr häufig alle aſſimilirten Nahrungsſtoffe zur weitern Ausbildung derſelben verwendet werden, und keine Wurzelbildung erfolgt. Manche Pflanzen, deren Blüthen⸗ knospen au der Spitze erſcheinen, find deshalb febr ſchwie⸗ rig aus Stecklingen zu vermehren, wie z. B Blairia eri- coides, während es bei andern wieder weniger Einfluß hat, als bei der Erica tenella, mehreren Phylica-Arten u. f. w. Von manchen Pflanzen mit großen immergrünen oder flei⸗ ſchigen Blättern, kann man mit eben dem Erfolge blos die Blätter mit den Achſelknospen herauslöſen, wie bei Camellia, Ardisia, Rochea, Theophrasta u. 4. Nimmt man die Spitze eines Zweiges zum Steckling, ſo iſt es mit durchaus keinem Vortheil verbunden, den Schnitt durch den Knoten zu führen, welche Methode in⸗ defen noch häufig angewendet wird, denn die Wurzeln tre. ten faft niemals aus dem Knoten, vielmehr aus der Baſis deſſelben unterhalb der Anheftungsftelle des Blattſtieles Bet» vor. Zweige mit gegenüberſtehenden Blättern ſchneidet man deshalb mit ſenkrecht auf den Holzkörper fallenden Schnitt, entweder unmittelbar unterhalb der Baſis des Blattſtiels, oder, wenn die Gefäßbündel deſſelben deutlich am Stengel herunter laufen, noch etwas weiter nach unten zu ab. Bei Zweigen mit zerſtreut ſtehenden Blättern aber fegt man das Meſſer auf der dem Auge entgegengeſetzten Seite, unterhalb des Knotens ein, und führt den Schnitt ſchief abwärts nach der Baſis, oder noch unterhalb derſel⸗ ben der Anheftungsſtelle des Blattes, um deſſen Gefäßbün⸗ del möglichſt vollſtändig mit abzutrennen, wodurch ein ähn- licher Schnitt entſteht, wie wenn abgeriſſene Seitenzweige glatt geſchnitten werden. Es iſt dieſes zum glücklichen Ge. deihen vieler Stecklinge ſehr wichtig, w. z. B. bei Camellien, Bankſien u. dergl. Pflanzen. | | Dies waͤre das, was fid) als ziemlich allgemein gül ug von dem Schnitte fagen läßt. Bei ber Wahl der Zweige ſelbſt aber giebt es noch viele Modificationen, von denen wollen. L gen Pflanzen, welche während des Winters das Laub verlieren, wachſen am leichteſten aus den jungen b der Kürze noch das Hauptſächlichſte erwähnen Trieben, fo unter andern Punica, Zizyphus, Mimosa-9[r. ten. Andere bilden, fo lange als die Blätter noch nicht abgefallen find, auch aus den ausgebildeten Zweigen Wur⸗ zeln, jo z. B. Spiraea- Arten. Viele Bäume und Sträu⸗ cher, welche ein weiches markiges Holz bilden, wie Salix, Syringa, Philadelphus, Vitis, Spiraea-Arten und noch viele andere, werden ebenfalls häufig durch Stecklinge vers mehrt, welche im Spaͤtherbſt oder im erſten Frühjahr ger ſchnitten und ins freie Land geſtopft werden. Sobald der Soft in die Bäume tritt, treiben die Knospen derſelben aus, und ffe bilden dann meiſtens leicht und ſchnell Wur zeln. Bei ſolchen Pflanzen, welche, wenn fie einen neuen Trieb bilden, ihre vorjährigen Blätter ganz oder theilweise verlieren, ift es vortheilhafter, ganz ausgebildete jung Triebe zu wählen, als zu junge oder zu alte, indem die erſtern an der Schnittfläche gleich ſchwarz werden, und bie letztern die Blätter ſaͤmmtlich abwerfen, dahin gehört Quer- cus, Viburnum, Lycium, und andere ähnliche Arten. Ferner vermehren ſich durch junge Triebe alle Pflanzen mit nicht holzigem Stengel, ſo unter andern die Stauden, wenn ſie nicht durch Theilung des Wurzelſtockes vermehrt werden können, ſowohl durch den erſten Frühlings- als zweiten Trieb. Von den einjährigen Pflanzen konnen vor der Blüthe alle jungen Triebe zu deren Vervielfältigung anges wendet werden. Die jährigen Triebe eignen ſich bei den Pflanzen mit feſtem holzigen Stengel und immergrünen Blättern am beiten zu Stecklingen, doch finden auch hier Ausnahmen Statt; fo ift es z. B. vortheilhafter bei Bank⸗ ſien⸗ Arten zwei oder dreijähriges Holz zu dieſer Operation in Anwendung zu bringen. Alle diejenigen Pflanzen, welche durch Stecklinge nicht immer Wurzeln ſchlagen, werden öfters mit viel leichterer Mühe durch Abſenker vermehrt. Zu dieſem Zwecke pflanzt man die dazu beſtimmten Gewächſe in ein Erdbeet aus, weiches, je nach den Pflanzen, in einem Gewächs hanſe, im Miſtbeete oder ganz im Freien dazu vorbereitet wird. Hierauf werden die Zweige derſelben herabgebogen, auf dem Boden beſeſtigt und theilweiſe mit Erde bedeckt. Bei vielen Pflan. zen, wo auf dieſe Weiſe noch keine Wurzelbildung erfolgt, wendet man mit großen Vortheil den Ningelſchnitt an, in dem man dicht unter einem der Knoten, welche mit Erde bedeckt werden folen, vorſichlig einen Ring der Rinke bis ER. auf das. Holz wegnimmt. In dem fo behandelten Aſt fleigt nach wie vor ber Nahrungsſaft in dem Holzkörper empor, der Bildungsſaft kann aber, durch die Unterbrechung in der Rinde verhindert, nicht zurückſteigen, und bie Wur zelbildung erfolgt weit leichter, entweder wie bei den Gri. ken aus allen in der Erde befindlichen Knoten, oder dicht über dem Ringelſchnitt. So wachſen oft, vorzüglich wenn die Operation auf einem lauwarmen Beete vorgenommen wird, die ſchwierigſten Pflanzen ſehr leicht. Bei den Pflanzen von ſchnellerm Wachsthum wendet man aus dem nämlichen Grunde und mit demſelben Nutzen verſchieden⸗ artige andere Einſchnitte, Drehungen u. dergl. m. an. Die Pflanzen mit den Töpfen in ein Erdbeet einzuſenken, ift bei dieſer Vermehrungsweiſe weniger anzurathen, indem der kräftigere Wuchs, den fie im freien Grunde zeigen, unge mein viel zum Gelingen der Operation beiträgt. Denje⸗ nigen Pflanzen endlich, deren Aeſte zu ſteif oder fpröde find, um fie niederzubringen, hängt man, der Länge nach bal. birte Töpfe an, welche dann mit Draht an der paſſenden Stelle des Aſtes befeſtigt werden. Dieſes Verfahren wird jedoch nur dann durch einen glücklichen Erfolg gekrönt, wenn die Erde innerhalb der angehängten Töpfe immer gleichmäßig feucht gehalten wird. (Fortſetzung kuͤnftig.) Beſchreibung einiger nenen und ſeltenen Cacteen, welche in dem Monvilleſchen Garten kultivirt Es 4s werden. Vom QUA E. Lemaire, Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. (idest aus dem franzöſiſchen und lateiniſchen Original, vom Herrn Superintendenten Burghardt in Belgern. Einleitung. Ein vollſtändiges und abgeſchloſſenes Werk über die Familie der Cacteen und ihrer bis jetzt nur wenig befann 9 Wir glauben den Freunden der Cactus- Pflanzen durch die bier nach und nach zu llefernde Ueberſetzung eines wichtigen ten Phyſiologie zu liefern, kommt mir bei dem Schreiben dieſer Broſchüre nicht in den Sinn. Ein fo großes und ſchweres Werk würde jetzt gewiß meine Kräfte bei weitem überſteigen. als ungewöhnlich und mit keinen anderen Formen (einige Cereusartige Euphorbien etwa ausgenommen) zu verglei⸗ chen iſt. Denn um dieſe Lücke auszufüllen reichen die bisherigen Arbeiten von Haworth, Link, Otto, Mar⸗ tius, De Candolle, Turpin, S in Dyck unb neue erlich vom Dr. Pfeiffer, obgleich dieſelben das größte Lob verdienen, nicht aus, da dieſe alle, in Ermangelung von Vorarbeiten und Vergleichungen der betreffenden Gegen: ſtände, wider Willen in einige unvermeidliche Irrthümer gefallen ſind. Nie hätte ich den kühnen Gedanken gefaßt, diefe Su ibümer fo berühmter und von mir felbft verehrter Autoren bemerklich zu machen und beſonders zu verbeſſern; durch einen glücklichen Zufall aber wurde mir gewogentlich der Monvilleſche Garten geöffuet, in welchem fid) unzählige erwachſene Cacteen in vorzüglicher Kräftigkeit befinden, die Werkes über dieſe Pflanzenfamilie einen ihnen angenehmen Dienſt zu erweiſen, ſowohl weil daſſelbe wohl nur ſelten in Deutſchland anzutreffen ſein moͤchte, als auch, weil es zum Theil in einer Sprache geſchrieben ii, deren Kenntniß nicht allgemein vorausgeſetzt werden kann. Das Original führt den ` Titel: USERN BE puc A insuetarum in horto o. C uranle C, Lemaire Eruditorum collegiorum N nr Histoiiae naturalis botanisque Professore. Lutetiae Parisiorum, apud F. G. Le- vrault. 1838. Gewidmet iff daſſelbe Sr. Durchlaucht, dem Herrn Sürfien Jofeph von Salm⸗Reiffer⸗ ſcheid⸗Dyck. In der Vorrede ſpricht der Herr Verfaſſer dem hochgeſtellten Manne feinen Dank aus für die Erlaub⸗ ni, defen Sammlung benutzen und beurtbeilen zu koͤnnen, und verſpricht uns, wenn ihm von den Kennern die nbtbige Unterſtuͤtzung wird, mit der Zeit Abbildungen: ſaͤmmtlicher Cacteen zu liefern. Faſt gleichzeitig mit dieſem Werk it eine abnliche Arbeit vom Herrn Profeſſor Scheidweiler erſchlenen, die meh⸗ rere der vom Herrn Lemaire beſchriebenen Arten ebenfalls beſchreibt und benennt. Da berbiefige Garten aus beiden Quellen authentiſche Exemplare befibt, fo werden wir bei jeder in einer Note * den Scheidweilerſchen Namen mit anführen. ie Redaktion. | Außerdem ſehlen auch faſt gänzlich alle nothe wendige wiſſenſchaftliche Vorarbeiten, um diefe Pflanzenfa⸗ milie beſtimmt und richtig aufzuſtellen, die eben ſo ſchön E 190 ich alle gründlich zuſammen zu ellen ſuchte, und fo ent. ſtanden aus meinen Forſchungen fo viele wichtige Bemer⸗ kungen, daß fie mich veranlaßten, einige nothwendige Bers beſſerungen vorzulegen. Glücklich wäre ich, wenn ich die Beiſtimmung der Gelehrten, für welche diefe Blätter vor nehmlich beſtimmt ſind, erlangen könnte. Die Familie der Cacteen beſteht jetzt aus 10 Gattun⸗ gen (ob ſie alle aus dem neuen Werke des Dr. Pfeiffer von beu Botanikern anerkannt ſind 2), zu welchen derſelbe Verfaſſer, wie man t, die Hinzufügung einer 11., unter dem Namen Discoca tus, bekannt zu machen, ſich vorge⸗ nommen hat ). Da es mir nicht möglich ift, weder die (ya milie, noch die Gattungen in phyſſologiſcher Hinſicht zu erörtern, ohne die Grenzen dieſer Broſchüre zu überſchreiten, fo will ich nur in gedrängter Kürze die Gattungen durd gehen, indem ich die in der Aufſtellung vorkommenden Fehler und unterlau fenden Irrthümer ſo viel ich vermag, und nach meiner Anſicht aufdecke. Das, was jetzt aufge⸗ ſtellt if, erfüllt die Anforderungen der Wiſſenſchaft bei weitem noch nicht. Denn nach den wahren Charakteren, der Beihafienheit der Frucht, der Lage des Embryo der ches darunter nicht zur Begründung neuer Gattungen, mit völliger Uebereinſtimmung der Botaniker, aufgeſtellt worden. Man muß aber geſtehen, daß diefe Familie im Pflan⸗ zenreiche überhaupt verſchiedentlich getrennt iſt. Deshalb iſt auch beim Ordnen der zahlreichen Species derſelben einige Rückſicht auf die allgemeinen Formen zu nehmen, welche die Geſchlechter erſtreben, obwohl fid fonft die Spes cies den Forderungen der Wiſſenſchaft nothwendigerweiſe anbequemen müſſen. Denn erft wenn die konſtanten phyſi⸗ ologiſchen Charakere und Formen vollig und gründlich er. kannt find, wird aus dieſer Kenntniß eine richtige und paf. ſende Eintheilung hervorgehen. Bis dahin werden wir nichts Ausgezeichnetes haben. Außerdem würde die Ein- theilung nach den Formen allein, wegen der jetzt neu ange⸗ > kemmenen Pflanzen theilweis leicht entkräftet werden. Denn einige von dieſen find, obgleich fie wahre Warzen haben, d auf der Areola befindlichen Blumen, unter die 5 ) Neuer ra ahrungen über mehrere Garten. Von Dr, L. TION, In Act. Acad, Caes, Leop. Carol. Nat. Cur, Vol. ſoll. beſten und völlig naturgemäßen Abtheilungen gebildet ſein. cheile u. f. w., ift Man · ; Echinocacten zu rechnen; andere, bie im Ganzen ber ſaͤu lenförmigen Geſtalt der Cereen ähneln, bringen an der Spitze des Stammes einen unzweifelhaften Schopf des wahren Melocactus. (S. weiter unten Cer. senilis.) Leicht könnte ich die Beiſpiele verdoppeln; nur ſo viel aber will ich ſagen: viele ſind, eines gewiſſen Anſatzes wegen, zu einem unrichtigen Geſchlecht gezogen. So viel iſt jetzt gewiß, daß in dieſer abweichenden Familie bis jetzt nichts fett ſteht, daß mehrere Gattungen ohne gehörige Prüfung aufgeſtellt find, und daß dieſelben früher oder ſpäter zu verändern oder auch auszutilgen ſein werden, weil neue Pflanzen die ſchon engen Lücken zwiſchen denſelben ausfüllen, wenn nicht alles in eine einzige allgemeine Gattung zufammen geworfen werden Dann würden aus den ausgetilgten Gattungen die Bis es indeſſen zu irgend einem Ende gekommen iſt, werde ich, wie ich gefagt habe, die Gattungen kurz durchgehen. Ueber Mammillaria. Dieſe von Haworth gebildete Gattung unterſcheidet ſich von ben nmi wenn nicht durch vollig enne thümliche Acfelform, die beim Blüthenanſate nur 371 bit: fer und bem Melocactus vorkommt. Die Beſchaffenheit der Beere iſt auch bei dieſen Gattungen dieſelbe, nämlich glatt. Die Blumen ſind ſowohl durch Stellung der Blü⸗ tentheile, als auch oft durch Zahl und Farbe (bei dem Melocactus ſtets hellroth) fidh febr ähnlich, die Samen körner aber find febr ähnlich dem Samen des Echinocac- tus, nämlich rauunkelförmig, etwas verlängert, unten e ner, braun oder ſchwarz. Ich bim fo glücklich geweſen, mehrere ſehr ausgezeichnete neue zu beſchreiben, unter wel- chen einige (Mam. elephantidens, sulco-lanata) auf den erſten Anblick leicht für höderige Echinocacten gehalten werden können. Vielleicht wird auch Mam. horripila, we- gen der Form der weiter oberhalb der Stachelbüſchel fid ausdehnenden Scheibe, ausgenommen. Dies hat mich zu der Vermuthung geführt, ob nicht die Blumen aus dieſem eigentlichen Theile hervor gehen. In dieſem Falle wäre fie, ungeachtet der Form und Länge der Warzen, unter die Echinocacten zu rechnen. Uebrigens führe ich nur die ſes Beiſpiel an, um meine oben erwähnte Anſicht zu de * 191 ſtätigen, daß die Geſtalt, um die Gactee in richtige Gat. tungen zu ordnen, wenig, faſt gar nicht in Betracht zu bringen iſt. (Ich halte nämlich nach meiner Anſicht und dem Urtheile der Botaniker die Frage nach den Charakteren für die einzige zur Aufſtellung paſſende.) | Gertfehung ee, Die feb BER bes den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister Boe: find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: und Pflanzen: Gärten zu empfehlen ift. 2. Edwa rds's Botanical. Register. März 1840. (Taf. 17.) Spiraea vacciniifolia Don. * (Icosandria Pentagynia. Rosaceae.) Ein Strauch von Nepal, eingeführt durch den Prof. Royle. Es iſt eine ſehr hübſche Art und ziemlich hart. Die Blättter find eirund und fein geſaͤgt, die weißen Blu- men ſtehen in dichten, gipſelſtändigen, doldentraubenartigen Rispen. (Dieſer kleine Zierſtrauch hält im Freien, an geſchütz⸗ ten Standorten, oder unter leichter, jedoch trockner Bedeckung ſehr gut aus, und verdient kultivirt zu werden. O.) 1. Curtis's en Magazine. April 1840. (J. 3789.) ... Cereus multiplex Hort. berol. * (leosandria Monogynia. Cacteae) Ein bekannter Cereus, der zur Abtheilung derjenigen mit kugeligem Stamme gehört. Die Blume iſt groß, prächtig, weiß mit aher Farbung. Das Vaterland iſt eübbrafitien. (G$ gehört dieser Cereus zu ee ER in die Abtheilung der Cereastri. O.) (Taf. 3790.) Osbeckia canescens E. Meyer. * (Octandria Monogynia. Melastomeae.) Dieſe Pflanze erhielt der botaniſche Garten in Edin⸗ burg aus dem botaniſchen Garten in Berlin, ohne Angabe des Vaterlandes. Sie hat ſehr reichlich in einem gemä⸗ ßigten Hauſe im Juli und Auguſt geblüht. Es iſt ein Strauch mit eirund⸗herzföͤrmigen Blättern und gipfel- und achſelſtändigen Rispen. Die Wee ſind groß und roth, und die Staubbeutel violett. i (Der hieſige botaniſche Garten erhielt dieſe Pflanze vom Herrn Drege, welcher fie im ſüdlichen Afrika gefun- den hatte. Unter obigem Namen iſt ſie bereits vom Herrn Profeſſor Ernſt Meyer in dem Verzeichniß der Drege'ſchen Pflanzen von 1835 aufgeführt. Nach der Unterſuchung des Herrn Dr. Klotzſch ſoll fie jedoch zur Gattung Trem- bleya gehören, und hat er —.— aee et canescens genannt. E ) ; (Taf. 3191.) i Epidendrum densiflorum Hook. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Der englifche General⸗Konſul Parkinſon fandte die — ſes neue und zarte Epidendrum aus Mexiko, und hat es in der Sammlung zu Woburn im September vollkom⸗ men geblüht. Daſſelbe hat einen ſehr langen Stamm, der reichlich mit elliptiſchen lederartigen Blättern beſetzt iſt, und an der Spitze einen langen äſtigen Blumenſtiel traͤgt, deſſen Aeſte dichte Blüthenähren darſtellen. Die Blüthen. hüllenblätter find ſchmal ſpatel foͤrmig und von einer grün. braͤunlichen Farbe. Die Kronenlippe iſt gelblich weiß, kreisrund und dreilappig, mit abgekürtztem zweilappigem e defen perpet ganz auseinanderſtehen. ra ä (Taf. 3792.) Stevia breviaristata Hook. et Arn. (Syngenesia Aequalis, Dieſe febr hübſche Stevia iff eim Bewohner vou Tu- cuman in Südamerika, wo ſie nebſt anderen Pflanzen von Tweedie gefunden worden, der bereits im Jahre 1836 Samen davon nach England geſandt hatte, wo die daraus gezogenen Pflanzen im Gewächshauſe im Juli geblüht ba. ben. Es iff eine 2—3 Fuß hohe krautartige áftige Pflanze mit eirund⸗lanzettförmigen, grob gefägten, dreinervigen Blåt- tern, und kopfförmigen gipfelſtändigen Doldentrauben. Die Blumen haben eine zarte roſenrothe Färbung. Den Na men hat die Pflanze daher, weil 2 der Pappus⸗Schuppen in kurze borſteufoͤrmige Grannen ausgehen. Compositae.) (Taf. 3193.) Miltonia candida Lindl.; Ar emere Monandria. xd var. flavescens. Ju Dr. MENS Orchidernwert findet ſich bereits eine Nachricht von dieſer praͤchtigen Pflanze, die in Bra⸗ ſilien einheimiſch iſt, von wo aus dieſelbe durch den Grafen von Arram eingeführt worden. Die überirdiſchen Knollen find länglich, an der Baſis von zwei ſcheidenartigen Blättern und auch an der Spitze mit zwei zungenſör⸗ migen Blättern umgeben. Der Schaft kommt zwiſchen den Knollen und den unteren Blättern hervor, wird an 2 Fuß lang, und trägt an der Spitze eine wenigblumige Traube. Die Blumen find groß, mit lebhaft gelben Blü- thendüllenblättern, die mit großen, unregelmäßigen orange: farbenen Flecken geziert find, und krauſer, gelblich weißer 3 die einen zarten rothen Anflug 2 die Stem- en 192 und Vol. V. p. 270.) pelſaͤule it ebenfalls gelblich. An der Lindley'ſchen Pflanze iſt die Lippe rein weiß, uit einem purpurrothen Anflug. (Taf. 3794.) ‚Brassia Lanceana Lindl.; var. viridiflora. - (Gynandria Monandria, Orchideae.) 5 Es findet fid) dieſe Pflanze in mehreren Gegenden von Südamerika. Die gewöhnliche Form mit grünlich ⸗ gelben roth gefleckten Blumen it ſowohl in Surinam als Brafi- lien gefunden worden. Dieſe hier angeführte Varietät mit grünen, ebenfalls roth gefleckten Blumen wurde in Deme⸗ rara geſammelt, und hat in den engliſchen Gärten im Sep⸗ tember geblüht. (Eine weitere Nachricht über dieſe Pflanze findet ſich bereits in der Allgemeinen Gartenzeitung Vol. III. p. 254. — Literariſche Anzeige. In der Nauckſchen Buchhandlung ifi fo eben erſchienen: 8 N den Inhalt der ein jieben Jahrgänge Allgemeinen Sartenritung Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Gaärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin, Berlin, 1840. gr. 4. geh. 20 Sgr. Son dieſer Zeitſchriſt erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren ; Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Holiſchnitte beigegeben werden. auf tite Jeitſchriſt an. Nauckſchen Buchbandlung. Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Seitung&crpebitionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ +ÿ—I7U(lꝛ — EEE BET Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. N 95. Achter Jahrgang. 1840. ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. e 1 mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In ⸗ und Keaslandes, herausgegeben Friedrich Otto, | Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Dr. der er Phil ſophi hrer an der zu Berlin, Sonnabend, den 20. Juni. a Ei deos sanguinea | De treiberei geeignet find. Ein Beitrag diefer Ar EET und beteſonders für denjenigen Gärtner von großem 38 : cher darauf angewieſen ifl fid mit der Frühtreibe 7 F uchsia fulgens Dod e ſchäftigen, und um fo mehr, wenn es folde Pflanzen find, pe bie Eu zu früher Blumentreibere.. imd. ibre e Mei m 4 . EM 3 enannten, und in einer eit en in welcher Von ELLE ette. 7 blühende Pflanzen zu den Seltenheiten f Duale in neuerer Zeit manche ſchönblühende Schmuck. Die Stämme der Brugmansia s sanguinea werden im pflanze in unſere Gärten eingeführt worden if, fo kommt . biefigen botaniſchen Garten gewöhnlich im Mai in das freie doch der Fall nicht ſo häufig vor, daß unter dieſen Neu. Land gepflanzt, und im Herbſte, noch ehe Nachtfröſte fih lingen pr " befinden, welche zur Blumen» oder Frühe einzuſtellen pflegen, wieder: in Töpfe eingeſetzt. Während t en, | 194 der Sommer⸗Monate entwickeln ſie auch im freien Lande eine Menge herrlicher Blumen, und ſind eine Zierde der Rabatten, fo wie ſpäter auch der Gewächshäuſer. Denn bei einer Temperatur von 6 bis 8? R., dicht an den Sene ſtern ſtehend, zeigen ſich im Februar, und in einem Warm⸗ ; hauſe noch früher, neue SBlütbenfnotpen in großer Menge, und man hat nicht zu fürchten, daß die Knospen bei trüber Witterung abfallen, oder ſich nicht ausbilden, und auch die kleinſte Pflanze schmückt (i mit Blüthen. Wegen der Länge ihrer Blüthen iff es jedoch befer die Pflanzen hoch ſtaͤmmig zu ziehen, und dies kann mit geringer Mühe bewirkt wer- den. Stämme der Brugmansia arborea follen fie ebenfalls leicht annehmen, was den Vortheil gewährt, ſchon im er⸗ ften Jahre anſehnliche Kronenbäumchen mit reichlichen Blü- then zu erziehen. Im V. Jahrgange der Allg. Garten⸗ zeitung Seite 342. iſt Näheres über dieſe herrliche Zier⸗ pflanze zu finden. | Fuchsia fulgens, wohl eine der ſchönſten Arten, ſteht der vorgenannten Pflanze in keiner Beziehung nach, und läßt ſich außerordentlich leicht treiben. Auch dieſe wird im Früblohr, wenn keine Froſte mehr zu befürchten find, mit oder obne Blüchen in das freie Land geplangt, im Heibſt aber, ehe die Nachtfröfte ſich einſtellen, ausgehoben und wieder eingepflanzt. Gewöhnlich ſtehen dieſe Pflanzen im Spätherbſt in voller Blüthe, und gewaͤhren den Ge⸗ waͤchshäuſern einen überaus reitzenden Schmuck. Nach der Blüthezeit entblättert fid) die Pflanze, wird nach vorher. gegangener Ruhe zurückgeſchnitten, und je nachdem man fie früh oder ſpat zum Blühen bringen will, in ein Haus mit der gehörigen Temperatur gebracht, und dort dicht an after geſtelt. Aus den fid) bald darauf nen bilden. en eutſprießen eine Menge Knospen, die ſich bald n mehr beachtet zu werden, als es bisher der Fall geweſen i. Unter den bis jetzt eingeführten und uns bekannnt gewordenen Fuchſien iſt fie gewiß die ſchönſte. Man ver gleiche noch bierüber Allg. Gartenzeitung Jahrgang VI. Scheitel eines Echinocactus geſetzt iſt. Ein ſi vollkommenen Blumen ausbilden. Große, fchön- geformte Exemplare ſehen in ihrem Blüthenſchmuck unge mein zierlich aus, und verdient daher dieſe Pflanze viel jenigen Scheitel verſtehen, welcher aus dicht Beſchreibung einiger neuen und ſeltenen Caeteen, welche in dem Monvilleſchen Garten kultivirt werden. Vom i " Herrn E. Lemaire, Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. (ueberſetzt aus dem lateiniſchen Original, vom Herrn Superin⸗ tendenten Burghardt in Belgern.) Einleitung. Geriſekung ) Ueber Melocactus. Nur dieſe Familie hat eigenthümliche und beſondere Charaktere, und außer der Form, welche durch den wolligen, mit Stacheln beſetzten Anwuchs, Schopf genannt, febr aus. gezeichnet ift, giebt fie in der That völlig verſchiedene Cha raktere. Den Schopf vergleicht der berühmte Bolaniker in Genf glücklich mit einer Mammillaria, welche auf den ch auszeich⸗ Sk ^r d 7 7 nender Charakter ijt der voll im Mieten verdünnt. Dieſe fe Beſchaffenhelt deb Samens, des Schopfes und des Blüthenſtandes macht diefe Gattung mit Recht zu einer verſchiedenen und natürlichen. Die Blüthe jedoch und die Beere ſind in beiden Gattungen dies ſelben; hier aber kommen ſie mitten aus den Achſeln der dicht gedrängten Warzen, welche den für (id) beſtehenden Schopf bilden. Die reife Frucht bleibt nicht, wie bei den Mammillarien, in den Achſeln, von wo aus die Samen zer ⸗ freut werden, figen, ſondern ſpringt, gleichſam aus eignem Autriebe, plötzlich aus den Schopf, und dieſer Charakter iſt vorzüglich zu bemerken, ſo wie der des Samens. Hier ift ein günſtiger Ort, die Gattung Discocaetus zu behandeln, die Familie iſt aber ſchon an Gattungen nur zu reich. Es iſt aber die Abtheilung, welche Melo- cactus mit flachem Schopfsgenannt wird, unvollkommen und unrichtig, wie ich leicht mit den triftigſten Gründen zu beweiſen hoffe. Wenn wir nämlich unter Schopf ben gedrängten Warzen gebildet ift, aus deren Achſeln die Blumen und Früchte hervorgehen, fo finder fid dieser Schopf an keinen 195 - bekannten Pflanzen, außer an beu Melocacten, und iſt nicht flach, ſondern immer mehr oder weniger kegelförmig, Cer er- ſcheint kaum einmal etwas gedrückt). Mehrere Echinocac⸗ ten zeigen, wenn fie erwachſen find, auch einen febr wolis gen Scheitel, der genugſam einen gewiſſermaaßen flachen Schopf darſtellt. Sie ſind zahlreich vor Augen geſtellt, nämlich: Echinoc. erinaceus, tetracanthus, corynodes. acuatus, platyceras etc., die einen ſolchen breiten, ſehr dichten, durch tiefe Wolle gebildeten Schopf haben. Sorg⸗ faͤllige Erforſchung hat mich überzeugt, daß dieſer Schopf aus febr gedrängten Knoten, welche ich ohne Mühe [os[ó. ſen konnte, und aus welchen die zahlreichen Blumen um die Spitze der Pflanze herum entſprangen, beſtehen. Ja, es würde fogar jene neue Gattung nur den Echinoc. pla- centiformis des Herrn Lehmann und den Meloc. mam- millariaeformis des Herrn Fürſten Salm Dyck enthal ten. Wenn ich aber der ſchönen Abbildung des Hambur. ger Botanikers, welcher ſeine Pflanze mit Recht unter die Echinoc. gerechnet hatte, glauben ſoll, ſo ſehe ich die ſchöne und wahre Echinocactus Blüthe (bie Blüthe eines : . ber habe ich diefelben wegen des ganzen Habilus, der dd» Melocact. ift durch bie febr kurze Röhre und durch den ſehr wenig und einfach getheilten Kelch hinlänglich verfchie- den) aus einem wolligen Scheitel, wie bei den angeführten, und ich bin überzeugt, daß dieſelbe mitten aus den Knoten, und nicht aus der Achſel hervorgeht. Es wird dies übri⸗ gens ſehr leicht bewieſen werden, wenn, wie ich ſagte, bei einer noch lebenden Pflanze die Knoten auseinander gelegt werden. Gewiß würde der verehrliche Autor der Gattung Dis- cocactus niemals verſucht geweſen ſein, dieſe Gattung auf. zuſtellen, wenn er ſelbſt viele Species unterſucht hätte, die völlig verſchieden, doch alle einen ſehr wolligen Scheitel und gleichſam einen Schopf haben, und nun wieder, wenn er von dem oben Geſagten ſich überzeugt, dieſe Gattung nicht ferner annehmen; ich halte es für unnütz und überflüſſig, noch andere zahlreiche und ebenfalls ſehr wichtige Beweiſe zur Entfernung jener Gattung aufzuſtellen. Vom Meloc, mammillariaeformis gilt zugleich daſſelbe. Nach der fehr guten Beſchreibung des Verfaſſers, welche febr auf mehrere Pflanzen paßte, welche ich ihrer Charaktere wegen ohne Bes denken zu den Mammillarien rechnete, halte ich nach ſorg⸗ bd Prüfung jenen Melocactus für eine Mammillaria. Diefe Behauptung beftätigen hinlänglich die jungen Pflanzen: deſſelben, welche in allen Theilen den Mammillarien ähnlich ſind, ſo wie auch dieſe Worte der Beſchreibung: „Warzen dicht gedrängt, fpiralförmig in 20—25 Reihen.“ Alle Be. kannte Melocactus haben einfache Kanten und nicht auch höckerige. Durch genauere Prüfung der weitern Beſchrei⸗ bung iſt meine Meinung beſtätigt worden. Es findet ſich auch: „Mit blütheutragenden Warzen.“ Dies ift offenbar ein Irrthum. Denn entweder kommt die Blüthe aus der Achſel, und es iſt eine Mammillaria, oder ſie kommt aus der Scheibe der Warze, und es iſt ein Echinocactus. In zweifelhaften Fällen ift nun die Wahl reiten dieſen beiten Gattungen. Die neuen Mammillarien, deren mit Gründen unter. ſtützte Beſchreibung ich weiter unten gebe, ſind am Scheitel ſehr eingedrückt, und haben auch gleichſam einen platten und ſehr dichten Schopf, aus welchem ohne Zweifel die Blumen kommen müſſen, deren Spuren, und zwar achſelſtaͤndige, aber vollig vertrocknete Beeren ich auch geſehen habe. Da⸗ ſelſtaͤndigen Blüthe, und der nietenſörmigen, nicht fingerför⸗ migen (Charakter des Melocactus) Samen, ohne Beden⸗ ken unter die Mammillarien gerechnet. Ich zweifle keinen Augenblick, daß wenn jene zweifelhafte Pflanze geblüht hätte, der gelehrte Verfaſſer, nach Vergleichung mit den von mir beſchriebenen, ſie auch unter die Mammillarien geſetzt haben würde, oder wenn, wie er behauptet, die Blüthen aus den Warzen kommen, unter die Echinocactus, in die Nähe von Echinoc. porreclus, subporrectus und ber verwand⸗ ten, welche mit Höckern, oder vielmehr auch mit Mammillen befegt find, | Zu jebem Fele mint ans Nee pe ni ber ſchopfähnlichen Bildung nicht eine neue Bu iie werden konnen. Wenn man, mit Uebergebung der Verſchiedenheit des ganzen Habitus, nur nach der des ganzen Blüthenſtandes, der Beſchaffenheit der Frucht und der Geſtalt des Samens fragt, fo. würde die Gattung, welche Echinocactus genannt wird, 196 zu entfernen und den Cereen beizufügen ſein. Denn die Cereen haben vollig gleiche Charaktere. Ich glaube nicht, daß gegen die Verbindung derſelben mir auf irgend eine Weiſe mit Recht der länger dauernde und nicht am Stamme befindliche Blüthenſtand, der gewiſſen Echinocacten eigen ift, entgegen geftellt werden könne; denn diefe Entgegnung waͤre nach meiner Meinung nicht ausreichend. Den Bota⸗ nikern iſt bei Beſtimmung der Pflanzen jener Blüthenſtand ſtets von keiner Bedeutung geweſen; obgleich neuerdings ein Autor bei Beſtimmung der Gattung Echinocactus 8 vorzüglich und allein dieſen Charakter, der, wie ich glaube, mit vollem Necht zurückzuweiſen it, angiebt. Denn es giebt im Pflanzenreiche zahlreiche, beſonders natürliche Gat- tungen, ja ganze Geſchlechter, welche dieſe Art des Blü⸗ hens febr verſchieden zeigen, und die Botaniker haben nie geglaubt, dieſelben deshalb theilen zu müſſen. Bei der Gat⸗ tung Mesembrianthemum z. B. zeigt eine ausgezeichnete Species (M. inclaudens) nicht am Stamme ſitzende, und einmal geöffnet, ſich nicht wieder ſchließende Blumen; ei⸗ nige öffnen oder ſchließen den vieltheiligen Kelch zu ver. ſchiedenen Stunden bei Tag oder bei Nacht, andere ſind o biflorus, denudatus ete, mit der ganz unpaſſenden Be: nennung und Abtheilung: Kuglige Cereen, unter die wah: ren Cereen fo unbedacht aufgenommen. Der Habitus je nes weſentlichen Charakters iſt in beiden Gattungen in Wahr⸗ heit höchſt verſchieden. len durchaus die wahren Cotyledonen, wie mir hundert Be. obachtungen gewiß gemacht haben; es erſcheinen dagegen an dem Scheitel des hervorſproſſenden jungen Pflänzchen, nachdem das bedeckende Samenbehaͤltniß vertrocknet und ab⸗ gefallen iſt, zwei Höcker, die ſchon zuweilen die Rudimente der künftigen Stacheln tragen. Im Kurzen bilden ſich 2 andere und wieder 2 andere übers Kreuz und mit wechſeln⸗ den Seiten, und ſo wächſt die Pflanze bald empor und ver⸗ mehrt fih. Die keimenden Cereen dagegen haben alle 2 wahre, dicke, lange, breite und blattartige Cotyledonen, wie ich aus Erfahrung verſichern kann. Uebrigens iſt dieſer hoͤckrige Habitus des Keimens den Mammillarien, Melocac⸗ ten und Echinocacten gemeinſchaſtlich, und fehlt gänzlich den andern Gattungen der Familie, welche alle als wahre Go» tyledonen keimen. Wenn mir demnach, wie ich hoffe, die Gelehrten zugeben, daß eine ſolche Art des Keimens, über durch die Geſtalt ſehr verſchieden e Gattungen bilden. Alle Cereen aber blühen bei Nacht, entgegnet weiter jener Autor; ich antworte, daß der Moment des Aufblü⸗ ben8 bei den meiſten Cereen noch unbekannt iſt, und daß derſelbe, wenn er auch beobachtet würde, kein Grund ſein konnte, eine Gattung zu bilden. Außerdem ift bis jetzt der Blüthenſtand der meiſten Cacteen fogar noch unbekannt; denn die Gattungscharactere beziehen fih nur auf die in neuerer Zeit eingeführten Arten. Wäre nun nach dem bisher Angeführten nothwendig zu ſchließen, daß die Echinocacten mit den Cereen zu verbinden ſeien? Kei · neswegs. Denn die Natur hat dieſe Gattungen nicht nur durch die Geſtalt, ſondern auch durch einen eigenthüm⸗ lichen und ſehr ausgezeichneten Charakter getheilt. Die⸗ fer Charakter, der den Schriftſtellern vollkommen be- kannt if, ift ihnen dennoch, obwohl er bei Aufstellung die- fer beide Gattungen der erſte und weſentlichſte if, gänzlich entgangen; es if nämlich das Keimen des Samens. So haben fie den Echinoc, sulcatus, Eyriesii, gibbosus, tu- A xa. EA C alb doch keineswegs gute ſentliches Merkmal für die Klaſſifikation fei, fo wird die unpaſſende Sektion der kugeligen Cereen (denn fie zeigen bei dem Keimen ſehr deutliche Höcker) endlich wieder den Echinocactus einverleibt, und die Echinocacten ſo für im⸗ mer feff und richtig von den Cereen geſchieden werden. Dann werden unter den Echinocacten hinſichtlich der Laͤnge der Röhre, der Art des Blüthenſtandes, ob nicht am Stamme figend, ob bei Tage, oder bei Nacht, ob ſchopf⸗ ähnlich u. ſ. w. gute Sektionen aufgeſtellt werden können, fo wie auch hinſichtlich der Anzeigen der Blüthen, ob ſie längere oder kürzere Zeit in der Spitze des Fruchtknotens zurück bleiben. = Die Holzachſe, welche den Echinocacten gänzlich fehlt, ift bei den weſentlichen Charakteren nicht mit Stillſchwei⸗ gen zu übergehen. ; = Ueber Cereus. | Von diefer an fid natürlichen Gattung würde ich nichts ſagen, Pflanze, dem Cer. senilis, der, wie ich glaube, jetzt hin ⸗ Bei den Echinocacten nämlich feh- wenn ich nicht einer ſehr ausgezeichneten | rS 197 länglich bekannt iſt, (f. unten die Beſchreibung) ihren Platz anzuweiſen hätte. Dieſe Pflanze hat einen fo unterſchie⸗ denen Charakter (einen wahren Schopf), daß ſie derſelbe von den wirklichen Cereen ausſondern ſollte. Doch aber iff die Geſtalt ſäulenförmig, die Blumen, die Beeren und Samen (iub völlig die der Cereen, deshalb, abgeneigt neue Gattungen zu bilden, ſchlage ich nur eine an die Spitze der Cereen zu ftellende Sektion unter dem Namen: yſchopf⸗ tragende Cereen“ vor. Wenn jedoch die Gelehrten einftim« mig wegen dieſer Pflanze eine neue Gattung bilden woll⸗ ten, fo würde fie „Schopftragend“ zu nennen fein, und bis ietzt nur 2 Species enthalten, nämlich: e Lem. — Cereus, alii. — senilis, Haw. — Bradypus. Lehm. — columna Trajani. Karw. Diefe neue Gattung würde nach dem Melocactus und vor den Echinocactus zu ſtellen ſein. Ueber die eigentlichen Cereen füge ich wenig bei. Einige unter denſelben bringen, wenn die jungen Zweige treiben, wirkliche, jedoch ſehr kleine und ſchuppenartige Blaͤtter ) wie die Cerei serpentes, triangulares, mul- tangulares ete. Man kann diefelben mit bewaffneten und mit bloßen Augen leicht wahrnehmen. Unter andern erſcheinen fie beſonders deutlich beim Cer. grandiflo- rus, triangularis, nycticalus etc. Ich würde noch weiter über bis jetzt noch nicht, oder nicht recht gekannte Gegen⸗ ſtände reden, wenn ich nicht die Grenzen dieſer gen berückſichtigen müßte. Ueber Epiphyllum. Dieſes Genus, welches Herr Pfeiffer neu nach einer Species beſchrieben hat, (die folgende halte ich nur für eine Varietaͤt der erſtern) und welches er nur nach der eigenthümlichen Form der Kelchröhre und nach dem nicht am Stamme befindlichen Blüthenſtande beſtimmt hat, ſcheint fid) nach Wahrſcheinlichkeit nicht halten zu können, wenn ſich nicht die Frucht und die Samen, ſo wie das unbekannte Keimen als von andern völlig verſchieden ausweiſen. In der Naturgeſchichte muß man fid) vorzüglich hüten, Gat- tungen nach den fo febr täuſchenden und veränderlichen Eha- rakteren zu bilden. Denn die Natur kommt früher oder ſpäter, um den Autor des Irrthums und der Taͤuſchung zu zeihen. . Ueber Rhipsalis ı und Hariota. Einer unrichtigen Zeichnung vertrauend, hatte Herr De Candolle geſchrieben, daß die Beere der Rhipſaliden dreifächrig fei- Später hat er, als er die Gelegenheit be⸗ nutzte, die Frucht der Rhips. salicornioides zu unterſu- chen, bemerkt, daß dieſelbe (wie alle) einfächrig fei. Des» wegen glaubte er von dieſer Species eine neue Gattung bilden zu können, welcher er mit Recht den Namen Ha- riota wiedergab, der anfangs von Adan ſon der ganzen Gattung gegeben worden war. Zu dem Charakter der ein- faͤchrigen Beere, welchen er für den weſentlich unterfchei« denden hielt, hat er noch andere zufällige, und völlig unwe⸗ ſentliche hinzugefügt, nämlich die Farbe der Blumen, die Zahl der Kelchtheile und die Stellung der Zweige. Da aber bei der Beere der Rhipſaliden nicht 3 Fa. cher vorhanden, und die übrigen ı vom Herrn De Candolle angeführten Unterſchiede zur Bildung einer Gattung allein nicht hinreichen, ſo wird es nothwendig, aus zwei Gattungen Eine zu machen. Denn nach dem botaniſchen Gebrauche kann nach der Farbe der Blumen, nach der Zahl der Blu. menblaͤtter und der Stellung der Zweige eine Gattung nicht aufgeſtellt werden. Aus dieſen Gründen möchte ich der ſo vereinigten Gattung den früher gegebenen Namen Hariota beilegen, und ich glaube, daß derſelbe endlich von allen Botanikern aus Billigkeit gegen Adanſon definitiv werde angenommen werden. Viel wäre auch von dieſer Gattung zu ſagen, was ſpäter in einem andern Werke nachgeholt werden wird. Ueber Lepismium. = i Dieſe Gattung des Herrn Pfeiffer, die nur 2 ober 3 Species enthält, iſt von der vorhergehenden, die eckigen und gleichſam cereenartigen Stengel abgerechnet, nur febr wenig verſchieden. Faſt dieſelben Blüthen und dieſelben Früchte. Es wäre bei weitem beſſer geweſen, anſtatt zweier nur Eine Gattung aufzuſtellen, denn fie haben für Bota- niker keine unterſcheidenden Merkmale. Lepismium paradoxum war, ehe es dieſen Na- men erhielt, von mir der Gattung Epipbyllum unter 198 ; dem Namen Epiphyllum altérgatuin beigefügt wor- s. Jetzt rie ich es unter bie Harioten rechnen zu Ueber Opin. | Die Mentale dieſer Gattung ſind ſehr ausgezeichnet und unterſchieden. Denn die Stellung der Kelchtheile, die Geſtalt der Samen, die deutliche Anweſenheit von Blaͤt⸗ tern, ſo wie die vielfache Theilung der Stämme, unterſchei⸗ den dieſe Gattung von andern mehr als genug. Deshalb würde von derſelben nicht weiter die Rede ſein, wenn ich nicht einen zu beſeitigenden Irrthum bemerkt hätte. In der Enumeratio diagnoslica des Herrn Pfeiffer habe ich mit Verwunderung unter den Cereen eine eigene Ab. theilung unter tem Namen „Cerei Opuntiacei“ gefun- den, und ich bin bald gewiß geworden, und will zu zeigen verſuchen, daß ſich der gelehrte Verfaſſer bei Aufſtellung die⸗ ſer Abtheilung geirrt habe. Die Species, welche er in dieſe Abtheilung ſett, ge hören gewiß gänzlich zu den Opuntien, z. B. bie C. ova- tus, articulatus, syringacanthus, (C. moniliformis, ser- Ueber Pereskia. Ueber dieſe Gattung habe ich nichts zu ſagen, da ſie hinlaͤnglich verſchieden erſcheint, auch noch wenig ge kannt ift. Beſchreibung einiger neuen und unbekannten im Monvilleſchen Garten kultivirten Cacteen. Mammillarien. i Mam. elephantidens Lem. Ba einfach, alle brüdt, gräulich grün. Warzen wie breite Höcker, an der Spitze abgeſtumpft, zweitheilig, oben mit einer flachen Furche, in der Jugend mit ſpaͤrlicher Wolle, an der Baſis faſt 7edig, ungefähr 1 Zoll breit, 6— 8 Linien hoch, ſpäter auch dicker und endlich platt gedrückt; Scheiben einfórmig, in der Jugend durch weiße Wolle geſchützt, ſpäter nackt; Stacheln in der erſten Jugend weiß⸗gelblich, ſpaͤter ſchmutzig grau⸗braun, regelmä- ßig vertheilt, gekrümmt, unten gedreht, ſehr dick und ſteif, 8--9 Linien lang, der eine obere tier und ſchwä 6 pens et nanus find fetzt fier unechte). Außer den Eha- rakteren, welche ich weiter unten anführe, (f. O. Turpinii) nämlich vieltheilige Staͤmme, (die wahren Cereen ſind immer einfach und fortlaufend, oder mit Zweigen an den Seiten), wirkliche Blätter an der Spitze der jungen Glieder, die walzen- oder ſchuppenförmig und mit bloßem, oder wenig. Reng mit bewaffnetem Auge leicht wahrzunehmen find, (dies wäre kein unterſcheidender Charakter, weil, wie ich oben be⸗ merkte, auch gewiſſe Cereen Blätter an der Spitze der ` Zweige zeigen), giebt es ein vor anderen ausgezeichnetes Kennzeichen, (wenn auch die Blüthen, Beeren und Samen nichts deſto weniger unbekannt ſind), welches mehr als ge⸗ nug unterſcheidet, nämlich die doppelte Geſtalt, ſo wie die Stellung und Beſchaffenheit der Stacheln, was den Opun⸗ tien allein eigenthumlich iſt. Einige nämlich ſind kurz, borſtig, in Büſcheln zuſammenſtehend, andere größer, ſtär⸗ ker und ſaſt immer mit weit längern umgeben. Noch Meh⸗ reres könnte id, hierüber fagen, ich glaube aber, daß das Geſagte binreicht, diefe Pflanzen ſpäter unter die Opun⸗ nen als eigene Abtheilung einzureihen. Siehe unten meine — Opuntiae alle k übrigen faf gleich, die letzten "ert endlich ger, Ceutralſtachel ſtets fehlend. Die Höhe der beſchriebenen Pflanze it 27, die Dice im Durchmeſſer 3 Zoll. Vaterland unbekannt, Blumen desgleichen. J Eine febr ausgezeichnete Species, der M. pycnacan- tha verwandt; aber von dieſer hinlänglich verſchieden durch die viel dickeren Warzen, Farbe, Zahl und Stellung der Stacheln. Ihren Namen verdient ſie wegen der Geſtalt der Stacheln, welche den Elephantenzaͤhnen ähnlich iff. 2. Mam. (mit polio Furche.) ) 8 Kuglig, etwas gedrückt, ſeitlich ausſproſſend, ſehr ſchön glaͤnzend grün. Achſeln beſonders in der Jugend wollig, Warzen bédrig, breit, an der Baſis gewöhnlich mit 5 Flaͤ⸗ chen, an der Spitze kegelförmig, platt, oben mit einer Furche; ea den jungen Scheiben weiße, flodige Wolle, wie ah ) Dieſes if Ó ıetusa Scheidw. Gartenz. V. S. 36 sulco = lanata; — Lem. p" Allgem. Die e ” 199 nicht ſelten in den Furchen der Warzen, fpäter nackte Schei⸗ ben; Stacheln 9 bis 10, ungleich, unregelmäßig ausge⸗ breitet, der oberſte und unterſte klein, die ſeitlichen ſtärker, länger, bräunlich, an der Spitze ſchwärzlich, in der Jugend weißgelb, an der Spitze purpurfarbig, ſechs bis adt Qis nien lang. Die Höhe des beſchriebenen Exemplars 2 Zoll, und der Durchmeſſer 22 Zoll. Blumen und Vaterland üt bekannt. (Mexiko. Red.) Eine ausgezeichnete Pflanze, der vorigen verwandt, aber von derſelben leicht zu unterſcheiden, durch die Zahl der viel ſchwächern Stacheln, durch Farbe und Geſtalt, durch reichlichere Wolle in den Furchen und auf den Schei⸗ ben, durch das ſchöne Grün der ganzen Pflanze; endlich ift fie durchaus ſchlanker und ausſproſſend. Sie unterſchei⸗ det ſich auch von M. pycnacantha durch den fehlenden Centralſtachel, die Breite der Warzen, längere Wolle u. f. w. (Sortſetzung folgt.) Die fdónbtaben den Irin es welche im Botanical 8 und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. April 1840. (Taf. 19.) Calostemma luteum Bot. Mag. (Hexandria Monogynia, Amaryllideae,) ... Siefe, fo wie die vier anderen bekannten Arten der Gat. tung finden fih auf Neu⸗Holland, von wo wir von Zeit zu Zeit Zwiebeln erhalten. Sie unterſcheiden ſich nicht allein in der Farbe ihrer Blumen, welche gelb, roth, fleifch- farben und weiß find, ſondern auch in der Länge der Blatt. fiele, in dem Vorhandenſein oder Mangel eines Ge- lenkes an dieſen Theilen, ſo wie in der Form der zwiſchen den Staubgefäßen befindlichen Zähne. Mindeſtens bie eine Art, C. candidum, foll wohlrie⸗ nd fein. m Die im bot. Reg. abgebildete, welche im September 1839 im Garten der Gartenbau-Geſellſchaft blühete, hatte einen ſtarken Geruch nach Münzkraut. Sie war Zwiebeln gezogen, welche Herr Thomas Mitchell i April 1836 in den Ebenen von Lachlan geſammelt hatte. In einem kalten Gewächshauſe, dem Froſte des Win⸗ ters ausgeſetzt, verträgt ſie nicht ſo viel, als die Zwiebeln vom Cap der guten Hoffnung. Die beſte Art ſie zu zie⸗ hen ift daher, fie in ein Beet, oder einen Topf eines Ge- wächshauſes zu pflanzen. Obſchon es nicht ſchwer ift, dieſe Pflanze aufzuziehen, fo erfordert es doch viel Mühe, ſie zur Blüthe zu bringen, und es gelingt damit nur, wenn man die Natur zur Lehrmeiſterin nimmt, welche überhaupt in allen Fällen der ſicherſte Führer in der Pflan⸗ zenzucht iſt. Das Wachſen dieſer Pflanze iſt, wie das ſehr vieler anderen, periodiſch. Nachdem fie die Blätter und Blumen erz " hat, ſinkt ſie allmählich in einen Zu⸗ fiand der Ruhe, und verbleibt hierin bis zur nächſten Zeit des Wachſens, wo ſie dann aufs Neue Blätter und Blu⸗ men treibt. Mit dem erſten Anzeichen zum Wachſen muß man anfangen fie gut zu bewäſſern, und damit fortfahren bis die Blätter vollendet find. Sobald jedoch die Blätter anfangen gelb und welk zu werden, ſtellt man das Bewaͤſ⸗ ſern ein. Der beſte Boden für fie iff Braunkohle, Lehm und Sand. Man kann ihre Sororis durch Samen bewirken. (Taf. 90.) E . Ceanothus pallidus Lindl. (Pentandria Monogynia, Rhamneae.) _ Man trifft diefe Pflanze in den Gärten unter den Namen Ceanothus ovatus und thyrsiflorus an, von wel chen beiden Arten fie jedoch deutlich unterſchieden iſt, da erſtere nur eine Abart von Ceanothus amer icanus, letz tere dagegen ein Baum von Californien mit dunkelblanen Blumen und ſehr eckigen Aeſten iſt. Ceanothus pallidus nähert ſich mehr dem lieblichen C. azureus, jedoch ſind ihre Blätter grün, die untere Fläche derſelben ijt nicht filzig, und die Blumen ſind ſowohl kleiner als auch bedeutend blaſſer wie bei C. azureus. - $ A Er Ld u 11 hy I "e » = * Sie ift eine hübſche Staude und bedeutend ausdauern⸗ der als C. azureus, Wenn man fie an einer Mauer ge: gen Süden zieht, ſo blüht ſie unausgeſetzt während der Sommer- unb. Serbft- Monate. f Die Pflanze kommt ſchnell fort durch Senker; ſie gedeiht in jedem Boden, der nicht gar zu mager oder zu naß iſt. — — 7 (Taf. 1. Ipomoea longifolia Bentham. Wenlandria Monogynia. Convolvulaceae.) Eine in der That ſchöne Pflanze, welche durch die Gartenbau⸗Geſellſchaft von Mexiko eingeführt wurde, wo fie Herr Hartweg auf den Triften um Leon, Quebra platos genannt, fand, und reichlich Samen ſammelte, aus welchem die Pflanzen gezogen worden ſind. Herr Ben⸗ tham hat fie in feinen Plantae Hartwegianae ſehr gut charakteriſirt. ; belfórmigen Wurzel und einem Stiele von 4—5 Fuß Länge, ohne irgend Nebenzweige. Wenn fie nicht von anderen Pflanzen unterſtützt ifl, oder an einen Stock gebunden wird, ſo wird ſie ihrer Natur nach kriechend. Ihre Blüthenzeit iſt vom Juli bis September. Jeden Morgen öffnen fid) die Blumen, und halten fih, inſofern fie nicht der Mittags- ſonne ausgeſetzt ſind, den Tag über. Jeder Stengel bringt faft täglich eine neue Blume hervor. Da fie febr wohl- riechend iſt, ſo kann man ſie während der Blüthezeit in die Zimmer nehmen, und zwar um ſo eher, als ſie in die⸗ ſer Periode ſchattige Orte verlangt. Es ſcheint, als ob ſie ſich nicht leicht auf eine andere Art fortpflanzen laſſe, als durch Samen, den man wahr⸗ ſcheinlich von älteren Pflanzen ohne beſondere Schwierigkeit in genügender Menge erhält. Jedoch kann man fie auch die jungen Schoͤßlinge vermehren, welche aus er Krone der Wurzel hervorſchießen. Da nun jede Wur- zel u. . Verhältniß ihrer Größe 3, 4 und mehr ſolcher Schößlinge treibt, ſo kann man von jeder Pflanze zu dem Die große, halb durchſichtige Blume verbreitet einen in Rede ſtehenden Zwecke einen oder zwei Schößlinge ent: nehmen. Er | j So wie die meiſten Arten der Gattung, liebt auch dieſe während der Zeit des Wachſens einen ſtrengen, fetten Boden. Nachdem ſie zu wachſen aufgehört hat, kann man ſie einpflanzen, und während des Winters wie ähnliche Wur⸗ zeln behandeln, wobei man Sorge tragen muß, ſie trocken, frei von Froſt und gaͤnzlich gegen die Luft geſchützt zu halten. (Taf. 22.) Impatiens glauduligera Royle. (Pentandria Monogynia. Balsamineae.) Dieſe ſchöne Balſamine iſt die ſchönſte der vier indi- ſchen Arten, welche im vergangenen Jahre im Garten der Gartenbau- Geſellſchaft gezogen wurden. Sie hatte zu Ende Auguſt ſchon über 12 Fuß Höhe, obſchon der Samen erft zu Ende Mai geſäet worden war. Zwar iſt ſie empfindli⸗ cher, als jene mit langer Frucht, jedoch blüht ſie fortwaͤh⸗ ner ihr zuträglichen Atmoſphäre ir ſchon früher geſprochen ), folgende Stelle aus dem Werke des Dr. Royle hier an, welcher die Pflanze aus Samen von Kaſchmir erhielt. „Eine eigenthümliche Erſcheinung bietet uns das Höhen⸗Klima Indiens dar, indem die mittelmaͤßige gleich⸗ förmige Temperatur, die große Menge Feuchtigkeit, und die daraus hervorgehende geringe Verdunſtung während der Regenzeit fid für das Gedeihen tropiſcher Pflanzen gün⸗ ſtig erwieſen hat. Jg dieſer Zeit fieht man bie Balſaminen ganze Wo: chen lang unverändert, ſo wie auch andere Pflanzen, welche eine feuchte Temperatur lieben, als: Orchideen, Seitamir neen, Begonien, die ſchöne Platystemna violoides nebſt mehreren anderen, deren Gattungen als dem tropiſchen Klima | angehörend betrachtet werden, und zwar find fie von einer fo lockeren, flüffigen und zelligen Textur, daß fie in jeder Jahreszeit unter den Tropen in einem einzigen Tage zer: rend den ganzen Herbſt hindurch, und wird eine ſehr ſchöne flért fein würden.“ ) Allgem. Gartenzeitung VIII. S. 125. . 26. Achter Jahrgang. ^u | — Gar emzeitung Eine Zeitſchrift für Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. „ mit den nate Gärtnern und Botanikern des In⸗ und Auslandes, herausgegeben von Frieden Otto, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Dietrich, an der zu B Albert Pr Dr. d ber } Philosoph L] Sonnabend, ben 27. Juni. Bemerkungen über das Bedecken der im Freien ſtehen⸗ den Pflanzen, als Schutzmittel gegen Winterkälte. Von Friedrich Otto. Der ſtrenge, für unſere im Freien ſtehenden Pflan⸗ zen fo verderblich geweſene Winter von 1833 hat den Gärt- ner in mancher Hinſicht vorſichtiger n und auf Schutzmittel finnen lafen, feine Pfleglinge gegen nachthei⸗ lige Einflüſſe, namentlich gegen Kälte zu ſchützen. Dies gilt hauptſächlich von denjenigen Pflanzen, welche unſer Klima und den beſtändigen Wechſel der Witterung unſerer Winter nicht gut ertragen können, daher ſowohl von Stau⸗ dengewächſen, als von Sträuchern und Bäumen. Der mit der höheren Gartenkultur fidh beſchäftigende Gärtner, darf fidh durch etwanige Verluſte, welche durch äußerſt ſtrenge Kälte ſowohl, als durch Witterungswechſel veranlaßt mer» den, in feinen Verſuchen und in den ferneren Anpflanzun⸗ gen derjenigen Pflanzenarten, denen unſer Klima nicht zu⸗ ſagt, abſchrecken laſſen; vielmehr muß er mit immer neuem NOT feine Merſuche wiederholen, und auf alle Mittel à finnen, ſolche Pflanzen vor den klimatiſchen Ginfüfen zu fi bügen, damit fie bei uns im Freien aushalten und anges t werden können. Auf Lage und Standort muß aller. din $ xidiàt genommen werden, und if dies wohl Haupt» bedingung ner jeden Anpflanzung. Es kann nicht gleichgültig fti „ob ein Staudengewächs, Strauch oder Baum an einen Ort gepflanzt wird, wo vorherſchende Stürme freies Spiel haben, und denſelben alle ſonſtige Schutzmittel fehlen. Freilich w wird nicht immer bei Anlage eines Kultur- Gartens auf Lage, Boden und gl. Rück⸗ ſicht genommen, und ſo kommt es denn, daß dergleichen Anlagen nicht immer den Zweck erfüllen und den Nutzen gewähren, den man voraus zuſetzen berechtigt it. Sehr oft bleiben auch bei älteren Anlagen und in Gärten die beſten und zweckmäßigſten Platze unbenutzt liegen, wo eine Menge ſeltener, hier ausdauernder Bäume und Sträucher, wegen der glücklichen vor allen Winden geſchützten Lage und gün« ſtigen Bodens angepflanzt werden könnten, und die dann minder von dem Einfluß der Kälte leiden würden, die man doch ſonſt und oft irrtbümlider Weiſe nur zur febr fürch⸗ tet. In jeder nur irgend geſchützten ON hält der größte Theil der nordamerikaniſchen Gehölze und Staudenarten aus, eben ſo ein Theil der bei uns eingeführten califor» niſchen, nepaleſiſchen und japaniſchen Pflanzen, wenn nur Lage und Boden berückſichtigt wird. Dterſelbe Fall ift mit einer Menge der ſeltenſten Stan den, Knollen und Zwiebelgewächſe, mit Berückſichtigung auf Klima und Vaterland. Daß fid) jede Pflanze viel beſſer und vollkommener im freien Lande ausbildet als eine im Topf gezogene, iſt jedem praktiſchen Gärtner hinläng- lich bekannt; auch die Vermehrung von oft den ſeltenſten Arten wird hierdurch weit eher erzielt, als bei jener Kul⸗ turs Methode, nur muß die Sen Wahl ber Erde ſtets berückſichtigt werden. Um nun ein vollkommnes Gedeihen ſowohl, als eine fortwährende Erhaltung der Pflanzen zu erzielen, wird auch eine beſondere Bedeckung jedes einzelnen Individiums in den Wintermonaten unerläßlich. Vielerlei Material wurde bisher zu dieſem Zweck vorgeſchlagen, zum Theil auch mit Vortheil in Anwendung gebracht, theils aber auch zum Nacht eil der Pflanze benutzt. Die neueren * r Verſuche und Erfahrungen haben uns gelehrt, daß eine Bedeckung mit Moos, die einfachſte, natürlichſte und zweck. mäßigſte ift, welches auch durch mehrere Pflanzenkultiva. teurs, z. B. in den Verhandlungen des Vereins zur Be⸗ förderung des Garten» und Feldbaues zu Frankfurt a. M. Vol. I. pag. 255. und im Archiv des Garten- und Blu menbauvereins in Hamburg 1839. pag. 92. beſtätigt wird. Das Moos gewaͤhrt bei Staudengewächſen, welche eine Bedeckung bedürfen, den großen Vortheil, daß es nicht leicht durch die Winterfeuchtigkeit, durch ſchnell und fid) oft nur ollzuſehr wiederholendes Thauwetter zerſtört wird, und in Faäuluiß übergeht, ferner daß ſich die Näſſe nicht den : Pflanzen unmittelbar mittheilt, wodurch der Tod der Staus den leicht herbeigeführt werden kann. Jede Pflanze wird dadurch ſchon hinlänglich gegen eine ſtärkere Kälte geſchützt, wenn es dünn, jedoch feft und verſchließend auf den Bo den und Wurzelſtock der Pflanze gelegt wird. Seit mehe reren Jahren wird dieſes Mittel mit dem beſten Erfolge angewendet, und gingen dabei ſtets die gehofften Reſultate hervor. Auch immergrüne Staudengewächſe, Alpenpflanzen und dergl. erhalten fid) unter ſolcher Bedeckung ganz aus» W Seh. ‚der Froſt ſcheint weniger geneigt, ngen mit Moos ſtatt finden, als wo Bambbebedtung vorhanden ift. Sonnen. und Kies fernadeln eignen fid) ebenfalls zur Wurzelbedeckung bei den meiſten Pflanzen, namentlich aber für kleine zarte Sträu⸗ cher, weniger jedoch für zarte Staudengewächſe. Jede Be⸗ deckung von weichblätterigem Laube iſt gefahrbringend für die Pflanzen, vorzüglich aber das Laub von Alnus, Acer, Salix, Populus, Fraxinus, Tilia u. a. ähnlichen. Das Laub nimmt alle Feuchtigkeit und Näſſe auf, die Pflanze wird kronenfaul, was namentlich der Faͤulniß der Blät⸗ ter und der dadurch ſich bildenden Lauge zuzuſchreiben iſt. Nur härtere Straͤucher, Baͤume und Staudengewächſe koͤnnen ohne beſonderen Schaden, wenn kein anderes Ma⸗ terial zur Hand iſt, mit Laub, jedoch nur von haͤrteren Holzarten, als Eichen, Buchen und dergl. bedeckt werden. Dünger wirkt als Bedeckungsmittel eben fo ſchädlich auf das Pflanzenleben, daher auch dieſer bei zarten Pflanzen nicht anzuwenden ift. Stroh- und Heubedeckung bewirkt noch vor Eintritt des Frühlings eine zu zeitige Vegetation, weshalb auch ſie zu vermeiden iſt. Treten ſpäter Nachtfröoͤſte ein, fo er- 203 at MITA 248 442 Pflanzen, und die Wurzeln erkran ken, bevor ſich ein zweiter neuer Trieb zu entwickeln vermag. Eine febr zu empfehlende Vorſicht ift bei jeder Bes deckung nöthig, und darf nicht verabſaͤumt werden. Na⸗ mentlich aber iſt eine zu ſtarke oder reichliche Bedeckung ſo viel wie nur immer möglich zu vermeiden, und das zu -Biel und zu Wenig hier ſorgfältig zu erwägen. Eine leichte Bedeckung, vornämlich aber die mit Moos, iſt hin. reichend, der Pflanze Schutz gegen eindringenden Froſt zu gewähren. Das Moos gewährt übrigens noch den Vortheil, daß man im Frühling nicht zu ſehr mit dem Aufdecken zu eilen braucht. Die Pflanzen treiben unter dieſer Be⸗ deckung bei weitem nicht ſo ſchnell aus, als wenn ein an. deres Material dazu verwendet worden. Wie oft iſt man nicht genöthigt, die Laubdecke bereits im Februar oder März herunter zu nehmen, und die Pflanzen zu lüften, damit das warme Wetter die Triebe nicht zu früh zum Erwachen lockt, und wie oft muß nicht bei neuer Si zur abermaligen Bedeckung geſchritten werden, welches bei der Moosbedeckung ſich nie ereignen kann. Nicht felten laͤßt fid) der Kultivateur durch zu zeitig eintretende gelinde Witterung täuſchen, entblößt die Pflan⸗ zen von ihrer Bedeckung und verliert dadurch oft die bis dahin vom Froſt verſchont gebliebenen. Bedeckt er dagegen künftighin ſeine Pflanzen mit Moos, fo iff ein übereiltes Aufdecken nicht nöthig, da dieſelben unter Moos- bedeckung länger als unter jeder Anderen ohne Nachtheil liegen können. Beſchreibung auger neuen und ſeltenen Gacteen, welche in dem Monvilleſchen Garten kultivirt werden. Vom Herrn E. Lema Profeſſor der Naturgeſchichte er jo . aus dem lateiniſchen Original, vom Herrn Superin⸗ tendenten Burghardt in Belgern Faortſetzung) 3. Mam. 3 Lem. (zweidornige). Säulenförmig, einfach, am Scheitel gedrückt, gräulich grün, ſehr dicht und ſehr fein weiß punktirt. Achſeln wollig; Scheiben klein, gerundet, mit weißer flockiger Wolle, die fpäter ſchwindet; Warzen zahlreich ge drängt, ſchlank, abwechſelnd gedrückt und fo faſt mit 4a pyramidaliſch, Stacheln ſtets 2, gerade, dick, 3 Linie lang, febr ſteif, einen nach oben, den andern nach unten gerichtet, in der Jugend blaß roſenroth, an der Spitze ſchwarz-purpurroth, fpáter weißlich, pfrientenfórmig. Die Höhe des, wie ich glaube, einzigen Exemplars 25 Zoll, eben fo viel im Durchmeſſer; die Länge der War- zen 4, die Breite 2 Linien. Eine ausgezeichnete milchige Species, ähnlich der M. Caput Medusae Otto, und der M. Sempervivi DC., von welchen ſie ſich offi unter ſcheidet durch die Stachelzahl, graugrüne Farbe und Fleis nere Warzen. Hier muß ich bemerken; daß ſich Herr Pfeiffer geirrt hat, wenn er ſagt, daß diefe Pflanzen fp» : 2 ſeien. . Mam. deere Lem. dlangſtachelige). *) Kuglig, gedrückt, hellgrün. Achſeln mit weniger, aber nicht abfallender Wolle be. ſetzt; Warzen kegelförmig, gegenſeitig gedrückt und ſo ge⸗ wöhnlich vierfeitig, Scheiben klein, faſt laͤnglich- viereckig, in der Jugend wollig, ſpaͤter nakt; Stacheln ſtets vier, übers Kreuz, ſehr groß, dünn, gedrängt, etwas ſteif, am untern Theile der Pflanze zuweilen ſtarrend, etwas ge⸗ krümmt, die 3 untern ungleich, der obere aufwärts gebogen, 1— 12 Zoll lang, die andern 7—9 Linien lang, in der Jugend weiß⸗gelb, fpäter graubraun, endlich braun und länger; Blumen zahlreich, die ich nur verdorrt ſah. Es ſind von dieſer Pflanze nur zwei oder drei Ex⸗ emplare bekannt, von denen eines weit ſtaͤrker ift, als das beſchriebene. Vaterland Mexiko, 3 Zoll hoch und Nee Warzen 4—5 Linien lang, 3 breit. 5. Mam. erecta Lem. (aufgerichtete). Völlig ſäulenförmig, langgeſtreckt, hellgrün. ; Die jungen Achſeln fer wollig, allmaͤhlig naft mer dend und bald, menu fie naft find, einen abgerundeten Hü- cker hervorbringen, der in der Mitte eingedrückt, gelb oder braun iſt, und wahrſcheinlich einen hellen Saft, wie die Höcker der Mam. Lehmanni, ausſchuitt, ſo wie auch 95 eiere gebbrt. als Synonym Mamillaria obconella Scheidw. nb M. longispina "es. Die Redaktion. 204 mit einem fpigigen Ringe, wie mit einer Scheibe, umge⸗ ben iſt; Warzen kegelförmig, aufwärts gekehrt und nie⸗ als, wie bei andern Mammillarien, horizontal oder Der. bhangend, an der Bafs faf laͤnglich⸗ viereckig, und wegen dieſer Geſtalt oben 3 Linien, unten 5 ober 6 Linien lang und 4 breit; in den Achſeln weiße, etwas flockige Wolle, fo wie auch auf den ovalen Scheiben, wo fie jedoch bald ſchwindet; Stacheln 12 — 16, ſtrahlig, ungleich, ein wenig angedrückt und gleichſam gekrümmt, gelb⸗braun und an der Spitze der Pflanze gelb, nur einen oben, länger, faſt Zoll lang, und ſtets einen, bisweilen zwei, ja auch drei Central: ſtacheln, ftärker, aber kaum länger als die übrigen, 4—6 Linien lang, alle pfriemenföͤrmig. ö Vaterland Mexiko. Die Blumen habe ich noch nicht geſehen. Die beſchriebene Pflanze iſt 9 Zoll hoch und 2 breit. Ein anderes Exemplar, welches ich vor Augen habe, hat mehrmal am Scheitel der Pflanze den obern Stachel viel länger, als bei dem beſchriebenen Exemplare, weiß lich, oben febr zurückgebogen. Ob dies ein ſtändiger Charakter? In einigen Gärten kommt dieſe Pflanze unter dem ‚ böhft unpaſſenden Namen M. evarescens vor. Was foll dieſer Name? ue 3 a 6. Mam. spinosissima. em Säulenförmig, ſtark, ſchwarz- grün, am Scheitel nicht gedrückt. Achſeln wenig wollig; Warzen klein, ei⸗kegelför⸗ mig, 2—3 Linien lang, an der Baſis 2 breit und durch wechſelnde Preſſung gewöhnlich vierſeitig; Stacheln ſehr zahlreich, gaͤnzlich in einander verwebt, ungleich, 20—25 borſtenartig, ſtrahlig, weißlich, 2—3 Linien lang, 12 — 15 ent eln, flárfer, braunroth, gerade, unten etwas ties gend, faſt gleich, 5—6 Linien lang, an der Baſis ein we⸗ nig pfriemenförmig. ut Das beſchriebene Exemplar iſt 1 Fuß hoch, 22 Zoll im Durchmeſſer und das einzige bis jetzt bekannte. Pa terland und Blumen unbekannt. 7. Mam. impexicoma, Lem. (mit ungekämmten Haaren). ) Beoulig kuglig, grau- grün, einfach oder am Scheitel 2—3 li Scheitel febr eingedrückt und mit (er dichter Jt biefigen Eeemplare find von der M. radians DC. durch verſchieden. Die Redaktion. zen ei⸗kegelſörmig, oben geſurcht, an der Spitze abgeſtumpft, durch abwechſelnde Preſſung winklig; Stacheln ſehr zahl⸗ reich, febr verwirrt, die Pflanze überall bedeckend, ſtrahlig, ein wenig zurückgebogen, angedrückt 18 — 20, aſchgrau oder ſtrohgelb, unten pfriemenförmig, febr farr, keine Centrale ſtacheln; Scheiben abgerundet, mit ſpärlichem Filz, der bald abfällt; ſehr ſelten mit einem Centralſtachel, der an der. Baſis pfriemeufórmig, ausgeſtreckt und einem Horn ähnlich. Von allen Arten verſchieden. Blumen noch un⸗ bekannt. | | Die beſchriebene Pflanze ift 3 Zoll hoch, 35 Zoll im Umfange, von Herrn Deschamps aus Mexiko eingeführt. Sie iff febr ähnlich der Mam. radians. DC., deren Bes ſchreibung kurz und zweifelhaft iſt und mit meiner Pflanze, mit Ausnahme der nakten Achſeln auf der einen und den Furchen der Warzen auf der andern Seite u. f. w. þin länglich übereinftimmt. 8. Mam. daimonoceras, Lem. (Zenfelshorn). *) Kuglig, gedrückt, grün. | Scheitel eingedrückt, febr filzig, ähnlich einem Schopf; Achſeln mit langer Wolle, ert fpát naft, Scheiben rund der eiförmig, mit febr ſpaniichem, bald abfallendem Filz Warzen aufrecht, kegelförmig, 6 — 8 Linien lang; Sta heln 20 und mehr, ungleich, 6— 8 gerade, grau- weißlich, nach oben gedrängt, zehn oder elſſtrahlig, 6—8 Linien lang, hornſarbig, etwas dicker, gerade, anliegend; in der Mitte 3 (bei einigen Varietäten 2 oder 3 nicht völlig ausgebildete), Räte ker, unten auffallend pfriemenförmig, die obern 2 etwas zurück gebogen, hinter einander, den Hörnern des Teufels, daß ich mich ſo ausdrücke, aͤhnlich, der hintere ausgeſtreckt, horizontal oder ſtarr, gekrümmt, auch ein wenig ſtärker, als die übrigen. st Diefe ausgezeichnete Pflanze ift von Deschamps aus Mexiko eingeführt und der vorigen ein wenig ähnlich; unterſcheidet ſich aber von derſelben durch die zur Spitze eines Büfchels zuſammen gedrängten Stacheln, durch gröͤ⸗ ßere Warzen u. ſ. w. Sie it 4 Zell hoch, 6 Zoll im Umfange. Die Blumen habe ich noch nicht geſehen. Das kann: Exemplar ig mum todt. Mehrere beſchrieben und zwar als ») Iſt ebenfalls von De Candolle corniſera. Die Redaktion. 205 andere haben einen, ee aber auch fehlenden, Central- ſtachel. 9. Mam. deflexispina. Lem. (mit gelen Stacheln). Kuglig, febr platt, dunkel grau- grün. f Achſeln gegen den Scheitel der Pflanze wegen der febr. zufammengedrängten Warzen naft, aber bald febr wol- lig und zwar von langer, flockiger, weißer Wolle; Schei ben klein, rund, mit ſpaͤter abfallender Wolle; Warzen ge⸗ rade, durch Preſſung ſtumpf vierſeitig, 7 — 8 Linien lang, unten 3 — 4 breit; Stacheln je 4 übers Kreuz, einer, der zuweilen fehlt, nach oben (der 5. iſt ſelten); ſchmutzig grau, an der Spitze ſchwarz, in der Jugend gelblich, die 3 obern kurz, 4 Linien lang, der mittlere auch kürzer, ge⸗ tade oder wenig gekrümmt, nach oben gerichtet, der unterſte nach unten ſtarr und gekrümmt, ſtaͤrker, faft Zoll lang. Das Exemplar, welches Deschamps aus Me⸗ rifo brachte, iff 25 Zoll hoch und faſt 5 Zoll im Durch⸗ meſſer. Die Blumen habe ich noch nicht geſehen. Es ähnelt der Mam. quadrispina, von welcher es ſich aber hinlänglich durch die Farbe der Stacheln, die gróferu Warzen, die reichlichere Wolle, den unterſten laͤngern Sta- chel u. ſ. w. unterſcheidet. 10. Mam. microceras, Lem. (flein gehörnt.) nuglig, febr platt, ſchwarz grün. Aahſeln wollig, mit weißer, flockiger Wolle; Scheiben ſehr klein, rund, in der erſten Jugend filzig, aber ſehr bald nackt; Warzen durch gegenſeitige Preſſung faſt vier⸗ feitig, mit etwas kantigem Rücken, 4—5 Linien lang, uns tegelmäßig, breit und vielfach mit ſilberfarbenen Flecken Coder durch einen krankhaften Zuſtand?), an der Mitte der Pflanze anliegend, plattgedrückt, unten gewöhnlich ſchwindend; Stacheln 4 oder 5, ſehr ſelten 6, die 3 obern aufgerichtet, 2 ober 3 Linien lang, die 2 untern 5 — 6 Li- nien lang, ſtärker, hintereinander, tleinen Hörnern ähnlich, alle unregelmäßig gebogen, ſtarr, bornfarbig, an der Spitze ſchwarz, unten etwas pfriemenfórmig und mit kleinen Rinnchen. Das einzige durch See erhaltene Grem- plar ift nun tob. Es ift der Mam. magnimamma ähnlich, unterſcheidet fid aber hinlänglich durch die mehr gedrückte Geſtalt, durch die viel kleineren Stacheln und Warzen, durch die längere Wolle der Achſeln u. f. w. 11. Mam. horripila. Lem. (mit flarren Haaren). “) Faſt ſaͤulenfoͤrmig, am Scheitel einfach, oder bidwei- len zwei» und breifópfig, (vielleicht im Vaterlande noch mehrköpfig) grün. E. Scheitel nabelförmig, febr wollig; Achſeln iuis Scheiben länglich, mit viel weißer aber febr bald abſallen⸗ der Wolle, über den Stachelbündeln, wie bei einigen Echi⸗ nocacten, verlängert; Warzen länglich breit, vertikal ges - drückt, an der Baſis länglich viereckig, Stacheln 14 — 15, febr lang, febr ſtarr, ſtechend, in einander geflochten, ſtrah⸗ lig, ſehr gerade, ſelten etwas gekrümmt, ungleich, 14—16 Linien lang, der eine Centralſtachel länger, etwas ſtärker, grau⸗weiß und in der Jugend braun, an der Spitze ſchwärz⸗ lich; am untern Theile der Pflanze, wo die Karen ber ſchwinden, endlich abfallend. Einige wenige Exemplare dieſer höchſt ausgezeichneten Species ſind durch Deschamps eingebracht worden, aber jetzt meiſt todt. Blumen noch OR est Die Höhe der Pflanze it 4 Zoll und drüber, ber Durchmeſſer 2—3 Zoll. Wegen der zu wahren Warzen verlängerten Höcker habe ich dieſe Pflanze, obwohl ungewiß, unter die Mammillarien geſetzt; indem ich vermuthe, daß die Blüthen aus dem filzigen Theile oberhalb der Scheibe kommen werden; ſonſt wäre ſie zu den Echinocacten zu rechnen. Wie dem auch ſein möge, was iſt bei dieſer Species, ſo wie auch bei andern abweichenden, von der Geſtalt zur Beſtimmung der Gaf- teen zu halten? 12. Mam. aulacothele. Le. (mit gefunchten deity Ei-pyramidenförmig, mit etwas gedrücktem Scheitel, grau- grün. Warzen lang, gewöhnlich dreieckig, febr und ſchräg nach oben abgeſtumpft, gedrängt, gerade, alle nach oben ge richtet, faft 1 Zoll lang, unten febr breit und am untern Theile der Pflanze, wo fie eng zuſammen gezogen, gleich fam einen Fichtenzapfen bildend, auf der obern und untern Seite mit einer Furche, die oben lang, unten fehr kurz; Scheiben rund, ſchraͤg geſtellt, mit ſebr kurzem weißen Filz; Achſeln wollig; Stacheln 7 — 8 flrablig ungleich, 3 — 6 *) Sí auc 2 borrpilus Lem. und Mammillaria caes- piticia Pf. Die Redaktion. b Linien lang, die oberſten länger, einer in der Mitte, 1 Zoll lang, der unterſte der kleinſte, in der untern Furche der Warze glechſam verborgen, alle gerade, ſteif, graubraun. Der Mam. Lehmanni verwandt, aber von derſelben hinlänglich unterſchieden durch bie längern und an der Ba- ſis viel breitern und gedrängtern Warzen, die emporgerichtet find, durch die Doppelfurche u. f. w. Blumen ſind noch nicht entſtanden. Aus Mexico durch Herrn Deschamps. Die beſchriebene Pflanze ift-6 Zoll hoch, im Durch⸗ meſſer 2 Zoll. Sie iſt etwas vertrocknet, wie alle, welche er mitgebracht hat. : 13. Mam. aureiceps, Lem. (golbfópfig). *) | Kuglig, jetzt einfach, aber an der Bafs wahrſcheinlich fpáter ausfproffend, oder auch bei alten Exemplaren mehrföpfig (das unſtige feint fih am Scheitel in 2 Theile theilen zu wollen); am Scheitel nur wenig gedrückt, febr licht- grün. Achſeln ſehr reichlich Blüthen und Früchte tragend, mit borſtiger kurzer weißer reichlicher Wolle; einige Sta⸗ dein. berſtenartig, blaßgelb, gedreht, verſtreut, den Warzen : an Länge faft gleich; Scheitel rund, mit kurzem bald ab. fallenden Juz: Warzen fepelförmig, an der in Wolle vita. lig eingehülten Baſts faſt ellipiſch, 5—6 Linien lang; Stacheln ſehr zahlreich (30 und mehr), ſehr gedrängt und beſonders von der Mitte der Pflanze bis unten ſo inein⸗ ander geflochten, daß man vor Stacheln nichts von den Warzen unterſcheiden kann, 25 faſt gerade, ſtrahlig, 3— 32 Linien lang, etwas ſteif, goldgelb, 6 (ſehr ſelten 7 und dann der fiebente in der Mitte ſtehend) Centralſtacheln, gekrümmt, ſtrahlig ausgebreitet, 7—9 Linien lang, unten pfriemenför. mig, mit braunen Flecken, hernach goldgelbbraun, unter denſelben ein oberer, aufwärts gekrummt, etwas länger. Eine ſehr ſchöne Species, hinlänglich verſchieden von Mam. chrysacantha und fuscata, neben welche fie zu ſtellen iſt durch die ganz goldgelbe Farbe, durch die Stärke der Stacheln, durch die bei weitem mehr wolligen Achſeln und vor allen durch die Stacheln in den Achſeln m. ſ. w. Die Blumen kommen ſehr zahlreich vom Scheitel bis zur Mitte der Pflanze zum Vorſchein, ſo wie auch die Derbe gehdet als Synonym Mammillaria: Pfeifferi Booth, Die Redaktion. Früchte, welche, wenn fie reif find, grün werden; (geöffnet habe ich die Blumen nicht geſehen) ſie ſcheinen weißlich⸗grün und klein zu ſein, und nicht über die Warzen hervor zu ragen. Das Exemplar, welches ich beſchreibe, hat eine Höhe von 5 Zoll und eben ſo viel im Durchmeſſer, und iſt aus Mexiko durch Deschamps eingeführt. f : (Fortſetzung folgt.) Ueber die Erdbrände bei Planitz nächſt Zwickau, und deren Benutzung zur Treiberei, iſt kürzlich eine Schrift des Herrn Dr. E. A. Geitner erſchienen (Leipzig, bei Fleiſcher), die manches Intereſſante enthält. Bekanntlich hat man ſchon ſeit wenigſtens 300 Jahren bemerkt (Petri Albini meißniſche Berg ⸗Chronik), daß in der Nähe von Zwickau ein Kohlengebirge flözweife brenne. Loͤſchungsverſuche find bis jetzt für die Dauer vers geblich geweſen. Früher brannte dies Feuer zu Tage aus, jetzt bemerkt man nur Rauch und waſſerhaltigen Dampf, ſo wie auf dem Boden eine faſt durchſtehende Wärme von S bis 10° R., an einigen Stellen aber von 30e R.; die Temperatur der Dampfe if 60 bis 70 R. Die Längen. ſtrecke, in welcher der Brand jetzt die Kohlen ergriffen ‚if 140 Lachter, bei 50 Lachter (a7 Fuß) Breite, bei unge⸗ faͤhr 62 bis 100 Ellen Tiefe. i dh Seit Frühjahr 1837 verſuchte Dr. Geitner „ diefe unterirdiſche Wärme nützlich zu machen, da bisher die durch den Erdbrand erhitzten Beete nur küͤmmerlichen Gras wuchs lieferten, weil es ihnen an fortwährender Feuchtigkeit mane gelte. Dem Befiger jener Gegend, Kammerherrn von Ar: nim, gebührt das Verdienſt, den Unternehmer dabei auf alle Weiſe unterſtützt zu haben. N s Es wurde anfänglich zur Probe ländiſcher Kaſten, mit 6 Fenſtern, von Ziegelſteinen auf. gemauert. Das Beet wurde zuerfi mit einer Schicht Lehm, zur Abhaltung der aufſteigenden Dämpfe, befahren, dieſer feſtgeſtampft und ſodann mit 1; Fuß guter Erde bedeckt. Gurken, Melonen, frühe Erbſen, Salat und Radieschen gediehen vortrefflich, auch gelang die Anzucht aus Samen don Rhododendren, Azaleen, Metroſideren, Citronen, fo wie die Stecklingszucht unter andern aus Camellien, die ein ſogenannter hol⸗ 207 ſchon in 4 Wochen Wurzeln geſchlagen hatten, obgleich die Erde nicht einmal recht paſſend dazu war. Melonen in guter Miſtbeet⸗Erde trugen nicht allein ſehr reichlich, fon- dern lieferten, nachdem die erſte Ernte beendigt war, nach Abſchneiden des Krautes, eine zweite Ernte. Die Her⸗ leitung des nothwendigen Waſſers wurde nun mit Glück beſchafft, und gelang auch inſofern, als das Waſſer in den Leitungsröhren durch den Erdbrand ſchon erwärmt wurde. Nun wurde auch ein Glashaus gebaut, und die Treib- kaſten vermehrt, ein geſchickter Gärtner, Herr Urban, für dieſe Anſtalt gewonnen, und nicht blos Gemüſe aller Art, ſondern auch Zierpflanzen der mannigfachſten Art für den Verkauf gebaut. Zur beſſern Ausführung dieſes Planes hatte fih eine Actien⸗Geſellſchaft gebildet, deren Statuten dem Werkchen angehängt find. Aber nicht blos auf Gelb» gewiunſt allein, ſondern auch Förderung der Wiſſenſchaſt ift diefe Anlage gerichtet. Der Verfaſſer theilt Seite 11 ff. ſeine Verſuche über Gewinnung des humusſauren Kali zur Dungbereitung mit. Seine Reſultate zur Bereitung eines guten Compoſtes ſind ſehr befriedigend, und verdienen nach⸗ geleſen zu werden. Der Winter iſt, wie begreiflich, für die Pflanzen nur beſonders nachtheilig, wenn nicht gehörig gelüftet werden kann, denn hier erfror nichts, aber der Moder zerſtörte viele der weichlicheren Pflanzen, was fid) indeſſen ſpäter, bei der Leitung eines geſchickten Gärtners, nicht ſo leicht wieder ereignen wird. Die Anlage beſteht jetzt aus zwei Glashäuſern, 7 Raflen und 108 Fenſtern, in denen Biere und Nutzpflan⸗ zen, zu welchen letzteren namentlich Melonen, Gurken und Gemüſe aller Art gehören, gezogen werden. Eine Cham⸗ pignon⸗Treiberei, fo wie der Bau eines Ananashauſes, ift im Werk. Zum Ankauf von Orchideen ift Auftrag gege: ben. Der Abſatz der Pflanzen u. ſ. w. geſchieht theils an die Actionaire dieſes Vereins, theils an Fremde zum Ca⸗ talogs⸗Preiſe, der der Schrift angehängt ift; auch wird ge» tauſcht. Daß dem Unternehmen ſich anfänglich Vorurtheile entgegenſtellten, kann, als in dem gewöhnlichen Laufe der Dinge beſtehend, vorausgeſetzt werden. Auch verbreitete man anfänglich das ungegründete Gerücht, daß die Gemüſe und Fruchte waͤſſerig oder ſchwefelig ſchmecken würden, und zerſtoͤrte zuerſt die Anlagen und Fenſter, fo daß eine Gin- 8 nothwendig — Zwei ra ane und eine Vignette zieren die Schrift. *) Ueber das Pfropfen von Pelargonien, Vom . Herrn C. H. Harmſen, Kunſt⸗Gärtner auf Hohenfelde. ; (Aus dem Archiv des Hamburger Garten: und Blumenvereins Vol. 1. pag. 91 Da ſeit einiger Zeit eine Menge neuer und pracht⸗ voller Pelargonien erſchienen, welche alljährlich wieder durch andere neuere und ſchönere Arten gleichſam verdrängt wer⸗ den, fo it es häufig der Fall, daß die älteren Sorten, ob» gleich vielleicht nicht minder ſchön, wie die neu erſcheinen⸗ den, namentlich dort, wo ſich große Sammlungen vorfin⸗ den, in großer Anzahl unverkauft bleiben. Um nun ſolche nicht mehr in der Mode ſtehenden Pflanzen nicht gänzlich wegzuwerfen, und nicht Koften und Mühe ganz unnütz vergeudet zu haben, habe ich angefangen, auf die ältern Pflanzen, und vorzüglich ſolche, welche fid) kronenartig ge⸗ bildet haben, die beliebteſten neuern Sorten zu pfropfen. Hat eine derartige Pflanze vielleicht 3 oder 4 Zweige, ſo ſetze ich auf jeden derſelben (von vorjährigem Holze) ein Reis. Da ich nun in der Regel verſchiedene in Farbe ab⸗ ſtechende Sorten, die ſo viel als möglich einen gleichen Wachsthum haben, auf einen Stamm bringe, ſo machen ſolche Bäumchen, wenn ſie blühen, einen prachtvollen Effekt, wobei man noch den Vortheil hat, gleich große Pflanzen an⸗ bieten zu konnen; auch gewähren kleinwachſende, als Pe- largonium tricolor und Yeatmanianum, wenn man fie auf andere pfropft und fronemartig zieht, einen herrlichen Anblick. Die in die Borke oder Rinde gepfropften Neis- chen wachſen ſehr leicht und freudig fort, und blühen den folgenden Frühling nach der Operation. Statt des beim Pfropfen gebräuchlichen Baumwachſes bediene ich mich des *) Wir haben dieſe Nachricht aus dem Ara des Hambur- ger Garten- und Blumenvereir $ 1. pag. 79. ent: lehnt, aus Veranlaſſung der oben S. 175. ede Notiz. Die Redaktion. 208 Lehms, weil, da das Baumwachs warm aufgetragen wird, daſſelbe den faftigen Pelargonienpflanzen leicht ſchaden und die Operation dadurch mißglücken fónnte. Die ſchön blühenden Pflanzen, : welche im è Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen: Gärten zu empfehlen ift. 2. Edwards’s Botanical Register. April 1840. (Taf. 23.) Genista bracteolata Link. Leguminosae.) Die Abbildung dieſer feltenen Pflanze war im Juni 1832 von einem Exemplare genommen worden, welches vom Herrn Young; Gärtner zu Milford, mitgetheilt war. Er hatte es vom Herrn Webb erhalten, der es auf Teneriffa gefunden, und unter dem Namen Cytisus ra- cemosus geſandt hatte. Als einige Jahre darauf H Webb die Zeichnung davon zu Geſichte bekam, erkannte er ſie für Link's Genista bracteolata, eine ſehr wenig be. kannte Pflanze, an. Sie nähert ſich einigen Arten, welche in Herbarien unter dem Namen G. candicans bekannt ſind, beſonders derjenigen, welche Herr Boiffier auf den Bergen von Ronda gefunden hat. inf felt fie auch neben diefe Art, jedoch weiſen ihre langen ſchmalen Blätter, nebſt lockeren, gipfelſtändigen Trauben ihr einen anderen Platz an. Sie verlangt die⸗ ſelbe Behandlung wie ähnliche hülſentragende Pflanzen der canariſchen Inſeln, als z. B. Genista canariensis, Die Pflanze kommt leicht durch Stecklinge fort, und kann B E di (Diadelphia Decandria, entweder in einen Topf oder in ein Beet des Gemádi. i hauſes gepflanzt werden. Sie bildet hübſche Büſche und trägt eine Menge lieblich riechender Blumen mehrere Wo⸗ chen der früheren Jahreszeit hindurch. Das Erdreich, wel- ches fie vorzugsweiſe liebt, beſteht aus gleichen Theilen Lehm und Braunkohle, gut mit Sand untermiſcht. Ueppig wächſt ſie im Sommer an einer gegen Süden gelegenen Wand; jedoch muß man ſie im Winter gut gegen die Kälte ſchützen. - (Taf. A.) . Coelogyne Wallichiana Lindt. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Dieſe prächtige kleine Pflanze it nach Dr. Wallich auf der hohen Bergkette, welche östlich und nördlich Ben galen begrenzt, einheimiſch. Man findet ſie auf Felſen und Baumſtämmen zwiſchen Moos ſſtzend. Dr. Royle erwähnt ihrer nicht; jedoch ſand dieſer berühmte Reiſende eine nahe verwandte Art, C. praecox, ſchmückend mit ilv ten großen reichfarbigen Blumen die Zweige von Eichen Herr auf Lundour in einer Höhe von 7500 Fuß unter 30° nördlicher Breite, fie war indeß nur während der Regen- zeit anzutreffen. : Die überirdiſche Zwiebel hat faſt die Form und Farbe einer Trüffel, und verliert ihre Blätter ehe die Blumen erſcheinen, welche zu einer an jeder Seite hervorkommen. Sie ſind faſt ſo groß, wie die der Cattleya labiata und von einer gleichmäßigen, brillanten, durchſichtigen Nofer farbe. Nur im Junern der Lippe find fie mit einem Brei teu gelben Streifen verziert, der von fünf parallelen Nei hen kleiner weißer Höcker durchzogen if. Auch find ti nige einzelne dunkel ſcharlachene Tüpfel auf ihrer Dber flåde zerſtreut. Die Pflanze ſcheint keine ſchwierige Be handlung zu verlangen. * o p — Ungen auf diefe Zeitſchriſt am. Nauckſchen Buchhandlung. M Meer n erſcheinen alle 14 Tage wei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich if, ſollen Kupfer 000 Polsfönitre beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Bere Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Achter Iahrgang. ligemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. "" „ mit den 5 Gärtnern und Botanikern des In und ene, berausgegeben von Albert Dittrich, 5 Dr. der Phil oſophie Ur 1b e ehr: 3 B i ^ Ae Friedrich Otto, Sonia Preuß. Garten: Direktor und Infpektor des bot. Pid) zu Berlin. E Sonnabend, ben 4. Juli. i Ueber Yos Vorkommen ber Orobanchen an ihren natürlichen Standorten und über deren Verpflanzung in die Gärten. Von den Herausgebern. Vor mehreren Jahren hatten wir Gelegenheit, einige Erdballen mit Orobanchen aus der Gegend von Nauen mit ihren Mutterpflonzen in den hieſigen botaniſchen Gar. ten zu bringen. Dieſe Ballen wurden ſogleich eingeſetzt, und aus denſelben ſind im vorigen Jahre wieder Dro. banchen hervor gewachſen. merkwürdigen und intereſſanten Pflanzen in den Gärten Da nun die satius biefer entweder noch nicht derſucht oder, mo fie verſucht, noch nicht gelungen ift, fo erlauben wir und über Wien einige Worte zu fagen. k 5 | Die Orobanchen ſind, si beben 1 pflanzen, die mit ihrer knollenartig verdickten Stengelba⸗ (i$ auf den Wurzeln anderer Pflanzen wachſen. Die ein. heimiſchen ſind, mit Ausnahme einer Att, (der O. ra- mosa) alle ausdauernd und wachſen auch, außer dieſer, alle auf den Wurzeln ausdauernder e Die Art m ihrer Verbindung mit der Mutterpflanze iſt uns bis jetzt noch nicht gelungen auszumitteln, und ihre Anheftung ift ſo locker, daß ſie bei einer harten Berührung ſogleich ſich ablöſen. Und dennoch ſcheinen fie wirkliche Paraſiten und nicht, wie z. B. viele Orchideen, bloße Epiphyten zu ſein, denn der Wurzelſtock der Mutterpflanze erleidet an der Stelle, wo eine Orobanche feitigt, in der Regel, wenn auch nicht immer, eine Veränderung. An dem Wur⸗ zelſtock von Galium verum und Mollugo, auf denen bie in der Mark wachſenden Orobanchen beſonders vorkom⸗ men, haben wir noch keine merkliche Veranderung bemerkt, aber bei den Compoſiten, auf denen Orobanchen mad» fen, zeigt fid die Stelle des Wurzelſtecks, wo eine Dro bande feſtſitzt, knolleuartig aufgetrieben. Bei Cirsium arvense, auf welchem die Orobanche speciosa DC. wächſt, verdickt fid) eine Aſtſpitze des kriechenden Wurzelſtockes, und auf dieſer Verdickung ſteht die Orobanche. Die O. raè mosa dagegen, welche jährig ift, ſcheint kaum mehr als ein Epiphyt zu ſein, und findet ſich am Wurzelhalſe, oder dem Caudex intermedius, der jährigen und zweijährigen Pflanzen des Tabacks und des Hanfs. Wir haben lebende Tabackspflanzen aus den Rheinzegenden erhalten, mo wenig 34 adn Mei Sen e ſaßen, ohne daß dieſer eine Veränderung erlitten hatte, oder daß man eine andere Verbindung zwiſchen beiden Pflanzen als die des Zufammenfigens wahrnehmen konnte, wogegen von der Orobanche zahlreiche Wurzelfaſern in den Boden gine gen, welche wahrſcheinlich nur allein die Pflanze ernähren. Dieſe Vermuthung wird auch dadurch beſtätigt, daß man die O. ramosa ausſaͤen kann, wo keine andere Pflanze waͤchſt, und die Samen derſelben dennoch keimen und neue Pflanzen hervorbringen. Wenigſtens hat Herr Apotheker Buet in Frankfurt a. d. O. diefe Erfahrung gemacht, ine dem er Samen von O. ramosa auf dem Hofe ausſtreute, wo ſich dann im naͤchſten Jahre zwiſchen den Steinen neue Pflaͤnzchen davon zeigten. Einige der übrigen Arten ſcheinen em 2 j de indeß nicht gern Samen zu tragen; bei Baumgartenbrück „hinter Potsdam baben wir O. laxiflora Reichenb.. und O. Epithymum DC. im Auguſt noch zahlreich in [den ganz trocknen Exemplaren gefunden, ohne auch nur bei einem eine ausgebildete Kapſel zu bemerken, ſo eifrig wir Der natürliche Standort, an welchem Orobanchen vorkommen, ſcheint ſehr verſchieden zu ſein. Hier in der Mark findet man ſie nur an Hügeln oder Erdwällen, und dann gewöhnlich nur an einer kurzen Stelle. Diejenigen, welche wir in der Gegend von Nauen geſammelt haben, fleben daſelbſt an einem Erdwalle, der durch Auswerfen und Planiren des Chauſſeegrabens entſtanden ift, in einer Strecke von kaum hundert Schritten, wo fie dann plötzlich aufhö— ren, und dann in der ganzen Gegend wicht weiter vorkom⸗ | men, was wir beſtimmt verſichern können, di wir das ganze Terrain nach allen Seiten hin, Schritt vor Schritt nach Orobanchen durchſucht haben. Der Boden, in welchem fie ſtehen, iff ein reichlich mit Lehm geſchwängerter Sand. boden, der übrigens noch in der ganzen Umgegend zu fie den war. Faſt in einer ähnlichen Localität kommen die Orobanchen bei Potsdam vor, wo fie auch an einem Erd» walle am Haveluſer wachſen, fid) aber viel weiter ausbrei⸗ ten, fo daß man fie über eine halbe Meile weit verfolgen kann. Dies gilt wenigſtens von O. laxiflora, denn O. Epithymum waͤchſt nur an einer, kaum 5 Fuß im Nm kreiſe haltenden Stelle auf einem Raſen von Thymus, und Auf Wieſen ! " enden, en ſie in der Mark nicht vorzukommen, denn ſowohl bei Frankfurt, als bei Oderberg wachſen die daſelbſt vorkommenden Oro⸗ banchen nur an hügeligen und bergigen Orten. T Ueber die Anzahl der in der Mark Brandenburg ter. kommenden Arten läßt ſich bis jetzt noch nichts mit Ge⸗ wißheit ſagen, da uns noch aus manchen Gegenden die dort dann in der ganzen Gegend nicht wieder. wachſenden Formen nicht lebend zugekommen find, und fid) nach trockenen Exemplaren feine Orobanche mit Sicherheit beſtimmen laßt. Diejenigen Arten, welche wir ſelbſt ge⸗ ſammelt oder lebend erhalten haben, ſind alle in der Flora borussica abgebildet, und beläuft ſich ihre Zahl auf funf zehn. Dieſe Arten kommen an folgenden Orten vor: hine ter Potsdam bei Baumgartenbrück und am Werder, ſowie weiter auf der Straße nach Brandenburg zu, wachſen: O. ‚Galii Duby, laxiflora Reichenb., tubiflora Dietr., Epi- Alıymum DC., robusta Dietr. eine. prächtige, febr. äftige, blau blühende Art. Beim Dorfe Berge hinter Nauen fin» den fid), außer den oben erwähnten O. laxiflora und Galii, noch O. Krausei Dietr., macrantha Dietr,- gilva Dietr. * 211 « tovquata Reichenb., citrina Dietr.; aus der Gegend von Frankfurt erhielten wir ebenfalls O. laxiflora und Galii, die ebenfalls in der Mark am mehrſten verbreitet erſchei⸗ nen, und außerdem noch O. Buekii Dietr., elatior Sut- ton, speciosa DC., coerulea Villars, (die übrigens auch bei Freienwalde, bei Zerpenſchleuſe und an andern Orten vorkommt) und ramosa, die auch noch bei Kunnersdorf und auf dem Brauhausberge gefunden iſt. Hiermit iſt aber die Zahl der Orobanchen in der Mark keineswegs erſchöpft, da uns z. B. die bei Oderberg und an andern Orten mad» ſenden Formen noch unbekannt find, und wir außerdem, fo viel ſich nach trocknen Exemplaren beſtimmen läßt, wenig: ſtens noch zwei blau blühende Arten (wahrſcheinlich O. cumana Wallr. und arenaria Borkh.) fennen, die an mehreren Orten in der Mark gefunden ſind. Von uns aus andern Provinzen lebend zugekommenen Orobanchen erwähnen wir nur: Or. Rapum Thuill. dom Siebengebirge bei Bonn und Or. coerulescens Ku aus der Gegend bei Danzig, Der größte Theil der in der Mark vorkommenden Arten wählt auf Galium verum, und es iſt allerdings noch nicht außer allem Zweifel, ob alle die darauf wachſen⸗ den, im Habitus ſo verſchiedenen Formen, wirklich gute Arten ſind. Hierüber würde nur die Kultur eniſcheiden konnen, und es wäre daher nicht ohne Nutzen für die Wiſ⸗ ſenſchaft, wenn man verſuchte, die Orobanchen in Gärten zu ziehen, entweder durch Verſetzen mit der Bretagne oder durch Ausſäen. Beim Verſetzen der Sw iſt es A nö» thig den ganzen Erdballen mit den Wurzeln der Mutter pflanze, worauf ſie wächſt, heraus zu nehmen, und jede Bers letzung wo möglich zu vermeiden. Dieſe Erdballen ſind nur an ſolchen Stellen im Garten wieder einzuſetzen, de, ren Lokalität von der, wo ſie geſtanden haben, ſo wenig als möglich abweicht. Auch iſt jederzeit auf den Boden ſelbſt, in dem die * am beiten gedeiht ems zu nehmn. Das Anziehen aus Samen geht ohne Zweifel, obgleich a es bis jetzt noch nicht vollkommen gelungen ift. Im bie. figen botaniſchen Garten keimten aus Samen Or. ramosa und speciosa; erſtere kam nur ſpärlich zur Blüthe und da fie jährig iſt und keine Kapſeln angeſetzt hatte, kam fie auch nicht wieder zum Vorſchein; die letztere hingegen zeigte ſich mehrere Jahre hindurch, bis ſie endlich ausblieb und nicht wieder erſchien. Eine andere Art keimte hier zufällig, Da hier fortwährend Verſuche mit der Kultur, beſouders mit dem Keimen der Samen von Orobanche gemacht wur den, ſo waren auch von verſchiedenen Orten dergleichen Samen eingegangen. So hatten wir auch Samen von angeblich O. caryophyllacea *) aus Italien erhalten, welche aber nicht keimten. Die Erde wurde, da das Kei⸗ men nicht erfolgte, zu der übrigen der Erdmagazine ge⸗ bracht, um zum Verpflanzen verbraucht zu werden, und zu dieſem Zweck auch bei verſchiedenen Pelargonien gebraucht. In dem nächſtfolgenden Jahre fanden ſich auf den Pelar⸗ gonien Wurzeln ſitzend, eine Menge Orobanchen ein, die vor⸗ trefflich blühend, einen hochſt angenehmen Geruch verórei teten. Leider erſchien die Pflanze im ſolgenden Jahre nicht wieder, obgleich fámmtlide Pelargonium- Pflanzen mit ih ren Töpfen ſorgfältig kultivitt und beachtet wurden. Auch wurde uns O. minor, lebend wachſend aw Trifolium pratense, geſendet, vegetirte jedoch nur zwei Sommer hindurch, obgleich der Erdboden zu ihrem Gedei⸗ hen berücksichtigt und auch Trifolium pratense neben Bei weitem leichter als die Orobanchen wächſt La- thraea Squamaria in den Gärten fort, wenn fie ſonſt gut mit dem Erdballen herausgenommen und an einen ihr zu ⸗ ſagenden Standort gebracht wird. Merkwürdig ſcheint uns die Erſcheinung, daß die im hieſigen botaniſchen Garten ſeit vielen Jahren ſich in Kultur befindlichen Pflanzen nur alle zwei Jahre zum Vorſchein kommen. Iſt dies am natürlichen Standorte auch der Fall, oder treibt ein und RM Wurzelballen alle Jahre neue phage? z = dod > So viel uns noch erinnerlich ift, war diefe Pflanze Or. minor s ulton, oder barbata Poir. die beide im fostiden" unb — chen Europa ſehr verbreitet find. 3 PE. * 212 Beſchreibung f einiger neuen und ſeltenen Gacteen, welche in dem Monvilleſchen Garten kultivirt á werden. i f . | Vom Herrn E. Lemaire, Profſeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. ; (Ueberſetzt aus dem lateiniſchen Original, vom Herrn Superin⸗ ö . tendenten Burghardt in Belgern.) Cortſetzung.) . M. Mam. crocidata. Lem. (die flockige). Kuglig, ſehr gedrückt und genabelt (wie Immergrün). Achſeln mit reichlicher, flockiger (woher der Name), anfangs weißer, ſpäter grauer, beſtaͤndiger Wolle; Schei⸗ ben febr klein, eiförmig länglich, mit bald abfallender Wolle umgeben; Warzen pyramidenſörmig⸗vierſeitig, unten breiter und fchräg länglich⸗viereckig, 3 Linien lang, im dop- pelten Durchmeſſer bald 2 bald 3 Linien, in febr zahlreiche und febr fpiralfórmige Reihen vertheilt, an der Spitze ſchräg abgeſtumpft; Stacheln 2 (in einer Var. 3, febr fel- ten 4 und daun übers Kreuz) weißlich roſenfarbig, an der Spitze ſchwarz-purpurroth, ſteif, unten pfriemenförmig, et» was abgeplattet, einer nach oben, einer nach unten gekehrt, der obere 4 Lin. lang, der untere 6, auch 8. Das Uebrige iſt unbekannt. Herr Deschamps brachte die beſchriebene Pflanze aus Mexico. Sie hat 3 Zoll Höhe und 45 Zoll Durchmeſſer. : 15. Mam. arietina. Lem. (Widder). ) : Die Beſchreibungen der Botaniker von Mam. magni- mamma und gladiata paffen febr zu dieſer Species; die meinige dürfte ſich aber doch von jenen unterſcheiden durch die Stärke und Länge der Stacheln, fo wie durch die zwi. ſchen den Achſeln reichlichere Wolle; die Stacheln erreichen eine Länge von 2 Zoll, ſind gefurcht, 2 oder 3 an der Zahl, von welchen einer oder zwei gekrümmt, völlig den Hoͤrnern eines Widders gleichen. | Ob, wie ich glaube, eine neue Species? ober ob, fo. nonhm mit den zwei oben erwähnten Mammillarien, aber ) Dieſe Pfaanze ift nur eine Varietaͤt von Mam. magnimamma, 8 * Die Redaktion. ſtarker und größer? (Die unterſuchten Exemplare find erit kürzlich aus dem Vaterlande angekommen). : Aus Mexiko durch Herrn Deshamps eingeführt, 16. Mam. cirrhifer a. Mart. Wir haben, wie ich glaube, von dieſer Species zahl. reiche Exemplare, welche jedoch mit der Beſchreibung Ber. ſelben nicht völlig übereinſtimmen. Denn bei jenen ſind die Stacheln, nur 5 oder 6, unregelmäßig vertheilt, entwe der faſt ſtrahlig, oder gleichfam übers Kreuz, die obern zwei oder drei bald kürzer, bald länger, andere Mittelſta⸗ cheln fehlend, oft 3 Zoll lang und mehr, ſpiralförmig ges d krümmt, in Haaren herabhangend; doch giebt es auch ſtei⸗ fere, gebogene, weiß gelblich in der Jugend, grau fpäter, an der Spitze ſchwaͤrzlich und ein wenig cylindriſch. Alle haben breite Raſenknöpfe (caespites), die Pflan- zen find vielköpfig, oder vielmehr ausſproſſend, und bei ei — nigen ſind die Stacheln etwas kürzer. ; Die Blumen unbekannt. Von Deschamps in Me rifo geſammelt. Melocacten. F 1. Melocactus goniodacanthus. Lem. (mit eckigen Sta - cheln — RAN i Kegel- ober pyramidenförmig, hellgrün. | Kanten 16—20, ſcharf, an den Knoten etwas gewölbt, vertikal, ausgeſchweift, gleichſam gekerbt, 1 Zoll hoch; Knoten oval, nakt, wenig auseinander ſtehend, eingeſenkt, mit ſehr kurzer ſogleich abfallender Wolle; Furchen ſehr ſcharf; Stacheln 6, ſtrahlig, gerade, ſelten etwas gekrümmt, ſtark, ſehr ſteif, drei» oder auch faſt viereckig, etwas aus gehöhlt, weißlich, an der Spitze ſchwatzbraun, an der Ba ſis etwas pfriemenförmig, einer derſelben oben, etwas für. zer, vierſeitlich, 6—7 Linien lang, der letzte nach unten gekehrt, länger; außer dieſen ſechs beſtändigen, kommen noch ein und zwei unausgebildete bor, 1 — 3 Linien lang, oft fehlend und den obern zur Seite; alle roſenfarbig, wenn ſie faul ſind; Schopf kurz, kegelförmig, aus dichter weißer Wolle gebildet, 2 Zoll hoch, ſelten mit Stacheln, die dann hell roſenroth, lang und gebogen. Das einzige bis jetzt bekannte Exemplar, beffen Blu⸗ men ich nicht kenne, iff leider todt; von den andern Ar- ten unterſcheidet es fid febr durch die Geſtalt der Ste 213 cheln. Gs find einige Samenkörnchen erhalten worden, welche durch die Sorge des Gyufpector8 über die Warm⸗ häuſer im Pflanzen⸗Garten des Muſeums zu Paris, Herrn Neumann, glücklich gekeimt haben. Vaterland unbekannt. Das Skelett iſt in der Botanikothek deſſelben Muſe⸗ ums aufbewahrt. 2. Meloc. obtusipelalus. Lem. on abgeRumpften Din. menblättern). Voͤllig pyramidaliſch, aſchfarbig⸗grün. | Kanten 10, vertikal, febr farf, etwas ausgeſchweift, ſcharf, an den Knoten breit gewölbt, faft zur Höhe von 2 Zoll; Furche tief, ſcharf; Knoten nakt, einen Zoll weit auseinander ſtehend; Stacheln 11, zolllang, (mehr oder weniger), ſteif, unten pfriemenſörmig, ſtrahlig, weißlich⸗ bräunlich, queer gekerbt; zwei kleinere gerade und oben, zu⸗ weilen einer oder beide fehlend; ſeitliche 6, gleich, abwärts gebogen; 2 Mittelſtacheln, deren einer oben, länger, gerade, horizontal und beſtändig, der andere unten, kleiner, faſt vertikal und ſelten ſehlend. Schopf klein, platt⸗ kugelförmig, oben wenig einge. drückt, aus weißer, ſehr dichter und langer Wolle gebildet, und mit borſtenartigen, purpurrothen Stacheln, die einzeln und unregelmäßig verſtreut find; Blumen ſchön roſenroth, doppelt ſo groß, als bei Meloc. communis; Kelchtheile 23 — 25, faſt gereiht, länglich, tund- abgeſtumpft; die Staubfäden der Staubbeutel febr kurz, febr zahlreich, an der Röhre angewachſen, zuſammen gewachſen; Staubbeutel gelblich; Griffel weißlich; Narbe ſechstheilig. Von dieſem febr ſchönen und ausgezeichnetem Meloc. habe ich nur 2 Exemplare geſehen, deren beſtes im Mon- villeſchen Garten ſich befindet. Höhe 10 Zoll, auf welcher der Schopf kaum 2 Zoll hat, der untere Umfang 24 Zoll. Vaterland, Santa: Fe be Bogota. 3. Meloc. Brongniartii, Lem. Faft pyramidaliſch, mit 15 breiten und dicken Kan⸗ ten, grau grün, am Scheitel nicht eingedrückt. Kanten etwas gedrückt, gewöhnlich queer gefaltet, ſcharf, geſchweiſt und zwiſchen den Stachelbündeln gleich fam höckrig, an den Knoten leicht gewölbt; Stachel. bündel genähert, kaum 6 — 8 Linien auseinander ſtehend, gedraͤngt; Stacheln 9, febr ſteif, feuerfarbig braun, deren 3 obere (der mittlere fehlt bisweilen) 5—6 Linien lang, die vier ſeitlichen 2 Zoll lang; von den 2 übrigen der eine unten, länger, gebogen, der andre in der Mitte, pfriemen⸗ förmig, zolllang; alle mehr oder weniger etwas nach oben gekrümmt; Knoten rund, bei dem Schopfe mit kurzer wei- ßer Wolle, welche bald ſchwindet; bis jetzt nur wenig dom Schopf ſichtbar. Die Höhe der beſchriebenen Pflanze 8 Zoll, der Um fang 22 Zoll. Vaterland unbekannt. Eine hinlänglich verſchiedene Species, aber verwandt dem Meloc. communis, von wel⸗ chem ſie ſich beſonders durch die aufwärts gekrümmten Stacheln unterſcheidet. Sie iſt von mir dem berühmten Kenner, dem Profeſſor der Naturgeſchichte am Pariſer Mu- feum, Al. Brongniart gewidmet worden. 4. Meloc. crassicostatus. Lem. (mit dicken Rippen). H Kuglig, kaum am Scheitel eingedrückt, hellgrau · en, ftar? und dick gerippt. Kanten 10, vertikal, ſehr ſtark, ſehr breit „an den Sei. ten rund⸗gewölbt, wenig geſchärft, etwas gefchweift, felten an den Knoten verdickt; Knoten eiförmig laͤnglich, einge ſenkt, 15— 18 Linien von einander entfernt, an der Spitze der Pflanze mit weißem kurzen, bald verſchwindenden Filze; Stacheln 13, in Büſcheln; die obern 2 die kürzeſten, 3—4 Linien lang; ſeitliche 6, 2 Zoll lang, etwas nach unten ge- krümmt, angedrückt; einer unten, etwas länger; Mittelſta⸗ deln 2, pfriemenförmig, ziemlich gerade, zolllaug; der hintere länger und ſtärker; alle febr ſteif, febr regelmäßig vertheilt, ſchmutzig roſenfarbig; Furchen ſehr ſcharf und geſchweift, ohne Querfalten, ob wegen des üppigen »- d thums der Pflanze?) "7 Eine febr ausgezeichnete Species, dem Meloc. obtu- sipelalus verwandt, bie ich, obgleich das Exemplar tic ch nicht ausgewachſen it, nicht Anſtand genon be, un. ter die Melocacten zu rechnen, wegen des gemifen Sabi. tus, der den UN CSTEE allein deputata ift. *) Es ift ju bemerken, daß bei den Meloc. FH Echinocacten die Falten an den Kanten nur in krankhaftem Zuſtande, 3. B. bei Vertrocknung entſtehen. 3 EM | E Vaterland Santa‘ Fé de Bogota. Es find bis jetzt nur 2 e dieſer Species bekaunt. a" Echineracten. 1. 8 Monvillii. Lein. | Kauglig, mit vielen und ſehr großen Hoden, , am Scheitel platt, ohne die Wolle, welche bei einigen einen Schopf darſtellt; nicht gerippt, ſondern nur aus Höckern beſte⸗ bend, welche 17 faſt vertikale Reihen bilden; febr hell- grün. Höcker, beſonders um den Scheitel, ſehr gedrängt, an der Bafis ſechsſeitig, durch gegenfeitige Preſſung ge. wöhnlich eckig, weiß punktirt, ſehr breit (18 Linien und drüber meſſend) und ſich in einen großen Knollen verlän- gernd, der am Ende gleichſam auf einmal abgeſchnitten, oben platt ift, und eine länglich «eifórmige, mit kurzer nie abfallender weißer Wolle beſetzte Scheibe hat; Stacheln ſehr lang, 12—13, hellgelb, unten purpurfarbig und etwas pftie⸗ menfórmig, 18 und mehr Linien lang, regelmaͤßig auf 2 Seiten geordnet, gebogen, gewöhnlich queer geſtreift und platt, einen einen ſeitliche; der eilfte obere febr kurz; der was kürzer als die ſeitlichen; der dreizehnte, der Mittelſta⸗ chel, ſehr lang, gerade, 2 Zoll lang und darüber, oft, wie der eilſte fehlend; Furchen blaßgrün, mit einer gebogenen ges grünen Linie. Dieſer Echinocacius bringt E an der Seite einen Sprößling, iſt unſtreitig in feiner Art der ſchonſte, hat aber noch nicht geblüht, obgleich er jetzt eine Höhe von 8 Zoll und darüber und einen Umfang von über 2 Fuß erreicht hat. Ohne Bedenken habe ich ihn zu den Echi⸗ nocacten gerechnet, weil ſein Habitus nur auf diefe. Diumeift, und habe ihn dem Herrn von Monville gewidmet, der : zuerſt dieſe Pflanze ſehr theuer kaufte und kultivirte, ta. . ich ſo allen Freunden der Botanik, Gelehrten oder habern den Namen eines erfahrnen und fehr eifrigen jeupflegers, eines großmüthigen Gönners der von mir ten Wiſſenſchaft, bekannt und werth mache, zugleich ich ihm fiit für das mir bewiefene Wohlwollen eine danfbare Verpflichtung M Baterian Paraguai, Cordilleren. ſehr ſchoͤnen Anblick Beam 10 längere Ra: 2. Echinoc. tetr acanthus: Lem. (mit 4 Stacheln). " C $uglig, wenig Platt, ſchwarz⸗ «grün, fait ſpiralſoͤrmig gerippt. Kanten ohngefähr 225 (darf, gekerbt⸗geſchweiſt, über den Knoten eine Erhöhung, faſt wie ein kleiner Hocker hervorragend; Knoten eingeſenkt, in der Jugend weiß filzig, an den Scheitel fo zuſammen gedrängt, daß fie den hervorkommenden, abgeplatteten Schepf eines Me- locactus darſtellen, weiter unten entfernt, mit einer febr kurzen, weißen, dichten, bald abfallenden Wolle; die jûn- gern, in der Wolle des Scheitels eingeſenkten Stacheln ete — was gelblich; hernach in naheſtehenden Büſcheln immer 4 (bei einer erwachſenen Pflanze), ein wenig gekrümmt, weißlich⸗hornfarbig, mit febr kurzen, kaum zu unterſcheiden⸗ den Haaren verdeckt, kurz „gleich, 4—6 Linien lang, an der Spitze wenig ſchwärzlich, faſt übers Kreuz ſtehend; der eine obere gerade, mehr als die andern an der Spitze ſchwarz; die 3 übrigen etwas gebogen und (in ihrer Ver⸗ bindung) gleichſam einen Dreizack bildend; Blumen völlig ſtiellos, vor dem Blühen mit langer ſeidenartiger, violete brauner ENTM bedect, zahlreich, ſehr glänzend und i Scheitel (aus der Mitte der Knoten) Vervorfrofend; mit Sonnenaufgang geöffuet, beim Untergange derſelben geſchloſſen, ſo wie auch wenn det Himmel trübe wird; ich habe ſie einige Tage hindurch dau⸗ ern geſehen; Blumenblätter vier bis fünffach gereiht, febr ausgebreitet, unregelmäßig und fehr fein gewimpert; Grife fel bleichgelb; Narbe ſtrahlig, acht bis neuntheilig, karmin⸗ roth; Staubfäden an den Griffel anliegend „ zuſammen ges wachſen, zahlreich; Staubbeutel ne Staubfäden inwendig bleich gelb. Das beſchriebene Exemplar hat 43 Zoll Höhe und 20 Zoll im Umfange, bluͤht febr häufig. Eine hinlänglich ſich unterſcheidende Species, deren Vaterland Monte -Video ift- Junge Pflanzen ſind völlig unähnlich, mit vielen weißen Stacheln u. ſ. w. 3. Echinoe. erinaceus. Lem. (Igel). Kuglig, am Scheitel ſehr wenig eingedrückt, grün, mehr oder weniger fpiralförmig gerippt. Kanten 18, gekerbt; Knoten in der Jugend mit lan · ger, verhüllender, fer dichter Wolle, gegen den Scheitel fo zuſammen gedrängt, daß fie völlig dem Schopfe eines Me- 215 locactus ähneln, der aber abgeplattet und ohne Stacheln iſt; Furchen 6 Linien tief, geſchweift, wenig geſchärft; Stachelbündel genähert, anfangs. febr filzig, bald fait nakt, unter den Anſchwellungen (welche die queer gefalteten Kan⸗ ten bilden), die einen runzligen Höcker darſtellen, eingeſenkt, Stacheln 9 — 10 (ſehr felten mehr), ein wenig verkürzt, ungleich, 6 — 8 Linien lang, ſehr ſteif, au der Baſis pfrie⸗ menförmig, bernfarbig, öfters unregelmäßig vertheilt, nors malmaͤßig 2, 3, oder 4 obere, dünner, kürzer, walzenfoͤr⸗ mig; 4 ſeitliche, deren vordere 2 ziemlich dünn, die hintern ſtärker; endlich 2 oder 3 unten, fleif, gleichſam platt; 1 Mittelſtachel, gerade; alle an der Spitze bräunlich. Blumen ſtrohgelb, zahlreich, um den Scheitel herum, fat ahnlich denen des Echinocactus tetracanthus; aber der Kelch dichter getbeift, Griffel verlängerter, Staubfäden etwas länger; die Blumen vor dem Aufblühen auch in ei⸗ nem ſeidenartigen, febr langen, braunen Filz verhüllty fpäter ſehr ausgebreitet, ſtiellos; der unächte Shoyi mit qe braunen Stacheln beſetzkt. Eine ſehr ausgezeichnete Species, welche n Nenti verdient wegen ihrer hervorragenden Stacheln, die fid) über die zweifaltigen und runzlichen Anſchwellungen wie Zähne aus den Nachen eines wilden Thieres vorſtrecken, und von welchen die ganze Pflanze ſtarrt. Vaterland Monte -Video. 6 Zoll hoch, 20 Zoll im Umfange. Bei allen erwach⸗ ſenen Exemplaren, die ich geſehen habe, geht obagefábr von der Mitte der Pflanze ab die Wale Farbe i in eine We big braune dibmaT 5: T". Echinocactus. Lemarii. Magoni Furchen oben ſcharf, unten flach und mit einer Linie in der Mitte; Kanten 11, etwas ausgeſchweift, febr ſcharf, tief, faſt zollhoch, nicht queer gefaltet, an den Höckern we⸗ nig erhaben; Höcker etwas gedrängt, 6 Linien entfernt, ets was eingeſenkt, in der Jugend mit einem grauen bald vers ſchwindenden Filze; Stacheln 6—8, bornfarbig-braum, gegen die Mitte braun und in einander geflochten; alle ſtark, ſteif, fai zelllang; 2 obere, zur Hälfte. kürzer, oft fehlend; 4 feitliche, unregelmäßig der eine etwas hierhin, der andere etwas dorthin gebogen; 1 Mittelſtachel; der letzte unterſte länger, nach oben mit 2 Rinnen, rückwärts gebogen, oſt von dieſer oder jener Seite in ein Horn auslaufend. (Ob diefe Eigenſchaft beftändig?) e er Das beſchriebene Exemplar iſt das einzige bis jetzt bekannte, ganz beſonders ausgezeichnet, von der Gewogen: heit des Befigers mit meinem Namen benannt. Die Höhe der Pflanze 5 Zoll, der Umfang 15. Ba terland und Blumen unbekannt. Ob ein Melocactus? 5. Echinoc. porrectus. Lem. (ausgeſtrekt). - —— Saft fuglig, hellgrau grün, ſtark und etwas ppralſor mig höckrig gerippt, mit wenig eingedrüktem Scheitel. Kanten 8, dick, bündelförmig⸗hoͤckrig, mit Queerfalten; Höcker groß, ſchräg, fat wargeufórmig, nach oben gerichtet; die Stachelbündel nicht, wie bei den andern dieſer Gattung, unter den Höckern, ſondern über denſelben (nach dem Schei⸗ tel zu); Stacheln 12—14, unregelmaͤßig ſtrahlend, in der Jugend roſenroth, ſpaͤter gelblich, endlich ausgewachſen braune grau, zweifoͤrmig, ziemlich ſteif; mehrere derſelben an der Spitze des Büſchels wie zu einem Bündel zuſammen gedraͤngt, länger, gebogen, cplindriſch, nicht ganz zolllang; ſeitliche 6, etwas kürzer, rückwärts gebogen; 4 Mittelſtacheln, von wel- chen 3 aufgerichtet, fleifer, flárfer, zuſammen gedrängt, etwas länger; der unterſte vierte ſtärker, etwas abgeplattet, 15—22 (und mehr) Linien lang, ſehr weit vorgeſtreckt, nach unten gekrümmt, alle queer geſtreift, an der Baſis pfriemenſörmig. Knoten gelbfilzig, über den vordern Theil des Höckers, in eine tiefe und breite Furche verlängert, wo die Wolle bald ſchwindet, und aus welcher fid ganz oben, oft obne Zwiſchenraum, eine doppelte Runzel queer über die Kante faltet; Furchen ſcharf, etwas geſchweiſt. i Eine ausgezeichnete und fid) unterſcheidende piane, deren Blumen ich aber noch nicht geſehen habe. Es giebt einige kaum verſchiedene Varietäten. N Vaterland Mexiko. | "T 6 Echinoc minax. Lem. ; 1 Kuglig, platt, etwas genabelt, an kniet ti nit : a be onde und breiten braunen Bu kasi wo einen krankhaften Zufall oder beſtändig e) Kanten 13, mit dicken Höckern, etwas um; f, ami den Hoͤckern febr gekerbt; Furchen oben darf, amien flach, faſt vertifal; Knoten an der Spitze gedrängt, in febr dichte, weiß lich⸗gelbe Wolle verhüllt, ſpaͤter naft; Stachelbündel einen Zoll und darüber von einander entfernt, nakt; Stacheln 9, lang, febr fart, weißlich, an der Spitze gelblich, pfriemen- T = V tn dieſer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; 216 förmig, regelmäßig vertheilt, queer geftreift, etwas eckig ober abgeplattet; die obern 3 einen Zoll und darüber lang; der mittelſte bisweilen kürzer; 4 ſeitliche, bald etwas länger, bald etwas kürzer, als die obern; ein Mittelſtachel, länger und ſtärker, als die übrigen, ein wenig nach unten gerich⸗ tet; der unterſte letzte endlich der kleinſte, abwärts gez von dieſen einer oder zwei oft fehlend. Blumen noch unbekannt. Durch Herr Deshamps find kürzlich einige Species aus Mexiko eingeführt worden, welche dieſem und dem folgenden febr verwandt, und zuver- läſſig nur Varietäten derſelben ſind. Die beſchriebene Pflanze hat eine Höhe von 5 Zoll, und 6 Zoll im Durchmeſſer. Ob Echinoc. a welchen ich jedoch nicht wieder enkennen konnte. (Fortſetzung folgt) NECenfint Das Buch ber Ststen Eine jiki Mono- graphie für Dichter, Botaniker, Gärtner und Blumenfreunde. Von Ferd. Frhr. von Sie. denfeld. Weimar, 1840. bei Fried. Voigt. Es enthält dieſes Werkchen eine gedrängte Zuſammen⸗ Relung alles deſſen, was von den Roſen wiſſenswerth ijt, und iſt daher ſo mannigfachen Inhalts, daß eine umſaſſende Beurtheilung eigentlich auch nur aus der Feder mehrerer Gelehrten hervorgehen könnte. Da unſere Zeitſchrift aber auf ausführliche Recenſionen wegen Mangels an Raum nicht eingehen kann, fo möge hier auch nur eine kurze kritiſche Anzeige genügen. Nef. kann das Werk nicht anders als belehrend und unterhaltend nennen, wenn er gleich in vie⸗ len einzelnen Punkten es nicht unbedingt loben kann. Für den Laien enthält es alles, was er (id, um theoretiſch ej: nige Kenntniſſe von den Roſen zu erlangen, nur wünſchen kann. In der Einleitung finden wir eine kurzgefaßte neu⸗ ere Geſchichte der Roſen, und eine Beſchreibung und Gr. klaͤrung der Theile bei den Roſen, hier bemerken wir nur daß der Verf. Dornen ſtatt: Stacheln ſagt; dieſes iſt freilich poetiſch ſprachgebräuchlich, botaniſch aber falſch, da bie Rofe wirkliche Stacheln, Aculei, und keine Dornen, Spinae, hat; auch ſtehen die Staubgefäße nicht auf dem Fruchtboden, ſondern auf der Mündung der Kelchröhre wie denn überhaupt dieſer Abſchnitt noch manche Erinnerung zuließe. Der Abſchnitt über die Bibliographie iſt etwas dürftig, und mehrere neuere Werke, z. B. Selbſthert, gar nicht erwaͤhnt. Ausführlicher ſind die Abſchnitte über die Klaſſſfikation, über Species und Varietäten, über Syne onyme und die Verzeichniſſe der engliſchen und franzöfl ſchen Noſenvarietäten. Dieſe Artikel find ziemlich vollſtän⸗ dig und werden gewiß beftiedigen. Daß aber der Verf. alle Roſen auf drei Species reduciren will, möchte ihm doch nur von ſehr Wenigen zugegeben werden. Der Ab⸗ ſchnitt über die Kultur der Roſen iſt gut, und aus den beſten Gartenſchriften entlehnt. Ueber die Geographie der Roſen laͤßt ſich der Verfaſſer ebenfalls ausführlich aus und hat einige abweichende Anfichten, die jedoch noch ſehr der Prüfung bedürfen. Der aeſthetiſche Theil des Werkes über Geſchichte, Poeſſe und Symbolik der Roſen, if 2 intereffant, und enthält manch artiges Gedicht. Endlich ſchließt das Werk mit der Anwendung der Roſen in phar maceutiſcher und induſtrieller Hinſicht und mit Erklärung einiger Spielereien, Kunſtſtückchen, die man mit Roſen ge⸗ macht hat. D. Holzſchnitte beigegeben werden. lungen auf dieſe Zeitſchrift an. M ANKE flus Nauckſchen ee wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich it, follen Kupfer oder Der Preis des DEM ift 4 Thlr. ] Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen meet Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Achter Jahrgang. Allgemeine Oartewelung Pin für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſenſchaften. N In — mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn: und Auslandes, herausgegeben - Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, Dr. der Philofovhie und Lehrer an der Gärtner: Lehranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 11. Juli. Ginrhetung u und fpecielle Behandtung der im Kulturzuſtande befindlichen Kobl: unb Nüben: Varietäten. Vom Herrn zb Ed. Nietner. Hiermit übergebe ich einen Abſchnitt aus der Ge. müſezucht, welchen ich, obgleich ich ihn in meiner im Jahre 1838 bei F. A. Herbig zu Berlin erſchienenen Küchengärtnerei ſchon einmal abgehandelt habe, inſofern wiederhole, als mir derſelbe in vieler aiii nicht nur von großem Intereſſe zu fein fcheint, ſondern der auch dem angehenden und ſelbſt lange erfahrenden Küch d über die Entſtehung und Verzweigung ſo monder Roblfore ten Aufſchluß zu geben im Stande il. —— — Was mir feit Beendigung meiner Küchengaͤrtnerei die Kohlfamilie neu Betreffendes vorgekommen it, werde ich an feinem reſp. Orte mit einſchalten, wodurch dem Gegen. Rande eine größere Vollſtaͤndigkeit, und mir gewiſſermaßen Entſchuldigung der Wiedergabe ein und a Materie zu Theil werden dürfte. 218 Von allen Pflanzen, welche der Menſch zu ſeiner Nah-. rung kultivirt, iſt die Familie des Kohles vielleicht die am weiteſten verbreitete, und außerdem auch wohl diejenige, welche durch die Verſchiedenheit ihrer zum Theil wohl ſeit Jahrtauſenden beſtehenden Kulturverhältniſſe fo bedeutende Umwandlungen erlitten hat, daß es ſchwer werden mußte, als Urform für ſie den wilden Strauchkohl, Brassica oleracea fruticosa sylvestris, feſtzuſtellen. In dieſer Beziehung mache ich hier auf eine Eintheilung der obl. arten aufmerkſam, welche J. Metzger, Großherzoglich Badenſcher Garten Inſpektor in feiner „Syſtematiſchen Be⸗ ſchreibung der kultivirten Kohlarten ꝛc. nach mehrjährigen Anbauungs⸗Verſuchen, Heidelberg 1833“ gegeben hat, und wodurch es dem Verfaſſer mit Hülfe der De C andolleſchen Beſchreibung der Arten und Unterarten des Kohls und der Rettige gelungen ift, die primitiven Formen der verſchiede⸗ nen Kohlarten aufzufinden und ffe in eine gewiſſe ſyſtema⸗ in Ordnung zuſammen zu flellen, Dr ift biefelbe: Brassica. Erſte Art. l ere Lan. CH Erſte Unterart. Br. oleracea fruticosa. Erſte Spielart. Br. oler. frut Wilder Strauchkohl. sylvestris. Zweite Spielart. Br. oler. frut.. hortensis, Gar- ten Strauchkohl. Zweite Unterart. Br. oler. acephala. Rohl. Win- terkohl. Erſte Spielart. Blattoßt. ` a. Gemeiner 1 b. Großblaͤttriger SS d. Rother baumartiger f - . Ee Spielart. Grünkohl. a: Geſchlitztblaͤttriger )- b. Gefranster $ Grün oft: itte Braunkohl. e ttriger Y €. Euh d. "E ieai e. Bun Braunkohl. Vierte Spielart. Roſenkohl. Dritte Unterart. Br. oler. capitata bullata. Wir- fing. Erſte Spielart. Runder Wirfing, a. Geſchlitzter b. Fruͤher €. Halbfruͤher d. Spaͤter e. Gelber J. Großer Zveite Spielart. Langer Birfing. a. Grüner langer Wirſing. Vierte Unterart. Br. oler. capitata laevis. Kraut. Wieißkraut. Weißkohl. runder Wirſing. Erſte Spielart. Rundes Weißkraut. 4. Geſchlitztblaͤttriges b. Fruͤhes | c. Späte rundes Weißkraut. Großes e. Großes blaͤuliches „ Spielart. Rothkraut (mit rundem So) | - Sem J Nothkraut. Dritte Spielart. Sjodefraut mit laͤnglichem Kopf. Vierte Spielart. Zuckethutkraut (mit langem fpit« zen Kopf). 3 ee } atasat Ghnffe Unterart. Br. oler. caulo-rapa. Kohlrabi. Erſte Spielart. Weiße Kohlrabi. i "wed } weiße Kohlrabi, Zweite Spielart. Blaue Kohlrabi. a. Fruͤhe „Spaͤte : | blaue Kohlrabi. c. Geſchlitztblaͤttrige Sechſte Unterart. Br. oler. botrytis.. Blumenkohl. Erſte Spielart. Broccoli. 4. Weißer b. Gelber + Broccoli. .. €: Violetter) Zweite Spielart. Blumenkohl. a. Fruͤher B. Spaͤter Blumenkohl. ^ a. Rother 4 2 and * 19. Zweite Art. Brassica Napus. Kohlreps. Erſte Unterart. Br. Nap. oleifera. Kohlreps. Erſte Spielart Br. Nap. oleifera biennis. Wins terkohlreps. a. Gruͤner b. Rother c. Krauſer Zweite Spielart. Br. Nap. oleifera annua, Sommerkohlreps. : Br. Nap. rapifera. Sted= ober Kohlruͤbe. Erſte Spielart. Weiße⸗ Stef- oder Kohlrübe. Zweite Spielart. Gelbe⸗ Sted- oder Kohlrübe. Dritte Spielart. Röthliche. Steck- oder Kohlrübe. Dritte Art. Brassica Rapa Lin. Ruͤbe. Erſte Unterart. Br. Rapa oleifera. Ruͤbenreps. Erſte Spiela rt. Br. Rapa oleifera biennis. Win⸗ terrübenreps. Zweite Spielart. Br. Rapa oleifera annua. Som- merrübenreps. Zweite Unterart. Brassica Rapa rapifera. Ruͤbe. Erſte Spielart. Lange Rübe. Winterkohlreps. Zweite Unterart. €. Rotbe lange Rübe. d. Rothſchwarze ; e. Karmoſinblaͤttrige Zweite Spielart. Runde Rübe. a. Weiße | ; b. Selbe Í c. Grüne d. Rothe Dritite Spielart. Kleine längliche Rute. . Teltowerruͤbe. Vorliegende Eintheilung beweiſt die Mühſeligkeit der Arbeit, welcher ſich der Verfaſſer dabei unterzogen hat. Es iſt gewiß eben ſo zeitraubend als ſchwierig geweſen, überall das Rechte und für jede Art die Stammform, die Uebergangsſtufen aber für die verſchiedenen Unterarten zu finden und zu beſtimmen. Deſſenungeachtet iſt es dem Verfaſſer in dem oben von ihm angeführten Werke gelun- gen, dieſe oftmals extremen Bildungsſtufen und abnor⸗ d Runde Rübe. men Formen belehrend nachzuweiſen, und gleichzeitig das Verhalten der einen fo wie der andern Kohlpflauze (Unter- art) anzugeben, wodurch die Bildungsübergänge bei ihnen ſtattfinden oder hervorgerufen werden. Um nur ein Bei- ſpiel der Art der Verwandlung der einen Unterart des Kohe les in die andere zu geben, mag hier die Definition dienen, welche Metzger von dem Uebergange des Krauts, Br. oler. capitata laevis, zu der Kohlrabi, Br. oler. caulo-rapa giebt. Derſelbe ſagt darüber: „Im andern Falle erſtreckt ſich die Ausbildung der Pflanze allein auf den Strunk, welches dann auf Rechnung der Blätter geſchieht; der Strunk fängt an fleiſchig zu wer⸗ den, das Zellgewebe dehnet ſich aus, oder haͤuft ſich viel- mehr zu einer fleiſchigen Maſſe an, der Strunk zieht ſich zuſammen, wird kurz, und bildet ſomit einen dicken Knopf, der die Rudimente der Aeſte noch in kleinen Augen zeigt. Die Blätter bilden ſich weniger aus, bleiben klein, geſtielt, und nähern ſich der Blattform des Strauchkohles. Auf dieſe Art bildet ſich die fünfte . Br. oler. cau- lo-rapa, Kohlrabi u. f. w.“ An einer andern Stelle heißt es: „Die runde oder längliche Kopfform iſt eine Folge der Blattform; iſt das Blatt rund, fo wird (id) der Kopf ebenfalls rund aus⸗ bilden, und erſcheint daſſelbe nach ber, Länge ausgedehnt fo if die Kopſbildung lang. Je mehr die Kohlarten fih dem Stammvater nähern, deſto dauerhafter find ffe im Winter und erfrieren nur bei ſtrenger Kälte; z. B. der Braun⸗, Blatt- und der Grün fobl ſteht dem Winter über im Freien, und wird erſt zart wenn er durchgefroren iſt, während dann die mißgebildeten, febr ertremen Formen, wie die Kohlrabi und der Blumen- kohl, bei unbedeutendem Froſte Roth leiden; ſchon darnach laſſen ſich die nächſten Verwandſchaften mit der Stamm. form beſtimmen.“ Viele der hier genannten Kohlpflanzen ſind zwar für die Küchengärtnerei inſofern unweſentlich, als fie nur ein landwirthſchaftliches Intereſſe haben; allein um dem Gan: zen einen ſyſtematiſchen Werth und jeder Pflanze den ihr gebührenden Platz anzuweiſen, mußten ſie gleichwohl mit aufgenommen werden. In Abſicht auf die Kultur des Kohls für den unmittelbaren Genuß des Menſchen, beküm⸗ mern wir uns daher auch nur um diejenigen Sorten, welche und in fo fem hier ohne Werth And. See. dieſem Zwecke entſprechen und lafen die übrigen im Ber- ſolg der weiteren Beſchreibung ihrer Erziehung unberührt; ergänzen dagegen bei den verſchiedenen Unterabtheilungen des Metzgerſchen Syſtems noch ſolche Spielarten, die außerdem der Kultur des Küchengartens werth ſind. Erſte Art. Brassica oleracea Lin. Kohl. Die beiden Spielarten der erſten Unterart (f, die Einthei⸗ lung) ſind weniger dem unmittelbaren Genuß des Menſchen als vielmehr dem Futter für das Vieh beſtimmt, in dieſer Abſicht daher auch nicht als Pflanze des Küchengartens zu ten. ; Die zweite Unterart ober bie Brassica oleracea ace- phala, Kohl, Winterkohl, kopfloſer Kohl, im Gegenſatz der dritten und vierten Unterart, der Br. oler, capitata oder des Kopfkohls, begreift ſolche Spielarten, die gleichfalls nur zum Theil den Menſchen als Nahrung dienen. Ihre Blätter find am Stengel locker vertheilt, und auch der obere Theil der Pflanze behält dieſe Form eines lockern Wuchſes bei. Doch zum Theil ſoll ſich dieſes hier nur auf die beſ⸗ ‚fern Sorten der Unterart beziehen, da z. B. die zur erſten Spielart gehörenden Blattkohle weniger zur Speiſe der Menſchen als zur Nahrung des Viehes angebaut werden, b. Zweite Spielart. Grünkohl. Hiervon ſind die beſſeren Sorten: OM i 1. Der gefranste Grünkohl. Grüner Winter fobl. Grüner Borecoli. Krauskohl. Chou frangé DC. . Brassica fimbriata. Bauernkohl. Millers Gärt, Lex. Th. 1. p. 137. Nr. 9. Mit grünen, ganzen, am Nande ſtark gefransten Blättern und einem meiſt hohen Stengel. Wechſelt häufig und kommt mit mehr oder minder gefrang- ten Blättern vor. (Metzger). | 2. Der krauſe Grünkohl. Febers oder Plümage⸗ Kohl. Chou plumé, C. aigrette DC., krauſer Federkohl ꝛc., von dem gefransten Grünkohl durch krauſe, freie eingeſchnit⸗ tene, nach allen Richtungen gebogene Blattränder u. f. w. verſchieden. 3. Kleiner kraufer Grünkohl. Bardowiker Kohl. Kleiner grüner Kohl. Krauſer niederer Grünkohl. Unter ſcheidet ſich von dem vorigen nicht ſowohl durch kürzeren engelwuchs, als wie überhaupt durch geringere Größe. E Tm 220 c. Dritte Spielart. Braunkohl. Iſt von dem Grünkohl allein in der Farbe, die bei ihm von dem Braunen ins Violette übergeht, verſchieden; in allen Uebrigen kommt er dem Grünkohl gleich. Die beſſeren Sorten ſind. 5 S 1. Der gefranste Braunkohl. Braunkohl. Pur- purrother Borecoli. Rother Krauskohl DC. c. Nur in der Farbe von dem gefransten Grünkohl unterſchieden, in. dem diefe hier dunkeldiolett it. Er ift über Winter fehe dauerhaft, und muß erſt durchgefroren fein, bis er als Ge müſe zart ſchmeckt, 2. Krauſer Braunkohl. Brauner Kohl. Nother Krauskohl. Derſelbe verhält fih zum krauſen Grünkohl, wie fid) der geſranste Braunkohl zum gefransten Grün kohl verhaͤlt. 5 s 3. Kleiner krauſer Braunkohl. Kohl ). Niedriger krauſer Braunkohl. Bardowiker Kohl. Unterſcheidet fid) von vorſtehender Spiel art durch ſehr krauſe kleinere Blatter und niederen Sten⸗ Bardowiker gel, der bisweilen nur einen Schuh hoch iſt, und von dem kleinen Grünkohl durch die dunkelrothe Farbe. Außer der vierten Spielart dieſer Abtheilung oder der des Roſenkohles, welche auf der Uebergangsſtuſe dieſer zu der dritten Unterart oder des Wirſings ſteht, und der, da er in ſeiner Kultur von den vorhergehenden Sorten in vieler Beziehung abweicht, deshalb auch von ihm getrennt beſchrieben werden ſoll, ſind dieß vorzugsweiſe diejenigen Spielarten dieſer Unterart, die mir bekannt, mehr als die übrigen unſere Beachtung verdienen. Dahingegen führt Lou⸗ don in feiner Encyclopaͤdie des Gartenweſens, deutſche Ueber⸗ ſetzung p. 763. sub Nr. 9. den Budakohl und in der lezten Ausgabe deſſelben Werkes, engl. London 1835. p. ) In den deutſchen Gärten bat man den grünen und brau⸗ nen Bardowiker Kohl, Sorten, die bei einem niedrigen Wuchſe hoch geachtet werden. Sonderbar genug, daß weder Müller noch London keiner derſelben mit einer Silbe er⸗ mübnen, da fie den Namen nach zu urtheilen doch wohl engl. Urſprungs fein follten. — Sprengel, im 3 Bd. fei» ner Gartenz. S. 17 — 21, führt bei Gelegenheit einer Ein⸗ theilung der Kohlarten, gleichfalls den Bardowiker⸗Kohl, jedoch nur als Synonym des hohen Pommerſch en⸗Kohls auf, der, da er aber doch ein ganz anderer iſt, nach Metz⸗ ger auch zur erſten Spielart oder der Blattkohle gezaͤhlt wird — dieſe Benennung gewiß iertbümlicherweife erhalten hat. Kleiner krauſer 816 — 817 bent perennirenden Woburnkohl an, die mir beide bei ihren Eigenſchaften gleichwohl der Mühe ker ſcheinen, auch hier mit aufzunehmen. Da einer wie der andere, der Beſchreibung nach, zu den Braunkohlen. (e) gehört, werde ich ihnen die fortlaufende Nummer die⸗ fet Spielart geben. 44. Der Budekohl. Ruſſicher Kohl). Preußiſcher Kohl, von einigen Mancheſterkohl genannt, iſt gleichfalls eine Zwergart, und hat die Blätter faſt wie der gefranste Grünkohl. Ehe die Pflanze im Frühling zu wachſen an- fängt ſieht fie purpurfarteu aus, auch Rückſeite und Blät⸗ ter haben dieſe Farbung, die nur ſpäterhin, wo die Blät⸗ ter ſich geſchloſſen haben, mehr ins Auge fällt, als während ſie ausgebreitet waren. Sie hat gleichen Werth mit allen Varietäten des Borecoli, iſt von gutem Geſchmack und voll⸗ kommen hart, dauert dabei bis ſpät in den Frühling, ehe * in Samen ſchießt. Der Budekohl kann nach Angabe von John Wendg⸗ wood f. the Trans. of the Hort. Society of London Vol. VI. p. 112. nach Art des Seekohls Crambe ma- ritima einfach dadurch gebleicht werden, daß man zu Anfang des März Monats Blumentöpfe über die Pflanze ſetzt. Bei Anwendung von Pferdemiſt kann das Geſchaͤft noch früher und ganz wie beim Seekohl ſtattfinden, für welchen der Budekohl gewiß ein vortreffiiches Subſtitut iſt. ; Cortſetzung folgt.) Beſchreibung 3 neuen und ſeltenen Cacteen, welche in dem 5 Garten kultivirt werden. Vom E. Lemaire Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. (ueberſetzt ag vd lateiniſchen nt vom Herrn Superin⸗ ten Burghardt elger n.) eee 7. Echinoc. platyceras Lem. (platthörnig.) Platt ⸗kuglig, grau · grün, ſehr eckig. ) Müller in feinem Lexicon der Gärtnerei þat S. 137 sub. 3 zwar auch einen Ruſſiſchen Kohl, der aber nach der davon gegebenen Diognoſe, nämlich; Brassica eapitata alba minor moscoviliea zu urtheilen, eine weiße Kopfkoblart iff. Kanten 13, um die Knoten etwas erhaben, ſehr ſtumpf, nicht geſchweift, ſondern fat gerade, vertikal oder ſpiralfor. mig vertheilt; Furchen nach oben ſcharf und tief, nach un⸗ ten flach; auf dem Scheitel mit einer ſehr dichten, weißlich gelben Wolle verhüllt, aus welcher einige unten röthliche, oben braune Stacheln hervor kommen, gleichſum einen klei. nen platten Schopf bildend, der mehr als bei der vorigen Art bemerklich it; aus dieſem gehen hoͤckerige, faſt nackte Knoten hervor; Stachelbündel über ein Zoll entfernt; Stacheln jedoch gedrängt, febr ſtark, an der Spitze in ein- ander geflochten, pfriemenförmig, grau⸗weißlich, 11—12, mit ſtarken ſtreiſigen Ringen, an der Spitze geblich; 6—8 von demjelden ſtrahlig, ungleich, (die oberſten und ber un terſte kleiner), gebogen; 4 faſt in der Mitte, übers Kreuz, größer, ſtärker; der letzte von demſelben 18 und mehr Lie nien lang, gekrümmt, platt, nach unten an der Balls et. was breiter, ein ſehr langes Horn darſtellend. Höhe 4 Zoll, Durchmeffer 5 Zoll, Blumen noch unbekannt. Es giebt, wie ich ſchon oben bemerkt, einige Varie⸗ täten, welche von der einen Species zur andern den Weber- gang bilden, mit zahlreichen, aber kleinen Stacheln, die ſo verſchieden vertheilt ſind, daß es ſchwer beſchrieben werden kann. Die beſchriebenen zwei ſind jedoch gewiß verſchieden. Dieſe und die vorhergehende Species erreicht eine Höhe von 6, ja 10 Fuß und einen verhältnißmäßigen Durchmeſ. fe.) Nach der Beſchreibung des E. ingens von Herrn Pfeiffer, mit welcher ich mich vertraut gemacht habe, konnte ich diefe Species nicht für ähnlich und für ſynonym halten. Offen muß ich geſtehen, daß jene Beſchreibung zu unbeſtimmt iſt, als daß ich meine Pflanzen in der e des Herrn Pfeiffer wieder erkennen Ba: 8. Echinoe, Courantii Lem. Gedrückt⸗kuglig, vielfautiq, 10 genabelt. Kanten ohngefähr 20, ſcharf, gekerbt ⸗ ausgeſchweift, um die Knoten faſt zu einem Höcker verdickt; Furchen wer nig ſcharf, 6 — 8 Linien tief; Knoten zahlreich, eingefenit, 6—8 Linien von einander entfernt, an dem umkreiſe aus langer, filziger weiß ⸗gelblicher, bald verſchwindender Wolle *) Nach Auſſage des Herrn De sch amps, deſſen Worten jedoch nicht immer Glauben zu ſchenken iſt, weil er die Pflanzen durchaus nicht unterſcheiden kann, und dieſe vielleicht nicht einmal im Vaterlande lebend geſehen hat. "m 222 : = gebildet; Stacheln in der Jugend ſtrohgelb, an der Spitze ſchwarz purpurroth, erwachſen hornfarbig, 7 an der Zahl, fadi ftrahlig; die 3 untern ein wenig größer, eine Laͤnge von 8 Vinen erreichend, fat in einem Dreizack flebenb; die obern dünner, an der Spitze des Bündels oft fehlend; ein bisweilen fehlender aufrechter Mittelſtachel. d Blumen aus dem Scheitel der Pflanze, faſt ähnlich denen des Echinoc. corynodes, dem die Pflanze nahe verwandt ijt; von welchem fie fid) jedoch hinlaͤnglich unter. ſcheidet durch die Zahl und Farbe der Stacheln, ſo wie durch die Wolle, welche die Blumen umhüllt, und welche bier roſenfarbig it; auch ift diefe Pflanze ſtärker. Von dem Echinoc. sessilillorus unterſcheidet fie fid) durch we niger entfernte Stachelbündel, durch zahlreichere, etwas lán gere Stacheln u. ſ. w. : Die Hoͤhe der Pflanze 4 Soll, der Durchmeſſer 5 Zoll. Sie it dem Herrn Courant, einem Liebhaber ges widmet, welcher dieſelbe zuerſt in Frankreich eingefuhrt hat. 9. Echinoc. Vanderaeyi Lem. Kuglig, mit etwas genabeltem Scheitel, ſtark gerippt, grau- grün. Sii Kanten etwas geſchweift, gedrückt, wenig ſcharf, um die länglich eiförmigen Kuoten in dicke Höcker auslanfı ei auf den Scheitel der Knoten bräunliche, nicht fpärliche, bald ſchwindende Wolle; Stachelbündel ſehr entfernt, ohn⸗ gefähr 15 Linien auseinander; Stacheln 8 bis 9, ſtrahlig, ungleich, 15 — 16 Linien lang; ein — zwei Zoll und darüber langer Mittelftachel, alle rückwärts getogen, nach der Pflanze gekehrt; die jüngeren etwas bräunlich, bündelweiſe braun geſtreiſt, ſpäter grau; die Knoten über die Stachelbündel verlängert. ee di Die beſchriebene Pflanze hat unten und bis ohugefähr zur Mitte gleichſam die Natur und Farbe des Korkes. Ob durch Krankheit? oder beſtändiger Charakter? ich glaube nicht. Höhe 3 Zell. Umfang IBM. — — Vaterland Mexico. Blumen unbekannt. 10. Echinoc. pumilus Lem. (Zwerg) Io Kuglig, fehr klein, auf dem Scheitel etwas geuabelt, mit febr kleinen Höckern, mit febr dichten und ſehr feinen | Pünkichen, grün, bisweilen überall röthlich. ; an ber Baſis ſechseckig, ſtumpf, fehr furz, oder wenig mehr von einander entfernt, unter eine Linie - den Knoten violett, in faſt ſpiralſörmigen Reihen, Kanten ahnlich; Furchen flach, mit einer geſchweiſten Linie; Kno- ten rund, febr klein, braun⸗gelb; Stacheln 12—14, ziemlich verflochten, beſonders gegen den Scheitel, 2 Linien lang, ungleich, ſehr fein, etwas ſtrahlig, hier und dorthin gebo» gen und gekrümmt; ein oder zwei Mittelſtacheln, biegſam, gelb braun, aus ſpärlichen, nicht abfallendem Filze hervor⸗ ſtehend; Blumen um den Scheitel, groß (im Verhältniß zur Pflanze), und wenn fie noch nicht geöffnet ſind, mit langer, weißer Wolle umhüllt, welche die in ihr befindli⸗ chen geraden, langen, zahlreichen, haarförmigen und bor⸗ ſtenartigen gelben Stacheln überragt. j Diieſe ausgezeichnete und (i unterſcheidende Pflanze it durch die Stellung der warzenaͤhnlichen Höcker, den Mammillarien febr ähnlich, unterſcheidet fich aber von denſel⸗ ben hinlänglich durch den nicht achſelſtändigen Blüthenſtand. Von den bekannten Exemplaren erreicht das größte kaum die Größe einer Aprikoſe; doch trug es zahlreiche Blumen und Früchte. Der Moment des Aufblübens if fo flüchtig, daß er ungeachtet unſerer (Mono. und Lem.) Bemühungen noch nicht beobachtet werden konnte. Vaterland unbekannt. | à 11. Echinoc. theionacanthus Lem. Stacheln). ) ij Platt- kuglig, gran-grün, ( meergrän), ſehr eckig. Kauten wenig gedrückt, gekerbt⸗geſchweift, an den no» ten zu Höckern verdickt und ſehr hervor ſtehend; Furchen oben ſehr ſcharf, unten flach und breit; Knoten oval, aue ßerhalb der Stachelbündel verlängert, mit gelben, ſpäter grauen, endlich ſchwindenden Filze; Stachelbündel kaum 6 Linien entfernt 5 Stacheln ftat, ſteif, queer geſtreiſt, in der Jugend bis an die Spitze durchſcheinend gelb, fpäter röͤth⸗ lich, 8 — 9, ſtrahlig, 12 — 22 Linien lang; ein ſtärkerer, etwas längerer Centralſſachel; alle ein wenig gekrümmt. Das beſchriebene Exemplar hatte zahlreiche Ueberreſte von Blüthen, die aber ſo vertrocknet waren, daß ſie nicht beſchrieben werden konnten. Es hatte 3 Zoll Höhe und über 4 Zoll im Durchmeſſer. Aus Mexiko durch Herr Deshamps eingeführt. Eine fid unterſcheidende und ſchöne Species. (mit ſchwefelgelben ) Dieſes ift Echin. Pfeifferi Zuec Di » Redaktion, e - 223 132. Echinoc. Mirbelii Lem.) Länglich⸗kuglig, ſehr ſtark gerippt, grau» grün. Furchen ſehr ſcharf, ſehr gerade und ſo tief, daß ſie ohne irgend eine Dicke nur an der Centralachſe, ſo zu ſa⸗ gen, angewachſen erſcheinen; Kanten ſehr gedrückt, ſehr ſcharf, gekerbt⸗geſchweiſt, 18 — 20 Linien hoch; Knoten eis förmig, gedrängt, kaum 4 oder 5 Linien entfernt, mit brau. ner, ſpäter ſchwindender Wolle, über die Stachelbündel et⸗ was verlängert; Stacheln febr lang, etwas dunn, febr ge. drängt, in der Jugend gelblich, ſpäter ſchmutzig roth, 8, felten 9; 6 ſeitliche, ſtrahlig, fat 2 Zoll lang; einer oben, etwas laͤnger, oft abgeplattet und gedreht; ein etwa 3 Zoll langer Centralſtachel; alle ziemlich gerade, wenig gekrümmt, unten pfriemenförmig; unten am Stachelbündel feiner. Herr Deschamps erzaͤhlt, daß die Individuen dieſer hoͤchſt ausgezeichneten und ſchönen Species nur anf einen kleinen Diſtrikt befchränft und auch da felten feien, an jes der andern Stelle aber gänzlich fehlen. Die wenigen, welche er mitgebracht hat, ſind lebt fob. Sie waren faſt überall voll kleiner weißer Flecke (aus kurzen, kaum mit unbewoffnetem Auge erkennbaren Haaren gebildet); ob durch Krankheit, oder vielmehr durch einen Schmarotzer⸗Schwamm? (vor der völligen Vertrock. nung konnte ich die Pflanze nicht beſtimmen). Die Wur⸗ zel war fuollig, ſtark, dick und bei allen Exemplaren auf einmal horizontal gekrümmt; was ohne Zweifel darauf hin. weißt, daß dieſe Pflanze an einem abſchüſſigen Berge zu finden ſei. Sie hatte auch Blumen, aber völlig vertrod- net, ſo daß ich ſie nicht beſchreiben konnte. Sie ift von mir dem gelehrten und ausgezeichneten, Profeſſor der Naturgeſchichte am Parifer Muſeum, Mir- bel, gewidmet. 13. Eehinoe, coptonogonus Lem. -— abgeſchnittnen Kanten). Platt⸗kuglich, febr geuabeft, gran-grün, farf gerippt. Furchen ſcharf, geſchweift; Kanten 10—14, ſtark, febr ſcharf, an der Furche breit, an der Spitze zwiſchen den Stachelbündeln gleichſam wie mit einem Beile abgeſchnit⸗ ten, gekerbt⸗ geſchweiſt, mit Queerſalten; Knoten eingeſenkt, 3) Hierber geboͤrt als Synonym Echin. holopterus Micq: Die Redaktion. mit weißer, fagleid abfalleuber Wolle, außerhalb der Stå- chelbündel verlängert; 8— 10 Linien entfernt; Stacheln 5, febr ſtark, grau. weißlich; der oberſte ſtaͤrker, verlängerter, febr abgeplattet, zolllang, breiter als die andern, oft auch viel länger; ſeitliche 2, faft vierfeitig, nach oben gerichtet; unterſte auch 2, feiner, wenig platt, kürzer. Dieſe ſehr ausgezeichnete Species, von ſo beſondern und eigenthümlichen Anſehn ift aus Mexico durch Herm Deschamps eingeführt. Alle die ich unterſuchte, auch die kleinſten, (von kaum 18 Linien Höhe und 22 Zoll im Durchmeſſer) hatten Weberrefte von Blüthen, aber fo vertrock⸗ net, daß ich fie kaum wieder erkennen konnte. Unter be nen, welche derſelbe mitbrachte, ift diefe Pflanze vorzüg⸗ lich zu bemerken. Sie ſcheint auch im Vaterlande niedrig. zu bleiben. Fortſetzung folgt) Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen ⸗ und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis’s Botanical Magazine. Mai 1840. (Taf. 3795.) Solanum crispum Ruiz. > Solanaceae); : : Dieſe Pflanze findet ſich Häufig in Chili vor, wo fe in öden Gegenden, wie z. B. um Conce Garcamo und Palomares wählt, fo wie auf der : Sie iff dauerhaft und ſtrauchartig, halt fogar im $ed. lande Mittelſchottlands in einem Garten an einer gegen Süden gelegener Wand im Freien aus, erreichte da die Höhe von 14 Fuß, und trotzte dem, unter dieſer ziemlich hohen nördlichen Breite ungewöhnlich ſtrengen Winter der Jahre 1837 und 1838. Sie blüht ſehr reichlich mit nlafarbenen Blumen, die in der Mitte der Einſchnitte einen purpurrothen Laͤngs⸗ ſtreifen haben; und kann man fid nichts ſchöneres vorſtel⸗ (Pentandria Monogynia. len, als diefe Pflanze, wenn fie mit zahlreichen Dolden. trauben geſchmückt it; der Geruch der Blumen ifl über. dies febr angenehm, Die Vermehrung wird durch Sted: linge bewerfitelligt. \ il: (Taf. 3796.) Monachauthus roseo-albus Hook. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Zu Anfang vorigen Jahres erhielt der botaniſche Gar⸗ ten zu Glasgow durch Herrn Campbell von Para aus, in Braſtlien, mehrere überirdifche Knollen dieſer ſehr ſchönen, merkwürdigen Pflanze. Seit dieſer Zeit haben fat. unu. terbrochen immer einige derſelben abwechſelnd geblüht. Sie haben zarte, weiße Blumen. Die Lippe iſt an der Spitze roth markirt, und hat auf der innern Seite Streifen ber. ſelben Farbe, während der Rand an der Baſis dunkelrothe Franſen hat, welche länger ſind, als bei irgend einer qu. dern Art. ö i (Taf. 3797.) Mandevilla suaveolens Lindl. " (Pentandria Digynia. Apoeyneae.) Von biefer bereits in der Allgem. Gart. Zeit. Vol. 8. Herr Tveedie ſagt: amen Ehileſiſcher Jas min. Die Samenſcho⸗ ten (ohne Zweifel Balgkapſeln) die gewöhnlich zu zwei bei. fammenfeben, find 112 Fuß lang; der Samen (e if lung und bärtig, wie bei Echitess `- » m (Taf. 3798.) Grevillea dubia Rob. Br. (Telrandria Monogynia. Proteaceae). Rob. Brown betrachtet tiefe Pflanze als eigentlich gar nicht verſchieden von ſeiner Grevillea punicea, worin ihm Roemer, Schultes und Sprengel beipflichten; indeß ſcheint es, als ob diefe Schriftſteller don dem Gegen ſtande nicht genau unterrichtet waren. Dieſe Pflanze wurde im Edinburgher botaniſchen Garten aus Samen gezogen, wel — chen Herr Cunningham als eine neue Art aus Neuholland ſendete, und blühte mehrere Jahre hindurch in der Spätzeit. — — (Taf. 3799.) Verbascum tauricum Hort. (Pentandria Monogynia. Personatae). Bahrfcheinlich eine bybrive Pflanze, dem Verbascum phoeniceum nub cupreum bes bet. Mag. nahe fem. Sie weicht jedoch wieder durch Farbe, Größe und Zeich⸗ nung der Blume von der letztern ab. Die Blüthen erſcheinen im Auguſt. Die Blumen find hell purpurroth, mit einem gelben Ring an der Baſis und 5 dunkler rothen Flecken über dem Ringe. Staubfäden und Staubbeutel purpur⸗ farben. es ` « (Taf. 3800.) Epidendrum patens Sw. (Gynandria Monandria. Orchideae) Ein ſchon längere Zeit bekanntes Epidendrum, mit grünlich gelben, einfarbigen Blumen. Es kommt auf faſt allen weſtindiſchen Juſeln vor. ssi olsſchnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitſchriſt an. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. Von biefer Zeitfäheift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es 1 Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer ode Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. |. ve 29, a Achter Jahrgang. | | 1840 Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. T^ In Berbindung mit ben tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Mi und Auslandes, > herausgegeben i von ite Otto, | Albert Dietrich, " Königl. Preuß und Inſpektor des bot. G zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer an der ft zu Berlin. Sonnabend, den 18. Jali. . . Eintbeilung unb BP Regen Wurzeln schlagen. Die befte Zeit dazu ifti i April. Dieſe Kohlart treibt jährlich gleich im . befindlichen perennirenden Gewaͤchſen aus der Wurzel; fie bl Kohl und Rüben ⸗ Varietäten. aber defen ungeachtet bei wenigerem Dünger und geringer e $m Arbeit dreimal ergiebiger als eine der andern Borecoli-Ar- ten. Die ganze Kultur des Woburnkohles beſteht darin, : à daß, nachdem er angepflanzt ift, bie Strünke im April bis e x Goriſehung) auf zwei Augen über der Wurzel heruntergeſchnitten, der n Dr 5. Der Woburnkohl wird hauptſächlich durch Stt: Boden aufgelockert, mit der Hacke übergangen und rein ge. linge von 6—7 Zoll Länge: fortgepflanzt, die, gleich dahin halten wird. Das iſt Alles, was er verlangt. Hort. geſteckt, wo die Pflanzen ſtehen bleiben ſollen, ſehr leicht Trans. Vol. V. p. 299. ` Bon Herrn Th. Ed. Nietner. * 996 uie. we T Werth ber angegebenen Sorten. Wenn man im Allgemeinen auch diejenigen Sorten für die beſten hält, die durch einen niedrigen Wuchs, wie z. B. der des grünen und braunen Bardowikerkohles iſt, wodurch fie im Winter um fo eher, von dem Schnee bedeckt, der Kälte leichter mi» e ſo iſt anderſeits doch auch nicht zu verkennen, daß die im Stiele oder dem Strunke höher wachſenden Sorten, d. b. ſolche, die nicht über 11 — 2 Fuß hoch wer- den, vor jenen den Vortheil voraus haben, daß fid) an if» nen im Frühjahr um fo viel mehr offene Rofen oder Sprof- fen bilden fóumen, bie eine jebr zarte und wohlſchmeckende Speiſe geben. Die Sorten b 2, b3 und c3 find SE dem Budes und Woburnkohl, über welche ich mir zur Zeit noch fein Urtheil erlaube, die beſten. Der Budekohl fol (id) vor · zugsweiſe für fpäte Ernten eignen. Kultur. In meiner Küchengärtnerei habe ich die Kohlarten zwar ohne Ausnahme in die Abtheilung der un- genügſamen, oder derjenigen Gewächſe geſtellt, die zu ih⸗ rer beſten Ausbildung vieler und kräftiger Nahrung be, dürfen, was im Allgemeinen auch richtig, für die hier ge- nannten Grün⸗ und Braunkohlarten aber doch nicht unbedingt nothwendig, oder nur in einem geringerm Grade erforderlich iſt, ohne daß dieſelben dadurch im Wachsthum geſtört, noch in dieſem merklich zurückgeſetzt würden. — In dieſer iu fidt braucht man fie alſo nicht auschließlich immer in ei- nem friſch gedüngten oder in dem beſten Boden zu pflan- zen, vielmehr kann man ſie auch ſehr wohl als zweite Tracht kultiviren. Die Lage betreffend, fo waͤchſt jede Kohlart zwar am liebſten in einer freien und offnen, allein die Grün- und Braunkohlarten auch wohl unter, oder in der Nähe von Obſtbaumen und an ſonſt dieſen ähnlichen, weniger freien und offenen Stellen. Unſere faͤmtlichen Kohlarten ſind bis auf wenige Ausnahmen zweijährige Pflanzen, die, wenn fie in diefem Jahre gefáet, im darauf iv blühen, Ga. men t | i und ſodann abſterben. Die Antje der Grün- und Brannfohlarten fält in i Einmal fået man vom März bis April, das andere Mol vom Suni M Juli. Die erſte Aus ſaat ges ſchieht der Frühe wegen, auf geſchützten, der Sonne aut» geſetzten und nicht ſtark gebüngten Beeten; die zweite dages gen auf jedem beliebigen frei liegenden Stück Landes. Da: mit die Pflanzen nicht zu ſchwächlich in die Höhe treiben, darf der Same nicht zu ſtark ausgeſtreut werden. — Nach⸗ dem die Pflanzen der erſten Ausſaat auf dem Samenbeete die noͤthige Größe und Starke erreicht haben, werden fie auf bie für (fe beſtimmien Beete in Abſtände von 12 Fuß ins Gevierte gepflanzt, wenn es nótbig iſt angegoſſen, von Unkraut rein gehalten und behackt, eine Arbeit, die ſämmt liche Kohlarten verlangen. Die Pflanzen der zweiten Aus f:at, welche man auf früh abgetragene Erbg», Spinat» und |! dergleichen Beete pflanzt, nehmen, da fie nicht mehr die Größe und den Umfang wie jene, die ſchon früher ge⸗ pflanzt worden find, erreichen, mit einem geringeren Ube ſtande vorlieb, und iſt für fie 1—13 Fuß genug. Dieſe hier ſind durch ihren mehr zwergartigen Wuchs zwar we⸗ niger dem Erfrieren ausgeſetzt, jene aber bilden den Strunk oder Stengel weit frühzeitiger und vollkommener aus, und iie in dieſer Hinſicht [omit im Bou. eine größere Menge Stengelroſen. Bei bem Gebrauch efr X ree vor ober im Win⸗ ter, ſchneidet man den Pflanzen blos die Krone heraus, da die Stengelblätter, wenn ſie nicht etwa ſchon früher abge⸗ blattet, hart und ſchlechter von Geſchmack find. Das Abblat⸗ ten, worunter ich die Hinwegnahme der Blätter unter der Krone der Pflanze verſtehe, ſollte nie früher ſtattfinden, als bis dieſelben anfangen ihre grüne oder braune Farbe in die gelbe oder ſchwarze zu wechſeln, ein Zeichen, daß fie ihre Vegetationsperiode geſchloſſen haben. Blattet man früh, ſo bewirkt man ein ſchwaches und widernatürliches Wachs⸗ de ibum der Stengel im die Länge, bie in dieſem Zuſtande der Winterfälte um fo eher unterliegen. Bei Gelegenheit der hier erwähnten Kohlarten, die, in lockere Blätter wachſend, den Menſchen als Speiſe dienen, müßte eigentlich auch der ſogenannte Schnittkohl feinen Platz finden; allein da derſelbe der vorhergehenden Einthei⸗ lung nach erſt der zweiten Art, der Br. Napus, unterge · ordnet iſt, würde es der Anordnung vorgegriffen heißen, ihn bier folgen zu laſſen, ein Grund, weßhalb ich p er fpäter aufführen werde, - 227 d. Vierte Spielart. Noſenkohl. Sproſſenkohl. Brüſſeler Kohl. Tauſendköpfiger Kohl.) b Mit ganzen, blofigen Blättern, gleich dem Wirſing, einem fleiſchigen, 2— 3 Fuß hohen Stengel, der viele ges ſchloſſene Seitenroſen treibt, wovon jede ein kleines feſtes Köpfchen bildet. Die Kopfroſe iſt ebenfalls geſchloſſen. De Candolle zaͤhlt dieſe Spielart zu dem Wirſing, allein dahin gehört ſie nicht, ſondern vielmehr zu dem Kohl, indem Metzger häufig aus dem Noſenkohl Sommer ⸗Pflan⸗ zen gezogen hat, die ganz dem Kohl, niemals aber dem Wir⸗ ſing nahe kommen. Man darf eher dieſe Spielart als die Uebergangsform der Kohlarten zum Wirſing anſehn. — Der Roſenkohl iſt meines Erachtens eine Pflanze, die bei uns noch keinesweges genug fultivirt wird, da fie an Er. giebigkeit ſowohl, als an Feinheit im Geſchmack viele an. dere Arten ihres Geſchlechts bei weitem übertrifft. Kultur. In Belgien und den angrenzenden Nies derlanden, wo dieſer Kohl vorzugsweiſe viel gebaut wird, füet man die Samen der erſten Anlage aufs Miſtbeet, die der folgenden auf eine Rabatte des freien Landes aus; man thut dies, um den Nutzen davon früh und fpát zu baben. — Meine Methode den Roſenkohl zu ziehen, iſt folgende. a un Die erſte Anforderung, benfelben von beſter Qualität, d. h. ſolchen, der feft geſchloſſene Stengelroſen bildet, er⸗ zielen zu können, iſt ein guter Same. Hat man ſich deſſen verſichert, fo ſäet man ihn im Monat März mit auf die für die übrigen Frühkohlarten gut zubereitete, warm und offen liegende Mauerrabatte aus. Dieſelbe darf jedoch we. der zu ſtark gedüngt ſein, noch dürfen die Samen dick jt fået werden, eine Regel, die auf jede Pflanzenart anzuwen⸗ den if, die in dieſer Periode ausgeſäet wird, um fie in eis ner ſpätern zu verſetzen. Beides, ſowohl die dünnere Saat, als die geringere Beſchaffenheit des Bodens, helfen die Dau- *) Loudon in feiner Eneyelop. des Gartenweſens p- 762. ſcheint unter der Benennung des taufenbtbpfigen Kohls oder des Chou à mille têtes, Chou avec cent têtes Hort, Par. eine an- dere Spielart zu begreifen. Einmal deshalb, weil er ihn und den Roſenkohl in zwei verſchiedene Unterabtheilungen ſetzt, ein anderes Mal aber deshalb, weil er feinen tau⸗ ſendkböpfigen Kohl durchaus anders charakteriſirt, ihn nur als Viebfutter tauglich empfiehlt, bart gegen die Kälte und im ! * Geſchmack ſaͤmmtlichen übrigen Koplarten nachſtehend ſchildert. erhaftigkeit und Stärke der Pflanzen bedingen, und machen fie geeigneter, das Verſetzen ſowohl, als jeden Wechſel der Luft- und Bodenverhättnife ohne Nachtheil zu ertragen; dahingegen auf überreichen Boden dick geſäete Samen jeder Art verzärtelte, geil und ſchwächlich in die Höhe gewach⸗ fene Pflanzen liefern, die, wenn fie den in der Regel ge⸗ ſchützt liegenden Sommerrabatten entnommen, in die frei liegende, allen Luftveränderungen ausgeſetzten Lage gebracht werden, nnr zu febr leiden und oftmals in folder Menge zu Grunde gehen, daß ein großer Theil von ihnen nachge⸗ pflanzt werden muß, wodurch bei verdoppelter Arbeit die Pflanzung nicht nur mißgeſtaltet erſcheint, ſondern auch nicht gleichzeitig nutzbar wird. Wenn nun eine zu dichte Ausſaat für jede Art nachtheilig auf die nachfolgende Bildung wirkt, fo ift fie es da um fo mehr, mo dieſe Aus⸗ bildung in Köpfe (Kohl) und knollige Wurzeln übergeht. Sobald die fungen Pflanzen des Roſenkohls die Stärke zum Verſetzen erreicht haben, werden fie behutſam ausgezogen und nach der gewöhnlichen Weiſe ausgepflanzt. Bei dem Aufziehen oder Herausnehmen aller Arten Pflan⸗ zen hat man darauf zu ſehen, daß die jungen, perpendicu⸗ lar in die Erde gehenden Wurzeln (Pfahlwurzeln) nicht durchgeriſſen werden, weil in dieſem Falle die Pflanze från- kelnd wächſt, und die ihr in der Erde nöthige Feſtigkeit nicht erlangt, bei trockner Witterung eher leidet, und über⸗ haupt in ihrer Ausbildung zurückbleibt. Das Pflanzen ſelbſt geſchieht bei Gewächſen mit langen Wurzeln, wie die aller Kohlarten, des Salats ıc. find, immer mittelſt des Pflanzholzes, wobei man vorzugsweiſe darauf Rückſicht H ., nehmen hat, daß die Wurzeln dieſelbe ſenkrechte Lage, die fie als Samenpflanzen gehabt haben, wieder erhalten. Der Boden für den Roſenkohl muß productiver Art, mehr niedrig als hoch, und die Lage frei und offen fein, Unter dieſen Bedingungen wird er auf Beete gleich dem Grünkohl gepflanzt, und zwar auch nur in Abständen von 13 bis 2 Fuß. Dieſe Entfernung it in fo fern ‚hinreichend, als das lockere Haupt des Roſenkohls nur klein bleibt, und die am Strunke in Menge ſitzenden Blätter im Serb, wo [id die Rofen oder kleinen Köpfe in ihren Afillen bilden, in der Regel von ſelbſt abfallen. Dieſe Stengel rofen find es nun, welche ein febr ſchmackhaftes Ge müfe geben, und die man dazu vom Stamme abbricht, nach dem Grade, mie fie (id) entwickelt unb feft geſchloſſen haben. Da indeſſen der Roſenkohl unſern Winter nicht immer erträgt, obgleich ihm 8 bis 10 R. Kälte auch nichts (da. den, fo ift es jedenfalls das Gerathenſte, ihn bei eintreten⸗ dem Froſte entweder in leeren Miſtbeetgruben, die gedeckt werden konnen, oder in Gemüſekellern und in den hintern Räumen von Pflanzenhäuſern einzuſchlagen. An jedem dieſer Orte erhaͤlt er ſich gut, und liefert bis ſpät ins Frühjahr eine bedeutende Menge kleiner Köpfe. : (Fortſetzung folgt.) i Beſchreibung l einiger neuen und feltenen Gacteen, welche in bem Monvillefchen Garten kultivirt | N werden. Vom Herrn E. Lemaire, Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. S. = (Heberfegt aus bem lateiniſchen Original vom Herrn Superin⸗ i 5 tendenten Burghardt in Belgern.) ' : Cortſetzung.) ^ ded 14. Echinoc. electracanthus. Lem. (Bernfleinfpike). 9) Kuglig, gedrückt, etwas fpiralfórmig, dreizehnkantig, dunkelgrün, unten braun und über den Knoten der Kanten mit breiten Flecken. (Ob krankhaft, oder natürlich?) Kanten ſehr ſtark, zollhoch, um die Knoten wie zu Hödern verdickt, geſchweift; Furchen (darf, zuletzt faſt flach, gebogen; Knoten entfernt (13—2 Zoll von einander), über den Stachelbündeln länglich verlängert, und hier anfangs ein Geflecht von ſebr ſpärlichem, rothem Filz bildend, der bald abfällt; Stacheln 9 (febr felten 10, und dann der zehnte kürzer und mehr oben, als die andern), ſehr ſtark, etwas eckig, etwas gekrümmt, ſehr laug, von unten bis faſt nach oben röthlich, dann durchſcheinend gelb (ganz wie Bern. fein); achtſtrahlig, von denen der eine obere ein wenig ab⸗ - geplattet, 20 Linien lang; 6 ſeitliche, faf gleich, febr ge. krümmt; der unterſte achte etwas kürzer; ein Mittelſtachel, rizontal oder abwärts gebogen, unten fünffeitig, fait 3 ij; alle mit ringförmigen Streifen und eckig. = Dab gehört Echin. Hystrix De Cand., oxypterus Zuce. imd lancifer Die Redaktion. derſelben kürzer; 4 Mittelſtacheln, von denen Eine ſehr ſchöne Species; Höhe 4 Zoll, Durchmeſſer 6 Zoll an dem vom Herrn Deschamps aus Mexiko mit⸗ 4 gebrachten und beſchriebenen Exemplare. Blumen noch unbekannt. f " Aehnlich bem Echinoc. recurvus, aber weit größer und ſtärker, und die Stacheln viel länger und ſtärker, als bei jenem. Hip T" 15. Echinoc. dolichacanthus. Lem. (mit verlängerten Stacheln.) ; ; Kuglig, am Scheitel ein wenig eingedrückt, mit 11 vertikalen Kanten, grau s grün. d Kanten zollhoch, voll Falten, geſchweift, ſtark, an den Knoten gleichſam zu Höckern verdickt; Furchen Anfangs ſcharf, hernach etwas flach; Knoten entfernt, (15 — 20 Qis nien weit), mit reichlichem, rothem, ſpäter verſchwindendem und dann roͤthlich⸗grauem Filze, oben abgerundet verlängert; Stacheln 9, ſehr ſtark, ſteif, etwas gekrümmt, gewöhnlich mit ringförmigen Streifen; achtſtrahlig, ziemlich gleich, ab⸗ gerundet, unten pfriemenförmig, afchfarbig-bräunlich, an der Spitze braun; außer dieſen 9 giebt es auch mehrere obere, mehr oder weniger ausgebildete, oft fehlend; die ſeitlichen 2 Zoll lang und darüber; ein Mittelſtachel, auftecht, horizontal oder abwärts geneigt, faſt 3 Zoll lang. "2 Eine höchſt ausgezeichnete und ſchöne Species, dem Echinoc. Hystrix DC. verwandt, aber hinlänglich verſchie⸗ den. Aus Mexiko durch Herrn Deschamps. Blumen unbekannt. Das beſchriebene Exemplar hatte eine Höhe von 6 Zoll und faſt eben fo viel im Durchmeſſer. 5 16. Echin. subporreetus. Lem. (etwas geſtreckt). fegelfórmig-fuglig, am Scheitel ſchwach eingedrückt, grau ⸗ grün, höckerig, an der Baſis reichlich ausſproſſend. Höcker Bruſtaͤhnlich, gedrängt, ſpiralförmig auf den Kanten vertheilt, aufrecht und nach oben gerichtet, queer und tief geſtaltet, oben gefurdit; Furchen ſcharf, tief aus⸗ geſchweift; Knoten rund, mit brauner, bald abfallender Wolle; Stacheln 8 — 10, vollkommen ſtrahlig, 5 — 6 i nien lang, ungleich, an den Höckern gepreßt, abgeplattet, an der Baſis ſchwach pfriemenförmig, von da bis zur Mitte anfangs eine ſcharfe Seite zeigend, ſpäter, mo fie fi auf — einmal in eine Locke zuſammen rollen, flach; der unterſte n 3 oder 2, ei- ner fehlt bisweilen, vertikal aufgerichtet, faft zolllang; der vierte in der Mitte, fat 2 Zoll lang, gekrümmt, weit bor. geſtreckt; alle mit ringförmigen Streifen, grauweißlich, in der Jugend graugelblich. Dem Echin. porrectus eer, wandt, aber völlig verfchieden, vorzüglich durch die Geſtalt, Zahl und Farbe der Stacheln, durch den größern abgeplat⸗ teten Mittelſtachel, die geringere Größe, die feinern Höcker u. ſ. w. Blumen unbekannt. Aus Mexiko durch Herrn Deschamps. Dieſe beiden Pflanzen müſſen wegen ihrer Höcker, welche der Form der Warzen ähneln, eine beſondere Abthei⸗ lung unter den Echinocacten bilden. In ihre Nähe find aufzuſtellen: Echinoc. Monvillii, gibbosus u. f. w. : 17. Echin. ensiferus. Lem. (ſchwerdttragend). —— Gn bet Jugend kuglig, im Alter fat ſaͤulenſörmig, mit genabeltem Scheitel, hellgrau ⸗grün. Kanten 34, ſehr gedrückt (faſt eben ſo dick an der Furche, als an ihrem äußerſten Rande, und ſtellen gleichſam die Schneide eines Meſſers dar), etwas wellenförmig⸗gekräu⸗ felt, an den Knoten verdickt, an dem Rande nicht glatt, fou. dern gleichſam unregelmäßig befranzt; Furchen ſehr ſcharf, geſchweift; Knoten ſehr entfernt (3 auch 4 Zoll weit), ei. förmig, über dem Stachelbündel rund. verlängert, mit weiß. lich⸗rother, bald verſchwindender Wolle; Stacheln 5, öſter G6, ſtrahlig angeheftet, ungleich, ſchmutzig weiß⸗grau; einen obern gerade, 7 — 10 Linien lang; 2 feitliche, etwas län⸗ ger, gewöhnlich bis zur Mitte vereinigt, wie zuſammen gefittet; ein Mittelſtachel, 12 Zoll lang, laͤnglich viereckig, völlig ſchwerdtförmig, ſtark, aufgerichtet; die 3 erſten obern find abgeplattet; die zwei unterſten kürzer. Der Eehin. crispatus DC., würde zu ſtreichen fein, weil fid ſpaͤter in einigen Gärten einige Echinocac⸗ ten gefunden haben, welche zwar gekräuſelt nach jener Be ſchreibung, aber (wie der meinige) ganz und gar dem des Genfer Botanikers unähnlich find. Alle die, welche ſehr zuſammen gedrückte und gekraͤuſelte Kanten haben, ſind, wie Herr Pfeiffer vorgeſchlagen hat, unter eine eigne Abtheilung zu bringen. Den Ausdruck „erispatae“ nehme ich jedoch ungern an, weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß ſie nur gekräuſelt erſcheinen, wenn ſie faſt vertrocknet und todt find; daß aber die Kanten gerade und nur wenig wellen. férmig fid zeigen, wenn die Pflanzen recht kräftig treiben. Blumen noch unbekannt. Ich halte dieſes Exemplar für das einzige. Vaterland Mexiko, wo es, wie es ſcheint, viele, aber unter fich völlig verſchiedene Echin. crispati giebt. Zu Aufſtellung derſelben ſchlage ich eine neue Abthei⸗ lung vor mit dem Namen: Echinocacti compressi costati, und dazu geboren: Echinocaetus anfractuosus. — Mart. obvallatus. — DC. ` dichroacanthus. — Mart. ensiferus. — Lem. ; pentacanthus. — Lem. etc. 18. Echinoc. pentacanthus. Lem. (fünfdornig). u den Echinoc. compressi costati zu rechnen, hinlaͤnglich unterſchieden. Von Echinoc. ensiſerus, dem er etwas ähnelt, unterſcheidet er ſich doch ſehr durch die kleinere Geſtalt, die zahlreichern Kanten (40, ja fogar 50), die beſtaͤndige Zahl von Stacheln, von denen die 3 obern ſtaͤrker, deren mittelſter abgeplattet, 8 Linien lang, die 2 ſeitlichen faſt cylindriſch, etwas laͤnger, und von denen die letzten 2 unterſten ſchlanker, um die Hälfte kurzer; alle un- ten pfriemenfoͤrmig, etwas zurückgebogen nach der Pflanze zu. Das Uebrige daſſelbe. Aus Mexiko durch Herrn Deschamps. men habe ich noch nicht geſehen. Herr Deschamps hat auch noch einige andere, ohne Zweifel ebenfalls zu den Echinoc. crispat. gehörende Spe⸗ cies mitgebracht, die hinlänglich verſchieden, aber bereits im Sterbeu und deshalb nicht wohl zu beſchreiben ſind. Unter denſelben glaube ich den Echinoc. anfractuosus, obvallatus u. ſ. w. zu unterſcheiden. 19. Echinoc. melocactoides. Lem. Kuglig, ſehr genabelt, grün, ſehr kautig. Kanten dick, ſtark, 25, oben glatt, nach unten mit Queerfalten, geferbt ausgeſchweift, an den Knoten etwas ber» dit, 15—18 Linien hoch; Furchen anfangs (dtf, gerade, fpáter faſt flach; Knoten oval, eingeſenkt, in der Jugend mit weißer, kurzer, bald abfallender Wolle; Stachelbündel gedrängt, 6 —8 Linien auseinander; Stacheln ſehr ſteif, 9—10, rothbraun, unten pfriemenfoͤrmig; 6 ſeitliche, ge. rade, ungleich, 18 Linien lang; ein oberſter kürzer (biswei⸗ len mit einem zehnten, der aber öfter fehlt); ein unterſter länger, zolllang, ſtärker; der neunte Centralſtachel etwas kürzer und dicker, von den ſeitlichen etwas gedrückt. Die Bius — —— Die beſchriebene Pflanze iſt 9 Zoll hoch, 12 Zoll im Durchmeſſer; es find Exemplare von doppelter Größe bekannt. Dieſe Beſchreibung bezeichnet ohne Zweifel einen Me- loc. communis, (jedoch mit Ausnahme des Schopfs, wel cher ſich bei meiner Pflanze kaum im Entſtehen zeigt) und ich zweifle nicht, daß die Pflanze ein ſolcher fei, aber ich habe ſie zu den, den Uebergang bildenden Echinocacten ges rechnet, weil ich ungewiß bin, ob ſie ohne Schopf (im ei⸗ gentlichen Sinne) ſei, und ob die rothen Blumen aus den ſeitlichen Kanten hervorgehen; nochmals aber wiederhole ich, daß die Geſtalt und der Habitus derſelben völlig wie bei Meloc. communis iſt. — folgt.) ueber die enden e bag in Berlin am 12. Juli 1840. Bericht von Albert Dietrich. Erſt an dem genannten Tage feierte der hieſige Bere ein zur Beförderung des Gartenbaues in tiefem Jahre fei nen 1Sjährigen Stiftungstag, den derſelbe in früheren Jah- ren ſchon in der Mitte des Juni zu begehen pflegte. Er war auch bereits, wie früher, auf den 16. Juni feſtgeſetzt, als der alle Preußen ſo tief erſchütternde Trauerfall, der in der erſten Zeit alle Gedanken von Fröhlichkeit aus je. der vaterländiſchen Bruſt verſcheuchte, ein Hinausſchieben des Feſtes nöthig machte. Da nun die Feier dieſes Stif⸗ tungstages mit einer Pflanzenausſtellung verbunden ift, fo konnten die damals zur Ausſchmückung beſtimmten und meiſt beſonders dazu gepflegten Gewächſe jetzt nicht mehr dazu benutzt werden, da das Blühen der Pflanzen nur ſeine Zeit hat, alſo viele derſelben jetzt ſchmucklos daſtehen, die zu jener Zeit mit den hertlichſten Blumen geſchmückt waren. Es mußte daher die Ausſtellung in dieſem Jahre ein ganz an: Re deres Bild geben, und ein ganz verſchiedenes Anſehen von denen der früheren Jahre haben, weil die Kinder des Früh⸗ Bau berblüht waren und den des Sommers ihren t Je ſpater aber eine ſolche Ans- ade Bride veranſtallet wird, deſto ſchwie⸗ GE in der Sommerzeit an feltenen Topf. ſe — nie in ſolcher Menge vor. pangen ſehlt j handen find, um ein geräumiges Lokal damit aio den. Man muf fid) daher wirklich noch verwundern, wie es dem Verein möglich war, eine fo gelungene Ausſchmü⸗ ckung des nicht kleinen Lokals zu geben, wie er gethan hat, und dem Eifer ſeiner Mitglieder um ſo mehr den ge⸗ bührenden Dank zollen, als dieſelben, die doch größtentheils Praktiker find, in dieſer Jahreszeit durch anderweitige Bes ſchäftigung ſo vielfach in Anſpruch genommen werden. Das Ausſtellungslokal war das auch früher zu dieſem Zweck benutzte, die Säle der Königl. Akademie der Künſte und Wiſſenſchaften, zwiſchen denen eine geräumige Rotunde fid befindet, die gleichſam als Vorhalle zu den beiden Sr len. betrachtet werden kann. Dieſe Rotunde war ringsum an den Wänden auf beſonders dazu errichteten Eſtraden mit den ſchönſten jetzt blühenden Gewächſen geſchmückt, fo wie die Jahreszeit ſie nur bietet. Es waren dabei mehr die fchön gezogenen und reichlich blühenden Exemplare, die von der Sorgfalt und dem Eifer ihrer Pflege zeugten, zu bewundern, als gerade ſeltenere Sachen, doch bemerkten wir manches Pflänzchen, was der Aufzeichnung uns werth ſcheint. An Pracht alle überftrahlend fond ein herrliches großes Exemplar von Erythrina aufen da, die mit ihren zahlreichen dunk⸗ len Blumen, die überall zwiſchen dem ſchönen Laube her. vorſahen, einen majeſtätiſchen Anblick gewährte; die ſchöne Salvia patens, eine Billbergia zebrina in herrlichſter Blüthe, Fuchsia fulgens und andere Fuchſien, ein ims poſantes Exemplar von Acanthus niger, Helichrysum orientale, Clintonia pulchella, Lobelia ar gula, Oxa- lis floribunda, Amaryllis ornata, Aloe umbellata, Pentstemon pulchellum u. d. waren die bier befindlichen Pflanzen von Distinction, bie zwiſchen zahlreichen Pelar⸗ gonien, Roſen, den verſchiedenſten Gloxinien, ſowohl Arten als hybriden Formen, manigfaltigen Calceolarien, Lechenaultia for mosa, Nierembergia filicaulis, ‚Lych- nis coronata var. grandiflora und andern gewöhnlichern Pflanzen aufzeſtellt waren. Orangen- und Lorbeer: bäume zierten den Hintergrund, und zwiſchen diefen nah⸗ men jid zwei reichlich mit Früchten beſetzte Aprikoſenbaͤum⸗ chen gar zierlich aus. Auch die Früchte waren in dieſer Rotunde aufgeſtellt, und, was freilich mit der vorgerückten Jahreszeit zuzuſchrei⸗ 231 5 ~ ben ift, von außerordentlicher Güte; beſonders zeichneten fih die Ananas, nicht allein in Hinſicht der Menge, ſondern auch der ſchönen Exemplare wegen aus, da wir Früchte von einer mehr als gewöhnlichen Größe darunter ſahen. Eben ſo ausgezeichnet waren auch die Melonen, eben⸗ falls zahlreich und in nur den vorzüglichſten Sorten vor⸗ handen. Körbe mit den ausgeſuchteſten Weintrauben, mit Pfirſich, Pflaumen, Kirſchen, Himbeeren, Erdbeeren waren in Menge vorhanden. Ein großer Fruchtkorb, mit Feigen, Erdbeeren und Weintrauben, die zierlich zwiſchen einander geordnet waren, erfreute das Auge ungemein, ſo wie ein Körbchen ſchöner großer getriebener Kartoffeln angenehm überraſchte. Der Duft aller dieſer ſchönen Früchte, beſon⸗ ders der mannigfaltigen und vorzüglichen Scharlach und Die im Hintergrunde aufgeſtellte Gruppe war der vie⸗ len in derſelben befindlichen, prächtig blühenden Orchideen wegen merkwürdig, die meiſten derſelben befanden ſich in den zu ihrer Kultur benutzten Korkkäſten, die an einem Drath- feil, welches mit blühender Oncostelechos cordatus zierlich umſchlungen war, aufgehängt waren. Als vorzüglich unter den Orchideen heben wir hervor: Stanhopea oculata und St. insignis, Cyrtopodium flavum, Maxillaria atropurpurea, aromatica, Barringtonii, 3 decolor; Oncidium Papilio und O. raniferum; Bletia florida und Bl. Shepherdi, Epidendrum cochleatum; Broughtonia sanguinea; Acropera Loddigesii; Bras- sia caudata u.a. In biefer Gruppe war aber auch von anderen Pflanzen viel Ausgezeichnetes vorhanden, als: Pro- Ananas Erdbeeren, war unbeſchreiblich einladend, und tea Mundii, Banksia speciosa, Sabal Blackburniana, ſchien die Beſchauer beſonders zahlreich anzulocken. Im Saale rechts, waren die vorzüglichſten Pflanzen aufgeſtellt. Gleich am Eingange bemerkte man eine fhöne Gruppe von Farrnkräutern, zwiſchen einigen Palmen, Aroideen und Scitamineen geſchmackvoll aufgeſtellt; als die vorzüglichſten und in beſonders ſchönen Erem- plaren vorhandenen heben wir hervor: Dicksonia rubigi- nosa, adianthoides und davallioides, Aspidium Serra und chrysolobum, Pteris hastata und costata, Diplazium Shepherdi, Gymnogramnıa distans, Cheilanthes spi- nulosa u. d. N An der gegenüberſtehenden Seite ſahen wir zuerſt eine Gruppe der ausgeſuchteſten Prachtpflanzen, und unter die. fen ein ſchöͤnes Sortiment der neueſten Pelargonien, unter denen manches Ausgezeichnete. Die vorzüglichſten Pflanzen dieſer Gruppe waren eine ſchöne Erythrina lauri- folia, Swainsonia galegifolia, Lachnaea eriocephala, Gladiolus Cardinalis, Haemanthus puniceus, Lilium longiflorum, Gesnera rutila, Citrus myrüfolia u. m. a. In der nächſtfolgenden Gruppe waren ebenfalls febr vorzügliche Pflanzen aufgeſtellt, die durch ihre geſchmack. volle Auswahl und die gut erhaltenen Exemplare ſich aus. zeichneten. Unter ihnen machte (id) bemerkeuswerth: Lim- nocharis Humboldti, Oncidium Papilio, Nymphaea cocrulea, Salvia palens, Verbena teucrioides, Erica tricolor, Alstroemeria aurea, Brugmansia sanguinea, Linaria triornithophora u. m. a. + Calothamnus clavata, ein prächtiges Exemplar von Fuchsia fulgens, Alstroemeria Errembaulti; Funkia undulata, Salvia patens, Aphelandra cristata, Hunne- mania fumariaefolia, Prostanthera lasiantha, Se- dum sempervivoides, Gloxinia hybrida, Erica ventri- cosa, gilva, mollis, grandiflora, nitida u. m., die mit vorzüglich blühenden Callistemon- und Melaleuca-Xrten, Gesneren, Galceolarien und Pelargonien, fo wie mit andern ſchönblühenden Pflanzen untermiſcht waren. Zwei Bonquets abgeſchnittener Georginen, von den ausgezeichneteſten Sorten zuſammengeſtellt, fo wie eine Py⸗ ramide von Lycopodium denticulatum gezogen, die ſich überaus zierlich ausnahm, waren noch ebenfalls in dieſem Saale aufgeſtellt. Im Saale links im Hintergrunde befand ſich die Büſte Sr. Maſeſtät unſeres allergnaͤdigſten Königs, um- geben von einer Gruppe exotiſcher Bäume, zwiſchen denen ſich eine prachtvoll blühende Datura suaveolens befand, und die mit blühenden hochſtaͤmmigen Roſen untermiſcht waren, zu deren Füßen zahlreiche Hortenſien, Nelken, Ranunkeln und andere ſchönblühende Gewächſe ſtanden. In den in dieſem Saale befindlichen Nieſchen waren wieder die vorzüglichſten Zierpflanzen geſchmackvoll und finnreich geordnet, aufgeſtellt. Darunter befand (id) ein reichhaltiges Sortiment von Pelargonien, welche ſich durch die Schönheit der Blumen beſonders hervorhob. Fer ner fah man eine lobenswerthe Aus wahl gefüllter Ranun * keln, die mit Recht vielfältig beachtet wurden. Georgi⸗ nen in den ſchönſten Formen und Farben fehlten hier eben» falls nicht, ebenſo waren ſchottiſche Federnelken (pinks) Ib andere Nelken zahlreich vorhanden. Elacocarpus | bee und Ardisia crenulata, heide reichlich mit Blu men und Früchten geſchmückt, gewährten einen angenehmen Anblick. Blühende Myrten - und Grauatbäume, Hor tenfien, Theeroſen, Nerium splendens fl. albo, die überall zerſtreut zwiſchen den andern Pflanzen aufgeſtellt waren, dienten dem Ganzen zur beſondern Zierde. Aber auch an ausgezeichneteren Pflanzen fehlte es nicht, die durch ihre Schönheit fid) eines allgemeinen Beifalls erfreu⸗ ten, und unter welchen wir nur folgende. bemerken wollen, naͤmlich: Watsonia aletroid 5, Anemotheca cruenta, Billbergia py ramidalis, Ornithogalum latifolium, Cri-s num erubescens und Cr. americanum, Amaryllis cro- cata, Swainsonia galegifol. var. alba, Pimelea hispida, Chelone gentianioides, Fuchsia fulgens, Salvia pa- tens, Lantana melissaefolia, Yucca Cloriosa, Sypho- campylos bicolor. : Hier war auch eine aus vielen inei : wis. CY. S näpfen beſtehende Pyramide mit abgefchnittenen Blumen auf⸗ geſtellt, die nicht allein der geſchmackvollen Zuſammenſtellung der Blumen wegen, ſondern auch namentlich der hübſchen Idee, der Erfindung eines zweckmäßigen Waſſerbehälters, um Blumen darin im Zimmer zu halten, mit Beifall be⸗ lohnt wurde. 5 | Eine ganz neue Erſcheinung war eine Zuſammenſtel. lung einer Flora der Mark Brandenburg. Ein Ken⸗ ner und eifriger Liebhaber der vaterländiſchen Flora hat es mit großer Mühe und Anſtrengung in ber legten Woche vor der Ausſtellung errungen, den größten Theil der in der Mark wildwachſenden Pflanzen eine zweckmäßige Weiſe zuſammenzuſtellen. Es war gewiß keine Kleinigkeit, im fo beſchränkter Zeit Ausflüchte von der Reſidenz aus nach allen Gegenden von 6—10 Meilen weit zu machen, um nur Alles zuſammenzubringen, was ark Brandenburg nur Seltenes an Pflanzen hat. 8 gelungen ift, hat das Neſultat gezeigt, indem inge zuſammengebracht ſah, von denen = zu ſammeln und hier auf 232 ſelbſt Leute, die nach ihrem eigenen Geſtändniß ſchon ſeit 25 Jahren in der hieſigen Gegend botaniſirten, bis dahin keine Ahnung hatten. p ih | 10 Um nur eine kleine Anſſcht unſerer märkiſchen Plan: zen zu geben, wollen wir einige der ſeltenen anführen, in f der Vorausſetzung, daß unfre Leſer fid auch gern einmal aus dem Garten auf das Feld und in Wald und Wieſen begeben, um die Pflanzenſchätze zu bewundern, die allein durch des Schöpfers Macht ohne Zuthun eines Kultivators gedeihen. Als die ſeltenſten heben wir heraus: Swertia perennis, Saxifraga Hirculus, Orobanche coerulea, arenaria, Galii und eine neue, wahrſcheinlich O. loricata Reichenb, , Gypsophila fastigiata, Silene chlorantha, Digitalis ochroleuca, Euphorbia exigua, Linnaea bo- realis, Sherardia arvensis, Scandix Pecten, Trifolium rubens, Dianthus arenarius, Trientalis europaea, Gen- tiana verna, Stipa capillata und pennata, Gladiolus pratensis, faſt alle die hiefigen Orchideen, worunter eine Menge Eremplare von Cephalanthera rubra, Orchis pa- lustris und coriophora, Herminium Monorchis, Epi- pactis Nidus avis, Malaxis paludosa, Liparis Loeselii u. a., fo wie ale Pyrola- Drosera- und Melampyrum- Arten, unter denen wir nur das zierliche M. cristatum beſonders hervorheben, und zahlreiche andere hübſche Pflanzen, die der Raum nicht geſtattet hier anzuführen, und die wir uns bei einer anderen Gelegenheit genauer anzuführen vorbehalten. Mit allgemeiner Bewunderung wurde die Zu⸗ ſammenſtellung betrachtet, und lockte manchen Beſucher fet» bei, der ſonſt an kultivirten Pflanzen keine Freude empfin⸗ det, hier aber dem eifrigen Sammler und dem Zuſammen⸗ fleller feinen Dank bezeugte. 5 So wäre denn auch in dieſem Jahre zur Zufrieden⸗ heit aller Betheiligten die Ausſtellung beendigt, und der zahlreiche Beſuch beweiſt, daß auch das Publikum mit gleis chem Eifer theilnehmend fid) zeigte, Noch müſſen wir bemerken, daß in dieſem Jahre zum Erſtenmale Preiſe für die keſtgelungenen Kulturen ausge theilt wurden, und daß dieſe Preiſe Männern zu Theil geworden ſind, die ſich durch den Eifer, mit welchem ſie in ihrer Beſchaͤſtigung arbeiten, ſchon längſt ausgezeichnet haben. —— —ñ — : e * 30. Achter Jahrgang. 1840. | ligemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. inda i mít Ms tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Ae und Auslandes, d herausgegeben : 5 dri BR je „Albert Disteich, Königl. Preuß. Garten: Direftor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Dr. der Philoſoph Sonnabend, den 25. Juli. Eintheilung und fpecielle Behandlung Der Charter til Abtheilung ift: ſtark gerungelte der oder blafige Blätter, bei einigen Arten länglich, bei ande- im Kulturzuſtande befindlichen ren rund, die fid fpáter zu einem, ihrer Form nach, ent. Roble un d Rüben⸗ :Barietäten. weder länglichen oder runden Kopfe geſtalten. — Bei beu frühen Sorten iſt der Strunk kürzer, als bei den ſpäten, Vom bei allen aber wird er nach oben zu dicker. d tner. u. ee: af a. Erſte Spielart. Runder Wirfing. Der | Kopf rund, bisweilen länglich, das Herz meiſt feft gefchlof- „Dritte Unterart. Brassica oleracea capitata fen und febr gelb. — Metzger. Folgende Sorten ſind der Kultur beſonders werth: um SBiriàfobl Soropertofl, 1. Zeitiger oder früher Poͤrſchkohl. ane p Chou cloqué hatif De Cand. Früher Ulmer Wir- fing. — Früher Wirſing. Früher Savoyerkohl. Früher Mailänder Kopfkohl. — Der Strunk niedrig, der Kopf länglich, grün und locker. 2. Halbfrüher runder Wirſing. Mailänder Mittelkohl. Ch. de Milan pommé d'été. | (Mittelftüher Wirſingkohl der meiſten Handelsgärtner). 3. Später runder Wirſing. Ulmer ſpater Wir- ſing. Percalier aus der Touraine. Noiſette, Band 2. Èh. 2 S. 130. Derſelbe ſagt von biefem Kohl: Niedriger Stiel, ſehr dunkelgrüne, dicke Rippen mit hervorſpringen⸗ den Nerven, ſehr krauſe, am Rande runzlige Blätter; ſehr gut und hart gegen die Kälte. Ra 4. Gelber länglich runder Wirfing. Goldgelber Wirſing. Ch. dorée De Cand. Gel- ber Savoperkohl. Später gelber Savoyerkohl. — Derſelbe unterſcheidet ſich von dem vorigen durch gelbbraune, zarte Blatter, die ſchon im Sommer, ehe ſich der Kopf ſchließt, dieſe Farbe haben, und durch einen lockern, ziemlich läng⸗ lichen Kopf. Metzger. $ 5. Großer runder Wirſing. Grüner Pörſchkohl. fing. Herbſt⸗Savoyerkohl. Später Wirſing ꝛc. Der Strunk li Fuß hoch, markig, der Kopf febr groß, rund und lång- lich, außen dunkelgrün, innen gelb. Metzger. 6. Wiener Wirſing. Früher Treib -Wirſingkohl. Eine Sorte, welche von Metzger, und ſo viel mir bekannt ifl, auch von keinem Andern, wenigſtens nicht unter dieſem Namen aufgenommen if. Der Strunk dieſer Kohlart wird von 6—9 Zoll lang, nicht ſtark, der Kopf mittelgroß, grün und fef. Früh geſäet und auf warmen Boden fte- hend, geht er leicht durch, d. h. er macht bald einen Blät terſtengel, iſt aber ſonſt von gutem Geſchmack und ſeiner frühen Genieß barkeit wegen febr zu empfehlen. — Im Sa. nuar gefäet, ſpaͤter pikirt und auf ein temperirtes Miſtbeet gepflanzt, giebt er im Mai ſehr ſchöne Kopfe. Außer dieſen hier angeführten Sorten haben wir in neuerer Zeit noch eine andere, dieſer Abtheilung angehö⸗ rende Spielart aus England erhalten, die ihrer Vortreff. ächkeit halber Hier ſowohl, wie in jedem Küchengarten ihren Platz verdient; es iſt dies 7. der große fpäte, glattfópfige Savoyerkohl oder Drumhead Savoy. b. Zweite Spielart. Langer Wirſing. Mit langem, ſtumpfem, lockerem Kopfe und ſehr blaſigen, lan⸗ gen Blättern. Metzger. 1. Grüner langer Birfing. Langköpfiger Pörſch⸗ kohl. Milan à téte longue De Cand. Langköpfiger Wirſing. Straßburger Wirſing. Der Kopf iſt ſehr lang, locker, der Strunk kurz, die Blaͤtter ſchmal, lang und ſehr blaſig, am Rande nach außen umgeſchlagen; kommt häufig in den Straßburger Gärten vor. Metzger. Werth der angegebenen Sorten. Obgleich jede Sorte einzeln genommen in ihrer Art gut und der Kultur werth ift, findet in fo fern aber doch eine Verſchiedenheit un. ter ihnen Statt, als ſſe nicht alle von gleicher Dauer für die Winteraufbewahrung, mithin in dieſer Beziehung nicht eben von gleichem Werthe find. Nr. 1, 2 und 6a, geben als frühe Sorten zwar keine fo großen Köpfe, wie die ſpä⸗ ten Wirſingkohle, allein fie find für den Sommergebrauch doch eine eben ſo gute Speiſe, wie Nr. 4, 5 und 7a und lb. Nr. 3 à macht der Dauer nach den Uebergang von dem frühen zu dem ſpäten Wirfingkobl. Da indeſſen die Dauer jeder Kohlart, folglich auch des Wirſings oder Sa⸗ voherkohls, von der Feſtigkeit der Köpfe abhaͤngt, ſo habe ich auch ſchon ſehr oft den frühen Wiener Wirſingkohl (Nr. 6), ſpät gepflanzt, durch den ganzen Winter aufbe⸗ wahrt, ohne daß auch nur ein einziger Kopf davon gelitten hätte oder verfault wäre. Nur wenn die Köpfe, gleichviel welcher Art, locker ſind, entſprechen ſie den Bedingungen, die zum Durchwintern erfordert werden, nicht. ae Kultur. Die Zeit ber Ausſaat, richtet fid nach der Art und nach dem beabſichtigten Gebrauch. Die frühen Sorten werden in der Regel im Februar und Anfangs März aufs Miſtbeet, Ende März und Anfangs April auf die Kohlpflanzen⸗Samenrabatte geſäet. Wenn die Pflanzen die erforderliche Größe und Stärke zum Auspflanzen erlangt baben, werden fie auf gut zubereitete und reichlich gedüngte Beete in Linien ⸗ und Pflanzenabſtaͤnden von 12 bis 13 Fuß auseinander gepflanzt. Um jeden Bodentheil mög- lichſt zu benutzen, kann man zwiſchen jeder Kohlart, die nicht weniger nahe als diefe hier zuſammen gepflanzt wird, frühen Salat ſetzen, der, da er eher zeitigt als der Kohl, 235 dieſem in feiner ſpätern Ausbildung auch nicht hinderlich iſt. Wenn der Salat abgeſchnitten ift, zieht man die gu» rückgebliebenen Wurzeln aus, hackt das Beet und häufelt den Kohl, d. h. man zieht die Erde aus der nächſten Um⸗ gebung jeder Pflanze mit der Hacke um den Strunk der⸗ ſelben auf einen kleinen Haufen, jedoch entnehme man den Boden nur von der Oberfläche, und verrichte das Geſchäft nur bei trüber oder feuchter Witterung. Ein tiefes Ein- greifen der Hacke würde die Wurzeln beſchädigen; ebenſo dieſe Arbeit bei trockner Witterung vorgenommen, Urſache fein, die Pflanzen anf kurze Zeit im Wachsthum zurückzu⸗ halten. Ein anderes Verfahren; den Wirſingkohl recht früh zu haben, beſteht darin, daß man den frühen Wiener⸗ und den halbfrühen runden Wirſing ſchon in der letzten Woche des Juli, oder in der erſten Woche des Auguſts anſaͤet, und die jungen Pflanzen noch vor Winter an den Ort ib. rer Beſtimmung pflanzt. Die Art, wie dies geſchieht, oder was man vielmehr dabei zu berückſichtigen hat, ift folgendes. Der Boden zu einer Herbſt⸗ oder Winterpflanzung muß mehr bod (warm) als niedrig (kalt) fein, wohl ge» düngt und gegraben werden. Nachdem die Beete abgetheilt, geſchnürt und abgetreten ſind, zieht man mit der Hacke dem Schnurſchlag entlang 3— 4 Zoll tiefe Furchen, gleich de⸗ nen, wie ſie beim Erbſenlegen gemacht werden. In dieſe Furchen, deren Entfernung von einander 20 Zoll bis 2 Fuß betragen kann, ſetzt man die Pflanzen bis an die Blätter in die Erde, auch in derſelben Weite von einan⸗ der, und bedeckt fie vor Eintritt ſtrenger Kälte leicht mit Blättern, oder befer mit friſchen Kiehnnadeln, jedoch nur febr wenig, weil ſonſt bei gelindem Wetter dieſelben fau. len. Unterläßt man diefe Vorſſcht dagegen ganz, fo hat man bei ſtrengen, beſonders aber bei ſchneeloſen Wintern, wiederum das Erfrieren zu beſorgen. Sind die Pflanzen glücklich durch die kalte Jahreszeit gekommen, ſo wird bei dem erſten günſtigen Frühſahrswetter bie Decke berum. tergenommen, die Beete gereinigt, die Furchen zugezogen und die Pflanzen bei foriſchreitendem Wachsthum angehaͤu felt, wo fie dann früher als die vom Miſtbeet ausgepflan⸗ ten Wirſingkohle ihre Köpfe bilden. — Manche der nach dieſer Art behandelten Pflanzen gehen zwar vor der Zeit durch, allein der Nachtheil iſt zu unbedeutend gegen den Vortheil, welchen die Pflanzung leiſtet, inſofern ſie nämlich nicht erfroren ift. Und auch dieſen Uebelſtand kann man da · durch umgehn, wenn man den im Auguſt oder in dieſem Falle beffer zu Anfang des Septembers ausgeſaͤeten Wirſingkohl im October auf ein kaltes, mit leichter Erde und vielem Sande verſetztes Miſtbeet, in Räumen von nur 3 Zoll auspflanzt, es gegen die Kälte deckt, bei gelinder Witte- rung reichlich lüftet, und, ſobald im Monat März die Wit- terung es erlaubt, ihn ins Freie bringt. Wenn ſchon dieſe Methode, frühen Wirſingkohl früh zu ziehen, ohne viele Schwierigkeit iſt, da das Ueberwintern der Pflanzen dieſe nicht macht, fo habe ich doch immer gefunden, daß Pflan- zen dieſer Art leichter als jede andere inclinirten, den Blü⸗ thenſtengel vor der Zeit bilden, was wahrſcheinlich ſeinen Grund in ihrem Alter u Tj ihrem óftern Verſetzen hat, (Gortfegung fana; + Asien à i Sefhreibung einiger neuen und ſeltenen Gacteen, welche in dem Monvilleſchen Garten kultivirt werden. ; n Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik. g (ueberſetzt aus dem lateiniſchen Original vom Seren Euperins tendenten Burghardt in Belgern.) SGortſetzung.) Cerei’ 1. Cereus gladiatus Lem. (mit Schwerdtern). Ränglich-aufgerichtet, ſehr ſtark, zehnkantig, Wirin, am Scheitel wenig eingebrüdt. Kanten fehr ſtark, breit und ſtumpf, ſeitlich bude um die Knoten ſchwach verdickt; Furchen wenig ſcharf, am untern Theile der Pflanze faſt flach, mit einer etwas ge ſchweiften, anfangs hohlen, grünen, foáter zu fden zwei Furchen hervorragenden und rothen Linie. Knoten oval, mit nicht ſpärlicher, weißlicher, feſter, kurzer, nicht abfal- lender Wolle; Stachelbündel ſehr entfernt (12 — 15 Linien auseinander); Stacheln 15 — 20 verlaͤngert, gerade; unter dieſen 12 — 15 von einander geſperrt, ſtark, ungleich 615 Linien lang; 3—4 Mittelſtacheln fet fat m ders einer), 18— 22 Linien lang; alle febr ſteif, ftechend, an der Baſis etwas pfriemenfoͤrmig, gelblich, an der Baſis sitilid, mit bündelweiſen purpurrothen Streifen. | Eine febr ſchöne und ausgezeichnete Pflanze ihrer Gattung. Außer Cer. senilis und chilensis kenne ich keinen ſtärkern. Eine ſehr ſeltene Species, ein Fuß hoch, 3 Zoll im Durchmeſet, von ſehr ſchönem Anſehn. Siu. men noch unbekannt. — Vaterland Paraguai. — 2. Cer. rostratus Tem. (mit Schnaͤbeln). *y Gleichſam lang gegliedert, kaum allein ſtehend, vier. feitig, hellgrün. e Die Furchen der jüngern Zweige mit ſchwachen Hin. nen, wenn fie erwachſen find, faft genau vierfeitig, 7—8 inien im Quadrat; Knoten ſehr fein, weit abſtehend (12—15 Linien), anfangs braun, ſpaͤter grau, unten mit einem ſchuppenförmigen Blättchen, was nur mit bewaffne⸗ tem Auge zu erkennen, faſt bedeckt; aus dieſen Knoten kommen auch 5—6 Stacheln hervor, von denen einige bor. are A weiß, undete ne braun, und fpäter 2—3 un der Sue pft Kanten etwas ge⸗ ſchweiſt, ee cia der einem um. gekehrten Schiffsſchnabel gleicht, auslaufend. Eine febr ausgezeichnete und ſehr ſeltne Pflanze, fuf. hoch, das Exemplar aber noch nicht völlig ausgebildet und erwachſen; weshalb ich auch nur eine unvollſtändige Beſchrei bung liefern kann. | Vaterland und Blumen unbekannt. 3. Cer. pugioniferuꝭ Lem. (Dolchträger). d Auftecht, aͤſtig, vier · fünf und ſechseckig, blau⸗grün. Kanten etwas geſchweiſt, dick, ftat; vertikal, ſtumpf, um die Knoten leicht verdickt, 7 Linien tief; Furchen abs geſtumpft, gerade, Stacheln je 4, ſehr ſteif, unten ſehr breit pfriemenförmig, plötzlich verdünnt und ſtechend, pur⸗ purroth · ſchwärzlich, ſpäter grau- weißlich, aus dem ſchwarz⸗ wiben, ſehr ſparſamen, bald abfallenden Filze des Knotens 3 vachſend; 3 farr, kurz, flach, 7— 8 Linien lang; t ‚horizontal, 2 Zoll lang, febr ſtark, gleichſam drei⸗ feitig, o er nach oben abgerundet und unten kantig, wie Inn C hamatus H. Belg. fiche Aug. Gartent. Vol. E p 371. if C. fie Allg. Gartenz Vol. VL -p Zr ein Dolch weit vorgefiredt, an den Seiten wie ausgehöhlt, an der Baſis bid pfriemenförmig, oft fehlend. Bei einer andern Varietät 6 Stacheln; 4 ſeitliche übers Kreuz, der fünfte in der Mitte oder unten, gebogen, kürzer; der ſechſte wie der vorhergehende geformt (bei andern auch 7 und dann der oberſte und unterſte kleiner oder die kleinſten). Eine ſehr ſchöne und ſich ſehr unterſcheidende Species, aus Mexiko durch Herrn Deschamps eingeführt; verwandt dem Cer. geometrizans Mart. (Ob derſelbe? in der Be — ſchreibung jenes Autors konnte ich den meinigen nicht wie⸗ der erkennen.) Blumen noch unbekannt. Das äſtige Exemplar, welches ich vor mir habe, hat 2 Fuß Höhe, 2 Zoll im Durchmeſſer. 4. Cer. lamprochlorus Lem. (glaͤnzend grün). Aufrecht, ſtark, vielſeitig, glänzend und ſchön grün. Kanten 12 — 15, ſtumpf, geſchweift, an den Knoten verdickt; Furchen wellenförmig, an der Spitze der Pflanze wenig ſcharf, am untern Theile derſelben faſt flach, und hier mit einer ſchwarz⸗ grünen Linie; Knoten genähert (4— 6 Linien entfernt), eiförmig, von dem oberſten Theile derſelben eine doppe pelte W d lie nach oben gerichtet, welche die Kante fitt, V nicht abfallenden, weißtich-bräun. lichen Filze; tadeln zahlreich, gerade, ſtark, ſtechend, ét was bräunlich und in der Jugend durchſcheinend gelblich, an der Spitze bräunlich; 12 — 15 äußere ſtrahlig, 3—4 Linien lang; 4 innere übers Kreng, ſtärker, länger, der unterfte gebogen, faf zolllang. Die beſchriebene noch junge Pflanze ift. ſußhoch, 2 30l im Durchmeſſer, ich habe fie einſtmals in einigen Gärten unter dem uneigentlichen Namen Echinoc. Vangaerli ge · funden. Sie iſt dem Cer. chilensis verwandt, von web chem (ie fid) jedoch hinlänglich unterſcheidet durch die ſchlan kere Geſtalt, durch die glänzende Farbe der Oberhaut und der Stacheln, die zahlreichern und ſchwächern Stacheln, die mehr genäherten Knoten, die mehr wellenförmigen ‚Sur chen u. f. w. Vaterland und Blütbenſand nuch unbekannt. 5. Ger. senilis. Haw., Bradypus, Lehm. Es wird den Freunden der Botanik und vie; indi an derſelben Sutereffe nehmen, nützlich und angenehm fein, uber dieſe bewunderuswerthe Pflanze einige, wenn auch 237 — unvollſtändige Bemerkungen zu erhalten, welche ich nach ſorgfältiger Prüfung durch einen machten sud ibrer Beurtheilung übergeben kann. ueber die Höhe, melde Cer. senilis erreicht, giebt | es keine Gewißheit. Nach Herrn Des champs (dem aber, wie ich ſchon oben bemerkte, nicht blind zu glauben iſt, weil er von Botanik durchaus nichts verſteht, und ſeine Un⸗ terſuchungen deshalb unſſcher find,) ſteigt er mit einfachem Stamme ohngefähr bis zur Höhe von 25 Fuß empor, fin- det ſich in den vor der Kälte wohlgeſchützten und ſehr warm gelegenen Schluchten und Winkeln der Berge und ſtets an abſchüſſtgen Stellen. Dies beweiſet auch vollkommen die knollige und dicke Wurzel, welche auf einmal faſt in ei. nem ſpitzen Winkel nach oben umbengt (dies war der Fall bei mehr als hundert Exemplaren, die ich unterſuchte). Er hat 20— 30 ſtumpfe und geſchweiſte Kanten, iſt hellgrün, mit febr dichten und febr feinen weißen Flecken. Die Knoten find gedrängt (kaum 4 — 5 Linien entfernt), mit höchſt ſparlichem, bald ſchwindendem, braunem Filze. Bei jungen Pflanzen gehen aus demſelben 25 — 30 (oft mehr) herabhangende, haarförmige, gebogene, ſehr weiße, durch- ſcheinende, biegſame, obgleich hinlaͤnglich ſteife und feſte Stacheln hervor, 3, 4 bis 6 Zoll lang, fo zahlreich und in einander verflochten, daß fie die Pflanze überall bedecken, vorzüglich am Scheitel, und deshalb in Wahrheit den Kopf eines Greiſes, der mit berabhangenden langen weißen Had ren bedeckt iſt, vorſtellen. Später, wenn die Pflanze er. wachſen it, zeigen fib zwiſchen dieſen Haaren und in der Mitte des Knotens 3—5 ſtaͤrkere Stacheln, die ſogleich nach unten gekehrt, gebogen : ſtatk, ſteif, weiß, faſt übers Kreuz geſtellt find; die obern find mehr oder weniger lang (1 bisweilen 2 Zoll); der letzte unterſte iſt immer der läugſte, (2 — 3 Zoll). So weit giebt es nichts Außerordentliches; ſchon früher hatte ich Exemplare unterſucht, und dabei nichts Außerge . wöhnliches vermuthet. Eines Tages aber wurde ich vom Herrn Neumann, dem Inſpector der Warmhäuſer im Pariſer Muſeum der Naturgeſchichte, eingeladen, deſſen Güte mir eine um; niche Erſcheinung vor Augen ſtellte, nemlich einen wirklichen Schopf, welcher in Wahrheit dem “Cer. senilis gehörte. Dol Begierde nach einer ſo auffal⸗ lenden Erſcheinung (dem Schopf eines Cereus Vu unterſuchte "^ denſelben ſogleich, und überzeugte. mich mit Staunen: es war der Schopf eines Cereus, senilis! Das Folgende nahm mir alle Zweiſel : Aus den Fragmenten der Schöpfe nämlich hingen die Stämme des Cereus senilis noch mit lan gen Haaren bedeckt, und hinter beufelben und angeheftet fabe man pan benilid die zahl⸗ reichen Kanten. An der Spitze des Cer. senilis” wächſt, wenn er " geworden if, ein febr großer Schopf (gleichſam ein unge- heurer Hut von Fellen) 12—2 Fuß hoch, fat 1 Fuß breit, aus ſehr dichter, brauner, 2 Zoll langer, auf den Knoten ſehr breit vertheilter Wolle gebildet, und mit borſtigen, ſehr langen, aſchgrauen, nach unten gebogenen ſehr gedrängten Stacheln beſetzt; die Kuoten (lub gedrängt, durch Preſſung ſchwach, ſechsſeitig, in der Mitte nackt, aber mit unzahli· gen Stacheln faſt bedeckt (mehr oder weniger an den ver ſchiedenen Exemplaren) und umgeben, aus deren Mitte die Blumen und Früchte hervorgehen. Am untern Theile des Schopfes (bei dem beſchriebenen und unter denen, welche ich geſehen habe, vorzüglichen Exemplare) war die Wolle der Knoten zu ſchmutzigen Klumpen, wie oft bei den Schaa⸗ fen verdickt. (Ob durch Sonne, Staub und Regen ?) Der Schopf war von ſo zahlreichen aſchfarbigen Siacheln ver- hüllt, daß er, von weitem geiehen, a wie das Fel eines See · hundes ausfah. Faſt in jedem Knoten habe ich Blüthe und Frucht gefunden, aber fo vertrocknet oder verdorben, daß ich eine vollkommene Beſchreibung nicht liefern konnte. Vergebens erweichte ich ſie im heißen Waſſer; die Entfaltung der Blüthen, die (id) nicht einmal wiederholte, ging nie u lid von Statten. ee ind Ian ib: 2 prs is zahlreich, an: bie 5 ano. (jede Schuppe iſt mit einer runden, zarten, mit weißer Wolle beſetzten Scheibe umgeben) purpurroth, groß, auch 2 Zoll meſſend, vertrocknet und beſtaͤndig bis zur Spitze des Kelchs geführt, welcher ſich zur Reife pie ein Deckel auseinander 238 giebt; die Staubfäben febr zahlreich, eingeſchloſſen; Staub⸗ beutel gelb; Staubfaͤden purpurroth, wie der überragende Griffel, deſſen Narbe mehrtheilig. (Wegen der Vertrocknung konnte ich ſie nicht beſtimmen.) Die Samenkörner ſind ſchwarz, ſehr zahlreich, ſehr glaͤnzend, wahrſcheinlich mit vielen Oeffnungen, von derſelben Form, aber dicker, als bei den übrigen Cacteen, d. i. ranunkelförmig, ſchräg abge. ſtumpft, und von der Seite, welche dem Mittelpunkt ent- gegen ſteht, eine Art von erhabner Kante darbietend; der Mittelpunkt offen und breit. Die mittägige Seite dieſes Schopfes faſt nackt, nach der Ausſage von Deschamps; und wenn er ſſch an dem Scheitel der Pflanze zu zeigen anfängt, fo verliert dieſer almäblig die Haare. : Vielleicht wird es für angemeſſen gehalten, wegen bie: je fo ungewöhnlichen und mit den eben angegebenen Cha⸗ rakteren verſehenen Pflanze eine neue Gattung zu bilden; denn in dieſer Familie machen Gründe, welche nach der Wiſſenſchaſt unwichtiger find, mehrere Gattungen; diefel- ben werden aber ſpäter wahrſcheinlich geſtrichen, und ich si die Zahl derſelben nicht ohne Noth vermehren; glaube scitis und. Pes Columns. Tied eine eigne Abtei. lung unter dem Namen: Cerei cephalophori (ſchopf⸗ tragende) aufzuſtellen und zwar ſo: Cerei cephalophori. — Lem. I „Ger. senilis Haw. — Bradypus. Lehm, *) — i o3 Columna Trajani Kar.) : Dos Vaterland des Cer. senilis * Mexiko, wo er febr häufig vorkommt, : | Optra 1. Op. aoracantha. Lern. (mit ſchwerdtförmigen Dornen.) Sehr ſtark, ziemlich aufrecht, ſchon von unten an äftig, »it Stachel bündeln beſetzt, afchfarbig-grün. £ Glieder ziemlich gedrängt, vollig eiförmig, höderig, in der Jugend oliven⸗grün, dann aſchfarbig, aus den Spal- ; e it melde tie ziemlich gedrängten Wee iu (ee : se ile Lem. z^ beffen 3 ‚gen, nova spec. ) Pilocereüs columna pet in itai dem Werke. zwei Theile ſpalten, 2 — 3 Zoll lang, ohngefähr 2 Zoll im Durchmeſſer; Höcker unten breit, fait fünffeitig, ziemlich 2 Linien hoch, fid) wie kleine Brüfte hervorſtreckend, denen die jüngern auch völlig gleichen, Knoten ſehr klein, anfangs mit ſpärlichem grauen Filze, ſo wie unten mit einem ſehr kleinen ſpitz⸗lanzenförmigen, abgeplatteten Blättchen; Sta- cheln zweiförmig; einige gerundet, febr kurz, borſtenartig, roth-gran; andere febr ſtark, gerade, ausgebreitet, ungleich, faſt fpiralfórmig gedreht, ein wenig abgeplattet, febr rung lig (mit febr dichten, kleinen, fleifen und pfriemförnigen, mit bloßen Augen nicht erkennbaren Haaren bedeckt), in einer Länge von 3, 8 bis 24, und noch mehr Linien, grau, büſchelweis, bisweilen braun gefleckt. Eine einzige, vorzügliche, ſehr ausgezeichnete Species, deren Vaterland und Blumen noch unbekannt. Wächſt im Garten beklagenswerth langſam. 2. Op. retrospinosa. Lem. (mit rückwärts gebogenen Stacheln). Raſenartig, ſehr zweigig, niedrig, dunkelgrün, an den Knoten braun ⸗purpurroth. : Glieder eie an ben Knoten wenig verdickt, Gur | n, 12—16 Linien hoch, Linien i 15 | Durchmeſer, a auf beiden Seiten verdünnt (mehr nach unten, als nach oben); uo ten ſehr klein, mit weißem, kaum erkennbarem Filze, etwas entfernt; Stacheln zweiförmig; einige zahlreich, borſtenar tig, 2 — 22 Linien lang, gelblich, unten büſchelweiſe und ſehr ausgeſperrt; 2 andere (ſeltner 3 oder 4) elfenbeinähn. lich, ziemlich ſteif, auf jeder Seite des Knotens rückwärts gebogen, bisweilen unterwärts ſchräg einer über den andern geſtellt, 2—3 Linien lang. Vaterland und Blüthenſtand unbekannt. Eine ſehr ausgezeichnete Species, der Op. pusilla etwas ähnlich; aber hinlänglich von derſelben verſchieden durch die Geſtalt und Stellung der Stacheln, durch die viel kleinern Kno⸗ ten, durch die um die Knoten breiter verdickten Glieder! u d w. 3. Op. eburnea, Lem. Celfenbeinern). — ^ Sehr äſtig, niedrig, raſenartig, ſehr hellgrün. Slieder eiförmig, etwas elliptiſch-gedrückt, 1— 2 gol boch, 8 Linien bis 1 Zoll, bisweilen auch mehr im Durch ⸗ meſſer, mit undeutlichen Höckern; Knoten rund, 4 — 5 Li ⸗ nien auseinander, mit braunem ſpärlichen, ſehr kurzem 239 Filze; Stacheln zweiförmig; einige haarförmig, gelblich, febr kurz, über den Knoten in Büſcheln; andere ausgeſperrt, ungleich, glänzend und durchſcheinend weiß, 8—12 an der Zahl; unter dieſen 6 — 8 fat 2 Zoll lang, ſelbſt darüber, 3—4 Zoll lang und darüber. Eine ſchöne und gute Species, von Op. corrugata H. Angl. hinlänglich verſchieden durch Habitus und die Stacheln, welche ſtets zwei⸗ bis dreifach größer und von ſehr 1 Mes Sae find, fo wie burd) bie Zahl derſelben u. f 5 Seile P Blumen noch unbekannt. (Fortſetzung folgt.) mi fbönbiübenden die ud welche im Botanical Magazine und im Botanical Begister abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen« und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. Mai 1840. (Taf. 25.) Cymbidium pendulum Swartz. [Epidendrum pendulum Roxb. Cymbidium crassifolium Wall.] (Gynandria Monandria. Orchideae.) Dr. S orburgb bemerkte fie an Bäumen wachſend, zuerſt in der Provinz Sylhet und in den Wäldern, wel- che die Berge in Circar und in Bengalen bedecken; ſpaͤ. ter fand fie Dr. Wallich auch zu Noakote in Nepal. Mer letztere hielt ſeine Pflanze für eine andere Art als die des Dr. Roxburgh; jedoch liegt der ganze Unterſchied nur in der Größe der Blumen, welche bei Wallich klei⸗ ner ſind. Die Pflanze unterſcheidet ſich ſehr von allen andern Arten. Ihre Blätter, 2 bis 3 Fuß lang, find fleif, leder. artig, ſchief abgeſtumpft und febr geſurcht. An ber Baſis bilden ſie einen zweireihigen Büſchel, ähnlich dem der rei. tenden Blätter einer Iris. Die Blumen übertreffen an Größe jede mit ihr verwandte Art, indeß wird trotz des klaren Roth und Weiß der Unterlippe die Schönheit der Blume febr durch die ſchmutzig gelbbraune Farbe der übri⸗ gen Blüthenhülenblätter geſchmälert. Da die Blumen þer- abhangen, ſo kann man die Pflanze an dem Sparrwerk des Treibhauſes aufhängen, wie dies mit Cymbidium aloifolium geſchieht. (Taf. 26.) Calostemma carneum Lindl. : (Hexandria Monogynia, Amaryllideae.) Dieſes hübſche Zwiebel-Gewähs it in Auſtralien einheimiſch, wo ſie der Major Thomas Mitchell im April 1836 auf dem Gipfel der Goulburn⸗Kette fand. Dieſe Bergkette beſteht aus Felſen von hellfarbenem Horn- ſtein und körnigem Feldſpath, die zum Theil aufgelöft find und in runden Klumpen als Geröll umher liegen. Die Blumen ſtehen in dichten Dolden und haben eine lebhafte roſenrothe Farbe. | 11 27.) Berberis empetrifolia Lam. * (Hexandria Monogynia, Berberideae.) Wenn die Autoren, bie über dieſen kleinen niedlichen Strauch geſchrieben haben, nicht etwa durch eine ihr ähm- liche Art getaͤuſcht worden find, fo muß fie eine außeror⸗ dentlich große Ausdehnung in den ſüdlichen Theilen Süd- Amerikas haben. Denn Commerſon fol fie häufig in ſubalpiniſchen Wäldern an der Magelang- Straße. gefun- den haben. Kapitain King ift ihr ebenfalls daſelbſt be gegnet und hat Samen gebracht, welche keimten. Dagegen waren wilde Exemplare in Chile vom Herrn Dombey, und in den Anden jener Gegend durch die Herrn Macrae und Cuming geſammelt. Die Pflanze iſt ſehr merkwürdig und ſchön. Das Klima um London ſagt ihr aber offenbar nicht zu, da ſie 240 hier nut di addis, dünnes, — Guidi i während die Exemplare aus Chile ffe als einen ſtarken, Fräftigen, aufrechten Strauch zeigen, welcher fid) febr ſchön ausnehmen muß. Die Blätter ſind linienförmig und die gelben Blumen MA ihe oder N in den Pirat achſenn. In einem offenen Beete wird es ein kleiner niedli- cher Strauch von 1 bis 12 Fuß Höhe, mit ſchwachen lie. genden Zweigen, und blüht ungehindert in der Mitte Mai, beſonders in den zu amerikaniſchen Pflanzen eingerichteten Beeten, muß jedoch Schutz gegen Sommerhitze haben. Unter Beobachtung folgender beiden Punkte kommt ſie leicht, ſowohl durch Senter als durch Samen fort. 1. Die Pflanze muß im Auguſt eingefeuft werden, wozu man einen trüben, reguigten Tag wählt, und mittelſt etwas weißen Sand den Theil des Bodens um den Sen⸗ ker leicht macht. Die Ableger verlangen 2 Jahre Zeit, bis ſie hinreichend ſtark find, und von der Wap entferut werden können. 2. Sobald die Beeren - ob, was ieidts im Anguſt der Fall ift, muß der Samen in Töpfe, mit einer guten lehmigen Erde angefüllt, eingelegt werden, die man während des Winters in ein Gewächshaus ſtellt, wo ſie weiter keine Sorgfalt: verlangen, indem ſie erſt im nächſten Frühjahr zu keimen beginnen. Wenn aber der Samen, wie es gewöhnlich geſchieht, erſt im Frühfahr geſäet wird, fo fangen ſie erſt im folgenden Jahre an zu vegetiren, und werden alsdann nur ſehr ſchwach und kümmerlich wenn ſie Wee gar fortkommn. (Dieſe ſchöne und e bi qi wird auch in dem bieſſgen botaniſchen Garten kultivirt, und zwar entweder in einem frofffteien Beete oder im Gewächshauſe. Sie blüht hier ſehr reichlich, jedoch ſetzte ſie noch nie ‚Srüchte an. E . fie "" on Me "vul geris faft ten. gangen Sommer und Herbi. pfropfen , und gedeiht fie: auf n Pc * su den italien ni nm pn os pr. idiom. (Tof. 280 S , Contanren pulcra De Cand, a ü oiii Frustranes- Coo, is) : has Diefe schöne einjährige Pflanze verdankt die Garten. bau⸗Geſellſchaft dem Dr. Hugh Falconer, Oberauſſe⸗ her des botaniſchen Gartens Saharunpur. Es iſt noch zweifelhaft, ob der Norden Indiens ihr Vaterland fei. Nach De Candolle fanden fie Wight und Royle in Gärten angebaut vor. Letzterer ſagt in ſeiner Beſchrei bung der Pflanzen des Himalaya: Gebirges, daß er die Pflanze nur aus Kaſchmir erhalten hat, von wo er ver⸗ muthet, daß ſie in die Garten der en otisisk. ge kommen fei. Bei uns iſt fie eine fäöne, ſtarke, einjährige Run, und im Allgemeinen der Königin unferer einheimiſchen wil» den Blumen, Centaures Cyanus, ähnlich, nur iſt ſie wol⸗ liger, kleiner und bedeutend mehr verzweigt als dieſe; ihre Blaͤtter ſind breiter und ihre Blümchen ſind kürzer. Die Schönheit der Pflanze liegt hauptſachlich in dem reinen, glänzenden Blau der Stralen⸗Blümchen, das mit dem Carmoiſin der Scheiben⸗Blümchen prächtig kontraſtirt, ſo wie in dem flimmernden Silberglonz der zerſchlitzten Schuppen der Hülle, die in der Mitte ein ſchönes Grün haben, das von einem braunen, ringsum gefransten 1 umgeben iſt. Die Pflanze ift. einjaͤhrig; ſie erreicht in jedem guten Gartenboden einen Fuß Höhe, und verlangt dieſelbe Be handlung, wie die alte „Centaurea americana, Sie blüht x Bon diefer geitíórit ericheinen alte 14 Tage HR, ies in Puerto; wo es zur mehreren Verſtändlich keit Dolzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs in 4 Rote, ; n auf dieſe Zeitſchriſt an. des Tertes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen "n. gpoblater, nehmen. Bekel — wander Dogbert ng omit in des —€— Bohrer. Achter 2 Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin, Albert Dietrich, Dr. d tif. zZ, * a »der Phnoſod 9 1 I iu x Sonnabend, ben 1. Auguft. — re Andeutungen für bie bei uns in Warmhäuſern zu kultivirenden Pflanzen. Vom Herrn J. v. Warszewiez. i Die zweckmäßige Behandlung der aus heißeren Zonen eingeführten und deshalb in Warmhäuſern zu kultivirenden Pflanzen hat ihre beſondere Schwierigkeiten, welche um ſo wachſen, je größer der Unterſchied der Temperatur. mehr Verhältniſſe — ihrem eigentlichen Vaterlande und dem Orte iſt, wo ihre Anzucht und Kultur verlangt wird. Meine frühere Stellung in den Kaiſerlich Nuſſiſchen Gar. ten zu Charkow und Wilna hat meine Aufmerkſamkeit auf bei — Gartenkunſt ganz beſonders hinziehen müſ⸗ „deren Anwendung ſich längere Zeit hindurch geln geführt, durch ein np Gedeihen der nach ihnen behandel ten Pflanzen bewährt hat. Die Mittheilung ſolcher allge- meinen Regeln von meiner Seite hat nun weniger die Be. lehrung Anderer zum Zweck, als die genauere Prüfung, Berichtigung und Erweiterung der aufgeſtellten Grunbfáge, auf welchen dann der Gärtner nach den e nicht eher zu treiben aufaugen, als bis unfer Mn. E " Rupe au EN ; Pe e haͤltniſſen weiter fortzubauen vermag. Zwei Haupt- Geſichtspunkte felen fid bei der Rul- - tur der Pflanzen in Gewächs haͤuſern heraus, nämlich die möglichſte Annäherung an die erforderliche Temperatur, und weil ſie, um dies zu bewirken, eben deshalb von der freien Atmoſphäre, und vom Regen und Thau abgefpertt find, zweitens auch ihre zum Gedeihen noͤthige Bewäſſerung. Man verabſaͤume niemals die beſtimmte Temperatur in den Häufern zu erhalten, vermeide aber auch jedes He- berſchreiten derſelben. Sobald daher die Wärme bei der Einwirkung der Sonne um mehrere Grade zu ſteigen bes ginnt, öffne man nach und nach, wie es erforderlich ift, die Fenſter, und forge auf diefe Weiſe für den Zutritt der äußeren kälteren Luft, um die Temperatur möglichſt gleich⸗ mäßig in dem Hauſe zu erhalten. Je wärmer die Jahres- zeit wird, deto mehr müſſen auch die Pflanzen der Sonne und der äußeren Luftwaͤrme ausgeſetzt werden, und in der ſchoͤnſten Jahreszeit kann jede Schranke hinwegfallen. Abgeſehen von der Bewaſſerung des Erdreichs, und in Hinſicht auf die Nachbildung des Regeng pi Sbanet, welches durch das B Beſpritzen der Zweige und der Blätter derſelden) "Wit weichem Wof fer bewirkt werden foll; fo gilt hierbei bie allgemeine Re⸗ gel, daß ſolches nur an den Abenden Statt finden darf. Im andern Fall wird dem Zweck, die Pflanzen zu erfri⸗ ſchen und dieſelben vom Ungeziefer frei zu halten, ganz entgegen gewirkt, da di ! des Wafers zu febr beſchleunigt, und die warmen Dämpfe ; auf das Pflanzenleben den na ptheiligſten Einfluß äußern. Nach dieſen MM 1 bemerke ich nun im Einzelnen Folgendes. I. Temperatur, Enfigeben und Spsigen; i für Hänfer, in welchen ein Waͤrmegrad von 11— 12 R. Statt findet. Die Pflanz fe $t . Fenn unter Abhaltung der äu⸗ bern Luft durch Oeffnung ſämmtlicher inneren Thü⸗ dien ber Gewächs hauſer friſche Luft hindurchſtrömen, und zwar des Morgens 7, des Mittags 10 Minuten * t E lang. Beſonders muß dies in ſolchen Räumen, die ſchon an ſich feucht ſind, beobachtet werden. Daneben wird Einmal in der Woche geſpritzt; am andern Mor⸗ gen werden diejenigen Pflanzen, bei denen es noth⸗ wendig iſt, noch beſonders begoſſen. Vom 1. bis 20. Januar find diefe Vorſchriſten nur mit gro» fer Vorſicht anzuwenden, und es ift daher im Gan- zen anzurathen, das Luftgeben noch auszuſetzen, auch höchſtens alle 14 Tage Einmal zu ſpritzen. Vom 15. Februar bis 15. März. Des Morgens wird auch nur durch die Thüre während 10 Minuten täglich der Luftwechſel bewirkt. Des Mittags kann dagegen bei mildem Wetter 15 Minuten hindurch fri» ſche Luft durch die offenen Fenſter eingelaſſen werden. OMM * Das Spritzen muß wöchentlich Sun jedoch ftarf fortgeſetzt werden. Vom 15. Marz bis 15. April wird, wenn kein Wind und Froſt iſt, durch die offenen Fenſter des Morgens 15, des Mittags 30 Minuten lang, oder je nach der Beſchaffenheit der äußern Temperatur auch länger fri» ſche Luft eingelaſſen, und mit bem Spritzen wöchent⸗ e o m cs = Vom 1. September bis 1. Okto 15 R., und zweimal in der Woch lich Einmal fortgefahren. Bom 15. April bis 15. Mai. durch die Mittags⸗Sonne nicht über 15? R. ſteigen. Des Morgens 9 oder 10 Uhr wird, wenn die Wärme Die Waͤrme darf ſich über 12° allmaͤhlig ſteigert, die äußere Luft ver⸗ hältnißmäßig eingelaſſen. Das Spritzen wird zwei⸗ mal wöchentlich wiederholt. „Vom 15. Mai bis 15. Juni kann die Wärme bis auf 17° N. ſteigen, und es wird dreimal wöchentlich geſpritzt. Vom 15. Juni bis 1. Auguſt. Die Wärme ift gleich der äußern. Das Spritzen des Abends und das etwa erforderliche Begießen des Morgens iſt taglich zu wiederholen. Vom 1. Auguſt bis E September muj die Wärme wieder auf 16? R. beſchränkt werden. Es wird drei⸗ mal in der Woche geſpritzt. T i. Vom 1. Oktober bis 1. November. : ſonſt ebenſo. 14 9t. 243 k. Vom 1. November bis 1. December 13 — 145 N. Wärme, und Einmal geſpritzt. J. Vom 1. December bis 1. Januar 11 — 12 R. Wärme, und Einmal geſpritzt. 2. In Häuſern, in welchen die Wärme auf 14 bis 15 R. zu erhalten ift, bleibt die beſchriebene Behandlung, und nur die Temperatur wird um 2° R. geſteigert. Auch können die Pflanzen hier 8 Tage früher, als in den Häu⸗ fern ad I. zu treiben anfangen. II. Das Verpflanzen muß bei baumartigen Pflanzen im Monat März, bei ſtrauchartigen im Mai, bei frants artigen und Knollen⸗Gewächſen im Juni geſchehen. Be⸗ ſonders nothwendig iſt dies bei denen, welche im Winter ohne warmen Boden geſtanden haben. Eine zu ſpäte Der pflanzung macht die vollſtändige Entwickelung der Wurzeln unmöglich, fo daß die mit ſchwachen Saugwurzeln einge⸗ wachſenen Pflanzen im Winter, wo die dicht zuſammen⸗ ſtehenden Töpfe den Zudrang der Luft und Wärme nach dem Boden hin erſchweren, bei dem geringſten Kulturfeh⸗ ler, fei es durch Trockenheit oder Feuchtigkeit, verloren ges hen. Die Blätter werden welk, die Spitzen ſchwarz und die Pflanze iſt ſelten, wenigſtens nur mit großer Mühe, wieder ins Leben zurückzubringen. III. Das Beſchneiden oder Zurückſchneiden der Pflan⸗ zen, ſowohl der baum, ſtrauch⸗, als der kraut artigen, muß mindeſtens Einmal im Jahre, nämlich im Monat April vorgenommen werden. Diejenigen, welche ſtark ge⸗ trieben haben, werden dagegen noch Einmal im Monat Auguſt geſtutzt, ſo daß bloß 8 — 10 Augen ſtehen bleiben. Alsdann erhält ſich die Pflanze den Winter über ſehr wohl. Sehr viele Gärtner machen den Fehler, daß fie die Pflan- zen zu kurz abſiutzen. Es if jedoch febr nothwendig bar auf zu ſehen, ob die Augen geſund oder todt ſind. Min⸗ deſtens 3 — 5 geſunde Augen wird man auch bei bem er- ſten Zurückſchneiden ſtehen laſſen müſſen. IV. Um endlich der Verbreitung des Ungezieſerd ent. gegen zu wirken, wird man wohl thun, die Stäbe, woran die Pflanzen befeſtigt ſind, und den Baſt, womit ſie gebunden werden, in der gr böten Reinlichkeit zu erhalten. Denn don hier aus pflegen gerade die ſchädlichen Inſekten auf die Pflanzen fett Aberzugeben: Beſonders die Kaffee. und Schildlaus niſtet gern in dem Baſt. Man ſchabe alſo die alten Stabe von Zeit zu Zeit rein ab, und laſſe den Baſt, ehe man ihn gebraucht, 3—5 Tage in Alaunwaſſer weichen. V. Behandlung der Orchideen. | In den für bie Orchideen beſtimmten Häuſern wird die Temperatur auf 15— 16 R. conftant erhalten. Insbeſon⸗ dere muß jedes minus vermieden werden. Ferner iſt es äußerſt nothwendig, daß die Luft beſtändig mit Feuchtig⸗ keit geſchwängert ſei. Friſche Luft darf nur in den Mo- naten Juni, Juli bis Mitte Auguſt, und auch nur dann zugelaſſen werden, wenn die Witterung feucht, ſtill und warm iſt, beſonders dann, wenn ein warmer Regen fällt. Man kann die Fenſter in ſolchem Falle fo lange offen tafe ſen, als die eben angegebenen Bedingungen und der gehö⸗ rige Grad der Wärme vorhanden ſind. N Was die Befeuchtung anbetrifft, fo ift im Monat Januar und Februar gewöhnlich dreimal des Tages das Spritzen vorzunehmen, des Morgens Mittags und Abends. Um die von den geheitzten Ras nälen ausſtrömende heiße Luft, welche wegen ihrer übermäßigen Trockenheit den davon getroffenen Pflan⸗ zen leicht ſchädlich werden kann, mit Feuchtigkeit zu füllen, umlege man den Kanal oben und an der Seite an der Stelle, wo die größte Wärme Statt findet, mit feuchtem Holze von 25 Zoll Dicke und 4 Fuß Länge. Am brauchbarſten find hierzu Bohlen, die faul zu werden anfangen, weil ſie die größte Feuchtigkeit in ſich aufzunehmen im Stande ſind. Man tauche die⸗ ſelben vorher in Waſſer oder Schnee, damit ſie noch mehr Naſſe einziehen. Auf dieſe Weiſe wird die er⸗ forderliche feuchte Temperatur beſonders in den langen Winternächten zu erhalten ſein. Manche Gärtner be⸗ ſprengen zu dieſem Zweck die Kanäle gleich nach der Heitzung des Abends mit Waſſer. Dies iſt jedoch nachtheilig, weil dadurch bei der großen Hitze des Ka⸗ nals eine zu ſtarke Verdunſtung entiteht. Die Pflan⸗ n leiden davon eben fo, wie von der übermäßig bei ben trodnen Luft. Es bilden fib kleine gelbbraune Flecke auf den Blatträndern und Spitzen, und die von ſeuchler Luft geſchwollenen Luftwurzeln dörren aus und werden zur Ernährung der Pflanze unbrauchbar. 2. Im Monat März muß viermal täglich geſpritzt wer den. Daueben it ganz beſonders zu verhüten, daß — * die Wärme nicht über 16° R. feige, weil ſonſt die Pflanzen eher zu treiben anfangen, als ihre Verpflan⸗ zung Statt finden darf. 3. Im Monat April it die Verpflanzung und Vermeh⸗ rung derſelben durch Ableger zu bewirken. Die jun⸗ gen Pflanzen müſſen 4 Wochen bei 20—25? N. Feuch⸗ tigkeit im Hauſe oder Miſtbeetkaſten bleiben. 4. Vom 1. Mai bis 15. Juni wird mit dem viermali⸗ gen Spritzen des Tages noch fortgefahren, dagegen 5. von da ab bis Mitte Auguſt muß fünfmal täglich ge⸗ ſpritzt werden. Demnächſt ift das Spritzen 6. in den Monaten September und Oktober auf vier Male des Tages und 7. in den beiden letzten Monaten auf drei Male wieder zu beſchränken. | In Betreff der Erdmiſchung bemerke ich noch fol. gende, aus meiner Erfahrung gezogene Reſultate. Es giebt dreierlei Arten der Erdmiſchung, welche mir ſaͤmmtlich ſehr ausgezeichnete, reichblühende Exemplare geliefert haben, und zwar : a. in der aus verfaulten Birken und Weiden ſtämmen gewonnenen Holzerde zog ich dergleichen von . Ornithidium, Cattleya, Bletia, Neottia. b. Ebenſo in der aus Fichten und Tannen gemifchten Holzerde von Laelia, Epidendrum, Oncidium. c. Nicht minder ausgezeichnet waren die aus der Eichen- und Efchen-Holzerde erzogenen Exemplare von Re uc Eria, Maxillaria, Peristeria, Rodriguezia, ~- Acropera, Vanda. Bat nun endlich noch die Art der Anpflanzung dies fer Paraſiten betrifft, fo habe ich insbeſondere für Onci- dium und Epidendrum, Vanda und Vanilla geflochtene Weidenkörbe gewählt. Eben ſo häufig ziehe ich auch die Vanilla- Pflanzen und Epidendrum an den Stämmen vou Ulmus suberosa und Robinia Pseudacaria, welche an der Wand aufrecht geſtellt werden. Die Akazienſtämme ſcheinen jedoch den Vorzug zu verdienen, weil fie febr aug- dauernd ſind und die Feuchtigkeit am längſten behalten. VI. Um Orchideen aus Samen zu erziehen, wähle man flache, ungefähr 2 Zoll tiefe und 6 Zoll breite Näpfe von Biene ober Geral, fülle dieſelben mit ſeingeriebe. 244 nem trocknen Moos, und lege darauf Flechten von Eichen⸗ oder Eſchenſtämmen. Auf die letzteren wird der Same im Frühjahr dünn ausgeſtreut. Sodann bedecke man den hol ⸗ zernen Napf mit einem andern, eben fo flachen von mei fem Glaſe, welcher oben in der Mitte eine kleine Deff- nung von 2 Zoll im Durchmeſſer haben muß, und ſtelle nunmehr das ganze Gefäß auf ein Miſtbeet von 14? R. Wärme, ungefähr 1 Zoll von der Glasdecke deſſelben ent» fernt. Der Miſtbeetkaſten muß aber vor dem Einfluß der Sonnenſtrahlen bewahrt, und der hölzerne Napf alle Tage zur Befeuchtung in lauwarmes Waſſer eingeſenkt werden. In 4—6 Wochen geht der Same auf. Die jungen Pflänzchen bleiben aber noch 1 Jahr hindurch in derſelben Behandlung, nur daß ffe, wie fih von ſelbſt verſteht, wäh rend des Winters in ein warmes Haus gebracht werden müſſen. : Das andere Jahr werden die Flechten, worauf die Pflanzen gewachſen, mit ſorgfältiger Verhütung jeder Be» ſchädigung, vermittelſt einer Scheere in beliebige Streifen zerſchnitten, und diefe alsdann auf Töpfe, welche mit Holz erde gefüllt ſind, gelegt. Man kann indeß die Flechten auch auf Akazien⸗Borke legen, und die letztere in ein mwar- mes Miftbeet oder in warme Häuſer bringen. Nur muß dabei die ſchon erwähnte Befeuchtung der Rinde durch lau⸗ warmes Waſſer nicht vernachläßigt werden. Denn die jun⸗ gen Pflanzen bedürfen des in der vorigen Nummer sub. 3 vorgeſchriebenen Feuchtigkeits⸗ Grades. Das dritte Jahr tritt dann die gewöhnliche Behand lung, wie ſie vorhin erörtert worden, ein. Eintheilung und ſpecielle Behandlung der | im Kulturzuſtande befindlichen | Kobl- unb Rüben⸗ Varietäten. Vom Herrn Th. Ed. Nietner. Gortſetzung Vierte Unterart. Brassica oleracea e laevis (Kraut). Weißer⸗Kohl. Weißer⸗Kopfkohl. Weißkraut e | 245 Der Charakter dieſer Abtheilung ift: der Stamm kurz, markig, nach oben verdickt, bisweilen dünn und lang; die Blätter ſind eben, glatt, roth, weiß oder grün gefärbt, länglich oder rund, und ſchließen ſich in einem ſpitzen oder runden Kopf zuſammen. a. Erſte Spielart. Weißkraut. Mit rundem, oft länglichem, meiſt aber Wa cer, feſtem, weiß⸗ grünem Kopf. 1. Geſchlitztblaͤttriges Weißkraut. Ochſen⸗ herzkraut. Karbonatkraut. Chou pommé hatif, Coeur de boeuf etc. Dieſe Spielart reihet fih zunächſt dem ges ſchlitztblättrigen Grünkohl an, und bildet ſomit den Ueber⸗ gang zu den Kohlarten. Der Strunk iſt niedrig, die Blät- ter ſind weißgrün, rund, am Rande geſchlitzt und oft ge⸗ krauſt, der Kopf iſt klein und öfter locker als feſt, einem Ochſenherz etwas ähnlich. Nach Noiſette giebt es ba von a, das kleine, frühe; b, das mittlere, we und we niger früh; o, das große, runde. 2. Frühes rundes Weiß kraut. Kleines frühes Kraut. Kleiner frühzeitiger Zwergkohl. Erfurter kleines frühes Weißkraut. Chou deprime ou aplati De Cand. Ulmer Frühkraut. Der Stengel niedrig, der Kopf klein, mehr locker als feft geſchloſſen. 3. Spätes rundes Weißkraut. Chou sphe- rique De Cand. Großer runder Winterkohl. Weißer Erfurter Kopfkohl. Neueſter Braunſchweiger Weißkohl. Holländiſches fpätes Herbſtkraut. Der Kopf ift rund und feft geſchloſſen, ziemlich groß, weißgrün, ſpielt häufig ins Röthliche, der Stengel ziemlich ſtark und hoch. 4. Großes rundes Weißkraut. Rieſenkohl, gro- ßer ſchottiſcher Kohl. Centnerkraut. Großer Braunſchwei⸗ ger Kohl. Braunſchweiger oder Straßburger Kopfkobl, Braunſchweiger Rieſenkraut; etwas ausgebogene, blaßgrüne Blätter, kurzer und dicker Stiel. Wenn gleich die hier angeführten Sorten des Weiß. kohls bei weitem nicht alle diejenigen umfaſſen, die theils noch außerdem, wie z. B. der Wiedelſteiner, der neue eng⸗ liſche Emperor, der engliſche Wellington⸗Weißkohl ıc. an- gebaut werden, beſonders aber im Handel vorkommen, fo find es dennoch diejenigen, die außer dem 9Jorfer- und Zuk · kerhut⸗Kraut oder Kohl ), wovon nachher die Rede fein wird, am meiſten und allgemeinſten kultivirt werden, und die, da ſie mit dieſen und dem Rothkohl im Weſentlichen eine Be⸗ handlung haben, mit demſelben auch gemeinſchaftlich be⸗ ſchrieben werden follen. b. Zweite Spielart, Rothkraut. Mit rundem, kleinem, violett und ſchwarzrothem, feſtem, dichtem Kopfe und niedrigem Stengel. Von den kleinen Weißkraut⸗Spielarten nur durch die Farbe und die oſt kleineren Köpfe verſchie⸗ den; iſt früh und kann vor dem großen Weißkraut gebraucht werden. Metzger. 1. Kleines Rothkraut. Schwärzliches Utrechter Kraut. Holländiſches Rothkraut. Zwergartiger rother Kopf. kohl. Rother Kopfkohl. Kleines ſchwarzrothes, rundes, frühes Rothkraut. Dieſe Spielart hat einen kleinen Sten⸗ gel, kleine, rothſchwarze, feſtgeſchloſſene Köpfe. 2. Großes Rothkraut. Nother Kopfkohl. Ulmer Rohtkraut. Großer rother Kopfkohl. Großer hollaͤndiſcher Rothkohl; unterſcheidet fid) vom kleinen Rothkraut durch einen größern Kopf, höheren Stengel und hellere Farbe; iſt am haͤufigſten verbreitet. c. Dritte Spielart. Yorkerkraut. Chou el- liptique De Cand. Brassica capitata alba praecox. Mill. S. 137. Früher weißer Kohl. Frühkohl. Frühes niedriges Norkerkraut. Norker⸗, Zuckerhut⸗Kraut. Der Strunk ift kurz, der Kopf länglich, in eine ſtumpfe Spitze zuge- hend, weißgrün, meiſt locker, ſeltener feft geſchloſſen. Roi fette unterfcheidet hiervon 3 Sorten: a. Frühes ganz feines, ſehr klein und ſehr früh; b. frühes niedriges, auch früh, der Stiel iſt niedriger und der Kopf runder; c. Großes Yorker Kraut, weniger früh, größer. : Fortſetzung folgt.) *) Weshalb Metzger das Porkerkraut als dritte und das Zuk⸗ kerhutkraut als vierte Spielart dem Rothkraut als zweiter Spielart der vierten Unterart nachgeſetzt, ſehe ich nicht wobl ein, da nach meinem Dafuͤrbalten und mit Bezug auf die Analogie zwiſchen dem Yorker- und Zuckerhut⸗Kraut zu dem Weißkraut eine nähere Verwandſchaft Statt zu finden fcheint, als zwiſchen dieſem und dem Rotbkraut. Um indeſſen die Metzgerſchen Reihenfolge der verzeichneten Kohlſorten nicht zu durchbrechen, werde ich opier beibehalten und der vor- geſchriebenen Ordnung deln. ; LÀ Beſchreibung einiger damen und ee Gacteen, welche in dem een ten kultivirt Profeſſor der Naturgeſchichte und Botanik, iie aus bem lateiniſchen Original vom Herrn Superin⸗ tendenten Burghardt in Belgern.) (Schluß des erſten Heftes.) 4. Op. diademata. Lem. (mit Diadem). Gegliedert, faſt aufrecht, mit Stachelbüſcheln beſetzt, höckrig, afchfarbig-purpurroth-grün, febr dicht weiß punftirt, (mehr als bei den verwandten). Glieder faſt kuglig, höckrig (beſonders während der Jugend) 1 Zoll boch, 10 Linien im Durchmeſſer; die dl. tern dicker, in der Größe und Geſtalt eines Taubeneies, mit einer ſchwarz⸗grünen Linie umgeben; Höcker an der Baſis der Knoten in der Jugend mit einem ſehr kleinen, aufrechten, ſpitzen, röthlichen, bald abfallenden Blättchen, in der Form leicht gedrückten Brüſten aͤhnlich, und um die Knoten purpurröthlich; Knoten febr klein, faſt rund, mit kurzer, grauer, dauernder Wolle; Stachel zweiförmig; einige ; sabtreich, in Buſcheln oder in Wolle eingeſenkt, ſchwarz⸗ violett, i oder kaum 1 Linie lang; andere (in jedem Sta. chelbüſchel nur einer oder zwei, von denen der erſte größer, zolllang und darüber, der zweite um die Hälfte kleiner) an der Spitze des Gliedes, und daſſelbe in Freisförmiger Stel lung, gleichſam wie ein Diadem umgebend, ſpäter abwärts gebogen und endlich abfallend; blattartig, rinnenförmig, weiß, büſchelweis braun .geiedi, bieghu und ns beide on der Spitze ſchwärzlich | Eine febr feltne Species i bon den verwandten Op. articulata und polymorpha (melde fpesifife Nas men zu ſtreichen find) beſonders durch die Stellung der Stacheln hinlänglich verſchieden. Baterland und Bluthen. ſtand noch unbekannt. 5. Op. Turpinii. Lem. ö Cer. articulatus. Pfr Ä polymorpha. 4. — Ang. pee Gärten noch feltem find; die erſte unter dem Na- men Op. articulata H. Berol; die andere unter dem und auf keine Weiſe paſſend. ; giebt zwei hinlänglich verfdiehene langen, Ne in Namen Op. polymorpha H. Ang., welche Herr Pfeife fer für ſynonym gehalten und in Einer Beſchreibung zu⸗ ſammen gefaßt hat. Op. articulata aber (mit Unrecht rechnet dieſer Gelehrte dieſe Pflanzen zu den Cereen, da ſie doch wahre Blätter haben und vielgliedrig, die wah⸗ ren Cereen aber einfach und fortlaufend und niemals ges gliedert ſind) hat ſtets wenig verlängerte Glieder und nie lange, breite, ſtrohartige Stacheln, wie Op. polymorpha, deren Glieder ſogar völlig kuglig und ziemlich dick ſind. Es iſt hier nicht der Ort, die verſchiedenen Meinungen über dieſe beiden Pflanzen aufzuzählen, (denen noch die ſehr verwandte und früher beſchriebene Op. diademata beigt» fügen it); ich halte für hinreichend, hier die hauptſächlich⸗ fle anzuführen. Damit ich jedoch dieſe beiden Pflanzen der Wife- ſchaft gewinne, muß ich ihnen einen beſtimmten Namen geben, und den unpaſſenden, welchen die Gärtner geben, ſtreichen; denn die Benennungen: articulata, poly mor- pha ſind als ſpecifiſche Benennungen völlig nichts ſagend Ich ſtelle ſie, da die Ver⸗ anlaſſung gegeben iſt, unter die wahren Opuntien in einer eignen Abtheilung auf, und poar in ient EM. und Benennung: Opuntiae he, Lo Op. diademata. Lem. — Turpinii. Lem. — polymorpha. Hort. Ang. . — calva Lem. articul. Hort. — Cer. artic, Pf. 17 — aoracanlha. Lem. u. Zu tiefen werden ohne Zweifel bald neue Ankömm. linge aus Amerika zu fügen fein. Dieſe kleine Abthei— lung iſt ſehr naturgemaͤß, und die Species derſelben ſind fih nahe verwandt. In einem andern Theile meines Wer kes werde ich die Op. calva beſchreiben; (dieſen ſpeciſt⸗ ſchen Namen gebe ich ihr deshalb, weil ſie nie, wie die andern beiden, an der Spitze der Glieder Stacheln hat). Außer im Monvilleſchen Garten kenne ich kein ſo er⸗ wachſenes Exemplar, daß es ſich zur Beſchreibung eignete. Später gedenke ich auch Op. platyacanıha Lem., die, wie ich glaube, von der gleichnamigen Hort. Ang. (von Herrn Pfeiffer Cer. syringacanthus t S den iſt, zu beſchreiben. 247 Unterdeß folge hier, der verfchiedenen Meinungen we gen, die Beſchreibung der Op. Turpiuii: Gegliedert aufrecht, mit Stachelbüſcheln Wee s Warzen ähnlichen Höckern, ofdfarbig.grüm. Glieder fug: ligseiförmig, gedrängt; bie jungen fat 2 Zoll lang, wenig verlängert, faſt 1 Zoll im Durchmeſſer; die erwachſenen ohngefähr von der Größe und Geſtalt eines Hühnereies; in der Jugend mit warzenförmigen, ſpäter abgeſtumpften, an der Bafs fait breit. fünffeitigen Höckern, die mit einer ſehr grünen Linie umgeben, an den Knoten ſchwach pur⸗ purroth; Knoten rund, mit weißem, ſpärlichem, bleibendem, aber bald grauem Filze, 3 — 4 Linien auseinander; Sta- cheln zweifoͤrmig; einige ſchwarz⸗ violett, baarfórmig, auf dem oberſten Theile des Knotens in einen Halbkreis geord⸗ net, wollartig, kaum 1 Linie lang; einer von ihnen bigs weilen ſtärker, aufrecht, 3—4 Linien lang; auf dem freien untern Theile des Knotens einer verlängert, febr abgeplat- tet, blattartig, gedreht und rinnenförmig, 10 Linien und dars über lang, unten eine Linie breit, mit büſchelweiſen braunen Flecken, an der Spitze ſchwärzlich, feſt, endlich abfallend. Genugſam verſchieden von Op. calva durch die weni⸗ ger verlängerten, dickern und kugligen Glieder, durch die groß ⸗blattartigen Stacheln, welche fteis vorhanden, bei je ner aber fets fehlen, durch die Stellung der ſehr zahlrei⸗ chen haarförmigen Stacheln, durch die mehr Warzen ähn⸗ lichen Höcker, den dichtern und längern Filz u. f. w. Vaterland Mendoza; Blumen noch unbekannt. Ich habe dieſelbe Herrn Turpin gewidmet, dem ausgezeichne⸗ ten Gelehrten, dem erfahrnen Forſcher und Bekanntmacher der im Kleinſten verborgenen Geheimniſſe der Natur und Pflanzenzeichner. Hariotae Adanson. - Rhipsalides. — (Ueber die wieder hergeſtellte Gattung Haripta febe der geneigte Leſer den Eingang.) Hariola Saglionis Lem. Mit vielen runden gehäuften Gliedern, ſich bald zu einem febr dichten Stachelbündel erhebend. Zgeige ziemlich aufrecht, ausgeſperrt, joeiférmig ; Glieder meit kurz, felten verlängert, und dann walzenför« mig; die feitlihen febr gedrängt, eckig, von beiden Seiten abgeſtumpft, ſehr ausgeſperrt, 4, 6, und 7 Linien lang; Stachelbündel ziemlich genähert, unten mit einem ſehr düne nen, ſchuppenförmigen Blättchen verdeckt; Borſten weiß, 3—4 an der Zahl, 1—2 Linien lang, ausgeſperrt. Eine ausgezeichnete Species, vom Herrn Saglion (dem ich fie widmete), einem vorzüglichen Pflanzenliek haber in Frankreich eingeführt. Von Har. mesembrianthemoi- des, der ſie ſehr nahe ſteht, genugſam unterſchieden durch die ausgeſperrten, an der Spitze abgeſtumpften, mehr eckigen Glieder, die oben mit langem weißen Filz bedeckt find, wels cher jener gaͤnzlich fehlt, ſo wie auch durch das ganze ſehr hübſche Anſehn. iig und Blumen unbekannt. adtrag. 17. Mam. Pulp d Lem. ( mit durchſchei⸗ nenden Stacheln). ) Verlängert, ſäulenförmig, etwas raſenartig, hellgrün. Achſeln in der Jugend etwas wollig; Scheiben kaum in der Jugend filzig; Warzen nach oben gerichtet, anfangs oben mit einer Furche und mit ſpärlichem kurzen Filz, 3—4 Linien hoch, unten 3 Linien breit; Stacheln 12—16 ſtrahlig, gerade, ſteif, weiß, febr durchſcheinend, 3 — 4 Linien lang; außer dieſen 1—4 Centralſtacheln, ſehr oft hellſchwarz, bis⸗ weilen braun und auch aſchfarbig (an denſelben Exemplaren), aufrecht, ſteifer, etwas ſtärker, unten pfriemenförmig. Jeder einzelne Theil des Raſens 3, auch 6 Zoll hoch, 1—2 Zell im — an ber cylindriſchen Spitze ziemlich verdünnt. Eine ſehr audgezeiänele: und " fchöne Species, be: ren Vaterland Mexiko iſt. Blumen noch unbekannt. In die Spe von Mam. tenuis DC. etc. zu fielen. Saft alle vom Herrn Deschamps mitgebrachten Gr. rine find todt, (kaum eins oder zwei find noch übrig). Es ift aber etwas Samen gefunden und ausgefäet worden, welcher im Garten gut gedeiht. 20. Echinoc. mammulosus Lem.) Kuglig, auf dem Scheitel ſehr N febr. hüd- rig, glänzend hellgrün. *) Mammillaria disphatacanth Lem. ift U. conoides DC. spiena Scheidw. Auch M. crebrispina DC. gebört zu tiefer unb e$ ſcheint überhaupt diefe Art febr c variiren, und kommt : in den Gaͤrten Formen vor. -— Echinocactus nh Lem. if gleich mit E. hypocraterii- - formis Allg. Gartenz. VI. p. 169. 248 Die bruſtähnlichen Höcker in ohngefähr 20 vertikale Reihen vertheilt, unten 3 Linien breit, 3 — 4 Linien hoch und eben fo lang; Knoten eiförmig, mit ſpaͤrlichem, febr kurzem, weiß lichem, ſpäter grauem Filze, eingeſenkt, 4 — 5 Linien (oberhalb) auseinander; ein jeder zwiſchen 2 hüge ⸗ ligen Höckern; ſo zu ſagen, wie in der Tiefe eines Tha⸗ les, ſtehend; Stacheln 12, 13 völlig ſtrahlig, angedrückt, gerade, ſteif, obgleich ziemlich ſchwach; in der Jugend weiß- lich gelblich, ſpäter roth - bräunlich, an der Spitze (mehr ober weniger) ſchwarz⸗purpurroth, 3—4, auch 6 gi. nien lang; 3 Mittelſtacheln ſtaͤrker, verlängerter, ſchwach abgeplattet; in der Jugend weißlich oder auch gelb, unten karminroth, ſpäter hier braun, an der Spitze ſchwarz⸗ roth; zwei von ihnen nach oben gerichtet, den obern Hö⸗ cker berührend, Hörnerartig geſtellt (bisweilen einer feb. lend), 6 Linien und darüber lang; der letzte untere ſtaͤrker, , unterwärtsſtehend, etwas nach oben gekrümmt, an der Ba ſis pfriemenförmig, zolllang oder wenig darüber. Das beſchriebene Exemplar hat 2 Zoll Höhe und 22 Zoll im Durchmeſſer. Eine ſehr ausgezeichnete Species von ſehr ſchönem Anſehn, dem Echinng. Linkii und Ottonis am nädften lung T Sorm ber Stacheln, durch die bruftähnlichen An⸗ ſchwellungen welche die Stachelbündel unterbrechen u. ſ. w. Vaterland und Blüthenſtand unbekannt. Die fhönblübenden Pflanzen, welche im i egister _ tanical M Magazine abgebildet find, und deren Anzucht i in den mag u und Pflanzen: Gärten zu empfehlen i 2. Edwards’s Botanical Register. Mai 1840. Qo oU NS cus UN Dahlia glabrata Lindl. Compositae,) (Syngenesia Frustranea, Heimath diefer Pflanze ift Merico, von wo Herr cd M endes Ven i Samen Mte: ſandt hat, mit ber Bezeichnung: Dahliae sp. — regio- nibus subfrigidis — durch ihre doppelt gefiederten Blätter und den äſtigen Habitus unterſcheidet ſie ſich deut⸗ lich von Dahlia scapigera, einer neuen Art aus derſelben Gegend; eben ſo iſt ſie durch ihre Glätte in ihrem hohlen Stengel von Dahlia Barkeriae, einer erſt kürzlich zu uns gekommenen Art unterfchieden. Auch ſcheint fie keine bloße Spielart der Dahlia variabilis zu fein. Denn nicht al: lein weicht ſie von dieſer in ihrem natürlichen zwerghaften Wuchſe und ihrer vollkommenen Glätte ab, ſondern auch in der Wurzel, welche dünne, gleich große Zähne hat, waͤhrend ſie bei Dahlia variabilis aus einer großen ſafti · gen Maſſe beſteht, die theilweiſe in Faſern übergeht. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Art nebſt Dah- lia scapigera eine ganz neue Gruppe von Garten- Dabe lien erzeugen werden, in welchem die ſo ſehr gewünſchte geringere Größe nicht mehr ein zufälliges Abweichen von der Norm fein wird, und daß wir mit der Zeit Arten er halten werden, deren Höhe in voller Blüthe nicht einen Fuß überſchreiten dürfte, In ihrem gegenwärtigen Zuſtande erreicht Dahlia glabrata gegen 3 Fuß Höhe und verlangt dieſelbe Behand T lung wie bie gewöhnliche Dahlia. Sie blüht von Ende Juli ſo lange, bis die Herbſtfröſte ihre Blüthen zerſtören. Sehr gut gedeiht fie, wenn man fie wie eine balbe ſtarke einjährige Pflanze behandelt; und ſammelt man den a Samen nach jedesmaligem Blühen, ſo hat man nicht nó: thig die alten Wurzeln auf zu bewahren. (Taf. 30.) Odontoglossum maculatum Lindl. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Eine foflbare Pflanze aus dem reichen Schatze des Herrn Barker, welcher ſie aus Mexiko brachte. Ihre großen zweifarbigen, braun und gelben, rothgefleckten Biu- men, ſo wie ihr herabhangender Wuchs machen fie zu eie ner der ſchönſten der ganzen Gattung. Sie iſt dem Odontoglossum Cervantesii La Llave, febr. ähnlich, dieſe bat jedoch weiße Blumen. Achter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fur Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. E Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanifern des Ins und Auslandes, herausgegeben de Sriedeich Otto, Königl. Preuß. G Königl. Preuß ktor des bo Albert dietrich, Dr. der Philo » dad ^ov fux df ^" ^ á »der Philoſoph 9 der i zu Berlin. Sonnabend, den 8. Auguft. Ueber H Farrnu. Herrn profetior. Bernhardi. Es iſt bekaunt, daß im botaniſchen Garten zu Löwen, wo Gymnogramma Calomelanos, und chr ysophyllum kultivirt werden, vor einiger Zeit ein Farrnkraut entſtan⸗ den iſt, welches in ſeinen Charakteren zwiſchen beiden ge⸗ nannten Farrnarten in der Mitte ſteht, und daher für ei- nen Baſtard derſelben, den man Gymnogramma chry- sophyllo-Calomelanos nennen könnte, erklärt worden iſt. Eine , Erſcheinung hat ſich im botaniſchen Garten zu Erfurt gezeigt: es ift ein Farrnkraut aufgelaufen, das eine Mittenform zwiſchen Gymnogramma distans und chry- sophyllum darſtellt, welche beide Arten in demſelben gezo⸗ gen werden, und oft dicht an einander geſtanden haben. Die Bildung und das Wachsthum dieſes Farrns, den wir G. chrysophyllo-distans nennen wollen, iff im All. gemeinen fo beſchaffen, wie bei den vermutheten Stamm- eltern; die Wedel erreichen einen ähnlichen Umfang, und ihr Stiel iſt eben fo gebildet und dunkelbraun gefärbt, Was indeſſen dieſe Pflanze ſogleich von G. distans und chrysophyllum unterſcheiden läßt, ift die Farbe des Mehls, womit die Wedel bedeckt find. Die Hafis der Wedelſtiele 250 ift namlich mit einem weißen Mehle dünn beſtreut, auch bemerkt man ein ſolches hin und wieder auf der Rückſeite der Wedelſiedern da, wo fie an dem Stiel befeſtigt find, doch nur in ſehr geringer Menge, während der übrige Theil der Rückſeite der Fiedern mit einem gelben Mehle dicht bedeckt it; doch ift letzteres weniger intenſiv gelb ges färbt, als bei G. chrysophyllum. Die Wedel des Farrus ſind doppelt geſiedert, doch ſo, daß blos die untern Fiedern an der Baſis deutlich gefiedert und ihre untern Fiederchen fiebertbeilig ſind, während nach oben mit der Größe der Fiederchen auch ihre Theilung immer mehr abnimmt, fo daß die oberſten einfach erſcheinen, und überdies durch Der. ablaufende Ränder ſich mit den nächſten verbinden. Eben dies gilt vom ganzen Wedel, indem die Fiedern deffelben nach oben immer kleiner und weniger getheilt und zuletzt einfach werden, auch am Stiele herablaufen, und mit eim. ander auf ähnliche Weiſe ſich verbinden, wie man es bei den vermeintlichen Stammeltern findet. Die Geſtalt der Fiederchen und Fiederabſchnitte haͤlt dagegen die Mitte zwiſchen der der Stammeltern: dieſe blattartigen Organe ſind nämlich nicht ſo ſtumpf und zugerundet, wie bei G. chrysophyllum, aber auch nicht fo far? verlängert und in dem Grade ſpitz zulaufend, wie bei G. distans. Eben dies gilt im Allgemeinen vom Abſtande der Fiederchen und Fiederabſchnitte; doch läßt ſich in dieſem Punkte weniger eine Vergleichung anſtellen, da dieſer Abſtand bei den eim» zelnen Wedeln eben ſo abweichend iſt, wie bei G. chryso- phyllum und distans, Uebrigens ift der Rand der Fie- derhen und Fiederabſchnitte auf ähnliche Weiſe mit Säge⸗ zaͤhnen beſetzt, wie bei den Stammeltern; auch ſtehen die hnlich gebildeten Früchte auf gleiche Weiſe in Reihen auf der Nückſeite der Wedel. l i Von ben in Löwen entſtandenen G. chrysophyllo- Calomelanos, wovon mir Herr Pıof, Mertens einen getrockneten Wedel mitzutheilen die Gefälligkeit hatte, un- terſcheidet ſich G. chrysopliyllo-distans beſonders dadurch, daß bei jenen die Fiedern ungleich mehr verlängert und, fo wie die Fiederabſchnitte, im Allgemeinen ſpitzer find, fo daß ſich dieſelben denen des G. Calomelanos in der Ge alt ſehr nähern; dabei if auch der ganze Wedel mehr in n, und die Zahl der Fiedern und Fieder- | größer. Das weiße Mehl, womit bei unſerm Farrn der untere Theil der Wedelſtiele und hin und wieder die Fiederachſeln beſetzt ſind, ſcheint dem G. chrysophyllo-Calomelanos abzugehen, doch kenne ich den unterſten Theil ſeiner Wedelſtiele nicht. Die Rückſeite ſeiner Wedel iſt mit einem gelben Mehle dicht bedeckt, def- fen Farbe des Intenſion nur wenig der des C. chryso- phyllum nachſteht, und die des G. chrysophyllo - distans übertrifft. | Da bisher an den Farrn keine Organe entdeckt mor. den find, welche man mit Zuverläffigkeit für männliche Zeugungstheile nehmen könnte, fo darf man allerdings Zwei⸗ fel hegen, ob man in G. chrysophyllo-Calomelanos und chrysophyllo-distans wirkliche Baſtarde zu erfem. nen habe. Gleichwohl ſcheint kaum eine wahrſcheinlichere Erklärung der Entſtehung dieſer Formen gegeben werden zu konnen, als die durch Baſtardzeugung. Verwirft man naͤmlich dieſelbe, ſo bleibt kaum etwas Anderes übrig, als entweder anzunehmen, daß dieſe Farrn für eigenthümliche Arten zu erkennen ſeien, deren Sporenzufällig in der Erde gelegen und in jenen Gärten aufgelaufen ſeien, und deren Vaterland daher noch einmal entdeckt werden würde, oder daß es blos Ausartungen derjenigen Farrn ſeien, die man für die Stammeltern genommen habe. Was inbeffen die ere Erklaͤrungsweiſe betrifft, fo fällt es ſchwer zu glau⸗ ben, daß in einem Garten, wo zwei Arten Gymnogram- ma fultivirt werden, aus zufällig in der Erde liegenden Sporen ein unbekanntes Farrnktaut ſollte aufgelaufen fein, das genau zwiſchen beiden in der Mitte ſtaͤnde, und daß dieſe Erſcheinung ſich in einem andern Garten mit zwei ähnlichen Arten ſollte wiederholt haben, ohne daß man bis jetzt das Vaterland der einen oder der andern Art kennt, zumal da beide Gärten gar nicht in großer Verbindung mit den fernen Ländern ſtehen, wo man das Vaterland mit Wahrſcheinlichkeit ſuchen konnte. Eben fo wenig kann man geneigt werden, anzunehmen, daß bei dem ei⸗ nen und dem andern Garten ein Farrnkraut auf die Weiſe ausgeartet ſei, daß die entſtandene Varietät hinſichtlich ihrer Bildung einen Uebergang zu einer andern daneben stehenden machte, indem nicht einmal die Farrn in unſern Gärten zu bedeutenden Ausartungen geneigt ſind. N | Nimmt man indeſſen an, daß hier wirklich Baſtard⸗ zeugung im Spiele war, ſo dürfte G. chrysophyllo-Ca- 251 lomelanos nicht einmal der erſte Baſtard der Art gewe- fen fein; denn es wäre möglich, daß G. distans ſelbſt durch Vermiſchung von G. Calomelanos mit G. tariareum her: vorgegangen wäre, da es hinſichtlich feiner Form ebenfalls ziemlich die Mitte zwiſchen den eben genannten beiden Ar- ten hält, und ſein Vaterland noch unbekannt iſt. Pflegen auch ſeine Fiedern ſich mehr von einander zu entfernen, als man es in der Regel bei G. Calomelanos ſieht, ſo kann dies doch um ſo weniger als Einwurf benutzt wer⸗ den, da bei manchen Wedeln von G. distans die Fiedern eben ſo nahe an einander ſtehen, als gewöhnlich bei G. Calomelanos, und dagegen Formen von letzteren vorkom⸗ men, an welchen ſich die Fiedern fo ſtark wie G. distans entfernen. Ueberhaupt möchte ich glauben, daß in größern Gärten, wo viel Farrnkräuter gezogen werden, dieſe Er- ſcheinung ſchon mehr vorgekommen fein müſſe, und nur weniger beachtet, oder doch nicht öffentlich zur Sprache ge bracht worden fei. Mögen daher diefe Erfcheinungen Veranloſſung geben, den männlichen Geſchlechtstheilen der Farrn aufs neue mit Eifer nachzuſpüren, und dazu beſonders die erwähnten Ar⸗ ten der Gattung Gymnogramma zu benutzen, da man hoffen darf, bei ihnen vorzüglich zum Ziele zu gelangen. Ich ſelbſt habe darüber bereits einige Unterſuchungen an⸗ geſtellt; ſie ſind indeſſen noch nicht ſo weit gediehen, um darüber etwas bekannt machen zu können. Am leichteſten würde ſich die Entſtehung von Blendlingen unter Farrn erklären laſſen, wenn die Theorie, welche ich über die Be⸗ fruchtung derſelben aufgeſtellt habe, ihren guten Grund hätte; denn bei den übrigen zahlreichen Vermuthungen über den Sitz der männlichen Geſchlechtstheile an den Farrn iſt weit ſchwieriger einzuſehen, wie Erzeugung von Blend⸗ lingen möglich werden koͤnne. Mit Unrecht pflegt man übrigens bei Erwähnung meiner Theorie der Befruchtung der Farrn mich zu beſchuldigen, ich habe die verdickten Gn» den der Gefäßbündel in den Wedeln für Antheren erklärt. Man lefe meinen Aufſatz hierüber in Schraders Foure nal für die Botanik (Bd. I. 1801. S. 1.) und man wird finden, daß daſelbſt hiervon nirgend die Rede iſt. Den Grund dieſer wiederholten irrigen Darſtellung darf man übrigens ſchwerlich darin ſuchen, daß man meinen Auſſatz in dem Grade mißverſtanden habe (denn ich glaube mich darin deutlich genug ausgedruckt zu haben,) ſondern viel. mehr darin, daß man es bequemer fand, Sprengel nachzuſchreiben, welcher meine un zuerſt fo ari vortrug. Merkwürdig iſt es immer, daß während man von Farrnkraͤutern, bei welchen man, trotz aller Unterſuchungen, bis jetzt noch keine männlichen Geſchlechtstheile mit voll- kommener Sicherheit hat ausmitteln können, Pflanzen ent ſpringen ſieht, die man kaum für etwas Anderes, als für Baſtarde nehmen kann, von andern kryptogamiſchen Ge⸗ wächſen, bei welchen männliche und weibliche Organe nicht nur vorhanden, ſondern auch zur Begattung eingerichtet zu ſein ſcheinen, doch noch keine Baſtarde aufzuweiſen hat, wie in$befonbere bei den Mooſen. Und gleichwohl kann man, fo lange dergleichen direkte Beweiſe für die vermeint ⸗ liche Funktion jener für Geſchlechtstheile genommenen Or gane ber Mooſe fehlen, auch nicht fider fein, daß man fid darüber nicht im Irrthum befinde, Man hat daher auch lange gezweifelt, daß man den Mooſen beiderlei Ges ſchlechtstheile zuſchreiben könne, und wenn daher wieder Viele geneigt ſind, jene Organe dafür anzuerkennen, ſo laͤßt fid) doch nicht einräumen, daß tiefe Lehre hinreichend begründet ſei. Wiewohl nun noch etwas Drittes gegeben iſt, wovon ich an einem andern Orte zu ſprechen gedenke, ſo ſcheinen doch die Schwierigkeiten mit Mooſen, Verſuche zur Erzeugung von Baſtarden anzuſtellen, beſonders da viele zweihäuſig ſind, nicht unüberwindbar zu ſein, und es wäre um fo mehr zu wünſchen, daß fid) Mehrere damit beſchäf. tigen möchten, da man auf einem andern Wege ſchwerlich ausmitteln wird, ob jene Organe lis zur eM beſtimmt find, oder nicht. id Wie leicht übrigens Verſuche über Saarbjengung zu unrichtigen Folgerungen Veranlaſſung geben können, davon haben die neuern Zeiten manche Beiſpiele aufzuwei⸗ fem. Ich habe deßdalb auch in meinem Auſſatze: „über Samenbildung ohne Befruchtung“ den Wunſch geäußert, daß die Gartnerſchen Verſuche, nach welchen manche Ba ſtarde zu der mütterlichen Form zurück hren geneigt find, wiederholt werden möchten, und wenn ich hierbei der von manchen Schriftflellern erwähnten Klagen der Liebhaber, über Ausartung der Baſtarde (worunter meines Wiſſens hauptſaͤchlich diejenigen zu verſtehen find, welche ſich mit Baſtardzeugung von Zwiebelgewächſen beſchäftigt haben,) bei dieſer Gelegenheit nicht gedachte, fo geſchahe es vor. züglich deßhalb, weil diefe Liebhaber fid) aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach häufig täuſchten, indem ſie gar keine Baſtarde erzeugt hatten, ſondern die erzeugten Pflanzen bloß deß halb für Baſtardpflanzen nahmen, weil ſie an ihnen einige Cha · raktere zu bemerken glaubten, welche der Mutter nicht ei⸗ gentbümlid) waren. So hatte z. B. Herbert der Gar. tenbaugeſellſchaft zu London 24 Zwiebeln mitgetheilt, welche durch Kreuzung der Amaryllis equestri-vittata mit A. rutila und falgida hervorgegangen fein ſollten. Dieſe Zwiebeln gelangten unter Lindley's Auſſicht nach einiger Zeit zur Blütge, und lieferten zum Theil ſchönere Blü- then, als ihre Eltern. Nach Herbert war jede dieſer Zwiebeln ein Abkömmling eines verſchiedenen Sämlings, indeſſen bemerkte Lindley, daß alle dieſe Pflanzen blos mit A. rutila entſchiedene Aehnlichkeit hatten, welcher fie fo ſehr gleichen, daß ein Botaniker, der von ihrer angeb- lichen Entſtehung nichts gehört hätte, keinen Anſtand ges nommen haben würde, fie fámmtlid) zu dieſer Art zu zäh⸗ len. Dabei ſchien es Lindley ſelbſt ſehr zweifelhaft, ob ſie nicht mehr für Varietäten dieſer Art, als für wahre Blendlinge zu nehmen feien. Jusbeſondere war an dieſen Sämlingen keine Spur von Einmiſchung der Amaryllis vittata zu bemerken, und die angebliche A. equestri-vit- tata war wahrſcheinlich weiter nichts, als eine Varietät der A. equestris geweſen; auch hatte Herbert gemeldet, daß der Pollen der A. fülgida zuweilen erſt einige Zeit = dem ie A. rutila mem worden fei. diisi und da. Behandlung im ER a befindlichen Mg. und aic :Barietäten. Herrn "dr Es. 9tietner. (Fortſetzung.) Spielart. Zuckerhutkraut. apitats ba pyramidalis. Mill. S. 137. Der nige Kohl. Mit einem niedrigen oder ziemlich Bras- hohen markigen Stengel, und einem langen eiförmigen, nach oben zugeſpitzten, feſtgeſchloſſenen Kopfe von grüner Farbe. Metzger. 1. Kleines Zuckerhutkraut. Früher, niedriger Zuckerhutkohl. Frühes Spitzkraut. Dieſe Spielart kommt nur wenig in den Gärten vor, und eignet ſich deriugzmat zu Frühkulturen. 2. Großes Zuckerhutkraut. Filder Spitkraut Großer hohler Zuckerhutkohl. Schwabenkraut. Spitziger Weißkohl. Die ganze Pflanze iſt im Verhältniß größer, als die vorſtehende Spielart, und wird bei weitem häufiger angebaut. Werth der angegebenen Sorten. Im Allgemei⸗ nen iſt (id) der Werth der dieſer Unterart angehörenden Kohl» arten ziemlich gleich, d. h. ſämmtlich dienen ſie dem Men⸗ ſchen als Speiſe, und ſind in dieſer Beziehung von gleicher Güte. Nur inſofern die eine Sorte früher oder ſpaͤter zei⸗ tigt, oder ſich mehr für dieſen als jenen Gebrauch eignet, dürfte der Werth unter ihnen verſchieden und danach zu beſtimmen ſein. Für frühzeitige Ernten baue man Nr. 1 und 2 a, Nr. 1 b. Von der dritten Spielart oder dem Vorkerktaut die von Noiſette angegebenen Sorten a, b und e, und von d, der vierten Spielart Nr. 1. Die übrigen Sorten der 4 Spielarten der Br. oler. cap. Iaevis wähle man zu Spätkulturen. Kultur. Die Behandlung des Weiß und des da mit zunaͤchſt verwandten Kohls, iſt der des Wirſingkohls im Allgemeinen ganz gleich. Die Samen der zur Frühe kultur beſtimmten Sorten werden zuerſt im Februar und März aufs Miſtbeet, ſpäter im März und Anfangs April mit den Sorten, welche die Haupternte für den Winter geben follen, auf die in Schutz und warm liegenden, nach vorbeſchriebener Weiſe zubereiteten Kohlpflanzen ⸗Samenra batte gefäet, und wenn fie die nöthige Stärke zum Aus pflanzen erlangt haben, in das zuvor für ſie ſtark gedüngte, tief umgegrabene, eine offene und freie Lage erfordernde Land geſetzt; die frühen Sorten mit kleinen Köpfen in Li⸗ nienweite und Pflanzenabſtänden von 2, die fpäten Sorten mit großen RR in Dimenfionen von 25 Fuß ws Gevierte. Die fpäten Sorten des Weißkohls, welche den ust f bedarf des Winters ausmachen, gedeihen am beſten in ei^ 253 nem etwas niedrigen Boden, dahingegen die früh auf Sxift beeten erzogenen Pflanzen eine höhere Lage vorziehen. In keinem Falle aber kann der Boden, ſowohl für die eine, als für die andere Sorte, zu viel Nahrung enthalten, wenn anders die Bildung des Kopfes das Hoͤchſte erreis chen fol. Wenn gleich bie im Februar und März aufs Miſt- beet ausgeſaeten Samen frühzeitigen Kohl geben, ſo erhaͤlt man dieſen durch die Winterkohlpflanzen, das ſind ſolche, deren Formen gleich jenen des Winter-Wirfi ingkohls zwifchen _ dem 25. Juli unb bem 12. Auguſt ausgeſäet, Ende Sep⸗ tember aber auf möglichſt warmen Boden gleich dieſen in Furchen gepflanzt, und in der Folge auch wie der Winter- Wirfingkohl behandelt werden, noch früher. Man kann hierzu ſowohl die frühen, als auch die ſpäten Sorten waͤh⸗ leu, nur daß fid) erſtere früher ſchließen, letztere zwar ſpä⸗ ter, aber mit deſto größeren Köpfen. Vorſichtshalber fäe man auch etwas Samen der verſchiedenen Sorten Ende Auguſt und Anfangs September aus, ſetze die Pflanzen im Oktober auf ein kaltes, von leichter Erde angelegtes Miſt⸗ beet, und behandle ſie hier, wie die zu demſelben Zweck er⸗ zogenen Winter⸗Wirſingkohlpflanzen. Sobald die Frühlings- witterung e$ erlaubt, werden fie nad) der gewöhnlichen Art ausgepflanzt, unb die Räume zwiſchen ihnen mit Salat beſetzt. Alle Kopfkoblarten — beſonders die, welche als Winterkohl und zu Frühkulturen lieber hohen als niedri⸗ gen Boden verlangen, ſetze man eher tief als flach. Die Pflanzen erlangen dadurch nicht nur mehr Feſtigkeit in dem⸗ ſelben, ſondern ſie widerſtehen der Dürre auch um fo eher. — Zu der allgemeinen Bearbeitung aller Kohle ge« hört, wie wir bereits wiſſen, das Behacken. Ich mache auf daſſelbe hier nochmals aufmerkſam, und empfehle es ganz beſonders, da von der Reinerhaltung und dem Auf⸗ locken des Bodens, welches beides dadurch bewirkt wird, zum Theil die Güte der Köpfe abhängig ifl. Das frühe Abblatten ifl, aus zuvor angegebenen Gründen, der Feflig- keit der Kohlkoͤpfe nachtheilig, und follte nie eher geſchehen, als kurz vor dem Schneiden oder vor dem Herausnehmen derſelben; nur was die Natur ſelbſt abwirft, - früber fortgenommen werden. Aufbewahrung des Kopfkohls. Bei eintreten- der Winterfälte macht e$ fid nöthig, daß ber Kopfkohl, gleichviel, welche Sorten, in Sicherheit gebracht werde. Was von demſelben für den nächten Verbrauch dienen foll, kann abgeſchnitten und in irgend einem froffreiem Keller gelegt werden; was dahingegen im Winter und Frühjahr benutzt werden ſoll, muß eingeſchlagen werden, ſei es nun in Gemüſekellern, in Gruben, leeren Miſtbeetkäſten oder an ſonſt einem Orte, der gegen die Kälte geſchützt wer- den kann. i In Kellern oder diefen ähnlichen Räumen ſchlaͤgt man den Kohl ſo ein, daß er mit den Wurzeln in die Erde kommt; geſchieht die Aufbewahrung beffelben dagegen im Freien, ſo hat man zwei Methoden ihn einzuſchlagen. Einmal geſchieht es auch mit der Wurzel nach unten, das andere Mal aber mit den Köpfen und dem Strunk mit der Wurzel nach oben; jedoch ſetzt dieſe letztere Art des Einſchlagens eine hohe Loge und leichten Boden voraus, und eignet fid) auch nur für ben Weiß⸗ und Rothkohl, dahingegen der Wirſingkohl mit den Köpfen ſtets nach oben liegen muß. Beim Einſchlagen der verſchiedenen Kopfkohl⸗ arten hat man einen trocknen Tag zu waͤhlen, weil, wenn der Kohl naß iſt und die Köpfe voller Feuchtigkeit find, er um : eher der Feuchtigkeit unterliegt. f e folgt.) Ein Ausflug in die gärtneriſchen Um: gebungen Nürnbergs. Vom Jeren Prof. C. M. n in Erlang Die Kunſtausſtellung im Mai laufenden Jahres hatte mich zunaͤchſt nach Nürnberg gezogen, doch ſollte ſogleich der erſte freie Nachmitttag einem Beſuch der Umgegend und ihrer Gärten gewidmet ſein. Ich wählte den Weg gegen Often, weil unſtreitig in dieſer Richtung die Um⸗ gebungen Nürnbergs das meiſte Intereſſe darbieten. Die Gebirge des ehemaligen Nürnberger, ſodann des Pfälzer und Baireuther Oberlandes treten hier am nächſten heran, und die Ufer der Pegnitz verſanden und verflachen fid) nicht ſo ſehr, wie das unterhalb der Stadt gegen Weſten der Fall ift; ſodann wußte ich auch, daß fih in dieſer Gegend ſchon ® 254 vor Alters Nürnberger Kaufleute und Patricier artige Qand- ſitze erbaut hatten, denen es bis auf die neueſte Zeit nicht an gärtnerifher Ausſchmückung fehlte; beſonders war mir von früherher, wo ich ſelbſt in Nürnberg gewohnt hatte, der Thumenberg als ein ganz hübſcher Platz, den ich mit Vor. liebe beſuchte, erinnerlich; dahin wollte ich nun vor allen einmal wiedergelangen. Ich hatte den Eindruck vom Gan⸗ zen noch ziemlich treu im Gedaͤchtniß, war daher nicht we. nig befremdet, als fid) mir aus einer Entfernung von ei- ner halben Stunde der Berg mit dem Schloß wieder vor die Augen rückte, ein ganz anderes Bild von demſelben zu erblicken. Das Schloß krönt zwar noch an der nämlichen Stelle den Gipfel des beiläufig 400 Fuß hohen Hügels, aber, ſtatt des ehemaligen ſchlichten Manſardendachs, ragte mir jetzt ein Congregat von großen und kleinen Thürmen entgegen, und ich bemerkte mit Staunen beim Näherkom⸗ men, daß aus dem ſimplen Landhaus nunmehr eine com⸗ plette Ritterburg geworden war. Wie ging das zu 2 fragte ich, ohne bei mir ſelbſt auf eine ſolche Frage die nöthige Auskunft zu finden. Dergleichen Verwandlungen in der Wirklichkeit machen ſich nicht fo leicht, als wie auf einer Bühne. Vor Allen hätte ich mich bei meinem Wirthe er- kundigen ſollen, ob der Thumenberg noch Eigenthum ſeines vorigen Beſitzers fei, oder ob ihn jetzt ein Anderer babe, denn aus dergleichen Veränderungsfällen hätte fih das Räthſel vieleicht am erſten erklärt. Ich hatte das leider unterlaſſen; aber wie es fo geht, meine augenblickliche An. wiſſenheit diente jetzt nur dazu, mir eine deſto angenehmere Ueberraſchung zu bereiten. Der Hocuspocus ber Verwand- lung konnte jedoch bei großem Verſchönerungseiſer nur aus großen Geldmitteln hervorgezaubert werden, und ich ſchloß daher auf einen neuen Befiger. Ein herankommender Qand. mann, den ich deßhalb befragte, beſtätigte die Richtigkeit meiner Vermuthung. Wem gehört jenes Schloß, guter Freund? fragte ich den alten Kuoblauchs bauer, der mit ei» ner Fracht Holz nach der Stadt fuhr, indem ich mit auf⸗ gehobenem Zeigefinger nach der bethürmten, bepinnten und bewimpelten Burg deutete. Sollten Sie das nicht wiſſen? te der Alte mit ſchnurriger Zweifelmiene. „Nein. age ich Ihnen, Herrn Plattner von Nürnberg zu ſehen, die jetzt von vielen Fremden beſucht werden. Giebel geſchmückt, verſäumen Sie nicht, die neuen Anlagen „Das kann geſchehen. Adieu, Alter, Adieu.“ Alſo Plat. ner, der reiche Platner, ſagte ich zu mir im Weiterge. hen, da haben wir den Schlüſſel zum Räthſel, und ich war nun ſogleich orientirt; der Name fiel wie ein erleuchten⸗ der Blitz in meine Seele, jetzt war es mir auch, als ob ich es ſchon irgendwo gelefen oder gehört hatte, daß Herr Platner den Thumenberg an fih gekauft habe, und dort mit bedeutenden Verſchönerungsplänen umgehe. Warum beſann ich mich doch ſo ſpät darauf, daß ja mein verſtor⸗ bener Freund Wilder den Hiſtoriographen und Topogra⸗ phen des Berges gemacht hatte, aber jetzt gleich nahm ich mir vor, daß Werkchen bei meiner Rückkehr aus der Nie- gel und Wießnerſchen Verlagshandlung zu entnehmen, was ich dann auch wirklich that, und dadurch in den Stand ge fegt wurde, neben andern Notizen auch die erhebliche Le⸗ gende vom Bärenbrunnen in gegenwärtige Schilderung zu verweben. Einſtweilen mußte ich mich freilich ohne einen ſolchen Führer mit eigener Anſchauung begnügen, und ich konnte bei dem, was ich nun ſah, blos durch Vergleichung des Jetzt mit dem Vormals, wie ich es gekannt, zu eini⸗ gen erklecklichen Reflexionen gelangen. sis .. Sb wußte noch recht gut, daß man früher am Fuß des Berges, Oekonomiegebaͤnde zu Geſicht bekam, die in ſy⸗ metriſcher Gegenüberſtellung zu beiden Seiten einen Hof begränzten, der vorn nach der Straße durch Mauer und Thor abgeſchloſſen war, und zwar ſah man auf letzterem den doppelköpfigen Reichsadler feine ſchwarzen Fittige weit über beide Thorflügel hinbreiten, und ebenſo mit feinen gol. denen Krallen nach hüben und drüben langen; aber Mauer und Thor mit der edlen heraldiſchen Inſignie waren ver ſchwunden, und an der Stelle der ehemaligen Bauerhütten ſtanden jetzt andere Baulichkeiten, hier zur Linken die Stal⸗ lung mit einem Vorbau, ohne Zweifel zur Wohnung für die Bedienten des Transportweſens der Familie beſtimmt, und wie zu Kaiſer Barbaroſſas Zeiten über dem zierlichen Altan vor dem zweiten Stock mit einem ſtaffelförmigen der den Firſt des Daches noch um ein gut Theil überrragte. Dieß die Metamorphoſe des einen Gebäudes; und dort gegenüber zur Rechten hatte ſich die vormalige Pächterswohnung in ein ebenfalls zweiſtöckiges Haus verwandelt, das als ein zierlicher Holzbau mit weit vorſpringendem Dach und ringsumlaufender Gallerie ein 255 Bild ſchweizeriſcher Landeinfalt zu geben beſtimmt war. Zwei Knippelportale mit gothiſcher Bogenverzierung ließen in gleicher Fronte mit dem Zaun den Eintritt in den Hof zu; ſchon die Durchſicht von außen verrieth, daß die Kunſt des Gärtners auch dieſem untern Hof die gebührende Gorg». falt nicht verſagt hatte; ich trat daher durch eines der Por- tale, welches eben offen ſtand, ein, ſchritt auf dem freien Kiesgrund des Hofes weiter und verweilte vor manchem mit allerlei Buſchwerk und Perennien geſchmückten Bog- quet, gegen welches die einzelnen Gänge verliefen und es oft wie eine grünende Oiſe in der weiten Sandfläche um. ſchloſſen. Kamen hier auch nur gewöhnliche Pflanzen vor, ſo verfehlten ſie doch nicht eben ihren Effekt; aber es lag offenbar in der Abſicht des denkenden Künſtlers, vor dieſem ländlichen Entree noch nicht ſogleich alle Wunder der Blu. menwelt zur Schau zu bringen, die vielleicht erſt oben auf der Höhe den Beſucher entzücken ſollten. Im Hintergrund des eben beſchriebenen Hofraumes zeigt fid) ein ſtattlicher Brunnen, mit einem Teraſſenbalcon, und zwei Loͤwenrachen ſpeien nebeneinander aus der Wand ihre Waſſerſtrahlen in ein davorliegendes halbkreisförmiges Becken. So viel ich mich erinnere, war auch früher ein ähnlicher Brunnen hier, und ich wußte noch ganz beſtimmt, daß hinter demſelben, in gemeſſenen Abſaͤtzen und Podeſten ſteinerne Treppen zwi⸗ ſchen geſchorenen Heckenwänden bis zur Höhe des Berges und zum Portal des Schloſſes emporführten, Aber von dieſen ſteinernen Treppen und dieſen geſchorenen Heden- waͤnden war jetzt feine Spur mehr vorhanden, dagegen lag wie hergezaubert, ein heiteres Bowlinggreen, von einzelnen breitäſtigen Bäumen beſchattet, vor den Blicken des über- raſchten Betrachters, und gleich darunter, rückwärts von dem Teraſſenbalcon, breitete ein See, mit einer Zufftein- pyramide in der Mitte, feinen bläulichen Waſſerſpiegel aus. Es war ſomit nicht mehr daran zu denken, den Berg wie vormals in gerader Richtung zu erſteigen, man mußte jetzt nothwendig den Auſweg auf einem der Gänge ſuchen, welche fih zu beiden Seiten nach dem gewünſchten Ziel empor ſchlängelten und emporwanden. Fortſetzung folgt.) Nekrolog. Karl Au guſt Zell, Intendant der Hofgarten im Königreiche Baiern. Am 10. Juli 1840 Abends 11 Uhr ſtarb in Folge eines Blutſchlages der Königl. baierſche Hofgarten- Juten- dant Karl Auguſt Sckell. Der Name der Familie hat zu guten Klang unter Kunſtgärtnern und Gartenfreun⸗ den, und der Verſtorbene hat ſelbſt fo viel zur Erhaltung und Vermehrung dieſer Anerkennung beigetragen, daß in dieſen Blättern ein kurzer Nekrolog deſſelben wohl ſeine Stelle finden darf. Bereits in der vierten Generation iſt in ber Familie Sckell Beruf zur Gärtnerei und Ausübung derſelben gleich- ſam erblich geworden. Seit beinahe hundert Jahre haben Großväter, Enkel und Enkelskinder in dieſem Geſchäfts⸗ zweige in Dienſten der Krone Baierns, oder deren frühe⸗ rer Beſtandtheile fid) thaͤtig erwieſen. Der Oheim des Bers lebten, Friedrich Ludwig von Sckell, trug am Wefent- lichſten dazu bei, als fid) die Neigung der Nation dem alt. ftanzöſiſchen Gartengeſchmack entfremdete, den Neuerungen beſonders in Süd⸗Deutſchland eine würdige äſthethiſche Rich⸗ tung durch Ausbildung der landſchaftlichen Gartenkunſt zu geben. München verdankt ihm ſeine ſchönſten Anlagen, den engliſchen Garten, den Garten von Nymphenburg, Biederſtein, die zeitgemäßen Verbeſſerungen der übrigen Hofgärten, und fein Name lebt noch im dankbaren Anden- ken des geſammten Publikums ſowohl, als feiner Kunftge- noſſen. War feinen Bluts- und Kunſtverwandten auch nicht die Gelegenheit zu ähnlichen großartigen Arbeiten gegeben, wie ſolche immer nur in Epochen geiſtiger oder politiſcher Umwaͤlzung dargeboten wird, ſo blieben ſie doch getreu dem Ideengange ihres Meiſters und väterlichen Freun. des, befeſtigten und erweiterten denſelben, und hatten damit die Befriedigung in ihrer eignen Familie einen der ſchön ſten und umfangreichſten Zweige der Suren bis auf den heutigen Tag würdig zu vertreten. Dem Verlebten gebührt ein bedeutender Theil dieſes Verdienſtes. Geboren im Jahre 1794 auf dem Karlsberge bei Zweibrücken, wo ſein Vater Matthias Sckell als Hofzärtner in Dienſten des Herzogs Karl von Zweibrük. ken ſtand, er mit dieſem gegen den Schluß des vori. 256 gen Jahrhunderts nach München, als der König Mari- milian Joſeph die Erbfolge in Churbaiern antrat. Der Vater wurde als Hofgärtner in Nymphenburg angeſtellt, und half dort thätig die Schöpfungen feines Bruders rea- liften. Von tiefen. Männern geleitet, durch ihr Beiſpiel belehtt, erwuchs der Knabe mitten im Betriebe ſeiner ju. künſtigen Sbàtigfeit. Doch hatte er Anfangs wenig Luſt zum Gartenweſen, abfolvirte in München das Gymnaſtum, und wollte ſeine Studien auf der Hochſchule antreten, als ein Zuſammentreffen verſchiedener Umſtande ihn im Jahre 1811 dennoch veranlaßten, ſich dem gleichſam ererbten Be⸗ rufe zu widmen. Nach beendigter Lehrzeit beſuchte er die berühmteſten Gärten Deutſchlands, Hollands, Frankreichs, und verweilte längere Zeit in England in dem botaniſchen Garten zu Kew, und bei Lee und Kennedy in Hammer- ſmith, um ſich mit der engliſchen Pflanzenkultur bekannt zu machen. Die Gnade ſeines Königs geſtattete ihm, von da aus weiter in England und Schottland feine Stu: dien zu verfolgen, und die Gärten eines Kent, Brown ic. welche ſich durch ihren edlen einfachen Landſchafts⸗Styl fo febr auszeichnen, in allen ihren Details aufzufaſſen. Der Tod ſeines Vaters rief ihn im Jahre 1817 ſchleunig nach Haufe, wo er in deſſen Stelle als Hofgärtner in Nym- phenburg eintrat. Bis zum Fabre 1823 hatte er mod das Glück, unter der Leitung feines Onkels fih vollfom- men auszubilden und Proben ſeiner erworbenen Kenntniſſe ablegen zu können. Im Nymphenburger Garten wurden damals viele ſchöne Partien neu geſchaffen, und mehrere geſchmackdolle Gartenanlagen von Privaten weiſen ebenfalls auf dieſe Zeit zurück. Die von dem Onkel in Nymphen burg angelegte Sammlung von Hauspflanzen vermehrte ſich gleichzeitig durch die von dem jetzt Verſtorbenen auf ſeinen Reiſen gewonnenen, oder durch die angeknüpften Verbin- dungen fpäter erworbenen Pflanzenſchätze fo ſchnell, daß eine beträchtliche Erweiterung der Gewächshaͤuſer bald zum Bedürfniß wurde, dem die Munificenz des Königs auch abhalf. Nach dem Tode feines Onkels im Jahre 1823 et. nannte ihn der König Maximilian zum Hofgarten⸗In⸗ ſpektor. In dieſer größeren Berufsſphaͤre blieb er feiner Neigung zur Landſchaftsgärtnerei getreu, und auf jährli⸗ chen Reiſen ſtudirte er fleißig die maleriſchen Gegenden des baierſchen Vorgebirges, welche die nefflichſten Muſter zur Anlage von künſtlichen Hügeln, Wafferfällen ; maleriſchen Baumgruppen darbieten. | | ; Die größern Arbeiten Sells aus ſpäterer Zeit ſind in München: die Anlegen um die künftige Ruhmeshalle auf der Thereſenwieſe, die Umgebung der Pinakothek, die Garten mehrerer Juſtitute und begüterter Privaten; in Kiſſſugen die Anlage des dortigen Kurortes. Außerdem wurden im engliſchen Garten ſowohl, als in Nymphen⸗ burg noch viele vortreffliche Partien ausgeführt, welche für den reinen Geſchmack und das Talent des verſtorbenen Künſtlers das Wort führen. Die Königlichen Baumſchulen bekamen während feiner 17 jährigen Geſchäftsführung reichen Zuwachs und Erweiterungen; Obf- und Gemüfe-Sreiberei wurde auf die zweckmäßigſte Weiſe betrieben und manches neue Erzeugniß eingeführt, Doppelt dankenswerth werden alle dieſe Leiſtungen demjenigen erſcheinen, der die örtlichen Schwierigkeiten des Bodens und Klimas kennt, die ſich um München dem Gartenbau entgegenſtellen. E - Se. Maſeſtät der König von Baiern würdigte dieſe Beſtrebungen ſeiner Gnade und Anerkennung durch Beför- derung Sckells zum Hofgarten⸗Direktor im Jahre 1835 mit verbeſſertem Gehalte, und im Jahre 1837 durch deſſen Erhebung zum Intendanten ſaͤmmtlicher Hofgärten im Kö⸗ nigreiche Baiern. In dieſer ehrenvollen Stellung verweilte er, bis der Tod leider ſo früh ihn zu einem andern Leben abtief. Welch ein milder und gerechter Vorgeſetzter, Heber. voller Gatte und treuer Freund er geweſen, dafür bürgen die Thränen der Hinterbliebenen, die ſeinem Andenken lange fließen werden. Friede ſei ſeiner Aſche! L. C. S. ee denen eule men ale 14 Tage swei Bogen in uario; mo e$ gm mehreren Verſtandlichkeit des Tertes erforderlich if, folen Kupfer oder n auf Diefe Zeitschrift an. beigegeben werden. Der Preis des Jabrgangs it 4 Tól. Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Betel Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. N 33. : Achter Jahrgang. 1840. | ligemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In ⸗ und nene. herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten; Direftor und Inſpektor des bot. ER zu Berlin. von re Dietrich, Dr. ber Phitofonhie und Lehrer an der Gartner Lehranſtalt zu Berlin, s i Sonnabend, den 15 Au gu ſt. Bwei neue ameritanifche on- Arten, x Beſchrieben vom Herrn Dr. Klotzſch. Oxalis discolor n. sp. ER Eu e foliis ternalis, foliolis carnosulis late- obovato- ob- cordatis, supra olivaceo-viridibus, glabris, subtus violaceo-sanguineis, micantibus, petioloque pubes- centibus, scapis pubescentibus bifloris, folia supe- rantibus ; sepalis oblongis, subacutis, apice biglan- i dulosis, sparsim pilosis, corolla iriplo hrer ioribus; dentatis; stylis brevissimis, glabris, Die Zwiebel, aus febr kleinen eiförmig- efpigte Zwiebelchen zuſammengeſetzt, entwickelt an ihrer Baſſs » Oxalis esculenta eine weiße, halb durchſichtige, fpindelför- mige Rübe. Die Blätter, ſämmtlich aus dem Gipfel die- fer zuſammengeſetzten Zwiebel bervottretend, find dreizählig, mit einem ſtielrunden, drei Zoll langen, weich behaarten, an der Baſis ſcheidenartig erweiterten, mehr oder weniger gerötheten Blattſtiel verfeben; die Blättchen figend, breite verkehrt ei- oder verkehrt herzſörmig, (8 Linien breit und » staminibus pubescente- scabris; longioribus medio - £* i nis 12 E q^£* € 6 Linien lang) an der Spitze nur wenig ausgerandet, fleiſchig-hautig, auf der obern Fläche kahl, ſchmutzig⸗oliven⸗ farbig, auf der untern Fläche fein weich behaart, violett blutroth. Der Schaft ebenfalls mehr oder weniger geró» thet, ſparſam behaart, 4 — 5 Zoll lang, zweiblumig, an der Anheſtung der beiden 15 Zoll langen Blüthenſtielchen ane geſchwollen⸗gegliedert, und mit zwei grünlichen, behaarten, kurz eiförmig⸗langzugeſpitzten Bracteen bekleidet. Der Kelch fünfblättrig; Kelchblätter lanzettförmig, etwas zugeſpitzt, gleichfarbig grün, ſparſam weich ⸗behaart, äußerlich an der Spitze je mit zwei kurzen erhabenen, parallellaufenden, ſchmutzig⸗gelben Streifen verſehen. Die Blumenkrone ift glodenförmig, mit etwas abgebogenem Rande, aus bem dunk⸗ len Roſa ins Lila übergehend; die Blumenblätter genagelt, 9 Linien lang, 4 Linien breit, ſo weit der Nagel reicht, grün ⸗geadert. Die zehn Staubgefäße find an der Baſis verbunden, ſaͤmmtlich rauh, die fünf längeren von der Länge der Kelchblätter, je in der Mitte mit einem kurzen fium- pfen Zahn verſehen. Die fünf Griffel kahl, kürzer als ſämmtliche Staubgefäße. pinſelſörmig. Oxalis lilacina n. sp. Acaulis, baito simplici, | squamato; foliis ternatis, foliolis membranaceis, late obcordatis, laete-viridibus, glabris, margine sparsim ciliatis, petiolis sparsim pilosis, plus mi- nus ve rubescentibus, scapo brevioribus; scapo vi- ridi vix piloso, quinquefloro, sepalis ovato-lanceo- - latis, acutis, glabris, viridibus, albido- -marginalis, apice bistriatis, corolla triplo brevioribus; corol- E C lilacinis; staminibus longioribus medio denta- tis, usque ad dentem villosis, 3 glabris; — stylis intermediis, superne villosis. Die Zwiebel ift einfach, aus ei Wehe e, fein zugeſpitzten, fleiſchigen, auf dem Rücken je mit 3 rothen Narben oberhalb ausgerandet, Bemerkung. der Bafs der Schuppen. Die Blätter ſammt den Blü⸗ thenſchaften treten büſchelförmig aus dem Gipfel der Zwie⸗ bel hervor, letztere find dreizählig, mit einem fadenförmigen, febr wenig behaarten, drei Zoll langen Blattſtiel verſehen, der in der Mitte mehr oder weniger geröthet, und an der Bais abgeſtutzt⸗ſcheidenartig⸗ erweitert, und faſerig gewim⸗ pert iſt; die Blättchen ſind dünnhäutig, hellgrün, kahl, breit, verkehrt ⸗ herzförmig, am Rande ſparſam gewimpert, einen Zoll breit, 7 Linien lang. Die Blüthenſchafte find fabenfórmig, hellgrün, ſaſt kahl, 5 Zoll lang, 3—5 blumig, die Blüthen umbellenförmig; die Blüthenſtielchen fabenfór: mig, Zoll lang, an der Baſis mit zwei gegenüberſtehenden, häutigen, eiförmigen, zugeſpitzten, am Rande gewimperten Brac teen geſtützt. Die Kelchblättchen grün, kahl, ei⸗lan⸗ zettfoͤrmig, zugeſpitzt, weißlich gerandet, au der Spitze mit zwei parallelen, ſtreifenartigen, blaßgelben Drüſen verfehen, 2; Linie lang. Die Bluüthen glodenfórmig, am Rande abſtehend, lilafarben, unterhalb der Mitte weißlich, und grün geſtreift, dreimal länger als der Kelch. Die fünf 1 längeren Gitanbgefápe find je auf ihrer Mitte, an der ue fern Seite mit einem ſtumpfen Zahn verſehen, und bis dahin dicht weich behaart, die fünf kürzeren dagegen kahl. Die fünf Griffel find A kürzer als die längeren Staub gefäße und ebenfalls bis beinahe zum Fruchtknoten weich und fein behaart. Die Narben kopf⸗ -pinfelfórmig, grün. Die gegenwärtig im botaniſchen Garten in Blüthe ſtehende ebenfalls amerikaniſche Oxalis Mir- belii Denhardt ſteht der Oxalis carnosa Molina in jeder Sinfidt febr nahe, fie unterſcheidet fich jedoch von ihr durch das Fehlen des Stammes, kleinere, meergrüne i Blätter, an der Spitze rothpunktirte Kelchblätter, län gere Blumenkrone, und die in der Mitte mit einem à ſpiten Zahn N längeren Staubgefäße. L parallelen Längsstreifen verſehenen, locker auf einanderlie. genden Schuppen zuſammengeſetzt, und äußerlich von 4—5 breiten, ſeitlich fid deckenden, braunen dünnen Häuten ein. chloſſen; an ihrer Baſis bilden fih während der Blüthe- it ein bis zwei fpinbelfórmige, weiße, halbdurchſichtige, . i welche mit ſehr feinen zarten einfachen im bekleidet find; die zur Ernährung dienenden Bemerkungen zur Kultur der amerikaniſchen Oxalis- Arten. Von Friedrich Otto. Seit Einführung einiger amerikaniſchen Oil ten, worunter namentlich Oxalis tetraphylla und escu- hen, * Wurzeln — an denta, welche in unſern Gärten theils als Bierplangen ; 259 theils zu Einfaſſungen häufig benutzt werden, bat (id) diefe Gattung im hieſigen botaniſchen Garten bedeutend ver mehrt, indem faſt mit jedem Pflanzentransport aus jenem Welttheile neue und uns unbekannte Arten ankamen, die oft unerwartet aus der Erde anderer Pflanzen hervorſproß⸗ ten. So iſt auch der Garten im vorigen Jahre ſowohl als in dieſem mit mehreren neuen Arten bereichert wor⸗ den, welche ſich in den Pflanzen⸗Erden von Cuba und Mexico befanden, und die nicht in Zuccarinis Mono⸗ graphie ber amerikaniſchen Oxalis-⸗Arten zu fin den ſind; deshalb in der vorhergehenden Abhandlung vom Herrn Dr. Klotzſch beſchrieben worden. Die meiſten amerikaniſchen Arten können den Sommer über für die Blumenbeete benutzt werden, und ſind ſie um ſo mehr allen Blumenfreunden zu empfehlen, da ſie vom Frühling ab bis zu der Zeit, wo ihre Vegetation durch den Froſt gehemmt wird, fortwährend in voller Blüthe ſtehen. Es iſt dies ein großer Vorzug, den ſie vor den capiſchen Arten haben, da dieſe nur kurze Zeit vegetiren. Ein Beet oder Einfaſſung von Oxalis lasiandra Zuccar. übertrifft noch bei weitem die der O. esculenta; fie tu. chert in freier Erde ungemein, und erſcheinen die ſchön roth gefärbten Blumen faſt gleichzeitig mit den erſten Blättern, auch währt die Blüthezeit, die immer vollkomme⸗ ner wird, ſo lange, bis die erſten Nachtfröſte die Pflanze zerſtört. Sie erzeugt eine Menge rübenartiger Wur zeln, größer noch als bei Oxalis esculenta, welche wahr- ſcheinlich eben ſo wie jene genießbar ſein dürften. Die Vermehrung geſchieht durch die an dem Halſe der rüben⸗ artigen Wurzeln ſich bildenden zwiebelartigen Knospen. Es iſt daher eine dankbare nicht genug zu empfehlende Pflanze. Auch O. vespertilionis, quadrifolia, papilio- nacea, Martiana, violacea, fo wie bie oben beſchriebenen O. discolor und lilacina Kl. eignen fid) ebenfalls zu dieſem Zweck. Sie gedeihen ſämmtlich in einem leid ten, fandigen, nahrhaften Boden und werden die Zwiebeln, ſo wie das Kraut im Herb durch den Froſt zerſtört ift aus der Erde genommen und trocken bis zum nächſten Frühlinge im Gewächshauſe aufbewahrt, wo fie dann fo früh als möglich an den für ſie beſtimmten Ort ausgeſetzt werden. Will man fie früher zum Blühen haben, fo wer- den die Zwiebeln in Töpfe gepflanzt und unter bem Fen- yof ſter eines Miſtbeetes gehalten, bis fie- ins nir; ee se pflanzt werden können. Auch die kleinen ſtrauchattigen Oxalis als 0. piieis Mirbelii und die perennirende O. floribunda Lehm. *) eignen fid) fürs freie Land, jedoch nicht zu Einfaſſungen, vielmehr nur als Schmuckpflanzen für die Blumenbeete. 1 Einteilung und ſpecielle Behandlung ; der ; im Kulturzuſtande befindlichen Kohl und Nüben- Varietäten. Vom Herrn Th. Ed. Nietner. (Fortſetzung.) Fünfte Unterart Br. oler. re Type. Kohlrabi. Br. oler. gongiloides Lin. Kohlrabi. Kohlrabi über ber Erde. Oberkohlrabi. Ober kohlrübe. Der Strunk iff kurz, in eine kopfartige Rübe mit vielen Augen zuſammengezogen, die Blätter getheilt, Fleis ner als bei andern Kohlarten, weiß oder bläulich grün und eben. Dieſe Unterart geht bisweilen in die andern obl. arten über und bildet dann meiſtens Mittelſormen zwiſchen einer oder der andern Spielart. Metzger. a. Erſte Spielart. Weiße Kohlrabi. Der rü- benartige Strunk und die Blätter weiß, ins Grüne übergehend. *) Bei m Gelegenheit mag zugleich bemerkt werden, daß floribunda Lehm. keineswegs einerlei mit Jacq. ift, wohin Succatint fie, wahrſcheinlich durch man⸗ gelhafte Exemplare dazu verleitet, hinzieht. O. rosea ift eine jährige Pflanze, O. floribunda dagegen eine perennirende, mit knollenartig verdickten, aus der Erde herausſtehendem, vici» koͤpfigem Wurzelſtock, abgeſehen von andern Kennzelchen, die beide hinlaͤnglich unterſcheiden. — n ordent⸗ licher Strauch, der einen ungefaͤhr Fuß boben isim treibt, aus welchem fid) Blätter und Blumenſtiele buͤſchelweiſe ent- wickeln; O. Mirbelii iff zwar ebenfalls als ein Strauch zu betrachten, treibt aber keinen wirklichen Stamm, ſondern der- ſelbe bleibt ganz kurz, und entwickelt aus der "PR feiner kurzen Aeſte Büfchel von Blätter und Blumen — 1. Frühe weiße Kohlrabi. Engl. frühe Kohlrabi. Wiener frühe Glaskohlrabi. Wiener frühe Kohlrabi, iſt kleiner als die nachfolgenden ſpäteren Sorten. 2. Späte weiße Kohlrabi. Weiße Kohlrabi. Chou de Siam De Cand. Große weiße Kohlrabi ꝛc. Von der vorhergehenden Sorte durch Größe und ſpätere Entwicklung verſchieden. b. Zweite Spielart. Blaue Kohlrabi. 1. Frühe blaue Kohlrabi. Von Nr. 1. der erſten Spielart nur durch die Farbe verſchieden. 2. Späte blaue Kohlrabi. Violette Kohlrabi. Spaͤte blaue Ulmer Kohlrabi. 3. Geſchlitztblattrige Kohlrabi. Durch ſehr tief eingeſchnittene Blaͤtter von der vorigen Sorte verſchieden, ſonſt dieſer gleich. Die noch außerdem in den Samenverzeichniſſen der Handelsgärtner angeführten Sorten, wie z. B. die extra frühe engliſche und mittelfrühe weiße Kohlrabi, find nach meinen Ew mas Erfahrungen durchaus feine ans als erftere, die frühe Wiener, die andere aber e Kohlrabi, 1 nur zu Ade. andern. Zeit geſäet und 7 Werth der Sorten. Oerſelbe wird zunaͤchſt durch die frühere oder ſpätere Entwicklung der einen oder der an⸗ dern Sorten beſtimmt, und haben in dieſer Beziehung ſo⸗ wohl, als auch in qualitativer Hinſicht, für Frühkulturen die frühen Sorten vor den fpäten inſofern nicht nur den Vorzug, ſondern dieſelben eignen fid) gleichwohl auch zu fpäten Pflanzungen. Dieſe Eigenſchaften des Früh. und Spätpflanzens beſitzen die ſpäten Kohlrabi zwar auch, allein ihre Entwicklung iſt mehr an die Zeit geknüpft, und tef. halb außer der Regel, fie zu Frühkulturen zu wählen. Die frühen Kohlrabi find ferner zarter von Fleiſch, und deshalb angenehmer zum Verſpeiſen; nur in quantitativer Hinſicht ſtehen fie den ſpaͤten Sorten im Allgemeinen nach. : Die blauen Kohlrabi verhalten fib im Geſchmack zu den eigen, wie der Rothkohl zu dem Weißkohl, d. h. derſelbe dikanter, hier jedoch nicht ſo angenehm wie bei die weißen Kohlrabi im Allgemeinen einen hö⸗ pun in dn Hinſicht auch haͤufiger an Kultur. Dieſelbe iſt von der des Kopfkohles nur wenig verſchieden. Ende Februar ſäet man die frühen Sorten Nr. 1. a. und 1. b. auf Miſtbeete, ſpäter aber mit den übrigen in das Freie, verſetzt ſie bei erlangter Größe auf gut gedüngtes Land iu Abſtänden von 14 Fuß, und hält ſie ohne zu behäufeln, von allem Unkraut rein. Die Kohlrabi ift gleich dem Blattkohl eine Kohlart, die mit minder gutem Boden vorlieb nimmt, wenn ſonſt derſelbe nur ernaͤhrende Theile beſitzt, und die ſelbſt in der Nähe, wie im Schatten hochſtämmiger Obſtbaͤume noch recht gut gedeiht. pflanzt man fie vom Miſtbeet auf warme Rabatten, ſäet aber auch, um nachfolgend immer junge und zarte Kohl⸗ jl rabi zu gewinnen, vom April bis Mitte und Ende Juni alle 3 Wochen davon aus, und pflanzt in denſelben Zeitpe⸗ rioden nach. Denn wenn die Kohlraben bei anhaltender - trockner Witterung auf hohen Boden wachſen, werden ſie ſehr leicht holzig und übelſchmeckend, daher dieſe Vorſicht einer öfteren Ausſaat und Anpflanzung. Die Methode, die Kohlrabi vor Winter ins Freie oder zum Durchwin⸗ tern im Spätherbſt auf Miftbeete zu pflanzen, taugt nichts, da ſolche Pflanzen, wenn auch nicht immer vom Winter zerſtoͤrt werden, doch felten gute Knolleu, vorzeitig aber den Blüthenftengel hervor bringen. Sechſte Unterart. Br. oler. botrytis. men kohl. Mit langen ganzen, bisweilen jHicheites Blättern; zwifchen welchen aus dem Herzen der Pflanzen fleiſchige Blüthenftengel hervorkommen, die dicht beiſammen ſtehen und oben einen Kafe (Blume oder Haupt) bilden, oder lang und fpargelartig find, und an den Euden vermaſerte, in eine fleiſchige Subſtanz übergehende monſtroͤſe Blumen ⸗ koͤpfe tragen. Metzger. Erſte Spielart. De Cand. B fiis Br. a spa ragoides Der Proc Broccoli. Italieniſcher Kohl. Spargelkohl. coli macht nach Metzger den eigentlichen Uebergang vom Kohl zum Blumenkohl, ven dem er ſich durch ausge breitete, mehr rispenförmige, ſteiſchige Blürhenflengel, bis weilen wellenförmige, etwas gefiederte Blätter und durch das Uebergehen in verſchiedene Farben unterſcheidet, und glaubt derſelbe ihn als Stammform des eigentlichen Blu · menkohls auſehen zu können, indem er bei vernachläffigter 4 ; E. P ed Kan Um die frühen Sorten noch früher zu haben, a ſchieden⸗ 261 Kultur febr leicht in denſelben ausartet. Dieſelbe Anſicht von dem Urſprung des Broccoli hat auch Miller, und meint derſelbe annehmen zu dürfen „daß die wenigen, zu ſeiner Zeit bekannt geweſenen Arten des italieniſchen Kohls vom Blumenkohl entſtanden feien, der im 16 ten Jahrhun⸗ dert von der Inſel Cypern eingeführt wurde. Die Unterſpielarten, welche Metzger angiebt, find: 1. Weißer Broccoli. Weißer Frühlings. oder Blumenkohl-Broccoli. Weißer nes apolitaniſcher Broccoli. Mit weißen Stengeln und Köpfen. 2. Gelber Broccoli. Gelber römiſcher Broccoli. Von vorhergehender Spielart —— die gelbe Barbe unter. 3a. Violetter Broccoli. Maltheſer Broccoli. Pur- purrother römiſcher Broccoli. Römiſcher Broccoli, Dieſe drei Arten, welche zuweilen auch noch unter andern Namen vorkommen, find vorzugsweise die, welche nicht nur in Deutſchland, ſondern auch auf den ganzen Continente von Europa kultivirt werden, und von denen in den deut⸗ ſchen Gartenbüchern nur allein die Rede it. Auch Nois ſette in feinem Handbuch der Gartenkunſt Bd. 2. Thl. 2. p- 132., führt gleichfalls nur wenige Sorten des Broccoli mehr an, die er aber weiter nicht bezeichnet, und über des ren Kultur er gleichwohl febr wenig ſagt. Nur die eng. liſchen Gartenſchriften kennen in Folge der großen Menge des Broccoliß, der in England gebaut wird, bedeutend mehr Spielarten, führen dieſelben namentlich an, und ma⸗ chen auf das Unterſcheidende ihrer Kultur aufmerkſam. In dieſer Beziehung werde ich die Arten, welche Loudon in feiner Encyclopädie namhaft macht, anführen, und ſowohl feine wie and meine Erfahrungen über ihren Werth und die Art fe zu kultiviren und zu behandeln, dabei — (Fortſetzung folgt.) Ein Ausflug in die gärtneriſchen Hin: gebungen enge; | Herrn Prof. G. * Winterling, i i dd in Erlangen. FCFortſetzung). Der Weg zur Linken, den ich einſchlug, führte mich an verſchiedenen Klumps und Bosquets vorüber, aus wel- 5 A Weißer gemeiner Broccoli. chen die wenn Blüthentrauben von Cytisus Laburnum, febaun die weißen der Spiräen und Viburnen, die violet- ten der Syringen und die rötblichen der Loniceren leud- tend hervorſtachen. Dazwiſchen blühten Iris, Anemonen, Feuerlilien, rotber Mohn, Nachtviolen, und was nur alles die Hore des ſchoͤnen Maimonds mit fid) bringt. Meiner Wißbegierde, woher wehl für die Anlage, die noch immer, wie man wohl fab, im Entſtehen war, biefer Reichthum von intereſſanten Strauch- und Standenwerf bezogen werde, geſchah durch einen anweſenden Gärtnerburſchen Genüge, der eben aus einem nahen Miſtbeet Pflanzen von allerlei Sommergewächſen bob, um fie mit einem Gehülſen an die Säume jener Bosquels zu verſetzen. Er ſagte mir, daß die Anpflanzung durch Herrn Genthe, dem Gartner auf des Beſitzers Vorſtädtiſchen Garten, wo ſich die reichſten Baumſchulen und Vermehrungsbeete befinden, beſorgt werde, daß auch aus den dortigen Gewachshaͤuſern die Kübel» und Topfpflanzen, welche den Sommer über hier zur Schau ſtehen, hierhergebracht würden. In der That, eine wohl⸗ erſonnene Manipulation den Ueberfluß jenes umfangreichen Gartens, aus welchem, wie ich zugleich erfuhr, nichts ver⸗ kauft wird, hier abzuſetzen und zu verwenden. Ich verſolgte meinen Weg, nachdem ich noch manches über den Opera⸗ tionsplan, wie er in dieſen Anlagen zur Ausführung kam, mit dem Gärtner geſprochen hatte, und fab nun im Wei- tergehen, daß auch einmal zur Linken ein großes Stück Weinberg und ganz nahe dabei ein Roſengebüſch liege. Wein und Noſen, wahrlich Verwandteres läßt ſich nicht zuſammenbringen, dachte ich, und nun fielen mir, in einer eignen Idioſyncraſte befangen, die mythologiſchen Geſchich⸗ ten von Venus und Adonis, von Bachus und ſeinem al⸗ ten Freund Silen ein; ich fab im Geiſt ſchon die farbigen Trauben da bangen, wo jetzt kaum grüne Blätter fid) zeig ⸗ ten, ich meinte den holden Duft der Roſe unb mit ihm alle zärtlichen Reminiscenzen aus der goldnen Jugendzeit in mich zu ſaugen, obgleich zur Zeit noch keine einzige blühte, mit einem Wort, der Anblick des Wein- und Ro. ſengeländes ſetzte meine Phantaſie in ein freies Spiel, und ich glaube, ich haͤtte noch ſtundenlang über dieſe ſchönſten Gaben der Mutter Chloris fort phantaſſren konnen, wenn es nicht nöthig geworden wäre, nun im raſcheren Aufſtei gen das Auge wieder auswärts zu beſchäftigen. Ohne zu wiſſen, mie, befand ich mich oben auf bem Rafenwall, der im regelmäßigen Quadrat und in gleicher Abdachung den zu beiden Seiten ausgemonerten, ohngefähr 16 Fuß tie- fen Schloßgraben umgiebt. Nimmt man hier auf der öſt⸗ lichen Seite unter einer alten Linde Platz, ſo hat man von da aus eine entzückende Fernſicht auf den Moritzberg, die Grig und das ſchöne Pegnitzthal, gerade ausſehend aber wird das Auge ſogleich in die Perfpective eines langen Wegs hineingezogen, der, in gerader Richtung durch den jenfeitigen Wald gehauen, febr genau die Chanée nach Sulzbach und Amberg mit allen darauf vorkommenden be⸗ weglichen Objekten bezeichnet; im Hintergrund ſchließt (id) der Horizont noch mit einer Kette vielfach geformter Berge, die, bald näher herantretend, deutlicher ihre grüne Waldbe⸗ kleidung verrathen, bald ferner und ferner zurückweichend, zuletzt ganz in blaͤulichen Duft verſchwimmen. Nachdem ich mich hier etwas ausgeruht und das Auge an dem herrlichen Naturproſpekt geweidet hatte, ließ ich mich von dem nach Nordoſt ablaufenden Weg in ein dunkles Waldge⸗ hege führen, das ſich wegen der Höhe und Größe der Bäume ſogleich als ein vor Alters da geweſenes ankündigt. Ins In. oben erwähnten Baͤrenbrunnen. Der Ort macht durch Er⸗ innerungen aus der Vorzeit, welche ſich daran knüpfen, auf ein gewiſſes locales Intereſſe Anſpruch, hören wir alfo, was mein Freund Wilder über denſelben berichtet. „Ritter Roland, einſt vor mehr als 400 Jahren Beſitzer des Thumenbergs ), ein großer Raufbold und lei⸗ denſchaftlicher Jäger, durchſtreifte eines Tages die dichte Waldung feiner Nachbarſchaft und kam zufällig an dieſen Brunnen, als fid eben ein ungeſchlachteter zottiger Bär zum Saufen dort eingefunden hatte. Roland, dem die⸗ ſer freundnachbarliche Beſuch etwas verdächtig vorkam, be⸗ wies ſich wie immer ſehr ungaſtlich und jagte dem Bären wie er eben nach Stillung ſeines Durſtes wieder wegtrol- Damals ber Künſchrotbenberg genannt, d. h. der Berg der Künſchroten oder Küſchroten, welches Wort nach einem Provincialismus das Pfriemenkraut (Spartium Scoparium) Vnd TT Dien gegenwärtigen Namen erhielt der Berg urch Georg Thumer, der im Jahr 1545 Eigentbuͤmer und an der Stelle des frübern Wachttburmes das ſchin Wohnhaus, wie es in der Urkunde benannt » Rand ich auf einmal vor dem len wollte, aus ſeiner Hakenbüchſe, ohne die er nie aus- ging, eine Kugel durch den Kopf. Zum Andenken an dies ſes Jagdabentheuer ließ er einen Bären in Stein hauen und an dieſem Ort aufſtellen, der von nun an den Namen „Bärenbrunnen“ führte, welche Benennung ihm bis auf die heutige Zeit geblieben.“ ; Für den wißbegierigen Leſer ift hier die Bemerkung einzuſchalten, daß der ſteinerne Bär im Lauſe der Zeit vielleicht zertrümmert wurde, da fid nirgends eine Spur von demſelben mehr vorfindet, dagegen ließ ein fpäterer Be. (iger, zum Beweis, wie febr er dergleichen örtliche Sagen zu ſchätzen wiſſe, einen Bären in Holz ſchnitzen, um da⸗ durch bei nachfolgenden Menſchenkindern das Andenken an denſelben nicht untergehen zu laſſen. Es iſt wahr, der Bär war eben kein wichtiges Sculpturſtück und ſicher nicht von Veit Stoß oder einem ähnlichen Meiſter in der Bildſchnitzkunſt gefertigt, ſondern ſah, das Wappen des Stifters in den Tatzen haltend, mit feinen zwei Köpfen *) eher wie ein Monſtrum, wie ein hindoſtaniſches Götzenbild aus, weßhalb er wohlweißlich von einem der letzten Beſſtzen entfernt, und in eine alte Rumpelkammer des Schoſſes ge. morfen wurde. Schade, daß man nicht auf gänzliche Ver nichtung Bedacht genommen, denn nun wurde das Unge⸗ thüm bei der gegenwärtigen Regeneration des Thumenbergs wieder hervorgeſucht und ihm feine vorige Stelle angewie⸗ ſen. Wir werden ſpäter auf dieſen Gegenſtand zurückkom⸗ men, wenn wir unſere problematiſche Anſicht über die zweck⸗ mäßigſte Verſchönerungsart des Thumenbergs näher ente wickeln werden. Ä Die Barbarei diefes rohen Machwerks ſcheuchte mich bald aus dieſen den Nymphen und Dryaden fonft fo wohl. anſtaͤndigen Gehege, und ich ſchlug jetzt nordwärts den Weg nach einer Allee von großen alten Linden ein, in dem ich die verfchiedenen neu gepflanzten, von Gängen vielfach durch ſchlängelten und durchſchnittenen Schrubberies jur Linken liegen ließ und nun in der Allee von Ofen nach Weſten fortſchritt. Einmal konnte ich jedoch der Verſuchung nicht widerſtehen, mich auf einen ſolchen Nebengang einzulaſſen, und war ſehr verblüfft, durch denſelben unverſehens auf ei⸗ nen Punkt geführt zu werden, wo ich durchaus nicht wei⸗ ) Die Hintertatzen des Baͤren kauern naͤmlich auf einem Ld⸗ wenkopf, aus welchem das Waſſer hervorſprudelt. — ter konnte, ſondern mich, ſo zu ſagen, auf den Abſatz um⸗ drehen mußte, um nur wieder hinwegzukommen. Da hät ten wir alſo einen ſehr unmotivirten, zweckloſen, mithin unkünſtleriſchen Weg, dachte ich bei mir ärgerlich, im Um⸗ kehren. Er führt zu nichts, er dient zu nichts, ſieht da, wo er plotzlich abbricht, höchſt mißfällig aus, und nun will man uns weiß machen, daß dieſes leidige Carrikiren der engliſchen Gartenmanier etwas Schönes ſei. Später ſtieß ich jedoch noch auf andere ſolche abrupte Gaͤnge, ſo daß ich es nicht einmal der Mühe mehr werth fand, mich darüber zu ärgern, aber mit Unwillen ſehen mußte, wie ſich hier wieder fürs Auge alle von mir an einem andern Ort angeregten Uebelſtände ergaben. Die durch die Gänge abge⸗ ſchnittenen Grasflächen ſehen ſo kleinlich und läppiſch aus, die darin gepflanzten Bosquets haben eine fo unangenehme Form und ſtellen ein ſo barokes Gemiſch von allerlei Strauch⸗ und Staudenwerk dar, daß ich dem Genie deſſen, der den Plan zu dieſen Anlagen entwarf, nicht eben im Geiſt die tiefſte Huldigung darzubringen mich bewogen fühlte. Als ich die Lindenallee (zwar nur etwas, was die neue Zeit der alten verdankt, aber gleichwohl das Beſte, was ich hier ſah), wieder erreicht hatte, faßte ich Poſto vor einem Gang, welcher die hintere Einfahrt in den. Schloßhof bildet, und betrachtete mir das Schloß, das hier durch einen gothiſchen durch alle Stockwerke geführten Step. pentburm ein febr frappantes Anſehn gewonnen, etwas ge⸗ nauer. Die ſpitzaufſtrebenden Dächer, die vom Wind hin und hergedrehten Fahnen, die flockigen Maiwolken, die hoch am blauen Himmel über den vielgethürmten Bau majeſtä⸗ tiſch dahinzogen, die lichten Sonnenblitze auf den runden Fenſterſcheiben des vierten Stocks gaben dem ftarrem Ar⸗ chitekturbild etwas Romantiſches und Bewegliches und tru- gen nicht wenig dazu bei, das Maleriſche der ganzen Scene, aber auch das Phantaſtiſch⸗Decorative derſelben in meiner Seele anzuregen und zu vollenden. Ich mußte mich näm⸗ lich, um mir den Genuß dieſes Anblicks nicht zu verter. ben, durchaus jeder weitern Reflexion enthalten, denn ſonſt hätte mir die neuerbaute Ritterburg, den Anforderungen moderner Zeitverhältniſſe und Zeitbedürfniſſe gegenüber, febr anſtößig und laͤcherlich erſcheinen können. (Fortſetzung folgt.) "ipte idónblübenben. Pflanzen, welche im ; Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. (Taf, 3801.) Fuchsia fulgens De Cand. .. (Octandría Monogynia, Onagrariae.) Obſchon uns diefe Pflanze erft feit kurzen von Me- tifo überkommen ijt, fo hat fie fidh doch ſchon durch ihre leichte Kultur und durch die große Schönheit ihrer herabhän⸗ genden Trauben langer ſcharlachfarbener Blumen in unferen Gärten ſehr verbeitet. Man muß indeß bekennen, daß ihre rauhen, ſchmuckloſen Blätter, welche ganz von dem ſchönen glatten Blätterwerk der Fuchſien abweichen, ihrer Schönheit einigen Abbruch thun. Sie läft fih leicht, ſowohl durch Samen, als durch Stecklinge ziehen, und wenn man ſie im Frühjahr in ein offenes Beet pflanzt, ſo hält fie fi bis in den Herbſt. Es it geglückt, durch Anwen- dung mehrerer anderer Arten, eine große Menge von Ba⸗ ſtardarten zu erzeugen, woraus die verſchiedenſten Formen von der fugelfórmigen Fuchsia globosa an, bis zu der in Rede ſtehenden Fuchsia fulgens durch alle Yhfufungen hervorgegangen find. — (Ein mehreres über Fuchsia fulgens fiche Alg. Gart. Zeit. Vol. 6. p. 157 und 276. und Vol. 7. p. 209. D) Juni 1840. (Taf. 3809.) Myanthus spinosus Hook. (Gynandria Monandria. Orchideae.) * Dieſer neue Myanthus iſt eine von den “wenigen Orchideen, welche Herr Gardener bei feinen Forſchungen im Innern Brafiliens, in der Provinz Ceara. fand. „Cac. teen“, ſagt derſelbe in feinem Tagebuche (fite. Annals of Natur, Hist, v. 3. p. 334.), „find hier ſehr ſelten; ich habe nur vier Arten derſelben angetroffen, welche übrigens alle denjenigen ähnlich ſind, die bei Rio San Franzisco vorkommen. Orchideen ſind indeß noch weit ſeltener und habe ich nur zwei Arten gefunden, ein Oncidium und dieſe, asetum unit Pflanze, die beide Epiphyten find, Die Ed der tropifchen Orchideen im Süden Bra» ſiliens nehmen hier bie Zoranıheen ein, welche wie Viscum alle Bäume beſetzen, und da fie immergrün find, den Wäl⸗ dern ein eigenthümliches Anſehen geben.“ N (Dieſer febr ſchöne Myanthus hat große grüne, mit rothen Querflecken verſehene Blüthenhüllenblätter. Die enlippe iſt gelb, ebenfalls etwas roth gefleckt, unter Mitte fodförmig, am Rande lang gefranzt, über ber Bafis mit einem dreitheiligen Dorn verſehen und unter der Spitze in einen großen, gezähnten Dorn vorgeſtreckt. (Taf. 3803.) Stenomesson latifolium Herb. (Hexandria Monogynia, Amaryllideae.) Dieſe neue Art, mit ſchönen hochgelben, in Dolden fiehenden Blumen, welche Herr J. Maclean im Novem- ber 1837 von Lima einführte, trieb kurz nach ihrer Au- kunft im a 1838 Blätter, und blübete zuerft im ings 1839, worauf fie bis gegen Ende Anfang des — un Winters im ruhenden Zuſtande ver⸗ harrte, dann aber zum zweitenmale zur Blüthe kam. Die Pfanzen dieſer Gattung lieben einen etwas firen: gen Bode t vollkommen in Fäulniß übergegangenem Dünger, da fie im natürlichen Zuftande fette Weiden und Wieſen bewohnen. Wenn fie Ruhe und Trockenheit gehabt haben, ſo werden fie durch die geringfte Feuchtigkeit veran: laßt, Blätter zu treiben; ſie lieben Sonne, muſſen aber gegen die brennenden Strahlen geſchützt werden. Nach dem Abfallen der Blaͤtter muß man die Pflanze trof. fen halten, worauf bald bie makend zum Bor ſchein kommen. In ihrer Heimath fadis die Blätter unmittelbar nach dem erſten Regen hervor, und fallen ab, ſobald die Hize groß wird. Die Blumenſtiele erſcheinen hier zu ei» T immer Periode während der Ruhezeit. 264 Herr Maclean hat vergeſſen, den ſpeciellen Ort an⸗ zugeben, wo er dieſe Art gefunden hat. In Europa kön⸗ nen ſie überall da angebaut werden, wo man ihre Blätter gegen die brennenden Sonnenſtrahlen fo wie gegen Schnek⸗ ken ſchützen, und während des Winters den Boden gegen Regen ſichern, und vollkommen trocken erhalten kann. Urceolina fo wie überhaupt faſt alle geſtielten Ama ryllideen, welche Sonne lieben, verlangen dieſelbe etg nur mit etwas mehr Wärme. (In unſern Gärten würden dieſe Zoiebelgewächſe am beſten in trocknen froftfreien Käſten, gleich mehr andern nahe ſtehenden Arten, zu überwintern ſein. O.) Literariſche U Anzeige. Anzeige für Botauiker und! und Freunde der Botanik. x Von Dr. W. L. Petermann, das Pflanzenreich in vollſtändigen Beſchreibungen dargeſtellt, nach dem natür⸗ lichen Syſteme geordnet und in naturgetreuen Abbildun⸗ gen gezeichnet, vollſtändig 30 und etliche Lieferungen, Subſcriptionspreis für die Lieferung 20 Sgr., iſt ſo eben die 16 und 17te Lieferung (Bog. 39-42 und Taf. 85-96) erſchienen, und ſind bis dahin 81 Familien und 700 Pflanzen beſchrieben, und davon 523 Pflanzen auf Taf. 11-96 abgebildet, auch iſt jede diefer Pflanzen durch beſondere Abbildungen der wichtigſten Theile noch weiter veranfchaulicht und erläutert. Außerdem ſind noch 426 erläuternde Abbildungen der Pflanzentheile auf Taf. 1-10 dem Werke vorangeſchickt und mit dem nöthigen Text verſehen. Fernere Subferiptionen auf dieſes vollſtändige und forgfältig bearbeitete botaniſche Werk werden noch durch alle Buchhandlungen angenommen, durch welche auch Exemplare zur Anſichtung zu bekommen ſind. Leipzig, im Auguſt 1840. Eduard — Achter uie Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den 9 Gärtnern und Botanikern des Jn: und Auslandes, herausgegeben rich 5 Gartens zu Berlin. Königl. Preuß. G D Konigl. Preuß „Albert Dietrich, * Dr. ò der 9) Phnoſoph Sonnabend, den 22. Au guſt. Ueber die Kultur des Weinſtockes in P TEER bei Fontainebleau. Vom Herrn Emil Sello, min Paris. Da Thomery faſt der einzige Ort iſt, von dem aus Paris mit Tafeltrauben verfehen wird, fo kann man ſchon hieraus abnehmen, wie bedeutend die dortige Produktion ſein muß, und in der That n bie a fo umfang. reich, daß ein gutes Auge dazu gehört, um von einem er⸗ höhten Standpunkte aus, diefe zahlreichen, aneinanderſtoßen⸗ den Mauern und Mauerdächer welche die egiii bil den und umſchließen, zu überblicken. Thomery liegt am linken Seineufer, welche hier von Süden nach Norden, alſo nicht febr von ihrer Hauptrich⸗ tung abweichend, ein Thal durchfließt, welches durch mäßige waldbedeckte Hügel begränzt wird, die der Sonne geftat- ten, auf dem linken Ufer von Aufgang bis Untergang mit ihrer ganzen Kraft zu wirken; auch wehen die kalten Nord. und Oſtwinde über das Thal in ſolcher $n hinweg, taf fe Pr ile sages auf daffelbe nicht du. fern können. Der Boden beſtebt aus einem Mmnbtelchen etwas ſandigen Lehm, welcher zuweilen 3—10 Fuß hoch den Kalk. ſteingrund bedeckt, der durch Kalkſteintrümmer noch lockerer und zur Aufnahme der Feuchtigkeit und Sonnenwärme ge. eigneter gemacht wird. Wenn man diefe günſtige natür- e Lage, die vorzügliche Beſchaffenheit des Bodens und aͤußerſte Sorgfalt der Kultur zuſammennimmt, ſo iſt es nicht zu verwundern, das die Reſultate, welche hier ſo. wohl in Bezug auf Quantität als auf Qualirät der Trau · ben erzielt werden, fo ausgezeichnet find. Verſchiedene Rebſorten werden nicht kultivirt, denn nach angeſtellten Verſuchen hat man gefunden, daß der Chaſſelas (Schönedel, Gutedel), von allen übrigen hier am beſten gedeiht, deshalb beſchränkt man ſich auch allein auf deſſen Kultur. Die Trauben, welche für die Tafel beſtimmt find, werden ausſchließlich an Mauern gezogen; nur hin und wieder werden von einzelnen Eigenthümern in dem Raum zwiſchen den Mauern blaue Trauben zum Keltern erzogen, gewohnlich ijt diefer Raum zur Anzucht von jungen Reba ſtöcken, oder Spalierobſtbäumen oder auch zur Gemüſezucht benutzt. Die Mauern werden aus dem Kalkſtein, welcher fid) gleich unter dem Boden befindet, aufgeführt, und er heiſchen deshalb keinen großen Koſtenaufwand. Ihre Länge iſt unbeflimmt, je nach der Größe jedes einzelnen Beſttz⸗ tums. Die 9ibüánbe in der Breite aber betragen im Durchſchnitt 25 Fuß. Ihre Richtung it meiſtens ſtreng von Oſten nach Wellen, fo daß die volle Mittagsſeite zur Weinkultur, die Muütternachtsſeite aber zur Kultur von Pflaumen, Birnen, Kirſchen, Aepfel und Aprikoſen benutzt wird, nur die Begrenzungsmauern bieten ihre Flaͤchen der Morgen- unb Abendſonne dar, welche denn je nach der Günſtigkeit der Lage mit Reben oder Obfibäumen bepflanzt werden. Die Höhe der Mauern beträgt 7—8 Fuß, tie. felten find mit einem etwa 9 Zoll hervorſpringendem Dache ben , welches dazu beſtimmt iſt, die Trauben waͤhrend Bluthe vor ſchädlichem Regen zu bewahren, ſowie auch elber "während ihren weiteren Entwicklungsperioden Schutz ädre » um die durch übermäßige Näffe —- entfte- tnig zu verhindern. x : E. — u Die Anlegung einer neuen Pflanzung geſchieht auf folgende Weiſe: Man führt entweder zuerſt die Mauer auf, welche in ihrer ganzen Höhe mit einem ſchwachen, dicht an dieſelbe anliegenden Spaliere, das Quadrate bildet, bekleidet wird, oder man pflanzt erſt die Stöcke und zieht die Mauer in zwei oder drei Jahren, nachdem die Reben hinlänglich kraͤftig find, um dieſelbe erreichen oder beileiden zu können. Man pflanzt die jungen Stöcke welche man ſich entweder durch Senker oder Stecklinge verſchaſſt, 2 Fuß von einander, und zwar gewöhnlich auf 4 Fuß Entfernung von der Mauer, man macht 1— 12 Fuß tiefe Gräben, welche auf die Mauer hinlaufen, legt den jungen Stock ‘feiner ganzen Länge nach hinein, fo daß nicht nur die Wur⸗ zeln, ſondern auch der Nebtheil bis auf 2—3 kräftige Augen welche aus dem Boden hervorragen, mit Erde bedeckt wird; dann umgiebt man die hervorragende Rebe mit einer mehr⸗ zölligen Vertiefung und füllt dieſe mit Strohdünger an, um das ſchnelle Austrocknen des Erdreichs durch die Son⸗ nenſtrahlen zu verhindern. Die 2— 3 fid) entwickelnden Triebe bindet man an Stöcke, um de gegen das Vörden zu ſchützen. Im nächten Frühjahr ſchneidet man zwei Triebe davon weg und läßt nur den kraftigſten, welchen man auf zwei Augen zurückſchneidet, tiefe entwickeln gewöhulich fo kraͤf tige Triebe, daß fie ſchon im Laufe des Jahres bis zur Mauer reichen. Im dritten Frühjahr macht man vom jetzigen Stand ort des Stockes bis zur Mauer einen eben ſolchen Graben, wie der war, worin man ihn urſprünglich pflanzte, ſenkt da die Reben hinein und läßt fie an der Mauer wieder herr vorgehen, vertilgt mit dem Meſſer alle Augen welche mit Crie bedeckt fein wurden, und läßt nur zwei bis drei über dem Boden; zuweilen umgiebt man noch diefe verſenkten Jte» ben mit verrottetem Kuhdünger, um ihre Wurzelbildung und ihr Wachsthum recht üppig zu machen, was jedoch hinſicht⸗ lich der Qualität der Trauben auf die erſte Ernte einigen ſchädlichen Einfluß hat, den man aber bei der zweiten Erute ſchon nicht mehr bemerkt. In demſelben Jahre lie fern dieſe ſo behandelten Stöcke ſchon Reben von ſolcher Länge, daß man vom vorbereitenden zum wirklichen Schnitt übergehen kann. l Auc deor Dieſer Schnitt, welcher durchaus von dem bei uns ge- wöhnlich angewendeten abweicht, und welchen ich nicht nur in Thomery, ſondern mit einigen Movificationen ſchon in Belgien, namentlich in Luttich, Gent und Brüffel und auch in Paris und deſſen Umgebungen fand, ift es gerade, mel. cher mich veranlaßt dieſe Mittheilungen zu machen. Es kommen in meiner Beſchreibung einige techniſche Ausdrücke vor, welche ich nicht durch geeignete deutſche Worte wies dergeben kann, die aber ſchon aus der Sache ſelbſt ber ſtändlich werden. Die Methode iſt bócbft einfach und leicht verſtändlich, man beſchränkt (id) nämlich darauf, horizontale Laufreben (Cordons) zu bilden, an welchen aus den vorhandenen Mus gen ſenkrechte Austriebe entſtehen, die immer regelmäßig auf Sporn oder Zapfen geſchnitten werden, und eine reich⸗ liche Ernte liefern. Das Bilden der Cordons geſchieht folgendermaßen: Man nimmt eine lange Rebe, welche man bis auf 6 Zoll über dem Boden ſenkrecht anheftet, dann biegt man dieſelbe ſanft, ohne einen Bruch zu veranlaffen, wagerecht, und heftet ſie in dieſer Richtung an, nachdem man ſie vorher ſo weit zurückgeſchnitten, daß die Rebe Kraft genug hat, um alle die Augen, welche ſich an dem horizontalen Theile (Cordon) befinden, austreiben zu kon. nen; den nächſten Cordon bildet man 25 oder 3 Fuß bar über, ſo daß man an einer Mauer von 8 Fuß Höhe deren 3 bilden kann. Da ſich die Stöcke nur 2 Fuß von ein⸗ ander entfernt befinden, ſo kann man die Vertheilung der Cordons auf mannigfaltige Art vornehmen, aber jedenfalls hat man deren genug um die Mauer vollſtändig, und in ihrer ganzen Höhe bekleiden zu konnen. Die Triebe welche aus den an dem Cordon befindlichen Augen hervortreten, und die ich Schenkel nennen werde, heftet man ſenkrecht an, und ſchneidet fie da, wo (ie den darüber befindlichen Ger. don überwachſen würden, ab. Wo ſich aus einem Auge mehrere Triebe entwickeln, und man deren nicht nótbig hat, bricht man fie ab, wobei man ebenſo verfährt wie es bei uns gebräuchlich iſt. Die Klammern oder Ranken ſchneidet man ebenfalls ab, um alles Durcheinanderwachſen zu ver» hüten; das Abſtutzen der Schenkel, das Ausbrechen ber Nes ` bentriebe und wegkneipen der Klammern trägt wenn es vor der Blüthe geſchieht, viel zu deren Beſchleunigung und überhaupt zur grö ern Vollkemmenheit der Trauben bei. iſt bedacht, dieselben der Mauer D nabe al möglich 10 brit- gen, damit die gurüdjlrablente Wärme nicht nur das Auf⸗ blühen beſchleunigen, ſondern auch während der ganzen Zeit bis zum Reifen ihren wohlthaͤnigen Einfluß aͤußern konne. Schon in dieſem Jahre erhält man von den Schenkeln eine angemeſſene Ernte. Beim nachſten Schnitte biegt man den außerſten Schi kel in derſelben Richtung wie der Kordon läuft, wodurch dieſer ſelbſt verlängert wird, alle tie ſtarken Schenkel ſchnei det man auf zwei Augen (auf Zapfen) zurück, und die ſchwä⸗ chern auf ein Auge. Dadurch erhält man nach dem er⸗ folgten Austreiben aus den ſtarken Zapfen je zwei- Shen- kel, und aus den ſchwächern einen Schenkel, ſo wie auch nur einen aus jedem Auge der Cordons verlängerung. Die Manipulationen mit dem Ausbrechen und Einſtutzen ſind dieſelben wie im vorhergehenden Jahre, nur muß man auch die etwa am Stamme oder unten am Kordon oder an fouft einer ungeeigneten Stelle hervorkommenden Triebe wegneh⸗ men. Der Schnitt des folgenden Jahres iſt in Bezug auf den Cordon und defen Verlängerung, und auf die eins fachen Schenkel, derſelbe wie der vorhergehende, nur da wo zwei Schenkel aus einem Zapfen hervorgeſproßt ſind, ſchneidet man den äußerſten mit einem Theile des alten Zapfens bis zu dem welcher ſich dem Cordon zunaͤchſt befindet ab, und dieſen ſtehengebliebenen ſchneidet man wiederum auf einen Zapfen von zwei Augen wie man es das Erſtemal ge. than, ſo faͤhrt man jedes Jahr fort. Wenn an der Baſis eines ſolchen Zapfens, nachdem er mehrere Jahre alt iſt, und ſchon mehrere Zoll Länge erlangt hat, ein Trieb fid) entwickelt, was ziemlich häufig vorkommt, fo. nimmt man den alten Zapfen weg und erſetzt ihn durch den neu enfe ſtandenen; wird ein Cordon ſelbſt mit der Zeit fraftlog, fo erſetzt man ihn entweder aus den Trieben, welche ſich daun unten am Stamm gewöhnlich bilden, oder mam er. ſetzt ihn ſogleich, was beſſer iſt, durch einen der Sıöde, welche an 3 Fuß hohen Spalieren auf 5 Fuß Entfernung vor den Mauern zu defen Zweck gepflanzt find, und von denen man einen ganzen Stock, wenn er ſich an den vakanten Platz bineignet, oder r eine ſtarke Rebe unter den Boden durch nach der Mauer hinzieht. , Nach derſelden C duittmetbobe fand id) bie Reben in * den Treibereien zu Berfailles und Mendon behandelt, fe wohl in den für den Wein ausſchließlich beſtimmten Häu- ſern, als auch in den Ananashäuſern, wo derſelbe in einem Cotdon an der Hinterwand entlang geleitet war, die ich im Laufe des Juni mit vielen und ſchön ausgebildeten reifen Früchten bekleidet fand. In dem Königl. Potager zu Ber- failed wird hauptſächlich Chaſſelas und Frankenthaler zum reiben genommen, und beide Sorten liefern reichhaltige ten, wie ich mich ſelbſt davon überzeugte, bei bie. d Behandlung. Ob es bei ber Frühtreiberei ebenfalls ift, kann ich nicht verſichern, da ich die Reſultate mit eig · nen Augen zu ſehen nicht Gelegenheit hatte. Doch nach den Verſicherungen des dortigen Obergaͤrtners ſind auch die Reſultate beim ſehr forcirten Treiben dieſelben. Auch Pfirſich zum Treiben beſtimmt ſah ich in Meu⸗ don auf Cordons geſchnitten; hierüber werde ich mich mà. her in meinem nächſten Aufſatze die e in Mont- reuil betreffend, auslaſſen. i Giptpritung unb ale Behandlung ' ES ee befindlichen Kohl⸗ und Rüben⸗ Varietãten. Herrn Th. Eb, tete, (Fortſetzung.) 3. b. Purpurfarbener Broccoli ober italieni- ſcher Herbffopt. Loud. Iſt gleichbedeutend mit Mep gers violettem Broccoli 3. a. London, oder vielmehr Ronald's zu Brent ford, ein Schriftſteller in England, von dem Erſterer die Hauptſache über die Kultur des Broccolis entlehnt hat, fagt über diefe Sorten ſowohl, als auch über die folgen- den Nachſtehendes: Der purpurfarbene Broccoli hat ein geſchloſſenes feſtes Haupt von prächtiger Purpurfarbe; die Blätter find faſt ganz, aufgerichtet, conver und unten lap: pig dabei ſehr wellenförmig, kurz und regelmäßig das Haupt bend. Iſt der Sommer nicht rauh und pflanzt man dieſe tictát in guten Boden, fo wird fie groß mie Blumenkohl. Specielle Kultur. Um von dieſer Sorte zu ver⸗ ſchiedenen Zeiten zu haben, mache ich die erſte Ausſaat im Februar und Maͤrz auf warme Miſtbeete, pflanze im April und Mai davon aus und ernte die Häupter bei günſtiger Wit. terung im Auguſt, September und wohl noch ſpäter. Im Mai ausgeſaͤet, im Juni verpflanzt, bei eintretendem Herbſl⸗ froſte die Pflanzen mit Ballen, wie ich nachher zeigen werde, eingeſchlagen und aufbewahrt, erhalte ich die Blu men vom Februar bis März, je nachdem die Localität und Temperatur, wo die Pflanzen überwintert werden, beſchaf⸗ fen if. Im September gefäet und die Pflanzen gleich andern Winterpflanzen in kalten Miftbeetfäften gegen das Erfrieren geſchützt, aufbewahrt, dieſelben im Frühjahr aus. gepflanzt, geben ſie ihre Blumen, Käſe oder Häupter be⸗ reits ſchon im Monat Juni und Juli. Maher, ein engliſcher Kultivateur, behandelt den pur. purfarbenen Broccoli, wie Loudon ſagt, auf folgende Weiſe: Jährlich macht derſelbe 3 Ausſaaten, die erſte zwis ſchen den 12. und 18. April, die zweite zwiſchen den 18. und 24. Mai, die dritte zwiſchen den 19. und 25. Auguſt. Hiervon liefert Maher vom September bis Mai. ö Der Samen zu allen dieſen Ausſaaten wird äußerſt dünn auf eine Rabatte, welche wie jede andere zu Kohle pflanzen hergeſtellt iſt, ausgeſäet, und wenn die Pflanzen die gehörige Stärke erreicht haben, auf das für fie gut zu⸗ bereitete Land gepflanzt. Von der zweiten Saat läßt Ma⸗ her, nachdem er die ſtaͤrkſten Pflanzen herausgenommen hat, die ſchwächern noch 8—10 Tage länger ſtehen, damit auch fie erſtarken und zum Verſetzen tauglich werden. Wenn dies geſchehen, werden fie behutſam herausgenommen, fo» gleich in Töpfe von reſp. 10 — 12 Zoll Durchmeſſer, die mit febr guter und nahrhafter Kompoſterde gefüllt find; ges pflanzt, und bis fie angewachſen, im Schatten gehalten. Hiernach ſenkt man die Töpfe an einer offenen Stelle des Gartens 2 Fuß von einander und 2 Zoll unter dem Ni⸗ veau des Bodens in die Erde, macht eine flache Aushöh⸗ lung um dieſelben, damit das ihnen nöthige Waſſer ſtehen bleibt, und hält fie von allem Unkraut rein. Bei eintre⸗ tendem Froſtwetter nimmt man die Töpfe mit den Pflan⸗ zen aus der Erde und ſetzt ſie entweder unter die Fenſter leerer Miſtbeetkaͤſten oder an ſonſt dieſen aͤhnliche Orte, die gegen die Kälte geſchützt werden fünnen. Bei gelinder Witterung erhalten fie viel Luft, und bei ſtrenger Kälte vermehrte Decke. Auf dieſe Weiſe bekommt man am 269 E ſicherſten gute Blumen des purpurfarbenen Broccoli, die aber um ſo geringer bleiben, oder auch durchgehen würden, wenn man fie öfter, als aus dem Samenbeet ſogleich in die Töpfe, worin ſie bleiben ſollen, verpflanzen wollte. Die dritte Ausſaat, welche Maher zwiſchen dem 19. und 25. Auguſt feſtſtellt, iſt dem Zweck nach der von mir zu Ane fang des Septembers gemachten gleich. 4. Grüner oder Herbſt⸗Broccoli. Nur wenig von den vorhergehenden verſchieden, außer, was Farbe, Häupter und Pflanze anbelangt, indem letztere in der Re⸗ gel größer werden. Der Kopf hat einige Aehnlichkeit mit dem Blumenkohl, iſt von grünlich weißer Farbe und ge⸗ wöhnlich etwas von den Blättern bedeckt. 5. Grange's italieniſcher frühzeitiger Kohl. Grange's früher Blumenkohl, Broccoli. Dieſe Sorte habe ich bereits auch ſelbſt angebaut und fie inſofern vortheil⸗ haft gefunden, als ſie im Stengel oder am Strunke nicht febr hoch wird, eine Eigenſchaft beim Broccoli, die in Be zug auf ſeine Ueberwinterung in unſerem Klima manche Bequemlichkeit und manchen Vortheil mehr hat. Was übrigens die von Lou don angeführte Bildung der Häup⸗ ter um Michaelis und Weihnachten, von Ausſaaten, die im Mai und Juni gemacht werden, anbetrifft, ſo hat mir dieſe von dieſer Sorte bis jetzt noch nicht gelingen wollen, da ich ſelbſt von noch frühern Saaten die Haͤupter doch erſt im Januar und Februar erhalten habe, welche groß und weiß ſind. (Fortſetzung folgt.) Ein Ausflug in die gärtneriſchen Um⸗ gebungen Nürnbergs. Vom Herrn Prof. G. M. Winterling, in Erlangen. Cortſetzung.) Ich ſtieß jedoch, aller geiſtigen Abwehr ungeachtet, bald genug auf den offenſiblen Widerſpruch, die leere Re⸗ präſentation löſte ſich ins Komiſche, und ich ſchritt jetzt, von neuem ein abgeſagter Feind aller modernen Romantik, nicht nur in der Architektur, ſondern in der Kunſt über⸗ haupt geworden, durch die Allee bis zu dem Punkt vor, y~ wo biefe durch anſtoßende Kornfelder ihre weſtliche Begrän« zung findet, und lenkte dann ſüdwärts nach den Spiral- gängen ein, die mich nach einem ſtrohgedeckten und von ro» hen Holzſäulen getragenen Tempel führten. Läßt man ſich auf einer der Knüppelbänke in tiefer Rotunde nieder und fendet die Blicke rings in die Ferne, fo erneuert ſich theil- weiſe die vorhin unter der Linde genoſſene Ausſicht, wird aber im Often durch die vorliegenden Schloß gebäude vers deckt, während ſich gegen Weſten auf die fernherdämmernde Stadt und das umgebende Gebiet der Geſichtskreis unend- lich erweitert. Es blieb nun noch übrig, die vordere Parthie des Berges mit der Façade des Schloſſes näher in Augenſchein zu nehmen; ich eilte daher dem füdlihen Eingang zu, wo eine maflive Brücke über den Graben durch ein mit vere goldeten Pfeilſpitzen verziertes eiſernes Gitterthor gerade in den innern Schloßhof führt. Der Hof iſt im Viereck von einer Mauer eingefaßt, die da, wo ſie keinen Gebäu⸗ den zur Stütze dient, und dies iſt namentlich auf der Vor⸗ ber. und Hinterſeite der Fall, mit Zinnen gekrönt ift. Zwei Thürme ſtehen in den vordern Winkeln, ſodann be⸗ finden (id) hier längs der öftlihen Mauer Wohnungen zur ebenen Erde für die Dienerſchaft, ein Badehaus, und am äußern nördlichen Ende die Küche, welche durch einen bes deckten Gang mit dem oben erwahnten Treppenthurm des Schloſſes in Verbindung geſetzt ift, Auf der Weſtſeite des Hofes ähnliche Nebengebäude, am nördlichen Ende ein Thürmchen mit einer Uhr, dann im Erdgeſchoß ein Bil- lardzimmer und ebenfalls Wohnungen für das Hausgeſinde. Rechts und links, d. h. ſowohl in der öftlichen als in der weſtlichen Mauer, wo diefe zwiſchen den beiden vorden Thürmen und den nahen Nebengebäuden einen freien Raum läßt, ift eine mit einem Eifengitter verwahrte bogenfórmige Durchſicht angebracht, ſo daß nun auch für einen im Hof Herumwandelnden, die äußere ſchöne Naturumgebung nicht ganz verſperrt und vermauert iſt. Um ſo entzuckender muß freilich die Ausſicht aus den Fenſtern des Schloſſes ſelber ſein, die ich jedoch, weil das Schloß verfihlofen war, nicht genießen konnte. Das Hauptgebände hat außer dem Parterre drei Stod» werke; der oberſte Stock nimmt ſich durch ſeine nahe an einander gerückten Fenſterbogen fat wie der äußere Sån- 1 * | 270 lengang an einer byzantiniſchen Kirche aus. Ein ſchmaler, der Eingangspforte entſprechender Balcen, reich mit gothi⸗ ſcher Steinmetzarbeit ornamentirt, ſteigt bis zum dritten Stockwerk empor und wird unten als Portal von zwei ſchlanken Säulen getragen. Das Wappen des Beſttzers, mit beſonderm Fleiß gearbeitet, it im Frontiſpice des Bal conthurms angebracht. Da uns die innern Näume, wie ſchon bemerkt, nicht zugänglich waren, fo müffen wir dieje⸗ nigen Leſer, welche darüber Auskunft zu erhalten wün⸗ ſchen, an die oben erwähnte Beſchreikung des Thumenbergs verweiſen. Sie werden hier unter Andern erfahren, daß in einem der Zimmer eine große Curioſität, die Bettlade eines Himmelbetts aufgeſtellt it, das, als ein altes Fami⸗ lienſtück und reich im Geſchmack der Renaiſſance mit Schnitz⸗ werk verſehen, febr werth gehalten wird. $ Diefer Neubau it ein Werk des berühmten Architek— ten Heideloff. der Herrn Platners Vorliebe für den gothiſchen Bauſtyl auch in ſeinem großen Wohnhauſe in der Stadt bereitwilligen Vorſchub leiſtete. Wir haben über dieſes Gothiſiren neuerer Gebäude (dion au einem andern Ort unſere mit Gründen belegte Meinung ausgeſprochen; wir brauchen daber, was in ſolchen Tendenzen Verſehltes liegt, hier nicht von neuem nachzuweiſen und zu wieder⸗ holen. Nur ſei es uns erlaubt, da jeder über Dinge die» fer Art feine Meinung frei hat, gleichſam als Problem unſere Anſicht darüber mitzutheilen, wie der Thumenberg, ohne in eine mit engliſcher Landſchaftsmimeſe umgebene Ritterburg verwandelt zu werden, am zweckmäßigſten hätte 3 werden konnen. Wir hätten zunächſt wenn uns die Aufgabe zu Theil geworben wäre, einen Verſchönerungsplan für- diefe Befit- zung einzureichen, das Wohnhaus gelaſſen, wie es war. Drei Stockwerke ſind auf dem Lande genug, wer gern viele Treppen ſteigt, thut dies am beſten in der Stadt, wo es die übrigen Umſtände fo mit fid) bringen, obgleich auch hier ein geläuterter Sinn, der die wahren Vortheile echter Wohn- it kennt, wenn nicht andere Rückſichten eine Abwei⸗ gebieten, ſich mit drei Stockwerken begnügt. Anſtatt ide Weiſe erübrigten bedeutenden Baukoſten, die etzung eines neuen Stockwerks, mit Errichtung e und des neuen Dachſtuhls nothwendig verbum. den waren, hatten wir dagegen andere Ausgaben gemacht, die nicht minder ins Geld liefen und ſogleich naͤher bezeich⸗ net werden folen. Auch in den Gartenanlagen wäre theil- weiſe ein ähnliches Erſparungsſyſtem geltend gemacht wors den, ob wir gleich, um nicht viel Geld mit dem Demoli⸗ ren zu vergeuden, ſondern durch Erhaltung des Vorhande⸗ nen mit dem Neuhinzugekommenen einen deſto größeren Effekt zu machen, in anderer Hinſicht wieder gewaltig de⸗ peufirt hätten. So wäre uns der treppenweiſe gerade Muf- gang zum Schloß, aus dem untern Oeconomiehof ganz recht geweſen, wir hätten ihn nicht demolirt, wir hätten ſelbſt die geſchorenen Hainbuchenhecken verſchont, denn da der vors dere Schloßberg mit feiner teraffenfórmigen Abdachung, for wie der viereckige Wall mit feiner gleichmäßigen Böſchung durchaus den Typus der Regelmäßigkeit an ſich trägt, fo waren ſchon die Alten bei Verſchönerung deſſelben von ei⸗ nem richtigen Takt geleitet, und die ganze Anlage mußte nothwendig, wie bereits der Anfang dazu gemacht war, im Style de Renaissance regelmäßig ausgeführt werden. Warum hat Herr Heideloff, der den Plan zur Nitter- burg gemacht, fid) nichts um die gärtneriſchen Anlagen be kümmert? Er mußte ja doch wiſſen, daß dite zer paft. Die alten Architekten ließen bei Anlegung ı T3 Bil. len und £autbáuferu die Gärtner nie eigenmächtig ſchalten und walten; auch das Gartenrevier mußte fid) ihrem Plane fügen; wenigſtens aus Vignola und Palladio wird uns Herr Heideloff nicht widerlegen können. Doch genug hiervon. Anſtatt daß der gegenwärtige Beſitzer, fo zu fo gen, keinen Garten auf dem Thumenberg befipt, weil ein ſolcher noch aus etwas anderen, als aus Buſchparthien, einen Weiher und gaͤngedurchſchnörkelten Grasflächen be ſteht, ſo waͤre rings um das Schloß, wie der Wall den Typus dazu hergiebt, eine gleiche Umhegung) gezogen wor — den und nun in der nähern Ausführung, tie fie der new deutsche Gartenſtyl nothwendig bedingt, eine wahrhaft füuff» leriſche Compoſiion zu Stande gekommen. Eine hier ſich concentriren und zuſammendrängen laffen. Die Tiſchler hätten für zierliche Treillagen große Conto's tin. gereicht, während jetzt auf dem Thumenberg das Ungeho⸗ ) Die Kornfelder, dle jetzt auch einen jede Zeit der Aulagen ausmachen, wären geblieben, wo fie find. Fulle echter Gartenpoeſte, Architektur ⸗ und &culpturfdjóubeit hätte w 271 belte dominirt, und der Rnüppelzäune und Knüppelbänke kein Ende it; auch die Bildhauer hätten zu thun hefom- men, da bis jetzt nur Steinmetzger dort Beſchäftigung fin- den, denn beim Himmel, da, wo große Mittel ſind, braucht man nicht arm zu tbun und dabei mit bem Nobholzban ſo auffallend zu coquettiren. Das Wäldchen, wo jetzt der ungeſchlachtete Bär ſteht, der die Weiber und Kinder ſchreckt, hätte auf einem angemeſſenen Peſt ment die Statue einer wunderlieblichen Nymphe erhalten. Ich ſchlage nur meis nen Montfaucon auf und finde ſogleich Tom. I. p. 386. der Antiquité expliquée, was ich will. Die ſchlafende Najade liegt, den einen Arm über dem Kopf, anmuthig ins Schilf hingegoſſen und es fehlt auch nicht an einer Unterſchrift; der Poeſie wird hier ſo wenig als der Plaſtik ihr Recht, die wirkliche Welt zu begeiſtigen und zu perſo⸗ nificiren, verkümmert. Hujus Nympha loci sacri custodia fontis Dormio, dum blandae sentio murmur aquae. Parce meum quisquis tangis cava marmora somnum Rumpere, sive bibas sive lavere, tace. Wir hätten die Unterſchrift, um allen Beſuchern ver- ſtaͤndlich zu ſein, etwa ſo umgemodelt: Ich, die Nymphe des Quells, der ſeine geheiligten Fluthen Aus der Tiefe des Bergs ſprudelt ans ſonnige Licht, Schlummere hier; Du, wer Du auch fe h, o Wandrer, empfange Staͤrkung durch labenden Trunk, rnb" auch ein wenig bei mir. (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühen den Pflanzen, welche im ; Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen: Garten zu empfehlen ift. Juni 1840. 1. Curtis's Botanical Magazine. (Taf. 3804.) Laelia anceps Lindi. * — Monandria. Orchideae.) Eine E purpurartig roſenfarbene Blume, deren überirdiſche Zwiebeln Herr Parkinſon von Meziko dem verſtorbenen Herzog von Bedſord nach Woburn Abbey überſandt hat, wo man waͤhrend des ganzen Winters eine ununterbrochene aufeinanderfolgende Reibe von Blüthen bie. fer, fo wie der, gleichfalls von Herrn Parkinſon über kommenen, ihr verwandten Arten findet. In dieſem Gar ten hat man ſchon feit längerer Zeit in zwei Orchideen. Häuſern die Pflanzen in Moos an den Zweigen von Bäu⸗ men, welche on den Wänden fteben, gezogen, was einen fo guten Erfolg gehabt hat, daß die hier gezogenen Pflanzen alle anderen an Kraft und an Schönheit übertreffen. Herrn Beaton, dem ausgezeichneten Botaniker, der die reichen Sammlungen von Orchideen und Cacteen des Herrn Har ris zu Kingsbury unter ſeiner Obhut hat, verdanke ich die folgenden intereſſanten Belehrungen, hinſichts der Ans zucht einiger Arten dieſer Gattung, ſo wie anderer Orchi⸗ deen, welche derſelbe von Herrn Galeotti erhalten hatte, der fie in den hohen Gebirgsgegenden von Mistica alta in Mexiko, in einer Höhe von 7500 — 9000 Fuß über m. Meeresſpiegel, fand. „Eine große Sendung dieſer Pflanzen,“ ſchreibt Herr Beaton,“ kam zu Kingsbury, gegen Ende September Vo- rigen Jahres an, zu einer wenig günfligen Zeit, Gewächſe anzupflanzen, deren natürlicher Winter ſo nahe bevorſtand. Ich legte ſie auf eine dünne Lage feuchten Mooſes auf Brettern in das Samenzimmer. Hier verblieben (ie bis Mitte Dezember, wo fie fo viel Feuchtigkeit eingeſaugt hatten, daß ihre Zwiebeln bis zur natürlichen Größe an⸗ geſchwollen waren. Da ich fie nicht alle während des gans zen Winters dieſem kalten Orte ausſetzen wollte, fo brachte ich die ſtärkſten Arten nach dem kälteren Theile des Orchi⸗ deen⸗Hauſes, die ſchwächern dagegen nach einer fühlen trod- nen Stelle im Cactus- Haufe, und behielt zu dem Belauf von etwa 12 Arten von jeder einige Exemplare im ga. menzimmer zurück, um ſie hier gänzlich zu überwintern. Uater dieſen letztern befanden fid Laelia autumna- lis, Laelia albida, Laelia furfuracea, Cattleya citrina, und noch mehrere andere, die mir unbekannt waren. Das Moos wurde den ganzen Winter hindurch etwas feucht gehalten; die Temperatur des Zimmers war zwiſchen 35 und 45? Fhr., und ich fand, daß die dier liegenden Pflan zen weit beſſer gediehen, als diejenigen, welche ich im De. zember in einen wärmeren Raum gebracht hatte. Beſonders gut ſchien diefe Behandlung der Calileya eitrina zuzuſagen. Einige der neuen Arten fingen zwar um die Mitte Januars an, wegen Mangel an hinreichender Wärme, zu ſchwinden; ich glaube indef, daß, wenn id fie in dem trods nen Zuſtande gelaſſen hätte, in welchem fie bei mir anfas men, auch nicht die niedrigſte Temperatur, ſobald ſie nur noch über dem Nullpunkt geweſen wäre, ihnen geſchadet hätte. Als ſich im März und April die erſten Spuren zeigten, daß ſie zu wachſen anfingen, ſo brachte ich ſie in eine größere Wärme, wo fie jebt einen bedeutenden Vor- ſprung vor denen haben, welche den ganzen Winter über im Warmen geweſen ſind. Hier ſollen ſie ſo lange ver⸗ harren, bis die Blätter vollſtändig ausgewachſen ſind, worauf ich ſie zu ihrer weiteren Ausbildung nach dem wärmſten Theile des Gewächshauſes bringen werde. Für zukünftige Falle empfehle ich jedoch, ſie in einer etwas hö⸗ heren Temperatur, von 40° bis 45? Fhr., zu überwintern, und gegen das Ende des Frühlings in ein Treibhaus, oder wenn ein ſolches mangelt, in irgend einen anderen Be halter zu bringen. d Man ſieht demnach wie ſehr wünſchenswerth, und der Verbreitung der Orchideen förderlich es ift, in den Beſitz aller Arten, welche ſich in den hoheren Breiten Mexiko's und an anderen Orten finden denjenigen Liebhabern dieſer Familie, die nur im Beſſtz geringerer Mittel ſind, möglich werde, einige ſchöne Arten anzupflanzen, was bis jetzt nur die wohlhabenderen Befiger großer Gärten auszuführen im Stande waren.“ Herr Beaton fährt in einem zweiten Schrei. ben fort: | . — wQOurd) eine Sendung ſchöner Orchideen, die ich fo eben von Herrn Skinner aus Guatamala erhalten habe, bin ich jetzt in den Stand geſetzt, eine weit vollſtaͤudigere Nachweiſung der harten Orchideen zu geben, deren ich in meinem vorigen Briefe erwähnte. So viel ich weiß, ſind dies die erſten Exemplare, die bei uns in einer ſo kalten Temperatur gezogen werden; und ich bin überzeugt, daß dieſe, fo wie noch manche andere Arten, nicht fo gut fort. kommen würden, wenn man ſie während des Winters ei⸗ 8 finden, zu gelangen, damit es auch iſt ſchwieriger, als einige der mir zugekommenen Pflanzen in unſern übermäßig heißen Orchideen ⸗Häuſern zu einem einigermaßen gedeihlichen Wachsthum zu bringen; wenn fie jedoch wie gewöhnliche Gewächshauspflanzen behandelt, und nur gegen Ende Frühling, ſobald fie (id) zu neuem Wuchſe anſchicken, während ungefähr 6 Wochen einer etwas vergrö⸗ ßerten Wärme ausgeſetzt werden, ſo ſind ſie eben ſo leicht zu behandeln wie Stanhopea, oder irgend eine andere frei wachſende Art. Gewiß wird mancher Liebhaber der Orchideen durch die theure Unterhaltung des hohen Waͤrmegrades in den Treibhäuſern, den fie verlangen, von ihrer Anzucht zurück. gehalten. Es muß daher allen ſehr angenehm, und der Verbreitung dieſer prächtigen Familie höchſt förderlich ſein, eine Gruppe derſelben aufgefunden zu haben, welche nicht allein eine große künſtliche Wärme nicht verlangt, fonden ſogar in einer mäßigen Temperatur weit beſſer gedeiht. Die im vorigen Winter zu Kingsbury zum erſtenmale überwinterten Arten find: | Laelia autumnalis, `- furfuracea. cose e talbida, = Cattleya citrina, Oneidium leucochilum. Brassavola glauca oder grandiflora. Cyrtochilum sp. (C. Russellii Skinner). Epidendrum; eine Art die der Schomburgkia, oder dem Spead-Eagle der Gärtner fehr ähnlich, jedoch weit haͤrter als dieſe iſt. ^ ner Temperatur höher als 50° bis 55 Fahr. ausſetzte. Nichts Sie iſt durch Herrn Hartweg von Chantla im Staate E. Queſaltenango eingefendet worden. Odontoglossum elatum. Hartwegia purpurea, etc, etc,“ (Der Laeliá anceps ift in der Allg. Gartenz. Vol. 3. p- 239. der L. anceps var. Barkeriana Vol. 5. p. 215. gedacht. O.) ; Von diefer Zeitſchriſt ericheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; Holzschnitte beigegeben werden. lungen auf diefe Zeitſchriſt an. Verlag der Raudſchen Buchhandlung. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen unb Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. & M35. Achter Jahrgang. 1840. Eine Feirfcrtft : für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In e mit den eee Gärtnern und Botanikern ne egr: 2 Auslandes, aee Friedrich Otto, | „Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens ju Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehr Sonnabend, den 29. Au guſt. Ueber des des Wurzelſtocks nach dem Blühen aufmerkſam einige Arten der Gattung A debe mit macht. Diefe Eigenſchaft jedoch haben mehrere mit ber eee Wurzelſtock. eben genannten Species gemein, vielleicht ſind fämmtliche Shpeties hierher zu rechnen, welche bis jetzt mit dem Un⸗ Herrn Br. Klotz ch. à tergattungsnamen Littaea ( laciniae e Daß mehrere Arten der Gattung Agave mit einem tae) bezeichnet waren. perennirenden Wurzelſtock verſehen ſind, war zwar dem In dem hieſigen botanifchen Garten find mehrere Ar Pflanzenkultivateur bekannt, dem Pflanzenforſcher aber bis ten zu dieſer Abtheilung gehörend, welche zum Theil bereits auf die neueſte Zeit entgangen. Wenn ich nicht irre, ſo geblüht, gegenwärtig blühen oder bald zu blühen verſpre⸗ it Lindley der erſte, der bei Gelegenheit der Publikation chen; diefe find es insbeſondere, über welche ich Einiges ſeiner Agave Saponaria im vergangenen Jahre auf die mitzutheilen, mir erlaube. . , "us Agave. (Littaea) brachystachys Cavanilles, . identiſch mit Agave spicata Redoute Lil. t. 485—486, Agave Saponaria Lindley Bot. Reg. New Ser. t. 55. und ber in den Münchener und Berliner botaniſchen Gär⸗ ten als Agave polyanthoides courſirenden Exemplare, blühet gegenwärtig. Der Schaft hat eine Länge von 6 Fuß, ift an der Bafs von der Dide eines kleinen Fingers, oberwärts febr fein rothhraun punktirt, und nebſt den Blü⸗ then, Bracteen und Blättern mit einem graugrünen Reif bekleidet. Die Blüthen find endſtändig, und bilden eine ſehr gedrängte Aehre, auf einer 8 Zoll langen Spindel, 38 figende Blüthen beherbergend. ds BR Agave (Littaea) spicata Cavanilles, identiſch mit einem Original-Exemplar, welches ſich im Königlichen Herbario als Agave polyanthoides Schlechtendal et Chamisso befindet, unterſcheidet fich hauptſächlich durch weißliche, auf dem Rüden mit einer aus ſehr kleinen bet Saͤgezaͤhnen geordneten ſchmalen Längslinie verſehenen Blättern dadurch, daß fie mit einem perennirenden Wurzelſtock ver- + Agave (Littaea) revoluta n. sp. Rhizomate brevi, "Crasso, squamis vaginatis, siccis, membranaceis, x | 5 $X« m rx. iij k Pos sob albidis vestito; f. rn EMO Omen ag natis, planiusculis, glaucescente- viridibus, laxius- culis, revolutis, apice teretibus, marginibus inte- gerrimis, anguste albido-cartilagineis, infra api- cem in pagina superiore foliorum conjunctis, su- pra canaliculatis, subtus costa inermi magis pro- minente nolatis; scapo glaucescente, procero, brac- teato 3 floribus sessilibus dense spicatis, Die abwärts und fark zurückgebogenen lanzett linien. förmigen, flachen, ſchlaffen, oberhalb nur in der Mitte der Laͤnge nach ausgehöhlten, unterhalb mit einer deutlich her vortretenden Rippe verſehenen, matt grünen, 6— 8 Zoll langen, 3 Zell breiten Blätter, der einfarbige Schaft, wel- cher circa 4 Fuß Höhe erreicht hat, und die mit 6 tiefen Furchen verſehene Blüthenröhre unterſcheiden dieſe Species hinreichend von Agave (Littaea): brachystachys und der Lr ur © gav e (Littaea) undulata n. sp. Rhizomate bre- issir o sübterraneo ; foliis lanceolatis, acuminatis, Ibrana eis, rigidiusculig patentibus, fere con- duplicatis, undulatis, margine minutissime-albido- dentatis, apice teretibus convolutis, subtus glau- cescentibus, supra laete-viridibus. Die an der Baſis 14 Zoll breiten, 6—8 Zoll lane gen Blätter, laufen allmählig in eine ſtielrunde Spitze aus; ihr wellig gebogener Rand iff karakleriſtiſch, zugleich aber auch die Stellung der Blatthälften, welche nach ihrem Queerdurchmeſſer ein Dreieck bilden. ; Nachtrag zur obigen Abhandlung, Von Friedrich Otto. Die hier beſchriebenen Agave Arten erhielt der hieſige botaniſche Garten fámmtlid) zu mehreren Malen durch Sen» dungen aus Mexiko. Sie unterſcheiden ſich in ihrem Ha⸗ bitus von den übrigen amerifanifchen, baumartigen Arten ſehen ſind, ſterben daher jährlich ab, erſchienen im Frühling wieder mit friſchen Blaͤttern und nicht ſelten mit Blüthen⸗ Schaften, welche letztere eine beträchtliche Höhe erreichen. Man zieht fie in Töpfen, oder auch den Sommer über im freien Lande, an geſchützten warmen Stellen, in einem ſan⸗ digen, jedoch nahrhaften, leichten Erdreich. Die Blüthen⸗ Schafte erſcheinen in der Regel im Juni und Juli, je nade dem die Pflanze früh oder ſpät zum Austreiben veranlaßt wird. Die Ueberwinterung geſchieht im kalten Gewächs. hauſe bei einer Temperatur von 5—7? R., wo die Pflan⸗ zen ganz trocken gehalten werden können. Sie vermehren ſich durch den Wurzelſtock, ähnlich der Polianthes tube- rosa, ziemlich leicht und ſchnell, zumal, wenn man den Pflanzen während ihrer Wachsthumsperiode hinlänglichen Raum zu ihrer Ausbildung zukommen laßt. Auch bilden ſich im Kulturzuſtande die Samen in der Regel aus und find keimfaͤhig. E | is Außer bem oben angeführten, bleiben nod) hi | einige Arten der näheren Unterſuchung vorbehalten, und läßt fih vorausfegen, daß Mexiko noch reich an ahnlichen Fore . E z 275 nekessuks leucantha aus Maracay in Südamerika. Vom Herrn Dr. — Echeandia leucantha n. sp. Foliis lineari- ensi- formibus, acutis, glabris, basi vaginantibus, ar- ` cuato-patentibus, subtus glaucis, carinatis, supra caniculatis, laete - viridibus, margine dentato - sca- bris; scapo procero, subpaniculato, glauco, brac- leato; floribus candidis, ternis quaternisve, nutan- tibus; perianthii foliolis oblongo- lanceolatis, obtu- sis, reflexis, i Die Wurzel büſchelartig- ausgebreitet. Blätter linien- fdwerbrfórmig, hellgrün, auf beiden Flächen kahl, an der Baſis ſcheidenartig erweitert, ſaͤmmtlich aus der Wurzel- krone entſpringend, am Rande aͤußerſt kleinborſtig⸗gezähnelt, obere Fläche hellgrün und gerinnelt, untere Flåde meer⸗ grün und der Länge nach etwas gekielt, einen Zoll breit, 15 — 19 Zoll lang. Der Schaft wenig veraͤſtelt, rispen⸗ artig, kahl und glatt, meergrün, 3—4 Fuß hoch, mit Brac⸗ teen bekleidet, deren unterſte blattartig den Schaft beinahe ganz umfaſſen, die oberen dagegen trockenhaͤutig, den Schaft nur zum Theil umgeben; die Aeſte find einfach, aufrecht, in Zoll langen Entfernungen einen Blüthenbüſchel aus ſich nach und nach entwickelnden Blüthen tragend, der je von einer eiförmigen, zugeſpitzten, weißen, trocken häutigen, am Rande rauhen Bractee bedeckt wird; jeder dieſer Blüthen⸗ büſchel enthält 3—5 Blüthen, deren jede wiederum mit einer ebenfalls eiförmigen, zugeſpitzten, weißen, trocken hau ⸗ tigen, am Rande rauhen, auf dem Rücken braun⸗gekielten Bractee geſtützt iſt. Die Blüthen ſind im Knospenzuſtande aufrecht, während des Blühens hängen fie herab, und nach dem Verblühen richten ſie ſich wieder auf; das Stielchen von welchem die Blüthe getragen wird, if fadenförmig, kahl und unterhalb der Mitte gegliedert. Die 6 Blüthen⸗ hülltheile find: bis zur Baſis frei, länglich ⸗Lanzetiformig, ſtumpf, ſchneeweiß, zurückgebogen, abwechſelnd ſchmäler, 5 Linien lang, und 1—14 Linie breit. Staubgeſaße 6, auf. recht; Staubfäden frei, weiß, ſcharf, nach der Bafs zu verdünnt, 23 Linie lang; die Staubbeutel zweifaͤchrig, gelb, an der Baſis ausgerandet, ihrer ganzen Länge nach in eine Röhre verwachſen, an der Spitze gefchnäbelt, und inwendig der Länge nach aufſpringend. Der Fruchtknoten frei, länglich, ſtumpf dreieckig, der ſtumpfe Rücken der Laͤnge nach gefurcht, dreifächrig. Fächer vieleiig. Eichen in zwei Reihen geordnet, wagerecht, umgewendet. Griffel weiß, fadenförmig, etwas länger als die Staubgefäße. Narbe fopfförmig. Dieſe Art unterſcheidet ſich von Echeandia albiflora (Conanthera álbiflora Schlechtendal und Chamisso: in Linnaea VI. pag. 50.) angenblidtid durch den — fablen. edet, Nachtrag | zur obigen Abhandlung. - Bon Friedrich Otto. | Die Kultur der Echeandia- Arten, wovon der bie fige botaniſche Garten drei beſitzt, iff keineswegs ſchwie⸗ tig. Der Wurzelſtock it rüben⸗ oder knollenartig, und í ſterben die Blätter nach der Blüthezeit im Herbſte ab, fo daß die Pflanzen während der Wintermonate im Ruheſtand fid) befinden, und an einem beliebigen froſtfreien Ort, fo. wohl im Gewächshauſe als in Beeten, überwintert werden können. Im Frühling können die Pflanzen bei froſtfreien Wetter ins Freie gepflanzt werden, wo ſie reichlich blühen. Sie haben in der Kultur ſehr viel mit den Asphodeleen, mit Hemerocallis, Commelina: u. a. ähnlichen Pflanzen gemein. Echeandia terniflora blüht indeſſen am teid lichſten und ſaſt fortwährend den ganzen Sommer Hin- durch, und iſt für Bine, eine e zu — lende Pflanze. | Die oben beſchriebene Pflanze "t vom Herrn Moritz geſammelt, der ſie uns 1836 von Maracay in Columbien einfandte, und die letzt zum Erſtenmale wr in Blürhe ſtand. : f bergehend en. 10, dunklen Purpurfarbe. Die rötlich 2 ſind ſcharf gejadt und breit. Eintheilung und ſpecielle Behandlung e e Sea im Kulturzuſtande befindlichen Kohl⸗ und Nüben- Varietäten. Herrn Th. Eb. S ietuer. Gortſetzung) 6. Grüner Broccoli mit geſchloſſenen Häup⸗ tern. Iſt zwar noch neu, aber gut, und hat wie Gran⸗ ge's Broccoli, für uns den Vorzug, daß fein Wuchs zwerg- artig, mithin die Ueberwinterung bequemer iſt, als bei mancher andern Sorte mit 3 Fuß langen Strünken. Der Kopf iſt nicht groß, jedoch gut. Verſuchsweiſe habe ich ihn auch kultivirt. 7. Früher purpurfarbener, oder fproffender Broccoli. Eine außerordentlich gute Sorte von einer Im guten Boden wachſende Pflan- zen dieſer Art erreichen eine Höhe von 3 Fuß und darüber. dieſe Sorte nachträglich auch Pd in den Blattwinkeln Sproſſen, ; freilich von geringerer Große. . 8. Früher weißer Broccoli. Engl. weißer frü⸗ ber. Broccoli von Devonſhire. Unter der letzteren Be- nennung habe ich diefe Sorte einige Jahre hindurch gezo- gen, und dieſelbe ihrer Frühe wegen ſehr gut und des An- t werth gefunden. 19 : Divine branner Broccoli mit ge- tonalen Häuptern. Ich habe eine Sorte unter der Benennung des braunen Broccoli von Lewis ham kultivirt, welche mir der Beſchreibung nach, die Lou don von dieſer hier giebt, zwar diefelbe zu fein ſcheint, die ich jedoch für weniger nasthesiden halte, als manche ber vor- 0. Schlanker großköpfiger purpurfarbener eeoli. Bringt bei einer Höhe von 2—3 Fuß große bene Köpfe hervor. Späte Sorte. een oder Portsmouth Broccoli. IR eine der beſten Sorten, welche ich je kultivirt habe. Abgeſehen von — des Strunfes — denn das Haupt Broccoli. wächſt nahe über dem Boden — worauf ich, wie bereits ſchon zuvor bemerkt, bei Kultur des Broccoli für unſere Breitengegend, einen ganz beſondern Werth lege, trägt dieſe Spielart auch außerdem ſehr große und feſtgeſchloſſene Häup⸗ ter, die von kleinen, in der Mitte ſtehenden Blaͤttern be⸗ deckt werden. Als Beweis von der Größe der Blumen des Portsmouth⸗Broccoli führt London an: Ein Haupt deſ⸗ ſelben, welches Oldacre aus dem Garten des Sir Jo⸗ ſeph Banks am 5. Mai 1819 der Hort. Soc. ſendete, hatte mehr als 2 Fuß im Umfang, und war noch ganz. ge» ſchloſſen. Der Same, welchen ich im März auf ein Miſt⸗ beet fäete, brachte im darauf folgenden Februar und März ſeine Blumen, allein nicht von dem Umfange, wie die von Oldacre erzogenen; deſſenungeachtet waren ſie feſt und gut, und allen übrigen vorzuziehen. 4 12. Schwefel farbiger ober gelber Broccoli. Metzger. Iſt eine der Sorten, welche in den deutſchen und andern Gärten, außer England, kultivirt wird. Sie gehört zu den beſſern Spielarten, hat eine ziemlich ſtarke Conſtitution, und trägt, wenn ſie im März dieſes Jahres ausgeſäet wird, im abii fes und Bu des Aae cel ex féroefelfarkigen Blumen. 13. Weißer SE oder Blumenkohl⸗ Eine gute Sorte mit von Blättern bedeckten Häuptern, die ſich, nachdem der Same in dieſem Früh. jahr ausgefäet iff, in dem zunächſt darauf folgenden entwickeln. 14. Spaͤter purpurfarbenen Zwerg- Broccoli mit geſchloſſenen Häuptern. Die ſpäteſte Art des purpurfarbenen Broccoli, der nicht höher als 1 — li Fuß aber erſt ſpät brauchbar wird. 15. Spätefter grüner ſibiriſcher oder däni⸗ ſcher Broccoli. Unſtreitig die ſpäteſte und härteſte Sorte unter der ganzen Familie des Broccoli, der, wenn er im April d. J. gefäet wird, im Mai und Juni des darauf folgenden Jahres ſeine Blumen bringt. Der Strunk iff nur kurz, und ſchadet der Pflanze ein gelinder Winter von 6—8 R. nichts, weshalb es wohl der Mühe werth iſt, eine Partie derſelben im Herbſt an Ort und Stelle ſtehen zu laſſen, und T wie ich nachgehend bemerken — zu behandeln. Unde 277 Allgemeine Kultur und Behandlung. Dieje- nigen Sorten des Broccoli, welche in demſelben Jahre der Ausſaat ihre Blumen oder Köpfe bringen, was in der vorhergehenden Aufführung der Arten nachzuſehen ift, müf» ſen Ausgangs Februar und Anfangs März auf warme Miſtbeete dünne geſaͤet, bei gutem Wetter ſtark gelüftet, und, wenn die Pflanzen die zum Verſetzen erforderliche Größe erlangt haben, an den Ort ihrer Beſtimmung ge⸗ pflanzt werden. Sorten dahingegen, die ſich erſt im fol⸗ genden Jahre zum Verſpeiſen ausbilden, können theils ſpä⸗ ter auf Miſtbeete, theils im März auf warme Rabatten im Freien gefäet und wie jene, wenn- fie flarf genug find, ausgepflanzt werden. Um endlich ein und dieſelbe Sorte zu verſchiedenen Zeiten zu haben, wird auch die Ausſaat davon zu verſchiedenen Perioden gemacht, wie ich dieß bei Nr. 3. b. angedeutet habe. Die Methode, die jungen Broc- colipflanzen vor dem Pflanzen aus dem Samenbeet an den Ort ihrer letzten Beſtimmung auf eine, im Schutz und warm liegende Rabatte zu pikiren, um fie bafelbft erſtarken zu laſſen, kann ich nicht empfehlen, da durch das óftere Verſetzen die Pflanzen um ſo viel eher angeregt werden, ihre Köpfe vor der Zeit zu bringen, die in dieſem Falle klein und unvollkommen bleiben. Den Boden und die Lage anlangend, muß erſterer durchaus gut, d. h. reich an Nahrung, mehr tief als hoch, und wo möglich mit Lehm untermengt, die Lage aber frei und überall offen fein. Unter ſolchen Bedingungen wad- fen ſämmtliche Broccoli⸗Arten ſtark und breiten fih febr aus, daher fie Linienentfernungen von 2 Fuß, unter fid) aber Abſtände von 3 Fuß verlangen. Im Laufe des Som⸗ mers werden fie gleich den übrigen Kohlarten behandelt, und wenn ſie die Höhe von ſechs bis neun -—- erreicht haben, bebánfelt. Ein febr Side Punkt in der Behandlung desje- nigen Broccolis, der ſeine Blumen entweder im Winter oder im Frühjahr bringt, beſteht unſtreitig in der Art ihn aufzubewahren; denn hiervon hängt nach meiner Erfahrung die größere oder geringere Vollkommenheit ſeiner Köpfe — als gewiß der vorzüglichſte Theil zum Verſpeiſen — ab. Es iſt freilich eine ausgemachte Sache, daß, wenn das Klima, unter welchem der Broccoli wächſt, dieſen fo be 3 ünftigt, daß er da, wo er urfprünglich gepflanzt: worden ift, ſtehen bleiben und feine Köpfe ausbilden kann, er um gleich beffer und vollkommener wird, als wenn er, im vol- len Bilden und Wachſen begriffen, herausgenommen und gegen die Winterfälte eingeſchlagen werden muß. Allein anderſeits ift auch nicht zu verkennen, daß, wenn diefe Ope · ration ſich an gewiſſe, das Wachsthum betreffende Regeln bindet, das Bilden der Köpſe dennoch vollſtändiger gelingt, als wenn dabei mur willkührlich und ohne Rüdfiht auf die ſortſchreitende Vegetation zur Zeit der bódften Gut. wickluugsſtufe des Broccolis verfahren wird. Meine Art ihn durch den Winter zu bringen, iſt zweierlei: 1. Ueberwinterung im freien Lande. Den Broccoli, unter unſerm Himmelsſtriche, im Freien zu über wintern, kann nur als Nothbehelf betrachtet werden, indem dies Verfahren, trotz aller dabei angewandten Vorſicht, den⸗ noch unfider iff, tind die Mühe dabei . felten unbe- lohnt bleibt. Inſofern die Blumen des Broccoli die ‚Saspbeiin- gung feines Anbaues ift, bedarf berfelbe eines febr beden- tenden Raumes, und er darf im diefem Falle weder eng geſchloſſen ſtehen, noch liegen, vielmehr weitläufig und ohne fi) gegenſeitig zu berühren. Broccoli, den der zum mad» fen noͤthige Raum dahingegen nicht gegeben wird, bringt nur kleine und unauſehnliche Blumen. Da nun aber fel. ten ſo viel zweckdienlicher Raum in kalten Häuſern, Ge. müſekellern unb an ähnlichen, gegen die Kälte geſicherten Orten vorhanden ift, als erfordert wird, um eine bedeu. tende Menge, zum größten Theil (don ausgewachſener Broce colipflanzen mit Vortheil aufzunehmen: ſo babe ich die, welche ihre Stelle in jenen Räumen nicht mehr finden konnten, und um. fie auch nicht meggumerfen, im Freien gelaſſen, und dabei wie folgt verfahren, Der Broccoli liebt, wie ſchon bemerkt, mehr einen niedrigen, d. h. feuchten Standort, als einen hohen, kann alſo aus dieſem Grunde während des Winters daſelbſt nicht ſtehen bleiben. Ende September oder Anfangs Oktober nahm ich die zur Ueberwinterung im Freien beſtimmten Broccolipflanzen mit Ballen heraus, und ſchlage fie an ei- nem trocknen und warm gelegenen Orte des Gartens der- geſtalt ein, daß ſie in Linienweite don 3 Fuß und, ohne ſich zu berühren, bis an das Herz in die Erde kommen, wobei ich die e mit den Wurzeln nach Süden, mit der Blätterfrone aber nach Norden lege. Nachdem die Plan- zung vollbracht ijt, wird jede einzelne Staude nachhaltig begoſſen, Alles geebnet und gereinigt. Schon nach einigen Tagen richten ſich die nach Norden gelegenen Kronen auf, und nehmen die ihnen früher eigenthümlich geweſene Stel. lung wieder ein. Um die Zeit, wo die Nächte kälter wer- den, und das Thermometer unter Null ſinkt, ziehe ich die Erde um jede Pflanze in eine feffelfórmige Anhöhung gue ſammen, bedecke ſie vorläufig nur leicht mit Stroh, Rohr, langem Miſte oder dieſen ähnlichen Pflanzenabgängen, ſpä⸗ ter aber ſtärker, jedoch auch nur ſo, daß die Pflanzen un⸗ ter der Decke luftig bleiben, da ſie im entgegengeſetzten Falle leicht faulen und untergehn. Bei anhaltender gelin» der Witterung decke ich die ganze Anlage ab, verſäume es aber nicht, biefelbe mit dem nöthigen Schutze wieder zu verſehen, ſobald es kalt wird, da die Pflanzen jetzt, nach⸗ dem ſie bereits ſchon gedeckt geweſen und zum Theil vom Lichte entwöhnt, um fo empfindlicher gegen jeden Tempe⸗ raturwechſel geworden ſind. Sobald die Frühjahrswitterung keine ſtrenge Kälte mehr befürchten läßt, wird die ganze Winterdecke abgeräumt, den Pflanzen ſelbſt die ſchlechten Blätter genommen, und zwiſchen ihnen gleichwohl Alles gee reinigt. Je nach der Eigenthümlichkeit der Art bringt die eine ihre Blumen früh, die andere ſpät, die, ſobald fie ihre Brauchbarkeit erlangt haben, abgeſchnitten und die Strünke herausgenommen werden. Ai Fortſetzung folgt.) Ein Ausflug in die gärtnerifchen um⸗ gebungen rgs. Herrn Prof. C. M. Winterling, in Erlangen. po Fortſetzung.) Die Statue der Nymphe aus Marmor wäre über 2000 fl. zu ſtehei gekommen, denn kein Anderer hätte ſie mir gemacht, als der treffiche Eduard Meyer, der den enden Knaben mit dem Vozelneſt zur Siefjährigen Kunſt⸗ ſellung lieferte; übrigens ware es damit noch nicht ab- drüben am Waldſaum hätte mir ein ähn- liches Plaͤtzchen entſtehen müſſen. Pan ſſtzt dort, fat wie im Schwetzinger Garten, hoch auf einem Felſen, und die der Scene zum Grunde liegende Idee verwirklicht fid) beſon⸗ ders dann, wenn vor ihm am Abhange des Berges zahlreiche Schaaf und Ninderheerden weiden. Dieſen Moment we nigſtens greift die Unterfchrift auf, die ich, ohne daß Monte faucon fie- aus einem Alten citirt, aus eigenen Gutdünken verfertige. : 175 Als ich, Arcadiens ſatt und des Mänals waldiger Bergtrifft, Mich auf die Wandrung begab nach den germaniſchen Au'n, Kam ich hierher; hier weil' ich nun gern und ſchirme die Heerden, Die um den Thumenberg weiden mit Weidegetön. Und dabei bläſt er, wie man ſieht, recht artig auf feis ner Syringe. Uebrigens könnte ja auch, was der Schalk nicht eben ſagt, Pan durch die drüben im Schilfrohr (da. fende Nympfe, die vielleicht ſeine geliebte Syrinx ſelber iſt, an dieſen Ort gefeſſelt ſein; genug, er iſt nun einmal da, ein prächtiges Sculpturwerk, gleichfalls von dem obenge⸗ nannten Eduard Meyer. Und ſo hätte ich, ohne den Garten zu einem Stapelplatz aller Götter und Göttinnen Griechenlands zu machen, doch noch manches finnige Bild⸗ werk hier aufſtellen lafen, daß etwas Vertrautheit mit den Alten, etwas Stylgewiſſen und einen ungeſchminkten Kunſt⸗ finn verrathen hätte. Dann, was den Garten als ſolchen anbetrifft, ſo will ich den Reichthum an Gewächſen, welche gegenwärtig den Thumenberg überdecken, gar nicht geſchmä⸗ lert wiſſen, nur ihre Anordnung hätte natürlich zufolge des architektoniſchen Princips, das auch Hegel“), der wahre geiſtige Repräſentant unſerer Zeit, als das einzig richtige angiebt, ganz anders ausfallen müſſen. Reihen ſchönſtämmiger Orangenbaume mit ihren Blüthe⸗ und Früchtetragenden Laubkronen hätten, neben den blühenden Parterre's, nicht fehlen dürfen, kurz, der ganze Berg wäre in ein Luſtrevier verwandelt worden, wo Muſen und Gra⸗ zien faſt ſo gerne verweilt haͤtten, wie auf dem Parnaß und Helikon. des Hatte ich auf dem Thumenberg bie Anlage eines rei⸗ chen Nürnberger Kaufmanns im Glanze der erſten Entſte⸗ hung geſehen, ſo wollte ich nun ein ähnliches Etabliſſement in der Nähe beſuchen, das, wiewohl einſt vielgeprieſen, ſich ) €. Hegels Aeſthetik, herausgegeben von Hotho, Bd. 1. 77 ss ou- gi mitet ee — 279 zur Zeit ſchon wieder en décadence befindet, In der Welt iſt ein beſtändiges Steigen und Fallen, die Gegen. füge find leicht zu greifen. Ich fragte nämlich einen mir begegnenden Spaziergänger, ob der Schmauſenbuck (fo heißt jenes Etabliſſement auf der gegenüberliegenden Berghöhe, die Gritz genannt) noch fo beſucht werde, wie vor Jahren, erfuhr aber, daß dies jetzt minder der Fall fei, weil finans ciele Rückſichten hier eine Einſchränkung der Verſchöne⸗ rungspafſion dringend zur Pflicht machten. Den Vergleich mit der Vergangenheit konnte ich nicht anſtellen, da ich den Schmauſenbuck in der Periode ſeines Glanzes nie geſehen hatte; um ſo mehr nahm ich mir vor, die Anlage jetzt zu beſuchen, um aus noch vorhandenen Trümmern in meiner Phantaſie das Bild der erloſchenen Herrlichkeit zuſammen⸗ zuſetzen, etwa wie ein zeichnender Naturſorſcher ſich aus den einzelnen Knochen den ganzen antediluvianiſchen Mam⸗ muth vorſtellig macht. Daß ich übrigens in meinen Be⸗ fürchtungen zu weit gegangen war, und Alles weit beſſer fand, als ich es mir nach jener vorläufigen Ankündigung denken konnte, wird der Leſer ſogleich auf den folgenden Blättern dieſer ſchlichten Erzählung vernehmen. In Mögeldorf, einem Dorf auf der Höhe jenſeits der Pegnitz, zeigt ein Wegweiſer dem Wanderer den Weg nach dem Schmauſenbuck. Die Aufſchrift if ſchon ziem- lich verblichen, ohne daß für Auffriſchung derſelben geſorgt Früher, wo man Alles aufbot, die Frem⸗ worden wäre. den herbeizuziehen, war ſie gewiß recht leſerlich geweſen. Decadence! dachte ich. Der Fahrweg ift zu beiden Sei. ten mit italieniſchen Pappeln bepflanzt, doch machten ſich hier und da in den Reihen bedeutende Lücken bemerklich, und keine nachpflanzeude Hand hatte die Mühe der Ergän⸗ zung über fih genommen. Décadence, décadence! rief ich ſchon wieder, indem ich mich links auf den Fußpfad hinausſchlug, der in einiger Erhöhung neben dem Fahrweg berlief, Es freute mich, daß der Pfad doch immer noch huͤbſch gangbar war, daß auch, je näher ich dem Ziel meie ner Wünſche kam, die Lücken der Pappelallee immer ſelte⸗ ner wurden, und erſt innerhalb des Waldes, wo man die Bäume weniger vermißte, wieder zum Vorſchein kamen. Habe ich doch ſchon oft die Bemerkung gemacht, und glaubte fie hier wieder machen zu müſſen, wie felten ein Particu · lier im Stande ift, eine größere Gartenanlage für die Dauer zu begründen. Dazu gehören fürſtliche Mittel, die nicht ſo leicht, wie die eines Privatmanns, zu erſchöpfen find, und ſelbſt dann muß der Nachfolger mit dem Bor gänger durchaus einerlei Sinnes ſein, wenn nicht ſofort Alles in das vorige Nichts zurückfallen ſoll. Man iſt noch nicht lange im Walde fortgegangen, fo fangen ſchon Seis tenpfade an, den Wandrer zur Rechten und zur Linken vom Hauptweg abzuziehen. Ich verfiel, ohne es mit Offenba⸗ tungen zu thun zu haben, in die allegoriſche Deutungs⸗ manie, und rief mir den Eingang des neee ins Ge⸗ daͤchtniß: : Nel mezzo del cammin di nostra vita Mi ritrovai per una sélva oscura, Che la diritta via era smaritta. ) Ich ſchlug einen Pfad zur Linken ein und — ohne einen Virgil zu meinem Cicerone zu haben, vor ein Thor, das ich die £ómeupforte benennen will, weil auf jedem der beiden Pfeiler ein Löwe ruhte, der, nicht eben unkünſtle⸗ riſch in Stein gehauen, eine Kugel mit der vorgeſtreckten Tatze bedeckte. Gleich beim Eintritt in dieſes Thor hat man Stufen zu ſteigen, die durch einen dicht belaubten Bo⸗ gengang zur Höhe emporführen. Oben angelangt tritt man auf einen großen ſteien Platz hinaus, der in gemeſſener Entfernung mit Bäumen bepflanzt, nach feiner ganzen Gin richtung dazu dient, große Geſellſchafismaſſen aus ber ma» hen Stadt zu bewirthen. Auch zum Auf⸗ und Abgehen ift hier der Raum nicht fpärlich zugemeſſen. Wäre in der Mitte tatt des unförmlichen Steins, der, ohne 7 Fuß Höhe zu haben, unbegreiflicher Weiſe eine Wetterfahne trägt, ein Obelisk aufgeſtellt, etwa in der Form der Nadel der Cleo patra, ſo müßte der Eindruck ein wahrhaft impoſanter ſein, denn der Platz iſt wirkich großartig angelegt, und gewinnt noch Intereſſe durch die ihn umgebenden Baulichkeiten. Auf der nördlichen Seite nämlich, und zwar am Rande des weiten Plateaus, ftebeu die Wirthſchaftsgebaͤude, und eine flinke Kellnerin kam ſogleich aus einem derſelben gegen mich herangeſchritten, um nach meinen Wünſchen zu fragen. Die Auſmerkſamkeit auf den einzelnen Aukömmling vn *) Als ich auf halben Weg frand unſtes Lebens, > id) mich einff in einem. dunklen Walde, Weil ich vom n Weg veriert mich hatte. Prinz Johann von Rn — — ` erfreulich, da doch auch für die übrige ſchon vorhandene Geſellſchaft drängende Dienſtfertigkeit in Anſpruch genom- men wurde. Ich beſtellte Kaffee, den ich zu trinken ver⸗ ſprach, wenn ich von meiner Wanderung aus dem weitem Naturpark würde zurückgekehrt ſein. Das Mädchen, das ſogleich in mir den Neuling erkannte, gab einige zurecht⸗ weiſende Winke und deutete mir an, welche Richtung ich zu verſolgen hätte, um am leichteſten nach der Schweiz, in die Tells-Gaſſe, auf die Landbank, nach der Einfiedelei, nach Mexiko, nach der Ruine und wer weiß wohin zu ge⸗ langen. Dieſe vorläufige Topographie machte mich glück⸗ lich; die Namen klangen vielverheißend; was konnte ich im Verlauf eines Nachmittags nicht für intereſſante Gegenden der Welt bereiſen und doch zeitig genug zurück ſein, um bier auszuruhen, Kaffee zu trinken, und mich dabei gemäch⸗ lich aller geſehenen Herrlichkeiten zu erinnern. (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühen den Mia M ET geen — pede inima T abgebildet m unb deren Anzucht i in "WI emen Blumen ⸗ d Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Juni 1840. (Taf. 3805.) Macropodium nivale Rob. Br. * . ee Diefe feltene Crocifera it mehr für den eigentlichen Mein: ) Botaniker, als für den Blumenliebhaber von Intereſſe. Die Blumen find grünlich ⸗ gelb, faſt figend und ſtehen in langen Trauben. Sie wurde vom Profeſſor Ledebour geſandt, welcher ſie an der Schneegrenze in alpiniſchen und * Regionen des Maack ene ginas batte, wo ſie niemals unter 4000 Fuß über dem Meeresſpie⸗ gel herab ſteigt. Eine zweite Art, „ von Min man eine Beſchrei⸗ bung nebit Abbildung in Bot. Miscellany v. I. p. 341. Tab. 68. findet, hatte Herr David Douglas, in Nordamerika an dem Columbia: und Wallawallah -Flup gefunden. Herr Nuttall hat letztere zu einer nenen Gattung Pachypodium (Torrey and Grar s Fl ora ol N. Am. v. 1. p. 96) erhoben. (Taf. 3792.) Oncidium Huntianum Hooker. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Eine neue Art Oncidium aus 38rofilien, von Herrn Hunt, von Rio de Janeiro aus nach Woburn gefandt, blühte daſelbſt im Oktober 1839. Sie iſt ohne Zweifel mit Oncidium Carthaginense verwandt; jedoch ſind ihre Blumen kleiner, von weit ſchönerer Zeichnung und Farbe, und ihre Lippe hat eine ganz andere Struktur. Die Grand farbe der Blumen iſt eigentlich weiß, hat aber einen gel⸗ ben Anflug, und ift aufs zierlichſte mit größeren und klei⸗ neren rothen Flecken beſprenkelt. Literariſche ſche Anzeige. Im Verlage der Baſſe'ſcen Bud Buchhandlung zu Sueb limbu tg erſchien fo eben und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Praktiſche Anweiſung zur Kultur der Georginen Dahlia). Nebſt mannichfachen Belehrungen und intereſſanten Notizen über biefelben. Von Pirolle. Aus dem fran zoͤſiſchen. gr. 8. geh. 20ũ Sgr. Nauckſche Buchhandlung. den diefer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich if, follen Kupfer oder — $ohiíónitte beigegeben werden. Der —- des Jahrgangs i 4 Thlr. ungen auf dieſe Zeitſchrift Alle Buchhandlungen, Zeitungse * und Poſtämter nehmen —— Verlag der Naudin Buchhandlung. Gerudi in der Nauckſchen — Achter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitung Eine 3 Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle TN in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den en, Gärtnern und Botanikern a Su und mann, : T herausgegeben Sriedrich Otto, Gartens zu Verlin. Königl. Preuß & nd In tipe Albert Dietrich, ! D d r. der Philo ſophi und Le ehre s Sonnabend, ben 5. 5 ; Beſchreibung Á einiger nenen Cacteen. * Herrn Dr. L. Pfeiffer. 1. Mammillaria echinocactoides Pfr. M. columnaris, glauca, apice lanata; axillis ju- nioribus valde lanatis, tandem subnudis; mammillis crassis, ovatis, basi subhexagonis, dorso subsul- cátis; areolis lana densa alba, serius evanescente, instructis; aculeis radiantibus 10— 12 albis sub- ieee centralibus 3 iongioribus nigris, omni- bus rectis. Das vom Herrn Ehrenberg aus Mexico ae Exemplar iſt jetzt 4 Zoll bod, 23 Zoll dick. Es hatte im Anfang ganz das Anſehn eines Echinocactus, hat fid aber bei weiterer Ausbildung durch die Wolle in den Ad- feln und die gefurchten Warzen als Mammillaria erwies fen. Die Warzen find oben 3, nach unten 8 Linien lang, in der Baſis 8 —9 Linien breit. Die Außenſta⸗ deln find 5—6, die — à 8— 10 ) $i nien lang. ——— 2. Mammillaria clava Pfr. = M. clavato- columnaris, intense viridis; axillis tomento denso albo et glandula simplice rubella in- structis, mox planissimis, nudis; mammillis elonga- tis erectis, dorso sulcatis, basi oblique tetragonis; areolis albo-villosis infraapicalibus; aculeis rectis, corneis, subaequalibus, radiantibus 7, centrali 1, paulo longiore, crassiore, Giue | ausgezeichnete, ebenfalls vom Herrn Ehrenberg aus Mexico gefandte Art der Gruppe von M. Lehmanni, aulacothele, u. f. w. Der Stamm iſt jetzt S Zoll hoch, bei 3 Zoll Durchmeſſer. Die dicken Warzen, welche fidh mit dem Alter beinahe ganz verflachen, ſind oben 4, nach unten 12—14 Linien lang, an der Baſis 10 — 12 Linien breit. Die Stacheln 7 — 10 Linien lang, ſteif, gelblich⸗ bornfarbig. 3. Mammillaria nobilis Pfr. M. columnaris, tandem e lateribus prolifera, glauco-viridis; axillis albo-tomentosis; mammillis confertis, conicis; areolis salibus, junioribus dense albo-tomentosis; aculeis exterioribus trali 1, albis, apice rufis. Das einzige mir bekannte Exemplar verdanke ich si falls Herrn Ehrenberg. Es ift 7 Zoll hoch, 3 Zoll bid, die Warzen 3 Zoll lang und unten eben ſo breit. Die Außenſtacheln werden von oben nach unten allmälig grö- ßer, von 2—3 Wa die mittleren find 4 — 5 Li» nien lang. Die Art ſteht der M. e dx): nivea am nächſten, und ſcheint mit M. Bplyeenkén; Berg febr nahe verwandt zu ſein. 4. en Ehrenbergi Pfr. C. suberectus, flaceidus, viridis; costis 6 obtusis, repando-tuberculosis; areolis subremotis, tomento brevissimo albido instructis; aculeis exterioribus > I—10 radiatim adpressis, centralibus 4 longiori- lod mnibus poe pallide stramineis, tenui- > je zur r Gruppe des Cer. cinerascens und ben gehörige Art hat Herr Ehrenberg aus Mexico geſandt. Die Pflanze iſt 8 Zoll hoch, 1 Zoll dick; die Areolen ſtehen etwa 10 Linien entfernt. Die äußeren Stacheln find 1— 135 die mittleren 13—2 Zoll lang. Am jungen Triebe find b jetzt die Stacheln nur kurz und fein; dennoch kann die Form nicht für eine zufällige Aus⸗ artung von C. pentalophus gehalten werden, da Origi⸗ nal. Exemplare von dieſen flets E und ien, lig ſind. 5. Opuntia Auberi Pie. O. erecta magna; articulis glaucescentibus, cras- sis, oblongo-ovatis, marginibus repandis; areolis re- molis, tomento griseo parco instructis, tuberculo suffultis; aculeis plerumque 4 acicularibus albis, an- gulosis, 1—2 majoribus, reliquis brevibus. Obgleich es mir nicht gelungen ifl, die von Cuba mitgebrachten Pflanzen dieſer Art, welche ich dem jetzigen Direklor des botaniſchen Gartens zu Havana, Herrn Au⸗ ber widme, lebendig zu erhalten, fo theile ich doch die im Vaterlande entworfene Beſchreibung mit, weil ſie in der Bluthe zu derſelben Gruppe gehört, als deren Repraͤſen⸗ ribus 16—18 tenuibus | tout m radiantibus, albis, inter Morbus beT ir , cen- wir bisher nur Op. coccinellifera: kannten. Als eine dritte hierher gehörige habe ich die zum erſtenmal im Ge- wächshauſe des Herrn Hermann Nathuſius zu Hun⸗ disburg blühende Op. dejecta Salm fennen gelernt. *) Die Pflanzen der Op. Auberi find auf Cuba 4—5 Fuß hoch, ausgebreitet, die Glieder fußlang, 3 — 4 Zoll breit, 1 Zoll dick, die Stacheln bis 18 Linien lang. Sie blübete im Februar reichlich, und die Blumen hatten die auffallendſte Aehnlichkeit mit denen der Op. coccinellifera, ſowohl in der Form, als auch in der Farbe. Die Eigen⸗ thümlichkeit, daß ſich die Corolla gar nicht ausbreitet, fon» dern zwiſchen den aufgerichteten Petalen die Staubfaͤden in einem dichten Cylinder lang hervorſtehen, über welchem der Griffel noch ein wenig hervorragt, haben beide Arten mit der Op. dejecta gemein, jedoch iſt bei dieſer die Farbe etwas mehr nn. " die Petalen kleiner un be · ſonders ſchmaler. ; *) Im Juni stäßere in demſelben Garten us tiro Willd., deren 3Biütben der Op. foliosa Cf. Abbild. blüpenber Cacteen Heft 4.) ganz ähnlich find. pam * 283 = Beitrag 2 über Vermehrung der Warm: und Kalt- hauspflanzen. =. Vom * Herrn Daniel Müller, in Upſala. Man hat es zwar ſchon auf verſchiedene Weiſe ver. ſucht, das Wurzeln der Stecklinge zu befördern und das Abſterben derſelben möglichft zu verhüten, ift indeſſen immer noch nicht zu einem beſtimmten und befriedigenden 9teful. tate gelangt. Deshalb mochte ich folgende Methode, die ich im vorigen Jahre mit Nutzen anwendete, als die zweckmaͤ. ßigſte empfehlen. Es wurden Töpfe von folder Größe ges wählt, daß ein gewöhnliches Trinkglas zu ihrer Bedeckung binreichte; auf dem Boden derfelten kam eine gute Lage zerſchlagener poröfer Ziegelſteine, nun wurde die Erde ſo darauf gefüllt, daß auch die Mitte der Töpfe mit obenge⸗ nannten Steinchen, welche die Größe von Erbſen und Ha⸗ ſelnüſſen haben müſſen, gefüllt wurde, und nur an den Wän- den der Töpfe innerhalb eine Erdſchicht von 3 Zoll Durch» meſſer fih befand. Oben über die Steinlage und Erde wurde wie gewöhnlich eine dünne Lage Sand gelegt, und die Stecklinge in die dünne Sandſchicht an den Rand des Topfes herumgeſteckt, und dann weiter auf die gewöhnliche in den Gärten wohl bekannte Art behandelt. Die Steck⸗ linge wurzeln aͤußerſt ſchnell, und nur ſehr wenige bleiben zurück. Der Nutzen, den die in der Mitte liegenden Steine gewähren, iſt leicht zu erklären. Beim Begießen nämlich wird das auf die Steine gegoſſene Waſſer ſchnell durchge⸗ leitet, und theilt ſich der Erdſchicht rings herum davon nur eben fo viel mit, als es zur Erhaltung des Stecklings hins reichend nöthig iſt. Die Erde trocknet eher aus, ja man iſt genöthigt, öfter zu gießen, weshalb auch bei dieſer Me. thode nie der Nachtheil entſteht, daß die Erde verſauert. Angeregt durch die Verſuche des Herrn Lucas, über die Anwendung der Kohle zur Vermehrung der Pflanzen, durch Stecklinge ſowohl als durch andere Pflanzenteile, (fehe Allg. Gart. Zeit. S. Jahrg. Nr. 1 und 9.) wut- den auch hier mehrere Verſuche damit angeſtellt, um zu er- fahren, in welchen Subſtanzen überhaupt Stecklinge am beſten gedeihen, und ſich in kürzeſter Zeit bewurzeln. Es wurden Kohlenſtücke, die ſchon ein Jahr an der Luft gefa gert, ſerner Ziegelmehl, Kalkſchutt, Sand, leichte Heideerde und noch eine andere Erdart, welche ſich hier auf Felſen findet, größtentheils aus verweſeten Lichenen eutſtanden iſt und eine ſchwarze Kohlenfarbe augenommen hat, dazu in Anwendung gebracht. Dieſe Erdarten wurden ſowohl ein. zeln für ſich, als auf verſchiedene Weiſe mit einer oder mehreren anderen derſelben vermiſcht, angewendet, und bei jedem Topf die darin befindliche Miſchung bemerkt. Es wurden hierauf die verſchiedenartigſten Stecklinge hineinge⸗ pflanzt, doch ſo, daß die ſchwer wachſenden von den leichter wurzelnden getrennt, ſo wie diejenigen, die ohne Glasglocke fidh behelfen koͤnnen, von denen, die einer ſolchen bedürfen. Das Reſultat war, daß in allen Toͤpfen, bei zweckmäßiger Behandlung die meiſten Stecklinge (id bewurzelten. Sucs culente Pflanzen wurzelten ohne irgend eine andere Bei miſchung am beiten in zerſchlagenen Ziegelfteinen und Bies gelmehl; auch bildeten manche neuholländiſche Pflanzen, als Leguminoſen, Myrtaceen u. dal, fo wie mehrere Warmhauspflanzen ſchneller darin Wurzeln, als in den ge wohnlichen Erdmiſchungen. In Kohle wurzelten die mei ſten Kalthauspflanzen als Myrtaceen, Leguminoſen, Thymaleen u. a. ziemlich leicht; bei andern Arten, als 3. B. Proteaceen, Eriken, Büttneriaceen wollte das Anwachſen darin indeſſen nicht gelingen. Den Sand fand man für Eriken, Epacrideen und mehreren ahnlichen Familien noch immer am zweckmäßigſten. Hier finder fid nur grober Quarzſand vor, und dieſer iſt bei weitem dem klaren gelben Sande, ſowohl in Hinſicht der allgemeinen Pflanzenkultur, als bei Vermehrung der Pflanzen vorzuzie. hen. Der Quarzſand enthält viel Feldſpath und dient im auſgelößten Zuſtande den Pflanzen zur Nahrung und för⸗ dert Wachsthum und Gedeihen. In Kalkſchutt hatten über alle Erwartung mehrere Eriken, Hakeen, Gypreffen u. m. a. Wurzeln geſchlagen. Von den verſchiedenen Mi⸗ ſchungen der genannten Subſtanzen waren die mehrſten mehr oder weniger zweckmäßig. F Eine jede Erdart, welche für die Kultur, ſowohl der Kalt als Warmhauspflanzen, in Anwendung gebracht were den ſoll, muß mit Sand vermiſcht werden; derſelbe muß körnig, grob, durchaus nicht fein oder ſchleimig ſein. Im letzteren Falle wird die Erde feft, die Pflanzen bilden faule Wurzeln und ertrinken febr leicht. Quarz, Flußſand ober auch Feldſpath dürften beſonders zu empfehlen ſein. Bei den Verpflanzungen der Stecklinge wurde auf die Miſchung, worin die Pflanzen gezogen, Rückſicht genome men, und auch bier die obengenannten kleinen Ziegelſteine in die Mitte des Topfes gelegt, die Erde dagegen nur an ; von Inneren Wänden deſſelben angebracht, auch der 2o Eintheilung und 7 Behandlung im ae befindlichen Kohl⸗ und ar Varietãten. Herrn Th. €. Nietner. Cortſetzung.) 0 Eine weſentliche Bedingung des Gelingens der Neber- winterung des Broccolis im Freien beſteht darin, daß die Pflanzen ſchon Ende September oder ſpateſtens in der erſten Woche des Oktober T und nach v beſchriebener Weiſe eingeſchlagen werden; damit ſie noch Zeit gewinnen anzuwachſen und die erlittene Unterbrechung ihres Wachsthums überwinden, was um ſo weniger ge⸗ ſchieht, wenn fie nach Art der übrigen Kohlſorten vielleicht erſt Ausgangs Oktober oder Mitte November herausge. ommen und eingeſchlagen würden. n bequem und ohne Rachtheil der Pflanzen die ihnen Öthigen Winterdecken auflegen und abnehmen zu konnen, iſt eine Weite von 3 Fuß zwiſchen den Linien nothwendig. Wenn man es wagen will, von dem unter Nr. 15. angeführten, gegen die Kälte weniger empfindlichen fihiri. ſchen und däniſchen Broccoli einige Pflanzen an dem Orte, wo fie gewachſen find, über Winter ſtehen zu laſſen, fo wer. dieſelben Anfangs September an der Nordſeite ihres Bal⸗ lens etwas aufgegraben, die Pflanzen niedergebogen und mit dem Strunke bis an die Blatiktone in die Erde ge. legt, übrigens aber ganz ſo behandelt, wie ich es bei den Arten, weiche vollftändi herausgenommen werden müffen, i 2. Weberminterung in geſchloſſenen oder froſtfreien Raͤumen. Dieſe Art den Broccoli aufzu⸗ bewahren, oder vielmehr ihn zu vermögen, ſeine Blumen im Winter und Frühjahr in beſtmoͤglichſter Güte zu er zeugen, ift zwar entfchieden jener im Freien vorzuziehen, in beiden Fällen aber doch nur fortgeſetzte Kultur deſſelben zu nennen. Im Weſentlichen ſind ſich beide Methoden der Ueberwinterung gleich, nur in Nebenſachen weichen ſie von einander ab, welches aus Folgendem erſichllich ift. Die Räume, in welchen der Broccoli überwintert : werden foll, laſſen ſich von vorn herein nicht wohl feſtſtellen, da wir bis jetzt noch keinen beſtimmten, ausſchließlich für ihn geſchaffenen Ort beſitzen, wo eigentlich der wichtigſte Akt in feiner Kultur — die Blumenerzeugung — vortheil⸗ haft bewirkt werden könnte, derſelbe (der Broccoli nämlich) vielmehr mit jedem lichten Platze vorlieb nehmen muß, welcher ihm entweder durch die Lokalität oder in manchen Fällen auch wohl durch die Unkenntniß des Kultivateurs von dem, was eigentlich der vorzugsweiſe genießbare Theil an ihm ift, angewieſen wird. Hierin liegt aber nicht fel- ten der Grund, daß die Häupter nur klein und unvollkom⸗ men bleiben, er ſelbſt aber irrthümlicherweiſe dadurch in feinem Werthe heruntergeſetzt wird. — Nur in lichthellen und luftigen Räumen erreicht der Broccoli feine größte Vollkommenheit! Auf dieſen Grundſatz geſtützt, hebe ich meine Brocco⸗ lipflanzen in den erſten Tagen des Oktobers behutſam aus der Erde, entferne nur die ſchlechten Blaͤtter, behalte : alle übrigen, fo wie andy den au der Wurzel hängen Blei» benden Boden bei, und pflanze fie entweder auf. bie abge räumten, 18 Zoll bis 2 Fuß bed angefüllten Lohbeete von im vorigen Jahre getriebenen Weinhaͤuſern, oder aber in dazu die nöthige Höhe beſitzenden, kalten Miſtbeetkaſten möglichſt tief und ſo, daß die Blatikronen ſich nur entfernt berühren. Nachdem die Pflanzung in ſo weit nig iſt, wird dieſelbe nachhaltig begoſſen und bei ſonnenhellen Tagen be⸗ ſchattet; treten fpäter etwas kalte Nächte ein, und dat man Froſt zu befürchten, werden ſowohl auf die Weinhäufer als Miſtbeetkäſten bei Nacht die Fenſter aufgelegt, bei Tage jedoch wieder herunter gezogen oder mindestens fai gelüf · tet, damit der Broccoli auch nicht im entfernteften veran: laßt werde, geil in die Höhe zu treiben. Je nachdem die 255 aͤußere Teiiperatur warm oder kalt ift, richtet fid) bie Didi auf den Fenſtern. Sie wird vermindert bei gelindem, er⸗ böht bei kaltem Wetter, immer aber, wenn irgend möglich, fleißig Luft gegeben. Bei febr kalter Atmoſphaͤre kann man bei bem in Wein- und ähnlie en Häuſern aufbewahr⸗ ten Broccoli, um den Froſt entfernt zu halten, auch ein gelindes Feuer machen, dabei die Decke von den Fenſtern nehmen und reichlich Luft zulaſſen, welches in ähnlichen Fällen bei jenem in kalten Miſtbeetkaſten eingeſchlagenen Broccoli dagegen nicht geſchehen darf, ſondern dieſer fo lange gedeckt und geſchloſſen bleiben muß, bis die Kälte vorüber iſt. Gelbe oder ſonſt auf eine andere Weiſe ſchlecht gewordene Blätter werden fortgenommen und der Kohl auch ſonſt rein gehalten. Im Februar und März, wenn die Blumen anfangen ſich zu entwickeln und auszubilden, werden die, welche ihre Größe erreicht haben, 4 — 6 Zoll unter ihrem Urſprunge abgeſchnitten und dem Blumenkohl ähnlich zubereitet, die zurückgebliebenen Strünke aber bere ausgezogen, damit die übrigen Pflanzen um fo viel Kaum mehr erhalten, Haben ſämmtliche, nach dieſer Vorſchrift behandelte Pflanzen ihre Blumen zum Verſpeiſen entwickelt und iſt ihr Einſchnitt beendigt, werden die Beete und Kaften, wo fie geſtanden, zum weiteren Gebrauch ere und wieder hergeſtellt. Nachdem ich meinen Erfahrungen über die Kultur des Broccoli in ſo weit mitgetheilt habe, bleiben mir noch einige Worte über den Gebrauch der eigentlich mn Theile deſſelben zu fagen übrig. i Die Blumen, der Kaͤſe oder das Haupt der Brocco⸗ lipflanzen ſind unbedingt der befe und zarteſte Theil welcher zum Verſpeiſen benutzt wird und dem Zweck ibrer Kultur zunaͤchſt entſpricht. Da indeſſen die Winter unſers nordi⸗ ſchen Klimas von der Art ſind, daß, wie geſagt, der Broc⸗ coli nicht wohl im Freien überwintert werden kann, und anderſeits, um feine Blumen zu einer gewiſſen Größe und Vollkommenheit zu bringen, die gewöhnlich dabei angewandte Meihode, ihn zu fultiviren, nicht ausreichend ift; fo be. gnügte man ſich bisher vorzugsweiſe mit den weniger edlen Strünken, Blattſtielen und Rippen deſſelben, und ter. brauchte dieſe, nach Art des Spargels zubereitet, zum Nerſpeiſen, wodurch er den Namen Spargelkohl erhal. — —— ten hat. Wird der Broccoli bapingegen nach der von mir bezeichneten Art behandelt, fo ift es keinem Zweifel unter⸗ worfen, daß man neben den Strünfen, Blattſtielen ꝛc. auch noch den Vortheil j gute Blumen zu ise erreicht. Manche Arten treiben nachdem ihnen die Patpiblume : herausgeſchnitten ift, Seitentriebe, die gleichwohl wieder Blumen, wenn auch kleinere bringen, die wie jene benutzt und mit ihren Stielen verbraucht werden konnen. (Fortſetzung folgt.) Ein Ausflug in die gartneriſchen Um⸗ gebungen Nürnbergs. ee Herrn Prof. E. M. Winterling, in Erlangen. CGortſetzung.) Ghe ich jedoch meine Wander ng nach fo entfernten Gebieten antrat, mußte ich hier Kg ber Ebene vor dem Wirthshauſe noch einige Augenblicke betrachtend verweilen, denn gleich auf der Oſtſeite zog meinen Blick ein aus ro⸗ hen Baumſtämmen erbauter geräumiger Porticus | mit zu beiden Seiten fid) ausdehnenden Arcaden, in | deren Hintergrund landſchaftliche Gemälde fid) befonberá wirkſam in der Ferne ausnahmen. Bunte Geſellſchaftsgruppen fa ßen unter diefen Arcaden, bildeten ſomit gleichſam den- le- bendig ſtaffirten Vorgrund. Ueber das Dach des Porticus ragt ein hoher Thurm, gleichfalls im Rohholzbau atii geführt, weit über die umgebenden Baͤume und Felſen hinaus. Der Thurm ſoll früher mit einer Uhr verſehen geweſen ſein, aber dem Glacklichen ſchlägt jetzt keine Stunde mehr; wer wird auch bier, m nan fo leicht feiner ſelbſt und der Zeit vergißt, nach der Stunden Wechſel fragen. Ich trat näher an ben Porticus heran, eine Inſchrift nannte mir ſeinen Namen: Waldhalle. Und was ſah ich nun? Welche Ueberraſchung! In der Tieſe defer Wald. halle that fid meinen Blicken plotzlich ein langer, weiter, eleganter Saal auf; daß ich ihn früher nicht ſah, kam da⸗ her, weil das Gebäude durch die davorliegenden Areaden und den Porticus maskirt if. Inſchriften belehrten auch bier; es war diss derfelbe | den einſt König Qud- Li di " im Hintergrund heraus. — — — wig und die erlauchte koͤnigliche Familie mit Höͤchſtihrer Gegenwart beehrt hatten. Er mag damals viel glänzender ausgeſehen haben, auch in beſſerer Ordnung gehalten wor⸗ den ſein, das verſteht ſich von ſelbſt, denn gegenwartig ließ fib in der Moͤblirung, ſowie in den Vorhaͤngen von roth mit blau durchzogener Draperie einiges Derangement be merken, und bie und da hing auch wohl ein Wimpel loſe herab und flatterte, ein Spiel des Windes, über dem offe⸗ nen Fenſſer. Decadence, bloß ein wenig Decadence, dachte ich, trat wieder ins Freie, ſchritt über den Platz nach dem weſtlichen Ende des Plateaus, von wo aus man über und zwiſchen den Bäumen hinweg, eine wahrhaft er- bebende Ausſicht auf das nicht febr ferne Nürnberger Stadtgebiet hat. Wie ein großes Panorama liegt ſie da, die alte Noris, mit ihren Thürmen, Mauern, Villen, Gär- ten; man rift fid) die Namen von Dieſen und Jenen ins Gedaͤchtniß, man deutet fih die Dertlichfeiten nach alter Bekanntſchaft, dazwiſchen breiten fih näher vor den Blik— htbare Felder, üppige Weiden, tti» zend kultivirte Auhoͤhen hin, und unter der Magie des vielfach durch Wolkenſchatten gebrochenen ee e ide Ganze ntiſchen Schlägt man u pon pierab fich fittid feitwärts ine Ge. bäſch, fo gelangt man in ein verſtecktes Gehege, deſſen Be» mung mir nicht klar geworden wäre, wenn nicht eine Safely in Form einer Scheibe und mit der Maske eines Nimrod bemalt, ſolche mir näher bezeichnet haͤtte. Ich be⸗ n wich fonder Zweifel auf einer Schieß ſtättte, doch ein nderer mag über dieſen Platz weitläufiger berichten; ich fab nirgend eine Bahn, nirgend einen Gegenſtand, nach welchem gezielt werden konnte, ich bin überhaupt nicht Schütze genug, um die Abſichtlichkeit der hier gewählten Poſition gehörig würdigen und durchdringen zu konnen. Ich zog mich daher bald aus dieſem Labyrinth zuruck, und trat unfern davon auf einen freien Platz mit offener Laube Mehrere einzelne Bäume, die ir Ader waren von kleinen Purterre's umgeben, nem Gefühl nach etwas überaus Heimliches und Anzie⸗ bendes; ich ſetzte mich daher mehr zum Nachdenken als zum Beſchauen in die Laube, ſah bald vor mich hin, bald in die Luft und bekam jetzt, als ich den Blick zufällig zu einer nahen Foͤhre erhob, am Stamm derſelben bie Inſchrift: „den Entfernten“ zu Geſicht. Das Wort fomi mich; ſonderbar, fo eben hatte ich der Entfernten g nebenbei ſei es geſagt, nirgend allein in fe umgebung wandeln, ohne daß theure abwefer Geiſte unſere Begleiter wären. Die Juſchrift war daher wie aus meiner Seele genommen, ſie war überhaupt von einer Empfindung eingegeben, die den Moment des unmit⸗ telbaren Eindrucks glücklich zu faffen wußte. Ich hatte in der Kunſtausſtellung zu Nürnberg ein Bild geſehen, von Heinrich £ómenftein in Berlin gemalt, und die Fürs ſtin bei ihrem Kinde darſtellend. An dieſes Bild der Für ſtin mußte ich jetzt durch eine ſeltſame Inverſion der Ideen zuerſt denken, aber Bild und Wirklichkeit verſchwammen in der Empfindung und Phantaſie in Eins, und ich rief daher unwillkuhrlich, und, wie ich hoffe von Niemand ges hört laut aus: O Fürſtin, wie geht es Dir jetzt? Als ich hier mit den Eutfernten einige ſeelige Augen blicke verlebt hatte, brach ich raſch auf, um den Weg nach der entferntern Anlage anzutreten. Ich flieg bald aufwärts, bald vertiefte ich mich wieder abſteigend in ein wildes Jagdrevier, dann ging es eine Weile gerade aus, bis ſich der Pfad immer mehr verengte, und ich mich zuletzt an hohen Felſen vorbeizuſchwingen, auch wohl unter überhän⸗ genden Maſſen zu bücken hatte. Auf einmal trat ich durch eiue Felſenſpalte in einen Hof ein, rings von grauen Sand⸗ ſteinwaͤnden umſtarrt, und fiche, bier war id) im Bereich des Einſiedlers; im nahen Hinte rgrund, mit dem weißlichen Ziegeldach, das ein Glockenthürmchen trägt, gegen die Fel ſen gelehnt, lag ſeine Wohnung, und zur Linken, gleich jener im rohen Holzbau ausgeführt, ließ die Kapelle durch das offene Portal in ihr Heiligthum blicken. Rings in Niſchen ſtehen kleine anmuthige Heiligenbilder, und oben auf den Gipfeln der Felſen fluſtern mit es Zweigen alte Fichten und Führen geheimnißvolle Schauer in diefe einſame Waldfcene herab. Ein niederer Lalleu⸗ zaun ſchließt die Karthauſe gegen deu aͤußern Hof ab; ich trat hinein, fand die Thüre zwar verſchloſſen, aber durch eines ber Fenſter konnte ich im der Tiefe des Gemachs den Klausner recht wohl erblicken, wie er eben vor einem klei⸗ nen Altar ſeine Hausandacht verrichtete. In der That eine täuſchende Phantasmagorie! Der Klausner, dem ein grauer langer Bart von Kinn und Lippen niederwallte, und deſſen kahlen Scheitel der einfallende &olinénfdrit mie mit einem heiligen Nimbus umfloß, war namlich ein bloßes Bild, und die übrige bemalte Wand ſtellt eine gothiſche Säulen» bolle vor, durch welche man in das mit ſchönen Blumen geſchmuckte Gärichen des Eremiten hinauszuſchauen glaubt. Wir konnten dem Einfall, hier eine ſolche Darſtellung an zubringen, unſern Beifall nicht verſagen, zugleich aber auch den Gedanken nicht unterdrücken, wie der gute Klausner, wenn er hören könnte, hier an dieſem vielbeſuchten Ort durch moderne Witzeleien über Anachoreten» und Asceten⸗ leben in ſeinen abſtrakten Meditationen oft genug durfte geſtört werden. Ein wirklicher Ginfieber, wenn er nicht der Eremit von Gau ding ſelber ift, möchte ſchwerlich auf ! dem Schmauſenbuck gedeihen, einen gemalten kann man fih gefallen laſſen, fo lange die oft wiederholte Spielerei mit dergleichen Repräſentationen im Publikum noch einigen Ans klang findet. Beſteigt man auf einer Treppe, welche unmittelbar aus dem Hofe emporführt, diefe die Waldcarthauſe umge⸗ benden Felſen, ſo gelangt man droben zu einem Sitz, wo fid auf ein Mal eine überraſchende Aus ſſicht eröffnet. Man ſieht naͤmlich, wie einſt Thummel im ſüdlichen Frankreich, beim Heraustreten aus der Berghöhle in ein wunderliebliches Thal hinab. Thurmhohe Sandſteinfelſen, die mit ihren kahlen Wänden ſenkrecht gegen die Tiefe qb. fallen, bilden im maleriſchen Hervortreten und Zuruckwei · chen einen Keſſel, der fot von allen Seiten das ziemlich weite Thal umſchließt. Hier unten breiten hohe Baum⸗ gruppen an geſonderten Stellen ihre langen duftigen dat. ten über den ſonniggrünen Wieſenteppig hin, und ganz in der Ferne ſteigt aus der Ebene ein kleiner Hügel empor, zerhäuschen en Dach und ringsumlaufen⸗ dem Geländer erfaßt. Der romantiſche Reiz dieſer Scene, der an ſich ſchon durch den Contraſt der heitern Wieſe mit den ringsaufſteigenden ſchroffen Felsmaſſen deutlich genug ausgeſprochen ijt, wird noch erhöht durch die Ruinen eines 287 8 : Kloſters oder einer Kirche, bie mit rundem halb verfallenen Thurm die nördliche Felsböhe frónt, und nur bedauern läßt, daß man daran keinerlei Erinnerungen aus der Bor- zeit knüpfen kann, denn die Ruine iff neu, ift kaum vor einem Decennium, wo ſie jetzt als ſolche zu ſehen iſt, auch als folde aufgeführt worden. Laſſen wir jedoch dere gleichen die Illuſſon ftörende 9ieffezioneu bei Seite, fo ift wirklich durch dieſen romantiſchen Anziehungspunkt dem Ver⸗ langen des maleriſchen Auges, dort fo was aͤhnliches zu erblicken, auf ganz genügende Weiſe entſprochen, und man kann nicht anders, in gärtneriſch⸗decorativer Hinſicht muß man die Ruine gut heißen und niea dort drüben ange. bracht finden. (Schluß folgt.) Briefliche Mittheilungen. In der reichen Cactus: Sammlung des Herrn C. H. Kob in Leipzig blüben in dieſem Jahr der Cereus ci- nerascens De Cand. (C. Deppei Hort. ber.) und Cer. er Haw. (Cactus prismalicus Desf.) Die Blu» men der erſteren hatten eine bläulich carmoiſinrothe Farbe, waren 3 pum [ang, oben febr ausgebreitet und 3 Zoll im Durchmeſſer haltend. Der letztere blühte mit weißen Blu- men, die äußerlich grünlich waren und innen einen gelbli chen Schimmer hatten; ihre Lange betrug 10 Zoll und ihr oberer Durchmeſſer 72 Zoll. Von Echinocactus denudatus iſt es gelungen, rei. ſen und keimfähigen Samen zu erzielen. In jeder befanden ſich 20 — 30 ziemlich große dunkelſchwarze, etwas bräunlich ſchimmernde glänzende Samen, von denen jedoch nur der kleinere Theil keimte; die jungen Pflänzchen ver. ſprechen ein vorzügliches Gedeihen. Es iſt dies (wie wir glauben) das erſte Mal, daß es gelungen ift, keimfahigen Samen zu erzielen. Hier im botaniſchen Garten fielen die Früchte immer, ſelbſt wenn fie noch fo vollkommen er. (dienen, vor der Reife der Samen ab. & 288 Literariſche e Iu meinem Verlage ist so eben complett erschienen: sss CAROLI LINN, I uno Volumine. EDITIO CRITICA; ADSTRICTA, CONFERTA, SIVE CODEX BOTANICUS LINNAEANUS, TEXTUM LINNAEANUM INTEGRUM EX OMNIB. SYSTEMATIS, GENERUM ET SPECIERUM PLANTARUM EDITIONIBUS, MANTISSIS, ADDITAMENTIS: SELECTUMQUE EX CETERIS EIUS BOTANICIS LIBRIS DIGESTUM, COL- LATUM, CONTRACTUM, CUM PLENA EDITIONUM DISCREPANTIA EXHIBENS. IN USUM BOTANICORUM PRACTICUM EDIDIT BREVIQUE ADNOTATIONE EXPLICAVIT HERMANNUS EBERHARDU S RICHTER. LIPSIAE, sumprum recor OTTO WIGAND. 1840. Fol. min. Hö jchst geschmack voll ausgestattete und äusserst concentrirte, erste wirkliche Gesammtausgabe , des grossen naturhistorischen Klassikers! (welche zunächst die sämmtlichen zum Pflanzenreich gehörigen ein- zelnen Original- Schriſten und- Ausgaben desselben auf eine zweckmässige und compendiöse Weise in Einem Bande vereinigt und den Besitz derselben, welche zum Theil sehr selten, kostspielig und schwierig zu erlan- gen, mühsam zu vergleichen sind; — der Ze Dark eine kleine Bibliothek ausmachen, überflüssig macht.) Wir fehlen diesel vom Fach als ein fortan unentbehrliches Hülfsmittel, allen gebildeten Dilettanten, angehenden Penker, Aerzten und Pharmaceuten, als eine verhältnissmässi billige, schöne, correcte und treue Gesammtausgabe, welche jeder öffentlichen — Privat- Bibliothek zur Zierde gereichen wird, — mit der Ueberzeugung, obne Rücksicht auf pecuniäres Interesse, ein Unterneh- men ins Werk gesetzt zu haben, das durch Inhalt, Form und Ausstattung dem deutschen Aa im In- und Auslande Ehre machen wird. Der Umfang des ganzen Werkes eins e es | Index generum, specierum ac Sy noHyitergm, besteht aus 170 Bogen, und kostet brochirt 16 Thlr. Jede solide Buchhandlung kann für diesen Preis das Werk liefern. Leipzig, im Juni 1840. | vag É Otto Wigand. Zwei neue Schriften für Freunde der Gartenkunſt, fo eben erſchienen im Verlage von — Fleiſ cher in Leipzig: Borchers, Carl, ; Geitner, Dr. E. A. anal Garner im Monte, schreibung der Treibegaͤrtnerei ; Y beet— reiberei auf den Erdbränden bei Planitz. iss Die Mi ft Ey ere! li Nebſt nähern Nachrichten über Entſtehen, en in ihrem ganzen Umfange, oder Anlage und Behandlung und dermaligen Stand der letztern der Mit- und Treibebeete zur Erzielung frühzeitiger und Dir 2 im, geoguof: Karten. “gr. 8. a 15 en,. wohlſchmeckender Gemüſe und Früchte. .. . m a Mera jay gewiß von 165 Mit 1 Kupfer. 8. geh. 15 Sgr. Basal Nauckſche Buchhandlung. — * Qe 37. = | Achter Jahrgang. 1840. Ugemeine Gartenzeitun Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. À In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In und Auslandes, herausgegeben : Sriedeich Otto, : Albert Dietrich, d Leh " Königl. Preuß. Gart d Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Du. der Philoſophie und Le 7 Sonnabend, den 12. UT TA G ine neu e e ur othallis . vaginal, apice obsolete bi-tridentatis, pedie ; br evioribus ; perigonii foliolis nudis, exterioribus aus Caracas. 3 carinatis, lateralibus connatis, interioribus line- um aribus, aculis, labello parvo, subcordato - orbi- Herrn Dr. Klotzſch. N culari, Pleurothall s tridentata n. sp. Caule secundario Diefer vafenförmige Epiphyt bringt eine Menge dün- l tereti, monophyllo, folio oblongo-lanceolato, su- ner, fadenförmiger, drei Zoll langer Stiele hervor, welche, perne altenuato, apice tridentato, basi rotundato; bis zum dritten Theil ihrer Länge, von einer ganzen, an spatha univalvi conduplicato-carinato; floribus der Spitze abgeſtutzten, häutigen Scheide dicht umſchloſſen minutis, aggregatis, flavis, brevi- pedicellatis, pe- werden. Die Blätter, welche an der verdickten Spitze die dicellis unibracteatis; bracteis amplexicaulibus, fer Stielchen einzeln fid) entwickeln, find langettfórmig, an e 290 der Bafs gerundet, nach vorn allmählig verdünnt, an der Spitze dreizähnig, hellgrün, lederartig, ganzrandig, drei Zoll lang, 6—8 Linien breit, an der Baſis deſſelben entwickeln fid 4 — 6 einzelne Blüthen, welche bis zur Blume von einer haͤutigen, trocknen, beinahe zuſammengelegten, auf dem Rücken der Länge nach gekielten, 4 Linien langen Scheide eingehüllt, und dadurch dicht auf die Fläche des Blattes gedrückt werden. Die gelben Blüthen ſind 3 Li⸗ nien lang, geſtielt, das Stielchen fadenförmig, ungefärbt, bis zur Hälfte der Länge mit einer dicht umfaffenden eben⸗ falls farbloſen, häutigen, an der Spitze undeutlich zwei⸗ bis dreigezähnten Bractea bekleidet. Der Fruchtknoten gelblich⸗grün, fumpf-dreirippig, glatt, eine Linie lang. Die äußern Blüthentheile beſtehen aus zwei gegenſtändigen, ab» ſtehenden Klappen, deren obere länglich, vorn ein wenig geſpitzt, 15 Linie lang und I Linie breit, auf dem Rücken der Länge nach gekielt, die untere aber aus den beiden ſeitlichen, welche mit einander verwachſen find, gebildet, ijt eiförmig, ausgehöhlt, vorn ſtumpf, auf dem Rücken top. pelt gekielt, nur eine Linie lang, und 3 einer Linie breit; die beiden inneren Blüthentheile find linienfórmig, abſtehend, eine Linie lang, das Labellum nieren - herzförmig, ausge höhlt, abgerundet, ganzrandig, an der Bafis ſtark verdickt und etwas verdünnt, ebenfalls blaßgelb, halb fo gref wie der untere äußere Blüthentheil, welcher durch Verwachſung der aͤnßeren beiden feitlichen gebildet ifl, Das Stempel⸗ ſaulchen febr kurz, auf dem Labellum liegend. Kultur ce ber Pleurothallis tridentata. Von Friedrich Otto. Dieſe neue Orchidee wurde von Eduard Otto im März dieſes Jahres auf der Silla bei Caracas geſammelt, bier hergeſendet, und blühte bereits im Auguſt in unſerm Orchideen⸗Hauſe. Sie gehört nicht zu den prachtvoll blühenden Arten, jedoch ift fe für den hiefigen botaniſchen Garten ein hübſcher Zuwachs, um fo mehr, als derſelbe bud dett nur drei Arten kultivirte, nämlich: Pleurothallis emillora, prolifera und Grobyi, wozu freilich noch Bes bis jetzt unbeſtimmte kommen, die ebenfalls von Eduard Otto aus Caracas eingeführt find. B reichhaltig tiefe Gattung ift, geht daraus hervor, daß die Herten Loddiges und Sohn zu Hadney bei London in ihrem neuen Orchideen ⸗ Catalog 34 Arten auf. führen, welche fie jetzt kultiviren, wovon 17 Arten auf Bra. filten, 9 auf Mexiko und 4 ouf Gujana kommen. Bis zum Jahre 1831 wurden in den engliſchen Gärten nur fünf Arten kultivirt, namlich Pleurothallis racemiflora Lindl., ruscifolia Rob. Br., foliosa Hooker, sauroce- phala Bot. Cab. und Lanceana Bot. Cab. Die Pleurothallis- Arten wachſen ſowohl zwiſchen Felſenſpalten als an Bäumen und deren Stämmen ſchma⸗ rotzend. Sie ſind im Orchideenhauſe in einer ziemlich feuch⸗ ten Atmoſphaͤre leicht zu kultiviren, verlangen eine lockere vegetabiliſche, mit Baumrinde verſetzte Torferde, zwiſchen welcher Stückchen Kalkſtein angebracht ſind. Gewöhnlich pflanzt man die Pleurothallis- Arten etwas erhaben über den Rand des Topfes. T „„ Vom Herrn en Tan Da in der neueſten Zeit der Pe-Tsaie, chineſiſche Kohl, die Auſmerkſamkeit der Gartenfreunde und Landwirthe be⸗ ſonders erregt hat, und bisher ſowohl in Frankreich als in Deutſchland über die Kultur dieſes neuen Gemüſes nur wenig bekannt war, ſo fühle ich mich veranlaßt, das was mir dar⸗ Schriften bekannt geworden, meinen taniſchen Gärten Frankreichs kannt, jedoch wurde fie bis vor 3 Jahren, wo Herr Abbé Voiſin in Paris auf die Wide ligkeit, welche diefe Pflanze als Gemüſe in China erlangt bat, aufmerkſam machte, nur als Collectionepflanze geſchäßt. Herr Ducros de S irt iſt der Erſte, welcher über deren Kultur und den Nutzen derſelben in China einige Mitthei⸗ lungen machte. Dieſer Auſſatz iſt in der 1 Gartenz. Vol. VI. p. 109. 1838. überfegt. Herr Profeſſor Zuccarini erwiedert auf ein olet hoͤchſtes Reſcript vom 11. Dezember 1839. Sr. Majeſtät * 291 a dem Könige von Baiern: der Pe-Tsaie fei ihm nicht näher bekannt, daß er aber die eingezogenen Nachrichten vollſtän. Ich will hier nicht ſeinen ganzen Bericht, ſondern nur die Hauptmemente deſſelden mitibei- len. Er ſagt Allgemeines und Muthmaaßliches über die Kultur, rühmt den zarten und angenehmen Geſchmack, bes ſonders den der Blattrippen, fpricht über die Wichtigkeit und Ausdehnung, welche feine Conſumtion in China er. dig berichten werde. langt hat, indem es die Hauptnahrung der ärmern Klaſſen und die Lieblingsſpeiſe der Neiden fei, ja der Verbrauch ſei ſo ſtark, daß im Oktober und November die neun Thore von Peking durch die Zufuhr des Pe-Tsaie faft geſperrt ſeien. Er bemerkt ferner, daß das Gedeihen in Deutſchland fei- nem Zweifel unterliege, da die Pflanze ſchon fo lange in unſern Gaͤrten gezogen wurde, wenn auch auf unzweckmä⸗ ßige Weiſe, und daß überhaupt die nördlichen Provinzen Gbina'é, in denen die l'e-Tsaie Kultur vorzüglich betrieben wird, nicht wärmer ſeien, als ſelbſt die höhergelegenen Län. der Deutſchlands. Und er wiederholt endlich die Bitte, von der Wichtigkeit dieſes neuen Nahrungsmittels über. zeugt, durch die Königl. baierſche Geſandſchaft in Paris, Samen des Pe- Tsaie für den landwirthſchaftlichen Verein in München kommen zu laſſen, um damit Verſuche anſtel⸗ lea zu können. 2 S CN Im Bon Jardiuier von 1840, befindet fih über den Pe- Tsaie pag. 218-222. ein Aufſatz, wovon ich folgenden Auszug mittheile. s | Die Küchengartenpflanzen China's waren bisher we · nig in Europa bekannt, u t ſehr wenige Verſuche mit ihnen angeſtellt. W die letzte Einführung des Pe- Tsaie nament! Abbé's Voiſin und Teſſon, welche ihn 183 négarten Rue de Bac anpflanzten, und freigebig Pfla und Samen mittheilten. Seitdem haben fid) die Verſuche vervielfältigt, und haben Anlaß zu den verſchiedenſten Urtheilen über die Qualitäͤt des Pe- Tsaie als Gemüſe gegeben, und die Nefultate feiner Kultur find febr ungleich ausgefallen. Rinne hat den Pe-Tsaie als 2jährige Pflanze, Bras- sica chinensis, angegeben, aber bisher hat er fih bier nur als einjährige Pflanze gezeigt. Sein Wachsthum ift ſelbſt fo ſtark und feine Neigung zum Aufwachfen eine ſolche, daß im Sommer gefäete Samen ſchon wieder im Herbſte deſſelben Jahres reifen Samen liefern, was eine große Schwierigkeit it, um gut geſchloſſene Köpfe zu erhalten. Man verſichert, daß man im Norden von Peking Köpfe er. hält, welche 15 — 20 Pfund wiegen; wenn fie hier Köpfe bilden, oder wenn ſich vielmehr ihr Herz verdichtet, (denn die Blätter ſchließen fid) nicht wie beim Kopfkohl) fo er. reichen ſie doch nur die Größe unſeres Kopſſalats. Man darf dem Pe- Tsaie nicht aus dem einzigen Ge. ſichtspunkte, nämlich des Kopfbildens betrachten denn in den ſüdlichen Provinzen China's, wo er auch keine Köpfe bildet, benutzt man ihn in allen Stufen ſeiner Ausbildung, und er dient daſelbſt vielfach als geſundes, angenehmes und leichter verdauliches Gemuſe, als der Kohl. Seines ſchnellen Wachsthums wegen kann man ihn während eines großen Theils des Jahres ſaen, jedoch ge deiht er beſſer im Herbſt als im Frühjahr. Man kann ihn entweder fegleid) auf den ihm beſtimmten Standort anſaͤen, oder ihn auch verpflanzen; dies letzte Verfahren cheint das Schließen der Köpfe zu begünſtigen, wenn auch manchmal ſchon ein beſſeres Neſultat von den an Ort und Stelle gefäeten erlangt wurde. Will man bie Pflanzen verſetzen, ſo muß man ſich ihrer von einer gewiſſen Stärke bedienen, und ſie entweder bei bedecktem Himmel oder bei Regenwetter pflanzen; im Falle, daß nach dem Pflanzen die Sonne zu heftig einwirken ſollte, muß man ſie vermittelſt umgeſtülpter Blumentoͤpfe beſchatten, welche man nach Sone nenuntergang wiederum entfernt; mit dem Schattengeben und Gießen muß man fortfahren, bis die Pflanzen gehörig angewachſen ſind. i n Der Pe-Tsaie liebt im jungen Zuſtande viel Wafer, und er wird um ſo zarter, je fleißiger er begoſſen wird, feine Behandlung bat ſowohl aus dieſem, wie aus allen ane dern Geſſchtspunkten, viel mit der des Salats gemein. Das Ausſäen am Ort iſt ebenfalls febr einfach, man füet ihn wie die Rüben oder den Spinat, doch müſſen die Samenkörner mehr mit Erde bedeckt werden. Das Begie⸗ ßen ift ebenfalls nótbig, beſonders für das Aufgehen; wo —. die Pflanzen zu dicht flebem, zupft man davon aus, wenn fie eine gehörige Stärle erlangt haben, um fie anderweitig zu verpflangen; wenn man bemerkt, daß nach mehrma- * ligem Auslichten die ſtehen gebliebenen Pflanzen ſich zum Kopſſchließen neigen, fo laßt mau fie am Platze ſelbſt vollenden. i Der Pe-Tsaie ift nicht febr empfindlich gegen den Froſt, er hält mehrere Grade Kälte aus, jedoch kann man ihn bei Eintritt des Froſtes mit Strohmatten Shüßen, oder ihn ins Gemüſehaus bringen. Die Ctineſen bewahren ihn auf folgende Weiſe: ſie nehmen ihn aus dem Boden, laſſen ihn an der Sonne ein wenig abwelken, und ſchichten ihn in einem Hauſe oder in einer Grube auf, bedecken ihn mit Heckſel und darüber einen Fuß hoch mit trockner Erde; ane dere hängen eine Staude neben der andern, an den Wur⸗ zeln, an einem geſchützten Orte auf, . Die guten Winterſtoͤcke find die beten um Samen daraus zu ziehen; man muß die mit breiten, blaffen und gewölbten Blättern vorziehen, es giebt aber auch zuweilen grüne, welche ausgezeichnet ſind; die Hauptſache iſt, daß fie gehörig gewählt ſeien. In dem Supplemente deſſelben Heftes heißt es: „Einige Tage nach dem Drucke des Artikels, welchen man P. 218. findet, haben wir ein herrliches Exemplar vom Pe- Tsaie von einem anfehnlichen Gewichte und gut gefchlof« ſen geſehen, welches Herr Pepin, Dbergärtner der Ecole „botanique im Jardin du Roi, der hieſigen Gartenbauge⸗ ſellſchaft vorlegte, und er hat eine gewiſſe Anzahl ähnlicher erhalten. Die Hoffnung auf eine Vervollkommung, welche wir noch von der Zukunft erwarteten, findet ſich ſchon heute realiſirt. Es thut uns leid nicht hier ſchon das Verfahren angeben zu können, wodurch er zu dieſem Nefultate gelangte. In kurzer Zeit aber wird er Notizen darüber veröffent- lichen 1 s. Lond ou. Dieſes angekündigte Memoire iff vor einigen Wochen erſchienen, und ich bin deshalb in den Stand geſetzt, daraus bie Kulturmethode des Herrn Pepin zu ſchöpfen. ; Herr Pepin theilt in feinem Aufſatze ſaͤmmtliche Verſuche mit, welche er im Laufe der Jahre 1838 und 1839 zu verſchiedenen Epochen auſtellte; die Neſultate welche er daraus gezogen ſind folgende: die Pflanzen haben ein büdi schnelles Wachs thum, und befiken eine ſehr große Neproduktienskraft, weswegen fe febr ſchnell in den Zanen ſchießen, 1 a urch ſehr dem Principe des Kopfbildens * íi i ; : d . — " å $ * entgegenſtreben; ja von Ausſaaten, welche er vom Frühjahr bis Ende Juli machte, hat er niemals in dieſer Beziehung günſtige Reſultate gehabt, aber eine fo reiche Samenerndte, wie er fie bisher bei keiner andern Kohle oder Rübenart erzielte. Er macht deshalb darauf aufmerkſam, von wie gro» fem Nutzen der Pe- Tsaie für Landwirthe als Oelpflanze fein könne, da von demſelben in einem Jahre 2 Erndten zu gewinnen ſeien, die zu Anfang April ausgeſäeten Sae men bringen naͤmlich bis Mitte Juli wiederum reifen Sa⸗ men, und die Ende Juli ausgeſäeten noch einmal zu Ane fang November. Außerdem läßt fid die Pflanze noch zum Syiebfutter mit Erfolg verwenden, ohne dadurch der ſtarken Samenproduction Abbruch zu thun, fie wird dann fo behan⸗ delt wie unfer dazu beſtimmter Grünkohl oder die Runkel⸗ rüben, inſofern ſie nicht des Zuckers wegen gebaut werden, und die man dann auch als Blattſutter benutzen kann. Er wurde auf verſchiedenen Erdboden mit gutem Erfolge kultivirt, doch fagte ihm ein lockeres » fandiges gedüngtes Erdreich beſſer zu, als eine ſchwere und naſſe Erde. Der Winter von 1835 war, wenn auch nicht ſtreng (7-8 R.) doch lang, und dennoch haben die im Spätſommer und Herbſte ausgeſaͤeten Pflanzen ohne Decke nicht im gering. ſten davon gelitten, ja die mit Laub oder mit Strohmatten gedeckten Pflanzen hatten fid ſchlechter erhalten, als jene, welche der ganzen winterlichen Strenge ausgeſetzt waren. Im November 1839 hat Herr Pepin von Ausſaa- ten im Unguf eine vorzüglich gute Erndte gemacht, er bat wohlgeſchloſſene Köpfe erhalten, welche von 5— 10 Pfund ſchwer waren. Die Höhe derſelben betrug etwa 2 Fuß und der Umfang derſelben 3 Fuß und mehrere Zolle. Dieſe ausgezeichneten Exemplare unterſchieden ſich durch ihren Samen bedeutend von en Pflanzen, welche ohne ſich zu ſchließen in den Samen gingen. Die Schoten waren zahlreich, wenig verlängert, gebogen, dicker, und zwiſchen jedem Samenkorn zuſammengeſchnürt; die Samen ſelbſt wa. ren weit größer, und von ſphäriſch regelmäßiger Form und ſchwärzlicher Farbe; bei den ſogleich in den Samen ſchie⸗ ßenden Pflanzen waren die Schoten eben ſo zahlreich aber länger, fie zeigten diefeibe Zuſammenſchnürung zwiſchen den Samen, dieſe waren oval, wenig regelmäßig, und von brauner Farbe. Schließlich bemerkt Herr Pepin nech, daß der l’e- Tsaie wohl ſchwerlich kultivirt werden wurde, weil feine Erndte zu der Jahreszeit fiele, wo wir (dou Ueberfluß an Gemüſen hätten, jedoch würde er immer Per- ſonen von ſchwächlichen Verdauungsvermögen ein angeneh⸗ mes und nützliches Gericht ſein, weil er leichter verdaulich als irgend eine bekannte Kohlart fei i Anmerkung. Die Blätter des Pe-Tsaie find zuweilen, beſonders im Herbſte und bei feuchten Wetter, von der Larde einer kleinen SDbalaena angefallen, welche (id) ſchnell vermehrt, wenn die Blaͤtter der Pflanze gut entwickelt find; Mittel um diefe Inſekten zu vertilgen ſind noch nicht bekannt. Eintheilung und rell Pantano. : im a, befindlichen (Sob; nah vow cde Varietäten. deren Tb. Es. Sietuer. (Fortſetzung.) b. Zweite Spielart. Blumenkohl. racea botrytis L. Br. cauliflora DC. Carviol oder Käſe. kohl. — Der Blumenkohl unterſcheidet fid) nach Metzger vom Broccoli dadurch, daß ſeine aus dem Herzen der Pflanze hervorwachſenden fleiſchigen Blüthenſtengel febr kurz, mon: frös und in einen Küfe verwachſen find; ferner durch láns gere, weniger eingeſchnittene Blätter, die fi ich nach oben zuſammenziehen und die Käſe einſchließen. Die Arten, welche kultivirt werden, theilt man in der Regel in frühe und ſpäte, obgleich Reichert in ſeinem Land» und Gartenſchatze dieſen Unt laffen, und ihn bereits (don vo hundert in Abrede geſtellt hat; er fügt vielmehr: daß diefe Be⸗ zeichnungen von den Samenhändlern nur deßhalb gemacht ſind, um die Käufer zu täuſchen und irre zu führen, Ich tbeile diefe Anſicht Reichert's jedoch nicht, und bin im Gegen: theil verſichert, daß mindeſteus die unter dem Namen des frühen Blumenkohls gehende Sorte zu Frübkulturen dem ſpäten vorzuziehen iſt. Und wenn ſich dieſelbe Sorte auch zu ſpäteren Pflanzungen eignet, fo folgt daraus noch nicht, daß umgekehrt auch ſpäter SE zu Srühfulturen paſſeud ijt. Br. ole- S. A. A jun., Kunſt⸗ und Handelsgärtuer " Erfurt, bat in Nr. 43. dieſer Zeitſchrift Jahrg. 1833, ei nen Aufſatz über die Behandlung des Blumenkohls oder des Carviols geliefert, worin es unter Audern beißt: Es giebt eigentlich nur 2 Sorten weißen Blumenkohl, früher oder fpäter; die Benennungen aſſatiſcher, cypri⸗ ſcher, capiſcher, engliſcher und holändifcher werden nur von Handelsgaͤrtnern benutzt; diefe flinımen aber im Wefent- lichen nicht überein: bezeichnet, führt der andere als fpäte auf; es hat dies aber, wenn ſonſt der bezogene Sam gut ifl, auch nichts zu fagen ꝛc. Metzger führt folgende Sorten des Blumenkohls an: 1. Früher Blumenkohl. Chou fleur tendre De Cand. Früher engliſcher und eypriſcher Carviol. 2. Später Blumenkohl. Chou fleur dur, Chou fleur d’Angleterre, engliſcher Blumenkohl, De Cand. Großer ſpäter engliſcher Carviol. eig Blumenkohl, Leydener Blumenkohl. 3. Rother Blumenkohl. Unterſcheidet ſich von den beiden vorſtehenden Spielarten mit weißen Blumen durch eine rothe Blume, und bisweilen etwas eingeſchnit⸗ Später Blumenkohl, ey ⸗ was der eine als frühe Sorten tene Blätter, pud e die Sereniteit m mit dem Broc coli andeutet. : y ue ; Außerdem gehört hierher: so, CT Schwarzer oder ficilianifcher Blumenkohl. Dieſe Sorte ijt, foviel mir davon bekannt, zuerſt durch den Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuß. Staaten verbreitet worden, welcher den Samen von Sr. Durchl. dem Fürſten von Putera, ihrem correſpondirendem Mitgliede in Neapel, erhalten hat. (Siehe Verhandlungen deffeiben Vereins, XVI. Leet, Obgleich der Blumenkohl ur) rap: eine Pime eines ſüdlichen Himmelsſtrichs — der Fufel Cypern nam⸗ lich — iit, fo bat er fid durch eine Reihe von Jahren und durch die verſchiedenen Kulturmelhoden, doch bereits ſehr an unſer Klima gewöhnt, daß wir ibn ziemlich zu als len Jahreszeiten, wenn zum Theil auch, wie den Broccoli, Gärtner ſtelz darauf, guten Blumenkohl zu bejgen. end einer Bedeckung bauen konnen. Sein Werth emüſepflan ze iğ allgemein bekannt, und fait jeder - 294 ; a Allgemeine fultur unb Behandlung. Der Blumenkohl theilt (id, wie vorher bemerkt, in frühen und fpäten. Beide Sorten erfordern, wenn fie anders gut ge rathen folen, mit wenigen Ausnahmen, einen ſehr guten mürben, tief nahrhaften und niedrigen Boden, eine offene und freie Lage. In hochgelegenen Poſitionen wird der Blumenkohl, trotz alles Begießens, felten die Vollkommen ⸗ heit erreichen, wie da, wo das Erdreich von Natur ftiſch und feucht iſt. Zu den Ausnahmen, wo man ihn auch in hoͤhern Lagen, bei ſonſt aber gleichen Eigenſchaften der eben angegebenen Bodenverhaͤltniſſe, pflanzen kann, gehören die Frühkulturen im Marz. Wollte man dergleichen Frühpflan- zungen in tief gelegenen Gegenden machen, fó würde man in Folge der hier herrſchenden niedrigen Temperatur des Bodens zunächſt eine zunehmende Verkümmerung, fpäter aber den endlichen Tod der Pflanze bewirken. Solche Anla⸗ gen gedeihen daher nur in höheren und wärmeren Lagen. Hinſichtlich der Benutzung des Blumenkohls zerfallt ſeine Anzucht in vier verſchiedene Perioden. Die erſte Periode iſt die des frühen Blumenkohls. Die Ausſaat deſſelben findet vom Januar bis Ende Fe- bruar auf warme Mifbeete ſtatt. Wenn die Pflanzen fräftig und flurf genug geworden find, und man fie bin. Ro ow Fallen von der Mitte des April auf einer Rabatte mit ſüdlicher Expoſſtion und font geſchützter Lage; weniger auf temperirten Miſtbeeten. Die Sorten dieſer Anlage find theils fruher theils ſpaͤter. menkohl zeitigt zwar früher als der ſpäte, bringt aber bei anhaltender Hitze feine Blumen mehr auf einmal; dahin gegen der ſpaͤte mehr eine Neiheſolge derſelben mit denen der Pflanzen der dritten Periode unterhält. Wenn die Pflanzen die zum Verſetzen nöthige Stärke erlangt haben, werden ſie wie jene auf Beete, jedoch auf niedrig und feucht Der frühe Blu- 5 liegende, in überall nur 6 Zoll mehr betragende Dimenſio⸗ nen verpflanzt. a (Fortſetzung folgt.) Ein Ausflug in die gärtneriſchen Um⸗ gebungen Nürnbergs. Herrn Prof. G. M. Winterling, in Erlangen. (Schluß.) So ſehr man auch wünſchen mag, von der Höhe fo. gleich in dies anmuthige Felſenthal hinabzuſteigen, um ſich darin nach Herzensluſt weiter zu ergehen, fo iff dies doch hier oben wegen der jählings abfallenden Wand durchaus unmöglich. Wir ſteigen daher eben da, wo wir heraufge⸗ kommen, wieder herunter, ſchreiten nochmals über den Hof der Einfiedelei, verlaſſen die Höhe und ſtehen unten am Fuß des Berges vor einem Felſenthor, vor einem künſtlich geſprengten Tunnel, der uns ſofort ohne Umweg in das oben geſehene und erſehnte Thal hinaus führt. Wir können nun getroft auf dem zwiſchen dem fetten Wieſengrün ſich fortſchlängelnden Kiespfad unſere Wandrung nach der Senn⸗ bütte antreten, da diefe auch jetzt wieder als der letzte fü» öſtliche Punkt unfer Augenmerk beſonders auf ſich zieht. Und je näher wir kommen, deſto mehr entfalten ſich die Reize dieſer intereſſanten Partie. Der Hügel, auf mels chem die Sennhütte eht, ift ringsum mit Reben und Zwerg · obſtbaͤumen bedeckt, eine liebliche Pflanzung, die auch jetzt noch, ohne Zweifel des Ertrages wegen, ſorgfältig ger pflegt wird, und nicht wie manche andere von der Kunſt des Gärtners mehr oder minder vernachläſſigt ſcheint. Aber gleichwohl fiuft auch die Sennhütte, wie ich mich jetzt beim 295 hin des Hügels überzeugte, ihrem Verfall entgegen; die Läden waren fort, die Fenſterkreuze ausgehoben; Dach und Decke ließen die nöthigen Ausbeſſerungen ſtark vermiſ⸗ fen. Ei, ei, dachte ich bei mir im Stillen, du haft wahr- lich von Glück zu ſagen, dieſe neue Schöpfung, welche ein geldbegüterter Mann einſt durch die Kraft feines Willens und durch die Hände anderer wie durch einen Zauberſchlag hervorrief, bei deinen Lebzeiten noch geſehen zu haben; auf die Nachkommen wird außer dem, was die Natur hier machte, wohl ſchwerlich etwas kommen. Aber was braucht es ſo lange? Zehn bis zwölf Jahre genügen, um alle dieſe Herrlichkeiten bis auf die letzte Spur zu verwiſchen. Frei⸗ lich könute ein ſo großartiges Schalten und Walten mit einer fpróben Natur, um fie ins Schweizeriſche und No- mantiſche zu metamorphoſtren, die Geldkräfte eines Cröſus, geſchweige eines Nürnberger Handelsherrn auszehren und erſchöpfen. Dieſer coloſſale Ruinenbau, durch Privatmittel verſucht und zu Stande gebracht, iſt ganz der Weg, den eigenen Finanzſtand zu unterminiren, zu ſprengen und in eine Nuine zu verwandeln. Und doch gut, wenn es nur fo war; das reine Bewußtſein, fid) fur das Vergnügen feis ner Mitbürger geopfert zu haben, ift daun auch etwas werth, verblutet fid doch auch der Pelican aus ſelbſtzerriſſener Bruſt ſeinen Kindern zu Liebe. Darum weg von dieſen Blättern mit allem Skoptiſchen! Wie nur Einer ſind wir dem Gründer dieſer Anlagen für das hier gefundene Ber- gnügen innig verbunden, und müſſen feinem Geſchmack und ſeiner wohlberathenen Einſicht jede bei uns ſtehende Aners kennung zollen. Auf ſteilem Pfad erfiieg ich nunmehr die Felshähen welche dieſes reizende Thal gegen Norden begraͤnzen, kam dann oben an der Ruine vorbei, die, wie man aber bloß auf der Hinterſeite (lebt, verſchleſſen und zu einem ganz arligen Cemmerlegis eingerichtet i. Von da aus erreichte ich eine über die Bergſchlucht im fuhnen Begen geſpannte Brücke paſſtrend, die ſogenannte Landbank, eine Felshöhe, von welcher aus ich mit Verguugen die fernen heimathli⸗ chen Serge des Fichtelgebirgs begrüßte. Pou dert nach der vordern Partie jurüdienten), führte mid) ber Pfad auf einen etwas in die Felſen ges klemmten einſamen Platz, und hier war ich auf einmal in Weib, d. h. ib, pane uber eine Balluſtrade hinweg die Ausſicht auf ein Gemälde von jener Stadt. Einſt das alte Temiſtitan, das den tapfern Cortes fo viel zu ſchaf . ſen machte, jetzt aber, im Verlauf der Jahrhunderte durch die Spanier freilich etwas ganz Anderes geworden, da lag es nun, dieſes wundervolle Mexiko im großen grünlichen See mit der binüberfübrenten langen Brücke, mit der ho» hen Bergkette im lichtblauen Hintergrund, mit der reichen exotiſchen Vegetation und der übrigen aus Thieren und Menſchen ſremdartig gemiſchten Staffage im Vordergrund. Die Wahl gerade dieſes Gegenſtandes und keines andern war in Familienverhältniſſen begründet, namentlich hatte ſich ein Sohn des Hauſes längere Zeit in Mexiko aufge⸗ halten. Schade, daß das Bild nun auch ſchon anfängt, den üblen Einflüffen ber Witterung zu erliegen; aber es ſcheint auch zum Behuf feiner Erhaltung nicht zweckmäßig aufgeſtellt, es ſteht zu frei, der Sonne und dem Regen zu ſehr ausgeſetzt, und dann verfehlt es, ſo wie es jetzt poſtirt ifl, zum Theil auch feine künſtleriſche Wirkung. Soll nám- lich ein ſolches Gemälde feinen vollen Effekt machen, fo muß es durch bergendes Laub oder auf ſonſt eine Weiſe von der Umgebung ſtrenge geſchieden ſein, ſodann muß man daſſelbe (hon in weiter Ferne erblicken, aber nicht, wie das hier der Fall it, plóplid) mit der Nafe daraufgeſtoßen wer den. Wir baben, was die zweckmäßige Aufſtellung eines ſolchen Bildes betrifft, nirgends etwas Beſſeres geſehen, als im Garten der Frau von Hepp zu Nürnberg, wo im Hit tergrund eines langen Laubengangs das der Beli igerin zu⸗ gebörige Gut Rauſchenberg al fresco höchſtgelungen dar geſtellt iſt. Die Perſpektive des Bogengangs nimmt den Horizont gefangen, das Bild kaun in ſeiner eigenen vollen Beleuchtung wirken, und die allmaͤhlige Annaherung läßt die gleich anfängliche Sáuídung bis zu einer wahren fünf leriſchen Iluſſon erwachſen. Autere rühmen eine ähnliche Darſtellung im Schwetzinger Garten, deren ich mich jedoch, da es ſchon 19 Jahre her ſind, daß ich bd war, nicht mehr erinnere. Unterhalb Mexico liegt die ſogenannte Friedrichsrunde, ein frei Piob., mit einem Feiſenkeller auf der einen und iner den mit Blech gedeckten Pavilon auf der andern te. Letzterer fell im Innern äußerſt geſchmackvoll ver. ziert fein; ich kann darüber nicht uribeileu, weil der Pa vilon zur Zeit mit Läden feft verſchloſſen war, und durch feine Glasthüte oder ein Lane die Einſicht ins Nine geſtattete. Meines Coffees eingedenk eilte ich, ohne neue Sei ⸗ tenwege einzuſchlagen, der Waldhalle zu und genoß nun, unter einer Kugelacacie an einem Tiſchchen allein ſitzend, das edle Getränk, waͤhrend auch ſonſt auf dem Platz, wo ſich jetzt rings um mich viel Geſelligkeit regte, von Andern ein Gleiches geſchah. Den tieſſten Eindruck auf mich hatte allerdings das Felſenthal mit der Sennhütte gemacht, und als ich jetzt aus dem Pegnitzgrund die Weideglocken der Moͤgeldorfer Viehheerde herauftönen hörte, dachte ich mir, das Getöne käme aus der Schweiz. Es that nämlich mei» ner Phantaſie gar zu wohl, mir das vorhingeſehene Thal mit einer Schweizerkuhheerde bevölkert zu denken. Dann vertiefte ich mich in andere Gedanken, und langte endlich bei dieſer allgemeinen Betrachtung an. Für jeden Naturfreund Nürnbergs muß doch immer der Schmauſenbuck der intereſſanteſte Anziehungspunkt fein und bleiben, der fid innerhalb des Umkreiſes in einer gu. ten Stunde erreichen läßt. Schon die Landſchaftsmaler des 17. Jahrhunderts, ein W. Bemmel, ein 8. Er. mels ), S. Rudolff u. a. machten hier am Studien, wie auch neuere Nürnberger Maler, ein Klein u. a. daſſelbe ihaten. Solche Partien, wie fie hier vorkommen, verhalten fid) zur übrigen Landſchaft wie Poeſie zur Proſa, und die Idee zur Verſchönerung war ſomit ganz richtig gefaßt. Daß man aber hier oben auf dieſer ſcheinbar ungaſtlichen Höhe noch überdieß ſo trefflich be⸗ wirthet wird, war gewiß nicht das Ergebniß einer bloßen Finanzſpekulation, fondern es lag, wie gar nicht zu verfen- nen, dem ganzen Etabliſſement ein humaner, patriotiſcher und auf die Eudämonie der großen Stactbevölkerung ge» richteter Zweck zu Grunde. Dieſe und ähnliche Betrach⸗ tungen drängten ſich mir im Weggehen wie von ſelbſt auf, ) Ich beſitze zwei Landſchaften von Ermels, in welchen die grotesken Felsmaſſen der Gritz ohne viel weitere Zuthat den m der Compoſttion oE "A um mid tiefer nod) eon dem Werth des hier Geleiſte. ten zu durchdringen, konnte ich nicht umhin, damit andere minder philanthropiſche Beſtrebungen in Parallele zu ſetzen, die kaum auf etwas anderes hinauslaufen, als den Egois. mus und die Selbſtgenußliebe des Mitte prangend zur Schau zu ſtellen. Literariſche Anzeige. Im Verlage von Veit und Comp. in Berlin ift fo eben erſchienen. Icones plantarum rariorum horti regii botanici | Berolinensis. | Abbildungen feltener Pflanzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin. = Herausgegeben ; von H. F. Link, Fr. Klotzſch, Fr. Otto. Erſter Jahrgang. Erſtes Heft. 2 S et Wide mit 6 colorirten Abbildungen. 14 Rihlr. mit 6 ſchwarzen Abbildungen. 1 Nihlr. Erſtes Heft enthält: Puya Altensteinii N. Lobelia discolor N. Olinia capensis Kl. Oxalis Ottonis Kl. Mierostylis histionantha N. Oncidium Carthaginense Swartz. Zweites Heft, welches ſofort erſcheint, wird enthalten: . Begonia punctata N. Asterotrichion sidoides N. Hohenber gia strobilacea Schult. fil. Sisyrinchium majale ! Spiranthes Lindleyana N. Lennea umbellata N. s — an. ; " COS. 3 zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, 3 und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Verlag t der Nauckſchen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerel. ar 06 38. Achter Jahrgang. 1840. Allgemeine — Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den n fücptigiten Gärtnern und Botanikern des Jn- und — : berausgegeen von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Vertin. » Albert Dietrich, pe. QUAtEí A mf * QGsh der Philoſop Me und SEHE m oO Sonnabend, den 19. September. über eine neue DAA E nebſt Auseinanderſetzung der verwandten Arten. Vom i Herrn E. 9tegel, Gärtner im Königl. botanischen Garten bei Verlin. Durch Herrn Ed. Otto erhielt der hiefige Garten die Samen einer Drymaria- Art aus Cuba, von denen bald mehrere junge Pflänzchen aufgingen, die raſch emporwuch fen und gegenwärtig in voller Blüthe fejen. Es erwies ſich bald, daß es eine bis jetzt noch nicht beſchriebene e cies ift, welche aber, da fie ber Drymaria villosa ' Cha et Schl. am nächſten ſteht, in die Gruppe gehört, peiin Species nach neueren Bearbeitungen als Formen zur Dry- maria cordata W. gezogen werden. Bei dieſen Dryma- rien finden ſich aber die bauptſachlichſten Charaktere in den E u we piat n an e! gemacht 298 $ 2 j , ^ si Ib TTT a E ~ E ~ — £s — à : AM scia, ion deshalb mitgetheilt werden, unb id sine mir bier nur nod) zu bemerken, daß die nachfolgenden Ur- ten, mit Ausnahme der D. cubensis Nob., ſchon lange im bieigen Garten jährlich aus Samen gezogen mer» den, ohne auch nur die geringſe Veränderung suce zu haben. E. 8 villosa e et Schl. Lin. naea Tom. V. p. 232); caule basi villoso superne glabro, foliis petiolatis, late subreniformi-cordatis, plus minusve villosis, pedunculis dichotomis multi- floris glabris, pedicellis flore brevioribus calycibus- que villosulis, petalis bifidis calycem aequantibus, lobis stricte Jinearibus sepalis alternis, basi dente deflexo subulato auctis, post inflorescentiam non perspicuis; staminibus 5 duobus brevioribus, seminibus tuberculatis, — O. c. Die febr äftigen Sten- gel liegen nach allen Seiten hin nieder, find ſtielrund, nach > der Bafis hin dicht mit abſtehenden gegliederten Haaren beſetzt, oben glatt, 1— 12 Fuß lang; die einzelnen Glieder an der Baſis aufgeſchwollen. Die Nebenblätter ſind mei— ſtens bis zum Grunde in zwei haarförmige Lacinien geſchlitzt, welche am Knoten zwiſchen den Dlatibafen ſtehen. Blät⸗ ter gegenüberftehend, hellgrün, Blattſtiele halbeytinsriſch, mit abſtehenden Haaren beſetzt, etwas kürzer als die Platte, in die fie an der Spitze allmählig übergehn; die Platte breit berzfömig, breiter als lang, plotzlich in eine kurze ſchaͤrfe Spitze ausgehend, von 3 Längsnerven durchzogen, von denen die beiden ſeitlichen zweitheilig, und nach dem Rau de hin verzweigt find, oben und unten mit zerſtrenten Haaren beſetzt, ganzrandig und haarig-gewimpert. Der all gemeine Blüthenſtiel iſt achſel- oder gipfelſtändig, unten dichotomiſch getheilt, ſtielrund, glatt, länger als die Blat. ter. Die gegenuberſtehenden Bracteen. umfaſſen mit ihrem Grunde den Blüthenfliel, fud lanzeıtförmig, báutig unb mit einem deutlichen Mittelnerven durchzogen. Die untern Blumen ſtehen in der Dichotomie der Bluthena ſte, die obern durch das Fehlſchlagen eines Blüthenaſtes ſeitlich, oder mit suben Worten ausgedruckt, beſitzt dieſe fo wie die | u Bie aber verlängern fie fid, und find während der Fruchtreife länger als die Frucht, vor und nach der Bluüthe zurückge⸗ kuickt-nickend, während der Blutbezeit und nach der Fiucht⸗ reife aufrecht, ſehr dicht mit kleinen abſtehenden Härchen beſetzt. Die fünf Kelchblätichen lanzettformig, ſpitz, von einem deutlichen Mittelnerven und zwei weniger deutlichen Seitennerven durchzogen, grün mit weißem häutigen Rande, jung mit Haaren beſetzt, ſpäter glatt. Blumenblätter von der Länge des Kelchs, weiß, und bis an den ſehr ſchmal lineariſchen Nagel, der nur halb ſo groß als die Platte ift, zweitheilig, Die beiden Lappen ſchmal-lineariſch, nach oben nicht verdickt, ſpitz oder ſchwach ausgerantet, oft un. gleich lang, von einem ungetheilten Nerven durchzogen, an der Baſis ein jeder mit einem pfriemlichen, abwärts gerih» teten Bahne verſehen, welcher 4 — 5 mal kleiner als der correſpondirende Lappen des Blumenblattes ift, wodurch lege teres oberhalb des Nagels eine gleichförmige Geſtalt erhält; die Lappen felbit ſtehen nicht febr weit auseinander, ſo daß fie beide zwiſchen die durch die auseinandergetretenen Kelch⸗ blätter entſtandene Oeffnung zu liegen kommen, und von denen der benachbarten Blumenblätter weit entfernt blei« ben; die Blume öffnet fih ungefähr um 10 Uhr Morgens und ſchließt ſich ſchon um 19 fbr wieder. Staub faden 5, 2 etwas kleiner als die übrigen, und alle etwas kürzer als der Kelch. Fruchtknoten faſt kuglich⸗dreiſeitig, Stempel von der Größe der Blumenblätter, an der Spitze in drei lineariſche, mit vielen papilleuförmigen Haͤrchen beſetzte Narben getheilt. Die einfachrige Frucht ifl. bei ihrer Reife eiförmig, dreiſeitig, 11— 18 ſamig, vou der Größe des ftes hen bleibenden Kelches, offnet fid) von ihrer Spitze bis zur Baſis in 3 häufige, durchſichtige, nervenloſe, faſt ſpitze Klappen. Die Samen ſitzen an der Fruchtachſe, die im der Geſtalt einer kurzen Mittelläule in die Höhlung der Frucht hineinragt, an kurzen auftechtſtehenden Nabelſchuü⸗ ren, ihrer Form nach ſind ſie etwas zuſammengedruͤckt, fat rund. au beiden Enden fo weit eingefrünmt, daß diefe- fid treffen, und auf der ganzen Tia dicht mit in Neihen geſtellten kleinen Hödern beſetzt. Drymaria eubensis Nob; robustior, vil- : losior, petalis bifidis calycem-, paullo superantibus, lobis spathulato-linearibus, apice subtriplo. latioribus, iter basi dente, deflexo. subulato auctis, post inflorescen-,, "d 299 fiam satis perspicuis, staminibus 5 aequalibus. Cetera ut in spe cie praecedenti. — ©. c. Die ganze Pflanze to bufer und viel ſtaͤrker behaart als bie vorhergehende, ſo wie auch die Farbung tiefer grün. Die Blumenblätter ſind etwas länger als der Kelch, und da ſie auch nach der Blüthe unverändert ſtehen bleiben, ſo kreten fie bis zur Fruchtreife deutlich über und neben den Spitzen der Seld» blätter hervor, während fie bei der vorhergehenden nach dem Schließen der Blume nur durch kunſtliches Oeffnen zu er. blicken find. Die Lappen der Blumenblaͤtter oben faſt drei. mal ſo breit als am Grunde, meiſtens gleichlang, ſtumpf oder deutlich ausgerandet, von einem oben meiſt zweitheili- gen Nerven durchzogen. Die Kapſel 17 — 24 ſamig. Im Uebrigen kommt fie mit der D. divarieata ziemlich übers ein, fo daß man fie vieleicht für eine Form derſelben fal. ten könnte, wenn fid nicht in der Dauer der Blüthezeit ein charakteriſtiſcher Unterſchied fände; denn während jene nur von 10 — 12 Uhr ihre kleinen, wegen der ſchmalen Biu» menblätter fat unbemerkbaren Blumen öffnet, fo gehen die augenblicklich ins Auge fallenden Blumen der D. cuben- sis an hellen Tagen ſchon gegen 9 Uhr auf, und ſchließen ſich erſt gegen 4 Uhr Nachmittags. 3. Dry maria gracilis Cham. et Schl. (Lin- naea Tom. V. p. 232.); glabra, caule erecto diffuso, foliis petiolatis magis ovatis, pedunculis dichotomis multifloris, pedicellis gracilibus flore longioribus, pe- talis bifidis calyce vix longioribus, lobis stricte-linea- ribus sepalis oppositis, basi dente minimo auctis, staminibus 5 aequalibus, seminibus tuberculatis.— O. e. Eine ausgezeichnete Art, welche ganz glatt ift, und durch ihren gracilen Wuchs gleich ins Auge fällt. Die Stengel aufrecht und nach allen Seiten auseinandergeſpreitzt. Die Nebenblaͤttchen in einige haarförmige Lacinien ger ſchlitzt, welche am Knoten zwiſcben den Blattbaſen figen. Blattſtiele ganz glatt, oder auf der Oberflache ſchwach be⸗ haart. Blatter an der Baſis abgerundet, herzförmig-eirund, plötzlich ſcharf zugeſpitzt, hellgrun, mit drei Laͤngsnerden durchzogen, von denen die äußeren nach dem Rande hin verzweigt find. Die Blüthenſtielchen febr zart, faſt drei mal ſo lang als die Blume. Kelchblätter linien - lanzett⸗ förmig, mit weißem häufigen Rande, wenig kürzer als die Blumenblälter. Letztere mit febr kurzem Nagel. Die ohne Zahn, und zwiſchen die Kelchblätter geſtellt. Lappen durchaus ſchmal lineariſch, meiſt ſpitz, felten ſchwach ausgerandet, am Grunde eines jeden derſelben findet ſich ein ſehr kleiner Zahn. Vorzüglich ausgezeichnet ift aber diefe Art durch die Stellung der Lappen der Blumenblät- ter, indem dieſelben ſo weit auseinandergeſpreizt ſind, daß immer je zwei von den beiden benachbarten Blumenblättern nebeneinander zu ſtehen kommen, und hierdurch den Kelch⸗ blättern entgegengeſetzt find. Die Bluthezeit kommt mit der der D. cubensis ziemlich überein, dauert aber des Nad mittags etwas langer. Staubfäden 5, gleichlang. Samen verhalten fid) fo, wie alles übrige, wie bei D. villosa. 4. Dry maria cordata W; caule difluso, pedun- culis pedicellis calycibusque puberulo-viscidulis, fo- liis petiolatis, late cordatis, basi rotundatis, peduncu- lis dichotomis multifloris, pedicellis flore breviori- bus, petalis bifidis sepalis subduplo brevioribus, lo- bis angusle lineari-lanceolatis sepalis alternis; basi dente nullo, stamina 2—3, semina duplo majora ut praecedentium. — O. c. Dieſe Art iſt weniger áftig als die vorhergehenden und graugrün. Die Stengel liegen nach allen Seiten auf der Erde hin, nur die Blüthenäfte ſteigen auf, und find ebenſo wie der Stengel dicht mit fleis nen drüfigen Haaren beſetzt. geſchlitzt. Blattſtiele glatt, an der Spitze allmählig in die breit herzfoͤrmigen, an der Baſis abgerundeten, oben in eine ſehr kurze Spitze hervorgezogenen Blätter übergehend, welche glatt und von 3 Nerven durchzogen ſind, deren ſeitliche ſich nach dem Blattrande verzweigen. Die Bluthen ſtehen vor und während der Inflorescenz aufrecht, und knicken erſt nach derſelben nieder, was keine der andern mit ihr ges mein hat. Kelchblaͤtter ſchmal-lanzettfoͤrmig, ſehr ſchmal, weiß, membranös gerandet, neb den Blüthenſtielchen febr. dicht mit kleinen äußerſt klebrigen Haaren beſetzt. Blumen. blätter ungefahr um ein Drittel kleiner als der Kelch; der Lappen derſelben linien ⸗lanzettförmig, ſpitz, au der er ie Samen find noch einmal fo groß als die der andern Arten. Die Blüthezeit hat ſie mit der D. villosa gemein. Sie $ vor den übrigen durch die graugrüne Färbung, äftige Stengel, durch die eigenthümliche Be. Die zwiſchen den Blattbaſen ſitzenden Nebenblätter find in mehrere haarförmige Lacinien E (De Candolle bezeichnet die Pflanze «is glatt 2 30 0 aber ſchon Herr von Schlechtendal ſagt bei ber Be ſchreibung der D. gracilis, D. cordatae proxima, di- versa? pedunculis calycibusque glabris, nee glan- duloso-puberulis), welche an den Blüthenſtielchen und Kelchen fo klebrig ift, daß, wenn man gegen die Fruchtreife an dieſe Theile kommt, dieſelben an der Hand kleben blei⸗ ben, ferner durch die aufrechten Blüthenknospen, die flei- nen Blumenblätter, über deren Nagel kein Bahn fibt, durch nur 2—3 Staubfäden und noch einmal fo große Samen, auch bleibt die Kapſel derſelben noch lange nach der Frucht. reife geſchloſſen, während fie bei den andern immer gleich aufſpringt, und enthält weniger Samen; Gründe genug, um die vorangehenden nicht als Formen zu dieſer Art zu bringen. Ueber die Kultur dieſer-Gewächſe läßt fih nur we. nig fagen. Es find warme einjaͤhrige Pflanzen, welche ſich ganz ſo wie alle weniger zärtlichen dieſer Abtheilung verhalten. Sie werden im warmen Miſtbeete angezogen, und wenn fie eine gewiſſe Höhe erreicht haben, in größere Napfe ausgepflanzt. Späterhin können fie an einen nicht zu ſonnigen luftigen Ort im Gewächshauſe Eultivirt ter. den. Auch im Lande und in warmen Sommer- Monaten gedeihen fie im Freien ziemlich gut, jedoch bringen fie nicht immer Samen hervor, und ift auch das Sammeln deſſelben beſchwerlich. Ihres zierlichen Baues wegen konnten fie auch wohl zum Decoriren in ben Warmhäuſern angewendet wer- den. Da die Samenkapſeln der drei erſten Arten immer gleich auffpringen, ſobald fie reifen, fo thut man wohl, die Pflanzen von denen man Samen erudten will, wenn fie ſich nämlich in Töpfen befinden, auf ſtarkes Papier oder überhaupt fo zu ſtellen, daß die ausfallenden Samen auf daſſelbe fallen, wodurch fie mit leichter Mühe enn werden konnen. | Gintfeitung unb 2 Behandlung im ee e befindlichen end: und m Varietäten. Herrn Th. p Nietuer. T (Fortſetzung.) Dic one Periode umfaft den eigentlichen. bus bl, wovon die Ausſaat zwiſchen dem 15. Mai = und 20. Juni falt. Die Pflanzen des Samenbeets dies fer Periode werden zwar auch wie der vorhergehenden Aus⸗ ſaaten behandelt, allein ich rathe ſie weniger ſtark werden zu laſſen, da ich gefunden habe, daß Pflanzen um dieſe Zeit (Mitte Juli und noch ſpäter) gepflanzt, jedesmal beſſer gedeihen und kräftiger werden, wenn man ſie jung verſetzt, als wenn man ſie länger ſtehen und älter wer⸗ den läßt. Die Pflanzen der Ausſaat, welche im Mai gemacht iſt, geben ihre Blumen in der Regel im Septem⸗ ber und Oktober, dahingegen die, welche im Juni angeſäet find, ihre Blumen erſt fpäter entwickeln, und die Küche im Winter damit verſorgen. Zu dieſem Zwecke nimmt man den beiten, feine Blüthenköpfe unentwickekt gelaſſenen Blu- menkohl vor Eintritt des Winters mit Ballen heraus, und behandelt ihn ganz nach derſelben Art, wie ich es beim Broccoli, der ſeine Blumen ebenfalls auch erſt im Win⸗ ter und Frühjahr entwickelt, vorgeſchrieben habe. Die vierte Periode für die Ausſaat des Blumen, kohls iſt die erſte Woche des September. Hier wird der Same auf ein kaltes Miſtbeet ausgeſtreut; wenn die Pflan⸗ zen das dritte oder vierte Blatt gemacht haben, werden ſie auf ein anderes von leichter, mit vielem, die Fäutniß vers hindernden Sande gemiſchter Erde zubereitetes kaltes Mit- ` beet, in Abſtänden von 3 Quadratzollen pikirt, bei eintre⸗ tendem Froſte die Fenſter darauf gelegt und außerdem ge gen das Erfrieren geſchützt. Erlaubt es die Witterung aber nur im geringſten, ſo muſſen die jungen Pflanzen reichlich Luft erhalten, und im Wachsthum auf alle nur mögliche Weiſe zurückgehalten werden. Sind dieſelben nun glücklich durch den Winter gekommen, und hat man ſie bei beginnendem Frühjahr durch Berührung mit der äußern Luft hinlaͤnglich abgehärtet, ſo pflanzt man ſie im März und April mit kleinen Erdballen auf warm liegende Nu batten, und behandelt fie in der Folge gleich dem übrigen Blumenkohl. Manche Pflanzen gehen vielleicht vorzeitig durch, dahingegen aber werden die übrigen durch zeitige und vollkommene Entwickelung ihrer Blumen dieſen Nach ⸗ theil auch wieder erſetzen, und die gehabte Mühe ichn belohnen. Den Blumenkohl vor dem Winter an den Ort feiner — Beſtimmung zu pflanzen, ſei es in geſchützten Portionen. oder auch unter Glocken, ift für unfer Klima nicht anzurathen, 301 : . da bie Winter felten bei uns fo gelinde find, daß fie ihn ſeiner zarten Organiſation wegen nicht tóbfen ſollten. In Holland, wo die Kultur des Blumenkehls durch eine feuchte Atmoſphäre beſonders begünſtigt wird, geräth er ganz außerordentlich; noch mehr aber gewinnt er durch die Düngung, welche ihm die Bewohner von Rhyes⸗ burg in der Nähe von Harlem geben, und die in dem Abgange von Fiſchen (Schollen) beſteht, welche hier in großer Menge in der See gefangen und zum Froe. nen zubereitet werden. Die Ueppigkeit und Größe der bei Rhyesburg vorhandenen Blumenkohlfelder hat mich in Erſtaunen geſetzt. Was den ſchwarzen oder ficilianifchen Blumenkohl an · betrifft, den ich als vierte Art angeführt habe, ſo bemerke ich darüber, daß derſelbe den Auban weniger verdient, als eine der andern Sorten, daher er aus unſern Gärten bereits auch ſchon wieder verſchwunden iſt. Der Obergärt⸗ ner Walter zu Kunersdorf bei Wrietzen o. d. O. aͤußert fid in der XVII. Lief. der Verhandlungen des Gartenbau. Vereins für bie Koͤnigl. Preuß. Staaten über den ſchwar⸗ zen Blumenkohl auf folgende Weiſe. | „Mitte des Mai⸗Monats wurde der Same zum ge wöhnlichen Herbſt⸗ und Wintergebrauch ansgefäet, und in der Folge auf (nicht fetten) Bruchboden ausgepflanzt. Im Verfolg des Wachsthums ſchien es anfänglich, daß ſich lauter ſogenannte Schalke oder Baſtarde (wie man gewöhnlich unter den Kohlſorten einzelne antrifft), ausbil⸗ den würden. Der Erfolg zeigte ſich jedoch anders. Am 2. Oktober wurden die erſten Blumenkoͤpfe davon geſchnit⸗ ten, deren Käſe im Durchmeſſer vier bis ſieben Zoll enthielten. Es zeigten fid) ferner folgende Verſchiedenheiten zwi- ſchen dem hier in Rede ſtehenden ſchwarzeu und dem da⸗ neben ſtehenden weißen Blumenkohl. Der ſchwarze Blumenkohl wurde bedeutend höher im Stamm, und erreichte zum Theil 2—2; Fuß Höhe. Die Blätter hatten eine ganz verſchiedene e, waren zum Theil lang und ſchmal, welche im Durchſchnitt die fhón- ſten Köpfe oder Käſe lieferten; viele Pflanzen hatten aber die leierförmige Blattform, und lieferten in der Regel we- niger große Köpfe, trieben auch mitunter mehrere Seiten- zweige mit kleinen Köpfen.“ Was Walter von dem Wachsthum des ſchwarzen i Blumenkohls anführt, daß er ſich darum anfänglich den foz genannten Kohlſchalken zu nähern und in diefe überzugehen ſchien, ſpricht ganz für meine Anficht, daß dieſer Blumen⸗ febl eher zum Broccoli, als zu dem wirklichen Blumen. kohl zu zählen ſei, da mehrere Broccoli-Arten in ihrer Blattform die größte Aehnlichkeit mit jenem Kohlbaſtarde beſitzen: nie aber kommt dieſe Form unter den Blaͤttern des wirklichen Blumenkohls vor. Otto, in einer Anmerkung zu der Abhandlung des S. A. Haage jun. über die Behandlung des Blumen, kohls, ſagt auch: der italieniſche Broccoli, Spargel⸗ kohl, blauer oder ſchwarzer Blumenkohl, wird ſeit dem Jahre 1832 hier in Berlin gebaut und gezogen, ꝛc. ꝛc. woraus hervorgeht, daß derſelbe dieſen Kohl ebenfalls für eine Broccoli ⸗Art hält. j Zweite Art. Brassica Napus Lin. Koblreps. Der Anbau mancher in dieſe Abtheilung gehörenden Spielart ift zwar weniger in das Gebiet der Küchengärt⸗ nerei, als vielmehr in das der Landwirthſchaft zu zäh⸗ len; deſſenungeachtet iſt jedoch keine derſelben ganz ohne Nutzen für erſtere, und A auch met ibrer A zu gedenken. Erſte Unterart. Br. aße Heitia Kohl⸗ reps. Wird zwar größtentheils als Oelpflanze, biswei⸗ len aber auch als Gemüſepflanze (Schnittkohl) angebaut. a. Erſte Spielart. Br. Nap. oleif. biennis. Win- terfohlreps. 1. Grüner Winterkohlreps. Br. cA pedis oleifera. Oehlkohl, Raps, Neps, großer Neps, Kohlſaat, Chou oleilere ou Colsa De Cand. Br. Napus Lin. etc. Der grüne Winterkohlraps ift die urſprüngliche Stamm- form ſaͤmmtlicher nachſtehender Spielarten. Megger. 2. Rother Winterfohlreps. Dieſe Spielart, die fid) von der vorigen nur durch dunkelrothe Blätter uns terſcheidet, tritt nur zufällig auf, und verliert ihre Farbe, wenn der Same in fruchtbaren Boden gefäet wird. Megger, ‚Rraufer rotber Winterkohlraps. (Schnitt⸗ "Br: can; ;pestris pabularia. Chou à foucher. Sähnioht De Cand. | H Kultur ale Gemüſepflanze. Dieſe 3 Unterar⸗ ten werden fámmilid in den Küchengärten als ſogenannter Schnitikohl kultivirt, indem man die Samen davon fo früh als möglich im März, auf guten Boden, reihenweis in Abſtänden von S Zoll ausſäet, und wenn fie die nöthige Anzahl Blätter gemacht haben, über der Erde abſchneidet. Man verbraucht ſie als Stellvertreter von freilich beſſeren, aber zur Zeit noch nicht vorhandenen Kohlforten als Gemüſe. In England und Holland fáet man den &ónittfobl während des Winters in kleine Käften, flache Napfe u. ſ. w., und ſtellt dieſe in temperirte oder warme Hauſer, und benutzt »die jungen Pflanzen als Salat. Die beſte der drei angegebenen Sorten, als Gemüſe⸗ bris ift der krauſe Winterkohlreps. b. Zweite Spielart. Br. Napus BER an- Samenkohlraps. Der Samenkohlraps, der durch längere Kultur des Winterkohlrapſes uter Sommer allmählig zur jährigen Pflanze umgewandelt worden iſt, darf nicht mit dem häu⸗ figer vorkommenden Sommerraps, der fih mehr zur Rübe neigt, verwechſelt werden. Metzger. Derſelbe wird we⸗ nua. Br. campestris oleifera DC. niger als bie Mie ir des Seis. em inii kohl gebraucht. Zweite N Brit tübe. (Stedrübe). Br. oleracea Napobrassica Linn. Kohlrübe unter der Erde. Chou navét, Kohlrübe, De Cand. Steckrübe, Krautrübe, Erdkohlrübe. Rutabaga nad Schwer; „ Unterkohlrübe, Unterkohlrabi ac. Die Kohlrübe unterſcheidet (id von dem Winterfohl« tops durch die dicke, zur Rübe vollkommen ausgebildete Wurzel und durch kräftigere Beſtockung. 1. Weiße Kohlrube. Weiße Erdkohlrabi, eigent: lide Koblrübe, weiße Bodenkohlrabi, x. Eine allgemein bekannte Pflanze und, wie der Name andeutet, mit weißer Wurzel, oder botaniſch richtiger, mit einem wurzelartigen mittleren Stock (Caudex inter medius radicifor Ini, wel cher rübenartig (napiformis) iff. 1 Schwer; und mehrere Andere geben der Kohlrübe den Na men Rutabaga, welcher die urſprüngliche ſchwediſche Benen: jos Napus ve piféja. a. 4 | foll. Dieſer Name if aber in Schweden unbe- ee und MM cheinlich aus is e ern agge! m. 9n ebat und auch zum Theil die Blatter über der — P———] — 2. Gelbe Kohlrübe ?) Gelber Wuterfoblrabi, Gelb. rübe, ſchwediſcher Sotento$lrabi , Rutabaja De Cand. Große gelbe Steckrübe. irte: runde hoc Gelbe ſchwediſche Kohlrübe. 3. Röthliche Kohlrübe. De Cand. Rothhalſige Bodenkohlrabi. Noiſette p. 133. Notbblättriger Rü- benkohl. Loudon p. 763. Unterſcheidet fid) von den vor. ſtehenden Spielarten durch röthliche Ruben und Blatter. Sie kommt ſelten vor. ; Was die Verſchiedenheit der in der Anmerkung anger führten Sorten 1, 2, 3 und 4 der Samenhändler anbe⸗ trifft, fo erlaube ich mir darüber kein entſcheidendes Urtheil, da ich nur 2 Sorten, eine weiße und eine gelbe davon kenne. Kultur. Die Ausſaat darf nicht vor dem 15; Mai geſchehen, da fonft die Pflanzen vor ber Zeit in Blüs_ thenſtengel ſchießen und die Rübe holzig, mithin für den Genuß des Menſchen unbrauchbar und ſchlecht wird. Wenn die jungen Pflanzen die zum Verſetzen nöthige Stärke er» langt haben, werden fie am beſten auf im Herbſt geding tes Land, in Abſtänden von 13 bis 13 Fuß gepflanzt, wo⸗ bei man ihnen die äußerften Spitzen ihrer langen Wurzeln Hand abſchnei⸗ den kann. Bezüglich der Qualität des Bodens iſt die Kohlrübe eben nicht febr eigen, und nimmt auch mit mitte der gutem vorlieb, wenn derſelbe anders nur die Pflanzen ernährende Theile beigt. Friſcher Dung erzeugt leicht Maden in den Rüben. Im Laufe des Sommers werden fie von Unkraut rein gehalten, bei eintretendem Froſte ber» ausgenommen, von Blättern und Wurzeln gefäubert, und *) Die Erfurter und andere Handelsgaͤrtner führen in ibren Age folgende verfchiedene Arten der Kohl- an T Roblräbe e: Kohlrabi, große, weiße, runde, 1 eitrite ste we d ſaweduche Bann x . g. -— in Pec üb in RE Katalog von 1838 unter dem Artikel: Steckrübe oder Kohlrabi in der Erde, außer der gewöhnlichen weiß en und gelben Kohlruͤbe, noch eine große gelbe totbtbpfige und eine rotbgraubäurigeglatte gelbe engliſche Rieſenſteck⸗ tübe an, erſtere von 18, letztere von 24 Pfund Schwere. Ich babe beide angebaut und gefunden, daß ſie ſich weniger zum Genuſſe des Menſchen, als des Viehes eignen. 303. gleich den Kartoffeln in Kellern oder Gruben aufbewahrt. Da der obere Theil der Kohlrübe in der Regel zu Tage liegt, fo habe ich in Bezug auf ihre Gute es fets vor. theilhaft gefunden, fie leicht zu behäufeln. ` Den Werth der Sorten anlaugend, giebt man der. gels ben foblrübe im Allgemeinen den Vorzug; fle erreicht zwar nicht immer die Größe und den Umfang der peifen: allein fie iſt zarter und angenehmer von Geſchmack. (Fortſetzung folgt.) Die ſchönblühenden Pflanzen, welche im Botanical EN und im Botanical Begister = ee n und deren Anzucht in den deutſchen Blumen: E Pen Dane au empfehlen e. 2, Edwards's Botanical donna gui. 1840. (Taf. 31.) | Portulaca Thellusonii Lindl. (Dodecandria Monogynia, Portulaceae.) Dieſe prächtige einjährige Pflanze erreicht ungefähr einen Fuß Hohe, und bat äußerſt brillante zinnoberfarbene Blumen. Sie verlangt einen Boden beſtehend aus Kalf ſchutt, fettem Dunger und Lauberde, und blüht, der velli- gen Wirkung der Sonne ausgeſetzt, fat den ganzen Som- mer. Obgleich fie auch im Freien ziemlich gut ferifommt, fo if es doch nöthig, fie in einen bedeckten Raum zu ſtel⸗ len, da ihre Blumen von fo zarter Beſchaffenheit fnd, daß fie durch den geringſten Wind oder Regen beſchädigt mer. den. Der beſte Ort für feit ein gegen Mittag belege” nes Fenfter, die Sudſeite eines Gerüchshaufes, oder eine abgeſchlagene Ecke an einer durch die Sonne erwärmten Wand, beſonders wenn der Boden Kalkerde enthält. Der Same muß, wie der anderer einjähriger Pflanzen, in ein Miſtbeet geſäet werden. : Die Garteutaugeſellſchaft erbielt diefe Pflanze durch . LECT ALLE aus LEE (Ta. 323.0; 34 Aganisia pulchella Linal. ; (Gynandria Monandria. Orchideae.) Eine kurze Beſchreibung diefer ſchönen Pflanze findet fih in Edwards 's Bot. Regiſter 1839. misc. Nr. 65. Sie hat einen kriechenden Wurzelſtock, der längliche geſtielte Blätter und kleine Trauben weißer Blumen mit in der Mitte gelblicher Kronenlippe treibt. 5 Damit die Pflanze gut fortkomme, muß man fie an den Sparten des Warmhauſes aufhängen; jedoch ſo, daß ihre dicke fleiſchige Wurzel ſich frei in der Luft befindet, um Feuchtigkeit einfangen zu können. Eine feuchte Ar mofpbäre, reichliches Beſpritzen der Wurzel und der Blåt- ter während des Wachſens, ſo wie Schutz gegen die Son⸗ nenſtrahlen, ſind die Hauptbedingungen bei ihrer Kultur. Im Uebrigen verlangt ſie dieſelbe Behandlung wie die an dern Arten der Ga a (Taf. 33.) Sprekelia eybister Herb. var. brevis. (Hexandria Monogynia. Amaryllideae) . Gie blübte in Herrn $nigbt'$ Garten zu Chelſea, und iſt obne Zweifel nur eine Varietät der länger befanne ten Art, welche jüngſt zu Spoffort geblüht, und wegen der merkwürdigen Bildung der Knospen, ſich bei foriſchreiten⸗ der Entwickelung immer mehr und mehr niederzubeugen, bis zuletzt die Unterlippe der Blume eine ganz ſenkrechte Stellung nach unten erlangt, den Namen the Tumbler erhalten bat. Die Blumen find grün, mit rötblidem Une flug. Herr Knight brachte dieſe Pflanze von Bolivia mit. ((Siehe Allg. Gart. Zeit. Vol. IV. p. 179 und 220. Die Kultur ijt wohl diefelbe wie bei den ger Amaryl. lideen. O.) : | (Taf. 31) Tradescantia iridescens Lindt : Befchreibung dieſer fäönen „ Pe ſich S. 86. der vermiſchten Nachrichten im Botan, Regiſter des Herrn W. B. Booth, 1838. d Sie ift eine ziemlich harte perennirende Pflanze mit knolligen Wurzeln, die in jedem guten Boden fortkommt, und im Juli und Auguſt blüht; zwar währen die einzelnen Blüthen nur wenige Stunden, jedoch giebt die ununter⸗ brochene Aufeinanderfolge neuer Blumen hinreichenden Gr. ſatz für ihre kurze Dauer. Durch Samen kommt die Pflanze leicht fort; ſie blüht aber ſelten vor dem zweiten Jahre. Die Wurzeln kann man wie die Kapzwiebeln während des Winters trocken in Töpfen oder in Sand aufbewahren. Unter den vielen bis jetzt bekannt gewordenen Arten aus Mexiko iſt dies die ein zige, welche keinen Stengel hat. Die Blumen ſind hell violett. „ (Taf. 35.) Epidendrum vitellinum Lindl. (Gynandria Monandria, : Orchideae.) Ein trocknes Exemplar von Mexiko in Herrn Lam⸗ bert's Herbarium brachte die erte Kenntniß von dieſer ſchönen Pflanze zu uns, worauf mehrere Jahre vergingen, ohne daß man ein Weiteres von ihr hörte. Nachher fand man fie ohne Ortsangabe unter Karwinski's getrockneten Pflanzen im Münchener Muſeum, und im September 1839 blühete ſie in Barker's Sammlung zu Birming⸗ ham. Indeß weder das letztere, noch die getrockneten Er- emplare gaben eine richtige Idee don dieſer Pflanze, wie fie unter günſtigen Verhältniſſen blüht. Erſt als wir durch Herrn Hartweg die um Tetontepeque in Mexiko, in einer Höhe von 9000 Fuß über dem Meeresſpiegel gefun- denen Pflanzen erhielten, wurde man mit ihrer Pracht be⸗ kannt. Sie hat eine Aehre, an der fid) 15 große orange. farbene Blumen befinden, welche ſämmtlich zu gleicher Zeit auf einem 6 Zoll langen Raume befindlich ſind, und einen überaus ſchönen Anblick gewähren. An der Wurzel dieſes Exemplars befanden ſich abgeriſſene Stücke einer Junger- mannia unb Gideublátter, woraus hervorgeht, daß fie an m fühlen und ſchattigen Orten wächſt, und demnach ein Klima verlangt, ganz entgegengeſetzt dem der $t und Weſtindifchen Orchideen. Wahrſcheinlich ſagt ihr die Behandlung zu, welche wir p. 26 und 27 1839. dieſes Werkes für die Laeliae (Siehe Allg. Gart. Zeit. Vol. VII. p. 296.) gegeben haben, und muß ſie ohne Zweifel zu jeder Jahreszeit gegen eine hohe Temperatur geſchützt ſein. Mit Bezugnahme hierauf erlauben wir uns ſolgenden kurzen Inhalt aus Humboldt's Beſchreibung des Klima's von Mexiko mitzutgeilen: „Mexiko unter 19° 25’ nördl. Breite, in einer Höhe von 7008 Fuß, hat eine mittlere Temperatur von 63° F. In den wärmſten Monaten iſt fie zwiſchen 60° und 70° (17 N.), in den fülteften zwiſchen 50° und 59° (10-15 R.). Toluca unter 19° 16˙ Breite, 8280 Fuß über dem Meere, hat eine mittlere Temperatur von 599. Auf der Puerta del Volcan, einem Vulcan in der Nähe von Toluca, in der Höhe von 10494 Fuß, ift die Tempe⸗ ratur eines herabfließenden Baches 49°, Humboldt erwähnt in feiner Nachweiſung der Pflan- zen innerhalb der Grenzen dieſer tierra fria nicht der Or⸗ chideen; aber er ſpricht von Peperomia umbilicata, Chei- rostemon platanoides, Rosa Montezumae, (unſere R. canina) Hoitzia coccinéa, und von einer Erdbeere unter vielen andern Pflanzen. Literariſche Anzeige. Im Verlage von Gottfr. Baſſe in Ouedlinburg iſt P eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Kultur der i Gaoartenu: Nelke. Nach eigenen, 9 Erfahrungen 3 Hein Freund. Mit einer nach der Natur * Nelkentabelle. gr. 8. 25 Rania ODE d puso beigegeben werden. Der Preis des mace ift 4 Thlr. gel auf dieſe Zeitichrift an. 8 erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtaändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder TM Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen unb Poſtamter nebmen Beſtel⸗ i Saia der Studien. Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen e re u Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. T ON In Verbindung mit den E Gärtnern aub SBotanifern des; pe I EEA ane ; P ici 2 : Fou ai Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. von Albert Dietrich, Dr, der w6itojovbie und Lehrer an der Gärtners Lehranſtalt zu Verlin, Sonnabend, den 26. Spender neber die Arten der Gattung Her man ni a, AN: im biegen botanischen Garten. kultivirt wesa, Von den Herausgebern. Wenn gleich die Gottung Hern mannia nicht zu den ſchoͤnſten Gewächs bauspflauzen gehört, ſo find ihre Arien doch durchgedends hoͤchſt zierliche Snaucher, die es ſchon der Mannigfalligkeit wegen verdienen, als Schmuckpflanzen gezogen zu werden, zumal es einige unter ihnen gie, 1 f nicht allein ihrer ſchoͤnen Blumen, ſondern auch ihrer ei genthümlichen Blattformen wegen, als ſchaͤtzare Zierſträu · cher zu dunn find. * Kennmiß der Arten iſt kei · halb ſie pas Dlanjentultiatene jest — bekannt ind, liegt 1 5 darin, daß 1 man die tung in neuerer Zeit Auſmerkſamkeit en von Neuem auf di die. TBI. $9" 14 de "A. in * leichteren. x Willdenow führte in her Enumeratio planta- rum von 1809 bereits 18 Arten auf, wozu im Supple⸗ ment zu dieſem Werke von 1813 noch 2 Arten kamen; Link hat hingegen in feiner Enumeratio altera von 1822 ſchon 25 Arten, von denen freilich einige verloren gegane gen find; wir haben jetzt, ohne die eingegangenen mitzuzah— len, 32 Arten, die alle in bluühbaren Exemplaren kuli. virt werden. x Die Gattung gehört, wie bekannt, zur Familie der Büttneriaceae und nach dem Linné' ſchen Syſtem zu Monadelphia Pentandria. Su bietet in ihrem Erfen- nen feine Schwierigkeiten dar, und ſehr nahe ſtehende s ai Mahernia it, außer dem bo» lungen, die De Candolle in i triés Prodromus gemacht hat, mit aufgeblaſenem und nicht aufgebl en lerdings die ſcheinbar natürlichſten; allein i fib nicht, daß man bei manchen Arten ^e zweifelhaft bleibt, ob der Kelch zu den erweiterten oder nicht erweiter⸗ ten zu rechnen iſt; daſſelbe gilt von den mehr oder weni⸗ ger erweiterten Staubfaͤden, welches Merkmal De Can⸗ dolle dem obigen Kennzeichen noch bimzufugt. theilung von Ecklon unb Zey ber in ihrer Enumeratio plantarum Africae australis ift zu wenig beſtimmt, und die Kennzeichen der 2 heilungen zu mortreich und von zu Theilen u Pei fall ſchenken Fee wir wollen deshalb die $e Can- dolle’ ſche Gliederung mit einiger Veränderung beibehal · ten, und mid das Auffinden ber Arten zu erleich⸗ tern ſuchen. ee 5s RS A istens, Cor olla PRISE dimit e e hire antherae. 1 — $4 N TN culares, longitudinaliter dehiscentes. vn I Beisredungen die Beim zu er- . H. inflata Link et Otto. y die einzige ihr freilich Kelche, ‚al ; 3 laßt es Haaren beſetzt. lich runzlig, vielfach ⸗nervig und grün. Die Ein. förmigen und * ampanulatus,, quinquedentatus yel RER sit guingue, coaliti, stigmatibus acutis. Capsula quinquelocula- ris, loculicide quinquevalvis, ios A. Calyx inilalnas quinquedentatus, a, Calyx globosus; Corolla rubra. 1. Hermannia inflata Link et Otto. ' H. stellatim bisua; foliis brevi petiolalis ovalis cre- nulatis rugosis viridibus; stipulis linearibus glan- dulosis, racemis terminalibus. foliatis, calycibus - globosa- -inflatis glanduloso-hirsutis. Abbild. neuer und er Gew. p. 55. t. 28. Habitat in Mexico. B | — Diefe fdóne Pflanze iff vom Herrn Deppe in Me rico gefunden, was darum höchft merkwürdig ii, weil alle übrigen Arten im ſüdlichen Afrika einheimiſch ſind. Wir vermuthen deshalb auch, daß dieſelbe zu der von Preſſl aufgeſtellten Gattung Physodium gehört, welche übrigens von Hermannia kaum generiſch zu trennen ſein dürfte. Der Stamm iſt 2—3 Fuß hoch, und wie die ganze Pflanze mit ſternformigen; kurzen, aber ziemlich ſteifen Die faſt einen Zoll langen, 8—10 Linien breiten Blätter ſind kurz geſtielt, eirund, ſein gekerbt, ziem⸗ Die ſchmalen li^ nienförmigen Nebenblätter find außer den Sternhaaren noch mit geſtielten Drüſen beſetzt. Die Blumen ſind geſtielt, hangend, und ſtehen in den Achſeln der oberen Blätter, in einer lockeren faſt einſeitswendigen Traube, ohne beſondere Deckblätter. Der Kelch bauchig, faſt kugeltund, mit bud Garen ho menkrone dunkel⸗ purpurroth, wenig aus Wm feld "ies ſehend. Staubgefäße Es qum pee finn mit Stern: haͤrchen beſetzt. ' b. Calyx en Corolla flava. 2. Hermannia hyssopifolia IL. H. tenuissime villosula, poliis brevi petiolatis Ag. latis lium remole serrulatis verse lanceolatis ı rem x * ,vir idibus, stipulis Fe „ floribus terminali- bus aggregato - -subracemosis bract eatis, bracteis, xs calycibus globoso-inflatis,. esiti H. hyssopifolia L. spec. plant. p. 942, Willd. spec... ^" Cänd. "Prodr. e veg. 1. p- 404. | Hábitat ad Prom. b. spei. 5 sid 1 Der Stamm wird über zwei Fuß hoch - iR wie sie ganze Pflanze mit kurzen, anliegenden, gefráufelten Haaren beſetzt, und wie die Aeſte bis zur Spitze hin dicht beblättert. Die Blätter ſind kurz geſtielt, kaum einen Zoll lang, umgekehrt lanzettſörmig, nach der Spitze zu 2—3 Linien breit, abgerundet und fein gefágt, nach der Baſis zu keilförmig verſchmälert und ganzrandig, auf beiden Flås chen grün. Die Nebenblätter lanzettfoͤrmig und febr fein, und kaum merklich gezähnelt. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Zweige einzeln, gepaart oder zu mehreren ge⸗ häuft, und dann t traubenartig, von Dedblättern unters fügt, welche ji nicht unmittelbar unter der Blume, ſondern etwas davon entfernt i an den Blumenſtielchen und de» ren Theilung ſtehen, linienförmig und, wie die Blumenſtiel⸗ chen, laͤnger zottig ſind. Die Kelche kugelrund aufgeblaſen, häufig, durchſſchtig, netzadetig, dünn zottig. Die Blumen⸗ krone gelb, wenig aus dem Kelch herausſehend. e. calyx semiglobosus; corolla flava. 2. H. fragrans Hort. Herrenh. H. mm GM n ee cing 1 a TH PETS poe vir "1d1Dus, "obtusis cre bias ER —— Ae ebe pauci- "floris, calycibus inflatis semiglobosis reticulatis, H. fragrans mae pape — pns Enum. alt. II. p. 179. f ö Habitat ad Prom. b. spéi. b Der Stamm unſerer Exemplare it nicht über 2 Fuß hoch, mit grünen krautartigen Aeſten, die wie alle grünen Theile der Pflanze mit einem lockerer zottigen Filze be⸗ kleidet find. Die Blätter ſtehen ziemlich dicht und beinahe zweizeilig, ſind lang geſtielt, mit über einen Zoll langen Blattſtielen, oval, einen Zoll lang, 8—9 Linien breit, von der Mitte an nach oben zu fein gekerbt und an der Spitze abgerundet, unter der Mitte ganzrandig und von hier aus faſt keilförmig in eine etwas ſpitze Baſis auslaufend, auf beiden Flachen grün, doch auf der unteren etwas blans grün. Die Net t ſchmal lanzettfoͤrmig und ganze randig. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte an eigenen * zu mehreten, ſind gt und an ut "int 2 d: err zii LIII pn wor or die Blumenfielien ſtaͤrket we. Die Fr menkrone fait doppelt länger als der Kelch, e * - unter faft ins Orangefarbene übergehend. 4. H. altheaefolia i H. tomentosa, foliis longe Pens T obtusis crenulatis basi integerrimis subplicatis glaucis, sti- pulis foliaceis, oblongis, pedunculis axillaribus bifloris, calycibus inflätis semiglobosis — reticulatis. H. altheaefolia L. spec. pl. p. 941. Cav. diss. 6. p. 327. t. 179. Willd. spee. pl. III. p. 589, Enum. p. 692, De Cand. Prodr. t. veg. I. p. 499. H. aurea Jacq. hort. br. II. p. 48. t. 214. Habitat ad Pro dal -4bi29 Wird gegen 3 blaugrüne Aeſte, die filzig find. Die Bla | find blaugrün, einen Zoll und darüber lang, von ſehr verſchie⸗ dener Geſtalt, die unterſten eirund, die mittleren länglich, beide an der Bafs ganzrandig und etwas ſpitz ausgehend, am übrigen Theil fein gekerbt, und M: der Spitze ſtumpf; die oberſten, unter den Blumenſtielen ſtehenden lanzettför mig, kürzer geſtielt, gewöhnlich an beiden Enden ſpitz, oben ſtumpflich, ganzrandig oder nur nach der Spitze zu mit ei. nigen kleinen Kerbzähhen verſehen. Die Nebenblätter alle groß und blattartig, die unteren länglich oder eirund, über einen halben Zoll lang, die oberen lanzettförmig und kaum einen halben Zoll lang. Die Blumenſttele ſtehen an den oben ſtark verlängerten Aeſten, in den Achſeln der oberen Blaͤtter, ſind länger als dieſe, und theilen ſich an der Spitze in 2 Blumenſtielchen, deren jedes eine Blume trägt. An der heilung fies zwei linienformige Dedbtät. ET häufig, faft durchfichtig, mit febr fpipen Zähnen. Die Stu. menkrone goldgelb, doppelt gr as bed fd. 5. H. candicans Ait. B. tomentosa, foliis petielatis 3 ovatis is planis albidis, stipulis ^ e g ; axillaribüs subbifloris, caly- car janülatis subangulatıs reticulatis. - es x 3 ee F E = N " candicans. Ait. h. Kew. ed I. II. p. 412. J Schönbr. 1. p.63. t, 117. Willd. spec. pl.. Enum. p. 692. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 493, H. praemorsa; Wendl. obs. p. 51 H. mollis Willd. Enum. p. 692 Habitat ad Prom. b. spei, H Ein vier Fuß hoher Strauch, mit odiis frautartigen Aeſten, die dicht mit einem weißlichen Filz bekleidet ſind. Die Blätter haben einen ungefahr einen halben Zoll langen, weißfilzigen Blattſtiel, ſind einen Zoll und darüber lang, 8 10 Linien breit, rantenfórmig -eirumb, von der Mitte bis zur Spitze gekerbt, ſtumpf, von der Mitte bis zur Ba- ſis ganzrandig und hier runder oder ſpitzer zugehend, auf beiden Flächen, beſonders auf der unteren weißlich filzig. Die Nebenblätter pfriemenförmig, ſchmaler oder breiter. Die Blumenſtiele ſtehen in den Achſeln der oberen Blåt ter, ſind ſo lang als dieſe, weiß filzig, ein- oder zweiblu⸗ mig, mit ſehr kleinen kaum merklichen Deckblättern an der Theilung. Der Kelch weniger aufgeblafen als bei den vo: rigen, mehr glockenförmig und offen, etwas eckig, netzaderig, haͤutig, faſt durchſichtig, mit ſpitzen Zähnen. iie Alte menkrone lebhaft gelb, faft doppelt länger als der $ Die Pflanze ändert in der Form der Blätter etwas ab, entweder gehen ſie von der Mitte nach der Baſis zu ſpitz, oder mit einer allmähligen Rundung zu, weshalb Willdenow verleitet wurde, aus denen mit ſtärker ver. ſchmälerter Baſis eine eigene Art, H. mollis, zu bilden, welche jedoch kaum einmal als Varietät angeſehen werden kann, da oft * Einem Exemplar Blätter mit rundlicher H. caule decumbente red, foliis, lat dedii et lanceolatis acutiusculis serratis villosis, stipulis oblongis, floribus terminalibus aggregatis, pedun- . culis brevibus bifloris, calycibus inflatis campa- nulatis plicatis. H "decumbens Willd. Enum. pl. Suppl. p. 46. Link .Enum. pl. II. p. 181. : Habi aa Prom. b. spei. f Der Stengel kaum über einen Fuß lang, niederlie⸗ gend, arig. Die Blätter mit einem einen halben Zoll langen Blauſiel, faſt einen Zoll lang, die unteren länglich, die obern lanzettförmig, an beiden Enden ſtumpf, bis faſt zur Baſis geſägt, grün und zottig. Die Neben⸗ blätter länglich. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte mehr oder weniger gehäuft; die Blumenſtiele ſind kurz und zweiblumig, und von linienfórmigen Deckblättern geſtützt. Die Kelche ſind ziemlich ſtark aufgeblaſen, glockig erweitert, eckig ⸗ gefaltet, häutig, durchſichtig, meiſt etwas geröthet. Die Blumenkrone dunkelgoldgelb, doppelt långa als der Kelch. (Bortfepung folgt). Eintheilung und fpei Behandlung. im FR a befindlichen Kobl: und Rüben: Varietäten. Herrn Th. Ed. Kietner. 5 (Fortſetzung.) Dritte Art. Brassica Rapa Lin. Ruͤbe. Wenn gleich die Rübe, ſo wie die vorher erwaͤhnte Kohlrübe, nach dem allgemeinen Begriffe auch nicht zu dem gehört, was der Gärtner im engern Sinne Kohl nennt, fo müffen beide Pflanzen dennoch hier mit aufgenommen und beſchrieben werden, weil ſie in botaniſcher Hinſicht un. bedingt zur Gattung des Kohls zu zählen ſind. Erſte Unterart. Br. Rapa oleifera; teps. Wird nur als Oelpflanze angebaut. a. Erſte Spielart. Br. Rapa oleifera bine Winterrübenraps. Br. Rapa oleiſera. Rave sau- vage ou navette, wilde Rübe, De Cand. Winterrübſen, Winterſaat u. f. w. Dieſe Spielart hat hier nur in ſo fern Intereſſe, als ſie als Stammform der Rübe zu betrachten if, obgleich, wie Metzger verfichert, fie in dem Fall auch eßbare Rüben giebt, wenn man die Samen im Frühling auf ſehr guten Boden ſäet und fleißig auflockert, wo er alsdann im Herbſt gewöhnliche weiße Rüben von gutem Geſchmack liefert. Ich habe, ſagt Metzger, dieſe Verſuche mehrfach wiederholt und gefunden, daß diefe fo lange un ⸗ bekannte Pflanze nichts anderes als die urſprüngliche wilde Naben, Rübe iſt, aus der nach und nach durch ſorgfältigere wn 4 bie verſchiedenen Rübenſpielarten entſtanden find sgsr b. Zweite Spielart. Br. Rapa oleifera PINE Sommerrübenraps. Bre campestris Linn., Br. prae- cox De Cand. Sommerrübſen, Sommerſaat. Der Gom: merrübenraps iſt eine jährige Pflanze, welche durch längere Kultur und beſtändige Ausſaat im Frühling, beſonders in magern Boden, von dem eh; erzeugt worden iſt u. ſ. w. Zweite Unterart. Br. Rapa rapifera. Rübe. Br. Rapa Linn. Saattübe, Waſſerrübe, Turnips, weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe. Im Allgemeinen werden die Spielarten dieſer Unterart nicht ſowohl als Gemüfe ſondern vielmehr als Futterpflanze angebaut. Nichts deſto weniger werden aber auch einige ſehr häufig gegeſſen, ja fo- gar eine Sorte, die Teltower ⸗Rübe, als Leckerbiſſen ge: zogen und in weite Ferne verſendet. gende Sorten Rüben an. : a. Erſte Spielart. Lange Rübe. Längliche Rübe, Rave ohlongue, Br. Rapa oblonga De Cand, Waſſerrübe, lange Rübe, Gudelrübe u. f. w. 1. Weiße lange Rübe. Lange Herbſtrübe, Stop⸗ pelrübe, Guckelrübe. 2. Gelbe lange Rübe. Kohlherbſtrübe, lange gelbe Rübe von Lyon. 3. Rothe lange Rübe. Stoppelrübe, etti lange Kochrübe c. Von Nr. 1. durch eine een ins u gehende Farbe unterſchieden. 4. Rothſchwarze lange age Schwarze Elſaſer Rübe, F Winterrübe. 5. Panachirtblättrige fuis: Rübe. Sft eine ſeltene und zufällige Erſcheinung. Von dieſen Rüben ſoll ſich Nr. 4, die 1 lange Rübe, deren auch in der neunten Lieferung der Ver⸗ handlungen des Berliner Gartenbau- Vereins p. 362. und in der zehnten Lieferung p. 58. gedacht ift, mehr als eine der ans dern dieſer Spielarten angehörenden Sorten zum Küchenge brauch eignen. Nebenbei beſitzt diefe Rübe noch den Vortheil, daß ſie den ganzen Winter über in der Erde bleiben kann, ohne zu erfrieren. Dieſelbe Eigenſchaft wird ferner von einer im Julihefte des Bulletin des Sciences agricoles 1828. erwähnten Rübe Rave tortillée gerübmt, bie im Departement der Sarthe häuſig angebaut, im Winter über in der Erde ſtehen bleibt, und als Küchengewächs feit un: denklichen Zeiten eine geſunde Speiſe liefert. Metzger führt fol- b. Zweite Spielart. Runde Rübe, abgeplat⸗ be, Rave aplatie, Br. Rapa depressa, De Cand. errübe, frühe Rübe, Mairübe. Die Wurzel ift nie - tellerfórmig, die Blätter find klein und meift dünnſtielig. Metzger. Derſelbe führt folgende Sorten davon an. EICHE - ` 1. Weiße runde Rübe. Weißliche Rübe, Rave blanchátre De Cand. Frühe glatte weiße Rübe, Brüſ⸗ feler weiße Rübe, Mairübe, Frührübe, Tellerrübe, frühe Xs Mv ; be * — Rübe. Gelbliche Rübe, Rave e is Cand, Gelbe Rübe, gelbe holländiſche Rübe, Brüſſeler gelbe Rübe, runde gelbe Mairübe. — Dieſelbe geht leicht in die vorige über. x 3. Grüne runde Ru be. Grüne Rübe, grünliche Rübe ıc. Von der weißen runden Rübe nur durch die grünliche Farbe verſchie den, womit der aus dem Boden hervorragende Theil überzogen ee nas 4. Rothe runde Rübe. Rothe ober venam Rübe. Engliſche runde rothköpfige Rübe. Rothe Rübe. Rave rouge De Cand. Frühe glatte rothe Rübe. Nn terſcheidet ſich von Nr. 1. gleichfalls nur durch die Farbe. Wenn gleich ſämmtliche hier genannte runde Rüben zum Verſpeiſen gebraucht werben, fo giebt man Nr. 1 und 4. dennoch den Vorzug vor den übrigen, und kultivirt dieſel | ben daher auch mehr als jene zu dieſem Zweck. Von den- jenigen Rüben, welche mehr zum landwirthſchaftlichen als zum Küchengebrauch angebaut werden, verdienen, beiläufig geſagt, folgende mir bekannten und bereits von mir ſchon kultivirten engliſchen Sorten beachtet zu werden: 1. die große engliſche Rübe, White Globe Turnip. 2. Date's hybrid Turnip. 3. Pomeranian Globe. 4. White Norfolk Turnip. 5. Lawton' s hybrid Turnip. 6. Yellow Scotch or Bullock, und 7. Maie Yel- low with purple top.“) Noiſette theilt bie Rüben der Gonftenz ipres Flei ches nach 1. in trockene, 2, in zarte und 3. in halb» harte Rüben ein, und führt von am drei Unterabthei · lungen 23 Spielarten an. ^ad = " Berl. Gartb. Verband. 21. ei. 6. 317. babe ich eine Ab⸗ handlung über den Anbau der white Globe nnd white Nor- a folk Turnip gegeben. e Dritte Spielart. Kleine längliche Rübe, Teltower Rübe. Kleine Berliner oder märkiſche Rübe. Kleine franjófitibe Rübe, petit Berlin, baierſche Rübe. Kultur. Wenn fdon die meiſten der fultivirten Küchengewächſe eine von ihrer Urform ſehr abweichende : Geſtalt angenommen haben — eine Folge höherer Kultur —, fo find es doch ganz beſonders die Kohl. und die dahin ge- hörenden Ruͤbenarten, welche dieſem Wechſel vorzugsweiſe unterworfen geweſen ſind, und bei denen wir, je nach der verſchiedenen Bodenart, der Lage und dem Klima, in und unter welchen fie gezogen werden, Veränderungen ihrer in- neren und Äußeren Beſchaffenheit eintreten ſehen, die es nicht ſelten ſchwer, in manchen Fällen faſt ſogar unmöglich machen, aus ihren extremen Bildungen ſpecifiſche Verſchie⸗ denheiten herauszufinden. Die Verſchiedenheit der Kultur., Bodén- und Lofalverhältuiffe wirkt in dieſer Beziehung denn auch ſo ſehr verſchieden auf die Form, Farbe und den Geſchmack der Rübe, daß eine und dieſelbe Sorte auch eben ſo oft unter verſchiedenen Benennungen angebaut wird. Hiervon giebt die Teltower Rübe ein treffendes Bei- ſpiel, die felten anders: ae >= der Nabe von DUM We : Charakter treu bleibt. 7 Die Rüben, ag zum Dileita g eit Reiden folen, gedeihen am beſten in einem ſandig lehmigen Boden, der ein Jahr zuvor gedüngt worden iſt; friſcher Dung bei leichter Erde und frühzeitiger Ausſaat macht fie leicht ma⸗ dig und übelſchmeckend. Diejenigen Rüben dagegen, welche man zum landwirthſchaftlichen Gebrauch anbaut, werden in etwas niedrigem E aid — zen und mürben SIN. E S Zeit at richte Kw dei den Raben nach ihrem Gebrauch. qu fie eod yr wachſen und fid eben ſo ſchnell ausbilden, ſo iſt es, um fie immer friſch und jung zu haben, am zweckmäßigſten, die Aus ſaat davon alle 3—4 Wochen zu machen. Demzufolge geſchieht die erſte Aus ſaat in der letzten Hälfte des März oder Anfangs a April i in etwas warmer, jedoch offener Lage; wie denn über» haupt die Rüben, beſonders die, welche fpäter angefáet wer. den, Eur einer ſolchen Erpofition, d. h. offenen Lage vol- nmen werden. In den erſten Tagen des Mai macht, eite Ausſaat, daher auch der Name Mairübe arten entilanten il. Auf diefe: Weiſe fährt F ^ 310 — man fort bis in den September alle 4 Wochen zu ſäen, und benutzt, wenn die Verhältniſſe es geſtatten, die abgetragenen Eibs- und andere frühe Gemüſe-Rabatten zu ihren Kulturen. Bei von Natur kleinen Rüben fádet man die Samen dicker als bei größer werdenden Sorten, damit in dieſem Falle die Blätter Raum genug haben ſich auszubilden, um günſtig auf das Größerwerden der Wurzel oder Rübe zu wirken. Sollten, trotz aller Vorſicht, die man beim Saen angewendet hat, die Pflanzen dennoch zu dick ſtehen, jo werden von den überflüffigen und ſchlechten beim Jaͤten derſelben ſo viel herausgezogen, daß, ſind ſie von einer klei⸗ nen Art, z. B. von der Teltower Rübe, auf 3—4 Qua- dratzoll Eine, find es dagegen größere Rüben, je auf 8—12 Quadratzoll auch nur Eine Pflanze zu ſtehen kommt. — ter bedürfen bie Rüben keiner Pflege. Um ſie für den Winter aufzubewahren, nimmt man ſeinen Bedarf von der zu Ende des Auguſt oder Anfangs September gemachten Ausfaat, zur Zeit, wenn die Rüben die ihnen eigenthümliche Größe erreicht haben und die Blåt- ter ihre grüne in die gelbe Farbe wechſeln. Nachdem‘ fie aus der Erde genommen worden find, was an einem trofe kenen Tage geſchehen ſollte, werden ſie von allen an ihnen hangen gebliebenen Erdtheilen gefänbert, die Blätter kurz am Kopf der Rübe abgeſchnitten, und entweder in trocknen Gruben, Kellern, oder in Gefäßen an ftoſtfreie Orte ge ſtellt, aufbewahrt. Wenn gleich die Kultur der Rüben — ohne Schwierigkeiten und mit febr wenig Mühe verknüpft iſt, hat dieſelbe in fo fern doch das Unangenehme, daß bei anhalten der trockner Witterung die Ausſaaten des Mai bis incl. Auguſt nicht felten von einer Fliege (Rübeufliege) heimge ſucht werden, die oftmals große Verheerungen unter ihnen anrichtet. Von den verſchiedenen Mitteln, die man als zweckmäßig dagegen angewendet hat, iſt zwar das öftere Begießen mit kaltem Waſſer das Beſte; allein da fid) dafe ſelbe doch nur da anwenden laͤßt, wo fih die Kultur auf einen kleinen Raum beſchraͤnkt, fo dürfte es vielleicht rath⸗ fem fein, die von London p. 793. feiner Encyclopädie empfohlenen Praͤſervative gegen die —— m — chen. Dieſe Mittel ſind 1. Kalk mit Urin gelöscht ) mit. einer Weifüden uniti tät Ruß verſetzt und damit die Samen vor dem Aus ⸗ ET SS d 3u ^ fáeu. befeuchtet, ſchützt die Pflanzen vor nein durch dieſes ſchadliche Inſekt. | 2. Gleich gut fol fein, die Samen in | Shwefelmaffer einzuweichen, oder auch 3. Die Pflanzen mit ungelöſchtem fut zu überſtäuben. (Schluß ie ) Die (dbónblübenben 5 welche im Botanical Reste, und im W Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ : und ‚ Plängen: Garten zu ee ift. 9i Edvands Botanical Register, gun 1840. Pen 560 1 — n Die Morinen find fchöne, ne ri Pflanzen, deren urſprüngliche Art, Morina persica, Tour- nefort während: feines: Aufenthalts zu Erzerum, in der Nähe dieſer Stadt, im Thale der vier Mühlen fand. In einer dieſer Mühlen, ſagt er, wollten wir eine der fchön- ſten Gattungen der Levante benennen, und belegten fie mit dem Namen eines um die Wiſſenſchaft ſehr verdienten Mannes, Morin, zu Paris, welchem es ſeitdem geglückt ift, diefe Pflanze in ſeinem Garten aus Samen zu ziehen, während fie nirgend anderswo fortkam. Von dieſer Pflanze, ſo wie von andern, welche Hawkins in Griechenland enta deckte, und Olivier aus Perſien mitbrachte, weiſen un ſere Gärten heut zu Tage keine Spur mehr vor; und die periodiſchen Schriften über Botanik enthalten keine Abbil- dungen von ihnen. In der koſtbaren Flora Graeca fin · det man jedoch Morina persica abgebildet. 5 Die mir vorliegende Art iſt eine von W NE Dr. maiis ^! beu Mene iut din sept . E ne PE VS . 0 64. EPI 1 als f. Soltana- £x n und andern Gärten —- persica ; trägt unfer Klima recht gut. Man lefe e (ia der Morina persica, Allgem. Gart. Zeit. Vol. V. p. 209. 1837. Auch die hier erwähnte Art wird jet sin. dem hieſigen bota⸗ niſchen Garten kultivirt. entdeckte. Goſſain Than ift der Bezirk, welcher als a eigentliche Heimath angegeben wird. De Candolle übergab der Gartenbau- Geſelſchaft Sa men, und kamen die Pflanzen im November vergangenen Jah- res in ihrem Garten zur Blüthe. Sie ijt eine außerordentlich ſchöne, fat ganz harte, mehrjährige Pflanze, die, wenn fie trocken gehalten wird, 2—3 Fuß Höhe erreicht, und ziem⸗ lich dieſelbe Behandlung wie Acanthus mollis verlangt. Durch Naſſe wird fie indeß angegriffen, weshalb man fie in einen ſtrengen, trocknen Boden pflanzen, und wahrend des Winters mit einer Glasglocke bedecken muß. Durch Sar men vermehrt fie fid) leicht, und blüht vom Juli bis in den Spatherbſt. Der Stengel iſt mit weichen Haaren be · fet, welche, wein man ſie zwiſchen den Fingern reibt, den Geruch vom Geranium haben. Briefe e „ ttbeilungen. Her H. Maurer, Gärtner bei dem Herrn Baron von Hügel in Hietzing, bei Wien, theilt über eine febr leichte und einfache Vermehrungs⸗Methode der Lande trojen durch Stecklinge folgendes mit, da fie, wie er glaubt, mit Vortherl a enden fein. dürſte. Er ſagt nehm- lich: ſobald der trüe Trieb der Rofen feine gehörige Reife mit Anfang des Juli Monats erreicht hat, = tet man ein gewöhnliches Miſtbeet in der Art her, wie man es im März für den Melonenbau anzulegen pflegt. Nachdem der Dünger ſich erwärmt. hat und das Beet gehö⸗ rig vorbereitet iſt, bringt man nach Verlauf von zwei Tagen die für die Noſenſtecklinge fid eignende Erde darauf, welche aus zwei heile Zu einem Theil guter Garten rte und ! nd befteht, und die geficht und durcheinander gemengt werden foll. Es werden nur geſunde Triebe von ſolchen Rofen, die vermehrt werden ſollen gewählt, und ſind, wenn das Holz die gehörige Reife hat, ſchwächere den ſtär 25 kern Trieben vorzuziehen, indem erſtere, wie die Erfahrung „ leichter Wurzeln ſchlagen als letztere. Beim Schnei⸗ den derfelben verfähtt wan ganz auf Piet Art wie bei Rosa iudica oder semperflorens, und ſteckt fie Reihen- und Sortenweiſe dicht zuſammen. Iſt dies geſchehen, fo mer. den fie befchattet, und jeden Tag früh und Abends leicht beſpritzt, und fo lange gegen die Sonnenſtrahlen geſchützt Ri s bis man aus den Fräftigen Trieben, die fie zu machen an- fangen, erfieht, daß fie hinlänglich bewurzelt find, um nach und nach an die Äußere Luft und Sonne gewöhnt zu wer- den. Es ift rathſam und zweckmäßig, die bewurzelten Stecklinge bis zum nächſten Frühling an ihrem Standort ohne fie zu verpflanzen ſtehen zu lafen, und den Winter hindurch gegen ſtrenge Kälte mittelſt leichter und trockner Bedeckung zu ſchützen. Literariſche Anzeigen. In der S. Ebner ſchen — in Ulm iſt eróienen: Steuer amag vollſtändigen gexikon der Gärtnerei und Botanik, 2c. Auch unter dem Titel: Neu entdeckte Pflanzen, ihre Charakteriſtik, Benutzung und Behandlung, hinſichtlich de 5 8 und e, ; Friedrich Bortlich Dietrich, Großherzogl. ſächſ. Rath, Profeſſor der Botanik und Direktor des botaniſchen ach. Zehnter und letzter Band, oder des ganzen Werkes 30, Band, enthält eine Ueberſicht und Anordnung der natür⸗ Jim ae $ , nebit einem Anhang und iſter. Ulm, 1840. ; Mit = | mde iſt nun ein Werk vollendet, wel 50,000 Pflan⸗ zen enthält, nebſt u unb iff da- her den Freunden = erden der wie allen Gartenbeſitzern, die ſich mit Gewächskunde und Blumenzucht beſchäftigen, als ein ſehr brauchbares Werk zu empfehlen. Auch für die Geſchichte der Bota- nik ift es unentbehrlich, denn der Verfaſſer hat alle neue Pflanzengattungen, die zu Ehren der Entdecker ihre? men cene nn ee und die mei von Jo b. Heinr. Böckmann in Jungfernſtieg Nr. 3., if in der Nauckſchen Buchhandlung nen ein ſolches Denkmal errichtet wurde, um die Wiſſen⸗ AM verdient a: haben, Abbildung " — blübender tire von Dr. L. Pfeiffer 1 TW Königlichem Gartendirektor. Figures des Cactées en fleur, peintes et litho- graphiees d'aprés nature, avec un texte explicatif, par Mr. L. Pfeiffer, Docteur en médecine, et Mr, Fr. Otto, Directeur du Jardin au Roi à Berlin, eferung. Kaſſel und eng Been von Theodor Fiſcher. Firma: J. C. Kriegerſche Buchhandlung. — Rotterdam, A. Baedeker. — Paris, Brockhaus unb Avenarius, Rue de Richelieu 60, Die vier Hefte enthalten folgende Arten: re Sellowianus Cereus Curtisii Ss uriteeliteleriusi. suche; griformis Mammillaria bicolor à r- uberiformis Echinopsis multiplex Echinocactus leucacanthus Cereus Hookeri Cereus coccineus Opuntia Salmiana = setaceus - curassavica Rhipsalis platycarpa Mammillaria cirrhifera - entaptera - . Seitziana Opuntia 1oliosa Echinoc. ee Cer 'eus Phyllanthus - latifrons Mammillaria uncinata — Echinocactus acutissimus Pflanzen: Catalogs: Anzeige. Der Guidi. „Blumenzwiebel⸗ Katalog für 1840. Hamburg, Neuer gegen portofreie Brieſe zu erhalten, e ue M40. 4 T | | Achter Inhrgang. we 1840. Eine 3 eitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des ne und Anslandes, ani : herausgegeben X ; Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. von Albert dietrich, Dr. der Phitofovhie und Lehrer an der Gar hranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 3. Oktober. ueber die Arten der Gattung Hermann i a, welche im hieſigen botaniſchen Garten kultivirt werden. Von den Herausgebern. Cortſetzung. ) d. Calyx profunde campanulatus, Corolla hu 2. Hermannia disermaefolia Jacq. H. subferrugineo - tomentosa, foliis petiolatis oblongis obtusis undulato-crenatis rugoso - plicatis, stipulis subulatis, floribu dunculis brevibus unifloris, calycibus campa- nulatis, ud B em H. disermaefolia Jacq. hort. Schónbr. 1. p 65. t. 121. Willd, spec. pl. III. p. 592. Enum. pee De Cand. — Prodr. syst. veg. I. p. 494. H. althaeoides Link Enum. Fé alt. 1. p. 179. H. fer "uginea et purpurea Ba "s Habitat ad Prom. b. spei. 5 is Dieſer Strauch ift von allen Hermannien, die fuls tivirt werden, der hoͤchſte, indem er über ſechs Fuß L E ^d * 314. — wird. Der Stengel, die Aeſte, Blätter, Nebenblätter und Kelche find mit einem dichten, weißlichen, mehr oder me. niger ins Roſtfarbene übergehenden Filz bekleidet. Die Blätter find geſtielt, mit 4 — 8 Linien langen Blattſtielen, länglich oder laͤnglich⸗lanzettförmig, bis einen Zoll und darüber lang, ungefähr halb ſo breit, ſtumpf, an der Ba efis wellenförmig-geferbt, auf der Oberfläche runzelig, auf der unteren mit ſtark hervorſtehenden Nerven und Adern, die oberften unter den Blumen ſtehenden Blätter find viel Fleis ner, lanzettfoͤrmig, glatter, an beiden Enden ſpitz und am Rande nur entfernt gezähnelt. pfriemenförmig. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte einſeitswendig und faſt traubenartig, an kurzen Blu⸗ menſtielchen, die aus den Achſeln der oberen Blätter ent» ſpringen, von pfriemenförmigen Nebenblättern umgeben, und entweder einfach und einblumig, oder zweitheilig und zweiblumig ſind. Die weit glockenförmigen Kelche ſind dicht mit einem gelblichen Filz überzogen, und haben breite, ſpitze Einſchnitte. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, gelb, mit ſchwachem röthlichen Anflug. . 8. Hermannia incana Cao. H. incano-tomentosa, foliis petiolatis subrhomboideo- ovatis obtusis crenatis plicatis vix rugosis, stipu- lis subulatis, floribus terminalibus subracemosis, pedunculis longiusculis eee calycibus cam- panulatis. H. incana Cav. Diner, p. 328. ne Fl. cap. ed. Schult. p. 505. Habitat ad Pror Iſt 2— 3 guf hoch ni di jüngeren Zweige ſind mit einem ſehr dünnen, weißgrauen Filz bekleidet. Die Blätter haben ungefähr einen halben Zoll lange Blattſtiele, find bis einen Zoll lang, über einen halben Zoll breit, opal, eirund oder länglich, und wegen der ſpitz ausgezoge⸗ nen Baſis faſt rautenförmig, ſtumpf, am Rande ungleich gekerbt, vom Mittelnerven aus nach beiden Seiten hin in viele Falten gelegt, auf der Oberfläche weniger grau- filzig als auf der unteren, und kaum oder eigentlich gar nicht zumelig, Die Nebenblätter klein und pfriemenförmig. Die Blumen ſtehen an dem Gipfel der Aeſte, wo fie faſt abgerundet oder faſt abgeſtutzt, m Rande febr ungleich Die Nebenblätter ſind eine Traube bilden, an ziemlich TM e bie in den Achſeln der oberen Blätter entſpringen, gewöhnlich in zwei lange Blumenſtielchen ſich theilen, die dann jeder eine Blume tragen, und an der Theilung mit zwei kleinen pfriemenförmigen Deckblättern beſetzt ſind. Der Kelch weit glockenförmig, mit ſehr ſpitzen Einschnitten. Die Blumen⸗ krone faſt doppelt länger al8 ber Kelch golggelb. ; 9. Hermannia discolor Nob. - ! H. ramis hirtis, foliis petiolatis oblonga TRE sub- cordatis undulato-crenatis supra subrugosis hirtis : viridibus subtus glauco- tomentosis, stipulis subu- latis, floribus terminalibus subracemosis, pedun- culis brevibus aggregatis unifloris, calycibus cam- panulatis. Habitat ad Prom. b, spei. F: Ein kaum 2 Fuß hoher, weitfchweifig äftiger Strauch, mit aufwärts gebogenen Aeſten, die grünlich braun und mit kurzen Haaren bekleidet find. Die Blätter 1—12 Zoll lang, halb fo breit, ſtumpf, an der Baſis gewöhnlich ſtumpf und ſchwach herzförmig, ſeltener ſpitz oder ſtumpf zugehend, am Rande ungleich - wellenfórmig «fein. geferbt, auf der Oberfläche hellgrün, kurzhaarig, fein runzelig, auf ber Nn- terflache blaugrün filsia mit ziemlich ſtark hervorſtehenden Nerven und Adern. Die Nebenblätter find klein und pfrie⸗ : menförmig. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Zweige in einſeitswendigen, büſcheligen Trauben; die Blüthenbü⸗ ſchel ſtehen entfernt von einander, die unterſten noch von einem Blatte unterſtützt, die oberen nackt, und beſtehen aus 6 — 8, kurz und ungleich geſtielten Blumen, die ſich nach und nach entwickeln, und deren Blumenſtielchen an der Baſis von zwei kleinen, pfriemenförmigen, wie die Blu⸗ menſtiele etwas zottigen Deckblättern geſtützt find. Die Kelche ziemlich weit glockenförmig, hellgrün, fat durchſchei⸗ nend, zortig, ſchwach eckig mit ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, goldgelb. 10. Hermannia plicata il. H. hirto-tomentosula, foliis petiolatis subrhomboideo- ovatis obtusis denticulatis plicatis rugosis, slipu- lis ovatis cuspidatis, floribus racemoso-panicnla- tis, pedunculis elongatis subbifloris, calycibus in- fundibuliformi-campanulatis. "t acd 2 . E d ' 1 L " plicata Ait, hort, Kew. ed. 2. II. p. 411. Willd. spec. pl. III. p.590. De Cand. Prodr. syst. veg. I. p.493. . altheaefolia Jacq. hort. Schónbr. i p- 46. t. 213. (exclus. synonym.) Habitat ad Prom. b. spei. 5 Der Stengel faum über zwei Fuß boch, peilſchweiſt äftig, kurzhaarig ⸗dünnfilzig, die krautartigen Aeſte graus blau. Die Blätter geſtielt, mit 6—9 Linien langen Blatt. fielen, fat rautenförmig⸗eirund, ſtumpf, am Rande dicht und fein gezähnt, mit ſpitz ausgehender, ganzrandiger Ba ſis, gefaltet dünnfilzig, auf der Oberfläche blaugrün und runzelig, auf der Unterfläche weißgrün mit ſtark hervorſte. henden Nerven und Adern. Die Nebenblätter klein und aus einer eirunden, ſaſt herzförmigen Baſis fein und lang . ggefoitt. faſt rispenartig, da die längeren Blumenſtiele, von denen die unteren noch von den oberen Stengelblättern unterſtützt, die oberen dagegen nackt ſind, ſich an der Spitze in meiſt zwei Blumenſtielchen theilen, deren jedes eine Blume trägt; an der Theilung der Blumenſtiele ſtehen zwei ganz kleine, eirunde Deckblättchen. Die Kelche erweitern ſich aus einer ſpitzen Baſis ziemlich weit glockenfoͤrmig, ſind eben falls kurzhaarig⸗dünnfilzig und haben ſpitze Einſchnitte. Die Blumenkrone iſt doppelt länger als der Kelch und goldgelb. m = e. Calyx urceolatus. Corolla flava. 11. Hermannia micans Schrad. ei Wendl. . H. ramis albido-hirsutis, foliis brevi petiolatis oblon- gis rotundatis apice denticulatis utrinque flavo- hirsutis subrugosis, stipulis linearibus albido- hirsutis, floribus terminalibus aggregatis bracteis setaceis involucratis, calycibus urceolatis. micans Schrad. et Wendl, Sert. hanov. p. II. t. 5. Willd. spec. pl. III. p. 591. Enum. p. 693. De Cand. Prodr. syst. veg. I. p. 494. H. latifolia Jacq. hort, Schónbr. 1. p. 64. t. 119. Habitat ad Prom. b. spei. f Ein drei Fuß hoher Strauch, mit langen und geraden Aeſten, die wie die ganze Pflanze mit ſternförmigen Haas ren bekleidet find, von denen die an den Aeſten, den Neben- blättern und Deckblättern ſtehenden eine weiße, die au den Blaͤttern und Kelchen befindlichen aber eine goldgelbe Farbe m B. — . Die Blumen ſtehen an der Spitze ber Aeſte haben. Die Blätter ſind kurz geſtielt, mit kaum über eine Linie langen Blattſtielen, einen Zoll lang, balb ſo breit, an der Spitze abgerundet, und mit einigen kleinen Zaͤhn⸗ chen beſetzt, übrigens ganzrandig, an der Baſis abgerundet, von gelblich grüner Farbe, auf der Oberfläche wenig rune lig, auf der Unterfläche mit ftar? hervorſtehenden Nerven und Adernetz. Die Nebenblätter linienförmig und ſehr ſpitz. Die Blumen ſtehen an der Spitze der ſeitlichen Aeſte faft in einem Köpfchen gehäuft, find kaum merklich geſtielt, und von einem Kreiſe linienfórmiger, mit ihnen gleich bo: her, anliegender Dedblätter umhüllt. Die Kelche nicht febr weit aufgetrieben, aber etwas in die Länge gezogen und daher, weil ſie nach oben zu ein wenig ſchmaler zugehen, von frugfórmiger Geſtalt, häutig, faft durchſcheinend, gelb. lich, mit fünf kurzen, ſpitzen Zähnen. Die Blumenkrone goldgelb, wenig aus dem Kelch herausſehend. 12. Hermannia venosa Hort. Goelling. H. hirsuta, foliis petiolatis ovato - subrotundis denti- culatis undulatis venosis subrugosis, stipulis ova- tis longe acuminatis acumine denticulato, pedun- culis axillaribus solitariis, floribus in apice pe- dunculi aggregatis bracteis iuvolucratis, calycibus suburceolatis. Habitat ad Prom. b. spei. 5 Dieſe bisher noch unbeſchriebene Pflanze erhielt der hieſige botaniſche Garten unter obiger Benennung aus dem botaniſchen Garten zu Göttingen. Sie gleicht iura — bitus, wegen der gehäuft ſtehenden und von Deckblättern umgebenen Blumen, in etwas der vorigen Art, weshalb fie auch in deren Näbe bleiben muß, obgleich fie nur wenig aufgeblasene Kelche hat. Es iſt ein nur kleiner, kaum Halbſtrauch, mit grünen, Frautartigen Aeſten, die wie die ganze Pflanze mit einfachen, ziemlich langen und ſteifen weißen Haaren zerſtreut beſetzt find. Die Blaͤtter, welche an kurzen, kaum einen halben Zoll langen Blattſtielen ſtehen, find rundlich ⸗eirund, faf einen Zoll lang, und beinahe eben fo breit, oben abgerundet, un- ten kaum ſpitz zugebend, ringsum am Rande dicht und fein gezähnt und wellenförmig, auf beiden Flachen grün und geadert, auf der oberen wenig runzelig und ſchwächer be. haart als auf der unteren, wo das Adernetz febr ſtark ber. vorſteht und dicht mit langen Haaren beſetzt ift. Die Nr, 316 & benblätter aus einer eirunden Baſis in eine ſehr lange, ſein gezähnelte Spitze ausgehend. Die Blumen ſtehen an der Spitze eines gemeinſchaftlichen Blumenſtiels, der aus den Blattachſeln entfpringt und eben fo lang als das Blatt ift, fat kopfförmig⸗ gehäuft, find kaum merklich geſtielt und von linieufórmigen ſpitzen Deckblättern umhüllt, die fie an Länge fat übertreffen. Die Kelche find nur wenig auf. getrieben und auch nur nach oben wenig verlaͤngert, aber hier doch etwas ſchmaler, und daher von faſt krugförmiger Geſtalt, fie erſcheinen etwas durchſichtig, bántig, gelblich. grün, haben aber lange grüne; krautartige Zaͤhne. Die Blumenkrone iſt belgelb und ſehr wenig aus den Kelch herausſehend. ö Fortſetzung folgt.) 4 , Eintheilung und ſpecielle Behandlung der im Kulturzuſtande befindlichen erh: und Nüben: Varietäten. Herrn Ep. €. Nie tue - (Schluß.) de Als Anhang und zum Schluſſe dieſes, die Kohlpflau⸗ zen betreffenden Aufſatzes habe ich nachträglich noch Fol⸗ gendes zu bemerken. In dem VI. Sabrgange tiefer Gartenzeitung p. 9 und 109, ift von einer neuen Kohlart als einer vortrefflichen Gemüſepflanze unter dem Namen Pet-Sai oder Pc-Tsaie (chineſich), Brassica chinensis Lin. die Rede. Das Weſentlichſte, was darüber geſagt wird, iſt Folgendes: „Das Vaterland tiefes vortrefflichen Gemüfes iſt das nördliche China, wo es zwiſchen dem 35—40* n. B. wild wäh. TN Was die Kultur diefer Pflanze betrifft, ſo giebt der 3 bet (der in der Gartenz. Jahrg. VI. p. 109. enthaltene d'Horticulture de Paris entlehnt) folgende i richten. darüber an: ift von Dücros und aus den Annales de la So alı Die Ausſaat geſchieht im Vaterlande unter dem ge. nannten Breitengrade von der Mitte Juli bis zur Mitte Auguft, in andern Gegenden bald früher bald ſpäter. So z. B. pflegt man in Canton den Samen erſt im Oktober auszuſäen. Die jungen Pflänzchen ſind febr zart und fön- nen große Hitze nicht ertragen; man baut ſie darum nur in gemaͤßigten Klimaten. Um von dem chineſiſchen Kohl ſchöne Köpfe zu erzielen, pflanzt man ihn in Entfernun gen von 1— 12 Fuß. Zuweilen binden die chineſiſchen Gärtner, um das Schließen des Pe-Tsaie früher als es die Natur bewirkt, zu erreichen, dieſelben gleich den Endis vien ein, wodurch derſelbe zwar au Zartheit, nicht aber an angenehmen Geſchmack gewinnt. Ein niedriger, nicht zu ſtark gedüngter Boden ift der befte für diefe Kohlart. Aus. gewachſen bat ber Pe-Tsaie eine Höhe von 13 Fuß, wiegt 4 — 12 Pfund und off noch mehr. Die fchönften, beten und zarteſten Köpfe findet man in der Provinz Ngan-Sun. Von daher wird die Tafel des Kaiſers und des ganzen kai⸗ ſerlichen Hauſes damit verſorgt. Bereits oben iſt angegeben, unter — "e den dieſe nützliche Pflanze in China wächſt, und da die nter in jenen Gegenden auch beinahe ſo kalt und öfter noch fülter find, wie in unſerm Europa unter gleichen Breitengraden, fo läßt ſich leicht hoffen, daß wir fie vr auch einführen und anbauen fónuem. “ Im erfien Theil von Lüder's Küchengarten p. 418. 419, wo von Erziehung der Kohlrabi unter der Erde, oder der großen Steckrübe die Rede ift, fagt der Verfaſſer unter Andern: „dem Kohlrabi wird nach der Vorſchrift der Gartenbücher die Wurzel ſtark beſchnitlen, da⸗ mit er nicht in die Länge, ſondern in bie Hun dung und kugelförmig wachſe. Man verfahre mit der Steckrübe eben fo, dann werden fie auch eine meiſt runde Geſtalt bekommen, gleichwie der Kohlrabi laͤng · lich in Geſtalt einer Rübe wachſen wird, wenn man bei ihm wie bei der Steckrübe ſeine Spitzen ſorgfältig erhalt und fie nicht abſchneidet. s Das Verfahren, den Kohlrüben, Kohlraben und an⸗ dern ähnlichen Kohlpflanzen die langen Wurzelſpitzen unter gewiſſen Bedingungen zu verſchneiken oder einzuſtutzen, wird zwar keinem Gemuſe⸗Gärtner fremd fein; allein daß bicfe Operation in ihren Folgen eine fo zweckmäßige Verinde E | 317 | | geeignet, da es febr leicht Feuchtigkeit anzieht. Die trod. rung in der normalen Bildung der Pflanze felbit hervor- zubringen im Stande fei, ift ein Gegenſtand, welcher viel leicht nicht Jedem, der feinen Kohlpflauzen die Pfahlwur⸗ zel verkürzt, bekannt fein dürfte. Dennoch ift es fo, und iſt der Grund der veränderten Conſtitution bei einer der Pfahlwurzel zum Theil oder ganz beraubten Pflanze in den Erſcheinungen zu ſuchen, die ſich in Folge des Se. ſchneidens der Wurzeln überhaupt herausſtellen. Im Allgemeinen iſt anzunehmen, daß jede Verletzung irgend eines oder mehrerer Theile an einer und derſelben Pflanze entweder hemmend, ftörend, oder befoͤrdernd auf ſie einwirkt. Da nun aber vorzugsweiſe der abwärtsſteigende Stock (die Wurzel) mit dem aufwärtsſteigenden (dem Sten- gel oder der Krone) in einer ſteten Wechſelwirkung ſteht, ſo iſt es natürlich, daß ein oder der andere Theil der Pflanze einer Veränderung unterworfen ſein muß, ſobald jene Ver letzung Statt findet. Hierauf gründen ſich die Erſcheinungen, welche das Beſchneiden der Pfahlwurzel zur Folge hat, mo» nach bei einer kürzeren Ausdehnung des Stammes gleich zeitig eine breitere und flachere Krone und dergleichen Wur- zeln erzeugt werden. Daraus geht ferner die Wichtigkeit des Beſchneidens der Wurzeln an denjenigen Kohlarten hervor, bei welchen es entweder auf Hervorbringung einer ſtarken Wurzel (Knolle), oder aber auf einen kurzen Stiel und großes Haupt oder Kopf e iſt. Die Orchideen in e F- Herr Skinner, ein ſehr eifriger Naturforfcher zu Guatemala, hat unlängſt feinen Freunden in England meh rere ſchätzbare Sammlungen Orchideen überſandt, welche fat ſämmtlich im guten Zuſtande angekommen find. Un⸗ ter andern waren die, welche Herr Harris von fingi: bury erhielt, faft gar nicht durch die Reiſe angegriffen, was wahrſcheinlich darin ſeinen Grund hatte, daß die Pflanzen an den Wänden der Kiſten beſeſtigt, und die Zwiſchenräume mit Tillandsia ausgefüllt waren. Herr Beaton hat ges funden, daß lrockne Tägeſpähne gleichfalls dem Zwed ent. ſprechen. Moos i jedoch von allem am menigiten bierzu 5 Aus Edwards’s Botanical Register, Sunt 1840. No. VI. p Ein fce wichtiger Fingerzeig für die Orchideen idu nen Exemplare, welche Herr Harris erhalten, hat mir derſelbe nebſt den vortrefflichen Beobachtungen des Herrn Skinner, über das dieſen Pflanzen am beſten zuſagende Klima, zukommen laſſen, wovon ich Gelegenheit nehme, den hier folgenden Auszug mitzutheilen, der, wie ich mir ſchmeichle, allen denjenigen, welche ſich mit der Kultur der Orchideen beſchaͤftigen, Intereſſe abgewinnen wird. Oncidium leucochilum, Stanhopea oculata. Beide als Paraſiten au demſelben Zweige wachſend. Bei der Anzucht dieſer Pflanzen in Europa würde ich rathen, fie in einer Temperatur zwiſchen 55° und 70 F. zu halten. Vom Juni bis September muß fie jeden Nach⸗ mittag gut bewäſſert werden; vom Oktober bis incl. Mai dagegen, wo das Bewäſſern gleichſam den Thau unſerer Gegend erſetzen foll, darf daſſelbe erſt nach Sonnenunter⸗ gang, und zwar nur febr mäßig geſchehen, indem der Thau bei uns bei weitem nicht ſo ſtark iſt, als man ſich ihn in Europa gewöhnlich vorſtellt, da unſere Lage hoch, und das Klima ganz verſchieden von einem füftenflima iſt. Die Jahreszeiten find hier dieſelben wie in England; die kaͤlteſten Monate: Dezember, Januar und Februar. Die mittlere Temperatur vom 25. 26. und 27. Dezember 1839., des Morgens 6 Uhr im Freien gemeſſen, war 36° F. und dennoch trieb Oncidium leucochilum fortwährend =. ihre jungen Stielhen. Die Pflanze blüht im Februar und März. 2 ; Epidendrum Skinneri. — Dieſe Pflanze verlangt ungefähr dieſelbe Temperatur ; wie die vorige, zwiſchen 56° unb 709, Sie darf nicht in Erde gepflanzt werden, ſondern muß frei hangen, damit fie Spielraum für ihre lungen Wurzeln eee habe, die ſie im Auguſt treibt. l i ‘pidendrum äurantiacum. Sie wird fof immer mit Oncidium leucochilum zuſammen angetroffen, jedoch liebt fie mehr eine freie Lage, weshalb ſie auch einen größeren Temperatur. Unterſchied erträgt. Die ſcöufen Exemplare finden ſich auf den » 318 ` E 3 Gipfeln feiler elfen, wo man indeß nur felten zu ihnen gelangen kann. Ich habe ein ſolches, welches im ver⸗ gangenen Monat funfzehn Blumen an Einem Stiele trug. Cattleya Skinneri. Dieſe Pflanze findet ſich an den warmen feuchten Küſten auf hohen Baͤumen, ſo daß es ſchwer iſt, zu ihr zu gelangen, wenn nicht etwa ein Sturm dergleichen Bäume entwurzelt und zur Erde geworfen hat. Sie verlangt bei ihrer Anbauung eine von den vorigen febr abweichende Be- handlungsart. Um den Thau und den Regen, welcher vom Mai bis November fällt, zu erſetzen, muß fie täglich gut mit Waſſer verſorgt werden, jedoch muß man vorſichtig ſein, daß fie nicht außerdem noch andere Feuchtigkeit eiu. ſauge, denn die Bäume, an welchen ſie im natürllchen Zu⸗ ſtande wächſt, haben ſaſt niemals Flechten, der Regen kann ſich daher nicht darauf feſtſetzen, und die Pflanze iſt dem⸗ nach auf die unmittelbare Bewäſſerung durch letztere be⸗ ſchränkt. Sie waͤchſt in einer Temperatur von 80?—85?, die zuweilen während des Tages bis auf 95° ſteigt, und liebt, gleich Epidendrum aurantiacum, freie Orte. Im Januar enn do Diha man ſchmückt mit ihr die Altäre am St. Sebaſtians⸗Tage, wovon fie im gewöhnlichen Leben den Namen St. Sebaſtians⸗Blume er⸗ halten hat. | Epidendrum (Encyclia) incumbens. Eine Pflanze mit ausnehmend ſchönen Blumen, bie unter denſelben Verhältniſſen wie Oncidium leucochi- lum gedeiht. Sie iſt nahe verwandt mit Oncidium alatum, Epid. oncidioides und den übrigen rispenförmigen Encyclien. Epidendrum macrochilum. Die Pflanze gelangt nur an der Küſte zur Vollkom⸗ menheit, wo fie beftändig in der Geſellſchaft der Cattleya Skinneri, mit der fie auch eine gleiche Behandlung ver» langt, vorkommt. Im gemeinen Leben wird fie Boca del Ä en Drachenmaul, genannt. Cyrtochilum maculatum var. Russelianum. : if eine der vielen ſchönen Spielarten ber Cyr- l latum, mit febr großen, ſtark gefleckten tochi Blumen. Herr Skinner nennt fie Cyrtochilum Rus- selii, und giebt folgende Beſchreibung von ihr. „Sie lebt in einem Klima von 65 — 70°, und ver langt ungefähr dieſelbe Behandlung wie Oncidium leu- cochilum. Sie wächſt zwar üppig unter Fichtenbäumen, findet ſich jedoch nur auf Eichen vor. Außer Catasetum auf der Nordküſte, findet man übrigens keine Orchidee an Fichtenbäumen, und ſind die Wurzeln dieſer Art dergeſtalt mit Haaren bedeckt, daß ſie gänzlich gegen das Harz ge⸗ ſchützt find, welches in den warmen Klimaten beſtaͤndig aus dieſen Bäumen hervorquillt. Laelia superbiens. Herr Skinner ſagt, daß er niemals eine Pflanze geſehen hätte, welche dieſer an Schönheit gleich fáme. Dieſe prächtigſte aller Pflanzen, die ich zu verſchiedenen Malen nach Hauſe geſandt habe, iſt ohne Zweifel eine Epidendrea; indeß vermuthe ich, daß man ihr in Europa einen andern Namen beilegen wird. Sie blüht im Rovember, und hat bisweilen achtzehn bis zwanzig Blumen an einem neun bis zwölf Fuß langen Herr Hartweg machte einen Umweg von 40 Mei⸗ len, um dieſe Pflanze aufzuſuchen, und fand fie endlich in großer Menge in der Gegend von Chantla, im Staate Queſaltenango; von hier ſandte er eine große Menge, worunter mindeſtens 30 getrocknete Exemplare, nach Eng⸗ land. Ich traf ſie im vorigen Jahre in Sumpango, fo wie in Costa Rica, und in Acatenango, überall jedoch nur ſparſam vor den Wohnungen der Indianer einzeln ſtehend. — Chantla, ihre eigentliche Heimath, hat ein Klima von 55 65“, Costa Rica 68 — 70? und Acatenango gegen 70° Wärme. In Europa wird die Pflanze, wie ich glaube, bei einer gewöhnlichen Gewächshaus: Temperatur gedeihen. Epidendrum Stamfordianum. Findet fih mur an fchattigen, febr feuchten Orten der Küſte vor. Ich habe fie auf mehreren Reifen, unter ber ſchiedenen Temperaturen, vom November bis März zu ab len Zeiten blühend geſehen. Auf der Nordküſte, die febr * 319 warm und naß ift, und wo das trockne Wetter im März beginnt, fand ich fie im April blühend; auf ber Südküſte, wo das trockene Wetter im Oktober ſeinen Anfang nimmt, blühte fie dagegen im November. Sie verlangt dieſelbe Behandlung wie Cattleya, nur etwas uw Feuchüigkeit Brassavola glauca. Hat eine febr hübſche große weiße Blume von aufer- ordentlich ſtarkem Wohlgeruch. Sie findet ſich mit Cyr- tochilum Russelii zuſammen auf den Eichbaͤumen vor, und verlangt dieſelbe Behandlung wie dieſe. Hexopia crucigera Bateman. Klima 68 — 75 und 65— 70 Wärme, Epidendrum rhizophorum. Klima 70°. | Aspasia epidendroides. Eine febr liebliche Blume, findet fih zu Escuintla und Medio Monte in einer Temperatur von 75 — 80^, und blüht im Januar und Februar. Schon früher hatte fie Herr etz von Costa Rica nach England geſandt. Epidendrum avoided: Blüht im Februar und März, und findet fi um Acatenango, Duenas, Mirco, Naranjo und an mehreren anderen Orten, in einem Klima von 60 — 75°. # Odontoglossum grande. Sft die ſchönſte Orchidee biefer Gegend; ihr Klima iſt zwiſchen 60 und 70°. Am beſten gedeiht fie an feud ten, ſchattigen Orten, bei 60° Wärme; bei 70° findet man ſie nur ſelten. Sie iſt in der That eine zußerſt merkwürdige Pflanze. Ihr ganzer Habitus, fo wie die nagelfórmige Lippe und ihre eigenthümliche Säule entſprechen Odontoglossum, wogegen die Knoten an der Baſis der Lippe Oncidium angehören. Die getrockneten Blumen haben 65 Zoll Länge, von der Spitze der Blumenblaͤtter an gemeſſen, und ſind elut Zweifel beim Trocknen zuſammengeſchrumpft. Sie ſehen einer febr großen Maxillaria nicht wm. ähnlich, und ſcheinen eine gleichmaͤßige gelbe oder weiße Farbe gehabt zu haben. Zwei Blumen ſaßen zuſammen auf einem Raum von nur 5 Zoll Laͤnge. Herr Skinner glaubt, daß die von ihm früher nach Europa geſandten Pflanzen deshalb nicht zur Blüthe gelangt find, weil fie zu warm gehalten wurden. Oneidium ornithorhynchum. Findet fid an feuchten, ſchattigen Orten, in einer Temperatur von 68 — 70», bisweilen auch 75° vor, und blüht im November und Dezember. Hartwegia purpurea. Temperatur von 56 — 75°, -Oncidium ampliatum. Wurde zuerſt in Costa Rica, an dem Meerbuſen von Nicaya entdeckt; fpäter fand man fie längs der ganzen Küſte von Nicaragua, ſo wie auch um Escuintla. Temperatur: 80 85% Blüthezeit der Monat Februar. Cyenoches ventricosum. Ihr eigentliches Klima bat zwiſchen 80 und 85° Wärme, n en, von 70 — 75. Catasetum maculatum. Temperatur: 75 — 80; fie blüht im Juli. Trigonidium Egertonianum. Blüht im April; Temperatur: 75 — 805. Maxillaria Skinneri Bateman. —— — Dieſe febr lieblichriechende Blume ift die ſchönſte Maxil- laria, die ich geſehen habe. Die Lippe hat eine wunder⸗ ſchöne ins Weiße ſpielende Purpurfarbe mit dunkeltoſenro⸗ then Flecken in der Mitte. Ihre Blüthezeit iſt im De⸗ zember und Januar, jedoch habe id) fie auch im April blü- hend geſehen. Sie ift eine Erdpflanze, wächſt in einem Klima von 68 — 75“ Wärme, und iſt mit M. Harrisoniae nahe | verwandt. Der Durchmeſer ihrer Blumen beträgt ti * s de p o Literarische Anzeige Steudel Nomenclator botaiiens, ; ue: | E Kditio secunda. Erſte bis dritte Lieferung. | Im Verlag der unterzeichneten ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Nomenclator botanicus seu: | Synonymia plantarum universalis, » d es enumerans ordine alphabetico nomina atque synonyma, tum generica. tum specifica, et a Linnaeo et a recentioribus de re botanica scriptoribus plantis phanerogamis imposita. Autore E. Steudel, Med. Dr. fus secunda ex novo elaborata et aucta. Erſte bis dritte Lieferung: Subſeriptionspreis für jede Lieferung 1 fl. oder 20 Sgr. Das Ganze wird in 12 Liefe⸗ n rungen je zu e 8 Bogen erſcheinen und zum Subſeriptionspreis von 12 fl. oder S Athlr. bis zur Vollendung * des Drucks das Werk, wie zu erwarten ijt, mehr als 12 €i, n umfaſſen, fo wird der TW Preis. dadurch für die Subſeridenten nicht erhöht, ſondern die nach folgenden Bogen denſelben gratis nachgeliefert. n vor 20 Jahren die erſte Ausgabe dieſes Werks eine gefühlte Lücke in der botaniſchen Literatur nach allgemeiner An⸗ erkennung A Ss befriedigende Art ausfüllte, fo wird nach biefent u Zeitraum, der an Fr 8 der Entdeckungen jede frühere noch = ſo glänzende Periode der Bereicherung der bota anifchen Keuninife weit fverrtift einer zweiten Auflage, deren Bearbeitung der Verfaſſer aufs Neue eine lange Ne ihe von Jahren widmete, um 5 weniger E dankbare Aufnahme esl als gleichzeitig mit dem ſich darbieten⸗ den reichen Material der wirklich neuen Entdeckungen der Fleiß der verſchiedenen, unabhängig von einander dieselben oder verwandte Ge⸗ cesi ocean edi Schriftſteller, und deren i ne Anſichten über Bildung von zahlreichen neuen Gattungen, die Maſſe der Syno auf ei r Wiſſenſchaft ſelbſt beinahe Gefahr drohende Art vermehrte. hat ſich daher der Verfaſſer die Aufgabe geſtellt, dem Soranifgen Sabre gleichfaut einen Leitfaden aus aia — zu bieten, indem er mit Beachtung ber ihm auf ver rſchiedenen We⸗ gen zugekommenen misc in n fo fern ibm ſolche nicht zu weit von dem urſprünglichen Plane entfernten, jede im ga E botanischen Literatur t gewor ordene Pflanze in iskabeiifcher Ordnung mit Zugabe ber mad) Genus, Species, Autorität, Synonymi ie, Lebensdauer, Satin inb Stelle im Syſtem aufführt und da, wo o der Name des Autors und die beſtändige Hinweiſung auf die fote ee Werfe von Sprengel, Duni ole und D. Dietrich (ſo weit dieſe erſchienen) und ein am Ende des Werks beigefügtes vollſtän⸗ Berjeidnif è 8 er angeſu ee genen e zureichend erſchien, auch noch häufig eine ſpecielle Nachweiſung beifügt. Auf dieſe Art d Gär 155 en in Wert in dieſem nge, welches mit Einem Blicke den gegenwärtigen Reichthum der Don niſchen Ent deten s dor us Auge bringt, fehlt in der botaniſchen Literatur. Wenn auch einige verwandte Werke (wie Loudon Hor- on 1830 — 39 und Sweet Hortus britannicus ed, 3. Lon 22 = 39) ibre ehrenwerthe Stelle ſtets behaupten e n tome "fie doch das angezeigte Werk um ſo weniger entbehrlich m da als darin hauptſächlich nur auf die in England cuk auf die Spnongmie aber nur ſehr eingeſchränkt Rückſicht genommen ih, während die ſyſtematiſche Anordnung den d die Erleichterung des Auffindens nicht gewährt. Beide . führen mur etwa 30,000 (alfo um 10,000 weniger 8 Arten auf, während das jetzige Werk nahe an 5000 Genera und über 70,000 Arten aufzählen wird. Die zweck⸗ e UE. macht es pine tn di u ausgedehnte Material in einem für Deutlichkeit und Ueberſicht nich ſto⸗ er $m d [im ne: vid möglichit beſchleunigt, fo daß jeden Monat eine Lieferung die I verlaſſen und das voll udige Tus — fertig werden kann. Nach v ollendetem Druck tritt ein erhöhter Ladenpreis ei T n : Tübingen, Aug. 1840, 3. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Cue dieses Werkes ſind ſtets vorräthig in der Nauck ſchen Buchhandlung, Hausvoigteiplatz Nr. 1. oS? AL. : Achter Jahrgang. Allgemeine Gartenzeitun Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In 8 mit Den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Sn: und e herausgegeben von Eriedrich Otto, ” Könial. Preuß. G tens zu B $ al. Preuß Albert Dietrich, d Dr. der Phi iloſophie und Leh * Sonnabend, den 10. Oktober. T xs eges Weber na gn die Arten der Gattung Her mannia, dinis im hieſigen botanischen Garten kultivirt werden. Von den Herausgebern. "UE Sortſetzung. —— — B. Calyx non inflatus, quinquefidus. a. x Palin obovata seu cuneata, dentata. Corolla Beck 13. Hermannia aurea Jacg. H. ramis glanduloso- villosis, pais Fang chi gis obtusis subun pra viridibus hirtis, subtus albido-tomentosis, stipulis subula- tis, floribus racemoso-paniculatis, pedunculis | elon- : gatis Micra i em infandibuliformi-cam- | panulatis, H. aurea Jacq. hort. Schönbr. II. p. 46. = Habitat ad Prom. b. spei. B F Wir haben oben dieſe Pflanze mit Wilden - De Candolle bei H. altheaetolia L. cilirt; allein fie iit gänzlich davon verſchieden, weshalb wir bitten, das obige Citat zu ſtreichen. Sie bat mit der II. discolor und plicata, namentlich aber mit der letztern, die meiſte Aehnlichkeit. Es iſt ebenfalls nur ein niedriger, kaum 2g T hoher Strauch, deſſen Aeſte aber mit langen Zottenhaaren beſetzt ſind, zwiſchen denen ſich geſtielte Drüſen gemiſcht befinden. Die Blätter ehen an 6—8 Linien langen Blatt- fielen, find länglich, einen Zoll lang, halb fo breit, au beiden Enden gewöhnlich ſtumpf, und nur an der Baſis zu weilen etwas ſpitz ausgezogen, am Rande fein und etwas wellig gekerbt, auf der Oberfläche grün, kurzhaarig, kaum gefaltet und nur wenig runzelig, auf der Unterfläche weiß⸗ grau- filzig, mit ftar? hervorſtehenden Nerven und Adern. Die Nebenblätter ſind pfriemenförmig und zottig. Die Blumen ſtehen an den verlängerten Aſtſpitzen faſt rispig, indem die langen Blumenſtiele ſich in zwei Theile ſpalten, deren jeder wieder eine Blume trägt; an den Theilungen ſtehen 2 kleine pfriemenförmige Deckblaͤtter. Der aus ei⸗ ner ſpitzen Baſis glockig erweiterte Kelch ift zottig und zwi- ſchen den Zottenhaaren ebenfalls mit geſtielten Drüschen beſetzt; die Einſchnitte find febr ſpitz. Die Blumenkrone iſt goldgelb, doppelt länger als der Kelch. 14. Hermannia hirsuta Schrad. et Wendi, H. hirsuta, foliis petiolatis oblongis undulato-crena- lis supra viridibus subtus slhidis, stipulis e cor- data basi longe acuminatis, pedu bus subcy miferi is, partialibus bifloris; calycibus infundibuliformi-campanulatis, hirsuta Schrad. et Wendl. Sert. hanov. p. 10. t. 4. E Willd. spec. pl. III. p. 594. iian p. 693. De Cand.’ Prodr. syst. veg. 1. p. 495. Habitat ad Prom. b. spei, f Bleibt ein nur niedriger, kaum 3 Fuß hoher Strauch, mit ree und bergebogenen langhaarigen Aeſten. Die Blatter ſind ſehr kurz geſtielt, mit 2 — 4 Linien langen Blattſtielen, länglich, 1—3 Zell lang, halb fo breit, abge bet, am Rande fein und melleniórmig gekerbt, nach der Bafs zu fpi& auslaufend und ganzrandig, auf der Dber- grün und kurzhaarig, auf der Unterflaͤche weißlich ⸗ fil. zig, und an den Nerven und Adern, wie auch der Rand und der Blouſtiel langbaarig. Die Nebenblätter aus ej- rmigen Bafs in eine lange Spitze verſchmaͤlert, lachen kurzhaarig, am Rande aber langhaarig. | entſpringen aus den Achſeln der obern fid über den Zweig hinaus, und theis len fdh in 2— 3 lange, beſondere Blumenſtiele, die fid) wieder in 2 einblumige Blumenſtielchen ſpalten, ſo daß der ganze Blüthenſtand ein afterdoldenartiged Anſehen hat. Unter jeder Theilung ſtehen 2 kleine herzförmige, den Ne⸗ benblättern ähnliche Deckblätter, die auch, wie die Blumen⸗ ſtiele ſelbſt, langhaarig find. Der Kelch ebenfalls langhaa. rig, weit und tief trichter glodenförmig, mit ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, gelb. | 15. Hermannia disticha Schrad. et Wendi, H. hirsuta, foliis distichis petiolatis subrotundo-ovä- tis inaequaliter crenatis obtusis hirsutis et stel- lato-hispidis, stipulis ovatis acuminatis, peduncu- lis axillaribus paucifloris, calycibus infundibuli- formi-campanulatis angulatis, H. disticha Schrad. et Wendl. Sert. hanovi p. 96. t. 16. Willd. spec. pl. III. p. 590. Enum. P 692. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 494, H. rotundifolia Jacq. hort. Schönbr. I. p. 63. t. 118. Habitat ad Prom. b. spei. f Die ganze Pflanze ift mit langen, ziemlich ſtarken Daten, und außerdem noch, beſonders aber die Blätter und Kelche, mit gelben Sternhaaren beſett. Der Stengel iſt kaum 2 Fuß hoch, mit langen vielaͤſtigen Zweigen. Die Blätter ſind einen Zoll lang, faſt eben ſo breit, rund⸗ lich⸗eirund, ungleich und ziemlich grob gekerbt, an der Spitze abgerundet und faſt ausgenagt, an der Baſi 8 etwas ſpitz, in einen kaum eine Linie langen Blaitſtiel auslaufend, auf beiden Flächen grün, auf der oberen wenig runzelig, auf der unteren mit ſtark hervorſtehenden Nerven und Adern. Die Nebenblätter eirund und lang zugeſpitzt. Die Blu⸗ menſtiele entſpringen aus den Achſeln der oberen Blätter, find doppelt länger als das Blatt, und tragen nach der Spitze zu eine, zwei oder mehrere kurz geſtielte Blumen, die an i mit 4—6 kleinen, pfriemenförmi⸗ gen und gezaͤhnten Deckblättern geſtützt find. Die Kelche trichter glockenſörmig, eckig, gelb, an den Ecken geröthet, mit ſpitzen, ebenfalls gerötheten Einſchnitten. Die Blu ⸗ menfrone faft doppelt länger als der Kelch, aus dem Gu ben ins Flammenrothe Van vin ioca gn roth erſcheinend. 0 323 — 16. Hermannia scabra Cav. H. ramis hirsutis, foliis brevissime petiolatis ennea- . tis inaequaliter dentatis supra scabris hirtis sub- tus albido-tomentosis, stipulis oblique. cordatis longe acuminatis, pedunculis terminalibus axil- laribusque simpliciter bifloris aut ramosis pedi- cellis bifloris, calycibus campanulatis. | . scabra Cav. diss. 6. p. 331. t. 182. f. 2. Jacq. hort. Schónbr. I. p. 126. t. 127. Willd. spec. pl. III. p. 595. Enum p. 694. De Cand, Prodr. syst. veg. 1. p. 495. H. aspera Wendl, obs. p. 52. Habitat ad Prom. b, spei. 5 $ Dieſer Strauch wird über 3 Fuß hoch und treibt zahl- reiche, ausgebreitete, aber doch gerade Aeſte, die dicht mit büſchelig ſtehenden, ſteifen und ziemlich langen Haaren be · ſetzt ſind, weshalb die Pflanze ſehr rauh anzufühlen iſt. Die Blätter haben kaum merkliche Blattſtiele, find 8 — 9 Linien lang, halb ſo breit, meiſt keilförmig und dann die Spitze abgeſtutzt, zuweilen aber doch die Spitze ausgezogen und dann lanzettförmig, an der Spitze bis über die Mitte des Randes tief und ungleich gezähnt, nach der Baſis zu aber ganzrandig und ſpitz auslaufend, auf der Oberfläche grün, kurzhaarig und ſcharf, auf der Unterfläche weißlich⸗ filzig. Die Nebenblätter aus einer fchief-herzförmigen Ba: fis lang zugeſpitzt, mit fat gezäbnelter, langhaariger Spitze. Die Blumenſtiele entſpringen entweder von der Spitze der jüngeren Zweige als Fortſetzung derſelben, oder aus den Achſeln der obern Blätter, wo dann der Zweig ſich noch neben ihnen fortſetzt, ſie ſind entweder einfach zweiblumig oder verlängern fih, und treiben in kurzen Abſatzen zwei blumige Blumenſtielchen; bei jeder Theilung finden ſich 2 kleine, pfriemenförmige Deckblaͤtter. Die Kelche find mit ziemlich langen Haaren beſetzt, weit glockenſoͤrmig, faft durchſcheinend, gelblich, mit ſchwachen röthlichen Ecken. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, gelb. 17. Hermannia alnifolia L. H. ramis hirtis, foliis" brevi — obovato-cu- neatis rot tis basi integerrimis supra - viridibus "aiollibur puberulis subtus glaucis sca- E bris hirto - tomentosis, stipulis ovatis longe acu- minatis, racemis terminalibus pedicellis subtriflo- ris, calycibus infundibuliformi-campanulatis H. alnifolia L. spec. pl. p. 942. Jacq. hort, Schónbr. III. p. 22. t. 291. Cav. dissert VI. p. 330. t. 179. f. I. Willd. spec. pl. Ill. p. 593. Enum. p. 693. De Cand. Prodr. syst. I. p. 495. Habitat ad Prom. b, spei. Ein kleiner nur 2 Fuß hoher Strauch, mit kurzhaa⸗ rigen Aeſten. Die Blätter kurz geſtielt, mit einem 2—3 Linien langen Blattſtiel, umgekehrt-eirund⸗ keilförmig, [^ Linien lang, unter der abgerundeten Spitze eben fo | an dem oberen breitern Theil geferbt, an der 2 verſchmälerten Baſis ganzrandig, auf der Oberfläche grün, weich und mit ſehr kurzen weichen Haaren beſetzt, auf der Wande blaugrün, ſcharf und kurzhagrig⸗zottig. Die Nebenblätter aus einer eirunden Baſis in eine lange Spitze verſchmälert, wie die Blätter behaart. Die Blumen fte- hen fat trauben⸗ oder rispenartig an der Spitze der flei- neren Aeſte; der Traubenſtiel länger als der Aſt, am obe⸗ ren Theil mit gegenuberſtehenden, drei- oder zweiblumigen Blumenſtielchen, an den Theilungen mit linier- pfriemens förmigen Deckblättern beſetzt, die wie die Stiele haarig find. Die Kelche weit trichter⸗glockenförmig, hellgelb, fait durchſichtig, haarig, mit febr ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, hellgelb, beim Vertrocknen etwas dunkeler. 18. Hermannia cuneifolia Jacq. ili , foliis brevissime petiolatis cunei- Íormibus apice Iruncato inaequaliter dentatis utrin- que hirtiusculis subtus glaucescentibus, stipulis sub- cordatis longe acuminatis, racemis terminalibus, pedicellis unifloris, calycibus andis E campanulatis. . cuneifolia Jacq. hort, Schónbr. I. p. Willd. spec. pl. III. p. ME: De Cand, P. veg. l. p. 495. ; dE ; Habitat ad Prom. b. spei. 5 s. Die Aeſte find nur febr wenig kurzhaarig. Die Blät. ter ganz kurz geſtielt, mit einem kaum z que Linien langen Blattſtiel, feilfórmig, 6—8 Linien lang, an der abgeftug. ten Spitze ringsum ungleich gezaͤhnelt, übrigens ganzran⸗ dig, auf beiden Flachen mit wenigen kurzen Haaren ber 324 fet, auf der unteren etwas blaugrün. Die Nebenblätter aus einer faſt herzförmigen Pafs in eine lange Spitze verfchmälert, kurzhaarig. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte in kurzen, faſt einſeitswendigen Trauben; die Blu⸗ menſtielchen ſind einblumig und von den den Nebenblättern ähnlichen, Dedblättern unterſtützt. Die Kelche kurzhaarig, weniger weit glockenförmig, grünlich gelb, kaum durchſchei⸗ nend, mit ſpitzen Einſchnitten, die Blumenkrone doppelt i ime als der Kelch, gelb. Hermannia multiflora Jacg. s hirtis, foliis brevi petiolaus cuneiformibus ice rotundato-truncato denticulatis utrinque vi- Ach margine pilosiusculis, stipulis oblongis acu- minatis, racemis terminalibus paucifloris, pedi- cellis unifloris, calycibus campanulatis. H. multiflora Jacq. hort. Schönbr, I. p. 69. t. 128. Prodr. syst. veg. I. p. 495. Habitat ad Prom. b. spei. f Ein febr äſtiger Strauch, mit namentlich vielen Hei nen Aeſichen, die an der Spitze alle Blumen tragen, mes. halb derſelbe äußerft reichblühend erſcheint. Die Hefte find mit einer kurzen dichten Behaarung bekleidet. Die 1—2 Zoll langen Blätter find ganz kurz geftielt, mit 1—2 Linien langen Blattſtielen, keilförmig, an der rundlich abgeſtutzten Spitze ſein gezähnelt, am übrigen Theil ganzrandig, auf beiden Flachen grün, am Rande fe n- weichhaarig. Die Nebenblätter klein, länglich, zugeſpitzt. Die Blumen ſte⸗ hen an der Spitze der kleinen Aeſtchen in kurzen, einſeits⸗ wendigen Trauben, ungefähr zu 3— 4; die Blumenſtiel⸗ chen find einblumig und von kleinen länglichen zugeſpitzten * geſtützt. Die Kelche kurzhaarig, glockenförmig, grünlich ⸗ gelb, kaum durchſcheinend, mit ſpitzen Zähnen, — Blumenkrone doppelt länger als der Kelch. 20. Hermannia holosericea Jacq. 3H. albido-tomentosa, foliis brevi petiolatis cuneifor- ibus. apice rotundato dentatis, stipulis lanceo- latis, ı acemis ler minalibus, gan: Simi ca- Anfundibuliformibus. T ricea Jacq, hort, Schönbr. III. p. 23. t. 229. Willd. spec. pl. III. p. 595. Enum. p. 694. De Cand. Willd. spec. pl. III. p. 594. Enum. p. 693. De Cand. Prodi. syst. veg. I. p. 494. Habitat ad Prom. b. spei. h Dieſer Strauch wird ungefähr 3 Fuß hoch, und iſt wie die ganze Pflanze ſehr weich und fammetartig-weißlich« - filzig. Die einen Zoll langen, oben 4—5 Linien langen Blätter haben 2 Linien lange Blattſtiele, find keilförmig und rings um der abgerundeten Spitze gezähnt, nach der Baſis zu aber ganzrandig, auf der Oberfläche ſchwach ge⸗ faltet, unterhalb mit ſtark hervorſtehenden Nerven. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte in kurzen faſt ris⸗ penartigen Trauben; die Blumenſtielchen find zweiblumig, und an den Theilungen ſo wie am Urſprunge mit kleinen pfriemenförmigen Deckblättern beſetzt. Die Kelche nichter⸗ glockenförmig, ziemlich anliegend, gelblich grün, mit kurzen ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, gelb. 21. Hermannia scordifolia Jacq. H. ramis glabriusculis, foliis brevi petiolatis cunei- ‚formibus apice rotundato crenalis supra viridibus pailosiusculis subtus albido - tomentosis, stipulis ° subulatis, pedunculis axillaribus elongatis subtri- - floris, calycibus late campanulatis, scordifolia Jacq. hort. Schönbr. I. pi 64. t. 120. Willd. spec. pl. III. p. 592. Enum. p. 693. De Cand. Prodr. syst. veg. I. p. 494. Habitat ad Prom. b. spei. 5 Wird gegen 3 Fuß hoch und hat lange dünne, "e förmige grüne Aeſte, die nur febr ſparſam mit einzelnen Haaren beſetzt find. Die Blätter haben 2— 4 Linien lange Blattſtiele, ſind ausgewachſen einen guten Zoll lang und oben 4—5 Linien breit, an den Aeſten aber viel kleiner, keilförmig, ringsum an der abgerundeten Spitze gekerbt, nach der Baſis zu ganzrandig, auf der Oberfläche grün und mit kuzu, flernfórmigen Haaren zerſtreut beſetzt, auf der Unterfläche weißlich dünnfilzig. Die Nebenblätter fet klein und anliegend. Die Blumenſtiele entſpringen aus T den Achſeln der oberen, oft verkümmerten Blätter, und die unteren wenigſtens find ziemlich verlängert und tragen an ; der Spitze drei, zwei oder ſeltener nur eine Blume, die an kurzen Blumenſſielchen ſtehen, die von pfriemigen Dede ` * blättern geſtützt find. Die Kelche ſind ſehr weit und flach glockenförmig, grün, mit nn eirunden, fpigeu Ein⸗ ſchnitten. b. Folia cuneata, dentata. Corolla rubicunda. 22. Hermannia flammea Jacq. H. glabra foliis brevissime ' petiolatis de apice truncato dentatis, stipulis linearibus, race- mis terminalibus, pedicellis subbifloris, er late campanulatis. H. flammea Jacq. hort. Schónbr. I. p. 69. t. 199. Willd. spec. pl. III. p. 595. Enum. p. 694. De Cand. Prodr. syst. veg. I. p. 495. Habitat ad Prom. b. spei. 5 $ Die Aeſte dieſes 2 Fuß hohen Strauchs din herab» gebogen, und fo wie alle übrigen Theile ganz kahl. Die Blätter find kaum merklich geſtielt, 6 — 8 Linien lang, 2—3 Linien breit, keilförmig, mit abgeſtutzter, gezähnter Spitze und einem oder dem andern Zahn auch noch au der Seite, übrigens ganzrandig, auf beiden Flaͤchen grün. Die Nebenblätter linienſförmig und abſtehend. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte in kurzen, einſeitswendigen Trauben, die Blumenſtielchen 1 — 2 blumig, an ihrem Hr ſprunge, ſo wie an der Theilung mit ganz kleinen, linien⸗ förmigen Deckblättern geſtützt. Die Kelche febr weit glok⸗ kenförmig, dünn, häutig, fat durchſichtig, geröthet, mit aus⸗ geſperrten, ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, dunkelpurpurreth. (Schluß folgt.) Nachträgliche Bemerkungen über Baſt ard far r u.) Herrn T Serbe, Seitdem ich meine Semen über Baflardfarrı bekannt machte, iſt mir hauptſächlich die Einwendung zu ) Alg, Gart. Zeit. Jahrg. VIII. 1840. S. 249: demſelben Miſtbee 9 Ohren gekommen, daß man bie dahin gezaͤhlten Pflanzen ſchon deshalb nicht wohl dafür nehmen konne, weil man ſonſt nicht blos unter den gepnderten Arten die Gattung Gymnogramma, ſondern auch in andern Farrngattungen dergleichen Zwiſchenbildungen finden müßte. Allein der Umſtand, daß bisher blos eine Gruppe der Gattung Gym- nogramma dergleichen Mittelformen geliefert hat, iſt ſo wenig der Meinung, daß dieſelben durch Baſtardzeugung hervorgegangen ſeyen, entgegen, daß man ihn vielmehr als dafür ſprechend betrachten kann, indem er mit den m chen Erſcheinungen, bie wir bei Baſtardzeugung nerogamen ohne künſtliche Hülfe bemerken, in ve Einklange ſteht. Auch unter dieſen ſind nämlich nur di Arten einzelner Gattungen zu ſolchen Vermiſchungen ge- neigt, wie davon die Gattungen Veronica, Verbascum, Cirsium, Cucurbita, u. d. Beiſpiele liefern. Aber auch ſelbſt in dieſen Gattungen erſtreckt ſich die Neigung der Baſtardzeugung gewöhnlich nur auf gewiſſe Gruppen, ſo daß z. B. in der Gattung Veronica hauptſaͤchlich nur die ſogenannten Veronicae spicatae hierzu geneigt find, wäh. rend die jährigen Arten Veronica mit einzelnen achfel- ſtändigen Blüthen fid beſtändig in ihren Kennzeichen er. halten. Selbſt bei Gewächſen mit Blüthen getrennten Ge⸗ ſchlechts macht fid) dieſer Unterſchied bemerklich; denn wäh rend viele Arten Cucurbita nur zu leicht ſich vermiſchen, it meines Wiſſens noch kein Beiſpiel bekannt, daß Mo- mordica Balsamina und Charantia einen Baſtard et. zeugt hätten, fo o auch neben einander in einem und n gezogen worden. Den Grund ba. von darf man wohl mit dem jüngern Gärtner zum Thetl darin ſuchen, daß der Pollen mancher Arten überwiegende befruchtende Kraft beſſtzt, fo daß zuweilen der he der eigenen Act ihm darin weichen muß. ̃ Diejenigen, welche geneigt ſind, die für Sota genommenen Pflanzen für wahre Arten zu halten, der Sporen zufällig in die Gärten gerathen und darin E. laufen feien, dürfen nicht eher darauf rechnen, daß ihre Meinung Beifall erhalten werde, als bis dies wenigſtens für die eine und die andere Form mit Beſtimmtheit nach⸗ gewieſen worden iſt. Wenn Riley meint, daß Gymno- gramma chrysophylla-Calomelanos (G. Martensii Bory, G. 93 Martens) mit G. sulphureum Desv. über · 326 einſtimmen möchte, fo kann man eine ſolche leere Vermu⸗ thung nur damit einigermaßen entſchuldigen, daß derſelbe die eine dieſer Pflanzen noch gar nicht zu Geſicht befom- men habe, indem ſie in der Form der Wedel kaum einige Aehnlichkeit mit einander haben. Eben ſo wenig kann man glauben, daß es blos ausgeartete Farru feien; denn wollte man auch annehmen, daß G. distans blos eine Ausartung von G. Calomelanos ſei, ſo kann man doch nicht geneigt werden, die Eutſtehung von G. Martensii (welches, wie ich aus einem lebenden Exemplar erſehe, das mir von dem N Garten zu Berlin mitgetheilt wurde, auch an JA gepudert ih) für eine Ausartung von C. omelanos zu halten, dem es in der Form der Wedel am. A. gleicht, und eben fo wenig läßt fid) das theils gelb, theils weiß gepuderte G. chrysophyllo-distans für eine bloße Form von G. distans nehmen. So lange übri⸗ gens die männlichen Geſchlechtstheile der Farrn und die Wege, auf welchen eine Befruchtung erfolgen kann, nicht mit Sicherheit nachgewieſen find, muß man überhaupt die Erſcheinung von Zwiſchenformen der Farrn zu den noch unerflärten zählen. Schließlich mache ich auf Áelgente. Prud in ge : nm. ien Auflage aufmerkſumm : "1 250. SEN 1. Z. 9. v. u. leſe Martens Tür ens : 6.9.0. ⸗ an Intenſion n des Intenſion. 2 8. wi s dab für bei b = 251. - 2. 19. v. o. wenn jetzt ndn fi wenn daher. : wieder. 2. 24. v. o. Schwierigkeiten, mit Mooſen Ver⸗ 5 ſuche für Schwierigkeiten mit Moo⸗ ACE 8 ſen tt, Verſuche. 252. 1 «18. v. o. = glichen für gleichen. * o t i z e n aus den Annales de la société royale d'horüculture à Paris. 1839. Geſammelt und übertragen vom 175 Herrn T. Peltzer, Bs Giictrer im Konigl. botaniſchen Garten zu Schöneberg. Pfropfen im Winter. (Auguſt 1839. S. 74.) rde mit Reiſern, welche 5—6” lang und die man in der Art kleinere Krone, Aguillon empfiehlt das Pfropfen in den a mit dem Endauge verjehen ind unb zwar im den Mona: ten Dezember, Januar und Februar. beſtehen, daß ſie zeitiger und kraͤftiger treiben, als Reiſer, die nach der gewöhnlichen Methode behandelt werden. Na⸗ mentlich bei Kirſchen, Pfirſichen, Aepfeln, Birnen und Pflaumen, eben fo bei Eſchen; auch bei Chionanthus vir-: ginica auf Eſchen und Flieder ſoll ſich dies bewährt ha⸗ ben. Verſuche mit Roſen und Orangen in Gewächshäu⸗ ſern ſind auch befriedigend ausgefallen, hingegen iſt die⸗ ſes Verfahren mit Eichen im Freien vorgenommen miß⸗ lungen. ) i Gepfropfte Petunien. (September 1839. S. 168.) Die Herren Jacquin haben zu einer Blumenaus⸗ ſtellung zu Paris, febr ſchöͤne, auf Nicotiana glauca ge. pfropfte Petunien vorgezeigt. Zeitigen der Trauben. Um Weintrauben an freiſtehenden Spalieren früher zur Reife zu bringen, bedient man ſich mit großem Vor⸗ theil halbrunder, hohler, ſchwarzangeſtrichener Dachziegel, an das Spalier befeſtigt, daß die Traube in die Höhlung derſelben zu hangen kommt. Neue Obſt⸗Varietäten. (Auguſt 1839. S. 81.) Der Gärtner des Baron J. Rothſchild, Herr Berg mann, in Boulogne bei Paris, hat im Jahre 1837 eine neue Ananas⸗Varietät aus Cayenne erhalten, und fie Char lotte Rothſchild genannt. Im Jahre 1839 legte der⸗ felbe der Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Paris die erſte Frucht derſelben vor. Sie war gelb, pyramidenfoͤrmig, von der erten Größe, febr foftreidem Fleiſch, und unterſchied ſich von den übrigen Varietäten aus Cayenne durch eine viel * beſonders dadurch, daß die Ye der *) Der Nutzen des Pfropfens im Winter iſt auch bei uns mehr⸗ fach empfohlen worden, ſcheint aber, da unſere laͤngeren und firengern Winter uns unendlich mehr Schwierigkeit entge⸗ genſtellen, als dem Gaͤrtner in Frankreich, hier weniger Une — klang zu finden. Das Pfropfen aber mit den Endſpitzen der a Reiſer zu einer guͤnſtigern Jahreszeit dürfte wobl Aufmerk⸗ ſamkeit verdienen. Peltzer. Der Vortheil des Pfropfens mit den Endſpitzen der Pfropfreiſer ſoll darin i Frucht weniger holzig war, als bei den Ananas mit gros ßen Kronen, weshalb ſie auch zur Zahl der ſchönſten Ana⸗ nas, die man in Frankreich kultivirt, gerechnet wird. Herr Jamin hat einen ausgezeichnet ſtark wachſen⸗ den Nußbaum, der ſchon im dritten Jahre feines Alters Früchte getragen hat, gezogen, und ihn, in der Voraus⸗ ſetzung, daß dieſe erfreuliche Fruchtbarkeit dauernd ſein werde, Noyer fertile (fruchtbarer Nußbaum) irt (September 183% S. 142.) Herr Lip er in Montreuil hat eine ausgezeichnet ſchöne Pfirſich, die erſt Mitte November reift, gezo⸗ gen, und ihr den Namen Bon- ouvrier (guter Arbeiter) gegeben. (September 1839. S. 142.) Merkwürdige Bäume. i (Auguſt 1839. S. 66.) Unweit Villeneuve le Roi, im Nonne Departement, ſteht am öſtlichen Giebel eines Wohnhauſes ein zur Höhe von 5 Fuß auf einen Mandelbaum gepfropfter Pfirſichbaum, der einen Raum von 16 Fuß Breite und 73 Fuß Höhe vollkommen bekleidet, und ein Alter von mindeſtens 100 Jahren vermuthen läßt. Der Umfang ſeines Stammes, zur Hälfte der Höhe deſſelben, beträgt über 2 Fuß. Der Baum trägt alljährlich eine große Anzahl der herrlichſten teton de Vénus-Pfirſich, und hat den ſchönſten kräftigſten Wuchs, was um fo mehr zu bewundern ifl, als man be- merkt, daß er ungefähr 13 Fuß über der Pfropfſielle in ziemlich ſtarke Aeſte förmlich gekröpft ift, ein Verfahren, welches ſelten beim Pfirſichbaum gelingt, das aber vielleicht auch nur nach und nach geſcheben ift. *) Auf einem der Höfe des Hospicium zu Chantilly ſteht, ou der öſtlichen Seite eines Gebäudes, ein St. Ger⸗ main Birnenbaum, der, ba fein Stamm in der Jugend nicht angeheftet worden, ſich 6 Fuß von der Mauer, wo er ein Spalier bilden- folte, abgebogen hat. Derſelbe mißt 2 Fuß 10 * im —— und 6 Fuß Höhe, en ſich Aue. MM e En Die Mandel — — eine od dauerhafte Unterlage für Pfirſich. Peltzer. an der Spitze zwei lanzettfoͤrmige Blaͤtter tragen. 327 in drei Aeſte, die einen Fächer von 67 Fuß Breite und 17 Fuß Höhe bilden, und zeichnet ſich durch feine Kraft und er ganz befonberá aus. (Oktober 1839. S. 234 Bibliographiſches. Lindley’s Sertum Örehidacetim Heft 3- , (Siehe Allgem. Gart. Zeit. VI. S. 167 u. 319; II. Taf, XXI. Miltonia candide. Es iff dies unſtreitig eine der praͤchtigſten D hide und mit den fchönften Arten von Dendrobium und Catt- leya zu vergleichen. Sie iſt in Braſilien einheimiſch und ein Epiphyt mit länglichen überirdiſchen Knollen, die Die laͤngeren Schafte entſpringen neben den Blättern und tros gen eine aus 5—6 Blumen beſtehende Traube. Die Blumen haben 3: Zoll im Durchmeſſer; ihre ausgebreite⸗ ten Blüthenhüllenblaͤtter find wellenföͤrmig, gelb, und mit großen rothbraunen, verlaufenden Flecken geziert; die Kro⸗ nenlippe ift ebenfalls wellenfoͤrmig, rein weiß, innen in ber Mitte violett und rings um die Stempelfähle‘ gerollt Mi Taf. XXII. Cattleya- su per ba e (Cattleya Schombus gküi Lodd). Dieſe ausgezeichnete Art if epiphptiſch und wurde vom Herrn Schomburgk im britiſchen Guyana ge funden. Die überirdiſchen Knollen fnd lang und keulen⸗ förmig, und tragen an der Spitze zwei dicke, kurze, ellipfi- ſche Blätter, zwiſchen denen der kurze Blumenſtiel entſpringt, der ungefahr ſechs Blumen trägt, die jede an ſechs Zell im Durchmeſſer hat Die Bluthenhüllenblätter find lila. farben, die Kronenlippe iſt dunkel ege und o gegen die Mitte hin gelb geſtreift Taf. XXIII. Phajus bicolor. | gi iu Geylan einheimiſch. Die Pflanze hat ein fleifchig-fnolliges Rhizom, aas welchem die Blätter und neben denſelben der zwei Fuß lange Schaft mit trauben⸗ artigem Bluüthenſtande entſpringt. Die großen Blumen haben lanzettfſoͤrmige Blüthenhüllenblätter, die äußerlich grünlich - gelb, innen tief ſcharlachroth find, und eine gelbe kappenförmige Kronenlippe, deren Saum 1 und roſenroth ijt. Taf. XXIV. Calanthe plantaginea. Der Dr. Wallich hat diefe ſchöne Pflanze in ber. gigen Gegenden von Nepal gefunden, und beſonders auf der Spitze des Berges Chandaghery, wo fie im Fe- bruar blüht. Der kriechende Wurzelſtock treibt runde Knog- NE aus denen fi ſpäter die Blätter entwickeln, und au der aͤußern Seite die 14 Fuß langen Schafte, die an der Baſis von grünen Blattſcheiden umſchloſſen find, und an der Spitze eine dichte Traube ſchöner lilafarbener Blumen tragen, die einen ſehr angenehmen Geruch haben. Taf. XXV. Cyrtochilum maculatum. Wurde durch Herrn Hartweg von Vera Cruz eingeführt, und ift ein Epiphyt mit eirunden überirdiſchen Knollen, deren jeder nur ein zungenförmiges Blatt trägt, und aus defen Achſel der lange Schaft mit großer, nicken. der Rispe entſpringt. Die Blumen ſind gelbgrün und rothbraun gefleckt, die Kronenlippe ift weiß, mit gelblicher Spitze, und roth gerandet. (Siehe Allgem. Gart. Zeit. VI. 303.) Taf. XXVI. Huntleya violacea. Iſt in Demerara einheimiſch. Die Blätter haben große Scheiden, bie fid) an der Bafs reitend umfaſſen und anf denen die Platten gliederartig aufgeſetzt find. Die Blumenſtiele entſpringen aus den Achſeln der Blätter, ſind ſechs Zoll lang, niedergebeugt, und tragen eine große, drei Zoll im Durchmeſſer haltende weißlich⸗violette Blume, deren Blättchen am Rande wellenförmig gekerbt ſind. Taf. XXVII. Oncidium sanguineum. Wächſt in La Guapra und hat ganz die Geſtalt des Oncidium carthaginense. Es hat keine überirdifchen Ee - | -: M Knollen. Die großen Blätter find elliptiſch⸗lanzettförmig. Der Schaft trägt eine lange hängende Rispe mit t y zierlich roth⸗ und gelbbunten Blumen. Taf. XXVIII. Laelia cinnabarina. Wurde aus Braſilien durch Herrn Young einge führt. Die überirdiſchen Knollen find verlängert länglich, und tragen zungenförmige Blätter, aus deren Achſel der lange dünne Schaft mit einer wenigblumigen Blüthen- traube entſpringt. Die anderipaib Zoll langen Blumen ſind prächtig mennigfarben. Taf. XXIX. Sobralia Liliastrum. Herr Schomburgk ſandte dieſe prächtige Pflanze aus dem britiſchen Guyana. Sie bildet Stämme von zwölf Fuß Höhe, hat lanzettförmige Blätter und gipfel. ſtaͤndige zweizeilige Trauben. — Auf der Kupfertafel find — zwei Varietäten davon, oder wahrſcheinlich zwei Arten ab. gebildet, die beide ſehr große, an fünf Zoll im Durchmeſ⸗ ſer haltende Blumen haben, aber bei der einen ſind die Blumen rein weiß, mit in der Mitte gelber, roth gerwp⸗ ter Kronenlippe; bei der anderen ſind zwar die Blumen ebenfalls von weißer Grundfarbe, aber die inneren Blü⸗ thenhüllenblätter find dunkel roſenroth und bie Kronenlippe, beſonders nach der Spitze hin, hell aber lebhaft purpurroth. (Fortſetzung folgt.) | Literariſche Anzeige. Bei E. Kummer in Leipzig iſt ſo eben erſchienen: Rabenhorst, L., Flora Lusatica, oder Verzeichniss und Beschreibung der in der Ober- und Niederlau- sitz wild wachsenden und häufig kultivirten Pflanzen. 2 Band. Kryptogamen. gr. 8. 2 Thlr. 224 Sgr. 4 Nauckſche Buchhandlung. Bon dieſer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Hiolzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. en auf dieſe Zeitschrift an. Alle e Zeitungsexpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Bera der Nauckſchen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen 3 j MA. Achter Iahrgang. E 1840. Allgemeine Gartenzeitun Eine Zeitſchrift | | für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Berben mit den e Gärtnern und Botanikern des In⸗ und mene pue 4 6l Friedrich Otto, | „Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie u Sonnabend, den 17. Oktober. Ueber i sis viridibus, ral ovalis subdentatiss floribus terminalibus subracemosis, peniee ig axillaribus Die Arten der Gattung j - — bifloris. denudata L. fil. Suppl. p. 301. Cav. diss. VI. p.329. VV ^ welche im hieſigen botaniſchen Garten kultivirt werden. ' t. 181. £1 , ha Rliünbo Jodi 051. 122. Von den Herausgebern. ; Willd. spec. pl. III. p. 592. diu E d. (Schluß.) ; 4 Prodr. syst. veg. I. p. 495. ER c. Folia lanceolata, dentata. Corolla flava. Habitat ad Prom. b, spei. RURSUM n 29. Hermannia denüdata Z /. Ein 3—4 Fuß bober, febr — Strauch mit lan- gen, geraden, fat igen Aeſten, die wie die ganze H. ramis glabris, foliis brevi petiolatis lanceolatis ut ! acutis superne dentato -serratis glabris subrugo- Pflanze kahl und glatt fim. Die Blätter find fury ges 330. fiet, mit 2—3 Linien langen Blattſtielen, n—— 1— 11 Zoll lang, an beiden Enden verſchmalert und ſpitz, doch nach oben zu faſt ein wenig breiter, von der Mitte an bis nach der Spitze zu entfernt und grob gefägt-gezähnt, unter der Mitte ganzrandig, auf den Flächen etwas run⸗ zelig, faſt dreifach nervig, rein grün. Die Nebenblätter aus einer eirunden Baſis in eine ſchmale Spitze zugeſpitzt, die den Blattſtiel faft an Länge überragt, felten ganzrans Big, gewöhnlich an einem ober auch wohl an beiden Rän⸗ dern mit einem oder dem andern kleinen Zahn verſehen. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte faſt trauben⸗ artig und einfeitswendig; j die Blumenſtiele entſpringen aus den Achſeln der 2—4 oberen Nebenblätter, gewöhnlich noch von einem ganzrandigen, ſchmalern Stengelblatt be: gleitet, find länger als das Nebenblatt, und theilen ſich in zwei ungleiche, ſehr kurze Blumenſtielchen, die jedes eine Blume tragen, welche an ihrem Urſprunge von 2—3 mit einander bis zur Hälfte verwachſenen, den Nebenblättern ähn- lichen Deckblättern unterſtützt find, aus deren Achſel ſich oft noch der Anfang eines neuen Blumenſtiels zeigt. Der Kelch ziemlich weit glockenförmig, glatt, kahl, netzaderig gelblich grün, faf durchſcheinend , mit zugefpigten Ein. ſchnitten. Die Blumenkrone bo ppelt länger als der Kelch, gelb. 94. Hermannia glauca Hort. Herrenh. H. ramis glabris, foliis brevi petiolatis lanceolatis acutis superne dentato-serratis glabris planis glau- cis, stipulis ovatis integerrimis, floribus termina- "us subracemosis, pedalis axillaribus billori is, : E We vorigen EC 7575 und hat eigentlich kein recht gemügendes Kennzeichen, um fie gehörig zu unterſchei⸗ den. Dennoch möchte es eine eigene Art ſein, die ſich durch die blaugrüne Färbung der krautartigen Theile gleich auf den erſten Blick charakteriſirt; auch find die Blätter noch ebener als an der zungen, und bie Nebenblätter haben niemals einen Zahn. : en Hermannia angularis Jacg. ramis | hirtis scabris, foliis brevi petiolatis lanceo- i t obverse lanceolatis. superne dentato-ser- aturis eri rugosis subtus hirtis sca- bris, stipulis oblique cordatis acuminatis serrula- tis, floribus terminalibus paniculatis , agen quinquangularibus campanulatis. H. angularis Jacq. hort, Schónbr. I. p. 68. t. 126. Willd. spec. pl. III. P 596. Enum. p. 694. De Cand. . Prodr. syst. veg. I. p. 495. Habitat ad Prom. b. spei: b Diefer Strauch, der mit den beben bib im Habitus einige Aehnlichkeit hat, wird ungefähr vier Fuß hoch, und hat lange, gerade, faſt ruthenförmige Aeſte, die mit kurzen Haaren, die aus kleinen Höckerchen entſprin. gen, beſetzt, und dadurch ſcharf anzufühlen ſind. Die Blüte ter find kurz geftielt, mit 3—4 Linien langen Blattſtielen, einen Zoll lang, entweder und namentlich die oberen an beiden Enden gleich breit und ſpitz, oder und beſonders die unteren umgekehrt-⸗lanzettfoͤrmig, mit ſtumpfer, faſt abge⸗ rundeter Spitze und ſpitzer Baſis, alle aber von der Mitte : an ſcharf gezähnt⸗geſägt, mit borſtentragenden Zähnen, auf beiden Flächen runzelig, auf der oberen glatt und kahl, auf der unteren an der Mittelrippe und den Hauptadern mit kurzen Haaren beſetzt und ſcharf. Die Nebenblätter ſo lang als der Blattſtiel, ſchief herzförmig, lang zugeſpitzt, am Rande mehr oder weniger gezähnt, mit borſtentragen⸗ den Zaͤhnen. Die Blumen ſtehen an der Spitze der Aeſte faſt rispenartig, an ziemlich langen, zwei- oder dreitheili⸗ gen Blumenſtielchen, die wie der Stengel kurzhaarig und ſcharf ſind; unter jeder Theilung befinden ſich zwei gegen- überſtehende Dedblätter, ganz von der Beſchaffenheit und Geſtalt der Nebenblaͤtter. Die Kelche ſind weit glodere förmig, febr. marfirt funfeckig, hellgrün, faſt durchſcheinend, : netzaderig, kurzhaarig, mit langen ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone faſt doppelt länger als der Kelch, lebe haft gelb. Der Fruchtknoten dicht mit kurzen Haaren beſetzt. 26. Hermannia leueanthemifolia Nob. H. ramis glabriusculis, foliis brevi petiolatis lanceo- latis. superne dentato- serratis glabris laevibus, stipulis oblique cordatis. subintegerrimis, floribus .. terminalibus paniculatis, ige minen bus campanulatis. — 331 Ungeachtet diefe Pflanze mit der vorigen eine grofe Aehnlichkeit bat, iſt fie doch hinlänglich davon verſchieden. Es iſt ein ungefahr 3 Fuß hoher Strauch mit langen dun, nen geraden Aeſten, die entweder ganz kahl oder doch nur ſehr ſparſam mit einzelnen Härchen beſetzt, jederzeit aber glatt find. Die Blätter kurz geſtielt, mit 2—3 Qi- nien langen Blatıftielen, lanzettfoͤrmig, einen guten Zoll lang, an beiden Enden ſpitz oder auch wohl die unteren oben etwas abgerundet, von der Mitte an ſcharf gezähnt- geſägt, unter der Mitte ganzrandig, auf beiden Flächen und auch am Nande kahl, dunkelgrun und matt, wenig runzelig aber glatt. Die Nebenblätter ſchief herzförmig, lang zugeſpitzt, fo lang als der Blattſtiel, gewöhnlich ganz. randig, zuweilen aber doch am Rande mit einem oder dem andern Zahn verſehen. Der Blüthenſtand wie bei der vo rigen rispenartig, mit 2—3 theiligen Blumenſtielen, von denen die unteren noch oft mit einem ganzrandigen ſchmä⸗ lern Stengelblatte geftügt find, Die Dedblätter wie bie Nebenblätter, Die Kelche ebenfalls weit glocken förmig, fünfeckig, glatt, kahl, etwas gerórbet, faſt durchſcheinend, mit fünf langen; ſpitzen Zaͤhnen. Die Blumenkrone faſt doppelt laͤnger als der Kelch, lebhaft gelb, bei trockenen etwas geröthet. Die Kapſel an den VR ua mit einigen Haaren beſetzt. ad Folia lanceolata integerrima. Corolla flava. 27. Hermannia odorata l. H. ramis tomentosulis, foliis brevi petiolatis lanceo- latis et obverse lanceolatis mucronatis integerri- mis (inferioribus interdum apice 3-5 fidis) holo- sericeo-tomentosis albidis, stipulis subulatis, flo- ribus terminalibus subracemosis, — infun- dibuliformi-campanulatis. H. odorata Ait, hort. Kew. ed. I. II. p. 412 Willd. pl. III. P: 597. Enum: p. 694. De Cand; syst. veg. I. p. 495. spec. Prodr. Habitat ad Prom. h. spei. h Das vor uns liegende Exemplar will zu der 1 handenen Beſchreibung nicht recht paffem, da ren dreiſpitzigen Blätter fehlen, und demnach leidet es faſt keinen Zoelfel, daß es wirklich die H. odorata it; und ihm die ante einſt aus erfter Quelle hier nach dem Garten gekommen il. Es iff ein vieläftiger Strauch, mit dünn filzigen Aeſten, die dicht beblättert, und von denen ſelbſt die kleinſten an der Spitze blumentragend ſind. Die Blatter ſind kurz ge⸗ ſtielt, an kaum zwei Linien langen Blattſtielen, kaum über einen halben Zoll lang, lanzettförmig oder umgekehtt » lan- zettförmig, in der Regel an der Spitze am breiteſten, hier entweder ſtumpf oder ſpitz, und in eine kurze, meiſt nach der einen Seite hingebogenen Stachelſpitze veriömälert, an der Bafis fpi& in den Blattſtiel ausgehend, alle nz. randig, da an unſerem Exemplar die an der Spitze gezähn⸗ ten Blätter fehlen, auf beiden Flächen, wie auch der Blatt- ſtiel, ſammetartig⸗ filzig und weißlih-gran-grün. Die Ne benblätter pfriemenfórmig, spitz, faſt etwas länger als der Blattſtiel. Die Blumen ſtehen an der Spitze ſämmtlicher Aeſte in kurzen wenigblumigen Trauben, an 1—2 blumi gen Blumenſtielchen, die an ihrem Urſprunge und an ih⸗ rer etwanigen Theilung mit pfriemenförmigen Dedblättern befegt, und wie die Blumenſtiele und Kelche ſammetartig und filzig find. Der Kelch trichter ⸗glockenfoͤrmig, mit 5 kurzen ſpitzen Einſchnitten. Die Blumenkrone gelb, top. pelt langer als der Kelch. 28. Hermannia velutina Burchell. H. ramis tomentosulis, foliis brevi 'issime petiolalia 3 longo-lanceolatis muer onulatis integerrimis holo- sericeo-tomentosis albidis, stipulis setaceis petiolo floribus terminalibus sub- racemosis , calycibus infundibulifor 'mi - campa- duplo longioribus, nulatis. ja) 2 rines Burchell in De Cand, Prodr. syst, veg: I. p. 4 T Habitat ad das b. spei. h DAE. pin 5 E e Ein zwei Fuß hoher Strauch, der mit der vorigen nnb den beiben folgenden große Aehnlichkeit hat, aber doch hinlänglich verſchieden if. Er ift weitfehweifig it, mit vielen kurzen viel verzweigten ra Aeſten, i beblättert und nach Mr Spitze ragend find, Blätter find febr kurz gestielt, ga „fanum uber eine Linie langen Blattſtielen, 5—6. Linien lang, 2 Linien breit, läng. lid. langettfórmig, ſtumpf mit einem fe | ſpitzchen, an der Bofs Pe ganzrandig, wie die Blattftiele 332 fammetartig-filzig, weißlich grau grün. Die Nebenblätter ſehr ſchmal, boriteuförmig, doppelt länger als der Blatt. fiel. Die Blumen ſtehen an zweitheiligen Stielchen in den Achſeln der oberen Blätter, und bilden faſt kurze eins“ ſeitswendige Trauben an der Spitze der Aeſte; die Deck⸗ blaͤtter ſind borſtenförmig, und wie Blumenſtiele und Kelche ſammetartig⸗ filzig. Die Kelche trichter ⸗glockenförmig, mit ſpitzen kurzen Einſchnitten. Die Blumenkrone gelb, bop- pelt langer als der Kelch. , 29. pisania lavandulifolia L. H. ramis tomentosulis, foliis brevi petiolatis lanceo- latis obtusis mucronulatis integerrimis holosericeo- tomentosis - albidis, stipulis subulatis, lis axillaribus subunifloris, calycibus me tis angulatis.. | . lavandulifolia L. spec. pl. p. 942. Cav. diss. VI. P. 331. t. 180. f. I. Jacq. hort. Schönbr. II. p. 46. . 215. Willd. spec. pl. III. p. 597. Enum. p. 694. De Caud. Prodr. syst veg. I. p. 495. Habitat ad Prom. b. spei. b peduncu- = Dieſer Strauch bleibt nur klein, wird kaum über einen Fuß hoch, und hat zahlreiche, weitſchweiſige, unregel- mäßig gebogene, dünnfilzige 9fefte. Die Blätter find kurz geſtielt, an 1—12 Linien langen Blattſtielen, 2 — 1 Zoll lang, lanjettfórmig , ſtumpf, mit kurzem Stachelſpitzchen, an der Baſis meiſt ſtumpf, ſeltener etwas ſpitz zugehend, ganzrandig, wie die Blattſtiele ſammetartig⸗filzig, weißlich grau⸗grün. Die Nebeublatter klein, pfriemenförmig. Die Blumenſtiele ſtehen einzeln in den Achſeln der Blätter, ſind halb ſo lang als das Blatt, tragen an der Spitze eine, ſeltener zwei Blumen, und ſind bald unter den Blumen mit pfriemigen Deckblättern beſetzt, die wie die Blumen⸗ ſtiele filzig fnd. Die Kelche nur ſehr dünn filzig, bel. grün, fat durchſcheinend, weit glodenfórmig, fünfeckig, ziem- lich tief getheilt, mit ſpitzen Einſchnitten. Die Blumen⸗ krone lebhaft gelb, doppelt länger als der Kelch. 20. Hermannia cluytiaefolia Nob. 1 ramis tomentosulis, foliis brevi petiolatis oblon- et Ianceolatis mucronulalis integerrimis holo- ne E es magnis Janceo- latis holosericeis, pedunculis axillaribus trifloris, ; - calycibus. campanulatis angulatis. Habitat ad Prom. b. spei. Der hieſige botaniſche Garten erhielt dieſe Pflanze, ſowohl vom Vorgebirge der guten Hoffnung ſelbſt ohne Bezeichnung, als auch unter dem Namen H. gracilis Ecklon et Zeyher, aus dem Königl. Garten zu Her renhauſen; allein unmöglich kann biefe Beſtimmung recht ſein, da die II. gracilis geſägte und nur unten grau-filzige Blätter hat, während bei unſerer Pflanze die Blätter auch keine Spur von Sägezähuen zeigen, und auch auf beiden Flächen ſammetartig filzig ſind. Sie kommt übrigens den drei vorhergehenden ſehr nahe, iſt aber doch deutlich ver⸗ ſchieden. Der Strauch iſt über 3 Fuß hoch, mit langen dünnen ziemlich geraden Aeſten, die dünn filzig ſind. Die Blätter kurz geſtielt, mit 2—3 Linien langen Blattſtielen, länglich, lanzettförmig oder umgekehrt lanzettförmig, faſt einen Zoll lang, zwiſchen 3—5 Linien breit, ſpitz oder ſtumpf, kurz ſtachelſpitzig, an der Bafs ſpitz ausgehend, ganzrandig, febr weich ſammetartig⸗fllzig und weißlich grau grün. Die Nebenblätter halb fo groß als die Blätter, lanzettförmig, ſtachelſpitzig, ebenfalls ſammetartig. Die Blumenſtiele ſtehen in den Achſeln der oberen Blätter, ſind ſo lang als das ſie ſtützende Blatt, und theilen ſich in drei kurze Blumenſtielchen, deren jedes eine oder auch zwei Blumen trägt, und die keine Deckblätter haben. Der Kelch fehr dünn filzig, faſt durchſcheinend, hellgrün, weit glockenförmig, fünfedig, mit tief gehenden ſpitzen Einfchnit- ten. Die Blumenkrone doppelt länger als der Kelch, lb. a haft gh. : . Species dubiae. 31. Hermannia trifurcata. Unter biefem Namen hat der hieſige Garten eine Pflanze mit grünen, keilförmigen, an der Spitze geſägten Blättern, die aber jetzt nicht blüht, und von der eigentlichen H. trifurtata L. durchaus verſchieden ſcheint, da dieſelbe faſt ſammetartige Blätter haben foll, und nach einem troé: nen Exemplar im Willden ow'ſchen Herbarium auch wirklich hat. Eine von allen obigen verſchiedene Pflanze iſt es allerdings, aber ohne Blumen nicht zu Minas: 32. Hermannia angustifolia. Blüht ebenfalls jetzt nicht, ijt eher] von allen genan: > 333 ten ausgezeichnet durch bie febr ſchmalen linien-lanzetifòr: migen, langen, nach der Spitze zu gezähnten, wenig be⸗ haarten Blätter. Der Garten erhielt E unter dem obigen Namen. Wir behalten uns vor, über beide Arten fpäter, wenn ſie blühen, noch ausführlicher zu ſprechen. Wie alles in der Welt der Mode unterworfen ift, fo findet dies auch in der Pflanzenwelt ftatt, welches mir, wenn wir einen Blick darauf werfen, was vormals gezogen und jetzt kultivirt wird, überall beſtätigt finden. Viele der Pflan⸗ zen, welche ſich vor zwanzig und mehreren Jahren in un⸗ feren Gärten befanden, find verſchwunden, und man kann eher zur größten und neueſten Seltenheit gelangen, als zu einer alten, früher überall verbreiteten Pflanze. So iſt es auch der Fall bei den Hermannien. Vormals vor 30—40 Jahren waren die Hermannien allgemein beliebte Gewächs. hauspflanzen und fehlten in keiner Sammlung. Mehrere noch jetzt lebende Botaniker und Gärtner erinnern ſich ge. wiß noch ſehr lebhaft beim Beſuch des Schönbrunner Gar⸗ teng bei Wien der ſchönen Hermannien⸗Sammlung. Ob ſie jetzt noch vorhanden ſein dürfte, wollen wir dahin ge⸗ ſtellt ſein laſſen. Auch die engliſchen Gärten beſitzen deren ſehr wenige, und werden fie dort nicht mehr geliebt. In Loudon’s Hortus Botanicus 1830, find 38 Arten aufge⸗ führt, allein auch dort dürften ſie jetzt fehlen und ſchwerlich anzutreffen fein. Das Neue verdrängt das Aeltere, und fo kemmen viele Pflanzen gänzlich außer Cours, welche frü- her unſere Gewächshauſer zierten. Die Hermannien ſind leicht zu ziehen, gedeihen daher in jedem Garten. Sie lieben fur den Sommer eine freie offene ſonnige Lage, und im Winter gleich den meiſten kapiſchen Pflanzen eine Temperatur von 4—6 R. Fend. tigkeit in den Gewachshaͤuſern vertragen fie nicht und flerben unter ſolchen Umſtänden leicht ab, weshalb ihnen immer in der Nähe der Fenſter ein wockner Standort anznweifen iſt. Die Miſchung des Bodens beſtedt aus guter alter vege- tabiliſcher Erde, welche mit einem Theil Sand vermiſcht wird. Durch Stecklinge ſowohl als durch Samen wird die Vermehrung erzielt. Geſunde und gut —— So fan: zen bluhen ſtets PM. „Dieſe Gattung ift febr zahlreich; das hieſige Herba- rium befipt eine große Menge von Arten, deren Bear bei tung vorbehalten bleibt. Auch die Zahl der Mahernien iſt beträchtlich. Eine merkwürdige Erſcheinung bleibt immer die, daß wir auch eine Hermannia aus Mexiko erhielten, mo» von uns die Samen vom Herrn Deppe mitgetheilt wur den. Derſelbe ſammelte fie in der Gegend don Fe mascaltepec. Alle übrigen Arten gehoren dem ſuͤdlichen Afrika an. Die mexikaniſche H. inflata gedeiht nicht gern im fal» ten Gewächs hauſe in Gemeinſchaft mit den afrifanifchen Arten; fie verlangt für die Wintermonate eine höhere Tem⸗ peratur, oder was noch beſſer iſt, das Warmhaus bei einer Temperatur von 8— 10 R. Im Frühling, wenn die us ßere Wärme ſich mehrt, gewöhnt man ſie allmählig an eine geringere Temperatur; ſpaͤter an die freie Luft in fonui ger und warmer Lage. Man findet dieſe intereſſante Pflanze nur felten in den Gärten, weil fie wie die capiſchen Her- mannien gewöhnlich behandelt wird und bei niedriger Wärme in den Wintermonaten ſtets verloren geht. Nur ältere Pflanzen gedeihen zuweilen im Kalthauſe; jüngere Pflan- zen jedoch ſterben gewohnlich. $$ e w unb feine Garten. ) Vom : Herru Fr. Scheer. London 1840. Das Königliche Luſtſchloß Kew hat nicht jenen Glanz, welcher gewöhnlich die Königlichen Wohnſitze umgiebt; ſeine ſtillen anſpruchsloſen Schönheiten (inb nicht berechnet, +) Die nachfolgenden wenigen Zeilen verdanken ibr Entfieben dem neulich verbreiteten Gerücht der beabfichtigten Auflöſung der Gärten zu Kew (Ullg. Gart. Zeit. VIII. Jabrg. S. 143 und 183.), welches leider nicht ungegründet geweſen, da in der That der Gartenbau⸗Geſellſchaft Winke zugekommen waren, aus denen erſichtlich, daß die Reglerung den Vor⸗ ſatz babe, die in dlefen Gaͤrten feit fall einem Jahrhundert geſammelten des Pflanzenreiches, unter dem Vorge⸗ ben einer zu toffieligen Unterhaltung, ju. veräußern, die Aufmerkſamkei gewöhnlicher Beobachter auf fid) zu zie- hen; und diejenigen, welche gewohnt find, auf ihren Nei- ſen nur die in die Augen fallenden Merkwürdigkeiten zu betrachten, werden, auf unſere lieblichen Fluren höchſtens einen flüchtigen Blick werfend, ſchnell an ihnen vorüberzie⸗ hen, um ſich an der Pracht von Richmond und der im · poſanten Größe Windſor's zu weiden. | In mancher Beziehung jedoch ift Kew merkwürdiger, als ſelbſt Orte, deren Anſpruch auf Berühmtheit Nie- mand in Zweifel ziehen kann. Eine lange Reihe von Jahren hindurch haben hier Könige und Fürften, zurück⸗ gezogen von dem Geräuſch der Welt, die Ruhe genoſſen, welcher fie in den großen Reſidenzen nicht theilhaft werden konnten; und, den mit der Majeſtät verbundenen Glanz bei Seite legend, lebten ſie hier nur als Menſchen, und handelten nach Grundſätzen, die der reinſten Humanität entſprungen waren. Unſere Kirche, Schule, die öffentli⸗ chen Wohithätigfeitsanftelten und Spaziergänge geben hier, von den beſten Beweis; jedoch ſind unter allen Anlagen, welche der Königlichen Gnade ihr Daſein verdanken, die botaniſchen Gärten unſtreitig die größten; auf fie, die ſich der beſonderen Huld der Erlauchten Vorfahren Ihrer Ma- jeftát, der jetzigen Königin, zu erfreuen gehabt, und pier- durch eine hohe Stufe der Vollkommenheit erlangt haben, + Wenngleich die Gartenbau- Gefelfchaft, von einem Geiſte für die Wiſſenſchaft beſeelt, der ihr zur größten Ehre ge⸗ reicht, dieſem ungluͤcklichen Vorhaben entgegentrat, und durch ihr Benehmen in dieſer Angelegenheit ein Beiſpiel gegeben hat, daß gewiß von jeder Corporation bei ähnlichen Anlaͤſſen befolgt zu werden verdient, ſo moͤchten doch einzelne Indi⸗ viduen, ſowohl im Fn- als Auslande, die nicht fo genau mit dem Weſen der Sache vertraut ſind, ſich geneigt fuͤh len, für die Zertheilung dieſer großen Sammlungen botaz niſcher Schaͤtze zu ſtimmen. um daher die Aufmerkiamfeit Aller auf die Wichtigkeit des in Rede fichenden Giegenflan- des zu lenken, haben wir verſucht, im- Folgenden eine kurze Beſchreibung der Gärten nebſt einigen hiſtoriſchen Nachrich⸗ ten von Kew, ſo wie der ausgezeichneten Perſonen, deren Namen hiermit aufs Innigſte verflochten find, zu geben, und uns erlaubt, einige Betrachtungen hinzuzufuͤgen, wie dem gegenwaͤrtigen drohenden Stande der Dinge vielleicht abgeholfen, und dies koſtbare Inſtitut wieder in den Stand gelebt werden konne, der Wiſſenſchaft zu dienen und der gemeinnuͤtziger Kenntniſſe förderlich zu fein, 51840. io Scheer. ſehen wir dankbaren Herzens mit Stolz, indem wir uns erinnern, wie viel dieſelben beigetragen haben, eine Sif. ſenſchaft zu fördern, welche gleichſam die entfernteſten Län. der und verſchiedenartigſten Klimate einander nahe bringt, und einen angenehmen, nützlichen Verkehr zwiſchen allen Staͤnden der Menſchen auf dem ganzen Erdball erzeugt. Der Continent niht minder als England ſelbſt it bie» ſen Gärten ſehr verpflichtet wegen der Einführung und Verbreitung vieler ſeltenen und nützlichen Pflanzen aus allen Welttheilen, die von britiſchen Seefahrern unb Na: turſorſchern beſucht worden find, und ſſeht mit Dankbar⸗ keit auf den Ort, von wo der Wiſſenſchaft fo förderliche Unterſtutzung geworden ijt. = Auch erkennen wir freudig an, daß in letzterer Bezies hung unſere Regierung zu keiner Zeit weder Mühe noch Koſten geſcheut hat, um talentvolle Männer von allen Or. ten herbei zu ziehen; und wir werden weiter unten Gele genheit haben zu zeigen, daß dies liberale Verfahren mit dem beſten Erfolge gekrönt worden iſt. . Die Beſtürzung über die beabſichtigte Auflöfung bie. fer botanischen Schätze wird daher auf dem Feſtlande wo möglich noch größer ſein, als bei uns. Denn was hier vielleicht als aus einem zu weit gehenden Oekonomie Sy- ſtem entſprungen Zweifel als ein Rückſchritt in der Kultur erſcheinen, und es wird dieſer Vorfall reichhaltigen Stoff bieten, uns in den Augen unſerer Continental-Nachbaren als Barbaren darzuſtellen, und ihnen eine treffliche Gelegenheit geben, die Waffen des Spottes gegen uns zu gebrauchen Da indeß ein ſolcher Schritt nicht ausgeführt werden kaun, ohne von vielen theils beſonderen theils offentlichen Diskuſſtonen begleitet zu fein, fo ſcheint es uns hier nicht am unrechten Orte, eine kurze Lokalbeſchreibung von Kew zu geben, indem gewiß viele Intereſſenten der Sache kaum wiſſen, wo dieſer kleine Flecken liegt, während manche Ans dere nicht die Bedeutung erkennen, welche ein Ort von fo anſcheinender Geringfügigkeit hat. a Die ältefte Nachricht über Kew iſt in einem Lebus x der Regierung regiſter der Patrimonie Richmond unter Heinrich's VII. zu finden, wo es unter Kayhough erwähnt wird, Kayhowe, Kayhoo, Kepe, dem Namen Kayo, Kewe und zuletzt in Kew betrachtet werden kann, wird dort ohne welchen es im Laufe der Zeit in 335 umänderte. Im Jahre 1769 wurde es durch eine Parla- mentsacte zum Kirchſpiel erhoben, indem es bis dahin nur ein Weiler, zu Kingston gehörig, geweſen war. Es liegt im öſtlichen Theil der Grafſchaft Surrey, 62 Meile vom Hyde⸗Park, und gehört zu der Diöceſe Wincheſter, und der Decanei Ewell. Der Boden iſt ſandig, ſehr porös und trocken, und es werden die wenigen Parcellen, welche nicht mit zu den Königlichen Gaͤrten gehören, zum Anbau von Küchengewächſen für den Londoner Markt benutzt. Charles Somerſet, der erte Graf von Wor- ceſter aus dieſer Familie, welcher in ſeinem Teſtament verfügte, daß, falls er zu Kai⸗ ho, oder an einem andern Orte in der Nähe der Themſe ſtürbe, ſein Körper zu Waſ⸗ ſer nach Windſor gebracht und dort beerdigt werden ſolle, war einer der erſten Landerei · und W zu Kew. Unter der Regierung der Königinn Storie batte Edward, Graf von Devon, hier bedeutende Grundſtücke nebſt Gebäuden. Charles Brandon, Herzog von Suf⸗ folk nebſt ſeiner Gemahlinn Mary, der Schweſter Hein⸗ rich's VIII., hatten gleichfalls ihren Wohnſitz zu Kew, worauf ſich folgende Stelle in Leland's Cygnea Cantio bezieht. 5 „— — Chevam hospitio piae. Mariae, „Gallorum Dominae celebriorum.“ qu einem alten Verzeichniß findet man das prächtige Wohnhaus, der Suffolk's⸗Sitz, erwähnt, welches zu jener Zeit niedergeriſſen wurde. ſage, unter der Regierung Heinrich's VII. von feinem Haus. hofmeiſter erbaut worden ſein. Der Großſiegelbewahrer Lord John Puckering wohnte ebenfalls zu Kew. In Harley's Sammlung von Handſchriften, im britiſchen Muſeum, findet ſich ein Auf⸗ fag vom 14. Auguſt 1594, vom Verwalter des Lord Pu- dering verfaßt, worin unter 17 Paragraphen die für den beabſichtigten hohen Beſuch Ihrer Majeſtät erforderlichen Gegenſtände aufgeführt find. Wir können nicht genau an- geben, ob der Beſuch in dieſem Jahre ſtatt fand; jedoch geht aus einem Briefe von Rowland White an Robert En — daß die Königin den Lord Großſiegelbe wi : | mit einem ſolchen beehrte. * Blätter, und — vite Dr. Surnet flarb hier im Jahre 1568. Blumen. Kew war ferner der Aufenthaltsort des ältern ſo wie des jüngern Lord Harrington von Exton, von welchen letzterer, der allgemein als ein bódft liebens würdiger ge. bildeter Mann bekannt war, im Jahre 1614 hier verſtarb. Peter Lely hielt fid) während der letzten Zeit ſeines Lebens häufig hier auf, wo er ein Haus beſaß, das unge . fähr an der Stelle Rand, an twelcher (id jezt das Schloß des Königs von Hannover befindet. Stephan Duck, der Sohn eines Landmannes, defen ausgezeichnetes Talent ihn aus dem niedern Stande ſeiner Geburt hervorgezogen, und ihm die Königliche Gunſt im hohen Grade erworben hatte, war Prediger an der Kapelle 8 zu Kew, wo ihn das Publikum ſo lieb hatte, daß jedesmal wenn er predigte die Kirche gedrängt voll war, und die Bei- tungen Tags darauf immer angefüllt waren mit den klei ⸗ nen Unfällen, welche ſich bei dieſer Gelegenheit durch den Zuſammenlauf einer ſo großen Menſchenmenge gewöhnlich ereigneten. Er hinterließ eine Familie, die faſt ein gan⸗ zes Jahrhundert in der Umgegend geehrt und geachtet war. Sein Sohn wurde 1801, in einem Alter von 73 Jahren, und eine ſeiner Töchter im Jahre 1804, 79 Jahr alt, hier begraben. In Richard Phillips Spaziergang nach Kew finden wir noch zwei andere Töchter Ducks als lebend aufge» führt, die indeß beide ſeitdem, die eine 1816, die andere 1818, verſtorben ſind, und ein Alter von 80 Jahren erreicht . (Fortſetzung folgt.) Es foll, nach Leland's Aus-. | Bibliographiſches. Lindley's Sertum Orchidaceum Heft 57. (Siehe Allgem. Gart. Zeit. VI. S. 167 u. 319; e g Gortſetzung und Schluß.) Taf. XXX. Aörides quinquevul nera. Stammt aus 3 fien und wurde durch Herrn Cum. ming eingeführt. Der Stamm und die Blätter ſind wie bei den übrigen Aërides- Arten. Die langen hangenden, dichten Blüthentrauben entſpringen aus den Achſeln der aer . " roth bunte 336 Taf. XXXI. Catasetum longifolium. Es wurde vom Herrn Valentin Morris ans De⸗ merara eingeführt. Der Habitus iff derſelbe wie bei den übrigen Catasetum-Arten. Die Blätter, welche bü- ſchelig aus den überirdiſchen Knollen kommen, ſind ſehr lang und ſchmal. Die Trauben kommen aus der Baſis der Knollen an kurzen Stielen hervor, ſind hangend, über einen Fuß lang, und haben grünliche Blumen mit großer goldgelber Kronenlippe, die nach der Mündung zu far: lachroth gefärbt iff. | 13 Taf. XXXII. Saccolabium compressum. In Manila einheimiſch, von wo fie Herr Hugh Gumming eingeführt hat. Der zweiſchneidige Stamm ijt mit zweizeiligen Blättern beſetzt, aus deren Achſeln die langen hangenden Blüthentrauben mit kleinen Blumen entſpringen, die am oberen Theil der Traube weiß und rothbunt, am unteren Theil aber nur einen weißen Sporn haben, übrigens gelb und roth gefleckt ſind. Taf. XXXIII. Cycnoches maculatum. Es if eine St erifonifde Pflanze, die vom Herrn Broker eingeführt wurde. Sie bat einen langen feblan ken Stamm, der mit ſcheidenartigen Blättern beſetzt ift, aus deren Scheiden die anderthalb Fuß langen hangenden Trauben an mit Schuppen beſetzten Stielen entspringen. Die Blumen ſind an drei Zoll lang, gelb und roth gefleckt, und die ſchwanenhalsartig vorgezogene Stempelſäule purpurroth. Taf. XXXIV. Miltonia Clowesii. Wurde vom Herrn Gardener aus Braſilien ein- geführt, und blühte im September 1839 bei Herrn Glo.. weg. Die überirdiſchen Knollen find eirund, und tragen zwei lange fchwerdiförmige Blätter. Die Schaſte entſprin⸗ gen an der Bafs der Knollen, und tragen eine wenigblu⸗ mige Traube. Die faſt drei Zoll großen Blumen haben hell orangefarbene Blütdenhüllenblätter, mit braunen in Queerbinden ſtehenden Flecken. Die herzförmige, in ber Mitte eingeſchnürte Kronenlippe ift an der Bafis purpure roth, an der Spitze weiß. Auf dem Titelblatte dieſes Werkes it noch ein fö. ner Kranz nepaliſcher Orchideen abgebildet, nämlich: Monomeria barbata, Saccolabium acutifolinm, Vanda cristata, Chilochista usneoides, Sunipia bicolor, Sacco- labium calceolare, Aërides difforme, Sunipia scariosa. Druckfehler in voriger Nummer, Seite 325. Sp. 2. 3. 2 v. u. lies: chrysophylio, ſtatt chrysophylla. — 326 in den Druckfehlern lies: in dem für bei dem, flatt in den fuͤr bei den, und in der darauf folgenden Zeile ſtreiche den Punkt hinter daher. Literariſche Anzeige. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Paxton Cultur der Georginen (Dahlien). Nach dem Engliſchen mit Zuziehung des Herrn Hofgärtner Fiſcher in Weimar und mehrerer anderer Georginenfreunde bearbeitet von H. Gauß. Mit zwei beigefügten Briefen des Herrn boldt und A. de Juſſien. 8. 2 Nthl. oder 54 kr. Die zahlreichen Freunde der Georginen werden ſchon aus dem vorſtehenden Titel erkennen, wie alles geſchehen | ift, um den Werth der dentfchen Ueberſetzung zu erhöhen und durch ſie dieſe intereſſante Schrift, die bereits bei gt ringerem Gehalt ſchon in England fo vielen Beifall font, auch bei uns in Deutſchland einzubürgern, da es durch fie jedem Gartenbeſſtzer möglich wird, fid mit geringer Mühe und Koſten die vorzüglichſten Varietäten zu verſchaffen, fie gut durchzuwintern u. ſ. w ! Nauckſche Buchhandlung. Von diefer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Holzſchnitte beigegeben werden. Aungen auf diefe Zeitichrift an. : d i T Berlag der Nauckſchen Buchhandlung. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. Verſtandlichkeit des Tertes erforderlich ift, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtamter nehmen Veſtel⸗ HIER . — Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. r Sierbei eine literariſche Anzeige der Zeb'ſchen Buchhandlung in Nürnberg. A. v. Gum: : 3 N 43. T e Achter Jahrgang. ae 1840. ligemeine Gartenzeitung. ; | Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den 5 Gärtnern und Botanikern des Br und Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. albert Dietrich, " a Dr. d der Phi loſophi und ve bt £r ber Sonnabend, den 24. Oktober. . s | - Sddntifung einiger neuen Cacteen aus Mexiko, aus der Gegend von Potoſi. ; T Vom Herrn Profeſſor Dr. Scheidweiler, in Trüffel, I. Echinocactus campulacanthus. E. depresso- -globosus, vertice umbilicato, luti» viri- dis, 91 angularis; 5, sinubus acutis; costis compres- sis, acutis, circa areolis inflatis; areolis remotis, panduraeformibus, lómentosis; aculeis exteriori- bus 7 Bios rigidis, recurvulis, centrali. ] maximo recurvo, omnibus rigidis, e trans- y versim striatis. Die Knoten find "nre bräunlich iir an den dem Scheitel zugekehrten Ende mit einem Schopfe làn. gerer Haare verſehen; Stacheln im Ganzen gewöhnlich 85 7 äußere und 1 mittlerer, jedoch befinden fid auf den jûn. gern Knoten manchmal 2 oder 3 weißliche Stacheln mehr, welche aber mit dem Alter verſchwinden, folglich nicht mit⸗ gezählt werden können. per Art flebt dem E. arcua- tus am nächſten. i . 2. Echinocactus stellatus. | E. ovatus, vertice umbilicato, 21 iani is; sinubus acutis; costis compressis acutis, profunde crena- tis; areolis oblongis versus apicem truncatis, ju- nioribus fulvo-lanatis, aculeis exterioribus bise- rialibus in stellam dispositis, centrali 1 compla- mato, recurvo uncinato; omnibus junioribus basi albidis apice rubellis, tandem griseis. 3. Mammillaria leucotricha. M. lactescens, simplex vel caespitosa, eylindrica, ver- tice umbilicato; mammillis pyramidatis quadran- gularibus; axillis primo nudis, tandem lana abun- danti; aculeis criniformibus, albis munitis; areo- lis rotundis lana alba instructis; aculeis exterio- ribus 6, centrali 1, omnibus rigidis subaequalibus fuscis, tandem carneis apice sphacelatis. Fructus pyriformis; flores adhuc ignoti. 4. Mammillaria xanthotricha. M. lactescens, caespitosa, globosa, vertice umbilicato $ axillis primo nudis, tandem lana flavida, aculeis ge fis -apice aris munitis; mam- millis Ll „ laete. viri- dibus) areolis Totimdatis vix n infra api- cem mammillarum sitis; aculeis exterioribus 5, 2 lin: longis corneis, centrali 1 longissimo sub- recto, torto carneo apice nigro. Flores non adhuc vidi, bacca cylindrica. 4b. Mammillaria xanthotricha var. aculeis axillaribus robustioribus. M. vertice horizontali umbilicato; mammillis pris- maticis glabris viridissimis;"areolis ovatis, aculeis primo aequalibus, centrali tandem longissimo; aculeis interstitialibus, validioribus, suberispis apice fuscis. Di.ieſe beiden Arten zeichnen fid) beſonders durch die in der Jugend nackten, ſpäter aber mit langer Wolle und ſchön haarförmigen Stacheln verſehenen Achſeln aus. Bei M. leucotricha find die Scheiben anfangs weiß, ſpäter yollig, welches letzte jedoch wahrſcheinlich nicht na- e. Stacheln 6, zuweilen mehr oder weni- 335 Von Mam. candida’) befinden (id) bei der Sendung 2 Varietäten. Die erſte hat 2 oder 4 ins Kreuz geſtellte mittlere ganz weiße Stacheln. Die zweite hat einen [auge wolligen Scheitel und nur 2 längere Mittelſtacheln mit ſchwarzer Spitze. 5. Mammillaria aeruginosa. M. lactescens, caespitosa, globosa? axillis nudis, dein lanaus, tandem lana alba, aculeis criniformibus munitis; areolis lanatis, tandem nudis; mammil- lis prismalicis, aer uginosis; aculeis 4 decussatis, 3 8 superioribus aequalibus rectis pungentibus, in- fimo longissimo recto vel curvulo; omnibus ju- nioribus fuscis, dein carneis, tandem griseis apice nigris, | 6. Mammillaria coronata. M. truncus caespites formans vel ramosus; rami cy- hndrici; axillis nudis; mammillis conicis subre- curvulis, laete viridibus, cum trunco confluenti- bus; aculeis e tomento. parcissimo, exterioribus plurimis (20—25) setiformibus, albis radiantibus, primo intertextis, tandem intricatis, centralibus 7 4, 6—8 rigidis rectis, validioribus divergentibus, primo aurantiacis, dein purpureis. ; Species rarissima, rarissime florens. Der Stamm an der Wurzel getheilt; Aeſte walzen⸗ förmig, 1 Zoll im Durchmeſſer, 3 Zoll hoch; Warzen hell, ſpäter blaß gelblich⸗grün mit dem Stamme verfließend, et. was nach unten gekrümmt; äußere Stacheln ſchneeweiß, ſpaͤter durchſcheinend, anfangs gerade, etwas zurückgekrümmt, ſich dann ausbreitend und endlich in einander verwebend; mittlere Stacheln ſind Anfangs gerade, ſchön orangeroth, breiten ſich dann etwas aus, werden braun unde ii län ger (8—10 Linien). Diefe Art ijt febr. felten und Herr Galeotti hat die. ſelbe noch nicht blühend angetroffen, wie überhaupt die 3 die au diefer Gruppe gehören, felten zu blür ) Diefe von. mit fo benannte Art bat Here Lemaire M. sphae- rotricha genannt. Bei oberflaͤchlicher Anſicht dieſer Pflanze wird man ſich jedoch leicht uͤberzeugen, daß dieſer Name nichts weniger als den fpecififchen Charakter derſelben bes zeichnet. Herr Lemaire ift überhaupt bei feinem umtaufen | nicht ſehr gluͤcklich geweſen. i d 339 hen pflegen, dagegen fid) aber leicht durch Zertheilung bet. mehren laſſen. Was diefe Mammillarien beſonders bemer⸗ kenswerth macht, ſind die jungen auf der Spitze der Aeſte ſtehenden Stacheln, die äußeren ſind in der Jugend blen⸗ dend weiß, die inneren orangeroth, und gleichen in ih— rer Zuſammenſtellung der Haarkrone mancher Korbblü⸗ then, welches der Pflanze einen aͤußerſt ſchönen Anblick gewaͤhrt. 7. Cereus cometes. erectus, cylindricas: costis 15 verticalibus, sub- e tuberculatis, obtusissimis, areolis approximatis, rotundatis; aculeis fasciculatis, inaequalibus, rec- tis, divergentibus, carneis, tandem griseis. Trun- cus in pluribus speciminibus ad medium aut in apice lana densa flavida, fasciculata, aculeis lon- gioribus, (4—6 lin: long.), circulatim cinctus, in aliis autem, ipsa lana comae vel cephalii faciem gerens, ad trunci laterem affixa est. Diieſe Art: ift ohne Zweifel eine der ausgezeichneteſten dieſer Gattung. Bis auf einen gewiſſen Punkt gleicht dieſer Cereus dem C. senilis, wodurch er ſich aber von allen andern auszeichnet, das find die fahlgelben ſeidenarti⸗ gen, aus vielen kleinern zuſammengeſetzten kometſchweifähn⸗ lichen Haarbüſchel, welche bei einigen Exemplaren bald oben bald in der Mitte den Stamm ringförmig umgeben, bei andern in Haufen zuſammen auf der Seite ſtehen, und eine Art Schopf bilden, wie man bei Melocactus ſieht. Manche Exemplare haben mehrere ſolcher Schoͤpfe, dann ſtehen dieſelben abwechſelnd. Dieſe Schöpfe entſpringen aus den Knoten und hül⸗ len die Stacheln ein, die dann natürlich viel länger werden müſſen, um zum Lichte zu gelangen. Die Wolle iff ge- wöhnlich 1— 11 Zoll an der Wurzel gelb und oben weißlich. Es wäre uicht unmoglich, daß biefer der C. lateribar- balus wäre, ein Cereus iſt es gewiß, und folglich die Vermuthung, daß es ein Melocactus mit ſeitlichem Schopfe ſein dürfte, aus dem Grunde unſtatthaft, weil die Schöpfe ſich auch zirtelfoͤrmig um den Stamm berum befinden. 8 L © Ke w | und feine Gärten. Bom Herrn Fr. Scheer, London 1840, (Fortſetzung.) Stephan Duck war zu gleicher Zeit Aufſeher der Merlins⸗Hoͤhle, welche als eine große Merkwürdigkeit des ſpäter mit dem Kew⸗Garten vereinigten Richmond⸗Gartens galt, während ſeine Frau die Eremitage, in der ſich die Büften von Boyle, Newton, Locke, Clarke und Wol- lafton befanden, unter ihrer Obhut hatte. Noch ein anderes Genie, William Cobbet, gleich. falls Sohn eines Paͤchters, begann zu Kew ſeine Lauf⸗ bahn, wo er eine kurze Zeit im Küchengarten arbeitete. Das Herrſchafts -Haus, welches fpäter dem Könige Georg III. bei feiner gelegentlichen Neſidenz in Kew zum Wohnſitz diente, gehörte um die Mitte des 17. Zahr- hunderts Richard Bentley, deſſen Tochter es als Hei⸗ rathsgut dem Herrn Henry, ſpäteren Lord Capel von Tewkesbury, der als Vice⸗König von Irland ſtarb, zu⸗ brachte. Henry batte eine große Vorliebe für die Gärt nerei, und brachte mehrere Merkwürdigkeiten aus dem Pflanzeureiche mit aus Frankreich. Er it der eigentliche Gründer des Gartens, welcher fpäter der ausgezeichneſte in ganz Europa wurde. „Die Anpflanzungen des ſehr ehrenwerthen eon Ca · pel zu Kew, Brentford gegenüber“, ſagt Stephan Swit⸗ zer in feiner Ichnographia Rustica, 2. Ausgabe, on. don, 1741, „dürfen hier nicht übergangen werden, da fie. mehrere merkwürdige aus Frankreich gebrachte Pflanzen ente halten. Diefer Lord, einer ber allererſten, welche fid bei uns mit dem Gartenbau beſchäftigt haben, verdient nicht allein bier erwähnt zu werden, ſonbern es verlangen feine Verdienſte eine geſchicktere Feder als die — um fie gebührender Weiſe darzuſtellen.“ N Lady Capel wohnte noch mehrere Jahre nach dem Tode ihres Gemahls zu Kew, und wurde, als ſie im Jahre 1721 ſtarb, in der hieſigen Kapelle beigeſetzt, worauf der Wohnſſtz an Samuel Molyneur, Sekretär des Prinzen - 340 von Wales, Georgs IL, und Gemahl der Lady Elifa beth Capel, fiel. In Mackay's Reife durch England im Jahre 1724 geſchieht Erwähnung des prächtigen Land⸗ ſitzes Molyneux zu Kew, und der daſelbſt befindlichen vor- trefflichen Gärten, enthaltend die ausgezeichneteſten Obſt. bäume in ganz England, welche von dem um die Garten- Kultur ſo verdienten großen Staatsmann Lord Capel hier angepflanzt find. — Molyneux war als eiu febr miffen- ſchaftlich gebildeter Mann und geiſtreicher Aſtronom be. kannt, und Bradley's große Entdeckungen, welche allein mehr als hinreichend wären, den Namen von Kew zu ver⸗ ewigen, follen mit einem Inſtrumente von Molyneux's Angabe gemacht worden ſein. Ungefähr um das Jahr 1730 nahm der Prinz Frederick von Wales dieſen Landſitz von der Capel’ ſchen Familie in Pacht, wel chen ſpaͤter fein Sohn Georg III. gänzlich an ſich kaufte. Von dieſer Zeit an war Kew ſtets mehr oder weniger der Aufenthalt der Königlichen Familie, und ſeine Geſchichte faͤngt jetzt an, von "er allgemeinem Jutereſſe zu werden.) Im Jahre 1759, in welchem die erſte Brücke über die Themſe eröffnet wurde, erhielt William Aiton zu Chelſea unter Miller die Kunftgärtnerei erlernt | von der bermittmeten Prinzeß von Wales, gebornen Prin zeß von Sachſen⸗Gotha, und Mutter Georg's III., den Auftrag, hier einen botaniſchen Garten anzulegen; und William Chambers, der geſchickte Architekt, der in China geweſen war, wurde mit der Ausführung der dazu erforderlichen Gebäude und mit der Verzierung der Anlagen beordert. Derſelbe hat darüber ein Werk herausgegeben, welches 1763, in groß Folio mit 40 vortrefflichen Kupfer» platten erſchien, und worin er in einer beſonderen Abhand- lung die Gründe darthut, weshalb er die Pagode, ſo wie einige andere Gebäude in jenem Style erbaut habe, den wir beu tartariſchen nennen zu müſſen glauben. Georg III. war von derſelben Liebe für die Garten⸗ kunſt beſeelt, welche ſeine erhabene Mutter dafür gehegt Ye die Reiſen Cooks, ber hi feiner jedesmaligen E. C Kew enthält ungefähr 400 Morgen Land T" . ditta 150 TEM mit 750 Einwohnern, Zurückkunft eine Menge neu entdeckter botaniſcher Schätze mit nach Hauſe brachte, ſo wie die unausgeſetzten Bemü⸗ hungen Joſeph Banks in allen Zweigen der Naturwiſ⸗ ſenſchaften, waren wohl geeignet, die Liebe des Monarchen für eine Wiſſenſchaft zu feſſeln, welche ihren Arbeitern ei⸗ nen reicheren Lohn gewährt, und ihre Bemühungen mit ungetrübteren Erfolge krönt als die mehr erhabene Staats. verwaltung es kann, bei deren ſchwieriger Ausübung man unvermeidlich auf Täuſchungen und Irrthümer ſtößt. Das waren in der That herrliche Tage für Kew! — Die Gärten waren zu einer Vollkommenheit vorgeſchritten, die ihres Gleichen ſuchte. Ihr Ruf fing an, ſich nach allen Seiten zu verbreiten. In ſchneller Aufeinanderfolge kamen Pflanzen auf Pflanzen aus allen Welttheilen an; und mit wahrhaft königlicher Großmuth wurde für das Gedeihen dieſes nützlichen Etabliſſements geſorgt. Die Vermehrung der Königlichen Familie machte um jene Zeit die Erweiterung des Wohnſitzes derſelben durch den Ankauf mehrerer Wohnhäuſer nöthig, wodurch das Ei⸗ genthum der Krone zu Kew nach und nach immer größer wurde. Der König hielt ſich gewöhnlich jährlich 3 Mo⸗ nate hier auf, und pflegte außerdem noch alle 14 Tage auf * kurze Zeit an biefem feinem Lieblingsort zu verweilen. Im Jahre 1781 wurde das holländiſche Haus, das feinem —— Namen einem ſeiner frühern Beſitzer, William Portman, einem holländiſchen Kaufmann, verdankt, für die Königinn Charlotte angekauft, und in demſelben Georg IV. unter der Leitung Markham's, des nachmaligen Erzbiſchofs von York, erzogen. Dies Gebäude führt jetzt den Namen Kem- Palai, eine Benennung, welcher weder die äußere noch die innere Einrichtung deſſelben entſpricht. Das alte, von der Capelſchen Familie herrührende Schloß wurde 1803, als man den Plan hatte, etwas näher an dem Fluſſe ein neues kaſtellartiges aufzuführen, niedergeriſſen. Ob⸗ ſchon man den Bau anfing, fo kam er doch niemals zur Vollendung, und endlich gab man das ganze Vorhaben auf, und räumte 1827 die hingebrachten Materialien wie⸗ der fort. Im Jahre 1785 erſchien eine Parlaments-Akte, durch welche der alte Richmond⸗Park mit den Gärten zu Kew, einſchließlich mehrerer Gemein und anderer Gru 341 vereinigt wurde. Die wirkliche Vereinigung kam jedoch erſt 1802 gänzlich zu Stande. i Auf Zureden Banks, ſchlug Francis Bauer 1789 feinen Wohnfis zu Kew auf, und begann hier feine Zeid nungen phyſiologiſch, und anatomifch- botanifchen Unter⸗ ſuchungen, welche bald ein Staunen und eine Bewunderung erregten, wie fie fo leicht keine Erſcheinung in der wiſſen⸗ ſchaftlichen Welt hervorzubringen im Stande war. In der gerechten Anerkennung, welche die ganze königliche Familie feinen verdienſtvollen Arbeiten angedeihen ließ, fand Bauer jenen Lohn und jene Aufmunterung, welche das Genie, obſchon es den gerechteſten Anſpruch darauf hat, dennoch fo felten im Leben erhält. Die Königin Charlotte und die Prinzeſſin Elifabeth waren beſonders für das Zeid- nen von Pflanzen eingenommen, und ließen ſich oftmals herab, die Umriſſe der ſeltneren Arten, welche Bauer für fie entworfen hatte, mit höchſteigenen Händen zu koloriren. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts begann Bauer feine Anatomie der Orchideen; feine anatomiſchen Zeichnun⸗ gen, herausgegeben von Everard Homein den Verhand- lungen der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten, ge hören einer folgenden Periode an. Durch die franzöſiſche Revolution zu uns getrieben, ſchlugen viele vornehme Emigranten Frankreichs ihren Wohnſitz in der Nähe unſers Königs, den fie zu ihrer Unterſtützung bereitwillig fanden, auf; und Kew wurde auf dieſe Weiſe der frequente Beſuchsort aller dieſer Fremden. Es würde jr eine angenehme Arbeit fein, olle die Erwerbungen, welche die Gärten zu Kew in dieſer Periode machten, ſo wie die Dienſte, welche viele ausgezeichnete, unternehmende Gelehrte der Botanik leiſteten, aufzuzählen; ^ allein unglücklicher Weiſe finden fid) biefelbeu nirgend in einer beſtimmten Folgereihe aufgezeichnet, und ihre Auf⸗ führung nach chronologiſcher Ordnung würde nur durch das Durchleſen der Menge fámmtlider in jener Zeit erfchiene« nen Tagesblätter möglich ſein; eine intereſſante und unſerem Vorhaben förderliche Arbeit, zu der uns nur leider ſowohl die Zeit als auch Gelegenheit fehlt. Von den über dieſen Garten erſchienenen Werken ſind folgende zu nennen. Dr. Hill gab 1768, unter dem Namen Hortus Kewen- sis, einen Katalog der in dieſem Garten enthaltenen Pflan- zen heraus, wovon 1769 eine geile Ausgabe erſchien. Später folgte ein Werk von Miton welches unter ben felben Titel 1789, in drei Bänden, 8. heraus kam. Es enthält 1116 Gattungen, und war zu jener Zeit eins der angeſehenſten botaniſchen Werke. Der Graf von Bute, Joſeph Banks, Dr. Solander und Dryander inte reſſirten ſich alle lebhaft für daſſelbe. Das Sytem, mel. ches Herr Miton befolgt, zeigt uns, daß er die Fühigfei- ten gehabt hat, ein Werk von ſolchem Umfange glücklich zu Stande zu bringen, wiewohl man auch von der andern Seite zugeben muß, "t er im Beſitz der beſten Mittel geweſen iſt. Hiton, Pitcairn zu Fulham und Lee in Ham- merſmith hatten, alle drei von wahrer Liebe für die Wiſ⸗ ſenſchaft beſeelt, für ihre botaniſchen Arbeiten ein wahrhaft liberales, der Nachahmung würdiges Bündniß geſchloſſen. Sobald naͤmlich neue Vegetabilien zu Kew ankamen, fo A fie dieſelben unter ſich; jeder verfolgte num bei der Unterſuchung feine eigene Methode, die erhaltenen Neful- tate aber theilten fie fih gegenfeitig vollſtändig mit: gewiß, ein Verfahren, welches von weit umfangreicheren Nutzen iſt, als jenes egoiſtiſche für ſich Behalten alles Neuen und eltenen woraus nothwendig eine einſeitige, haufig nicht vorurtheilsfreie Beurtheilung der merkwürdigſten Erſchei⸗ nungen entfpringen muß. Bei dem 1793 erfolgten Able- ben Aiton's geleiteten ihn Jofeph Banks, Goode nough, Dryander, Pitcairn, Dundas in Nig: mond unb Zoffany, der Maler, von tiefen Schmerz er- griffen, zur Gruft. Ihm folgte fein Sohn, der noch le⸗ bende Herr Ait on, welcher 1810 eine zweite Ausgabe des Hortus Kewensis peranſtaltete, worin über 1600 Gattun gen von Pflanzen enthalten ſind. Die Regierung Georg's III. war ohne Zweifel für die Hortikultur die wichtigſte Epoche, und die Gärten und Ges - waͤchshäuſer, nicht allein Englands, ſondern ganz Euro⸗ pas verdanken derſelben die Einführung einer Menge der ſeltenſten, ausgezeichneteſten Pflanzen. Auch würde eine detaillirte Geſchichte Kew's, das in ſo unmittelbarem Zu- ſammenhange damit ſteht, eine hübſche Epifode in der Ge. ſchichte der Botanik machen; nur Schade! daß keine voll. ſtändigen, — Materialien darüber n find. — 342 Es muß eine herrliche Scene geweſen ſein, als Jo- ſeph Banks im Anfange des Jahres 1789 die erſte Hy- drangea hortensis, die eine ſo zahlreiche Nachkommen⸗ ſchaft über ganz Europa verbreitet hat, nach Kew brachte, und ſie dort zum erſten Male zur öffentlichen Anſicht aus⸗ ſtellte. Als ſie anfing zu blühen, erregten ihre grünen Blumenblätter die Bewunderung aller Botaniker damaliger Zeit. In demſelben Jahre wurde auch die Paeonia Mu- tan von China gebracht, die ſich bis auf den heutigen Tag als ein würdiges Denkmal glücklicherer Zeiten hier erhalten hat. Die gemeine Fuchsia wurde gleichfalls damals bekannt, und ſtand in ſolchem Werthe, daß Herr Lee für unbedeutende Exemplare 5 Quies erhalten fa. ben 108; Eine bloße Aufzählung aller der Pflanzen, welche von allen Seiten in Fülle herbeiſtrömten, würde für beu gröf- ten Theil der Leſer nur von geringem Nutzen fein; jedoch koͤnnen wir uns nicht enthalten, die Namen der würdigen Männer hier aufzuführen, welche aus reinem Eifer für die Wiſſenſchaft oftmals ihre Geſundheit, ja ſelbſt ihr Qe ben aufs Spiel fegten, und fih dadurch einen unſterblichen Ruhm erworben haben. Unter den Seefahrern ſtehen 1 an: Wallis, Carteret, Cook, Vancouver, Flin⸗ ders, Bligh, welcher den Brodbaum in Weſtindien ein⸗ führte, und eine ganze Ladung Pflanzen mit nach Kew brachte. Ach, ihnen ift keine Statue errichtet, kein Denk. mal erinnert an ihre verdienſtvollen Thaten! Wir nennen ferner Maſſon, der von 1774 bis 1795 das Kap, Ma⸗ deira, die Azoren und ganz Nordamerika durchreiſte; Good, welcher 1796 nach Indien, und fpäter nach Nen- Holland ging; Menzies, der zweimal die Erde umſegelte, und Nord⸗Weſt⸗Amerika, Californien, Chili und Neu Holland durchſuchte; Caley, Ker, Bowie und die Cunning: hams. Beſeelt von einem edlen Geiſte, erduldeten fe alle die unerhörteſten Mühſeligkeiten, Entſagungen und Gefahren, nicht im Mindeſten beſorgt, ob ihre Verdienſte auerfannt und belohnt würden, ſondern nur angetrieben durch den Drang nach nützlichen edlen Unternehmungen. T Goropbáen, — mit ſchwerem Herzen haben wir nen genannt, indem wir dabei durch die Laſt des sm fie nm Undanks niedergedrückt find — viis durch ganz Europa, ſind kaum noch in der Erinnern hier an dem Orte, wo ſie ſo vielen Ruhm ſammelten. Man wird uns vielleicht entgegnen, daß die meiſten ihre Belohnung erhalten haͤtten, indem man ihre Namen gewiſſen Gattungen oder Arten von Pflanzen beigelegt habe, wodurch fie auf immer gegen bie Vergeſſenheit ge⸗ ſichert ſeien. Allein, wenn dies geſchah, ſo geſchah es nicht zu Kew; überdies find ſolche Benennungen eine Art ie roglyphenſchrift, die nur der Eingeweihte entziffern kann; wir aber wunſchten ihre Verdienſte aufgezeichnet zu ſehen in einer Manier, die, Allen verſtändlich, ein Sporn für erſtehende Genies, und ein Leitſtern für die dies Feld der Wiſſenſchaft betretenden Geiſter fein könnte. Noch haben wir fie aber nicht alle genannt, die aug» gezeichneten Männer in dieſem Fach. Es folgt noch ein Banks, Brown, Wallich, Horsfield, Ralph Woodford, Jiorburgb, Don und viele andere, deren Aller Namen hier mit goldenen Buchſtaben geſchrieben ftes hen ſollten; denn Kew kann ſtolz ſein, einen Antheil an ihrem Ruhme zu haben. Die Linné'ſche Geſellſchaft wurde im Jahre 1802 zu Ehren eines Mannes geftif- tet; — ſollte man auch nicht etwas thun zu Ehren jo vieler? — Als während der Continental⸗Sperre in England die ; Künſte und Wiffenfchaften gewiſſermaaßen in einem ruhen» den Zuſtande lagen, und nur die Chemie au der Hand eis nes geſchickten Meiſters einen neuen großartigen Aufſchwung bekam, war auch die Botanik auf einige Zeit in den Hin tergrund gedrängt worden. Nach wieder hergeſtellter Ruhe in die im Jahre 1815, nahm fie jebod) Georg IV. „damaliger Prinz Re. gent, wieder auf, indem er ſich des Aufenthalte feiner Ju. gend, des freundlichen ftem, erinnerte, für welches feine koͤniglichen Eltern ein fo großes Intereſſe gehabt hatten. Auch die damals hier anweſenden hohen Säfte ſchenkten unſerer ausgezeichneten Pflanzen- Sammlung große Mufe merkſamkeit, und es entſtand von neuem ein lebhafter Der kehr mit auswärtigen Garten ⸗Direktoren und gelehrten Männern. Indeß ſollte diefe erfreuliche Periode nur von kurzer Dauer fein; denn feit dem Ableben der Königin Charlotte, welche im November 1818 im Palais zu Kew ; 34 ihre Tage endete, ſcheint fih unbegreiflicher Weiſe alles Intereſſe für dieſen Garten wieder verloren zu haben. Im Jahre 1823 wurde zur Erweiterung der Gärten ein beträchtlicher Theil des Angers von den Einwohnern Kew s, welche einen gemeinſchaftlichen Antheil daran hat⸗ ten, der Krone abgetreten. Die Hoffnungen, die man da⸗ mals hatte, gingen aber leider nicht in Erfüllung, und es iſt niemals ein allgemein freier Zutritt zu den Anlagen geſtattet worden. Während bald darauf die Regierung ein allzu beſchränktes Oekonomie⸗Syſtem annahm, und die Unter⸗ ſtützungen, deren ſich früher unſere Gärten zu erfreuen hat ⸗ ten, ſeyr beſchränkte, traten an verſchiedenen Orten mehrere ſich für die Gartenkultur intereſſirende Privatleute auf, und nahmen ſich mit dem größten Eifer der Pflanzenzucht an. Die Gartenbau- Gefellfhaft, ein Syſtem aunehmend, ganz entgegengeſetzt dem, welches ſich nach und nach in Kew eingeſchlichen hatte, fab fih bald von allen Seiten unter- ſtützt, indem fie einen öffentlichen Zutritt zum Turnham⸗ Anger geſtattete, und an ihre Intereſſenten freigebig Sa- men und Pflanzen vertheilte, die in den verſchiedenſten Welt- theilen efngefammelt waren. Unterdeſſen war Herr Aiton zum Direktor ſämmt⸗ licher Königlichen Gärten ernannt worden, wodurch er ber. geſtalt mit Geſchäften überhäuft ward, daß er nicht länger ſeine Auſmerkſamkeit den einzelnen Details der Kultur zuwenden konnte. Es erſchollen bald darauf von Seiten ausgezeichneter gelehrter Männer, denen au allen Orten die größten Ehrenbezeigungen geworden, Klagen, daß ſie bei ihrem Beſuche zu Kew von unwiſſenden Leuten auf ungeziemende Weiſe empfangen wären. Kew, das in Bezug auf Botanik den erſten Rang in Europa eingenommen, fing an herabzu⸗ ſteigen von dem Gipfel ſeiner Größe; an Erwerbung und Verbreitung vegetabiliſcher Schaͤtze wurde nicht mehr gedacht, und es verblieb nur eine traurige Rückerinnerung an die ver⸗ lebte Größe früherer glücklicher Zeiten. Indeſſen erſchienen noch immer bei der Verſammlung der Linn e'ſchen Gefell ſchaft einzelne merkwürdige Pflanzen⸗Exemplare, und Kew lieferte bei Lord Auckland“ s Einſchiffung nach Oſtindien eine große Menge von Gewächſen aller Art für den Gar- ten zu Calculta; Lam wurden die Lehrer der Botanik an den öffentlichen Anſtalten zur Erläuterung ihres Vortrags fortwährend mit Pflanzen unterſtützt. (Fortſetzung folgt.) Die ſchön blühen den Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet x und deren Anzucht in den deutſchen Blumen nd Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. 1. Curtis's Botanical Magazine. Juli 1840. (Taf. 3807.) Oncidium pachyphyllum Lindi. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Es ift dies eine der ſchönſten mexikaniſchen Orchideen, die durch John Parkin ſon aus Mexiko eingeführt wurde. Sie hat keine überirdiſchen Knollen und treibt ein ſehr großes und breites Blatt, und einen mehr als 2 Fuß bo. hen Schaft, mit einer großen, vielblumigen Blüthenrispe an der Spitze. Die Blumen ſind gelb, mit orangeferhenen und spice Fleckchen geziert. (Taf. 3808.) Salvia patens Cav. * (Diandria Monogynia. Labiatae.) Diefer prächtigen Pflanze iſt bereits in der Allgem. Gartenz. Vol. VII. p. 243 und 255 erwähnt. i; (Taf. 3809.) : Marica humilis Herb. var. lutea. * — eas) Eine (don bekannte Art, von welcher in dem Magazin eine Varietät abgebildet it. Das Vaterland derſelben ift unbe. kannt, als zweifelhaftes Vaterland derſelben wird Brafilien 344 angegeben. Sie unterſcheidet fid) durch die ſchmaͤleren Blät⸗ ter, längeren Blumenſcheiden, und dunkelgelben Blüthen⸗ hülleneinſchnitte, von denen die inneren rothe Querbin⸗ den haben. er (Taf. 3810.) - Laelia furfuracea Lindi. ^ (Gyasndris Monandria,: < Orchidene) Bereits erwähnt in der Allgem. Gart. Zeit. Vol. VII. p. 296. (Taf. 3811.) - Rhododendron caucasicum Pall. hybridum, 3 (Decandria Monogynia. Ericeae.) Diefer Baſtard iff aus Rhododendron caucasicum und Azalea pontica albiflora entſtanden. Sie hat weiße Blumen und ſieht einer Azalea ſehr ähnlich. (Taf. 3812.) | Zygopetalum africanum Hooker. (Gynandria Monandria, Orchideae.) Es wurde diefe Pflanze von Dr. Whitfield aus ber Sierra Leone geſendet, und hat im Dezember 1839 in England geblüht. Sie wächſt auf der Erde, hat 6 Zoll lange überirdifche Knollen, die mit einem, einen Fuß langen, lanzettförmigen Blatte beſetzt find. Der Schaft kommt neben der Knolle hervor, iſt gegen 3 Fuß hoch und traͤgt eine lange einfache Traube mit ziemlich großen Blumen. Die Blüthenhülle ift grün und roth gefärbt, und die Kronenlippe ift weiß und hat einen ſchwachen fleiſchfarbenen Schimmer. 8 Literariſche Anzeige. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: ; Das Buch ber Noſen. Eine populäre Monographie für Dichter, Botaniker und Gärtner, von Ferd. Freiherrn von Biedenfeld. gr. 12. Elegant geh. 2 Rthl. oder 3 fl. 36 kr. Reich iſt die Literatur der Franzoſen, Engländer und 2 Deutſchen an kleinen und großen Werken von dieſer Köni⸗ gin aller Blumen. Es fehlt weder an gründlichen Schrif⸗ ten für Gelehrte, noch an einzelnen Monographien für botaniſche Studien, noch an Prachtwerken mit köſtlichen Abbildungen, deren Preis zuweilen in die Hunderte geht, noch an Handbüchern und Abhandlungen über Kultur, ein» zelne Species und Varietäten, neue Roſengattungen c. — Aber dennoch beſitzen wir noch kein populäres Buch, wel⸗ ches, Allen verſtändlich, der Wiſſenſchaft ihr volles Recht wiederſahren läßt und zu wiſſenſchaftlichen Studien ſpornt und leitet, die Praxis der Kultur im Auge behält, die Liebhaber einfach und faßlich zur Vermehrung ihrer Samne lungen führt und ſie der Gefahr überhebt, unter anderm Namen theuer etwas Neues zu bezahlen, was ſie längſt ſchon beſaßen; welches Vorſchriſten enthält, aus Rofen fo vielerlei ſehr angenehme und nützliche Dinge zu bereiten und zugleich in einem Ueberblick der Geographie, Geſchichte, Symbolik und Poeſie der Roſen Unterhaltung und erhei⸗ ternde Belehrung bietet. — Der rühmlichſt bekannte Herr Verfaſſer hat es verſucht, ein ſolches Buch zu ſchreiben, es bei geringem äußern Umfang über 1500 Varietäten aus- zudehnen, wozu ihm bei vieljährigen eignen Beobachtungen und Studien aus den größten und neueſten Werken Frank. reichs und Englands, aus den Mittheilungen berühmter | Gärtner und Naturfreunde reiche Quellen floſſen. Wie ſehr ihm dieſer Verſuch gelungen ift, davon zen. gen die vielen einſtimmig rühmlichen Beurtheilungen, die ſchon jetzt, wo er kaum die Preſſe verlafen, aus allen fri» tiſchen Blättern wiederhallen. Y Nauckſche Buchhandlung. Von diefer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich ift, ſollen Kupfer oder Holzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs “langen auf diefe Zeitſchriſft an. — —— — Berlag der audien Buchhandlung. P ift 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Betel Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerti : NE 44. Achter Jahrgang. | 1840. Allgemeine "fide Cine Zeitſchrift für Gaͤrtnerei und alle vomit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den ee Gärtnern und Botanikern des In ⸗ und Auslandes, um" herausgegeben Friedrich Otto, Albert Din, i Königl. Preuß. G ktor des bot. Gartens zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gartner vehranſtalt zu Verlin, Sonnabend, den 31. Oktober. Die Hauptmomente y die Unterlage unterſcheidet, ift, ſobald ie nur mit 1 ' 3 oooutéiit Begründet. pen in Ausführung gebracht wird, als Oculiren, ſobald 8 : N fie aber durch das Auſſetzen ganzer Reiſer bewerfitelliget nr | wird, als Copuliren, Pfropfen unb Abſäugen, bin. Di 9 3 1 i RER länglich bekannt. Wird bei der letztern Verfahrungsweiſe das Edelreis ganz von feiner Mutterpflanze getrennt, ſo (Fortſebung des abgebrochenen Artikels p. 189) verſteht man die beiden zuerſtzenannten; (it es aber bei b. Vermehrung durch Aufſetzen von Knospen der Operation noch theilweiſe auf derſelben feft, die zuletzt. oder Reiſern auf andere Pflanzen. genannte Veredlungsmethode darunter. 1 Dieſe Art der Vermehrung, welche ſich, wie ſchon Die verschiedenen, febr zahlreihen Meiboden, welche früher angedeutet wurde, von der durch Stecklinge nur durch beim Veredeln in Anwendung gebracht werden, dier alle — — Niles emm dins möchte überfüffg erſcheinen, indem fie des häufigen Gebrauches wegen von jedem Gärtner oder Gat. tenliebhaber genügend gekannt find, fo wie auch fon die ausführlichſten Schriſten über dieſen Gegenſtand exiſtiren. Berückſichtigen wir deshalb nur das Allgemeine, ſo möchte ſich der Satz auſſtellen lafen, daß die einfachſten Methoden auch immer die beſten ſind, weswegen auch heut zu Tage in großen Baumſchulen faſt nur das einfachſte Copuliren oder Anplatten, das Oculiren und Pfropfen in Rinde und Spalt angewendet wird. Denn da ſich dieſe Operationen am ſchnellſten bewerkſtelligen laſſen, ſo hat man auch weniger das für dieſelben ſo nachtheilige Antrocknen der Schnittflächen, wodurch in die ánferflen Zellenreihen Luft eintritt, zu fürd ten, und mit je mehr Uebung und Schnelligkeit dieſelben gemacht werden, um deſto ſicherer gelingen ſie. Die erſte Verbindung zwiſchen dem Edelreis und Wild: ling geſchieht durch den in der innern Rindenſchicht zurück⸗ ſteigenden Bildungsfaft, der fid) als ein Anfangs noch gol lertartiges Zellgewebe zwiſchen beide lagert. Deshalb ge lingt die Veredelung bei Pflanzen mit weichem Holze und ſchnellen Wachsthum viel leichter, als bei ſolchen mit feſtem Holze und langſamen Wachsthum, und will man ſicher ge⸗ hen, ſo muß die Operation bei den letzteren viel ſorgſamer gemacht werden. Ferner geht aus der Art und Weiſe, wie fid die Verbindung zwiſchen beiden Individuen bewerfitel- ligt, hervor, wie es unbedingt nothwendig iſt, darauf zu achten, daß wenigſtens auf einer Seite die Rindenſchichten des Pftopfreiſes und Wildlings genau auf einander paffen; beſſer iſt es freilich, wenn ſich das auf beiden Seiten be⸗ werkſtelligen läßt, und hierauf ſtützt ſich das Copuliren gleich ſtärker, und das Auplatten ungleich ftärfer Zweige. Beim Pfropfen in die Rinde und Denliren geſchieht die Verbindung auf dieſelbe Weiſe, weshalb denn auch bei al. len Veredlungsarten das Befeuchten der Schnittfläche, wie j E durch das in den Mund halten derſelben während der Operation, nicht anzurathen it. Aus demſelben Grunde «dM es beim Deuliren vortheilhafter, den Querſchnitt am ) m Ende des Längsſchnittes anzubringen, und folglich auch Schil en oberhalb der Knospe gerade abzuflugen, indem bung nicht nur leichter vor fih geht, fondern die Verbin Aa die Wunde ſpaͤter beſſer überwächſt. Vorzüglich aber ſehe man darauf, daß ber Knospenkern, in welchem die weis tere Fortbildung der Knospe begründet i, mit abgelöſt wird, weshalb denn auch das Oculiren mit ee Schild noch vorzuziehen ſein möchte. Die Jahreszeit, während der man das Veredeln vornimmt, faͤllt demgemäß in die Periode, wo im Frühjahr der Saft in die Bäume tritt, bevor noch die Knospen aufzubrechen beginnen; das Oculi- ren auf das ſchlafende Auge dagegen wird im Auguſt, wo der zweite Trieb der Bäume beginnt, vollzogen. Die Veredelungsſtellen ſelbſt müſſen fo luftdicht als mög lich geſchloſſen werden, um das Austrocknen derſelben zu verhüten, und die verletzte Rinde gleichſam wieder zu erſetzen. Pflanzen mit febr hartem Holzkoͤrper, wie Gamellien, Orangen u. ſ. w. pflegt man, um des Erfolges ſicher zu fein, in Häuſer, in denen eine feuchte warme Luft unter halten wird, ober in warme dunſtige Miſtbeetkaſten zu brins gen. In einer ſolchen Atmoſphaͤre wird der Ausdunſtungs⸗ proceß verringert, und die Pflanze ſelbſt zur erhöhten Si» tigkeit angeregt, wodurch das Auf- und Abſteigen der Säfte beſchleunigt wird. Unter dieſen Verhältniſſen gelingt auch das Pfropfen und Copuliren ſolcher Pflanzen mit belaub⸗ ten, ja bei den Orangen ſogar mit Zweigen an denen auch Blüthenknospen befindlich ſind, und gegenwärtig wendet man dieſes Verfahren febr haufig an, um möglichſt kleine blü⸗ hende Pflanzen zu erzielen . Sobald das Edelreis oder das aufgeſetzte Auge zur Entwicklung kommt, geht von der Knospe aus bie Ent wicklung der Holzſchicht vor ſich; das Holz des Edelreiſes geht jedoch, wie ſchon früher bemerkt wurde, nicht auf den Wildling über, obgleich die Verbindung ſpaͤter ſo innig wird, daß oft, wenn das Holz von beiden gleich gefärbt if, die Stelle kaum noch unterſchieden werden kann, wo ver — edelt wurde. Die Frage, ob der Wildling einen Einfluß auf das Edelreis und ſo umgekehrt üben tönne? welche für die Physiologie von fo großem Intereſſe ijt, war ſchon lange ein Streitpunkt, der noch immer nicht ganz gelöst ift; jedoch kann ſoviel mit Beſtimmtheit angenommen mer den, daß ihnen allerdings ein gewiſſer gegenfeitiger Einfluß nicht abgeſprochen werden kann. So pflanzt ſich zuweilen durch das Uebergehen des Krankheitsſtoffes die Krankheit der gefärbten Blätter auf den Wildling unterhalb der Ber: edlungsſtelle fort, und wählt man umgekehrt eine kraͤnkliche 34 Pflanze ober einen Wurzelſchößling zum Wildling, fo wird es felten gelingen, einen kräftigen Baum zu erziehen. Bezweckt man Letzteres, ſo ſehe man vorzüglich auf die Harmonie beider Theile, denn auch ſolche Bäume, welche, nachdem ſie ſchon eine bedeutendere Höhe erreicht haben, noch veredelt werden, entſprechen ſpäter ſelten dieſem Zweck, denn es wird durch die unverhältnißmäßige Menge der Säfte, die dem Edelreiſe zugeführt werden, Anfangs un- natürlich raſches Austreiben derſelben veranlaßt, was in ſpätern Jahren, wenn fid) das Verhaͤllniß mehr ausgleicht, einen krankhaften Zuſtand, und oftmals dadurch, daß ſich die Grundorgane nicht ordentlich ausbilden konnten, Kern⸗ fäule hervorbringt. Je jünger und kräftiger, und je naͤher der Wurzel ein Wildling veredelt wird, deſto beſſere und geſundere Exemplare pflegt es zu geben, denn ſelbſt das Pfropfen in weiterer Entfernung von der Wurzel, um Hoch⸗ ſtämme zu erzielen, tört ſchon in etwas die gleichmäßige Entwicklung, ſo wie auch im Gegenſatz das Veredeln auf Wurzeln bei Bäumen keinen glücklichen Erfolg hat. Ebenſo können auch nur verwandte Arten mit Vortheil aufeinander gepfropft werden, und von dieſen wieder nur vorzugsweiſe die, welche gleichzeitig in Saft und Trieb treten. Alle Verſuche weniger verwandte Arten auf einander zu ver⸗ edeln, gelingen entweder gar nicht, oder geben ſchwaͤchliche krankhafte Bäume, die gewöhnlich nach Verlauf einiger Jahre wieder zuückgehen. Endlich kommen auch noch häufig Fälle vor, wo man auf Eichen u. ſ. w. Roſen oder Wein« Sorten ſcheinbar veredelt zeigt, während es doch in der That nur auf Täuſchung beruht, und durch das Durchziehen des einen Stamms durch den andern bewirkt wird. Der Zweck des Veredelns beſteht entweder darin, {hör nere Früchte zu erlangen, oder ſolche Arten oder Abarten, welche ſich weder durch Samen noch durch Stecklinge gut fortpflanzen laffen, auf eine leichte und ſchnelle Art zu ver. mehren. Den Einfluß auf bie fchönere Ausbildung und Zahl der Früchte, bedingt die Veredelungsſtelle, da dem geraden Verlauf der Gefäße durch dieſelbe ein Hinderniß in den Weg gelegt wird. Denn je kräftiger und üppiger eine Pflanze wächſt, je mehr zeigt ſich in ihren einzelnen Theilen das Streben, die Grundform beizubehalten, und e8 herrſcht deshalb die Blattbildung vor. Hieraus geht hervor, daß die Veredlungsſtelle, durch Unterbrechung der 7 Gefäße das ſchnellere Aufſteigen der Säfte verhindert, und ſie wirkt deshalb erſtens ſchwächend oder auf Abnahme der Blattbildung und auf deren Metamorphoſe zur Blüthen⸗ bildung. Da fie aber ebenfalls dem Abſteigen der verat» beiteten Säfte ein Hinderniß bereitet, ſo wirkt ſie zweitens ähntich wie der Zauberring, auch auf die ſtärkere Ausbil- dung der Früchte Den hier gebrauchten Ausdruck „ſchwä⸗ chend“ deute man aber ja nicht als entkräftend, denn ein gut veredelter Baum kann eben die Ausdauer und inten⸗ ſive Lebenskraft als eine Samenpflanze beſitzen, welche ſich aber nur auf eine andere Art äußert, ſondern es iſt dar⸗ unter eine ähnliche Erſcheinung zu verſtehen, wie fie der Blüthenbildung der meiſten Pflanzen vorausgeht, wo ſich dieſes durch ein allmähliches kleiner werden der Blätter zu erkennen giebt, bis fib dieſelben endlich in Bracteen umwandeln, und auf diefe Weiſe die Ausbildung der nor« malen Blätter ſchon lange aufgehört hat, wenn fie bie Me- tamorphoſe zu den Blüthenhüllen eingehen. Schon einmal veredelte Bäume nochmals weiter oben zu veredeln, ent- kräftet fie aber wirklich und erzeugt ſchwaͤchliche Individuen. (Wird fortgeſetzt.) Ke w unb feine Gaͤrten. | Vom i : Seren Fr. Scheer. London 1840, (Fortſetzung.) Ein Artikel, der damals in einem Blatte von allge meiner Verbreitung erſchien, und welcher eine große Be⸗ wegung unter denjenigen hervorbrachte, die Kew als ein der Botanik geweihtes Heiligthum betrachteten, ſcheint mir hier einen Platz zu verdienen. Er lautete „Es iſt von jeher das Princip unſerer Regierung ge weſen, weder eine Wiſſenſchaft nod Kung durch kräftige Unterſtützung im Großen zu befördern, und nur ſelten ha. ben fih einzelne Zweige derſelben einer ſparſamen Beihülfe zu erfreuen gehabt; man hat vielmehr die Pflege ihrer, ganz dem Volk überlaſſen. In ſo fern die Hortikultur hierbei betheiligt ijt, ſcheint dies Syſtem eben nicht nachtheilig für ſie geweſen zu ſein; denn wenn wir gleich in England jene © e 348 großen Öffentlichen Gärten vermiſſen, die fid) in andern Ländern häufig finden, fo beſitzt dagegen kein Land auf dem Continent fo viele Privat- Garten wie unfer Vaterland aufzuweiſen hat. Letztere, dort zu den Luxus-⸗Artikeln ge- börend, find bei uns faſt zur Nothwendigkeit geworden, ein Umſtand, der von den günſtigſten Folgen ſowohl für das Gemeinweſen, als für die Gartenkunſt ſelbſt geweſen, da hierdurch das ganze Land gleichſam in einen großen Gar- ten verwandelt worden it. Der größte mit den reichhal⸗ tigſten Sammlungen angefüllte Garten in England ift der zu Kew, welcher an neuholländiſchen Pflanzen unſtreitig der reichſte in allen übrigen Ländern ift, und der während des letzten Krieges faft der einzige Ort in Europa war, in welchem exotiſche Pflanzen in anſehnlicher Menge einge führt wurden. Er enthält eine unbedeutende Sammlung harter Pflanzen mit deren Benennung und Claſſſfizirung man noch nicht im Reinen iſt; dagegen befinden ſich hier eine ziemliche Anzahl Treib- und Gewächshäuſer, welche alle mit ausgezeichneten, ſeltenen Pflanzen angefüllt find, und ein vortrefflicher Küchengarten. Da dieſer Garten während länger als 30 Jahren die ausſchließliche Unters ſtützung der Regierung genoß, fo find mittelſt feiner, eine ſehr große Menge neuer Pflanzen aus allen Welttheilen nach Europa eingeführt worden. Mehrere Jahre hindurch wurde er jedoch auf eine Art verwaltet, die den dabei be⸗ theiligten eben nicht zum Lobe gereicht. Waͤhrend nämlich ſeine Unterhaltung auf öffentliche Koſten geſchah, wurde er gewiſſermaßen als ein Privatbeſſtz einiger Begünſtigten angeſehen, und das Publikum ging ſowohl alles Nutzens als Verguügens davon verluſtig. In neuerer Zeit it man indeß von dieſem zweckwidrigen Syſtem abgegangen, und es ſteht jedermann freier Zutritt zu.“ d | (Pfennig⸗Eneyklopaͤdie, Artikel „Garten /.) Noch eine andere Zeitſchrift, die fd hauptſächlich mit der Gartenkunde beſchäftigte, ließ fid in ziemlich far ken Ausdrücken über die Verwaltung der Gärten zu Kew vernehmen, wovon die Folge war, daß eine Commiſſton ernannt wurde, welche den Stand der Dinge genau unter⸗ en und Bericht darüber erſtatten ſollte. Dieſe Com. befand aus dem Dr. Lindley, Parton und So viel wir erfahren haben, lautete ihr Be. ſichts des Zuſtandes der Gärten im Ganzen ziem- id lich günſtig; fie verlangten aber eine Summe von etwa 50000 L. um Alles wieder im gehörigen Stand zu brine gen, indem ſie ſich zugleich heftig gegen die aufgekommene Idee des Aufgebens dieſes Etabliſſiments ſetzten. Auch wir konnen ihnen in letzterer Beziehung nur beitreten und zwar nicht allein aus Intereſſe für die Bo⸗ tanik, von wie großer Wichtigkeit dieſelbe auch für uns ſei; ſondern auch indem wir die gegenſeitigen Beziehungen be. trachten, welche zwiſchen Kew und der Königlichen Familie obwalten, dergleichen Beziehungen, ſobald ſie in reellem, allgemeinen Nutzen begründet find, können nie genug ge pflegt und in Ehren gehalten werden. Sie ſind gleichſam der Ausdruck gegenſeitiger Liebe zwiſchen König und Volk, und dürfen niemals durch ſpekulative Beweggründe ge fährdet werden.) MEE ; Kaum 200 Schritt von der Kirche beginnen die bota: niſchen Gaͤrten, welche mit Ausnahme des Sonntags tdg. lich von 1 bis 6 Uhr dem Publikum geöffnet ſind. Auf dem Wege zu ihnen kommen wir an den Häuſern vorbei, in welchen die Königlichen Prinzen erzogen worden find, in deren einem, welches jetzt dem Herzog von Cambridge als Wohnung dient, der Vater Ihrer Mafeſtät, der gegen⸗ wärtigen Königin, und der verſtorbene König zuſammen gewohnt haben. i In dem ſchmalen zu den Gärten führenden Eingange ſehen wir zur Linken eine Trauerweide, welche vom Grabe Napoleons gekommen und der Stammvater der vielen Na poleons⸗Weiden geworden iſt, die man jetzt in unſerer Gegend antrifft. In der erſten Zeit, nachdem dieſer Baum hier angekommen, war die Neugierde der Menſchen ſo groß, daß das den Garten umgebende Gitter niedergerannt wurde, welchem Umſtande die gegenwärtigen ſolideren Portale ihr Daſein verdanken. Wenden wir uns jetzt zur Rechten, fo kommen wir durch eine Anpflanzung von Cedern und an deren Coniferen hindurch zu dem neuen von Wilhelm IV. ) Von hier ab beſchreibt der Verfaſſer in dem Original- Tert dieſer Schrift das Geſchichtliche von Kew, die Entſtebung diefes Orts und der Zuſtand deſſelben bis auf die jetzige Zeit. Da wir nur dasjenige zu veröffentlichen beabſichtigen, was eigentlich den Garten betrifft, fo übergeben wir dies als nicht hierher gehoͤrend, und fuͤhren den Leſer, ohne uns in Kew aufzuhalten, in den Garten. Die Redaction. — erbanten Gewächshauſe, eins der ſchönſten Gebäude dieſer Art, bei welchem auf eine ſeltene Weiſe Nützlichkeit mit Schönheit verbunden iſt. In dieſem blühen in un⸗ übertroffener Pracht: die Proteaceen, Myrtaceen, Mimo- ſen und Araucarien; und der ſtrengſte Kritiker würde vergebens feinen Scharfſinn abmühen, um hierin eine Ber- beſſerung zu ergrübeln. Und dennoch wagen wir es, einen Vorſchlag in dieſer Beziehung zu machen, der nicht ſowohl in der Abſicht größerer Verſchönerung, als vielmehr in dem Gefühle der Dankbarkeit begründet iſt. Die Büſte des Monarchen, welcher ein ſo edles Denkmal der Liebe zu dem Aufenthaltsorte ſeiner Kindheit hinterlaſſen, umgeben von denen der hohen fürſtlichen Gönner und jener Männer, die fid) ein bedeutendes Verdienſt um die Betanik erwor⸗ ben haben, würde unſerer Meinung nach hier gewiß an ihrem Orte ſein. Lenken wir unſern Weg jetzt durch die üppigen Gänge von Rhodoraceae, fo. gelangen wir zu dem alten Ge. waͤchshauſe, welches ſich noch in demſelben Style zeigt, in welchem es von Chambers erbaut it. Die Anfangs- buchſtaben der Prinzeſſin von Wales, Mutter Ge. org's III., ließ Wilhelm IV. an die Frontſeite des Gebäudes ſetzen, zur dankbaren Erinnerung Ihrer, welche den Grund zu allen dieſen Ort umgebenden Anlagen legte. Dies Gewaͤchshaus enthält anßer einer bedeutenden Oraugerie noch mehrere andere merkwürdige Pflanzen, un⸗ ter denen fih eine Arauearia excelsa befindet, welche ſelbſt der kälteſte Beſchauer nicht ohne Bewunderung be⸗ trachten kann. — Von hier aus uns rechts wendend er⸗ blicken wir jetzt das em. Palais. Wenden wir uns nun wieder zu dem Garten, fo font men wir an dem Tempel der Sonne vorbei, eins von Chamber's Pracht Bauwerken, welches in dem, die edel ſten Gattungen von Bäumen enthaltenden Arboretum ſteht. Die meiſten dieſer Bäumen find botauifcbe Merkwürdigkei⸗ ten, und ein jeder hat eine eigene Geſchichte, bie mit ir- gend einer merkwürdigen Begebenheit, oder einer ausge⸗ zeichneten Perfon in Beziehung ſteht. Ein großer Theil derſelben gehört zu denjenigen, deren Peter Colliſon in ſeiner durch Aylmer Bourke Lambert 7) herausgege⸗ ; 85 Dieſer Veteran unter den Botanikern, der ſich in jedem ~ Zweige der Wiſſenſchaft, am meiſten aber durch ſein vortref⸗ benen Abhandlung, im 10. Theil der Lin ne iſchen Ber- handlungen, in folgenden Worten erwähnt: „In dieſem Jahre, 1762 wurden des Herzogs von Argyle feltene Bäume und Sträucher nach dem Garten des Prinzen von Wales zu Kew gebracht, welcher gegen. wärtig unter der Leitung des Lord Bute alle andere Går- ten übertrifft.“ Wir gelangen nun zum Palmhauſe, das unſere ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch nimmt. Selbſt der mit der tropiſchen Vegetation Vertraute wird fid) nicht eines Stan- nens enthalten fónmen, bei dem großartigen Anblick der hier aufgeſtellten Pflanzen; aber dies Staunen wird in Bewunderung übergehen, ſobald dem Beſchauer diefe e getation noch neu iſt. Schon reichen einige Palmen faſt bis zur Decke dieſes geräumigen Gebäudes, und werden mit naͤchſtem eine Vergroͤßerung deſſelben verlaugen. Man ſieht hier die auſtraliſche Fächerpalme neben dem großen vieläftigen Pandanus, die koſtbare Seaforthia elegans mit der Chamaerops Martiana vereinigt. Die Border- wand ift angefüllt mit den verſchiedenſten Arten von Cans naceen und Scitamineen, ſo wie mit Pflanzen aus den wärmſten Zonen der Erde, die eine ausgezeichnete Pracht ſowohl im Rubens " on in der Biummenimideluns darbieten. Treten wir an die Bene aus n Paimbauſe, ſo zeigen ſich zur Linken zwei große Treibhäuſer unſern Blicken, die beide eine außerordentlich große Anzahl koſt⸗ barer tropiſcher Pflanzen enthalten. Wir finden hier die urſprüngliche Strelitzia Reginae, eine alte Pflanze von Guaiacum oder Lignum Vitae, Brodfruchtbäume, Cacao, fliches Werk uͤber die Gattung Pinus verdient gemacht, be⸗ ehrte Kew im vergangenen Herbfi mit einem kurzen Beſuch, und indem er feine zahlreichen Freunde um fid) verfammelte, gab er dem Orte einen Anſtrich feines früheren Glanzes zu- ruͤck, der indef mit feiner Abreiſe wieder ſchwand. Er rief die Zeit Ewerard Home's zurück, welcher hier faf jeden Sonnabend in der Wohnung des Herrn Bauer die bedeu- tendſten Männer jener Zeit in Empfang nahm, und fid) mit ihnen uͤber Botanik oder uͤber andere naturwiſſenſchaftliche Gegenfidnbe unterhielt. Gewiß, hätte einer unſerer jetzigen Einwobner ein gleiches Syſtem befolgt, fo baͤtte man gar nicht auf den Gedanken kommen koͤnnen, unſere Gaͤrten auf⸗ zugeben und es waͤren eine — acini ſonen über . Gegenſtand erſpart worden Lecy this, Teak (Tectonia grandis), den Kuhbaum, die Cocosnuß, den Kaffebaum, das Zuckerrohr, den malaiſchen Apfel (Eugenia malaccensis), Xantochymus pictorius, die ägyptiſche Papierſtaude, große Pflanzen paraſttiſcher “Pothos, Arum und mehrere große Farrnkaͤuter. Vielleicht läßt ſich der bloß neugierige Beſucher durch die harten Namen der Inſaſſen diefer Häuſer zurückſchrek. ken, und es mag wohl mancher unſern Eifer belächeln, mit dem wir für ein paar Pflanzen ſprechen, die von ſehr ge- . tiugem Nutzen zu fein ſcheinen, und die gleich ſchweren Kranken nur durch die größte Pflege, und in einer Temperg⸗ tur von 80° Fahr. fortzubringen find. Doch bitten wir, uns nicht ungebórt zu verurtheilen. Denn jedes eifrige Be. mühn, unter welcher Form es auch erſcheine, mag immer⸗ hin, ſo lange es unſchuldig bleibt, geduldet werden. Wir ſpotten nicht deffen, der, um vielleicht ein Rebhuhn aufzu- finden , bewaffnet mit einer Flinte und von einem Hunde begleitet, ganze Tage lang in Regen und Schnee zu Fuß herumwandert; wir halten uns nicht über den verwegenen Reiter auf, der Leib und Leben daran wagt, um einen Fuchs zu erlegen; noch verladen: wir jenen; Buikı; deſſen größtes V einn ei der Angel zu ſitzen, und zu warten bis ein Fiſchlein, durch die yer- führeriſche Lockſpeiſe bethört, den grauſamen Haken ver⸗ ſchlinge. Indeſſen können wir verſichern, daß der Botani- ker ein eben ſo großes Vergnügen empfindet, wenn er, in großen Sammlungen forgfältig herumſorſchend, eine neue Art entdeckt, die er früher noch nicht kannte, als der Sá ger beim Treiben des Wildes nur immer haben kann. Außerdem wollen wir hinzufügen, daß vieles, was gegen- wärtig noch gar keinen Nutzen zu haben ſcheint, mit der Zeit von hohen Werth werden kann, wie wir dies an den Kaffee- Plantagen Weſt⸗ Indiens und des amerikaniſchen Continents ſehen, welche; gegenwärtig die Quelle eines unermeß lichen Handels, ihren Urſprung dreien kleinen | Bäumen verbanfen, bie zufällig von Arabien nach bem bo. tanifchen Garten zu Amſterdam gekommen waren. ehren wir indeß von dieſer kleinen Abfameifung, wir den geneigten Leſer um gütige Nach ſicht i DN. und treten in das kleine Treibhaus, puc Ja Bluthe antreffen. Von bier aus koͤnnen wir zu den Saſtpflanzen übergehen, und unſere Au⸗ gen an den eigenthümlich grotesken, oft febr eleganten For- men der Mesembrianthema, Cacteen, Gupborbien und Alocen weiden. Von letzteren finden wir mehrere prächtige Exemplare, vielleicht die älteſten und größeſten Pflanzen im ganzen Königreiche, in einen dazu beſtimmten Gewaͤchs⸗ hauſe, welches einen Theil des eigentlichen von Chambers erbauten Treibhauſes bildet. Die Pflanzen, die Maſſon und Bowie ſorgſam geſammelt hatten, gaben Haworth, dem unermüdlichen Forſcher, der mehrere Jahre auf ihre Unterſuchung und Beſchreibung zubrachte, Gelegenheit ſich einen unvergänglichen Namen zu machen. Verweilen wir jetzt einige Zeit unter den tropiſchen Pflanzen der größeren Art, den Dattel- und Sago⸗Pal⸗ men, der Zamia pungens, eingeführt durch Maſſon, der urſprünglichen Ficus elastica, der Strelitzia Augusta, Urania speciosa, Bananen (Musa) Arten, Farrukraͤu⸗ tern, Sterculien, Bignonien u. v. a. Wir ſcheiden von dieſen, um nach dem Hanfe der Neuholländiſchen und Capa Pflanzen zu gelangen. Hier erblicken wir in reichſter Pracht Proteaceen, Myrtaceen, Thymeleen, Leguminoſen und Ru taceen, nebſt zahlloſen Arten niedlicher Pflanzen und Straͤu⸗ cher, welche wir den Bemühungen eines Maſſon, Men zies und anderer verdanken, und die während des Win- ters und Frühlinges unſere Gewächshänſer fo febr ſchmücken. Noch finden wir hier mehrere Arten Eriken, welche durch Maſſon nach Kew gebracht worden, von wo ſie ſich über das ganze Land verbreitet haben. Es iſt offenbar, daß wir einen bedeutenden SBertbeil über bie ſogenannten begünſtigten Klimate haben, da wir im Stande ſind, eine wärmere Temperatur hervorzubringen, und die Pflanzen aus allen Theilen der Erde bei uns ge wöhnen können, während die Pflanzer in Calcutta oder auf Ceylon kein Mittel beſitzen, ihre Temperatur zu ver ringern, und ſie der ſchönen Flora eines härteren Klimas ~ anzupaſſen. > Demjenigen, weichen fo glücklich if, daß bie Wunder der Natur, ſeien ſie gigantiſcher oder von Pygmäen ⸗ Art, — belebt oder aus unbelebten Atomen beſtehend, — von poſttiver Nützlichkeit oder noch Gegenfände rein wiſſenſchaft. licher Unterſuchung, — niemals einen tiefen Eindruck aüf ſein Gemüth zu machen verfehlen, — ihm s ein. folder 351 : Garten ein wahres Paradies, und jeder Fleck deſſelben bie» tet ihm einen großen Reichthum dar, — jede Jahreszeit, ja jeder flüchtige Angenblick giebt ihm neuen, reichhaltigen Stoff, ſeine Aufmerkſamkeit zu feſſeln, und ſeine Spekulation zu ſchaͤr⸗ fen. Wer aber, das unruhige Treiben des großen Haufens aufgebend, ſich ganz in das Innere der Pflanzenwelt ver- ſenkt, und hier mit ausdauerndem Fleiße und behaarlicher Geduld die vielen tauſend ſich ihm darbietenden ſtaunens⸗ würdigen Erſcheinungen zu erforſchen ſtrebt, derſelbe wird nicht allein das größte Entzücken finden, ſondern ſein Herz wird auch, gereinigt von kleinlichen Intereſſen und unlau⸗ teren Leidenſchaften, ſich immer mehr und mehr veredeln und in demſelben Maaße erheben. Lenken wir jetzt unſere Schritte zu der Sammlung von Gräſern, welche gewiß eine der vollſtändigſten ift, fo kommen wir an dem chineſiſchen Maulbeerbaume mit fei nen verſchiedenartig geformten zerriſſenen Blättern, und an der Araucaria imbricata, der Königin der Gärten, vor⸗ bei. König Wilhelm, welcher bei feinen zahlreichen Be- ſuchen zu Kew niemals unterließ, die botaniſchen Gärten zu beſichtigen, und an keinem der Gewächs haͤuſer vorbei ging, ohne hineinzutreten, empfand jedesmal die größte Freude, ſo oſt er Gelegenheit botte, ie. Baum einem Fremden zu zeigen. Fortſetzung folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ i und P- Paen pates zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. (Taf. 379 Bouvardia triphylla Salisb. var. splendens. * ec — Rubiaceae.) Juli 1840, Die Herren von Humboldt und Kunth Haben den alten Namen dieſer Bouvardia triphylla in Bouvardia Jacquini umgewandelt, und de Candolle iſt dieſer Neu · erung beigetreten, weil außer der in Rede — noch L1 mehrere Arten der Bouvardia zu dreien quitiſtandige Blätter haben. Es ift keinem Zweifel Ae daß dieſe Pflanze eine Spielart der Bouvardia triphylla it. Zwar find ihre Blumen mehr ſcharlachfarben, brillanter und größer, ihre Oberfläche iſt rauher, und ihr ganzer Habitus ſtärker, als bei Bouvardia triphylla, auch hat (ie auf allen Zwei- gen einen purpurfarbenen Fleck, welcher der letzteren ab. geht; aber es ſind keine ſichern Kennzeichen einer wirkli⸗ chen Verſchiedenheit vorhanden. Dennoch hat ſie Dr. Gra⸗ ham als eine eigene Art angeſehen, und im botaniſchen Magazin unter dem Namen Bouvardia splendens be- ſchrieben, unter welchem Namen man ſie in vielen Gärten antrifft. Man muß geſtehn, das in dem angeführten Werke abgebildete Exemplar dieſe Meinung zu rechtfertigen ſcheint; dagegen zeigt das unſrige deutlich, daß jener be. fondere Habitus, welchen die Pflanze im Edinburgher Garten angenommen, nur zufällig hervorgegangen war, und daß ſie unter andern Verhältniſſen die bekannte Erſcheinung der eigentlichen Bouvardia triphylla giebt. Daß übrigens unfere Pflanze mit der im botaniſchen Magazin aufgeführ ten identiſch iſt, unterliegt keinem Zweifel, da ſie beide aus dem Garten der Gartenbau. Geſellſchaft n — entnommen ſind. Georg Frederick Dickſon hat tite Pflanze wit nach England gebracht. Sie ift ein ziemlich harter Strauch, und blüht in freien Beeten, oder an einem anderen gün⸗ ſtigen Orte von Mai bis Oktober. Die Pflanze kann den ganzen Winter über in einem offenen Beete verbleiben, nur muß man ſie vermittelſt eines Glaskaſten oder einen darauf geftürzten Blumentopf gegen Feuchtigkeit ſchützen, da ſie, wie viele mexikaniſche Pflanzen, mehr von tiefer, als von ber Kälte leiden. Die beſte Art ſie, ſo wie überhaupt alle Bouvardien zu behandeln, iſt folgende. Man pflanzt fie gegen Ende Mai in ein Beet, und läßt ſie hier bis nach ihrer im Herbſt erfolgten Blüthe, oder doch fo lange in der Erde, bis der Froſt das Herausnehmen erfordert, verpflanzt fie alsdann in Toͤpfe, und ſtellt ſie in ein Gewächs⸗ haus oder in einen trocknen Keller. Man kann fie übri⸗ gens ganz wie die gemeinen, ſcharlachſarbenen Geranien behandeln, nur muß man fie den Winter über trocken hal- t ten. Im Frühling werden fie in andere Töpfe umgepflanzt und an einem dem Wachsthum günſtigen Ort geſtellt. Die Pflanze wird febr leicht durch Wurzeln der jur. gen Schoͤßlinge fortgepfanzt. Im Frühling, ehe die Pflanze zu wachſen beginnt, ſchneidet man die Wurzeln in Stücke von 2— 3 Zoll Länge von verſchiedener Stärke, fegt diefe in Töpfe, welche mit einer leichten ſandigen Erde gefüllt find, und läßt nur einen geringen Theil der Wurzel über der Oberfläche hervorſtehen. Stellt man fie dann auf ein maͤßiges Warmbeet, ſo fangen ſie bald an zu wachſen, und man erhält gegen Ende May ſchoͤne Pflanzen. ii (Auch hier im botaniſchen Garten wird dieſe Pflanze auf dieſelbe Art kultivirt, gedeiht üppig und blüht über. aus reich. Es iſt wohl nur eine Spielart von der Bou- vardia Jacquini Humb., oder der B. triphylla Salisb.; fie wurde hier aus mexicaniſchen Samen gezogen. O.) g (Taf. 38.) Lupinus leptocarpus Benth. Er. (Diadelphia Decandria, Leguminosus.) His: Eine barte, ftark wachſende, zweijährige Pflanze, welche zwei bis drei Fuß Höhe erreicht und in ihrer Blüthezeit, die gegen das Ende des Sommers oder in den Herbi fällt, eine ſchöne Ziede in den Blumengärten gewährt. Sie hat ſaſt den Habitus der Lupinus rivularis, welcher ſie ſich auch im Uebrigen ſehr naͤhert. Herr Hartweg fand fie in den Fichtenwäldern in Mexico um Bolanos, in einer Höhe von 8000 Fuß über (Taf. 39.) Brasavola venosa „Lindl. (Gynandria Monandria. Orchideae.) en heb Eine ſchöne Art, der Brasavola nodosa im 3leufe. i lich, jedoch mit bedeutend größeren Blumen als dieſe, welche in der Nacht einen höchſt angenehmen Wohlgeruch verbreiten. Die Herren Loddiges erhielten fie von Hon duras. j Man hat empfohlen, die Pflanzen tiefer Gattung in gut ausgetrocknete Töpfe zu pflanzen, worin ſie auch ganz gut fortkommen; fie gedeihen aber unbeſtreitbar bei Wei- tem beſſer, wenn man ſie an das Sparrwerk oder an die Pfeiler im Innern eines Treibhauſes aufhängt, und dane⸗ ben einige Stücke Torfraſen anbringt, in welchem (id bie Wurzeln feſtſetzen, während die feineren Faſern derſelben ſich in der Luft ausbreiten, und aus dieſer den benöthig⸗ ten Nahrungsſtoff aufnehmen. (Taf. 40.) Lopezia lineata Zuecar. * (Monandria Monogynia, Onagrariae.) Eine niedliche Gewächshauspflanze, welche gegen drei Fuß Höhe erreicht, und gegen das Ende des Herbſtes, und im Winter blüht. Sie vermehrt ſich leicht durch Samen, und wächſt ſchnell in jeder guten Gartenerde. Man hat dabei jedoch darauf zu ſehen, fie gleich Anfangs Frühling ſchnell vorwärts zu bringen, weil ſonſt durch das fpäte Cr. ſcheinen der Blüthen dieſe noch vor ihrem Entfalten durch den Froſt zerſtört werden. Am fdónjeu ij fie jedoch in den Monaten Sa: nuar und Februar, wo fie mit kleinen rothen, Inſekten ähnlichen, Blumen bedeckt iſt. Sie hat alsdann eine ſo abweichende Erſcheinung von allen anderen Pflanzen, daß ſie dadurch einen doppelten Werth erhält. (Lopezia lineata erhielten wir aus den Münchner botaniſchen Garten, ſie wurde aber auch aus mexicaniſchen Samen gezogen. Sie bildet einen Heinen Strauch der febr reichlich blüht, zumal wenn er immer wieder verjüngt und durch Stecklinge erneuert wird. O.) - eitfhrift erscheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Auarto; wo es beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. i Zeitſchriſt an. tiben Buchhandlung. zur mehreren Verſändlichkeit des Terte erforderlich in, follen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Bere: — Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. ; 45. Achter Jahrgang. E 1840. v SN SS b ; KA AA Me llgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften, 35 Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des Jn- und Auslandes, herausgegeben Ba von Friedrich Otto, a, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Gartens Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Dr, der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner - Lehranſtalt zu Berlin, Sonnabend, den 7. November. Die UE e pflegt, wenigitens nur in ſolchen, wo el Pflanzen gezogen werden. Allein es giebt unter ihnen doch manche Arten, und dies namentlich unter den ſucculenten Qtr TREE aet des Königlichen botanifchen Peperomien, die in fo fers fur den Kultivateur Werth Garteus in Berlin ; baten, als fe ow ſolchen Orien ſich ziehen laffen, wo ſonſt a keine andere Pflanze fortzukommen pflegt, und ſich zur Aus⸗ ſchmückung eines Warmhauſes eignen. Es ſind beſonders dazu anzuwenden: Peperomia magnoliaefolia, obtusi- Dieſe an manichfalligen Arten reiche Familie gehört folia, cuneifolia, subrotunda, incana, verticillata, ru- eigentlich nur der wiſſenſchaſtlichen Botanik, den botaniſchen bella, pereskiaefolia u. a. Unter den ſtrauchartigen, oder Garten an, weshalb man ſie auch nur ſelten in andern Gärten überhaupt mehr holzigen Pfefferarten find ebenfalls mehrere, e — = 4 von den Herausgebern. — 354 welche mit einem geringeren Standort im Warmhauſe vore 4. Enkea glaucescens Kunth. Piper glaucescens lieb nehmen, als manche andere Pflanzen, und da ſie fort⸗ Jacq. Ecl. Piper geniculatum Willd. während belaubt find, ſich zu dergleichen Zwecken in An- i Enum. Suppl. Piper nodulosum Link, wendung bringen laſſen. Mehrere Arten find fogar fiet. Patria? ternd und können zur Bekleidung von Waͤnden u. dergl. 8. — discolor Kunth. EE ae in Anwendung gebracht werden, wie z. B. Piper spurium, — Mexico. fallax, Betle und andere. 6. plantaginea Kunth. einen Lam. Piper medium Jacq.). In insulis Caribaeis. Die Kultur der Piperaceen bietet keine großen Schwierigkeiten dar; ſie gedeihen in einer Miſchung von Laub- ober in einer nahrhaften Garten-Erde mit Sand ver⸗ bunden recht gut, und wachſen darin ſehr üppig; dagegen gedeihen die ſucculenten Peperomia-Arten in Holz ober Lauberde mit Sand vermiſcht am beiten. Mehrere Pepe- romia-Xrten find in ihrem Vaterlande, an ihrem natürli⸗ chen Standorte ſogar paraſitiſch, und kommen an Bäumen ~ 7. Steffensin tuberculata Kunth. (Piper tubercu- latum Jacq.). America meridionalis. Set ampla Kunth, (Piper nigrum ex Brasilia Beyr., in hort. berol. Brasi- lia meridionalis.) vor. Wir fanden mande Arten zwichen den Knollen dee ee nn t Ben Orchideen wachſend, welche wir aus Mexico und Caracas ; RER tad E persi erhielten. Sie verlangen eiue Wärme von 12— 16? R. 3o. . mollis K. H pi ‘foli Die Vermehrung wird ſowohl durch Stecklinge als durch S bed RET e Samen bewerkileligt, Ruiz). Rio Janeiro, > Herr Profeffor Dr. Kunth hat in von Schlechten. . Schillera colubrina Kunth. (Piper columbri- dahls Linnaea Vol. 13. p. 561. eine Auseinanderſetzung num Link), Brasilia. E. ber ihm befannten Pfeffer. Arten gegeben, und die Linneiſche "9" ex marginata Kunth. (Piper margiua- - Gattung Piper in mehrere Gattungen getheilt. Dieſer tum Jacq. Piper decumanum Hort. Eintheilung folgend, wollen wir hier ein Verzeichuiß bet» i ber.). India occidentalis. jenigen Arten geben, bie im hieſigen botanifchen Garten 13. Piper spurium Link. (P, glyphicum Hoffeg.) kultivirt werden. Da die Arbeit des Herrn oc. Kunth fih 14. — — nigrum verum Hort. Par. jedoch bis jetzt nur auf die ſtrauchartigen Piper bezieht, 15. — Betle Willd. Herb. Hort. ber. fo find auch nur diefe berichtigt, wogegen das Verzeichniß 16. — fallax Hort. ber, der krautartigen Peperomia - Arten noch unvollſtändig 17. Peperomia brachyphylla Dietr, sp. pl. (Piper : bleibt, da fih aufer den angeführten mod) mehrere unbe- brachy phyllum Willd.Enum. Suppl). ſtimmte und noch nicht gehörig unterſuchte Arten befinden. Patria? 4. Heckeria umbellata Kunth.(Piperumbellatum 18. — acuminata Ruiz ei Pav. (Piper L Peperomia umbellata Dietr. spec. acuminatum Pers, Piper nemoro- ' pl) St. Domingo. sum. Vahl). Peru, x i < — . sidaefolia Kunth. (Piper sidaefolium 19. — pterocaulis Hort. Petrop. Bre . Link et Otto Icon. t. 6. Piper umbel- silia? i latum Wiild. Herb. Peperomia sidae- 20. sevi magnoliaefolia Dietr, spec. pl. folia Dietr. spec. pl.) Brasilia, ; - (Piper magnoliaefolium Jacq.) Ame- B | laeta Kunth. (Piper Hoffmannseggia- rice. merid, y num Roem. et Sch. Piper eitrifolium 1. — -cuneifolia Dietr. spec. pl. (ipe Link Jahrb.). Brasilia. cuneifolium Jacq.). Caracas. 355 22. Peperomia pellucida Humb. (Piper pelluci- 21. dum L.). America meridion, reniformis Dietr. spec. pl. (Piper reniforme Poir.). Patr.? Guildingiana Dietr, spec. pl. (P. reniformis Hook. Piper Guildingia- num Spreng.). St. Vincent. incana Dietr. spec. pl. (Piper in- canum Haw. Link et Otto icon. t. 7.) "Brasilia, obtusifolia Dietr. spec. pl. (Piper obtusifolium L. Piper magnoliae- folium Haw. Piper. clusiaefolium Jacq.). America meridion. subrotunda Dietr, spec. pl. (Piper subrotundum. Haw.). Patria? Ottoniana Kunth, Mexico. maculosa Hook. (P. variegata Ruiz et Pay. Piper maculosum L. Piper varigatum Pers.). St, Domingo. septemnervis Ruiz et Pav. (Piper sepiemnerve Vahl). Peru. aefolia Humb. (Piper pe- pio sa: olium Jacq.). Caracas. rubricaulis Dielr. spec. pl. (Piper rubricaule Hort. ber. Nees hor. phys.). Brasilia. carinata Hort. Petrop. Brasilia? verticillata Dietr. spec. pl. Piper verticillatum. L.). Jamaica. pulchella Dietr. spec. pl. (Piper pulchellum Ait.). Jamaica. valantioides Hort, Petrop. Brasilia. blanda Humb. (Piper blandum Jacq.). Caracas. ; inaequalifolia Ruiz et Pav. (Piper inaequalifolium Vahl. Piper aroma- ticum. Willd. Enum, Suppl.). Peru. polystaehya Hook. (Piper polys- tachyumAit.Piper obtusifolium Jacq.). asarifolia Schlecht. Mexico. arifolia Hort, Petrop. Brasilia? | Notizen Se aus den Annalen der Gartenbau-Geſellſchaft zu Paris 1840 (147-—152te Lieferung). : Geſammelt und übertragen vom u | Herrn J. Peltzer, Gärtner im Königl. botaniſchen Garten zu Schöneberg. (Annales de la Société rondá d'Horticulture de Paris.) Das Schneiden des Ribes sanguineum. Um den Ribes sanguineum Pursh. nicht nur in einer gefálligen Form und kräftigen Wuchs zu erhalten, fon dern ſich auch ſeiner zahlreichen blutrothen Blüthen zu er. freuen, if es nöthig, ihn, da feine Blüthenknospen (id) nur am zweiten Triebe des jährigen Holzes entwickeln, gleich nach Beendigung der Blüthe zu beſchneiden, wie dies beim Flies der und einigen Roſen geſchieht. : «13 Kaſtanien auf Eichen zu venliren. In der Baumſchule zu Bordeaux hat man zu Ende des Juni 1838 den Verſuch gemacht, auf dreijährige Ei. chen, Kaſtanien (Chätaigner de Lyon) zu oculiren. Von 30 Stämmen batten 14 angenommen, und bis zum No- vember des darauf folgenden Jahres Triebe von drei Fuß Länge gemacht. Im Mai 1839 wurde dieſer Verſuch wie- derholt, iſt aber nur bei wenigen gelungen, die jedoch auch kräftig wuchſen, und wovon ſogar ſchon zwei Staͤmme Früchte getragen. Reinigen der Obſtbäume. Unweit der Stadt Hall, im Staate New York, wen det ein Gutsbeſitzer in Waſſer aufgelöſ'te Potaſche an, um ſeine Obſtbaͤume zu waſchen. Dies Verfahren ſoll auf die Bäume den vortheilhafteſten Einfluß aͤußern, die Rinde derſelben gänzlich von Moos und Flechten reinigen, alte Bäume verjüngen und Aint ben ieu der · mehren. ? *) Es iin hierzu wabrſcheinlich nicht reine Potaſche in Waf- fer aufgeldͤſ't angewendet, ſondern die auf gewoͤhnlichem Wege aus Holzaſche gewonnene Lauge (Potaſche). Die An⸗ wendung der erſteren wuͤrde dies n M lig machen. J. Peltzer. i - * Grundſtamm fur Steinobſt· Zwergbaume. Prunus spinosa hat ſich als eine ſehr gute Unterlage - für Pflaumen, Aprikoſen und Pfrfic, die man fraudare tig erziehen will, erwieſen. Die Reine Claude, auf dens ſelben in den Spalt gepfropft, trägt ſchon in einem Alter von 4 Jahren zahlreiche große und faftige Früchte, und nimmt nicht mehr Raum als ein Johannisbeerſtrauch ein. Aprikoſen und Pfirſich gedeihen am beſten wenn fie ocu. lirt werden und bleiben gleichfalls ſtrauchartig. Die auf dieſe Weiſe erzogenen Obſtſorten, ſind für Gegenden By den Winden expouirt ſind, febr zu gapieblen, Euphorbia jacquiniaeflora Hort. E. fulgens $ & y ` Karw . E : Herr Neumann (chef des serres chaudes, au Jar- din du Roi) fultivirt die Euphorbia jacquiniaeflora Hort., die in Topfen nicht ſonderlich gedeiht, in einem tem- perirten Haufe in einem Erdbeeete, wo fie febr üppig wächſt und zwei Monate lang blüht. Herr Neumann fordert i die Handelsgärtner auf, diefe nette Pflanze vielfältiger zu kultiviren, indem er anführt, daß ſie gerade zur Zeit der Bälle blüht, und kaum ein hübſcherer Kopfputz für Da⸗ men erdacht werden könne. Die zahlreichen Blüthen die⸗ ſer Euphorbia ſind vom ſchönſten Roth und bilden ſich auf ihren Zweigen zu natürlichen Guirlanden. Aus 6 ſolchen Pflanzen im Erdbeet könnte man zur Zeit ihrer Blüthe mehr Gewinn ziehen als aus hundert anderen, de⸗ un Saw i ift. ueber Orchideen. Don din Beaton in Kingsbury. (In bem Hor- ticulteur universal 1840 überſetzt, und aus biefem in den Annalen aufgenommen). Herr Beaton führt in einer Abhandlnug über Orchideen an: er halte Sägeſpäne von naocknem Holze für das bete Material, Orchideen auf langen Reifen zu verpacken, und man koͤnne mit deſto größerer | sei rechnen, daß fie gut erhalten an den Ort ihrer Be es die Umſtände erlaubten, müßte s man po die Kiſten mit einem Male füllen, noch fe gleich — nachdem dies geſchehen iſt, damit die Aus dünſtungen der Pflanzen (id) zerſtreuen könnten. Die zärtlicheren Arten _ fid am beſten in der Mitte der Kiſte. Herr Beaton fährt weiter - Nachdem id) eine auf biefe Weife gemachte Sendung erhalten habe, lege id) die Pflanzen in ein Gefäß mit Waſſer, reinige fie von al- lem Schmutz, und loffe fie einige Stunden im Waſſer lie. gen. Hierauf lege ich ſie in eine verſchloſſene Kammer ſchichtweiſe aufeinander, und bedecke fie mit einer naſſen Matte. Einige der ſtaͤrkſten und trockenſten Arten laſſe ich mehrere Tage, oft 1—2 Wochen in dieſem Zuſtand lies _ gen, ohne ein anderes Neizmittel fie zum Wachſen zu brin gen anzuwenden; auf diefe Weiſe ſaugen ſie hinlaͤnglich Feuchtigkeit ein, um gleich zu treiben, ſobald ſie ins Or⸗ chideenhaus gebracht worden ſind. Oft iſt es angemeſſener ſie in trockenere und weniger warme Häuſer zu bringen, wo man fie alsdann auf Moos, welches man ſtets ſeucht erhält, legt; auf keinen Fall darf man ſie aber in Töpfe oder Körbe pflanzen, ehe die Wurzeln angefangen haben zu treiben. Die befe Zeit Orchideen in ihrem Vaterlande zu ſammeln, iſt die Regenzeit, vorausgeſetzt, daß dies die Zeit ihres Wachſens iſt, und dieſe können dann gewöhnlich gleich nach ihrer Ankunft im Orchideenhauſe aufgehängt werden. Größtentheils kann dies auch, bei den meiſten ge⸗ ſchehen, doch viele werden, ehe ſie hinlänglich von Feud- tigkeit durchdrungen ſind, dadurch zu ſtark gereizt. Hierher gehören die ſchönen Epidendrum bicornutum, tibieis, - und alle die, welche röhrenförmige Stengel oder Zwiebel knollen haben. Als Beweis hierzu mögen einige Exem⸗ plare von einer Epidendrum-Att (flor det mayo) aus Guayra dienen, die jetzt im Orchideenhaus der Herren Loddiges, welches febr feucht und warm gehalten wird, noch wenig oder gar nicht wachſen, während dem zu Clap⸗ ton die zu gleicher Zeit erhaltenen nämlichen Arten in vol⸗ lem Wachsthum ſind, eben weil Herr Low wenig 3t 5 mittel dazu anwandte, und fie während 14 Tage nach ihrer Ankunft im kalten und feuchten Zuſtand erhielt. Eine Schomburgkia, gewöhnlich Aigle etalée (ausgebreiteter Adler) genannt, welche bekanntlich nach der Ankunft ſchwer treibt, treibt nach dieſem Verfahten eben fo leicht als Epi- - dendrum cochleatum. Laelia autümmalis, grandiflora, 357 | albida eic., und einige andere, welche aus den höher ge- legenen Gegenden Mexiko's kommen, treiben, wenn man ſie in ein kaltes Haus bei beſtändigem Luftzug auf feuch⸗ tes Moos legt, eben fo regelmäßig als irgend eine Pflanze aus dieſer Familie. r Ke w und ſeine Gaͤrten. E Bom Herrn Fr. Scheer. London 1840. Fortſetzung.) Wir haben erfahren, daß ein Gärtner zu Liverpool eine große Menge Samen von der Araucaria imbricata ausge» fået hat, welche febr gut keimten und fortfommen ſollen. Durch die große Anzahl der erhaltenen jungen Bäume, die fib auf 7 — 8000 belaufen foll, wird ihre Verbreitung bald ſehr gefördert werden. Gewiß werden ſie ſich ſehr gut neben unſern Eibenbäumen ausnehmen. An dem hintern Ende des Gartens erblicken wir noch zwei kleine Treibhäuſer, in die jedoch nicht Jeder gelangt. Sie enthalten die ausgezeichneſten Produktionen des | bege- tabiſchen Reiches, als: Zimmet, Gewürznelken, Muskat⸗ bäume, Mango, (Mangifera indica), Laurus Cassia, Mangoſtan, (Garcinia Mangostana), Theophr asta-Arten u. dgl. Es befindet fid) auch hier eine kleine Sammlung Orchideen und Farrnkräuter. Wir dürfen hier nicht unterlaſſen zu erwähnen, daß der Vorſteher der Gärten, Herr Smith ſich durch ſeine genauen Uuterſuchungen in beiden letztge⸗ nannten Familien ausgezeichnet hat, und daß feine Bemü⸗ hungen von der Linné'ſchen Geſellſchaft anerkannt mor: den find, indem fie ihn zu ihrem Ehrenmitgliede ernaun⸗ ten. Wir glauben, daß pe Smith mit diefen Arbeiten fortfahren wird. Die Freunde der Tufelfreuden wollen wir jetzt in die Küchengärten und Weinberge führen, wo fdh ihnen Merk: würdigkeiten anderer Art als die bisherigen, darbieten. Der Scharfſiun, Fleiß und vor allen die beharrliche Aus. dauer, welche man angewendet findet, um einigen Erde beeren, Kirſchen oder Gurken eine frühzeitige Reiſe oder » ungewöhnliche Größe zu geben, find erſtaunlich; und wir zweifeln ſehr, ob, der Friand an der Tafel jemals der Mühen gedenkt, welche es gekoſtet hat, um ſeinen Gaumen zu befriedigen; noch weniger aber kennt er das außerordentliche Vergnügen, welches der Gärtner trotz aller Plagen empfin⸗ det, ſobald ihm nur ſein Werk gelingt. Er ſteigt mit Freuden um Mitternacht aus dem Bette, um nach ſeinen Zöglingen zu ſehen, und fegt fid) gleichgültig der Kälte und Näſſe aus, wenn es darauf ankommt, fein kleines Reich gegen ſtörende Einwirkung zu ſchützen. Die eifrige Liebe für die Kunſt iſt es, welche die ſplendiden Deſerts erzeugt; kein irdiſcher Lohn wäre im Stande, die ln dire zu bezahlen, die fie erfordern. " Es find übrigens noch viele andere intereffante Gegen. ſtände, ſowohl in dem botaniſchen Garten als in den An⸗ lagen zu finden. Die Mauern des erſteren find dicht be fegt mit ſchoͤnen Sträuchern und Pflanzen, ganz geeignet, ſtrafbare Wünſche bei denen zu erwecken, die ihren Werth kennen, deren Mittel aber nicht ausreichen, fid) dergleichen anzuſchaffen. Wir ſehen hier auf das prächtigſte entfaltet: Magnolia, Aeacia- Arten, ferner Sophora, ee Myrtus- Pimenta, und die Theeſtaude. Wenden wir indef unſere Blicke ab von tiefen rei. zenden Verführern, und lenken ſie auf die Gebirgspflanzen, die Sammlung von Zwiebeln, Roſen, und was ſonſt noch von anderen fhönen Gaben Flora's das Auge feffelt, und dringen alsdann etwas tiefer in den Park ein, wo wir wie- der mehreren Prachtgebaͤuden von Chambers Anlage bes gegnen. Unter dieſen befinden ſich namentlich der Friedens⸗ Tempel, zur Erinnerung des Friedensſchluſſes des ſieben⸗ jährigen Krieges, die Pagode und der Sieges ⸗Tempel, in welchem letzteren wir die Büſten von Duncan, Howe, Vincent, Nelſon und Rodney erblicken. Etwas wei ter liegt in beſcheidener Zurückgezogenheit eine umſchtoſſene Villa, in welcher ſämmtliche Original- Zei ichnungen 9% garth's aufbewahrt find. Was aber am meiſten unfere Aufmerkſamkeit anf fid) zieht, da wir feinen Werth zu würdigen wiſſen, ift das Pantheon, oder der Tempel des militairiſchen Ruhmes, ein anderes Zeugniß des hohen Geiſtes und der erhabenen Gefühle Wilhelm's IV. Die fer kleine Tempel, von allem überladenem Prunke befreit ſteht auf einer etwas erhöhten Bafs an einem freien Orte, * und hat einen Portikus von 4 doriſchen Säulen. Das Gebälk trägt die einfache Auſſchrift: „William IV. 1837.“ Das Innere beſteht aus einem einzigen Raume, und an der dem Eingange gegenüberſtehenden Wand befindet ſich folgende Inſchriſt: Im Jahre Chriſti 1798 landete an der Küſte Egyptens der geſchickte, ſiegreiche General Bonaparte mit einer Armee von 40,000 Mann der Republik Frankreich. Die Klugheit des Anführers € die Büflen und die Tapferkeit der Truppen unterwarfen bald das ganze Land; der britiſchen Nation aber war es vorbehalten, mit Gottes Beiſtand die ehrgeizigen Pläne der Franzoſen ſchei⸗ tern zu machen. Ihre Schiffe wurden in der Bay von Abukir durch eine britiſche Flotte von gleicher Stärke, welche der Admiral Nelſon kommandirte angegriffen, ge⸗ ſchlagen und vernichtet; ihre beabſichtigte Eroberung Gy. riens ſcheiterte an dem febr. tapfern Widerſtande des Gom. modore Sydney Smith, und Egypten ward von ihrer Herrſchaft befreit durch eine britiſche Armee unter dem Ge i al R. Ubererombie, welche der franzöfiichen au Zahl nachſtand. Sir Abercrombie landete am 8. März 1801 zu Abukir, und ſchlug die Franzoſen in mehreren Gefech⸗ ten, beſonders aber in der höchſt entſcheidenden Schlacht bei Alexandria am 21. deſſelben Monats, wo ſie gezwun⸗ gen wurden, das Feld zu verlaſſen, und ſich in ihre Gar⸗ niſonen Cairo und Alexandria zurückzuziehen, welche beide Platze ſpäter kapitnlirten. Um dieſe Thaten künſtigen Ge⸗ ſchlechtern zu überliefern, und dem tapfern Nalph Aber⸗ crombie, welcher au jenem denkwürdigen Tage tödlich ver. wundet wurde, ein Denkmal zu ſetzen, ſoll dieſe Inſchrift dienen, bie im Jahre Chrifi 1802 von der brittiſchen Yre mee bei ihrem Abzuge aus dieſer Gegend, welche ſie den Türken zurückgab, hier aufgeſtellt wurde. Darunter ſtehen folgende Worte: V Bei der Wegſchaffung des Cleopatra-Obelisk's wurde obige Tafel dem Lord Hill, General en chef, überſandt, er fie König Wilhelm IV. überreichte.“ Auf achtzehn anderen Tafeln findet man alle die klochten verzeichnet, welche von 1760 bis 1815 von Dri. tiſchen Soldaten gefochten worden. Man fibt hier ferner Georg's III. und IV., William's IV., des Herzogs von York und des Herzogs von Wellington, die einzige einer jetzt noch lebenden Perſon. Was weiter der Koͤnigliche Gründer dieſes Tempels auszuführen die Abſicht hatte, iſt uns zwar unbekannt; aber wir erkennen deutlich aus dem, was uns vorliegt, ſeinen edlen Geiſt, ſein dankbares Herz, ſeine patriotiſche und fromme Ge⸗ ſinnung. An einem ſolchen heiligen Orte vergeſſen wir unſere Mängel und Schwächen, und indem wir uns dem Drucke der irdiſchen Mühſeligkeiten auf einige Zeit ent. winden, ſuchen wir uns aufzuſchwingen zu den Geiftern der großen Dahingeſchiedenen. Und wer kommt nicht aus dieſem Mauſoleum heraus, zu gleicher Zeit getröſtet und zu Großthaten angeſpornt, wo er ſteht, wie die Schwächen der Menſchen mit ihren Gebeinen in die Gruft kommen, während ihre guten Werke in Erz geſchrieben werden! Dies Monument, in ſeinem einfachen aber würdigen Geiſte, der fo glücklich mit dem wohlbekannten Charakter des verehrten Monarchen harmonirt, wurde von dieſem ohne Zweifel angelegt, ein Vorbild zu fein, künftigen Geſchlech⸗ tern, zu dem ein jeder Zutritt haben ſollte, um ſeine Seele daran ſtärken zu können. Doch was nehmen wir jetzt wahr, wenn wir uns dieſer Stelle nähern! — Nicht genug, daß kein eigens angelegter Weg zu dieſem Heiligthum führt; ſondern es hält uns auch ſogar ein dabei geftellter Wächter ſchon von Weitem mit taubem Zuruf davon jit» rück, den Graſes niedertreten möchten. Wie ſehr treten hier die Worte Napoleon's in Wahrheit: „Es Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen!“ | Wir müffen indef jetzt diefe Plätze verlaſſen, die ei⸗ nen gleichen Reichthum an National-, als an wiſſenſchaſt⸗ lichen Intereſſe enthalten, obſchon man geſtehen muß, daß ſie nicht berechnet ſind, einem oberflächlichen Anblicke großen Geſchmack moderner landſchaftlicher Gartenkunſt darzubieten. Die Zuneigung, Anlagen hatte, war im Herzen der reinſten Quelle der menfa lichen Gefühle begründet; es fteben aber hiermit noch andere Verhältniſſe und Erinnerungen in Verbindung, unter deren Einfluß Gbro Majeflät, die gegenwärtige Regentin zwar nie» mals geſtanden: — denn ſo viel uns bekannt iſt, hat die Köni⸗ gin Victoria Kew nur zwei Mal mit Ihrem Beſuche beehrt, das erſte Mal in Ihrer Kindheit, das zweite Mal unmittelbar damit wir nicht ein paar Halme des herumwachſen giebt nur einen welche die Familie Georgs III. für diefe 359 nach Ihrer Thronbeſteigung — indeſſen wagen wir es, in tiefſter Unterwürfigkeit Ihro Majeſtät anzugehen, das auf. recht zu erhalten, was ſo vielen Ihrer Unterthanen theuer, und ſo innig mit der Geſchichte der Königlichen Familie waͤhrend eines ganzen Jahrhunderts verflochten iſt, und was von allen Gelehrten ganz Europa's als von unſchätz⸗ barem Werthe betrachtet wird. An der nordöſtlichen Ecke des Angers lebt der Neſtor Kew's, unſer verehrungswürdiger achtzigjähriger Francis Bauer, welcher erſt ganz vor kurzem ſeine ausgezeichne⸗ ten mikroskopiſchen Unterſuchungen und Zeichnungen ein⸗ geſtellt, jetzt aber ſich zur Ruhe geſetzt hat, indem er kein Werk mehr anfangen wollte, das er, vielleicht bald vom Tode abgerufen, würde unvollendet hinterlaſſen müffen, *) Neben ſeinem Mikroskop ſitzend, welches durch langen Gebrauch faſt unzertrennlich von ſeiner Perſon geworden ift, verlebt er jetzt die Stunden in nochmaligem Betrach⸗ ten der vielen Naturwunder, die ſein Geiſt erblickt und fein Griffel auf eine fo bewundernswürdige Weiſe verewigt hat; und in der Anſchauung ſeiner trefflichen Werke geht er die Geſchichte ſeines Lebens gleichſam von Neuem durch. Welche Gefühle müſſen in ſeiner Bruſt erwachen, wenn er ſich alle dabei obgewalteten Umſtände ins Gedächtniß 2 (Fortſetzung folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen⸗Gärten zu empfehlen ift. 2. Edwards's Botanical Register. Juli 1840. (Taf. 41.) | Laelia rubescens Lindl. (Gynandria Monandria. Orchideae.) - Dieſe ſchöne Laelie hat bie kleinſten Blumen aller bis jetzt bekannten Arten, welche überdies gänzlich geruch⸗ los ſind. Die cke von wo ſie ie iſt nicht an⸗ suben. -. ; e 9 Fr. Bau Fr. Bauer war der beruͤhmteſte vorn unb Blumenma⸗ Ler feiner Zeit. Gie ift nahe mit der wohlriechenden Laelia primu- lina verwandt; jedoch weicht ſie von dieſer in der Form der überirdiſchen Zwiebeln, der Blätter und der Unterlippe, fo wie in der Größe der Blumen ab, aud) find ihre Blu- menblätter durchaus nicht zurückgerollt. Die beſte und natürlichſte Art ihrer Anzucht iſt, ſie im Innern an dem Sparrwerk eines Treibhauſes aufzuhän⸗ gen, ſo daß ihre Wurzeln aus der Atmoſphäre Feuchtig⸗ keit anziehen koͤnnen. Sie verlangt eine niedrigere Tem⸗ peratur als die meiſten Orchideen, bedarf aber gleich dieſen einer feuchten Atmoſphäre und Schatten. Im Zuſtande der Ruhe muß man (ie vollkommen trocken halten, n des Wachsthums dagegen gut bewaſſern. (Taf. 42.) Tradescantia tumida Lindl. (asidan Monogynia, Commelineae.) Iſt eine Mexikaniſche, ziemlich harte, krautartige Pflanze, bie in dem Garten ber Gartenbau⸗Geſellſchaft ge» zogen worden. In ihrem erſten Alter ſind die Blätter an der unteren Seite purpurfarben; ſie verlieren aber dieſe Farbe nachher, und nehmen ein ſehr dunkles Grün an. Die zurückgerollte Richtung der Blaͤtter und die verdickten Glieder des Stiels zwiſchen denſelben geben ihr ein ganz eigenthümliches Anſehn, und trennen fie von der Trades- eantia Humboldtiana, mit welcher fie (fo weit ſich nach der darüber bekannten Beſchreibung urtheilen läßt) in vie⸗ len andern Beziehungen übereinſtimmt. Sie iſt eine perennirende Gewächshauspflanze und hat ungefähr denſelben Charakter, welchen die in jedem Garten vorhandenen harten Arten dieſer Gattung haben. In ei- ner ſandigen Lehmerde gedeiht ſie gut, leidet aber leicht durch Feuchtigkeit im Winter. Sie vermehrt ſich ſehr leicht, ſowohl durch Ableger, als durch Samen. Wan dürfte es Manchem wg unlieb ſein, fol- rührende Notiz über die Naturforſcher Trabes cant, nach welchen die Gattung benannt worden, hier zu finden. John Tradescant, einer der früheſten Naturforſcher in England, legte die erſten Sammlungen von Naturge⸗ genſtänden an, und war einer der erſten Züchter exotiſcher Pflanzen. Nach Anthony Wood foll er ein Holländer geweſen ſein, obgleich ſein Name ein engliſcher iſt. In Johnſon's zweiter Ausgabe von Gerarde's Pflanzen- buch, fo wie in Parkinſon's Werken wird feiner oft Er, wähnung gethan; er ſoll aber während der Lebenszeit Ge⸗ rard's in England nicht anſäßig geweſen ſein. Eine Zeit lang war er in Dienſten des Lord Schatzmeiſters Salis- bury und Lord Wooton's. Er hatte mehrere Reifen durch verſchiedene Theile Europa's und Rußland's unternom⸗ men, und befand ſich am Bord einer im Jahre 1620 ge. gen die Algierer ausgerüſteten Flotte. Von dieſen Reiſen brachte er Pflanzen und andere Naturmerkwürdigkeiten mit nach Hauſe; was er ſich jedoch dabei zum Hauptzweck ger fest hatte, geht nicht deutlich hervor. Im Jahre 1629 erhielt er von Karl J. den Titel eines Königlichen Hof- gärtnere, unb ſchlug feinen Wohnſitz zu Lambeth auf, wo ſein eigener Garten belegen war, von welchem 120 Jahre ſpäter William Watſon mehrere Ueberreſte auffand. Tradescant's Muſeum war durch die darin enthaltenen Sammlungen von Naturmerkwürdigkeiten ſehr berühmt ge: worden, und wurde durch häufigen Befuc von Vornehmen, ſelbſt von der Königlichen Familie beehrt, und durch nicht ſeltene Beiträge vermehrt. Im Jahre 1656 erſchien ein Katalog des Museum Tradescantianum in 12. mit den Portrait's Tradescant's und ſeines Sohnes, aus wel⸗ chem hervorgeht, daß das Muſeum nicht allein Vögel, vier⸗ füßige Thiere, Fiſche, Conchilien, Juſekten, Mineralien, Früchte u. dergl., ſondern auch Kriegs-Inſtrumente, An- züge, Gerälde, Münzen und Medaillen enthalten hat. Angehängt befindet fid) in engliſcher und lateiuiſcher Sprache ein Katalog der in Tradescant's Garten gezogenen Pflan- zen. Die Zeit des Ablebens dieſes Mannes iſt nicht be⸗ kannt; das oben erwaͤhnte Portrait ſtellt ihn jedoch in ei⸗ nem hohen Alter dar. Sein Sohn durchreiſte Virginien, und brachte von dort viele neue Pflanzen, unter welchen -Hh auch die urfprünglide Tradescantia befand, mit. Er erbte die Sammlungen feine Vaters, welche nach feinem 1662 erfolgten Tode on Elias Ashmole fielen, und den Grund zu bem Ashmolean⸗Muſeum zu Oxford legten. Das merkwürdige Grabmahl, welches (id. noch heut auf dem Lambeiher Kirchhof vorfindet, foll von der Wittwe des jüngern Tradescant errichtet worden ſein. à Pflanzen: Catalogs: Anzeige, Das Verzeichniß der Cacteen, welche in dem von Herrn C. H. Kob in Leipzig im Tauſch oder Kauf abge⸗ geben werden können, ift erſchienen und enthält manche fel- tene Art, worauf Liebhaber dieſer Familie aufmerkſam gt macht werden. Das Verzeichniß ift in frankirten Briefen von Herrn Kob in Leipzig zu erhalten. | à; Die Redaktion. Literariſche Anzeige. Bei Auguſt Buchhandlungen zu beziehen: Dietrich, Dr., D., Deutſchlands Flora nach natürlichen Familien beſchrieben und durch Abbildungen erläutert. Ein Handbuch für Botaniker, Aerzte, Apotheker, Forſt⸗ Schmid in Jena ist erschienen und durch alle männer, Oekonomen und Gärtner. gr. 8. 1. Bd. 23 Bo. gen Text und 210 iffum. Kupfertafeln. 21 Thlr. Defen 2. Bd. mit 180 Kupfertaſeln. 18 Thlr. Um den Ankauf dieſes Werkes zu erleichtern, werden dieſe beiden Bände auf unbeſtimmte Zeit auf 20 Thlr. ober 5 36 fl. herabgeſetzt. Von der 3. Abtheilung ſind bereits 3 Heſte erſchienen, welche ſich ſowohl in Hinſicht auf Beide nung, als auf Stich, Illumination und Papier auszeich⸗ nen. Fur die dritte Abtheilung bleibt der Pränumerations⸗ ; preis von 3 Thlr. oder 5 fl. 24 Xr. für 6 Hefte. Nauckſche Buchhandlung. UA AEN Vo dieter Zeitſchrift erscheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es T tre beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs it 4 Thlr. 12 ngen auf diefe Sein an, Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. š o o0 zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer oder Alle Buchhandlungen, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. F Achter Jahrgang. Allgemeine Gartemeitung Sine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſ enſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern des In unb Auslandes, herausgegeben Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin; ‚ber Dietrich, D OM fan r. der Y Hiloſophie und Lehrer an der zu Verlin. Sonnabend, den 14. November. Einiges über den Besen in Aegypten, die Fortſchritte der Landeskultur unter Mehemet Ali, und die von ihm eingeführten Gewächſe. (Auszug aus: Apercu général sur l'Egypte, par Clot Bey, Paris 1840. I.; mitgetheilt vom Herrn Dr. Schauer.) Aegypten fand zu allen Zeiten im Rufe großer Fruchtbarkeit und Produkten⸗Reichthums, und in der That wirken Boden, Klima und die Anſtrengungen der Bewohner zuſammen, ihm feinen alten Ruhm zu ſſchern. Es if be- E. ho kannt, welchen außerordentlichen Einfluß bie Ueberſchwemmun⸗ gen des Nils auf die Befruchtung des Bodens üben; doch iſt zu bemerken, daß der Schlamm für fich allein keine dem Pflanzenwuchſe zuſagende Erde bildet, ſondern erſt durch die Bearbeitung mit dem darunter liegenden Sande ver. miſcht, eine vortreffliche Ackerkrume giebt. Auf zu fandis gem Boden kommen nur Gemádfe. mit fein zertheilten Wurzeln fort. Die fette angeſchwemmte Erde, welche den kultivirbaren Boden Aegyptens ausmacht, ift fat durchgän⸗ gig mit Salzen geſchwaͤngert, welche das Wachsthum ME wurzelnder Pflanzen befördern, E i "Sui Klima, bie $ chaffenheit ber Atmo- sphäre, das Licht u. | kungen der Nil⸗Ueberſchwem mächtig zu Hülfe, ſo, daß weite Felder, um die ſich kaum Jemand gekümmert, von ſelbſt erblühen. Die Feldarbeit iſt leicht, und erfordert wenig Zeit und Hände. Bei ſo glücklichen Naturverhält⸗ niſſen hängt ein größerer oder geringerer Ertrag des Bo- dens lediglich von den Eigenthümern ab. Die Natur ver- ſchwendet ihte Gaben an die Dummen und Faulen; den Einſichtigen und Betriebſamen aber gewährt fie erſtaun⸗ liche Erfolge, wie es fe gegenwärtig recht augenscheinlich herausſtellt. Denn wenn Aegypten, ein von Natur baumarmes und abgeſehen von den Dattelwäldern, waldloſes Land, jetzt mit Bäumen mannigfaltiger Art, in der Gegend von Cairo und im Delta mit förmlichen Wäldern bedeckt iſt, ſo iſt dies dem genialen Manne zu verdanken, von dem es re⸗ giert wird. Der Vice⸗Koͤnig hat nämlich binnen wenigen Jahren 16 Millionen Bäume in Unter⸗Aegypten ſetzen laſ⸗ ſen, und Ibrahim Paſcha hat auf eigene Koften im Nils thale ungeheure Anpflanzungen gemacht, welche 5 ‚001,534 Forſtbäume in 25 Arten, 586,215 Fruchtbäume in 41 Arten und 734 Varietäten umfaſſen, waͤhrend dort vor einigen Jahren nur etwa 12 Arten von Bäumen und kaum 18 von über eine Elle hohen Sträuchern, längs des Nilufers und um die Sakis (Schöpfwerke) zerſtreut, auzu» treffen waren. Dier Vicekönig und fein Sohn haben durch die Schöp- fung herrlicher Gärten außerordentlich viel für die Fort⸗ ſchritte des Feld und Gartenbaues geleiſtet. Die wid tigſten tiefer Gärten find die von Schubrah und Ra. udah. Erſterer iſt am Nil, etwa eine Stunde oberhalb Kairo ge⸗ legen, von wo aus eine fchöne ſchattige Allee zu ihm führt. In dieſem Garten ſteht ein Luſtſchloß des Vicekoͤnigs, im byzantiniſchen Style, deſſen Inneres reich meublirt und mit dem gewählteſten Geſchmack decorirt if. Am gegen- | überliegenden Ende des Gartens hat Mehemet Ali einen eleganten Kiosk erbauen lajen, ein viereckiges, am tauſend Umfang haltendes, von marmornen und alabafter. u getragenes Gebände, in welchem ein weites 1 carariſchen Marmor beſtändig eine erfriſchende de wen und welches bei Nacht durch einen von wohlthaͤtigen Wir⸗ einem Engländer dirigirten Gas⸗Apparat hell erleuchtet wird. Der Garten ſelbſt ſteht im vollkommenen Einklang mit den glänzenden Gebäuden, die er umſchließt. Bahl reiche Arten von Obſtbäumen, ſeltenen ausländiſchen Ge hoͤlzen und wohlriechenden Pflanzen bilden eine reizende, mannigfaltige, von Alleen durchſchnittene Anlage, in einer durch die üppigſte Vegetation belebten Umgebung. Die kleine, von jeher wegen ihrer Fruchtbarkeit ge rühmte Inſel Raudah iff durch Ibrahim Paſcha neuerdings verfchönert worden, nachdem fie in den Beſſtz dieſes intelli⸗ gentem Prinzen gekommmen. Er hat fie in zwei Gärten ge⸗ theilt, deren einer im engliſchen, der andere im franzöfifchen Style angelegt ift, welche unter der Aufſicht geſchickter Gärtner ſtehen, und eine große Menge Pflanzen aus Eu⸗ ropa, Amerika und Indien enthalten. Die Gärten des Orients, welche unſerer Phantaſie in den idealen Reizen der „Tauſend und eine Nacht“ vor⸗ ſchweben, find den europäifchen in Nichts zu vergleichen. Keine durchdachte Symetrie erinnert an unſere Funfivol gezeichneten Blumenparterrs, und nichts an die kaum we⸗ niger künſtlichen Combinationen der engliſchen Gärten. Sie beſtehen aus Frucht⸗ und Zierbäumen, deren Gezweige, welches, nie beſchnitten, ſeinem wilden Wachsthum überlaſ⸗ fen bleibt, fih-eng verſchlingt, fo daß man oft nur halbe — kriechend durch diefe Dickichte kommen kann, deren tief ver ſteckte Gründe fo recht für die Myſterien der Liebe ge macht ſcheinen. Der Citronen⸗, Limonen, Orangen-, Fei⸗ gen., Sycomor-, Dattel-Baum u. a. ſtehen in den gegyptiſchen Gärten dicht beiſammen, und unter ihnen bilden ſich Grup⸗ pen wohlriechender Blumen; zahlreiche Waſſerſtrahlen ſpru⸗ deln in den Baſſins, und ergießen fid) in buchtige dd» lein, welche die Wurzeln der Bäume befeuchten; mitten aus den grünen Büſchen erheben ſich jene eleganten Par villons die unter dem Namen „Kiosk“ überall bekannt ſind. : Alle nur irgend wohlhabende Türken befigen ſolche Gärten, zuweilen in den Städten ſelbſt, wo fie dann ihre Haren in dieſelben zu verlegen pflegen, meiſt aber auf dem Lande. — Die fhönften findet man im Delta und beſonders m Fayüm. | ; Die no und die Beſchaffenheit des Bodens in Aegypten find der Naturaliſation südlicher Pflanzen auß beiden Hemifphären ungemein günſtig. Die Vegetation 363 zeigt eine frühreife Entwicklung, welche beſonders an Pflan⸗ zen aus dem ſüdlichen Europa auffällt. Die Lebensdauer dieſer Pflanzen iſt hier geringer als in ihrem Vaterlande; die Früchte reifen reichlich, ſind aber klein und unſchmack⸗ haft, und obgleich man für ihre Veredlung durch Pfrop⸗ fen forgt, fo arten fie doch beftändig nach einigen Jahren aus. Daſſelbe gilt von den im Aegypten eingeführten Kü⸗ chengewaͤchſen, welche fat ſämmtlich ſchlechten Samen lie: fern. So vermehren fid) die europäiſchen Erdtoffel⸗Sorten außerordentlich; aber die im zweiten Jahre von im Lande erzeugten Knollen gewonnene Erndte iſt von weit geringe⸗ ter Qualität, als die erſte. Die aus Europa bezogenen Samen der Runkelrübe liefern im erſten Jahre eine vor. zügliche Erndte, und ich kann verſichern, daß die Rüben ſehr zuckerhaltig ſind und bis zu einem Kilogramm (2 Pfund 5 Quent. Pr.) ſchwer werden; die von dieſen ge⸗ ſammelten Samen aber geben im zweiten Jahre in das Kraut gehende Pflanzen, mit ganz kleiner und wenig zuck riger Wurzel. Mit der Zeit wird man wohl befriedigendere Reſultate erreichen, wenn noch mehr Beobachtungen gemacht und dergleichen Kulturen mehr Sorgfalt zugewandt worden. Exotiſche Pflanzen, die neuerlich in die Gärten JJ. Hoheiten eingeführt wurden.) Der Indiſche Campeſche Baum (Haematoxylon cam- pechianum) iſt ſehr verbreitet und gedeiht recht gut, auch Terminalia Catappa, Cereis Siliquastrum, Celtis australis, Santalum album, Tamarindus indica. Der Kaffeebaum ließ fid) nur ſchwer acclimatifiren; doch haben in den Privatgärten Ibrahim Paſchas einige Sträucher eine Höhe von 12—15 Fuß erreicht und tragen ziemlich viel Früchte. Der Anbau des Kaffeebaums würde in Ober⸗Aegypten noch befer gelingen, welches ſowohl feiner geogr. Breite, als der Natur ſeines Bodens nach, die meiſte Analogie mit Jemen hat. Das Bambusrohr wächſt ſehr gut, und hat ſich ſchon weiler verbreitet. Anonaceae, Myrtaceae, Lauri- neae, der Zimmt und Campherbaum; Apocyneae: die Brechnuß und andere Arten; Orchideae: die ko ſtliche Va⸗ nile waͤchſt als Schmarotzer Pflanze ganz gut an einem ) Die botaniſchen Nachrichten ſind groͤßtentheils vom Herrn TU Drofeflor , der p Botani an der Mediein⸗ s dicken Maulbeerbaume; Nymph: eaceae: das Nelumbium speciosum ziert mit der gegyptiſchen Serroſe (Nymphaea coerulea) die Baſſi ins; Thalia dealbata ſteht ebenfalls unter dieſen Waſſerpflanzen; Phytolacca dioica erreicht eine coloſſale Größe; Convolvulus Batatas, die Kartoffel Yemen’s, gedeiht vortrefflich und wird Aegypten ein neues Nahrungsmittel abgeben; die europäifchen Erdäpfel (To- ee d'Europe) vermehren fid) gut. CGortiepung folgt.) Fünfte Pflanzen: und Früchte Austellung in Erfu Bom pra iu Reumann, Königl. Bat. Ar des Wie überall in allen Städten unſers Vaterlandes bei Feſtlichkeiten jeder Art Liebe und Verehrung gegen den geliebten König und Herrn ſich ausſpricht, und ſollte es nur beim Lebehoch durch die Nennung des Namens ſein, fo iff es auch in unſerem Erfurt, Die Ausſtellung if für den Verein ein eft, und die Büſte Sr. Majeſtät, nach Herrn Profeſſor Rauch's ſchoͤner Skulptur, bildete, da wir nicht fo glücklich, die Allerhöchſte Perſon in unſerer Mitte zu haben, den Mittelpunkt unſerer Austellung, groß⸗ artig und würdig geordnet, durch den erfindungsreichen Geiſt des Herrn Kaufmanns Bellermann im Verein mit dem kunſtſinnigen Herrn Kunſt - und ‚HanbelSgärtner F. A. Haage jun. Auf vier 25 Fuß hohen Piedeſtals, welche grün (mit weißen Feldern) angeſtrichen waren, ſtanden vier 12 Fuß hohe und 23 Fuß im Durchmeſſer haltende canellirte Säu⸗ len von weißem Meuſelin, deren Wulſte und Capita ler von Moos und Georginen gebildet waren. Auf dieſen 4 Säulen ruhte ein 23 Fuß hoher Sims, einfach weiß an ⸗ geſtrichen, nur in den Hohlkehlen liefen Moosguirlanden mit Georginen, der oberſte Rand war mit Eichenlaub ver. siert. Auf diefe Weiſe wurde durch die 4 Säulen ein 10 Fuß breiter und 6 Fuß ‚tiefer, tempelartiger Raum gebit: det, in defen Mitte auf einem 5 Fuß hohen Poſtamente, ohne allen Pflanzenſchmuck, die Büfe des Königs ins vote theilhafteſte Licht geſtellt war. Um die Säulen ſchlangel zen ſich in fer weiten Schlangenlinien an einander geheftete v B der! Piedeſtal's hingen ſehr z 364 von Immergrün, und in den 4 weißen Feldern jerlich gearbeitete Kränze von Juniperus virginiana. Um das Poſtament ſtanden nach hinten im Halbtreiſe zuerſt zwei 6 Fuß hohe Araucaria excelsa, Myrthen und Orangen, den Schlußſtein dieſer Gruppe bildete das rieſige Arum -odoratissimum mit fei» nen großen herzförmigen Blättern, welche gerade hinter der Büſte (id) ausbreiteten, und darüber eine Sonne von Ge. orginen nach ihren Farben vom Herrn Weingaͤrtner Kolbe zuſammengeſtellt. Zwei 14 Fuß hohe Musa rosacea hielten, zwei Grenadieren der Garde ähnlich, gleichſam Wach am Königlichen Pflanzenthrone, und ſchloſſen den Eingang rechts und links durch die Saͤulen. Vorn hatte Herr Haage jun. ſeine neuen, aus Samen gewonnenen Ver⸗ benen in einem 4 Fuß langen oblongen Körbchen am Fuße des Poſtaments gruppirt, wodurch das Ganze geſchloſſen wurde, ohne zu febr überladen zu fein. Sehr niedlich naf. men ſich neben den Verbenen mit angebrachte Phlox re- flexa, Drummondii coccinea, superba et formosa, in Heinen Exemplaren blühend aus. Dieſem luftigen Gebäude zur Rechten ftand, ebenfalls an der Wand, auf pe falimen, mit ben neueſten Blu⸗ men gefh: N die Büfe Linn é's. Hier zeich⸗ nete ſich aus: der pi 9 Blumen prangende Lisianthus Russellianus, welcher nun ſchon feif 8 Wochen zum erſten Male in Erfurt (vielleicht in ganz Deutſchland) blüht, und noch immer Knospen entwickelt vom Herrn Wachsw. Fabr. Schmidt; ferner vom Herrn Haage jun. die zum erſten Male hier blühende Rudbeckia Drummondii, die wirklich fhöne, von ihm aus Samen gewonnene, 1i Fuß hoch werdende Verbena carnea magnifica mit ihren zahl. reichen fleiſchrothen Blüthendolden, die alle Kenuer anzog, und die beſonders in England, wo die Berbeuen fo geliebt werden, Aufſehen machen dürfte; die leuchtende Gesnera ` splendens (grandis), 4 neue Gladiolen- Hybriden unb diez ſelbe Calanthe veratrifolia, welche ſchon mehrere Jahre unfere Ausſtellung ſchmückte, indem fie ſortwährend blüht; endlich noch 49 Bengaliſche, Koifett- und Thee Roſen. In ben rec die Ledkohen T" Aſtern vom Herrn Kunſt⸗ und Handels. gärtner Tiſchinger gruppirt. Von demſelben ſtand in der entgegengeſetzten Ede ein Blumen⸗Altar, von Moos er⸗ baut und mit Georginen belegt, umgeben von drei 7 Fuß hohen in Obelisken⸗Form gebundenen Georginen⸗Bouquets, welche durch Feſtons mit einander verbunden waren. Nach feiner Angabe foll er hierzu 250 Varietäten verwens det haben. ; Dicht am Fenſter, in einem Sandkaſten, ſtanden die neuern Cactus⸗Arten des Herrn Haage jun., und zwar in der Mitte das 70 Pfund ſchwere Original von Echinocactus oxcypterus Zucc., umgeben von 9 blühenden Echinopsis Zucc. ober Echinonyctanthus Lem., früher Cereus globosus tubiferus genannt. Ferner Opuntia syringiacantha, jetzt aber eigentlich zu Cereus Unterabtheilung Opuntiacei gehörig, mit 3 Zoll [augen und 13 Linien breiten Stacheln, die ebenfalls ſtark bewaffnete Opuntia ararocantha; Echinocactus niger, mit ſchwarzen Stacheln und Fleiſche, und einer feinen wei⸗ ßen Wolle; Echinocactus Reichenbergianus Tersch. mit grünen, ſich rechts und links dicht ans Fleiſch legenden Stacheln, welche die ganze Kugel überſpinnen, und kann man bei ihm nur oben in die Sulci hineinſehen; Echino- cactus Monvillii Lem., Echinocactus- pectinatus Scheid. und ein 8 HR zur Gruppe porrectus gehörig, welcher Linien hoch mit einem feinen weißen Mehle be⸗ deckt iſt, weshalb ihn Herr F. A. Haage auch farinosus zu nennen gedenkt. An Mammillarien waren da: candida Scheidw. oder sphaerotrycha Lem., zur Gruppe Stylo- thelae; eine neue aus Frankfurt erhaltene Art zur Gruppe Conothelae; loricata Mart. und Echinops. Scheidw. zur Gruppe Brachythelae; formosa Scheidw. zur. Gruppe Mierothelae, und endlich gracilis zur Gruppe Tenuis gehörig. Von den vielen Melocacten erwähne ich nur den noch ziemlich ſeltenen Lemairii; dann zu einem neuen Geſchlechte gehörig Astrophiton myriostigma Lem. oder Cereus Callicoche Gal. und Ariocarpus prismalicus Lem. ; auch ein febr anſehnlicher Pilocereus senilis Lem. (Cereus senilis DC.) mit einem ſchönweißen Schopfe wur : mit da, Kehrt man fid um, fo faf man vor fid auf einer runden Teraſſe, die hier aus Samen gezogenen Georginen. 365 . Nicht allein fámmtlide Kunſt⸗ und Handelsgärtner, ſondern auch Liebhaber hatten Saͤmlinge eingeliefert, ſo daß an 194 Varietäten eingegangen waren, welche fámmte lich den engliſchen Bau und reine glänzende Farben Date ten. Schwerlich durfte von hier aus noch viel Geld für Georginen nach England gehen; denn ausgezeichnetere Blu⸗ men, als die wir hier ſahen, können wir von England nicht erhalten, wenn ſie ſich tr Saͤmlinge ausgeſetzt werden, und find die diesjährigen noch nicht benannt worden, damit ſie, wenigſtens nicht mit Wif- ſen des Vereins, kuͤnftiges Jahr noch nicht in den Handel kommen, da es häufig vorkommen ſoll, daß der ſchönſte Sämling ſich im zweiten verwirft. Allgemein bewundert wur⸗ den die in verſchiedenen Roth mit weißen Spitzen, von Star of Buckland ausgeſprungenen Sämlinge, und die einen weit geregelteren Bau haben, als der Star of Buckland. Hinter dieſer Rotunde hatten die Herren Appelius und Eichel auf einer halbrunden Terraſſe ihre blühenden Pflanzen aufgeſtellt, worunter beſonders 24 Viola altaica maxima, in 24 verſchiedenen Farbenmiſchungen, einen an. genehmen Eindruck machten. Die Viola altaica unterſcheidet ſich von V. tricolor dadurch, daß ſie nie wie dieſe Stengel bildet, ſondern ſtets niedrig bleibt, und nur ihre Blumen erheben ſich mit ihren 4 Zoll hohen und ſtarken Stengeln aus dem Laube. Ein Sortiment Fuchſien zeichnete ſich durch üppigen Wuchs und Blüthenreichthum, eben ſo meh⸗ rere Salvien und engliſche Verbenen vortheilhaft aus, und unter ihnen prangte noch, als Spätling eine Rodantha Manglesi. Von hinten wurde dieſe Gruppe durch eine 5 Fuß hohe Fuchsia fulgens mit einer Menge von Blü⸗ thentrauben vom Herrn Fabr. Gottſchalk jun. geſchloſſen. Etwas weiter hin ſtand ein zierlich aus Weiden geflochte⸗ nes und lakirtes Blumentiſchchen in 3 Abfägen, was einige 20 Töpfe faßte und vom Herrn Kunſt- und Handelsgärt⸗ ner Wendel mit Cineraria King, Waterhousiana, Pi- melea decussata rosea und Ericeen geſchmackvoll decorirt worden war. Noch hatte Herr Wendel eingeſendet: 18 - febr gut in Kultur ſtehende Celosia cristata, in 10 Ba rietäten, 24 febr ſchöne Gomphrena globosa in 4 Yas rietäten und eine Menge ſchön blühender Ericeen, außer einer Menge anderer blühender Gewächſe. eu bleiben. Um dies zu ergründen, ſoll (wie ich höre) ein Preis für zweijährige Den Hintergrund bildete ein 6 Fuß hoher, fa „ ſchwanzartig gebundener Georginenſtrauß, in einer ſeiner Größe angemeſſenen Vaſe ſtehend, umgeben von Hydran⸗ geen, Granatbäumen jeder Größe, blühenden Myrthen und Orangenbäumen mit Blüthen und Früchten. Andere nichtblühende Pflanzen waren angewendet, um aus dem Ganzen eine gut gruppirte Grotte zu bilden, vor mele cher zwei aus noch mit der Rinde bekleideten Eichen äften geformte Tiſchchen ſtanden, wovon das eine mit Fuchſien, das andere mit Ericeen vom Herrn Haage jun. ſo ausgeſchmückt war, daß man einen Blumenberg zu ſehen glaubte. Zwei Poſtamente daneben, ganz mit Warm- haus⸗Farrnkräuter umſtellt, trugen Bouquets von Schilf⸗ blumen, mit Gnaphalien⸗Blüthen zierlich durchſchlungen, vom Weber Herrn Lorenz gearbeitet. Der (id) darüber erhebende Balcon war mit Hortenfien, Palmen und gro» ßen Fuchſien beſetzt. Auf der großen, ſich an der linken Wand hinziehenden Terraſſe ſtanden 30 der ſchoͤnſten eng. liſchen Georginen in Topfen, vom Herrn Kunſt⸗ und Han⸗ delsgärtner Lefer, und 52 derſelben vom Herrn Schmidt; die blühenden Rofen und Pelargonien des Herrn Tiſchin⸗ ger, die blühenden Nerien vom Herrn Kunft- und Han⸗ delsgärtner Platz; ferner eine Cerbera Ahovai qu$ Bra- filien und Allamanda cathartica aus Guiana vom Herrn Haage jun.; ein Didiscus coeruleus, Lobelia coe- lestis grandiflora, L. ignea, Cineraria Waterhousiana, (von mehreren Herrn eingeſendet) und die niedliche Iberis Durandii von demſelben, und noch viele andere blühende Pflanzen von den andern Herrn Einſendern. Man glaubte nicht an den uns fo unfreundlich vers laſſenen September und den noch unfreundlicher eingetre⸗ tenen Oktober); betrat man dieſen Raum, wo eine Blume die andere an Schönheit zu übertreffen ſtrebte, hier vergaß man die rauhe Witterung und glaubte mitten im Som- mer zu leben. Eben ſo wunderte man jd, wenn man in den beiden anſtoßenden Zimmern die en mit Obſt bedeckten Tafeln 9 Der f ch auch bis auf ER heutigen Tag má nicht gebeffert bat; übrigens iff es uns nicht allein bier in Erfurt fo ge⸗ gangen; denn ein Freund ſchrieb mir von dieſen beiden Mo⸗ naten: „Unſer Himmel war ſtets umzogen, und von Sonne, Mond und Sternen ſchreiben nur noch alte Traditionen.“ 2 366 rend Einige die Beeren des gewöhnlichen root zum Schießen der Rebhühner bran- nb man hier doch ſchon die edelſten Tafel ib nd in Menge vorhanden. So weiß die Kunſt Mühe und Fleiß der Natur abzuringen, was ſie ohne fie nicht würde hervorgebracht haben. Da fand man an Gutedel: grünen, Pariſer, frühen, Diamant, Krachmoſt, rothen, Königs; ferner: grünen Sylvaner, grüne Seiden⸗ traube, rothen und grünen Muskateller, gelben Elbling, frühen und fpäten blauen Clävener, die Jakobstraube, blauen Arbſt, blauen Oeſtreicher, blauen Trollinger, (Ungar) blauen Damascener, rothen Malvaſier und blauen Rießling vom Gärtner Herrn Feidel. Viele ber Vorigen und noch zwei» farbigen Morillon, Muskat⸗Gutedel und Diamant mit runden Beeren vom Herrn Weingärtner Kolbe; ſpaniſchen Wein mit Trauben von ausgezeichneter Größe vom Herrn Haupt⸗ mann Scharffenberg und vom Herrn Vorſteher Wohl⸗ rabe, und der ſich bis zu Pfingſten ſehr gut haltende groß⸗ beerige Portugieſiſche vom Herrn Chirurg Bicking. Eine Menge der herrlichſten Melonen, worunter eine Netzmelone in Birnform, aus Samen von Aftika, vom 1 Tiſchinger, waren von den Herrn Lorenz, Pat. HO aus Viſſelbach, Haage, Dunkel, Koch u. m. a. eingegangen. Pfirſichen von den Herrn Leutlaff, Schaffner, Appelius, Schmidt u. ſ. w.; nur die Herbſtaprikoſen hatte uns der fpáte Nachtfroſt gerfört und war davon nicht eine einzige zu ſehen. Freute man ſich an den edlen Winterüpſein, die der Herr Dom⸗Vicar Merten, in 22 Sorten und Herr Holz händler Roſt in 18 Sorten eingeſendet hatten; ſo ſtaunte man nicht weniger über die koͤſtlichen vom Herrn Fabrikant Mendius eingeſandten 22 Sorten Winter- und Butter birnen, von denen einige ſehr groß und von ausgezeichneter Schönheit waren. Herr Major Swab hatte 69 verſchie⸗ dene Obſtſorten, Bollviller und Flottbecker Abkunft einge- fendet, ohne gerade auf Winter oder Sommer ober Herbft Rückſicht zu nehmen. Reife Orangen, 6 — 8 Stück an ei- nem kleinen Zweige, nebſt einem ziemlich großen Veilchen. te uns der als Preisrichter fungirende Herr ‚Stell aus Weimar mitgebracht, und 3 3 fehlen möchte, hatte Herr Kauf. mann Karſt einen ganzen Teller voll der ſchönſten Fos hannisbeeren eingeſchickt. Herr Gartenwirth Fritſch, der ſorgliche Apfelbewahrer, hatte auch dieſes Mal, nebſt 9 edlen Aepfelſorten von dieſem Jahre, Aepfel vom Jahre 1839 (Kings Reinette) ſehr gut conſervirt eingeſendet. Kurz die Ausſtellung überzeugte uns hinreichend, daß es in Erfurt keineswegs an guten Obſtſorten fehle, ſondern daß ſie nur in den Händen Einzelner ſich befinden, und der Verein nur für die größere Verbreitung derſelben zu ſorgen habe. Die Fenſter der rechten Seite hatte Herr Platz mit blühenden Gewächſen geſchmückt, worunter ſich 22 kleine Citrus sinensis mit Blüthen und Früchten reich. bes fáet auszeichneten, in den Fenſtern der linken Seite ſtanden die mit Früchten verſehenen Topf⸗Obſtbaͤume des Herrn Rentier Rudolphi und des Herrn Major Swab. Die Wände queer vor waren mit einer Wand von Tannenreiſig geſchloſſen, aus welcher da, wo die Trauben lagen, die Fernſicht vom Niederwald über den Rhein, und, wo das andere Obſt lag, die der drei Gleichen von der Nordſeite dem Bekannten freundlich entgegenblickte. Vor dieſen Perſpecktiven waren Mooskaſten mit engliſchen Georginen angefüllt, ſo wie in der erſten Stube noch ein großer Sia an den Sura hin ganz damit beſetzt war. Herr Kunſt⸗ und Handelsgärtner Leſer hatte 174 gr. ene . Platz 100 SL . z Tiſchinger 250 ke . Wendel 100 i Obelurdesgerichts⸗Nuth v. Weißenborn 138 und Herr Wachswaaren⸗Fabrikant Schmidt 192 eingeliefert, ohne die andern Herren, welche die Zahl ihrer Varietäten gar nicht angegeben hatten, und viele der neu eſten und erſt ſpät aus England erhaltenen Varietäten, wie Tartanus u. d. fehlten, weil fie die diesjährige um günſtige Witterung eft ſpaͤt hatte zur Blüthe font men laffen, Vom Gemüſe etwas fagen zu wollen, wäre überfläffig, 1 da Erfurts Gemüſebau hinreichend bekannt it. Wir ſehen weißen und ſchwarzen Blumenkohl von 12 Zoll Durch⸗ meſſer, Weißkraut von 14—16 Zoll Durch meſſer, 4 Kohle rabi von 763 Pfund Schwere und einen Cuc: Melopepo von 114 Pfund und noch 2 Andere von reſp. 73 und 74 Pfund. Mehrere Sortimente Erdtoffeln, Zwiebeln und * 367 Rüben von den Herren Appelius, Haage jun, und Ti⸗ ſchinger, denn nur des Neuen will ich hier Erwähnung thun. Herr Appelius hatte neue Widderhornkürbiſſe von ane rikaniſchen Samen gezogen, Herr Haage jun.: Chou la- nugineux, portugieſiſches Kraut mit weißen Rippen und neue Schmorrüben eingeſendet, Herr Tiſchinger einige neue Rübenſorten, Herr Weber Sondermann Porrey mit weißgeftreiften Blättern und der Berichterſtatter die genieß⸗ baren Stengel des Spargelſalats een augustana Allioni) ausgeſtellt. : Von 42 Perſonen war Gemüſe und von 39 Perfo- nen Obſt eingeliefert worden. An blühenden Gewächſen waren 1087 Töpfe und 552 Töpfe Decorationspflanzen, in Summa excl. der Cacteen 1659 Töpfe ausgeſtellt; davon hatten die Liebhaber 171 Töpfe, die andern aber die er. ren Kunſt⸗ und Handels ⸗Gaͤrtner hieſiger Stadt eingeſendet. Ke w und ſeine Gaͤrten. Vom Herru Fr. Scheer. London 1840. (Fortſetzung und Schluß.) ; Joſeph Banks, der vom erſten Augenblicke ſeiner Bekanutſchaft mit Bauer fid unwiderſtehlich zu dieſem hingezogen fühlte, gab ihm Gelegenheit, die Richtung feines Geiſtes verfolgen zu fónmem, ohne von der Laune des Publikums abzuhangen, oder die gallſüchtige Feder ei nes Rezenſenten zu fürchten zu haben. Die Werke, welche er bei Lebzeiten Joſeph Banks hervorbrachte, und von denen wir einige gelegentlich erwähnt haben, wurden auf deſſen Betrieb im britiſchen Muſeum niedergelegt. Banks hatte den Plan, ein botaniſches Muſeum anzulegen; er wurde auch hierin von Georg IV. lebhaft unterſtützt, und das gegenwärtige Palais des Königs von Hannover war urſprünglich zu dieſem Zweck angekauft worden. Obſchon dieſer Plan ſeitdem aufgegeben iſt, ſo hoffen wir doch, daß Alles, was ſich von Herrn Bauer's koſtbaren Arbeiten in Kew vorfindet, zu feiner Zeit geſammelt, und zu den andern Schaͤtzen im britiſchen Muſeum niedergelegt werden wird. Doch jetzt zur Betrachtung der dur "n die Auf⸗ löſung der botaniſchen Gärten zu Kew. j Bi einer Zeit, wo bie britiſche — kaum die Hälfte der gegenwärtigen Kopfzahl zählte, und wo ſie noch nicht den vierten Theil ihres jetzigen Reichthums beſaß, waren während der Dauer eines anhaltenden Foffpieligen Krieges Mittel vorhanden, die botaniſchen Gärten zu eta⸗ bliren; es muß daher jedem Unbefangenen gewiß febr. auffal- lend erſcheinen, daß es jetzt, wo das Land eine viele Jahre lange Ruhe genoſſen hat, an Mitteln fehlen ſollte, dieſe Gärten in Stand zu halten, und ihnen bie nöthigen Gr» weiternngen zukommen zu laſſen. Es iſt in der That durch die ſeit Jahren ſtattgefundene betraͤchtliche Vermehrung der Pflanzenſammlungen nothwendig geworden, daß mehrere der Gewächshäuſer vergrößert werden müſſen; dies kann indeß nach und nach geſchehen, und verlangt noch keine jährliche Mehrausgabe von 500 Pf. St. Sollte ſich indeß die Regie⸗ rung bewogen fühlen, den Gärten für einige Jahre eine außer⸗ ordentliche Unterſtützung von 1000 Pf. St. zu bewilligen, ſo ſind wir überzeugt, daß in Zeit von 5 Jahren Kew auf's Neue im vollem Glanze hergeſtellt fein würde, Angenommen, die gegenwärtige jährliche Summe zur Unterhaltung betrage in Allem 1500 Pf. St., was ſich zwar nicht mit Gewißheit annehmen läßt; ſo bewillige man in deren Stelle 2500 Pf. St., welche, unabhängig von jedem an⸗ dern Zweige der Staatsverwaltung, direkt den Gärten zu überweiſen wären. Wir würden dann noch einen erfahre⸗ nen Gärtner engagiren, dem die Verpflichtung obläge, die Zimmer in den Königlichen Pallaͤſten mit den felten ften. : und ſchönſten Blumen zu verforgen; wir würden einen Se⸗ kretair anſtellen, der die Correſpondenz mit auswärtigen Bo. Ho tanikern zu führen, und alle zu machenden Erfahrungen und Entdeckungen aufzuzeichnen hätte, welche, wie dies überall üblich iſt, von Zeit zu Zeit zu veröffentlichen wã · ren. Wir würden diejenigen Individuen des Gartenper. ſonals, welche Eifer und Talent zeigen, befähigen, ‚Reifen zu unternehmen, um ihre Kenntniſſe im Auslande zu er- weitern. Fremde von Ruf würden wir einladen, und fie bewegen, fid) bei uns eine Zeit lang aufzuhalten, und uns auf die Mängel, die ſich ihnen in unſerem Verfahren bei der Kultur der Pflanzen darbieten, aufmerkſam zu machen. Es wäre ein neuer Katalog auszugeben, dem dann monatliche oder jährliche Supplemente folgen könnten. Vor Allem aber würden wir verlangen, daß der größte Gemeinſinn herrſche; jede Spur kargender egoiſtiſcher Zu- rückhaltung von Gegenſtänden und Erfahrungen, die von wiſſenſchaftlicher Bedeutung find, ſei verbannt: denn die Wiſſenſchaft verträgt ſich auf keine Weiſe mit dieſer; ſie verlangt vielmehr das Aufopfern aller einzelnen Jutereſſen für das allgemeine Intereſſe des Ganzen. Ein angeſehener botaniſcher Schriftſteller drückt ſich hierüber in folgenden Worten aus: „In allen größeren Sammlungen üſſen fid nothwendiger Weiſe Duplikate anhäufen, welche der fiferal denkende Beſitzer, da (ie ihm doch von keinem Nutzen find, vertheilen, und auf dieſe Weiſe die Mittel zur Beobachtung und Unterſuchung vermehrend, den Fortſchritt der Wiſſen⸗ ſchaft befördern wird. Darum angegangen, wird er nicht feine Zuflucht zu leeren Entſchulbigungen nehmen, und vielleicht Mangel an Zeit, fie aus zuſuchen, vorſchützen; im Gegentheil wird er es ſſch angelegen ſein laſſen, ſich dieſes für ihn ein Ueberfluß ſeienden Schatzes zu entledigen, und er wird das größte Vergnügen darin finden, Anderen ſeine eigenen Mittel des Studiums mittheilen zu koͤnnen Dens jenigen, welche über öffentliche Sammlungen geſetzt find, muß es heilige Pflicht ſein, darauf zu wachen, daß ein jedes Ding unter ihrer Verwaltung der Wiſſenſchaft den möglich größten Nutzen bringe.“ (Lindley's Einleitung in die Botanik). Joſeph Banks pflegte immer die fel- tenen Pflanzen, nachdem fie geblüht hatten, ein Jahr in Kew zurückzubehalten, und ffe dann an gelehrte Geſellſchaf. ten und ausgezeichnete Männer zu vertheilen. So ſchwer es nun auch iſt, die richtige Grenzlinie in dieſem Verfah⸗ ren zu beftimmen; fo würden wir doch jedenfalls vorziehen, den Vorwurf einer zu ausgedehnten Freigebigkeit als den einer zu großen Kargheit zu ertragen. Die im Obigen gemachten Vorſchläge find, unſe⸗ ter Meinung nach, im Weſentlichen die Grundzüge der Reorganifation der Gärten zu Kew; und ſollte wider Er⸗ T E warten bie Regierung nicht im Stande fein, bie dazu et. forderlichen Mittel herbei zu ſchaffen, fo find wir der fefleu Meinung, daß fid) bald fo viele Privatleute finden würden, daß fie durch ihren Zuſammentritt dies Inſtitut dem Verfall ent» reißen, und es, wo nicht auf höheren, doch wenigſtens auf gleis chen Standpunkt mit den in andern Ländern vorhandenen An⸗ lagen ähnlicher Art zu bringen fih beſtreben würden. Sollte aber Ihre Majeſtät Sich herablaſſen, Ihre Protektion dieſem Vorhaben huldreichſt zu verleihen, welcher große Erfolg waͤre da zu erwarten! Wer unter den Wohl⸗ habenden würde dann zurückbleiben? Die Wiffenfchaft würde einen neuen Aufſchwung erhalten, das Talent geſchätzt und das Genie geſucht werden. Der Dichter, wie der Philo. ſoph, würden ifen alten Platz unter dem Schirm der Ma jeſtät neben dem Großen und Mächtigen wieder einnehmen. Waffenthaten, fo groß fie auch fein mögen, gerathen ente lich in Vergeſſenheit; kriegeriſche Eroberungen verlieren im Laufe der Zeit ihren Werth und mit ihm ihren Glanz; aber unvergänglich iſt der Ruhm der Wiſſenſchaften, durch welchen ein Thron verherrlicht wird. Von Tage zu Tage ſchreitet die Welt fort, große Dinge find geſchehen, noch größere aber werden geſchehen. Alles iff dem Wechſel unterworfen. Große Reiche find er obert worden, doch das Reich der Wiſſenſchaft hat noch ein ausgedehntes Feld zu erobern übrig gelaſſen! Möglich, daß dereinſt die Kriege aufhören, und man keine Armeen zu unterhalten nöthig hat; aber der Einfluß ber Wiffenfchaft, deren Grenzen unermeßlich, deren Schätze unerſchöpflich find, muß immer mächtiger und mächtiger werden. Ihre Macht iſt in der That eine wahre Macht! Glücklich diejenigen, welche ſich als rüſtige Kämpen auf ihrem Felde zeigen, denn ihnen wird der ſchönſte Lohn! *) Unfere Kolonien, der ausgebreitete Einfluß der Regierung / fo wie die durch unfere Flotte bewirkte Leichtigkeit des Ver⸗ kehrs mit fremden Welttheilen gewaͤhren uns in dieſer Hin⸗ ſicht bedeutende Vortheile vor allen andern Laͤndern, nu berechtigen daher zu den isp Hoffnungen. ven ier Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo 72 zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich ift, follen Kupfer oder Amitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. 1 auf diefe Zeitschrift an. Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Veſtel⸗ Verlag der ane Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. Achter Jahrgang. ligemeine Gartenzeitung. | Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tüchtigſten Gärtnern und Botanikern hes, Sn: und Auslandes, herausgegeben cb aee Otto, Königl. Preuß. Gart un des bot. Gartens zu Berlin. von Albert t Dietrich, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner; Lehranſtalt zu Bertin, Z Sonnabend, den 21. November. | é Einiged über den Gartenbau in Aegypten, die Fortſchritte nn und behält ſaſt das Jahr hindurch ſein Laub, welches eine ichattige Krone bildet. Er wächſt febr raſch und man be der Landeskultur unter Mehemet Ali, und nutzt ihn deshalb vorzugsweiſe und in oid Menge | zu die von ibm eingeführten Gewächſe. (Auszug aus: Apercu général sur l'Egypte, par Clot Bey, Paris 1840. I.; mitgetheilt vom Herrn Dr. Schauer.) * (Sortfebung unb Schluß.) Einheimiſche Bäume. den Öffentlichen Anlagen. Der egyptiſche ee oar (Acacia. nilotica W.) wachſt durch das ganze Land. In Untere und Mit. tel⸗Aegypten gelangt er zu einer vollkommnern Entwicklung, als in dem obern, allein er erreicht: feine ſchönere Form auf Koften der Qualität ſeiner Produkte; denn nur in der Acacia Lebbeck W. iff einer der Bäume, welche in Thebais liefert er Gummi, wo ſein verkrüppelter Stamm Aegypten um beſten gedeihen. Er wird daſelbſt ſehr ſchön ſich nur wenig erhebt. Recht ausgiebig iſt er aber erſt in Es ie : — Nubien, denn auch das Klima von Ober⸗Aegypten ſagt ihm nicht ſo ganz zu. Das Holz beider Arten iſt gut und wird verarbeitet. Die zerriebenen Früchte dienen zum Gerben. : : die Blumen riechen angenehm. Der Baum wird 18—20 Fuß hoch, und man findet ihn faſt nur in Gärten. ; Melia Azedarach mád im Ueberfluß; das Holz wird geſucht. : Populus alba und P. nigra werden in Unter⸗Aegyp⸗ ten kultivirt, ſind aber nicht haufig und meiſt nur in Gär- : ten anzutreffen. | é Cupressus sempervirens. Die Cypreſſen werden febr häufig zu Alleen angewandt und wachſen fo (dell, daß ſie oft ſchon im zweiten Jahre nach der Ausſaat eine Höhe von 6—7 Fuß erlangen. Im Orient gelten dieſe Bäume nicht, wie in Europa, als Symbol der Trauer und als beſondere Zierden der Begräbnißplatze. M d Pinus halepensis koͤmmt häufig vor. Morus alba; Morus nigra. In Unter⸗Aegypten wer: den gegenwärtig mehr als 3 Millionen Maulbeerbaͤume auf einem Flächenraume von etwa 2000 Feddaus gezogen. Sie ſchlagen im Januar aus und find im halben Februar voll belaubt. Das Klima des Landes ſagt ihnen ſehr zu und fie erreichen in kurzer Zeit eine hübſche Größe. Die ſchwar⸗ zen Maulbeeren ſind beim Volke ſehr beliebt. Olea europaea. Der Oelbaum ſcheint in Aegypten Kalten Zeiten zu exiſtiren. In der fruchtbaren Pro- Fayum giebt es eine Menge Delbäume, von denen | | daß fie wohl ſchon vor der arabiſchen 3n. vaſſon vorhanden ge efen fei dürften, von wo an bis auf die jüngſte Zeit biefer B der Oelbaum wurde bon den Arabern wenig beachtet, ob⸗ gleich er in Aegypten ſo gut gedeiht, daß er ſchon im drit- ten Jahre nach der Pflanzung Früchte tragt. Mehemet dagegen, welchem der aus der Befreiung Aegyptens igen des Oelbaumes machen. Ibrahim Paſcha einen Gärten an 100,000 Stamme. Die Oli. Acacia Farnesiana blüht vom Dezember bis. März; aan für das Bolt entfpringente grofe Nutzen migehen konnte, ließ feit mehreren Jahren zahlreiche | Salix subserrata W. und Salix babylonica L. ſind febr haufig. Man brennt Koglen daraus welche die Ne gierung zur Pulverfabrikation verwendet. E Ulmus campestris, — Myrtus communis wird in den Gärten gebaut. Die Zweige werden an die Juden verkauft, welche dieſelben bei ihren Feſten brauchen. ; Tamarix gallica, T. orientalis L. Dieſer Baum wird um feines Schattens willen angebaut; man findet ihn um die Sakis. Sein Holz liefert Kohlen und feine Aus- wüchſe dienen zum Schwarzfärben und zum Gerben. ; Ausländische Bäume, In den Gärten, befonders in denen Ibrahim Paſcha's auf der Inſel Raudah kommen vor: Betula alba; Celtis australis, C. occidentalis; Ter- E e EE us minalia Catappa; Cercis Siliquastrum; Sterculia pla- tauifolia; Z campestre, K. Negundo ; Phillyrea latifolia, i In den Gärten Unter⸗Aegyptens trifft man außerdem: Platanus orientalis; Fraxinus, Ornus, Robinia Pseudacacıa ; Gleditschia triacanthos mit mehs reren Abarten, deren man fih zu lebendigen Zäunen be dient; Populus tremula; Cupressus disticha, pendula, horizontalis; Thuia orientalis, T. occidentalis, beide äußert häufig in allen Gärten j Quercus, in gerin⸗ ger Zahl. ; | Alle diefe Baumarten gedeihen gut und ſind aus den Gärten ins freie Feld geſetzt worden. Im Allgemeinen gewöhnen ſich die Holzarten ſehr leicht ein „wenn fe nur Anfangs forgfältig behandelt werden. Sie müffem nämlich au paſſenden, ſchattigen und hinlänglich feuchten Stellen uud in einem leichten nabrhaſten Boden angezogen werden. Unter dieſen Umſtanden keimen die Samen leicht, die Pflan⸗ zen entwickeln ſich, und man kaun fie im dritten die Parks ſetzeu, wo lie dann gut auſchlagen. Merkwürdiger Weiſe ſind die Linde, der Kirfhlor Pseudo- Platanus, A. platanoides, A. F. excelsior; beer und die Roßkaſtanie noch nicht in Aegypten einge führt. Der Ben (Moringa oleifera L.), und Yemen, mo bie in großem Rufe ffe » ein iu Nubien mediciniſchen Eigenichaften feiner Nuß en, ſehr gemeiner Baum, wurde vor 15 Jahren zurch Ibrahim Paſcha eingefuhrt, und hat ſch ſeitdem viel verbreitet, 7 t 371 -- Einheimische Fruchtbäume. Die ſüße und bittere Mon. Amygdalus communis. del werden kultivirt; ihre Früchte en € Pe. und von geringer Güte. Musa paradisiaca. Die Banane tiu ns nur in Unter. und Mittel⸗Aegypten, mo fie zudem nur in Gärten gebaut wird, weil der mit ſo gewaltigen Blättern belaſtete krauttige Stamm im freien Felde den Windſtößen nicht widerftehen könnte. Die Bananen⸗Feigen find vortrefflich, aber noch felten und geſucht, fo daß fie nur auf die Tiſche reicher und wohlhabender Leute kommen. Phoenix dactylifera, Die Egypter unterſcheiden den männlichen und weiblichen Dattelbaum; jenen nennen fe Dakar, dieſen Nakhleh. Die Dattelpalme trifft man häufiger als alle andern Baumarten in Ober und Mit⸗ tel⸗Aegypten; fie wächſt in den Dafen und rſtreckt ſich bis an die Grenzen der Wüſte. Die Spuren ihres Daſeins in Aegypten gehn bis ins höͤchſte Alterthum hinauf; die Kapitäler an den Säulen der alten Monumente ſind offen⸗ bar nur eine Nachbildung der Palmkrone. Die Palme bedarf keiner Pflege; wenn man jedoch gute Früchte erzie⸗ len will, muß (ie bewäſſert und jährlich beſchnitten werden. Die Dattelpalmen finden fid) oft zu Hunderttauſenden bei- ſammen in Wäldern, von majeftátifd) unb melaucholiſchem : Charakter, deren Wipfel ſich wie die Dome eines ernſten Tempels zuſammenwölben. Die nackten, 60 — 80. Fuß hoch ſich erhebenden Staͤmme gleichen jenen ſchlanken, fühn aufftrebenden Säulen, melde die Architektur des Mittelal- ters in ihren Bauwerken fo reichlich angebracht; bie brei- ten dichten Garben der Wedel, welche die leichten Schaͤfte ktönen, vereinigen ihre Blätter m eleganten 1 und vollenden jene poetiſche Iluſton. Es giebt 24 Abarten ber Dattelpalme, welche ſich vor. nehmlich durch die Farbe, Form, Größe und Güte ihrer Früchte unterſcheiden. Man hat röthliche, gelbe und weiß⸗ liche Datteln. Der einzelne Palmbaum gewährt einen graciöſen Anblick mit ſeinen mitten in der aufſtrebenden Krone am Grunde der Wedel aufgehängten ungeheuren Rispen, die zuſammen mehrere Centner Datteln tragen. Dieſe Frucht if, wie bekannt, téfttid f febr zuckerreich, und daher febr nahthaft. Die Datteln aus Ober⸗Aegyplen und den Oaſen ſind die vorzüglichſten. In Ober⸗Aegypten be. ginnen ſie gegen Ende Juni zu reifen, und etwa einen Monat ſpäter in den übrigen Gegenden. auf dem Baume nicht ganz ausreifen, ſondern nimmt fie früher ab und hebt fie auf, bis fie den gehörigen Grad der Reife erlangt, um fie in den Städten verkaufen zu konnen, wo Jedermann fid von ihnen nährt. Ein fo wohlfeiles Nahrungsmittel, das auch der Aermſte es zu erlangen ver⸗ mag, iſt die Dattel ein wahrhaft gnädiges Geſchenk Got⸗ tes an die unglücklichen Bewohner dieſes Landes zu nen⸗ nen. Nicht alle Datteln werden friſch conſumirt; man knetet auch welche in das Brot, welches man das Jahr hindurch braucht; auch zieht man aus ihnen drei Flüſſig⸗ Man läft fie keiten, welche dem Brantwein, dem Eſſig unb dem Syrup.. - ipiis Aber nicht bloß in den Früchten fpenbet die Sattel, us ihren Segen; alle ihre Theile werden benntzt und leiſten gute Dienſte. Aus den Blättern werden Matten und Körbe geflochten und hübſche Fliegenwedel gemacht, die als Euriofität zuweilen nach Europa kommen. Die häu⸗ tigen Scheiden am Grunde der Wedel tragen Faſern (Lyf) aus denen Stricke gefertigt werden. Auch die Rispen wer⸗ den zu Stricken verarbeitet. Man reißt ſie auseinander, klopft ſie, um die langen und zähen Faſern zu trennen und dreht fie mit den dünnen Blättern des Baumes jn ſammen, wodurch man recht glatte Seile erhält. — Die Rip · pen der Wedel legt man ftit. der Latten zwiſchen die Spar⸗ ren der Dächer; auch macht man Käfige, Bettſtellen, e Gitterwerk u. f. w. daraus. Der Stamm des Dattelbaums liefert Balken zur Erbauung der Häuſer und andere Con- ſtruktionen, welche ſich, ſo lange das Holz noch grün iſt, leicht biegen, ausgetrocknet aber ſehr gut halten. Die Kerne endlich dienen als a oder ai ER yide bie Kameele. Einen fo nützlichen Baum opfert man autürlió nur fo ſellen als möglich; gewöhnlich ſchlägt man nur die uns fruchtbaren nieder. An der Spitze der geſällten Stämme. wo die Wedel hervorbrechen, findet ſich eine eßbare Sub⸗ ſtanz, etwa einen Fuß lang, welche man das Herz des Dattelbaumes nennt. Dieſes Herz iſt aus übereinander⸗ liegenden Schuppen gebildet, weiß, zart, und von ber Gor. fifteng. und dem etimate. eines friſchen Mandelkerns. i EM * 312 Die Araber eſſen es ſehr gern und pflegen Geſchenke da- mit zu machen, die hoch aufgenommen werden. Bekanntlich iſt dieſe Palme aſtlos und ihre eine ſchirm⸗ foͤrmige Krone bildende Wedel ſtehen in 5—6 Kreiſen um den Stamm. Die Wedel des unterſten Blattkreiſes ſchnei⸗ det man jährlich weg; daher kommen die großen aufrecht abſtehenden Schuppen, welche den ganzen Baum überdecken. Aus der Anzahl dieſer Schuppenkreiſe kann man das Al⸗ ter eines Baumes ſchätzen und findet ſo nicht ſelten welche, die einige Jahrhunderte alt ſind. Einen ſo gewaltig hohen Baum kann man natürlich nicht auf dieſelbe Weiſe erſtei⸗ gen, wie einen gewöhnlichen. Die Aegypter gelangen zum Wipfel der Palme auf folgende Art: Sie binden um ih- sen Leib und um den Baum zugleich einen Sttick, der in der Mitte verbreitert ift wie eine Schleuder, ſetzen fidh auf dieſen breiten Theil, ſtemmen die Füße auf die Schuppen des Baumes, welche ihnen als Leiter dienen, und hängen, mit Händen und Füßen fid emporhelfend, den Strick im» mer weiter hinauf zwiſchen die Storren der Wedel. Beim Herabſteigen verfahren fie umgekehrt. Cucifera thebaica Del. Düm der Araber. Der Düm hat einen ganz andern Wuchs, als die Dattelpalue; ſein Stamm iſt glatt und theilt ſich in zwei große Aeſte, die ſich wiederholt gabelig ſpalten. Die Früchte hängen in Rispen, haben ungefähr die Größe einer Orange, und eine laͤngliche unregelmäßige Geſtalt. Unter der röthlichen Schale liegt ein ſchwammiges fab - ſüßes Fleiſch, welches einen großen Steinkern umſchließt. Der Baum trägt zwei⸗ mal im Jahre, iſt aber bei weiten weniger nützlich als der Dattelbaum. In Unter- und Mittel. Aegypten giebt es feine Düm’s, erſt 70 Stunden don Cairo, in der Gegend von Tahta, treten fie auf. Der Sycomor (Ficus Sycomorus Lj ift der größte Baum Aegyptens, wo er einheimiſch zu fein ſcheint, indem ſchon die Hiſtoriker des Alterthums ſeiner erwähnen, und die Sarge der Mumien alle aus ſeinem Holze gemacht Er wird ſo gewaltig ſtark, daß man welche von 2030 Fuß Umfang antrifft. Der Stamm iſt meiſt ſehr ni die Aeſte breiten ſich horizontal aus und bilden ein s ganze Jahr hindurch herrlich ſchattiges Laubdach; das Laub iſt lebhaft grün und das alte fällt nicht eher ab als " - ausſchlägt, wodurch ip Baumart in einem pei» ßen Lande äußerſt wohlthätig ift. Er bringt eine Art Feis gen, welche jedoch nicht an den Spitzen der Zweige, ſondern auf dem Stamme und den dicken Aeſten hervorkommen; fie ſind gelb, von der Geſtalt der gemeinen Feigen, aber lange nicht ſo wohlſchmeckend. Im Juli fangen ſie an zu rei · fen; um fie aber ſchneller zu zeitigen, ſchneidet man, ſobald ſie ihre volle Größe erreicht haben, den obern Theil weg, wonach man ſie in wenigen Tagen ganz reif abnehmen kann. Das Holz des Sycomorbaumes gilt für unzerſtörbar, und ich beſitze wirklich bearbeitete Stücke davon aus dem ferte ſten Alterthume, die noch unverſehrt find. Gegenwärtig nimmt man es gern zu den Laffetten der Geſchütze. Prunus Armeniaca. Der Aprikoſenbaum wird 36 bis 40 Fuß hoch. Die getrockneten Früchte thut man an verſchiedene Gerichte, unter welchem ſie ſehr gut ſchmecken. ; Amygdalus Persica. Pfirſſchbäume ſind noch ſelten; ihre Früchte reifen gegen den Mai. b Prunus domestica, die Pflaume, kömmt in mehreren Varietäten vor. : Pyrus communis, P. Malus, Cydonia validi Die Pomaceae gedeihen hier nicht zu der Entwickelung wie in Europa; auch ihre Früchte werden nicht fo fchön und ſchmackhaft. Ficus Carica. Der Feigenbaum ift nicht febr hau ⸗ fig. Man hat 3 Sorten, Tyn-Bersüm, Tyn- Potlizan und Tyn-Beledy, mit fóftliden Früchten. Cactus Opuntia ift fehr gemein und wird zur Ein · Er hegung der Gärten gebraucht. Die ſtachligen Früchte wer den gegeffen. Zizyphus vulgaris. Das Ho ieſes Baumes ig febr hart und koͤnnte zu Zimmer» und Córeiner- Arbeiten benutzt werden. Die Jujuben helfen die ſchattigen Gebüſche l um die Sakis bilden. Zizyphus Spina- Christi *), Gin ziemlich pls Baum, der eine Frucht von der Größe einer ftarfen Weine beere trägt, die grün febr herb, reif aber febr moblídyme lend iſt. Es i dies die im Alterthume fo berühmte " v) Sol, nach a mas davon rint wird, wahrfcheinlich 2 Llo- tus Lam. heißen; denn diefer if 15 Auròs von dem die Loto- phagi ihren Namen hatten. A. d 373 tus, welche, nach Homer, den Gefährten des Ulyſſes fo febr mundete; die Araber lieben fie heute nod) fehr. ; Ceratonia Siliqua, der Carubenbaum ift in Aegypten felten und nur in Gärten. Punica Granatum. Von der Granate giebt es 2 Va. " rietäten, eine mit ſüßem Fleiſche unb rother Schale, bie an⸗ dere mit ſäuerlich ſüßem Fleiſch und dunkelrother Schale. Citrus Aurantium. Der Orangebaum macht die ſchönſte Zierde aller Gärten Mittel- und Unter ⸗Aegyptens aus. Die Orangen ſind daſelbſt ſo gemein, daß ſie das einzige Produkt mancher Dörfer bilden. Unter den Abar⸗ ten zeichnet ſich eine mit blutrothem Fleiſche, die jedoch noch ſelten iſt, beſonders aus. Citrus Medica. Der Zitronenbaum liefert eine Menge kleiner, ſaftiger und ziemlich ſchleimfreier Früchte. Die Abart mit großen Zitronen verbreitet ſich durch Pfropfen. Die füfe Zitrone wird von den Eingebornen fer geſchatt, iſt aber ſelten und theuer. 2135 Cordia Myxa L. Ein meit 30 Fuß hoher Baum, ber im Mai feine Föftlich riechende Blumen treibt, deffen Früchte aber nicht beſonders ſind. Cordia crenata L. Kleiner als vorige, bringt aber beſſere Früchte. Vitis vinifera. Die Trauben und die Weine Aegyp⸗ tens waren bei den Alten berühmt. Die Römer ſchätzten ſie ſehr hoch und verpflanzten ſelbſt die egyptiſchen Wein⸗ forten nach Italien. Die Eroberung durch die Muſelmän⸗ ner, denen durch den Propheten der Wein ſtreng unterſagt ift, mußte natürlich den Verfall des Weinbaues herbeifüh⸗ ren. Doch zog man fortwährend in den Gärten einige Stöcke, um der Trauben willen; die meiſten im Fayum, welche Landſchaft Cairo und Alexandrien mit Trauben ver- fab. Die Trauben des Landes find vorzüglich; fie ent. halten nur ſehr kleine Kerne, zuweilen nur einen; ja es giebt ſogar eine ganz kernloſe Varietaͤt. Unter ber Regierung Mehemet Ali's wurde der Wein- bau in Aegypten wieder aufgenommen. Der Bice- König und fein Sohn haben alle Weinforten Griechenlands und des übrigen Europa's eingeführt, die meit gut fortkamen. Wein daraus zu machen iſt bis jetzt nur von einigen Eu⸗ ropäern verſucht worden, er iſt von ziemlicher Güte aber ſehr a an Alkohol. Die Orientalen haben die Gewohnheit, die Trauben vor der völligen Reife abzunehmen; die Weinblätter wer⸗ den in der Küche gebraucht, indem man mit Reiß Kloͤße daraus macht. Neuerlich eingeführte oder in Kultur genommene = Nutzpflanzen. Die Ananas gedeiht uicht T ſonders und bringt nur wenig Früchte. N Saccharum officinarum. Das Zuckerrohr kömmt gut fort, wird aber nicht ſo viel gebaut, daß der Bedarf des Landes gedeckt würde, und es wird eine bedeutende Menge raffinirten Zuckers von Europa eingeführt. Nichts beflo weniger findet einige Ausfuhr von Zucker nach den Hed- Bromelia Ananas. ſchas, nach Mekka und andere Punkte Arabiens ſtatt. Am ausgedehnteſten if die Kultur des Zuckerrohrs in Ober- Aegypten, in der Gegend von Razamün. Seine Reife er- - reicht es daſelbſt im November und Dezember bei einer Höhe von 10 — 12 Fuß. Es wird abgeſchnitten und der Zucker und Rum in der vom Gouvernement errichteten Fabrik gewonnen. Prunus Cerasus (Kherez). Man hat verſucht den Kirſchbaum anzuſiedeln; er wächſt auch pe aut, trägt ni. wenig ober gar keine Früchte. A. Erdbeeren werden feit einigen Jahren in den mei- ſten Gärten gezogen und man verkauft ſie jetzt auf den d Märkten, während fie zur Seit ber Mamelucken ic. unbes kannt oder bod) äuferft felten waren, Anona. squamosa L. Dieſer in Amerika einbei miſche Baum fand ſich ſonſt nur in wenigen Gärten; jetzt aber iſt er mehr verbreitet. Er wird nicht ſehr hoch. Seine ſchöne grüne Frucht bot das Anſehen eines großen Tann. zapfens und enthält ein ſehr weiches Fleiſch, vien aus. ſieht, ſchmeckt und riecht wie Créme. 2 Psidium pomiferum. Dieſer Strauch, welcher febr gemein geworden ift, trägt eine ungeheure Maſſe Früchte. Juglans regia. Diefer Baum war vor Mehemet Ali nie in Aegypten cultivirt worden. Er wächſt gut, trägt aber wenig Nüſſe, auch wurde er m um feines Holzes willen eingeführt. | Carica Papaya, der . wird ricis groß und liefert * Früchte. * Ä | 374 Pistacia vera, der zahme eee ift febr. ver- breitet und bringt gute Früchte. Gossypium vitifolium. Die Kultur der Baumwolle iſt eine der vielfachen Wohlthaten, welche Aegypten Mehe⸗ met Ali zu danken hat. Die Baumwollenpflanze fand ſich bekanntlich nur als Ziergewächs in den Gaͤrten zu Cairo, bis der Vicekönig fie aus der Vergeſſenheik zog, um aus ihr eins der reichſten Produkte ſeines Landes zu ziehen. Urtica nivea, Siam Hanf, wurde neulich aus dem botaniſchen Garten zu Montpellier eingeführt und man verſpricht ſich gute Erſolge von ſeinem Anbaue. Phormium tenax, Neuſeeländiſcher Flachs, iſt vor. läufig ert in einer Pflanze in den Gärten des Vice⸗Königs vorhanden, und man hat daher noch keine weitern Verſuche des Aubaues machen koͤnnen. Polygonum tinctorium, Faͤrber - Knöterich. Auch dieſe Pflanze iſt von Montpellier eingeführt und man wird fie durch den bereits gewonnenen Samen weiter verbrei- ten konnen. ueber die Vortheile des Pfropſens des Gere nium nebſt Angabe des Verfahrens. Mai 1840.) chen feit langer Zeit ift es mir aufgefallen, daß während ſo viel Aufmerkſamkeit auf die Kultur und auf das Erzielen neuer Spielarten der Pelargonien verwendet wird, wovon die vielen Blumenausſtellungen in England ock Florieullurat Magazine. stipe dieſer ſchonen Pflanzen -Familie beſchäftigt; und ich glaube, daß, wäre das Verfahren allgemeiner bekannt, es auch von größerer Ausdehnung in der Anwendung ſein würde. Ich will dieſen Modus der Kultur nicht allein wegen der neuen intereſſanten Erſcheinung einer Pflanze, welche ſechs und mehr unterſchiedene Varietäten auf einem und demſelben Stamme trägt, onempfeblen; ſondern es wird hierdurch auch möglich, in demſelben Raume vier l viel Abarten zu derſelben Vollkommenheit, und in € Fallen zu einer noch größeren zu bringen, als nf geſchehen fann.: Beſonders die Befiger kleiner ei. | S en de urg en eco indem fi fie nicht jr zuweilen etwas Dungwaſſer zu geben, da fie durch doſelle kräftig wachſen, 1 worauf man ſie wie andere Pflanzen behandelt. altiges Zeugniß geben, man ſich ſo wenig mit dem Saft zurückziehen kann. genöthigt wären, (id) jahrlich eine Anzahl alter Spielarten zu entledigen, um Raum für die Neuen zu erhalten. Ich werde im Folgenden verſuchen, das anzuwen. dende Verfahren möglichſt klar auseinander zu ſetzen, unt mir zu gleicher Zeit erlauben, meine ſeit zehn Jahren, während welcher ich das Pfropfen der Pelargonien betrie⸗ ben habe, dabei gemachten Erfahrungen mitzutheilen. Man wählt einige der geſundeſten und ſtärkſten, zwei bis drei Jahr alten Pflanzen aus, mit fo vielen Seiten. Zweigen an jeder als möglich. Aeltere Pflanzen anzuwenden, will ich nicht rathen, da dieſe niemals fo gut fortfommen, als jüngere. Ich habe immer einige Pflanzen vom ſtärkſten Wuchſe genommen, und auf die gewöhnliche Art Ableger von ihnen gemacht, welche ich nach ihrem Wurzelſchlagen in Toͤpſe verpflanzte. Hierauf ſtellte ich dieſe in ein Miſtbeet und hielt ſie unter Schatten, bis ſie neue Wurzeln geſchlagen hatten, wobei ich durch öfteres Abkneifen der Hauptzweige 4 fie immer kurz erhielt, um ihnen Gelegenheit pn pos Seiten⸗Zweige zu treiben. . Während des Wachsthums wird e von p ein, ind der Erfolg des Pfropfens großentheils von dem Wachsthums der Stamme abhängt. Während des Sommers pflanzt man ſie in größere Töpfe, und ſchnei · det alle Zweige bis auf drei Augen von der Bofis ab, Einen Monat bevor man die Stämme braucht, werden fie noch⸗ mals in größere Töpfe gepflanzt. Zwei oder drei Bou vor dem Pfropfen beſchneidet man fie bis auf. gl = des Holzes vom letzten Jahre, damit fid). der 11 c Das Pfropfen fann vom Mid — bis Auguſt geſchehen, indeß habe ich die Monate gmi | und Juli dazu am geeignetſten gefunden, intem. dann 1t wohl die Pflanzen als bie Pfropfreiſer am ſeſteſten, und um daher dem Faulen nicht ſo leicht ausgeſetzt find, was eine e der größten Uebelſtande ijt, denen man dabei zu begegnen hat. Man ſchueidet die pfropfreifer, von den verſchied ) itug haben; denn wollte mau ſtarke und ſchwache Arten auf eine und dieſelbe Pilane pioni : 3175 würden letztere von erſtere beeinträchtigt, und in ihrem Ge. deihen gehindert werden. Ich habe verſchiedene Methoden des Pfropfens ver⸗ ſucht, und gefunden, daß das Pfropfen ohne Zunge am beſten dem Zwecke entſpricht, indem, wenn man dieſelbe daran laͤßt, ſie leicht dem Faulen ausgeſetzt iſt, und entweder eine ſchlechte Verbindung, oder wohl gar das Ausgehen des Pfropf⸗ reiſes verurſacht. Man bedarf zu der Operation ein feines ſcharſes Meſſer, etwas feuchtes Moos und baumwollen Garn, oder Baſtfaden. Man nimmt das Pfropfreis in die linke Hand, und das Meſſer in die rechte, ſchneidet erſteres un— ten 13 Zoll lang fchräge ab, macht an dem Stock oberhalb einen gleichen Schnitt, jedoch nicht tiefer, als daß die innere Rinde des Reiſes beide Seiten der Rinde des Stockes be⸗ rühre und bindet beide zuſammen, wobei man Obacht geben muß, nicht die Rinde einzubrechen, indem dadurch das Pfropf- reis in Fäulniß gerathen- würde. Darauf t man einen Zoll über der Wunde feuchtes Moos bis z zur Große eines Eies um und bindet daſſelbe feſt. Nachdem man diefe Oper Ps u an allem Zweigen ausgeführt hat, bringt man 0 ie Pflanze in ein mäßiges warmes Miſtbeet, oder in ein ibant, und hält fie bis fie zu wachſen beginnt, unter Schatten, während. welcher Zeit mau. fi ie, um das Moos ſtets feucht zu — einmal . Sages mit Waffer beſprengt. Nachdem die Pfropfreiſer ee wed zu mad) fen, kann der Verband gelüftet, das Moos locker umgelegt, und einige Tage darauf gänzlich abgenommen werden. Sollte man gewahr werden, daß der Verband zu feſt umgelegt ift, fo muß man denſelben ſogleich lüften. Nes berhaupt verlangen die Pfropfreiſer eine lange Zeit hindurch die größte Aufmerkſamkeit und vorſichtige Behandlung, da fie ſehr leicht abbrechen; man muß deshalb einen jeden an ein eignes Stäbchen binden, damit ſie nicht vom Winde Sanin werden können. . Ueber die Kultur der Stiefmütterchen. à (Marnock Floricaltar- Magazine. Auguſt 1840) Die größere Aufnahme, in welche neuerdings die Stief. mütterchen gekommen ſind, iſt nic ohne Einfluß auf ihre Kultur geblieben, unb bat biefelbe m zu einem Gegenſtande von Wichtigkeit gemacht. Man hat viele Klagen darüber geführt, daß dieſe Blumen, nachdem fie einige Zeit in Blüthe geſtanden, bae hinſchwinden, und die Pflanzen zu ſehr auswachſen, und erkranken; und doch verlangt in der That keine Pflanze eine leichtere Behandlung als dieſe. Zwei Freunde der Blumenzucht haben uns ihre dabei angewendeten Methoden zukommen laſſen, welche beide, obwohl fie von einander abweichen, deunoch ein günſtiges Reſultat geben, und die wir hier mittheilen wollen. Die erſte ift folgende: Man wählt ein Beet, welches von 12 Uhr ab Feine Sonne empfängt, da die Stiefmütterchen in 24 Stunden wenigſtens 16 Stunden kühl ſtehen müſſen. Sobald die Pflanze Nebenzweige treibt, oder die Wurzel junge Schöß⸗ linge hervorbringt, ſo nimmt man dieſe heraus, noch ehe ſie ſich ſeſt gewurzelt haben, und verpflanzt ſie nach einer ähnlichen Stelle wie die, wo die Alten ſtehen. Wenn man diefe Stecklinge gut bewäſſert, fo werden fie fámmtlid) Wur zel ſchlagen und fortkommen, und man hat eine beſtaͤndige Reihenfolge fchöner großer Blumen. Wenn die jungen 2 Pflanzen geſichert find, fo darf man fid) um die alten ber = mehr viel befümmern; denn obgleich die werden, ſo erſcheinen ſie dafür in ſehr großer — Pflanzen breiten ſich über das ganze Beet aus und bie ten eine Fülle von Blumen dar. Sobald ſie in der Schön. heit abzunehmen beginnen, nimmt man ſie heraus, düngt das Beet mit alter guter Miſtbeeterde oder einem andern nahrhaften Düngungsmittel, und etwas friſchem Lehm, pflanzt die beſſeren der herausgenommenen Pflanzen hin⸗ ein, und behandelt die neue Anpflanzung auf Wg Art wie vorhin. ; Der Andere giebt nachitehende Berbaltungsregein: Stiefmütterchen, fagt er, gedeihen am befte in Lehmboden, und bei einem angeſtellten Verſuch fand ich, daß ſie in einem ganz feſten Lehm, der faft fo hart wie Thon war, fid) beffer befanden, als in einem dicht daneben befindlichen Beete von fetter Erde. Wenn man indeß kei - nen Lehm haben kann, ſo muß man den Boden gut düne gen. Damit die Pflanzen nicht zu ſehr in die Höhe ſchie · ßen, muß man he gı ut unter * halten, und ſie lahr i DEL - (m beträchtlich. zu beſchleunigen ſcheint. 376 lich wenigſtens einmal umpflanzen. Da aber die alten Wurzeln dahin ſchwinden, gleich den Mutterpflanzen der Nelken, ſo muß man, um immer ſchöne große Blumen zu haben, alle Monate Ableger don ihnen machen, die man unter Miſtbeetfenſter ſtellen, und denen man, wenn es die Jahreszeit verlangt, gelinde Bodenwärme zukommen laſſen kann. Die Beete find wie die Nelkenbeete alle Jahr auf's. Neue einzurichten. Was uns anbetrifft, ſo geben wir der erſten der hier mitgetheilten Verfahrungsarten den Vorzug, da dieſe die zu beachtenden Verhaltungsregeln am beſtim⸗ teſten angiebt. Wir haben zwar die Stiefmütterchen an den verſchiedenſten Orten blühen geſehn, als Unkraut unter Bäumen, in ſchattigen Rabatten, in Beeten, welche der Sonne ausgeſetzt waren u. ſ. w.; die ſchönſte Sammlung die wir aber jemals ſahen, war durch Stecklinge gezogen, einzeln in Toͤpfe gepflanzt, und in ein Gurkenbeet iu eine gelinde Temperatur geſtellt, wo ſie gut bewäſſert und un⸗ ter Schatten gehalten wurden. Drei Wochen nachdem ſie eingeſetzt waren, hatten fih alle Blumen entfaltet, und ſchon dieſelbe Größe erreicht, welche die des Mutterſtocks hatten. Sie wurden ſpäter alle herausgenommen, und wa⸗ ren noch vor dem Monat — zu geſunden, ſtarken ſchön d blühenden Pfanzen gediehen. Wir find der Meinung, daß beim Einſetzen eine gelinde De ſelbſt in trockner zeit von Vortheil iſt, da dieſe die Operation Es iſt wohl nicht nö⸗ thig hinzuzufügen, daß man ſie gegen die Sonne ſchützen . weil ſonſt die Pflanzen zu ſehr in die Höhe ſchießen. " — Das zweite Heft ber Icones Are rariorum horti regii botanici Berolinensis, ober Abbildungen fel. tener Pflanzen des Königl. botaniſchen Gartens zu Berlin, herausgegeben von H. F. Link, Fr. Klotzſch u n Fr. Dito Jtt erfchienen im Verlag von Veit und e in 837. lies: Echinocactus campylacanthus fatt Berlin. Es enthaͤlt folgende Abbildungen: Begonia puuc- tata, Asterotrichion sidoides, Acanthostachys stro- bilacea, Sisyrinchium majale, Spiranthes Lindleyana, Morianthus coeruleo- Tran e -e " He o" E. $ EZ Beer Der Königl. baierſche Hof- und botaniſche Gärtner Herr Seitz im botaniſchen Garten zu München iſt an die Stelle des verſtorbenen Hof-Garten- Intendanten C. A. Skell zum Königlichen Hof- Garten -Inſpector daſelbſt er nannt worden. Herr E. Lucas it zum botaniſchen Gärtner dr gem E Geſellſchaft befördert worden. bri yo „ etfte Sp. 7. Zeile v. u. lies: 4 Zoll flatt 4 Fuß. g . bei Mampnillscia nobilis lies: die Warzen es ung ft 1 0 3 — Td 11. lies: Wache flatt 22555 23. - Terraſſe ſtatt Teraſſe. - — = - „ 25. - Russeliana ſtatt Russelliana, zweite - 12. - oxypterus fiat oxcypterus, iur =-= ~ M. - tubiflorus flatt tubiferus. — — „ - 15. - syringacanthus ſtatt syringiacanthus. rn „ „ 18. - aoracontha fatt aroracantha. - — . Reichenbachianus ſtatt Reichenber- ianus. i sphaerotricha ſtatt sphaer T" To 31. lik Echinops ſtreiche den Punkt. d ~ 33. lies: microthele ſtatt mierothele, | - lebte Zeile lies: Terraſſe flatt Teraſſe. Zeile 6. v. u. lies: faben ftat t feben. -= LL E ) Siehe defen Aufſaͤtze über Anwendung der E jr B mehrung durch Stecklinge und n POI - E71 Gartenz. 8. Jahrgang, p. 2. und p. 6 E. E xu Hierbei eine literariſche Anzeige der Hahn ' ſchen | vili Boſſe's puso Handbuch ber Blum à Me boire in H * : a Achter Jahrgang. | 1840. Eine Zeitſchrift Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verl & for Camere unb. TUM damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. jiten Gärtnern und Botanikern des che und herausgegeben T von sid „Albert Dietrich, Na *^ QA; r Atant? Dr. der Phnoſophie und Le zu Werum. . Sonnabend, ben 28. November. : neber Vom errn Görner, Lehrer in den, n zierlichſen Blumen, 1i welche titi i in Wie Kultur gen ite 2 2 GER T > zucht der gefüllten s perennis. vem aber zu Ein- 1d cq nb melde fie noch zu machen fähig find, fo wird jeder Blumiſt gewiß davon angezogen werden, dieſe Pflanze zu pflegen. Man kannte bis vor Kurzem nur ungefähr 3—4 Sorten, und | ich ſelbſt ſchon 20 Spielarten, die ich auch gen habe, und die ſowohl an Farbe als auch ße, Bau und Schattirung von den früheren uns bekannten abweichen. Aus dieſem Reſultate läßt fid ſchlie⸗ ßen, daß durch fortgeſetzte Kultur noch eine weit größere Vollkommenheit zu erreichen ſein dürfte, ſobald fid nur Ried Blumiſten mit der Samenzucht beſchäftigen wer · Wir haben k anfe Sortiment an viele der a Bee. größten deutſchen Gärtnereien geſendet, fo daß diefelben nun vielfach in den Handel kommen werden. Die Samengewinnung iſt hierbei ſchwieriger wie bei andern Pflanzen, we einzig die Urſache von der ver⸗ hältnißmaͤßig wenig vorgeſchtittenen Kultur derſelben zu fein ſcheint. Einmal giebt die gefüllte Bellis ſehr we⸗ nig Samen, und wiederum fällt er febr ſchnell aus, wes» halb (id) die Pflanze häufig von ſelbſt ausſaͤet, und auf dieſe Weiſe neue Sorten liefert. Iſt man aber ſorgſam bemüht, Samen zu gewinnen, ſo erhält man denſelben auch gewiß. Ich pflücke zu dieſem Zwecke die Blumen bald nach dem Verblühen ab, d. h. ſobald die einzelnen Blüm⸗ chen bei der Berührung abfallen. Dies kann man eine ganze Zeit lang vornehmen, bis keine Blüthen mehr kom⸗ men. Den ſo geſammelten Samen laſſe man einige Zeit an einen ſchattigen trocknen Ort nachreifen und fäe ihn dann ſogleich aus. Die meiſten Pflanzen erhielt ich, wenn die Aus ſaat in Topfen ſtattfand, und dieſe ſchattig geſtellt wurden. Doch wird man auch bei aller Aufmerkſamkeit nie vielen Samen erhalten, und eine große Menge abge- pflückter Bluthen giebt er mik als hoͤchſtens 10 pita | feimfábige Same! efülte, 5 monſtröſe unb 8 gefüllte, t ſchöne Spielarten, welche werth wa⸗ ortimente aufgenommen zu werden, aus welchem ich eben ſo viel andere entfernte. In dieſem Herbſte habe ich wieder eine Menge Samenpflanzen erzogen, und erwarte eine abermalige Ausbeute an neuen Sorten. Es E dei dieſen Pflanzen derſelbe Bei; wie bei vielen an⸗ "TW si .£ n r und mannigfaltiger die Blume, vid, ih on Samen liefert ffe. Was die Farben anlangt, id kann ich von meinen Spielarten eine vollkommene Schattirung von ei ; dui viuda zuſammenſtellen. ! 3 lei Art, nämlich: mit flachen, ſistuliiten und l ter m Blümchen; in jeder diefer Abtheilungen befinden Mar uan, doch möchten bie beiden erſten wohl rte i Dinen. Die fistulirten find mehr Suia an den Spitzen der Röbr- | Joh ich ker borihen Senn jeder Zeit — werden können. chen ſchattirt, z. B. weiß mit rofa und rothen Spitzen w. ` Auch blühen einige derſelben faſt das ganze Jahr hindurch und geben im Herbſt noch einen ſchönen Blumenflor. Es febr groß und wohl taufendbläthig, zumal bei den regel ⸗ mäßig geformten Spielarten. : e Ihre Mannigfaltigkeit ift beſonders auch bebat wün⸗ ſchenswerth, weil man durch dieſe die verſchiedenartigſten und fhönften Einfaſſungen im Blumengarten hervorbrin. gen kann. Die Blumiſtick ſtellt den Grundſatz auf: blü⸗ hende Einfaſſungen erſcheinen einfarbig, bunte Blumen auf ganzen Beeten am Schönſten. Aber regelmäßig bunte Einfaſſungen möchten doch den einfarbigen vorzuzieh So wie in den erſten Frühlingstagen die Einfaffung Hepatica triloba, der Lebetblumen, wenn eine rothe, blaue und eine weiße mit einander abwechſeln, einen i) vollen Ma gewähren und den S rben geordnet in Gruppen auf Rabatten oder auf Raſenplaͤtze pflanzt, bie für Blumenparthien ſich eignen. Man wahlt hierzu im letzteren Falle mathema⸗ tiſche und äſtethiſche Figuren, die dem Gärtner ſowohl als dem Gartenfreund in großem Maaße zu Gebote ſtehen. Wählt man die Farben mit Geſchmack, fo if ] überrafd)enb. Noch gewähren fie den Ve ie má — Was ihre Dauer betrifft, fo erſtieren ie ſchattigen Lage faſt nie. In einer | von 20 auserleſenen Fa ‚ fevarat verpackt —20 D der 10—15 Sgr. In g dener in Luckau. m neben die Kultur des Weinſtocks nach der zu Tho: ^ mery angewendeten Methode. tm : | 4. =. t Heren Boitean. * de la Société Royale d'Horticulture de Paris 1839. * ; Der Weinſtock hat ii allen Holzpflanzen E Zwei. fel die ältefte und merkwürdigſte Geſchichte, und Jedermann weiß, daß ſein Werth ſchon im hohen Alterthume anerkannt worden iſt. Es iſt unbeſtreitbar, daß er in Gallien wild wachſend gefunden wurde, und daß ihn die Zelten ſchon früher kannten, als fie mit den Griechen und Römern in idt geriethen. Wenn nu gleich die Natur auch ur. ch die Levante, Afi jen, Afri i fte, und wir feit j jenen entfernten Beiten mande oder Abart von dort erhalten haben, fo verdanken wir doch keineswegs die erſte Kenntniß deſſelben jenen Es giebt Arten des Weinſtocks, welche nicht über ei⸗ nen Mètre, ohngefähr 3 Fuß) Höhe erreichen, während an. dere bis zum Gipfel der hoͤchſten Baume jortreiben; ber Stamm der einen wird nicht über ei | bid, andere dagegen nehmen die Stärke des menſchlichen Körpers an, und erhalten ſich Jahrhunderte lang; alle jedoch enthalten einen reichlichen Saft, welcher in gewiſſen Jahreszeiten aus kleinſten Wunde lebhaft berausfießt, und dem man * ; en“ gegeben hat. * hlreichen Spielarten des Weinſtocks, die tung des Weines verwendet, wollen wir au cdd r - uns darauf befchränfen, ts in dieſem Jabrgange in einer Ab⸗ E. Sello in Paris der Thomery'ſchen yA zu kultiviren gedacht, halten es aber Emäßle, _ den E unir 1 zu nimmt und in eine ‚gute eiat Erde fla die möglich beſte Kultur der vorzüglichern Trauben in un fern Gärten anzugeben, Sämmtliche 2 oder 300 Sorten, welche ſowohl zur Fabrikation des Getraͤnkes dienen, als deren Trauben auch auf die Tafel kommen, leiten die Botaniker von der Vi- tis vinifera ab; jedoch find wir der Meinung, daß man heut zu Tage fo wenig den urſprünglichen Weinſtock, als den urſprünglichen Weizen kenne, obgleich Michaux, der Vater, vor 50 Jahren glaubte, am Caspiſchen Meere den primitiven Weinſtock gefunden zu haben, was indeſſen nichts als eine verwilderte, nicht kultivirte Rebe war. Die Kataloge der Baumſchulgärtner enthalten zwar 30 bis 40 verſchiedene, auf der Tafel zu erſcheinen, wür⸗ dige Trauben, indeß kennen wir unter dem Klima von Paris nur hoͤchſtens 12 Sorten, welche dieſe Ehre verdie⸗ nen, und ſelbſt unter dieſen befinden ſich p — Ar tene Erſcheinungen. Veredelung des Weinſtocks durch das d a ber Sterne. Manche Gärtner ſäen bie Kerne der Trauben in der Abſicht eine neue edlere Att zu erzeugen. Obgleich diefe Hoffnung nur felten in Erfüllung geht, fo verdient dies Verfahren dennoch berüdfichtigt zu wei pflanzt, günſtige Lage und hinreichende Ausbreitung gewaͤhrt, und ſie zu rechter Zeit beſchneidetz ſo kann man nach 5 Jahren die erſten Trauben erzielen. Vor ran Zeit "» man re Be aa zu erwarten. ie ; Das Abſenken. ; 2 siisi E Gedicht nicht in der war, amen Dari halten, man am Fuße eines Weinſocks iae — Heinen maiden Graben geöffnet, ſenkt e eine Rebe nieder und lagert abeng, woſelbſt man fie, im jua gt. Hierauf bedeckt n md von 2—3 Augen, 0,11 A r ar * A00 0,14 Metre (34—44 Zoll) hoch mit Erde, richtet das Âu- ßere nicht eingegrabene Ende ſenkrecht in die Höhe, und beſchneidet es entweder ſogleich oder im nächſten Frühjahr, in einer Höhe, welche fid nach dem Alter des Abſenkers richtet. Wenn derſelbe nämlich von ganz jungem Holze iſt, ſo muß man ihn ein oder zwei Augen über der Erde beſchneiden, iſt es aber eine zweijährige Rebe, ſo beſchnei⸗ det man ſein junges Holz ganz auf die gewöhnliche Weiſe, um nicht der zu erhaltenden Trauben verluſtig zu gehen. Im Allgemeinen iſt nach Verlauf eines Jahres ein Abſen⸗ ker hinreichend bewurzelt, um abgeſchnitten und verpflanzt werden zu konnen, wobei jedoch zu bemerken iſt, daß eins jaͤhriges Holz ſchneller Wurzel fchlägt, als zweijähriges. Wird man von der Zeit gedrängt, ſo kann man im Anfange des Juli eine Rebe deſſelben Jahres abſenken, welche, wenn die jedem Gärtner bekannten Vorſichts⸗ maß regeln angewendet werden, im Herbſte Wurzel ſchla⸗ gen wird. Das Steckreis. Will man von einem Weinſtocke ein Steckreis ma⸗ den, ſo man im Herbſte, ober in den erſten Tagen des Frühlings eine Nebe des letzten Triebes mit ihrem Stammende vom Stocke ab, und bringt ſie durch das Abſchneiden des oberen minder reifen Theiles, je nach ihrer Staͤrke, auf eine Länge 0,41 bis 1 Mètre (1 Fuß 23 Zoll — 3 Fuß). Man behandelt fie nun wie einen Abſenker, indem man das untere Ende in einen Gra⸗ ben legt, und 0,11 bis 0,16 Metre (33 bis 42 Zoll) boch mit Erde bedeckt, während der über der Erde ſtehende Theil von ein bis zwei Augen faſt ſenkrecht in die Höhe gerichtet wird. Eine Bedeckung von Stroh fo wie ein öf- teres Begießen während des Sommers find dem Gedeihen des Steckreiſes günſtig, mitunter ſogar nothwendig. Im erſten Jahre treibt daſſelbe ſtets nur ſehr wenig man darf es, falls es nicht gleich an dem On ſtimmung ‚gepflanzt it, nur ona nad T umſetzen. wendig indeß dieſe Lage iſt, ſo genügt ſie doch ni men. Auf diefe Weiſe kann man ganze Strecken in Wein bergen umändern, indem man eine Rebe nahe an der Erde oder ſelbſt in derſelben pfropft. Um den Erfolg zu ſichern kann man das Pfropfreis ſelbſt thetlweiſe mit Erde bes decken, wodurch man den Vortheil erlangt, daß, falls das Pfropfen nicht glücken ſollte, die Rebe immer noch Wu. zel ſchlagen kann. Man pftopft aber auch die Weinſtöcke in einer Höhe von 3—4 Metres (9—12 Fuß) über der Erde, wobei nichts vom Froſte zu befürchten iſt. Dies Pfropfen geſchieht auf die gewöhnliche Weiſe und wird fos wohl auf altem als auf jungem Holze in Anwendung ges bracht. Man ſchneidet die Rebe, auf welche man ein Pfropfreis ſetzen will, dicht über einem Auge ab, ſpaltet letzteres zugleich mit der Rebe, und ſteckt in die erhaltene Spalte das Pfropfreis dergeſtalt, daß ſein unteres Auge etwas tiefer, als das der Rebe liegt, welche ungeachtet der Wunde noch -fo viel Kraft behält, um den zu ihrer Ver⸗ bindung mit der aufgeſetzten Rebe möthigen Saft kl * beizuleiten. ans eet. | | lt, welche entweder ganz int Spalier oder an freiftehenden Spalieren gezogen werden, fo kann man in unſerem Klima doch nur bei denjenigen Stöcken mit Sicherheit auf eine gute Traube rechnen, welche an einem Spalier längs einer gegen Mittag, Morgen oder auch gegen Abend liegenden Mauer gezogen werden. So noth⸗ allein, ſondern die ganze Behandlung des Stockes m und auf richtigen Principien baſirt ſein. Von bekannten Methoden, den Weinſtock am Spalier zu ziehen, kann ich nur die Eine, welche zu Thomery und Fontaine⸗ bleau in Ausführung gebracht iſt, empfehlen, und ich kaun mich nicht genug wundern, daß dieſelbe bis jetzt ſo wenig Anklang in Paris gefunden hat, während die Engländer ſo wie die Amerikaner, feitbem fie durch den Grafen Lelient und durch mich damit bekannt gemacht worden, geſetzt haben, um ſie bei ſich einzuführen. Dieſe M welche von allen andern in der Anlage und dem Befo den — verde ich im Folgenden, fo klar wie er zu fepen, mich beſtreben. r fe. a oben und wenigſtens ein Auge über der Erde habe. 381 Um ein Spalier nach dieſer Art anzulegen, bedarf man, unmittelbar am Fuße der Mauer, einer Rabatte von wenigſtens 1,63 Mètre Breite, (43 Fuß) aus der beſten Erde beſtehend, welche 1 Metre (3 Fuß) hoch reichhaltig mit nahrhaften Subſtanzen verſehen iſt, während der un⸗ tere Theil des Bodens dem Ablaufen des überflüſſigen Waſſers günſtig ſein muß, welcher letzteren Bedingung man durch Anlagen unterirdiſcher Abzugsgraͤben nachhelfen kann. Dieſe Erde darf nicht thonhaltig, ſondern muß locker und reichlich mit Kuhmiſt gedüngt ſein. Euthaͤlt ſie viel Sand, ſo bekömmt der Weinſtock eine Menge Haarwurzeln und nur wenig ſtarke Wurzeln. Eine vorzügliche Erde erhaͤlt man dadurch, wenn man Raſenſtücke in größeren Hau⸗ fen zuſammenſetzt und zu ihrer vollſtaͤndigen Brauchbarkeit zwei Jahre ſtehen läßt, und à dann gut mit Kuhmiſt vermiſcht. Während man auf dieſe T den Boden zubereitet, fo verſieht man fid) zu gleicher Zeit mit der erforderlichen An⸗ zahl bewurzelter Ableger oder Schößlinge von 1 bis 1,32 Mette (3 bis 33 Fuß) Länge. Die erſteren find zwar then- rer als letztere, nichts deſto weniger find fie dieſen vorzu⸗ ziehen, da man bei ihrer Anwendung ein oder zwei Jahre gewinnt. Sobald der Zeitpunkt des Einſetzens gekommen iſt, ſo zieht man vom Fuße der Mauer aus, ſenkrecht gegen die · ſelbe Gräben von 0,32 Metre (95 Zoll) Breite und Tiefe und 1,32 Metre (3 Fuß 95 Zoll) Länge, welche mit ihrer Mitte 0,54 Mètre (13 Fuß) von einander entfernt find, man legt in jeden Graben 0,08 Metre (23 Zoll) bod) gu. n, alten Kuhmiſt, darauf 34 bis 41 Millimetres (11 bis 14 300) leichte, gute, nahrhafte Erde, beſchneidet die Ab⸗ ſenker nebſt ihren Wurzeln, und legt in jeden Graben ei- nen und zwar fo, daß feine Endſpitze 0,08 Metre (25 Zoll) don der Mauer entfernt ſei, eine verticale Richtung nach Man breitet die Wurzeln gut aus und bedeckt den gelagerten Theil mit 0,05 bis 0,08 Metre (15 bis 23 Zoll) feiner Erde, auf welche man wieder 0,08 bis 011 Metre (23 bis 31 Zoll) Kuhmiſt legt, und das ganze mit einer Lage von 0,05 Metre (15 Zoll) Erde bedeckt iſt. " Man gleicht darauf die in ber Rabatte entflandenen nee wide an6, ibi man ja Ein an rung ſchützt. welchen die Gräben gemacht waren, etwas tiefer läßt, als die übrigen, um eine Decke von Stroh darauf anzubringen, und fie nach Bedürfniß bewäſſern zu konnen. Bei der Anwendung von Schöflingen ift das Verfah⸗ ren daſſelbe, nur giebt man, um das Wurzelſchlagen zu be⸗ günſtigen, ſowohl unten als oben etwas mehr Miſt. Nach dieſer Methode ſtehen die einzelnen Stöcke 0,54 Metre (13 Zoll) von einander ab, welche Entfernung Man⸗ chen viel zu gering ſcheinen mag. Da indeß in Thomery nach dieſer Methode auf demſelben Raum eine größere An- zahl anerkannt vorzüglicher Trauben als anderswo erzeugt werden, und weder der Boden noch die Lage als ganz bes ſonders günſtig anzuſehen find; fo erſcheint es wohl als gewiß, daß das hier befolgte Syſtem von dem beſten Er⸗ folge iſt. > Die Mane * Der im Vorigen erwähnte Abſtand der einzelnen Stöcke ift fo berechnet, daß das Spalier fünf Cordons ent- hält, und die Mauer 2,60 Mètre (72 Fuß) Höhe hat, und mit einer 0,21 bis 0,24 Mètre (63 bis 73 Zoll) vore ſpringenden Kappe (Dach) bedeckt iſt, welche letztere das Wachsthum der oberen Cordons moderirt und die Trau- ben gegen Regen und n A üblen = der Witte Das Spalier. : pd Die Latten liegen in horizontalen Lagen, von denen die unterſte 0,24 Mètre (74 Zoll) vom Boden entfernt. ift, und die übrigen bis oben hin denſelben Abſtand von ein- ander haben. Die vertikal ſtehenden Latten, welche nur dazu dienen, die horizontalen unter einander zu verbinden, koͤnnen 0,65 Metre (1 Fuß 93 Zoll) von einander abſtehen, wodurch die Zwiſchenräume eines auf dieſe Art angelegten Spaliers weiter werden, als die eines anderen, was zugleich B rminberung der Koſten — , Bildung der Gordons, - ; Bei einer Höhe von 2,60 Mètre (7 Fuß) abet die Mauer 5 Cordons jeder 0,50 Mètre (13 Fuß) vom anderen entfernt. Die Stelle des erſten iſt die untere Linie des Spaliers, während die anderen auf der Zten 5ten 7ten und Yten Linie ihren Platz haben. Jeder Stock wird als einzel- d E. 382 ner Stamm bis zu der für ihn beſtimmten Höhe gezogen, wo er (id, um den Cordon zu bilden, in zwei gegenüber ſtehende horizontale Arme theilt. Bei der Diſtance von 0,54 Metre (13 Fuß) zwiſchen den Stöcken, hat ein jeder Arm 1,32 Metre (3 Fuß 92 Zoll) Länge; beide Arme geben daher eine Länge von 2,60 Mètre (7 Fuß 83 Zoll). Da nun die Augen höchſtens 0,16 Metre (42 Zoll) von einander entfernt ſind, ſo haben die beiden Reben jedes Stockes 16 Augen, welche mittelſt des Beſchueidens im Durchſchuitt 30 Triebe hervorbringen. Rechnen wir nun auf jeder dieſer Letzteren 2 Trauben, ſo ergiebt ſich, daß bei dieſer Methode eine Fläche von 2,60 Quadratmetre (244 I Fuß) 320 Trauben erzeugt, eine Anzahl, welche man auf keine andere bekannte Weiſe erhält. Es iſt bekannt, daß bis zu einem gewiſſen Grade die einzelnen Theile der Vegetabilien unabhängig von einander die verſchiedenen Prozeſſe durchgehen können, und daß der eine Theil, dem Einfluß günſtiger Verhaͤltniſſe ausgeſetzt, treiben kann, während ein anderer, dem dieſe Einwirkung mangelt, im Zuſtande der Unthätigkeit verbleibt. Wenn man z. B. während des Winters einen Zweig eines Bau⸗ mes in Vr ume führt, ſo wird derſelbe Blätter und Blüthen | anderen, im Freien befind- lichen Aweige kein Bildes des Wachsthums von fid ge. ben. Es lift fid daher ein Weinſtock auf ber Nordſeite der Mauer anbringen, wodurch ſeine Wurzeln ſtets die ge⸗ börige Feuchtigkeit erhalten; der Stock ſelbſt if, nachdem w er bis zur Hohe des fünften Cordons gelaugt, durch eine in die Mauer gemachte Oeffnung auf die Südſeite gezo⸗ gen, wo die Reben durch die bier. fattfrubenbe größere Wärme begünſtigt, eine Frucht von ſolcher Qualität tragen, welche ſie niemals auf. der entgegengefepten Seite erhal⸗ ten ea J Die hier gegebenen Andemunzen Sn einem Bitt ner 8 fein, ein Spalier, wie das in Rede hende, anzulegen, weshalb wir uns eines weiteren Eingehens in : Ait singelen. Details enhalten. Nur wollen wir noch ei» : rigkeit gedenken, welche dabei in den Weg tre- in n, und zu gleicher Zeit angeben, wie dieſelbe zu roin? dei. 6s ift dies a die 1 die bei T F - 6 d if aber immer die eigentliche Knospe noch von einer andern kleinern begleitet, welche den Namen „Nebenknospe oder Nebenauge“ hat, und die Duhamel „bouton de faux- bois“ nennt. Statt nun den Trieb dieſer, wie es gewöhn⸗ lich geſchieht, zu unterdrücken, läßt man ſie wachſen, und zieht die Rebe in horizontaler Richtung nach der einen Seite, während man die aus der eigentlichen Knospe her vorgehende Rebe gleichfalls . nach der andern Seite leitet. E Der Trieb ber aus dem unteren Auge ee, T genen Rebe ift zwar im erſten und mitunter auch im zwei⸗ ten Jahre ſchwächer, als der der anderen, indeß wird nach dieſer Zeit die Differenz kompenſirt, wozu ein geſchickter Gärtner auch noch durch eine geeignete Behandlung "it beitragen kann. Das Beſchneiden, Ziehen, Binden und Entblättern. Ueber das Beſchneiden habe ich nur wenig zu ſagen, da ein jeder Gärtner ohnedies damit bekannt ſein muß. Nur will ich noch hinzufügen, daß man dahin trachten muß, alle Augen, die fih auf dem Cordon befinden, zur Cnt» wickelung zu bringen, und daß man zu dieſem Zwecke kur ſchneiden muß. Der Erdſchößling wird horizontal, die an deren ſenkrecht angebunden, letztere werden beim nächſten Schneiden zu Sporen geſchnitten, während erſtere zu 2—3 Augen geſchnitten und in horizontaler Richtung fortgeführt wird. Es ſind wenigſtens drei, bisweilen fünf Jahre er · forderlich, um einen Arm auf 1,32 Mètre (3 Fuß 93 gelb Länge zu bringen, und wenn derſelbe dieſe Länge erreicht hat, fo wird fein Endfhößling gleichfalls zu ein Spa ren geſchnitten. Ein Sporn von 10 Jahren darf, nicht über 0,03 Mètre (s Boll) Långe haben (2). — [un courson de 10 ans ne doit pas avoir gt. de. Om, 1 de longuer.] % Was das Ziehen und Binden un ío; 3 m bei feine Schwierigkeiten ob, indem alle Schoßlinge an der zwiſchen je zwei Cordons befindlichen Latte angebunden r werden. Man läßt die Triebe nicht über den nächſthöberen Cordon geben, ſondern futipft. ie jederzeit, ſobald fie ih darüber erheben wollen, ob, bo rg Das: Entlauben beſteht rg fobal die: Trauben a : fangen, TI teen, einige in der Nahe derfelben befindlichen 383 | | Blätter zu entfernen, um den Trauben Farbe zu verfchäfe fen, und ihre Qualität zu verbeſſern. Dieſe Operation kann indeß nur von einem geſchickten Gärtner ausgeführt werden, welcher mit der Phyſſologie des Weinſtocks genau vertraut it. Faft überall nimmt man ohne Unterſchied alle die Trauben umgebende Blätter fort, um ihnen die direkte Einwirkung der Sonne zu verſchaffen; indeß hat dies Verfahren zur Folge, daß die Traube ſich verhärtet, krüppelhaft bleibt, und bei Weitem nicht die Schmackhaf⸗ tigkeit erhält, welche fie bei einer richtigen Behandlung er- langt hätte, Nach diefen allgemeinen Umriſſen kommen wir wieder auf die Erde zurück, welche dem Weinſtock den nöthigen Nahrungsſtoff liefert, und ſeine Fruchtbarkeit unterhal⸗ ten muß. Wenn auch die Rabatte aus einer vortrefflichen, reida lich gedüngten Erde beſteht, fo würde fie ſich doch endlich erſchöpfen, wenn man ihr nicht von Zeit zu Zeit wieder Dünger zubrähte. Zu Thomery düngt man die Erde ber Weinſtocke alle drei Jahre; daſſelbe geſchieht in der Küs niglichen Weinanlage zu Fontainebleau. Herr Braſſin glaubt indeß gefunden zu haben, daß der Miſt uachtheilig auf die Güte der Traube einwirke, weshalb er denſelben nicht mehr im friſchen Zuſtande anwendet, ſondern er häuft Schlamm aus Gräben, Gras, Laub und Düngererde auf und läßt das Ganze zwei bis drei Jahre liegen, nach wel⸗ cher Zeit er die Rabatte damit düngt. Die Idee, daß fri⸗ ſcher Miſt der Güte der Traube ſchade, iſt übrigens nicht neu, und beruht auf folgenden Gründen. Erſtlich iſt es bekannt, daß ein ſchwacher Weinſtock eine beſſere Traube erzeugt, als ein ſehr ſtarker, und da nun der Miſt bei⸗ trägt, die Kraft des Stockes zu vermehren, fo folgt dar- aus, daß er zugleich nachtheilig auf den Gehalt der Fron- ben einwirken muß. Ferner hat man den Dünger mit den Unreinigkeiten aus den Straßen von Paris vermiſcht, wel cher unter den Namen gadoue in Haufen geworfen wird, wo er ſich erhitzt, in Gährung übergeht, und einen unange⸗ nehm strengen Geruch verbreitet; demohngeachlet bedient man à b befelben jum Düngen der Weinberge in der Umgegend von Paris, welche zwar immer eine reiche Erndte liefern, deren Trauben jedoch von ſchlechter Beſchaffenheit find, was man dem Uebermaß und der Natur des Düngers zuschreibt. Man führt ſelbſt hiſtoriſche Belege dafür an, daß in frü⸗ heren Zeiten der Wein um Paris weit beſſer geweſen ſei, als gegenwärtig, und behauptet daß der übermäßige Ge. brauch dieſes Düngers, die Urſache der Entartung des Weines wäre, Ich komme jetzt wieder auf mein eigentliches Thema, den Weinſtock am Spaliere, zurück. Um dieſen während der langen Zeit feines Wuchſes in gutem Zuſtande zu er. halten, bedarf derſelbe des Düngers , unb man kann ibm ohne Nachtheil alle drei Jahre einen fetten, mit Erde gut vermiſchten Miſt zukommen laſſen. Das Düngen iſt beſonders noihwendiz bei einer Erde, welche der Ausdünſtung, der Trockenheit und allen Ein⸗ fluſſen der Atmoſphaͤre ausgeſetzt ift; es ift aber weniger nöthig, mitunter gar nicht erforderlich, wenn eine an ſich gute Erde durch eine Bedeckung gegen die Aus dünſtung geſchützt if. So werden z. B. zu Thomery die in den Gärten befindlichen Weinſpaliere alle drei Jahre gedüngt, während andere, auf den Höfen ſtehende, niemals Dünger erhalten, da diefe Höfe bis zur Mauer gepflaſtert find; und doch ſtehen letztere keineswegs den erſteren, weder im Wachs thum, noch in der Produktivität, nach. Uebrigens iſt dies Beiſpiel nicht das einzige, und wer weiß, ob, wenn erſt die Geſetze und Erforderniſſe der Vegetation beffer gekannt ſein werden, man nicht bei der Kultur g r Degetabi- lien anrathen wird, den Erdboden ganz mit flachen RR Ä zu bededen. Aufbewahrung der Trauben. Man hat eine unendliche Menge von Mitteln vorge ſchlagen, um die reifen Trauben fo lange als möglich auf, zubewahren. In Paris nimmt man hierzu nur den Ont: edel, und behandelt ihn auf folgende Weiſee: 1. Wenn die Traube ein Drittel und die Hälfte ib. rer Größe erreicht hat, ſo entfernt man mitteli e einer feie nen Scheere einen Theil der am meiften 3 idgebli Been, um die Traube zu lichten, oe N 5 IE bei gedrängten Trauben eintritt — und um fie mehr ber Sonne, der Luft und dem Lichte auszuſetzen, wee * Trauben an Güte gewinnen. das ganze Spalier mit feinen Canevas, welcher die Luft, die Sonne und das Licht durchläßt, die Fliegen und Voͤ⸗ gel aber davon abhält. | 3. Oder man hüllt zu demſelben Zweck die Trauben in Beutel von Haaren, Canevas oder Papier ein. 4. Man ermdtet oder ſchneidet die Trauben fo ſpät als möglich, wozu es nöthig iſt, ſie gegen Regen zu ſchützen. Man bedeckt ſie deshalb mit Farrnkraut oder mit feinem Stroh, worüber man noch eine Strohmatte anbringen kann, ſobald man Froſt zu befürchten hat. Auf dieſe Art ge⸗ ſchützt, kann man den Wein oft bis Weihnachten, und ſelbſt in den Januar hinein am Stock laſſen. 5. Nachdem der Wein mit Vorſicht abgeſchnitten und geerndtet ift, bringt man ihn in ein trocknes, wenig helles Zimmer, in welchem man die Temperatur einige Grade über Null erhaͤlt. Um das Austrocknen zu vermeiden, ver⸗ klebt man das Ende des Stiels mit etwas Wachs, und revidirt die Trauben wöchentlich einmal, wobei man dieje⸗ nigen Beeren entfernt, welche Flecke oder einen Anſatz von | Fäulniß erhalten haben. 6. Man hängt die Trauben an Reifen an die Decke des Zimmers, damit die Beeren nicht auf einander liegen und ſich gegenſeitig anſtecken. 7. Man legt die Trauben auch lagenweiſe in Kaſten zwiſchen trockene Saͤgeſpähne, Kleien, Spreu, Hirſekorner und andere Subſtanzen. Man hat übrigens noch viele andere Mittel angewen- det; indeß ſcheint ein luftdichtes Verſchließen der Trauben 5 ws eroünſchten Erfolg zu haben. e Foreizte Kultur, Der Weinſtock iſt eine von denjenigen Pflanzen, welche durch künſtliche Wärme ſehr leicht zum Treiben gebracht werden kann. In England, wo die forcirte Kultur weit mehr in Anwendung ift, als bei uns, erndtet man das 384 2. Sobald der Wein anfängt zu reifen, bedeckt man natürlichen Reife dergleichen zu erhalten. Die Engländer pflanzen den Weinſtock in Töpfe, um ihn deſto leichter Fünft- lich erzeugte Wärme theilhaftig werden zu laffen; wir da gegen erwaͤrmen ihn auf der Stelle wo er ſteht, wozu ver⸗ ſchiedene Methoden in Anwendung gebracht ſind, von denen nachfolgende die meiſte Beachtung verdienen. 1. Man umgiebt vom November bis Februar ein Weins ſpalier mit Glasfenſtern, und zwar ſo, daß jemand dazwi⸗ ſchen gehen kann, bringt innerhalb einen mit Röhren ver⸗ ſehenen Ofen an, verſtopft alle Oeffnungen, und heizt im Verhältniß zu der Zeitdauer, nach deren Ablauf man reis fen Wein zu beſitzen wünſcht. 2. Man pflanzt in gerader Linie bei einer guten Lage eine Anzahl Weinſtöcke, und zieht fle entweder cordon⸗ oder fächerartig. Man umgiebt fie darauf mit einer ftarfen Lage ſriſchen Miſt, und bedeckt fie mittelſt Fenſter, welche man gegen letzteren ſtellt. 3. Man umgiebt den Weinſtock mit einem hölzernen Kaſten, um welchen man außerhalb friſchen Miſt legt, und ſtellt in denſelben einen Ofen. 4. Oder man pflanzt einen Weinſtock neben ein heiz bares Haus, und führt den Stock oder die Reben, durch in die Mauer gemachte Oeffnungen in daſſelbe. | Außer den angeführten hat man noch eine Menge an⸗ derer Mittel, durch welche man die Trauben frühzeitig zur Reife bringt; welches Verfahrens man fid) aber auch be diene, fo hat man doch nur einen günſtigen Erfolg zu er⸗ warten, wenn der Gärtner mit einer genauen Sachkennt⸗ niß die größte Sorgfalt bei der Behandlung verbindet. ] Literariſche Anzeige. Bei Theodor Fiſcher in Caſſel iſt erſchienen den in allen Buchhandlungen zu haben; Abbildung und Beschreibung blühender Cacteen von Dr. L. Pfeiffer & Fr. Otto. Heft IV. gr. 4. mit 5 Kpf. 1 Thi. E. Nauckſche Buchhandlung. : eben NEU Der Preis des Jahrgangs iſt 4 Thlr. tt erſcheinen att 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es zur 5 Verſtändlichtelt des Textes erforderlich iſt, ſollen Kupfer f Alle Buchhandlungen, une und Poſtämter nehmen ven, p der Wange Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen ae Achter Zahrgang. Allgemeine Gortenzeitung Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In Verbindung mit den tächtigſten Gärtnern und Botanikern des In « und herausgegeben von setti Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Berlin. Albert Dietrich, Dr. der Philo ſophie und erórer an der Gärtner s £efranftatt zu Berlin, Sonnabend, den 5. December. ` Hiftorifch - genealogifd)e Beſchreibung ber Chilier-Crdbeere, Fragaria chiloensis. | Mit einem Nachweis der verſchiedenen Kultur met hoden deerſelben. Vom Herrn Th. Gb. Nietner. Wer die großfrüchtigen Erdbeeren lieb hat und fie der Kultur unterworfen, der wird mifen, daß die hier ange. führte Sorte zwar zu jenen gehört, allein er wird auch zuſammengeſtellt zu ſehen, was auf dieſen i í t die Erfahrung PER haben, daß dieſelben gleich vob! nur unter gewiſſen Bedingungen, von denen ſpäter die Rede ſein ſoll — der Mühe lohnt. Manches iſt über die Abkunft der Erdbeere don bili gefagt, Manches über ihren fpecififchen Char: en unter den Erdbeeren Bezug hat; nur muß ich dabei von vorn herein bemerken, und um Entſchuldigung bitten, wenn ich meine Beſchreibung X., um eine meiner Nee i Geburt auf europaͤiſchen Boden anfange. dae 2 a móglidft vollſtändig darzuſtellen, gleichſam ſchon von ihrer Und weil jedes Ding auf der Welt einen Namen hat, auch einiges über dieſen ſagen werde. Denn Verwechslung der Namen führt leicht zur Verwechslung der Geſchlechter und Arten! Die Materialien, welche ich außer meinen eige nen Erfahrungen über vorliegenden Gegenſtand benutzt habe, ſind: 1. Duchesne Histoire Naturelle des Fraisiers, Paris 1766. 2. Deutſcher Obſtgaͤrtner. Weimar 1804. 3. Dictionaire des Sciences Naturelles. Paris 1820. 4. Lamarck’s Encyclop. Methodique. Paris 1785. 5. Transactions of the Hort. Soc. of London 1826. 6. Traité des Arbres fruitiers de Duhamel du Monrean, et Turpin. Paris 1835. 7. LeJardin Fruiliers, par L. Noisette. Paris 1839. Ich werde das Wichtigſte für gegenwärtigen Zweck der Reihe nach aus jeden derſelben herausheben, daſſelbe iſt: Rame, Vaterland, Geſchlechts⸗Cbarakter, iae Theil der Stand der Ehilier Erdbeere in den ems voee Autoren, welche über dieſe Gattung geſchrieben haben, mit Angabe des Charakters der Abtheilung zu der ſie gezählt wird; ſpecifiſche Kennzeichen, Kultur. 1. Name. Für den Augenblick noch unbekümmert, zu welcher Abtheilung der Erdbeeren, die von den Fran- jofeu und Engländern aufgeſtellt find, die unſtige ger hört, haben wir es hier zuförderft nur mit ihrem Namen in Hau. c Die Botaniker nennen fie Fragaria chiloensis, Chi- lier oder chileifche- Erdbeere, die Franzofen namentlich ee und Duchesne geben ihr den Namen Frui- tiller, von Fr "ulilla *) oder Frutillar, unter welchen Be = Hansen, fie in Chili bekannt iff. Die engliſchen Gärtner haben mehrere Synonyme für r Gl Bent, und nennen fe aufer true. Chili-, — Migne im Gvanifdjen eine kleine Frucht. Die c ennung für die Erdbeeren genom⸗ ler. nouvelle edition par Poiteau Greenwell’s-, Green\vell’s french-, Greenwell’s new Giant Strawberry: 2. Vaterland. Chili. f b 3. Geſchlechts-Charakter. Die Chilier Erdbeere gehört, ſo viel davon bekannt ift, den diöciſtiſchen Pflanzen an, und liegt iu dieſer Erſcheinung bei uns der -Graus zu ihrer natürlichen Unfruchtbarkeit. 4. Hiſtoriſcher Theil der Einwanderung und ihre Verbreitung in Europa. Bei dieſen Ab. ſchnitte habe ich Poiteau und Turpin mit ihrem rai. fonnirenden Urtheile im Duhamel pag. 151. befonber$ benutzt. Der Anfang der Geſchichte dieſer Erdbeeren, ſagen ſie if dergeſtalt in ein Dunkel gehüllt, daß es uns nicht moͤg⸗ lich war, daſſelbe aufzuklären. Die alten Botaniker haben die Chilier Erdbeere nicht gekannt, indem Tournefort in feinen Inſtitutionen nichts darüber erwähnt. Europa ver- dankt fie M. Frezier, Offfcier der Marine, welcher, nach Patagonien, Duchesne, überraſcht von der Größe und Schönheit der Erdbeere, die er nahe bei der Stadt Conception, am Fuße der Cordilleren kultivirt fand, 5 lebende Pflanzen dieſer prächtigen Erdbeere mit nach Frankreich brachte, dieſelben jedoch mit ſeinem Supercargo um den Preis von etwas füfem Waſſer, fie zu begießen, theilen mußte. Von 3 Pflan⸗ zen, die zu Marſeille aus Land gebracht, wurde eine dem Miniter Souzy ), die andere dem Profeffor A. de Juf fieu gegeben, und die dritte von Frezier nach Brek gebracht, wo ſie auf der ganzen weſtlichen Seite mit größerem Erfolge angebaut wird, = in dem übrigen Europa. Dief geſchah im Jahre 1712 als Frezier tiefe Erd⸗ Deere nach Europa brachte. Was aus denen geworden ifl die der Miniter Souzy und der Profeſſor Suífieu er halten hat, weiß man nicht. Ihre Unfruchtbarkeit war aber gewiß Urſache, daß man ſie vernachlaͤſſigte und verloren gehen ließ; allein diejenige Pflanze welche nach Breſt ge⸗ ) Die Original Ausgabe von Duchesne's Histoire natur, des Fraisiers, erhielt ich erſt, nach dem ich bereits einen Theil dies ſes Aufſatzes geſchrieben hatte. *) Im Original, welches mir jetzt vorliegt, ſteht Pelletier de Souzy, Miniſter der Kriegsbaukunſt; im — O ner heißt es blos Pelletier. 387 bracht wurde, hat fid) vollkommen acclimatiſirt und merfwür. diger Weiſe vermehrt. Hier nun fängt die Dunkelheit der Ceſtiche dieſer Erdbeeren an. Die nach Breſt gekommene Pflanze war nämlich weiblichen Geſchlechts, indem man nie ein männ- liches Individuum der Gbilier Erdbeere geſehen hat); wie war es alſo möglich, daß dieſelbe Früchte hat erzeugen koͤn⸗ nen? hat fie denn ohne fremde Befruchtung getragen? ift ſie etwa unfruchtbar geblieben, bis der Zufall oder der Verſuch gelungen iſt, ſie kunſtlich zu befruchten? Wenn es durchaus nothwendig geweſen it, durch andere Staub» gefäße befruchtet zu werden, als durch die eigenen, welche in der That unfähig zu ſein ſcheinen, dieſen Akt zu erfül. len; iſt es der männliche oder der koͤnigliche Capran (Mos ſchuserdbeeren) geweſen, welcher in tiefer Funktion gewirkt hat? oder war es die virginiſche Erdbeere? wurden diefe beiden Arten dazumal zu Bref kultivirt? hatten die Eng. länder oder die Holländer die Chilier Erdbeere nicht etwa auch zu derſelben Zeit als wir oder noch früher erhalten? hatten fie fie nicht früher als wir befruchtet, und hatten ſie daran nicht ſchon die Race (metis) erhalten, die wir carolinifde Erdbeeren nennen? Abart, welche ſchon feit 1771 zur Befruchtung der Chilier Erdbeeren in Breſt diente, und welche die Bretagner engliſche Erdbeeren nannten, wahrſcheinlich, weil fie fi ie aus dieſem Lande er- halten hatten? Dieſe Fragen ſind durch die Tradition und ^ud die Vaguen und ungewiſſen Vorſtellungen welche man in Frank. reich von der Chilier Erdbeere hatte, geweckt worden. Fre— zier ſelbſt war weder Botaniker noch Kultivateur, und hat keine zuverläſſige Nachrichten über ſeine Erdbeeren hinter— laſſen. Nichtsdeſtoweniger hofften wir, daß ſich in Breſt noch einige Traditionen über die Einwanderung der Chilier 5 fs den Serug der Chilier Erdbeere wo moͤglich naͤber zu kommen, wandte ich mid) an Herrn Dr. Klotſch, Cuſtus ber Koͤnigl. Herbarien, Wir ſahen die im Koͤnigl. Herbario vor- handenen Erdbeerarten durch, und fanden darunter auch ein National⸗Exemplar der Fragaria chiloensis. Herr Dr. Kloß ſch batte die Gefaͤlligkeit, daſſelbe auf mein Erſuchen ju untere ſuchen, woraus fich ergab, daß bei ihm zwar Stempel vorban⸗ den und auch Staubgefäße im Umkreiſe der Bluͤthe ſtanden, diefe aber bei näherer Unterſuchung keinen Pollen enthielten, folglich unfruchtbar find, und deshalb das vorliegende Grem- plar als ein weibliches — i. Der Verfaſſer. pex Erdbeere in dieſem Lande erholten haben würden und fa. ten deshalb unſern alten Freund M. Laurent, Direktor des botaniſchen Gartens dieſer Stadt, die nótbigen Nach- ſuchungen zur Aufklärung dieſes Gegenſtandes anzuſtellen, ollein feine Forſchungen find inſofern nutzlos geblieben, als es um das Jahr 1712 weder Gelehrte noch Liebhaber der Wiſſenſchaften zu Bret gab. Die Kultur befand fid da. zumal in einem kläglichen Zuſtande und ohne alle Grund. ſatze. Hinſichtlich defen befchäftigte fid) auch niemand die vorgefallenen Begebenheiten forgfältig zu erweiſen und zu —- conſtatiren, um dadurch zugleich über die Fortſchritte der Menſchen Rechenſchaft abzulegen. Allein der Krieg mit den Amerikanern im Jahre 1778 gab dem Lande eine am. dere Geftalt und ſtellte es mit den übrigen Provinzen des Reiches ziemlich auf eine gleiche Stufe. Alles was unſer Freund hat erfahren konnen, ift, daß Frezier ſchon meh rere Jahre zuvor ſeine Chilier Erdbeeren befruchtete, dieß iſt das Reſultat der Nachforſchungen unſeres Freundes für die dem 1771ften Jahre vorhergegangene Zeit. Ju dieſem Jahre kam Laurent ſelbſt erſt nach Breſt, um daſelbſt die Direktion des botaniſchen Gartens zu übernehmen, Du zumal lebte Frezier noch unb unfer Freund hatte Gele. legenheit ihn mehreremal zu fe&em, In jener Zeit wurde die Chilier Erdbeere in verſchiedenen Gärten fultivirt, be. ſonders in denen don Pelmar und van de 8eaudé.- nes, Schiffscapitains; aber man miſchte (don dazumal, um fie zu befruchten, dieſelbe mit coroliniſchen Erdbee⸗ ren u. f. w. i Was Poiteau ferner über diefe Erdbeere ſagt, bee zieht fih weniger auf das Geſchichtliche derſelben, als auf ihre Kultur, und gehoͤrt daher einem andern A fihnitte on. Lamark und Noiſette erwähnen im Weſenticcen daſſelbe, was Poiteau und Turpin im Duhamel über die Geſchichte der Chilier Erdbeere anführen; bein beide haben aus Duchesne geſchöpft. Wie es ſich nun eigentlich mit dem Geschlecht der Ehilier Erdbeeren in ihrem Vaterlande verhält, iſt zur Zeit noch nicht genügend erwieſen. Freilich ſollte man glauben dürfen, daß nach der zuvor gegebenen Bemerkung bezüglich des National⸗Exemplares der Pragaria chiloensis, welches fid im Königlichen Herbario zu Berlin befindet, die * * * 388 Pflanze eingeſchlechtig fei; allein ift es onderſeits auch nicht möglich, daß durch eine Reihe von Jahren binnen welcher ſich dies Exemplar zwiſchen Papier aufbewahrt be⸗ findet, die befruchtenden Theilchen (pollen) ſo ſehr verloren gegangen find, daß feine fihibare Spur mehr von ihnen übrig geblieben iſt? und daß die Pflanze dennoch in ihrem Vaterlande hermaphroditiſch wäre? Freilich wollen ſolche Vermuthungen nicht viel ſagen, allein fobald das Gegen⸗ theil davon nicht apodiktiſch erwieſen iſt, bleiben dieſelben inſofern immer noch übrig, als 8 ie dem Bereiche der Mög- lichkeit angehören. Duchesne, an einer Stelle ſeiner Naturgeſchichte der Erdbeere, iſt ungefahr derſelben Anſicht, und ſagt bei der Beſchreibung der Blüthe unter andern: In der Mitte der Blume zeigt ſich ein großer Fuß, der mit ſehr vielen wohlgebildeten, gut beſchaffenen und der Fruchtbarkeit faͤhi⸗ gen Stempeln beſetzt iſt. Unten rings herum ſtehen auf dem Kelch mehr als 40 Staubfäden, mit ſehr kurzen Stie- len und weißrothen Koͤlblein, die ohne Staub und folglich unfähig ſind die Stempel zu befruchten. Es haben alſo die Blumen, welche Zwitterblumen zu ſein ſcheinen, in der That nur ein Geſchlech. Es mag nun das männliche Geſchlecht durch die Veranderung der Länder ge ſchwächt worden fein, oder es mögen bie Reiſenden, dez nen wir dieſe Erdbeerart zu danken haben, nur Pflanzen mit ſchönen Früchten ausgeſucht, die unfruchtbaren aber, oder die männlichen aus Unwiffenheit, daß die Fruchtbar⸗ keit von dieſen abhange, verachtet haben; ſo findet man in Europa nur weibliche oder unvollkommen Sitter. An einem andern Ort im Duches ne, wo er von der künſtlichen Befruchtung der Chilier Erdbeere mittelſt Be⸗ ſtäubung des männlichen Caperons (Capron male) Fra- garia elatior mascula fpricht und fid auf die Größe der daran hervorgegangenen Früchte bezieht, heißt es: Die Früchte gelangten zu einer betraͤchtlichen Größe die der Größe der Blätter vollkommen eniſprach, indeſſen doch kleiner als in Chili, in dem Vaterlande dieſes Erd- beerſtocks waren. Frezier, welcher (ie daſelbſt im Neber- ; ejehen an fagt, daß man fie fo groß wie Hühner⸗ eier fand, und daß fie gewöhnlich fo groß als Wallnüſſe wären. J Frankreich ſcheinen dieſe Erdbeeren aus Chili etwas von ihrer gewöhnlichen Große verloren zu haben. Indeſſen hat Herr de Nouettes⸗Grou 1764 zu Cher. bourg unter andern welche erhalten, die 73 Zoll im lim: ſang hatten. In einem Auszuge eines Briefes beu Duchesne von Frezier aus Breſt erhalten hat, ſagt derſelbe in der Erzählung feiner Reife auf dem Südmeere, daß er die Chilier Erdbeere in Chili keineswegs wild wachſend ange troffen, ſondern nur in der umliegenden Gegend der Stadt Conception oder Penko 36' 45" fl. Br. auf ganzen Gel. dern kultivirt gefunden babe. *) Barnet, der bei Beſchreibung feiner Erdbeeren bei» nahe ohne Ausnahme ſehr genealogiſch zu Werke geht, ſagt von der Chilier Erdbeere merkwürdiger Weiſe weiter nichts, als daß fie aus Süd-Amerika abſtammt, und über 100 ; Jahre in den europaiſchen Gärten kultivirt wird. Bevor ich dieſen Artikel ſchließe, muß ich hier noch einer Sache gedenken, die, wenn (ie fid) wirklich fo verhält, merkwürdig und von dem höchſten Intereſſe wäre. Noiſette, in feinem Jardin Fruitier führt näm lich 2 Sorten der Chilier Erdbeere an. Die erſtere, welche die unſrige iſt, nennt er Fraisier du Chili a fleurs dioique, die andere Fraisier du Chili a fleurs herm aphrodites. 111 Von dieſer letztern ſagt er p. 329. : Seit ungefähr 12 Jahren kultiviren wir iu unſerem Etabliſſement eine Erdbeerpflanze von Chili, welche vor den vorhergehenden nicht allein den Vorzug hat, daß alle ihre Blüthen hermaphroditiſch find, mithin ohne irgend eine | fremde Beihülfe Früchte tragen, ſondern die auch hinſicht⸗ lich des Bodens nichts weniger als ſchwierig zu erziehen iſt, die ſich leicht vermehrt und bei der man nicht Gefahr läuft, fámmtlide Pflanzen auf einmal zu verlieren, wie dies bei der vorhergehenden der Fall iſt. Wenn die hier von Noiſette beſchriebene hermaphro⸗ ditiſche Chilier Erdbeerpflanze nicht etwa das Produkt ci ner künſtlichen Kreuzung ifl, vielmehr eine Pflanze aus Chili, in der (id) der Geſchlechts⸗ Typus erhalten hat: nun dasi. ) Deſſenungeachtet if Chili das urſprüngliche Vaterland dere 2 felben. $ Ww 389 ſo wäre ja die Sache erledigt. Aber! aber! darüber ſchweigt Herr Noiſette ganz und gar, ſagt eben ſo wenig von woher er ſeine Pflanze bezogen hat, als er dieſelbe beſchreibt. Weshalb thut er dies aber? da er als Schriftſteller doch febr gut weiß, daß über das Geſchlecht der Chilier Grb- beere noch immer ein Dunkel ſchwebt Die Engländer fen- nen auch mehr als eine Chilier Erdbeere, z. B. die gelbe Chiler, die Wilmats Superb; aber fie find auch fo anf: richtig, zu bekennen, daß beide Sorten durch Kreuzung, erſtere von der alten Chilier mit der Roſenerdbeere (Rose- berry), letztere von der alten Chilier mit Dowatons Erd» beere hervorgegangen find. Es wäre daher für den Erd» beerzüchter ſowohl als wie für den Botaniker gleich wichtig, daß Jemand der mit Herrn Noiſette in Verbindung ſteht, diefe hermaphroditiſche Chilier Erdbeerpfanze fom. men ließe und das Wahre darüber durch diefe Blätter ge- faͤlligſt bekannt machte. 5. Stand der Chilier Erdbeere in den Sy⸗ ſtemen der Autoren, welche in gärtneriſcher Be⸗ ziehung über diefe Gattung geſchrieben haben, mit Angabe des Charakters der Abtheilung, zu der ſie gezählt wird. Duchesne als der älteſte Shrift- ſteller, welcher über die Eintheilung der Erdbeere geſchrie⸗ ben hat, ſtellt die Chilier Erdbeere in die vierte Abtheilung der zweiten Hauptart; erſtere nennt er Quamios, letztere Caperoniers. Charakter der Quamios. Größe in allen ihren Theilen; Blätter nicht gefaltet, von feſter Textur, bräun- lich grüner Farbe; die Blumen Gtheilig oder oft mehr; Kelch groß, wenig geöffnet, und ſchließt ſich über der Frucht, von der das Fleiſch angenehm und faftig ift. — ſaͤmmtlicher Arten: Amerika. Poiteau, im Bon Jardinier, bringt die Erdbeeren in 6 Abtheilungen, die letztere, wozu die unfrige gehört, nennt er Chilier Erdbeere, und ſagt von ihnen hinſichtlich ihres gemeinſchaftlichen Charakters: Blätterwerk feidenweich, weniger hoch als bei den bei den letztern Abtheilungen, (daß ſind die Scharlach und Ana- nas ⸗ Erdbeere); Blüthen ſehr groß, hermaphroditiſch oder eingeſchlechtig; hier richten ſich die Früchte während der Reife auf, während fie ſich bei allen vorhergehenden Sor- ten in dieſer Periode neigen. (Abgebildet von SDoiteau und Turpin im Duhamel p. 587.) Bei Barnet, der die Erdbeeren in 7 Klaſſen theilt, bilden die Chilier Erdbeeren mit denen durch Kreuzung ent. ſtandenen ihr ähnlichen Sorten, die vierte Klaſſe, von der der Hauptcharakter folgender ift: | Sehr villófe weiße Blätter, mit kleinen Blättchen von dicker Textur, mit febr ſtumpfen Sägezähnen. Frucht febr groß und blaß, Samen vorſehend; Fleiſch der Typus: Art mittelmäßig von Geſchmack. Was dieſen letzteren Punkt anbetrifft, ſo ſtimmt damit keineswegs das Urtheil überein, welches Lamark über die Früchte der Chilier Erdbeere füllt: denn ihre Früchte, ſagt er, entſchädigen dagegen fo» wohl durch ihre Schönheit als durch die Feinheit ihres Par⸗ füms, worin fie allen übrigen Quamios weit übertreffen. Mein eignes Urtheil erklärt die Chilier Erdbeere hinſicht⸗ lich des Geſchmacks, wenn auch nicht für die beſten, jeden- falls doch für wohlſchmeckend. 6. Specifiſche Kennzeichen. Von den vielen Be⸗ ſchreibungen, welche den Sexual Charakter und die befon- dern der Chilier Erdbeeren eigenen Kennzeichen darſtellen, führe ich vorzugsweiſe die von Poiteau und Turpin im Duhamel gegebenen an. Hiernach ift die Chilier rb» beere eine ſolche, welche ſich durch den Ueberfluß an ſeiden⸗ artigen und weißlichen Haaren, womit alle ihre Theile mit Ausnahme der Blüthe und Frucht bekleidet ſind, ſehr leicht zu erkennen giebt. Sie iſt beſtändig niedriger als die Race (mitis), welche fie erzeugt hat. Ihr Haar welches ſich in der Jugend am Stengel anlegt, breitet ſich ſpaͤter aus und wird ſelbſt herunterhängend. Ihre Blattſtiele ſind bid, halb cylindriſch, oder felbft etwas rinnenförmig angge- höhlt, und endigen in 3 Blattchen, welche unten weißlich und ſeidenartig, an der Spitze abgerundet ſind, und bei denen der Endzahn viel kleiner als die übrigen. Die Ausläufer ſind groß, ſehr ſtark, grün. gelblich oder et · was roth. Eine zweijährige Pflanze entwickelt gewöhnlich 2 oder 3 ſteife Stengel von ungleicher Stärke, wovon der ſtärkſte nach und nach 6—8 oder auch mehr Blüthen bringt. Je. ^ der Stengel ſetzt felten mehr als 2 Früchte an; der größte Theil trägt mit wenigen Ausnahmen nur vier. Alle Blü⸗ then find, was die Botaniker nennen hermaphrditiſch⸗ weiblich, d. h. die weiblichen Geſchlechtstheile haben ſie vollkommen, die männlichen unvollkommen. Die welche fid zuerſt öffnen, haben 8 Blumenblätter, und 16 Kelchausſchnitte; die darauf folgenden 7 Blumenblätter und 14 Kelchausſchnitte, und die letzteren endlich 6 Blumenblät⸗ ter mit einem 121heiligen Kelch. Die Blütyen find weiß, 16-18 Linien im Durchmeſſer haltend. Nach dem Abfallen der Blumenblätter ſagt Duches ne, legen fh die Keld ausſchnitte über den Fuß der Frucht. Wenn diefe größer wird, ſo müſſen ſie nachgeben und ſich öffnen, bleiben aber allemal auf der Frucht liegen, ohne ſich von derſelben zu ‚entfernen, oder auf dem Stiel rückwärts zu liegen. Dieſes Unterſcheidungszeichen hat dieſer Erdbeerſtock mit noch eiui gen andern gemein. Die Staubgefäße ſind zahlreich, in mehrere Reihen gefellt und überall divergirend; fe haben gelbe Fäden, ziem- lich dick, febr kurz, endigend in eine kleine flache, unregel- wipigr Reine: ber man das ene der S Seguna Der re it groß, ei ober oft unregelmäßig, außerordentlich weich, bedeckt mit fehr klei⸗ nen Ovdarien, jedes mit einem kleinen gelben Griffel vet» ſehen, der mit einer verſummelten Narbe oder Stigma fo endet. 1 5 Form und Größe der Frucht anlangend, wechſelt 8 febr. Unter einer gewiſſen Anzahl welche uns im 1812 von Breſt geſchickt wurden, und wovon wir einige für unſere Zeichnung (p. 58. Poiteau und Turpin im Duhamel) ausgewählt hatten, befanden fid eirunde, drei. eckige, glatte und lappige, kurz alle Formen, welche auch e Erdbeere von Montreuil annimmt. Diejenigen, welche eirund waren, hatten die Größe eines kleinen Hühnereies, und zeigte uns die der Sendung beigelegte Nachricht gu ; Lee an, daß da das Jahr kalt gemefen war, die Früchte i bnliche Größe erreicht hatten; fie waren febr glaͤn. voll geſund und gut erhalten; auf der Schat⸗ „auf der Sonnenſeite blaß öfters aber Die Samen waren zahlreich, bräunlich, ſehr groß, vorſtehend, und lagen in einer Vertiefung. Das Fleiſch war weiß oder etwas zinnoberroth, dahin. gegen die Haut letztere Farbe in einem höheren Grade be. ſaß, in einigen Früchten feſt und trocken, ziemlich wäſſericht in anderen, und war die Mitte desſelben immer hohl. Der Geruch war auch verſchieden, denn einige Früchte roden febr gut, andere gar nicht. Ueberhaupt glauben wir, daß man zu ſehr eingenommen von dieſer Erdbeere iſt und ihr Verdienſt zu febr gerühmt hat.) Zu Paris und auch zu Breſt reift ſie Ende Juni. (Schluß folgt.) Die ſchön blühenden Pflanzen, welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen: Garten zu empfehlen ift, 1. Curtis's Botanical Magazine. (Taf 3813.) „ereus Tatiffons Zuecar. * Auguſt 1840. [Cereus oxypetalus De Cand, Rev. t. 14. Epiphyllum lati- : frons Zuce.] x EN Monogynia, Cacteae.) Diefer Cereus hat blattartige große Zweige, aus dee nen die großen, ſehr lang röhrenförmigen. weißen Blumen entſpringen. in Pfeiffer et Otto Cacleae t. 13. f. 2) (Taf. 3814.) . Malva purpurata Lindl. * (Monadelphia Polyandria, Malvaceae.) Eine hübſche mehrjährige Pflanze, welche ſich auf dem 3 Was dieſe letztere Bemerkung anbetrifft, fo ſtimmt dieſelbe mit den Anſichten der uͤbrigen Autoren, welche uͤber die Gbilier Erdbeere ge i ques nicht uͤberein. Auch meine Erfahrungen, binſichtlich des Geſchmacks dieſer en fprechen für die Güte deſſelben. Viel liegt — x Standort. J (Abgebildet und beſchrieben iſt derſelbe ram Cumbre, einen Paß in den Andes von Chili findet, und durch Herrn Macrae in den Garten der Gartenbau» Ge ſellſchaft eingefuhrt wurde. In England wird fie als eine harte Pflanze behandelt; fie verlangt um zur Vollkommen ⸗ heit zu gelangen, eine trockne Jahreszeit. Es ſteht die Pflanze der Malva tenuifolia febr nahe, ſcheint jedoch davon verſchieden zu ſein. Sie blüht in den Monaten Juni und Juli. Die Blaͤtter ſind handformig zertheilt, die Blume blau mit weißem Grunde. (Auch im hieſigen Garten hält dieſe Pflanze unter leichter Bedeckung febr gut aus, am ficherften jedoch in froſtfreien Winterbeeten. Samen fegt fie nur bei guter trockner Jahreszeit an. O.) | (Taf. 3815.) Genera mollis Humb. (Didynamia angiosperma. Gesneraceae.) Herr Mackenzie batte diefe Schöne Pflanze am Fuße des St. Pedro, 30 Meilen von der Stadt Caracas gefun⸗ den, und im Februar 1819 den Herren Harris und Lowe Samen davon überſendet. Die daraus gezogenen Pflanzen blühten nach 14 Monaten. Dieſe Art hat keine knollige Wur⸗ zeln wie die meiſten der Gattung. Ihre Stiele find fraut: artig und ſterben ab, nachdem fie Samen getragen haben, fie machen aber an der Baſis neue ſchuppige Triebe, breiten ſich hierdurch nach allen Seiten aus, und bilden wieder meue blühbare Pflanzen. Es ift dies wohl ein ſſcheres Zeichen, daß fie nicht jener längeren Ruhe bedarf, welche die übri⸗ gen Gesnerien mit den großen knolligen Wurzeln verlan⸗ gen. Die Stiele ſind an 18 Zoll lang; wenn die Pflanze jedoch älter und ſtärker wird, fo mögen fie dieſe Länge wohl beträchtlich überſchreiten. Die Samenkörner find gleich al- len andern dieſer Gattung klein; bei ihren Säen drückt man fie leicht in eine vorher angefeuchtete ſandige Erde, ohne fie jedoch damit zu bedecken. Nach einigen Tagen keimen fie und müſſen dann bis zu der Zeit, wo man fie umſetzen kann, an einem ſchattigen Ort gehalten werden. Mir feint es feinem Zweifel unterworfen, daß die Pflanze mit Humboldt's und Kunth's Gesnera mollis einerlei ift, wie eirunden, gefurchten überirdiſchen Knollen, u wohl ſich einige kleine Unterſchiede finden, welche indef da durch hervorgegangen fein mögen, daß Humboldt's Abbil ⸗ dung nach einem trockenen Exemplar gemacht iſt. Die Blumen ſind unten ſcharlachroth, oben gelb und roth gefleckt. (Taf. 38 16.) Stylidium fasciculatum R. Br. (Gynandria Diandria. Stylidene.) Dr. Lindley führt die Pflanze als eine einjährige von nur 3—4 Zoll Höhe auf. In dem Glasgower bota niſchen Garten iſt ihre Dauer jedoch mehr als einjährig, und ſie erreicht eine Hoͤhe von 2 Fuß. Sie iſt eine febr ſchöne Pflanze und verdient ſowohl wegen ihrer Zierlich⸗ keit als auch wegen der febr lebhaften Itritabilität der Stempelſäule angebaut zu werden. Wenn man dieſe letz⸗ tere nämlich an der converen Seite mittelſt einer Nadel berührt, fo ſpringen fie ſogleich zur entgegengeſetzten Seite über. Dieſe Eigenthümlichkeit it übrigens mehr oder mins der durch die ganze Gattung wahrzunehmen. (Dieſe hier angeführte Pflanze wird vielfältig ſowohl in den hieſigen als in andern Gärten gezogen. Sie iſt keineswegs einjahrig, vielmehr treibt fie im Frühling von Neuem aus, und werden die alten Blüthenſtengel, ſo bald die Samen ihre Reife erlangt, abgeſchnitten. Bei einer | ihr zuſagenden Kultur erreicht fie bier eine Höhe pon iu . und blüht febr reichlich, zumal wenn die Pflanze im freien Lande den Sommer über kultivirt wird. Sie iſt daher febr empfehlenswerth. O.) a - (Taf. 3817.) ne Laelia autumnalis Lad ue [Bletia autumnalis La Llave,] (Gyuandria Monandria, Orchideae): Es ſteht diefe Pflanze der L. anceps (Bot. Reg. t. 1751.) nahe, unterſcheidet fid) aber von derſelben durch die 1 ind durch die hell — Blumen, bie einen no irem 392 rud) haben, und deren enge mit grünen Nippen durchzogen find. (Taf. 3818.) Batemannia Colleyi Landi. (Gynandria Monandria. Orchideae.) Dieſe Iflanze wurde von Herrn Colley, dem Samm- ler des Herrn Batemann in Demerara entdeckt, und hat im Februar im botaniſchen Garten zu Glasgow ge⸗ blüht. Die überirdiſchen Knollen find länglich und gefurcht und treiben ein langes lanzettfoͤrmiges Blatt. Die febr wohlriechenden großen Blumen ſtehen in einer langen Traube haben grüne Blüthenhüllenblätter, die innerhalb faſt bis zur Spitze roth gefärbt find und eine gelblich weiße, grün ſchattirte Kronenlippe haben. Bibliographiſches. Icones et descriptiones H y dr angearum in ja- ponia. hucusque delectarum, adjectis novorum fami- liae Hydrangearum, generum ibidem degentium notis characteristicis. Auctoribus Dr, Ph. Fr. de Siebold et Dr. J. G. Zuccarini. (Florae japonicae sectio rima, Cent. I., p. 101 — 122. Tab. 51 — 66.) folio. In der vorliegenden Abhandlung geben die Herren Verfaſſer eine Monographie der Gattung Hydrangea, nám- lich derjenigen Arien, welche Herr Dr. v. Siebold in Japan gefunden und entdeckt hat, begleitet mit 16 ſehr ge⸗ lungenen ſchwarzen Abbildungen. Nachdem ſie einen aus. führlichen Gattungscharakter gegeben haben, bemerken ſſe über das Vorkommen der Arten, daß ſie bis jetzt nur in der gemäßigten und wärmeren Zone vou Aſien und Ame rika gefunden ſind, und daß die mehrſten zwiſchen dem 20 und 40 Grad nördl. Breite vorkommen, und zwar vier Ars — ten in Nordamerika, und 20 in Mittelafien, als Nepal, China und Japan. Zwei Arten überſchreiten nur den Ae - quator, von denen ſich die eine in Peru, die andere in Jane findet. Sie lieben feuchte ſchattige Stellen. Es find folgende Arten abgebildet: H. Azisai, Otaksa, japonica, peliolaris, Belzonii, acuminata, Bürgeri, Thunbergii, stellata, cordifolia, virens, paniculata, hirta, involucrata und eine neue dahin gebórige Gattung, Cardiandra alternifolia. Literariſche Anzeige. So eben iſt bei Heinrich Franke in . erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Pflanzenuhr oder Beſchreibung der Pflanzen, an welchen zu beſtimmten Stun den des Tages eine auffallende Veränderung wahr zu neh⸗ men iſt. Nebſt kurzer Anleitung zur Behandlung derſelben im Zimmer oder im Freien und der Angabe einiger Gewächſe, welche die Min ber Witterung anzeigen. Von r. A. B. Reichenbach, nn ge Naturgeſchichte des Pflanzenreichs. Preis geheftet 64 Sgr. Be Nauckſche Buchhandlung. Von dieſer Zeitfchrift erscheinen alle 14 Tage swei Bogen in Quarto; wo es zur mehreren Verſtändlichkeit des Tertes erforderlich ifi, ſollen Kupfer oder Holzſchnitte beigegeben werden. langen auf dieſe Zeitſchrift an. Der Preis des e iſt 4 Thlr. Alle Buchhandlungen, Zeitungserveditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ i a der Phan Ben handlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. 4 E Preis-Eourant von bei Leo bold Hoffmann in Zerbſt. Topf Faewächen für das Jahr 1841, welche zu ins; ſind + Achter Jahrgang. ligemeine Gartenzeitung Eine Zeitſchrift - für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. 2 In e mit den s tächtigßen Gärtnern und Daene des In ⸗ und Auslandes, 7 herausgegeben von Erie Otto, Königl. Preuß. Gartens Direktor und Inſpektor des bot. Gart 8 zu Berlin. Albert lee Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner z Lehranftalt zu Berlin. Sonnabend, den 12. December. | " Hiſtoriſch-genealogiſche Beſchreibung ber Chilier⸗Erdbeere, Fragaria chiloensis. Mit einem Nachweis der verſchiedenen Kultur methoden derſelben. Vom Herrn Th. Ed. Nietner. 5 (Schluß.) vs Kultur. Die Kultur der Chilier Gribtere ift in Beziehung ihres Verhaltens zu unſerem Klima ſowohl, als dis hinſichtlich ihrer oiiaii eine andere, als die der übrigen Erdbeeren. Gufofern Frankreich diefe Erdbeere zuerſt ent und ſie, wie früher bemerkt, zu Breſt beſonders gut gedieh, auch zu Paris gezogen wurde, führe ich zunächſt das an, was uns Poiteau im Duhamel unter der Ueberſchrift: Kultur in der Umgegend von Paris — davon mittheilt. Außer bei den Herren Vilmorin und Noi- fette zu Paris, wird die Chilier Erdbeere nur in dem Küchengarten von Versailles gebaut, woſelbſt man ihr aber. auch nur weniger Aufmerkſamkeit ſchenkt, als den gemóbu. lichen Erdbeeren; daber kommt es, daß ſie auch nicht die ~ 394 Vollkommenheit erreicht, die fie bei größerer Sorgfalt der Pflege erreichen würde. In einem thonigen, kalten und feuchten Boden ſtirbt ſie bald, und auch eine leichte, trof. fene, falpeterartige Erde, in welcher fid) Ueberbleibſel von Gyps finden, wie in den meiſten Gärten von Paris, ſagt der Geſundheit der Pflanze eben ſowenig zu. tiefer Erdart, in welcher fid viele Gehölze zwar febr wohl befinden, iſt aber ein großer Feind der Chilier Erdbeerpflanze. Dabingegen haben mir fie in einem milden, mit trockenem Untergrund verſehenen Boden ſehr gut wachſend angetroffen. Ferner entſpricht eine Erdart, die zur Hälfte locker, zur Halfte ſandig, das Waſſer leicht durchlaſſend, und wovon der Grund mehr trocken als feucht iſt, ihrem Gedeihen auf'à beſtimmieſte. Allein eine Bodenmiſchung von ſandiger Heideerde iſt ihrem Wachsthum dennoch zuſagender, und in jeder Beziehung ihr die dienlichſte. ſchung nun aber an Ort und Stelle natürlich vorfinden, oder fie kunſtlich herſtellen, fo it es immer nothwendig, daß fidh das Beet gegen Mittag neigt, und gegen Norden geſchützt ift, fei es durch eine Mauer, oder durch ſonſt eine Exhö- hung. Die Neigung gegen Mittag erleichtert den Abfluß der Feuchugkeit wahrend des Winters und bewirkt eine ^ d größere Einwirkung der Sonnenſtrahlen. Die Gbilier Erdbeerpflanze ift. fo zart, daß ihre Wur zeln bei unterbrochener Vegetation leicht in Fäulniß überges ben; der Srühling ift deshalb die beſte Zeit des Pflanzens. Nachdem der Boden fleißig durchgearbeitet und mit leichter Erde gemengt iſt, pflanzt man vorjährige Ausläufer in Ab⸗ fanden von 15 Zoll Entfernung unter fidh, und begießt und beichattet fie bei ſtarkem Sonnenſchein. dieſer Erdbeerſtock eine fremde Befruchtung nöthig hat, muß man gleichzeitig in feiner Nähe entweder Ananas- Erd» beere von Bath, caroliniſche , männliche⸗ oder hermaphro⸗ dijde Moſchus Erdbeere pflanzen; wir geben in dieſer Be⸗ ziehung der Ananas- Erdbeere in fo fern den Vorzug, weil, fie ſpäter als die andern blüht, und ſie uns die nächte Der: | wandſchaft mit ihr zu haben ſcheint. Bei der Bepflanzung eines Beetes mit Ehitier. Erd- flange. ‚man daher 8 bis 10 Stuck von einer je fi ben, welche die Beſruchtung vollzie⸗ Das Nitrum Man mag dieſe Mi⸗ Allein, weil Da die Chilier Erdbeere aber doch ſpäter blüht als die genannten Torten, und in dieſem Falle die Befruchtung dennoch fehl ſchlägt, fo hat Duches ne, um dieſem Ne belſtande zu begegnen, folgende Vorſichtsmaßregeln vors geſchlagen: Zuförderſt erinnere man m daß die Lage und Expo. fition des Beetes, welches wir fur die Chilier Erdbeere bes nutzen, die Vegetation derſelben beſchleunigt, und ſie gegen maude Unfälle des Klima's ſichert; nichts deſto weniger blüht ſie aber doch am ſpaͤteſten. Um alſo die Zeit ihrer Bluthe mit der jener Sorten, welche ihre Befruchtung voll ziehen ſollen, auszugleichen, iſt es nöthig, letztere in der Entwicklung ihrer Blüthe zurückzuhalten. In dieſer Din. ſicht pflanze man die dazu beſtimmte Sorte ein Jahr frü. her in Töpfe, und ſtelle fie, um ihre Vegetation zurückzuhal⸗ ten, in eine nördliche Expoſſtion, gebe ihnen nur fo viel Waſſer als ſie bedürſen um nicht auszugehen, und behandle ſie zur ſerneren Verwendung der Beftuchtung ſo, daß ſie mit der Chilier ae gleichzeitig ihre Blüthen entwickeln. < Das zweite von Duches ne empfohlene Mittel beſleht in Aushebung al er Erdbeerſtocke mit Ballen vor dem Aufe blüben, dieſelben in die Nähe der Chilier Erdbeeere zu pflanzen, jene etwas fpáríid) zu begießen, und die Entwick. lung dadurch noch mehr zurückzuhalten. Das dritte Mittel endlich iſt, wenn auch ſchon das hübſcheſte, doch nicht das kürzeſte. Um davon Gebrauch zu machen, muß man immer zur Befruchtung nöthige Erde beeren in nördlicher Lage vorräthig haben, wo fie natür⸗ licher Weiſe fpäter blühen , was Duches ne mälerie nennt: diefe Erdbeerpflanzen geben nun die beftuchtenden Blumen, die folgendermaßen verwandt wurden. Des Abends ſchnitt Duchesne halb geſchloſſene, oder vielmehr halb ge⸗ oͤffnete Blumen mit 1 bis 3 Zoll langen Stengeln ab, ſtellte fie in kleiue mit Waſſer gefüllte Arzneiglaͤſer, und brachte fie ſodann zu den eben fid) eufgefchloffenen Chilier Grbe beeren, und damit die Blühen beider Arten in möge liit nahe Berühruug mit einander kamen, grub er die kleinen Phiolen den Ehilier Erdbeeren ganz nahe in die Erde. Tags darauf entwickelten fich die Blüthen und die : Befruchtung hatte fhattgefunden. Nachdem die Blumen. = 395 — blätter abgefallen find, ſchließt fid) ber Kelch, die jungen Früchte neigen fid zu Erde, um fid) bei zunehmender Größe und Reife wieder aufzurichten. Die Chilier Erdbeere, ſagt Poiteanu, erreicht in Paris niemals die Größe wie zu Bret, und nimmt auch niemals die bizarre Form der Früchte jener Gegend an. Die Qualität haben wir bei beiden gleich gefunden. Die Chilier Erdbeere erfordert zu ihrem beſten Ge deihen viel Aufſicht, wozu die immerwährende Wegnahme der Ausläufer und eines Theils der Blätter gehört; denn ohne dieſe Operation würde fie bald erſticken und aushungern. Sie muß ferner öfter als die übrigen Sorten erneuert, d. h. verpflanzt werden, und es iſt felten, daß fie (id) län. ger als 3 Jahre an derſelben Stelle gut erhält. Man kann fie nicht anders als durch Ausläufer und Stecklinge ver⸗ mehren. Niemals hat ſich in Europa ihres Gleichen durch Samen erzeugt, und iff dies das ficherfe Argument für die Unfruchtbarkeit ihrer Staubfäden. Da wo fie Früchte mit guten Samen trägt, ſind dieſelben immer durch andere Erdbeeren befruchtet. Noiſette iſt, was die Kultur der Ebilier Erdbeere . anbelangt, im Weſentlichen Poiteau's Meinung. Auch er hält eine lockere, ſandige Heideerde für die geeigneteſte, bemerkt jedoch auch einen Fall, wo er die Chilier Erdbeere bei einem Gärtner in Paris ziemlich üppig und geſund wachſend angetroffen habe, ohne daß der Boden dazu zuvor zubereitet und nach Borſchrift gemiſcht worden wäre. f Die Methode, welche ich bei der Kultur der Chilier Erdbeere anwende, weicht in mancher Beziehung von der zuvor von Poiteau beſchriebenen febr ab; ich geſtehe je. doch auch offen, daß mir ihre Fruchterzeugung in fo feru nie recht gelungen iſt, als ich fie nie einer fünftlichen Befruch- tung unterworfen habe, dieſe vielmehr dem Zufall oder den übrigen in ihrer Nähe ſtehenden Erdbeeren überlaſſen habe. Allein da ich meine Erdbeerſammlung nach dem Barnetſchen Syſteme, in welcher die Ananas» und Chilier Erdbeeren fi nahe ſtehen, gepflanzt, haben letztere, wenn auch nicht viel, doch immer Früchte getragen. Dieſelben erreichten zwar nicht die Große, welche ihnen unter andern Bedin- gungen und Kulturverhältniſſen eigenthümlich iğ, waren je doch ſtets von gutem Geſchmack. : Der Boden, in welchem ich meine Chilier Erdbee⸗ ren pflanze, iſt nie eigens fur fie zubereitet worden, fem dern ſie ſtehen hier mit den andern Sorten auf Beeten, deren Grund miſchung ſandiges, ſtark gedungtes und 11 Fuß tief rajoltes Gartenland ijt Geſchützt find diefe Beete gegen Oſten und Weſten durch Bram; gegen Norden durch Gebäude, Ich verpflanze die Chilier eu" wie die übrigen, alle 3 Fahre, und zwar einzig und allein durch Ausläufer, die ich, ſobald fie fd bewurzelt haben Calfo vielleicht im Juli), von den Mutterpflanzen trenne, und fedann auf die für fie. zubereiteten Beere 2 Fuß ins Gevierte pflanze. Während des Sommers erhalten ſie tuchtig Waſſer. Die Ausläufer, welche ich nicht zur Vermehrung gebrauchen will, ſchneide ich bald nach ihrem Erſcheinen am alten Stocke ab, babingegen die Blätter nie. Bei eintretender Kälte decke ich die Erdbeere mit verrottetem Dünger, jedoch nur leicht. Im Frühjahr wird derſelbe ibeilweiſe abgeharkt, theilweiſe zwiſchen den Reihen flach untergegraben, und die Beete werden in der Folge rein gehalten. Wenn die von mir befolgte Methode nun auch nicht beweiſt, daß bie Chilier Erdbeere die größen Fruchte ih⸗ res Geſchlechts trägt, was fie bei mehr Sorgfalt, Fleiß und Berückſichtigung defen, was vorzugsweiſe auf das Ges deihen derfelben wirkt, gewiß thun würde; jo geht daraus doch die Wahrheit hervor, daß fie keineswegs fo deli⸗ cat und empfindlich iſt, als ſſe Poiteau ſchildert, und deshalb auch Niemand ihre Kultur zu fürchten hat. — —„—-— Ueber Kultur der Gurten. A; Herrn J. ER (Marnock Floricultural Magazine 1840. P 195.) Wer über die Kultur der Gurken ſchreiben will, ge. raͤth ſogleich in die nicht geringe Verlegenheit, welche Me⸗ thode er dabei befolgen foll Die meiſten von dieſen fud / Früchte zu erzielen. 396. trotz ihrer einzelnen Vorzüge doch nicht allgemein zu empfeh- len, da nicht alle Gärten im Beſttz der dazu erforderlichen Mittel ſind. Die Methode, welche ich zu beſchreiben mir vorgenommen habe, kann von fat allen Gurken Anbauern angewendet werden, und ich kenne keine andere, welche einen fo ſicher lohnenden Erfolg gäbe. Es muß ſich natürlich die ganze Behandlung nach dem Zeitpunkt richten, bis zu welchem man die Gurken für den Tiſch verlangt, und ein jeder Gärtner ſetzt etwas darin, eine frühe reife Frucht zu erlangen. Man fået deshalb febr Häufig Gurkenkerne um die Mitte Novembers in der Abſicht, im Anfange März 5 Ich habe indef durch mehrfach wie. derholtes Verfahren gefunden, daß Samen, im Dezember gefäet, zu gleicher Zeit mit dem im November geſäeten zur Vollkommenheit gelangten. Bei der Anlage des Beetes hat man darauf zu ſehen, daß es gegen den Nord Off Wind geſchützt iſt. Man ſteckt ſich die Länge und Breite deffelben mittelſt 4 Pfaͤlen ab, grábt die Erde 15 Zoll tief aus, und legt in dieſe Grube Reiſerbündel bis zur Höhe von 3 Fuß, welche man an allen Seiten 3 — 4 Zoll übergreifen laßt. Auf dieſes Neifig legt man 1 oder 2 Hür- den, auf welche man eine 1 Fuß hohe Lage zum Theil in Laubes legt, und ſtellt über das Ganze den Miſtbeetkaſten mit den Glasfenſtern unter einer ziemlich ſtarken Neigung nach Süden. Hat man Schie⸗ fer oder flache Ziegelſteine bei der Hand, ſo kann man ſie noch auf das Laub legen, wodurch man einen Ableiter der überfluͤſſigen Feuchtigkeit erhält, indem diefe von den Bie geln eingeſaugt wird. Letztere bedeckt man dann noch mit einer 2—3 Zoll ſtarken Lage trocknen Sandes oder trod. ner Sägeſpäne, welche die an dem Glaſe ſich kondenſirenden Dämpfe abſorbiren werden. bereitung des Beetes nicht genug empfehlen, da ich aus eigener Erfahrung gefunden habe, daß dieſelbe von großer Wichtigkeit iſt. Die Pflanzen erhalten hierdurch einen we⸗ niger geilen Wuchs in die Länge, welches man gewöhnlich bei den in einer feuchteren Atmoſphäre lebenden wahrnimmt; ober fie ſelbſt werden härter, widerſtehen mehr der Kaͤlte, und ſetzen früher Früchte an, als auf irgend eine andere wa 2 "ber Behandlung. Daß die Pflanzen bei jener mehr aus. alien, kann ich durch mein Tagebuch betätigen, wo der — 3 Tbermometers im Freien an dem Morgen Ich kann biefe Art der Zu. des 20. Januars 1837 und 1838 mit — 26° — (— 253^ R.) verzeichnet it, während es im Beete +40°8, (32? R.) zeigte. Da der ganze Umſchlag durch die anhal⸗ tende Kälte gefroren war, ſo ſetzte ich zwei mit heißem Wafer gefüllte ſteinerne Flaſchen, jede 4 Quart enthaltend, in das Beet, welche ich alle Abend und Morgen friſch füllte. Die Matten, mit welchen ich das Beet bedeckt hatte, nahm ich zehn Tage hindurch nicht herunter. Auf diefe Art gelang es mir, die Pflanzen glücklich durchzu⸗ bringen, was, wenn viel Feuchtigkeit in dem Beete vor handen geweſen wäre, unmöglich hätte geſchehen konnen. Ehe man den Miſtbeetkaſten aufſtellt, muß man ihn ſowohl als die Glasſenſtern drei bis viermal mit heißem Waſſer und Seife gut abwaſchen, um die vorhandenen In. ſekten-Eier zu zerſtören. Man umgiebt ihn, nachdem er aufgeſtellt it, mit einem guten Umſchlag und bedeckt die Fenſter mit Matten. Die Töpfe werden bis zur Hälfte mit gleichen Theilen leichter Lehm- und Garten⸗Erde gefüllt, und in jedem 2 Samenkörner 1 Zoll unter der Oberfläche gelegt, worauf man fie auf die Oberfläche des Beetes ſtellt. Sobald die Pflanzen hervorkommen, ſtellt man ſie auf um⸗ gekehrte Blumentöpfe, fo daß fie 3—4 Zoll von den Shei beu entfernt bleiben. Wenn die Pflanzen Blätter treiben, fo füllt man die Töpfe bis zur Oberfläche mit ermårmter leichter Miſtbeeterde, giebt ihnen etwas Waſſer, wozu man ein Gefäß im Beete bereit haben muß. Das Bewäſſen muß indeß ſehr ſparſam und mit großer Vorſicht geſchehen; man darf das Waſſer nicht an den Stengel der Pflanze i kommen lafen, ſondern es nur am Rande des Topfes ent- lang gießen. Bei jeder günſtigen Gelegenheit, d. h. wenn das Thermometer über + 70° PFahrh. (1629 N.) hebt, und das Wetter gelinde ift, muß man den Pflanzen ‚Luft zukommen lafen; indef darf man dabei die (geufter nicht zu weit öffnen, damit nicht ein plötzlicher kalter Windſtoß eindringe. Am zweckmäßigſten ift es, wenn man einen Streifen grobes Tuch an die Leiſte des Fenſters nagelt, daſſelbe über die Oeffnung fallen laͤßt, und unten mit eini gen Häkchen beſeſtigt. Durch dies Mittel wird die hite eingleitende Luft gemildert, und kann daher den Pflanzen nicht mehr nachtheilig fein. Der Sand oder die Sägeſpaͤne müffen mitunter aufgelockert werden, um die Wärme herauf. zuleiten. Sobald die Pflanzen ſo weit gediehen ſind, um — 397 fie in das Fruchtbeet zu bringen, muß man baffelbe iu Bereitſchaft halten. Es wird nach denſelben Grundſätzen wie das Samenbeet konſtruirt, und kann von Holzſtücken, Baumwurzeln u. ſ. w. gemacht werden; nur immer mit Berückſichtigung der nöthigen Zwiſchenraͤume. Auf die Hür⸗ den legt man 1 Fuß hoch Laub, welches den zu ſtarken Dämpfen den Zutritt verſagt, und um das Verbrennen der Wurzeln zu verhüten, bringt man mitten unter jedes Fenſter eine oder zwei große Schieferſtücke an. Langs der Mitte des Beetes legt man eine Lage des folgenden Com⸗ poſts, den man zu dieſem Ende trocken gehalten haben muß, in einer Höhe bis auf 10 Zoll von den Scheiben entfernt; nämlich zwei Theile torfigen Lehm, ein Theil Garten» und ein Theil guter Dünger⸗Erde. Wenn nun das Thermome⸗ ter zwiſchen 70 und 75° Fahrh. (165 — 1935 R.) fpielt, ſo iſt das Beet fähig, die Pflanzen aufzunehmen. Bei der Auswahl dieſer letzteren hat man darauf zu ſehen, daß ſie einen glatten ſtarken Stengel haben, an welchem ſich kleine weiße Erhabenheiten, die kommenden Wurzeln im Embryo befinden, und daß die Blätter regelmäßig geformt find. Für jedes Feuſter ift eine Pflanze genug. Gewöhn⸗ lich nimmt man die Pflanzen bei dieſem Umſetzen aus ih- ren Töpfen; ich habe aber gefunden, daß dies Verfahren, beſonders in ſo früher Jahreszeit, nachtheilig iſt, und em⸗ pfehle daher, die Seitenwände der Töpfe zu zerſchlagen, den Boden aber daran zu laſſen. Demnächſt ſetzt man die Pflanze in eine, in oben erwähnte Erde gemachte Höhlung, umgiebt fie behutſam bis zur Hälfte der Höhe des Stiels mit die ſer Erde, und befeuchtet letztere mittelſt einer feinen Brauſe, wobei man aber ſehr vorfichtig verfahren muß, damit der Stengel nicht benetzt werde. Im Fall eines ſtarken Sone nenſcheins wird eine theilweiſe Beſchattung während zweier oder dreier Tage nothwendig ſein, womit man aber nicht länger fortfahren darf, weil man in dieſer Periode jeden einzelnen Lichtſtrahl wahrnehmen muß. Um den Wirkun⸗ gen der Sonnenſtrahlen auf die Pflanzen entgegen zu tre. ten, muß man ihnen nach Verhältniß friſche Luft zukom⸗ men lafen. Eine Temperatur von 70—75? Fahrh. (163 bis 193° R.) bei trüben Wetter, oder 80 — 85° Fahıh. (215 —93;* R.) bei Sonnenſchein ift ihnen nicht ſchadlich, ſobald aber das Thermometer hoher feigt, muß man ihnen ftiſche Luft zuführen, wobei man aber nicht vergeſſen darf, den vorhin beim Samenbeete erwähnten Tuchſtreifen vor zu machen, damit nicht durch eine plötzliche Aenderung der Nichtung des Windes die ganzen Pflanzen zerſtört werden. Wenn die Pflanzen nicht ſchon im Samenbeet eingekneipt, d. h. wenn ihnen daſelbſt nicht ſchon die dußerſten Spitzen genommen worden ſind, muß man es jetzt thun, und zwar am dritten Gelenke, indem fie dadurch fruher zur Frucht ge langen, als wenn fie am erſten oder zweiten Gelenke ges ſtopft werden. Auch die neuen Schoͤßlinge werden ſpäter an derſelben Stelle eingekneipt. Alle männlichen Blüthen, welche erſcheinen, werden fortgenommen, von den weiblichen dagegen werden nur die ſchwachen beſeitigt, die kräftigen aber gelaſſen, wodurch die Pflanzen bedeutend gewinnen, und ihre Früchte beffer und größer werden. Wenn eine Frucht ⸗ oder weibliche Blüthe fid) entfaltet hat, fo befruchtet man fie, indem man das Staubgefäß der männlichen Blüthe mit der Narbe der weiblichen in Berührung bringt, wo⸗ durch der Blumenſtaub entladen wird. Nachdem auf dieſe Art die Blüthe geſchwaͤngert iſt, ſo kneipt oder kappt man den Schößling am erſten Gelenke über der Frucht, worauf nach Verlauf von 2 bis 3 Tagen letztere zu ſchwellen beginnt. Jetzt legt man diese in eine hölzerne Rohre (bei uns find Glascylinder von 16 — 20 Zoll Länge und an 3 Zoll Durchmeſſer hierzu im Gebrauch, und kneipt den Schößling bis zu dem Gliede ab, von wo die Frucht ausgeht. Der Grund, warum man dies Abkneipen nicht früher ausführt, iſt, das Schwellen der Frucht zu begünſtigen. Wollte man aber hiermit noch länger zögern, fo würde der Schöß- ling durch die Reproduktion neuer Zweige, der Frucht den Nahrungsſtoff wieder entziehen, welchen er ihr früher zu⸗ führte. Wenn im Verlauf der Zeit die Wurzeln durch die Erde hervorbrechen, [o bedeckt man fie wieder mit gu ter Erde, und füllt mit dieſer das ganze Beet aus, ſobald die Rauken fid) über daſſelbe auszubreiten beginnen. Wenn man die Temperatur im Beete zwiſchen 80 — 85° F. hält, fo kann man bei dem richtigen Grade der Feuchtigkeit auf eine Frucht von der beſten Qualität rechnen. Man muß aber bei vorſchreitender Jahreszeit den Pflanzen öfter friſche Luft zuführen, was bei gelindem Wetter, beſonders des Mor gens, von wohlthätigem Einfluß ifl... So wie fid) die Zweige mehr ausbreiten, ſo dehnt man auch das Bewaͤſſern weiter 308. von bem Hauptſtiele aus. Verlangt man eine Frucht von außergewöhnlicher Länge, ſo beſprenge man die Oberfläche der Erde und die Blätter der Pflanzen mit lauwarmen Waſſer, hüte ſich aber die Fruchtblüthe zu befeuchten, ver⸗ | ſchließe die Fenſter eine Stunde früher als die Sonne die Scheiben verläßt, und erhalte im Beete eine Temperatur von 90 — 100? Fahrh. (252 — 3029 N.). Auch auf bie Umſchläge des Beetes hat man ſein be⸗ ſtäͤndiges Augenmerk zu richten, und in ihnen eine fortwäh⸗ rende lebhafte Wärme zu erhalten. Wo man Laub in Menge hat, kann man daſſelbe mit Miſt vermiſcht dazu anwenden. Die Heftigkeit der Hitze wird zwar hierdurch etwas gemildert, ſie wird aber dafür conſtanter. Man lege an allen Seiten um das Beet eine dicke Lage zuvor in ei⸗ nem Hauſen erwärmter Blätter, welche einige Zoll an den Wänden in die Höhe geht, wodurch das Verbrennen der Wurzeln bei ihrem fpäteren Ausbreiten verhütet wird. Den ſtärkſten Dünger halte man fo viel als möglich am Boden des Umſchlages. fange mit der kühlſten Stelle an, und erſt wenn dieſe wieder die gehörige Wärme erreicht hat, kann man ſuc⸗ ceffve zur Erneuerung der übrigen ſchreiten, zu welcher Operation man einen ruhigen und trüben Tag zu má. len hat. Bei gelindem Weiter und einer richtigen Wärme in- nerhalb des Beetes ſind zwei Matten zur Bedeckung hin⸗ reichend, von denen die obere nur dient, die untere trocken = zu erhalten. Bei ſtrenger Witterung wird es jedoch nöthig, zwiſchen beide Matten eine dicke Schicht Heu zu legen. Wenn bei einer großen Wärme im Beete ſich viel Dampf erzeugt hat, ſo iſt es vortheilhaft die Fenſter alle Abend ein wenig zu öffnen, wobei man aber ja nicht das oben erwähnte Schutzmitel des Tuchſtreifens anzuwenden vers Re darf. Eine befondere Sorgfalt erfordert der one Abſtand 1 an von einander, von denen die größeren 8 — 10 Bol auseinander ſtehen, und die ſchwachen Triebe gänzlich pci eet Will man den letzteren erneuern, fo darf dies nicht auf allen Seiten zugleich geſchehen, ſondern man Nachdem ein Zweig mehremal Früchte getragen hat, ſchneide man ihn aus, und bringe einen jungen au die Stelle. Beim Verkürzen der Ranken if es vorzuziehen, ſie mittelſt des Daumens und Zeigefingers abzukneiſen, als ſie mit dem Gartenmeſſer abzuſchneiden; jedoch wird man nicht umhin können, beim Beſchneiden älterer Zweige ſich des letzteren zu bedienen, worauf man die Wunde mit et» was ungelöſchtem Kalk bedecken kann, welcher die Poren der Gefäße austrocknen wird. Wenn gleich eine theilweiſe Beſchattung eine feinere Blüthe und beſſere Frucht erzeugt, als wenn die Pflanzen gänzlich frei ſtehen, fo kann ich eie nen künſtlichen Schatten un nur bei ftarfem Sonnenschein empfehlen. Noch will id) eines Uebels hier erwähnen, welches íi häufig in Gurkenbeeten einfindet, und dem man kräftig zu begegnen hat. Es ſind dies die Kellerwürmer. Das P Mittel fie auszuroiten ij folgendes, | Man fülle einige fleine Töpfe mit Heu au, und » fie in einen ſchattigen Theil des Beetes. Die Kellerwü⸗ mer, das Licht fliehend, werden ſich in das Heu verkriechen, worauf man daſſelbe herausnehmen, und die Thiere in eine Gießkanne ausſchütten kann. Auch lieben fie die Salat. blaͤtter, weshalb man dergleichen an den Seiten des Het tes herum legen kann, unter denen fid) die Kellerwürmer, theils des Schattens theils der Nahrung halber, begeben werden. Man tóbtet (ie, indem man die Blätter er aufhebt, und fiebenb Waſſer auf fie gießt. ) Die Gediegenheit des obigen Aufſatzes zeigt von der Um- ſicht und Erſahrung des Verfaſſers; allein fuͤr unſer Klima mochte die bier befchriebene Methode doch in ſo fern eine Modification zu erleiden haben, als ich die angegebene Quantität des Erwaͤrmungsmaterials der Beete für viel zu gering balte, und daſſelbe um mindeſtens 14 Fuß in der Höhe vermehren würde, Auch würde ich diejenigen, welche ein Fruchtbeet haben, rathen, die Samen in kleinen Topfen in ; jenen aufgehen zu lafen, daſelbſt wenn es noͤthig ifl zu vers pflanzen, und alsdann erf ins Fruchtbeet zu bringen. In dem empfohleuen Samendeet find bie zarten Gurkenpflanzen in jener E isi zu vielen Unfaͤllen unterworfen. : uin P 399 Die fchbönblübenden dbi. welche im Botanical Magazine und im Botanical R abgebildet ſind, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen⸗ und Pflanzen - Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. August 1840. . (Taf. 43.) Epimedium violaceum Morren et Decaisne. * (Tetrandeia noed Berberideae.) alls man das Heine ſchwarzbraune Epimeclium al- pinum fand, glaubte maun. ficher nicht, daß fie der Reprä⸗ ſentant einer Gattung ſchöner, krautartiger Pflanzen fei, und hielt fie lange Zeit für die einzige Art der Gattung. Durch die Forſchungen neuer Reiſenden ſind indeß noch folgende 5 entdeckt worden, nämlich Epimedium macran- thum, eine fhöne Art mit blaßvioletten Blumen; E. vio- laceum und E. Musschianum, welche die ſchönſte von al. len iſt. Dieſe 3 ſind von Japan durch Dr. v. Sieboldt nach Europa gekommen. Die anderen beiden ſind E. pu- bigenum, eine unbedeutende Art von Konſtantinopel, und elatum, 2 bis 3 Fuß hoch, mit dunkeln, gelblich braunen Blumen, von Jaquemont in Kaſchemir entdeckt. Epi- medium violaceum iſt eine ſehr niedliche harte perenni. rende Alpenpflanze, verlangt die Behandlung dieſer letzteren, und leidet gleich ihnen durch Näſſe und durch Trockenheit. Sie blüht im April und Mai, und wird im ruhenden Qu. ſtande durch Zertheilung der Wurzel fortgepflanzt, bringt aber eben ſo wenig wie die andern Arten der Gattung jemals Samen. Die Blumen find hell violett. (Siehe Allgem. Gartenz. IN: Jahrg. S. 87., "- S. 344 u. 368.) — VII. (Taf. 44.) Brassavola glauca Bateman. * ae Monandiia. Orchideae. yi "bue Pflanze iſt nur hn. hat aber febr ee Blu- men, mit grünen Blüthenzullenblattern und weißer, berg fórmiger, ſpitzer, am Rande gelappter Kronenlippe. Sie mentreiben zu bringen. fell zuerſt bei Xalapa in Mexiko vom Herrn Henchmann gefunden, und fpäter in größerer Menge vom Herrn Dese ch am ps nach Europa gebracht worden ſein. Ich wurde zuerſt mit ihr bekannt durch die vom Herrn Hartweg bei Vera Cruz entdeckten Exemplare, welche ſich unter ſeinen erſten Sendungen an die Gartenbau- Geſellſchaſt befanden. Seit der Zeit iſt fe auch von Guatemala zu uns gekom⸗ men, wo fie Herr Skinner mit Cyrtochilum macula- tum var. Russelianum zuſammen an Eichen wachſend fand, weshalb er auch für Brassavola glauca die Behandlungsart dieſer eben genannten Pflanze vorſchreibt. Er beſchreibt ſie als eine prächtige weiße Blume, mit einem außerordent⸗ lich ſtarken Wohlgeruch. Sie iſt in der That auch bei uns eine febr fdióne, angenehm riechende Pflanze; indeß ſcheint ſie doch hier nicht ganz den Wohlgeruch zu erhal» ten, den ſie in Guatemala hat. Bei ihrer Anzucht iſt Brassavola glauca eben fo leicht zu behandeln, wie die andern mexicaniſchen Orchideen, und verlangt eine feuchte warme Atmoſphäre zur Zeit des Wachſeus, während man fie kühl und trocken halten muß, wenn fie ſich im Zuſtaude der Ruhe befindet. Man kann ſie an dem Sparrwerk des Treibhauſes aufhängen, oder auch in Toͤpfe, welche einen guten Waſſerabzug haben, leben; in beiden Nahen kommt fie gleich gut fort. ; Die einzige Schwierigkeit, auf nid: man ia ihrer Kultur ſtößt, iſt die, ſie zum Blühen zu bewegen, über welchen Umſtand ich folgende Mittheilnng vom Herrn For- tune erhalten habe, dem es geglückt iſt, die Pflanze im Garten der Gartenbau Geſellſchaft zum ungeſtoͤrten Blu⸗ Er ſagt: „An der Baſis eines jeden Blattes Befindet fid ein Auge, welches häufig durch feinen zu ſtarken Wuchs die aus dem Blatte ſelbſt entſpringende Blume an ihrem Ge deihen hindert, fo daß die Pflanze gar nicht zur Blüthe 85 gelangt. Nachdem ich mehrere vergebliche Verſuche ange⸗ ſtellt hatte, die Pflanze zum Blühen zu bringen, entfernte ich von einem Platte das vorerwähnte Auge, und erhielt hierdurch das langerſehnte Reſultat, indem der ſonſt von dem Auge verbrauchte Saft jetzt ouf die Bildung der Blume verwendet werden konnte.“ d In dem darauf ſolgenden Sabre wurde die Pflanze durch eine ahnliche, jedoch nicht auf Koſten der Augen ba- (irte Behandlung gaͤnzlich mit Blüthen bedeckt, indem ich ſie trocken hielt, und den Augen die Gelegenheit benahm, ſtark zu wachſen, bis die Blumenſtiele fo weit vorgeſchrit⸗ ten waren, daß man nichts mehr für fie zu fürchten hatte.“ Die Pflanze wird leicht durch Zertheilung der Wur⸗ zeln vermehrt. (Taſ. 45.) Bignonia Tweediana Lindley. (Didynamia Angiospermia. Bignoniaceae.) Eine kletternde Pflanze mit einpaarig gefiederten Plåt- tern und großen, hangenden, goldgelben Blumen. Dieſe neue Bignonia verdanken wir dem Herrn W. F. Strangwahys, welcher fie 1838 von Buenos Ayres nach Europa brachte. Sie iſt ſehr nahe mit der Bigno- nia aequinoctialis verwandt, weicht jedoch darin von die⸗ ſer ab, daß ſie weit ſchmalere Blaͤtter, einen deutlich ge⸗ lappten zweilippigen Kelch und dünnere Blumen hat, deren Lappen tief eingeſchnitten und an der S wane als ^t. GR C Spitze ſind. Wenn man die gleidhforntige Schönheit tier qan. zengattung betrachtet, fo iff es zu verwundern, daß man ſie nicht allgemeiner angebaut findet, und daß, während ſie in allen von Europäern bereiſten tropiſchen Gegenden fidh fo zahlreich vorfiubet, bei uns keine Sammlung über ein Dutzend Arten enthält. Bignonia Tweediana iſt eine leicht zu ziehende Gewaͤchshauspflanze und vermehrt fidh febr leicht, forohl durch Ableger als auch durch Samen. Sie kommt faſt in jedem Erdreich fort, am beſten aber in einer aus Lehm, Torf und Sand beſtehenden Miſchung. Am vortheilhafteſten pflanzt man fie in der Rabatte des Gewächshanſes, wo man fie über eine beträchtliche Strecke hin ziehen kann und wo ſie leicht blüht; die Blumen han⸗ gen herab und gewähren einen ſehr ſchönen Anblick. (Taf. 46.) Aquilegia glauca Lindley. (Polyandria Pentagynia. 3 Eine neue Acquiſition, welche wir den fortwaͤhrenden bedeutenden Samenſendungen vom Himalaya und von Kaſch⸗ mir durch die Oſtindiſche Kompagnie verdanken. Sie ift eine ſchöͤne harte perennirende Pflanze, kommt in jeder guten Gartenerde fort, und verlangt dieſelbe Be⸗ handlung wie die gewöhnlichen Arten. Ihre Stiele haben 1 bis 2 Fuß Höhe, ihre Blumen ſind weiß, mit einem ſchwachen röthlichen Anfluge, äußerſt wohlriechend und er ſcheinen im Mai und Juni. Man pflanzt fie fort, ent weder durch Samen, oder im ruhenden Zuſtande durch das Zertheilen des Wurzelſtocks. Da dieſe Pflanze ſich nicht unter denjenigen findet, welche Dr. Royle und Dr. Wal lich als im Norden Indiens entdeckte aufführen, fo haben fie dieſe beiden berühmten Botaniker wahrſcheinlich für eine Spielart ihrer A. pubiflora gehalten. Wenn wir indeß bei der Indiſchen Gattung die Unterſcheidungs⸗ Merkmale anwenden, welche bei den Europäiſchen und Nord. Asiatischen Arten angenommen find, fo finden wir, daß die in Nete ſtehende Pflanze nicht zu Aquilegia pubiflora zu rechnen it, indem fie größere, wohlriechende ſtrohfarbene Blumen hat, die Blätter graugrün, und die Stengel faſt glatt find, wogegen der Fruchtknoten rauh if. Weit ſchwieriger ifl ſie von A. fragrans, einer anderen wohlriechenden Judi⸗ ſchen Art, zu unterſcheiden, bei welcher indeß die Sporen nach innen gebogen ſind, und die Blätter nicht jene grau⸗ grüne Farbe haben, welche bei A. glauca ſo auffallend hervortritt. i x Durch meinen reichhaltigen, mit vielen neuen Species ergänzten Katalog über Garten:, Feld⸗, Wald: und Blumen⸗Samen, Kartoffeln, : = : event ras Pracht: Georginen, Onedlinburg, in der Provinz FAM Wein und andere Pflanzen, ingleichen ein empfehle ich mich zu geneigten Aufträgen ganz M. Gras hoff, Kunſt⸗ und Handelsgärtne. Achter Jahrgang. E Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift fuͤr Gaͤrtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. In een mit den Bann Gärtnern und Botanikern des a und . herausgegeben von Friedrich Otto, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot. Gartens zu Verlin. Albert Dietrich, Dr. d er Philoſophie And Lehrer 2 ^ Sonnabend, ben 19. December. Charakteriſtik der in den Gärten vorkommenden, nach De Can- dolle zu der Abtheilung Trionum gehoͤrenden -Hibiseus- Arten, nebſt Angabe, dieſelben zu kultiviren. Vom Seen P. E. poe: Aus ber Abthelung Trionum der an Aren ziemlich reichen Gattung Hibiscus Lin. wurden früher bei uns in den E Gärten nur zwei Arten fultivirt, nämlich Hibiscus ter- nalus Cav. und vesicarius Cav. Der erſte kam gewöhnlich unter dem Namen II. Trionum vor; man nannte ihn aber auch II. vesicarius. Der wahre H. vesicarius Cav. war immer viel ſeltener als II. Trionum, oder vielmehr als der H. ternatus Cav.; auch kam der Linne [de H. 'Tri- onum erſt fpäter zu uns in bie Gärten, und zwar eben. falls unter zweierlei Benennungen, nämlich als H. longi- folius und H. Richardsonii, welches aber zwei davon ganz verſchiedene Arten ſind. Um dieſelbe Zeit erhielt der hiefige botaniſche Garten Samen von einem in Armenien 8x wild wachſenden Hibiscus, unter bem Namen H. Trionum, zu welchem er aber nicht gehört; vielmehr könnte man ihn eher zu H. ternatus Cav. ziehen; da er aber, meinen Beob⸗ achtungen zuſolge, auch in Hinſicht auf dieſen ſich als eigene Art bewährt, ſo habe ich ihn hier nachſtehend unter dem Na⸗ men H. armeniacus aufgeführt und beſchrieben. Später wurde auch der Hibiscus hispidus, und zwar unter der Benennung II. Humboldtii bei uns eingeführt. Auch im legtverfloffenen Frühling erhielt der hiefige botanifche Gate ten einen Hibiscus mit der Auffchrift H. vesicarius, wel. ^ cher aber nicht allein eine von dieſem, fonber auch von allen übrigen hier erwähnten ganz verſchiedene Art iſt, der ich den Namen H. sphaerocarpus gegeben haben, und hier beſchreiben werde. | Die Urſache, weshalb die Namen ter zur Abtheilung Trionum gehörenden Hibiscus-Arten fo häufig vermede- felt worden find, ijf haupfſächlich die, daß man bei Bil. dung ber Diagnoſen nur größere, oder ſonſt leicht in die Augen ſpringende Theile benutzt hat; dagegen aber kleinere Kennzeichen, welche gerade hier, wie überhaupt auch f ) bei allen Pflanzen diejenigen find, welche am wenigſten de Abaͤnderung unterliegen, faſt ganz unberückfichtigt gel al. , fen bat. Durch mehrjährige Beobachtungen, hoffe ich, wird es Jedem, der die geringe Mühe nicht ſcheut ; bie von mir als Unterſcheidungs⸗Merkmale gewählten Theile genau zu betrachten, gewiß nicht ſchwer werden, die einzelnen Arten mit Sicherheit danach zu beſtimmen. Allgemeine Kennzeichen der zur Abtheilung Trionum gehörenden Hibiscus-Arten: | | Eine unterhalb des Kelches befindliche vielblátterige Hülle; einen zur Zeit der Fruchtreife bauchig aufgetriebe⸗ nen, blaſenähnlichen, die Frucht einſchließenden Kelch; eine ausgebreitete Blumenktone, und eine aus 5 Karpellen zu. ſammengeſetzte Kapſel, deren jede einzelne Karpelle viele unbehaarte Samen enthält. ES 5 Kennzeichen der Arten. P 1. Hibíscus vesicarius Cav. H. foliis summis trisectis, segmentis obtuse-dentatis Pinnatipartitisve, intermedio valde elongato basi d subcuneato; involucri foliolis subulatis; laciniis calycis obtusis; petalis basi ciliatis; columna sta- minifera glandulosa; filamentis pauce-glandulo- sis, abortivis immixtis; segmentis stylorum pauce- pilosis; calyce fructifero subgloboso; capsula sub- globosa setoso-hirsuta. H. vesicarius Cav. Diss, III. p. 172. fr. II. Willd, Sp. pl. HI. p. 832. De Cand. Prodr. Pars I, p. 453. : H. africanus Mill. Diet. n. 20. Hab. in Africa. © 2. Hibiscus Trionum Lin. H. foliis summis tripartitis, lobis inaequaliter ser- rato-dentatis, intermedio valde elongata basi ob- tusato; involucri foliolis subulatis; laciniis caly- cis aculis; petalis basi ciliatis; columna stamini- fera eglandulosa; filamentis glabris, abortivis im- mixtis; segmentis stylorum glabris; calyce fruc- tifero subgloboso acutiusculo; capsula ellipsoideo- .. oviformi, setoso-hirsuta. | H. Trionum Lin. Sp. pl. 981. Cav. Diss, III. p. 171. — t 64. f. 1. Curt. bot. mag. 209. Willd, Sp. pl. III. p. 832. De Cand, Prodr, Pars. I. p- 453. Hab. iu Carniolia, Croatia, Transsylvania, Italia, © 3. Hibiscus sphaerocarpus 70v. Sp, H. foliis sammis tripartitis, lobis inaequaliter denta- tis, intermedio valde elongato basi obtusato; in- volucri foliolis subulatis; petalis basi ciliatis; losa; filamentis glabris, abortivis immixtis; seg- mentis stylorum glabris; calyce fructifero sub- globoso; capsula sphaeroidea seloso-hirsuta, S" 0 Diefe neue Art iff zunächſt mit H. Trionum und H. hispidus verwandt. Außer den hier angegebenen Kenn laciniis calycis obtusis; columna staminifera glandu- . zeichen iff er vom erſteren gleich dadurch zu unterſcheiden, daß die am Stengel befindlichen Seitenzweige mehr auf⸗ recht ſtehen, und überhaupt mehr gleichfoͤrmig find; dagegen treibt H. Trionum, beſonders wenn er einen angemeſſenen freien Standort hat, und die einzelnen Pflanzen gehörig weit von einander entfernt ſiehen, einen höheren, oft 3 bis 4 k, è | 403 Fuß boben, aufrechtſtehenden Hauptſtengel, an defen Baſis mehrere lange Seitenzweige entſpringen, deren untere Enden flach auf der Erde hingeſtreckt ſind, von denen die oberen jedoch eine aufrechte Richtung annehmen. Mit dem II. hispidus kommt diefe Art in Hinficht der Verzweigung des Sten gels, und auch mit der Höhe deſſelben überein. Die ober⸗ ſten Blätter find aber nicht wie bei dieſem dreitheilig, fous dern dreifchnittig, und der mittlere Lappen derſelben ifl an der Bafis nicht keilförmig, ſondern ſtumpf. Die Blumen⸗ krone iſt bei allen drei Arten ziemlich gleich. 4. Hibiseus hispidus Mill. H. foliis summis trisectis, segmentis inaequaliter den- tatis subpinnatipartitisve, intermedio elongato basi cuneatos involucri foliolis subulatis; laciniis ca- lycis acutis, petalis basi ciliatis; columna stamini- fera glandulosa; filamentis glabris, abortivis im- mixtis; segmentis stylorum glabris; calyce fruc- tifero subgloboso; rs obovoidea setoso- - roth. Der Grund der Blumenkrone ij bei der vorherge⸗ hirsuta. "t madvers. bot. Ind. Sem. Hort. bot. imper. Petro- : pol. anni 1839. H. Humboldtii Hort. seq. Fisch. et Mey. Hab. in Africa. O 5. Hibiscus ternatus Cav. . H. foliis summis trisectis, segmentis ä dentatis pinnalipartitisye, intermedio elongato; basi cuneato; involucri foliolis subulatis; laciniis calycis acutis; petalis basi glanduloso-ciliatis; columna staminifera glandulosa; filaments glau- dulosis, abortivis nullis; segmentis. stylorum gla- bris; calyce fructifero subsphaeroideo acutiusculo 5 capsula ellipsoideo-oviformi, ad suturas setoso- hirsuta, cetera hirta. H. ternatus Cav. Diss. III. p. 173. t. 64. f. 3. H. Trionum var. 8 Willd. Sp. pl. III. p. 833. De Cand. Prodr. Pars. 4. P 433. Hab. in Africa. O 8. Hibiscus armeniacus 170%. Sp: H. - foliis summis trisectis, segmentis inaequaliter ob- . hispidus. Mill. Dict. seq. Fisch. et Mey. in a acm " iuse-dentatis subpinnatipartitisve, inter medio pa- rum elongato, basi cunealo; inv olueri, foliolis subsetaceis; laciniis calycis subacuminatis; peta- lis basi ciliatis; columna staminifera glandulosa; filamentis glandulosis, inferioribus superioribus- que abortivis; segmentis stylorum pauce hirtis; calyce fructifero sphaeroideo cuspidato; tpe Ra subglobosa villoso-hirsuta. Hab. in Armenia. O Diefe Art iſt von allen hier beſchriebenen die niedrigſte, denn ſie wird gewöhnlich nicht viel über einen Fuß hoch. Der ziemlich ſtark hin und hergebogene Stengel treibt mehs rere abſtehende, auf gleiche Weile wie der Hauptitengel ges bogene Seitenzweige. Sowohl in Hinſicht des ganzen Ha bitus, als auch durch die Blätter und Blumen, kommt ſie mit der vorhergehenden Art, der fie auch am nächften verwand: ifi, fo ziemlich überein; bei jener aber ij der Rand der Blätter gewöhnlich ſtahlgrün, und bei diefer ſchmutzig braun⸗ henden Art ſehr dunkel ſchwarzroth, ja faſt ſchwarz, bei dieſer aber ift derſelbe weniger ſchwarz, ſo daß er mehr braunroth erſcheint. Durch einige, zu der Abtheilung Trionum gebó- rende, nach meiner Anſicht zum Theil febr ausgezeichnete, aber bis jetzt noch unbeſchriebene Hibiscus- -Arten, welche fib in dem hieſigen Königlichen Herbario befinden, wird dieſe Abtheilung noch einen intereſſanten Zuwachs erhalten, Die hier beſchriebenen Hibiscus- Arten werden me gen ihrer hübſchen Blumen, in den Gärten gezogen, und zum Schmuck der Blumenbeete und Blumengrup⸗ pen angewendet. Die Blumenktone ifl bei allen fme felgelb, mit ſchönem ſchwarz, oder braurothen Grunde; die vom Hibiscus vesicarius haben ejt 3 Zoll im Durch⸗ meſſer, dagegen die der übrigen Arten nur halb ſo groß ſind, bei einigen jedoch auch noch kleiner. Gewöhnlich währt die Dauer der einzelnen Blumen nur einige Stun. den, beſonders bei ſtarker Warme, jedoch entfalten fid) tág. lich wieder neue, ſo daß ſie 3 bis zn Bu uns unterbrochen fortblühen. Die Kultur die ſer Hibiscus. Arten if, da fie fámmt- lich nur einjährig find, nicht famierig; denn man kann fie 404 | " alle im März oder April gleich an den für fie beſtimmten Ort ins freie Land ausſäen, wo fie in einem leichten, mä- ßig gedüngten, der Sonne gehörig ausgeſetzten Boden ſehr gut gedeihen. Damit ſie aber früher zum Blühen gelan⸗ gen, kann man die Samen auch um dieſelbe Zeit auf ein mäßig warmes Miſtbeet ausſäen, und bie jungen Pflan- zen, ſobald keine Nachtfröſte mehr zu befürchten find, ins freie Land pflanzen. Beſonders iſt dieſe Verfahrungsart bei Hibiscus vesicarius zu empfehlen, weil dieſer ge⸗ wöhnlich fpäter als die übrigen Arten Samen anſetzt, wels cher dann leicht, bevor er noch ſeine gehörige Reife erlangt hat, durch früh eintretende Herbſtfröſte zerſtört wird. Die Haupt momente der Gärtnerei durch Phyſiologie begründet. Vom ; He E. Regel, E Gärtner im botaniſchen Garten bei Berlin, (Schluß des erſten Kapitels.) ; [Siche Nr. 44, Seite 345.] | c. Der Werth der verſchiedenen Vermehrungs⸗ arten, hinſichtlich der ſpätern Benutzung der erzielten Pflanzen. E Die kräftigſten, dauerhafteſten und in ihren einzelnen Theilen am vollkommenſten ausgebildeten Pflanzen erhal. ten wir nur auf dem uns unmittelbar von der Natur be⸗ zeichneten Wege; entweder aus den durch geſchlechtliche Vereinigung hervorgegangenen Samen, oder durch die voll. kommen ſelbſtſtändig auftretenden Knospengebilde, wie Zwie- bein, Knollen u. f. w. Nur ein kleiner Theil der Pflan- zen beſitzt dieſe letzteren Gebilde; wo fie aber auch vor- kommen, mag es nun bei Mono- oder Dicotyledonen n fo wird die Vermehrung durch fie immer ned) lei). ter und ſchneller bewerkſtelligt als durch Samen. Wie die Snollen aus ber Umbildung des unterirdifchen Stengels her⸗ vorgeh en, und wie die jungen Zwiebeln entweder zwiſchen : zwie ſelſchuppen an dem Zwiedelboden erſcheinen, ober de Proliferation deſſelben auftreten, wurde in Nr. 19. dieſes "nnd befprochen, und es bleibt nur noch zu bemerken übrig, daß bei mehreren Allium- Arten, welche zwiſchen der Inflorescenz Zwiebelkunospen befigen, diefe ſich auf Koften der Samen ausbilden, fo wie auch mehrere andere Pflanzen, welche ſie in den Blattachſeln tragen, ſehr ſelten Samen anſetzen, weshalb ſie denn gänzlich auf die Vermehrung durch dieſe Gebilde beſchränkt ſind. Wichtiger aber noch iſt, wegen der viel allgemeinern Anwendung, welche man davon machen kann, die Vermehrung durch Sa. men, deren Vortheile und Nachtheile wir hier noch einmal vergleichungsweiſe mit der durch Stecklinge u. f. w. prü ⸗ fen wollen. Die aus Stecklingen gezogenen Pflanzen zeigen ſeht ſelten ein eben ſo freudiges und kräftiges Wachsthum, als die Samenpflanzen, ſie bleiben kleiner, blühen wegen der ſchwächeren Stengel und Blattbildung reichlicher und früher, bilden aber weniger oder unvollkommeneren Samen aus, da ihre Fructificationsorgane ſelten die Vollkommenheit er⸗ langen wie bei den letzteren. So trägt z. B. der aus Stede lingen gezogene gefüllte Senecio elegans niemals Samen, wogegen Samenpflanzen (freilich muß der Same ſehr forg fältig nur von den gefüllteften Blumen geſammelt werden, und müffen die Pflanzen mit halbgefüllten Blumen immer fo gleich herausgeriſſen werden, will man durch denſelben wieder gefüllte Blumen erhalten) kräftiger werden, und immer e — men liefern. Ganz aͤhnlich verhalten ſich viele unſerer in vielen Varietäten vorkommenden Zierpflanzen, wie Phlox Drummondi und die übrigen Phlox - Arten, die Galce — larien, Pelargonien, Päonien u. a. m., und kann manei nige derſelben erſt einmal zum Samentragen vermögen, fe kann man ſicher ſein, daß die daraus erhaltenen Pflanzen immer wieder Samen tragen, während die Stecklinge der - ſelben dies nicht thun. Dieſe Eigenfchaft gehörig zu ber rückſichtigen, iſt von der größten Wichtigkeit, ſobald man ſich mit der Erzielung neuer Varietäten beſchäftigen will; und wenn es un$ auffilt, daß ſolche Pflanzen an manchen Orten reichlich Samen tragen, ſo wird man bei genauerer Nachfrage ſich bald überzeugen können, daß dieſe aus Zw men gezogen find. So tragen die Stauden» Galceolarien, welche faſt überall durch Samen vermehrt werden, immer i reichlich Samen, während die ſtrauchartigen, welche ebenſo allgemein durch Stecklinge gezogen werden, dies nicht thun. So ſah ich in dieſem Jahre in dem Garten des Herrn e E zu Berlin ein Beet, welches mit Samenpflanzen von Phlox Drummondi in den verſchiedenſten Varietäten bepflanzt war, und ſämmtliche Pflanzen waren dicht mit Ga. men bedeckt, während andere, die durch Stecklinge ver- mehrt waren, keinen Samen trugen. Sehr auffallend iſt ferner der Unterſchied zwiſchen den Samen- und Stedlings- pflanzen der ſchönen einjährigen Schlingpflanzen, welche man zur Bekleidung von Mauern, Lauben u. f. w. ver- wendet, wie z. B. Tropaeolum Moritzianum, pere- grinum, Caiophora lateritia u. a., indem erſtere immer viel ſchwächlicher bleiben, und dem Zwecke, weshalb man ſie pflanzte, ſelten entſprechen, ſowie ſie auch, wenn ſie nicht an einem ganz geeigneten Orte angepflanzt werden, leicht wieder zurückgehen und felten Samen tragen. Dagegen if die Anzucht durch Stecklinge vieler im Frühjahr angezoge- ner einjähriger Pflanzen, welche in unſeren kurzen Som- mern nur ſchwer Samen bringen, ſehr wichtig, weil dieſe dadurch zum früheren Blühen vermocht werden, und wir, MS wenn auch verhältnißmäßig weniger, doch aber reifen Sa⸗ men erhalten. So verhalten ſich z. B. mehrere Tagetes- Arten, wie Tagetes glandulifera, daucoides, foetidis- sima, signata, Polygonum tinctorium, die feineren Dolichos- Arten, und noch viele andere, welche zu feiner Zeit näher angegeben werden follen; will man ſolche Pians zen aber zum Decoriren benutzen, ſo ſind wieder die Sa⸗ menpflanzen bei weitem vorzuziehen. Für die Gewächshauspflanzen möchte ſich im Allge- meinen die Anzucht durch Stecklinge beſſer als die durch Samen eignen, da die ſo erhaltenen Pflanzen nonar bleiben, gedrungener wachen und früher zur Blüthe kom men; während die Samenpflanzen, wenn das Meſſer nicht zeitig genug angewendet wird, meiſt febr in die Höhe ge hen, und viel ſpäter blühen, aber auch eine viel längere Dauer beſitzen, und namentlich dem bei den feineren Pflan- zen fo häufig vorkommenden, allmähligen Ableben und Ab⸗ ſtocken über der Wurzel nicht ſo ausgeſetzt ſind. Unbedingt zweckmäßiger aber iſt die Vermehrung durch Samen für Bäume und Sträucher, die im Freien ange⸗ pflanzt werden ſollen, denn ein kräftiges Wachsthum und eine lange Dauer find bei dieſen vorzüglich zu derückſichti E Stecklingspflanzen und Ableger von Sträuchern Heis 405 — ben kleiner und eignen ſich deshalb zu den vordern Grup- pirungen von Buſchparthien; abgeſtochene Wurzelſchößlinge werden ebenfalls nicht groß, treiben, ſobald ſie ſelbſtſtändig zu wachſen beginnen, wieder von Neuem Wurzelichößlinge, und eignen ſich deshalb nur zu recht dichten, niedrigen Bosquets und zu Hecken. Bäume ſollten, wenn es ſſch möglich machen läßt, nur durch Samen erzogen werden, denn auf jede andere Art erhalten wir Krüppel, und dies gilt ebenfalls von den zum Veredeln beſtimmten Wildlin⸗ gen. Freilich werden manche Baumarten, wegen ihrer leich⸗ ten Wurzelbildung, faſt nur aus Stecklingen gezogen, wie z. B. die Weiden, von denen man daher auch nur ſelten fhöne Bäume ſieht, namentlich aber ift das Ziehen derfel ben aus ganzen Aeſten (den ſogenannten Setzlatten) zu verwerfen, indem dieſe fpäter immer kernfaul werden. Je kleiner man die Zweige wählt, deſto beffere und geſün⸗ dere Pflanzen werden dadurch erzielt. Sehr ähnlich verhalten ſich im Allgemeinen die Stau⸗ den, denn auch bei ihnen verdienen die Samenpflanzen den Vorzug. Die Vermehrung durch Theilung des Wurzel ſtockes ift freilich bie bequemſte; von Zeit zu Zeit aber müf- fen die alten Pflanzen wieder durch Sämlinge erſetzt wer- - den, will man ſie in ihrer ganzen Vollkommenheit erhalten. Die fortgeſetzte Theilung des Wurzelſtockes hat bei man⸗ chen einen krankhaften Zuſtand zur Folge, der ſich häufig durch mangelhafte Ausbildung, oder auch wohl durch voll. ſtändige Umbildung der Geſchlechtsorgane äußert, ſo daß z. B. bei unferer gewöhnlichen Nachtviole (Hesperis ma- tronalis), bei den Ranunculus-Arten und noch vielen at deren die gefüllten Blumen dadurch erzeugt werden. Wenn es uns bei der Vermehrung durch Samen vor züglich darum zu thun iſt, recht kräftige Pflanzen zu er · ziehen, ſo darf nur der am vollkommenſten ausgebildete und möglicht friſche Same gewählt werden, denn auch die Ausbildung des Samens äußert einen bedeutenden Einfluß auf das Gedeihen der jungen Pflanze. Ju älteren, an ſehr trocknen Orten aufbewahrten Samen ijt der Embryo ge- wöhnlich ſchon ſtark zuſammengeſchrumpft; gelangt ein fole cher Same noch zur weitern Ausbildung, fo erhält man nur ſelten eine kraftige Pflanze, meiſt aber durchbricht der Embryo nur die umgebenden Hüllen und geht dann in Fäulniß über. Die gefüllten Blumen vieler einjähriger * ie Zierpflanzen werden ebenfalls durch eine mangelhafte Aus. bildung des Samens bedingt, und es if die vorzüglichſte Aufgabe für unfere Levkoyen⸗Züchter, hierauf hinzuwirken, wenn ſie Samen erhalten wollen, der ihren Anforderungen entſpricht. Eine merkwürdige Erſcheinung iſt es aber, daß wenn man die Levkoyen Pflanzen, nachdem fie unter ganz gewöhnlichen Bedingungen im freien Lande ihren Samen gereift haben, auszieht, ſie an einem trockenen Orte aufbe⸗ wahrt, und erſt im dritten Jahre den Samen reiniget und - eué(áet, dieſer Same zwar nur febr ſpätlich aufgeht, die aufgegangenen Pflanzen aber ſämmtlich ohne Ausnahme gefullte Blumen hervorbringen, im vierten Jahre geht aber gar kein Same mehr davon auf. Die Urſach dürfte in zwei Umſtänden zu ſuchen fein, entweder werden in dies fem Falle die gefüllten Blumen durch das Alter Mr Sa men bedingt, oder diejenigen Körner, aus denen Pflanzen mit gefuͤllten Blumen hervorwachſen, behalten ihre Keim kraft ein Jahr länger als bie übrigen. (Die Fortſetzung im naͤchſten Jahrgange der Allgm. Garten) í | Befäreibung.. id einiger neuen Gacteen. Vom Herrn Dr. id BAUM In der sr tet Sammlung des Herrn Schel⸗ bafe dierſelbſt find wieder einige Cacteen angekommen, welche von keinem der neuern Autoren beſchrieben ſind, und als neu beirachtet werden müſſen, zumal da einige derfel- ben aus einer leider nicht naher zu erforſchenden Gegend von Südamerika ſtammen, woher wir ſehr lange nichts Neues oder überhaupt Nichts erhalten haben. x 1. Mammillaria pentacantha Pyr. 1 I. subglobosa ; saturate viridis, lateribus prolifera; ios axillis junioribus subnudis, mox albo-tomentosis, ; nmillis crassis, infra subangulosis, basi tetra- 5 areolis parvis. oblongis, vix lomentosis; 5, » nascentibus fuscidulis, tandem cinereis, i us KA decussatis, supremo longissimo, # centrali 1 lon issimo, horizontaliter porrecto * 2 delle xo. n Vaterland: Meſico. Stamm 5 Zoll Durchmeſſer, Warzen 6—7 Linien Durchmeſſer, 7 — 8 Linien lang. Mittelſtachel bis 14 Zoll, der oberſte 4— 5, die E 2—4, ter unterſte 1—2 Linien lang. 2. Mammillaria erassispina Pyr. M. simplex, ovato-columnaris, nitide viridis, spinis fere omnino tecta; axillis subnudis; mammillis . cylindraceo- -conicis; areolis magnis ovalibus, albo- lanuginosis, mox subnudis; aculeis biformibus, ex- terioribus 24—27 albidis, rigidis, diaphanis, sub- fasciculatim radiantibus, rectiusculis, patentissi- mis, interioribus 6—7 inaequalibus, irregulariter dispositis, aliquando 1 centrali, rectiusculis, cras- sioribus, rufis, basi corneis, Ebenfalls aus Meſico. Stamm 13 Zoll Durchmeſ⸗ ſer, Warzen 4 Linien lang, 3 Linien Durchmeſſer. Von den Strahlſtacheln ſind die oberſten die kleinſten (3 Linien) und werden nach unten allmählig bis 7 Linien lang, die Mittelſtacheln (iub febr ungleich, bie oberſten 4—5, bie übrigen 8— 9 Linien lang. 3. Eehinocactus Jenischianus Pfr. . oblongo-globosus, multangularis, superne cinereo -virens, mox pallide cinereus, vertice convexo tomento denso fulvido obtecto; sinubus initio acu- tis, mox dilatatis, tandem planiusculis; costis 21 subcompressis, areolis magnis, ovalibus, approxi- malis, immersis, in parte superiore tuberculo obtuso separatis, in inferiore subconfluentibus, nascentibus fulvido-tomentosis, mox nigrescenti- bus; aculeis rigidis, rectis nigris, vel saturate ei- nereis, exterioribus 5—6 subaequalibus, centrali 1 robustiore, lougiore, omnibus erectis, subfas- ciculatis, - á Dieſe ausgezeichnete Art iff aus Südamerika ud Herrn Senator Jeniſch in Hamburg zuerſt in die Går ten eingeführt worden. Sie flebt bem E. Langsde ri om nächſten. Stamm 6 Zoll hoch, 5 Durchmeſſer, mit 79 13 Zoll breitem woligen Schopfe. Areolen 24 Linie i, 4. Cereus tenuis P/r. 407 2 Linien breit, 3 Linien entfernt. Die oberften Stacheln - find dünn, 4—6 Linien, die unteren ſtaͤrker, S—10 Linien, der mittlere wohl 1 Linie dick, mehr als 1 Zoll lang. Be; C. erectus tenuis 8- angularis, nitide vifais] iind acutis, angustis; costis repandis, ad areolas sub- inflatis; areolis approximatis, parvulis, albo to- mentosis, lana alba et aculeis rectis, acicularibus, flavis instructo, 8 interioribus, centrali 1. Vaterland unbekannt. Stamm 2 Zoll Durchmeſſer. Areolen 3 Linien entfernt. Die oberſten Stacheln 2— 3, der mittlere 4 — 5, bie unterſten bis 6 Linien lang. 5. Opuntia pulverulenta P/. O. erecta crassa, cylindrica, pallide cinereo - coeru- lea, quasi pulverulenta, tuberculis oblongis, basi rhomboideis instructa; areolis in tuberculorum summitate, magnis, rotundis, setarum fulvarum Faͤulniß gefhügt und die Härte des Holzes vergrößert wird, ohne feine Elaſticität zu beeinträchtigen, welche im Gegen- theil dadurch noch mehr verftärft wird. Die nach Anwendung des Holzes durch Temperaturwechſel entſtehenden Nife fol- len durch dies Verfahren verhindert, und die Brennbarkeit deſſelben vermindert werden. Auch fol man ihm dadurch ver. ſchiedene dauernde Eigenſchaften der Farbe und des Geruchs geben koͤnnen. Herr Bouderie legte der Akademie mehe rere Proben nach dieſer Methode praͤparirten Holzes vor, deren Unterſuchung einem Comité übertragen wurde. (Athe- naeum, 16. Mai 1840.). Der merkwürdigſte Theil die fes Prozeſſes ift das Aufnehmen des Praſervativ⸗Mittels, wenn der Baum noch auf dem Stamm ſteht. Nach einem im Temps unterm 7. Mai erſchienenen Artifel it es der Lebensprozeß des Baumes, durch welchen, während derſelbe noch lebt, oder kurz nach feinem Fallen, die Fluſſigkeit ab ſorbirt wird. Ob das Verfahren für die Praxis von all. gemeiner Anwendung ſein kann, wird erſt die Folge lehren. rigidarum fasciculum et aculeos 2 subulatos, ci- Vice nereos, apice corneos gerentibus, altero longis- simo, subcentrali, horizontaliter patente, altero laterali, breviore. Aus Südamerika. Stamm 15 Zoll Durchmeſſer, die jüngeren Aeſte ſchwächer. Höcker 9 — 10 Linien lang, 5 breit, Areolen 3 Linien Durchmeſſer. Die Borſten ungleich, die oberſten 1, die übrigen 2—3 Linien lang. Der Mit telſtachel 11— 11 Zoll lang, der andere, bisweilen fehlende 8—10 Linien. Blatter grün, 2—3 Linien lang. ueber die . von Holz (Mannaek’s Floricultural Magazine.) In einer der letzten Sitzungen der Akademie las Herr Bouderie einen Aufſatz vor: über die Aufbewahrung von Nutzholz nach einer neuen Methode. Dieſe Methode be. flebt darin, das Gewebe der Holzfaſern unmittelbar nach dem Fällen, oder noch auf dem Stamm, eine gewiſſe Quan⸗ titát holzeſſigſaures Eiſenoryd abforbiren zu laffen, und fol dieſelbe außerordentlich erfolgreich ſein, indem dadurch der Baum, ſowohl im trocknen als im feuchten Zuſtande, gegen Bemerkung über his Kultur des Weinſtocks nach ber zu mery an en Methode. qui ber Allg. Gartenz. oben p. 382. war es me geblieben, wenn beim Schnitt des Weinſtocks gefagt wird: ein Sporn von 10 Jahren darf nicht über 0,03 Mètre (75 Zoll) Länge haben. Der Bon jardinier von 1840 Pp. 477. giebt darüber folgenden Aufſchluß. Die unteren Augen der Reben des Weinſtockes figen | - febr nahe zuſammen, find febr klein und deren mindeſtens ſechs auf einer Laͤnge von 2 Linien vorhanden. Wenn man die Rebe lang ſchneidet, d. b. auf ein oder zwel Zoll, fo vertrocknen diefe kleinen Augen und treiben nicht aus, ſchnei. det man aber kurz darüber ſo entwickeln ſie ſich vollkommen und bringen febr fchöne Trauben. Die geſchickten Gart. ner wiſſen dies recht wohl, fie ſchneiden die Zapfen im. mer auf eine Linie und bisweilen noch kurzer, weshalb dieſe Art von Reben ſich nie unter ihren Händen ver⸗ längern. Die, welche die Organifation des Weinſteckes nicht kennen, begreifen nicht, wie ein Zapfen zwanzig t Sabre lang Trauben tragen kann, ohne die Länge eines Boles erreicht zu haben. Die ſchön blühenden Pflanzen, “ der ſchönſten Gattung der Orchideen habe ich nur eine eine- welche im Botanical Magazine und im Botanical Register abgebildet find, und deren Anzucht in den deutſchen Blumen» und Pflanzen: Gärten zu empfehlen iſt. 2. Edwards's Botanical Register. Auguſt 1840. = (Taf, 47. Spironema fragrans Lindley. (Hexandria Monogynia. Commelineae.) : Diefe febr merkwürdige Pflanze wurde durch Herrn Lowe von Mexiko in Europa eingeführt. Zwar iſt ſie keine fchöne Pflanze, indem ihr äußeres Anſehn einer Binſe ähnelt, und die Blumen nur febr klein und weiß find; da. gegen hat fie einen hoͤchſt angenehmen Wohlgeruch und ein fo feines Gewebe, daß man im Stande if die verborgene Bewegung ihrer Säfte, fo wie die zarte Conſtruktion der Befruchtungsorgane zu beobachten. Am eigenthümlichſten iſt die Snuktur der Staubgefäße. Die äußere Haut der welche von einer außerordentlichen Feinheit iſt, und fat gar nicht an der darunter befindlichen adhärirt, ſchließt einen Bündel Gefäße ein, deren Länge zu grof ift, als daß ſie in c M Richtung unter der geraden, ebe⸗ nen Haut konnten, wodurch fie gezwungen werden, eine ſpir ge Direktion anzunehmen. Die Lappen der Anthere fleben queer ouf einem berzförmigen Verbin⸗ dungshäutchen, welches enu mehr oder vm ge lappt ift. Spironema nn iſt eine eds Gewächs. E von febr leichter Kultur. 408 - ES (Taf. 48.) Catileya Aclandiae Lindley. (Gyaasdcin. Monandria, Orchideae.) Don biler deutlich fid) unterſcheidenden hübſchen Art zige Blume geſehen, welche ich der Güte der Lady Acland ouf Killerton verdanke. Sie war durch den Lieutenant James im Oktober 1839 in Brafilien entdeckt worden, und blühte im Juli 1840 in dem Treibhauſe zu Killerton. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Pflanze in einem kraͤf⸗ tigeren Zuſtande mehrere und größere Blumen in einem Büſchel hervorbringen wird; aber auch ſelbſt im gegenwär- tigen Zuſtande, wo fie nur eine einfache Blume erzeugt hat, machen fid) die grünen, purpurroth gefleckten Blüthen. hülleneinſchnitte und die große purpurne se und Säule febr huͤbſch. Bibliographiſches. Die Kultur der Georginen in Dentfchland, mit be. pon Rückſſcht auf Erfurt von Ferd. Neumann, Se eretair des Erfurter Gartenbau ⸗Vereins. Nebſt einer lis thographiſchen Tafel. 68 Seiten. Weißenſee 1841. Druck und ipe von G. F. Großmann. Dieſes Heine Werk it allen Georginen⸗Kultivateurs zu empfehlen, denn es enthält viel Belehrendes über den tandort und Boden, Vermehrung, Anpflanzungen in's Freie, über Samenerziehung, Ausbebung der Knollen und Ueberwinterung derſelben, ſo wie über die Schönheit der Blumen u. ſ. w. Gewiß ein ſehr dankenswerther Beitrag für die Vervollkommung unſerer Georginen- Flor, welcher ^" Aufmerkſamkeit verdient, Von dieſer Zeitſchrift erſcheinen alle 14 Tage zwei Bogen in Quarto; wo es Holzſchnitte beigegeben werden. Der Preis des Jahrgangs if 4 Thir, lungen auf dieſe Zeitſchrift an. zur mehreren Verſtändlichkeit des Textes erforderlich iſt, follen Kupfer eit Alle e ee, Zeitungserpeditionen und Poſtämter nehmen Beſtel⸗ rm) Nauckſchen Buchhandlung. Gedruckt in der Nauckſchen Buchdruckerei. ^ f 2 52. i E Achter Jahrgang. 1840. Eine geitſchrift | für Gärtnerei und alle damit in Beziehung ſtehende Wiſſenſchaften. —4 P In Verbindung mit den mean r, Gärtnern und Botanikern bes Jue und ee | herausgegeben rn von Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten: Direktor und Inſpektor des bot. Sal zu Berlin. Dr. der Philoſophie und Lehrer an ft zu Berlin, Sonnabend, 26. December. > Regiſter zum achten Jahrgange. ; = = 4. i der Ab andlungen. Beförderungen, 376. Sayidn í b 3 : Bellis perennis, Anzucht deffelben, vom Herrn Gbrner, 377. Bibliographiſches, 327, 335, 376, 392, 408. Blumenausſtellung bei Herrn Meyer, 128 Agave, einige Arten der Gattung, E 1 Dr. Klotzſch, 273. Brieſtiche Mittheilung über einige TAN Agave, Nachtrag dazu, von Fr. Otto, Aroideen, über einige . von I RE 105. Baͤume, merkwuͤrdige, Desgl. über die Vermehrung der Landroſen darch Stecklinge, 311 Tert Berta; über . vom Herrn Dr. Bernhardt, 249. Brugmansia sanguinea uchsia fulgens, Benutzung derſel ben — nachtraͤgliche Bemerkungen — 325. zur früben Blumentreiberei, von Fr. Otto, 193. Bataten / deren Anzucht, vom Herrn Emil Sello, 117. Buͤcheranzeigen, ſiehe Biblioarapbiſches. Bedecken der Pflanzen als ee gegen Sinite, s von Cacteen, e ö vom Herrn Berg, 129. i »- | —— "eet, 281, ib. Fr. Otto, 201. Cacteen, Beſchreibung einiger neuen, vom Herrn Dr. N ag 337. Cacteen, Befchreibung einiger mt vom Herrn Lemaire, 189, 94, 203, 212, 221, 228, 235, 24 A deditos Bette duet nae, von > 161, — Dietrich, 169. — Briefliche Mittheilung ite 8 287. — Eintheilung derſelben in Teibus und Genera, von Sr. Durchl. dem Herrn Fürſten von . 57. — zwei neue, befchrieben von Sr. Durchl. dem Herrn Fuͤr⸗ en von Salm⸗Reifferſcheid⸗Dyck, 9. Cactus⸗Pflanzen, über das quero der von Inſekten befallenen, vom Herrn Emil Sello, 118. Caleophyllum Ehrenbergi, 9 vom Herrn Dr. Klotzſch, 185. Californien, uͤber das Klima deſſelben, vom Herrn Dr. Berg, 115. Cucurbita Succado, einiges darüber, vom Herrn Ebermann, 78, Dahlia excelsa, die baumartige, vom Herrn Poiteau, 135. Drymaria, Bemerkungen über eine neue, vom Herrn Regel, 297. T— beſchrieben vom Herrn Dr. deca 275. achtrag dazu von Fr. Otto Edwardsia ajeak und myriophylla; etwas 8 vom Herrn Wenderoth, 6 Eiskeller, wohlfeile Art ſie auzulezen, vom Herrn Seitz, 7 . Chiloer, hiſtoriſch genealogiſche Beſchreibung el m Herrn Nietner, 385, 393. entcime 3 N bet Zwickau, und deren Anwendung zum Tr eiben HEN 356.3 * Fuchsia fulgens und Brugmansia sa sanguinea, Beratung ccrta zur frühen Blumentreiberei, von Fr. Otto Gaͤrtner und Gaͤrten in d vom edis 5 Dr. Hornſchuch, 25, 35, 43 Gärtnerei, Hauptmomente ul, durch Phyſiologie begruͤn⸗ det, vom ve Regel, 81, 137, 148, B5, 165, 181, 187, 345, 40 Garten, Kbniglicher zu Kew, Nachricht darüber, 143, 183, 333, 339, 357, 367, Hs Gartenbau in diegorten, 361, 369. Gartenkultur, foriſchreitende in Griechenland, vom Herrn Franz : Seitz, 5. 7 9. Geranium, über bie Vortheile des Pfropfens beffelben, 374. È Gewächshaus, Beſchreibung eines für Orchideen im botaniſchen Garten in Berlin, ET einer Steindrudtafel, vom Herrn Schramm und Fr. O fa n fuͤr eit: eei D : Gurken, Kultur berfelben, vom Herrn Men, 395. ONE. m eee in Oberbaiern, vom Herrn erman s Si an der Gattung, von den Herausgebern, 305; ics Gt einiger Arten, vom Herrn P. C. MK 401, Rosa sinensis, deffen Kultur vom Herrn Jannack, 41 Pus * die Aufbewahrung * MT. 410 ^w Sure, das Reinigen n Cactuspflanzen von 1 vom n Emil Sello, Saen Ertrag der — vom Herrn Juͤhlke, 100. Kaſtanien, auf Eichen zu beullren, 355. Kermesbeeren, deren Kultur, vom Herrn W. M., 31. Kew und ſeine Gaͤrten, 143, 183, 333, 339, 347, 357, 1 Klimatiſche — auf verſchiedene kultivirte Gewaͤchſe, vom errn J 3 Kohle, esc een d zur Vermehrung der Pflanzen, vom Her r. Succarini, 1. Kohle, het . ber vom Herrn Lucas, 65. — Theorie uͤber 2^ Wirkung auf die Vegetation, vom Herrn Dr. Buchner, 6 gn Benet über die Anwendung auf das Pflanzenleben, m Herrn Neubert, i S" unb Ruͤben⸗ Varietäten, Eintheilung derſelben, vom Herrn Nietner, 217, 225, 233, 244, 252, 259, 268, 276, 284, 293, b 300, 30 Kultur, a über die der Amaryllideen und giliaceen, von Fr. Otto, 186, aue Anwendung derſelben zu Gartenanlagen, vom Herrn [^] 3 he vom em Nietner, 39, 47, 54. Literariſches, Nekrolog, eg Notizen aus den Bee der Gartenbau⸗Geſellſchaft vom Herrn Peltzer, 326, 35 Nurnberg, ein Manus in bic gaͤrtneriſchen Umgebungen deſ⸗ interling, 253, 261, 269, 278, 285, 294. Obſt⸗Varietaͤten, neue, 326. Orchideen, in Guatemala, 317. Orchideen, über dieſelben, 356. Orobanchen, uͤber deren Vorkommen und Verpflanzung in die Gärten, von den Herausgebern, 209, Oxalis-Arten, zwei neue mexikaniſche, vom Herrn Dr. Klotzſch, 257. er Pfropfen derſelben, vom Herrn Harmſen, 207. Pe-Tsaie, etwas darüber, vom Herrn Emil Sello, 290. Petunien, gepfropfte, 326. Pflanzen, Bedecken en als Schutzmittel gegen Winterkälte, von Fr. Otto, Pane ni helunz " Berlin, von Dietrich, 230 Pflanzen⸗ und e in Erfurt, vom Herrn Neus nn, 363, Pflanzen, die in Warmbauſern uus werden, Andeutungen azu, vom Herrn Warszewiez, ppa die neuerlich in en en eingeführt fub m Herrn Dr. Schaue ed ſchoͤnbluͤhende des ee Gatens in Berlin, 23 Pflanzen, fchönblühende bet engliſchen Gärten, 7, 14, 22, 32, 40, 56, 63, 79, 111, 119, 125, 159, 175, 184, 191, 199, 208, 223, 239, Pe 263, 271, 280, 303, 311, 343, 351, 359, 390, 399 N Loddigesii, beſchrieben vom Herrn Dr. Klotzſch, 120. | À dale durch Stecklinge bei Jakob Makoy in üt- M f 5 Pillnitz und n Mer ap Gaͤrten Dresdens, vom Herrn Schnee⸗ berger, e ji 2“ botanischen Gartens, von den Herausgebern, Pleurothallis, eine neue, vom Herrn Dr. few 289, — Kultur derſelben von Fr. Otto, Polygonum tinctorium, Bemerkungen über MA > Anbau, von Herrn Gieſeler, 77. gig tinctorium, Mittheilungen darüber, vom Herrn Juͤhlke, . im Winter, 326. Pyrethrum sinense, deſſen Kultur, vom Hose Gräfe, 73. Recenſionen, 216. Reinigen der Obſtbaͤume, 355. Reiſeanzeige, 8. Reife von Cuba nach Nord- und Suͤd⸗ 1 vom Herrn Eduard Otto, 145, 153, 163, 171, 179, Ribes sanguineum, zu ſchneiden, 355. Roſenkultur, Beitraͤge dazu, vom Herrn Goͤrner, 113. Schist ips — 23 daruͤber, vom Herrn Dr. EIU 177. deren Kultur, von Fr. Otto, 1 Schulgarten, fluquis zur Gründung begaben, ı vom Herrn e durch Anwendung der Kohle zu vermehren, vom Dr. Zuccarini, be eit derselben; 326. Tropaeolum tuberosum, beffen Kultur, vom Herrn Ebermann, 79, Vegetable Marrow, einiges daruͤber, vom Herrn Ebermann, 78. Vegetation am Schwanenfluſſe, 11, 21, 62, 70, 77, 86, 94, 100, Vermehrung Ns Warm⸗ und Kalthauspflanzen, vom Herrn Muͤller, tich, vom Herrn Emil Sello, 108. Weinſtock, rh das Beſchneiden deſſelben, vom Herrn Immiſch, 122, 131, ; Weinſtock, Kultur deſſelben in Thomery, vom Herrn Emil Selo, 265. Weintreiberei, fpäte, vom Herrn Nietner, 17. ig 2, Reiſeanzeige. Reiſeanzeige von Herrn übers, 8 5 3. Briefliche Mittheilungen. Brieſlliche Mittheilung uͤber einige Cacteen, 287. Ueber Vermehrung der Landroſen, 311. 4. Beförderungen. uy Lucas, 376, Seitz, 376. , €-—— 5. Nefrolog. Karl Auguſt Skell, 255. 6. Bücheranzeigen, Necenfionen, Bibliographiſches, | Literarisches, — unb teinte bluͤhender Gacteen vom Dr. Pfeiffer d Fr. O k e ee . des Königlichen botaniſchen Gartens zu Berlin (Icones SR ntar. rar. hort. regii Berol.) von dot Klotzſch und Otto, 296, 376, Buch der Roſen, vom Sreiberen von Biedenfeld, 216. Icones et descriptiones Hydrangearum ete. Auctoribus Dr. de Sie- bold et Dr, Zuccarini, 392. Kultur der Georginen in Deutſchland, von Neumann, 408. Neuer Nachtrag zum vollſtaͤndigen Lexikon der Gärtnerei und Botanik, von Dietrich, 312 Sertum orchidaceum, von Lindley, 327, 335. 7. Pflanzen: Katalogs - Anzeigen. Boͤckmann: Katalog Haarlemer Blumenzwiebeln, 312. Haage jun.; Preis⸗Verzeichniß der Cacteen, 16, — Preis⸗Verzeichniß verkaͤuflicher Pflanzen, 24 Rob: Verzeichniß feiner Cacteen, Schelhaſe: Preis⸗Verzeichniß d Gacteeit, 152, — — Aérides quinquevulnera, 335. Aganisia pulchella, Agave brachystachys, 274. — revoluta, 274. L undulata, 274. Aquilegia glauca, 400. Bemerfungen dazu, 407 8. Verzeichniß ter Pflanzen, welche beſchrieben find oder über deren Kultur geſprochen worden. Berberis empetriſolia, 239. Bignonia Tweediana, 400. Bouvardia angustifolia, 40. — triphylla, 351. venosa, 352. Brassia Lanceana var. viridiflora, 192. Brassica Napus, 219, 301. — oleracea, 218, 220. Schiebler und Sohn: Pflanzen⸗Katalog, 64 Brassica Napa, 219, 308. Brugmansia sanguinea, 193. Calanthe plantaginea, 328. px Calostemma carneum, 239. — luteum, 199. Catasetum maculatum, 319. — Russelianum, 111. ; Cattleya Acla andiae, 408. — superba, 327. Ceanothus pallidus, 199. Min, 240. 45 de um. E S - E CN - Cereus Calicochos, 40. Martianus]: 22. LULA P 44 — tenuis, 407. Chaerophyllum bulbosum, 92. Lc cape Quinoa, 92. rubricaule, 93. Chorisbüdé lancifolium, 55. Chysis aurea, 55. Clematis lathyrifolia, 15. Cobaea macrostema, 112. —— ocellata, 22. W. allichiana, 208. Coleophyllam Ehrenbergii, 185. Conanthe ia, Consbhrulus Batatas, 117. , Cucurbita Succado, 78. e macu latum, 336. a atricosum, 319. endulum, 239. Gee — 328. var. 8 mystaeinum, 15. Dahlia. excelsa, 135. — glabrata, 248. Dendrobium formosum, 16. ai i 337; coptonogonus, 223. Come 2275 Die . 412 Echinocactus liic 406. — Lemarii, 215. — mammulosus, 247. — melocactoides, 229, Pa minax, 215 — Mirbelii, 223 — subporrectus, 228. — tetracanthus, 214. — . theionacanthus, 222. Vanderaeyi, 222. Edwardsia Beer © — yriophylla, 6 ipai . 64. — aromaticum, 319. — cepiforme, 22 — densiflorum 191 — glumaceum 80 & — incumbens, 318 a macrochilum, 318. kinneri, 317. ANTES mg 304. Eplnddium violaceum, 399. Euphorbia jacquiniaeflora, 356. Eutoca Menziesii, 8. - Fabiana imbricata, 15. Fragaria chiloensis, 385, 393. Fuchsia fulgens, 193, 263. — Sundishii, 80. multiflor: cochlearis, 1 — mollis, 391. SEEN hispidus, 160. 3 e ee ieee a0. Grevillea dubia, 224. Haken dactyloides, 7 Hariota Saglionis, 247. Hartwegia purpurea, 319. Heroin alnifolia, 323. althaeifolia, 307. angularis, 330, -— angustifolia, 332, ; Hermannia aurea, 321. candicans, 307. 1 cluytiaefolia, 332, — disermaefolia, 313 — disticha, 322. — ammea, 325 — incana, 314. — lavandulifolia, 332. — lleucanthemifolia, 330. Hexopia erucigera, 319. Hibiscas armeniacus, 403. a a AT — hisptdus, 403. — Rosa sinensis, 41. — sphaerocarpus, 402. - Hippeastrum solandriflorum, 56. Huntleya violacea, 328. Impatiens glanduligera, 200, ie 125. ornis, 126. Ipomoea longifolia. 200. Iris fragrans, 79. Laelia anceps, 271. hi autumnalis, 391. — cinnabarina, 328. — furfuracea, 344. en rubescens, 359. superbiens, 318. Lasiandra petiolata, 22. Lathyrus latifolius albus, 40. | di Lepismium commune, 14. Lilium laneifolium, 55. — speciosum var. albiflorum, Liparis Walkeriae, 23. Lobelia heterophylla, 40, 160. Ualva purpurata, 390. ria aeruginosa, 338. arietina, 212. diaphanacantha, 247. dolich echinocactoides, 281. elephantidens, 198. elongata, 170. erecta, 203. gladiata, 162. horripila, 205. impexicoma, 204. leucocentra, 130. nobilis, 282 : pentacantha, 406. phymatothele, 129. em i olycentra, 1 Spinosissima, 204. LUE IHE PR CREER EE PL 13 e versicolor, 170. — xanthotricha, 338. von denen Aufſaͤtze in dieſem Bande vorkommen. Berg, 115, 129. : pues, 18 194, 203, 212, a 228, * Di, e mi aie 169, 209, 216, 230, 305, 31 , 353. Dyck, Fürſt von dus ER 9,57. à 413 SE GL is Mandevilla suaveolens, 125, 224. Marica humilis var. lutea, : Maxillaria cucullata, 159. S CIC CH e var. coccinea, 55. Phajus bicolor, Phlogacanthüs RS 159. — Skinneri, 319. Physosiphon Loddigesii, 121. v . erassicostatus, 213. Phytolacca decandra, 31. E. — crassispinus, 10 Pleurothallis tridentata, 289, 290. — Brongniartii, 213. Polygonum tinctorium, 39, 77. — goniodacanthus, 212. Portulaca Thellusonii, 303, = Ep tian 213. Puya coerulea, 159. Miltonia candida, . Pyrethrum sinense, 73. dm — vor. En 192, Rheum erassinervium, 91. — . Clowesii, 336. Rhododendron campanulatum, 7. Monachanthus dii 224. caucasicum, 344. Morina longifolia, 311. Rigidella flammea, 176. Myanthus en 263. Saccolabium nonen 2 . Nemophila atoma Ba: Salvia patens, Odontoglossum 3 Satyrium eee m, 184. — a e 248. Schistocarpha bicolor, 177, 179. Oenothera bifrons, 14. Scilla pratensis, 16 Oncidium ampliatum, 319. Sobralia Liliastrum, 9 — Huntianum, 280. Solanum crispum, 223. — leueochilum, 317. uncinellum, 176. — ornithorhynchum, 127, 319. Sollya linearis, 80. — pachyphyllum, 343. Spiraea vacciniifolia, 191. — sanguineum, 328. Spironema fragrans, 408.. stramineum, 176. Sprekelia cybister, 3036. Opuntia Auberi. 282. Stanhopea oculata, 317. aoracantha. 238. Statice, 54. OMS -——.— diademata, 246; Statice arborea, 64. — . eburnea, 238. : i Stenomesson latifolium, 264. — pulverulenta 407. — Stevia breviaristata, 192. — rretrospinosa, 238. ar Stylidium fasciculatum, 391. Turpinii, 246. ir Thysanotus intricatus, 80. . Osb edil canescens, 191: Tradescantia iridescens, 303. Oxalis discolor, 257. a tumida, 359. — esculenta, 93. 2 Ezertonianum, 319. — lacina, 258. d = ropaeolum tuberosum, 79, 94. Paeonia, 39 Tulipa maleolens, 32. - Patersonia erb 3 15. Pentlandia miniata, 40. 9. ER Ebermann, 78, 79, Gieſeler, 77. ionge 113, 377. Sarnen 207. à : . Eñ W., 31, rnſchuch, 25, 35, 43, 50 m. Jane 33, 41, 42. Mevoy, 395. m Müller, 28 * Immiſch, 123, 131. Füplfe, 39, 100, Neubert, 110. 414 Peltzer, 326, 355, Pfeiffer, 281, 406. Poiteau, 135, 379. Reuman n, 363. eue, 17, 39, 47, 54, 217, 225, 233, 244, 252, 259, 268, 276, 284, 293, 300, 316, 385, 393. Otto, Eduard, 145, 153, 163, 171, 179. Otto, Friedrich, 97, 105, 179, 186, 193, 201, 209, 258, 274, 275, 290, 305, 313, 321, 329, 353. 297, 345, 404, Scheidweiler, 337. Regel, 81, 137, 148, 156, 165, 181, 187, Schauer, 89, 361, 369, Scheer, 333, 339, 347, 357, 367. Ee 172, Schramm, 9 Seitz, 5, a 49, 72, 256. Sello, Emil, 108, 117, 118, 265, 290. Warszewiez, 241. Wenderoth, 6. Winterling, 253, 261, 269, 278, 285, 294. Zuecarini, 1. Literariſche Anzeige. Im Verlage der Gebr. Vornträger zu Königsberg erſchien ſo eben und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Kreyſſig, W. 9L, Handbuch zu einem natur» und zeit⸗ gemäßen Betriebe der Lan dwirthſchaft in ihrem gan⸗ zen Umfange. Zweite ganz umgearbeitete und vervollſtändigte Auflage. Vollſtändig in 4 Theilen. Mit 4 Tafeln Abbildungen. gr. 8. Preis 62 Rthlr. Dieſe völlig umgearbeitete, die klimatiſchen Verhält⸗ i; — wife aller Länder Mittel- Europas berückſichtigende neue Ausgabe eines weit verbreiteten Werkes kann mit Zuver⸗ fidt allen denkenden Landwirthen empfohlen werden. Verfaſſer ſtellte fih die Aufgabe: die lebendig fortfchreitende Entwickelung der Landwirthſchaft darzuthun, und überall das Beſte als Ziel hinzuſtellen, indem er zugleich Mittel und Wege bezeichnete, die unter den verſchiedenen land⸗ wirthſchaftlichen Verhaͤltniſſen zu denſelben führen. Die Erfahrung einer vierzigjährigen Praxis, und die Benutzung 4 der Werke von Burger, Schwarz, Koppe und Block bezeichnet der dem landwirthſchaftlichen Publikum genugſam bekannte Verfaſſer als den Stützpunkt deſſen, was er in dem vorliegenden Werke darbietet. Jede ſolide Buchhandlung wird dieſes reichhaltige und als tüchtig anerkannte Werk gern zur nähern Einſct " eigenen Prüfung vorlegen. Ferner: „Fr., Theorie des Pflanzenbaues, mit Beispielen aus der Erfahrung im Großen erläutert und beſtätigt. Eine Anleitung den möglichſt höchften Ertrag aus dem Boden zu ziehen. gr. 8. 1840. geh. Preis 1i Rthlr, Nauckſche Buchhandlung. 2 - Sierbei vom Herrn Ehriftian Degen zu Köſtritz bei Gera: 1. ein Verzeichniß über dichtgefüllteſte meiſtens engliſche und deutſche Pracht⸗Georginen, ^ ein Verzeichniß über Gartenzierpflanzen⸗ und Gemüſe⸗Samen, T "x i 3. ein Verzeichniß über Pensce's und Chrysanthemum indicum. General⸗Regiſter | den Inhalt der erſten ſieben Jahrgänge der Allgemeinen Gartenzeitung Friedrich Otto, Albert Dietrich, Königl. Preuß. Garten⸗Direktor und Inſpektor des bot, Gartens zu Berlin, Dr. der Philoſophie und Lehrer an der Gärtner⸗Lehranſtalt zu Berlin. Berlin, 1840. Verlag der Nauckſchen Buchhandlung. Vorwort. — — 5 Den wiederholt und dringend geaͤußerten Wuͤnſchen mehrerer Leſer der in Berlin erſcheinenden Allg. Gartenzeitung zuvorkommend und zugleich das Bebürfniß anerkennend, hat die Verlagshandlung ein General-Regiſter uͤber die bis jetzt erſchienenen Jahrgaͤnge derſelben anfertigen laſſen. Daſſelbe enthaͤlt außer den alphabetiſch zuſammengeſtellten Regiſtern der einzelnen Jahrgaͤnge, noch manches in dieſen Ueberſehene und wird namentlich dadurch dem eigentlichen Zweck mehr entſprechen, daß es nicht blos, wie bisher, ein Verzeichniß der Abhandlungen lieferte, ſondern vorzugsweiſe auch als T Sachregiſter zu benutzen iſt. Es hat ſonach auch eine ganz andere Geſtalt annehmen muͤſſen, wo⸗ durch die früheren neun Rubriken jetzt auf vier reduzirt worden ſind. Das Verzeichniß der Ab⸗ handlungen ift nämlich mit den Correſpondenz⸗, geſchichtlichen, Reiſe-Nachrichten ꝛc. verſchmolzen, der weſentliche Inhalt dieſer Rubriken ausgezogen und ſo das Sachregiſter gebildet worden. Die zweite Hauptabtheilung bildet das Namen ⸗Regiſter und zwar der Pflanzen und Autoren, jedes in ſich alphabetiſch geordnet, und als d zum Ganzen fi find endlich bie Nachweiſungen der Buͤcher⸗ Reeenſionen hinzugefügt E | Wenn gleich ber Hauptzweck dieſes Regiſters ber ift: ben Beſitzern ber erſten ſieben Jahr⸗ gange der Allg. Gartenzeitung das Aufſuchen und Nachleſen in denſelben zu erleichtern, fo hat dafe - ſelbe jedoch noch den Vortheil, auch den mit unferer Gartenzeitung bisher Unbekannten, eine voll“ ſtaͤndige Ueberſicht von ihrem Inhalte zu verſchaffen. Ihre Vielſeitigkeit und mannigfaltiger Inhalt wird nun erſt recht bemerklich werden uud dieſelbe ſich hierdurch noch mehr Freunde erwerben. Berlin, den 30. April 1840. | Die Verlagshandlung. ; Sicaifter. Die romiſchen Ziffern bezeichnen die Nummern der Jahrgänge; die arabiſchen, die Seitenzahlen. 1 Sachregiſter⸗ Abart, ſ. Att. Abies cephalonica, Natutgeſchichte derſelben, v. Loudon, VI. 139. Acanthaceae, eine neue Gattung daraus, v. Klotzſch, VII. 305. — Kultur derſelben, v. Fr. Otto, VII. 308. Acacien, einige neuholländiſche v. Dietrich I. 81. — Beſchrei⸗ bung der neuholländiſchen mit gefiederten Blättern, von dem: ſelben. III. SL. — Kultur derſelben, v. Fr. Otto, III. 85. — die Wurzeltriebe bilden, V. 21. Acclimatiſations ver ſuche in Mo: utpellier v. Delile, V 138, 146. Aepfelſorten zum neten VII. 110. + Afrika, Siüd:, Nachricht über bie von dort P Se Pflanzen, I. 157. Agave americana, briefliche Mütbeilung darüber, V. 358. — dou Naturgeſchichte v. Wickſtröm, J. 145; — Beſchreibung, 198. — blühende, IV. 39. — geminiflora, die in München geblüht hd II. 382. Agricultur- Museum der Herren e in Edinburg, v. Gb. Otto, III. 44. j Ailanthus. glandulosa, IH. 116. — HI. 152, Alpen, Salzburger, Reiſebericht v. Lucas, V. 27. Alpenpflanzen, Kultur derſelben v. Jamad, IE". — Verkauf lebender, II. 328. Alstroemerien, Bemerkungen zur r Kultur derſelben, v. Fr. Otto, VI. 368. — Winden der Blattſtiele derielben, II. 379. Amaryllideen, Naturgeſchichte und Kultur derſelben, v. Kreyſtg, IV. 161, 171, 17, 186, 194, 203, 209, — 226, 233 u. f. w. Amaryllis ERR Bemerkungen darüber v. 9... VI. 121. — rutila nebſt ee v. den Sh usgebern, V. 69. Berichtigung dazu, Auelfen, Berner berfelbe in den Gärten v. W. E. Boſſe, IV. 407. Amorpha fruticosa, über eine — en derſelben, " Wenderoth, IV. 116. Amygdalus pumila flore pleno, v. Nietner, VI. 289, Ananas, Kultur derfelben, v. Forth, mit Abbildungen, III. 257.— 13. — v. Guidon, VI. 316. — v, Knight I. 235. — v. Warren, II. 340. — auf Madeira, VI. 120. — große, VI. 150. — merkwürdige, V. 405. Ananas und Melonen in Gruben durch Dampf zu ziehen, v. H. Smith, I. 41. Ananaskirſchen, deren Kultur v. Dietrich, I. 114. Ananastreiberei, v. Knowlys, mit Abbildungen I. 281. Anbau, jähriger * e L v. Dr HI. 331. 5 Anbau und Kultur der Sumpf, - fring v. fiai HE 3177, Andeutungen zur zweckmäßigen Kultur nordamerikaniſcher Pflanzen, v. Fr. Otto, III. 361. Andromeda hypnoides und A, Br ca etwas darüber, VI. 244. Andro me den und Kalmien, Kultur derſelben v. Pfau, V. 134. Andropogon cristatus und Schoenanthus, über Eon v. Nees von Eſenbeck, III. 265. en — squarrosus, IIT. 288, Hm Anwendungen des Mooſes zur — in Wee v. Ri h. ter, III. 394. Anzeige von blühenden Praten. Aphis, ſchädliches Thier, V. 101. Apfelbaum, Fortpflanzung des Mutter + Dif oder Bur- Knot, v. Duncan, III. 324, ; Apricoſen und deren Varietäten v. Thompfon I. 172, Apricoſenbäume zu erziehen v. Seitz, V. 249. — H. 56, PANE + 2 | Apricofentreiberei > 9 pricofentreiberei, v. Nietner, VII. 17. 25. Aragua, Reiſebericht von dort, IV. 324, 330. Araucaria, über dieſelbe, III. 205, 211. = Arboretum britannicum v. Loudon, Ankündigung deſſelben III. 62. — Mittheilungen daraus, VII. 93, 101, 108, 119, 126, 134, 140, 150, 159, 165, 174, 181, 189, 197. Arboretum von neuholländiſchen Pflanzen, V. 21. Arbutus Andrachne, der berühmte in Edinburg, v. M'Nab, V. 286. , Argemone Hunnemanni, Kultur und ee von. den Oerausgebern, I. 298. Aroideen, Kultur derſelben, V. 401. Arracacha, Kultur und Beſchreibung v. De Candolle, II. 35. Arracacha esculenta, irte Nachricht über deren Kultur, IV. 139. Arrow- foot otaheitiſche Methode fie zu bereiten v. Ma⸗ thews, I. 54. Art, Abart, Spielart und Baſtard, was darunter ER wird, v. Dietrich, VII. 257. Artiſchocken, das Durchwintern derſelben v. Linſe, V. 387.— ganz und gar genießbar zu Aae I. 218. — ſehr groß zu ziehen, I. 220. f Aſche von Holzkohlen, über der Rods v. Tourner, IV. 38. Aspidiotus Nerü, ſchädliches Thier, V. 99. Aſſeln, ſiehe: Kellerwürmer. Aurikelkultur, v. C. D. Vouché, I. 395, 401. Ausbrechen der Blüchen, wider baffelbe bei Gurken und Me⸗ a lonen , v. Betzhold, IV. 102. Ausſtellung, ſiehe: Blumen⸗ und Pflanzen⸗Ausſtellung. Aus wuchs auf den Blättern der Linden, III. 294, Auszug aus der Eröffnungsrede des Herrn Héricart de Thury, VI. 331. — Averrhoa Carambola, deren Kultur, VII. 242. Azaleen, Kultur derfelben im freien Lande, v. Pfau, III. 25. Azalea indica, Bemerkungen darüber v. Wenderoth, V. 97. B. Balſaminen, zwei wenig bekannte, v. Nietner, III. 288. Baltimore, Reiſebericht v. Berid, I. 384. Bambusrohr, III. 288. Bananen v. H. Tenore, I. 354, — fruditrogenbe, Iv. 214. V. 125. u ML AL... - Bibliographiſches. Bankſien u. Dryandren des botan. Garten, v. Fr. Otto, III. I. Barbaratag, St., und andere Heiligentage, v. Seitz, VI. 50. — Beitrag dazu, v. Dern, VI. 183. Baſt, ſtatt defen Fäden der Säcke, worin aus Havannah der Kaffee gebracht wird, IV. 271. Baſtard, ſiehe: Art. Bataten, deren Kultur, VII. 110. Baumfrüchte, Bemerkungen über natürliche und künſtlich verſpätete Reifzeit derſelben, v. Dotzauer, VI. 370. = Bäume zu verpflanzen, v. Loudon, I. 96. — v. Nietner, IV. 1. — nordamerikaniſche, die fid zur Anzucht in den deutſchen Forſten eignen, v. Beyrich, II. 292. — Fortpflan: zung derſelben durch Schößlinge im Sommer, v. Knight. VII. 398, — Spalier⸗Bäume, Verheerung derſelben durch Inſekten, Mehlthau, v. Sener, III. 213. Beaufortia splendens, Kultur und Beſchreibung von den Herausgebern, II. 273. Begonia discolor oder 3 etwas darüber v. Niet⸗ ner, VI. 291, a f Begonien, über die Kultur, v. Nönnenkamp, VII. 3. — der Gärten, deren rice und Kultur, von den Deraus⸗ gebern, IV. 345, Beitrag zur d Belebung der Werden en, v, Nietner, IV. 359. Beige zur Gonfervirung des Holzes, v. Herrmann, VI. 86. Bejuka⸗ Pflanze, etwas darüber v. Brückner, VII. 279, .— fernere Nachricht darüber v. Moritz, VII. 319. Belebung, zoologifche der Blumengärten, IV. 359, Belgien, einige Notizen darüber, v. Mayer, VII. 59, — Auszug aus einem Berichte über eine Reiſe dorthin, v. Raf- feneau - Delile, VI. 92. Bemerkungen über Du Mont de Mu: v. Hericart de Thury; III. 391, 397, 404. Benthamia fragifera, II. 320, Beſchatten der Pflanzen, Material dazu, v. Nieder, II. 345. 5 Beſchn eiden der Gewächshauspflanzen, v. Fr. Otto, VII. 201. Beta Cicla brasiliensis als Zierpflanze, v. Nietner, III. 38 Betle⸗ Pfeffer, Piper Beile, ſiehe: Pfeffer, I. 222. Bewäſſerung des Gartenbodens v. H. Knight, I. 332. Beyrich, Reiſenachricht, I. 171, 384. II. 15, 292. — Nachricht über deſſen Tod, II. 384. Bibliographiſches, 23. VII. Bignonia jasminifolia S Baro jasminifolia, kurze Notiz über das Blühen derſel. ben, V. 328. E Ringeln berfelben , v. van Bw, E Birnſorten zum Einmachen, VII. 110, Blätter, welke, Schaden, welchen die Pflanzen durch das Abſchneiden derſelben erleiden, v. Neumann, VI. 30. Bletia Tankervilliae, Kultur derſelben, VI. 243. Blick auf Italiens Gärten, v. Gerhard, III. 121, 129, 177, 185, 225, 233, 241, 249, 281, 289, 297. Blume, Farbe- und Formveraͤnderung in derſelben, I. 219. Blumen, abgeſchnittene, welche zu welken anfangen, wieder - zu beleben, V. 352. Blumenausſtellung in Berlin, T 125. — in Dresden, II. 97. — zu Chiswich, v. Ed. Otto, II. 189, — zu Gent, v. Courtois, II. 126, — in Wien, I. 121. Blum enausſtellung beim Juſtizrath Meyer in Berlin, N10 — IV. 104, 112. — V. 119.- II. 40. 64, — VI. 127. — VII. 128. Blumen- und Fruchtausſtellung des Gartenvereins in Hannover, v. C. B. IV. 372. — in London, IV. 213. Blumen- und Pflanzen ausſtellung in Sheffield in England, IV. 371. Blumenbouquet, ſchönes, VI. 8. Blumenkultur, Beiträge v. Boſſe, I. 149, 153. Blumen- und Gemüſekultur in Berlin, I. 88. Blumengarten, Plan eines folden v. Brown, mit einer Abbildung, I 345. Fan zoologiſche Belebung derſelben, IV. 359. Blumen geſtelle des H. Touſſaint, mit einer Abbildung, I. 62. Blumenhandlung in Berlin, I. 408. Blumenkohl, Bebandlung deſſelben, v. Haage jun., I. Ld Kultur deſſelben, II. 72. — Beitrag dazu, v. H., V. 117.— frühe Kultur deſſelben, v. Pfau, VI. H7. Blu mentreiberei in Berlin, v. Sauer, IV. 31. — zu Herrenhauſen, v. Wendland, III. 137. Blumiſterei, III. 184. Blüthen, Ausbrechen derſelben bei Gurken und Melonen iſt ſchädlich, IV. 102. Boden wärme, deren Anwendung bei tropiſchen T ?. Fr. Otto, V. 17. Bohne, Varietäten der großen oder Saubo IL: 316, b. v. ehe, Cactuspflanzen. 3 Bohnen, deren Reife zu beſchleunigen, VII. 111. Bollen, Mittel ſehr große zu erhalten, II. 398i ag Botanik, Zuftand berſelben auf Japan, v. H. v. Siebold, 1.188. Bouget, ſchönes Blumen», VI. 8. Bouvardia triphylla, Kultur derſelben, v. Mearns, III. 156. Brafilien, Vericht über die Vegetation dort, VII. 291, 300. Brexi a madagascariensis, Beitrag zur Kultur, v. Fr. Otto, 280. . eine neue Gattung aus dieſer Familie, v. den Herausgebern, IV. 297. — über eine neue Pflanze aus dieſer Familie, v. Succarini, VI. 257. u aud: Guzmannia und Hechtia. Brugmänsia sanguinea, einiges darüber, V. 342, Buchwald in Schleſien, eine Reiſenotiz, II. 321, Bur- Knot, ſiehe: Apfelbaum. E. = Cactuspflanzen, Bemerkungen über diefe Familie, v. H. Turpin, I. 305, 313. — des botaniſchen Gartens in Ber⸗ lin, I. 361. — deren geographiſche Verbreitung in Braſi⸗ lien, v. H. v. Martius, E 134, 141. — von ber Well: küſte von Amerika, v. H. J. M., I. 210. — Anzeige von einigen Arten, v. Lehmann, III. 228. — Beiträge zur ge naueren Kenntniß derſelben, v. Dietrich, VII. 151. — $e handlung derſelben, v. Green, II. 309, — Beitrag zur Kultur derſelben, v. Green, IV. 300. — v. Pfeiffer, III. 9. VI. 85. — v. Berg, VII. 281, 289. — Kultur der das Warmhaus verlangenden, II. 195. — Kultur ei nes neuen kriechenden, I. 250. — dieſelben zu pfropfen, v. H. Schauer, I. 107, — Temperaturverhältniß, v. Berg, VI. 349, 356. Samenvarietäten, v. Pfeiffer, IV. 17. — über die Nomenklatur mehrerer, v. Pfeiffer, III. 87. — über einige Irrthümer in deren Nomenklatur, v. Pfeiffer, III. 220. — Beſchreibung einiger, v. den Herausgebern, VI. 25, 33. — Beſchreibung einiger neuen, v. Pfeiffer, III. 313, 379. IV. 257. V. 369, 377. VI. 273. — Be ſtimmungsmethode zweifelhafter, v. Pfeiffer, V. 105. — über Lemaire's Beſchreibung einiger neuen, v. Pfeiffer, VI. 141, 148. — Vorſchlag zu einer neuen Anordnung derſelben, v. Pfeiffer, III. 314. — Beſchreibung einiger Blütben derſel. ben, v. Dietrich, VI. 227, 242. — Knospen und Blätter 1* - , 4 Cactuspflanzen derſelben, v. Zuccarini, V. 192. — Verbreitung und Be⸗ nutzung derſelben, v. Zuccarini, V. 57, 05, 73. — Nad richt von einem prächtigen, I. 45. — in Caracas und Qa- Guayra, IV. 148, 155. Siehe auch: Cereus, Discocactus, Echinocactus. Epiphyllum, Lepismium, Mammillaria, Melo- cactus, Opuntia, Pereskia, Rhipsalis. f Cactus⸗Sammler, Notiz für dieſelben, v. Seitz, V. 174. — Aufforderung an dieſelben v. Mittler in Leipzig, VI. 271. Calandrinia grandiflora, Kultur, v. Nietner, II. 129, 197. -- spectabilis, deren Kultur und Beſchreibung, von den Herausgebern, I. 161. m Galanbrinien, Zufag zur Kultur derſelben, v. Nietner, III. 135. ix Calceolaria Killiana, etwas darüber, VI. 244, — robusta, Beſchreibung, v. Dietrich, I. 73, — Kultur der- ſelben, v. Otto, I. 85. i Calceolarien, Kultur einiger Arten, v. H. Plant, I. 252, — etwas darüber, v. Otto, I. 4, — Nachricht für die Freunde derſelben, v. Jannack, III. 78. Calliopsis basalis, Kultur und Beſchreibung, von den Herausgebern, III. 329. Calycanthus floridus, d. Vermehrung, v. Neuner, VII. 125, Camellien, Behandlung derſelben, v. Kleemann, II. 28, — Kultur derfelben, v. Böckmann, VI. 100, — Kultur der- ſelben im freien Lande, v. H. Schauer I. 177. — Verfah⸗ : ren fie zu treiben, I. 288. — aus Stecklingen zu ziehen, v. Neubert, VII. 178, — befte Erde dazu, VII. 5, — das = Abwerfen der Knospen derfelben zu verhindern, v. Jannack, I 993. — neue, VI. 165. — Anzeige von zwei neuen, III. 2: Camellia japonica francofurtensis, Mittheilung darüber, v. Rinz jun., II. 342, uo? | japonica simplex aus Samen zu ziehen, v. Marquardt, III. 337. N did Sophiana, v. Poiteau, III. 224. . Gamellienfammlung ber $. Gebrüber Baumann, I. 33. Campanula pyramidalis, Kultur derfelben, III. 342. Caracas, Vegetation daſelbſt, IV. 148. Carambole von Ceylon, IV. 33. ce Car linea, über die Arten derſelben, v. den Herausgebern, — — VII. 130. — Methode, fie zu vermehren, v. Marquardt, Chenopodium Quinoa. Garotten (Mohrrüben), das Erziehen der frühen, v. Linſe, VI. 100. " = Caryota, eine blühende, im botaniſchen Garten in Berlin, v. den Herausgebern, V. 257. : Caspiſches Meer, Reiſebericht v. Meyer, I. 131. Caſſava⸗ Wurzel, Bereitung des Mehls aus ihr, III. 349, HE | = Caucaſus, Reiſebericht v. Meher, I. 131. Ceder vom Libanon, Geſchichte derſelben, v. Loiſeleur⸗Delongs. champs, VI. 236, 245, 253, 263, 269, 277, 286. - Cedrus Deodara, Nachricht darüber, v. Poiteau, VI. 103, — Veredlung derſelben auf Cedrus Libani, mit eiuer Abbildung. IV. 155. Celosia cristata (Hahnenkamm), Kultur derſelben, v. H. P. IV. 265. : Cephalophora glauca, III. 94, Cereus extensus, Nachricht über denſelben, v. Wendland, IV. 306. ä — grandiflorus, merkwürdige Lebensthätigkeit deſſelben, v. Dotzauer, VI. 383. — über das Verfahren, denſelben bei Tage zum Blühen zu bringen, v. Cyrus, VI. 229 — hybridus, ein neuer Cactus, I. 72. . — Martianus, Beſchreibung und Kultur deſſelben, v. den Herausgebern, VI. 160. — Phyllantus, DC. Samenvermiſchung mit Cereus spe- ciosissimus, IV. 271. : - — pleranthus (nycticalus), beſchrieben v. Dietrich, II. 209. Chaerophyllum bulbosum, ſiehe: Körbelrübe. Chamaedorea elegans, Bemerkungen darüber, v. Nees von ^ Eſenbeck, II. 145. — Schiediana, Bemerkungen darüber, v. Link, mit einer Kupfertafel, II. 153. fiebe auch: Kunthia. Champignons, etwas darüber, II. 268, — zu ziehen, v. H. Elles, I. 92. — ſichere Methode, fie zu erziehen, v. Wales, III. 35. — neue Methode, fie zu erziehen, IV. 70.— Einrichtung, ſie zu ziehen, v. Jannack, VII. 79, — Ber. ſuch, febr große zu jieben, L 320, — große, V. 405, Charleston, Reifebericht v. Beyrich, I. 171. Chenopodium leucospermum, Anbau deſſelben, v. Ohlen⸗ dorf, V. 165., und Nachtrag dazu v. Staudinger, V. 166, — Quinoa, Nachricht darüber, IV. 45, — Über deffen An bau, v. Betzhold, IV. 337. Chironia Barclayana Chironia Barclayana; I. 172. Chorizema ovatum, über daſſelbe, V. 334. Chrysanthemum, Kultur des chineſiſchen, v. Paxton, III. 53. — indicum, beffen Kultur, v. Richter, II. 369. — neue Anordnung der Varietäten, v. Haworth, II. 97, 105. — Verzeichniß deſſen ſchönſter Varietäten, VI. 147. Cinnamomum; über deſſen Anbau, VII. 267. Cistus, Kultur berfelben , II. 111, Clavija ornata, Beitrag zur Kultur, v. Fr. Otto, V. 280, Clianthus puniceus, Kultur berfelben, V. 207. Clima, Einfluß deſſelben auf bie Vegetation v. H. J. W. B., I. 242. — Einfluß deſſelben auf die Pflanzen, VI. 326.— von Chili, I. 109, — der Gegend von Hyères, v. Mar: tius, VI. 299. Focus Adonidum, Amaryllidis, Bromeliae und Hesperi- dum, ſchädliche Thiere, V. 99, Üocos nucifera, deſſen Keimung, v. H. Boſſe, I. 234, — Kultur derſelben, VI. 281. Combretum grandiflorum, Kultur derſelben, II. 111. — Gommelinaceen, ein neues Genus daraus, v. Scheidwei⸗ ler, VII. 365. Gompofiten, über einige annuelle aus Californien, v. ben Herausgebern, V. 217. Coniferen durch Stecklinge zu vermehren, v. einbſah, V 374. — über die Pflanzen aus dieſer Familie, VII. 93 101, 108. 119, 126, 134, 140, 150, 159, 165, 174, 181, :189, 197. Convolvulus - unb ben Arten, deren Kultur, VN. Otto, IV. 314, Cooruwatti Pflanze in brich Guiana, v. Brückner, MIL 129. Corbet's Heizungsmethode, VII. 5. Correſpondenz⸗Nachrichten, v. Finite VII. 24. Couroupita gujanensis, I. 230. Courset du Mont de, Bemerkungen über ihn, v. Hericart de Thury, III. 391, 397, 404. s capense, Notiz v. Wendland, ſiehe y Waſſerge⸗ wächſe, II. 142. Crowea saligna, über deren Behandlung, VI. 118. Cuba, Reiſebericht v. E. Otto, VII. 186. Cultur und Eulturregeln, ſiehe: Kultur und Kulturregeln. m Discocactus Mi. » -— gham, Richard, nenefie Nachricht über denſelben, 136. s E lanceolata, blühende, II. 90, Cycadeen, Bemerkungen darüber, v. Fr. Otto, II. 86, — die des ſüdlichen Africas, v. Lehmann, mit 5 Steindruckta⸗ feln, II. 81. — Beſchreibung und Abbildung einer, IV. 217.— Bemerkungen darüber, VI. 321. VII. 22 Gpcabeen- und Dioscoreen Stämme, Einweichen und Spritzen derſelden, v. Ohlendorf, II. 89, — Cy eas circinalis, über Vermehrung derſelben, v. Neumann, VI. 204. — über eine blühende in St. Petersburg, v. Fal- dermann, VII. 24. Cyclosia, eine neue Orchideengattung, befähriehen v. Klopich, VI. 305, und Nachtrag dazu, v. Fr. Otto, VI. 307. Cyenoches chlorochilon, beſchrieben v. Klotzſch, VI. 225, — Kultur derſelben, v. Ed. Otto, VI. 226. Cydonia japonica, Vermehrung derſelben, v. Nietner, V. 187. Cypripedium- Arten, Beitrag zur Kultur der nordame⸗ rikaniſchen, v. Fr. Otto, VI. 177. — Beſchreibung zweier, v. Scheidweiler, VII. 265. Cytisus, Kultur der hochſtämmigen, v. Nietner, II. 131. Cytisus chrysobotrys, beſchrieben v. Dietrich, V. 121, 122. Cytiſusarten, Veredlung derſelben, v. Richter, I. 323. Cra D. : Dahlien oder Georginen, Kultur, v. Parton, VI. 357, 365, 372, 379, 389, 396, 401. ſiehe auch: Georginen. 87 Daphne, Kultur und Vermehrung mehrerer Arten, v. u nad, VII. 57. adi Cneorum, Kultur berfelben, v. Makoy, II. 215. Dasylirion, Bemerkung darüber, v. Zuccarini, VI. 258. Datura suaveolens oder arborea im freien Seat tulti- viren, v. Green, V. 12. í — m — berfelben in on Soßen, v, Bebel, ic. AMI e deren Sat, v. Jannack, 1. 217. v. Gb. Otto, IV. 108. Dioscoreen⸗Stämme, -— unb Sprigen derſelben v. Ohlendorf, II. 89g. Diosma⸗ Arten der Gärten, v. Fr. Otto, III. 97. Diosmeae, über dieſelben, v. Fr. Otto, VI. 217. F Discocactus insignis, v. Pfeiffer, V. 241. | 6 de Douglas Dracaena Draco, eine in Blüthe ſtehende, Douglas, biographiſche Nachricht von demſelben, IV. 396, 403. — Monument für denſelben, IV. 294, 328, 352, 376, 400. V. 64, 136. — Rückerinnerung an denſelben, IV. 92. — Ueber deſſen Tod. III. 295. an v. Wendland, IV. 805. — fonftige Notiz über dieſelbe, V. 248. Drachenblut, v. Brückner, VII. 126. Dryandren unb Bankſien des botaniſchen Gartens, v. Fr. Otto, 3H. 1. Du Mont de Courset, Bemerkungen über ee Hi. 391, 397, 404. Düngerarten, melde nicht genug — werden, I. 219. Düngung, Anwendung der animalifgen und Serbien auf Topfgewächſe, v. Dotzauer, VII. 1. Dyckfa remotillora, Kultur und Beſchreibung v. den Her: le I. 129, qne mec m. Echinocactus acutissimus, v. den Herausgebern, III. 353, —.! Eyriesii, Bemerkungen darüber, v. Fr. Otto, III. 59, — U bypocrateriformis; 3 und Kultur eee v. den Herausgebern 7. XVI. 169. N u i 7 — leucanthus, beſchrieben v. rare III. ara — pbylacanthus, Beſchreibung und Kultur derſelben, v. den Derausgebern, IV«201. uns che, merkwürdige, v. Cadenham, IL 54. ſiehe de Quercus. enarten, Bemerkungen über einige warden lc, ee C. H. in L., III. 49. Einführung baumartiger Pflanzen, IV. 91, Einſammeln ber. Samen und Pflanzen, v. Fr. Otto, II. 57. Electricität, Wirkung derſelben auf Pflanzen, I. 287. EM 3 var. compositum, über daſſelbe, v. Daage, V. | — Beleuchtung Heft Geschlecht, p. Miguel, VI. 321. — lanuginosus, Bemerkungen darüber, v. Miquel, VII. 22. P Miseni Bee und Abbildung Mefielbra, mit —— ‚Euryale ferox. Erbſen, einiges über deren Kultur, v. H., V. 74. — Bu rietäten derſelben, v. Gordon, II. 324, 330. — das Trei⸗ ben derſelben, v. Sauer, II. 377. — Beitrag dazu, v. Baes: ler, V. 19. — Anfrage wegen des Treibens derſelben, IV. 368. — Beantwortung biefer Aufrage v. Betzhold, IV. 402. — außerordentliche Vermehrung einer, V. 405. — friſche im freien Lande zu erziehen, v. Linſe, V. 5. — die vorzüg⸗ lichſten Arten derſelben, v. Demmler, IV. 35. — Kultur der Späterbſen, II. 398. B * Erdarten, leichte Gewinnung derſelben, v. Rothey, I. 304. Erdbeeren, Kultur derſelben, v. Broock, II. 53. v. Disney, VII. 5. — Beitrag dazu, VII. 110. — große, IV. 39. Erdbeeren Kultivateurs,, etwas 2 dieſelben, v. Nietner, VI. 292. Erdbeer⸗Treiberei, v. Riemer, Ir. 401, 409. v. Hoyer, VI. 295. — Beitrag dazu, v. Cutchill, V. 261. — ver⸗ ſchiedene Varietäten und Kultur der eeng - Erdbeere, v Nietner, V. 332, 339, 348, 356, 364, 372, — Rose- berry-, deren Urſprung, v. Nietner, III. 20. Eroͤflöhe, Zerſtörung der Kohl- und Rübenarten durch m selben, VII. 5, Erdtoffeln durch Schößlinge zu ed v. Nietner, III. 393. ; Eri ca, Kultur derſelben, v. Jannack, VII. 147. — Vermehrung und Kultur derſelben, II. 390, — Beitrag zur Kultur, v. Zepnick, III. 321, — Kultur der Capiſchen v. M'Nab, I. 11, 17. — durch Ableger zu vermehren, v. Nietner, IV. 329. Ericeae, über dieſe natürliche Ordnung, I. 268, 351. Eriken⸗Gaͤrten der Engländer, V. 61. jus Erwärmung der Gewächshäuſer durch den Athem der Thiere, ? I. 390. — der Pflanzenbeete in den Warmhäuſern, v. Fr. Otto, VI. 57. v. Fintelmann, VI. 91. Erysimum Perowskianum, v. Dotzauer, VI. 393. Erythrina, deren Kultur, v. Fr. Otto, II. 254. = —. princeps, Beſchreibung derſelben, v. Dietrich, IT. 305. — rosea, Beſchreibung derſelben, v. Dietrich, II. 253. Etikets, hölzerne, zu ſchneiden, v. P. Fr. Bouché, mit Ab bildungen, II. 25. — v. Körte, mit Abbildungen, I. 393. Eucalyptus- Arten, neuholläͤndiſche, v. Fr. Otto, V. 297. Euphorbia fulgens und e Kultur derſelben, v Seitz, V. 173. Sapkorbien; zwei neue aus Mexico, v. Klotzſch, II. 2 Euryale ferox, deren Kultur, v. F. Slafénid, I. 3. 5 Farbe- und Formveraͤnderung j F. . Farbe: und Formoeränderung in Blume und Frucht, I. 219. Farrenkraut, ein neues ſchönes v. Otto, I. 185, Farrenkräuter, über das Wachſen derſelben, v. Ward, = IL SU Federnelken, si, der englifchen, v. Görner, VI. 361. Feigen, Kultur derſelben, v. Behold, V. 153. v. Snigbt, V. 398. — in Töpfen zu ziehen, I. 221. Feldbau um Cuchero in Peru, v. Pöppig, IV. 78, 86. Ferula glauca, Kultur derſelben, v. Schelhaſe, V. 9, und Beſchreibung v. Philippi, V. 10. Feuerſtrauch, ſiehe: Miſpel. Flachs, neuſeeländiſcher, I. 212. Flöhe, ſiehe: Erdflöhe. Flora der ſchattigen Thäler Chilis, III. 134, 139. — der Mark, Notizen daraus, v. Dietrich, VIL. 169. a Flora japonica, v. Dr. v. Siebold, Auszug daraus, VI. 176, 181. Fortpflanzung der Bäume durch Schößlinge im Sommer, v. Knight, VII. 398. XM S " Fourcroya longaeva v. Nees v. Eſenbeck, I. 106. Fraxinus, Syringa auf denſelben zu pfropfen, VI. 166. — simplicifolia, Bemerkungen darüber, v. Sinning, III. 6. Frucht, Farbe⸗ und Formveränderung in derſelben, I. 219. - Früchte, über das Aufbewahren derſelben bei den Römern, VI. 310. : Frühculturtopf, v. Nietner, mit einer Abbildung, V. 137. Srübtreiberei, Gährungsſtoffe, welche bei derſelben ange- a 9. wendet werden, VI. 12 Fuchsien, Beitrag zur Kultur vio v. Ed. Otto, IV. 369. Fuchsia fulgens, einiges darüber, VI. 276. Fulchironia senegalensis, Leseb. vom Senegal, blühend du Potsdam im April 1833, I. 32. Funkia undulata, Kultur und She > v. den Oeraus⸗ gebern, I. 119. j à Sutterrüben, Anbau zweier, v. Nietner, I. 241. G. Siprungstoffe, verſchiedene, welche bei der grüßtreibere angewendet werden, VI. 129. Sama. Gras, über daſſelbe, IV. 316. =. — — ^. Garteu und Gärten, botaniſche. — Verwaltung derſelben, v. H. Schauer, 1. 273. — ob es zweckmäßig ſei, in denſelben die Pflanzen nach Syſtemen zu ordnen? VII. 138, 234, 317, 382, — Benutzung des bota. niſchen in Berlin, I. 399. v. Fr. Otto, IV. 385. — ſchönblühende Pflanzen in demſelben, fiebe: Pflanzen. — botaniſche Anlage eines ſolchen zu Birmingham, I. 117. — botaniſcher zu Edinburg, v. Ed. Otto, III. 27. — in Greifs: walde v. Hornſchuch, I. 341. II. 355. V. 198, 273. — in Halle, von v. Schlechtendahl, VII. 961. — botaniſche An. lage eines ſolchen in Kaſan, I. 191. — botaniſcher zu München, Nachrichten daraus, v. Seitz, V. 242. — zu Garten. e. Padua, VII. 339. — in Rio de Janeiro, v. H. J. N., I. 133. — zur Geſchichte der botaniſchen in Schleſien, v Henſchel, V. 161, 169, 177, 187. — Nomenklatur in denſelben, v. Schauer, II. 348. Garten und Gärten, nicht botanifde. — über einige deutſche, v. Demmler, II. 289. — Bemerkungen beim Beſuch einiger deutſchen, v. Morſch, IV. 336, 341.— deutſche, Nachricht von einem engliſchen Werke über dieſelben, V. 299, 309, 315, 323, nebſt einer Berichtigung darüber, V. 392, — Beſuch der Anhalt⸗Deſſauiſchen, VI. 265. — Belgiens, Ausflug in dieſelben, v. Klier, IV. 244, 252, und Nachtrag dazu IV. 275. — Skizze der engliſchen von Eduard Otto, I. 385. ſchönblühende Pflanzen in denſelben, ſiehe: zen. — Garten der Horticultural Society zu London, VII. 158. — Hannovers, Beſuch derſelben, v. C. B., IV. 101. k Zuſtand derſelben, v. bemfelben, IV. 98. — Blick auf € liens, v. Gerhard, III. 121, 199, 177, 185, 225, 233 ; 241, 249, 281, 289, 297. — der Mark, einige Notizen darüber, v. Demmler, IV. 364. — Nachricht über den Her zoglichen auf der Fantaiſie bei Baireuth, v. Jannack, VI. 43. — Nachricht aus den Berliner, I. 6, 30, 56, 62, 72, 80, 88, 104, 280. — Beſuch einiger Berliner, v. Sauer, III. 23, 80. VI. 126. — Winterſlor derſelben, V. 15.— in Dresden, Beſuch derſelben, v. Fr. Otto, II. 289. v. Jannack, III. 70. — in Hamburg, v. Nietner, II. 275. Nachricht über einige daſelbſt, v. Ed. Otto, VI. 347. — Neuigkei⸗ ten aus München, v. Sei, VI. 294. — Großherzoglicher zu Oldenburg, Nachricht von demſelben, v. Boſſe, II. 393. Plan " VI. 221. — Beſchreibung des Bernstorffichen, v. Linſe, VII. 30. — Beitrag zur Verzierung der Gärten, v. Nietuer, mit - m - | Garten Gewaͤchſe. Abbildungen, V. 129. — kleine, über die TP Gemüſe, Nachricht von einem neuen, Pe - Tsai genannt, v. denſelben, v. Görner, VII. 33. Bemerkungen dazu, v Dern, VII. 156. — Anwendung des hydrauliſchen Kalks in denſelben, v. Seitz, IV. 89. Gartenanlagen, über den Geſchmack bei denselben, v. Schoch, III. 63. — in Hamburg, v. Nietner, II. 275. — Benutzung Gentiana acaulis, deren Kultur, v des Nadelholzes zu denſelben, II. 405. Garten: unb Ackerbau in Braſilien, v. Lhotsky, VII. 250, Gartenbau in Chili, III. 107, 114. — Fortſchritte defel ben in Neu Vorpommern, v. Jühlke, VII. 116. — über den Zuſtand deſſelben in Schweden, v. Dotzauer, VI. 341. Garten baugeſellſchaft, caledoniſche, Preisaufgaben der⸗ ſelben, I. 78, 86, 93. — in London, I. 397. Gartenbauverein, ſchwediſcher, Nachricht daruͤber, V. 233, 259. — in Moskau, Nachricht über Bildung eines ſolchen, II. 108 Garten: und Blumenbau-Berein in Hamburg, Altona und deren Umgegenden, IV. 48. — ſiehe auch: Geſellſchaften. Gartenboden, Bewäſſerung deſſelben, I. 332. Gartenkultur in Baltimore und Umgegend, briefliche Mit⸗ theilung v. Beyrich, II. 15. - Garten: Gtabliffement des Baron v. phe zu Hietzing, v. Abel, VII. 62. Gärten⸗ und Handels Etabliſfements in Paris und Umgebung, v. Schmidt, VII. 253, 263, 268, 276. Gartengeräthſchaften, über den ee des Schiefers um. zu denſelben, IV. 170. rtenkunſt, über bildende, v. Dan. Müller, VII. 132. Gärtnerei, über Gegenſtände derſelben, v. H. Set I 178. — allgemeiner Ueberblick der Fortſchritte derſelben, V 37, 45. Verſchiedenes aus dem Gebiete derſelben, v. Nietner, VI. 289. — Fortſchritte derſelben an der Südküſte Tauriens, VII. 327. — kurze Notizen der Berliner, v. Demmler, II. 43. i Gärtnerei und Landwirthihaft, Fortfdritte derſelben in England im Jahre 1837, v. Loudon, VI. 36, 46, und Nachtrag dazu, v. Fr. Otto, VI. 47. Gehölze, Charakteriſtik einiger in deutſchen Gärten vortom. mender, v. den Herausgebern, VI. 385. Gehölzſamen, nordamerikaniſche, v. Schoch, I. 93. üfe, Kultur deſſelben in Berlin, I. SS. — das Aufbe⸗ erſelben, VI. 230. — neues, v. Schauer, II. 56, Teſſon, VI. 94. Gemüſe, A SR pde eines guten, v. Demmler, IV. Genisteae, "y vip v. den Herausgebern, V * i iſchuch, V. 273. Georgina, über die Gattung mit ihren Arten, v. Dietrich, I. 196. — Claſſification derfelben, v. Gerhard, II. 29, Georgine, über eine —.— Abbildung einer 3 von v. Schlechtendahl, VI. ; Georginen, Preiſe einiger in England, VI. 16. — Kultur derſelben, I. 278, 283. — Kultur in Flottbeck, v. den Gebr. H. Both, I. 86. — Kultur und Eintheilung derſel⸗ ben, v. Otto, I. 194. — v. Denant, II. 65. — Bener- kungen zu deren Kultur, V. 319. v. Paxton, VI. 357, 365, 372, 379, 389, 396, 401. — ſiehe auch: Dahlien. — Beiträge zur Kultur, v. Görner, VII. 20. — Kultur der Zwerggeorginen, v. Ohlendorf, III. 73, — Einführung und Veredlung derſelben, v. Marnock, V. 403. Georginen⸗ Knollen, deren Durchwinterung, v. Richter, III. 396, — deren Ueberwinterung im freien Lande, v. De: nant, III. 113: — Erziehung junger, zum Verſenden, v. C. B., IV. 153; Geranien ⸗Sortiment, I. 80. Geſellſchaften des Gartenbaues und der Blumenzucht in England, II. 380, 387, 396. — Supplement dazu, III. 61, 74, 77. — V. 93. ſiehe auch: Gartenb eſellſchaft, Verein und Blumenbauverein. CONS Gesneri caracasana, beſchrieben v. den Herausgebern, VI. 347. — dentata, beſchrieben v. Hornſchuch, II. 333. — mágnifica, Kultur und Beſchreibung, v. den N bern, J. 266. — Merckii, Beſchreibung verba: v. Wendland, VI. 49. — iribacteata, Kultur und Beſchreibung v. den Herausge⸗ bern, II. 193. Gewächſe, einige neuere des Münchner Gartens, v. Seitz, II. 242. — erotifhe, die im Serbft im Freien — v. Otto, I. 324. — exotiſche einzugewöhnen, I. 329, — Numeriren derſelben, v. Körte, mit Abbildungen, I. 393.— v. P. F. Bouch“, mit Abbildungen, II. 25. — neuholländiſche, Verzeichniß en I. 358. — ſiehe auch: Pflanzen. * Gewaͤchshaͤuſer | Gewächshäuser, Decorirung und Ausſchmückung derſelben v. Fr. Otto, V. 393. — Erwärmung derſelben durch den Athem der Thiere, I. 390. — Räucherungs⸗ Apparat zur Tödtung der Inſekten in denſelben, VII. 267. 414. — Zweck⸗ mäßigkeit des eiſernen und hölzernen Sparrwerkes zu den⸗ ſelben v. Thompſon, VI. 178., von Ulrich, VII. 137. — fiehe auch: Glashäuſer, Winterhäuſer, Pflanzenhäuſer. Gewächshauspflanzen, Behandlung derſelben von Barton, I. 353., Bemerkungen zur leichteren Ueberwinterung derfel ben, von C. D. Bouché, III. 17. — Behandlung der war⸗ men, von Held, II. 49. — Kultur der warmen, V. 335.— Kultur der warmen, ſchönblühenden, von Fr. Otto, V. 112. — Beſchneiden derſelben von Fr. Otto, VII. 201. — kalte, neue Methode ſie zu vermehren, mit Abbildungen, VI. 156. Vermehrung Mo, durch Stecklinge, v. Ed. Otto, IV. 49. Gewebe, hanfene, die vor dem Verſtocken ſicher fn, v. Tann; häuſer, VII. 255. Gilia tricolor, etwas darüber, von Stietuer, III. 273. Ginkgo, über den erſten fruchttragenden, von Delile, IV. 131. — biloba, Bemerkungen darüber, v. Dern, VI. 189. Gladiolus Hallenii, III. 294. . Glashäuſer, über die Vorderfenſter berſelben, von Fintel⸗ mann, mit Anmerkungen von Schramm, III. 380. ſiehe auch Gewächshäuſer, Pflanzenhäuſer, Winterhäuſer. Gleditschia triacanthos, Pflanzung einer dodi am Grabe des Gleditſch, III. 150. Gloriosa superba, (Prachtlilie), Kultur derſelben, v. Ohlendorff, IV. 33, mit Nachtrag, von Plaſchnick, IV. 34. Gloxinia, über dieſe Gattung, III. 246. — die Arten und Abarten derſelben, v. den Herausgebern, V. 232. — über eine neue aus Samen gezogene Hybride, v. Richter, IV. 273. : Gongora maculata, I, 384, Gras, ſiehe: Gama: Gras. Griechenlands Feld: u IV. 301, 308, 317. Grundſätze über Vermehrung der Pflanzen durch Stecklinge, V. Nietner, IV. 321. Gryllotalpa vulgaris, ſchödliches Thier, V. 76. 124. und Gartenbau, v. Franz Seitz, Gummi ammoniacum, er, welche daſſelbe imo 2 Don, I. 188. Sm Herbſtgedanken eines Gaͤrtners, v. . IV. 10. Derbfigedanfen 9 Gummiharze, Pflanzen, wache dieſelben a VII. 398. Gurken, Erziehung derſelben, II. 143, — Ausbrechen der Blüthen derſelben iſt ſchädlich, IV. 102. — frühe, durch Feuerwärme zu treiben, V. 379, — Ausſtellung großer, V. 404. — kleine engliſche zum Einmachen, I. 191. Gurkenart, neue, v. Nietner, I. 225. Gurken Samen, Erzielung eines guten, VI. 230, Guzmannia und andere Bromeliaceen, Beiträge zu deren Kultur, v. Fr. Otto, VII. 240. H. Haemanthus coccineus, Vermehrung beffelben durch gaie belſchaalen, v. Rantonet, VI. 309. Hahnenkamm (Celosia. cristata}, Kultur deſſelben, v. H. P. IV. 265. Haltica, ein auf der Rübe lebendes Inſect, III. 5. Havannah u. f. w., Reiſebericht v. E. EP. VII. 193, 203, 213, 318, Hechtia, eine neue Gattung der Bromeliaceen, p. Slogi, III. 401. | Heideerde, III. 294, b Heimia myrtifolia et salicifolia, Durchwinterung derfelben, v. Richter, I. 322, Heizmethode Corbet's, VII. 5.— ae neue, VI. 118, 231, 295. Heizung mit Dampf, um Ananas und Melonen in Gruben zu ziehen, v. Smith, I. 41. — mit erwärmtem Waſſer, v. Schramm, mit einer Abbildung, I. 8. — mit heißem Waſſer, v. H. Perkins, I. 75. — der Treibhäuſer mit heißem Waſſer, v. Th. Tredgold, mit vielen Abbildungen, III. 262. Helianthemum, Kultur deſſelben, II. 119. II elianthus Colossus, beſchrieben v. Kunze, VII. 41. — peruvianus, beſchrieben v. Klotſch, III. 363.. y — salicifolius, Kultur und Beschreibung. v. den II. 337. i pi Helichryseae, uti über die Str einigen, v. Ir. Otto, VI. 89. m Heliotropium perüvianum ; v. T Fr. Bouché, I. 399. Heracleum perenne, als Futterkraut, V. 380. Herbarium, Pflanzen für daffelbe zu trocknen, II. 102. Herbftfl or des biefigen botaniſchen Gartens, III. 340. 10 Himbeere Himbeere, Naturgeſchichte derſelben, v. H. Barton, I. 309.— Treiben berfelben v. Nietner, III. 153. Holland, Auszug aus einem Bericht über ein? Reiſe dorthin, v. Raffeneau- Delile, VI. 92, Holländiſche Gärtnerei, v. Nietner, mit vielen Abbildun⸗ gen, II. 249, 259, 268, 279, 284, 301. Holz, Conſervirung deſſelben durch Beige, VI. 86. Holzkohlen, Anwendung der Aſche derfelben, IV. 38. Hortenſie, blaue I. 42. — ſchöne, IV. 29. Hoteia japonica, Beſchreibung, v. den Herausgebern, V 210. ö Hyacinthen, Kultur in Berlin, V. 152. — practiſche Beob⸗ achtung über die Kultur, V. 236, 244, 252. Hyacinthenflor der Berliner Gärten, I. 62. Hybride, ſiehe: Baſtarde und auch Gloxinia. Hydrangea Arten, Verzeichniß der japaniſchen, I. 119, — Hecken davon, VI. 119. Hyla arborea, Laubfroſch, IV. 359, Hypericum linearioides, eine neue Zierpflanze, v. Boſſe, III. 99. J. Immergrüne Sträucher zu pflanzen, v. H. M'Nab, I. 45, 50, 57 Indigogewinn aus dem Polygonum tinctorium, VII. 403. Ignſekten, Apparat fie in den Gewächs hauſern zu tödten, VII. , 267. — Abbildung dazu, VII. 414. — Mittel die ſchädlichen un vertilgen, V. 352. — Mehlthau, Verheerung der Spalier⸗ bäume durch denſelben, v. Sener, III. 213. — ſiehe auch: Schild⸗ laus, Maulwurfsgrille, Kellerwürmer. Institut Horticole de Fromont, gegenmártiger Zuftand deſſel ben, v. Soulange⸗Bodin, III. 13. Johannisbeeren, Beitrag zur Kultur derſelben, V. 220. eee er, hochſtämmig zu erziehen, v. m = W314. Ipomoea elegans, Befäreibung derfelben, v. A. Dietrich, IV. 313. — - Purga, Stoturgefdidbte derſelben, v. den Herausgebern, III. 45. — deren Kultur, v. Seig, IV. 106. und Convolvulus Arten, Kultur derſelben, v. Fr. —— Koͤrbelruͤbe. Ipomopsis elegans, Kultur derſelben, v. Parton, II. 213. — v. Boſſe, IV. 41. — v. Sufan, VII. 139. Irideen, Kultur derſelben, v. Arthur, II. 67. Iris Susiana, Kultur derſelben, v. W. C. Boſſe, VII. 59. Italiens Gärten, v. W. Gerhard, II. 121, 129, 177, 185, 225, 233, 241, 249, 281, 289, 297. Ir ien, über die Kultur derſelben. VI. 21. ; K. Kälte, über ihre Mise auf pow, VI. 123, 133. fiebe auch: Winter, Wint $ ichten, Nächte. Kälteeinwirkung auf die Vegetation, 1 104. III. 208. IV. 296. Kalk, hydrauliſcher, Anwendung deſſelben in den Gärten, v. Seitz, IV. 89 Kalmien und Andromeden, Kultur derſelben, v. Pfau, V. 134. | Kamtſchatka, Vegetation und Boden bafelbft, IT. 372. Kartoffeln, neue Kulturmethode, v. H. Macunienſis, I. 271. — Erziehung berfelben auf Miſtbeeten, v. Nietner, VI. 209. - über das Treiben derſelben, v. Betzhold, IV. 121. — über das ERS derſelben im wilden Zuſtande, v. Pöppig, IV ne in England, VI. 210, Keimen, (Ankeimen) der Samen, v. Nietner, V. 185. — Ye ſchleunigung deffelben durch Abbrühen der Samen, V. 20. vien p feit ber Samen, lange anhaltende berfelber, . : Kellerwürmer (fen), Mittel, dieſelben zu vertreiben, v. Neumann, VI. 94. Kirſche, neue oder frühe Purpur⸗Guignee, v. H. Zbompfon, J. 137. — neue aus Samen gezogene, v. Sagaret, IV. 77, — der Königin Hortense, Larose, VI. 389. fiebe aud: Ananas, kirſchen. Kir ſchen zu treiben, v. H. Law, I. 44, Kir ſchtreiberei, die frühe, v. Nietner, II. 133, 137, 146. — Beitrag dazu, v. Fintelmann, VI. 73. Klee, aſtatiſcher, II. 110. Kohl, febr groß zu ziehen, T. 220, Körbelrübe (Chaerophyllum bulbosum), als Semife, » — mit Abbildungen, VI. 81, die Kuͤchengewaͤchſe — i Melonen, : Küchengewaͤch fe, was hindert oft die Verbreitung der neu ein geführten? v. Nees von Eſenbeck, III. 385. Kürbisſproſſen, Gebrauch derſelben, I. 406. Kuhbaum (Palo de Vacca), über denſelben, IV. 118 VII. 5. Kuhnia Maximiliana, beſchrieben v. Sinning, VII. 137. Kultur durch Treiben, v. Soulange⸗Bodin, III. 364, 371. Kulturregeln, auf exotiſche Pflanzen anwendbar, v. Soulange⸗ Bodin, II. 357, 364. : Kunthia xalapensis, Kultur und Beſchreibung, v. den —A— gebern, I. * L. Lactuca perennis als Gemüſe, I. 220. Land- und Gartenbau in Chili, III. 107, 114 Landgeruch, über denſelllen vom Meere aus, III. 94. Landſchaftsgärtnerei, über dieſelbe, v. Sins von Pückler⸗ Muskau, II. 201, 211, 220, 227, 235. Land wirthſchaft, ſiehe: Gärtnerei. Laubfroſch, Hyla arborea, IV. 359. Laurineen mit dreinervigen Blättern, v. Nees von Eſenbeck, I. 89, 373. Laurus Borbonia, etwas darüber, v. Wenderoth, II. 313. — Cassia, etwas darüber, v. Wight, VII. 389. — Cinnamomum, ſiehe: Cinnamomum. Leiter, eine leichte zum Zuſammenlegen, v. Beaton, mit einer Abbildung, VII. 101. Lepi ismium und Rhipsalis, über dieſe Gattungen, v. Weiter, IV. 185. Leſefrüchte, v. Brückner, VII. 125. — v. Fintelmann, VII. 5. 109. — v. Nietner, VII. 100, 266, 294, 334, 339. Levcohye (Sommerlevcoye), Beitrag zur Kultur derfelben, v. Linſe, V. 108, — Samen von denſelben zu erzielen, briefliche Mittheilung, IV. 271. -Lilas de Marly, Treiben deſſelben, IT. 378. Lindley' s Sertum Orchidaceum, VI. 167, 319. VII. 23, Linn és Landſitz zu Hammerby, b. Pontin, V. 268, 275. Liquidambar Styraciflua, über denſelben, III. 101. Loam et Peat der englifben Gärten, v. G. A. F., I. 203. Lo a sa lateritia, fiber dieſelbe, v. Klotzſch, VI. 329, und Nach⸗ trag dazu, v. Fr. Otto, VI. 331. Lobe lien und ihre Kultur, v. Fr. Otte, II. 225. — ſchönblü⸗ hende, v. den Herausgebern, VII. 297. Lohbeete, Anwendung der PAD in denſelben, v. Pop, IV. 350. Lophospermum scandens, deſſen Hache eg v. Rich · ter, III. 396. Lychnis Bungeana, Beſchreibung und Kultur derfelben, v Faldermann, II. 340. — fulgens, Kultur derſelben, v. infe , VI. 355. = Maclura aurantiaca, über diefelbe, v. Delile, IV. 285, 291. Madia sativa, über deren Anbau, v. Haage jun., VI. 391, Magnoliaceae, Mittheilungen über deren Kultur, v. Fr. Otto, VI. 105, Mammillaria Schiedeana, mitgetheilt von v. Schlechtendal, VI. 249. — Wildi, beſchrieben v. A. Dietrich, IV. 137, Nachtrag dazu, v. Fr. Otto, IV. 138. j Mancherlei Verſuche, Beobachtungen und Erfahrungen, v. Nietner, IV. 249. ſiehe: Calceolarien etc. im Pflanzen: Regiſter. Manettia cordata, Kultur und Vermehrung bestelben, XL 5, Manna, Drachenblut und Aloë, VII. 126. Martynia Craniolaria, über dieſelbe, v. Haage, V. 11. Maulbeer baum, vielftengeliger, Bericht darüber, v. Delile, V. 132. ſiehe auch: Morus multicaulis. Maulwurfsgrille, deren Vertilgung, v. Lehmann, V. 76. v. Hempel, V. 76. v. Richter, V. 124. Meerkohl, Kultur, v. H. Brislow, I. 347, Mehlthau der Obſtbäume, I. 357. — Verheerung ik Op. lierbäume durch denſelben, v. Sener, III. 213. Melaleuca⸗ Arten, deren Kultur, v. Fr. Otto, II 258. Melaleuca elegans, beſchrieben v. Hornſchuch, II. 329. — lateritia, beſchrieben v. Dietrich. II. 257. : Melaleucen ber deutſchen Gärten, v Schauer, III. 161. Melocactus, Beſchreibung eines neuen, vom Fürſten von Salm⸗Reifferſcheid⸗Dyck, IV. 145. Melonen und Auanas in Gruben durch 2 zu lieben, * v. H. Smith, I. Al. Melonen, Kultur der frühen, V. 388. — vr: * h » 12 Blüthen derfelben ift fhädlich, IV. 102. — über den Anbau einer ſogenannten, v. Otto in Stettin, III. 403. — Nach⸗ trag zum Anbau der ſogenannten großen, v. Nietner, IV. 340. — von Canvreſtan oder Turquin, II. 375. III. 301. Melonenbeete, Mittel, die rothe Spinne in denſelben zu zerſtören, mit Abbildungen, VII. 266, 414 Melonenpflanzen, über das Gedeihen derſelben im Waſſer, II. 198, 2 Melonenzucht, einige Bemerkungen darüber, II. 47. Mesembrianthemum, wie man es ſchreibt, v. Link, IV. 35. Methode, Pflanzen auf langeren Reiſen aufzubewahren, IV. 293. — Treibhaͤuſer durch die Circulation des heißen Waf: ſers in luftdicht verſchloſſenen Röhren von geringem Durchmeſ⸗ fer zu heizen, v. Perkins, mit einer Abbildung, I. 75. Mexiko, Verſuch einer Glimatologie deſſelben, v. Berg, VII. 161, 172, 178, 188, 196, 205, 221, 231, 237, 244. Mimosa Kermesina, Beſchreibung und Kultur, v. den Her: ; ausgebern, III. 209. Mispel, immergrüne, oder Feuerſtrauch, wie Re als Topfpflanze zu erziehen, v. Nietner, VI. 41. Miſt⸗ und Treibbeete nach Art der Holländer, v. diair, Miszellen aus engliſchen Werken, IV. 320. fiebe auch: Ver⸗ ſchiedenes. ö Mittheilungen aus Dresden, v. Jannack, III. 117. — aus dem botaniſchen Garten zu Halle, von v. Schlechtendal, VII. 261. — über eine Reiſe nach den N Alpen, v. Lucas, V. 27. \ Mohrrüben, frühe im freien Lande zu d v. . junft Gärtner Boſſe, V. 116, — v. infe, VI. Monsonia, über diefe Gattung, v. iiir YI 9, Montezuma imperialis, speciosissima, Mittheilung über dies felbe und einige andere, v. Karwinski in Mexico, I. 68, Montpellier, Acclimatiſationsverſuche daſelbſt, V. 138, 146, Moos, Anwendung beffelben, v. Richter, IV 70. — ſtatt der Scherben u. ſ. w., v. Parkins, II. 397. — zu 3 in Töpfen, v. Richter, III. 394. Morina persica, deren Kultur, v. Nietner, V. 209. Morus multicaulis, v. G. A. F., T. 288. — Kultur pen baten, v. Dupont, III. 99, 3x o1 y 2 das Gelding darüber, I. 37. — ſiehe Melonen =—— >d Nummern. ; Muſaceen, v. H. Richard, I. 356. Mus a- Arten, Früchte derſelben, VI. 120. — Cavendishii, Kultur derſelben, v. Parton, V. 194, — Nad trag zur Kultur derfelben, VI. 20. Mutan, ſiehe: Paeonia. Mutter⸗Oslin, fiebe: Apfelbaum. Myrtaceen, neuholländiſche der — und engliſchen Bär. ten, v. Fr. Otto, III. 89. b N. i Nächte, kalte, I. 104. III. 208. IV. 296. ſiehe auch: Witte: rungs⸗Nachrichten. E Nadelholz, Benutzung deffelben zu Gartenanlagen, v. Schoch ; II. 405 Kamen ie Pflanzen, richtige W ſprühe den v. Sach, VII. 89, 97, 105, 113, 121, 129. Naturgeſchichte ber Inſel Timor, v. Spanoghe, IV. 259. Nelke, fleiſchfarbene v. H. Rüdge, I. 115. Nelken, Kultur und Vermehrung derſelben, IV. 379. VII. 294. — Blüthezeit derſelben ſpäter hinauszuſchieben, I. 222. — neue Methode, fie zu vermehren, v. Forbes, IV. 388, — — Pfropfen derſelben, v. de web IV. 378. nge s Beraten und Topfnelken. Nelumbium speciosum, Acclimatiſirung im füdlichen Frankreich, v. Delile, IV. 267. Nepenthes ee Kultur derſelben, v. Brackenrisge und Ed. Otto, IV. 57. a j Neuigkeit, ornithologiſche, III. 311, Nomenclatur in den botanifchen Gärten, v. Schauer, II. 348. Nordamerikaniſche Gehölzſamen, v. Schoch, I. 93. ` Sträucher und perennirende Pflanzen zweckmäßig zu kunnen, v. Fr. Otto, III. 361. : Notiz über eine kalte Sommernacht in Berlin, III. 208. Notizen aus dem Großherzoglichen Pflanzengarten zu Olden⸗ burg, v. Boſſe, II. 393. VI. 221. — über die in den Berliner Treibereien gewöhnlichen Ditfortes, v. — II. 168.— v. Wendland, II. 142. Numeriren der Gewächſe, v. Körte, mit itii gen L 393. ſiehe auch: Etikets und Pflanzen zu etifettiren. Nummern bequem zu ſchreiben, v. G. A. F., mit Abbildungen, I. 267. ESR Dorian + Obſtbau, Belehrungen über die meiste Art, benfelben in - Deutichland zu verbreiten, v. Seitz, V j Dt; Beitrag dazu, v. W IV. 258. Obſtbäume, über die Kultur derſelben, v. Meyer, VII. 49. Obſtbäume zu ziehen, neue Art, v. Green, mit vielen Abbil⸗ dungen, I. 83.— Behandlung der jungen, v. Linſe, V. 85. — Beſchneiden derſelben, v. Linſe, VI. 97. — das Düngen derfel ben, v. Betzhold, IV. 74. — durch Schnitter fortzupflanzen, I. 64. — Mehlthau derſelben, I. 357. Obſtkerne und Steine, das ſichere Aufgehen derſelben zu erlan⸗ gen, v. W. C. Boſſe, VI. 163. 8 Obſtſ orten, die in den Berliner Treibereien nba al € Sauer, II. 168. Oculiren, Bemerkungen darüber, v. Linſe, v. 181. — mit Holz im Holze, v. P. F. Bouché, mit — V. 49, ~ Oenothera, Anbau und Verbrauch, I. 260. Ohlendor fia era beſchrieben v. III. 228 Olini ia, eine capifhe Gattung, beſchrieben v. Stopi, mit Nach⸗ trag v. Fr. Otto, IV. 25, Opuntia decumbens, beſchrieben v. Dietrich, VI. 308. Kultur und Beſchreibung derſelben, v. Fr. Lehmann, — microdasys, Otto, VII. 241. Orangenbäumchen, Methode biefelben raſch anzuziehen, v. Dotzauer, VI. 377. Orangerie, Beitrag zur Behandlung derſelben, v. Kunſtgärt⸗ ner Boſſe, V. 25. — in Dresden, Entſtehung derſelben, II. 98 Orchideen⸗ Kultu r, Mittheilungen darüber, II. 216. — über die Kultur der epiphytiſchen, v. Henchmann, III. 125. — Kultur der paraſttiſchen, v. Lindley, I. 163. — Kultur der tro: piſchen, v. Glendinning, III. 124, — v. Fr. Otto, V. 225. — Aus wahl der ſchönſten, VII. 228. — merkwürdige, V. 359. — eine neue, Cyclosia, VI. 305, 307, — noch neue, beſchrie ben v. Sheibmeiler, VI. 383. VIL 145, 405. — in Bra: - "fien, VII. 118. — Beſchreibung einiger Arten, vil. 334. ſiehe auch: Cycnoches und Cypripedium. — Orchideenwerke, neue, V. 380, 388. VI. 167, 319. VII. 23. Ornithologiſche Neuigkeit, II. 311. Oxalis - Art, eine neue nutzbare v. "i Otto I. 2. - j F # Pe-Tsaie. Oxalis crassicaulis, Kultur derſelben, v. Held, II. 69. — v. Fintelmann, III. 83. — Ottonis, beſchrieben v. Klotzſch, VII. 313. — Kultur der. felben, v. Fr. Otto, VII. 314, — tetraphylla und esculenta, deren Zubereitung als Gemüſe, v. Fr. Otto, III. 386. — tetraphylla und esculenta der Gärten, v. Dietrich, III. 387. Paeonia arborea, leicht zu vermehren, II. 347. — arborea s. Mutan, Kultur derſelben, v. Poiteau, VII. 309, 315. — Vermehrung derſelben, v. Ebermann, VII. 217. Moutan Sims. I. 37. II. 143. — Mutan und papaveracea, v. Schelhaſe, II. 143, III. 228. — Moutan, Vermehrungsart, I. 259. — Mittheilung darü ber, v. Demoiſelle Corthum, IV. 60. — tenuifolia flore pleno und flore roseo simplex, befrie. ben ꝛc. v. Faldermann, II. 371. Paeonie, baumartige, das Pfropfen derſelben auf krautartige, II. 346. Palmen, Kultur derfelben im Königl. botaniſchen Garten bei Berlin, v. Sauer, II. 41. — v. Chili, III. 198. Palo de Vacca, (Kuhbaum) über denſelben, IV. 118. VII. 5. Pancratium maritimum und illyricum, als Zierpſtanze, v . Nietner, V. 289. Pandanus, über die Gipfelfäule deſſelben, v. Sinning, IV. 401. . Park, Unterhaltung und Gruppirung eines ſolchen, v. Linſe, VII. 85 í Parkinsonia aculeata und Poinciana pulcherrima, Kultur, . 92]. Passiflora incarnata, über dieſelbe, v. Schauer, u. 297. Pelargon ien, Kultur derfelben, v. Böckmann, VII. 163. Pelargonium dichotomum, v, den Herausgebern, III. 306. — -Friderici Guilielmi, befchrieb en v. den t Derautgeben, V. 201. Pentagonaster, diu neue Pflanzengattung, v. Klozſch und Otto, IV. 113. Petrebirnen zu treiben, v. Kart. I, 44, Pe-Tsaie, ber chineſiſche Kohl, Mittheilung darüber, v 13 Ber VI. 109, — Nachricht darüber, v. Teſſon, VI. 04. 14 | Pe- Tsaie xd — : Pflanzenausſtellung. Pe- Tsaie, Bemerkungen darüber, v. Pepin, VII. 6. — über daſſelbe, VII. III. über deſſen Kultur in Berlin, I. 88. Petunia mirabilis, Bemerkungen darüber, v. Richter, VI. 9. Pfeffer, Betle ., Ladies I. 222, — ne Geſchichte, I. 205. Pfirſichbäume, über das Beſchneiden, v. Cotinet, II. 177. — zu ziehen, VII. 100. — febr niedrig zu hauen v. Mau⸗ pail, III. 4. Pfirſich⸗ und Apricoſenbäume zu erziehen, v. Seitz, V. 249. - Pflanzen, Beſchreibung und Berichtigung einiger, v. Wend: land, I. 186. — Beiträge zur Kultur und Vermehrung der⸗ ſelben, v. Nietner, V. 1. — Kultur einiger, v. Linſe, VI. 353. — Bemerkungen über den Anbau jähriger, v. Mörch, III. 331. — auf längeren Reiſen aufzubewahren, IV. 293. — lebende, auf längeren Seereiſen zu transportiren, v. Neu⸗ mann, mit einer Abbildung, VI. 77. — zarte, im Freien zu überwintern, V. 92, — Ringeln derſelben, v. Otto, I 113. — durch Stecklinge zu vermehren, neue Methode, v Forſyth, mit einer Abbildung, IV. 92. — v. Nietner, IV. 321. — welche das Gummi Ammoniacum geben, v. Don, E 188. — welche Gummiharze geben, VII. 398, — Gin fluß des Sonnenlichts auf dieſelben, v. Mörch, III. 217.— Einführung baumartiger, IV. 91. — und Samen, Einſam⸗ meln derſelben, II. 57. — Wirkung der Electricität auf die Pflanzen, I. 287. — Beſchatten derſelben, II. 345. — für Herbarien zu trocknen, II. 102, — Schaden, welchen bie ſelben durch das Abſchneiden der welken Blätter erleiden, v. Neumann, VI. 30. — für lebende Sammlungen zu etiquet⸗ tiren, v. Mallet jun., mit vielen Abbildungen, I. 101, 267, 393. II. 24. — Wirkung der Kälte auf dieſelben, I. 104. III. 208, IV. 296. VI. 123, 133. — perennirende zweck mäßig zu kultiviren, v. Fr. Otto, III. 361. — nord: amerikaniſche, deren Kultur, III. 361. — zur Phyſio⸗ logie derſelben, VI. 388. — in botaniſchen Gaͤrten nach Syſtemen zu ordnen, ob dieſes zweckmäßig fei? v. Müller, VII. 138. — Erwiederung darauf, v. N. N., VII. 234. — Antwort darauf, v. Müller, VII. 317. Erklärung Mie, v. Dotzauer, VII. 382. | önblühende des botanischen Gartens in Berlin, I. 80, 87, 101, 104, 120, 143, 168, 172, 192, 272, 325, 352, 358, 368, 400, 410. II. 39, 56, wj 11, 96, 104, 128, 136, 159, 191, 216, 232, 248, 264, 280, 304, 328, 352, 392, III. 8, 31, 64, 88, 120, 136, 168, 184, 200, 216, 240, 272, 303, 326, 340, 344, 368. IV. 32, 72, III, 136, 152, 184, 216, 263, 304, 344, 392, V. 39, 88, 126, 175, 216, 271, 336, 391, VI. 55, 104, 143, 215, 270. VII. 48, 143. — Notizen über einige, die im hieſigen bo- taniſchen Garten geblüht haben, VII. 271, — Anzeige von blühenden, II. 56, 104. — in Berlin, III. 152. — neue, in Marnok's Floricultural Magazine, V. 77, 135. Pflanzen, ſchönblühende ber engliſchen Gärten, I. 142, 155, 166, 182, 188, 207, 216, 224, 231, 238, 247, 261, 286, 303, 310, 326, 334, 340, 348, 358, 374, 390, 397, 410. II. 6, 13, 38, 54,62, 69, 79, 92, 112, 120, 127, 151,157, 167, 173, 184, 190, 240, 246, 255, 262, 272, 303, 311, 320, 327, 335, 313, 359, 360, 366, 375, 381,390, 399. TIL. 6, 15, 21, 38, 46, 87, 95, 102, 110, 117, 135, 143, 149, 159, 182, 189, 199, 207, 931, 238, 254, 269, 279, 295, 302, 310, 318, 333, 341, 352, 358, 375, 382, 400, 407. IV. 6, 14, 21, 39, 46, 55, 63, 71, 80, 93, 104, 109, 119, 127, 135, 151, 157, 168, 182, 191, 208, 224, 231, 247, 255, 263, 272, 280, 287, 295, 311, 319, 397, 351, 366, 375, 384, 391, 398. V. 6, 15, 22, 32, 55, 64, 71, 77, 81, 96, 103, 110, 118, 125, 135, 144, 150, 159, 168, 174, 182, 191, 199, 208, 215, 221, 239, 247, 255, 262, 270, 279, 286, 295, 304, 312, 320, 328, 335, 343, 352, 360, 367, 375, 383, 391, 399, 405. VI. 6, 15, 22, 31, 39, 48, 55, 63, 72, 79, 87 95, 111, 150, 156, 166, 174, 182, 191, 197,905, 214, 223, 231, 239, 248, 255, 279, 288, 296, 303, 310,320, 327, 335, 352, 375, 384. VII. 7, 53, 80, 111, 136, 143, 132, 160, 167, 191, 207, 216, 223, 239, 246, 254, 288, 295, 301, 311, 326, 336, 342, 351, 360, 366, 375, 383, 400, 408. Pflanzen im botanifhen Garten zu Petersburg, I. 29, 110.— feltene des Gartens zu Fromont, VII. 110. — von Git timala, Ueberſicht derſelben, VI. 53. — pom Cap Horn, I. 221. — einige Mexikaniſche, Bemerkungen dar⸗ über, von v. Schlechtendal, VI. 292. — aus Südafrika, v. Ecklon, I. 157, 327. — eßbare in Van - Diement: Land, v. Backhouſe, III. 274, IV. 380. — tropiſche, fiebe: Bodenwärme. — ſiehe auch: Gewächſe, iius unb Waſſerpflanzen. Pflanzenausſtellung in Berlin, I. 125. II. 185. "m 201. IV. 214. V. 204. VI, 193. VII. 209, — im botaniſchen Gar⸗ Pflanzenausſtellung ten, I. 54, — in England, V. 366, 367. — in Gent, v. Ber: liſe und Poiteau, V. 202. — ſiehe auch: Blumenausſtellung. Pflanzen- und Blumen ausſtellung des Pariſer Garten: bau⸗Vereins, III. 203. — in Wien, IV. 199, Pflanzen: und Fruchtausſtellung in erat, p. Manie VII. 271. Pflanzenbeete, Erwärmung derſelben in den Warmhäuſern, v. Fr. Otto, VI. 57. — v. Fintelmann, VI. 91. Pflanzengeographie, Anwendung derſelben auf die Kultur, v. Courtois, I. 381. Pflanzen häuſer, wann bauete man die erften? v. Fintelmann, III. 363. fiebe que. Gewähshäufer, Glatbáujer, Winter: báufer. Pflanzenkultur in England, v. Ed. die. II. 75. — in Verſailles, VII. 110. Pflanzennamen, richtige Aus ſprache derſelben, v. Gaede, VII. 89, 97, 105, 113, 121, 129. * zwei Hauptpereblungsarten in demfelben, v Seitz, V. 3 bres ed neubolländiſcher A I. 358. Pflaume, Diamanten, v. Nietner, III. 305. Pflaumen, Aufbewahrung derſelben, v. Nietner, IV. 97. v. W. C. Boſſe, VI. 35. Pflaumen- und Pfirſichbäume ſehr niedrig zu n: v. Maupail, III. 4. Pflaumentreiberei, über dieſelbe, v. Nietner, IV. 73, 81. Pfropfen, das, der Pinus australis auf Pinus Laricio, VI. 29. — mit der Endknospe eines Zweiges in die Seite des Stam mes, mit einer Abbildung, VI. 70. — auf das grüne Holz, I 296. — der Syringa auf Fraxinus, VI. 166. — des Weins, eine neue Art, IV. 2315 — v. Smith, V. 260. — Bemerkun⸗ gen über daſſelbe, III. 286. — im petit, VH. 109, — im Juli, VII. 110. Pfropfen, der, neue Anwendung des krautartigen und bes Spaltpfropfens, I. 405. | Pfropfreiſer aufzubewahren, I. 218. Phlox Drummondii, Beitrag zu deffen Kultur, VI. 150, Phoenix reclinata Jacq. aus Africa, blühend in Potsdam im April 1833, I. 32. Phormium tenax, Notiz bierüber, v. Wendland, * nn. — über daſſelbe, III. 248, 2688. E soil Arten e" botanifchen Gartens. in Berlin, v. Die 4 Protea Mundi. 15 trib, VII. 377, 385, 393, — Nachtrag dazu, VII. 407, — deren Kultur, v. Regel, VII. 393. Phyſiologie, zu der, der Pflanzen, VI. 388. Pilz, Nachricht von einem . e großen, III. 144. Pinus- Art, v. Douglas, I 101. Pinus- Arten, neue mexikaniſche, VIT. 324, Pinus australis, Pfropfen derſelben auf Pinus Laricio, 11... 39. —,. rigida, Bemerkungen darüber, v. Larminat, I. 259. — Strobus, Bemerkungen darüber, v. H. V. 88. Pistia, Bemerkungen über deren Species, v. Schleiden, VI. 17. Pita de Guataca, etwas darüber, VII. 382. Platanen auf Promenaden und Went Plätzen anzu. pflanzen, wird widerrathen, VII. 6. Plectogyne variegata, Nachricht von derſelben, v. Fr. Otto, II. 265. $ Poinciana pulcherrima, Kultur, I. 221, Polygaleae, vom Vorgebirge ber guten Hoffnung, v. e trib, II. 113, 121. Polygonatum brit, deſſen Kultur und Beſchreibung, v. den Herausgebern, III. 222. Polygon um tinctorium, deſſen Kultur, v. Fr. Otto, VII. 400. — deſſen chemiſche Analyſe, v. Runge, VII. 402. — über den Indigogewinn daraus, VII. 403. Porrée eine große Sorte, VII. 110. Pourretia coarctata, über dieſelbe, III. 100. Prachtlilie (Gloriosa superba), Kultur derſelben, v. Ohlendorff, IV. 33. und Nachtrag dazu, v. Plaſchnick, „ . Pflanze (Prangos pabularia), Nachricht ees entia "mm der — ats em I. 78, 86, 93 Primula iiia III. 222. — Mandarina und praesitens; vom Gr. v. $ofountej, mit Abbildungen, III. 193, 264, — praenitens, Beitrag zu we $ultur, v. Rönnenkamp, VII. 124. Promenade durch Berliner Gärten, v. Sauer, II. 7. 94, Protea Mundi, Beſchreibung derfelben, v. Klozſch, VI. 113, und Nachtrag dazu, v. Fr. Otto, VI. 114. 2 über pes v. E Damen, 1 poii aS 16 Proteaceae Proteaceae, Kultur berfelben, II. 307. Prunus dactylifera, Bemerkungen darüber, VI. 334. Purgirwurzel (Ipomoea Purga), deren Kultur, v. Seitz, IV. 106. Pyrus japonica, Smile derſelben, v. Neuner, VII. 88. | O. Quercus coccineà Wangenheim. Scharlacheiche, II. 6. Quin da, Bemerkungen darüber, v. Bernhardi, V. 81, nebſt Nachtrag dazu, v. Fr. Otto, V. 84. & a. Rafflesia Arnoldi, Bericht darüber, v. Brückner, V. 214. Rahmen zum Schattengeben, v. H., V. 75. — v. Nietner, II. 345. Sanunfeln, etwas darüber, v. Brückner, VII. 126. — Qul- tur berfelben in den engliſchen Gärten, II. 91, 99, — Kultur der Garten⸗Ranunkel, v. Linſe, VI.“ 353. ; Ranunculus asiaticus; deffen Kultur, v. C. D. Bouché, III. 41. Raſen, Anlage und Erhaltung deſſelben, v. C. B., IV. 299. Räucherungs⸗Avparat zur Tödtung der Inſecten in den Gewächs häuſern, mit Abbildungen, VII. 267, 414. . Raupen, Vertilgung derſelben von den Roſen, Stachelbeer⸗ ſträuchern u. ſ. w., v. Schlenther, VI. 86. Regenwürmer zu vertreiben, v. Rothey, I. 288. VII. 109. Rehm annia sinensis, beſchrieben v. Link, II. 169. Reiſebemerkungen v. Müller, VII. 132, ö Reiſeber icht v. Schauer, V. 33, 41, 50. — aus Braſilien, VII. 291, 300. — v. Ed. en VII. 186, 193, 203, 213, 218, 391, 306. Seife: Skizzen, v. 65. Otto, III. 169. IV. 18, 27, 34. Reiſen, Pflanzen auf längern Reifen aufzubewahren, IV. 993. — dieſelben (lebende) auf längeren Seereiſen zu trans⸗ portiren, v. Neumann, mit einer Abbildung, VI. 77. Rhabarber, Kultur und Nutzanwendung, I. 65. — v. G. A. F. I. 322. — über die ſibiriſche, v. Forshäll, VI. 353. en, pentaptera, Kultur und Beſchreibung berfeiben, v. ben Herausgebern, IV. 104. dis und 6 über dieſe Gattungen, v. 185, Rutaceen. Rhizophora Mangle, v. Ritter, I. 52. Rhodochiton volubile, Kultur und Beſchreibung, v. den Herausgebern, I. 209. Rhododendron, Beitrag zur Kultur deſſelben, v. Pfau, HI. 277. Rhododendron BE — deſſelben durch Oculiren, IV. 225. Ringeln ber Birnbäume v. van Mons, I. 217. — der Pflan- zen, v. Otto, I. 113. Robinia, über dieſe Gattung, v. Camuzet, IV. 53 Roggen, perennirender in Sibirien, II. 110. — Sommer,, Amerikaniſcher oder Engliſcher, II. 110. Rohr, ſpaniſches, zur Stütze von Schlingpflanzen, V. 351. Rohrwand, Anfertigung derſelben, v. Nietner, I. 249. Rosa Banksiae, v. Schelhaſe, III. 229. — benghalensis, v. Gebr. Baumann, I. 258. — Mariae, v. Gerhard, I. 237. Rofe, die alte Geſchichte derſelben, VII. 348, 357. Rose Auguste de Ségur, VII. 46. Roſe von Jericho, einiges darüber, VI. 207. — über eine ſchöne, VII. 204, — Kultur der rankenden, v. Klier, II. 1. — bochſtämmige zweckmäßig zu ziehen, v. Pfau, II. 281, — Treiben derſelben, v. Kunſtgärtner Boſſe, V. 115, — v. Smith, V. 212. — und andere zartere Pflanzen, Stauden und Sträucher zu überwintern, v. Hofgärtner Boſſe, mit einer Abbildung, V. 145. — (Landroſen), im freien Grunde zu treiben, v. Richter, IV. 65. — gelbe amerikaniſche, VI. 150. Roſenbäume, ſichere und ſchnelle Annat Soditimmiger, v v. Hoffmann, V. 131. NAE ivi, v. P. Fr. Bouché, II. 176, Ro ſenſtöcke mit großen Blumenkronen, v. Cameron, I. 339, - Rofen- Sortiment, I. 80. Roxburghia, Blüthenbildung diefer Gattung, v. Kunth, VII. 225. — gloriosoides, deren Kultur, v. Fr. Otto, VII. 298, Rübe, gelbe (Carotten), Treiberei derſelben, v. Betzhold, IV 366. — empfehlenswerthe, VII. 110. ſtebe auch: gut terrüben, Körbelrüben. Runkelrü be, über die anatomiſche Bildung elle, : Decaisnes, VII. 77, ; Rutaceen, über bie capiíden und valet, v, T Otto, III. 105, _ Saftanbäufung S. Saf saatas in den Pflanzen, "HM derſelben, v. Knight, II. 286. Salat⸗Gewächſe, Beitrag zur Gintbeilung derſelben, v. Nietner, VII. 73, 81. — Berichtigung dazu, VII. 104. Salat⸗Treiberei, v. Poiteau, VII. 395. Salpiglossis-Arten zu cultiviren, v. Lieders, II. 385.— v. Boſſe, IV. 41. Salpiglossis integrifolia, Kultur, v. Ohlendorf, I. 259. Salsola Soda, ſiehe: Salzkraut. ; Salvia patens, Bemerkungen darüber, v, Bentham, VII. 243. Salvien, einige Arten, Beſchreibung, v. Dietrich, I. 301, — Kultur v. Fr. Otto, I. 300. Salzkraut (Salsola Soda), ein ſchmackhaftes Gemüͤſe, v v. Seitz, IV. 91. Samen, Ankeimen derſelben, v. Fintelmann, II. 33. v. Nietner, V. 185. — Beſchleunigung des Keimen durch 90b. brühen deſſelben, V. 20. — lange anhaltende Keimfähigkeit deſſelben, V. 21. — über das Ausſäen, v. Fr. Otto, I. 169. — Ausſaat der feinen, v. Seitz, II. 241. — ohne vorhergehende Befruchtung zu bilden, v. Bernhardi, VII. 321, 329. — Einſammeln deſſelben, v. Fr. Otto, II. 57. Sämereien aus China, VII. 111 Sarracenia purpurea, deren Als v. Jannack, II. 217. Saubohne, ſiehe: Bohne. " Schaden, ben die Pflanzen durch das Abſchneiden der welken Blätter erleiden, v. Neumann. VI. 30. Schauer, Conrad, Reiſeberichte deſſelben, V. 33. 41. 50. Schiefer, über den Gebrauch deſſelben, zu Gartengeräthſchaf⸗ ten, IV. 170. . Beſchreibung einer neuen, v. P. F. Bouché jun. V. 99. ae etae ſpaniſches Rohr zur Stütze derfelben, be Vertilgung derfelben, v. Corbett, I. 248. Schößlinge, Fortpflanzung der Bäume durch biefelben im Sommer, v. Knight, VII. 398. Schwefel, Warnung gegen die Anwendung deffelben als Mit- tel, die rothe Spinne in den Treibhäuſern zu zerſtören, IV. 251. - Seit amin een, Kultur, v. Fr. Otto, I. 25. stt Sellerie, Bemerkungen darüber, III. 146, — Kultur, v. Ed. — eum, 17 Otto, L 409. v. Schauer, II. 60, — Kultur und Blei chen des knollenloſen, v. Ed. Otto, IV. 377. Senſe, Einführung einer neuen, VII. 110. Sida Sellowiana, beſchtieben v. Klotzſch, IV. 9, und Nach⸗ trag dazu v. Fr. Otto, IV. 10. — venosa, Kultur, v. Otto, III. 34, — Beſchreibung, v. Dietrich, III. 33. Silenen, Beſchreibung zweier neu eingeführten, v. Dietrich, III. 195. — deren Kultur, v. Fr. Otto, III. 196. Société d’horticulture de Liege, IV. 389, Solandra grandiflora, Kultur berfelben, v. Symons, IV. 306. Solanum- Arten aus Amerika, Nachricht darüber, v. Vil⸗ morin, IV. 387. Sommer von 1834, Wirkung deſſelben auf die Pflanzen, v. Nietner, II. 266. Sommernacht, Notiz über eine kalte in Berlin, III. 208, Sonnenlicht, Einfluß deſſelben auf bie Pflanzen, v. Mörch, III. 217. Sophora- Arten, Kultur derſelben, v. Fr. Otto, VII. 338, ` — eine neue aus Oſtindien, v. Walpers, VII. 337. Sophora japonica, eine blühende, VII. 336. Spalier Bä ume, Verheerung derſelben durch Inſecten, Mehlthau, v. Sener, III. 213, Spargel, Mittel die Triebe deſſelben zu en, v. Salmon und Payen, II. 374. Spargelländer, Behandlung derfelben, v. Betzhold, IV. 383. Sparrwerk, Zweckmäßigkeit des eiſernen und hölzernen zu Gewächshäuſern, v. Thompſon, VL. 178. — eiſernes, über deſſen Zweckmäßigkeit, v. Ulrich, VII. 157. Sperlinge, von reifen Früchten abzuhalten, VII. 5. Spielart, ſiehe: Art. Spinne, rothe, Vertilgung derſelben, v. Stafford, I. 253.— v. Imgram, V. 352, — Bemerkungen darüber, mit Abbil. dungen, VII. 266. 414. ſiehe auch: Schwefel. St. Thomas, Reiſebericht v. Morig, III. 354. Stachelbeeren, Kultur derſelben, v. Briſtow, II. 60, — wie ſie im Norden von England gezogen werden, v. Ed. Otto, III. 19. Stachel ⸗ und eee een, zu erziehen, v. Linſe, VI. 314. Stapelien, Kultur, v. Fr. Otto, I. 257. Stecklinge, über das Schneiden derſelben, v. Richter, II. 8. 3 18 Stecklinge — welche 24 — 48 Stunden gelegen haben, wieder zu bele- ben, V. 352. — Verknorpelung derſelben, v. Sauer, II. 73. — Vermehrung der Pflanzen durch dieſelben, v. Forſyth, mit einer Abbildung, IV. 92., v. Nietner, IV. 321, — Ber: mehrung der kalten Gewächs hauspflanzen durch biefelben, v - Gb. Otto, IV. 49. — Pflanzen im Winter Mine ju ver: mehren, v. Meyer, V. 229, Stecklings⸗Kultur, v. C. D. Bouché, VI. 185, Steine, ſiehe: Obſtkerne. Stephanotis floribunda, v. den Herausgebern, III. 338. Stiefmütterchen, deſſen Varietäten, III. 308. Sträucher, immergrüne, zu pflanzen, v. M' Nab. I. 45, 50, 57. — nordamerikaniſche, zweckmäßig zu kultiviren, v. Fr. Otto, III. 361. — Verpflanzen derſelben v. Nietner, IV. 1. Sumpf- und Wafferpflanzen, deren Anbau und Kultur, v. Barth, III. 377. Syringa Josikaea, von v. iini: I. 4, — auf Fraxinus zu pfropfen, VI. 166. T. Telopea speciosissima, etwas barüber, v. Rinz, VI. 267. The Annual Dahlia Register, IV. 277. Thee, Anbau und Bereitung deſſelben auf Japan, II. 124, 130. — von Afam, VII. 70. — grüner, I. 198, 201. Theeſtaude, Entdeckung derſelben, III. 315. Theophrasta longifolia, Beitrag zu deren Kultur, v. Fr. Otto, V. 280. Thermometer: Sfalen, Vergleichung der drei gebräuchli⸗ chen, v. Fintelmann, VI. 363, Thiere, Erwärmung der Gewächshäuſer durch den Athem ji ſelben, I. 390. — den Pflanzen ſchädliche, I. 253. III. 5. V. 76, 99, 101, 124. VII. 266. Thunbergia alata, Kultur derſelben, V. 110. Thymaleae, zur Kultur derſelben in unſern Gärten, VI. 145, 153. Thymian, deutſche und franzöſiſche, v. Bernhardi, V. 265. Tigridia, eine neue aus Mexico, von v. Schlechtendal, VL 233. Timor, Inſel, Naturgeſchichte derfelben, IV. 259. i Tov fgewädhfe, das Einſtutzen derſelben, v. G. A. F, I. 202. — Anwendung der Br“ und wehe Düngung auf dieſelben, VII. Veredelungsarten. Topfnelken, über deren Erziehung, v. Schlenther, VII. 65. Treib- und Miſtbeete nach Art der Holländer, v. Nietner, I. 369. Treiberei, aber dieſelbe, v. Sauer, VII. 37. ſiehe auch: Frühtreiberei. Treibereien in Berlin, v. Sauer, IV. 87. Treibhäuſer, Heizung derſelben mit cin und warmen Waſſer, ſiehe: Heizung. Trollius hybridus, etwas darüber, v. Wenderoth, V. 353. Tropaeolum, Kultur der Gattung, VI. 61, mit Nachtrag v. Ed. Otto, VI. 62. : Tropaeolum aduncum, über daſſelbe, V. 350. — Jarattii, etwas darüber, VI. 231, — Noritzianum, Beſchreibung deſſelben, v. Klotzſch, VI. 241, und deffen Kultur, v. Ed. Otto, VI. 242, — tricolorum, Kultur deſſelben, v. Reinecke, VII. 366. v. E. Nietner, VI. 326. — über daſſelbe, IV. 320. — tuberosum, Bemerkungen darüber, VI. 173, — Mitthei⸗ lungen darüber, v. Ebermann, VI. 365 Tropaeolum- Arten mit knolligen Wurzeln, deren ful. tur, v. Fr. Otto, IV. 394, Tulpe, eine neue, v. Wenderoth, VI. 71. Tulpenzwiebeln, über mehrere Arten und Preiſe derſelben in England, IV. 320. u, Unkraut, Benutzung deſſelben, I. 296. Upas, Nachricht davon, v. Brückner, V. 213. Upas⸗Baum, Bemerkungen darüber, v. Spanoghe, IV. 259. V. Vanille, aber die in Europa gezogenen Früchte berfelben, v Morren, V. 282. v. Pofteau, VII. 15. — fruchttra⸗ gende, VII. 295. ; Vegetation, Kalteeinwirkung auf dieſelbe, I. 104. Infel Juan Fernandez, III. 157, 188, — y, de . Pöppig, IV. 61. Verben a chamaedryfolia, über das Aufbewahren derfelben während des Winters im Blumengarten, VI. 190. Veredelungsarten — esiti im pa jenreih, v. Seitz, V. Verheerung Verheerung der Spalierbäume durch Inſekten, n. v. Sener, III. 213. Verknorpelung der Stecklinge, v. Sauer, II. 73. Vermehrung der kalten Gewächs hauspflanzen durch Steck⸗ linge, v. Ed. Otto, IV. 49. Verpflanzen der Bäume und Sträucher, v. , Sids IN; I. Verſammlung ber Caledonian⸗Gartenbaugeſellſchaft zu Edin⸗ burg, VI. 120. Verſchieden es, VI. 150, 204, 230. VII. 32. — v. Niet: ner, VII. 5. — aus engliſchen Werken, IV. 39. — aus . englifden Gartenſchriften, V. 21, 352, 359, 366, 380, 404, Verzeichniß neuholländiſcher Gewächſe, I. 358. Victoria regalis, V. 374. — regia, Nachricht darüber, VI. 164 Viola, Kultur dieſer Gattung, II. 298. — tricolor, Beitrag zur Kultur, V. 327. : Vorderfen ae der Glashaͤuſer, mit Anmerkungen, v. Qi Vorgebirge der guten Hoffnung, Nachricht darüber, v. Lei: bold, VII. 345, 353, 364. — pffanzenſammlung von dort, I. 136. Voß, Hofgaͤrtner in Potsdam, Nachricht über deffen Amtsju. belfeier, III. 150. ! W. Waeber, Nachricht von deſſen Tode, IV. 96. Warmhäuſer, Erwärmung der Pflanzenbeete in denſelben, v. Fr. Otto, VI. 57. v. Fintelmann, VI. 91. Warnung gegen die Anwendung des Schwefels, v. Nietner, IV. 251 Waſſer, warmes, heißes, ſiehe: Heizung. Waſſergewächſe zu Uferverzierungen, v. Boſſe, I. 233. II. 142. ſiehe auch: Crinum capense. Waſſerpflanze, prachtvolle am Arkanſaſtrom, I. 109. — in warmen Waſſer in freier Luft zu kultiviren, v. — V. 101. Waſſer⸗ und au, deren Anbau und Kultur, v. Barth, III. 377. Wein zu pfropfen, neue Art, v. Smith, V. 260. — zu ver: edeln, neue Methode, v. Gowans, mit einer Abbildung, V. 155. Wirkung. 19 Eo Mittheilungen darüber, v. Demoiſelle Corthum, V. 60. Pu ſchlechte gut zu machen, v. Gordon, mit einer Abbildung, I. 162. : Weinſorte, neue, I. 136, Weinſtock, Kultur deſſelben, v. Mearns, II. 154. — gro. ßer von Hampton: Court , II. 224. — Wartung und Pflege deſſelben, v. Mathews, II. 52, — Bemerkungen über eine Krankheit deſſelben, v. Nietner, VII. 933, — Schwind. pockenkrankheit deſſelben, v. Fintelmann, VII. 273. Weintrauben, briefliche Mittheilung darüber, V. 31. — Haus, um dieſelben das ganze Johr zu treiben, v. Mathews, mit Abbildungen, I. 180. — eine neue Art, ſie zu pfropfen, oder beffer zu okuliren, mit einer Abbildung, IV. 231. V. 260. — Bemerkungen über das Reifen und Färben berfel. ben, VI. 173. — Aufbewahrung derſelben, v. Nietner, III. 141. v. W. C. Bofe, VI. 163, — Conſervirung derfel: ben, v. Hempel, III. 93. Weintreiberei, v. G. A. F., mit Abbildungen, I. 289, 297, 377. mit einer Abdildung, II. 9,17, 51. — v. Oblen- dorf, V. 156., und Nachtrag dazu, v. Staudinger, V. 157. — briefliche Mittheilung darüber, V. 31. Weizen, neues Verfahren bei der en. deſſelben, v. De nant, IV. 307. Weizen (Rieſen⸗ Weizen), v. St. Helena, IV. 7. Weizenart in Aſien, Togara, II. 110, Welke Pflanzentheile zu beleben, V. 352. EC in Toulon, I. 255. — über bie Wirkung des von $$ auf ver ſchiedene Pflanzen, VI. 170. — von 1834 um diss. und deffen Einfluß auf die Pflanzen, v. Seitz, VI. 115; fernerer Bericht über benfelben, VI. 284, und Nach trag dazu, VI. 285. — v. Schauer, VI. 201, — v. Schlen⸗ ther, VI. 234. — im botaniſchen Garten zu Halle, von v. Schlechtendal, VI. 250. Winterhäuſer gegen Kälte zu ſönten, v. Fintelmann, III. 370. Winterwitterung, Wirkung der von 1835 auf die im Freien ſtehenden Bäume und Sträucher, v. Fr. Otto, VI. 137. v. Dern, VI. 186. — zu — v. 1832 v. Pfau, VI. 219. l Wirkung der Winterwitterung auf das Ghada, v. Fr. Otto, IV. 129. 3 * 20 MWitterungs + Nachrichten — I Zwiebeln, Witterungs-Nahrihten aus Berlin, IV. 296. Wulfenia carinthiaca, Kultur, v. Hornſchuch, V. 198. Wurzeln, eßbare in Van⸗Diemens⸗Land, v. Backhouſe, III. 274. VENIS: pP | : Yucca gloriosa und filamentosa zu kultiviren, v. Pfau, " II. 361. a Ziergewächſe, Aufmunterung zur Einführung deutſcher, v. Seitz, II. 161, 170, 181. Zierpflanzen, deren geographische Vertheilung, v. Schouw, IV. 361. — krautartige, die nicht leicht Samen bringen, v. G. A. F., I. 204. — Nachricht von einigen merkwürdi⸗ gen, II. 318. — Einführung neuer, v. Fr. Otto, IV. 289. - — Beſchreibung und Kultur neuer, v. Bofe, IV. 281. V. 291. VI. 59, 68, 252, 259. — neue des botaniſchen Gar⸗ tens zu Breslau, v. Schauer, I. 226. — neue und ſeltene der engliſchen Gärten, I. 286, 348, 358. II. 20. — Be⸗ ſchreibung zweier neuen mexikaniſchen, von v. Schlechtendal, Zucker wurzel, Aufmunterung zum häufigern Anbau derfel ben, v. W. E. Boſſe, IV. 393. Zwergäpfelbäume, Methode der Behandlung derſelben, v. Hirſt, VI. 190. Zwiebelgewächſe, Kultur derſelben, v. D. E. P. Bouche, V. 305, 313, 321, 329, 337, 345. | Zwiebeln, Kultur derfelben, v. Taylor, II. 223. — Anbau derſelben im trocknen Boden, v. infe, VI. 99, — Zuls pen, über mehrere Arten und Preiſe derjelben in England, IV. 320. A. Abies alba, VII. 165, — canadensis, VII. 166. — cephalonica, VI. 139, VH. 175. — dumosa, VII. 174, — Douglasi, VII. 166. — excelsa, VIL 159, — Menziesii, VII. 166, — nigra, VII. 165. — obovata, VII. 173. — orientalis, VII. 166, — rubra. VII. 166. — sibirica, VI. 386, Smithiana, VII. 166. Paten pulchellum, III. 271. Acacia affinis, IV. 380, — angulata, III. 83, — armata, I. 82. — brevipes, II. 394. — Browniana, I. 187. — dealbata; III. 84. — decurrens, III. 84, . discolor, III. 83. elongata, II. 256. graveolens, II. 21. hastulata, II. 312. hispidissima, III. 82. lineata, II. 344, Lophanta, III. 82, Melanoxylon, IV. 380. mierocantha, I. 83, nigricans, III. 82. paradoxa; L 8. — E 1 B II. Namenregiſter. A. Pflanzen. — — Acacia plumosa, III. 15, — prensans, III. 269. — prismatica, III. 83. — prominens, IV. 312. — pubescens, III. 83, — — pugioniformis, I. 187. — pulchella, III. 82. — saligna, IV. 380, — sapindoides, III. 85, — strigosa, III. 82, — tristis, III. 319, — umbrosa, II. 256. — undulaefolia, III. 159. — ‘undulata, I. 82, Acaena ovina, IV. 380. — sanguisorbae, IV. 380. Acantophippium bicolor, III. 191. Acropera Loddigesii, V. 200. VII. 334. Adenophora verticillata, I. 407, Adesmia aspalatensis, II. 70. — Loudonia, III. 22. — pendula, IV. 128. = Aöranthus grandiflorus, VIL 334. Aörides affine, VI. 319, ! VII. 334. — cornutum, VIL 334. Aesculus ohiotensis, VI. 335, Agaricus campestris, III. 141. Agave americana, T. 145. IV. 39, — — V. 358, VI. 198. — geminiflora, II. 382, — saponaria, VII. 400. — — Ageratum mexicanum, I. 156, pee mma Bungeana, IV. 96. pyrenaica, I. 350. A iid glandulosa, III. 116, Allium, V. 309, — Cepa, II. 223. VI. 99. — Cowani, V. 78. — glandulosum, VI. 293. — siculum, V. 15, Alstroemeria, IV. 234. aurantiaca, I. 358, — aurea, II. 352. — — . 61. a Flos Martini, III. 184. m haemantha, I. 406, — hirtella, I. 189. — Ligtu, VIL 216. — oculata, II. 327. eri, psittacina, I. 263, e Salsilla, III. 183. Simsii, I. 231. Altingia Cunninghami, IV. 380. Amaryllis, IV. 178, 218, — formosissima, VI. 121. — Karwinski, II. 254. — psittacina var., V. 77. — mu et var., V. 69. Ammocbaris, IV. 177, 219. Amorpha fruticosa, IV. 116, . Amphicome arguta, VI. 192. Amygdalus incana, VII. 408, — penis Hore pleno, VI. Arctostaphylostomentosa, IIT. 383. Barosma crenulata, IIT. 280, Ardisia odontophylla, V. 7. Bartonia aurea, IV. 119, — Monelli lilacina, V. 400. Argemone albiflora, I. 300. 1 * Monelli var. Wilmoreana, — grandiflora, I. 189, 300. — — VL 191, 260. 5 T — Hunnemanni, I. 298, 300. — conferta, I. 286. Anastatica bierochuntica, VI. 206. — ochroleuca, I. 191. Batemannia Calleyi, III. 16. Anacyclia farinosa, V. 37. Anagallis indica, I. 167. a; Anchusa versicolor, IV. 157. Andromeda hypnoides, VI. 244. — salicifolia, II. 22. — tetragona, VI. 244. Andropogon citratus, III. 265. — Schoenanthus, III. 265, Es squarrosus, III. 288, Anemone cernua, VI. 181. di japonica, VI. 181. — vitifolia, III. 96. Angelonia Gardneri, VII. 383. Angraecum caudatum, IV. 183. — platyceras, I. 300. Aristolochia chilensis, II. 247. — - ciliata, VII. 384. A foetens, IV. 94. — saccata, VI. 150. 1 een II. 35. — — V. 139. Artanema ne II. 190. Arthrostemma versicolor, VI. 320. Artocarpus incisus, V. 398. Arundo Phragmitis, IV. 381. Asagraea officinalis, VII. 312, — "VH. 335. Bauhinia Eg 4 VII. 368. — forficata, VII. 343. Beaufortia Dampieri, II. 20, splendens, II. 273. Begonia acuminata, IV. 355. argyrostigma, IV. 355. bulbillifera, IV. 347. castaneifolia, IV. 356. dichotoma, IV. 349, dipetala, IV. 355, discolor, IV. 347, i distichum, III. 335. Asclepias tuberosa, I. 229. — — VI. 291. - micranthum, III. 320. Aspasia variegata, V. 87. = disticha, IV. 353, wetter, anthus flavida, VI. 256; wi Fe VI. 320. — diversifolia, IV. 348, — VII. 55. — VII. 335. — Dregéi, IV. 357. — Sen: III. 47. A pg 8, „V. 309. — Evansiana, VI. 291. — — VI. 64. ‚Anoectochilus setaceus, VI. 63, Anthemis artemisiaefolia, III. 53, Anthericum, V. 309. — glaucum, VI. 7. Ade cereis viscosa, II. 23. Anthyllis Webbiana, III. 311. Antia ris-toxicaria, IV. 259. Antirrhinum glandulosum, V. 7. Aporum anceps, VI. 7. Aptosimum depressum, IV. 367. Arabis verna, II. 246. Araucaria brasiliana, VII. 183, — Cunninghami, VII. 184, Aster argophyllus, IV. 381, Astragalus vicioides, I. 226. ‚ Atriplex Halimus, IV. 381. Averrhoa Carambola, IV. 39. — VII. 242. r Azalea indica, - II. 368. de lateritia, II. 368. — Seymouri, V. 312. Azara dentata, III. 382. B. Baeria chrysostoma, V. 218. 407. fagifolia, IV. 356. Fischeri, IV. 354, — V. 78. . geraniifolia, III. 149, F heracleifolia, IV. 16, 348. hirtella, IV. 359. humilis, IV. 355, incarnata, IV. 355, insignis, VI. 16, longipes, IV. 349, Martiana, IV. 348, Meyeri, IV. 349.. — monoptera sdb 347. €: excelsa, VII. 183, = — VL 262. € aiia V. 200 — . imbricata, VII. 183. Banis ia eee IV. 381. pe nitida, IV, 353 E E 4 hne, V. 286. — occidentalis, V. 104. — speciosa, III. 190. Baptis ia exaltata, I. 157. * ‘octopetala, V. 183. papillosa, IV. 355. parvifolia, VII. 246. Begonia Begonia patula, IV, 358, — petaloides, III. 270, — platanifolia, IV. 349, V. 320. — sanguinea, IV. 355, 399, ee semperflorens, IV. 358, — sinuata, IV. 357. — adis VII. 303. s spathulata , IV. 358. — suaveolens, IV. 354. — ulmifolia, IV. 356, — undulata, IV. 356. — vitifolia, IV. 349. Bellis integrifolia, IV. 47, Belliu m crassifolium, HI. 189, Benthamia fragifera, II, 320, — japonica, VI. 182. Berberis buxifolia, I. 287. — dealbata, III. 283. — empetriſolia, V. 15. -a microphylla, I. 221, — nervosa, I. 408. : TR elegans, VII. 312, Beta Cicla brasiliensis, III. 348, Betula antarctica, IV. 381. Bifrenaria aurantiaca, IV. 319, V. 335. THEY VII. 333. e jasminifolia, V. 328, Bilbergia purpureo- rosea, H. 93, Billardiera fusiformis, IV. 381, — ovalis, III. 92, Bletia gracilis, II. 24, 247. — patula, IV. 398, — Parkinsoni, VII. 326, — reflexa, III. 270. — Shepberdi, II. 157. — Tankervilliae, VI. 243. Blumenbachia multifida, V. 360. Bolbophyllum barbigerum, V. 192, — w— — bracteatum, VI. 384. idm cocoinum, V. 280, — = d» e n en . N Seine zeit Bolbophyllum saltatorium, V. 304, Calandrinia discolor, VII. 143, Boronia crenulata, VI. 174, Boussingaultia baselloides, VI. 48, Bouvardia triphylla, III. 156, Boymia rutaecarpa, VI. 182, Brassavola cordata, V. 111. VII. 335. — cuspidata, VII. 247, — Martiana, VII. 143, — nodosa, VII. 335. Brassia caudata, IV. 46. — chinensis, VII. 6. — Lanceana, III. 254, Ä V. 270. — macrostachya, VI. 168, Brassica chinensis, VI. 109, — oleracea botrytis , I. 337. Bravea,IV. 179, Brexia madagascariensis, V. 281, Broughtonia candida, V. 104. Brugmansia bicolor, III. 110, — — — sanguinea, III. 189, V. 842, Brunonia australis, IV. 197. Brunsvigia, IV. 178. 221. Bryonia alba, VI. 290. Bulbocodium, V. 309, Buphone, IV. 177, 234, B urlingtonia candida, V. 160, — maculata, VII. 352, venusta, VI. 167. Burrielia elio gaik VII. 384, C. — — Cactus speciosissimuslateritiüs, I. 286, Caelogyne flaccida , II. 147, Caladium fragrantissimum, II. 151, — grandiflorum , II. 328, — petiolatum, VII. ae Calampelis scabra, I. 326. Calandrinia discolor, I. 161. II. 392, — E A glauca, I. 161, — grandiflora, I. 150, 162, ui pu II. 129, 197. San e III. 39, 145. — speciosa, I. 151, 286. — — III. 96. — — V. 294, — spectabilis, I. 161, 162, Calanthe brevicornu, VI. 168, va 1 ME IV. 249. pn angustifolia, HT. 182, — arachnoidea var. reful- gens, II. 93, bi Atkinsiana, L 407, — „ erenatiflora, I. 350, [. as Killiana, VI. 244, ad Martineauae, I. 407. ^ pendula, I. 398, — 5 poliſolia, II. 400. dat purpurea, I. 287, is — II. 38, id — var. picta, II. = robusta, T. 73. 85. — sessilis, IT, 23, 54, — Wheeleri, I. 391. Callichroa platyglossa, V. 400, VI. 252, VII. 246, Calliopsis basalis, IH. 329, — Drummondii, ] IV. qe — tinctoria V 126. Calliprora lutea, V. 295, Callistach ys retusa, II. 21. Callistemon microstachyum, VI. 166, Callitris quadrivalvis, VII. 190, Calochortus splendens, H. 175, venustus, II. 174, Calostemma, IV. „LS, 223. Calotropis procera, III. 383, 24 Calycanthus = , Calycanthus floridus, VII. 125, , Calythrix virgata, II. 158, Camarotis purpurea, VII. 23. Camellia japonica var. Donkelaeri, IV. 247. francofurtensis, II. . 942. Hosackia, III. 231. simplex, III. 337. Sophiana, III. 224. triumpbans, III 230. Campanula barbata var. cyanea, VI. 88. e fragilis 6. hirsuta, III. 110. — garganica, II. 344. — — III. 305. — . Loreyi, IV. 224. — macrantha var. polyantha, II. 360. — Portenschlagiana, VI. 16, — pyramidalis, III. 342, Cam p hora chinensis, I. 91, — officinalis, I. 91, Canna glauca var. rubro-lutea, III. 400. — Reevesii, VI. 40. Caprifolium hispidulum, III. 271. Carica citriformis, VI. 111, Carolinea alba, VI. 339. — insignis, VI. 340. — 5 macrocarpa, VI. 338. ; — minor, VI. 338. — princeps, VI. 338. gar detes, IV. 178. Caryota, V. 257. Cassia glandulosa, III. 360. Cassinia spectabilis, VI. 69, Cassytha glabella, IV. 381. — melantba, IV. 381, — pubescens, IV. 381. Casuarina pendula, IV. 381. — stricta, IV. 381. — tenuissima, IV. 380. Catananche bicolor, Y. 204 Catas et um atratum, VII. 8. — luridum, II. 174. — — V. 295. pe purum, III. 149, — semiapertum, II. 400. in tridentatum, II. 246, — Tritidum, I. 358. Cattleya bicolor, VI. 168. — citrina, VII. 343. ait. guttata, VII. 53. — intermedia, V. 118. VII. 207. — labiata, IV. 280. — Mossiae, VI. 279. — Perrin, VI. 157; gie pumila, VI, 23]. Cedrus Deodara, VI. 103, 155. | VIL 182, — Libani, VI. 236, 245, 253, 263, 269, 277, 286. VII. 182, C elosia coccinea, IV. 127. — . cristata, IV. 265. Centaurea Balsamita, V. 71, — depressa, VI. 239. Centro carpha grandiflora, I. 336. Cephalophora glauca, III. 94, Cereu s affinis, III. 220, — Ackermanni, V. 360. — chiloensis, VI. 97, ji clavatus, VI. 28. — deficiens, VI. 28, — extensus, IV. 306. — Eyriesii, IH. 314. — fulvibarbis, VI. 28, — Gladiator, VI. 35. — glaucus, III. 991, — grandiflorus, VI. 929, 383. — hamatus, V. 371, — borridus, V. 370. diae — VI. 33, — bybridus, I. 72. Jamacaru, III. 221. Chenopodium. Cereus lividus, III. 380. — Maelenii, V. 378. — Martianus, VI. 161. — NVapoleonis, IV. 80. — obtusus, III. 221. — pentalophus, VI. 205. — Pfeifferi, V. 375. — pteranthus (nycticallus), II. 208. — radicans, IH, 221. — Royeni, III. 221. — Schelhasii, III. 314. — ! serpentinus, V. 208. — stellatus, IV. 258. — subsquamatus, III. 380. — Terscheckii, V. 370. — tilophorus, III. 380. — tortuosus, VI. 35, — talassinus, VI. 34. — triangularis, III. 221. IV. 22. Pes tnzbinstaé, IH. 314. Ceropeg ia elegans, II. 399. — stapeliformis, V. 208. — . vincaefolia, VII. 327. Chaerophyllum bulbosum, VI. 81. Chaetanthera serrata, II. 22, Chaetogaster gracilis, IV. 182, Chamaedorea elatior, II. 246, — elegans, II. 144, 245. bile Schiedeana, I. 1. II. 153, 245. Cheiranthu s annuus, V. 108. Chelone atropurpurea, I. 190, — centranthifolia, III. 103. — Lyoni, I. 247. — rosea, I. 189, Chenopodium leucospermum, V. 82, me Quinoa, IV. 45, 337, . -— — "VI 151. — rubricaule, V. 82. Chilodia Chilodia scutellarioides, III. 256. Chimocarpus pentaphyllus, II. 303. Chironia Barclayana, I. 172. — peduncularis, IV. 8. Chirostemon platanoides, VI. 294. Chlidanthus, IV. 179, 223. Chorizandra sphaerocephala, IV. 38], Chorizema cordatum, VI. 174, — Henchmanni, VI. 6, — ovatum, V. 334. — spartioides, I. 348. — vVoarium, VII. 375. Chrysanthemum indicum, I. 97, 105. — M II. 369. — — III. 53. ue — VI. 147. Ghry seis compacta, V. 221. Chrysocoma squamata, VI. 55. Chrysostemma tripteris, V. 279. y rie aurea, V. 184. o : VI. 31. prisca Billardieri, IV. 381. Cichorium Endivia, VII. 84. . Cinclia cancellata, V. 37. Cinnamomum aromaticum, I. 90, —— dulce, I. 90. — eucalyptoides, I. 90. — indicum, I. 90. zeylanicum, I. 90. i ete "o -— lutea, VII. 288. — obtusata, VI. 40. — tristis, V. 7. viridipurpurea, I. 358. Hir chop etalum Thomasii, VI. 174. Citrus Aurantium, V. 2. japonica, VI. 181. elegans, II. 39. "a sig E VO. 782 — V. 320. — gauroides, V. 320, 405. — paulchella, IV. 250. — rhomboidea, V. 320, 405. Clai jà ornata, III. 296. F Clay to nia gypsophiloides, V. 400. Clematis blanda, IV. 381, — calycina, IV. 256. — coerulea, V. 256. — florida var. Sieboldii, V. 407. Itm — var. bicolor, VI. 214. — montana, II. 382. Cleome dendroides, II. 63. Clerodendron fragrans, VI. 296. hastatum, III. 270. C 8 ra tömentosa, VII. 343. Clianthus puniceus, III. 326. V. 207, 287, 470. Clinanthus, IV. 179, Clintonia polehelj V. 88. Ey VI. 88, 262. Clivia IM Coburgia, IV. 222, ER incarnata, I, 310. Coccoloba virens, IV, 56. Coccos chilensis, III. 198, Cocos nucifera, I. 234. VI. 280. Colchicum, V, 313. Coleonema 3 II. 312. Colle tia horrida, III. 327. VI. 182. — — — — Collinsia bieiltp, II. 192. IV. 16, 224, 250, E Bikoa Mu T grandiflora, IV. 250, 282. ain nens VII. 54. — verna, I. 183. Collomia Cavanillesii, IV. 110. — coccinea, 1:29; + — `a IV. 250; € o lutea nepalensis, III. 47. Colvillea racemosa, II. 240. Combretum grandiflorum, II. 111. Comesperma volubilis, IV. 382. Comparettia coceinea, VII. 80. Convallaria oppositifolia, V. 78. Convolvulus davüricus, VI. 290. — erubescens, IV. 382. «a0 ge, VI. 200. Scammonia, I. 104, Co dilér chlorosolen, IV. 183, — Drummöndü, IV. 127. — pedunculata, VII. 295. 8 coronata, IV. 80. — diversifolia, IV. 151. — filiformis, IV. 312. — grandiflora, I. 183. — longipes, V. 287. — senifolia, IV. 183. Coryanthes macrantha, IV. 139. N — i maculata, III. 408, — VII. 366, Cory orobanchoides, VI. 303, Corylopsis pauciflora, VI. 182. — `! spicata, VI. 182, Cosmelia rabra, IV. 94, Cos mus scabiosoides, VI. 175. — tenuifolius, VI. 62. Cotoneaster laxiflora, IV. 398. Couroupita gujanensis, I. 230. Cowania plicata, V. 407. Crambe maritima, I. 347. Craspedia glauca, V. 87. — macrocepbala, III. 296. Crataegus Aronia, V 32. 7210 — “coccinea; nt. 359. — glandulosa macrantha, V. : AES ' — beiterophylla, IV. 192. maroccana, IV. 247, — mexicana, III. 352. 4 Crataegus mexicana, V. 96. i microcarpa, IV. 192. — odoratissima, IV. 367, £e orientalis, IV. 947. — Oxyacantha Oliveriana, V. 175.- — platyphylla, IV. 319. — prunifolia, IV. 288. — Pyracantha, VI. 41, — pyrifolia, IV. 319. — sanguinea, VI. 387. i spathulata, V. 7. — tanacetifolia, IV. 367. Crescentia Cujete, III. 358, Crinum, IV. 177, 227. — amabile, I. 150. — capense, I. 233. Crocus, V. 314. — grandiflorus, III. 143, 100 — Imperati, I. 340. — ET oi, V.. 16. Crowea saligna, VI. 118. Crucianella stylosa, VI. 352. Crybe rosea, IV. 288. : Cryptanthus bromelioides,, Iv. 207. — discolor, IV. 299. undulatus, IV. 299. be glaucescens, IV. 382. Cucumis sativus, I. 295, Cunninghamia lanceolata, II. 90. is sinensis, VIL 184, Cuphea lanceolata, VI 72. — silenoides, I. 226. Cupressus lusitanica, VII. 198, — pendula, VII. 198. — sempervirens, VII. 197. io 5: dhyoides, VII. 198, — i torulosa, VII. 198. yf e 22 4 T 4 Cyclamen neapolitanum, VI. 328; A repandum, I. 167. vernum, I. 143. eye dete alba, II. 167. — lutea, II. 167. — `. pulchella, II. 159. Cyclosia maculata, VI. 306, ido p VI. 995, VII. 23. — Louddiggesii, III. 160. en elegans, VI. 319. — eensifolium, V. 335. — giganteum VI. 167. — triste, VI. 191. Cynara Scolymus, V. 387. Cynogloss um coelestinum, VII. 336. Cynorchis fastigiata, VI. 23. Cypripedium humile, I. 407. aminés — — insigne, III. 280. — — VI. 69. — Lexarzoe, VII. 265. — paurpuratum, V. 384. — ppeetabile, I. 207. — splendidum, VII. 266. ventricosum, I. 262. ii ad IV. 179, 223, — spiralis, I. 287. Cyrtochilum flavescens, II. 23. — maculatum, VI. 303. — . sanguineum, VI. 206. — stellatum, VI. 168. Cyrtopodium punctátum, V. 125. — VI. 319. Cytisus aeolicus, V. 64, 405. chrysobotrys, V. 121, — Laburnum coccineum, V. 286. D. ` Daboecia polifolia var. alba, III. 135, Dacrydium cupressinum, IV. 382.) Dactylost ylis fimbriata, VII. 406. Dammara australis, VII. 184, Dendrobium. Dammara orientalis, VII. 184, Daphne australis, VI. 352, — Cneorum, II. 219. — o dora, IV. 109. Daphni dium gracile, I. 91. M — VI. 958, 303. — een VI. 958, 303. — serratifolium, VI. 258,303. Datura ceratocaula, II. 360. — . guayaquilensis, V. 405. — suaveolens s. arborea, V. 12. Daubenya aurea, IV. 40. —' disticha, IV. 382. — thymifolia, IV. 382, D elphinium azüreum, VI. 23. 8 Barlowii, V, 215, — chbeilanthon, IV. 40 - M V. 280, Ie. 304, 375. Iba var. pal- pum VI. 956. — ennie var. sapphi- rinum, VI. 332. sim. laxiflorum, VI. 924, - montanum, V.-184, Ai tenuissimum, V. 391. vimineum, V. 320, 400. D en fióka aggregatum, II. 335. — VI. 157. — aureum VII. 254, — coerulescens, VII. 23. — crumenatum, VII. 955, — cupreum, III. 334. — l NN III. 318. — — IV. 59. — Jenkinsit, VII. 336, — macrostachyum, IV. 287. * — mobile, VI. 167. — Pierardi, III. 269. Dendrobium Dendrobium sulcatum, VII. 55, Desmodium canadense, V. 168, Deutzia crenata, VI. 181. — gracilis, VI. 181. — scabra, III. 22. V. 406. VI. 181. Dianella coerulea; IV. 382. — > v revoluta, IV. 382, iiec alpinus; VL 87. — Bisignani, VI. 223. — Carthusianorum, III. 255. ferrugineus, VII. 224. — Libanotis, II. 127. Diapens i a lapponica, II. 344. Dimocarpus Litchi, V. 396. Dionaea Muscipula, IL. 217, — VIV. 108. D ida acus — VI. 205. | Dir MM incanus, Il. 336, Ne oe punctatum, V. 343. Discocactus insignis, V. 241. Dodecatheon integrifolium, VI. 48, * Mieadia var. n I. 327. Dombeya cannabina, VI. 48. Dorema Ammoniacum, I. 188. Dorvalia, V. 37. Douglasia nivalis, IV. 368. Dracaena Draco, IV. 305. V. 248, — terminalis, III. 231. Dracocephalum argunense, I. 155. m speciosum, I. 156. — o capitatum, VI. 55. : Dracopis:amplexicaulis, VII. 207. Drosera filiformis, V.. 110, Dryandra pteridifolia, IV. 296. — pto tenuifolia, V. 135. Drymodia picta, VI. 168. M bicolor, VI. 158. — — — — u —————— Dyckia densiflora, I. 130. — dissitiflora, I. 130. — rariflora, I. 130. III. 335. IV. 22. — remotillora, I. 130. E. Ebenus cretica, III. 6. Eccremocarpus scaber, IV. 250. Echeveria racemosa, mi 247. — I. 70. ee ee Dicksoni, a 223. Echinocactus acutissimus, III. 353. — Ehrenbergü, VI. 275. — exsculptus, VI. 243. — Eyriesii, II. 399. — — — III. 59, 279. — nn — gemmatus, III. 59, 60. — gladiatus, VI. 275. — hypocrateriſormis, VI. 169. — Läneifer, VII. 154. ¿== llleucanthus, III. 244. — Muackianus, V. 183. — mammillarioides, V. 183. — muricatus, VII. 155. — obvallatus, VII. 154. — Ottonis, VI. 296. * oxygonus, III. 21. iL, '. Pfeifferi, V. 242. . Phyllacanthus, IV. 201. v? Scopa, VII. 295. ro. sessilillorus, V. 908. SE Sellovianus, HI. 220, ET tubillorus, VI. 96. id turbiniformis, VI 275. Echi ites stellaris, II. 173. Edwardsia chilensis, IV. 7, — Macnahiana, VII. 326. E i 1 ie d n 27 Elichrysum bicolor, IV. 55, — bracteatum compositum, V. Ellebocarpus oleraceus, I. 185. Empetrum rubrum, III. 341. Encephalartos Altensteinii, II. 85, , 88. pon — VI.324. * brachyphyllus, VI. 324. au caffer, II. 86. 32 — VIL 323. — cycadifolius, II. 86. * — VI.323. — elongatus, VI. 322. — Friderici Guilielmi, | II. 84, 86, 88. — Friderici Guilielmi, VI. 322, — horridus, II. 86, 88 — — V.. 32 — lanuginosus, II. 86 — — VI. 325. * Lehmanni, II. 86, 88. — — IV. 217. — — VL 323. — longifolius, II. 86. — — VI. 323. pungens, II. 86. T -— MW.. E spinulosus, VI. 324. ale, JI, 86, E VI. 324. — tridentatus, II. 86. — VI. 324. Epaeris impressa, III. 269, — "un NEL 947. o microphylla, YVI. 232. Epidendrum aemulum, V. 32. di armeniacum, IV. 288, cw articulatum, VI. 297, 4 28 Epidendrum un dendrum aurantiacum, VI. 160. bicornutum, II. 255. bifidum, IV. 327. `“ Boothianum, VI. 160. chloroleucum, V. 183. conopseum, IV. 48, coriaceum, V. 323. crassifolium, V. 144. ‚0 diffusum, V. 200. floribundum, VI. 112. gracile, III. 302. Linkianum, VI: 298, macrochilum, V. 78, nocturnum, V. 280. ochraceum, VI. 223. oncloides, II. 24. papillosum, VI. 111,160, Pastoris, VI. 160, 298. xd rhizophorum, VI. 160, Schomburgkii, VI. 352. "Skinneri, IV. 288, 366. stenopetalum, III. 279. tibicinis, VI. 160. variegatum, VII. 192. ; SISA VI. 202 0940. Epigaea repens var. rubicunda, V. 406. Epimedium diphyllum, IV.-92, . — macranthum, V. 87. — Musschianum, VII. 344. , — VMolaceum, VII. 368, mn Russelianum, VII, 240. M: Smithianum, V. 77, — truncatum multiflorum, 46. II. 38. E ria u mt VII. 326. He — stellata, VI. 6. Eric Eifer; I: 330. — chloroloma, VI. 176. -— codonodes, II. 336. — ee VI. 150. tessellatum, VI. 150, 160. —ů ů Erica quadrata, I. 287. — recurvata, III, 333. Eriodendron anfractuosum, III. 7. Eriogonum compositum, III. 326. Erodium serotinum, IV. 40, Erpetion reniforme, I. 183. Erysimum Perowskianum, VI. 393, VII. 384, Erythrina laurifolia, I. 182. — princeps, II. 305. — rosea, II. 253. Erythronium grandiflorum, III. 375. — longifolium, I. 335. Escallonia illinita, V. 55, — pulverulenta, IV. 40, Eschácholtzi ia californica, I. 224, — — erocea, II. 246. : III. 352. IV. 163. 284. ſiehe Chryseis. Eecaly gi Globulus, IV. 382. -— myrtifolia, IV. 382. — ‘piperita, IV. 382. MILI - resinifera, IV. 382, robusta, IV. 382, 2 — — — — — — Eu "- di ium concinnum, V. 280,295. Eucomis, V. 314, Eucrosia, IV. 178, 223, Eugenia Jambos, V. 396, — Eulophia lurida, IV. 63, — macrostachya, V. 304. Eupatorium glandulosum, III. 39, VE 261. Euphorbia Bojeri, V. 23. — bupleurifolia, IV. 157. — ſastuosa, V. 173, $i — fulgens, II. 26. A . we DL, jacquiniflora, VL 988, — Š pulcherrima II. 27. — rigida, VI. 206. — veneta, VI. 166. Euphoria Longan, III. 190. Euryale ferox, I. 3. Eurycles Cunninghamii, III. 207. Eutoca divaricata, III. 341. VII. 152. — . Menziesii, IV. 256. & — Visbid, IV. 22; VI. 68. 8. viscosa, V. 247, 399. — Wrangeliana, V. 119. Exocarpus cupressiformis, IV. — — 382. F. Fagus antarctica, I. 221. Fernandezia acuta, IV. 15. Ferula glauca, V. 9, 10. ; Ficus acuminata, II.-9], Forsythia suspensa, VI. 181; Foureroya longaeva; I. 106, Fragaria mexicana, VI. 293. Frandaé eee I. 398. u AM. sonchifolia, I. 407. Fraxinus simplicifolia, III. 6. re V. 314. i ruthenica, IV. 3517 F uch hl cylindrica, VII. 55. a discolor, IV. 15, 272. — flulgens, VI. 157, 276. it globosa, III. 8. maxima, V. 291. — i$ macrostemma, II. 39. recurvata, V. 22. | — microphylla, I. 264, — mutabilis, V. 291. — ii thymifolia, I. 303. Funckia albo- marginata, VI. 231. — ^ lancifolia, III. 117. 3d — Št Bieboldiana, VI. 239. — Sieboldi, VII. 375. — undulata, I. 119. — IE. — . — Gaillardia — 2 | Gesnera faucialis, VI. 232. ; 6. — lateritia, V. 224, Gaillardia bicolor, III. 23, — Lindleyi, V. 368, E 168. — magnifica, I. 265. er picta, III. 48. — . Marchii, VII. 344. — ſiehe auch Galardia. — Merkii, VI. 49, Galactodendron utile, IV. 118, 119. — rupestris VI. 69. E — VII. 286. — Sceeptrum, V. 348. Galanthus, V. 315. 3 d — > stricta, VII. 326. Galatella punctata, IV. 56. — 0 Suttoni, VI. 22. Galardia picta, VI. 68. — tribracteata, II. 193. — ſſiehe auch Gaillardia. — tuberosa, VI. 239. Garcinia Mangostana, V. 397. Geum Quellion, I. 240. Gardenia florida flore simplici, I.360. Gilia achilleaefolia, II. 247. — pannea, V. 255. — E III. 190, 407. Gardoquia Gilliesii, IV. 39, — — IV. 250. Gar rya elliptica, II. 203. — aggregata, II. 54. Gastrodia sesamoides, IV. 383. — . capitata, I. 239. Gastrolobium retusum, II. 246. — coronopifolia, II. 335. Gastronema, IV. 179, 227. er — — III. 310. Gaultheria hispida, IV. 382. — tenuiflora, V. 6. Gaura parviflora, IV. 312, — tricolor, II. 319, 376. Genista anxantica, III. 48, — de n^ ATE. 23, 272. — monosperma, V. 112, == — IVV. 94, 250. Gentiana acaulis, V. 273. Ginkgo biloba, VI. 189. — quinqueflora, IV. 272. Gladiolus, V. 315. Geodorum fucatum, II. 263. — Mortonius, VI. 320. i i bipinnata, I. 198. — natalensis, III. 254. — = = coccinea, I. 197. — pudibundus, J. 408. — scapigera, I. 197. Gloriosa superba, IV. 33. - variàbilis, 1. 197. Gloxinia caulescens, III. 246, Geranium cristatum, VII. 303. — — V. 234 Lis tuberosum, VII. 192, i M III. 246. Gesnera allagopbylla, III. 303. ER V. 235. c NT — hybrida: ne es. \ 235. . bulbosa, II. 353. — caracasana, VI. 345. i E a Peri, V. 235. a — dentata, IL. 353. te maculata, V. 234. — . Douglas var. verticillata, — Menziesiana, V. 234. VI. 28. — speciosa, III. 246. — . elongata, VII. 288. — V. 234. — faucialis, III. 360. deten le IV. 192. N i Helianth 29 Godetia rubicunda, IV. 248, — vinosa, IV. 327. Goldfussia anisophylla, III. 236. Gompholobium versicolor, VII. 352. Gongora fulva, VII. 376, — maculata, I. 384, — — II. 24. — VI. 375. G Adieu Hookeri, III. 183, 184, Govenia Gardneri, VI. 232, — lilacina, VI. 175. — superba, IV. 6. Grabowskia boerbaaviaefolia, V. 375. Griffinia, IV. 178, 222. Grindelia inuloides, VII. 326, Grobya Amherskiae, III. III. Guajacum officinale, VII. 191. Gymnadenia densiflora, VII. 170. H. Habenaria gigantea, III. 95, — goodyeroides, III. 207. procera, IV. 280. RR IV. 179, 226. — Andersonii, V. 335. ns graeilifolius, V. 287. minutus, II. 23. 1 IV. 178, 238, — . carneus, III. 39. coccineus, VI. 309. Hakea TAE eni III. 328, Hamadryas magellanica, L 921. Hecht — 402. — , I. 322. Helianthus annuus, VII. 43. — Colossus, VII. 41. — decapetalus, V. 126. — macrocarpus, VII. 43, — mollis, VI. 376, — peruvianus, III. 369, Ei salicifolius, II. 337. 5 ay 30 Helichrysum Helichrysum macranthum, VII. 7. Heliconia pulverulenta, II. 80. Heliopsis laevis, III. 39. Heliotropium peruvianum, I. 399, Helleborus lividus, VI. 352, Hemerocallis, V. 315. Heracleum perenne, V. 380, Hesperis nivea, V. 292, Hesperosco rdum lacteum, II. 63. Heterotropa asaroides, VII. 344, Heuchera cylindrica, V. 152, Hibiscus lilacinus, VI. 63. — Rosa sinensis, IV. 95. — splendens, I. 227. Hippeastrum, IV. 179, 220. — ambiguum . longiflo- | rum, V. 143. Psi brevifolium, V. 160, Hoitzia coccinea, LT Hologymne glabrata, VII. 302. Horkelia fusca, VI. 22. Hosackia ‚stolonifera, V. 343. Hoteia japonica, V. Al, 288. Hovea Manglesii, VII. 8. Hoya carnosa, VII. 247. — pallida, I. 151. — Pottsi, III. 333. Hunnemannia fumariaefolia, I. 238, Huntleya Meleagris, VII. 223. S o y. 321. re spicatus, IV. 288, dran Azisai, E 120. — Hortensia, X 120. Ah hortensis, IV. 39, 251. Br japonica, I. 120, ni involucrata, I. 120. en paniculata, I. 120. M iles Sitsitan, E 190. us = Thunbergi, I. 120, = = - Yirens, I. 120. pericum linearioides, III. 99, "s — — Á E Jaboros a integrifolia, IV. 231. Jambosa vulgaris, II. 394. Jasminum glaucum, VI. 64. Iberis coronaria, V. 103. Illicium religiosum, VI. 176. Imhofia,IV. 178, 219. Impatiens scapiflora, V. 287. Indigofera atropurpurea, III. 182. — violacea, II. 352. Inga Harrisii, VII. 352, Inopsis tenera, V. 79. Ipomoea Aitoni, III. 408, — bonariensis, VI. 240. — elegans, IV. 313. — Horsſalliae, II. 152. — platensis, VI. 336. — Purga, III. 345. * — FV. 108; — ` rubro-coerulea, II. 79. Ipo mops is elegans, II. 213. — | INV AI. VII. 139, Iris, V. 329. — alata, IV. 319. — reticulata, II. 38. — spuria, IV. 128. — Susiana, VII 59. — tenax, II. 327. Ismelia madeirensis, IV. 328. Is mene, IV. 178, 230. — Amancaes var. sulphurea, II. 173. — Muacleana, VI. 310. Isopogon Baxteri, V. 104. — Looudonii, IH. 319. — spathulatus, IV. 22. Juniperus bermudiana, VII. 199. ad chinensis, VII. 200, -— communis, VII. 199, — daurica, VII. 200, — . . drupacea, VII. 199, Larix. Juniperus excelsa, VII. 200. — > Iycia, VII. 200. BER macrocarpa, VII. 199. — Oxycedrus, VII. 199, — phoenicea, VII. 200. e" recurva, VII. 200. — Sabina, VII. 200. Ze squamata, VII. 200. — thurifera, VII. 200. ʻi uvifera, VII. 200. ER virginica, VII. 200. Justicia carnea, III. 143. K. Kadsura japonica, VI. 182. Kagenekia crataegifolia, IV. 128. Kennedia glabrata, IV. 158. PS Marryattae, III. 333. T^ nigricans, III. 16. — — VI. 205. — Sirlingi, IV. 191. Kerria japonica, IV. 295, 319. hylla, IV. 287. Kakaa Mamina VII. 137. Kunthia xalapensis, I. 1, — ſiehe aud) Chamaedorea. L. Lachenalia glaucina, V. 168, — pallida coerulescens, V. 215. Lactuca angustana, VII. 75, 83. — perennis, I. 220, — sativa, VII. 74, 395. Laelia albida, VII. 400. — anceps, III. 239. : Barkeriana, V. 215. autumnalis, VII. 296. furfuracea, VII. 296. Lala ga ornata, III. 39, Lapeyrousia anceps, V. 64, Larix americana, VII. 182. — europaea, VII. 181, — — Larix - Larix sibirica, VI. 386, Lasiopus sonchioides, IV.- 384, Lasthenia californica, IV. 94. — glabrata, III. 334, — — V. 219. La ors californicus, I. 154, chinensis, V. 291. — magellanicus, IV. 351. — . rotundıfolius, IV. 255. Laurus Borbonia, H. 313. — Cassia, VII. 389. Leonitis nepetifolia, VII. III. Leonurus heterophyllus, I. 184. Lepanthes tridentata, III. 271. Leperiza, IV. 178. Lepismium Knightii, III. 380. — Myosurus, VII. 383. Leptosiphon androsaceus, II. 319,400. TE — s 232. NT inae V. 204. — SE II. 310. en 2 III. 46. * u V. 270,293. Leptospermum buxifolium, I. 186. — lanigerum, IV. 383. UT scoparium, III. 319, Leptostelma maximum, I. 312. Leptotes bicolor, VII. 304. — sSerrulata, VI. 319. Leuceria senecioides, VI. 259. Leucocarpus alatus, I. 391. Leucojum, V: 330. Leucopsidium arkansanum, VI. 261. Leycesteria formosa, VII. 111, 136. Liatris odoratissima, II. 13. — scariosa, II. 112, — sphaeroides, I. 156. — picata, I. 155. Lilium, V. 330. — . cordifolium, VI. 181. — . peregrinum, V. 331. — . speciosum, VI. 32, 181, Lilium tenuifolium, III. 135. — Thunbergianum, VII. 342. Limnanthus Douglasi, V . 168,292,403. Limnocharis Humboldti, 1.287, II. 69. Linaria canadensis, IV. — dalmatica, II. 247. Linum Berendieri, IV. 182. — monogynum, III. 183. — V. 248. Liquidambar Styracillua, III. 101. Lis ianthus Russelianus, VI. 95, Lithospermum rosmarinifolium, III. 103. Lo as a lateritia, VI. 111, 198, 329. Lobelia Bridgesii, VI. 280. — cardinalis, VII. 298, Milleri, V. 400. — Cavanillesü, V. 367. — colorata, II. 13, — - decumbens, IV. 250. — erinoides, VI. 7. — fenestralis, VI. 327, * fulgens, VB: VII. 299, — heterophylla, VI. 64. — polyphylla, II. 248, — 4 V. 160. — princeps, VII. 298, p punicea, VII. 299. — speciosa, VI. 13. á splendens; VII. 299, — syphilitica, V. 375. — Tupa, I. 239. Lonicera chinensis, II. 157. 1 * 1. 4 1*4 II san 5 — — — — scandens, I. 154, 335. N P. 2. — VI. 72.198 Lupinus s arboreus VI. 224. --Manmea. — Barkeri, VII. 408. Lychnis — bimaculatus, IV. 71, densiflorus, II. 264. Hartwegii, VII. 304. incanus, II. 22. latifolius, V. 7. leptophyllus, II. 174. leucophyllus, VI. 60. macrophyllus, V. 724. microcarpus, VI. 60. mutabilis, I. 261. nanus, II. 381 — Hl 7. — IV. 984. ornatus, III. 39. pulchellus, I. 335. rivularis, I. 286. subcarnosus, IV. 110. texensis, IV. 232, tomentosus, I. 216, versicolor, I. 263. n Bungeana, II. 340. rg, fulgens, VI. 355. Lycium afrum, IV. 135. Lycoris, IV. 178. Lysimachia azorica, II. 23. Nummularia, VI. 290. — ^ sativa, VI. 391. jaim Soulangiana, I. 216. Malesherbi a linarifolia, III. 7. Malva Creeana, VII. 54. — Monroana, V. 104. — umbellata, I. 350. Mam mea americana, V. 396. d 73 32 Mammillaria Mammillaria acanthostephes, III. 228. — aiiculata, VI. 228. — atrata, VI. 156. — biglandulosa, VI. 274. — bihamata, VI. 274. — caespiticia, V. 378. — canescens, III. 57. — centrispina, IV. 258. dms ceratophora, III. 228. a cornifera, V. 378. 4 depressa, III. 57. pir ^ discolor, III. 57. — Ehrenbergii, VI. 274. — - erecta, V. 370. — ^ Fischeri, IV. 257. — ^ floribunda, VI. 191. MS fulvispina, VI. 242. — 0 Wesedta; VI. 228. — gracilis, VI. 275. NTN Haageana, IV. 257. — EN Lehmanni, VI. 112, pu prolifera, III. 220. — pseudomammillaris, III. LEN 57. . radians, V. 378. — rretusa, V. 369. [4 as E 6er. a 1 VI. 228. = 2 deana, VI. 249275. LU setosa, III. 379. Bi Spina colla, III. 57. — sulcimamma, VI. 974, — tentaculata, VI. 228. s tenuis, VI. 183, — Wan, TV: 487. Mandragora autumnalis, IV. 159. Manettia cordata, VI. g.” E cordifolia, IV. 287. um H. 184. Mangifera indica, V. 397. Marica gracilis, VII. 207. Marlea begonifolia, VII. 8. Marschallia caespırosa, VII. 112. Martynia Craniolaria, V. II. — diandra, VI. 39. Masdevallia triquetra, VII. 145. Matthiola odoratissima, VII. 295. Maxillaria aromatica, IV. 288. — aureo - fulva, VI. 96. — cristata, IV. 93, — erocea, IV. 7. — dernsa, IV. 14. rumba adi Deppii, III. 107. ixi. Henchmanni, VI. 23, "S lutescens, VII. 144. — paicta, IV. 8. — pumila, VI. 53. — Rollinsonii, VI. 288, — rufescens, IV. 192. 2 Steelii, V. 248, 375. — . stapelioides, VII. 224, — tenuifolia, VII. 191. — . vitellina, VII. 216, Maytenus chilensis, II. 375. Megaclinium maximum, V. 263, Melaleuca armillaris, IIT. 162. — brachyphylla, III. 162. — calycina, III. 166. — decussata, III. 163. — densa, III. 166. — diosmaefolia, III. 163. — elegans, II. 329. == ericaefolia, HI. 162, — erubescens, IH. 162. — - fulgens, III. 165, — hypericifolia, III. 165, ps. imbricata, III. 163, — incana, HI. 166. RO lanceolata, III. 162. RE — hteritia, II. 257. Rem POTE x 165. Monachantus. Melaleuca linariifolia, IIT. 165. ex nodosa, IH. 167. met Ottonis, III. 167. — propinqua, III. 166. — pulchella, III. 164. Er scabra, III. 167. — sprengelioides, III. 164. squamea, III. 167. . squarrosa, III. 166. Tem striata, III. 163. styphelioides, III. 165. 9 thymifolia, III. 164. wi uncinata, III. 167, — . viridiflora, III. 168, dus Waeberi, III. 167, Melocactus depressus, VI. 376. EI bes mammillariaeformis, IV. 148. — violaceus, HI. 313, Menonvillea filifolia, V. 399, Merendera caucasica, VI. 376. e eee, emum rubrocinctum, ee d III. 199. M Bestia: yen III. 408. Microtia media, III. 96, — parviflora, III. 96. Milla uniflora, II. 246. Miltonia spectabilis, VI. 7. Mimosa Kermesina, III. 209. Mimulus cardinalis, V. 103, 1838. — luteus var. variegatus, II. 256. sa luteus, III. 8. — — IV. 7. — luteus, var. Wilsoni, VI. 80. — roseus, II. 15, 390. E — V. 295. — variegatus, I. 154, Mönachantus, V. 239, E -. discolor, III. 103, — — V. 368. — fimbriatus, VII. 152. — iridis II. 239. Monarda aristata, V. 23. Monella, IV. 227. Monsonia angustifolia, VII. 13, 15. biflora, VII. 13, 14. Burmanni, VII. 15. . cordata, VII. 13, 14. filia, VII. II, 14. Heritieri, VII. 14, 15. lobata, VII. 11, 15. ovata, VII. 13, 14, i : Patersonii, VII. 14, 15. pilosa, VII. 11, 14. PR speciosa, VII. 11, 14. — Willdenowiana, VII. II, 14. Moraea tricuspis var. ocellata, II. 343. Morina longifolia, VI. 294. persica, V. 909. VI. 294. Morin da jasminoides, II. 360. Morisia hypogaea, III. 311. Mormodes atropurpurea, IV. 287. Morna nitida, V. 192. . nivea, VI. 167. Morus multicaulis, I. 288. III. 99, V. 132. Mucuna pruriens, VI. 192. Mun dia spinosa, II. 123. Muraltia alopecuroides, II. 122. Heisteria, II. 121. micrantha, II. 122. mixta, II. 123. «o Stipulacea, II. 122. Musa Cavendishii, VI. 20. e V. 337. cummutatum, V. 399. eite latifolia, III. 279. Myanthus, V. 239. — — — ——— — — — p — — p — — — X fa " š — — IV. 391. cernuus, III. 36. deltoides, V. 23. — — — — — barbatus, III 334. Narcissus, V. 338. ‚eonspicuns, IV. 168. maximus, III. 271. tenuifolius, I. 166. Nectaroscordium siculum, V. III. — Nelumbium luteum, VII. 383. — — ivsspeciosum, IV. 267. Nemesia floriliunda, VI. 256, 260. 192, 292, 400. aurita, I. 286. IV. 295. V. 202. : — II. 319, 408. IV. 183,208,283. Neottia calcarata, III. 255. ji Nep enthes destillatoria, Ev. 57. N erine, IV. 178, 219. Nicotiana longiflora, II. 14. Nemophila atomaria, V — * — ' — ` Nie angustifolia, IV. 282, „aristata, II. 382, Atkinsoniaua, III. 48. calycina, HI. 38. 2 IV. 104, 282. flicaulis, II. 92, 248. III. 38. gracilis, II. 6. intermedia, II. 191. IV. 282. „phoenicea, II. 14. — Var. rosea, p V. II. speciosa, V. 291. und Salpiglossis. Nolana atriplicifolia, IV. 15. Nuttalia cordata, V. 184, Nyetetiifià Lychnidea, II. 191. fehe auch Petunia Oneidium. Oberonia Griffithiana, VI. 168, rufilabris, VI. 169. Ochrante arguta, IV. 56. Odontoglossum Rossii, VII. 375. ` — Oenothera acaulis, VI. 60. anisoloba, I. 340. bifrons, V. 406. concinna, II. 6. Drummondii, III. 7. fruticosa ambigua, V. 144, humifusa, IV. 95, Lindleyana, I. 311. _ macrocarpa, I. 143. roseo - alba, I. 231. serotina, IV. 159, serrulata, I. 182. „sinuata, III. 150. speciosa, I. 208. taraxacifolia, I. 241. VI. 60. Oblendorfin procumbens, III. 98, Olinia acuminata, IV. 27. — Iv. 27 Oncidium n altissimu, II. 92. — IV. 247. — nve mpliatum, II. 366. Cebolleta, V. 208. VI. 16. eiliatum, VI. 328, i citrinum, III. 270. ti concolor, VIE 368. itti crispum, Pv: 272. V: 150. — ^ ,"deltoideum, VI. 40. divaricatum, VI. 328, Forbesii, VII. 152, galeatum, VII. 406. iridifolium, VI. 328, 34 0 cidi ' Oncidium Lanceanum, IV. 375. Lemonianum, III. 383. lunatum, V. 174. luridum, V. 368. — VII. 224. Papilio, VII. 313, pubes, VI. 328. pulchellum, II. 24, BIER III. 376. pulvinatum, VII. 352. pumilum, V. 274. raniferum, VI. 328. e VII.. 207. Russelianum, IV. 95. triquetrum, III. 150. trulliferum, VII. 408, viridiflorum, V. 103. ne paxton Acanthium, VI. 289, Ophioxylon serpentinum, I. 154, Opoidia galbanifera, VII. 399, Oporanthus, IV. 179, 234. Opuntia äurantiaca, I. 349. Oxalis alba, V. 407. — Barrelieri, VII. 367. — crassicaulis, I. 2, II. 69. III. 85. — divergens, II. 21. — Ehrenbergii, VI. 313. — esculenta, III. 386. 387. IV. 251. — lasiandra, II. 245. — Ottonis, VII. 313, 314. — Piottae, IV. 56. — tetraphylla, III. 386, 387. Vespertilionis, IT. 245. 9 chrysanthemoides, IV. 192. — — EN aa VI. 253... Ozothamnus cinereus, IV. 383, — ferrugineus, IV. 383. — rosmarinifolius, IV. 383. M. Petunia. Passiflora incarnata, II. 296, VII. 54. — kermesina, IV. 312. -— nigelliflora, VI. 112. — onychina, VI. 160, 197. e phoenicea, I. 349. E tucumanensis, VI. 112. Paulownia imperialis, VI. 181. Pavetta caffra, V. 271. Pavia carnea, IIT. 383, Pavonia Schrankii, VI. 384, Paxtonia aurea, VII. 7, Peireskia ſiehe Pereskia. . Pentagonaster Baxteri, IV. 115. Pelargonium dichotomum, III. 306. en Friderici Guilielmi, V. 201, Pentstemon barbatum, VII. 254. e breviflorum, V. 215. QUE Cobaea, IV. 109, 391. — crassifolium, VI. 175. diffusum, VI. 182. — gentianoides, VI. 158. — brasiliensis, II. 63. — decumbens, VI. 308. — fragili, VII. 276. — microdasys, VII. 241. — monacantha, III. 47. — Parmentieri, VI. 276. — palatyacantha, V. 371. Orchis toliosa, II. 375. Orithyia uniflora, IV. 256, Ornithogalum, V. 338, PA biflorum, II. 304. — . . . chloroleucum,I V.947. ae conicum, V. 104. — latifolium, V. 343. montanum, VI. 223. SENSE ee III. 271. Eo ms = uk: Paeonia albiflora var. Zen — Brownü, VII. 304, — Moutan, I. 37, 259. — — V. 16. albida plena, II. 247. — arborea (Moutan), IL 346, 347. — omen VIL 217, 309, 315. — papaveracea, III. 228, — . Russi, IH. 359, — tenuifolia, II. 371. ET — Var. plena, IV. 376. Paneratium, IV. 178, 230. "- V. 345. — illyricum, V. 289. maritimum, V. 289. „ utilis, IV. 401. Papaver spectabile, V. 293. Parkinsonia aculeata, I. 221. — glandulosum, VI. 376. — beterophyllum, V. 32, Murrayanum, IV. 151. — ovatum, II. 15. Richardsonii, III. 150. idi Scouleri, V. 991, 2 speciosum, III. 6. E staticifolium, III. 310, Pereskia aculeata, V. 174, — Bleo, IV. 158, Pericallis Tussilaginis, II. 93. Peristeria cerina, V. 256, — pendula, IV. 182. Pernettia mucronata, II. 175, Persea gratissima, V. 395, Pesomeris tetragona, VI. 160. Petromarula pinnata, II. 70, Petrophila acicularis, IV. 110; Petunia intermedia, V. 175, — mirabilis, VI. 8. Petunia Petunia nyctaginiflora, I. 149, = violacea, V. 182, — fiehe auch Nierembergia und Salpiglossis. Phacelia congesta, IV. 47, 168, V]. 261. — . tanacetifolia, II. 335, V. 103, 293, MI II. Phajus albus, VI. 224. Phalaenopsis amabilis, VI. 248. Phalangium pomeridianum, V. 405. Phalocallis plumbea, VII. 16]. Pharbites diversifolia, V. 383. Philadélphus Gordonianus, VII. 311. — — — — — balirsutus, VI. 175. — laxus, VII. 343. speciosus, VI. 40. Philibertia gracilis, VI. 79. — grandiffora, VI. 31, Philippodendrum regium, VI. 205. Philodendron crassinervium, V. 262, — VI. 48. Phlomis armeniaca, V. 119. Phlox cordata, I. 263. 5 — Drummondlii, III. 341, 407. dd — IV. 72, . — V. 224. Pr — VI. 150. — longiflora, I. 311. — nivalis, I. 183. — odorata, 1.189, — penduliflora, T. 312. — pyramidalis, I. 190, — relleta, I. 190. — scabra, I. 207. — stolonifera, HI. 327. — triflora, I. 143. Pholidota imbricata, III. 327. Phormium tenax, I. 212. — III. 248, 268. Ph nls IV. 222. — Phycella brevituba, V. 199. ignea var. pulchra, I. 374, Ph ylica acerosa, VII. 380. — capitata, VII. 378, — Commelini, VII. 379, — cylindrica, VII. 379, — ericoides, VII. 380, — plumosa, VIL 379. — pumila, VII. 380. — ſiehe aud Soulangia und l Trichocephalus. Physalis peruviana, I. 114. Physianthus albens, III. 270, e imbricata, IH. 144. truncata, IV. 163, — amabilis, VII. 176, — balsamea, VII. 176. — PFraseri, VII. 176, — . grandis, VII. 176. — nobilis, VII. 176. — obovata, VI. 386, — pectinata, VII. 175, — Pichta, VII. 176. — Pindrow, VII. 181. — religiosa, VII. 181. — Webbiana, VII. 181, Pimelea arenaria, II. 21. — . Hendersoni, VII. 247. — hlispida, I. 350. IV. 80. PER hypericina, II. 246. — eaustrina, IV. 95. — longiflora, II. 21, — rosea, VI. 206. sylvestris, I. 350. Pinus apulcensis, VII. 327. — australis, VI. 29, — — VII. 140, — austriaca, VII. 119. — Banksiana, VII. 108, — brutia, VII. 127. — californica, VII. 141. i ^ Pinus cana riensis, VII. 140. — Cembra, VII. 150, contorta, VII. 139. ix: Coulteri, VII. 135, Gerardiana, VII. 140. halepensis, VII. 127. Hartwegii, VII. 324. inopi VII. 109, leiophylia, VII. 150. Llaveana, VI. 292. — VII. 191. longifolia, VII. 140, macrophylla, VII. 325, mitis, VII. 109; Montezuma, VII. 150, monticola, VII. 159. muricata, VII. 141. occidentalis, VII. 150. Pallassiana, VII. 119, Pseudostrobus, VII. 325. Pumilio, VII. 108, pungens, VII. 109, pyrenaica, VII. 120. radiata, VII. 141. he VII. 120. 36 Pinus Qüereus. Bises — V. S0 601 | re ligularis; I. 1i7. Potentilla Hopwoodiana, I. 334. — VII. 151. longifolia, II. 117. a — leptopetala, VI. 293. — 0 VII. 108. — myrtifolia, II. 116. — Russeliana, I. 283. -— Taeda, VII. 127. — — var. grandiflora, — Thomasii, V. 391. — Teocote, VII. 141. di VL.31 Pourretia coarctata, III. 100, — tuberculata, VII. 141. — — oppositifolia, II. ge Prangos pabularia, IV. 43, — turbinata, VII. 159. — speciosa, II. 118. - Prescotia colorans, V. III. Piper Betle, I. 222, | — tennis, II. 119. Primula Auricula, I. 395, 401. — nigrum, I. 205. — thesioides, II. 22. — — Vl. 378. Pistia aegyptiaca, VI. 19, l — umbellata, II. 118. — ciliata, III. 328. * — «commutata, VI. 20. — venulosa, II. 116. — longiscapa, IH. 953. — crispata, VI. 19. — ſiehe auch Muraltia und — Mandarina, III. 193, 264. — linguaefórmis, VI. 20. > Mundia. — Palinuri, III. 295, — minor, VI. 19. oisi Polygonatum angustifolium, HI. 223. iie praenitens, III. 193, 264. — obcordata, VI. 20. bracteatum, III. 223. i datnm VIL 124. — occidentalis, VL. 20. — caanaliculatum, III. 222. — 5 IV. 16. — spathulata} VI. 20. — commutatum, III. 223. venusta, V. 352. — strätiotes, VI. 19. wi — . giganteum, III. 222. Proiphys, IV. 178, 230, Pisum arvense, IV. 37. . r . hirtum, III. 223. Protea Mundi, VI. 113. i u II. 324, 330. — ¿i latifolium, III. 223. Prunus domestica, IV. 97. IV. 8 — multiflorum, III. 223. — japonica, IV. 8. SMS Pis gientitoi siliiides; III. 207. — dodrientale, III. 223. — Mume, VI. 181. Platylobium Murrayanum, I. 349. — < parviflorum, III. 222. — tomentosa, VI. 182. — oblusangulum, I. 349. — polxyanthemum, III. 223. Peidiumpgyrifergn; a. Platystemon e eee T 247. E pubescens, III. 222. Psoralea macrostachya, III. 310. — 5 11 7— V. 271, — wulgare, III. 222, — orbicularis, V. 304. [d 203, 406. Polygonum ‚amplexicaule, VII. 360. Pterocarya caucasica, VI. 387. Son ER echa VII. 367. — aviculare, IV. 383. Pterospermum suberifolium, I. 159, Platystigma lineare, V. 248, 256, ya Prostratum, IV. 383, Pterostylis acuminata, III. 208, _ Plectocephalus mexicanus, I. 327. — s trigosum, IV. 383. — ` concinna, III. 208, Plectogyne variegata, II. 265. — ‚0% ünctorium, VII. 401. Pultenaea cordata, III. 208. Pleurothallis Grobyi, IV. 7. P grandiflora, VII. 152. — flexilis, II. 336, 3E. VI. 336. Populus laurifolia, VI. 387. — cdubumbellata, I. 286. ER ‘ picta, IV. 95. Portulaca Gilliesii, II. 175. à Pyrolirion, IV. 179, saurocephala, V. 296. Potentilla atrosanguinea, IV. 110. D aureum, III. 39, Poinciana Gilliesii, IV. 40. — c candicans, VI. 23. Pyrus arbutifolia, VI. 240, Rose pulcherrima, I. 221. = comaroides, VI. 293. — crenata, II. 120, Poinsettia pulcherrima, IV. 263. — Ehrenbergiana, VI. 293, — japonica, VII. 88, - Polygala attenuata, II. 114. — ſüormosa, I. 167, — bracteolata, II. 119, — s Blabra, VI. 312. i => cordifolia, II. 115. — glandulosa, V. 304. Q. Ir. 34, "oral baematochrus, VI. 293. Quercus cuspidata, VI. 181. Rafflesia R. Rafflesia Arnoldi, V. 214, Randia Bowieana, III. 979, Ranunculus asiaticus, III. 41, — millefoliatus var. grandi- - florus, II. 304. Ratibida columnaris pulcherrima, V. Rehmannia chinensis s. sinensis, II. 169, V. 280, -— VI. 205. T: australe, I, 65. Emodi, V. 126. Rhinopetalum Karelini, III. 255, Rhipsalis pentaptera, IV. 105, Rhizophora Mangle, I. 52, Rhodantha Manglesii, II. 375. — — III. 328. — — IV. 183. VI. 253. Abdo, chio volubile, I. 209. i — III. 39. 239. Rhododendron albiflorum, VI. 980. — album, I. 392, — arboreum, I. 207. B ao — IV. 225. pon 1 album, II. 62, 262. Ass — var. alta- clarense, III. 328, var. cinna- momeum, V. 344, e — var. roseum, IV. 295. var. undu- latum, IV. 328, calendulaceum var. fulgidum, III. 401. campanulatum, I. 287. 11.947. — caucasicum, III. 319. ferrugineum, III. 7. » Lis > — Rhododendron flavum var. ardens, IV. 16. var. corona- rium, IV. 908, — Gowenianum, 1.224, indicum, III. 255. V. 98. var. ignes- cens, I. 374. ET sh abs — — < — var. Smithii, I. 398, — macranthum, III. 23. maximum var. hybri- . . dum, IV. 47. — Morterii, I. 262. — nudiflorum, III. 311. — — VI. 240. — pPboeniceum var., V. 406. — pulcherrimum, IV. 56. — pulchrum, I. 374. — Russelianum, I. 336. Ad sinense, V. 98, = Smithii, I. 326. venustum, III. 271. Ribes "— IV. 295. — . niveum, II. 336. — sanguineum, I. 390. ^d E II. 256. — speciosum, I. 397. — — „ Richea dracophylla, IV. 383. Ricotia Lunaria, VI. 88. Robinia hispida, IV. 55. — Dseudacacia, IV. 53. — viscosa, IV. 55. Rodriguezia Barkeri, IV. 272. -~ planifolia, IV. 312, — secunda, V. 22. Rondeletia odorata, V. 87. Rosa Banksiae, III. 229. — benghalensis, I. 258. — Boursolt, II. 1. Rosa centifolia muscosa, IV. 157, — indica var. Blairi, VI. 80, — nivea, II. 112. — lutea var. Hoggii, VI. 88; —. plena, V. 71. — Mariae, I. 237, — microphylla, IV. 232, L reclinata, II. I. — sinica, V. 151. Rothia candidissima, VI. 59. Roxburghia gloriosoides, VII. 227, 228. Rubus idaeus, I. 309, Nutkanus, IV. 47, Rudbeckia serotina, I. 142. Ruellia ciliatiflora, VII. 240, — elegans, III. 150, Russelia juncea, III. 320, : Rytidophyllum auriculatum, V. 184, S. Saccolobium ampullaceum, VII. 23, — bifidum, VI. 160, Salisburia adiantifolia, VI. 189, I 95 Salpiglossis PP I. 232. II. 386, — e II. 386. — integrifolia, I. 272. — linearis, I. 349, picta, I. 208, spec., IV. 41. — staminea, I. 190. d — III. 8. — ee e gia und Petunia. 8. Sock, IV. 91. Salvia canescens, VI. 255. confertiflora, VII. 302, cyanillora, I. 301. fulgens, I. 302, : — var. Bruni, n : — f 38 Salvia Salvia macrantha, VI. 314, — patens, VII. 243, 255. Sara cha yiscosa, IV. 135. VI. 59, Sarcanthus tererifolius, V. 247. Sarcochilus ciliatus, IV. 190, Sarracenia minor, I. 392, — purpurea, II. 217. en rubra, IV. 398. Sauroglossum elatum, II. 93, I. 156, III. 256. Scaphyglottis violacea, V. 56. Schinus Molle, II. 311. Schizanthus pinnatus, II. 14. Saxifraga ligulata, SUN — IV. 250. —— retusus, II. 14, — — IV. 250. Schizopetalum Walkeri, IV. 283. — — V. 406. Schomburgkia crispa, VI. 168, — marginata, VI. 319. dde — VII. 302, Schubertia graveolens, VI. 160. Scilla, I. 346, — „ Iv. 320 — maritima, I. 152, 153. Scleropteris fimbriata, VII. 407, Scottia laevis, II. 03. Scutellaria alpina var. sanguinea, V. 407. Scyphanthus elegans, I. 191. Semper vivum urbicum, III. 111. Senecio ampullaceus, IV. 224. — een, VII. 168. us, V Sida inaequalis, III. 360, — pulchella, IV. 383, — Sellowiana, IV. 9. mm Silene laciniata, III. 195. Regia, IV. 64: — . fubicunda, TI. 196. virginica, III. 320. Silphium connatum, II. 392. — perfoliatum, II. 392, — terebinthaceum, V. 23. Sisyrinchium graminifolium, V. 111. — grandiflorum, V. 126, 406. speciosum, V. 144. Sium rang IV. 393. Solandra grandiflora, IV. 306, Solanum atropurpureum, I. 228, — campanulatum, VI. 280. I. 228, — crispum, I. 349, — etuberosum, II. 408, — fragrans, VI. 336. — ligustrinum, I. 350. — tuberosum, III. 393. — Twedianum, III. 144. Sollya heterophylla, II. 127. — Capsicas trum, HARTE en NE. Sophora japonica, VII. 336. — robinioides, VII. 337, — tomentosa, III. 150. Sophronitis cernua, VI. 312, SS grandiflora, VI. 168, | VI. 162. Soulangia u VII. 388, — axillaris, VII. 385. — buxifolia, VII. 387. — epacridifolia, VII. 387, — glauca, VII. 388, — lutescens, VII. 388. — myrtifolia, VII. 381. E oleaefolia, VII. 407. s orientalis, VII. 389, — paniculata, VII. 386. — thymifolia, VII. 381. — Willdenowiana, VII. 386, Stypandra. Soulangia ſiehe auch Phylica und Trichocephalus. V. 406, Spartium acutifolium, V. 312. Sparaxis stellaris, — junceum var. odoratissimum, V. 406, Spathodea pentandra, VI. 335. Sphaerostoma propinquum, II. 264, Spiraea barbata, VI. 63. — grandiflora, II. 21. Spiranthes bracteosa, V. 175. Sprekelia, IV. 179, 220. Stachys inflata, II. 336, Stachyurus praecox, VI. 182, Yo 312, Stanhopea devoniensis, VI. 167. — eburnea, II. 394, — insignis, IV. 158. — oculata, IV. 8. — Lindleyi, VI. 160. — quadricornis, VI. 158. Pr tigrina, VII. 136, Wardii, VII. 23. Stapelia Gussoneana, III. 191. Statice arborea, VII. 167. — puberula, VII. 112, Stenactis speciosa, VI. 6. Stenia pallida, VI. 197, — IV. 178, 223. cCroceum, VI. 24. . otis floribunda, III. 338, Sternbergia, IV. 179. — V. 346. — colchiciflora, VI. 63, Stevia fascicularis, VII. 7, Stranvaisia glaucescens, V. 262. Streptanthus hyacinthoides, IV. 398, "its obtusifolius, II. 152, Strobilanthus Sabiniana, IV. 398, Strobilorrhachis glabra, VII. 307, Strumaria, IV. 178, Stypandra propinqua, III. 318, Stackhousia monogyna, Styrax Styrax japonicum, VI. 182, Symphocampylos bicolor, V. 389, Symphytum caucasicum, III. 327, — officinale var. cum, III. 384. Symploccus lucida, VI. 182, Syringa Josickaea, I. 4, — in III. 199, T Tacson ia pinnatistipula, I. 399, Talauma Candollii, III. 16. Taxo dium distichum, VII. 198. Taxus baccata, VII. 93, Tecoma jasminoides, VI. 39. Telekia speciosa, IV. 110. Telopea speciosissima, VI. 267. Tetradenia Pseudo-Culitlavan, I. 373. Thea viridis, I. 198, 201. Theophrasta Jussieui, V. 281, Thermopsis fabacea, VI. 7, Thuja chilensis, VII. 190, — cupressoides, VII. 190, — occidentalis, VII. 190, — orientalis, VH. 190, — pendula, VII. 190, — pensilis, VII. 190, plicata, VII. 190, Thunbergia alata var. alba, V. 110, 135, 406. Thymus adscendens, V. 267. — ' vulgaris, V. 267. Thysanotus proliferus, VI. 167. tenuis, VI. 335, Tigrid dia conchiflora, I. 167, — violacea, VI. 233, Tinantia fugax, VII. 365, Tithonia tagetiflora, I. 151. Torenia cordifolia, VII. 207. Tourretia lappacea, VII. 367. Trachymene lanceolata, II. 255, . Tradescantia caricifolia, V. 144, bohemi- — A) Tradescantia virginica flore albo, IV. 311, Trichinium 1 alopecuroideum, VI 1.301. Trichocentrum fuscum, V. 939, Trichocephalus imberbis, VII. 394. — stipularis, VII. 394. — ſiehe auch Phylica und Soulangia. Trichopilia tortilis, IV. 287, — VII. 327. Trifoli um fucatum, IV. 367. — hybridum, VII. 112, — reflexum, IV. 111. — uniflorum, II. 38, Trigonidium óbtusum, V. 151. Trillium erectum viridiflorum, I. 987. T erythrocarpum, I. 184, Tripsacum dactyloides, IV. 316, — monostachyon, IV. 316. Tristania albens, IV. 159, — depresaa, IV. 159, — macrophylla, IV. 158, — psidioides, IV. 159. — salicina, IV. 159. ge suaveolens, IV. 159, — subverticillata, I. 186. umbrosa, IV. 159. Tritetefa laxa, II. 263. 318. — uniflora, V. 151. Tritonia Burchelli, III. 160. TR fuscata, VI. 248, Trochocarpa laurina, II. 158, Trollius hybridus, V. 353, 77 aeolum aduncum, V. 350. — Jarattii, VI. 231. — majus atropurpureum, I. 350. — — var. atrosangui- neum, III. 87, — Moritzianum, VI. 241, 242. E pensylvanicum, III. 360, 39 Tropaeolum pentaphyllum, IV. 395, — ' - tricolorum, I. 232. IV. 395. " V. 175. VI. 397. VII. 366, = tuberosum, IV. 395. VI. 173,365. VII. 207. Troximon glaucum, IV. 94. Tulbaghia Ludwigiana, V. 144, — . violacea, V. 168. Tulipa, V. 346. — Gesneriana, VI. 397, — intermedia, VI. 71, — scabriscapa, V. 383. Tupa blanda, IV. 16. Tweedia coerulea, VI. 80. — versicolor, VI. III. Verbena: — — — — — — — — — — U. Urceolaria, IV. 179, Y: Vaccinium albiflorum, III. 333. — brachyceras, V. 159, 399. — caespitosum, III. 333. mm canadense, IV. 21? nem corymbosum, III. 359. ME myrtilloides, IV. 21. virgatum, V. 22. Vie IV. 179, 220. Vanda Roxburghi, III. 318, Vanilla aromatica, V. 282, — palanifolia, V. 282, Veltheimia glauca, IV. 47, Verbena Anbletia Drummondi, V. 159, asi chamaedryfolia, I. 262, II. 256. VI. 190. 2 delicatula, II. 245. — erinoides, IV. 391, 7 — 2 40 Verbena incisa, VI. 96, — Lamberti rosea, V. 119, — multifida, III. 305. — pulchella, I. 247, — radicans, II. 23, — rugosa, IV. 96. — “sulphurea, II. 70. III. 183. — teucrioides, VII. 53. — Tweediana, V. 111, 406, . Vernonia montevidensis, I. 229. Veronica labiata, IV. 93, 174. — prostrata var. l — perfoliata, V Vesicaria gracilis, V. 78, — grandiflora, IV. 94. VI. 80. Viburnum cotinifolium, II. 92. Vicia Faba, II. 316. — polysperma, III. 135. Victoria regia s. regalis, V. 374. — — A. Abel, VIE 62. Arthur, II. 67. B. 8. . „ G, IV. 98, 101, 153, 299, 377. aeg HI. 274. Baesler, V. 19. Barth, III. 377. Berenin, VII. M Verbena — Zygopetalum. Vietoria regia s. regalis, VI. 164, Villarsia chilensis, II. 22, Viola cucullata, III. 352, — pedata var. flabellata, II. 303, — . tricolor, V. 327. Wedelia anrea, III. 144, Westringia cinerea, II. 94. 2 Dampieri, II. 94. eremicola, III. 400. Wigandia caracasana, V. 286, Wisteria chinensis, I. 184, — frutescens, I. 340, Wulfenia carinthiaca, V. 198, X, Xantorrhea australis, IV. 383, — humilis, IV. 383. Xanthos ia rotundifolia, V. 279, Xerotes longifolia, VII. 143, B. OG ^ -f 59r en Bentham, VIT. 243, Berg, VI. 349, 356, — VII. 161, 172, 178, 188, 196, 205, 221, 231, 237, 244, 281. Berleſe, V. 202. Bernhardi, V. sr, 265. — vir 9, 321, 329, Beßhold, IV. 102, 121, a 350, 366, 374, 383, 463, — v. Beyrich, I. 171, 384, — y 15, 292, Böckmann, VI. 100. — VII. 163. Booth, I. 86, Boffe (Hofgärtner), I 149, 153, 233, Abel — Bouché. X Yucca acuminata, I. 183. Draconis, V. 8. filamentosa, II. 361. — flaccida, V. 8, — glaucescens, I. 155. — Gloriosa, II. 361. — puberula, I. 207. — superba, II. 272, Z. Zenobia speciosa, IV. 208. 3 IV. 179, 223. Drummondii, IV. 168, — . 183. Zichya rico VII. Zigadenus glaucus, VII. 80. Zygopetalum cochleare, IV. 248, as — V. 287. ya Mackaii, III. 255, e maxillare, VI. 336, = Murrayanum, VI. 288, 4 234. — II. 393. — III. 99, — IV. 41, 981. — V. 145, 291. — VI. 59, 221, 251, 259. S offe, W. E. (Kunſtgärtner), IV. 393, 407. — V. 25, 115, 116. — VI. 85, 68,163. — VII. 159, Bouch é, Carl David, I. 395, 401. — III. 4, 17. — VI. 185, Bouch é, D. C. P., V. 305, 313, 321, 329, 337, 345. = Bouché, P. Fr. senior, I. 399, — 95 c vot Bouché, P. F. junior, V. 99. Brackenridge Brackenridge, N 57. Bredow, von, IV. 324, 330. Briſtow, II. 60. Briſtow jun., I. 347. Brook, II. 53. Brown, I. 345. Brückner, IV. 156, — V. 213, 214. — I. 70, 125, 279, C. Cameron, I. 339. Camuzet, IV. 53. Candolle, De, II. 35. Carr, I. 44. Chapel, VII. 405. Chriſtie, V. 101. Corbett, 1. 248. Corthum, Demoiſelle, IV. 60. Cotinet, II. 177. i Courtois, I. 381. — IL 126. Eutchill, V. 261. Cyrus, VI. 229. | D. Decais nes, V Delile, Raffeneau⸗, IV. 131, 267, 285, 291. — V. 132, 138, 146, 210. wa i n Delongschamps, Loiſelier, VI. 236, 245, 253, 263, 269, 277, 286. Demmler, III. 389, — IV. 35, 193, 364. — VH. 43, Denant, II. 65. — HI. 113. —1V.307. I ů — — 233, 957. — VI. 95, 33, 127, 161, 169, 193, 227, 242, 308, 337, 345, 385. — VII. 128, 153, 169, 209, 257, 297, 377, 385, 393, 407. Don, I. 181. Donauer, VI. 370. Dotzauer, VI. 341, 377 1177383 Em Douglas, I. 187. Ducros, VI. 109. Dupont, III. 99. Dyck, Fürſt von Salm, IV. 145. Dyſon, III. 146. E ©, Ebermann, VI. 365. — II. 217. Ecklon, I. 327. Elles, 1. 92. De l San VI. 207. F. Falconer, VII. 348, 357. Faldermann, I. 29, 110, 375, 377. — II. 108, 340, 360, 371. — VII. 24. G. A. F. (Fintelmann), I. 203, 204, 219, 220, 221, 255, 259, 267, 288, 989, 296, 297, 320, 321, 329. — TI. 9, 17, 33, 51, 397. — III. 85, 99, 365, 370, 380. — VI. 73, 91, 281, 331, 363. — VIL 5, 93, 101, 108, 109, 119, 126, 134, 140, 150, 159, 165, 174, 181, 189, 197, 273. Forbes, IV. 39. Forsbäll, VI. 394. Dern, I. 183, 186, 189. — VIL 156, Forſotb, III. 249. — IV. 28. — V. 13. Dietrich, I. 1, 73, 81, 95, 114, 119, 129, 161, 196, 209, 265, 298, 301. — II. 102, 113, 121, 193, 209, 253, 257, 273, 305, 337. — III. 33,81, 195, 209, 253, 306, 329, 338, 345, 353, 367. — IV. 105, 123, 134, 137, 140, 201, 297, 313, 345, 353, — V. 69, 121, 135, 201, 205, 217, 221, 232, Foffe, VL 156. E eiui VII. 89, 97, 105, 113,121, 129. Gardener, VIL 291, 300. fs Gerhard, 1.237. — II. 29. N 121, 129, 177, 185, 225, 233, 241, 249, 231,289, 297, 305. | * ‚393. — VIT. DE Klotzſch. 4 Glendinning, III. 124. Gloger, VE 394. Gordon, I. 162, — II. 316, 324, 330. Görner, VL 360, — VII. 20, 33: Gowens, V. 155. Green, 1. 83. — II. 309, — IV. 300. — V. 12. Guidon, VI. 316, H. H. . . in B., V. 89. H. E. in L., III. 49. $... in N., V. 74, 75, 117. Haage, V. I, 12. Haage jun., I. 337. — VI. 391. Haworth, I. 96, 105, b Heike, VI 8 I. Held, II. 49, 69. Hempel, III. 93. — V. 76. Henchmann, III. 125, 349. Henſchel, V. 161, 169, 177, 187. Sericart be Thury, VI. 29. Herrmann, VI. 86. Hirſt, VI. 190. Hoffmann, V. 131. Hoffmannsegg, III. 193. Hornſchuh, I. . 329, 353, 355. — V. 198, 273. Hunnemann, I. 358. J. Jaquin, I. 4. ; Jannack, II. 97, 105, 217. — IIl. 70, 78, 117. — VL. 43. — VII. 57, 79. Jühlke, VII. 116. Klemann, 1. 28. Klier, II. 1, — IV. 244,258, 275. Klotzſch, I. 26. — IH. 369, 401. — IV. 8, 25, 13. — VI. 113, 225, 241. 297, 298, um: — vH. 905, : 8 42 Knight Kuigbt, I. 235, 332, EY 286. . 398. — VII. 398. ES Knowyls, I. 282, $ orte, I. 393. Kreyſig, IV. 160, 171, 177, 186, 194, 203, 209, 219, 226, 233, 241. Kunth, VII. 225. Kunze, VII. 1. gom akatec 1. 239. Law, I. 44. Lehmann, II. 81, — III. 998, — V. 76, ! Leibold, VI. 345, 353, 361. eli Beh VII. 250. Lieders, II. 385, Lindley, I. 163. — II. 102. Lindſay, V. 374. Link, II. 153, 169. — IV. 30, 35. * V. 5, 85, 108, 181, 387. — VI. , 99, 100, 314.7 353, 378. . 30, 85. i Roudon, I. 96. * 36, 46, 139, — VII. 93, 101, 108, 109, 126, 134, 140, 150, 159, 166, 174, 181, 189, 197. M. Mak oy, II. 215. Mallet, I. 101. Mancunienfis, I. zo Marnod, V. 403. Marquardt, II. 233. — HL 337. Martins, VI. 299. Martius, J. 134, 141. ——— om M'Leish, IV. 231. gf M' Nab, J. 14, 45, 49, 57. — V. 286. Mons, I 217. Mörch, III. 216, 331. — vr. 129. Morig, III. 354, — IV. 148, 155, 324, 330. — VII. 319, Morren, V. 282, — VH. 403. Morſch, IV. 336, 341. Müller, VII. 132, 138, 317. N. N. N., VIL. 234. Nees von Eſenbeck, Y. 89, 106, 373, — II. 145. — III. 265, 385. Neubert, VII. 177. Neumann, VI. 30, 77, = wr — VII. 371. * Neuner, VIL 88, 127. & - 9tietner, T. 225, 241, 249, 369, — IT. 1120, 133, 137, 143, 146, 154, 103, 196, 197, 213, 215, 223, 231, 249, 259, 266, 268, 273, 279, 284, 298, 301, 307, 309, 318, 320, 315, 346, 347, 374, 380, 387, 396, 398, 401, 409. — III. 4, 5, 20, 35, 60, 74, 77, 141, 145, 150, 153, 156, 973, 283, 294, 301, 305, 322, 348, 393. — IV. 1, 73, 81, 97, 248, 251, 258, 321, 329, 340, 359. — Y. 1, 129, 137, 185, 187, 208, 209, 289, 332, 339, 348, 336, 364, 372. — NIS 41, 209, 289, 326. — VII. 5, 17, 25, 73, 81, 100, 101, 233, 242, 266, 267, 294, 334, 339, 348, 357. = Oblendorf, I. 272. — II. 89. — III. 73. — IV. 33, — V. 156, 105. Otto, Eduard, 1. 383, 400. KH. = 189. — Iii. 19, 27, 44, 169. — 18, 27, 24, 49, 57, 108, 259, 267, — TM 300, 310, 369, 371, 377, 380, Philippi. 387. — V. 12, 13, 20, 21, 37, 45, 61, 92, 93, 101, 125, 155, 202, 212, 220, 319, 327, 342, 350, 351, 374, 379, - 381, 403. — VI. 5, 12, 21, 36, 46, 61, 92, 103, 139, 155, 164, 173, 226, 242, 295, 347. — VII. 185, 193, 203, 213, 218, 361, 369. Otto, Friedrich, I. I, 2, 4, 6, 25, 85, 113, 119, 129, 161, 169, 185, 191, 193, 209, 257, 265, 298, 300, 324, 361. — II. 50, 57, 86, 123, 169, 193, 215, 225, 254, 258, 265, 273, 289, 307, 308, 318, 337, 363. — III. 1, 12, 34, 53, 59, 85, 86, 89, 97, 105, 329, 338, 344, 353, 361. - EN. 10, 105, 112, 123, 129, 134, 138, 140, 201, 288, 297, 314 345, 353, 386, 394, — V. 17, 69, 84, 112, 121, 128, 201, 210, 217, 225, 233, 256, 257, 281, 297, 312, 393, 407. — VI. 95, 33, 47, 57, 89, 105, 114, 137, 145, 153, 156, 161, 169, 177, 217, 307, 331, 337, 345, 369, 385. — VIT. 901, 228, 241, 249, 297, 308, 314, 338, 401. Otto in Stettin, III. 4, P. $..., 5, IV. 264. Parkins, II. 397. Perkins, I. 75. Warton, II. 213. — III. 53; — VI 357, 365, 372, 379, 389, 396, 401. Papen, II. 374. Pepin „ VII. 6. Pfau, II. 281, 361. — III. 25,977, — V. 134, — VI. 117, 219. Pfeiffer, 111.9, 57, 118, 220, 244,313, 314, 379. — IV. 17, 185, 257. — V. 105, 241, 369, 377. — VI. 65, MI, 148, 273, Philippi, V. 10, n Plant plant, I. 252. pPlaſchnik, I. 3. — IV. 34. Pöppig, H. 199. — III. 94, 95, 100, 107, 114, 134, 139, 157, 188, 198, 205, 211. — IV. 51, 61, 78, 86. Poiteau, III. 224, — V. 202. — VI. 103. — VII. 15, 46, 309, 315, 395. Pontin, V. 268, 275. Pückler⸗Muskau, Fürſt von, II. 201. 211, 220, 227, 235. N. R. „ VI. 121. Rantonet, VI. 309. Regel, VII. 395. Reinecke, VII. 366. Richard, I. 356. Richter, I. 322, 323. — II. 4, 6, 369, — III. 394, 396, 397. — IV. 65, 70, 273. — V. 124, — VI. 9, Rinz jun., II. 342, — VI. 267. Ritter, I. 52. Rönnenkamp, VII. 3, 124. Rothey, I. 288, 304. Rudge, I. 115. Runge, VII. 402. S. Sageret, IV. 77. Salmon, II. 374. Sauer, II. 7, 41, 73, 94, 168, 377. — III. 23, 80, — IV. 31, 87. VI. 136 VIL. 91. Schauer, I. 107, 109, 177, 226, 273. — II. 56, 60, 124, 130, 297, 348, — III. 161, — IV. 10, 389, — V. 33, 41, 50. — VI. 201, 299, Scheidweiler, VI. 383, — VII. 145, 265, 365, 405, Schelhaſe, III. 228, 229, — V. 9. Schlechtendal, v., VI. 54, 233, 249, 250, 292, 313. — VII. 261. Schleiden, VI. 17. Schlenther, VI. 86, 234. — VII. 65, Schmidt, VII. 253, 263, Schoch, I. 93, — II. 293, 405. — III. 65. Schouw, IV. 361. Schramm, I. 9, — III. 381. Schulze, I. 178. Schultze, IV. 271. Seitz, II. 161, 170, 181, 241, 242, — ` IV. 89, 91, 106. — V. 173, 174,242, 249, 361. — VI. 1, 50, 284, 294, Seitz, Franz, IV. 301, 308, 317. Gener, III. 213. Siebold, I. 138. Sinning, III. 6, — IV. 401, — VII. T y^ Smith, I. 41, — V. 157, 166. Soulange⸗Bodin, II. 357, 364, — III. 13, 364, 371. Spanoghe, IV. 259. Stafford, I. 253. Staudinger, V. 157, 166. Suſan, VII. 139. tath IV. 306, 4a. ei pie: vi. 255. Taylor, II. 223. Tenore, I. 354. Teſſon, VI. 94. Thom, III. 286. &bompfon, I. 137, 172. — VI. 178, Zuecarini. 13 Thury, Sa III. 391, 397, 404, — IV. 208. Tourner, IV. 38. Town ſend, I. 357, Tredgold, III. 202. Zurpin, I. 305, 313. * ulrich, VII. 157. V. Vilmorin, 13.337. W. Wales, III. 35. Walpers, VII. 337. Ward, III. 317. Warren, II. 340. i Wenderoth, II. 313. — IV. 116, — V. 97, 393, — VL 7L Wendland, I. 186. — II. 142, — III. 137. — IV. 305, 306. — VI. 49, Wickſtröm, I. 143. Wight, VII. 389. Wünſcher, IV. 225. Yoyce, I. 295. pol VI. 109, 316, 334, — VH. 15, er III. 321. Zuccarini, II. 245. — V. 57, 65, id 193. — VE 200,088, * Pid ais d p fm. Rofen: Abbildungen, III. 247. IV. 168, 351, Bateman, neues Orchideenwerk, V. 380, 388. Beleuchtung 3 A n * ang s ^ ; e und 3Leyenfionen. Getreidearten, II. 144. III. En IV. %, 399. V. 216, 988. VI. qai ber im Cardener's Magazine enthaltenen 1 are Beſchreibung einiger Pw VA. 141, 148. lung des em Klaufe, über die ^t a Bärten, bée,- SS ber 0 Camellia, VI. 12, 'iler, Gamellien: Sammlung, III. 333. Booth und Söhne, Pflanzenkatalog, VII. 5 Borchers, Beſchreibung neuer iéflihstudie Getreide: arten, VII. 280, . „ der ſchädlichen und nützlichen Inſec⸗ om Gru 2 ökonomiſch⸗ Mud Botanik, i IV. 399. Dietrich, y G., neuer ee zum Lexicon der Gärtnerei und Botanik, IV. 256. V. 64. VI. 368. VII. 192. — Krankheiten der Pflanzen, VI. 368. Dyck, Prinz von. Salm- Reiferſcheid, Monographia generis . Alois et Mesembrianthemi, I. 71, IV. 30. V. 232. — Index plantarum succulentarum, H. 48. — Hortus Dyckensis, III. 40, Endlicher, Genera planlarum,. V. 224. Fintelmaun. E5., praftifche Anleitung zur Fruchttreiberei, Freund, die E Garten $ s n Bimmern zum Blühen zu bringen, E Gerber, bito: Gerhard, über orginen, II. 312. — zur Geſchichte, Cultur und * der Georginen IV. 160. Heldmann, Oberheſſiſche Flore, V. 263 ` Gout, Handbuch der Gemüje: und — II. 104. . Hügel, botaniſches Archiv, V. 224 | Kachler, Samenverzeichniß, VII. 248. Kittel, Taſchenbuch der Flora von Deutſchland, V. 135. fni e, abbidung und pes der bis jest betannten mucht im Großen und Kleinen, III. 335. Lindley, Sertum Orchidaceum, VI. 167, 319. VII. 23. Link, Hortus botanicus berolinensis, I. 246. Loudon, Ankündigung deſſen ſämmtlicher Werke, VII. 39, 46. — Arboretum et Fruticetum britannicum, VI. 317. — Encyclopedie of Gardening, II. 131, 272, III. 64. Maton, Preis⸗Courant von kk sie Pflanzen, II. 56, iu Pflanzencatalog, III. 112. Nees von Eſenbeck, Genera plantara Florae germanicae, IH. 104, Parton, Kultur ber Georginen (Dohtien) VII. 208, Perſch, vollftánbige Anleitung zur Kultur aller Rofen, VII. 208. Pfeiffer, Beſchreibung und Synonymik der in deutſchen Gär⸗ ten lebend vorkommenden Cacteen, V. 79. — Enumeratio diagnostica Gactearum era * rum, V. 79. Pfeiffer und Otto, Aöbibunz und desde Blähender Cacteen, VI. 391. Plan des engliſchen Gartens in München, IV. 296. V. 56. Reichenbach, die Prachtpflanzen des Auslandes, II. 199. Neider, Beſchreibung und Cultur der Azaleen, Cactus, Ga. mellien und Calla; beleuchtet vom Dr. Pfeiffer, III. 118. Sitter, Schlüſſel zur praktiſchen Gartenkunſt, IV. 24. Schelbaſe, Pflanzencatalog, II. 32. VII. 55. TOO nit, der Treib⸗ und Frühgärtner, VII. 72. Schumacher, der Blumengarten u. ſ. w., VI. 232. The Annual Dahlia Register, IV. 277. The Gardeners Magazine, Auguſt 1835. III. Thermo, Schlüſſel zur Botanik, V. 216. Voigt, Anwelſung zum Obſtbau, V. 407. Wendſchuh, Anleitung zur Cultur der Camellien, III. 144. Willer, ſyſtematiſches Verzeichniß der vorzüglichſten Obſtſorten, IV. 200. Beendet leichtfaßlicher dnn. der Dilanjentunde, II. 376. uw - * Gedruckt in der XE MI zu Berlin,