i E BERICHTE n DER DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, ACHTZEHNTER JAHRGANG. BAND XVIII. MIT 19 TAFELN UND 21 HOLZSCHNITTEN. BERLIN GEBRÜDER BORNTREGER 1900, : Mo. Bot. Garden, 1901. oe E ko cns DE irn ro Wa ME e BAND XVIII. JAHRGANG 1900. ERICHTE i DER 20. F "e ^ cul WE m n 2 E. Sitzung vom 26. Januar 1900. H Sitzung vom 26. Januar 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Als ordentliches Mitglied ist vorgeschlagen Herr: Leisering, Dr. Bruno, in Berlin (durch S. SCHWENDENER und L. KNY). Auf das an unser Mitglied Herrn Prof. Dr. L. RADLKOFER ge- richtete Glückwunschschreiben des Vorstandes (siehe S. 385 des vor- jährigen Bandes) ist dem derzeitigen Vorsitzenden das nachfolgend zum Abdruck gebrachte Dankschreiben zugegangen: München, den 21. Januar 1900. - An den Vorstand der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Der hochgeehrte Vorstand der Deutschen Botanischen Gesellschaft hat mir aus Anlass der Vollendung des 70. Ke dieser Tage freundlichen Glückwunsch übermittelt. Es hat mich diese ehrende Aufer bike. und die dabei zum Ausdrucke gebrachte freundliche Anerkennung meiner wissenschaft- lichen Bestrebungen hoch erfreut. Ich bitte den hochgeehrten Vorstand, hierfür meinen verbind- lichsten Dank entgegen nehmen zu wollen, und füge die Versicherung bei, dass ieh, so lange mir Arbeitskraft und Arbeitsmuth erhalten baten. auch fernerhin an der pier. der Wissenschaft mieh zu betheiligen bemüht sein werde. - Hochachtungsvollst eines hochgeehrten Vorstandes ergebenster L. RADLKOFER. Ber. der deutschen bot, Gesellsch, XVII, ) 1 2 L. J. CELAKOVSKY: Mittheilungen. I. L. J. Čelakovský: Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. Mit einem Holzschnitt. . Eingegangen am S8. Januar 1900. Nachdem SCHUMANN in diesen Berichten, Bd. X, 1892, das Phä- nomen der sogenannten angewachsenen, d.h. über ein nachfolgendes, event. auch ein zweit- und drittfolgendes Blatt aus der Blattachsel emporgehobenen Blüthenstände bei den Borragineen besprochen und erklärt hatte, gab KOLKWITZ im Bd. XIII dieser Berichte 1895 eine wesentlich verschiedene Erklärung dieser Verschiebung ab. Mir war es gleich beim Durchlesen der letzteren Mittheilung klar, dass die darin enthaltene Darstellung des Vorgangs auf einer unhaltbaren Voraussetzung beruht, doch hielt ich mit meinem Urtheil zurück in der Erwartung, dass SCHUMANN, den die Sache näher anging, ge- legentlich darauf zurückkommen und seine im Wesentlichen richtige Auffassung des Vorgangs vertheidigen würde, was dieser denn auch in seinen neuesten „Morphologischen Studien“ II, 1899 gethan hat. Er schloss an letzterem Orte seine Ausführungen mit dem Ausspruch, dass die von KOLKWITZ gegebene Analyse nicht bloss äusserst com- plieirt, sondern auch fehlerhaft sei. Hierauf hat KOLKWITZ neuer- dings im Bd. XVII (1899) dieser Berichte in einer Apologie seiner Ansicht geantwortet: „Nein, sie (die Analyse) ist leichtverständlich für Jedermann und vollkommen logisch.“ Es sei mir nunmehr gestattet, zur Klärung der Sachlage auch meinerseits einen Beitrag zu diesem Thema zu liefern, da ich zu der Darstellung von SCHUMANN, der ich in merito zustimme, auch die letzte Mittheilung von KOLKWITZ berücksichtigend, mehreres zu be- merken habe. Die Entwickelungsgeschichte hat zwei für die ganze Frage ent- scheidende Thatsachen an’s Licht gebracht: 1. dass, wie beide Autoren übereinstimmend gefunden haben, die erste uhrglasförmig gewölbte Anlage des betreffenden Achselsprosses (von Symphytum und von Anchusa italica) direct über der oberen Insertion des Trag- blattes sich hervorwólbt, so dass zwischen ihrer Basis und dem Tragblatt gar kein freier Theil der Mutteraxe besteht, sondern dass Bea u nu au "E E ns mh un a nn i 1 i Í "e E E EE ETE ET S 3 3 1 | Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 3 nur eine mathematische Linie, im -Längsdurchschnitt der Scheitel- punkt eines sehr spitzen Trennungswinkels beide scheidet, und 2., dass diese Anlage, wie noch besonders SCHUMANN hervorgehoben (siehe Bd. X dieser Berichte, S. 65, Fig. 2 und 3), ein relativ. grosses Stück des Kegelmantels in Anspruch nimmt, so dass sie mit hohem (in. der Richtung der Hauptaxe langgestrecktem) Fussstück dem Kegel aufsitzt und mit ihrer oberen Insertion über die Insertion des nächsten, eventuell auch zweit- oder drittnächsten Blattes der Haupt- axe von Anfang an hinaufreicht. | Aus diesen beiden Thatsachen ergiebt sich mit Nothwendigkeit Folgendes: Aus der ersteren Thatsache folgt, dass, wenn zwischen Achselspross und Tragblatt eine intercalare Zone entstehen soll, dies nur in der Weise geschehen kónnte, dass 1. die Basis des Blattes an seiner oberen: Insertionslinie, dem longitudinalen Wachsthum des Innengewebes der Axe an dieser Stelle folgend, (zu einer aufsteigenden Blattspur) emporgezogen würde und dass sie somit die Oberfläche jener interealaren Stengelzone bekleiden würde, oder 2. dass ein gegen das Tragblatt schauender Basaltheil der Sprossanlage, dem inneren Wachsthum der Mutteraxe. entsprechend, sich entlang der- selben so strecken würde, dass, wie SCHUMANN sich ausgedrückt hat, von der Sprossanlage ,gewissermassen auf dem Vegetationskegel ein besonders gekennzeichnetes Gewebestück aufgelegt wird*. Eventuell kónnte auch beides zugleich stattfinden und zur Bildung der inter- calaren Zone beitragen. Thatsächlich findet die zweite Eventualität statt; denn es wird dadurch, um wieder SCHUMANN's Worte zu ge- brauchen, „ein Streif erzeugt, der von der Inflorescenz bis in die Blattachsel herabläuft und der immer als ein Wegweiser dafür benutzt wurde, um den scheinbar aus der Ordnung heraustretenden Seiten- strahl wieder für diese Blattachsel einzufangen.“ Ich nenne diesen Streif (analog der Blattspur) die herablaufende Spur des empor- gehobenen oder — in der Sprache der comparativen Morphologie zu reden — des der Mutteraxe congenital angewachsenen Achselsprosses („Lateralstrahls“). Aus der zweiten Thatsache in Verbindung mit der ersten ergiebt sich ebenso einfach, dass zur Emporhebung der axillären Inflores- cenz über das nächste Blatt oder noch ein bis zwei weitere Blätter ein ringsum gleichmässiges Längenwachsthum der Mutteraxe voll- kommen genügt. Es bedarf dann keiner an sich nicht sehr wahrschein- lichen Hypothese von wellenförmig gebogenen Waàchsthumszonen. Da die longitudinalen Distanzen der auf einander in der ge- netischen Spirale folgenden Blattanlagen anfangs sehr gering sind, und der Achselspross nach SCHUMANN gleich über dem jüngsten Blatt angelegt wird, so braucht der sich mit der Mutteraxe streckende Basaltheil der Achselsprossanlage zur Zeit der eintretenden Streekung 1* 4 L, J. ÓELAKOVSKY ; gar nieht gross zu sein, um von Anfang an über das nächste bis drittnächste Blatt zu reichen und sich dann beliebig lang auszu- dehnen. KOLKWITZ geht dagegen von dem Grundsatz aus, dass die erste hóckerfórmige Anlage des Seitensprosses ein morphologisch ein- heitliches Gebilde ist, welches in seiner Gesammtheit zum Seiten- spross auswüchst. Aus seiner Fig. 3 bei Blatt 18, Taf. XXII dieser Berichte XIII, ergebe sich ganz klar, dass das Primordium wirklich in toto zum Seitentrieb auswüchst. Würde die intercalare Zone zwischen Spross und Tragblatt aus der Basis des Sprosses gebildet, so wäre die erste uhrglasförmig hervorgewölbte Anlage morphologisch nicht einheitlich, da sich der Spross nur aus dem oberen Theile der Anlage, aus dessen unterem Theile aber ein Streifen der Mutteraxe entwickeln würde. Dieses Schicksal wäre nach der Meinung des Autors ungewöhnlich und unwahrscheinlich. Da nun das Primordium unmittelbar ohne den geringsten axilen Zwischenraum dem Tragblatt angrenzt, so folge aus der morphologischen Einheit des Primordiums, dass die Grenzlinie zwischen demselben und dem Tragblatt, nach Innen fortgesetzt, es ist, aus welcher sich durch Wachsthum die interealare Zone entwickelt. Diese kann aber, weil das folgende Blatt hóher steht als die untere Insertion der Sprossanlage, nicht horizontal geradlinig, sondern muss wellenförmig verbogen verlaufen. Das ergiebt sich in der That ganz logisch aus der Prämisse der morphologischen Einheit des bis zum Tragblatt herabreichenden Primordiums, wenn dieses im Ganzen emporgehoben werden soll. Wenn die Prämisse richtig ist, so muss auch die Folgerung richtig sein. Allein man muss gegen letztere einwenden — und SCHUMANN hat dies bereits gethan —, dass die Grenzlinie zwischen Tragblatt und Axillarprimordium eben nur eine blosse mathematische Linie (der Längsschnitt in KOLKWITZ's eigenen Figuren 2 und 3, diese Be- richte XIII, ein blosser mathematischer Punkt) ist, aus der nimmer- mehr eine messbare Flächenzone entstehen kann, welcher Einwurf durch die Argumentirung der KOLKWITZ'schen Erwiderung (diese Berichte XVII, S. 382) nieht beseitigt wird. Denn man kann die Durchschnittsfigur 2 der KOLKWITZ’schen Tafel noch so sehr ` vergrössern, so wird der Punkt immer nur ein Punkt bleiben, die Grenzlinie immer nur eine Linie, in der nicht einmal für eine Zell- höhe Raum ist, und doch ist es sicher, dass das Längenwachsthum des Stengels nicht bloss in einzelnen Zellschichten stattfindet. Da nun die Folgerung offenbar unmöglich ist, so muss die Prämisse un- richtig sein, d. h. der primäre Höcker kann nicht im Ganzen empor- gehoben werden. Solche sich unmittelbar berührenden jugendlichen Organe könnten, wie KOLKWITZ richtig sagt, auf diese Weise nicht ` A EE E ENEE L T EE E ENE ESEE AIEE o ———EE———-——mmmEYR SES EES T TE OPERE Ueber die Emporhebüng von Achselsprossen. 5 aus einander rücken, oder die verlangte morphologische Einheit des Hóckers würe im obigen Sinne nieht vorhanden. KOLKWITZ sagt überdies in seiner ersten Mittheilung: ,Bei Sym- phytum officinale begegnet man also denselben Verhältnissen wie bei den übrigen Pflanzen: die jungen Anlagen der Blütter entwickeln sich ihrem ganzen Umfange nach zu Blüttern, die jungen Anlagen der Seitensprosse in toto zu Axillarzweigen.* Damit ist aber, was die Blütter betrifft, ein unter den Botanikern sehr verbreitetes und doch für die richtige morphologische Erkennt- niss sehr schädliches, irriges Vorurtheil ausgesprochen. Schon HOF- MEISTER hat gelehrt, dass sehr allgemein die sich streckenden Inter- nodien des Stengels von den unteren Basaltheilen der ersten Blatt- anlagen berindet werden, dass also die Berindung des Stengels eigentlich von den Blättern ausgeht"). Dies hat STENZEL") zu einer Art Erwiderung veranlasst, in welcher er die entwiekelungsgeschieht- | liehen Thatsachen zwar zugab, aber die Ansieht zu begründen suchte, das Blattprimordium sei noch nicht Blatt, sondern ein noch unbe- stimmtes Gebilde, dessen grösster Theil zwar zum Blatt sich ent- wickelt, dessen Genie aber für den Stengel bestimmt ist und ihm wieder zufällt. Man kann dem in praxi unbedenklich zustimmen. Da haben wir also ein solches „nieht einheitliches* Gebilde, ein Ge- bilde, welches sich keineswegs in toto zum Blatt entwickelt. Es scheint, dass die jüngere Generation der Botaniker es nicht für nóthig hält, die ältere Litteratur zu berücksichtigen, sonst könnten nieht lüngst widerlegte Ansichten immer wieder von Neuem auf- tauchen. Und HOFMEISTER war doch ein Entwickelungsforscher ersten Ranges, der von denen, die für ihre morphologisehen Anschauungen nur die Entwickelungsgeschichte berücksichtigen, nicht ignorirt werden sollte. Das Lehrbueh von SACHS, aus dem die jüngeren Generationen 1) Flora XLVI, 1863, S. 173, wo es heisst: „Die Entwickelungsgeschichte stellt es für die unendliche Mehrzahl der bisher untersuchten beblätterten Pflanzen von den Charen aufwürts ausser Zweifel, dass eine Berindung des Stengels von den Basen der jüngsten Blätter ausgeht. Die Interfoliarstücke entwickelter Stengel, mögen sie auch nach späterer Vermehrung und Dehnung ihrer Zellen in Richtung der Länge noch so sehr gestreckt sein, noch so scharf von den Blättern gesondert erscheinen, — sie bestehen gleichwohl bei der grossen Masse der beblätterten Pflanzen in ihren äusseren Schichten aus Geweben, die ursprünglich Theile der dicht gedrängten Blätter waren.“ HOFMEISTER verweist dazu auf SPRING (Lyco- podiaceen) und auf seine Vergleichenden Untersuchungen S.90. Er bemerkt weiter. es müsse unter solchen Umständen als ein Gegenstand von sehr untergeordneter Wichtigkeit gelten, ob die Adventivknospe eines Farns am Blattkissen (Nephrolepis, Aspidium cristatum) oder am Wedelstiel steht (Aspidium filiv mas). In beiden Fällen sei sie eine Sprossung des Blattes, und es könne nicht befremden, wenn beide Fälle an derselben Pflanze neben einander vorkommen, wie bei Aspidium spinulosum. 2) Flora 1864: Betrachtungen über die Grenze zwischen Blatt und Stamm. ` 6 L. J. ÓELAKOVSKY: hauptsächlich ihre erste Belehrung schöpfen, enthält über diesen Gegenstand freilich nichts weiter als eine kurze, ohne Kenntniss der vorausgegangenen Litteratur kaum verständliche Fussnote (IV. Aufl. S. 159), dass der Verfasser bei Chara wie bei den Moosen und überall die Rinde als ursprünglich zum Stamm und nicht zum Blatt gehórend betrachte, Dass thatsächlich, wenn die ersten Blätteranlagen lückenlos dicht über einander, so wie der Achselspross von Symphytum dicht über seinem Tragblatt, angelegt werden, die interealirten Stengelzonen nur aus den Basaltheilen dieser Hóckeranlagen hervorgehen können, hervorgehen müssen, wie das nach HOFMEISTER’s Ausspruch jeder gelungene Längsdurchsehnitt durch eine reichblätterige, in der Ent- wickelung begriffene Stengelknospe sehen lässt, zeigen die Fig. 1 bis 3. In Fig. I stehen die Blattprimordien, einen ganz spitzen Winkel mit einander bildend, über einander, die Stengelglieder sind nach SCHLEIDEN's Terminologie gänzlich unentwickelt. Auf Sprossen mit dauernd unentwickelten Stengelgliedern bleibt dies Verhältniss erhalten, nur vergróssert sich im Durchschnitt das Blatt, insbesondere die Blattbasis, indem in gleichem Maasse das innere Gewebe des Stengels in die Länge und auch im Umfange wächst. Anders wird schon die Sache, wenn nur das Fussstück des Blatthöckers mit dem sich streckenden inneren Stengelgewebe sich weit mehr in die Länge zieht, als sonst das Primordium sich verdickt, wie Fig. 2 zeigt und wie man es bei manchen Coniferen, ausgezeichnet z. B. bei der Cryptomeria japonica, sehen kann. Hier kann man schon einiger- massen zweifeln, ob man den gestreckten Basaltheil zum Stengel oder noch zum Blatte rechnen soll. Rechnet man ihn noch zum Blatt, was für die Anschauung das natürlichste ist, so hat der Stengel keine entwickelten (freien) Stengelglieder, da er ganz von den Blättern be- deckt ist, wiewohl er sich bedeutend gestreckt hat und die oberen Blattinsertionen sich von einander weit entfernt haben. Wollte man’ aber die gestreckten Basen zum Stengel rechnen, so würde der Stengel sonderbar gezähnt sein und zwischen seinen Zähnen und den Blättern wäre nicht einmal eine approximative Grenze zu setzen. Entwickelte Stengelglieder endlich entstehen, wenn die abwärts gelegene Basis der Primordien sich derärt streckt, dass sie mit der Stengelaxe un- gefähr parallel läuft, was dadurch herbeigeführt wird, dass der sich streckende Stengeltheil, zwischen der oberen Insertion des Blattes und der des darunter gelegenen Blattes zugleich nach abwärts mehr in die Dieke wächst als nach aufwärts, so dass z.B. die in Fig. 1 zur Stengeloberflache stark geneigte Strecke 5 (bis etwa zu dem Punkte) in Fig. 3 zu einer senkrecht geraden wird. Durch den bei (Fig. 3) entstandenen Winkel oder Bug markirt sich eine mehr öder weniger ; deutliche Grenze zwischen : dem definitiven Blatt und dem von der EH EES Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 1 Blattspur berindeten Stengelglied. Der ursprüngliche Blatthöcker wird also nicht im vollen Umfange zum Blatt, sondern giebt eine absteigende Blattspur an die Centralaxe ab, aus der er durch die erste Vorwölbung (erste Periblemtheilungen im „Axenscheitel“) her- vorgegangen ist. ie absteigenden Blattspuren, die aus den Basen der Blatt- primordien hervorgegangen sind, werden manchmal, so bereits bei den Lyeopodien und Coniferen (unter diesen z. B. ausgezeichnet bei der Fichte, weniger schön bei der Tanne) als sogenannte Blattkissen ausgebildet, zwischen denen tiefere Furchen verlaufen (Fig. 4, Fichte). In anderen Fällen erscheinen sie weniger markirt, aber doch durch von den Blatträndern herablaufende erhabene Linien, Kanten und bei -herablaufenden Blättern durch den Blattrand fortsetzende Blatt- flügel abgegrenzt"), in noch anderen Fällen umgeben sie als eine 2 continuirliche, nicht durch entsprechende Furchen oder Linien ab- getheilte Rindenschicht den Stengel, der dann stielrund erscheint. icht verschwiegen soll werden, dass es auch Fälle giebt, wo die Blattprimordien von Anfang an durch deutliche Zwischenräume der Centralaxe getrennt angelegt werden, wo also eine Bildung von Blatt- spuren bei der Streckung der Stengelglieder nicht gerade nöthig wäre, dann aber müsste die Streckung gerade nur in diesen Zonen 1) Wenn also KoLkwırz meint (Ber. XIII, S. 281, Anm. 1), dass die am Stengel von Symphytum herablaufenden Flügel nicht zum Blatt gehören, weil sie nicht aus dem Primordium desselben hervorgehen, sondern Stengelflügel sind, die sich nur an das Blatt anschliessen, so halte ich das nicht für richtig, obwohl ich hier die Ent- wiekelung nicht studirt habe. Sie gehören ohne Zweifel zur Blattspur, welche aus der Basis des Primordiums hervorgeht. 8 EEE L. J. ÜELAKOVSKY: stattfinden, was aber doch nicht oder selten vorzukommen scheint, indem auch dann innen vom Fusstheil des Primordiums Längen- wachsthum der Axe stattfindet, wodurch Blattspuren gebildet werden müssen. Hiernach ist die Vorstellung, die KOLKWITZ mit dem Auseinander- rücken zweier dicht über einander angelegten Blattwirtel, z. B. von Hippuris, gemäss der Fig. 7 und 8 seiner Tafel XXII in Ber. XIII verbindet, nicht riehtig. Denn da die Basen der Blätter des Quirls sich strecken und das ihnen gemeinsame Internodium berinden, so bedarf es keiner wellenförmigen intercalaren Zonen. Genau derselbe Vorgang, der die Dildung der Blattspuren be- wirkt, kann auch eine Achselknospenanlage betreffen, wenn sieh der Stengeltheil, den die Insertionsfläche des Achselsprosses bedeckt, be- sonders streckt; es muss eine auf der Mutteraxe herablaufende Spur . der Seitensprossaxe besonders dann gebildet werden, wenn das Pri- mordium des Sprosses bis unmittelbar an das Tragblatt hinabreicht. Diese Spur ist dann auch ófter erhaben und durch seitliche Furchen . von der übrigen Stengeloberfläche unterscheidbar. Das ist der Streif, das besonders gekennzeichnete Gewebestück, von dem SCHUMANN spricht. In Fig. 5 ist es die schattirte Zone des Stengelinneren c d, die sich besonders gestreckt hat und mit ihr die Basis 5 des Pri- mordiums des Achselsprosses. Noch ist zu bemerken, dass die Fig. 3 (Taf. XXI, Ber. XIII bei 12) von KOLKWITZ nicht beweist, es werde die ganze Sprossanlage zum emporgehobenen Sprosse, sondern nur, dass in diesem Stadium die Streckung der Hauptaxe und der Basis des Primordiums noch nicht begonnen hat. Die morphologische Einheit des Achselsprossprimordiums, die KOLKWITZ so gern aufrecht erhalten móchte, scheint somit unrettbar verloren, wenn man den Axentheil zwischen dem Tragblatt und dem emporgehobenen Spross zur Mutteraxe rechnet, was sowohl KOLKWITZ -als auch SCHUMANN, jeder in seiner Weise, thun. Es giebt aber doch einen Weg, auf dem jene Einheit zu retten ist, wofern man nämlich die falsche Scheu vor der congenitalen Verwachsung, von der die moderne Richtung in der Morphologie nieht gern hört, herz- haft aufgiebt. Diese moderne, katexochen ontogenetische Richtung behauptet zwar, der Vorgang, den die vergleichende Morphologie con- genitale Verwaehsung nennt, falle durchaus unter einen anderen Gattungsbegriff als die wirkliche mechanische Verwachsung. Und doch war es ein bedeutender Entwickelungsforscher, PAYER, dem wir die brillante Grundlegung der Organogenie der Blüthen verdanken, der gerade für die congenital verwachsenen Organe den Ausdruck conne (connatus, d. h. vereint geboren) gebraucht, also dabei eine Vereinigung zweier verschiedenen Glieder anerkannt hat. Deren Ver- einigung (das ist der gemeinsame Gattungsbegriff) kann durch wirks -— N UU TEM Mët en dee A wt SEN, echt gegen I TEIL qoem Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 9 liche oder mechanische Verwachsung erst später nach ihrer Anlage stattfinden, oder schon gleich bei ihrer Geburt oder Entstehung be- stehen. Dies und nichts anderes besagt die congenitale Verwachsung, wofür man auch, wenn man das Wort Verwachsung durchaus nur für die mechanische Vereinigung gebraucht wissen will, congenitale Ver- einigung und Vereintwachsthum setzen könnte, obwohl am Worte weniger gelegen ist. Der die Emporhebung erfahrende Achselspross einer Borraginee (in Fig. 5) ist in Wahrheit in seinem unteren Theile mit seinem Mutterspross eine grössere Strecke weit vereint oder „verwachsen“, wie die ältere vergleichende Morphologie es nannte. Das Primordium bleibt morphologisch einheitlich und wird gänzlich zum Achselsprosse, es wächst aber eine Strecke weit mit dem Muttersprosse gemeinsam fort und trennt sich erst an der oberen Insertionslinie, die durch die gemeinsame Streekung emporgeschoben erscheint, von demselben. Mit seiner angewachsenen Basis reicht es auch im erwachsenen Zu- stand bis zur Blattachsel hinab. Nur so kann die morphologische Einheit KOLKWITZ’s gerettet werden, und zwar völlig einwandfrei. Dass diese herablaufende Spur des Achselsprosses diesem selbst und nieht wirklich der Hauptaxe angehört, ist gerade bei Symphytum sehr einleuchtend, da vom erhobenen Achselspross, wenn derselbe unter der Inflorescenz 2 laterale Vorblätter trägt, diese mit. ihren vorderen (dem Tragblatt zugekehrten) Rändern auf die angewachsene Strecke und nahe bis zur Achsel des Tragblattes herablaufen, was un- begreiflich wäre, wenn der herablaufende Streifen zur Mutteraxe und nieht zum Achselspross gehören würde, und was noch weniger der Fall sein kónnte, wenn eine ursprüngliche interealare Zone des Stengels die Emporhebung des Sprosses nach der Ansicht von KOLKWITZ verursachen würde. Ganz analoge Verschiebungen des Khan beobachtet man auch anderwärts, es sei nur an die weiblichen Inflorescenzen von Sparganium simplex erinnert. Dort springt, wie bekannt, der herab- laufende Wulst unter dem freien Sprosstheil so stark vor und ist durch 2 so tiefe Furchen von der Hauptaxe getrennt, dass es ohne alle Entwickelungsgeschichte evident ist, dass dies ein dem Stengel angewachsener unterer Theil des Inflorescenzsprosses ist. Ich zweifle nicht, dass dafür noch ein weiterer Beweis mit der Anatomie der beiden Pflanzen beigebracht werden könnte, welche weder SCHUMANN, noch KOLKWITZ zu Hülfe genommen haben und welche zu unter- suchen ich mir für den nächsten Sommer vorgenommen habe. Weil nun bei Symphytum wie bei dem Sparganium der Achsel- spross gar nicht aus der Blattachsel heraus rückt, und seine Empor- hebung nur scheinbar ist, da er mit seiner der Axe angewachsenen Basis bis zur Blattachsel herabreicht, so kann ich auch SCHUMANN’s 10 L. J. ÓCELAKOVSKY: neuen Terminus „Extraaxillation“ nicht billigen, auch schon aus einem zweiten, zwar minder wichtigen Grunde, dass man nämlich sonst unter extraaxillären Sprossen, wie man sie unter anderem gerade auch bei den Borragineen und zwar in der Wickel (dem Borragoid) hat er- blicken wollen, etwas ganz anderes zu verstehen pflegt. SCHUMANN constatirt eine Extraaxillation (eigentlich Supra- axillation), weil er den von der Basis des Sprossprimordiums ge- bildeten Gewebsstreif nicht zu diesem, sondern zur Mutteraxe rechnet, und dieses wieder darum, weil er den Begriff der congenitalen Ver- wachsung nicht anerkennt. Er sagt (Ber. X. S. 63): „Man bezeichnet diese Sprosse als an- gewachsen, indem man sich einer früheren Anschauungsweise gleich- sam erinnert, die in der That glaubte, dass diese Sprosse ursprünglich frei gewesen seien, dass sie sich aber — wie und wann, darüber war man sich kaum klar — an die Tragaxe angelegt hätten und mit ihr verwachsen würen. Gegenwürtig hat die vergleichende Morphologie natürlieh diesen Gedanken aufgegeben; man ist aber dabei aus dem Gebiete der Vorstellung doch nieht herausgetreten, sondern hält an der Verwachsung fest, indem man sie als congenital ansieht*. amit wird natürlich eine Abweisung dieser Vorstellungsweise in milder Form ausgesprochen. Ich weiss nicht, dass jemals ein älterer Morphologe an eine ontogenetische mechanische Verwachsung gedacht hätte; dass aber einmal im phylogenetischen Sinne — und die vergleichende Morphologie war immer, wenn auch nicht klar sich dessen bewusst, im Grunde des Herzens phylogenetisch — diese Sprosse wie bei anderen Pflanzen frei, d. h. bald über der Blatt- achsel abzweigend gewesen sind, das dürfte doch nicht zu bezweifeln sein. Die vergleichende Morphologie ist aber nicht aus Gedanken- trägheit, sondern mit vollem Bewusstsein und klarer Absicht nicht aus dem Bereiche der Vorstellung herausgetreten, weil sie dieselbe als vollkommen richtig und nothwendig anerkennt. Zum Ueberflusse sei noch darauf hingewiesen, dass auch andere congenitale Verwachsungen oder Vereinigungen in keiner anderen Weise zu Stande kommen, als wie die Vereinigung des Achselsprosses mit seinem Mutterspross, wie bei den Borragineen. Es wird wohl niemand bestreiten, — die hartgesottensten Genetiker etwa aus- genommen — dass die Staubgefüsse einer Labiate oder Borraginee bis zu einer bestimmten Hóhe mit der Corollenróhre congenital ver- wachsen oder vereinigt sind. Krone (zunächst freie Petalenprimor- dien) und Staubgefüsse werden erst unter einander frei auf der Blüthenaxe angelegt (wie in Fig. 1, wo p ein Petalum im Längs- durchschnitt, s ein Stamen sein mag, freilich nach Primulaceenweise superponirt, nicht alternirend gedacht, was aber irrelevant ist) Es en er p Eh rr SCT Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 11 erhebt sich sodann eine unter der Insertion beider Primordien ge- legene gemeinsame Zone der bisherigen Axe, welche zur vereinten Basis der beiden wird, womit die congenitale Vereinigung beginnt (Fig. 6, wo die schattirte Zone die vereinte Basis bedeutet) Die beiden Anlagen wachsen nun gemeinsam in die Hóhe, wobei die Staubblattanlage, soweit sie frei war, auf ihrer Aussenseite gehoben wird, wührend sie mit ihrer Innenseite, im vereinten Theile immer mehr sich streckend, auf der Innenwand der Corolle bis zur Insertion auf der Axe herabläuft (Fig. 7), und dort auch oft als wulstförmig erhabene Spur (angewachsenes Filament) zu sehen ist. Das Staub- blatt beträgt sich gerade so wie der besprochene Achselspross mancher Börrägkibeit, und die Corolle so wie die Mutteraxe des letzteren, nur ist der Achselspross schon von Anfang an mit dem Mutterspross vereinigt, das Staubblatt wird es erst später, und steht das Staubblatt nach innen von der Corolle, der Achselspross aussen am Muttersprosse, das Vereintwachsthum ist aber ganz dasselbe. Hier muss ich mir noch eine Abschweifung erlauben. Eine zweite wichtige entwickelungsgeschichtliche Thatsache, von der Art wie die Berindung des Stengels durch die Blattbasen, ist von dem ersten eifrigen deutschen Apostel der ontogenetischen Forschung, von SCHLEIDEN, aufgedeckt worden, und doch wird dieselbe selbst von jenen, die ausschliesslich, sogar auf unzureichende Entwickelungs- geschichten ihre Schlüsse bauen, ebenfalls ignorirt. Ich meine die Thatsache, dass die Blattprimordien, wenigstens vielfach, noch einige Zeit lang unter ihrer Insertionsfläche, also im Innern der Axe, durch Wachsthum und Zelltheilung entstandene Gewebspartien in ihre frei ausgegliederte Basis aufnehmen und so über die frühere Insertions- fläche gehoben werden, was SCHLEIDEN so ausdrückte, „dass sich das Blatt gleichsam aus der Axe hervorschiebt“'). HOFMEISTER stellte ein solches Hervorschieben gänzlich in Abrede?); dafür ist auch das Capitel seiner Allgemeinen Morphologie, welches von der zunehmenden Verbreiterung und Verdiekung der Blattbasis über die Axenoberfläche handelt, recht unklar stylisirt; denn eine solche Verbreiterung, z. B. um die ganze Axe herum, ist gar nicht möglich, ohne dass bisher der Axe angehörende Zellgewebsplatten in die Blattbasis übertreten. Unmöglich wäre auch die congenitale Vereinigung (Verwachsung) anfangs getrennt angelegter Primordien eines Kreises (z. B. einer Corolle) und zweier anfangs bis zur Axe hinab getrennter Kreise er B. einer Corolle und eines Staubblattkreises), wenn nicht neue P3 Grandsüge: 3. Aufl S. 120 und 177. 2) Natürlich ist das Hervorschieben nicht so zu nehmen, dass das ganze Blatt sich allmählich hervorschieben "würde, sondern nur die Basis des Blattes erfährt diesen Process. Z2 L. J. CELAKOVSKY: Theile der oberflächlichen Axenschichten in die Blattbasen sich er- heben würden. Beruht ja doch die erste Erhebung eines Blatthöckers auf einem solchen Processe, warum sollte dieser nicht noch weiterhin andauern können? Das Lehrbuch von SACHS enthält nichts über das Hervorschieben der Blattbasis, nur wird (Aufl. IV, S. 226) die Bildung der sympetalen Corolle damit erklärt, dass „die ganze ring- förmige Zone des jungen Blüthenbodens, welche die Corolle trägt, hervorwächst“, dass also „der glockenförmige Theil das gemeinsame Basalstück* ist. — Ganz recht, aber das gemeinsame Basalstück bleibt doch nicht axil im morphologischen Sinne und kann nur so- viel bedeuten, dass es die vereinigten hervorgewachsenen Basalstücke aller Blätter des Corollenkreises sind, Gewebspartien der Axe ur- sprünglich, welche sich, wenn zwischen ihnen passive Zwischenräume der Axe geblieben wären, auch getrennt in die Basen der dann freien Corollenblätter erhoben haben würden. Nachdem aber die Primordien in Folge der Erhebung weiterer Axenpartien sich bis zur Berührung ihrer Basen beiderseits verbreitert hatten, waren eben solche passiven Zwischenräume nicht mehr vorhanden, die Zellbildungsherde flossen in eine eontinuirliche Ringzone zusammen, damit kam eben die con- genitale Vereinigung der Blattbasen in eine Ringmembran zu Stande, welche Vereinigung von einer mechanischen Verwachsung der bereits über das Insertionsniveau erhobenen Blattränder nur dem Ent- wickelungsmodus nach, aber nicht prineipiell verschieden ist, weil der Effeet beiderseits derselbe, hier daher ebenfalls Verwachsung, aber eongenitaler Art ist. Die herrschende Ansicht, dass der Blatthöcker, einmal angelegt, sofort definitiv von der Axe abgegrenzt ist, muss als unrichtig bezeichnet werden, weil, wie gezeigt, einerseits noch weiterhin Axengewebe in’s Blatt übergehen, andererseits Gewebe des Primordiums als Blattspur der Axe wieder zurückgegeben werden kann, wie ich das auch neuerdings!) gegen die Vorwürfe einer Ab- handlung ZINGER’s?) wieder in Erinnerung gebracht habe. Nachdem also die Emporhebung des Achselsprosses von Sym- phytum und anderen Borragineen sehr wohl als eine congenitale An- wachsung desselben an die Mutteraxe anzusehen ist und nachdem dieser Vorgang analog ist der Bildung der absteigenden Blattspuren, so ergiebt sich die logische Folgerung, dass auch die Blattspuren als dem Stengel congenital angewachsene gestreckte Blattbasen angesehen werden können. Die Anwachsung eines Achelsprosses ist freilich eine seltene, die der Blattspuren aber eine allgemeine Erscheinung. 1) Epilog zu meiner Schrift über die Placenten der Angiospermen, Sitzungs- ber. der k. böhm. Gesellschaft der Wissensch, 1899. 2) Beiträge zur Kenntniss der weiblichen Blüthen und Inflorescenzen bei Canna- bineen. Flora, 85. Bd. 1898. aaa un in SC Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 13 Der Gedanke ist aber zunüchst nicht abzuweisen, dass die sporn- artigen, dem Stengel unterhalb der Blattinsertion anliegenden, aber von ihm freien Verlängerungen oder Aussackungen der Blattbasis z. B. bei manchen Sedum-Arten als freie Blattspuren zu betrachten sein könnten, was noch entwickelungsgeschichtlich zu prüfen wäre. Aber bei den Charen, die überhaupt in der ersten (und einzigen) antithetischen Generation (dem Gametophyten) so manche Ueberein- stimmung mit dem Bildungsgesetz der zweiten Generation (dem Sporophyten) der Phanerogamen aufweisen, werden aus den Basen der Blattanlagen die absteigenden ,Rindenlappen* gebildet, die mit den absteigenden Blattspuren der Phanerogamen und Metaphyten (Gefässpflanzen) überhaupt gleiche Bedeutung haben. Die Zweigvor- keime aber bilden nach PRINGSHEIM's Untersuchungen (Jahrbücher für wissensch. Botanik, Bd. III, Taf. XIII, Fig. !, 2, 3) dieselben Rindenlappen als freie Zellfáden, die dem untersten nackten Inter- nodium nur locker anliegen oder gar weit abstehen. Auch bei Batrachospermum kommen dieselben Berindungsfüden, aus der Basis der Blätter (denn dafür sind die wirtelfórmigen Kurzzweige zu halten) sprossend, vor. Im Prineip und theoretisch kann man also immer- hin auch die Blattspuren der Metaphyten als der Centrale des Stengels angewachsene Blattbasen betrachten, obwohl man sie prak- tisch nach der Art ihres dem Stengel folgenden Wachsthums mit STENZEL und SACHS auch weiterhin als dem Stengel zugehörig an- sehen wird. Die Charen fordern aber noch zu einem weiteren Vergleich mit den Phanerogamen heraus. Denn auch aus dem nach oben schauen- den Basaltheil jedes primären Blattes entsteht bei den Charen ein aufsteigender Rindenlappen, und der Achselspross des ersten Blattes jedes Quirls entsteht, wie die Fig. 203 bei SACHS (l. e. S. 305) an- schaulieh zeigt, aus einem kurzen aufsteigenden Rindenlappen. Es frügt sich, ob auch bei den Phanerogamen aufsteigende Blatt- spuren existiren ünd ob auch bei ihnen die Achselknospen auf den- selben entspringen, was auch für die angewachsene Achselknospe von Symphytum ete. von Belang ist. Für die Coniferen lässt sich die Frage sieher bejahend beantworten. Ausser den absteigenden Blatt- kissen bilden sie auch aufsteigende Blattspuren aus, am schónsten bei der Fichte zu beobachten. Jedoch sind diese Blattspuren nur kurz, viel kürzer als die absteigenden, spitz dreieckig, zwischen je 2 ab- steigenden Spuren der hóher stehenden Blätter gelegen, wie die Fig. 4 es darstellt. Wenn ein Blatt der Fichte eine Achselknospe bildet, so entsteht sie riehtig auf der aufsteigenden Blattspur, welche dann viel grósser, lünger ist, aber oberhalb der Knospe mit der gewóhnlichen dreieckigen Spitze endet, wie ebenfalls aus Fig. 4 zu ersehen ist. Die aufsteigende Blattspur hat ihren Ursprung ebenfalls in der Basis 14 L. J. CgLAkOvskY: Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. der ersten Blattanlage, welche sich auch nach aufwärts, wenn auch nicht so bedeutend, mit dem inneren Stammgewebe zugleich streckt. Daraus ergiebt sich, dass die Achselknospe ein Product des Blattes ist, nämlich der als obere Blattspur dem Stamme folgenden, ihm ge- wissermassen wieder zufallenden Blattbasis. Diese Betrachtungsweise lässt sich ohne Bedenken auch auf andere Phanerogamen über- tragen, wenn auch die obere Blattspur zumeist nicht besonders gekennzeichnet ist. So wird es besser verständlich, dass, wie be- sonders WARMING nachgewiesen, der Ursprung des Achselsprosses sehr varürt, indem der Spross bald ganz aus der Axe über dem Blatte, bald, und das am häufigsten, streng in der Blattachsel, auf Axe und Blattbasis zugleich, bald, namentlich als Blüthenspross (bei Hippuris nach SACHS, bei Saliz nach HEGELMAIER), nur aus der aus- gegliederten Blattbasis entstehen kann, und warum überhaupt die nor- male Sprossbildung so bestimmt an das Blatt gebunden ist. So wie bei gewissen Farnen, welche die oben eitirte Stelle aus HOFMEISTER nennt, der Adventivspross bald aus dem Wedelstiel, bald aus der ab- steigenden Blattspur entspringt, und dabei nach HOFMEISTER’s An- sicht, der man principiell zustimmen muss, immer ein Product des Blattes bleibt, so gilt das Gleiche auch vom Achselspross, der im Grunde nur ein stabil gewordener Adventivspross der Oberseite des Blattes ist. Wenn aber bei Symphytum und anderen Borragineen, bei Sparganium simpler u. a. die Basis des Achselsprosses mit der Axe congenital wachsend sich streckt, so streckt sich auch die auf- steigende Blattspur des Tragblattes (welches darum auch sehr treffend Tragblatt des Sprosses genannt wurde), so wie die Blattspur der Fichte, auf welcher ein Achselspross entsteht. Fassen wir also das Blatt theoretisch in der weitesten Begriffs- bestimmung auf, so dass wir auch die auf- und die absteigende Blatt- spur dazu rechnen, — wozu die Entwickelungsgeschichte des Blattes uns berechtigt? — so müssen wir zugestehen, dass alle Production neuer Glieder, seien es Sporangien im weitesten Sinne (darunter Pollenfächer, Ovula), seien es Seitensprosse oder auch Triehome, bei den Metaphyten vom Blatte ausgeht, wie bei den Charen, und dass dem Caulom im engeren Sinne (bei den Charen die Internodialzellen und inneren sterilen Knotenzellen) nur die Trägerrolle für die Blätter zukommt. Doch würde eine weitere Verfolgung dieses Gedankens, so wie des Begriffs der mit den Blattspuren äusserlich gegebenen Stengelglieder (Phyllopodien), hier zu weit führen. Jedenfalls aber bildet das eigentliche Blatt (im engeren Sinne) mit seinen beiden Blattspuren eine morphologisehe Einheit, ebenso wie der empor- gehobene Achselspross mit seiner dem Stengel angewachsenen Spur. Um aber die streitige Frage der Emporhebung des Achselsprosses bei den Borragineen und anderen Pflanzen zum Absehluss zu bringen, and CN | È | [| | BRUNO SCHRÖDER: Cosmocladium saxonicum de Bary. 15 so wird sie in der Weise erledigt, dass SCHUMANN den Vorgang richtig aufgefasst, KOLKWITZ aber mit Recht die morphologische Einheit des Sprossprimordiums betont hat, was sich beides nur mit der Anerkennung des Begriffes der congenitalen Verwachsung oder des Vereintwachsthums vereinigen lässt. 2. Bruno Schroeder: Cosmocladium saxonicum de Bary. Mit Tafel I. Eingegangen am £. Januar 1900. Im Algenmaterial aus Goslawitz bei Oppeln, welches Herr Landgerichtsrath SCHMULA mir mitbrachte, fand ich vereinzelt Cosmo- cladium saxonicum de Bary in Gemeinschaft mit anderen Desmidiaceen, wie verschiedenen Micrasterias-Species und mit Bacillariaceen, wie z.B. Tabellaria fenestrata, welche am reichlichsten vorkam und die Hauptmasse des Materials bildete. Dasselbe entstammte einem langsam fliessenden, flachen Graben an einem Bahndamme?). In Präparaten, in welchen Cosmocladium zwischen Detritus und kleinen, einzelligen Algen eingeengt lag, bemerkte ich, dass die Zell- eolonien dieser Desmidiacee von einer dieken, hyalinen, gemeinsamen Gallerthülle umschlossen waren. Um die Beschaffenheit der Gallert dieser seltenen, bald zu den Desmidiaceen, dann zu den Palmellaceen, zu den Seiadiaceen und endlich wieder zu den Desmidiaceen gestellten Alge kennen zu lernen, ferner um über den Bau der Zellmembran, die Herkunft und die Bedeutung der sogenannten Verbindungsfäden, die paarweise die benachbarten Zellen halten, Genaueres in Erfahrung zu bringen, liess ich mir von Herrn SCHMULA weiteres Material senden, welches ich mit dem zuerst erhaltenen in Cultur nahm. Dieses Algenmaterial, welches einen fein zertheilten weichen Schlamm bildete, wurde in drei Theile gesondert. A kam in einer Flasche in das Doppelfenster eines nach Westen zu gelegenen Zimmers, B in eine flache Glasschale, die 1 m weit von demselben Fenster entfernt im Zimmer stand, das durch Luftheizung eine ziemlich constante Temperatur hat, und C wurde mit etwas Mistdecoet vermischt der Fäulniss überlassen. In B wurde das Wasser gewöhnlich jeden 1) Am gleichen Standorte sammelte Herr Landgerichtsrath ScHMULA noch Batrachospermum moniliforme Roth, Tetraspora lubrica Ag. und Closterium calo- sporum Wittr. 16 BRUNO SCHRÓDER: zweiten Tag vorsichtig abgegossen und durch Leitungswasser erneuert, dem Lehmdecoct beigegeben war. (Der Lehm stammt aus dem Süden von Breslau und enthält etwas Thon und Mergel beigemischt.) So- wohl in A als in B blieb Cosmocladiéum vom 9. X. d. J. (in B bis jetzt) am Leben, in B waren sogar Theilungszustünde dieser Alge nieht selten anzutreffen. A fror leider Mitte December ein. In C zer- setzten zahllose Bakterien die dieke Gallerthülle und den Zellinhalt von Cosmocladíum und machten so die Zellmembran zu eingehender Betrachtung ihrer Structur geeignet. Gosmocladium saxonicum wurde von P. RICHTER!) 1864 im sächsischen Voigtlande ebenfalls in einem langsam fliessenden flachen Graben entdeckt und auch an andern Orten Sachsens von ihm und anderen aufgefunden. O. BULNHEIM sandte frisches Material an A. DE BARY, und dieser beschrieb darnach 1865 die neue Alge als Desmidiacee in eingehender Weise in der Flora.?) In RABENHORST's Dekaden wurde sie unter Nr. 1222 irrthümlich als Cosmocladium pul- chellum Breb. von BULNHEIM ausgegeben. Auch in der Flora europaea algarum Theil II, S. 153, herrscht hinsichtlich des Cosmocladium sazom- cum de Bary E E indem RABENHORST bei C. pulchellum Breb. die Arbeit von DE BARY eitirt, die in Wirklichkeit von C. sazonicum handelt, ausserdem wird bei C. sazonicum ein BULNHEIM' scher Stand- ort von 1861 angegeben, der zu C. pulchellum gehórt. Sehr anzu- zweifeln ist die von RABENHORST herrührende Angabe, dass sich Cosmocladium durch Bildung von 4—8 Zoosporen vermehre, die aus den Endzellen der Colonie ausschwärmen sollen, was auch O. KIRCHNER?) in seine Algenflora von Schlesien aufnahm und weshalb beide Forscher das Genus Cosmocladium zu den Palmellaceen stellten, während W. ZOPF*) Cosmocladium mit Dictyosphaerium zu den Sciadiaceen rechnete. Uebrigens weist neuerdings G. SENN®) bei seinen Unter- en über RE und über Oocardium (S. 58 in sep.) 1) Auf eine briefliche i ipd erhielt ich von Herrn Bonten sehr schätzens- werthe Mittheilungen über das von ihm zuerst gefundene Cosmocladium, sowie Zeichnungen der Abbildungen cedi die DE Bary in der Flora giebt, welche mir bis dahin noch nicht zugänglich war. Auch schrieb mir Herr RicHTER über Beobachtungen bei der Theilung dieser Alge, die ınit der meinigen im Wesentlichen übereinstimmen, und über die systematische Stellung von Cosmocladium, wofür ich ihm "eg verbindlichst danke. 2) A. DE Baky: Cosmocladium. — Flora oder allgem. bot. Zeitung, S. 321 bis 330, Tab. i Regensburg 1£65. 3) F. Conn: Kryptogamenflora von erg. II. Band, Abth. 1: Algenflora von Schlesien von O. KiROHNER. Breslau 4) W. ZoPr: Ueber die Hare VAL Strueturverhältnisse und den Ent- Wigs com der Dictyosphaerium-Colonien. — Beiträge zur Physiologie und orphologie niederer Organismen, III. Heft. Leipzig 1893. 5) G. Senn: Ueber einige coloniebildende einzellige Algen. — Zeitung 1899. = Cosmocladium saxonicum de Bary. 11 darauf hin, dass Cosmocladium ebenso wie Oocardium zu den Des- midiaeeen gehórt, wohin ersteres auch bereits von WILLE gestellt worden ist. *) Bei der Mittheilung der Ergebnisse meiner Untersuchungen über Cosmocladium saxonicum beginne ich mit einer primären Einzelzelle, die im Materiale sehr selten (nur in 2 Fällen) anzutreffen war. Die- selbe stellt (Fig. 1) ein kleines Cosmarium dar (Long. cell. 25—27 u, lat. 18—20 u, crass. 15 u, lat. isthm. 7 u), welches von einer weit abstehenden Gallerthülle umgeben wird und sonst dem C. bioculatum Menegh. recht ühnlich sieht. Form der Zelle, Gestalt und Anordnung der Chromatophoren und das Pyrenoid, sowie die Lage der Individuen innerhalb der Colonie sind von DE BARY ganz in derselben Weise besehrieben worden, wie sie mir zur Böobachting kamen. In der eingeschnürten Mitte der Cosmarium-Zelle, im sogenannten Isthmus, liegt ein ausserordentlich kleiner, meist ohne jede Tinction sichtbarer Zellkern, um welchen das Chromatophor eine unbedeckte Stelle frei lässt. Die Zellmembran wird von DE BARY, der in der damaligen Zeit noch mit ziemlich mangelhaften Mikroskopen zu arbeiten hatte, als „verhältnissmässig dünn und vollkommen glatt“ angegeben. An dem Materiale aus meiner Cultur C bemerkte ich bei den durch Fäulniss macerirten Cosmocladium-Zellen, die in concentrirter Lösung von essigsaurem Kali eingebettet lagen und bei Auerlicht mit LEITZ Ocul. 4 und Oel-Immersion '/,, untersucht wurden, auf der Zellmembran eine mehr oder minder charakteristische, meist eonstante Anordnung von verschieden starken Graneln. In der Vorderansicht zeigt jede Zellhälfte (Fig. 3) etwas über dem Centrum der im optischen Durch- schnitt elliptischen Halbzelle einen grösseren Höcker, der in einem gewissem Abstande von etwa 9—14 kreisförmig gestellten kleinen Graneln umgeben wird. An diesen Orsuelnkreis lehnen sich jederseits nach der Basis deg Halbzelle zu meist 3, seltener 2 oder 4 gleich grosse Graneln wie die des Kreises an, während solehe ebenfalls von gleicher Grósse wie die Kreisgraneln ziemlich unregelmüssig nach dem Scheitel der Halbzelle hin gelagert sind. Bei der Seiten- (Fig. 4) und bei der Scheitelansieht (Fig. 5) ziehen sich die zuletzt erwähnten Graneln in einer medianen Zone über den oberen Theil der Halbzellen und zwar bei den verschiedensten Individuen in mannigfach variabeler Anordnung, während der Central- höcker und der ihn umgebende Granelkreis ein constantes Aussehen auf jeder Vorder- resp. Hinterseite der Halbzelle haben. Der Central- höcker sowie sämmtliche Graneln entstehen, wie schon HOFMEISTER °) für die Desmidiaeeen angegeben, durch See Diekenwachs- DN "Wire: Desmidiaceen, in: ENGLER-PRANTL, Die natürlichen Pflanzen- familien I, 2. Abth. S. 11. Berlin 1890. 2) W. HorMEISTER: Die Lehre von der Pflanzenzelle, 1867. Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVIII 9 18 Bnuxo SCHRÖDER: thum der Membran, denn auf jungen, durch Theilung eben sich neu bildenden Halbzellen sind sie nicht vorhanden (Fig. 7), sie werden erst ausgebildet, wenn das Flächenwachsthum der neuen Zellhälfte ab- geschlossen ist. Eine Durchbrechung der Zellhaut durch Poren, deren gruppen- artiges Beieinandervorkommen lebhaft an das Aussehen der Sieb- platten der hóheren Pflanzen erinnert, findet sich an der Basis der Halbzellen rechts und links vom Isthmus (Fig. 6). Diese Poren sind für gewöhnlich unsichtbar, treten aber nach länger einwirkender Färbung mit Methylenblau deutlich hervor. Sie heben sich dann von der Membran durch einen eigenartig matten Glanz ziemlich intensiv ab. Bei Betrachtung mit 1000facher Vergrösserung und feinster Ein- stellung auf den Rand der Halbzellen, die sich durch die Maceration, der Zweischaligkeit der Desmidiaceen entsprechend, von einander trennen können, ist die thatsächliche Durchlöcherung der Membran und die Speicherung des Farbstoffes in den Poren gut wahrnehmbar. e e $ Er s į sA 1 Diese Poren, die bei Desmidiaceen namentlich durch die Unter: suchungen von HAUPTFLEISCH') und von LÜTKEMÜLLER") als sehr verbreitet nachgewiesen sind, werden auch im Weiteren uns noch zu beschäftigen haben. Die Gallerthülle um die Zelleolonien von Cosmocladium sawonicum wurde seiner Zeit schon von DE BARY gesehen, alle anderen Autoren, die über C. sazonicum schrieben, erwähnen dieselbe nicht. DE BARY sagt l. c. S. 324: „Im Umfange der Zellen und Zellgruppen findet sieh eine formlose, ganz dünne und durchsichtige Gallert. Unter dem Mikroskop ist dieselbe aueh nach An- a wendung von Reagentien nicht mit deutliehem Umriss er- kennbar. Ihr Vorhandensein geht eben daraus hervor, dass unser Cosmocladium ziemlich umfangreiche, formlose weiche Gallertmassen bildet, in welchen die grünen Zellgruppen in ziemlich weiten Abständen von einander in einer homo- genen durehscheinenden Substanz eingebettet liegen. Auch zwischen den Fäden eines Fadenpaares ist nur diese Gallert vorhanden....* Wenn man Zelleolonien von Cosmocladium saxoni- cum in fein zerriebene Tuscheemulsion bringt, so erhält man sehr schöne Bilder dieser Gallerthülle, welche zeigen, dass die Gallert- hülle zwar nicht „formlos“ und „ganz dünn“ ist, wie DE BARY meint, sondern daag sie kugelig po ellipsoidisch die Colonie als dieke, hyaline, aber nicht ganz ,homogene* Hülle umgiebt und 1) P. HAUPTFLEISCH: Zellmembran und Hüllgallerte. — Mittheil. aus dem Naturwissenschaftlichen Vereine für Neuvorpommern und Rügen. Greifswald 1888. ` 2) J. LÜTKEMÜLLER: Die Poren der Desmidiaceengattung Closterium. — Oester- reichische botanische Zeitschrift (, 9). Wien 1894. ee cod ^ 8 nn SC ERU Ee Unum Cosmocladium saxonicum de Bary. 19 nach aussen zu Neigung zum Verschleimen zeigt. Auch schon ohne Färbung sah ich bei frisch vegetirenden Colonien meiner Cultur B bei Betrachtung mit LEITZ Ocul. 0 und Obj. 4 eine theilweise strahlige Struetur (Fig. 2), ähnlich der, wie ich sie auf Taf. X, Fig. 1 des XVII. Bandes dieser Berichte bei Staurogenia Lauterbornei Schmidle*) abbildete und wie sie etwas modifieirt auch SENN 1l. c. S. 41, tab. III für Dictyosphaerium. angiebt. Deutlicher trat die strahlige Structur der für gewöhnlich ‘schwer fürbbaren Gallerthülle durch Tinetion von lebendem Materiale mit Methylenblau, Safranin, Thionin und allerdings schwach mit Rubinlösung hervor. Die Strahlen waren bei Cosmocladium ‘theils ziemlich dick, theils feiner, zum Unterschiede von denen bei Staurogenia und bei Dictyosphaerium, bei denen sie gleichartig sind. Sie fanden sich auch meist nur vom Scheitel und von der nach aussen zu gelegenen Seite der Zellen nach der Oberfläche des Gallertellipsoids hin gerichtet (Fig. 2). Mit der Hüll- gallerte der Desmidiaceen, die von KLEBS?) und von HAUPTFLEISCH l. c. beschrieben wurde, hat diese Gallerthülle von Cosmocladium nichts zu thun, sie ist ein vollkommen anderes Gebilde. Sie zeigt nicht die Struetur von Gallertprismen und geht auch nicht von Poren- kópfehen und Porenkanälen aus. SENN bildet bei Dictyosphaerium eine Gallerthülle ab, deren strahlige Streifung er mit gerbsaurem Vesuvin sichtbar machte. Er vermuthet, dass diese Gallert durch Poren der Membran, die er jedoeh nieht wahrnehmen konnte, aus dem Zellinnern hervorquelle. Dabei wendet er sich gegen BORZi's Hypothese?), welche zweierlei Schichten der Membran annimmt, von denen die nach aussen zu gelegene die Gallert durch Verschleimung erzeugen soll. So lange wir jedoch keine bessere Erklürung von der Entstehung der Gallerthülle bei Staurogenia, Dictyosphaerium und Cosmocladium haben, möchte ich bei der BORZI’schen Auffassung bleiben, zumal ich selbst bei 1500facher Vergrösserung an gut macerirtem Materiale keinerlei andere Poren in der ziemlich soliden, durch mechanischen Druck in steifen Falten sich einbiegenden Mem- bran von Cosmocladium beobachten konnte, als die zu beiden Seiten am Isthmus oder an der Basis der Halbzellen (Fig. 6, 7). Die Kleinheit des Objectes und das vereinzelte Vorkommen des- selben sind zwei Umstünde, die wenig geeignet sind, genügendes Licht auf die chemische Zusammensetzung der Gallerthülle von osmocladium zu werfen. Säuren, wie Schwefel-, Salz-, Essig- und ES B. SCHRÖDER: Planktonpflanzen aus Seen von Westpreussen. — Ber. der gier: botan. Gesellschaft Bd. XVII, Heft 4. Berlin 1899 2) G. KrEBS: Ueber die Organisation der Gallerte bei einigen Algen und Flagellaten. — Untersuchungen aus dem botanischen Institut zu Tübingen. Bd. II, Heft 3. 1888. 3) Borzı: Noterelle algologiche. — La gett Notarisia. Padova 1891. Va 20 BnuNo ScHRÓDER: Milchsäure bewirken bei frischem Materiale schnelle Contraction der Gallert, selbst in ziemlich verdünntem Zustande noch, wodurch die Zellen der Colonie zu einem Haufen zusammengeballt werden. Kali-, Natronlauge oder Sodalösung rufen fast gleichmässig zuerst auf einen Moment schwache Contraetion hervor, dann aber quillt die Gallert bedeutend auf, um sich günzlich aufzulósen, besonders wenn vorher verdünnte Säuren darauf gewirkt haben. Die Leichtigkeit der Auf- lösung der Gallert durch Alkalien und ihre Tinetionsfähigkeit durch Thionin, Methylenblau, Safranin und Rubin lassen vielleicht darauf schliessen, dass wir es bei dieser Gallertbildung mit Pectinver- bindungen zu thun haben, die durch MANGIN?) ihrer chemischen Natur und ihrem Vorkommen nach einigermassen bekannt geworden sind und aus denen die Mittellamelle oder die Intercellularsubstanz bestehen soll. Indessen erscheinen mir die genannten Reagentien noch nicht zur genauen Charakteristik der Pectinverbindungen aus- . reichend. Hinsichtlich der biologischen Bedeutung der Gallerthülle bei Cosmocladium sei darauf hingedeutet, dass dieselbe für die Zellen wohl einen Schutz gegen alle schnell einwirkenden chemischen Ver- änderungen des umgebenden Mediums bietet, Sehr merkwürdige Gebilde sind die sogenannten Verbindungs- fäden, die paarweise zwischen den Zellen von Cosmocladium saxonieum ausgespannt sind. DE BARY, der sie ausführlich beschreibt und zeichnet, sagt l. c. S. 324, dass dieselben „am ersten verglichen werden können“. mit den eigenthümlichen Klammern zwischen je zwei Zellen von Sphaerozosma.”) Ausserdem dürften die drei hyalinen eylindrischen Bänder, welche die Verbindung der Zellen von Strepto- nema trilobatum Wallich?) zu einem fadenförmigen Verbande zusammen- schliessen, als ähnliche Gebilde aufzufassen sein, nicht aber die Membranfortsütze von Onychonema paradozum (Delp.) Wille.*) nfangs war mir ganz unerklärlich, woher die Verbindungsfäden bei Cosmocladium saxonicum kommen. WILLE giebt Lena 11 an, dass die ,Schleimfádenpaare^ „in der Mitte der Zellen be- festigt sind.* Bemerkenswerth war ferner, dass die dureh Theilung entstandenen jungen Zellen nicht in einer Ebene liegen bleiben, sondern sich um etwa 90° um die Theilungsebene bewegen, so dass sie mehr oder 1) L. MasaGiN: Journal de Botanique, Bd. VII. 1898. 2) A. pe Bary; Untersuchungen über die Familie der Conjugaten, S. 45. Leipzig 1858. 3) G. C. WaLLiCH: Desmidiaceae of lower Bengal. — Annals and Magazine Nat. regn Ser. III, Vol. 5, p. 196, tab. 8, Fig. 1—6. 4) J. B. DELPONTE: Species Desmidiacearum subalpinarum. — Memor. de R Accad. de scienze di Torino, 1893, pag. 80, tab. 3, Fig. 27—33. ee " x Te Cosmocladium saxonieum de Bary. 21 weniger senkrecht zu ihr stehen und nicht mit den Scheitelenden, sondern mit der Vorder- oder Hinterseite einander parallel oder mehr oder wenig convergirend gegenüber stehen. Die Entstehung der Verbindungsfüden liess sieh an einem Stadium junger Zelltheilung gut beobachten (Fig. 8). Schon an der primären Zelle (Fig. 1) war bei der Gallert zu beiden Seiten am Isthmus eine allerdings schwer bemerkbare hellere Partie zu sehen, die etwas anders lichtbrechend schien, als die übrige Gallert, namentlich wenn sich die ersten papillösen Vorwölbungen der neuen Halbzellen eben zu bilden anfingen. Die genannte hellere Partie war anfangs etwas breiter und wurde bei fortschreitender Vergrösserung der jungen Halbzellen als dünner, aber deutlicher Faden sichtbar. Der Faden nahm seinen Ursprung da, wo auf der durch Fäulniss macerirten, siebplattenartigen Durchlöcherung der Membran die Poren zu sehen waren.‘) Je weiter die neugebildeten Zellen nach der Theilung aus einander rückten, desto stärker und länger wurde der im Uebrigen vollkommen homogene, höchstens schwach feinkörnige Faden, der in der Mitte eine knötchenartige Verdickung trägt Ich war hoch erfreut, als Bestätigung meiner Beobachtung in dem schon eingangs erwähnten Briefe von RICHTER eine von ihm gezeichnete Skizze gesendet zu bekommen, die zwei noch in einer Ebene gelegene, durch Theilung neu entstandene und bereits fertig ausgebildete Exemplare von Cosmo- cladium sawonieum mit den vollkommen homogenen Verbindungsfüden zeigte, welche ebenfalls von den von mir gefundenen und oben als siebplattenartige Perforation bezeichneten basalen Stellen ausgingen, jedoch keine mittlere Verdiekung aufwiesen. Wie. DE BARY erwähnt, machen die jungen Zellen bei der Theilung eine Schwenkung, indem sie sich beide um 90° senkrecht zur Theilungsebene stellen. Derartige Bewegungen sind nach DE BARY jedoch nur bei Copulationsprocessen der Desmidiaceen nicht selten. Meist findet die Schwenkung schon statt, wenn die jungen Zellhälften noch gar nicht vollständig ausgebildet sind (Fig. 8). Die Verbindungsfäden waren an solchen Theilungsstadien immer sehr kurz, und sie hielten selbst die fertig ausgebildeten neuen Zellen anfangs immer nahe bei einander. Je älter die Zellen wurden, desto länger wurden die Verbindungsfäden, sie erhielten auch schon im kurzen Stadium, ‚aber erst nach vollständiger Ausbildung der neuen Zellhälften die länglich breite, knötchenartige Verdiekung in der Mitte. Wodurch die Schwenkung der Halbzellen bei der Theilung 1) Die Ausgangspunkte der Verbindungsfäden von den Stellen der Halbzelle, wo die Poren gelegen, zeigt auch eine im Allgemeinen stark schematisirte Abbi von Cosmocladium saxonicum bei M. C. Cooge, British Desmids, tab. 85, Fig. 16, von der ich eine Pause Herrn Professor W; ScamipLe in Mannheim. verdanke. . 2 BRUNO SCHRÖDER: veranlasst wird, ob die Verbindungsfäden dabei vielleicht eine Rolle spielen, ferner wie und wodurch die „spindelförmige oder unregel- mässig ovale* (DE BARY) Anschwellung in der Mitte der Verbindungs- fäden entsteht, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. DE BARY möchte annehmen, dass die Anschwellung „eine Entstehung aus zwei Hälften andeutet.* Bei Einwirkung aller bei der Gallerthülle erwähnten Reagentien und Farbstoffe wurden die Verbindungsfüden von lebendem Materiale sofort unsichtbar. Auch Jod färbt sie naeh DE BARY nicht. Ihm scheint einerseits die Annahme gerechtfertigt (S. 325^, dass sie ihrer zähen Consistenz wegen, vermöge deren sie unter dem Deckglase oft stark gedehnt werden können, ohne zu zerreissen, „aus einer Gallerte von ähnlicher Zusammensetzung, wie die so häufigen formlosen gelatinösen Umhüllungen der Desmidiaceen be- stehen.* Auf S. 327 sagt er andrerseits: „Die Fäden werden während der Verlängerung eher dicker als dünner (s. oben S. 21), diese beruht also nicht auf einer mechanischen Dehnung oder Streckung, sondern einer Vermehrung ihrer Substanz, welche ihrerseits wohl nur von den chlorophyll- haltigen Zellen ausgehen kann.“ Wegen der relativen Feinheit der Fäden und wegen ihres Ver- schwindens oder Unsichtbarwerdens bei Einwirkung der angewendeten Reagentien lässt sich bis jetzt über ihre chemische Natur nichts sagen. Der Ursprung der Verbindungsfäden aus den Poren der sieb- plattenförmigen Perforation weist aber indireet darauf hin, dass wir es bei diesen Fäden mit extramembranösem Cytoplasma zu thun haben, auf dessen Vorkommen neuerdings SCHÜTT*) bei Peri- dineen, Bacillariaeeen und Desmidiaceen aufmerksam gemacht hat?) und durch welches die Protoplasten aller Zellen einer Cosmocladium- Colonie in substantieller Verbindung mit einander stehen würden, obgleich sie durch die sie umschliessende Gallert und die Zellmembran räumlich von einander getrennt sind. Sollte es gelingen, die Identität der Substanz der Verbindungsfäden mit der des Cytoplasmas im Innern der Cosmocladium-Zellen auch auf eheniischem Wege exact nachzuweisen, so wäre der direete Beweis geliefert, dass die Ver- bindungsfäden von Cosmocladium ein Analogon zu den Cytoplasma- N bilden, die‘ durch ARTHUR MEYER?) und durch ij ES ScHürT: Centrifugales Diekenwachsthum der Membran und extra- E membranóses Plasma. — PniNGSHEIM's Jahrbücher f wissensch. Botanik, Bd. XXXIII Heft 4, Berlin 1899 2) Siehe auch: 0. MürrER, Kammern und Poren in der Zellwand der Bacilla- riaceen. IL — Ber. der Deutschen Bot. Gesellschaft, Bd. XVII, Heft 10. Berlin, 1900. (qv ar mir erst bei der Correetur meiner Arbeit zugänglich.) 3) A. MEvEn: Botan. Zeitung, I. Abtheilung. 1896. xe Cosmocladium saxonicum de Bary. 23 GARDINER') kürzlich im Pflanzenreiche weit verbreitet nachgewiesen sind. Die Protoplasten der Pflanzen werden durch die Zellwände hindurch mit Hülfe äusserst feiner Cytoplasmafäden substantiell ver- bunden, und dieselben bedingen die Fortpflanzung des Reizes von Zelle zu Zelle, so dass sowohl die winzige Cosmocladium-Colonie wie der ganze Pflanzenkörper des mächtigsten Urwaldriesen eine organische Einheit bilden. Breslau, Pflanzenphysiologisches Institut der kgl. Universität. Erklärung der Abbildungen. Sämmtliche Figuren sind mit einem ABBE’schen Zeichenapparate entworfen. Fig. 1. Primäre Einzelzelle von Cosmocladium saxonicum de Bary im vegetativen Zustande mit Chromatophor und Pyrenoid. \Vorderansicht). Ver- grösserung „ 2. Junge Colonie von 4 Individuen mit strahlig structurirter Gallerthülle und Verbindungsfäden. (Färbung der Gallert mit Safranin. Verbindungsfäden vor der Färbung eingezeichnet). Vergr. 500. 3. Membranstructur einer Einzelzelle in Vorderansicht mit auf der Halbzelle excentrischem Hócker und Graneln. , 4 und 4". Monitum zweier Einzelzellen mit verschieden. nn Graneln. Vergr. 1 5’ und 5". Bhce id. Vergr. 1000. 6. Basalansicht einer Halbzelle mit der siebplattenartigen Perforation, den Poren der Membran. (Färbung mit Methylenblau). Vergr. 1 » T. Halbzelle im optischen Querschnitt (mittlere Einstellung), die Durch- brechung der Membran durch die Poren zeigend. (Fürbung mit Methylen- blau) Vergr. 1000. 8. Theilungsstadium einer Zelle mit kurzen Verbindungsfüden. Vergr. 1000. 9. Vegetative Colonie aus 18 Zellindividuen bestehend, mit Verbindungsfäden in einer gemeinsamen Gallerthülle liegend. Vergr. 500. (Mit Trocken- systemen ohne Deckglas betrachtet). 1) W. paese Proc. of the Roy. Soc. Vol. LXII, 1897. 24 E. LEMMERMANN: 3. E. Lemmermann: Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. Eingegangen am 14. Januar 1900. III. Neue Schwebalgen aus der Umgegend von Berlin. (Aus der botanischen Abtheilung des Städtischen Museums). Herr Dr. M. MARSSON (Berlin) sandte mir seit October 1898 eine Reihe verschiedener Planktonproben zur Untersuchung, welche er in der näheren und weiteren Umgegend von Berlin gesammelt hatte. Ich spreche ihm auch an dieser Stelle dafür meinen besten Dank aus. Ebenso möchte ich auch Herrn Dr. med. GERLING (Elms- holm) für die gütige Ueberlassung der ,Synopsis des Diatomées de Belgique“ von VAN HEURCK herzlich danken. Ich fand in den Proben neben den bekannten, überall verbreiteten Formen auch einige neue Species, sowie viele bisher wenig bekannte Algen, wie z. B. Mallo- monas litomesa Stokes, Gonium angulatum Lemm., Coelastrum veti- culatum (Dang.) Lemm.'), Pediastrum clathratum (Schroet.) Lemm., Ped. Kawraiskyi Schmidle, Schroederia setigera (Schröder) Lemm., Clüétafiopeis longissima Lemm., Golenkinia radiata Chodat, CHE botryoides (Schmidle) Lo Chodatella ` longiseta Lemm., Oocystis Marssonii Lemm., O. lacustris Chodat, Botryomonas natans Schmidle, Closterium spiraliforme Schröder, Cl. limneticum Lemm., Glenodinium Gymnodinium Penard, Chroococcus limneticus Lemm., Polyeystis stagnalis Lemm., nob.?), P. incerta Lemm., Tetrapedia Kirchneri Lemm. nob.?), Lyngbya limne- tica Lemm. ete. y Die genaue Untersuchung der einzelnen Proben hat die Richtig- keit der früher von mir mit aller Vorsicht gegebenen Charakteristik 1) Synonym: C. reticulatum (Dang.) Senn; diese Bezeichnung ist ungültig, da meine Arbeit etwa einen Monat früher gedruckt war als die Abhandlung von SENN. 2) Da es schon eine Polycystis pallida Farlow giebt, nenne ich jetzt die früher von mir als P. pallida Lemm. bezeichnete Alge P. stagnalis 3) Synonym: S aurogenia tetrapedia Kirchner, Jahresber. des Ver. für vaterl. Naturkunde in Würtemberg 1880, Taf. 2, Fig 1. — Tetrapedia emarginata Schröder, Ber. der Deutsch. bot. Ges. Bd. XV, Taf. 25, Fig. 6. — Herr Prof. Dr. O. KIRCHNER war so liebenswürdig, mir die Identität der beiden Algenformen zu bestätigen. Da die Bezeichnung Tetrapedia tetrapedia unzulässig ist, so nenne ich die Alge T'etrapedia Kirchneri nob. 4) Die genaueren Verzeichnisse wird Herr Dr. M. Manssow an anderer Stelle veröffentlichen Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 35 des Teichplanktons vollauf bestätigt‘). Auffällig war mir nur das Fehlen von Ceratium cornutum (Ehrenb.) Clap. et Lachm. Diese Alge scheint nach den bisherigen Funden zu urtheilen, überhaupt in Norddeutschland wenig verbreitet zu sein; doch möchte ich vorläufig kein abschliessendes Urtheil darüber aussprechen, da noch viele Gewässer der norddeutschen Tiefebene der genauen Untersuchung harren. Neuerdings sind auch die blaugrünen Algen den typischen heleophilen Planktonorganismen zugezählt worden. Mit dieser Auf- fassung kann ich mich aber deshalb nicht befreunden, weil obige Formen sowohl in flachen Teichen als auch in tieferen Seen zeitweilig in grösseren Mengen aufzutreten pflegen. Hierfür nur einige Beispiele. Polycystis aeruginosa Kuetz. findet sich im Züricher See, Zuger See, Gr. Plöner See. — P. ochracea Brand im Würmsee — Gloioreiokin echinulata (Engl. Bot.) Richter in den holsteinischen Seen — Oscillatoria rubescens DC. im Lac de Morat und Lac de Bienne — O. prolifica (Grev.) Gomont im Lac de Varese etc.; die meisten dieser Formen kommen in gleicher Menge auch in flachen Gewässern vor. Das Auftreten von Schizophyceen ist ganz besonders von äusseren Verhältnissen abhängig. Daher kommt es, dass sich diese Algen in manchen (iewässern plötzlich sehr üppig entfalten, um später ebenso schnell wieder zu verschwinden. Auch ist die Häufigkeit in den einzelnen Jahren eine sehr verschiedene. Anabaena ist im Plankton des Gr. Plóner Sees fast regelmüssig in geringer Menge vorhanden, vermag aber auch zeitweilig eine ausgedehnte Wasserblüthe hervorzurufen?). Oscillatoria prolifica (Grev.) Gomont war zwischen 1810 und 1830 im Ratzeburger See sehr häufig, ist aber seit der Zeit meines Wissens nicht wieder beobachtet worden. Aphanizomenon und Coelosphaerium bilden in manchen Jahren im Hollersee bei Bremen grosse Wasserblüthen, in anderen Jahren aber fehlen sie fast ganz. Polyeystis aeruginosa Kuetz. trat September 1892 in den Wasserzügen des Bremer Bürgerparkes in unglaublicher Menge auf, ist aber seitdem nicht wieder beobachtet worden. Polycystis ochracea Brand fand sieh 1895—96 nur vereinzelt im Plankton des Würmsees, bildete aber im August 1897 eine „auffällige Seeblüthe“ ®). Es geht daraus hervor, dass man unmöglich aus dem reichlichen Vorkommen von Schizophyceen im Plankton mit Sicherheit auf die Tiefe des betreffenden Gewässers schliessen kann. Ob die bisher meines Wissens nur in flachen Gewässern ge- fundenen blaugrünen Algen Lyngbya limnetica Lemm., L. contorta 1) Forschungsber. der biol. Stat. in Plön, Theil 7, S. 101. Forse . der biol. Stat. in Plön, Theil 6, S. 210. 8) Ber. der Deutsch. bot. Ges., Bd. XVI, S. 201. 26 E. LEMMERMANN: Lemm., L. lacustris Lemm., Polycystis stagnalis Lemm., P. incerta Lemm., P. reticulata Lemm. wirklich den heleophilen Plankton- organismen zuzuzählen sind, lässt sich wohl kaum schon jetzt beur- theilen, da diese Algen erst in neuerer Zeit bekannt geworden sind. as Vorkommen von Brachionus, Pedalion und Schizocerca scheint in der Regel auf ein flaches Gewässer hinzuweisen, das Fehlen dieser Räderthiere beweist aber absolut nichts. Es giebt vielmehr eine ganze Reihe grósserer und kleinerer flacher Wasserbecken, welche weder die eine, noch die andere Form im Plankton enthalten. Ich erinnere beispielsweise an den Einfelder See (4 m tief) den Schulensee (5 m tief), den Pehmer See und den Ausgraben-See. O. ZACHARIAS hat kürzlich versucht, die Gewässer nach der Zu- sammensetzung des Planktons in 4 Gruppen zu bringen; er unter- scheidet Seen, Seenteiche, Teiche und Teichseen'). Leider giebt er aber nur die Unterschiede zwischen Seen, Teichen und Teichseen an, nicht aber die besonderen Merkmale der Seen- teiche. Die Teichseen sollen sich von den Teichen dadurch unter- scheiden, dass sie neben vielen Palmellaceen, Protococcaceen, Desmidieen und Schizophyceen?) auch sehr viele Bacillaria- ceen in ihrem Plankton enthalten, und namentlich gerade die all- bekannten Seenformen Asterionella und Fragilaria crostonensis, sowie die dem Schwebleben beinahe noch besser angepassten Species Synedra delicatissima, Rhizosolenia longiseta urd Attheya Zachariasi“. Ob diese Unterscheidung stichhaltig ist, wage ich nicht zu entscheiden, da mir bislang noch kein Gewässer bekannt geworden ist, in welchem die erwähnten Kieselalgen zu jeder Jahreszeit fehlen. Man kann sich in dieser Beziehung sehr leicht täuschen, da bekanntlich gerade die Bacillariaceen meistens nur zu gewissen Zeiten häufiger im Plank- ton anzutreffen sind”). O. ZACHARIAS schreibt übrigens selbst, dass „Asterionella sich auch in kleineren Wasserbecken alsbald stark ver- - mehrt, wenn der sonst vorhandene Algenbestand aus irgend welchen Ursachen sieh etwas gelichtet hat“*). Darnach müsste also dasselbe Gewässer bald den Pitch, bald den Teichseen zugerechnet werden! Meines Erachtens ist es vorläufig besser, nur die beiden Gruppen 1) Biol. Centralbl. Bd. XIX, S. 313 ff. 2) Vergl bezüglich der Schizophyceen meine oben ausgeführten Bemerkungen. 3) Auch die von O. Zacnarıas benutzte Behauptung Bn. ScHRÓDER's Bacillaria- ceen kommen im Plankton der Teiche ohne stärkere Zuflüsse wenig oder gar nicht vor* (Biol Centralbl. Bd. XVIII, S. 532) ist das Resultat einer Untersuchung von . Proben, welche nur im „Juli und August“ (l. c. S. 529) gesammelt wurden. süchlich giébt es genug derartige Gewässer, welche zeitweise reichlich Bacillariaceen enthalten. Wach auch Forschungsber. der biol. Stat. in Plön, Theil 7, S. 100. 4) L c. 8. 815 Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 237 „Teiche“ und „Seen“ zu unterscheiden, da das Plankton derselben, wie ich früher nachgewiesen habe'), thatsüchlich wirkliche Unter- schiede in der Zusammensetzung aufweist. Genauere, möglichst lücken- lose Untersuchungen der einzelnen Gewässer werden erst lehren, ob eine weitere Eintheilung nothwendig und nützlich ist. Schliesslich möchte ich noch kurz die Frage erörtern, ob es auch sogenannte ,autopotamische* Planktonalgen giebt. BR. SCHRÓDER rechnet dazu Synedra actinastroides Lemm.?) und Actinastrum Hantz- schii var. fluviatile Schröder”). Ich habe beide Formen bisher sowohl in Teichen und Seen, als auch in Flüssen gefunden. Synedra acti- nastroides Lemm. kenne ieh von tigeudén Standorten: Oder bei Oppeln, Elbe, Mulde, Rhein, Istrichteich bei Baselitz (Sachsen), Horstsee bei Wermsdorf und Hubertusburg (Sachsen), Hahnteich bei Frohburg (Sachsen)*), Havelsee, Müggelsee, Tegeler See, Plóner See. In der Oder fand ich ausserdem noch eine besondere Form, welche ich weiter unten als var. opoliensis beschreiben werde; ich zweifle aber durchaus nicht daran, dass auch diese im Plankton einzelner Teiche aufzufinden sein wir Actinastrum Bëtong Lagerheim var. ffuviatile Schröder findet sich in der Oder, in einem Gewässer beim „weissen Ross“ in Oppeln, sowie im „Neuen See“ (Thiergarten), Havelsee, Müggelsee, Teltower See und Wilméridorfer See und zwar sowohl in Einzelcolonien, als auch in Syneoenobien?). Aus diesen Angaben geht hervor, dass die obigen Formen wohl schwerlich mit Recht als „autopotamisch“ bezeichnet werden können. Diagnosen der neuen Formen’). l. Dinobryon angulatum (Seligo) Lemm. var. curvatum nov. var. Colonien sehr sperrig, breit, reichlich verzweigt. Gehäuse mehr oder weniger stark gekrümmt, mit deutlich undulirter Wandung, aus 2 verschieden geformten "Teilen bestehend. Vorderer Theil gerade, eylindrisch mit concaven Seiten und etwas erweiterter Mündung. Hinterer Theil gekrümmt, kegelförmig, etwas kürzer wie der vordere Theil. 1) Forschungsber. der biol. Stat. Plön, Theil 7, S. 99— 2) Ich beschrieb diese Alge früher als. Fans ena Nitzsch; Ehrenb var. actinastroides Lemm., Bot. Centralbl. Bd. 76 8) Poesias. der biol. Stat. in Plön, See: S. 19—20. 4) Forschungsber. l. e. S 1 5) Ber. der Deutsch. bot. Ges. Bd. XVII, S. 158. 6) Die Abbildungen werde ich in einer grösseren Arbeit über das Phytoplankton veröffentlichen. 28 E. LEMMERMANN: Länge der Gehäuse 44—50 u, Breite in der Mitte des vorderen Theiles 6 u, an der Mündung und der Ansatzstelle des Kegels 8 u. Verbreitung: Griebnitz-See, Soldiner See, Choriner See. Diese Form unterscheidet sich von D. angulatum (Seligo) Lemm. dureh den sperrigen Wuchs, die Krümmung der Gehüuse und die undulirten Wandungen derselben; von D. divergens Imhof ist sie dureh das Fehlen der starken Undulation an der Ansatzstelle des Kegels sofort zu unterscheiden. Wieweit unsere Form mit D. divergens Imhof var. lewis Garbini verwandt ist, vermag ich jetzt nieht zu entscheiden, da ich Original- exemplare dieser Alge bislang nicht erhalten habe. 2. Dinobryon elongatum Imhof var. undulatum nov. var. Colonien lang und schmal, dicht gedrüngt, wenig verzweigt. Gehäuse cylindrisch, sehr. lang gestielt, mit undulirter Wandung. änge der Gehäuse von unten nach oben allmählich zunehmend. Unterste (Gehäuse 49—60 u lang, 7—9 u breit, oberste Gehäuse 82—100 u lang, 5— u breit. Verbreitung: Hundekehlen-See. 3. Lagerheimia octacantha nov. spec. Zelle freischwimmend, einzeln, oval, kurz vor jedem Ende mit 4, circa 15 u langen Stacheln besetzt, welche auf circa 2,5 u grossen Höckern sitzen. Zelle 4,5 u breit und 7 u lang. Verbreitung: Wilmersdorfer See. 4. Peridinium Marssonii nov. spec. Zelle länglich, fast eifórmig; dorsiventral etwas abgeplattet, durch eine deutlich schraubig gewundene Lüngsfurche in eine kleinere vordere und eine längere hintere Hälfte getheilt. "Tüfelung deutlich, ziem- lich kräftig. Tafeln mit vielen dicht stehenden Stacheln besetzt, nicht areolirt, durch breite Intercalarstreifen getrennt und mit flügel- artigen Leisten versehen. Stachelbesatz der hinteren Hälfte be- sonders auffällig. Länge 47—50 u, Breite 40—42 u, Dicke circa 32 u, Stacheln cirea 4 u lang. Chromatophoren zahlreich, scheibenförmig, braun. Augenfleck nicht beobachtet. Verbreitung: Wilmersdorfer See. Die Form der Zelle erinnert an P. bipes Stein, Organismus. der Infus. 3. Abth., 2. Hälfte, Taf. 11, Fig. 7 und 8, die hohen, flügel- artigen Leisten an P. palatinum Lauterborn, Zool Anzeiger 1896. 5. Peridinium aciculiferum nov. spec. Zelle länglich, 32—42 u breit, 41— 51 u lang, durch die schwach schraubig gewundene Querfurche in zwei fast gleiche Hälften getheilt. 3 TUER 3 a Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 29 Vordere Hälfte an der Spitze etwas vorgezogen und abgestutzt, hintere Hälfte abgerundet, mit 3 kräftigen Stacheln besetzt, von denen einer am Ende und zwei kurz vor demselben inserirt sind. Täfelung sehr schwach; Tafeln durch schmale Intercalarstreifen getrennt. Chromato- phoren zahlreich, scheibenfórmig, braun. Augenfleck nicht beobachtet. Verbreitung: Havelsee bei Moorlake. 6. Peridinium bipes Stein var. exeisum nov. var. Blattartige Endhórner an der Spitze ausgerandet; sonst wie die typische Form. Verbreitung: Halensee. 7. Cyelotella chaetoceras nov. spec. Zelle trommelfórmig, kettenbildend. Valvarseite kreisrund, 21 bis 28 u gross, mit kräftigen radialen Streifen und structurloser Mitte, am Rande mit vielen, hyalinen, sehr langen Kieselnadeln versehen. Pleuraseite rechteckig, 21—28 u breit und 12-17 u lang. Die Kiesel- nadeln der benachbarten Zellen greifen über einander, so dass da- durch eine meistens aus 5—8 Individuen bestehende Kette zu Stande kommt. Chromatophoren scheibenförmig, wandständig. Zellkern central. Verbreitung: Kalksee. Die Art nähert sich wegen der kräftigen radialen Structur C. Meneghiniana Kütz. var. rectangulata (Breb.) Grun. (VAN HEURCK, Synopsis t. 94, f. 17—19), unterscheidet sich aber davon durch die viel dichtere Streifung, die rechteckigen Pleuraseiten, die langen Kieselnadeln und die Coloniebildung. Zu den coloniebildenden Cyelotellen gehören meines Wissens bislang 6 Formen, nämlich: a) C. chaetoceras Lemm. Verbreitung: Kalksee. b) C. catenata Brun., Diatomiste II, Pl. XIV, Fig. 11—12. Verbreitung: Genfer See. c) C. melosiroides (Kirchner) nob. Synonym: C. comta (Ehrenb.) Kütz. var. melosiroides Kirchner, Vegetation des Bodensees, S. 96; Abbildung in SCHROTER, Phyto- plaukton, Fig. 60. ; Verbreitung: Bodensee, Rhein, Genfer See, Züricher See, Ammer-See. | 30 E. LEMMERMANN: d) C. radiosa (Grun.) nob. Synonym: C. comta (Ehrenb.) Kütz. var. radiosa Grun. in VAN HEURCK, Synopsis Taf. 92, Fig. 23, Taf. 93, Fig. 1—9, und KIRCHNER Vegetation des Bodensees, Taf. 1, Fig. 7—8; C. socialis Schütt, Ber. der Deutsch. Bot. Ges., Bd XVII, S. 220, und Jahrb. für wiss. Bot., Bd. XXXIII, Taf. 7, Fig. 22—35, Taf. 8, Fig. 37 und 40. e) C. lemanensis (Müll.) nob. Synonym: C. comta (Ehrenb.) Kuetz. var. lemanensis Müll. in CHODAT, Etudes de biologie lacustre, l'herb. BOISS., Tome VI, p. 186, Fig.3; C. comta (Ehrenb.) Kütz. var. bodanica Eulenstein f. lemanica O. Müller in SCHRÖTER, Phytoplankton, S. 33, Fig. 53. Verbreitung: Genfer See, Zuger Zee. f) C. Schroeteri nob. Synonym: C. comta drei Kuetz. var. quadrijuncta Schróter, Phytoplankton, S 33, Fig. Da diese Form im Padi in Colonien vorkommt, welche aus 2—8 Individuen bestehen, ist wohl der Name ,quadrijuncta* als irre führend zu verwerfen; ich bezeiehne deshalb die Alge zu Ehren des Auffinders als C. Sektos. Verbreitung: Züricher See, Dümmer See, Luganer See. 8. Synedra actinastroides nov. spec. . Synonym: S. Ulna (Nitzsch) Ehrenb. var. actinastroides Lemm. Bot. Centralbl. Bd. 76, S. 156. Zellen zu 4—16 zu freischwimmenden, büschelförmigen, strahligen Colonien vereinigt. Valvarseite linear, gerade, nach den Enden all- mählich verjüngt und etwas vorgezogen. Querstreifen sehr kurz, die Mitte nicht erreichend. Pleuraseite linear, gerade, gleichbreit. Breite 2,5—2,7 u, Länge 44—55 u.!) Verbreitung: Rhein, Elbe, Mulde, Istrichteich b. Baselitz (Sachsen), Horstsee bei Wermsdorf und Hubertusburg (Sachsen), Havelsee, Müggelsee, Tegeler See, Plöner See. var. opoliensis nov. var. Valvarseite 3,5 u breit, 34 - 44 u lang. Verbreitung: Oder bei Oppeln. var. lata nov. var. Valvarseite 4 u breit, 58—64 u lang, linear, bis kurz unterhalb der Enden gleichbreit. Verbreitung: Dahme-Fluss. fehler. 1) Die früheren Grössenangaben beruhen auf einem leider übersehenen Druck- Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 31 var. curvata nov, var. Valvarseite etwas gekrümmt, 2,7 - 3,5 u breit, 16 u lang. Verbreitung: Dahme-Fluss. 9. S. berolinensis nov. spec. Zellen 25—34 u lang, zu 4—?24 zu büschelfórmigen, strahligen, freischwimmenden Colonien vereinigt. Valvarseite gerade, in der Mitte etwas bauchig erweitert, an den Enden 1,3 u, in der Mitte 2,5 u breit. Querstreifen kurz, die Mitte nicht erreichend. Verbreitung: Grunewaldsee. Angeregt durch die Bemerkungen von FR. SCHÜTT über die Be- deutung der Coloniebildung für die Bacillariaceen'), schlage ich vor, die Gattung Synedra Ehrenb. in zwei biologische Sectionen zu zer- legen. l. Sectio: Eusynedra Schütt: Zellen einzeln, freischwimmend oder festsitzend. i j . ' Synedra Ulna (Nitzsch) Ehrenb., S. delicatissima W. Sm., S. acus Kuetz. etc. Il. Sectio: Belonastrum nob.: Zellen zu freischwimmenden, büschel- förmigen, strahligen Colonien vereinigt. ynedra actinastroides Lemm. und Varietäten, S. berolinensis Lemm. 10. Merismopedium Marssonii nov. spec. Zellen rundlich, mit Gasvaeuolen im Innern, 13—2 u dick. Familien tafelfórmig, rechteckig, aus 16 —128 dicht gedrüngten Zellen bestehend. Verbreitung: Hopfensee. : Die Species hat viel Aehnlichkeit mit M. tenuissimum Lemm., unterscheidet sich aber davon durch das Vorhandensein der Gas- vacuolen. Letztere verschwinden übrigens bei Behandlung mit Säuren. 11. Nostoc Kihlmani nov. spec. Lager freischwimmend, weisslich, lünglich, mit fester, hyaliner Aussenschicht, 112—450 u breit und 139—560 u lang. Fäden viel- fach gewunden, ohne besondere Gallerthülle. Zellen rundlich, mit Gasvacuolen im Innern, 4—7 u dick. Heterocysten rundlich, 6—8 u diek. Sporen bislang nicht beobachtet. Verbreitung: Peitzer See, Sameshnaja (nördl. Russland, im Gou- vernement Archangel). 1) Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Bd. 17, Heft 6, S. 215—221. 32 W. Zorr: Ich fand eine ganze Anzahl der weisslichen, freischwimmenden, schon mit blossem Auge erkennbaren Colonien in einer Algenprobe, welehe von Herrn Dr. A. Osw. KIHLM N (Helsingfors) im nórdlichen Russland gesammelt worden war; spüter sah ich auch einige wenige Exemplare in einer Planktonprobe aus dem Peitzer See. Die Alge ist besonders wegen des Vorhandenseins von Gasvacuolen im Zell- innern ausserordentlich interessant; sie scheint am meisten mit N. caeruleum Lyngb. verwandt zu sein. 4. W. Zopf: Oxalsáurebildung durch Bacterien. = Mit einem Holzschnitt. Eingegangen am 11. Januar 1900. Bekanntlich ist die Fähigkeit, kohlenstoffhaltige organische Ver- . bindungen zu Oxalsüure zu oxydiren, sowohl bei einer grossen Reihe a chlorophyllhaltiger Gewächse als auch bei zahlreichen chlorophyll- — losen Pflanzen, speciell Pilzen, zu finden. Durch letztere Thatsache wird die Vermuthung nahegelegt, es. móchten auch Baeterien jenen Proeess auszuführen im Stande sein Wenn man dieser Frage näher treten will, wird man naturgemäss sein Augenmerk auf diejenigen Bacterien zu richten haben, welche ausgesprochenes Sauerstoffbedürfniss besitzen, also auf obligate Aörobier. E Es liegt nun nahe, innerhalb dieser biologischen Gruppe solehe . Vertreter auszuwühlen, von denen bereits feststeht, dass sie mehr oder weniger energische Oxydationen in anderer Richtung auszu- führen vermógen. So könnten z. B. in Betracht kommen die Essigbaeterien, die ja bekanntlich im Stande sind, Aethylalkohol zu Essigsäure zu oxydiren; oder die nitrifieirenden Bacterien, von denen ja manche - Ammoniak zu Nitrit, andere Nitrit zu Nitrat zu oxydiren vermögen, - oder noch andere Spaltpilze. Ich habe zunächst eine Anzahl von Essigbacterien geprüft und bin dabei zu dem Resultate gekommen, dass sie sämmtlich Traubenzucker zu Oxalsäure oxydiren können. Es handelt sich um B. aceti Emil Chr. Hansen, acetigenum Henneberg, acetosum iudicis Ze ae» a ne E E 2g " Oxalsäurebildung durch Bacterien. 23 Henneberg, ascendens Henneberg, Kützingianum E. Chr. Hansen, uec E. Chr. Hansen, zylinum J. Brown’). n Wichtigkeit ist es, eine Versuchsanordnung zu wühlen, bei der die zu erzielenden Bacteriencolonien in unmittelbarster Berührung mit der Luft stehen Nur in diesem Falle können sie ihre Oxydations- Bacterium z ain J. Br. A. Gruppe von 6 kleinen Colonien auf Nährgelatine bei auffallendem Licht, 37fach vergróssert. Die im Umkreise liegenden Pünktchen sind Kalkoxala pie welche in die Gelatine eingebettet erscheinen. B. Die beiden links liegenden Colonien der iis c A bei durchgehendem Licht, aufliegendem ckglas und 175facher Vergrösserung. Sowohl die Gelatine im oke der beiden Colonien, als auch diese selbst sind von zahlreichen Kalkoxalat-Octaédern durchsetzt. fähigkeit genügend bethätigen. Ich bediente mich daher stets eines festen Substrats und Impfung desselben mittelst oberflächlichen Impf- strichs. Als fester Nährboden diente Gelatine 10 pCt., als Kohlen- D Die. Materialien verdanke ich der Gefälligkeit der Herren Prof. Eat, CHR. Hansen in Kopenhagen und Dr. HENNEBERG in Berlin. 34 W. ZoPr: Oxalsüáurebildung durch Bacterien. stoffquelle Traubenzucker 2 — 3 pCt., als Stickstoffquelle Pepton 1 pCt., als Nührsalzgemisch Fleischextraet 1 pCt Auf diesem Nährboden, den man entweder zu Objecttrüger- oder zu Reagirglaseulturen (schräge Fläche) verwendet, gedeihen die Essigbacterien im Allgemeinen gut, nur muss man ihm seine schwach sauere Reaction belassen. Schon nach etwa Stügiger Cultur bei Zimmertemperatur zeigten sich die im Impfstrich erwachsenen Colonien wie auch das Substrat in unmittelbarer Nachbarschaft der letzteren durchsetzt mit vielen, bei den meisten Species äusserst zahlreichen Krystallen, welche meist in Form von Quadratoctaödern, sonst in vierseitigen Prismen mit auf- gesetzten Pyramiden auftraten. E Die nähere Untersuchung zeigte, dass es sich in allen Fällen um - Kalkoxalat handelte. Die Krystalle sind nämlich unlöslich in | Wasser, Alkohol, Aether, Chloroform, ferner in Ammoniak, in Essig- so sieht man alsbald Gipskrystalle auftreten. k Dass die Oxalsäure aus dem Traubenzucker und nicht etwa ` aus den kohlenstoffhaltigen Verbindungen im Fleischextraet (Kreatin, | Kreatinin, Sarkosin etc.) entstand, ging hervor aus Controleuliuren, welche mit einer genau wie oben zusammengesetzten, aber zucker- freien Nährgelatine angestellt wurden. In solchen Culturen entstand niemals Kalkoxalat. | ch möchte mich auf die vorstehenden Mittheilungen beschränken, da Herr cand. phil. BANNING in meinem Institut damit beschäftigt ` ist, die an die Thatsache der Oxalsäuregährung durch Bacterien sich ` anknüpfenden Fragen einer nüheren Prüfung zu unterziehen. d Botanisehes Institut der Akademie Münster i. W. | à | p is E Tee d. Deutschen. Bot. besellsch. Bd. XVI. Berichte Ei Es wird gebeten, alle Kec aeger Zusendungen mit genauer Angabe der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, qe Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin W Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen Sitzungen finden mit Ausnahme xd Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s ss. Sämmtliche on für die Beriehte müssen u acht Tage vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vollständig Lie ef im Manuser rig — die Tafeln genau im Format gas cm) — ein- ereicht werden. Die Mittheilungen sollen der Regel n n Umfang von k betrifft a SCH Ate welche sympa in nicht correctem Ke tein enthalten. Es wird geb im Manuscript nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe des- selben die pos ahl der gewünschten Sonderabdrücke anzugeben Die ichkeit für ihr ftstücke, Corr sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. .95, II. Ein dibestar Verkehr zwischen den Ate und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. Für die wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin: En ler, Vorsitze =. K erster Stellvertreter; Witt ack, zweiter Stellvertreter: Frank, dom Cóhne, iw Schriftführer. Urban, dritter Schriftführe aede 0.1 ee E Frank, Kóhne, Urban, Ascherson, Magnus, Sé D für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luer hube. TTS Secretär: C. Müller. Geldsendungen, sowie Us auf das Bezahlen der Jabresbeiträgo bezü ichen 2 Alle d Pa Schrfistücke, A erden franco an den Schatzmeister, Herrn Dr. 0. M üller, Berlin Wy. Köthen tr.44 ide irum Der Beitrag beträgt für orde leder — . 90, 1 für a auswärtige o ordentliche Mk. 15, für alle en Schönebergerstr. 17a, zu adress verzeichniss be bitt zu senden, Fa Mud pur g "n. .H eg 9 1. Jeder Autor erhält 50 8 d it U kostenfrei geliefert. e . Für Mehrabzüge wird, sofern die Bestellung à de A i juge.) he wed t I 8 bei mehrfarbigen E für I2 Farbe pro CH Tafel ‚mehr... =! Botanische Modelle Die zerlegbare Blüten- Zeg Frucht-Modelle, sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cryptogzamen darstellend, ferner E: schematische Darstellungen von Blütenständen und Modelle zur Erläuterung $ > der Blattstellungslehre für den allgemeinen und höheren :: nte rricht in der Botanik § in sehr vergróssertem Massstabe aus Papi ermasse, Gelatine, Holz etc. ns 2 natür- d: lichem Colorit, MER in eigener Werkstätte eed lief 3 R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Bisina A di. M Preisverzeichnisse gratis und franco. (E: ) Prámiirt mit der Staats- und 20 Ausstellungs- Medaillen. Le Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine 1 | ` i } b D ahaa aa aa aa heag Waechters neue Baryt- Aplanate. — Preislisten versende gratis und franco. === tá. B. Höhne,» ee 140. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. = Referenz: = Die Villen-Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte.] db >| Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, | «V | bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze | Ar in Holz- und Eisenkonstruktion. ' Prospekte kostenlos und portofrei. P Emil Laue e Prinzenstrasse 101. « BERLIN S. a Prinzenstrasse 101 Lithographische Anstalt AREA speciell ` bota nische und medieinische Arbeie = Diesem Se? rei bei: Ein Propost der der "e mmm | | | 4 BAND XVIII. JAHRGANG 1900. BERICHTE DER DEUTSCHEN HEFT 2. BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, ACHTZEHNTER JAHRGANG. HEFT 2. MIT TAFEL II. AUSGEGEBEN AM 22. MÄRZ 1900. - BERLIN | GEBRÜDER BORNTRJEGE! Inhaltsangabe zu Heft 2. d Seite Sitzung vom 35. Februar 1900. 4... . - SE Mittheilungen: ~ 5 E. Schulze: Ueber Eiweisszerfall und giai in der Pflanze . . 6. L. Kny: Ueber um erg Vorkomp. TEN Pioi- plasmas in den weiteren Lufträumen von Wasserpflanzen . . 1. C. Steinbrinck: Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzengeweben. (Vorläufige Mittheilung) . 8. L. Lewin: Ueber die toxicologische Stellung dei Kapkiden, 9. P. Magnus: Beitrag zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. (Mit Tafel Nächste Sitzung der Gesellschaft in Berlin: Freitag, den 30. März 1900, Abends 7 Uhr, dm Hörsaale des Schwendener’schen botan. Institutes, 1 . Dorotheen - Strasse 5. Sitzung vom 25. Februar 1900. 35 Sitzung vom 25. Februar 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Zu ordentlichen Mitgliedern sind proclamirt die Herren: Duggar, M. Benjamin, in Ithaca (New-York), Muth, Dr. phil, in Heuchlingen. Der Vorsitzende theilt mit, dass die Gesellschaft zwei ihrer Mit- glieder dureh den Tod verloren hat. Nach verspütet eingegangener Mittheilung verstarb bereits am 27. Mai 1899 Herr Dr. Ernst Beinling, ES LAE Aci erster Assistent an der | Versuchsanstalt in Karlsruhe i.B. Er hat unserer Gesellschaft seit dem Jahre 1883 als Mitglied angehört. Am 15. Februar starb nach langen Leiden in Wien Herr H. Zukal, ausserordentlicher Professor der Phytopathologie an der k. k. Hoch- schule für Bodeneultur. Die Verdienste der Dahingeschiedenen zu würdigen muss den später zu bringenden Nachrufen vorbehalten bleiben. Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XVIII, 3 36 ^^ E. SCHULZE: Mittheilungen. 5. E. Schulze: Ueber Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze. Eingegangen am 11. Februar 1900. Der Eiweisszerfall und die Eiweissbildung in der Pflanze sind in der letzten Zeit in diesen Berichten der Gegenstand mehrerer Abhandlungen gewesen. An der Diseussion einiger auf diese Pro- cesse sich beziehenden Fragen möchte auch ich im Folgenden mich betheiligen und dabei an eine Mittheilung PRIANISCHNIKOW's!) an- ` knüpfen. Dieser Forscher hat gleich mir?) die Beobachtung gemacht, dass in jungen, an Eiweisszersetzungsprodueten reichen Papiliona- ceen-Pflänzchen, in denen unter dem Einfluss der im Assimilations- process entstandenen Producte eine Zunahme der Eiweissstoffe statt- gefunden hatte, trotzdem eine Verringerung der Asparaginmenge ` kaum zu constatiren war?) Er erklärt dies durch die Annahme, dass. in solehem Falle der Stickstoff für die Eiweisssynthese in der Haupt- sache nieht vom Asparagin, sondern von anderen Eiweisszersetzungs- producten (Amidosäuren) geliefert worden sei — woraus dann weiter zu folgern sein würde, dass diese letzteren Producte ein besseres Material für die Eiweissbildung wären, als das Asparagin. iese mit anderen Erfahrungen nieht in Uebereinstimmung stehenden Annahmen braucht man aber zur Erklärung jener Beob- ER nicht zu Hülfe zu nehmen, wenn man der schon vor längerer 1) Dion. Berichte, Bd. XVII, Heft 4; ausführlicher in den Landwirthschaftlichen — Versuchsstationen, Bd. 52. 2) Landwirthschafiliche Jahrbücher 1878, S. 429 und 1880, S. 728. Ich fand, : dass in Keimpflanzen von Lupinus luteus, welche nach lOtügigem Verweilen 1m Dunkeln an’s Licht gebracht wurden, in den ersten drei Wochen der Vegetation am ` Licht das Eiweiss, gleichzeitig aber auch das Asparagin sich an Quantität vermehrt ` hatte; erst nach längerem Vegetiren im Licht konnte eine Abnahme der Asparagin- menge constatirt werden. Die Resultate, die PRIANISCHNIKOW an der gleichen Lupinus- Art erhielt, weichen von den meinigen in sofern ab, als schon nach kürzerer Vegetation am Licht das Asparagin abzunehmen begann — eine Abweichung, die sich leicht aus Verschiedenheiten in der Versuchsanordnung, insbesondere daraus erklärt, dass PRIANISOHNIKOW die Versuchspflanzen kürzere Zeit im Dunkeln gelassen hatte, als ich. 3) Wie aus PRIANISCHNIKOW's EE mit Pisum sativum zu ersehen ist. EE er Ueber Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze. 37 Zeit von mir!) ausgesprochenen Ansicht zustimmt, dass in den Pflanzen Asparagin auf Kosten anderer Producte des Eiweissumsatzes sich ‚bilden kann. Ist letzteres in einer Pflanze der Fall, so braucht trotz der Verwendung des Asparagins für die Eiweisssynthese die Asparagin- menge nicht abzunehmen — sie kann sich sogar unter Umständen ver- mehren, weil ja fortwährend neues Asparagin auf Kosten anderer Eiweisszersetzungsproduete entsteht. iese Annahme bildet einen Theil der in Bezug auf den Eiweiss- umsatz in Keimpflanzen von mir aufgestellten Hypothese, die sich in folgenden Sätzen kurz wiedergeben lässt: Beim Zerfall der Eiweiss- stoffe in keimenden Samen entsteht ein Gemenge von Stickstoff- verbindungen, in welchem wahrscheinlich die auch bei der Zersetzung der Eiweissstoffe durch Säuren oder durch Trypsin zum Vorschein kommenden Amidosäuren der fetten und der aromatischen Reihe, sowie die Hexonbasen (Arginin, Histidin und Lysin) niemals fehlen. Ein Theil dieser primären Zerfallsproduete erfährt im Stoffwechsel der Keimpflanzen eine Umformung, bei welcher Asparagin oder Glutamin entsteht. Darin liegt der Grund dafür, dass diese beiden Amide, gewissermassen als seeundäre Producte des Eiweissumsatzes, sich in vielen Keimpflanzen in so grosser Menge anhäufen. Doch ist es möglich, dass Asparagin und Glutamin auch beim Zerfall der Eiweissmolecüle in beschränkter Quantität direet entstehen. Wenn ich auch zur Stütze dieser Hypothese schon in der eitirten Abhandlung eine beträchtliche Zahl von Thatsachen aufführen konnte, so war es doch mein Wunsch, noch weitere Beweise für dieselbe beizubringen. Der Weg, auf welchem ich nach solchen Beweisen zu suchen hatte, war angezeigt durch die von mir gemachte Beobachtung, dass aus ganz jungen Keimpflanzen von Lupinus luteus Leucin und Tyrosin sieh darstellen liessen, während ich diese beiden Amidosäuren aus älteren etiolirten Pflänzchen gleicher Art nicht mehr zu isoliren vermochte. Ist jene Hypothese richtig, so kann man erwarten, dass in Keimpflanzen von geringem Alter die primären Producte des Ei- weisszerfalls sich vollständiger vorfinden als in den älteren Pflänz- chen und dass durch eine Vergleichung der an Keimpflanzen ver- schiedenen Alters gewonnenen Resultate eine mit der fortschreitenden Entwiekelung der Pflünzehen verbundene Verschiebung des Mengen- verhültnisses zwischen Asparagin und den neben letzteren auftretenden Amidosäuren und Hexonbasen sich nachweisen lässt. Diese Kae; hat sich vollkommen erfüllt’). Aus neun ) In meiner Abhandlung über .den Umsatz der Eiweissstoffe iu der lebenden Zeitschr für physiologische Chemie, Bd. 24, S. eile hier nur einige Hauptresultate der Untersuchung mit; eine aus- Ze gie soll in der Zeitschrift für physiologische Chemie erfolgen. Zu erwähnen ist, dass eine Cultur von Lupinus albus in meinem Laboratorium von t * 38 E. SCHULZE: Culturen 6—7 tägiger Keimpflanzen von Pisum sativum, Vicia sativa, Lupinus luteus, Lupinus albus und Lupinus ang gustifolius konnten wir mit Leichtigkeit Leucin in relativ beträchtlicher Quantität darstellen. Im Einklang mit diesem bemerkenswerthen Resultat steht die Angabe BELZUNG's, dass 8tägige Keimpflanzen von Lupinus albus reich an Leucin sind und dass doc Saft dieser Pflanzen diese Amidosäure so- gar in übersättigter Lösung enthält. Aus 7 Culturen konnten wir neben Leuein auch Tyrosin, jedoch nur in kleiner Quantität, isoliren. Hexonbasen liessen sich aus allen darauf untersuchten Culturen, nämlich aus einer Cultur von Vicia sativa und aus je zwei Culturen von Pisum sativum, Lupinus luteus und Lupinus albus dar- stellen, und zwar waren fast ausnahmslos Arginin, Histidin und Lysin neben einander nachzuweisen. In 6—7 tägigen Papilionaceen- Keimpflanzen findet man also (neben Asparagin) Teucin, Tyrosin und Hexonbasen vor. — Producte, welche auch bei der Zersetzung der Eiweissstoffe durch Säuren oder Trypsin regelmässig erhalten werden, nach denen man aber in den älteren Keimpflanzen oft vergeblich sucht. Man wird kaum irren, wenn man diese Stiekstoffverbindungen als primäre Producte des Eiweisszerfalls betrachtet. Bemerkenswerth ist noch, dass diese Stoffe bei den Lupinus-Keimpflanzen, welche vor der Untersuchung in die Cotyledonen und die übrigen Theile zerlegt wurden, in den Cotyledonen enthalten waren und dass die Quanti- täten, in denen sie aus den verschiedenen Keimpflanzen gewonnen wurden, fast niemals grosse Unterschiede zeigten. Ein ganz anderes Bild bieten die Resultate dar, die man bei der Untersuchung 2—3wöchentlicher oder noch älterer etiolirter Papilio- naceen-Keimpflanzen erhält. Aus solchen Pflanzen habe ich bis jetzt noch niemals Tyrosin isoliren können; Leucin fand ich darin zu- weilen vor, aber nur in geringer Quantität: in manchen Fällen aber vermochte ich diese Amidosüure gar nicht zu isoliren. Nur aus einem solchen Object, nämlich aus den etiolirten Keimpflanzen von Lupinus luteus, konnte ich Arginin in ansehnlicher Menge gewinnen; in den anderen Objeeten fehlte es oder war nur in Spuren vor- handen. Die älteren Papilionaceen-Keimpflanzen sind dagegen, wie längst bekannt ist, ausserordentlich reich an Asparagin. Vergleicht man die jüngeren mit den älteren Keimpflanzen in Bezug auf ihren Stoffgehalt, so zeigt sieh auf das Deutlichste, dass manche Producte des K akaniita. insbesondere Leucin, Tyrosin und Arginin mit der fortschreitenden Entwickelung der Pflanzen an Menge abnehmen’), wührend andererseits das Asparagin sich stark — Herrn N. WassiLIEFF untersucht worden jet. und dass an der Untersuchung einer ime Cultur Herr Dr. PosrERNAK sich betheiligt hat. i Annales des Ge Gaeren VIIme série, Botanique T. KY, 8. xs e jr Eine Ausnahme b die Anhäufung von Arginin in den etiolirten Keim pflanzen von Lupinus poe DEE TEeTTTHE UNLESS en Ueber Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze. 39 vermehrt; jene Stoffe werden also im Stoffwechsel der Keimpflanzen verbraucht und umgewandelt. Die von mir ausgesprochene Annahme, dass in den Keimpflanzen bildet, gründet sich aber nicht allein auf solche qualitative Unter- suchungen, sondern auch auf die Resultate von quantitativen Be- stimmungen, die von M. MERLIS, E. WINTERSTEIN, N. RONGGER und mir ausgeführt wurden. Diese Resultate sind in meiner oben eitirten Abhandlung?) mitgetheilt worden. In welcher Weise jene Producte in Asparagin umgewandelt werden, ist noch eine offene Frage”); welchen Nutzen aber die Pflanze von diesem Process zieht, das ist leicht verständlich, wenn man an der Aunahme festhält, dass das Asparagin ein sehr geeignetes Material für die Eiweisssynthese ist. Für diese Annahme spricht aber in der That Vieles. Bekanntlich verfolgte PFEFFER?) die Verbreitung des Asparagins und der Glycose in den Keimpflanzen der Papilionaceen mit Hülfe des Mikroskopes und kam dabei zu dem Resultat, dass alles, was über Zeit des Auf- tretens, Art der Wanderung und Verschwinden in den wachsenden Organen für die Glycose zu beobachten ist, in den wesentlichen Zügen auch für das Asparagin gilt; er zieht daraus den Schluss, dass ebenso wie die Glycose Beumatertal für die Zellhaut, so das Asparagin Baumaterial für die eiweissartigen Stoffe des Protoplasmas ist. Dieser Schlussfolgerung haben andere Botaniker, z. B. BORODIN 5), sich an- geschlossen. Für den Verbrauch des Asparagins ın den Blättern, die man als den Sitz einer lebhaften Eiweissbildung betrachtet, sprechen auch die Ergebnisse quantitativer Bestimmungen. So fand ich z. B. in jungen Pflanzen von Medicago sativa in den Stengeln und in den Blattstielen weit mehr Asparagin, als in den von den Stielen befreiten Blättern®). Bei Bestimmung des Asparagingehalts junger, grüner 1) Zeitschr. für physiolog. Chemie, Bd. 24, S. 18. 2) Da in der Pflanze bekanntlich nicht nur Synthesen, sondern auch Um- formungen organischer Verbindungen sehr häufig ausgeführt werden, so können der ragin auf Kosten anderer Producte des Eiweissumsatzes sich bildet, Bedenken kaum entgegenstehen; wie dieser Process aber etwa verläuft, dar- über lassen sich zur Zeit nur Vermuthungen aussprechen (man vergl. Zeitschr. für physiolog. Chemie, Bd. 24, S. 72—73). 3) Ich verweise hier auf Prerrer’s Abhandlung über die Wanderung der organischen Baustoffe in der Pflanze, Landwirthschaftl Jahrbücher, 1876, S. 87—130. 4) Botanische Zeitung, 1878, S. 802 5) Landwirthschaftl. Jahrbücher, 1888, S. 688—689. Ich reproducire hier die bezüglichen Angaben: 170 gr frische Blätter mit Blattstielen lieferten 0,4 gr Stu 200 , s » Ohne Blattstiele A 20) , „ Stengel » 17, » ^ 3 » (anderes Material) 1,0 , Das Asp paragis wurde durch Ausfüllung mit Mercirítiltrat zur Abscheidung ge- bracht und in Krystallform gewonnen. 40 E. SCHULZE: Pflänzchen von Lupinus albus fand N. WASSILIEFF") in den Stengeln 21,1 pCt, in den Blättern 7 pCt. Asparagin; wahrscheinlich wäre die Differenz noch grösser gewesen, wenn man die Blätter zuvor von den Stielen befreit hätte. Dass in den Blättern während der Nacht Asparagin zur Eiweissbildung verbraucht wird, scheint aus den von KOSUTANY?) ausgeführten quantitativen Bestimmungen hervor- zugehen (als Versuchspflanze diente in diesem Falle die ve age Weinrebe) HANSTEEN?) hat aus seinen Versuchen den Schluss, ab- geleitet, dass phanerogame Pflanzen bei Darreichung eines aus Asparagin und Traubenzucker bestehenden Nährstoffgemisches reich- lich Eiweiss zu bilden vermögen. SHIBATA*) folgert aus seinen ` Beobachtungen, dass in jungen Bambusschösslingen das hier zeit- weilig in beträchtlicher Menge auftretende Asparagin leicht und rasch zur Eiweissregeneration Verwendung findet. Während diese Beobachtungen das Asparagin als eine für die Eiweisssynthese in der Pflanze leicht verwendbare Substanz erscheinen lassen, haben die mit Amidosäuren ausgeführten Versuche keinen Benit dafür geliefert, dass diese Stickstoffverbindungen ein gleich gutes oder noch besseres Material für jene Synthese sind. HANSTEEN (loc. cit.) erhielt negative Resultate, als er in dem seinen Versuchs- pflanzen zugeführten Nährstoffgemisch das Asparagin durch Leucin oder Tyrosin ersetzte. Negative Resultate erhielt auch LUTZ), als er Pflanzen mit Leucin und Tyrosin zu ernähren suchte. Er erklärt auf Grund dieser Versuche jene beiden Amidosäuren sogar für un- assimilirbar durch phanerogame Pflanzen — eine Schlussfolgerung, die freilich nicht genügend begründet und in dieser Form geradezu unannehmbar ist®). Nach den Beobaehtungen SHIBATA's (loc. cit.) 1) Nach einer noch nicht publieirten Untersuchung, die in meinem Laboratorium ausgeführt wurde. Obige Zahlen sind Procent der Trockensubstanz. HDi 5) Annales des sciences naturelles, VIIIme série, Botanique, T. VII 6) Die Thatsache, dass in Keimpflanzen Tyrosin und Leucin, Re sogar in ansehnlicher Quantität, als Producte des Eiweissumsatzes auftreten, später aber wieder verschwinden oder doch wenigstens stark an Menge abnehmen, würde sich. mit der von LUTZ gezogenen Schlussfolgerung nur vereinen lassen, wenn man an- nehmen wollte, dass jene beiden Amidosäuren entweder im pflanzlichen Stoffwechsel in Stickstoffverbindungen, die für die Pflanze ganz nutzlos sind, sich umwandeln, oder dass sie unter Entbindung von freiem Stickstoff zersetzt werden. Die €— re Annahme ist unwahrscheinlich, jedenfalls aber zur Zeit völlig unbewiesen. Was di zweite Annahme betrifft, so habe ich bei den von mir in dieser Hinsicht bis jetzt untersuchten Keim mpflanzen einen Stickstoffverlust nicht constatiren können. Lut seinen ` Yrisciptessen nur je eine einzige Stickstofibestimmung Be und EEE Ueber Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze. 41 wird in den Bambusschösslingen das Tyrosin schwieriger und später als das Asparagin in Eiweiss verwandelt'). Auch den Hefepilz scheint man weit besser mit Asparagin als mit Leucin ernähren zu können’). Andererseits unterliegt es keinem Zweifel, dass niedere Pilze Leuein und andere Amidosäuren für ihre Ernährung zu verwenden vermógen?). Die Bildung von Asparagin oder Glutamin auf Kosten anderer Produete des Eiweissumsatzes hat also allem Anschein nach den weck, gewisse primäre Eiweisszersetzungsproducte, welche aus irgend einem Grunde*) für die Eiweisssynthese in den wachsenden Organen für letztere nur so geringe Substanzmengen angewendet, dass z. B. in dem Versuch mit Leucin die erhaltene Stickstoffmenge nur 2,9 ccm betrug. Auf Grund der von ihm gefundenen Zahlen berechnet er den Stickstoffverlust der mit Leucin ernährten Pflànzehen = 0,102 my oder 8,10 pCt. der in dem Samen enthaltenen Stickstoffmenge. Da nun aber bei Ausführung einer volumetrischen Stickstoffbestimmung der Versuchs- fehler recht wohl 0,5 mg, oder vielleicht sogar noch mehr betragen kann (man vergl. KREUSLER's Angaben über die bezüglichen Fehlerquellen in den Landw. Versuchs- stationen, Bd. 31, S. 207), so ist klar, das Lurz einen Stickstoffverlust der Pflänz- chen nicht bewiesen hat. Auch im Versuch mit Tyrosin liegt der von Lutz be- rechnete Stickstoffverlust von 0,512 mg innerhalb der Fehlergrenzen derartiger Be- stimmungen. Aus den von LUTZ gemachten Angaben lässt sich höchstens schliessen, dass die Versuchspflänzchen bei Darreichung von Leucin oder Tyrosin ihren Stick- stoffgehalt nicht vermehrt haben. Daraus folgt zunächst nur, dass sie unter den gewühlten Versuchsbedingungen diese Stoffe nicht aufgenommen haben. Es fehlt aber die Berechtigung für die Schlussfolgerung, dass Leucin und Tyrosin nicht assimilirbar sind 1) Die Beweiskraft der älteren Versuche von Knop und Worr über die Er- nährung von Culturpflanzen mit Leucin und Tyrosin wird neuerdings angezweifelt, weil es möglich ist, dass in den nicht sterilisirten Nührstofflósungen jene beiden Amidosäuren vor ihrer Aufnahme in die Pflanzen zersetzt worden waren 2) Man vergl. A. MAYER: Lehrbuch der Gährungschemie, 1. Auflage, S. 114, sowie LINTNER, Handbuch der landwirthschaftlichen Gewerbe, S. 236. 3) So ist z. B. von A. LIKIERNIK und mir (Zeitschrift für physiologische Chemie, Bd. 17, S. 518) nachgewiesen worden, dass Penicillium glaucum zu wachsen vermag, wenn man ihm in sterilisirter Lösung keine andere Stickstoffverbindung zuführt, als Leuein. 4) Dieser Grund kann in der chemischen Constitution, aber auch in anderen Eigenschaften dieser Stickstoffverbindungen, z. B. in ihrem osmotischen Verhalten, liegen. Es ist ja von vornherein sehr wahrscheinlich, dass die Pflanze für den Transport im Säftestrom nicht jede im Stoffwechsel entstandene Stickstoflverbindung brauchen kann; daher kann es uns nicht überraschen, wenn Umformungen solcher Verbindungen stattfinden. Das Gleiche gilt ja für die stickstofffreien Pflanzen- bestandtheile. So werden z. B. lósliche Kohlenhydrate in der Pílanze vielfach in andere Formen, z. B. in Rohrzucker umgewandelt. Die Rohrzuckerbildung zeigt noch in einem Punkt Analogie mit der Asparaginbildung. Wir finden den Rohr- zucker, den wir doch sicherlich als ein in der Pflanze leicht verwendbares Kohlen- hydrat zu betrachten haben, in kleinen Quantitäten in sehr vielen Pflanzensamen, und zwar scheint er sich vorzugsweise im Blatt- und Wurzelkeim vorzufinden (be- stimmt nachgewiesen ist dies für das Weizenkorn) In den jungen Keimpflanzen 42 E. Scuutze: Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze, der Pflanzen nieht leicht verwendbar sind, in ein für diese Synthese geeignetes Material umzuwandeln. Ich glaube gezeigt zu haben, dass die Annahme einer Bildung von Asparagin auf Kosten anderer Eiweisszersetzungsproducte (Amido- säuren, Hexonbasen u. s. w.) nieht nur gut begründet, sondern dass sie auch für das Verständniss der an den Keimpflanzen beobachteten Erscheinungen nothwendig ist. Mit ihrer Hülfe lässt sich auch die merkwürdige Vertheilung der verschiedenen Producte des Eiweiss- umsatzes auf die verschiedenen Keimpflanzentheile (Cotyledonen, Axenorgane) ohne Schwierigkeit erklären‘). Jene Annahme liefert auch den Schlüssel zum Verständniss der oben erwähnten Beobach- tungen, die früher von mir über die Niehtabnahme der Asparagin- menge in Pflänzchen, in denen die Eiweissstoffe sich an Quantität vermehrt hatten, gemacht worden sind. um Schluss noch eine Bemerkung. Man spricht hin und wieder von der Bestimmung der Grösse des Eiweisszerfalls in den Keim- pflanzen; auch PRIANISCHNIKOW gebraucht diesen Ausdruck. Correeter ist es, von der Bestimmung des Eiweissverlustes der Keimpflanzen zu sprechen. Wieviel Eiweiss in einer Keimpflanze im Ganzen zerfallen ist, lüsst sich nicht bestimmen, weil neben dem chen erfolgt. Dass auch in den bei Lichtabsehluss sich entwiekelnden Pflünzchen die Regeneration von Eiweissstoffen auf Kosten von Asparagin und anderen Amiden stattfinden kann, lüsst sich kaum bezweifeln?), obwohl einige Autoren gegen dius Annahme Wider- | spruch erhoben haben. | Zürich, im Januar 1900. sehen wir den Rohrzucker an Quantitát nicht abnehmen, sondern sogar zunehmen, en. e dass in solchen Fällen die letzteren Kohlenhydrate, nicht aber der Rohrzucker, in den Pflünzchen zu äerer äer m verbraucht werden. Diese Annahme würde aber gewiss eine irrige Ich verweise idit die Mittheilung, die ich darüber in der Zeitschrift für uw e Chemie, Bd. 24, S. 60—63, gemacht habe. 2) Auch PmiaxisOHNIKOW giebt zu, dass die Bildung von Eiweiss im Dunkeln durch Lips: s Versuche bewiesen worden sei. In neuester Zeit ist zu den Autoren, ` die sich auf Grund ihrer Untersuchungen für die Möglichkeit der Eiweissbildung bei Lichtabschluss aussprechen, noch GoLDBERG (Revue générale de botanique, T. XI, 1899, S. 337) hinzugekommen. L. Kny: Lebendes Protoplasma in den Lufträumen von Wasserpflanzen. 43 6. L. Kny: Ueber das angebliche Vorkommen lebenden Protoplasmas in den weiteren Luftráumen von Wasserpflanzen. Eingegangen am 14. Februar 1900. Verfasser dieser Zeilen, weleher mit einer Untersuchung über die Verbreitung und Bedeutung des von RUSSOW') entdeckten inter- cellularen Protoplasmas beschüftigt ist, móchte an diesem Orte nur einen kleinen Theil der Frage behandeln. Von einigen Beobachtern ist das Vorkommen lebenden Protoplasmas in der Peripherie der grósseren Lufträume von Wasserpflanzen beschrieben worden. In jungen Stengel- theilen von Myriophyllum spicatum und Ceratophyllum demersum, sowie in jungen Blattstielen von Nuphar luteum fand BARANETZKI?) die Lufteanäle mit einer Schicht halbdurchsichtiger, kórniger Substanz ausgekleidet, welche im Allgemeinen das Aussehen und die Eigen- schaften des Zellprotoplasmas zeigte: „La distribution de cette sub- stance est très irrégulière: par endroits, la paroi en semble être par- faitement dépourvue; sur d'autres parties de sa surface, on la trouve recouverte d'une mince couche de substance peu dense, à contours à peine visibles; ailleurs encore la masse protoplasmique forme une couche épaisse ou méme des amas volumineux, dont la substance se présente alors beaucoup plus dense et montre sur sa surface libre un contour tres prononcé. Mais ce qui est le plus intéressant, c'est la presence dans ce protoplasme extracellulaire de grains de chloro- phylle et de grains d'amidon d'un aspect tout à fait normal. Ces corps sont distribués habituellement d'une maniere tres inégale, disposés surtout au milieu des amas plus considérables, oü ils sont toujours immergés complètement dans la masse protoplasmique. Les erains d'amidon sont de grandeur inégale, les plus grands d'entre eux ne le eédant en rien à ceux des cellules environnantes, et montrant aussi la méme forme. Au milieu des amas tres volumineux j'ai re- marqué parfois (surtout dans le Ceratophyllum) des corps ovales trans- parents, qui paraissaient semblables aux noyaux cellulaires, mais dont la nature n'a pas été précisée. Dans une partie plus âgée des tiges, le eontenu des canaux aériferes semble disparaitre completement en ne laissant aucune trace de son existence. Dans les jeunes petioles ) Ueber den Zusammenhang der Protoplasmakörper benachbarter Zellen (Sonder- ruck aus den Sitzungsberichten der Dorpater Naturforscher-Gesellschaft, Sep- tember 1882, 5. 19ff 2) Ann. des sc. nat, Te série, t. 4 (1886), p. 187—188, Anm. 44 ; L. KNY: de Nuphar luteum, jai trouvé par endroits aussi dans leurs canaux aériferes du protoplasme contenant de la chlorophylle et formant une couche mince intimement accolee aux parois des canaux. Le mode de répartition de la substance protoplasmique dans les canaux aériferes des Ceratophyllum et Myriophyllum fait supposer que cette substance est mobile à la maniere des plasmodes et quelle chemine d'un endroit à un autre en s'étendant en forme de couche mince, ou en s'aceumulant pour former des amas volumineux. A cause de cela, il ne serait pas impossible que le contenu des canaux ne soit qu'un organisme parasitaire, qui y penetre de dehors. Mais je n'ai jamais observé aucun changement pathologique dans les tiges en question et le contenu protoplasmique de leurs canaux disparait dans les parties plus âgées en ne laissant aucun organe de frueti- fieation du prétendu parasite. Enfin la chlorophylle qui se trouve au milieu de ee protoplasme interstitiel conserve toujours sa couleur normale et souvent on peut méme distinguer les chromatophores ovales qui en sont imprégnés. C'est pourquoi il me parait plus vraiseni- blable d'admettre que le protoplasme des canaux aériferes provient des cellules environnantes. Cette opinion ne paraitra sans doute pas trop hardie, puisque RUSSOW a trouvé (Sitzungsber. der Naturf. Ges. in Dorpat, t. VI, p. 578, et t. VIL, p. 158) et que MM. BERTHOLD, TER- LETZKI et SCHAARSCHMIDT ont confirmé sa découverte, que les meats intercellulaires sont souvent tapissés d'une mince couche d'une sub- stance qui par ses réactions ressemble au protoplasme. M. SCHAAR- SCHMIDT y a méme trouvé de la chlorophylle (Bot. Centralbl., t. XIX, p. 265) et c'est justement cette trouvaille qui offre un intérét tout particulier. Mais la présence régulière et abondante dans les canaux aériferes de certaines plantes aquatiques, non seulement de chloro- phylle, mais aussi de grains d'amidon, facilite beaucoup l'étude de cet interessant phénomène, et je ne désirais ici qu'attirer sur cet objet l'attention des biologistes. Dans les parois du collenchyme hypodermique du Ceratophyllum aussi bien que dans les parois cellulaires qui delimitent immediate- ment les canaux aeriferes de Ceratophyllum et Myriophyllum sur leurs coupes transversales, on remarque une striation, im traverse les parois et qui devient encore plus prononcée après qwon a éloigné le protoplasme au moyen de leau de Javelle. Dans les préparations qui apres avoir été traitées par ce réactif étaient plongées pendant quelques minutes dans la solution de carmin, toutes les parties striées des parois se coloraient assez fortement, tandisque les autres par- ties restaient incolores. La striation doit done dépendre de la pré- sence d'innombrables minces canaux qui traversent la paroi et pat- lesquels, sous la pression du suc cellulaire, le protoplasme peut avoir filtré dans les canaux aérifères.“ a ETHER em Lebendes Protoplasma in den Lufträumen von Wasserpflanzen. 45 Aehnlieh, wenn auch in wichtigen Punkten abweichend, lauten die Angaben von SAUVAGEAU') für die Wurzeln von Najas major. An ihrer Basis zeigen die sie durchziehenden Luftcanäle nur die be- kannten cutieularen Auskleidungen und enthalten keine Spur Proto- plasma. Führt man aber Quer- und Längsschnitte in 1—2 em Ent- fernung vom Scheitel, so sieht man die plasmareiehen Zellen, welche die engen Luftcanüle begrenzen, meist nur nach einer Seite, zuweilen nach zwei einander benachbarten Luftcanälen hin sieh bruchsackartig ausstülpen. Nicht selten fand SAUVAGEAU die Aussackungen geöffnet und die Stärkekörner, zuweilen sogar den Zellkern in den Inter- cellularcanal übergetreten. Verfasser hebt besonders hervor, dass es sich nicht etwa um Zerreissungen handle, welche durch den Schnitt hervorgerufen wurden; denn er habe stets Material benutzt, welches durch Alkohol gehärtet war. Die Wurzeln von Najas minor zeigten dieselben plasmahaltigen Ausstülpungen nur in geringerer Zahl. Die vorstehend eitirten Angaben von BARANETZKI und SAUVAGEAU schliessen, wie ich meine, die Möglichkeit nicht aus, dass es sich bei den genannten Wasserpflanzen um abnorme, durch Parasiten hervor- gerufene Bildungen oder, wenigstens zum Theil, um Plasmamassen handelt, welche in Folge der Verletzung durch das Messer aus den benachbarten Zellen herausgetreten sind; denn auch das Härten der Pflanzentheile mit absolutem Alkohol hindert nicht, dass Inhalt aus den geöffneten Zellen herausgedrückt wird. Andererseits wäre es ja möglich, dass hier eine bei Wasserpflanzen und vielleicht noch über dieses Gebiet hinaus verbreitete Erscheinung vorliegt. Eine solche Auffassung würde eine Stütze in den Untersuchungsresultaten von SCHAARSCHMIDT) finden, denen zu Folge „in den Intercellularräumen eines jeden Gewebes, wenn die Zellen nicht etwa sehr plasmaarm sind, Protoplasma vorkommt“. Ist diese Angabe richtig, so müssen gerade die Intercellular- räume der Wasserpflanzen besonders günstige Gelegenheit bieten, das extracelluläre Protoplasma in seiner Lebensthätigkeit zu belauschen, seine Beziehungen zum Plasma der Nachbarzellen zu ermitteln und seine Herkunft und sein Schicksal festzustellen. Bei Auswahl des Untersuchungsmateriales richtete ich mein Augenmerk zunächst nur auf solche Pflanzentheile, deren Luftcanále schizogenen Ursprunges sind, welche also allseitig von lebenden Zellen umgeben sind. Ferner legte ich Werth darauf, dass die den Luftraum umgebenden Zellen Chlorophyllkórner enthielten; denn es musste der Versuch gemacht werden, dem etwa vorhandenen, durch 1) Sur un cas de protoplasme intercellulaire (Journal de botanique II (1888), p. 396). 2) Le 46 L. Kwx: den Schnitt verletzten und deshalb unbeweglich gewordenen extra- cellulären Protoplasma seine Beweglichkeit wiederzugeben. Dies stand aber nur dann zu erwarten, wenn die Präparate bis zur Beob- achtung mit stärkerer Vergrösserung ungestört unter dem Deckglase längere Zeit liegen bleiben konnten. Waren Chlorophyllkórner im Präparate vorhanden, welehe bei Beleuchtung eine genügende Menge Sauerstoff für den Bedarf der Athmung des intra- und extracellulären Plasmas entbanden, so war dieser Bedingung Genüge gethan. Als Untersuchungs-Objeete dienten mir: | Trianaea bogotensis. Besonders günstig sind die einschichtigen Zellmauern, welche die grossen Luftkammern des Blattes nach unten hin abschliessen. In den Zellen stellte sich bald ein Rotationsstrom her, welcher bei Tageslicht länger als 5 Tage lebhaft fortdauerte. Hydrocharis Morsus ranae. Aehnlich. Pontederia crassipes. Lufträume des angeschwollenen Blattstieles. Alisma Plantago. Jüngere und ältere Blattstiele. An einem der zahlreichen untersuchten Präparate hatte sich innerhalb der Zellen die Cireulationsbewegung des Protoplasmas unter dem Deckglase 16 Tage lang erhalten. Sagittaria sagittifolia. Blattstiele. Nach 10 Tagen wurde noch. deutliche Cireulationsstrómung beobachtet. : Acorus Calamus. Mittlerer Theil des Blattes. Pistia Stratiotes. Blattspreite. Hippuris vulgaris. Jüngere und ältere Internodien. Trapa natans. Mittlerer, angeschwollener Theil der Blattstiele. Ceratophyllum demersum. Jüngere oder ältere Internodien. Myriophyllum proserpinacoides. Jüngere und ältere Internodien. Nymphaea spec. Junge Blattscheide. Nuphar spec. (wahrscheinlich N. advena). Junger Blattstiel. Limnanthemum nymphaeoides. Junge und ältere Internodien der Blattstiele. Najas major und N. minor habe ich leider lebend bisher noch : nieht untersuchen kónnen. Die mit sehr scharfem Messer unter möglichster Vermeidung von ` Quetschungen hergestellten Schnitte wurden derart in einen Wasser- tropfen gebracht, dass die Lufträume nach oben geöffnet, etwaige | plasmatisehe Auskleidungen also der Beobachtung unmittelbar zu gänglich gewesen wären. Dass diese Lufträume noch zum Theil | mit Luft gefüllt waren, konnte nur vortheilhaft sein, da ein im peripherischen Theile etwa vorhandenes, noch lebensfühiges Proto- plasma in seiner natürlichen Umgebung (Luft) aus dem Zustande | der Starre leichter in denjenigen der Bewegung zurückkehren musste, als wenn es mit Wasser in Berührung stand. Es zeigte sich bald, Lebendes Protoplasma in den Lufträumen von Wasserpflanzen. 47 dass Fehlerquellen verschiedener Art zu besonderer Vorsicht auf- forderten. Das durch Verletzung aus den benachbarten Zellen aus- getretene Protoplasma, welches sich zum Theil auch über die Wandung der Lufträume ergossen hatte, enthielt körnige Bildungen, welche die bekannte BROWN’sche ,Molecularbewegung* zeigten, und diese ist nicht immer schon auf den ersten Blick von einer Bewegung lebenden Protoplasmas mit Sicherheit zu unterscheiden. Auch die Bewegung von Mikroorganismen, welche in den Präparaten sehr bald auftraten, konnten Täuschungen verursachen. Um solchen Irrthümern aus dem Wege zu gehen, bestäubte ich eine grössere Zahl von Präparaten, bevor ich sie mit einem Deckglase abschloss, mit feinen Stärke- körnchen. Diese mussten, falls iie Lufträume mit lebendem Plasma ausgekleidet waren, passiv fortgeführt werden. Es wurde zu diesem Zwecke Reisstärke, deren Kórnehen bekanntlich einen sehr geringen mittleren Durchmesser besitzen, in einer Reibschale nach Móglichkeit weiter zerkleinert und in möglichst trockenem Zustande auf den Boden eines grossen Cylinderglases gebracht. Nach Bedecken des Glases mit einer Glasplatte wurde die Stärke stark geschüttelt. Nach etwa 1—2 Minuten, nachdem die gröberen Körnchen des Staubes sich zu Boden gesetzt hatten, wurde die Glasplatte für kurze Zeit abge- nommen, und es wurden die offenen Präparate auf einer hohen Unter- lage einige Minuten hindurch in das Gefäss gebracht und dieses während dieser Zeit bedeckt. Auf solche Weise gelang es, die Innen- fläche der durch den Schnitt geöffneten Luftbehälter mit Stärke- körnehen zu bestüuben, welche etwa die Grösse eines Chlorophyll- kornes besassen. Als Resultat hat sich aus meinen durch mehrere Monate fort- gesetzten Versuchen ergeben: In keinem Falle ist es bei jungen oder bei erwachsenen Lufträumen der oben genannten Wasserpflanzen gelungen, lebendes Protoplasma, sei es mit, sei es ohne Zellkerne oder Chromatophoren, als Auskleidung zu beobachten, dessen Herkunft aus den umgebenden Zellen nicht in hohem Maasse wahrscheinlich gewesen wäre. 2. Auch in den günstigsten Fällen, wo das Protoplasma inner- halb der die Lufträume einschliessenden Gewebezellen in von Deck- gläsern bedeckten Präparaten sich mehrere Tage, in extremen Fällen mehr als 14 Tage noch deutlich bewegt zeigte, war von einer Eigen- bewegung in der Peripherie der Lufträume Nichts zu bemerken. bleibt deshalb die Existenz eines lebenden extracellulären Plasmas in den grossen Lufträumen der Wasserpflanzen so lange un- wahrscheinlich, bis der Nachweis in zwingenderer Form als bisher erbracht worden ist. An C. STEINBRINCK: 7. C. Steinbrinck: Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzengeweben. (Vorläufige Mittheilung.) Eingegangen am 23. Februar 190). Im vorigen Jahrgang dieser Berichte ist auf >. 105—101 die Rede von Versuchen gewesen, die auf den Nachweis abzielten, dass bei den Antheren der Angiospermen sowohl die Contraction ihrer — Klappen beim Aufspringen, als auch ihre erneute Schwellung beim Ersatz des ‚verlorenen Wassers durch die Höhe des äusseren Luft- - druckes nicht beeinflusst sei. Zu diesem Zwecke wurden damals die ` fraglichen Objecte in feuchtem oder trockenem Zustande in einem 1 kleinen Reecipienten von dem Momente an beobachtet, wo dieser Recipient mit einem etwa zwölftausendfach grösseren, vorher möglichst luftleer gepumpten Raume in Verbindung gebracht war. Die Aus- trocknungsversuche sind meiner Ansicht naeh derzeit einwandsfrei : ausgefallen; dagegen haben im vorigen Jahre meine Versuche, die das Verhalten der Antheren bei erneuter Wasserzufuhr feststellen sollten, vornehmlich an zwei Uebelständen gelitten. Der kleine Be- hälter, in dem die Anschwellung der Objecte beobachtet werden | sollte, enthielt nämlich damals bei seinem Anschluss an den grósseren; luftleeren, noch kein Wasser; dieses wurde ihm vielmehr erst naeh | diesem Anschluss beim Oeffnen eines zweiten Hahnes aus einem offenen Gefüsschen mittelst eines seitlichen Ansatzrohres zugeleitet. Dabei war es aber nicht zu umgehen, dass das Wasserquantum, welehes nunmehr die Antheren zuerst benetzte, unter erheblichem äusserem Luftdruck auf dieselben traf. Ferner wurde bei dieser An- ordnung sowohl beim Oeffnen des Wasserhahnes durch den Druck | der Atmosphäre, als auch später durch die in dem kleinen Reeipienten hervorquellenden Dampfblasen Wasser in die enge Verbindungsröhre zwischen diesem Behälter und dem grossen luftleeren hinübergerissen- Da diese Flüssigkeit das Verbindungsrohr zeitweise capillar ver- stopfte, so war während dieser Augenblicke der auf den Antheren ` lastende Gasdruck mindestens um den Reibungswiderstand dieses Flüssigkeitsfädchens erhöht, und der Ausgleich der in beiden Be- hältern herrschenden Spannungen jedenfalls erschwert. : iese Mängel veranlassten mich, die betreffenden Beobachtungen kürzlich mit einem neu construirten Apparat wieder aufzunehmen Dabei wurde ich von meinem Facheollegen am hiesigen Real gymnasium, Herrn Oberlehrer RIPKE, freundlichst unterstützt. Wi eem u SE? EE glauben nunmehr zu völlig einwandfreien, exacten Resultaten gelangt Type Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzengeweben. 49 zu sein. Die Spannung der Luft, unter der sieh die Schwellung der geprüften Antheren vollzog, betrug nur etwa '/, mm Quecksilber, so dass sich der auf dem Benetzungswasser der Antheren lastende Druck im Wesentlichen auf die Spannung seines Dampfes beschränkte. Tiefer konnte die Gasspannung bisher nicht herabgedrückt werden, da andernfalls das Benetzungswasser zu rasch gefror. Da die Temperatur des kleinen Beobachtungsraumes und des Wassers nur etwa 1 bis 2° betrug, so erreichte diese Dampfspannung höchstens den Betrag von rund 5 mm Quecksilber. Trotzdem war das Mass der Schwellung bei solehermassen geprüften Antheren im Vergleich zu solehen, die gleichzeitig an der freien Luft im Wasser lagen, weder merklich vermindert, noch merklich verlang- samt. Dabei war es gleichgültig, ob die aufgesprungenen Antheren — noch safterfüllt oder ganz trocken — eben erst der frischen Blüthe entnommen, oder ob sie vorher jahrelang in absolutem Alkohol eingelegt, oder ebensolange trocken aufbewahrt gewesen waren. Ebenso verhielten sieh isolirte Lagen dynamischer Antheren- gewebe, die vor Monaten durch Kochen mit Salpetersäure von der Epidermis befreit worden waren und seitdem trocken gelegen hatten. Somit scheint mir die Unabhängigkeit der Antheren- schwellung" vom äusseren Druck erwiesen. Der benutzte Apparat war nach eigener Angabe von der rühm- lichst bekannten Firma GUNDELACH in Gehlberg hergestellt worden. Die Mittel zur Durchführung der Versuche wurden uns von einem hohen Gónner unseres Realgymnasiums im Hinblick auf eine dem- nächstige Jubelfeier der Anstalt gütigst zur Verfügung gestellt. Die Versuche und der Apparat sollen daher erst in der nächstjährigen Festschrift des Realgymnasiums ausführlich dargestellt worden. Bis dahin hoffen wir unsere Beobachtungen noch zu erweitern und nach verschiedenen Richtungen auszudehnen. An dieser Stelle möchte ich mich nur noch, veranlasst durch verschiedene Zuschriften, über die Bedeutung des gefundenen Ergeb- nisses äussern. Dasselbe dürfte nämlich manchem ganz selbstver- ständlich und darum überflüssig und belanglos erscheinen. Zweifellos wäre eine solche Kritik z. B. berechtigt, wenn feststände, dass der Bewegungsmechanismus der Antherenklappen auf der Schrumpfung und Quellung ihrer Zellmembranen beruhte. Mir scheint aber schon ein Vergleich mit dem Verhalten der Farnsporangien zu genügen, um diese Auffassung zurückzuweisen. Seitdem es nämlich feststeht, dass sich die Auswürtskrümmung des Farnannulus vollzieht, während seine Zellen noch mit Wasser gefüllt sind, ist die Annahme, dass 1) Unter gleichzeitiger praller Wasserfüllung der Zelllumina. 50 C. STEINBRINCK: diese Krümmung auf Membranschrumpfung beruhe, wohl nach all- gemeinem Urtheil hinfällig geworden. Die Contraction und Auswärts- krümmung der Antherenklappen erfolgt aber unter gleichen Umständen, d. h. bei voller Wassererfüllung der Zelllumina. Im verflossenen Jahre habe ich noch weiterhin eine Reihe von Pflanzen in dieser Hinsieht geprüft und nie eine Ausnahme gefunden. Zur Controlle eignen sich selbstverständlich am besten die grossen Antheren von Monoeotylen, wie Crocus, Fritillaria, Lilium, Iris, Gladiolus u. s. W., da sie nur langsam das Wasser abgeben. Dei kleinen Antheren muss man schon eine frühe Morgen- oder eine Abendstunde wahrnehmen, um an lebenden Blüthen das Verhalten der aufspringenden oder aufgesprungenen Antherenklappen genau zu controlliren ; denn bei höherem Sonnen- - stande contrahiren und krümmen sich gewöhnlich die Klappen kleiner | 1 Antheren so rasch, dass sie für die directe mikroskopische Unter- | suchung ohne Wasserzusatz nicht mehr durehsichtig genug sind. Ist es schon hiernach, wie mir scheint, nicht zulässig, die Con- traetion der Antherenklappen auf Membransehrumpfung zurück- zuführen, so geht es andererseits ebenso wenig an, die Ursache der Contraction etwa in Gewebespannungen zu suchen, die, in der lebenden Anthere vorhanden, sich beim Absterben derselben auszu- gleichen strebten. Im Widerspruch mit einer solchen Anschauung steht ja die Thatsache, dass auch längst todte Staubbeutel bei Wasser- zusatz wieder anschwellen und bei dem Verlust des Wassers von Neuem der Contraction unterliegen. Auf eine begrenzte Turgor- spannung innerhalb der lebenden Antherenklappe kann man, manchmal allerdings aus dem Umstande schliessen, dass diese nach der Con- traction bei erneutem Wasserzusatz ev. nicht ganz zu der früheren Krümmung zurückkehrt. Doch ist diese Differenz gegenüber der. Thatsache, dass sie dabei doch ihre früheren Dimensionen wieder — erlangen, sicherlich nebensüchlieh. Ich wüsste demnach vorläufig nicht, welche andere Ursache man für die thatsächliche Contraction der Antherenklappen bei der Wasserentziehung geltend machen könnte, als die Cohäsion des schwindenden Füllwassers ihrer Zellen. Wenn bei einigen Antheren an Querschnitten auch nach dem völligen Verdunsten dieses Füllwassers noch Krümmungen in ie Erscheinung treten, die in gleichem Sinne gerichtet sind, wie sie beim Aufspringen der wassergefüllten Anthere zu beobachten sind, 80° spricht dies noch nicht gegen die Cohäsionshypothese. Denn auch beim Farnannulus erfolgt ja der letzte Bewegungsvorgang | Verlust des Füllwassers der Zellen im selben Sinne wie der erste dem allmähliehen Schwinden desselben — ohne dass sich darum Jemand versucht gefühlt hat, auch den letztgenannten Vorgang wie den ersteren auf Membranschrumpfung zurückzuführen. — Berg? früher habe ich erwähnt, dass einer solchen Auffassung für die Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzengeweben. 51 Anthere u. a. auch die Zerknitterung oder Faltung der Zellmembranen beim Aufspringen, sowie die geringe Contraction und Krümmung zarter Querschnitte beim Austrocknen im Wege steht. Wenn aber der Oeffnungsmechanismus der Antheren nicht auf Membranschrumpfung beruht, so scheint es mir ferner ausgeschlossen, dass man für die erneute Schwellung eontrahirter Antheren in Wasser unmittelbar die Membranquellung als Ursache heranziehen dürfte. Näher läge schon die Vermuthung, dass diese Schwellung durch osmotische Druckkräfte REN würde. In der That hat PRANTL hinsichtlieh der Farnannuli und neuerdings BÜTSCHLI mit Bezug auf seine hypothetischen Waben eine solche Vermuthung ge- äussert. Sie supponiren beide in dem Innern der Zell- resp. Waben- räume einen Inhaltsstoff, der das Wasser bis zur prallen Füllung ihrer Lumina in dieselben hineinziehen soll. PRANTL glaubte diese Substanz in Protoplasmaresten der Annuluszellen suchen zu dürfen; bisher hat diese Auffassung aber wenig Beifall gefunden. Auch für die Antherenzellen dürfte sie wenig Wahrscheinlichkeit haben. Den weder die Zellhaut der Antheren, noch das todte Protoplasma stellen Membranen dar, die für die bekannteren osmotisch wirksamen Stefle undurehlüssig wären. Ich habe z. B. das Eindringen von;Kalauma- und Natriumsalpeterlösungen in Antheren- und Farnanunluszelién beobachtet. Trockene Crocus-Antheren schwollen sogar imooloheh Salpeterlósungen, die bei 20? gesättigt waren und sömitnbeisshalh- durchlässigen“ Membranen einen osmotischen Druck: yon; dtwa "Guk "Jus an 200 Atmosphären hervorgerufen hätten, wie in reinem. Wassat; aiis Wasser in solche Lösungen übertragen erfuhrenssi& keinelamerklinhe Contraction. Sind diese Beobachtungen auch nicht:entaehexdend$o kommt dagegen einer anderen wohl ein ‚sinsbehlasgehPdneisstwicht zu. Wenn nämlich osmotischer Druck: de von Antheren wäre, so müsste dieser Siahivellungsian Schnitten. Staubbeuteln unterbleiben, deren Zell so dech habe mich aber beispielsweise an «@hecksi /d'ulpasi Fritillaria | Nuphär, Digitalis und Clematis überzeugt;ridass| kicho soleha. Sabaitik: sias W nat augenblicklich ebenso star enitfadtenssow thereneihkt nach kürzerer oder längeren: Anillo isTodii ellstıroda asab ER Hiernach scheint minvwdiel scheinlwhstesDingnose- für die Ursache der Antherenseliwellungp:aniöinen) b frsiitem: Jausgeapsbcheméa Hypothese entsprechend, aueh: //heut elastksele bit: faltung zu lautems Win Ahadi Tio and homini; Jan nami fih wie mir dünkt, -ań ehestk naeh eu w s den Aufbau der£ellivanduhgefi-die Mieélláthypothese: wen mie Während diejZellmenibränen lér i Anthereh ikuwchl den JCdliásiós des sehwindendémiBülwas&Bers ihren: Lamina. werknittent worden si die klei&stedv/T'heilcheüisderselben ausi "Lage wd. Ber, der. deutaghen-pdQ Gegi SCH (it doi oder solle H ET E, AH 52 C. STEINBRINCK: Elastische Schwellung von Pflanzengeweben. schoben und werden in dieser ihnen aufgezwungenen Anordnung an ein- ander gekittet und durch gegenseitige Adhäsion festgehalten, sobald das Wasser zwischen ihnen im letzten Stadium der Austrocknung ver- dunstet. Sie werden erst wieder gegen einander beweglich und suchen in ihre ursprüngliche Lage zurückzukehren, wenn genügend Wasser zwischen sie eingetreten ist. Erst jetzt kommt die natürliche Elastieitàt der Membranen zur Geltung und bewirkt an den er- wühnten Schnitten die Ausglättung der Wandfalten. Was endlieh die unverletzten Antherengewebe selbst be- trifft, so hat man, wie schon in der früheren Mittheilung aus- einander gesetzt ist, hinsichtlich der Erklärung ihrer Schwellung zwei Fülle zu unterscheiden, nümlich den einen, wo die Zellen zwar contrahirt, aber noch wassergefüllt, und den anderen, dass dieselben gänzlich wasserleer und ausgetrocknet sind. Der letztgenannte Fall erscheint für das Verstündniss als der schwierigere. Um das erste Eindringen des Wassers in die wasserberaubten, aber lufterfüllten Zellen ` zu begründen, darf nach unserem Versuchsergebniss ein äusserer Ueberdruck der Luft als Ursache nicht mehr herangezogen werden. Wir haben es hier vielmehr nach meiner Ansicht mit jener besonderen Art von Oberflüchenenergie zu thun, über die sich OSTWALD im „Grundriss der allgemeinen Chemie“ S. 152 der 3. Auf- lage von 1899 folgendermassen ausspricht: „Wenn man eine Fläche von reinem Glase mit Wasser oder Alkohol in Berührung bringt, so tritt eine Bewegung der Flüssigkeit in solehem Sinne ein, dass sich die Berührungsfläche zwischen beiden vergróssert. Da hierdurch unter anderem Wasser gehoben werden kann, so kann der Vorgang Arbeit leisten, und es liegt hier also eine Oberflächenenergie zwischen der festen Flüche und der Flüssigkeit vor, deren Zeichen das um- gekehrte von der gewöhnlichen, flächenverkleinernden ist“. Dem- entsprechend heisst es ferner bei OSTWALD S. 338: „Die Bildung einer benetzten Fläche erfordert nicht Arbeit, sondern leistet welche*. Wenn dies richtig ist, so wird also das Wasser, das in die Membranen der wasserleeren Antherenzellen tritt, vor der Innenflüche dieser Membranen nicht Halt machen, sondern, unabhängig vom äusseren Luftdruck diese ebenfalls überziehen und auskleiden. Indem sich nun diese neue freie Wasseroberfläche wieder zu verkleinern strebt, ohne dass der Contact des Wassers mit der Membranfläche verloren gehen kann, sucht sie weitere Wassermengen in das Zelllumen capillar hineinzuziehen. Dass die Flüssigkeit so ungemein rasch in die Antherenzellen eindringt, ist offenbar durch die überaus hohe Durch- lässigkeit (poröse Struetur?) der betreffenden Zellmembranen bedingt. bleibt schliesslich nochmals der Fall zu besprechen, wenn die Lumina der wasseraufsaugenden Zellen contrahirter Antheren- klappen noeh wassergefüllt sind. Hinsichtlich der physikalischen Erklärung .dieses Falles habe ich früher auf die "Theorie des osmo- | u a al "ET Zen L. Lewin: Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 58 tischen Druckes exemplifieirt. Nachdem ich aber aus den Aus- einandersetzungen von VAN T’HOFF, NERNST, LOTHAR MEYER, BREDIG, FICK, BOLTZMANN u. A. erfahren habe, auf welche Schwierig- keit die theoretische Ableitung der Gesetze des osmotischen Druckes, sei es auf kinetischer oder statischer Grundlage, stösst, halte ich die Parallele mit der kinetischen Theorie des osmotischen Druckes nicht mehr für besonders geeignet, um die Verhältnisse bei den Antheren zu veranschaulichen oder klarzulegen. Bei der Abneigung der neuesten theoretischen Physik gegen die Verwerthung anschaulicher Vorstellungen atomistischer oder kinetischer Art möchte ich ferner auch die Zuhülfenahme der kinetischen Flüssigkeitstheorie z. Z. für entbehrlich halten. Die Parallele mit den Thatsachen der Diffusion zweier Lösungen desselben Stoffes, aber verschiedener Concentration, im Vergleich mit der Diffusion zweier Quanta desselben Gases von verschiedener Spannung, sowie die Parallele mit den Thatsachen des osmotischen Druckes und der Capillaritát, scheint mir auszu- reichen, um die Nothwendigkeit des Eindringens neuen Wassers in die wasserarm gewordenen contrahirten Antherenzellen ohne Mit- wirkung des Luftdruckes verständlich zu machen’). Wenn die Contraction jener Antherenzellen wirklich dureh die Cohüsion ihres Füllwassers im Widerstreit mit der Elastieität ihrer Wandungen zu Stande kommt, so dürfte das Bestehen eines Spannungs- und Dichtigkeitsunterschiedes zwischen dem Binnenwasser dieser Zellen und dem Aussenwasser unbestreitbar sein, gleichviel, wie man sich auch den Druck innerhalb der Flüssigkeiten entstanden denkt. Und wenn ein solcher Unterschied besteht, so werden auch die „Energe- tiker“ nicht in Abrede stellen, dass sich derselbe bei genügender Durchlässigkeit der Wandung unabhängig vom äusseren Luft- druck ausgleichen muss. 8. L. Lewin: Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. Eingegangen am 24. Februar 1900. l. Einleitung. In botanischen und auch in medieinischen Kreisen ist die Meinung verbreitet, dass die Giftwirkung gewisser Pflanzen auf deren Gehalt an Raphiden zurückzuführen sei. Botaniker haben diese Frage der darme Rolle der Raphiden, z. Th. sogar dureh das Thier- 1) Diese Erscheinungen erweisen nämlich zur Genüge, dass die Flüssigkeits- theilchen hinreichend beweglich sind, um einem inneren Druckgefälle zu folgen. 54 L. LEWIN: experiment zu lösen versucht. Man kann aber vom medieinischen Standpunkte aus diese Versuche nicht als beweiskräftig ansehen. Es fehlen, wie die folgenden Untersuchungen zeigen werden, in den be- treffenden Beweisführungen Glieder rein toxicologischer Natur. Am eingehendsten hat STAHL!) sieh mit diesem Gegenstande beschäftigt. Die Resultate seiner umfassenden, wichtigen und inter- essanten Untersuchungen sind oft zustimmend besprochen, aber von medieinischer Seite nicht weiter verfolgt worden. Einige Ergebnisse meiner vor Jahren begonnenen Untersuchungen habe ich bereits an verschiedenen Stellen meines Lehrbuches der Toxicologie mitgetheilt. Der Zweck meiner Untersuchungen deckt sich nicht mit dem Ausgangspunkt der Forschungen von STAHL. Durch diese sollte wesentlich der Schutz erwiesen werden, den manche Pflanzen in präformirten Abwehreinrichtungen gegen eine Zerstörung durch Schnecken besitzen, während ich nur zu entscheiden versuchen will, ob den Raphiden für höher organisirte Lebewesen, einschliesslich des Menschen, örtliche oder entferntere Giftwirkungen zukommen. Es ist 323 sofort einzusehen, dass, wenn eine solche Untersuchung zu einem ver- — - neinenden Resultat kommt, damit doch nicht absolut ausgeschlossen wird, dass trotzdem Schnecken oder andere niedere Thiere durch diese Einrichtung von der Zerstörung der betreffenden Pflanzen ab- — gehalten werden. E: Die bisherige Auffassung der Giftrolle der Raphiden von botani- | scher Seite ist eine ziemlich exclusive. So wurde z. B. von STAHL — angegeben, dass der brennende Geschmack raphidenführender Pflanzen 1 | | „einzig und allein“ von den Krystallnadeln herrühre. Die an beiden Enden zugespitzten Krystalle seien geeignet, sich in die zarten Ge- — webstheile des Mundes von Thieren einzubohren. Das Eindringen würde durch den Schleim unterstützt, der sich in Gesellschaft der Raphidenbündel in verschieden grosser Menge findet?). Die Empfin- dung des Kratzens auf Lippen, Zunge, Gaumen mache sich beim Kauen aller Pflanzentheile bemerkbar, welche Raphiden führen, nur in sehr verschieden hohem Grade, je nach der Gestalt, der Grösse, — der Menge und der Leichtigkeit des Austretens der Krystallnadeln — — aus den Behältern. Keine nadelführende Pflauze gehöre zu den Futterkräutern, und Wiederkäuer verschonten solehe Pflanzen im Freien?). Schnecken liessen sie unberührt, und Heuschrecken, denen STAHL Oenothera biennis, Impatiens Balsamina, Asparagus, Vitis vinifera und Fuchsia globosa ^ri verschmühten diese Nahrung. UN: ^ e RACER ELM d d aA E d A " 1) STAHL, Jenaische Zeitschr. für Naturwissenschaft 1888, S. 557. a 2) STAHL, ebendasel 2 3) STAHL, ebendaselbst, S. 642, mr a ae al, un er Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 55 Aus diesen Gründen bezeichnet STAHL die Raphidenwirkung als unangenehm, ja, vielleicht sogar als gefährlich. 2. Einwände gegen die behauptete Giftwirkung der Raphiden. Der Annahme von der örtlichen oder sogar allgemeinen Gift- wirkung der Raphiden, die mehrfach durch Thierversuche zu stützen versucht wurde, stehen toxicologische Bedenken gegenüber, denn: l. nehmen Menschen im rein toxicologischen Sinne ungiftige, Raphiden führende Pflanzen auf, 2. nehmen Menschen giftige, Raphiden führende Pflanzen auf, die vorher irgend wie behandelt wurden, und 3. fressen Thiere auch Raphiden führende Pflanzen. Ich will in dem Folgenden kurz auf diese drei Punkte eingehen. 1. Der Mensch nimmt gegenüber dieser angeblichen Sehädlichkeit eine besondere Stellung ein. Er ist, auch nach der Meinung von STAHL, gegen die Raphiden wenig empfindlich, iu^ er ja gerade manche Baphidés führenden Pflanzen, wie Weint , Ananas, Spargel und die Wurzeln von Oenothera biennis L. sogar als Lecker- bissen schätzt. Nur die letztere Pflanze und gewisse Traubensorten werden durch ein kratzendes Gefühl lästig. 2. Handelt es sich bei den eben angeführten Pflanzen um solche, die im toxicologischen Sinne gar nicht oder sehr wenig giftig sind, so giebt es zweifellos auch giftige Pflanzen, die besonders reich an Raphiden sind, und die nach einer geeigneten, die Raphiden wenigstens nicht erkennbar verändernden Behandlung von Menschen gegessen werden. Dahin gehören z. B. Amorphophallus campanulatus Bl. Pythonium Wallichianum Kunth, Arum maculatum L., Arum fornicatum Roxb. und Arum italicum Mill. 3. Dass Thiere auch unveränderte Raphidenpflanzen fressen, geht aus mannigfaltigen Beobachtungen von STAHL hervor, und weiter unten werde ich noch andere mittheilen. So fressen Schnecken die inneren Theile von Orchis purpurea Huds. und Orchis latifolia L., in welcher zwar die Raphiden spärlicher und kleiner, aber doch immerhin vorhanden sind und stechen könnten. Auch von anderen Orchideen werden in Gewächshäusern junge Triebe, Blüthenstandsaxen und Blüthen beschädigt. Omnivore Schnecken fressen Tradescantia-Arten, Typha latifolia L. und Galium Aparine L. Heuschrecken nehmen Tradescantia auf. Schmetterlingsraupen der Gattung Sphinx fressen Galium-Arten, Epilobium, Vitis, Impatiens noli tangere L. und Macroglossus- Arten Galium nicht nur mit Vorliebe, sondern es scheinen diese Pflanzen 56 L. LEWIN: für diese Lebewesen geradezu ein nothwendiger Bestandtheil ihrer Nahrung zu sein. Vögel sind wenig oder ganz unempfindlich gegen Raphiden. Amseln, Drosseln, Hühner fressen jede Menge nadelführender Beeren, z. B. von Ampelopsis, Phytolacca, Asparagus, Tamus communis L. ete., und von Bären wird aus alter Zeit angegeben, dass sie Arum macu- latum L. fressen. 3. Folgerungen aus den voranstehenden Thatsachen. Aus dem bisher Mitgetheilten geht einwandsfrei hervor, dass der Mensch ohne jeden Schaden, ja selbst ohne jede subjectiv unange- nehme Empfindung manche Raphiden führende Pflanzen roh essen kann, wührend andere solche ihm órtliche Giftwirkungen im Munde und, wie ich hinzufügen kann, auch schwere, selbst tódtliche Allge: — gemeinwirkungen zufügen, und dass gewisse Thiere Raphiden- — pflanzen gern fressen oder eine Auswahl unter denselben veranstalten, . manche nieht berühren und andere aufnehmen, auch wenn sie nieht durch Hunger zum Fressen gezwungen gewesen. Hiermit ist eigentlich der Annahme von der Giftigkeit der = nadelfórmigen Kalkoxalatkrystalle an sich der positive Boden entzogen; denn es lässt sich toxicologiseh wohl erweisen, dass manche Lebewesen eine enger oder weiter umgrenzte Toleranz gegen gewisse ^. Gifte besitzen, durch die andere geschädigt werden, aber es lässt sich nach dem bisherigen Stande der Wissenschaft nieht darthun, dass ein und dasselbe Lebewesen durch die gleiche Schädlichkeit, die in zwei verschiedenen Pflanzen vorkommt, typisch einmal verletzt wird und das andere Mal absolut unberührt bleibt. Und schliesslich liesse sich, wenn ein solches Ereigniss einmal festgestellt werden sollte, dafür E | immer noch die theoretische Erklärung liefern, dass das betreffende — Gift in der einen Pflanze in einer unlöslichen, vom Menschen schwer oder gar nicht aufnehmbaren Form, in der anderen Pflanze frei vor- komme und deswegen leicht resorbirt werden könne Bei der axigablichei Giftwirkung der Raplidén: handelt es sich 2 aber um eine rein mechanische Wirkung von Fremdkörpern, die sieh in die Weichtheile einbohren und als Fremdkörper wirken sollen. So lange nicht ein Unterschied feststellbar ist zwischen den Raphiden- bündeln der von Menschen oder Thieren ohne jede Benachtheiligung | verzehrbaren, d. h. in toxicologischem Sinne ungiftigen Pflanzen und den Oxalatnadeln der in demselben Sinne giftigen Gewächse, kann - man logisch die gleiche Ursache nicht einmal mit einer Wirkung : und das andere Mal mit einer Nichtwirkung ausstatten. Eine solche Unterscheidung hat man wohl machen wollen, indem 3 man ganz allgemein annahm, ae in dem Falle der Nichtwirkung S Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 51 der Raphiden, deren Zahl, Grósse, Zuspitzung u. s. w. eine geringere, resp. unzulängliche sei. Ich werde weiterhin zeigen können, dass dies an dem von mir untersuchten Material nicht zutrifft und dass als einzige Erklärungsmöglichkeit nur noch die Annahme bleibt, dass sich diese Kalkoxalatkrystalle in der essbaren Pflanze oder in den irgendwie behandelten nicht essbaren Pflanzen in einem Zustande ge- ringerer Härte befinden, die ihre Einbohrung in die thierischen Weichtheile verhindert. Dieser letzte Einwand ist gesucht und nicht zu beweisen. Die mikroskopische Betrachtung lässt keinerlei Unter- schiede wahrnehmen. Erst recht würde es verfehlt sein, ohne vollen Beweis nicht nur rein örtliche, sondern auch allgemeine Vergiftungs- symptome Raphiden führender Pflanzen von diesen abzuleiten, wie dies mehrfach geschehen ist. Einen solehen Beweis hat STAHL!) zu geben versucht. Nach ihm scheint der Genuss grösserer Mengen solehor Gewächse auf wilde Kaninchen tödtlich zu wirken. in junges wildes Kaninchen erhielt grössere Mengen von Typha latifolia L. zu fressen. Nach einigen Tagen wurde es todt im Käfig gefunden. Die Section ergab das Vorhandensein eines Dünndarm- catarrhs. In den catarrhalisch erkrankten Geweben fanden sich keine Raphiden, wohl aber im Koth. Hieraus wird geschlossen, dass die Annahme nahe läge, dass der tödtliche Catarrh durch Raphiden entstanden sei. Von medieinischem Standpunkte aus kann diese Beweisführun als zulänglich nicht anerkannt werden. Ein durch Contact wirkendes Gift, z. B. Veratrum album L. oder Colehieum autumnale L. oder Ana- cardium occidentale L., kann sensible Reizung resp. heftige Entzündung erzeugen, ohne dass es nach einiger Zeit, selbst noch nach einigen Stunden an der Wirkungsstelle gefunden zu werden braucht. Es ist fortgeschwemmt oder sonstwie SEET DECH während der Beweis seiner Wirkung vor Augen liegt. Bei den Raphiden, die wie ein- dringende Splitter wirken sollen, kann das Verschwinden sich nicht so leieht vollziehen, zumal der thierische Organismus Krystalle von oxalsaurem Kalk sehr lange als solche unverändert beherbergt. Selbst wenn man annehmen wollte, dass viele der Krystalle weiter gewandert seien, so würde man bei der mikroskopischen Untersuchung, falls Einbohren der Raphiden und Catarrh in einem ursüchlichen Zusammen- hang stünden, nothwendig wenigstens einige der charakteristischen Krystalle haben finden müssen. Dass die Raphiden sich im Koth finden mussten, ist selbstverständlich und beweist eben nur, dass ein Raphiden führendes Futter aufgenommen worden war. Ich kann diesem Versuche Vergiftungsfälle entgegenstellen, die 1) Staut, 1. c. S. 652. 58 L. LEWIN: gerade das Gegentheil beweisen, nämlich ein Unversehrtsein der EE eg Fünf Kühe, die T ypha latifolia L. und Typha angustifolia L. gefressen hatten, erkrankten mit Lähmungserscheinungen und Athmungsstórungen. Die Seetion ergab bei ihnen Blässe der Baucheingeweide, keinerlei Entzündung an ihnen, aber starke Blutüberfüllung in den Brustorganen. Sowohl die Typha latifolia L., als auch Narcissus poeticus L. und Narcissus Pseudonarcissus L., deren Fähigkeit, Magen-Darmentzündung zu erzeugen, nach STAHL höchst wahrscheinlich auf die Raphiden zurückzuführen ist, sind niehts anderes als mit Allgemeinwirkungen versehene Gifte. Wollte man einen absoluten Beweis für das Un- betheiligtsein der Raphiden an der Giftwirkung der Nareisse, so rauchte man nur anzuführen, dass bereits vor mehr als 80 Jahren erwiesen wurde, dass auch wässerige Extracte von Narcissus Pseudo- narcissus L., sogar wenn man sie auf Wunden von Hunden brachte, den Magen entzündeten. S AHL!) führte für seine Ansicht über die Raphidenwirkung noch einen Beweis an, nämlich, dass der von Arum maculatum L. erzeugte Schmerz auf die Berührungsstelle beschränkt bleibt. Dies wäre eben auf die Einbohrung der Nadeln und nicht auf ein im Safte etwa gelóstes Gift zurückzuführen. Dass dieser Beweis hinfällig ist, kann durch die rein örtliche Wirkung vieler Gifte dargethan werden. Es genüge als Beispiel Russula emetica Schaeff. Nicht nur das wirksame Prineip derselben, sondern schon die Lamellen wirken so umschrieben an der Zunge brennend und beissend, ohne dass sich Entzündung wahrnehmen lässt, dass jeder andere, nicht mit dem Gifte in Berührung gekommene Zungentheil absolut von Empfindungsstörungen frei bleibt. 4. Die toxicologische Stellung der Raphiden. Die Lösung der Frage, ob und wie weit die Raphiden als Schädiger für Thiere und Menschen gelten können, muss an die Beobachtung des verschiedenartigen Verhaltens Raphiden führender Pflanzen gegenüber jenen Lebewesen anknüpfen. Es kann nicht die Grösse und die Zahl dieser Krystallnadeln allein massgebend sein für Wirkung oder Niehtwirkung, oder für die Bereitwilligkeit oder Mógliehkeit des Verzehrens der Pflanzen, in denen sie vorkommen. Aus eigener Anschauung weiss ich, dass unschädliche, Raphiden führende Pflanzen reich an so grossen Raphidenbündeln sein können, dass ich ihre Unschädlichkeit nicht in den kleinen Grössendifferenzen gegenüber den Raphiden mancher stark giftiger Gewächse zu suchen vermag. 1) Sranr, 1. c. S. 641. EE Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 59 Vollends lassen sich auch unter den ungeniessbaren Raphiden- pflanzen mit enorm zahlreichen, starken und langen Nadeln Wirkungs- unterschiede, z. B. an der menschlichen Haut oder den Schleimhäuten, wahrnehmen, dureh welche die Zweifel an der Schüdlichkeit der Raphiden an sich erhöht werden. So wirkt Arum maculatum L. an der Haut, besonders aber an der Zunge, so viel stürker reizend als Scilla maritima L., obschon Unterschiede in ihren Raphiden nicht feststellbar sind, dass hier noch andere Umstünde als wesentlich für die Wirkungsunterschiede in Frage kommen müssen. Nach meinen Versuchen und unter Berücksichtigung des über diese Frage bereits vorhandenen Materials kann ich in den Raphiden nur Gebilde sehen, deren eventuelles Eindringen in die thierischen Gewebe an sich absolut be- langlos ist, die aber, wenn sie in giftigen Pflanzen vor- kommen und ihnen Gelegenheit gegeben ist, Gift zu em- pfangen, als Instrumente für Giftübertragung in diejenigen Gewebe hinein dienen kónnen, mit denen sie in eine für diesen Zweck erforderliche directe und innige Berührung kommen. Die Bedeutung, die ich den Raphiden in Giftpflanzen beilege, ist aber keine wesentliche, sondern eine beiläufige und untergeordnete. Sie haben keine Beziehung zu den all- gemeinen Giftwirkungen einer Pflanze, in der sie vor- kommen, sondern ihre Wirkung stellt sich ausschliesslich als eine unwichtige, durch ihre Benetzung mit Gift erzeug- bare örtliche Empfindungsstórung dar, während die ört- lichen Gewebsreizungen resp. Entzündungen durch das Pflanzengift an sich bedingt werden. In dem Folgenden will ich versuchen, Unterlagen zur Begründung meiner Auffassung über diese Rolle der Raphiden zu geben, soweit sie nicht schon in dem vorher Ausgeführten enthalten sind. Es wi sich dies am besten ausführen lassen, wenn ich einige Raphiden- pflanzen in Bezug auf ihre toxischen Eigenschaften zum Theil auch naeh eigenen Untersuchungen schildere'). Aroideae. Arum maculatum L. Blätter und Knollen des Aron sind vorzugs- weise giftig. Es ist bekannt genug, dass der Mensch, der ein Blatt- stückehen oder die geschabte Knolle desselben auf die Zunge bringt, schmerzhaftes Brennen, auch wohl Schwellung und Blasen an der- D Der Freundlichkeit des Herrn Garten-Inspectors LiNDEMUTH verdanke ich eine Reihe von Versuchspflanzen, z. B. Cypripedium, Liparis, Mazillaria u. a. m. 60 | L. LEWIN: selben, sowie Schwellung des Schlundes, und nach Verschlucken ge- nügender Mengen: Erbrechen, Pupillenerweiterung, Prostration, Coma, Delirien, auch Krämpfe und Asphyxie event. mit tódtlichem Ausgange bekommen kann. Schnecken, Kaninchen, und nach meinen Beob- achtungen auch Meerschweinchen, versuchen wohl von Arum-Blättern zu fressen, lassen aber sofort davon wieder ab, und noch eine Zeit lang nach diesem Versuche putzen sich Meerschweinchen die Schnauze, als Zeichen dafür, dass sie eine Reizung der Schleimhaut ihres Maul- innern empfinden. Von dem Safte der Arum-Blätter giebt STAHL an, dass er keine Brennwirkung erzeugt, während GUY und FERRIER danach Stechen auf der Zunge beobachteten. Englische Untersucher sind der An- sicht, dass alle Giftwirkungen der Pflanze auf die Raphiden zurück- zuführen seien. Dem gegenüber kann zuvörderst daran erinnert werden, dass so- wohl der Saft, als auch das wässerige Extract, ja sogar ein wässeriger Aufguss, also raphidenfreie Präparate von Arum sicut L. und anderen Species, örtlich entzündungserregend wirken können. Eine Stute, bei der eine Oberschenkelwunde mit einem Arum -Aufguss verbunden worden war, bekam, als dureh Vermittelung des Sehwanzes etwas von dem Verbandmittel an den After und die Vulva gekommen war, Entzündung und Schwellung dieser Theile, neben schweren, zum Tode führenden Vergiftungssymptomen. Weiter sprieht gegen eine wesentliche Betheiligung der Raphiden an den örtlichen oder allgemeinen Vergiftungssymptomen durch Arum die Thatsache, dass die Pflanze durch eine geeignete Behandlung so verändert werden kann, dass sie keinerlet Funetionsstörungen im Menschen mehr bereet Diejenigen, die beweisen wollten, dass die Raphiden theilweise oder ausschliesslich an der Giftwirkung be- theiligt seien, behandelten Blattstücke oder die Knollen mit kochender Salzsäure, durch die die Raphiden gelöst werden, und fanden, wie STAHL, dass ein so behandeltes Material z. B. von Schnecken gefressen wird, die sonst die Pflanze scheuen. Aber auch Blattstücke, die mit kochender Essigsäure behandelt worden waren, in der sich die Raphiden nicht lösen, da oxalsaurer Kalk in Essig- säure unlöslich ist, wurden, wenn auch nicht so schnell, von Schnecken verzehrt. Daraus folgt mit Nothwendigkeit, dass nicht die Raphiden die Abneigung der Schnecken gegen die Pflanze veranlassen, sondern irgend etwas anderes, das durch die Behandlung derselben mit kochenden Säuren verändert wird. Dies können nur die giftigen, chemischen Bestandtheile des Aron sein, unter denen obenan glyco- sidische Saponine stehen, die bei einer derartigen Behandlung mit Säuren zersetzt werden, und zwar viel vollkommener durch Salzsäure als durch Essigsäure. Ausserdem enthält Arum maculatum L. wie P B. B. E. M po : E Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 61 Arum italicum Mill. nach neuen Untersuchungen ein flüchtiges, dem Coniin ähnliches Alkaloid. Dasselbe bildet zwar ein krystallinisches Chlorhydrat, das aber wahrscheinlich beim starken Kochen wieder zerlegt wird. Wären die Raphiden allein die Ursache auch selbst nur der órt- lichen Giftwirkung der Pflanze, dann würden ferner ihre Knollen auf andere Weise nicht so vollkommen entgiftet werden kónnen, wie dies seit Jahrhunderten bekannt und thatsüchlieh möglich ist, d. h. dass Menschen deren Mehl geniessen können. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Mehl drei Mal gekochter Arum-Knollen keinerlei Empfindung auf der Zunge erregt. Die Processe, die dies bewirken, d. h. Macerirung in Wasser, Trocknen, Dörren oder mehr- faches Sieden, verändern aber erkennbar nicht die Raphiden, wie ich selbst oft genug constatirte. WARDEN und PEDDLER meinten, dass das getrocknete Arum deswegen unwirksam sei, weil die Nadeln sich an einander legten und daher die einzelnen weniger stechen kónnten als sonst, wührend CHRISTISON die Nadeln durch Kochhitze sich verbiegen und deswegen stechunfähig werden lässt. Beides sind nicht zu beweisende Annahmen. Dem gegenüber kann ich anführen, dass eine andere giftige, Saponin enthaltende Pflanze, nämlich Agrostemma Githago L., die Kornrade, nach KOBERT ungiftig wird, wenn man den Mehlkern durch Schroten von Schale und Embryo trennt, diese aber röstet. Demnach kann auch die saponin- und alkaloidhaltige Arum-Wurzel auf rein chemischem Wege durch die angeführten Processe entgiftet werden, und die etwa veränderten Raphiden brauchen nicht heran- gezogen zu werden. Wenn das Gift verändert wird, dann kommen für die örtliche Wirkung die Raphiden auch nicht mehr als partielle Giftübertrager in Betracht. Auch längeres Kochen des Blüthenschaftes macht denselben geniessbar, während er ohne diese Behandlung Reizung und Schwellung im Munde erzeugt. In Versuchen von STAHL dagegen konnte durch Kochen mit Wasser oder Trocknen, oder Kochen mit absolutem Alkohol nur eine Verminderung der Reizwirkung von Arum-Theilen erhalten werden, die er von einem, durch die genannten Einwirkungen veranlassten Nicht- oder weniger leichtem Austreten der Raphidenbündel aus ihren Behältern und von einer Ausschaltung des für die Raphiden noth- wendigen, sie umhüllenden Schleimes ableitete. Wie gross die Abnahme der örtlichen Wirkung an Schleimhäuten durch die von STAHL vorgenommene Behandlung der Arum-Theile war, lässt sich aus dem Mitgetheilten nicht erschliessen. Die tausend- fältigen Erfahrungen über die Möglichkeit der Entgiftung von Arum maculatum L. in jedem Sinne — meine winzigen nicht gerechnet — 62 L. LEWIN: müssen bis auf Weiteres schwerer wiegen als die gegentheiligen. Wenn nach dem Kochen oder Trocknen Arum-Theile noch örtliche Wirkungen äussern, dann ist es sicherer anzunehmen, dass noch Gift vorhanden ist, als dass die Nadeln, die eben so spitz aussehen, wie zuvor, keine Stechfähigkeit oder Stechgelegenheit haben. Wie Arum maculatum L. verhalten sich auch manche andere Arum- Arten, z. B. Arum italicum Mill. und eine nicht näher gekannte Art aus Surinam (Punkin), deren ausgepresster Saft zu 0,6 g einen Hund in einer Viertelstunde tódtet, die aber durch Abkochen oder Trocknen an der Sonne so vollkommen entgiftet werden kann, dass sie essbar wird. Alocasia indica Schott und Alocasia fornicata Schott besitzen starke Reizwirkungen für die Mundtheile und sind auch allgemein giftig. Beide Pflanzen werden in Indien dureh Auskochen entgiftet und gegessen. Die letztere wird mit vegetabilischen Säuren, Tama- rinde ete gekocht, die die Krystalle von Caleiumoxalat nieht lösen. Colocasia antiquorum Schott, C. macrorrhiza Schott u. a. m., mit Ausnahme von C. virosa Kunth, werden in ausgedehntem Masse nach der Entgiftung als Nahrungsmittel gebraucht. Das Gift der Wurzel- knollen von C. er Ee Schott schwindet durch einfaches Trocknen oder Erwärmen. Amorphophallus campanulatus Bl. Die Knollen der wilden Pflanze sind an Raphiden reich und besitzen in frischem Zustande einen scharfen, giftigen, . die Mundschleimhaut reizenden Saft. Gewässert und wie Kartoffeln, auch mit Tamarinden, also einem Pflanzensäure enthaltenden Material, gekocht, liefern sie jedoch ein vorzügliches, in Indien verbreitetes Nahrungsmittel. Schon das Wässern allein be- seitigt zum grössten Theil die scharfe Wirkung. Die Cultivirung der Pflanze reducirt ihre giftigen Eigenschaften auf ein Minimum. Knollen und Samen der wilden Pflanze enthalten ein reizendes Prineip und finden äusserlich arzneilich als Hautreizmittel Verwendung. Amorphophallus Prainii Hook. fil. Das dureh Digestion her- gestellte Extract dieser Pflanze‘), die auf Malakka als Zusatz zu Pfeilgiften benutzt wird, besitzt nach meinen Untersuchungen örtlich entzündungserregende Eigenschaften. Pythonium | Wallichianum Kunth (Thomsonia nepalensis Wall) Die Blüthenstengel sind reich an Raphiden. Durch Kochen mit Wasser und etwas Salz werden sie ihrer Schärfe beraubt. Sie werden in Indien viel gegessen, indem man sie mit Garuga pinnata Roxb. oder Averrhoa Bilimbi zu Curry verarbeitet. 1) Sie wurde von Herrn A. ENGLER nach Exemplaren bestimmt, die ich der General-Verwaltung des Königlichen Museums für Völkerkunde und SE meinem Freunde Herrn Prof. GRÜNWEDEL verdanke. EE CETTE MINI Be el Sue UR URINE TT a a UNIS EUREN A SIS Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 63 Calla palustris L. Ebenso scharf wie Arum maculatum L. ist der Geschmack des Raphiden führenden Sumpf-Schweinekrautes, und doch geht die Schärfe der Blätter und der Knollen beim Trocknen vollständig verloren. Die voranstehenden Beispiele zeigen, dass eine Beseitigung der Giftwirkung von Aroideen unter anderem auch im Munde, durch eine geeignete Behandlung, welche allem Anscheine nach die Raphiden nicht verändert, herbeigeführt werden kann. Nun giebt es aber auch Aroideen, deren örtliche Wirkungen so heftig sind, dass man, nicht einmal wie bei anderen, den Raphiden noch die etwaige Nebenrolle als Giftübertrager zuzuschreiben braucht. Hierher gehört vor Allem Dieffenbachia Seguine Schott, deren Saft an der Haut nicht nur Brennen, sondern auch eine rosenartige Ent- zündung veranlasst. Ebenso wirken Caladium bicolor Vent. und Caladium arborescens Vent. Liliaceae. Scilla maritima L. Die Meerzwiebel ist reich an grossen, kräftigen Raphiden. Auf sie allein hat man die örtlichen Wirkungen der Pflanze zurückführen wollen, da Extracte derselben keine ört- lichen Reizwirkungen besitzen. Einer solchen Annahme stellen sich mancherlei Schwierigkeiten entgegen, von denen ich einige schon in dem Vorstehenden be- leuchtet habe. Auf dem Wege des Versuches liessen sich noch andere Gegengründe auffinden. Versuche. Kaninchen und Meerschweinchen konnte ich weder dazu bringen frische, noch auch sehr lange Zeit gekochte rothe Scilla zu fressen. Kaninchen machen nicht einmal, im Gegensatz zu Meerschweinchen, den Versuch des Fressens, so dass es den Anschein erweckt, als wärden sie durch ihr Geruchsorgan am Einbeissen verhindert. Dagegen ist es bekannt, dass Ratten Scilla fressen, wenn ihnen gleichzeitig Fett und Speck als Lockmittel geboten werden, und durch die wirksamen Bestandtheile der Pflanze, die Herzgifte darstellen, ver- enden. Es lässt sich hier mit voller Sicherheit eine auch nur gering- fügige Betheiligung der Raphiden im Gegensatz zu STAHL aus- schliessen, da auch Seilla-Extracte Ratten tödten. Dass auch gekochte Scilla von den erstgenannten Thieren nicht gefressen wird, ist leicht erklärlich, wenn man an solchen Stücken kaut. Sie schmecken trotz der Behandlung noch so bitter, dass das Thier sicherlich dadurch vom Fressen abgehalten wird. Der Versuch am Menschen liefert aber noch andere Ergebnisse. 64 L. LEWIN: Reibt man einen frischen Schnitt der Schale einer rohen Scilla in die Zungenspitze ein, so empfindet man nur einen bitteren Ge- schmack; kant man ein Stückchen davon, so wird ein kaum nennens- ` werthes Priekeln empfunden. Eine so frische Sehnittfläche, wie sie ohne jede Folge energisch auf die Zunge gerieben wurde, leise auf ein Objeetglas gedrückt, lässt grosse Raphiden erkennen. Es ist nieht abzusehen, weshalb diese nieht in die Zunge eindringen und, entsprechend der Annahme ihrer Giftwirkung, Symptome erzeugen sollten, da doch unter ähnlichen Verhältnissen Arum maculatum L. und Calla palustris L. unangenehm wirken. Die Vermuthung liegt nahe, dass die beobachteten Unterschiede in der Verschiedenartigkeit der giftigen Bestandtheile dieser Pflanzen liegen. Von einer Toleranz des Menschen gegen Raphiden als solche kann keine Rede sein, da er ja durch Genuss von Ananas gar nicht, von Scilla wenig, und von Arum maculatum sehr an der Zunge gereizt wird. Erweist sich so die Reizwirkung der frischen Scilla an der Zunge als geringfügig, so ist sie an der äusseren Haut bei geeigneter Ein- wirkung um so bemerkenswerther. eibt man eine frische Sehnittflüche derselben auf den Hand- rücken' oder besser noch zwischen den Fingern ein, so entstehen durchschnittlich nach 3—6 Minuten ohne siehtbare Hautver- änderung — wenigstens trat bei mir in vielen Versuchen nie Haut- röthe oder gar Blasenbildung ein — Prickeln, Stechen und Brennen, die verschieden lange, bis zu */, Stunden anhalten und zu häufigem Kratzen Veranlassung geben. Betupfen mit absolutem Alkohol oder Chloroform, oder Behandeln mit warmem Wasser lassen die abnormen Empfindungen für kurze Zeit schwinden, heben sie aber nicht auf. Wenn allein die Raphiden die Ursache der Empfindungsstörungen darstellten, dann könnte man hoffen, durch energische Behandlung mit Salzsäure oder Salpetersäure die Raphiden und mit ihnen die Wirkung aufzuheben. Ich habe zu wiederholten Malen die juckenden Stellen mit einer reinen Salzsäure vom spec. Gewicht 1,12 oder einer concentrirten Salpetersüurelósung (Salpetersäure vom spec. Gewicht 1,4 zur Hälfte mit Wasser verdünnt) energisch eingerieben, die Säuren 1—2 Minuten darauf belassen und dann abgewaschen, ohne eine Aenderung der Empfindungsstórung dadureh herbeizuführen. Dass eine so concentrirte Salzsäure tief genug eindringt, um eventuell ein- gespiesste Raphiden zu lösen, ist fraglos, und wenn sie gelöst worden sind, dann konnte nur das in die Haut eingedrungene Gift der Scilla das Brennen veranlassen. Es musste nun die Mach des heissen Wassers als Extraetionsmittel für ein solehes Gift in analoger Weise, wie ich dies in einigen Versuchen mit Arum maculatum L. vorgenommen hatte, festgestellt werden. EDU: EL. vi. Sell ae als Mem n n IRE CPP ERES GEM er scd lcm or dE s c cc | Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 65 Frische Seilla-Stücke, die 8 Minuten in kochendem Wasser ge- legen hatten, wurden energisch in die Haut eingerieben. Keinerlei Empfindungsstórung trat danach auf. Die so vergeblich eingeriebene Schnittflàche des Zwiebelstücks wurde auf ein Objectglas leicht auf- gedrückt und normal zugespitzte, kräftige Raphiden liessen sich sehen. Lässt man länger kochen, so ist der negative Erfolg der gleiche. Man sieht an solehen nicht wirkenden Flächen mikroskopisch neben Bündeln von Raphiden noch einzelne aus dem Zellenverbande aus- getretene grosse Krystalle und zerbrochene. Aber auch an nicht ge- kochten Stücken kann man an Schabepräparaten solche Fragmente sehen. Legt man an solchen der Kochhitze ausgesetzt gewesenen Scilla- Stücken frische Schnitte an und reibt diese auf die Haut ein, so ent- steht Brennen, nicht so stark wie an unbehandelten Stücken und nur sehr kurze Zeit anhaltend. Das Ergebniss dieses Versuches kann nicht so gedeutet werden, dass die Raphiden im Innern des gekochten Stückes wirkungsvoll geblieben seien, im Gegensatz zu den an den der Kochhitze direct ausgesetzt gewesenen Flächen, weil sich mikroskopisch eben keine Veränderung nachweisen lässt. Nur ein einziger Unterschied ist fest- zustellen: der Schleim ist an der freien Fläche nicht mehr vorhanden, während er trotz des Kochens an frischen Sehnittflüchen des ge- koehten Stückes wahrnehmbar ist. STAHL sprach die Vermuthung aus, dass eben dieser Schleim gewissermassen eine Geleitrolle für die Raphiden bei ihrem Eindringen in die Gewebe spiele, und dass mit seinem Fortfallen die Krystalle sich nicht mehr einbohren könnten. Es widerspricht diese Annahme aber allen bisherigen medi- cinischen Vorstellungen. Wollen wir ein örtlich reizendes Medicament einem Menschen so einführen, dass die Reizwirkung möglichst ver- mieden wird, so geben wir es in einem schleimigen Vehikel, gleich- gültig an welcher Körperstelle es zur Anwendung kommen soll. Der gewünschte Erfolg bleibt bei dieser Art des Vorgehens auch nie aus. Es bleiben somit für die Erklärung des vorgenannten Ver- suches nur zwei Möglichkeiten, nämlich, dass entweder der faden- ziehende Schleim giftig ist, oder dass er die Gifte im Innern des Pflanzengewebes schützt. Die erstere würde durch einen Versuch von STAHL widerlegt werden können, der angiebt, dass der gut filtrirte sehleimige Saft keine örtlichen Wirkungen erzeugt. Somit bleibt nur die zweite übrig, die ich für mehr als hypothetisch halte. Der Schutz muss sich natürlich dadurch vermindern, dass die Koch- hitze auch den Schleim beeinflusst — daher die geringere örtliche Reizwirkung. Die letztere kommt aber zu Stande, weil noch immer 66 L. LEWIN: unveründertes Gift vorhanden ist, das beim Einreiben in die Haut unter Mitbetheiligung der Raphiden übertragen werden kann. Ja, man kónnte sogar versucht sein, für die órtliche Wirkung der Scilla die Raphiden nieht einmal als mitbetheiligt anzusehen. Legt man an einem Stück Scilla einen frischen Schnitt an und bindet dieses Stück auf den Vorderarm, so entstehen nach ca. 30 Minuten die gleichen Empfindungsstórungen, als wäre die Schnittfläche energisch auf die Haut verrieben worden. Ja, noch mehr! Wenn man den unfiltrirten Seilla-Saft auspresst und ihn auf den Handrücken einfach aufstreicht, so entstehen aueh Empfindungsstórungen. Man kann sich nicht ohne Zwang vorstellen, dass schon das Aufbinden allein oder gar as Aufbringen des Saftes die Raphiden in die Haut sich einbohren lässt, zumal schon aus früherer Zeit angegeben wird, dass die zer-. quetschte, auf die Haut gebrachte Masse sogar Blasen erzeugen könne, man früher eine Salbe aus Scilla zur Beseitigung von Warzen ge- brauchte, und der Meerzwiebel-Sauerhonig durch Magenreizung zu einem Brechmittel wird, obschon in ihm keine Raphiden enthalten sind. - Eine letzte Versuchsreihe wurde mit Seilla-Stücken angestellt, die bis zu einer Stunde in einer verdünnten Salpetersäure lagen, die oxalsauren Kalk leicht löste. Die Stücke wurden gut mit Wasser ab- gespült und 7 Tage lang in Wasser liegen gelassen. Die Schnitt- fläche liess keine Raphiden mikroskopisch erkennen. Das auch noch so energische Einreiben in die Haut rief keine abnorme Empfindung hervor. Frische Schnitte an solchen Stücken zeigten normale Raphi- denbündel, verursachten aber ebensowenig, in die Haut eingerieben, Drickeln oder Brennen. Ein besserer Beweis gegen die Theorie von der örtlichen Wirkung der Raphiden ist nicht zu erbringen. Gerade dieser Versuch lehrt, dass wenn durch lange Maceration das Gift aus- gelaugt ist, die Raphiden wirkungslos sind. Das verschiedene Ver- halten der Gifte in den einzelnen Raphidenpflanzen gegenüber der Wässerung oder der Kochhitze hängt natürlich von ihren speciellen Eigenschaften ab. Wollte man einwenden, dass die Raphiden durch das lange Wässern nicht mehr steif genug zum Stechen sind, so ist dem ent- gegenzuhalten, dass sie ja auch in dem Pflanzengewebe feucht liegen. Es lag nun noch eine experimentelle Möglichkeit vor, meine An- schauung von der Rolle der Raphiden als helfende Giftübertrager zu stützen. Ich legte Stücke von Scilla in Chloroform, von dem es ja bekannt ist, dass es, in die menschlichen Gewebe eingebracht, schwere Reizung erzeugt. Nach 10—30 Stunden nahm ich die Stücke heraus und rieb damit Hautstellen an der Hand und dem Vorderarm ein. Da ich aus zahlreichen Selbstversuchen die Stärke der Empfindungsstörung — unveründerter Scilla kannte, so war die Möglichkeit eines V ergleiches | mit der Wirkung dieser von Chloroform durehtränkten Seilla gegeben- Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 61 Der Unterschied ist so bedeutend, dass man nach ihm zu suchen nieht nóthig hat. Er drängt sich durch das heftige, anhaltende Brennen an der Einreibungsstelle auf. Natürlich lässt sich ausschliessen, dass das Chloroform, für sich allein auf die Haut gebracht, analog wirkt. Die trotz der schnellen Verdunstung desselben nach Anwendung grösserer Mengen auftretende sensible Hautreizung trägt einen ganz anderen Charakter und hält nur wenige Minuten an. Die Wirkung der chloroformhaltigen Scilla lässt sich so erklären, dass die Raphiden auch das Chloroform verimpfen und die dadurch in die Haut gelangten winzigen Mengen in der typischen Weise als Protoplasmagift ge- wirkt haben. Freilich könnte man auch annehmen, dass in diesem Falle das Chloroform den Giften der Scilla den Weg in die Haut gebahnt habe — eine Rolle, die das Chloroform auch bei anderen Stoffen spielen kann. Eine solche Annahme würde die Raphiden jeder toxischen Bedeutung entkleiden. er analoge, mit Benzol-Seilla angestellte Versuch ergab das gleiche Resultat, d. h. den Schmerz empfand ich stärker als nach Einreibung der natürlichen Scilla, aber schwächer als nach den Chloroform-Stücken. Ornithogalum altissimum L. und O. caudatum Jacq. wirken wie Scilla. Die Raphiden sind an der Giftwirkung ganz unbetheiligt. Das Gleiche gilt von Convallaria majalis L. Meerschweinchen frassen je eine ganze Pflanze ohne Unterbrechung auf. Smilax. Die von verschiedenen Arten der Gattung Smilax stammende Sarsaparillenwurzel ist besonders geeignet, die bereits hervorgehobenen Zweifel an einer toxicologischen Bedeutung der Raphiden zu stärken. Rinde und Mark enthalten in zahlreichen Zellen Raphidenbündel. Es würde aber ein Irrthum sein, wollte man diese für die scharfe und kratzende Wirkung der Sarsaparille ver- antwortlich machen, da, abgesehen von einem nicht näher untersuchten, besonders scharf schmeckenden Bestandtheil, schon das in Abkochungen der Wurzel übergehende, zur Saponingruppe gehörige Smilacin in Lösung die Schleimhäute reizt und alles erklärt, was von einer solchen örtlichen Wirkung gesehen wird. Asparagus officinalis L. Auch der gewöhnliche Spargel führt reichlich Raphiden. Schnecken nehmen nach STAHL selbst seine zartesten Spitzen nicht auf, und Kaninchen berühren ihn nur in der Noth. Dass der Mensch weder durch seinen Geschmack, noch durch irgend eine andere Aenderung einer Sinnesempfindung auf die An- wesenheit von Raphiden im Spargel hingewiesen wird, bedarf keiner weiteren Versicherung. Ich habe an Meerschweinchen den Spargel in verschiedenen Stadien seiner Entwickelung zu verfüttern versucht. Nur wenn sie Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVIII 5 68 L. LEWIN: hungrig sind, fangen sie an, jungen grünen Spargel zu fressen, ver- schlucken auch wohl die ersten Bissen, stehen aber dann endgültig von weiterem Fressen, selbst der zarten grünen Köpfe, die süsslich schmecken, ab. An Büchsenspargel, der vorher gut abgespült worden war, oder frischem ausgewachsenem rochen sie nur und waren nicht dazu zu bringen, ihn zu fressen. Gerade dieser Umstand weist darauf hin, dass die Thiere durch irgend etwas, was nieht mit den Raphiden im Zusammenhange steht, von dem Genusse dieser Pflanzen abgehalten werden, und dass der gleiche Umstand es ist, der die Thiere ver- anlasst, von dem begonnenen Fressen abzustehen. Bromeliaceae. Ananassa sativa Lindl. Die Ananas ist reich an Raphiden, die sich bezüglich der Stärke und der Art der Zuspitzung kaum von denen der Scilla unterscheiden und nur nicht so lang wie die letzteren sind. Ich habe damit an Kaninchen und Meerschweinchen viele Fütte- rungsversuche angestellt. Das frische, saftige Fruchtfleisch lassen diese Thiere unberührt. Nur die Basis des Blattschopfes, der die Frucht überragt und auch Raphiden führt, fangen sie zu fressen an. Lange setzen sie dies aber nicht fort, und nur der Hunger kann sie veranlassen, wieder zu diesem Futter zurückzukehren. Ein Kaninchen, das ein beträchtliches Stück der Pflanze gefressen hatte, tödtete ich unmittelbar danach durch Chloroform und unter- suchte das Epithel des Maules und des Oesophagus. In den dureh- musterten Schabepräparaten fanden sich keine Nadeln. Es sei darauf hingewiesen, dass in der Ananas ein proteolytisches Ferment vorkommt, über dessen toxische Wirkung nichts be- kannt ist. Amaryllideae. Von einer ganzen Reihe von Pflanzen aus dieser Familie, die reihenweise angeordnete Raphidenzellen haben, lässt sich toxicologisch nachweisen, dass ihre Giftigkeit auf andere Ursachen als ihren Gehalt an Raphiden zurückzuführen ist. Dies gilt z. B. von Galanthus nivalis L., die Erbrechen erzeugt, Crinum angustifolium R. Br., Cr. edendeisinn R. Br., Cr. asiatieum L., die Gifte für Vieh darstellen, - und für die Wurzel von Crinum agaang L., die Haut und Schleim- háute bis zur Blasenbildung entzündet. | Besonders hervorzuheben sind aus dieser Familie die Nareissen. STAHL giebt an, dass Schnecken die vegetativen Theile von Narcissus poéticus L. und ER Pseudonareissus L. vollständig verschmähen und nur wenig die Blüthe zernagen und zwar ausschliesslich ds raphidenfreie Nebenkrone. d EE EE Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. 69 Von der Gattung Narcissus wurde angegeben, dass das Gift der Pflanzen zusammen mit den Raphidenzellen vorkomme'), so dass hier die Mógliehkeit einer rein órtliehen Wirkung in dem von mir aus einander gesetzten Sinne vorliegt. Trotzdem glaube ich nicht, dass an den von dieser Gattung er- zeugbaren schweren Vergiftungssymptomen die Raphiden betheiligt sind; denn auch ein wüsseriges Extract von Narcissus Pseudonarcissus L. ruft Erbrechen, Durchfall, Magen- und Darmentzündung hervor, und Narcissus poéticus L. wirkt ähnlich. Wahrscheinlich enthalten diese Species wie N. orientalis L. Glycoside resp. Alkaloide, die neben örtlichen auch allgemeine Symptome hervorrufen. Orchidaceae. Weidende Thiere sollen nach STAHL Orchideen nicht fressen. Kaninchen zerbissen in Versuchen, die er anstellte, Listera ovata R. Br., Orchis latifolia L. und Cypripedium Calceolus L. nur wenig und liessen sie liegen, sobald ihnen andere Nahrung geboten wurde. Schnecken verzehrten von den Knollen von Orchis purpurea Huds. und Orchis latifolia L. fast ausschliesslich die inneren Theile, in denen die Raphiden spärlicher und kleiner sind, und von einem Cypripedium- Exemplar fast ausschliesslich das raphidenfreie Labellum, während die übrigen nadelreichen Theile verschont blieben. STAHL giebt je- doch zu?) dass der Geruch verschiedener Orchideen gewisse Thiere fernhalten kónne. Schon aus dieser Schilderung ersieht man, dass die genannten Thiere die Pflanzen nicht ganz verschmähen, selbst in denjenigen Theilen, die raphidenhaltig sind. Wenn sie durch Raphiden von dem vollen Geniessen abgehalten würden, so ist kein Grund abzu- sehen, weshalb sie Pflanzen aufnehmen, die kleine Raphiden ent- halten, da solche ja auch stechen. iparis longipes. Diese in allen Theilen mit grossen Raphiden versehene Pflanze verfütterte ich an Meerschweinchen und Kaninchen. Die Blätter wurden anstandslos verzehrt, schwieriger die Knollen. Doch frassen die Thiere die letzteren sohni auf. Nach der Mahlzeit folgte ein langes Nachkauen, wie immer, wenn Reizstoffe die Mundschleimhaut getroffen haben: Enurgischus Einreiben meiner Hand liess keine Empfindungsstörung auftreten, auch nicht das Kauen eines Stückes der Knollen. Mazillaria Henchmanni Hook. (M. variabilis Batem.). Ein Meer- HERRIN frass mehrere Blätter und den Knollen dieser Pflanze auf. 1) ERRERA, MAISTRIAU et CLAUTRIAU, Journ. de la soc. royale des sciences médie. et natur. 1887, cit. nach STAHL, 2) STAHL, l. c. S. 647. 5* 70 L. Lewis: Von Cypripedium spectabile Salisb., C. pubescens Willd. und C. parvi- forum Salisb. weiss man), dass ihre Blätter an der menschlichen Haut Róthe und eine Entzündung erzeugen, die ca. 10 Tage zur Rückbildung bedarf, und dass es die kurzen Drüsenhaare sind, die vielleicht durch einen sauren Zellsaft diese Wirkung bedingen. Auch die an Raphiden reichste Pflanze könnte keine Hautentzündung durch diese allein veranlassen. Cypripedium insigne Wall. Kaninchen frassen die Pflanze, die reich an kräftigen. Raphiden ist. Meerschweinchen rissen nur in grossen Zwischenräumen Blattstücke ab. Irgend etwas schien sie von dem Fressen abzuhalten. An einem andern Tage verzehrte jedoch ein Meerschweinchen, ohne aufzuhören, den Rest meines Vorraths, Blatt, Wurzel und Knollen. Gymnadenia conopsea R. Br. liefert einen weiteren Beweis dafür, dass der Mensch Raphiden ungiftiger Pflanzen als etwas absolut Be- langloses aufnehmen kann. Ich habe Salepknollen in heissem Wasser etwas erweichen lassen und sie dann verzehrt, ohne die mindeste abnorme Empfindung wahrzunehmen, und Salepschleim mit dem gleichen negativen Erfolge aufgenommen. Commelinaceae. Tradescantia discolor Raf. Diese wahrscheinlich mit Tr. virginiana L. übereinstimmende Art hat sehr grosse Raphiden. Meerschweinchen frassen dieses Material scheinbar mit grossem Appetit, während von zwei Kaninchen nur eins davon frass. Ich selbst habe Stücke davon energisch im Munde durchgekaut, ohne auch nur die mindeste Empfindungsstörung zu haben. Unter den dieotylen Pflanzen, die Raphiden führen, giebt es genug, die der Mensch nicht nur ohne Schaden, sondern auch ohne zeitige unangenehme subjective Empfindung verzehren kann. Wollte man die kratzende Empfindung, die der eine oder der andere Mensch vielleicht einmal nach dem Ausquetschen von reifen Weinbeeren mit Zunge und Zähnen empfindet, auf die denselben innewohnenden Raphiden zurückführen, dann würde man einen Fehler begehen, weil nicht wenige süsse oder süsssaure Substanzen, z. B. der Honig, eine solehe Empfindung hervorrufen können. Aber gerade Vitis vinifera L. spricht gegen den Ausspruch von STAHL, dass Thiere raphidenhaltige Pflanzen nicht verzehren. Un- geheure Quantitäten von Weinblättern und Weinranken werden auch frisch, wie ich es oft genug sah, von Vieh gern verzehrt und könnten 1) L. Lewis, Lehrbuch der Toxicologie, 2, Aufl. 1897, S. 383. Ueber die toxieologische Stellung der Raphiden. 11 höchstens einmal schaden, wenn an diesem Material viel Kupfer haftet. Das Gleiche gilt von Oenothera biennis L. Ein Kaninchen frass eine junge Wurzel, an der ich vorher einen reichen Gehalt an grossen Raphiden nachwies, ohne jedes Zögern auf. Ich habe die Wurzel gekaut, ohne auch nur die mindeste Empfindungsstörung im Munde yahrzunehmen. 5. Schlussbemerkungen. Ich kann es unterlassen, noch weitere Belege für die Ansicht anzuführen, dass die Raphiden an sich indifferente Körper darstellen, deren teleologische Bedeutung nicht sein kann, grosse Thiere vom Genuss der Pflanzen, in denen sie vorkommen, abzuhalten. Weder ist das Vermeiden einer Pflanze seitens gewisser Thiere ein Kriterium ihrer Schädlichkeit, noch das Verzehrtwerden ein Zeichen ihrer Unschädlich- keit. Es giebt zweifellos auch unter Thieren individuelle und der ganzen Art zukommende Geschmacksrichtungen oder Geschmaeksabnormitäten. Ich habe gesehen, wie ein Kaninchen die Därme eines neben ihm liegenden todten Kaninchens, allem Anschein nach mit grossem Appetit verzehrte, wie Kühe grosse Mengen von Colchicum autumnale L. ver- schluckten, wie Schnecken die für den Menschen ungeniessbare, und schon nach Aufnahme kleiner Lamellen-Stückchen heftiges Brennen an der Zunge erzeugende Russula emetica Schaeff. in be- trächtlichen Mengen verzehrten; ich weiss, dass die Heuschrecke Stauronotus cruciatus die scharfe Urtica pilulifera L., aber nicht die scharfe Euphorbia falcata L. und E Cassia Boiss. frisst, und habe Kaninchen Tage lang ausschliesslich mit Blättern und Beeren von Atropa Belladonna L. gefüttert, die bei Menschen auch örtliche Ver- änderungen im Magen-Darmkanal neben schweren Allgemeinvergif- tungen erzeugen können. Viele riechende Pflanzen fressen die Nager nicht, obschon die- selben unschädlich sind. Es ist deswegen nicht angängig, aus dem Nichtgefressenwerden mancher Raphiden-Pflanzen seitens der Nager zu schliessen, dass es die Raphiden seien, die nicht nur die Ursache dieser Erscheinung, sondern gewissermassen auch ein Schutzmittel der Pflanze im teien- logischen Sinne darstellten. Ein grober Fremdkörper, der in die Haut eindringt, erzeugt Empfindungsstörungen, Schwellung und in lang- samer Entwickelung Eiterung. Es wäre ganz undenkbar — falls nicht in dem Einzelfalle eine Idiosynkrasie bestünde — dass mikro- skopische Krystalle an örtlichen Einwirkungen das zu Wege bringen, was nach Anwendung der Dieffenbachia Seguine Schott. beobachtet wird. Da diese Wirkungen aber typische sind, so können sie nicht aus einer besonderen individuellen Empfindlichkeit hervorgehen, 72 L. Lewm: Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden. sondern müssen als Giftwirkungen aufgefasst werden, in derselben Weise, wie sie das Pulver der Ipecaeuanha-Wurzel oder des Rhizoms von Veratrum album L. bedingt, oder wie nach Aufbringung einer filtrirten oder unfiltrirten Tinetur von Arnica montana L. auf die Haut Jucken, Brennen und ev. ein Ausschlag entsteht. Hat man doch auch hierbei gemeint, mechanische Einwirkungen, nämlich das Ein- dringen von mit Häkchen versehenen Fibern der Scheibenblüthen in die Haut als Ursache der Reizung ansprechen zu müssen, währen die Erfahrung lehrt, dass auch gut filtrirte Tineturen ohne diese Fibern, eben dureh ihren Gehalt an einem reizenden Prineip die Wirkung veranlassen. Gerade Veratrum album L. ist aber ein be- .lehrendes Beispiel dafür, wie eine Pflanze, die Raphiden besitzt, ört- liche Giftwirkungen erzeugen kann, ohne dass die Raphiden für die Wirkung überhaupt in Betracht kommen könnten. Denn die bekannte. Schleimhautreizung, die dem Rhizompulver zukommt, ist eine Funetion der in ihm enthaltenen Alkaloide, die vorzugsweise sensible Reizung ohne órtliche Entzündung veranlassen. Giftige Raphidenpflanzen können auch örtlich giftig wirken, ungiftige weder örtlich, noch allgemein. ie bisher als Entgiftenguniitiel für Giftpflanzen benutzten Methoden: Wässern, Auskochen, Entsäften, Trocknen, Dämpfen und Rösten lassen sich auch auf Raphidenpflanzen anwenden und schaffen ein unter Umständen auch für Menschen werthvolles Nahrungsmittel, in dem noch Raphidenbündel und -lose Krystalle vorkommen, aber nicht schaden. Die menschliche Mundschleimhaut ist wahrscheinlich so empfindlich gegen mechanische oder chemische Reize, wie diejenige eines Nagers oder eines Wiederküuers. Wären die Raphiden so wirk- sam wie sie angeblich sein sollten, dann würde der Mensch ein so ` entgiftetes Pflanzenmaterial, wie z. B. die Knollen von Arum macu- latum, wegen der Raphiden ebensowenig verzehren kónnen, wie Thiere das frische berühren wollen. RE REESE EE er Ur o E P. Magnus: Zur Kenntniss der Neovossia Moloniae (Thm.) Koern. 13 9, P. Magnus: Beitrag zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. Mit Tafel II. Eingegangen am 23. Februar 1900. In der Oesterr. Botan. Zeitschrift 1879 (XXIX. Jahrg.), S. 18, beschrieb F. VON THÜMEN unter dem Beistand von D. J. SCHROETER ` einen Brandpilz in den Fruchtknoten von Molinia coerulea, den W. VOSS bei Laibach entdeckt hatte. Er gründete darauf die Gattung Vossia, charakterisirt durch: Mycelium e hyphis tenuibus, 4—5 mm erassis, apiee non dissolutis sed pseudascum vel follieulam gelati- nosam, subdurabilem circa sporam maturam, cum processo +) sublongo cormoideo formans, sporae ellipsoideae vel ovatae, fuscae. Auf S. 217 desselben Jahrgangs weist FR. KÖRNICKE darauf hin, dass der Name Vossia bereits einer Gramineengattung gegeben ist, und ändert deshalb den Namen um in Neovossia. Auch er beschreibt die Sporenbildung in ähnlichem Sinne wie THÜMEN. Nach ihm schwellen die sporenbildenden Myceliumfäden an der Spitze zu einer gallertartigen Kugel oder einem elliptischen Körper an, in dem sich die Spore bildet. Bei der Reife erscheint diese Hülle nur als ein sehr schmaler heller Saum, an der der übrige Theil des Mycelfadens einen ziemlich langen, wasserhellen, geschlängelten Schwanz bildet, der sich von der Spore an abwärts verschmälert. Das Epispor ist mit netz- förmigen schwarzen Leisten durchzogen, die sehr enge Maschen bilden und wahrscheinlich nur an den Ecken der Maschen bis an die Ober- fläche gehen, oder deren dunkle Färbung sich dort nur bis an die Oberfläche erstreckt. = G. WINTER stellt in seinem Werke „Die Pilze Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“, I. Kbibeilung (Leipzig 1884), S. 109, Neovossia Moliniae auf Grund der gleichen Sporenbildung in die Gattung Tilletia, bei der die Sporen isolirt als Anschwellungen der Zweigenden entständen. So ist es in der That nach der klassischen Darstellung und den klaren Abbildungen der Gebrüder TULASNE in den Annales des sciences naturelles, Botan., Tome VII (1847), p. 29 und 30 und Pl. 5, Fig. 5—11. Auch A. FISCHER VON WALDHEIM giebt in PRINGSHEIM’s Jahrbüchern für wissenschaftliche Botanik, Ba. L9 o an, dass bei Tilletia die Sporen von den Enden der 1) Be genau bei THÜMEN l. c.; es müsste selbstverstündlich heissen: processu. 74 P. MAGNUS: sporenbildenden Fäden abgeschnürt werden, und bildet auf Taf. X, Fig. 1—16 solche Sporenbildung von drei verschiedenen T'lletia- Arten ab. Aber sehon PRÉVOST sagt in seinem Mémoire sur la cause im- médiate de la Carie ou Charben des blés et de plusieurs autres maladies des plantes, et sur les préservatifs de la Carie (Montauban 1807), S. 43 und 44, dass, sobald die Zweige des Schmierbrands (Carie) eingedrungen sind in den Embryo des Weizens, sie dort bilden „des rameaux proliferes eloisonnés ou formés de cellules . . . . chacune des cellules contient embryon d'une gemme qui mürit dans eelui du gram..... Und BREFELD theilt in seinen Botanischen Untersuchungen über Hefepilze, 5. Heft, Die Brandpilze I, S. 160 bis 162 mit, dass die Culturen der Tilletia Caries in Nährlösungen ` bis zur Bildung von Brandsporen fortschritten, und deren Bildung dureh Theilung der Füden (ja sogar der von dem in der Náührlósung . wuchernden Mel der Tilletia gebildeten sichelfórmigen Conidien) in Gliederzellen, die zu den Sporen heranwuchsen, statt hatte, und giebt ` schóne Abbildungen soleher Entstehung der Brandsporen auf Taf. VIL i Fig. 49—52. Es scheinen demnach bei Tilletia beiderlei Arten der Brandsporenbildung vorzukommen, was noch eingehenderer Unter- suchung bedarf. Bei der die Blätter von Milium befallenden Tilletia Mili Fekl. habe ich die Bildung der Brandsporen durch das Zer- fallen der Fäden in die Sporenanlagen unter gleichzeitiger gallertiger ` Aufquellung der Wände, also ganz wie bei Ustilago, beobachtet. Dem Beispiele von WINTER ist auch J. B. DE TONI gefolgt in SACCARDO, | Sylloge Fungorum, Vol. VII, S. 486. In seinen Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Myco- logie, XII. Heft, Brandpilze III, theilt O. BREFELD (S. 164—170 seine Beobachtungen über Neovossia Moliniae Körn. mit. Er beob- achtete namentlich die Keimung der Brandsporen und fand, dass da Promycelium zum Unterschiede von Tilletia an seinem Scheitel ein Köpfchen zahlreicher, nieht copulirender Sporidien bildet. Auf diese ` Verschiedenheit der Keimung hin hält BREFELD die Gattung Neo vossia für gut geschieden von Tilletia An den Keimschläuchen dieser ` Sporidien bilden sich ähnliche sichelförmige Conidien wie bei Tilletia. . Ausserdem giebt BREFELD an, dass die Biberon einzeln an den Enden von Fäden entstehen, welche meist in dichten Büscheln aus den My- eelien entspringen, und bildet ein solches Büschel auf Taf. X, Fig. 13, ab. Ausserdem giebt er an, dass die dunkle Sporenmembran unab- hängig von der äusseren hyalinen Membranschicht etwas weiter nach innen angelegt wird, nachdem sieh vorher der Inhalt auf einen etwas kleineren Raum zusammengezogen hat. DIETEL hat in der arbeitung der Hemibasidii für ENGLER’s Natürliche Pflanzenfamilien ... BREFELD’s Unterscheidung und Charakteristik der Gattung Neovossia. S EEE SG Beitrag zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. 15 Mich interessirte schon lange die Gattung Neovossia in zwei Hin- sichten. Einmal gleicht sie in ihrer Sporenbildung am Ende von Sterigmen vollkommen der Gattung Schinzia, deren Arten ich wieder- holt untersucht habe Sodann fällt sie unter den die Fruchtknoten befallenden Ustilagineen durch den Umstand sehr auf, dass sie nur einzelne zerstreute Fruchtknoten der Inflorescenz befällt, während sonst solche Ustilagineen in sämmtlichen Fruchtknoten der Inflorescenz oder wenigstens der befallenen Theile derselben aufzutreten pflegen. Durch die Freundlichkeit des Herrn Prof. Dr. MATTIROLO, zur Zeit noch in Florenz, erhielt ich reichliches schönes Material dieser Art von Rodero in der Provinz Como, wofür ich ihm auch hier meinen besten Dank sage. Rodero, wo Herr Prof. Dr. O. MATTIROLO diese Art entdeckt hat, ist der zweite Standort dieser bis dahin nur von Laibach in Krain bekannt gewordenen Art, die bei genauer Er- forschung noch an vielen Standorten aufgefunden. werden wird. as brandige Korn stellt eine schwarze Sporenmasse dar, die von einer dünnen Haut umgeben ist, die bei der Reife hier oder dort aufspringt (s. Figur 1 und 2). Oben am Korn erkennt man noch die Stelle, wo der abgewelkte Griffel sass. Durchschneidet man solehes Korn, so sieht man die den häutigen Sack erfüllende Masse der schwarzen Brandsporen und zwischen dieser und der Wandung des erfüllten Fruchtknotens eine enge hyaline Lage, die der Innen- wandung des Fruchtknotens dicht anliegt (s. Fig. 3). Bei stärkerer Vergrösserung (s. Fig. 8—12) erkennt man, dass diese Lage gebildet ist von den die Sporen abschnürenden Sterigmen und kugeligen hyalinen Zellen, die zu einer pseudoparenchymatischen Hülle zu- sammenschliessen. Die ganze Innenwandung des Fruchtknotens ist von den Sterigmen und einer zwischen ihnen liegenden pseudo- parenchymatischen hyalinen Hülle von verschiedener Mächtigkeit überzogen. Auf feinen Längs- und Querschnitten der Fruchtknotenwand sieht man an derselben ein mächtiges intercellulares Mycel zwischen deren Zellen, in die ich es niemals Haustorien hineinsenden sah (s. Fig. 9—12). Ja häufig sieht man das Mycel zwischen der Cuticula und den äusseren Wänden der Epidermis des Fruchtknotens verlaufen (s. Fig. 9). An der Innenseite der Fruchtknotenwandung tritt dieses Mycel aus der Wandung heraus, und die dünnen Hyphen des Mycels verfleehten sich dort zu einem niedrigen Lager (s. Fig. 11 und 12), aus dem die Sterigmen entspiingen. An dünneren Stellen der Frucht- knotenwandung und wohl auch älteren Stadien ist diese niedrige die Wand überziehende Hyphenlage oft nur sehr gering entwickelt (s. Fig. 9, und 10). Die Sterigmen überziehen aber die ganze Innenwandung des Fruchtknotens. Nach ihrem Alter sind sie länger oder kürzer. Je D** 16 P. MAGNUS: weiter die an ihrer Spitze abgesehnürte Spore in ihrer Entwickelung vorgeschritten ist, um so länger ist das Sterigma (s. Fig. 12). Zwischen die älteren Sterigmen schieben sich immer neu gebildete ein, so dass zwischen den am weitesten hervorragenden jüngere und niedrigere stehen. Wenn BREFELD sagt, dass die Sterigmen in dichten Büscheln aus dem Mycel entspringen, oder DIETEL sagt, dass die Sporen einzeln an den Enden büscheliger Mycelzweige gebildet werden, so ist dies daher nicht zutreffend, abgesehen davon, dass keiner dieser Autoren sich darüber äussert, wo und wie das Mycel im Fruchtknoten verläuft und wo die büscheligen Mycelzweige in demselben liegen oder ihren Ursprung nehmen. /wischen den die Sporen abschnürenden Sterigmen entspringen nun niedrig bleibende Sterigmen, welehe weisse kugelige Zellen mit starker hyaliner Wandung abschnüren. Diese Zellen bleiben daher der inneren Fruchtknotenwand dicht anliegend. Sie treten in ein- facher bis vielfacher Schicht auf und bilden die schon mehrfach er- wähnte pseudoparenchymatische Hülle. Die einzelnen Elemente der- selben entsprechen somit Sporenanlagen Solche Hüllenbildung kenne ich vielfach bei Ustilagineen und habe sie schon bei mehreren aus- führlieh beschrieben und abgebildet, z. B. bei Ustilago Bornmülleri P. Magn. auf Aristida, bei Ustilago lanigeri auf Andropogon laniger, Cintractia crus galli (Tracy et Earle) P. Magn. (= C. Seymouriana P. Magn.), auf Panicum crus galli und anderen. Während aber z. D. bei der letztgenannten Art diese Hülle sich über den abgeschiedenen Sporen bildet, bildet sie sieh bei Neovossia Moliniae umgekehrt an er Basis der Sterigmen zwischen denselben. Dadurch erfüllt sie die- selbe Function, die Masse der bei Neovossia von der Fruchtknoten- wandung aus nach innen abgeschiedenen Sporen von aussen bis zur Zeit der Ausstreuung fester zusammen zu halten und zu schützen. Unter dem befallenen Fruchtknoten in der Axe des Aehrehens oder in den Hüllspelzen konnte ich kein Mycel nachweisen. Das Mycel bleibt auf die Fruchtknotenwandung beschränkt und tritt nur noch mehr oder weniger in das verkümmernde Ovulum des Frucht- knotens ein. Hingegen zieht es sich in der Fruchtknotenwandung bis zum Scheitel empor, ist an der Stelle, wo der Griffel abgewelkt ist, deutlich zu erkennen und bildet schon an der Eintrittsstelle des Griffelkanals in die Fruchtknotenhülle das Sterigmenlager (s. Fig Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Infeetion des von der Narbe und dem Griffelkanal her erfolgt, ähnlich wie es be! Claviceps purpurea Tul. geschieht und WORONIN es bei den die Fruehtknoten der Vaceinieen befallenden Selerotinien nachge- wiesen hat. An dem ausgewachsenen Sterigma brechen die reifen Sporen mit dem obersten Ende des Sterigmas ab, worauf THÜMEN wohl haupt- D Botanik. e: N n BÜCHER- VERZEICHNISS VON MAYER & "MÜLLER | 2 Verlag — - Sortiment E ; aa E M m ` ` Hoflieferanten Sr, Majestät des Berlin NW Prinz Louis Fecttnestriquni) 2 Ecke Desi entm e | ^ Die in € ) Wonder, Preise sind d e urspringlichen Ladenpreise. E | E. ; ra PERN botan., aus d. Gebiet M Morphologie und Seele pm d E Hanst ein. 4 Bde. Bonn 1870— 82. vielen z. Th. col. Taf. (81.—) d Adamović, L., @ V egetationsformationen Ostserbiens. Dei: d 898, go. s J 3 gardh, JG., theoria systematis d m; — m : phanerog. in E series n naturales disp ;ositio. Lund. 1858. p tabb. Lw I — ; — de Laminarieis. pee 1868. SS in E. — en Bn ES a 5i EEN dk Hette. Stockh. 1868—70. EI Ecos ati ^u F Etage, systematik. Tine‘ 1872. A CR — till Algernes said Nya bidrag. 2 Bde. Lund 1873. x E Taf. & 50 — d Algis Novae Zelandiae marinis. SS nd 1878.. L : Ahles, are wic VU ade Gi :hs CR Samenpflnzen. Esslingen 1874. Fol. m. eol. Taf. (5.5 Ux ous Allen, H "d e ( - Fol. Wo E- Vocis ibi un : Ae dem E. Alpenverein, ( UN ACD dd e a). ...90. b Mi 40. Andersson, NJ., ppo Upsal. 1845. 2. Ch monographia Salicum. Pars E (unica). SS gri E e aperçu D^ la végétation et des s plantes cultivées dé la Suède. ES 861. ; . 2 cartes, 1. 50 Catalog 18 von. Mayer & Müller | in Berlin. 2 Botanik. Annalen der Chemie und Pharmacie, hrsg. v. Liebig u. A. B : 8 Ergänzungsbände und 4 Register. Leipz. 1832—99. Neu in Halbleine en. — der Landwirtschaft in d. Kgl. Preuss. Staaten, re C. Sal Monatsblatt. 58 Bde. m. 4 Suppl. Berl. 1943.19. ‘Vollständiges De — der Physik u. u hrsg. v. Gilbert." 76 Bde. u. Reg. Leipzig 179 bis 1824. 600. Annales de Chimie et Physique, par Morveau, Lavoisier, Gay-Lussac, Dumas ete. Depuis en en 1789 jusqu'en 1893, en 6 séries. av. H vol de table. Pari Areher, W., on the Minute Structure and Mode of Growth of Ballia Beer" (Lon d) 1816. 4. ae 2 col. plates. 2. Archiv f. pce geg Bergbau u. Hüttenkunde. Hrsg. v. Kärsten u: Deche e. u. 3 Reg. Berl. 1829—55. Soweit erschienen, (385.— 60. = — für Naturgeschichte v. Siebold, Griesebach u. A. Jahrg. 1—53. '.. bis 87. (1383.—) Ga — d. Vereins f. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg. Jahrg. 15— Neubrandenb. 1861—75. (62.50) 1879 Aresehoug, FrWC., Bidrag til Groddknopparnas Morfologie och Biologi. .Lund 1857. 4. m. 7 Ta E ue — Bidrag t. d. Skandinaviska Vegetationens Historia. Lund 1867. 4 m 2. Ta — vaxtanatomiska undersöknin ngar I. Om bladets inre byggnad. II. Om den inre Age n i de traedartade växternas knoppfjäll. Lund Weeer 4.. — Der 2. "se d. Holzgewüchse. Lund 1877. 4. m. 8 Taf. 9, & — jemförande undersökningar öfver bladets anatomi. (Lund) 1818. E n 11 ef Askenasy, E., bot. SEN ee og. Studien, Kenn Ps d. flachen. Stimm syst. Stellung v. Callitriche u. Myrisphyllum — üb. e. neue Mores Frankf. 1872. m. 7 Taf. ; 1. Baillon, HE., monographie d. Cruciferes. Paris 1871. (8 fr.) 3. . Baker, JS. ‚report on nthe Lilisce eae, Iridaceae, Hypoxidaceae, and Haemodora of Welwitsch's Angolan Her bari um. (Lond.) 1878. 4. w, 3 plates." Barla, JB. tableau comparatif des principales espèces des Champignons d 4 Nice, av. les noms en diy. langues. Nice 1855. 4. av. 4 plchs. col. (95 fr — apercu mycologique ou catalogue des Champignons de Nice. Nice I fol. Bartling, FrG., ordines naturales plantarum eorumque characteres et affini- tates. Gót tt. 1830. P us Bary, HA. de, Untersuch. üb. d. "Rau, Berl 1853. m. 8 Tat: Hiv — über d. Fruchtentwl. d. Ascomyeeten. Lpz. 1863. 4. m. 2 Taf. d pP — Untersuch. üb. die Uredineen. 2 Tle. (Berlin) 1865— 66. " 2 Taf. 9 — die Myzetozoen (Schleimpilze) 2. A. Leipz.1865. gr. 8. m. 6 Taf. uh (8.— Bake, H., zur Keimungsgeschichte d. Schizaeaceen. (Berl) 1878. m. 4 Ta, i dte uie) 1849? Uebersicht d. Moose, Lebermoose u. Flechten d. ws. : GC . Malesia. Raccolta d. osservazioni botan. int. alle piante de eet Indo Malese e "fa 3 Vok Genova. m —90.. 4. ` vielen Taf. 900. Berlin: Botanik. mk. pf. Beiträge zur "e unl ha Pflanzen, hrsg. v. F. „Cohn Bar Lo dur Bresl. 1872—80. SFU z . Th.’ color. (Qu 15. Bentham, G., Rope. I Püpilossocdrüsk tribus IX: Da ORTEN S tribus X: Sophoreae. (pag. 211—350 tab. 57—127. fasc. XXIX Mart i 60 flora Bras. Lips. 1862. Fol. (60.—) — Revision of the Suborder Mimoseae. (Lond.) 1875. 4. w. 5 plates. 12. — y Berg. O., Charakteristik ipd für d: Arzneikunde u. Technik wichtigsten Pflanzengenera. M. Vorwort v. Link. 2. Abdruck. Berlin 1851. Hlwb. BIN D — revisio Myrta um Americae hue usque cognitarum s. Klotzschii Hier 5. mericae ae ier in. exhibens Myrtaceas. (Hal. 185 Berggren, Sv., iakttagelser öfver mossornas könlösa fortplantning genom gedet knopper och med dem analoga pin d und ag 2 & 4 Taf. 1. 80 i De. till Pkandinsviene Bryologi. Lund 1866. 4- Taf. 1. 80 öfver mossornas byggnad och utvec See 2 dl. Lord 1868—71. 4. m. uf nagra Sie Cie Cer künda arter of nyzeelündska fanerogamer. (Lund) 1 4 50 — om re Prothallium och Embryo. Lund 1880. 4. m. 2 Taf. 1.50 Berieht üb. d. 15—22. Versammlg. d. preuss. botan. Vereins. neien 1876/83. 4. .— der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Jahrg. 1—17. Berl. 1883; 99. (33 — der Deutschen chemischen Gesellschaft, Jahrg. 1—29. 1868—96. Berlin: xut deren 590. -— — dieselben. Reg " IHI für d. Bände 1—-29. (110.—) 65. — — über d. Verkendimmeen der natı Mrd d (esellseh. in Basel. Band 1—3, S Basel 1834/48. Nicht im Handel. :— der naturforschenden Gesellsehaft zu Ereiburg i. B. Band M 9, Frei. : 1886, 95. (102.— — über L3 Senec eerie naturforschende | Gesellschaft, Theil did. 1868— Frankfur í — tiec u. ied. ud EN, red. v. J. Fróhlich. Bd. tag Budapest 1883—87. m. (36.— "Kinigl. Akademie ur Wissenschaften. Abhandlungen. Vollständig vom Begin ahre 1804 bis für 1896 M Monatsherichte, später u. d. T. eiaa a 'hte. Jahrgang 1850. 1896. n dem Jahre 1856 an auch jeder Band einzeln x Berthold, G., ier die Verzweigung einiger Büsswänserklgehi. Halle 1878. 4. m. 4 Tafeln. (45 Biede a le Centralblatt für Agrieultur-Chemie und rationellen Landw See schaftsbetrieb. Jahrg. 1—23: Leipz. 1872/93. W., Lehrbuch der Botanik. 3 Bde. in 5 Thl Anh. Schmidt bot. Wörtb. 2. A. 1857. Grotte, 1834—40. m. Atlas u. T6 "uf. (42.—) 4. — P., die. durchsichtigen Punkte der Br in anatom. und systemat, Beziehung. ee eg 84. eisge i GH, vae nec non werner ee 3 voll. Bruxell. 1828—1838. "ol. "Mit 7253 color. w. 13 schwarzen Taf. (100 Fr.) 245. —- Christiania Mr e Phanerogamer og Bregner med y chr aci p rede lse. € S — nye bidr..til. kundsk. om Karplanternes udbredelse i Norge. zi dies Christiania 1882—86. 80 ` Bonorden, HF., zur Kenntn. der Mg er Gatt. = deeg und Cryptomyceten. Halle 1860. 4. 3 col. Taf. ? — - Abhan dlungen a. d. Gebiete d. Mykologié. 2 fh. Halle 1864—70. 4 m. 2 Taf. i. m Jå, öfver barkens inre bygnad i Coniferernas stam. Lund 1878. 4. 3 tafi. 1. 50 ; -Mayer & Müller in Berlin. . USE UN H . Chenu, JC., encyclopédie de Botanique. 2 vols, Paris. s. a. 4. av: un. üt Hlw : ap. 1880.4. 1. ^ Cunningham, DD. on the occurrence of conidial fructification in the M: im y My ceu parasitica, a new Genus of Paras. Algae. (Lond. 1 4 Botanik. mk. pi Bom, s Ap rw Anatomie d. Stengels d. Labiaten u. Scrophula- Berl. 1886. % Bradbury d Evans, a few leaves from the newly-invented process of »Nature- EET UB the application of Gen Art for du Re production. of Botanical Obj Lond. 1854. 32 Taf. in Roy. Fol, mit herrlich in Farben he Relief. -Abbild. verschied, (Vel 10, Brandza, D., despre bx pin Romaniei si exploratorii el si respunsul Gr. Stefane ucur.) 18 1.5 Ke r. — contribut. noue la Flora Romaniei. Bücut. 1889. ; — Flora Dobrogei. Edit. acad. ingrijita de S. Stefanescu. Bucur. n 8 Braun, ; A., üb. Parthenogenesis bei Pflanzen. (Berl) 1851. 4. m. Taf. d — d. Charac ceen Afrikas. (Berl.) 2. — neuere Untersuchungen üb. d. Gatt. Marsilea u. Pilularia. 2 Thle. Bed 1870—72: Brongniart, A., génération et développ. de A dans l. végétaux p Se pase Paris 1827. av. 11 Pl. Hlw 4. . Gris, les champignons. 2 pties. MN 1869. 4.. av. 38 Fig. Se nenn jer wget Roy. de Belgique des Sciences et Belles Lettres. Collectio emoi —4, 1780 -1183. b. Nouveaux memoires., Vol rar. 1890— 1876. c. Memoires couronnés. Vol. 1—41. 1820—76. Collection nt Mémoires couronnés, Vol. 1—39. 1840—1 900. 7 Pomak Dunalia. Geert botaniques (concernant en: e la flo es en ete.). Imola 1878. 2. Buehenan, Fr., 4 Abhandl. bes. üb. Juncaceen. 1861— 19. — index crit. B gi Mit Nachtr : A Ss euni 1868— 1878. Bünger, E., natomie d. Laubmooskapsel. Berl. 1890. m. Taf. Bulletin dl S Sede botanique de France. Vol. 1 à Paris 18544 l (720 F 210. — Bulletin de la pun ehin. de Paris depuis le commencement en 1858 à 1 en 3. séri Busse, W., z. Kenntn. d. Morphol. u. Jahresperiode v. Abies alba Mill. Mün 0 Campbell, DH., the Structure a. ipeo dit gie pa of the Mosses 2. Ferns (Arche: . Lwbd. (14.— goniatae), "London 1895. w. Illust Camus, G., nk Die des Dre: de France, Paris 1894. Avec 50 55. mor. B., Monogr. of the Brijish Hepaticae, Jungermannia, Mare chant . Anthoceros. Part 1—4 (all publ.) Lond. 1875. w. 16 coloured Da ia sh.) x Cedervall, EW. unders. öfver Araliaceernas stam. (Lund.) 1878. 4. m. 3 de 96 plchs. CM CB., Compositae Indicae descriptae. Caleutta 1876. (10.50) 4. Cohn, F., Sam WC? 10 Abbandl. z. Pflanzen-Physiol. ü. -Morphologie. E af. "bis 1 . m. Colmeiro, M., apuntes pes la Flora de las dos Castillas. Madrid 1849. 3. - — enumeracion y revision và las plantas ex la B app Hispano-Lusite e islas Baleares, 5 "Ton os, Madri d 63 mes, O., osservaz, su Steng spec. di funghi del ae N illustr. by Choanephora. (Lond.) 1879. 4. i, pl p 2 Cürie s Anleit. z. Bestimm . d. i mittl. u. nördl, Pento, wildwachs, m Pm 38. bs punk un i. 20) > d F. on a collection of udian) Fungi made SCH s. Kurz. dou j. 4. w. 3 col. plates. . ; £ Botanical Magazine. Series I. 42 2 vols. Series I. Vol. dis 2. EC A DAR de Lond. 1187—1817. Hrs, 6 Tafeln u. ein Titel. fehlen Y: — the sam Vol. 5. 7. 9. 11. London. Y^ d Er Darin, Ch. üb. d. apte d. Arten durch nattrl, Zuchtwahl. Aus Engl. von Bronn. Durchges. u. bericht. v. Carus. 6. Aufl. St uttg. 1876. . M. Portr. Hfz: (10.— om -— reed d Pflanzen, übers. v. Carus, Stuttg. 1816. Hfzbd. (9.— E ER — Bewegung u Lebensweise d. En Pflanzen, übers. v. Carus. Stu d. verschied. Diener der Pflanze der näml. Art, übers. v Carus. Stuttg. 1877. Hfz. (8.—) 3. 50. die verse e ( hied. Einrichtungen,, durch wel che Orchideen ‚vi Insecten, be- — fruchtet werden. 2. A. < Stuttg, 1877. Hfzbd. die bip eg der Kre reuz- u. Selbst- "Befruchtung im Pflanzenreich. E E 2. éd. Paris 1819. (8 Er) iz : brétac Genève e 4. -av. " digi ^ $08 — | : | Paris 1830. 4. av. 12 plchs. 2. à l'étude. de la botanique. 2 vol. Paris ez av. 8 plchs. er SEL o m Studin m d. Botanik, v. A. v. Bunge.. 2 A. Leipz. Ta 8 Tel- Be ur SÉ EE DOES giorum LPS SES c novi Alipideae historia. Paris | p SCH Fr. M Solier, mém. = E points de. la physiologie: des av. 33 plchs. co europ. d. Arten d. EN Ee Ji Berl. 1832. 4. 1. sis Jungermanniarum `i 3 A 13 tabb. Vergriffen. le 1 , genera plantarum seeundum ordines naturales « d. |». Famintzin, A., Beitr. z. bom blatilohre im Pflanzenreich. (Petersb.) 1876. 1 , Pleiseher. HE, Beitr. z. Embryologie d. Monokotylen u. Dikotylen. Rege Gareke, Grevillea und Grevilleen. daig 1811. Gartentlora 5 i Botanik. Engelhardt, H., die Tertiärflora von Göhren. (Dresden) 1873. 4. m. 6 Kë 60) Ensler A., üb. Amphicarpie bei Fleurya rael Wedd., nebst ein. allg. Bon. üb. mphicarpie u. Geocarpie. (Berl.) 1895. ia ) — u. K. rantl, d. natürl. Pflanzenfamilien nebst ihren Gattgn rd. 2 si ech Le Gre 1887—99. (Subseriptionspreis "Mk. 288. ung kann von uns bezogen we 19 — vergl. E üb. d. Wiorhológ: Verhältnisse d. Araceae. 1817. 4. m. 6 Taf. (1.60) Eriksson, J., studier öfver Leguminosernas rotknölar. (Lund) 1874. 7 m 3T 3 Taf. — üb. d. N er pem d. Dikotylen - Wurzeln. (Leipzig) 1817. m. 10 E — om Seen i Dikotyla växters Rötter. Lund 1877. m. 4 taf. 1. 90 Ettinghausen, C. Air üb. d. Nervation d. Blätter d. Papilionaceen. (Wien) 1084 . 22 farb. Taf. — u. Pokorny, wissensch. Anwend. MN Naturselbstdruckes zur graph. Darstell Pflanzen. ` Wien 1856. 4. E Taf. Ppb. m. a Fechne ; CA; < Flór a d. Oberlausitz. Görlitz 1849. Hldrb. (2.—.) Fenz E E Saiao ladano florae Brit nsis. Lips. 1864. Fol. e. 5 tabb. 3 l Martius, f fase, XXX Ficalho and arine on Central- dec Plants coll. by Serpa Pinto. 4 plates. . Feo A. „Untersuchen, üd. d. Parasiten der Saprolegnieen. . (Berlin) 1 3 Fleischer, CN ‘ab. Missbildungen versch. Culturpflanzen. -Esslingen mig n 1874. m. 3 Ta 1. Fleischer, M., z. Laubmoosflora Liguriens. Vosges 1892. m. Taf. 1 — contrib. alla Briologia della Sardegna. Genova Lë Flora of Syria, Palestine and Sinai. Beirut 1898. . 445 wood-cuts amd. map France et Wer Recherches sur la flore de Fr. et d'Alg. (Paris) 1853—63. d. 450 py. v. 5 plchs. Hfzb. 9. 5 Se E 31 mémoires des auteurs E. André, E. perse E. Bureau, * Ch. A, Chatin, E. Cosson, J.. Delbos, Ch. pes oulins, L. Dufour, Durieu de Maisonneuve, ed ga EA n, S. le Lacroix, p Le Dien, G, Lespi Lespinasse et Théveneau, L. sot, A. Pomel, T; Puel, M. Reboud, A. Weddell Frank, AB., die Krankheiten d. Pisis. 2. A, 3 Bde. in 12 Lfgn. Bron M. Abbild. (24.—.) Frege, vae „Versuch e. allg. latein. u. deutschen botan. Handwoiterbueiin Zeitz 1808. 400 col. ar Ex — Fries, . E. ee ologieum. 3 voll. e .: elenchus fungorum. 2 voll — Epierisis systematis myeolog ere = Upsal. 1821—38. Gebunde — monographia Üortiüsnorum. Sueciae. .7 pts. iu 1 vol Ups. 1851. Hidr Fries, ThM., om Beeren-Islands fanerogam-vegetation. (Stockh.) 1869, 1. — tillägg till E areatan Fanerogam-Flora. (Stockh,) 1869. m. 4 Taf. Frommann, C., üb. Verändergn. d. Membranen d. Protoplasma, des Kerns u. .Aussenwandungen von Pflanzenzellen, üb. Kernbildung u. Kernreaktionen. 4 Abh. (Jen na) 1883—86. m. 7 Taf. ca. 300 $. 3. EE i x ora. Allgem. Monatsschrift f. Garten- u. e Jalo, 38—42 c, 9999. (100.— 24. deg NS Heilkunde u, Páanzenkunde, Berl. 1888. 4. cM, Erin Catalog 1 dai E i wei 1891. ` dium u. Autfass. d. Anpassungserschein. b. Pflanzen, München 1898. Gobi, Ch., die Algenflora des weissen Meeres. ` (St. Petersb.). 1878. 4. NUN. &onnermann u. Rabenhorst, Mycologia Europaea. Abbildungen sämmtl. Pilze Euro Dresden 1869. Fol. Vorhanden: 38 Seiten ^ und. eecht = ne cwn a Prothalliums Y. e mnc neLepto- . la. 1877. An. m. Ta, e BR — e. v Verzweigung dors iventraler Sprosse. (Leipz.) 1880. m. 5 MS 2.50 reb. doe E v. Pflanzen und Aid künstliche Wiederhervo ee" 4. ropas. 2 49 Tafeln, von denen 35 color. (60.—.) 0. : &oppelsroeder, F., üb. Capillar-Analyse u. ihre verschied. Anw sowie. 3 üb. d. Emporste igen d. Far! bstoffe i n d. Pflanzen. M. Beilage: AE . . Mülh.) 1888—89. CH ` Gëäppert, HR., üb. d. Wärmeentwickelung in d. Pflanzen, deren Gotriere n — d. Schutzmittel dagegen. Bres reslau 1830. ` — Bau u. Wachsgehalt d. Balanophoreen.. Leipz. 1841. d m. 3 Taf. d Florideen. (Berl.) 1883. m. Taf. Sehnizlein, A., genie zu d. na ig Ordnun SCH n d. Gewächse. I. Fhanero syno nym. P Wien Ge E DE Dier einer alles. ee an Berl. 1823. nit 4 Ta Atlas. Hldrb. Atl. broch. Sehroeter, a Pilze. 1. Hälfte. Bresl. 1889. Hfzb. (21.—) 12. Sehübeler. pe carte (murale) géograph. d. Végétaux de Norvège. 3. éd, Christ. 1878. 3. Seh gi Ris 2 Ge Parenchymscheiden in den Blättern d. Dicotylen. Cassel À 1 ie Ka d. Diffusion in ihren Beziehgn. z. Pflanze. Heidelb. 1861. Schumann 15556 Kenntnis d. Monochasien. (Berl.) 1889. ig S Pie 1. 50 Schweinfurt, G. s pue quaedam Niloticae, que in itin . barone de Barnim facto coll. R. Hartmann. Berol. 1862. 4. ja am pq Eis (10. 5. med 50) Tar Sehweizerisehe naturforschende Gesellschaft. (Verhandlungen. der Ve zent e lungen. Atti della Societa Helvet. Compte-rendu des Sessions.) Sessione M 52, 57, 59—70. 20 vol. 1860—87. Solche Aa sind 1 wich e ener, re d. Scheitelwachsthum d. Phanerogamen Wurzeln. (Berlin) 2. 2 Ta — Zi dur hse dar BaMdstelongen cer) 1808. AR me. Taf. 1.50 — ron Lehre v. d. Festigkeit d. Gewächse. (Berl. 1884. 4. 1. 20 E üb. Scheitelwachsthum u. Blattstellungen. (Berl.) 1885. 4° m. Taf. 1. 20 üb. Quellung u. Doppelbrechung vegetab. Membranen. 2 "The, {Berl.) ed 2 ee er N ke oo — jüngste Entwickelungsstadien seitlicher Organe. (Berl.) 1895. 4. m. Taf, 1. 50 Mayer & Müller in Berlin. R : Botanik, d mk. pf. Sehwendener, d. Gelenkpolster von Mimosa pudica, (Berl.) 1897. 4°. m. ee Seott, J., notes on the Tree Ferns of Brit. Sikkim, w. descr. of 3 new species and their relat. to Palms and Cycads. (Lond.) 1874, w. 18 plates. 4. 10. ivan M., Lehrb. d. gesammt. Pflanzenkunde. 6. A. Leipz. 1874. nue 9. N E — gh suras et deser. Hy drangearum Japon. Lugd. 1835. e iuh; K, Egger Á Biattstellungs Divergenzen mathematisch betracht Berl. 1893. 4. 3 Fig E Sitzungsberichte d. ehe. Gesellschaft für Natur- ‚u. Heilkunde, Jahrg. i 1869—1887. Bonn. (76.—.) 30. 45 s hee flora Britannica cur. Roemer. 3 voll. Turici 1804—05. gi Sorauer, P., d. Schäden d. einheim. Kulturpflanzen durch tierische u. pda Schmarotzer etc. Berl. 1888. zd d 3. Sprengel, K., on» eege im ganzen Umfange d, Pflanzenk. 3 Bde. Es : 50 —d en ER bebe d. Natur im Bau und in d. Befruchtung d. Blnmen. Berlin 1793. M. 25 Kpftaf. Facsimile-Druck. 1893. 4. isse dp vi Abdruck, welcher kaum vom Original zu unterscheiden ist. Stade, 3 d. geograph. Verbreitung d: 'Theestrauchs. Halle 1890. Lwbd. Stenzel, io. Aog ue üb. Bau u. Wachsthum d. Farne. 2 Thle. B Jena —61. 4. m. 7 Taf. (8.6 Streinz, WM. nomenclator Fungorüm. Vindob. 1862. (12.—.) (re Suringar, WE, Algae Japonicae. Harlemi 1870. 4. c. 25 tabb. color. dic SEREN, pecu Musée botanique de Leide vol. LI Leiden 1873. ue Tangi, E nd Protoplasma der Erbse. 2 Thle. (Wien) 1879. m. Taf. 6 5 Taschenbuch f. d. gesammte Mineralogie, hrsg. v. Leonhard. 23 Jan Heidelb. 1801—-1829, Thielens, A., les Orchidées de la Belgique et du Luxemb. Gand 1873. A A Torino. R. Accademia delle Scienze. Atti. Vol. 1—31. N 90, 840. — — Memorie. Serie II. Vol. 29-48. 1878—99. 4. (1140 f Traitertion: of the Ltr: Gegen? of Edinburgh. Vol. I. ` a Ia ap dv. L5 PE o —5 0. Traube, Moritz, gesammelte ` idiac. Berlin 1899. m. Portr. 1s ái Co Cargoiec ille Arbeiten Traube's auf dem Gebiete der Chemie, Physik u. Pflanzen- P > x Trimble, H., the Tannins. A Monograph on the History, Preparation and Uses of the Vegetable Astringents. 2 vols. With Index to the Literature of the Subject (from 1791— 1891). Risse one 1892—94. Lwb. 10. — Uline, EB, Mon es d. Dioscoreaceen. I. Morphologie etc. Leipz. 1897. 1. 20 -— e Bé au u. Wachsthum d. --Dicoty ledonen-Stammes, Petersb: 1340- m. ns af. Preisschrift. LL — - eist plantarum fossilium. "Wien 1852. Fol. m. 22 col. Taf. CG T — System d. Up ipee in Alisma Plantago. Wien sd m. 2 Taf. 50 — Se d. Anatomie u. Physiol. d. Pflanzen. Wien 1866, m. mer. et Vnited States Geological Survey. Monographs. Vols 1—16. Washington 1882—90. 4. w. many plates and maps and 4 atlas in Fol. Lwb. 1 T — Annual reports 1—47 (f. 1879—96) ed. "b King and Powel. Washigton . w, plates a. maps. p Jegen Ge üb. Keimung, Blüthen- u. Fruchtbild. b. d. Gatt. Medicago. Ber] ` Catalog. 118 ES? Botanik. s ege: des botan. Vereins für die Prov. Beandentase? SC " angrenz. Lünder. red. v. P. Ascherson u. A. Bd. 1—36. Berl. 1860—94. A ke. geolog. Reichsanstalt in Wien. Jahrg. 1—26. 1861— 92. 10. — d. naturhistor.-medie Vereins zu Heidelberg.. Vom Beginn im J. 1857—92. Heidelb. 1857— 92. (129.—.) "ud. oe Vereins d. een lager ea u W estphalens. i Jahrg 1—50. u. Reg. Bonn 1844—93. —'des len ch- botanischen Zee in OU Jahrg. 1855—1884 u. Reg. 140. — pu: die Leger Organ für naturw. Forschungen ebie RE e d. Landwirthschaft. hrsg. v. Nobbe. Band 1— Dresd. u. Berlin 1858—94. m. Geier Tafeln. Selten l Vierteljahrschrift d. ri gie en in Zürich. red. v. Wolf. 1859—84. (17 Jahrg. 1— Yieseher, [2 fue sare, wie ders elbe e ‚on newem iym. auszutheilen vnd z wen wie auch Money Blumen, frembde Gew islen Sie zu transplantirn . . . Sambt Poetischen e * Dáotslg "1648. 12. Hldrb. ne. H., Beitr. z. Morphol. u. Anat. d. Rhipsalideen. (Leipz.) 18:4. m. E 6. a u. we ORE d. Stammes d. Melastomeen. Bonn 1875. m. 8 Taf. (5. Vogelstein, H., die Landwirtschaft in Palaestina, zur Zeit der Hithra heil I (einziger) Der Getreidebau. Berl. 1894. Meier G., Wasserausscheid. in liquider Form an d. Blättern höh. Pflanzen. iie "B. de, üb. die mechan. Ursachen d. Zellstreckung. Leipzig a 1 Wahl, "e v., vergleich. Untersuch. hc * anatom, Bau d. geflügelten Früchte u. Samen. Stuttg. 1896. 4. Wahlenberg, G., flora Suecica. 2 Voll: Ed. IL. auctior. Upsal. 1881-38. Wallroth, FW, flora aptam, Germaniae. 2 voll. Norimb. 1831—33. (18.— e tege G., üb. d. braunwajdigen Gewebeelemente der en m. bes. Berück- htigung der sog. »Stützbündel Russow's«, Cass 1890. 4, m. 3 Taf. (6— d "Wandtafeln z. Unterricht in d. Pflanzenkunde. Gräser 1 Bl. — Scheiben- e 4 Bl. — Orchis macul. 3 Bl. — Taxus baceata 2 Bl. : Knospentypen 5 Bl. — Birke 1 Bl. — Buche 4 Bl. c Raetia Gen — Tinde 4 Bl. — Wisserhokler 3 Bl. — Schwarzdorn 2 Bl. — Epheu 2 Bl, — Mistel 2 Bl. — Hornbaum 1 Bl. 8. m Warming, eer hos .Fanerogamerne betragtede € | saerligt ` Hensyn til PAR. af E ans 173 S., 11 Taf. — imé du 1813. "^L Handb: d. Posonii Botanik, dts. v. E. Knoblauch. Berl. 1890. m. Abb. 3. 50 8.—. Zë Washington National Academy of Sciences. Memoirs. Vol. 1 to 7. ng Weinrowsky, P., üb. d. Sg rag bei Wasserpflanzen. Berl. 1898 Westermaier. M., Bau u. Function d. pflanzl. Hautgewebes. (Berl. ei v. n. Taf. — Bedeut. todter Röhren u. lebender Zellen für die Wasserbeweg. in i 'Pflanze. (Berl. 1884. 4°. m. Ta E ad tie Bedeut. d. Gerbstoffes in d, Pflanzen. (Berl) 1885. 4°. 1. 20 Me & Müller in Berlin. 18 Botanik. Wiehelhaus, H., d. Lebensbedingungen d. Pflanze. Berl. 1868. Wieler, A., üb. A nteil d. secundären Holzes ^ dicotyledonen Gewächse an d. re etc. (Karlsruhe) 1888. m. Wien. Kais. Akademi e d. Wissenschaften. athematisch-naturwis Klasse, schriften. Bd. 1—62 u. 2 Reg. 1850/95. 4. (2587.—.) 1890. == Sitzungsberichte. Bd. 1—104 u. Reg. 1848—1895. 1500. = — Sitzungsanzeiger. Jahrg. 1—28. 1864—91. (90.—.) 45. - Wiesner, J., Elemente d. Órganographie, Systematik u. Biologie d. PHanzeld Wien 1884. (10.— Wigand, AR, das Protoplasma als Fermentorganismus. hrsg. v. E. De nnert. Marburg 1888. (.—.) — Nelumbium Mj W. hrsg. v. E. Dennert. Kassel 1888. Ad E 6 Ta ` Willkomm, M., Anleit z. Stud. d. wissenschaftl. Botanik. 2 Bde. Leipz. ne E Ppbd. (15.—.) : Winkelmann. E d. Mo apes ie Umgeg. v. Stettin. Stett. 1893. 4. 1. Wimmer, F., Flora v. Schlesi 3. A. Bresl. 1857. Gebd. (10.50) . 3. Winkler, E., Handbuch der an, -pharm. Botanik. Leipzig 1850. God Wirtgen, Ph. Flora d. preuss. Rheinlande. Bd. I. (einziger) Thalumiforen Decandolle's. Bonn 1870. (4.—.) 2. z etm d on the están erg a. system. cargar of the Pithopho- : ew order of Algae. Upsala 1877. w. 6 pl. Wolle, T. j| une ot North Amerika.. Bethlehem 1890. w. 112 pl. Lb. — Desmids of the United States and List of American Pediastrums. ER aL Bethlehem 1892. ww. 64 col pl. Lwbd. d." Wortmann, J., Theorie d. Windens. Nebst Ambronn’s Erwiderung. (Leipzig) SS, Zabel, Br 5 synopt. Tafeln zur Bestimmung d. deutschen Pflanzen -Gattungen nach Jus Münden 1872. y eg Zander, R., E "Mileheafthaare d. Cichoriaceen. Stuttg. 1896. 4. ` Zeitschrift für Biologie, hrsg. v. L. Buhl, Pettenkofer, Hadlkofer, Volk Bd. Ia m. Suppl. u. Reg. 1—25. München 1865—93. — für Erdkunde. Mit ae der Gesellschaft für Erdkunde, nie Mitwirkung v. Do hrenberg, itter, hrsg. v. Gumprecht. - Neumann u. Konne 1. Reihe. 6 Bde. 1853—56. 2. Reihe, 19 Baw 1856—65. 3. Reihe. Bd. 1—29, 1866—94. Berlin. M. Tof. (639. F 295. — ve prium geolog. Gesellschaft. Bd. 1—49 Reg. 1849—98. — für die gesammten Naturwissenschaften. Bd. 1—52. Leipz. 1843—90. 4. vielen Kpfrt. (900.—) 700. — ? ( Zipperer, P., z. Kenntnis d. Peptide, München 1885. M. Taf. i 20. Zopf, W., die Mania 2. A. Bresl. 1884. (38.—) . 80 cox Eu p Catalog 178 von Mayer & Müller in Berlin. bua TS 7 G 2 Verlag von Mayer & Müller in Berlin. Berendt, Dr. M. u. Dr. J. Friedländer, Spinoza’s Erkennt- nisslehre in ihrer Beziehung zur modernen Naturwissenschaft und Philosophie. Allgemein verständlich dargestellt. 1891. Mk. 5.—. ` Dewitz, Dr. H., Anleitung zur Anfertigung und Aufbewahrung zootomischer Präparate für Studirende und Lehrer. Mit 12 Tafeln. 1886. Mk. 5.— Foek, Dr. A., Ueber die Grundlagen der exacten Naturforschung. 1900. Mk. 3— Gilbert, De Magnete magneticisque corporibus. Londini MDC. Folio- Faesimile-Druck. 1892. Gebunden. Mk. 21.— NK&ant's Kritik der reinen Vernunft. Mit einer Einleitung und An- merkungen herausgegeben von Dr. Erich Adickes. 1889. -. Mk. 3.—, in Leinenband Mk. 4.—. Reuter, Fritz, Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und ommern. Mit ouo atep Studie herausgegeben von Dr. A. Römer. 1897. Mk. 2.—-, fein gebunden Mk. 2.60. aeri Dr. A, Fritz Reuter in seinem Leben und Schaffen. 1896. Mk. Was fein gebunden Mk. 5.— Schopenhauer, A., Parerga und Paralipomena. Herausgegeben sowie mit Einleitung und Anmerkungen versehen von e Koeber. 2 Bände. 1891. Mk. 2.50, in eleg. Halb- lederband Mk. 4.50. Schön ausgestattete Ausgabe. Thomson, Sir William, Populäre Vorträge und Reden. Autorisirte Uebersetzung. Band I. Konstitution der Materie. 1891. Mk. 5.—, in Leinenband Mk. 5.80 ORCHIDACEARUM GENERA ET SPECIES EXPOSUIT FRITZ KRAENZLIN. Das Werk wird 6 Bände umfassen und erscheint in Lieferungen - zum Preise von 60 Pig. für den Bogen beim Abonnement auf das ganze Werk und von 70 Pig. beim Abonnement auf einzelne Bände. Nach Abschluss jedes Bandes tritt eine Preiserhöhung ein. Erschienen sind Lieferung 1—12 des 1. Bandes (Cypripedieen und Ophrydeen) 48 Bogen umfassend. Lieferung 13 ist im Druck, BER” Ein ausführlicher Prospekt steht zu Diensten. ug i 4 e Tafeln sind in allen Einzelheiten ebenso iquat NR Verlag von Mayer & Müller in Berlin. Das entdeckte Geheimniss der Natur — im Bau und in der Befruchtung der Blumen Christian Conrad Sprengel. Mit 25 Kupfertafeln. j Berlin 1793. ER Facsimile-Druck. Berlin 1893. Preis Mk. 8.—. Botanische Zeitung: „Mit der Herstellung dieses Fatsimile Druckes hat sich die Ve AA Pc ein grosses Verdienst erworben und as cas den Wunsch pe A d grossen Zahl von Botanikern und Biologen erfüllt. Kann man doch jetzt das ffliche und so lange. verkannte und nn Werk, Walch in den Antiquariatekstalo en mit einem Preise von ca. 80 Mk. verzeichnet stand, a sud Zehntel desselben beziehen. Und dabei ist zwischen dem Original d m. Abdruck, sowohl was den Text als die Tafeln betrifft, kaum ein . älerschied zu erkennen Xiénitz-Gerloff. Aus dem Sitzungsbericht des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg: ' Potonié lenkte dis s fm | auf ne Neuauflage des im MEAT Zeit Dre ten Werkes von Spre »Das de tur.« Das berühmte Buch feiert 1 in «dieser dach photographische Nachbildung hergeste ilten Ausgabe seine Wiederauferstehung. Die Nach- ; ahmung erstreckt sich auch auf das Pa apier und ist so täuschend, dass man .- glaubt, ein gut erhaltenes Exemplar der ursprünglichen Ausgabe vor sich we et haben. Da das Werk 26 Tafeln enthült, so ist der Preis von 8 Mk. in SCH That sehr gering. Für das Originalw erk pflegten die Antiquare in letzter Zei N =: 70—80 Mk. zu fordern.“ Naturwissenschaftliche Wochenschrift: reilich kann a este Neudruck. nicht erreichen, was diese vorzüglie he auf „Photographischem Wege (anastatischem Druck) here = stellte Ausgabe leist zu verdienstlic ber brin sgabe cs Firma Mayer & Müller von Prof. Mü Rho veranlasst worden ist. Dabei ist die usgabe so iie id SCH diesselbe hoffentlie h weiteste Verbreitung nal s sitz'des Meisterwerkes gelegen ist, der nicht blosser Sammler von Es zeng Antiquitüten ist, auf den Besitz eines theuren Original-Exemplares ohne n Kummer verzichten wird. — vie dier Text trefflich wieder- wer über die Herstellungsart nicht orientiert ist, könnte versucht n; E sein zu re, ein vorzüglich erhalten Wees Original E ar zu sehen . P. Druck von Lehmann & Bernhard, Schönberg. (Meekl.) Beitrag zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. 17 sächlich die Gattung Neovossia begründet hat. Dies geschieht dadurch, dass die Membran des Sterigmas bis zur Abbruchstelle stark ange- schwollen ist und von derselben stark liehtbrechenden gallertartigen . Beschaffenheit ist, wie diese die Spore zu äusserst umgebende Membran- schicht (s. Fig. 6 u 7). An der Stelle, wo der verdickte Theil des Sterigmas gegen den dünnen scharf abgesetzt ist, bricht es, und so bricht der verdiekte Theil des Sterigmas in fester Verbindung mit der Spore ab. Die Membran der jungen Spore ist zunüchst breit und hyalin- gallertartig, wie es die Membran der meisten jungen Ustilagineen- sporen ist. Nach meiner Auffassung ist es die innerste Schicht dieser Membran, die zu dem derben festen, braun gefärbten inneren Theile der €— o i wird, da sie in den jüngeren Sporen, wo dieser Theil der Sporenmembran noch nicht so intensiv dunkel gefärbt ist, deutlich als der innerste Theil der aussen hyalin bleibenden Membran erscheint und man ihr allmähliches Auftreten, d. h. ihre fortschreitende Differenzirung verfolgen kann. Sie besteht, wie KÖRNICKE schon auseinandergesetzt hat, aus einem Netzwerke von Leisten, die kleine Massen zwischen sich einschliessen (s. Fig. 4 u 5). Letztere nennt die feinen Poren einer glatten Membran. Von diesen ee Maschen des dunkelbraunen bis schwärzlichen Netzwerkes gehen hyaline Tuberkeln aus, die bei den verschiedenen Sporen mehr oder minder deutlich entwickelt sind. Von diesen vorspringenden Tuberkeln rührt die Erscheinung her, die KÖRNICKE zu der Annahme veranlasste, dass wahrscheinlich an den Ecken der Maschen die Leisten oder deren dunkele Färbung sich bis an die Oberfläche erstrecken, oder die BREFELD, l. c. S. 165, als „ein strahlenförmiges Ansehen der Sporen innerhalb der Hülle“ erwähnte. Der gallertartige Aussen- - theil der Membran, der die Sporen umgiebt, tritt bei allen Ustilagineen- sporen auf und überzieht immer deren Stacheln oder Netzleisten. Noch eine zweite in den Fruchtknoten von Pennisetum tri in Ostindien auftretende Ustilaginee stellt BREFELD auf Grund der übereinstimmenden Keimung in die Gattung Neovossia und nennt sie N. Barclayana. Ich konnte deren Sporenbildung leider wegen Mangel an Material nicht untersuchen. Dasselbe gilt von der Tilletia corona ` Seribn., die MASSEE neuerdings im Royal Garden, Kew Bulletin, S. 156, in die Gattung Neovossia gestellt hat. Es wäre mir sehr interessant, diese Arten auf das Auftreten ihres Mycels und auf ihre Sporen- bildung untersuchen zu kónnen. Die beigegebenen Figuren hat Herr Dr. PAUL RÖSELER bei mir nach der Natur gezeichnet. 78 P. Magnus: Zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. Erklärung der Abbildungen. Neovossia Moliniae (Thm.) Körn. auf Molinia coerulea von Laibach und Rodero. Fig. 1 und 2. Zwei brandige, eben er qn Vergr. ca. 8. . 9. Längsschnitt des brandigen Kornes. Verg » 4. Reife Spore. Vergr. 16^. 5. Theil der Membran einer solchen. Vergr. 765. » 6 und 7. Zwei Sporen, die sich noch nicht von ihren Sterigmen abgetrennt gien? man sieht den verdickten mit der Spore abfallenden Theil scharf gen das dünne Sterigma abgesetzt. Vergr. ue. ns des Scheitels des p tg Kon Man erkennt noch deutlich den Griffelkanal. Vergr » 9 und 10. Querschnitt der oberen Zeg der Fruchtknotenwandung brandiger órner. Man sieht das intercellulare Mycel, namentlich in Fig. 9 auc das unter der "Coticola. Man sieht ferner die pseudoparerchymatisolis Hülle, zwischen deren Zellen einzelne Sterigmata noch hindurchtreten. Vergr. 420. » ll. Längsschnitt der Waudung eines älteren brandigen Kornes im unteren Theile. Man sieht das mächtig entwickelte intereellulare Mycel und die daraus entsprungene Lage an der inneren Fruchtknotenwand, aus der die Sterigmata entsprungen waren. Vergr. 12. Innerer Theil der Wandung eines brandigen Kornes. Aus der die innere Fruchtknotenwandung überziehenden Mycellage sind die Sterigmata ent- sprungen und wachsen noch weiter solche hervor. Sie haben theils gg : Sporen, theils Zellen der hier meist noch einschichtigen Hülle abge- schieden. Die Sterigmen sind von verschiedener Lünge nach ihrem Alter. Vergr. 420. EI Taf A ‚Berichte d. Deutschen Bot. besellsch. Bd. XVII. pow i: fm EP wes rM Ee 2 vi pM MEE T a ZZ En N in ddl sn un du EST Sar UTE DPA TURAE WEEN TESS" "STEE? N SS E INE DET MIST, Ac T3 Mr Kë KT h P: de Lr ES Lë Lë: tpa e D » = a T tff uns.) et "ni ZS Lage th EKseler gex. Es wird gebeten, ed wissenschaftlichen Zusendungen mit genauer Angabe der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, [eim Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin W. Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen Sitzungen finden mit Ausnahme Loi Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s AR" Sämmtliche Mittheilungen ft für die Berichte müssen spátestens aeht Tage vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vollstündig druckreif im Manu Kanne — die Tafeln genau im Forma (12/18 cm) — ein- gereicht werden. Die Mittheilungen sollen der Regel nach den Umfang von Die Mittheilungen, welche in nicht correctem Deutsch abgefasst sind, muss wegen der daraus entstehenden Ka or apg rm beanstandet” werden. Die Beanstandung betrifft auch Arbeiten, we che osen in nicht correctem Latein enthalten. Es wird gebeten, im Manuscript "eg pris Seite zu moie "ei und am Kopfe des- selben die Anzahl der gewünschten Sonderabdrücke n. dons Die Verantwortlichkeit für ihre Mit the ilungen tragen die Verfasser selbst. Alle auf die Redaction SE Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correcturen ete. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr.35, II. Ein directer Verkehr ech den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General-Versammlung: Se hwendener, Präsident; Stahl, ay Pork Für die vissenschaftlichen Mop Se n in Berlin: neler, Vorsitzender; erster Stellvertreter; Wittmack, zweiter Ee E Frank, M "Sehri t führer; Kóhne, z wa Schriftführer: Urban, dritter Schriftfülre ülle Redactions-Commission: Basler Frank, Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, Reinhardt. Commission für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luerssen, Schube. Geschäftsführender Secretàr: C. Müller. Alle Geldsendungen, sowie die auf das Bezahlen der M bezüglichen Sehriftstücke, werden "franco a an den Schatzmeister Berlin W : Köthenerstr.44 pt., erbeten. Der Beitrag betrá für eg periiner Mitglieder Mk. er auswärtige "€ Mk. € für alle ausserordentlie Schönebe gege 17a, zu u adressire (Agr ec ad ünde erungen so alle dei Mitglieder. Qe verzeichniss betreffenden Berichtigumgen oder — 2 Kl Mittheilungen bitte& man an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Sitte Friedrichstr. Los er zu senden — Senderabdrücke aus unseren Berichten unterliegen. folgenden Bestimmungen: 4. Jeder Autor erhält: 50 Sonderabdrücke mit Umschlag brochirt E i geliefert. 2 Für Mehrabsüge inia sofern die Bestellung der Ueberzahl AE der 1. für jeden verwandten Bogen Papier zum Text 9 er 2. für jede schwarze Tafel einfachen Formates. 5 3. bei mehrfarbigen Tafeln für jede Farbe ai Tafel mehr . 3 u 4. bei Doppeltafeln pro Tafel mehr. d y e ym iu» egenen cox gena Abdruck et! a Sc ee E ule gb. 7. für ein " mUmschlage — —— PTT V Dn —————— = u sim. mih. n d di. dm. ini o o n dd ti m d Lan de Be en en WT } -== Botanische Modelle er | und zw ^ Zzerlegbare Blüten- und Frucht-Modelle, sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cryptogamen darstellend, ferner schematische Darstellungen von Blütenstünden und Modelle zur Erläuterung der Blattstellungslehre für den allgemeinen und höheren x dign in der Botanik in sehr vergrössertem Massstabe aus Papiermasse, Gelatine, Holz ete. und in natür- lichem Colorit, sorgsamst in eigener Werkstätte ante, liefert R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Bismarck - Allee 37. Preisverzeichnisse gratis und franco. mint m der Staats- und 20 tton, Asta ront a 2 2 7 0 02... a ever Lues ut Ab nsi aa ai D A un Aib Agen, 20 007 A ggf, d ; 1 ! | 1 ] EE gung PUR sein WW a en a Tu tm A Paul Waeechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine — Mikroskope und photoar. Objektive, Waechters neue Baryt-Aplanate. EE Preislisten versende gratis und franco, ——— E. B. Höhne,» VEER 140. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. = Referenz: = Die Villen-Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte. | Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, '\ | bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze Yl in Holz- und Eisenkonstruktion. Prospekte kostenlos und portoirei. s Emil Laue peine 101. BERLIN S. « Prinzenstrasse 101. Lithographische Anstalt T i für 3 naturwissenschaftliche, speciell E | ische und medicinische Arbeiten. E Diesem Hals 1 Togon- bei: Bücherverzeichniss Ns (Botanik) von Mayer & Müller in A erlin; ein Pi der Ver erlagsbuchhandlung i We Verla; A BAND XVIII. JAHRGANG 1900. BERICHTE o rcu PERENNE le DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. | GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882. 3 d L E. 3 g : j 1 1 d ACHTZEHNTER JAHRGANG. HEFT 5. - MIT TAFEL II—IV. rn an BERLIN —GEBRÛDER BORNTRÆGER | | | Inhaltsangabe zu Heft 3. Seite "m uM MES 1900. . 5. - 5 ar Mittheilungen: 10. F. Heydrich: Eine systematische Skizze fossiler Melobesieae 79 11. Hugo de Vries: Das Spaltungsgesetz der Bastarde. (Vor- läufige Mittheilung) Eo |. apii ue d i. 12. E. Lemmermann: Beitrüge zur Kenntniss der Plankton- m s algen. (Mit Tafel HD) . . . 90 . po 13. Alexander Nathansohn: Uibe beten bo Mars silia und ihre Abhängigkeit von der (Mit zwei Holzschnitten) . . 9 14. E. Heinricher: Nachtiäge 2 zu meiner Dicke über dié . . Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. (Mit Tafel IV) 109 15. E. Ule: Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf ern, .. — —. . —". 9. . . x v MN r MAUS I n P P m PP Nüchste Sitzung der Gesellschaft in Berlin: | Freitag, den 27. April 1900, Abends 7 Uhr, im Hörsaale des botan. Museums im kgl. botan. Garten. Géauewald- Strasse 6/7. Druckfehler in dem Aufsatz von L. KNY, Ueber das angebliche Vor- kommen lebenden Protoplasmas von Wasserpflanzen [Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Jahrg. XVIII, (1900), Heft 2]. Seite 46, Zeile 18 von unten lies und statt oder. D bi ^ n » ” » » 14 8 6 EN ^ ^ ^ LU » ^ . Blattspreite statt Blattscheide. . und statt der. „ geöffnet waren statt geöffnet. streiche noch. Sitzung vom 30. März 1900. 19 Sitzung vom 30. März 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Als ordentliches Mitglied ist vorgeschlagen Herr: Schaible, Dr. F., in Esslingen (durch M. FÜNFSTÜCK und S. SCHWEN- DENER) Zum ordentlichen Mitgliede ist proelamirt Herr: Leisering, Dr. Bruno, in Pankow bei Berlin. Mittheilungen. I0. F. Heydrich: Eine systematische Skizze fossiler Melobesieae. GEES am E März 1900. Vor einiger Zeit erhielt ich durch die Güte des Professor KOTO einen Kalkstein, um ihn zu untersuchen und zu bestimmen. Die Untersuchung lehrte, dass der Stein eine melobesiaühnliche Kalkalge zwischen grossen Korallenstücken eingeschlossen enthielt. Herr Pro- fessor KOTO wird jedenfalls noeh selbst an anderer Stelle hierüber berichten. Mir aber giebt diese Alge Veranlassung zu einigen Be- merkungen über die Bestimmung und Systematik derartiger fossiler Kalkalgen. Bisher existirten in Bezug auf diese Eintheilung dreierlei An- sichten. Die Einen!) wünschen sämmtliche fossilen Formen unter Lithothamnion ramosissimum Unger vereinigt zu sehen, die Andern?) 1) HAUPTFLEISCH in ENGLER-PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, II, S. 560. 2) GÜMBEL, Nulliporen. > omg kön. Bayer. Akad. der Wiss., 1874. Ber. der deutschen bot. Gesellsch. 6 80 F. HEYDRICH: beabsichtigen wenigstens eine ungefähre Trennung nach dem Habitus und den Zellen, ähnlich wie schon einmal die recenten behandelt wurden, während FOSLIE*) nach dem Vorschlage von ROTHPLETZ A die Höhlen der Tetrasporangien zum Eintheilungsprincip macht. Aus all diesen Vorschlägen geht unzweifelhaft hervor, dass das Bedürfniss nach irgend einer sicheren Classificirung vorhanden ist. Nun würde die FOSLIE’sche Auffassung sehr leicht durchzuführen sein, wenn sämmtliche Tetrasporangien in Sori’), und sämmtliche Ge- schlechtsorgane (Cystocarpien und Antheridien) in Conceptakeln ent- wickelt würden. Da dies aber keineswegs der Fall ist, so sieht man sich gezwungen, nach anderen Mitteln zu suchen In seiner Liste der Lithothamnien stellt FOSLIE4) die fossilen und lebenden Lithothamnien zusammen und. trennt nach dem. Vor- gange von ROTHPLETZ®) ab: Archaeolithothamnion mit Tetrasporangien in Zonen, Lithothamnion mit Tetrasporangien in einzelnen kleinen Höckern, und'Zithophylium mit Tetrasporangien in Conceptakeln. Nun gebe ich zu, dass man eine Eintheilung naeh den Fruchthöhlen der Tetrasporangien (Sori) bei Archaeolithothamnion und Lithothamnion aufrecht erhalten könnte, da die Tetrasporangien in diesen beiden Genera in Sori vorkommen). — Bei dem Genus Lithophyllum (Phil.) Heydr. und bei Lithothamniscon Rothpl. ändert sich aber die Sache zu Ungunsten dieser Eintheilung. Hier sind Tetrasporangien, Cystocarpien und Antheridien in Conceptakeln; und da bei fossilen Arten Sporen gar nicht mehr oder nur sehr unsicher nachweisbar sind, so kann man niemals mit Bestimmtheit angeben, ob ein Conceptakel that- sächlich Tetrasporangien enthielt. Aber gerade hierauf beruht die FOSLIE' sche Eintheilung. Bei lebenden. Arten: ist. sie selbstverständ- lich durehführbar, wie ich bereits dargelegt habe, nicht aber bei fossilen. Denn hier kennt man die Früchtbehälter nur aus der That- sache, dass die lebenden Arten solche besitzen, und macht so einen Rückschluss auf die Fossilen. Dadurch aber gelangt man offenbar zu einer systematischen Unsicherheit. Die leeren Cystoearpienhóhlen der Genera Archaeolithothamnion, Epilithon, Chaetolithon, Melobesia, Dermatolithon und Choreonema können bekanntlich nicht von leeren Tetrasporagienbehältern der Genera Goniolithon, Lithophyllum, Melo- besia, Dermatolithon und Choreonema unterschieden werden. Und wie schwer es hält, Tetrasporen und Carposporen selbst bei lebenden 1) Fostiıe, Systematical Survey of Lithothamnia. 1898. 2) RorHPLETZ, Fossile Kalkalgen. Zeitschr. der Geol. Ges., München, S. 295 3) Meine Auffassung von Sori und Conceptakeln habe ich in meiner Arbeit: Melobesiae, in den Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897 dargelegt. 4) FosLie, List of Lithothamnia, 1898. 5) ROTHPLETZ, a. a. O. S. 295. 6) HEYDRICH, Melobesiae. : 1897. Lr ee We 3 * MA TS ULTIME us M EI MeL oL E MIR TE Ee | | | | Eine systematische Skizze fossiler Melobesieae. EN Formen zu unterscheiden, beweist z. D. der Längsbruch des Cysto- earpien-Conceptakels von L. Sonderi auf Tafel II, Fig. 22 meiner jüngsten. Arbeit). Zu welchen Unzutrügliehkeiten das FOSLIE'sehe System führen kann, ist aus Folgendem zu ersehen. Angenommen, zur Bestimmung läge ein fossiles Exemplar mit Conceptakeln vor, dessen Habitus Sporolithon molle Heydr.”) entspräche. In diesem Falle könnte, da solche Conceptakel keinesfalls jetzt noch nachweisbare Früchte ent- halten, diese Pflanze mit demselben Recht als Archaeolithothamnion molle oder als Phymatolithon polymorphum oder als Lithophyllum racemus bezeichnet werden, weil diese drei sämmtlich ähnliche Conceptakel besitzen und man nichts weiter nachweisen kann als eine Höhle, die wahrscheinlich Früchte enthalten hat. Da ich aber in Beat auf diese Conceptakel der lebenden Arten grosse Abweichungen pétündun habe, so ist die FOSLIE'sehe Auffassung meines Erachtens unhaltbar. Und wie schwer es z. B. ist, eine Tetrasporangienreihe von Sporo- lithon zu erkennen, hat FOSLIE?) selbst, allerdings unabsichtlich, be- wiesen, indem er zuerst die von mir bei Sporolithon erkannten Spo- rangien als Resultate thierischer Eingriffe bezeichnete. Auch ROTH- PLETZ*) bestätigt meine Ansicht. Er sagt im Anhang zu seiner Abhandlung: „Wir haben bei den fossilen Lithothamnion-Arten kein Mittel, um die Conceptakeln, welche die Cystocarpien eingeschlossen haben, von denjenigen, welche nur Spermatien enthielten, zu unter- scheiden, und selbst die Unterscheidung dieser von den. Conceptacula tetrasporica fällt oft schwer. Aber selbst, wenn wir diese Unter- scheidung machen könnten, so wäre es doch noch immer unrichtig, den mit verkalktem Gewebe umgebenen Hohlraum, in welchem sich die wirklichen Geschlechtszellen und im Falle der Befruchtung das sogenannte Cystocarpium, welches hier die Rolle einer zweiten un- geschlechtlichen, Sporen erzeugenden Generation spielt, als Cysto- carpium selber zu bezeichnen.“ Diese Bemerkung von ROTHPLETZ ist auch. für die Eingangs erwühnte fossile japanische Alge von Naha (Liu-Kiu-Inseln) genau zutreffend. Ob die Conceptakel dieser Alge wirklich Tetrasporangien enthielten, oder Cystocarpien, oder Antheridien: dies wird sich schwer- lich feststellen lassen. Man weiss also nicht, einerseits, ob. diese Pflanze ein weibliches, krustenförmiges Exemplar von Archaeolitho- P HevpnicH, Die Lithothamnien von Helgoland. Wissenschaftl. Meeresunter- suchungen, Abth. Helgoland, IV. Bd. 1900. 2) F. HEYDRICH, Ueber die weiblichen Conceptakeln von Sporolithon, in Bibl. bot., Heft 49, 1899, 3) Fost, Einige oriens über Melobesien. Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897, S. 252. 4) ROTHPLETZ, a. a. o S. 322. 6* 82 F. HEevpRiCH: Eine systematische Skizze fossiler Melobesieae. thamnion oder von Phymatolithon ist, oder ob sie andererseits zu Goniolithon oder Lithophyllum gestellt werden soll. In Folge dessen bin ich mit ROTHPLETZ der Ansicht, solche zu Lithothamniscon zu rechnen. Acceptirt man dieses Verfahren, so vollzieht sich von selbst die oben nothwendig angedeutete Trennung der fossilen und der recenten Formen. Zu diesen Gründen kommt aber noch ein weit wichtigerer hinzu. Meine jüngsten Untersuchungen!) über die weiblichen Organe re- center Formen haben gezeigt, dass eine oberflüchliche Untersuchung niemals zu einer sicheren Systematik führen kann. Da man aber eine auch nur annähernd genaue Kenntniss dieser Organe bei fossilen Formen niemals erlangen wird, so müssen wir uns begnügen, diese letzteren, wie dies ROTHPLETZ?) bereits beabsichtigte, lediglich nach den Fruchtbehältern in die nachstehenden drei Klassen zu theilen. Ich schlage deshalb folgende Systematik vor: Archaeolithothamnion Rothpl. Die jedenfalls Tetrasporangien enthaltenden Hohlräume in zonen- förmigen Sori gelagert; das Genus entspricht nur annähernd dem lebenden Genus ER ?) da Öystocarpien und Antheridien nieht nachweisbar sind. 1. A. cenomanicum Rothpl. 4 A. nummolithicum Gümb. 2. A. turonieum Rothpl. 9. A. Aschersoni Schw. 3. A. gosaviense Rothpl. | 6. A.? Rosenbergi K. Mart. Sorithamnion nom. nov. Die jedenfalls Tetrasporangien enthaltenden Hohlräume in con- ceptakelähnlichen Sori mit siebartiger Decke gelagert; das Genus entspricht nur annähernd den lebenden Genera Lithothamnion*) und Eleutherospora?), da OCystocarpien und Antheridien nicht nachweis- bar sind. . S. palmatum Goldf. . 8? jette idt Gümb. . S. racemosum (Goldf.) Gümb. ? S. amphiroaeforme Rothpl. p tuberosum Gümb. 1. S. ramosissimum Reuss. 2. S. Goldfussi Gümb. 3. S. torulosum Gümb. 4. S. suganum Rothpletz 9. S.? effusum Gümb. D Herprica, Die weiblichen Conceptakeln von Sporolithon. Bibl. bot. Heft 49. — Die Lithothamnien von Helgoland. Ber. der biol. Anstalt zu Helgoland, 1900. 2) ROTHPLETZ, a. a. O. 3) HEYDRICH, ne Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897, 8.66. — Melo- besiae. Ebenda 1897, 8.403. — Die weiblichen Conceptakel von Sporolithon. Bibl. botan. Heft 49. 4) HEvpniCH, Melobesiae. Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897, S. 408. 5) F. HEYDRICH, Lithothamnien von Helgoland, a. a. O. EE ci que S Be s i AEN ` EE et rn BAT Huao DE Vrs: Das Spaltungsgesetz der Bastarde. 83 Lithothamniscum Rothpletz. Die jedenfalls Tetrasporangien enthaltenden Hohlräume in Con- ceptakeln (mit einer Oeffnung) gelagert; das Genus entspricht nur annähernd dem lebenden Genus Lithophyllum Heydrich*), da Cysto- carpien, Antheridien und Tetrasporangien nicht nachweisbar sind. 1. L. pliocaenum Gümb. 5. L. asperulum Gümb. 2. L. parisiense Gümb. | 6. L. perulatum Gümb. 3. L. jurassicum Gümb. | T. L. racemus (Aresch.) sp. nov. 4. L. procaenum Gümb. Hugo de Vries: Das Spaltungsgesetz der Bastarde. Vorläufige Mittheilung.”) Eingegangen am 14. März 1900. Nach der Pangenesis ist der ganze Charakter einer Pflanze aus bestimmten Einheiten aufgebaut. Diese sogenannten Elemente der Art oder Elementarcharaktere denkt man sich an materielle Träger gebunden. Jedem Einzelcharakter entspricht eine besondere Form stofflieher Trüger?) Uebergänge zwischen diesen Elementen giebt es ebenso wenig wie zwischen den Molecülen der Chemie. Dieses Prineip bildet für mich seit vielen Jahren den Ausgangs- punkt meiner Untersuchungen. Viele wichtige Folgerungen lassen sich aus ihm ableiten und experimentell prüfen. Meine Versuche liegen zum Theil auf dem Gebiete der Variabilität‘) und Mutabilität, zum Theil auf dem der Bastarde. Auf diesem letzteren Gebiete fordert es aber eine vollständige Umwandlung der Ansichten, von denen die Forschung auszugehen hat. Es verlangt, dass „das Bild der Art gegenüber seiner D Hevorıch, Melobesiae. Ber. der Deutschen Botan. Ges. 1897, S. 403 2) Die ausführliche Beschreibung meiner Versuche und die theoretische Aus- einandersetzung beabsichtige ich in einem grösseren Werke über die empirischen Einheiten der Artmerkmale und deren Entstehung: „Die Mutationstheorie* demnächst zu veröffentlichen. 9) Intracellulare Pangenesis, S. 60—75. Für die gegentheilige Ansicht, dass jeder materielle Träger den ganzen Artcharakter vergegenwärtige, vergl. ibid., S. Ai 4) Diese Berichte Bd. XII, 1894, S. 197. 84 HUGO DE VRIES: Zusammensetzung aus selbstständigen Factoren in den Hintergrund“ tretet). Die jetzige Bastardlehre betrachtet die Arten, Unterarten und Varietäten als die Einheiten, deren Combinationen wieder Bastarde erzielt und studirt werden sollen. Man unterscheidet zwischen den Blendlingen der Varietáten und den echten Hybriden der Arten. Je nach der Anzahl der elterlichen Typen spricht man von diphylen bis polyphylen Bastarden, von Tripel-, Quadrupel-Hybriden u. s. w. Diese Betraehtungsweise ist nach meiner Ansicht für die physio- logische Forschung aufzugeben. Sie genügt für systematische und gärtnerische Zwecke, nicht aber für eine tiefere Erkenntniss der Arten. An seine Stelle ist das Prineip der Kreuzung der Art- merkmale zu stellen. Die Einheiten der Artmerkmale sind dabei als scharf getrennte Gróssen zu beachten und zu studiren. Sie sind als von einander unabhängig zu behandeln, überall und so lange keine Gründe für das Gegentheil vorliegen. In. jedem Kreuzungs- versuche ist dabei nur ein Charakter AM eine bestimmte Anzahl soleher in Betracht zu ziehen; die übrigen kónnen einstweilen ausser Acht gelassen werden. Oder vielmehr ist es gleichgültig, ob die Eltern sich noeh in weiteren Punkten von einander unterscheiden. Für die Versuche bilden aber offenbar die Bastarde, deren beide Eltern nur in einem Merkmal verschieden sind, die einfachsten Fälle (Monohybriden, im Gegensatz zu den Di—Polyhybriden). Weichen die Eltern eines Bastards von einander nur in einem Punkte ab, oder zieht man nur eine oder einige wenige ihrer Differenzpunkte in Betracht, so sind sie in diesen Eigenschaften antagonistisch, in allen anderen gleich oder für die Berechnung gleichgültig. Der Kreuzungsversuch wird dadurch auf die antago- nistischen Eigenschaften beschränkt. Meine Versuche haben mich zu den beiden folgenden Sätzen geleitet”): l. Von den beiden antagonistischen Eigenschaften trägt der Bastard stets nur die eine, und zwar in voller Aus- bildung. Er ist somit von einem der beiden Eltern in diesem Punkte nicht zu unterscheiden. Mittelbildungen kommen dabei nicht vor. 2. Bei der Bildung des Pollens und der Eizellen trennen sich die beiden antagonistischen Eigenschaften. Sie folgen dabei in der Mehrzahl der Fälle einfachen Gesetzen aus der Wahr- tee epo eon H EE Pangenesis S. £5. Von den „faux hybrides“ von MiLLARDET ist im be omen einstweilen völlig abgesehen. Das Spaltungsgesetz der Bastarde. 85 Diese beiden Sütze sind in den wesentlichsten Punkten bereits vor langer Zeit von MENDEL für .einen speciellen Fall (Erbsen) auf- gestellt worden). Sie sind aber wieder in Vergessenheit gerathen und verkannt?). Sie besitzen nach meinen Versuchen für die echten Bastarde allgemeine Gültigkeit, Das Fehlen von Mittelbildungen zwischen je zwei einfachen antagonistischen Eigenschaften im Bastard ist vielleicht der beste Beweis dafür, dass solche. Eigenschaften wohl abgegrenzte Einheiten sind’). ^ Und für die Richtigkeit dieses Satzes können zahllose Beispiele, theils aus meiner eignen Erfahrung, theils aus der Litteratur bei- gebracht werden. Dass Polyhybride so oft Zwischenformen darstellen, beruht offenbar darauf, dass sie einen Theil ihrer Merkmale vom Vater, einen anderen Theil von der Mutter geerbt haben. Bei Mono- hybriden ist solches aber nieht möglich. Von den beiden antagonistischen Eigenschaften nennt MENDEL die im Bastard sichtbare die dominirende, die latente aber die recessive. Gewöhnlich ist die systematisch höhere Eigenschaft die domi- nirende, oder bei bekannter Abstammung die ältere, z. dominirend recessiv Papaver somniferum, hohe Form. P. s. nanum Antirrhinum majus, roth e A. m. album. Polemonium coeruleum, blau . . P. c. album. Und bei bekannter Abstammung z. B.: dominirend recessiv bekannt seit: Chelidonium majus - ... . .. C. laciniatum.. . -+ 1590 Oenothera Lamarckiana . ., O. brevistyls . . + 1880 Lychnis vespertina, (BàliaaH) CX. esgübra . 7 1880 Wendet man diese Regel als Analogie auf andere Fülle an, so kommt man bisweilen in Widerspruch mit der herrschenden syste- matischen Ip daiaemng, E. P dominirend recessiv Datura Tatula. . . . D. Stramonium. Zea Mays (nacktsänigy: . Z. eryptosperma. 1) GREGOR MENDEL, Versuche über Pflanzenhybriden, in Verh. des Naturforscher-Vereins in Brünn. IV. Bd. 1865, S 1. Diese wichtige Ab- handlung wird so selten citirt, dass ich sie selbst erst kennen lernte, nachdem ich die Mehrzahl meiner Versuche abgeschlossen und die im Text mitgetheilten Sätze daraus "eig c hatte, 2) Vergl. G. und A. FockE, Die Pflanzenmischlinge, S. 110. 3) Intracellulare Pangenesis. 86 HUGO DE VRIES: Bei Artbastarden (Polyhybriden), wo das gegenseitige Alter der Eltern unbekannt zu sein pflegt, lassen sich vielleicht aus den Kreuzungsversuchen Schlüsse darauf ziehen, z. B. in Bezug auf die Blüthenfarbe: minirend recessiv Lychnis diurna (roth). . L. vespertina. (weiss). Das Spaltungsgesetz der Bastarde. Im Bastard liegen die beiden antagonistischen Eigenschaften als Anlagen neben einander. Im vegetativen Leben wird gewöhnlich nur die dominirende sichtbar. Ausnahmen sind selten; ein Beispiel bieten manche sectionale Spaltungen. So bildet Veronica longifolia (blau) X V. longifolia alba bei mir nicht selten Trauben, deren Blüthen auf der einen Seite weiss, auf der anderen blau sind. Bei der Bildung der Pollenkórner und Eizellen trennen sie sich. Die einzelnen Paare antagonistischer Eigenschaften verhalten sich dabei unabhängig von einander. Aus dieser Trennung ergiebt sieh das Gesetz: Die Pollenkórner und Eizellen der Monohybriden sind keine Bastarde, sondern gehören rein dem einen oder dem anderen der beiden elterlichen Typen an. Für Di—Polyhybride gilt dasselbe in Bezug auf jede Eigenschaft für sieh betrachtet"). Aus diesem Satze lässt sich die Zusammensetzung der Nach- kommenschaft berechnen, und mittels dieser Berechnung lässt sich die Gültigkeit des Satzes experimentell beweisen. Im einfachsten Fal wird die Spaltung offenbar nach gleichen Hälften stattfinden, und bekommt man also: 50 pCt. dom. + 50 pCt. rec. Pollenkórner, und 50 pCt. dom. 4- 50 pCt. rec. Eizellen. Nennt man d — dominirend und r = recessiv, so giebt die Be- fruchtung: (d 4-r) (d+r)=d?+2dr-+r? oder: 25 pCt. d + 50 pCt. dr + 25 pCt. r. Die Individuen d und d? haben nur die dominirende, die Exem- plare r und r? nur die recessive Eigenschaft, wührend die dr offenbar Bastarde sind. Bei Selbstbefruchtung, sei es isolirt, sei es in Gruppen, liefern somit die Bastarde der ersten Generation in Bezug auf jedes einzelne Merkmal 25 pCt. Exemplare mit der Eigenschaft des Vaters, 20. 5 der Mutter, 90 , » weldhó edema Bastarde sind. 1) Die Combinationen finden nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung statt. VOCE TUNE EE TP Zeig ONPPIMC S, Le Das Spaltungsgesetz der Bastarde. 87 Nach dem ersten Hauptsatze haben die Bastarde das dominirende Merkmal, und erhält man also 75 pCt. Exemplare mit dem dominirenden Merkmal, 25, ý » „ recessiven b Diese Zusammensetzung fand ich in sehr vielen Versuchen be- stätigt, z. B.: A. Nach künstlicher Kreuzung: Dominirend Recessiv Rec. aha Agrostemma Githago . . . . . nicaeensis . . . 24pÜt. 1898 Chelidonium majus. . . . . laciniatum . . . 26 „ 1898 Hyoscyamus mige. . . . . . pallidus. ... 26 -yi .1898 - Lychnis diurna . L. vespert. (weiss) 24 , — 1892 » vespertina eha © glabra > -3 20. 2 ANUS Oenothera Lamarckiana. . . . rewstylhs . . . 22: „ 1898 Papaver somnif. Mephisto . . . Danebrg . . . 98 „ 1893 nanwm (einfach) gefült . . . . 24 , 1894 Ze Mays (stärkehaltig) oo akae. E 25 ,. 1898 B. Nach freier Kreuzung z. B.: Dominirend Recessiv Rec. Moe Aster Tripolium aM v. e Chrysanthemum distet ghi gelb) dum = > . 28 , — 1896 Coreopsis tinctoria. . - bruma: C. BT - 1898 Solanum nigrum . . . . . . cMorocarpum . . 24 „ 1894 Veronica lnoifoha 2... >- albae: . 7. 22 4. 1894 la corni EE ie er 99. , 1899 Im Mittel aller dieser Versuche 24,93 pCt. Die Versuche umfassten gewöhnlich einige hundert, bisweilen etwa 1000 Exemplare. Mit vielen anderen Arten erhielt ich ent- sprechende Resultate. Die Unterscheidung der übrigen 75 pCt. in die zwei angeführten Gruppen ist viel umständlicher. Sie fordert, dass eine Anzahl Exem- plare mit dem dominirenden Merkmal mit dem eigenen Pollen be- fruchtet werden, und dass im nächsten Jahre für jede Pflanze die Nachkommenschaft cultivirt und gezählt wird. Ich habe diesen Ver- such 1896 mit Papaver sommiferum Mephisto X Danebrog ausgeführt, und erhielt danach für die Zusammensetzung der ersten Generation von 1895: Dominirend (Mephisto) . . ve 24 pCt. Bastarde (mit + 25 pCt. Hanns 5l à Recessie . (Danebrog) . . . - -2% , 88 HuGo DE VRIES: Es entspricht dieses Resultat der oben angegebenen Formel. Oder richtiger: Aus diesen Zahlen habe ich die Formel zuerst ab- geleitet. Das dominirende und das recessive Merkmal zeigen sich dabei in der Nachkommenschaft constant, so weit sie durch die Spaltung isolirt waren. Die Bastarde aber spalten sich wieder nach demselben Gesetze. Sie lieferten in diesem Versuch im Mittel 77 pCt. mit dominirendem und 23 pCt mit recessivem Merkmal. Dieses Verhalten bleibt im Laufe der Jahre dasselbe. Ich habe diesen Versuch noch durch zwei weitere Generationen fortgesetzt. Die 50 pCt. Bastarde spalten sich, die 25 pCt. dominirenden bleiben constant. Aus dem Hauptsatze des Spaltungsgesetzes lassen sich noch ver- schiedene andere Folgerungen ableiten, durch welche eine experi- mentelle Prüfung möglich 'ist. Zum Beispiel, wenn man einen Bastard mit dem Pollen eines der beiden Eltern, oder umgekehrt einen von den elterlichen Typen mit dem Bastard befruchtet, so bekommt man: (d + r) d = d? -+ dr und (d+r)r=dr+r Im ersten Falle also eine Pflanze, welche zwar theils Bastard, theils reine Formen sind, welche aber alle das dominirende Merkmal zur Schau tragen. Im zweiten aber theils Hybride mit dem domi- nirenden, theils reine Exemplare sind, und zwar in gleicher Anzahl, also sieht man: 50 pCt. dominirend (Hybride), 90 , recessiv. . (rein). Ich fand z. B.: Rec. | Versuchsjahr Clarkia pulchella. . . X X weiss . . 50 pCt. 1896 Oenothera Lamarckiana X X brevistylis 55 , 1895 Silene Armeria (roth) . X X weiss. . 50 , 1895 Dasselbe Gesetz gilt, wie gesagt, auch wenn man Dihybriden untersucht oder von Polyhybriden zwei Paare antagonistischer Merk- male studirt. Ich wähle als Beispiel eine 1897 von mir ausgeführte Kreuzung der stachligen Datura Tatula mit Datura Stramonium iner- mis. Nach einer bekannten Regel sind die Bastarde unter sich gleich unabhängig davon, welche Form die Eizellen und welche den Pollen lieferte. Sie blühen blau und tragen stachelige Früchte. Einige Blüthen wurden mit dem eigenen Pollen befruchtet und ihre Samen 1899 gesäet. Schon bei der Keimung waren an der Farbe des Stengels pe blaublühenden von den weissen zu unterscheiden. Ich fand: auge ee ee STICA EE TESE Das Spaltungsgesetz der Bastarde. 89 Blau (domin. + hybr.) . . . . 72 pCt. Weiss (recessiv) ad -irana dro e was sieh bei der Blüthe bestütigte. In Bezug auf die Früchte gab es: Dornlose, unter den blauen . . . . 26,8 pCt. e E Women Eet EE ENEE E Es lässt sich hieraus für fast alle Fälle die Zusammensetzung der Nachkommenschaft berechnen. Nennt man z.B. A. das eine, und B. das andere Paar antagonistischer Eigenschaften, so hat man für Dihybriden in Bezug auf: A. 25 pCt. Dom. 50 pCt. D x R. 25 pCt. Rec. 3 a ——— MMMM B. 6,25 d, 129,5 dr, 625 r; 12,5 d, 25 dr, 12,51; 36,25 d, 12,5 dr, 6,25 r. Es giebt also 6,25 pCt. Exemplare, welche in beiden Hinsichten rein dominirend, und ebenso viele, welche in beiden Hinsichten rein recessiv sind u. s. w Wendet man ferner den Satz an, dass die Bastarde das domi- nirende Merkmal zur Schau tragen, so findet man für die sichtbaren Eigenschaften der Nachkommensehaft: 1. A. dom. + Bien. 6s. . 18,75 pCt. 2 X nm F B dom o. e . 14545 , 3. A. dom. + B. dom 05,29, 4. A. rec. + B. rec 6,25 Als Belag führe ich beispielsweise noch den folgenden Versuch an. Trifolium pratense album wurde mit Trifolium pratense quinque- folium gekreuzt; die weissen Blüthen und die dreizähligen Blätter sind gegenüber den antagonistischen Artmerkmalen recessiv. Ich fand für die Nachkommenschaft der Bastarde: Berechn. I. Roth und dreizählig . . . 13 pCt. , 19 pCt. 2. Weiss und fünfzählig . . . 2 19 3. Roth und fünfzählig . ... 61 „ 90. 5 4. Weiss und dreizählig . . . 5 „ 6 auf etwa 220 Pflanzen. In ähnlicher Weise sind die Berechnungen und Versuche für Tri--Polyhydriden anzustellen. Es gelingt häufig, dureh die Spaltungsversuche einfache Eigen- schaften in mehrere Factoren zu zerlegen. So ist z. B. die Farbe der Blüthen häufig zusammengesetzt, und erhält man nach der Kreuzung die einzelnen Factoren theilweise getrennt, theilweise in verschiedenen Mischungen. Ich habe solche Zerlegungen mit Antir- 90 E. LEMMERMANN: rhinum majus, Silene Armeria und Brunella vulgaris ausgeführt und dabei die obigen Zahlenverhältnisse bestätigt gefunden. Antirrhinum majus roth lässt sich durch Kreuzung mit weiss z. B. in diese beiden und in gelb mit roth (Brillant), und weiss mit roth (Delila) spalten, Silene Armeria in roth, rosa und weiss. Brunella vulgaris bildet eine constante weissblüthige und braunkelchige Zwischenform. us diesen und zahlreichen weiteren Versuchen folgere ich, dass das von MENDEL für Erbsen gefundene Spaltungsgesetz der Bastarde im Pflanzenreich eine sehr allgemeine Anwendung findet, und dass es für das Studium der Einheiten, aus denen die‘ Art- charaktere zusammengesetzt wird, eine ganz principielle Bedeutung hat. I2. E. Lemmermann: Beiträge zur Kenntniss der Pianktonalgen. Mit Tafel III. Eingegangen am 16. März 1900. IV. Die Coloniebildung von Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. (Aus der botanischen Abth. des städt. Museums in Bremen.) Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. kommt im Teichplankton in zwei verschiedenen Formen vor, welche früher als zwei getrennte Species, Golenkinia fenestrata Schröder!) und G. botryoides Schmidle*) beschrieben worden sind. Ich habe bereits im I. Theile meiner „Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen?)* nachgewiesen, dis beide Formen nur Entwickelungsstadien einer und derselben Alge sind. Aus den zeitweilig auftretenden, ziemlieh diekwandigen Dauer- zellen (Fig. 1 und 2), welche eine Grösse von ea. 8 u erreichen, entstehen durch einfache Theilung vier- oder auch achtzellige Zell- haufen, deren Zellen entweder in einer Ebene angeordnet sind (Fig. 3) 1) Ber. der Deutsch. Bot. Ges. Bd. XV, S. 489; Taf. XXV, Fig. 5. 2) Allgem. bot. Zeit. 1896/97, S. 2 (Separatabdruck). . 9) Hedwigia 1899. EE E PUO ETE TT Edo Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 91 oder die Ecken eines Tetraëders bilden (Fig. 4). Durch fortgesetzte Theilung entwickeln sich daraus grössere, in der Mitte durchbrochene Colonien, welche aus 4 vierzelligen Zellhaufen bestehen‘), deren Zellen wieder entweder in einer Ebene angeordnet sind (Fig. 5) oder die cken eines Tetraéders bilden (Fig. 6); doch kommen beide Anord- nungen auch in einer Colonie vereinigt vor (Fig. 7). Die Theilungen vollziehen sich aber keineswegs immer in gleicher Weise und in gleichem Tempo bei allen Zellen einer Colonie. Dadurch entstehen dann ziemlich unregelmässig gestaltete Colonien, zumal nicht selten auch die eine oder andere Zelle oder Ziege sich loslöst. Fig. 8 auf Tafel III stellt eine derartige Colonie dar. Die mit a be- zeichneten Zellgruppen zeigen dis rein tetraëdrische Anordnung, während die übrigen Zellen mehr oder weniger vollkommen in einer Ebene ausgebreitet liegen. Zelle 5 ist in Theilung begriffen, bei den mit e bezeichneten Zellen findet sich aber noch keine Andeutung einer beginnenden Theilung. Die Lücke oberhalb der Zelle 5 ist dureh Ablösung einer Zelle resp. eines Zellhaufens ent- standen’). Es kommt aber auch vor, dass die ursprüngliche Anordnung, . B. die tetraödrische, bei allen späteren Theilungen ziemlich streng Segen wird. Aus einer vierzelligen Colonie (Fig. 4) entsteht dann zunächst ein Tetraöder aus 4 (Fig. 9 9)°), bei weiterer Theilung ein solches aus 16 vierzelligen, tetraédrisch angeordneten Zellgruppäh. Doch sind derartige, ganz regelmässig ausgebildete Tetraöder nur selten im Plankton aufzufinden. In der Regel löst sich bereits nach der zweiten Theilung eine Zellgruppe ab, und zwar meistens die- jenige, welche die Spitze des Tetraöders bildete. Die Zellgruppen der Basis theilen sich weiter, und so entstehen allmählich eigen- thümlieh gestaltete dreieckige Colonien, welche aus zwölf, nicht selten aber auch in Folge weiterer Ablösung einzelner Zellgruppen nur aus neun Zellhaufen bestehen (Fig. 10). leh fand eine Menge derartiger Colonien in Planktonproben aus dem „Neuen See“ des Berlinet 'Thiergartens *). Ohne Kenntniss der wechselnden Anordnung der Zellen inner- halb derselben Colonie würde diese Form von Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. zweifelsohne als eine besondere Varietüt auf- gefasst worden sein. Dass dies aber nicht geschehen darf, glaube ich oben nachgewiesen zu haben. = Es treten aber auch Colonien auf, deren Z Zem aus je S Zellen bestehen. 2) Vergl. auch Hedwigia 1899, Taf. X, Fig. 2 3) Die Zellgruppe an der Spitze des pfe: er ich der Deutlichkeit halber nicht mitgezeichnet. ) Für die gütige Zusendung der Proben spreche ich Herrn Dr. M. ManssoN (Berlin) meinen besten Dank aus. 92 ; E. LEMMERMANN: V. Die Arten der Gattung Pteromonas Seligo. H. C. CARTER veröffentlichte im Jahre 1859 die Beschreibung einer eigenthümlichen, einzelligen Alge, welche er in Wasserbehältern bei Bombay aufgefunden hatte; er nannte sie Cryptoglena angulosa'). FR. STEIN stellte sie in seinem bekannten Infusorienwerke zur aa; Phacotus?). . A. DANGEARD gab im Jahre 1888 eine etwas ausführlichere EN, der Alge?); er beobachtete ausser der schon von H. C. CARTER beschriebenen Vermehrung durch Theilung auch die Bildung von Zoosporen. In einer späteren Arbeit*) beschrieb er die Ent- stehung von Gameten und deren Copulation. Inzwischen hatte A. SELIGO im Jahre 1886 die neue Algen- gattung Pteromonas aufgestellt und als einzige Species Pr. alata Cohn beschrieben9, eine Alge, welche er mit Uryptoglena angulosa Carter identifieirte. Warum er trotzdem den regelwidrigen Namen Pt. alata ohn beibehielt, geht aus seiner Arbeit nicht hervor. M. GOLENKIN gab 1891 eine ziemlich erschöpfende, zusammen- fassende Darstellung des Entwickelungsganges der Alge9), wies auch auf die Identität von Cryptoglena angulosa Carter mit Phacotus angu- losus (Carter) Stein und Pteromonas alata Cohn hin, behielt aber trotzdem letztere Bezeichnung bei. In der That ergiebt eine sorg- fältige Prüfung der Beschreibungen und Abbildungen CARTER’s mit denen von GOLENKIN und SELIGO, dass es sich nur um eine und dieselbe Alge handelt. Die richtige Bezeichnung würde also Ptero- monas angulosa (Carter) nob. sein. R. CHODAT hat eine zweite Art unter dem Namen Pt. angulosa beschrieben’); ich bezeichne dieselbe als Pt. Chodatii nob. Zur Gattung Pteromonas ziehe ich ausserdem die von FR. STEIN als Chlamydococcus alatus abgebildeten Algenformen®). Es handelt sich um drei verschiedene Arten, welche ich Pt. rectangularis nob.) Pt. cordiformis nob.™®) und Pt. protracta nob.) nennen möchte. Endlich fand ich in einer mir von Herrn Landgerichtsrath a. D. 1) Annals and Mag. of Nat. Hist., ser. III, vol. 8, p. 18, Pl. I, Fig. 18 a—c. 2) Organismus der Inf. III. Abth., 1. Hälfte, S, 142. 3) Ann. des sc. nat. 7. sér., tome VII, p. 120 —194, PI. XI, Fig. 22—35. 4) Le Botaniste 1889, p. 1435 —146, Pl. VI, Fig. 32. 5) Beitr. zur Biol der Pflanzen. Bd. IV, S. 110—132. Tafel VIII, Fig. 42—45. 6) Bull. de la soc. des nat. de Moscou 1891, S. 417-429, Taf. XI 7) Bull. de l'herb. Boss 1896. 8) Le. Tafel XV, Fig. 55—57. 9) L c. Tafel XV, Fig. 55. 10) 1. c. Tafel XV, Fig. 56. 11) Le. Tafel XV, Fig. 57. la mir ii ie E MITT TT S, ETH Beitrige zur Kenntniss der Planktonalgen. 93 SCHMULA (Oppeln) gütigst eingesandten Planktonprobe eine ganz neue Form von Pfteromonas, welche ich als Pt. aculeata nob. be- zeichnen will (Fig. 11, 4—c). Dieselbe steht wohl Pt. protracta nob. am nächsten, unterscheidet sich aber deutlich davon durch die in scharfe Spitzen ausgezogenen Ecken. Ieh gebe nunmehr eine Uebersicht der bisher beobachteten Formen: Gattung Pteromonas Seligo. Synonyme: Cryptoglena Carter, Phacotus Ehrenb. pr. p., Chlamydo- coccus Stein pr. p., Haematococcus Ag. pr. p., Sphaerella Sommerf. pr. p. Zellen kugelig, oval oder eiförmig, mit weiter, flügelartiger, aus 2 Theilen bestehender, verschieden geformter, kieseliger Hülle, welche mit einer S-fórmig gebogenen Kante versehen ist. Vorderende farb- los, mit 2 Cilien, 2 Vacuolen und 1 Augenfleck. Chlorophor wand- ständig, kelchförmig, mit 1—6 Pyrenoiden. Vermehrung durch Theilung des Zellinhalts der Mutterzelle in 2—4 Tochterzellen, welehe dureh klappenfórmiges Zerreissen der Mutterzellhaut frei werden, dureh Zoosporen oder durch Gameten. Zygote bräunlich; bei der Keimung derselben entstehen 4—8 neue Individuen. 1. Pt. angulosa (Carter) nob. Synonyme: Cr} Ae e angulosa Carter, Annals and Mag. of Nat. Hist., ser. III, vol. 3, S. 18. — Phacotus angulosus (Carter) Stein, Orga- Beo der Infus., mt Abth., I. Hälfte, S. 142. — ju! oa alata Cohn, Beitr. zur Biol. der Pflanzen, Bd. IV, S. 1:0—172 Zelle kugelig oder oval. Hülle weit, kugelig in oval, am Vorderrande gerade abgestutzt oder etwas concav. Verbreitung: Europa, Asien, Amerika, Chatham Islands. 2. Pt. cordiformis nov. spec. Synonym: Chlamydococcus alatus Stein, Le Taf. XV, Fig. 56. — Sphaerella alata. Lagerheim pr. p., Oefvers. af Kongl. Sv. Vet.-Akad. Förhandl. 1883, No.2, S. 58. — Haematococcus alatus (Stein) de Toni, Sylloge Algarum, vol. I, sect. 1, S. 554. Zelle oval, mit weiter, herzfórmiger Hülle. Verbreitung: Europa. 9. Pt. rectangularis nov. spec. Synonyme: Chlamydococcus alatus Stein, 1. e., Taf. XV, Fig. 55. — Phacotus angulosus (Carter) Stein bei DANGEARD, Ann. des sc, nat., T. sér., tome VII, Pl. XI, Fig. 22—35, und Le Botäniste 1889, Pl. VL 94 E. LEMMERMANN: Fig. 39. — Sphaerella alata Lagerheim, 1. c. pr. p. — Haematococcus alatus (Stein) de Toni, l. c. pr. p. Zell oval. Hülle weit, roohtockig. Verbreitung: Europa. 4. Pt. protracta nov. spec. Synonyme: Chlamydococcus alatus Stein, l. e. Taf. XV, Fig. 57. — Sphaerella alata Lagerheim, 1. e. pr. p. — Haematococcus alatus (Stein) de Toni, l. c. pr. p. Zelle fast eifórmig. Hülle rechteckig mit abgerundeten, etwas vorgezogenen Ecken und je einer Anschwellung in der Mitte jeder Seite. Verbreitung: Europa. 9. Pt. aculeata nov. spec. Fig. 11, a—c. Zelle oval oder etwas eckig. Hülle rechteckig oder fast quadra- tisch, mit fast geraden Seiten und in mehr oder weniger lange, diver- girende Spitzen ausgezogenen Ecken. Verbreitung: Europa (Wasser beim weissen Ross bei Oppeln ach) ui 6. Pt. Chodatii nov. spec. Synonym: Pt. angulosa Chodat, Bull. de l'herb. BOISS. 1896. Zelle eiförmig. Hülle weit, sechseckig, mit eoncaven Seiten. Verbreitung: Europa (Schweiz). VI. Das Phytoplankton brackischer Gewässer. Vor einigen Jahren untersuchte ich das Plankton ` des in der \ähe der Ostsee gelegenen, schwach salzhaltigen grossen Water- neverstorfer Binnensees?) Ich constatirte, dass dieses Gewässer nach der bekannten APSTEIN'schen Eintheilung?) zu den Chroo- coccaceen-Seen gehört, aber doch innerhalb derselben eine gewisse Sonderstellung einnimmt, weil viele Organismen darin fehlen, welche sonst in den Ühroocoecaceen-Seen vorzukommen pflegen. urch die besondere Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. W. DRÖ- SCHER, dem ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank aus- spreche, gelangte ich nunmehr auch in den Besitz von Plankton- proben aus dem sogenannten „Saaler Bodden“, einem Gewässer, welches ganz ähnliche Verhältnisse aufweist wie der Binnensee. Ich gebe zunächst eine Uebersicht der in beiden Gewässern aufgefundenen Schwehcalgen. " Käre der biol. ios in Plón. Theil 6, S. 166—204. 2) Süsswasserplankton, 8.9 (o S rime Een ee EE TREE Le po Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 95 ` Binnen- | Saaler I. Chlorophyceae. See Bodden TJ Oedogonium spec. Phacotus RER is (Ehrenb.) Spin Scenedesmus bijugatus var. flexuosus Lemm. Sc. brasiliensis Bohlin ; : ade Sc. quadricauda (Turp.) Besh. Pediastrum Boryanum var. granulosum (Kuetz.) | A. Br. ENTE + gH S p T. : brepiaote 8. Ped. intag? um Now , 9. Tetrastrum etiuredllsasform me Gen? kb d 10. Chodatella subsalsa Lemm. ll. Ch. armata Lemm. 12. Ch. Droescheri nov. spec. . 13. Dietyosphaerium pulchellum Wood 14. Botryococcus Braunii Kuetz. 15. * Tetraédron caudatum var. incisum Roinseh*y « 16. Phacus pleuronectes Duj. ^ a R 4 | I-+++i++ NE E T3499] tob OR HI. Conjugatae, 17. Mougeotia spec. ER | 18. Closterium fohilferum (Bory): Ehrend. i cts m | 19. Arthrodesmus hexagonus Boldt. . ST i 2 | ELT 111. Peridiniales. 20. Glenodinium oculatum Stein 21. Gl. acutum Apstein . . 22. Peridinium quadridens Stein 23. Per. inconspicuum Lemm. 24. Per. minimum Schilling . Ee. d fepe IV. Bacillariales. 25. Lysigonium varians (Ag.) De Toni. 26. Chaetoceras Mueller? Lemm. . 27. » var. duplex Lemm. 28. Dikóma vi dnd A 1 o 2d LT 29. D. vulgare Bory 30. Fragilaria virescens Ralfs 31. Fr. capucina Desmaz. 32. Fr. mutabilis Grun. Mes E en 33. Ge: Ulna (Nitzsch) Bieb. PCS RC E Sl IT OITEPTDS Fac D Bye; Cohniella staurogeniaeformis Schröder. Ber. der Deutsch. Bot. Ges. Bd. XV, Heft 7. 2) Die mit einem Stern (*) bezeichneten Algen habe ich nachträglich noch im Plankton des Binnensees aufgefunden. Ber. der deutschen bot, Gesellsch, XVIIT, oi 96 E. LEMMERMANN: . Synedra Ulna var. longissima (W. eo. Brun.. . Amphiprora alata Kuetz. . Rhopalodia gibba (Khrenb.) O. Müller . . Rh. ventricosa (Ehrenb.) O. Müller . . Nitzschia linearis (Ag.) W. Sm. . . *N. Palea (Kuetz.) W. Sm. N „ var. fonticola Grun. . N. subtilis var. paleacea Grun. . microcephala var. elegantula V. H.. N. 3. N. acicularis (Kuetz.) W. Sm. N . curvirostris var. delicatissima Lemm. . N. sigmoidea (Nitzsch) W. Sm. . j. Suriraya -striatula Turp. . . S. ovalis var. ovata (Kuetz.) y. H. . Campylodiscus clypeus Ehrenb. . C. noricus Ehrenb. . . . . Y. Schizophyceae. . Chroococeus limneticus Lemm. . f var. subsalsus Jon R Dactjlococcopsis ET Hansg. . D. fascicularis Lemm. Mean in Polycystis viridis A. Dr. . P. flos-aquae Wittr. P. scripta Richter . . P. elabens var. iehilkgoblabe pue) Hansg. . . P. aeruginosa Kuetz. . . PEDE . *P. incerta Lemm. P. stagnalis Lemm. . Gomphosphaeria aponina Kuu G. lacustris var. compacta Lemm. 3. Coelosphaerium ERES Naeg. . *C. dubium Grun. . Longi . C. minutissimum nov. spec. i Merismopedium glaucum (Frei) 2 Niog . T. M. punctatum Meyen. ; M. tenuissimum Lemm. . . Phormidium ambiguum Bomont mozna . Lyngbya aestuarii Liebm. (Hormogonien!) . . L. limnetica Lemm. Ta a Yu 2. L. contorta Lemm. à . Aphanizomenon KEES? var. peres Lama, à . Nodularia spumigena Mertens. | Binnen- | EEG GREG HH HH HH EE E. 1 | PE SET ee an ek? 4g FF Hr HH ++ Re | ppp BET EFTTITEI EA EROS eI rm Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 97 Die grössere Masse des pflanzlichen Planktons der beiden Ge- wässer wird durch Bacillariaceen und Schizophyceen gebildet. Be- sonders häufig sind folgende Gattungen vorhanden: Chaetoceras, Diatoma, Amphiprora, Nitzschia, Suriraya, Campylodiscus, Chroococcus, Polyeystis, Coelosphaerium, Lyngbya und Aphanizomenon. Bemerkens- werth ist das Vorhandensein von Chaetoceras Muelleri Lemm. et var. duplex Lemm., Amphiprora alata Kueiz., Campylodiscus clypeus Ehrenb. und Suriraya striatula Turp., und zwar besonders deshalb, weil diese Algen bisher nur aus salzhaltigen Gewässern bekannt geworden sind '). Die Chlorophyceen sind dagegen in beiden Gewässern nur schwach vertreten; mit Ausnahme von Botryococcus kommen alle oben aufge- zählten Formen nur sehr spärlich im Plankton vor. Ganz ähnliche Verhältnisse constatirte ich für das Plankton der salzhaltigen Lagune von Chatham?). Von Chlorophyceen fanden sich darin ausser einigen Exemplaren von Pteromonas angulosa (Carter) Lemm. und Cosmarium Meneghini Breb. nur grössere Mengen von Botryococcus. Von Schizophyceen waren sehr häufig Anabaena Lemmer- manni Richter, Trichodesmium lacustre Klebahn und Lyngbya limnetica Lemm. vorhanden, die Bacillariaceen waren durch grosse Mengen von Hyalodiseus scoticus (Kuetz.) Grun. vertreten. Letztere Alge ist sonst nur noch im Meere aufgefunden worden. Ein Vergleich des Phytoplanktons brackischer Gewässer.mit dem Limo-, Heleo- und Potamo-Plankton ergiebt demnach folgende bemerkenswerthe Thatsachen. 1. Es fehlen die sonst überall vorkommenden Phaeophyeeen- Gattungen Dinobryon, Mallomonos, Synura, Uroglena ete, 2. Von Chlorophyceen findet sich Botryococcus in grösserer Menge; alle anderen Arten sind nur in geringerer Individuenzahl vorhanden: es fehlen auch vor allen Dingen die weit verbreiteten Formen Eudo- rina, Pandorina und Volvo. 3. Es fehlt die Gattung Ceratium. 4. Es fehlen viele Bacillariaceen, z. B. Asterionella, Fragilaria crotonensis Kitt, Melosira, Rhizosolenia, Attheya, Tabellaria, Synedra delicatissima W. Sm., S. actinastroides Lemm. ete. Dafür sind aber Formen vorhanden, welche bisher nur aus salzhaltigen Gewässern be- kannt sind, z. B. Chaetoceras Muelleri Lemm. et var. duplex Lemm., Hyalodiscus scoticus (Kuetz.) Grun., Amphiprora alata Kuetz., Campylo- discus dd Ehrenb. 1) Suriraya striatula Turp. kommt nach = Towr, Sylloge Algarum vol. H, sect. II, pag. 573, auch einzeln im Süsswasser vo 2) Vergl. meine Arbeit: „Plankton-Algen“. de: einer Reise nach dem Pacific (H. ScHAUINSLAND 1895/97). Abh. Nat. Ver: Brem., Bd. XVI, Heft 2. - i * 98 E. LEMMERMANN: Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 5. Die Schizophyceen sind reichlich vorhanden: bemerkenswerth ist das Vorkommen von Nodularia, sowie der Hormogonien von Phormidium ambiguum Gomont und Lyngbya aestuarii Liebm. Es ergiebt sich daraus, dass wir es bei brackischen (Gewässern mit einem ganz eigenartig zusammengesetzten Phytoplankton zu thun haben, welehes von den bisher bekannt gewordenen Planktontypen deutlich geschieden ist Durch den Mangel der Chlorophyceen, sowie durch das Vorhandensein der halophilen Algen nähert es sich bereits dem Hali-Plankton?), unterscheidet sich aber davon durch die geringe Entwickelung der Peridineen. Es ist wohl kaum nothwendig, darauf hinzuweisen, dass die oben gegebene Charakteristik des Drackwasserplanktons vorlüufig nur eine sehr lückenhafte sein kann, ist doch meines Wissens bisher kein einziges derartiges Gewässer im Verlaufe eines ganzen Jahres unter- sucht worden. Möge vorliegende Skizze zu weiteren, eingehenden Untersuchungen des Brackwasserplanktons Anregung HOW o =} Diagnosen der neuen Formen. l. Chodatella Droescheri nov. spec. Fig. 12. Zelle elliptisch oder oval, cirea 10—16 u lang und 5—12 u breit. Membran auf der ganzen Oberfläche mit zahlreichen, langen, am Grunde deutlich verdiekten Stacheln besetzt. Verbreitung: Saaler Bodden. 2. Coelosphaerium minutissimum nov. spec. Coenobium kugelig oder oval, 20—30 u dick, mit dünner Gallert- hülle. Zelle kugelig, blassblaugrün, circa 1 u dick Verbreitung: Saaler Bodden Erklürung der Abbildungen. Sämmtliche Figuren sind mit Hülfe des kleinen SErBERT'schen Zeichenapparates nach einem SEIBERT'schen Mikroskope entworfen. Fig. 1—10. Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. Fig. 1 und 2 Vergr. 750; Fig Ver epe » 11. Pteromonas aculeata nov. spec. Vergr. 150. » 12. Chodatella Dissen nov. spec, Verger. 1000 HACKEL, „Planktonstudien“, S. 22. — V. Hensen, Ueber die Bestimmung ) E. des Ff a V. Ber. der Komm. zur wiss. Unters. der deutschen Meere, S. 1. ES MORBUM ed um cuo Zn E a H a sip ty D L SENE VM TE ne En are en rl a nn Ze ALEXANDER NATHANSOHN: Ueber Parthenogenesis bei Marsilia. 99 13. Alexander Nathansohn: Ueber Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. Mit 2 Holzschnitten. Eingegangen am 22. März 1900. Die Zeiten der lebhaften Discussion über die Möglichkeit einer parthenogenetischen Embryobildung sind längst vorüber, und die Ideen, die u.a. von VON HANSTEIN an Hand eines unzutreffenden Beispieles, der Embryobildung von Caelebogyne ilicifolia verfochten wurden, sind längst Gemeingut der Forscher geworden, vorzüglich durch die Er- weiterung unserer Kenntnisse über die Fortpflanzung der niederen Organismen, deren Studium lehrt, dass der Unterschied zwischen ge- schlechtlicher und vegetativer Vermehrung kein so scharfer ist, wie man früher anzunehmen geneigt war. Bei diesen letzteren Organismen hat neuerdings auch die experi- mentelle Forschung Erfolge in dieser Hinsicht zu verzeichnen gehabt, indem es z. B. KLEBS!) gelungen ist, bei Spirogyra künstlich die Bildung von Ruhesporen zu veranlassen, die sich von den Zygoten nur dadureh unterscheiden, dass sie ungeschlechtlich erzeugt sind, so dass durch experimentelle Eingriffe derselbe Erfolg hervorgerufen wird, wie sonst durch Befruchtung. Diese Versuche veranlassen uns, an die Frage heranzutreten, ob nicht auch bei höheren Pflanzen, bei denen die unmittelbare Folge der Befruchtung nicht die Bildung von Ruhezellen ist, sondern die Weiter- entwickelung eines bis dahin nicht entwiekelungsfühigen Eies, sich dureh experimentelle Eingriffe analoge Resultate erzielen lassen. Ganz aussichtslos erscheinen diese Versuche von vornherein deshalb nieht, weil es gelungen ist, dureh Chloroform- und Aetherdämpfe die Ruheperiode von Winterknospen zu unterbrechen?) und wir in der ruhenden Meristemzelle sowohl, als in dem unbefruchteten Ei prin- eipiell dasselbe zu erblieken haben: eine durch die augenblickliche Constellation zur Unthätigkeit gezwungene Embryonalzelle®). Es lag nun nahe, sich zunächst an eine Gruppe von Pflanzen zu wenden, in welcher normalerweise Parthenogenesis vorkommt. Solche Fälle sind durchaus nicht häufig; von Phanerogamen ist wohl der 1) KrLees, Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. 1896, S. 245 ff. 2) Vgl. JoHANNSEN, Das Aetherverfahren bei dem Frühtreiben ete. 1900, 3) Vgl. PFEFFER, Pflanzenphysiologie. I. (II. Aufl.) S. 23. 100 ALEXANDER NATHANSOHN: einzige genauer untersuchte Fall die Embryobildung von Antennaria alpina?) Ein günstigeres Object schienen mir aber die Arten der Gattung Marsilia zu sein; für M. Drummondii ist nämlich von SHAW °) das Vorkommen. von. Parthenogenesis angegeben worden. Eine ge- wisse Schwierigkeit bestand darin, sich keimfähiges Material ver- schiedener Arten zu verschaffen; ich wurde dabei in liebenswürdigster Weise von den Herren Dr. ARNOLDI-Moskau, Prof. GOEBEL-München, Prof. PFEFFER-Leipzig und Prof. SHAW-Santa-Rosa unterstützt, denen ich an dieser Stelle nochmals für ihre Freundlichkeit meinen besten Dank sage. Herrn Prof. PFEFFER, in dessen Laboratorium die im Folgenden mitzutheilenden Versuche vorgenommen wurden, für sein freundliches Entgegenkommen und seinen bewährten Rath meinen herzlichsten Dank auch an dieser Stelle auszusprechen, ist mir eine angenehme Pflicht. Die Thatsache, dass bei Marsilia Drummondii Parthenogenesis vorkommt, konnte ich zunächst an Sporenmaterial von zweierlei Her- kunft constatiren: Herr Prof. GOEBEL hatte mir gütigst Sporokarpien überlassen, bei denen er Embryobildung beobachtet hatte, ohne dass die Mikrosporen überhaupt keimten; sodann erwies sich anderes Sporen- material in dieser Beziehung sehr günstig, welches ich Herrn ARNOLDI verdanke. Die Trennung von Makrosporen und Mikrosporen konnte unter Zuhülfenahme einer Lupe sehr leicht bewerkstelligt werden; die isolirten Makrosporen wurden dann in Uhrschülehen mit Wasser aus- gesät, wobei die Entwickelung sehr rasch verlief. Bei Zimmer- temperatur (etwa 18? C. waren nach etwa 24 Stunden die Pro- thallien bereits fertig entwickelt, und einen Tag später konnte ohne weitere Präparation deutlich der Beginn der Embryobildung beobachtet werden. Mit Hülfe der Präparationsmethode, deren sich HANSTEIN?) bediente, war es leicht, sich zu überzeugen, dass die Embryonen thatsächlich aus dem Bi stammten und in ihrer Entwickelung den ‚normalen, von HANSTEIN beschriebenen durchaus glichen. Ich betone dies deshalb ausdrücklich, weil den Angaben SHAW's gegenüber wiederholt auf die Möglichkeit einer adventiven Entstehung der von ihm beobachteten Embryonen hingewiesen wurde (vgl. JUEL, Botan. Centralblatt, 1889, Bd. 74, S. 369; Année biologique II: 1897 (1899), S. 146). Von dem in Rede stehenden Material bildeten 90—100 pCt. der ausgesäeten Makrosporen parthenogenetisehe Embryonen. 1) JUEL, Parthenogenesis in Antennaria alpina. Botan. Centralbl., Bd. 14, 1889, 369 ff. 2) SHAW, €— in Marsilia. Botan. Gazette, Bd. 24, 1897, S. 114 ff. 3) Hansteis, Ueber Befruchtung und Keimbildung bai der — Marsilia. Jalib. für wiss. Sege B4. 4. p EXE AE Feed Sob A c. —— be eecht een Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. 101 Zu weiteren Versuchen benutzte ich zunächst Marsilia vestita. Um mich über die Eigenschaften dieses Materials zu orientiren, säete ich zunächst etwa 50 Sporen aus. Hier trat nirgends parthenogene- tische Embryobildung ein. Etwa 3 Tage nach der Aussaat bräunte sich die Eizelle, während das Prothallium zu wuchern begann und zu einem Gewebekörper heranwuchs, ähnlich dem, den SADEBECK *) für ein unbefruchtet gebliebenes Prothallium von Pilularia abbildet. Ich will erwähnen, dass ich im Verlauf meiner späteren Versuche zweimal aus solchen Prothallien, in denen die Eizelle bereits abge- storben war, etwa 2—3 Wochen nach der Aussaat adventive Em- bryonen hervorsprossen sah. Im Allgemeinen gingen die Gewebe- körper nach Ablauf dieser Zeit zu Grunde. Marsilia vestita wurde nun zu zahlreichen Versuchen benutzt, um durch Einwirkung sowohl auf die in Entwickelung begriffene, als auch auf die bereits empfängnissfähige Eizelle parthenogenetische Embryobildung hervorzurufen. Alle Versuche mit Chemikalien, ins- besondere auch mit Aether, dies zu veranlassen, blieben erfolglos; ebenso diejenigen, in denen der Sauerstoffdruck wiederholt starken Schwankungen unterworfen wurde. Resultate erzielte ich einzig und allein, wenn ich auf die keimende Spore erhöhte T emperátur ein- wirken liess. Diese Versuche mit Temperaturerhóhung waren die ersten, die angestellt wurden, und diejenigen, von denen ich mir am ehesten einigen Erfolg versprach. Denn aus gewissen Beobachtungen von KLEBS?) an Algen geht hervor, dass erhóhte Temperatur bei Ein- wirkung auf Boxualselitts diesen den geschlechtlichen Charakter nimmt und ihnen einen vegativen verleiht. So zeigen die bei normaler Ent- wiekelung geschlechtlichen Schwärmer von Protosiphon keine Neigung zum Copuliren, wenn man sie in einem bestimmten Stadium einer erhöhten Temperatur aussetzt; ebenso wachsen bei Vaucheria Anlagen von Geschlechtsorganen in der Wärme zu vegetativen Schläuchen aus. Andererseits spricht eine ganze Reihe von Thatsachen dafür, dass auch bei höheren Pflanzen die obere Temperaturgrenze für die Blüthen- entwiekelung niedriger liegt, als für das vegetative Wachsthum, worauf hier nur in Kürze hingedeutet sein mag?). Es ist leicht, sich zu überzeugen, dass für Marsilia vestita dasselbe gilt. Säet man Sporen bei einer Temperatur von etwa 36° C. aus, so findet man am folgenden Tage, dass ein Theil gekeimt. ist, dass das Prothallium aber nur aus einer Anzahl vegetativer Zellen besteht 1) aa in SCHENK’s Handbuch, Bd. ITI, 1. 2) KLEBS, Vgl. ie Ueber die Abhängigkeit der Keimung von der Temperatur. 3) 1860. Ges. Abh., Bd. LS Mónivs, Beitr. zur Lehre von. der Fortpflanzung der Gewüchse. 1897, S. 108 ff 102 ALEXANDER NATHANSOHN: und überhaupt keine Eizelle ausgebildet wird. Im weiteren Verlaufe verhalten sich derartige Prothallien genau wie solche, deren Eizelle unbefruchtet geblieben ist. Die Vermuthung lag nahe, dass die Anwendung von Temperaturen, welche gerade noch die Ausbildung einer Eizelle erlauben, zu dem gewünschten Resultate führen könne, indem das Ei dadurch einen vegetativen Charakter erhielte. Bei Ausführung der Versuche liess ich einen Theil der von den Mikrosporen befreiten Makrosporen bei Zimmertemperatur (etwa 18? C., im Folgenden mit Z. T. bezeichnet) keimen, einen anderen bei 34,5—35° C. Für die Controlversuche wurde meist eine be- trächtlich grössere Zahl von Sporen als für das eigentliche Experi- ment verwendet. Nachdem die Versuchsobjecte etwa 24 Stunden bei 35° C. verbracht hatten, liess ich sie ihre weitere Entwickelung bei etwa 27° €. PER Ich lasse nun die Resultate folgen, die ich bei Versuchen mit Sporokarpien des Herrn SHAW erhielt: l. Anges. bei Z. T. . . . 50 Sporen, bei 35? . . . 39 Sporen, TOM Embr se H [o , 96? usn 2. Anges. » $ . 63 5 s AO . 90 » Parth. Embr. . s 4/30 „ 909 uc" 3. Anges. e : .;62 z 35° . 46 e Fue Ember , . , CE e Ges, | 4. Anges. i e 65 » 204 . 90 » Farh. Embr , , ; SH „35° GE 5. Anges. . 64 : H, a . 54 » Earth: Embr ; , , 0 E Ae SS 6. ges. 18 : 4. NO" d. e Pulk Ent ... 400 .: 24 Sen d T. Anges. = . 45 A e 05" . BI ` Jaime Embr. c $9 , O5 ral 8. Anges. $ . 65 z 2" e » Putk Embr . 5. , 0 95? ARS 9. Anges. A . 59 M 2 9. . 9 » Ferch. En . ,. , 0 x 007 d ` 10. Anges. = . 61 à 95? . 41 » Parth. Embr. Á 0 v M ul, D ll. Anges. à 62 S ; a" . 90 » Parth. Embr. , , „ 0 w. NT 1 12. Anges. > 59 * » AY 28 » Penh. E»nbr . . . 0 » N07 PE 12. Anges. 50 " » 097 . 02 » Path. Egbe y , 0 36° 5 bigot trat also bei Verwendung von 754 Sporen für die Versuche bei gewöhnlicher Temperatur ein einziges Mal partheno- genetische Embryobildung auf, während 466 Sporen bei 35° 34 Em- bryonen geliefert hatten, was einem Durchschnitt von etwa 7,3 pCt. entspricht. Eine bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit zeichnet diese partheno- Merge doc gie epica t ra cur TOES RES Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. 103 genetisch entstandenen Embryonen vor den nach Befruchtung ent- wickelten aus: bei diesen letzteren beginnt bekanntlich die Theilung der Eizelle bereits einige Stunden nach der Befruchtung und das Prothallium hält in seinem Wachsthum mit der Entwickelung des Embryos einigermassen gleichen Schritt, so dass es in seinen äusseren Umrissen im Grossen und Ganzen dessen Form wiedergiebt (Fig. 1). Bei den parthenogenetisch sich entwickelnden Embryonen dagegen verzögert sich der Beginn der Theilung um etwa einen Tag. Unter- gece hat das Prothallium zu wuchern begonnen, und wir treffen etwa 2—3 Tage nach der Aussaat den jungen Embryo inmitten einer unregelmässig gestalteten, theilweise aus ziemlich grossen Zellen be- stehenden Gewebewucherung an (Fig. 2). Fig. 1. fig. 2. Fig. 1. Marsilia vestita; Embryo aus befruchteter viene entstanden. 2. Marsilia vestita; parthenogenetisch gebilde mbryo. Vergr. 70. Nach der Nat. gez. von Hrn. F. TOBLER. Ich bemerke, dass diese Eigenthümlichkeit nur bei Marsilia vestita und speciell bei diesem Sporenmaterial so deutlich constatirt werden konnte. Die Orientirung des Embryos zur Achse der Makrospore entspricht nicht ganz der normalen. Doch scheint das, soviel ich habe sehen können, nicht mit unregelmässiger Anlage der ersten ''heilungswand, sondern mit nachträglichen Wachsthumserscheinungen zusammenzuhängen. Wurden die Embryonen hierauf in feuchte Erde gepflanzt. so war in ihrer weiteren Entwiekelung zwischen den aus befruchteter Eizelle stammenden und den parthenogenetisch gebildeten kein Unterschied wahrzunehmen. Ich habe die Versuche, die ich mit diesem Sporenmaterial an- stellte, vorangesetzt, weil sie einigermassen gleichmässige Resultate ergaben. Ich habe schon vorher mit Sporenmaterial von Marsilia vestita, welches ich von Herrn Geheimrath PFEFFER erhalten hatte, 104 ALEXANDER NATHANSOHN: eine Anzahl analoger Versuche angestellt; in der Mehrzahl der Fälle bewegte sich auch hier die Zahl der bei 35° parthenogenetisch ent- wickelten Embryonen zwischen 6 und 10 pCt., während allerdings in einzelnen Fällen das Experiment überhaupt versagte. Wir haben es hier mit ziemlich beträchtlichen individuellen Schwankungen zu thun, die, wie wir sehen werden, in anderen Fällen noch viel bedeutender sein können. Von der Ungleichheit dieses Materials konnte ich mich überzeugen, als ich schliesslich aus einer Anzahl von Sporokarpien sämmtliche Sporen bei gewöhnlicher Temperatur aussäete. Während in den meisten Fällen sich kein einziger Embryo entwickelte, wiesen doch einzelne unter etwa 120 Sporen sogar deren 3 auf. In einer anderen Serie von Versuchen mit Marsilia vestita suchte ich festzustellen, was für einen Einfluss die Temperaturerhöhung auf das bereits entwickelte oder wenigstens angelegte Ei hat. Die Resul- tate waren folgende: Brachte ich bereits fertig entwickelte Eier in eine Temperatur von etwa 36—38° C., so liess sich kein Einfluss constatiren. Erfolgreich waren loero die Versuche, wenn die Sporen einige Zeit bei normaler Temperatur verweilt hatten. Man trifft bei diesen Versuchen nicht leicht den richtigen Zeitpunkt der Uebertragung in den Thermostaten; sind die Prothallien noch zu jung, so bilden sie sich nicht normal aus; sind sie zu alt, so bleibt die höhere Temperatur wirkungslos. Ich erzielte meistens Resultate, wenn die Sporen.etwa 16—20 Stunden vorher bei 18? C., oder T Stunden bei 25— 27? C. verweilt hatten. In manchen Versuchen traten dann sogar 20—25 pCt. der Eier in Theilung ein, von denen es allerdings nur einzelne zur Bildung eines wirklichen Embryos braehten; auch dann, wenn die Sporen nur wenige Stunden bei 36° verweilt hatten, bräunten sich die in Theilung begriffenen Eier bald und zeigten dadurch ihr Absterben an. Man konnte dann durch Ilerauspräpariren der gebrüunten Eier die Zahl derjenigen, die einen Anlauf zur Embryobildung genommen hatten, feststellen. So viel über die Versuche mit Marsilia vestita. Von Marsilia macra standen mir vier Sporokarpien zur Verfügung, von denen 3 keimfáhige Sporen enthielen. Ich stellte mit ihnen Versuche mit folgenden Resultaten an: ]. Anges bei Z. T. (189 C.) . . . 80 Sporen, bei859 C. . . . 14 Sporen, Parth. Embr. Ho Ho p ^" Ku c 0 ” - B5. — x 2 2. uges ” w M » ze 91 OG D 35° ee 25 P Parth. Eub ooa (iam u AE Lx 5 8. Anges. 3 E » ei) ap » 85? ————— 28 HI EA. Bue oa, à s m :2 B NES dus h | Unter 101 Sporen bei Zimmertemperatur hatte also keine einzige einen parthenogenetischen Embryo gebildet, 67 Sporen bei 35° dagegen 8, also fast 12 pCt. Wenn man nun auch nach den Erfah- Seen" He OE E E j D Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. 105 rungen mit Marsilia vestita nicht behaupten darf, dass dieser Species (M. macra) die Fähigkeit der parthenogenetischen Embryobildung bei gewöhnlicher Temperatur völlig abgeht, so ist doch die grosse Zahl der bei 35° gebildeten ein deutliches Zeichen für den Einfluss der Temperaturerhóhung. Ferner stellte ich eine Anzahl Versuche mit Sporen an, die ich unter der Bezeichnung M. Drummondii von Herrn SHAW erhalten habe. Dieses Sporenmaterial wies in Bezug auf die Fühigkeit, par- thenogenetisch Embryonen zu bilden, die denkbar grössten Ver- schiedenheiten auf. Bei etwa der Hälfte der Sporokarpien versagte das Experiment vollständig, d. h. ich erhielt weder bei gewöhnlicher, noch bei erhóhter Temperatur Embryonen. Bei anderen war dagegen eine merkliche Disposition zur Parthenogenesis vorhanden, die durch Temperaturerhöhung noch gesteigert werden konnte. So erhielt ich in einem Falle unter 29 bei gew. Temp. ausgesäten Sporen 2 parth. Embryonen, » 17 ” » » » 5 » » was einem Procentsatze von 29 pCt. bei erhóhter Temperatur gegen 7,4 pCt. bei gewöhnlicher Temperatur entspricht. In einer weiteren Reihe von Füllen erhielt ich Zahlen, die den- jenigen, welche ıch bei Marsilia vestita beobachtete, durchaus analog sind, so z. B. l. unter 37 bei Zimmer-Temp. ausgesäten Sporen keine parth. Embr. e » » » » ET » » 2. 4,45 », Ammor- Lemp. i " keine „ > £ o E] 28 b] 35 2 » 1 » » Sehliesslich fand ieh einzelne Sporokarpien, deren Sporen sowohl bei gewóhnlieher, als bei erhóhter Temperatur sümmtlieh oder fast sämmtlich parthenogenetische Embryonen bildeten, so dass ein Unter- sehied nieht wahrzunehmen war. Wenn nun diese Versuche wegen der grossen Ungleichmässigkeit des Materials nicht sehr geeignet waren, die Wirkung der Temperatursteigerung zu demonstriren, so ist doch diese Thatsache an sich von einigem Interesse, insbesondere in biologischer Hinsicht. Endlich habe ich noch einige Experimente zu erwähnen, bei denen das bereits eingangs erwähnte Sporenmaterial als Object diente, welches ich gleichfalls unter der Bezeichnung M. Drummondii von Herrn ARNOLDI erhalten habe; es unterscheidet sich, beiläufig ge- sagt, von dem von SHAW erhaltenen nicht unwesentlich durch Grösse und Gestalt der Sporokarpien. Wie bereits gesagt, bildeten hier bei Zimmertemperatur sämmtliche oder fast sämmtliche Eizellen parthe- nogenetische Embryonen; dabei erwiesen sich die Mikrosporen als keimfähig. 106 ALEXANDER NATHANSOHN: Um den Einfluss niederer Temperatur auf die Fühigkeit der parthenogenetisehen Embryobildung zu prüfen, versetzte ich Makro- sporen, die sieh bei gewöhnlicher Temperatur von den Mikrosporen getrennt ungefähr bis zum Oeffnen des Archegoniumhalses entwickelt hatten, in einen Raum von etwa 9? C. Viel tiefer in der Temperatur herabzugehen hat keinen Zweck, weil die Entwiekelung dadurch zu sehr geschädigt wird. Von diesen Sporen, die etwa 6 Tage bei niederer Temperatur verweilten, bildeten nur etwa 30—35 DUT par- thenogenetische Embryonen aus. Dass thatsächlich nur die Fähig- keit der Parthenogenesis, nieht die Embryobildung selbst dureh die Temperaturerniedrigung beeinträchtigt wird, sieht man, wenn man die Makrosporen zusammen mit Mikrosporen aussüt und bei normaler Temperatur befruehten lüsst. Unter diesen Umstünden ist die Zahl der bei niederer Temperatur gebildeten Embryonen nur wenig ge- ringer, als bei Zimmertemperatur: es werden deren wenigstens 80 pCt. gebildet. In noch stürkerem Maasse wird die Fähigkeit parthenogene- tischer Keimbildung unterdrückt, wenn man die ganze Entwickelung der Sporen bei niederer Temperatur (etwa 9°C.) erfolgen lässt. Allerdings wird auch der Procentsatz der bei Befruchtung gebildeten Embryonen wesentlich kleiner, da die Entwiekelung der Makrosporen gegen diejenige der Mikrosporen in hohem Maasse verzögert ist, $0 dass ein Theil der Eier gar nicht befruchtet werden kann. Doch ist in günstigen Fällen der Gegensatz deutlich genug. So erhielt ich z. B. in einem Falle unter 26 isolirt ausgesäten Makrosporen keinen Embryo, unter 29 mit Mikrosporen ausgesäten deren 8; in einem anderen unter 23 isolirt ausgesäten 1 Embryo, unter 30 mit Mikro- sporen ausgesäten 10. Schliesslich kann man sieh leicht überzeugen, dass auch die bei niedriger Temperatur entwickelten Eier parthenogenetische Embryonen zu bilden im Stande sind, wenn sich die Bedingungen dazu günstig gestalten. — Uebertrügt man sie unmittelbar naeh ihrer Reife in ‚Zimmertemperatur, so bildet etwa der dritte Theil unbefruchtet Embryonen. Die Hesultate, die wir gewonnen haben, lassen sich kurz folgendermassen zusammenfassen: Die Arten der Gattung Marsilia besitzen eine mehr oder minder grosse Tendenz zur Parthenogenesis, die sich dureh Einwirkung höherer Temperatur auf die keimende Spore steigern lässt. Bei Marsilia Drummondii (Material ARNOLDI) lässt sich die Fähig- keit zur Parthenogenesis durch Einwirkung niederer Temperatur so- nm auf das entwickelte Ei, als auch auf die keimende Spore herab- rücken. Wenn wir diese Thatsachen von allgemeinen Gesichtspunkten CU T) E (oiim rn em M —MÀÀÀÀ s gluten ae ta er un elle Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. 107 aus betrachten wollen, so erinnern wir uns zunächst daran, dass bei den niedersten Pflanzen die unmittelbare Folge der Befruchtung in den meisten Fällen die Bildung von Ruhesporen ist. Das typischste Beispiel hierfür sind vielleicht die Schwärmer von Protosiphon, die, wie KLEBS') fand, ohne Befruchtung grüne, sofort keimfähige Sporen bilden, nach erfolgter Copulation dagegen zu Ruhesporen werden. Die bei den höheren Pflanzen zur Regel gewordene Erscheinung, dass durch den Befruchtungsprocess eine bis dahin nicht entwickelungs- fähige Zelle zur Theilung angeregt wird, hängt also nicht, mit dem eigentlichen Wesen der Befruchtung unmittelbar zusammen, sondern ist eine nachträglich hinzutretende Eigenthümlichkeit. Von ihrer Bedeutung für den Organismus können wir uns recht wohl ein Bild machen, wenn wir bedenken, dass dadurch die Eizelle längere Zeit hindurch im empfängnissfähigen Zustande erhalten werden kann, als wenn sie die Fähigkeit der selbstständigen Entwickelung besässe, und so die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt der Bofrochiühg er- hóht wird. Behalten wir nun dies im Auge, so kónnen wir begreifen, wenn diese Eigenthümlichkeit des Eies, ohne Befruchtung nicht ent- wiekelungsfähig zu sein, mitunter verloren geht, obwohl im Uebrigen sein sexueller Charakter gewahrt bleibt. Normalerweise geschieht dies in denjenigen Fällen, in denen man von facultativer Partheno- genesis spricht, wie z. B. bei der Honigbiene. Durch experimentellen Eingriff konnten wir das bei Marsilia erreichen. Denn dass die Eier von Marsilia trotz der Fähigkeit parthenogenetisch Embryonen zu- bilden, noch geschlechtliehen Charakter tragen, geht wohl am besten aus den Versuchen mit Temperaturerniedrigung hervor. Hier konnte ein gewisser Procentsatz der Eizellen bei niederer Temperatur nur nach Befruchtung, bei gewóhnlieher Temperatur dagegen partheno- genetisch Embryonen bilden. Diese Thatsachen stehen nicht ganz ohne alle Analogien da; auf botanischem Gebiete sei nur auf die Verhältnisse bei Cutleria’), die übrigens noch nicht genügend bekannt sind, hingewiesen; und auch auf zoologischem Gebiete finden sich derartige Angaben. Zwar scheint die Behauptung, dass man bei Schmetterlingseiern durch experimentelle Eingriffe parthenogenetische Entwiekelung veranlassen kann, nieht erwiesen zu sein). Dagegen ist es LOEB*) neuerdings 1) Kress, l. c. S. 214. 2) Vgl. SavvAGEAU, Les Cutlériacées et leur alternance de generation. Ann. des sc. nat.; Bot. 8me ser, T. X. (139J), pag. 332ff. 3) Vgl. NUSSBAUM, Zur Decker dom bei den Sola EUN. Archiv für ny Anat. s 38 (1899 44 ff. n the wer et the process of fertilization ete. Journ. of physio- Së Bd. oi (1899, pag. 155ff. 108 ALEXANDER NATHANSOHN: Parthenogenesis bei Marsilia. gelungen, Eier von Seeigeln zur parthenogenetischen Entwickelung zu veranlassen, indem er sie eine Zeit lang in einer MgCl,-Lósuug verweilen liess und dann in gewóhnliches Seewasser zurückbrachte; hierin entwiekelte sich nun eine Anzahl der Eier zu normalen Larven. Wenn aus diesen Versuchen, ebenso wie aus den Resultaten, die sich bei Marsilia ergaben, deutlich hervorgeht, dass die durch «den Befruchtungsaet herbeigeführte Vermehrung der Kernsubstanz nicht dazu nóthig ist, dem Ei die Fähigkeit der Weiterentwickelung zu ertheilen, so scheinen doch auch die Schlüsse, die LOEB aus seinen Versuchen zieht, nicht zwingend zu sein. ‚OEB nimmt nämlich an, dass die Zusammensetzung des See- wassers die betreffenden Eier an der parthenogenetischen Entwicke- lung hindere; entweder fehlen diesem gewisse Stoffe (z. D. Na-Jonen). Das Spermatozoid soll nun die fehlenden Substanzen zuführen, oder die Wirkung der hemmenden aufheben; beides kann aber auch durch eine geeignete Salzlósung geschehen. Streng genommen kann man auf Grund der LOEB’schen Versuche nichts weiter sagen, als dass dureh die MgCl,-Lósung eine gewisse Reizwirkung ausgeübt wird, deren Natur uns völlig unbekannt ist, und die zu demselben Resultat führt, wie das Eindringen des Sper- matozoons; dasselbe gilt für die Wirkung der Temperatur auf das Marsilia-Ei, ebenso wie man etwas Analoges bei den JOHANNSEN- schen Versuchen, in denen die Winterruhe durch Aetherwirkung ab- gekürzt wird, annehmen muss. Noch auf einen Punkt sei hingewiesen. STRASBURGER!) hat die Ansicht ausgesprochen, dass das Fehlen der Entwiekelungs- fähigkeit des unbefruchteten Eies in dessen Armuth an Kinoplasma begründet sei. Nun ist es HOTTES?) gelungen, die Menge der als Kinoplasma bezeichnete Substanz durch Temperaturerhöhung zu ver- grössern. Man könnte nun die durch Temperaturerhöhung bei Mar- silia hervorgerufene Wirkung der Vermehrung der kinoplasmatischen Substanz zuschreiben. Doch scheint die Anschauung, dass das so- genannte Kinoplasma wirklich ein selbstständiger Theil des Zellleibes ist, nicht genügend begründet, um zu einer derartigen Erklärung herangezogen zu werden. Sehliesslich wollen wir mit wenigen Worten die biologische Seite unseres Themas streifen. Einen Fingerzeig in dieser Richtung giebt uns dasjenige Sporenmaterial, das nach GOEBEL's Beobachtungen imbryonen erzeugte, während die Mikrosporen nicht keimfähig waren. Es wäre von Interesse, zu untersuchen, ob etwa diejenigen Bedin- gungen, die die Reife der Mikrosporen beeinträchtigen, gleichzeitig 1) STRASBURGER, Ueber Befruchtung. Jahrb. für wiss. Bot, Bd, 30 (1891). 422. 2) Mitgetheilt von STRASBURGER, Histo]. Beiträge, Heft VI (1900), S. 154. a BE nl nn bn, ana 7 u 22420 alas en LE E. HEINRICHeR: Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 109 für die Ausbildung der Fähigkeit zur Parthenogenesis günstig sind. Möglicherweise wird Pilularia ein für diese Studien geeignetes Object abgeben. SADEBECK hat hier (nach brieflicher Mittheilung an Herrn PFEFFER) adventive Embryobildung beobachtet; gelegentlich Konnte ich aber auch echte Parthenogenesis constatiren. Zu untersuchen, unter welehen Bedingungen die eine oder andere Fähigkeit zur Aus- bildung kommt, wird nun eine weitere Aufgabe sein. 14. E. Heinricher: Nachträge zu meiner Studie über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris- Arten’). | Mit Tafel IV. Eingegangen am 25. März 1900. In der genannten Arbeit wurde nachgewiesen, dass sowohl die isolirten Niederblätter der bekannten Bulbillen von Cystopteris bulbi- fera (L.) Bernhardi, als die abgeschnittenen Wedelbasen anderer Cystopteris- Arten. die Fähigkeit besitzen, Regenerationsknospen zu bilden. Wegen der relativen Seltenheit eines solchen Reproductions- vermögens bei Farnen beansprucht dieser Nachweis einiges Interesse; sagt doch GÖBEL?) in seiner ,Organographie der Panzer (1898) noeh ausdrücklich: „Das Reproductionsvermögen der ver- schiedenen Bee ist bei einigen Gruppen ein sehr ge- ringes. Bei den Farnen z. B. ist kein Fall bekannt, dass aus abgetrennten Blättern neue Pflanzen sich gebildet hätten (abgesehen von den „Stipulae“ der Marattiaceen und den aposporen Farnen und andern abnormen Fällen), obwohl hier viel- fach schon an den nicht abgetrennten Blättern Sprosse auftreten“. Einzelne, dennoch schon bekannt gewesene Fälle derartiger Re- generation finden sich in meiner Abhandlung angeführt. Während die Arbeit eines meiner Schüler, die im Laufe des Jahres veröffentlicht werden dürfte, feststellen soll, ob nicht be- stimmte, präformirte Zellen diesen Regenerationaknospen der Cysto- 1) Ueber die Regenerationsfähigkeit der Adventivknospen von Cystopteris bul- bifera (L) Bernhardi und der Cystopteris-Arten überhaupt. Sonderabdruck aus der der Festschrift für SCHWENDENER, Berlin, Gebrüder BORNTRAEGER, 1890. 2) I. Theil, Allgemeine Organographie, S. 39. 110 E. HEINRICHER: pteris-Arten den Ursprung geben (ich hatte solehe nicht beobachtet) und die Art und Weise der ersten Constituirung der Knospen klar- zulegen versuchen wird, sollen im Folgenden einige Ergebnisse nach- getragen werden, welche nach Veröffentlichung meiner im Titel ge- nannten Studie erzielt wurden. Die Ergänzungen betreffen einerseits Versuche, ob bei der Bildung der Regenerationsknospen an den Niederblattschuppen der Bulbillen von Cystopteris bulbifera in der That das Vermögen hierzu, wie von mir betont, nur an eng begrenzten Stellen besteht, — ob nieht dureh Wechsel äusserer Factoren die Regenerationsknospen verlagert zur Anlage zu bringen sind, andererseits berichten sie eingehender über die Regenerationsknospen, welche an isolirten Dlattbasen anderer Cystopteris- Arten. gebildet werden. Zur Zeit jener ersten Publieation lagen diesbezüglich nur die Ergebnisse mit Cystopteris montana vor, während weitere nur anmerkungsweise erwähnt werden konnten A. Versuche mit den Bulbillen von Cystopteris bulbifera Bernh. Wir kennen eine Reihe von Füllen, wo gerade bei den Farnen der Einfluss des Lichtes theils auf den Ort der Organanlage, theils auf den Beginn der Entwickelung einen bestimmenden Einfluss nimmt. In ersterer Hinsicht sei auf die Archegonienbildung an den Prothallien der Farne, in letzterer auf die Beeinflussung der Sporenkeimung dureh das Lieht hingewiesen. Mit Beziehung auf den Einfluss des Lichtes wurden folgende Fragen durch RER zur Entscheidung gebracht. pnt B Treiben die ganzen Bulbillen im Dunkeln ebenso gut aus wie im Lichte? Können auch im Dunkeln, an isolirten Niederblattschuppen, Regenerationsknospen gebildet werden? Ist es etwa möglich, den Anlageort der Regenerationsknospen an den isolirten Niederblattschuppen durch das Lieht zu be- stimmen, die Regenerationsknospen, welche in den ersten Versuchen stets an der Basis der Sehuppe, oberseits auf- getreten waren, etwa an deren Basis, aber an der Unterseite, hervorzurufen ? — -= IH. EEN Alle Culturen wurden gleichzeitig am 29. September 1898 an- gesetzt. Ad L Je ein Töpfehen wurde mit 4 Bulbillen besetzt, das eine am Lichte belassen, das andere unter einen Papperecipienten in die photographische cep. EE gestellt. Das Resultat des Versuches fiel nieht anders aus, als zu erwarten stand. Schon am 19. October war in beiden Culturen das Treiben aller Bulbillen feststellbar, und La imas aiias iuc ts co cm MM jur ara TERNURA. Nachträge über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 111 waren die Triebe in der Dunkeleultur eher fortgeschritten. An den Pflanzen der Dunkelcultur kamen eben Etiolementerscheinungen, starke Streckung der Wedelstiele, sehr ausgeprägt zum Vorschein; eine am 6. XII. conservirte Pflanze bringt die durch Etiolement be- dingte Wuchsform schon sehr gut zum Ausdruck. Ad IL. Je zwei mit Sand gefüllte Tópfehen wurden mit vier isolirten Niederblattsehuppen beschiekt, das eine (a) am Lichte be- lassen, das andere (5) unter einen Papperecipienten in die Dunkel- kammer gestellt. In a wurde die Anlage einer Regenerationsknospe an einer Niederblattschuppe am 28. IV. 1899 beobachtet. Bis zum 17. X. 1899 hatte noch eine zweite Niederblattschuppe eine Knospe gebildet. n b wurden am 28. IV. 1899 an einer Niederblattschuppe zwei Knospenanlagen beobachtet, am 25. VII. eine Knospe an einem zweiten Niederblatt. Weitere Knospen kamen bis zum Abbruch des Ver- suches am 17. X. 1899 nicht zur Dildung; eine der vier ausgelegten Niederblattschuppen war durch Pilzwucherungen vernichtet worden. Ad HI. Den Ort der Anlage der Regenerationsknospen an isolirten Niederblattschuppen habe ich in meiner ersten Mittheilung folgendermassen begrenzt: „Diese Regenerationsknospen sind in ihrer Entstehung an einen bestipsiaun Ort geknüpft. Sie entspringen stets oberhalb des Insertionspunktes des Niederblattes, auf der Oberseite desselben, eventuell eine auf jeder Flanke; oft entwickelt sieh nur die Knospe einer oder der anderen Seite*. Da die Niederblütter der Bulbillen bei den ersten Versuchen stets mit ihrer Oberseite naeh oben, dem Lichte zugekehrt gewesen waren, schien es mir nicht unmöglich, dass bei inverser Lagerung derselben die Regenerationsknospen an der Unterseite würden hervor- gerufen werden können. Die Ergebnisse Ad II, welche die Möglich- keit einer solchen Verlagerung nicht widerlegen, aber weniger wahr- scheinlich erscheinen lassen, lagen ja zur Zeit des Bas der Versuche noch nicht vor. Es wurden daher (am 29. IX. 1898) in dem Topfe a 8 isolirte Niederblätter mit der Oberseite nach oben, gegen das Licht aus- gelegt, während in dem Topfe 5 die Oberseite von ebenfalls 5 Nieder- blättern gegen das Substrat, die Unterseite gegen das Licht gewendet war. Es mögen zunächst einige kurze Tagebuchnotizen über diese Culturen a und £ folgen: 16. XL 1898. In a keine Knospen bemerkbar; in b an drei Nieder- blättern schon ziemlich grosse Knospen, an zweien eine, an einem zwei. Alle entstanden am normalen Ort, basal an der Oberseite, die in dem Falle Schattenseite ist. Ber, der deutschen bot, Gesellsch. XVIII, 8 112 E. HEINRICHER 8. IV. 1899. In a sind 6 Niederblätter noch ohne Regenerations- knospen, eines (7) ist verwest. Das 8. Niederblatt hat eine Knospe getrieben, die schon den ersten Wedel entwickelt. Diese Knospe steht ungewöhnlich stark gegen die Mitte ge- rückt, nur etwas rechts von der Mediane. In 5 haben sich die an drei Niederblättern bereits im Herbste angelegten Knospen (1, 1, 2) schon zu starken Pflànzehen entwickelt. Zwei Niederblätter sind inzwischen verfault, zwei leben, sind aber ohne Regenerationsknospen; das letzte endlich hat 2 Knospen angelegt, basal, mehr minder kantenständig, an der Ober-, der Schattenseite im Versuche. 17. X..1899. In a sind noch 6 Niederblätter vorhanden, nachdem jenes, das die am 8. IV. notirte Regenerationsknospe gebildet hatte, am 23. VI. als Präparat in Alkohol eingelegt worden war. Von den 6 restirenden Niederblättern hat nur noch eins eine Regenerationsknospe getrieben. In 5 haben auch die letzten 2 Niederblätter je eine Knospe gebildet, basal an der Ober- und bezüglich des Ver- suches Sehattenseite. An 4 Niederblättern sind die Knospen schon zu mehr minder starken Pflanzen geworden. Der Versuch III wird hier abgebrochen. Es haben bis zum. Schlusse des Versuches in a 2 Niederblütter je eine Regenerationsknospe gegeben, eines ist verwest, 5 leben noch, ohne Regenerationsknospen bisher gebildet zu haben. In 5 haben 6 Niederblätter 8 Regenerationsknospen gebildet, 2 Niederblütter sind verwest. Das Ergebniss des Versuches III lässt sich dahin zusammenfassen: 1. Eine Verlagerung der Anlage der Regenerationsknospen da- durch, dass die Oberseite der Niederblätter zur Schattenseite gemacht und die Unterseite dem Lichte zugekehrt wird, ist nicht möglich. Die Knospen kommen immer in der Basalregion der Oberseite zur Anlage. 2. Auch die Schwerkraft übt keinen Einfluss auf den Ort der Entstehung der Regenerationsknospen. Ob die Niederblätter mit ihrer Oberseite nach oben oder nach unten sehen, die Regenerations- knospen kommen immer an der Oberseite, in der basalen Region zur Ausbildung. 3. Die Regenerationsknospen werden in grösserer Zahl ent- wickelt, wenn die Knospen bildende Oberseite dem Substrate zu- gewendet ist, als wenn sie ihm abgewendet ist (8:2), und auch ihre Anlage erfolgt im ersteren Falle viel rascher. (Vergl. Tagebuch- Angabe vom 16. XI. 1898). Hat die vermehrte Regenerationsknospen- bildung in der Cultur 5 gegenüber o vielleicht zum Theil ihren ——AÁ—áÀ ^ Quar epa rc SN E Nachträge über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 113 Grund darin, dass die in £ ausgelegten Niederblütter etwas stärker waren als jene in a, so ist doch nicht zu bezweifeln, dass in erster Linie die Feuchtigkeitsverhültnisse sowohl die Beschleunigung in der Anlage, als die gróssere Zahl der entstehenden Regenerationsknospen bedingen. Nachdem einmal die Fühigkeit zur Knospenbildung an die Dasal- region der Oberseite der Biederbláttaehuppon streng geknüpft er- scheint, wird die Anlage und die schnelle Entwickelung derselben begünstigt, wenn die Oberseite dem durchfeuchteten Substrate zu- gekehrt ist. 4. In meiner ersten Mittheilung wurde angegeben, dass die Regenerationsknospen an den Niederblattschuppen in der basalen Region, oberseits, flankenständig entstehen. Entweder an jeder Flanke eine, oder nur eine an dieser oder jener Seite. Ist dies auch der gewöhnliche Fall, so geht aus dem Versuche a (vergl. Tagebuch- Notiz vom 8. IV. 1899) doch hervor, dass auch die medianen Partien der Basalregion der Oberseite eventuell zur Knospenbildung befähigt sind. Fig. 1, Taf. IV, zeigt die Nieder- blattschuppe aus dem Versuche a, an der die Regenerationsknospe der Mittellinie sehr genähert entstand. Die Versuche ad I und II zeigten sowohl, dass die ganzen Bul- billen von Cystopteris bulbifera im Dunkeln zu treiben vermögen, als auch, dass isolirte Niederblattschuppen derselben auch im Dunkeln Regenerationsknospen erzeugen können. Das Licht ist somit zur Anlage der Regenerationsknospen nicht nothwendig. As AT 1.*1.1 B. Versuche über R ng an abge- schnittenen Wedeln verschiedener Cystopteris-Arten. i. Cystopteris montana. Die Ergebnisse der Versuche mit Cystopteris montana sind zum Theil schon eingehender in meiner ersten Mittheilung beschrieben worden. Der zweite der dort besprochenen Versuche war zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen. Er soll hier in seinem ganzen Verlaufe beschrieben werden. Die Versuche wurden am 6. Juli 1898 eingeleitet; verwendet wurden die Basaltheile der Wedel; wenn bei jungen Wedeln die Spreiten nieht entfernt wurden, wird dies besonders bemerkt. Die zur Regeneration bestimmten Stücke wurden stets auf in Thon- schüsseln gefüllten Flusssand ausgelegt, die Bewässerung von unten, vom Untersatz her, vorgenommen, und die Culturen mit Glasglocken gedeckt. kk 114 E. HEINRICHER: Der Versuch mit Cystopteris montana gliedert sich nach dem Alter der verwendeten Wedel in drei Stufen: 1. ausgelegt wurden die Basaltheile von 4 Wedeln, deren Spreiten schon. abgestorben und nicht mehr erhalten waren. 2. ausgelegt wurden die Basaltheile zweier erwachsenen Wedel mit vorhandener Spreite. 3. 3 Wedel im jugendlichen Alter, mit noch eingerollter Spreite. Gesammtlànge der Wedel circa 3 em. a) von einem Basaltheil wurde die Spreite entfernt, das übrig gebliebene Basalstück war 5 mm lang. P) zwei der Wedel wurden ganz, sammt den Spreiten aus- gelegt. Tagebuchartig folgen nun die Ergebnisse der 3 Culturen. 1. 1. VII. 1898. An einem der ausgelegten Basaltheile ist an der Basis oberseits die Bildung einer Regenerationsknospe er- ennbar. 21. X. 1898. An zwei der ausgelegten Blattbasen ist je eine ziemlich starke Knospe enstanden; die Knospen entwickeln schon ihre ersten Wedel. 16. XL 1898. Keine weiteren Regenerationsknospen; zwei der aus- gelegten Basaltheile haben keine gebildet. 2. 24. VIL. 1898. An einem der ausgelegten Basaltheile ist eine ent- stehende Knospe bereits gut erkennbar. 21. X. 1898. Obige Knospe hat sich schon zur Pflanze entfaltet. 16. XL 1898. Auch der zweite ausgelegte Basaltheil hat eine Knospe gebildet. 3. a) 24. VII. 1898. An einer Seite des ausgelegten Basaltheiles ist eine gut erkennbare Knospe vorhanden, 21. X. 1898. Diese Knospe ist zur Pflanze geworden, und an der andern Kante des Basaltheiles hat sich eine zweite Knospe gebildet. Dieser Basaltheil ist in Fig. 2, Taf. IV abgebildet. p) 24. VII. 1898. Keine Knospenanlagen: die Spreiten beginnen sich zu entrollen. 21. X. 1898. Keine Regenerationsknospen entstanden, Von den im Ganzen ausgelegten 9 Basaltheilen von Wedeln (2 jugendliche sammt den Spreiten) haben 5, zusammen 6 Regenera- tionsknospen gebildet. Zur Regeneration kamen sowohl die Basal- PL AUN e Eie T aei D HR TER a D — Nachträge über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 115 theile ausgewachsener Wedel mit bereits abgestorbener Spreite, als ausgewachsener Wedel, die noch lebende Spreiten hatten, als auch jugendlicher Wedel mit in der Knospenlage befindlicher Spreite. II. Cystopteris fragilis. In meiner ersten Mittheilung ist nur ein Fall von Regenerations- knospenbildung an dem Basaltheil eines Wedels dieses Farnes be- schrieben. Ein zweiter Versuch und seine Ergebnisse seien darum hier wiedergegeben. Der Versuch wurde am 6. Juli 1898 eingeleitet und in 2 Culturen durchgeführt. Ausgelegt wurden: 1. 5 Basaltheile von Wedeln mit ausgewachsener Spreite. 2. 5 junge Wedel mit noch vollkommen eingerollter Spreite; letztere wurde nicht entfernt. Die Ergebnisse verzeichnet das Tagebuch folgendermassen: E 24. VII. 1898. Keine Knospenanlagen bemerkbar. 21. X. 1898. An einer Wedelbasis ist eine starke Knospe mit einem sich entfaltenden Wedel vorhanden. 16. XI. 1898. Obige Knospe ist zu einer kräftigen Pflanze geworden. (Das Wedelstück mit dieser Pflanze ist in Fig. 3, Taf. IV, nach photographischer Aufnahme dargestellt.) Zwei weitere Basaltheile scheinen Knospenanlagen zu entwickeln, und zwar einer zwei, der andere eine. 3. XII. 1898. Einer der ausgelegten Basaltheile ist verfault; von den übrigen haben 3 Regenerationsknospen gebildet. Eine ist zu der oben erwähnten, kräftigen Pflanze geworden. Die am 16. XL 1898 notirten Knospenanlagen an zwei Basaltheilen sind nunmehr deutlich und sicher unterscheidbar. 2. 24. VII. 1898. Alle Spreiten in Aufrollung begriffen. 21. X. 1898. Alle Spreiten abgestorben; an dem Basaltheil eines Wedels eine Knospe vorhanden. 16. XL 1898. Ein zweiter Basaltheil zeigt zwei grüne Höckerchen, die offenbar Anlagen von Regenerationsknospen sind. 3. XII. 1898. Auch die Basaltheile von vier der ausgelegten Wedel, (auch desjenigen, welcher sub 21. X. 1898 notirt ist und eine Knospe angelegt hatte) sind verwest; erhalten ist nur einer mit deutlich erkennbaren Knospen. Die eine steht an der linken Flanke der Oberseite, 2 mm über dem Grunde, die andere rechts am Grunde. Dieser Basaltheil mit seinen zwei Regenerationsknospen ist in Fig 4 abgebildet. 116 E. HEINRICHER: Von 10 ausgelegten Basaltheilen producirten 5 Regenerations- knospen und zwar im ganzen 7; solche Knospen kamen sowohl an den Basaltheilen ausgewachsener Wedel, als auch an jenen noch jugendlieher, die zu Beginn des Versuches noch eingerollte Spreiten hatten, zur Bildung. Bemerkenswerth sind die primitiv ausgestalteten Wedel, welche die aus den Regenerationsknospen sich entwickelnden Pflanzen zu- nächst bilden. In der Fig. 3 ist eine ältere Pflanze, die auf dem besagten Wege entstand, und die diese Erscheinung noch erkennen lässt, abgebildet, obschon sie für diesen Zweck etwas zu spät auf- genommen wurde, da die ersten Wedel zur Zeit schon abgestorben waren. Die ersten Wedel bilden nämlich keine flächenartige Spreite, sondern diese bleibt auf die Mittelrippe beschrünkt; dann kommen Wedel, die schon eine Theilung zeigen, aber wieder nur gewisser- massen die Hauptrippe mit ihren Seitenrippen darstellen. Ein solcher Wedel ist in Fig. 3 bei w vorhanden. Schliesslich kommt es zur Bildung von siele welche am Ende der Hauptrippe und auch an den Seitenrippen kleine Assimilationsflächen ausbilden. EBECK') vertritt in seiner Abhandlung „Filices Cameru- nianae Dinklageanae*, in welcher er mehrfach bemerkenswerthe Mittheilungen über Adventivknospen bildende Farne bringt, den Ge- danken, dass die Adventivknospen stets denselben Entwickelungsgang einschlagen, den die betreffende Farnart bei ihrer Embryonal-Entwicke- lung zeigt. Mag dies häufig zutreffen, allgemein gültig ist es sicher nicht. Die gewöhnlichen Bulbillen, die Cystopteris bulbifera an den Wedeln bildet, erregen offenbar auch bei SADEBECK selbst schon Zweifel. Die embryonale Entwickelung ist ihm hier nieht bekannt, doch hält er es für sehr móglich, dass auch die aus dem befruchteten Ei heran- wachsende Pflanze mit den eigenthümliehen, zu Speicherorganen adaptirten Niederblüttern beginnt, wie sie den Bulbillen eigen sind. Ich meinerseits halte dies für unwahrscheinlich. Eine Entscheidung kann ja selbstverständlich nur der Versuch erbringen. Allein die Regenerationsknospen, die an den isolirten Niederblüttern entstehen, und die ja auch Adventivknospen sind, zeigen einen ganz anderen Entwiekelungsgang als diejenigen, welche zu den Bulbillen an den Wedelspreiten werden. In meiner ersten Mittheilung wurde dies sehon im Punkt 4 der Resultate hervorgehoben. Auch hier entstehen anfangs häufig rudimentüre Wedelformen, gewissermassen auf die Mittelrippe beschrünkte Bildungen. Sie sind lebhaft grün und werden dureh ihre Assimilation zur Erstarkung der jungen Pflanze gewiss schon das ihrige beitragen. Ein vollkommenes Blatt auszugestalten, cic der Hamburgischen wissenschaftlichen Anstalten. (Beiheft) XIV. Lo E MR MEE dp Tm SN C me METER 3 e ee E o EBRIS ee cal ae o uci apes mico e Acro Nachtrüge über die Regenerationsfühigkeit der Cystopteris-Arten. 117 dafür reicht bei diesen Reg tions] bildungen offenbar der vorhandene Vorrath an Reservestoffen vorerst nicht aus. Hier haben wir also bei demselben Farn zweierlei Adventivknospenbildungen, die einen von einander wesentlich verschiedenen Entwickelungsgang zeigen. Beide können unmöglich mit dem Bildungsgange überein- stimmen, der von der aus dem Ei hervorgehenden Pflanze ein- geschlagen wird. Vermuthen würde ich, dass dieser sogar verschieden von jenem beider Adventivknospenarten verläuft. III. Cystopteris bulbifera. Am 6. Juli 1898 wurden ausgelegt: 1. 2 Basaltheile abgestorbener Wedel. 2. 3 Basaltheile ausgewachsener Wedel, die noch lebenskräftige Spreiten hatten. 3 Basaltheile junger Wedel mit noch eingerollten Spreiten; bei zweien wurde die Spreite entfernt, beim dritten be- lassen. Das Ergebniss war, dass von Gruppe 3 schon am 21. X. zwei Basaltheile (darunter jener, der in Verbindung mit der Spreite be- lassen war) verwest vorgefunden wurden, und dass bis 16. XI. 1898 schon alle ausgelegten Basaltheile dasselbe Schicksal ereilt hatte, ohne dass es zur Bildung von Regenerationsknospen ge- kommen wäre. Diese Versuche bestätigen also wieder das mit Cystopteris bulbifera auch früher erhaltene, in der ersten Mittheilung bekanntgegebene Ergebniss. An jener Stelle ist auch die Begründung für dieses Verhalten der isolirt ausgelegten Basaltheile der Wedel von Cystopteris bulbifera angeführt und andererseits gezeigt worden, wie man auf Umwegen auch die Blattbasen dieser Cystopteris-Art zur Ausbildung von Regenerationsknospen zwingen kann. (Vgl. l c. S. 158). ZA b IY. Cystopteris alpina. Am 6. Juli 1898 wurden ausgelegt: |. 1 Basaltheil von einem Wedel, dessen Spreite schon abge- storben war. 3 Basaltheile von Wedeln, die ausgewachsene, lebenskräftige Bpreiten besessen hatten. 6 Basaltheile von jungen Wedeln, mit noch nieht entfalteten Bea die in Verbindung mit den Basaltheilen belassen wurden. Auch hier seien die Ergebnisse der drei Culturgruppen zunächst in tagebuchartiger Form mitgetheilt. 2. ergab keine Regenerationsknospe. IV Sr 118 E. HEINRICHER: 2. 24. VIL 1898. Keine Knospenanlagen bemerkbar. 21. X. 1898. An einem Basaltheil eine Knospe. 16. XI. 1898. Diese Knospe ist schon relativ gross geworden. Eine zweite Wedelbasis zeigt 2 Knospenanlagen, die eine knapp über der basalen Schnittfläche oberseits, die andere etwas hóher, auf der gegenüberliegenden Flanke. 3. 24. VII. 1898. Noch keine Knospenanlagen erkennbar. 21. X. 1898. Ein Basaltheil (Spreite abgestorben) hat zwei deutlich sichtbare Knospenanlagen; an jeder Flanke der Oberseite steht eine. 16. XI. 1898. Zwei Wedelbasen tragen schon starke Knospen; die eine zwei, die andere eine. Eine Wedelbasis ist verwest und wird entfernt; an einer weiteren scheint eine Knospen- anlage zu entstehen 3. XII. 1898. Ein zweiter Basaltheil ist verwest und wird entfernt, Derjenige, an dem am 16. XI. eine Knospenanlage vermuthet wurde, hat nun deren zwei gebildet; die eine steht an der Flanke, die andere nur etwas seitlich von der Mediane. 4. I. 1899. Von den vier noch lebenden Basaltheilen hat nur einer keine Regenerationsknospe. Von den anderen trägt der erste mindestens zwei (vgl. Fig. 6), der zweite eine kräftige junge Pflanze. Auf dem dritten (an diesem die erste Knospen- anlage am 16. XI., die zweite am 3. XII. beobachtet) sitzen drei noch weniger entwickelte Knospenanlagen. Ihre Ver- theilung auf der Oberseite der Wedelbasis zeigt Fig. 5. Im Ganzen haben also von 10 ausgelegten Basaltheilen fünf, und zwar zusammen 9 Regenerationsknospen gebildet. Zur Regeneration schritten sowohl Basaltheile ausgewachsener Wedel als solehe mit unaufgerollter Spreite. Ob nicht auch Basaltheile von Wedeln, deren Spreiten schon abgestorben sind, zur Knospenbildung befähigt sind, kann nicht als entschieden angesehen werden, da das negative Er- gebniss mit einem solehen Basaltheil um so weniger entscheidet, als für C. montana auch mit solchen positive Resultate erzielt wurden. Auch hier zeigte es sich ferner, dass wenn auch die Knospen- bildung streng an "die Oberseite gebunden ist, doch die mehr oder minder ausgeprägte Flankenstellung der Knospen nicht ausschliess- lich vorkommt, und in Ausnahmefällen die Knospe der Mediane ziemlich genähert zur Ausbildung kommt. Potentiell ist also die Fähigkeit zur Knospenbildung der ganzen basalen Oberseite des Wedelgrundes eigen, wenn schon sich die Flanken gewöhnlich als noch besonders bevorzugte Stellen erwiesen. gi ge 09] DEE Le el cue reo i oo don s Nachtrüge über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 119 Weiteres hat eine Wedelbasis 3 Regenerationsknospen an ihrer Oberseite gebildet, ein Fall, wie er ähnlich‘ (4 Knospen) für Cysto- pteris fragilis schon beobachtet und in der ersten Mittheilung S. 157 beschrieben wurde. Es geht daraus hervor, dass wenn auch meist nur 1—2 Knospen entstehen, ihre Zahl «doch keine so genau be- grenzte ist. Auch ist es ohne genauere Untersuchung, auf rein makroskopischem Wege nicht zu entscheiden, ob das, was uns event. als eine flankenständige Regenerationsknospe erscheint und sich an- scheinend zu einem Pflünzehen entwickelt, in der That auch stets eine einfache Anlage und ein einzelnes Pflänzchen ist. Diese Be- denken sind mir wiederholt aufgestiegen, und sie wurden nur ver- stärkt durch das, was ich gelegentlich der eingangs erwähnten, ent- wickelungsgeschichtlichen Studie meines Schülers gesehen habe. Den Bericht darüber wird dieser in seiner Abhandlung bringen. Bemerkenswerth ist der Versuch mit Cystopteris alpina ferner deshalb, da er zeigt, wie spät eventuell die Regenerationsknospen- bildung noch eintreten kann, wie lange also zu warten nothwendig ist, um eine giltige Entscheidung zu treffen. Nach gut 3 Monaten wurde die erste Regenerationsknospe gebildet, die weiteren kamen noch später, im vierten und fünften Monate, die letzte am Beginn des siebenten zum Vorschein. Ganz ähnlich verhalten sich übrigens isolirte Niederblätter der Bulbillen von Cystopteris bulbifera. W enn auch einzelnė sehr rasch die Bildung von Regenerationsknospen ein- leiten, so kommt es doch bei anderen erst nach Monaten dazu. Im Punkt 14 des Résumés meiner ersten Studie habe ich her- vorgehoben, dass, wenn man junge Wedel von C. montana nimmt, deren Spreiten noch eingerollt sind, Knospenbildung an der Wedel- basis rasch eintritt, wenn die Spreite von der Basis abgetrennt wurde, wührend, wenn letzteres nicht geschah, wenigstens zunüchst keine Regenerationsknospen gebildet werden. Dem entspricht das Ergebniss des in dieser Mittheilung auf S. 114 mitgetheilten Ver- suches. Hingegen zeigt der Versuch 2 mit Cystopteris alpina und, ebenso der Versuch 2 mit C. fragilis, dass auch dann, wenn die Ab- trennung der Spreite von solchen jungen Wedeln nicht erfolgte, dennoch Regenerationsknospenbildung eintrat. Die zunächst sich aufrollenden jungen Spreiten starben bald ab, während der viel lebenszähere Basaltheil erhalten bleibt. Diese Lebenszähigkeit der Basaltheile tritt ja auch darin zu Tage, dass sie nach dem natür- lichen Absterben der Wedel noch lange lebend erhalten bleiben und die EE der Wedel eben oberhalb dieser Basaltheile er- folgt. "Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass bei Verwendung so junger Wedel die Entfernung der Spreiten vom Basaltheile fórdernd auf die Regenerationsknospenbildung einwirken dürfte, indem zur Entrollung der Spreiten, wenn sie belassen werden, doch eine ge- 120 E. HEINRICHER: wisse Summe von Baumaterial aus dem Basaltheil der Spreite hinzu- geführt werden dürfte, die sonst voll zur Regenerationsknospen- bildung verfügbar bleibt. Die Punkte 13 und 14 des Résumés meiner ersten Mittheilung bedürfen zur besseren Sicherstellung einer grósseren Reihe von Versuchen als bisher vorliegen; Punkt 14 ist zum Theil durch die Versuchsergebnisse mit udo fragilis und C. alpina berichtigt. Die Prieina dan 1. Theils dieser Studie finden sich auf S. 112 zusammengestellt; die des zweiten lassen sich folgendermassen geben: 1. Die Bildung von Regenerationsknospen trat an isolirten Basal- theilen der Wedel von Cystopteris montana, C. fragilis und C. alpina auf, hingegen nicht an jenen der C. bulbifera. (Wie auch bei dieser Art Knospenbildung an der Wedelbasis hervorgerufen werden kann, darüber vgl Punkt 9 des Résumés der ersten Mittheilung). 2. Die Regenerationsknospen konnten sowohl auf Basaltheilen von Wedeln, deren Spreiten schon abgestorben und abgeworfen waren, als auch an solchen, deren Spreiten entweder voll entwickelt oder noch vollständig in der Knospenlage eingerollt waren, zur Aus- bildung gelangen. 3. An Basaltheilen junger Wedel mit noch eingerollter Spreite traten auch dann Regenerationsknospen auf, wenn die Spreitenanlage im Zusammenhang mit der Wedelbasis belassen wurde. Die Spreite entfaltet sich zunächst, stirbt dann aber bald ab, während der Basal- theil länger am Leben bleibt und eventuell zur Knospenbildung schreitet. 4. Die Knospen kommen mehr oder minder in den untersten Partien der Wedelbasen, stets auf ihrer Oberseite, zur Entwicke- lung. Meist entwickeln sie sich mehr den Flanken genähert und vorwiegend entweder nur in Einzahl oder in Zweizahl (dann auf jeder Flanke eine). Doch ist die Zahl der Knospen offenbar nicht streng begrenzt, es wurden auch drei Knospen (Cystopteris alpina) und vier (Cystopteris fragilis) beobachtet; und so wie für die Nieder- blütter der Cystopteris bulbifera gezeigt wurde, dass der Ort der Knospenbildung nieht so eng begrenzt sei und Knospen auch in der Mediane des Blattes sich entwickeln können (vgl. Fig. 1), so wurde Aehnliches auch hinsichtlich der Knospenstellung an den regene- rirenden, ausgelegten Wedelbasen festgestellt. 5. Die Erstlingswedel, welche die Regenerationsknospen bilden, sind häufig sehr primitiv ausgestaltet und deren Spreite gewisser- massen auf die Mittelrippe beschränkt. Auch können weitere Wedel schon Seitenverzweigung zeigen, wobei aber ebenfalls Beschränkung auf die Rippen und Unterbleiben einer flächenartigen Entwickelung statthaben kann. MELLE UN Lii uos ate c a = E: a. VET ]p (0007 Re SMOD ERE RE E Nachträge über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. 1?1 6. So wie an isolirt ausgelegten Niederblattschuppen der Bulbillen der Cystopteris bulbifera die Anlage und Ausbildung der Regenerations- knospen oft in sehr kurzer Zeit verlüuft, oft wieder erst nach Monaten eintritt, so stellen sich auch die Regenerationsknospen an abgetrennten Grundstücken der Wedel von Cystopteris-Arten oft schon nach 3—4 Wochen, oft erst nach Monaten ein. Theilweise scheint die Schnelligkeit der Ausbildung von Regenerationsknospen auch nach den Arten zu schwanken. Cystopteris montana, die über- haupt sehr geneigt ist, Regenerationsknospen zu bilden, erzeugt sie zumeist rasch, bei Cystopteris alpina erschienen die ersten nach drei Monaten, die letzte am Beginne des siebenten. 7. Die Vermuthung SADEBECK's, dass alle Adventivknospen der Farne in der Ausbildung der ersten Organe denselben Typus zeigen, wie ihn die junge, aus dem befruchteten Ei sich entwickelnde Pflanze derselben Art besitzt, trifft gewiss nicht allgemein zu. Für Cystopteris bulbifera kennen wir zweierlei Arten von Adventivknospen: die Bul- billen an den gewöhnlichen Wedeln, die Regenerationsknospen an den Niederblättern der Bulbillen; im Entwickelungsgang derselben zeigen sich wesentliche Mira pe e Erklärung der lila: Sämmtliche Figuren sind photographische Reproductionen der in Alkohol conservirten Objecte. Fig. 1. Isolirtes Niederblatt von einer Bulbille der Cystopteris bulbifera mit Re- RE Die.Stellung der letzteren. ist insofern bemerkens- h, als sie sich ziemlich in der Mediane der Oberseite entwickelt hat, i nicht, wie meistens, auf einer (oder beiden) der Flanken. 5 = Basis. Vergr. 4. Fig. 2. Abgetrenntes, 5mm langes Basalstück eines noch jungen Wedels mit völlig eingerollter Spreite, von Cystopteris montana, das zwei Regenerations- knospen gebildet hat. Die eine ist schon stark entwickelt, die andere, bei kn, ist noch weit zurückgeblieben. Verger. 3. Basalstück eines ausgewachsenen Wedels von Cystopteris fragilis, das isolirt ausgelegt eine Regenerationsknospe getrieben und zur, kräftigen Pflanze entwickelt hat. Bei w und w, Wedel, die noch zu keiner flächen- artigen Spreitenbildung gelangen. Ober w sind ein Paar solcher Erst- lingsblätter schon abgestorben und verschrumpft. Vergr. 2, Fig. 4. Basalstück eines Wedels von Cystopteris fragilis, der ursprünglich sammt der noch eingerollten Spreite ausgelegt wurde. Die Spreite wurde ent- rollt, starb aber bald ab, am Basalstück entwickelten sich die beiden in der Figur deutlich erkennbaren Knospen. gr. Fig. 5. Basaltheil eines Wedels von Cystopteris alpina, mit drei noch wenig ent- wickelten Regenerationsknospen. Der ausgelegte Wedel hatte noch eine vollständig eingerollte Spreite, zi später entrollt wurde, bald darauf aber der Verwesung verfiel. rgr. 4 Grundstück eines Wedels von opis alpina, auf dem die Regenerations- knospen schon zu jungen Pflanzen herangewachsen sind. Auch hier haben die ersten Wedel alle keine flüchenartige Spreite, und ist letztere ge- wissermassen auf die Mittelrippe beschränkt. Vergr. ? Fei wii 3 © z di e: 122 E. ULE: 15. E. Ule: Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. — Eingegangen am 26. März 1900. 1. Fledermäuse als Verbreiter von Samen. An einer hohen Ceeropia, die vor meinem Fenster steht, fiel mir auf, dass sie bei und nach Sonnenuntergang von Fledermäusen um- schwärmt wurde, sobald Früchte reif waren. Bei grösserer Auf- merksamkeit sah ich nun, wie diese Fledermäuse von Zeit zu Zeit an die Fruchtstände flogen und daran einen Moment hängen blieben, um, wie ieh zuerst vermuthete, Insecten zu fangen. Als aber anderen Morgens die Früchte, das sind die dicken, fleischigen Scheinähren, ürzer geworden waren, war es klar, dass die Fledermäuse daran gefressen haben mussten, und sie sodann gewiss zur Verschleppung der Samen beitragen. Später habe ich mich noch deutlicher davon überzeugt, dass die Fledermäuse wirklich an den Cecropia - Früchten zehren. Oft sieht man die Cecropia an den verschiedensten Stellen aufspriessen, selbst auf Mauern und Bäumen und besonders an Palmen, aus den Scheiden der alten Blätter. Freilich fristet sie hier nur ein kümmerliches Dasein und wird höchstens einige Meter hoch. Solche Schlupfwinkel, wie die Höhlung, welche die alten Seheidenblütter der Palmenblätter bieten, werden aber kaum von Vögeln aufgesucht, wohl aber von Fledermäusen, wie ich sie selbst schon habe daraus hervorkommen sehen. Dadurch lässt sich auch erklären, warum aus den Palmennischen so häufig Epiphyten von Ficus und Coussapoa hervorwachsen, denn deren Früchte werden gewiss auch von den Fledermäusen verzehrt. Solche Epiphyten, deren Beeren die Vögel ausschliesslich nachgehen, wie z. B. viele Bromeliaceen, findet man kaum auf Palmen. Es sei hier hervor- gehoben, dass diese Fledermäuse nicht zu den eigentlichen Frucht- fressern gehören, welche in Brasilien fehlen, sondern es sind echte Raubthiere, die nebenbei sich von Früchten nähren. Bekannt ist es auch, dass sie an verschiedenes Obst gehen, so sollen sie die Früchte von Achras Sapota L. besonders lieben. Alle diese erwähnten Früchte haben im Geschmack etwas Süsslich - Weichliches gemein. Gewiss werden viele Samen dureh Vógel verbreitet, dass dabei aber auch die Fledermäuse eine Rolle spielen, hat Dr. FRITZ MÜLLER für andere Früchte schon nachgewiesen. Geck: Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. 123 2. Blattschneider als Verschlepper von Samen und Stoffen für Humus. Am sandigen Meeresstrand bei Copacabana fand ich merk- würdiger Weise die erbsengrossen Samen von /pomoea pes caprae L. auf langen Linien liegen. Ueber die Ursache dieses Umstandes wurde ich bald aufgeklärt, als ich Sehleppameisen (Atta), eine jede mit einem Samenkorn beladen, einherziehen und schliesslich in einem Loche verschwinden sah. Die Schleppameisen oder Blattschneider mussten also diese Samen für ihr Nest und ihre Pilzzucht ge- brauchen, wie sie auch andere Samen und besonders gern Blüthen- theile dafür sammeln. Auf Strassen habe ich schon gesehen, wenn von Lastwagen Reis oder Mandiokamehl verloren gegangen war, wie diese Ameisen solche Stoffe eifrig wegtrugen. Bei einem Samentransport der Ameisen gehen hin und wieder einzelne Körner verloren und können nun an entfernten Orten aufwachsen. Wenn vielleicht auch bei Ipomoea pes caprae L. diese Verbreitung der Samen, welche am sandigen Strande leicht rollen, weniger Bedeutung hat, so hat sie dieselbe jedoch gewiss für andere Samen. Auf einem Waldwege des Corcovado beobachtete ich, wie die Blattschneider Orangenschalen zerschnitten und fortschleppten. Als ich den Zug der Amdisen verfolgte, sah ich, wie dieser sich endlich an einem Baume in die Höhe zog und dort unter einer riesigen Bromeliacee, Chevaliera comata Mez, etwa in einer Höhe von 5 m über dem Boden, verschwand. Hier oben mussten also die Ameisen Raum genug für ihr Nest und ihren Pilzgarten gefunden haben, und tragen sie so sicher zur Humusanhäufung für die Epiphyten bei. Durch solche und alle möglichen anderen Umstände lassen sich die oft riesigen Humusansammlungen auf den Bäumen erklären, welche bewachsen dann oft schwebenden Gärten gleichen. 3. Schutzameisen der Ceeropia. Als ich im Juli des Jahres 1897 ein Bäumchen von Myrrhinium atropurpureum Schott. in Blüthe antraf, bemerkte ich, wie daran die Blattschneider thätig waren und die süssen, saftigen Blumenblätter einsammelten. Indess, ihre Arbeit schien nicht recht zu gelingen, und waren sie dabei durch irgend etwas behindert. Bei genauem Zusehen sah ich nun, wie in Spalten des schenkeldieken Stammes eine andere kleine Ameise hauste, welche die grosse Schleppameise anfiel, sobald sie sich ihrem Wohnsitz näherte. Schon die erste kleine Ameise brachte die Schleppameise zum Stutzen; kamen dann noch mehrere, die sie wüthend angriffen, so liess sie sich regel- 194 E. ULE: müssig fallen und räumte das Feld. Nur wenigen Schleppameisen gelaug es unbemerkt von der anderen Seite des Stammes oder von anlehnendem Gebüsch ihr Ziel auf dem Myrrhinium-Bäumchen zu erreichen. Diese Beobachtung, die beweist, dass thatsächlich kleine Ameisen die grossen Blattschneider hindern an einer Pflanze ihr Zerstörungswerk auszuführen, macht auch die Wirksamkeit der Schutzameisen von Cecropia höchst wahrscheinlich, obwohl hier noch niemand den Kampf wirklich gesehen hat. Wenn nun auch kein Zweifel besteht, dass die Ameisen die Cecropia vor den Blattschneidern wirklich schützen, so kann ich doch darin keinen Grund einer Anpassung der Cecropia zu Gunsten der Ameisen finden. Unendlich gross ist die Zahl der Stoffe, welche die Blattschneider zu ihrem Nest gebrauchen. Sehr gern wählen sie kleine, fleischige Früchte oder Blüthentheile, sonst aber dienen ihnen alle möglichen Blattarten, und selbst Grasblätter habe ich von ihnen zersehneiden und wegtragen gesehen. Nirgends findet man da bei anderen Pflanzen in der überall dichten Vegetation ein Schutzmittel. Das erwähnte Beispiel von Myrrhinium war ja nur ein zufälliges. Ausserdem leben auf der Cecropia verschiedene Schmetterlingsraupen, eine sogar im Innern der jungen Stämme, und Käferlarven, denen die Cecropia- Ameisen nichts anhaben, wohl aber verlassen sie selbst öfter solche Stellen am Baume. Der Grund, welehen SCHIMPER für die Anpassung der Cecropia an die Ameisen angiebt, ist, ausser den verdünnten Bohrstellen, der, dass diese Pflanzen die MÜLLER schen Körperschen erzeugen, das sind eiweisshaltige Producte, wie sie äusserst selten im Pflanzenreiche ausgeschieden werden. Dieser Umstand, der für ihn den hauptsächlichsten Grund für die An- passung der Cecropia an die Ameisen bildet, scheint für mich gerade dagegen zu sprechen. Alle Umbildungen zu Anpassungen der Pflanzen müssen mit der Nothwendigkeit passender Einrichtungen und der Fähigkeit, sich umzugestalten, in einem gewissen Verhält- nisse stehen. Gerade deshalb muss dem Gesetze der Unentbehrlich- keit gelegentlicher Wechselbefruchtung ein tiefer Drang inneliegen, denn nur so lassen sich die mannigfaltigen und wunderbaren Formen der Blüthen erklären; Bildungen, die ermöglicht wurden, weil viele Blüthentheile, frei von anderen Functionen der Pflanze, sich um- gestalten konnten. Berücksiehtigen wir nun, dass die Schlepp- ameisen überall eine Fülle von brauchbaren Stroffen finden, dass ihre ausschliessliche Vorliebe für die Ceeropia-Blätter noch gar nicht bewiesen ist, so steht der Nutzen, den die Ameisen der Cecropia bieten, mit der Bildung so kostbarer Stoffe, als es die eiweisshaltigen MÜLLER'sehen Kórperehen sind, in sehr ungleichem Verhältniss. In Pflanzungen und an offenen Stellen, wo ein beschrünkterer Pflanzen- wuchs oft einem Gesammtangriffe der Blattschneider gegenübersteht, mmm onis m MeL MELLE e CUT DANT oos be curte ne BEE RUE, re eon RER NE " INTENDE ETT Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. 125 sind die Verheerungen, welche dieselben anrichten, oft betrüchtliche, aber im diehten Walde vertheilen sie sich mehr. Besondere Ver- hältnisse finden sich bei Blumenau, wo durch die vielen Wald- rodungen die Cecropien den Blattsehneidern sehr ausgesetzt sein würden, un ies begünstigte ohne Zweifel die Annahme eines un- Ben Pflanzenschutzes. Eine kleine Sumpfeeeropie, die schon in wenig Meter Höhe blüht und auch von Ameisen bewohnt wird, steht oft mitten im Gebüsch und ist rauhhaariger Beschaffenheit und deshalb von den Blattschneidern nicht einmal sehr gesucht. Einmal habe ich in einer jungen Corcovado - Cecropia, also der Art, welche es nach SCHIMPER wegen ihres glatten Wachsüberzuges nicht zu einer Ameisenanpassung gebracht hat, auch ein Ameisenweibchen an- getroffen. Hier haben wir es aber wahrscheinlich nur mit einer Fehlkalohis zu thun, die wohl öfter angelegt werden; wenigstens habe auch ich in älteren Exemplaren dieser ero sonst nie Ameisen bemerkt. Wenn diese Cecropia oben sehr glatte Zweige hat, so wird sie in höheren Lagen der Serra dos Orgäos durch eine andere ohne Ameisen, die ihr sehr gleicht, ersetzt, nur dass deren obere Zweige und Blattstiele mit langen, weichen Haaren besetzt sind. Jm Walde findet man auch eer Cecropia adenopus Mart. J mit Rückschlagssprossen ohne Blattkissen. Die eben erwähnten ameisenfreien Cecropien sind echte Waldbäume, welche sich durch ihre silberweisse Belaubung in dem Landschaftsbilde der Bergwälder abheben. Dagegen wachsen die von Ameisen bewohnten Arten meist an etwas offeneren Stellen und hängt ihr mehr durchlüfteter Bau vielleicht theils mit einer Einrichtung zum Trockenschutz, theils mit einer. Einwirkung der bewohnenden Ameisen selbst zusammen. atsache ist, dass die Ameisen fast immer diese Cecropien be- wohnen und dass sie denselben immerhin einigen Schutz vor Feinden bieten; mir scheint aber, dass diese ganze Einrichtung mehr auf Rechnung der Ameisen zu setzen ist. Es bilden diese hochbegabten There) einen gewissen Mikrokosmos, in dem Uebervölkerung 1) Nach Scnmren ist die bei Rio de Janeiro vorkommende Cecropia — C. peltata L. welche jedoch habituell der in St. Catharina vorkommenden, als ( C. adenopus Mart. bezeichneten, vollkommen gleicht. Bei der ganz mangelhaften Bastien der Cecropien in der Flora brasiliensis und dem unzureichenden Material in den Herbarien ist es nur nach besonderen Studien möglich, die Cecropia-Arten festzustellen; es sei daher bemerkt, dass hier die gewöhnlichste, Ameisen bergende Art gemeint ist. ier möchte ich noch eine interessante Beobachtung anführen: In einem Park bei Nova Friburgo waren Blattschneider eifrig beschäftigt, die Blätter von Weiden und Rosen zu zerschneiden und wegzuschleppen. Sie scheinen nach der Oertlichkeit verschiedene Stoffe zu benutzen; in der Restinga wählen sie zum Bei- spiel viel derbere. Auf den verhältnissmässig grossen Blattstücken sassen nun viel- 126 E. ULE: herrscht und ein Staatsleben besteht, dessen Geheimnisse zu enthüllen uns nie gänzlich gelingen wird. Wenn es bei den Blattschneidern bekannt ist, dass sie Pilzeulturen treiben und eigene Pilzformen züchten, warum sollen nieht die Cecropia-Ameisen im Stande sein, irgend einen Reiz auf ihre Wohnpflanze auszuüben, der sie zur Ver- mehrang eiweisshaltiger Ausscheidungen veranlasst. Sonst ist es aber auch denkbar, dass diese Produete durch noch unaufgeklärte, innere Organisation gebildet werden. Ausser bei verschiedenen Leguminosen, 2. B. Acacia cornigera u. à., sind in neuerer Zeit diese sogenannten Ameisenbrótehen bei vielen Arten der Ditaceen-t rattung Leea gefunden worden, wo von einem Schutz vor Blattschneidern nicht die Rede sein kann. Die übervólkerten Ameisenarten benutzen überhaupt alle solchen Hohlräume bei Pflanzen, wie bei Tillandsia bulbosa Hook., Tococa, den indischen Myrmecodia und Hydnophytum, bei denen man schon lüngst nicht mehr an eine Anpassung für die Ameisen denkt. Diese Umstände vermindern indessen nicht das Interesse, das uns die merkwürdigen Erscheinungen bei der Cecropia bieten. Auch das dortige Leben der Ameisen ist ein viel mannigfaltigeres, als es auf den ersten Blick erscheinen mag, und begnügen sich die emsigen Bewohner durchaus nicht damit, nur MÜLLER’sche Körperchen zu sammeln, sondern sie sind fortwährend auf Blättern und Blüthen- theilen beschäftigt. Genaueres über ihr Treiben und ihre Lebensein- richtungen zu bringen gehört indessen mehr in das Fach der Zoologen. 4. Blumenblätter als Lockspeise. Dr. FRITZ MÜLLER war es, der zuerst die Vorgänge bei den essbaren Blumenblättern von Fejoa genauer geschildert hat; er lieferte dann auch eine kurze Notiz über diejenigen von Myrrhinium. Allein, da er selbst letztere Pflanze nie lebend gesehen hat, während ich, sowohl früher in St. Catharina, als später bei Rio de Janeiro Ge- legenheit hatte, sie zu beobachten, so dürften einige Angaben darüber hier am Platze sein. 'yrrhinium atropurpureum Schott. ist ein in der Strandflora und besonders der Restinga*) von Rio de Janeiro sehr verbreiteter Strauch fach ganz kleine Ameisen, welche sich darauf tragen liessen Es war etwa der zehnte Theil = lasttragenden Ameisen auf diese Weise noch mit solch kleinem Passagier beladen. Räthselhaft bleibt der Zweck einer solchen Erscheinung, denn ohne einen solchen wird dieselbe bei den klugen Thierchen kaum sein. Vielleicht könnte man sich die Sache so erklären, dass die kleinen Ameisen, deren eigentliches Geschäft die "Pilzzucht und das Jüten darin ist, mit auf die Ernte gingen und bei er w des geeigneten Stoffes thätig seien, dann aber, nicht gebaut zum rra sich um die Krüfte zu sparen von ihren stürkeren Schwestern fort- n liessen. jT Mit dem Worte Restinga bezeichnet der Brasilianer eine mit Gebüschgruppen bewachsene Landschaft, die EY im Gebirge und im Innern des Landes vorkommt. T a EEGEN a sic cde xiu dd a En ` oC T Ee 7 ` EE E E gek Mer e ee een Ta eg 0v EN A EEA a e nmt mtm mtm PEPPER ge, So Gg " Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. IT oder selbst kleiner Daum mit myrtenartiger und mittelgrosser Be- laubung. Im hiesigen Winter entwickelt er überall an Zweigen und Aesten oft unter den Blättern reiehblüthige Diehasien. ` Während der Kelch klein und unscheinbar ist, sind die vier Blumenblätter fleischig angeschwollen, etwa linsenfórmig, nur unten. etwas. ausgehöhlt und mit einem Durchmesser von ca. 5 oder 6 mm.. Die Farbe ist anfangs purpurn und wird dann lila. Die Staubgefässe, gewöhnlich sechs, sind bis 24 mm lang, gerade und spreizen aus einander. Die Staub- fäden und der in der Mitte stehende Griffel sind dunkel purpurn gefärbt. Letzterer ist etwa 5 mm länger als die Staubgefässe und scheint etwas früher reif zu sein. Die bei voller Entwickelung aus- gebreiteten Blumenblätter fallen bald darauf leicht ab, können ge- gessen werden und haben etwa den Geschmack von Orangenzucker mit schwacher Terpentinbeimischung. Die kleinen schwarzen Früchte, die nur nach Terpentin schmecken, schienen mir aber ungeniessbar. Die andere Art, Myrrhinium rubiflorum Berg, habe ich in der Gebirgs- restinga unterhalb der Serra im Süden vom Staate St Catharina be- obachtet. Sie besitzt nur vier, wenig kürzere Staubgefässe, und schmeckt noch etwas besser als die vorige Art; ja den vorbei- ziehenden Tropeiros (Leuten, die sich mit den beladenen Maulthieren abgeben) war es sehr wohl bekannt, dass sie gegessen werden konnten. Als Blumenbesucher des Myrrhinium bei Rio de Janeiro habe ich vielfach die stachellosen brasilianischen Honigbienen (Melipona) angetroffen, welche die Blumenblätter annagten, dann aber auch grössere Wespen. Letztere rissen oft ein ganzes Blumenblatt ab und nalimen es zwischen die Vorderbeine, um es zu verzehren. Vögel, welche ich in den Büschen von Myrrhinium sah, flogen weg, sobald ich mich näherte, und so konnte ich sie nicht beim Raub der Blumenblätter ertappen, der sehr wahrscheinlich ist. Diese Pflanze kann bei ihren spreizenden, steifen Staubfäden und dem langen Griffel nur auf eine derbere Art befruchtet werden, deshalb vermögen wohl die Wespen und Vögel eine solche zu bewirken. Günstig für diese Bestäubung ist auch, wie bei Fejoa, die lange Blüthezeit. Durch die geringe Anzahl der Staubgefüsse weicht Mi yr- rhinium sehr von den meisten anderen Myrtaceen ab. Extraflorale Schauapparate als Anlockungsmittel für Fruchtfresser. Bei den beerentragenden Melastomaceen giebt es hier eine An- zahl Eh welche sich bei kleinen Blüthen durch extraflorale Schau- pas was gewöhnlich der Botaniker unter Restinga versteht, ist die EE die sich auf, dem dürren, sandigen, vom Meere gebildeten Boden entwickelt hat und eine ganz typische Vegetation besitzt. Ber, der deutschen bot. Gesellscb, XVHI 9 128 E. ULE: apparate auszeichnen. Es bestehen dieselben theils aus einer lebhaft rothen, selten blauen, haarigen Bekleidung der ausgebreiteten Rispen und der Blüthentheile, theils aus roth oder weiss gefärbten und grossen Deckblättern oder Kelchen. Bekannt sind ja viele dieser Beeren (meist von der Grösse der Heidelbeere) als essbar, den Ge- schmack habe ich aber gewöhnlich ziemlich fade gefunden. Nun ist mir aufgefallen, dass der Geschmack bei den Arten noch am an- genehnisten und süssesten war, welche keine oder nur unbedeutende extraflorale Schauappararate besassen und dass letztere sich häufig am meisten. bei der Fruchtreife entwickelt. Bei Maná ist sehr häufig ein kleiner Strauch einer Miconia vom Habitus der Miconia cinerascens Miq., der blaugrüne, ziemlich süsse Beeren entwickelt, aber keinerlei extraflorale Schauapparate besitzt. Ebenso sind die orangefarbenen Beeren von der stammblüthigen Henriettea Saldanhei Goen, von einem angenehmen Geschmack. Viele Arten von Leandra, Clidemnia und Ossaea, die oft als Unterholz im Walde wachsen, haben blauschwarze Früchte, und von diesen sind noch am meisten geniessbar diejenigen, die, wie Ossaea amygda- loides Tr., keine oder nur schwach entwickelte extraflorale Schau- apparate zeigen. Bei Clidemnia neglecta D. Don färben sich nach dem Verblühen die Kelehe schón purpurn und machen so die fast schwarzen Früchte leichter sichtbar. Leandra melastomoides Radd. und Leandra scabra DC. zeichnen sieh durch kopfartig verkürzte Rispenzweige und grosse Deckblätter von weisser oder rosaener Farbe zur Zeit der Dlüthe aus. Nach dem Verblühen nehmen diese Deckblütter aber eine leb- haftere Farbe an, die besonders bei Leandra scabra DC. schön pur- purn wird, und so erst mit den dunkelu Beeren hervorleuchten und zum Verzehren derselben einladen. Der Gesehmack bei den zuletzt erwühnten Arten ist aber sehr fade. Auch bei den Bromeliaceen, einer Pflanzenfamilie, wo die extra- floralen Sehauapparate besonders entwickelt sind, ist es auffallend, dass die Arten mit Kapselfrüchten, also Vriesea und Tillandsia, nach dem Verblühen Deekblätter und andere schön gefärbte Theile bald verfärben, während sie bei solehen Gattungen mit Beerenfrüchten ihre lebhafte Farbe bis zur Fruchtreife erhalten. Eine Ausnahme machen hier auch die Arten, welche grössere oder lebhaft gefärbte Früchte besitzen. Arten, bei denen sich die extrafloralen Schau- apparate länger erhalten, finden sich besonders unter den Nidularien und der Gattung Aechmea. Es lässt sich leicht denken, dass da, wo einmal eine lebhaftere Fárbung verschiedener Pflanzentheile zur Blüthezeit vorhanden war, diese sich auch lünger erhült, wenn es der Pflanze vortheilhaft oder zu ihrer Erhaltung oft nothwendig ist. Hervorheben möchte ich auch, dass die Eos ne TIER PLAN NEST AENEIS ar or. foem ua OPERAI IRE DRE Rn en E Se nier re P a LRL c rid. A aeycexemtpeu emt Versehiedenes über den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. 129 Pflanzen meist von lebhafter Farbe sind, welche zum Theil durch extraflorale Schauapparate noch mehr hervorgehoben werden. Ist es ja bei diesen Pflanzen besonders wichtig, dass ihre Früchte von Vögeln geholt werden, da dies das einzig mögliche Verbreitungs- mittel bildet. Es findet sich übrigens häufiger, dass die lebhafter gefärbten Früchte einen weniger angenehmen Geschmack besitzen als die un- scheinbaren. Wenn die Früchte von Cereus macrogonus Salm- Dyck aufbrechen, so zeigen sie ein brennendes, weit leuchtendes Roth, das Vögel anlockt. Das Fleisch der Früchte schmeekt aber trocken und fade. Saftiger und angenehmer ist die Frucht von Cereus pitahaya DC., welche innen hell fleischfarben, aber sonst weniger auffallend ist. Eine kostbare Frucht liefert Cereus setaceus Balm Dyck. die dabei aber wenig in die Augen fällt und dazu noch mit Stacheln bekleidet ist. Von den hiesigen Rubus-Arten hat eine grünbeerige den süssesten Geschmack. Indessen giebt es auch grosse und wohlschmeckende Früchte, die zugleich lebhaft gefärbt sind, wie die Pitanga (Eugenia Michelii Lam.) und die Caju (Anacardium occidentale 1,.), denn hier verlangen vielleicht die grösseren Samen eine Verstärkung der An- lockungsmittel. In der Natur findet ein gegenseitiger Wechsel und Ersatz von vortheilhaften Eigenschaften bei den Arten statt, der ihnen im Kampf um's Dasein ihre Existenz ermöglicht. 6. Massenhafter Besuch von Insecten, aber für die Befruchtung ohne Wirkung. In der Strandlandschaft von Rio de Janeiro ist Diplothemium maritimum Mart., eine stammlose Palme, weit verbreitet. Diese ent- wickelt einen ährenartigen Kolben mit oben nur männlichen Blüthen und darunter weiblichen, von männlichen umgeben. Zur Zeit, wenn die Blüthen. aufplatzen und ihren Blüthenstaub entleeren, fand ie nun die Kolben wimmeln von allen möglichen Inseeten. Zunächst war es ein ganz kleiner hellgelbbrauner Rüsselkäfer, den man seiner Farbe wegen kaum bemerkt, der aber in solcher Menge vorhanden war, dass der Blüthenstaub oft aufwirbelte, wenn man sich der blühenden Palme näherte. Sonst kamen noch andere grössere Rüssel- käfer, Blumenkäfer, Bockkäfer, einige Wespen und stachellose Bienen an diesen Palmenblüthen vor. Nun hätte man meinen sollen, dieser massenhafte Blumenbesuch sei gewiss für die Bestäubung günstig, aber erst lange nachdem alle männlichen Blüthen längst abgefallen sind, öffnen sich die weiblichen und breiten ihre drei Narbenarme aus. Die meisten dieser Insecten, welche des Blüthenstaubes wegen an die Blüthen gingen, haben in den weiblichen nichts zu suchen, und so ist ihr Besuch für die Befruchtung wirkungslos. Vielleicht 9* 130 E. ULE: Ueber den Einfluss der Thiere auf das Pflanzenleben. dst in dem Aufwühlen des Blüthenstaubes von den vielen Insecten eine Beförderung der durch den Wind bewirkten Bestäubung und damit ein Anfang der Insectenbestäubung zu suchen. Bei Geonoma, einer anderen Zwergpalme mit dünnem Stamm, die im Walde wächst, sind sowohl auf den männlichen als den weiblichen Blüthenständen verschiedene Fliegen anzutreffen, welche an dortigen Ausscheidungen saugen. Die am Tage geschlossenen Blumen von Cereus macrogonus Salm-Dyek sind oft angefüllt mit durch einander kriechenden Insecten, und ebenso sind in den Blüthen von /pomoea bona now L. oft kleine Käfer und Bienen anzutreffen, obgleich beide, namentlich die letztere, echte Sphingidenblumen sind. In Brasilien, wo es so vielfach Inseeten giebt, die überall massenhaft eindringen, darf sich der Blüthenbiologe dureh solche zufälligen Besuche nicht irre leiten lassen, sondern muss durch Berücksichtigung der Verhältnisse und durch öfteres Beobachten den wirklichen Zusammenhang herauszufinden wissen. Wenn es auf der einen Seite Inseeten giebt, die sich mit der Zeit an die besuchten Blumen und diese an sie zum Zweck der Wechselbefruchtung ange- passt haben, so giebt es auf der anderen Seite gewiss auch viele, welehe nur ihrem Nahrungstriebe nachgehen, ohne irgend einen anderen Nutzen. 'jelfach ist die Ansicht vertreten, dass in Blüthenständen, die beim Reifen der Antheren Wärme entwickeln, wie auch bei den Palmen, Inseeten während der Nacht dieser Wärme wegen Schutz suchen vund dann eine Befruchtung bewirkten. Ich kann mich mit dieser Ansicht aus folgenden Gründen nicht befreunden: Erstens ge- hören viele dieser Inseeten zu den Hymenopteren, die in der Nacht andere, eigene Sehlupfwinkel aufsuchen. Zweitens ist ein solches Aufsuchen der Wärme für die Nacht sehr unwahrscheinlich in Gegenden, wo während des Sommers die Temperatur selten unter 20° sinkt. In die Blüthen, wo die Inseeten gefangen werden, fliezen sie schon am Tage, bei Aristolochia elegans Mast. sogar meistens in den ersten Stunden. Drittens, da also der Nutzen der Nachts die Blüthen besuchenden Inseeten für die Bestäubung nur gering sein kann, so ist das Verhältniss, in dem der dadurch erlangte Vortheil steht, zu einer bei Pflanzen so aussergewöhnlichen Erscheinung, wie es die Erzeugung der Wärme ist, viel zu gering. Mir scheint viel- mehr die Entstehung der Wärme bei pittianden: Pflanzen allein mit der inneren Ürgatdsation derselben zusammenhängen, die vielleicht in der massenhaften Theilung der Pollenmutterzellen ihren Grund hat. Taf M. Berichte d Deutschen Bot Gesellsch Ba. YT AM. Lane ba j Ka ams LEM RUN Cen Berichte d. Deutschen. Bot. Gesellsch. Bd. XV. Taf Mg. Fig 1 OIL E DIR NOW oe CSC Es wird gebeten, alle wissenschaftlichen Zusendungen mit genauer Angabe der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, Herrn serge Prof. Dr. A. Engler, Berlin W Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen piecie finden mit Ausnahme Le Monate August und September am letzten Freitag quen: Monats Abends 7 Uhr s RS. Sämmtliche Mittheilungen "i die Berichte müssen spätestens aeht Tage vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sin nd, dem Vorsitzenden vollstündig druckreif im Sage Hpt — die Ta fe In genau im Format (12/18 cm) — ein- gereicht werden. Die Mittheilungen sollen der Regel nach den Umfang von . 8 Drackveiten nicht überschreiten. (Reglement ] 19) Die Aufnahme von . Mittheilungen, welche in nicht corree ctem Deutsch abgefasst sind, muss wegen der daraus entstehenden Ee eanstandet werden. Die Beanstandung betrifft auch Arbeiten, welche " Diagnosen in nicht correctem Latein enthalten. Es wird gebeten ia aet nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe des- He auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correcturen etc. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr.35, IT. Ein direct Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet eeng Statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, eg go Fü wissen gebeten Sitzungen in Berlin: En ler, Vorsitzender; Kn 2 erster Een Wittm ack, zweiter Stellvertreter; Frank, — "Schritt: = führer; Köhne, nue Schriftführer: Urban, dritter Schriftführe ; Schatzmeister: O. Mü Redactions-Commission: Torr, Frank, Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, t ar Commission für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, en, Schube. Geschäftsführender Secretär: C. Müller. Alle Geldsendungen, sowie die auf das Bezahlen der Jahresbeiträge bezüglichen Sehriftstücke, werden franco an den Schatzmeister, Herrn Dr. O. Müller, Berlin W., — erstr.44 pt., erbeten. Der Beitrag beträgt für äfthntliche berliner Mitglieder d für auswärtige ordentliche Mk. 15, für alle ausserordentlichen Mit- - glieder Mk. 10. Alle event. Reclamationen, die Versendung der Berichte und Sonder- abdrücke betr., via innerhalb sechs Monate nach Abschluss des V dec rmi die Verlagshandlung, Gebr. Borntraeger, Schönebergerstr 17a, a n. Vg er € e Mit verzeic — ESFI md sonstige 47 ae Mittheil zu — Sonderabdrücke aus unseren Berichten unterliegen folgenden Bestimmungen: 1. Jeder =. erhält 50 Sonderabdrücke mit Umschlag brochirt i geliefert. — (x . Für Mehrabzüge wird, sofern bé Bestellung ‚der Ueberzahl vor der p letzten Correctur erfolgt, di ~ 1. für jeden verwandten Bogen Papier zum Text 2 des D für jede schwarze Tafel einfachen Formates. 5 , 9. bei mehrfarbigen Tafeln für jede Farbe pro = "afe CR SE 4. bei Doppeltafeln pro Tafel mehr... 2... 92 , — 5. Buchbinderlohn für jeden Abdruck We a 6. für jeden Umschlag. . ; e 7. für einen besonderen Titel aat dam Umschlag, bus ~ falls ein — eg vds PT w-————w——— EA a m i en a TT Sg WT STT TTT WT "TT VT WT E dim wu wu. d -S ; Botanische Modelle %==— zerlegbare Blüten- dad Frucht-Modelle, sowie Modelle, wem Entwiekelungsgang von Cryptogamen darstellend, ier hematisehe Dars Se Ó E Blütenstünden und Modelle zur Erläut , m Blattstellunslehre 1 "E vemeinen und höheren Unterricht in der Botanik n sehr vergrössertem Rausch a Papiermasse, Mons Holz etc. i in natür- ichem Colorit, sorgsamst ge eigener Werkstätte hergestellt, | gd | R. Brendel, Grunewald bei a: Bismarck - Allee al. | = 4 b 1 Preisverzeichnisse gratis und franco. sys €— ME - e prt Teed d GE Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine Mikroskope und photvar. Objektive, Waechters neue Barvt-Aplanate. — Preislisten versende gratis und franco. c. B. Höhne,» E 140. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. X^. | LZSBGcreui. c e Die Villen-Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte. | Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, AN. | bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze i ; in Holz- und Eisenkonstruktion. | Prospekte kostenlos und portofrei. - Emil Laue | Zë d Prinzenstrasse 101. « BERLIN S. « Prinzenstrasse 101. | a | Lithographische Anstalt | ! für naturwissenschaftliche, speciell ische und medicinische Arbeiten. ^ Diem [m To bei: Toms von Gebrüder gen Yerlagsbuchhandlung. in Berlin $ Schöneberger Strasse 17a, betr. Wagner, Studien und. sum Druck von Gebr. Unger in Berlin, Bernburger Str. CR EEE MN nn‘ w—— — a — mw —"———-T—" c CERE, REDE og cr SOME TC gs e -—P"— BAND XVIII. JAHRGANG 1900. HEFT A BERICHTE DER DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882. ACHTZEHNTER JAHRGANG. HEFT 4. MIT TAFEL V—VI, pu BERLIN E QGEBRÜDER BORNTREGER Inhaltsangabe zu Heft 4. Sitzung vom 27. April 100 . . . . 2.2.20... Mittheilungen: F. Czapek: Ein SE für cos cement Mit Tafel V) a : HL. 3 E et häk Beiträge’, zur Konntnies der Plankton- algen. (Mit einem Holzschnitt) . . : W. Sehmidle: Beitrüge zur RER dee Planktonalgon: (Mit Tafel VD . Ke C. Correns: G. Mendefs Rogol über Mu Kelter: dei Nachkommenschaft der Rassenbastarde . . S A. Burgerstein: Ueber das Verhalten der iymespernen- keimlinge im Liehte und im Dunkeln . . Nächste Sitzung der Gesellschaft in Berlin: Freitag, den 25. Mai 1900, Abends 7 Uhr, "Grunewald ‚Strasse a "n Seite 131 dm Hörsaale des botan. Museums im kgl. botan. Garten Sitzung vom 27. April 1900. 131 Sitzung vom 27. April 1900. Vorsitzender: Herr L. KNY. Als ordentliches Mitglied ist vorgeschlagen Herr: Hesselmann, H., cand. phil. in desir ios Högskola (durch G. LA AGERHEIM und O. ROSENBE Der Vorsitzende theilt der Gesellschaft mit, dass unser corre- spondirendes Mitglied ! Herr Adrien Franchet am 14. Februar 1900 in Paris verstorben ist. Die wissenschaftlichen Verdienste des Dahingeschiedenen zu würdigen ist dem später zu widmenden Nachrufe vorbehalten. Auf Ansuchen des Vorsitzenden ehrten die Anwesenden das Andenken des Verstorbenen durch Er- heben von den Sitzen. Mittheilungen. l6. F. Czapek: Ein Thermostat für Klinostatenversuche. Mit Tafel V. Eingegangen am 8. April 1900. Es ist bekanntlieh bei den meisten Arbeiten im physiologischen Laboratorium eine der wichtigsten und eine nieht immer zu den leichtesten gehörende Aufgabe, den Versuchsobjecten eine günstige, allseits Eet und móglichst constante Temperatur darzubieten. Bei optimaler und wenig wechselnder Temperatur spielen sich die Lebensvorgünge am sichersten ab, werden prügnanter, in manchen Fällen erst überhaupt in voller Deutlichkeit eonstatirbar und wickeln Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, 10 132 F. CZAPEK: sich rasch ab; freilich ist es nothwendig möglichst exact zu arbeiten, nachdem auch viele Versuchsfehler und die dadurch bedingten Schwankungen der Resultate stärker fühlbar werden. Ueberall, wo es die örtlichen Verhältnisse halbwegs zulassen, sollte man keine Mühe und Kosten scheuen und ein Zimmer mit constanten Temperaturen einrichten, wodurch die vielen Sorgen des Experimentators bezüglich der Temperaturfrage für immer mit einem Schlage beseitigt werden. Eine Mustereinrichtung dieser Art besitzt das Leipziger botanisehe Institut und ist den zahlreichen Besuchern desselben wohl bekannt‘). Laboratorien, für welche diese nicht genug zu empfehlende Ein- sich für jeden speciellen Zweck anderweitig zu behelfen. Es fehlt in der Litteratur nicht an Winken, welche im Bedarfsfalle das natürliche Experimentirgeschick des Arbeitenden unterstützen können. Sehr viel Nutzen für verschiedene Fälle stiftet ein grosser, ` l—l'/, cbm Fassungsraum bietender, doppelwandiger, unten mit Metallboden versehener, mittelst Mikrogasbrennern heizbarer, mit einem empfindlichen Thermoregulator ausgestatteter Schrank, der stets zur Aufnahme von Versuchsobjeeten bereit steht und in seinen verschiedenen Etagen Temperaturen zwischen 26° und 29° darbietet. Damit ist für alle Zwecke, die Ausschluss von Licht gestatten, Vor- gesorgt. Mit Berücksichtigung besonderer Wünsche des Experi- mentators dürfte ein solcher entsprechend eonstruirter Brutkasten von jedem Mechaniker um ca. 200 Mk. herzustellen sein. Für kleine Institute genügt ein derartiger Schrank ganz wohl. Für Versuche, welche längere Zeit hindurch möglichst genaue Einhaltung einer bestimmten Temperatur erfordern, ist nach meinen Erfahrungen der OSTWALD’sche Thermostat unübertroffen, welcher durch PFEFFER?) zu physiologischen Zwecken geeignete Modi- ficationen erhalten hat. Wer sich viel mit Klinostatenversuchen beschäftigt hat, weiss, dass hierbei, besonders im Frühling und Herbst, die niederen Zimmer- temperaturen und die grossen Schwankungen zwischen Nachtminimum und Tagmaximum oft lästig und störend empfunden werden. Ja, in manchen Füllen, wo es darauf ankommt, ein gewünschtes Resultat in vielen Versuchen binnen einer bestimmten Zeit hervorzurufen, kann die Inconstanz der Zimmertemperatur geradezu zu einer 1) Beschrieben von W. Prerrer in den Berichten der deutschen botanischen Gesellsch. Bd. XIII (1895), S. 49—54. 3) Man vergl Beschreibung und Abbildung in Zeitschr. für wissensch. Mikro- skopie Bd. VII (1890), S. 443-447. Die Firma HuGersuorr in Leipzig lieferte mir den Apparat (Flüssigkeitsthermostat in duplo) mit allem Zubehör um 75 Mk. T m ber TR puse puo pue petro Ein Thermostat für Klinostatenversuche. 133 Calamität werden, wie ich gelegentlich meiner Versuche, Wurzeln zum Nachweise der geotropischen Spitzensensibilität in gebogene Glasróhrehen hineinwachsen zu lassen, zu meinem Nachtheile erfuhr. s ist aber auch eine dem Wachsthumsoptimum nahe gelegene Temperatur wünschenswerth, indem der Zeitgewinn, den man durch Anwendung hóherer constanter Temperaturen erzielt, oft so enorm ist. dass sich im Vergleiche zum Arbeiten bei Zimmertemperatur die zwei- bis dreifache Zahl von Versuchen in derselben Zeit an- stellen lässt. Wo es angeht, wird man daher die Klinostatenversuche in einem Wiürmezimmer aufstellen, oder sonst irgendwo, wo sich der ganze Apparat in möglichst gleichmässiger höherer Temperatur befindet. Ein grósserer Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft ist aber zu vermeiden, nachdem ein solcher die werthvollen Klinostatenwerke leicht beschädigen kann. ch suchte mir in anderer Weise zu helfen, indem ich für die auf dem Klinostaten rotirenden Objecte einen Thermostatenkasten in geeigneter Weise construiren liess. Diese Einrichtung hat den Vor- theil, überall ohne erhebliche Kosten anwendbar zu sein; der Apparat lässt sich allenthalben aufstellen, und das Uhrwerk des Klinostaten braucht nie in Bedingungen versetzt zu werden, welche Schaden bringen könnten. Der Thermostat ist dem bekannten und in botanischen Instituten allgemein verbreiteten PFEFFER’schen Klino- staten angepasst, und seine Einrichtung und der Gebrauch wird durch die beiden beigegebenen Abbildungen hinreichend erläutert. Der Apparat besteht aus einem Metallkasten als Sturz und aus einer viereckigen Sandbadplatte, die auf 4 Füssen ruht und auf welche der Sturz aufgestülpt wird. Das eiserne als Sandbad dienende Untergestell ist durch Stellschrauben in den Stand gesetzt, in genau horizontaler Ebene in bestimmter Hóhe eingestellt zu werden. Es wird auf seiner Platte mit Sand beschickt. Der Thermostatkasten ist aus Kupfer gefertigt, aussen mit Asbest bekleidet und oben in der üblichen Weise mit Thermometer und Thermoregulator ausgerüstet. Es sind ferner zwei Handhaben zum Emporheben des Sturzes vorhanden, überdies zwei metallene Ver- bindungsstücke für die Schläuche des Quecksilberregulators, eine praktische Einrichtung, um unnütze Zerrungen an den Regulator- schläuchen beim Handhaben des Kastens zu vermeiden. Zur Aufnahme der Axe des Klinostaten dient ein in beiden Seitenflàchen des. Kastens amgebrachter Schlitz von hinreichender Breite, welcher in iger Rundung endigt. Ist der Kasten über die Klinostatenaxe gestülpt worden, so bleibt natürlich der Sehlitz unterhalb der Axe noch offen. Derselbe wird durch die in Fig. 2 sichtbare Schiebervorrichtung verschlossen. Unmittelbar unter 30° 134 F. CZAPEK: Ein Thermostat für Klinostatenversuche. die Àxe wird ein rechteckiges Verschlussstück, das in einer verticalen Führung läuft und an der oberen Kante einen halbkreisförmigen Ausschnitt für die Klinostatenaxe besitzt, eingelassen. Dasselbe wird mittelst einer Metallspange und mit zwei an dem Kasten selbst befestigten Schrauben so fixirt, dass die Axe in einer eben hin- reichend grossen kreisfórmigen Bohrung durchläuft. Der noch ver- bleibende untere Theil des Schlitzes wird durch einen seitlich an- gebrachten, in horizontaler Führung laufenden Schieber hermetisch verschlossen. Diese Verschlusseinrichtung gestattet ein sehr rasches, mit zwei Handgriffen zu vollendendes Oeffnen und Schliessen des Kastenschlitzes, wodurch ein Abheben und Aufsetzen des Kastens zu einer rasch vorzunehmenden Operation wird. Nach Zurückschieben des horizontalen unteren Schiebers und Lockern der Schrauben fällt das obere Verschlussstück von selbst herab, und der Kasten kann ab- gehoben werden. Die Bohrung für die Axe ist mit Asbest gedichtet. Selbstverständlich muss die Axe darin vollständig frei laufen, so dass der Reibungswiderstand an den Rändern minimal ist. Zur genauen Centrirung der Axe in der Bohrung dienen die vier Stellschrauben des Sandbadgestelles. Als Heizvorrichtung dient ein kleiner regulir- barer Brenner, welcher im Thermostatkasten binnen 10—15 Minuten eine Temperatur von 28—30° C. herstellt Auch nach vorübergehendem Abheben des Kastens ist die Temperatur in sehr kurzer Zeit wieder auf den ursprünglichen Stand eingestellt. Hierbei wirkt der Sand als sehr gut funetionirender Wärmeregulator. Die Grössendimensionen sind so gewählt, dass der Glaseylinder des PFEFFER'schen Klinostaten bequem untergebracht ist und die ganze Axenlünge voll ausgenützt wird. Der Apparat funetionirt mit derjenigen Genauigkeit, die über- haupt bei solchen Einriehtungen verlangt werden kann. Ist der Regulator auf 29? eingestellt, so emer sich die Schwankungen in Zeiträumen von 2—3 Tagen innerhalb der Grenzen von 1° Hierbei muss ich bemerken, dass in meinem Labesateriege die Thermostaten eine eigene Gasleitung mit separatem kleinen Gas- messer besitzen. Diese Einrichtung war dadurch nothwendig ge- worden, weil die Hauptleitung des Gebäudes Nachts abgesperrt bleibt. Die Separation hat jedoch den grossen Vortheil, dass die Schwan- kungen im Gasdrucke hier viel geringere sind, als im Anschlusse an die allgemeine Leitung des Gebäudes. Der Apparat liesse sich auch ohne Benutzung des Glaseylinders für grössere Objecte als dunkler dampfgesättigter Raum mit con- stanter höherer Temperatur verwenden, wenn man statt Sandfüllung Wasser in der eisernen Tasse als Absperrung dienen lässt. Für Objeete, die während der Rotation beleuchtet bleiben sollen, E. LEMMERMANN: Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. 135 einseitig oder allseitig, liesse sich gleichfalls der Apparat leicht in geeigneter Weise modificiren. Der Thermostat wird von dem Mechaniker der deutschen tech- nischen Hochschule in Prag, Herrn KETTNER, um ca. 30 Mk. ge- liefert. Erklürung Mw bëuden géng Fig. 1. Der beschriebene Thermostat von der Vorderflüche gesehen „ 2. Seitenansicht des Apparates, um die Verschiusgrorrichtung i zu zeigen, 17. E. Lemmermann: Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Mit einem Holzschnitt. Eingegangen am 18. April 1900. VII. Das Phytoplankton des Zwischenahner Meeres. (Aus der botanischen Abth. des städt. Museums in Bremen). In Folge der gütigen Unterstützung des naturwissenschaft- lichen Vereins in Bremen, dem ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche, habe ich die biologischen Verhältnisse des Zwischenahner Meeres, des Dümmer Sees und des Steinhuder Meeres während eines längeren Zeitabschnittes eingehend unter- suchen können. Die genauen Resultate meiner Studien werde ich in einer grösseren Arbeit ausführlich darlegen und beschränke mich deshalb vorläufig darauf, einige Mittheilungen über das Phyto- plankton des Zwischenahner Meeres zu veröffentlichen. Das Zwischenahner Meer liegt nordwestlich von der Stadt Oldenburg; es besitzt eine Grösse von ca. 525 ha. Seine Tiefe beträgt im westlichen Theile. 2—3 m, im östlichen 3—4 m. Der Grund ist theils schlammig, theils sandig, an einer Stelle sogar kiesig. Ich constatirte im Plankton im Ganzen ca. 58 Algenformen, nämlich 20 Chlorophyceen, 6 Conjugaten, 2 Peridineen, 13 Bacillariaceen und 17 Schizophyceen. Im Januar beginnt im Plankton des Zwischenahner Meeres eine überaus üppige Entwicklung von Melosiren, wodurch das Wasser eine tief dunkelbraune Färbung erhält. Die Melosira-Fäden 136 E LEMMERMANN: bleiben in ungeheuren Mengen an den von den Fischern aufgestellten Netzen hängen und bilden erst braun, später grün gefärbte, dichte, schleimige Ueberzüge. Bringt man einen Theil der Masse in ein Gefäss mit wenig Wasser und schüttelt kräftig, so zerfallen die Einzelfäden sehr bald in eine Menge kleinerer Fragmente?) In Folge der ausserordentlichen Zahl der Melosira-Fäden sterben viele derselben sehr bald ab; man findet daher bei sofortiger Untersuchung eines frischen Fanges eine ganze Anzahl grün gefärbter, abgestorbener Fäden. Wo bleiben aber die ungeheuren Mengen der Melosiren? Man sollte denken, dass sich im Laufe der Jahre auf dem Grunde eine mehr oder weniger dicke Schicht von leeren Schalen angesammelt haben müsste. Untersuchungen des Grundschlammes haben mir aber gezeigt, dass thatsächlich in den verschiedenen Monaten stets nur verhältnissmässig geringe Mengen von Melosiren darin vorkommen. Es scheint also, dass die von JOH. FRENZEL aufgestellte Hypothese über das Schicksal der Daeillariaceen?) richtig ist. Wie dann freilich die Entstehung der mächtigen Kieselguhrlager erklärt werden kann, ist mir bis jetzt noch ein Räthsel. Die Untersuchung der Schlammproben hat ferner ergeben, dass fast während des ganzen Jahres auf dem Grunde des Zwischen- ahner Meeres lebende Exemplare von Melosira granulata vor- handen sind. Auxosporen dieser Algen habe ich im Plankton nur vereinzelt, auf dem Grunde sehr selten gefunden. Jedenfalls trat die Bildung von Auxosporen lange nicht in dem Masse auf, um daraus die spätere üppige Entwieklung der Melosiren erklären zu können. Ich muss auf Grund meiner fortlaufenden Untersuchungen vielmehr annehmen, dass das starke Auftreten der Melosiren nur durch leb- hafte Theilung der im Plankton befindlichen vegetativen Fäden hervorgerufen wird. Wahrscheinlich werden aber auch die auf dem Grunde liegenden Fäden auf irgend eine Weise planktonisch, z. D. durch im Wasser auftretende Cireulationsströme°), durch die Wirkung der Wellen*) ete., und tragen dann in Folge starker Vermehrung zu der üppigen Melosiren-Entwieklung mit bei. Die Anschauung, dass die Planktonalgen im Herbste Ruhe- sporen ausbilden, aus welchen sich im Frühlinge wieder neue In- _ dividuen entwickeln, ist in dieser allgemeinen Fassung wohl schwer- lich aufrecht zu erhalten. Es trifft das nur für eine beschränkte Zahl 1) Dieselbe Erscheinung zeigt sich beim Schütteln einer sofort an Ort und Stelle durch Formalin abgetödteten Probe. 2) Die Diatomeen und ihr Schicksal. Naturw. Wochenschr. Bd. XII, Nr. 14. 3) C. ScunórER, Schwebeflora unserer Seen, S. 43. — O. AMBERG, Beiträge zur Biologie des Katzensees, S. 1 4) In Folge der im Herbste und im Frühjahre auftretenden Stürme wird der Grund an vielen Stellen aufgewühlt. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 137 von Schwebalgen zu, z. B. Dinobryon, Ceratium, Mallomonas, Aphani- zomenon, Gloiotrichia, Volvox ete. Dagegen giebt es eine grosse Anzahl verschiedener Formen, von denen Ruhesporen entweder gar nicht oder nur sehr selten im Plankton aufzufinden sind. Ich erinnere nur an Synura, Uroglena, Pediastrum, Coelastrum, Dietyosphaerium, Botryo- coccus, Hyalotheca, Closterium, Peridinium, Cyclotella, Stephanodiscus, Tabellaria, Diatoma, Fragilaria, Asterionella *), Nitzschia, Synedra, Poly- cystis, Gomphosphaeria, Coelosphaerium, Lyngbya u. a. m. Die Ver- mehrung derselben dürfte daher hauptsächlich durch vegetative Theilung erfolgen. Die stärkste Melosira-Vegetation tritt im Zwischenahner Meere im Januar und Februar auf, doch sind auch im März und April noch immer ganz bedeutende Mengen dieser Algen vorhanden °) Während aber im Januar und Februar ein rein monotones Melosira-Plankton vorhanden ist, erscheinen im März auch schon viele Exemplare von Asterionella und Coelosphaerium. Dazu kommen dann im Mai noch zahlreiche Cönobien von Pediastrum clathratum (Schröter) Lemm., so dass Ende dieses Monats ein ziemlich arten- reiches Phytoplankton vorhanden ist. Melosira nimmt dabei fort- während ab; dafür beginnt im Juni eine sehr üppige Entwicklung der wasserblüthebildenden Schizophyceen. Zunächst erscheinen viele Bündel von Aphanizomenon, vermischt mit zahlreichen Exem- plaren von Asterionella gracillima (Hantzsch) Heib. und Fragilaria crotonensis Kitton; letztere nehmen aber in den folgenden Monaten wieder sehr rasch ab. Dagegen treten nunmehr viele Anabaena- und Polycystis-Formen auf. Auch stellen sich im Juni schon einzelne Exemplare von Ceratium hirundinella O. F. Müller ein, aber stets nur in der dreihörnigen Form. Sie erreichen ihr Maximum im Juli, verschwinden aber Ende August schon wieder. Im September wird die Zahl der Aphanizomenon-Bündel immer kleiner; dafür stellen sich zahlreiche Colonien von Coelosphaerium ein und erzeugen im October und December eine zweite, freilich wenig auffällige Wasserblüthe. Zu den perennirenden Planktonalgen des Zwischenahner Meeres gehören: Pediastrum clathratum (Schröter) Lemm. und Varie- täten, Ped. duplex var. clathratum A. Br., Ped. angulosum var. arane- osum Racib., Ped. Boryanum var. granulatum (Kuetz.) A. Br., Melosira granulata (Ehrenb.) Ralfs, Cyclotella comta (Ehrenb.) Kuetz., Stephano- discus Astraea var. spinulosa Grun., Suriraya splendida (Ehrenb.) Kuetz., pee flos-aquae Ralfs, Polycystis aeruginosa Kuetz., P. viridis D Norii. C. SCHRÖTER, l. c. S. 43—44. 2) Im Steinhuder Meere erscheint Melosira von April bis Mai in grossen Mengen. Im Dümmer-See sind die Melosira-Fäden nie in solchen Massen vor- handen; dafür stellt sich von März bis Mai cine üppige Wucherung von Asterio- nella ein. 188 E. LEMMERMANN: A. Br., P. elabens var. ichthyoblabe (Kuetz.) Hansg., Coelosphaerium Kützingianum Naeg. Folgende bereet möge die Entwicklung der einzelnen Algen- formen im Laufe eines Jahres zeigen. 20, 4. 98 mo eS oO fr Ca S SE? . Ped. angulosum var. Racib. I. Chlorophyceae. Gonium pectorale Müller '). Scenedesmus | quadricauda Tarp) Breb Lis Mud Fei Sek EEE EEE WINE . Coelastrum pulchrum Schmidle. . C. pulchrum var. intermedium Bohlin . C. microporum Naegeli . . . . . ` ce clathratum | (Schrót.) Lem Ext. dag dx. A3 dod, SR Verl EO M NE e . Ped. cafa var. clathratum A. Br. * „ Var. reticulatum Lagerh. „ var. asperum À. Br.. . araneosum V Ped. SHE anre var. granulatum | B. (Kuetz.) A LIU E WR enr Cunt ww Wer . Ped. ind Ge var. longicorne Re - Tetraédron limneticum Borge?) . - Dictyosphaerium pulchellum Wood. . Oocystis lacustris Chodat . - Botryococcus Braunii Kuetz.. . . - Dimorphococeus lunatus A. Br.. . . Colacium vesiculosum Ehrenb. . . II. Conjugatae. - Closterium linneticum Lemm., . Cl. limneticum var. tenue Lemm. . . Cl. acerosum (Schrank) Ehrenb. . . Staurastrum gracile Ralfs. ... . . St. denticulatum Areh. : . . CE vem Sp var. FREE "TV lw ww IM WM ai ee D uo Er — 1) s = selten, v = vereinzelt, h = häufig, m = massenhaft. 2) Botaniske Reit 1900, S. 5, Taf. 1, Fig. 2. a c d «4 Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 139 5 z ES SlSlSielsesls USECH EESEIEIFIPIFIEAEIEREIES eg Séi ee men Eege KEE III. Peridiniales. | | | | | | . Glenodinium acutum Apstein. . .|—|8|—|—|—— | —|-—-|— | epum 98. Ceratium hirundinella O.F.M . . | s v|—|— | _ | — | =|=] — | — | _ | | | | | IV. Bacillariales. | | | | | . Melosira granulata (Ehrenb.) Ralfs |h | v | v | v | v | h hmm | m/m h . Lysigonium varians (Ae) De Toni | v |—|—|— |<] £m vs vetu: UE . Cyclotella comta (Ehrenb.) Kuetz [v |v/s|s 8 v | Irre FS? : s ceo Astraea eed | | | | | Gru r. spinulosa EBE W k E a A IT EA i i Tele Bann: "Puget | | Së A | BUMK RA ne AK RT n v a 534 mg ad tdi erri bars oor Bund or x Mrs (Roth) Kuetz. . . . |—- | —|—|— arie CUT 8|— 35. Fragilaria crotonensis Kitten . . |h | v | KSC | 2 d. | v'h 36. Fr. capucina Desmaz. Y Keri E opos TRE s . Fr. construens (Ehrenb.) TS pl bel ad rm c E ad ur aci E. 55, . Synedra Ulna (Nitzsch) Ehrenb. . | v — — | — | — | —|—-|-|—|-|—|— . Niteschia sigmoidea (Nitzsch) | | | | We RN e 3. og san uns con? d Ger I d ames etr met De . Cymatopleura Solea (Bréb.) W. $m. | — | — | Gg e a a | —|—|s|si— i dt splendida (Ehrenb.) | i | | BEES eier bisisis/jsisisisjsis!/vjh Y. Schizophyceae. k | Chroococcus limneticus Lemm. . . | v | ÉIS SR Ge, s[— riv*ly . Polycystis aeruginosa Kuetz.. . . |h |h |h|h|s|vi|sis vivia E T. onda ABe e E RABBIT IBIE I TI FE h |h D E gen var. ichthyoblahe (Kuetz.) | aeg Pe IM h|vih|vivisisi|s|sivih we me Lem 5... s. —|vis|—l—|—|—i—|—i— 2 . Gomphosphaeria lacustris Chodat. |h ih | v |h ' — s |s s — — | — — G aponına Kult: .... +...» —Is.sj—]-—1]e-|-]-l-—i-]-—]-—-]— C A Kuetzingianum | | Ee a h|h|lh|him|im|m|h|h|h hj|h SC EUM foni V. s. ai a ig —iv|—|—i-|-|s|-1s|ss]s . Lyngbya limnetica Lemm. . . exa pabula E --1—]| —- E Pen Fa . Anabaena flos-aquae (Lyngb.) Bréb. —|vis|—i—|s|s|—|— | — sls . A. Lemmermanni Richter V El E E E SE e Een bes Sg iepirodea lab... ... 0... vih|s med d ana N E E Pu De - A. spiroides var. crassa Lemm. v h 8|—|—|—|—|—|—|—|—!— . A. macrospora var. crassa Kleb.. |s |v|s|v|s|—|—|—|—|— HE - A. macrospora var. robusta Lemm. | v | hivibhivi-—|-—[-—i-— cl Le . Aphanizomenon flos-aquae Ralfs .|m m m mh |viviv ss sis 140 E. LEMMERMANN: Es lassen sich demnach in der Planktonvegetation des Zwischen- ahner Meeres folgende Perioden unterscheiden: I. Melosira-Plankton . . . . . Januar bis April. IL Mischplankton . . "UEM ro II. We , - . Juni bis September. IV. Coelosphaerium-Plankton . . . October bis December. Auffällig ist besonders das vollständige Fehlen der Phaeo- phyceen-Gattungen Dinobryon*), Synura, Uroglena etc., sowie das eigenthümliche Auftreten von Ceratium hirundinella O. F. Müller. Den Mangel an Phaeophyceen hat das Plankton des Zwischenahner Meeres mit dem Brackwasser-Plankton oder Hyphalmyro-Plankton?) gemein’). Ceratium hirundinella O. F. Müller ist im Plankton nur von Juni bis August zu finden, und zwar stets in der dreihörnigen Form. Es wäre jedoch gewagt, daraus den Schluss zu ziehen, dass die drei- und vierhörnigen Formen dieses Ceratium als besondere Varietäten resp. Arten aufzufassen sind, zumal über die Entwicklung beider Formen genaue Beobachtungen bereits vorliegen *). Durch die von mir für das Zwischenahner Meer constatirte Thatsache ist nur be- wiesen, dass die dreihórnige Form unter gewissen, bislang nieht weiter bekannten Bedingungen auf dieser Entwicklungsstufe stehen bleiben kann. Es ist wohl als sicher anzunehmen, dass üussere Ver- hültnisse, besonders die chemische Zusammensetzung des Wassers, eine grosse Rolle dabei spielen werden. Ich glaubte anfangs der mehr oder weniger stark moorigen Beschaffenheit des Wassers einen gewissen Einfluss zuschreiben zu dürfen, zumal ich im Plankton des Steinhuder Meeres, dessen Wasser ähnlich zusammengesetzt ist, auch stets nur die dreihörnige Form auffand. Ich habe aber im Plankton des Dümmer Sees, der gleichfalls stark mooriges Wasser enthält, die Umwandlung der einen Form von Ceratium in die andere deutlich verfolgen können. Ich fand zunächst im April die drei- hörnige Form, im Mai nur Exemplare mit einem stummel- förmigen, schwach entwickelten dritten Hinterhorn und von Mitte Juni an die vollkommen entwickelte vierhörnige Form. Nach den Beobachtungen R. LAUTERBORN's findet in den Altwässern des 1j Das Plankton des Dümmer Sees enthält zeitweilig grosse Mengen von 2) Von ?qgáAuvoos = etwas salzig. 3) Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1900, S. 94—98. 4) Verhandl. des naturh.-med. Vereins zu Heidelberg, N. F., Bd. V, 1. Heft, 1833. — Forschungsber. der biol. Stat. in Plön, 2. Theil, S. 119—120. — APSTEIN, Süsswasserplankton, S. 150—151. DECRE = 3 EC iù ? Tm 5 == Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 141 Rheines die umgekehrte Entwicklungsfolge statt"). Welches die Ursachen dieser eigenthümlichen Erscheinung sind, lässt sich wohl nur auf experimentellem Wege klarlegen; ich verzichte daher meiner- seits auch auf die Aufstellung irgend einer diesbezüglichen Hypothese. Das reichliche Vorkommen von Aphanizomenon im Plankton des Zwischenahner Meeres veranlasst mich, die Richtigkeit der von P. RICHTER?) aufgestellten Hypothese über den Zusksisienbeng von Oscillatoria Agardhii Gomont mit Aphanizomenon näher zu prüfen. Ich untersuehte das Plankton Monat für Monat speciell auf das Vor- kommen von Oscillatoria Agardhii Gomont, fand aber stets nur Aphani- zomenon, und zwar bald sterile Fäden, bald Fäden mit Heterocysten, bald solehe mit Sporen, und endlich auch Fäden mit Heterocysten und Sporen. Nachstehende Uebersicht móge das Auftreten der einzelnen Formen nüher erlüutern. -BE-SE-MICARE-NE-RE-R0- 28 3- RE AE: 81312131515 |2|821512|8 ECH NEN dE EIERE +1414 Sue FREE .. . v»... titit Herta) - ie Dus [s NNNM. x... [t-il] t. |t jijt|t|t| i-i tiTtit|t ME MM I... eor +|- - -i-|-|-i-i- Eia Ty Heterocysten und Sporen. . . Kn Mm [t| Sterile Fäden waren demnach wohl vorhanden, nämlich von Januar bis August, zeigten aber durchaus keine Aehnlichkeit mit den Fäden von Oscillatoria Agardhii Gomont; ich gebe zum Vergleiche die Abbildung eines sterilen Fadenstückes von Aphanizomenon (Fig. 1 und eines solchen von Oscillatoria Agardhi (Fig. 2) (siehe folgende Seite); letztere Zeiehnung ist nach dem von M. GOMONT bestimmten Originalmateriale in Phyk. univ. 593 A angefertigt. Die sterilen phanizomenon-Fäden sind an den Querwänden stets deutlich ein- geschnürt, auch sind die Endzellen sehr stark verlängert und farblos. Beides ist bei Oscillatoria Agardhii Gomont nie der Fall; dagegen 1) O. AMBERG fand im Katzensee (Schweiz) im Februar und März fast nur dreihórnige Ceratien, später solche mit einem Ansatz zum vierten Horn und im Juli und August vierhórnige. Vergl. auch die Angaben von O. ZACHARIAS, Forschungs- berichte der biol. Station in Plön, 2. Theil S. 119—120; C. APsTEIN, Süsswasser- plankton, S. 150—151, und C. SCHRÖTER, Schwebeflora, S. 27. 2) Beiträge zur Phykologie I. Hedwigia 1896. 142 E. LEMMERMANN: haben die Endzellen dieser Alge sehr häufig eine deutlich ausgebildete Calyptra?), welche bei Aphanizomenon stets fehlt. P. RICHTER macht hauptsüchlich 3 Gründe geltend, um den Zusammenhang von Aphanizomenon und Oscillatoria Gomont zu be- weisen, nämlich l. das gleichzeitige Vorkommen beider Algen, 2. die Beobachtung, dass Oscillatoria Agardhéi vorübergehend Flöckchen bilden kann, 3. das Vorkommen von kurzen intercalaren Fadenstrecken, die aus Zellen mit getrübtem, unrein hell spangrünem, aber homogenem Inhalt bestehen. Ich bemerke dazu folgendes: 1. Die Thatsache, dass beide Algen neben einander in demselben Gewüsser vorkommen kónnen, lüsst sich nicht bestreiten und ist mir ES DAL REISE Fig. 1. | Se im. e ue enm Ep ITO (HK e Fig. 3. Fig. 4. selbst wohlbekannt. Es ist das aber noch lange kein genügender Grund, um die Identität beider Formen zu erklären; es kommen auch sonst nahe verwandte Algen neben einander vor, ohne dass man sie für verschiedene Entwickelungsstufen einer Art ansieht. Die von SCHMULA?) beobachtete vorübergehende Flöckchen- bildung tritt nicht nur bei Aphanizomenon auf, sondern findet sich auch bei Trichodesmium, Xanthotrichum, Oscillatoria prolifica (Grev.) Gomont und Osc. rubescens DC. Ich fand bei der Untersuchung der D Vergl M. GowowT: „Sur quelques Oscillarites nouvelles“ in Bull, de la soc. bot. de France, Tome XLVI, p. 81, und Jons. SCHMIDT, „Danmarks blaagröne Alger“ S. 71 und 131. 2) Hedwigia 1896, S. 273. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 143 Oscillatorien des Hamburger Herbars!) eine Form, welche Ose. prolifica (Grev.) Gomont sehr nahe steht. Der Finder bemerkt dazu in einer beigegebenen Diagnose, dass die Alge in Büscheln vorkomme, welche bei der leisesten Berührung oder Bewegung in die Einzelfäden zerfallen?). Dass auch Osc. Agardhii Gomont in Büscheln vorkommen kann, lehrte mich eine Untersuchung von Material aus dem Reinickendorfer See bei Berlin. Ich erhielt dasselbe durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Custos P. HENNINGS, der es am 20. Januar 1883 selbst gesammelt und später in seiner Phyk. marchiea No. 48a ausgegeben hat?) Die Untersuchung zeigte die vollständige Uebereinstimmung mit den Fäden von Oscillatoria Agardhii Gomont. Fig. 3 stellt einen Faden aus dem untersuchten Materiale mit Calyptra, Fig. 4 einen solchen ohne Calyptra dar. Dass es sich nicht um sterile Fäden von Aphanizomenon handeln kann, zeigt ein Vergleich mit Fig. 1 auf den ersten Blick. ie von P. RICHTER hauptsächlich betonten kurzen inter- calaren Fadenstrecken mit getrübtem Inhalte, welche nach seiner Meinung für Aphanizomenon besonders charakteristisch sind, finden sich nach meinen Beobachtungen bei allen Arten der GOMONT’schen Sectio Prolificae*), also bei Oscillatoria rubescens DC., Osc. prolifica (Grev.), Gomont"), Osc. Agardhii Gomont und Ose. Mougeotii Kuetz.*). Ausserdem constatirte ich dieselbe Erscheinung bei den Hormogonien von Phormidium ambiguum Gomont und bei Nodularia spumigena Mertens’). Sicherlich ist das Vorkommen der eigenthümlichen Faden- strecken viel weiter verbreitet. Aus allen diesen Beobachtungen und Untersuchungen geht hervor, dass die sterilen Fäden von Aphanizomenon mit den Fäden von Oscillatoria Agardhii Gomont nichts zu thun haben, sondern dass letztere Alge als eine durchaus selbststindige Art angesehen werden muss. eo 1)Für die gütige Zusendung des an spreche ich Herrn Professor Dr. R. Eege E meinen besten Dank a 2) ,Caespites . ..... levissime tactu aut di disrumpentes“. 8) Es be ra Material, welches Professor Dr. P. Magnus untersucht hat. Vergl. Ber. der Deutschen bot. Ges. Bd. I 4) Ueber die einzelnen Arten werde ich in einem weiteren Beitrage berichten. 5) Der Finder der oben erwühnten Alge des —. Herbars hat ebenfalls diese Fadenstrecken beobachtet; er hält sie für Sporen 6) Ich fand dieselbe im Material aus BRANDT's Lx bei Leipzig: die ein- zelnen Fäden enthielten ee Das Material verdanke ich der Güte des Herrn Dr. M. Marsson (Berlin). 7) Beide Algen fand "ich im Plankton des Waterneverstorfer Binnensees (Holstein). 144 W. SCHMIDLE: 18. W. Schmidle: Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Mit Tafel VI. Eingegangen am 20. April 1900. I. Einige neue Formen. Von Herrn Dr. R. LAUTERBORN erhielt ich kürzlich eine inter- essante Planktonprobe aus dem Altrhein von Roxheim, welche dort im September 1899 gesammelt war. Dieselbe war äusserst reich an kleinen planktonischen Palmellaceen; so fand ich von selteneren Formen die schöne Tetrapedia emarginata Schröder‘), | Cohniella staurogeniaeformis Schröder, die Chodatella quadriseta Lemm., Chodatella longiseta Lemm., Schröderia setigera Lemm., Staurogenia quadrata var. octogona Schmidle. Eine eingehende Untersuchung der Probe ergab aber noch einige Formen, welche wohl als neue Arten und Gattungen angesehen werden müssen, und welche ich in Folgendem be- schreiben will s schönste und zierlichste, aber auch äusserst kleine und seltene Alge erwähne ich zuerst eine Pflanze, welche wohl einer neuen Gattung untergestellt werden muss, und welche ich, meinem Freunde zu Ehren, Lauterborniella elegantissima benennen möchte (Taf. Vl, Fig. 2 und 3). Dieselbe bildet in dem Materiale stets vierzellige Coenobien, deren Zellen kreuzförmig gestellt und durch Gallerte zu- sammengehalten sind. Die Gallerte war nur durch Tuschemulsion sichtbar zu machen, eine Färbung gelang mir nicht. Die Zellen liegen stets in einer Ebene und wenden hier, wenn man dieselbe von oben betrachtet, dem Beschauer ihre sehmale Seite zu. Ihre Gestalt ist kugelig, oder bei genauerem Zusehen etwas keilfórmig, weil sie sich nach aussen allmählich verschmälern und hier in einen nach aufwärts und auswärts gekrümmten Stachel ausgehen. Obwohl dieser Stachel relativ stark ist, so ist er doch sehr schwer zu sehen. Er erreicht ungefähr die Grösse des ganzen Coenobiums, d. h. die Länge von ca. 8—7 u. Eine Zelle selbst (ohne Stachel) ist bloss 3—4 u lang und ca. 2—3 u breit. Die Zellen selbst stossen nirgends zusammen, sondern sind bloss durch die Gallerte zusammengehalten. D Es ist die Alge, wie aus der Zeichnung KtROHNER's hervorgeht, wohl sicher identisch mit Staurogenia tetrapedia Kirchner, worauf, wie ich nachträglich sehe, schon eae ril Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1900, S. 24, Anm. 3, aufmerksam machte. e Neubenennung in ehe Kirchneri Lenin. ist aber nach den Gesetzen e Nomenclatur wohl nicht zulässig, ——————Á ÁÓ áA— COMM CRI tg gea taggen | Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 145 In der Mitte des Coenobiums lassen sie einen fast quadratischen mit Gallerte angefüllten Raum frei. Der Zellinhalt besteht aus einem ehlorophyligrünen, wie es scheint, parietalen Chromatophor, welches die ganze Zelloberfläche bedeckt. Und in der Mitte ist ein dunkel- grünes Pyrenoid. Eine Kernfärbung gelang nicht. In dieser Ansicht gleicht die Alge einer einfach gebauten Stauro- genia, wie ganz ähnliche weiter unten noch beschrieben werden. Wenn man nun aber das Coenobium dreht, so dass man die Seiten- ansicht der Ebene gewinnt, so sieht man erst die Breitseite der Zellen, welche hier eine mehr oder weniger halbmondfórmige Gestalt haben, und zugleich erkennt man, dass nicht nur ein Stachel vorhanden ist, sondern dass wie bei den Zellen einiger Sorastrum-Arten von jedem Horne des Halbmondes ein solcher Stachel schief aufwärts ausgeht, so dass unsere Pflanze im Bau des Coenobiums und der Zellen die Eigenschaften von Sorastrum und Staurogenia auf’s Schönste mit ein- ander vereinigt. Sehr interessant ist auch die Vermehrung der Zellen, soweit dieselbe bis jetzt beobachtet werden konnte; denn ich konnte bis jetzt nur einen einzigen Theilungszustand des seltenen Pflänzchens auffinden. In demselben hatten sich je zwei gegenüberliegende Zellen eines Coenobiums getheilt, und zwar jeweils in vier kleine Zellehen. Dabei war es augenscheinlich, dass die zwei Theilungs- ebenen senkrecht auf einander standen, aber nicht auch senkrecht auf der Ebene des Coenobiums wie bei den Staurogenia-Arten, sondern so, dass ihre Schnittlinie radial verlief, so dass nur eine Ebene senk- recht auf der Ebene des Coenobiums stand, die andere aber mit der Coenobiumsebene parallel] war. Und zwar hatte es den Anschein, als ob die Theilungen nicht innerhalb der Mutterzellhaut wie bei Staurogenia verlaufen, sondern dass die letztere mit getheilt wird. Dieser Theilungsmodus war mir für die Aufstellung einer neuen Gattung entscheidend, denn er zeigt zunüchst, dass unsere Alge nicht zu Staurogenia gehórt, worauf der Bau des Coenobiums zu deuten scheint, denn hier verlaufen die Theilungen stets senkrecht zur Ebene des Coenobiums, und zwar wird die Mutterzellhaut nicht mit getheilt. Aber auch bei Sorastrum verläuft die Theilung, soweit dieselbe bekannt ist, anders, wozu noch kommt, dass hier der Bau des Coenobiums ein gänzlich verschiedener ist. Es könnte nun noch Selenosphaerium Hatoris Cohn in Betracht kommen, bei welcher Pflanze COHN vermuthet?), dass die Theilung ähnlich wie bei unserer Alge verläuft. Diese Vermuthung wird freilich von den meisten Algologen nicht getheilt und die Alge in die Nähe von 1) Vergl. WILLE in ENGLER und eer zt Pflanzenfamilien I, 2. S. 78. 2) Gong, Desmid. Congoenses 1879, S. 146 W. SCHMIDLE: Sorastrum gestellt oder mit ihr vereinigt‘); aber selbst wenn sie richtig wäre, so ist eine Vereinigung nicht angängig, da der Bau der Coenobien bei beiden Algen grundverschieden ist. COHN gründet seine Gattung auf die Eigenschaft der Coenobien, in der Mitte eine hohle Gallertkugel zu besitzen, auf welcher die allseits radienfórmig aus- strahlenden Zellen durch Gallertstiele befestigt sind. Hier sind keine Hohlkugel, keine Gallertstiele, keine radienfórmige Zellstellung vor- handen, sondern es sind die in einer Ebene liegenden Zellen durch eine Gallertmasse zusammengehalten, welche auch die verticale Lücke ausfüllt. Wenn man LEMMERMANN's zusammenfassende Bearbeitung einer Reihe von Palmellaceen, welche die Planktonuntersuchungen der letzten Jahre zu Tage gefördert hat, durchliest?), und dessen Gattungsdiagnosen zur Bestimmung benutzt, so muss man auch die im Folgenden beschriebene Pflanze als neue Gattung aufstellen. Ich kann freilich nieht beurtheilen, ob LEMMERMANN den Gattungsbegriff nieht etwas zu enge gefasst hat, speciell, ob die Beschaffenheit der Haare die diagnostische Bedeutung hat, welehe LEMMERMANN ihr beilegt und ebenso die Beschaffenheit des Zellinhalts. Ich meine dabei nicht das Vorkommen oder Fehlen von Pyrenoiden, sondern die Einheit oder Vielheit parietaler Chlorophyllplatten. Denn es ist eine bekannte Thatsache, dass eine in der Jugend einheitliche Platte im Alter in mehrere Stücke sich theilen kann, und es kónnten viel- leicht Richteriella und Golenkinia?), ferner Piona und Franzeia wohl zusammenfallen. Aus diesen Gründen will ich es auch unterlassen, für die im Folgenden beschriebene Art eine neue Gattung aufzu- stellen, und sie in der Gattung Schröderia, mit der sie (abgesehen von der Zellform) die grösste Aehnlichkeit hat, unterbringen. Ich nenne die Pflanze Schröderia belonophora n. sp. (Taf. VI, Fig. 6 u. í 1). Sie kommt im Plankton von Roxheim äusserst selten vor, fällt je- doch gleich durch ihre relative Grósse, durch die sehr starken und langen Stacheln, welche einzeln an den beiden Polen der Zelle stehen, auf. Die Zellen haben stets eine ovale Gestalt mit kräftiger hyaliner Zellhaut (Fig. 6), die Länge variirt von 8—10 u, die Breite von 5—8 u. Der Inhalt besteht aus 2—3 parietalen Chromatophoren, die meist noch netzförmig zerrissen sind und unregelmässige, gezackte Ränder besitzen. Ein Pyrenoid fehlt, Oeltropfen wurden keine be- 1) CES z. B. Pops, Die Algen der Regnellischen Expedition, Stockholm, : 40 u, ff, und Schmipte, Planktonalgen aus dem Nyassasee, 1899. 2) LEMMERMANN, Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen, in Hedwigia 1899, S. 303 u. ff. . 8) CHoDAT, Golenkinia, genre nouveau des Protococcoidées, in Journ. de bot. 1894. Co ——Unmmm— ÁQE———— PaáU— SÓ ——e—— —P un in e às Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. 147 merkt, dagegen ein centraler Zellkern. An beiden Enden befindet sich ein bis 40 u langer, an der Basis kräftig verdickter. Stachel. Nicht selten bemerkt man, dass derselbe auf eine kurze Strecke an der Basis hohl ist und die Hóhlung mit dem Zelllumen in Ver- bindung steht. is konnte ferner constatirt werden, dass die Zelle während ihres Lebens sich in die Länge streckt und ohne die Stacheln eine Länge bis 18 u erhält. Dann verengt sie sich etwas in der Mitte, so dass die Gestalt leicht bisquitfórmig wird. Die Zellhaut zerreisst in der Mitte ähnlich wie eine Mierospora (Fig. 7). Es ist offenbar, dass wir hier einen Vermehrungszustand vor uns haben. Nach dem Angeführten ist es klar, dass diese Pflanze in die Nähe von Schröderia gehört. Sie hat mit dieser Alge die Quer- theilung gemeinsam, die Mehrzahl der Chlorophoren und die kräftige Bestachelung. Sie unterscheidet sich jedoch wesentlich durch das Fehlen eines Pyrenoides und durch die ovale Zellgestalt. Ob freilich diese Pflanze, wie auch eine grosse Zahl der nächstverwandten Arten nieht in den Entwickelungskreis anderer Algen gehören, bleibt dahin- gestellt. Neben Polyedrium minimum Reinsch, welches in kräftiger Zell- vermehrung begriffen war auf die Art wie es LAGERHEIM beschreibt") und W. und G. WEST?) es abbilden, fanden sich noch zwei andere Polyedrium-Arten, welche in der ee noch nicht beschrieben sind. Die eine möchte ich als Varietät zu Polyedrium Schmidlei Schröder?) (— Polyedrium hastatum Schmidle) ziehen, obwohl sie sehr merklich von ihr verschieden ist (Taf. VI, Fig. 1). Die Zellen sind bei unserer Varietät fast rund, durchschnittlich viel kleiner und oft nur 3 u gross; doch sah ich Zellen, die eine Grösse von 8 u er- reichten und zugleich etwas mehr eckig waren, sich also der typischen Form entschieden näherten. Sehr charakteristisch sind jedoch die Stacheln. Von sehr breiter Basis verschmälern sie sich constant bis zur feinen Spitze und erreichen eine Grösse, welche ungefähr doppelt so gross ist als diejenige des Zelllumens. Ihre Zahl ist variabel. Meist sind es 4 oder 5, welche polyédriseh gestellt sind. Der Zell- inhalt konnte nicht genau ermittelt werden. In einem Falle sah ich ein parietales Chromatophor, welches vielleicht in zwei Theile zerrissen war, mit einem Pyrenoid. Der eharakteristischen Stacheln 1) LAGERHEIM, Studien über arktische Kryptogamen I, Tromsoe 139. 2) W. et G. West, Contrib. d the Freshw. Algae of South of England in Journ. Micr. Soc. 1897, Taf. VII, Fig. 2 3) B. SCHRÖDER, in Ps ERR Mittheilungen, Biologisches Centralblatt, 30. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII. i1 148 W. ScHMIDLE: halber schlage ich den Namen Polyedrium Schmidlei var. euryacantha nob. vor. Auch die zweite Polyedrium-Art, welche mehrfach zu finden war, dürfte am besten als Varietät zu Polyedrium hastatum Reinsch unter dem Namen P. hastatum var. palatina nob. zu ziehen sein (Taf. VI, Fig. 4u. 5). Sie unterscheidet sich von P. hastatum vorzüglich 1. durch die kleineren Zellen, deren Dimensionen von 4—12 u schwanken, 2. durch die rundere Zellgestalt. Die Länge der Dornen ist ziemlich variabel, oft grösser, oft kleiner als bei REINSCH. In einem Falle waren die Zellen nicht tetraödrisch, sondern flach. Die Dornen sind am Ende stets zweizinkig, in einem Falle war jeder Zinken wieder in 2 Theile gespalten. Eine interessante blaugrüne Alge, für welche Herr Dr. LAUTER- BORN und ich den Namen Rhabdoderma lineare n. gen. et spec. vor- schlagen, fand sich ebenfalls im Plankton von Roxheim (Sept. 1899) ziemlich häufig (Taf. VI, Fig. 8—11). Sie besteht aus sehr kleinen, 2 u breiten und 10 u langen, stäbehenförmigen, geraden oder gebogenen Zellchen, mit abgerundeten Enden und blaugrünem, homogenen Inhalt. Umgeben sind sie, wie ich nur an leeren Exemplaren sah, von einer sehr zarten Zellhaut, ausserdem von einer Gallerte, deren Vorhandensein durch das Ver- halten nach der Theilung zwar sichergestellt ist, die ich aber nicht färben und nur in einem Falle mit schwacher Contour bemerken konnte. Die Zellen theilen sich der Quere nach, und zwischen den beiden Zellen bleibt meistens ein sehr kurzer, hyaliner Zwischenraum. Nur in den seltensten Fällen behalten die beiden Zellen oder die noch weiter entstehenden dieselbe Richtung, so dass fadenförmige, kurze, wenigzellige Zustände entstehen (Fig. 9). Meist dreht sich die neu entstandene Zelle an ihrem hinteren Ende um. Die Grösse der Drehung ist verschieden. Meist beträgt sie 180°, so dass die neue Zelle parallel neben die alte zu liegen kommt. Da nun diese Drehungen fast stets in derselben Ebene vor sich gehen, so kommen mikroskopisch kleine, freischwimmende, hautartige Zustände heraus (Fig. 10 u. 11), in welchen die Zellen oft parallel neben einander, meist aber nach allen Richtungen gebettet sind, sich nur selten durchkreuzen oder über einander liegen. Diese Zustände sind, wenn sie relativ grössere Dimensionen erreichen, stets halbkugelförmig ge- krümmt. Die Pflanze steht offenbar in der Nähe von Gloeothece sowohl nach Zellform als Zelltheilung. . Sie unterscheidet sich durch die einschichtige Anordnung der Zellen, durch die mikroskopische Klein- heit der Familien und die zarte, unsichtbare Gallerte. | —————— '"Uun——MnÁÁÁÓEÓM Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 149 Diagnosen: Lauterborniella Schmidle n. g. (Taf. VI, Fig 2 und 3). Coenobia minima, plana, quadrata, e cellulis 4, eruciatim positis et in muco communi nidulantibus composita. Cellulae e vertice rotundae vel subcuneiformes et spina crassa ornatae, e latere semilunares et spinis 2 angularibus praeditae; cóntentu chlorophylloso parietali, pyrenoide singulo. Propagatio divisione cellularum in duas direc- tiones radiantes et cruciatim inter se positas. Louterborniella EE Schmidle n. sp. Üellulae 2—3 u latae, 3—4 u longae et 5 u latae, coenobia 6—10 u lata. Schröderia belonophora Schmidle n. sp. (Taf. VI, Fig. 6 und 7). Cellulae 8 —10 u (usque ad 18 u) longae, 6—8 u reg ovales vel (ante divisionem) biscoctiformes, utrinque spina singula magna et incrassata ornatae. Chlorophora 2—3 parietalia, nucleus singulus. Polyedrium Schmidlei Schröder var. euryacanthum Schmidle nm. var. Cellulae rotundae vel subpolyedricae, 5 — 8 u latae, spinis 4—5 polyedrice positis, acutis et ad basim incrassatis date Polyedrium hastatum var. palatinum Schmidle n. var. (Taf. VI, Fig. 4 und 5). Cellulae rotundae vel polyedricae vel planae, 4—12 u latae, spinis bifurcatis longitudine variabili ornatae. abdoderma Schmidle et Lauterborn n. g. (Taf. VI, Fig. 5—11). Cellulae 8—10 u longae, 2 u latae, contentu aeruginoso, Wm membrana EE et massa gelatinosa vix visibili involutae, divisione transversali ortae, raro filamenta paueicellularia, fragilia plerumque familias membranaceas, subunistratosas, demum curvatas formantes. Rhabdoderma lineare Schmidle et Lauterborn n. sp. Cellulae 8-10 u longae et 2 u latae, utrinque subrotundatae. II. Ueber die Gattung Staurogenia Ktzg. in neuerer Zeit sind eine Reihe Staurogenia-Arten beschrieben worden, und es dürfte vielleicht nicht unnütz sein, die Arten dieser Gattung hier zusammenfassend anzuführen, besonders da die Mehr- zahl sich im Plankton finden und hier zwei neue Arten beschrieben werden sollen. Ueber den Aufbau des Zellinnern ist bis vor Kurzem nicht viel bekannt gewesen. DE TONI z. B. macht darüber gar keine An- gaben?) und WILLE?) vermuthet, dass die Pyrenoide fehlen. Eine bilde der Struetur des Zellinhaltes habe ich bei der Diagnose 1) DE Jw, Sylloge Algarum I, S. 65 2) WiLLE in ENGLER und PRANTL, ke Pflanzenfamilien 1,2, S. 58, sub Crucigenia. At? 150 W. SCHMIDLE: von Staurogenia Lauterborni Schdle. gegeben, und diese Angaben sind von SCHRÖDER?) bestätigt worden. Danach ist bei dieser Art ein elliptisches Pyrenoid vorhanden. Ein rundes Pyrenoid konnte ich seitdem auch bei Staurogenia rectan gularis (Naeg.) Al. Braun nden. In den Zellen dieser Alge sind sogar oft zwei und drei (Fig. 22). Auch bei Staurogenia quadrata var. octogona Schdle. sah ieh ein rundes Pyrenoid, bei den unten beschriebenen Arten Stauro- genia alpina Schmidle und St. heteracantha Nordst. ebenso (Fig. 25 und 15), bei St. multiseta nob. war dagegen dasselbe wieder elliptisch (Fig. 127. Es darf also wohl als sicher angenommen werden, dass bei allen Arten ein oder mehrere Pyrenoide vorhanden sind. Viel schwerer ist der Nachweis des Zellkernes. Sicher sah ich einen solchen erst bei zwei Arten, bei Staurogenia Lauterborni Schmidle und St. longiseta Schmidle. Bei der ersten Art konnte ich ihn an dem schönen Materiale färben, welches B. SCHRÖDER mir gütigst sandte (Fig. 23). Er befindet sich stets an der hyalinen Bauchseite der Zelle, ist relativ gross, länglich viereckig und links und rechts von ihm sind die vacuolenartigen Gebilde, welche SCHRÖDER |. c. beschreibt. Bei St. multiseta nob. ist er äusserst klein, liegt aber ebenfalls auf der gegen das Centrum des Coenobiums hin gerichteten Seite, welehe nieht vom Chromatophore bedeckt ist (Fig. 12). Nach diesen Beobachtungen darf man also wohl schliessen, dass Staurogenia eine einkernige Alge ist. Meine gegentheilige Vermuthung ist hinfällig). Ziemlich variabel zeigt sich das Chromatophor. Bei St. Lauter- borni und multiseta ist es, wie auch SCHRÖDER für die erste Art angiebt, parietal, becherfórmig, und bedeckt bloss den Rücken der Zelle, d. h. den vom Centrum des Coenobiums weggewendeten Theil (Fig. 23). Während jedoch bei der ersten Alge der freie Raum relativ gross ist, kann dieses nicht von St. multiseta gesagt werden (Fig. 12). Bei St. alpina Schdle. war bei allen Exemplaren, die ich sah, die ganze Zelloberfläche vom Chromatophor bedeekt (Fig. 25), ebenso bei St. quadrata var. octogona. Viele Exemplare von St. rect- angularis hatten ebenfalls einen die Zelloberfläche ganz bedeckenden Chlorophylikörper, andere Exemplare dagegen besassen mehrere Chlorophoren, welche helle Zwischenrüume liessen (Fig. 22), und oft hatten solche auch mehrere Pyrenoide. Ich glaube nicht fehl zu gehen, die ersteren als junge, die letzteren als alte Exemplare anzu- sehen. Schon oben habe ich erwähnt, dass die Zellen eines Coenobiums in Gallerte eingebettet liegen. SCHRÖDER hat die Struetur bei Sf. 1) ScmwipLE in Algologische Notizen I. Allg. Bot. Zeitschr. 1896/97. 2) SCHRÖDER, Planktonpflanzen aus Seen von Westpreussen. Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch. 1899, S. 156ff. 3) SCHMIDLE Le M IE : Bee, MEMOIRE S Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. 151 Lauterborni eingehend beschrieben. Er erwühnt auch, dass sie bei St. rectangularis vorhanden, aber viel kleiner ist. Ihre Ausbildung ist, wie ich mich überzeugt habe, bei den verschiedenen Species sehr variabel; stets jedoch ist sie zwischen den Zellen und in der freien mittleren Lücke vorhanden. Bei St. quadrata var. octangularis bildet sie ein schmales Band, bei St. multiseta fehlt sie fast ausserhalb des Coenobiums, bei der Variation punctata ist sie stürker ausgebildet, bei St. alpina ist sie kaum zu bemerken, und ebenso bei St. hetera- cantha Nordst. Bei der letzten Art konnte ich sie, genau wie bei St. multiseta, speeiell an denjenigen Exemplaren sehen, bei welchen die Dornen fehlten oder schlecht entwickelt waren (Fig. 13, 14, 16). ie Zelltheilung ist bei allen Arten, die ich sehen konnte, eine sehr charakteristische. Dieselbe erfolgt bekanntlich in zwei auf ein- ander senkrechten Richtungen innórbalb der Muttermembran, so dass vier Sprósslinge entstehen. ie Theilungen erfolgen vom Rande der Zelle aus und sind wohl fast simultan. Dieses schliesse ich auch aus Theilungszuständen, welche man häufig antrifft und welche bei Cohniella staurogeniaeformis fast Regel zu sein scheinen (Fig. 17) Wie solche Zustände entstehen, habe ich früher bei Chlamydomonas Kleinii nachzuweisen versucht‘). Bei succedaner Theilung wären sie schlechterdings unmöglich. Einen interessanten Zustand habe ich jedoch in Fig. 20 rechts oben abgebildet. Hier hat sich das eine Individuum bloss in zwei relativ grosse Theile getheilt. Auch W. und G. WEST geben an?), dass bei ihrer St. emarginata das Coenobium bloss aus zwei Zellen bestehen kann. Solche Zweitheilungen sind jedenfalls als Ausnahmen zu betrachten. Nach erfolgter Theilung verhält sich die ungetheilte Mutterzell- haut bei den verschiedenen Arten etwas verschieden. In den meisten Fällen verschleimt sie. Dies ist z. B. bei St. rectangularis der Fall. Bei St. multiseta var. punctata nob., bei St. alpina nob., und wenn sonst eine reichliche Sehleimbdildäng vorhanden ist, entstehen, wie bei St. rectangularis, grössere rüsammonh&ngendé Colonien (zusammen- gesetzte Coenobien); sonst aber bleiben nur die vier Sehwesterzellen als echte Coenobien bei einander. Man findet alle Uebergänge bei St. quadrata vor. Etwas anders verhält sich die Zellhaut bei St. Lauterborni; hier zerreisst sie, wie SCHRÖDER zuerst nachgewiesen hat, und bleibt lange im Schleime der Coenobien liegen. Sie bildet an dessen Ecken eigenthümliche Gebilde, dureh welche bei oberflüch- licher me cd die Coenobien zusammenzuhüngen scheinen. Aehn- 1) ScHMiDLE, Ueber den Bau und die Entwickelung von Chlamydomonas Kleinii, in Flora 1898, S. 2 2) W. und G. Thr in The Freshw. Algae of Madagascar in Trans. Linn. Soc. Lond. Bot. V, P. II, p. 81. 152 W. SCHMIDLE: lich verhält sie sich bei St. heteracantha, wie man selbst an dem ge- troekneten Materiale leicht erkennen kann. Auch hier bricht sie. Da jedoch die reiche Entwickelung des Schleimes fehlt, so treten die getheilten Zellen aus (Fig. 18 links oben), und zwar, wie ich einmal sehen konnte, von Schleim umhüllt, durch dessen Quellung sie wahr- scheinlich herausgedrückt werden. Zurück bleibt dann ein zartes, mit Thionin färbbares Häutchen, von welchem die viel diekeren und stärker sichtbaren Dornen ausgehen. Man trifft oft gänzlich ent- leerte Coenobien an (Fig. 19), welche aus diesen Häutchen bestehen. Nur die Zellgrenzen färben sich da stark und deutlich. Ich bin nicht klar darüber geworden, ob diese Häutchen die Zellhaut dar- stellen, oder ob nicht vielmehr (was mir wahrscheinlicher dünkt) dieselben Verhältnisse vorliegen, welche SENN!) und CHODAT?) bei Scenedesmus quadricauda nachgewiesen haben, wo die Zellhaut von einer zarten Gallertschicht überzogen ist. Diese Gallertsehieht wäre dann das zurückbleibende Häutchen. Dazu muss ich betonen, dass ich auch bei dieser Alge Coenobien mit deutlicher Schleimhülle, wenn auch selten, fand (Fig. 16 und 20). Wie sich die Dornen bei diesen Exemplaren verhalten, habe ich weiter unten beschrieben. In der ganzen Litteratur findet man keine Angaben, dass die entstandenen Sprösslinge sich in der Mutterzellhaut bewegen und dann zu dem Coenobium anordnen. Nur aus einer Angabe NORD- STEDT’s®) könnte man dieses vielleicht für St. heteracantha vermuthen. Er sagt „Propagatio fit maerogonidiis, 4 in cellula matricali ortis, in coenobium filiale conneetis“, und DE TONI fügt hinzu*): „Maero- gonidiis (agilibus?)*. Ich habe in Folge dessen die freilich getrock- neten Exemplare dieser Art einem genaueren Studium unterworfen, und’ bin zu dem Resultate gekommen (soweit getroeknetes Material überhaupt einen sicheren Schluss zulässt), dass von einer Bewegung hier kaum wird gesprochen werden können. Die ganze Alge stimmt in ihrem Baue, in der Art der Zelltheilung, selbst in der Struetur des Zellinhaltes (es konnte ein centrales Pyrenoid leieht und sicher erkannt werden) so mit Staurogenia, speciell mit St. alpina nob., und im Verhalten der Zellhaut mit St. Lauterborni überein, dass ver- muthet werden darf, dass auch hier keine Bewegung der Sprósslinge vorhanden ist. Theilungszustände, wie sie in Fig. 20 abgebildet sind, sprechen (wenn sie auch selten sind, da die Membran gewöhnlich 1) Senn, Ueber einige eoloniebildende Algen ete. Basel 1899. 2) Cnopar, Matériaux p. servire à l'histoire des Protococcoidées I. Bull. Herb. Boss. Sept. 1894. 9) NORDSTEDT in Wrrrrock et Norpsrepr: Apos exsiceatae Nr. 451, et in ‚Bot. Notiser 1882. d qu i. 4) DE Toxi in Sylloge | emu I, S. 556. u Ne ee EE EA Y lem i AT EEE SEE NLIS DIU TENE en Kadett Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. 153 nieht verfliesst) gewiss auch nicht für ein anderes Verhalten der Sprösslinge als bei den anderen Arten’). Schon im Jahre 1893 habe ich in dem Materiale, welches ich im Juni 1893 in Virnheim gesammelt hatte, an St. rectangularis einen Zustand bemerkt, welchen ich schon damals für eine Dauerspore ge- halten hatte (Fig. 21). Ich konnte jedoch die Sache nicht weiter verfolgen. Seitdem ich die Arbeit von CHODAT und HUBER?) über Pediastrum gelesen, scheint mir diese Vermuthung begründet zu sein; denn die Aehnlichkeit der dort abgebildeten Dauersporen von Pe- diastrum Boryanum mit unserem Zustande ist eine zu grosse. Die runde grosse Dauerspore hat den Inhalt der unter ihr liegenden und mit ihr fest verbundenen Zelle des Coenobiums aufgenommen. Sie war stark contourirt und mit einem dunkelgrünen körig Inhalte angefüllt. WILLE Le hat Staurogenia zu den Pleurococcaceen gerechnet und in die Nähe von Actinastrum gestellt. Auch CHODAT?) bringt sie dahin. Mir scheint Scenedesmus am nächsten zu stehen, so- wohl in Rücksicht auf die dort häufig stattfindende Viertheilung der Coenobienzellen innerhalb der Mutterzellmembran, als auch der Gallertbildung, welche z. B. Staurogenia heteracantha fast ebenso zu sein scheint, wie sie SENN*) für Scenedesmus caudatus schildert. Des Weiteren sind auch Sorastrum und Coelastrum heranzuziehen; besonders ist die erste Gattung durch Lauterborniella, wie ich oben schon dar- legte, nahe verknüpft. Dass Coelastrum von den Hydrodietyaceen zu trennen ist, hat SENN*) nachgewiesen. Von jeher ist in die Nähe dieser beiden Algen auch Pediastrum gestellt worden, und es kann kein Zweifel existiren, dass die habituelle Aehnlichkeit eine grosse ist Ich muss mich fragen, ist der Umstand, dass die eine Gattung noch frei bewegliche Schwärmer in der Mutterzelle bildet, während bei den anderen diese Beweglichkeit aufgehört hat, ein genügender Grund, diese Trennung in zwei Familien durchzuführen? In neuerer Zeit sind zwei Gattungen beschrieben worden: Te- trastrum Chodat^) und Cohniella Schröder®), welche mit Staurogenia ausserordentlieh nahe verwandt sind. Sie unterscheiden sieh von ihr 1) Herr Dr. NorDSTEDT, der die Alge lebend sah, hat inzwischen diese meine Vermuthung brieflich bestätigt und ebenso meine oben S. 152 gegebenen Angaben über die Vermehrung dieser Alge. 2) CHopaT und HuBer in Recherches experimentelles sur le Pediastrum boryanum. Bull. de la soc. bot. Suisse 1895. 3) Cnopar in Histoire des Protococcoidées II. Bull. l'Herb. Boiss. 1895, p. 115. 4). SENN, l. c. p. 5) CHODAT, Le 1895. : 6) SCHRÖDER in Attheya. Rhizosolenia etc. Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch. 1807, S. 273. 154 W. SCHMIDLE: nur dadurch, dass die Zellen am Rande Stacheln tragen. Es ist klar, dass beide Gattungen nicht gut neben einander bestehen kónnen. SCHRÖDER legt bei der Aufstellung seiner Gattung noch besonderes Gewicht darauf, dass die Zellen lückenlos mit einander verbunden sind. Ich kann diesem Umstande keine Bedeutung beimessen, denn sowohl bei echten Stawrogenia-Arten, als auch gerade bei Tetrastrum heteracanthum Chodat findet man häufig genug bei wohl ausgebildeten Coenobien diese enge Zellverbindung, nicht selten sogar in der eigen- thümliehen Art von Cohniella (Fig. 17). Es muss also jedenfalls die jüngere Gattung Cohniella der älteren weichen). b man nun die bestachelten Coenobien von den nicht be- stachelten trennt, ist im gewissen Sinne Geschmackssache, da in der Zelltheilung, im Bau des Zellinnern, des Coenobiums keine durch- greifenden Unterschiede vorhanden sind. Ich möchte hier diese Formen vereinigen, und zwar deshalb, weil in den nahe verwandten Gattungen besonders Scenedesmus und Coelastrum auch Arten mit Membranfortsätzen und ohne solche vereinigt sind (z. D. Scenedesmus obtusus und Se. quadricauda, Coelastrum mieroporum und C. morum Vest) Auch bei dem entfernteren Pediastrum ist dieses der Fall, und ich möchte hier speciell auf die Beobachtung von ZACHARIAS hinweisen?), wonach bei gewissen Varietäten von Pediastrum duplex Büschel langer Nadeln an den Ecken der Zellen vorhanden sind. Es sind dieses aber trotzdem echte Pediastren?). St. alpina nob. bildet ausserdem eine Zwischenform zwischen Tetrastrum und Staurogenia. Von den einzelnen Arten will ich nur die beiden hier als neu angeführten eingehender beschreiben: Staurogenia alpina findet sich im Planktonmateriale, welches Dr. LAUTERBORN im November 1894 im Davoser See bei Davos gesammelt hat. Ich habe die Alge schon früher als St. quadrata var. oetogona Schdle.*) publieirt; sie ist aber von den Ludwigshafener Exemplaren, auf welche sich allein diese Namen und die Abbildung beziehen soll, wie ich mich kürzlich bei Anwendung homogener Im- mersion überzeugt habe, gänzlich verschieden. Die fast genau acht- eckigen, vierzelligen Coenobien haben einen Durchmesser von 10 bis 14 u. An jeder Ecke befindet sich in der Frontalansicht ein sehr kurzes Dórnehen (Fig. 25). Die Zellen des entwickelten Coenobiums tragen an den Seiten und an den inneren abgerundeten Ecken eben- 1) Vergl. auch LEMMERMANN im vorhergehenden Heft dieser Zeitschrift S. 95. 50 ARIAS, Ueber einige interessante Funde im Plankton süchsischer Fischteiche, Biol. Centralblatt 1898, S. 7114 ff. 3) Sind die Arten zu trennen, so heissen die unten angeführten Species Nr. 7, 8,9, 11 Tetrastrum gros ccm js Lemm., Tetr. multisetum nob., Tetr. apiculatum (Lemm.) nob., Tetr. alpinum n 4) In der Oesterr. bot. Zeitschrift 1895. SEET TET R d "NET OP TITRE LER en basis An ia teen u De M E TE E UE TR DL IRI. TOR SPI ICI RE PEERS S | | | | Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 155 falls sehr kleine Dórnehen und wahrscheinlich noch weitere auf der gewölbten Oberfläche, welche wegen des Chlorophyllinhaltes nicht sicher constatirt werden konnten. Von der Schmalseite des Coeno- biums aus gesehen (in der Seitenansicht) sind die Zellen im Umriss deutlich aehteckig, und jede Ecke ist mit einem kurzen, oft ab- gestutzten Dörnchen versehen (Fig. 24). Staurogenia multiseta nob. (Fig. 12) besteht aus vier kreuzfórmig gestellten Zellen und ist ohne genauere Untersuchung in der Frontal- ansicht nur schwer von Ekurberminlle elegantissima, mit welcher sie in demselben Material vorkommt, unterscheidbar; die Zellen sind etwas runder und meist enger bei einander liegend. An ihrem äusseren abgerundeten Ende tragen sie fünf bis viele meist sehr lange. aber auch sehr feine Stacheln. Die ganze Colonie ist von einem schwer sichtbaren Schleim zusammengehalten. Die Grösse der Zelle beträgt 3—4 u, die des Coenobiums 7—10 u. Das Chroma- tophor lässt am inneren Rande der Zelle einen kleinen Raum frei, in welehem der Zellkern liegt, auf der Dorsalseite ist das elliptische Pyrenoid. Mit dieser Pflanze kommt noch eine andere vor, welche in der Gestalt, Grösse und Anordnung der Zellen völlig mit der vorher- gehenden übereinstimmt. Doch fehlen die Setae völlig (Fig. 13, 14). Statt dessen ist die Gallerte an der Rückenseite mit stark färbbaren Pünktchen besetzt, die aber auch ungefärbt an ihrer dunkeln Farbe bei starker Vergrösserung sichtbar sind. Das Chromatophor bedeckt die ganze Zelle. Das Pyrenoid ist rund und fast in der Zellmitte gelegen. Trotz dieser Unterschiede bin ich geneigt, beide Formen zu ver- einigen, denn bei Staurogenia heteracantha Nordst. konnte ich bei Exemplaren mit vergallerteter Zellhaut einige Male beobachten, dass dort, wo die Stacheln stehen sollten, dunkle Gallertkörnchen auf- treten (Fig. 16). Und so glaube ich, dass auch hier die dunkeln Stellen in der reichlicher alte e: Gallerie die Ansütze entweder künftiger oder früherer Haare angeben, besonders da sie auch wie jene nur auf der Dorsalseite stehen. Ich ziehe unsere Form deshalb als var. punctata zur obigen Art. Es erübrigt noch eine kurze Diagnose der Gattung nebst einer tabellarischen Uebersicht der bis jetzt beschriebenen Arten zu geben. Staurogenia Ktzg. (= Crucigenia Morren incl. Chloropedium Naeg. in litt.). Die verschiedenartig geformten Zellen bilden stets vierzellige ebene Coenobien oder ebene Familien solcher Coenobien, welche durch eine mehr oder weniger entwickelte Schleimmasse zusammen- gehalten sind. Der Zellinhalt besteht aus einem, selten mehreren parietalen Chlorophoren mit meist einem, selten mehreren Pyrenoiden, und aus einem Zellkern. 156 W. SCHMIDLE: Die Vermehrung findet durch kreuzfórmige Theilungen des In- haltes einer Zelle innerhalb der Zellhaut statt, so dass die beiden Theilungsebenen auf einander senkrecht und senkrecht auf der Ebene des Coenobiums stehen. Die vier Sprösslinge werden durch Ver- schleimen oder Zerreissen der Mutterzellhaut frei und bilden ein neues Coenobium. Dauersporen wurden bei einer Art beobachtet. l. Eustaurogenia nob. — Zellen ohne Stacheln und Fortsätze. A. Coenobien undeutlich. 1. Coenobien meist zu vielen in Familien vereinigt. Zelen elliptiseh oder oval. Dim. der Zelle 4—6: 4—5 u. St. rectangularis A. Br., Tafel VI, Fig. 21. B. Coenobien deutlich. a) Coenobien nicht quadratisch: 2. Coenobien und Zellen hexagonal mit ausgerandeten | Seiten und abgerundeten Eeken. Dim. der. Zelle | 12- 14:11—12 u. St. emarginata W. et G. West. | 3. Coenobien und Zellen rhombisch, mit geraden Seiten. | Dim. der Zellen 10 u im Diam. St. cruciata Wolle. " b) Coenobien quadratisch: i 4. Coenobien mit abgerundeten Ecken, Zellen fast halb- | kreisförmig mit abgestutzten Ecken und etwas con- vexer Basis. Di der Zelle 6—11:4—8 u. St. Lauterborni Schmidle. 5. Coenobien genau quadratisch. Zellen quadratisch mit scharfen oder abgerundeten Ecken. Theilungs- ebenen senkrecht zu den Quadratseiten des Coeno- biums. Dim. der Zelle 3—4: 3—4 m- St. quadrata (Morren) Ktzg. 6. Coenobien genau quadratisch, mit grosser quadra- tischer centraler Lücke Zellen trapezförmig. Thei- lungs- Ebene längs der Diagonalen des Coenobium- quadrates. Dim. det Zellen 6—8 : 2—3 u. St. fenes- trata Schdle. je eu ae OR engen. $ ur SE ee * e en P DAMEN e Tara ET Sp Met i es ct DR onu e N. Tetrastrum (Chodat). — Zellen mit verschieden gestalteten Fortsätzen. A. Fortsütze zart und hyalin, schwer sichtbar (Cohniella Schröder). 1. Coenobien quadratisch bis rhombisch, geschlossen. Zellen Kreissegmente bildend, auf dem Rücken mit 5 kleinen, in der Ebene des Coenobiums liegenden Stacheln. Dim. der Zellen 5—6 u. St. Schröderi Sehmidle (= Cohniella staurogeniaeformis Schröder). Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. 157 8. Coenobien quadratisch, oft locker, Zellen rund oder länglich rund oder Kreissegmente bildend, auf dem Rücken mit 5 und mehr langen, allseits abstehenden Stacheln. Dim. der Zellen 3—4 u. t. multiseta Schmidle (Tafel VI, Fig. 12). Statt der Stacheln auf der Gallerte des Zell- rückens dunkle Punkte — var. punctata (Tafel VI, Fig. 13 und 14). 9. Zellen länglich, oft fast dreieckig, an der Innenseite des äusseren Poles ein kurzes Spitzchen tragend. Dim. der Zelle 2,5—5 :4—7 u. St. apiculata Lemm.") B. Fortsätze robuster, deutlich sichtbar. 10. Coenobien quadratisch, Zellen ein Kreissegment bildend, doch auf dem Rücken ausgerandet und auf der einen Erhebung abwechselnd mit je einem langen und kurzen Fortsatz versehen. Dim. der Zellen 4 - 8 u. St. heteracantha Nordst. (Tafel VI, Fig. 15—20). 11. Coenobium achteckig; Zellen nach einwärts ab- gerundet, aussen abgestutzt, an den Ecken mit sehr kurzen Dornen versehen. Dim. der Zellen 4 -6 u. St. alpina Schmidle (Tafel VI, Fig. 24, 25). Zu streichen ist Staurogenia(?) tetrapedia Kirchner, welche mit Tetrapedia emarginata Schroeder identisch ist. Kaum zur Gattung gehört St cubica Reinsch in Contrib. Alg. cap. Bonae Spei in Linn. soc. Journ. XVI, p. 238. = Crucigenia irregularis Wille in „Mittheilungen aus der biol. Ge- sellschaft zu Christiania“, Sitzung vom 17. October 1895, gehört nicht zur Gattung, weil im Zellinhalt die Pyrenoide fehlen, und ist als besondere Gattung anzusehen, für welche ich den Namen Willea vor- schlage mit der Art Willea irregularis (Wille) nob. ee E E Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Polyedrium gege var. euryacantha m. var. „ 2 und 3. Lauterborniella elegantissima n. g. et sp. e fronte et latere. 4 und 5. Polyedrium hastatum var. palatinum n. var. 6 und 7. Schröderia belonophora n. sp. &—11. Rhabdoderma lineare n. gen. et sp. 19. Staurogenia multiseta n. sp. ; 1) Ausser dieser kurzen Diagnose ist nichts von dieser Alge bekannt. 158 C. CORRENS: Fig.13 und 14. Staurogenia multiseta var. punctata n. v. 15—20. Staurogenia heteracantha Nordst. „ 21. Staurogenia rectangularis A. Br. mit einer Dauerspore. . 99. Staurogenia rectangularis, eine Zelle. 28. Staurogenia Lauterborni, eine Zelle. „ 24 und 95. Staurogenia alpina n. sp. e fronte et latere. 19. C. Correns: G. Mendels Regel über das Verhalten der Nachkommenschaft der Rassenbastarde. Eingegangen am 24. April 1900. Die neueste Veröffentlichung HUGO DE VRIES: „Sur la loi de disjonetion des hybrides*?), in deren Besitz ich gestern durch die Liebenswürdigkeit des Verfassers gelangt bin, veranlasst mich zu der folgenden Mittheilung. Auch ieh war bei meinen Bastardirungsversuchen mit Mais- und Erbsenrassen zu demselben Resultat gelangt, wie DE VRIES, der mit Rassen sehr verschiedener Pflanzen, darunter auch mit zwei Mais rassen, experimentirte. Als ich das gesetzmässige Verhalten und die Erklärung dafür — auf die ich gleich zurückkomme — gefunden hatte, ist es mir gegangen, wie es DE VRIES offenbar jetzt geht: ich habe das alles für etwas Neues gehalten®). Dann habe ich mich aber überzeugen müssen, dass der Abt GREGOR MENDEL in Brünn in den sechziger Jahren durch langjährige und sehr ausgedehnte Versuche mit Erbsen nicht nur zu demselben Resultat gekommen ist, wie DE VRIES und ich, sondern dass er auch genau dieselbe Erklärung gegeben hat, soweit das 1866 nur irgend möglich war’). Man braucht heutzutage nur „Keimzelle“, „Keimbläschen“ durch Eizelle oder Eizellkern, „Pollen- zelle“ eventuell durch generativen Kern zu ersetzen. — Auch einige Versuche mit Phaseolus hatten MENDEL ein entsprechendes Resultat gegeben, und er vermuthete bereits, dass die gefundene Regel in vielen weiteren Fällen Gültigkeit habe. Diese Arbeit MENDEL’s, die in FOCKE’s „Pflanzenmischlingen“ zwar erwähnt, aber nicht gebührend gewürdigt ist, und die sonst 1) Compt. rend. de l'Acad. des Sciences, Paris, 1900, 26. mars. 2) Vergl. die Nachschrift. (Nachtr. Anm.) | 3) GREGOR MENDEL, Versuche über Pflanzen-Hybriden. Verh. des Naturf. Vereines in Brünn, Bd. IV. 1866. ee ee, NEE RR M EEEN TERN AMTUPEUSIUTEEEEENENEEE———- mm 1 Verhalten der Nachkomn.enschaft der Rassenbastarde. 159 kaum Beachtung gefunden hat, gehört zu dem Besten, was jemals über Hybride geschrieben wurde, trotz mancher Ausstellungen, die man in nebensächlichen Dingen, z. B. was die Terminologie an- betrifft, machen kann. Ich habe es dann nicht für nöthig gehalten, mir die Priorität für diese „Nach-Entdeekung“ durch eine vorläufige Mittheilung zu sichern, sondern beschlossen die Versuche noch weiter fortzusetzen. Ich beschränke mich im Folgenden auf einige Angaben über die Versuche mit Erbsen-Rassen'). ie Rassenbastarde des Mais verhalten sich zwar im Wesentlichen gleich, bieten aber com- plieirtere Verhältnisse, es lässt sich schwerer mit ihnen experi- mentiren und einige, übrigens weniger wesentliche Punkte habe ich hier noch nicht in einer mir genügenden Weise aufgeklärt. Sie werden später an anderer Stelle genauer besprochen werden. ie Erbsenrassen sind, wie MENDEL richtig betont, für die uns hier interessirenden Fragen geradezu unschätzbar, weil die Blüthen nicht nur autogam sind, sondern auch nur äusserst selten von Insecten gekreuzt werden. Ich kam durch meine Versuche über die Bildung von Xenien — die hier nur negative Resultate ergaben — auf diese Objeete und verfolgte die Beobachtungen weiter, als ich fand, dass hier die Gesetzmässigkeit viel durchsichtiger ist, als beim Mais, wo sie mir zuerst aufgefallen war. Die Merkmale, durch die sich die Erbsenrassen unterscheiden, kann man, wie überall, zu Paaren zusammenordnen, bei denen sich jeder Paarling auf denselben Punkt bezieht, der eine bei der einen, der andere bei der andern Rasse, z. B. auf die Farbe der Cotyledonen, der Blüthe, der Samenschale, des Nabels am Samen ete. Bei vielen Paaren ist das eine Merkmal, resp. die Anlage dafür, so viel „stärker“ als das andere, resp. dessen Anlage, dass nur es allein bei der Bastardpflanze hervortritt, während sich das andere durchaus nicht zeigt. Man kann das eine das dominirende, das andere das recessive nennen, wie es seinerzeit MENDEL that und durch einen merkwürdigen Zufall nun auch DE VRIES thut. Dominirend ist zum Beispiel die gelbe Farbe der Cotyledonen gegenüber der grünen, die rothe der Blüthe gegenüber der weissen. Es ist mir aber ganz unverständlich, wie DE VRIES annehmen kann, es gebe bei allen Merkmalspaaren, in denen sich zwei Sippen unterscheiden, einen im Bastard dominirenden Paarling?). Selbst bei den Erbsenrassen, wo manche Merkmalspaare ganz dem Schema ent- D 1) Die Rassen impie hier en M. Namen aufgeführt, unter denen ich sie von HAAGE und Schm n Erfurt ) D’ ur Tult code Ké caracteres simples des hybrides peut fournir ja preuve la plus directe du principe énoncé. L'hybride montre toujours le 160 C. CORRENS: sprechen, giebt es andere, wo kein Merkmal dominirt; so die Farbe der Samenhaut, ob rothorange oder grünlich-hyalin?). Dann kann der Bastard alle Uebergünge zeigen (gerade bei der Samenhaut der Erbsen), oder er zeigt stets mehr vom einen als vom andern Merkmal (so bei Levkoyen-Bastarden, wo z. B. ein gewisser Bastard an der gerade merklich schwächeren Behaarung eben noch von der einen Stammsippe unterschieden werden kann, aber bei einiger Aufmerksam- keit immer, während er von der anderen, kahlen Stammsippe ausser- ordentlieh absticht). Das Nachstehende gilt nur für solehe Merkmalspaare, die einen dominirenden und einen recessiven Paarling unterscheiden lassen; es ist kein Grund einzusehen, warum es nicht auch für Merkmalspaare anderer Art gelten kann, doch liegt kein Beispiel vor?). — Wir be- schränken uns zunächst auf ein Merkmalspaar, wobei es ganz gleich ist, ob die verbundenen Rassen nur durch es oder auch durch andere Paare differiren, und wählen auch gleich ein bestimmtes Paar: die gelbe oder grüne Farbe des Eun. Hier lassen sich nämlich am leiehtesten grosse Zahlen erhalten. Die Thatsachen, die MENDEL fand, die ich nur bestätigen konnte, und die auch mit dem von DE VRIES für seine Objecte Angeführten stimmen, sind nun folgende: l. In der ersten Generation verhalten sich alle Individuen des Bastardes gleich; es tritt nur das dominirende Merkmal zu Tag. In BUM oig speciellen Fall sind die Cotyledonen gelb. 2. Bei der Aussaat dieser Samen mit gelbem Keim erhält man Pflanzen, deren durch Selbstbefruchtung entstandene Hülsen Samen mit gelbem Keim und Samen mit grünem Keim, die zweite Generation, enthalten, und zwar durchschittlich drei mit gelbem auf einen mit grünem; sind in der Hülse vier oder mehr Samen, so ist gewöhnlich einer mit grünem Keim dabei. 3. Sät man die Samen mit grünem Keim aus, so erhält man Pflanzen, deren durch Selbstbefruchtung entstandene Hülsen nur Samen mit grünem Keim, die dritte Generation, enthalten. Diese geben wieder nur Samen mit grünem Keim, die vierte Generation, und so fort. Sie verhalten sich in diesem Merkmal, dem recessiven, wie die reine Rasse, die es besitzt. earactere dr un des deux parents, et cela dans toute sa force; jamais le caractère d'un parent, manquant à l'autre, ne se trouve réduit de moitié“ (l. c. Ab- satz 3, der gesperrte Druck rührt von mir her 1) Die Farbe des Nabels (ob schwarz E bräunlich ete.) bietet -— ein dominirendes oder ein recessives Merkmal, 2) Inzwischen habe ich einen Fall gefunden. (Nacht. Ain) | | | | ae a er nn ie u. ——— EEGENEN Verhalten der Nachkommenschaft der Rassenbastarde. 161 4. Sät man die Samen mit gelbem Keim aus, so erhält man Pflanzen, die in zwei Klassen gebracht werden können, in Klasse A, mit solchen, deren durch Selbstbefruchtung entstandene Hülsen nur Samen mit gelbem Keim (die dritte Generation) ent- halten, und in lasse B, mit solchen, deren dureh Selbstbefruchtung ent- standene Hülsen Samen mit gelbem und Samen mit grünem Keim enthalten (die dritte Beier: Der Zahl nach kommen wieder durehschnittlich drei Samen mit gelbem Keim auf einen mit grünem, wie bei der zweiten Generation (Absatz 2). Der Individuenzahl nach verhält sich die Klasse A zur Klasse B annähernd wie eins zu zwei. ch betone nochmals, dass die Keime der Individuen der Klasse A von denen der Klasse B dem Aussehen nach durchaus nieht verschieden sind, erst die Ernte der durch Selbstbefruchtung entstandenen Hülsen lässt entscheiden, ob der ausgesäte gelbe Keim in die eine oder in die andere Klasse gehörte. 5. Die Samen mit gelbem Keim, die von Pflanzen der Klasse A (Absatz 4, A) stammen, geben Pflanzen, deren durch Selbstbestäubung entstandene Hülsen wieder lauter Samen mit gelbem Keim ent- halten (die vierte Generation). Aus diesen entwickeln sich Pflanzen, die wieder lauter Samen mit gelbem Keim geben (die fünfte Generation) und so fort. Sie verhalten sich in diesem Merkmal, dem dominirenden, wie die reine Rasse, die es besitzt. 6. Die Samen mit grünem Keim, die von Pflanzen der Klasse B (Absatz 4, B) stammen, geben Pflanzen, deren durch Selbstbestäubung entstandene Hülsen lauter Samen mit grünem Keim enthalten (die vierte Generation) Aus diesen entwickeln sich Pflanzen, die wieder nur Samen mit grünem Keim enthalten (die fünfte Generation), und so fort; — wie die grünen Keime der zweiten Generation (Absatz 3). 7. Die Samen mit gelbem Keim, die von Pflanzen der Klasse B (Absatz 4, B) stammen, geben genau so, wie es in Absatz 4 ge- schildert wurde, zweierlei Pflanzen, im Zahlenverhältniss eins zu zwei, deren Samen sich so verhalten, wie es Absatz 5 und 6 angiebt, und so fort. Zunächst mag die umstehende Tabelle das eben Ausgeführte erläutern und zugleich zusammenfassen; sie giebt auch die Zahlen- verhältnisse an. Das Zeichen © soll nur andeuten, dass alle Samen des Descen- denten, vor dem es steht, dieselben Keime enthalten. 162 C. CORRENS: Bastard Eltern | EEN | I. Gen. | I. Gen. | III. Gen. IV. Gen. -iz Y. Gen, ‚VI. Ges | Dez TUE co grün | lgrün... | cogrün.. co grün.. co grün | co grün 1grün.. c grün.. | c grün | co grün 1 grün... co grün | co grün | l grün co grün | 1 grün co gelb 2 gelb 2 gelb 2gelb j|, 2 gelb | sl | 8 gelb 3 : | 1 gelb co gelb 3 | E c gelb.. | co gelb 1 gelb, .. | o gelb... œ gelb.. | œ gelb œ gelb | V1gel... | cogelb.. co gelb... cogelb.. | co gelb Die nachstehenden beiden Tabellen bringen des Weiteren das Resultat von zweien meiner Versuchsreihen. In jeder der von oben naeh unten fette Ziffer die Zahl der erhaltenen Keime, die der Individuen an, die aus diesen Keimen gezogen wurden und zum Fruchten kamen; sich von selbst. ge — gelb, Versuch I. gr — grün. aufeinander folgenden (Generationen giebt die obere die untere magere Das Uebrige versteht Bastard zwischen der „grünen, späten Erfurter Folger- erbse* mit grünem Keim und der ,purpurviolettsehotigen Kneifelerbse“ mit gelbem Keim?). : öl ge. Gener 19 619 206 gr. II. on (25% Gener e | 1 (28%) 18 11 | | SEN \ | 251 ge 550 ge 195 gr. 538 gr. III. | A (26,2%) | Gener | E | 1 8 (44 %) 10 M 10 IV | | Loire TEE e | | rä 224 ge 216 ge. 225 ge. 70gr. 370 gr. 307 gr Gener. 23,8%) 1) Bei ee Behandlung haben die Pflanzen in den auf einander folgenden Generationen durchschnittlich 43,3, 47,7 und 28,8 Samen produeirt, ein en Bci- PA ne = MTS TS Verhalten der Nachkommenschaft der Rassenbastarde. 163 Versuch II. Bastard zwischen der „grünen, späten Erfurter Folger- erbse“ mit grünem Keim und der „Bohnenerbse“ mit gelbem Keim. 31 ge. 1. Gener. 12 | 715 ge. 241 949% IL 242%) Gener. 91 20 T (339) 14 | | | IH. 292 ge. 462 ge. 670 gr. Gener. fox d 2) Das Zahlenverhältniss der gelben Keime zu den grünen schwankt bei den einzelnen Individuen sehr. Die zwei kleinsten Procentzahlen für die grünen sind bei Versuch I 7,7 und 14,9, die grössten 44,2 und 40,0. — Ob das dominirende Merkmal vom Vater oder von der Mutter geliefert wird, ist ohne Einfluss, und bei allen Rassen, die ein bestimmtes Merkmalspaar besitzen, verhält dieses sich gleich. Der Versuch I zeigt das Zahlenverhültniss zwischen den zwei aus den Samen mit gelbem Keim entstehenden Individuen-Klassen zufällig ganz genau (7:14— 1:2); bei dem Versuch I wird es nur beim Mittel aus Generation III und IV deutlich: 15 [= 7 (HI) + 8(IV)] Individuen der einen Klasse stehen 28 [= 18(IIT) + 10(IV)] der - anderen gegenüber (34,9 : 65,1 statt 33,3 : 66,6). Zur Erklärung muss man mit MENDEL annehmen, dass nach der Vereinigung der Sexualkerne') die „Anlage“ für das eine Merk- mal, das „recessive“, in unserem Falle die für grün, durch die für das andere „dominirende“ Merkmal, also die für gelb, an der Entfaltung verhindert wird; die Keime werden alle gelb. Die Anlage bleibt aber erhalten, ist nur „latent“, und vor der definitiven Aus- bildung der Sexualkerne tritt stets eine glatte Trennung der beiden Anlagen ein, in der Art, dass die Hälfte der für die Folgen der Selbstbestiubung, das auch Licht auf die Ursache des .Riesenwuchses* mancher Bastarde wirft. (Nachtr. Anm.) 1) MENDEL spricht natürlich nicht von Kernen, sondern von ,Keimzellen* und — €: r. der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. 12 164 C. CORRENS: Sexualkerne die Anlage für das recessive Merkmal, für grün, erhält, die Hälfte die Anlage für das dominirende, für gelb. Die Trennung erfolgt frühestens bei der Anlegung der Samenanlagen und der Staubfäden'). Das Zahlenverhältniss 1:1 spricht sehr dafür, dass sie bei einer Kerntheilung erfolgt, der Reduetionstheilung WEISMANN’s?), doch würde ein näheres Eingehen darauf, der vielen Schwierigkeiten wegen, uns hier zu weit führen. Von 1000 Eikernen enthalten dann 500 die Anlage für das dominirende Merkmal (gelb), 500 die Anlage für das recessive (grün), und von 1000 generativen Kernen aus den Pollenschläuchen auch 500 die für das dominirende (gelb) und 500 die für das recessive (grün). Bringt nun der Zufall die Sexualkerne zusammen, so ist die Wahr- scheinlichkeit, dass bei den 1000 Kernvereinigungen die gleichen Anlagen zusammenkommen (zwei dominirende oder zwei recessive), und die, dass die ungleiehen zusammenkommen (ein dominirendes und ein recessives), gleich gross, also !/,; jedes von beiden wird also 2500 mal, bei 50 pCt. der Verbindungen, eintreten. Im ersten Fall — wenn gleiche Anlagen zusammenkommen — ist die Wahrscheinliehkeit, dass zwei recessive zusammentreffen, s0 gross, wie die, dass es zwei dominirende thun, also wieder "Ia jedes von beiden wird 250 mal, bei 25 pCt. der Verbindungen, ein- treten. Das Resultat ist bei dem betreffenden Merkmalspaar das gleiche, wie wenn die Sexualkerne der einen oder der anderen reinen Rasse sich vereinigen würden. Im zweiten Fall — wenn ungleiche Anlagen zusammentreffen — muss bei der Selbstbestäubung das Resultat das gleiche sein, wie bei der ersten, vom Experimentator ausgeführten Bastardirung. Die dominirende Anlage wird die recessive an der Entfaltung hindern, später, vor der definitiven Ausbildung der Sexualkerne, werden sie sich beide wieder trennen, wie es für den künstlich hergestellten Bastard beschrieben wurde. „Es findet demnach eine wiederholte Hybridisirung statt“ (MENDEL). Die Nachkommenschaft der ersten Generation muss sich also in drei Klassen bringen lassen: 25 pCt. besitzen nur das recessive, 25 pOt. nur das dominirende und 50 pCt. beide Merkmale, obschon äusserlich nur das dominirende wahrgenommen werden kann. — Dass in den beiden ersten Füllen die weiteren Generationen constant das 1) und spätestens bei der ersten Kerntheilung im Pollenkorn und bei der Theilung, aus der der primäre Embryosackkern hervorgeht. Denn beim Mais lehrt die Uebereinstimmung zwischen Bastard-Endosperm und Bastard-Embryo, dass die zwei generativen Kerne im Pollenschlauch und alle acht Kerne im Embryosack nur mehr je eine von den beiden Anlagen enthalten. (Nachtr. Anm.) 2) Man vergleiche das ,Keimplasma*, S. 392 u. f. Verhalten der Nachkommenschaft der Rassenbastarde. 165 eine oder andere Merkmal zeigen, im dritten sich die Spaltung wieder- holen muss, ist eine nothwendige Folge unserer Annahme. Wird der Bastard (in der ersten Generation) statt mit eigenem Pollen mit dem der Elternrasse, die das dominirende Merkmal besitzt, bestäubt, so wird man lauter Individuen mit dem domi- nirenden Merkmal erhalten; von deren Nachkommenschaft wird aber bei Selbstbestäubung die eine Hälfte lauter Individuen mit dem dominirenden Merkmal geben, die anderen Individuen mit dem dominirenden und solehe mit dem recessiven, und zwar im Verhältniss 3:1. — Wird der Bastard (in der ersten Generation) dagegen mit dem Pollen der Elternrasse, die das recessive Merk- mal besitzt, bestäubt, so wird sofort die Hälfte der Individuen, die man erhält, das recessive Merkmal zeigen, die andere Hälfte das dominirende, die Nachkommenschaft jener wieder nur das recessive, die Nachkommenschaft dieser das dominirende und das recessive, wieder im Verhältniss 3:1. Diese theoretisch abgeleitete Regel finde ich bei meinen Mais- bastarden realisirt. Da sich zwei Klassen von Individuen, die mit der dominirenden Anlage und die mit der dominirenden und der recessiven, äusserlich nicht unterscheiden lassen, kann nur bei Selbstbefruchtung das ` richtige Zahlenverhültniss ermittelt werden, und weil diese bei den Erbsen ohne Weiteres stattfindet, sind sie so überaus günstige Objecte. S Eine weitere Consequenz des Ausgeführten ist, dass, so lange durch eine nur vom Zufall abhängige Selection die Individuenzahl eines Feldes in den suecessiven Generationen gleich bleibt, die Zahl der die Mittelklasse bildenden, beide Anlagen besitzenden Individuen stetig abnehmen muss, bis sie schliesslich völlig verschwinden. In der zweiten Generation machen sie 50 pCt., in der dritten 25 pCt., in der vierten 12,5 pCt., in der fünften 6,25 pCt., in der n-ten i pCt. aller vorhandenen Individuen aus. Dieses numerische Zurückbleiben der Mittelklasse hat MENDEL ebenfalls sehon abgeleitet '). Bis jetzt betrachteten wir nur das Verhalten eines Merkmals- paares mit einem dominirenden Paarling. MENDEL hat aber auch 1) Dass dies Verhalten von Bedeutung für die Frage ist, ob aus Bastarden Arten werden können, braucht wohl kaum bemerkt zu werden. (Nachträgliche An- merkung.) 12* 166 C. CORRENS: schon den Fall theoretisch erórtert und experimentell geprüft, dass die Eltern in zwei oder mehr derartigen Merkmalspaaren differiren. Es ergab sich dabei, dass die verschiedenen möglichen Combinationen so häufig vorkommen, wie es die Wahrscheinlichkeits- rechnung verlangt, wenn ihr Zustandekommen nur vom Zufall ab- hängt. „Damit ist zugleich erwiesen, dass das Verhalten je zwei differirender Merkmale in hybrider Verbindung unabhängig ist von den anderweitigen Unterschieden an den beiden Stammpflanzen* (MENDEL!). Bei zwei Merkmalspaaren sind z.B neun verschiedene Klassen von Individuen möglich. Es können aber nur vier Gruppen von solchen äusserlich unterschieden werden, deren Individuenzahlen sich wie 9:3:3:1 verhalten müssen. Unter 1000 Individuen werden also je 562,5, 187,5, 187,5 und 62,5 zusammengehören, und MENDEL er- hielt in der That bei einem entsprechenden Versuch die Zahlen: 315, 101, 108, 32, auf 1000 berechnet: 566,6, 181,6, 194,2, 57,6, die sehr annähernd diesem Verhältniss entsprechen. Dasselbe Resultat. habe ich bei Maisbastarden erhalten, in einem bestimmten Fall z. B. die Zahlen 308, 104, 96, 37, auf 1000 berechnet: 565, 191, 176, 68. ME ommt zu dem Schluss, „dass die Erbsenhybriden Keim- und Pollenzellen bilden, welche ihrer Beschaffenheit nach in gleicher Anzahl allen eonstanten?) Formen ent- sprechen, welche aus der Combinirung der durch Be- fruchtung vereinigten Merkmale hervorgehen“, oder, wie man mit den hier benützten Ausdrücken sagen kann: Der Bastard bildet Sexualkerne, die in allen möglichen Combinationen die Anlagen für die einzelnen Merkmale der Eltern ver- einigen, nur die desselben Merkmalspaares nicht. Jede Com- bination kommt annähernd gleich oft vor. — Sind die Eltern- sippen nur in einem Merkmalspaar (2 Merkmalen: A, a) verschieden, so bildet der Bastard zweierlei Sexualkerne (A, a), die gleich denen der Eltern sind; von jeder Sorte 50 pCt. der Gesammtzahl. Sind sie in zwei Merkmalspaaren (4 Merkmalen: A, a; B, b) verschieden, so giebt es viererlei Sexualkerne (AB, Ab, aB, ab); von jeder Sorte 25 pCt. der Gesammtzahl. Sind sie in drei Merkmalspaaren (6 Merkmalen: A, a; B,b; C, c) verschieden, so existiren achterlei Sexualkerne (ABC, ABe, AbC, Abe, aBC, aBe, abC, abe), von me Sorte 12,5 pCt. der Gesammtzahl ete.?) EEE SEET CC te Ek ui Auch diese Regel gilt nicht allgemein; es giebt Sippen mit gekoppelten Merkmalen. (Nachtr. Anm.) 2) „Constant“ nennt MENDEL eine Form dann, wenn sie nicht mehr die zwei lagen für dasselbe Merkmalspaar enthält. 3) Unterscheiden sich bei den Elternsippen die Pollenkórner äusserlich, so kann . man erwarten, dass der Bastard zweierlei schon äusserlich unterscheidbare Pollen- Verhalten der Nachkommenschaft der Rassenbastarde. 161 Dies nenne ich die MENDEL’sche Regel; sie umfasst auch DE VRIES' „loi de disjonetion*. Alles Weitere lässt sich aus ihr ab- leiten. Die Regel lässt sich aber, wie ich gleich bemerken will, nur auf eine gewisse Anzahl von Fällen, einstweilen nur auf solche, wo ein Paarling des Merkmalspaares dominirt?, und zumeist wohl nur auf Rassenbastarde, anwenden. Dass alle Paare aller Bastarde ihr folgen, ist ganz ausgeschlossen. Ein gutes Beispiel dafür liefern gerade gewisse Erbsenbastarde selbst. Bei der Verbindung der „grünen späten Erfurter Folgererbse* mit fast farbloser Samenschale und der „purpurviolettschotigen Kneifel- erbse“ oder der „Pahlerbse mit purpurrothen Hülsen“, die beide eine einfarbige, orangerothe, mit dem Alter braun werdende Samenschale besitzen, waren in der ersten (Generation oft in derselben Hülse die Samenhäute bald fast farblos, bald intensiv orangeroth gefärbt, ge- wöhnlich aber mehr oder weniger orangeroth überlaufen und ausserdem stets noch schwarzviolett EEN wieder stürker oder schwächer. Es war also neben einer Abschwächung des einen Merkmales ein (wenigstens scheinbar) ganz neues Merkmal auf- getreten. In der zweiten Generation gaben aber die extrem gefärbten Samen, die mit orangerother und die mit fast farbloser Haut, wieder dieselben, durch Uebergünge verbundenen Extreme; die Punktirung war bald gleieh stark, bald fehlte sie ganz oder fast ganz, oder war eher stürker. Aehnlieh verhielt es sich mit der Beschaffenheit der Samenoberfläche und der Grösse und Form der Samen. Ich werde darauf später zurückkommen. Tübingen, den 22. April 1900. Naehsehrift bei der Correctur. Seitdem hat DE VRIES auch in diesen Berichten (Heft 3 dieses Jahrganges) etwas ausführlicher über seine Versuche berichtet und dabei auch der Untersuchungen MENDEL's gedacht, die in den „Comptes rendus“ mit keinem Wort erwähnt sind. Ich hebe hier einstweilen nochmals hervor: se unter einander, bilde, falls MENpEU's Regel gilt. Das ist in der That der . Fall, wie Focge zuerst beobachte 1) Vergl. Anm. 1, S 160. 168 A. BURGERSTEIN: dass bei sehr vielen Merkmalspaaren nicht das eine der Merkmale dominirt (S. 159), . dass die MENDEL’sche Spaltungsregel nicht all- gemein gelten kann (S. 166). Du n2 Tübingen, den 16. Mai 1900. 20. A. Burgerstein: Ueber das Verhalten der Gymnospermen- Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. Eingegangen am 25. April 1900. SACHS?) hat die Beobachtung gemacht, dass die Cotylen keimender Pinien-Samen ergrünten, „obwohl sie von dem völlig undurchsichtigen Endosperm wie von einem fest anschliessenden Sacke umhüllt sind und eine Schichte Erde den Keim bedeckte.* In Bestätigung dieser Thatsache fand MOHL?), dass sich bei der genannten Conifere die Cotylen und der obere Theil des Hypocotyls bei vollständigem Abschluss des Lichtes grün färben; er constatirte auch, dass der grüne Farbstoff Ohlorophyll sei, indem er „an Kügel- chen gebunden war“ und das grüne Alkoholextraet roth fluoreseir te. Später beobachtete SACHS?) das Ergrünen der Dunkelkeimlinge bei Pinus silvestris und Biota orientalis, ferner bei Pinus Strobus und Pinus canariensis; ebenso BÖHM*) das Ergrünen bei Picea vulgaris und Pinus Laricio. — Andererseits wurde von MOLISCH®) gezeigt, dass Keimpflanzen von Ginkgo biloba in vollständiger Finsterniss auch bei sehr günstiger Keimungstemperatur kein Chlorophyll ausbilden. ch habe mir die Aufgabe gestellt, das Verhalten der Keimlinge möglichst vieler Coniferen-Arten bei Lichtabschluss zu prüfen; weiter sollten die erzogenen Dunkelkeimlinge mit unter sonst gleichen Be- 1) Ueber das Vorhandensein eines farblosen Chlorophylichromogens in Pflanzen- theilen. Lotos, IX. Jahrg., 1859. ) Ein Beitrag zur Geschichte der ce Bot. Zeit., XIX. Jahrg., 1861. 3) Flora 1862, S. 186, und Flora 1864, S. 5 4) Ueber die physiologischen Re der Chlorophylibildung. Sitzungs- berichte der kais. Akad. der Wiss. Wien, LI. Bd., 1965. ie über das Verhalten von Gingko biloba im Finstern. Oest. Bot. Zeitschr., Nr. AT EEE Verhalten der Gymnospermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. 169 dingungen im Lichte zur Entwickelung gelangten Keimpflanzen morpho- logisch verglichen werden. Ich beschränkte mich aber nicht nur auf Coniferen, sondern zog auch die Cycadeen und Gnetaceen in den Kreis der Untersuchung, da über das Aussehen der bei Lichtabschluss entstandenen Keimlinge dieser beiden Gymnospermen- Ordnungen meines Wissens bisher keine Beobachtungen veröffentlicht wurden. Das reichhaltige Samenmaterial erhielt ich aus den botanischen Gärten von Buitenzorg, Florenz, Hongköng, Jamaica-Plain, Kew, Palermo, Pisa, Sydney, Tokio, Vallombrosa und Wien; ferner von der k. k. Samen-Controlstation in Wien, von der k. k. Forst-Akademie in Mariabrunn, dann von den Herren G. GAETA in Florenz’), ZATTERA in Abbazia und W. WIKARY in Bozen. Ich erfülle nur eine Pflicht, indem ich allen Herren, die durch Einsendung von Samen meine Arbeit fórderten, aufrichtig danke. Einen Theil der Samen bezog ich von diversen Handelsgärtnern. Das Ergrünen der Coniferenkeimlinge bei Ausschluss des Lichtes. Die Keimlinge wurden in Blumentöpfen erzogen, die mit einer Mischung von Gartenerde und Flusssand gefüllt waren. Sie standen theils in der Dunkelkammer, theils in einem geräumigen Dunkel- kasten des Wiener pflanzenphysiologischen Universitüts-Institutes; in besonderen Fällen wurden die dunkel gestellten Töpfe noch mit einem Cylinder aus Zink oder Pappe überdeckt. Die Temperatur war der Keimung und Chlorophyllbildung günstig, da die betreffenden Versuchsriume im Winter geheizt wurden. Ieh habe das Ergrünen der Keimlinge bei Abschluss des Lichtes bei allen darauf geprüften Coniferen mit alleiniger Ausnahme von Ginkgo beobachtet. Speciell waren es folgende Arten?): Cupressineae, Biota orientalis Endl. Callitris arborea. Schrad., C. cupressiformis Vent., C. Muelleri Hook., €. uadrivalvis Vent. er Lawsoniana Parl., Ch. nutkaönsis Spach, Ch. obtusa S. et Z. Herr Cavaliere Gius. GAETA besitzt einen selbst angelegten, grossartigen Coniferen-Acelimatisationsgarten in Florenz. Vergl. dessen: Cataloge sistematice delle specie e varietà di conifere coltivate nel boseo sperimentale di Moncioni. Firenze (Ricci) 1895. 2) Ich móchte neuerdings darauf hinweisen, dass — in erster Linie in den bo- tanischen Gärten — eine richtige und einheitliche Coniferenbezeichnung eingeführt werde. Bei der vorliegenden Arbeit benutzte ich, soweit es ausreicht, das kleine Gi „Handbuch der Coniferenbenennung“ von L. Beıss 170 A. BURGERSTEIN: Cupressus califorx nica Carr., C. glandulosa Hook., C. Mac Nabiana Murr., C. macrocarpa Hartw., C. sempervirens L. (fastigiata DC., horizon- talis Mill. i opuramiddkte Targ.) C. torulosa Don, C. inikan Parl. Frenela pı BEEN Mirb., F. rhombica. Juniperus chinensis L., 7j phoenicea L., J. rigida S. et Z., J. vir- giniana L. Libocedrus decurrens Torr. Thuja gigantea Nutt., Th. plicata Don., Th. occidentalis L. Thujopsis dolabrata 8. et Z. Widdringtonia W hitei. Taxodieae. Cryptomeria japonica Don. Sequoia sempervirens Endl. Wellingtonia gigantea Lindl. Taxeae, Cephalotazus drupacea- 8. et Z. Taxus baccata L. Podoearpeae !). Araucarieae. Araucaria brasiliensis Rich., A. imbricata Pav. Cunninghamia sinensis R. Br. Sciadopitys verticillata S. et Z. Abietineae. Abies balsamea Mill., A. firma S. et Z., A. grandis Lindl., A. Nord- manniana Besch A. pectinata DO., A. Pinsapo Boiss., 7 sacha- linensis Mart. Cedrus atlantica Manetti, C. Deodara Loud., C. Libani Barr. Larix europaea DC., L. leptolepis Gord. Picea alba Lk., P. NS Lk., P. Morinda Lk., P. pungens Engelm., f. E Trautw. Pinus Balfouriana Jeffrey, P. Banksiana Lamb., P. canariensis Smith, P. Cembra L., P. contorta Dougl., P. densiflora S. et Z., P. Ge- ae Wall, P. ge Mill., P insignis Dougl., P. s aiensis 8. et Z., P. ore Poir., P longos Roxb., P. Massoniana Lamb., P ns Mill, P. EN Sol, P. p L P. pyrenaica Lap., P. rigida Mill., P. silvestris L., P. Strobus L., P Thunbergi Parl. Pseudolariz DOCENT. Gord. Pseudotsuga Douglasi Carr. e canadensis Carr., T. Mertensiana Carr. 1) Keimlinge von Podocarpeen konnte ich nicht erziehen; die mir zur Verfügung gestandenen Samen von Podocarpus alata und Podocarpus spec. (aus Buitenzorg) waren nicht mehr keimfähig. i JE OFEN EN DENE leg AE E E DREIER FAT "T Verhalten der Gymnospermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. 171 Bei allen den genannten Coniferen wurden die Cotylen im Dunkeln deutlich grün; bei verschiedenen Arten, insbesondere aus der Familie der Cupressineen, waren sie dunkelsattgrün; hin- gegen bildeten die beiden Larix-Arten gelbgrüne oder auch nur grünlich-gelbe Cotylen aus. Die Hypocotyle waren — mit Aus- nahme von Larixz — bei allen Coniferen im obersten Theile un- zweifelhaft grün, wenn auch in geringerem Grade als die Cotylen. Wurzelwürts nahm die Ergrünung des Hypocotyls bis zum völligen Verschwinden allmählich ab. Es enthält deshalb die Angabe von BÖHM (le): „Die in der Wärme gezogenen Dunkelkeimlinge der Coniferen haben bei normal entwickelten Cotyledonen völlig chloro- phylllose Stengel“ zwei Unrichtigkeiten: erstens sind die Cotylen der Coniferenkeimlinge im Dunklen, im Vergleich mit den Lichtkeim- lingen, niemals „normal entwickelt“, Se zweitens enthalten die Dunkelkeimlinge der Coniferen, bei günstiger Temperatur (15 bis 25°C.), also „in der Wärme“ cultivirt, immer Chlorophyll — mit Ausnahme von Ginkgo. Unter „Stengel“ konnte BÖHM nur das Hypoeotyl meinen; es ergiebt sich dies nicht nur aus dem ganzen Inhalt seiner Abhandlung, soudern auch daraus, weil, wie ich mich ` überzeugte, Coniferenkeimlinge im Dunkeln belassen keine weiteren „Stengel“ ausbilden, mit Ausnahme von Araucaria und Lenis die aber BÖHM nicht untersuchte‘). Häufig sind die Hypoeotyle im oberen Theile schon so deutlich grün, dass es makroskopisch sofort eonstatirbar ist. Es konnte des- halb FRANK (nach einem Citat von SCHIMPER in PRINGSHEIM’s Jahrb. XVI. Bd., S. 159) nicht den Nachweis liefern, dass die Fähig- keit des Ergrünens auf die Cotylen?) beschrünkt sei. Ist aber die Ergrünung weniger auffallend, so lässt sich das Vor- handensein von Chlorophyll sowohl spektroskopisch (insbesondere durch den intensiven Absorptionsstreifen in Roth), als auch durch die bekannte rothe Fluorescenz nachweisen. So erhielt ich beispiels- weise, als ich durch die mehr oder weniger grünen, weingeistigen Extracte der Hypocotyle von Dunkelkeimlingen mittelst einer Sammel- linse einen Lichtkegel von Sonnenstrahlen hindurch leitete, bei Biota orientalis, Cryptomeria japonica, Cupressus sempervirens, Pinus Pinea, Pinus insignis ete. einen blutrothen, bei Abies firma, Picea excelsa und verschiedenen Pinus-Arten einen lichtrothen Fluorescenzkegel. Das 1) Ich beliess verschiedene, bei Abschluss des Lichtes zur Entwickelung ge- kommene Keimlinge im Dunkeln; sie erhielten sich ohne weitere Entwickelung eine Zeit lang lebend (Larix leptolepis etwa 3, Pinus Laricio 6, Picea excelsa 9 Wochen) und gingen dann zu Grunde. z 2) Es ist dies offenbar ein Druckfehler, indem es (bei SCHIMPER) Keim- pflanzen statt „Cotyledonen“ heissen muss. (Vgl. FRANK, Richtung der Pflanzen- theile, Leipzig 1870, S. 27). 472 A. BURGERSTEIN: Alkoholextract des Hypocotyles von Larix europaea und Laris lepto- lepis erschien im durchfallenden Lichte farblos, im reflectirten Lichte mit einem Stich in’s Gelbliche. Weder Fluorescenz, noch Spektral- absorption konnte hier nachgewiesen werden. Dagegen zeigte das Extract aus den Lariz-Cotylen wenn auch schwache, so doch deut- lich wahrnehmbare Fluorescenz. Es ist daher die Angabe von BÖHM (l.c): „Larie ist die einzige der von mir untersuchten Gymno- spermen'), deren im Dunkel in der Wärme gezogene Keimlinge chlorophylllos sind“, dahin zu berichtigen, dass bei Lariæ nur das Hypocotyl chlorophylllos bleibt. Ausser Chlorophyll enthalten die Hypocotyle vieler Coniferen Anthocyan. WIESNER?) fand, dass Coniferenkeimlinge im Dunkeln bisweilen etioliren. Der genannte Forscher erhielt (bei einer Temperatur von 16—18? C.) bei Pinus Laricio 7 pCt., bei Pinus silvestris 5 pCt., bei Picea excelsa 4 pCt., bei Biota orientalis etwa 9 pCt. solcher Keim- linge, und bemerkt hierzu: „Die zwei Erstgenannten waren ganz blassgelb mit einem Stich in’s Grüne, die der Thuja zeigten einen deutlicher grünen Farbenton. Hingegen hatten die etiolirten Keim- linge der Fichte eine rein gelbe Farbe.* Ich sah unter den vielen Tausenden von Pf unkeimlingen, die ich bei günstiger Temperatur im Dunkeln erhielt, nur 6 Exemplare, die eine rein gelbe Farbe hatten und sich dadurch von den übrigen auffallend unterschieden; es war das je ein Keimling von Picea excelsa und Picea pungens und vier Keimlinge von Cupressus umbilicaris. In’s Licht gebracht, er- grünten die Cotylen dieser Pflänzchen nicht, sondern behielten ihre schöne goldgelbe Farbe; bei diesen war somit der absolute Chloro- » phyllmangel im Dunkeln eine abnorme Erscheinung. Bei Larix sind im Dunkeln die Cotylen in der Regel mehr gelb als grün. Ginkgo biloba zeigt — wie zuerst MOLISCH (l. c.) fand — im Dunkeln vollständiges Etiolement. Nun ist allerdings Ginkgo — ebenso wie Araucaria — mit den übrigen Coniferen nicht direet ver- eleiehbar. Denn während bekanntlich sonst bei den Coniferen der ,Keimling^ aus der Wurzel, dem Hypoeotyl und den Cotyledonen besteht, keimen Ginkgo und Araucaria mit hypogaeischen Cotylen. Was bei diesen Pflanzen über dem Boden erscheint, ist der aus der Plumula hervorgegangene beblätterte Stamm. Nun kann man that- süchlich weder in dem überverlängerten Stengel, noch in den winzigen Blättern der Dunkelpflanzen von Ginkgo auch nur eine Spur von Chlorophyll finden. Ich bemerke aber dazu, dass auch die von der Testa umschlossenen und im Boden bleibenden Cotylen nicht er- 1) Sollte besser heissen: Coniferen, da Bönm andere Gymnospermen nicht untersucht hat. 2) Die Entstehung des Chlorophylis in der Pflanze. Wien 1877 (A. HOLDER). Verhalten der Gymnospermen-K eimlinge im Lichte und im Dunkeln. 173 grünen. Dies ist um so auffallender, als — im Gegensatze zu fast allen anderen Coniferen — das Endosperm der reifen uud frischen Ginkgo-Samen eine lichtgrüne Farbe hat") und ein roth fluores- eirendes alkoholisches Extract giebt. Der Embryo ist und bleibt ehlorophyllfrei. Bei Araucaria ergrünen Cotylen, Stamm und Blätter bei Abschluss des Lichtes. — Da also der aus @inkgo-Samen sich entwiekelnde Spross kein Chlorophyll enthält, so kann man sagen, dass der Ginkgo-Baum die einzige Conifere ist, die bei Lichtabsehluss auch bei günstiger Temperatur vollkommen vergeilte Keimpflanzen liefert. Morphologischer Vergleich der im Lichte und im Dunkeln erwachsenen Keimlinge. Um die Wirkung der Lichtentziehung genauer kennen zu lernen, wurden Keimlinge derselben Samenprobe im Licht und im Dunkeln erzogen. Die „Lichtkeimlinge“ entwickelten sich in einem im Lichte stehenden Glaskasten, die , Dunkelkeimlinge* in einem Dunkelkasten. Dadureh wurde die Differenz in der Luftfeuchtigkeit móglichst aus- geglichen. Nach Aufschreibungen, die durch mehrere Wochen ge- macht wurden, betrug während dieser Zeit die relative Luftfeuchtig- keit im Dunkelkasten 85—97 pCt., im Glaskasten 84—98 pCt. Dass der Grad der Luftfeuchtigkeit bezw. die Transpirationsgefüsse einen — unter Umständen wesentlichen — Einfluss auf das Wachsthum und die Formentwickelung der Pflanze ausübt, ist bekannt”). Man würde also nicht gut vergleichbare Resultate bekommen, wenn man die Vergleichspflanzen einerseits (frei) in einer relativ troekenen — andererseits (bedeckt) in einer relativ feuchten Luft zur Entwiekelung bringen würde?). In der folgenden Tabelle bedeutet W die Länge der Wurzel, H die Länge des Hypoeotyls, C die Länge der Cotylen, D den Quer- 1) Bei den (erbsengrossen) Samen einer mir nicht bekannten Podocarpus- Art war das Endosperm gleichfalls grün. 2) Vgl. Kont, Die Transpiration der Pflanze (Marburg 1886); Wiesner (Bot. Zeit. 1889 und Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch. IX, 1891); PALLADIN (Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch. VIII, 1890 . 3) Ich säete Fichten- und Fóhrensamen in je eine grosse Keimschale aus. Nachdem die Keimlinge eine gewisse Grósse erreicht hatten, wurden die in der Entwickelung zurückgebliebenen oder vorausgeeilten entfernt, so dass die restirenden Pflünzchen eine ziemliche Egalität hatten. Darauf wurden die Keimlinge in der einen Hälfte der Schalé mit einem Glassturz überdeckt. Diffuses Licht. Nach Be- endigung des bereari Berg die nga wr Hypocotyls im Mittel: Picea excea... o. bedeckt 88, bedeckt 45 mm Pinus ue D dus K 43, R DE. 114 f A. BURGERSTEIN: durchmesser des Hypocotyls in Millimetern. Jede Zahl ist das Mittel aus 10—20 Messungen. Die erste Zahlenreihe (L.) bezieht sich jedesmal auf die Lichtkeimlinge, die zweite (D.) auf die Dunkel- keimlinge. W H C D Abies firma. =... cn u wi erg We E TT Abies pectinata . . . . dp Bio - a s Biota orientalis . . . .. l = = pe s y X | j Chamaecyparis Lawsonianaf et wi o odi d Chamaecyparis obtusa . | en = a n Ger Callitris cupressiformis . 4 "x Zo Gs Si Ge Callitris Muelleri . . . T sp SH "e ne; Cupressus Mac Nabiana | D ns ne Ka Ge 1 Cupressus sempervirens . 1 i b i pe Ga á Cryptomeria japonica. . 4 er er ve es gei Cunninghamia sinensis . | E ges e vg i Frenela pyramidalis . . / x A it us vs Juniperus phoenicea . . Së: vi SS = p Laris leptolepis . . . .. i E ^E Sch ST dë Pea dia . on | * ax Sa a Ges Ficia EE T.I s. sl. Í m ms Se ie? dag Pinus contorta, e i a mem e Sc Së Pinus densiflora, . . . . ^ cd geht si its Pinus Gerardiana . . . | d - us E EM Pinus montana `... i = SH SR C o eg Pm Pina. $2. V. | = us Ki ie geg | Tar TR TN NONE A NER wW H O D Pi Í L. 69,3 43,0 37,0 2.90 Pinus pyrenaica... . Í D. 590 10,5 32.0 240 : : R L 26,1 32,0 17,8 0,80 Pinus silvetris . . . . . Í D 99.5 54,0 132 0,83 Pinus Thunbergi. . . » - D 23,5 05,1 14,0 0,81 Pseudotsuga Douglas [5 ss 0 en (e Thuja gigantea . . . . Je = "d e gë Thuja occidentalis . . . .| E Sie us ER Y^ Tsuga canadensis . . | = i iin i u Tsuga Mertensiana. . . a ^ d SCH o id: : iH [d]. 810 28,0 11,5 0,81 Wellingtonia gigantea. . '| D, 820 345 85 0,90 Aus dieser Tabelle ergiebt sich übereinstimmend’), dass die Dunkelkeimlinge kürzere Wurzeln, längere und zugleich diekere hypocotyle Stengelglieder, sowie kürzere Cotylen bilden als Lichtkeimlinge bei nahezu derselben Temperatur, Luft- und Bodenfeuchtigkeit?). Die Gattungen Araucaria und Ginkgo unterscheiden sieh, wie bekannt, u. a. von den übrigen Coniferen, dass sie nicht wie diese mit epigäischen Cotylen auskeimen. Was Araucaria brasiliensis und A. imbricata betrifft, von denen ich Keimpflanzen im Licht und im Dunkeln erzog, so erfolgt die Keimung in folgender Weise: Das Hypoecotyl schwillt an, die beiden demselben anliegenden bandartigen Cotylen verlängern sich nach abwärts, werden mit dem reich ent- wiekelten Endosperm über den Boden gehoben und gehen endlich zu Grunde, indem sie vertrocknen oder verfaulen, während sich das von der Testa umschlossene Endosperm noch weiter Monate lang er- hält. Zwischen den Petiolen der Cotyledonen erhebt sich die Plumula 1) Resultate in demselben Sinne ergeben auch Messungen bei Abies balsamea, Callitris arborea, Cupressus fastigiata 2 umbilicaris, Pinus Balfouriana, halepensis, insignis, koraiensis, Laricio, Pinaster, un -2) Dieselbe Erscheinung zeigen iik die Angiospermen. Vgl. z. B. FAMINTZIN (in Petersburger Akademie 1865); WoLrwY (Forschungen) So fand ich z.B. bei Keimpflanzen von Helianthus annuus: Länge der Wurzel: L.= 150 mm, D. = 141 mm, Länge des Hypocotyls: L. = 140 mm, D. — 202 mm, Länge der Cotylen: L. = 22,5 mm, D. = 18,5 mm, Breite der Cotylen: L. = 11,0, D. = 7,5 mm, Dicke des Hypocotyls: L. = 83mm, D. = 4,0 mm. Analoge Resultate ergaben Cannabis sativa und Lac- tuca sativa, 176 A. BURGERSTEIN: und wächst (bei Araucaria brasiliensis rasch, bei Araucaria imbricata langsam) zum oberirdischen, beblätterten Stamm heran. Araucaria brasiliensis. Aussaat 10. September 1898; Messung (an je zwei Pflanzen) 10. Januar 1899. . Licht Dunkel Höhe der Pflanzen. ..... 260 —268 mm 938—342 mm!) Länge der unteren Blätter . . 20— 28 , 13— 14 „ Länge der oberen Blätter . . 40— 44 , 16— 17 „ Breite der Blätter. . . . .. 8,5—4,5 „ 2,5—3,5 , Stengeldurchmesser . . ... 3,0—3,5 „ 3,5—4,0 Ee E a freudig grün gelbgrün Blatteonsistenz . .. .... derb, stechend weich, wenig stechend Farbe des Stengels . . ... freudig grün ` lichtgrün, in der unteren Hälfte roth Araucaria imbricata. Aussaat 10. September 1898. Messung (je zwei Pflanzen) erst am 10. April 1899. Licht Dunkel Hóhe der Pflanzen. . . 80—70 mm 65—60 mm?) Länge der Blätter. . . 1—10 „ 4-5 „ Breite der Blätter. . . 2—8 , 1—2 , Stengelfarbe. . . . .. grün roth Baud. vu sattgrün gelbgrün Die einzige Conifere, welche im Finstern vollkommen etiolirt, ist Ginkgo biloba, was zuerst MOLISCH (l. c.) beobachtete. Die von diesem Forscher bei verschiedenen Temperaturen, 18—20°, 21—259, 24— 21? C. in tiefer Finsterniss gezogenen ,Keimlinge* (bis welchem Entwickelungstadium wird nicht angegeben) blieben wachsgelb; weder dureh Absorption noch durch Fluorescenz konnte Chlorophyll auch nur spurenweise constatirt werden. Ich kann diesen Befund von MOLISCH nur bestätigen. Die Unterschiede zwischen den im Licht und den im Dunkeln erzogenen Pflanzen mit den so überverlängerten, wachsgelben Stengeln und den winzigen Blättern sind hier so auffallend, wie bei keiner anderen Conifere. Dies wird durch einige von mir gemachte Messungen ver- anschaulicht. DD Die bei Abschluss des Lichtes gewachsenen Exemplare verblieben noch weiter im Dunkeln und erreichten am 10. April bei guter Turgescenz eine Hóhe von 416 resp. 420 mm; am 10. Juni begannen sich die Stengel im unteren Theil zu bräunen; ihre Länge botzaif jetzt bei beiden Exemplaren 440 mm; sümmtliche Blätter waren Bchigrün. 2) Die dunkel gestellten Pflanzen blieben also im Wachsthum zurück. Arau- caria imbricata wächst überhaupt sehr langsam, denn die gleich alten und bei der- selben Temperatur gezogenen Dunkelpflanzen von Araucaria brasiliensis waren etwa siebenmal so gross. CM iaiia E, E FEE OT véi WE CERN Verhalten der Gymnospermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. 177 Ginkgo biloba (Salisburia adiantifolia). Aussaat 8. Januar; Messung je zweier Exemplare am 23. März 1899. Licht Dunkel Höhe def Phantes i on Es 125, 155 mm 3251), 358 mm Lánge.der Biattsliele. .. 5... s... 12-15 „ 5-8 v Lanre de Lam D... 25—30 „ 2 * Breito der Lamina 7 251.3 i. 25—833 „ 9 S Durchschnittliche Grösse der Blattfläche 150 qmm 4 gmm Um zu erfahren, ob die grössere Länge und Dicke des Hypocotyls der Dunkelkeimlinge durch gróssere Zellenzahl oder durch gróssere Zelldimensionen (oder vielleicht durch beides) bedingt werde, wurden bei einigen Coniferen Länge und Breite der Epidermiszellen mikro- metrisch gemessen. Hiermit wurden mit Ausnahme von Ginkgo ver- gleichsweise bei jeder Art Keimlinge von annähernd gleicher Länge genommen. Die folgende Tabelle enthält die erhaltenen Resultate, wobei sich jedesmal die obere Zahlenreihe auf die Licht-, die untere auf die Dunkelkeimlinge bezieht. Die Werthe sind in Mikromilli- metern ausgedrückt. Epidermiszellen Lànge Breite Cupressus horizontalis | S M 155 Biota orientalis. . . | e > is Cryptomeria japonica | : € ex Ginkgo biloba. . . . . I igi MA Larix leptolepis. . . | à 2h "n Picea eoa, os i E x^ ee Pinus Peai e | = ES ub Bei Ginkgo habe ich auch Länge und Breite der subepidermalen Parenchymzellen gemessen. Die Dimensionen waren: Lichtkeimlinge Länge 0,109, Breite 0,052 mm; Dunkelkeimlinge: Länge 0,136, Breite 0,042 mam, Da somit bei Lichtmangel längere und schmälere Zellen gebildet werden, so ergiebt sich, dass bei den Dunkel- keimlingen die grössere Länge des Hypocotyls durch grössere Zellenlänge, die grössere Dicke des Hypoeotyls aber durch eine grössere Zellenzahl bedingt wird. 1) Die Pflanze hatte am 18. April eine Höhe von 440 mm erreicht. 178 A. BURGERSTEIN: Die Lichtkeimlinge verbrauchen- rascher das Endosperm und werfen auch früher die Testa ab, als die Dunkelkeimlinge. Im Lichte breiten sich die Cotylen nach Verlust der Samenschale rascher (durch epinastisches Wachsthum) und vollkommener aus. Bezüglich der Länge der Cotylen- giebt WIESNER!) an, dass dieselben bei der Föhre im Lichte 2—3 mal so lang werden als im Finstern, während sie bei der Fichte im Licht und im Dunkel etwa die gleiche Länge annehmen. Nach meinen Beobachtungen erreichen die Cotylen nach Beendigung des Wachsthums folgende Längen in Millimetern: Licht Dunkel Biota orientalis . . . ... 29 —95 22—24 © upressus sempervirens . 11—12 9—10 Lariz leptolepis . . . . . 11—12 9—10 Picea 'ezetlsa Wii. 1, 16—17 15—16 ur bamseidi.:u n dou 86—38 25—27 Pinus silvestris `... 20—21 17—18 Bei Pinus Pinea und Pinus pyrenaica zeigen die Cotylen deutliche Wachsüberzüge; dieser Reif tritt bei den Dunkelkeimlingen schwächer auf als bei den Lichtkeimlingen. Entwickelung der Keimlinge bei niederer Temperatur. Schon SACHS hat gefunden, dass auch Coniferenkeimlinge (Pinus Pinea, canadensis, silvestris, Strobus, Biota) zam Ergrünen im Dunkeln „einer hinreichend hohen Temperatur bedürfen“. BÖHM (l. c.) zog Biota orientalis, Picea excelsa, Pinus Laricio, silvestris und Pinea im Licht und im Dunkeln bei einer Temperatur von 5—7° R. Die im Licht herangewachsenen Keimlinge waren „alle grün“. Bei den Dunkelkeimlingen waren die Öotylen von den Puis Arten voll- kommen gelb, jene von Picea und Biota hatten „einen Stich Ins Grün* Ich habe im verflossenen Winter Keimlinge am Dachboden des pflanzenphysiologischen Instituts erzogen. Der lange Winter war für diese Versuche günstig; die Temperatur bewegte sich auf jenem Boden von Mitte November bis Mitte April zwischen 5—9° C. (aus- nahmsweise sank sie auf 4° oder stieg bis 10°). Im Lichte (die Töpfe standen gegenüber einem grossen Bodenfenster etwa 2 m von diesem entfernt) bildeten alle Keimpflanzen (Biota orientalis, Cupressus sempervirens, Picea excelsa, Pinus Laricio, Pinaster, Pinea, silvestris, rigida) lichtgrüne Cotylen aus; der Einfluss der niederen Temperatur (allerdings auch verbunden mit schwachem Licht) 1) Versuch einer Bestimmung der unteren Grenze der heliotropischen Empfindlich- keit (Oesterr. Bot. Zeitschr. 1893, Nr. 7). : 3 3 i { Verhalten der Gymnospermen-Keimlinge im Licht und im Dunkeln. 179 war deutlich bemerkbar; verhältnissmässig stark ergrünten Picea, Biota und Cupressus. Von den Dunkelkeimlingen (die Töpfe waren dureh einen undurchsichtigen Sturz: bedeckt) bildeten Biota, Cupressus und Picea lichtgrüne, Pinus Pinaster, rigida und silvestris gelbgrüne Cotylen aus; bei Pinus “Laricio und Pinus Pinea waren. letztere gelb mit einem Stich in's Grün. Einfluss des Erhitzens oder des Abkühlens der Samen auf das a) Ergrünen der Keimlinge. Samen verschiedener Coniferen wurden (auf Uhrgläsern liegend) im Thermostaten durch drei Stunden einer Tempe- ratur von 70—72° C. ausgesetzt und dann bei günstiger Temperatur im Dunkeln zum Keimen gebracht. Es ergab sich, dass die Erhitzung der Samen nur einen ge- ringen Einfluss auf das Aussehen der Keimpflanzen hatte. Die Cotylen von Picea vulgaris, Biota orientalis, Cupressus sempervirens waren fast ebenso grün wie ohne Er- wärmung der Samen; Pinus silvestris und Pinus Laricio bildeten liehtgrüne, Laris fast gelbe Cotylen aus. Samen verschiedener Coniferen (Abies firma, Biota, Cryp- tomeria, Cupressus, Lariz, Picea, diverse Pinus) wurden (in Eprouvetten liegend) in einer (einmal erneuerten) Kälte- mischung durch drei Stunden einer Temperatur von — 6° bis — 17° C. (Mittel —11° C.) ausgesetzt. Es ergab sich, dass diese Abkühlung der Samen auf den Grad des Er- grünens (im Dunkeln) fast gar keine Wirkung aus- geübt hatte”). Bei einem zweiten Versuche wurden (durch ‚Gefälligkeit des Herrn Demonstrators JENCIC Samen während 24 Stunden einer Temperatur von —10° bis — 20? (Kälte- mischung und Eiskasten) exponirt. Das Resultat: war fast dasselbe; die Cotylen ergrünten nur um eine Nuance schwücher; Picea excelsa ergrünte vollkommen. Es sei noch bemerkt, dass in allen Füllen lufttrockene (nicht gequollene) Samen benutzt wurden. Beschaffenheit der Samen. Der Zellinhaltsstoff des Endosperms der Coniferensamen ist in der Regel Aleuron, eingebettet in fettem Oel. Dies ist nach meinen direeten Beobachtungen der Fall bei den Gattungen: Abies, Biota, Callitris, Cedrus, Chamaecyparis, Cryptomeria, Cunninghamia, Cupressus, D Ein Keimling von Pinus ac hatte rothe Cotylen. Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XV 13 180 A. BURGERSTEIN: Frenela, Juniperus, Larix, Libocedrus, Picea, Pinus, Pseudotsuga, '"Seiados pitys, Sequoia, Taxodium, Tsuga, Taxus, Thuja, Wellingtonia. — Bei den Gattungen Cephalotaxus (Cephalotaxus drupacea, follicularis, For- tunei), Dammara und Pseudolarix tritt neben Aleuron Stärke auf. — Bei Araucaria (Araucaria Bidwilli, brasiliensis, imbricata), ferner bei Podocarpus (Podocarpus alata und Podocarpus spee.) und bei Ginkgo bildet Amylum allein den Reservestoff des Endosperms und Embryos. Die Aleuronkörner sind verschieden geformt: kreisrund, elliptisch, eifórmig, fast tedraédrisch; manchmal te c ied (zackig) con- tourirt (Abies firma, Cedrus atlantica). Ihr Längsdurchmesser schwankt bei den meisten Endospermen etwa zwischen 0,005—0,015 mm (extreme Fälle abgerechnet); bei Biota, Thuja und den Juniperus-Arten über- schreitet er selten den Werth von 0,010 mm; grosskörniges Aleuron kommt bei Seiadopitys verticillata (bis 0,024 mm) und bei Cephalotawus Fortunei (bis 0,030 mm) vor. In der Regel treten im Aleuron Globoide auf; sie liegen meist excentrisch, namentlich bei den Pinus- Arten, wo sie den Eindruck machen, als würden sie äusserlich dem Aleuronkorn aufliegen. Gewöhnlich enthält jedes Aleuronkorn nur ein Globoid; doch kommen auch 2—3 oder selbst mehrere kleine Globoide in demselben Aleuronkorn vor. Nicht selten erscheint das Aleuron in grünlicher, das Globoid in róthlieher Farbe. Der axil im Endosperm liegende Keimling ist gerade, bei den Abies und Cedrus in der Regel gekrümmt. ER hat gewöhnlich die- selbe matt-weisse Farbe wie das Endosperm und enthält dann Aleuron oder Amylum oder beides. Es giebt aber auch Embryonen, die im ruhenden Samen auch Etiolin oder schon fertiges Chlorophyll ent- halten und demgemäss eine gelbe, beziehungsweise grüne Farbe be- sitzen. So fand ich den Embryo in vielen Bac liehtgelb bei Abies firma, A. grandis, A. Webbiana, Pinus Laricio. goldgelb bei Abies amabilis, A. Nordmanniana, A. pectinata, A, Pinsapo, A. reginae Amaliae, Cedrus atlantica, C. Deodara, C. Libani; lichtgrün ka Abies Pinsapo, A. pectinata, Frenela pyr »amidalis, Pseudolarix Kaempferi und den genannten Cedrus-Arten; freudiggrün bei Abies Nordman und A. cilicica. Einen hübschen Anblick gewährte der längs durchschnittene Same von Abies cilicica. In dem. von brauner Testa umschlossenen weissen Endosperm lag der Embryo mit grasgrünem Hypocoty! und goldgelben Cotyledonen. Vielfach kommt es in den Samen nieht zur Endosperm- und Embryobildung: Solche ,taube* Samen haben dann in der Regel eine relativ dieke, harzreiclie Testa (insbesondere Abies und Cedrus). Die Samen werden auch manchmal deshalb hohl, weil das Samen- innere als Nahrung für Inseetenlarven dient. So fand ich, als ich Verhalten der Gymnospermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. 181 behufs Untersuchung der inneren Beschaffenheit zahlreiche Samen mit dem Messer halbirte?), bei Cryptomeria japonıca (aus Tokio) 3 pCt., bei Thujopsis dolabrata (aus Tokio) 28 pCt., bei Abies amabilis (aus Washington) 86 pCt. der untersuehten Samen von je einer lebenden Inseetenmade bewohnt. Als ich nach einigen Wochen die Papier- kapsel mit den Cryptomeria-Samen wieder öffnete, lagen bei näherer Betrachtung zwischen den Samen zahlreiche todte Iiápiues aus der Familie der Chaleidier. Ob ihre Maden direct als phytophage Para- siten in den Samen vorkamen, oder als Larven in den im Samen ge- fundenen, vielleicht Käfern angehórenden Maden lebten, kann ich nicht sagen. Aus einem geöffneten Cryptomeria-Samen sah ich auch einmal eine schwarze Ameise hurtig heraus kommen. Auch fand ich einmal zwischen den in einer Papierkapsel eingeschlossenen Samen von Abies pectinata (aus Niederösterreich) zahlreiche Cocons. Das Ergrünen der Keimlinge im Dunkeln. , Wir haben gesehen, dass in verschiedenen Fällen der Keimling schon im ruhenden Samen grün ist. Bei jenen Coniferen, deren Embryo weder Etiolin, noch Chlorophyll eiit entsteht letzteres schon im Beginn der Keimung, kurz vor oder nach dem Durchbruch der Radieula, wie dies SACHS und WIESNER beobachtet haben und ich bestätigen kann. Ich glaube daher, dass die Chlorophyllbildung indueirt ist. Sobald der Embryo durch Aufnahme von Wasser, Be- einn der Athmung und Umbildung der Reservestoffe aus seiner gezwungenen Unthätigkeit erwacht, tritt das schon früher indueirte Chlorophyll unabhängig vom Lichte in Erscheinung. Bei niederer Temperatur geht die Chlorophyllbildung ebenso wie bei den Angio- spermen langsam vor sich; die Keimlinge ergrünen unvollständig. Die Chlorophyllentstehung hängt dann auch von der Art der Pflanze ab; so ist z. B. in dem Grade der Ergrünung bei der Fichte ein nur geringer, bei der Pinie hingegen ein grosser Unterschied wahr- zunehmen, je nachdem, ob die Firtwickelumg der Keimpflänzchen bei 15—20? C. oder bei 5—8° C. erfolgt. Sehr schwach ist die Induction bei der Laub abwerfenden Gattung Larix, deren Cotylen auch im Halbdunkel nur mässig ergrünen, während bei anderen Coniferen im Lichte und in vollständiger Finsterniss die Cotylen nahezu denselben Grad starker Ergrünung zeigen. 1) Bevor man zu irgend einem Zwecke = Aussaat macht, ist es zweckmässig, sich vorher über den inneren Zustand des Samenmateriales zu informiren. Denn es kommt nicht selten vor, dass (auch bei bius Material) alle Samen einer Probe hohl sind. Man erspart sich dann weitere Arbeit und vergebliches Warten auf die Entwickelung der Keimlinge. 18* 182 A. BURGERSTEIN: Gnetaceen. Ueber das Verhalten der Gnetaceen-Keimlinge beim Abschluss des Lichtes war meines Wissens bisher nichts bekannt. Leider war es mir nur bei zwei Arten, nämlich bei Ephedra altissima und Ephedra campylopoda möglich, diesbezügliche Beobachtungen zu machen’) Die Samen der beiden Ephedra (wahrscheinlich alle Arten der Gattung) enthalten im Endosperm Stärke und Aleuron. Letzteres tritt in sehr kleinen (kaum 0,004 mm grossen) Körnchen auf. Die länglich-runden Stärkekörner sind bei Ephedra campylopoda meist 0,007—0,010 mm lang, 0,005— 0,010 mm breit; bei Ephedra altissima sind sie häufig bis 0,085 mm lang und 0,023 mm breit; sie sind bei der letztgenannten Art von einem Längsspalt durchzogen, von dem zahlreiche Seitensprünge nach allen Richtungen verlaufen. Die Keim- linge entwickeln zwei lange, lineare, epigaeische (anfangs stark nutirende) Cotylen, welehe bei vollständigem Lichtabschluss nahezu ebenso stark wie im Lichte ergrünen. Sie sind (im Finstern) im oberen Theile dunkelgrün; gegen die Basis der Cotylen nimmt die Ergrünung allmählich ab. Das Hypocotyl ist fast farblos. Bei Ephedra altissima habe ich Messungen gemacht. Der eiue Topf stand unter einem Glassturz im Licht, der andere unter einem ebenso grossen Zinkbleehsturz im Dunkelkasten. Das Mittel aus je sechs gemessenen Keimlingen betrug in Millimetern: Wurzel Hypocotyl Cotylen LEE il 1i 66,0 31,5 82,5 Dinkel - 2. 0: 38,0 45,0 63,5 Also wieder dieselbe Erscheinung: Im Dunkeln werden Wurzel und Cotylen kürzer, das eg) länger als im Licht. Ephedra-Keimlinge bei 5— 8° C. erzogen, zeigten langsameres Wachsthum und a Ergrünen als bei höherer Temperatur (ca. 20° C.). Cyeadeen. Obwohl ich Samen verschiedener Cycadeen günstigen Keimungs- bedingungen unterwarf, so gelang es mir bloss von Cycas revoluta, Cycas Rumphii und Zamia integrifolia Keimlinge zu erzielen. Die Samen von Cycas revoluta, C. media, C. Rumphii und C. siamensis sowie Zamia integrifolia enthalten im Endosperm Stärke und zwar neben einfachen auch Zwillings- und Drillings-Stärkekörner. 1. Samen von Ephedra nevadensis, die ich von einem Handelsgärtner bezog, waren hohl, solche von Gnetum Gage aus dem Buitenzorger Botanischen Garten waren zwar voll, aber nicht mehr keimfähig. Den Reservestoff des Samens bildet bei Gnetum Stärke. —— Verhalten der Gymnöspermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. 183 Cycas media enthält polysynthetische, zu Klumpen verwachsene Stärke- kórner, die leicht in kleine polyödrische Theilkörner zerfallen. Der kleine Embryo enthält sehr kleines Amylum (0,004—007 mm) Bei _Zamia kommen im Endosperm elliptische (0,016—0,020 mm lange, 0,007—0,012 mm breite) Körner vor, die einen centralen, mit Luft erfüllten Hohlraum besitzen; im Embryo findet man me einfache oder zusammengesetzte Amylumkórner. Der Keimungsvorgang bei Cycas und Zamia ist bekannt’). Während nun bei den belichteten Exemplaren die beiden schmalen Cotylen, welche hervortreten und die Stammbasis umgürten, deutlich ergrünten und auch das erste Laubblatt mit sattgrüner Farbe erschien, zeigten Stammbasis und Cotylen bei den Dunkelkeimlingen von Er revoluta und C. Rumphii eine licht goldgelbe Farbe. Chloro- phyll war durch die bekannten Reaetionen nieht nachweisbar. Auch das erste Laubblatt, das sich übrigens nieht weit entwickelte, war frei von Chlorophyll. Ich füge goe bei, dass das Auskeimen aller Cycadeen-Samen im Warmhause erfolgte. Bei Zamia integrifolia entstand im Dunkeln ein Blatt, dass üusserlich einem Stengel glich; es bestand aus einem nur etwa 2 mm dicken, braungefürbten, vollkommen orthotropen Blattstiel, der an seinem obersten Ende einige winzige, gleichfalls braune Blattfiedern trug? . Keimpflanzen von Cycas und Zamia sind somit nicht im Stande, bei Abschluss des Lichtes und günstiger Temperatur zu ergrünen. Zusammenfassung. Die Keimlinge der Coniferen (mit Ausnahme von Ginkgo biloba) und die der Gattung Ephedra unter den Gnetaceen ergrünen bei voll- ständigem Abschluss des Lichtes und zwar bei günstiger Temperatur (15—25°) intensiver als bei geringen Wärmegraden (5— 10* Cycas und Zamia, wahrscheinlich aber alle Cycadeen sind auch bei einer für ihr Wachsthum günstigen Temperatur nicht im Stande, in völliger Dunkelheit Chlorophyll in den Keimpflanzen auszubilden. Viele Coniferen, namentlich die Cupressineen, ergrünen vollständig, andere, insbesondere die Lariz-Arten nur schwach bei Lichtabschluss und einer für die Chlorophylibildung sonst günstigen Temperatur. Die Chlorophylibildung erfolgt nicht nur in den Cotylen, sondern auch (mit Ausnahme von Larix) im Hypocotyl. Bei den Araucarien bildet auch der aus der Vegetationsspitze sich entwickelnde Stamm 1) Vgl. z. B. GOEBEL, Grundzüge der Systematik und Morphologie etc. (Leipzig 1882) S. 357. Sn: $3 Von einem Exemplar wurde dieser Dlattstiel im Dunkeln 235 mn lang. 184 A. BURGERSTEI: Gymnospermen-Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. selbst bei wochenlangem Lichtentzug zahlreiche, lichtgrüne Blätter aus. Die Ergrünung ist also hier nicht, wie bei den anderen Coni- feren auf die Cotyledonblütter beschrünkt. Bei manchen Coniferen, insbesondere aus den Gattungen Abies und Cedrus, enthált der Embryo schon im ruhenden Samen Chlorophyll. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt die Ergrünung des Keimlings noch innerhalb der Samenschale knapp vor oder nach dem Durchbruch der Radicula. m Dunkeln erfolgt die Absorption des Endosperms langsamer, die epinastische Ausbreitung der Cotylen träger und unvollkommener als im Lichte. Die Dunkelkeimlinge der Coniferen und Gnetaceen bilden (gleieh den Angiospermen) kürzere Wurzeln und Cotyledonen, dafür längere und dickere Hypoeotyle aus, als die Lichtkeimlinge unter sonst gleichen Bedingungen. Im Dunkeln werden die Zellen des Hypocotyls absolut länger, ihr Querdurehmesser wird gleichzeitig kleiner als unter dem Einflusse der Belichtung. SEC DR LL o DAS Berichte d. Deutschen Bot. Gesellsch. Bd. XVM. TEE. * Es wird pA tue alle ` RV Zusendungen mit genauer Angabe : der Adresse des. Absenders an den itzenden der wissenschaftlichen: N in Berlin für das Jahr 1900, He errn Gelieimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin | Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen Sitzungen finden mit Ausnahme ie Ar August und September am letzten Freitag diss Monats Abends 7 Uhr s ART | Se” Sämmtliche Mittheilungen für die Berichte müssen spätestens acht Tage | vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vollstündig 1 druckreif im Mainasciut — die Tafeln genau im Format (12/18 cm) — ein- | ereicht werden. Die Mittheilungen sollen der BR nach den Umfang von Druckseiten nicht überschreiten. (Reglement $ 19.) Die Aufnahme von Mittheilungen, welche in nicht correctem Deutsch abpofadst b muss wegen der | me Ke | LJ LÀ 2 ^ js | Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. g Für die General-Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. t Für die wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin: Engler, Vo rsitzender; Kny, | erster Stellvertreter; Wittmack, zweiter Stellvertreter: bal erster Schrift- führer; Köhne, eng Schriftführer; Urban, dritter Sehriftführer. gt 0. An actions-Commission: "Sale Frakk, Kóhne, Urban, Ascherson, ans: Rein har cet wre für eng von Deutschland: Freen, Graebner, Haussknecht, Luerssen, Sch Geschäftsführ er 2 C. Müller. Alle Geldsendungen, sowie die auf das viec der m bezü ne ` Poner werden franco an den Schatzmeiste ülle Wi: | Köthenerstr.44 de erbeten, Der Beitrag beträgt für de NS EIS der í 20, fi für auswärtige ordentliche Mk. 15, für alle ausserordentlichen Mit- Í gliede k. 10. Alle din, porcine die Versendung der Berichte und Sonder- : abdrücke betr., sind innerhalb seehs Monate enden l Bandes direct an die Verlagshandlung, Gebr. Borntraeger, SW. 46, . Schönebetgerstr. 17a, zu adressiren. Adressenünderungen sowie alle das ) -— verzeichniss betreffenden Berichti oder satiga g liche ittheih bittet man an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlotten! burg, Kaiser Friedrichstr, sen, zu senden Be Sonderabdrücke aus unseren Berichten: unterliegen. folgenden Bestimmungen: 1. Jeder Autor erhält 50 0 Sa ü ke | mit U u brochizt kostenfrei geliefert. « 2, Für Mehrabzüge wird, sofern die: Bestellung PIE ageet: vor Sa Si letzten Correctur erfolgt, die e or dg AA ige geführt: T Ue für jeden verwandten B | Papier zum Text Liege | que gr für jede schwarze Tafel einfachen Formats. 5 e & bei EE Tataia m jede Farbe E : bei Dome h pro Géi ee nn Bd n ohn für j Abdruck . pup sg. lk ëm, E rin nw mw —————Óm Ec ——— s w^ wow US ne ee. a ergeet? m ib. din. umb. o om wor ut a Lam u fium ay —==% Botanische Modelle pus } und zwar zerlegbare Blüten- und Frucht-Modelle, H sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cr FPEM phis et ferner ellungen von Blütenstünden und Mo ur Erläuterung 4 der EE für den allgemeinen und hóheren Unterricht in der "Botanik in sehr vergróssertem Massstabe aus Papiermasse, Gelatine, Holz ete. CS ii natür- ichem Colorit, Pese iu in eigener Werkstätte beste Dé lief 4 R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Biitit AUA: un 3 Preisverzeichnisse gratis und franco. Prämiirt mit der Sinita» und 20 ETSER rato ` D" Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine Mikroskope und pbotoar. Objektive, Waechters neue Baryt-Aplanate. = Preislisten versende gratis und franco. ze C B. Hö )hne,.. Beine 140. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. = Referenz: zo Die Villen-Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte. Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze in Holz- und Eisenkonstruktion. | = Prospekte kostenlos und portofrei. x Emil Laue . Prinzenstrasse 101. + BERLIN S. a Prinzenstrasse 101. : —— er Anstalt ` js í für a2 dian. if ee WG ium T d ito o md c WW ! | } J! | E E q 1 | 1 1 | 1 | f t 1 | | $ 4 | } t U j | ; - vissenschaftliche speciell : | isch ie mi medicini 1 rS Arbeiten. € BAND XVIII. JAHRGANG 1900. HEFT 5. BERICHTE DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, ACHTZEHNTER JAHRGANG. HEFT 5. MIT TAFEL VII—IX. | AUSGEGEBEN AM 22, JUNI 1900. Inhaltsangabe zu Heft 5. Seite ee Dow. 00 REM MED MN Md P E T Mittheilungen: | 21. Wl. Butkewitsch: Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in gekeimten Samen und über ihre ibn (Nor: läufige Mittheilung) 1 185 .A. Nestler: Die Vë, Wirkung! idet Felaiola bbi conica Hance und Primula sinensis Lindl. (Mit Tafel VII und VII. mco T 3. F. Schütt: hür "Forduffago bé Diioihóon SES SOQUUMOZ ! 24. C. Steinbrinek: Zur Terminologie der "Volimünderungen pflanzlicher Gewebe und organischer Substanzen bei wech- selndem Flüssigkeitsgehalt E 25. S. Nawaschin: Ueber die Baludhüingofonee bal einigen Dieotyledoneen. (Vorläufige Mittheilung.) (Mit Tafel IX) 224 Nächste e Sitzung der Gesellschaft in Berlin: Freitag, den 29. Juni 1900, Abends 7 Uhr, im Hürsaale des botan. Museums im kgl. botan. Garten E | Grunewald- Strasse Ku Sitzung vom 25. Mai 1900. 185 Sitzung vom 25. Mai 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Zum ordentlichen Mitgliede ist proclamirt Herr: Schaible, Dr. F., in Esslingen. Mittheilungen. 21. WI. Butkewitsch: Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in gekeimten Samen und über ihre Wirkung. Vorläufige Mittheilung. Eingegangen am 12, Mai 1900, In neuester Zeit hat NEUMEISTER') über das Vorkommen proteo- lytischer Enzyme in den Samen und den Keimpflanzen Versuche an- gestellt, bei denen er die Absorbirbarkeit soleher Enzyme durch frisches Blutfibrin zur Abscheidung derselben aus den Extracten zu verwenden suchte. Er constatirte das Vorhandensein eines eiweiss- lösenden Enzyms nur in den Gerste-, Mohn-, Rüben-, Mais- und Weizenkeimlingen. Bei anderen See und jungen Pflanzen (Lupinen, W icken, Erbsen, Roggen und Hafer), ebenso wie bei allen untersuchten ungekeimten Samen konnte NEUMEISTER nach der oben- genannten Methode kein Enzym nachweisen und kommt deshalb zum Sehlusse, dass die Peptonisirung der Eiweissstoffe, welche er bei einigen Pflanzen der letzten Kategorie bei der Keimung der Samen 1) R. NEUMEISTER, Ueber das Vorkommen und die Bedeutung eines eiweiss- lósenden Enzyms in jugendlichen Pflanzen. Zeitschr. für Biologie, Bd. 30 (1894), S. 441 Ber, der deutschen bot, Gesellseh, XVIII. 14 186 Wr. BUTKEWITSCH: beobachtete, 'der Wirkung des lebenden Protoplasmas zugeschrieben werden muss. NEUMEISTER besprieht in seiner Abhandlung die vorher schon von GREEN") über das Vorkommen eines proteolytischen Enzyms in den Lupinenkeimlingen gemachten Angaben, hält sie aber für „nichts weniger als überzeugend*. Wie er meint, war die von GREEN beob- achtete Bildung von Peptonen durch die Wirkung der 0,2 pCt. H CI bedingt worden. Als NEUMEISTER aber diese kritische Bemerkung über die Experimente von GREEN machte, liess er ausser Acht, dass derselbe stets Controlversuche angestellt hat, bei welchen die Bildung solcher Producte nicht beobachtet wurde. Ausserdem hat GREEN bei der Verdauung von Eiweissstoffen durch ein Glycerinextraet aus Lupinenkeimlingen die Bildung von krystallinischen Amidverbin- dungen nachgewiesen, die der Wirkung der 0,2 pCt. HCl keineswezs zugeschrieben werden kann. Um einen Beitrag zur Lösung der Frage über das Vorkommen eines proteolytischen Enzyms in den Samen und Keimpflanzen und über seine Wirkung zu geben, habe ich Versuche angestellt, denen folgende Gedanken zu Grunde lagen: Wenn man die gekeimten Samen bei einer Temperatur von 35—40° C. trocknet, so wird das in denselben etwa vorhandene Enzym nicht verändert werden. Wenn man nun die getrockneten Substanzen fein zerreibt, das zuvor mit Aether behandelte Pulver mit Wasser übergiesst und hierauf unter Bedingungen, welche die Mitwirkung von Spaltpilzen . ausschliessen, eine Zeit lang auf 35—40° C. erwärmt, so müssen durch das Enzym die in der gepulverten Substanz vorhandenen Eiweissstoffe gelöst und vielleicht auch gespalten werden. Eine solche Wirkung des Enzyms kann dagegen nicht eintreten, wenn man in einem Control- versuch das mit Wasser übergossene Keimpflanzen-Pulver zuvor kurze Zeit bis zum Kochen erhitzt hat. Ich habe solche Versuche sowohl mit gekeimten, als auch mit ungekeimten Samen angestellt In allen Fällen wurden die Sub- stanzen in der gleichen Weise vorbereitet. Nach dem Trocknen bei 35—40° C. wurden die Samen im Mörser zerkleinert, mit Hülfe der DREEFSschen Reibe in ein staubfeines Pulver votrinbon und darauf wührend zwei bis drei Tagen mit Aether extrahirt. ie in dieser Weise erhaltene Substanz wurde für die Versuche verwendet. Abgewogene Mengen derselben wurden in ERLEN- MEYER’sche Kolben gebracht, darauf eine bestimmte Quantität Thymolwasser hineingethan und ausserdem noch etwas festes, fein zerriebenes rio hinzugefügt, welch letzteres auf diese Weise 1) J. R. Green, On the Changes in the Proteids in the Seed which accompany Germination, Philos. Transaction of the Royal Soc. of London, (B.) 1887, vol. 118, p. 39. BU COSAS NER PCR RE BERT Ueber das Vorkommen proteolytiseher Enzyme in gekeimten Samen. 187 immer im Ueberschusse vorhanden war. Die Kolben wurden auf kürzere oder längere Zeit in den Thermostaten gestellt und die in den- selben enthaltene Substanz darauf der Analyse unterworfen. Unter diesen Bedingungen, bei welchen die Betheiligung der Mikroorganismen und des lebenden Protoplasmas an dem unter- suchten Vorgang als ausgeschlossen betrachtet werden muss, wurde in allen Fällen, in denen der Inhalt der Kolben nicht vorher gekocht worden war, der Zerfall der Eiweissstoffe unter Bildung von Amid- verbindungen nachgewiesen. m Folgenden seien einige der von mir erhaltenen Werthe an- geführt. Versuch mit 2-tägigen Keimlingen von Lupinus angustifolius. Von den bei den Analysen erhaltenen Zahlen führe ich nur die Durchschnittswerthe an. I und II III und IV zu Anfang des nach 4 Tagen kocht Versuches gekocht geko pCt. pCt. pCt. Ursprün gliche Substanz Eiweissstickstoff (nach ÜTUTZNR). 4.2 6,35 6,26 5,28 Stickstoff im Phosphor- Wolframsäure-Nieder- ERBE o caa. 0,30 0,94 0,43 Stickstoff der Amidver- bindungen ..... 0,42 0,47 1,36 N Se VI VII und VIII IX und X nach 8 Tagen nach 12 Tagen nach 16 ies gekoc gekocht pCt. pCt. Eiweissstickstoff (nach iE lavi 4,09 4,82 4,85 Stickstoff im Phosphor- Wolframsäure-Nieder- she dg 0,42 0,41 0,43 Stickstoff der Amidver- bindungen . . => 1,66 1,81 1,79 Versuch mit 4-tägigen Keimlingen von Lupinus angustifolius. Ursprüngliche 1 Tag . „12 Tage Substanz im Thermostaten im Thermostaten pCt. Ct pet. ky eher npe 6.38 558 413 Stickstoff im Phosphor- Wolframsäure-Nieder- MER E 12.8 0,32 — 0,48 Stickstoff der Amidver- bindungen . . . .. 0,13 — 2,18 14* 188 Wr.BurkEW:TSCH: Vorkommen proteolytischer Enzyme in gekeimten Samen. Bei den folgenden Versuchen mit 6-tägigen Keimlingen von Lupinus luteus wurden nieht die ganzen gekeimten Samen, wie bei den vorigen, sondern die Cotyledonen und die Axenorgane einzeln genommen. Cotyledonen im Thermostaten Ursprüngliche 12 Tage 6 Tage 12 Tage ubstanz zu Anfang : des Versuches nicht gekocht gekocht pCt. pCt. pCt. pCt Eiweissstickstoff . . . . 6,01 6,66 5,24 5,15 Stickstoff im Phosphor- Wolframsäure-Nieder- NIE uu 0,95 0,96 1,16 1,17 Stickstoff der Amidver- bindungen . .... 3,42 3,50 4,12 4,80 Axenorgane im Thermostaten 5 ^s Tage zu Anfang A des Versuches Br gekocht Br pCt. pCi. Eiweissstickstofl ... ve ... 2,48 1,96 Stickstoff im Phosphor-Wolfram- : sáure-Niederschlag . . . . . 0,15 0,11 Stickstoff der Amidveibindungen 5,11 5,67 Aehnliche Versuche wurden auch mit den Keimlingen von Ricinus communis und mit den Cotyledonen der gekeimten Samen von Vicia Fabo angestellt. Die Resultate waren die gleichen; auch hier wie bei den Versuchen mit Lupinenkeimlingen erstreckte sich der Abbau der Eiweissstoffe bis zu Amidverbindungen. Die Bildung derselben wurde auch bei dem Versuche mit un- gekeimten Samen von Lupinus angustifolius constatirt. im Thermostaten = Tage Trp en TER SS des s Versuches Pere pot. pCt. pct. Eiweissstickstoff . . . 6,23 6,28 5,66 Stickstoff im Phosphor- Wolframsäure-Nieder- Mig s das 0,28 0,28 0,39 also Zunahme des Amides in nicht gekochter Substanz = 0,46 pCt. Auf diese Weise liefern meine Versuche eine Bestätigung für die Angaben GREEN’s über das Vorkommen eines proteolytischen Enzyms in gekeimten Samen, welches die Samen ähnlich dem thierischen A. NESTLER: Hautreizende Wirkung der Primula obconica und Primula sinensis. 189 Trypsin unter Bildung der Amidverbindungen zersetzt. Ein solches Enzym scheint, wie aus den von mir oben gemachten Angaben her- vorgeht, auch in den Axenorganen der Keimlinge von Lupinus luteus, sowie in den ungekeimten Samen von Lupinus angustifolius, hier viel- leicht als Zymogen, vorhanden zu sein. In meinen Versuchen war stets zu beobachten, dass der Zerfall der Eiweissstoffe nach und nach immer langsamer wurde und zuletzt ganz aufhórte. Diese Erscheinung lüsst sich wohl theilweise dem Einfluss der Reactionsproducte, theilweise der zerstórenden Wirkung er bei den Versuchen angewendeten verhältnissmässig grossen Mengen Wassers auf das Enzym zuschreiben werden. Ueber die Qualität der in meinen Versuchen entstandenen Eiweiss- zersetzungsproducte sind noch weitere Untersuchungen anzustellen. Vorläufig kann ich hier nur darauf hinweisen, dass unter diesen Producten in allen Fällen Stoffe nachgewiesen werden, welche beim Kochen mit verdünnter Salzsäure nach der zur Bestimmung des Asparagins resp. Glutamins in den Pflanzen gewöhnlich angewendeten SACHSSE’ vise "Methode Ammoniak abspalten. Zürich, Agriculturchem. Laboratorium von Prof. E. SCHULZE. 22. A. Nestler: Die hautreizende Wirkung der Primula obconica Hance und Primula sinensis Lindl. Mit Tafel VII und VIII. Eingegangen am 19. Mai 1900. A. Primula obconica Hance. 1. Einleitung. Durch eine Anzahl von Beobaehtungen in den letzten 10 Jahren, welehe theils von Aerzten, theils von Gürtnern gemacht wurden, ist es sicher gestellt worden, dass die wegen ihrer sehónen und reichen Blüthenbildung sehr beliebte und verbreitete Primula obconica Hance’) 1) Primula obconica Hance, nach Pax in die Section ,Sinenses* gehörig, wurde (eit. nach BURGERSTEIN, Primula obconica und sinensis als Erreger von Hautkrank- heiten. Wiener illustr. Gartenbauzeitung 1899, Heft 11) von CHARLES MARIES, dem Sammler des Hauses VErrOH in London, in China entdeckt und von HaNcE im »Journal of Botany 1880* beschrieben; dieselbe wurde 1883 in den Handel ge- ht. brac 190 A. NESTLER: giftige Eigenschaften besitzt: die Berührung derselben kann eine mehr oder weniger heftige Hauterkrankung hervorrufen. Ueber die Organe dieser Pflanze, welche die giftige Substanz enthalten, und über das Gift selbst, seine Eigenschaften und die Art seiner Uebertragung auf den Menschen war bisher nichts Sicheres bekannt. Während die Einen behaupten, dass viele Menschen immun sind und eine besondere Disposition dazu gehöre, um bei Berührung der Primula obconica zu erkranken?), sind andere der Ansicht, dass nur wenige gegen das Hautgift unempfindlich sind.?) Durch Untersuchung der oberirdischen Theile dieser Pflanze, namentlich der Epidermis mit ihren Trichomen, ferner durch mecha- nische Isolirung der von der Pflanze produeirten, giftigen Substanz und durch Versuche mit derselben an meinem eigenen Körper ist es mir gelungen, den Sitz des Giftes mit Sicherheit zu ermitteln und seine Eigenschaften näher kennen zu lernen. Die durchgeführten Experimente ermöglichen mir es auch, einen genauen Bericht darüber zu erstatten, welche Zeit von der Uebertragung des Giftes auf die Haut bis zur ersten merklichen Wirkung desselben verstrichen ist, sowie eine möglichst genaue Sohikderanir des ganzen Krankheits- verlaufes bis zur vollständigen Heilung zu geben. — Dass eine ein- malige Vergiftung nicht immun macht, habe ich gleichfalls durch Versuche an mir selbst nachgewiesen. Ich will zunächst einige Berichte über Erkrankungen durch Pri- mula obconica in Kürze wiedergeben und dann über meine eigenen Untersuehungen und Experimente sprechen. 2. Berichte über Hauterkrankungen nach Berührung der Primula obconica. Die ersten Fälle von Erkrankungen nach Berührung mit Primula obconica wurden bereits 1889 sichergestellt?). Einen acuten Fall be- schrieb RIEHL*) 1895, einen Gärtnergehülfen betreffend, der viel- fach mit Primula obconica beschäftigt war: die Haut beider Hände und zum Theil auch der Vorderarme war intensiv hellroth gefärbt, polsterartig geschwollen und derb anzufühlen. Ueber den Hand- gelenken und an der Radialseite beider Hände sassen erbsen- bis über taubeneigrosse, prall gespannte und mit durchsichtigem Exsudat erfüllte Blasen; kleine Bläschen waren über die Finger und, den 1) ARCTANDER, Affection cutanée causée par la primula obconica, Annales de dermatolog. et de syphilis. III. S. Bd. VIII, Nr. 11, 1397; cit. nach Pn. J. P10K, Archiv für Dermatologie Bd. 48, 1899, S. 454. 2) Tu. HUSEMANN, Hautvergiftung durch Primula obconica. Wiener medizin. Blätter veil en 6 8) E 4) UE klinische Wochenschrift 1895, S. 11. UTUNTUR ES Hautreizende Wirkung der Primula obeonica und Primula sinensis. 191 Vorderarm zerstreut Das linke obere Augenlid war intensiv ge- schwollen, so dass der Patient das Auge nicht zu öffnen vermochte. An der linken Wange und der linken Hälfte des Kinnes waren diffus begrenzte, roth geschwollene Hautpartien mit bis erbsengrossen Blasen. Am folgenden Tage hatten sich die Blasen theils ver- grössert, theils vermehrt. Behandlung: kalte Umschläge, die Röthung verschwand und nach 11 Tagen konnte der Patient das Spital verlassen. — RIEHL hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Trichome der Primula obconica die nähere Ursache der Hauterkrankung sind. Nach LEWIN') enthält Primula obconica in den Blüthen und Blättern eine die Haut in Schwellung und erysipelatöse Entzündung versetzende Substanz. Auf stark geschwollener Basis können Bläschen und starke Blasen unter Brennen auftreten und auch entferntere Leiden dadurch entstehen. Die Drüsenhaare sind wahrscheinlich dabei untergeordnet betheiligt. WERMANN?), auf dessen Bericht ich im Folgenden noch öfters zurückkommen werde, sagt, dass für die Primeldermatitis plötzliches, anfallartiges Auftreten einer heftigen Hautentzündung charakteristisch sei; das Allgemeinbefinden sei dabei beträchtlich re Besserung akg rasch bei antiphlogistischer Behandlung; Recidiven treten leieht auf, sobald die Patienten zu ihrer gewohnten Lebensweise zurückkehren. Die hautreizende Wirkung wird durch eine farblose Flüssigkeit hervorgebracht, welehe in kurzen, an der Oberflüche der Blätter sitzenden Drüsenhaaren enthalten ist und bei Berührung der Pflanze austritt. Die Wirkung tritt nieht sofort ein, sondern kommt erst nach längerer Zeit zum Vorschein, so dass die Patienten nicht von selbst auf die Vermuthung kommen, dass ihr Leiden von der Berührung der Primel herkomme. Es gehört eine besondere Dis- position dazu, dass die Primula obconica ihre reizende Wirkung entfaltet. Behandlung: Einpinselung mit Zink-Gelatine. Nach ARCTANDER?) gehört eiue besondere Disposition von Seite des Patienten dazu, dureh diese Primulacee eine Hautkrankheit (Urticaria) zu bekommen. Er selbst konnte die Pflanze ohne irgend welche Folgen berühren. HUSEMANN*) beriehtet, dass die dureh Berührung > Primula obeonica entstandenen Exantheme an den Fingern und Händen be- 1) Lewis, Lehrbuch der Toxikologie. 2. Aufl. 1897, S. 324. 2) Dr. E. WERMANN, Ueber die durch Berührung der Primula obconica ent- stehende Hautentzündung. Dermat. Zeitschr., herausg. von Dr. O. Lassar. Bd. V. 1898, S. 786. 3) L c. S. 1100. 4)l c, cit. aus: Monatshefte für Por Dermatologie. Herausg. von P. G. UNNA und P. TAENZER, 1899, I, 192 A. NESTLER: ginnen, von wo sie häufig besonders auf das Gesicht übertragen werden. Sie treten erst mehrere Stunden nach Berührung der Pflanze unter starkem Jucken auf und dauern, wenn die Ursache erkannt und beseitigt worden, nur wenige Tage; im entgegengesetzten Falle können sie dureh Monate sich-hinziehen. Immun gegen dieses Hautgift scheinen nur Wenige zu sein; auch das Erkranktsein immu- nisirt nicht. Die Blatthaare spielen wohl eine Rolle bei der Ent- stehung des Exanthems. Die Therapie besteht am besten in einer gründliehen Seifen- abwaschung mit Zuhülfenahme einer Bürste. — Andere Fälle von derartigen Erkrankungen wurden von DUBOIS HAVENITH), GRAM NIELS?, BURGERSTEIN?) u. A. beschrieben. Zur Charakteristik der Wirkung dieses Primelgiftes muss noch hervor- gehoben werden, dass in manchen Gärten, in welchen Primula obconica eultivirt wird, niemals eine dureh Berührung derselben hervorgerufene Hautkrankheit beobachtet wurde; so sagt WERMANN®), dass Prof. DRUDE (Dresden) und die Gärtner trotz vielfacher Berührung mit dieser Primel niemals erkrankten. Aehnliche Fülle giebt auch BURGERSTEIN an. 3. Die Trichome der Primula obconica. Nach den bisher gemachten Erfahrungen konnte es als sicher angenommen werden, dass durch blosse Berührung der oberirdischen Theile der Primula obconica eine Infection stattfinden kann; daher war auch folgeriehtig auf der Epidermis der Sitz der giftigen Sub- stanz zu suchen. Ebenso war es erwiesen, dass das Gift leicht über- tragbar sein muss. Nach RIEHL (l. e.) sind es höchst wahrscheinlich die Trichome, deren schädliche Wirkung die Dermatitis erzeugt. WERMANN hält, wie schon gesagt, eine farblose Flüssigkeit, welche in kurzen, an der Oberfläche der Blätter sitzenden Drüsenhaaren enthalten ist, für die Ursache der hautreizenden Wirkung. Auch HUSEMANN (l. c.) ist der Meinung, dass die Blatthaare bei der Ent- stehung der Exantheme eine Rolle spielen. BURGERSTEIN") sagt, „dass es gar keinem Zweifel unterliege, dass das (nach seiner Unter- suchung) saure Seeret der Kopfzellen (— eine organische Säure) die Hauterkrankung erzeugt.^ Ein directer Beweis hierfür ist bisher VER nieht erbracht worden. 1) Monatshefte für praktische Dermatologie. Herausg. von P. G. Unna und P. TaENzER, 1899, I. S. 262. 2) F. J. Pick, Archiv für Dermatologie, Bd. 47, 1899, S. 444. Hautreizende Wirkung der Primula obeonica und Primula sinensis. 193 Nach den von mir durehgeführten Experimenten ist es thatsächlich das Secret der Drüsenhaare, welches haut- reizende Eigenschaften besitzt. Es ist zunächst nothwendig, auf die Behaarung der oberirdischen Theile der Primula obconica näher einzugehen. Alle Theile zeigen eine mehr oder weniger starke Trichom- bildung. Schon mit freiem Auge sieht man an den Blatt- und Blüthenstielen und auf den Nervenbahnen der Unterseite der Blatt- spreiten bis zu 3 mm lange Haare; ausserdem kommen auf den ge- nannten Theilen, ferner auf dem Kelch und der Corolle kleinere Haare vor. Sämmtliche Trichome sind Drüsenhaare: die kleinen, jugendlichen Trichome (Fig. 1, 2) zeigen im Köpfchen (4) einen körnigen Inhalt; später bildet sich in der bekannten Weise zwischen Cutieula und Zellmembran ein gelblich - grünes oder braun er- scheinendes Secret (Fig 3), welches nach dem Platzen der Cuticula sich nach aussen ergiesst und über das Trichom herabfliesst (Fig. 4, 5). Diese gelblich-grünen Secretmassen sieht man nicht allein auf dem Köpfehen und an den übrigen Zellen des Haares, sondern auch ent- weder vereinzelt oder in bedeutenden Mengen auf den Epidermis- zellen des betreffenden Pflanzentheils, auf welchem sich die Haare befinden. Solche Trichome mit Secret in der Köpfchenzelle oder an der Aussenseite derselben fand ich in besonders grosser Menge an den jungen, bis 1 dem langen, primären Blüthenstielen. Ueber die Grössenverhältnisse aller Trichome und die Be- schaffenheit ihrer Seeretzellen sollen die folgenden Angaben Auf- schluss geben. Auf der Epidermis eines jungen, primären (etwa 1 dem langen) Blüthenstieles wurden neben vereinzelten Papillen vorgefunden: 1. dreizellige Köpfehenhaare, 48—96 u lang, theils noch ohne Secret, theils mit gelblich-grünem Secret entweder zwischen Cutieula und Zellmembran des Kópfchens, oder nach Sprengung der Cuticula an der Aussenseite des Trichoms; 2. vierzellige Haare, 168—240 u lang, entweder ohne Secret, oder mit gelblich-braunen Secretmassen an der Endzelle; 3. fünfzellige Triehome, 90—100 u lang; bisweilen seitlich an der Endzelle eine farblose, undeutliche Masse; 4. sechszellige Trichome, 280—300 u lang; die Seitenwände fast sämmtlicher Zellen aussen bedeckt mit Partien des gelben oder gelbbraunen Secretes, welches offenbar früher aus der Endzelle dieses Triehoms ausgeschieden worden ist (Fig. 6, s); die Endzelle selbst (k) ist bedeckt mit einer im Allgemeinen farblosen, bisweilen an manchen Stellen schwach gelblich erscheinenden, undeutlichen Masse; 194 A. NESTLER: 5. zehn- und mehrzellige Trichome, 1 mm und darüber lang; in den drei ersten Zellen an der Basis wurde öfters eine schöne Plasmastrómung (Circulation) beobachtet; an der Endzelle dieselbe undeutliche Masse, wie bei 4; ebenso häufig gelbe Secretmassen an er Aussenseite der Längswände aller Zellen. — Die fast regel- mässig an der Endzelle dieser langen Trichome haftende Masse ist ohne Zweifel durch Secretion aus dieser Zelle hervorgegangen. Diese Substanz ist anderer Natur, als die gelblich-grünen Seeretmassen im Köpfchen der kleinen Trichome: in Alkohol unlöslich; in verdünnter Salzsäure und Essigsäure ganz oder theilweise unter Gasentwickelung löslich. Dessen ungeachtet halte ich die grossen und kleinen Haare besonders mit Rücksicht auf die gelben Secretmassen an den Seiten- wänden der langen Haare, welche identisch sind mit dem Secret der kleinen Haare, ihrer Funetion nach als gleich und nur bezüglich der Zeit ihrer Entstehung als verschieden. 4. Die hautreizende Wirkung des Secretes der Drüsenhaare. Um die nähere Ursache der nach Berührung der oberirdischen Theile von Primula obconica auftretenden Hautkrankheit mit Sicher- heit zu ermitteln, war es unbelingt nothwendig, einige Experimente auszuführen: a) Es wurde zunächst die Wirkung der Flüssigkeit geprüft, . welche im feuchten Raume am Rande der Laubblätter über den Enden der stürkeren Nervenbahnen durch Wasserspalten austritt; auch an der Spitze eines jeden Kelehzipfels liegt je eine grosse Wasserspalte, dureh welche Secretion stattfindet. Das Secretwasser reagirt alkalisch. Auf die Haut gebracht ruft dasselbe, wie wiederholt angestellte Versuche zeigten, keine Wirkung hervor ! b) Versuch mit dem ausgepressten Safte aus Blatt und Plüthen- stielen: keine Wirkung. c) Eine junge Dolde mit noch nicht geöffneten Blüthen wurde mittelst eines breiten Gummibandes auf der Aussenseite des linken Unterarmes knapp unter der Handwurzel an die Haut angepresst und blieb dureh zwei Stunden in dieser Lage. Nach Entfernung des Objeetes zeigte sich eine schwache Róthung, welche in kurzer Zeit wieder verschwand. (NB. Die betreffende Hautstelle wurde stets durch 3 Tage nicht ge- E hentai sei hier erwähnt, dass an den Blatt- und Blüthenstielen dieser Es eine zufällige Erscheinung, welche mit der Giftwirkung dieser Pflanze nichts gemein hat. | Hautreizende Wirkung der Primula obconica und Primula sinensis. 195 waschen, um eine eventuell später eintretende Wirkung nicht zu verhindern.) d) Auf dieselbe Weise wurde der Versuch mit abgeschnittenen, e langen Trichomen gemacht. — Kein Erfolg. — Damit soll durchaus nieht gesagt sein, dass die langen Trichome wirkungs- los sind. Möglicherweise war gerade an diesen Trichomen, vielleicht in Folge der Procedur des Abschneidens, die wirk- same Substanz nicht vorhanden. e) Ein 3 cm langes Stück von der Basis des Stieles eines mittel- grossen Blattes wurde an der Innenseite des linken Armes unterhalb der Handwurzel mit Hülfe eines leicht schliessenden Gummibandes fest gehalten und zwei Stunden in dieser Lage gelassen. Nach 40 Stunden zeigte sich die erste Wirkung des Giftes; es entstand, wie ich später genau schildern werde, allmählich eine sehr heftige Hautentzündung, welche erst nach drei Wochen vollständig geheilt war. Es musste nun die nühere Ursache dieser giftigen Wirkung ermittelt werden. Wenn man einen gut gereinigten Objecttrüáger unter ganz sanftem Drucke an der stark behaarten Epidermis eines Blatt- oder Blüthen- stieles ein wenig reibt, so bleiben an der betreffenden Stelle des Objeettrügers, wie die Beobachtung unter dem Mikroskope zeigt, zahlreiche gelblich-grüne Massen in kleinen Tropfen und grösseren Partien von unregelmüssiger Gestalt haften; dieselben sind nach Form, Farbe und den chemischen Reactionen zweifelsohne das Secret der Drüsenhaare. Nach kurzer Zeit treten in diesen Secretmassen kleinere und grössere mehr weniger gelb erscheinende Krystalle des monoklinen Systems in Nadeln, Prismen und verschiedenen Com- binationen auf (Taf. VIL, Fig. 7); sehr oft sind diese Krystall- bildungen von verhältnissmässig grossen Dimensionen. (Ueber die chemischen Eigenschaften des Becréboh und seiner Krystalle werde ich später berichten). Nachdem derartige auf dem Objecttrüger haftende Secretmassen mit dem Mikroskope genau untersucht und einige Trichomtheile mittelst einer Glasnadel entfernt worden waren, wurde ein Theil dieses Secretes mittelst eines reinen Sealpells vom Objeetträger ab- geschabt und auf den rechten Unterarm ( Aussenseite, nahe der Hand- wurzel) übertragen. Die Menge der so verwendeten Substanz war so gering, dass sie mit freiem Auge kaum wahrgenommen werden konnte. — Die Wirkung dieses Versuches war eine überraschende: bereits nach 7 Stunden wurde der Anfang einer später näher be- schriebenen Hautentzündung constatirt, welche wiederum allmählich zunahm, jedoch (vielleicht in Folge der von mir auf Grund der ge- sammelten Erfahrung vorgenommenen Behandlung) bereits nach 8 Tagen ihren anfangs gleichfalls bösartigen Charakter verloren hatte. 196 A. NESTLER: Es kann somit keinem Zweifel unterliegen, dass das gelblich- grüne Secret, welches in der Köpfchenzelle der kleinen Drüsenhaare, ferner an den Zellen der langen Triehome und auf den Epidermiszellen der betreffenden Organe sichtbar ist, eine Substanz enthält, welche jene hautreizende Wirkung hervorruft. Ob die gelbe Seeretmasse an und für sich oder nur jener Theil derselben, welcher auf dem Objecttrüger in kurzer Zeit zu Krystallen sich gestaltet, jene giftige Eigenschaft besitzt, konnte nicht ent- schieden werden. Das Secret (incl. der gelben Krystalle) zeigt folgende Eigen- schaften: es ist in Wasser von der Temperatur 20? C. unlöslich; erhitzt man den Objecttrüger ein Wenig, so vereinigen sich die Seerettropfen, wo sie durch die Bewegung des Wassers zusammen- geführt werden, zu grósseren Massen; di früher in demselben vor- handenen gelben Krystalle sieht man nun isolirt im Wasser liegen (Fig. 8); nach der Verdunstung des Wassers bilden sich in jenen Secretmassen abermals Krystalle von derselben Art, wie vor dem Wasserzusatz. Secret (incl. Krystalle) werden sofort gelöst in Alkohol (96 pCt.), Chloroform, Terpentinöl, Benzol, in cone. Schwefelsäure und Salz- säure; unlóslich in verdünnter Salzsäure (vom spec. Gewicht bei 16°C. = 1:092). — In Aether: sofort gelöst; bald darauf erscheinen am Rande des Deckgläschens bedeutende Partien einer gelben Flüssig- keit, in weleher ausserordentlich grosse, schief-rhombische Prismen und Nadeln von gelber Farbe entstehen. In Kalilauge a) 10 pCt.: gelöst; b) 25 pCt.: das Secret färbt sich dunkelgrün, hierauf lóst sich rasch der grósste Theil desselben; es bleiben kleine, braune Tropfen zurück; e) 50 pCt.: die date Farbe ist Bee Minuten lang sichtbar und geht dann in braun über. 5. Verlauf der experimentell hervorgerufenen Hauterkrankungen. irster Versuch. T. März, 3 Uhr Naehm. Ein 3 em langes Stück von der Basis eines Blattstiels wird auf die Innenseite des linken Unterarms in der Nähe der Handwurzel quer über den Arm gelegt und mittelst eines Gummibandes dureh 2 Stunden festgehalten. x März. Kein Zeichen einer beginnenden Hauterkrankung. 9. März. Heftiges Jucken an der inficirten Stelle, welche in der Ausdehnung des verwendeten Pflanzentheils stark geröthet ist; an einem Punks dieser Röthung ist die Haut ein Wenig blasen- artig emporgehoben und röthlich-gelb gefärbt. 10. März. Die vergangene Nacht war in Folge sehr heftigen Juckens nahezu schlaflos; kalte Umschläge verschafften keine Linderung. Hautreizende Wirkung der Primula obconica und Primula sinensis. 197 Die Róthüng umfasst eine Fläche von 5 cm Länge und 3 cm Breite; einzelne Punkte sind stärker geröthet. . März. Die Röthung hat zugenommen, das Jucken ist besonders in der Nacht sehr heftig. Anwendung von essigsaurer Thonerde, wodureh das Jucken aufhórt, jedoch nur für kurze Zeit. . Márz. Wie am Tage zuvor; man unterscheidet auf dem gerótheten Fleek eine Anzahl kleinerer und grósserer Blasen. . März. Der Unterarm ist etwas geschwollen; die Röthung weiter ausgedehnt; die Blasen sind grösser geworden; die geröthete Stelle fühlt sich hart an. — Von nun an Behandlung durch Professor Dr. P. J. PICK?): die erkrankte Stelle wird mit Linimen- tum exsiecatum Pick bestrichen, wodurch das Jucken sofort auf- hört. Der Arm muss in der Binde getragen werden; das Linimentum wird tüglich zweimal erneuert; bisweilen auch etwas Reispuder aufgestreut. März. Die Blasen scheinen sich zu vereinigen; sie sind grösser geworden; Jucken mässig; am Abend eine grössere Geschwulst von der Handwurzel bis zur Mitte des Unterarmes reichend; die Hand selbst ist etwas geschwollen. . März. Die Geschwulst ist geringer geworden; es hat sich eine grosse Blase gebildet, ungefähr 6 em lang, 3:5 em breit und 1:5 cm hoch, prall gespannt; an der Peripherie derselben einige kleine Basen; ferner, von der grossen Blase ausgehend, ein blasenartig aufgetriebener Fortsatz, welcher bis zur Handfläche reicht. März. In der Mitte der grossen Blase erscheint eine Oeffnung, aus welcher eine gelbliche Flüssigkeit (— Blutserum) hervor- dringt. 7. März. Gegen die Handflüche zu haben sieh wieder einige neue Bläschen gebildet. Die grosse Blase wird an mehreren Stellen durchstochen; es tritt eine grössere Menge von Blutserum aus. (Der angelegte Verband bleibt bis zum 19. März). Kein Jucken, auch sonst keine Unannehmliehkeiten. — Am Mittelfinger der linken Hand (Aussenseite, 2. Glied) sind 3 kleine farblose Bläschen entstanden; ebenso am Nagelglied des Zeigefingers und Goldfingers; an diesen Stellen kein Jucken, keine Röthung. März. Die Blasen der Finger werden grösser; an der Innenseite des Zeigefingers (Nagelglied) sind 2 neue, grosse Blasen ent- standen. März. Unterarm: die Röthung hat sich nach allen Seiten weiter ausgebreitet; Entleerung von Blutserum. Alle Finger der linken — Siet mn n2 — Q2 M d — or ji > — -— [wn x — eo . 1) Herrn Prof. P. J. Pick, Vorstand des dermat. Institutes der k. k. ne ee rae besten Dank für die sorgfältige und erfolgreiche Be- handlun 198 AD NESTLER: Hand zeigen Blasen; am Zeigefinger eine haselnussgrosse, gelb- lich. aussehende und 9 kleine Blasen, alle bedeckt mit vielen sehr kleinen, wie feine Nadelstiche aussehenden rothen Pünktchen. (Alle diese an den Fingern entstandenen Blasen sind auf directe Infection zurückzuführen, da ich mich bis zum 16. März mit der Untersuchung der Primula obconica beschäftigte Obwohl ich dabei Vorsicht anwendete, so ist es doch sehr leicht möglich, dass in Folge des leichten Haftenbleibens der Secretmassen der Trichome kleine Mengen derselben auf die Hand gelangten. Die grössten Blasen am Daumen und Zeigefinger der linken Hand sind an jenen Stellen, welche den Objeettrüger beim Verschieben des Präparates berühren). 20. März. Unterarm wie am 19. März, die Röthung wird immer grösser; Behandlung wie früher; die Finger werden nicht be- handelt und nicht verbunden. (Arm und Hand werden an diesem Tage photographirt). Auf der Aussenseite des Daumens der linken Hand werden 8 neue Blasen gezählt; auch am Zeige- finger der rechten Hand (Aussenseite) haben sich 2 grössere und 5 in einer Reihe liegende kleinere Blasen gebildet. 21.—23. März. Keine weitere Ausbreitung der Röthung und keine Bildung neuer Blasen; die grösseren Blasen an den Fingern beginnen theilweise zusammenzuschrumpfen, theilweise sind sie noch prall gespannt. 24. März. Am Unterarm beginnt der Heilungsprocess, welcher am 31. März dureh Bildung einer neuen Haut beendet ist; dieselbe umfasst eine Fläche von 9 em Länge und 7 em Breite. — Es beginnt die Abstossung der alten Haut an den mit Blasen be- deckten Stellen der Finger?) Zweiter Versuch. 30. = März, 10 Uhr Vormittags. Gelbe Seeretmassen sammt Krystallen werden nach vorausgegangener mikroskopischer Untersuchung mit einem Scalpell vom Öbjäcktihger abgeschabt und auf die Haut des rechten Unterarmes (Aussenseite, nahe der Handwurzel) gebracht. Die verwendete Secretmasse war mit unbewaffnetem Auge kaum sichtbar. 5 Uhr Nachmittag: eine kleine aber deutliche Röthung an der genannten Stelle bemerkbar; kein Jucken. 31. März.. Die geröthete Stelle ist grösser geworden; sie umfasst eine Fläche von ungefähr 2 em Durchmesser; in der Mitte der- 1) Der ganze Verlauf dieser Hautkrankheit zeigt grosse Aehnlichkeit mit der Wirkung des Toxieodendrols, des giftigen Principes von. Rhus To stones (FR. PrarrF, On the active principle of Rhus Toxicodendron and Rhus venen — The journal of experimental medicine. Vol. II, Nr. 2, 1897). ER o i BU ` Hautreizende Wirkung der Primula obconica und Primula sinensis. 199 selben ein kleiner röthlich-gelber Fleck. Es macht sich ein starkes Jucken bemerkbar. Ich rieb die infieirte Hautstelle mit Alkohol (96pCt.) ab, hierauf wurde dieselbe mit Wasser und Seife unter kräftigem Bürsten abgewaschen. Das Jucken hört nach dieser Behandlung auf. 1. April. Auf der schwach gerötheten Stelle werden 5 kleinere und eine grössere Blase von gelblicher Farbe gezählt; kein Jucken. 2. April. Eine kleine Geschwulst an der gerötheten Stelle. 3. April. Neben der gerötheten Stelle gegen die Radialseite des Armes zu haben sich 4 neue Bläschen auf einer polsterartigen Geschwulst gebildet; beständiges Jucken an dieser Stelle; Behandlung wie am 31. März, worauf das Jucken nachlässt. 4. April. Keine weitere Ausbreitung der Röthung und kein un- angenehmes Gefühl. 5. April. Die Blasen beginnen einzuschrumpfen; sie zeigen an den folgenden Tagen keine Veränderung. Erst am 10. April beginnt die Abstossung der alten Haut. In der Zeit vom 1— 10. April waren auch öfters sehr kleine Blasen am Daumen und Zeigefinger der linken Hand entstanden, welche allem Anscheine nach auf directe Infection beim Mikroskopiren zurückzuführen sind. Als Beweis, wie leicht eine Uebertragung der wirksamen Substanz stattfinden kann, diene folgende Beobachtung: Die für die Unter- ‚suchung bestimmten Blätter und Blüthen der Primula obeonica wurden stets auf eine Glasplatte gelegt. Nach einiger Zeit untersuchte ich diese Platte mikroskopisch und fand auf derselben zahlreiche Seeret- massen. Auf Grund meiner eigenen Beobachtungen sind einige Ansichten über die Wirkung der Primula obeonica zu berichtigen. Im Gegen- satze zu WERMANN’s Charakteristik der Primeldermatitis trat die an mir selbst beobachtete, oben geschilderte sehr heftige Hautkrankheit nicht „plötzlich anfallartig“ auf, sondern entwickelte sich verhältniss- mässig langsam bis zu ihrem Culminationspunkte. Dass „entferntere Leiden“ durch eine an bestimmtem Orte er- folgte Infeetion entstehen können (wie LEWIN angiebt), halte ich für ausgeschlossen. Wenn entferntere Körpertheile in Mitleidenschaft gezogen werden, so liegt hier offenbar eine Uebertragung des haut- reizenden Stoffes durch die Hände vor, also eine directe Infection. Das angeblich leichte Eintreten von Reeidiven (siehe WERMANN 1. c.) ist ebenfalls darauf zurückzuführen, dass an jenen Orten, wo mit Primula obconica gearbeitet wurde, das Secret der Drüsenhaare an vielen Gegenständen haften bleibt, somit eine erneuerte Ansteckung ^ 200 A. NESTLER: sehr leicht móglich erscheint. — Ob das Allgemeinbefinden bei dieser Hautkrankheit in betrüchtlicher Weise betheiligt ist, will ich nicht entscheiden. Dass man sich nach einigen, durch das Jucken be- wirkten, schlaflosen Nächten nicht besonders frisch fühlt, ist begreif- lich; das ist aber nur eine secundäre Erscheinung. — Desgleichen muss ich die Frage noch unentschieden lassen, ob eine besondere indivi- duelle Disposition dazu gehöre, um für den hautreizenden Primel- stoff empfänglich zu sein. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass ich zweimal in Pausen von einigen Tagen und an verschiedenen Körpertheilen Versuche mit Blatt- und Blüthentheilen erfolglos an- stellte; erst die folgenden, oben geschilderten Versuche führten zum Ziele'). B. Primula sinensis Lindl. Diese Primel ist bereits 1824 aus China nach Europa gebracht worden und wird seitdem wegen ihrer reichen Blüthenentwickelung in vielen Spielarten allgemein cultivirt. ie Fälle von Hauterkrankungen nach Berührung der ober- irdischen Theile dieser Pflanze sind bedeutend seltener, als die durch Primula obconica hervorgerufenen. Die medicinische Litteratur der letzten 10 Jahre erwähnt meines Wissens Primula sinensis nicht. Nach BURGERSTEIN ?) brachten die englischen Zeitungen, insbisuhlrk „The Gardeners’ Chronicle“, wiederholt Berichte über derartige Erkrankiiegen durch Primula sinensis, welche bisweilen eben so un- angenehm, zum Theil auch schmerzhaft geworden sein sollen, wie die früher geschilderten Fälle, hervorgerufen durch Primula obconica. Directe Versuche über die hautreizende Wirkung der Primula sinensis habe ich nicht angestellt; jedoch während der Zeit der Unter- suchung dieser Pflanze bildeten sich unter unangenehmem Jucken auf dem Zeigefinger der rechten Hand 6 Blasen in zwei neben- einander stehenden Reihen. Da ich seit einigen Wochen nicht mehr mit Primula obconica beschäftigt war, diese Pflanze überhaupt nicht mehr in meinem Arbeitszimmer stand, so kann es wohl als wahr- seheinlich angenommen werden, dass die Ursache jener Blasenbildung auf Primula sinensis zurückzuführen ist. Nach den folgenden Untersuchungen ist es auch wahrscheinlich, dass hier gleichfalls das Secret der Drüsenhaare die hautreizende . Wirkung besitzt. ) Herr Dr. P. FogrNER, Adjunct der k. k. allgem. Untersucbungsanstalt für Lebensmittel, hatte die grosse Freundlichkeit, sich mir für einige Experimente mit dieser hautreizenden Substanz zur Verfügung zu stellen. Vier sorgfältig eingeleitete Versuche hatten keinen Erfolg. Dies spricht sehr dafür, dass wenigstens manche Personen gegen dieses Hautgift unempfindlich sind. 2) Lc Seite 381 und 382 D Hautreizende Wirkung der Primula obconica und Primula sinensis. 201 EY Die Triehome der oberirdischen Theile der Primula sinensis sind dieselben, wie bei Primula obconica. treicht man mit einem gut gereinigten Objecttrüger unter sanftem Drucke über einen Blatt- oder Blüthenstiel, so bleiben ebenso, wie bei Primula obconica, zahlreiche gelbe Secretmassen an demselben haften. In diesem Secrete bilden sich in kurzer Zeit mehr weniger grosse, gelbe Prismen und Nadeln, jedoch in bedeutend geringerer Menge, als bei Primula obconica. Die Nadeln sind meistens gekrümmt. Die Lösungsverhältnisse des Secretes und der Krystalle sind dieselben, wie bei Primula obconica. Ein auffallender Unter- schied zu dieser Primel macht sich jedoch im Verhalten zu ver- dünnter Salzsäure (spec. Gewicht = 1:092) bemerkbar: fügt man dieselbe zu den auf dem Objecttrüger liegenden Secretmassen von Primula sinensis, so entstehen sofort ausserordentliche Mengen von feinen Nadeln, welche theils einzeln, in der Regel jedoch in büschel- förmigen, garbenartigen oder sphaeroidischen Aggregaten auftreten. (Fig. 9. Ausser den genannten Species habe ich bisher noch Primula Auricula und officinalis untersucht. Primula Auricula hat an den oberirdischen Organen kurze und lange Trichome: die kurzen haben eine kópfehenartige Endzelle; ein Secret wurde niemals beobachtet; die langen Triehome sind vorherrschend; ihre Endzelle ist nicht kópfehenartig gestaltet. Bei dem sanften Streichen mit einem Object- träger über einen Blatt- oder Blüthenstiel erhält man niemals Secret- massen, sondern nur ganz vereinzelte undeutliche Körner. — Bei Primula offieinalis haben die kurzen und langen Trichome eine etwas in die Länge gestreckte am Ende abgerundete Endzelle: ein Secret irgend welcher Art konnte nicht beobachtet werden; bisweilen finden sich in den Zellen des Trichoms kleine Krystalle oxalsauren Kalkes. Meines Wissens ist bisher kein Fall einer hautreizenden Wirkung dieser beiden Arten bekannt geworden. Wie sich die nächst terra Formen der Primula obconica verhalten, darüber werde ich später berichten. Prag, Pflanzenphysiologisches Institut der k. k. deutschen Universität. Erklärung der Abbildungen. Tafel VII. Fig. 1—5. Drüsenhaare eines Blüthenstieles der Primula obconica mit verschiedenen Entwickelungsstadien des Secretes. Das sich ergiessende Secret (s, 4, 5) bedeckt das Trichomende, zum Theil auch die Seitenwände der übrigen Trichomzellen. V. 200. Ber. der deutschen bot, Gesellsch, XVIIT, 15 202 F. SCHÜTT: Fig. 6. Die drei Endzellen eines sechszelligen Trichoms; an den Seitenwänden haften Secretmassen (s); die Endzelle (k) ist bedeckt mit einer im Allge- meinen farblosen, an manchen Stellen schwach gelblichen, undeutlichen Masse Gelbe Séérélinkosch mit Krystallen. V. 360 Isolirte, gelbe Krystalle und Combinatieiien derselben. V. 360 Krystallbildungen nach Zusatz von verdünnter Salzsäure zu dem Secret der Drüsenhaare von Primula sinensis. V. 200 Tafel VIII. Nach Photographien. 3 mem ogg Die durch Primula obconica hervorgerufene Hauterkrankung des linken Unterarmes am 13. Tage nach Beginn des Experimentes. Die erkrankte Stelle ist theilweise duri Reispuder undeutlich. Daumen, Zeige- und Mittelfinger der linken Hand haben an der Aussen- seite zahlreiche mehr weniger grosse Blasen. Fig. 1 m 23. F. Schütt: Zur Porenfrage bei Diatomeen. Eingegangen am 20. Mai 1900. Von den zahlreichen Formen der Wandverdickung, die bei den Diatomeen vorkommen, habe ich diejenigen, bei denen eine unver- dickte Stelle ringsum von verdickten umgeben ist, mit den Tüpfeln der höheren Pflanzen homologisirt, von denen die „Poren“, als wirk- liche Membrandurchbrechungen, begrifflich selbst in den Fällen scharf getrennt werden müssen, wo sie äusserlich schwer oder gar nicht unterschieden werden können, wie bei den Tüpfelformen, die ich als Poroiden?) bezeichnet habe?) Den Gedanken, dass die Diatomeenmembran porös sei, mag mancher Botaniker selbststándig gefasst haben; zuerst ausgesprochen haben ihn meines Wissens PRINZ und VAN ERMENGHEM (1882). Diesen gebührt also die actenmässige Priorität des Gedankens. OTTO MÜLLER, der ihre Arbeit übersehen zu haben scheint, entdeckte sie zum zweiten Mal für Pleurosigma (1884) und für Melosira undulata (1890) und legte dies in zwei kleinen Notizen nieder, die mir entgingen. Ich kam aber selbstständig (denn auch die Arbeit von PRINZ und VAN ERMENGHEM, die mir im Original unzugänglich war, kam mir erst nachträglich beim Durehstöbern der alten Litteratur in D P Sonürr, Studien über die Zelle, in: Die Peridineen der Planktonexpedition. I. Th. Ergebnisse der Planktonexpedition, Bd. IV, M. a. A., 2. 2) Ich halte es heute nicht für unwahrscheinlich, dass Sp in den poroiden Tüpfeln schliesslich auch noch eine vielleicht feinere Durchbrechung nachweisen lassen wird. RE e E TRATTE TT TENE gea T WT Zur Porenfrage bei Diatomeen. 203 einem Referat zur Einsicht) durch morphologisehe Beobachtungen zu demselben Resultat, blieb aber nieht bei einigen selbst beobachteten Formen stehen, sondern durch Vergleiehung der beobachteten Formen mit den schon bekannten Beobachtungen anderer und durch Combi- nation der morphologischen Betrachtung mit der physiologischen glaubte ich den Schluss verallgemeinern und nicht bloss einigen Arten der Diatomeen, sondern den „Diatomeen“, ganz allgemein gefasst, den Charakter der Porosität zusprechen zu dürfen, womit natürlich noch nicht gesagt ist, dass nun jede Diatomee ausnahmslos Poren haben müsse. Ich zog auch schon die Function dieser Poren in den Kreis meiner Betrachtungen und sprach 1895 meine Ansichten darüber aus‘). Dies entging nun wieder OTTO MÜLLER?). Vorkommen von Poren. In Bezug auf die Constatirung der Poren habe ich auf die grosse Schwierigkeit hingewiesen, die es hat, Sicherheit über den Durch- brechungscharakter der Poren zu gewinnen. O. MÜLLER hat mir darin nicht nur zugestimmt, sondern er fügt meinen Bedenken noch weitere hinzu. Wenn er bei dieser Gelegenheit meint, nach meinen Beschreibungen „lägen die Verhältnisse bei den Peridineen nicht viel günstiger^?), so ist das bis zu einem gewissen Grade wohl richtig, denn ich habe auf Porenpunkte bei Peridineen aufmerksam gemacht*), die so fein sind, dass sie den feinsten Porenpunkten der Diatomeen an die Seite gestellt werden kónnen, und die darum allein nach dem optischen Befunde auch wohl nie mit Sicherheit den Durchbrechungs- charakter erkennen lassen werden; so allgemein gefasst ist der MÜLLER’sche Ausspruch aber nicht richtig, denn ich habe auch andere Poren bei Peridineen abgebildet’), bei denen das optische Quer- schnittsbild so gross und deutlich ist, dass gar kein Zweifel mehr 1) Studien über die Zelle, S. 128 u. f. 2) G. KARSTEN übersah, ebenso wie Orro MÜLLER, nicht nur meine Angaben über die Poren, sondern auch meine theoretischen Erwägungen über die Function der Poren und des Aussenplasmas, die ihm prineipiell Neues brachten. Er übersah auch meine Angaben über die Entstehung der Gallertschläuche, die er in seinen „Diatomeen der Kieler Bucht“ hätte benutzen können, da sie schon 1895 eine Erklärung der Frage giebt, die KARSTEN 1899 noch ungelöst lassen musste. Mein Uebersehen einiger Litteraturstellen, die mir historisch interessant waren, aber sachlich nichts Unbekanntes für mich enthielten, bauschte KARSTEN in einer in der botanischen Litteratur sonst nicht üblichen, persönlich gehässigen Weise zu einer grossen Sache auf. Ich möchte nicht in den Ton verfallen, dessen KARSTEN sich bedient, und gebe darum seine Beschuldigungen nicht zurück, sondern erinnere nur an das Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“. 3) Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., 1899, S. 424. 4) Studien etc., S. 22. 5) Jahrb. für wissenschaftl. Botanik, 1899, Taf. IX, Fig. 6. 204 F. Schütt: bleibt, dass wirkliche Durchbreehungen ohne Schliesshäutchen vor- liegen. Die Sicherheit, mit der man für diese den Durchbrechungs- charakter behaupten kann, ist sehr gross. Wenn ich trotzdem für die Peridineen im Allgemeinen noch Bedenken gegen die Zuverlässig- keit der Deutung der Poren aus dem optischen Befunde allein zuliess, so geschah es in Berücksichtigung der kleineren Vorkommnisse und aus dem Bestreben, lieber übergrosse Vorsicht als Unvorsichtigkeit in den Schlüssen walten zu lassen. Ist es doch theoretisch wohl denkbar, dass es so feine Membranen giebt, dass sie unter bestimmten Verhältnissen auch mit unseren besten optischen Hülfsmitteln nicht erkannt werden kónnen. Diese Erwügung mahnt zur Vorsicht in der Schlussbildung, sie warnt vor allen Dingen davor, aus dem ,Nicht- sehen“ ohne Weiteres auf „Nichtexistenz“ zu schliessen. Um Un- vorsichtigkeiten im Schliessen zu vermeiden, hielt ich es selbst für die Poren der Peridineen nicht für unangebracht, auch auf unwahr- scheinliche Möglichkeiten hinzuweisen; wie viel mehr schien es für die im Allgemeinen kleineren Poren der Diatomeen nöthig, davor zu warnen, auf dem optischen Befunde allein fussend, die Nichtexistenz eines Sehliessháutehens der Poren als sicher zu behaupten. Der optische Befund giebt hier nur Wahrscheinlichkeit, nicht Sicherheit, und um den Grad der Wahrscheinlichkeit zu stützen, war es wünschens- werth, noch andere Gründe hinzuziehen. Das ist geschehen. Für die Peridineen, glaube ich, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wirk- liche Poren vorkommen, nun so gross, dass es nicht mehr nöthig ist, darüber weiter zu verhandeln, aber auch für die Diatomeen scheint mir, obwohl O. MÜLLER einen der wichtigsten Beweise, seinen alten Ueberfluthungsversuch an Pleurosigma, neuerdings wieder in Frage stellt‘), kein Zweifel mehr nóthig. Es kann sich meiner Meinung nach jetzt nieht mehr um die Frage handeln, ob Poren vorkommen, sondern wo sie vorkommen, und wo sie fehlen. Fehlen der Poren. Ist es schon sehwierig und unsicher, zu bestimmen, ob bestimmte wirklich beobachtete Gebilde Poren sind, oder nicht, so ist bei der Entscheidung, ob einer Form die Poren überhaupt fehlen, noch viel grössere Vorsicht geboten. Die Versuchung ist zwar nahe- liegend, dort, wo keine Poren gefunden worden sind, auf das Fehlen der Poren zu schliessen, und doch darf man ihr nicht nachgeben. Die Nichtexistenz von Poren in der Membran über allen Zweifel sicher zu stellen, halte ich für eine der schwierigsten und unsichersten Aufgaben der Diatomeenbeobachtung. Wir dürfen dabei die Unvoll- kommenheit unserer Beobachtungskunst nicht vergessen und müssen 1) Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., 1899, S. 428. ni i > iin Bar TE m I T RS Zur Porenfrage bei Diatomeen. 205 immer berücksichtigen, dass trotz unseres Suchens doch Poren der Beobachtung entgehen können. Man denke daran, wie lange es ge- dauert hat, bis man die Schalenzeichnung vom Amphipleura pellueida überhaupt nur auffand, welche Leistung des optischen Apparates es schon bedeutete, als man die Querstreifung der Schale zu Gesicht brachte, und dass das Auflösen derselben Streifung in sog. Perlen- reihen geradezu als ein Triumph der mikroskopischen Beobachtung gelten konnte. Es sei ferne von mir, behaupten zu wollen, dass die Perlen sicher Durchbrechungen der Membran, also Poren seien, die Dinge sind viel zu klein, als dass man darüber mehr als Vermuthungen haben könnte, aber ich halte auch die Möglichkeit, dass es Poren sind, nicht für ausgeschlossen; und wer sagt uns, dass wir mit diesem schwierigsten Testobjeet die Grenzen der Feinheit der Schalen- structuren erreicht haben? Ich halte es darum für durchaus nöthig, «die Möglichkeit der Existenz der Poren auch dort noch offen zu halten, wo man mit den besten Hülfsmitteln bisher noch keine Poren ge- sehen hat, und ich kann darum nicht dringend genug vor dem Schluss warnen, dass negativer Befund der Beobachtung ein Beweis für die Nichtexistenz der Poren sei. Verbreitung der Poren. 1. Meinungsdifferenz. Wenn es sich um die Frage handelt, wie weit verbreitet die ‚Poren sind, so stimme ich mit O. MÜLLER überein, wenn er sagt, „was Zahl und Verbreitung der Poren betrifft, so kann man darüber schwer ein Urtheil gewinnen") O. MÜLLER glaubt aber doch ein richtigeres Urtheil darüber gewonnen zu haben, als ich. Er giebt ein Bild darüber, wie er sieh meine Auffassung denkt, und schliesst dann: „Diese Auffassung entspricht meiner Ansicht nach den that- sächlichen Verhältnissen nieht. Poren, oder auch nur Punkte, welche als solche gedeutet werden könnten, finden sich bei den Diatomeen keinopwegs, allgemein“. O. MÜLLER kämpft hier, wie mir scheint, gegen ‚einen Paiwi, der gar nicht vorhanden ist. Er glaubt augenscheinlich, dass ich die Möglichkeit des Niehbrorhéndensoinà von Poren für jede Diatomeenart prineipiell leugne, darin irrt er aber; diese Móglichkeit lasse ieh im Prineip sogar für die Peridineen offen, obwohl ich nie eine Form ohne Poren gefunden habe. Noch viel weniger leugne ich die Möglichkeit des Vorkommens porenloser Formen bei Diatomeen. Meiner Meinung nach ist das Fehlen von Poren bei sehr wenigen Formen bis jetzt wahrscheinlich gemacht, bei manchen ist es zweifel- haft, und bei sehr vielen Formen ist das Vorkommen von Poren sehn wahrscheinlich. Einen principiellen Gegensatz dieser Ansicht mit 1) Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., 1899, 5. 432. 206 F. SCHÜTT: der von O. MÜLLER in seiner letzten Arbeit vertretenen vermag ich nicht zu erblieken. Die vorhandene Differenz ist nur eine quantitative, und dabei handelt es sich um Abschätzung von Mengenverhältnissen. Dabei scheint mir nun allerdings eine Neigungsdifferenz zwischen O. MÜLLER und mir obzuwalten, insofern, als er mir geneigt er- scheint, alle diejenigen Fälle, bei denen keine Poren bisher nachge- wiesen sind, als porenlos zu betrachten, und in zweifelhaften Fällen dem negativen Befund ein Hauptgewicht beizulegen, während ich dem negativen Befund nur einen sehr beschränkten Wahrscheinlichkeits- werth beimesse und nur durch zwingende Gründe von der Wahr- scheinlichkeit, dass die Poren wirklich fehlen, überzeugt werden kann, und in allen zweifelhaften Fällen die Möglichkeit des Vor- handenseins der Poren offen lasse. Auch darin scheint mir eine Neigungsdifferenz vorzuliegen, dass ich dem negativen, rein optischen Befunde überhaupt eine geringere Beweiskraft zuschreibe als O. MÜLLER, dafür aber anderen Gründen bei der Wahrscheinlichkeitsbemessung mehr Gehör gebe. Ein Beispiel mag dies erläutern: Bei RER Favus und einer Reihe anderer Formen finden sich auf dem Grunde grober Tüpfel eine Menge kleiner Punkte oder Kreise. Diese deutete O. MÜLLER früher für das, was ich poroide Tüpfel nennen möchte, 1898 hielt er sie für echte Poren, d. h. Durch- brechungen der Membran, in seiner letzten Arbeit tritt er wieder dafür ein, dass sie erbei nur poroid seien, da er unter ihnen einige gefunden hat, die sich durch ein anderes Lichtbrechungs- vermögen auszeichnen. Diese wenigen hält er jetzt allein für Poren, die anderen nur für verdünnte Stellen. Mir scheint der Beweis damit nicht erbracht zu sein. Die feine Schalenzeichnung der Diatomeen erscheint mir nicht als ein sinnloser Zierrath, sondern ich suche durch Betrachtung der Zweekmässigkeit zu einem Verständniss derselben zu kommen. Die feinen Punkte in der dünnen Tüpfelschliessmembran scheinen mir, als Tüpfel im Tüpfel betrachtet, ziemlich zwecklos zu sein, als Poren betrachtet erweisen sie sich dagegen als höchst zweckvolle Einrichtung. Dies allein schon bestimmt mich, da eine sichere Entscheidung doch nicht möglich ist, sie bis zum Beweise des Gegentheils, im Gegensatz zu O. MÜLLER, der den optischen Befund allein sprechen lässt, für Poren zu halten. Den Gegenbeweis würde O. MÜLLER's Beobachtung der verschiedenen Liehtbrechung aber selbst dann nicht bringen, wenn diese nicht anders erklärt werden könnte. Ich spreche dieser Beobachtung aber noch weniger Beweiskraft zu, da sie sich ganz gut auch auf andere Weise erklären lässt. Bei Peridineen habe ich Poren gefunden und gezeichnet!), die in der dünnen Grund- Be niii leistenfórmigen Verdiekungen lagen. Von diesen waren 1) Studium über die Zelle. Taf. IX, Fig. 26, 3. av duo 7 0 NCRENEPESOE EL e Me E Zur Porenfrage bei Diatomeen. 201 einzelne von einem feinen Membranwulst umgeben, während die meisten frei davon waren. Dies giebt natürlich auch einen Unter- schied in den Lichtbrechungsverhältnissen der verschiedenen Poren. Es erscheint mir nun durchaus nicht ausgeschlossen, dass Aehnliches auch bei den feinen Punkten der Tüpfelmembran von Triceratium vorhanden ist. Bei den geringen Dimensionen der betreffenden Ge- bilde dürfte die Möglichkeit jedenfalls schwer mit Sicherheit auszu- schliessen sein. Bis zum Vorbringen schwerer wiegender Beweis- gründe glaube ich mich berechtigt, an meiner früheren Meinung fest- zuhalten, dass die punktirten Tüpfel von Triceratium und dem- entsprechend auch die ähnlich gebauten Schalen siebartig durch- löchert sind. Wenn nun in diesen und ähnlichen Fällen bei der Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob Poren vorhanden sind oder nicht, zwischen OTTO MÜLLER’s und meinem Resultat ein Unterschied zu Tage tritt, so scheint es mir doch nicht richtig zu sein, wenn OTTO MÜLLER darauf einen scharfen Gegensatz construirt, denn im Princip, glaube ich, sind wir ziemlich einig, und bei den Differenzen scheint es mir angemessen, anzuerkennen, dass es sich um mehr oder minder wahr- scheinliche Meinungen handelt, dass aber die Sache zur Zeit noch nicht definitiv spruchreif ist. 2, Benutzung der Litteratur. Welche Mittel stehen denn jetzt zur Verfügung, wenn es sich darum handelt, einen Ueberblick über die Ce FE der Poren zu gewinnen? Obenan steht da natürlich die directe Beob- achtung der Zellen. Diese bildet für Jeden selbstverständlich die Grundlage, doch würde es die Arbeitskraft des Einzelnen über- steigen, wollte er alle Diatomeenarten untersuchen, wie O. MÜLLER einige Arten untersucht hat, und ausserdem würden die gewonnenen Schlüsse ja naturgemäss auch nur für den Untersucher selbst bindende Kraft haben. Allen Anderen würde doch nichts weiter übrig bleiben, als was ihnen jetzt auch zur Verfügung steht, die kritische Benutzung der Litteratur. In meinen „Studien über die Zelle* sprach ich 1895 schon über die Verbreitung der Poren. Ich schöpfte meine Ansicht nicht nur aus dem Studium der Natur, sondern auch der reich illustrirten Arbeiten der Systematiker VAN HEURCK, GRUNOW, SCHMIDT u. A. Meine Ansichten selbst zu illustriren, hielt ich nicht für nöthig, weil in den Arbeiten der Systematiker genügend Illustra- tionsmaterial zu finden war. Um ein leicht zugängliches Werk als Beispiel zu eitiren, führte ich den Atlas von A. SCHMIDT an, ich hätte eben so gut auch irgend eines der anderen grossen Abbildungswerke nennen können. OTTO MÜLLER bestreitet mir die Berechtigung hierzu, er erklärt es für nicht statthaft, die Figuren des SCHMIDT’schen 208 F. SCHÜTT: Diatomeen-Atlas als Beispiele für die Verbreitung von Poren heran- zuziehen. Da rechtfertigt es sich denn wohl, die Frage aufzustellen: Welche Litteraturquellen darf man denn benutzen? In erster Linie möchte ich da die Angaben von OTTO MÜLLER über Poren nennen. Dies wird man hoffentlich nicht für unstatthaft erklären. Bei Abfassung meiner damaligen Schrift (1895) existirten aber von OTTO MÜLLER über die Porenverhältnisse nur einzelne -spärliche Notizen, die sich auf ganz wenige Species bezogen. Zwischen Schrift und Drucklegung meiner vorjährigen Arbeit brachte OTTO MÜLLER die Beschreibung der Porenverhältnisse von einigen weiteren Arten, und jetzt hat OTTO MÜLLER noch einige Arten untersucht, aber die Auswahl ist willkürlich, und da MÜLLER dabei das Bestreben hatte, meine Ansicht von der weiten Verbreitung der Poren anzu- fechten, vielleicht auch nicht ganz frei von Einseitigkeit. Sehe ich ganz davon ab, dass ich bei der Niederschrift meiner vorigen Arbeit!) die beiden wichtigsten Porenarbeiten von O. MÜLLER?) noeh nicht benützen konnte, weil sie noch gar nicht erschienen waren, und fasse alles bisher Erschienene zusammen, so ergiebt sich, dass die von O. MÜLLER bis jetzt untersuchte Anzahl von Arten nur sehr klein zu nennen ist gegenüber der grossen Zahl der wirklich existirenden. O. MÜLLER’s Untersuchungen an natürlichem Material reichen darum auch nicht im Entferntesten aus, um auch nur ein an- näherndes Bild über die wirkliche Verbreitung der Poren zu ge- winnen. Wir sind also darauf angewiesen, ganz darauf zu verzichten, jetzt schon ein Annäherungsbild über die Porenverbreitung zu ge- winnen, und das thut weder O. MÜLLER, noch möchte ich es befür- worten, oder wir müssen neben O. MÜLLER auch noch die Schalen- systematiker als Litteraturquellen zulassen. Ich glaube, wir können dies auch unbedenklich thun, denn wenn diese auch nicht, wie, O. MÜLLER, von allgemein-morphologischen, sondern von speciell- morphologischen Gesichtspunkten ausgingen, so legten sie doch in ihren meisterhaften Zeiehnungen eine so ungeheure Summe feinster, mikroskopischer Beobachtungen nieder, dass ich davor warnen muss, die Bedeutung der alten Meister zu unterschätzen. Von verletzend geringschätzigen Aeusserungen, wie man sie in Arbeiten unserer jüngsten Diatomeenforscher findet, hält sich O. MÜLLER natürlich fern, aber ganz gerecht wird er ihrer Bedeutung doch auch nieht, wie ich aus der citirten Stelle entnehme. Was die alten Systematiker für unsere Zwecke so werthvoll macht, ist neben feinster Beobachtungs- kunst die hingebende Treue und Sorgfalt, mit der sie Alles auf- zeichneten, was sie sahen, so dass man in ihren Zeichnungen eine 1) Jahrb. für wissenschaftl. Bot., 1899. 2) Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., 1898—99. | Ne PORE Zur Porenfrage bei Diatomeen. 209 Menge von Dingen ausgedrückt findet, deren Zweck und Bedeutung man erstviel später erk annt hat resp. erkennen wird. Sie können darum bis zu einem gewissen Grade wohl einen vorlüufigén Ersatz für noch fehlende directe Beobachtung der Natur geben. Ich halte es darum nicht für unstatthaft, neben O. MÜLLER auch die alten Systematiker und unter ihnen auch AD. SCHMIDT als Litteraturquellen in morpho- logischen Fragen zu benutzen. ; O. MÜLLER hätte mit seiner Beanstandung nur Recht, wenn ich empfohlen hätte, AD. SCHMIDT resp. die alten Quellen kritiklos zu benutzen, das habe ich aber nicht gethan. Jede Beobachtung und jeden Schluss kritiklos als sicher bewiesene Thatsache anzusehen, das ist aber gegenüber den Werken der jetzigen Meister ebenso wenig angebracht wie gegenüber denen der alten. Selbst die Beobachtungen von O. MÜLLER, die ich sehr schätze, sehe ich nur als „Beobach- tungen“, nicht als „Thatsachen“ an, und wahre mir gegenüber seinen Schlüssen das Recht der eigenen Meinung. O. MÜLLER führt dann gewissermassen gegen mich resp. gegen meine Benutzung von AD. SCHMIDT die Schwierigkeit der sicheren Erkennung der Poren an. Ich móchte dàs mehr als ein Zeichen der Uebereinstimmung ansehen, denn er führt damit doch eigentlich nur einen Gedanken, den ich in meiner vorigen Arbeit‘) vertreten, weiter fort; gerade ich habe an jener Stelle nachdrücklich darauf hinge- wiesen, dass der optische Befund für sich allein bei so geringen Dimensionen nicht genügende Beweiskraft besitze. Das zeigt zur Genüge, dass ich meinen Lesern nicht zumuthen will, jeden Punkt und jeden Kreis in AD. SCHMIDT's Zeichnungen ohne weiteres Nach- denken als Porus zu deuten, aber es beweist doch nicht, dass wir nun überhaupt auf die Benutzung der Beobachtungen der alten Meister zu unseren Schlüssen verzichten müssten. Wenn ich auf AD. SCHMIDT's Zeichnungen verweise, so setze ich bei meinen Lesern als selbstverständlich voraus, dass sie, ebenso wie ich selbst, die alten Quellen nur mit Vorsicht und Nachdenken. benutzen und die Wahr- scheinlichkeit der daraus gezogenen Schlüsse abzuschätzen wissen. /ollten wir die Benutzung der älteren Beobachtungen aufgeben, weil die Schlüsse, die wir aus ihnen ziehen können, noch nicht ganz sicher sind, so würden wir aus demselben Grunde schliesslich auch auf die Benutzung von O. MÜLLER's Beobachtungen verzichten müssen. Das würde ich aufrichtig bedauern. Gegen die Zeichnungen von A. SCHMIDT führt O. MÜLLER ferner an?), dass man so feine Structurverhültnisse, wie Poren, von vornherein darin nieht erwarten könne. Nun da scheint O. MÜLLER 1) Jahrb. für wissenschaft. Bot., 1399. 2) Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1899. S. 426. 210 F. SCHÜTT: den alten SCHMIDT doch etwas zu unterschätzen. Sowohl in seinem Zeichnungen, wie in denen der anderen Meister derselben Generation finden sich schon sehr reichlich Beobachtungen derartig feiner Struc- turen niedergelegt. Man vergleiche nur A. SCHMIDT's Zeichnung von Coscinodiscus Asteromphalus Taf. 63, Fig. 12") mit der jüngst von OTTO MÜLLER gegebenen (Ber. der Deutsch. Bot. Ges. Taf. XXIX, Fig. 6). Es ist da zwar ein entschiedener Fortschritt zu bemerken, aber so gross ist der Unterschied denn doch nicht, dass man nur MÜLLER’s Zeichnung gelten lassen und SCHMIDT's Zeichnung beim Forschen nach morpho- logischen Verhältnissen einfach verwerfen sollte. Den grossen, centralen Porus in jedem Tüpfel zeichnet SCHMIDT schon ebenso wie MÜLLER, und auch den Kranz kleiner Nadelstichporen hat SCHMIDT schon beobachtet. Der Unterschied besteht darin, dass MÜLLER diese feinen Poren, entsprechend der stärkeren Vergrösserung seiner Zeichnung, als kleine Kreise, SCHMIDT sie noch als Punkte zeichnet, und dass MÜLLER in der Grundfläche noch weitere, weniger auffällige Punkte auffand, die SCHMIDT noch nicht sah, von denen aber, da sie nicht überall vorkommen sollen, auch noch nicht fest- steht, ob sie in SCHMIDT’s Exemplar vorhanden waren. Wenn ich den Kranz kleiner Kreise in MÜLLER’s Zeichnung als Poren deute, welchen Grund sollte ich haben, die Vermuthung, dass derselbe Kranz in SCHMIDT’s Zeiehnung auch Poren darstellen soll, für unstatthaft zu erklären? Wenn MÜLLER als besonders gravirend anführt, dass SCHMIDT bei Zsthmia die Poren noch nicht gesehen habe, die er, MÜLLER, erst entdeckt hat, so spricht das mehr für meine Ansicht von der weiten Verbreitung der Poren als für MÜLLER’s Ansicht, denn es ist daraus zu schliessen, dass die Poren noch weiter verbreitet sind, als man aus SCHMIDT’s Atlas allein entnehmen kann. Es ist ferner die beste Illustration zu meiner Meinung, dass negativen Beobachtungsfunden eine viel geringere Beweiskraft zukommt als positiven. enn der jüngere Meister (MÜLLER) Poren gefunden hat, die der ältere (SCHMIDT) noch übersehen hatte, so ist das ganz normal; es wäre aber auch durchaus nicht anormal, wenn die nächste Generation MÜLLER wieder übertreffen und Poren an Stellen entdecken würde, wo MÜLLER sie noch übersehen hat. Wollte man jetzt SCHMIDT aus den Quellen für morphologische Betrachtungen streichen, weil er einiges noch nicht sah, was MÜLLER jetzt sieht, so könnte die nächste Generation ays demselben Grunde mit MÜLLER ebenso verfahren. Dieses würde ich für unberechtigt halten, weil ieh MÜLLER's Beobaehtungen dauernden Werth beimesse; aber auch jenes halte ich für unberechtigt und empfehle darum 1) Ap. SCHMIDT, Atlas der Diatomaceenkunde. Zur Porenfrage bei Diatomeen. 211 A. SCHMIDT und die anderen alten Schalensystematiker auch in morphologischen Fragen, trotz MÜLLER’s Widerspruch, weiter als Quelle in morphologischen Fragen für kritische Benutzer. 3. Sehätzung der Verbreitung. Unter Benutzung der eigenen Erfahrung, der Untersuchungen von MÜLLER und Anderen, darunter die alten Schalensystematiker, glaube ich mich zu folgendem Schlusse berechtigt: OTTO MÜLLER hat es ganz ausserordentlich wahrscheinlich ge- macht, dass die in verschiedenen Richtungen gestreifte Membran von Pleurosigma mit porösen Tüpfeln übersäet ist. Bis zum Beweise des Gegentheils halte ich es für das Wahrscheinlichste, dass die ähnliche Schalenzeichnung auch bei anderen Arten durch dieselbe Ursache bedingt wird, dass also auch diese porös sind. In diese Rubrik fällt eine ganz ungemein grosse Anzahl von Arten aus der Gruppe der Pennatae, ja, wie ich glaube, die grösste Zahl der Arten der Gruppe; dazu eine beträchtliche Anzahl der Cyclicae. Von den Cyelieae halte ich diejenigen für wahrscheinlich porös, bei denen sich in den vorhandenen besten Abbildungen, auf einer scheinbar structurlosen Grundmembran zerstreut, zahlreiche feine „Porenpunkte“ finden, die so klein sind, dass sie als ,Tüpfel* kaum eine physiologische Wirkung. ausüben können. Das giebt wieder eine grosse Anzahl poröser Arten. Ferner halte ich diejenigen für wahrscheinlich porös, welche deutliche Tüpfelung zeigen und bei denen in der Schliesshaut des Tüpfels sich noch ein feiner Porenpunkt findet. Hier ist die Möglich keit der Täuschung durch rein opahe; nicht virtuelle Bilder im Auge zu behalten und bei der Wah hnung zu berück- sichtigen. Eine Abart dieser Formengruppe ist diejenige, bei denen statt eines Porus zahlreiche feine ,Porenpunkte* in der Tüpfel- schliesshaut sieh finden. MÜLLER hielt die Porenpunkte früher für poroid, dann für porós, jetzt wieder für poroid; ich habe sie immer für Poren gehalten und halte sie auch jetzt noch dafür. In diese beiden Gruppen reiht sich wieder eine ungemein grosse Zahl von Arten ein. Bei den Formen, bei denen die Tüpfel nicht offen, sondern kammerartig sind, sind Poren in der inneren und der äusseren Sehliesshaut zu finden, wenn man sie als porós bezeichnen soll. Zeichen, die darauf deuten, dass dieses wirklich der Fall ist, finden sieh in den Zeichnungen der Systematiker schon für eine ziemlich beträchtliche Anzahl von Arten, und meine subjective Ueberzeugung ist es, dass die Zahl derselben bei weiterer, speciell darauf gerichteter Beobachtung noch bedeutend vermehrt werden wird. 99 F. SCHÜTT: Nun kommt eine Gruppe von Formen, bei denen man wohl deut- liche Tüpfel, aber in der Tüpfelschliesshaut keine Poren gezeichnet findet. Hätte ich mich da den früheren Befunden kritiklos anver- trauen wollen, so hätte ich auf die Nichtexistenz der Poren schliessen müssen. Hier misstraute ich den Beobachtungen von SCHMIDT u. s. w.; ich vermuthete, dass hier später Poren gefunden werden würden. Für eine derselben, Isthmia, wies ich auf indireetem Wege Poren nach, indem ich erklärte, das eigenthümliche Kriechen derselben sei nur bei Vorhandensein von Poren erklärbar. Ich erlebte den Triumph, dass die von mir theoretisch erschlossenen Poren zwischen Schrift und Druck meiner Arbeit schon von OTTO MÜLLER wirklich beob- achtet wurden. MÜLLER entdeckte die Poren nicht in der Schliess- haut der Tüpfel, sondern in dem verdiekten Theil der Membran, eine Entdeckung, die für mich in morphologischer Beziehung darum von ganz besonderem Interesse war, weil sie eine neue Analogie in dem Membranbau der Diatomeen und Peridineen erkennen liess. Für Peridineen hatte ich nämlich schon früher nachgewiesen), dass die Poren zwar gewöhnlich im unverdiekten Theil der Membran liegen, in selteneren Fällen aber auch gerade in den trennenden Verdickungs- leisten gefunden werden. Bei beiden Pflanzengruppen sind die Poren also nur der Regel naeh an die Tüpfelschliessmembran gebunden, sie kónnen aber auch vollkommen selbstständig auftreten. Meiner Meinung nach steht die Porenfrage jetzt so: 1. Bei einer kleinen Anzahl von Arten sind durch neuere Untersuchungen die Poren so wahrscheinlich gemacht. dass an ihrer Existenz nicht mehr gezweifelt werden kann. 2. Bei einer sehr grossen Zahl ist das Vor- handensein von Poren sehr wahrscheinlich. Bestätigung dureh speeielle Untersuchung ist immerhin erwünscht. 3. Bei einigen Arten der attung Pinnularia ist die Nichtexistenz der Poren durch MÜLLER und LAUTERBORN sehr wahrscheinlich gemacht. 4. Bei einer kleinen Anzahl von Arten anderer Gattungen glaubt OTTO MÜLLER die Nicht- existenz wahrscheinlich gemacht zu haben. Mir scheint die Berechtigung zum Zweifel noch nicht ausgeschlossen. 5. Bei einer etwas grösseren Anzahl von Arten, namentlich aus der Gruppe mit unvollkommener Rhaphe, sind die vorliegenden Untersuchungen so wenig genau, dass es besser ist, sich einstweilen jeden Sohlusses zu enthalten. Absolute Sicherheit ist fast nirgends vorhanden, stellenweise grosse Wahrschein- lichkeit; aber weiter eingehende morphologische und experimentelle Untersuchung ist fast überall noch erwünscht. Das war bis auf Satz 4, den ich in Folge von OTTO MÜLLER’s jüngster Arbeit einfügen konnte, schon bei dem Abfassen meiner vorigen Porenarbeit?) meine Ueberzeugung und ist es auch jetzt noch. 1) Studien über die Zelle S. EC Taf 12, Fig. 43, 4, Taf. 18, Fig. 55, 7. 2) Jahrb. für wissensch. Bot. mentem mm ERT a mam mnt RH at" Zur Porenfrage bei Diatomeen. 213 Einen prineipiellen Gegensatz dieser Ansicht und der von OTTO MÜLLER in seiner letzten Arbeit entwickelten sehe ich nicht; wenn O. MÜLLER ihn construirt, so beruht er, wie mir scheint, wesentlich in der irrthümlichen Ansicht, dass ich die Nichtexistenz von Poren für. jede Zelle prineipiell leugne. Ein Unterschied ist wohl da, aber er beruht wesentlieh darin, dass O. MÜLLER, was ja verstündlich und natürlich ist, seinen nega- tiven Resultaten beim Suchen nach Poren bei einigen Arten eine grössere und ausgedehntere Beweiskraft zuschreibt als ich. Mir scheint es richtiger zu sein, diese Meinungsverschiedenheit nicht zum Gegenstand eines heftigen Kampfes zu machen, sondern lieber hervor- zuheben, dass es sich bei dieser Frage zur Zeit nirgends um absolut bewiesene Wahrheiten, sondern, und namentlich in den streitigen Punkten, um Schätzungen und schwer einschätzbare Wahrschein- lichkeiten handelt. Grundtypus und Metamorphose. Trotz der vorhandenen Unsicherheit scheint mir doch für die allgemeine Betrachtung der Schluss mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit herauszukommen, dass dem allgemeinen Grundtypus der Diatomeen die Porosität zukommt, dass aber dieser Grundtypus nicht bei allen Formen in gleicher Reinheit zum Ausdruck kommt, sondern im Laufe der phylogenetischen Entwickelung bei der einen mehr, bei der anderen minder bedeutende Umwandlungen erlitten und dabei auch die Porenverhältnisse in Mitleidenschaft gezogen hat. Am weitesten scheint mir die Metamorphose bei denjenigen Formen ge- gangen zu sein, bei welchen auch die höchst entwickelte Rhaphe, die ich als metamorphisirten Porus auffasse, findet, das ist Pinnularia. Für den Grundtypus halte ich die einfache eylindrische Büchsen- form mit kreisfórmigem Querschnitt. Ihm nähern sich die am ein- fachsten gebauten Arten von Melosira und Coscinodiscus am meisten. Die Formen mit nichteylindrischem Querschnitt halte ich für ab- geleitete. Namentlich sind die in der Richtung einer sagittalen Axe stark gestreckten Pennaten schon stark umgeformte Typen, die, wie ich glaube, Anpassungsformen an das Gründleben sind, und wohl namentlich in den Formen ihren Hóhepunkt erreichen, die den viel stärker wechselnden Bedingungen des Lebens im Süsswasser gerecht werden mussten. Mit den anderen Lebensbedingungen treten neue Anforderungen an die physiologischen Leistungen, namentlieh in Bezug auf den Stoffwechsel auf, und diesen werden bestimmte Formen durch metamorphosirte Porenverhültnisse gerecht. Nament- lich muss die sich entwickelnde Rhaphe von Einfluss auf die Poren- verhültnisse sein; sie konnte die Poren in ihrer Funetion nicht nur 214 F. SCHÜTT: unterstützen, sondern in letzter Instanz geradezu ersetzen. Als eine der höchst entwickelten Formen sehe ich die Pinnularien an, die ein ausgesprochener Typus von Grunddiatomeen sind, bei dem die zahl- reichen kleinen Poren des Grundtypus vielleicht schon vollständig . dureh die hier sehr hoch entwickelte Rhaphe ersetzt worden sind. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse halte ich es nieht für richtig, gerade die Pinnularia als Grundtypus einer Diatomee anzu- sehen. Dass man dieses aber trotzdem bisher meist gethan hat, ist historisch wohl erklärbar, weil die Morphologen mit Vorliebe an Grundformen, namentlich des Süsswassers, arbeiteten, die ihnen sehr beliebte systematische Fragen stellten, und weil unter diesen die Pinnularia eines der verlockendsten Objecte für morphologische Stu- dien war. Wer einem Laien von Bau und Function eines Webstuhls einen Begriff machen will, wird nieht wohl daran thun, als Grundtypus das neueste Meisterproduet moderner Maschinenbaukunst, das, mit Blektrieität getrieben, gleich farbige Gobelins hervorbringt, hinzu- stellen, sondern den einfach gebauten Stuhl der alten Leineweber. Aehnlieh sollte auch die vergleichende Morphologie verfahren. Als Grundtypus einer Familie sollte meiner Meinung nach nicht eine Form angesehen werden, die so hervorragend an bestimmte Specialverhülttisse angepasst ist, dass ihre morphologischen, bio- logischen und physiologischen Verhältnisse von denen der Mehrzahl der anderen Glieder der Familie ganz wesentlich abweichen und wo möglich schon bei den nächsten Verwandten kaum noch Parallelen finden; als Grundtypus sollte vielmehr eine der allereinfachsten Formen hingestellt werden, von der die meisten Eigenschaften sich möglichst bei allen Vertretern der ganzen Familie wiederfinden, so dass die Eigenschaften der anderen nicht als Neubildungen auf- gefasst werden müssen, sondern als Ausgestaltungen des Grundtypus von diesem abgeleitet werden können. Das sind Forderungen, die einigermassen von den allereinfachsten, eentrischen Formen erfüllt werden, aber nicht von einer Pinnularia. Wer sich den Begriff „Diatomeen“ nur nach einer der einfachsten Coseinodisceen bildet, hat einen unvollkommenen, aber doch nicht falschen Begriff, denn die meisten Eigenschaften, DN er kennt, stimmen für alle Diatomeen. Der Begriff „Diatomee“ nach einer Pinnularia geformt, ist aber direct falsch, denn die meisten, und dabei fundamental wichtige, Eigen- édhuften passen nur für wenige Procente der Familie. Es scheint mir zweekmässig, den historisch entwickelten und als solchen berechtigten Standpunkt zu Gunsten des vergleiehend morpho- logischen zurücktreten zu lassen. Verfährt man in dieser Weise ver- gleichend morphologiseh, so lassen sich die meisten Eigenschaften der Pinnularien aus den schon vorhandenen Eigenschaften der ein- ett, Zur Porenfrage bei Diatomeen. 215 facheren Formen durch Umgestaltung zu bestimmten Zwecken ab- leiten, während der umgekehrte Weg nicht gangbar ist. So lässt sich z. B., wenn man die Poren nicht nur vom morphelagischen Ge- sichtspunkt aus betrachtet, sondern, wie ich es in meinen Studien über die Zelle 1895 schon gethan Jabe, ihre Functionen mit in’s Auge fasst, die hoch organisirte Rhaphe von Pinnularia, die einfachere Kanalrhaphe, die unvollkommene Rhaphe mancher pennaten Formen ohne Mittelknoten, einfache Gallertporen, isolirt vorkommende grössere Poren (man könnte sie Einzelporen oder Solitärporen nennen), unter anderen vorkommende, aber durch Grösse, Gestalt ete. hervortretende Poren irgend welcher Art (man könnte sie Hauptporen nennen) einer fortschreitenden Reihe als Umgestaltungen der gewöhnlichen feinen, über die ganze Schale zerstreuten Poren auffassen. Wenn man den umgekehrten Weg einschlägt und eine der höchstorganisirten Formen, etwa die nur noch mit Rhaphe ohne feine Poren lebende Pinnularia, zum Grundtypus macht, so ist der Weg zum Verständniss der besonderen Ausgestaltungen erschwert, wenn nicht ganz abgeschnitten. Schon der nächste Schritt von der Pinnu- laria zu der sehr nahe verwandten Pleurosigma bringt schon Un- verständliches. Es ist leicht zu verstehen, dass, wenn im Grundtypus die Schale von zahlreichen Poren durehbrochen ist, einzelne derselben durch Vergrösserung und Umgestaltung zu besonders hervorragender Funetionsfähigkeit ausgebildet werden (Hauptporen) und damit die übrigen Poren für diesen Zweck unwichtiger und eventuell ganz ent- behrlich machen. Es hat darnach selbst das vollständige Verschwinden der gesammten feinen Porenmasse beim Fortschreiten von einer Gruppe zu nahe verwandten Gruppen nichts phylogenetisch Unver- ständliches, weil nur Metamorphose von schon vorhandenen Verhält- nissen, aber keine analogielose, prineipielle Neubildung gefordert wird. Umgekehrt kann man die zahlreichen feinen Poren nicht als Metamorphose der Rhaphe auffassen. Bei Pinnularia und Pleuro- sigma sind die Verhältnisse der Rhaphe sehr ähnlich. Wenn nun die erstere, die porenlose Form, der Grundtypus wäre, so müsste beim Fortschreiten zur zweiten sehr nahe verwandten Gruppe die bisher porenlose Membran von zahllosen Poren durchlöchert werden. Das wäre eine plötzliche und vorbildlose Neubildung. Sehen wir die Haupt- oder Solitärporen, welcher Art sie auch sein mögen (Rhaphe, Kanalrhaphe, Pseudorhaphe, Randrhaphe, Gallert- porus u. s. w.) als metamorphosirte Poren an, so ist die Einheitlichkeit in der ganzen Reihe der Diatomeen gewahrt, wir haben eine phylo- genetisch ganz verständliche Reihe mit allen möglichen Uebergängen von einfacheren bis zu vollkommeneren Gebilden, während im um- gekehrten Fall die Familie auf eine Reihe verschiedener Grundtypen zurückgeführt werden muss. Erstens würden die Formen mit Rhaphe 216 F. Schütt: Zur Porenfrage bei Diatomeen. und diejenigen ohne diese als zwei heterogene Typen aufzufassen sein, auch diejenigen mit poröser Membran und die mit lückenloser Membran würden schwerlich zusammen zu bringen sein. Die aller- grösste Schwierigkeit würden aber die verschieden entwickelten Typen der unvollkommenen Rhaphe, deren morphologische und physiologische Erforschung uns noch manche Nuss zu knacken geben wird, bereiten. ie Familie der Diatomeen ist durch so viele Eigenschaften zu einer hervorragend einheitlichen und natürlichen Familie gestempelt, dass es mir nicht nur unzweekmässig, sondern auch unnatürlich er- scheinen würde, sie in eine Gruppe unzusammenhängender Grund- typen ohne inneren genetischen Zusammenhang aufzulösen. Dazu kommt noch, dass, wenn wir die Diatomeen als eine auf- steigende Reihe auffassen, nicht nur die einzelnen Gruppen derselben inneren Zusammenhang erhalten, sondern dass dadurch auch der Zusammenhang mit anderen Pflanzenfamilien, auf den ich schon mehrfach hingewiesen habe, hergestellt wird. egen wir sowohl bei Distofneon, wie bei Desmidiaceen, wie bei Peridineen die einfachsten Formen als Grundtypen einer Ver- gleichung zu Grunde, so treten die verwandtschaftlichen Beziehungen der drei Gruppen viel klarer zu Tage, als wenn wir die höchst- organisirten Typen direet vergleichen. Von der Diatomee Melosira zur Desmidiaeee Hyalotheca einerseits und zur Peridinee Exuviella andererseits ist nur ein Schritt, während die hoch, aber einseitig ent- wickelte Pinnularia die Verwandtschaft mit einer der anderen Gruppen kaum noch erkennen lässt. Mit dem Abstreifen des historisch begründeten Verhaltens, die Eigenschaften der höchst entwickelten Formen der Bildung des all- gemeinen Begriffs einer Diatomee zu Grunde zu legen, hört die isolirte Stellung der Diatomeen im System auf, und die drei Gruppen treten klar als eine natürliche Verwandtschaftsgruppe (Placophyten habe ich sie früher einmal genannt, vielleicht könnte man sie noc besser als Placophyceen bezeichnen) hervor. Ueber die vergleichend morphologischen Beziehungen dieser drei Gruppen unter “einander werde ich später genauer berichten. Meis E mmc ——————Á m ” SOROR Ae iai cs c pota TEE C. STEINBRINCK: Zur Terminologie der Volumänderungen. 317 24. C. Steinbrinck: Zur Terminologie der Volumänderungen pflanzlicher Gewebe und organischer Substanzen bei wechselndem Flüssigkeitsgehalt. Eingegangen am 21. Mai 1900. I. Untersucht man Schnitte durch verdorrte Blätter, dürre Rinden oder trockene Apfelschnitze unter dem Mikroskop, so findet man die Elemente des parenchymatischen Gewebes grösstentheils in ähnlicher Weise zerknittert und verbogen, wie dies bei den sogenannten Cohäsionsmechanismen, z. B. aufgesprungenen Antheren, beim Träger des Compositenpappus und bei Schachtelhalm- und Lebermooskapseln zu beobachten ist. Aber nicht nur wasserleere Gewebe zeigen diese charakteristische Deformation ihrer Zellen. Auch in lebenden Blättern und Stengelorganen tritt sie beim Welken regelmässig und selbst in der Luftleere unverändert auf). Ebenso sind in getrocknetem, aber noch saftigem Obst, z. B. in den käuflichen gedörrten Pflaumen und Birnen und in Feigen die Zellen des gesammten Fleisches zerknittert. Die Volumverminderung der Gewebe beim Wasserverlust beruht in allen erwähnten Fällen vornehmlich auf dieser Deformation ihrer Zellen, und somit nicht auf der Austrocknung der Membranen, sondern wie bei den speci- fischen Cohäsionsmechanismen auf dem Zuge des Zellsaftes, der die Zellhaut bei der Wasserabgabe nach innen mit sich zieht. Wenn die Fältelung unterbleibt, so rührt dies im Allgemeinen entweder von der hohen Festigkeit der Wünde her, wie bei den mechanischen Elementen, oder es ist, wie bei manchen Markgeweben, darin begründet, dass ein umgebender fester Mantel die Volum- verringerung unmöglich gemacht hat. — An Schnitten durch gefältelte Gewebe kann man bei Wasserzusatz die Rückkehr zum ursprüng- lichen Volumen unter Ausglättung der Falten wahrnehmen. Bleibt die Volumzunahme und Entfaltung hierbei erheblich hinter der 1) Bei der diesbezüglichen Prüfung hat mir keinmal ein Organ versagt, gleich- gültig, ob ich Schnitte durch ein als Ganzes gewelktes Objeet machte, oder Partien eines sonst turgescenten Organs wählte, die in der Nähe von frischen Wundstellen lagen und daher contrahirt waren, oder ob ich gröbere Schnitte turgeseenter Gewebe ohne Flüssigkeitszusatz unter dem Mikroskop beim Wasserverlust beobachtete. — Auf die Fältelung der epidermalen Seitenwände hat übrigens bekanntlich ERMAIER bereits 1883 aufmerksam gemacht. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, 16 218 C. STEINBRINCK: normalen zurück, so ist die Ursache davon in der mangelnden Elastieität der Membranen zu suchen‘) Bisher hat man wohl keinen Anstand genommen, die Contraction der Gewebe in allen diesen Fällen als „Schrumpfung“ zu be- zeichnen. Da aber „Quellung“ und ,Schrumpfung* allgemein als einander ausgleichende Vorgänge, wie der Hin- und Rückweg eines Kreisprocesses, anerkannt werden, so müsste man demgemäss die Wiederherstellung des ursprünglichen Volumens durch Wasserzufuhr consequenter Weise auch als „Quellung‘“ kennzeichnen. Entspricht aber eine solche Einordnung jener Volumänderungen unter die Begriffe Quellung und.Schrumpfung dem bisherigen wissenschaftlichen Sprachgebrauch? Wohl ‚schwerlich. Fragen wir zunächst einen Forscher, dessen Q vorzugsweise an thierischen Geweben angestellt sind. FR. HOFMEISTER unterscheidet in seinen „Untersuchungen über den Quellungsvorgang‘*?) bei organischen Geweben und Substanzen mit FICK drei Arten der Wasseraufnahme: die capillare Imbibition, die Imbibition durch Osmose und die moleeulare Imbibition, und fügt hinzu: „Wenn ich im folgenden von Quellung schleehtweg spreche, so habe ich stets die echte Quellung, die moleculare Imbibition FICK's im Auge“ (l. e. 1890, 8. 396). NÄGELI und SCHWENDENER, denen sich PFEFFER in der „Pflanzenphysiologie“ anschliesst, fassen die Quellung bekannt- lich als intermicellare Imbibition auf. STRASBURGER®) bezeichnet sie als intermoleeulare Capillarität, Capillarität in intermolecularen Maschen. SACHS und nach ihm ZIMMERMANN*) betrachten die Quellung als einen der Lösung analogen Process. ROTHERT* fasst die Quellung direet als "Specialfall der Lösung auf: "Die Quellung ist die Lósung einer Flüssigkeit in einem festen Kórper.* Alle diese Begriffsbestimmungen kommen also in der Auschauung überein, dass die Quellung auf dem Auseinanderdrüngen der klein- sten Theilchen des festen Körpers durch die dazwischen tretenden kleinsten Theilehen der Flüssigkeit beruhe. Dem entsprechend haben RODEWALD®) und F. W. KÜSTER 7), veranlasst durch die glänzen- 11 Į 1) - Nx Adise ist das Collenchym durch seine typische Verdickungsweise in hohem Masse befähigt, als aufnehmendes wie als abgebendes Wasserreservoir Rinde zu dienen. 2) Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie XXVII, 1890. 8. 396 und XXVIII, 1891, S. 235. 3) Zellhäute S. 225. 4) Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle 1887; S. 168. 5) Berichte der deutschen Botan. Gesellsch. 1897, S. 235. vi Vr gie Aere der Quellung ete., Zeitschr. für physikal. Chemie 1897, XXIV. E ) Bei eiträge zur wu A ME an festen Lösungen. Zeitschr. für physikal. Chemie 1894, XIII, S ERS SE n x Zur Terminologie der Volumänderungen pflanzlicher Gewebe. 219 den Erfolge, die die neueren Untersuchungen über Lösungen u. a. auf dem Gebiete der Moleculargewichtsbestimmung zu verzeichnen haben, sogar den Versuch gewagt, die Quellungserscheinungen zur Ableitung der „Moleculargrösse“ des quellenden Körpers, bezw. der Quellflüssigkeit zu benutzen; RODEWALD an dem Complex Stürke-Wasser, KÜSTER an dem Paare Kautschuk-Aether, das er als feste Lósung anspricht. Einen erheblich abweichenden Standpunkt nehmen allerdings A. MEYER und BÜTSCHLI ein. Die echte Quellung wird von dem ersteren bekanntlich als Porenquellung, von dem letzteren als vornehmlich osmotische Wabenquellung aufgefasst. Sie suppo- niren also vorgebildete Hohlräume, die das Quellungwasser aufnehmen sollen; jedoch nur solche, die nahe der Grenze der mikroskopischen W she oder unterhalb derselben liegen; keiner der beiden Forscher hat daran gedacht, die Lumina von Pflanzenzellen als solche Hohlräume anzusprechen. Also wird auch nach ihren An- schauungen die in Rede stehende Volumzunahme ganzer Pflanzen- gewebe nicht mit dem Ausdruck „Quellung“ zu belegen sein. Statt seiner bietet sich zudem ungesucht ein anderer, nämlich die Bezeich- nung „Schwellung“, die je nach den Umständen leicht als osmo- tische oder elastische zu charakterisiren ist. Giebt man diese Begriffsabgrenzung zu, so wird man consequenter Weise auch für den der Schwellung vorausgegangenen Process, näm- lich für die Volumabnahme, die sich unter Faltung der Membranen vollzogen hat, den Ausdruck Sehrumpfung durch einen anderen zu ersetzen haben. Soviel mir bekannt ist, verfügt die englische Sprache für die Austrocknungscontractionen über zwei Synonyma, nämlich die Wörter to shrink und to shrivel. Während shrink eine glatte Contraction, ein „Krimpen“, „Einlaufen“ (bei Zeugen z. B.) bedeutet, also dem eigentlichen ,Schrumpfen* entspricht, steht shrivel der „volks- thümliehen Bezeichnung „Schrumpeln“ näher (man denke an einen „schrumpeligen“ Apfel); es gilt für die Contraetion mit Runzel- bildung. Ich möchte vorschlagen, dieses Wort in der Form „Schrumpfeln“ in’s Schriftdeutsche aufzunehmen und demgemäss hiermit diejenige Volumverminderung der Gewebe oder Zellen zu belegen, die beim Wasserverlust durch den Cohäsionszug unter Faltenbildung der Membran vor sich geht). Auf Gruna dieser Bestimmungen würde sich die Beschreibung der Volumänderungen eines turgescenten Pflanzenorgans, wenn das- selbe welkt und schliesslich verdorrt, kurz folgendermassen gestalten : 1. Stufe: Der Turgor sinkt, die durch ihn gedehnten Zellhäute 1) Nicht zutreffend ist jedenfalls der Ausdruck: ,Collabiren*. Einen Beleg hierfür bietet u. a. der kräftige Zug des schrumpfelnden Markes von Sambucus auf das Aussengewebe, der sich bei quer- und längsdurchschnittenen jugendlichen Zweigen an den Schnittflächen in Krümmungen äussert. 16* 220 C. STEINBRINCK: werden entspannt; die Volumabnahme beruht auf der Erschlaffung der Membranen. 2. Stufe: Die Cohäsion des abnehmenden Zellsaftes zieht die Zellhaut in Falten nach iunen; die Volumabnahme wird durch das Schrumpfeln der Membranen bewirkt. 3. Stufe: Nach dem völligen Verdunsten des Wassers innerhalb der Zelle trocknen auch ihre Wände aus; die Volumverminderung rührt von dem Schrumpfen der Membranen her. Wird in den entsprechenden Stadien rechtzeitig Wasser zuge- führt, so wird die Volumzunahme auf Stufe 1 dureh osmotische Schwellung bewirkt, auf Stufe 2 kommt hinzu die elastische Schwellung, auf Stufe 3 ausserdem die Quellung der Wände. m Anschluss hieran möchte ich auch hinsichtlich der ver- schiedenen Grade der Quellung der Kürze halber und zur Ver- meidung von Missverständnissen für die Einführung fester Termini eintreten. Selbst die einfachste Art der Quellung, die durch nach- trägliche Entziehung des Imbibitionswassers wieder vollständig auf- gehoben und an demselben Körper beliebig oft wiederholt werden kann, entbehrt einer feststehenden Charakteristik. Von DIPPEL z. D. ist sie gelegentlich als „vorübergehende“, von PFEFFER als „nor- male“, von SCHIMPER als „regelmässige“ gekennzeichnet worden, ich habe sie „hygroskopische“ genannt; A. MEYER charakterisirt sie für die Stärke als Porenquellung; CORRENS will für sie nur das Kenn- wort „Imbibition“, nieht aber ,Quellung* angewandt wissen. Die Grenze dieser Quellungsstufe wird von Pflanzenschleimen, falls Wasser genug zur Verfügung steht, bekanntlich schon bei gewöhnlicher Temperatur, von der Stürke bei hóherer Hitze, von den meisten Körpern bei der Einwirkung starker chemischer Agentien (Säuren, Basen, Salzen) überschritten. In solehen Fällen spricht DIPPEL von „bleibender“, A. MEYER von „Lösungsquellung‘“; NÄGELI und SCHWENDENER kennzeichnen sie als „Quellung unter Struetur- änderung“. Ich möchte für diese beiden Stufen je die kurzen fest- stehenden Termini „Aufquellung“, bezw. „Ueberquellung“ und für den äussersten Grad der letzteren, das Zerfliessen der Substanz bis zur Unkenntlichkeit, den ergänzenden Ausdruck ,, Verquellun g“ vorschlagen. II. Wie die Volumzunahme ganzer Gewebe bei steigendem Wasser- gehalt auf ganz verschiedenen Ursachen beruhen kann, so scheint es mir durchaus nicht unmöglich, dass für einzelne organische Substanzen dasselbe gilt. Hinsichtlich einiger unter diesen, z. B. des Kautschuks, des chen Leims, der RE: hat sich der Sprach- gebrauch noch nicht gefestigt. Man sagt von Kautschuk, der in x2 oov novo Dp eco mem T o e S mec Ee TTT nc : i i A? Zur Terminologie der Volumänderungen pflanzlicher Gewebe. 22] Berührung mit Aether oder Benzin kommt, sowohl, dass er darin schwillt, als dass er darin quillt; ebenso von Gelatine in Wasser. Welchen Ausdruck sollen wir vorziehen? Allerdings hat sich die wissenschaftliche Forschung bisher der Auffassung dieser Vorgänge als echter Quellungserscheinungen zugeneigt, und BÜTSCHLI hat seine Vorstellungen über solche besonders auch an Gallerten gebildet. Aber gerade die Resultate seiner eindringlichen und unermüdlichen Forsehungen lassen es mir gerathen erscheinen, für die Volumzunahme der Gallerten in Wasser, wie ausserdem z.B. für die des Kautschuks in Aether und anderen Flüssigkeiten wenigstens vorläufig bei der neu- traleren Bezeichnung derselben als „Schwellung“ zu bleiben, so lange es nicht entschieden ist, ob überhaupt, z. B. auch an gewöhnlichen pflanzlichen Zellmembranen, die physikalischen Vorgänge, die die Botaniker unter „Quellung“ zu verstehen pflegen, mit jenen an Gallerten in jeder Hinsicht zu identifieiren sind. Zu dieser zweifelnden Stellung werde ich veranlasst durch deu. Vergleich einiger Beobachtungen, die ich an Antheren gemacht habe, mit solchen, die BÜTSCHLI an Gelatine unter vermindertem Luftdruck angestellt hat. Bekanntlich hat BÜTSCHLI noch 1896 in seiner zusammen- fassenden Abhandlung: LU eher den Bau quellbarer Körper und die Bedingungen der Quellung*?) die Ansicht verfochten, die Schrumpfung der organischen Substanzen beruhe darauf, dass die „Waben“ der- selben dureh den Luftdruck zusammengepresst würden. In seiner späteren grösseren Publication”) vom Jahre 1898 ist dieser Standpunkt aber aufgegeben und die Zerknitterung der Waben dem „Capillar- druck“ ihres flüssigen Inhaltes zugeschrieben, worunter BÜTSCHLI das- selbe zu verstehen scheint, was ich als Cohäsionszug bezeichnet habe. Für BÜTSCHLIs ursprüngliche Ansicht war seine Erfahrung massgebend gewesen, dass Gelatine beim Trocknen im luftverdünnten Raum ihr Volum unter Umständen kaum verringerte. In solchen Fällen war übrigens auch ihr Aussehen verändert. An den nicht contrahirten Stellen wurde sie nach seinem Bericht kreideweiss; aus diesen Partien perlten nach dem Eintragen in warmes Wasser beträchtliche Luftmengen hervor. BÜTSCHLI schloss aus diesen Ergebnissen, dass die Wabenwände in diesen Fällen nicht zerknittert worden wären und die ausgedehnt gebliebenen Wabenräume sich nun mit Luft gefüllt hätten. Anfänglich (1896) schrieb er das Unter- bleiben der Compression in erster Linie der Verminderung des Luft- drucks zu. Später hat er diese Erklärung dahin corrigirt, dass die Wabenwände, die in diesen Fällen durch vorheriges Einlegen der Substanz i in absoluten Alkohol gehärtet waren, dem einwärts ziehenden 1) Verhandlg. der Königl. Ges. der Wissensch zu Göttingen 1896, XL. 2) Untersuchungen über Structuren ete., mit Atlas, Leipzig, 1898. 2239 C. STEINBRINCK: E Capillardruek in Folge ihrer erhóhten Festigkeit einen zu grossen Widerstand entgegengesetzt hätten. An der Richtigkeit der mitgetheilten Beobachtungen BÜTSCHLI's ist nicht zu zweifeln. Es sei mir nun gestattet, zunächst über ähn- liche Erfahrungen zu berichten, die ich an Antheren, namentlich an solchen von Fritillaria imperialis gemacht habe. Legte ich vollreife Antheren offener Blüthen, die eben vor dem Aufspringen standen"), in absoluten Alkohol und liess sie dann?) in der Luftleere austrocknen, so öffneten sie sich nicht; auch ihre Längs- und Quercontraction blieb ganz geringfügig; zudem wurden sie ebenfalls kreideweiss. Dieselben Erscheinungen traten, zum Theil in wenig abgeschwächtem Masse, manchmal auch ein, wenn die dem Alcohol absolutus entnommenen Antheren in freier Luft der Austrocknung überlassen wurden; meist öffneten sich dann aber ihre Fächer ziemlich weit, nur blieb die Gesammteontraetion erheblich geringer als gewöhnlich. Andere Male kam es aber auch vor, dass Antheren, die denselben Blüthen entstammten, wie die ersterwähnten, und nicht minder lange in durchaus wasserfreiem Alkohol, der mehr- mals gewechselt worden war, verweilt hatten, an der Luft ebenso stark (bis auf '/, der ursprünglichen Länge) schrumpften wie die Staubbeutel innerhalb der Blüthe in der freien Natur. Am häufigsten waren bei den mit Alkohol behandelten Antheren Zwischenzustände innerhalb der beiden geschilderten Extreme zu beobachten. ach alledem trägt die Härtung der Membranen in Alcohol ab- solutus jedenfalls nicht in erster Linie die Schuld daran, wenn das Schrumpfeln gehemmt wird. Das Mass desselben wird vielmehr meines Erachtens vornehmlich davon bedingt, ob die Verdunstung der Flüssigkeit in den Zellräumen rascher oder langsamer vor sich geht. Ist diese nämlich zu rapide, so tritt der Riss in der Flüssig- keit bereits bei Beginn der Austrocknung ein, so dass das Zell- wandgerüst in seiner ursprünglichen Gestalt verharrt. Für diese Auffassung sprechen besonders noch Ergebnisse an Fri tillaria- Antheren, die nicht mit Alkohol in Berührung gekommen und mit Wasser völlig gesättigt waren, also die natürliche Geschmeidigkeit ihrer Membranen sicherlich unverändert bewahrt hatten, bei denen aber für eine sehr beschleunigte Verdunstung des Wassers Sorge getragen war. Wie ich schon früher von Crocus berichtet habe, lässt sich dies leicht erreichen, wenn man Antherenstücke verwendet und den Hahn, der ihren kleinen Reecipienten mit dem mehrtausend- 1) m waren nur solchen Blüthen entnommen, deren Antheren grossentheils schon aufgesprungen waren und, der Sicherheit halber, sogar nur solchen Staub- fadenkreisen, deren Dreizahl bereits eine oder zwei voll geóffnete Antheren aufwies. 2) In dem Apparat, der S. 48 der diesjährigen Berichte unserer Botanischen Gesellschaft erwähnt ist. me ee NIRE DEREN EN DD Lu ED ELE eh Mir e i i ass Zur Terminologie der Volumünderungen pflanzlicher Gewebe. 223 fach grösseren luftleeren Raum verbindet, sofort ganz öffnet. Ist dieser Hahn weit gebohrt, so lassen sich durch Veränderung seiner Stellung, ferner durch passende Wa er Grósse und Za er gleichzeitig zu prüfenden Antherenabschnitte und endlieh durch grössere oder geringere Zugabe an äusserem Benetzungswasser die Versuche mannigfach variiren, ohne dass — bei niederer Tempe- ratur — der Druck im Reeipienten erheblich stiege: Die Ergebnisse entsprachen der oben geäusserten Ansicht Nach diesen Ergebnissen kann ich auch nieht mit der Ansicht PFEFFER’s übereinstimmen, die er, offenbar z. Th. in Anlehnung an BÜTSCHLI, in der Pflanzenphysiologie Ii, Aufl. I, S. 61 folgender- massen ausspricht: „Beim Härten in Alkohol verlieren Zellhäute und Leimgallerte die Quellungsfähigkeit, verhalten sich also wie ein fein poröser Körper, in welchem der verdunstende Alkohol durch Luft ersetzt wird.“ Bei jahrelangen Untersuchungen an Schrumpfungsmechanismen habe ich nie eine Podnitidiügung der Quellungsfähigkeit der Mem- branen durch Alkohol bemerkt. So sind z. B. die Quellbarkeits- messungen der beiden isolirten Lamellen des Laubmoosperistoms an ‚ängsschnitten der Einzellamellen ausgeführt worden, die nicht allein der Einwirkung von Alcohol absolutus und von Chloroform ausgesetzt, sondern auch stundenlang mit geschmolzenem Paraffin behandelt ge- wesen waren und endlich in Canadabalsam eingebettet gelegen hatten. Sie entstammten nämlich Mikrotomschnitten von Herrn Dr. DIHM durch Laubmooskapseln und waren aus seinen Schnittserien erst mit Xylol herausgelöst worden. — Dass sich zarte Pflanzen- gewebe nach dem Einlegen in absoluten Alkohol beim Trocknen vielfach wenig contrahiren, liegt meines Erachtens nicht daran, dass die „Schrumpfung“ der Zellhäute unterbleibt, sondern daran, dass ihre Schrumpfelung wegen zu rascher Verdunstung der Flüssig- keit nicht zu Stande kommt. Kehren wir nun zu BÜTSCHLIs Ergebnissen an Gelatine zurück, so ist wohl zuzugeben, dass die analogen Erfahrungen an Antheren für BÜTSCHLIs Annahme eines wabigen Baues jener Substanz eine beachtenswerthe Stütze bieten. Bei den Versuchen des Heidelberger ) Auch sie wurden in diesem Falle kreideweiss. Interessant war an solchen ziemlich weit aufgesprungenen Objecten, dass sie, in Wasser gebracht, sich sehr rasch wieder verlängerten und schlossen, und zwar lange bevor die Zelllumina mit Wasser wieder erfüllt waren. Dies liefert eine willkommene Bestätigung dafür, dass die Schwellung der Antheren keine osmotische, sondern eine elastische ist. Uebrigens boten diese Objecte ferner auch eine Bestä BEE der ung ihrer trockenen Zellen, denn die völlige Erfüllung ihrer Lumina mit Wasser nahm vielmals längere Zeit in Anspruch als bei den regelmässig TER teen, 294 S. NAWASCHIN: Forschers fanden sich die weissen, niehteontrahirten Partien seiner Gallertwürfel oder -kugeln gewóhnlich im Inneren derselben vor. Vermuthlich war dureh die rasche Austrocknung der äusseren Partien ein widerstandsfühiges Gerüst entstanden, das nun die Zusammen- ziehung der Innenmasse verhinderte, in ähnlicher Weise wie bei- spielsweise die Schrumpfelung des Hollunder- und des Sonnenblumen- marks nachweislich durch den umgebenden Xylemring gehemmt ist. Wenn demnach die innere Struetur der Gallerten gewissermassen mehr Analogie mit dem Aufbau von Zellgeweben als von Zell- häuten zu haben scheint, so dürfte die Möglichkeit einer Structur- differenz quellbarer Körper vor einer zu weit gehenden Verall- gemeinerung speeieller Erfahrungen warnen und namentlich aueh gegen die allgemeine Deutung solcher Imbibitionsvorgänge als Special- fälle fester Lösungen Bedenken erregen. Jedenfalls wird sich eine sichere und genauere Definition der Quellung erst nach weiteren Untersuchungen ergeben. Will man bis dahin aber an der üblichen moleeularen oder micellaren Auffassung festhalten, so empfiehlt es sich nicht, in dieser Hinsicht sehr zweifelhafte Fälle noch fernerhin zur Quellung zu rechnen. Nähere Aufklärung auf diesem Gebiete dürfte wohl zunächst bei einer weiteren Prüfung der Wabentheorie zu erwarten sein. 25. S. Nawaschin: Ueber die Befruchtungsvorgänge bei einigen Dicotyledoneen. (Vorläufige Mittheilung.) A Mit Tafel IX. Eingegangen am 22. Mai 1900. In meiner ersten Mittheilung über die Befruchtungsvorgänge bei Lilium Martagon und Fritillaria tenella habe ich mich dahin geäussert, es lassen sich zwar die von mir bei diesen Pflanzen entdeckten That- sachen einstweilen als eine Ausnahme von der allgemeinen Regel betrachten, doch werden vielleicht die künftigen Untersuchungen dasselbe Verhalten, wie bei den Liliaceen, d. h. „die doppelte Be- fruchtung“ auch bei den übrigen Angiospermen an den Tag bringen’). 1) S. Nawaschin, Resultate einer Revision der Befruchtungsvorgünge bei Lilium Martagon und Fritillaria tenella. Bull. de l'Ac. des sc. de St.-Pétersbourg, 1898, Novembre. Ueber die Befruchtungsvorgünge bei einigen Dicotyledoneen. 225 Dies schien mir damals sehr wahrscheinlich zu sein, denn meine früheren Beobachtungen über die Walnuss zeigten mir theilweise analoges Verhalten der männlichen generativen Zellen auc ei dieser Pflanze, und zwar das Eindringen dieser Zellen in's Proto- plasma des Embryosackes und ihre charakteristische Form, der mancher pflanzlichen Spermatozoiden nicht unàühnlich ). ie bei den systematiseh von einander so entfernten Pflanzen- familien, wie Liliaceen und Juglandaceen, zu beobachtenden Er- scheinungen dürften wohl schwerlich als zufällige erklärt werden; daher habe ich mir schon damals vorgenommen, das nöthige Material in verschiedenen Pflanzenfamilien zu sammeln und fernere Unter- suchungen auf demselben Gebiete anzustellen, um die erzielten Re- sultate später in einer ausführlichen Abhandlung zusammen zu bringen. Dies musste ich aber wegen meiner Reise nach Buitenzorg auf's nächste Jahr verschieben und kann auch heuer meine Aufgabe als abgeschlossen nicht betrachten. Inzwischen sind manche Untersuchungen erschienen, die sich auf denselben Gegenstand mehr oder weniger direet beziehen und mich jetzt schon dazu veranlassen, über einige Resultate meiner Arbeit in dieser vorläufigen Mittheilung kurz zu berichten, wie auch meine Auffassung der wichtigsten fraglichen Punkte auszusprechen. Um ‚Anhaltspunkte für die Beurtheilung der an den Liliaceen festgestellten Thatsachen zu gewinnen, galt es vor allem, natürlich solche Pflanzen zu prüfen, die eine möglichst entfernte systematische Stellung von den Liliaceen einnehmen oder zu dieser Pflanzenfamilie in irgend welcher anderen Beziehung einen tiefen Contrast auf- weisen. Als solehe habe ich zunächst die Ranunculaceen, Compositen und Orchideen ausgewählt, und zwar die beiden ersteren als von einander stark genug Dees Dez Repräsentanten der Dieotyledoneen; die Orchideen aber als einen physiologisch abweichenden Typus, der, im Gegensatz zu den Liliaceen und den übrigen Monocotyledoneen, der Endospermbildung vóllig entbehrt Das Verhalten des Embryosackkerns nach der erfolgten Befruchtung des Eies bei den Orchideen näher kennen zu lernen, schien mir auch deshalb von Wichtigkeit, als die Copulation des männlichen generativen Kerns mit dein Embryosackkerne von Anfang an ver- schieden gedeutet wurde. So hat GUIGNARD?) fünf Monate später nach meiner vorläufigen Mittheilung seine Beobachtungen erscheinen ee welche sieh mit mehreren von mir mitgetheilten Thatsachen D B Nawa ASCHIN, Ueber die Befruchtung bei Juglans. Travaux de la société imp. des nat. de St.- -Pétersb., T. XXVIII, 1. Vgl. auch Bot. Centr.-Bl., Bd. LXIII, 12. 2) L. GUIGNARD: Sur les anthérozoides et la double copulation sexuelle chez les végétaux angiospermes. Comptes-rendus, t. CXXVIII, p. 869. Avril 1899. 226 S. NAWASCHIN: über dieselbe Pflanze vollkommen decken, während die Deutung der Copulation des männlichen generativen Kerns mit dem Embryosack- kerne von diesem Gelehrten ganz anders, als von mir vorgenommen wurde. Die Verschmelzung dieser Kerne will GUIGNARD nicht als Sexualact ansehen; er wählt für diese Erscheinung eine sonderbare Bezeichnung — „unechte Befruchtung* („une sorte de pseudo-fécon- dation*), indem er wahrscheinlich der Meinung ist, dass die Natur „der wahren Befruchtung“ „une fécondation vraie^) uns, bei den gegen- würtigen Kenntnissen darüber, in voller Klarheit vorliegt. ch kann diese Meinung des hochverdienten Erforschers der Be- fruchtungsvorgänge nicht theilen, weil unsere Kenntnisse gerade über „die wahre Befruchtung“ bei den Angiospermen sich in der letzten Zeit als auf unvollkommene, zum Theil aber auf durchaus falsche Angaben beruhend herausstellen. Was von diesen Angaben bis jetzt ausser Zweifel geblieben, ist sicher nicht viel mehr, als dass die Verschmelzung des männlichen Kerns mit dem weiblichen die 'Theilung der Eizelle zur Folge hat. Bis jetzt gilt dasselbe auch für die Endospermbildung, obgleich nur bei einigen Monocotyledoneen festgestellt, so dass es sich einstweilen empfiehlt, die beiden Vorgänge als homologe aufzufassen. Soll es nun durch fernere Untersuchungen gefunden werden, dass die Verschmelzung des männlichen Kerns mit dem Embryosackkerne in manchen Fällen, wo die Endospermbildung regelmässig stattfindet, auch ausbleiben kann, oder, im Gegentheil, dass die betreffende Kern- verschmelzung auch dann geschieht, wo sich kein Endosperm anlegt, wie es bei den Orchideen denkbar ist, so hätte man darin hin- reichende Gründe, jede Homologie zwischen Embryo- und Endosperm- bildung zu leugnen. Die beiden hier eben erwähnten fraglichen Punkte glaube ich aber durch die vorliegenden Untersuchungen im entgegengesetzten Sinne beantworten zu können, so dass ich meine frühere Annahme, es handle sich bei der Verschmelzung des männlichen Kerns mit dem Embryosackkerne um eine wahre Be- fruchtung, welche Thatsache auch ihre phylogenetische Erklärung finden kann, auch jetzt aufrecht erhalten will. Delphinium elatum, dessen Samenanlagen ich eingehend und an einer sehr grossen Zahl von Mikrotomschnitten studirt habe, zeigte mir viele interessante Details im Bau des S Sexualapparates, die ich für eine spätere Publication vorbehalte. Der wesentliche Unterschied von den Liliaceen besteht hier darin, dass die beiden Polkerne vor der Befruchtung mit einander verschmelzen und der Eikern nach der Verschmelzung mit dem männlichen Kerne eine lange Ruhepause durehmacht. Nichts desto weniger lässt sich das nämliche Verhalten U EEE EE ER GE pM Ueber die Befruchtungsvorgünge bei einigen Dicotyledoneen. 221 der münnliehen generativen Zellen auch bei dieser Pflanze feststellen. Dieselben konnte ieh wie vor der Befruchtung, im Innern des Pollen- schlauches, als wurmartige Gebilde, sowohl während ihrer Ver- schmehrang mit dem Eikerne und mit dem Embryosackkerne, und zwar als diehte Chromatinknäuel, beobachten. Das Eindringen der beiden Spermatozoiden (wie ich die generativen Zellen einstweilen der Bequemlichkeit halber nennen will) und deren Erreichen der betreffenden weiblichen Zellkerne scheint hier ungemein rasch zu geschehen, so dass es mir nicht gelingen wollte, die Spermatozoiden frei im Innern des Embryosackes zu treffen. Weit glücklicher war ich mit den beiden Compositen, die ich als Untersuchungsobject nahm, nämlich mit der Sonnenblume (HeH- anthus annuus) und Rudbeckia (Rudbeckia speciosa). R Ganz neuerdings berichtet MERREL'), dass es ihm gelungen ist, die Spermatozoiden bei SZ/phium-Arten noch im Pollenkorn in ganz aus- gebildeten Zustande zu beobachten. Es waren lüngliche, spiralge- krümmte Kórper von fein porósem Bau. Die Befruchtung selbst konnte der Verfasser nicht beobachten. Zur Schilderung der Entwiekelung und des Baues des fertigen Embryosackes, welche MERREL für Silphium angiebt, könnte ich nur Weniges auch für Helianthus hinzufügen, so ähnlich die beiden Gattungen in dieser Beziehung zu sein scheinen. Auch hier ver- schmelzen die beiden Polkerne mit einander lange vor der Befruch- tung. Der Pollenschlauch entleert seinen Inhalt ms Innere des Embryosackes seitlich, wie es scheint, zwischen den beiden Syner- giden, deren eine stark zusammenfällt. Die beiden Spermatozoiden machen sich frei aus dem trüben, grobkórnigen Pollenschlauchinhalte, das eine drängt sich in's Ei an dessen Seite, das andere schmiegt sich dem Embryosackkern fest an. Die beiden sind ihrer Form nach manchen Spermatozoiden der Sporenpflanzen äusserst ähnlich; sie stellen einen langen Faden dar, der in der Mitte an seinen beiden Enden etwas verdickt ist und an diesen Stellen eine fein poröse Struetur besonders deutlich verräth. Die Figur 1 stellt eben den geschilderten Moment dar, wo das eine Spermatozoid noch frei in dem Eiprotoplasma schwebt, während das andere mit seiner pfropfenzieherartigen Spitze die Membran des Embryosackkernes gleichsam anbohrt. Der Embryosackkern theilt sich alsbald nach der Verschmelzung mit dem Spermatozoide und zwar etwas früher, als der Eikern, der auch bei den Compositen eine, obgleich bedeutend kürzere, Ruhe- pause, als bei Delphinium, durchzumachen pflegt. D - MERREL, A contribution to the life history of Silphium. The Bo- tanical Gazette; Februar 1900, 228 S. NAWASCHIN: Bei Rudbeckia (Fig. 1 B) sind alle Theile des Embryosackes, be- sonders das Ei, bedeutend grósser, als bei Helianthus. lu zwei Füllen habe ieh das Spermatozoid im Innern des Eies getroffen; der Embryo- sackkern war in den beiden Fällen im Begriffe mit dem zweiten Spermatozoide zu versehmelzen, wie es unsere Abbildung zeigt. Es war die poröse Struetur des etwas gelockerten Körpers dieses Sper- matozoides noch deutlich wahrzunehmen, obgleich es vom Embryo- sackkerne bereits halb verschluckt wurde. Die Spermatozoiden dieser Pflanze sind massiger, als bei Helianthus, dabei viel kürzer und dieker und nieht so stark gedreht; zeigen aber dieselbe fein poröse Struetur noch deutlicher, als die Spermatozoiden von Helianthus. Die mehr oder weniger lockere poróse Struetur scheint überhaupt den Spermatozoiden der Angiospermen eigen zu sein. Die Sper- matozoiden der Liliaceen zeigen eigentlich den nämlichen Bau, indem sie nur weit lockerer gebaut sind. Ihre Chromatinsubstanz erscheint ziemlich regelmässig netzartig vertheilt, wie es MOTTIER für Lilium ganz naturgetreu abgebildet hat^. Weder im Inneren der Pollen- schläuche, noeh im Embryosacke sah ich die Spermatozoiden von Liliaceen homogen, bezw. spiralig gestreift, wie es GUIGNARD fälsch- lich angiebt?). MERREL giebt für die Spermatozoiden von Silphium, wie oben erwähnt, eine feine netzartige Struetur, die ich als identisch mit der der Spermatozoiden von Rudbeckia ansehe. Den beiden untersuchten verschiedenen Typen der Dicotyledoneen, wie es Ranunculaceen und Compositen sind, ist also „die doppelte Befruchtung“ eigen, und die eharakteristische Form und der Bau der männlichen generativen Zellen lassen sich bei Repräsentanten dieser Pflanzenfamilien feststellen. Daraus ist aber mit der grössten Wahr- scheinlichkeit zu schliessen, dass dieselben Verhältnisse auch für alle übrigen Angiospermen als Regel gelten, ausgenommen vielleicht einige Fälle, die sich zugleich durch gewisse abweichende Einrichtungen auszeichnen dürften. Ich möchte schon an dieser Stelle die Vermuthung aussprechen, dass ich einen solehen Ausnahmefall unter den Orchideen bereits kennen gelernt habe, welche Pflanzenfamilie bekanntlich einen ab- weichenden Typus repräsentirt, da die Endospermbildung hier nicht einmal durch Kerntheilung eingeleitet wird. Während meines Aufenthaltes in Buitenzorg habe ich Phajus Blumei, Phajus sp. und Arundina speciosa untersucht und bei allen diesen Orehideen, trotz der Angaben STRASBURGER's für europäische Onchideen ?), die beiden Polkerne vor der Befruchtung unverschmolzen D Mo OTTIER, Ueber das Verhalten der Kerne bei der Entwickelung des Embryo- sacks etc. Jahrb. für wiss. Bot. 1898, 2) GUIGNARD, l. c. und ausführlicher in Revue gén. de Bot. 1899, No. 124, S. 183. 3) STRASBURGER, Neue Untersuchungen über den Befruchtungsvorgang bei den Phanerogamem. 1 > jai nee EM Ca —— T ai Ueber die Befruchtungsvorgänge bei einigen Dicotyledoneen. 229 gefunden. Diese Kerne verschmelzen mit einander auch nach der erfolgten Befruchtung der Eizelle nicht, obgleich sich diesem Kern- paare ein dritter Zellkern zugesellt. Es entsteht somit im Embryo- sacke eine eben solche Kerngruppe, wie man bei den Liliaceen vor der Endospermbildung leicht beobachten kann; nebst den beiden ungefähr gleichen Polkernen, denselben sich dicht anschmiegend, lässt sich ein kleinerer Zellkern erkennen, welchen ich als das zweite, obgleich ziemlich stark umgewandelte Spermatozoid ansehen zu dürfen glaube. Dieses Verhalten stellt die Figur 2 a dar, während die Ab- bildungen 5 und e derselben Figur den Embryosackinhalt innerhalb der nächsten Perioden der Embryoentwickelung repräsentiren. Diese beiden Abbildungen zeigen, dass dieselbe Kerngruppe auch nach der erfolgten Kerntheilung im Eie (c), d. h. nach der Anlage des Embryos bestehen bleibt, wobei der vom Spermatozoide stammende Kern seine ursprüngliche Form ganz eingebüsst hat. Ich konnte keine Ver- schmelzung der betreffenden Kerne auch in solehen Embryosäcken feststellen, deren Embryoanlage eine ansehnliche Grösse bereits er- reicht Möglicherweise berichtet STRASBURGER etwa über die gleichen Bilder, und zwar wie folgt: „Häufig zeigt sich dieser Embryosackkern gleich nach voll- zogener Befruchtung aus einer grösseren Anzahl von Theilstücken zusammengesetzt (Fig. 74), was aber daher rührt, dass unter Um- ständen, die Kerne der Gegenfüsslerinnen auf ihn zuwandern und mit ihm verschmelzen können“ (l. e. S. 67). Bis jetzt habe ich noch Kine Gelegenheit gehabt, einheimische Orchideen zu prüfen, um die Richtigkeit meiner Vermuthung be- stätigen zu können. Die Aehnlichkeit der erwähnten Kerngruppe mit der betreffenden Kerngruppe im Embryosacke der Liliaceen ist jedoch so treffend, dass ich das Resultat der eventuellen Prüfung kaum bezweifeln Es ist nach dem Mitgetheilten kaum zu zweifeln, dass die Ver- schmelzung des männlichen Kerns mit dem weiblichen sowohl in der Keim- wie auch in der Endospermzelle die gleiche Bedeutung, weil den gleichen Erfolg, hat. Soll sich das Endosperm ausbilden, so findet die Verschmelzung der betreffenden Kerne statt; bleibt diese Kern- verschmelzung aus, so wird auch kein Endosperm gebildet. Näher auf das Qualificiren der beiden Fälle der Kernverschmelzung ein- zugehen, gestatten unsere gegenwärtigen morphologischen Kenntnisse dieser Vorgänge, meiner Ansicht nach, noch nicht. Glücklieher Weise können passende Experimente uns auf diesem Wege helfen, indem sie schon jetzt voraussagen, welche Entscheidung über die Frage zu erwarten sei. 280 S. NAwasCHiN: Befruchtungsvorgänge bei einigen Dicotyledoneen. Die Untersuchungen, die an und für sich selbst vom höchsten Interesse erscheinen, wurden fast gleichzeitig von DE VRIES^) und von CORRENS’) veröffentlicht und zeigen übereinstimmend, dass eine Bestäubung mit fremdem Pollen bei verschiedenen Maisrassen einen directen Einfluss auf die Samenbildung ausübt, und zwar auf die Weise, dass die Eigenschaften der den Pollen liefernden Pflanze nicht nur dem Embryo, sondern auch dem Endosperm ertheilt werden. Die übrigen Theile des Samens bezw. der Frucht, d. h. alles, was sich ausserhalb des Embryosackes bildet, steht zugleich ausserhalb jeder Einwirkung der fremden Bestäubung. Die somit stattfindende Bildung eines Paares von Bastard-Zwillingen, und zwar des Bastard-Embryos nebst dem Bastard-Endosperm, erklären die beiden genannten Gelehrten durch die Annahme, es handle sich dabei um eine wahre Befruchtung der centralen Embryosackzelle. Dass bei den Gramineen die Verschmelzung der betreffenden Kerne die Endospermbildung einleiten muss, ist nach dem hier Mit- getheilten ausser Zweifel; da aber dieser Vorgang, gleich der Embryo- bildung, die Vererbung der väterlichen Eigenschaften zur Folge hat, so fallen alle praktischen Gründe, zwischen den Vorgängen bei der Embryo- und Endospermbildung einen Unterschied auszufinden. Vielmehr zeigt sieh jeder theoretisch postulirte Unterschied zwischen den beiden Vorgängen als ein sehr problematischer Beweis der Vollkommenheit unserer gegenwärtigen Kenntniss über die wahre Natur der Befruchtung. Erklürung der NENG Fig. 1. A. Embryosack von Helianthus annuus, B. der von Rudbeckia speciosa. Es bedeutet: ps Pollenschlauch, s, s, Synergiden, ov Eizelle, sp, sp, Sper- eener ek Embryosackkern, a Antipoden. Bei einer stärkeren en sserung sind die Spermatozoiden der Zeichnung A abgebildet Drei Embryosäcke von Phajus Blumei. Die sämmtlichen Theile sind 2 dieselben Buchstaben wie in Fig. 1 bezeichnet. n2 . 1) De Vries, Sur la fécondation hybride de lalbumen. Comptes-rendus, 4 Déc. vide Dasselbe ausführlicher*in Revue gén. de Bot. 15 Avril 1900. 2) CoRRENs, Untersuchungen über die Xenien bei Zea Mays. (Vorläufige Mittheilung). Diese Berichte, Sitzung vom 29. December 1899 qt E aa PE WIVES ee 2 Berichte d. Deutschen Bot. Gesellsch. Bd. Finn: Taf. VIL ei > ne NR SERE a a iin Sch REN gh E À 1 3 4 B. Lous lith Taf" IK ‚Berichte d. Deutschen Bot. Gesellsch. Bd. XVM: re Lud REY: "ste di v Lee Es wird penc alle Ehen RE tungen mit genauer pea der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, Herrn Geheimrath Prof. Dr. A. nen Berlin W., Motzstr. 89, zu richten. Die diechu Bingen fiue mit FRE der r Monate angst i und di egi am letzten Freitag eig Monats Abends 7 E E ; Sämmtliche Mittheilungen für die Berichte te müssen s "spätestens acht T: umb vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem itzenden vollst druekreif im Manuscript — die Tafeln genau im Format (12/18 c») — ein- gereicht werden. Die Mittheilungen sollen der Um S Druckseiten nicht überschreiten. (Reglement $.19.). Die Aufnahme von Mittheilungen, welche in nicht ectem Deutsch abgefasst sind, muss wegen der daraus entstehenden Unzuträglichkeiten beanstandet werde Die Bean dur ar i e betrifft auch Arbeiten, en Diagnosen in nicht correctem Latein enthalten WS wird gebeten, im Manuscript nur eine Seite zu beschreiben und Beas ge better die Anzahl der N Sonderabdrücke anzugeben. Die bero LEBEN. r ihre Mitthei n tragen- die Verfasser selbst. Alle auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correcturen ete. ind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 35, H. Ein directer Verkehr zwischen den Autoren und.der Druckerei findet nicht statt Vorstand und Üommissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: S chwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter, Für die wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin: ngler, 'orsitze nder; Kny, erster Stellvertreter; Wittmack, zweiter igi aiti Frank, erster Schrift- führer; ES ne, iy Schriftführer; Urban, dritter Schriftführer Schatzmei ü edactions Conmission: PINTA Frank, Kóhne, Urban, Ascherson, Magnus, Commission für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, E en, Schube. ud Geschüftsführender Secretàr: C. Müller. Alle tant sowie die auf das Dorebieu det er fuhrestulirgo b . Sehriftstücke, werden franco an den Schatzmeister, Herrn Dr. O. Müller, Be Köthenerstr.44 pt., erbeten. Der Beitrag beträgt für ordentliche berliner] k. 20, für auswärtige o he Mk. 15, für alle ausseror glieder Mk. 10. Alle event. Reclamationen, die Versendung der Berichte und Sonder- abdrücke betr., sind innerhal onate nach Abs: s betre Bandes direct an die Verlagshandlung, Gebr. eet A erlin SW. e iori on. 17a, zu adressiren. aseene PA t alle iss betreffenden Berichti sonstige gungen geschäftliche bittet. man an Herrn Prof. I Dr. e, Müller, Charlottenburg, Ka Kaiser n A . zu senden. d n Zt o unterliegen folgenden 1 d estin i it 1. Jeder Autor erhält 50 I icke . - kostenfrei DR lee dE, e MM LN M LL EL V iB Marc hä H gel liefert. ee 2. Für Mehrabzüge wird, Aun Ge Bestellung ed letzten Correctur erfolgt, die Berechn prf für jede andten - e A 2. für jede schwarze rer einfachen Come, b A bei m eln für p Farbe ES p geg, a A iih. i. pe --—— WEG RE her —— Be. ul fl gg, p "9 a gg, gen, Zeg WERE WEBER, h ahan ah 2 nen a mv n Lan u TT STT Wm A WW "TO ——-t Botanische Modelle %==— E ) und zwar 2 b } zerlegbare Blüten- und Frucht-Modelle, 4 | | sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cryptogamen darstellend, ferner | schematische Darstellungen von Blütenständen und Modelle zur Erläuterung- } der Blattstellungslehre für den allgemeinen und höheren Mgr pe in der Botanik | P in sehr vergröss ssertem Massstabe aus apiermasse, Gelatine, Holz ete. und in natür- lichem Colorit, sorgsamst in eigener Werkstätte Aires liefert I E 1 | i , | R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Bismarck - Allee 37. Preisverzeichnisse gratis und franco a "iet m -— ach UV 20 Aug? BEFORE Du VM Meu a -— ——" ".— € Wo wem Gage N nn raf PR Pes guae, qas at e hai Paul Waechter | Friedenau bei Berlin empfiehlt seine Mikroskope und photogr. Objektive, Waechters neue Baryt-Aplanate. —— Preislisten versende gratis und franco. ze c. B. Hå öhne,.s oa uo. | 64 Fachmann der Prise Industrie. = Refere d CH Villen-Kolonie Grunewald Ae DAI und seine Voters | dq Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, | X. | bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze la. E in Holz- und Eisenkonstruktion. ei, == Prospekte kostenlos und portofrei. imi Laue EN SEPTEMBER 1882, D Be Hs ET AM 17 = o — el EA e ND GEGRU XVIII. BAND Inhaltsangabe zu Heft 6. Bine vom 259. Jami 19DO? à ^ 1 431a L0 o s o - a oh * Einladung zur Generalversammlung .. . . . . == . . . 281 F Mittheilungen: | 26. E. Tschermak: Ueber künstliche Kreuzung von Pisum sativum < l T EM 21. M. dictio: nb Systematik der. M tibbesiebo. ` (Eine Be- e richtigung). 241 E Bohumil Niue Ueber de Án der W hehe des = Sehwerkraftreizes bei den Pflanzen . . ; FIR - 99. Rud. Aderhold: Mycosphaerella re n. Bä die Perithecienform von Cercospora cerasella Sacc. und ihre : Entwicklung . . 246 E ME > ; Ule: E Bocbáclitengon vom Gebiet dd bouis d Um ` bewohnenden Utrieularia. (Mit einem Holzsehnitt) . . . 249 31. G Haberlandt: Ueber die Perception des geotropischen ` Reizes. (Mit einem Holzschnitt) . . 261 : 32. E. Lemmermann: Beitrüge zur Karin der PU leen, ` GE 33. C. UYCNA nck: KP die Lulidurehitaigkokt iine Zell- $1 ei membran ein Hinderniss für ihre Belaoaipfchang ? 200 p . D. Prianisehnikow: Ueber den Einfluss der T'emperatur c Be ed die Energie des Eiweisszerfalls . . 285 . 95. W. Zaleski: Zur Aetherwirkung auf die Softumvandlung - im in e Pflanzen. (Vorläufige — in n: 292 Nächste Sitzung der Gesellschaft in Berlin: -~ Freitag, den 27. Juli 1900, -o Abends 7 Uhr, — vo n | Mörsanle des botan. Museums im kgl. botan. Garten Grunewald -Strasse e 1. Sitzung vom 29, Juni 1900. 231 Sitzung vom 29. Juni 1900. Vorsitzender: Herr L. KNY. Zum ordentlichen Mitgliede ist proclamirt Herr Hesselmann in Stockholm. Einladung zur Generalversammlung der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Die Mitglieder der Gesellschaft werden hiermit zur Theilnahme an der auf Dienstag den 18. September, 10 Uhr Vormittags, in Aachen im Sitzungsraume der Abtheilung „Botanik“ der Gesellschaft Deut- scher Naturforscher und Aerzte festgesetzten Generalversammlung eingeladen Die Geschäftsordnung ist durch $15 des Reglements der (Gesellschaft vorgeschrieben. Der Generalversammlung wird auf Grund eines vorliegenden, von 15 Mitgliedern unterzeichneten Antrages die Wahl eines eorrespondirenden Mitgliedes unterbreitet werden. Einem in München ausgesprochenen Wunsche entsprechend [vgl. Bd. XVII, 8. (163)] werden auf der diesjährigen Versammlung Sammel- berichte zum Vortrag gelangen. Angekündigt sind: 1. R. VON WETT- STEIN (Wien): Stand unserer Kenntnisse über die Bildung neuer Formen im Pflanzenreiche. 2. GEORG KLEBS (Halle a. 8.): Ueber einige neuere Ergebnisse der Fortpflanzungsphysiologie. S. SCHWENDENER, Berlin, im Juni ) j 3 ‚im Juni 1900. z. A. Präsident. Ber der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. 17 239 E. TSCHERMAK: Mittheilungen. 26. E. Tschermak: Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum ^. Eingegangen am 2. Juni 1900. Angeregt dureh die Versuche DARWIN's über die Wirkungen der Kreuz- und Selbstbefruchtung im Pflanzenreiche, begann ich im Jahre 1898 an Pisum sativum Kreuzungsversuche anzustellen, weil mich be- sonders die Ausnahmefälle von dem allgemein ausgesprochenen Satze über den Nutzeffeet der Kreuzung verschiedener Individuen und verschiedener Varietüten gegenüber der Selbstbefruchtung interessirten, eine Gruppe, in welche auch Pisum sativum gehört. Während bei den meisten Species, mit welchen DARWIN operirte (57 gegen 26 bezw. 12), die Sämlinge aus einer Kreuzung zwischen Individuen derselben Species beinahe immer die durch Selbstbefruchtung er- zeugten Concurrenten an Höhe, Gewicht, Wuchs, häufig auch an Frucht- barkeit übertrafen, verhielt sich bei der Erbse die Höhe der aus der Kreuzung stammenden Pflanzen zu jener der Erzeugnisse von Selbst- befruchtung wie 100:115. DARWIN erblickte den Grund dieses Ver- . haltens in der durch viele Generationen sich wiederholenden Selbst- befruchtung der Erbse in den nördlichen Ländern. In Anbetracht des geringen Beobachtungsmateriales bei DARWIN (es wurden nur vier Erbsenpaare gemessen und verglichen) erschien es mir, zumal DARWIN die Blüthen nie castrirte, angezeigt, diese Versuche in grösserem Massstabe und mit grösserer Genauigkeit zu wiederholen. Auch führte ich künstliche Kreuzungen zwischen verschiedenen Varietäten von Pisum sativum aus, welche den Zweck hatten, den unmittelbaren Einfluss des fremden Pollens auf die Beschaffenheit (Form und Farbe) der durch ihn erzeugten Samen zu studiren, sowie die Vererbung constant differirender Merkmale der beiden zur Kreu- zung benutzten Elternsorten in den nächsten Generationen der Misch- linge zu verfolgen. Im zweiten Versuchsjahre wurde auch das Ver- halten der Mischlinge in Bezug auf ihr Wachsthum (speciell auf ihre 1) Die ausführliche Abhandlung wird in der Zeitschrift für das landwirthschaft- liche Versuchswesen in Oesterreich, 5. Heft, 1900, erscheinen Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. 233 Höhe), auf ihre Samenproduetion und ihre Aenderung an Farbe und Form der Samen und Hülsen in Vergleich gestellt mit den corre- spondirenden Eigenschaften der aus Selbstbefruchtung der Eltern gewonnenen Descendenten. Bestäubungen mit zwei verschiedenen Pollenarten (sogenannte Doppelbestäubungen) wurden an mehreren Blüthen vorgenommen, um die gleichzeitige Wirkung beider oder die eventuelle Prävalenz der einen zu prüfen. Kreuzungen der Misch- linge mit ihren Elternsorten oder reiner Sorten mit Mischlingen er- gaben gesetzmässige Resultate. Schliesslich gestatteten die noth- wendigen zahlreichen Gewichtsbestimmungen der einzelnen Erbsen Schlüsse zu ziehen auf den Sitz des schwersten Kornes in der Hülse. Methodik. Die Blüthen der Versuchspflanzen wurden im frühen Knospen- zustande mit einer schmalen Lancette geöffnet und die Antheren mit Hülfe einer knieförmig gebogenen Pincette extrahirt. Als Bestäuber benutzte ich gewöhnliche Schreibfedern. Der Vortheil gegenüber der sonst üblichen Benutzung von feinen Haarpinseln besteht darin, dass der in der Federspitze zusammengeballte Pollen sich mit viel grösserer Sicherheit auf die Narbe vertheilen lässt, was ich besonders bei meinen Doppelbestäubungen erprobt habe. Es kann ferner nach jeder Bestäubung die Feder mit einem Lappen rasch und vollständig gereinigt werden. Die Umhüllung der Blüthen zum Schutze gegen ungewollte Fremdbestäubung ist, wie die Resultate meiner Versuche zeigten, gar nicht nöthig, weil Flügel, Fahne und Schiffehen auch nach erfolgter Castration so fest zusammenschliessen, dass sie eine natürliche Schutzhülle gegen das Eindringen grösserer Inseeten bilden. Trotzdem habe ich aus Vorsicht viele Blüthen, vor Allem aber sümmt- liche, an welchen Döppelbestäubungsversuche angestellt wurden, jede einzeln durch kleine, engmaschige Tüllsäckchen geschützt, deren Ränder umgeschlagen und vernäht waren und deren Oeffnung sich durch einen Zug leicht zuziehen und wieder aufmachen liess. Die Versuche im Jahre 1898 verfolgten in erster Linie den Zweck Material an Erzeugnissen von Selbstbefruchtung und Kreuzung zu gewinnen, um im nächsten Jahre die besprochenen Ooncurrönsveisuiche DARWIN’ wiederholen zu können. Die Pflanzen wuchsen in Töpfen in einem geschlossenen Raume unter möglichst gleichmässigen Bedingungen heran. _Im Jahre 1899 wurden die Concurrenten aus gleich schweren Samen gleichfalls in Töpfen unter einer gedeckten Stellage herangezogen, doch wurden auch Parallelversuche im Freilande angestellt. An neun verschiedenen Erbsenvarietäten wurden Kreuzungen ausgeführt zwischen Blüthen derselben Pflanze (Geitonogamie), zwischen Blüthen derselben Varietät, 234 E. TSCHERMAK: aber von anderen Individuen (isomorphe Xenogamie) und zwischen Blüthen verschiedener Varietüten, deren Samen sich entweder durch ihre Form oder Farbe oder dureh beide Merkmale von einander unterschieden (heteromorphe Xenogamie). Resultate. Die verschiedenen Bestäubungsarten liessen keinen durchgreifen- den Unterschied in Bezug auf die absolute Zahl der entwickelten Samen oder in Bezug auf das Verhältniss der entwickelten Samen zu der Anzahl der Samenknospenansätze überhaupt erkennen. Eben so wenig war ein zweifelloser Einfluss der Kreuzung gegenüber der Selbstbefrachtung in Bezug auf das Gewicht der Erbsen zu con- statiren. Das Höhenverhältniss bei den Descendenten aus Selbst- befruehtung und aus Geitonogamie war im Gesammtdurchsehnitt 94:100, bei den Coneurrenten aus Selbstbefruchtung und aus iso- morpher Xenogamie 95 : 100. Dieses Ergebniss stimmt demnach mit jenem der Versuche DARWIN's überein. Bei den Coneurrenzversuchen zwischen Ab- kömmlingen aus Selbstbefruchtung und solchen aus heteromorpher Xenogamie (Mischlingen) wiesen nur gewisse Mischlingsformen einen Höhenüberschuss gegenüber ihren Concurrenten auf. Bei anderen Combinationen hingegen fehlte ein solcher „Vortheil“ der Kreuzung gegenüber der Selbstbefruchtung, und es ist ein bezügliches Plus des Mischlings gegenüber der selbstbefruchteten Muttersorte, z. B. bei einem Mischlinge aus einer relativ niedrigen Sorte mit einer relativ hohen, zunächst wohl einfach als „Erbtheil“ vom Vater aufzufassen und nicht als , Vortheil^ aus der Kreuzung an sich gegenüber der Selbstbefruchtung zu deuten. Zu einer Auslegung im letzteren Sinne berechtigen nur solche Fälle, in denen ein Mischling die Abkömm- linge aus Selbstbefruchtung sowohl der Muttersorte als auch der Vatersorte an Höhe übertrifft. Der höhere Typus hat immer den grösseren Einfluss, gleichgültig, ob er der Mutter- oder der Vatersorte zukommt. Die Abkömmlinge einer relativ niedrigen Sorte erscheinen nach Bestäubung mit dem Pollen einer relativ hohen, wie bereits ANDREW KNIGHT beobachtet hat, relativ stark erhöht; im umge- kehrten Falle sind die Mischlinge, wenn überhaupt, so nur wenig er- niedrigt. . (n gewissen Fällen von künstlicher Kreuzung verschiedener Erbsenvarietäten konnte ein direeter Einfluss des fremden Pollens auf die Samen festgestellt werden. Zu diesem Effeete führten mit Regelmässigkeit ganz bestimmte Combinationen. Die Merkmale, welche zur Erkennung eines solchen Einflusses in Betracht gezogen wurden, betrafen die Form der Samen und die Farbe des Speicher- Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. 235 gewebes. Die Erbsen der benützten Varietäten waren entweder rund, dabei glatt oder nur zart gerunzelt, oder sie waren mehr oder weniger eubiseh (Pisum quadratum) und dabei tief gerunzelt. Die Farbe des Speichergewebes war entweder gelb oder grün in mannigfachen Nuancen. Meine Versuche ergaben, dass sich die angeführten Ver- schiedenheiten desselben Gebildes, also die charakteristischen ,,Merk- male“ der einzelnen Varietäten in Bezug auf ihre Vererbung als nicht gleichwerthig erweisen. Regehitieig kommt ausschliesslich das eine bezügliche Merkmal der Vater- oder Mutterpflanze zur Aus- bildung (dominirendes Merkmal nach MENDEL), im Gegensatze zu dem recessiven Merkmale der anderen Stammpflanze, welches jedoch in den Samen der Mischlingspflanzen zum Theil wieder zu Tage zu treten pflegt. Als dominirend erwies sich in Uebereinstimmung mit den Angaben MENDEL’s’) die runde, glatte Form gegenüber der eubischen, tief gerunzelten, die Gelbfärbung des Speichergewebes gegen- über der Grünfärbung und zwar gleichgiltig, ob die Samen oder die Pollenpflanze dieses Merkmal besass (ebenso MENDEL). Das Auf- treten des dominirenden und des recessiven Merkmales ist nicht ein rein exclusives. In einzelnen Fällen konnte ich vielmehr ein gleich- zeitiges Auftreten beider, also ,, Uebergünge* mit Sicherheit feststellen. Der von dem genannten Forscher begründete Satz von der gesetz- mässigen Ungleichwerthigkeit der Merkmale für die Vererbung erfährt durch meine Versuche an Pisum sativum ebenso wie durch die Beobachtungen von KÖRNICKE, CORRENS und DE VRIES an Zea Mays, ferner von DE VRIES an seinen Artkreuzungen?) volle Bestätigung und erweist sich als höchst bedeutsam für die Vererbungslehre über- haupt. Eine eventuelle Beeinflussung auch der Samenschale im Sinne der Pollenpflanze in Folge der Kreuzung wäre ganz anders zu ` beurtheilen als eine Abänderung des Speichergewebes bezw. des Endosperms. Die Samenschale ist ja ein rein mütterliches Erzeug- niss, das Endosperm nach den Untersuchungen von NAWASCHIN und GUIGNARD ein Derivat des durch die (heteromorphe) Pollenzelle befruchteten Embryosackes, bezw. ein Produet der Verschmelzung des zweiten im Pollenschlauche enthaltenen Kernes mit dem sogenannten Embryosackkerne oder Endospermdoppelkerne, das Speichergewebe hin- gegen wohl ein Product der Eizelle selbst. Währendin den beiden letzteren Fällen ein einfacher Mischungs- oder Kreuzungseffeet vorliegt, würde es sich im ersteren um eine Abänderung eines Productes bezw. Theiles des mütterlichen Organismus in Folge Rückwirkung der ,bastardirten* Eizelle, um einen indirecten Effect des heteromorphen Pollens handeln. Nur auf diesem Wege wären eventuelle Wirkungen auf die 1) G. MENDEL in Verhandl. des naturf. Ver. Brünn 1865, IV. Bd., S. 1 ff. 2) Heft 3, 1900 dieser Berichte. 286 E. TSCHERMAK: Samenschale, weiterhin die Hülse und den weiteren Mutterorganismus — ich bezeichne solche Fälle als Xeniodochien — heutzutage über- haupt verständlich; die Annahme einer directen, den Typus ver- ändernden Einwirkung von Pollenzellen auf somatische Zellen der Mutterpflanze, ohne das Mittelglied einer bastardirten Eizelle (bezw. eines Embryosackes), die ja eventuell sehr frühzeitig absterben könnte, erscheint mir nicht haltbar!) Hingegen ist die Möglichkeit einer direeten Reizwirkung seitens der Pollenzelle auf die somatischen Zellen, speciell der Narbe, im Sinne einer Auslösung der Weiterentwickelung des Fruchtknotens in typischer Richtung recht wohl discutabel. In gewissen Fällen von Form- (und zum Theile Farben-)ver- schiedenheit der Elternsorten und von angedeuteter Merkmalmischung, an den Producten zeigte jede der Elternsorten relativ mehr Einfluss auf die Beschaffenheit (speciell Form) des Kreuzungsproductes, wenn, sie die Samenknospe, als wenn sie den Pollen lieferte. An den aus Selbstbefruchtung erhaltenen Samen der Mischlinge (in erster Generation) erwiesen sich, gerade so wie an den fremd- bestäubten Samen der Mutterpflanze, die Merkmale gelb und glatt als von höherer Werthigkeit oder Vererbungspotenz wie die Merk- male grün und runzelig. Während aber bei der künstlichen Erzeugung. von Producten heteromorpher Xenogamie die erstgenannten Merk- male fast ausnahmslos dominirend sind, die letzteren ,recessiven* nur in Einzelfällen rein oder als Beimischung zu Tage treten, ge- langen jene Merkmale an den Samen der ersten Mischlingsgeneration nur in der Mehrzahl rein zur Ausbildung, in der Minderzahl treten die ,recessiven* Merkmale rein hervor. Im ersteren Falle besteht also eine fast absolute Dominanz, im zweiten eine blosse Prävalenz (n bestimmtem Verhältnisse). Mischungen beider Merkmalgruppen sind auch hier selten, doch vielleicht weniger selten als dort. Es verhült sich die Zahl der Trüger des dominirenden bezw. práva- lirenden Merkmals zu jener der Trüger des recessiven etwa wie 3:1. Der Vergleich der Abkómmlinge aus reeiproker Kreuzung ver- schiedener Varietüten zeigte analog dem oben für die Producte reci- proker Bestäubung mitgetheilten Bosblinle,; dass in bestimmten Ver- suchsfällen die Eizelle eine wirksamere Ueberträgerin des domi- nirenden Farbenmerkmales zu sein scheint, als die Pollenzelle. Doch bedarf es zur Aufstellung einer bezüglichen These weiterer Versuche. Die Combination zweier dominirender oder recessiver Merkmale in der einen Elternform bringt dasselbe Verhalten in der Samenproduetion der Mischlinge mit sich, wie es die bezüglichen Merkmale isolirt thun. Eine Aenderung geg Werthigkeit, etwa eine Steigerung der Prävalenz, tritt dadurch nicht ein. 1) Gegenüber Dages, Variiren I, Cap. 11. Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. 281 Interessante Ergebnisse von durchgreifender Gesetzmässigkeit lieferte die Bestäubung castrirter Mischlinge durch Elternpollen. Die. Bestäubung eines Mischlings durch eine Elternsorte mit dominirendem Merkmal ergiebt, gleichgültig, ob dies die Vater- oder Muttersorte ist, ausschliesslich Samen mit dominirendem Merkmale; für die Elternsorte mit recessivem Merkmale ergiebt sich Steigerung der Zahl der Träger des recessiven Merkmales gegenüber der bei Selbst- bestäubung des Mischlings resultirenden Anzahl. Der Einfluss des Merkmales „gelb“ in den Samen des Mischlings wurde dabei um 57 pCt., jener des Merkmales grün um 43,5 pCt. herabgedrückt. Es wurden ferner Blüthen reiner Sorten mit Mischlingspollen bestäubt. Hatten erstere ein recessives Samenmerkmal, so trat stets Mischsamigkeit ein, hatten sie aber ein sogenanntes dominirendes Samenmerkmal, so änderte die Bestäubung mit Mischlingspollen nichts an der typischen Gleichsamigkeit mit dominirendem Merk- male. Es sind demnach die Zeugungsproducte des Mischlingspollens mit reinen recessivmerkmaligen Sorten ebenso vielgestaltig wie jene des Pollens der reinen recessivmerkmaligen Elternsorten mit einem Mischling. Es ist dies nicht verwunderlich, da es sich ja nur um Producte reeiproker Kreuzung handelt Um den Effect von Doppelbestäubung mit dem eigenen Pollen und dem einer anderen Varietät an den Samen selbst zu studiren, musste eine Varietät mit sog. recessivem Merkmale als Mutterpflanze gewählt werden und der Pollen zur heteromorphen Xenogamie einer Varietät mit dominirendem Merkmal entnommen werden. Es wurden mehrere Hülsen mit verschiedenfarbigen Samen, gelben und grünen, geerntet, sowie solche, deren Samen alle entweder das recessive oder domi- nirende Merkmal aufwiesen. Die Samen mit recessivem Merkmale können mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Selbstbefruchtung, jene mit dominirendem Merkmale mit Sicherheit auf Fremdbefruehtung bezogen werden. Etwaige Ausnahmefälle unter der ersteren Gruppe, in denen trotz Fremdbefruchtung dureh eine Varietät mit dominiren- dem Merkmal doch das recessive Merkmal der Mutterpflanze zur Ausbildung gekommen wäre, könnten natürlich an den aus den Samen erwachsenden und der Selbstbestäubung überlassenen Pflanzen erkannt werden; eine Abänderung des Wuchses gegenüber der Mutterform (im Falle von abweichendem Wuchse des Vaters), sowie das Ent- stehen verschieden .gefärbter oder geformter Samen, zumal in einer und derselben Hülse, würde in einem solehen Falle den Mischlings- charakter enthüllen eu die Herkunft des angebauten Samens aus Selbstbefruchtung ausschliessen. Ist hingegen das gewonnene Product durch Selbstbefruchtung entstanden, so wird natürlich die aus dem angebauten Samen erwachsende Pflanze an Wuchs und an Beschaffen- heit der bei Selbstbestäubung produeirten Samen den Muttertypus 238 E. TSCHERMAK: genau wiedergeben. In dem Falle, dass alle Samen das recessive Merkmal zeigten, ist demnach ausschliessliche Wirkung der Selbst- bestäubung höchst wahrscheinlich. Im Falle von Verschiedenheit (dominirendem und recessivem Merkmal) der Samen in derselben Hülse — ein Fall, der bei heteromorpher Xenogamie castrirter Blüthen ausserordentlich selten vorkam — ist die theilweise Wirksamkeit es fremden Pollens sicher, die der Selbstbestäubung höchst wahr- scheinlich. Jedenfalls lässt sich nach meinen Versuchen in Überein- stimmung mit den Resultaten von FRITZ MÜLLER) an Ruellia silvi- cola und formosa der von DARWIN?) sowie später von SACHS?) all- gemein ausgesprochene und in viele Lehrbücher übergegangene Satz, dass bei gleichzeitiger Auftragung zweier verschiedener Arten von Pollen auf dieselbe Narbe nur die eine befruchtend wirkt, wenigstens für Bestäubungen unter Varietäten einer Art, nicht aufrecht halten. Auch bei Doppelbestäubungen an Mischlingen mit eigenem oder gleichgeartetem Pollen und mit Pollen einer Elternsorte können beide zur Wirkung kommen; keinesfalls schliesst die eine Pollenart die andere von der Befruchtung aus oder prävalirt ihr gegenüber in gesetzmässiger Weise. Durchaus Gleiches gilt für Doppelbestäubung einer Elternsorte mit eigenem und Mischlingspollen. Eine regelmässige Beziehung zwischen dem absoluten Gewichte der einzelnen Erbsen und ihrer Anordnung in den Hülsen wurde von einigen Beobachtern*) in Abrede gestellt. Beide Autoren haben auf die abortirten Samenknospen keine Rücksicht genommen und hie- durch ist wohl ihr Ergebniss eines „regellosen Wechsels im Sitze des schwersten Kornes* bedingt. Meine zahlreichen Wägungen ergaben das Resultat, dass bei unvollzähligen Hülsen das schwerste Korn durehsehnittlich so ziemlich in der Mitte liegt. Addirt man in meinen Tabellen die Zahl der Samenansätze und dividirt sie durch die Summe der jeweiligen Nummer (nach Samenansätzen gezählt!) des schwersten Kornes, so erhält man die Verhältsnisszahl 1,7 (159:94), nicht 2, was die Mitte des Samenansatzes bedeuten würde. Da diese Rechnung. bei vollzähligen, ganz intaeten Hülsen die- selbe Verhältnisszahl ergiebt, glaube ich den Schluss ziehen zu dürfen, dass der Sitz des schwersten Kornes nicht wesentlich ab- hängig ist von der Zahl und Anordnung der ausgebildeten oder ab- 1) Abhandlungen des naturf. Ver. zu Bremen, XII. Bd. pag. 319. 2) Wirkungen der Kreuz- und Selbstbefruchtung pag. 382: „Es ist eine viel merkwürdigere Thatsache, dass „Pollen von einem anderen Individuum der nümlichen Varietit über den eigenen Pollen einer Pflanze überwiegt . . * 3) Pflanzenphysivlogie 1882, S. 951. 4) FnuwiRTH, Über den Sitz des schwersten Kornes in den Fruchtständen bei Getreide und in P Früchten der Hülsenfrüchte in WoLuny’s Forschungen, 15. Bd., S. 49, und FELDMANN, Beiträge zur Kenntniss der Individualität des Saatkornes. 1891. E EE E TH RE ET Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. 239 ortirten Samenansütze, vielmehr in erster Linie bereits vor der weiteren Ausbildung der Samenknospen und zwar im Allgemeinen etwas oberhalb der Mitte in deren Reihe bestimmt ist. Nachschrift. Die soeben veröffentlichten Versuche von CORRENS?), welche gleichfalls künstliche Kreuzung verschiedener Varietäten von Pisum sativum und Beobachtungen der der Selbstbefruchtung überlassenen Mischlinge in mehreren Generationen betreffen, bestätigen ebenso wie die meinigen die MENDEL’sche Lehre. Die gleichzeitige „Entdeckung“ MENDEL' durch CORRENS, DE VRIES’) und mich erscheint mir be- sonders erfreulich. Auch ich dachte noch im zweiten Versuchsjahre etwas ganz Neues gefunden zu haben. 27. M. Foslie: Die Systematik der Melobesieae. Eine Berichtigung. Eingegangen am 11. Juni 1900. In seiner systematischen Skizze fossiler Melobesieae (siehe diese Berichte XVIII, S. 79) hat HEYDRICH eine unrichtige Darstellung meines RE geliefert, die ich hier berichtigen möchte. Eine systematische Eintheilung der fossilen Melobesien habe ich nicht aufgestellt, wohl aber der recenten®). Dass dies nach dem Vorschlage von ROTHPLETZ geschehen sei, ist auch nicht correct. Die Arbeit von ROTHPLETZ ei war mir noch völlig unbekannt, als ich mein System schon ausgearbeitet hatte; bei der Veróffentlichung desselben nahm ich indessen die von ROTHPLETZ Archaeolithothamnion benannte Gruppe als ein besonderes Geschlecht auf, indem mir seine 1) G. MENDEUs Regel über das Verhalten der pu uere eric der Rassen- bastarde. Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., Heft 4, S. , 1900, 2) Das Spaltungsgesetz der Bastarde. Ber. der ec Bot. Gesellsch. Heft 3, S. 88, 1900. ) FosLir, Systematical Survey of the Lithothamnia. 1898. uio, onmes, Fossile Kalkalgen. Zeitschr. der Deutschen Geol. Ges., Bd. 48 240 M. FOSLIE: Arbeit kurz vorher bekannt geworden war. Zu wiederholten Malen hatte ich früher als meine Meinung ausgesprochen, dass ein System hauptsächlich, nieht aber ausschliesslich, auf die Entwickelung der Sporangien zu gründen sei. Dies geht u. a. schon daraus hervor, dass ich ungefähr gleichzeitig in einem Supplement‘) die von HEY- DRICH theils Lithothamnion Fosliei?), theils Lithophyllum Fosliei”) be- nannte Alge unter Archaeolithothamnion rechnete. Die Sporangien dieser Art sind unbekannt. In einem mir s. Z. von HEYDRICH gütigst zugestellten kleinen Bruchstücke dieser di fand ich indessen drei der von ihm erwähnten Conceptakel Meiner Meinung nach waren es Cystocarpien-Conceptakel von Archaeolithothamnion | (Sporo- lithon), weshalb ich die Art zu diesem Geschlechte rechnete, obgleich HEYDRICH l. c. allerdings sagt, dass die Cystocarpien seines Sporo- lithon denen des Lithothamnion ähnlich sind*). Mein System gründet sieh dagegen zum Theil auf ROSANOFF's Arbeit über die Melobesien und SOLMS-LAUBACH's über die Co- rallinaceen. Ausdrücklich wurde es als eine nur vorläufige Skizze bezeiehnet ohne eingehende Begründung und ,here principally based on the development of the sporangia*, theilweise, weil Cystocarpien und Antheridien noch wenig bekannt waren, theilweise, weil Diver- genzen der Entwickelung der Sporangien wenigstens einigermassen einer Divergenz der Entwickelung anderer, bei den meisten Arten seltener vorkommenden Organe zu entsprechen scheinen. Diese Skizze wurde schon damals veröffentlicht, um noch ferner darzuthun, dass die beiden HEYDRICH’schen Systeme sich nicht aufrecht halten liessen, da beide hauptsächlich auf die Entwickelung des Thallus basirt waren. In verschiedenen Aufsätzen, wie auch in einem vor kurzer Zeit gelieferten revidirten Verzeiehnisse über Arten habe ich mein System durch einige Ergänzungen vervollständigt; völlig durch- gearbeitet ist es jedoch noch nicht. urze Zeit naeh der Veröffentlichung der erwähnten systema- tischen Eintheilung lieferte ich 1. e. als Supplement ein Verzeichniss über die mir bekannten Arten, darunter auch die unsicheren. Wie es früher schon mehrere gethan haben, habe ich darin die fossilen 1) FosLiE, List of Species of the Lithothamnia, 1898. ) HevpnicH, Corallinaceae, insbesondere Melobesieae, Ber. der Deutschen Bot.. Ges., Bd. XV, 1897, S. 58. 3) HEYDRICH, Molóbaelss: Ibid. S. 410. 4) Die genannten wirkliehen Cystocarpien von Archaeolithothamnion (Sporolithon) sind später von HEvDnucn, Bibl. bot. Heft 49, beschrieben worden. — Freilich habe ich einmal, wie von HEYDRICH angeführt, in einem einzelnen, mir von ihm zugestellten Präparate geleerte, von Thallus überwachsene Sporangien bei diesem Geschlechte als Höhlen thierischer Eingriffe aufgefasst. In demselben Präparate sind indessen eren von Zoologen ausser den überwallten Sporangien wirklich solche ee w Die Systematik der Melobesieae. 241 Melobesien zu recenten Geschlechtern gerechnet, zu denen jedenfalls. einige Arten ganz gewiss zu rechnen sind. Natürlich erhalten einige, noch unvollständig bekannte Arten einen unsicheren Platz im Systeme, ganz wie im letzten von HEYDRICH gelieferten System. Was gegen das von HEYDRICH jetzt aufgestellte System spricht, darauf will ich hier nicht näher eingehen. Es wird gewiss keinen Beifall gewinnen, dass er alle fossilen Arten von den recenten trennt, als anderen Geschlechtern zugehörend. Dies wird in mehreren Fällen sogar eine willkürlich gewählte Grenze zur Folge haben. Es giebt z. B. längs der nördlichen Küste von Norwegen Arten, die man, wenn todte Exemplare sich überhaupt bestimmen lassen, von den bis- weilen Kilometer langen Lagern im Meere, unter dem Rasen am Ufer bis zur Höhe von wenigstens 10 m über dem Meeresspiegel finden kann. Ob diese theilweise einer älteren Formation zufallen oder als recente Reste der jetzigen Pflanzenwelt anzusehen sind, ist ziemlich schwer zu entscheiden. ROTHPLETZ nennt l. c. eine pliocaene orm, die er für identisch mit dem recenten Lithophyllum racemus (Lam.) Fosl. (Léthothamnion racemus Aresch.) hält. Wahrscheinlich durch eine zwar eigenthümliche Ineurie hat HEYDRICH diese Art zu den fossilen Melobesien als Lithothamniseum racemus (Aresch.) sp. nov. gerechnet. 28. Bohumil Nemec: Ueber die Art der Wahrnehmung dos Schwerkraftreizes bei den Pflanzen. = Eingegangen am 13. Juni 1900. NOLL hat in seiner „Heterogenen Induction“ ganz klar hervor-. gehoben, dass die Schwerkraft durch Massenbeschleunigung den geotropischen Reiz hervorruft, ebenso den Bau eines thierischen Organes, welches die Schwerkraft pereipiren soll, theoretisch geschil-. dert. Hauptsache bei diesem Organ ist ein specifisch schwereres, in. einer Flüssigkeit befindliches Körperehen, welches dureh sein Gewicht in demjenigen perceptionsfähigen Plasma, dem es jeweilen anliegt, einen Reiz hervorrufen kann. Auch für die Pflanzen scheint es ihm, wenigstens für homalotrope und plagiotrope Pflanzentheile, „als ob zur Ermógliehung der hier stattfindenden Reizvorgänge wirklich speeifisch schwerere Theile mitwirken müssten“. An dieser Anschauung hält er noch in seiner neuesten Abhand- lung (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. 34) fest, und zwar auch dem abweichen- 242 BOHUMIL NĚMEC: den Standpunkte, den CZAPEK einnimmt, gegenüber. NOLL meint da, „dass nur die Gewichtswirkung innerhalb der geotropischen Plasma- struetur in Betracht kommen könne.“ Dabei greift er zu centro- sphärenartigen Gebilden, die auch gar nicht sichtbare Dimensionen erreichen müssten. Wie man sieht, handelt es sich um das Vorkommen von specifisch schwereren (oder leichteren!) Kórperchen in einer Flüssigkeit, welche in einem zur Organaehse fix orientirten Protoplasma (oder in einer plasmatischen Haut) den Sehwerkraftreiz auslósen kónnten. Mir waren jedoch sehon seit einer ziemlich langen Zeit Körperchen bekannt, die sich im Protoplasma gewisser Zellen befinden und sich gerade so wie Körper von einem grösseren oder kleineren specifischen Gewicht in einer Flüssigkeit verhalten. Die Körperchen sinken nämlich je nach der Lage des Pflanzenorgans, in welchem die Zellen vorkommen, immer in den physikalisch unteren, resp. steigen in den physikalisch oberen Theil der Zelle. Dabei berühren die Körperchen bei ihrer definitiven Lage die protoplasmatische unbewegliche Hautschicht. Bringt man das Pflanzenorgan aus seiner Lage, so nehmen die Körper- chen ihre neue physikalische Ruhelage in einer ziemlich kurzen Zeit ein, so z. D. in der Wurzelhaube von Vicia Faba nach Umkehrung der Wurzel bei einer Temperatur von 20° C. in 15—20 Minuten. Die Körperchen, um welche es sich hier handelt, sind einerseits Leucoplaste und OChloroplaste mit Stärkekörnern im Innern, oder Chloroplaste mit Krystalloiden, oder anorganische Krystalle, schliesslich auch Kerne. Die drei erstgenannten Körper verhalten sich immer wie specifisch schwerere Körper, die Kerne können sich entweder so oder auch wie Kórperchen von einem geringeren specifischen Gewicht verhalten. Bei der Mehrzahl der betreffenden Zellen fand ieh den Kern immer in dem oberen Theile, bei einigen im unteren Theile der Zellen. Es giebt auch Pflanzen, wo die Kerne keine bestimmte Lage gegen die Schwerkraftriehtung einnehmen, wogegen es in der- selben Zelle Körperehen giebt, die immer in die physikalisch unteren Theile der Zelle sinken. Bei einer und derselben Pflanzenart können sich die Kerne in verschiedenen Organen verschieden verhalten. So befinden sieh die- selben in der Wurzelhaube von Panicum miliaceum immer im oberen Theile, in der Spitze der Coleoptile bei den Keimpflanzen derselben Art im unteren Theile der Zellen. Bei der Wurzel befinden sich die Zellen, welche solche Körper- chen und Kerne enthalten, in der Wurzelhaube, und zwar vorwiegend in der sog. Columella. Diese Zellen bilden meist einen ganz scharf begrenzten Gewebecomplex, dessen Zellen in ihrer Grösse, Struetur und Form so auffallend sind, dass sie so zu sagen ein besonderes Organ vorstellen. Es giebt jedoch auch einige Wurzeln, bei welchen die Art der Wahrnehmung des Sehwerkraftreizes bei den Pflanzen. 243 Wurzelhaube frei von diesen Zellen ist, so z. B. bei Trianaea bogo- tensis, Selaginella Martensii. Bei diesen Pflanzen befinden sich Zellen mit den betreffenden Körperchen ein wenig hinter dem Vegetations- punkt im inneren Periblem. In den Stengeln und Blättern verschiedener Gefässpflanzen be- finden sich Zellen mit sinkenden oder steigenden Körperchen meist in der Stärkescheide, wo dieselben schon UNGER, DEHNECKE und HEINE gesehen haben. Doch giebt es auch Fälle, wo die Körperchen im Grundparenchym vorkommen (Blätter von Aspidium Für mas, Blüthenstiele von Streptocarpus Gardenü) Bemerkenswerth ist das reichliche Vorkommen der mit den betreffenden Kórperchen ausge- statteten Zellen in der Spitze der Coleoptile bei einigen Gramineen- keimlingen, z. B. bei Setaria viridis, Panicum miliaceum, Avena sativa etc. Ebensolche Zellen findet man weifer im Blattknoten bei einigen Gräsern (Triticum repens, Phalaris arundinacea), bei Phragmites communis jedoch im Stengel selbst. Auffallend ist die Erscheinung, dass in den Bewegungspolstern einiger Pflanzen, die nyctitropische Bewegungen ausführen, ebenfalls in der Stärkescheide Amyloplasten mit grossen Stärkekörnern vorkommen, die sich immer in dem physi- kalisch unteren Theile der Zellen befinden. So bei Lupinus, Phaseolus, Trifolium, Galega, Amicia (!) u. s. w. as sind nur ganz wenige Beispiele, wie und wo die betreffenden Zellen zu finden sind. Ich habe bisher an mehr als 150 Pflanzen- arten untersucht und überall in Organen, welche einer geotropischen Reaction fáhig sind, diese Zellen oder Zellencomplexe gefunden. Die Loealisation sowie das zeitliehe Auftreten dieser Zellen stehen ebenfalls zur geotropisehen Reactionsfähigkeit in einer engen Beziehung. Die Zellen oder Zellencomplexe, um welche es sich hier handelt, befinden sich bei positiv geotropischen Organen immer unter derjenigen Zone, wo die Reizkrümmung ausgeführt wird. Bei negativ geotropischen Organen ist das Umgekehrte der Fall, oder die Zellen liegen in der Krümmungszone selbst. Dasselbe gilt für transversal geotropische Organe. Was das zeitliche Auftreten der Kórperchen in den betreffenden Zellen betrifft, so geht diese Erscheinung Hand in Hand mit dem Auftreten der geotropischen Rosctiondlübigkeit. Ganz junge Organe, welche keiner Reaction noch fähig sind, besitzen auch keine Zellen, in deren Inhalt sich Körperehen befänden, deren Lage direct durch die Schwerkraft bestimmt wird. Sobald man jedoch solche Zellen trifft, findet man auch, dass die Organe einer geotropischen Reaction, also wohl auch einer Perception fähig sind. Typische Wurzeln, denen die Wurzelhaube abgeschnitten und damit auch der erwähnte, in der Haube befindliche Zellencomplex entfernt wurde, sind keiner geotropischen Reaction fähig. Dieselbe kehrt immer erst dann, wenn 244 BOHUMIL Nic: sich die Haube regenerirt oder ein Callus gebildet hat, in denen es Zellen giebt, welehe sinkende oder aufsteigende Kórperchen besitzen. Ebenso sind öfters abnorme oder krankhafte Wurzeln keiner geo- tropischen Reaction fähig, und man kann sich dann gewöhnlich über- zeugen, dass sie keine solche Zellen besitzen. usserdem verlieren die normalen Wurzeln die Reactionsfähig- keit, wenn es uns gelingt, die speeifisch schwereren Kórperchen aus .den Zellen zu entfernen. Dies ist mir bei den Wurzeln dadurch ge- lungen, dass ieh dieselben eingegypst habe und eine lüngere Zeit (bei Vicia Faba 9—11 Tage) im Gypsverbande liess. Unter normalen Ver- hältnissen sind es in der Wurzelhaube Stärkekörner (für Hyacinthus orientalis von ROSEN festgestellt), welche immer in den physikalisch unteren Theil der Zelle sinken. Während sich nun Wurzeln im Gypsverbande befinden, wird die Stärke aufgelöst und die Leuco- plaste selbst sind speeifisch nicht viel schwerer als das Protoplasma. Befreit man jetzt die Wurzel, so wächst sie weiter, ohne geotropisch reizbar zu sein. Erst nachdem sich in der Haube neue Stärke ge- bildet hat (zunächst tritt Amylodextrin auf), stellt sich wieder bei der Wurzel die Fähigkeit ein, geotropisch zu reagiren. Zahlreiche Versuche und vergleichende Betrachtungen haben mich zur Ueberzeugung gebracht, dass die Körperehen, welche sieh im Protoplasma wie speeifisch schwerere oder leichtere Körperchen ver- halten, die Perception der Schwerkraft in der Pflanze ermöglichen. Tm Prineip hat man es hier mit derselben Einrichtung zu thun, wie in den Statoeysten der niederen wasserbewohnenden pm deren Funetion allerdings besonders nach der neuesten Arbeit von CYON nieht endgiltig festgestellt erscheint. Die Einrichtung entspricht aber auch ganz gut dem theoretischen Postulat von NOLL. Was speciell die Wurzel betrifft, so könnte man vielleicht daran zweifeln, ob ein in der Haube pereipirter Reiz sich in die ziemlich weit entfernte Krümmungszone fortpflanzen kann. Dass dem so ist, konnte ich gut mit Hilfe des traumatischen Reizes nachweisen. Wird eine Wurzelhaube verwundet, so verbreitet sich die traumatropische Reaction (einseitige Atsrinhing des Cytoplasmas und Bewegung der Kerne) in der Wurzel gerade so, wie wenn der Vegetationspunkt oder die obere meristematische Kine verwundet wird. Aus der Haube pflanzt sich die traumatropische Reaction mit derselben Geschwindig- keit in den eigentlichen Wurzelkörper, wie vom Vegetationspunkte selbst fort. Weiter kónnte man auch daran zweifeln, ob in den Zellen, welche specifisch schwerere oder leichtere Körperchen enthalten, thatsächlich irgend welche Reizvorgänge hervorgerufen werden; denn wenn in diesen Zellen die Perception des Schwerkhaftreikes geschieht, so müssen hier auch die ersten Glieder der ganzen Reinketid verlaufen. Es ist thatsächlich leicht zu beweisen, dass dem so ist. Art der Wahrnehmung des Schwerkraftreizes bei den Pflanzen. 945 Befindet sich die Wurzel in der Ruhelage, so liegen die Kórper- chen an der physikalisch und auch morphologisch unteren Hautschicht. Wird die Wurzel z. B. vertical aufgestellt, so fallen die Körperchen auf die morphologisch obere, physikalisch allerdings auch jetzt untere Hautschicht der Zelle. Und bald nachdem dies geschehen ist (nach Min. bei Pisum sativum) tritt in dem morphologisch unteren Theile der Zellen, wo sieh sonst in der Ruhelage die Körperchen befinden, eine starke plasmatische Ansammlung auf, welche viel auffallender und eigenartiger ist als diejenige, welche als traumatropische Plasma- ansammlung in der Nähe einer Wunde auftritt (TANGL, NESTLER). Eine ähnliche Ansammlung erscheint auch in den Pleromzellen, und es lässt sich gut nachweisen, dass sie sich vom Vegetationspunkt gegen die Krümmungszone hin fortpflanzt. Krümmt sich die Wurzel geotropisch, so wird allmählieh die morphologisch untere Hautschicht auch zur physikalisch unteren und die speeifisch schwereren Körper kommen allmählich auf dieselbe wieder zu liegen. Gleichzeitig rückt die Plasmaansammlung nach oben auf die Partien der Hautschicht, welche noch nicht mit den Körperchen bedeckt sind, sie wird allmählich kleiner und ver- schwindet ganz, wenn die Wurzelspitze die Ruhelage wieder er- reicht hat. Daraus erhellt, dass in der Wurzelhaube die erste sichtbare geo- tropische Reaction auftritt, und von hier sich in den Wurzelkörper fortpflanzt; weiter jedoch auch, dass diese erste wahrnehmbare Reaction mit der Lage der specifisch schwereren Körperchen innig zusammen- hängt. ‚Alle diese Thatsachen haben mich schliesslich zur Ueberzeugung gebracht, dass die speeifisch schwereren oder leichteren Körperchen im Dienste der geotropischen Reizperception stehen. Nun muss schon jetzt, in dieser vorläufigen Mittheilung, erwähnt werden, dass zwar da, wo Zellen mit solchen Körperchen vorkommen, die Fähig- keit zu einer geotropischen Pereeption vermuthet werden kann, jedoch nicht thatsächlich existiren muss. Für alle solche Fälle muss der specielle Nachweis erbracht werden, dass die betreffende Einrichtung mit der Fähigkeit den geotropischen Reiz zu pereipiren, in Zusammen- hang steht. Es könnte auch sein, dass bei einigen Pflanzen, zumal bei einzelligen Organen oder Gei die "Rintichtüng anders beschaffen ist iid! vielleicht näher dem von NOLL entworfenen Schema steht. Eingehendere Angaben und die theoretischen Folgerungen werden in extenso demnächst veröffentlicht werden. Prag, Botanisches Institut der böhm. Universität. 246 RUD. ADERHOLD: 29. Rud. Aderhold: Mycosphaerella cerasella n. spec., die Perithecienform von Cercospora cerasella Sacc. und ihre Entwicklung. Eingegangen am 14. Juni 1900. Seit dem Jahre 1894 beobachtete ich in den Kirschenquartieren der hiesigen Baumschulen alljährlich ein mehr oder minder heftiges Auftreten des von SACCARDO Cercospora cerasella genannten Pilzes. Derselbe erzeugt auf den Blüttern der Kirschen bekanntlich kleine, rundliche, braune, hüufig, aber nicht immer, roth umrandete Flecken, welehe zuweilen aus dem Blatte ausfallen, zumeist aber nicht zu Durchlöcherungen führen. Sie standen hier in den letzten Jahren auf manchen Blättern zu mehr als Hundert beisammen und führten dann ein vorzeitiges Vergilben solcher Blätter herbei. Wenn auch der Schaden, der damit herbeigeführt wurde, deshalb kein bedeu- tender war, weil die Flecken zumeist erst auf älteren Blättern der Bäumehen zu voller Entwickelung kamen und von hier aus deutlich erkennbar am Baume emporstiegen, so war die Erscheinung doch sehr auffällig. Das gab mir Veranlassung, während der beiden letzten Jahre den Entwickelungsgang des sie erzeugenden Pilzes genauer zu verfolgen, worüber ich hier kurz berichten will, indem ich mir eine ausführlichere, durch Abbildungen erläuterte Darstellung für einen anderen Ort vorbehalte. Den Sommer über verbreitet sich der Pilz durch die reichlich gebildeten Cercospora-Sporen. Dieselben entstehen an aufrechten, am oberen Ende knorrigen, braunen Conidientrügern, die büschelweise zusammenstehen und am unteren Ende zu stromatischen Knollen verwachsen sind. Diese Conidientrügerbüschel stehen auf den meisten Fleeken sowohl blattober- wie blattunterseits; andere, sieher vom gleichen Pilze herrührende Flecken bleiben jedoch auch dauernd steril, eine Erscheinung, die auch bei anderen Blattflecken erzeugenden Pilzen wiederkehrt. Im Innern des Fleckens findet man zu dieser Zeit ein Mycel, das in seinen älteren Theilen gebräunt und in der Nähe der Coni- dienträgergruppen zu bandartigen Strüngen zusammengetreten ist. Dieses Mycel sowohl wie die Conidientrügerbüschel können auf den abgefallenen Blättern lebend überwintern. Ich sah sowohl im März und April 1899, wie im April und Mai dieses Jahres über- winterte Conidienträger in feuchter Kammer neuerdings fructifieiren und keimfähige Conidien abschnüren. Es bilden sich aber daneben nichts desto weniger auch Perithecien aus, die in die Gattung Myco- sphaerella gehören und die ich deshalb Mycosphaerella cerasella n. spec. Mycosphaerella cerasella n. sp. 241 nennen will. Sie stehen herdenweis auf und dicht neben den noch deut- lich erkennbaren Cercospora-Flecken der überwinterten Blätter. Sie sind kugelig oder ein Wenig abgeflacht, ohne oder mit kurzem Hals und messen 60-120 u im Durchmesser. Sie sitzen zwischen der Epidermis und dem Mesophyll sowohl blattober- wie blattunterseits und bleiben lange von der Epidermis bedeckt. Ich fand sie 1899 schon Ende April, dieses Jahr erst von Anfang Mai an reif und ihre Sporen in der bekannten Weise ejaeulirend. Die Asci stehen büschelig zusammen, sind eylindrisch oder etwas sackartig und messen unver- quollen 40—60 : 85—10 u. Die acht Sporen liegen in ihnen zweireihig und sind farblos, hyalin oder etwas kórnig, zweizellig, mit der Quer- scheidewand in der Mitte, zumeist etwas gekrümmt. Die vordere Zelle ist eiförmig bis rübenförmig, etwas dicker als die hintere cylin- drische oder etwas kegelfórmige und beide sind an den Enden abge- rundet. Die Sporen messen 13—17:3—4 u Diese Peritheeien ähneln in einiger Hinsicht denen von Myco- sphaerella maculiformis (Pers.) Awd., die man auf Kirschenblättern nicht selten antrifft. Die grósseren Sporen und die leichte Krümmung der Sporen lassen aber den Pilz leicht unterscheiden. SYDOW giebt ferner in SACCARDO, Syll. Bd. XIII, als auf Prunus Cerasus vor- kommend eine Sphaerella cinerascens Fuck. an, an die man durch unseren Pilz um so mehr erinnert wird, als FUCKEL Cercospora Ariae uck. als Conidienzustand derselben angesprochen hat. Indess in SACCARDO's Sylloge selbst findet man nirgends ein Angabe darüber, dass Sphaerella cinerascens Fuck. auf Prunus vorkomme, und ich neige daher zu der Annahme, dass in SYDOW's Angabe ein Registerirrthum vorliegt. Aber selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, könnte man an eine Identität der oben beschriebenen Perithecienform mit Sphaerella cinerascens Fuck. nieht denken, da Sporenform und Grösse, ebenso wie Schlauchgrösse von FUCKEU' Pilz nicht zu meinen Peri- thecien passen. Dass nun letztere zu Cercospora cerasella Sacc. gehören, geht nicht bloss aus dem Zusammenvorkommen beider hervor, sondern liess sich sehr leicht dureh Tropfenculturen erweisen. Die Perithecien schleuderten mir ihre Sporen willig zu vielen Hunderten auf etwa 4 mm hoch über sie gelegte Objectträger, und die aufgefangenen ` Sporen keimten sowohl im p. ue wie in Kirschblattabkochung gut aus. Die entstehenden Keimlinge boten je nach den Cultur- bedingungen ein recht verschiedenes Bild dar. Im Wasser wachsen aus den Sporen meist beidendig schlanke, dünne, farblose Hyphen hervor, die bald kórnigen Inhalt erhalten und sieh nur bisweilen in den älteren Theilen bräunen, während dessen die Spore meist vier- zellig wird und ihre Zellen sich tonnenartig abrunden. Nichts desto- weniger bringen es diese Kummermycelien nicht selten zu einer spär- Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, 18 248 Rup. ADERHOLD: Mycosphaerella cerasella n. sp. lichen Conidienbildung, indem entweder die Keimhyphe selbst oder ein kurzer sich bräunender Seitenast sich senkrecht in die Luft er- hebt und am Ende eine oder höchstens zwei Cercospora-Conidien abschnürt. Manche dieser Keimlinge sind kaum mehr als doppelt so gross wie diese von ihnen gebildete Spore, andere haben es nament- lich dann zu etwas ansehnlicherer Grösse gebracht, wenn ihre Keim- schläuche mit denen anderer Keimlinge copulirt haben, was sie gern thun. Findet die Sporenkeimung in den Thautrópfchen statt, die sich auf den feucht liegenden Objeetträgern bilden, so kommt neben dem eben geschilderten häufig noch ein anderes Keimungsbild zu Stande. Die Spore geht nämlich in einen Gemmenzustand dadurch über, dass sie allmählich vierzellig und gelblich wird und dass ihre Zellen dick aufsehwellen und sich abrunden, derart, dass sie bis 8 u dick bei 22 u Länge der ganzen Spore gemessen wurden. Solche Gemmen- sporen keimen bei Wasserzufuhr normal aus. Wesentlich anders verläuft die Keimung der Ascosporen in einer 2 procentigen Rirsehblattabkochung. Es kommen hier Mycelien zu Stande, wie sie etwa der Grösse der Blattfleeken entsprechen. Die- selben sind anfangs vóllig farblos, fangen aber etwa vom vierten oder fünften Tage an tih zu brüunen und werden schliesslich bei reieher Ytiwoigüng zu dicken, undurehsichtigen, für's blosse Auge wie ein schwarzes Knötchen KEE EN Fägbtetiönen: Schon während sie noch farblos sind, zeigen die Zellen der reich septirten Hyphen Neigung, sich kugelig abzurunden. Dieses Bestreben tritt während des Bräunens noch weiter hervor, und namentlich dann, wenn Bac- terien oder andere Stórenfriede in die Cultur gelangen, werden die Hyphen zu wahren Perlschnüren. Solche Myeelien blieben aber in den Culturen stets steril. Reiche Fruetifieationen erhielt ich nur an Mycelien, die in ihrer Neigung zur Dauerzellenbildung etwa die Mitte hielten zwischen den in Wasser und den in 2 pCt. Nährlösung erwachsenen Keimlingen. Ich erzog sie in einer stark verdünnten Lösung. Es runden sich dabei nur die Zellen der älteren Hyphentheile imd erst allmählich ab, es bräunen sich aber die Mycelien in allen Theilen, ausgenommen die jungen, ‚ lebhaft wachsenden, schlanken Hyphenenden. Die Conidientrüger entstehen einzeln an den noch schlanken Hyphenpartien als aufrechte, sich sympodial aufbauende und dadurch knorrig erscheinende, in die Luft ragende Hyphen. Ich sah bis sechs Spori an einem Trägerende beisammen. Die hierbei entstehenden Conidiensporen gleichen anfangs völlig den auf dem natürlichen Sub- strat höchsten Sporen von Eë cerasella. Wenn sie aber auf dem Träger sitzen bleiben, wachsen sie lang sehwanzartig aus und nehmen zumeist eine sübelartig gebogene Gestalt an. Anfangs E. Ung: Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 249 einzellig, werden sie dabei schliesslich mehrzellig bis vielzellig. Ich zählte bis 12 Querwände und mass die Länge sololier MON bis zu 144 u. Wer öfter Ascomyceten eultivirt hat, wird an den Verschieden- heiten, wie sie diese Culturen gegenüber dem spontanen Vorkommen zeigen (ausser den Conidienunterschieden aueh das Fehlen der Coni- dienträgerbüschel), keinen Anstoss nehmen; für den weniger mit der Materie vertrauten Leser erwähne ich aber, dass ganz analoge Ab- weiehungen auch solche Culturen zeigten, die man aus spontan von Blattflecken geernteten Conidien herleitet. Es ist demnach zweifellos dureh die Cultur erwiesen, dass jene oben beschriebenen Perithecien zu Cercospora cerasella gehören, und es steht diese Zusammengehörig- keit auch fest, trotzdem es mir bisher nicht gelang, ein Kirschbäum- chen im Topf oder abgepflückte Kirschenblätter mit den Ascosporen zu infieiren. Wer da weiss, wie heikel solche Infectionen sind, wird in diesem negativen Resultate auch keinen W iderspruch finden. Ob in den Entwickelungskreis des Pilzes noch andere Frucht- formen gehóren, vermag ich nicht zu sagen. In den nicht oder wenig fruetifieirenden Tropfeneulturen sah ich nicht selten Hyphenschlingen entstehen, wie sie Pyenidenanlagen entsprechen, aber kein solches Gebilde ist über das allererste Entwickelungsstadium hinaus ge- kommen. Auf den überwinterten Blättern fand ich nicht selten die als Discosia Artocreas bezeichnete Pyenide in der Gesellschaft unseres Pilzes. Dass sie aber nicht zu ihm gehört, geht einmal aus den von mir daraus erzogenen Culturen, sodann aber aueh daraus hervor, dass diese Pyenide auch ohne die Cercospora auftritt un bekanntlieh weit verbreitet ist. Ob eine andere der zahlreichen, auf Blattflecken der Kirsche angegebenen Pyeniden zu unserem Pilze in Beziehung steht, muss ich zunächst dahin gestellt sein lassen. 30. E. Ule: Verschiedene Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. Mit einem Holzschnitt. Eingegangen am 20. Juni 1900. Im Hintergrunde der Bai von Rio de Janeiro erhebt sich die zackige Serra dos Orgäos (Orgelgebirge), deren Hauptstock mit über 2000 m Höhe zwischen den Städten Petropolis und Theresopolis liegt, von wo sie sich nach Osten und Westen in anderen, niederen Höhen- 18* 950 E. ULE: zügen unter verschiedenen Namen fortsetzt. Besonders nach Osten ist diese Fortsetzung der Serra dos Orgäos deutlicher ausgeprägt, indem hier die Höhe des Gebirgskammes immer noch über 1000 m beträgt und sich Berge befinden, die gewiss 1800 m erreichen. Zwischen solchen Bergen liegt auch die kleine Stadt Nova Friburgo, von der sich das Waldgebirge nach Südosten weiter fort- setzt und dann „Alto do Macahe“ genannt wird. Dieses prächtige Waldgebirge ist es, wo A. GLAZIOU so viele wunderbare Saprophyten und andere. seltene Pflanzen gefunden hatte und das genauer zu untersuchen schon lange mein Wunsch war. Indessen waren die letzten Sommerferien im Januar meinem Unternehmen wenig günstig, da sehr viel Regen herrschte und ich zuerst Mühe hatte, von Nova Friburgo aus einen Stützpunkt für botanische Exeursionen dort zu finden. Endlich wurde ich mit einem Colonisten bekannt gemacht, der mir Unterkunft in dieser Gegend zu geben versprach. Als das Regenwetter etwas nachgelassen hatte, fuhr ich mit der Eisenbahn nach der Station Alto da Serra zurück und trat nun in den Wald, den ich schon früher in diesen Blättern beschrieben habe (Band XVI, Heft 9, S. 309), und verfolgte den Waldweg, bis ich nach 2 Stunden zu dem Colonisten kam. Leider begann in den nächsten Tagen wieder der Regen, so dass ich keine weiteren Excursionen aus- führen konnte -und die Tour aufgeben musste. Bald darauf wurde aber eine zweite Reise dahin unternommen mit etwas besserem -Er- folge, so dass auch einige Berge bis zur Höhe von 1600 m erstiegen werden konnten. Diese ganze Gegend liegt in einer feuchten Region und ist mit einem üppigen Wald bedeckt, der an Epiphyten so reich ist, wie ich ihn kaum anderswo gesehen habe. An den Gehängen des Hochgebirges haben die Pflanzen der mittleren Waldregion nur wenig Raum zur Entwickelung, während sie hier das ganze Hochplateau bedecken, und daher mögen wohl auch die vielen eigenthümlichen und seltenen Pflanzenarten herrühren, gerade in diesem östlichen Theile der Serra dos Orgãos. War nun auch die Zeit meines Aufenthaltes zu einer speciellen Vegations- schilderung zu kurz, so habe ich doch mancherlei Beobachtungen ge- macht, die einiges Interesse bieten und hier folgen sollen. 1. Utricularia. Die Utricularia reniformis var. Kromeri wüchst nicht nur in den Bromeliaceen, an der einen Stelle, wo ich sie früher gefunden hatte, sondern kommt meilenweit in den Thälern auf vielen, 20—40 m hohen Bäumen vor. Der Colonist, weleher Orchideensammler ist und einige botanische Begriffe besitzt, theilte mir mit, dass die Utrieularia selten auf den hohen, reich mit Bromeliaceen beladenen Bäumen fehle Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 251 und dass sie immer weisse Blüthen habe, welche im October er- scheinen. Als er mir nun lebende Pflanzen verschaffen wollte und zu dem Zwecke einige Bäume fällte, zeigte freilich erst der vierte Baum schönes Material derselben. Der scheinbare Misserfolg lag hier aber darin, dass er natürlich die ganz starken, über 30 cm dicken Stämme der längeren Arbeit wegen nicht umhieb. Es sei hier noch darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Durchlüftung des tropischen Waldes die Kronen der hohen Bäume weit von einander stehen, so dass die Samen der Utricularia oft einen weiten Weg zurückzulegen haben, um von einer Bromeliacee eines hohen Baumes zu einer anderen zu gelangen. Als ich einen hohen Berg bestieg, der sich bis circa 1610 m) erhebt und durch den Wald bis zu dem eigentlichen Felskegel ge- kommen war, änderte sich hier die Vegetation. Theils waren es felsige Abhänge mit einem krautartigen und dichten Pflanzenwuchs bedeckt, theils war der Aufstieg sehr geneigt und dann von Strauch- werk und knorrigen und krüppelhaften Bäumen eingenommen. Hier war auch alles bewachsen mit Bromeliaceen, die theils am Boden sich ausbreiteten wie ein schönes neues Nidularium aus der Verwandt- schaft von Nidularium Carolinae Lem., theils auf den stärkeren Aesten Platz gegriffen hatten, zwischen deren Blättern vielfach eine Utricularia sprosste. Diese Utrióularia befand sich in den Rosetten der ver- schiedenen Bromeliaceen, besonders der Vriesea-Arten, nur einen oder wenige Meter über dem Boden oder zuweilen selbst in Bromeliaceen auf dem Felsboden und stimmte vollständig mit der U. reniformis var. Kromeri überein. An dieser Stelle ist also wahrscheinlich der Ursprung dieses Schlauchkrautes zu suchen, wo es durch das Be- wachsen der Berge auf die Bromeliaceen der Bäume flüchtete, ganz wie ich es früher vermuthet hatte. In dem Walde bis zu den Thälern soll dagegen der Afterepiphyt fehlen. Meine übrigen früher mitge- theilten Beobachtungen haben sich alle auch bestätigt. Zweifelhaft bleibt es mir freilich noch, ob diese Utrieularia nicht doch eine besondere Art darstellt, da die weisse Blüthenfarbe, die dicht stehenden kleinen Schläuche und die dünnen Ausläufer doch von der eigentlichen Utrieularia reniformis St. Hil. abweichen. Auch die Blätter haben eigentlich eine kreisrunde Form, ähnlich wie die von Utricularia nelumbifolia Gard., sie sind auch wie diese nach innen vertieft, doch aber findet keine Verwachsung der Blattränder statt. Eine Entscheidung über diese Frage können erst blühende Exemplare bringen, 1) Merkwürdiger Weise haben diese Berge, die sich ca. 600 m über das Thal erheben, noch keine Namen. 252 E. ULE: An einem anderen, vom vorhergehenden entfernten Berge mit einer Höhe von 1570 m fand ich an einem Felsenabhang, der feucht und dicht bewachsen war, auch Vriesea regina Ant. zahlreich mit Utricularia nelumbifolia besetzt"). Dieses Schlauchkraut ist hier jedoch seltener als an den Bergen bei Nova Friburgo und nördlich davon, weil dieselben mehr freie Felsengehänge haben. An einem Abhange auf der anderen Seite dieses Berges, der sehr dicht mit Kräutern ` und Halbsträuchern besetzt war und wo für Bromeliaceen kein Platz blieb, traf ich auch Utricularia reniformis St. Hil. mit sehr derben und grossen Blättern, die auf dem feuchten Untergrunde wuchs. Das Vorhandensein der echten Utricularia reniformis St. Hil. in dieser Gegend ist somit erwiesen, dass sie aber noch jetzt im Zusammen- hang mit der baumbewohnenden Utricularia steht, ist äusserst un- wahrscheinlich, da vermuthlich Jahrhunderte dazu gehört haben, bis sich letztere umformen und ihrem luftigen Standorte anzupassen ver- mochte. Auch eine erdbewohnende Utricularia kommt an einem etwas trockeneren und freieren Felsenabhange vor, wo auch Vriesea regina, aber ohne Utricularia wuchs. Diese bodenständige Utricularia, welche ich auch einzeln an Felsen der Tijuca bei Rio de Janeiro beobachtet habe, hat hellblaue Blüthen und gleicht sonst der Utricularia triphylla Ule, nur dass sie etwas kleiner ist. Auch sie besitzt an den wurzel- artigen Sprossen walzenfórmige Knollen, welche schon mehr an die der epiphytisehen Utricularia montana Jaeq. und Utrieularia Schimperi Schenck erinnern. Diese Art ist jedenfalls bekannt, und sind nur die Kollen, die leicht abreissen, bisher übersehen worden. Diese Erscheinungen liefern jedenfalls den Beweis, dass die Utrieularien ohne besondere Schutzvorrichtungen nicht des nassen Mediums ent- behren kónnen. ?. Mehrere andere Epiphyten. Häufig findet sich in diesen Wäldern eine schön blühende Melastomacee mit weissen Blumenblättern, purpurnen Kelchen und gelben Staubgefässen auf den Bäumen, nämlich Pleiochiton Glazio- vianum Cogn. Die Blätter weichen allerdings etwas von der Be- schreibung ab, indem sie oberseits meist auch mit Borsten besetzt sind und nicht 4—5 mm lange, sondern 4—20 mm lange Blattstiele besitzen. Wenn die verhältnissmässig grossen Blätter auch etwas 1) Es sei hier erwähnt, dass bei Alto do Macahé das Laubmoos Philophyllum Bromeliae C. Müll. in den Rosetten aller móglichen Bromeliaceen Zuger häufig vorkommt Dagegen ist ein Lebermoos, Eulejeunea desciscens Steph. m. sp. nur Zeg den Blättern von Vriesea glutinosa Wawra von mir gefunden Sie. und ar an ganz entfernten Standorten in der Restinga bei Mauá und an Felsen- diem bei Copacabana. Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 258 fleischig sind, so scheinen sie jedoch zu einem vollkommenen Schutz vor Austroeknung nicht zu genügen, und deshalb bildet diese Pflanze knollenfórmig angeschwollene Wurzeln, ähnlich wie ich das früher für Dipladenia atro-violacea Müll. Arg., die auch hier epiphytiseh vor- kommt, beschrieben habe’). Die Koole von Pleiochiton Glaziovianum Cogn. sind nur etwas mehr walzenförmig. Ein als Epiphyt noch unbekannter Repräsentant in Brasilien aus der Familie der Araliaceen ist eine @skbertia, welche ich hoch auf den Bäumen gesehen habe. Sie entwickelt sich dort zu einem oft hohen und ausgebreiteten Strauche und sendet Stützwurzeln nach dem Boden, ähnlich wie manche Ficus und Coussapoa. Vielleicht ist diese Araliacee, die am meisten der Gilibertia resinosa E. March. gleicht, noch unbeschrieben. Im Anschluss hieran erwähne ich noch, dass ich @riselina rusci- folia Taub. in der Serra do Itatiaia und Serra dos Orgäos bei Thereso- polis epiphytisch angetroffen habe. Sie sass hier einem stärkeren Baumstamme auf und umklammerte ihn mit ihren Wurzeln, von denen wohl einige den Boden erreichten. Zwischen hohen Fels- blöcken, wo Griselina ruscifolia Taub. am häufigsten wächst, muss sie sich eines ähnlichen Wachsthums bedienen, indem sie sich an den Felsen anklammert und ihre Wurzeln in die tiefen Felsspalten und Schluchten sendet. Gewiss bietet der Wald der Serra vom Alto do Macahe noch manchen unbekannten Epiphyten und manche inter- essante Anpassungen derselben. 3. Saprophyten. Sehr viel war mir bei meinem Ausfluge daran gelegen, einige der Saprophyten aufzufinden, welche A. GLAZIOU daselbst gesammelt hatte. Viele dieser Humuspflanzen habe ich leider nicht angetroffen, sei es, dass die Jahreszeit, Februar, schon zu weit vorgeschritten war, sei es, dass ich nieht an die eigentlichen Standorte gekommen war; denn diese Gegend des Alto do Maeahé ist sehr ausgedehnt. Die zwei Bergbesteigungen hatte ich besonders der Saprophyten wegen unternommen und habe auf den Höhen wenigstens eine interessante Triuris gefunden. Dieses Pflänzchen, von wenigen Centimetern Höhe, wüchst.in dem niederen Hochwald auf vermodertem Holze und gleicht mit seinem saftigen, farblosen Stengel und dem scheibenförmigen Blüthenkopfe von Olivenfarbe ganz einem kleinen Hutpilz, etwa einer Mycena. Als ich die Pflänzchen aus dem Boden nahm, musste ich mich erst an den Wurzeln und Blattschuppen davon überzeugen, dass 1) Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Band XV, Generalversamm- lungs-Heft, S. (79)—(86). 254 E. Uit: ich wirklich eine Phanerogame und nicht einen Pilz vor mir hatte. ch habe an 80 Exemplare gesammelt und zwar nur weibliche, schon etwas weit entwickelte, von denen etwa der siebente Theil zwei Blüthen trug. Die männlichen Individuen waren vermuthlich schon vergangen. Auf dem einen höchsten Berge konnte ich nur etwa 8 Exemplare aufnehmen, weil ein heranziehendes Gewitter mich zum Rückzuge zwang. ` Aus der Serra dos Orgäos sind schon zwei Triuris-Arten bekannt, nämlich Triuris hyalina Miers und Triuris major Pouls. Von ersterer unterscheidet sich die von mir gefundene Art durch den kräftigeren Wuchs, die viel kürzeren Schwänze der Blüthenhülle und die höchstens zu zweit stehenden Blüthen. Näher steht sie schon der Triuris major, doch sind die Stengel nicht 6—8 em lang, sondern 2—5 em und dann sind die seitlichen Blüthen nicht sitzend, sondern deutlich gestielt und die Stiele sind oft denen der Hauptblüthen gleich lang. Aus diesen Gründen muss diese Art als eine neue angesehen werden und soll wegen ihrer Aehnlichkeit mit Mycena den folgenden Namen er- halten: Triuris mycenoides n. sp. Herbula graeilis, adscendens, saepissime simplex, vel in regione florali modo parce ramulosa, rhizomate squamula una alterave munito, radicibus filiformibus, subglabris, fascieulatis; caule erecto, tetragono, eum lineis prominulis vel apieem versus multangulari-striato; foliis eaulinis nullis, floralibus amplexieaulibus late ovato-reniformibus; floribus solitariis vel binis, pedicellatis; flore femineo perigonio trimero, usque ad basin in lacinias late ovato-triangulares, acuminatas, cau- datas diviso, cauda laciniae dimidium aequante, teretifiliformis, solida; pistillis oc, ovario oblongo, attenuato, subobliquo, in stylum apiealem, subulatum, curvatum transeunte; fructibus ellipsoideis, stylo paullo breviore munitis, graeiliter reticulatis; seminibus subrotundis, com- pressis. Caules 2—5 em longi, ad medium 1 mm vel ultra lati, hyalini. Rhizoma tenue, nodosum, squamis vix 1,5 mm latis munitum. Folia foralia infra pedicellum floris late elliptica, pallide badia. Pedunculi 2 usque ad 11 mm longi, laterales breviores vel aequilongi. P eri- gonium floris feminei olivaceum, 5 mm latum. Laeiniae perigonii d mm longae et latae; caudae 1l'/, mm longae. Fructus fere 1 mm longus. Habitat apud urbem Nova Friburgo in montibus silvestribus Serrae do Maeahé ad 1400— 1600 m altitudinis, in ligno putrido in- sidens; floret probabiliter Decembro, in statu fructifero Februario inveni. (ULE, No. 5000.) EE SCENE a TET QUERIES Eesti id isi H y 2 RT = EE Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 255 Observatio: Diese Art ist durch die 2—5 cm grossen Pflanzen, die kürzeren Schwänze der Blüthenhülle und entweder meist einzeln oder zu zweitstehenden, dann aber deutlich gestielten Blüthen von anderen unterschieden. Von den 5 bis jetzt bekannten Arten der Gattung Tréuris kommen 2 am Amazonenstrome und nun 3 im Orgelgebirge vor; diese Gattung hat also in diesem Gebirge ihre meisten Vertreter. Von anderen Saprophyten habe ieh noch folgende bei Alto do Macahé beobachtet: Apteria lilacina Miers auf den Bergen an quelligen Stellen, Campylosiphon purpurascens Rth., in wenigen Exemplaren, Dietostegia orobanchoides Miers einmal im Walde, Pogonopsis Schenckiana Cogn. in einer kleinen Colonie auf einem Berge und schliesslich noch eine mir unbekannte Burmanniacee mit reizenden kleinen Blumen, die blau und weissen Sternen glichen. 4. Ceeropia. Als ein stattlicher Baum fiel mir in diesen Wäldern eine Cecropia mit silberweissen Blättern auf. Da ich bei langsamer Fahrt das Ge- birge hinauf von der Eisenbahn aus besonders gute Gelegenheit hatte, die Verbreitung einiger Ceeropia-Arten zu verfolgen, so sollen in Rücksicht auf das grosse Interesse, das diese Bäume in biologischer Hinsicht und für die Physiognomie der Landschaft bieten, die wich- tigeren Formen hier vorgeführt werden. Leider ist die Gattung Cecropia in der Flora brasiliensis so mangelhaft bearbeitet, dass es danach nieht möglich ist, die Arten zu bestimmen. Es ist da zuviel Werth auf die Form und die Bekleidung der Blätter gelegt worden, 256 E. ULE: Merkmale, welche besonders nach dem Alter der Pflanzen sehr wechseln. Selbst SCHIMPER hatte die von ihm untersuchten Arten nicht alle ermitteln könne und deshalb die eine ameisenfreie Art Coreovado-Ceeropia genannt. Auch ich habe jetzt nicht mehr die Zeit, die verschiedenen Arten eingehender auch auf die Blüthenformen zu untersuchen und neuere Arbeiten über diesen Gegenstand heranzu- ziehen, indessen will ich hier einige Winke über die Verbreitung der Ceeropien und über die äusseren mehr auffallenden Merkmale geben, welche auch einen Werth haben dürften insofern, als sie dem be- schreibenden Systematiker meist fehlen. Von den meisten hier zu beschreibenden Arten besitze ich numerirtes Herbarmaterial, so dass vielleicht einmal später vollkommene Klarheit über dieselben erlangt werden wird. Vom Tieflande an bis in’s Gebirge hinauf begleitet überall auf fruchtbarem Boden die gewöhnliche Cecropia), von SCHIMPER als Cecropia peltata Vell. genannt, die anderen Arten. Sie steht jedenfalls der Cecropia adenopus Mart. sehr nahe, denn jüngere Pflanzen oder durch Verletzungen entstandene Sprosse haben Blätter mit deutlich. zugespitzten Blattlappen. Unterhalb der Serra kommt die Eisenbahn vielfach durch sumpfiges Gebiet, und dort ist häufig eine zwergartige Cecropia, die zuweilen bei 1 oder 2 m Höhe blüht, aber auch ein höherer Baum wird, der schlanker und reicher verzweigt als Cecropia peltata Nell. ist. Sie unterscheidet sich ferner durch schmalere Blatt- lappen und steifhaarige Bekleidung. Diese Sumpfcecropia ühnelt sehr der in der Flora brasiliensis abgebildeten Cecropia scabra Mart., ist aber wahrscheinlich unter Cecropia cinerea. Miq. verstanden. Sobald man sich dem Gebirge nähert und die waldigen Abhänge vor sich hat, so heben sich aus dem mannigfachen Grün zerstreut, die silberweissen Kronen einer Cecropia ab. Bei dieser Art besitzen die Internodien junger Pflanzen eine von Wachs überzogene Ober- haut, und sie stellt SCHIMPER's Coreovado-Ceeropia dar, dürfte aber in der Flora brasiliensis als Cecropia hololeuca Miq. beschrieben sein. Diese Coreovado-Ceeropia kommt im ganzen Berglande von Rio de Janeiro bis etwa zur Höhe von 600m vor und siedelt sich besonders da gern an, wie auch andere Arten, wo der Wald einmal geschlagen ist. Sie verzweigt sich erst, wie überhaupt die grósseren Arten, in einer Höhe von ungefähr 15—25 m und entwickelt erst dann ihre Scheinähren. Lange Zeit war es mir nicht geglückt, blühende oder fruchtende Zweige von dieser Cecropia zu erlangen, da man in der Nähe von Rio de Janeiro nieht ohne Weiteres grössere Bäume fällen 1) Es sei hier erwähnt, dass die MüLrer’schen Körperehen auch von Vögeln verzehrt werden; so habe ich von meinem Fenster aus gesehen, wie ein kleiner Vogel, von der Gestalt des Goldhähnchen, dieselben von Zeit zu Zeit absucht. Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 251 darf. Auf einem weiteren Ausfluge jedoch, bei Palmeiras, habe ich endlich einen älteren Baum mit dem Waldmesser umgehauen, und zwar hatte mir dabei der schwedische Botaniker Dr. pensada: den ich zufállig in dieser Gegend traf, freundlichst Hülfe geleistet. Nachdem der Baum krachend umgefallen war, untersuchte ich auch seine Blätter und Zweige und fand, dass sie sich wesentlich von der jungen Pflanze unterschieden. Die Unterschiede der Blätter und die Blattstiele sind hier nämlich mit einem diehten weissen Filz bekleidet und die jetzt sehr kurzen Internodien sind nicht mehr glatt, sondern mit einem braunen Rost überzogen. Die Behauptung SCHIMPER's, dass die Ameisen wegen der Glätte der Zweige nicht hinaufkriechen könnten, ist dadurch, wie auch bei der anderen noch näher zu be- handelnden, ameisenfreien Art, vollkommen widerlegt. SCHIMPER hat nur jüngere, unverzweigte Exemplare mit noch langgestreckten Internodien zu Gesicht bekommen. Kehren wir jedoch zu unserer Eisenbahnfahrt zurück, so geht diese silberweisse Cecropia nur etwa bis zur Höhe von 600 m. Dann folgt eine Region, wo keine silberweisse Cecropia vorkommt, bis bei ea. 150 oder 800 m die oben erwühnte andere Art erscheint, die im Gebirge wohl bis zu 1300 m Höhe gefunden wird. Sie be- sitzt vor allem pelzige Blattstiele und eben solche Internodien im jungen Zustande und lässt sich in der Flora brasiliensis als keine der dort erwähnten Arten deuten, weshalb sie wohl noch unbeschrieben ist und provisorisch Orgelgebirgs-Ceeropia genannt werden soll. Ihr Verbreitungsbezirk scheint die höhere Waldregion der ganzen Serra dos Orgãos zu sein, denn auch bei Theresopolis habe ich diese Art beobachtet und Material davon gesammelt. Coreovado-Ceeropia und Orgelgebirgs-Ceeropia haben durch ihre silberweisse Belaubung beide landschaftlich dieselbe Wirkung, unter- scheiden sich aber im Habitus und in verschiedenen Merkmalen. In der Jugend sind bei der ersteren, wie schon erwähnt, die Internodien mit einem glatten Wachsüberzug überzogen, während bei der zweiten diese Theile und die Blattstiele mit langen, weichen Haaren dicht bedeckt sind. Besonders erwähnt sei hier, dass kräftige, noch nicht verzweigte Exemplare beider Arten oft Blätter von colossalen Dimen- sionen entwickeln, welche mit Blattstiel an 3 m Länge messen, mit einer Blattspreite von fast 2 m. Die Blätter bei älteren Bäumen sind nur halb oder ein Drittel so gross Beide Arten habe ich in schönen, entwickelten Exemplaren vergleichen können und kann daher hervorheben, dass die Coreovado-Ceeropia sich von der Orgel- gebirgs-Ceeropia ausser der Bekleidung durch einen schlankeren Wuchs und durch schmalere Blattlappen auszeichnet. Beiden gemeinsam ist das Fehlen der Ameisen und Blattkissen und das Vor- handensein von immer nur je 2 Scheinähren auf einem 258 E. ULE Stiele, während die ameisenführenden Cecropien je 4 Schein: ühren oder zuweilen 5 besitzen. Diese Eigenschaften sind wichtig und auffallend genug, um diese zwei silberblütterigen Ceeropien in eine besondere Gruppe zu stellen. Uebrigens giebt es im Hügellande im südlichen St. Catharina bei Laguna und in hóher gelegenen offeneren Gegenden von Rio de Janeiro noch eine andere silberblütterige Cecropia, welche aber in Blättern und Wuchs weit kleiner ist und wahrscheinlich Cecropia carbonaria Mart. darstellt oder zu Cecropia pachystachya Trec. oder Cecropia eyrtostachya Miq. gehört. Vielleicht ist auch die von St. Catharina eine verschiedene Art. Diese übt mit den nicht minder schönen, fasst schneeweissen Silberblättern landschaftlich, allerdings in einer niederen Gehölzvegetation, eine ähnliche Wirkung aus, als die zwei grossen Arten. Sie gehört aber zu den ameisenführenden Arten und trägt 4 resp. 5 Scheinähren auf jedem Stiele. Besonders die Unterseite der Blätter und die jungen Zweige dieser mehr zwerg- artigen Cecropia sind mit fast sammetartigem, weissen Filze dicht be- deckt. Verwandte Arten kommen auch noch bei Rio de Janeiro und besonders in Minas Geraes und Goyaz vor, doch habe ich die weniger auffallenden früher nieht so beachtet. as nun die Anpassung an die Ameisen anbetrifft?, so zeigen die ameisenfreien Ceeropien, wie wir gesehen haben, oft niehts in ihrem Bau, was die Ameisen hinderte, an ihnen hinauf zu kriechen und bei den von Ameisen bewohnten fallen bei der Sumpf-Cecropia und bei der kleinen, silber- weissen Cecropia die Eigenschaften weg, die sie für die Blatt- schneider besonders begehrt machen kónnten, und damit ‚wird auch ein Schutz vor denselben überflüssig. Rauhhaarige und filzige Blätter werden nämlich von den Blattschneidern nieht gerade bevorzugt. Die grossen, ameisenfreien Ceeropien sind mehr Waldbäume und schliessen sich in ihrem Bau schon mehr der nächst verwandten Gattung Fourouma an. Vielleicht hángt die gróssere Aus- bildung der Hohlräume bei den Cecropien, die von den Ameisen dann benutzt werden, mit den freieren Standorten zusammen. So verbreitet und beliebt auch die Ansieht von dem Ameisen- schutz der Cecropia ist, so sind in mir zuerst Zweifel daran rege ge^ worden, bis ieh von deren Haltlosigkeit immer mehr überzeugt wurde. In nächster Zeit wird es mir wohl vergónnt sein, am Amazonenstrom Cecropia-Arten in den üppigsten Verhältnissen zu schauen, wo ich dann ihre Verbreitung und Eigenthümlichkeiten weiter beobachten il MEL ees mes Frage ist von mir schon kürzlich in diesen Blüttern (Band XVIIL —126) berührt worden, jedoch lagen damals noch keine eingehenderen Untersuchungen der Coreovadocecreie vor. Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. 259 Nachschrift. Als schon das Manuscript dieses Berichtes fertig- gestellt war, wurde mir eine Schrift von Herrn Dr. HUBER freund- lichst zugesandt, welche über eine neue Theorie der Ameisen- pflanzen von Dr. J. BUSCALIONI und J. HUBER handelt, und auf die hier noch Bezug genommen werden soll. Durch Backaabiungan am Amazonenstrom sind die Verfasser, denen der ungeheuere Reichthum an myrmekophilen Pflanzen im Ueberschwemmungsgebiete auffiel, besonders zu folgenden Schlüssen gekommen: 1. Ist ein Genus mit myrmekophilen und ameisenfreien Arten durch verschiedene Arten im Ueberschw gs- land und auf Festland vertreten, so werden in der Regel die Festlandsformen ohne Ameisenwohnungen und die Ueberschwemmungsformen myrmekophil sein. 2. Diejenigen myrmekophilen Arten, welche auf trocke- nem Lande vorkommen, kónnen entweder von solchen ab- geleitet werden, die an überschwemmten Standorten vor- kommen, oder sie finden sich an Standorten, die in früheren Zeiten periodisch überschwemmt wurden. Diese Theorie spricht nun aber ganz besonders für meine An- sicht, naeh der es die Ameisen sind, die sich Pflanzen mit geeigneten Hohlräumen zu ihren Wohnstätten auswählen, und das also besonders in Gegenden, die Uebersehwemmungen aus- gesetzt waren, wo ihnen sonst kein Raum für ihren Aufenthalt bleiben würde. Dem Leben auf diesen Büumen passten sieh nun die Ameisen immer mehr an, und gab es nun einmal solche pflanzenbewohnenden Arten, so traten dieselben auch auf trockenen Gebieten auf. Abge- sehen davon kónnen auch auf trockenem Lande die Ameisen in der alles bedeckenden Vegetation Brasiliens auf die Bäume gewandert sein. Durch die Thatsache, dass vorzugsweise die Ueberschwemmungs- gebiete reich an Ameisenpflanzen sind, fällt dort die Annahme einer Sehutzeinrichtung gegen die Blattschneider vollständig weg, denn einmal bieten die Ueberschwemmungen selbst einen Schutz vor den- selben und dann ist auch nichts bekannt von anderen Feinden, welche die Existenz dieser Pflanzen dermassen — dass die darauf wohnenden Ameisen sie beschützen müssten. Was nun die Abstammung der Ameisenpflanzen anbetrifft, so stimmen meine Beobachtungen, besonders bei Cecropia, nicht ganz mit der obigen Theorie überein. Einige Gebirgsceeropien gehören allerdings zu den ameisenfreien, jedoch giebt es auch eine Anzahl myrmekophiler Arten in den Gebirgen und den Hochländern und von dort mögen sie sich nach den Niederungen, deren meiste Pflanzen doch wohl aus den Gebirgen stammen, verbreitet haben. Eine Be- 260 E. Urs: Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. siedelung mit Ameisen kann aber zuerst in den Niederungen statt- gehabt haben. Cecropia adenopus Mart., die nun auch für das Ama- zonasgebiet constatirt wird und zu der höchst wahrscheinlich die bei Rio de Janeiro häufigste Art, von SCHIMPER als Cecropia peltata be- zeichnete, gehórt, kommt aber auch in den Gebirgen bis zur Hóhe von 1600 m vor. Ihr ursprünglicher Standort waren freiere Stellen im Urwalde, wie sie öfter gelegentlich durch Erdrutsche, Wolken- brüche und Stürme hervorgerufen werden. Es giebt überhaupt eine ganze Reihe von Pflanzen, auch Cryptogamen, welche, als die Natur noch fast unberührt war, auf ungemein beschrünkten Orten ihr Dasein fristeten und nun, wo Liehtungen geschaffen worden sind, in grosser nzahl auftraten. Zu diesen Pflanzen gehóren meist auch die Ce- eropia-Arten, die dank ihrer Vorliebe für offenere Orte sich in den Capoeiras ansiedelten und wahrscheinlich früher schon in die Ueber- schwemmungsgebiete kamen. In den durch die Cultur gelichteten Gegenden, also den Capoeiras, mag allerdings der Ameisenschutz den Cecropien zu statten gekommen sein, denn hier waren sie sicher den Blattschneidern mehr ausgesetzt. Andere Ameisenpflanzen habe ich weniger beobachtet und nur von den Bromeliaceen soll noch erwühnt werden, dass diejenigen Arten, welche die ausgebildetsten Hohlräume besitzen, aueh von ganz eigenthümlichen Ameisen bewohnt werden. Ein Sehutz vor Feinden ist hier aber auch kaum anzunehmen oder tritt wenigstens in Hinsicht der anderen extremen Anpassungen, deren diese Pflanzen oft bedürfen, gänzlich in den Hintergrund. 5. Cardamine.africana L. In ENGLER's Botanischen Jahrbüchern, 28. Bd., 2. Heft, habe ich schon eine Notiz gebracht über das Vaikona von Cardamine afri- cana L. in St. Catharina, einer Pflanze, welche in den Gebirgen von Afrika und sogar auf Ceylon verbreitet ist. Nun habe ich diese Crueifere mit dem dreizühligen Blatt auch in Bergen bei Nova Fri- burgo und in der Serra des Alto do Maeahé gefunden, und zwar wächst sie dort an quelligen Orten, die über 1000 m hoch liegen, meist in Gesellsehaft von Cerastium rivulare Camb., zuweilen auch von Viola subdimidiata St. Hil Diese Standorte im Staate Rio de Janeiro haben Aehnlichkeit mit denen in St Catharina, denn in beiden Gegenden befinden sie sieh in der Region reichlicher Nieder- schläge. Auch die Standorte in Afrika scheinen, soviel ich darüber erfahren konnte, ähnlicher Natur zu sein. Das gemeinsame Vor- kommen einer Pflanze in Afrika und Brasilien an noch fast un- berührten Orten ist besonders merkwürdig, weil auch eine Ver- breitung der Samen durch Vögel nicht EE? ist, wie ich in meiner Nolia schon des Weiteren auseinander gesetzt habe. G. HABERLANDT: Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 261 3. G. Haberlandt: Ueber die Perception des geotropischen Reizes. Mit einem Holzschnitt. Eingegangen am 29. Juni 1900. I. Seitdem durch die experimentellen Untersuchungen und theo- retischen Auseinandersetzungen von CHUN, DELAGE, ENGELMANN, DL u. A. zweifellos sichergestellt ist, dass die sogenannten „Oto- eysten“ zahlreicher niederer Tiere in erster Linie keine Gehörorgane sind, sondern Apparate zur Erhaltung des Körpergleichgewichtes durch Wahrnehmung der Sehwerkraftrichtüng vorstellen, musste sich dem Pflanzenphysiologen die Frage aufdrängen, ob nicht auch bei den geotropischen Reizbewegungen der Gewächse die Perception des Schwerkraftreizes durch analog den Otocysten gebaute Sinnesorgane erfolge. Es ist das Verdienst FR. NOLL’s, schon vor einer Reihe von Jahren auf diese Möglichkeit mit Nachdruck hingewiesen zu haben?) Er kommt darauf auch in seiner kürzlich veróffentlichten Arbeit „Ueber Geotropismus*?) zurück und theilt darin zugleich mit, wie er sich das Perceptionsorgan für den geotropisehen Richtungsreiz un- gefähr gebaut denkt. Er stellt es sich „in Form einer Centrosphäre mit einem Centrosom, von anderem specifisehem Gewicht, als dem Saftraum“, vor, ohne dabei aber diesen hypothetischen Apparat mit den bei Zelltheilungen beobachteten Centrosphären identifieiren zu wollen. Er legt ihn vielmehr in die ruhende Hautschicht des Proto- plasten hinein und hält es nicht für nöthig, dass er sichtbare Dimen- sionen erreiche?°). Schon seit einigen Jahren beschüftige ich mich e, mit dieser Frage, bin aber dabei von einer anderen V UE Rupe betreffs der Zusammensetzung des fraglichen, otoeystenähnliehen Perceptionsorganes ausgegangen. Wenn, wie gleichfalls zuerst von NOLL betont worden ist, die ruhende Hautschicht des Protoplasten als das reizpercipirende Organ desselben aufgefasst werden muss, so liegt die Annahme sehr 1) FR. NoLL, Ueber heterogene Induction, Leipzig 1892, S. 42ff.; ferner: Das Sinnesleben der Pflanzen, Sonderabdruck aus ,Berichte über die Senckenbergische naturforschende Gesellseh. in Frankfurt am Main“. 1896, S. 2, Jahrb. für wissensch. Bot. B. XXXIV, Heft 5, 1900, 8. £02, 8) l c. S. 508. 262 G. HABERLANDT: nahe, dass im Zelllumen befindliche feste Körper von grösserem specifischem Gewicht als der Zellsaft und das Körnerplasma die Rolle der „Otolithen“ in den Otocysten spielen. Als solche Körper können Krystalle, Krystalldrusen, vor allem aber Stärkekörner in Betracht kommen, von denen schon seit den Untersuchungen DEHNECKE’s') u. a bekannt ist, dass sie in verschiedenen Pflanzen- organen, besonders in Stengeln, dem Einfluss der Schwerkraft unter- liegen und sich in gestreekten, vertical aufrechten Zellen häufig auf der unteren Querwand ansammeln. In einer jüngst erschienenen vorläufigen Mittheilung spricht B. NÉMEC?) bezüglich des geotropischen Petbepionsdpputatel der Wurzeln den KEFA Gedanken aus. Er erblickt in gewissen stärke- führenden Zellen der Wurzelhaube das sensible Organ und vergleicht es „mit den mit Statolithen versehenen statischen Organen mancher Metazoen*. Die Mittheilung von NEMEC veranlasst mich, meine allerdings noch lückenhaften Untersuchungen über diesen Gegenstand, die ich im Frühjahr und Sommer vorigen Jahres, zum Theil erst heuer aus- geführt habe, schon jetzt in Kürze zu veróffentlichen. IL Ieh habe bei meinen Untersuchungen hauptsüchlich negativ geotropische Organe, wachsende Stengel, besonders aber Gelenk- knoten berücksichtigt und bin dabei zu dem Ergebniss gelangt, dass in erster Linie sehr wahrscheinlich die sogenannte Stärkescheide mit ihren grossen und leicht beweglichen Stärkekörnern als das otocystenähnliche Perceptionsorgan für den Sehwerkraftreiz zu betrachten ist. Die frühere von SACHS aufgestellte Ansicht, dass die Stürke- scheide als Leitungsbahn fungire, ist von H. HEINE?) durch an Phaseolus multiflorus und Zea Mays angestellte Beobachtungen wider- legt worden. Mit Recht weist derselbe auf die merkwürdige Un- abhängigkeit des Stärkegehaltes dieser Gewebsschicht von den ver- schiedenen Stoffleitungsvorgängen hin. HEINE erbliekt nun die Auf- gabe der Stärkescheide darin, dass sie als Speichergewebe für die angrenzenden, in Entwiekelung begriffenen Bastbündel und Bastringe a er hat nämlich gölden, dass sie in dem Masse stärkeärmer 1) Ueber nicht assimilirende Chlorophylikörner. Inaug.-Dissertation, Bonn 1880. 2) Die reizleitenden Structuren bei den Pflanzen. Biologisches Centralblatt, XX. B., Nr. 11, 1. Juni 1900, 3) U eber die physiologische Function der Stärkescheide. Berichte der deutschen bot. Gesellsch. Bd. III, 1885, S. 189ff. Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 263 und schliesslich entleert wird, als die angrenzenden Bastgewebe ihre Zellwände verdicken. Meine Beobachtungen lehrten mich bald, dass diese Auffassung nicht haltbar ist. Die Stürkescheide grenzt durchaus nicht immer an mechanische Gewebe. Bei zahlreichen Dieotylen ist bekanntlich in der Rinde nur ein Kranz isolirter Bastbündel vorhanden, und doch bildet die Stärkescheide eine continuirliche Lage. Ihr Stürkegehalt ist über den in Anlage begriffenen Bastbündeln nicht grösser, als dort, wo sie die primären Markstrahlen durchsetzt, beziehungsweise über dem Cambiumring und Leptom gelegen ist. Auch nimmt mit zunehmender Verdiekung der Bastzellwände der Stärkegehalt über den Bastbündeln nicht rascher ab, als zwischen denselben. Instructive Beispiele dafür findet man bei den Leguminosen, wie bei Phaseolus vulgaris (Keimpflanze), bei Astragalus-Arten. Ferner giebt es auch Dieotylen, bei denen ausserhalb des Verdiekungsringes überhaupt kein Bast gebildet wird; trotzdem ist eine typische Stärkescheide vorhanden. Bei Hypericum perforatum grenzt an die Stärkescheide nach aussen ein etwa dreischichtiger Collenchymring, der auch in älteren Stengeltheilen keine Veränderung zeigt, nach innen der zart- wandige, ein- bis zweischichtige Periójkel; worauf das breite Leptom des Gefüssbündelkreises folgt. Wäre die Stärkescheide ein Speichergewebe für sich entwickelnde Bastmassen, so müsste man ferner erwarten, dass die quantitative Ausbildung und der Stürkegehalt dieses Speichergewebes annähernd gleichen Schritt hielte mit der quantitativen Ausbildung des Bastes. Davon ist aber keine Rede. Ob der seine Zellwände verdiekende Ring schmal und schwach ist, wie z. B. bei Tradescantia virginica, oder ob er eine betrachilinhe Breite und —— aufweist, wie im Blüthenschaft von Muscari comosum, — stets bleibt die Stürkescheide einschichtig; auch sind ihre Zellen nie mit Stärke voll- gepfropft, sondern in der Regel nur mit verhältnissmässig wenigen, dafür aber grossen Stärkekörnern ausgestattet. Es ist ganz unmög- lich, dass diese relativ so geringen "Btärkömengen einer einzigen Zelllage auch nur einen Gesetten Bruchtheil jener Baustoff- menge ausmachen, die zur Zellwandverdickung eines mächtigen Bast- ringes oder einer starken Bastsichel erforderlich ist. Dazu kommt noch, dass häufig trotz schon weit vorgeschrittener Membranverdickung des Bastes noch keine nennenswerthe Abnahme des Stärkegehaltes der angrenzenden Stärkescheide zu beobachten ist (Muscari comosum, Astragalus asper)'). Die Stärkescheide zeigt ihre typische Ausbildung, d. h. ihren 1) Das Gleiche beobachtete STRASBURGER (Leitungsbahnen S. 963) bei Aristo- lochia Sipho. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII. 19 - 264 o G. HABERLANDT: normalen Stürkegehalt nur in den im Längenwachsthum begriffenen, geotropisch reizbaren Stengeltheilen. In vollkommen ausgewachsenen, geotropisch nicht mehr krümmungsfähigen Stengeltheilen ist die Stärkescheide in der Regel entleert; ihr Stärkegehalt wird ja wohl der Ausbildung des Bastes und anderer benachbarter Gewebe zu Gute gekommen sein; allein ich kann hierin nur eine secundäre Neben- function der Stärkescheide erblicken. Ihre Hauptfunetion muss eine andere sein. Wenn die Stärkescheide und überhaupt Stärke führende Zellen als Perceptionsorgane für den Schwerkraftreiz fungiren, so frägt es sich, wie sich die Sache bei stärkearmen oder ,stürkefreien* Gewächsen, vor allem den Liliaceen, verhält. So weit ich beobachtet habe, ist auch hier in den Stengeln eine wohl entwickelte Stärkescheide vor- handen. So z. B. bei Allium odorum, wo nicht einmal die Spalt- öffnungen Stärkekörner enthalten, bei Muscari comosum, Ornithogalum pyrenaicum u. a. In den geotropischer Krümmungen fähigen Gelenkknoten der untersuchten Rubiaceen, Caryophyllaceen, Polygonaceen, Geraniaceen und Commelinaceen habe ich stets typische Stürkescheiden gefunden. Rinde und Mark sind in der Regel stürkearm oder stürkefrei. Eine Ausnahme bilden die Commelinaceen und Geraniaceen. Bei Trades- cantia virginica ist in den (nicht knotig angeschwollenen) Basaltheilen der Internodien die Rinde ziemlich reich an kleinen, blassen Chloro- plasten eingelagerten Stürkekórnern. Noch reichlicher kommt aber Stärke im peripheren Theile des „Markes“ vor, wo die einzelnen Stärkekörner grösser sind als in der Rinde, ja selbst die Grösse der Stürkescheide erreichen können. Untersucht man einen vorher einige tunden lang horizontal gelegenen „Knoten“ auf Querschnitten, so macht sich in der Lagerung der Stärkekörner der Rinde und des Markes einerseits, der Stärkescheide andererseits, ein sehr auffallender Unterschied bemerklich. Während sich in der Stärkescheide die Körner sämmtlich über den erdwärts gekehrten Zell- wänden angesammelt haben, sind sie in der Rinde und im Marke von der Schwerkraft unbeeinflusst geblieben?) Sie liegen hier regellos allen Wandtheilen an und sind meist in grósserer Anzahl um den Zellkern angehäuft, der an beliebigen Wandpartien liegt und in seiner Lagerung von det Sehwerkraft ganz unbeeinflusst geblieben ist. Wenn also wirklieh stärkeführende Z ellen als otoeystenühnliche Perceptionsorgane für den Schwerkraftreiz fun- giron, so ist — abgesehen von der Sensibilität der Plasmahaut — D D Nachträgliche Anmerkung. Das oben Gesagte gilt für Knoten, die Ende Mai und Anfang Juni untersucht wurden. In heuer Anfang Juli untersuchten Knoten, die im Mark zahlreiche grössere Stärkekörner. aufweisen, folgten häufig auch diese, obgleich nicht so exact, dem Einfluss der Schwerkraft. . Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 265 der Stärkegehalt als solcher noch nicht ausreichend, um diese Func- tion zu ermóglichen. Es müssen auch Einriehtungen getroffen sein, welche die leichte Beweglichkeit der Stärkekörner sichern. Bei den untersuchten Geraniaceen enthält das Mark häufig reich- liche Stärkemengen. Die einzelnen Körner sind bisweilen ansehnlich grösser als jene der Stärkescheide und unterliegen wie diese dem Einflusse der Schwerkraft. Es kommt hier also eventuell auch das Mark als Perceptionsorgan in Betracht In den Blattknoten der Gräser fehlt eine continuirliche Stürke- scheide in dem Sinne, wie man sie in den geotropisch krümmungs- fähigen Theilen der Stengel trifft. Die Grasknoten sind bekanntlieh basale Anschwellungen der Blattscheiden und werden von mächtigen, neben einander gelagerten Collenchymbündeln durehzogen, an die sich auf der Innenseite Gefässbündel anlegen. Die an ihre Hadrom- theile angrenzenden Parenchymzellen enthalten relativ grosse, leicht "bewegliche Stürkekórner. Die „Stärkesicheln“, die sich seitlich auch an das Collenehym anlegen, sind gewöhnlich ein- bis zweischichtig, in der Mitte meist E E Ausserdem fand ich auch bei einigen Gräsern, besonders schön bei Melica nutans, unter der inneren (morphologisch oberen) Epidermis des Blattknotens eine wohl aus- geprägte, ein- bis dreischichtige ,Stürkescheide*, die mit den Stärke- sicheln der grösseren Gefässbündel in Verbindung steht. Beim Uebergang der Gelenkknoten in die geotropisch nicht mehr krümmungsfähigen Partien der Stengel resp. der Blattscheiden werden die Stärkescheiden und -sicheln rasch stärkeärmer und häufig voll- ständig entleert. Ich wende mich nun dem use Bau der Stärke- scheide zu. Schon HEINE hat hervorgehoben. dass ihre Zellen ver- hältnissmässig wenig gestreckt sind und Querwände häufiger auf- | treten. Für ihre von mir angenommene Function kann dies nur vortheilhaft sein, weil dadurch eine grössere Anzahl von Stärke- körnern ermöglicht wird, die in der aufrechten Gleichgewichtslage des ganzen Organs den Querwänden aufgelagert sind. Die Stärkekörner sind in sehr blassen Chloroplasten oder in Stärkebildnern ein- geschlossen, deren Stroma einen ganz dünnen Ueberzug der Körner bildet. Häufig sind dieselben einfach, kugelförmig, noch häufiger aber zusammengesetzt, aus zwei und mehr Theilkörnern bestehend. Dass sie in der Regel ansehnlich grösser sind als die Stärkekörner des Markes und der Rinde, ist bereits erwähnt worden. Sehr be- merkenswerth ist ihre Unabhängigkeit vom Zellkerne, um den sie sich, so weit ich beobachtet habe, niemals in der Weise anhäufen, wie dies in Mark und Rinde so häufig zu sehen ist. Der Zellkern ist meist regellos gelagert. Bei Phaseolus fand ihn HEINE „bei nor- | 19* 266 G. HABERLANDT: maler Stellung der Pflanzen fast ausnahmslos an der physikalischen Oberseite der Zellen“; er hält ihn daher für negativ geotaktisch. Die Anzahl der Stärkekörner ist nie eine so grosse, dass von ihnen ein ansehnlicher Theil der Zelllumina ausgefüllt würde. Bei vertical aufrechter Stellung des Organs bedecken sie in einfacher, häufig auch zwei- un mehrfacher Lage die erdwärts gekehrte Querwand; die Längswände, an denen wir uns die sensible Plasmahaut zu denken haben, werden nur in einer schmalen Zone von den Stärkekörnern berührt; vielleicht ist in dieser Zone die Plasmahaut weniger oder gar nicht empfindlich. Auf die auffallend leichte Beweglichkeit der Stärkekörner hat gleichfalls schon HEINE hingewiesen. „Bei einer in 20 Minuten erfolgenden Umdrehung auf dem Klinostaten geht die Bewegung der Stärkekörnchen mit Sicherheit von statten.“ Auf radialen Längsschnitten dureh die „Knoten“ von Tradescantia virginica konnte ich die rasche Umlagerung der Stärkekörner direet beobachten. Nach 15—25 Mi- nuten waren in der Regel alle Stärkekörner von den Querwänden auf die unteren Längswände hinüber gewandert. Die Umlagerungs- dauer der Stärkekörner entspricht also ungefähr der geotropischen „Präsentationszeit“, worunter OZAPEK!) die minimale Reizungsdauer versteht, welche eben noch zur Perception des Reizes führt; dieselbe beträgt nach CZAPEK 15—20 Minuten und darüber. Natürlich wird zur Reizperception nicht die Umlagerung sämmtlicher Stärkekörner nothwendig sein. Die Beweglichkeit der Stärkekörner ist bei manchen Pflanzen so gross, dass schon eine Abweichung von der verticalen Stellung des Organs um 10—11? eine deutliche Verschiebung der Stärke- körner zur Folge hat. Bei Tradescantia virginica lässt sich dies leicht beobachten (vergl. die Abbildung). Bei der angegebenen Neigung trat hier auch schon eine deutliche geotropische Aufwärtskrümmung ein. Worauf die so leichte Beweglichkeit der Körner der Stärke- scheide beruht, lässt sich nur theilweise angeben. Günstig ist in dieser Hinsicht natürlich die bedeutende Grösse der Körner, weil dadurch der Reibungswiderstand beim Sinken relativ verringert wird. Möglicherweise ist aueh das specifische Gewicht der Körner in Folge reichlicherer mineralischer Einlagerungen ein grösseres als das ge- wöhnlicher Reservestärkekörner. Wichtig ist jedenfalls, dass das Körnerplasma, in das sie eingebettet sind, hinreichend dünnflüssig ist und ein möglichst geringes specifisches Gewicht besitzt. Endlich ist die Unabhängigkeit der Körner vom Zellkern zweifellos ein ihre freie Beweglichkeit begünstigendes Moment. 1) Weitere Beiträge zur Kenntniss der geotropischen Reizbewegungen. J ahrb. für wiss. Bot., 82. Bd, S. 185. Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 267 Der Protoplast ist in Form eines dünnen, mikrosomenarmen Wand- beleges ausgebildet. Bei Tradescantia virginica durchziehen auch zarte Plasmafäden, die lebhafte Strömung zeigen, den Zellsaftraum. Die grossen Stärkekörner werden von ihnen zwar etwas hin- und hergezogen, nicht aber auf grössere Entfernungen hin mitgerissen. Uebrigens stellt sich die Plasmaströmung erst 10—20 Minuten nach Anfertigung des Präparates und zwar offenbar in Folge des Wund- reizes ein. Bei Stürkescheiden mit kleinen Stärkekörnern halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass solehe dureh Verletzung hervor- gerufene Plasmastrómungen kräftig genug sind, um die Stürkekórner Theil eines Lüngsschnittes durch einen Knoten von Tradescantia virginica, dessen Lüngsachse mit der Verticalen einen Winkel von ca. 13? einschloss. Der Pfeil giebt die Sehwerkraftrichtung an. In der Mitte die Stärkescheide, links eine unausgebildete mechanische Zelle, rechts Rindenparenchym. in der Zelle herumzuführen und sie dem Einfluss der Schwerkraft zu entziehen. Dann unterbleibt natürlich auch die geotropische Reizung, bis die Strömung des Plasmas wieder aufgehört hat. Vielleicht er- klärt sich die zeitweilige Unempfindlichkeit verletzter Pflanzentheile zum Theil auf diese Weise. Wenn die Stärkescheide und ihr analoge Gewebe und Zellen thatsächlich zur Perception des Sehwerkraftreizos dienen, so muss von diesen Perceptionsorganen eine Reizleitung zu den die geotropische-Krümmung activ ausführenden Geweben statt- finden. Denn dass die Stärkescheide zugleich das Bewegungsgewebe vorstelle, ist natürlich ausgeschlossen; einer einzigen Zelllage kann 268 OG HABERLANDT: eine so bedeutende Arbeitsleistung nieht zugetraut werden. Als activ wirksames Gewebe kommt das Rindenparenchym und bei gewissen Pflanzen aueh das Mark in Betracht?) Zu dieseu Geweben muss also von der Stürkescheide aus die Reizübertragung stattfinden. That- sächlich kommen an den tangentialen Lüngswünden der Stärkescheide kleine Tüpfel vor, an denen bei Plasmolyse der Wandbeleg länger festhaftet. Ob die Schliesshäute dieser Tüpfel von Plasmaverbindungen durchsetzt werden, habe ich noch nicht festgestellt. Nach unseren bisherigen Erfahrungen über die Verbreitung der Plasmaverbindungen zweifle ich aber nicht, dass sie sich auch hier werden nachweisen. lassen. III. Das Vorkommen und der histologische Bau der Stärkescheide und der ihr analogen Zellschiehten und Zellgruppen sprechen nach dem Vorausgegangenen zu Gunsten der Annahme, dass dieselben als Per- ceptionsorgane für den Schwerkraftreiz fungiren. Der Beweis hierfür kann allerdings nur auf experimentellem Wege erbracht werden. Nach den Ergebnissen. der wenigen Versuche, die ich in dieser Richtung angestellt habe, glaube ich, dass dieser Beweis thatsächlich zu erbringen ist. Vorerst war aber durch das Experiment die Annahme zu prüfen, ob nicht die in der Stärkescheide ete. enthaltene Stärke einen Re- servestoff vorstellt, der bei der geotropischen Wachsthumskrümmung aufgebraucht viii Die mit den Stengeln und Gelenkknoten ver- schiedener Pflanzen (auch mit Graskneteii) angestellten Versuche ergaben übereinstimmend, dass nach erfolgter geotropischer Krümmung eine Abnahme des Stärkegehaltes weder auf der Convex-, noch auf der Coneavseite zu constatiren ist. Die auf die angenommene Function der Stärkescheide direct abzielenden Versuche habe ich hauptsächlich mit den zu solchen Zwecken besonders geeigneten Internodiumbasen von Tradescantia virginica angestellt, die so wenig angeschwollen sind, dass man eigent- lich von Knoten nicht wohl sprechen kann. Nichts desto weniger sollen sie der Kürze des Ausdrucks halber so genannt werden. In methodischer Hinsicht sei bemerkt, dass die ca. 6 cm langen Stengelstücke, in deren Mitte sich der Knoten befand?) mit ihrem unteren Ende horizontal in durchlöcherte, mit nassem Sand gefüllte Zinkblecheylinder gesteckt wurden, die selbst wieder in grösseren Zinkkästen Anden der Boden dien war, um die Luft möglichst 1) ya PFEFFER, Pflanzenphysiologie. I. Aufl, 2. Bd., S. 818. 2) Entgegen den Angaben Konr’s (Bot. Ztg. 1900, Heft 1/2) und in Ueberein- stimmung mit BARTH fand ich, dass auch isolirte Knoten von Tradescantia virginiea vollkommen im Stande sind, sich geotropisch zu krümmen. Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 269 feucht zu erhalten, mit Wasser bedeckt. Die Versuchsobjecte waren stets verdunkelt. Die Temperatur betrug 21—23* C. Um jedem Einwande zu begegnen, der aus der Mógliehkeit. einer Reizperception und Reizfortleitung seitens des unterhalb des Knotens befindlichen Stengelstückes abgeleitet werden könnte, wurden jene Operationen, die am Knoten vorgenommen wurden, stets auch auf das angrenzende Stengelstück ausgedehnt. Bevor ich die angestellten Vorma beschreibe, ist tiven der anatomische Bau der Knoten von Tradescantia virginica in Kürze zu schildern. Die Knoten mittleren Alters, die allein ausgiebige geo- tropische Krümmungen zeigen, besitzen einen Durchmesser von 4 bis 5 mm. Unter der Epidermis befinden sich ringsherum breite, 5 bis 6 Zelllagen dicke Collenchymplatten, die durch schmale, meist zwei Zelllagen dieke Parenchymstreifen von einander getrennt werden. Unter dem Collenehym folgen bloss 3—4 Lagen von chlorophyll- armen Rindenparenchymzellen, sodann die Stürkescheide. Die Dicke der gesammten Rinde (Collenehym und Parenchym) beträgt ca. 0,3 mm An die Stärkescheide grenzt innen ein ein- bis zweischichtiger, noch ganz zartwandiger mechanischer Ring, und an diesen ein Kranz von 18—20 Gefässbündeln. Dann folgt das stärkereiche „Mark“ mit den übrigen zerstreuten Gefässbündeln *). Schon R. BARTH?) hat bei den Gelenkknoten der Commelinaceen nach allseitiger Entfernung der Collenchymplatten „stets eine sehr starke geotropische Aufwärtskrümmung beobachten können, die oft diejenige des unverletzten Knotens übertraf“. Wenn man bei Trades- cantia die Collenehymplatten mit einem Scalpell abzieht, so bleibt an denselben in der Regel der grósste Theil des Parenehyms hüngen, so dass die freie Oberflüche des Knotens nunmehr von 1—2 Paren- chymzelllagen gebildet wird, worunter sofort die Stürkescheide liegt. Solehe Knoten zeigen nun in der That eine fast ebenso energische geotropische Krümmung, wie an intacten Stengelstücken. Wenn man nun an derartig prüparirten Knoten mit einem Scalpell auch noch den Rest des Rindenparenehyms und die Stärkescheide ringsum vorsichtig abschabt?), so unterbleibt an solchen Stengelstücken die geotropische Aufwärtskrümmung vollständig. iese Versuche lehren also, dass das Mark zwar nach Verlust der Epidermis, des Collenehyms und des grössten Bo idi Rindenparenchyms die geotropische Krümmung 1) Ueber r den Gefässbündelverlauf bei den Commelinaceen vergl. DE BARY, Vergleichende Anatomie, S. 219ff. 2) Die geotropischen Wachsthumskrümmungen der Knoten. Inaugural-Dissertation Leipzig 1894 S. 37. 3) Nach Beendigung der Versuche wurde natürlich immer die Besch Controluntersuchung ausgeführt. 210 G. HABERLANDT: als actives Gewebe ausführt, dass es dazu aber nicht be- fáhigt ist, wenn ihm auch der Rest des Parenchyms und die Stärkescheide genommen werden. Daraus folgt, dass die Perception des Schwerkraftreizes nicht in dem activen ` Markgewebe, den Gefüssbündeln oder dem noch unent- wiekelten mechanischen Ringe, sondern nur in der Stärke- scheide, eventuell in den ihr anhaftenden Rindenparen- chymzellen erfolgen kann. Einige andere Versuche wurden in der Weise ausgeführt, dass mittelst eines entsprechend weiten Korkbohrers aus den betreffenden Knoten und Stengelstücken das Mark vorsichtig herausgebohrt wurde. Die Trennung der Gewebe erfolgte innerhalb des äusseren Gefäss- bündelkreises. Weder der periphere Hohleylinder, noeh der Mark- cylinder zeigten horizontal gestellt auch nur die geringste geotropische Aufwärtskrümmung. Bezüglich des peripheren Gewebscylinders ist dies bereits von BARTH festgestellt worden. Bei Berücksichtigung der früheren Versuche geht aus diesen hervor, dass in den peripheren Gewebepartien zwar die Reizperception erfolgt, dass sie aber nicht activ krümmungsfähig sind, während umgekehrt das Mark, welches das active Bewegungsgewebe vorstellt, den Schwerkraftreiz nicht zu percipiren vermag). ine dritte Reihe von Versuchen wurde mit den Knoten von Tradescantia virginica zu dem Zwecke durchgeführt, um festzustellen, ob die Reizperception im Plasmabelege sämmtlicher Längs- wände der Stärkescheidezellen erfolgen kann oder nicht. Wenn von einem Knoten und dem daran befindlichen Stengelstücke die peri- pheren Gewebepartien inclusive der Stärkescheide und der äusseren Gefässbündel bloss in einer Längshälfte abgetragen wurden, und wenn dann dieses Stengelstück so horizontal gestellt wurde, dass die intacte Längshälfte nach oben gekehrt war, so krümmte sich der Knoten so energisch nach aufwärts, dass der Krümmungsbogen nach 24 Stunden mehr als 90° (110—140?) betrug. Die Wirkungen der Gewebespannung und des Geotropismus summirten sich. Wenn da- gegen die intaete Längshälfte nach unten gekehrt war, dann war nach 24 Stunden eine Krümmung nach abwärts zu beobachten, die aber weitaus geringer ausfiel als im früheren Falle die Biegung nach oben. Der Krümmungsbogen betrug bloss 25—30?. Die Gewebespannung 1) Nachträgliche Anmerkung. Obige Versuche wurden sämmtlich Ende Mai und Anfang Juni vorgenommen. Bei einigen heuer Anfang Juli durchgeführten Versuchen trat zuweilen auch an operirten Knoten ohne Stürkescheide eine schwache geotropische Aufwürtskrümmung (um 10—15?) ein. Dann zeigten aber die Stärke- körner des Markes die von der Schwerkraft bewirkte Umlagerung. (Vergl die Anmerkung auf S. 264) Eine geringe geotropische Empfindlichkeit scheint also unter gewissen Umständen doch auch dem Mark zuzukommen. Ueber die Perception des geotropischen Reizes. 211 suchte den Knoten nach abwärts, der Geotropismus nach aufwärts zu krümmen. Da die Wirkung der ersteren jene des letzteren übertraf, so resultirte eine schwache Krümmung nach unten. Bei diesen Versuchen eombinirte sich die Auflagerung der Stärkekörner auf den äusseren resp. inneren Tangentialwänden der Stärkescheide mit der Auflagerung auf den radialen Wänden. Um nun zu sehen, ob auch die letztere Lagerungsweise für sich allein eine geotropische Krümmung ermöglicht, d. h. also, ob auch die Plasmahäute der Radialwände empfindlich sind, wurde aus einem Knoten und dem daran befind- lichen Stengelstück eine mittlere Lamelle von ca. 2'/, mm Dicke herausgeschnitten und so horizontal gelegt, dass auch die Schnittfläche horizontal lag. Nach 24 Stunden betrug die geotropische Aufwärts- krümmung 10°, nach 48 Stunden 20°. Bei einem anderen Versuche hatte sich die Lamelle nach 24 Stunden um ca. 40° aufwärtsgekrümmt. n der Stärkescheide und ihr physiologisch gleichwerthigen stärkeführenden Zellen orthotroper, negativ geotropischer Organe haben wir nach dem Vorausgegangenen die den unteren Querwänden anliegenden Plasmabelege, denen die Stärkekörner in der senk- rechten Normalstellung liegen, für unempfindlich zu halten. Die Plasmahäute der verticalen Längswände dagegen pereipiren den Druck der Stärkekörner, die bei schräger oder horizontaler Stellung des Organs auf ihnen lasten. Bei Tradescantia virginica sind nicht nur die tangentialen Längswände, sondern auch die radialen (d. h. deren Plasmabelege) empfindlich. Bei anderen Pflanzen (Senecio, Phaseolus, Faba, Pisum, Helianthus) scheint nach den Untersuchungen von SACHS, CZAPEK und NOLL, wonach aus Stengeln heraus- geschnittene Mittellamellen bei horizontal gelegener Schnittfläche die geotropische Aufrichtung „nicht selten“ unterlassen, die Empfindlieh- keit der radialen Plasmahäute geringer zu sein, oder ganz zu fehlen. Ob die Empfindlichkeit der Plasmahüute der Längswände in jeder Zelle von unten: naeh oben zunimmt oder nicht, kann hier nicht weiter erörtert werden. Nach den Beobachtungen CZAPEK's, wonach der geotropische „Krümmungseffeet noch über die Horizontallage hinaus bis rund 135° zunimmt“, dürfte die erstere Annahme zu- treffen. — Bezüglich der Empfindlichkeit oder Unempfindlichkeit der den oberen Querwänden anliegenden Plasmahäute, die bei umgekehrt verticaler Stellung des Organs von den Stärkekörnern belastet werden, enthalte ich mich jeder Vermuthung. Dass die hier vorgetragene Hypothese betreffs der Funetion ge- wisser stärkehaltiger Zellen und Gewebe als DtosystenBimlicher Perceptionsorgane für den Schwerkraftreiz auch auf diageotropische, speciell transversalgeotropische Organe anwendbar ist, bedarf keiner näheren Ausführung. Für die positiv geotropischen Wurzeln hat NEMEC ihre nühere Begründung in baldige Aussicht gestellt. Es 212 E. LEMMERMANN: lässt sieh nicht verkennen, dass gerade bei Wurzeln der Otocysten- hypothese Sehwierigkeiten entgegenstehen. Doch muss ich es vorerst NÉMEC überlassen denselben zu begegnen. Wie bei stärkelosen einzelligen Organen, die geotropisch krümmungsfähig sind, so z. B. bei den Sporangienträgern von PAyco- myces nitens, den Rhizoiden von Marchantia polymorpha, die Reiz- perception erfolgt, müssen künftige Untersuchungen lehren. An Stelle der Stärke können hier andere Kórnchen, ,Mikrosomen*, die specifisch schwerer sind als das Plasma, die Reizung der Hautschicht bewirken. Auch bei hóher entwickelten Pflanzen werden vielleicht nieht immer Stürkekórner diese Funetion übernehmen. Einzelkrystalle sowohl wie Krystalldrusen, ferner auch Kieselkörper mögen bisweilen als pflanzliche ,,Otolithen** fungiren. 32. E. Lemmermann: Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. Eingegangen am 25. Mai 1900. IX. Lagerheimia Marssonii nov. spec., Centratractus belonophora (Schmidle) nov. gen. et spec., Synedra limnetica nov. spec., Mars- soniella elegans nov. gen. et spec.'). (Aus der botanischen Abth. des städt. Museums in Bremen). In einer Planktonprobe aus dem Summt-See, welche ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. M. MARSSON (Berlin) verdanke, fand ieh eine ausserordentlich grosse Zahl zierlicher Planktonalgen, von denen ich folgende besonders hervorheben will: Golenkinia radiata Chodat?) Actinastrum Hantzschii var. fluviatile Schröder, Tetraödron limnetieum Borge, T. caudatum var. longispinum Lemm., Cyclotella Schroeteri Lemm., Synedra actinastroides Lemm., S. berolinensis Lemm., Chroococcus limneticus Lemm., Coelosphaerium pallidum Lemm., Poly- cystis incerta Lemm., Lyngbya contorta Lemm. Ausserdem enthielt die Probe noch drei neue Formen, welche 1) Der VIII. Beitrag erscheint im nächsten Hefte der Hedwigia. 2) Dass Golenkinia Chodat und Richteriella Lemm. sowie Franceia Lemm. und Phythelios Frenzel durchaus verschiedene Algengattungen sind, habe ich in Hedwigia 1898 nachgewiesen. Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. 273 ich als Lagerheimia Marssonü, Synedra limnetica und Marssoniella‘ elegans bezeichnen will. Die Gattung Lagerheimia wurde im Jahre 1895 von R. CHODAT begründet?) Die Zellen leben einzeln oder sind zu 2—8 von einer gemeinsamen Mutterzellhaut umschlossen. Jede besitzt eim scheiben- förmiges, wandständiges Chlorophor mit einem Pyrenoide Die Zell- haut ist mit warzenähnlichen Höckern besetzt, welche von Borsten gekrönt sind. Die Vermehrung geschieht durch zweiwimperige Schwärmsporen oder durch Theilung. Die aus der Mutterzelle ent- standenen „Autosporen“ erhalten ihre Borsten noch innerhalb der Mutterzellhaut. Bisher sind meines Wissens vier Arten beschrieben worden. Von diesen unterscheidet sich Lagerheimia Marssomii nob. dureh die Zahl und Anordnung der Borsten. Die Zelle besitzt nämlieh 6 Borsten, von denen zwei an den Enden inserirt sind, während die übrigen vier m der Mitte der Seiten kreuzförmig ein- ander gegenüberstehen. Uebersicht’). I. Zelle mit vier Borsten. 1. An jedem Zellende stehen zwei Borsten. a) Zelle cylindrisch, mit abgerundeten nden er et rc Aa, pendon Chodak. b) Zelle See A 0e. 5 L. subglobosa Lemm. 2. An jedem Zellende steht eine Borste, in der Mitte der Seiten stehen zwei einander gegenüber. . . L. wratislawiensis Schröder. II. Zelle mit sechs Borsten, von denen zwei an den Enden inserirt sind, während die übrigen vier in der Mitte der Seite kreuz- fórmig einander gegenüberstehen. . . . L. Marssonii Lemm. HI. Zelle an jedem Ende mit vier Borsten. . L. octacantha Lemm. Im 4. Hefte dieser Berichte hat W. SCHMIDLE eine neue borsten- tragende Alge unter dem Namen Schroederia ophora Schmidle beschrieben und abgebildet. Sie unterscheidet sich aber von der Gattung Schroederia durch das Fehlen des Pyrenoides?) und die Mehrzahl der Chlorophoren*). W. SCHMIDLE scheint anzunehmen, dass 1) „Sur le genre Lagerheimia*, Nuova Notarisia 1895. 2) Vergl. auch meine Arbeit in der Hedwigia 1898. 3) W. SCHMIDLE trennt gerade wegen des Fehlens eines Pyrenoides auch die Gattung Willea Schmidle von Staurogenia Kütz. ab. (Ber. der Deutschen Bot. Ges, Bd XVIII, S. 157.) 4) Ob Schroederia sich durch Quertheilung vermehrt, ist meines Wissens bisher nicht mit Bestimmtheit nachgewiesen worden; ich selbst habe noch keine Theilungs- zustände dieser Alge gesehen. BR. SCHRÖDER schreibt darüber: Sie „vermehrt sich, 274 E. LEMMERMANN: Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Schroederia ebenfalls mehrere Chlorophoren besitzt, doch hebt SCHRÖDER in seiner Beschreibung von Reinschiella setigera ausdrücklich hervor: „Sie hat einen gelbgrünen, wandständigen Chromatophoren.“. Ich halte Schr. belonophora Schmidle für den Vertreter einer neuen Gattung, welche ich als Centratractus') bezeichnen will. Die neue Synedra limnetica Lemm. bildet strahlig-büschelige, frei- schwimmende Colonien, welche aus 4—16 Einzelzellen zusammen- gesetzt sind, gehört also zum Subgenus Belonastrum Lemm.?) Sie unterscheidet sich von den bisher beschriebenen Arten durch die geraden, an den Enden nicht verschmälerten Valvarseiten, sowie durch ihre geringe Grösse. Marssoniella elegans Lemm. ist Vertreter einer neuen Gattung, welche ich zu Ehren meines Freundes, des Herrn Dr. M. MARSSON, benannt habe. Die Alge bildet kleine, freischwimmende, acti- nastrumähnliche Colonien, welche aus 4—16 radial gestellten Einzel- zellen bestehen. Die Zellen sind birnförmig und hängen mit den stumpfen Enden zusammen und zwar offenbar durch eine dünne Gallertschieht. Das Vorhandensein derselben habe ich aber bisher weder durch Färbung, noch dureh Tuschelósung nachweisen können. Der Zellinhalt ist ganz homogen und von blassblaugrüner Farbe; durch Färbung mit Methylviolett tritt ein kleiner, centralliegender Theil stärker hervor. Die Gattung hat eine gewisse Aehnlichkeit mit Lauterborniella elegantissima Schmidle?), unterscheidet sich aber davon dureh das Fehlen der Stacheln und die blaugrüne Färbung. Diagnosen der neuen Formen. 1. Lagerheimia Marssonii Lemm, nov. spec. Zellen oval, 8 u lang und 5 u breit, mit sechs ca. 25 u langen Borsten versehen, von denen zwei an den Polen inserirt sind, während die übrigen vier in der Mitte der Seiten kreuzförmig einander gegen- überstehen. Verbreitung: Summt-See. 2. Centratractus Lemm. nov. gen. Zellen freischwimmend, an den Enden mit je einem langen, am Grunde deutlich verdiekten, hohlen Stachel versehen, mit mehreren, soweit es mir scheint, durch Zweitheilung in der Mitte der Zelle senkrecht zur Längsachse“. (Ber. der Deutschen Bot. Ges. Bd. XV, S. 489). Er scheint demnach die Theilung selbst nicht mit aller Sicherheit verfolgt zu haben, spricht auch 1. c. einige Zeilen weiter von der „bisher aber noch unbekannten Fortpflanzung”. 1) Von x&vroov = Stachel und äroaxros = Spindel. 2) Ber. der Deutschen Bot. Ges., Bd. XVIII, S. 31. 3) Ber. der Deutschen Bot. Ges., Bd. XVIII, S. 149, Taf. VI, Fig. 2—3. Bass, s C. STEINBRINCK: Luftdurchlässigkeit der Zellmembran. 215 manchmal netzfórmig zerrissenen Chlorophoren. Pyrenoide fehlen. Vermehrung dureh Quertheilung. Centratractus belonophora (Schmidle) Lemm. Synonym: Schroederia belonophora Schmidle, Ber. der Deutschen Bot. Ges. Bd, XVII, S. 149, Taf. VI, Fig. 6-7. Zellen oval oder kurz vor der Theilung bisquitfórmig, 8—10 u (zuweilen bis 18 u) lang, 6—8 u breit. Verbreitung: Altrhein von Roxheim. 3. Synedra limnetica Lemm. nov. spec. Zellen zu 4—16 in freischwimmenden, strahlig-büscheligen Colonien vereinigt. Valvarseite gleich breit, nach den Enden nicht verschmälert, 1,9—1,5 u breit und 12—14 u lang. Verbreitung: Summt-See. 4. Marssoniella Lemm. nov. gen. Zellen meist zu strahlig-büscheligen Colonien vereinigt, birn- förmig, mit den stumpfen Enden zusammenhängend, mit homogenem, blaugrünem Inhalte und einem stärker färbbaren Centralkörper. Vermehrung durch Theilung. Marssoniella elegans Lemm. nov. spec. Zellen birnfórmig, 1,3—5 u dick, 5—6 u lang, blass blaugrün, zu 4—16 in strahlig-büscheligen Colonien vereinigt. Verbreitung: Summt-See. 33. C. Steinbrinck: Ist die Luftdurchlässigkeit einer Zell- membran ein Hinderniss für ihre Schrumpfelung ? Eingegangen am 25. Juni 1900. Ueber die Durchlässigkeit der Pflanzenmembranen für Gase sind meines Wissens die letzten ausgedehnteren Untersuchungen von WIESNER und MOLISCH ausgeführt worden. Der erste Satz ihrer Ergebnisse lautet nun in der eigenen Zusammenstellung derselben!) sehr kategorisch: „Die vegetabilische Zellhaut lässt unter Druck stehende Gase nicht filtriren, weder im lebenden, noch im todten, 1) Bot. Centralblatt 1889, XXXIX, S. 214 und 215. 216 C. STEINBRINCK: weder im trockenen, noch im wasserdurchtränkten Zustande“. Die Gasbewegung erfolgt vielmehr nach Satz 3 und 4 von Zelle zu Zelle „nur auf dem Wege der Diffusion“, und „jede Zellhaut lässt ein bestimmtes Gas desto rascher diffundiren, je reichlicher sie mit Wasser imbibirt ist.“ Nach Satz 5 lässt aber „die unverholzte und unverkorkte Zellhaut Gase im trockenen Zustande nfeht einmal in nachweislicher Menge diffundiren. Hingegen ist die verkorkte und verholzte Zellhaut befühigt, auch in EECH Zustande Gase auf dialytischem Wege durchzulassen“. PFEFFER hat in der „Pflanzen- physiologie“'), indem er an die älteren Versuche LIETZMANN’s?) er- innert, die obige Behauptung von der fast absoluten Undurchlässig- keit von Cellulosemembranen gemildert und nimmt nur eine „starke Herabsetzung der Durchlässigkeit“ beim Austrocknen an. Dagegen hat sich KAMERLING in der ersten der beiden Abhandlungen?), durch die er die Frage nach der allgemeineren Bedeutung der „Cohäsions- mechanik* in Fluss brachte, aus theoretischen Gründen wieder für die völlige Undurchlässigkeit ausgetrockneter Membranen, z. B. bei Moosblättern und dynamischen Zellen von Antheren und Sporangien, ausgesprochen. Er erklärt sich das Zustandekommen des luftdichten Abschlusses beim Verdunsten des Imbibitionswassers an der Hand der Micellartheorie dadurch, dass die Micelle der Membranen beim Wasser- verlust der letzteren fest an einander gesogen, und zwar durch Adhäsion in lückenlosem Anschluss mit einander verkittet würden. Bereits LIETZMANN hat aber darauf aufmerksam gemacht‘), dass die Micellar- struetur nach NÄGELT’s eigener Auffassung ein von Kanälchen durch- zogenes (Gerüst darstellen soll, wenn diese Gänge auch der mikro- skopischen Wahrnehmung entzogen seien. Der nachfolgende Bericht wird zeigen, dass diese Auffassung NÄGELI’s den Thatsachen im All- gemeinen besser entspricht, als die erwähnte Vorstellung KAMERLING's"). Die Frage, ob so ausserordentlich dünne Häutehen, wie es die unverdiekten Zellmembranen von Pflanzen sind, wirklich einen luft- diehten Abschluss gewähren können, ist nicht nur physikalisch, sondern bekanntermassen in verschiedenen Beziehungen auch biologisch inter- essant. An die Frage nach den Ursachen ünd der mechanischen Be- deutung des negativen Gasdruckes in den Wasserleitungsbahnen sei DI . Aufl, Bd. I, S. 165. 2) Ueber die Permeabilitàt vegetabilischer Zellmembranen in Bezug auf die atmosphärische Luft. Dissert., Berlin 1887. 3) Bot. Centralbl. ech , LXXII, S. 31—56 und 1898, LXXIII, Nr. 11, 12, 18. 4) 1. e. S. 51, wo a t die „Theorie der Gührung* S. 147 verwiesen ist. ) Auch der im Bot. Centralbl. 1897, LXXII, S. 54—56 von KAMERLING Vor: fochtenen Ansicht, die im Gegensatz zu den Lehrbüchern für Kork eine verhältniss- mässig hohe Luftdurchlässigkeit annimmt, kann ich nach meinen Erfahrungen nicht beipflichten, muss mich vielmehr in dieser Hinsicht durchaus LIETZMANN anschliessen, der die Durchlässigkeit des Korkes sehr gering gefunden hat. Luftdurchlüssigkeit der Zellmembran und Schrumpfelung. SH hier nur vorübergehend erinnert. Ich möchte dagegen besonders hervorheben, dass das Verständniss der Contractionserscheinungen pflanzlicher Gewebe, die ich kürzlich als ,Sehrumpfelungsvorgünge* bezeichnet habe, durch die Idee erschwert und verzögert worden ist, als ob hierbei der Luftdruck und die Permeabilität der Membran eine ausschlaggebende Rolle spiele. Im Banne dieser Auffassung stand z. B. WESTERMAIER, als er seine bekannte Abhandlung über Bau und Function des pflanzlichen Hautgewebes') abfasste. Dies geht u. a. aus folgenden Stellen derselben hervor: „Ist die Wand einer Zelle hinreichend stark, um dem äusseren Luftdruck Wider- stand zu leisten, so wird die Zelle bei hohem Wasserverlust nicht collabiren, sondern es tritt eine dem Turgor entgegengesetzte Spannung in der Zelle ein, und es entsteht in gre ein wanserlesmer. luftver- dünnter Raum“ (S. 59), sowie „Ist das Gewebe durch seinen Bau (Diekwandigkeit, Aussteifungsleisten), nach Art der Gefässe gegen Collabiren geschützt, so füllt es sich mit verdünnter Luft bei Wasser- abgabe; ist es dünnwandig, so collabirt es und vermindert sein Volum, ohne Luft eintreten zu lassen“ (S. 51). An dieses ältere Citat sei nur noch ein anderes aus einer erst jüngst erschienenen Abhandlung angeschlossen. In zwei interessanten Arbeiten „Ueber eine besondere Kategorie von Krystallbehältern“?) und „Die Krystallzellen der Ponte- deriaceen“®) hat ROTHERT von den Krystalizellen u. a. berichtet, dass ihre Wandungen nach dem Absterben fast lumenlos über dem Krystall eingefaltet sind. Ueber die Ursache der Faltung äussert ROTHERT nun in der Zusammenfassung der Resultate: „Die post- mortale Deformation ist dadurch zu erklären, dass die Zellmembran für Luft schwer permeabel ist“ *). Wenn es nun als ausgemacht gelten darf, dass lebende und todte Gewebe ihre Schrumpfelung selbst bei äusserster Luftverdünnung vollziehen*), der Druck der atmosphärischen Luft für die Faltung der embranen somit nicht mehr verantwortlich gemacht werden d, sondern an seine Stelle wahrscheinlich die Gobio und Adhäsion des Wassers zu setzen ist, so lässt sich die Erforschung der Frage ) PRiNGSHEIM's Jahrb. 1884, XIV., S. 43 ff. 2) Bot. Centralbl. 1899, LXXX, S. 1 ff. 3) Bot. Ztg. 1900, LVIII, Heft V/VI, S. 15 ft. 4) Bot. Ztg. Le '. 100. Vergl. auch aus der ersten Abhandlung S. 46: „Das Zustandekommen eines negativen Druckes in den Krystallzellen ist dadurch zu er- klüren, dass die Zellmembran für Luft schwerer permeabel sein muss, als für Wasser“, 5) Nachgewiesen habe ich dies bisher an den todten Geweben der Antheren, des Sonnenrosenmarkes und des Tragpolsters des Compositenpappus, sowie von lebenden Geweben an der Epidermis, dem Collenchym, dem Assimilationsparenehym und dem farblosen Rinden- und Markparenchym, theils in Blättern, theils in Stengel- organen. 218 C. STEINBRINCK: nieht umgehen, warum denn diese Molecularkráfte in manchen Fällen versagen, ehe sie an der Grenze der Leistungsfáhigkeit, die wir ihnen nach anderen Erfahrungen zuschreiben zu dürfen glauben, angekommen sind. Wenn wir sehen, wie die dieken Wände der Farnannulus-, sowie der Bank- und Stuhlzellen von Liriodendron-, Clematis, Magnolia- Antheren durch jene Moleeularkräfte gebogen werden, so setzt es uns in Verwunderung, wenn viel zartere Zellwandgerüste, so z. B. das des allbekannten todten Hollundermarkes'), beim Austrocknen formbestündig bleiben, also nieht schrumpfeln, auch wenn die Lumina vorher künstlich völlig mit Wasser erfüllt worden sind. Dies ist um so auffälliger, da ich umgekehrt bei Sonnenrosenmark, das Jahre lang in seinem natürlichen gespannten Zustand verharrt hatte, wenn es ebenfalls mit Wasser wieder völlig injieirt worden war, die Schrumpfelung auf keine Weise völlig unterdrücken konnte; denn selbst nach längerem Liegen in mehrfach erneuertem, durchaus wasser- freiem Alkohol und bei beschleunigtem Austrocknen in der „Luft- leere“ schrumpfelten die Stücke des Sonnenblumenmarkes stark ein, während diese Mittel bei Fritillaria- Antheren zur Verhinderung des Sehrumpfelns durchaus hinreichten. ie oben erwähnte Annahme ROTHERT's, dass die Permeabilität der Zellhäute hierbei von Einfluss sei (indem etwa eindringende Luft eine vorzeitige Unterbrechung der Cohäsion des Füllwassers der Zellen herbeizuführen vermag), scheint nun manches für sich zu haben. So lässt sich z. B. in diesem Sinne sehr einfach die Thatsache deuten, dass das Schrumpfeln manchmal weit ausgiebiger und präeiser bei lebenden, als bei todten Zellen (z. B. von Moosblättern) eintritt. Nach den übereinstimmenden Erfahrungen von LIETZMANN?) und WIESNER-MOLISCH?) ist ja der lebende Primordialschlauch eine für Luft nur schwer durchdringliche Hülle. Ich sah mich daher veranlasst, für einige Fälle eine besondere Prüfung der Luftdurchlässigkeit der Membranen vorzunehmen. Hinsichtlich des Zustandekommens der Schrumpfelung handelt es sich nun offenbar ev. um die Durchlässig- keit der imbibirten Zellhäute, und zwar hätte man dem Obigen entsprechend erwarten sollen, FA diese sich für Sambucus erholen grösser herausstellte als für Helianthus und die Antheren. Die Prüfung ergab jedoch nichts der Art, sondern eher das Gegentheil. Da ich ausserdem in scharfem Gegensatz zu den Eingangs erwähnten 1) Dass das jugendliche, saftige Hollundermark, wenn es freigelegt ist, sehr stark schrumpfelt, ferner, dass sein Schrumpfeln, wenn es innerhalb abgeschnittener Zweigstücke eintrocknet, nur durch den umspannenden Rahmen des festen Holz- mantels gehemmt wird, m schon in der vorigen Mittheilung (diese Ber. S. 214 und 224) ea worden. CB 3) L e 8. 215, Satz 2. eue a fal ern 77. UI ER e Ist Luftdurchlässigkeit einer Zellmembran ein Hinderaiss ihrer Schrumpfelung? 279 Resultaten von WIESNER und MOLISCH auch für den trockenen Zustand der unverholzten wie der verholzten*) Membranen eine sehr hohe Luftdurchlässigkeit gefunden habe, so scheinen mir diese Beob- achtungen der Mittheilung werth zu sein. 1. Versuche an trockenen Membranen von Fritillaria, Helianthus und Sambueus. Das Untersuchungsverfahren bestand darin, dass die Gewebe mit völlig wassererfüllten Lumina in möglichster Luftleere gänzlich aus- getrocknet”), nach kurzem Verweilen in Luft von atmosphärischer Spannung in Wasser getaucht und sofort auf ihren Luftgehalt (mit blossem Auge, Lupe und Mikroskop) geprüft wurden. Enthielten die Zellen nunmehr grosse Mengen von Luft, so konnte diese nur inner- halb der kurzen Zeitspanne während der Ueberführung aus der Luft- leere in das Wasser, und zwar nur durch die ganz trockene Membran eingedrungen sein. Ein Massstab für die Mens: der aufgenommenen Luft ergab sich auch aus dem Zeitraum, der nachtrüglich nóthig war, um dieselbe wieder durch Flüssigkeit zu verdrüngen, wenn die Ge- webe an freier Luft in Wasser eingetegt blieben. Ein etwaiger Ein- wand, dass die Luft nicht durch die Zellhaut selbst, sondern durch Risse derselben in die Lumina eingedrungen sei, wird dadurch abge- wiesen, dass die Gewebe der Antheren und des Sonnenrosenmarkes nach der Versuchsanstellung, nachdem sie sich wieder mit Wasser völlig gefüllt hatten, ordnungsmässig und in unvermindertem Grade wieder schrumpfelten; in geöffneten Zellen kann ja keine selbst- ständige Cohäsionswirkung zu Stande kommen. — Die Ergebnisse im Einzelnen waren folgende: a) Anthere von Fritillaria imperialis. Wollte man frische Antheren, die man eben der Blüthe ent- nommen hat, verwenden, so würden die Lumina der Zellen durch das Sehrumpfeln stark schwinden, beim Eintragen der Gewebe in Wasser aber wieder entsprechend zunehmen und somit bei der Prüfung nur kleinere Luftblasen aufweisen, die von der wirklichen Durob- lässigkeit der Zellhaut keine richtige Vorstellung zu gewähren ver- möchten. Daher benutzte ich nur Antheren, die längere Zeit in wiederholt erneuertem wasserfreiem Ale. abs. verweilt und daher, wie schon früher berichtet, beim Austrocknen in der Luftleere ihre ur- 1) Beim Mark der Sonnenrose und in den Klappen der Anthere von Fritillaria unperialis sind sämmtliche Zellen (nebst Verdickungen) unverholzt; das todte Hollundermark erweist sich mit Phloroglucin als mässig verholz 2) Zur Anwendung kam wieder der in diesen Ber. S.48 dieses Jahrg. erwähnte Apparat. . Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVII, 20 280 C. STEINBRINCK: sprünglichen Dimensionen nahezu ganz bewahrt und ihre Lumina demgemäss völlig offen erhalten hatten. Nachdem sie Stunden lang in der „Luftleere* belassen worden waren, verblieben sie etwa 30 Secunden in der atmosphärischen Luft. Nunmehr in Wasser untergetaucht blieben sie kreideweiss; Lupe sowohl wie Mikroskop zeigten die Lumina der Epidermis- sowie der Faserzellen mit Blasen gefüllt, die der Wand eng anlagen. Die völlige Verdrängung der Luft aus diesen Geweben nahm 4—5 Tage in Anspruch, während sie bei den natürlichen geschrumpfelten bekanntlich schon innerhalb einer Stunde, wenn nicht in wenigen Minuten, vollzogen ist. b) Todtes Mark von Sambueus nigra. Zur Verwendung kam solches Hollundermark, wie es zur Her- stellung mikroskopischer Schnitte benutzt wird. Wie dasselbe derart mit Wasser injieirt wurde, dass die Zelllumina damit gefüllt waren, wird im nächsten Abschnitt unter Nr. 2 beschrieben werden. Es wurden Prismen von quadratischer Querfläche und etwa 9:5:5 mm Kantenlänge geprüft. Trotz dieser Dimensionen war die Luft unter ähnlichen Verhältnissen wie bei Fritillaria sofort bis in das Innerste derselben eingedrungen. Denn wenn sie unter Wasser durchschnitten, und wenn ebenfalls in Wasser von einer dieser Schnittflächen aus eine Scheibe abgetragen wurde, so erwiesen sich die Zellen derselben auch in der mittleren Partie lufterfüllt. Beim Liegen der Prismen im Wasser, bezw. spüter in Alkohol, war die Luft im Inneren selbst nach drei Wochen noch nieht absorbirt*). ec) Todtes Mark von Helianthus annuus. Auf Seite 278 ist bereits erwähnt, dass es mir nicht möglich war, ganz ungeschrumpfeltes Mark zum Versuche zu verwenden; ich musste mich mit solchem begnügen, dessen Contraction ungefähr auf die Hälfte der gewöhnlichen herabgesetzt sein mochte, und war daher auf dünnere Scheiben von etwa 5:5:2,5 mm Kantenlänge ange- wiesen. Verfahren und Ergebniss waren ähnlich dem bei Sambucus; selbstverständlich wurde jedoch die eingedrungene Luft der Probe- stücke vom Wasser rascher absorbirt, da in an eine elastische Dehnung der Gewebe eintrat. E ;waren die Proben z. Th. nach 32 Bed noch nicht luftfrei, während bei Stücken, die in freier Luft unter gewöhnlichen Umständen völlig geschrumpfelt waren, die Verdrüngung der Luft nur wenige Stunden beanspruchte. 1) Dass die Blasen wirklich aus Luft bestanden, wurde in mehreren Fällen nach dem ScHRODT'schen Verfahren (diese Ber. 1898, S. 322) durch Zerstórung der Zellwünde mittelst concentrirter Schwefelsäure unter dem Mikroskop festgestellt. Der Versuch erscheint jedoch überflüssig, denn die etatem unter 2 ergeben, dass verdünnte Luft rasch durch Wasser verdrängt wird aaan Ist Luftdurchlássigkeit einer Zellmembran ein Hinderniss ihrer Schrumpfelung? 281 Hiernach scheint mir also nicht nur die verholzte Zellhaut des Hollundermarkes, sondern auch die Cellulosemembran des Markes der Sonnenrose und der Antheren bei völliger Trockenheit in hervorragendem Masse luftdurchlässig zu sein. 2. Versuche mit imbibirten Membranen von Fritillaria, Sambucus und Helianthus. Die im Vorigen beschriebene Versuchsanstellung lässt sich mit dem benutzten Apparate auch dahin abündern, dass man lufterfüllte Antheren- und Markgewebe in trockenem Zustande der ,Luftleere* aussetzt und dann innerhalb derselben in Wasser bringt. Wenn die trockenen Wandungen wirklich so durchlässig sind, wie es nach der vorgehenden Schilderung erscheint, so muss wührend ihres Ver- weilens in dem „trockenen Vacuum“ die Binnenluft der Zellen sehr rasch entweiehen. Werden diese Gewebe nun erst nach dem Ein- bringen in Wasser dem Drucke der atmospärischen Luft ausgesetzt, so ist zu erwarten, dass das Wasser nunmehr sehr rasch in ihre Zellen hineingepresst wird. Ich habe dies in der That bestätigt ge- funden und das bezeichnete Verfahren benutzt, um die unter 1 be- sprochenen Markgewebe in kürzester Zeit mit Wasser zu injiciren. Sie sind in diesem Zustande völlig durchscheinend, so dass ein etwa anfänglich im Inneren der Markprismen oder -cylinder verbliebener lufthaltiger Kern sich deutlich durch seine weisse Farbe abhebt und natürlich besonders stark hervortritt, wenn man die Gewebsstücke nochmals in den luftverdünnten Raum bringt, wo sich die noch ein- geschlossenen Blasen verdünnter Luft ausdehnen kónnen. Durch mehrmalige Wiederholung des Spannungswechsels der verdünnten und der atmosphärischen Luft gelingt es bei dem angegebenen Verfahren meist leicht, auch den letzten Luftrest zu beseitigen. Ueber die Luftdurchlässigkeit der imbibirten Membranen sagen diese Versuche jedoch nichts Sicheres aus. Die eben geschilderte Aufhellung der weissen lufthaltigen Kerne im Inneren braucht ja nicht darauf zurückgeführt zu werden, dass die Luft aus ihnen durch das wasserdurchtränkte Gewebe hindurch entwiche. Es ist vielmehr wahrscheinlich, dass auch im Inneren der trockenen Markgewebe von Anfang an eine starke Luftverdünnung entstanden ist. Der Luftdruck der Atmosphäre hat aber nicht hingereicht, um das Wasser durch die zahlreichen Zellmembranen der äusseren Partien bis dahin zu pressen. Bei nochmaligem Wechsel des äusseren Druckes wird das Füllwasser der Zellen, die an den lufthaltigen Kern anstossen, dann weiter vorgeschoben, und, soweit es vordringt, die Luft des Kernes, 90* 282 [p To €. STEINBRINCK: wegen der sehr geringen Spannung, die ihr noch verblieben ist, rasch absorbirt'). Um klare Resultate über die Durchlässigkeit der imbibirten Membranen zu erhalten, muss man somit die Objecte erst verwenden, nachdem sie einige Zeit im Wasser gelegen haben. Der weitere Bericht schliesst sich am bestem an die einzelnen Versuchsobjeete an. a) Fritillaria-Anthere. Es ist nicht empfehlenswerth,. die natürlichen trockenen Antheren zum Versuche zu verwenden, da ihre Binnenluft bei der eben erwähnten vorgüngigen Imbibition in Folge der elastischen Sehwellung zu schnell geschwunden sein würde. {Es kamen daher auch hier, wie bei dem Ver- suche 1a), nur Antheren zur Verwendung, die aus absolutem Alkohol in die ,Luftleere* übertragen und, dort ausgetrocknet, nahezu uncontrahirt geblieben waren. In diesem Zustande waren sie wochenlang trocken aufbewahrt worden, hatten sich mithin inzwischen vóllig mit Luft ge- füllt und wurden nun eine Viertel- bis eine ganze Stunde lang in Wasser getaucht. Sie wurden dann, in Wasser liegend, an die „Luft- leere“. angeschlossen und verblieben dort einige (bis 5) Minuten. Sobald hierauf die atmosphärische Luft wieder zugelassen wurde, zeigten ihre Klappen momentan eine eigenthümliche Bewegung. Sie schluken sich nämlich plötzlich nach aussen um, bis die Klappen jedes Faches, ebenso wie die der aufgesprungenen Antheren offener Blüthen, fast flach gestreckt waren und die Nachbarklappen des anderen Faches mit der Aussenseite berührten. Im Zeitraum von etwa einer halben Minute machten die Klappen aber eine rückgängige Bewegung, so dass die Fächer von Neuem abgeschlossen waren. Und nun waren die Antherengewebe inzwischen auch schon gänzlich (oder bis auf kleine Bläschen) luftfrei und wassererfüllt geworden. Die Erklärung dieser Vorgänge liegt auf der Hand. Es ist bereits früher erwähnt, dass unter gewöhnlichen Verhältnissen die Ver- drängung der Luft durch Wasser bei den beschriebenen Antheren mehrere Tage beansprucht. Hier ist aber die Luft aus den Zellen durch die feuchten Membranen offenbar innerhalb weniger Minuten fast vollständig entwichen. Als nunmehr die äussere Atmosphäre ein- wirkte, presste ihr Ueberdruck die Faserzellen zusammen und faltete sie in ähnlicher Weise, wie es sonst durch den Cohäsionszug des flüssigen Zellinhaltes zu geschehen pflegt. Der Filtrationswiderstand der Membranen gegenüber dem Wasser war nämlich zu gross, als dass dieses augenblicklich in genügender Menge hätte eindringen können; daher mussten sich die Antherenfächer ebenso wie beim 1) Diese Auseinandersetzungen beziehen sich zunächst auf das Hollundermark; beim Mark der Sonnenrose kommt noch ein Umstand hinzu, der weiter unten seine Besprechung findet. Ist Luftdurchlässigkeit einer Zellmeinbran ein Hinderniss ihrer Schrumpfelung? 283 Schrumpfeln weit öffnen. In kurzer Zeit aber wurde der Widerstand der Membranen überwunden; das Wasser drang überall in die Lumina ein und absorbirte die noch vorhandenen Luftreste rasch, so dass die Klappen sich nicht allein schlossen, sondern bei geeigneter Versuchs- anstellung sofort auch luftfrei waren. Nach dem vorgetragenen Resultat scheint mir in diesem Falle auch für die imbibirte Membran die hohe Luftdurchlüssigkeit ausser Zweifel zu stehen. Man wird nämlich nicht einwenden können, dass die Zellháute der Antheren nach einer Stunde Liegens im Wasser noch nicht genügend imbibirt gewesen wären. Denn dass sich bei den nichtgeschrumpfelten Antheren die Imbibition der Klappen') sehr rasch vollzieht, geht aus folgender Beobachtung hervor. Benetzt man solche auf die angegebene Art behandelte Antheren, deren Fächer mehr oder weniger weit geóffnet sind, mit Wasser, so schliessen sich diese schon in wenigen Minuten, ein Vorgang, der zweifellos nur bei genügender Imbibition der Membranen möglich ist. Die zum Ver- suche benutzten Antheren hatten aber vorher etwa die acht- bis dreissigfache Zeit im Wasser zugebracht! ` b) Mark von Helianthus. Es wurden aus dem natürlichen, seidigen, ausgespannt getrock- meten Marke einer Sonnenrose, das ich von der Mitte der neunziger Jahre her besitze, Würfel von etwa 5 mm Kantenlänge geschnitten und diese zuerst trocken der „Luftleere“ ausgesetzt. Nach etwa einer Minute wurden sie darauf im „Vacuum“ in Wasser gesenkt und wenige Minuten darin belassen. Auch sie wurden durch die nach- folgende Wirkung des Atmosphärendruckes stark zusammengepresst, so dass namentlich die Flächen eingedrückt waren. Da die Zellen hier keine Aussteifungen besitzen, so dauerte es erheblich längere Zeit als bei der Anthere von Fritillaria, bis sie sich elastisch wieder gestreckt hatten. Sie waren aber nun zum grossen Theil wasser- gefüllt. Die Beseitigung des lufthaltigen Kerns geschah dann auf die S. 281 angegebene Weise. Ganz anders war der Verlauf des Versuches jedoch, wenn die Markwürfel vor demselben eine Zeit lang in Wasser gelegen hatten. Die Verdrängung der Luft war schon sehr erheblich erschwert, wenn sie etwa fünf Minuten, sie gelang überhaupt nicht mehr, wenn sie ungefähr eine Stunde in Wasser zugebracht hatten. In solehen Fällen wurden nur die Kanten oder die äusserste Zone durchscheinend, das Uebrige blieb weiss und lufthaltig. Das Ergebniss änderte sich auch nicht wesentlich, wenn ich die Dimensionen der Markkörper stark herabsetzte, 1) Man beachte, dass sie flächenartige Organe sind, die nur aus 2—3 Zelllagen bestehen und beiderseits dem Angriff des Wassers ausgesetzt sind, 984 C. STEINBRINCK: Luftdurchlässigkeit der Zellmembran und Schrumpfelung. Hiernach scheint mir die Luftdurchlässigkeit der imbibirten Zellhaut des Sonnenrosenmarkes erheblich geringer zu sein als die der trockenen und als die der imbibirten Membranen der Antheren. c) Mark von Sambucus, Vom Hollundermark ist im Hinblick auf das Unterbleiben der Sehrumpfelung bei ihm besonders bemerkenswerth, dass ich nach seiner Behandlung in der „Luftleere“ niemals eine Compression des- selben bei der Einwirkung des äusseren Luftdrucks beobachtet habe. Oftmals wurde, wenn die Markkórper trocken der Luftleere ausgesetzt gewesen waren, ehe sie mit dem Wasser in Berührung kamen, dieses dureh den atmosphärischen Druck. sofort durch das ganze Prisma ge- presst, so dass eine zweite Behandlung nicht nóthig war. Jedoch verhielten sich im Uebrigen die Hollundermarkproben verschiedener Herkunft merkwürdig verschieden. Ueber die Ursache dieser Unter- ` schiede vermag ich noch keine Auskunft zu geben. Ich stelle daher nur die wichtigsten fest. Meist trat auch hier der Widerstand der durchfeuchteten Membranen gegen die Luftverdrängung stark hervor. Ja in einem Falle wollte mir selbst die Injeetion der äussersten Zone kaum gelingen, als ich todtes Mark benutzte, das ich eben erst aus einem lebenden vorjährigen fingerdicken Aststumpf herausgelöst hatte. Dasselbe war, wohlgemerkt, nicht vorher in Wasser gelegt worden, sondern seine Membranen waren bei dem steten Regenwetter der letzten Woche offenbar von Natur genügend durchfeuchtet gewesen, ohne dass dies äusserlich wahrnehmbar geworden wäre. Die Injection gelang dagegen vollständig, als derselbe Markeylinder, herausgeschält, etwa 18 Stunden an der freien Luft gelegen hatte. Dieses Ergebniss, sowie zahlreiche andere stimmten also ganz mit denen bei Helianthus überein: Die Membran erscheint danach im trockenen Zustande weit durehlàssiger für Luft als im feuchten. Jedoch wichen Markeylinder unserer physikalischen Sammlung, die etwa 20 Jahre trocken gelegen und ebenfalls bisher als Hollundermark gegolten haben, in ihrem Verhalten erheblich von dem geschilderten ab. Sie wurden nämlich beim ersten Male sofort ganz von Wasser durchdrungen, gleichgültig, ob sie einen Tag lang oder einige Minuten oder überhaupt nicht im Wasser gelegen hatten. Erwähnenswerth ist übrigens, dass auch dieses Mark ebenso wenig schrumpfelte, wie die übrigen Proben von Hollunder. Jedenfalls lässt sich aus diesen Mittheilungen eine Abhängigkeit der Schrumpfelung von der Luftdurchlässigkeit der Membranen nicht entnehmen. Man möchte versucht sein, eher die Verholzung des ausgewachsenen Hollundermarkes als Ursache für das Ausbleiben seiner Schrumpfelung heranzuziehen. Zwar haben ja die Versuche D. PRIANISCHNIKOW: Temperatur und Energie des Eiweisszerfalls. 285 von SCHELLENBERG!) wiederum ergeben, dass die absolute Festigkeit der Membranen durch die Verholzung nicht nachweislich wächst. Sollte es aber nicht denkbar sein, dass die Verholzung eine Zell- membran in ähnlicher Weise beeinflusst, wie etwa die Appretur seitens der Büglerin unsere Weisswäsche, d. h. dass durch sie die Starrheit und Biestickkeii der Widerstand gegen Faltung und Zer- knitterung, in weit höherem Grade vermehrt wird, als die absolute F eux Dann hätte vielleicht KAMERLING Recht, wenn er in Anlehnung an SCHELLENBERG die Verholzung als ein Mittel be- zeichnet hat, um die Grósse und Form der abgestorbenen Zelle zu erhalten?). In der That habe ich bei Antheren und Sporangien die Membranpartien, die beim Schrumpfeln Falten werfen, durchweg unverholzt gefunden. Jedoch kann ich nicht unterlassen zu erwähnen, dass ich auch bei den todten, nach Möglichkeit injieirten äusseren Markpartien von Syringa keine Schrumpfelung hervorrufen konnte, obwohl sie unverholzt sind. — Dass die Verkorkung für die Schrumpfe- lung kein unbedingtes Hinderniss bildet, scheint daraus hervorzugehen, dass die gefalteten Wandungen der Krystallzellen nach ROTHERT ge- wöhnlich verkorkt sind. (Bot. Centralbl. 1899. LXXX: Ueber eine besondere Kategorie von Krystallbehältern, S. 7 des Sep.-Abd.). Nachträgliche Bemerkung. Da ich neuerdings an diesjährigen Zweigen junges Holz wiederholt stark geschrumpfelt gefunden habe, das weit intensivere Phloroglueinreaction gab, als das Heer so erscheint die oben erwühnte Vermuthung hinsichlieh der Wirkung der Verholzung doch sehr zweifelhaft! 32. D. Prianischnikow: Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Energie des Eiweisszerfalls. Eingegangen am 26. Juni 1900. In einer meiner früheren Arbeiten?) gelang es mir zu zeigen, dass der Zersetzungsgang der Eiweissstoffe wührend der Zeit derselben Gesetzmässigkeit unterliegt, wie der Athmungsprocess, d. h. beginnend mit einer kaum bemerkbaren Tagesabnahme wächst er zu einem sehr raschen Verbrauch heran, so dass am 8.—10. Tage des Keimens in 24 Stunden 10—12 pCt. der ganzen vürhandélien. Eiweissmenge 1) Pringsh. Jahrb. 1896. XXIX S. 237 ft. 2) Bot. Centralbl. 1898. LXXII. S. 11 des Sonderabdruckes. 8) Landwirthschaftliche Versuchsstationen, 1999, Bd. 52 286 D. PRIANISCHNIKOW: schwinden kann; später verlangsamt sich dieser Process wieder, und man kann Dehatipten, dass er seine eigene „grosse Curve* besitzt. In dieser Mittheilung will ich einige Resultate meiner Versuche über den Einfluss der Temperatur auf den Gang des Eiweisszerfalls bei der Keimung darzulegen suchen. Der Einfluss dieses Factors auf zwei andere wichtige Processe, auf den Athmungs- und Wachsthumsprocess, ist ziemlich genau er- forscht, und die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Fällen sind genugsam angedeutet: während für das Wachsthum sich ein gewisses Optimum (am häufigsten 28? C.) bemerkbar macht, fährt die Energie der Athmung fort, sich auch bei weiterer Erhöhung der Temperatur zu vergrössern. Es schien mir von Bedeutung zu untersuchen, wie sich die ent- sprechende Curve für den Process des Eiweisszerfalls gestalten wird, ob sie auch hier der Athmungseurve analog sein wird, wie es sich beim Untersuchen des Einflusses des Alters der Keimlinge heraus- stellte, oder nicht. Die früher beschriebenen Versuche haben gezeigt, dass der Eiweisszerfall im Verlauf von 24 Stunden in der Periode der grössten Energie leicht bemessen werden kann, während in der Periode des Zurücktretens die Grösse des 24-stündlichen Zerfalls ziemlich klein sein kann, sie kann sich sogar der Fehlergrenze der üblichen Be- stimmungsmethoden nähern; desto schwieriger wäre es in solchen Fällen die Differenz der Zerfallsenergie, welche durch Verschieden- heit der Temperatur hervorgerufen ist, zu bestimmen. Daraus sieht man, dass der Versuch mehrere Tage dauern muss, oder wenigstens mit einem solchen mehrtägigen Versuch muss man beginnen, um leichter den Einfluss der Temperatur bemerken zu können. Die Anordnung der Versuche war folgende: Die Erbsenkeimlinge wurden auf ein Netz gepflanzt, welches “auf einem Glasringe ausgespannt war und wurden in einem Glas: cylinder (d—h—20 em) so placirt, dass ihre Wurzeln im Wasser lagen; dass Wasser bildete eine Schicht von etwa 4cm auf dem Doden des Cylinders. Von oben wurden die Cylinder mit einem am Rande angeschliffenen Glasdeckel verschlossen; durch den Tubulus im Deckel wurde ein Gummistöpsel mit zu- und abführenden Glas- róhren eingestellt, wobei das zuführende Rohr mit einer langen Zinn- róhre dureh einen Gummischlauch verbunden wurde; das Zinnrohr umwand 7—8 mal den Glaseylinder spiralfórmig, damit die zu- strömende Luft die Temperatur des umgebenden Wassers annehmen konnte. Vorher ging die Luft dureh vier Colonnen mit Bimsstein- stückchen, welche mit Natronlauge angefeuchtet waren. Der ununterbrochene Luftstrom wurde mit Hilfe einer Wasser- pumpe unterhalten. Einfluss der Temperatur auf die Energie des Eiweisszerfalls. 981 Gewöhnlich wurden drei Portionen Pflanzen zu je 100 Exem- plaren genommen, ein Theil blieb bei Zimmertemperatur (ca. 20 °), der zweite Würde einer Temperatur von 28° ausgesetzt und der dritte einer Temperatur von 35—37 °. Zu diesem Zweck wurden die Glaseylinder mit den Pflanzen in geriumige Wasserbüder gestellt, welehe durch Gas erwürmt und mit Thermoregulatoren (nach REICHARDT) versehen wurden. Von oben wurden die Behälter, welche als Wasserbüder dienten, mit einem Pappdeckel zugedeckt, so dass die Pflanzen sich im Dunkeln be- anden. Die Schwankungen der Temperatur waren gewöhnlich nicht grósser als ein Grad auf der einen oder der anderen Seite, was ich für meine Zwecke für genügend eraehtete. Gewöhnlich dauerte der Versuch 4—5 Tage; in einigen Fällen wurden täglich Bestimmungen der anadesühiedenen Kohlensáure gemacht. Nach Beendigung des Versuches wurden alle drei Portionen rasch und gleichzeitig getrocknet, unter für alle Formen identischen Bedin- gungen (auf ein und demselben Regal eines gerüumigen Trocken- schranks). Die Analyse wurde ganz wie bei den früher beschriebenen Versuchen gemacht. Indem ich die Beschreibungen der vorläufigen und nicht ganz gelungenen Versuche unterlasse, werde ich hier die Resultate von drei Versuchen mittheilen, bei denen es mir gelang, eine gleich- mässigere Temperatur zu unterhalten. Versuch I (8.—13. Juni 1899). Alter der Keimlinge bei Anfang des Versuches acht Tage, Versuchsdauer fünf Tage. usammensetzung der Keimlinge vor dem Versuch: von lufttrockner Substanz von Gesammtstickstoff Ct. pCt. Gesammtstickstoff . . . 4,69 100,00 Eiweissstiekstoff . . . . 3,65 17,8 Asparaginstickstoff . . . 0,203 4,33 Zusammensetzung der Keimlinge nach dem Versuch: b) c) Portionen: bei 20° C. bei 28? C. bei 341—936? C. pet. pCt. pCt. Gesammtstickstoff . . . » 4,96 5,16 5,36 Eiweissstickstoff . . . . - 3,51 3,16 3,04 Asparaginstickstoff . . . . 0,351 0,532 0,626 In Procenten vom Gesammtstickstoff: Ew N.... oL. 10,7 61,3 56,7 Asparagin-N.. .. 2... 7,18 10,33 11,66 288 D. PRIANISCHNIKOW : Es ist also wührend des Versuches verloren: a) b) c) bei 20° C. bei 28° C. bei 34—86° C. pCt. pet. pCt. T 16,5 f 21,1 vomEiweiss- stickstoff Es waren gebildet von Asparagin: 2,85 6,60 1,83 Davon berechnen sich tägliche Schnelligkeiten des Eiweiss- verlustes und der Asparaginbildung: a) b) c) bei 20? C. bei 28°C. bei 35? C. C pCt. pCt. pCt. Eiweissverlust . . . . .. 1,42 3,30 4,22 — in Asparaginbildung. . . . . 0,57 1,20 1,48 PLN Versuch II (4.—9. Juli). Alter der Keimlinge im Anfang vier Tage, Dauer des Versuches fünf Tage. Zusammensetzung der Keimlinge vor dem Versuch: von lufttrockner Substanz von Gesammtstickstoff Ct Ct. p 1 Gesammt-N.. . . . . . 3,15 100,00 Erde. viv ss 3,24 86,40 Asparagin-N. ..... 0,119 3,18 Zusammensetzung der Keimlinge nach dem Versuch: a) b) €) Portionen: bei 99,5? C. bei 28° ©. bei 85—36° C. : : pCt. Gaammte-N,. ....., 4,18 4,28 4,58 o] e A dE 2,99 2,88 2,92 1 Asparagin-N.. . . . . . . ^ 0,161 0,261 0,364 oder in pCt. vom Gesammtstickstoff Eiweiss-N ne, 12,89 66,12 64,40 Asparagin-N.. 2l 3,89 6,94 8,08 In acht Tagen: Eiweissverlut `... 14,01 20,28 22,00 Asparaginbildung. . . . . 0,40 3,06 4,85 Für 24 Stunden berechnen sich folgende Schnelligkeiten: a) ) c) bei 22,5? C. bei 98? C. bei 85—36° C. DCL pCt. pCt. RI Eiweissverlut . . . . . . 2.80 4,05 4,40 i Asparaginbildung. . . . . 0,14 0,61 0,97 Einfluss der Temperatur auf die Energie des Eiweisszerfalls. 989 Versuch III (9.—14. Juli). Alter der Keimlinge neun Tage, Dauer des Versuches fünf Tage. Zusammensetzung der Keimlinge vor dem Versuch: pet. pCt. Gesammtstickstoff . . .. .... 4,13 — ENSBMNA E KOR vides 2,99 oder 72,39 vom Gesammt-N. Nach dem Versuch: a) b) c) bei 19? C. bei 29? C, bei 86—38? C. pCt. pCt. pet Gesamt N., o e 1.5 v, 3,86 4,13 4,22 ee E N 2,58 2,51 2,33 Eiweiss-N. in pCt. vom Ge- sammtstickstoff. . . . . 65,54 60,19 55,45 Es war also wührend des Versuchs verloren: 6,85 11,60 16,94 oder pro Tag: 1.37 2,32 3,39. Diese Versuche zeigen übereinstimmend, dass bei Erhóhung der Temperatur die Energie des Eiweisszerfalls und der Asparaginbildung wüchst, wobei eine Steigerung der Temperatur auf mehr als 28? C. (und zwar bis 35—37°) dieselbe Wirkung ausübt. Es ist folglieh die Abhüngigkeit der Zerfallsenergie von der Temperatur eher derjenigen analog, welche für den Athmungsprocess festgestellt ist und entspricht durchaus nicht der Abhängigkeit, welche zwischen der Temperatur des Mediums und der Energie des Wachs- thums besteht. Dies ist noch eine Eigenthümlichkeit, durch welche die zwei Grundprocesse (der Verbrauch der stickstofffreien und stickstoffhaltigen Stoffe, die Athmung und der Eiweisszerfall) sich nähern; sie muss beim Aufstellen von Hypothesen über das Wesen der Athmung in Betracht gezogen werden. . Die beschriebenen Versuche constatiren nur, dass bei 35° C. die Energie des Eiweisszerfalls und der Asparaginbildung hóher ist, als bei 28°C. Es wäre jedoch schwer auf Grund derselben zu bestimmen, ob die drei Punkte der Curve (bei 20, 28 und 35?) eine gerade Linie bilden, oder ob sie eine Krümmung nach der einen oder anderen Richtung hat. Ungeachtet der Schwierigkeit der Bestimmung von kleinen Quantitäten und noch kleinerer Differenzen zwischen ihnen glaube ich doch, dass es sogar vermittelst der bestehenden Me- thoden möglich sein wird sich der Lösung dieser Frage durch neue Versuche zu nähern. Moskau, Landw. Institut. 290 D. PRIANISCHNIKOW: Analytische Belege. Versuch I (8.—13. Juni 1899). = Ze Angewandte | Schwefel- | Entsprech. à Ek Substanz- säure Stickstoff- N Mittel- 8 > menge ly, norm. menge in Procent zahlen s oO z g ccm mg 0 | a) 00:2 30,5 42,47 4,18 | 4,69 S b) 0,7207 24,0 23,60 4,66 SEI I | a) 0,914 24,7 34,58 500 || 496 E 5) b) 0,9427 33,2 46,48 4,93 J E: S | H | a 0,9638 35,4 49,84 5,17 ka b) 0,7620 28,0 39,90 5,14 5,16 23 c) 1,1198 41,3 57,82 5,16 lI 5 III | a) 0,5535 32,8 45,92 5,38 | UE b) 1,3900 53,0 74,20 5,34 5,96 c) 1,1215 42,9 60,66 5,35 | 2 0 a) 0,8928 23,6 33,04 3,69 | T "oe b) 1,4320 31,0 51,80 3,62 ; EES ET I a) 0,8882 22,3 31,22 3,51 ! 3.51 ck 5 b) 1,5535 39,0 54,60 3,51 : E $ ZI IH | a) 4485 33,0 46,20 3,19 | 346 853 b) 1,3043 29,2 40,88 3,18 : 3 III | a) 1,4498 81,1 43,54 3,03 | 2.04 b) 1,3080 28,6 40,04 3,06 k e 0 a) 10 1,5 10,50 0,210 | Dës? SÉ b) 10 7,0 9,80 0,196 t : -© o2 E 25 Si! a) 10 12,5 17,50 0,350 ! 0,357 SS 2 b) 10 13,0 18,20 0,364 un EES: a) 10 19,0 26,60 0,532 a z E | 0,532 ers b) 10 19,0 26,60 0,532 < 2 III 9. 1 15,4 21,46 0613 ||. $96 Ki b 7 16,0 22,40 0040 H. Versuch II (4.—9. Juli). 5 0 | a) 1,0010 26,6 31,94 3,19 | 97 B e b) 0,6971 18,9 26,46 3,79 donet: SA | I 9100 30,1 42,14 4,14 | 413 S S b) 0,7448 22,0 30,80 4,13 : £ = II | a) 0,7162 21,9 30,66 4,28 ) 438 23 b) 0,9978 80,6 42,54 4,29 i a E III | a) 0,9207 30,0 42,00 4,56 | 453 z b) 0,1910 25,5 35,70 ' Abi . 1) 0 bedeutet die Pflanzen vor dem Versuch, I entspricht den Pflanzen bei Zimmertemperatur, II der Temperatur von 28?, III von 35? C. Einfluss der Temperatur auf die Energie des Eiweisszerfalls, 29r = Angewandte | Schwefel- | Entsprech. : EK Substanz- säure Stickstoff- N Mittel- E > menge IL norm. menge in Procent zahlen © Z g cem mg 3 O | a) 0,8707 20,9 28,28 3,24 | Er PR: b) 0,8215 19,0 26,60 3,24 , e ess] I | a) 12090 26,0 86,40 3,01 en e , , y ` E E iB b) 1,4892 30,9 48.26 ag ] 99 ggal I | a) 1,4650 29,5 41,30 2,82 | dad SE b) 1,1177 22,8 37,92 2,85 , e III | a) 1,5132 31,3 43,82 2,89 | 29 E b) 1,6480 34,9 48,86 2,96 , 2 0 a) 10 4,3 6,02 0,120 | S b) 10 42 5,88 0,118 T" sag ks Zi I a) 10 5,8 8,12 0,162 | eat z ER b) 10 5,7 1,98 0,160 ; Sinn o» 1 9,3 13,02 0,260 | imd EFE b) 10 9,8 13,72 nu gd S IMI. 8,7 12,18 098 || age E 5 4 9,5 13,30 Qe Hl Versuch III (9.—14. Juli‘) LE I a) 1,0178 28,0 39,20 3,85 bu 86 SS b) 0,8437 EH 32,90 3,88 | o RH 38 | II | a 0,6309 18,7 26,18 415 a 88 b) 0,7564 22,0 31,22 4,11 ae, E $ | IH | a) 0,8725 26,0 36,40 4,17 £99 5 b) 0,6881 21,0 29,40 4,91 , s| I | a) 12:109 22,6 32,64 2,56 à 2.8 b) 1,0251 18,4 25,76 2,51 53 E on Es3| D | ai 1518 26,8 37,52 2,46 | T B b) 1,4698 26,9 31,66 2,56 $ Efm a) 1,809 21,5 30,10 2,29 | i E > ? 2,33 =) b) 1,0839 17,5 94,50 2,36 di 1) Dieselbe Portion diente als Nr. I im zweiten Versuche und Nr. 0 im dritten. 292 W. ZALESKI: 34. W. Zaleski: Zur Aetherwirkung auf die Stoffumwandlung in den Pflanzen. (Vorläufige Mittheilung.) Eingegangen am 26. Juni 1900. Die Wirkung der Gifte auf die Stoffumwandlung in den Pflanzen gehórt zu den wichtigen und wenig bekannten Fragen der Pflanzen- Pivüelogio- Verfasser folgender Mittheilung hat sieh die Aufgabe gestellt, die Aetherwirkung auf die Verwandlung der Eiweissstoffe in etiolirten Keimlingen zu studiren. Zuerst hat der Verfasser unter Aetherwirkung die Eiweisszerfall- . verminderung in etiolirten Keimlingen constatirt. Zu den Versuchen wurden Keimlinge von Lupinus angustifolius gewählt. Die Keimung der Samen ging in durchglühtem Sande vor sich. Nachdem die ` Keimlinge eine bestimmte Länge erreicht hatten, wurden sie in drei Portionen von gleicher Anzahl eingetheilt. Darauf wurde eine aus 100 Keimlingen bestehende Portion getrocknet (Controlkeimlinge), die anderen aber auf paraffinirte Gazenetze gesetzt, mit Glasglocken von 7600 em Inhalt bedeckt. und in's Dunkle gebracht. Die Gaze- netze wurden über mit '/, Liter Minerallósung") gefüllte Glasschalen gespannt. Unter einer Glasglocke befanden sieh Keimlinge in ge- wöhnlicher Luft, unter der anderen aber in Aetheratmosphäre. In letzterem Falle wurde unter die Glasglocke eine kleine Sehale mit cm Aether eingeführt. Nach beendetem Versuche (2 Tage) wurde jede Portion der Keimlinge für sich allein getrocknet. Das ge- trocknete Versuchsmaterial wurde in eine feine Form gebracht und zur Eiweissbestimmung nach STUTZER’s Methode benutzt. Controlkeimlinge Zweite Portion Aetherkeimlinge Versuch I Eiweiss-N . . . . 0,89955 0,32560 0,86070 s 4 * DE IL 0,81712 0,85421 „ III e eo. 0,899654 0,32140 0,236132 Aus den angeführten Versuchen ist zu ersehen, dass Aether den Eiweisszerfall vermindert. Folgende Experimente haben ferner gezeigt, dass in Aether- atmosphüre mehr Eiweissstoffe aus Cotyledonen in Axenorganen sich D 19 MgSO,, 1g KH,PO, mit Zusatz von CaSO, in 1000 cm destill. Wasser. Zur Aetherwirkung auf die Stoffumwandlung in den Pflanzen. 293 bewegen, als dies bei gewöhnlichen Bedingungen der Fall ist. Zu diesem Zweck wurden Controlkeimlinge in Cotyledonen und Axen- organe zerlegt und jede Portion für sich allein getrocknet. Mit der zweiten Portion, die in gewóhnlicher Luft und mit der dritten, die in Aetheratmosphüre sich befand, geschah endlich dasselbe nach beendetem Versuche (48 Stunden). Die Cotyledonen und Axenorgane jeder Portion wurden dann auf ihren Eiweissgehalt untersucht. Zum Vergleich wurden auch bloss Axenorgane unter Glasglocken mit ge- wöhnlicher Luft und Aetheratmosphüre eingeführt. L Versuch. Controlkeimlinge Zweite Portion Aetherkeiml. Eiweiss-N . . . Axenorgane 0,08980 0,09400 0,11072 $ . Cotyledonen 0,81074 0,23264 0,25104 P . Axenorgane allein 0,08923 0,08894 0,08825 d IL Versuch. Eiweiss-N . . . Axenorgane 0,09215 0,10012 0,11599 " . . . Cotyledonen 0,80124 0,22534 0,23986 $ . Axenorgane allein 0,09454 0,09000 0,08998 Schon diese wenigen Beispiele mögen genügen, um uns zu zeigen, dass Aether die Eiweissbewegung verstärkt, genauer gesagt, dass in Aetheratmosphäre sich mehr Eiweissstoffe in den Axenorganen, als bei gewöhnlichen Bedingungen ansammeln, es bleibt aber dennoch dahingestellt, ob die Eiweissstoffe als solche den Axenorganen zu- strömen oder sich in den letzteren aus Eiweisszerfallsproducten der Cotyledonen bilden. In letzterem Falle verstärkt Aether die Eiweiss- regeneration. Welche dieser Vermuthungen richtig ist, soll durch weitere Untersuchungen gezeigt werden. Dasselbe lässt sich auch für Kohlenhydrate in Aetheratmosphäre feststellen. Meine Versuche mit Weizen, über die ich später eine Mittheilung zu machen gedenke, haben mir gezeigt, dass Aether den Üldise- verlust vermindert und eine grössere Bewegung derselben aus dem Endosperm in die Pflanze hervorruft. Aether verursacht also eine kräftigere Aufsaugung der Kohlenhydrate und Eiweissstoffe oder ver- stärkt die Eiweissregeneration. Die Eiweisszerfallverminderung und vermehrte Aufsaugung der Kohlenhydrate in Aetherluft macht schon a priori wahrscheinlich, dass bei künstlicher Einführung der Glucose in etiolirte Keimlinge in Aetheratmosphüre eine gróssere Eiweissregeneration, als in gewóhn- licher Luft erzielt werden kann. Diese Vermuthung wurde durch Experimente bestätigt. In diesen Versuchen wurden in den etiolirten Keimlingen von Lupinus angustifolius die Cotyledonen entfernt und 294 W. ZALESKI: dann die Keimlinge in drei Portionen von gleicher Anzahl (100) ein- getheilt. Darauf wurde eine dieser Portionen sofort getrocknet, die anderen aber in paraffinirte Gazenetze, welche über mit 5 pCt Glucose- minerallósung gefüllte Glasschalen gespannt wurden, gebracht, mit Glasglocken von 7500 cm Inhalt, von denen eine mit Aether (5 cm), wie zuvor beschrieben, die andere mit gewöhnlicher Luft gefüllt war, bedeckt und in's Dunkle gestellt. Nach beendetem Versuche (48 Stunden) wurden diese Portionen getrocknet und zur Eiweiss- bestimmung benutzt. Versuche eg : Zweite Portion rdc 9 Bien... 0,06 392 0,07 908 0,09 246 » IE 2. 0,06 921 0,01 825 0,09 937 2 Eras. . 0,09 126 0,09 466 0,11333 A I DEAL. 0,19 892 0,12 874 0,12 992 o E 0,08 283 0,08 029 0,08 254 Nur bei jungen Keimlingen kónnen wir bei künstlicher Ein- führung von Kohlenhydraten die Eiweissregeneration feststellen, bei älteren!) aber findet dieselbe nicht statt. Das erklärt sich aus der Vermehrung der Eiweissmenge, die mit dem Wachsthum der Keim- linge eintritt, wodurch seinerseits der Zerfall der Eiweissstoffe viel energischer wird. Wenn wir die allmähliche Umwandlung der Eiweiss- stoffe in den Axenorganen quantitativ verfolgen, so ergiebt sich, dass die Eiweissmenge anfangs sich vermehrt hat, darauf aber sich wieder zu vermindern beginnt. Aufangs übertrifft die Zunahme die Abnahme, später tritt das Umgekehrte ein. Es ist ausserdem möglich, dass nur in den ersten Stadien der Keimung Verbindungen vorhanden sind, die zur Regeneration der Eiweissstoffe fähig sind und das mit dem Wachsthum der Keimlinge die Menge derselben abnimmt und eine Anhäufung von Asparagin stattfindet, der nach meinen früheren Untersuchungen?) zur Synthese der Eiweissstoffe in etiolirten Pflanzen wenig geeignet erscheint. Der Weizen bietet uns ein gutes Object, um die Eiweissregene- ration in der Aetheratmosphüre zu constatiren, das, was in gewóhn- licher Luft, sogar bei künstlicher Einführung einiger Stickstoffver- bindungen, nicht stattfindet. Zu diesem Zweck wurde bei etiolirten Weizenkeimlingen von 8— 14 cm Länge Endosperm entfernt. Darauf wurden die Keimlinge in einige Portionen von gleicher Anzahl (100) eingetheilt, in künstliche Lösungen gesetzt und in’s Dunkle gebracht. Eine dieser Portionen wurde in Aetheratmosphäre eingeführt. In diesem Falle wurden Keimlinge mit Glasglocken mit 14 Liter Inhalt, 1) 4. und 5. Versuch. 2) W. ZALESKI, Ber. der Deutschen Bot. Gesellsch., 1893, Bd. XVI Zur Aetherwirkung auf die Stoffumwandlung in den Pflanzen. 295 unter welche eine kleine Schale mit 3,7 cem Aether eingeführt wurde, bedeekt. Nach beendetem Versuche (24 Stunden) wurden alle Por- tionen getrocknet und zur Eiweissbestimmung benutzt. I. Versuch. Eiweiss-N. DOBUOE-RUDHEINEG 072 BAV A 0,03381 Minerallósung ohne Stickstoff . . . . . . . . 0,03120 Minerallósung mit 5 pCt. Glucose... . . .. 0,03256 Minerallösung mit 5 pCt. Glucose und 0,6 pCt. Raum UOTE o eg 0,03393 Minerallösung mit 5 pCt. Glucose und 0,1 pCt. DR Uu I DA TIVA Nou. ,02801 qois cde mit 5 pCt. Glucose in Aetheratmo- E Ee EBEN 0,03985 II. Versuch. Eiweiss- N. UNDE Kehaligé. Dei ann cr 0,08185 Minerallösung ohne Stickstoff. . . . . . . .. 0,03340 Minerallösung mit D pCt. Glucose. . . . . .. 0,03455 Minerallösung mit 5 pCt. Glucose und 0,6 pCt. Asparsgin y d "e a) o a 0,04002 Minerallösung mit 5 pCt. Glucose und 0,1 pCt. Colin. ss a Ra co ORUM =. 0,03167 pere s mit 5 pCt. Glueose in Aetheratmo- Wd le eie a wr do PUR v ae DELE 0,04315 Nur in Aetheratmosphüre kónnen wir die Eiweissregeneration in Weizenkeimlingen ceonstatiren. Es ist interessant, das Coffein den Eiweisszerfall sehr verstürkt. Die Giftwirkung auf Pflanzen wird für die Physiologie überhaupt eine grosse Bedeutung erlangen. Die Gifte geben uns die Möglich- keit, die physiologischen Processe aus einander zu halten und die- selben so zu sagen gesondert zu untersuchen. So z.B. verlangsamt der Aether in der von uns benutzten Concentration den Zerfall der Eiweissstoffe, verhindert aber nieht nur, sondern befördert sogar die Synthese. Aether giebt uns ein Mittel, die Bedingungen der Eiweiss- regeneration in Pflanzen zu studiren. Coffein in der von uns be- nutzten Concentration verlangsamt sehr, ja legt fast gänzlich das Wachsthum lahm, wobei aber der Eiweisszerfall noch energischer von Statten geht. Wir studiren somit den Eiweisszerfall ganz un- abhüngig vom Wachsthum. Es würe von Interesse, die Zerfalls- 20* 296 W. ZALESKI: Aetherwirkung und Stoffumwandlung in den Pflanzen. produete der Eiweissstoffe, die sich unter der Einwirkung von Giften bilden, zu untersuchen. Unsere Untersuchungen tragen einen vorlüufigen Charakter, und ieh móchte für mieh das Recht auf weiteres Studium der Umwand- lung der Eiweissstoffe unter der Einwirkung von Aether vorbehalten. Nowo-Alexandria, Pflanzenphysiol. Cabinet. Es wird gebeten, alle wissenschaftlichen EA mit genauer r Angabe der Ee des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, Herrn Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin W., Motzstr. ei. zu richten. Die wissenschaftlichen Sitzungen finden mit Ausnahme ar Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s SE Sümnmtliche Mittheilungen für ve Berichte müssen spátestens aeht Tage vor der Sitzung, für welche sie besti sind, dem Vorsitzenden vollstündig druckreif im Manuscript — die Tafeln genau im Format (12/18 cm) — ein- — werden. Die Mittheilungen sollen der Regel nach den Umfang von seiten nieht € (Reglement $ 19.) Die Aufnahme von Mikthoftuag ei welche in nicht correctem Deu gefasst sind, muss wegen der d tstehenden Unzatekglichkeiten beanstandet werden. Die Beanstan anstandung betrifft auch Arbeiten, welche Diagnosen in nicht correctem Latein enthalten. Es wird gebeten, im Manuseript nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe des erantwort für ihre Alle auf die Redaction der Berichte berüßlichen Shriftstücke rrecturen etc. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C.Müller, Charlottenburg, Kaiser Fri iedrichstr. .95, II. Ein directer Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: Sehwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. Für die wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin: ngler, 'orsitzender; Kny, erster Stellvertret ter; Wittmack, zweiter Stellvertreter; Frank, erster Schri t '; Köhne, „zweiter Schriftführer: Urban, dritter Schriftführer. Schatzmeister: O. Müller. Redact Bern Engler, Frank, Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, Reinha Qost indus für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luerssen, ube Geschäftsführender ee C. Müller. Alle Geldsendungen, ame die auf das Bezahlen der laien: A bezüglichen Schriftstücke, werden franco an den Schatzmeister, Herrn üller , Berlin NS Kóthenerstr.44 pt., n. Der Beitrag beträgt für ordentliche buriine r Mitglieder Mk. 20, ex — ken Mk. m für alle ausserordentlichen Mit- Schónebergerstr. 17a. verzeichniss betreffenden. Berichtieun en get — geschäftliche Mithe bittet man an Herm Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaisar Ferien. ER SZ: [^ n zu senden. NE Sonderabdrücke aus unseren Beriehten | unterliegen folgenden Bestimmungen: : -— Í; eed Autor erhält 50 Sondera rabdrücke mit Umschlag brochirt See ostenfrei geliefert. = Ss ge Mehrabzüge wird, sofern die Bestellung der Ueberzahl vor rder ; letzten Correctur erfolgt, di Dm 1. für jeden verwandten Bogen Papier zum Text ie 2. für jede schwarze Tafel geng Formates Ehe mehrfarbigen Tafeln für jede Farbe pes Tafel mehr . eds di d 4. bei Doppeltafeln pro Tafel diii ds e 4 .a e EL UNA Bachbinderlohn für jeden Abdruck. ; w | . 6. für jeden Umschlag . en et e für einen. besonderen Titel auf dem Umschlag, 8 Mark. F^ —==% Botanische Modelle : idest und zw zerlegbare Blüten- dd Frucht- Modelle, } sowie Modelle, den Entwickelungsgang von "di emi p nue ellend dee uterung matische Darstellungen von Blütenständen und M zur Erlä E? d Blattstellungslehre für den allgemeinen und höheren ee in der Botanik (f aus Papiermasse, Gelatine e, Holz ete. un lichem Colorit, sorgsamst in eigener Werkstütte horgestuns liefert R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Bismarck-Allee 37. Preisverzeichnisse gratis und franco. Préümiirt mit der Staats- und 20 Ausstellungs- Medaillen. Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine T Mikroskope und photogr. Objekti . Waechters neue Baryt-Aplanate. ie Preislisten versende gratis und franco. === w— em nie d h ai bg, Agent, At, ODE BEE ED EEE WERDEN, had EE SE GEES, E Die Villen- Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte: P Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, — LA "429 M S Prospekte kostenlos und portofrei. c S Em, ‘Laue BERICHTE H DEUTSCHEN us BOTANISCHEN GESELLSCHAF GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, Inhaltsangabe zu Heft 7. Sitzung vom 27. Juli 1900 . Mittheilungen: Hans Winkler: Ueber den Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung der s von en barbata. (Mit einem . Holzschnitt) . . | Lemmermann: Beiträge zur Kenntniss u E Sr SCH algen. uU E LE F. Heydrich: Wawro kuben dos Sorallinseeysioiie, (Vorläufige Mittheilung) . Ule: Ueber. weitere neue red interessante Bremen N stler: Zur ero de EE eege E Primula obconica Hance. . nn, Qaidukor: Ueber das ebe (Mit Tafel XD) . t PPP Einladung E zur S e : Generalver T Deutschen Botanischen Gesellschaft, = Sitzung vom 27. Juli 1900. 291 Sitzung vom 27. Juli 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Als ordentliche Mitglieder sind vorgeschlagen die Herren: Arnoldi, Wladimir, Privatdocent der Universität Moskau, z. Z. in München (dureh K. GOEBEL und K. GIESENHAGEN), Gaidukov, N. M., Laborant am Botanischen Institut in St. Petersburg (dureh L. KNY und P. MAGNUS), Fuchs, Dr. Cólestin Anton, Pater am Gymnasium in Komotau in Bühmen (dureh H. MOLISCH und A. NESTLER). Körnicke, Dr. Max, Assistent am botanischen Institut der Universität in Bonn (durch E. STRASBURGER und G. KARSTEN). Herr THAXTER legte der Gesellschaft eine Reihe von Präparaten vor, welche sich auf seine Untersuchungen der Laboulbeniaceen und der Myxobacteriaceen sowie auf Monoblepharis bezogen. Die Laboul- beniaceen-Präparate zeigten in überraschender Klarheit die Geschlechts- organe, insbesondere Bau und Anordnung der Trichogyne, die Anlage der Asci durch die ascogone Hyphe und die Entwickelung der Asco- sporen. , Mittheilungen. 36. Hans Winkler: Ueber den Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. Eingegangen am 13. Juli 1900. Im Jahre 1888 erschien in dänischer und ein Jahr darauf in franzósischer Sprache eine interessante Arbeit von L. KOLDERUP ROSENVINGE über den Einfluss äusserer Faetoren auf die Polarität der Pflanzen, worin u. a. auch Versuche geschildert werden, welche die Ursachen klarlegen sollen, die die Richtung der ersten Theilungs- wand keimender Fucaceeneier bestimmen. Die Resultate waren die folgenden: Die Polarität der Eier kann durch die Lichtrichtung be- Ber, der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. 91 298. HANS WINKLER: stimmt werden; die erste Wand steht dann senkrecht zum Lichteinfall. Indessen ist das auch innerhalb derselben Species nicht durchgehends, bei Fucus serratus gar nicht der Fall. Schwerkraft und Contaet mit einem festen Körper beeinflussen die Polarität nicht, wohl aber Unterschiede in der Sauerstoffmenge an verschiedenen Punkten des Eies. Die Rhizoiden bilden sich an der O-ärmeren Seite. Nur bei Pelvetia canaliculata soll dieser Einfluss des Sauerstoffs ausgeschlossen sein, weil die Eier von der Oogoniummembran umgeben sind. Die Polaritit kann aber auch lediglich durch innere Ursachen bestimmt werden; bei einigen Arten überwiegen diese sogar die wirksamen äusseren Factoren. Nothwendig zur Keimung ist das Licht nirgends. Diese Resultate ROSENVINGE's schienen mir wichtig genug, einer Nachprüfung und Erweiterung unterzogen zu werden. Ich benutzte dazu einen Frühjahrsaufenthalt an der zoologischen Station zu Neapel und fand in Cystosira barbata — Fucus selbst ist leider dort nicht vorhanden — ein so günstiges Object, dass es mir möglich war, in verschiedener Hinsicht schärfere und bestimmtere Resultate als ROSEN- VINGE zu erhalten. Diese sollen im Folgenden dargestellt werden. Das Material, das ich eine Zeit lang täglich frisch erhielt, liess sich nach VALIANTE (883, S. 15) leicht als Cystosira barbata bestimmen. Ein gutes Habitusbild der Pflanze giebt DODEL-PORT (885, Tafel I un . Um die Befruchtung und Keimung zu beobachten, verfuhr ich folgendermassen: Zweige von fertilen Exemplaren wurden frisch dem Aquarium entnommen "und ca. '/, Stunde in der gear ge- trocknet. Dadurch wird, wie bekannt (THURET 855, S. 200; OLT- MANNS 889, S. 92), das Freiwerden der Eier und Salone be- schleunigt. Von dem so vorbereiteten Material brachte ich kleine, reichlich Receptakeln tragende Zweige auf den Objecttrüger in frisches Seewasser; als zweckmässig erwies es sich, die Zweige noch auf dem Objeetträger in mehrere kleine Stücke zu zerschneiden. Hatten die Objecte dann etwa '/, bis 1 Stunde in der feuchten Kammer gelegen, so waren bei gutem Material sehr zahlreiche Eier und Spermatozoen') ausgefallen, und es war leicht, die Befruchtung zu beobachten. Zunächst wandte ich keine besonderen Mittel an, die Eier in ihrer Lage zu fixiren. Wenn ich wenig Wasser in dünner Schicht gab und Vorsicht beim Einbringen in die feuchte Kammer und unter das Mikroskop anwandte, fanden keine Lageveründerungen statt. Natürlich entfernte ich immer sorgfältig alle Thiere, die durch das Wasser oder. die Objecte auf die Objeetträger gekommen waren, und die durch ihre Bewegungen störende Verlagerungen der Eier bewirken 1) Eine Hentai des Freiwerdens der Spermatozoen durch sonniges Wetter (DopeEL-Porr 885, S. 17) ist mir nicht aufgefallen, Trotz des sehr häufigen Regen- wetters bekam ich von gutem- Material stets und zu jeder Tageszeit lebhaft schwärmende Spermatozoen. Einfluss äusserer Factoren auf.die.Theilung der Eier von Cystosira barbata. 299 konnten. ‘Zur Sicherheit wandte ich indessen später das von STAHL (883, S. 336) zur Fixirung seiner Zquisetum-Sporen benutzte Verfahren an, die Eier nach erfolgter Befruchtung in eine dünne Gelatineschicht einzubringen, die so wasserreich war, dass sie bei Zimmertemperatur gerade noch leieht erstarrte. Die Keimung erfolgte darin völlig normal, und eine Drehung und Verschiebung der Eier war gänzlich ausgeschlossen. Die Keimung selbst ist ausführlich bei VALIANTE (883), DODEL- PORT (885), OLTMANNS (889) beschrieben. Wie wir sahen, giebt ROSENVINGE (888, S. 35; 889, S. 9) an, dass eine Differenz im O-Gehalte des Wassers auf beiden Seiten des Eies derart auf die erste Theilung wirke, dass die Rhizoidenzelle an die sauerstoffürmere Seite. zu liegen komme. Nur bei Pelvetia canaliculata sei diese Differenz ohne Einfluss, weil die Eier bei der Keimung noch von der Oogoniummembran umhüllt wären. Man kann aber nicht annehmen, dass letztere undurchlässig für Sauerstoff ist, und dann ist mir nicht klar, warum das Vorhandensein einer weiteren Membran die Differenzen im O-Gehalte des Wassers für die Eier = 0 machen sollte. Auch sonst scheint mir ROSENVINGE’s Methoden zur Entscheidung dieser Frage nicht die wünschenswerthe Exactheit zuzukommen. Er eultivirt z. B. die Eier bei Lichtabschluss im hängenden Tropfen und beobachtet bei den am Grunde des Tropfens befindlichen Eiern Rhizoidenbildung nur an der Oberseite. Dieses Resultat „ne peut étre attribué qu'au voisinage de la surface qui a fourni une provision plus grande d'oxygène au côté inférieur“ (889, S, 5). Der Schluss NEN UA mir nicht zwingend. Abgesehen davon, dass die Nähe der Oberfläche oder die pomo mit ihr noch durch einen anderen Factor als durch die Gewährung von mehr Sauerstoff auf die Eier wirken könnte, ist es bei der mangelnden Fixirung der Keimlinge sehr wohl denkbar, dass sie sich, nachdem sie ursprünglich nach allen Richtungen hin die Rhizoidausstülpung getrieben hatten, später alle so gedreht haben, dass die Sprosszelle nach unten sah, einfach zu Folge dem natürlich dem breiten Spross- pole viel näher liegenden Orte ihres Schwerpunktes. Aehnliche Ein- wände liessen sich gegen die Sicherheit seiner anderen Methoden erheben. Doch habe ich um so weniger Veranlassung, näher darauf einzugehen, als ich keine Gelegenheit gehabt habe, mit ROSENVINGE’s Versuchspflanzen zu arbeiten. Um bei Cystosira zu prüfen, ob das Vorhandensein eines Maxi- mums von O auf der einen und eines Minimums auf der entgegen- gesetzten Seite die erste Theilung derart beeinflusst, dass die erste Wand senkrecht zur Richtung dieses Unterschiedes verläuft, verfuhr ich folgendermassen. Ich bedeckte die frisch befruchteten Eier mit einem Deckglase, das, um einen Druck auf die Eier zu vermeiden, 31^ 300 Hans WINKLER: auf Glasbänken von Deckglassplittern auflag, und umstrich es an drei Seiten dicht mit Vaseline, so dass nur von der einen Seite aus Sauerstoff zutreten konnte. Dann kam der Objeettráger in eine ver- dunkelte feuchte Kammer, damit die Assimilation der Eier und damit eine ungleichmässige Bereicherung des Wassers an O ausgeschlossen war. Das Resultat war, dass sich überhaupt nur die Eier getheilt hatten, die in nicht zu grosser Entfernung von der Seite des O- Zutrittes lagen; weiter hinten war der O-Gehalt offenbar bald zur Keimung zu gering. Bei den gekeimten Eiern aber liess sich zwischen der Riehtung der ersten Theilung und der des O-Zustromes keine Beziehung erkennen; wie in allen normalen Dunkeleulturen gingen die Rhizoiden nach ganz verschiedenen Richtungen hin ab. Der Versuch wurde natürlich mehrmals mit dem gleichen Erfolge wiederholt. Bei Cystosira haben also Unterschiede im O-Gehalte des Wassers keinen erkennbaren Einfluss auf die Theilungsrichtung des “ules. Auffällig war bei allen diesen Culturen, bei denen die Eier nicht in Gelatine, sondern nur in Wasser kamen, dass die Keimlinge immer so lagen, dass die erste Wand vertical stand. Das schien auf einen Einfluss der Schwerkraft hinzudeuten. Aber daraufhin angestellte Beobachtungen und Versuche ergaben, dass ein solcher nicht existirt. Die eben befruchteten Eier kamen zwischen zwei durch Gummiringe an einander gepresste Objectträger, zwischen denen Holzsplitter ein- geklemmt waren, damit die Eier frei, ohne Druck, lagen. Sie wurden, um sie in ihrer Lage zu fixiren, in ein dichtes Geflecht von Chae- tomorphafäden eingestreut. Später, als ich bei der Wiederholung Gelatine anwandte, war keine weitere Fixirung nöthig. Dann wurden die Objeettrüger, mit dem unteren Ende in Meerwasser tauchend, aufrecht gestellt, und die ganze feuchte Kammer verdunkelt. Wenn die Schwerkraft wirklich die Richtung der Theilung bestimmte, so mussten alle ersten Wände horizontal liegen und die Rhizoiden nach unten abgehen. Dies war aber nicht der Fall. Die Rhizoiden gingen vielmehr regellos nach allen Richtungen ab, und die ersten Wände bildeten mit der Schwerkraftsrichtung alle möglichen Winkel ohne Bevorzugung eines bestimmten. Dass bei den Objecttrágzereulturen mit Wasser die ersten Wände fast immer senkrecht standen, erklärte sich bei näherer Beobachtung damit, dass die Keimlinge, wenn sie ihre Rhizoiden vorstülpten, um- fielen, soweit sie nicht schon an und für sich so lagen, dass ihre Längsaxe parallel zur Ebene des Glases fiel. Wurden sie durch Cultiviren in Gelatine am Umfallen verhindert, so war leicht zu constatiren, dass die ersten Wände jeden beliebigen Winkel zum rdradius einnehmen konnten. Also auch die Schwerkraft hat keinen richtenden Einfluss auf Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. 301 die Theilung der Cystosira-Eier. Dasselbe gilt vom Contact mit einem festen Kórper. Denn bei den Wasserculturen waren die Eier an ihrer Unterseite in directer Berührung mit dem Objectträger, aber eine constante Beziehung zwischen der Lage dieses Punktes und der Richtung der Theilung war nie festzustellen. Es war mir von vornherein, besonders in Hinsicht auf die Er- gebnisse von ROSENVINGE's Versuchen, als das Wahrscheinlichste erschienen, dass das Licht bei einseitiger Wirkung die Theilungs- riehtung beeinflusst. Es wurde schon mehrfach erwühnt, dass die Keimung auch in vólliger Dunkelheit vor sich geht, aber, wie hier hinzugefügt werden muss, langsamer als am Lichte. Genauere Ver- suche über Ausmass und Ursache dieser Verzögerung habe ich nicht angestellt. Dasselbe, eine verzögerte Keimung bei Lichtausschluss, ist bei Équisetum-Sporen zu beobachten (STAHL, 883). Auch die von ROSENVINGE (888) untersuchten Fucaceeneier keimen im Dunklen, wahrscheinlich ebenfalls verzögert. Es wäre nicht uninteressant, die Ursache dieser Verzögerung zu ergründen. Bei thierischen Eiern o sie jedenfalls nieht vorhanden (vergl. die Angaben von LOEB [89 S. 280] und CHIARUGI und LIVINI [897]), so dass DRIESCH Ge S. 139) allgemein aussprechen kann: ,Das Licht hat weder überhaupt, noch in seinen verschiedenen Qualitäten einen allgemeinen Einfluss auf die ersten Entwickelungsstadien thierischer Keime.“ Während aber thierische Objecte auch für einseitige Lichtwirkung unempfindlich zu sein scheinen — bei Seeigeleiern überzeugte ich mich dureh eigene Versuche davon —, ist dies bei pflanzlichen anders. STAHL (885) entdeckte, dass sich Equisetum-Sporen, einseitig belichtet, stets so theilen, dass sich die Spindel parallel zur Richtung der Lichtstrahlen stellt. Die erste Wand bildet dann einen rechten Winkel mit dieser Richtung, und die an der Schattenseite abge- gliederte Zelle ist die Rhizoidenzelle. Wie wir sahen, fand ROSEN- VINGE (888) das Gleiche bei einigen Fucaceeneiern, ebenso FARMER und WILLIAMS (898, S. 640). Die im Folgenden beschriebenen Versuche zeigen, dass auch bei den Cystosira-Eiern das Licht einen richtenden Einfluss auf die erste Theilung hat. Wie in der Figur auf folgender Seite deutlich zu sehen ist, stehen die ersten Wünde aller Keimlinge einander nahezu parallel und senkrecht zu der Einfallsrichtung des Lichtes. Nur ein einziger Keimling (bei a) scheint eine Ausnahme zu bilden, aber man darf wohl annehmen, dass er durch die vor ihm liegenden Eier etwas beschattet war und das intensivste Licht in der Richtung des Pfeiles bei o erhielt. Der Versuch wurde so angestellt, dass der Objeetträger mit einer nur an einer Seite offenen Hülle aus schwarzem glanzlosen Papier dicht um- geben und dann in die feuchte Kammer gebracht wurde. Er wurde oft wiederholt, zum Theil dahin abgeändert, dass die Eier nur von 302 stadınd sui ' 2... HANS WINKLER: unten oder nur von oben beleuchtet wurden, immer mit dem Er- gebniss, dass die erste Theilung senkrecht zum Lichteinfall erfolgte, und dass an der Schattenseite die Rhizoiden erschienen. Ich suchte nun zu entscheiden, wie lange der einseitige Lichtreiz dauern muss, um die Richtung der ersten Theilung festzulegen. Zu diesem Zwecke wurden mehrere Culturen in der eben beschriebenen Weise einseitiger Beleuchtung ausgesetzt und nach 1 Stunde eine davon in eine andere, ganz verdunkelte feuchte Kammer gebracht, nach 2 Stunden eine weitere und so fort bis zur 6. Cultur. Der Versuch begann Mittags bei bestem Lichte, am anderen Morgen hatte alles gekeimt. In den Culturen 1—3 lagen die Wurzelausstülpungen der Keimlinge naeh allen Richtungen hin ohne irgend welehe Be- ziehung zur Richtung der einseitigen Beleuchtung. Die dreistündige Einwirkung hatte also noch nicht genügt, die erste Theilungsriehtung zu bestimmen. In den Culturen 4—6 dagegen lagen alle Wände al o puer qu "aT c Es © Dt Se senkrecht zur Lichtrichtung. Es wird also zwischen der 3. und 4. Stunde nach erfolgter Befruchtung bei einseitiger Lichtwirkung die "heilungsrichtung und damit die Polarität des Keimlings bestimmt. Interessant ist hierbei vor allem der Umstand, dass die Theilungs- richtung schon zu einer Zeit festgelegt wird, wo die Theilung selbst noch gar nicht begonnen hat. Die Keimung erfolgt frühestens 16—18 Stunden nach der Befruchtung; wann die Kern- theilung beginnt, vermag ich nicht anzugeben, jedenfalls ist 4 Stunden nach der Befruchtung noch nichts davon zu sehen. Nach FARMER und WILLIAMS (897, S. 192; 898, S. 636) ruht bei Fucaceen der Kern nach der Verschmelzung etwa 20—24 Stunden, und STRASBURGER (897, S. 364) béobachtete sogar, dass zwischen Befruchtung und erster Theilung ein Ruhestadium des Kernes von 2—3 Tagen lag. Durch eine mindestens vierstündige einseitige Belichtung wird also den befruchteten Eiern von Cystosira barbata eine Polarität auf- geprägt, von der äusserlich nicht das Geringste zu erkennen ist. Das Ei ist naeh wie vor kugelförmig, der Inhalt scheint gleiehmässig ver- theilt und der Kern in centraler Lagerung. Es erinnert dies an den Befund PFEFFER's (811, S. 90), wonach bei Brutknospen von Marchantia, allerdings erst nach 2— —3tägiger einseitiger Beleuchtung, die Dorsi- Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. 303 ventralität unverrückbar bestimmt und nicht mehr umkehrbar ist, obwohl eine morphologische Differenzirung in dem Gewebe der Spross- anlage noch nicht eonstatirt werden kann. Auch bei den Cystosira- Eiern ist die einmal inducirte Polarität nicht mehr umkehrbar. Werden Culturen, die mindestens 4 Stunden lang einseitig beleuchtet worden waren, um 180° gedreht und nun nur von der entgegen- gesetzen Seite her belichtet, so kommen die Rhizoiden trotzdem an der nunmehrigen Lichtseite hervor; negativ heliotropisch biegen sie aber sehr bald in scharfem Bogen ab und wachsen von der Licht- quelle weg. Eier dagegen, die erst ea. 2—3 Stunden in dem einen und dann mindestens 4 Stunden in dem anderen Sinne einseitig be- liehtet wurden, waren nur von der zweiten Beleuchtungsrichtung beeinflusst worden. Aber es schien mir, als ob ihre Keimung etwas verzógert worden würe. Leider habe ich über diesen mir sehr wichtig erscheinenden Punkt keine Versuche mehr machen können. Es wäre denkbar, dass man die Keimung der Eier ganz verhindern könnte dadurch, dass man ca. alle 3 Stunden die Beleuchtungsrichtung um 90 oder 180? dreht. Weitere Versuche müssen das entscheiden. Will man sich nun eine Vorstellung von der Art und Weise machen, wie das Licht wirkt, so bieten sich verschiedene Möglich- keiten dar. Eins scheint mir sicher zu sein, dass dasjenige, was die Kernspindel veranlasst, sich dem Gange der Lichtstrahlen parallel einzustellen, Unterschiede in der Organisation des Protoplasmas sind. STAHL (885, S. 340) nimmt bei Zquisetum-Sporen eine directe Wirkung des Lichtes auf den sich zur Theilung anschiekenden Kern an. Bei Cystosira aber kann eine solche nicht das Ausschlaggebende sein, da, wie wir sahen, die Theilungsrichtung schon zu einer Zeit unverrückbar festgelegt ist, wo der Kern noch nicht begonnen hat, sich zu theilen. Man könnte nun zunächst annehmen, dass dem Ei von Anfang an schon ein polarer, äusserlich nicht erkennbarer Bau zukäme, due es anisotrop sei. Durch die einseitige Beleuchtung fände dann eine Umordnung statt, etwa derart, dass die Anlagencomplexe für den Rhizoidtheil negativ heliotaktisch nach der weniger intensiv belichteten Seite wanderten, der für das Sprosssystem dagegen nach der stürker beleuchteten transportirt würde. (Eine solche Annahme macht HERBST 1895, S. 732] für die Equisetum-Sporen). Es läge dann nahe, «daran zu denken, dass die Axe dieses ursprünglichen polaren Eibaues zu- sammenfiele mit der Lüngsaxe des unreif ja birnenförmigen Eies. Meine Versuche, das zu entscheiden, haben leider kein sicheres Resultat ergeben. (Vergl. auch DODEL-PORT 885, S. 28) FARMER und WILLIAMS (898, S. 641) kommen auf Grund ihres Versuchs- ergebnisses, dass bei einseitiger Beliehtung nur ein gewisser Procent- satz, nieht alle Eier das Rhizoid an der Schattenseite trieben, zu dem Sehlusse, „that the character of the egg itself has much to do 304 Hans WINKLER: with deciding the point of origin of the rhizoid.* Vielleicht aber würde sich bei anderer Versuchsanstellung der Procentsatz erheblich erhöhen. Nimmt man aber an, dass das Ei isotrop ist, und dass daher Unterschiede erst durch die einseitige Beleuchtung in das Protoplasma hineingetragen werden, so könnte man den Einfluss des Lichtes etwa in Beziehung zur Assimilation der zahlreichen in dem Ei enthaltenen Chromatophoren bringen. Dass letztere überhaupt vor wie nach der Befruchtung lebhaft assimiliren, war leicht dadurch nachzuweisen, dass (nach Art der ENGELMANN’schen Bakterienmethode) einige Tropfen Seeigelsperma zu den Eiern zugesetzt wurden. Das Deckglas wurde mit Vaseline umrandet, sehr bald tritt Sauerstoffmangel ein, und die Bewegung der Spermatozoen wird überall sistirt ausser in nächster Nähe der Eier, vorausgesetzt, dass diese belichtet werden. Eine Wanderung von Chromatophoren nach der Lichtseite, wie sie nach STAHL (885, S. 338) bei einseitig beleuchteten Equisetum-Sporen zu constatiren ist, kann man freilich bei Cystos?ra nach vierstündiger Dauer der einseitigen Beliehtung nieht beobaehten. Aber auch wenn keine Verlagerung der Chromatophoren vor sieh geht, ist es klar, dass an der stürker beleuchteten Seite eine intensivere Assimilation stattfindet als an der Schattenseite. Nach einiger Zeit schon wird also nothwendig eine nachweisbare Differenz zwischen dem Licht- und Schattenpol des Eies eingetreten sein, die die Spindelstellung beeinflussen kónnte. as ist aber nieht der Fall. Denn auch in CO,-freiem Raume — die Eier kamen in ausgekochtes Wasser und der Objeettrüger in einen CO,-freien Reeipienten — stellten sich alle Spindeln dem Gange der Lichtstrahlen parallel und alle ersten Wände senkrecht dazu. Ferner könnte man annehmen, dass, wie beim Froschei (ROUX 887, S. 207) „die erste Theilung des durch die Copulation des Sperma- kernes und des Eikernes gebildeten Furchungskernes in der Copu- lationsrichtung erfolgt; die Sonderung der beiden Theilungsproducte geschieht rochiwinklie zur Theilungsriehtung: « Man müsste dann annehmen, dass die Copulationsrichtung durch den Gang der Licht- strahlen bestimmt wird"), und dass der Verschmelzungsprocess erst ca. 4 Stunden nach dem Eindringen des Spermatozoons zu Ende wäre. Es wäre dann verständlich, dass nach vierstündiger einseitiger Belichtung die Richtung der Theilang unverrückbar festgelegt ist; aber nach den vorhandenen Angaben (s. z. B. BEHRENS 886, 5. 92) ist eine so lange Dauer des Verschmelzungsvorganges sehr unwahr- scheinlich. 1) Dass die Spermatozoen heliotaktisch page sind, stellte Herr College Dr. BULLER während meines Aufenthaltes in Neapel fest Einfluss àusserer Factoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. 305 . Litteraturverzeichniss. J. BEHRENS (886), Beitrag zur Kenntniss der Befruchtungsvorgünge bei Fucus vesiculosus. Ber. der deutschen bot. Gesellsch., Bd. 4, 1886, S. 92. G. CuraRUGI und F. Liviwr (897), Della influenza della luce sullo sviluppo delle uova degli Anfibii. Monitore zool. italiano, Bd. 8, 1897, p. 90. A. DopEL-PonT (885), Biolog. Fragmente. I. Cystosira barbata. Cassel 1885. H. DniEscH (898), Resultate und Probleme der Entwickelungsphysiologie der Thiere. MERKEL und BoxxET's Ergebnisse der Anat. und Entwickelungsgeschichte, Bd. 8, 1898, S. 697. FARMER und WiLLiAMS (897), On Fertilisation and the Segmentation of the Spore on Fucus. Proceed. of the Royal Soc., Bd. 60, 1897, p. 188. FARMER und WiLLrAMS (898), Contributions to our knowledge of the Fucaceae: Their Life- History and Cytology. Philos. Transactions of the Royal Soc. Bd. 190, 1898, p. 623. C. HERBST (895), Ueber die Bedeutung der Reizphysiologie u. s. w. II. Haupttheil, Biolog. Centralbl, Bd. 15, 1895, S. 721. L. KOLDERUP ROSENVINGE (888), gaange over ydre Faktorers Indflydelse paa Organdannelsen hos Planterne. Kopenhagen 1 L. KoLDERUP ROSENVINGE (889), Influence d'agents extérieurs sur l'organisation polaire et Sur ri des plantes. Sep.-Abdr. aus Revue gener. de Botan., Bd. I, 1889, —5. J. Loes (896), Ueber den Einfluss des Lichtes auf die Organbildung bei Thieren. PFLÜGER’s Archiv, Bd. 63, 1896, S. 273. FR. OLTMANNS (889), Beiträge zur Kenntniss der Fucaceen. Bibl. botanica, Heft 14. Cassel 1889. W. PFEFFER (871), Studien über Symmetrie und specifische Wachsthumsursachen. Arbeiten des botan. Institutes in Würzburg, Bd. I, Heft 1, 1871, S. 77. W. Roux (887), Die Richtungsbestimmung der Meridianebene des Froschembryo durch die Copulationsrichtung des Eikernes und des Spermakernes. Archiv für mikroskop. Anatomie, Bd. 29, 1887, S. 157. E. Srant, (885), Einfluss der Beleuchtungsrichtung auf die Theilung der Equisetum- Sporen. Ber. der deutschen bot. Gesellsch , Bd. 3, 1885, S. 334. E. STRASBURGER (897), Kerntheilung und Befruchtung bei Fucus. Jahrb. für wissen- schaftl. Botanik, Bd. 30, 1897, S. 351. G. Tuurer (855), aan sur la fécondation des Fucacées. Ann. des sciences nat. 4.sér. Bd. 2, 1855, R. VALIANTE (883), Le e del Golfo di Napoli. Leipzig 1883. € 306 = j E. LEMMERMANN: 37. E. Lemmermann: Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. Eingegangen am 19. Juli 1900. X. Diagnosen neuer Schwebalgen. (Aus der botanischen Abth. des städt. Museums in Bremen). 1. Dinobryon protuberans Lemm. var. pediforme nov. var. `) ` Colonie baumartig verüstelt, ziemlich locker. Gehäuse 36—40 u 4 lang und 7 u breit, aus zwei deutlich verschiedenen Theilen bestehend. Vorderer Theil 24—28 u lang, gerade, eylindriseh, an der Mündung wenig verbreitert; hinterer Theil schräg kegelfórmig, am Ende zu- gespitzt. An der Uebergangsstelle des vorderen Theiles in den hinteren ist seitlich ein stark hervortretender Vorsprung, wodurch das ganze Gehäuse das Aussehen eines Fusses erhält. Verbreitung: Moortümpel bei Plón. 2. Dinobryon eylindrieum Imhof var. palustre nov. var.) Colonie baumartig verästelt, zerbrechlich, ziemlich locker. Ge- häuse lang cylindriseh, an der Mündung erweitert, kurz unterhalb derselben etwas eingeschnürt, im hinteren Drittel erweitert und am Ende in eine kurze Spitze ausgezogen. Länge des Gehäuses 49—05 M, Breite 8 u, an der Mündung 11 u, kurz unterhalb derselben 7 u. Verbreitung: Moortümpel bei Plón. 3. Dinobryopsis Marssonii nov. spec. Zelle einzeln, freisehwimmend. Gehäuse becherformig. in der Mitte und an der Mündung etwas erweitert, am hinteren Ende schief kegelfórmig zugespitzt. Membran des vorderen Theiles mit einer Anzahl spiralig verlaufender Verdiekungsleisten besetzt. änge des Gehäuses 20 u, Breite in der Mitte und an der Mün- dung 5,5 u, kurz unterhalb derselben 4 u. Verbreitung: Dahme-Fluss. Die Gattung Dinobryopsis Lemm.?) unterscheidet sich von Dino- bryon Ehrenb. hauptsächlich dadurch, dass die Einzelindividuen nicht E Mbldpigés finden sich in meiner Arbeit über die Algenflora eines Moor- tümpels bei Plón, mer im 8. Theile der Forschungsber. aus der biol. Stat. in Plön demnächst erscheinen w 2) Forschungsber. eh biol. Station in Plön, 7. Theil, S. 106. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 301 zu baumartig verüstelten Colonien vereinigt sind, sondern stets nur einzeln, freischwimmend vorkommen. Ausserdem ist das Gehäuse sehr fest gebaut und meistens durch Einlagerung von Eisenoxydhydrat - bräunlich gefärbt. Bislang sind drei Arten dieser Gattung bekannt geworden, nämlich D. undulata (Klebs) Lemm.'), D. spiralis (Iwanoff) Lemm. nob.”) und D. Marssonii Lemm. nob. 4. Eudorinella nov. gen. Zellen mit 2 Cilien versehen, coloniebildend. Colonie achtzellig, kugelig, von einer weiten, gemeinsamen Gallerthülle umgeben. Einzel- zellen in der Nähe der Peripherie in zwei verschiedenen Ebenen liegend, zwei gegen einander verschobene, regelmässige Quadrate bil- dend. Chlorophor wandstündig, mit Pyrenoid (?). Augenfleck vor- handen (?). Vermehrung unbekannt. Eu. Wallichii (Turner) nob. Synonym: Eudorina Wallichii Turner, Kongl. Sv. Vet.- Akad. Handl. Bd. 25, Taf. 21, Fig. 10. Colonie 60—65 u gross. Einzelzellen kugelig, 8,5—9,7 nu dick. Verbreitung: Ostindien. 5. Tetraédron Marssonii nov. spec. Zelle regelmässig tetraédriseh, an den Ecken abgerundet und mit Je zwei divergirenden, hornartigen, am Ende dreispitzigen Fortsätzen versehen. Grösse ohne Fortsätze ca. 10—11 u, mit denselben ea. 20—22 u. Verbreitung: Berlin. Diese Species zeigt gewisse Anklänge an T. limneticum Borge?) und Polyedrium Keen var. palatinum Schmidle*), unterscheidet sich aber von beiden dureh das Vorhandensein der doppelten Anzahl von Fortsützen. Letztere sind am Ende stets dreispitzig, währen sie bei den oben erwähnten Algen nur mit zwei Spitzen besetzt sind. 6. Crueigeniella nov. gen. Zellen zu bestimmt geformten Familien vereinigt, mit einem wandständigen Chlorophor, ohne Pyrenoide. Vermehrung durch Längs- theilung. 1) Syn. Dinobryon undulatum Klebs, Zeitschr. für wiss. Zool, Bd. 55, S. 414, Tat. 18, Fig. = 2) Syn: Dinobryon spiralis Iwanoff, Bull. de Acad. impér. des sc. de St. Pétersbourg. v. sér. Bd. XI, No. 4, S. 261 3) Bot. Notiser 1900, 8.5, Taf. T, Fig. 2. 4) Ber. der Deutsch. bot. Ges 1900, Heft 4, S. 149, Taf. VI, Fig. 4 und 5 308 E. LEMMERMANN: Cr. lunaris nov. spec. Zellen halbmondfórmig gekrümmt, 3—4 u breit und 13—15 u lang, zu viereckigen, in der Mitte durchbrochenen, 23—26 u grossen Familien vereinigt. Die convexen Seiten der Zellen sind nach aussen gerichtet. Verbreitung: Sölkensee. Die neue Gattung unterscheidet sich von Staurogenia Kuetz. durch das Fehlen der Pyrenoide, sowie durch die Art der Theilung; wegen der eigenthümlichen Vermehrung durch Längstheilung ist sie auch von Willea Schmidle*) genügend geschieden. Bei Willea Schmidle und Staurogenia Kuetz. entstehen in Folge der kreuzweisen Theilungs- ' art vielzellige, flache Zellflàchen?). Bei Crueigeniella Lemm. kommen dagegen grosse, flächenartige Zellfamilien nicht vor. Jede Zelle ver- mehrt sich durch Längstheilung, so dass schliesslich zwei auf einander liegende Familien entstehen; diese bleiben nur kurze Zeit im Zu- sammenhange und lösen sich bald von einander ab. Man findet in Folge davon fast stets nur vierzellige Familien im Plankton.?) 7. Pediastrum Boryanum (Turp.) Ehrenb. var. divergens nov. var. Cónobium lückenlos. Mittelzellen vieleckig, in der Mitte convex gewölbt. Randzellen bis zur Mitte mit einander verwachsen, tief recht- oder stumpfwinklig ausgeschnitten, in der Mitte convex, an den Ecken in flache, stark divergirende, kurz zweizühnige, hornartige Fortsätze verlàngert. Manchmal liegen die Fortsütze zweier benachbarter Zellen gekreuzt über einander. Membran mit häufig concentrisch angeord- neten Wärzchen dicht besetzt. Verbreitung: Ryck (Greifswald), im Brack wasser. Die Alge erinnert in mancher Beziehung an Ped. duplex Meyen var. cohaerens Bohlin, Bihang till Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 23, Afd. IH, No. 7, S. 31, Taf. II. Fig. 1. s. Peridinium berolinense nov. spec. Zelle fast kugelig, 22—30 u breit und 26—33 u lang, durch die schwach schraubig gewundene Querfurche in zwei annähernd gleiche, am Ende schwach zugespitzte Hälften getheilt. Längsfurche sich etwas in die Vorderhälfte erstreekend, in der Hinterhälfte stark ver- breitert, nicht bis zum Ende verlaufend. Linke Längsfurchenleiste DEL 2) Diese bestehen bei Willea irregularis (Wille) Schmidle aus mehreren hundert Zellen (Biol. Centralbl. Bd. XVIII, S. 302). 3) Ich vermuthe, dass Crucigeniella sich auch durch Schwürmsporen vermehren kann. Ich fand nämlich wiederholt Cünobien, bei denen eine Zelle vollständig leer war; auch glaube ich einmal in der leeren Zellwand einen deutlichen Riss beme zu haben. | | MESS VERDTQE E EE TEE ; Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 309 flügelartig verlängert und am Rande mit einigen kleinen Spitzchen besetzt. Táfelung sehr zart. Tafelränder ohne Intercalarstreifen, in regelmässigen Abständen mit knötchenartigen Wärzchen besetzt. Chlorophoren zahlreich, klein, rund, wandständig, grün (?). Augen- fleck fehlt. Verbreitung: Berlin. 9. Dactylococcopsis acicularis nov. spec. Zelle gerade, linear, an beiden Enden lang und scharf zugespitzt, 2 u breit, 56— 80 u lang, blass blaugrün, mit zahlreichen stark licht- brechenden Körnchen im Innern. Verbreitung: Berlin. Von der Gattung Dactylococcopsis Hansg. sind somit im Ganzen vier Arten bekannt. a) D. I senai Hansg. Prodr. der Algenfl. von Bóhmen, IL. Theil, S. 139, Fig. 49 f. Zelle Ce schwach gekrümmt, seltener fast gerade, an den Enden in kurze, farblose Spitzen ausgezogen, oliven- oder blass blaugrün, 1,5— 2,5 u breit und 9—15 u lang. Verbreitung: Europa. b) D. rhaphidioides Hansg. l. c., Fig. 49a. Zelle spindelförmig, fast Mise dese oder S-förmig ge- krümmt, an den Enden in kurze, farblose Spitzen ausgezogen, blass blaugrün, 1—3 u breit, 5—25 u lang. Verbreitung: Europa D: im Plankitoniy c) D. fascicularis Lemm., Bot. Centralbl. 1898, Bd. 16, S. 153. Zelle linear, 1 u breit, 55 «lang, an den Enden in lange Spitzen ausgezogen, zu mehreren in vielfach gedrehten, tauartigen, frei- schwimmenden Bündeln vereinigt. Verbreitung: Europa (im Plankton!). d) D. acicularis Lemm. (Siehe oben!) 10. Coelosphaerium natans nov. spec. Zellen rundlich, 1,3—1,5 u gross, mit Gasvacuolen, an der Ober- fläche frei schwimmender, von einer dünnen Gallertschicht umgebener Hohlkugeln unregelmässig angeordnet. Verbreitung: Sólkensee. Diese Art unterscheidet sich von C. aerugineum Lemm.'), C. palli- dum Lemm.?) und C. minutissimum Lemm.*) durch das Vorhandensein 1) m varste 1898, Bd. 76, S. 154. 2) 1. . 154. 3) ie. Se Deutschen bot. Ges. 1900, Heft 3, S. 98. 310. F. HEYDRICH: der Gasvaeuolen, von €. Kuetzingianum Naegeli aber durch die ge- ringe Grösse der Zellen, die unregelmässige Anordnung derselben, sowie durch die sehr dünnen, kaum wahrnehmbaren Gallerthüllen der . Colonien, 11. Oscillatoria limnetica nov. spec. Fäden gerade oder etwas gebogen, an den Querwänden deutlich eingeschnürt. Zellen 1,5 u breit und 4—12 u lang, mit blass blau- grünem Inhalte. Endzelle abgerundet, ohne Calyptra. Verbreitung: Berlin. Unterscheidet sich von allen ähnlichen Formen (O. splendida Grev., O. amphibia Ag., O. Kuetzingiana Naeg., O. geminata Menegh.) durch die geringe Breite, die deutliche Einschnürung an den Quer- wünden, die Länge der Zellen und die abgerundete Endzelle. 38. F. Heydrich: Weiterer Ausbau des Corallineensystems. (Vorlàufige Mittheilung). Eingegangen am 22. Juli 1900. In den vorzüglichen Arbeiten von THURET und BORNET') und Graf SOLMS’), sowie in der SCHMITZ und HAUPTFLEISCH schen Systematik in ENGLER und PRANTL?) wird über die Unsicherheit der Begrenzung der Lithothamnien geklagt und der Hoffnung Aus- druck gegeben, dass es späteren Arbeiten gelingen möchte, hierin Klarheit zu schaffen. Ob dieselbe durch den Versuch, die Vegetations- organe allein zur systematischen Eintheilung zu benutzen, geschaffen wurde, will ich dahingestellt sein lassen; indessen die sich dabei er- gebenden Beobachtungen lehrten, dass ohne Berücksichtigung der Vegetationsorgane eine Systematik nicht möglich ist. Die nächsten Erörterungen hierüber führten zu jener verschiedentlich anerkannten Auffassung, mit Hilfe der ungeschlechtlichen Früchte eine weitere Sicherheit in der systematischen Eintheilung zu gewinnen. 1) Tuurer et BonxET, Études phycologiques, Paris 1878. on Graf Sorws, Corallinenalgen in Fauna und Flora des Golfes von Neapel, 3) Scmmrrz und HAUPTFLEISCH, Rhodophyceae in ExGLER und Prantı, Natürl. Pflanzenfamilien, Leipzig 1897, I Th., II Abth., S. 306, 539. P ME a RA M NU TE SEEN SR MERE VO Weiterer Ausbau des Corallineensystems. 311 Nachdem aber dureh. die Abgrenzung der Genera Sporolithon 13 und Zlewtherospora?) gezeigt wurde, dass eine sichere Systematik nur dureh die Beobaehtung der Fruchtentwickelung möglich sei, kam ich zu ähnlichen Resultaten wie SCHMITZ?) dem AGARDH'schen*) Florideen- system gegenüber. Weiter aber war vorauszusehen, dass innerhalb der Familie der Corallinaceen noch andere Zusammensetzungen als die der weiblichen Organe von Corallina, Sporolithon und Eleutherospora sich vorfinden würden, andrerseits aber konnte man auch die Beobachtung von THURET und BORNET?), Graf SOLMS®), SCHMITZ") und HAUPT- FLEISCH?), dass die Ausbildung des weiblichen Organs von Corallina der von .Melobesia, Amphiroa und Lithophyllum im Allgemeinen äbnlich sei, nicht in Zweifel ziehen, so lange die weiblichen Organe dieser Genera nicht anderweitig beobachtet wurden, trotzdem in Eleutherospora®) eine ganz andere Zusammensetzung in der Ent- wiekelung jenes Organs gefunden wurde. Benutzte man aber einmal bei der Eintheilung neben den Vegetationsorganen die Tetrasporangien und die weiblichen Früchte, dann kam man noch sicherer zum Ziele unter Zuhilfenahme der Antheridien, wie dies SOLMS bereits an- gedeutet. Diese gleichzeitige Berücksichtigung aller vier Factoren — der Vegetationsorgane, der Tetrasporangiengehäuse, der weiblichen und der männlichen Fortpflanzungsorgane — bringt uns aber endlich die längst gewünschte sichere Begrenzung; freilich lässt sich nicht See zugleich die schwierigste wegen der Aehnlichkeit der - äusseren Erscheinungen. Wenn diese Eintheilung aber auch Mühe verursacht, so sind wir doch hierdurch in den Stand gesetzt, ein sicheres System zu haben, welches keinen Schwankungen unterworfen ist, vielmehr nur je nach angestellten weiteren Beobachtungen er- gänzt zu werden braucht. Dabei kann es freilich kommen, dass, sobald der Fruchtbau sümmtlieher Species beobachtet ist, die Genera 1) F. HEYDRICH, Ueber die weiblichen Conceptakel von Sporolithon in Bibl. botan. 1899, Heft 49. 2) F. HEvpRiCH, Die Lithothamnien von Helgoland im Berichte der biol. Anstalt auf Helgoland 1900, S. 64. 3) SCHMITZ, Untersuchungen über die Befruchtung der Florideen, Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. - Berlin 1883. — Scnmwrrz, Syst. Uebersicht der Florideen in Flora 1889. S. 435, 436. 4) J. G. AGARDH, Species ddpsrait 1848. 5) THURET et BORNFT, a. a. O. Paris 1878. 6) Graf Sous, a. a. O. S. 50, 63. T) SCHMITZ, a. a. O. 8) Scuurrz und HaurrrFLEISCH, Rhodophyceen in ENGLER und PRANTL, Die natürl. F'üsusenfam. I, Abth. II, S. 538. 9) F. HExpRiCH, Die Lithothamnien von Helgoland in Berichten der biol. An- stalt auf Helgoland, 1900. S. 64. 312 F. HExDRICH: Lithothamnion, Lithophyllum, Melobesia und Amphiroa sehr beschränkt werden. Ueber Epilithon*) Heydr. und Melobesia (Lamx.) Heydr. ist Nach- folgendes zur Aufklärung nöthig. In seiner vortrefflichen Arbeit versuchte ROSANOFF?) Melobesia von Lithophyllum und Lithothamnion anfänglich dadurch zu trennen, dass er alle diejenigen kleinen, verkalkten, krustenartigen Algen in eine Klasse brachte, welche, wie auch HAUCK?) verschiodentlioh angiebt, nur eine gewöhnliche Zellreihe, sowie eine Deckzellreihe besitzen und nur in der Nähe des Coneeptakel mehrere Zellreihen aufweisen. Diese, wie gesagt, von ROSANOFF zuerst entwickelte Idee wäre das einfachste Mittel gewesen, die kleinen Melobesieae von den grossen zu trennen, wenn der Verfasser selbst sie consequent durchgeführt hätte. Aber merk- würdiger Weise nimmt er später selbst die übrigen kleineren mit 6—8 Zellreihen versehenen Species, wie Melobesia corallinae, wieder dazu. Die Gründe, welche eine solche Vereinigung rechtfertigen, giebt ROSANOFF nicht an; sie scheinen aber in der Gemeinsamkeit der kleinen Form zu liegen. Da aber eine solche Auffassung durch keinen geringeren als SCHMITZ beseitigt wurde, indem dieser Choro- nema Thuretii*) von Melobesia trennte auf Grund der in das Gewebe der Wirthspflanze eindringenden Rhizoiden, so erscheint mir die Aufrechterhaltung der Genera Epilithon und Melobesia nach der von ROSANOFF beabsichtigten Eintheilung und nach den von mir dar- gelegten Beobachtungen") das einzig Richtige zu sein, wenn man nieht, wie es FOSLIE*) gethan, Epilithon mit Lithothamnion wieder vereinigen will. Im letzteren Falle wäre man übrigens der Consequenz wegen gezwungen, auch Melobesia zu Lithophyllum zu zählen. Da dies allem Anschein nach aber auch FOSLIE selbst nicht beabsichtigt, so muss die Trennung aufrecht erhalten bleiben, die aber recht woh durch die eine Zellreihe von Epilithon und Melobesia ausgeführt werden kann. Einen anderen Unterschied zwischen diesen Genera und Lithothamnion oder Lithophyllum giebt es nicht. Begriffe aber wie Dermatolithon,") welche näher zu erklären der Autor nicht einmal der Mühe für werth hält, sind so unsicher, dass g So F. HEYDRICH, Melóbesieae in Berichte der Deutschen Botan. Gesellsch. 1897, . 408. 2) Rosaworr, S., Recherches anatomiques sur les Mélobésiées, Cherbourg 1866. 3) Hauck, Die Möhrssnlgen, Leipzig 1885. S. 263, 264, 265, 2 4) Schmitz, in ScuwrrZ und PERET Corallinaceae in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. IT, S. 5 b YDRICH, Melobesieae, Ber. der D. Bot. Ge 1897, S. 408. — Ders., Coralli- naceae, ebenda 1897, S. 48. em; List of Species of the Lithothamnia. K. Norske Vid. Selsk. Skr. 1898, 3, S. 1 1) Fosta, List of Lithothamnia, S. 11. BE i Sie rn un re a Ta T RAM TES | | | Weiterer Ausbau des Corallineensystems. 313 ohne genauere Begründung eine Diseussion über sie nicht mög- lich ist. Eine Hauptursache aber, die mich veranlasst, bei meiner Ansicht stehen zu bleiben, ist nicht nur diese eine Zellreihe, sondern sie liegt auch in der Entwickelungsgeschichte dieser einschichtigen Melo- besieae. Durch seine vortrefflichen Zeichnungen auf Taf. I, Fig. 1, 5, 6 belehrt uns ROSANOFF zur Evidenz, dass das Wachsthum von Melobesia Lejolisii nur in einer Ebene stattfindet, und SOLMS!) sagt sehr richtig, dass bei Lithophylium dieselben Verhältnisse sich wiederholen, wie bei Melobesia nur in zwei Richtungen. Hierauf begründet sich die Trennung der ganzen Gruppe: die eine hat nur eine Wachsthums- richtung, in die Fläche, die andere zwei, in die Fläche und Höhe. Diese Wachsthumsdifferenz beginnt nicht etwa erst später sich zu zeigen, wenn der allus eine gewisse Stärke angenommen hat, sondern sofort beim Keimen der Spore. Die Keimlinge von Epilithon und Melobesia wachsen nur concentrisch, alle anderen, mögen sie noch so dünnen Thallus haben, bilden sofort einzelne oder an einander gefügte kurze oder lange Zellfäden nach verschiedenen Richtungen. Nachdem ich dieses vorausgeschickt, darf ich wohl zur näheren Erörterung des weiteren Ausbaues meines Corallinensystems schreiten. Wenn ich dasselbe in der vorliegenden knappen Form veröffentliche, so geschieht dies einerseits, weil die Herstellung der Tafeln noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird, andererseits aber leitet mich die Hoffnung, dass mir noch vor der ausführlichen Veröffentlichung der einzelnen Genera weiteres Untersuchungsmaterial zugeführt werden möchte. Ich richte daher hiermit an die Vorstände von öffentlichen Sammlungen und an Private zugleich die Bitte, mich durch Zusendung von Materialien unterstützen zu wollen. Corallinaceen-System. I. Thallus ohne Basalschicht, Rhizoiden ohne besondere Schicht dringen in das Gewebe der Wirthspflanze ein. a) Endophytisch, Zellen in einer Ebene ausgebreitet, nicht verkalkt, Gliederzellen ohne Deckzellen: Schmitziella Batt.?) f) Endophytisch nnd parasitisch, verkalkt, Zellen mit ein- zelnen Deckzellen o Tetrasporangien in Conceptakeln. 1) SES En 2) BATTERS, On ep in Annals of Botany Vol. VI, 1892. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, X 22 314 7.2 F, HEYDRICH: a) Auxiliarzelle und. Carpogonium an einem Zellfaden seitlich; Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenförmigen Gonimoblasten:^) Choronema Schmitz?) oo Tetrasporangien in conceptakelähnlichen Sori. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden seitlich; Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenfórmigen Gonimoblasten:°) Chaetolithon Foslie*) Il. Thallus mit Basalscheibe, Rhizoiden in einer Schicht, dringen nieht in das Gewebe des Wirthes ein, Thallus verkalkt. X Vegetative Entwickelung nicht gegliedert. o Tetrasporangien in conceptakelähnlichen Sort P 1. Thallus nur aus einer Zelllage mit oder ohne Cutieula; nur in der Nähe der Fruchtbehälter aus mehreren bestehend. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden seitlich; Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenformigen Gonimoblasten : *) Epilithon Heydrich’) Thallus überall aus mehreren Zelllagen mit oder ohne Cutieula. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden 1) Schmitz, Untersuch. über die Befruchtung der Florideen. Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. Berlin, 1883, S. 21. — Fruchtbau von Melobesia nach ScHMiTZ und HAUPLFLEISCH, Florideensystem in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien S. 538, 306. (Leipzig 1591). 2) SCHMITZ, eg Uebersicht der bisher bekannten Gattungen der Florideen, in Flora 1889, S. 455 3) Fruchtbau von Raat deformans Solms oder Chaetolithon deformans Foslie. ScHMiTZ und HavPrFLEISCH, Florideensystem, S. 306, 538, in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II, Leipzig 1897. : 4) FosLiE, M., List of the Lithothamnia. — K. Norske Vid. Selsk. Skr. 1898, gs D. d. 5) Ich wählte diesen Ausdruck, weil verschiedene Autoren hierfür noch ,Con- eeptäkel* gebrauchen. Die Entwickelung aber ist die eines vollkommenen Sorus. Dass sich später die nent auflösen, darf uns nicht in der Beurtheilung dieser Frage beeinflus 6) Fruchtbau von qe DRE membranacea Ros. oder Epiithon membranaceum Heydr. nach Scuwrrz, Unters. über die Befrucht. der Florideen. Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. Berlin, 1883, S. 919. — Scnwrrz und HAUPTFLEISCH, S. 306, 358, ENGLER und PraxtL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. IL 1) HEYDRICH; Melobesiae, Ber. der D. Bot. Ges, 1899, S 403. Lu ÖL. ne Me MI. EE Weiterer Ausbau des Corallineensystems. 315 seitlich; Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenfórmigen Gonimoblasten x) Tab och aueh (Phil?) Heydr.?) b) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden terminal, über einander; Auxiliarzelle zum ein- sporigen Gonimoblast. Männliche und weibliche auf getrennten Individuen. Eleutherospora Heydrich*) o dëssen intercalar, Carpogonium terminal an verschiedenen Zellfäden. Auxiliarzelle zum ein- sporigen Gonimoblasten. Antheridien kugelfórmig. Männliche und weibliche auf getrennten Individuen. Sphaeranthera gen. nov.5) q) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden terminal neben einander; Auxiliarzelle wird zum kettenfórmigen Gonimoblast. Paraspora gen. nov.9) oo Tetrasporangien in zonenfórmigen Sori. l. Thallus überall aus mehreren Zelllagen, mit oder ohne Cuticula. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden terminal neben einander. Auxiliarzelle zum quirl- ständigen Gonimoblast. Männliche und weibliche auf getrennten Individuen. Sporolithon Heydr.*) ooo Tetrasporangien in Conceptakeln.*) 1. Thallus aus nur einer Zelllage mit oder ohne Cuti- eula; nur in der Nähe der Fruchtbehälter aus mehreren bestehend. 1) Pruchthan von Lithothamnion Phil. nach Schmitz, Unters. über die speeds der Florideen, Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. Berlin, 1888, S. 2 Schmitz und HAUPTFLEISCH, Florideensystem, S..306, 358. — ENGLER und See Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II. 2) PuinLrPPrt, Beweis, dass die Nulliporen Pflanzen sind. Wou. Archiv 1837. 3) HEvpmicHg, F., Melobesiae, Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897, S. 412. 4) HEYDRICH, F., Die Lithothamnien von Helgoland. Ber. aus der biolog. Stat. auf Helgoland. Leipzig 1900. 5) = Lithophyllum decussatum Solms, im Druck. 6) = Lithothamnion fruticulosum (Kütz.) Foslie, im Druck. 1) Heyprıcn, F. Ueber die — Conceptakel von Sporolithon. Bibl. Botan. 1899, Heft 49. 8) Conceptakel im Sinne einer Höhlung mit einer Oeffnung, wie in HEYDRICH, Melobesiae in Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1897, S. 406 dargelegt. SS" "e 316 F. HEYDRICH: a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden, seitlich. Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenförmigen Gonimoblasten.") Melobesia (Lamx.) Heydr.?) . Thallus überall aus iehreren Zelllagen mit oder ohne Cutieula. O Thallus biegsam. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zell- faden, seitlie Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kukkknfänmigen Gonimoblasten.?) Mastophora (Dec.) Harv. CO Thallus nicht biegsam. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zell- faden, seitlich. Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zu kettenförmigen Gonimoblasten.?) Lithophyllum (Phil. Heydr.*) b) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zell- aden, terminal übereinander. Auxiliarzelle zum einsporigen Gonimoblast. Männliche und weib- liche auf getrennten Individuen? Stichospora gen. nov.") c) Auxiliarzelle interealar und Carpogonium terminal an verschiedenen Zellfäden. Aaxiliarzelle zum Gonimoblasten. Antheridien über den Procarpien. Hyperantherella gen. nov.") d) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zell- faden, terminal über einander; Auxiliarzelle zum einsporigen Gonimoblast. Männliche rings um die weiblichen in einem Conceptakel. Perispermon gen. nov.^) 1) Fruchtbau von Melobesia Lamx. nach Scnwrrz, Unters. über die Befrucht. der Florideen, Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch., Berlin 1883, S. 22. — SCHMITZ und en Florideen in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzen- familien I, Abth. II, S. 306, 5 2) HEYDRICH, F., Melobesiae, Ber. der Deutschen Bot. Ges, 1897, S. 408. 9) Fruchtbau usch ScHaiTz, Unters. über die Befrucht. der Florideen. Sitzunge: bericht der k. Akad, der Wissensch., Berlin 1883, S. 92. — Setz und HAUPT- FLEISCH, Florideen in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II, S. 306, 538. 4) Hevyprıch, F., Melobesiae, ct der Deutschen Bot. fitis 1897, S. 409. 5 = Lihetkumınich erassum „ im Manuseri e 6) = Lithophyllum incrustans Phil. Lith. expansum fui ?? Lithophyllum d- cussatum Fosl.?? im Manuscript beendet. : T) = Lithothamnion sp. | Heydrich, Neue Kalkalgen von Deutsch-Neu-Guinea. Bibl. Botan. 1897, Heft 41, S. 7, — sp. nov. im Manuscript beendet. Weiterer Ausbau des Corallineensystems. 317 XX Vegetative Entwickelung gegliedert. o Tetrasporangien in Conceptakeln. | Conceptakel rund um die Sprossglieder. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden, seitlich. Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zum kettenfórmigen Gonimoblast.') Amphiron Lamour. || Conceptakel auf beiden Seiten unterhalb der SE es Sprossgliedes eingesenkt. a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden, seitlich. Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zum kettenfórmigen Gonimoblast.?) Cheilosporum Decaisne. ||| Coneeptakel auf der Spitze des Sprossgliedes ein- gesenkt a) Auxiliarzelle und Carpogonium an einem Zellfaden, seitlich. Auxiliarzellen zur Fusionszelle, diese zum kettenfórmigen Gonimoblasten.?) Corallina (Tour.) Lamour. Ein weites Feld eröffnet sich hier dem Monographen! Denn thatsächlich haben wir es hier mit einem vollkommen getrennten Florideensystem zu thun, dessen einzelne Glieder, wie ich bereits an anderer Stelle? bemerkte, vom einfachsten zum complieirten Bau aufsteigen. Recht wohl ist es daher möglich, dass die kommenden Arbeiten noch grosse Ueberraschungen bringen, möglich aber auch, dass die Verschiedenheit in der Bauart der sexuellen Zellen sich auf die hier angegebenen Typen beschränkt. 1) Fruchtbau nach ScuwrTZ, Unters. über die Befrucht. der Florideen, Sitzungs- bericht der k. Akad. der Wissensch., Berlin 1883, 9. 22, — Schmerz und HAUPT- FLEISCH, Florideen in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II, S. 306, 5 2) Frankiben nach ScuwrrZ, Unters. über die Befrucht. der Florideen, Sitzungs- bericht der k. Akad, der Wissensch., Berlin 1883, S. 22. — Schmitz und HAUPT- FLEISCH, Florideen in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II, S. 306, 588. 3) Fruchtbau nach TnunET et BogNET, Etudes phycologiques, Paris 1878, S. 98, Taf. 49—51. — Graf Sorws, Corallinenalgen, in Fauna und Flora des Golfes von Neapel 1881, S.89, Taf. II. — Schmitz, Unters. über die Befrucht. der Florideen, Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch., Berlin 1883, S. 22. — SonmwirZz und en Florideen in ENGLER und PRANTL, Natürl. Pflanzenfamilien I, Abth. II, S. 206, 5 o 38 4) HEYDRIOH, F., Die Lithothamnien von Helgoland, Ber. aus der biol. Anstalt aus Helgoland 1900. Heft 1, S. 73. 318 | CE UL: 39. E. Ule: Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. Mit Tafel X. iren am 23. Juli 1900. j Als ein südliches aedem der Bromeliaceen kann wohl der Staat Rio de Janeiro mit seinen in der Monographie der Familie angegebenen 146 Arten angesehen werden. Da ich aber nach meiner Rückkehr nach Brasilien gleich auf meiner ersten Excursion ein neues Nidularium gefunden habe, dem sich dann später noch eine Anzahl sehr charakteristische Arten zugesellten, so ist damit die Bromeliaceenflora dieses ‚Staates noch keines- wegs erschöpft. Von mir sind in‘ diesen Berichten mit den bier folgenden neuen Arten der Bromeliaceen im Ganzen 15 be- schrieben worden, so.dass mit einigen schon bekannten, aber für dieses Gebiet neuen Arten sich die Anzahl nun auf 164 be- laufen mag. | Was zunächst die Gattung Nidularium anbetrifft, so ist die in der Monographie der Bromeliaceen erst neu aufgestellte Cite „Aregelia“ hier nicht berücksichtigt worden. Die Feststellung eines Pastiri zwischen den Untergattungen Regelia und Eunidilaidon und andere Gründe (Band XVII, Heft 2) schienen mir mehr für die frühere Auffassung zu sprechen, nach der Regelia nicht als Gattung Aregelia von Nidularium getrennt wird. Es werden hier 4 neue Arten der Gattung folgen, von denen 2 zu Regelia und 2 zu Eunidularium gehören. 1. Nidularium (Aregelia) macahense n. sp. - Foliis rosulatis, margine spinulis parvis remote, vel apicem versus densiuseule armatis, evittatis; inflorescentia submultiflora, foliorum intimorum, basibus fuscentibus, cincta; bracteis quam sepala multo E ovato-linearibus, eymbiformibus, apice paullo mueronatis, incurvis; floribus ad 28 mm longis, sepalis glabris, fuscis, apice acutis, petalis albis. Folia + 15, pordénso rosulata, : sublinearia, 40 ad 50.cm longa, ad 40 em lata, utrinque viridia, subeoncoloriaque vel dorsum solum pallidiora, subglabra, coriacea, rigidiuseula, + erecta, subpatentia, basi in vaginam elongate ovalem utrinque fuscescentem lepide "GERE margine spinulis minutissimis, cirea '/, mm longis, badiis Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. 319 sursum hamulosis sparse armata, apiee rotundata, mucrone debili imposita. Inflorescentia scapo brevissimo, vaginis latissime ovatis, aeutis et in acumen validiuseulum productis, subintegris, dissite lepi- dotis, quam flores multo brevioribus, imbrieatim induto, subpauciflora; bracteis tenuiter membranaeeis, fuscescentibus, dissite lepidotis, vel paululo puberulo-tomentellis, 30 mm longis ad 15 mm latis, carinatis, breviter mueronatis, incurvis. Flores pedicellis longissimis, puberulo tomentellis usque ad 20 mm longis stipitati; sepalis viridi-fuscis, + 16 mm longis, basi usque ad 1’/, mm connatis, lanceolato-ovatis, ‚peracutis, asymmetricis. Petala alba, centro loborum patentium acu- minatorum pallide viridi, + 22 mm longa et usque ad 6 mm connata. Stamina filamentis linearibus, 12 mm longis, fere usque ad medium liberis; antheris flavo-albidis, ovali-linearibus, utrinque rotundatis, dentieulo imposito, 5 mm longis, 1 mm latis et ad tertiam partem altitudinis dorsifixis. Ovarium album, triangulato-ellipsoideum, + 7 mm longum, 4'/, mm latum, glabrum, striatum, apice manifeste constrictum; stylo filiforme, 14 mm longum, lobis dense subcapitulatim contortis. Baccam non vidi Habitat in arboribus silvarum apud urbem Nova Friburgo, in regione Alto Macahé dicta, ad 900—1100 m altitudinis; floret Januario— Februario. (ULE No. 4960). Observatio: Ein Nidularium, welches in einzelnen Stöcken epiphytisch auf Bäumen wächst, sonst etwa den Formen von Nidu- larium compactum Mez ähnelt, doch aber weit kleinere, weisse Blüthen besitzt. Auffallend sind die verhältnissmässig, bis 20 mm, sehr langen Blüthenstiele, wie sie sonst nur bei einigen der grössten Arten in der Gruppe vorkommen. . 2. Nidularium (Aregelia) farinosum n. sp. Foliis rosulatis, linearibus, margine spinulis paucis, remotis Ke parvisque praeditis, subtus densissime lepidoto-farinosis, evittatis, apice rotundato-acuta, mucrone herbaceo imposita; inflorescentia multi- flora, foliis intimis pulcherrime rubentibus cincta; bracteis lanceolato- linearibus, apice mueronatulo-ineurvis, sepalis brevioribus; floribus + 50 mm longis: sepalis glabris, subacuminatim acutis; petalis violaceis. Acaule et rupicola. Folia + 20 perdense rosulata, carnoso- chartacea, late linearia, ad 60 em longa et 40 cm lata, supra subglabra, obseure viridia, subtus densissime lepidoto-farinosa, saepe praesertim in plantis junioribus rubescentibus, basi in vaginam latissime ovali- ellipticam, utrinque purpuraseenti-brunneam, dense lepidotam dilatata, margine remote spinulis fuscis, ad 1 mm longis, sursum hamulosis armata, apice rotundato-acuta, muerone herbaceo imposito, interiora D | 320 E. Une: basi, intima ex toto fulgide sanguinea. Inflorescentia caule brevissimo, vaginis perlate ovatis, cinereo-purpurascentibus vel virescentibus, apice optime eite Gee. margine + dense serrulatis, vel vaginis summis integris et mucrone imposito, subrotundatis, inflorescentiam ineludentibus, dense induto stipitata; bracteis + 45 mm longis, 8 mm latis, membranaceo-hyalinis, albido-virentibus, parce lepidotis, inte- gerrimis. Flores aperti, pedicellis usque ad 16 mm suffulti; sepalis virentibus, basi usque ad 4 mm connatis, lobis + 23 mm longis, apice breviter subaeuminatim acutis, in mucronem minutissimum, subatrum productis, conspicue asymmetricis. Petala superne saturate violacea, ad 40 mm longa, cirea usque ad medium cum filamentis connata, tubum album formantia, lobis perlonge acuminatim acutis. Stamina filamentis dilatatis, paullo tantum liberis; antheris flavescenti-albidis, anguste lineari-ovatis, basi subrotundatis paulloque incisis, apice acutiusculis, prope basin dorsifixis. Ovarium album, oblongum, paullo angulatum, 12 mm longum, 6 mm diametro metiens, apice saepe constrictum; stylo filiformi, 24 mm longo, lobis laxe contortis. Baecam non vidi. Habitat apud urbem Nova Friburgo in montibus ad 1400—1600 m altitudinis, floret Februario. (ULE No. 4961). Observatio: Diese Art gehört zu der Gruppe von Regelia mit grösseren Blüthen und innen um den Blüthenstand schön roth ge- färbter Rosette und steht hier dem N. Morrenianum Mort. Mackoy. aus Guyaua am nächsten, von dem es sich besonders durch die kürzeren Blüthendeckblätter und die sehr breiten Laubblätter unter- scheidet. Die schöne Pflanze wurde von mir auf einem hohen Berge des Alto do Macahé gefunden, wo sie in Menge den felsigen Abhang bedeckte. 3. Nidularium (Eunidularium) rosulatum n. sp. Foliis densissime rosulatis, ovato-linearibus, subdense dentieulatis, pallide laete viridibus, utrieulum apice constrietum formantibus, supra vaginam paullo angustato-spathulatis; inflorescentia nidulante, foliorum rosulae centro profunde immersa; bracteis florigenis sepala "La aequan- tibus, integerrimis; floribus + 70 em longis; sepala basi in tubum 6 ad 8 mm longum Se glabris, acutis, brevissime spinulosis; petalis ex albo violascentibus, apice saturate violaceis, cucullatis. caule, terrestre. Folia 30—50 perdense rosulata, ovato-linearia, 40—50 em longa, 4—5 cm lata, chartacea, utrinque laete viridia, subtus pallidiora, glabra, parce lepidota, basi in vaginam late ovalem, prae- sertim. dorso basique brunneo-lepidotam ddnisis: margine laminae revoluto, spinulis ultra 1 mm longis, viridibus, sursum hamulosis, protin super vaginam paullo angustata, apicem versus acuminata FRE necem Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. 321 et in mucronem filiformem producta. Inflorescentia submultiflora, scapo brevissimo 5—6 cm longo, glabro, vaginis late ovato-trian- gularibus, acutis, dissite brunneo-lepidotis, margine dentatis, cincto; bracteis primariis foliolis summis scapi aequalibus, apicem versus sanguineis, demum virentibus, inflorescentiam longe superantibus, ad 15 em longis; bracteolis florigeris ovarium excedentibus, oblongis, teneris, hyalinis, glabris, cymbiformibus, integerrimis, breviter muero- natis, cirea 30 mm longis, 12 mm latis. Flores sepalis albido-viridibus, + 23 mm longis, lanceolato-ovatis, acutis, minute mueronulatis, sub- symmetricis, basi usque ad 6 vel 8 mm alte connatis. Petala tubo et margine loborum ex apicem versus saturate cyanea, + 55 mm longa, apice ad 10 vel 12 mm libera, callis binis minutis munita, valde dextrorsum convoluta, concava, haud aperta, deflorata conglomerata. Stamina petalis 5 mm breviora, per anthesin inclusa, complanato- linearia, antheris flavo-albidis, sublinearibus, ad 10 mm longis, basi rotundatis, apice aeutis, medio dorsifixis; pollinis granulis ellipsoideis, utraque vertice poro unico praeditis retique ornatis. Ovarium trigonum, subeostatum, 12—15 mm longum, glaberrimum, album; stylo filiformi staminibus paullo breviore, lobis stigmaticis contortis, capitulum acutatum, albidum formantibus. Baecam maturam non vidi. Habitat in locis umbrosis Restingae Mauá prope Rio de Janeiro; floret Junio et Julio (ULE No. 4867). Observatio: Dieses Nidularium fällt ungemein durch die dicht- und vielblätterige Rosette auf, gleicht aber sonst sehr dem X. utri- culosum Ule und steht vielleicht auch dem N. Antonieanum Wawra nahe. Von diesem unterscheidet es sich durch die viel breiteren Blätter und grösseren Blüthen und von jenem durch die dichtere Bedornung des Blattrandes, und von beiden weicht es noch ab ausser der reichblätterigen Rosette durch die doppelt so hoch verwachsenen Kelchzipfel. 4. Nidularium (Eunidularium) coreovadense n. sp. Foliis anguste ensiformi-linearibus, longe acutatis, aculeolis minutis serrulatis, evittatis, obscure viridibus, supra vaginam con- strictis; inflorescentia composita, scapo brevi, foliolis sanguineis comam formantibus cincta; braeteolis florigeris ovato-lanceolatis, breviter acutis, apicem versus manifeste denticulato-serratis, sepala '/, aequan- tibus; floribus 50 ad 60 mm longis; sepalis basi in tubum 4 ad 5 mm coalitis, glabris, apice breviter acutis, recurvis; petalis ex albo violascentibus, apice saturate violaceis cucullatisque. Saxicola vel epiphytum, acaule. Folia 20—30 dense rosulata, anguste ensiformi-linearibus, 40 ad 60 cm longa, 20 ad 27 mm lata, longe acutis, utrinque glabriuseula nitidaque, obscure viridia, subtus 9822 E. ULE: pallidiora, chartacea, paullo plieata, costata, basi in vaginam breviter obovatam, elliptieam + 70 mm longam, A0 am latam, cinerascenti- albidam, dorso basique parce brunneo-lepidotam dilatata, margine laminae paullo revoluto, aculeolis circa */, mm longis, viridibus, sursum hamulosis praedita, super vaginam paullo angustata, in mucronem filiformem acutata. Inflorescentia scapo ad 10 cm longo, glabro, uni- foliato, folia nonnulla bracteis primariis isomorpha et eum iis comam circa inflorescentiam ` formantia gerens, subpauciflora, bracteis pri- mariis pallide viridibus demum roseo-purpureis, amplexicaulibus (145 mm longis, 65 mm latis), basi late ovalibus, demum triangulari- lanceolatis, margine dense aculeis sursum hamatis serratis, glabris, aeutatis, in spinulam desinentibus, flores perlonge superantibus et omnino tegentibus; bracteolis florigeris ad 22 mm longis, teneris, membranaceis, lanceolato-ovalibus, valde carinato-concavis, paullo eurvato-acutis, apicem versus manifeste denticulato-serratis. Flores sepalis albido-viridibus, + 16 mm longis, subovato-ovalibus, apice paullo aeutis, incurvatis, subsymmetricis, basi usque ad 4 vel 5 mm alte connatis. Petala tubo et margine loborum albo, dilute et apicem ‚versus saturate cyanea, deflorata purpurascentia, + 45 mm longa, apice ad. 10 mm libera. Stamina petalis 4 mm breviora per anthesin inelusa, filamentis corollae tubo alte insertis; antheris flavo-albidis, sublinearibus, basi apiceque acuminatis, supra medium dorsifixis, 8 mm longis, pollinis granulis ventricoso-oblongis, utraque vertice poro unico praeditis retique ornatis. Ovarium trigonum, 10—12 mm longum, glaberrimum, album; stylo filiformi, staminibus ad 5 mm superante, lobis stigmatieis contortis, capitulum album, aeutatum for- mantibus. Bacca calyce albido-viridi coronata, + 20 mm longa, 10 mm lata, dilute carnea, trigona, glabra et nitens; seminibus in loculis numerosis, 2 mm longis, dilute badiis, ovato-fusiformibus, basi obtu- siuseulis apice acutis. Habitat in silva montis Coreovado prope Rio de Janeiro ad 300 ad 600 m altitudinis; floret Novembri et Decembri (ULE No. 4962). Observatio: Unter den wenigen in den ersten Jahren bei Rio de Janeiro gesammelten Bromeliaceen befand sich ein kleineres Nidularium, das ich nicht recht wusste, wo ich es unterbringen solite, bis dass ich es in einem schluchtigen Bergthale des Coreovadowaldes wiederfand. Es gehört auch zur Gruppe der Nidularium procerum Lindm. verwandten Arten, zeichnet sich aber von denselben dureh kleinere Gestalt und sehr schmale Blätter, die ihm fast ein gras- artiges Ansehen geben, aus. Um es mit den 3 verwandten Arten N. terminale Ule, N. procerum Lindm., N. angustifolium Ule. von welchen ich im Band XVI, Heft 10, S. 350 und 351 eine kurze ‚Charakteristik gegeben habe, besser vergleichen zu kónnen, soll auc ‘hier eine solche folgen: SE EEN Glas Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. 323 Nidularium | corcovadense (Wald des Corcovado). Schaft 1 dem lang, Blätter über den Scheiden wenig verschmälert, 2—2,7 cm breit, über der Mitte allmählich spitz werdend, Dornen Tt mm lang. Blüthen dunkelblau, verwelkt purpurn werdend, im Querschnitt abgerundet; Kelch hellgrün, '/, so lang als die Blumenkrone. Frucht hell fleisch- farben. Blüthezeit November und December. 5. Vriesea longiscapa n. sp. Foliis linearibus, apice rotundato-acutis, acuminulo imposito, haud maculatis; vaginis internodia scapi superantibus; inflorescentia submultiflora, simplieissima, dense distiche pinnata, manifeste racemum secundeversum formans; bracteis submembranaceis, latissime ovalibus, breviter acutis, carinatis, paullo incurvis, sepala quam paullo brevi- oribus; floribus cirea 40 mm longis, sepalis subacutis; petalis ad basin ligulis integris acutis munitis, stamina superantibus, filamentis dila- tatis antherisque basifixis. Planta florifera ad 1,2 m alta. Folia 4. 0,5 m longa, 45 mm lata, supra pallide viridia, subtus glauco-pruinosa, minute lepidota. Scapus elongatus, + 9 mm crassus, vaginis membranaceis involutus. Inflores- centia flores ad 30 et plures praebet, + 25 em longa, 3 cm lata; bracteis ad 3,5 em longis. Flores crassi, simul bracteis secundeversis; sepalis t 30m longis, + 14 latis, carnoso-coriaceis, ovatis, apice rotundatis. Petala subovato-linearia, + 34 mm longa et Il mm lata. Stamina 30 mm longa, stylo aequalia, antheris fulvis, 12 mm longis, basi obtusis, apice acutis. Habitat apud urbem Nova Friburgo in arboribus montium Serra do Maeahé, ad 900—1400 m altitudinis; floret Januario— Februario (ULE No. 4956). Observatio: Zur Sectio Szphio gehörig fällt diese Art durch den langen Schaft mit verhältnissmässig kurzer Dlüthentraube auf. In der Restinga bei Cabo Frio habe ich eine der V. longiscapa ähnliche Art gesehen, deren Schäfte aber noch länger waren und wie lange, bis 3 m hohe Ruthen über das Gesträuch emporragten. Leider blühte letztere Art noch nicht und konnte daher auch nieht bestimmt werden. 6. Catopsis deflexa n. sp. (Fig. 1—6.) Foliis linearibus, longe acutis, curvatis, pruinosis, virentibus, utrinque minute denseque lepidotis, atro-punetatis; scapi vaginis superioribus, internodia brevioribus; infloreseentia dependente, bi- pinnatim panieulata; bracteis primariis omnibus quam ramulos axillares multo brevioribus; floribus hermaphroditis; sepalis petala superantibus, valde asymmetricis; petalis vide ctr nt albidis; stylo quam ovarium paullo breviore. 324 E. ULE: Planta florifera + 0,4 m longa. Folia bulboso-utrieulatim rosu- latae usque ad 0,15 m longa, lineari-subtriangularia, supra vaginam ad 9 m lata, acuta, basi in vaginam late ellipticam, fuseam, praeser- iim costa perdense lepidotam dilatata Inflorescentia submultiflora, usque ad 15 cm longa, griseo-viridis, ubique floccose lepidota vaginis scapi ovato-lanceolatis, acutis; spicis stipitatis, genieulatis, ad 9 floribus, eonniventibus; bracteolis florigeris subereetis, latissime subtriangularibus usque ad 4 mm longis et latis. Flores suberecti, + 6 mm longi; sepalis explanatis, ellipticis, apice rodundatis, in alam dilatatis, circa 4 mm longis, 3 mm latis. Petala pnm 3,5 mm longa, 2,5 mm lata, late elliptica. Stamina aequilonga, + 2 mm; et basi late ad 1 mm dilatatis, petaloideis, ad apicem constrietis; antheris ochraceis, apice albis, ovatis, acutis, cordiformibus, 1 mm longis. Ovarium pererasse ellipsoideum, 1,2 mm longum; stylo 0,8 mm longo. Capsula 20 mm longa, atro-fusca, linearia. Seminum pallide rubiginosorum coma pappiformis, albida. Habitat apud urbem Nova Betten in arboribus Serrae de Ma- cahe ad 900 usque 1100 m altudinis; floret Januario Februario: (ULE Nr. 4951). Observatio: Eine dadurch merkwürdige Art, dass wie bei Til- landsia bulbosa Hook. die Blätter mit ihrer scheidenartigen Basis zu einer zwiebelartigen Anschwellung zusammenschliessen. Von Catopsis nutans Bak., der einzigen bisher in Brasilien gefundenen Art, unter- scheidet sie sich noch ausserdem durch die kleinen Blumenblätter. Die kleinen, unscheinbaren, grünlichen Blüthen öffnen sich nur durch ein winziges Loch. Besucher habe ich in der kurzen, regne- rischen Zeit meines Aufenthaltes in Alto do Macahé nicht beobachten können und dürften dieselben wahrscheinlich aus kleineren Insecten en Während andere Bromeliaeeen mit sich nicht oder wenig enden oder grünen Blüthen mit besonders lebhaften, extrafloralen landen ausgerüstet sind, fehlen solche vollständig bei Ca- topsis deflexa, denn für sie war es bei dem wegen der Kürze der Blüthentheile leicht zugänglichen Nektar gewiss von Vortheil, wenn sie dureh Unscheinbarkeit nur von geeigneten Besuchern bemerkt wurden. Die durch die Blattscheiden gebildete Anschwellung dieser Brom- liacee ist immer von einer langleibigen Ameise bewohnt, so wie die von Tillandsia bulbosa Hook. mit einer kurzen diekköpfigen besetzt ist. Exemplare der Pflanze, welche ich mitgenommen und in den Garten gepflanzt hatte, wurden von den Ameisen nicht verlassen, selbst als sie zum Zeichnen in’s Zimmer gebracht wurden. Die Thierchen liefen wohl von der Pflanze auf dem Tisch herum, kehrten aber immer wieder in ihren Hohlraum auf der Bromeliacee zurück. Wenn man bei Tillandsia bulbosa Hook. noch allenfalls an PERO ET ase eR PEE EROR NE PRI RS I PST e S ERES 2 —m Ueber weitere, neue und interessante Bromeliaceen. 325 einen Ameisenschutz vor Feinden denken könnte, weil es ein Epi- phyt ist, der hauptsüchlieh in der Restinga wüchst, so füllt bei Catopsis deflexa eine solche Annahme ihres hohen, luftigen Standortes wegen, vollkommen weg. Die meisten Pflanzen mit entwickelten Hohlräumen verschiedenster Art beherbergen in Brasilien eigene Ameisenarten, deren Eigenthümlichkeiten näher kennen zu lernen gewiss eine interessante Aufgabe für den Zoologen geben würde. Te Tillandsia gracilis n. sp. (Fig. 7—11). Foliis dense rosulatis, linearibus, utrinque pallide viridibus, apice rotundato-acutis, mucrone herbaceo impositis; inflorescentia laxiuscule bipinnatim paniculata, ramis patulis, quaquaverse ordinatis; bracteolis florigeris quam sepala brevioribus, sepalis liberis, subsym- metricis; petalis pallide virescenti-flavis, ultra sepala staminaque paullo prominentibus. Epiphyta, acaulis, florifera, ad 0,8 m alta. Folia usque ad 15 em longa, 20—30 em lata, basi in vaginam oblonge ovatam, fuscam, minu- tissime lepidotam, dilatata. Scapus tenuis, erectus, elongatus, fuscus, vaginis adpressis, internodiis paullo longioribus vel summis brevi- oribus, oblonge ovatis, acutis, in cacumen productis ornatus. Inflores- centia subpauciflora, folia longe superans, 3 vel 4 c» longa, gracilis, glutinosa, ramulis ad 6 floribus, patentibus, laxe secundifloris, apice sterilibus auctis; bracteis primariis bracteolis florigeris fere aequalibus et eadem modo 18 ad 21 mm longis et + 10 mm latis, late ovatis, acutis ut sepala flavo-viridibus, iis brevioribus. Flores sessiles, sub- patuli, 32 mm, longi, sepalis 24 mm longis, 8 mm latis, longe-obovatis, pallide flavo-viridibus, glaberrimis. Petala 25 mm longa, 4 mm lata, linearia, apiee rotundata, irregulariter callis foliaceis minutis longi- tudinaliter adscendentibus praedita. Stamina petalis paullo breviora, 23 mm longa, filamentis petalis ca. 2 mm adnatis, antheris 2'/, mm iongis, linearibus, utrinque obtusis, albido-flavis. Ovarium + 5 mm longum, oblongo - conicum, stylo staminibus aequali. Capsulam non vidi. Habitat apud urbem Nova Friburgo in arboribus Serrae do Ma- cahe ad 900—1000 m altitudinis; floret Januario, Februario (ULE Nr. 4959). Observatio: Die Pflanze ist eigentlich eine Vriesea, denn im Habitus, durch die Rosette flacher, glänzender Blätter, dire die aus- gebreitete Rispe und die aussen Hohner Blüthen mit gelbliehen Blumenblüttern, dann auch die auf 2 mm mit ihnen verwachsenen Staubfäden stimmt sie mit dieser Gattung überein. Wenn ich diese Bromeliacee dennoch zu Tillandsia gestellt habe, so geschah es pro- visorisch der fehlenden Blüthenschüppchen wegen, denn sonst wäre 326 E. ULE: Ueber weitere neue und interessante ‚Bromeliaceen. eine Umänderung der Eintheilung der Bromeliaceen oder die Auf- stellung einer neuen Gattung nöthig gewesen. Bei der Untersuchung der Blüthen benutzte ich erst solche, welche in Spiritus aufgehoben waren und bei denen die Blumenblätter keinerlei Erhabenheiten hatten. Dann aber fand ich an den Exemplaren, die in den Garten gepflanzt waren, noch frische Blüthen, die weit besser ihre Bildung erkennen lassen und bei denen ich Folgendes fand: Bei sorgfältiger Ablösung nimmt man zunächst ein Blumenblatt mit einem Staub- gefäss in der Mitte und Auswüchsen am Rande ab; dann das zweite mit einem Staubgefäss in der Mitte, einem am Rande und einen Auswuchs am anderen Rande und schliesslich bleibt das innere Blumenblatt mit drei Staubgefässen übrig, das sonst vollständig glatt ist. Diese zur Deekung der Staubgefässe dienenden, oft zahnartigen Hervorragungen der Blumenblätter, die vielfach übersehen worden sind und eigentlich nur an frischem Material wahrgenommen werden, können aber weder den Schwielen, noch weniger den Blüthenschüpp- chen zugerechnet werden, denn sie fehlen in diesem Falle auf einem Blumenblatt günzlich, und mit Recht ist die Pflanze daher als ohne Schüppehen bezeichnet worden Tillandsia graeilis erinnert wohl an manche Arten der Gattung Vriesea, in der Gattung Tillandsia steht sie aber in Brasilien ganz vereinzelt da. Vielleicht kommen in Columbien oder Mexiko Ver- wandte unserer Pflanze in der Untergattung Allardia vor. Mir scheint überhaupt, dass bei den Bromeliaceen oft der Gattungsbegriff weiter genommen werden müsse, so dass auch Vriesea wieder mit Tillandsia zu vereinigen wäre. Biologisch weichen diese beiden Gattungen durch zwei verschiedene Prineipien aus einander; Vriesea - Arten, welehe mit den breiteren, in Rosetten gestellten Blättern Wasser an- sammeln, und Tillandsia- Arten, welche durch sehmalere, oft einge- rollte und mit Schilfern bedeckte Blütter nur momentan Wasser auf- saugen, sonst aber auf Trockenschutz eingerichtet sind. Dieses Princip wird aber von Vriesea ventricosa Mez, V. poenulata Morr. und einigen an trockenen steilen Felsenwünden wachsenden Vriesea verlassen: und von der Gattung Tillandsia durch diese T. gracilis. Das künstliche Unterscheidungsmittel der Blumensehüppehen bringt oft in grosse Verlegenheit. Ich erinnere hier nur an Canistrum amazonicum Mez, an Chevaliera sphaerocephala Gaudich., ausserdem an die Gattung Pitcairnea, in die ja Arten mit und ohne Schüppehen aufgenommen worden sind. Tillandsia gracilis halte ich eigentlich für eine Vriesea und habe sie nur zwangsweise in die genannte Gattung gestellt, weil ich die zahlreichen Arten, die in anderen Ländern als Brasilien wachsen, N REST NE NUES EDD TN E A. NESTLER: Kenntniss der hautreizenden Wirkung der Primula obconica. 327 nieht kenne und mir daher noch kein vollständiges Urtheil zu bilden vermag. : Zum Schluss sei noch auf die eigenthümliehe und reiche Bro- meliaceenflora dieses östlichen Theiles der Serra dos Orgaos bei Nova Friburgo und. Alto do Maeahé hingewiesen, die nun schon sieben neue Arten ergeben hat. Ganz besonders merkwürdige Formen bilden Catopsis deflexa und Tillandsia gracilis. Für die Pflege in der Cultur dürften sich besonders Nidularium farinosum wegen seiner schönen Farben und N. corcovadense wegen seines zierlichen Wuchses eignen. Erklürung der Abbildungen. Fig. 2—6 sind viermal l. vergrössert, alle übrigen sind in natürlicher Grösse gezeichnet. Fig. 1—6. Catopsis deflexa. 1 ganze Pflanze, 2 Blüthe, 3 Kelchblatt, 4 Blumen- latt, 5 Staubblatt, 6 Griffel, Fig. (—11. Tillandsia gracilis. 7 ein Theil des Blüthenstandes, 8 äusseres Blumen- blatt, 9 mittleres Blumenblatt, 10 inneres Blumenblatt, 11 Griffel. 40. A. Nestler: Zur Kenntniss der hautreizenden Wirkung der Primula obconica Hance. Pa am 24. Juli 1900. Die Erwägung, dass allen jenen, welche nothwendiger Weise mit der frischen oder getrockneten Primula obconica in Berührung kommen und den bisweilen recht unangenehmen Folgen einer solchen Berührung ausgesetzt sind, die Kenntniss eines Mittels zur erfolg- reichen Verhinderung einer bösartigen Hauterkrankung sehr erwünscht sein dürfte, veranlasst mich, schon jetzt eine Erfahrung der letzten Tage zu veröffentlichen, welche ich ursprünglich erst im Zusammen- hange mit den Resultaten der erprobten Wirkung der übrigen, dies- bezüglich noch nicht behandelten Primula - Formen bekannt geben wollte. Zunächst will ich die eben rexit Andeutung erklüren, dass nieht nur die frischen, sondern auch die vollständig getrockneten, oberirdisehen Organe jener Pflanze die in meiner früheren Arbeit näher beschriebene, hautreizende Substanz in wirksamem Zustande enthalten. 328 A. NESTLER: Blätter einer frischen, bisher zu Versuchen noch nicht ver- wendeten Pr. obconica wurden durch 3 Stunden einer Temperatur von 100°C. im Trockensterilisirungs-Schranke ausgesetzt. Dieselben waren nach dieser Procedur vollständig braun und so trocken, dass sie schon bei leichter Berührung zerbrachen. Mit der Unterseite eines derartigen trockenen Blattstückes wurde eine Stelle des rechten Unterarmes schwach gerieben. Nach 18 Stunden machten sich die ersten Zeichen einer beginnenden Hauterkrankung bemerk- bar, welche in der bekannten normalen Weise verlief. Nach dem Resultate dieses Experimentes ist es nun begreiflich, dass sehr oft Personen, namentlich Frauen, durch jene Substanz in- fieirt wurden, indem sie, mit der Pflege dieser Primel beschäftigt, die vertrockneten Blätter abpflückten. Dass auch die verwelkten und faulen Blätter und Blüthen noch wirksam sind, ist mehr als wahrscheinlich. In meinem ersten Berichte!) habe ich auf das Verhalten ver- schiedener Substanzen gegenüber dem Secrete der Drüsenhaare der Pr. obconica, der hautreizenden Substanz, hingewiesen und hervor- gehoben, dass dasselbe in Alkohol (96 pCt.), Chloroform, Terpentinöl ete. rasch gelöst wird. Diese Eigenschaft veranlasste mich, wenigstens eines jener Lösungsmittel — den Alkohol — zur Bekämpfung einer erfolgten und bereits deutlich merkbaren Infieirung dureh das Primel- gift experimentell zu erproben. Ich erinnere daran, dass die er- folgte Infection erst nach einigen Stunden, bisweilen sogar erst nach zwei Tagen wahrgenommen wird. Wenn man mit den vollständig entwiekelten und secernirenden Trichomen in Berührung kommt, so bleibt das Secret in zahlreichen kleinen Partien an der Haut haften, und nun beginnt ganz allmählich der Einfluss desselben auf seine Unterlage, indem zuerst ein auffallendes Jucken bemerkbar wird, dann Róthung und Blasenbildung entstehen. — Gelingt es, gleich beim ersten merkbaren Einfluss der hautreizenden Substanz diese von der infieirten Stelle zu entfernen, dann beschränkt sich die Wirkung des Seeretes auf ein Minimum; es kommt nicht zur Bildung grosser Blasen. Von drei ausgeführten Versuchen mit gleichen Erfolgen will ieh einen des Näheren schildern: Die Aussenseite des rechten Unterarmes wurde an einer Stelle mit der Unterseite eines frischen, stark behaarten Blattes mässig gerieben; auf diese Weise wurden mit Sicherheit grössere Secret- mengen auf die Haut übertragen. Am nächsten Morgen machte sich ein lebhaftes Jucken an der betreffenden Stelle bemerkbar; dieselbe 1) A. NESTLER, Die häutreizende Wirkung der Primula obconica Hance und Primula sinensis Lindl. Diese Berichte, Bd. XVIII, H. V. ac sanc C E EE LL iUt ` > Zur Kenntniss der hautreizendeh Wirkung der Primula obconica. 329- zeigtein der Ausdehnung einer kreisfórmigen Flüche von ungefähr 6 em Durchmesser eine mässige, aber deutlich erkennbare Schwellung, keine Röthung. Ich ging sofort daran, diese geschwollene Stelle mit Hilfe eines Wattepausches mit Alkohol (96 pCt.) abzureiben und hierauf unter Anwendung von Seife und Wasser abzubürsten, um den Alkohol mit dem gelósten Secret gründlich zu entfernen. Das Jucken hatte nach dieser Procedur sofort aufgehört und kehrte nicht wieder; dagegen war die Haut begreiflicher Weise stark geróthet. Am 3. Tage nach Beginn des Experimentes zeigten sieh sehr zahlreiche, mit unbewaffnetem Auge eben noch sichtbare, gelblich-rothe Bläschen, eng an einander gereiht. Dieselben ver- trockneten in wenigen Tagen, ohne dass nd ein unangenehmes Gefühl sich bemerkbar machte. — Abbürsten mit Seife und Wasser allein hat keinen Erfolg. Die Antworten auf die Frage, ob Primula obeonica, also das haut- reizende Secret der Drüsenhaare derselben, auf alle Menschen in gleicher Weise wirkt, oder ob manche Personen gegen die Ein- wirkung derselben nur wenig empfindlich, vielleicht sogar immun sind, lauten, wie ich bereits früher angegeben habe, verschieden. Während die Einen auf Grund der gemachten Beobachtungen an- geben, dass eine besondere Disposition der Haut dazu gehöre, damit die Pr. obeonica ihre reizende Wirkung entfalte, sind andere der Meinung, dass nur wenige Menschen immun sind. Der Umstand, dass jährlich viele Tausende dieser Primeln durch die Hände zahl- reicher Gärtner gehen, dessen ungeachtet aber nur verhältnissmässig wenige Fälle von Hauterkrankungen nach Berührung derselben be- kannt werden, spricht, wie ich glaube, nur scheinbar dafür, dass eine besondere Disposition dazu gehöre, um für dieses Gift em- pfänglich zu sein. — Es ist sehr wahrscheinlich, dass kleinere Blasen- bildungen öfters gar nicht beachtet werden. Es ist ferner denkbar, dass das Secret in Folge der mehr oder weniger mit Erde bedeckten Hände der Gärtner in vielen Fällen gar nicht auf die Haut gelangen kann. Eine durch harte Arbeit schwielig gewordene Hand wird natürlich wenig empfindlich sein gegenüber jener hautreizenden Substanz. ur Stütze der Ansicht, dass eine besondere Disposition zur Wirkung des Primelgiftes nothwendig sei, wird auch die Erfahrung einiger Botaniker angeführt, welche angeben, dass sie öfters ohne jeden Nachtheil mit jener Primel in Berührung gekommen seien. Dagegen möchte ich bemerken, dass ich bei ee meiner Unter- suchungen über das Primelgift sehr oft Blätter und Blüthen der Pr. obeonica in der Hand hatte, ohne auch nur die geringste Wirkung der hautreizenden Substanz zu bemerken. Ich habe später zwei directe Versuche ohne Erfolg angestellt. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII. 23 330 A. NEsTLER, Hautreizende Wirkung der Primula obconica. Gegenwärtig aber genügt die leiseste Berührung meiner Hände mit den oberirdisehen heilen jener Pflanze, um nach kurzer Zeit die Entstehung zahlreicher Blasen zu bewirken. Bei der Herstellung von Dauerprüparaten (Trichome und Seeretmassen der Pr. obconica) schützte ich meine Hände durch Handschuhe, um die oft sehr lästige Wirkung des Secretes zu vermeiden. Nach Vollendung derselben entfernte ich diesen Schutz der Hände, um die Präparate zur ge- nauen Prüfung derselben auf dem Objecttische des Mikroskopes be- quem hin und her bewegen zu kónnen. Diese Berührung der Kanten der Objecttrüger, an denen offenbar in Folge der vorausgegangenen Berührung mit den inficirten Hand- schuhen einige Secretmassen haften geblieben waren, genügte, um an dem Endgliede des Daumens und des Zeigefingers der linken Hand sehr grosse Blasen zur Entwickelung zu bringen; das Nagel- glied des Zeigefingers hatte mehr als die doppelte normale Grósse. Ich habe bereits früher‘) in einer kurzen Bemerkung erwähnt, dass vier sorgfältig eingeleitete Versuche am linken Unterarme des Herrn Dr. P. FORTNER keinen Erfolg hatten. Ich musste daraus den Schluss ziehen, dass wenigstens manche Personen gegen dieses Hautgift unempfindlich sind. Dessen ungeachtet machte ich noch einen fünften Versuch, der einen sehr bemerkenswerthen Verlauf nahm. Ein etwa 1,5 cm langes Stück eines primären Blüthenstieles der Pr. obeonica — die Blüthen waren bereits vollkommen entwickelt — wurde in analoger Weise wie bei den früheren Experimenten am 2. Juni d. J. auf die Aussenseite des linken Unterarmes gebracht und 7 Stunden in dieser Lage festgehalten. Nach Entfernung des Objectes sah man einen rothen Fleck an der betreffenden Hautstelle von der Grösse des verwendeten Pflanzen- theiles. Da an den folgenden Tagen gar keine Veränderung, auch kein Jucken bemerkbar wurde, lag die Annahme nahe, dass die schwache Röthung nur eine Folge des Druckes sei, welche der Stengeltheil auf die Haut ausgeübt hatte. Merkwürdiger Weise aber blieb diese Röthung durch mehr als 2 Wochen ganz unverändert, ohne dass irgend eine andere Empfindung oder eine kleine Aus- dehnung beobachtet werden konnte. Erst am 19. Juni stellte sich heftiges Jueken ein; die Röthung war intensiver geworden, doch nicht grösser. Mit der Lupe konnte ich deutlich einige kleine röthlich-gelbe Bläschen erkennen, wie ich dieselben öfters an mir selbst beobachtet hatte. — Es wurde nun die infieirte Hautstelle mit Alkohol (96 pCt.) abgerieben, hierauf unter Anwendung von Seife und Wasser 38 N. GAIDUKOV: Ueber das Chrysochrom. 331 bürstet, worauf das Jucken nachliess; die Röthung blieb jedoch in gleicher Stärke bis zum 27. Juni sichtbar, dann begann eine all- mähliche Abschuppung; eine kleine Narbe ist noch heute (20. Juli) deutlich sichtbar. Die Erklärung für diese lang andauernde, aber im Adlgéxidimeh schwache Wirkungsweise des Primelindivion dürfte wohl in der besonderen Beschaffenheit der Haut zu suchen sein. Es ist daher nach allen diesen Versuchen die Ansicht berechtigt, dass das Secret der Drüsenhaare von Pr. obconica je nach der indi- viduellen Beschaffenheit der Haut wirkt; einige Menschen sind für dasselbe gewiss wenig empfänglich; ob vollständig unempfindlich, bleibt noch eine offene Frage. Bei Anwendung einer entsprechenden Menge des hautreizenden Secretes und genügenden Dauer der Ein- wirkung dürfte sich wahrscheinlich Niemand als vollständig immun ` erweisen. AL N. Gaidukov: Ueber das Chrysochrom. Mit Tafel XI. Eingegangen am 27. Juli 1900. Die von mir beobachteten!) Schichten von Ohromulina Rosanoffii (Woronin) Bütschli”), welche sich auf der Oberfläche des Wassers der Bassins in den Kalthäusern des k. Botanischen Gartens zu St. Petersburg befanden, waren sehr „rein“ und enthielten fast gar keine anderen Algen; daher entschloss ich mich, ihren Farbstoff zu untersuchen, welcher von den meisten Autoren?) als sehr ähnlich dem Diatomaceen-Farbstoff angenommen wird und welchen KLEBS*) Chry- sochrom nennt. 1) N. Garpukov, Ueber die Ernährung der Chromulina Rosanoffii, Hedwigia, 1900, S. 139—141. 2) M. Woroxıs, Chromophyton Rosanoffii, Bot. Zeitung 1880, Nr. 91, 38. 3) Vergl STEIN, Der Organismus der Flagellaten. III (I), = H 102. S. Kenr, Manual of Infusoria I, 1880—1881, S. 401. BürscuLr, Flagellata. BRONN's Klassen ete, S. 717. C. FiscH, Untersuchungen über Flagellaten, Zeitschr. für wissensch. Zoologie, 1885, S. 67. WirLE, Algologische Mittheilungen, PmixGsH. Jahrb. für wissensch. Botanik, 18, 1887, S. 478. Vergl. auch J. Rostarınskı, Hy- drurus i jego pokrewienstwo, Rospr. Akad. Umiej., X, Krakow, 1882, S. 76. 4) Kress, Flagellatenstudien, Zeitschr. für wissensch. Zoologie, 55, 1899, S. 395. 332 N. GAIDUKOV: Zu obigem Zweck wurde nun ein Theil der Chromulina-Schicht auf Filtrirpapier gesammelt. Nachdem das Papier eine gelbe Fär- bung angenommen hatte und an den Rändern dunkelbraun YO legte ich es in ein Fläschehen mit Alkohol. Der Alkohol färbte sieh im Verlauf einiger Tage gelblichgrün. Bei spektroskopischer ` Unter- suchung dieser Lösung erhielt man folgende Absorptionsbänder: Band 30 mm!) | 60 mm | 90 mm | 150 mm | 200 mm | 225 mm | 350 mm?) E cs te A S | xm A | A m | ds 53 | | | Ek 656—650 | 660—640 | 665 —640 670—640 | 675 — 685 680—630 | 680—621 Li sad m 610— 605 | 615—605 | 620— 605 | 620—600 | 620 — 600 623—598 HI. — — 515—069 | 580—565 | 585—560 | 590—560 | 592—560 EK Ge a V. 480—465 | 500—460 — — ER 445—420 — | — — | Endabsorp- | tion. . . | von 410 | von 450 | von 500 | von 510 | von 515 | von 520 | von 585 | Die Stärke der Bänder in absteigender Ordnung war folgende: LE V VE I Diese Untersuchungen bewiesen, dass alle von mir in der Lösung gefundenen Bänder ungefähr solche des Chlorophylls sind. Bloss das sehr veränderliche Band IV?) fehlte. Aus diesem ist ersichtlich, dass bei Chromulina, ebenso wie bei mehreren anderen Algen*), das Chlorophyll sich von dem der höheren Pflanzen etwas unterscheidet und deshalb nennen wir das Chlorophyll bei Chromulina — Chryso- chlorophyll — (d. h. in Chrysochrom eingehülltes Chlorophyll). Dieses Chrysoehlorophyll wurde nun nach der Methode von MONTEVERDE") zerlegt. Die obere Petrolätherschicht hatte sehr schwachgrüne Färbung und zeigte nur bei grosser Dicke der Schicht die Bänder I, IL, V und Endabsorption. Bei einem nachfolgenden Zusatz von Alkohol zu dieser Petrolätherschicht ging das sämmt- liche Chlorophyll in den Alkohol über, die Petrolütherschicht wurde ganz farblos und wies keine Spur von Carotin auf. ? 1) Die Dicke der en Flüssigkeitsschicht ist in Millimetern angegeben. 2) S. Taf. XI, Fig "— 778) Vergl N. A Mica alie, Das Absorptionsspektrum des Chlorophylls, Acta horti Petropol, XIII, Nr. 9, 1893, S. 134. MARCHLEWSKI, Die Chemie des Chloro- phylls, 1895, S. 12. 4) Vergl REINKE, Photometrische Untersuchungen, Bot. Zeitung 1836, Taf. Il. Scnürr, Ueber Peridineenfarbstoffe, Ber. der deutschen Botan. Gesellsch. VIII, 1890. Taf Lat 5) Le B. 148—110. Ueber. das Chrysochrom. 333 Die untere Alkoholschicht färbte sich nach einem Zusatz von Petroläther etwas gelber, jedoch zeigten sich bei grosser Dicke der Schicht alle Absorptionsbänder der ersten Lösung: I, IT, III, Endabs. ab 4 — 520. Um die gelben Farbstoffe von den grünen zu trennen, wurde die untere Alkohollósung niedergeschlagen durch Ba(OH),; bei der Untersuchung des erhaltenen Bodensatzes wurde der gelbe Farbstoff am besten in Chloroform zersetzt. Das Spektrum der gelben Chloroformlösung war folgendes: SA 20 1) 50 200 2) A A A: | I 495—485 1510-40 | — HE, von 440 | von 455 | von 550 Unter allen gelben Pflanzenfarbstoffen kommt dieses Spektrum dem der Monocarotinen?) am nächsten. Leider verfügte ich nur über sehr geringe Mengen des gewonnenen Farbstoffes, so dass ich leider keine genauen Untersuchungen seiner chemischen Eigenschaften vor- nehmen konnte, um ihn mit anderen, so gut bekannten und unter- suchten Carotinen vergleichen zu können. Ich nenne ihn deshalb vorläufig Chrysoxanthophyll; er ähnelt dem chemisch nicht genau bestimmten Xanthophyll in der Art, wie man ihn erhält. Aus Obigem folgt nun, dass der in Alkohol lösliche Farbstoft von Chromulina Rosanoffü sich recht stark von dem Farbstoffe der verwandten, den Chr. - Organismen 5, besonders vom Hydrurus-Farb- stoff, welcher nach NEBELUNG?) Phyeoxanthin enthält, unterscheidet. Das in Spiritus gelegte Filtrirpapier entfärbte sich, nachdem demselben die grüne Alkohollösung entzogen war, nicht mit einem Mal, sogar nieht, wenn es von Neuem in Alkohol gelegt wurde und längere Zeit in demselben verblieb. Ich legte es darauf, zum Schutz 1) S. Tab. XI, Fig. 8. 2) Nur die Strahlen zwischen 4 660-550 sind sichtbar. 3) Vergl ZoPr, Zur Kenntniss der Färbungsursachen niederer Organismen, "cs zur Morphologie und Physiologie niederer Organismen, 1, 1862, S. 40, 4) Vergl. Kraus und MiLLARDET, Etude sur la matière colorante des phyco- chromacées et des diatomées, Extr. vol. VI, Mém. soc. sc. Strasbourg, 1868, S. 81—35. SoRBY, On comparative vegetable Chromatology, Proc. Roy. Soc., 1873, S. 455 etc. Reiser, Beitrag zur Kenntniss des Phycoxanthins, PRixGsH. Jahrb. für wiss. Bot , X, 1516, Tab. XXX. H. NeseLung, Spektröskopische Untersuchungen etc., Bot. Zeitung 1878, Tab. XI. Schürt, Ueber Peridineenfarbstoffe, diese Berichte Bd. VIII. 5) 1 c. S. 883—890. 354 N. GAIDUKOV: gegen Fäulniss, in thymolisirtes Wasser‘), woraufhin es sich dann nach einigen Tagen gänzlich entfärbte; die Wasserlösung dagegen erhielt eine schmutzig gelbe, sandfarbige, fast grünlichgraue Farbe, mit Spuren einer goldigorangenen Fluorescenz und opalisirte trotz mehrfacher Filtrationen. Die Menisken dieser Lösung in den engen Reagensgläschen waren ebenso goldgelb wie die lebenden Chromulina- Schichten. Es ist also sicher, dass die typische Färbung der Chromulina gerade von diesem in Wasser löslichen Farbstoff hervor- gerufen wird. Das Absorptionsspektrum dieses Farbstoffes war folgendes (siehe Taf. XI, Fig. 4—6). | Band 20 mm | 50 mm | 195 mm | 150 mm |250 mm?) = iz = A | A | " E — — 585—515 | 590—570 | 595—555 | AE von 425 | von 450 | von 510 | von 515 | von 520 Das Absorptionsband I des untersuchten Farbstoffes war sehr schwach. Trotz seiner geringen Intensität und obwohl es an der dunkelsten Stelle des Spektrums des ZEISS’schen Spektraloeulars auf- trat^), führe ich es doch auf, da es stets, sowohl nel den Versuchen im Sonnenlicht wie auch bei Petrol B htung auftrat, so dass man es nicht ignoriren dürfte. Eine stärkere Absorption der gelben Strahlen als wie der orangenen und grünen kann man durch die Färbung unserer Lösung (s. voriges) erklären. Eine in einem engen Reagensgläschen, welches in das Rohr eines beleuchteten Mikroskops gestellt war, befindliche dieke Schicht dieses Farbstoffes erschien von oben eine, von einer glänzend orangenen Färbung. Beim Kochen verschwand dieser in Wasser aufgelöste Farbstoff nicht und verlor auch nicht seine optischen Eigenschaften, jedoch trat ein amorpher farbloser Niederschlag auf, welcher durch das Ge- rinnen der in der Lösung enthaltenen Eiweissstoffe entstand. Wurde die aufgekochte Lösung filtrirt, so opalisirte sie weniger und wurde vollständig niedergeschlagen duch Ba (OH), in Form eines amorphen hellbraunen Bodensatzes. Einen gleichen Niederschlag erhielt man bei Einwirkung von Alkohol im Verlaufe von ungefähr 24 Stunden. Alkalien (KOH, NH,), Säuren (H,SO,, HCl, C,H,0, HNO,) und 1) Vergl. G. Nanson, Ueber das Phyeocyan der Oseillarien, Scripta botan. Horti Petzopolitasi, Bd. IV, 1892, S. 11. 2) aximum der Helligkeit = 7 650—6C0, II. Maximum der Helligkeit = 4 550—520. 3) Vergl REINKE, Photometrische Untersuchungen, S. 165. En ic : H ti MN Rapt ci REP ae doin o En Ueber das Chrysochrom. 335 einige Salze (NaCl, [NH,],8O,, CaCl, FeCl,) übten keine typische Wirkung auf diesen Farbstoff aus. Zerstörung dieses Farbstoffes bei Lieht habe ich nicht bemerkt. Leider hatte ich für eine genau- ere chemische Untersuchung dieser Wasserlósung zu wenig Material. Wie von mir gezeigt war?) ernährt sich Chromulina Rosanoffii holophytisch; dieser Organismus ist, wie bekannt, eine Flagellate, die den Algen sehr ühnelt; ühnlich vielen anderen Algen (Phesophyesan Rhodophyceen ete.) ist auch bei Chromulina das Chlorophyll an einen in Wasser löslichen Farbstoff gebunden, welcher dem Phycophaein, Phycoerythrin, Phycocyan ete. analog ist; wenn auch ersterem etwas ähnlich?), kann er doch, wie aus Obigem hervorgeht, nicht mit ihnen identifieirt werden. Deshalb schlage ich vor, ihn wegen seiner goldigen Färbung Phycochrysin zu nennen. Nach meiner Üeberzeugung besteht daher der ganze Farbstoff von Chromulina Rosanoffii — und wahrscheinlich auch anderer Chry- somonaden, das Chrysochrom, analog dem Phaeophyll, Rhodo- phyll, Phycochrom ete — aus folgenden Componenten: Chrysochrom Der in Wasser lös- liche Farbstoff: Phy- eochrysin. Die in Alkohol lös- | Chrysoehlorophyll lichen Farbstoffe: | Chrysoxanthophyll. Erklärung der A Normales Sonnenspektrum. Spektrum eines alkoholischen Auszuges der Chromulina. Starke Concen- tratio 3 Pr » 9. Spektrum einer Chloroformlósung des Chrysoxanthophyll. Mittlere Con- centration. 4. Spektrum einer Wasserlósung v4 ER Schwache Concentration. . 5. Dasselbe. Mittlere Concentrati 6. Dasselbe. Starke Concentr geng Die Absorptionsspektra sind in eine Tafel Gemeng 8?) für Spektroskopie eingeseichne E POM S. Hedwigia 1. e. 2) Vergl. Scuürr, Ueber das Phycophaein, diese Berichte, V, 1887, S. 259 bis 274, t XII. 3) Th. W. ENGELMANN, Tafeln und Tabellen für Spektroskopie, 1897. Ki gem King Kä TN ` ^ S "o D e zu. A $ Sech, Sera Zt Juste m e, MS a e, Berichte d Deutschen. Bot. Gesellsch. Bd XVIIL uoc oet S o A. EES "e TEE TTT C A af AT. 3 Berichte d. Deutschen. Bot. Gesellsch. Bd. XVII. ECE A 6£ o UPS Ss e I A 5 EA Or EB j | ^ ew | | | i | ^ Án ER | | | I L| £^ vg | | o Sm ç | ER Otr £4 ES EE ko > t. es mo | e mg ze i. Joder SE erhält 50% Es wird gebeten, ik wissenschaftlichen Zusendungen mit genauer Angabe der Adresse des Absen an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen. in Berlin für das Jahr 1900, Herrn Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen ER finden su TEETE der Monate August und September am letzten Freitag uS Monats Abends 7 Uhr statt. SS” Sämmtliche Mittheilungen 1 für die o Berichte müssen spätestens acht Ai a | vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vo. druckreif im Manuscript — die Tafeln genau im "M EE 12/18 d — ein- i r Regel n yon werden. e Mittheilungen sollen 5 Druekseiten nicht überschreiten. (Reglement b 19) Wm ame von Mittheilungen, welche in nicht correctem Deutsch ab t sind, muss wegen der ` daraus entstehenden Unzuträglichkeiten baste eg TA n. Die Beanstandung - betrifft auch Arbeiten, welche * Diagnosen in nicht correctem Latein enthalten. Es. € — wird gebeten, im Manuscript nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe Ud Co selben die Anzahl der gewünschten jr EE anzugeben. x cum ie Verantwortlichkeit für ihre Mitthei) n tragen die Verfasser selbst. zin le auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correeturen ete. — — sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaise r Friedrichstr.35, IT. Ein directer Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter, — Für die dëtt bet, Sitzungen in Berlin: En ngler, Vorsitzender; Kn Be. erster Stellvertreter; Wittmack, Ecker Stellvertreter; Frank, ES UA führer; Kóhne, zw pud Schriftführer; Urban, dritter Schriftführe orari, > ü Redactions-Commission: Topley. Frank, Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, Commission für die dug von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luerssen, Schu Geschäftsführender mn C. Müller. D ^ D Ch Z r ee ieh Mk. 5, für alle det Mi le ev und Sonder- Si TE SER M Ir Hd | ^ A S uss des X E MERIT d des direct an die Verlagshandlung, Gebr. Berntreoges er, Berlin E 46, Schónebergerstr. 17a, zu yore ren. M oi änderungen. raeg alle — verzeichniss betreffenden Beri en oder sonstige geschäftliche Mi en bittet idem -— Prof. Dr. C. all er, BEE Kaiser Friedrichstr. SH Ca en. ` RE Sonderabdrücke aus unseren Berichten unterliegen folgenden Bestimmungen: - A rück mit U » espe Du Für Mehrabzüge wird, sofe en ib cul diam udi. n—-—— "9 ——"— ——— —-—"—"——— —"—— a M —' PN im. sn u o dium uo ioo cmo o m m nun und Zum mrt murmur snm Mm o —RWE Botanische Modelle eiecti zerlegbare Blüten- itd Frucht-Modelle, sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cryptogamen ehe e: ferner hematisehe Darstellungen von Blütenständen (€ Mode zur Erlüuterung der Blattstellungslehre für den allgemeinen und eren Unterricht in der Botanik | ertem Massstabe aus EEN Oeisiiun lichem Colorit, sorgsamst in eigener Werkstätte hergestellt, liefert 1 R. Brendel, Grunewald bei Berlin, Bismarck-Allee 37. — | Preisverzeichnisse gratis und franco. Atem are "M der ragen und en ee d Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine Mikroskope und photogr. Objektive, Waechters neue Baryt-Aplanate. ——M Preislisten versende gratis und franco. zz C. B. Höhne, xeres. uo. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. (Eve Ll Referenz: == I QD | Die Villen- Kalani din Grunewald bei Berlin und seine Vororte.] eX% Cl Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, |56 AN | bessere Drahtgitterzäune für Villen. Lawn-tennis-Plätze la") ' in Holz- und Eisenkonstruktion. Prospekte kostenlos und portofrei. Emil Lane D ; d A $e w—w— c cw c u TRETEN Bir Wu Be ERE > A E SS E E EEA y ' P pi e t BOUE UE ERS YA ER ee N T idc ix LUE BAND XVIII. JAHRGANG 1900. BERICHTE DER DEUTSCHEN ISCHEN GES cu Te T ied LLSC | | | GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882. Inhaltsangabe zu Heft 8. NEU vom 20. Odobet 1000... oso. o e on s Mittheilungen: M. Foslie: Bemerkungen zu F. Heydrich’s Arbeit „Die Lithothamnien von Helgoland“ . M. Móbius: Das Anthophaetn, der brains Blüthenfarbstoff A. Wieler und R. Hartleb: Ueber Einwirkung der Salz- Süure auf die Assimilation der Pflanzen . Wl. Butkewitsch: Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in gekeimten Samen und ihre Wirkung. a làufige Mittheilung). : F. G. Kohl: Pigwrplisnus der Biasgitruttdndanond (Mit Tafel XID. Friedrich Hdd Uebér Haemanthus tarius, be- sonders dessen Lebensweise. (Mit Tafel XIID). . - 48. C. Steinbrinck: Ueber die emis xum Selesuiplebts ; Nüchste Sitzung der Gesellschaft in Berlin: Freitag, den 30. November 1900, ` Abends 7 Uhr, | 2 im Hörsaale des Schwendener’schen botan. Institutes, Dorotheen -Strasse 5. = EE ok x Sitzung vom 26. October 1900. 337 Sitzung vom 26. October 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Als ordentliche Mitglieder sind vorgeschlagen die Herren: Gran, H., Docent in Bergen, Fiskeriundersögelsernes Laboratorium (durch N. WILLE und P. MAGNUS), Grube, Stadtgartendirector in Aachen (durch S. SCHWENDENER und CARL MÜLLER), Hämmerle, Dr. J., in Göttingen (durch BERTHOLD und S. SCHWENDENER), Jaczewski, Arthur von, Vorsteher des pathologischen Laboratoriums am kaiserlichen botanischen Garten in St. Petersburg (durch A. ENGLER und P. MAGNUS), Linsbauer, Dr. Karl, Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität in Wien (durch J. WIESNER und W. FIGDOR), Volkart, Dr. A, Assistent an der eidgenössischen Samencontrollstation in Zürich, Hochstrasse 99 (dureh C. SCHROETER und P. MAGNUS). Als ordentliches Mitglied ist proclamirt Herr | Körnicke, Dr., in Bonn. Der Vorsitzende macht Mittheilung von dem schmerzlichen Ver- lust, . welchen die Gesellschaft und mit ihr die Wissenschaft durch | den am 27. September in Berlin erfolgten Tod unseres Mitgliedes des G Geheimen Regierungsrathes ` Prof. Dr. A. B. Frank erlitten hat. Der Verstorbene ist seit der Gründung Mitglied der Ge- sellschaft gewesen und hat während des bisherigen Bestehens der Gesellschaft ununterbrochen das Amt des ersten Schriftführers inne gehabt. Seine Verdienste zu würdigen, bleibt einem späteren Nach- rufe vorbehalten. Zum Andenken an den Verstorbenen erhoben sich die Anwesenden von den Sitzen. Es ist-ferner ein Verlust durch den am 6. August in Königs- Ber, der deutschen bot. Geselisch. XVIII. 24 338 Sitzung vom 26. October 1900. hütte erfolgten Tod des ordentlichen Mitgliedes Herrn Geheimen Sanitätsrathes Prof. Dr. W. Wagner zu verzeichnen. Der Vorsitzende verlas hierauf ein Dankschreiben, welches unser Ehrenmitglied Herr Dr. PHILIPPI in Santiago an die Gesellschaft als Antwort auf den Glückwunsch gerichtet hat, welcher ihm an- lässlich seines 70 jährigen Doctorjubiläums vom Vorstande dargebracht worden ist. Der Secretär Herr CARL MÜLLER gab sodann einen kurzen mündlichen Bericht über den Verlauf der diesjährigen in Aachen ab- gehaltenen Generalversammlung. Wie mittlerweile den Mitgliedern bekannt gegeben worden ist, hat dieselbe wegen nicht genügender Anzahl erschienener Mitglieder die ihr obliegenden Wahlen nicht voll- ziehen können. Näheres bringt der demnächst erscheinende Bericht über die Generalversammlung in dem dieser gewidmeten Hefte unserer Berichte. Die Octoberversammlung in Berlin hatte in herkömmlicher Weise die Wahlen des Vorsitzenden, seiner Stellvertreter, der Schriftführer, des Schatzmeisters und der Redactionscommission zu vollziehen. Auf Antrag der Versammlung wurden die Wahlen mit Ausnahme der des ersten Schriftführers durch Zuruf erledigt. Es werden im kommenden Jahre die Aemter in folgender Art vertheilt sein: Herr KNY, erster Vorsitzender, » ENGLER, erster | Stellvertreter des » WITTMACK, zweiter | _ Vorsitzenden, , URBAN, zweiter KÖHNE, dritter , ASCHERSON P. MAGNUS REINHARDT » OTTO MÜLLER, Schatzmeister. | Schriftführer, | Mitglieder der Redactions- commission, E] EI An Stelle des durch den Tod ausgeschiedenen 1. Schriftführers musste eine Wahl durch Zettelabstimmung eingeleitet werden. An derselben betheiligten sich 28 ordentliche Mitglieder. Als Ergebniss des ersten Wahlganges wurde durch die zu Serutatoren berufenen Herren REINHARDT und RUHLAND festgestellt, dass die Herren MAGNUS 14 Stimmen, VOLKENS 13 inm SCHRODT 1 Stimme erhalten 4 | "EE EEN EE E M. Foste: Ueber F. Heydrich's Arbeit „Die Lithothamnien von Helgoland“, 339 hatten. Da die absolute Stimmenmehrheit 14 überschreiten musste, so wurde eine Stichwahl zwischen den Herren MAGNUS und VOLKENS eingeleitet. Dieselbe ergab für Herrn VOLKENS 15 Stimmen, Herrn MAGNUS 14 Stimmen. Herr VOLKENS nahm die somit auf ihn ge- fallene Wahl mit Dank an Als Secretär wird im folgenden Jh wie bisher Herr CARL MÜLLER die Amtsgeschäfte der Gesellschaft führen. Mittheilungen. 42. M. Foslie: Bemerkungen zu F. Heydrich's Arbeit: Die Lithothamnien von Helgoland. Eingegangen am 9. October 1900. In der Systematik der Melobosieae!) that ich dar, dass HEYDRICH in seiner systematischen Skizze fossiler Melobesien eine unrichtige Darstellung meines Systems gegeben hatte. Soleber unrichtigen Dar- stellungen macht er sich wieder schuldig in Lith. Helgol.*) und gleich- falls in einer späteren Arbeit: Weiterer Ausbau des Corallineensystems (siehe diese Berichte, S. 310). So wird man z. B. S. 312 in der letzteren Arbeit durch V ergleich mit den eitirten Verfassern mehrere irreleitende Anführungen finden: ER kann "überflüssig sein, dies näher darzulegen. 2 n Auch in anderen Richtungen überschreitet HEYDRICH die ge- wöhnlichen Regeln für wissenschaftliche Arbeit. In Syst. Surv. (1898) stellte ich T Geschlecht Phymatolithon auf und gab als Typus Phi E Ee phum [Lithothamnion polymorphum (L.) Aresch.]. Dies E M. esie Die Systematik der Melobesieae. Eine Berichtigung. Ber. der Deutschen Bot, Gen, Bd. XVIII, 1900, S.239. — Hier ist leider ge Note ausge- fallen, wodurch ein Citat nieht ganz objectiv geworden ist. 8. Z. v. u. fehlt nach „basirt waren“ folgende Note (5): Cfr. Foste, Rev. Syst. Surv. Melob. Trondhjem 1900, wo eine ausführlichere Darstellung gegeben ist. . HEYDRICH, Die Lithothamnien von Helgoland. Wissensch. Meeresunter- suchungen, Neue Folge. Abt. Helgoland. Kiel u. Leipzig 1900, S. "T 340 M. Fos: Ueber F. Heydrich's Arbeit „Die Lithothamnien von Helgoland“. übersieht Herr HEYDRICH und stellt in Lith. Helgol. das Geschlecht Eleutherospora mit der eben genannten Art als Typus auf. Seine Note von Phymatolithon unter der l. c. 8. 74 beschriebenen neuen Art, Lithothamnion emboloides Heydr., wird um so viel verwerflicher, weil es eine Art ist, deren Werth ich bei einer späteren Gelegenheit näher beleuchten werde. Die freilich knappe Diagnose von Phymatolithon werden doch kaum andere als Herr HEYDRICH missverstehen. Herrn HEYDRICH's Darstellung 1. e. S. 78 (L. Lenormandi) ist auch auf ganz unrichtige Angaben gebaut und steht sowohl im Streit mit seinen Citaten in früheren Arbeiten als mit den Nomenklatur- regeln. Indessen nach der Sicherheit, womit er sich ausspricht, und den allgemeinen Bemerkungen, besonders l. e. S. 65, hätte man erwarten können, dass er das aus Helgoland vorliegende Material richtig be- stimmen könne. Das ist aber nicht der Fall. S. 77 nimmt er Lith. testaceum Fosl. Norw. Lith. (Clathromorphum testaceum Syst. Surv.) als bei Helgoland vorkommend auf. Ich fand dies unwahrscheinlich, und durch die Güte des Herrn P. KUCKUCK habe ich das betreffende Exemplar zur Ansicht gehabt. Es zeigte sich, dass es ein typisches Phym. polymorphum war und somit weit verschieden von Clathromorphum testaceum und zwar so ausgeprägt, dass, wenn auch das Exemplar steril gewesen wäre, man es doch nicht mit einer anderen Art verwechseln hätte können. HEYDRICH’s Citat Le nach KJELLMAN von „the uneritical treatment these plants have been subjeet to“ sei mir daher erlaubt gegen ihn selbst zu kehren, wenn er wie hier Exemplare ein und derselben Art nicht nur zu weit verschiedenen Arten, sondern auch zu verschiedenen Geschlechtern (Eleutherospora und Lithothamnion) zählt. er Werth von HEYDRICH’s Arbeiten scheint daher in mehreren Beziehungen ziemlich problematisch zu sein. Auch andere Beispiele könnten angeführt werden, ich will mich aber hier auf das Obige beschränken und einen Protest einlegen gegen unrichtige Citate und Versuche, die Nomenklaturregeln zu ihgehen. Nae ER M. Mons: Das Anthophaein, der braune Blüthenfarbstoff. 341 43. M. Möbius: Das Anthophaein, der braune Blüthen- farbstoff. Eingegangen am 12. October 1920. Als ich in diesem Sommer bei der Untersuchung der schwarzen Flecke auf den Blüthen von Vieia Faba L. die Zellen mit einem braunen Zellsaft erfüllt fand, war mir diese Erscheinung neu, und da ich darüber nur in der älteren Litteratur kurze Angaben gefunden habe'), so scheinen mir einige Mittheilungen über die Natur dieses braunen Farbstoffs und über die Weise, wie die schwarze Färbung jener bekannten Flecke erzeugt wird, nicht überflüssig zu sein. Was zunächst das Morphologische betrifft, so bezeichnet bereits CLAMOR MARQUART in seiner Schrift über die Farben der Blüthen (Bonn 1835, S. 80) „die schwarzen Flecke an den Flügeln der Blume von Vicia Faba als ein auffallendes Beispiel, welches sich mit keinem der eben angeführten von schwarzer Blüthenfärbung vereinigen lässt“, er giebt aber zunächst nur an, dass die Flecke unter dem Mikroskop schwarzbraun erscheinen und beschäftigt sich dann mit den chemischen Eigenschaften des Farbstoffes, auf die wir erst später eingehen wollen. MARQUART's Beschreibung scheint F. HILDEBRAND nicht gekannt zu haben, als er seine anatomischen Untersuchungen über die Farben der Blüthen veröffentlichte (PRINGSHEIM's Jahrbücher für wissensch. Botanik 1863, Bd. II). In dieser Arbeit wird nur in einer An- merkung erwähnt (S. 66), dass das schwarze Ansehen der Flecke auf den Blüthenblättern von Vicia Faba eine Folge davon sei, dass hier die Zellen mit dunkelbraunem Safte erfüllt sind’). Spätere Angaben über diesen Punkt sind mir nicht bekannt geworden, und meine Unter- suchung hat Folgendes ergeben. Ein Querschnitt durch die betreffende Stelle zeigt uns drei bis e Angabe in meinem Aufsatz über Farben in der Pflanzenwelt (Natur- wissenschaftliche Wochenschr. 1900, Bd. XV, S. 178), dass das Schwarz durch dunkel- violetten Zellsaft hervorgerufen werde, ist leider durch einen Irrthum veranlasst gewesen, 2) HOFMEISTER hat, als er diese Angabe in sein Handbuch der physiologischen Botanik Bd. I, Lehre von der Pflanzenzelle, S. 319, aufnahm, irrthümlicher Weise diese Flecke mit denen auf den Stipulen verwechselt und sagt, dass letztere, also die bekannten Nectarien, durch braunen Zellsaft entstehen. Dieselben sind aber, wie man schon mit blo:sem Auge sieht, violett gefärbt, und diese Färbung wird auch durch das gewöhnliche Anthocyan hervorgerufen, indem die hier dicht gedrängt stehenden Drüsenhaare in ihren Köpfchen und Stielen einen röthlich-violetten Zell- saft enthalten. 3422 M. Mons: fünf Lagen von Mesophyll, dessen Zellen rundlich und quergestreckt sind und grössere Intercellularriume zwischen sich lassen, und auf beiden Seiten eine Epidermis mit papillenfórmig verlüngerten Zellen. Die Membranen dieser Zellen haben auf den freien Kegeln die feine Streifung, welche man nicht selten an derartigen Epidermiszellen bei Blumenbláttern findet. Auf der Aussenseite, die der morphologischen Unterseite des Blattes entspricht, sind die Papillen länger und gleichmässiger als auf der Innenseite, und auf der ersteren sind fast alle Zellen mit braunem Saft erfüllt, während auf der Innenseite gefärbte Zellen mit farblosen vermischt sind. Die Zellen des Mesophylls sind allenthalben farblos. In den Epidermiszellen finden wir nur einen dünnen, be- sonders an der Spitze der Papille hervortretenden protoplasmatischen Wandbeleg, der die grosse centrale Vaeuole mit dem braunen Farb- stoff umschliesst, also ganz wie bei Zellen, die Anthocyan führen. Die Färbung des Saftes bei durchfallendem Lichte ist ein Olivenbraun, welches ziemlich mit No. 39 in SACCARDO’s bekannter Chromotaxie übereinstimmt oder zwischen dieser No. 39 und No. 9, also zwischen olivaceus und umbrinus steht m nun zu erklären, wie durch diesen bräunlichen Saft das sammt- schwarze Aussehen zu Stande kommt, ist Folgendes in Betracht zu ziehen. Zunächst wird durch die papillenförmige Gestalt der Epidermis- zellen die Dieke der Farbstoffschicht, durch die man hindurchsieht, vergrössert, sodann sieht man gegen einen dunkelen Hintergrund, der von der gefärbten Epidermis der Innenseite gebildet wird, und drittens wird die Dunkelheit verstärkt durch den Schatten, den die Papillen in die Zwischenräume und auf die benachbarten Zellen werfen. Trotzdem genügen meiner Ansicht nach diese Umstände nicht ganz zur Erklärung, und es muss an der eigenthümlichen Natur des Farb- stoffes selbst Migan, dass er auch in dünner Lösungsschicht das Licht stark absorbirt, wie das die künstlich hergestellten Auszüge zeigen. Bevor wir auf diese eingehen, sei oah kurz die Entwickelungs- geschichte besprochen. In jungen Knospen, an denen die Krone noch kürzer als der Keleh ist, erscheint die erstere grünlich, und es lassen sieh auch unter dem Mikroskop in den Zellen der Flügel kleine Chlorophyllkórnehen beobachten. Später treten zunächst feine bräun- liche Streifen an der Innenseite der Flügel und später nach aussen die Flecke auf, die aber anfangs nur bräntilich gefärbt sind und erst allmählich in’s Schwarze übersehen, In diesem Zustande, in welchem die Flecke noch bräunlich aus- sehen, findet man in den schon papillenfórmig gewordenen Zellen eine gróssere Anzahl von kugeligen Vacuolen, von dinei die meisten farblos sind und nur eine oder einige den Farbstoff enthalten. In den da- zwischen liegenden feinen Plasmastrüngen sind kleine Kórnehen vor- Das Anthophaein, der braune Blüthenfarbstoff. 343 handen, die den Resten der Chlorophyllkórner entsprechen dürften. Etwas spüter sieht man dann meistens eine grosse Farbstoffvacuole in jeder Zelle, die aber von jener nieht ganz ausgefüllt wird, sondern noch viele kleinere farblose Vaeuolen enthält. Ob dieselben schliesslich im Plasma resorbirt werden, oder sich mit der grossen Vacuole ver- einigen, wage ich nicht zu entscheiden. Sicher ist, dass die Lösung in den Farbstoffvacuolen mit dem Heranwachsen der Knospen dunkler wird; der Fleck ist schon ganz schwarz, wenn auch die Flügel noch von der Fahne gedeckt sin Uebrigens muss hier Koch hinzugefügt werden, dass an der ge- öffneten Blüthe die schwarzen Flecken einen braunen Rand besitzen und dass auch auf der Innenseite der Fahne feine braune längs- verlaufende Streifen auftreten. Entsprechend der Verschiedenheit zwischen den schwarzen und braunen Stellen sind auch die anatomischen Unterschiede: am Rande der schwarzen Flecke der Flügel werden die Epidermiszellen niedriger, die Papillen verschwinden ganz, und im weissen Theile sind die Zellen, im Querschnitt gesehen, ganz flach. Von oben betrachtet, haben die Farbstoffzellen innerhalb des schwarzen Flecks einen rundlich - polyédrischen Umriss, nach dem Rande zu werden sie länglicher und bekommen gebuchtete Wände. An den erwähnten braunen Streifen des Vexillums sind die Zellen nicht papillenförmig, sie erscheinen von oben langgestreckt mit etwas aus- gebuchteten Längswänden und stossen mit kurzen Querwänden an einander. Auch aus dieser Vergleichung ergiebt sich, dass die papillöse Gestalt der Zellen an der Hervorrufung der äusserlich schwarzen Färbung betheiligt ist, obwohl der Farbstoff selbst nur braun ist. Diesen braunen Farbstoff in den Zellen prüfte ich nun zunächst mikrochemisch mit einigen der gewöhnlichen Reagentien. Mit Ammoniak und Kalilauge tritt keine wesentliche Veränderung ein, das ganze Gewebe wird dureh diese Alkalien gelblich gefärbt und dadurch bekommt auch der Farbstoff einen mehr gelblichen Ton. Dagegen wird durch Säuren die Färbung etwas E e durch Essig- säure mehr umbrabraun, durch Salzsäure und Schwefelsäure findet eine starke unregelmässige Contraction des Zelleninhaltes statt unter Dunkelwerden ges braunen Saftes. Jodlösung bleibt ohne Einwirkung auf den Farbstoff. Da auf diesem Wege keine charakteristische Reaction zu er- reiehen war, handelte es sich nun darum, eine Lósung herzustellen und diese in ihren optischen und chemischen Eigenschaften zu prüfen. C 'LAMOR-MARQUART giebt (l. e.) an, dass sich die Fleeke durch Wein- geist, Aether und Wasser nicht ausziehen lassen, dass vielmehr im Wein- geist oder Aether der ganze Flügel eine sehwarzbraune Färbung an- nimmt. Dieser Autor verweist auf die Untersuchung von SCHÜBLER und sagt ganz richtig, dass sich die von letzterem angegebenen Reac- ES (esos faci vp SU. fm 344 M. Mösıus: tionen gar nicht auf die schwarzen Flecke, sondern auf den farblosen Extractivstoff der weissen Theile dieser bou beziehen SCHÜBLER!) nämlich will durch Uebergiessen der Flügel aus der Blüthe von Vicia Faba mit Weingeist eine schwach gelbliche Tinetur erhalten haben, und die in der beigefügten Tabelle angegebenen, sehr wenig charak- teristischen Reactionen beziehen sich auf diese Tinctur. Ich will deshalb nur bemerken, dass ich die MARQUART'sche Angabe über die Unlöslichkeit in Alkohol und Aether bestätigt finde, nicht aber die Schwärzung des ganzen Blattes in diesen Flüssigkeiten. Setzt man ganze Blüthen in Alkohol, so werden die weissen Theile natürlich durchsichtig, die schwarzen Flecke und braunen Streifen aber bleiben erhalten. eim Erwärmen der Blüthen in Wasserstoffsuperoxyd tritt eine Schwärzung der weissen Theile ein, wie dies bei manchen Zellen mit farblosem Safte stattfindet”), wobei die betreffenden Theile zuerst eine rothbraune Färbung annehmen. Die dieser Reaction zu Grunde liegende Substanz wurde nicht näher untersucht, da sie mit dem dabei unverändert bleibenden braunen Farbstoff niehts zu thun hat. Die chemischen Untersuchungen, welche Herr cand. chem. E. EBLER mit mir auszuführen die Freundlichkeit hatte, ergaben Folgendes: In kaltem Alkohol bleiben die Blättchen mit den schwarzen Flecken tagelang unverändert, auch kochender Alkohol zieht den Farbstoff nicht aus, vielmehr tritt eine unter dem Mikroskop in den Zellen wahrnehmbare Gerinnung ein. Aether, Chloroform und Benzin verhalten sich wie Alkohol. In Kalilauge färbt sich das Blättehen gelblich, der schwarze Fleck bleibt. Ebenso verhält sich Borsäure. Die gewöhnlichen Mineralsä ziehen ebenso wenig den schwarzen Flecken aus. Kocht man einige Blättchen mit Wasser, so erhält man eine braune Lösung. Um von derselben eine grössere Menge herzustellen, wurden von ca. 150 Blüthen die Flügel abgetrennt, zerkleinert und mit 150 cem destillirten Wassers 1'/, Stunden unter Rückfluss ge- kocht! Nach dem Abfiltriren erhielten wir eine klare, braunschwarze, schon in dünner Schicht undurehsichtige Flüssigkeit. Aus dieser Lósung kann der Farbstoff mit Alkohol wieder nieder- geschlagen werden, wenn man eine geringe Menge derselben mit viel absolutem Alkohol miseht und längere Zeit stehen lässt. Auch kann 1) Untersuchungen über die Farben der Blüthen und einige damit in Beziehung stehende eg (SCHWEIGGER’s Journal für Chemie und Physik. Bd. 46, 1826, S. 285—324). 2) Vergl. A. ZIMMERMANN, Botanische Mikrotechnik (Tübingen 1892) S 95. Das Anthophaein, der braune Blüthenfarbstoff. 345 der Farbstoff aus der Lösung ausgesalzen werden, z. B. durch Koch- salz, schwefelsaure Magnesia, Caleiumchlorid. Zusatz von Ammoniak oder Kalilauge verändert die Lösung nicht und giebt auch beim Erwärmen keinen Niederschlag. Aus der al- kalisch gemachten Lösung geht beim Schütteln mit Aether nichts in diesen über. Durch Säuren dagegen erhält man beim Erwärmen einen braun- schwarzen flockigen Niederschlag und zwar sowohl durch Essigsäure, als auch durch Mineralsäuren (Salz-, Salpeter-, Schwefel-, Chrom- säure). Als wir ca. 50 cem der Lösung mit Zusatz von etwas Schwefel- säure gekocht und die Flüssigkeit von dem erhaltenen braunschwarzen Niederschlag abfiltrirt hatten, bekamen wir ein hellgelb gefärbtes Filtrat, das einen auffallenden Geruch nach Bittermandelöl besass und deshalb eine genauere Untersuchung verdienen würde. . Die oben bezeichnete Lösung wurde nun auch mit einem ein- fachen orthoskopischen Speetralapparat geprüft. Bei einer Spaltweite, bei der die FRAUNHOFER' sehen Linien gerade unsichtbar werden, zeigen sich keine Absorptionsbänder, sondern es verschwindet mit zunehmender Dicke der Schicht der Lösung zunächst das blaue Ende des Speetrums, und es tritt eine, wie es scheint, gleichmässige Ab- sorption des ganzen Spectralbandes vom blauen nach dem rothen Ende ein, so dass letzteres zuletzt verschwindet, wenn die Schicht ganz undurchsichtig wird Durch diese optischen und chemischen Reaetionen scheint mir der Farbstoff genügend charakterisirt zu sein, um ihn von anderen Pflanzenfarbstoffen zu unterscheiden und ihm einen neuen Namen, als welehen ieh Anthophaein vorschlagen móchte, zu geben. Von HANSEN's Anthochlor'), dem in Lösung ivétitemilfenden gelben Farbstoff der Blüthen und Früchte, unterscheidet sich das Anthophaein, abgesehen von der Farbe, durch die leichte Löslichkeit des ersteren in Alkohol, ist demselben aber im optischen Verhalten ähnlich, indem Ans Spectrum der alkoholischen Lösung des Antho- chlors keine Bänder besitzt, sondern nur eine diffuse Absorption des blauen Endes zeigt.“ Grössere Aehnlichkeit hat das Anthophaein mit dem Phyeophaein nach der Charakterisirung desselben durch SCHÜTT (Berichte der deutschen botan. Gesellsch. 1887, Bd. V, 8. 259—214). „Die optischen Eigenschaften des Phycophaeins bestehen in einem gleichmässigen Akkteigen der Absorption beim Fortschreiten vom rothen zum blauen Ende des Speetrums. Da Absorptionsmaxima fehlen, so dient als Characteristieum nur die Curve. Das Phycophaein ist leieht löslich in Wasser (namentlich in heissem), wenig löslich 1) A. Hansen, Die Farbstoffe der Blüthen und Früchte. Würzburg 1884, S. 7. 346 M. MÖBIUS: in wässerigem Alkohol, unlöslich in Alkohol, Aether, Schwefelkohlen- stoff, Benzol, Benzin, fettem Oel. Es wird durch Säuren mehr oder minder vollkommen aus seiner wässerigen Lösung gefällt, unvoll- ständig auch durch Natronlauge durch Ammoniak und Salze der Alkalien dagegen nicht. Salze der alkalischen Erden und Erden fällen es.“ Das Anthophaein unterscheidet sich also von dem Phycophaeïn natürlich zunüehst dureh die ganz andere Art des Auftretens in der flanze, indem ersteres im Zellsaft von Blüthen gelöst vorkommt, letzteres mit dem Chlorophyll zusammen an die Chromatophoren der Braunalgen gebunden ist, sodann chemisch durch die geringere Lös- lichkeit in Wasser (unlöslich in kaltem Wasser) und dadurch, dass es von Alkalisalzen aus der wässerigen Lösung gefällt wird. — Während das Phycophaein für eine ganze Pflanzenklasse charakteristisch ist, dürfte die Verbreitung des Anthophaeins eine sehr beschränkte sein, noch mehr als die des Anthochlors, und zwar schon aus dem Grunde, weil braune Blüthen an und für sich selten sind. Bei den meisten derselben wird bekanntlich das braune Aussehen durch das Auftreten von Chlorophyll oder Anthoxanthin neben Anthocyan hervorgerufen, wodurch im Auge eine bräunliche Mischfarbe entsteht. Freilich lässt sich bei genauerer Betrachtung, besonders mit der Lupe, schon er- kennen, ob es sich um wirkliches Braun oder um eine Mischung handelt, denn in letzterem Falle tritt der rothe Ton des Anthocyans doch immer hervor. Gleichmässig braun gefärbte Blätter habe ich an den Blüthen von Delphinium triste gefunden, das seinen Namen von dem düstern Aussehen der Blüthe mit ihren bräunlichen petaloiden Kelehblättern hat. Die mikroskopische Untersuchung ergab nun auch, dass hier die Epidermiszellen mit olivenbraunem Zellsaft (SACCARDO No. 39) erfüllt sind. Da die Zellen nicht papillenförmig ausgestülpt, sondern flach sind, so bildet die Farbstofflösung nur eine dünne Schicht, und deswegen sieht die Blüthe viel heller aus, als die schwarzen Flecke an der Blüthe von Vieia Faba. Ferner sind in den äusserlich schön blauen Blüthen von Delphinium elatum und D. Donkelari (unter letzterem Namen wird eine dem ersteren sehr ähnliche Pflanze im Frankfurter botanischen Garten gezogen) die in Nektarien umgewan- delten Kronenblätter braun und an den Spitzen fast schwarz gefärbt: auch hier finden wir als Ursache das Anthophaein und eine papillen- förmige Ausbildung der Epidermiszellen an den dunkelsten Stellen. HILDEBRAND (l e.) berichtet schon, dass die braune Färbung der Blüthenblätter einiger Arten von Delphinium durch braunen Zell- saft hervorgebracht wird, und HOFMEISTER giebt (l. e.) noch genauer an, dass in den Corollenblàttern von Delphinium elatum ein brauner Farbstoff in gelöstem Zustande vorhanden ist. Ausser diesen Beispielen, die sich also schon als bekannt heraus- Das Anthophaein, der braune Blüthenfarbstoff. 347 gestellt haben, kann ich nur noch eines anführen, nämlich die Blüthe von Coelogyne Massangeana Reichb. fil., deren gleichmässiges Braun mir an der im Frankfurter Palmengarten gezogenen Pflanze sofort auffiel im Gegensatz zu den bei Oncidium-, Odontoglossum- und Epi- dendron-Arten u. a. häufig auftretenden braunen Flecken, deren Ur- sache auf einer Mischung im oben angedeuteten Sinne beruht. Da mir eine Blüthe zur Untersuchung in zuvorkommender Weise über- lassen wurde, so konnte ich mich durch das Mikroskop überzeugen, dass die braune Farbe durch unser Anthophaein erzeugt wird, das sich an den betreffenden Stellen, besonders des Labellums, in den Epidermiszellen vorfindet und bald in dunkleren, mehr in’s Röthliche, bald in helleren, mehr in’s Gelbliche spielenden Tönen auftritt‘). Von Be, Blüthen, bei denen zwei Farbstoffe vorhanden sind, die zusammen im Auge den Eindruck braun hervorrufen, führt CLAMOR MARQUART an: Calycanthus floridus, Arum divaricatum, Vera- trum nigrum, Aristolochia glauca, Lotus Jacobaeus; HILDEBRAND be- schreibt mehr oder weniger ausführlich: Scopolia atropoides, Asarum, Anona triloba, Calycanthus floridus, Cypripedium pubescens, Muscari comosum, Cheiranthus Cheiri, Tagetes pumila, Coreopsis delphiniifolia, Tropaeolum minus (braune Varietüt) Adonis vernalis, Bletia Tanker- villiae, Lotus Jacobaeus, Viola tricolor; ich möchte noch hinzufügen ausser den erwähnten Orchideen Scrophularia nodosa unà Ribes grossu- aria. (Vergl. auch meinen oben citirten Aufsatz über die Farben der Pflanzen). Kommt also das Anthophaein auch in braunen Blüthen nur selten vor, so würde doch noch die Frage entstehen, ob nicht der Farbstoff "SCH gefürbter Früchte und Samen, die ja hüufiger gefunden werden, mit jenem identiseh oder wenigstens verwandt ist. Ueber die be- treffenden Farbstoffe ist noch wenig bekannt, und ich habe nicht be- , absichtigt eine eingehendere Untersuchung und Vergleichung anzu- stellen. Theilweise dürften diese braunen Farbstoffe, wie z. B. der äussersten Korklage auf der Oberfläche der Mispelfrüchte Are mit den Phlobaphenen verwandt sein. Noch näher zu untersuchen wäre auch die braune Farbe gewisser Orobanchen: die beabsichtigte Untersuchung konnte ich im Sommer nicht mehr ausführen, weil wegen der Yorfe 'seschrittenen Jahreszeit kein Material zu erhalten war, und ieh verspare mir dieselbe für das nächste Jahr. 1) DiPPEL führt in seinem „Mikroskop“ 2. Theil, 2. Abtheilung, S. 106 an dass sich brauner Farbstoff in den Blüthen einiger Delph inium-Arten mi von Vicia Faba vorfindet, (Nachträgliche Anmerkung.) 348 A. WIELER und R. HARTLEB: 44. A. Wieler und R. Hartleb: Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. Eingegangen am 13. October 1900. Bisher mangelt es an einer befriedigenden Kenntniss der Wirkungs- weise der Mineralsäuren auf die Pflanzen, vermuthlich, weil sich die Botaniker von der Beschäftigung mit dem Gegenstande keine wesent- lichen Aufschlüsse für die Pflanzenphysiologie versprachen. Und doch ist die Kenntniss dieser Einwirkung von grosser praktischer Bedeutung. Mit der wachsenden Ausdehnung der Industrie ver- mehren sich auch die Punkte, wo sie mit der Vegetation in Conflict geräth, wo sie durch Aussendung saurer Gase diese bedroht und schliesslich zerstört. Solche Beschädigungen können beträchtlichen Umfang annehmen, und es stehen dabei bedeutende materielle Inter- essen auf dem Spiele. Zum Theil ist das schon seit Decennien der Fall. Trotzdem man sieh in Folge dessen viel mit den Rauch- schäden beschäftigt hat, so ist es heute doch noch so gut wie un- ekannt, wie diese Zerstörungen vor sich gehen, wenn man absieht von der Wirkung verhältnissmässig hoher Concentrationen, die als Gas oder gelöst in Regen- oder Thautropfen die Blattsubstanz ver- nichten. Concentrationen von 1—0,5 pCt. tödten bereits die Pflanzenzelle; das ist dem Botaniker schon lange bekannt. Von STÖCKHARDT*) und J. VON SCHROEDER?) ist durch sorgfältige Untersuchungen festgestellt worden, dass die gasförmige schweflige Säure in sehr geringer Ver- dünnung allmählich die Blattsubstanz der Laub- und Nadelbäume zerstört. KLEMM?) hat unter dem Mikroskop die zum Tode führenden Vorgänge verfolgt, welche Mineralsäuren von '/, pro Mille Con- centration hervorrufen. In neuerer Zeit hat wiederum WISLICENUS*) den Einfluss sehr verdünnter schwefliger Säure auf die Fichte studirt. Er kommt zu der Ansicht, dass die allmählich hervortretende Wirkung dieser geringen Concentration in einem Eingriff der Säure 1) J. vox ScuRoEpER und Cann Reuss, Die Beschädigungen der Vegetation durch Rauch. Berlin 1883. enda. 2) E 8) e, e der Zelle. — Jahrb. für wissensch. Botanik, Bd. XXVIII, 1895 | 4 Resistenz der Fichte gegen saure Rauchg e bei ruhender und bei thätiger Assimilation. — Tharander Forstl. J ahrbuch, B4. | | | | Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. 349 in den Assimilationsvorgang besteht, doch wird es nicht ganz klar, wie er sich diesen Eingriff denkt. Sind die yorsehicdenen Mineralsäuren auch vielleicht in ver- schiedenem Grade schädlich, so muss sich doch für eine jede eine so niedrige Concentration finden, dass sie die Zelle nicht mehr tödtet. Was darüber liegt, wird also die Blattsubstanz zerstóren, wenn die Säure auf sie trifft. Diese Concentrationen können kein besonderes Interesse darbieten. Dahingegen hat man sich noeh nicht genügend klar gemacht, dass Concentrationen, welche die Zellen nieht mehr tódten, dennoch durchaus nieht ohne Einwirkung auf die Lebens- vorgánge der Zelle zu sein brauchen, sie könnten functionelle Störungen hervorrufen, welche allmählich und indirect das Absterben der Organe herbeiführen. Was man in der Rauchschadenlitteratur als summirende oder eumulirende Wirkung hei Anwendung sehr starker Verdünnungen der Säure versteht, ist vermuthlich hierunter zu subsummiren.. Unabhängig von WISLICENUS hatte auch WIELER auf Grund seiner Beobachtungen und Untersuchungen in dem Aachen benach- barten Rauchschadengebiet bei Stolberg die Ueberzeugung gewonnen, dass die schädigende Wirkung von solchen Säureconcentrationen, welche die Zellen nicht tödten, in einem Eingriff in den Assimilations- process zu suchen ist, und zwar soll dieser Eingriff in einer In- activirung der Chloroplasten, wie sie durch Aether, Chloroform u. s. w. zu erreichen ist, bestehen. Alle anderen Erscheinungen, welche man an durch Batch beschädigten Pflanzen beobachtet, würden dann nur Folgeerscheinungen dieser Inactivirung sein. Als WIELER 1899 zu Aachen auf der Jahresversammlung des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande u. s. w. seine Ansicht vortrug, vermochte er noch nicht den strieten Beweis für die Richtigkeit derselben zu liefern. In diesem Sommer haben wir es unternommen, durch syste- matisch ausgeführte Untersuchungen diese Ansicht auf ihre Richtig- keit zu prüfen. Bei dem grossen Umfange des Gebietes mussten wir uns natürlich beschränken. Wir haben zunächst mit der Salz- säure experimentirt, weil mit ihr handlicher umzugehen ist, als zum Beispiel mit den Säuren des Schwefels oder mit Flüorverbindungen, und daher mit ihr die erforderlichen Methoden bequemer auszuarbeiten waren. ; unseren Ergebnissen allgemeine Gültigkeit zu verleihen, haben wir uns nieht darauf beschränkt, Holzgewächse in unsere Untersuchung zu ziehen, sondern wir haben mit der Prüfung von "lodea Minds begonnen, da sich in der Gasblasenzühlmethode eine bequeme Methode darzubieten schien, um die verschiedensten Säuren auf ihre Einwirkung auf die Assimilation zu prüfen. Bei Ausführung dieser V eranche musste für constante Beleuchtung und 350 A. WIELER und R. HARTLEB: constante Temperatur Sorge getragen werden, ebenso musste bei den vergleichenden Versuchen für gleichen Gehalt an Kohlensáure im asser gesorgt werden. Es bot keine Schwierigkeit, die Temperatur constant zu halten. Als Lichtquelle dienten uns entweder zwei Bogenlampen in constanter Entfernung von den Untersuchungsobjecten oder die elektrische Lampe des Projectionsapparates. Die Versuche wurden auf doppelte Weise ausgeführt: 1. Der Spross wurde in kohlensüurehaltigem Wasser auf seine Assimilationsthütigkeit unter- sucht, darauf in Wasser gebracht, welches ausser Kohlensäure geringe Mengen Salzsäure enthielt, und wurde hier nach kürzerem oder lüngerem Verweilen auf die Sauerstoffausscheidung geprüft. Dann wurde er wieder in kohlensäurehaltiges Wasser zurückgebracht, um festzustellen, ob die normale Sauerstoffausscheidung wieder eintritt. 2. Bei der zweiten Versuchsreihe wurde die Versuchsanstellung in- sofern abgeündert, als die Prüfung auf die Sauerstoffausscheidung lediglich in kohlensaurem Wasser geschah, wührend die verdünnte Lösung von Salzsäure keine Kohlensäure enthielt. Es musste also der Spross zur Prüfung immer aus der Salzsäure in das kohlensäure- haltige Wasser übertragen werden. Nach beiden Methoden fielen die Ergebnisse übereinstimmend aus, und zwar ergab sich in der Salz- süure nicht nur stets eine Verminderung der Blasenzahl, sondern auch eine Verkleinerung der Blasen selbst. Die Blasengrósse wurde bisher nieht ermittelt. Bei jeder Bestimmung wurde die Blasenzahl für mehrere Minuten festgestellt und aus diesen Zahlen das Mittel ge- nommen. Zur Illustration des Gesagten führe ich drei Beispiele an. Blasen I. Bei dem Aufenthalt in GREEN Wasser. , ; . 183 Aufenthalt von 20 Min. in 0,08 pCt. Salzsäure, ohne Kohlen- säure, nach dissem Zeitraum in CO,-haltigem Wasser Lien, Mos E H MP OM OMIT AE de WC pO A A TE eeng CH DE AE E E Scc e s.s A. WE RE. cU. y, nach weiteren 4 Stunden geprüt ui ae uS 17 nach weiteren 8 Stunden geprüft (also insgesammt nach Ins) Lis Lo eL ALS AUR MINUM TALES CS 142 Beim Aufenthalt in CO,-haltigem Wasser . . . . . . .- 252 Aufenthalt von 2 Stunden in 0,008 pCt. Salzsäure ohne CO,, nach diesem Zeitraum in CO,-haltigem Wasser geprüft 14 zurückgebracht in CO,-haltiges Wasser, nach 3 Stunden geprü rüft = Lon] * PIS N LUE WI Us. Wed . x qa d 50 nach weiteren Th Stunden gepiülb ; u... u. > 111 nach weiteren 9 Stunden geprüft (also insgesammt nach BURIED E E EE m s die * 250 III. Bei dem Aufenthalt in CO,-haltigem Wasser. . . . . .- 153 Aufenthalt von 3 Stunden in 0,00015 5 pCt. Salzsäure ohne nach diesem Zeitraum in C0,- Ee Wasser eere oou. Ca a e EL e 143 Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. 351 Blasen pu in die renes für 3 ZS dann wieder CO,-haltigem Wasser . 129 "Cie? in die Gs für ^ titer 14 Bod Tk: wieder in CO,-haltigem Wasser geprüft. 121 zurückgebracht in die Salzsäure für weite E? Standes, wieder in CO,-haltigem Wasser rüft . Ser zurückgebracht in CO plagis Soe für 4 Dier TE" Diese Versuche, welche sich leicht auf andere Mineralsáuren aus- dehnen lassen würden, zeigten, dass durch die Einwirkung der Salz- süure eine Beeinträchtigung der Assimilation stattfindet, und er- munterten uns, unsere Versuche auf Landpflanzen auszudehnen. Es war nothwendig, sich auch hier zu beschrünken, und so haben wir wesentlich mit der Rothbuche, Eiche und Bohne (Phaseolus vulgaris) experimentirt. ie SACHS'sche Jodprobe musste in sehr einfacher Weise zu ent- scheiden gestatten, ob die Blätter unter Einwirkung der Säure assimiliren. Topfpflanzen von Bohnen wurden unter luftdieht schliessende Glocken, etwa von 20 Litern Inhalt, dem Lichte aus- gesetzt, nachdem Kohlensäure und 20 resp. 40 cem Salzsäure zu- gegeben worden waren. Da die fünfjährigen Topfexemplare der Buche und Eiche nicht unter diese Glocken gebracht werden konnten, wurden über ihre Gipfel tubulirte Glaskugeln von ea. 7 Litern Inhalt gestülpt, welche an der Pflanze luftdicht festgemacht und luftdicht versehlossen werden konnten. In diese Glaskugeln wurde eine be- stimmte Menge Kohlensüure und 5—10 cem Salzsüure gebracht und die so montirten Pflanzen dem Lichte ausgesetzt. Die Prüfung ge- schah in der Weise, dass von den entstürkten Pflanzen vor Beginn und nach Beendigung des Versuches die Blatthälften mit einander verglichen wurden. Bei den Buchen und Eichen war meistens noch ein zweiter Vergleich möglich, indem Seitentriebe vorhanden waren. die nicht mit in die Kugeln eingeschlossen werden konnten. Die Anwendung dieser Methode erwies sich nicht so erfolgreich als wir erwartet hatten. Freilich ist es uns gelungen nachzuweisen, dass die Stärkebildung unter diesen Umständen vermindert wird, aber es war nicht möglich, auch nur annähernd den Assimilations- verlust zu bestimmen. Das kann zwei Ursachen haben. Die Jod- probe ist ausgezeichnet für grosse Contraste, sehr geeignet, um die Abwesenheit von geringen oder von sehr grossen Mengen Stärke nach- zuweisen. Aber Kalkar grosse EE Se entziehen sich dem Nachweis. Die zweite Ursache des wenig günstigen Ausfalles dieser Versuche muss aber in dem Umstande gesucht werden, dass nur einmal eine Gabe von Salzsäure, wenn auch eine ziemlich grosse, verabreicht wurde. Möglicherweise sinkt die Säure ziemlich schnell auf den Boden des Gefässes und kann darum nicht ausreichend 352 A. WIELER und R. HARTLEB: S wirken. Mit Hinblick auf diese Möglichkeit hatten wir die verhältniss- mässig grosse Menge Säure zugegeben, da wir so noch auf einen be- deutenden Ausschlag bei der Assimilation rechnen zu können glaubten. Nach dem Ergebniss unserer Versuche mussten wir uns aber sagen, dass einwandsfreie Resultate nur zu erhalten sein würden, wenn die Säure in entsprechender Verdünnung als constanter Luftstrom über die Pflanze hinstreichen und wenn man die Grösse der Assimilation nicht aus der Menge der gebildeten Assimilate, sondern aus der Menge der zerlegten Kohlensäure ermitteln würde. Gelegentlich der mit der Jodprobe ausgeführten Versuche haben wir noeh eine andere interessante Thatsache aufgefunden. Da wir zu den Versuchen entstärkte Pflanzen verwenden mussten, wir die Versuche auch mit denselben Exemplaren mehrmals auch auf mehr- fach abgeänderte Weise anstellen wollten, so wurden die Pflanzen nach Beendigung der Assimilationsversuche zum Entstärken in's Dunkle gebracht. Hierbei beobachteten wir, dass die Ableitung der Assimilate verzögert wird, wenn die Pflanzen der Säure ausgesetzt sind. An solchen Exemplaren, welche tagsüber dem Einfluss der Säure unterstanden, war die Verzögerung der Ableitung nur wenig deutlich wahrzunehmen. Sie trat aber deutlich hervor, wenn die Pflanzen die Nacht über der Einwirkung der Salzsäure ausgesetzt blieben. Während also die Pflanzen im Dunkelzimmer in 12 Stunden vollständig entstärkt waren, wenn sie normalen Verhältnissen aus- gesetzt waren, enthielten die Blätter der gesäuerten Pflanzen noch reichlich Stärke. Die Eichen und Buchen verlangten noch einen Aufenthalt von 48 Stunden, bis die Blätter vollständig entstärkt waren. Diese Pflanzen benöthigten also 60 Stunden, die normalen nur 12 Stunden zur Entstärkung; die Verzögerung betrug demnach 48 Stunden. Individuelle Verschiedenheiten liegen hier nicht vor, denn es wurden nicht nur verschiedene Exemplare derselben Art verglichen, sondern auch gesäuerte und ungesäuerte Zweige derselben anze. Bei den Bohnen war das natürlich nicht möglich; hier musste man sich auf den Vergleich verschiedener Exemplare be- schränken. Aber die Primordialblätter — nur solche wurden in die Untersuchung gezogen — leiten in einem gewissen Altersstadium ausserordentlich regelmässig ab, so dass auch hier beim Vergleich ein Irrthum vollständig ausgeschlossen ist. Für die Prüfung dieser Frage thut die Jodprobe unschätzbare Dienste. Wir haben mit der- selben auch constatiren können, dass die schweflige Säure ebenso wie die Salzsäure wirkt, während andere Säuren bisher nicht in die Unter- suchung gezogen wurden. Die schweflige Säure wirkt auch auf die Assimilation ebenso ein wie die Salzsäure. Unsere Untersuchungen über die Ursache der Verzögerung in der Ableitung der Assimilate konnten wir noch nicht zum Abschluss bringen. Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. 353 Aus den angeführten Versuchen ergiebt sich auch, dass die Säure eine Nachwirkung hervorruft, denn sonst müsste die Stärke in 12 Stunden nach Aufhören der Salzsäurewirkung abgeleitet ge- wesen sein. Unsere Versuche zur genauen quantitativen Ermittelung des Assimilationsausfalles haben wir folgendermassen angestellt. Die ganze Blattmasse einer Topfpflanze (Eiche, Buche) oder der Gipfel einer solchen bei grösseren Exemplaren wurde luftdicht in die oben erwähnten Glaskugeln eingeschlossen. Durch sie wurde mittelst der Wasserstrahlluftpumpe ein eonstanter Luftstrom mit der Geschwindig- keit von durehschnittlich 100 Litern in der Stunde durchgesogen. Vor- dem die Luft in die Glaskugel eintrat, wurde sie zunächst in bekannter Weise ihrer Kohlensäure und ihres Wassers beraubt und dann wieder mit einer bestimmten Menge Kohlensäure beladen. Hierzu strich die Luft durch Schwefelsäure, in welche aus einer Capillaren mit bekannter (Geschwindigkeit titrirte Sodalósung tropfte. Die sich entwickelnde Kohlensäure wurde von der Luft mit fortgerissen und theilte dieser einen Gehalt von etwa 1 Vol-pCt. mit. Beim Verlassen der Glas- kugel wurde die Luft durch Vorlagen mit titrirter Barytlösung ge- leitet. Bei der angewandten Luftgeschwindigkeit und der grossen Menge Kohlensäure, welche zu absorbiren war, genügten die üblichen Absorptionsröhren des PETTENKOFER-PFEFFER’schen Apparates nicht. Nach längerem Probiren haben wir schlangenförmig gewundene Röhren von ca. 2,9 em Durchmesser und 1000 cem Inhalt benutzt, und zwar wurden bei den 2—3 Stunden dauernden Assimilations- versuchen zwei derartige Vorlagen verwendet. Ausserdem wurden noch zwei mit je 200 cem Barytlösung gefüllte Waschflaschen vor- gelegt. Die Titrirung geschah wie üblich mit Oxalsäure. Natürlich beeinträchtigt die grosse Menge Flüssigkeit die Genauigkeit dieser Methode; doch können nur Fehler von wenigen Milligramm vor- kommen, so dass sie nichts desto weniger für unsere Zwecke genau genug blieb. Die Temperatur war in den einzelnen Versuchen voll- ständig oder sehr annähernd constant. Als constante Lichtquelle diente ein kleiner elektrischer Scheinwerfer. Sollte die Assimilation unter Einwirkung der Salzsäure erfolgen, so wurde zwischen das Kohlensäure producirende Gefäss und die Pflanze ein durch eine kleine Gasflamme | erhitzter Kolben eingeschaltet, in welchen durch eine sehr feine Capillare sehr verdünnte Salzsäure von bekanntem Gehalt und mit bekannter Geschwindigkeit tropfte. Durch die Würme verdampft die Säure und theilt sich dem Luftstrom mit. Zur schnelleren Verdünnung der Säure durch die Luft musste sie vor Eintreten in die die Pflanze umschliessende Glaskugel eine Glas- Kugel von ea 5 Liter Inhalt durehstrómen. Durch Variation der Capillarenweite oder der Coneentration der flüssigen Salzsüure kann Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XVIII, 95 Pie ebe (e ed der 354 KEE ` A. WIELER und R. HARTLEB: man jede gewünschte Concentration der Säure in der Luft hervor- rufen. Ehe zu den NEET SE TO nach der schon beschriebenen Methode geschritten werden konnte, musste nothwendigerweise fest- gestellt werden, ob die Athmung durch die Säure beeinflusst wird, da wir die Athmung genau kennen mussten, um sie in Rechnung zu stellen. Wir haben also geprüft, ob die Athmung vielleicht eine Steigerung durch die Säure erfährt, wie ja zum Beispiel auch bei Verwundungen eine Athmungssteigerung eintritt. Hierbei machten wir die Beob- achtung, dass die Athmung bei demselben Exemplar durchaus nicht, wie man bisher angenommen hat, constant ist oder höchstens nach einem bestimmten PERERA eine allmähliche Abnahme entsprechend dem Verbrauch des Athmungsmateriales in den Blättern aufweist. Sondern die Athmung verhält sich ganz anders. Bei der Rothbuche lässt sich eine deutliche Periodicität beobachten. In den zeitigen Nachtstunden erhebt sich die Athmung plötzlich zu einem grossen Maximum, um dann abzufallen. Das Mine liegt am Tage, wo die Athmung annähernd constant in den einzelnen Stunden ist. Am zweiten Tage erreicht das Maximum nicht die Höhe des ersten, und das Minimum sinkt noch unter das Minimum des ersten Tages her- unter, was unzweifelhaft auf die Verminderung des Athmungsmateriales zurückzuführen ist. Eine so ausgesprochene Periodieität liess sich für die Eiche nieht nachweisen. Hier zeigte die Athmungscurve in kurzen Zeiträumen ein starkes Auf- und Abschwanken. Dies un- erwartete Ergebniss zwang uns natürlich zu einer Aenderung unserer beabsichtigten Assimilationsversuche. Ausgehend von der bis jetzt herrschenden Ansicht, dass die Athmungsgrösse für einen bestimmten Organeomplex constant sei, hatten wir die Absicht, die Tage zu Assimilationsversuchen zu benutzen und Nachts die Athmungsgrösse zu ermitteln. Hiervon haben wir Abstand genommen und haben entweder vorher sorgfältig die Athmung für das betreffende Exemplar festgestellt oder die ee ecke unterbrochen, um zwischen- durch die Athmung zu ermitteln. Die Salzsäure ruft eine erhebliche Steigerung der Athmung her- vor, wie aus folgendem mit der Buche im Dunkeln Sege Versuch hervorgeht. ie ausgeschiedene Kohlensäure wurde stündlich bestimmt. 4. August. 8,20— 9,20 V. ohne Salzsäure. . . . . . . 25 mg CO, 85-1409. 2/752. acciri. 1 10,20—11,20 , 1: 100.000 Bilska c dis Da 3 11,20—12,20 N. ohne Salzsäure.: . . . . . . 2D s o» LE D c. E m a 3: e Opal iste ilis cfr i Re a sop rn FÉ t Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. 355 1,20— 2,20 N. ohne Salzsäure . . . . . . . 21 mg CO, 2,20— 3,20 „ 1:100030 Salzsäure. . . . > 4l x 3,20— 4,20 „ 1:100 000 5 MIR. o. 94 „ Bei Anwendung einer Salzsäure von 1 cem auf 100 000 cem Luft findet also eine Athmungssteigerung bis nahezu auf das Doppelte statt. Dasselbe triftt für die Buche zu bei Concentrationen von 1:300000 und 1:400 000. Die Eiche verhält sich ähnlich, doch sind umfassende Versuche für beide Pflanzen nicht ausgeführt worden. Wir haben noch eine andere Frage geprüft, welche auch von Be- deutung ist, nämlich die, ob bei dauernder Einwirkung der Säure die Athmung dauernd gesteigert wird. Einschlägige Athmungsversuche, welche mit der Buche ausgeführt wurden, liessen erkennen, dass die Athmungssteigerung nur ee ist, etwa eine Stunde dauert. In später ausgeführten Assimilationsversuchen war aber eine dauernde Athmungssteigerung zu beobachten. Dieser Punkt bedarf also noch näherer Aufklärung, war vor der Hand aber für uns ohne Belang, da die Athmung während des Assimilationsversuches festgestellt wurde. Die Athmung wurde nach derselben Methode wie die Assimilation natürlich unter Ausschaltung der Kohlensäure und des Lichtes fest- gestellt. Es genügte ausser den beiden Waschflaschen eine schlangen- förmige Vorlage. Die Assimilationsversuche haben bei sehr geringer Concentration der Salzsäure (1:500 000) einen erheblichen Assimilationsverlust er- geben. Bei der Buche belief er sich auf 55—60 pCt., bei der Eiche auf ea. 42 pCt. Zur Illustration der Anwendung unserer Methode möge es genügen, einen Versuch mit der Buche anzuführen. Das — Zeichen bedeutet eine Verminderung der zugegebenen Kohlensäure, das + Zeichen eine Vermehrung derselben. Auf Grund unserer Beobachtung, dass die Säure zunächst die Athmung erheblich steigert, haben wir bei dem Säureversuch für die erste Stunde die Kohlensäure getrennt aufgefangen, um keine falschen Zahlen für die Assimilation zu erhalten. Um aber einen Vergleich mit der normalen Assimilation des vorhergehenden Tages zu ermöglichen, ist die während des Zeit- raumes von 10—12 Uhr ermittelte Kohlensäuremenge auf 3 Stunden berechnet worden. Da wir für dieses Buchenexemplar die Athmung in einem besonderen Athmungsversuch ermittelt hatten, so haben wir bei diesem Assimilationsversuch jene Grössen in Rechnung gestellt. 27. August. Normale Assimilation. 9-M Uhr. . . 4. s — 61mg CO, 12— 9 4 4 4*4 ie TN 58 bl za D 2. s xn — 4 0 — 159 mg „00, Athmung für 9 Stunden. . . 105 » » in 9 Stunden assimilirt . . . 264 mg CO, 356 A. WIELER und R. HARTLEB: 28. August. Salzsäure 1:500 000. Ae Ult. loa RON n 4-98 mg CO, auf 3 Stunden berechnet 10:19 ee E Et TI —10 . m BR SV ose tuoi toos sinh uu amm B5. 1. s dar rs T 24 P 2, - 16 mg CO, Athmung für 9 Stunden . . . . . . . .. 106... . SCHEER A pe 119 ıng CO, Assimilationsverlust 55 pCt. Am 29. August haben wir mit demselben Exemplar wieder einen normalen Assimilationsversucli und am 30. August einen Säureversuch angestellt, aber mit einer Modification hinsichtlich der Athmung. Hier haben wir die Athmungsgrósse zwischendurch ermittelt; wir haben das Mittel genommen aus der während der Stunden 12—1 und 4—5 ermittelten Athmung und diese Zahl mit 9 multiplieirt. 29. August. Normale Assimilation. 9—12 Uhr y reme MC. Rd — 60 mg CO, Iori o Adimunp |. s.s +22 mg CO, 1-4 ^, en a ee Gott! 1 Sls af "o Athmaung 2, a +21, 3 5—8 „ Assimilation. .... ODE EE — 161 mg CO, Athmung in 9 Stunden. . . . .. TN in 9 Stunden assimilirt. . . . . . 860 mg CO, 30. August. Salzsäure 1:500 000. f 8 Bt. berechnet 9—10 Uhr Athmung ...... +34 mg CO, 10-12 „ Assimilation. . . . . + 4mg CO, + 6mg 12—1 „ hmuseg ..- 7.9. $320.40 4 1-4 , Assimilation. . . . . 244. ., +44 „ $9 2 Amang 2. o Ban. 5-8 „ Assimilation. . . .. 445. +45 „ + 95 mg Athmung in 9 Stunden in 9 Stunden assimilirt ACID URS E Adel RET. Ze ATE Ve EE ESE, Eet E N, m dee rt L—————— (5 v a c c Lu NEU E D. E 139 mg CO, Assimilationsverlust ca. 60 pCt. Die Ergebnisse beider Versuche stimmen befriedigend überein, zeigen ferner, dass nach dem Assimilationsversuch mit Säure die Assimilation unter den normalen Verhältnissen wieder die alte Höhe erreicht und lehren schliesslich, dass mit der Zeit die Süure eine dauernde Steigerung der Athmung hervorrufen kann. Absolute Gültig- keit haben die Zahlen für den Assimilationsverlust matürlich nicht, da die Athmung als ein etwas willkürlicher Factor in der Rechnung figurirt, aber der hierbei gemachte Fehler kann nieht sehr erheblich . sein, so dass die Zahlen annähernd richtigen Aufschluss über die Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. 351 Assimilationsverminderung geben. Jedenfalls ergiebt sich daraus, dass unter der Einwirkung sehr verdünnter Salzsüure die Assimilation sehr stark herabgedrückt wird, was nicht ohne Einfluss auf das Gesammt- leben der Pflanze bleiben kann; doch wäre es voreilig, bei den noch lückenhaften Untersuchungen darüber irgend eine Ansicht zu äussern. Unserer Ansicht nach wird die Assimilationsverminderung durch eine Tnactivirung der Chloroplasten hervorgerufen und ist nicht auf eine verminderte Kohlensäurezufuhr in Folge des Schlusses der Spalt- öffnungen zurückzuführen. Für unsere Ansicht sprechen zunächst die Nürsüche mit Elodea, wo ein derartiger Factor nicht in Frage steht. Aber auch die Athmungs- und Assimilationsversuche lassen sich wohl kaum anders deuten. Würde die Salzsüure eine specifische Wirkung auf die Schliesszellen ausüben, so müsste sich das bereits in den Athmungsversuchen bemerkbar machen; denn wo keine Kohlen- säure eindringen kann, kann auch keine entweichen. In den Ath- mungsversuchen mit der Salzsäure müsste also mit der Zeit eine Verminderung in der Kohlensäureausscheidung bemerkbar werden. Das ist aber nicht der Fall; denn nach einer vorübergehenden Steigerung der Athmung sinkt sie nur auf die normale Grösse herab. In dem zweiten angeführten Assimilationsversuch bemerken wir eine erhebliche Zunahme der Kohlensäuremenge; es tritt hier also Kohlen- säure aus den Spaltöffnungen heraus, was wohl nicht der Fall sein würde, wenn der Consum ein grösserer wäre. Bei Schluss der Spalt- öffnungen darf wohl erwartet werden, dass die gesammte Athmungs- kohlensäure im Assimilationsprocess verwendet wird, wenn dieser nicht anderweitig beeinflusst ist. Eine direete Prüfung auf Schluss der Spaltöffnungen konnten wir bisher nicht ausführen. Ebenso wenig haben wir bisher ermitteln können, ob unter der Einwirkung der Salzsäure ein Sinken der Transpiration statthat, woraus übrigens noch keineswegs mit Sicherheit zu schliessen wäre, dass die Spalt- öffnungen geschlossen sind. Soweit man nach dem Augenschein urtheilen kann, war die Transpiration in dem Säureversuch nihi ver- mindert. Im Lichte scheiden die Blätter eine grosse Menge Wasser- dampf aus, welcher sich an der Glaswandung eondensirt. Irgend ein Unterschied trat hierbei nicht zu Tage, ob die Pflanze normal oder unter Säurewirkung assimilirte. Damit soll aber ein Schluss der Spaltöffnungen als mitwirkende Ursache nicht ausgeschlossen werden, namentlich bei längerer Dauer der Versuche. Die Assimi- lationsverminderung muss sich ebenso wie in anderen chlorophyll- führenden Zellen auch in den Schliesszellen bemerkbar machen, eigentlieh noch schneller. Mit der verminderten Production plastischer toffe muss der Turgor sieh vermindern und damit allmählich ein Schluss der Spaltöffnungen eintreten. Wir beabsichtigen, diese Untersuchungen fortzusetzen, vor allen 358 Wr. BUTKEWITSCH: Dingen die Einwirkung verschiedener Concentrationen zu studiren und das Verhalten der Pflanze bei lang andauernder Wirkung der Säure kennen zu lernen. Dann aber sollen die Untersuchungen auch auf die anderen in Rauchgasen vorkommenden Säuren ausgedehnt werden, welche sich nach unseren allerdings beschränkten Erfahrungen mit der schwefligen Säure vielleicht mit graduellen Unterschieden ebenso verhalten werden. Botanisches Institut der Technischen Hochschule zu Aachen im October 1900. 45. WI. Butkewitsch: Ueber das Vorkommen proteoly- tischer Enzyme in gekeimten Samen und über ihre VITO: II. Vorläufige Mittheilung. ei: am 16. October 1900, In meiner ersten Mittheilung gn habe ich Versuche beschrieben, welche zu der Schlussfolgerung führen, dass in den Keimpflanzen der Lupinen und einiger anderer Gewächse ein eiweisslösendes und eiweiss- spaltendes Enzym sich vorfindet. Bei Ausführung dieser Versuche wurden Keimpflanzen von geringem Alter bei 35—40° getrocknet, dann fein zerrieben und mit Aether extrahirt; abgewogene Proben des Pulvers wurden mit Wasser und Thymol in Glaskölbehen gebracht und eine Woche oder auch länger im Thermostaten auf 35 — 40° erhitzt. Durch analytische Bestimmungen liess sich nachweisen, dass unter diesen Umständen — gewissermassen in Folge einer ,Selbstverdauung* der Keimpflanzensubstanz — die Eiweissstoffe an Menge abnahmen, unter Bildung von Spaltungsproducten, von denen nur ein Theil durch Phosphorwolframsäure fällbar war. Diese Erscheinung trat bei im Uebrigen gauz gleicher Behandlung nicht ein, wenn der Inhalt der Kölbehen kurze Zeit zum Kochen erhitzt worden war. s war nun zu untersuchen, ob dieses Enzym aus den Keim- pflanzen zur Abscheidung gebracht werden konnte. Ich extrahirte zu diesem Zweck die bei 35—40° getrockneten und dann fein zerriebenen Cotyledonen sechstägiger Keimpflanzen von Lwpinus luteus mit Gly- cerin und versetzte den Extract mit Weingeist. Es entstand eine starke Fällung, welche auf einem Filter gesammelt, mit Weingeist E ) Diese Beriehte. Bd. XVIII, 1900, S. 185. Ueber proteolytische Enzyme in gekeimten Samen und ihre Wirkung. 359 gewaschen und sodann über concentrirter Schwefelsäure getrocknet wurde. Bei Behandlung dieses Productes mit Wasser entstand eine Flüssigkeit, welche bei 35—40° Eiweissstoffe zu lösen und zu spalten vermochte. Für die bezüglichen Versuche verwendete ich vorzugsweise ein aus Lupinensamen nach RITTHAUSEN’s Methode dargestelltes Präparat von Conglutin. In zwei Versuchen liess ich auf das Conglutin die in der vorher beschriebenen Weise erhaltene Enzymlösung ein- wirken, nachdem letztere durch Dialyse unter Chloroformzusatz von den diffusiblen Stoffen befreit worden war. In beiden Versuchen wurde als antiseptisches Mittel Chloroform, im zweiten Versuch auch noch Blausäure zugesetzt‘). Die Dauer der Einwirkung des Enzyms betrug 7 Tage. Es zeigte sich, dass ein beträchtlicher Theil des Conglutins aufgelöst worden war?); den Beweis dafür geben folgende Zahlen: In die Kólbehen wurden gebracht, je 3,5 g Conglutin = 3,16 g wasserfrei. Nach 7 Tagen fanden sich ungelöst vor: m Wesgoh 1. du x. ALS )» 29 y 1,71 » Also waren in Lósung gegangen: im Versuch LI. 72947. 5 N05 KN an 1.45 29 Eine Abnahme der Conglutinmenge war dagegen nieht zu con- statiren in einem Controllversuch, in welchem bei im Uebrigen ganz gleichem Verfahren die Enzymlösung vor ihrer Anwendung zum Kochen erhitzt worden war. Die in Versuch I und II erhaltenen Lösungen wurden durch Ver- setzen mit Tannin und Bleiessig gereinigt, sodann durch Schwefel- wasserstoff vom gelösten Blei befreit, mit Ammoniak neutralisirt und zum Syrup eingedunstet. Aus letzterem schied sich in geringer Menge eine dem unreinen Leucin gleichende Substanz aus. Sie lóste sich in heissem W eingeist nach Zusatz von Ammoniakflüssigkeit. Die Lösung lieferte beim Verdunsten eine weisse Substanz, welche beim täteg, im Glasróhrchen das Verhalten des Leueins zeigte. Beim dodi mit MILLON’schem Reagens gab sie eine röthlich gefärbte " FR en welche hier nicht mitgetheilt werden Leem geht hervor, dass qe Blausáurezusatz die Wirkung des Enzyms unters 2) Das verwendete Conglutin war nach der Ausfüllung aus aped e Lósung mit Alkohol und Aether behandelt und über Schwefelsäure getrocknet worden. Es ist vielleicht nicht unm öglich, dass es durch diese Behandlungsweise schwieriger angreifbar durch Enzyme geworden war 360 Wr. BUTKEWITSCH: Lósung, was darauf hindeutet, dass ihr ein wenig Tyrosin beigemengt war. (Bestimmt nachgewiesen ist die Bildung von Leucin und Tyrosin in dem später beschriebenen Versuch III). Auch bei wochenlangem Stehen lieferte der in der beschriebenen Weise erhaltene Syrup keine Krystalle von Asparagin. Für den dritten Versuch verwendete ich 6 g Conglutin = 5,42 g wasserfrei. Das in Anwendung gebrachte Enzym war nicht durch Dialyse gereinigt worden, doch war ihm weder Leuein noch Tyrosin beigemengt. Die Einwirkung des Enzyms auf das Conglutin erfolgte wieder bei 35—40°, und zwar unter Zusatz von Thymol und Chloro- form und dauerte 3 Wochen. Ungelöst blieben 2,66 g Conglutin, also waren 2,76 g aufgelöst worden. Die vom Rückstand abfiltrirte Lösung wurde zunächst unter Zusatz von etwas Essigsäure aufgekocht, dann noch einmal filtrirt, im Wasserbade stark eoncentrirt und hierauf mit dem mehrfachen Volumen Weingeist versetzt, wobei eine starke Ausscheidung entstand. Die nach 24 Stunden von dieser Ausscheidung abgegossene klare weingeistige Lösung wurde bis zum Syrup ein- gedunstet. Aus letzterem schied sich eine dem unreinen Leuein gleichende Substanz aus, die ich mit Hilfe eines Zeugfilters von der Mutterlauge trennte und dann noch, zur Entfernung der letzten Ar- theile der Mutterlauge, auf eine Thonplatte aufstrich. Aus der Mutter- lauge liess sich eine Substanz gleicher Art noch in folgender Weise gewinnen: die mit Wasser verdünnte Mutterlauge wurde mit Bleiessig versetzt, der durch dieses Reagens erzeugte Niederschlag abfiltrirt, dem Filtrat Ammoniak und noch mehr Bleiessig zugefügt. Es ent- stand ein neuer Niederschlag, welcher abfiltrirt, ausgewaschen, dann in Wasser vertheilt und mit Schwefelwasserstoff behandelt wurde. Die vom Schwefelblei abfiltrirte Lösung lieferte beim Verdunsten eine leueinartige Substanz, die mit der zuerst erhaltenen vereinigt wurde. Nach dem Trocknen über Schwefelsäure wurde dieses Product zer- rieben, mit Weingeist übergossen und im Wasserbade erhitzt; dann wurde concentrirte Ammoniakflüssigkeit in kleinen Portionen zugefügt. Der grösste Theil jenes Produetes löste sich auf; zurück blieb in kleiner Menge eine Substanz, die sich als Tyrosin erwies. Sie war schwer löslich in Wasser, leicht löslich in Ammoniakflüssigkeit und gab sowohl die HOFFMANN’sche als die PIRIA’sche Reaction. Die vom Tyrosin abfiltrirte weingeistig-ammoniakalische Lösung lieferte beim Verdunsten über Schwefelsänre eine Substanz, welche nach mehrmaligem Umkrystallisiren aus einem Gemisch von Weingeist und Ammoniakflüssigkeit das Aussehen und Verhalten des Leuein zeigte. Sie bildete” weisse, glänzende Krystallblüttchen, die sich ziemlich schwer in kaltem Wasser, sehr schwer in Weingeist, leicht in einem Gemisch von heissem Weingeist und Ammoniakflüssigkeit lösten. Beim Erhitzen im Glasröhrehen verflüchtigten sie sich fast Ueber proteolytische Enzyme in gekeimten Samen und ihre Wirkung. 361 ohne Rüekstand unter Bildung eines weissen Sublimats; gleichzeitig trat der Geruch naeh Amylamin auf. Ihre heisse wüsserige Lósung gab auf Zusatz von Kupferacetat eine dem Leueinkupfer gleichende Ausscheidung. Sie lösten sich nicht in einer gesüttigten wässerigen Leueinlösung'). ' Die im Vorigen mitgetheilten Versuchsergebnisse beweisen, dass bei Einwirkung der enzymhaltigen Flüssigkeit auf Conglutin Leuein | und Tyrosin gebildet worden waren. Dass neben diesen Producten Asparagin entstanden war, konnte nicht nachgewiesen werden. In Uebereinstimmung mit diesem Befund stehen die Beobachtungen, die ich in Bezug auf die Qualität der bei der Selbstverdauung der Keimpflanzensubstanz entstehenden Producte machte, Ich brachte je 50 g der in der früher beschriebenen Weise präparirten Keimpflanzenpulver (von 4tägigen Keimpflanzen von Lupinus luteus stammend) unter Hinzufügen von Wasser und von Thymol in zwei Glaskolben. Der Kolben A wurde mit seinem Inhalt bis fast zum Siedepunkt erhitzt, der Kolben B dagegen nicht. Beide Kolben wurden sodann 7 Tage lang im Thermostaten auf 35—40° erwärmt. Dann brachte ich ihren Inhalt auf das Filter, versetzte die Filtrate mit Bleiessig, befreite die von den Bleiniederschlägen abfiltrirten Flüssigkeiten mit Hilfe von Schwefelwasserstoff vom gelösten Blei und dunstete sie sodann im Wasserbade ein. Der Inhalt des Kolbens A, der bei Beginn des Versuches zum Kochen erhitzt worden war, lieferte bei solcher Behandlung eine Flüssigkeit, aus welcher eine Ausscheidung von Amidosäuren nicht erfolgte, auch dann nicht, als diese Flüssigkeit mit viel Weingeist versetzt, die dadurch gefällte Substanz beseitigt und das Filtrat zum Syrup eingedunstet wurde "k Bei ganz gleicher Behandlung lieferte dagegen der nieht bis auf den Siedepunkt erhitzte Inhalt des Kolbens B ein dem unreinen Leucin gleichendes Produet, welches ganz ebenso behandelt wurde wie die im dritten Conglutinversuch erhaltene gleichartige Substanz. Sein 1) Zur Darstellung dieser Leucinlósung diente ein durch Erhitzen von Con- glutin mit Salzsäure dargestelltes Leucinpràparat. 2) Dieses Ergebniss steht nur scheinbar im Widerspruch mit E. ScHULZE's Angaben (Zeitschrift für physiol. Chem., Bd. XXIV, 1898, S. 106 und Bd. XXX, 1900, S. 231) über das Vorkommen von Leucin und Tyrosin in 6—8tàgigen Keim- ur dieser Stoffe stets auch von etwas älteren Keimpflanzen und von grösseren Quanti- tüten des Untersuchungsmaterials ausgegangen, und er hat trotzdem zwar Leuein aus drei Keimpflanzen-Culturen von Lupinus luteus, Tyrosin dagegen nur aus einer solchen Cultur abzuscheiden vermocht. u 362 Wr. BUTKEWITSCH: Gewicht betrug nach dem Trocknen im Exsiceator ca. 1.1 g. Beim Lösen in einem Gemisch von heissem Weingeist und Ammoniak- flüssigkeit hinterliess dieses Product einen in diesem Lösungsmittel schwer löslichen Rückstand, der sich als Tyrosin erwies; die davon abfiltrirte Lösung lieferte beim Verdunsten über Schwefelsäure eine weisse Substanz, die noch mehrmals aus einem Gemisch von Wein- geist und Ammoniakflüssigkeit umkrystallisirt wurde. Sie zeigte Aussehen und Verhalten des Leueins. Beide Amidosäuren, das Tyrosin wie das Leuein, wurden genau in der gleichen Weise iden- tifieirt, wie dies mit den im dritten Conglutinversuch erhaltenen Substanzen gleichen Namens geschah. Aus dem Inhalt des Kolbens B liessen sich also Leucin und Tyrosin darstellen, aus dem Inhalt des Kolbens A dagegen nicht, obwohl aueh letzterer wahrscheinlich diese beiden Amidosäuren in kleiner Menge enthalten hat. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Selbstverdauung der Keimpflanzensubstanz mit der Bildung von Leuein und Tyrosin verbunden war. Um zu prüfen, ob während der Selbstverdauung das Asparagin an Menge zugenommen hatte, wurde eine Reihe von Versuchen an- gestellt. Von denselben beschreibe ich hier Versuche mit +tägigen Keimpflanzen von Lupinus luteus. Von der in der früher beschriebenen Weise präparirten Keimpflanzensubstanz wurden je 20 g in drei Glas- olben gebracht. In zwei Kolben wurde Thymolwasser, im dritten 0,2proeentige Blausäure zugesetzt Von den mit Thymolwasser be- schickten Kolben wurde der eine kurze Zeit auf nahezu 100° erhitzt. Alle drei Kolben wurden sodann 7 Tage lang im Thermostaten auf 35—40° erwärmt. Sodann wurden die Flüssigkeiten abfiltrirt, dureh Versetzen mit Tannin und Bleizucker gereinigt und nun zur Aus- fällung des Asparagins mit Mereurinitrat vermischt. Die so erhaltenen Niederschläge wurden mitSchwefelwasserstoff zerlegt, die vom Schwefel- quecksilber abfiltrirten Lösungen mit Ammoniak neutralisirt und bei geringer Wärme zur Syrupconsistenz eingedunstet. Nachdem das Asparagin auskrystallisirt war, wurde es in geeigneter Weise von der Mutterlauge getrennt, über Schwefelsäure getrocknet und gewogen. In der folgenden Tabelle stelle ich die so erhaltenen Zahlen mit den Resultaten zusammen, die für den Asparagingehalt der gleichen Flüssigkeiten nach SACHSSE's Methode sich berechneten: Gekocht Nicht gekocht I II III Nach SacussE berechnet . 7,02pCt. 9,00 pCt. 11,90 pCt. 0,676 0,660 0,742 In Krystallform erhalten . . | 3,38 pot. 3,50 pCt 8,71 pct. Aus den Flüssigkeiten, in denen das Enzym gewirkt hatte (ll | und IID, konnte also durch Fällung mit Mercurinitrat nicht wesentlich DOSE IMP EN. Ueber proteolytische Enzyme in gekeimten Samen und ihre Wirkung. 363 mehr Asparagin gewonnen werden als aus der im Beginn des Ver- suchs gekochten Flüssigkeit (I); also liess sich auf dem von mir ein- geschlagenen Wege eine Zunahme der Asparaginmenge in Folge der Wirkung des Enzyms nicht oder wenigstens nicht sicher nachweisen. u bemerken ist noch, dass dem in den Versuchen II und IlI aus dem Meet erte gewonnenen Asparagin etwas Tyrosin beigemengt war. Letzteres blieb grósstentheils zurück, als das Aspa- ragin in schwach erwärmtem Wasser gelöst wurde. Es wurde mit Hilfe seiner Reactionen identifieirt. In Uebereinstimmurg damit stehen auch die Ergebnisse anderer in der gleichen Weise ausgeführter Versuche, sowie auch die Resultate der oben beschriebenen Versuche mit Conglutin. Lassen diese Versuche immerhin noch die Möglichkeit offen, dass bei Einwirkung des Enzyms eine geringe Asparaginmenge gebildet worden war, so schliessen sie doch vollständig die Annahme aus, dass die Spaltung der Eiweissstoffe durch das Enzym mit einer starken Asparaginbildung verbunden war. s ist nun noch darauf aufmerksam zu machen, dass die nach SACHSSE's Verfahren berechneten Asparaginmengen bedeutend grösser sind als diejenigen, welche aus den Mercurinitratniedersehlügen sich abscheiden liessen. Dies macht es sehr wahrscheinlich, dass das beim Kochen der Flüssigkeiten mit Salzsäure nach SACHSSE’s Vorschrift entstandene Ammoniak nicht ausschliesslich aus Asparagin abgespalten worden war. Sodann zeigt ein Blick auf die Tabelle, dass für die Flüssigkeiten, in denen das Enzym gewirkt hatte, nach SACHSSE's Methode sich ein höherer Asparagingehalt ergab als für die beim Beginn des Versuchs gekochte Flüssigkeit. Daraus ist zu schliessen, dass bei der Zersetzung der Eiweissstoffe in jenen Flüssigkeiten eine Substanz entstanden war, welche beim Kochen mit Salzsäure Ammo- niak abspaltete. Höchst wahrscheinlich war aber diese Substanz kein Asparagin; andernfalls hätten doch wohl die Mereurinitratniederschläge aus jenen Flüssigkeiten mehr Asparagin liefern müssen, als der Niederschlag aus der gekochten Flüssigkeit. Wie aus meinen Mittheilungen zu ersehen ist, habe ich nach- weisen können, dass sowohl bei der Einwirkung des Enzyms auf Conglutin als auch bei der Selbstverdauung der Keimpflanzensubstanz Leuein und Tyrosin entstanden, während ich dagegen eine gleich- zeitige Bildung von Asparagin nicht nachzuweisen vermochte). t 1) GREEN (Philos. Transaction of the Royal Soc. of suns (» 1887, Vol. 178, P. 89) giebt an, dass unter den Producten, welche das von ihm us Keimpflansen "të e aus Eiweissstoffen erzeugte, auch Garer Gate Krystalle sich vorfanden. h giebt er keinen Beweis dafür, dass diese Krystalle wirklich » i ie i rn iren ist, so ist auf cine so unbestimmte Angabe, wie GREEN sie macht, kein Gewicht zu legen. 364 HG kont: Diese Versuchsergebnisse stehen in Uebereinstimmung mit der von E. SCHULZE aus einer grossen Anzahl von Thatsachen abgeleiteten Schlussfolgerung, dass in den Keimpflanzen das Asparagin grössten- theils durch Umwandlung primärer Eiweisszersetzungsproducte ent- steht und also ein secundäres Product des Eiweissumsatzes ist. Was die übrigen Producte der Selbstverdauung der Keimpflanzen- substanz von Lupinus luteus anbetrifft, so konnte noch das Vorhanden- sein von Stickstoffverbindungen nachgewiesen werden, welche nicht dureh Tannin und Bleizucker, dagegen durch Phosphorwolframsäure gefällt wurden. Die auf diese Stoffe entfallende Menge betrug ca. '/, vom Stickstoff der zerspaltenen Eiweissstoffe. Man darf vermuthen, dass dies Hexonbasen oder auch andere basische Producte waren. um Schluss erachte ich es als eine angenehme Pflicht, Herrn Prof. E. SCHULZE an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aus- zusprechen für das rege Interesse, welches er für diese Arbeit zeigte, sowie für seine liebenswürdige Bereitwilligkeit, mir stets mit Rath und That beizustehen. Zürich, Agrieulturchem. Laboratorium von Prof. E. SCHULZE. 46. Ep Kohl: Dimorphismus der Plasmaverbindungen. Mit Tafel XII. Eingegangen am 18. October 1900. M Alle bisher vorliegenden Untersuchungen über Plasmaverbin- dungen lassen letztere in zwei typischen Formen erscheinen. Entweder durchsetzen die Plasmabrücken ausschliesslich die Tüpfelmembranen, oder sie finden sich innerhalb der ungetüpfelten Membran, wie etwa im Strychnos-Endosperm oder zwischen Siebröhre und Geleitzelle bei Viscum album, oder in der Membran des Embryosackes dieser Pflanze. Diese beiden Erscheinungsformen kehren überall wieder und sind kaum durch Uehergangsformen mit einander vereinigt. Es dürfte sich empfehlen, sie auch nomenclatorisch aus einander zu halten, und ich werde sie als solitäre Plasmaverbindungen bezeichnen, wenn sie vereinzelt an beliebigen Stellen die Zellhaut " durchsetzen, als aggre- girte, wenn sie sich innerhalb der Tüpfelhaut gehäuft vorfinden. A priori mögliche, aber in Wirklichkeit, wie es scheint, relativ seltene Zwischenformen würde man vor sich haben, wenn die Tüpfelhaut TANE YET E TN IN T NIME e D DPI CUP EI PURI RENE EEN 1 ? i | ; *j | Dimorphismus der Plasmaverbindungen. 365 nur von einer Plasmabrücke durchzogen wäre, oder wenn die die ge- wöhnliche Membran durchquerenden Plasmaverbindungen sich zu- sammengruppirten. Sollten in Zukunft Beispiele dieser Art bekannt werden, so würde man zweckmässig zwischen intra- und extra- poralen Plasmaverbindungen unterscheiden. Beim Durchmustern des reichen bereits vorliegenden Materials drängt sich unwillkürlich die Annahme auf, dass den Zellen desselben Gewebes derselbe Typus der Plasmaverbindungen eigen ist, und bisher ist mir kein Beispiel dafür bekannt geworden, dass ein und dieselbe Zelle beide Typen gleichzeitig beherbergen kónne. Dass jene Vermuthung irrig ist, be- weist das Beispiel von Chamaerops excelsa, welches ARTHUR MEYER!) in den Fig. b und e seiner Tafel VIII illustrirt. Darnach sind die Zellen aus der Peripherie des Endosperms jener Palme durch solitäre (b), die aus der Mitte stammenden durch aggregirte (c) Plasmaverbindungen in Communication gesetzt. Die interessante Thatsache, dass auch an ein und derselben Zelle beide Typen sich combiniren können, habe ich bei meinen fortgesetzten Studien über Plasmaverbindungen zum Zweck der Lüftung des Schleiers über ihre physiologische Function neuerdings zu constatiren vermocht. Obgleich ich Ausführliches darüber an anderem Orte berichten werde, will ich hier ein besonders eclatantes Beispiel mittheilen, welches nicht nur die in Rede stehende Typencombination auf’s Klarste demonstrirt, sondern mich auch in den Stand setzte, einige specielle Fragen in Bezug auf die Erscheinungsform der Plasmaverbindungen ihrer Be- antwortung näher zu bringen. Die peripherisch gelegenen Endospermzellen der Samen von Phytelephas macrocarpa (etwa bis zur 6.—8. Zellenschicht) lassen ent- weder ausschliesslich oder überwiegend solitäre Plasmaverbindungen erkennen, die centralen dagegen besitzen stets beiderlei Plasma- verbindungen und zwar in so wundervoller Ausbildung, dass ich jedem, der sich über diese zarten Leitungsbahnen ein deutliches Bild verschaffen will, nur empfehlen kann, zu diesem Objecte zu greifen. Ein Blick auf die Figuren meiner Tafel, welche zumeist unter Be- nutzung der SEIBERT'schen !/,,-Oelimmersion und des Zeichenapparates entworfen wurden, beweist, dass ieh nieht zu viel gesagt habe. Die Fig. 1 und 2 stellen Zellen mit stark gequollenen Mem- branen dar. mm sind die an der Quellung unbetheiligten Mittel- lamellen. Die derselben anliegende Lamelle a (Fig. 1) ist stark, die darauf folgende b schwächer, die dritte c endlich wieder mächtig ge- quollen. Vom stark verengten Zelllumen strahlen zahlreiche solitüre 1) ARTHUR Meyer. Die Plasmaverbindungen und die Membranen von Volvos @ureus, globator und tertius mit Rücksicht auf die thierischen Zellen. (Bot. Ztg., 1896, H. XI u. XII, S. 187—217. Taf. VIII). 366 F. G. Kont: Plasmaverbindungen, wie äusserst feine zarte Perlschnuren erschei- nend, nach allen Seiten aus und bilden hier und da Configurationen, welche an Kernspindeln erinnern, deren Pòle von den benachbarten Zelllumina dargestellt werden. Da die weitaus meisten dieser soli- tären Plasmafäden bogig verlaufen, sieht man auf jedem Schnitt Fragmente, Anfänge oder Endigungen derselben neben solchen, welche ihrem ganzen Verlauf nach in das Gesichtsfeld zu liegen kommen. Daneben sehen wir die dreifache Membran der Zellen von Tüpfelkanälen durchsetzt. Vor der Einwirkung des Quellungsmittels sind die Kanäle annähernd eylindrisch, später werden sie meist auf der Lumenseite dünner als an der Tüpfelmembran, an welche sie mit einer plötzlichen Erweiterung anzusetzen pflegen (Fig. 3). Die einzelnen Lamellen der Tüpfelhaut sind häufig verschieden stark gequollen, woraus sich weiter unten zu erörternde Erscheinungen ungezwungen erklären. Die zahlreichen Plasmafäden innerhalb der Tüpfelhaut zeigen die bekannte Gruppirung, nur in so prächtiger Klarheit, wie sie mir noch nirgends sonst entgegen getreten ist. Die peripherischen Plasmafäden sind stark nach aussen gekrümmt, die centralen fast geradläufig, dazwischen alle Abstufungen. Aus allen Figuren der Tafel kann man ihre Gestaltungsverhältnisse ersehen. Nicht selten findet man an einem Zellenquerschnitt drei Tüpfel- kanäle durch Fadenspindeln mit den Tüpfelkanälen der Nachbar- zellen vereinigt. Die Protoplastenarme, welche die Tüpfelkanäle ausfüllen, sind contrahirt und haben, wie man bei starker Ver- grösserung deutlich gewahrt, die Plasmafüdenenden gedehnt oder ein Wenig aus der Tüpfelhaut herausgezogen. In Fig. 2 ist die auf die Mittellamelle folgende Membranlamelle in der Umgebung der Faden- spindeln ganz gelöst, so dass letztere frei liegen. Den Verlauf der kaum gequollenen Mittellamelle kann man meist noch verfolgen. Solche fast frei liegende Fadenspindeln liegen den Fig. 4, 6 - 9 zu Grunde. Bei ihrer Betrachtung treten durch Membrantheile ver- ursachte Lichtbrechungen und Trübungen nicht hindernd in den Weg, und ich war im Stande, auf’s Genauste zu beobachten, wie die bekannten, knötchenartigen Verdiekungen, die man häufig in der Mitte und an den Enden vieler Plasmaverbindungen sieht, mit der Quellungs- intensität der einzelnen Lamellen, aus denen sich die Tüpfelhaut aufbaut, in Causalnexus stehen. Jede Plasmaverbindung wird durch die Quellung (rechtwinkelig zur Fläche) der sie umgebenden Mem- branlamellen gedehnt; je stärker die Quellung, um so feiner wird die Verbindung ausgezogen und umgekehrt. Quellen nun die benach- barten ln der Tüpfelhaut verschieden stark, so zeigen sich Knoten an den sie durchsetzenden Plasmaverbindungen, die natürlich nichts gemein haben mit der meist viel feineren künstlichen, d. h. dureh die Präparation erzeugten Kórnelung der Plasmasubstanz, aus "TEE EE EE Dimorphismus der Plasmaverbindungen. 361 der die Verbindung besteht. In Fig. 9 sind die beiden an die Mittellamelle direct angrenzenden Lamellen besonders stark ge- quollen, die Verbindungen sind innerhalb derselben zu eben noch sichtbaren Fäden gedehnt, oberhalb und unterhalb dagegen erscheinen sie diek in Folge der schwächeren Quellung der: einschliessenden Membranlamellen. Genau umgekehrt liegen die Verhältnisse bei der Fadenspindel, welche der Fig. 8 zu Grunde liegt. Die an die Mittel- lamelle angrenzenden Lamellen sind wenig gequollen, die Füden er- scheinen innerhalb ihres Bereiches relativ dick. Nach oben und unten folgen kräftiger gequollene Lamellen oder Lamellencomplexe, die Verbindungen sind wieder haarfein ausgezogen, wührend ihre Ober- und Unterenden wiederum als dicke Stränge an die Protoplastenarme der Tüpfelkanäle ansetzen. Fig. 7 stellt einen ähnlichen Fall dar wie Fig. 9, nur ist die Quellung zu beiden Seiten der Mittellamelle im Centrum der Fadenspindel stärker, als in deren Peripherie, woraus sich die verschiedene Dehnung der Mitteltheile der Verbindungen erklärt. Die in Fig. 4 abgebildete Fadenspindel kann nur entstehen, wenn die Quellung der ganzen Tüpfelhaut beiderseits von der Mittel- lamelle und vielleicht sogar innerhalb der letzteren selbst ganz gleich- mässig erfolgt, denn die Dicke der einzelnen Verbindungen bleibt im PTN ARST SAAE S GA SATE ganzen Verlauf dieselbe. Die Mittelknoten dürften jedoch, wie mir - scheint, eher von der zurückbleibenden Quellung der dicht an die Mittellamelle angrenzenden Lamellen herrühren, als von der geringen Quellung der Mittellamelle selbst, denn sonst müsste man, da die Mittellamelle meist nur unmerklich quillt, die Mittelknoten immer finden, was, wie aus Fig. 4 ersichtlich, nicht der Fall zu sein braucht. Dafür sprächen auch Fälle wie einer in Fig. 3 wiedergegeben ist. Die Mittellamelle ist noch als haarfeine Linie zu sehen, und doch sind Mittelknoten in den Verbindungsfäden vorhanden, welche, ob- gleich äusserst kurz, doch gerade da enden, wo die an die Mittel- lamelle angrenzenden Hautschichten aufhören. Die solitären Plasma- verbindungen des Phytelephas-Endosperms lassen nirgends knotige Anschwellungen erkennen, auch nicht in der Mittellamelle, sondern verlaufen als vollkommen gleichmässig dicke Fäden von Lumen zu umen; dasselbe gilt von den solitären Verbindungen der peripheren Endospermzellen von Phoenix dactylifera, während an den analogen Gebilden des Endospernis von Strychnos Nux vomica mitunter knotige Anschwellungen beobachtet werden konnten, wie aus Fig. 10 her- vorgeht, Im Allgemeinen scheinen also die Lamellen der Zellhaut ausser- halb der Tüpfel sehr gleichmässig in der Richtung rechtwinklig zur Fläche zu quellen und dehnen die Verbindungen also gleich- mässig aus. Auch in vollkommen ungequollenen Membranen und Tüpfel- 368 F. G. Kont: häuten der Endospermzellen vieler Palmen, z. B. Phytelephas macro- carpa, Coelococcus carolinensis, Latania borbonica, Chamaerops excelsa ete. sind die Verbindungen leicht sichtbar zu machen, die solitüren im Allgemeinen weniger leicht als die aggregirten. Nach meinen Erfahrungen gerade an den Palmen-Endospermen empfehlen sich zur Tinetion am meisten Methylviolett, Safranin und Brillantblau; erstere gaben immer glänzende Resultate, letzteres färbt oft nicht intensiv genug. Obige Farbstoffe sind jedoch in möglichst dünnen Lösungen anzuwenden; erst bei genügend langer Einwirkung derselben kommen Färbungen zu Stande, welche die. Plasmaverbin- dungen, wovon sich jeder leicht überzeugen kann, ebenso brillant hervortreten lassen, wie an den besten Quellungsprüparaten, und die Plasmaverbindungen werden nicht kettig, tropfig, stübig oder kórnig, sondern bleiben vollkommen homogen. Nach so hergestellten Prä- paraten sind die Fig. 12, 13, 14 und 15 gezeichnet und zwar ohne Immersion (!) mit SEIBERT Oe. III, Obj. V und Zeichenapparat. Phytelephas steht, was die Klarheit der Bilder anlangt, obenan; auf sie beziehen sich die ersten drei Bilder, Fig. 15 ist einem Sehnitte durch das Endosperm von Coelococcus carolinensis entnommen. Dünne Schnitte sind natürlich nöthig, diese aber werden ohne jede Fixirung in die Farblósung gebracht Die Möglichkeit, ohne Quellungsmittel gut tingirte Plasmaver- bindungen zu sehen, war mir deshalb von besonderem Werthe, weil ich endlich über die Frage in's Reine kommen wollte, ob die Aus- biegungen der randständigen Plasmaverbindungen eines Tüpfels Kunstproduet seien oder nicht. Man konnte von vornherein nicht wissen, welchen Antheil an der Auswürtskrümmung der Randver- bindungen die Quellung der Tüpfelhaut haben würde. Die ohne vor- angehende Quellung gefärbten Spindeln von Phytelephas lehrten nun unwiderleglich, dass die fraglichen Ausbiegungen bereits vor der An- wendung eines Quellungsmittels nicht nur vorhanden, sondern meist sogar beträchtlicher sind als nach derselben. Die Tüpfelhäute von Phytelephas sind, wie man aus den Figg. 12—14 ersieht, merkwürdig dick, das Dickenmass derselben entspricht aber nur der Länge der kürzesten sie durchsetzenden Verbindungen. Durch die kräftige Aus- biegung der am Rande des Tüpfels befindlichen Plasmaverbindungen wird das Tüpfelfeld, d. h. der der Communication der benachbarten Zellen dienende Membrantheil sehr beträchlich vergrössert, es Wir die von Plasmaverbindungen durchzogene Fläche der Mittellamelle häufig auf diese Weise etwa sechsmal so gross als die Ober- oder Unterfläche der Tüpfelmembran; es wird gleichnem von der Zelle ein grösserer Raum für die Unterbringung der Plasmaverbindungen in Anspruch genommen, als die Tüpfelmembran gewährt. Durch Ein- wirkung von Quellungsmitteln (Chlorzinkjod, Schwefelsäure) werden Dimorphismus der Plasmaverbindungen. 369 die breiten Spindeln, deren Aequatorialdurehmesser meist 3—5 mal so gross ist als der die Spindelpole verbindende, in der Richtung der letzteren so verlängert, dass die Spindel sich allmählich der Kugel- form nähert, wie aus den Figg. 2, 4, 6 ersichtlich und endlich bei noch weiter getriebener Quellung sich in der Richtung der Haupt- achse so streckt, dass der Aequatorialdurehmesser der kleinste wird. Letzteres tritt nur ein, wenn die Tüpfelkanalfüllungen bereits eine enorme Dehnung erfahren haben und die Tüpfelmembran in Lösung zu gehen beginnt. Die Zellen des PAytelephas-Endosperms stehen nach dem Gesagten in den peripherischen Schichten in weniger intensiver Weise in Com- munieation als nach dem Centrum zu, denm die solitären Verbin- ungen sind in allen Zellen vorhanden, in den centralen aber kommen die aggregirten Plasmaverbindungen noch hinzu. Es scheint hier- nach, als ob der Stoffwechsel zwischen den centralen Zellen oder die Leitung von Reizen zur Anregung des Stoffverkehrs in denselben lbhafter sei als in den peripheren Zellen. Da in den starren En- dospermen sowohl bei deren Entstehung und bei der Magazinirung der Reservestoffe, als bei der Entleerung während der Samenkeimung intensive chemische Umsetzungen erfolgen, so werden voraussichtlich die Plasmaverbindungen, welche sich in den Endospermen und analogen Organen meist in augenfälliger Weise häufen, in erster liie im Dienste des Chemismus stehen und entweder direete Stoff- wechselbahnen darstellen oder Leitungswege für Reize, welche den Stoffumsatz in den Speicherzellen reguliren. Man wird sich ange- sichts der obwaltenden Verhältnisse der Ansicht kaum verschliessen können, dass hier angestrebt wird, die dieken Cellulosemembranen der Endospermzellen mit einem möglichst verzweigten System von Plasmafäden zu durchsetzen, um vor allen Dingen den Zellhaut- enzymen möglichst zahlreiche Angriffspunkte oder besser ausgedehntere Angriffsflächen zu bieten. Werden auch diese Enzyme, wie wir jetzt mit Sicherheit wissen, nicht etwa vom Keimblatt erzeugt und in das Endosperm geleitet, sondern von den in dieser Beziehung activen Zellen des Endosperms selbst produeirt, so dass eine Fernleitung der nzyme unnóthig ist, so würden doch die Membranen aus Reserve- cellulose nur in bedeutend langsamerem Tempo zur Umwandlung kommen kónnen, wenn den Enzymen nur die Innenwand der Zelle als Angriffsfläche zur Verfügung stünde. Es wäre offenbar ein neuer Gesichtspunkt, die Bedeutung der Plasmaverbindungen zu erweitern, ein Gesichtspunkt, von welehem aus das meist auffallend massenhafte Auftreten der Plasmaverbindungen in Reservecellulose speichernden Endospermen verständlich würde. Ob die Art und Weise der Um- setzung resp. Verflüssigung der Reservecellulose, die ` Corrosions- erscheinungen an derselben solche Reg unterstützen, bleibt Ber. der deutschen bot. Ges:llsch. XVIII, 26 310 F. G. Konr: noch zu untersuchen. Aus der vorliegenden Litteratur lässt sich in dieser Angelegenheit nicht viel ersehen, weshalb ich eine dahin- gehende Untersuchung an Endospermen passender keimender Samen eingeleitet habe. ass der Stoffaustausch zwischen den Endospermzellen z. B. von Phytelephas ein ganz besonders reger ist, scheint mir noch aus einer Erscheinung zu folgen, auf die ich hier mit ein paar Worten hin- weisen möchte. Während in der Regel durch einen Tüpfel nur zwei Nachbarzellen mit einander communiciren, traten mir in Phytelephas- Endospermen häufig Tüpfel entgegen, welche, wie die Fig. 11 meiner Tafel veranschaulicht, gleichzeitig drei benachbarte Zellen in Ver- bindung setzen; die Plasmaverbindungen formiren alsdann unterhalb der Tüpfelhaut zwei neben einander liegende Fadenspindeln, ein Fall, der meines Wissens bisher noch nicht beobachtet wurde. Wie bereits oben erwühnt, zeichnen sieh die Endospermzellen von Phytelephas durch die Deutlichkeit und gute Fürbbarkeit ihrer Plasmaverbindungen vortheilhaft aus. Ich habe deshalb, wie ich es früher bei Viscum album-Rindenzellen gethan, einige Zählungen der Plasmaverbindungen vorgenommen und dabei folgende Werthe er- alten, die selbstredend nur allgemein orientirenden Werth haben kónnen und sollen. Die Endospermzellen im Innern besitzen im Mittel acht bis zwölf Tüpfel; jede Tüpfelhaut enthält, wie man hier unschwer durch Zühlungen von der Flüche aus ermitteln kann, 10—24, also im Mittel 17 Plasmaverbindungen, demnach auf die ganze Zelle berechnet 80 bis 288, im Mittel 190 aggregirte Plasmabrücken. Die Zahl der solitären Verbindungen ist weniger leicht festzustellen. Soviel aber ist sicher, dass im Minimum 12 auf jede Berührungsfläche mit Nach- barzellen kommen; bei den weitaus meisten Zellen dürfte die Zahl der solitären Plasmaverbindungen das Vielfache dieses angenommenen Minimalwerthes betragen. Nehmen wir nun an, die Zelle berühre nur 8 Nachbarzellen, häufig sind es deren mehr, so würden wir im Minimum 96 solitäre Plasmaverbindungen haben, in der Zelle ins- gesammt also mindestens rund 300, wovon etwa ein Drittel auf soli- tire, zwei Drittel auf aggregirte kommt. Ich babe diese Zühlung nochmals vorgenommen, weil ich durch die abweichenden Angaben von Seiten KUHLA' s), die Rindenzellen von Viscum album betreffend, zweifelhaft geworden war über die Richtigkeit meiner früheren Be- stimmungen. In der That sind meine Werthe zu gross ausgefallen, was dadurch zu erklären ist, dass ich, wie ich an der betreffenden Stelle angegeben habe, zur Vereinfachung der Berechnung annahm, im x KunHLa, F. Die Plasmaverbindungen bei Viscum album. Bot. Ztg. 1900. Nm Dimorphismus der Plasmaverbindungen. 371 es seien auf jeder der 6 Wände der cubischen Zelle gleichviel Plasma- verbindungen vorhanden. Ich habe dabei nicht Durchschnittswerthe, sondern Maximalwerthe herangezogen, weil ich eben bestimmen wollte, wie hoch die Zahl der Verbindungen im günstigsten Falle steigen könne. Ich legte ausserdem eine besonders stark getüpfelte Tangential- wand zu Grunde. Meine Gesammtzahl ist etwa l5mal so gross als die von KUHLA. Allein dies will nicht viel sagen, wenn man be- denkt, dass die von KUHLA bei seiner Berechnung benutzten Theil- werthe in ganz enormer Weise von einander abweichen. Ich weise nur auf S. 35, IV. 2 und 3 hin; die Wandfläche ist in 3 doppelt so gross wie in 2, die Zahl der Plasmaverbindungen aber in 3 10mal so gross als in 2; ebenso ist es bei V. 2 un ete. Hätte ich bei- spielsweise KUHLA' s Werth IV. 3 — 350 Plasmaverbindungen auf einer Zellwand meiner Caleulation zu Grunde gelegt, so wäre ich zu 2100 Plasmaverbindungen gekommen, also zu einem Werth, der sich zu meinem unteren wie 1:3,5 verhält. Möglicher Weise haben auch das Alter des Untersuchungsmaterials und individuelle Abweichung dabei eine Rolle gespielt. Ich werde, sowie ich im Besitz günstigen Materials bin, diese Zühlungen wiederholen. Ich stelle einige der gewonnenen Resultate nochmals zusammen: p= . In der Regel besitzt ein und dasselbe Gewebe und ein und die- selbe Zelle nur einerlei Plasmaverbindungen. (EA . Das Endosperm von Chamaerops excelsa macht nach A. MEYER eine Ausnahme, insofern die peripherischen Zellen desselben nur solitäre, die eentralen nur aggregirte Plasmaverbindungen auf- weisen. ©» . Das Endosperm von Phytelephas macrocarpa stellt eine weitere Ausnahme dar. Seine peripheren Zellen haben nur oder vor- wiegend solitäre, die centralen dagegen solitäre und aggre- girte Plasmaverbindungen zugleich. T . Die Knótehenansehwellungen im Verlauf der einzelnen Plasma- verbindung sind grósstentheils bei der Quellung der verschiedenen Schiehten der Tüpfelmembran entstandene Kunstproducte. . Die Quellung der ausserhalb der Tüpfel liegenden Membran muss in den einzelnen Schichten sehr gleichmässig vor sich gehen, denn die sie durchsetzenden solitüren Plasmaverbindungen sind meist ohne Knötchenanschwellungen. 6. Die Ausbiegungen der den Rand der Tüpfelmembranen durch- setzenden Plasmaverbindungen sind nicht Folgeerscheinungen er Membranquellung. Letztere ruft vielmehr eine Verflachung dieser Ausbiegungen hervor. an 26* 372. FRIEDRICH HILDEBRAND: 7. Die Plasmäverbindungen vieler Palmenendospermzellen lassen sich mit Methylviolett, Safranin und Brillantblau intensiv färben ohne jede vorherige Fixirung und bleiben dabei vollkommen homogen. Marburg, Botanisches Institut der Universität. Erklärung der Abbildungen. Alle Figuren mit Ausnahme von 12—15 wurden gezeichnet unter NR von SEIBERT Oc. III, I (pal scher Zeichenappar Fig. 1—9. Endosperm des Samens von PAytelephas macrocarpa. Fig. 1. Endospermzelle mit durch Schwefelsäure stark gequollener Membran: mm Mittellamelle; a äussere, 5 mittlere, e innere Celluloseschicht. , 2. Endospermzellen, bei denen durch Sänreeinfluss schon ein Theil der Mem- branen in Lösung gegangen ist (bei a). mm Mittellamelle „ 3. Tüpfelmembran, gequollen. mm Mittellamelle. ff. Tüpfelfüllungen, mit stark v nn Enden der Tüpfelmembran ansitzend. Jod-Schwefel- säure-Methylviole „ 4. 6. Einzelne SH aggregirter Plasmaverbindungen bei gleicher Be- handlung des Schni „ D. Spindel mit ag chen in der Mittellamelle mm. „ 6. Ebenso, stärker vergróssert. „ T. Spindel, deren Verbindungen innerhalb der stärker gequollenen Mittel- lamelle auffallend verdünnt . 8. Die beiden Enden und die Mitte jeder Verbindung ist diek, die zwischen- ien: "ina: durch Quellung der Tüpfelhautpartien 1 und 2 dünn ausgezog »' 9. Hier vet die Mittellamelle nicht nn eo stark aber die beiden direet an derselben anliegenden Lamellen 1 und 2. . 10. Solitäre Plasmaverbindungen der RETTEN von Strychnos Nux dee: In und zu beiden Seiten der Mittellamelle mm Knótchenverdickun „ 11. Eigenthümliche Plasmaverbindungen zwischen drei Zellen des Pe von Ph ytelephas macrocarpa. „.12. 13. 14. Drei ohne vorhergehende Fixirung und Quellung tingirte Spindeln von dem Ph ytelephas macrocarpa-Endosperm. Näheres im t. „ 15. Plasmaverbindungen von Coelococcus carolinensis. Näheres im Text. 47. Friedrich Hildebrand: Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. Mit Tafel XIII. Eingegangen am 19. October 1900. . An verschiedenen Arten der Gattung Haemanthus zeigten sieh mir im Laufe der Zeit allerlei interessante, bis dahin wohl kaum bekannte ‚Erscheinungen, so dass ich schon vor einer Reihe von Jahren begann, mich näher mit einzelnen Arten dieser Gattung zu i cac utm Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 375 beschäftigen und mit denselben Experimente anzustellen. Namentlich war es der Haemanthus tigrinus, welchen ich in verschiedener Richtung in Bezug auf seine Lebensweise untersuchte. Da nun diese Unter- suchungen zum Abschluss gekommen sind und manches Bemerkens- werthe ergeben haben, will ich nicht erst warten, bis ich über andere Arten der Gattung Näheres berichten kann, sondern schon jetzt die Resultate meiner Untersuchungen mittheilen, welche ich an Haemanthus tigrinus gemacht habe. Nachdem ich die ganze Gattung Haemanthüs als eine sehr interessante erkannt hatte, fasste ich zwar den Plan die meisten Glieder derselben lebend mir zu näheren Beobachtungen zu verschaffen, um schliesslich einen Ueberblick über die gesammte Gattung in Bezug auf alle ihre Verhältnisse geben zu können, wie ich dies mit der Gattung Cyclamen gethan habe. Bald erkannte ich aber, dass es zu schwierig sein würde; alle. Arten lebend zu beschaffen, und dass namentlich dureh die verschiedenen Haemunthus-Bastarde, -welche in den Gärten neuerdings mit und. ohne Absicht gezogen wurden, eine grosse Unsicherheit in Bezug auf die Reinheit der ein- zelnen, von den Gärtnereien bezogenen Exemplare herrscht, sp dass es kaum möglich sein würde das geeignete Material zu meinen ge- -planten Untersuchungen zu beschaffen. Ich nahm daher Abstand von meinem Vorhaben, und will nun, wie gesagt, nur den Haenel tigrinus nüher besprechen. Die Gesammtgattung Haemanthus hat Arten, an denen Blüthen und Blätter zu gleicher Zeit vorhanden sind, wührend bei anderen Arten die Pisas zu einer Zeit blüht, wo sie keine Laubblätter mehr besitzt, welehe erst beim Abblühen der Blüthenstünde hervorzutreten beginnen. Zu diesen letzteren Arten gem der im poder heimische Haemanthus tigrinus. Nachdem die aus fleischigen Schuppen zusammengesetzte Zwiebel, über welche erst später näher berichtet werden soll, bei uns den Sommer über ohne alle Laubblätter geruht and dabei eine sehr starke Austrocknung ertragen hat, beginnt Ende August oder im September aus ihrem Gipfel der Blüthenstand hervorzutreten, weleher an seiner Basis von zwei — scheinbar vier — weisslichen, an ihren oberen Enden braunrothen Blättern eingehüllt ist. Aus diesen erhebt sich ein etwas plattgedrüekter Schaft, weleher eine Lünge bis zu 15 em erreicht. Auf gelbgrünem Grunde zeigt derselbe sehr dieht gestellte braunrothe Flecke und Streifen, welche weiter nach oben noch näher zusammentreten, bis sie ganz zusammenfliessen, so dass das den Hoch- 2 voranfgehende letzte Ende des Seliaftes gleichmässig braun- Toth i Bie dem doldigen Blüthenstande dicht voraufgehenden 5—6 Hoch- blütter, welehe mit zum Ansehen des ersteren beitragen, sind von eilanzettlicher Gestalt und erreichen eine Länge von 5 em bei 2,5 374 FRIEDRICH HILDEBRAND: Breite. Sie stehen von dem Blüthenschaft nicht horizontal ab, sondern sind ziemlich steil aufwärts gerichtet, womit wohl ihre Färbung im Zusammenhange steht. Dieselbe ist nämlich auf der den anfliegenden Bestäubern, durch ihre mehr aufrechte Lage, zugekehrte Aussenseite eine lebhaftere, leuchtendere, als an der mehr nach innen liegenden Oberseite. Die Aussenseite ist nämlich leuchtend zinnoberroth mit bräunlichrothem Mittelstreifen, die innere ist heller, namentlich in der Mitte. Auf diese breiten Hochblätter folgen schmalere, heller rothe Blättehen als Uebergangsstufen zu den ganz schmalen, fadigen, noch heller rothen Blüttchen, in deren Achseln die einzelnen Blüthen der Dolde sitzen. Diese Dolde ist meist sehr reichblütlig, und es kommen an ihr oft über 50 Blüthen zur Entwickelung. Die Stiele dieser sind verschieden lang, bei den äusseren im Allgemeinen kürzer als bei den inneren, wo sie manchmal eine Länge von 4 mm erreichen. Auf hellgrünem Grunde haben sie sehr schmale, braunrothe Längs- streifen. Auch der dreifücherige, unterständige Fruchtknoten zeigt schon zur Blüthezeit auf hellgrünem Grunde solche Streifen; auf den inneren Bau desselben wird besser erst dann einzugehen sein, wenn die merk- würdige Ausbildung der Stränge, an denen die reifen Samen beim Zerdrücken der Beerenfrucht hängen bleiben, zu beschreiben ist. Das oberstündige Perigon, Fig. 11, besteht unten aus einem rings geschlossenen, nach oben sich erweiternden Kegel, welcher an der Stelle, wo sich das Perigon in die 6 Zipfel theilt, und wo innen die Filamente ansitzen, nach aussen in 6 Höckern sich vorwölbt. Im Grunde dieses unteren, geschlossenen Perigontheils befindet sich der Honigsaft. Oberhalb der nach aussen vorspringenden Höcker geht des Perigon in sechs lineale, etwa 2 cm lange Zipfel aus, welche eine abgerundete, nach innen schwach umgebogene Spitze haben, welche, gegenüber dem zinnoberrothen Haupttheil der Zipfel, durch hellere, weissliche Färbung sich auszeichnet. Die Zipfel stehen ganz gerade aufrecht, könnten auch nicht, nach dem dichten Stande der fast zu gleicher Zeit aufgehenden und durch die Hochblätter im Ausspreizen gehinderten Blüthen nach aussen umgebogen sein. Dureh die rothe Farbe, sowohl der Perigonialblätter, als der die Blüthen umgebenden Hochblätter, wird der von keinen Laubblättern verhüllte, ganz nackt dastehende Blüthenstand aus weiter Ferne für die Bestäuber sichtbar. Aus den Perigonialzipfeln ragen die 6 Staubgefässe einige Milli- meter weit hervor, und der vom Gipfel des Fruchtknotens entspringende Griffel ist meist kürzer als diese. Seine unregelmässig dreispaltige Narbe liegt hierdurch derartig, dass sie die Antheren, wenn diese aufspringen, berührt, wodurch die Selbstbestäubung unvermeidlich NEMPE a u. Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 375 wird. Aber auch dann, wenn die Narbe etwas tiefer liegt, was bis- weilen der Fall ist, wird sie durch den Pollenfall bestäubt werden können. Neben dieser unvermeidlichen Selbstbestäubung ist aber durch die offene Lage von Antheren und Narben in den leuchtenden Blüthen die Fremdbestäubung unvermeidlich, wenn die geeigneten Besucher nicht ausbleiben. Diese sind wahrscheinlich Honigvögel. Um nun zu erkunden, ob, wie in manchen anderen ähnlichen Fällen, auch bei Haemanthus tigrinus eine Verschiedenheit in den Erfolgen der Selbstbestäubung und denen der Fremdbestäubung be- steht, nahm ich an den im Kalthause isolirt bleibenden Pflanzen ver- schiedene Bestäubungen vor. Das Resultat war dieses, dass nach Bestäubung mit einem anderen Stock der reichste Ansatz von Früchten und der stärkste Samenertrag eintrat; bedeutend geringer war der- selbe, wenn die Blüthenstände ein und desselben Stockes gekreuzt wurden, und am geringsten, nämlich gleich Null, dann, wenn die Blüthen eines und desselben Blüthenstandes mit einander bestäubt wurden. Da aber nur wenige Versuche gemacht werden konnten, wäre es immerhin möglich, dass die Art nicht vollständig selbststeril ist, wofür auch ein anderer, nicht ganz genau durchgeführter Versuch spricht. Der Erfolg der stattgehabten Bestäubung war an den Blüthen sehr bald zu erkennen, denn das Perigon welkte schon in den nächsten Tagen und liess sich leieht von dem nun anschwellenden Fruchtknoten loslósen. Zwar schwollen nun zuerst die meisten Fruchtknoten an, doch blieb immer eine Anzahl im Wachsthum bald zurück. Interessant war die Beobachtung, dass die Fruchtknoten auch dann noch lange anschwollen, wenn der Blüthenstand, an welchem sie nach der Bestäubung bald angefangen hatten sich zu vergrössern, abgeschnitten und zum Auftrocknen zwischen Löschpapier gelegt wurde, Wenn die Früchte, welehe Beeren sind, Fig. 16, ausgewachsen sind, was bei uns im Kalthause Ende November oder Anfang December der Fall ist, so haben sie bei kugelig-länglicher Gestalt einen Durchmesser bis zu 12 mm erreicht; am oberen Ende sind sie etwas abgeflacht, nach unten schwach zugespitzt. Im unteren Theil sind sie rein weiss gefärbt, darauf folgen nach oben auf weissem Grunde immer dichter und dichter gestellte dunkelrothe Flecken, welche sich am Gipfel zu einer gleichmässig rothen Zone vereinigen. Der rothe Farbstoff liegt nicht in der ganz spaltöffnungslosen Ober- haut, sondern in der auf diese folgenden parenchymatischen Zellschicht. Gegen die Reifezeit wird die Beere ganz gleichmässig hellviolett, ihre fleischige nicht sehr dieke Wand hat dann die Flecken verloren und ist so durehscheinend, dass man die dunklen Samen in der Beere von aussen erkennen kann. 376 -FRIEDRICH HILDEBRAND ; Wenn man nun zu dieser Zeit auf die Beere drückt, so platzt ihre fleischige, schleimige Haut auf; der meist einzelne Samen fällt ‚aber nieht heraus, sondern hängt an einem schleimig aussehenden Faden, mit der Basis der von ihrem Stiele abgefallenen Beere in Verbindung bleibend, aus dieser meist hervor, Fig. 17. Dieser Faden besteht nun nicht etwa, wie bei den Samen von ‚Magnolia, aus lang sich aufrollenden Spiralgefässen, sondern aus langen, zu flachen Strängen angeordneten oder ganz isolirten Zellfäden, welche eine ganz ‚unglaubliche Dehnbarkeit und Elastieität zeigen, denn sie lassen sich zu einer Länge von 20cm ausziehen; hört der Zug dann auf, so schnurren sie wieder zusammen, was man bei geeigneter Manipulation schön unter dem Mikroskop erkennen kann. Die ein- zelnen langgestreckten Zellen sind nicht drehrund, sondern stark platt- gedrückt, was man unter dem Mikroskop gut erkennen kann, wenn man die Fäden durch einander gewirrt hat und dadurch die sie zu- sammensetzenden Zellen von verschiedenen ‚Seiten sieht, wo sie bald ganz schmal, bald breit erscheinen. ie Zellen sind manchmal sehwach längsgestreift und enthalten bisweilen kleine Körnchen. In ihrer ganz unglaublich starken Dehnbarkeit finden sie vielleicht kaum ihres Gleichen. Ihre nähere Untersuchung sei denen empfohlen, welche sich näher mit den Eigenschaften der pflanzlichen Zellhaut beschäftigen. Durch diese elastischen Fäden, welche den grossen, WEST Samen mit der Basis der aufgedrückten Beere in Verbindung halten, Fig. 17, wird nun bewirkt, dass man die Samen an diesen Fäden sehr lang aus der fleischigen Beerenhaut herausziehen oder aus der- selben heraushüngen lassen kann, ein Umstand, weleher mit der ‚Verbreitungsweise der Samen in offenbarem Zusammenhange steht. Es werden nämlich die Vögel, wenn sie die Beere mit dem Schnabel zerquetschen und sie verschlingen wollen, den in ihr enthaltenen Samen nicht mit versehlucken, indem derselbe bei seiner glatten Oberfläche leicht aus der fleischigen Hülle der Beere hervorgedrückt wird und nun an dem langen elastischen Faden aus dem Schnabel Ge Vogels heraushängt. Dieser wird sich des für ihn nutzlosen amens zu entledigen suchen und dabei denselben, da er an dem elastischen Faden fest hängen bleibt, hin- und herschleudern, bis letzterer endlich zerreist, wobei der Same weit weggeschleudert wird. Als ieh zuerst diese eigenthümlichen Füden an den Samen des Haemanthus tigrinus — wie sie vielleieht bei allen Haemanthus-Arten sich finden — beobachtete, konnte ich über ihren Ursprung nicht in's Klare kommen, denn beim Oeffnen der reifen Beeren zogen sie sich sogleich derartig in die Länge, dass eine nähere Untersuchung nicht mehr möglich war. Diese musste also verschoben werden, bis die Pflanze von Neuem zum Blühen kam, wobei sich denn nun der e Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 377 wahre Sachverhalt herausstellte, als ich die Fruchtknoten. deren nähere Beschreibung ich im Obigen unterliess, in den verschiedenen Entwickelungsstufen. vor und nach der Befruchtung untersuchte. In jedem Fache des dreifächerigen Fruchtknotens, Fig. 12, zeigt sich zur Blüthezeit meist nur eine Samenanlage, selten sind deren 2 in einem oder dem anderen vorhanden. Diese Samenanlagen hängen von «dem Gipfel der Fruchtknotenfächer in diese hinein und füllen sie bis zur Hälfte aus, Fig. 13. Sie sind anatrop, und ihre Mikropyle ist dem Centrum des Fruchtknotens zugekehrt, so dass aus dem hier aufsitzenden Griffel die Pollenschläuche sehr leieht auf directem Wege in die Mikropyle eindringen können. Der Funieulus der Samen- anlagen ist nur ganz kurz. Die drei Querscheidewände des Frucht- knotens bestehen nun schon vor der Befruchtung aus ziemlich lang gestreckten Zellen, welche in Gruppen derartig angeordnet sind, dass sie: zwischen sich grosse spaltenförmige Intereellularräume lassen. Wenn nun die Befruchtung eingetreten ist, so wachsen diese zelligen Bänder sehr stark in die Länge, wobei sie sich hin und her schlän- geln, indem ihr Längenwachsthum das der Fruchtknotenwände um ein Vielfaches übersteigt. Bei diesem starken Längenwachsthum kommt es denn nun auch, dass diese Querwünde sich bald von der Innen- seite der Fruchtknotenwände loslósen und als 3 gewundene Stränge in der Mitte des Fruchtknotens liegen, Fig. 14, zu jeder Samenanlage ein solcher Strang gehörig. Da nun meistens in jeder Frucht sich nur ein Same ausbildet, so kommt es, dass dieser bald bei einem starken -Wachsthum den ganzen F linken ausfüllt und hierbei die Scheide- wände, welche sich in die elastischen Zellstränge umgewandelt haben, an die eine Wandseite der Fruchtknotenhöhle drückt und derselben dicht anpresst, Fig. 15. Dieser Umstand bewirkte es, dass ich bei der ersten Untopiünbeng schon reifer Beeren auf den Gedanken kam, dass die elastischen Stränge, an welchen die Samen aus der Beere 'heraushängen, von der innersten Zellschieht der Fruchtknotenwand gebildet sein möchten, was sich nun aber als irrig herausgestellt hat. Diese elastischen Fäden sind vielmehr die höchst eigen- thümlich ausgebildeten Scheidewände des Fruchtknotens und bilden die absonderliche Verbreitungseinrichtung der Samen. Wenn diese reif sind, so lósen sie sich beim Zerdrücken der Beere von ihren Placenten los, bleiben aber in sehr fester Ver- bindung mit der zum elastischen Strange umgewandelten Scheide- wand, welcher Strang seinerseits in fester Verbindung mit dem Dasal- theil der Fruchtwand bleibt, so dass nun beim Zendrlcken der Beere der Same weit aus dieser an dem elastischen Faden heraushängt, Fig. 17, ohne von der fleischigen Beerenwand sich zu lösen. Diese, schon oben näher bespronhone Verbreitungseinrichtung der Samen ‚ist eine sehr ei genthümliche, und es war wohl werth, auf ihre Ent- stehung einzugehen. 378 FRIEDRICH HILDEBRAND: Ebenso interessant sind nun aber die Verhältnisse, unter denem die Samen keimen. Diese, Fig. 1, 2, 3, 17, sind von etwa kugeliger Gestalt und haben einen Durchmesser von etwa 10 mm. Auf der glatten, glänzenden Oberfläche zeigen sie auf dunkelbraunem, nach Grün hin spielendem Grunde verschieden grosse und verschieden vertheilte, noch dunkler braune Flecke — entsprechend den an den verschiedensten Theilen von Haemanthus tigrinus sich zeigenden Flecken — erscheinen aber auf den ersten Blick fast gleichmässig dunkelbraun. enn diese Samen nun von der fleischigen Beerenwand befreit wurden, so fingen sie meist, auch ohne in die Erde gelegt zu werden, sondern schon bei trockenem Aufbewahren, nach kurzer Zeit an zu keimen, während diese Keimung ganz unterblieb, wenn die Samen nicht aus der Beere befreit wurden, ein Umstand, welcher mir Ver- anlassung gab, nähere Experimente in Bezug auf diese Keimungs- erscheinungen zu machen. Es wurden dieselben in mehreren Wintern hinter einander, und zwar immer mit dem gleichen Erfolge angestellt; es würde jedoch zu weit führen die ek Versuchsreihen genau anzugeben, welche einige Seiten füllen würden; ich will daher nur die allgemeinen Resultate zusammenstellen. urden die Samen sogleich nach der Reife der Beeren Ende November oder Mitte December aus der fleischigen Beerenhaut ge- nommen und frei hingelegt, so fingen sie meist schon nach 2 bis. 3 Wochen in verschiedenen Zwischenräumen an zu keimen. Liess ich die Samen hingegen länger in der Beere, ehe ich sie frei hin- legte, so verzógerte sich die Keimung immer mehr und mehr, bis zu etwa 4—6 Wochen vom Zeitpunkt der Freilegung an, bis endlich, etwa Ende Márz, ein Zeitpunkt eintrat, wo die nun aus der dann meist eingetrockneten Frucht befreiten Samen nieht mehr keimten, auch dann nicht, wenn sie nieht frei an die trockene Luft, sondern in feuchte Erde gelegt wurden. Nur einmal beobachtete ich unter den sehr zahlreichen Fällen einen solehen, wo die Keimung eines Samens innerhalb der Beere stattgefunden hatte; es rührte dies aber möglicher Weise daher, dass die Fruchtwand beim Abreissen vom Stiel der Beere etwas verletzt worden war, was sieh nach Ein- troeknung der letzteren nicht mehr feststellen liess. Diese Erscheinungen bei der Keimung der Samen stehen im offenbarem Zusammenhange mit den Vorgängen in der freien Natur. Hier werden die Beeren von Haemanthus tigrinus bei ihrer Reife nicht lange unversehrt bleiben, die Vögel werden sie zum V erspeisen in ihren Schnabel nehmen, wobei dann, wie oben beschrieben worden, die Samen befreit und weit fortgeschleudert werden. Dass die Samen erst ausserhalb der Beeren keimen, kommt wahrscheinlich daher, dass durch die Beerenhaut keine Luft zu ihnen gelangen kann, welche Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 37% eine nothwendige Bedingung zu ihrer Keimung ist. Werden die ganzen Beeren unverletzt in den Boden gelegt, so fault hier natürlich die Beerenhaut bald weg, und die so der Luft ausgesetzten Samen können nun keimen. In diesen Keimungserscheinungen haben wir auch insofern einen. interessanten Fall vor uns, indem dieselben uns zeigen, dass es Samen: geben kann, welche ihre Keimkraft dann verlieren, wenn man sie über eine bestimmte kurze Zeit hinaus in der Frucht von der Luft abgeschlossen liegen lässt. Bekanntlich giebt es noch andere Samen,. welche direet nach der Reife keimen, wie z. B. die von verschiedenen Arten der Gattung Oxalis (O. rubella ete.) und von Aponogeton dista- chyum, welche dabei aber nicht, wie dies bei Haemanthus tigrinus: geschehen kann, austrocknen dürfen, um nicht zu Grunde zu gehen. Solche Samen sollten entweder gar nicht in die Samenverzeichnisse- der Gärten aufgenommen oder direct nach der Reife in feuchter- Verpackung versandt werden. Die Keimung der Samen von Haemanthus tigrinus und das darauf folgende Wachsthum der Sämlinge spielt sich nun folgendermassen ab. Aus der sonst fest geschlossen bleibenden, harten Samenschale bricht an der Basis des Samens das Würzelchen hervor, welches, von. kegelförmiger Gestalt, an der Stelle, wo es sich an die Plumula an- schliesst, einen dichten Kranz von Haaren hat, Fig. 1. Es wächst, sich verlängernd, direct in den Boden hinab, wo es zu einem fleischigen Wasserspeicher anschwillt und keine Seitenzweige treibt, sondern nur kurze Wurzelhaare besitzt, mit denen es die flüssige Nahrung aus dem Boden aufsaugt. Ueber dem Haarkranz der Wurzel zeigt der Keimling eine schwache Einschnürung, welche die Grenze zwischen Wurzel und Spross anzeigt. Letzterer besteht zu dieser Zeit aus dem Cotyledon, dessen Gipfel immer im Samen eingeschlossen bleibt, Fig. 2 und 3, und aus dessen Eiweiss die Nahrung dem jungen Keimling zuführt und aus der Plumula. Der freie Theil des Coty- ledons zwischen Samen und Würzelehen ist drehrund am oberen Theil, und hier vollstàndig solide, es verlaufen in ihm in einiger Entfernung von einander zwei Gefüssbündel; im unteren Theil bildet er hingegen eine rings geschlossene Röhre, Fig. 5, in deren Grunde die Plumula liegt. Diese Röhre ist an der dem im Samen stecken bleibenden Gotyledonatande gegenüberliegenden Seite durch eine te offen, aus welcher später das erste Laubblatt des Keimlings- eich, Fig. 3. Interessant ist es nun, dass schon dieser untere röhrige Theil din Cotyledons zur ersten, allerdings bald wieder sich erschöpfenden und abtroeknenden Zwiebelschuppe wird, indem die an den soliden drehrunden Theil des Cotyledons sich anschliessende Seite, Fi ig. 4c und 5e, fleischig anschwillt, wührend die andere dünner bleibt, Fig. 4c! und 5e!, d mit häutigem, quergestelltem Rande -380 STR FRIEDRICH HILDEBRAND: nach oben endigt. Aus dieser taschenartigen Stelle tritt nun bald ‚das erste Laubblatt hervor, Fig. 2 und 3, mit seiner dunkelgrünen, unterseits an der Basis schon braungestreiften, oben von fünf parallelen Gefässbündeln, Fig. 55, durchzogenen Spreite, welche also dem soliden Theile des Cotyledons gegenüberliegt und sich sogleich in der diesem 'entgegengesetzten Richtung umbiegt. Dieses in der ersten Vege- tationsperiode des Kéimlings allein sich ausbildende Laubblatt be- steht nun, ebenso wie der Cotyledon, aus 2 Theilen, aus dem oberen, „welcher bei dem Cotyledon drehrund, hier aber in eine lineal-lanzett- liche Fläche ausgebildet ist und wie jener zum Sommer abstirbt, und in einem unteren, in sich vollständig geschlossenen, Fig. 2b, welcher die zweite Schuppe der Zwiebel bildet, Fig. 15, und an der Seite, welehe dem angeschwollenen Theile des Cotyledons gegenüber- liegt, Fig. 45, nun stark anschwillt, während die gegenüberliegende "Seite dünn bleibt, Fig. 45 An diesen Keimlingen lässt sich. nun schon im März in der Basis des von dem unteren Theile des ersten Laubblattes gebildeten Hohlraumes der Anfang von einem nächsten, dem ersten gegenüber- ‘stehenden Blatte ganz deutlich erkennen, Fig. 4s. Man sollte nun ‚meinen, dass diese Anlage zu dem Laubblatt der nächsten Vegetations- periode heranwachsen würde, was aber durchaus nicht der Fall ist; sie bildet sich.vielmehr bis zum Abdórren des ersten Laubblattes zu einem ganz innerhalb der Erde bleibenden Schuppenblatt aus, dessen Basis stark ansehwillt, Fig. 6, 2, und die Reservestoffe für den Anfang der nüchsten Vegetationsperiode aufspeichert. Erst auf we Schuppe folgt dann, mit ihr abwechselnd, wieder ein Laubblatt, Fig. 6, 3, welches in dieser zweiten Vegetationsperiode fast immer Sar das einzige bleibt. Dieses Laubblatt geht nun, wie dasjenige der ersten Vegetationsperiode, unten in einen fleischig angeschwollenen Hohlkegel aus, in dessen Grund sich dann bald wieder die Anlage zu einem nächsten Blatte zeigt. Diese Anlage wächst nun selten schon in ein Laubblatt aus, sondern in ein Schuppenblatt, so dass der Keimling auch in dieser zweiten Vegetationsperiode meist nur ‚mit einem Laubblatt über die Erde kommt. Erst in der dritten oder auch gar erst in der vierten Vegetationsperiode kommen dicht hinter einander zwei Laubblätter über die Erde. Inzwischen ist die erste Wurzel des Keimlings, welche haupt- 'sächlich als Wasserspeicher diente, abgestorben, und es haben sich an ihrer Basis bis zu 3 neue Wurzeln gebildet, welche nun aber nieht unverzweigt bleiben, sondern, bei einer Länge bis zu 20 em, . mach ihrer Spitze zu fadige Seitenwurzeln treiben, wührend ihr Basal- theil wieder zum Wasserspeicher anschwillt und diese Function noch ‘über ein Jahr behält. Um diese wenigen Wurzeln der zweiten Vege- ne bilden sich dann in den folgenden Jahren fort und Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. Ant fort neue, welche an ihrer Basis einen Durchmesser von mehreren Millimetern erreichen und mit ihren Verzweigungen bei Topfeultur den unteren Theil des Topfes sehr bald ausfüllen. Doch kehren wir zur Bildung der weiteren Blätter des Keim- lings zurück. Vielfach bildet sich an diesem, wie gesagt, auch in der dritten Vegetationsperiode nur ein Laubblatt aus, und das ihm folgende Blatt bleibt als fleischige Schuppe, wie im Vorjahr, in der Erde. Meist aber, wenn die anzen gut eultivirt werden, bilden sich nun schon in dieser Periode 2 Laubblätter aus. Diese beiden: Laubblätter scheinen sich nun gerade gegenüber zu stehen, opponirt zu sein und einem Blattkreise anzugehören, wie man es auch manch- mal in den Beschreibungen von Haemanthus- Arten angegeben findet. Diese Darstellung ist aber eine durchaus falsche, denn die beiden Blätter, welche riesigen Cotyledonen einer dicotyledonen Pflanze ähnlich sehen, stehen nicht auf gleicher Höhe sich gegenüber, sondern das eine steht höher als das andere — wie früher das Schuppenblatt zum Laubblatt — und sein unterer Theil wird von dem unteren heil des vorhergehenden Blattes rings eingeschlossen, Fig. 6. Diese beiden Blätter verhalten sich also gerade so wie diejenigen der früheren Jahrgänge, nur dass das frühere Schuppenblatt sich an seinem oberen Theil in ein Laubblatt ausgebildet hat. Je älter die Pflanze wird, desto stärker werden nun ihre jährlich sich zu Zweien ausbildenden Laubblätter — höchst selten folgt noch. in derselben Vegetationsperiode ein drittes, über dem ersten stehendes — sowohl der obere grüne, assimilirende Theil, als der untere, welcher die Zwiebel vergrössert. Der obere Theil, die Blattspreite, erreicht nun eine Länge von 20 em bei 15 em Breite. An der Spitze zeigt sich keine Ausrandung; der knorpelige Rand ist bräunlich, meist ganz haarlos. Auf der Oberseite ist die Farbe ein leuchtendes Dunkelgrün; die Unterseite ist hellgrün, und auf ihr finden sich quergestellte, unregelmässige braunrothe Streifen, an der Basis dichter gestellt, als nach der Spitze zu, welche tigerartige Zeichnung, die duch; an vielen anderen Theilen den Pflanze vorkommt, die Veranlassung zu dem Namen derselben gegeben hat. Wenn diese beiden Laubblattspreiten aus dem Gipfel der Zwiebel hervortreten, so liegen sie, der Natur der Sache nach, zuerst eng zusammen und biegen sich erst allmählich mit ihren Spitzen von einander. In dieser ersten Zeit wird nun alles von ihnen aufge- fangene Wasser in die Spalte geleitet, welche sich zwischen ihren Basen findet, wo. es bei dem allmählichen Auseinandergehen dieser Spalte allmählich an den beiden Rändern dieser herausfliessen kann und so direet an die Wurzeln der Pflanze geleitet wird, welche zu dieser Zeit ihrer Vegetation das Wasser sehr nóthig hat. In spüterer 382 FRIEDRICH HILDEBRAND: ‘Zeit tritt nun gerade das Gegentheil en. Die beiden Blattspreiten biegen sich allmählich ganz von einander, so dass sie in ihrer Mitte eine horizontale Fläche bilden, welche nach beiden Spitzen der Blätter hin sich etwas nach abwärts neigt. Hierdurch kommt es nun, dass zu dieser Zeit alles Wasser, welches auf die Blattflächen fällt, nach ‚aussen hin von dem Centrum der Pflanze abgeleitet wird, so dass sie nun nicht der Gefahr ausgesetzt ist, hier zu viel Wasser zu erhalten, was geschehen würde, wenn die Abschüssigkeit der Blätter, wie zuerst, nach dem Centrum der Pflanze gerichtet wäre. Bei dem Begiessen der Pflanze zu den beiden Entwiekelungsperioden der Blätter kann man das soeben besprochene Verhältniss sehr schön erkennen. Der obere, grüne Theil der Blätter fängt nun im Sommer, bei uns etwa Mitte Juni, auch wenn die Pflanzen feucht gehalten werden, an sich vom Gipfel her zu verfärben, gelblich oder bräunlich zu werden und dabei zu welken bis zu der Stelle, wo die zwiebel- bildende, fleischige Basis des Blattes beginnt. An diesem Ort findet dann bald die Ablösung des oberen Blattheils an einer ganz be- ‚stimmten Stelle statt, und zwar derartig, dass die bleibende Zwiebel ‚schuppe mit schiefer, nach abwärts geneigter Fläche endigt, Fig. 6, wodurch es kommt, dass das Aeussere der Zwiebel zwei gegenüber- liegende Breitseiten zeigt, welche aus treppenartigen Abstufungen bestehen. Im Inneren erkennt man dann auf dem Quer- und Làngs- ‚schnitt die einzelnen, in sich geschlossenen Basen der Laubblätter, welche, wie schon oben beschrieben, nicht gleichmässig fleischig verdiekt sind, sondern an der einen Seite bedeutend stärker, als an der anderen, so dass hier, bei der abwechselnden Stellung der Blätter, ‚dünne Zwiebelschuppen mit dieken abwechseln (man vergleiche die ohne und mit Punkt bezeichneten Zahlen der Fig. 6). Besonders interessant ist es, dass diese Zwiebeln von Haemanthus tigrinus nicht aus so vergänglichen Schuppen bestehen, wie bei vielen anderen Zwiebelgewächsen, wo die Schuppen beim Anfange der neuen Vegetationsperiode gewöhnlich erschöpft und durch andere, neu sich bildende ersetzt werden, sondern welche wohl ein ebenso langes Leben haben wie die ganze Zwiebel. Nur die Basis des Ösisledons und des ersten Tnabbintieg: Fig. 6c und 1, werden durch Erschöpfung häutig und umgeben so, braun gefärbt, den Grund der jungen Zwiebel. Dies lange Leben der später gebildeten pite ist nur dadurch möglich, dass sie in andauerndem — d.h. mit Aus nahme der Vogetalstimrube — Wachsthum begriffen sind, dubio sich in seiner Stärke naeh dem Entstehen und Wachsthum der weiter nach innen liegenden Blätter richtet. Durch die allmählich zu- nehmende Vegetationskraft der Pflanze werden diese von Anfang an kräftiger und dicker angelegt, als die zuerst gebildeten Blattbasen, und so müssten diese letzteren, als die äusseren, zersprengt werden Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 383 — was ich auch oft bei Haemanthus albiflos beobachtet habe — wenn sie nicht selbst die Fähigkeit besüssen dauernd nachzu- wachsen und sich auszudehnen. Bei ganz alten Zwiebeln, deren Alter nach Jahrzehnten zählt, findet man bei Haemanthus tigrinus «die äusseren, unten in sich geschlossenen Schalen der Zwiebel niemals gesprengt. Diese Zwiebeln hatten im Anfang ihrer Bildung nur einen ganz geringen Durchmesser von einigen Milli- metern und sind dann im Laufe der Jahre derartig weiter gewachsen, dass sie jetzt einen Durchmesser bis zu 10 em erreicht haben. Mit diesem sonderbaren Wachsthum der Zwiebeln geht es Hand in Hand, dass dieselben allmählich mit ihrem oberen Theil — wenigstens bei Topfeultur, ob auch in der Heimath der Pflanze muss dahin gestellt bleiben — über der Erde erscheinen und im Laufe der Jahre sieh immer mehr über dieselbe erheben, was daher kommt, dass die oberen Enden der in jedem Jahre gebildeten beiden Schuppen immer einige Millimeter über die schief abgeschnittenen Enden der vorigjáhrigen Schuppen hervortreten, Fig. 6 Während dieser ersten Perioden des rein vegetativen Wachs- thums habe ich niemals die Bildung von Seitenzwiebeln beobachten d können. Diese tritt allem Anschein nach erst bei ganz alten Zwiebeln | auf, und zwar dann an der Basis derselben rechts und links aus den Achsen der untersten, nun zurückgedrängten oder abgestorbenen Zwiebelschuppen. Eine geraume Zeit brauchen nun die Pflanzen von Haemanthus tigrinus bis sie blühbar werden. Von denen, welche im December 1892 gesät wurden, sind erst einige im vorigen Herbst, die meisten erst jetzt, October 1900, zur Blüthe gekommen, ungeachtet sie in kräftiger Erde cultivirt und mehrfach umgepflanzt wurden. In der Heimath der Pflanze wird sich die Sache kaum anders verhalten. Das Nahen der Blüthenbildung zeigt sich daran, dass aus dem Gipfel der im Sommer ganz ohne Laubblätter dastehenden Zwiebel sich vier roth berandete, weiter unten weissliche Schuppenblattspitzen hervorschieben, zwischen denen dann später der oben schon be- schriebene Blüthenstand sich erhebt. Bei Zergliederung der blühenden flanze zeigt es sich nun, dass dieser Blüthenstand das Ende der Zwiebelachse ist, Fig. 6s, wie bei Tulpen und Hyacinthen, und nicht etwa seitlich steht, wie man aus seiner spüteren Stellung, wenn die beiden neuen Laubblätter sich entwickelt haben, vermuthen könnte. : n der Basis des Blüthenschaftes stehen sich gegenüber zwei sehuppige, | flach ausgebreitete Niederblütter, von denen das eine, welches dem Centrum der Zwiebel zu liegt, nur kurz gespalten ist, Fig. 9 und 10d, ‚das ihm gegenüber liegende hingegen bis zum Grund, "Fig. 8e und 10e. Dadurch kommt es, dass der Blüthenschaft in emer Scheide 384 of FRIEDRICH HILDEBRAND: von vier Sehuppenblüttern zu stecken scheint, indem die vier roth be- randeten Zipfel dieser zwei Niederblätter ganz von einander isolirt am Grunde des Schaftes ein Stückchen aus der Zwiebel heraustreten. Das nach aussen liegende, bis zu seiner Basis gespaltene Schuppen- blatt, Fig. 8e, ist dann noch seinerseits von aussen her von einem, vor diesem der Achse eingefügten Schuppenblatt umgeben, Fig. Te und 10c, welches aber nur die halbe Länge besitzt, oben einen ganz flachen Rand hat und ganz bleich ist. Dasselbe ist ohne Zergliederung der Zwiebel gar nieht sichtbar. Diesem Schuppenblatt gegenüber steht dann das letzte Laubblatt der Achse, Fig. 105, welche mit dem Blüthenstand abschliesst. Aber schon wenn dieser noch in der Ausbildung begriffen ist, hat ein Ersatz für den Gipfel der Zwiebel durch Bildung einer Seiten- achse begonnen. Diese Seitenachse bildet sich nun immer in der Achsel des letzten, unten in die letzte Zwiebelschuppe ausgehenden Laubblattes der Zwiebel, Fig. 105. aus und erscheint alsbald mit seinen beiden, sieh gegenüberstehenden, aber nicht auf gleicher Hóhe eingefügten Laubblättern, Fig. 107, g, neben dem Blüthenstande über der Erde, wobei dann bald durch das Wachsthum dieser der Blüthen- stand so zur Seite gedrängt wird, dass er seitenständig zu sein scheint, in Wirklichkeit ist er aber endstündig, was man jedoch, wie gesagt, nur bei Zergliederung der Pflanze bis zu ihrer Zerstörung er- kennen kann. Durch die Beobachtung des Hervortretens der Blüthenstände im den auf einander folgenden Jahren, an einer und derselben Pflanze konnte ieh erkunden, dass die Bildung des neuen, die alte Zwiebel fortsetzenden Seitensprosses immer in "abwechselnder Richtung statt- et, das eine Mal nach der einen Seite hin, das andere Mal nach der anderen, so dass der von den neuen Blättern zur Seite gedrückte- Blüthenstand bald rechts, bald links von der neuen Achse liegt, 1g. 10s, a^, «'* So ist denn eine alte, blühbare Zwiebel von Haemanthus tigrinus aus Schuppenblättern zusammengesetzt, welche sehr verschiedener Achsen angehören. In den ersten Jahren ihres Lebens ist die Zwi ebel ganz einachsig; an ihrer Achse bildete sich zuerst jährlich nur ein Laubblatt mit fleischiger Basis und ein Sehuppenblatt, später zwei Laubblätter aus. Wiin hingegen die Pflanze zum Blühen kommt, sg geht hiermit ihre Achse am Ende zu Grunde und wird durch eine Seitenachse ersetzt, welehe dann wieder ihrerseits im folgenden Jahre am Ende in einen Blüthenstand ausgeht und hierauf durch eine neue Seitenachse ersetzt wird. Es sei hier noch ausdrücklich hervorgehoben, dass die stehen- bleibenden Basen der Blütter nur an ihrem Grunde eine Strecke hinauf zu einer geschlossenen Scheide verwachsen sind, also ringsum Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebensweise. 385 die folgenden inneren Theile der Zwiebel decken, während weiter oben ihre Ränder nicht mit einander verwachsen sind, und die einzelnen Schuppen sich also nur dachziegelig decken. Man wird daher nur dann die Zwiebelschalen ganz in E geschlossen zu Gesichte be- kommen, wenn man einen Querschnitt dardh die unteren Theile der Zwiebel macht. Da diese Zwiebel von Haemanthus tigrinus einen so merkwürdigen Bau hat, so mag es wohl entschuldigt sein, dass ich auf ihre Be- schreibung so nahe eingegangen bin. Daneben dürfte aber auch die eigenthümliche Verbreitungseinrichtung der Samen und die Keimungs- verhältnisse dieser von Interesse sein, welche auch bei mehreren anderen Haemanthus-Arten dieselben oder doch ähnlich sind. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1, 2,3. Samen von Haemanthus tigrinus in verschiedenen Keimungsstufen. Natürl. Gr. » 4. Längschnitt durch den Vegetationspunkt des in Fig. 3 dargestellten Keim- lings bei q, vergrössert, cc’ Cotyledonarbasis, 55’ Basis des ersten Laub- blattes, cc’ Basis des darauf folgenden Blattes, welches nicht zu einem Laubblatt auswächst, p Plumula. » 9. Querschnitt durch die Stelle o von Fig. 3, c Cotyledon, b erstes Laub- blatt. » 6. Schematischer verkleinerter Längsschnitt durch eine zum ersten Male blühenden Zwiebel; die mit gleichen Zahlen 2, 2 u. s. w. bezeichneten Schuppen sind die gegenüberliegenden Theile eines und desselben Blattes. Vergl. Text S, 382, » T. Basis des Blüthenstandes, verkleinert. » 8 und 9. Die beiden dicht seiner Basis voraufgehenden Schuppen. Vergl. S. 883 » 10. Schematischer Queischnitt durch die Basis einer Zwiebel, um die Lage der in 3 auf einander folgenden Jahren sich bildenden Blüthenstäude s, s', s” zu einander und die Lage der Schuppenblätter an der Basis dieser zu ver- anschaulichen. Vergl. S. 884. » 11. Längsschnitt durch eine Blüthe. Natürl. » 12. Querschnitt durch den Fruchtknoten einer i Md befruchteten Blüthe nach Entfernung der Samenanlagen. Die Querwände haben schon an- gefangen ca in die Stränge umzubilden, an denen später die reifen Samen hänge » 13. Längsschnitt durch den Fruchtknoten vor der Befruchtung, Fig. 14 deli nach derselben, Fig. 15 lüngere e nach der Befruchtung. Fig. 14 und 15 schwächer vergrössert als Fig. » 16. Reife Beere. Natürl. Gr. » 17. Dieselbe mit dem nach Zerdrücken aus ihr he grorhängenden Samen. Natürl Gr. Die punktirten Linien zeigen die Stelle an, wo der Stiel der ere war. .. Ber, der deutschen bot. Gesellsch, XVIIL 91 986 C. STEINBRINCK: 48. C. Steinbrinck: Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. Eingegangen am 22, October 1900. I. Ueber die Arbeitsfähigkeit der Verdunstung. Der bekannte und lehrreiche Versuch ASKENASY's), wobei in einem Triehterrohr mit feuchter Gipskappe durch die Verdunstung des Wassers Quecksilber über die Höhe des Barometerstandes ge- hoben wird, ist auf Veranlassung von NERNST in WIEDEMANN's Annalen von REINGANUM?) und später in etwas anderer Form von NERNST selbst in seiner „Theoretischen Chemie*?) vom thermo- dynamischen Standpunkte aus erörtert worden. Auf die einfachsten Grundsätze der Thermodynamik gestützt, suchen diese Forscher die bei dem Versuche durch die Verdunstung gelieferte Energie zu er- mitteln, und ihre Erörterungen haben für die maximale Höhe, bis zu welcher das Quecksilber dabei eventuell gehoben werden könnte, Formeln geliefert, die im Wesentlichen durchaus übereinstimmen, und deren geringe Unterschiede für unsere botanischen Fragen durchaus belanglos sind, so dass sie hier ausser Erörterung bleiben mögen. Versteht man unter: "eg die der verfügbaren Energie entsprechende, auf das Queck- silber ausgeübte Zugkraft, in Atmosphüren ausgedrückt, die absolute Temperatur des Versuchsraumes, den Druck des gesättigten Wasserdampfes bei der Tempera- tur T den im Versuchsraum über dem Gips wirklich herrschenden Wasserdampfdruck, s das specifische Gewicht des Wassers bei der Temperatur T. R die bekannte Gasconstante (= 0,0821), M das Moleeulargewicht des Wassers (— 18), so lautet die von REINGANUM abgeleitete Formel: 1000 Rs P=- "oH , "2. Te MD Atm., GH Verbandl. des aere -Medic. Ver. zu Heidelberg 1896. N.F. V. Beitráge zur Erklärung des Saftsteigen 2) N. F. 59, S. 164 — 167: Ueber durch isotherme Destillation erzeugte Druckdifferenzen. 3) Theor. Chemie. III. Aufl. 1900. S. 165—167. Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. 381 und die von NERNST herrührende, etwas genauere: Pae WE EE t AW M T p Setzt man das specifische Gewicht des Wassers unter Vernach- lissigung der geringen Abweichung gleich 1, so hat der erste ge- brochene Factor auf der rechten Seite beider Formeln den Werth 4,56, und diese lassen sieh für unseren Gebrauch bequemer schreiben: P—4,56.T. 2 —9 Atm, Din beziehungsweise P — 4,56 - T - log nat e Atm. Um eine zahlenmässige Vorstellung der Werthe von P zu ge- winnen, wählen wir als Temperatur des Versuchsraumes 17? C. — 290° in absolutem Masse und nehmen einen Feuchtigkeitsgehalt von 80 pCt. im Zimmer an. Dann ist p' sehr nahe gleich -5 P, und die Formel von REINGANUM liefert den Werth P = 4,56 - 290 - 2. = 294 Atm., die von NERNST P = 4,56 - 290 (log nat 5 - log nat 4) = 4,56 - 290 (1,61 — 1,39) = 4,56 : 290 - 0,22 — 291 Atm. Wir haben hierbei den Wassergehalt der Luft ziemlich hoch ge- nommen. Ist derselbe nur 67 pCt, der Quotient 2s somit nahe gleich ei so steigt die Zugkraft auf 4,56 - 290 . bezw. 4,56 - 290 - 0,405 gleich ca. 530 Atmosphüren. Die durch die Verdunstung aus der Um- gebung auf den ASKENASY’schen Apparat übertragene Energie würde also theoretisch unter diesen Umstünden hinreichen, um das Queck- silber 400 m hoch zu heben. : Diese Zahlen scheinen mir nun, trotz ihres zunächst rein theoretischen Charakters, für manche botanische Fragen von hohem Interesse. Denn die Formeln beschränken sich durchaus nicht auf die erwähnte Versuchsanordnung. Ihr Geltungsbereich erstreckt sich vielmehr auf Grund ihrer Ableitung auf die „isotherme Destilla- tion“ überhaupt, d. h. auf jede Verdunstung von Wasser aus einem beliebigen imbibirten Körper, falls diese so langsam vor sich geht, ` dass die Temperatur des Wassers durch Würmezufuhr aus der Um- gebung constant erhalten wird. So zum Beispiel bleiben sie für die Transpiration lebender Pflanzen in Kraft und speciell ferner auch für den Vorgang, den wir als „Schrumpfeln“* bezeichnet haben, also für die Contraetion lebendiger und todter, flüssigkeitserfüllter Zellen, die durch Verdunstung verursacht wird und unter Verbiegung und 388 C. STEINBRINCE: Faltung der Zellwände erfolgt. Der Unterschied, dass bei ASKENASY's Versuch Quecksilber gehoben wird, beim Schrumpfeln aber statt dessen die Festigkeit der Zellmembranen überwunden werden muss, ist ja für die thermodynamische Betrachtung ebenso gleichgültig, wie die Substanz desimbibirten wasserabgebenden Körpers, vorausgesetzt, dass die Continuität des ganzen Systems gewahrt bleibt. Thatsächlich findet allerdings die Gültigkeit der Formeln ihre Beschränkung darin, dass längst vor der Erreichung der theoretischen ae eine Unterbreehung im Zusammenhang des Systems (Gips - Wasser - Quecksilber oder Zellwand - Zellflüssigkeit) statt- findet. Trotzdem büssen diese Rechnungen hierdurch für unseren Fall an Interesse nicht ein. Denn sie lehren deutlich, dass ohne diese Unterbrechung selbst sehr diekwandige Elemente des Pflanzen- körpers beim Verlust ihres flüssigen Inhaltes der völligen Zerknitterung anheimfallen würden. Auf die Ursachen dieser Unterbrechung sollen nun unsere ferneren Erörterungen gerichtet sein. II. Ueber die Luftdurchlässigkeit als Unterbrechungsursache. In meiner letzten Mittheilung*) ist zunächst die Frage gestreift worden, ob die Verholzung der Zellmembran eine Schranke für ihre Faltung darbiete. Einige Aeusserungen anderer Forscher, sowie ein Vergleich im Verhalten des verholzten Hollundermarkes und des unverholzten Sonnenrosenmarkes im todten Zustande beim Wasser- verlust schienen dieser Auffassung günstig zu sein. Ich hatte nämlich damals an todtem injieirtem Hollundermark noch kein Schrumpfeln beobachtet. Inzwischen ist mir dies aber an Markproben von Sambucus nigra, die ich aus frischgeschnittenen diesjährigen und vor- jährigen Zweigen herausgeschält habe, oftmals gelungen. Da diese Proben mit Phlorogluein-Salzsäure eine sehr ausgesprochene Reaction auf Verholzung lieferten und ich ferner, wie bereits in einer An- merkung zur vorigen Mittheilung berichtet war, auch bei Jungholz von Salix-Schösslingen und Sambueus-Zweigen erhebliche Schrumpfelung constatirt habe, so lässt sich somit die Ansicht, dass die Verholzung allgemein dahin wirke, die Gestalt der abgestorbenen Zellen zu fixiren, nicht aufrecht erhalten. In meiner eben erwähnten Mittheilung habe ich ferner aus- führlicher die Frage untersucht, ob zum Zustandekommen des Sehrumpfelns. die Undarchlässigkeit der Membranen für Luft er- forderlich sei. Es war ja wiederholt behauptet worden, dass die Zellhäute der „Cohäsionsmechanismen“ einen luftdiehten Abschluss böten und ihre wasserleeren Zellräume daher auch fast luftleer wären. ' 1) Diese Ber. 1900. S. 285. Su d nce A EE Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. 389 Dem gegenüber hat meine Untersuchung ergeben, dass die Membranen der geprüften Antheren und Markgewebe für Luft, wenigstens bei Druckdifferenzen von etwa einer Atmosphäre, in ziemlich hohem Grade permeabel sind. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dass eine völlige Luftundurchlässigkeit nicht zu den Bedingungen der Echrumpfelung, gehört. Die andere Frage, ob aber nicht dennoch das Mass der Schrumpfelung in den einzelnen Fällen unter anderem auch von dem besonderen Grade der Luftdurehlüssigkeit abhänge, ist damit noch nicht scharf beantwortet. Vielleicht trägt auch hier eine Parallele mit ASKENASY’s Versuchen zur Klärung unseres Problems bei. Seine Ergebnisse lassen nämlich nicht bloss zu dem Vorgange der Schrumpfelung, wie oben aus einander gesetzt wurde, sondern auch zu der umgekehrten Erscheinung, nämlich zu der elastischen Schwellung (Entfaltung) der Gewebe bei erneuter Wasserzufuhr, ein einfaches physikalisches Analogon er- ennen. Den betreffenden Passus in der eitirten Abhandlung des Heidelberger Forschers habe ich erst kürzlich bei der erneuten Leetüre derselben aufgefunden. Diese Stelle lautet wörtlich folgender- massen‘): „Wenn ... der Versuch dadurch endet, dass sich zwischen Gips und Wasser eine Luftblase bildet, so findet ein sehr langsames Fallen des Quecksilbers statt in dem Masse, als der Gips dureh all- mähliches Austrocknen für Luft durchgängig wird. xiesst man aber gleich nach Beendigung des Versuches etwas Wasser auf den Gips, ... so sinkt das Quecksilber mit ausser- ordentlicher Geschwindigkeit, so dass es in wenigen Minuten ganz aus dem Rohre verschwunden und dureh Wasser er- setzt ist. Dies zeigt sehr schön, wie der feuchte Gips, der für Luft so schwer durchdringlich ist, doch Wasser mit Leichtigkeit durch- gehen lässt; selbst kleinere Druckunterschiede bewirken, dass das Wasser sich rasch durch den Gips bewegt“. Bleiben wir zunächst eine Weile bei der Frage stehen, welche Kraft es ist, die das Wasser durch den Gipspfropf in das Trichter- rohr so lange hinabdrängt, bis das Quecksilberniveau innen und aussen ungefähr gleich ist. Es scheint mir ausser Zweifel, dass der nick. als aber hierfür nicht in Ansprueh genommen werden ann. Denken wir uns nämlich den Versuch, so wie ASKENASY ihn schildert, in völliger Luftleere vollzogen, so würde das Resultat sicherlich daabo sein. Der Luftdruck über der Gipskappe und über dem Quecksilberniveau im äusseren Gefässe differiren ja nur um einen ganz minimalen Betrag. Die treibende Kraft geht viel- mehr von der am Wasser des Trichterrohres haftenden gehobenen Quecksilbersäule aus. Wir begegnen hier also genau demselben DL 818 des S-A. 390 C. STEINBRINCK: Verhältniss, wie bei der Entfaltung geschrumpfelter Zellen bei Wasser- zutritt. Wie bei ASKENASY's Versuch das Gewicht des Quecksilbers, so wirkt bei den geschrumpfelten Zellen die Elastieität der Wandung ziehend auf das adhürirende Wasser. In beiden Fällen erleidet das (im Triehterrohr bezw. Zellraum) eingeschlossene Wasser eine Dehnungsspannung, die sich durch die poröse Wand auf das Aussenwasser fortsetzt und dieses, wie ich für die Zellgewebe experimentell nachgewiesen habe?) unabhängig vom Luftdruck so lange durch diese Wand in den Innenraum hineinzwingt, bis die Zugspannung ausgeglichen ist. Wenn ich die gesperrt ge- druckten Schlussworte im obigen Citat aus ASKENASY’s Bericht recht verstehe, so ist es zum Zustandekommen des geschilderten Ergebnisses durchaus nicht nöthig, dass das Quecksilber vorher über die Barometerhöhe gehoben worden ist. Vielmehr genügt bei seinem Apparat schon ein „kleinerer Druckunterschied“, d. h. eine geringere Erhebung der Quecksilbersäule im Trichterrohr (auch ohne dass sich unter dem Gips eine Luftblase gebildet hat), um das Ein- strömen von Wasser durch den Gipspfropf herbeizuführen. Wir kommen nun zur Erörterung der Frage, warum der durch- feuchtete Gips das aufgegossene Wasser so rasch passiren, die Filtration der anstossenden Luft aber nicht zulässt. Die Antwort darauf scheint ziemlich nahe zu liegen, sobald man die starke An- ziehung zwischen den Molecülen der in Betracht kommenden flüssigen und festen Körper berücksichtigt. Sollte Luft in reichlicher Menge durch die Poren des Gipses fliessen, so müssten diese vorher durch die Verdrängung von sie erfüllenden Wassertheilehen wegsam gemacht sein. ‚Jene Molecularanziehung müsste also überwunden werden. Dazu reichte aber bei ASKENASY’s Versuchen selbst der Zug einer Quecksilbersäule, die den Barometerstand überstieg, meist nicht aus, mithin erwies sich der imbibirte Gipspfropf bei diesen Versuchen auch dem Druck einer Atmosphäre gegenüber luftdicht. Der Eintritt der Wassertheilchen konnte dagegen ungehindert stattfinden, weil ihm die Molecularanziehung nicht widerstrebte. Zu ihrem Eindringen war ja nur eine Verschiebung der Wassertheilchen innerhalb der Poren nöthig, die bei der Beweglichkeit der Wassermolecüle einen weit geringeren Kraftaufwand erforderte, als die völlige Ablösung der Moleeüle von der Porenwand oder die Verdrängung derselben aus dem Innern der Porenröhren, in so fern als ja andere Wasser- theilchen zur Befriedigung der molecularen Anziehungskräfte nach- rückten. Mit anderen Worten: Zu dieser Verschiebung der Wasser- theilchen genügte der Zug der gehobenen Quecksilbersäule, nicht 1) Diese Ber. 1900, S. 48. Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. 391 aber zur Ueberwindung der Adhäsion und Cohäsion der Flüssigkeits- molecüle, die in nächster Nachbarschaft der Gipstheilchen lagen. Uebertragen wir nun endlich diese Betrachtung auf das Problem der Sehrumpfelung von Pflanzenzellen, indem wir als Beispiel das Gewebe der Fritillaria-Anthere wählen, auf die sich mein letzter Bericht vornehmlich bezieht. Wir wissen von diesem Gewebe be- stimnit, dass seine Wände auch im imbibirten Zustande für Luft durchlässig sind. Andererseits ist aber eben so wenig zu bestreiten, dass die atmosphärische Luft beim Schrumpfelungsprocess nicht in wahrnehmbarem Grade durch sie eindringt. Diese Thatsache dürfte nach dem Vorigen leicht dahin zu erklären sein, dass der Wider- stand der Membranen gegen die Faltung geringer ist, als derjenige der imbibirten Wassertheilchen gegen ihre Verdrängung aus den Poren. Aus diesem Grunde erweist sich die Membran unter diesen Umständen allerdings so weit luftundurchlässig, dass keine Unter- breehung des Zusammenhangs zwischen Wand und Flüssigkeit zu Stande kommt. Darf man diese Erklärung aber auch dahinergänzen, dass das Fortschreiten der Contraction stets dann sistirt werde, wenn der wachsende Zug der Membranen auf die in den Poren befindlichen Wassertheilchen die Höhe derjenigen Druckdifferenz übersteigt, bei welcher man gelegentlich anderer experimenteller Untersuchungen eine reichliche Durchlässigkeit der betreffenden Zellhaut für Luft con- statirt hat? Dies scheint zunächst eine sehr nahe liegende Con- sequenz der bisherigen Auseinandersetzungeu zu sein und findet auch an dem Verhalten der Fhitillaria-Anthere, soweit bekannt, keinen direeten Widerspruch. Denn unsere Beobachtung über die Permeabilität ihrer Gewebe für Luft bezieht sich nur auf Druckdifferenzen von an- nähernd einer Atmosphäre; der Versuch hat aber ausserdem ergeben, dass ein geringerer Luftdruck als dieser bereits genügt, um die Fächer einer durch Befbushinng wieder geschlossenen Anthere eben so weit zu öffnen, als dies bei frischen Staubbeuteln unter gewöhnlichen Umständen durch den Schrumpfelungsprocess g &eschieht!). Mithin überschreitet bei der Fritillaria-Anthere der zu dieser Compression nóthige Zug nicht den Betrag des Druckes, bei dem die Luftdurchlässigkeit der Wände bisher festgestellt ist. Das Gleiche gilt auch für das Sonnenrosen- und Hollundermark. Für beide Gewebe genügt, wie ich neuerdings 1) Vergl diese Ber. 1900, S. 982. Dass die Quer- und Längseontraetion der Sanzen Anthere bei dem erwähnten Versuche erheblich hinter derjenigen zurück- blieb, die von der Schru mpfelung bewirkt wird, widersprieht dem nicht; denn die luftverdünnten Zellräume pu geprüften Antheren enthielten ja bereits geo Mengen von Wass ser, die eine deo Compression, wie sie an wasserleeren Zellen ` möglich ist, verhindern konnten 392 C. STEINBRINCK: bezüglich des letzteren wenigstens einige Male habe feststellen kónnen, ebenfalls der Atmosphärendruck, um die bei der Schrumpfelung stattfindende Compression hervorzubringen. Wie steht es aber in dieser Hinsicht mit erheblich diekwandigeren Geweben, z. B. mit den sogenannten Bank- und Stuhlzellen der Clematis-, Magnolia- und anderen Antheren? Bedarf es auch bei ihnen zu den beim Schrumpfeln vorkommenden Formänderungen und Dimensionsverringerungen keines höheren Druckes als einer Atmosphäre, oder schliessen ihre Mem- branen auch bei den etwa erforderlichen höheren Drucken noch luftdicht? Wer diese Fragen für überflüssig hält, da sich die Bejahung des oben (S. 391) gesperrt gedruckten Satzes von selbst verstehe, der wird sich dadurch vielleicht wider Erwarten in die Lage versetzt sehen, auch ein Urtheil über die physikalische Möglichkeit der ur- sprünglichen Saftsteigetheorie ASKENASY’s zu fällen. Bekanntlich hat ASKENASY zugestanden, dass die Gegenwart von Luftblasen in den Leitungsbahnen seiner Theorie Schwierigkeiten be- reitet, da diese Blasen den Zusammenhang der Wasserfäden unter- brechen, die anderenfalls vom Boden bis zum Gipfel eines hohen Baumes, ebenso wie die Quecksilbersäule im Triehterrohr, durch die Transpiration als Ganzes emporgehoben werden würden. Stellen wir uns aber, um dieser thatsächlichen Schwierigkeit aus dem Wege zu gehen, die Leitungsbahnen eines etwa 20 m hohen lebenden Baumes für den Moment einmal wirklich ganz blasenfrei und wassererfüllt vor, so würde auf Grund der Untersuchungen VON HOÓHNEL's') und STRASBURGER's?) die Bejahung des erwähnten Satzes sofort das Auf- treten solcher Blasen am Gipfel der Leitungsbahnen und damit den Stillstand der Aufwärtsbewegung verlangen. Die genannten Forscher haben nämlich trotz des sorgfältigen LA fach tad der Gefüsse von den Intercellularen, der sich in der Natur vorfindet, selbst bei Drucken unterhalb einer Atmosphäre ein verhältnissmässig rasches Eindringen der äusseren Luft in die Gefässe der lebenden Pflanze constatirt?). Denken wir uns nun einmal den Versuch ASKENASY's mit einem Triehterrohr wiederholt, dessen Wandung unterhalb des Trichters, statt aus Glas, aus einer festen Masse von den Eigenschaften der pflanzlichen Gefässmembran gebildet wäre und nehmen an, das Quecksilber sei in derselben etwa auf den Barometerstand gehoben. Das Gewicht des Quecksilbers würde nunmehr vermittelst der darüber 1 Beiträge zur Luft- und Saftbewegung in der Pflanze. Jahrb. für wissensch. : Bot. XI, S. 115. : prs 2) Bau und Verrichtung der Leitungsbahnen, S. 717 ff. .. 8) Vergl. z B. STRASBURGER, Leitungsbahnen, S. 725. 21 E, ee Ee EE b A Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. 393 befindlichen adhärirenden Wassersäule auf die Wasserpartikeln inner- halb jenes Theiles der Rohrwandung einen Zug ausüben, der einem äusseren Ueberdruck von einer vollen Atmosphäre gleichkäme. Die äussere Luft müsste also in die Gefässe mindestens so rasch eintreten wie bei den Versuchen VON HÖHNEL’s und STRASBURGER’s, die meist mit Drucken gearbeitet haben, die nicht ganz an den von einer Atmosphäre heranreichten. Es müsste also auch diesmal eine Unterbrechung des Systems am Gipfel der Röhre stattfinden, ebenso wie ASKENASY es fand, wenn die Gipskappe nicht mehr dicht schloss. Dieses Verhalten würde sich aber nicht ändern, wenn man bei entsprechender Verlängerung des Rohres das Quecksilber durch Wasser ersetzte und das gleiche Gewicht des letzteren statt des Metallgewichts ziehend wirken liesse. Demnach gälte dasselbe auch für die lebenden Pflanzen. Es dürfte also wohl angezeigt sei, die angeregte Frage nach der entscheidenden Wirkung des Luftdurchlässigkeitsgrades noch genauer zu prüfen. III. Ueber gesteigerte Dampfbildung als Hemmniss des Schrumpfelns. Wir gehen nunmehr zu den anderen Ursachen über, die der Schrumpfelung eine Grenze setzen, kehren aber zweckmässiger Weise vorher nochmals zu den Formeln von NERNST und REINGANUM zurück. Sie besagen nicht nur, dass durch die Verdunstung eine Arbeitsleistung erzielt werden kann, die sich durch den Hub einer Quecksilbersäule von vielen Metern Länge veranschaulichen lässt, sondern auch umgekehrt, dass die Dampfbildung durch den Zug einer, diesen Formeln entsprechenden Quecksilbersäule gänzlich sistirt werden würde‘). Dem entsprechend verlangt die Theorie, dass auch beim Schrumpfeln die Verdunstung des Wassers durch den Widerstand der contrahirten Zellmembranen zwar nicht verhindert, aber doch diesem entsprechend herabgesetzt wird. Es ist ja auch ohne Rechnung verständlich, dass es eines grösseren Energie- aufwandes, also einer beträchtlicheren Wärmezufuhr aus der Um- gebung bedarf, wenn, wie bei ASKENASY’s Versuch, zugleich Queck- silber gehoben oder wie beim Schrumpfeln die Biegungsfestigkeit der Wände überwunden werden muss, als wenn die Energie bloss zur Verwandlung der Wassertheilchen in Dampfform verwendet zu werden braucht. Hierdurch wird u. a. verständlich, warum der Dörrprocess des Obstes und Gemüses ein verhältnissmässig langwieriger ist. In einem D Vergl. NEnwsr, Theoretische Chemie. 1900, S. 166. x = ius SI E 394 C. STEINBRINCK : Fachschriftehen von ED. LUCAs, Director eines pomologischen In- stituts, finde ich hierzu die Angabe‘): „Die in Dampf weichgekochten Früchte, deren Zellen bei diesem Verfahren grossentheils zerrissen sind, dörren sich weit schneller und leichter, als die vorher nicht so behandelten Früchte“. Man kann sich übrigens auch an gleich grossen Proben von Markgeweben, von denen bei gewöhnlicher Temperatur die eine schrumpfelt, die andere formbeständig bleibt, überzeugen, wie viel länger die Austrocknung im ersteren Falle dauert. Das hartnäckige Festhalten der Flüssigkeit an ihrem Aggregat- zustande trat mir am auffälligsten bei einigen Versuchen entgegen, die ich, um die Verdampfung möglichst zu erleichtern, bei höherer "élaperatur anstellte. Ich brachte zum Beispiel kleine Prismen von todtem Sonnenrosenmark, die ich erst mit Wasser völlig erfüllt und bei denen ich dann is Wasser durch wasserfreien Alkohol völlig verdrängt hatte, in ein Wasserbad von 60° oder 70° und zuletzt 90°, in der Erwartung, dass der Alkohol bei einer solchen, seinem Siede- punkt nahen oder ihn übersteigenden Temperatur gleichsam zu rasch verdampfen würde, um vorher Zeit zu finden, die Membranen der Zellen zu zerknittern. Hatte ich doch bei Antheren von Fritillaria imperialis und Lilium candidum wiederholt beobachtet, dass ihre mit Alkohol durehtrünkten Gewebe sogar bei gewöhnlicher Temperatur das Schrumpfeln unterliessen. Aber auch bei den oben angegebenen Temperaturen schrumpfelten jene Sonnenrosenmarkstücke in un- verringertem Masse. Ich brachte andere Stücke desselben Markes nach gleieher Behandlung in ein Luftbad von 155?. Auch diesmal trat noch starkes Schrumpfeln ein. Ebenso contrahirten sich wasser- gesättigte Fritillaria-Antheren in nicht geringerem Masse wie bei ge- wöhnlicher 2 als ich von 60°, 70°, 90° im Wasserbade zu 180°, 200°, 230°, 255° im Luftbade aufstieg. Selbst in eine direct über der Dad us EER Silberschale Mere oder auf ein roth- glühendes Platinblech gelegt, schrumpfelten sie in demselben Masse wie gewöhnlich. Allerdings erhielt ich trockene Antheren von der doppelten Länge der natürlichen, als ich sie wassergesättigt auf einen Objectträger legte, der durch eine Spiritusflamme erhitzt war, und die scharfe Erhitzung fortsetzte. Offenbar spielt bei diesen Ergebnissen nicht bloss der hemmende Zug der Membranen, sondern weit mehr noch das geringe Wärme- leitungsvermögen der Flüssigkeiten eine Rolle. In Folge dessen ge- langten diese kaum oder nicht entfernt auf die Temperatur des um- nden Raumes. Eine allzu plötzliche Dampfbildung, welche die Continuität des Systems hätte aufheben könner, wurde daher ver- 1) Kurze Anleitung zum Obstdórren. 4. Auflage. Stuttgart, 1873, S. 28. Ueber die Grenzen des Schrumpfelns. 395 mieden. In anderen Fällen scheint aber durch erhöhte Tem- peratur oder sonstige Umstände momentan eine so reich- liche Dampfbildung hervorgerufen zu werden, dass die Schrumpfelung gänzlich unterbleibt oder doch stark herab- gesetzt wird, ohne dass die Zellen zerrissen werden. Dass die Zellen dabei wirklich intact geblieben sind, lässt sich dadurch erweisen, dass man die Gewebe nach erneuter Injeetion mit Wasser nochmals bei gewöhnlicher Temperatur in freier Luft trocknet und ihr unvermindertes Schrumpfeln constatirt. Man wird also in diesen Fällen wohl annehmen müssen, dass durch den überaus raschen Uebergang der in und an den Membranen gelegenen Wassertheilchen in Dampfform der feste Zusammenhang der Flüssigkeit mit der Wand, der zur Ausübung der gewöhnlichen Zugwirkung nöthig ist, unterbrochen wird. Hierher gehört z. B. die bereits oben erwähnte, nicht selten zu beobachtende Formbeständig- keit von Antheren, die nach längerem Liegen in wasserfreiem Alkohol bei gewöhnlicher Temperatur in freier Luft ausgetrocknet werden. Meist bedarf es aber zur genügenden Beschleunigung der Verdampfung besonderer Hülfsmittel. Als solche bieten sich ausser dem Ersatz des Wassers durch absoluten Alkohol oder durch eine andere Flüssig- keit von niederem Siedepunkt und ausser der Anwendung höherer Temperaturen die starke Verkleinerung der Probestücke und die Uebertragung der Proben in den trockenen ,luftleeren* Raum dar. Namentlich bei der Combination von mehreren dieser Mittel ist es mir nun, wie ich zum Theil schon früher mitgetheilt habe, thatsächlich gelungen, die Schrumpfelung mit Sicherheit ganz zu unterdrücken. So erwiesen sich alkoholdurehtränkte Antheren von Fritillaria imperialis und Lilium candidum beim Austrocknen in der Luftleere und im Wasserbade von 90°, auch Amaryllis-Antheren als durchaus formbeständig. Dasselbe Resultat erhielt ich einmal mit Fritillaria (Alkoholanthere) bei 76°, während ein andermal Alkohol-Staubbeutel derselben drei genannten Pflanzen selbst bei 70° ebenso stark schrumpfelten, wie die natürlichen, in der Blüthe belassenen. Kleinere Stücke von Crocus-, Fritillaria-, Lilium- und Liriodendron- Antheren stellten auch im wasserdurchtränkten Zustande ihr Schrumpfeln völlig ein, wenn sie in unserem früher mehrfach er- wähnten Apparate der plötzlichen vollen Wirkung der Luftleere aus- gesetzt wurden. Von sachverständiger Seite ist mir ferner die Ver- muthung bestätigt worden, dass die Volumverringerung auch bei Dörrobst, wenn man es bei erhöhter Temperatur troeknet, geringer ausfällt, als wenn sich der Trockenprocess in freier Luft vollzieht. Ich selbst habe hierüber noch keine entscheidenden Versuche an- gestellt. Jedoch spricht dafür das Ergebniss einer Beobachtung, als ich käufliche Aepfelschnitze und Feigen erst im Wasser wieder nach dem LEE Se ganz EE kleiner ne E? sie anfänglich gewesen waren und hatten einen hohen Härtegrad erlangt. Die is des Dörrprocesses scheint zum Theil seiner wissen- schaftlichen Ergründung vorausgeeilt zu sein. Vielleicht tragen diese dazu bei, ein besseres Verständniss desselben anzubahnen. JS Berichte d. Deutschen Bot. Geselisch. Bd. AA Geo D D E 5 53 Le Es wird gebeten, alle wen ee ir Zusendungen mit genauer Angabe der Adresse des Absenders en Vorsitzenden der wissenschaftliehen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, "Herrn Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin W., Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen Ce finden mit Ausnahme ef Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s ART" Sämmtliche Mittheilungen f für die Berichte müssen spätestens acht Tage vor der Sitzung, für welche sie Tee sind, dem Vorsitzenden vollständig druckreif im Manuscript — afeln genau im Format (12/18 cm) — ein- gereicht werden. Die Mittheilungen sollen der Regel nach den Umfang von 8 Druckseiten nicht Bone bits (Reglement $ 19.) Die Aufnahme von Mittheilungen, welche icht correctem Deutsch abgefasst sind, muss wegen der araus entstehenden Unzutráglichkeiten beanstandet werden. Die Beanstandung betrifft auch Arbeiten, welche Dia agnosen in nicht correctem Latein enthalten. Es beten, im Manuseript nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe des selben die Anzahl der gewünschten Sonderabdrücke anzugeben. Die Verantwortlichkeit für ihre Mittheilungen tragen die Verfasser selbst. Alle auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correeturen ete. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr.35, II. Ein directer Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen ge Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die Tea al- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. Für die termi es Sitzunge n in Berlin: Engler, V orsitzender; Knyl, ee Stellvertr eter; Wittmack, zweiter Stellvertreter ; Kohne, zweiter Schrift- rban, Arte Schriftführe Schatzmeister O. Mü Redactions-Commission: Winzer, Köhne, Urban, eege Magnus, Rein- e Commission für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, hube. Geschäftsführender Secretär: C. Müller. n an rm Köthener dA Dt, erbeten. Der Beitrag Sexe? für Geteste Ser Au » 20, für auswärtige ordentliche Mk. 15, für alle ausserordentlichen Mit- glieder Mk. 10. Alle event. Reclamationen, = Versendung der Berichte und Sonder- abdrücke tue sind inne eem sechs Mon Peel Abschluss des betreffenden zd qid rm Sonderabdrücke aus unseren Berichten unterliegen folgenden Bestimmungen: 1. Jeder Autor erhält 50 Sonderabdrücke mit Umschlag brochirt kostenfrei geliefert. ps . Für Mehrabzüge wird, sofern die Bestellung der Ueberzahl vor der i eese erfolgt, ige 1. für jeden verwandten Bogen Papier zum Text 2 Pfennige 4s 2. für jede schwarze Tafel einfachen Formats. 5 „ 3. bei mehrfarbigen Tafeln für pu Farbe Los Tafel mehr . . KE 4. bei Doppeltafeln pro Tafel d: £c. F 5. Buchbinderlohn für j jeden Abdruck e S 1 6. für jeden ... f. für einen besonderen Titel auf dem Umschlage, 0 falls ein solcher gew wird . EN welche durch 5 nicht theilbar sind, werden Ww Et oben. uti 5 b pvXD—r—SPTWW MN "^ vmm vt 8 "ST -———rn wow siet 3 E Modelle yem | und zwar E rare Blüten- und Frucht-Modelle, J en lle, den Entwickelungsgang von Cryptogzamen darstellend, ferner |i | J E dee niu. dii stili and ae Darstellungen von Blütenständen und Modelle zur Erläuter rung der a ellungslehre für den allgemeinen und höheren Unterrieht in der Botanik [ R. Brendel, (mai hei Berlin, Bech: Dë a? | Preisverzeichnisse gratis und franco. | dr Ce mit der Staats- RI ET fiiere ee Ang Audi iium Ab VE EEE WED Ef ee din. —! ww ue Ness cipes um, P hada Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine Mikroskope und photogr. Objektive, ACONES neue Baryt-Aplanate. | — Preislisten versende gratis und franco. === C. B. Hö )hne, 139, vein m 440. Fachmann der Drahtzaun-Industrie. LM nz: ——— >| Pie Villen-Kolonie Grunewald bei Berlin und seine Vororte. A| Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, W bessere Drahtgitterzäune für Villen. Lawn-tennis-Plätze 3 in Holz- und Eisenkonstruktion. Prospekte kostenlos und portofrei. D EE Lade id Prinzenstrasse 101. « BERLIN S. « Prinzenstrasse 101. Lithographische Anstalt ` pP... .. MUN B un E Eu ZE ©: a na ER web CH zB SS £5 ün ün ua + e t- e + as e E [77 Na 2 a ie e ER = Mn "un [-] < e . © . -— = E o 7 & we Don e » UP Pr E E D = Se naturvissenschaftche, speciell E | sche und medieinische Arbeiten spect Br daholar Gebrüder - Bi Lauterbaeh, lora de Deutschen Schutz Inhaltsangabe zu Heft 9. Seite NER vom 30 November 1900... .- 22. ve 2.04 e Mittheilungen: 49. J. Palisa: Die Entwickelungsgeschiehte der Regenerations- knospen, welehe an den Grundstücken isolirter Wedel von ` Oystopteris- Arten entstehen. (Mit Tafel XIV). . . . 398 50. D. Prianischnikow: Ueber die Ausnutzung der Phosphor. = säure der sehwerlósliehen Phosphate durch höhere Pflanzen ERR 51. E. Schwabach: Bemerkungen zu den Angaben von A. p Tschirch über die Bebe in Coniferennadelt = ali . 92. C. Correns: Ueber den Einfluss der Zahl der zur Be- = stüubung verwendeten Pollenkórner auf die Nachkommen- id schaft . EE EE ax 58. Hugo de Vise: Ueber erbungleiche een (Vor- T i läufige Mittheilung) 45.008 "Bé F. Noll: Veber die ER por Bean GE nebst Bemerkungen über ihren zelligen Aufbau (Energiden) 444 — — - * 55. P. Magnus: Ubat die auf alpinen Puccinien aus der Sectio — e Aurieulastrum auftretenden Uredineen. (Mit Tafel XV) - 451 —. Freitag, den 28. Desember 1900, : ` Abends - Uhr, eben? aen 5. Sitzung vom 30. November 1900. 391: Sitzung vom 30. November 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. Als ordentliche Mitglieder sind vorgeschlagen die Herren: Fedde, Dr. Friedrich, in Tarnowitz (durch A. ENGLER und F. PAX). Grosser, Dr. Wilhelm, Assistent am kgl. botanischen Garten in Breslau (dureh A. ENGLER und F. PAX), London, S., in Breslau, Kronprinzenstr. 73 (durch A. ENGLER und . PAX), Miehe, Dr. Hugo, Assistent am botanischen Institut in Leipzig, Elisen- strasse 19, III (durch W. PFEFFER und P. KLEMM). Die Gesellschaft beklagt den Verlust ihres ordentlichen Mit- gliedes des Herrn Privatdocenten Dr. R. Hegler in Rostock. Derselbe verstarb nach längerem Leiden am 27. Sep- tember 1900 zu Stuttgart. Der Gesellschaft wird bekannt gegeben, dass die Wahl des Präsi- denten, seines Stellvertreters und eines correspondirenden Mitgliedes naeh $ 20 der Statuten stattgefunden hat. Das Ergebniss der Zettel- abstimmung ist das folgende: Zum Präsidenten ist gewählt Herr 8. SCHWENDENER mit 182 von 198 eingegangenen Stimmen. Zum Stellvertreter desselben ist Herr STAHL-Jena gewühlt mit 119 von 196 eingegangenen Stimmen. Zum eorrespondirenden Mitgliede ist Herr KORSHINSKI in St. Petersburg mit 189 Stimmen gewählt. Herr KIENITZ- GERLOFF Wen unter Vorlegung von Zeich- nungen seine neuesten Untersuchungen über Plasmaverbindungen bei den Zellkryptogamen. Danach kommen bei den meisten Laub- und Lebermoosen sehr schöne Plasmaverbindungen zwischen allen Zellen Vor. Auch bei Pilzen und Flechten sind solehe Verbindungen nicht ausgeschlossen, es ist hier aber nicht ganz sicher, ob nicht doch eine ganz feine Haut als trennende Schicht noch vorhanden ist. Ber, der deutschen bot. Gesellsch, XVIII. 28 398 J. PALISA: Mittheilungen. 49. J. Palisa: Die Entwickelungsgeschichte der Regenera- tionsknospen, welche an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris-Arten entstehen. Mit Tafel XIV. Eingegangen am 1. November 1900. In der älteren Litteratur wird mehrfach der Regenerationsfähig- keit von Farnwedeln Erwähnung gethan. Am bekanntesten ist sie von kleinen Abschnitten der Stipulen bei den Marattiaceen, über die KARSTEN und HOFMEISTER berichten; der letztere beobachtete sie auch an abgerissenen Wedelstielen von Asplenium Filiz femina, jà KARSTEN schreibt fast jedem Farnblatt die Fähigkeit der Knospen- bildung zu, ohne jedoch dafür Belege zu bringen. Da sich seine Be- merkung zudem in einer Abhandlung über die Palmen befindet gerieth sie in Vergessenheit, wie auch die anderen zerstreut vorkom- menden Angaben übersehen wurden. So wuchs die allgemeine An- schauung heraus, dass aus abgetrennten Blättern der Farne sich keine neuen Pflanzen bildeten'). Mein verehrter Lehrer Herr Professor HEINRICHER hat die Re- generationsfähigkeit für mehrere Cystopteris- Arten nachgewiesen. Bei einer Studie „Ueber die Widerstandsfähigkeit der Adventiv- knospen von Cystopteris bulbifera gegen das Austroeknen“?) fand er, dass häufig erst nach Monaten ein Pflänzchen auch aus soleben Bul- billen heranwächst, deren grösster Theil der Fäulniss schon anheim- gefallen, während nur ein kleiner Rest lebenden Gewebes noch vor- handen war. Dadurch auf die Vermuthung gebracht, dass nicht immer der primäre Vegetationspunkt der Bulbille, sondern neu gebildete es seien, aus denen die Pflänzchen entstehen, stellte er in diet Rich- T E. ne Nachträge zu meiner Studie über die Regenerationsfähigkeit der Cystopteris-Arten. Berichte der Deutschen Botan. Ges., Jahrg. 1900, Bd. XVIII, S. 109; Vergl. die Zusammenstellung der Angaben aus der älteren Litteratur bei demselben: Ueber die Regenerationsfähigkeit der Adventivknospen von Cystopter is EI. (L.) und der Cystopteris-Arten überhaupt. Festschrift für SCHWENDENER, 2) Berichte der Deutschen Botan. Ges., Jahrg. 1896, Bd. XIV, S. 242. SUUS T ET EDI E Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 399 tung Versuche an. Er löste die schuppenartigen Niederblätter von den Bulbillen ab und sah in der That an der Basis vieler derselben unter günstigen Vegetationsbedingungen Knospen entspringen, welche zu neuen Pflänzchen heranwuchsen. Diese Versuche dehnte er auch auf die Basaltheile gewöhnlicher Wedel anderer Cystopteris-Arten aus und kam zu gleichem Resultate bei Cystopteris montana, C. fragilis und C. alpina; an den Laubwedeln von C. bulbifera dagegen gelang der Versuch nur unter besonderen Bedingungen!) Hierbei und bei späteren Versuchen gelangte er unter anderem zu folgendem Ergeb- nisse: ,Die Knospen kommen mehr oder minder in den untersten Partien der Wedelbasen stets auf ihrer Oberseite zur Entwickelung. Meist entwickeln sie sich mehr den Flanken genähert und vorwiegend entweder nur in Einzahl oder in Zweizahl (dann auf jeder Flanke eine). Doch ist die Zahl der Knospen .... wie auch ihr Ort nicht so streng begrenzt“ °’). Nun hat CORRENS?) gezeigt, dass an den Brutkörpern der Laub- moose nicht alle Zellen die Fähigkeit besitzen, ein Protonema zu bilden; vielmehr (und dies gilt für sämmtliche Brutorgane) sind es vorher bestimmte Zellen, die Nematogone, aus welchen die Protonema- fäden heranwachsen. Sie zeichnen sieh gegenüber den anderen Zellen schon im ruhenden Brutorgane durch ihren embryonalen Charakter aus, indem sie ein dichteres Plasma, kleinere Chlorophyllkórper und einen geringeren Gehalt von Reservematerial besitzen. Auch ist ihre Aussenwand von abweichender chemischer Beschaffenheit und (dadurch bedingter) abweichender Farbe, von anderer Dicke und zuweilen glatt, wenn die Aussenwände der gewöhnlichen Zellen sculp- turirt sind. Es lag daher nahe auch an den Niederblättern der Brut- knospen von rer bulbifera uud den anderen zur Regeneration geneigten Farnwedeln ähnliche, besonders charakterisirte Zellen zu vermuthen, welche den Regenerationsknospen ihren Ursprung geben, zumal sie ja auch mit Vorliebe an bestimmten Orten, den Flanken der Blattbasen, entstehen. HEINRICHER erwähnt, solche Zellen nieht beobachtet zu haben, weist ihr Vorhandensein aber nicht mit Be- stimmtheit zurück. Entwickelungsgeschichtlich nämlich hat HEINRICHER die Regene- rationsknospen nicht untersucht; bei seinen Untersuchungen hatte er hauptsächlich die Constatirung der Regenerationsfähigkeit im Auge. Er war der Ansicht, dass die Knospen aus einzelnen Oberflüchen- —— 1) HEINRICHER, Regenerationsfähigkeit der Mn S. 157. 2) Derselbe, Nachträge über die Regenerationsfähigkeit, S. 3) CORRENS, Vorläufige Uebersicht über die ecco der Laubmoose "eid Brutorgane. Berichte der Deutschen Botan. Ges, Jahrg. 1897, Bd. XV, 8. 28* 400 J. PALISA: zellen hervorgehen‘), dass also ihre Anlage im Wesentlichen so ver- laufe, wie die der Adventivknospen jener Farne, welche solche regel- mässig bilden. Hier wurde von ihm zunächst für Asplenium bulbi- ferum festgestellt, dass „die Adventivknospen auf der Wedelspreite aus einer einzigen Obérflichenzello hervorgehen, die unmittelbar zur Bildung einer dreiseitigen Scheitelzelle schreitet*?). Dieses Resultat wurde späterhin von ROSTOWZEW D für die Anlage der Brutknospen von Cystopteris bulbifera bestätigt. Professor HEINRICHER hat mir die Untersuchung der beiden vor- liegenden Fragen übertragen. Während der ganzen Arbeit unter- stützte er mich mit seinem Rathe, ich spreche ihm hierfür meinen innigsten Dank aus. (as den ersten Fragepunkt, die Existenz prüformirter Zellen anbelangt, so kann ich nur bestätigen, was schon HEINRICHER an- giebt*), der solche nicht gefunden. Hingegen hat sich seine Ver- muthung hinsichtlich der entwickelungsgeschichtlichen Frage nicht bewahrheitet. Die Regenerationsknospen gehen nicht unmittelbar aus einzelnen Oberflächenzellen hervor, sondern mehrere Epidermiszellen bilden durch Theilungen zunächst eine Wucherung, in welcher früher oder später eine oder mehrere Scheitelzellen sich constituiren?). Doch existiren Uebergünge zwischen dieser Art der Entwickelung und der Bildungsweise der EE Adventivknospen an den Wedeln. Zunächst wurde die Untersuchung an den Niederblättern der Brutknospen von Cystopteris bulbifera (L.) Bernhardi durchgeführt. Im Ganzen wurden drei Culturen angelegt, im Frühjahr 1899, im Herbst desselben Jahres und im Frühjahr 1900. Die Brutknospen wurden, wenn geschrumpft, durch Einlegen in Wasser auf ihr nor- males Volumen gebracht. Die Niederblätter wurden, meist 3 oder 4 an Zahl, von der Brutknospe abgebrochen, die Bruchfläche durch einen Schnitt knapp über der Basis geglättet, um etwaige dem Stamme angehörende Epidermiszellen zu entfernen, und auf feuchten Sand unter einer Glasglocke ausgelegt. Bei 25facher und auch schon 1) Regenerationsfühigkeit der Adventivknospen, S. 154, Fussnote. 2) HEINRICHER, Die jüngsten Stadien der Adventivknospen an der Wedelspreite von Asplenium bulbiferum. Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch., Jahrg. 1881, LXXIV. Bd. Juni-Heft. Dazu vergl. HEixRICHER, Ueber Adventivknospen an M Wedelspreite einiger ve AR der kais. Akad. der Wissensch., Jahrg. 1 LXXVIII. Bd., I. Abth., Juli-Heft. S) ROSTOWZEW, Die peas cada und die Keimung der Adventiv- knospen von Oystopteris bulbifera. Berichte der Deutschen Botan. Ges., Jahrg. 1894, Bd. XII, S. (45) 55. 4) HEINRICHER, Regenerationsfühigkeit der Adventivknospen, S. 154. 5) Erst vom Zeitpunkte der Bildung einer Scheitelzelle kann man eigentlich [ME EEN sprechen, da erst hiermit die Anlage einer neuen Pflanze gege ist. Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 401 l2facher Lupenvergrösserung lassen sich die einzelnen Epidermis- zellen unterscheiden, und nach kurzer Uebung vermag man auch sehr frühe Entwickelungsstadien zu erkennen. Die Wucherungen wurden dureh einen Fláchensehnitt unter der Lupe abgetrennt, wobei die- selbe nach Art eines Reflectors beim Laryngoskopiren am Auge be- festigt war. Die Aufhellung der in Alkohol eingelegten Objecte ge- schah mit Eau de Javelle und Kalilauge. Um das Zellnetz deutlich sichtbar zu machen, wurden hierauf die Präparate mit Hämatoxylin gefärbt, schliesslich in Glycerin eingelegt und so beobachtet. Die Wucherungen wurden zunächst von der Fläche gemustert; da sie sich aber mit dem Alter über die Blattoberfläche erheben, so mussten, um einen vollen Ueberblick über den Zelleomplex zu erhalten, die rings um die Wucherung befindlichen Epidermiszellen wegpräparirt und das Object unter dem Deekgläschen gewälzt werden. Freilich machte sich dabei der Uebelstand bemerkbar, dass besonders die älteren Zellen in Folge der Laugenbehandlung leicht aus einander fielen. Als zweites Versuchsobject dienten die Wedel von Cystopteris montana Bernhardi, welche nach den Versuchen HEINRICHER's be- sonders geneigt ist, Regenerationsknospen in kurzer Zeit zu bilden. Zu den im Frühjahre 1900 gemachten zwei Culturen wurden im hiesigen botanischen Garten ausgegrabene Rhizome benützt. .Die Methode war ganz gleich wie bei Cystopteris bulbifera, nur wurden die eingerollten Wedelspreiten amputirt, um eine raschere Regeneration an der Wedelbasis zu erzielen). Gehen wir nun auf die erste Frage ein: Existiren vorherbestimmte Zellen, denen die Regenerationsknospen entspringen? Von den über 400 ausgelegten Niederblättern von Cystopteris bulbifera zeigte un- gefähr die gute Hälfte Regeneration, die Herbsteultur Terkältnissnässig mehr als die Frühjahrsculturen; auch waren nicht alle Bulbillen in gleicher Weise zur Regeneration disponirt. Die Niederblütter besitzen Schuppenform, die Oberseite ist mehr flach, die untere stärker gewölbt, die Epidermiszellen poly gonal, nur an der Basis, besonders der inneren länglichen Niederblätter ge- ` streckt. Der Ort der Anlage stimmt mit den Angaben HEINRICHER’s vollkommen überein, die Wucherungen treten anfangs stets an den Flanken der Blattbasis auf. Die Form des in Thätigkeit tretenden Zellcomplexes ist variabel, vielfach rundlich, doch auch lünglieh, mit der Lüngsachse parallel zur Blattbasis. Die Umrandung ist unregel- mässig, indem hier mehr, dort weniger Zellen zu wuchern beginnen. Je längere Zeit seit dem Auslegen der Niederblätter verstreicht, desto weniger constant ist der Ort der Anlage; an Stelle der normalen mn ER . 1) Heisricner, Regenerationsfähigkeit der Adventivknospen, S. 163, Nr. 14. 402 J. PALISA: Flankenstellung entstehen sie bald mehr, bald weniger der Median- linie des Blattes genähert, wie ja auch in dem Falle, welchen HEIN- RICHER *) anführt, die median gelegene Knospe sich erst spät gezeigt hatte. Ebenso nimmt mit dem späteren Auftreten die Grösse der Wucherungen ab. Dagegen finden sich dieselben an mehreren Orten zugleich vor; sei es, dass die verschiedenen Wucherungen durch zwischenliegende, ruhende Zellen völlig getrennt sind, sei es, dass sie durch wuchernde Zellbrücken mit einander in Verbindung stehen; so war an einem der erst spät treibenden Niederblätter an 10 Stellen neues Leben erwacht. Was die Beziehungen der Wucherungen zur Blattbasis anbelangt, so fand HEINRICHER?), dass bei quer durchgeführter Zweitheilung des Niederblattes nur die basalen Hälften Regenerationsknospen ent- stehen lassen, aber nicht die spitzensichtigen. Auch in den vor- liegenden Versuchen zeigte sich, dass die Regenerationsfähigkeit mit der Entfernung von der Basis rasch abnimmt. In den allermeisten Fällen sind es die der Schnittfläche zunächst liegenden unversehrten Zellen, welche auch zunächst in Thätigkeit treten. Ueber das unterste Viertel der Längsachse des Blattes geht die Wucherung kaum hinaus. ie Neigung zur Regeneration ist also an den Flanken der Blattbasis am grössten, sie nimmt gegen die Medianlinie und noch rascher mit der Batfernumg von der Blattbasis a Anatomisch zeichnen sich die Eorderiisnelleni an der Basis mit Ausnahme der schon erwähnten länglicheren Form in keiner Weise vor den übrigen Zellen aus, ebenso wenig lässt sich ein Unterschied zwischen den einzelnen basalen Zellen selbst eonstatiren. Aus diesem negativen anatomischen Befunde, aus dem Wechsel des Ortes der Knospenanlage, aus dem Umstande, dass mehrere neben einander liegende Zellen in Wucherung eintreten, geht hervor, dass es keine vorher bestimmten Epidermiszellen giebt, aus welchen die Knospen hervorgehen. Vielmehr besitzen alle an der Blattbasis gelegenen Epidermiszellen die Fähigkeit, neue Pflanzen zu erzeugen. Dafür spricht auch die Thatsache, dass, wenn von einem Niederblatte die Wucherung durch einen Schnitt entfernt worden war, häufig an den Sohnitträndern neue Wucherungen auftraten. Von Cystopteris montana wurden in beiden Culturen ungefähr je 30 Wedel ausgelegt. Die erste Cultur bestand zur Hälfte aus alten, vorjührigen Wadelu, zur Hälfte aus jungen, die zweite Cultur bloss aus jungen Wedeln. An den alten war nur noch die Basis erhalten, wenige von ihnen brachten es zu Wucherungen, die aber nach einiger =: 1) HEINRICHER, Nachträge, S. . 9) HEINRICHER, eeh der Adventivknospen, S. 162, Nr. 3. Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 403 Zeit eingingen. Alle folgenden Angaben beziehen sich daher nur auf junge Wedel. Die jungen Wedel der ersten Cultur zeigten zur Hälfte Neubildungen, die anderen verwesten, während bei der zweiten Cultur fast sümmtliehe Wedel austrieben. Dieses verschiedene Resultat mochte wohl darin seinen Grund haben, dass für die erste Cultur das Rhizom ausgegraben, in Sand gelegt und dureh Einstellen in's Warmhaus zum Austreiben der Wedel veranlasst wurde, hingegen bei der zweiten, sechs Wochen später angelegten Cultur im freien unter natürlichen Verhältnissen gewachsene Wedel verwendet werden konnten. Die ausgelegten Grundstücke der Wedel waren 1—3 cm lang, von frischer, grüner Farbe; die Epidermiszellen je nach dem Alter mehr weniger gestreckt. Im Ganzen wurde ein ganz ähnliches Resultat erzielt wie mit den Niederblättern der Bulbillen von Cysto- pteris bulbifera. Abweichend ist hier, dass die Form der flanken- ständigen Wucherungen parallel der Wedelachse gestreckt ist. Ferner sind die wuchernden Zelleomplexe viel grösser, so dass sie bei beiderseitigem Auftreten in einigen Fällen an der Basis zusammen- flossen und eine einzige, grosse zweilappige Wucherung ausmachten. Endlich tritt hier die Erscheinung noch deutlicher auf, dass die später auftretenden Wucherungen nieht mehr so an die Flanken der Wedelbasis gebunden sind, besonders entfernen sie sich weit von der Blattbasis (in einem Falle bis auf die obere Hälfte des Wedelstieles). Ebenso erscheinen auch hier sehr leicht nach Entfernung einer Wucherung durch einen Schnitt abermals Neubildungen an den Schnitträndern. Da sich schliesslich keine besonders gekennzeichneten Epidermis- zellen nachweisen lassen, so gilt auch hier: Alle an der Oberseite der Wedelbasis von Cystopteris montana befindlichen Epidermiszellen besitzen die Fähigkeit in Wucherung überzugehen und Regenerations- knospen zu bilden; die Regenerationsfühigkeit erstreckt sich hier viel weiter apicalwürts als bei C. bulbifera. Die zweite Frage betrifft die näheren Vorgänge bei der Ent- wiekelungsgeschichte der Regenerationsknospen. Die ersten Wuche- rungen von Cystopteris bulbifera erschienen bei den Frühjahrsculturen 3 Wochen nach dem Ansetzen, ihre grösste Zahl 4—5 Wochen, doch kamen einzelne aueh noch nach Monaten zum Vorschein; früher traten sie bei der Herbsteultur auf, acht Tage nach dem Auslegen wurden bereits 15 Wucherungen beobachtet und dureh mehr als Zwei Monate kamen noch neue Wucherungen nach. Was man zuerst mit der Lupe sieht, ist, dass der Glanz mehrerer Epidermiszellen ihrer Umgebung gegenüber erhóht ist. Während die ruhenden Epidermiszellen dunkelbraun bis schwarz erscheinen, gewinnen die wuchernden Zellen eine saftig grüne Farbe; sie nehmen 404 : J. PALISA: an Volumen zu, so dass sie sich über die Umgebung erheben und einen leichten Höcker bilden. Am frischen Flächenschnitt erscheinen die ruhenden Epidermiszellen grünlichbraun und wegen ihres geringeren Zellinhaltes hell, die im Wachsthum begriffenen Zellen dagegegen leb- haft grün und wegen ihres reichen Plasmagehaltes dunkel. Bei hin- reichend dünnen Sehnitten sieht man auch schon die älteren Theilungs- wünde, die jüngeren aber werden erst nach Zerstórung des Inhaltes sichtbar. Man sieht dann eine mehr minder grosse Gruppe von Epidermis- zellen, in welchen die Theilungen weiter vorangeschritten sind (Fig. 2a). Die ursprünglichen Epidermiszellen sind ganz deutlich an den starken Wänden kenntlich, zwischen denen sich die jüngeren Theilungswände ausspannen. Es sind das diejenigen Zellen, deren neue Thätigkeit an den oben beschriebenen Eigenschaften schon am lebenden Blatt mit der Lupe erkannt wird. Ihr Zellnetz ist bei ober- flächlicher Einstellung derber und weitlumiger, bei tiefer Einstellung zartwandig und engmaschig. Es kommt dies dadurch zu Stande, dass sich die Tochterzellen senkrecht zur Blattoberfläche strecken, oben breiter werden und sich hier weniger rasch theilen als in der Tiefe. An diese erste Gruppe von Epidermiszellen schliessen sich andere an (b), die sich gerade in den ersten Theilungen befinden. Die erste Wand verläuft nach dem gewöhnlichen Theilungsgesetz im kürzesten Durchmesser, also quer zur länglichen Zelle, oder es bilden sich zwei Querwände, wodurch die Epidermiszelle in drei Tochter- zellen getheilt wird. Bisher zeichnet sich in der grossen Mehrzahl der Fälle keine Zelle besonders aus; trotz genauen Absuchens der Wucherung konnte keine Andeutung einer Scheitelzelle gefunden werden. In manchen Fällen aber fiel eine oder auch eine zweite Zelle durch eine der- artige Anordnung der Theilungswände auf (Fig. 9, v), die ganz an die ersten Theilungswände erinnerte, durch welche die Scheitelzelle der Adventivknospen von Asplenium bulbiferum constituirt wird"). Der Zelleomplex hebt sich durch fortschreitendes Wachsthum über die Umgebung mehr und mehr empor, nimmt halbkugelfórmige Gestalt an, schliesslich wird die ganze Wucherung knopftórmig und sitzt gleichsam mit einem dicken Stiel dem Niederblatte auf. Die Oberfläche ist höckerig und sieht unter der Lupe einem Blumenkohl- kopf nicht unähnlich aus, indem die aus je einer Mutterepidermis- zelle entstandenen Zellgruppen sich hervorwölben und kleinere 'seeundäre Höcker bilden, welche der Wucherung aufsitzen (Fig. 4). Zwischen diesen Höckern kann man noch die "Zellwànde der ur- . sprünglichen Epidermiszellen erkennen. Se D SE Die SE Stadien der Adventivknospen. Fig. 2, 5. | | | | | DEM M e 777 1 2 LL LLL NU Ba A ea a "er Se Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 405 In der Wucherung constituirt sich die Scheitelzelle, und von nun an geht das Wachsthum hauptsächlich auf diese Zelle über. Der Vegetationspunkt charakterisirt sich wie gewöhnlich durch reichen Zellinhalt und kleine zartwandige Zellen, wogegen die anderen ober- flächlich gelegenen Zellen grösser, derbwandiger und etwas blasen- förmig vorgetrieben sind. Der Zeitpunkt der Scheitelzellenbildung variirt sehr. Es kann bereits, wie schon bemerkt, in den ersten Theilungen der Epidermis- zele zur Constituirung der Scheitelzelle kommen (Fig. 9), aber auch sehr spät, wo das Wachsthum der Wucherung schon zum Stillstand gekommen ist. Vielfach sieht man dann von einem Punkte der Wucherung, deren Oberfläche schon braun und krümelig geworden ist, einen grünen Höcker sich vorschieben (Fig. 12), der sich rasch verlängert, Wedel treibt und sich binnen Kurzem zu einem ansehnlichen Pflänzchen entwickelt. Auf der Wucherung bilden sich zahlreiche Schleimhaare. Sie treten frühzeitig auf und zwar in der Weise wie sie ROSTOWZEW') beschreibt. Nor der Constituirung der Scheitelzelle sind die Paleae richtungslos, nach Bildung derselben aber sind alle in der Umgebung der Scheitelzelle gelegenen gegen sie hingerichtet, wobei sie sich schützend über den Vegetationspunkt hinüberwölben. Einige kleine Abänderungen in den geschilderten Entwickelungs- vorgängen zeigen sich bei denjenigen Wucherungen, welche erst längere Zeit nach dem Ansetzen der Cultur zum Vorschein kommen. Abgesehen von der schon erwähnten Inconstanz des Ortes, werden die in Thätigkeit tretenden Zelleomplexe immer kleiner; es lässt sich dies auf eine allmähliche Herabminderung der Lebensenergie im Niederblatte zurückführen. Da die einzelnen Epidermiszellen in Folge ihrer geringen Anzahl mehr Raum zur Entwickelung haben, so wölben sie sich blasenförmig vor und platten sich an einander stossend theil- weise ab (Fig. 5); in ihnen tritt reichliche Theilung ein. Bei tiefer Einstellung sieht man auch hier an aufgehellten Objeeten die ur- sprünglichen derben Wände der zu jeder Zellgruppe gehörigen Epi- dermismutterzelle. Eine Scheitelzelle wird meist bald gebildet; in dem in Figur 1 abgebildeten Falle trennte die erste Wand den unteren Höcker (h) ab, aus welchem eine Palea hervorkommt und sich gegen die Scheitelzelle hinwólbt; aber schon in den folgenden Theilungen wurde die Scheitelzelle (v) gebildet, beim Wälzen des Präparates konnte man nämlich die ältesten Segmentwände durch den ganzen Höcker durchgreifen sehen. Aus der Scheitelzelle wächst die junge Pflanze in derselben Weise hervor, wie sie sich aus dem Scheitelpunkte einer Brutknospe 1) Rostowzew, Die Entwickelungsgeschichte der Adventivknospen, S. (49). 406 J. PALISA: entwiekelt; aus den Segmenten bilden sich die Wedel, aus der Rück- seite der Wedelstielbasen sprossen die Wurzeln hervor. HEINRICHER bemerkt in seinen Nachtrügen zur Regenerations- fähigkeit der Cystopteris-Arten (S. 119), dass die Zahl der Knospen nieht begrenzt sei; so beobachtete er an einem Wedel von Cystopteris alpina 3, an einem solehen von C. fragilis 4 Knospen; auch spricht er die Vermuthung aus, dass das, was uns eventuell als eine flanken- stándige Regenerationsknospe erscheint und sich anscheinend zu einem Pflänzchen entwickelt, in der That mehrere Anlagen und mehrere Pflänzehen seien. Diese Vermuthung hat sich an den Niederblättern von C. bulbifera als richtig erwiesen; in der That entstehen öfter aus einer Wucherung mehrere Knospen. In dem in Fig. 3 wieder- gegebenen Präparate sind die beiden Höcker aus zwei unmittelbar neben einander gelegenen Epidermiszellen hervorgegangen, an jedem derselben wurde die dreiseitige Seheitelzelle constatirt. Es können sich auch noch mehr Knospen bilden und zu Pflänzchen auswachsen. Aus einer an der Flanke gelegenen, älteren Wucherung waren zahl- reiche Wedel hervorgesprossen, die durch ihre Kleinheit auffielen. Bei der Präparation wurden 5 Vegetationspunkte nachgewiesen, deren jeder bereits mehrere Wedel getrieben hatte. Sie dürften alle un- gefähr gleichzeitig entstanden sein, da nur zwei etwas stärker ent- wickelt waren. Die Kleinheit der Wedel erklärt sich aus der Concurrenz. Kommt eine Epidermiszele mit der Scheitelzellbildung den anderen Epidermiszellen weit vor, so übernimmt sie die Führung; die anderen auch in Theilung begriffenen Epidermiszellen der nüchsten Umgebung bilden keine Scheitelzelle, sondern stellen sich in den Dienst des führenden Vegetationspunktes. Sie treiben dann neben anderen seitenständigen oft auch aus ihrer Mitte eine grössere Palea, die sich über die Scheitelzelle hinüberwölbt, und damit ist die Thätigkeit der Epidermiszelle erschöpft. Ja bei manchen Bildern (Fig. 13) bekam man den Eindruck, als ob selbst aus einer Scheitel- zelle eine Palea hervorwachsen würde und die Scheitelzelle damit obliterirte. Dass sämmtliche Zellen der Wucherung aus Epidermiszellen hervorgegangen sind, ersieht man an Schnitten senkrecht zur ade flüche des Niederblattes. Die Zellen der unter der Epidermis un- mittelbar befindlichen Zelllage zeigen bei Beginn der Wucherung nichts von erneuter Thätigkeit. Zur Zeit, wo aus der Wucherung eine Knospe mit angelegten Wedeln hervorgegangen ist und sich m der letzteren bereits ein Strang ausgebildet hat, zeigen aueh die unter der Wucherung zunüchst gelegenen Zellen des Mesophy lls Zelltheilungen. Die Epidermiszellen, aus welchen die Wucherung hervorgegangen ist, haben an der von der Blattfläche abgekehrten Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 407 Seite derbe Wandungen, nicht anders, als sie zwischen den anderen Zellen des Mesophylls vorhanden sind. Diese starken Wände setzen sich auch noch zwischen die Epidermiszellen gegen die Blattober- fläche zu fort, werden aber dann plötzlich zart und dünn, wo die Proliferation der Epidermiszellen beginnt. Die Entwickelungsgeschichte der Regenerationsknospen an den Basaltheilen der Wedel von Cystopteris montana gleicht in ihren Grundzügen ganz der von C. bulbifera. Die ersten, Wucherungen wurden 20 Tage nach dem Auslegen bemerkt. Gegenüber C. bulbi- fera ist das Erkennen der Anfangsstadien insofern erschwert, als bei der grünen Farbe sämmtlicher Epidermiszellen der Farbenunterschied zwischen ruhenden und thätigen Zellen wegfällt. Es bleibt als Er- kennungszeichen nur der erhöhte Glanz und dass grössere Volumen. Da diese Kennzeichen nicht so markant hervortreten, überdies auch gegen die Peripherie der Wucherung allmählich abnehmen, so ist die Grenze der Wucherung in ihren Anfangsstadien nicht genau zu erkennen. Der frische Flächenschnitt erscheint hellgrün und wegen des geringeren Zellinhaltes viel durcehsiehtiger als bei C. bulbifera; man kann schon jetzt ziemlieh gut die Theilungswünde wahrnehmen. An aufgehellten Objeeten sieht man eine grosse Zahl von Zellen in leb- hafter Theilung. Da die Zellen lang sind, so treten zuerst zwei bis vier und noch mehr quere Theilungswände auf (Fig. 6). Die Tochter- zellen theilen sich hierauf senkrecht zu den Querwänden, so dass man im Ganzen strickleiterfórmige Bilder, erhält. Sind die Zellen mehr isodiametriseh (wenn man die Basen noch nicht gestreekter 'edel verwendet) (Fig. Ta), so erfolgt die Theilung naeh ver- schiedenen Richtungen (Fig. 75) Anfangs sind alle Epidermiszellen d mehr minder gleich entwickelt, bald aber eilen mehrere derselben | mit ihrem Wachsthum voran, die anderen bleiben zurück und sistiren : ihre weiteren Theilungen. Die Oberfläche soleher Wucherungen | hat dann ein gekröseartiges Aussehen (Fig. 10). Die voraneilenden Zellen liegen regelmässig an der Flanke gegen die Blattbasis Zu, wenn die Wucherung auch sonst weiter ausgedehnt ist. In ihnen kommt es zur Constituirung einer Scheitelzelle, die dureh Abscheiden der Segmente einen zuckerhutühnliehen Höcker bildet, der lebhaft grün und reichlich mit nach der Spitze gerichteten, weissen Paleae bedeckt ist. Bezüglich der letzteren gilt das bei C. bulbifera Gesagte. Was die Zahl der aus einer Wucherung hervorspriessenden Knospen betrifft, so kommen in der Mehrzahl der Fälle aus einer zusammenhängenden Wucherung mehrere Knospen hervor; sie diver- giren nach allen Seiten, wo sich gerade der grösste Raum zur Ent- wickelung findet. An einigen Wedelbasen, an denen die Wucherung einen Taipei schmalen Streifen an der Flanke bildete, standen auch A08 J. PALISA: die Vegetationspunkte in einer der Wedelachse parallelen Reihe (Fig. 11). An einem solchen Basaltheil fanden sich an einer Seite 6 Hócker vor; an 5 derselben konnte die dreiseitige Scheitelzelle constatirt werden, der sechste ging bei der Präparation zu Grunde. Unter den Anfangs auftretenden Wucherungen boten einige ein etwas abweichendes Aussehen dar. Flankenstündig an der Basis erhob sich sehr rasch ein ziemlich scharf begrenzter Zelleomplex zur Halbkugelform (Fig. 14a und 145). Erst spät — solche Wucherungen können mehrere hundert Zellen umfassen — bildet sich gerade im Scheitel der Halbkugel die Scheitelzelle; wenigstens konnte früher keine mit Sicherheit nachgewiesen werden, obwohl die Stelle, wo sie zu suchen war, durch die von allen Seiten hingerichteten Paleae als markirt angesehen werden konnte. Die Scheitelzelle war vermuthlich in diesem Falle entweder gerade in Bildung begriffen oder durch eine Verzerrung der Wände unkenntlich gemacht worden, die in Folge zeitweiliger Sistirung ihrer Theilungen bei gleichzeitigem lebhaften Wachsthum der anderen Zellen eingetreten war. Trotz der Grösse der Wucherung war an diesen halbkugeligen Höckern nur eine Scheitelzelle zu constatiren, und es dürfte auch später keine andere gebildet worden sein. Diese Annahme ergiebt sich wohl aus der dominirenden Stellung der Scheitel- zelle und ihrem Einfluss auf die ganze Wucherung, deren sämmtliche Schleimhaare nach ihr hingerichtet waren. Epidermiszellen, welche gleich in ihren ersten Theilungen eine Scheitelzelle constituirt hätten, wie das bei C. bulbifera der Fall war, wurden nicht beobachtet, doch soll damit die Möglichkeit eines derartigen Vorkommens nicht in Abrede gestellt werden. Kurz zusammengefasst ergiebt sich aus der Untersuchung folgen- des Resultat: l. Die Regenerationsknospen von Cystopteris bulbifera und C. montana nehmen ihren Ursprung nur aus Epidermiszellen. Unter diesen giebt es keine für die Knospenbildung vorher- bestimmten Zellen, sondern alle in der Nähe der Blattbasıs auf der Oberseite befindlichen Epidermiszellen besitzen die Fähigkeit zur Regeneration. Bei C. montana erstreckt sich dieselbe bedeutend weiter apicalwürts als an den Nieder- blättern der Brutknospen von C. bulbifera. Es treten stets mehrere Epidermiszellen in Thätigkeit, die durch lebhafte Theilungen eine Wucherung von wechselnder Form und Grösse bilden. NV s Eine Scheitelzelle wird in der Wucherung manchmal un- mittelbar dureh die ersten Theilungen einer Epidermiszelle Regenerationsknospen an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris. 409 gebildet (C. bulbifera), meist aber gehen andere Theilungen ihrer Bildung voraus. 4. Aus einer Wucherung kónnen mehrere Knospen hervorgehen. Bei einem Vergleich zwischen der Bildung der Adventivknospen an den Farnwedeln und derjenigen der Regenerationsknospen an isolirten Niederblättern der Adventivknospen von C. bulbifera und an abgetrennten Wedelbasen der Cystopteris-Arten ergeben sich folgende Beziehungen: Tee l. Die Adventivknospen bilden sich normal an jeder Pflanze aus (C. bulbifera, Asplenium bulbiferum, Asplenium Belangeri, Diplazium celtidifolium ete.), die Regenerationsknospen nur unter besonderen Bedingungen, wenn nämlich die Blätter dem Einflusse eines Hauptvegetationspunktes entzogen werden. (Ausgenommen C. montana, wenn man die Anlagen der Seitensprosse zu den Adventivknospen rechnet), 2. Die Bildung der Adventivknospen beginnt mit der Thätigkeit einer einzigen Epidermiszelle, die der Regenerationsknospen ist mit Theilungen in einer grósseren Anzahl von Epidermis- zellen verbunden. 3. Die Seheitelzelle der Adventivknospen geht unmittelbar durch die ersten Theilungen aus der Epidermiszelle hervor. Der Bildung der Scheitelzelle an den Regenerationsknospen gehen meist reichlich Theilungen voraus. Bei den Adventivknospen wird also die junge Pflanze sofort an- gelegt, bei den Regenerationsknospen schiebt sich als Zwischenglied eine Wucherung ein 4. Die Brutknospen bilden sieh je einzeln an den jeweilig dazu bestimmten Stellen der Pflanze aus. Die Regenerations- knospen kónnen in grósserer Zahl unmittelbar neben einander auftreten. 9. Verknüpft erscheinen beide Entwickelungsarten durch jene Fälle von Regenerationsknospenbildung, bei welchen die Wucherung nur aus ganz wenigen Zellen besteht und die Scheitelzelle sich gleich Anfangs bildet. Innsbruck, Botanisches Institut der Universität. MEME der distet us I Fig. 1. Cystopteris bulbifera. Spät nach dem Ansetzen der Cultur rigen f aus wenig Epidermiszellen hervorgegangene Wucherung. Nur aus je einer ideae entstandene Hócker sind vollstündig Bliss EUER e REIN D HxmniCcHER, Regenerationsfähigkeit der Adventivknospen, S. 163, Nr. 10. 410 » » p H v ” oo um — D J. PALISA: Regenerationsknospen von Cystopteris. Der Höcker rechts unten zeigt eine Regenerationsknospe mit der Scheitel- zelle v. Die erste Theilungswand der Epidermiszelle trennte den kleinen Höcker / ab, aus welchem sich eine Palea p gegen die Scheitelzelle hinwölbt. Die Scheitelzelle wurde schon durch die folgenden Theilungen constituirt. Die ältesten Segmente fallen auf dem Bilde sehr klein aus, da die Knospe nach allen Seiten wei abfällt. Möglicherweise liegt auch bei v' eine zweite. Scheitelzelle. Vergr. 120. . Cystopteris Br Früh aufgetretene junge Wucherung; unten bei s der Schnit des Niederblattes, bei a die in der The ilung vorge- schrittenen Zellen; bei b solche in den ersten Theilungen. Vergr. 120. C, ipli bulbifera. Zwei Knospen, hervorgegangen aus zwei unmittelbar neben einander regen SE bei v die Lage der dreiseitigen Seheitelzollen, Vergr. 120 en vida RE Wucherung; die Oberfläche wird von se- undär ern bedeckt, deren jeder einer aus einer Epidermiszelle ren Bëtong entspricht; bei v eine junge Knospe, gegen welche die Paleae sich hinneigen; er ein Stück der unveränderten Epi- dermis des Niederblattes. Vergr. 6 Cystopteris bulbifera. Ganz junges "Sta dium einer spät aufgetretenen Wucherung. 4 Epidermiszellen blasenförmige, gegenseitig sich ab- plattende Verwölbungen. Vergr. Cystopteris montana. J unge ea an einer bereits gestreckten Wedel- basis bei 90facher Vergr. gezeichnet, bei welcher nur die stärkeren Theilungswände zu sehen sind; bei e abgestorbene Epidermiszellen; Verkl. auf 32fache Ver Junge Wucherung an einer noch nicht gestreckten Wedelbasis. Vergr. 60. 7b. Einige Epidermiszellen mit ihrem Theilungsnetz aus derselbeu Wucherung (Fig. 7a) bei Vergr. 120. Cystopteris montana, Spät aufgetretene Wucherung von der oberen Hälfte eines Wedelstieles, hervorgegangen aus einer Epidermiszelle; darunter drängt eine kleine Wucherung aus einer anderen Epidermiszelle her- 120. C vu bulbifera. Einige Epidermiszellen einer jungen Wucherung. D durch die "a drei Theilungen der Epidermiszelle gebildete dickes Vergr. 1 C. montana. Do oe eines Wedels mit zwei älteren flankenständigen Wucherungen von gekröseartiger Oberfläche. In der Ms tte der Wuche- rungen im Wachsthum voraneilende Zellgruppen. C. montana, Basalstück eines Wedels mit inier Wucherungen; an den Flanken rechts ihr Knospen ergr. Cystopteris bulbifera. Niederblatt mit: wei alten Wacherungen; aus der rechten schiebt sich eine Sage k hervor. Ver : Cystopteris bulbifera, Eine Epidermiszelle mit Ei The ilungen aus einer grösseren Wucherung; in der Mitte eine Neier von Scheitelzellform, aus welcher eine Palea hervorwüchst. . 120. Flächenansicht, 145 Seitenansicht dë der Anfangs auftretenden Wucherungen bei ystopteris montana von abweichendem Charakter. Vergl. Text S. 408. — Vergr. 22,5 D. PRIANISCHNIKOW: Ueber die Ausnutzung der Phosphorsäure. 411 50. D. Prianischnikow: Ueber die Ausnutzung der Phosphorsäure der schwerlöslichen Phosphate durch höhere Pflanzen. Eingegangen am 1. November 1900. Im Verlauf der letzten fünf Jahre wurden unter der Leitung des Verfassers von mehreren Personen Versuche über Ausnutzung ver- schiedener Phosphate dureh die Pflanzen gemacht, wobei man sich hauptsächlich an die Methode der Sandeulturen hielt; ohne mich an diesem Orte auf eine detaillirte Beschreibung einzulassen, möchte ich nur erwähnen, dass wir sehr reinen Quarzsand besassen, welcher erst mit starker Salzsäure und dann mit Wasser sehr gründlich aus- gewaschen worden war; es wurden Glasgefässe mit einer Vorrichtung, durch die man das Wasser in den unteren Theil des Gefässes in bestimmter Quantität einführen, oder es in bestimmter Höhe erhalten ann, benutzt. Die Mischung der Salze wurde so gewählt, dass man die Quelle der P,O, ändern konnte, ohne die anderen nothwendigen Nahrungselemente zu beeinträchtigen. Gewöhnlich wurden ge- nommen: Ca(NO,), K,80, (oder KCI, MgSO,,Fe,Cl, (sehr wenig) und Phosphorsäure in solchen Verbindungen, welche untersucht werden sollten. Theils waren es chemisch reine Präparate, theils solche Materialien, welche in ‘der Natur vorkommen, oder die als Dungstoffe in der landwirthschaftlichen Praxis dienen (natürliche Roh- phosphate, Knochenmehl, Thomasschlacke). ie Hauptresultate dieser Versuche sind folgende: I. In Abhängigkeit von der Natur der Pflanze lassen sich merkliche Verschiedenheiten, sowohl in der Quantität der Phosphorsäure, welche aus schwerlöslicher Quelle assi- milirt wurde, wie auch in der Quantität der entstandenen Organischen Masse beobachten. So ergiebt sich, dass, wenn man den Pflanzen die Phosphor- säure nur in Form von Phosphoriten (Rohphosphaten) giebt, die Gramineen (wenigstens diejenigen, mit denen wir es zu thun hatten) diese wenig zugängliche Quelle entweder gar nicht, oder nur in ganz geringem Koss ausnutzen und die Pflanzen schwächlich bleiben und sich oft kaum von denjenigen Pflanzen, die gar keine Phosphor- säure bekommen haben, unterscheiden. Dagegen zeigen andere Pflanzen unter ganz ddaa Bedingungen eine energische Ent- wiekelung und nehmen bedeutende Mengen e auf. In 412 D. PRIANISCHNIKOW: unseren Versuchen haben Lupine, Buchweizen und weisser Senf diese ` Fähigkeit am stärksten bekundet. Im Jahre 1896 stellte sich eine äusserst geringe Fähigkeit der Gerste, P,O, aus den Phosphoriten zu entnehmen, in den Culturen des Herrn NEDOKUTSCHAEW heraus, welche im Mittel folgende Re- sultate ergaben: P,0, in Form von: Ernte EE EN N TR E n rue . 88,129 Rohphosphat aus Podolien (Phosphorit) . . . . 4,475, A COMM nn. 4415 ,, » 2 OMDSTOMROU a 5,030 „ a S us. V 5,525 „ Aus anderen Versuchen wissen wir, dass Gerste, der Phosphor- säure vorenthalten war, gewöhnlich unter diesen Bedingungen ca. 3 g organische Masse giebt (bei fünf Pflanzen auf ein Gefäss), folglich standen die Pflanzen, welche keine andere Quelle der Phosphorsäure als Phosphorite hatten, viel näher den hungernden Pflanzen (ohne P,0, „plantes limites“), als den normalen Pflanzen. Im Jahre 1897 erhielten wir ähnliche Resultate mit anderen Pflanzen aus der Familie der Gramineen ?). Phosphorit lösliche PO. Die Ernte von Hirse. . . . . 0,51 g 29.01 g rs $ s Woron o s Lb. 19.90, n e s Een Et, ERR al 15,60 „ Im Jahre 1898 wurden mit Hafer in Wassereultur ähnliche Re- sultate erhalten. Die Culturen aus den Jahren 1899 und 1900 be- státigen die angeführten Beobachtungen für die Gramineen. Jetzt gehen wir zu Pflanzen anderer Art, die sich durch eine energischere Assimilationsfühigkeit der Wurzeln auszeichnen, über. Im Jahre 1897 bemerkten wir, dass der Unterschied zwischen den Ernten von Senf, Lupine und Erbsen, cultivirt auf Phosphoriten einerseits und lóslicher P,O, andererseits, weniger gross war. Phosphorit lösliche DO. SUE. Vd 4 6— 7,89 5,8— 1,59 Ig 13 6, 6— 93 , 10,5—11,35 „ Edd. V. 6,25-12,5 „ 60— 8,6, Freilich sind in diesen Versuchen die Ernten der „Normaleul- turen“ nieht hoch, aber jedenfalls sieht man, dass diese Pflanzen auf Phosphoriten mehr organische Masse gaben als Hirse, Weizen oder (Gerste. Im Jahre 1898 und 99 beobachteten wir eine energische Entwicke- lung des Buchweizens auf dem Phosphorit, wobei im Jahre 1899 nicht 1) In Abhängigkeit von der Art der Phosphoriten. 2) Versuchsansteller: Herren GRATSCHEW, MARKOWITSCH U. à. d | | | | Ueber die Ausnutzung der Phosphorsäure durch höhere Pflanzen. 413 nur die Ernte, sondern auch der Gehalt an Phosphorsáure in der- selben bestimmt worden ist; hier folgen die Resultate eines Ver- suches: ohne P,0, Phosphorit lósiiche PO. Ernte des Buchweizens?). . = 3,62g 31,02 g 41,91 g Ein anderer Versuch mit Buchweizen, zu welchem podolischer Phosphorit genommen wurde, dessen Eigenschaften sich denen des Apatit nähern und welcher daher am schwersten assimilirbar ist, zeigen trotzdem folgende Resultate: podol. Phosph. lösliche PO. ` Ernte der rohen Masse . . . 28,0—80,0 g 35,4—38,1 g Ernte in lufttrockenem Zu- stande (Mittel). . . ... 12,61 „ 15,88 , Quantität der P,O, in der Ernte (auf 1 Gefäss). . . . . . 58 mg 140 ing?) Zum Vergleich führen wir an, dass aus Analysen der Getreide- arten, welche auf Phosphoriten gewachsen waren, sich herausstellte, dass sie nur 2—3 mg P,O, (nur in einem Falle bis zu 11 mg) in der Ernte von einem Gefäss enthielten. Diese Zahlen zeigen den Con- trast zwischen Buchweizen und Cerealien. Im Jahre 1900 beobachteten wir wieder eine sehr gute Ent- wiekelung der Lupine und des Buchweizens auf Phosphorit, z. B. bis 16g von Trockensubstanz auf dem Rohphosphat gegen 3g (ohne Phosphorsäure). hne einstweilen auf einen Vergleich der erhaltenen Resultate mit den bestehenden Anschauungen über den Charakter der Wurzel- ausscheidungen einzugehen, was ich in einer ausführlicheren Mit- theilung in den „Landw. Versuchsstationen“ zu thun gedenke, be- schränke ich mich auf das Constatiren der Thatsache, dass die Fähig- keit Quellen schwer löslicher P,O, auszunutzen bei verschiedenen Pflanzen sehr verschieden ist. IL. Wenn man ein und dieselbe Pflanze nimmt (z. B. von den Gramineen) und verschiedene Phosphate als Quellen der P,O, mit einander vergleicht, so ist von den Caleiumverbindungen das Triealeiumphosphat in derjenigen Modification, in welcher es sich in Apatiten und Phosphoriten findet, die am wenigsten assimilirbare. Das Tricaleiumphosphat der Knochen jedoch zeichnet sich sehon durch eine bedeutend grössere Zugänglichkeit der P,O, für die Pflanzen aus; aber noch zugänglicher ist den Pflanzen die Phosphorsäure von 1) Diese Zahlen bedeuten das Gewicht der frischen Pflanzen, während alle früher ausgeführten Zahlen das Gewicht der lufttrockenen Masse angeben. Für uns aber ist die relative Bedeutung der Zahlen am wichtigsten. 2) Versuchsansteller: Herr JAKOWLEW. Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, 29 414 D. PRIANISCHNIKOW : frisch präeipitirtem Tricaleiumphosphat, welches Krystallisations- wasser enthält. Was Diecaleium- und Monocaleiumphosphate anbelangt, so wird ihre gleich gute Assimilirbarkeit schon lange anerkannt; in unseren Sandeulturen giebt das Diealeiumphosphat häufig sogar bessere Resultate als das Monoealeiumphosphat, wahrscheinlich in Folge einer übergrossen Säurereaction des letzteren, welche den Pflanzen in dem ersten Stadium ihrer Entwickelung schaden kann. n einem der gebräuchlichsten Düngemittel, der Thomasschlacke, setzt man das Vorhandensein von Tetracaleiumphosphat voraus. ie bekannt, hat die Praxis festgestellt, dass dieser Düngestoff im Boden gewöhnlich gute Resultate giebt; eben solche Resultate erhielten wir auch bei Anwendung von Phoinasschlanke in Sandeulturen, bei denen die Einwirkung des Bodens auf das Düngemittel ausgeschlossen ist. Hier fólgen die Resultate einiger vergleichenden Versuche") mit verschiedenen Phosphorsäurequellen (0,27 g P,O, pro Gefäss): Ernte: | 1 | | | da à B - -— "de ae e E E Ursprung der P,O, e kk ER: SE Sg ASS ^ = a ez e ac =- Gi a EOD EB EY Dee 5e 5940 SIS LE CDL Ee | d o po Zi eege | | | | | Woni. E 3,90 1505 | 23,95 | 25,06 | 25,95 | 21,10 | 19,00 Hogt sli 1,85 |. 12,55. | 9865 | 28,10 | 24.55 | 22,45 | 21,70 HN lvi 095 | 1880 | - ilg 195b | m mut QUEM S L.S. 938 | 22,72 | 8088 | 9598 | 3,52 | 80,90 Ke Versuche mit Verbindungen von Phosphorsäure mit Eisen oder Thonerde sind bis jetzt bei uns noch nicht zahlreich; es sei nur er- wühnt, dass ein starkes Fallen der Assimilirbarkeit der P,O, aus phosphorsaurem Eisen (frisch prücipitirtem) unter dem Einflusse des Durehglühens beobachtet wurde. II. Alle angeführten Resultate bleiben unverändert, wenn wir es mit der Katie Salzmischung zu thun haben; wenn man aber den Bestand der Mischung ändert, indem man z. B. „physiologisch- sauere* Salze einführt, so kann die Assimilation der Phosphorsäure eine ganz andere sein, als im Beisein „physiologisch - alkalischer" Salze. Es ist bekannt, dass ADOLF MAYER diejenigen Salze „physio- logisch-alkalische“ genannt hat, deren Säure wie z. B. NaNO, energisch von den TEE assimilirt wird und deren Ueberfluss der 1) Die Versuchsansteller: Herren ScHuLOw, TuLaıkow und LUSCHNIKOW. Ueber die Ausnutzung der Phosphorsäure durch höhere Pflanzen. 415 unbenutzen Basis eine alkalische Reaetion hervorrufen kann; anderer- seits werden z. B. SH. OL (NH,),SO, in diesem Sinne physiologisch- sauere Salze sein, da ihnen die Basen in grösseren Mengen entnommen werden, als die Säuren, das Medium hat das Bestreben sauer zu werden. Bei derjenigen Mischung, die wir gewöhnlich zu unseren Culturen benutzten unter Mitwirkung von Ca(NO,), zeigte sich häufig die Neigung zu einer alkalischen Reaction; ganz natürlich musste voraus- gesetzt werden, dass die Bedingungen zur Ausnutzung der Phosphor- säure günstigere sein werden, wenn man statt Ca(NO,), ein physio- logisch-saueres Salz, z. B. (NH,),SO, nimmt; aber da bekannt ist, dass ie Wasser- und Sandeulturen bei ausschliesslichem Einführen von Stickstoff in Form von Ammoniaksalzen gewöhnlich nicht gelingen, so beschlossen wir beide Formen von Stickstoff (N,O, un sl in verschiedenen Verhültnissen zu erproben. Die Betten vom Jahre 1900 bestátigten unsere Voraussetzungen, indem sie zeigten, dass im Beisein einer gewissen Menge von Ammoniaksalzen die wenig lös- lichen Phosphate besser von den Gramineen ausgenutzt werden, als im Fall der Einführung des Stickstoffes nur in Form von Salpeter. Dies sind die Resultate eines ea mit Hafer, dessen Plan aus den Daten der Tabelle zu ersehen ist Serie A. Quelle der P,O, — Phosphönt Stickstoffquelle — NaNO, oder (NH,),SO, Méi eine Mischung beider oder endlich — (NH) NO, ; aber überall blieb die Menge Stickstoff dieselbe. Ernte der über der Erde befindlichen Organe (das Mittel aus zwei Versuchen): Ec 9 3 4 | 5 0 a COR HEUS | NaNO, "18 | UN als NaNO, | '/,N als NaNO | | 3 | LN als RN /sN als Na fi s | (NH) ‚so, | (NH, NO, = als (NH9), S0, | '/ als (NH,)8O, ei, als (NH,,SO, | | 6959 | ams | 905g | 19:0) | 16g | 19929 | Serie B. Quelle der P,O, — CaHPO,, das Uebrige wie bei der A Serie Ernte: 7 | 9 | 10 io m 24,15 1900 | 1696 550 | 140 16,22 Wir sehen, dass in den Füllen 2, 3, 4, 6 auf Phosphorit eine bedeutende Ernte durch Einführung von Ammoniaksalz erzielt worden ———— 1) Die Versuchsansteller Herren TULAIKOW und LUSCHNIKOW. 416 D. PRIANISCHNIKOW: Ueber die Ausnutzung der Phosphorsäure. ist, während in Gegenwart von Salpeter der Phosphorit fast ganz un- benutzt blieb. Eine vollständige Ersetzung des Salpeters durch Ammoniak hatte jedoch schlechte Folgen. Im zweiten Versuch in Gegenwart von assimilirbarem Phosphat wurde die Höhe der Ernte natürlich nur durch einen Factor bestimmt, durch die Veränderung der Form des gebundenen Stickstoffes, und hier machte sich bemerkbar, dass Salpeter besser wirkt als Ammoniak. Es sei darauf hingewiesen, dass im Falle 10 die Ernte viel niedriger ist als im Falle 4; obwohl in beiden der Stickstoff in gleicher Mischung gegeben worden ist; dieses lüsst sich offenbar dadureh er- klüren, dass, indem wir Phosphorit einführen, wir mehr Basen (Ca) zum Neutrabsiren der Säuren geben, als wenn wir CaHPO, einführen, da der Phosphorit Ca,(PO,), und obendrein noeh eine Beimengung von CaCO, enthält. Hier folgen noch ähnliche Daten für andere Versuche!) mit Gerste: N-Quele. . . . | Ca(NO, Ca(NO,A NH,NO, | Ca(NO,, TUE Qu. e E Phosphorit Phosphorit Ca HPO, E254... 1,20 5,20 | 41,55 52,87 g Auch hier hat die Einführung von Ammoniaksalz die Ausnutzung des Phosphorits befórdert, der ohne denselben den Cerealien fast un- zugänglich ist. In künftigen Versuchen beabsichtigen wir diesen lösenden Ein- fluss der Ammoniaksalze und physiologisch -saueren Salze überhaupt auf die Ausnutzung der Phosphorsäure der schwer zugänglichen Phosphate parallel mit der Frage über die relative Ausnutzung des Stiekstoffes der Ammoniak- und der salpetersaueren Salze näher zu studiren. Moskau, Landwirthschaftliches Institut. 1) Versuchsansteller Herr ScHULOW. ; u ha EENE E an E BEE EES D E. ScnwaBACH: Ueber Harzabscheidungen in Coniferennadeln. 417 9. E. Schwabach: Bemerkungen zu den Angaben von A. Tschirch über die Harzabscheidungen in Coniferennadeln. Eingegangen am 8. November 1900. Bei den Untersuchungen, die ich zur Kenntniss der Harz- abscheidungen in Coniferennadeln ausgeführt habe (Berichte der Deutschen Botan. Gesellschaft 1899, Band XVIIL Heft 7), gelangte ich zu der Ueberzeugung, dass das Harz in den Epithelzellen der Harzgänge junger Coniferennadeln gebildet und von diesen in den Canal ausgeschieden wird. Gut gelungene Fürbungen mit Kupfer- acetat (UNV ERDORBEN-FRANCHIMONT’sche Färbung) ermöglichten es mit Sicherheit, gefärbten Balsam auch in den Epithelzellen nachzu- weisen. Es war ganz ausgeschlossen, dass die gefärbten Tropfen dureh die Präparation in die Epithelzellen vom Canal aus gelangt sein konnten, da man im mikroskopischen Bilde die Tropfen deut- lieh in den unversehrten, nicht angeschnittenen Zellen zu unter- scheiden vermochte. Auch war die Färbung dieses Epithelinhaltes erheblich weniger intensiv, als diejenige des Canalharzes, was ich au das erschwerte Eindringen des Kupferacetates in die Zellen zurück- führte. In seinem vor Kurzem erschienenen Buche (Die Harze und die Harzbehälter, Leipzig, Gebr. BORNTRAEGER, 1900), berichtet nun TSCHIRCH über von ihm gemachte Untersuchungen auf das Aus- führlichste. Er glaubt bestimmt, die Entstehung des Harzes nur in die von ihm so benannte resinogene Schicht verlegen zu müssen und sieht als solche die gegen den Intercellulareanal gerichtete verschleimte Membranpartie der Secernirungszellen an. leinen Färbungsresultaten bei Coniferennadeln gegenüber nimmt er an, dass die gefärbten Tropfen in die secernirenden Zellen ent- weder dureh Prüparation gelangt oder, wenn dort vorhanden, über- haupt nieht Harzbalsam, sondern fettes Oel seien. Die erste dieser Annahmen ist, wie ich schon bei meinen früheren Untersuchungen und auch soeben hervor gehoben habe, ganz ausgeschlossen. Dem, was er sonst in Bezug auf die Unzulünglichkeit der Alkannafärbung sagt, kann ich nur beipflichten. Ich habe viele vergebliche Versuche mit Alkanna gemacht und schliesslich davon ganz Abstand genommen, weil ich wohl einsah, dass diese Färbung durchaus nicht beweisend sei. Was nun aber die andere Annahme von TSCHIRCH betrifft, dass die von mir gefärbten Tropfen in den Epithelzellen fettes Oel und nieht Harzbalsam seien, so ermangelt diese jedes Beweises. Es ist 418 E. SCHWABACH: kaum anzunehmen, dass in den Epithelzellen nur fettes, im Canal nur ätherisches Oel vorhanden sei. Gerbstoffe, die zuerst FRANCHIMONT im Secernirungsepithel reichlich fand, wurden durch Kupferacetat braun gefärbt. Ich sehe nun aber vorläufig davon ab, weitere Färbungsmethoden zu versuchen, weil der Einwand stets erhoben werden könnte, dass das Epithel vielleicht fettes, nicht ätherisches Oel enthalte. Ganz abgesehen hiervon sagt aber TSCHIRCH, dass er in Uebereinstimmung mit WIGAND und KARSTEN, im Gegensatz zu N. J. C. MÜLLER, HANSTEIN und DIPPEL „die Zellwand überhaupt nicht für permeabel für Harz bezw. Balsam halte“. Ist diese An- schauung richtig, so wäre allerdings jede Färbung des Balsams in den Zellen nieht nur ganz ohne Belang, sondern auch gänzlich über- flüssig, da selbst dort mit Sicherheit gefundener Balsam nie durch die Membran in den Canal dringen könnte. PFEFFER, dessen Pflanzenphysiologie ich zu Rathe zog, spricht sich bei verschiedenen Gelegenheiten in entgegengesetztem Sinne aus. Er sagt an mehreren Stellen, dass die Zellen zwar mancherlei Stoffe aufnehmen, und dass Oele sogar ungelöst vielleicht ihren Weg dureh Zellwand und Plasmahaut finden ($ 20, Seite 97), ferner ($ 16, Seite 81), dass Oelsäure und Fette vermuthlich unter Mithilfe von Emulgirung in lebendige Zellen gelangen und wahrscheinlich als solche von Zelle zu Zelle wandern. Dann berichtet er weiter (S. 85) von erfolgreichen Versuchen, die B. W. SCHMIDT (Flora 1891, S. 300) angestellt hat, um das Eindringen von Oel in die Zellen zu verfolgen. Seite 86 meint er, dass wahrscheinlich Wachse, Balsame und ätherische Oele nicht nur extracellularen Umwandlungen entstammen, sondern dass dieselben vielfach, vielleicht sogar gewöhnlich, aus dem Protoplasten in die Zellwand und weiter durch diese wandern dürften. Ferner sagt er wörtlich: „Das fein zertheilte Oel kann sehr wohl ungelöst die Zellbaut passiren und durch die Plasmahaut können sogar Oel- tropfen und feste Körper von messbarem Durchmesser schon bei ge- ringem mechanischen Druck hindurch getrieben werden“. Diese An- führungen genügen wohl, um darzuthun, dass die Ansicht, die Zell- wand sei überhaupt nicht permeabel für Harz bezw. Balsam, dureh- aus nicht allgemein getheilt wird. | Um selbst Gewissheit über: diesen Punkt zu erlangen, machte ich mehrere Versuche, die den Zweck hatten, die wasserdurchtrünkte Zellmembran auf ihre Durchlässigkeit für Oele zu prüfen. Ein frisches !Stück Kiefernholz wurde durch starke Gummi- schläuche mit einer Compressionspumpe in Verbindung gebracht; zwischen die Gummischläuche wurde eine mit Knochenoel (fettes Oel) gefüllte Glasróhre eingeschaltet und die Compressionspumpe auf einen Druck von 2 Atmosphären eingestellt. ein Druck der in der lebenden : . Pflanzenzelle oft übertroffen wird. Schon nach einer halben Stunde Zu A. Tschirch's Angaben über Harzabscheidungen in Coniferennadeln. 419 konnte man auf Längsschnitten deutliche Oeltropfen in den Zellen nachweisen, wührend bei der Untersuchung des Holzes vor dem Ver- suche kein Oel zu finden war. Ich füge auch noch hinzu, dass ich nicht etwa angeschnittene Zellen untersuchte, sondern nur Schnitte aus denjenigen Holztheilen anfertigte, die mit dem Oel nicht in direete Berührung gekommen waren. Die obersten, an das Oel grenzenden Flächen, wurden vorher abgeschnitten. Bei Holzpfropfen, die noch länger als eine halbe Stunde dem Einpressen des Oeles mittelst der Pumpe ausgesetzt wurden, waren alle Zellen mit Oel reichlich erfüllt. — Das Wassergewebe eines Peperomia-Blattes diente zur Ausführung des zweiten Versuches. Dasselbe wurde von dem Blatte losgetrennt und dann in Gestalt eines kleinen runden Häut- chens zwischen zwei Ringscheiben aus Metall, durch ein Leder- plüttehen gestützt, eingeschaltet. Das Ganze wurde an einer Metall- röhre befestigt und mit der Druckpumpe verbunden. Hier wurde zum Eures nur aetherisches, nämlich Terpentinöl, verwendet. Die Membran berührte an ihrer inneren, der Cutieula entgegen- gesetzten Seite das Oel. Der hier angewandte Druck betrug nur 1—1'/, Atmosphären, um das Zerreissen des Häutehens zu verhindern. Auch dieser zweimal ausgeführte Versuch hatte den gleichen Erfolg wie der erste. Ich untersuchte Flächenschnitte, die nur von der Cuticularseite genommen, also nicht in Berührung mit dem Oel ge- treten waren und keine vorher angeschnittenen Zellen enthalten konnten. Das Gewebe, das übrigens vor dem Versueh auch unter- sucht worden war und kein Oel enthalten hatte, war nun reichlich mit Oeltropfen erfüllt, die sich theilweise zu grósseren Massen zu- sammengeballt hatten. ' Ich darf wohl annehmen, dass die beiden Versuche genügen, um darzuthun, dass wasserdurehtrünkte Membranen durchlässig für Oel resp. Dalsame sind, as nun die Versuche von TSCHIRCH betrifft, so bemühte ich mich, dieselben an Coniferennadeln, auf die sich auch meine früheren Untersuchungen ausschliesslich bezogen, zu wiederholen.. Ich trock- nete Pinus-Nadeln bei 100° (C.) im Ofen, musste aber vorsichtig ver- fahren, da junge Nadeln sehr zart sind und bei zu starker Austrock- nung so spröde werden, dass man sie nicht mehr präpariren kann. Die Schnitte, die ich dann herstellte, legte ich in Wasser und liess ganz allmählich sehwache Alkoholmischungen zutreten, wobei trotz grösster Vorsicht das Harz oft ganz aus den Gängen entwich, zu- -weilen aber auch zum Theil erhalten blieb. Färbte ich diese Reste mit Jod, so konnte man oft sehr deutlich die schaumige Beschaffen- heit der Masse erkennen. Die Bilder, die ich hierbei sah, und die wohl identisch mit den ¿von TSCHIRCH beschriebenen und auf Tafel I, Fig. 7 und 18 wieder- 420 E. SCHWABACH: gegebenen sind, zeigen die Masse von Hohlrüumen erfüllt in denen, wie TSCHIRCH glaubt, die durch den Alkohol entfernten Balsam- tröpfehen gelegen haben. Die dem Epithel dicht angelagerte Schicht war tiefer braun als die übrige Masse gefärbt; doch konnte man die- selbe tiefbraune Färbung im Innern der Epithelzellen an einer der Zellenwand anliegenden Membran wiederfinden. Bei Zutritt von Schwefelsäure blieb die Masse unverändert. Die von TSCHIRCH beobachtete innere Haut war nicht zu sehen, da die schaumigen Massen meist den ganzen Canal erfüllten. Zerrissen sie aber in der Mitte, so hoben sie sich natürlich scharf von dem hohlen Raum ab, ohne dass ich eine innere Haut hätte erkennen können Liess ich aber zum Schluss stärkeren Alkohol hinzutreten, so verschwand das ganze Bild in grösster Schnelligkeit. Das Entweichen der im Canal befindlichen Massen war im Mikroskope gut zu beobachten, ohne dass der geringste Rest von verschleimter Membran an der Aussenseite der secernirenden Zellen haften blieb; auch die tiefbraun gefärbte Schicht verschwand gänzlich. So glaubte ich zum Schluss trotz alle- dem annehmen zu müssen, dass das, was ich vordem im Canal gesehen und vielleicht als resinogene Schicht hätte deuten dürfen, nur Harz gewesen sei, das bei Zutritt von sehr schwachem Alkohol erhalten geblieben, jedoch bei Zutritt von stärkerem ebenfalls aufgelöst wurde. Wie ich schon bemerkte, beziehen sich meine Beobachtungen nur auf Coniferennadeln. Ich muss hinzufügen, dass ich sonst nur in Verschleimung begriffene Gummigänge von Cycas untersucht habe, diese aber ein ganz abweichendes Bild gaben, das mit dem bei Coni- ferennadeln gesehenen nicht zu verwechseln war. In Alkohol mit allmählichem Wasserzutritt untersuchte Schnitte liessen eine Auf- lösung der verschleimten Membran erkennen; liess ich aber, wie TSCHIRCH angiebt, allmählich schwächeren Alkohol zutreten, so quoll die vorher dureh das Liegen in starkem Alkohol contrahirte Mem- bran, ohne dass ich allerdings jede der von ihm angegebenen Schichten unterscheiden konnte. Selbstverständlich kann ich die an Coniferennadeln gemachten Beobaehtungen nieht verallgemeinern, glaube aber doch bemerken zu dürfen, dass die zwingende Nothwendigkeit, überall eine resinogene Schicht anzunehmen, fortfällt, wenn die mit Wasser durchtränkte Membran für Balsam permeabel ist Auch kann dann die gelungene Färbung von.Oeltropfen im Epithel dazu beitragen, für eine etwaige Secernirung der Epithelzellen den Beweis zu führen. Was nun aber die resinogene Schicht anbetrifft, so fehlt bis jetzt leider trotz der vielen, sorgfältigen Untersuchungen jede Beobachtung einer Ent- wiekelung derselben bei Coniferennadeln. -Das Harz wird im Canal, diesen ganz erfüllend, in den allerjüngsten Stadien gefunden, ohne dass man je vorher die Entstehung desselben aus der Membran hätte verfolren kónnen. Zu A. Tschirch's Angaben über Harzabscheidungen in Coniferennadeln, 42] Erst spüter zeigt sich, wie TSCHIRCH beschreibt, bei Zutritt von Alkohol in der Mitte des Canals eine kleine Falte, die sich bald an etwas älteren Objecten zu einer runden oder ovalen Höhle erweitert. Von dieser hebt sich die umgebende Schicht scharf durch eine innere Haut ab. In der Mitte des Canals und in dieser eontrahirten Membran- schicht sollen wir nun noch reichlich Secret finden. Dieser nun mit Harz durchtränkte Schleimbeleg der Secernirungszellen, der nach Zutritt von Alkohol surökgebligben ist, wird von TSCHIRCH als Laboratorium der Harzerzeugung, als resinogene Schicht angesehen. ^ie aus dem Gesagten aber hervorgeht, ist es nicht möglich, eine allmähliche Entwiekelung dieser Schicht zu verfolgen, da die frühesten zur Beobachtung gelangenden Stadien den Canal ganz von Harz er- füllt, also die „resinogene Schicht“ bereits fertig entwickelt zeigen. Da dieselbe aber ein Theil der Zellmembran sein soll, so müsste doch zu irgend einer Zeit ihre Entwickelung aus dieser zur Beobachtung gelangen. Die resinogene Schicht muss früher als das Harz, das erst in ihr entsteht, wie der Name sagt, vorhanden sein, wie es auch bei anderen von TSCHIRCH beobachteten Pflanzen von ihm beschrieben und abgebildet wird. ‘Figg. 22, 31, 33, 36, 37, 39—40 u. s. w. Dass frühere Becbückter auf Abbildungen die Balsamtropfen oft den secernirenden Zellen anliegend gezeichnet haben, führt TSCHIRCH als Beweis dafür an, dass die resinogene Schicht wohl früher auch gesehen, aber nicht richtig gedeutet worden sei. Dasselbe Bild kónnte aber ebensowohl als Gegenbeweis aufgefasst werden, da die Tropfen, die von den Zellen Ge werden, doch zuerst an ihrer Aussenwand zur Erscheinung kommen müssen. Auch hält TSCHIRCH die Frage, warum die Harzgänge gerade die Zielpunkte der Diffusionsströme aus anderen Zellen sein sollen, für eine unge- löste; ebenso liege kein Grund für die Pflanze vor, einen besonderen Canal zu bilden, da sie doch das Secret in den Zellen, in denen es entsteht, deponiren könne. Auf ersteren Punkt ist wohl die nahe- liegendste Antwort die, dass der Canal im Gegensatz zu den Zellen keinen osmotischen Druck ausübt, dem eindringenden Oel keinen Widerstand entgegensetzt und so allein aus diesem Grunde zum Zielpunkt der Harzströme werden müsste. enn andererseits die Thätigkeit der secernirenden Zellen nicht auf kurze Zeit beschränkt, sondern während einer längeren Dauer fortgesetzt wird, so muss für das Product dieser Thätigkeit, das Harz, eine Ablagerungsstätte existiren oder von der Pflanze geschaffen werden. Die secernirenden Zellen würden schon durch die zu grosse Fülle gezwungen werden, den Ueberschuss dorthin abzugeben, wo ihnen am wenigsten Widersiend entgegengesetzt wird, also in den Canal, so dass die Beantwortung beider Fragen nahe zusammenhängt. 422 . C. CORRENS: 52. C. Correns: Ueber den Einfluss, welchen die Zahl der zur Bestáubung verwendeten Pollenkórner auf die Nach- kommenschaft hat. Eingegangen am 21. November 1900. Mirabilis Jalapa und M. longiflora werden vielfach als Z ierpflanzen gezogen und besitzen einerseits ausserordentlich grosse Pollenkörner, andern Fruehtknoten mit einer einzigen Samenanlage. Sie mussten dazu reizen, Versuche anzustellen, ob die Zahl der zur Be- legung der Narbe verwendeten Pollenkórner einen Einfluss auf das Gelingen der Bestäubung und auf die Beschaffenheit der Nachkommen- schaft ausübt. So hat NAUDIN in seinen „Nouvelles recherches sur Phybridité dans les végétaux**") über solche Experimente berichtet, die er mit einem Pollenkorn und zwei und drei Kórnern ausgeführt hatte, und diese Versuche werden, was man auch an ihnen auszusetzen haben mag, schon dadurch eine gewisse Bedeutung behalten, dass DARWIN in der Darstellung seiner „Pangenesis“?) auf sie Bezug genommen hat. Er glaubte aus dem Ergebnisse NAUDIN's sehliessen zu können, „dass das Quantum der besonderen gestaltenden Materie, die in den (Spermatozoen und) Pollenkörnern enthalten ist, ein überaus wichtiger Factor (an allimportänt element) bei der Befruchtung sel, nicht nur für die volle Entwickelung des Samens, sondern auch für das Gedeihen (vigour) der Pflanzen, die aus sofehen Samen hervor- gingen“. Derartige Versuche waren schon vor NAUDIN gemacht und be- schrieben worden, was diesem unbekannt geblieben war. So giebt KOELREUTER) an, dass bei der „gemeinen Jalape“ (Mirabilis Jalapa) und bei der „neuen peruvianischen Jalape* (M. longiflora) ein, höchstens zwei bis drei vollkommene Samenstäubchen zu einer Be- fruchtung erfordert werden, und weiterhin*), dass zwei rothe gemeine Jalapen, zu deren Erzeugung zwei und drei Samenstäubehen genommen wurden, glücklich aufgegangen seien und keine geringere Vollkommen- heit gezeigt hätten, als alle anderen. GAERTNER?) brauchte dagegen 6—10 Polleükürier, um die Fruchtbildung zu veranlassen. H Konvelles Archives du Muséum, Tome I, p. 35—37. nimals and plants under Domestication, V II, p. 356 (eitirt nach der Ik Spee 3) Vorläufige Nachricht u. s. w. S. 11 (1761 4) Zweite Fortsetzung der vorläufigen ER S. 127 (1766). 5) Bastarderzeugung, 8. 65 (1849). Einfluss der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkórner. 423 Was nun die Versuche NAUDIN's betrifft, so stelle ich zunächst das Ergebniss der Bestäubungen in Tabellenform zusammen, und bemerke dazu, dass bei M. Jalapa zwar noch mehr Blüthen ,.ün- setzten“, dass die übrigen Früchte!) aber vor der Reife abfielen. Tabelle 1. Zahl | —"— Jalapa 5 Rs Mirabilis bites i der zur Zahl Zahl Bestáubung |- Sg x xpo weg verwendeten| dr der Früchte der | . der Früchte Pollenkórner| belegten ita Tob belegten | von 100 Narben | | len re Blüthen | 1 17 | 1 | 6 4 | 1 25 2 dE Kee. a We 25 E ic ud 100 5 1 20 Irgend eine Gesetzmässigkeit lässt sich aus diesen Zahlen nicht erkennen. NAUDIN erzog ausserdem aus zwei Früchten von Mirabilis Jalapa, aus der mit einem Korn und aus der mit zwei Pollenkörnern er- zielten, die Pflanzen. Sie wurden nur 60cm und 55cm hoch und blühten zwar reichlich, ihre Blüthenhüllen waren aber nur 20 mm und 22 mm breit (Maximum 25 mm, Minimum 17 mm), während ein Bastard — Mirabilis Jalapa f. lutea > f. rubra — durchschnittlich solche von 32 mm Weite trug. Die Pflanzen von M. longiflora da- gegen, die aus den drei bei jenen Versuchen erhaltenen Früchten hervorgingen, unterschieden sich in Niehts von gewöhnlichen, dureh reichlichere Bestäubung erzielten Pflanzen. AUDIN betont selbst, dass seine Versuche wiederholt werden müssten; meines Wissens hat das Niemand gethan. Der Grund dafür ist gewiss in den Fortschritten zu suchen, die unsere Kenntniss des Befruchtungsvorganges gemacht hat; die Annahme, mehrere Pollen- kórner betheiligten sich an der Bildung eines Embryo, war seitdem unmöglich. Trotzdem war eine Nachprüfung der Angaben am Platze, und diese habe ich vor einiger Zeit mit denselben Objecten aus- geführt; ihre Ergebnisse seheinen mir nicht uninteressant zu sein, wenn sie sich auch unseren heutigen Anschauungen ohne Zwang unterordnen lassen, wie ich glaube. KOELREUTER und GAERTNER haben entsprechende Versuche mit Malvaceen angestellt (der eine mit Hibiscus, der andere mit Malva); dort liegen die Verhältnisse aber viel ungünstiger, wie ich nicht des Weiters. auseinandersetzen will. 1) So bezeichne ich der Einfachheit wegen die ,Anthokarpe*. 424 C. CORRENS: Für die Untersuchungen waren zwei Fragen aus einander zu halten: 1l. Welche Beziehungen bestehen zwischen der Zahl der wirklich befruchteten Samenanlagen und der Zahl der Pollenkörner, die zur Belegung der Narben verwendet wurden? [8 Welche Beziehungen: bestehen zwischen der Beschaffenheit der Früchte und der Pflanzen, die aus ihnen hervorgehen, zu der Zahl der Pollenkörner, die zur Belegung der Narben verwendet wurden? Die Berechtigung dieser Trennung liegt auf der Hand. I. Die Beziehungen zwischen der Zahl der Samen und der Zahl der Pollenkörner, die zur Belegung der Narben verwendet wurden. Im Jahre 1896 wurde ein Versuch mit Mirabilis longiflora und im Jahre 1897 einer mit M. Jalapa f. rubra angestellt. Dieser zweite, in grósserem Massstab ausgeführte, soll hier zuerst besprochen werden. A. Versueh mit Mirabilis Jalapa f. rubra. Drei Pflanzen wurden im Frühjahr in grosse Töpfe gesetzt und, als sie zu blühen begonnen hatten, in ein Gewächshaus gebracht. Nun wurden alle offenen Blüthen und alle Fruchtansütze entfernt, die Aeste in vier Gruppen getheilt, und die für dieselbe Gruppe be- stimmten Aeste in gleicher Weise (mit farbiger Wolle) markirt. Alle Blüthen, die sich an den Aesten der ersten Gruppe weiterhin entwickelten, wurden kurz vor dem Aufblühen kastrirt und ihre Narben mit je einem Pollenkorn belegt. Alle Blüthen, die an den Aesten der zweiten und dritten Gruppe aufgingen, wurden ebenso behandelt, ihre Narben aber mit je zwei und je drei Körnern ver- sehen. Die Narben aller Blüthen endlich, die sich an den Aesten der vierten Gruppe entfalteten, wurden mit Pollen ganz bedeckt. — Zur Controle wurde nach jeder Bestäubung ein Zipfel der Hochblatt- hülle abgeschnitten. er Pollen stammte von Individuen der gleichen Rasse aus dem Garten. Die Grösse der Körner schwankt innerhalb ziemlich weiter Grenzen‘); doch wurden immer grosse Körner ausgesucht, wenn nur eins bis drei zur Verwendung kamen. Die Bestäubungen wurden vom 20. Juli bis zum 2. August täglich Abends ausgeführt. Zur Abhaltung der Inseeten wurden keine Mass- regeln getroffen; wie Versuche mit kastrirten, aber nicht bestäubten ) Ein paar Messungen bei AwELUNG (,Flora* 1898). Sie beziehen sich auf hen Wrightiana^; was ich unter diesem — im Kew-Index fehlenden — Namen sem gehórte zu M, Jalapa. Einfluss der Zahl der zur Bestüubung verwendeten Pollenkórner. 425 Blüthen und die wiederholte, nachträgliche Controle der mit einem Korn belegten Narben bewies, wären sie unnöthig gewesen. — Als ich dann Tübingen für mehrere Wochen verliess, wurden sämmtliche Knospen sorgfältig entfernt, die Aeste einzeln in Gazebeutel gehüllt und die Töpfe in's Freie gebracht. Als ich wiederkam, waren die Früchte reif und lagen zum gróssten Theile schon ausgefallen im Grunde der Beutel. Es war mir nicht gelungen, durch das Entfernen der Knospen die Neubildung von Blüthen ganz zu verhindern, doch standen auch die ältesten, durch Selbstbestäubung aus solchen Blüthen entstandenen Früchte in der Entwiekelung so weit hinter den jüngsten des Versuches zurück, dass nicht der geringste Zweifel über ihre Herkunft aufkommen konnte. as Ergebniss dieses Versuches giebt die folgende Tabelle: Tabelle II. Mirabilis Jalapa. Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkörner: Nummer 1 2 he mi Zahl Zahl Pf penes Bonos e ) - sage der belegten der Früchte der belegten | der Früchte Kinn: von 1000 | Narben: | | von 1000 RER Riich Blüthen "— d | Blüthen ` | | I. 124 24 | 193 15 | 8 ^os I. 22 8 136 94 | 8 333 III. 27 2 74 9 | 3 333 I-II. 173 29 | 168 138 44 319 | | Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkörner: 2s Nummer 3 viele SC der Zahl Zahl egen dei Kassel; der Früchte der belegten der Früchte Nasbon: | von 1000 Naben: | von 1000 T | Blüthen ; _ Blüthen | I. 118 49 | 415 76 o ; TN II 4 ) D x. 1 1 1000 ITI. e SE | a =. = Xm I—III. 199; | Sa £d 17 60 179 Der erste Blick muss lehren, dass die Zahl der Früchte mit der Zahl der verwendeten Pollenkórner gestiegen ist. Die nächstliegende 426 C. CORRENS: Annahme zur Erklärung dieser Thatsache ist die, dass nur ein Theil der Pollenkórner zur Befruchtung tauglich sei. Im Folgenden soll nun aus dem Ergebniss der Versuche die Grösse des tauglichen Theiles bestimmt und dann geprüft werden, ob die Annahme zur Erklärung vollständig ausreicht. Dazu sind nur die aller ersten Anfänge der Wahrscheinlichkeitsrechnung nóthig. Wir gehen bei unserer Ueberlegung von dem Ergebniss aus, das wir bei Verwendung eines Pollenkornes erhalten haben. Danach würden 1000 so bestüubte Blüthen nur 168 reife Früchte geben, und es würen nach unserer Annahme unter 1000 Pollenkórnern nur 168 taugliche und 832 untaugliche. Angenommen, diese Zahl sei richtig, wieviel Früchte sind dann von 1000 Prashikmeten zu erwarten, wenn die Narben statt mit einem Pollenkorn mit je zwei Pollenkörnern belegt werden? Bezeichnet man die tauglichen Körner mit t, die untauglichen mit u, so kann bei dem Belegen der Narben mit zwei Körnern viererlei passiren, man kann verwenden £,* oder t, u oder w,t oder u,u. Günstig für die Befruchtung sind die drei ersten Fälle, un- günstig ist der vierte. Die Wahrscheinliehkeit für sein Eintreten ist 832 8 1000 ` 1000 — , die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen eines der drei günstigen Fälle also ine > -. Von 1000 mit zwei Pollenkörnern bestüubten Blüthen müssten also 308 Früchte gereift haben, nach der Beobachtung würden es 319 sein, also 11 mehr. Berechnet man aus den Promille-Zahlen die richtigen, so findet man, dass die 138 Blüthen 43, statt 44, Früchte hätten geben sollen (genau 42,51). Werden. zur Belegung der Narben drei Pollenkörner verwendet, so sind unter den gleichen Voraussetzungen acht Fälle möglich, man kann verwenden 4, t, t; t, t u; u wu; tu, t; u, t, t; uu, t; u, t, u; U, U, V. Ungünstie für die Barbe ist nur der letzte Fall (u, u, u), die 832 832 we Wahrscheinlichkeit für sein Eintreffen ist - 1000 ' 1000 ' 1000 1000 ’ 516 die für das Eintreffen eines der günstigen Fálle also 1 — "oan ` 1000" Von 1000 mit je drei Pollenkórnern bestäubten Blüthen müssten 424 Früchte gebracht haben, während thatsächlich 410 Früchte ge- reift haben würden, also 14 weniger. Bestimmt man aus den Promille- Zahlen die wirklichen, so findet man, dass die 122 Blüthen 52 Frächte hätten geben müssen, statt 50 (genau 51,73). Ich stelle nun die berechneten und die beobachteten Zahlen DE zusammen. 1). Ein so reichliches DONE unreifer Früchte, wie es Naupın beobachtete, kam bei meinen Versuchen SM Y Einfluss der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkórner. 491 Tabelle HI. Zahl Zahl der Früchte der zur bene noci AERE ELLOS RU AIR Bestäubung von 1000° Blüthen lern I II | Differenz L Differenz 'obach EI ERTL Pollenkörner | beobac SZ iig e beobachtet berechnet | I—II 1 29 29 0 8 Lige: 2 0 2 44 43 Eg 819: I "8087 | 4i 3 50 52 SEN 410 494 ENT. Wir sind bei dieser Berechnung von jenem Mittelwerth für die Procentzahl der tauglichen Körner ausgegangen, den wir aus dem Ergebniss der Belegung der Narben mit je einem Pollenkorn ab- geleitet hatten. Die einzelnen Zahlen, aus denen er berechnet wurde (193, 136, 74), sind aber sehr ungleich, während die Zahlen, die sich mit je zwei Pollenkörnern ergaben, bei den drei Versuchspflanzen viel gleichmässiger ausgefallen sind (314, 333, 333). Es liegt nahe, diese Zahlen für besser zu halten und aus ihrem Mittel die Procent- zahl der tauglichen Pollenkörner zu berechnen. 1000 Blüthen, deren Narben mit je zwei Pollenkörnern belegt wurden, gaben im Mittel 319 Früchte. Daraus berechnet sich die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen des ungünstigen Falles (Ver- H H Y es 68 ` wendung zweier untauglicher Körner) zu 1000 ^ und daraus die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Korn untauglich ist, zu y 681. : 2 m NE à : S ViXo Ed . Folglieh ist die Wahrscheinliehkeit, ein taugliches zu wählen, ar unter 1000 sind also 175 tauglich. Diese Zahl ist etwas höher (um 7), als die früher berechnete (168). Berechnen wir unter Zugrundelegung dieser Zahl (175) die der Früchte, die 1000 mit je drai Körnern belegte Blüthen gegeben haben sollten, so finden wir sie zu 438, also (um 28) zu gross. m die Tauglichkeit dieser Ziffern zu beurtheilen, rechnen wir wieder die thatsächlichen Werthe aus und finden, dass bei den Ver- suchen mit einem Pollenkorn die 173 Blüthen 30 Früchte hätten geben sollen, also eine mehr als thatsächlich beobachtet wurden (genau 30. 28), und bei den Versuchen mit drei Kórnern die 122 Frucht- knoten 53 Früchte, also drei mehr als wirklich reiften (genau 53,44). Die Zahl 175 passt also nicht besser. In der nachstehenden Tabelle sind auch diese Werthe über- Sichtlich zusammengestellt. 428 C. CORRENS: Tabelle IV. Zahl der eg Zahl der Früchte dod zur Bestäubung qu ea 4 | e TIER verwendeten I ı 1H .Diffeenz | ven 1000 BER E Pollenkó :'obachtet "DRE XT I II Differenz ollenkórner | beobachtet berechne | I liehaihtu en ^H 1 29 30 eg | 168 | 5 o 4 9 44 44 | 0 819 | 319 0 3 50 53 =4 410 | -A88 D OB | | In ganz entsprechender Weise kann man der Rechnung das Resultat des Bestäubungsversuches mit drei Körnern zu Grund legen; Tabelle V giebt die Werthe, die man dann erhält. Tabelle V, Zahl der Früchte zur Bestäubung h verwendeten I JI Differenz | ` von 1000 Blüthen — > Pollenkó bachtet i3 I II Differenz ollenkörner | beobachtet berechnet I-H ER berechnet | IH, ; 1 29 281) +i 168 161 +7 2 44 41?) +3 319 297 +22 3 50 50 0 410 410 0 Nach den Versuchen mit je einem Pollenkorn waren also unter 1000 Kórner 168 taugliche, nach denen mit je zwei Pollenkórnern 115 taugliche, nach denen mit je drei Kórnern 161 taugliche. Die Uebereinstimmung ist so gross, als man sie bei der doch immerhin noch kleinen Zahl von Versuchen überhaupt erwarten kann, und 16 ist wohl die beste von den drei Zahlen. Diese Zahl ist jedoch noch zu klein. Es muss nämlich bei Betrachtungen der Tabelle II auffallen, dass auch bei der Belegung der Narbe mit der grösstmöglichen Zahl von Pollenkórnern nieht jede Samenanlage einen Samen gab; 2: unter tausend setzten nicht an oder brachten es nicht zur Reife. Jede Narbe muss bei diesen Versuchen wenigstens einige vollig taugliche Pollenkórner erhalten haben?), wie das Vorausgehende 1) Genau 27,85. 2) Genau 40,99. à 3) Die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht der Fall war, ist ganz minimal, sie 20 D betrágt z. B. bei Belegung der Narben mit je 20 Kórnern LEN für jede einzelne. Einfluss der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkörner. 429 lehrt; der Grund für das Versagen von 22,4 pCt. der Blüthen wird darin zu suchen sein, dass auch ein Theil der Samenanlagen untauglieh ist, etwa !/,. — Dass z. B. die Eizellen constitutionell sehr verschieden stark sind, wird später eine Tabelle (XI) lehren, nach der die Schwankungen in dem Gewicht der Nachkommen bei mógliehst starker Coneurrenz unter den zur Belegung benützten Pollenkórnern fast so gross sind, wie bei Ausschluss aller und jeder Concurrenz. Eine andere Annahme ist von vornherein eben so gut möglich, die, dass die Mutterpflanze nicht im Stande sei, alle befruchteten Samenanlagen heranreifen zu lassen. Ich habe versäumt, sie ex- perimentell zu prüfen, was einfach so hätte geschehen können, dass an einigen Aesten nur jede zweite oder dritte Blüthe bestäubt und der Rest weggeschnitten worden wäre. Zum Glück reichen aber auch die mitgetheilten Versuche zur Entscheidung aus. Träfe nämlich diese Annahme zu, so müsste doch die Zahl der Früchte, die man nach der Bestäubung mit je drei Körnern erhält, auch schon merklich kleiner ausfallen, als jene, die man für diese Be- stäubungsweise aus dem Ergebniss der Versuche mit je einem Pollenkorn berechnen kann. In Wirklichkeit ist sie wohl etwas kleiner, die Differenz liegt aber noch innerhalb der Fehlergrenzen; eine Unfähigkeit, alle befruchteten Samenanlagen zur Reife zu bringen, kein also bei unseren Versuchspflanzen keine wesentliche Rolle gespielt haben. — Es ist gut möglich, dass die Pflanzen nicht alle Fruchtknoten hätten reifen lassen können; es war aber schon durch die Beschaffenheit der Samenanlagen dafür gesorgt, dass die Leistungsfähigkeit der Mutterpflanzen hierin nicht zu sehr angestrengt wurde. Da sich also unter 1000 Samenanlagen nur 776 taugliche be- fanden, so waren von den 173 des Versuches mit je einem Pollen- korn nur 77,6 pCt., d. h. 134, tauglich, und nur diese gaben die 29 Früchte. 1000 Blüthen mit lauter tauglichen Samenanlagen hätten 216 Früchte gegeben, wenn sie mit je einem Pollenkorn bestäubt worden wären, und unter 1000 Pollenkórnern sind demnach etwa 216 taug- liche. Es kommen also bei Mirabilis Jalapa auf ein taugliches Pollenkorn annühernd vier untaugliche, und auf drei taug- liche Samenanlagen kommt etwa eine untaugliche. — Es darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass schon von vornherein beim Bestäuben nur grosse Körner verwendet wurden, also vielleicht schon eine Auswahl du besseren getroffen worden war. . Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVIII. BA 430 C. CORRENS: B. Versuche mit Mirabilis longiflora. Diese Versuche wurden vom 14. bis 31. Juli im Freien ausge- führt, im Uebrigen in der gleichen Weise, wie jene mit M. Jalapa. Wegen der sehr starken Klebrigkeit wurden die Blüthenstände nach einigen, wenig befriedigenden Versuchen nicht mehr vor dem In- seetenzutritt geschützt; dass dieser Schutz unnóthig war, wurde in derselben Weise, wie bei jener Art, festgestellt. Nachstehende Tabelle giebt die Resultate. Tabelle VI. Mirabilis longiflora. Zahl der zur Bestüubung verwendeten Pollenkórner: | | 2 | 3 | viele Zahl | Zahl | Zahl | DUE — 1 ! ——— - FERNER — 2 | E Eo IET teg der Früchte | 6 „ | der Früchte ENI | der Früchte | p» | der Früchte mm je © | I e! imo | EE | ven EK | von |2%| von 10% perir FOR „2 | 1000 |52 |. 1000 | E, ! 1000 |t ^|. 1000 To 1 ism |” | Blüthen |" | Blüthen |? | | Blüthen SOLA PNE a T | | | | | 104 | 15 | 4 |60 | al 258 | »2|jı | 9344 | 81 | 16 |. 516. | | | | Auch hier steigt also mit gës Zahl der Pollenkörner, die auf die Narbe gebracht werden, die Zahl der Früchte. Wir erklären das in gleicher Weise, wie früher, und nehmen an, nur eine bestimmte An- zahl der Pollenkörner sei zur Befruchtung tauglich. Nach den Ver- suchen mit einem Korn waren es 144 von 1000. Nehmen wir an, dieser Werth sei richtig, und berechnen daraus die Anzahl der Früchte, die wir dann bei Belegung der Narben mit je zwei und je drei Pollenkörnern hätten erhalten sollen, so finden wir, dass wir etwas zu wenig Früchte erhalten haben. Die nach- stehende Tabelle giebt diese Zahlen. Tabelle VII. Zahl der zur ` Zahl der Früchte Bestäubung I — "grper S M verwendeten A JE DRE 1L. s 1 1000 Blüthen Pollenkö beobachtet | b THE IS +. IL | Differenz nkörner [beobachtet | berechnet I—II Ke et berechnet | I-I 1 15 15 0 144 144 0 2 13 163) in 217 267 50 e 11 125 -1 344 373 -99 1) Genau 16,02. 2) Genau 11,49. 431 Einfluss der Zahl der zur Bestüubung verwendeten Pollenkórner das sich bei so erhält Legt man der Rechnung das Resultat zu Grunde, der Belegung der Narben mit zwei Pollenkörnern ergab, man Zahlen, die weniger gut stimmen (weil die stärkere Abweichung die genauer bestimmte Zahl trifft), wie Tabelle VIII zeigt. Tabelle VII. Zahl Zahl der Früchte der zur S = al, Lud Bestäubung | | id von 106 0 Blüthen | verwendeten I. | Ir. Häerz IL | Differ S. FREIE D It] ifferenz Pollenkümer beobachtet, berechnet | beobuehtet berechnet ` I—II 15 19! +8 144 | 115 +29 2 3 TEE E sy jo e 0 3 1^ d go a 944 TI 84 +37 dem Ergebniss aus, das ich bei der Geht man endlich von Belegung der Narben mit drei Pollenkórnern erhielt, so bekommt S o man die am besten stimmenden Zahlen (Tabelle IX). Tabelle IX. Zahl Zahl der Früchte der zur e ER Bestäubune : | von | 1000 Blüthen speed 1. II. | Differenz |. ` ER EU örner d SIE: leren? ger beobachtet berechnet I—II beobachtet berechnet | II 1 15 145; 23 M4 [vo 1284 |. 418 2 13 153) -9 217 %5 | —28 3 11 11 0 sd iH 0 Unter 1000 Pollenkörnern würden also etwa 131—144 taugliche sein. Diese Zahl ist aber auch hier zu klein. Denn auch hier ist selbst durch vollständiges Bedecken der Narbe mit Pollenkórnern nicht von jeder Samenarilage ein Samen zu erhalten, ja, die Dinge liegen noch ungünstiger als bei Mirabilis Jalapa. Von 1000 Blüthen, die so behandelt al wären, hätten nur 516 Früchte gebracht, wenig mehr als die Hälfte, und von den 104 (bezw. 31) Blüthen unseres Versuches mit einzelnen (und drei) Pollenkörnern besassen en nur 54 (bezw. 16) täugliche Samenanlagen. Daraus berechnet dann, dass auf 1000 Pollenkörner etwa 278 taugliche kamen. 1) Genau 11,96. 2) Genau 9,82. 3) Genau 13,62, 4) Genau 14,70, 30* x 432 C. CORRENS: Auch hier geben die Zahlen keine sicheren Anhaltspunkte dafür, dass die Pflanze unfähig gewesen wäre, mehr Fruchtknoten reifen zu lassen. , Demnach kommen also bei Mirabilis longiflora auf ein taug- liches Pollenkorn etwa drei untaugliche, und auf eine taug- liche Samenanlage kommt eine untaugliehe. Worauf diese Untauglichkeit SE Theiles der Pollenkörner beruht, habe ich nicht näher untersucht. Wie schon erwähnt, ver- wendete ich nur äusserlich gut entwickelte Körner. Bei den ge- vebenen Grössen ist es auch ausgeschlossen, dass nicht wenigstens eine Austrittsstelle jedes Kornes mit der Fläche eines Narben- köpfehens in Berührung gekommen wäre. Ich untersuchte einige Blüthen, deren Narben mit je einem Pollenkorn belegt worden waren und die abfielen; die Pollenkörner hatten nicht gekeimt. — Alle in verschiedener Weise angestellten Versuche, die Körner auf dem Objeettrüger zur Keimung zu bringen, schlugen fehl; die Frage liess sich also experimentell nicht recht angreifen. II. Die Beziehungen zwischen der Beschaffenheit der Früchte und der Pflanzen, die aus ihnen hervorgehen, und der Zahl der Pollenkörner, die zur Belegung der Narben verwendet wurden. Zunächst wurden die reifen Früchte, die ich bei den eben be- schriebenen Versuchen erhalten hatte, gewogen. Dabei stellte sich heraus, dass die mit einem Pollenkorn erzeugten Früchte durch- schnittlich etwas leichter waren, als die mit dem Maximum von Kórnern erzeugten, und zwar bei Mirabilis Jalapa um etwa 9 pCt., bei M. longiflora um etwa 3 pCt. 2 Nachstehende Tabelle giebt die Resultate der Wägungen. Tabelle X. Gewicht der (trockenen) Früchte, erzeugt: I. mit einem IL. mit vielen Pollenkorn Pollenkörnern Art Zahl | mittleres Zahl mittleres I der ge- ewicht j der ge- Gewicht Differenz 1—I wogenen |einer Frucht| wogenen | einer Frucht Früchte ing Früchte mg mu | vom 100 : Jis | SE Mirabilis 90 | 724 21 19.2 -6$ | 8,6 Jalapa | | | davon die | | a schönsten G 76.8 5 | 86.4 —96 | 9 Früchte | | AOE 5 | B ie | né 4 Ge ZS longiflora | | | Einfluss der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkörner. 433 Es ist hierbei nicht zu vergessen, dass diese Zahlen das mittlere Gewicht von Fruchtschale und Samen sind, und dass wahrscheinlich Frucht- und Samenschale (und das Perisperm?) bei beiderlei Früchten gleich schwer sind; die Gewichtsdifferenz der Embryonen wird also ‚noch grösser gewesen sein, doch konnten wegen der Keimprobe die Früchte nicht zerlegt werden. Von M. longiflora wurden im Frühjahr 1897 alle 15 mit je einem Pollenkorn erzielten und alle 16 mit vielen Kórnern erzielten Früchte ausgesäet. Von jenen keimten 14 (= 93pCt.), von diesen 16 (= 100pCt.), also letztere eher besser. Je drei Individuen wurden in's Freie aus- zepflanzt; sie waren Anfangs August dem Augenschein nach alle gleich gut entwickelt, Wägungen wurden leider nicht gemacht. Weil dieses Ergebniss nicht besonders ermuthigend war, wurden von M. Jalapa erst am 18. Mai 1900 Aussaaten gemacht, und zwar mit 21 Früchten, die mit je einem Pollenkorn erzeugt worden waren, und mit 20, die mit vielen Körnern erzeugt worden waren (denselben, die gewogen worden waren). Von jenen waren am 3. Juni 15 (= 85,7 pCt.) gekeimt, von diesen 17 (= 85 pCt.), von beiden also etwa gleich viel. Von jenen Pflänzchen wurden am 8. Juni 7, von diesen 8, jedesmal die stärksten, in kleine Töpfe piquirt und aus diesen am 24. Juni in's Freie gepflanzt, in zwei parallelen Reihen, alternirend eine Pflanze der einen und eine der anderen Abtheilung; alle standen unter möglichst gleichen äusseren Bedingungen. Drei fielen noch der Maulwurfsgrille zum Opfer, so dass schliesslich noeh je 6 vor- handen waren. Von den vier, die Mitte September zuerst blühten, ge- hórten zwei zur einen, zwei zur anderen Abtheilung; schliesslich blühten noch alle. Ihre Stürke war sehr verschieden, doch war im Durch- sehnitt naeh dem Augenschein keine von den Abtheilungen im Vortheil vor der anderen. Um so mehr überraschte deshalb das Er- gebniss der Wägung der ganzen, am Wurzelhals abgeschnittenen Pflanzen, die ich am 12. Oetober durehführte. Es ist in der um- stehenden Tabelle XI wiedergegeben ist. s sind ja nur wenige Zahlen, sie stimmen aber so gut unter einander, dass sie gewiss entscheidend sind. Nach ihnen wiegen die Pflanzen, zu deren Erzeugung nur je ein Pollenkorn auf die Narbe gebracht worden war, durchschnittlich 12 pCt. weniger als jene, zu deren Erzeugung viele Körner verwendet worden waren, wie die Samen, aus denen sie hervorgegangen sind, etwa um 9 pCt. leichter Sewesen waren. EH ie Deutung dieses Ergebnisses scheint mir nicht sehwierig zu sein. Wird nur ein Pollenkorn auf die Narbe gebracht, so ist jede Coneurrenz ausgeschlossen; ist es überhaupt tauglich, so befruchtet es. Anders, wenn viele Pollenkörner auf die Narbe kommen. Dann 434 — €. ConmENS: Einfluss der Zahl der Pollenkörner. Tabelle XI. Gewicht der Pflanzen (in Grammen) aus Samen, zu deren Erzeugung verwandt wurden: ove ddl MN an E EE e Pflanze | viele Pollenkórner ein Pollenkorn | Gë Been n E, 100 | I 694 591 — 97 | —140 H 650 531 (—119 | —145 III 560 480 — 80 | — 148 IV. 382 444 4.62 | 4-189 Y 366 334 = BI | x8 VI 297 206 s | — 80,6 I— VI. 2950 2592 —358 | —12,l wird unter den tauglichen das befruchten, dessen Schlauch zu- erst in die Mikropyle der Samenanlage eindringt. Diese Coneurrenz findet jedenfalls statt; dass sie ein solch' günstiges Ergebniss hat, be- weist, dass das Pollenkorn, dessen Schlauch schneller den Weg durch den langen Griffelcanal zurücklegt, auch eine kräftigere Nachkommen- sehaft liefert, dass beide Eigenschaften, die auf den ersten Blick niehts mit einander zu thun haben, zusammenhängen. Dies scheint mir das wichtigste Ergebniss der Versuche zu sein"). Setzt man das Gewicht der leichtesten Individuen zu 100 an, so wiegt das schwerste unter den mit einem Pollenkorn erzeugten 290, und das schwerste unter jenen, zu dessen Erzeugung viele Pollenkörner auf die Narbe gebracht worden waren, 234. Dass das Gewicht bei jenen Pflanzen innerhalb weiterer Grenzen schwankt, als bei diesen, ist bei dem Ausschluss der Coneurrenz unter den Pollen- körnern ganz verständlich; dass auch bei diesen die Unterschiede so beträchtlich sind, weist darauf hin, dass die tauglichen Samenanlagen (oder Eizellen, wenn man will) von sehr ungleicher Constitution sind; unter ihnen kann ja keine Auswahl getroffen werden, gehört doch zu jeder Narbe nur eine. Merkliche Unterschiede in der Grösse der Blüthen zwischen den beiden Abtheilungen, wie sie NAUDIN beobachtete, waren nicht nach- zuweisen. Ich bedauere, nicht mehr Pflanzen aufgezogen und die von M. longiflora nicht gewogen zu haben; bei diesen hätten sich gewiss auch 1) Etwas Analoges ist es z. B., wenn bei Papaver somniferum die Zahl der secundären Carpelle der monstr. polycephalum in genauer Relation mit der Stärke des Individuums steht, so lange die äusseren Bedingungen gleich bleiben. (Vergl. DE VRIES „Alimentation et Selection“). Huco DE Vries: Ueber erbungleiche Kreuzungen. 435 Differenzen auf diesem Wege nachweisen lassen. — Ist die Er- klärung, die ich eben gegeben habe, richtig, so müssen auch die Individuen, zu deren Erzeugung zwei und drei Pollenkórner auf die Narben gebracht wurden, etwas hinter denen zurückstehen, zu deren Erzeugung viele Körner verwendet wurden. Ich werde nicht ver- säumen, dies mit dem übrigen Material zu prüfen. Fassen wir die Resultate unserer Versuche mit Mirabilis Jalapa und M. longiflora zusammen. Die erste Frage kónnen wir so beantworten: Es ist nur ein Theil der Pollenkórner und der Samenanlagen zur Befruchtung tauglich. Deshalb steigen mit der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkörner die Chancen, dass die Befruch- tung eintritt, und zwar so, wie es die Wahrscheinlichkeitsrechnung verlangt. Bei Mirabilis Jalapa kommen auf ein taugliches Pollenkorn an- nähernd vier untaugliche, auf drei taugliche Samenanlagen eine un- taugliche, bei M. longiflora auf ein taugliches Pollenkorn etwa drei untaugliche, auf eine taugliche Samenanlage eine untaugliche. (Diese Zahlen gelten jedoch einstweilen nur für bestimmte Indivitiént Die Antwort auf die zweite Frage lautet: Bestüubt man die Narben mit einer grósseren Menge von Pollen- kórnern, so sind die Nachkommen stürker (schwerer) — wegen der Coneurrenz der tauglichen Pollenkórner unter einander. Das Pollenkorn, dessen Schlauch den Weg dureh den langen Griffel rascher zurücklegt, giebt auch den schwereren Samen und die schwerere Pflanze. 53. Hugo de Vries: Ueber erbungleiche Kreuzungen. (Vorläufige Mittheilung). Eingegangen am 21. November 1900. In einem in diesen Berichten aufgenommenen Aufsatz über das Spaltungsgesetz der Bastarde!) habe ich gezeigt, dass dieses Ge- setz, welches MENDEL aus seinen Untersuchungen über Erbsen ab- geleitet hatte, im Pflanzenreich eine sehr allgemeine Anwendung findet und für die Theorie der Bastardirungen von prineipieller Be- 1) Dius Berichte, Band XVIII, Heft 3, S. 83. Vergl. auch Sur la loi de disjonetion des hybrides, Comptes rendus de l’Acad. des sciences, Paris, 26. März 1900 436 HUGO DE VRIES: deutung ist. Die seitdem veröffentlichten wichtigen und umfang- reichen Untersuchungen von CORRENS, TSCHERMAK, WEBBER u. A.') haben theils die Richtigkeit von MENDEL s Erfahrungen, theils die Berechtigung dieser Verallgemeinerung bestätigt. MENDEL hatte für seine Erbsenkreuzungen dargethan, dass ihre Ergebnisse sich in einfacher Weise aus gewissen Sätzen ableiten lassen. Erstens fand er, dass in der vegetativen Entwickelung der Bastardindividuen von jedem Merkmalspaar das eine Merkmal domi- nirend und das andere recessiv ist. Bei der Bildung der Geschlechts- organe aber trennen sich die im Bastard vereinigten antagonistischen Eigenschaften derart, dass in Bezug auf jedes einzelne Paar die Ei- zellen und Pollenkörner keine Bastarde mehr sind. Diese Spaltung geschieht nach gleichen Theilen, indem 50 pCt der sexuellen Zellen das eine und 50 pCt. das andere Merkmal jedes Paares erhalten. In Bezug auf diese Spaltung sind die beiden antagonistischen Eigen- schaften gleiehwerthig, unabhängig von der Frage, ob sie im vege- tativen Lébén dinini oder recessiv sind. Eine solche Gleiehwerthigkeit ist aber keineswegs etwas Noth- wendiges. Die Bigetschaffei' kónnen, in anderen Füllen, bei der Spaltung auch ungleichwerthig sein. Sie werden dann entweder sich nieht trennen, oder bei ihrer Trennung anderen Regeln folgen. Einen solchen Fall sieh nicht spaltender Bastarde hatte MENDEL bei Hieracium gefunden; diese folgen auch in so fern anderen Regeln als die Erbsen, als die Bastarde der ersten Generation unter sich un- gleich sind?). Die Prävalenzregel, wie CORRENS das Dominiren nennt, ist hier eine andere als dort. MENDEL hatte aber nicht die Gelegenheit, seine Untersuchungen weiter auszudehnen, und so blieb es ihm unbekannt, ob eine von diesen beiden Typen — Hieracium oder Erbsen — für das Pflanzenreich eine allgemeinere Gültigkeit haben würde. Dementsprechend sind seine Ergebnisse bis vor Kurzem als Einzelfälle ohne principielle Bedeutung betrachtet worden und in Vergessenheit gerathen. Viel später, im Jahre 1894, entdeckte MILLARDET in seiner bahnbrechenden Arbeit über die unechte Bastardirung eine Reihe neuer, nicht sieh spaltender Bastarde?). Er gewann sie in den Gattungen 1) Vergl die e du der Litteratur durch CORRENS in der Botan. Zeitung, 1. August 1 —938. Ferner C. ConnENs: Ueber be v ETRIE Nus Viva irt Bd 84, 1900, und HeRBERT J. WE Xenia, or the immediate effect of pollen in Maize. U. S. A. ee of Agriculture, € Nr. 22, 1900. 2) G. MEND: Ueber einige aus künstlicher Befruchtung gewonnene Hiera- cium-Bastarde. Verh, naturf. Ver. Brünn, Bd. VIII, Hett 1, 1869, S. 26—81 der Abhandlungen. 3) A. MinLARDET, Note sur Phybridation sans croisement ou fausse hybri- dation, Mém Soc. Se. phys. et nat, Bordeaux T. IV (4. Série 1894, S. 1—28). Ueber erbungleiche Kreuzungen. 431 Fragaria, Rubus u.s. w., und fand sie in der ersten Generation ein- fórmig; sie glichen ee dem Vater oder der Mutter. Er schlägt für die sich nieht spaltenden Hybriden den Namen unechte Bastarde vor; dementsprechend sind die dem MENDEL'schen Spaltungsgesetz folgenden als echte Bastarde zu bezeichnen. Neben diesen beiden Füllen besteht offenbar eine dritte Möglich- keit, nämlich, dass Bastarde sich nach anderen Regeln spalten. Solche Fälle habe id auch thatsächlich aufgefunden; sie zeigten sich als den unechten Bastarden weit näher verwandt wie den echten und sind somit jenen anzureihen. Im Folgenden werde ich deshalb die Kreuzungen, deren Producte sich bei der Bildung ihrer Geschlechtsorgane gleiehwerthig spal- ten und welche also dem MENDEL’schen Prineipe folgen, erbgleich oder isogon nennen und ihre Producte, d. h. die Basturdo selbst, als eehte Bastarde bezeichnen. Dagegen nenne ich die Kreuzungen, deren Produtte sich in jener Lebensperiode entweder nieht oder nach anderen Regeln spal- ten, erbungleiche oder anisogone und die Bastarde, in Anschluss an MILLARDET, unechte. is liegt vorläufig kein Grund vor, anzunehmen, dass die erb- ungleichen Kreuzungen im Pflanzenreiche seltener sein würden als die erbgleiehen*) und das sehr alleemeine Vorkommen der letzteren steht dem selbstverständlich nicht im Wege. Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind die ersteren jedenfalls nicht weniger zahlreieh als die EEE Ausser in der Gattung Oenothera, welche ich hier zu besprechen beabsichtige, fand ich mehrere im Pflanzenreich weit ver- breitete Eigenschaften erbungleich, so z. B. Polycephalie, Tricotylie, Syneotylie u.s.w. Im Ganzen und Grossen glaube ich weit mehr erbungleiche als erbgleiche Kreuzungen ausgeführt zu haben, doch lässt sich das kaum abzählen. In meinem anfangs reinen CS" habe ich mich ausdrück- lich auf die echten Bastardo beschränkt und von den „Faux hybrides“ von MILLARDET einstweilen völlig abgesehen (S. 84, Note). Ich habe diese damals auf eine andere "Mitiheilung verschoben und beab- sichtige jetzt vorläufig darüber zu berichten. Ich werde dabei aber nur meine Kreuzungen in der Gattung Oenothera anführen ?) Oenothera muricata 9 x. biennis 5?) ist ein typischer unechter — 1) Anderer Meinung ist allerdings CoRRENS, der die erwähnten Hieracium- Bastarde als Ausnahme von der Mexper’schen Regel betrachtet : 2) Für die Beschreibnng der im Folgenden genannten neuen Arten dieser Gattung verweise ich auf den ersten Band meiner Mutationstheorie (Leipzig, Ver & Comp.), für die ausführliche Beschreibung meiner Bastardirungsversuche aber auf den zweiten Band desselben Werkes. 3) Vergl. Focke, die Pflauzenmischlinge, S. 163. HM 438 HuGo DE VRIES: Bastard, der sich genau den von MILLARDET beschriebenen Bei- spielen anschliesst. Er trägt die Merkmale des Vaters mit Aus- nahme der Fruchtbarkeit, welche stark abgenommen hat, während dementsprechend die vegetativen Theile üppiger entwickelt sind. Die Stengel und namentlich die Blüthenstände sind reicher beblättert. Diese Kreuzung habe ich 1895 ausgeführt. In der ersten Generation hatte ich fünfzig Bastarde, alle unter sich gleich. Ich sammelte die Samen auf zweijährigen Exemplaren (1897) und hatte seitdem noch drei einjährige Generationen von etwa demselben Umfange. Spaltungen traten nicht ein, der Bastardtypus blieb stets derselbe, der er sofort nach der Kreuzung war. Ebenso verhalten sich andere Kreuzungen in der Untergattung Onagra zwischen den älteren Arten. Im Jahre 1894 habe ich Oeno- thera Lamarckiana 2 mit O. biennis & gekreuzt. Der Bastardtypus war einförmig und erhielt sieh, ohne Spaltung, bei den Aussaaten. Aehnlich verhält sich O. Lamarckiana X O. muricata u. s. W. eichförmigkeit der ersten Generation ist für die DEE Bastarde Regel, abgesehen von secundären Merkmalen, welche durch die ungewöhnliche Ernährung der Samen u.s. w. bedingt sind. Für die unechten Bastarde ist sie aber keineswegs erforderlich, wie be- reits MENDEL's oben eitirte Hieracium-Kreuzungen lehrten. Ein sehr schönes Material, um diese Ungleichfórmigkeit der ersten Generation zu studiren, boten mir die neuen, in meinem Versuchsgarten auf- getretenen Arten von Oenothera. Ich beobachtete diese Ungleichförmig- keit zuerst deutlich 1895 an einer 1894 ausgeführten Kreuzung mit O. lata und habe seitdem jährlich in zunehmender Anzahl solche erbun- gleiche Kreuzungen ausgeführt. Die Gattung Oenothera empfiehlt sich für solehe Zwecke ganz besonders, da die Kreuzungen bequem aus- zuführen sind, jede von ihnen eine genügende Anzahl von Samen liefert und namentlich, da man die verschiedenen Typen oft bereits in früher Jugend leicht und scharf unterscheiden kann. Als erstes Beispiel wähle ich eine Kreuzung zwischen Oenothera Lamarckiana 9. und O nanella &*). Zwischen diesen beiden Pflanzen habe ieh im Sommer 1898 39 Kreuzungen ausgeführt und für jede die Samen getrennt ausgesäet. Die Nachkommenschaft, d. h. die aus diesem Samen aufgehende erste Bastardgeneration, wies stets zwei Typen auf, denjenigen des Vaters und denjenigen der Mutter, aber in sehr wechselndem Verhältniss. Ich habe die einzelnen Aussaaten ausgezählt und fand für den Gehalt an O. nanella die folgenden Procentzahlen: L 2$ .1457977 19 91-18 DD 1.16 1. I6 1) Tos er Botanisch Jaarboek Dodonaea, Jahrg. 1897, S. 13, und Comptes rendus de l'Acad. des sc., Paris, 1. Oetbr. 1900. ^ j | : g : : Ueber erbungleiche Kreuzungen. 439 dee AM. 19.20, 21.-21..91. 22 23..98. 24. 2L 36. 96.28, 05. 29. 48. Oder die einzelnen Kreuzungen in Gruppen zusammenfassend: pCt. nanella. . . . . 1—5 15 15—25 25—35 85—50 Kreuzungen. . . . . 1 10 16 4 2 Im Mittel etwa 17 pCt. In früheren und späteren Jahren habe ich noch etwa eine ebenso grosse Anzahl von Kreuzungen zwischen diesen beiden Pflanzen ge- macht. Sie lieferten sehr selten 0 pCt., und bis jetzt nieht über 90 pCt. nanella. In der folgenden Generation zeigten sich diese Bastarde bei Selbstbefruchtung constant, und zwar beide Typen. Die zweite Generation bestand also für die aus der Kreuzung hervorgegangenen O. nanella nur aus O. nanella, für die gleichzeitig entstandenen O. Lamarckiana nur aus dieser. Aber wie die für die Kreuzung be- nutzte Grossmutter mutabel war, so waren es auch ihre aus der Kreuzung entstandenen Kinder. Ebenso bei 50 Kreuzungen, im Jahre 1898 ausgeführt zwischen Oenothera lata 2 und O. Lamarckiana &. Die Nachkommenschaft zeigte die beiden elterlichen Typen und zwar von O. lata RUD. ol. 1—5 5—15 15—25 25—85 35—45 Kreuzungen . . E 6 94 11 t Im Mittel etwa 23 pCt. lata. Dei weniger umfangreichen Versuchen liegen die Zahlen scheinbar weiter aus einander. So z. B. ergab Oenothera Lamarckiana X O. Lam. cruciata in vier Versuchen 0—0—1 und 28 pCt. Pflanzen mit dem eructata-Merkmal. Es geht hieraus hervor, dass wenn man nur eine einzige Kreuzung ausführt, es in solchen Fällen vom Zufall abhängen wird, welchen Werth man findet. Ebenso, wenn man reciproke Kreuzungen in zu geringer Anzahl mit einander vergleicht; die Differenzen kónnen solieinbar sehr grosse sein. Je grösser aber die Anzahl wird, um so besser wird die Ueber- einstimmung. Ich führe den Procentgehalt an nanella von vier Kreuzungen Oenothera nanella 9. x; O. Lamarckiana & zum Vergleich mit den oben gegebenen Werthen der reciproken Kreuzung an. Ich fand 1—21—21—39 pCt. nanella. Es liegt auf der Hand, dass die angeführte Variabilität der Erb- ziffern theils von äusseren, theils von inneren Ursachen bedingt wird. Jurch eine zweckentsprechende Wahl des Pollens und der zu be- fruchtenden Blüthen, sowie durch künstliche Eingriffe muss es ge- ingen, sie in bestimmten Richtungen zu verschieben. So gelang es mir 1899 den Gehalt an nanella in 8 Kreuzungen zwischen O. Lamarckiana 2 und O. nanella 5 mit nahezu 1800 Keimpflanzen bis 440 HuGo DE VRIES: auf 0—5 pCt. und in 8 weiteren Kreuzungen mit etwa 1600 Keim- pflanzen auf Null herabzudrücken. | Andererseits lässt sich der Gehalt an Bastarden mit dom jüngeren | Merkmal erhöhen. So erhielt ich z. B. in extremen Fällen in der | ersten Generation aus: | O. Lamarckiana X O. gigas (EX edu coc d00pUE gipur O. Lamarckiana X O. rubrinervis . . . 73 „ rubrinervis , So lieferte die Kreuzung O. nanella 9 X O. biennis 5, in Bezug | auf das erstere Merkmal, je nach der Wahl des Pollens, in einigen | Versuchen etwa 0 pCt., in anderen bis zu 96 pCt. nanella. | Aus diesen Zahlen ergiebt sich die Folgerung, dass die Ungleich- förmigkeit der ersten Generation unechter Bastarde leicht übersehen werden oder gar fehlen kann. Extreme Versuchsbedingungen können, namentlich bei geringem Umfang der Saaten, leicht nur den einen Typus hervortreten lassen In solchen Fällen muss man sehr vor- sichtig sein, denn es ist dann nach einer einzigen Aussaat sogar nicht zu entscheiden, ob die ausgeführte Kreuzung eine erbgleiche oder eine erbungleiche sei. Nur die Wiederholung des Versuches ın einem grösseren Massstab oder das Studium der zweiten Generation bringt dann die Entscheidung. ái Beispiele einer Kasse ersten Bastardgeneration führe ich noch die folgenden Kreuzungen an. O. Lamarckiana & X O. suaveolens ö (= O. odorata Hort.) lieferte mir zwei Typen, den mütterlichen, aber mit swaveolens-Blüthen, und den väterlichen. Dasselbe galt für O- Lamarckiana X O. hirsutissima (= O. biennis hirsutissima Gray) und für eine Reihe weiterer Kreuzungen. In den bisher angeführten Fällen war die erste Generation nach der Kreuzung ein- oder zweiförmig; sie kann aber auch drei oder mehrere Typen aufweisen. olches kann u. a. der Fall sein, wenn zwei Arten durch ver- schiedene Mutationen aus einer selben Art hervorgegangen sind. Dabei wird durch die Kreuzung die frühere, in den neuen Formen à verloren gegangene Eigenschaft zurückkehren können. So sind z. B. in meinem Versuchsgarten aus O. Lamarckiana ZW ei von dieser fast in jedem Organe mehr oder weniger abweichende und einen ganz anderen Habitus tragende neue Arten, die bereits oben genannten O. lata und O. nanella, hervorgegangen. Kreuzt man nun diese, so werden vier Typen entstehen können, die beiden elter- lichen, einer der zu gleicher Zeit lata und nanella ist und einer, dem beide diese Eiestschaften fehlen. Die letzteren Individuen tragen dann aber das in den Eltern latente Merkmal der O. Lamarckiana zur Schau. Die Versuche ergaben dabei, dass lata—nanella-Exemplare zwar Ueber erbungleiche Kreuzungen. 441 vorkommen, aber stets sehr selten sind, und dass die drei anderen Typen in oft nahezu gleichen, aber wechselnden Verhältnissen vor- kommen. Die Bastarde sind dabei den Eltern oder Voreltern so ähnlich, dass sie von diesen einfach nieht zu unterscheiden sind. ich fand z. B. in den Samen einer 1896 ausgeführten Kreuzung die foleenden Anzahlen von Exemplaren mit dem Merkmal der GONE ^ B WERE OT O. Lahàriilisia A 18 UO HABEN... AV V uU v 7 Und ähnlich in anderen Versuchen. Von den Lamarckiana- und den nanella-Exemplaren prüfte ich dann eine Anzahl auf ihre Constanz: ich fand sie bis jetzt sämmtlich völlig samenbestündig. Es lohnt sich, an diesen Versuch noch eine weitere Betrachtung anzuknüpfen. Durch die Kreuzung trat das latente Merkmal der semeinschaftlichen Voreltern zu Tage. Wäre die Abstammung von - lata und O. nanella nicht bekannt, so würde man offenbar aus dem Ergebniss des Kreuzungsversuches auf ihre Vorfahren schliessen dürfen. nd es scheint mir hierin ein sehr wichtiges Prineip zu liegen, das vielleicht später einmal eine experimentelle Grundlage für Stammbaumstudien abgeben wird. Bis jetzt haben wir nur solche Kreuzungen betrachtet, deren Produete sich bei Selbstbefruchtung nicht spalteten. Es kommen aber auch unter den unechten Bastarden Fälle von Spaltungen vor. Sie scheinen aber sehr selten zu sein, und da man die betreffenden Individuen durch kein Merkmal von den sich nicht spaltenden unter- scheiden kann, hängt es vom Zufall ab, ob man gerade sie zu den Selbstbefruchtungen auswählen wird. Nur sehr umfangreiche Culturen führen hier zum Zie Die schönste zeegt in der Gattung Oenothera, um sich spaltende unechte Bastarde zu studiren, ist diejenige, welche als cruciata bezeichnet wird. Sie ist seit alten Zeiten für die in Nord- Amerika weit verbreitete Art O. cruciata NUTTALL bekannt, kommt Segenwürtig aber auch als Unterart von O. biennis und von O. Lamar- ckiana vor. Die vier Blumenblätter sind schmal, bandförmig, sie bilden zusammen ein kleines Kreuz, woher der Name stammt. Ie habe 1895 zwei Kreuzungen zwischen O. Lamarckiana und O. biennis cruciata ausgeführt. Die erste Generation der Bastarde war in Bezug auf die Hiumesbistor einförmig; die eruciata-Blüthen fehlten durch- aus. In einem der beiden Versuche habe ich vier Exemplare, welche aufs Geradewohl herausgegriffen waren, unter Ausschluss fremden E - D Im letzten Sommer habe ich etwa 200 qm mit Bastarden von Oenothera be- anzt. 442 HucGo pg VRIES: Pollens mit sich selbst befruchtet. Drei von ihnen lieferten in der zweiten Generation eine constante Nachkommenschaft, ohne Spur von eruciata. Das vierte Exemplar aber spaltete sich bei der Aus- saat, es lieferte 1897 etwa zur Hälfte Individuen mit breiten, herz- förmigen und zur anderen Hälfte solehe mit schmalen, linearen Pe- talen. Die Zahlen waren 57 pCt. für die erste und 43 pCt. für die zweite Gruppe, auf nur etwa 40 blühenden Pflanzen. In der dritten Generation zeigte sich die Nachkommenschaft der kreuzblüthigen Exemplare constant, in der vierten aber trat unter ihnen wiederum eine Spaltung ein. Solehe Spaltungen in den spüteren Generationen tragen den Charakter des Atavismus und werden vermuthlich zur Erklärung dieser räthselhaften Erscheinung beitragen können. Ein zweites Beispiel entnehme ich einer Kreuzung von Oeno- thera rubrinervis 5. und O. nanella 9, welche ich 1893 ausgeführt abe. Die erste Bastardgeneration ergab nur zwei Typen, denjenigen der Mutter und, in geringerer Anzahl (etwa 8 pCt), denjenigen der Sömähischaftlichen Vorfahren O. Lamarckiana. Nanella - Exemplare und rubrinervis - nanella Pflanzen fehlten. Von beiden vorhandenen Typen wurden bei der Blüthe einige Pflanzen mit dem eigenen Pollen befruchtet. In der nächsten Generation zeigte sich dann, dass es in beiden theils constante, theils sich spaltende Bastarde gegeben hatte. Die sich spaltenden rubrinervis - Pflanzen lieferten dabei in einer Nachkommenschaft von etwa 300 Individuen 18 pCt. Zwerge, welche zu gleicher Zeit die Merkmale der O. rubrinervis trugen. Also O. rubrinervis-nanella. Diese Combinationsform erhielt sich bei späterer Aussaat bis heute constant. Nanella-Pflanzen, welche nieht gleichzeitig rubrinervis waren, fehlten in diesen Versuchen zwar nicht, waren aber selten. reuzt man nicht reine, sondern bereits bastardirte Typen, so wird die Ungleichförmigkeit in der ersten Generation selbstverständ- lich noch grösser. Ich erhielt durch Tausch eine ©. cruciata Nutt. X, welche in allen Merkmalen der gleichnamigen Art durchaus entspricht und mit Ausnahme des cruciata - Merkmales, samenbeständig ist. Mit ihrem Pollen befruchtete ich 1898 einige Pflanzen von O. Lamar- ckiana. Aus den gekreuzten Samen erhielt ich eine Cultur von etwa 200 Pflanzen mit vier Typen. Der eine war ganz allgemein; er um- fasste 94 pCt. der Individuen. Er sah der O. muricata sehr ähnlich, aber mit lockeren Aehren und mit Blüthen von der Grösse von O. biennis Das eruciata-Merkmal fehlte durchaus. Einige Individuen wurden mit sich selbst befruchtet, zwei von ihnen zeigten sich in einer Nach- kommenschaft von über 100 Exemplaren durchaus constant; ein drittes ebenso, aber mit Ausnahme des eruciata-Merkmales, welches in 7 der 91 Pflanzen zurückkehrte. _ BT EE E, OR era Liner. dec EECH EE Ueber erbungleiche Kreuzungen. 443 Die anderen drei Typen der ersten Generation sahen der ©. biennis mehr oder weniger ähnlich. Der eine war steril, der zweite, braunroth gefärbt wie die O. cruciata Nutt. war in einer Nachkommen- schaft von etwa 130 Exemplaren constant, der dritte aber spaltete sich. Er hatte bei Selbstbefruchtung nur wenige Samen geliefert, aus denen nur 15 Pflanzen aufgingen; diese waren aber theils der O. biennis ähnlich, aber rothbraun, theils der Mutter ähnlich, theils bildeten sie andere Combinationen der grosselterlichen Merkmale. Cruciata-Blüthen fehlten der Nachkommenschaft der zwei letzter- wühnten Typen bis jetzt durchaus. Aus diesen und meinen weiteren Versuchen geht hervor, dass die erbungleichen Kreuzungen in der Gattung Oenothera eine grössere Mannigfaltigkeit darbieten, als bis jetzt für andere Gruppen be- schrieben wurde. Die erste Generation ist bisweilen ein- förmig, oft zwei- oder mehrförmig. Die Bastarde dieser Generation zeigen sich bei Selbstbefruchtung in der Regel als samenbestündig, bisweilen kommen aber zwischen den constanten auch einige sich spaltende vor. Diese spalten sich dann nicht nach gleichen, sondern nach ungleichen Theilen. Es würde zu weit führen, hier die Beziehungen zwischen erb- gleichen und erbungleichen Kreuzungen zu besprechen. Nur möchte- ich bemerken, dass beide Processe gleichzeitig stattfinden können. Bei derselben: Kreuzung kann sich das eine Merkmalspaar erbgleich, das andere aber erbungleich verhalten. Ein Beispiel zu dieser Fol- serung habe ich früher unter dem Namen Oenothera Pohliana be- schrieben‘). Es ist dies die Bastardrasse von Oenothera lata, deren Merkmal nach Obigem unechte Bastarde bildet, und von O. brevtstylis, welehe echte Béstürde hervorbringt?) Die erste Generation besteht daher zum Theil (meist etwa 15—20 pCt.) aus /ata - Pflanzen, zum Theil aus Lamarckiana-Individuen; beide Typen sind aber in Bezug auf die Brevistylie echte Bastarde. In der zweiten Generation trennen sich somit die Griffellängen; es entstehen theils echte Brevistylis- Pflanzen, theils solche, Welche zu gleicher Zeit lata und brevistylis sind und zwar zusammen in einem dem MENDEL' schen Gesetze ent- sprechenden Verhältnisse. N 1). Kruidk. Jaarboek Dodonaea. Gent 1897, S. 74 und 90. 2) Diese Berichte, dieser Jahrg., Bd. XVIII 8. 87. 444 F. Rot: 54. F. Noll: Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis, nebst Bemerkungen über ihren zelligen Aufbau (Energiden). Eingegangen am 23. November 1900. H. WINKLER berichtet im 3. Hefte des 35. Bandes der Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, S. 449 ff, über seine Umkehrversuche mit Bryopsis muscosa. Diese führten, soweit die Anordnung der Ex- perimente wesentlich die gleiche war wie in den von mir früher!) be- schriebenen Versuchen mit derselben Pflanze, naturgemäss zu dem gleichen Ergebniss, dass die Polarität dieser orthotropen Siphoneen verhältnissmässig sehr leicht umzukehren ist, derart, dass der Spross- gipfel sich in ein Rhizoid verwandelt, welehes in den Boden ein- dringt, während das bisherige Wurzelende in Sprosse übergeht. WINKLER glaubt aber bezüglich des für die Umwandlung mass- zebenden Factors zu einem anderen Ergebniss gekommen zu sein als ieh, und dies veranlasst mieh noch einmal auf den Gegenstand zurück zu kommen, um kurz darzulegen, dass unsere Anschauungen keines- wegs aus einander gehen, sondern übereinstimmen. WINKLER schreibt. als Ursache dieser Umkehrung der Polarität fasse ich die veränderte Lage der Pflanze zur Richtung der Sehwerkraftwirkung auf und zöge die Möglichkeit, dass auch andere Ursachen mitwirken könnten, zar nieht in Betracht. Der die Umkehrung bewirkende Factor sel aber nieht die Sehwerkraft, sondern die Intensitüt des Lichtes. Da ich selbst der Ueberzeugung gelebt hatte, das Licht als den aus- schlaggebenden Factor angegeben zu haben, setzte mich diese Er- öffnung nicht wenig in Erstaunen, bis eine erneute Durchsicht meines kleinen Aufsatzes die unerwartete Lösung und Aufklärung des Miss- verständnisses brachte. Gleich von vorne herein muss ich aber bemerken, dass mir seiner Zeit wenig darauf ankam, den bei der Umkehrung massgebenden Ein- Huss herauszufinden, sondern dass für mich das Resultat, die Mög- lichkeit der Veränderung der Polarität selbst, im Vordergrunde des Interesses stand. Ich habe deshalb in dem Abschnitte „Versuche mit Bryopsis muscosa Lamour.“?) auch nur von dem in der inversen Lage neuen Einfluss der „äusseren Factoren“ gesprochen und nicht weiter untersucht, ob die Inversion. gegen die Richtung der Schwerkraft D Ueber den Einfluss der Lage auf die morphologische Ausbildung ciniger Siphoneen. Arbeiten aus dem Bot, Inst. Würzburg, Bd. III, 1688. S. 466 ff. "lu ff. Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis. 445 oder zum Lichte dafür ausschlaggebend war. Von Schwerkraft- wirkungen im Besonderen ist in dem ganzen Abschnitt kein einziges Mal die Rede. Es ist nur gelegentlich erwähnt, dass die bei inverser Lage abwärts gerichteten Auswüchse der Blattfiedern negativ heliotro- pischer Natur seien. Das Missverständniss kann also durch den Ab- schnitt über Bryopsis nicht veranlasst worden sein und ist wohl in dem Wortlaut der kurzen Einleitung zu dem ganzen Aufsatz zu suchen. Bezüglich der Anisotropie der Organe der Siphoneen heisst es da Seite 467: „Für letztere kommt bei den Meeresalgen vor- nehmlich der Heliotropismus in Betracht; der Geotropismus spielt bei der Meeresflora nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Geotro- pismus aber bewirkt, dass die Wurzeln in das Substrat eindringen, dass die Stämmehen und Blätter dem Lichte in verschiedenen Lagen zustrebend, nach oben wachsen“. Das zu Anfang des zweiten eitirten Satzes stehende Wort „Geotropismus“ steht nun hier als sinnstörender Druckfehler für „Heliotropismus“ (Liehtwirkung), wovon ich meine verehrten Herren Collegen Geh. Rath STRASBURGER und Prof. KARSTEN durch Ver- gleich mit dem noch bewahrten Manuseripte sofort überzeugen konnte. Dieser eine Druckfehler scheint aber das ganze Missverständniss ver- anlasst zu haben. Dass es sich um einen Druckfehler handelt, geht übrigens aus dem ersteitirten Satze hervor, dessen Sinn von dem zweiten geradezu wieder aufgehoben würde, dann aber auch noch aus dem ganzen folgenden Texte, wo stets nur von Liehtwirkungen, nicht von Gravitationswirkungen auf die Gestaltung der Versuchsobjeete gesprochen wird. Es ist also gar nicht so unbegreiflich, wie WINKLER meint’), dass LOEB sagt?): „Nach NOLL ist in diesen Versuchen das Licht der wesentliche, die Organbildung beherrschende Umstand“. Von den Autoren, deren Citate WINKLER sonst noch erwähnt, stellt auch GÖBEL in seiner Organographie, I. Theil, an verschiedenen Orten (u. a. S. 204 und 221) meinen Umkehrversuch mit Bryopsis unter die Rubrik der Liehtwirkungen und nicht unter die der Gravitations- wirkungen. O. HERTWIG hält sich im IL Buch seiner „Zelle und die Gewebe“, S. 131, wörtlich an den im Abschnitt über Bryopsis ge- brauchten Ausdruck „Einfluss der äusseren Factoren“, nur C. HERBST erwähnt in seinem bekannten Aufsatze „Ueber die Bedeutung der Reizphysiologie für die causale Auffassung von Vorgängen in der thierischen Ontogenese* (II. Haupttheil, Biolog. Centralblatt, Bd. XV, 1895, S. 734), meine Ergebnisse mit Bryopsis als Gegenstück zu den bekannten VÖCHTING’schen Versuchen über Polarität bei den Bary- morphosen. 1) 1. e. S. 450, erste Anmerkung. 2) J. LOEB, Untersuchungen zur physiol. Morphologie der Thiere, II., Organ- Greg und Wachsthum. Würzburg, 1892, S. 19. er deutschen bot, Gesellsch, XVIII, 91 446 F. NOGE: Aus alle dem erhellt, wie ich hoffe, zur Genüge, dass WINKLER’s und meine Auffassung thatsächlich im Wesentlichen übereinstimmen. Ich habe in dem Abschnitt über die Bryopsis-Versuche von dem Ein- fluss üusserer Factoren nur im Allgemeinen gesprochen und nicht ausschliesslich von der Wirkung des Lichtes, weil ich, wie erwähnt, den Antheil derselben nicht, wie bei den im selben Aufsatz be- schriebenen Umkehrversuchen mit Caulerpa, gesondert untersucht habe, aber auch deshalb, weil mich einige Erfahrungen und Ueber- legungen vermuthen liessen, dass der Einfluss der Gravitation, zu- mal im Verhalten der Blattfiedern, doch wohl mit herein spielt. Auch WINKLER giebt ja einen gewissen Einfluss der Schwerkraft an mehreren Stellen seines Aufsatzes zu. Wenn ich hier den Leser überzeugen möchte, dass gegensätz- liche Anschauungen über den Einfluss der Schwerkraft zwischen beiden Beobachtern in Wahrheit nicht bestehen, um so mehr als ich bei Caulerpa das auffallende Vorherrschen der Liehtwirkung experimentell ausdrücklich feststellte, so möchte ich damit das Verdienst WINK- LER’s um den speciellen Nachweis der Bedeutung des Lichtes!) für Bryopsis natürlich in keiner Weise etwa schmälern oder gar irgend eine Priorität reelamiren. Ich finde es ganz in der Ordnung, dass ein Autor auch für übersehene Druckfehler die EE eer trägt und um kein Missverständniss über den Zweck dieser Zeilen auf- kommen zu lassen, will ich nochmals betonen, dass es mir lediglich darum zu thun ist, jeden Zweifel über etwaige thatsächliche Meinungs- verschiedenheiten, der durch den Druckfehler veranlasst werden könnte, aus der Litteratur auszuschliessen. Die Bedenken, die WINKLER trägt, den Ausdruck „Polarität“ auf die Organisation der Bryopsis anzuwenden, vermag ich nicht als berechtigt oder geboten anzusehen. Er will den „wohl nicht ganz zutreffenden Ausdruck“ nur der Kürze wegen gebrauchen, denn eine erblich en ee Polarität spiele offenbar hier keine Rolle, im Gegen- 0 WINKLER spricht allerdings stets nur von der Bedeutung der Licht-Inten- sität, ohne die Richtung der Lichtstrahlen zu berücksichtigen. Dass letztere von Bedeutung sein muss lehrt aber die Beobachtung, dass an invers gestellten Pflänzchen die basalen Fiederschläuche in der Regel Rhizoiden auf der Unterseite produeiren und zwar hier in einem intensiveren Lichte, als es dasjenige ist, in dem die apicalen Theile noch Neubildungen von Sprosscharakter entstehen lassen. Bei meinen Ver- suchen waren die invers gestellten Pflänzchen auch nicht mit dem Gipfel etwa von vornherein in den Sand eingegraben, sondern ruhten nur auf dem Sande auf. Ueber die Bedeutung auch der Intensitüt des Lichtes lassen die WINKLER "schen Versuche aber keinen Zweifel. Ich móchte nebenbei erwühnen, dass ich in schwachem Lichte öfters Gebilde entstehen sah, die weder orthotrop, noch von glatter Oberfläche waren, sondern plagiotrop und höckerig, ohne gerade ausgesprochene Rhizoide zu sein; sie machten mir den Eindruck kedide Stolonen. Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis. 441 satz zur Polarität der höheren Pflanzen (vergl. S. 453, 465 und 466). — Die mehr oder minder ausgeprägte Fixirung und ,Inhürenz* der polaren Organisation ist aber doch wohl als eine Erscheinung für sich zu betrachten, die den Begriff der Polaritüt selbst nicht bestimmt oder alterirt. Die morphologische Gliederung einer einzelligen') Bryopsis ist so ausgesprochen polar, wie sie nur sein kann, in ihrer Art nicht weniger deutlich als die eines Tannenbaumes oder einer Palme unter den höher organisirten Pflanzen. Dass die polare Aus- gestaltung in dem einen Falle von äusseren Inductionen abhängiger sich erweist als in dem anderen, ändert an der Thatsache des polaren Gegensatzes in der Körpergliederung nichts. Wollte man den Be- griff der Polarität abhängig machen vom inhärenten Charakter der- selben, dann dürfte der Ausdruck ohne vorherige eingehende Unter- suchung in dieser Richtung überhaupt nicht mehr angewandt werden; andererseits würde es aber sehr schwierig, ja fast unmöglich werden, den betreffenden Charakter derjenigen Pflanzenorgane zu bezeichnen, deren polare Abhängigkeit von äusseren Factoren in mannigfachen Uebergängen zwischen den eben genannten Extremen schwankt. Eine gewisse Nachwirkung und Inhärenz ist aber auch bei der polaren Ausbildung einer Bryopsis schon nachweisbar vorhanden. Bei meinen Versuchen zeigte nur ein Theil der Pflänzchen eine directe Umwandlung; eine ganze Anzahl zeigte sie nicht, vielmehr hatte sieh der invers geriehtete Gipfeltheil in seharfem Bogen wieder aufwärts gekrümmt und war in seine normale Richtung zurückgekehrt. Er war dabei Sprossspitze geblieben. WINKLER hat bei seinen Ver- suchen dieselbe Wahrnehmung gemacht. Die Pflänzchen, „deren Spitze und Seitenästehen sich einfach im Bogen aufwärts gekrümmt hatten und, an’s Licht gelangt, als orthotrope Theile weiterwuchsen“, waren in seinen Versuchen sogar in der Mehrzahl. Um Klarheit über die Ursachen dieses verschiedenen Verhaltens unter denselben Versuchsbedingungen zu erlangen, nahm ich seiner Zeit Messungen vor, wobei es sich herausstellte, dass es meist rasch wachsende Pflänzchen waren, welche sich wieder aufrichteten, dass dagegen in ihrem Wachsthum etwas aufgehaltene Sprösschen sich ‚alsbald in Wurzelschläuche umwandelten. Das spricht dafür, dass erst bei länger unveränderter Dauer der inversen Lage der neue Einfluss der äusseren Wirkungen die innere Prüdisposition über- D) Mit RE Alter werden allerdings die Blattfiederchen gewöhnlich durch eine Wand von dem Hauptspross geschieden. Solche Fiedern lósen sich dann später wel aber noch in nunmittelbarem Zusammenhang mit dem des Hauptsprosses steht, ist . Ver Organismus einer Bryopsis als einzellig zu bezeichnen. (Näheres darüber im Schlecht S. 449.) SS 31* 448 F. Norr: windet. Gerade die kräftig weiterwachsenden Pflänzchen, also die an sich einwandfreiesten Versuchsobjecte, behielten ihre frühere innere Ausbildungsrichtung unter Ausführung corrigirender Richtungs- bewegungen bei. Auch die von WINKLER beobachteten und zu den „Heteromor- phosen* gerechneten Regenerationsvorgänge lassen nach seinen An- gaben eine Nachwirkung der ursprünglichen Polarität deutlich er- kennen, indem an dem bisherigen Sprosspol neue Fiedersprosse früher und auch in stärkerer Ausbildung zum Vorschein kommen als an dem bisherigen Wurzelpol (vergl. S. 461, 466 und Fig. 3). Wenn beide Pole, wie im WINKLER’schen Versuch 17, neue Sprosse nebst zugehörigen Rhizoiden erzeugen (vergl. WINKLER Fig.3), so erinnert ein solches Verhalten des Stammstückes an dasjenige horizontal gelegter Sprosse gewisser höherer Pflanzen, die unter solchen Umständen dorsiventral werden. Wie bei letzteren neue orthotrope Sprosse sich aus den vorhandenen Anlagen (Achselknospen) entwickeln, so aus dem Bryopsis-Stämmehen dort, wo überhaupt Neu- bildungen möglich sind, d. h. an den beiden Wundstellen. Ob man hier von Heteromorphose sprechen will, hängt ganz davon ab, welche specielle Definition man dem Begriff zu Grunde legen will. ie Zoologen rechnen bekanntlich die häufigste Art dr Regeneration bei Pflanzen zu den Heteromorphosen, so, wenn der entfernte Gipfel- theil eines Sprosses nicht aus der Wundstelle regenerirt, sondern durch einen Seitentrieb (oder mehrere), die sich aufrichten, ersetzt wird. Indem so z.B. ein Stück Sympodium an Stelle des monopodialen Aufbaues eingeschoben wird, entsteht ja in der That ein hetero- morphes Gebilde. Aber auch wenn man mehr den funetionell als den formal abweichenden Charakter der Neubildung betont, würde Bryopsis wohl nicht als die erste Pflanze me. dürfen, die zur | Heteromorphose befähigt wäre (vergl. WINKLER S .465). Wenn z. D. ein Blatt, dem man FERE zugehórige Stammstück und die Achselknospe genommen hat, lediglich Wrzolü neu bildet, wie das die Regel ist, so liegt hier in em Beziehung eine ausgesprochene heteromorphe Resehörkkion vor. Für eine derartige Heteromorphose in engerem Sinne liefern aber das typische Vorbild einer wohl schon Jahrtausende hindurch geübten und geradezu zur Regel gewordenen Heteromorphose Arten der Gattung Streptocarpus, bei welchen von der ganzen Keim- pflanze nach der Keimung, im „normalen“ Verlauf der Entwickelung, nichts weiter erhalten bleibt als eines der beiden Keimblätter'). Dieser en vergrössert sich dann stark zu einem oft sehr grossen 1) HrgLscHER (KasscH), Anatomie und Biologie der Gattung eege In Conw's „Beiträgen zur Biologie der Pflanzen“. III. Bd. 1819. Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis. 449 Laubblatte, das durch Adventivwurzeln sich befestigt und ernührt, um schliesslich aus seiner Mittelrippe eine Reihe adventiver Blüthen- stánde hervorgehen zu lassen. Wenn man aber auch über die Rubrieirung der von WINKLER als Heteromorphosen beschriebenen Regenerationserscheinungen ver- schiedener Ansicht sein könnte, so sind doch die betreffenden, von ihm gefundenen Thatsachen an sich von hohem morphologischen und physiologischen Interesse. Der Vegetationskórper einer Bryopsis — und das würde auch für andere Siphoneen gelten — ist oben mit der durch spätere Querwandbildungen gebotenen Einschränkung als „einzellig“ be- zeichnet worden. In meiner (S. 444) eitirten Abhandlung hatte ich die Siphoneen noch als Cóloblasten, als „nicht cellulär“ im Sinne von SACHS betrachtet und möchte in diesem Punkte eine Correetur meiner früheren Auffassung hier eintreten lassen und kurz be- gründen. Wie gesagt, vermag ich, abweichend von SACHS’ Energiden- lehre, den Inhalt des „einzelligen“ Siphoneenkörpers nicht mehr zu betrachten als bestehend aus einer grossen, der Zahl der Kerne entsprechenden Anzahl von Einzelenergiden, sondern kann ihm nur die Bedeutung einer, allerdings vielkernigen Energide beimessen. Bestimmend hierfür ist mir nicht sowohl der von anderen Seiten schon geltend gemachte Einwurf, dass bei gegenseitigen Verschie- bungen der Kerne und des sie umgebenden Protoplasmas die Ener- giden keine bleibende abgegrenzten Einheiten darstellen, denn man könnte sich dieselben, wie GÖBEL es in diesem Falle thut*), zur Noth als physiologische Einheiten, d. h. functionelle Systeme innerhalb eines gemeinsamen Substrates vorstellen, etwa so, wie jede Hefezelle mit der von ihr unmittelbar beeinflussten Ungehaur ein functionelles System in gährender Glykoselösung bildet, deren dann 50 viele vorhanden wären als Gähreentren, d. h. Hefezellen*). Was mir belangreicher zu sein scheint als jene gegenseitigen EE und mir den Plasmakórper einer Siphonee oder eines Plasmodium auch funetionell als einheitliches System, als eine Energide, er- scheinen lässt, ist der Besitz nur einer umhüllenden Hantschichk SACHS hat bei seiner Begriffsfassung der Energide zunächst zwar betont, dass sie eine organische Einheit „sowohl im morphologischen wie im physiologischen Sinne“ sei, später aber die begrenzende Hautschicht ganz ausser Betracht gelassen, wie besonders seine Auf- fassung des Siphoneenkórpers lehrt. SEC DRM 1) GÖBEL, Organographie. I. Theil, S. 18. ) GÖBEL gebraucht das dem menschlichen Leben entnommene anschauliche Bild vom Ce ei bei dem ein Pferdewechsel die Einheit und Zusammen- mandat nicht stört. 450 F. Not: Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis. Ueber die ausschlaggebende Bedeutung der Hautschiehten für die Ernührung und besonders für die Aufnahme und Ausgabe von Stoffen lassen aber PFEFFER's bekannte Untersuchungen keinen Zweifel; die massgebende Rolle der Hautschicht (die ich deshalb gelegentlich auch als ,Hautsinnesschicht* bezeichnete, im Anklang an das ,Hautsinnesblatt^ der thierischen Embryonen), für die Auf- nahme von Reizen und die Gestaltungsvorgänge, habe ich selbst auf Grund verschiedener Beobachtungen dargelegt, während STRASBURGER in den letzten Jahren wiederholt auf ihre histologische Selbständig- keit, auf ihre kinoplasmatische Natur hingewiesen hat. Dies alles macht die Hautschicht aber zu einem integrirenden Be- standtheil einer Energide, zumal, wenn man die w?rtliche Be- deutung des von SACHS mit Vorbedacht gewählten Ausdrucks be- en Die zu einem Plasmodium zusammentretenden Amöben verlieren demnach ihre Selbständigkeit als Energiden mit dem Aufgeben der eigenen Hautschicht; sie bilden als Plasmodium eine Riesenenergide. Wenn andererseits ein mehrkerniger Plasmakörper einer Alge oder eines Pilzes in einzelne Schwärmer oder bewegungslose Sporen sich theilt, dann werden erst mit der Bildung neuer, eigener Haut- schiehten die einkernigen Plasmaportionen zu Einzelenergiden. Die vorhandene Vielkernigkeit der Mutterenergide erleichtert diesen Process nur insofern, als es keiner voraufgehenden zahlreichen Kern- theilungen mehr bedarf, wie bei der Entstehung gewisser Endosperme und gewisser Sporen anderer Pflanzen, um eine grosse Anzahl von Energiden aus der einen Mutterenergide zu bilden. Der gegebenen Falls einfachere Zerfall mehrkerniger Plasmakórper (wie der Plas- modien, Algen- und Pilzglieder, Insecteneier u. s. w.) hat vor allem O. HERTWIG bestimmt diese Plasmakörper als Syneytien, als „potentia vielzellig* zu bezeichnen. Ich glaube, dass wenn man die Energide als den von einer einheitlichen Hautschicht abgeschlossenen ein- oder mehrkernigen Plasmakörper definirt — sollten Bacterien oder sonstige Organismen sich als kernlos herausstellen, dann wäre der Kern nicht einmal nöthig für den Energidencharakter, und man könnte allgemeiner sagen: den von einheitlicher Hautschicht abgegrenzten lebensfähigen Plasmakörper, — so würden die verschiedenartigen Schwierigkeiten, die SACHS bei seinem Ausgangspunkte (einzelner Zellkern mit dem von ihm beherrschten Protoplasma) begegnen mussten, fortfallen, Das, was SACHS ursprünglich mit der Aufstellung des Energiden- begriffes wollte, eine gesonderte Bezeichnung für den lebendigen „Zellleib* und für dessen lebloses Gehäuse, würde dabei un- geschmälert erhalten bleiben. Die Ausdehnung des Energidenbegriffes auf die einzelnen kernumgebenden Plasmaportionen vielkerniger e E EMIT aa N ne nn P. MAGNUS: Auf alpinen Primeln auftretende Uredineen. 451 Zellen ergab sich mit der Vernachlässigung der Hautschicht als eine für den Autor wohl bestechende Folgerung seiner Begriffsfassung. Wenn man aber auch die Anwendung des Begriffs in diesem Sinne wird fallen lassen müssen, so möchte ich, zumal als Docent doch nicht auf den erstgenannten Vortheil verzichten. Für den eminent lebendigen Inhalt einer Scheitel-,Zelle* oder Cambium-,Zelle* dem Studirenden gegen- über kein anderes Wort zu haben als für die todten, leeren Gehäuse von Holz- und Kork-,Zellen* halte ich für einen recht empfindlichen Mangel, der seiner Zeit ja auch in der Gelehrtenwelt schon zu Miss- verständnissen und Auseinandersetzungen führte). Diesem abzuhelfen, besassen wir ja u. a. schon länger die Bezeichnung „Protoblast“ A. VON KÖLLIKER’s. VON KÖLLIKER’s Protoblasten sind zudem nicht typisch einkernig; von den Syneytien der Spongien spricht KÖLLIKER als von vielkernigen Protoblasten, in neuerer Zeit gelegentlich auch von viel- kernigen Energiden?). Was mich bestimmt gegenüber diesem histo- risch älteren Ausdruck dem jüngeren ,Energide* im Gebrauch den Vorzug zu geben, ist der starke Anklang des gesprochenen Wortes Protoblast an einen Theil desselben, das Protoplasma, ein Anklang der besonders dem Anfünger, auf den so viel neue Worte und Begriffe neben den neuen Thatsachen einstürmen, störend werden könnte. 55. P. Magnus: Ueber die auf alpinen Puccinien aus der Sectio Auriculastrum auftretenden Uredineen. Mit Tafel XV. Eingegangen am 24. November 1900. DUBY hat in seinem Botanieon Gallicum II nach DE ÜANDOLLE's Vorgang in Flore francaise V drei Uredineen auf Primeln unterschieden, nàmlieh: | 1. S. 891. Puceinia Primulae Duby, gegründet auf Uredo Pri- mulae DC. (Fl. Française V, p. 68). Sie tritt auf Primula 1) So mussten Biscporr, vox KÖLLIKER, M. SCHULTZE U. à. im Gegensatz zu SCHWANN und seinen Anhängern verfechten, dass es auch hüllenlose „Zellen“ gäbe. 2) A. von KÖLLIKER, Die Energiden von von Sachs im Lichte der Gewebe- lehre der Thiere Verhandl. der physik.-med. Gesellschaft zu Würzburg. N.-F. XXXI. Rd. S. 211 (S.-A. S. 11). Würzburg 1897. 452 P. MAGNUS: grandiflora auf und gehört daher nicht in das Gebiet dieser Arbeit. S. 899. Uredo Primulae integrifoliae DC. (Fl. Francaise V, p. 69) auf Primula integrifolia in den Pyrenäen. S. 908. Aecidium Primulae DC. (Fl. Francaise V, p. 90) auf Primula integrifolia in den Pyrenäen. SS SS Nachdem DE BARY die fundamentale Entdeckung gemacht hatte, dass Aecidien in den Entwickelungskreis vieler Uromyces- und Puccinia- Arten gehóren, hat G. V. NIESSL 1872 in seinen Beitrügen zur Kennt- niss der Pilze [Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn, (S. 13 des Separatabdruckes)] unter dem Namen Uromyces Pri- mulae integrifoliae (DC.) den Uromyces auf Primula minima und den mit Aecidien auf Primula villosa (?) auftretenden Uromyces mit DE CANDOLLE's Arten 2 und 3 vereinigt und genau beschrieben. In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft in Wien 1873 (Sitzung vom 4. Juni) hat alsdann FR. HAZS- LINSKY in seiner Mittheilung über einige neue oder wenig bekannte Arten der Pilzflora des südöstlichen Ungarn den auf Primula minima in den Siebenbürger Alpen auftretenden Uromyces als Uromyces apio- sporus benannt und beschrieben. HAZSLINSKY selbst betont wieder- holt, dass sein Pilz mit dem von NIESSL beschriebenen völlig iden- tisch ist. Er sagt, dass NIESSL zur Bezeichnung dieses Pilzes die ältere Benennung Uromyces Primulae integrifoliae (DC.) wählte. Er fährt dann fort: „Nachdem aber diese gewählte Bezeichnung selbst im Sinne der kleinlichen Floristik nicht passt und nachdem die vom Standort gewählten Benennungen besonders bei den Parasiten zu meiden sind, welche sich an sehr verschiedenes Substrat, besonders als Pilze accomodiren, erlaube ich mir den oben angeführten Namen (i. e. Uromyces apiosporus) zur Bezeichnung unseres Pilzes vorzu- schlagen, welcher nicht den Brand der Primula minima bezeichnen will, sondern denjenigen, der hier beschrieben wurde, gleichviel, auf welcher Pflanze immer er wachse ....“ Der HAZSLINSKY schen Be- schreibung liegt aber, wie schon gesagt, ausschliesslich der in den Siebenbürger Alpen auf Primula minima auftretende Uromyces zu G minde. G. WINTER in: Die Pilze Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, 1. Abth, S. 150, unter dem Namen Uromyces Primulae in- tegrifoliae (DC.) and J. B. DE TONI in P. A. SACCARDO, Sylloge Fun- gorum omnium hucasque cognitorum, Vol. VII, 1888, S. 565, unter dem Namen Uromyces Primulae (DC.) Lév., haben alsdann alle auf Primula integrifolia, minima, Balbisii, villosa, sibirica und Auricula auf- tretenden Uredineen in eine Art vereinigt, stellen dieselbe in die Sectio Uromycopsis Schroet. und beschreiben demnach von ihr nur | | Auf alpinen Primeln aus der Sectio Aurieulastrum auftretende Uredineen. 453 Aecidien und Teleutosporen und geben im Sectionscharakter an, dass die Uredosporen fehlen. G. WINTER hebt sogar noch express im Gegensatze zu FUCKEL hervor, dass er nie Uredosporen gefunden hat. Ausserdem führt J. B. DE TONI merkwürdiger Weise 1. c. S. 584 als eine minder bekannte Art noch besonders den Uromyces apiosporus Hazsl. auf Primula minima an. Hingegen hat FUCKEL in seinen Symbolae Mycologicae, Dritter Nachtrag, S. 16, auf Primula viscosa Vill. einen Aut-Eu-Uromyces mit Aecidien, Uredo- und Teleutosporen beschrieben, den er als Uromyces Primulae Fekl. bezeichnete. In meinem im XXXIV. Jahresberichte der Naturforschenden Ge- sellschaft Graubündens 1890 erschienenen Ersten Verzeichniss der mir aus dem Kanton bekannt gewordenen Pilze habe ich S. 15 — 18 des Separatabdruekes dargelegt, dass ich, im Gegensatze zu WINTER, SACCARDO und SCHROETER, drei Uredineen auf den alpinen Primeln unterscheiden muss. l. Den autócischen, Aecidien, Uredo- und Teleutosporen auf derselben Wirthspflanze entwickelnden Uromyces Primulae Fekl. auf Primula viscosa Vill. (= Pr. hirsuta All.). Das Aecidium Primulae DC. auf Primula integrifolia L., das ich als ein isolirtes Aecidium auffassen zu müssen glaubte. Ich neigte dazu, das von SCHROETER auf Primula Balbisii Lehm. beobachtete Aecidium zu dieser Art zu ziehen. Ich gebe dort auch an, dass ich einen Uromyces auf Primula integrifolia L. nie gesehen hatte. Den Uromyces auf Primula minima, den ich als einen iso- lirten Uromyces darlegte. In den Mittheilungen des Thüringischen Botanischen Vereins, Neue Folge, III. und IV. Heft, Weimar 1893, S. 65—68, hat sodann P. DIETEL die auf den alpinen Primeln auftretenden Rostpilzformen behandelt. Er theilt mit, dass er den echten Uromyces Primulae Fekl. auf Primula hirsuta All. hinter Ranalt im Stubaithale beobachtet hat. Er fand Aecidien, Uredo- und Teleutosporen, wie sie FUCKEL an- gegeben hatte, und deren Auftreten durehweg in Uebereinstimmung mit FUCKEL's Beschreibung. Nur die Membran der Teleutosporen fand er nicht glatt, wie sie FUCKEL angegeben hat, sondern warzig, betont aber, dass die Wärzehen im Wasser gar nicht oder nur am Scheitel sichtbar sind. Er spricht dann weiter noeh die Vermuthung aus, dass dieser Pilz vielleicht mit dem im X. Fascikel des Erbario erittogamico Italiano als Uromyces Primulae Lév. ausgegebenen Rost- Pilze identisch sein möchte, dessen Nährpflanze NIESSL für Primula villosa hält, und auf den letzterer seine Beschreibung des Uromyces Primulae integrifoliae mit gestützt hatte. Er meint daher am Schlusse, dass er als Uromyces Primulae Lev. zu bezeichnen sein wird. ho o 454 P. MAGNUS: Ferner hält auch er das Aecidium Primulae DC. auf Primula in- tegrifolia L. (und einigen anderen Primula-Arten) für ein isolirtes. Und drittens unterscheidet DIETEL in Uebereinstimmung mit mir einen nur Teleutosporen bildenden Uromyces auf Primula minima und fügt hinzu, dass seine Bezeichnung als Uromyces Primulae integri- foliae (DC.) vielleicht nicht ganz sicher ist, so lange nicht bekannt ist, ob der von DE CANDOLLE gefundene Uromyces auf Primula in- FREIEN nur Teleutosporen bildet Im Bulletin de l'Herbier BOISSIER, Tome VI (1898), S. 13 und !4 theilt ED. FISCHER mit, dass er auf einigen vom Aecidium Primulae DC. befallenen Blättern der Primula integrifolia, die er am 22. August 1890 und am 19. August 1895 am Albula gesammelt hatte, Teleutosporen- lager eines Uromyces fand. Die Teleutosporen stimmten im Wesent- lichen völlig überein mit denen auf Primula hirsuta All; aber es waren keine Uredosporen beigemischt. Er nahm an, dass diese Teleutosporen zum Aecidium gehören, mit dem sie auf den gleichen Blättern auftreten und die Art den Entwickelungsgang der SCHROETER- schen Section Uromycopsis hätte. Er unterschied demnach auf den alpinen Primeln: Einen Aut-Eu-Uromyces auf Primula hirsuta All., den er als Uromyces Primulae Lev. bezeichnet. EN D9 Einen Uromycopsis auf Primula integrifolia und vielleicht Pr. A i e» r 1 Pedemontana, den er als Uromyces Primulae integrifoliae (DC.) bezeichnet. Einen Mikro-Uromyces auf Primula minima, für den er den Namen Uromyces Primulae minimae Ed. Fischer vorschlägt. Ich kann zunächst die Beobachtung von ED. FISCHER bestätigen. An einem im Herbarium des Museum Botanicum Berolinense auf- bewahrten, aus dem Herbarium G. WINTER stammenden Exemplare von mit Aecidium behafteter Primula integrifolia, das H. WEGELIN bei Windzelle im Kanton Uri im August 1879 gesammelt hatte, stehen zwischen den Aecidien einzelne Aroimyodkrasen (s. Taf. XV, Fig. 6), weshalb es auch der Sammler als Uromyces Primulae (DC.) bezeichnet hatte, während es G. WINTER als Aecidium Primulae DC. bezeiehnete. Auch auf einer Anfang September 1900 Ban der freund- lichen und lehrreichen Führung von Herrn Prof. Dr. C. SCHROETER (Zürich) in’s Averser Rheinthal - in Graubünden desit pagus: Ex- eursion traf ich auf dem Kleinhorn oberhalb Cresta noch vereinzelt Aecidien an und sah auch dort, am schönsten an einem mir von Herrn Prof Dr. SCHROETER selbst übergebenen Exemplare, Uromyces- rüschen zwischen den Aecidien auftreten. Ebenda traf ich meistens die Uromycesrasen auf nicht vom Aecidium befallenen Exemplaren der Primula integrifolia L., wie ihn auch schon Ep. FISCHER an Auf alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum auftretende Uredineen. 455 getroffen hatte, und ebenso sah ich ihn meistens auftreten, nament- lich auch schön an Exemplaren, die Herr Dr. VOLCKART auf der Fürstenalp gesammelt hatte. iesen auf Primula integrifolia L. auftretenden Uromyces, den ich, wie gesagt, 1890 noch nicht kannte, muss ich jetzt, trotz der grossen Uebereinstimmung der Teleutosporen mit denen des Uro- myces von Primula minima L., wegen eines noch nicht hervor- gehobenen Charakters als eine von dem Uromyces auf Primula mi- nima L. wohl unterschiedene Art erkennen. Bei dem Uromyces auf Primula minima L. durchzieht das Mycel den ganzen Spross und bildet auf allen Blättern Uromyceshaufen, die sogar oft auf den Kelchblättern auftreten. Auf Primula integrifolia L. hingegen treten die Uromyeeshaufen einzeln zerstreut auf; die Mycelien, die sie an- legen, sind local beschränkt auf den Ort des Eindringens des sie er- zeugenden Keimschlauches.. Durch dieses einzelne Auftreten der Uromyeeshaufen ist Urom;ces Primulae integrifoliae DC. sehr gut von dem auf Primula minima L. auftretenden Uromyces unterschieden. Auch spricht dieses einzelne Auftreten der Uromyceshaufen noch mehr für ED. FISCHER’s Auffassung, dass sie zu dem auf Primula integrifolia Li. auftretenden Aecidium gehören möchten. Das Mycel dieses Aecidiums durchzieht ebenfalls die ganzen Sprosse und bildet auf der ganzen Blattfläche vieler Blätter der befallenen Rosette die Aecidien (s. Taf. XV, Fig. 6). Die Keimschläuche der Aeeidium- sporen würden dann in ältere Blätter oder Pflanzentheile von Primula integrifolia L. eindringen und dort nur zu loealen Mycelien heran- wachsen, die bald Uromyceshaufen bilden. Solehen Entwiekelungs- sang zeigen viele Uredineen, z.B. Uromyces an .etP., Ur. proéminens (Dub.) Lév., Puccinia Falcariae (DC.) Fekl., Puce. Crepidis Schroet. u.a. Culturversuche, die ich unternahm, hatten nur negativen Erfolg. Stöcke von mit Aecidium behafteter Primula integrifolia L. pflanzte ich in Berlin in einen Blumentopf. Sie zeigten keine Uromyceslager im Verlaufe des Herbstes; im nächsten Frühjahr zeigten sich ein paar verkümmerte Blüttchen mit Spermogonien; doch starben die Stöcke leider schnell ab. Die Aussaat der Aecidiumsporen dieser Stöcke auf Primula integrifolia L. im Berliner Botanischen Garten atte keinen Erfolg. Diesen negativen Resultaten kann ich selbst- verständlich keinen Werth beilegen, da der Misserfolg z. B. schon aus pathologischen Einwirkungen während des Transports resul- tiren kann. Jedenfalls existirt aber noch ein isolirtes, die Sprosse durch- ziehendes Aecidium auf Primula Auricula L., Pr. Balbisii und anderen Arten. Auf diesen Arten tritt oft ein Aecidium auf der ganzen Blatt- fläche vieler Blätter auf. Es wurde in der Flora exsiecata Austro- 456 P. MAGNUS: Hungarica No. 1170 auf Primula Auricula L. aus Tirol vom Blaser (2300 m hoch) ausgegeben als Aecidium der Puccinia Primulae (DC.) Thm. (müsste heissen Puccinia Primulae (DC.) Duby). Aber die Aecidien von Puccinia Primulae Duby treten nur in einzelnen zer- streuten Gruppen auf begrenzten Flecken der Blätter auf und nur auf Gliedern der Sectio Primulastrum'), während dieses Aecidium die ganzen Flächen vieler Blätter der infieirten Sprosse überzieht und auf Gliedern der Sectio Auriculastrum auftritt. Hierhin gehört vielleicht auch das von mir in den Berichten des naturwissenschaftlich - medi- cinischen Vereins in Innsbruck, XXI. Jahrgang (1892—93), S. 57 angeführte Aecidium Primulae DC. auf Primula glutinosa, sowie auch wahrscheinlich das l. e. S. 37 erwähnte Aecidium auf Primula pubescens Jacq. Ich hatte letzteres l. c. zu Uromyces Primulae Fekl. gezogen. Da aber Primula pubescens Jacq. nach E. WIDMER: Die europäischen Arten der Gattung Primula, S. 83, der Bastard Primula Auricula X villosa ist, so kann dieses Aecidium, das PEYRITSCH im Botanischen Garten zu Innsbruck beobachtet hatte, zu dem auf Primula Auricula L. und Verw. auftretenden isolirten Aecidium gehören Auf Primula Auri- cula L. hat noch Niemand Teleutosporen angetroffen. J. SCHROETER (Die Pilze Schlesiens, Erste Hälfte, S. 311) theilt mit, dass er das Aecidium auf Primula Balbisii im Breslauer Botanischen Garten mehrere Jahre hinter einander wiederkehren sah und giebt Teleuto- sporen nur auf Primula minima L. an. Auch PEYRITSCH sah nur Aecidien im Innsbrucker Botanischen Garten auf Primula pubescens Jacq. auftreten. Dies ist daher sicher ein isolirtes Aecidium. ch unterscheide daher jetzt auf den alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum mindestens vier verschiedene Uredineen, die sieh in die verschiedenen von SCHROETER unterschiedenen biolo- gischen Abtheilungen der Gattung Uromyces vertheilen, resp. ein isolirtes Aecidium sind. 1) Hierher möchte auch, wie schon Ep. FıscHer in den Berichten der schweize- rischen botanischen Gesellschaft Heft X, S. 117 ausspricht, das Aecidium gehören, das F. CORBOZ auf Primula acaulis bei Aclens beobachtet hat und im Bulletin de la Société Vaudoise des sciences naturelles, Vol. XXXV, No. 13 (1899), S. 85 als Aecidium Primulae nov. spec. ohne nähere Beschreibung aufführt. Wie ich mich an einem durch die gütige Vermittelung des Herrn Prof. Dr. Ep. FISCHER er- haltenen Originalexemplare von ComBoz überzeugen konnte, treten diese Aecidien in einzelnen zerstreuten Gruppen auf den Blättern auf und sind von dem Aecidium der Puccinia Primulae (DC.) Duby nicht zu unterscheiden. Obgleich nun CORBOZ l. e. hervorhebt, dass er später weder auf denselben Blättern, noch auf denen be- nachbarter Pflanzen Sommersporen (les spores d'été, womit er offenbar Uredo meint) finden konnte, muss ich es doch für dieses Aecidium ansprechen, mit dem es in seinen morphologischen Charakteren, seinem Auftreten und der Wirthspflanze Weg übereinstimmt. Jedenfalls hat es mit dem auf Primula Auricula L. und Verwandte auftretenden Aecidium Nichts zu thun. "TTT EE EE "naa Auf alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum auftretende Uredineen. 457 . Einen Aut-Eu-Uromyces auf Primula viscosa Vill. = (P. hirsuta All.) und vielleieht einigen verwandten Arten. Ich bezeichne ihn als Uromyces Primulae Fekl., da ich nicht weiss, was LEVEILLE unter seinem Uromyces Primulae verstanden hat, der nicht mit dem im X. Fascikel des Erbario erittogamico Italiano als Uromyces Primulae Lev. ausgegebenen Uromyces zusammenfallen muss. Jedenfalls ist FUCKEL der Erste, der alle Entwiekelungsglieder dieses Uromyces unter diesem Namen zusammenfasste. In den Fig. 1—5 ist die Art abgebildet. Die Aecidien durchziehen die Sprosse; Uredo und Teleu- tosporen stehen in einzelnen Gruppen. Die Teleutosporen zeigen den für alle diese Arten charakteristischen Bau mit apicalem stark verdickten Keimporus und zahlreichen, dicht bei einander stehenden punktförmigen Würzehen auf dem Epispor, die auch auf der Wandung des starken apicalen Keimporus sitzen und dort meist am deutlichsten sichtbar sind. Die Teleutosporen sind durchschnittlich 30,7 u lang und 26,4 u breit. 2. Einen Uromycopsis auf Primula integrifolia L., der der Uro- myces Primulae integrifoüiae (DO.) Lev. (letzteren Autor nach J. B. DE TONI in SACCARDO Syll. Fung. VIL, S. 565) ist. Er ist in den Figuren 6—10 abgebildet. Die Aeeidien durchziehen die Sprosse, die Teleutosporen stehen in einzelnen Gruppen. Die Teleutosporen zeigen denselben Bau, wie die vorige Art, doch scheinen die Wärz- chen im Allgemeinen weiter von einander zu stehen. Die Teleuto- sporen sind durchschnittlich 32 u lang und 24,5 u breit. 3. Einen Miero-Uromyees auf Primula minima L. Dieser ist als Uromyces apiosporus Hazslinsky wohl zu bezeiehnen, da, wie ich oben auseinandersetzte, der Beschreibung HAZSLINSKY's ohne Zweifel der Uromyces auf Primila minima L. zu Grunde liegt, HAZSLINSKY hebt zwar express hervor, dass er unter seinem Namen — entsprechend dem systematischen Standpunkte seiner Zeit — alle auf Primula in- tegrifolia L. und Pr. villosa auftretenden Uromyces vereinigte. Aber er kannte nur den Uromyces auf Primula minima L. aus Siebenbürgen und beschrieb nur diesen. Exacter ist jedenfalls der Name Uromyces Primulae minimae Ed. Fischer, der aber wohl als der spätere Name zurücktreten muss. Die Art ist in den Fig. 11—15 abgebildet. Die neu gebildeten Teleutosporen durchziehen die ganzen Sprosse (s. Fig. 11). Die Teleutosporen zeigen den gleichen Bau; sie sind durchschnittlich 30,6 u lang und 23,7 u breit. Ein isolirtes Aecidium auf Primula Auricula L. und Verwandten, das ich als neue Art unterscheide und Aecidium Auriculae P. Magn. be- nenne. Ich wollte es anfangs als Aecidium Primulae (DC. p. p.) bezeichnen, da dieser Name jetzt frei ist, indem die anderen auf Primula auftretenden Aecidien in den Entwickelungskreis von Uromyces (oder Puccinia) Arten gehören. Aber DE CANDOLLE's Aufstellung 458 P. MAGNUS: der Art und ihrer Beschreibung liegt nur das auf Primula integrifolia in den Pyrenáen auftretende Aecidium zu Grunde, das daher seinen Artbegriff reprüsentirt. Das Aecidium Auriculae P. Magn. durchzieht die ganzen Sprosse, wie schon wiederholt erwähnt ist. Es ist hervorzuheben, dass die Teleutosporen der drei ersten Arten in ihren Charakteren vóllig mit einander übereinstimmen und dass die Aecidien der ersten, zweiten und vierten Art in ihrem Auf- treten auf der Wirthspflanze völlig unter einander und mit dem Auf- treten des Uromyces apiosporus Hazslinsky auf Primula minima L. übereinstimmen. iese Uebereinstimmung weist deutlich auf phylogenetische Be- ziehungen dieser Arten hin, und ich möchte versuchen die verschiedenen Entwickelungen dieser Arten als Anpassungen aufzufassen. Ich muss gestehen, dass ich dazu zu wenig das Auftreten und die Standorte dieser alpinen Primeln und deren Entfaltung im Laufe des Jalıres aus eigener Anschauung kenne. Nur möchte ich darauf hinweisen, dass nach E. WIDMER Primula viscosa Vill. in den Alpen von 400 m bis 2800 m gedeiht, während Primula integrifolia L. von 1500 m bis 2800m und Primula minima L. in den Alpen von 1600 m bis 2700 m (in den Sudeten von 800 m bis 1420 m) auftreten. Primula viscosa Vill. wächst daher an vielen Standorten, die dem Parasiten eine längere Entwickelungszeit auf der Wirthspflanze gewähren, an denen er Aeeidien, Uredo- und Teleutosporen mit Nutzen für seine Ver- breitung entwickeln kann. Auch mag ein Ueberwintern von Mycelien und Fruetifieationsanlagen in den überwinternden Pflanzentheilen hinzukommen. Die beiden anderen Primel-Arten wachsen in Höhen, die dem Parasiten eine weit kürzere Entwickelungsfrist gewähren, und daher mag bei Uromyces Primulae integrifoliae (DC.) Lev. die Uredobildung fehlen, bei Uromyces apiosporus Hazsl. die Entwickelung in die Teleutosporenform zusammengedrängt sein. Bei letzterer Art ist die Bildung der Teleutosporen auf das bei den anderen Arten die Aecidien bildende, die ganzen Sprossen durchziehende Mycel über- gegangen, in ähnlicher Weise, wie ich das 1898 in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft S. 381 für Puccinia Vossü Körn. auf Stachys recta L. im Vergleich zur Puecinia Harioti v. Lagerh. auf Stachys setifera C. A. M. dargelegt habe, und ebenso dort für die auf Euphorbien auftretenden Uromyces ausführte, und für Chrysomyza Abietis annehme. Bei dem isolirten Acedium Auriculae P. Magn. auf Primula Auricula L. und Verwandten scheint die Teleutosporenform auf eine andere Wirthspflanze übergegangen zu sein. Die Entwiekelung des Parasiten hat sich auf die Entfaltungszeit zweier sich in ver- schiedenen Jahreszeiten entfaltenden Phanerogamen vertheilt. — Von ganz besonderem Interesse ist noch, dass in der alpinen Se gut us ott ap Nur en Auf alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum auftretende Uredineen. 450 Region der Sierra Nevada in Californien ein Uromyces, der U. Neva- densis Harkn. auf Primula suffrutescens Gray auftritt, dessen Teleuto- sporen ganz ähnlich denen der Uromyces-Arten der europäischen Alpenprimeln sind (s. die Figg. 16—19). Sie sind ebenfalls oval bis oblong; ihr Epispor ist mit punktförmigen Wärzchen besetzt (im Gegensatz zu der von DE TONI wiedergegebenen Beschreibung in SACCARDO Sylloge Fungorum VII, S. 571, wo teleutosporis levibus steht); die Membran des scheitelständigen Porus ist auch verdickt, doch nicht so stark wie bei den europäischen Arten, so dass das Lumen der Teleutospore im Verhältnisse zur Verdickung der Keim- porus grösser erscheint. Auch die Wandung des apicalen Keimporus ist dicht mit Höckern besetzt. Sie sind lang 31—40 u, durchschnittlich 34,8 u und zeigen eine Breite von 22—28,4 u, durchschnittlich 24,1 u. Die Art scheint ein Mikro-Uromyces zu sein, da ich in den zahlreichen Häufchen des untersuchten Exemplars ausschliesslich Teleutosporen fand. Nach dem einzigen Exemplar, das ich aus dem Herbar des Berliner Botanischen Museums gesehen habe und das in Fig. 16 ab- gebildet ist, tritt der Uromyces auf allen Blättern des befallenen Sprosses auf, wenn auch auf den einzelnen Blättern in verschiedener Weise, d. h. in verschiedener Mächtigkeit und erscheint öfter als einzelne Gruppe auf einem Blatte. Er tritt meist nur auf der Blatt- oberseite auf; nur selten zeigen sich auch auf der Unterseite einzelne Háüufehen. In den Gruppen sind die Teleutosporenhäufchen häufig schön ringförmig angeordnet. Ich bin nach diesem einen von mir gesehenen Exemplar geneigt, auch hier ein den Spross durchziehendes Mycel anzunehmen, das auf jedem Blatte Teleutosporenhaufen angelegt hat. Es ist sehr interessant, dass auf diesen so entfernten Hochalpen ein den europäischen Uromyces-Arten der Alpenprimeln so ähnlicher Uromyces auf einer dortigen Alpenprimel (aus einer anderen Section der Gattung Primula, den Macrocarpae bei PAX) auftritt. Es weist dies deutlich auf das hohe Alter der Stammform der Uromyces-Arten der Alpenprimeln hin. Die beigegebenen Abbildungen hat Herr Dr. PAUL ROESELER bei mir nach der Natur gezeichnet. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1—5. Uromyces Primulae Fekl. auf Primula villosa Jacq. vom Engadin. » 1. Vom Aecidium befallene Rosette in natürl. Gr. Zwischen den Aecidien stehen einzelne Uredo- und Teleutosporenlager. nzelnes Blatt mit einzelnen Teleutosporenhaufen. 400 - P. Magnus: Auf alpinen Primeln auftretende Uredineen. Fig. 4 und 5. Teleutosporen. Ver, 1 © „ 6—10. Uromyces Primulae e (DC. Lév. auf Primula € L. i 6. Vom Aecidium befallene Rosette; zwischen den Aecidien einze leuto- sporenlager, die als dunkele starke Punkte in der Zeichnung MR. Natürl. Gr. 7 und 8. Teleutosporen. Vergr. 765. wi „ 9 und 10. Teleutosporen. Vergr. 420. E! —18. Uromyces apiosporus Hazsl. auf Primula minima L. von Tirol. es » LI da ind 15. Teleutosporen. Vergr. 165. » 16—19. Surge evadensis Hark. auf Primula suffrutescens Gray von der , 16. Das äise Pflinzchen in natürl. Gr. „ 17. Teleutospore in Luft liegend, gezeichnet um die etwas unregelmässige An- ung der Wärzchen deutlich zu zeigen. Vergr. 165. . 18. Teleu eutospore. Vergr. 420. „ 19. Teleutospore. Vergr. 765. S rad bs Ü a c3 ay T eg e aA EE, a ce ee c ai ce COMMA rro 5 Sch Geh P caer E | | i y Jat AT t RR ^ eh : 4 ES S N ^ pL ERAR pire ehe ;, "Li ED. t cc oues c N a EN en, Ke Bee: DT G ee, : : j i e dE EE po ua Es wird Po alle wissenschaftlichen Zusendungen mit genauer Angabe E Adresse € Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen n Berlin für das Jahr Fe Herrn Prof. Dr. L. Kny, Wilmersdorf bei Berlin, Karer- Allée 92/93, zu richte Die wissenschaftlichen EE finden mit Ausnahme Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s Sämmtliche Mittheilungen | für die Berichte müssen spätestens acht Tage vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vollständig 18 em) druckreif des Manuseript — die Tafeln genau im Format (12/18 cm) — ein- gereicht w Die Mittheilungen sollen der Regel na en Umfang von Dru satinas "nieht ‚überschreiten. (Reglement & 19. i: Mittheilungen, welche in nicht correctem Deutsch abgefasst sind, muss wegen d daraus entstehenden Uasuiräglichkeiten beanstandet w i Beanstandung wird gebeten, im Manuscript nur eine Seite zu beschreiben und am Kopfe des selben die gen der gewünschten Sonderabürücke anzugeben. rantwortlichkeit für ihre Mittheilungen tragen die Verfasser selbst. Alle auf die Redaction der Berichte beztglichen Schriftstücke, Correcturen ete. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 35,1. Ein direeter Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht s Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1901. Für die Ge nn rung Schwendener, Präsident; Stahl, are ür die wissen tlichen Mec in Berlin: Kny, jos Engle e Ehe mern Wittmack, "zweiter Stellvertreter; Volkens Ein Aug? Kóhne, zwe Er Schriftführer: Urban, dritter Schriftführe L aisir: 0. Mü Redactions-Commission: Kur; Volkens, Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, hard t. Commission für ced Sie von Deutschland: Freyn, Graebner, | Haussknecht, Geschüftsführender c C. Müller. Alle Geldsendungen, sowie die auf das — der dahioabéiträg re — p a. Se banaiteke, we erden franco an den à Schatzme E pm Ur ebe Zi w o e Gebei hn Mit: Versendung der Berichte. und Sonder. nach Abschluss des b Mec UM a, Ep eege änderungen so wie al Mi lieder- Verlag von Gebrü ider ' Borntreger in in n Berlin und Leipzig. SYMBOLAE ANTILLANAE SEU FUNDAMENTA FLORAE INDIAE OCCIDENTALIS EDIDIT E IGNATIUS URBAN | Bis jetzt liegen vor: | VOLUMEN I fasciculus III (damit ist vol. I abgeschlossen) VOLUMEN II fasciculus I und II. Inhalt von Volumen I und II: i I. Ign. Urban: Bibliographia Indiae occidentalis botanica. f I. Ign. Urban: Araliaceae. III. Gust. Lindau: Polygonaceae. | IV. Rud. Schlechter: Asclepiadaceae. i V. Ign. Urban: Species novae, praesertim SEN VI. Guil. Ruhland: Eriocanlaceae. 1 VIL. Frane. Buchenau: Juncaceae. d ‚VII. Ign. Urban: Sabiaceae, 3 ` Addenda et corrigenda. ; : Index nominum latinorum. i Seege nominum vernaculorum. 1 oo - Inhalt v von ne n fasc. T € E? en Urban Bibliographia pi occidentalis botanica. = KE C. B. Olarke: Cyperaceae. : Tu T Bus Ign. een Mantissa ad ipe Clarkeanas. a Ton Lindau: Acanthacea 9n V. Ca Lez: : Lauraceae et "dier tl novae. minosae novae ert minus 5 cognitae. id M für Volumen I I En T 2 Preis für Vol. Ir fasc. r 91] BAND XVIII. JAHRGANG 1900. HEFT 10. ERICHTE DER DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, ACHTZEHNTER JAHRGANG. HEFT 10. MIT TAFEL XVI—XIX. AUSGEGEBEN AM 23. JANUAR mm Sitzung vom 28. December 1900. . . . . Mittheilungen: W.Zopf: Ueber das Polyeystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polyeystis flos aquae Wittr. (Mit Tafel XVI und einem Holzsehnitt) T. LT. Ud Geisenheyner: Geber orian von we Los ehitis Sw. (Mit Tafel XVID . . E Fritsch: Ueber Gynodioecie bei y RAD an (L.) Otto Müller: Kammern und Poren in der Zellwand der Baeillariaceen. II. (Mit einem Holzschnitt) . E Speiser: Zur Kenntniss der geographischen V ee ` der Ascomyceten-Gattung Helminthophana Peyritsch. . . E Lemmermann: Beiträge zur Kenntniss der Plankton- algen Mit Tafel au und XIX) . . P .r . D D D IP P Ur IS ng m IR Seite 461 500 — Neuere Naturwissensehaftliche Erscheinungen aus dem Verlag von Gebrüder Borntraeger Berlin SW 46 59 22 .2 BR (AR. Ha: a 2 Geologie Geologisches Centralblatt — Revue géologique — Geolo- gical Review. Anzeiger für Geologie, Mineralogie, Palaeontologie und verwandte. Wissenschaften. In Verbindung mit zahlreichen Fachgenossen herausgegeben vom Königl. Landesgeologen Dr. K. Keilhack. — Erscheint vom Januar 1901 ab am 1. und 15. jeden Monats. Gross-Octav. Preis des Jahrgangs 30 Ein gross angelegles, rasch und vollständig ns Ecg für Geologie und die verwandten Wissen aeui fehlte: bisher. Das »Geolo- gische Centralblatt« soll diese Lücke ausfüllen. Eine gro sse Zahl. hervor- ragender Gelehrter aller Länder udi zur Mitarbeiterschaft gewonnen. Die Referate erscheinen i ie Deutsch, Englisch und Französisch. — Probe- nummern gratis und frar Lehre von den Erzlagerstätten von Dr. Rich. Beck, Pro- fessor der Geologie und Lagerstättenlehre an der Kgl. Bergakademie zu Freiberg. Mit zahlreichen Textfiguren und. einer Gangkarte. Gross- Peien Erste "GREG Brosehirt ca. 210 Mk. ` zahlreicher Reise, i in dis m Wehe ieder i jn de Soch Se in. der "Lue De die nr öhnliche- Tagorsättensommiung der sächsischen Berg- e als Grundlage benu zu kön Die zweite Abtheilung (Sch) gelangt pipe 1901 pes v Ares = D > Steinbruchindustrie und Steinbruchgeologie. Technische Geologie nebst praktischen Winken für die Verwerthung von Gesteinen. Zum Gebrauch für Geologen, Steinbruchbetriebs- leiter, er, Ingenieure, Architekten, Techniker, Baubehörden, Gewerbe- Verlagsbuchhandlung für Naturwissenschaften ` Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 46 Schönebergerstr. 17a Inspektoren, Studirende ete. von Dr. O. Herrmann, Lehrer der Technischen Staatslehranstalten zu Chemnitz. Mit 6 Tafeln und 17 een Gross-Octav. In Ganzleinen gebunden 11 Mk. 50 Pig. D d Praxis dar. Der didus olog wird m ign d der Technik und Industrie vertraut ce der Lë d Praktiker wird ipe die ierg a” tellung, een, mineralogische mmensetzung d ihm zu behandelnden Materiales Aetenrgatte wo ag n die Lage ido über die Brauchbarkeit eines Gesteines zu einem er bestiis Zwecke sofort ein Urtheil ee rg Sammlung geologischer Führer: ee en das Dresdener Elbthalgebiet von Prof. Dr. R. Beck, t Ka 2 2n 50 Pfe. Führer durch Meck enburg GC Prof. Dr. E. Geinitz. Mit 15 Tafeln un nern Führer durch Bornholm von er Dr. W. Deecke. Mit 7 Textabb. und geolog. Uebersichtskarte. 3 Mk. 50 Pfg. Führer durch Pommern von Prof. Dr. W. Deecke. Mit Textabb. 80 fe. Stier durch das tem von Proff. Drr. Benecke, Bücking, Schu- macher, van Werveke. Mit 56 Profilen und zahlreichen Text- abbildungen. 8 Mko Führer in gas Get og CN von Prof. Dr. G. Gürich. Mit 24 Textabb. 8 Tafe Ca. Führer Cie KZ sc Privatdocent Ur. A. Henning. Mit 35 Textabb. und Een D Se Ca. 5 Mk. Sümtliche Führer in dauerhaften, geschmackvollen Leinenbünden. Mit dieser sene d ecu les ee erii nach Art der bekannten Reisehandbü ologischer Führer durch besonders interessante Gebiet nach einheitlichen, Plans a. ee Die Sammlung echt fortgesetzt Eine Landschaft der Steinkohlenzeit. — Wandtafel be- arbeitet und herausgegeben im Auftrage der Direction der Königl. Preuss. geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin von Dr. H. Potonié, Kgl. Bezirksgeologen. Nebst Erläuterung mit 30 Textabb. jns Pa Wandtafel 170 x 120 em. Preis auf Leinwand gezogen mit Stüben 25 Mk. — Preis = von Künstlerhand ausgeführten ja eva Abzuges auf Leinwan gezogen mit Stäben 65 Mk. e Tafel kommt dem Bedürfniss entgegen, eine neue zeitgemässe ne Ga Darstellung über die Carbonflora, anc unsere wat: Ansci ri $ ungen im Bilde à EM sucht, Be Zon tzen. Sicher war 5e die gd ng der Tafel kei rer bes dei Lage, wie Kai dur aso " zahlreichen werthvollen ei Zeus Sg Ers bekannte Verfasser. Verlagsbuchhandlung für Naturwissenschaften Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 46 Schönebergerstr. 17a Botanik Gesammelte botanische Mittheilungen von S. Schwen- dener. Zwei Bünde. Mit 93 Textfizuren und 26 lithogr. Tafeln. Gross-Octav. Broschirt 25 Mk., in soliden Halbfranzbänden 30 Mk. Inhali: Abhandlungen über Spaltöffnungen, Blattstellungen, Saft- steigen, Winden der Pflanzen, Wachsihum, | Schulzscheiden, Gelenk- polster eic, Botanische Untersuchungen. 8. Schwendener zum 10. Fe- bruar 1899 dargebracht. Mit Bildniss Schwendeners, 14 Tafeln und 45 Textfiguren. Lex.-Octav. Broschirt 25 Mk., in Halb- franz 28 Mk. Enthält wertvolle Arbeiten von Sara Schwendeners: Haberlandt, Dias Schumann, Reinhardt, Kolkwitz e Flora des nordostdeutschen Flachlandes (ausser Ost- preussen) von Professor Dr. P. Ascherson und Dr. P. Graebner. -- Zugleich zweite Auflage von Ascherson’s Flora der Provinz Brandenburg. Taschenbuchformat. In flexiblem dauerhaften Leinen- band 20 Mk. Das Buch muss sich in jeder auch noch so kleinen floristischen Bibliothek: Ver Siem verschaffen; dass es in eg vy ndi edem sehen Biblioth: cken der ganzen Erde nirgends wird fehlen mike bedarf bei einer Flora aus Aare: Feder weiter keiner Versicherung Symbolae Antillanae seu fundamenta Florae Indiae Occiden- falis edidit Ign. Urban. Lex.-Octav. Das Werk erscheint in zwanglosen Lieferungen von 8—12 Druckbogen. Circa 30 Bogen bilden einen Band. Der Subscriplionspreis des Druck- bogens beträgt 90 Pfg.; mach Anis eines Bandes wird der Preis für .. tenselben erhöht. Es sind erschiene ‚oumen I complet. Broschirt deme EE Phage dus L Bı 'oechirt. 9 Mk . und fasciculus II etwa 10 Mk. erige Mitarbeiter: Schlechter, Lindau, Ruhland, Buchenau, Clarke, Flora der deutschen Schutzgebiete in der Südsee von Dr. C. Lauterbach und Professor Dr. C. Schumann. Mit Te 'Stfiguren, Uebersichtskarte und 23 lithozr. Tafeln. Lex.-Octav. Broschirt ca. 40 Mk., in Halbfranzband ca. 45 Mk. SCH Wi Mondo. Flora der deutschen Besitzungen der age 7 Nerlgxbechbandiung für Naturw issenschaften Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 46 Schönebergerstr. 17a Chemie und Pharmacie Die Harze und die Harzbehälter. Historisch - kritische und experimentelle, in Gemeinschaft mit zahlreichen Mit- arbeitern ausgeführte Untersuchungen von Professor Dr. A. Tsehirch, Director des pharmaceutischen Institutes der Uni- versität Bern. Mit 6 Tafeln. Broschirt 18 Mk., in Halbfranz gebunden 20 Mk. Das Sag stellt zum ersten Mal das ge nn. werde dieser apes Gruppe Pflanzenprodueten kritisch durchgearbeilet dar. Die 8 wegen Un cw iste e werden auch Für die Pr aktiker, pinin defi die, die sich mit Harzen und Harzproduclen beschäftigen, von. Interesse , da Jede rationelle Technik ja auf wissenschaftlicher Grundlage ruht. Die Glykoside. Chemische Monographie der Pflanzengly- koside nebst systematischer Darstellung der künstlichen Glykoside von Dr. T. I. L. von Rijn, Director der Reichsver- suchsstation in Mastricht. Octav. In Ganzleinen 10 Mk. Das Werk giebt — wie es bisher noch nirgends gesch give — eine ein- gehende chemische Behandlung der Glykoside — nicht nur eine kurz gefasste Zusammenstellung der chemischen Eigenschaften dieser Körperkla sse, sondern die Darstetungsmellodt, die Gründe, en zur Sc ies ng der Constilulions- n D airiran ete., 80 a s das Buch in chemisch- phanmäßbunlscher bae Kreisen sowie unter din studirenden und sonst Freunden de der ar eeng Forschung sicher mit grosser Freude pegrisst Die mikroskopische Analyse der Drogenpulver. Ein Atlas für Apotheker, Drogisten und Studirende der Pharmacie von Professor Dr. L. Koch. Erster Band: Die Rinden und m Erste Lieferung mit 3 Tafeln. Lex.-Octav. Broschirt 3 Mk. 50 — Zweite zus mit 6 Tafeln. Broschirt 3 Mk. 50 Pfg. Buch, welches in seiner speciellen Bestimmung als ers stes seiner Art Phe und. welches gerade dem Apotheker die Wichtigkeit der TO Analyse vor Augen führt und d. Wien dem Sti ikrosk y es erweckt, kann nicht genug emp oh die Möchten viele der Phar naceuten und Apotheker und zahlreiche verwandt, Wissenschaftler ihre Bibliothek mit dem »Koch« schmücken und bereichern. Berichte der D. Pharmac, Gesellschaft. —— — ' Yerlagsbuchhandlung für Naturwissenschaften . ENTRE SEHR RUN EE REIS te Sitzung vom 28. December 1900. 461 Sitzung vom 28. December 1900. Vorsitzender: Herr A. ENGLER. \ Als ordentliches Mitglied ist vorgeschlagen Herr: Tischler, Dr. Georg, Assistent am botanischen Institut in Heidelberg (dureh E. PFITZER und H. GLÜCK). Zu ordentlichen Mitgliedern sind proclamirt die Herren: Gran, H., in Bergen, Grube, in Aachen, Hämmerle, Dr. J., in Göttingen, Jaczewski, Arthur von, in St. Petersburg, Linsbauer, Dr. Karl, in Wien, Volkart, Dr. A, in Zürich. Mittheilungen. 56. W. Zopf: Ueber das Polycystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polycystis flos aquae Wittr. Mit Tafel XVI und einem Holzschnitt. Eingegangen am 10. December 1900. Das massenhafte Auftreten der genannten Cyanophycee als ein- heitliche , Wasserblüthe* auf einem Teiche zu Münster i. W. gab Ver- anlassung. zu Versuchen, ihr Carotin für Vorlesungszwecke brystsi- sirt darzustellen. Diese Versuche führten zu einem guten Resultat. Als dann später die Substanz näher geprüft wurde, stellte sie sich als neu heraus. Ich gebe daher hier eine kurze Mittheilung über dieselbe. Ber, der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. 32 462 W. Zopp: Dass die Alge ein krystallisirendes Carotin enthält, kann ntan schon bei folgendem rohen Vorversuche erkennen: Eine grössere Quantitàt der zuvor durch Abfiltriren von Wasser befreiten Algen- masse wird lüngere Zeit mit etwa dem gleichen Volum absoluten Alkohols in einer geschlossenen Flasche stehen gelassen. Währen dessen concentrirt sich der Auszug derartig, dass er fast schwarz- grün wird, und schon nach Verlauf von einigen Tagen scheidet er Krystüllehen aus, die sich schliesslich zwischen Algenmasse und Lösungsmittel in Gestalt einer relativ ansehnlichen ziegelrothen Schicht ablagern, andererseits die Algenmasse selbst in Form von ziegelrothen Nestern durchsetzen. Verwendet man für genannten Versuch z. B. 500 cem Algenmasse ' und ebenso viel absoluten Alkohol, so erhält man in einer Literflasche eine rothe Krystallsehicht von etwa der Dicke eines kleinen Fingers im Zeitraume von 8—14 Tagen. Da sie nur locker ist, wird sie beim Bewegen des Gefässes leicht aufgewirbelt. Die aufgewirbelten Krystallaggregate erscheinen bei auffallendem Licht unter der Lupe als stark metallisch glänzende Flitterchen. Inter dem Mikrosköp liessen sich in der in einem achttägigen Aufguss entstandenen Krystallmasse im Allgemeinen zwei Krystall- formen unterscheiden: feine lange Nädelchen, meist zu sphärokrystall- artigen, hin und wieder auch büscheligen Aggregaten vereinigt (Fig. 1 und 2), und breite rhombische Blättchen, die entweder einzeln auf- traten (Fig. 5—7) oder zu flüchenartigen bis drusenförmigen Ge- bilden zusammengefügt waren (Fig. 8—10). Zwischen den Nadel- formen und den breiten Rhombenformen vermittelten flachwetzstein- förmige oder an beiden Enden dolehförmig zugespitzte Blättehen (Fig. 3, 4). Auch die breit rhombischen Flächen zeigten hier und da Neigung, ihre Seitenkanten schwach bogig auszubilden. Der spi Winkel an gut ausgebildeten rhombischen Flächen betrug ca. id (z. B. in Fig. 6). Die einspringenden Winkel, die man an schön ausgebildeten rhombischen Blüttchen häufig bedbachtet (Fig. 6, 1). deuten wohl auf Zwillingsbildungen hin. An den blüttehenartig aus- gebildeten Formen war deutlicher Pleochroismus nachzuweisen. Mit eoncentrirter Schwefelsäure oder mit Jodtinctur zusammengebracht nahmen die Krystalle tiefblaue Farbe an und gaben sich damit als ein Carotin zu erkennen. is kam nunmehr darauf an, die Substanz rein darzustellen. Wie ich mich nach mehrfachen Noitesiichion überzeugte, erreicht man diesen Zweck immer noch am sichersten, wenn man den mit kaltem absoluten Alkohol erhaltenen Auszug der zuvor abfiltrirten Algenmasse in bekannter Weise mit kräftiger Natronlauge in kleinem Uebersehuss im Kolben auf dem Wasserbade verseift, die Lösung mit dem gleichen bis doppelten Volum Wasser verdünnt, sie abkühlt E 2j Polyeystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polycystis flos aquae. 463 undl schliesslich im Scheidetrichter mit Aether ausschüttelt. Letzterer imt den carotinartigen Stoff mit gelber, alsbald mehr mis Rothe zelhender Farbe auf, während das Chlorophyll als Natriumverbindung in| der wässerigen Lösung verbleibt. Man trennt die Aetherschicht . nabh mehrstündigem Stehen ab, wäscht sie zur Entfernung von etwa noch anhängenden Resten des Chlorophyllnatriums zweimal mit destillirtem Wasser aus, filtrirt sie und destillirt nun den Aether am Riickflusskühler bis auf etwa ?/,, des ursprünglichen Volumens ab. Man erhält auf diese Weise eine tief rubinrothe Lösung, die man in ein gut schliessendes Gefäss bringt. Schon beim Erkalten, reich- lieher noch bei tagelangem Stehen scheidet sich eine rothe, bei auf- $6 es fallendem Licht metallisch glänzende Krystallmasse ab, die unter dem Mikroskop alle die bereits oben erwähnten Formen zeigt. Auf dem Absaugefilter von der Mutterlauge befreit und mit ein paar Tropfen Petrolàther gewaschen, der nieht viel von dem Stoffe auf- nimmt, erscheint sie etwa blutroth, getrocknet mehr ziegelroth. Lässt man die Mutterlauge längere Zeit im geschlossenen Gefüss stehen, so scheidet sich kaum noch etwas Carotinertass ab, dagegen fällt ein anderer Stoff aus, den ich nicht weiter berücksichtigen konnte, Die weitere Reinigung des carotinartigen Körpers kann durch erneutes Lósen in Aether, Einengen des Lósungsmittels bis auf einen geringen Rest und Auskrystallisirenlassen Ska Da die Substanz, wie die meisten Carotine, bei Zutritt von | ue 464 W. ZoPr: | Sauerstoff leicht zersetzt wird, so hat man sie sofort nach der Dar- stellung in einer Kohlensäuroatmosphäre einzuschliessen oder wenig- stens sofort in ein Lösungsmittel, wie Petroläther, Alkohol u.s. w. zu . bringen, mit dem man ein gut verschliessbares Gefäss am besten ganz füllt. Sämmtliche Lösungen des Farbstoffes sind frei von Fluorescenz. Die Petrolätherlösung erscheint, weil sie wenig von dem Körper auf- nimmt, gelb; die alkoholischen, ätherischen, -chloroformiahen: ben- zolischen und Schwefelkohlenstofflösungen EEE zeigen alle einen mehr oder minder tief in’s Weinrothe gehenden Farbton. : Die spektroskopisehe Untersuchung wurde bei Sonnenlicht mittelst des ZEISS’schen Speetraloculars vorgenommen an stark verdünnten Lösungen in Petroläther, Aether, Alkohol und Chloro- form. Um den Gang der Absorption in jedem Lósungsmittel fest- stellen zu können, habe ich die Lösungen in gleichmässig steigenden Schiehtenhöhen geprüft. Die Ergebnisse sind folgende: l. Aetherlósung. Sie weist 3 Absorptionsbänder auf. Band II entsteht früher als Band I und letzteres früher als Band II. Band I ist erheblich schmäler als II und III. Das Maximum der Absorption liegt für Band I etwa bei 4 510, für Band Il etwa bei 485, für Band III etwa bei 455 (Taf. XVI, ID). 2. Petrolätherlösung. Sie zeigt nur 2 Bänder (II und M). Band II entsteht ebenfalls früher als Band III. Das Maximum der Absorption liegt für Band II etwa bei 4 488, für Band III etwa bei 453 (Taf. XVI, D 3. Alkohollósung. Sie zeigt ebenfalls nur Band Il-und lll, die in ihren Eigenschaften den Bändern der Aetherlösung entsprechen. In mittleren Schichtenhöhen ist aber dem Band Il ein mässig breiter Schatten vorgelagert (Taf. XVI, II). 4. Chloroformlósung. Auch sie weist nur Band ll und Il auf. Beide sind aber, entsprechend dem stärkeren Disper- sionsvermögen des Chloroforms, weiter nach dem schwächer brechbaren Theile des Speetrums hingerückt, als die be- treffenden Bänder der Aether-, Petroläther- und Alkohol- lösung. Im Uebrigen zeigen sie denselben Charakter wie die Bänder II und III der vorgenannten drei Lösungen. Das Maximum der Absorption Hopt für Band II etwa bei 4 497, für Band II etwa bei 460. Ich habe die Schichtenhöhen aber nieht bloss immer bis zu dem Punkte verfolgt, wo die allgemeine rechte Endabsorption eintrat, sondern ich is stets noch weiter gegangen. Es haben sich aber - hierbei niemals noch andere Abyor herausgestellt € Polycystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polyeystis flos aquae. 465 entgegen der Annahme von PRINGSHEIM!), welcher glaubte, dass die carotinartigen Farbstoffe aus chlorophyllhaltigen Pflanzen, wie Anthoxanthin, Phycoxanthin u. a. in höheren Schichten sicherlich noch EE e aufweisen würden. Freilieh hat schon A. HANSEN?) diese Ansicht, wenigstens für das Carotin der grünen Blätter, als gänzlich unhaltbar nachgewiesen. PRINGSHEIM hat eben immer nur Carotine untersucht, die mit Chlorophyll verunreinigt waren, und solche Carotine müssen natürlich in höheren Schichten der Lösung schliesslich stets Chlorophylibänder zum Vorschein kommen lassen. Die obige spektroskopische Untersuchung bezog sich, wie wir sahen, auf Lösungen des krystallisirten und wie oben gereinigten Farbstoffs. Es war nun interessant, zu prüfen, ob etwa die rohen petrolätherischen, ätherischen u. s. w. Auszüge des ursprünglichen Seifengemisches sich spektroskopisch anders erweisen würden. Dies war indessen nicht der Fall; diese Lösungen, die übrigens gleichfalls in starken Verdünnungen und in steigenden Schiehtenhöhen unter- sucht wurden, ergaben vielmehr genau dieselben Spectralbilder wie die Lösungen des reinen Farbstoffs Gern hätte ich den Gang der Absorption für jedes Lösungsmittel noch in Form von Absorptionscurven dargestellt, allein da hierfür weitere drei Holzschnitte nöthig gewesen wären, so nahm ich davon Abstand. Man wird übrigens den Verlauf der Curven aus den Spektro- grammreihen der Tafel unmittelbar ablesen können. Stellung des Polyeystis-Carotins innerhalb der Carotinreihe. Die carotinartigen Körper lassen sich in zwei natürliche, chemisch scharf geschiedene Gruppen bringen: 1. Sauerstofffreie Carotine oder Eucarotine, 2. Sauerstoffhaltige Carotine oder Carotinine. e Carotinine sind dadurch ausgezeichnet, dass sie mit Alka- lien ar alkalischen Erden Verbindungen einzugehen vermögen, während die Eucarotine, die Kohlenwasserstoffe darstellen, diese Fähigkeit nicht besitzen®). 1) Untersuchungen über das Chlorophyll. Sitzungsberichte der Berliner Aka- demie 1874, S. 32, 2) Die Farbstofte des Chlorophylls. Darmstadt 1889. 3) Ich habe diesen wichtigen Unterschied schon früher betont (Zur Kenntniss der Färbungsursachen niederer Organismen, 3. Mittheilung: in Beiträge zur Physio- logie und Morphologie niederer Organismen, Heft IIT, S. 47) und daselbst auch die Ausdrücke Macc cs und Eucarotine vorgeschlagen. 466 W. ZoPr: Polycystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polycystis flos aquae. Zu den Eucarotinen gehört z. B. das Carotin der Mohrrübe (Daucus Carota) und der grünen Blätter, das nach ARNAUD und IMMENDORF die Formel C,,H,, besitzt, ilis Solanorubin aus der Tomate (Lycopersicum esculentum), das Carotin der Veilchenalge (Trentepohlia Dolithus). Den Carotininen anzugliedern sind z. B. das Rhodophan aus der Retina des Huhnes'), das Liporrhodin?) aus Bacterium rhodo- chroum und B. Erythromyza, das Vitellorubin aus dem Dotter des Hühnereies?), das Nectriin aus Nectria cinnabarina*), das Dia- ptomus-Carotin?, das Lina-Carotin®), das Polystigmin’). Die Untersuchung des Polyeystis-Carotins hat mir nun gezeigt, dass es nicht im Stande ist, mit Alkalien oder alkalischen Erden Verbindungen einzugehen; folglich hat man es den Eucarotinen zuzuzählen. Mit dem „Carotin“ aus der Mohrrübe und aus grünen Blättern zeigt es zwar einige Aehnlichkeit in der Form, Farbe und Löslichkeit der Krystalle, ist aber spektroskopisch total von ihm unterschieden, z.B. schon in der Dreizahl der Bänder der ätherischen Lösung. Nieht minder verschieden erscheint es gegenüber dem Solanorubin. Ich habe diesen Körper seinerzeit in prächtigen Krystallen erhalten und deren Lösung in Petroläther so weit unter- sucht, dass der Gang der Absorption in diesem Lösungsmittel sicher- gestellt wurde®). Es ergab sich, dass das Solanorubin in der petrolätherischen Lösung drei Bänder aufweist, während das Poly- eystis-Carotin in derselben Lösung nur zwei Bänder zeigt. Auch das Eucarotin aus Trentepohlia lolithus hat in der Petrolätherlösung ein anderes Speetrum?). Das Nämliche gilt von dem Eucarotin aus Haematococcus pluvialis'"), sowie vom Diatomin*'). Die des Weiteren zum Vergleich herangezogenen Phycoxanthine von KRAUS, pm. NEBELUNG, AD. HANSEN u. A. aus Oscillaria, Phormidium und V tretern anderer Algengruppen bieten, soweit bei der meist voii mangelhaften Kenntniss derselben ein Vergleich überhaupt möglich ‚ist, schon in der alkoholischen oder in anderen Lösungen ebenfalls abweichende spektroskopische Eigenschaften dar. 1) Küuse, Beiträge zur Optochemie, Untersuch. aus dem Inst. Heidelberg, Bd. IV, S. 169—249. 2) Zorr, l. c. S. 45 und Ber. der Deutschen Bot. Ges., Bd. IX, S. 22—28. 3) mou Ueber die Dotterpigmente. Sitzungsber. der Wiener Akademie 1881, Bd. 88, II. A 4) sim EEN Heft III, S. 42—45. 5) Zorr, Leg 26-35. Daselbst Heft I, S. 30. ZoPr, l. c. Heft III, S. 38. 8) Couw's Haematochrom à Genee Biolog. Centralbl XV, 8. 425. 9) Zorr, Beiträge, Heft I, 10) Biol. geeiert XV, s. = 11) Ich habe dasselbe aus einem Gomphonema isolirt. SS L. GEISENHEYNER: Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. 461 Ich sehe mich daher genóthigt, das Polyeystis-Carotin als neu anzusprechen und schlage den Namen „Polyeystin“ für dasselbe vor. Obwohl ich mehr als 1 £g der vom Wasser befreiten Alge ver- arbeitete, war es mir doch nicht móglich, eine für Analysen aus- reichende Quantität des Körpers darzustellen. Ich hoffe aber später diese Lücke ausfüllen zu können. Botanisches Institut in Münster i. W. 97. L. Geisenheyner: Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. Mit Tafel XVII. Eingegangen am ee December 1900. Unter allen deutschen EEN gehört Aspidium Lonchitis zu den constantesten Arten; wenigstens ist bei uns bis jetzt, trotz des regen Lebens, dessen sich seit einiger Zeit die Pteridophytologie er- freut, von diesem Farn noch keine auffällige Formabweichung be- kannt geworden. Nicht einmal die häufigste der monströsen Formen, die Gabelung, war bei ihm beobachtet worden; denn weder SADE- BECK ') führt ihn in seinem Verzeichnisse der bis dahin mit furcaten Blättern beobachteten Farnspecies auf, noch mir war er bei der Vervollständigung dieser Liste?) als gabeltheilig bekannt. Seither habe ich jedoch Gelegenheit gehabt, auch an Aspidium Lonchitis Formveränderungen zu beobachten. Eine für den Herbst 1899 von mir geplante Ferienreise in die Schweiz musste ungewöhnlich weit hinausgeschoben werden, so dass die Phanerogamen in Folge des so lange andauernden sehr heissen Wetters fast ausnahmslos verblüht waren. Dadureh war ich fast aus- schliesslich auf eine Beschäftigung mit Farnen hingewiesen, um so mehr, als das von mir zu etwas längerem Aufenthalte gewählte Chur- walden in seinen prächtigen Wäldern reiches Böobachtungumularial darbot. Unter den vielen dort vorkommenden Farnarten erregte Aspi- dium Lonchitis mein besonderes Interesse, weil ich noch sehr selten Gelegenheit gehabt habe, diese Art an natürlichen Standorten zu bóbbübhtan: Meine besonders der Formverschiedenheit der Blätter zugewendete Aufmerksamkeit war insofern von Erfolg, als ich ausser einigen Pflanzen mit monstrósen Blüttern auch solehe aufgefunden 1) Ber. der Deutschen Bot. Gesellschaft, Bd. XII, S. 345. 2) Ebenda, Bd. XVI, S. 64 468 L. GEISENHEYNER: habe, bei denen die Abweichung von der typischen Form eine der- artig auffallende ist, dass sie mir die Aufstellung von Varietäten zu rechtfertigen scheint. Zunächst jedoch noch einige Bemerkungen über die Normalform der Pflanze. LUERSSEN?) giebt als äusserste Grenze für die Blatt- länge 53 em an, bei einer Breite von 6'/, cm. Unter den vielen schónen Pflanzen in dem prüchtigen Tannenwalde des steilen Berges- hanges, unmittelbar über dem Orte, fand ich sehr grosse Exemplare, wie ich sie noch nie gesehen hatte, deren lange Blätter bei ihrer harten Textur und mit ihrer glünzenden Oberflüche sehr an die edle Gestalt der Blütter von Cycas revoluta L. erinnern, die neuerdings unter dem Namen ,Palmzweige* oder „Palmwedel“ so viel bei Begräb- nissen zur Verwendung kommen. Da mein Herbar bis dahin kaum mittelerosse Exemplare enthielt, so nahm ieh mir von den grósseren Blättern drei Stück mit, ohne jedoch gerade die grössten auszu- wählen; mit Leichtigkeit wären noch grössere zu finden gewesen. Sie sind 62, 64 und 65 cm lang bei einer grössten Breite von 8 em. Der Grösse der Segmente entsprechend ist auch die Soribildung eine gesteigerte, indem nicht nur die Ausbildung einer zweiten, ziemlich vollständigen Reihe auf der oberen Segmenthälfte die Regel ist, sondern im Mitteltheile des Blattes sogar auf der unteren Segment- hälfte einzelne Sori eine zweite Reihe andeuten. Bei den vom Typus abweichenden Pflanzen unterscheide ich zuerst eine a) f. imbricata. Segmente sehr nahe an einander geschoben, im mitt- leren und oberen Theile des Blattes sich deckend, nach der Mitte nur sehr allmählich an Grösse zunehmend, so dass das Blatt bis nahe der Spitze fast von gleicher Breite bleibt und dann ziemlich rasch in einer kurzen Spitze endigt. Die Segmente selbst sind verhältnissmässig kurz, nämlich im Mittel nur 2!/, —3mal so lang als breit, während bei typischen Exem- plaren sich die Länge etwa wie 4:1 verhält. Die frische Pflanze hatte ausserdem ein eigenthümlich krauses Aussehen, da die Seg- mente, ganz besonders da, wo sie sich decken, nicht in der Ebene der Blattfläche standen, sondern schräg zu ihr, so zwar, dass die untere Hälfte nach vorn gedreht war. Die Pflanze selbst ist mittel- gross, so dass die Blätter bei einer Breite von 4'/,—95 em nicht über 38 cm lang sind. | In „Native Ferns I“ führt LOWE S. 71 als „die irische Form* 1) Cu. LUERSSEN, Die Farnpflanzen. 1889, S. 826. Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. 469 von Aspidium Lonchitis unter dem Namen var. conferta eine Pflanze an und bildet sie auch ab, der die eben beschriebene Form ziemlich nahe steht. Ich glaube aber nicht, dass sie mit ihr identificirt werden kann, da gerade bei f. imbricata m. die Segmente verhältnissmässig breit sind, LOWE aber die „Fiedern“ geradezu als schmaler be- zeichnet; auch ist die Form der Blattspitze eine andere. Auf sein Merkmal, dass die unteren Blattfiedern gegenstündig oder fast gegen- ständig sind, ist wohl kaum viel Gewicht zu legen, da diese Stellung bisweilen bei ganz typischen Pflanzen an allen oder auch nur an einzelnen Blättern vorkommt. Ueberhaupt scheint mir LOWE’s var. conferta eine ausgesprochene Zwergform zu sein. Da er nirgend etwas über die Grössenverhält- nisse bemerkt, so ist anzunehmen, dass seine Abbildung, die fast eine Seite allein einnimmt, die natürliche Grösse zeigt, und dann wäre das ganze Blatt mit Einschluss des 1cm langen Stieles nur 12 cm lang, bei einer grössten Breite von 2,9 mm. Ich glaube mich in dieser Annahme um so weniger zu irren, als mir drei Blätter aus dem Herbarium MÜLLER-KNATZ vorliegen, gesammelt im Juli 1898 von W. BRÖLL bei Tromsó in Norwegen, die mit der LOWE'schen Zeich- nung ausserordentlich übereinstimmen, wenn sie auch nicht ganz so stark imbrieat sind. Die beiden gróssten erreichen mit dem stark mit dunkeln Spreublättern besetzten, 1 cm langen Stiele nur eine Länge von 12cm bei 2 em Breite, das dritte, dem der Stiel fehlt, ist 11 em lang und 2,2 em breit. Alle drei stellen aber keine Jugendformen dar, sondern sind wohl ausgebildete, reichlich fructifieirende Blätter von derber, fast lederiger Consistenz. 9. f. inaristata. Segmente schmal, bis 6 mal so lang als breit, weit von einander entfernt, ganzrandig, aber mit kleinen unbe- srannten Zähnen gesäumt. Diese Form ist das gerade Gegenstück der vorhergehenden und fällt besonders durch die weit von einander abstehenden, meist glatt- randigen Segmente auf. Bei der f. typica sind sie meist durch einen Zwischenraum von halber Segmentbreite von einander getrennt, bei f. inaristata ist die Lücke aber meist ebenso breit, wie die Segmente. bisweilen selbst noch breiter. Die Ränder erscheinen auf den ersten Blick meist ganzrandig, bei genauerer Besichtigung oder durch die Lupe zeigen sich aber fast überall sehr kleine, nach der Spitze des Seg- ments gerichtete Zähne, die sich nach vorn zu wohl etwas vergrössern, nie aber in Stachelgrannen ausgezogen sind. Solche findet man höchstens au einzelnen Spitzen der schmalen, aber scharf abgesetzten ehrehen, die am Grunde der oberen Segmenthälfte ausgebildet sind. DU CETERO EM 410 L. GEISENHEYNER: Alle Blätter fructifieiren reichlich, aber die Sori sind stets nur zwei- reihig auf jedem Segment. Sind sie sehr stark entwickelt, so kippt sich der Rand des Segmentes etwas nach unten um, und dieses er- scheint dann, besonders in getrocknetem Zustande, noch viel mehr ganzrandig als es in Wirklichkeit ist. Die Länge der Blätter er- reicht nicht ganz 40 cm, die Breite höchstens 4 em. Im 31. Bericht des naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg erwähnt WEINHART, S. 248, eine Form „mit ganz- randigen Fiedern“. Es ist wohl zu vermuthen, dass das die oben beschriebene sein könnte, aber aus der kurzen Bemerkung nicht mit Sicherheit zu erkennen. 3. f. angustata. Die Blätter sind sehr schmal und schlank (42 em: 3,5 em), erreichen die grösste Breite schon unterhalb der Mitte, be- halten sie auf längerer Strecke bei, um sich ganz allmäh- lich nach oben zuzuspitzen. Die Segmente sind gerade oder sehr wenig gekrümmt, mit mehr oder weniger keilförmigem Grunde. Der Rand ist tief eingeschnitten gezähnt; die Zähne selbst sind ziem- lich ungleich und entspringen meist aus schon schmalem Grunde, um sich allmählich zu verschmälern und oft in eine Granne auszulaufen. Die sechs Blätter, welche ich der betreffenden Pflanze entnommen habe, sind ungleich. Bei den drei älteren weicht die Gestalt der Segmente nicht sehr von der typischen Form ab, nur die ziemlich schmalgrundigen, grannenartigen Zähne, wie sie besonders nach der Spitze hin auftreten und das am Grunde der oberen Segmenthälfte nur wenig hervortretende Ohr ist auffallend; immerhin ist der Vorder- rand desselben der Rhachis noch ziemlich parallel. Bei den übrigen Blättern wird aber die Basis der Segmente so spitz keilförmig, dass sie lang gestielt erscheinen. Dazu schwindet im mittleren und oberen ‚Blatttheile das Ohr ganz, oder es ist in einen so schmalen Zahn umgebildet, dass er keinen ohrartigen Eindruck mehr macht, weil das ganze Segment tief eingeschnitten und mit schmalen, spitzen, ungleichlangen Zähnen berandet ist. Die so extrem ausgebildeten Blätter machen entschieden den Eindruck einer Monstrosität, besonders, da das eine auch an seiner Spitze die Gabeltheilung zeigt, die ausser" dem noch an einigen Segmenten mehr oder weniger deutlich auf- tritt. Die älteren Blätter fructifieiren in der oberen Hälfte sehr reiehlieh, bei den anderen treten nur auf dem einen oder anderen Segment einzelne Sori auf, meist 1—3, nur in einem Fall fünf; das eben erwähnte schwach gegabelte Blatt ist ganz unfruchtbar. er Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. A11 MÜLLER-KNATZ in Frankfurt besitzt übrigens auch zwei Blätter, die mit meinen charakteristisehsten fast genau übereinstimmen. Die- selben wurden einer Pflanze des Senekenbergischen botanischen Gartens entnommen, die ausserdem nur noch fast typische Blätter hatte. 4. f. m. daedalea. Bei dieser Form fällt zunächst auf, dass sich die Eigenthümlich- keit der unteren Segmente, sowohl auf ihrer oberen als unteren Hälfte ein Ohr auszubilden, sehr weit in das Blatt hinein erstreckt und selbst im Spitzentheil desselben noch ab und zu auftritt Da nun die Ohren nicht selten auf der einen oder anderen Segmenthälfte tief, selbst bis zum Mittelnerv losgelóst und die ersten Zühne des doppelt- sesägten Randes sehr gross und tief von einander getrennt sind, so entstehen Segmentformen, die sehr an die von Aspidium lobatum erinnern. Mein erster Eindruck beim Auffinden der Pflanze war auch der, dass sie ein Aspidium lobatum X Lonchitis sein könnte, zu- mal an den Orte beide Arten in Menge durch einander standen. Doch habe ich diese Meinung nach Ansicht allgemein anerkannter Bastarde dieser beiden Arten aufgeben müssen. Bis zur Blattmitte bleiben die Segmente verhältnissmässig breit, stehen besonders am Grunde sehr enge, theilweise sich deckend, während sie bei der typischen Form doch gerade hier besonders weit von einander entfernt sind. Nach der Spitze zu treten sie weiter aus einander, werden schlanker und sind von sehr verschiedener Grösse. Ihre Gestalt ist, besonders in Folge der sehr verschieden grossen Einschnitte zwischen den Zähnen, sehr unregelmässig; REN: erinnert der obere Blatttheil lebhaft an die f. lacera von Blechnum Spieant With., die ich in „die Rheinischen Polypodiaceen* im 55. Jahrgang der Véfhaodlübgen de naturhistorisehen Vereines der preussischen Rheinlande, S. 86, be- schrieben und abgebildet habe. Wie bei dieser häufig bifide Seg- mente auftreten, so auch hier bei f. daedalea, wo selbst dreispitzige zu finden sind. 5. f. m. furcata. Wie im Eingange bereits erwähnt, war die Spitzengabelung bei Asp. Lonchitis bis 1898 noch nieht beobachtet worden, aber seitdem ist sie mir ausser an dem oben beschriebenen furcaten Blatte der Churwaldener f. angustata noch weiter bekannt geworden. MÜLLER- KNATZ hat sie 1898 bei Einödsbach, unweit Oberstdorf, im Allgüu zefunden und ein zweites Exemplar sehon 1889 von Jabornegg aus dem Kanalthal in Kürnthen erhalten, und ich selbst besitze jetzt dureh die Güte des Dr. CHRIST in Basel gleichfalls ein gegabeltes Blatt aus Olova, bei dem sich sogar die eine Spitze kbarmals gabelt. 472 K. FRITSCH: Für meine in obenerwähnter Arbeit ausgesprochene Ansicht, dass die Gabelung eine sicherlich bei allen Formen vorkommende, bei einzelnen Species bis jetzt aus verschiedenen Gründen nur noch nicht beobachtete Bildungsabweichung sei, sind diese Funde eine Bestätigung. Ich will dazu bei dieser Gelegenheit auch noch die weitere Thatsache mittheilen, dass sie inzwischen auch noch bei Aspidium montanum Aschrs. und bei Asplenium septentrionale Hoffm. aufgefunden worden ist und zwar bei ersterer Art von MÜLLER- KNATZ im Taunus und bei letzterer von mir auf der Haardt bei Kreuznach. Somit ist dadurch die Liste der deutschen Formen, bei denen die Gabeltheilung der Spitzen beobachtet worden ist, auf 28 Arten angewachsen. Erklürung der Abbildungen. Fig. I. Aspidium Lonchitis Sw. f. imbricata Geisenh. » Il. Aspidium Lonchitis Sw. f. inaristata Geisenh. » III. Aspidium Lonchitis Sw. f. angustata Geisenh. 58. K. Fritsch: Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L). Eingegangen am 17. December 1900. In vielen Florenwerken findet man bei Behandlung der Myosotis palustris eine „var. parviflora“ angeführt, die sich durch erheblich kleinere Blüthen von der typischen Pflanze unterscheidet. So schreibt z. B. CELAKOVSKY in seinem „Prodromus der Flora von Böhmen“ (S. 300): „b. parviflora, Krone 1—2" Durehm., oft viel kleiner als bei voriger Art (id est M. caespitosa); Griffel !/, so lang als der Kelch: schmächtiger, feiner.“ Auch GREMLI (Exeursionsflora für die Schweiz. 8. Aufl, S. 298) nennt die Blüthen der M. palustris „grösser und kleiner abündernd*, ohne aber die kleinblüthige Form mit einem Varietitnamen zu bezeichnen. Beide Autoren behandeln Myosotis caespitosa Schltz., welche vielfach mit den kleinblüthigen Formen der Myosotis palustris (L.) confundirt wird, von letzteren strenge getrennt. Die älteste mir bekannte Quelle, in welcher das Vorkommen kleinblüthiger Formen bei Myosoris palustris erwähnt wird, ist die Bearbeitung der Gattung Myosotis im 42. Heft von STURM's „Deutsch lands Flora“. Dort unterscheidet REICHENBACH, der die Gattung bu c US ae ENSURE NEST IS Ae REED A ee EE EE EE Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). 413 Myosotis für das STURM sche Werk bearbeitete, eine ganze Reihe von „Arten“, die von den meisten späteren Autoren wieder mit M. palustris vereinigt wurden: Myosotis palustris With., M. laxiflora Rehb., M. strigulosa Rchb. und M. repens Don (ausserdem auch noch M. caespitosa Schltz.). Bei Besprechung der Myosotis laxiflora wird eine g“ als „M. laxiflora parviflora“ angeführt, welche REICHEN- BACH e E charakterisirt: sU ntetaoheidut sich einzig und allein dureh die um mehr als die Hälfte kleineren, dunkelblauen Blumen.“ Er fügt bei: „Es kommen mehrere Arten unter dieser doppelten Form vor, wenigstens beobachtete ich es noch von M. palustris, strigulosa, repens, silvatica. Wahrscheinlich findet sich diese Heteromorphie bei mehreren Asperifolien, sowie sie mir bei den Labiaten nach gemachten Aussaaten nicht mehr zweifel- haft ist“, Im „Prodromus florae Monasteriensis Westphalorum“ von C. BOENNINGHAUSEN (1824) wird S. 54 unter Myosotis palustris With. eine var. JD gracilis nobis* aufgestellt und mit den Worten „caule elongato graeili, foliis floribusque duplo triplove minoribus“ charakterisirt. Nebenher werden dort auch M. repens Rehb. und M. caespitosa Schltz. als eigene Arten behandelt, M. strigulosa Rchb. aber als Varietät f. zu M. caespitosa Schltz. gezogen. Später hat auch OPIZ kleinblüthige Formen aus der Gruppe der Myosotis palustris. (L.) basohaieben; man findet dieselben in BECK’s Flora von Niederösterreich, S. 969, eitirt (M. radicans Opiz und ausserdem eine zu M. strigulosa Rchb. gehörige f. micrantha Opiz). Es geht sehon aus diesen wenigen Litteraturstellen hervor, dass den TRAR schon seit langer Zeit in verschiedenen Gegenden kleinblüthige Formen der Myosotis palustris (L.) (im weitesten Sinne) aufgefallen sind, die mit mehreren Varietätnamen (parviflora chb., gracilis Bosuningik: micrantha Opiz u. s. w.) bezeichnet wurden. REICHENBACH betont auch schon am angegebenen Orte, dass es sich um eine „Heteromorphie“ handelt. Auch NEILREICH bemerkt (Flora von Niederösterreich, S. 527), dass die Länge des Griffels — und wohl auch die Grösse der Blüthe, was er nicht hervorhebt — von dem bei den Asperifolien vorkommenden vielehig-zweihäusigen Ge- schlechtsverhältnisse abhängig ist“. Trotz dieser Hinweise auf Heteranthie, bezw. Heterostylie werden doch auch in den neuesten Florenwerken — wie Anfangs erwähnt — immer wieder nur kleinblüthige „Varietäten“ der Myosotis palustris (L.) erwähnt, ohne dass dabei auf die sexuelle Beschaffenheit dieser kleinen Blüthen Rücksicht genommen wird. Ich selbst habe kleinblüthige Formen wiederholt in Gesellschaft der grossblüthigen gesehen (so bei Zell am See im Pinzgau und . . Art der Gattung Myosotis 474 K. FRITSCH: namentlich in den Umgebungen von Graz und in den Sümpfen bei Pragerhof in Untersteiermark) und untersucht, und habe gefunden, dass dieselben rein weibliche, bezw. scheinzwitterige Blüthen haben. In der Litteratur ist mir aber nur eine einzige Angabe über Gyno- diöcie bei Myosotis palustris?) zu Gesicht gekommen, die wenig be- kannt geworden zu sein scheint und daher hier kurz wiedergegeben werden soll. Diese eine Angabe findet sich im „Botanisch Jaarboek, uitgegeben door het kruidkundig Genootschap Dodonaea to Gent, eerste Jaar- gang 1889*, S. 120. Dort schreibt J. MAC LEOD in seiner Abhand- lung „Aanteekeningen omtrent den bouw en de bevruchting van eenige bloemen der Belgische Flora“ über Myosotis palustris With.: „In de omstreken van Gent en te Moortzele (Oost-Vlanderen) vertoont deze soort: 1. individuen met tweeslachtige bloemen; 2. individuen met kleinere, donkerder gekleurde, vrouwelijke bloemen, waarin de helmknoppen onvruchtbaar zijn“. MAC LEOD beobachtete also in der Umgebung von Gent in Belgien grossblüthige Exemplare von Myosotis palustris mit Zwitterblüthen und kleinblüthige Exemplare mit weiblichen Blüthen, deren Antheren unfruchtbar waren. Ganz dieselbe Beobachtung machte ich heuer in Steiermark, bevor mir diese Angabe MAC LEOD’s bekannt wurde. In einer späteren Abhandlung: „Over de bevruchting der bloemen in het kempisch gedeelte van Vlaanderen* (Botan. Jaarboek Dodo- naea, vijfde Jaargang 1893) giebt Mac LEOD (S. 335—337) eine ausführliche Schilderung des Baues der Zwitterblüthen von Myo- sotis palustris Roth, aus der ich hier das Wesentliche anführe, weil ich meine eigenen Beobachtungen an den weiblichen Blüthen dieser Art mit jenen MAC LEOD's an den Zwitterblüthen vergleichen will. Fünf gelbe Schlundklappen fungiren als ,Honigmerk* (Saft- male). Die Antheren sind gegen das Centrum der Blüthe geneigt; jede trägt oben ein umgebogenes Anhängsel. Das einschlüpfende Insect berührt an der einen Seite ein Antherenanhüngsel, an der anderen die Narbe. Mit dem Pollen kommt das Insect aber in der Regel erst beim Herausschlüpfen in Berührung. (Durch diese Ein- richtung wird Kreuzung, d. h. Xenogamie herbeigeführt.) m Grunde der Blüthe befindet sich ein achteckiger ,Honigring*, der das Gynaeceum umsäumt. — Der Bau der weibliöhen Blüthen wird von MAC LEOD nicht beschrieben, sondern nur gesagt, dass auch Exemplare mit kleineren, weiblichen Blüthen vorkommen. Ich kann die Angaben MAC LEOD's bezüglich des Baues der Zwitterblüthen von Myosotis palustris in allen wesentlichen Punkten 1) Die ältere cd von Mont, (Bot. Zeit. 1863, S. 326) nennt keine bestimmte | d $ 5 Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). 415 bestätigen. Namentlich die schräge Stellung der Antheren während der Anthese ist eine sehr auffallende Erscheinung; sie bewirkt, dass man, wenn man von oben in den Schlund einer Zwitterblüthe hineinsieht, die fünf Antheren in sternförmiger Anordnung erblickt: dieselben hindern den Ausblick auf den Fruchtknoten der Blüthe. Ganz anders verhält sich die Sache bei den weiblichen Blüthen. Bei diesen liegen die Antheren während der ganzen Dauer der Anthese der Blumenkrone an; sie führen die Bewegung gegen das Centrum der Blüthe nicht aus. Wenn man daher von oben in den Schlund einer weiblichen Blüthe hineinsieht, so sieht mau die Antheren einzeln am Rande der Oeffnung liegen; die Mitte aber bleibt frei und wird nur von der Narbe eingenommen. An mehreren mikroskopischen Proben konnte ich feststellen, dass in den Antheren dieser weiblichen Blüthen überhaupt kein Pollen zur Ent- wickelung kommt. Die Antheren bleiben kleiner, öffnen sieh nicht und behalten ihre braune Färbung, während die ebenfalls braun- wandigen Antheren der Zwitterblüthen nach dem Aufspringen durch den austretenden Pollen heller erscheinen. Was das Vorkommen der weiblichen Pflanzen anbelangt, so sind sie jedenfalls weit weniger zahlreich als die zwitterigen; jedoch sind sie — in Steiermark wenigstens — durchaus nicht selten, sondern sie finden sich an jedem Standorte, an welchem Myosotis palustris in grösserer Menge wächst. Durchgreifende Unterschiede in Bezug auf den Habitus sind nicht vorhanden, — in der Mehrzahl der Fälle sind allerdings die weiblichen Pflanzen kleiner und zarter als die zwitterigen. In Folge dessen schreiben auch die eingangs erwähnten Autoren der sogenannten Varietüt „parviflora“ einen feineren, schmächtigeren Bau zu; diese „var. parviflora“ ist eben nichts anderes als die weibliche Pflanze. In einigen Fällen ist mir eine abweichende Behaarung der weiblichen Pflanzen aufgefallen; dieses war insbesondere bei Exemplaren der Fall, die ich am Nordabhange des Ruckerlberges ei Graz an einer sumpfigen Wiesenstelle fand. An der eben bezeichneten Localität fand ich neben einer srösseren Anzahl zwitterig blühender Individuen eine buschige Gruppe weiblicher Individuen, die durch die bedeutend kleineren Blüthen, die dunkler grüne Färbung der Blätter und einen schlanken Habitus sofort auffiel. Die nähere Untersuchung ergab Folgendes: Die gross- blüthige Zwitterform, deren Antheren reichlich den für Myosotis charakteristischen winzig kleinen, bisquitförmigen Pollen") enthielten, hatte relativ kürzere und breitere Blätter von gelblich-grüner Färbung. er Stengel war unten fast kahl, nur mit vereinzelten Haaren be- 1) Vergl H. Fıscher, Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Pollen- kórner (Breslau 1890) S. 58. 416 K. FRITSCH: setzt, oben aber reichlich anliegend striegelhaarig. Der Kelch war so lang als die Röhre der Blumenkrone, der Griffel erheblich kürzer als letztere. Hingegen hatten die weiblichen Pflanzen durchwegs relativ schmale und längere Blätter von dunkler grüner Färbung. Ihre Stengel waren durchschnittlich ebenso hoch als jene der Zwitter- form, aber der gesammte Habitus der Pflanze war ein schlankerer, was zum Theil durch die Blattform hervorgerufen wurde. Ferner war der Stengel unten reichlieh abstehend behaart, mit nach abwärts gekehrten Haaren, oben wie bei der Zwitterform anliegend striegelhaarig. Die Blüthen waren nicht nur bedeutend kleiner, son- dern auch die Zipfel der Blumenkrone auffallend schmal. Der Kelch war auch hier so lang als die Kronróhre, der Griffel wenig kürzer als diese. In den Antheren fand ich keinen Pollen. Versucht man die beiden eben beschriebenen Formen nach der „Flora von Niederösterreich“ von BECK (S. 969) zu bestimmen, so kommt man bei der zwitterigen Pflanze wegen der unten fast kahlen Stengel auf Myosotis palustris f. strigulosa, d. i. M. strigulosa Rehb., bei der weibliehen aber mit Rücksicht auf die reichliche abstehende Behaarung der unteren Internodien auf Myosotis palustris a memor Kittel, bezw. — wegen der kleinen Blüthen — auf Myosotis radi- cans Opiz. Das Nebeneinanderstehen an demselben Standorte und die sexuelle Differenz sprechen aber unbedingt dafür, dass beide Formen einer und derselben Pflanzenart angehören. Daraus folgt, dass die systematische Gruppirung der in den Formenkreis der Myosotis palustris (L.) gehörigen Pflanzen nur dann eine natürliche sein kann, wenn bei Vornahme derselben auf den sexuellen Di- morphismus gebührend Rücksicht genommen wird. Das ist aber von Seite jener Systematiker, welche sich bisher mit diesem Formen- kreise beschäftigt haben, nur in unzureichendem Masse geschehen. Weitere Beobachtungen, die ich an anderen Standorten in Steier- mark angestellt habe, ergaben, dass die für den Fundort am Ruckerl- berg angegebenen seeundüren sexuellen Differenzen nieht überall in gleicher Weise auftreten. Hier seien nur einige Fülle als Belege hiefür angeführt. — In einem Strassengraben des Ragnitzthales bei Graz (nur etwa l km von dem Fundorte am Ruckerlberg entfernt) fand ich Myosotis palustris (L.) in geringer Anzahl; neben mehreren zwitterigen nur ein weibliches Exemplar. Dieses fiel zwar durch seine bedeutend kleineren Blüthen sofort auf, war aber im Uebrigen höher, üppiger und breitblätteriger als die zwitterigen Individuen; der Stengel war unten fast ganz kahl und auch oben nur spärlich striegel- haarig, wührend er bei allen zwitterigen Exemplaren viel reichlicher behaart war. Die abstehende Behaarung der unteren Internodien fehlte hier beiden Formen. — An sumpfigen Waldstellen bei Maria Trost nächst Graz fand ich zahlreiche weibliche Individuen neben t i ; : 3 p Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). 477 zwitterigen; einige derselben waren sehr üppig und breitblätterig, andere relativ zart — keine zeigte abstehende Behaarung des Stengels. In grösster Menge und in allen möglichen Formen konnte ich Myosotis palustris auf den ausgedehnten Sumpfwiesen bei Pragerhof in Süd-Steiermark beobachten. Hier war die Zwitterform in äusserst zahlreichen Exemplaren zu beobachten; auch Formen mit rosenrothen und solche mit weissen Blüthen kamen vereinzelt vor, ja sogar solche, die an einem und demselben Individuum blaue und rosenrothe Blüthen entwickelten‘). Die weiblichen Exemplare traten, wie überall, an Individuenzahl gegen die zwitterigen sehr zurück, waren aber trotzdem sehr reichlich vorhanden; sie blühten alle ausnahmslos blau?) In Bezug auf den Habitus war ein durchgreifender Unterschied zwischen den zwitterigen und weiblichen Individuen nicht zu constatiren, ebenso wenig in der Behaarung. Sowohl unter den zwitterig blühenden, als auch unter den weiblichen fanden sich grosse und kleine, stark und schwach behaarte, solche mit relativ schmalen und solche mit relativ breiten Blättern. Ja sogar die Blüthengrösse schwankte bei den zwitterigen Individuen so stark, dass manche kaum grössere Blüthen zeigten als die weiblichen?); letztere waren allerdings ausnahmslos kleinblüthig. — Da an diesem Standorte die Anthese der Art schon ziemlich weit vorgeschritten war, so konnte ich auch schon Frucht- exemplare der beiden Formen vergleichen. Hierbei fiel ein Merkmal sofort auf: bei den weiblichen Exemplaren waren die Stiele der Fruchtkelehe stets relativ kurz (wenig oder gar nicht länger als die Fruchtkelche) und oft auffallend steif; bei den zwitterigen waren sie durchschnittlich viel länger (meist 2—3mal so lang als der Fruehtkeleh)*). Früchte waren sowohl bei den zwitterigen als auch bei den weiblichen Pflanzen in reichlicher Menge entwickelt. Ich habe bei den vorstehenden Darlegungen auf die von REICHEN- BACH und anderen Autoren unterschiedenen, vielfach mit eigenen binären Namen bezeichneten Formen des polymorphen Formenkreises der Myosotis palustris (L. keine Rücksicht genommen, sondern für den ganzen Formenkreis den Namen Myosotis palustris im weiteren Sinne angewendet. Die in Steiermark, wie es scheint, vorherrschende 1) Ob bei diesen Individuen die rosenrothen Blüthen vor dem Abblühen blau Werden, konnte ich nicht feststellen, : 2) Es dürfte lediglich ein Zufall sein, dass ich keine rosa- oder weissblühenden Stöcke fand; die Zahl der nicht blau blühenden Zwitterformen war eine relativ sehr geringe ge. 3) Es ist hiebei namentlich zu beachten, dass die letzten (obersten) Blüthen der Inflorescenzen gewöhnlich erheblich kleiner sind als die zuerst entwickelten. Die Verschiedenheit in der Blüthengrósse ist daher zu Beginn der Blüthezeit am auffallendsten, 4) Solche Formen entsprechen ungefähr der Myosotis laxiflora Rehb. Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XVII, 33 D sge K. FRITSCH: Form entspricht am besten der Myosotis strigulosa Rehb., deren specifische Selbstständigkeit mir aber unwahrscheinlich d Eine ärung des ganzen Formenkreises wird erst nach eingehenden mono- graphischen Studien möglich sein. Die Gynodioecie dürfte wohl im ganzen Verbreitungsgebiet der Myosotis palustris (L.) zu beobachten sein. Wenigstens macht der /mstand, dass dieselbe von MAC LEOD in Belgien und von mir an zahlreichen Punkten Steiermarks beobachtet wurde, dies wahr- scheinlich. Wie mir Prof. VON WETTSTEIN freundlichst mittheilt, hat auch er bei Myosotis strigulosa Rchb. das Vorkommen grosser zwitteriger und kleiner weiblicher Blüthen wiederholt (zuletzt am Attersee in Oberösterreich) beobachtet. Die Angaben in den flo- ristischen Werken, welche sich auf die sogenannte „var. parviflora“ beziehen, machen das Vorkommen der weiblichen Pflanzen für Böhmen, Niederösterreich, für die Schweiz u. s. w. sehr wahrscheinlich. REICHENBACH hatte die früher erwähnte „Myosotis lawiflora parvifiora* bei Leipzig und bei Dresden beobachtet. Die Frage, ob die Gynodioeeie auf den Formenkreis der Myosotis palustris (L.) beschrünkt ist, oder ob sie auch bei anderen Arten der Gattung Myosotis vorkommt, kann ich nur dahin beantworten, dass mir weder in der Litteratur eine Angabe bekannt geworden ist, welche sich auf Gynodioecie bei anderen Myosotis-Arten bezieht, noch in der Natur ein solcher Fall vorkam. REICHENBACH führt aller- dings an der oben eitirten Stelle auch Myosotis silvatica Ehrh. unter den Arten auf, welche gross- und kleinblüthig vorkommen; aber er behauptet nichts bezüglich einer sexuellen Differenz dieser Formen. Ich habe heuer bei Peggau in Steiermark Gelegenheit gehabt, eine auffällige Variabilität der Blüthengrösse bei Myosotis silvatica Hoffm. zu constatiren; aber auch die kleinblüthigsten Exemplare erwiesen sieh als zwitterig. Auch Prof. VON WETTSTEIN fand, wie er mir mit- theilt, weder bei Myosotis silvatica Hoffm., noch bei einer anderen Art (ausser M. strigulosa Rchb., wie oben erwähnt) der Gattung einen Dimorphismus der Blüthen, obwohl er speciell darauf achtete. MAC LEOD, der in der oben erwähnten zweiten Publication (Dodonaea 1893, S. 337-339) auch Myosotis intermedia Lk., arenaria Schrad., hispida Schldl. und M. versicolor Sw. bespricht, erwähnt bei keiner derselben das Vorkommen weiblicher Blüthen. Ebenso wenig finden sich solche Angaben in LÖW’s biologischen Werken‘). KERNER (Pflanzenleben, 2. Auflage, II, 8.275) giebt für die Gattung Myosotis Heterostylie an. Von anderen Borragineen, bei welchen Gynodioecie bekannt ge- worden ist, sind insbesondere zwei Arten zu nennen, die genauer 1) „Blüthenbiologische Floristik“ und „Einführung in die Blüthenbiologie*. EEE TETUER ARE E WEE Cep: ee a ia Ä ja ca pisci tn Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L.). 419 studirt wurden: Anchusa officinalis L. und Echium vulgare L. Die letztere Pflanze hat schon DARWIN studirt?); er fand neben den normalen hermaphroditischen Individuen auch weibliche, deren Blüthen eine bedeutend kleinere Corolle und verkümmerte Antheren hatten — gerade so wie bei Myosotis palustris. Beide Formen entwickelten Samen; die Pflanze verhält sich also durchaus ähnlich wie Myosotis palustris. Neben der Gynodioecie wurde bei Echium vulgare auch Gynomonoecie beobachtet?), die mir bei Myosotis bisher nicht begegnet ist. DARWIN beobachtet auch intermediüre Individuen, z. B. solche, bei denen in einer Blüthe vollkommen entwickelte Antheren neben verkümmerten vorkamen; auch diesen Fall habe ich bei Myosotis nieht gesehen. Anchusa officinalis L. wurde namentlich von A. SCHULZ studirt *). Auch bei dieser Art fand sich eine grossblüthige Zwitterform und eme kleinblüthige weibliche Form; die Pflanze ist aber häufiger gynomonoeeisch als gynodioecisch. Die Annahme, dass die weiblichen Blüthen „aus einer kleinblüthigen Zwitterform durch Reduction der Staubgefässe hervorgegangen“ seien‘), könnte geradeso für Myosotis palustris gelten. Auch die — übrigens von DARWIN (a. a. O. S. 266—261) bekümpfte — Ansicht von H. MÜLLER, dass die bedeutendere Grósse der zwitterigen (und männlichen) Blüthen bei gynodioeeischen (bezw. dioeeischen) Pflanzen durch den Vortheil zu erklären sei, den die Pflanze von dem früheren Besuch der Pollen enthaltenden Blüthen dureh Insecten gewinne, lässt sich für Myosotis anwenden. Dass sieh zahlreiche Labiaten ganz ähnlich verhalten, wie die genannten Borragineen, ist allgemein bekannt. Aus den vorstehenden Darlegungen ergiebt sich, kurz zusammen- gefasst, Folgendes: l. Myosotis palustris (L.) — in weiterem Sinne — ist gynodioeeisch. 2. Die weiblichen Pflanzen haben stets auffallend kleine Blüthen („var. parviflora“ der Autoren), meist relativ kurze Fruchtstiele, oft einen zarteren Bau, nicht selten auch eine von jener der Zwitter- pflanzen abweichende Behaarung. 3. Die weiblichen Pflanzen besitzen pollenlose Antheren, welche die für die Zwitterblüthen charakteristische Schrägstellung nicht ein- nehmen, sondern stets der Blumenkronröhre anliegen. 1) „Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art“ (übersetzt von J. M CARUS, Stuttgart 1877, S. 264). A. CHULZ, Beiträge zur Kenntniss der ——— CÓ und Ge- schlechtsvertheilung bei den Pflanzen (Bibliotheca botanica, Heft 10 und 11). — Lów, Blüthenbiologische Floristik, S. SE 9) Vergl. die eben citirte Abhan 4) Lów, Blüthenbiologische eed ‘S. 282. Sin 480 OTTO MÜLLER: 4. Sowohl die zwitterige, als die weibliche Pflanze entwickelt in der Regel zahlreiche Früchte. 5. Die weibliche Pflanze dürfte im ganzen Verbreitungsgebiete der Art vorkommen. Sie steht an Individuenzahl — wenigstens in Steiermark — stets gegen die Zwitterform bedeutend zurück. 6. Bei den anderen in Mitteleuropa wachsenden Myosotis-Arten scheint Gynodioecie nieht vorzukommen'). 8. In den wesentlichen Punkten verhält sich Myosotis palustris (L.) ganz ähnlich wie Anchusa officinalis L., Echium vulgare L. und zahl- reiche Labiaten. 59. Otto Müller: Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. IIl. ^ Mit einem Holzschnitt. Eingegangen am 19. December 1900. Das Vorkommen und die Bedeutung poröser Durchbrechungen in der Zellwand der Bacillariaceen wurde in den letzten Jahren wiederum Gegenstand mehrfacher Untersuchungen und Discussion. In einer Sehrift vom Mai d. J. unterzog F. SCHÜTT?) meine bezüg- lichen Arbeiten einer eingehenderen Besprechung. Einige seiner Ausführungen veranlassen mich zu einer Erwiderung, theils weil ich sie nicht für zutreffend halte, theils weil sie zu Missdeutungen meiner Auffassung führen können, welche ich zu vermeiden wünsche. Hieran knüpfe ich einige weitere Beobachtungen und Sehlüsse über das gegenseitige Verhalten von Poren und Poroiden, über die Gróssen- verhältnisse der Poren und die daraus abzuleitenden Folgerungen hinsiehtlich ihrer Verbreitung. Prioritätsfrage. FR. SCHÜTT streift zunächst die Prioritätsfrage, wie es scheint in der Annahme, dass ich ein Recht auf die Priorität geltend machen 1 Wa Birsakeinlich ist mir das Vorkommen der Gynodioecie bei der im Mediterrangebiet wachsenden Artengruppe der Myosotis pusilla Lois. 2) Nr. I, siehe Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1898. Bd. XVI, S. 386 fi. Nr. II, siehe dieselben Berichte. 1899. Bd. XVII, S. 428 ff. 3) F. ScHÜTT, Zur Porenfrage bei Diatomeen. Ber. der Deutschen Bot. Ges- 1898. Bd. XVIII, S. 202 ff. Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 481 will. Das ist keineswegs der Fall; ich musste nur darauf hinweisen, dass ich nicht nach ihm, wie er glaubt’), sondern lange vor ihm?) poröse Membrandurchbrechungen bei Bacillariaceen vermuthet und nachgewiesen habe. Da aber F. SCHÜTT die Prioritätsfrage einmal aufgeworfen hat, muss auch ich jetzt darauf eingehen. SCHÜTT ist der Ansicht, dass PRINZ und VAN ERMENGHEM die „actenmässige Priorität des Gedankens* von der porösen Be- schaffenheit der Diatomeenmembran gebühren. — Zur Richtigstellung des geschichtlichen Thatbestandes bemerke ich, dass EHRENBERG be- reits 1838) bei den Naviculeen von einer mittleren Oeffnung spricht und ,die Lócher in der Mitte und an den Enden für ausserordentlich fein und im Grunde eines nach aussen weiteren Trichters gelegen“, erklärt. EHRENBERG nahm daher schon 1838 poröse Durchbrechungen an und zwar an den Stellen, an denen ich 1889*) die beiden Central- knotencanüle und die Polspalte nachweisen konnte. — Nach EHREN- BERG ist 18655) MAX SCHULTZE für „offene Schlitze“ bei Navicula viridis und Verwandten und für ,feine Oeffnungen an den Enden der Pleurosigmen* eingetreten, welche ebenfalls thatsächlich vorhanden sind und aus denen er wichtige Folgerungen hinsichtlich der Be- wegung ableitete. Auch er hält „die Durchbohrungen für so fein, dass sie sich kaum als solche erkennen lassen“. | Den Ansichten PRINZ und VAN ERMENHEM's zufolge, welche sie 18835) aussprachen, wären die Schalen der Coseinodiscen ein weit- maschiges offenes Gitterwerk, ähnlich dem der Polyeystinen. Ich muss wiederholt darauf hinweisen, dass ein Gitterwerk von dieser Beschaffenheit, als Zellwand von Diatomeen, schon wegen des Turgor- druekes höchst unwahrscheinlich ist, dass wirkliche Durehbrechungen, Poren, Poreneanäle und Spalten, eine ausserordentliche Feinheit be- sitzen müssen, wie dies schon EHRENBERG und MAX SCHULTZE ver- mutheten und wie es bei allen mit Sicherheit beobachteten Durch- brechungen auch wirklieh der Fall ist. In meiner zweiten Porenarbeit habe ich aber auch bei verschiedenen Coscinodiscen nachgewiesen”), dass deren Gitterwerk nach aussen durch eine Membran geschlossen ist. FRINZ und VAN ERMENGHEM kommt daher in keiner Beziehung DF Row HÜTT, Centrifugales Dickenwachsthum. PRINGSHEIM’s Jahrbücher, Bd. XXXIII, S. 645 und 647, Anmerkung. 2) Kammern und Poren II, S. 427 und 429. 9) C. G. EHRENBERG, Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen. Leipzig 1828, S. 175 und 520 4) 0. Mützen, Durehbrechungen der Zellwand. Ber. der Deutschen Bot. Ges. 4889, S. 169 ff 5) M. Schu ULTZE, Die Bewegung der Diatomeen. Archiv für mikrosk. Anat., Bd. I, S. 816 ff. und e 6) Recherches sur du Riet ete, Ann. Soc. Belge Micr, Bd. VIII, pag. T ?) Kammern und Poren II, S. 431 ff. 482 Orro MÜLLER: die Priorität des Gedankens zu, diese gebührt vielmehr EHRENBERG. MAX SCHULTZE aber hat die Durchbrechung zuerst nachgewiesen und zugleich wissenschaftlich fruchtbar gemacht, indem er die Be- stimmung der feinen Spalten und Oeffnungen zum Durchtritt von Plasma erkannte; ihm gebührt daher im eigentlichen Sinne die Priorität, sowohl für die Durchbrechungen, als auch für das extra- membranöse Plasma. Pleurosigmenstructur. F. SCHÜTT glaubt ferner, dass ich einen der wichtigsten Beweise für die poröse Durchbrechung, meinen Ueberfluthungsversuch an Pleurosigma, neuerdings wieder in Frage stellte). Seine Bemerkung kann den Eindruck hervorrufen, als habe ich die aus diesen Ver- suchen 1884?) gezogenen Schlüsse zurück gezogen. Dies trifft nieht zu; nieht meine Folgerungen habe ich in Frage gestellt, sondern die weitergehenden, welche. F. SCHÜTT aus meinen Versuchen ab- leitet?. F. SCHÜTT wollte darin einen jede andere Möglichkeit ausschliessenden Beweis für die Porosität erkennen. Einen solchen aber liefern dieselben nicht, und ich hielt mich für verpflichtet darauf hinzuweisen, dass die Möglichkeit einer Füllung der Hohlräume, auch wenn dieselben nur eine Oeffnung haben würden, aus den 8. 428 meiner Arbeit mitgetheilten Gründen, nicht ausgeschlossen ist, Ich selbst folgerte aus meinen Versuchen 1884 auch nur die Wahr- scheinlichkeit einer doppelten porósen Durchbrechung; au dieser halte ieh naeh wie vor fest, und ieh glaube sie noch durch weitere Gründe stützen zu können. Bei der Wichtigkeit, welche die Er- forschung der Structur dieser Membran, nicht nur für die Biologie der Diatomeen, sondern auch für die Theorie des mikroskopischen Bildes besitzt, gehe ich hier nochmals kurz auf die Frage ein. Yiele Decennien bereits dauert der Streit über die Pleurosigmen- struetur, und die vorhandene Litteratur dürfte stattliche Bände füllen. Aber wiederum war es MAX SCHULTZE, der die ersten brauc h- baren Grundlagen für die Deutung des Structurbildes schuf. Dieser geniale Forscher unterzog in einer 1863 veröffentlichten Arbeit‘) die optischen Erscheinungen, welche an Pleurosigma angulatum bei der auf einander folgenden Verschiebung der Einstellungsebene von aussen nach innen auftreten, einer wissenschaftlichen Kritik. Er gelangte zu drei wichtigen Schlüssen: 1) Zur Porenfráge, S. 204. L 2) Bemerkungen zu FLöGEL’s Researches. Ber. der Deutschen Bot. Ges. 188 481. 3) Kammern und Poren II. Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1889, 491 ff e 4) Die Structur der Diatomeenschale. Verh. des naturw. Vereins def Rheinl. N. F. Ba. * 8. 490 | Kammern und Poren in der Zellwand der Baeillariaceen. III. 483 1. Die äussere Membranfläche besitzt ein Relief in Gestalt solider Leisten, welche nach Art der Bienenwaben angeordnet sind; 2. die von den Leisten umschlossenen Räume sind Vertiefungen der Membran; 3. die innere Membranfläche besitzt dasselbe Relief, wie die äussere. J. H. L. FLÖGEL zeigte 1870*) an natürlichen Querschnitten von Pleurosigmen, dass die Vertiefungen Hohlráumen in der Membran entsprechen. welche von 6eckigen Wänden begrenzt werden. Diese Hohlräume erklärt er für allseitig geschlossene Kammern Ich wies alsdann 1871°) durch meine Ueberfluthungsversuche nach, dass die Kammern nicht allseitig geschlossen sein können und kam 1884°) durch weitere Versuche zu dem Schluss, dass dieselben wahrscheinlich sowohl nach aussen, als auch nach innen, je eine feine Oeffnung besitzen. Durch natürliche Querschnitte, deren über- b a ^) Querschnitt der Kammerwünde. b) Kammer, c) üusserer, d) innerer Porenkanal, aus geringe Dimensionen aber eine weitere Erkenntniss nicht zu- lassen, wie der Irrthum FLÖGEL’s beweist, und unter gleichzeitiger Berücksichtigung der optisehen Erscheinungen und der Ueber- fluthungsversuche, gelangte ich endlich zur Construction des ver- muthlichen Querschnittes der Membran, den ich hier reproducire. Dieser Querschnitt zeigt das perlschnurartige Aussehen der äusseren und der inneren Kemba in des natürlichen Querschnitts; er erklärt ferner die von MAX SCHULTZE zuerst beschriebenen optischen Erscheinungen bei Verschiebung der Einstellungsebene von aussen nach innen und zugleich das momentane Eindringen der zur 1) Piiriin der Zellwand von Pleurosigma angulatum. Archiv für mikrosk. Anat. 1870, S. 472 f 2) Bau de Zellwand von Triceratium und der Pleurosigmen. REICHERT und DU Bors-REywoxp's Archiv 1871, S. 619 fi. 8) eng en zu FLÖGEL’s Researches. Ber: der Deutschen Bot. Ges. 1884, 484 Orro MÜLLER: Ueberfluthung benutzten Medien, endlich auch die Umkehrung der Brochungsvérhültnisse nach dem Eindringen von Medien mit hóheren Brechungsexponenten als dem der Membransubstanz. Er trägt daher allen sicher zu beobachtenden Thatsachen exact Rechnung. Näheres darüber findet man in meiner eitirten Arbeit von 1884 S. 491 Schliesst man von diesem Querschnitt auf die Anordnung der Membrantheile in der Fläche, so besteht die Membran aus einem feinmaschigen Gitterwerk, welches polygonale Kammern einschliesst, die nach Art von Bienenwaben (Pl. angulatum) oder reihenweise (Pl. balticum) neben einander liegen. Die Wände dieser sechs- bezw. vierseitigen Kammern sind dünn, verstärken sich aber in der Rich- tung nach aussen, wie nach innen, zu dickeren eylindrischen Leisten, welche das Lumen der Kammern bis auf je einen nach aussen führenden und einen nach innen verlaufenden kurzen Porenkanal abschliessen. ine so gebaute, obgleich siebartig durchbrochene Membran muss den Massendurchtritt von Plasma selbst bei hohem Turgordruck verhindern. Nimmt man als Durchmesser der Porenkanäle ?/, eines Kammerdurchmessers an, so beträgt derselbe bei Pleurosigma angu- latum etwa 0,2 u, bei Pleurosigma balticum 0,3 u. Presst nun der Turgordruck das Plasma durch die inneren Porenkanäle in die bauchig erweiterten Kammern, so muss es die in den Porenkanälen entgegenwirkenden molecularen Kräfte überwinden. Das Plasma in den Kammern steht daher unter einem geringeren Druck als das des Zellinnern. Die äusseren Porenkanäle setzen dem in den Kammern vorhandenen, unter vermindertem Druck stehenden Plasma einen weiteren moleeularen Widerstand entgegen. Vermuthlich wird durch diese Einrichtung der Druck so regulirt, dass das Plasma die äusseren Porenkanäle erfüllen und in Berührung mit dem umgebenden Wasser den Stoffaustausch durch freie Diffusion vermitteln kann. er Bau der Membran würde weniger verständlich sein, wenn dieselbe anstatt aus porösen, aus Tüpfelkammern zusammengesetzt, wenn also eine der beiden Kammeröffnungen durch eine Membran geschlossen wäre. In diesem Falle erscheinen die engen Zu- und Aus- gänge nicht nur entbehrlich, sondern sogar schädlich. Die diosmotischen Vorgänge dureh eine Membran fordern ausgedehntere Flächen, zu denen das Plasma ungehinderten Zugang hat. In der That sind alle Membranflüchen, welche Tüpfelkammern abschliessen, gross. Aber auch die inneren Oeffnungen nach aussen geschlossener Tüpfel- kammern sind verhältnissmässig gross und setzen daher dem in die Kammern eintretenden Plasma kome molecularen Widerstand ent- gegen, um so weniger, als sie sich stets in dünnen Membrantheilen befinden und nicht kanalartig verlängert sind. Im Gegensatz hierzu euo. E E WEE sient ione EEE a Ge Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 485 haben Poren und Porenkanäle, also alle wirklichen Membrandurch- brechungen, stets einen sehr geringen Querschnitt. Bei Gaga Oculus Den z. B. beträgt der Flächeninhalt der inneren Kammeröffnungen etwa 3 Quadratmikromillimeter; das Lumen der zwischen den Kammern gelegenen Leistenporenkanäle dagegen schätze ich auf 0,1 Quadratmikromillimeter; dasselbe ist also 30 mal kleiner als das der inneren Oeffnungen. Bei den grossen Pinnularien steigt der Flächeninhalt der inneren Oeffnungen der Riefenkammern sogar auf 12—15 Quadratmikromillimeter, während das Lumen der Centralknotenkanäle etwa 0,1 Quadratmikromillimeter beträgt und das der Porenkanäle von Pleurosigma angulatum sogar bis 0,03 Quadrat- mikromillimeter herabsinken durfte. Die osmotisch wirksamen Flächen der Schliesshäute sind natürlich noch erheblich ausgedehnter als die inneren Oeffnungen der Tüpfelkammern. Offenbar hat das Lumen von Porenkanälen, Poren und Spalten eine obere Grenze, welche nicht überschritten wird, weil anderen- falls der moleculare Widerstand dem Turgordruck nicht mehr das Gleichgewicht hält und das Plasma in Menge austreten würde. Das- selbe hat aber sicherlich auch eine untere Grenze, wenn der Turgor- druck die im umgekehrten Verhältniss zum Lumen stehenden molecularen Widerstände überhaupt noch überwinden und Plasma hindurchtreten soll. Dieser Gesichtspunkt ist für die optische Wahr- nehmung von Poren nicht ohne Bedeutung, und ich werde später darauf zurückkommen. Vorstehende Ausführungen unterstützen die Folgerungen, welche ich aus meinen Ueberfluthungsversuchen gezogen habe, noch nach anderer Richtung und sprechen ebenfalls für die Wahrscheinlich- keit einer zweifachen Durehbreehung der Pleurosigmenkammern. Mehr aber kann man gegenwärtig über den Bau dieser Membran nicht aussagen; die Möglichkeit eines anderen Verhaltens, ins- besondere eines inneren oder äusseren Abschlusses, ist nicht aus- geschlossen. Verbreitung der Poren. Ueber das Vorkommen poröser Durchbrechungen bei den Diatomeen überhaupt habe ich mich in früheren Arbeiten seit 1884 mit genügender Deutlichkeit im bejahenden Sinne ausgesprochen. Was nun die Verbreitung betrifft, so habe ich allerdings ange- nommen, dass F. SCHÜTT die siebartige Durchbrechung für eine der Diatomeenmembran allgemein zukommende Eigenschaft hält; nach dem Wortlaut seiner beikzlichen Ausführungen habe ich auch eine andere Annahme gar nicht machen können. Wenn F. SCH ÜTT Jetzt’) das Vorhandensein porenloser Formen zugiebt, dann kommt 1) Zur Porenfrage, S. 205, 212. 486 OTTO MÜLLER: er meinen Ansichten einen wesentlichen Schritt näher, denn mein Widerspruch richtete sich ja in erster Linie gegen die Ver- allgemeinerung. Aber es besteht doch nicht lediglich eine Meinungs- differenz in quantitativer Hinsicht, und ich construire auch nicht Gegensätze, die nicht vorhanden iiid: wie SCHÜTT meint, vielmehr war ich bemüht, die Gesichtspunkte hervorzuheben, welche ich mit ihm gemeinsam habe. — F. SCHÜTT stellt eine neue Lehre auf, welche die poröse Durchbrechung der Membran zur nothwendigen Voraussetzung hat; er zieht aus der Durehbrechung auch weitgehende Schlüsse auf den Grundtypus und die Metamorphose. Hierbei ergeben sich Differenzen, auf deren Erörterung ich nicht verzichten kann. Alles in allem hält F. SCHÜTT sich berechtigt Structuren, welche möglicherweise poröse Durehbrechungen sein könnten, als solche zu deuten, so lange nicht das Gegentheil bewiesen ist; er hält die Möglichkeit auch dort noch offen, wo das optische Bild im Stiche lässt. — Dem gegenüber stehe ich auf dem Standpunkt, dass umgekehrt die Durehbreehung bewiesen oder doch mindestens durch gute Gründe gestützt werden muss, bevor Schlüsse allgemeiner Natur daraus gezogen werden können. Nun kann man zwar Porenkanäle in der Regel sicher nach- weisen, dagegen ist es nahezu unmöglich, Poren in zarten Mem- branen auf optischem Wege von Poroiden zu unterscheiden. In diesem Punkte, glaube ich, stimmen unsere Ansichten ganz überein. Ich gebe auch zu, dass der eigenthümliche Glanz, durch den Nadel- stichpören von Poroiden sich etwa unterscheiden möchten, wenigstens ein sehr unsicheres diagnostisches Kennzeichen ist. Dann aber bleibt thatsächlich kein Anhaltspunkt, so vielfach ich auch bemüht war, einen solchen zu finden?) — F. SCHÜTT sowohl, wie ich, haben deshalb nach anderen Gründen gesucht, welche wenigstens mit einem gewissen Masse von Wahrscheinlichkeit eine Deutung ermöglichen. Verhalten der Poren zu Poroiden. In dieser Beziehung stelle ich folgenden Wahrscheinlichkeitssatz auf: Umsehriebene Membranstellen, welche in stärker (als die Membransubstanz) brechenden Medien reell, in Luft virtuell reagiren, sind wahrscheinlich Poroiden, wenn neben ihnen Porenkanäle vorkommen. CES . SCHÜTT hat mit Reeht darauf hingewiesen?), dass die im relativ geringer Zahl in einer Membran vorkommenden Poren zur Vergrösserung diosmotisch wirksamer Tüpfelflächen überflüssig wären. Wo daher neben grösseren Tüpfelflächen vereinzelte kleine Kreise Hj 1) Kammern und Poren, II, S. 4 2) | Coi essor didi a 618. Es T Uta a ends oda oor esc EAM Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 481 auf der Membran sichtbar sind, deutet er dieselben als Poren, denen eine besondere Function zukommt. Meiner Meinung nach darf man aber auch umgekehrt schliessen: wenn Porenkanäle sicher nach- gewiesen sind, werden die in den Schliesshäuten von Tüpfeln vor- handenen umschriebenen Stellen Poroiden entsprechen, weil Poren- kanäle neben zahllosen Schliesshautporen überflüssig erscheinen. Erwägungen dieser Art führten mich auch zu einer veränderten Auffassung von der Durchbrechung der Triceratium - Schliessháute, welche F. SCHÜTT als einen Widerspruch mit mir selbst anführt'). Wo aber eine sichere Entscheidung zur Zeit nieht getroffen werden kann, vermag die Entdeckung einer neuen Thatsache die Grundlage der Auffassung zu verändern. Ich will kein grosses Gewicht auf meine Beobachtung von gelegentlich vorkommenden Nadelstichporen in diesen Schliesshäuten legen, weil sie sich nur auf den stärkeren Glanz dieser Punkte stützte. Auch hege ich immer grössere Zweifel, ob Nadelstichporen in Schliesshäuten neben Poroiden, wegen ihrer Seltenheit, als normal gelten können, ob nicht vielmehr das Poroiden- häutchen durch die Präparationsmethode oder zufällig durchbrochen ist. Es gelang mir aber, die langen Porenkanäle des Schalenrandes nachzuweisen? ) und das gesicherte Vorhandensein dieser spricht aus den vorstehend angeführten Gründen dafür, dass die auf den Sehliesshüuten der Tüpfelkammern sichtbaren iden Kreise keine Poren, sondern Poroiden sind. — F. SCHÜTT erklürt zwar die Poroiden als »lüpfel im Tüpfel* für zwecklos, doch gestehe ich, dass mir diese Auffassung unverstündlich ist. Eine Tüpfelkammer ist ein osmotischer Apparat, eine Röhre, welche einseitig durch eine Membran geschlossen ist, genau so, wie die in unseren Laboratorien gebräuchlichen Dialysatoren. Dieser Vergleich ist so zwingend, dass schon deshalb eine siebartige Durchbreokung der abschliessenden Membran auffallend wäre. Manche Sehliesshüute von Tüpfelkammern sind auch thatsächlich optisch homogen, wie 2. B. diejenigen der Pinnularien und mancher Coseinodiscen. Bei diesen ist eine poröse Durehbrechung von vornherein ausgeschlossen. Auf anderen Schliess- häuten Ee Isthmia, Coscinodiscus) sind zahlreiche um- schriebene Stellen sichtbar, meiner Meinung nach verdünnte Membran- stellen, Poroiden, zum leichteren Durchgange der diosmirenden Stoffe. Da indes Einrichtungen für den Stoffaustausch bei den genannten Formen durchaus fühlen. so wird man die Function dieser zahlreichen umschriebenen Stellen der Sehliesshüute für den Stoffwechsel in Anspruch nehmen müssen, seien sie nun Poroiden oder Poren. Zwischen Poroiden und Poren besteht nur der Unterschied, dass .. 1) Zur Porenfrage, S. X6 und 211. pidan und Poren, E S. 435, Taf. XXIX, Fig. 2—5. 488 OTTO MÜLLER: Poroiden diosmotisch, Poren dagegen durch freie Diffusion functioniren würden. Es ist daher nicht verständlich, weshalb „Poroiden zwecklos, Poren dagegen höchst zweckvolle Einrichtungen“ sein sollen, wie F. SCHÜTT aussagt. Wenn er aber als Function dieser Schliesshaut- poren den Aufbau der centrifugalen Verdickung betrachtet, so weise ich darauf hin, dass diese bereits vor der Trennung der jungen Tochterzellen abgeschlossen ist") In der fertigen Zelle könnten die Schliesshautporen oder die Poroiden immer nur dieselbe Function ausüben — die Vermittelung des Stoffwechsels. Grösse der Poren. Als einen weiteren Gesichtspunkt führe ich an: Homogene Membranen sind für Plasma undurchlässig; ebenso Strueturen an der Grenze des Unterscheidungs- vermógens. Meiner Meinung naeh darf die Grósse der Poren nicht unter ein gewisses Minimum herabsinken, wenn dieselben für Plasma noch mechanisch durchlässig sein sollen. Dass dieses Minimum noch unterhalb der Grenze des Unterscheidungsvermögens liegen sollte, welche mit den modernen optischen Hülfsmitteln erreichbar ist, halte ich für ausgeschlossen. Eine Membran, welche bei sorgfültiger Unter- suchung mit Apochromaten homogen erscheint, ist meines Erachtens für Plasma undurchlässig, ihre Function fällt in den Bereich der Osmose. Aber auch die Durchlässigkeit einer Membran für Plasma, welche noch feinste Strueturen erkennen lässt, ist unter den angeführten Gesichtspunkten nicht wohl denkbar. Die Grenzen der Porengrösse nach oben und unten sind freilich unbekannt; aber es fehlt doch nicht an Anhaltspunkten, um ihnen einigermassen näher zu treten. . PFEFFER’s Darstellung?) folgend, ist in einem capillaren Raume die Verschiebbarkeit der Flüssigkeitsschicht, welche der Wandung adhärirt, sehr herabgesetzt. In Poren bildet eine ver- diehtete, ruhende Wandschicht des flüssigen Mediums den Kanal, in dem die Flüssigkeit fliesst. Innerhalb gewisser Druckgrenzen wird nicht eine Massenbewegung dieser Schicht, sondern eine mole culare Fortbewegung eintreten, wie sie sich in Räumen vollzieht, die in dem Bereiche der molecularen Wirkungssphäre fester Körper liegen. Wenn nun der Durchmesser des capillaren Raumes unter den doppelten Radius der moleeularen Wirkungssphüre herabsinkt, muss die eapillare Flüssigkeitsbewegung (Massenbewegung) aufhóren und es kann allein die moleculare r ORTEN Der Radius dieser Wirkungssphäre beträgt nach PLATEAU und QUINCKE 0,11 p für asser. 1) Kammern und Poren, II, S. 444 2) PFEFFER, W., Osmotieclie Studien; S. 38 ff. | d Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 489 Durch einen Porus von 0,11 u Durchmesser kann daher, selbst unter entsprechend hohem Druck, eine capillare Wasserbewegung nicht mehr erfolgen. Die Verdichtung der Wandschicht innerhalb der molecularen Wirkungssphäre setzt gewaltige Molecularkräfte voraus, welche die der Wandung unmittelbar anliegende Schicht un- beweglich festhalten; mit der Entfernung von der Wand nehmen diese Kräfte stetig i. und eine Verschiebung der axialen Wasser- schichten ist möglich, sofern ein einseitiger Druck die in diesen Schichten noch wirkenden Moleeularkrüfte und zugleich den Wider- stand der inneren Reibung des Wassers zu überwinden vermag. Ob aber der Turgordruck jemals eine solehe Hóhe erreicht, ist sehr fraglich. Wenn nun in Poren von diesem Durchmesser mächtige Molecular- kräfte den Durchtritt von Wasser bereits sehr wahrscheinlich ver- hindern, um wie viel geringer muss die Möglichkeit des Durchtritts von Plasma erscheinen, dessen Zähflüssigkeit und innere Reibung zweifellos sehr viel grösser ist, als diejenige von Wasser. Es wird hiernach die untere Grenze des Porendurchmessers wesentlich höher als 0,1 u angenommen werden müssen, und es ist nieht unwahrscheinlich, dass die Pleurosigmenporen mit 0,2 u bereits diese untere Grenze erreicht haben, da für die capillare Fort- bewegung des Plasmas ausserhalb der molecularen Wirkungssphäre alsdann höchstens ein Raum von 0,1 u Durchmesser zur Verfügung bleibt. Schwieriger ist die Auffindung eines Masses für die obere Grenze, indessen geben auch hier Messungen an Porenkanälen nutzbare Aufschlüsse. Die grössten Durchmesser von Porenkanälen fand ich an den fossilen Triceratien von St. Peter") und an den Leisten- porenkanälen der fossilen Coscinodiseen von Sa. Monica?); diese erreichen einen Durchmesser bis zu lu. Indessen ist nieht aus- geschlossen, dass sie durch Arrosion erweitert sind, wenigstens sind mir Porenkanäle von ähnlichen Dimensionen bei lebenden Formen nicht bekannt. — Dieselben Kanäle bei dem lebenden Triceratium Favus®) haben nur einen Durchmesser von 0,4—0,5 u und die Leisten- porenkanäle der lebenden Coseinodiscen*) 0,3—0,4 u. Bei dem lebenden Eupodiscus Argus?) beträgt der Durehmesser der inneren Kanalóffnungen 0,6 - 0,7 u, derjenige der äusseren dagegen nur 0,4—0,5 u. Die äussere Oeffnung der Kanäle von Isthmia nervosa ®) 1) Kammern und Poren, II, Taf, XXIX, Fig. 2—4. T 6) Kammern und Poren, I, Taf. XXV, Fig. 1—3 und 5. 490 Orro MÜLLER: besitzt einen Durchmesser von 0,4—0,5 u. Der Durchmesser der Centralknotenkanále der grossen Pinnularien beträgt 0,3— 0,4 u. — Diese Messungen beanspruchen selbstverständlich keine Genauigkeit; es sind nur Schätzungen, da selbst bei den stärksten noch brauch- baren Vergrósserungen die Intervalle des Ocularmikrometers durch das Bild des Porus nicht ausgefüllt werden und die Bildgrösse daher nur durch Schätzung festgestellt werden kann. Hieraus scheint sich als obere Grenze für Porenkanäle von lebenden Formen etwa 0,5—0,6 u zu ergeben, was einem Durch- messer des capillar hindurchtretenden Plasmafadens von höchstens 0,4—0,5 u entspricht. Die Widerstände in Porenkanälen von grósserem Durchmesser als 0,6 u würden vermuthlich dem Turgordruck nicht mehr das Gleichgewicht halten können, d. h. die capillare Massen- bewegung des Plasmas nach aussen würde einen Verlust von Plasma zur Folge haben. Da nun in Porenkanälen die Widerstände mit der Länge sich summiren, so dürfen Porenkanäle verhältnissmässig weiter sein, als Nadelstichporen in zarten Häuten. Die obere Grenze des Durchmessers von Nadelstichporen wird daher wesentlich kleiner als 0,5 u sein müssen. Nach diesen Erwägungen wird die Folgerung nicht unberechtigt erscheinen, dass Structuren, deren Durchmesser 0,6 u über- steigt, vermuthlich keine Poren, sondern Poroiden sind. Dieselbe Vermuthung gilt für Structuren, deren Durchmesser unter 0,2 u herabsinkt. Sollten aber wirkliche Toren unter 0,2 u vor- kommen, so sind dieselben nicht mehr für Plasma oder flüssige Medien, sondern nur noch für Gase passirbar. ie feineren Structuren zarter Membranen sind ja auch als mechanische Einrichtungen zur Festigung der osmotisch wirksamen Membran ebenso verständlich, wie manche gróbere Structuren dieser Art. Besonders gewisse Formen der Coscinodiseen liefern über- zeugende Beispiele, dass die Structur ihrer Schliesshäute lediglich zur Versteifung dient. In meiner zweiten Porenarbeit*) erwähnte ich Formen, deren Schliesshäute nur noch einen peripheren Kranz radialer Leistehen besitzen, welche von der Umrandung der Areole ausgehend, eentralwärts allmählich in die sonst völlig homogene Membran über- gehen, ähnlich Speichen, zwischen denen die Membran ausgespannt ist. Hier kann eine Durchbrechung nicht in Frage kommen. — Andere Formen besitzen dieselben radialen Leisten, aber das Centrum der Schliesshaut zeigt kleine Kreise, ganz so, wie auch /sthmia’), und wieder bei anderen ist die ganze Fläche der Sehliesshaut mit solchen Kreisen bedeckt?). Diese Kreise sind nach meiner Ansicht keine . . 1) Kammern und Poren II, S. 432. 2) Kammern und Poren I, Tafel XXV, Fig. 2 und 5. . 9) Kammern und Poren II, S. 432 und Tafel XXIX, Fig. 6. : | | i | SS ES Ms Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 491 Poren, sondern Poroiden, denn bei den Coseinodiscen*) und ebenso bei den Isthmien?) kommen Leistenporencanäle vor, deren Existenz neben den zahllosen Schliesshautporen zwecklos erschiene. Ausserdem aber ist bei den Coseinodiscen eine vollständige Uebergangsreihe von völlig homogenen, porenlosen, zu mehr oder weniger mit solchen Kreisen bedeckten Schliesshüuten vorhanden, die dann mit grósserer Wahrscheinlichkeit verdünnten Stellen (Poroiden) entsprechen. Wenn die vorstehenden Erwägungen zutreffen, dann schränken sie das Vorkommen und die Verbreitung von Poren in der Zellhaut der Diatomeen wesentlich ein. Nur solche umschriebenen Membranstellen, deren Lumen sich in den Grenzen von 0,2—0,6 u hält, würden als wirkliche Durchbrechungen der Membran, als Poren, überhaupt in Frage kommen können. Werden diese Lumina von Netzleisten um- schlossen, so tritt der Durchmesser der Netzleisten hinzu, daher werden poröse Structuren von solcher Beschaffenheit einen Maschendurchmesser von mindestens 0,4 u besitzen müssen. Nur Nadelstichporen ohne ver- dickten Hof könnten bis zu einem Durchmesser von 0,2 u herab- sinken, aber selbst diese geringe Grösse liegt noch im Bereiche des Unterscheidungsvermógens. Hierauf gründet sich meine Ansicht von der Siehtbarkeit poróser Durchbrechungen, und in soweit lege ich auch dem optischen Bilde einen grösseren Werth bei, als F. SCHÜTT. — Strueturen, welche die erforderliche Grösse und optische Reaction besitzen, dürfen aber deshalb allein noch keineswegs als porós ge- deutet werden; immer bleibt die Schwierigkeit der Untam von Poren und Poroiden, und wir sind in jedem Falle darauf an- gewiesen die anderweitigen morphologischen und biologischen Be- Ziehungen zu prüfen, um zu einer Wahrscheinlichkeits-Diagnose zu gelangen. Selbstverständlich leugne ieh nicht die Möglichkeit der Auf- findung von Poren an Stellen, wo dieselben noch nicht gesehen wurden. Die Poren können durch Structurverhältnisse verdeckt worden und sind dann nur unter besonderen Bedingungen sichtbar, wie dies Z. D. bei den inneren Oeffnungen der Kanäle von Triceratium und Eupodiscus der Fall ist. Aus denselben Gründen halte ich auch die Auffindung von Leistenporenkanälen bei denjenigen Coscinodiscen, denen sie scheinbar fehlen, nicht für dips cqui ce F. SCHÜTT erörtert auch ausführlich die Mittel, welche zur Ver- Gene stehen, um einen Ueberblick über die Verbreitung der Poren 1) Kammern und Poren II, S. 432, Tafel XXIX, Fig. 9, 10 und Tafel XXX, 2) es und Poren I, S. 391 und Tafel XXV, Fig. 1—3 und 5. 492 OTTO MÜLLER: zu gewinnen‘). Er vertheidigt die Heranziehung von Abbildungen älterer Autoren und glaubt, dass ich den Werth der Zeichnungen von A. SCHMIDT und anderen nach dieser Richtung unterschätze. F. SCHÜTT verwahrt sich zwar gegen eine kritiklose Benutzung; ich frage in- dessen, ist eine Kritik überhaupt möglich, wenn der Autor der Zeich- nung über die Natur der fraglichen Structur keinerlei Auskunft giebt? Die erste Vorbedingung jeder Kritik ist in diesem Falle die optische Reaction, und diese ist allein an der Membran selbst zu ermitteln. In dieser Frage kónnen, meines Erachtens, nur solehe Beobachtungen Anspruch auf Beachtung erheben, welehe der Autor am natürlichen Objeete gewonnen und kritisch erläutert hat. Letzteres ist von A. SCHMIDT nicht geschehen und auch gar nicht beabsichtigt, und deshalb kónnen seine Zeichnungen und die meinigen in dieser Frage auch nicht in Parallele gestellt werden, wie F. SCHÜTT es thut. Finden sich aber Structuren, welche am natürlichen Object als porös erkannt wurden, in ildungen nächst verwandter Arten wieder, dann wird man allenfalls aus der Abbildung auf die Natur der Structur schliessen können. Nachtrag und simultane Membranbildung. Die vorstehenden Abschnitte waren bereits geschrieben, als F. SCHÜTT eine neue Arbeit veröffentlichte?), die eine so bedeutsame Wendung in seinen Ansichten über die Frage der centrifugalen Mem- branverdiekung enthält, dass ich nachträglich darauf eingehen muss. . SCHÜTT setzt zunächst seine Kritik meiner Arbeiten fort; viel- fach aber knüpft er dieselbe an Worte. Seine Erörterungen gerathen dadurch mitunter auf das Gebiet der Dialektik und treffen dann nicht das Wesen der Sache. Hierauf will ich indessen nur in so weit er- widern, als der Sinn meiner Auffassung dadurch berührt wird. Bisher hat F. SCHÜTT ausdrücklich als die „oberste Aufgabe“ des Aussenplasmas den Membranbau erklärt; „das extramembranöse Plasma, sagte er, habe in erster Linie dem “centrifugan Dicken- wachsthum zu dienen“®). Dieser, über das wirkliche Verhalten weit hinausgehenden Annahme gegenüber begründete ich als vorzugsweise Verriehtungen des Aussenplasmas eine Reihe anderer Functionen von M oeeütiicher Bedeutung: Stoffaustausch nebst Athmung, Stielbildung und Ortsbewegung. F. SCHÜTT bemerkt dazu, ich habe mit be- sonderem Náebirack Snc APER dass der Membranbau nicht die 1) Zur Porenfrage, S. 207. 2) ne und simultane Membranverdickungen. PRINGSHEIM'S Jahrbücher, Bd. XXXV, S. 410 ff. 3) er Dickenwachsthum, 8. 647. rn 0 Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 493 wichtigste Funetion sei, und knüpft daran Erläuterungen über den Begriff wichtige Function") — Das ist unbegründet; SCHÜTT folgert es Yormuthlich daraus, dass ich die Ortsbewegung einmal „eine der allerwiehtigsten Functionen des extramembranósen Plasmas“ genannt habe?) Dabei aber habe ich keineswegs an eine Rangordnung ge- dacht, wie F. SCHÜTT anzunehmen scheint, sondern nur nachweisen wollen, dass die Aufgaben des Aussenplasmas in sehr vielen Fällen eine andere, als der Membranbau ist. Der Membranbau kann schon aus dem Grunde nicht als oberste Function des Aussenplasmas gelten, weil centrifugale Verdickungen bei den Diatomeen sehr viel seltener sind, als SCHÜTT bisher annahm?), der sie geradezu für die Regel erklärte. — In den Betrachtungen über die vermuthete Rangordnung kommt F. SCHÜTT alsdann zu dem Schluss: alle diese Funetionen haben das gleiche Ziel, alle dienen sie mittelbar dem Stoffwechsel. Das ist sehr riehtig und unbestritten; allein von diesem Gesichts- punkte aus fehlt die Vermehrung. Wenn aber Ernährung und Fort- pflanzung auch Selbstzweck und Endziel aller Organismen sind, so bleiben doch die mannigfachen Functionen, welche zur Erreichung dieser Ziele erfordert werden, unter sich sehr verschieden, und wenn SCHÜTT selbst den Membranbau die oberste Aufgabe des Aussen- plasmas nennt, so dürfte meine Bezeichnung der Ortsbewegung als eine der allerwichtigsten Funetionen des extramembranösen Plasmas wohl kaum einem berechtigten Anstande unterliegen. Die Membranverdiekungen von Isthmia, Coscinodiscus und Epi- themia habe ich erst kürzlich näher untersucht und als centripetale Bildungen beschrieben, während z. B. diejenigen von Coscinodiscus, nach den Angaben von PRINZ und VAN ERMENGHEM, bisher als centrifugale betrachtet wurden. Auch bei diesen Formen konnte ich daher die Function der vorhandenen Poren nicht im Sinne SCHÜTT’s deuten*) Diesen Hinweis hält SCHÜTT für überflüssig, weil seine auf Thätigkeit des Aussenplasmas basirte Wachsthums- erklärung sich auf die centrifugalen, nieht auch auf die centripetalen Verdickungen bezieht’). Das habe ich auch nicht bezweifelt; er übersieht aber, welche Ausdehnung er den centrifugalen Ver- ickungen und damit dem Geltungsbereiche seiner Wachsthums- erklärung zuschrieb. „Die centrifugalen, sagt er, überwiegen die innern so sehr, dass die letzteren fast als Ausnahme von der Regel aufgefasst werden“®). Dem gegenüber war die Einschränkung des 1) Centrifugale und simultane Membranverdickungen, S. 473. 2) Kamme 45 448. 9) Centri e und simultane Membranverdickungen, S. 476. 6) Centrifugales Dickenvachsthum, S. 637; siehe auch S. 688. Ber. der deutschen bot, Geselisch. XV 84 494 Orro MÜLLER: Geltungsbereiches, meiner Meinung nach, dringend geboten, und diesem Gedanken gab ich durch Anführung solcher Beispiele, welche irr- thümlich als centrifugale Bildungen aufgefasst werden konnten, Aus- druck. Es folgt dann eine längere Auseinandersetzung über die Be- griffe Zelltheilung, Membranbildung und Zelltrennung'), veranlasst durch meinen Ausspruch, dass die centrifugalen Verdiekungen, gleich wie die centripetalen, bei den Diatomeen noch innerhalb der Mutter- zelle, vor Trennung der Tochterzellen fertig ausgebildet werden und erst mit ihrer Vollendung die Theilung abgeschlossen sei?). F. SCHÜTT monirt zunächst die Worte Theilung und Mutterzelle. Mit der Plasmatheilung, führt er aus, sei die Zelltheilung vollendet; hiernach seien nur noch Tochterzellen vorhanden, die Mutterzelle habe auf- gehórt zu existiren. Darauf folge bei den Diatomeen die Membran- bildung als selbständiger Akt und eventualiter die Trennung der ellen. — Das ist richtig, und ich gebe das Wort Theilung gern preis. Es bleibt aber eine feststehende, auch von SCHÜTT anerkannte That- sache, dass die Sehalenmembran mit ihren Verdiekungen in der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle bei den Diatomeen vor Trennung der Tochterzellen fertig ausgebildet wird und darauf kommt es hier an. Die wenigen Ausnahmen von dieser Regel, welche SCHÜTT anführt, bedürfen noch der Aufklürung, worauf ich spüter zurückkommen werde. Der Intereellularraum, in dem thatsáchlieh die Ausbildung derjenigen Verdiekungen erfolgt, welche nach F. SCHÜTT's bisheriger Auffassung durch extramembranöses Plasma centrifugal entstehen, ist zweifellos ein Raum, sagen wir, um SCHÜTT zu ge- nügen, innerhalb der Membran der früheren Mutterzelle. Wenn nun, SCHÜTT's Wachsthumserklärung entsprechend, Aussenplasma die centrifugalen Membranverdiekungen bildet, schloss ich, muss das Cytoplasma nothwendig durch Poren der neu angelegten Mem- branen aus dem Zellraum der Tochterzellen in diesen Intercellular- raum hineintreten. — Ich sagte daher, die centrifugalen Verdiekungen entstehen, gleich wie die centripetalen, in einem "plasmaerfüllten Raume. Zweitens aber, da die Verdiekungen vor Trennung der Tachterzellen ausgebildet werden, muss auch die dahin gerichtete Funetion der Poren vor der Trennung aufhóren, und die "Function der Poren wird nun eine andere. So suchte ich die Vorgänge zu erklären, welche stattfinden, wenn wirklich die centrifugalen Ver- diekungen durch extramembranöses Plasma aufgebaut werden sollten, und ich wüsste in der That nicht, welche andere Möglichkeit be- stände, die der Thatsache ihrer Entstehung in dem Intercellularraum genügen würde "e Centrifugale und simultane HEUTE ONERE, S. 411 ff. 2) Kammern und Poren II, S. 4 Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 495 Indessen macht F. SCHÜTT auch gegen diese Schlussfolgerungen, welche doch die Möglichkeit seiner Theorie darzuthun suchten, meines Erachtens, ungerechtfertige Einwendungen. Auf den zweiten Satz erwidert er’): „Dafür, dass die beim Membranbau bethätigte Funetion der Poren vor der Trennung der Tochterzellen aufhören müsse, liegt theoretisch schlechterdings kein Grund vor“. Ferner: „In den Fällen, wo der ganze Bau schon vor der Trennung fertig ist, hört praktisch natürlich auch die Baufunetion der boda schon vor der Trennung auf, das ist selbstverständlich und braucht gar nicht erwähnt zu werden; dafür aber, dass die centrifugalen Wand- verdiekungen vor der Trennung vollendet sein müssen, liegt theore- tisch keine Nöthigung vor“. Ich bemerke, dass ich von einer theoretischen Nothwendigkeit, weder in Bezug auf das Aufhören der Porenfunetion, noch auf die Vollendung der centrifugalen Wand- verdiekungen vor der Trennung der Zellen gesprochen habe; ich stellte einfach die Thatsachen fest, die SCHÜTT bis dahin nicht beachtet hatte und von denen insbesondere die Ausbildung der Ver- diekungen im Intercellularraume, vor Trennung der Zellen, von Wichtigkeit ist. Die Auswahl dessen aber, was im Uebrigen von mir zu erwähnen ist, sollte billigerweise mir überlassen bleiben. Nach meinem Dafürhalten ist das Aufhören einer specifischen Porenfunction und der Eintritt einer neuen Function nach der Trennung ein be- merkenswerther Vorgang im Leben der Zelle. Zum anderen bestreitet F. SCHÜTT die Richtigkeit meiner An- sieht, dass die eentrifugalen Verdiekungen, gleiehwie die centri- petalen, in einem plasmaerfüllten Raume ausgebildet werden. Er sagt: „MÜLLER irrt also auch darin, wenn er meint, hier wie dort Würden die Verdickungen in einem plasmaerfüllten Raume ent- stehen?).“ Was versteht denn SCHÜTT unter einem plasmaerfüllten Raum? Wenn Cytoplasma aus dem Innern der Tochterzellen durch Poren in den Intercellularraum hineintritt, so meine ich, wird der letztere zu einem plasmaerfüllten Raum, obgleich er ausser Plasma noch Wasser (?) enthalten mag; auch der Zellraum der Tochterzellen, der doch sicherlich ein plasmaerfüllter Raum ist, schliesst ja unter anderem Zellsaft ein. Die centrifugalen Verdiekungen werden nun durch das in den Intercellularraum eingetretene, in Bezug auf die Membranen der Tochterzellen extramembranöse Plasma aus- geschieden; so wenigstens war die Voraussetzung seiner bisherigen Wachsthumstheorie. Darren werden die centripetalen vom Cyto- plasma im Zellraume der Tochterzellen gebildet. Es ist mir daher nicht erklärlich, weshalb F. SCHÜTT meine Auffassung, dass die Ver- ——— l) Centrifugale und simultane Membranverdickungen, S. 480. 2) Centrifugale und simultane Membranverdickungen, S. 419. 496 Orro MÜLLER: diekungen hier wie dort in einem plasmaerfüllten Raume entstehen, einen Irrthum nennt. Noch unverständlicher aber wird sein Wider- spruch, wenn man den gleich darauf folgenden Satz liest: „Die centripetalen Wandverdickungen wachsen in unmittelbarer Berührung mit dem Cytoplasma, welches sie ausscheidet, in den Zellraum hinein, die centrifugalen werden beim Wachsthum durch die Grundmembran von dem Cytoplasma getrennt, sie wachsen in einen vom Wasser er- füllten Hohlraum hinein, in dem Plasma überhaupt nur als durch die Poren hindurch getretenes „extramembranöses Plasma“ vorkommen kann.“ Damit bestätigt F. SCHÜTT Punkt für Punkt das, was ich behauptet habe und was er vorher als einen Irrthum bezeichnete. — Was dann F. SCHÜTT vom Wachsen unter dem Schutze der Gürtel- bänder ausführt, setzt wiederum die Thatsache, auf die ich hin- gewiesen, dass nämlich die bisher als centrifugal betrachteten Mem- branverdickungen in einem plasmaerfüllten Raume der ursprüng- liehen Mutterzelle entstehen, voraus. on den Gattungen Chaetoceros, Bacteriastrum, Peragallia berichtet F. SCHÜTT, dass sie ihre Membranverdiekungen ausserhalb der Gürtel- bänder ausbilden. Diese Fälle aber befinden sich, der ausserordent- lichen Mehrheit der anderen gegenüber, derart in der Minderheit, dass sie nur als Ausnahme von der Regel gelten können, und diese Ausnahmestellung bekundet sich auch darin, dass bei ihnen, im Gegensatz zu den übrigen Diatomeen, ein Flächenwachsthum der die Hörner bildenden Meriva angenommen werden muss, worauf F. SCHÜTT hinweist). Die Art der Entstehung der Membran- verdiekungen aber bedarf bei ihnen durchaus noch der Aufklärung- Simultane Membranbildung. Nachdem F. SCHÜTT in seinen bisherigen Arbeiten den centri- fugalen Membranverdiekungen ein sehr grosses Verbreitungsgebiet bei den Diatomeen zugesprochen hatte, muss es überraschen, dass seine neueste Arbeit einen vollkommenen Umsehwung seiner Auf- fassung erkennen lässt. Von meinem Standpunkt aus kann ich dies nur freudig begrüssen, denn ich habe von vornherein die Ansicht von der überwiegenden Verbreitung der centrifugalen Verdickung nieht getheilt und die damit zusammenhängende, von der allgemein vorhandenen porösen Membrandarelibreebung bei den Diatomeen, be- stritten. — Jetzt beschrünkt F. SCHÜTT plótzlich die Möglich- keit der centrifugalen Membranverdickung ausschliesslich auf die erwähnte, verhältnissmässig sehr kleine Gruppe Chaetoceros, Bacte- 1) Centrifugale und simultane Membranverdickungen, S. 525. DAO UT Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. 491 viastrum. und Peragallia‘) Er ist geneigt, an die Stelle der centri- fugalen und vielleicht auch der centripetalen Verdickungen die simultane Membranbildung zu setzen, bei der Grundmembran und Verdiekungsschichten als gleichwerthige Bildungen zu betrachten sind. Ich kann auf diese Form der Membranbildung zunächst nicht näher eingehen; vorerst möchte ich nur die Folgerungen ziehen, welche sich, nach meiner Ansicht, aus der jüngsten Wachsthums- erklärung F. SCHÜTT’s in Bezug auf die Porenfrage ergeben. Das Vorhandensein poröser Durchbrechungen der Diatomeen- membran ist die nothwendige Voraussetzung für die Lehre von dem Aufbau der centrifugalen Membranverdickungen durch extramembra- nóses Plasma. Da F. SCHÜTT den centrifugalen Verdickungen aber bis dahin eine herrschende Stellung zuwies, so war es nur folge- richtig und verständlich, wenn er auch die poröse Durchbrechung als eine der Diatomeenmembran allgemein zukommende Eigenschaft in Anspruch nahm, und sie auch dort vermuthete, wo sie nicht zu finden war. Er stützte diese Ansicht aber weniger auf Beobachtung und Naehweis, sondern vorzugsweise auf vermeintlich analoge Ver- hältnisse bei den Peridineen. — Diese Analogieschlüsse habe ich immer für bedenklich gehalten, die Verhältnisse bei den Peridineen sind nieht unmittelbar übertragbar, weder in Hinsicht auf die Poren, noch auf die Art und Weise, wie die Membranverdiekungen zu Stande kommen. Wären sie das, so kónnte sieh ein so gewaltiger Unterschied, wie F. SCHÜTT ihn jetzt als vorhanden behauptet, nicht ergeben. Ich bin nun der Ansicht, dass bei der simultanen Membran- bildung, wie sie F. SCHÜTT schildert, die Mitwirkung von Poren Sanz ausgeschlossen ist. Die nach aussen gelegenen Membran- verdiekungen sollen, nach seiner Darstellung, nieht auf einer Grund- membran dureh extramembranóses Plasma aufgebaut, sondern gleich- zeitig mit dieser, zum Theil sogar vor ihr, durch das Cytoplasma ausgeschieden werden. Nach ihrer Vollendung erscheinen diese ragen zwar als äussere Fortsätze der Grundmembran, in der Wirklichkeit aber sind sie gar nicht als Membranverdiekungen zu betrachten. — Da nun FE le Plasma zu ihrer Bildung nicht erfordert wird, so bedarf es auch offenbar nicht des Apparates der Poren. Wo aber poröse Durchbrechungen der Diatomeenmembran vorhanden sind, würden sie andere Aufgaben als den Membranbau haben; damit entfällt aber zugleich die Nothwendigkeit ihrer all- gemeinen Verbreitung im Sinne SCHÜTT's. " TOM URN und simultane Membranverdickungen, S. 531. 498 P. SPEISER: 60. P. Speiser: Zur Kenntniss der geographischen Ver- breitung der Ascomyceten-Gattung Helminthophana Peyritsch. Eingegangen am 24. December 1900. Als PEYRITSCH 1873 die alte Gattung Laboulbenia Mont. et Ch. Rob. in eine Anzahl kleinerer Genera zerlegte'), stellte er das Genus Helminthophana neu auf für eine Form, die er 1871 als Laboulbenia nycteribiae n. sp. in's botanische System eingeführt hatte?) In der Zoologie war dieselbe schon längere Zeit bekannt. KOLENATI hatte sie auf einigen Fledermausparasiten, welehe die zu den Dipteren (zweiflügeligen Insecten) gehörige Familie der Nycteribiidae bilden, entdeckt und 1857 als Würmer unter dem Namen Arthrorhynchus nov. gen. besehrieben?), wobei er zwei Arten unterschied, A. westrumbi und A. diesingi. Er betonte schon den ungewöhnlichen Bau dieser Parasiten und schuf für sie eine eigene Untergruppe in der Klasse der Würmer unter dem Namen Enterocoleta. Auch der bekannte Helminthologe DIESING fasste die Gattung Arthrorhynchus Kol. als eigene Würmergruppe auf und vereinigte sie als einzige Vertreterin einer Gruppe Arthrorhyngodea mit den Gregarimen, Acanthocephalen und Gephyren zu der Klasse Rhyngodea*); er gab dabei zuerst Ab- bildungen dieser Parasiten. Auf Grund dieser Abbildungen äusserte schon LEUCKART Zweifel daran, dass dieselben überhaupt selbst- ständige Thiere seien?. 1870 wies dann BRAUER auf die mögliche Verwandtschaft dieser Arthrorhynchen mit einem inzwischen von KARSTEN®) unter dem Namen Stigmatomyces muscae beschriebenen EE der Stubenfliege hin’). PEYRITSCH konnte dann beide . 1) Peyrıtscn, Beiträge zur Kenntniss der Laboulbenien. Sitzungsber. der Wiener Akad, Math.-nat. CL, 68. Bd., I. Abth, Jahrg. 1873, Wien 1874, S. 227-254, mit 3 Tafeln. 2) PEYniTSUH, Ueber einige Pilze aus der Familie der Laboulbenien. Ebenda, 64. Bd., I. Abth., Jahrg. 1871, Wien 1871, S. 441—458, mit 2 Tafeln 3) Kotana, Epizoa der Nysteribien, Wiener Entomolog. Monatsschrift, I. Bd., 1857, S. 66. 4) Desing, Revision der Rhyngodeen. Sitzungsber. der Wiener Akad. Math.- nat. CL, 37. Bd., 1859. S. 119—582, mit 3 Tafeln. 5) LEUCKART, Bericht über die wissensc ciem Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere während des Jahres 1859. Acanthocephali. Archiv ür Naturg., 26. Jahrg., 1861, Bd. II, S. 131-132. 6) ; Chemismus der Pflanzenzelle, 1871. 1) BRAUER, "Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Insecten während des Jahres 19869. Archiv für Naturg., 36. Jahrg., 1810, Bd. II. ARS TE T TUNES pepe iss: Geographische Verbreitung von Helminthophana Peyritsch. 499 Formen untersuchen und genauer nach ihren Unterschieden charak- terisiren. Die von KARSTEN beschriebene Art fällt mit Laboulbeni«a baeri Knoch. zusammen und bildet die eigene Gattung Stigmatomyces. Seitdem ist nach LINDAU!) die Helminthophana nicht wieder ge- funden worden, und die damals bekannten Exemplare stammten alle aus Oesterreich, dem Banat, Serbien und Dalmatien. ir sind diese Parasiten nun kürzlich mehrfach begegnet, als ich zum Zwecke einer monographischen Bearbeitung dieser Familie ein reichlicheres Material an Nyeteribiiden untersuchte, und zwar nicht nur auf europäischen Arten dieser Familie, sondern auch auf exotischen. Die Arten, welche bisher mit Helminthophana besetzt gefunden wurden, sind folgende [die Namen entsprechen der in meiner Arbeit?) vorgenommenen Revision der Nomenclatur dieser Familie]: Von KOLENATI auf: Penicillidia conspicua m. aus Serbien, Banat, Dalmatien. Von KOLENATI und PEYRITSCH auf: Nycteribia (Acrocholidia) vexata Westw. aus Oesterreich. Von PEYRITSCH auch auf: Penicillidia dufourii (Westw.) aus dem Banat. Endlieh jetzt von mir auf: Nyeteribia (Listropodia) blasii Kol. aus Ostpreussen (Königsberg), meiner Sammlung, Cyclopodia macrura m. aus Neu-Pommern (Kgl. Museum für Natur- kunde zu Berlin) und Eucampsipoda hyrtli Kol. aus Egypten (Kgl. Museum für Naturk. zu Berlin) und aus Burma (Museo Civieo di Storia naturale di Genova). Die Stücke aus Neu-Guinea habe ich genauer untersucht, habe aber keine specifisehen Unterschiede zwischen ihnen und der von PEYRITSCH 1871 gegebenen Abbildung finden können, doch bleibt die Annahme, dass es sich um eine und dieselbe Art handelt, etwas gewagt. Die Nyetertbiidón nämlich, auf welchen dieser Pilz schmarotzt, sind als flügellose Parasiten, die auf ihren Wirth angewiesen sind, einer weiteren Verbreitung elber nicht mehr fähig, da schon die Uebertragung von einer Fiedermank auf die andere nur F drdi directes Greechen stattfinden muss. Nun sind ja zwar von einigen TESS NDAU, Laboulbeniineae. In ExGLER-PRANTL, Die natürlichen Pflanzen- familien ete., 159, Lief., Leipzig 1897. 2) Sp Ueber die Nycteribiiden, Fledermausparasiten aus der Gruppe der Pupiparen Dipteren. Archiv für Naturg., 67. Jahrg., 1901, Bd. I, S. 11, mit 1 Tafel. 500 E. LEMMERMANN: Fledermausarten wirkliche Wanderungen beobachtet, und eine Species, Miniopterus schreibersi Natt., hat auch ein sehr grosses Verbreitungs- gebiet, indem sie nach DOBSON ') ausser in Südeuropa und den Mittel- meerländern auch im ganzen östlichen Afrika bis zum Kaplande und Madagascar hinabfliegt und auch in Südasien, ja sogar noch in Neu- Guinea und Südaustralien beobachtet wurde. Und eine Nycteribiide, Eucampsipoda hyrtli Kol., wurde gleichmässig in Egypten, Sumatra und Burma gefunden. Immerhin aber bleibt die weite Verbreitung eines anscheinend an ganz bestimmte Wirthsinseeten angepassten Parasiten merkwürdig genug. DL E. Lemmermann: Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Mit Tafel XVIII und XIX. Eingegangen am 27. December 1900. XI. Die Gattung Dinobryon Ehrenb. (Aus der botanisehen Abtheilung des Stüdtischen Museums in Bremen.) Seit längerer Zeit mit dem Studium dieser interessanten Flagel- laten-Gattung beschäftigt, hatte ich ursprünglich die Absicht, die Resultate meiner Beobachtungen erst nach Untersuchung eines mir zur Verfügung gestellten reichen Planktonmateriales zu veröffent- lichen, um besonders über die Periodieität und die Variabilität der einzelnen Species noch genauere Angaben liefern zu können. Nach- dem aber in neuerer Zeit die Arbeiten von G. SENN?) und C. WESEN- BERG-Lund?) erschienen sind, glaube ich mit der Veröffentlichung meiner freilich noch lückenhaften Beobachtungen nicht zögern zu dürfen. Die Gattung Dinobryon wurde im Jahre 1833 von EHRENBERG aufgestellt‘). In seinem berühmten Werke „Die Infusionsthierchen“ 1) DoBsox, Catalogue of the Chiroptera in the collection of the British Museum. London 1818. 2) „Flagellata“ in ENGLER und PRANTL, Natürliche Pflanzenfamilien, I. Theil, la Abtheilung. b Biol. Centralblatt, Bd. XX., Nr. 18 und 19. E eene der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 18: pe Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 501 beschrieb er zwei Arten: D. Sertularia und D. sociale und bildete sie auf Tafel VIII ab. Er beobachtete auch schon die Farbstoffsträger, das Contractionsvermögen der in den Gehäusen lebenden Zellen, sowie bei D. Sertularia den rothen Augenfleck; ausserdem bemerkte er eine Vacuole und eine Geisse DUJARDIN beschrieb eine sehr langgestielte Form als D. petio- latum"). EICHWALD fand eine eigenthümliche Species mit sehr sperrigen Colonien und ovalen oder kurz spindelfórmigen, vorn geschlossenen (?) Gehäusen; er nannte sie D. juniperinum’). PRITCHARD veröffentlichte Diagnosen von D. Sertularia Ehrenb., D. sociale Ehrenb. und D. gracile Pritchard, gab aber nur Abbildungen von D. Sertularia*). Im Uebrigen fügte er keine neuen Thatsachen hinzu. PERTY beobachtete nur Exemplare von D. Sertularia Ehren). und zwar ausschliesslich solehe mit grünen oder hellgrünen Chro- matophoren*) BÜTSCHLI studirte zuerst genauer den Bau der Einzelzelle, fand aueh die bisher übersehene Nebengeissel auf und beschrieb Dauer- zustände (Cysten) von D. Sertularia*). STEIN lieferte vortreffliche Abbildungen von D. Sertularia Ehrenb. und D. stipitatum Stein, zeichnete auch die Nebengeissel mit; er beobachtete gleichfalls Cysten *). WILLE machte Mittheilungen über den Entwickelungsgang von Epipyzis utriculus Ehrenb. und behauptete, dass Dinobryon Sertularia Ehrenb. nur ein älteres Stadium von Epipyxis sei®). IMHOF, ZSCHOCKE und andere machten Mittheilungen über die Verbreitung der einzelnen Dinobryon-Arten; beschrieb 6 neue Formen: 1. D. Sertularia var. alpinum Imhof, 2. D. divergens Imhof, 3. D. eylindrieum Imhof, 4. D. elongatum Imhof, 5. e? bavaricum Imhof, 6. D. Bütschlii Imhof?). D Auch W. O. Focke (Physiol. gps: Heft IL, S. 15) und CLAPAREDE et LACHMANN (Études sur les Infus. II, S. 65) ea nur eine Vacuole. 2) Hist. nat. des Infus., S. 399, Tafel I, Fig 3) 1. Nachtrag zur Subusisieukande ideas po de la Soc. des Natur. de Moscou. Tome XX, 1847). 4) History of Infusoria, pag. 547. 9) Kleinste Lebensformen, S. 118. 6) Beitrüge zur Kennitniss: der ar (Zeitschrift für wissensch. Zoologie, BE XXX. S. 153, Tafel XII, Fig. 11e—b). yi Organismus der en III, Abtheilung, 1. Hälfte, Tafel XII. ig. 1 8) fe Chrysopyris bipes og Dinobryon Sertularia (Oefv. af Kongl. Sv. Vet, Akad. Förhandl. 1882) mnd Algologische Mittheilungen; (PRINGSH. Jahrb. für wissensch. Botanik, Bd. XVII). 9) Studien über die Fauna hochalpiner Seen (Jahresbericht der naturf. Ges, rem, 39. Jahrg.‘. — Das Flagellatengenus Dinobryon (Zool. Anzeiger 1890). 502 E. LEMMERMANN: PELLETAN untersuchte genau den Vorgang der Zelltheilung bei D. stipitatum Stein ?). KLEBS?) gab eine Zusammenfassung der bisher veröffentlichten Beobachtungen und beschrieb die Zelltheilung, sowie die Entstehung der Gehäuse bei D. Sertularia Ehrenb. Ausserdem fand er noch eine frei schwimmende, einzeln lebende Species mit undulirtem Gehäuse auf, welche er D. undulatum nannte. Er zog auch Epipywis utriculus zur Gattung Dinobryon und bezeichnete diese Form als D. utrieulus (Ehrenb.) Klebs. Seine Arbeit enthült ferner eine ganze Anzahl neuer Mittheilungen über den Bau der Zelle; ich komme später noch wieder darauf zurück. SELIGO veröffentlichte zwei in den Stuhmer Seen gefundene neue Formen als D. Sertularia var. angulatum Seligo, D. Sertularia var. undulatum Seligo?) ZACHARIAS stellte D. divergens Imhof als Varietüt zu D. Sertularia, ferner D. elongatum Imhof und D. bavaricum Imhof als Varietäten zu D. stipitatum*). Er beschrieb auch genauer die Cystenbildung bei D. Sertularia und veröffentlichte einige sehr schematische Zeichnungen von D. Sertularia var. angulatum Seligo und var. undulatum Seligo^) SCHÜTT fand im Plankton der Ostsee einen dinobryonähnlichen Organismus, welchen er als Dinodendron balticum bezeichnete°). LEVANDER beobachtete später dieselbe Form in der Ostsee bei Helsingsfors und nannte sie D. pellucidum’). APSTEIN®), ZACHARIAS®), LAUTERBORN!?, AMBERG), WALD- VOGEL’), FUHRMANN’®), WESENBERG-Lund !*) u.a. m. veröffentlichten Di SEH de Mierographie, 1883, S. 77—80. 2) Flagellatenstudien II, (Zeitschrift für wissensch. Zoologie, Bd. LV). 3) Ueber einige Flagellaten des Süsswasserplankton (Festgabe des westpreuss. Fischereivereins, 1593). ) Forsehungsberichte der biolog. Station in Plön, I. Theil, S. 41. 5) l.c. II. Theil, S. 114, Tafel I 6) Pflanzenleben der Hochsee epiniai der Planktonexped., Bd. I, S. 274). 1) Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica, Bd. XII, S. 31, Tafel II, Fig. 1. 8) Süsswasserplankton. Kiel und Leipzig, 1896 Quantitative ee über das Inside. (Forschungsber. der biolog. Station in Plón, 4. Theil. — Ueber die Verschiedenheit der Zusammen- setzung des MDC in grossen und kleinen Seen (l.c. 7. Theil). 10) Ueber Periodieität im Auftreten und in der Fortpflanzung einiger pelagischer Organismen des Rheins und seiner Altwässer. (Verhandlung des naturhist. -med. Vereins zu Heidelberg N. F., Bd, V, Heft 1). — Ueber die Winterfauna einiger Gewüsser der Oberrheinebene. (Biol. Centralbl., Bd. XIV, Nr. 11). 11) Beitrüge zur Biologie des Katzensees. 12) .Das .Lautikerried und der Lützelsee, Zürich 1900. -~ 38) Beitrag zur Biologie des Neuenburger Sees, (Biolog. Centralblatt, Bd. XX, Nr. 3 und 4). 14) Von dem Abhängigkeitsverhältniss zwischen dem Bau der Planktonorganismen ‚ and dem spec. Gew. des Süsswassers. (Biol. Centralblatt, Bd. XX, Nr. 18 und 19). Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 503 bemerkenswerthe Untersuchungen über das Auftreten von Dinobryon im Plankton der Seen und Teiche im Laufe eines Jahres. CHODAT +) beschrieb neu D. thyrsoideum Chodat, D. stipitatum var. lacustre Chodat, gab auch zuerst Abbildungen von D. cylindrieum Imhof. GARBINI?) fand im Plankton des Sees von Mantua eine neue Varietät von D. divergens, bei welcher die auffallende Undulation der Gehäuse fehlte; er bezeichnete sie als var. levis Garbini. Ich selbst habe folgende Formen neu beschrieben: 1. D. protu- berans Lemm.?), 2. D. Schauinslandii Lemm.?), 3. D. stipitatum var. undulatum Lemm.*), 4. D. angulatum var. curvatum Lemm.*), D. protuberans var. pediforme Lemm.?), 6. D. eylindricum var. palustre Lemm.5, 7. D. (Dinobryopsis) Marssonii Lemm. °) IWANOFF bildete eine Cyste, angeblich von D. divergens, ab und beschrieb eine neue einzeln lebende Form als D. spiralis Iwanotf*). SENN’) gab eine ausführliche Diagnose von .Dinobryon und machte Mittheilungen über die Ursachen der Entstehung der «dichten, buschigen und schmalen, schlanken Colonien. Er unterschied 8 Arten: l. D. Sertularia Ehrenb., 2. D. stipitatum Stein, 3. D. elongatum Imhof, 4. D. Bütschlii Imhof, 5. D. eylindrieum Imhof, 6. D. undu- latum Klebs, 7. D. spiralis Iwanoff, 8. D. utriculus (Ehrenb.) Klebs. 9 Das Gehäuse von Dinobryon zeigt nach Behandlung mit Jod und Schwefelsäure eine deutliche Cellulosereaetion. Es wird auch dureh Kochen in Schwefelsäure nicht vollständig zerstört, scheint also eine gewisse Menge von Kieselsäure zu enthalten. Die Wandung ist entweder vollständig glatt (D. Sertularia, D. sociale ete.) oder ver- schieden stark undulirt (D. eylindrieum var. pediforme und var. diver- gens, D. elongatum var. undulatum, D. undulatum ete.). Das Gehäuse SC Études de Biologie lacustre (Bull. de l'herb. Boiss., Tome V). 2) Intorno al Planctón de Laghi di Mantova (Accad. di Verona, Vol. LXXIV, r. E, Sen IID 3) Planktonalgen. Ergebnisse einer CS naeh dem Pacific (H. SCHAUINSLAND Soe in Abh. Nat Bremen, Bd. XVI, Heft 2. 4) Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. III. (Ber. der Deutschen botan. Gesellschaft, 1900, Heft 1). 5) Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. X. (Berichte der Deutschen botan. Ges., 1900, Heft 7). — Algenflora eines Moortümpels bei Plön (Forschungsberichte der nas. Station in Plön, 8. Theil. — Vergl. ferner meine Arbeiten über das Plankton des Müggelsees (Zeitschr. für Fischerei und deren Hilfsw., 1896 und 1891). . 6) Beitrag zur Kenntniss der Morphologie und Systematik die er ar de ea imp. des Se. de St. Pétersbourg, V. Serie, Bd. XE N > Pipetti Leg und PnaxrL, Natüil. Pflanzenfam , I. Theil, de Abth). - 8 e 504 E. LEMMERMANN: ist meistens vollständig hyalin und sehr zart, am zartesten bei D. balticum. Alte Gehäuse von D. protuberans und D. Sertularia sind aussen etwas körnig-rauh und schwach gelblich gefärbt. D. un- dulatum Klebs besitzt ein sehr festes, durch Einlagerung von Eisen- oxydhydrat braun gefärbtes Gehäuse. Bei manchen Arten kommen auch spiralig verlaufende Verdickungsleisten vor (D. spiralis Iwanoft, D. Marssonü, Lemm.). Die Gestalt des Gehäuses ist sehr verschieden, doch kann man im Allgemeinen wohl zwei Grundformen unterscheiden, nümlich eine vasenfórmige und eine eylindrische; beide sind aber durch alle möglichen Zwischenstufen verbunden. In den bislang veröffentlichten Diagnosen der Dinobryon-Arten ist bei einer und derselben Speeies entweder nur von vasenförmigen oder nur von eylindrischen Gehäusen die Rede, und doch besitzen viele, wenn nicht die meisten Arten Gehäuse, welche eine ganz verschiedene Gestalt aufweisen, je nach- dem sie von dieser oder von jener Seite betrachtet werden. Ganz regelmässig sind nur die Gehäuse bei D. stipitatum Stein, D. sociale Eb reni. D. elongatum Imhof, nebst var. undulatum Lemm., D. Ser- tularia var. thyrsoideum (Chodat) nob. Annähernd regelmässig sind sie bei D. stipitatum Stein var. bavaricum (Imhof) Zach. und D. Ser- tularia Ehrenb., doch kommen bei letzterer Species auch schon Ge- häuse mit seitlich gebogenen Enden vor. D. protuberans Lemm. er- scheint von der einen Seite gesehen fast regelmässig vasenfórmig, von der anderen aber beinahe eylindrisch mit schwach angeschwollenen Seiten und einer seitlich gelegenen Ausstülpung des hinteren Theiles. Die cylindrischen Gehäuse bestehen durchweg aus einem vor- deren, eylindrischen und einem hinteren kegelförmigen Theile, welcher meistens mehr oder weniger stark seitlich gekrümmt ist. Werden die Gehäuse um 90° gedreht, so erscheinen sie lang eylindrisch mit allmählich verjüngten Enden. Der vordere eylindrische Theil geht entweder allmählich in den Endkegel über (D. eylindrieum var. diver- gens (Imhof) nob.), oder erscheint gegen denselben scharf abge- setzt (D. cylindricum Imhof und Varietäten, D. óalticum (Schütt) nob. ete.). An der Uebergangsstelle des Cylinders in den Endkegel ist bei D. eylindrieum Imhof var. divergens (Imhof) nob. eine mehr oder weniger deutliche Undulirung, bei D. eylindrieum Imhof var pediforme nob. eine starke Ausstülpung vorhanden. Alle diese Verhältnisse lassen sich bei Colonien nur schwer fest- stellen, am besten gelingt es natürlich mit isolirten Gehäusen. Bei manchen Arten sind aber einzelne Gehäuse nur schwierig zu erhalten; daher scheint auf die oben beschriebenen, unregelmässig gebauten Gehäuse bisher nur wenig geachtet zu sein. CHODAT hat freilich schon von D. cylindricum Imhof Zeichnungen geliefert, welche den unregelmässigen Bau der Gehäuse andeuten, hat auch in seiner Caen odii —ee€ D Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 505 Diagnose kurz darauf hingewiesen. Ebenso redet auch IMHOF in seinen. Beschreibungen von einem gebogenen hinteren Theile, ohne den allseitigen Bau des Gehäuses ausführlich zu beschreiben. 3. Im Innern des Gehäuses ist eine sehr zarte Zelle. Das Hinterende derselben ist allmählich verjüngt, manchmal sogar stielartig ausgezogen und in der Regel dieht vor der Spitze des Gehäuses befestigt. Es ist mehr oder weniger stark contraetil; man findet daher die Zelle bald im Grunde, bald in der Mitte, bald in der Nähe der Mündung des Gehäuses. Die Zelle selbst ist ebenfalls im Stande, ihre Gestalt zu verändern, sie ist entweder lang cylindrisch oder fast kugelig; doch erfolgt eine Veränderung nur sehr langsam und allmählich. Dagegen ist das vordere hyaline Ende einer rascheren Contraction fähig, wie schon KLEBS l.e. S. 398 gezeigt hat; es kann vorgestreckt und wieder zurückgezogen werden. Wie weit äussere Einflüsse bei allen diesen Gestaltveränderungen mitwirken, ist noch nicht genauer bekannt. Dass die Zelle gegen Veränderungen der Temperatur und der chemischen Zusammensetzung des Wassers sehr empfindlich ist und sofort darauf reagirt, habe ich oft genug beobachten können. Colonien, welche in wärmeres Wasser gebracht werden, zeigen an- fangs eine geringe Contraction, dann aber eine grössere Beweglich- keit, die Geisseln schlagen schneller und lebhafter. Allerdings ge- schieht das nur bei einer Erhöhung der Temperatur um wenige Grade; bringt man dagegen Colonien plötzlich in bedeutend wärmeres Wasser, so erfolgt sehr bald der Tod der Zellen. Ebenso reagiren die Zellen sofort auf den geringsten Zusatz von Salz, Formalin oder Säuren; die Geisseln schwingen nieht mehr, sondern führen nur eine schlängelnde Bewegung aus und nach kurzer Zeit stirbt die Zelle ab. Ob eine ganz allmähliche Ueberführung der Zelle vom Süsswasser in schwache Salzlösung ohne Schädigung möglich ist, habe ich bislang nicht untersuchen können. Man sollte aber annehmen, dass der Versuch gelingen müsste, da manche Süsswasserformen (D. Sertu- laria, D. stipitatum) auch im brackischen Wasser beobachtet worden sind?) Nach dem Absterben löst sich die Zelle sehr leicht von der Wandung des Gehäuses los und fällt heraus. Es geschieht das viel- fach nach Behandlung mit Formalin oder Chromsäure. ZACHARIAS empfiehlt deshalb die Anwendung eines Gemisches von zwei Theilen eoncentrirter Borsäure und drei Theilen gesättigter Sublimatlösung?); D Vergl. LEVANDER l.c. und VANHÖFFEN, Bibliotheca botanica Heft 42. 2) Ein neues Conservirungsmittel für gewisse Flagellaten des Planktons. Zool. Anzeiger Bd. XX, Nr. 579. 506 E. LEMMERMANN: ieh selbst habe leider bisher noch keine Gelegenheit gehabt, die Wirkung dieser Lósung zu erproben. Am Vorderende der Zelle ist eine Haupt- und eine Neben- geissel, von denen die erstere doppelt bis dreifach so lang ist wie die letztere. Die Nebengeissel wurde lange übersehen und ist erst durch BÜTSCHLI’s Untersuchungen näher bekannt geworden. Die Bewegung der Geisseln ist nach BÜTSCHLI eine mehr schlängelnde; nach meinen Beobachtungen bewegen sich die Geisseln aber auch vielfach hin und her, wobei allerdings auch eine Art Schlängeln zu bemerken ist. Am lebhaftesten schwingt stets die Hauptgeissel. Nach Fixirung mit 2—4 pCt. Formalinlösung bleiben die Geisseln sehr gut ,erhalten und treten nach Fürbung mit Methylviolett oder Safranin deutlich hervor. In der Nähe des Vorderendes liegen ausserdem zwei contractile Vacuolen. Der Kern liegt meistens cen- tral oder auch im hinteren Theil der Zelle; ein Kernkórperchen habe ich bislang nicht nachweisen können. Die Chromatophoren, zwei an der Zahl, sind lang muldenförmig und liegen den beiden Seiten der Zelle an. Ihre Farbe ist meistens gelbbraun; doch fand ich in dem Hausteiche der Forellenzuchtanstalt Sandfort bei Osnabrück auch eine Form von Dinobryon mit grünen Chromatophoren'); ähnliches berichtet auch PERTY von D. Sertularia. Das eine Chromatophor ist bedeutend länger wie das andere, manchmal doppelt so lang. Es trägt auch den rothen, rund- lichen Augenfleck. Im Hinterende der Zelle findet sich eine helle, stark licht- brechende Substanz. KLEBS bezeichnet sie als Leucosin und hält sie für ein Stoffwechselproduet. Er vermuthet, dass es sich um eine eiweissühnliehe Substanz handelt. MEYER hat sich später ebenfalls mit der Untersuchung des Leucosins bei Ochromonas beschäftigt. bt fand, dass es sowohl in verdunkelten als auch in belichteten Culturen in gleicher Weise entstand. Dagegen verschwand es bei den in Nährlösung cultivirten Formen, hielt sich aber sehr lange in Culturen von Traubenzucker, trotzdem die Chromatophoren in der Nährlösung „eher besser entwickelt waren“. MEYER nimmt daher an, dass das Leueosin mit der saprophytischen Ernührung in directem Zusammen- hange stehe; er hält es für ein Kohlenhydrat, da es sich nur in den stiekstofffreien Culturen (Traubenzucker, Rohrzucker, Maltose. Kartoffeln) bildet. 4. Die Vermehrung geschieht durch Längstheilung; die ausführ- liehste Darstellung derselben erfolgte zuerst durch PELLETAN; er ) Resultate einer biologischen i re von Eerellepteighen- Forschungs- berihte der biol. Stat. in Plón, 5. Theil, S Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 501 beobachtete den Vorgang bei D. stipitatum. Zuerst entstehen am Vorderende zwei neue Geisseln, sodann bildet sich kurz vor dem Anfang des stielartigen Hinterendes seitlich eine lange, am Ende verdiekte Ausstülpung, aus welcher später der Stiel des neuen Indivi- duums hervorgeht. Hierauf erfolgt die Theilung in der Längsrich- tung. Die neue Zelle bewegt sich nach oben, setzt sich nach längerer Zeit unterhalb der Mündung des Gehäuses fest und scheidet ein neues Gehäuse aus. Die Theilung verläuft bei D. Sertularia Ehrenb. und D. eylindrieum Imhof nach meinen Beobachtungen fast in der- selben Weise, nur dass die Bildung der stielartigen Ausstülpung ganz oder fast ganz unterbleibt. Die Entstehung des Gehäuses ist zuerst von KLEBS ausführlich beschrieben worden. Ich erlaube mir, seine Darstellung wörtlich hierher zu setzen, da sie auch mit meinen Be- obachtungen genau übereinstimmt. „Gleich nach der Theilung, die ich nieht im Einzelnen beobachtet bapi setzt sich das eine Indivi- duum an den inneren, oberen Rand der Hülse mit seinem leucosin- haltigen Ende. Bald erkennt man (Taf. XVIIL Fig. 9, c, d), dass dieses Ende sich zurückzieht, man sieht die erste Andeutung der neuen Hülse, mit deren unterster Spitze die Zelle durch einen dünnen Faden im Zusammenhang bleibt. Allmählich scheidet nun mit ihren breiten Seiten die Zelle neuen Zellstoff aus, die Hülse wächst, während die Zelle selbst immer höher steigt. Dann verändert sich die Form der Zelle, sie wird am vorderen Ende schräg abgestutzt und scheidet an der längeren Seite der Abstutzung wieder Zellstoft ab. Die Form des Körpers verändert sich wieder, indem er sich nach der anderen Seite in die Länge streckt, dabei sich von der eben gebildeten Hülsenwand zurückziehend (Fig. 9, e). Hier wird wieder Zellstoff abgeschieden, die Hülse ist fertig. Durch langsame Verkürzung des Endfadens zieht sich dann die Zelle auf den Grund der Hülse zurück ').* Eine Vermehrung der Chromatophoren findet vor der Theilung nicht statt; häufig erhält das neue Individuum die grössere, das in dem alten Gehäuse verbleibende Individuum dagegen die kleinere Chromatophorenplatte *. Eine bestimmte Gesetzmässigkeit habe ich jedoch dabei nicht feststellen können. Da nur ein Augenfleck vor- handen ist, so besitzt zunächst nur die eine der beiden Theilzellen einen solehen. Nach den Beobachtungen von PELLETAN kann sich die junge Zelle schon wieder theilen, ehe der Augenfleck neu ge- bildet ist. "Wie sich die Vaeuolen bei der Theilung verhalten, habe ich bis jetat nieht mit Sicherheit verfolgen kónnen; es scheint, dass Dl s. 399. 2) Daraus erklürt sich auch die Beobachtung von LAUTERBORN, dass Dinobryon "quoda nur eine Chromatophorenplatte besitzt. Zeitschr. für wiss, Zool., Bd. LXV, >. 819. 508 E. LEMMERMANN: jede Tochterzelle eine derselben erhält, während die zweite erst nach der Theilung neu gebildet wird. Ausser der Vermehrung durch Theilung findet auch zeitweilig eine ausgiebige Bildung von Dauersporen (Cysten) statt. Bisher ist diese Erscheinung nur von D. Sertularia Ehrenb., D. sociale Ehrenb., D. cylindricum var. divergens (Imhof) nob. und var. palustre Lemm. bekannt geworden. Die Zelle löst sich los, begiebt sich in die Nähe der Mündung und scheidet eine weiche Hülle aus, welche mit dem unteren offenen Ende in dem Muttergehäuse steckt, während das obere Ende blasenfórmig aus demselben hervorragt. Darauf zieht sie sich zusammen, rundet sich kugelig ab und scheidet eine feste, .kieselige Hülle aus (Taf. XIX, Fig. 19); diese besitzt einen nach der Mündung des Gehäuses gerichteten halsartigen, offenen Fortsatz. Die Cyste hat ein oder zwei Chromatophoren, je nachdem sie aus einer jüngeren oder einer älteren Zelle hervorgegangen ist. BÜTSCHLI und ZACHARIAS zeichnen zwei Chromatophoren; ich habe aber ebenso häufig auch Cysten mit nur einem Chromatophor gesehen (Taf. XIX, Fig. 19, a—b). IWANOFF bildet eine Cyste von D. divergens mit sehr langem Stiele ab, welche in einer ziemlich engen äusseren Hülle steckt. Nach den Abbildungen zu urtheilen, hat IWANOFF jedenfalls eine andere Dinobryon-Art untersucht, wenigstens hat das von ihm gezeichnete Gehäuse nicht die entfernteste Aehnlichkeit mit D. divergens. Die Cystenbildung tritt in der Regel nur dann auf, wenn die betreffende Dinobryon-Species in einem Gewässer sich ausserordentlich stark vermehrt hat. Es scheint also, dass der dann vorhandene Nahrungs- und Liehtmangel auf das Eintreten der Eneystirung einen gewissen Einfluss hat; man findet nämlich manchmal in benachbarten Gewässern, welche mit ersterem in Verbindung stehen, dieselben Formen in geringerer Menge, aber stets ohne Cysten. Manche Species, wie z. B. D. cylindricum Imhof, D. elongatum Imhof etc., scheinen überhaupt nie oder nur selten zur Cystenbildung zu schreiten. Ich habe wenigstens stets vergeblich danach gesucht. Es ist aber möglich, dass die Zellen mancher Dinobryon-Arten die Gehäuse vollständig verlassen und ausserhalb derselben ihre Cysten bilden, oder aber, dass diese sich sehr frühzeitig und sehr leieht von den Geháusen ablösen. Ich habe deshalb eine fortlaufende Untersuchung desSehlammes eines solchen Gewässers begonnen, bin aber damit noch nicht zum Abschluss gekommen. Bislang habe ich keine Cysten auf dem Grunde gefunden. Das weitere Schicksal der Cyste, die Keimung derselben und die Entwickelung der jungen Zelle oder Zellen ist ebenfalls noch unbekannt. Die diesbezüglichen Untersuchungen von WILLE Le bedürfen jedenfalls einer sorgfältig ausgeführten Nachprüfung. T o gem Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 509 5. Manche Dinobryon - Arten sitzen zeitlebens an Algen, kleinen Wasserthieren ete. fest (D. utriculus [Ehrenb.] Klebs, D. eurystoma [Stokes] nob., D. Stokesii nob.); andere schwimmen stets einzeln umher (D. spiralis Iwanoff, D. undulatum Klebs, D. Marssonii Lemm.); die grosse Mehrzahl aber bildet vielfach verzweigte, buschförmige Colonien. ie Gehäuse einer Colonie sind in den meisten Fällen gleich gross (D. Sertularia Ehrenb., D. sociale Ehrenb., D. eylindrieum Im- hof ete.), zuweilen nehmen sie nach oben hin an Grösse zu (D. elon- gatum Imhof und var. undulatum Lemm.), oder auch an Grösse ab (D. balticum [Schütt] nob.). Letztere Thatsache ist jedenfalls ganz , besonders interessant und verdiente, genauer untersueht zu werden. Andere Planktonorganismen der Hochsee bilden extra lange Fortsätze aus, um die Schwebfähigkeit zu erhöhen, während D. balticum (Schütt) nob. immer kürzere Gehäuse entwickelt. Ich enthalte mich jeglicher Meinungsäusserung über diesen Fall, hebe aber hervor, dass die Colonien dieser Species ziemlich locker und die Gehäuse ganz besonders fein und zart sind. Die Colonien der Dinobryon - Arten sind entweder mehr oder weniger dicht, oder aber sehr sperrig und locker. SENN giebt als Gründe für die Entstehung der breiten, buschförmigen und der schmalen, schlanken Colonien an: Die Form der Gehäuse, die stärkere oder geringere Vermehrung, die Höhe der Insertion. Dass die Form der Gehäuse einen bestimmten, wenn nicht den hauptsächlichsten Einfluss auf den Habitus der Colonie ausüben wird, ist wohl ohne Weiteres klar. Der Fusstheil des Tochtergehäuses legt sich dicht dem oberen inneren Theile des Muttergehäuses an; es leuchtet daher ein, dass die Arten mit regelmässig gebauten Gehäusen auch diehte Colonien bilden müssen (D. Sertularia var. thyrsoideum |Chodat] Lemm., D. stipitatum Stein, D. sociale Ehrenb., D. elongatum Imhof nebst var. undulatum Lemm.). Ob eine stärkere oder schwächere Vermehrung eintritt, oder ob die Tochtergehäuse höher oder tiefer inserirt sind, kommt dabei ganz ausser Betracht; eine geringere Ver- mehrung kann wohl zu einer schmalen, eine stärkere zu einer breiten Colonie führen, aber nie zu einer sperrigen, gespreizten. Dasselbe gilt auch für die Arten mit fast regelmässigen Gehäusen (D. Sertularia Ehrenb., D. stipitatum Stein var. bavaricum | Imhof] Zach.); auch bei dioc spielt weder die Hóhe der Insertion, noch die Vermehrung eine Rolle. Ieh habe mehrere hundert Plankton- proben aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Schweden und Däne- mark durehgesehen, welche theils aus Seen, theils aus Teichen stammten, aber niemals eine einzige sperrige Form des typischen D. Sertularia “m Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVII. 99 THREE EN 510 E. LEMMERMANN: Ehrenb. aufgefunden. Ebenso habe ich keine Unterschiede zwischen Seen- und Teichformen dieser Art ermitteln können. Wesentlich anders verhält sich die Sache bei den Arten mit unregelmässig geformten Gehäusen. Bei diesen giebt es dicht buschige CD. protuberans Lemm., D. eylindricum var. angulatum |Seligo] Lemm.) und stark gespreizte Colonien (D. cylindricum var. divergens [Imhof] Lemm.. var. palustre Lemm. und var. Schauinslandii Lemm. ete.), doch sind auch Mittelformen vorhanden (D. cylindricum Imhof und var. pediforme Lemm.). Auch in diesen Fällen ist die Form des Gehäuses für den Habitus der Colonie ausschlaggebend. Bei D. protuberans Lemm. sind die Gehäuse fast stets gerade und nur selten etwas zur Seite gebogen; die Ausstülpung 'allein ruft die unregelmüssige Form hervor. Das Tochtergehüuse ist so befestigt, dass die regelmässig ausgebildete Wand des Fusstheiles der Wand des Muttergehäuses fest anliegt, während die Ausstülpung an die gegenüberliegende Wand stósst. Bei D. cylindricum Imhof var. pediforme Lemm. ist die Ausstülpung stärker, der Endkegel des Gehäuses ist ausserdem zur Seite gebogen, und in Folge davon entsteht naturgemüss eine ziemlich sperrige Colonie. Aehnlich verhält es sich bei D. balticum (Schütt) Lemm., D. cylindricum Imhof und var. Schauinslandii Lemm. Bei allen dreien legt sieh die concave Seite des Endkegels dicht der Wand des Muttergehüuses an. Je nachdem letztere gerade (D. cylindrieum var. Schauinslandii Lemm.) oder selber etwas gebogen ist (D. eylindrieum Imhof) wird der Habitus der Colonie stärker oder geringer sperrig. Der eckige Theil des Endkegels liegt nicht der gegenüberliegenden Wand an, sondern stösst seitlich an die Wand des Muttergehäuses. D. eylindrieum var. divergens (Imhof) Lemm. und var. angulatum (Seligo) Lemm. unterscheiden sich hauptsächlich nur durch die stärkere oder schwächere Krümmung des Endkegels und den dadurch bewirkten dichten oder sperrigen Hapitan der Colonia. Die vielfach als Characteristicum für die Varietät divergens angegebene Undulirung an der Uebergangsstelle des Cylinders in den Endkegel ist bei beiden vorhanden, aber nie so stark entwickelt, wie die Zeichnungen von — und ZACHARIAS vermuthen lassen. endlich die Insertionshöhe betrifft, so habe ich darüber lc "o Im Allgemeinen ist sie bei derselben Form, von minimalen Schwankungen abgesehen, ziemlich constant. Die Ursachen dieser Erscheinung lassen sich natürlich nicht ohne Weiteres feststellen. Am tiefsten reichen die Gehäuse der langgestielten "ormen in die Muttergehäuse hinein. Alle anderen Species tragen die Spitzen der Tochtergehäuse etwas unterhalb der Oeffnung, etwa da, wo die fast regelmässig vorhandene leichte Einschnürung beginnt. Mir ist besonders aufgefallen, dass die Gehäuse der zuerst gebildeten € Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. 511 Tochterzellen am tiefsten, die der zuletzt entstandenen am höchsten inserirt sind. Man kann daher nicht so ohne Weiteres die Insertions- höhen aller Gehäuse einer Colonie vergleichen. Es würde dann freilich ein erheblicher Unterschied zu constatiren sein. Kann man den Entwickelungsgang an lebenden Individuen nicht verfolgen, so bleibt nur übrig, bloss die Gehäuse in Betracht zu ziehen, welche an den Spitzen der Colonie sind, resp. diejenigen, welche nur ein einziges Tochtergehäuse tragen. Freilich ist auch dabei grosse Vor- sieht nóthig, da die Gehäuse mancher Formen (D. cylindricum Imhof) sich leicht ablösen können. Hier kann eben nur die Beobachtung des lebenden Materials den Ausschlag geben. Die Bewegung der Colonien ist nur eine mässige; die Schweb- fähigkeit derselben dürfte daher durch die Bewegung der Geisseln auch nur wenig befördert werden. Dagegen trägt wohl der sehr zarte Bau der Gehäuse, sowie ihre Vereinigung zu grösseren oder kleineren Verbänden viel zur Erhöhung des Schwebvermögens bei. Kurze Gehäuse, welche dem Wasser nur eine geringe Oberfläche zu bieten vermögen, vereinigen sich zu diehten, mehr oder weniger breiten Colonien (D. Sertularia Ehrenb., D. protuberans Lemm.), lange cylindrische Gehäuse bilden lange und schmale (D. sociale Ehrenb., D. stipitatum Stein, D. elongatum Imhof ete.), oder sehr sperrige Colonien (D. cylindricum var. Schauinslandii Lemm., var. divergens [Imhof] Lemm. und var. palustre Lemm., D. balticum [Schütt.] Lemm.). Ob die Ausbildung der langgestielten Formen mit dem specifischen Gewicht des Wassers im Zusammenhange steht, wie WESENBERG- Lund vermuthet, müssen weitere vergleichende Untersuchungen lehren. Für die Planktonalgen der Hochsee hat kürzlich C. CHUN auf den anscheinend factisch vorhandenen Zusammenhang des geringeren spec. Gewichtes mit der Ausbildung grösserer Fortsätze bei den Peridineen aufmerksam gemacht‘). Ob nicht aber doch noch andere Factoren dabei in Frage kommen, bedarf der weiteren Untersuchung. arum besitzen z. B. die Planktonalgen der salzärmeren Ostsee nicht auch stärker ausgebildete Fortsätze wie die der salzreicheren Nordsee? Warum ist D. balticum (Schütt) Lemm. der Ostsee nicht länger und zarter wie in det Nordsee? Alle diese Fragen harren noch ihrer endlichen Lösung! 6. Die Dinobryen zeigen in der Regel eine ziemlich stark aus- geprägte Periodieität in ihren Auftreten. Ehe ich jedoch daran gehe, meine diesbezüglichen Beobachtungen genauer auseinander zu setzen, möchte ich zunächst eine Uebersicht der bisher beobachteten Formen geben. ETP C. Gaok; Aus den Tiefen des Weltmeeres, S. 72—74. 512 E. LEMMERMANN: Gattung Dinobryon Ehrenb, Synonym: Epipyxis Ehrenb., Dinobryopsis Lemm. Diagnose: Zellen sehr zart, etwas formveränderlich, mit den stielförmig ausgezogenen, contractilen Hinterenden innerhalb eines oben offenen Gehäuses befestigt, mit einer langen Haupt- und einer kurzen Nebengeissel, 2 grünen oder gelbbraunen Chromatophoren, 1 Augenfleck, 2 contractilen Vacuolen, 1 centralen Kerne und mit Leucosin im Hinterende. (Gehäuse vasenfórmig oder cylindrisch, mit geradem oder schiefem Endkegel, hyalin oder durch Einlagerung von Eisenoxydhydrat gelb bis braun gefärbt, mit glatter oder undulirter Wandung. Vermehrung durch Längstheilung oder durch Bildung kugeliger, mit halsartigem Fortsatze versehener Dauerzellen (Cysten) mit verkieselter Membran. Zellen einzeln (festsitzend oder frei- schwimmend) oder zu buschfórmigen, dichten oder sperrigen Colonien vereinigt, indem sich die sollen am oberen inneren Rande der Muttergehäuse festsetzen und ein neues Gehäuse ausscheiden. I. Untergattung Epipyzis (Ehrenb.) Lauterborn, Zeitschr. für wiss. Zool, Bd. LXV, S. 380, Zellen einzeln, stets festsitzend. 1. D. utriculus (Ehrenb.) Klebs, Se für wiss. Zool., Bd. LY, S. 414. Tabula nostra XVIII, Fig Synonym: Epipyxis utriculus Zeen Infus., S. 123, Taf. VIII, Fig. 7 Zellen spindelfórmig, am Vorderende mit einem seitlichen peristomartigen Fortsatze. Chromatophoren gelbbraun. Gehäuse hyalin, glatt oder netzig strueturirt (vgl. STEIN, Infus., Taf. XII, Fig. 6) lang kegelfórmig, an der Mündung etwas verengert, 30—46 u lang, 7—10 u breit, an der Mündung 6—7 u breit. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa, an Wasserpflanzen und Wasserthieren fest- sitzend, auch an Planktonorganismen, z. B. Dinobryon cylindricum Imhof, gigi limnetica Lemm., Asterionella ete. lebend. 2. D. eurystoma (Stokes) nob. Tabula nostra ANIL Fig. 2. Synonym: Epipywis eurystoma Stokes, Coen of the Amer. Philos. Soc. voL XXVIIL S. 76, Taf. 182, Fig. Gehäuse hyalin, glatt, regelmässig ee am Hinterende zugespitzt, an der Mündung etwas erweitert, 25—28 , lang und 8—U u breit. OCysten nicht bekannt. Verbreitung: Nordamerika, an Wasserpflanzen. 3. D. Stokesii nov. spec. Tabula nostra XVIII, Fig. 3- Synonym: £pipyzis socialis Stokes, 1. c. S. 76, Taf. 132, Fig. 15. Geháuse hyalin, glatt, lang eylindrisch, am Hinterende kurz kegel- Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 513 fórmig zugespitzt, 42—46 u lang und 4-5 u breit, gerade oder in verschiedener Weise gekrümmt. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Nordamerika, an Conferven. II. Untergattung Dinobryopsis Lemm. Zellen einzeln, stets freischwimmend. Gehäuse meist durch Ein- lagerung von Eisenoxydhydrat bräunlich gefärbt, undulirt oder mit spiralfórmigen Verdiekungsleisten versehen. 4. D. undulatum Klebs l. c. S. 414, Taf. XVIII, Fig. 10a—b. Tabula nostra XVIII, Fig. 4—5 Synonym: M M nee Ber. der deutschen bot. Ges. 1900, Zelle pu ud Gehäuse bräunlich, diek vasenförmig, am Hinterende abgerundet, mit undulirter Wandung, ca. 21,5 u lang, in der Mitte ca. 7,5 u, an der Mündung ca. 3 u, am Hinterende ea. 1,5 u breit. Cysten nicht bekannt. NUR: Europa (Schweiz). . D. spirale Iwanoff, Bull. de l'Aead. impér. des Se. de St. Péters- uhr. V. Sér., Bd. XI, No. 4, S. 261, Fig. 32—33 der Tafel. Tabula nostra XV TR Fig. 6—1. Synonym: Dinobryopsis spiralis (Iwanoff) Lemm. l. c Zelle lang und schmal spindelfórmig. (Gehäuse lang spindel- förmig, 30,3 u lang, am Hinterende zugespitzt, am Vorderende ab- gestutzt, in der Mitte etwas erweitert. Wandung hyalin oder braun, mit Ausnahme des Hinterendes und des halsartigen Vorderendes mit spiralförmigen Verdiekungsleisten besetzt, welche neun volle Win- dungen beschreiben. Cysten oval, mit halsartigem Fortsatze, 8,8 u ang. Membran mit spiralförmigen Verdiekungsleisten Verbreitung: Europa (Russland: See Bologoje). . D. Marssonii Lemm. Tabula nostra XVII, Fig. 8. Synonym: Dinobryopsis Marsonii Lemm., l. e. S. 306. \ Zelle breit spindelförmig. Gehäuse hyalin, becherförmig, in der Mitte rund, an der Mündung etwas erweitert, am Hinterende schief kegelfórmig zugespitzt, 90 u lang. in der Mitte und an der Mündung 9,9 u, kurz unterhalb derselben 4 u breit. Wandung mit Ausnahme des Hinterendes mit spiralförmigen Verdiekungsleisten besetzt, welche sieben volle Windungen beschreiben. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa (Deutschland: Dahme-Fluss). Ill. Untergattung Eudinobryon Lauterborn Le Zellen zu buschförmigen, dichten oder sperrigen Colonien ver- bunden, seltener einzeln. 514 E. LEMMERMANN: T. D. Sertularia Ehrenb., Infus. S. 124, Taf. VIII, Fig. 8. Tabula nostra XVIII, Fig. 9—10. Zelle spindelfórmig, am Hinterende oft stielartig ausgezogen, am Vorderende abgerundet oder abgestutzt. Chromatophoren grün oder gelbbraun. Gehäuse hyalin und glatt, zuweilen körnig-rauh und gelblich, fast regelmässig vasenförmig, an der Mündung etwas er- weitert, am Hinterende gerade, seltener schief kegelförmig zugespitzt, 44 u lang, in der Mitte und an der Mündung 13 u, kurz unterhalb derselben 10—11 u breit. Colonien dicht buschförmig. Cysten weiten, in der Mündung des Gehäuses steckenden Hülle. Verbreitung: Europa, Nordamerika, Grönland, Molokai (im Süss- und Brackwasser!). Wohl Kosmopolit! var. thyrsoideum (Chodat) nob. Tabula nostra XVIII, Fig. 11. Synonym: D. thyrsoideum Chodat, Bull. de l'herb. Boiss., tome V, p. 907, Fig. 3. Gehäuse 30—40 u lang, 10—12 u breit. Colonien sehr dicht | buschförmig; sonst wie die typische Form. Cysten nicht bekannt. | Verbreitung: Europa (Deutschland, Schweiz, Frankreich). dt E a a na un var. alpinum Imhof, Jahresbericht der naturforsch. Gesellschaft Graubündens, 30. Jahrgang, S. 136. Gehäuse in den zwei hinteren Drittheilen flaschenförmig, im vorderen Drittheil etwas eingeschnürt und an der Oeffnung wenig erweitert, 44—64 u lang, im breitesten Theile 10 u breit (nach IMHOF!). Oysten nieht bekannt. Verbreitung: Europa (Alpenseen). 8. D. protuberans Lemm., Abh. Nat. Ver. Bremen, Bd. XVL Heft 2, S. 343, Taf. I, Fig. 7—9. Tabula nostra XVIII, Fig. 12—16. Zelle spindelfórmig, hinten kurz zugespitzt, vorn abgerundet oder abgestutzt. Gehäuse unregelmässig, im vorderen Theile eylindrisch, in der Mitte etwas angeschwollen, an der Mündung erweitert, kurz vor derselben leicht eingeschnürt, im hinteren Theile allmählich ver- jüngt, seitlich mit einer kurzen Ausstülpung versehen. Bei einer hung um 90° erscheinen die Gehäuse lang vasenförmig mit all- mählich verjüngten Enden. Colonien dicht busehförmig. Tochter- ` gehäuse mit der regelmässig ausgebildeten Wand des Endkegels der Wandung des Muttergehäuses anliegend, mit der seitlichen Ausstülpung an die gegenüber liegende Wand stossend. Länge des Gehäuses 37—40 u, Breite in der Mitte 7—10 u, an der Mündung 10—11 4, kurz unterhalb derselben 7 u. | Verbreitung: Europa (Brandenburg, Schlesien), Neuseeland -© (Wakatipu-See). CSI es ` "ung nicht oder kaum erweitert, hinten in einen mehr oder weniger Beitráge zur Kenntniss der Planktonalgen. 515 9. D. sociale Ehrenb., Infus. S. 125, Tafel VII, Fig. IX; Tabula nostra XVII, Fig. 11—18. Synonym: D. stipitatum var. lacustre Chodat Le, S. 306, Fig. 4 und 7. ' Zelle lànglieh, am Hinterende kurz zugespitzt, am Vorderende abgerundet, mit gelbbraunen Chromatophoren. Gehäuse hyalin, glatt, kegelförmig, an der Mündung erweitert, am Hinterende allmählich verjüngt und spitz, 34—45 u lang, an der Mündung 7—8 u breit. Colonien dicht buschförmig. Cysten kugelig, mit halsartigem Fort- satze, innerhalb einer weiten, in der Mündung des Gehäuses stecken- den Hülle. Verbreitung: Europa (Deutschland, Italien, Schweiz, Südfrank- reich, Oesterreich). Diese Species dürfte vielfach mit D. stipitatum Stein verwechselt worden sein, so z. B. von APSTEIN und ZACHARIAS. Die von EHREN- BERG l. c. gegebene Diagnose: „D. frutieulosum, minus, loricae sin- gulae, simplieiter eonicae, ostio truncato* passt genau auf die von R. CHODAT als D. stipitatum var. lacustre beschriebene Form; ich nehme daher den ursprünglichen Namen von EHRENBERG wieder auf. - 10. D. stipitatum Stein, Infus., Tafel XII, Fig. 5. Zelle länglich, hinten in eine Endspitze ausgezogen, vorn ab- gerundet, mit gelbbraunen Chromatophoren. Gehäuse hyalin, glatt, im vorderen Theile regelmässig vasenförmig, an der Mündung etwas erweitert, hinten in einen cirea 42—43 u langen Stiel ausgezogen. änge des ganzen Gehäuses 84—86 u. Colonien lang und schmal. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa, Amerika. var. bavaricum (Imhof) Zach., Forschungsber. der biolog. Station in Plön, I. Theil S. 41. Tabula nostra XVIII, Fig. 19. Synonym: D. bavaricum Imhof, Zool. Anzeiger, 1890. Zelle lünglieh, am Hinterende zugespitzt, am Vorderende ab- gerundet. Gehäuse hyalin, cylindrisch, 8—9 u breit, an der Mündung etwas erweitert, mit einem 44—16 nu langen Stiel. An der Ueber- sangsstelle in den Stiel ist die Wandung undulirt. Länge des ganzen Gehäuses 80— 90 u. Colonien schmal und lang. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa (Deutschland, Schweiz). EL EN elongatum Imhof, Jahresber. der naturf. Ges. Graubündens, 20. Jahrg., S. 135. Tabula nostra XVIII, Fig. 20. Colonie lang und schmal; ‘untere Gehäuse am kürzesten, obere am längsten. Vorderer Theil des Gehäuses eylindrisch, an der Mün- PONE EN Eë EN Lët KC TR 516 E. LEMMERMANN: langen Stiel auslaufend. Untere Gehäuse 56—82 u lang, 1—9 u breit, obere 93—96 u lang, 5—7 u breit. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa (Deutschland, Oesterreich, Schweiz), Grön- land (D. stipitatum var., VANHÖFFEN l. c.). var. undulatum Lemm., Berichte der EN botan. Ges., 1900, S. 28. Tabula nostra XVIII, Fig. 21—2 Colonie lang und schmal. Genine TOM E cylindriseh, mehr oder weniger lang gestielt, mit undulirter Wandung. Unterste Ge- häuse 49—60 u lang, 7—9 u breit, oberste Gehäuse 82—100 u lang, 5—7 u breit. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa (Deutschland). Naeh meinen Untersuchungen ist es mir zweifelhaft geworden, ob überhaupt ein D. stipitatum mit gleiehlangen (rehäusen existirt. is wäre dann D. elongatum Imhof einzuziehen und die Varietät „undulatum“ als D. stipitatum var. undulatum Lemm. zu bezeichnen. 12. D. eylindrieum Imhof Le S. 136. Tabula nostra XIX, Fig. 1- 5. Zellen länglich, am Hinterende stielartig ausgezogen, am Vorder- ende abgerundet, mit gelbbraunen Chromatophoren. Gehäuse hyalin, glatt, unregelmässig, aus zwei deutlich verschiedenen Theilen be- stehend. Vorderer Theil eylindrisch, an der Mündung etwas er- weitert, 40—79 u lang und 10—12 u breit. Hinterer Theil schief kegelförmig, 21—39 u lang. Um 90° gedreht erscheinen die Gehäuse lang eylindrisch mit allmählich verjüngten Enden; bei einer Drehung um 45—60° erinnern sie lebhaft an D. Sertularia Ehrenb. Colonien locker, buschförmig, leicht zerbrechlich Das Tochtergehäuse liegt mit der coneaven Wand des Endkegels innen dem oberen Theile des | Muttergehäuses an, während die an der Uebergangsstelle des Cy- linders in den Kegel befindliche Eeke sich seitlich an die Wand des Muttergehäuses lehnt. Cysten nicht bekannt. Verbreitung: Europa (Deutschland, Schweiz). var. palustre Lemm., Forschungsber. der biol. Station in Plön, 8. Theil, S. 73, Fig. 5—6, und Ber. der Deutschen Bot. Ges. 1900. S. 906. — Tabula nostra XVIII, Fig. 23, und XIX, Fig. 6—8. (Gehäuse wie bei der typischen Form, um 45— 60° gedreht lang vasenförmig, mit kurzer Endspitze, 49—68 u lang, 8 u breit, an der Mündung 11 u, kurz unterhalb derselben 7 u breit. Colonien sehr sperrig. Cysten kugelig, mit halsartigem Fortsatze, innerhalb einer ziemlich engen, in der Mündung des Gehäuses steckenden Hülle. Verbreitung: Europa (Deutschland: Sachsen, Holstein). var. Schauinslandii Lemm. nob. Tabula nostra XIX, Fig. 9—11- -~ Synonym: D. Schauinslandii Lemm. Abh. naturw. Ver. Bremen, Bd. XVI, Heft 2, S. 343, Taf. I, Fig. 1—3. Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 517 Vorderer Theil des Gehäuses eylindrisch, mit deutlich undulirten Seitenwänden, an der Mündung etwas erweitert, 40—44 u lang, 8 u breit, an der Mündung 10—11 u breit. Hinterer Theil kegelförmig. meist gebogen, 20—22 u lang. Bei einer Drehung um 90° erscheint das Gehäuse eylindrisch, mit geradem Endkegel. Colonien sehr sperrig. Üysten nicht bekannt. Verbreitung: Neu-Seeland (Wakatipu-See). var. pediforme Lemm. nob. Tabula nostra XIX, Fig. 12—14. Synonym: D. protuberans var. pediforme Lemm., Forschungsber. der biol. Stat. in Plön, 8. Theil, S. 73, Fig. 1— 2, und Ber. der Deutschen bot. Ges. 1900, S. 306. Vorderer Theil des Gehäuses eylindrisch, 24—28 u lang, mit schwach undulirten Seitenwünden, 7 u breit, an der Mündung ein wenig verbreitert. Hinterer Theil schief kegelförmig, 12—16 u lang. An der Ansatzstelle des Endkegels ist seitlich eine stark hervor- tretende Ausstülpung vorhanden, wodurch das ganze Gehäuse das Aussehen eines Fusses bekommt. Um 90° gedreht erscheinen die Gehäuse lang eylindrisch mit allmählich verjüngten Enden oder eylindrisch mit abgerundeten Enden. Colonien locker, ziemlich sperrig. Die concave Wand des Endkegels liegt der Wand des Muttergehäuses dieht an, während die Ausstülpung an die gegenüberliegende Wand ` ; stösst. ÜOysten nicht bekannt. S Verbreitung: Europa (Deutschland: Holstein). errat var. divergens (Imhof) nob. Tabula nostra XIX, Fig. 15—20?). Synonym: D. divergens Imhof, l. e. S. 134; D. Sertularia var. divergens (Imhof) Zach., Forschungsber., 1. Theil, S. 41; D. Sertularia var. undulatum Seligo, Ueber einige Flagellaten des Süsswassers, HG | ig. 3 der Tafel; D. subdivergens Chodat, Bull. de lherb. Boiss., | Tome VI, pag. 171 et 173; D. angulatum var. curvatum Lemm., Ber. 1 der Deutschen bot. Ges. 1900, S. 27; D. divergens var. levis Garbini, Aecad. di Verona, Vol. LXXIV, Ser. III, Fasc. Ill, pag. 17. d Vorderer Theil des Gehäuses eylindrisch, 20—27 u lang und ; ‘—8 u breit, an der Mündung etwas erweitert, häufig mit schwach 1 undulirten Wänden, hinterer Theil immer mehr oder weniger stark E gebogen, am Ende allmählich verjüngt, 15—20 u lang. An der Ueber- sangsstelle des vorderen Theiles in den hinteren ist meistens eine ’eridinium pusillum (Penard) Lemm. beobachtet habe, so n oben erwähnten Cysten hervorgegangen sind. ollte 518 E. LEMMERMANN: undulirte Stelle vorhanden, welche aber mitunter sehr wenig deutlich ist. Um 90? gedreht erscheint das Gehäuse lang eylindrisch, mit er- weiterter Mitte und allmählich verjüngtem Ende. Colonien sehr sperrig. Cysten kugelig, mit halsartigem Fortsatze, innerhalb einer weiten, in der Mündung des Gehäuses steckenden Hülle. Verbreitung: Europa. var. angulatum (Seligo) nob. Tabula nostra XVII, Fig. 24. Synonym: D. Sertularia var. angulatum Seligo, 1. e. S. 6, Fig. 1 der Tafel; D. angulatum (Seligo) Lemm., Forschungsber. der biol. Stat. in Plön, 7. Theil, S. 106. Unterscheidet sieh von voriger Varietät nur durch die stets geraden Gehäuse und die dichten, buschförmigen Colonien. Ist vielleicht nur eine Saisonform der var. divergens. Verbreitung: Europa. 13. D. balticum (Schütt) nob. Tabula nostra XVII, Fig. 25—29. Synonym: Dinodendron balticum Schütt, Pflanzenleben, S. 274; D. pellucidum Levander, Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica, Bd. 12, "XL Tat Jb Pig I. Zelle länglich, fast eylindrisch, am Hinterende stielartig ausge- zogen, am Vorderende abgerundet. Vorderer Theil des Gehäuses lang eylindriseh, an der Mündung erweitert, hinterer Theil schief kegelförmig. Bei einer Drehung um 90° erscheint das Gehäuse lang- eylindrisch mit allmählich verjüngtem Ende. Colonien locker, ziem- lich sperrig, Länge der Gehäuse nach der Spitze abnehmend. Untere Gehäuse 50—64 u lang und 3—4 u breit, an der Mündung 5—6 n breit, oberste Gehäuse nur 32--35 u lang und 3—4 u breit, an der Mündung 5—6 u breit. ` Gesten nicht bekannt, Verbreitung: Umgebung von Helsingfors (Skären bei Esbo massen- haft, bei Löfö nur im Juni und Juli); Bornholm (März); Kieler Bucht; Bohuslän (März bis Mai); Väderö (April); Gulmarsfjord (April); Mäsekär (April bis Juni, August); Kopparstenarne (April); Kalk- grundet—Öresund (Mai); Westküste von Norwegen (Mai bis Juli); Nordsee (April, zwischen 59° 31' n. Br., 6° 28’ östl. L. und 57° D n. Br. und 10° 43' óstl. L.); Spitzbergen (August); Grönland (Karak- fjord). 14. D. Bütschiii Imhof, Zool. Anzeiger 1890. Gehäuse eylindrisch mit schwach bogenartiger Krümmung, 414 bis 45 u lang. Der vordere Dritttheil verengert sich allmählich bis zur Mündung um ein Drittel der Breite des Gehäuses. Das Hinter- ende ist nach einer Seite kurz verjüngt. Breite des Gehäuses in der .. Mitte 7,2-8 u, an der Mündung 4,8—5,3 u. Cysten nieht bekannt. Verbreitung: Oesterreich (Kärnten). : a CONO nn NER SA MENOS SAPE: —————— Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 5919 Vorstehende Angaben entnehme ich der Arbeit von IMHOF; sie bedürfen jedenfalls noch sehr der Ergünzung. Eine Abbildung kann ich leider nicht geben, da ich bisher keine Exemplare dieser Species gesehen habe. Zweifelhafte Arten. . D. petiolatum Duj., Hist des Zoophytes, 3. 322, Taf I, Fig. 22. Rena verts dans des ureéoles ou cupules longuement pé- doneulées, qui partent de l'intérieur des cupules plus anciennes. Longueur d'une eupule et d'un animaleule 0,018. Longueur du pedonele 0,08 à 0,10. Longueur du polypier 0,25.* (mm!) KENT, Manual of Infusoria, pag. 278 et 411, identifieirt diese Art mit Stylobryon insignis De Fromentel und Poteriodendron petiolatum Stein und nennt sie Stylobryon Loin Duj. Es ist das aber wohl kaum richtig, da Stylobryon farblos ist, D. petiolatum aber nach DUJARDIN „grün“ aussehen soll. Ich möchte daher annehmen, dass es sich nur um eine langgestielte Form von D. stipitatum oder D. coena handelt. . D. juniperinum Eichwald, Bull. de la Soc. des Natur. de Moscou. Tome XX, 1847; KENT, Manual, S. 411, Taf. XXII, Fig. 23. Verbreitung: Russland. 3. D. gracile Pritehard, History of Infusoria, S. 547. Verbreitung: England. re Das Auftreten der Dinobryen ist in den einzelnen Gewässern ganz verschieden. Im Allgemeinen lässt sieh nach den bisherigen Beobachtungen nur sagen, dass sie in tiefen Seen nur periodisch vorkommen, in flachen Seen und Teichen aber je nach den eigenthümlichen, nicht näher erforschten besonderen Ver- hältnissen bald zu den perennirenden Planktonformen ge- hören, bald nur periodisch vorhanden sind. lai Plóner See (60 m), Müggelsee (8 m), Dümmer See (ea. (LG m), Katzensee (6—8 m), Moortümpel bei Plón, in Lehm- g£ruben bei Ludwigshafen ete. finden sich die Dinobryen nur zeitweise. Im Ane Edeberg-See, Grossen und Kleinen Madebröckensee, Lützelsee (6 m) und vielen kleineren Gie- wässern sind sie aber das ganze Jahr hindurch vorhanden. APSTEIN?) sucht letztere Erscheinung durch die schnellere Er- wärmung der flachen Gewässer zu erklären. ZACHARIAS?) nimmt an, dass sich die Dinobryen in den kleineren. Wasserbecken sapro- 1) Süsswasserplankton, S. 119. Lo PNE e | Se Forsehungsberichte der biol. Station in Plön. 7. Theil, S. 64ff. 520 E. LEMMERMANN: phytiseh dureh Aufnahme der im Wasser vielleieht vorhandenen orga- nischen Stoffe ernühren. Aber sind diese in grósseren Seen nicht ebenso im Wasser reichlich vom Herbst bis zum Winter vorhanden? Wie erklärt sich dann das periodische Auftreten in manchen flachen Gewässern? Auch das Licht kann hierbei nicht in Betracht kommen, weil man in flachen Gewässern bald ein periodisches, bald ein stetiges Vorhandensein der Dinobryen constatiren kann. Ebenso wenig können die Temperaturverhältnisse als Erklärung herbeigezogen werden. Im Müggelsee waren D. Sertularia Ehrenb. und D. cy- lindrieum var. dwergens (Imhof) Lemm. bei 17,8—20,3° C. sehr häufig; ebenso D. Sertularia Ehrenb., D eylindrieum var. divergens (Imhof) Lemm. und D. sociale Ehrenb. im August bei 18,5—24,5°C. Im Dümmer See fand ich sehr häufig im December und Januar bei 2,00—4 ? C. D. cylindricum Imhof und D. elongatum Imhof, im März bei 4°C. D. cylindricum Imhof und im April bei 7,5? C. D. elongatum Imhof. Interessant sind auch in dieser Beziehung die kürzlich von WALDVOGEL veröffentlichten Ergebnisse über das Plankton des Lützelsees in der Sehweiz!). Ich stelle seine Beobachtungen über das Auftreten der Dinobryen in einer kleinen Tabelle zusammen. | D. Sertu- | D. stipi- | | D. Sertu- D. stipi- SECH | db | laria | PEG Datum | ier | laria | an 11.8. 99 | d dom.) | DES 1. 9.99 | 23 | vorhanden | vorhanden 20.4.99 | 12 | dom. | — 19. 9.99| 175,5 | dom. | häufig 1.5.99 | 14 | dom | = 30. 9. di 16 | vorhanden | = 20.5.9920 | dem |. — [|1410.99|155| himig | — 3.6.99 | 21 dom. | — 20.10.99 12 dom. | vorhanden 17.6.99 119 ! haufip | — |16.11.99| 75) dom. | vorhanden 1..99|90 | ui | — 5.12.99| 3 | dom. = 15.7.99 | 22,5 vorhanden — |3.1.00| 15. dom. | vorhanden 1.8.99 | 24 im ce - [es *00| 5 dom. — 15.8.99 | 91 | vorhanden Le | | Daraus geht doch unzweifelhaft hervor, dass die Temperatur keinen Einfluss auf das Auftreten von Dinobri yon hat, höchstens könnte man constatiren, dass zu hohe Temperaturen die Vermehrung un- günstig beeinflussen. Da aber gerade während der in Betracht eg Monate Ceratium ausserordentlich häufig im Plankton vorhanden war, so liegt die Frage nahe, ob nicht dureh das un- | Das Lautikerried und der Lütze!see. Zürich 1900. > dominirend: die ‚Species macht in der Mehrzahl der Fänge einen Haupt- factor aus — häufig: sie tritt in einigen Füngen sehr stark auf oder ist in allen un gut vertreten — vorhanden: sie ist anwesend (vergl. WALDvoGEL, 1. c. 8. 5#. — Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 521 gewöhnlich starke Auftreten des Ceratium die Vermehrung von Dino- bryon beeinträchtigt worden ist. Es ist ja auch sonst im Plankton vielfach zu constatiren, dass die sehr ES Vermehruung eines be- stimmten Organismus das Wachsthum der übrigen Pokak ganz oder wenigstens nur theilweise unterdrückt. Dafür lassen sich genug Beispiele anführen. Ich erinnere nur an das monotone Bacilla- riaceen-, Schizophyceen- und Crustaceen-Plankton. In manchen Gewässern erreichen die Dinobryen nur einmal, in anderen zweimal, in einzelnen noch háufiger ein Maximum, und zwar schwankt das nicht nur nach den Gewässern, sondern auch nach den Species. l. D. Sertularia Ehrenb. Maximum im Müggelsee im Juni und im August; im Lützelsee vom October bis Juni und im Sep- tember. 2. D. sociale Ehrenb.: Maximum im Plóner See im Juni und und August‘). d. D. eylindrieum Imhof: Maximum im Dümmer See von De- cember bis Januar und im März. 4. D. eylindricum var. divergens (Imhof) Lemm.: Maximum im Plóner See im Juni), im Müggelsee im Juni und August, im Altrhein von April bis Mai und im September, im Katzensee im April, Juli bis August und November, im Lake Cochituate im April und September. 5. D. elongatum Imhof: Maximum im Dümmer See im April, im Altrhein von April bis Mai und September. Dieses verschiedene Auftreten in den einzelnen Gewässern lässt sich natürlich nur dann erklären, wenn die örtlichen Verhältnisse, vor allen Dingen aber die Zusammensetzung des Planktons in den einzelnen Monaten genau bekannt sind. Durch einen einzigen Factor diese Verhältnisse erklären zu wollen, ist meiner Meinung nach ganz und gar unmöglich. Eigenthümlich ist auch die Thatsache, dass manchmal in einem Gewüsser die Dinobryen häufig vorhanden sind, nach kurzer Zeit aber schon sehr selten werden, um dann ebenso plötzlich wieder in grosser Zahl aufzutreien. Ich habe das z. B. für den Dümmer- und den Mü sgelsee constatiren können (vergl. auch die Planktontabellen von APSTEIN und ZACHARIAS, sowie die Tabelle S. 520 dieser Arbeit). Entweder kónnen sich die Dinobryen in kurzer Zeit sehr rasch und sehr stark vermehren, oder sie kommen manchmal in örtlich be- schränkten Schwärmen vor, wären also mit anderen Worten nicht 1) Nach den Angaben von APSTEIN, Süsswasserplankton. Die von ZACHARIAS (Forschungsber., 4. Theil) veröffentlichten Resuitate weichen etwas davon ab. Beide bezeichnen D. sociale Ehrenb. in ihren Tabellen als D. stipitatum Stein. 322 E. LEMMERMANN: immer gleichmässig im Plankton der Gewässer vertheilt‘). Auch diese Thatsachen bedürfen einer weiteren Untersuchung. In neuester Zeit hat WESENBERG-Lund eine sehr interessante und anregende Arbeit über das Abhängigkeitsverhältniss zwischen dem Bau der Planktonorganismen und dem specifischen Gewicht des Süsswassers veröffentlicht”). Er meint D. stipitatum als Sommerform von D. Sertularia betrachten zu dürfen; im Sommer werden die Stiele der Gehäuse länger, die Winkel spitzer ( D. stipitatum), im Herbst aber werden die Stiele wieder kürzer, die Winkel breiter?) CD. Sertularia). Nach meinen langjährigen Beobachtungen vermag ich diese Ansicht nieht mit den wirklich eonstatirten Thatsachen in Einklang zu bringen. Ich bezweifle durchaus nicht, dass z. D. inner- halb mancher Species eine gewisse Saisonveränderung vorkommen kann; so betrachte ich z. B. D. eylindrieum var. angulatum und var. divergens als solehe Saisonformen. Dass aber aus dem typischen D. stipitatum die typische Form von D. Sertularia hervorgehen soll, möchte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen doch sehr bezweifeln. Sollen solche Veränderungen constatirt werden, so ist es meiner An- sicht nach unbedingt nothwendig, alle einzelnen Arten, Unterarten und Formen zu beobachten und ihr Auftreten genau zu verfolgen, nicht aber aus der Fülle der Formen einzelne typische Arten heraus- zugreifen, wie es z. B. von APSTEIN und ZACHARIAS geschehen ist. eide verzeichnen für den Plöner See nur „D. divergens und D. stipitatum“. Nach meinen Untersuchungen kommen im Plankton dieses (rewässers "e foleende Arten vor und zwar zeitweilig in grösserer Menge. 1. D. Sertularia Ehrenb., 2. D. stipitatum Stein var. bavaricum "nior Zach. 3. D. sociale Ehrenb., 4. D. elon- gatum Imhof, 5. D. cylindricum Imhof nebst var. angulatum (Seligo) Lemm. und var. EH gens (Imhof) Lemm. Das sind zusammen s1 ieben verschiedene Formen, deren weitere Entwiekelung im Plankton des Plöner Sees zum grossen Theile nicht weiter bekannt ist. Ich hebe das nur hervor, weil WESENBERG-Lund die über das Plankton dieses Gewüssers veröffentlichten Tabellen ohne Weiteres als vollstándig richtig ansieht und dem entsprechend verwerthet (l. e. S. 617). ch hoffe im nächsten Jahre genauere Mittheilungen über das Phytoplankton des Gr. Plóner Sees (also auch über das Auftreten der Dinobryen und ihre Variation) veróffentlichen zu kónnen, da mir der Leiter der biologischen Station, Herr Dr. OTTO Z ACHARIAS, gütigst zugesichert hat, mir in regelmässigen Zwischenräumen Planktonproben zuzusenden. 1) Die Planktonalgen des Müggelsees. 2. Beitrag. S. 187. 2) Biol. Centralbl., Bd. XX, Nr. 18 und 19. 8) l. c., S. 615. NER Lë E TONNEN Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. 528 Aehnlieh verhält es sich übrigens mit den Pediastrum-Formen: WESENBERG-Lund vermuthet, dass Ped. pertusum Kuetz. die Sommer- form von Ped. Boryanum Menegh. sei; auch bei dieser so ausser- ordentlich formenreichen Gattung sind zunächst alle einzelnen For- men zu verfolgen. Was APSTEIN und ZACHARIAS als Ped. pertusum und Ped. Boryanum bezeichnen, ist ein Gemisch aller möglichen Formen. Ersterer verzeichnet z. B. für den Einfelder See nur die eben angeführten Arten. Ich fand aber in der mir gütigst über- sandten Planktonprobe folgende Formen: 1. Ped. clathratum (Schroeter) Lemm. und var. punctatum Lemm., 2. Ped. angulosum var. araneosum Racib., 3. Ped. Boryanum ('Turp.) Ehrenb, nebst var. longicorne Reinsch, 4. Ped. duplex Meyen nebst var. asperum A Br., var. reticulatum Lagerh. und var. pulchrum Lemm., 5. Ped. biradiatum Meyen; das sind 10 wohlunterschiedene Formen! Aus allen diesen Mittheilungen geht hervor, wie vorsichtig man bei der Zusammenziehung einzelner Formen zu Werke gehen muss. So lange nicht genaue, lückenlose Untersuchungen über die Grösse der Variation vorliegen ist es jedenfalls zweckmässiger, auch nalıe verwandte Formen zu scheiden, als sie alle einfach mit einander zu einer zu verschmelzen, denn nur durch genaues Studium jeder ein- zelnen Variation dürfte schliesslich ein Einblick in die Grösse der Variation und ihre Ursachen gewonnen werden. Es bietet sich hier noch ein weites Feld für vergleichende Untersuchungen. Möge vor- liegende Arbeit dazu Anregung geben! Erklärung der Abbildungen. Sämmtliche Zeichnungen sind, mit Ausnahme von Fig. 1—7, 24 der Tafel XVIII mit Hilfe des kleinen SEIBERT schen Zeichenapparates nach einem SEIBERT'schen oskop entworfen. Tafel XVII. Fig. 1. D. utriculus (Ehrenb.) Klebs. Nach STEIN. » 2. D. eurystoma (Stokes) nob. Nach STOKES. » A. D. Stokesü nov. spec. Nach STOKES. » 4—5. D. undulatum Klebs. Nach KLEBS. » 6—7. D. spirale Iwanoff. Nach Iwaxorr, Fig. 6, Vergr. 1000; Fig. 1 (Spore?) Vergr. 1250. - 8. D. Marssonii Lemm , Vergr. 150. > 9—10. D. Sertularia Ehrenb., Fig. 9, Vergr. 305; Fig. 10, Vergr. 150. » ll. D. Sertularıa var. thyrsoideum eg nob. Vergr. : >. B-16. D protuberans Lem mm., Fi ig. 1 2, Vergr. 305; Fig. 18—16, Vergr. 50. 17—18. D. sociale Ehrenb., Fig. 17, Vagt 305; Fig. 18, Verger, 150. * 19. D. stipitatum var. bavaricum (Imhof) Zach., Vergr. 150. - 20. D. elongatum Imhof, Vergr. ‚21-22. D. elon var. undulatum Lemm. Vergr. 190. ` Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Fig. 28. D. cylindricum var. palustre Lemm., Ve ergr. 305. „ 24. D. cylindricum angulatum (Seligo) nob. Nach ap „ 25—29. D. balticum keen nob, Fig. 25, Vergr. Tafel XIX. Fig. 1-5. D. eylindricum Imhof, Lio $, Ee 305; Fig. 2—5, Vergr. 750. » 6-8. D. eylindricum var. palustre Lemm., Ve ; , 9—11. D. cylindricum var. Leer eg Lemm., Fig. 9, Vergr. 305; Fig. 10 F ergr. "Eu. . 12—14. D. UN var. pediforme Lemm., Fig. 12, Vergr. 305; Fig. 18, ergr. 1000; Fig. 14, Vergr. 150. DO 5 Be var. divergens (Imhof) nob., Fig. 15, Mas : Fig. 150. 16—20, Vergr. : 9 | Si ; 3 S Sege ion wu asa iu H Taf ATI. Berichte d Deutschen. Bat. Gesell.sch. Ba. XVII. D d Dt KOUL- Es wird gebeten, En éise een Zusendungen mit genauer Angabe er Adresse des Absen Ted n den Vorsitzenden der LI T: a Sitzungen M Berlin für das Jah MR Ge Us “Rath Prof. Dr. L. Kny, Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allde dag zu leben. - Die wissenschaftlichen Sitzungen f finden mit Ausnahme E Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s ie Seege Mittheilungen f dë die per müssen tee acht Tag vor der Sitzung, welche ion ind, dem Vorsitzenden vollständig druckreif im E a -— feln n ëëeg im Porast ta 2/18 cm) — ein gereicht werden. Die Mitt holisti pri der Be egel nach den Umfang von 8 Druckseiten nicht bau ih ei Ewe t E Die Aufnahme von wird gebeten, im Manuscript nur eine Seite zu beschreiben und am Ko opfe des sahen die Anzahl der urna Ree — n. Die Verantwortlichkeit für ihre Mittheilungen tragen die Verfasser selbst. Alle auf die Toisaa der Berichte bezüglichen Schrifsticke Correcturen etc. EM zu senden a n Herrn Prof. . Dr. C. Müller, Charlott Werne Si er Friedrichstr.35, IT. Vorstand und Commissionen iu Gesellschaft für das Jahr 1901. Für ps General- Versammlun ng: Schwendener, a a Feast een wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin: Kny, rsitzender ngle erster St ellve rtreter; Wittmack, zweiter ae Volker erster Schrift. öhne, zweiter Schriftführer: Urban, dritter Sehriftführe Easter: 0.1 Redactions- ie: Xx. Volkens, Kóhne, Urban, ee eg Rein Commission für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Hauss kne cht, uerssen, Schube Geschäftsführender Secretär: C. Müller. ————— ai Gees Geldsendungen, sowie die auf das Bezahlen der Jahfebeiträge: züg lie inii) ke, werden franc o an n den Schatzmei ister, Herrn Dr. O. Müller, ech Wr beträgt für ` ordentliche Berliner Mi Oe here Verlag von Gebrüder Borntreger in Berlin und Leipzig. SYMBOLAE ANTILLANAE SEU FUNDAMENTA | e FLORAE INDIAE OCCIDENTALIS EDIDIT E IGNATIUS URBAN - jetzt liegen vor: udo VOLUMEN I fasciculus III (damit ist ol abgeschlossen) ; | VOLUMEN II fascioulus I und II. : | a Volumen I und II: Ign. Urban: Bibliographia Indiae occidentalis botanica. Ign. Urban: Araliaceae. Gust. Lindau: Polygonaceae. Rad. Schlechter: Asclepiadace . Urban: Species novae, eter p itioreninenne, XVIII. JAHRGANG 1900. — DNE bERICHTE DEUTSCHEN E GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882, N N En = GENERALVERSAMMLUNG: ` dag Get ; Inhaltsangabe zum Erstes Heft, | der Commission für die Flora von Deutschland über obachtungen aus den Jahren 1896—98 i — . en RU Sce eau Th. Sehube und ` (Excel. Dates Characoen | erstatter: u a Bericht ` der Commission für die Flora von Deutschland über neue Beobachtungen aus den Jahren 1896—98. Vorgelegt von ihrem Obmanne. Auch diesmal kann der Bericht nicht ganz vollständig erscheinen, denn Herr W. RUHLAND war leider verhindert, die zugesagte Zu- sammenstellung über die Pilze einzuliefern, und es ist mir trotz vieler Bemühungen nicht gelungen, einen Ersatzmann für ihn zu finden. Nach den bisherigen Erfahrungen erscheint es mir fraglich, ob es überhaupt möglich sein wird, diese Abtheilung vollständig zu erhalten, zumal die Arbeit sich nun schon über einen Zeitraum von 10 Jahren erstrecken muss. Vielleicht kommt es aber doch auch hier noch zu einem günstigen Abschluss der Amtsdauer unserer gegenwärtigen Commission; da der nächste Bericht, die Jahre 1899—1901 umfassend, erst 1902 erscheinen wird, könnte sich wohl angesichts der reichlich bemessenen Frist noch ein Bearbeiter hierfür finden lassen. Für die Rost- und Brandpilze hat übrigens Herr P. DIETEL die Zusammen- stellung freundlichst übernommen. ie Anordnung blieb in der Hauptsache dieselbe, wie im Vor- jahre. Doch wurde der Begriff Obersachsen (0s) diesmal nur für das Königreich einschliesslich des sogenannten Kurkreises beibehalten, das Flachland der Provinz Sachsen wurde als Mittelsachsen (Ms) da- von abgetrennt. Auf besonderen Wunsch wurde an einigen Stellen behufs naturgemässerer Gestaltung der Bezirke von der politischen Grenze abgesehen, also z. B. das Gebiet von Cuxhaven zu Nieder- sachsen, das von Osnabrück zu Westfalen gerechnet. Der Phanerogamentheil erscheint diesmal einheitlicher als im vorigen Berichte. So wurde z. B. das ganze Litteraturverzeichniss in alphabetischer Anordnung eingerichtet. In dasselbe wurden, dem unsche meines Mitarbeiters gemäss, auch eine grosse Anzahl Schriften und Aufsätze mit aufgenommen, die zwar nichts Neues von Bedeutung bringen, aber doch eine mehr oder weniger beachtens- Ber. der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, (1) EN iM a - po co (2) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. werthe Florenskizze eines Gebietstheils enthalten: diese wurden in dem Verzeichnisse dureh Einklammerung der Nummer gekenn- zeichnet. In derselben Weise mussten, um eine Häufung ver- schiedener Zeichen zu vermeiden, auch diejenigen Arbeiten bemerk- lich gemacht werden, die hier nicht oder nur unzulänglich berück- sichtigt werden konnten, weil sie entweder den Berichterstattern nieht zur Verfügung standen oder so viel Neues bieten, dass es hier aus Raummangel nicht gebracht werden konnte. Auch an dem Inhalte der eigentlichen Zusammenstellung dürfte diesmal verhältnissmässig nur wenig auszusetzen zu sein. Ein sehr bedeutendes Verdienst um die Zuverlüssigkeit derselben hat sieh Herr P. ASCHERSON erworben, der mit einem beträchtlichen Zeitaufwande in einer sehr grossen Zahl von zweifelhaften Füllen mich mit seiner ungewóhnlichen Sach- und Litteraturkenntniss unterstützte. Auch an dieser Stelle sei ihm hierfür der herzlichste Dank ausgesprochen! Von den in der vorigen Arbeit stehen gebliebenen Versehen ist der grösste Theil durch die Berichtigung auf S. (293)—(294) des vorigen Bandes, auf die hier nochmals hingewiesen sei, erledigt; einige da- selbst noch ausgelassene sind in der vorliegenden Zusammenstellung erwühnt. Von den Mitgliedern der Commission hat mir diesmal nur eine kleine Anzahl Berichtigungen und Bemerkungen zu der Arbeit mit- getheilt; hoffentlich gelingt es dureh eine Abänderung des bisher ein- gehaltenen Verfahrens, für die ein Vorschlag der Generalversammlung gemacht werden soll, eine merklichere Bethätigung ihres Interesses zu erzielen. : Für die Theilgebiete gelten nachstehende Abkürzungen und die hier gegebene Reihenfolge: Op = Ostpreussen, Wp = Westpreussen, P = Pommern, Me = Mecklenburg, Sw = Schleswig-Holstein (in der bisher üblichen Aus- dehnung), Ns — Niedersachsen (desgl), Br — Provinz Brandenburg, Ps — Posen, SI = Schlesien (Provinz und Oesterreichisch - Sehl.), Os = Obersachsen (Königreich Sachsen nebst dem Kurkreis), Ms = Mittelsachsen (Rest des Flachlandes der Provinz Sachsen), Hc = Her- cynien (Harz, thüringisches und hannóversches Bergland, Braunschweig), — Hessen (ausser dem rheinischen Theile des Grossherzogthums), W — Westfalen, R— Rheinprovinz, Mr — Mittelrheingebiet (Rheinisches Hessen und Rheinbayern), E — Elsass-Lothringen, Bd — Baden, Wb 2x Württemberg, B — Bayern, Bó — Böhmen, M — Mähren, N — Nieder- österreich, 0 — Oberösterreich, S = Salzburg, St = Steiermark, K — Kürnten, Kr — Krain, L — Littorale (Istrien, Triest), T — Tirol, Te Vorarlberg, Schw = Schweiz. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—93. (3) I. Phanerogamen. Berichterstatter: TH. SCHUBE und K. W. V. DALLA TORRE. Litteratur. (A. B. Z. = Allgemeine Botan. Zeitschrift; B. €. = Botan. Centralblatt; B. H. B. = Bulletin de PHerbier Boissier; B. S. Mur. = Bulletin de la Soc. Murithienne; Ber. Sehw. B. G. — Berichte der Schweizer. Bot. Gesellschaft; D. B. M. — Deutsche Bot. Monatsschrift; Mitt. Els.-L. = Mittheilungen der Philomath, Gesellschaft für Elsass-Lothringen; Mitt. Steierm. = Mittheilungen des Naturwiss. Vereins für Steiermark; Mitt. Thür. B. Y. — Mittheilungen des Thüringischen Botan. Vereins; N. 6. B. = Nuovo Giornale Botanico; 0. B. Z. = Oesterr. Bot. Zeitschrift; Sehr. Danz. — Schriften der Naturforsch. Gesellschaft zu Danzig; V. Brandb, — Verhandl. des Bot. Vereins der Provinz Brandenburg; V. Brünn — Verhandl. der Naturf. Ge- sellschaft zu Brünn; Z. B. G. = Verhandl. der Zool.-Bot. Gesellschaft in Wien; 2. Posen = Zeitschrift der Botan. Abtheilung des Naturw. Vereins zu Posen. 1. Abel, 0., ng neue Monstrositäten bei Orchideenblüthen. Z. B. G. 4 S. 415—420; Fig. '2. Ders., Zwei für Niederösterreich neue hybride BER, Wie vor. 47, S. 609— 615. — 3. Berto Beobachtungen an Orchideen der ósterreich. Flora. Wie vor. 48, S. 409—412. — 4. Ders., Einige Ophrydeen. Wie vor. 48, S. 306—311; Fig. — 5. Abromeit, J., Bericht über die 34. Jahresversammlung des Preuss. Bot. Vereins zu Rastenburg. Schr. Phys.-Oek. Ges. Königsberg 37, S. 139 bis 161; 1896. — 6. Ders., desgl. über die 35. Jahresvers. in Konitz. Wie vor. 88, 8.8108. — 7, Ders., desgl. über die 36. Jahresvers. in Goldap. Wie vor. 39, S. 18—64. 8. Ders., Bericht über die monatlichen Versammlungen des Vereins im Winter 1895/96. Wie vor. 91, S. 161—173. — 9. Ders., desgl. über die Sitzungen im Winter tope Wie vor. 88, S. 68—78. — (9a.) Ders., Jentzsch und Vogel, Flora von Ost- und Westpreussen; 1. Hälfte, IX und 400 S., Berlin 1898. — (10) Ahrens, E Tabellen zur Bestimmung der in der Ungebnng von Burg wild- wachsenden zweisamenlappigen Pflanzen. Progr. Gymn. Burg 1893—1896; 18 S. — 11. Alpe ers, F., Fremdländische Pflanzen bei Hannover. Jahresh. Naturw. Ver. Lüneburg XIV, S.63—70; 1896/98. (Hier nur zum kleinen Theil berücksichtigt.) — (12.) D’Alverny » A., Note sur la flore estivale des Hohe Tauern. Bull. Soc. Bot. France 1898, S. 673— "681 pn — 18, Anders, J., Beiträge zur Kenntniss der Flora des mähr. ichlesischer Gesenkes. A. B.Z. IV, S. 116—118. — 14. Ders., Der Schaibaer Wald. Mitt. Nordböhm. Exe.-Club XIX, S. 75—82; 1896. — 15. Ders., Das Hab- Steiner Torfmoor. Wie vor. XX, S. 19—88; 1897. — 16. Ders., Naturwiss. Beiträge. Wie vor, S. 393—395. — 17. Anger, F., Ueber Ruscus Hippoglossum. Z. B. G XLVI, S. 5. — 18. Ders., Einige imde Pflanzenfunde aus Kuss 2. B. G. XLVII, 8. 47. — 19. Appel, O., Kritische und andere bemerkenswerthe Püanzen aus der Flora von Coburg, II. Mitt. Thür. B. V. IX, 29. — Artzt, A., Zusammenstellung der nn des sächsischen Vogt- landes, Abh. Isis, Dresden 1896, S. 3—16. — 21. Arvet-Touvet, C., Hieraciorum nn 1) Die Bestimmungen sind zum Theil ganz unverlässlich. D. T. (1*) (4) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. novorum descriptiones, B. H. V, S. 111—135. — 21a. Ders., Révision des epervieres de lherbier Haller fils. Ann. Jard. Genève I, S. Gap: 1891. — 22. Ascherson, P., Eine bemerkenswerthe Spielart der Populus tremula. D. B. M. XIV, S. 73—75. — 23. Ders. und Graebner, P., Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Lieferung 1—6. Leipzig 1896/98. — 24. Dies., Flora des norddeutschen Flachlandes ausser Ostpreussen. Berlin 1898/99; 12 und 874 S.5. — 25. Ascherson, P., Bidens connatus in Mecklenburg. Arch. Ver. Frd. Natg. in Mecklenb. LII, S. 87—95; 1898. — 26. Ders., Bericht über die €4. Hauptversammlung des Bot, Vereins am 31. Mai 1896. V. Brandb. 88, S. I—XX; 1896. — SN, Ders., Neottia cordata bei Forst N.-L. gefunden. V. Brandb. 38, S. LII, LIII. — 28. Ders., Weitere Beobachtungen über die Verbreitung von Bidens connatus und den für Deutschland neu aufgefundenen B. frondosus in Norddeutschland. V. Brandb. 38, S. LIII—LX. — 29. Ders., Mittheilungen über einige neue Pflanzenfunde in der Provinz Branden- burg. V. Brandb. 39, S. XXXIV—XLIII. — 230. Ders., Ueber die Verbreitung der nordamerikanischen Aidens-Arten und über den bei Sommerfeld aufgefundenen B. pilosus. V. Brandb. 39, S. LXXXIX—XCI. — 30a. Ders., Pedicularis comosa als Adventivpflanze. V. Brandb. 40, S. III. — 30b. Ders., Mitth. über Carex Horn- schuchiana x lepidocarpa und Hornsch. x Oederi. V. Brandb. 34, S. 28. — 31. Ders., Uebersicht neuer bezw. neu veróffentlichter Funde von Gefässpflanzen des Vereins- gebiets aus dem Jahre 1897. V. Brandb. 40, S. 53—61. — 31a. Ders. und Magnus, P., Vaccinium Oxycoccus var. leucocarpum vom Steinhuder Meer. V. Brandb. 38, S. LI. — 32. Aubert, J., Notes sur quelques plantes rares ou non signalées de la vallée de Joux. Bull. Soc. Vaudoise XXXIII, S. 196—201; 1897. 33. Bachmann, H., Submerse Blätter von Nymphaea alba. Jahresb. Zürich B. G. in Ber. Schw. B. G. VII, S. 11. — 34. Ders., Landformen bei Nymphaea alba. Wie vor., S. 11. — 35. Bünitz, C., Ueber seltene und neue schlesische Rubi und Rubus- Hybriden im Herbar. europ. 98. Lieferung. Ö.B.Z. 46, S. 433—498. — 36. Ders., Ueber seltene und neue Rubi und Rubus-Hybriden aus Baden, Bayern u. s. w. im Herb. europ. Ó.B.Z. 48, S. 22—29, 63—68. — 37. Ders., Ueber Oryza clandestina f. inclusa und f. patens Wiesb. D. B. M. XV, S. 19—21. — 38. Ders., Oryza clan- destina und deren Formen. D. B. M. XV, S.261, 262. — (39.) Ball, J., The distri- bution of plants on the southside of the alps. Transact. Linn. Soc. London; Bot. 1896, S. 119—227. — (40. Baltzer, L., Das Kyffhäusergebirge in mineralogischer und botanischer Beziehung. 2. (Titel-) Aufl., Leipzig 1896; 6 u. 170 S., 2 Karten. — (41.) Barber, E., Flora der Oberlausitz preussischen und sächsischen Antheils, einschliesslich des nördlichen Böhmens. I. Theil. Abh. Natw. Ges. Görlitz XXII, S. 317—388; 1898, (Nur Litteratur und Gefässkryptogamen.) — 42. Barnewitz, A.s Botan. Mittheilungen. V. Brandb. 40, S. LXVII, LXVIII. — 43. Baruch und Nölle, Flora von Paderborn. Jahresb. Westfäl. Prov.-Ver. 24, S. 171—189; 26, S. 104—126. — (44) Bayerische Bot. Ges. Vorarbeiten zu einer Flora Bayerns. Ber. Bayer. Bot. Ges. IV u. V, S. 1—198; 1896/97. — (45.) Beauverd, G., Quelques plantes du versant valaisan des alpes vaudoises. Bull. Soc. Bot. Genève VIII, S. 54—60. — (46.) Ders., Aperçu sur la flore du Mont-Gelé de Riddes. B. S. Mur. 23/25, S. 28—43. E (41. Ders., Quelques stations nouvelles des calcaires jurassiques ete. des environs d’Ardon (Valais). B.S. Mur. 26, S. 951—955; 1898. — (47a.) Beck, G. Ye, Die Wachau, eine pflanzengeographische Skizze aus Niederösterreich. Bl. Ver. Landesk. N. Ó. 1898, S. 193—208. — 48. Beck, G. v., Einige für die Flora von Niederösterreich neue und seltene Pflanzen. Z. B. G. 46, S. 380, 381. — 49. Ders., Ueber die Formen der Anthyllis Dilleni aut. Z. B. G. 46, S. 53, 54. — 50. Ders., Populus nigra im Prater. 1) Von den äusserst zahlreichen neuen Angaben, namentlich auch hinsichtlich der Synonymik, konnte hier nur ein geringer Theil wiedergegeben werden; auf einen Auszug aus der noch wichtigeren Nr. 23 musste fast ganz verzichtet werden. I. Phanerogamen (Tn.ScHuUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (5) Z. B. G. 47, S. 206. — 51. Ders., Pinus permixta im Weckendorfer Revier. Z. B. G. 41, S. 642, 643. — (52. Ders., Alpenblumen des Semmeringgebietes. Wien 1898, 41 S., 18 col. Tafeln. — 53. Becker, W., Floristisches aus der Umgebung von Sangerhausen. D. B. M. XIV, S. 21—24; XV, S. 84—86; XVI, S. 66-68. — 54. Ders., Untersuchungen über die Arten von Viola aus der Gruppe Pteromischion. D B.M. XVI, S. 10—12, 41—43, 164—166, 185—187. — 55. ra Nordthüringens und des Südharzes. Mitt, Thür. B. V. XI, S. 76, 77. — 56. Ders., Die Formen von Ajuga. genevensis und A. reptans bei Wettelroda. Wie vor., S. 77, 18. — 51. Ders., Die Veilehen der Umgegend ven Wettelroda. Wie vor., S. 18. — 58. Behrendsen, W., Zur Kenntniss der Berliner Adventivflora. V. Brandb. 38, S. 76—100. — (59.) Bennett, A. W., The flora of the alps. 2 vol, London 1897, 165 u. 225 S., 120 Tafeln. — (60.) Bensemann, H., Die Vegetation der Gebiete zwischen Cóthen und der Elbe. Osterprogr. Cóthen 1896, 32 S. — 61. Bernoulli, W., Quelques stations de plantes valaisannes. B. S. Mur. 23,25, S. 3-8; 1897. — 62. Besse, M., Formes et stations nouvelles de Potentilles. B. S. Mur. 21/22, S. 119—122. — 68. Ders., Stations nouvelles de Hieracium. B. S. Mur. 23/25, 8.9—20. — 64. Ders., Stations nouvelles ou mieux précisées. Wie vor., S. 21—23. — (65. Ders., Riddes et ses environs. Wie vor. 26, S. 267—274. — 66. Beyer, Re, Bericht über die 66. Hauptversammlung des Bot. Vereins. V. Brandb. 39, S. I bis LIV; 1897. (vgl. auch Z. Posen IV, S. 33ff. und Schr. Danz. IIT, S. 1—42.) — 67. Ders., Bericht über die 68. Hauptversammlung. V. Brandb. 40, S. I—XXXIX ; 1898. — 69. Ders., Ueber Linum Leonii Schulze und andere Formen der Gruppe Adenolinum. V. Brandb. 40, S. LXXXII- XCIV. — (10). Beyse, G., Schulflora von Bochum. Progr. Oberrealsch. Bochum 1894 und 1896, 113 S. — 71. Bielefeld, R., Beitrag zur Flora Ostfrieslands. Abh. Natw. Ver. Bremen XIII, S. 358—314; 1895. — 12. Bily, A., Beitrag zur Flora Mührens. V. Brünn 35, Abh. S. 257—267. — (13. Bley, F., Die Flora des Brockens. Berlin 1896; 46 S., 9 Tafeln; 2. Aufl, ebenso, 1898. — (14) Bliedner, A., Die Wartburgstadt im Pflanzenschmucke. Eisenach 1898, 7 u. 78 S. — 75. Blocki, Br., Potentilla Dichtliana n.sp. | A. B. Z. III, S. 28, 24. — 76. Blümml, E. K., Pflanzenfunde aus Niederösterreich. Z. B. G. 48, 8.687. — (7 7.) Bock, Streifzüge durch die Bromberger Flora. Z. Posen III, S. 13—84; 1896. — 78. Ders., Nachtrag zum Pílanzenverzeiehniss. Z. Posen III, 86—88. — TN Ders., Ueber den gegenwärtigen Stand der Florenkenntniss der Provinz Posen. V. Brandb. 39, S. XXX, XXXI. — 79. Borbás, V. v. De speciebus Odontitidum Hungariae. "Termész. Füzet. XXI, S. 441—412; 1898. — (80) Bornmüller, J., Zur Flora Tessins. B. H. B. IV, S. 145—162; 1896. — (81.) Ders., Einige Notizen zur Flora des M. Pian und des M. Cristallo in Oberitalien. Mitt. Thür, B. V. X, 8. 42-44: 1897. — 82. Brand, A., Monographie der Gattung Lotus. ENGLER's Jahrb. XXV, S. 166—232; 1898. — 83. Derse Nachträge zu Hurn’s Flora von Frankfurt. Helios XV, S. 55—66; 1898. — 83a. Ders., Monographie der Gattung Nigella. Helios XIII, S. 8—15, 22—28, 33—38. — (84.) Brand, F., Ueber die Vegetationsverhältnisse des Würmsees und seine Grundalgen. B.C. LXV, S. 1—18. — (85.) Brandes, W., Flora der Provinz Hannover. Hannover 1898; 7 u. 512 S. — (86) Brandl, J., Laub- und Nadelhölzer um Aschaffenburg. Progr. Gymn. Aschaffen- burg 1897; 90 u. 46 S. — 87. Brann, H. und Topitz, A., Ueber einige neue Formen der Gattung Mentha. D. B. M. XIV, S. 55—59, 140—145. — 88. Brehm, Vey Beiträge zur Flora des Kaiserwaldes in Böhmen und des Egerlandes, D. B. M. XV, —246, 262—966. — 89. Briquet, J., Monographie des buplévres des alpes mari- times. Basel und Genf 1897; 131 8. — 90. Ders. u. Chenevard, Ph., Observations Sur quelques plantes rares ou critiques des alpes occidentales. Bull. Soc. Bot Genève VIII, S. 70—74. — 91. Briquet, J., Fragmenta monographiae Labiatarum IV. B. H. B. IV, S. 676—696, 169—808, 841—818. — 92. Ders., Quelques notes "Üherborisations dans le Tyrol méridional. B. H. B.V, S.469—484. — 92a. Ders., (6) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. Note sur un nouveau Clinopode du Valais. Wie vor. S. 780. — $3. Bubak, Fr., Eine gelbblüthige Varietät von Galeopsis pubescens aus Böhmen. Ö.B.Z. 47, S. 143, 144. — 94. Buehenau, Fr., Kritische Studien zur Flora von Ostfriesland. Abh. Natw. V. Bremen XV. S. 81—112. — (96.) Derse, Ueber die ostfriesischen Inseln und ihre Flora. Verh. XI. D. Geographentag Bremen; 1895/96, S. 129—141 (91. Ders., Flora der ostfriesischen Inseln. 3. Aufl, Leipzig 1896, 8 u. 205 S. — 98. Ders., Zur Flora der ostfriesischen Insel Borkum. A. B. Z. III, S. 92—96, 147. — 98a. Ders., Luzula campestris und verwandte Arten. Ö. B. Z. 48, 161—167 u. f. — (99.) Burnat, E., ve. M. et Wolf, F. 0., Herborisation au Sanetsch. . B. S. Mur. 21/22, S. 181—139. — (100) Burnat, E., Flore des alpes maritimes ete. Genève et Bäle 1896; 16 u. 287 S. — 101. Buser, R., Quelques remarques au sujet de l'Anacamptis pyramidalis var. tanayensis. B. H. B. V, S. 1016—1018. 02.) Caligari, M., Specie nuove e localitá nuove della flora di Parenzo in Istria. Malpighia XI, S. 466, 467; 1897. — 103. Čelakovský, Le, Die ramosen Sparganien Bóhmens. Ö. B.Z. 46, S. 311—981, 421—432, tab. VIII. — 104. Chene- vard, P., Nouvelle note sur l Anacamptis pyramidalis var. tanayensis. B. H. B. VI, S. 86- 88; 1898. — 105. Chodat, R., Note sur le Sempervivum Gaudini Christ. B. H. B. IV, S. 120. — (106.) Christ, H., Ueber afrikanische Bestandtheile in der Schweizer Flora. Ber. Schw. B. G. VII, S. 1—48; 1897, — (107.) Ders., Bot. Excursion der Bot. Gesellschaft. Wie vor. VIII, S. VI—VIII; 1898. — 108. Ders., Betula carpathica in der Schweiz. Wie vor, S. 16—18. — 109. Conti, P., Classi- fieation et distribution des —— europ. du genre Matthiola. B. H. B. V, S. 81—59, 315—925, 1 tab.; 1897. 110. Cornaz, E., Rosa dichroa et R. Lerchi. Bull. Soc. Se. Nat. Neuchatel XXV, S. 129—140; 1897. — 111. Ders., Souvenir d'une excursion botanique en 1842. B.S. Mur. 21/22, S. 114—119. — 111a. Crépin, Fr., Révision des roses de quelques vieux herbiers suisses. Ann. Jard. Genève I, S. 11—67; 1897. — 112. Cypers, V. v., Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. Ö. B. Z. 48, S. 185—188, 226—228, 265—272. 113. Dadelsen, v., Botan. Ausflug der Philomath. Gesellschaft auf den Grossen Belchen. Mitt. Els.-Lothr. V, S. 62—64. — Daiber, G. und Th., Flora von Württem- berg und Hohenzollern. 6. Aufl., Stuttgart, VIII u. 215 S.; 1898. — (113. Dalla Torre, K. W. v., Die österr. -tigariscinn Standorte der ,Potentillae exsice.“ von Siegfried. Ö. B. Z. 48, S. 313—319, 346—351. — 114. Denner, W», Dritter Nach- trag zum Verselchnias: der Phanerogamen und Gefässkryptogamen der Umgebung von Fulda. 8. Ber. Ver. Natk. Fulda 1898; S. XVII-XX. — 115. Dergane, Le Ueber zwei vielverkannte Crocus-Arten der Krainer Flora. Ö.B.Z. 47, S. 16—18. — 116. Diedieke, H., Bericht über die Hauptversammlung in Erfurt 1897. Mitt. Thür. B. V. XI, S. 13—21. — 117. Ders. und Hergt, B., Bericht über die Frühjahrs- versammlung in Frankenhausen 1898. Wie vor. XII, S. 1—9. — (118) Diels, Aus der Chronik der Rheingauflora. D. B. M. XV, S. 161—163. — 119. Dörfler, J. Lonicera Formanekiana aus Niederösterreich. Z. B. G. 47, S. 114. — 120. Ders., Eichenfeld, M. v., Fritsch, €. und Keller, L., Gin Varbeiapiclarten. 5 von Gen- tianen. Z.B. G. 47, S. 112—114. — 121. Dörfler, J., Agropyrum repens x intermedium und Cirsium arvensex lanceolatum. Z. B. G. 48, S. 673. — 122. Ders., Herbarium normale; schedae ad cent. 32—34, 1897; ad cent. 35—38, 1898; S. 31—296; Vindo- bonae. — (123.) Drude, O., Resultate der gestr Reisen in Sachsen und Thüringen. Abh. Isis, Dresden 1898, S. $2—94. — 124. Dürer, M., Die Flora der Torflachen bei Virnheim an der Pi p Grenze. A: B: Z. III, 8.146, 147. — 195. Dürrnberger, A., Die Hieracia Piloselloidea des Innsbrucker Museal-Herbars. Zeitschr. Ferdinand. Innsbruck XL, S. 119—195; 1896. — 126. Dutoit, Hieracium alpicola x glanduliferum, B. S. Mur. 25/25, S. 2 "s 127. Eckstein, Neuberger u. A., Neue Standorte der badischen Flora. Mitt. Bad. Bot. Ver. 1896, S. 366—368. — 128. Eggers, Zur Flora des früheren Salzsees ———— eid GE, Ae c cm? Zr Lollia NE 2 I. Phanerogamen (Tr. ScHvuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (7) des jetzigen Seebeckens und des süssen Sees in der Provinz Sachsen. A. B. Z. III, S. 51, 52, 67, 68, 83, 84, 97—99, 125, 196, 141—143, 191—193. — (199.) Eggers, Ueber die Haldenflora der Grafschaft Mansfeld. A. B. Z., IV, 189—141, 158—155. 180. Eiehenfeld, E., Cirsium Travignoli n. hybr. Z. B. G. 47, S. 644, 645. 131. Eichler, J., Zugänge zur botanischen Sammlung. Jahresh. Ver. f. vaterl. Natk. in Württemb. 52, S. XII—XIV, 1896. — 132. Ders., desgl, ebenda 58, S. XIX, XX, 1897. — 133. Ders., desgl, ebenda 54, S. XIII—XV, 1898. — 194, Erb, J., Ueber den Wert der Blattanatomie zur Charakterisirung von Juniperus communis, nana und intermedia. Ber. Schw. B. G. VII, S. 88—96, 1897. — (135.) Evers, G., Beiträge zur Flora des Trentino mit Rücksicht auf GELMI's Pro- spetto della fl. trentina. Z. B. G. 46, S. 55—89. — (186.) Eysn, M., Ueber einige Phanerogamen am Wege von Rauris-Kitzloch zum Sonnblickhaus. Jahresb. Sonn- blick-Ver. Wien V, S. 6—11, 1891. 137. Fiek, E., Ueber Carex hirtax vesicaria. A. B. Z. II, S. 182, 183. — 188. Figert, E., Botanische Mittheilungen aus Schlesien. A. B. Z. II, S. 176, 177; IV, S. 3—5, 155—157. — 189. Ders., Luzula campestris x multiflora (= Luzula inter- media) n. hybr. D. B. M. XV, S. 12-14. — 140. Dort; Metamorphosen der Liegnitzer Flora. D. B. M. XVI, S. 1—4. — 141. Fiseher, Fr., Eine unbekannte Flora von Hamburg. D. B. M. XVI, S. 81-85. — (142. Fischer, L., Flora von Bern; 6. verb. Auflage, Bern, 1897, 36 u. 109 S., Karte. — 143. Fitschen, J., Einige Beiträge zur Flora der Unterelbe. Abh. Natw. V. Bremen, XV, S. 113—115. — 144, Focke, W. 0., Ein Frühlingsbesuch auf Norderney. Wie vor., XIV, S. 177 bis 182. — 144a. Forel, Potamogeton’vaginatus. Verh. Schweiz. Natf. Ges., 79. Vers. Zürich, 1896. — (145.) Formänek, E., Flora von Mähren und Oest.-Schlesien. II. Theil, Bd. IV u. V, Prag, 1897 (tschechisch). — (146.) Franck, H., Flora der näheren Umgebung von Dortmund. 3. Aufl. Dortm., 1897, 18 u. 163 S. — 147. Frey, Ga Exkursion der Philom. Gesellsch. nach Wörth-Schönau am 4. Juli 1897. Mitth. Els.- Lothr. V, S. 59—61. — 148. Freyn, J., Zur Flora von Obersteiermark. Ö.B. Z. 48, 8. 118—182, 224—226, 241—951, 307—318. — 149. Frideriehsen, K., Ueber Rubus Schummeli, eine weit verbreitete Art. B. C. LXVI, S. 209—216, 1896. — 150. Ders., Beiträge zur Kenntniss der Rubi Corylifolii. B. C. LXX, 340—850, 401—408, LXXI, 1—13. — (151) Frisch, A., Die Vegetationsverhültnisse und die Flora des Póhl- berggebietes. Annaberg, 1597, 93 S. — 152. Fritsch, C., Rhamnus Mulleyana (= carniolica x pumila n. hybr.?. Z. B. G. 46, S. 319. — 153. Ders., Ueber Ra- nunculus pygmaeus. Z. B. G. 46, S. 1, 1896. — 154. Ders., Xanthium macrocarpum. Z. B 46, S. 448. — (155.) Fritsch, C., Bericht: Kärnten. Ö. B. Z. 46, S. 868 bis 871. — 156, Ders., Calamagrostis Torgesiana in Tirol. Z. B. G. 47, S. 46. v 157. Ders., Ueber Agrostis tarda. Z. B. G. 47, S. 207. — 158. Ders., Euphorbia humifusa. Z. B. G. 48, S. 99. — 159. Ders., Beiträge zur Kenntniss der Flora von Salzburg V. Z. B. G. 48, S. 244—273. — 160. Fritsch, C., Was ist Rhinanthus montanus Saut.? Z. po 48, S. 320-323. — 161. Ders., Zur Systematik der Gattung Sorbus. Ö. B. Z. 48, S. 1—4, 47-49, 166—171, 1898. — (162.) Ders, Exkursionsflora für Oesterreich. Wien, 1897, 3, 72 u. 664 S. — (163). Fürnrohr, Exkursionsflora von Regensburg, 1896, 12, 170 u. 18 S. 164. Gaillard, G., Rosa alpina x rubrifolia. B. H. B. IV, S. 314—816. — 165. Ders., Contribution à l'étude des roses du Jura. B. H. B. VI, 401—424, 1898. — 166. Ders., Excursion rhodologique au Saléve: Rosa pimpinellifolia x rubri- folia, B. H. B. VI, S. 832—834. — 166a. Gaille, A., Atriplex hastatum L. Rameau de sapin 31., 1897, N. 9, — (167.) Geisenheyner, Les Bemerkungen und Zusätze zu MURR, Blendlinge u. s. w. D. b. M. XV, S. 206—208. — 161a. Ders., Gelegentliche Beobachtungen beim botan. Unterricht. D. B. M. XV, S. 49—52. gus 168. Gelert, 0., Brombeeren aus der Provinz Sachsen. V. Brandb. 38, S. 106 bis 114. — 169. Ders., Die Rubus-Hybriden der Herren Ursch und Barwrrz. Ö. B. (8) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Z. 43, S. 127—130, 273, 274. — (110). Gelmi, E., Aggiunte alla flora trentina I. Atti acc. agiati Rovereto, 1896, S. 227—938. — (171. Ders., Aggiunte alla flora del Trentino. N. G. B. V, 8. 304—521, 1898. — (172.) Gerbing, R., Einige Notizen über die Flora des Inselsberges. D. B. M. XIV, S. 26—29. — (178.) Ders., Der Burgberg bei Waltershausen und seine Flora. D. B. M. XV, S. 128—126. 174. Gerock, J. E., Die dip Ml cic in Schlettstadt. Mitt. Els.-Loth. IV, —. — 175. Ginsberger, A., Ueber einige Lathyrus-Arten aus der Section p ERE Sitzb. Akad. Wiss. Wien, Math. Nat. Cl. CV, 8. 281— 852, 1 tab., 1 Karte, 1896. — 176. Glaab, L., Neue Carduus-Arten, -Formen und -Hybriden für dio Flora des Landes Salzburg. A. B. Z. II, S. 147, 148. — 177. Ders., Zur Entwicklungs- gesch. der Formen von Filipendula Ulmaria. D. B. M. XIV. 60—64. — 177a Godet, A., Encore un mot à propos le châtaignier. Rameau de sapin 81., 1897, No. 6. — 178. Gogela, Fr., Flora von Hochwald. V. Brünn 34, Abh., S. 5—14. — 119. Gold- schmidt, M., Floristisches aus der Rhön. A. B. Z. III, S. 180. — 180. Ders., Zur Flora des Rhóngebirges. D. B. M. XV, S. 208, 209, 213. — (181.) Gradmann, R., Das Pilanzenleben der schwäbischen Alp mit Berücksichtigung der angrenzenden Gebiete Süddeutschlands. Tübingen, 1898. 2 Bde. u. 916, 26 u. 424 S. — 182. Graebner, P., Zur Flora der Kreise E cala Westpr. und Lauenburg i P. Schr. Danz. IX, I, 211—396, 2 Taf, 1896. — 183. Ders., Gliederung der westpreussischen Vegetationsformationen. Wie vor., IX, III, 48—74. — 183a. Ders., Ueber Scirpus Kalmussi Aschs., Abr. et Graeb. und Sc. Duvali Hoppe. ENGLER's Jahr- bücher XXV, Beibl. 60, S. 52, 53, 1898. — (184.) Gremli, A., Excursionsflora für die Schweiz. 8. Aufl, Aarau, 1896, 24 u. 481 S. — (184a.) Grosser, Die schlesische Inundationsflora. In.-Diss. Breslau, 1898, 57 S. — 185. Grüb, Harz, Kraus un Müller, Weitere Nachträge zur Flora von Bamberg, des nördl. Se igi und der Umgegend Kulmbachs. Abh. Nath. Gesellsch. Nürnberg XV, S —1i6. 186. Haepke, L., Ein merkwürdiger Eibenbaum. Abh. Naturw. a Bremen XIV, 8.599, 1898. — (187.) Hahne, A. H., Beiträge zur rheinischen Flora. A B. Z. IV, S. 173—175, 193—195. — 188. Halaesy, E. v., Scrofularia canina ete. 1n Niederösterreich. Z. B. G. 46, S. 449. — 189. Ders., Scrofularia vernalis in Nieder- österreich. Z. B. G. 47, S. 4. — 190. Ders., Eine neue Umbellifere der üsterreich. Flora. Z. B. G. 41, S. 645, 646. — (191.) Ders., Flora von Niederösterreich. Wien 1896, 631 S. — 192. Ders. , Rubus-Arten von Rappoltenkirchen. Z. B G 47, S. 648. — 193. Ders. und Fritsch, Ce, Ueber Agrostis tarda. 7. B. G. 41, S. 206, 207. — (194.) Hammersehmid, A., Excursionsflora für Tölz und Umgegend. Landshut, 1897, 6 u. 305 S. — 196. Hanacek, C., Zur Flora von Mähren. Ver. Brünn 34, Abh. S. 3, SE 19. Hanemann, J., Die Flora des Frankenwaldes be- sonders in ihrem Verhältnis zur Fichtelgebirgsflora. D. B. M. XVI, S. 48—50, 59—61. — 198. Hantschel, F., Beiträge zur Flora des Clubgebietes. Mitt. Nord- böhm. Excurs.-Club XIX, S. 183—140, 1896. — 199. Harz, K. E., Beiträge zur Florula von Pirmasens 1894/1895. Mitt. Pollichia LIV, S. 581—054, 1896. — 200. Hasse, W., Uebersicht zur Bestimmung der schwübischen Rosen. D. B. XVI, S. 89—91, 104—109. — 901. Hasslinger, J. v., Beobachtungen über Variationen in den Blüthen von Papaver Rhoeas. Ö. B. Z. 48, S. 139—141. — 202. Hayek, As Yes Gymnadenia Abeli (= rubra x odoratissima) n. hybr, Ö. B. 2. 48, S. 428, 424. — 3. Ders., Neue Rosen- und Rubus-Formen aus Niederösterreich. Z. B. G. 48, 8. 638—655. — 204. Ders., Neue Standorte von Pflanzen. Z. B. G. 45, S. 685, 686. — 205. Hellweger, M., Eine monstróse Form von Phyteuma hemisphaericum. D. B. M. XIV, S. 1—4, Taf, 1896. — 206. Hellwig, Th., Beiträge zur Floren- kenntniss der Provinz Posen. Z. Posen IV, S. 1—10, 1897. — (207). Henehoz, Lo Exeursion à Brigue, Münster etc. B. S. Mur. 23/25, S. 24—26. — 208. Himpel, J., Die Flora der Umgebung von Metz. Mich.-Progr. Oberrealsch. Metz, 1898. — (209) Hochreutiner, G., Notice sur la répartition des phanerogames dans le Rhóne I. Phanerogamen (Ta. ScuusBe und K. W. vox DALLA TORRE). (9) et dans le port de Genève. B.-H. B. V, S. 1—14, 1897. — (210.) Hoeck, F., Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. V. Brandb. 38, S. 161 bis 220, 39, S. 15—90, 40, 80—96. — (211) Ders., Ranales und Rhoeadales des norddeutschen Tieflandes. D. B. M. XIV, S. 29—31, 41—43. — (212.) Ders., Allerweltspflanzen in unserer heimischen Phanerogamenflora. D. B. M. XV, S. 165 bis 167, 211—220, 257—261, 289—293, 817—320; XVI, 31—41, 141—145, 181—183, 218—220. — (212a.) Hofer, J., Die Flora des Halwyler Sees. Schlussbericht der Bezirksschule in Muri 1896/97, S. 95 — 53 und 1891/98, S. 45—75. — 218. Hoffmann, J., Beiträge zur Kenntniss der Gattung Odontites. Ö. B. Z. 41, S. 118—117, 184—181, 233.289, 345—349. — (214) Hofmann, H., Plantae criticae Saxoniae, kritische Pflanzen des Kónigr. Sachsen in getrockneten Exemplaren. Grossenhain, 1896/97, No. 1—50. — 215. Ders., Rosa Schlimperti n. f. R. caninae v. dumalis. A, B. Z. IV, 8» 192, 193.. — 216. Ders., Beiträge zur Flora saxonica. Abh. Isis, Dresden 1897, 8. 93—103, 1898. — (217.) Hohnfeldt, R., Verzeichniss einiger selteneren Pflanzen aus der Umgegend von Marienwerder. V. Brandb. 89, S. XLIII, XLIV. — 218. Holtz, L., Altes und Neues über Elodea canadensis. Mitth. Natw. Ver. Neu- ‚vorpommern 28, S. 149—158, 1896. 219. Jaap, O., Zur Gefässpflanzenflora der Insel Sylt. A. B. Z. IV, S. 5, 6, 19, 20; 1898. — 220. Ders., Beiträge zur Gefüsspflanzenflora der nördl. Prignitz. V. Brandb. 33, S. 115—141. — 221. Ders., Zur Flora von Meyenburg in der Prignitz, V. Brandb. 39, S. 10—18. — 222. Jaeeard, H., Notes sur la flore valaisanne. B. S. Mur. 21/22, S. 112, 113. — 223. Ders., Cirsium rivulare x spinosissimum. Verh. Schweiz. Natf. Ges. 79, S. 119. — 224. Ders., Plantes nouvelles pour la flore valaisanne et stations nouvelles. B. S. Mur. 26, S. 265, 266. — 225. Jaccard, P. et Amann, Etude sur la flore du vallon de Barberine. Bull. Soc. Vaudoise 32, S. 278 bis 289, 1896. — 296. Jack, J., Nachtrag zu „Botan. Wanderungen im Hegau u.s. w.“ Mitt. Bad. Bot. Ver. 1896, S. 363—366. — (227.) Isabel, J., La Murithienne à Riddes ct à Pierre à Voire. B. S. Mur. XXVI, S. 284—291. — 228. Issler E., Genügen die für Elsass-Lothringen erschienenen Floren den Anforderungen, die man an sie stellen darf? Mitt, Els.-Loth. V, 65—71. — (239.) Issler, E., Beiträge zur Flora von Colmar. D. B. M. XIV, S. 65—67, 146—106. — (230. Ders., Die Vegetation der Hohneckschluchten. D. B. M. XV, S. 175, 176. — 231. Ders., Orchis purpurea x Simia. Wie vor., S. 176, 177. — 282. Ders., Sorbus Mougeoti in den Vogesen. D. B. M. XVI, S. 21—29. ; ; 298. Keissler, K. v., Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daph- nanthes. ExGLER's Jahrb. XXV, S. 29—125, 4 Tafeln, 1898. — 234. Keller, Le, Dianthus Fritschi n, hybr. Ö. B. Z. 46, S. 391, 392. — 235. Ders., Dianthus Fritschi (= barbatus x speciosus). Z. B. G. 46, S. 311—319. — 286. Ders., Adenophora tiliifolia. Z. B. G. 41, S. 4. — 9231. Ders., Galanthus nivalis und Primula acaulis von Kaltenleutgeben. Z. B. G. 47, S. 203. — 238. Ders., Einige Abnormi- täten und neue Standorte von Pflanzen. Z. B. G. 41, S. 580, 581. — (293) Ders., Beiträge zur Umgebungsflora von Windischgarsten. Z. B. G. 48, S. 312 bis ‚319. — 240, Ders., Neue Standorte von Pflanzen. Z. B. G. 48, S. 412. — 241. Ders., Beiträge zur Flora des Lungau. Z.B.G. 48, S. 490. — 242. Keller, R., Die wilden Rosen der Kantone St. Gallen und Appenzell Ber. St. Gall. Natw. Ges. 1895/96; S. 177—948. — 948. Ders., Rosa gallica x Jundailli. Ber. Schw. B. G. VI, 8. 1—5; 1896. — 244. Ders., Flora von Winterthur. 2 Theile. Winterthur 1892 u, 1896. — 945. Kerner, A. ve, Schedae ad floram austro-hung. exsice. VII. Vindo- bonae 1896, 111 S. — 246. Khek, E., Ein botanischer Tagesausflug nach Rappolten- irchen. A. B. Z. IH, S. 7,8. — (241) Kittler, Ch., Flora des Regnitzgebietes. Nürnberg 1896; 6 u. 406 S, — 243. Knetsch, K., Die Hieracien meines Herbars. Abh. Ver. Natk. Kassel XLI, S. 49—54; 1896; XLII, S. 43—46. — 249. Ders., Ueber das Vorkommen einiger seltener Pflanzen aus den Alpen sowie aus der Um- (10) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. gebung von Kassel Wie vor. XLIII, S. 46—49. — 250. Kneueker, A., Zwei interessante rechtsrheinische Pflanzenstandorte. A.B.Z. II, S. 126, 127. — 251. Ders., Bemerkungen zu den Carices exsiccatae. A. B. Z. IL, S. 24ff.; III, S. 9, 26ff.; IV, S. 9#. — 252. Knuth, P., Bemerkungen zu meiner Flora der nordfriesischen Inseln und meiner Flora von Helgoland. A. B.Z. IV, 8. 107—110, 131—159. — (253.) Ders., Flora der Insel Helgoland. Kiel, 1897; 27 S. — 254. Koch, E., Beiträge zur Kennt- niss der thüringischen Pflanzenwelt. Mitt. Thür. B. V. IX, S. 53—63. — 255. Ders., Beiträge zur Kenntniss der deutschen Pflanzenwelt. Wie vor. XI, S. 22-30; 1897. — 255a. Koch, O., Flora von Teterow. Archiv d. Ver. d. Frd. d. Natg. in Mecklen- burg, L, 246—270; 1896. (Wurde versehentlich bereits im vorigen Bericht mitbe- rücksichtigt. — (256.) Kohl, F. G., Excursionsflora für Mitteldeutschland, mit be- sonderer Angabe der Standorte in Hessen-Nassau u.s.w. II. Phanerogamen. Leipzig, 1896, 23 u. 463 S. — 257. Korsehelt, P., Ueber die Eibe und die deutschen Eiben- standorte. Progr. Realg. Zittau 1897; 30S. — (258.) Kraepelin, K., Excursionsflora für Nord- und Mitteldeutschland. 4. Aufl. Leipzig 1896; 28 u. 338 S. — 259. Krasa, P. A., Untersuchungen über den Ursprung des Petasites Kablikianus Tausch. Ó. B. Z. 46, S. 345-356; Taf. VI. — 260. Krasan, Fr., Aus der Flora von Steiermark. Graz, 1896; 16 u. 157 S. — 261. Ders., Ueber die Flora des Hochschwabgebietes. Mitt. Steierm. 23, S. LX, LXI. — 262. Ders., Ueber kritische Arten der steirischen Flora. Wie vor, S. LXI—LXIV. — 263. Ders., Ranunculus anemonoides a. d. Bàrn- schütz. Wie vor, S. LXVI. — 264. Ders., Phanerogamen aus der Umgebung von Graz u.s. w. Wie vor, LXVI, LXVII. — (265.) Ders., Bemerkungen über gemeine Pflanzenarten der steirischen Flora. Wie vor., S. LXXVIII——LXXXIV. — (2(6.) Derse, Zur Abstammungsgeschichte der autochthonen Pflanzenarten. Wie vor., S. 8—50. — 261. Ders., Ueber eine steirische Ononis-Art. Mitt. Steierm. 34, S. LXXI, LXXII; 1897. — 268. Ders., Phanerogamen aus Leoben u. s. w. Wie vor. 34, S. LXXII, LXXII. — 269. Ders., Asperula Neilreichi var. aus Vordernberg. Wie vor., LXXIII. — 270. Ders., Pflanzen aus Steiermark. Mitt. Steierm. 34, S LXXIV, LXXV. — 271. Ders., Lolium italicum x Festuca arundinacea? Wie vor., S. LXXV, LXXVI. -— 272. Krause, E. H. L., Floristische Notizen. B. C. 72, S. 161—165; 18, S. 887—343, 319—386; 75, S. 1—7, 86—44, 65—71, 109—114, 318—389, 410 bis 415. — 273. Ders., Ueber die Flora der Burgruinen. Mitt. Els.-Lothr. IV, 8.8—13. — 274. Ders., Die elsüssischen Brombeeren. Wie vor. V, S. 11—34. — 275. Ders. Die Brombeeren der Provinz Westpreussen. Schr. Danz. IX, III, S. 15 —98: 1898. — 216. Kükenthal, G., Die Hybriden der Carez caespitosa L. und der C. stricta Good. Ö. B. Z. 45, S. 161—168, 205—913. — 277. Ders., Beitrüge zur Kenntniss der Gattung Carex. Mitt. Thür. B. V. X, S. 84—41. — 278. Ders., Carex hyperborea Drejer und Verwandte. D. B. M. XV, S. 69, 70. — 279. Ders., Ueber Carez vitilis Fr. A.B. 2. III, S. 1-3; 1897. — 280. Ders., Die Formenkreise der Carex gracilis Curt. und der C. vulgaris Fr. A. B. Z. III, S. 41—43, 59—61, 75, 16, 157—141, 158—156, 169—172, 194—187; IV, S. 1—3. — 231. Kusnezow, N., Ueber den Polymorphismus der Veronica Teuerium. Bull Ac. Sc. St.-Pétersbourg; 1897. (282) Laekowitz, W., Flora von Berlin und der Provinz Brandenburg. 10. Aufl. Berlin 1896, 11. Aufl. 1898; je 24 u. 272 S, — 283. Landois, Plantago major v. rosea. Jahresb. Westfal. Prov.-Ver. XXV, S. 136, 137; 1897. — 283a. Landshuter Bot. Verein, Neu aufgefundene Pflanzen des Isargebiets. Ber. L. Bot. Ver. XV, S. XXIII; 1898. — 284. Laubinger, C., Ueber die in der Umgebung von Kassel vorkommenden Gräser. Abh. Ver. Natk. Kassel XLI, S. 55—58. — 285. Laus, H., Matricaria discoidea bei Brünn. V. Brünn 35, S. 43. — (286.) Lentiechia, A., Contribuzione alla flora della Svizzera italiana. N. G. B. III, S. 130 — 164; 1886. — 287. Ludwig, Ru Nachtrag zur Flora von Christburg und Umgegend. Schr. Danz. IX, III, S. 99, 100; 1898. — 238, Lützow, Botanische Exeursionen in den Jahren 1893 —95. Schr. Danz. IX, I, S. 206—215. UP X E dada TEE se M E EE EE EE KEE I. Phanerogamen (Tr. ScuuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (11) (289. Magnin, A., Quelques mots sur la végétation des étangs et des tour- bières des Franches-Montagnes. Verh. Schweiz. Natf. Ges. 79, 8. 193,198, — (290. Ders., Addition à la flore des lacs de Joux, Brenets et Ter. Wie vor., S. 123, 124. — 291. Ders., Notes sur quelques Potamots rares de la flore franco- helvétique. B. H. B. V, S. 405—493. — 29. Mahler, G., Uebersicht über die in der Umgebung von Ulm wildwachsenden Pbhanerogamen. Progr. Gymn. Ulm 1898, 39 S. — 293. Makowsky, A., Pflanzenfunde. V. Brünn 35, Sitzb. 41. — 294. Ders., Eine neue Chenopodium-Species der Flora Mährens. Ö.B.Z. 46, S. 1, 2. — 295. Ders., Chenopodium carinatum und sein Vorkommen in Mähren. V. Brünn» 94. Sitzb, S. 33. — 296. Ders., Trapa natans. V. Brünn 34, Sitzb. S. 30. — 291. Dérs.; Floristische Mittheilungen. V. Brünn 36, Sitzb. S. 47. — 993. Ders., Ueber Ornithogalum are Saut. V. Brünn 36, Sitzb. 5.44. — (299.) Marche- setti, C., Flora di Trieste e de’ suoi dintorni. Trieste 1896/97; 104 et 727 p.; carta geol. — (300.) Maresch, S And Bayer, Fr., Verzeichniss der in der Umgebung von Sternberg vorkommenden Pflanzen. Progr. Ober-Realschule Sternberg 1896/98; 14 u. 74 S. — 201. Matouschek, Fr., Ueber zwei neue Petasites-Bastarde aus Böhme en. Ö. B. Z. 46, S. 249—944, 280, 281; tab. III. — 302. Ders., Zwei neue Petasites-Bastarde. Lotos XVI, S. 195—197; Prag 1896. — (303.) Ders., Pflanzen vom Mileschauer. Wie'vor, S. 197. — 804. Mayer, Ant., Einige Salix-Bastarde, der Regensburger Flora. A B. Z. II, S. 6—8; 1896, — 301a. Ders., Salix ratis- bonensis. nov. hybr. (S. Caprea x viminalis) x (oiminalis x purpurea) var. sericea. Denkschr. bot. Ges. Regensburg VII, 1898, S. 58—62. — 801b. Ders., Die Weiden des Regensburger Florengebietes, eine Aufzählung der Arten, Formen und Bastarde mit Angabe speeieller Standorte. Wie vor, S. 63—15. — 304e. Ders., Kocu'sche Originalweiden im Herbarium der kgl. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Wie vor, S. 76—99. — (305. Meigen, Fr., Standorte alpiner Pflanzen Deutschlands. D. B. M. XIV, S. 11—13. — (306.) Ders», Ein Ausflug in die Vogesen. Wie vor., S. 98—96, 110—116. — 306a. Meister, Fr., Die Utrieularien von Dübendorf und Umgebung. Verh. Schweiz. Ges., (9. Vers., Zürich 1896, S. 115. — 301. ere: Ueber Hieracium Grabowskianum. 75. Ze Schles. Ges. II, S. 19, 308, Miller, H., Zur Flora von Koschmin. Z. Posen V, S. 16—86. — 300. Om mann, G., Beitrag zur Flora des Regierungsbezirks Osnabrück. Jahresb. natw. Ver. Osnabrück XI, S. 67 —192; 1896. — (310. Müller, W., Flora von Pommern. Stettin, 1998. 6 d. 861 ER 2^ 8t. Murithienne, 34. réunion de la... au Bouveret le 9. VII. 1894. B. S. Mur. 24/25, S. 53—56. — 312. Desgl., 85. réunion à Münster le 23. VII. 1895. Wie vor., S. 61—63. — 313. Desgl. 36. réunion aux Plans-de- Frenieres, Bex, le 13. VII. 1896. Wie vor, S. 64—68. — (314) Murr, J., Frau Hitt und Hafelekar im Innsbrucker Kalkgebirge. A. B. Z. IL S. 120 —126, 150—152. — 315. Ders., Dicht behaarte Formen bei heimischen Campanulaceen. A. B. Z. IV, 5.1. — Bie. Ders., Nachtrag zur Flora von Ober- und Niederösterreich. A. B. Z. IV, 8.80, 81, 96, 97. — 811. Ders., Hieracium Kheki Jab. in sched., ein unbestrittener Archeraeienbasard A. B. Z. IV, S. 105—107. — 318. Ders., Zur systematischen Stellung der Galeopsis Murriana Borb. et Wett. Ü. B. Z. 46, S. 444—446. — 919. Rég: Die Piloselloiden Oberösterreichs. Ö. B. Z. 48, S. 258—265, 349—346, 991—404. — 330 . Ders., Zum Formenkreis von Leucanthemum alpinum und L. co- ronopifolium, D. B. M. XIV, S. 19—21. — 821. stri Ueber einige kritische Chenopodium-Formen. D. B. M. XIV, S. 32-37; 9 Tab. — 322. Derse, Beiträge und Berichtigungen zur Flora von Tirol. D. B. M. XIV, " 43—49. — 323. Ders., Tofieldia calyculata mit ästigem Blüthenstand. D. B. M. XIV, S. 80—82; tab. — 4. piene Beiträge zur Kenntniss der Piloselloiden Tirols. D.B. M. XVI, 3 101 bis 106. — 325. Ders., Ueber Hybride der Gattung Phyteuma. D.B. M. XIV, S. 116 bis 120. u "s Ders., Nachtrag zur Combination Phyteuma Halleri x betonicifolium. D. B. M. XIV, 8. 121. 921. Ders., Ueber gefüllte Blüthen in der heimischen (12) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 —98. Flora. D. B. M. XIV, S. 133—136. — (328.) poi ee Blüthen bei on Compositen. D. B. M. XIV, S. 161—164; XV, 524—321; XVI, 329. Ders., Beitrüge zur Flora von iM gue ZE B. M. SN, S. IN — 330. Ders., Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. D. B. M. XV, 8. 16—81; 9 tab. — 331. Ders., Gefleckte Blätter bei den Archieracien. D. B. M. XV, S 109 bis 115. — (332.) Derse, Ueber Blendlinge und lebendig gebärende Formen bei den heimischen Gramineen. D. B. M. XV, S. 139—144. — 333. Ders., Zwei seltene Formen aus Oberösterreich. D. B. M. XV, 8. 199—201; 2 tab. — 334. Ders., Bei- trüge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. D. B.M. XV, S. 221—228, 219—944, 910—912, 981—985, 321—325; XVI, S. 4—7T. — (835.) Ders., Aufklürendes und Ergáünzendes. D. B. M. XV, S. 229, 230. — 336. Ders., Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. D. B. M. XVI, S. 61—66, 110 —112, 145—141. — (837.) Ders., Ueber Farbenspielarten bei den einheimischen Beerenfrüchten. D. B. M. XVI, S. 161—163. — 338. Ders., Eine neue Ophrys-Kreuzung (O. aranifera x Bar- tolinit. D. B. M. XVI, S. 217, 218. 339. Naegeli, 0., Ueber die Pflanzengeographie des Thurgau. Mitt. Thurg. Natw. V. XIII, S. 1—33; 1898. — 340. Nanke, Die Flora an den Wegen in der Umgebung von Samter. Z. Posen IV, S. 10—20. — 341. Neuberger, J., Zwei neue Orchideenbastarde. Mitt. Bad. Bot. Ver. 1896, S. 269—313. — (842) Ders., Flora von Freiburg im Breisgau. Freiburg 1898; 93 u. 266 S. — 843. Niessl, G. v., Floristische Notiz. V. Brünn 34, Sitzb. S. 30, 81. — (344.) Ders., Desgl. V. Brünn 55, Sitzb. S. 41. — 345. Noeldeke, C., Das Vorkommen der Eibe im nordwestlichen Deutschland. Abh. Natw. Ver, Bremen XIV, S. 513, 514. — 346. Nürnberger Bot. Verein, Beiträge zur Flora des Regnitzgebietes. D. B. M. XIV, S. 85—81. sswald, L. und Quelle, F., Beiträge zur Flora des Harzes und Nord- thüringens. Mitt. Thür. B. V. X, S. 29—381. — 248. Ostermeyer, F. und Anger, F., Colchicum autumnale im Wienerwalde. Z. B. G. 41, S. 205 949. P(aeher, D)., Botanische Notizen. Carinthia 86, S. 945—941; 1896. — 350. Ders., Beiträge zur Flora von Kärnten, betr. die Gattung Rubus. Jahrb. Natk. Landesm. Kärnten 94, $. 154—164; 1897. — 8351. Padberg, Fr., Zur Flora von Hamm in Westfalen. A. B. Z. III, S. 81—83, 96, 97, 127—129. — 352. Palla, E., Beiträge zur Flora von Steiermark. Mitt. Steierm. 34, S. XC—XCVII. — 353. Ders., Einige Bemerkungen über Tr ee atrichum dnd caespitosum. Ber. D. Bot. Ges. XV, S. 467—471. — (254) Palla, J., Atlas der Alpenflora; 2. Aufl, Graz, 1896/98. 500 Bl. — 356. Panek, J., Ueber Salix caprea x daphnoides. V. Brünn 35, Sitzb. S. 44. — 357. Ders., Ein Weidentripelbastard. V. Brünn 36, Sitzb. S. 46. — 98. Ders., Epilobium Dodonaei bei Hohenstadt, Wie vor., S. 50. — 359. Paulin, As Erechthites hieracifolia, eine für Krain neu eingewanderte Composite Amerikas. Mitt. Musealver. Krain X, S. 10—24; 1897. — 360. Pehersdorfer, A., Beitrag zur Rosen- flora im Gebiete des Mittellaufs der Enns. D. B. M. XV, S. 111—173. — 361. Pern- hoffer, G. v., Die Hieracien der Umgebung von Seckau in Obersteiermark. Ö. B. Z. 46, S. 36—88, 74—79, 112—119, 151—158, 196, 197, 936—238, 268 —910. — (362.) Derse, Verzeichniss der in der Umgebung von Seckan wachsenden Phanerogamen und Ge- fässkryptogamen. Z. B. G. 46, S. 281—435. — 363. Peste, 0. und Schrock, 0» Fundorte von weniger verbreiteten Gefässpflanzen bei Strausberg. V. Brandb. 38, S. XXI-XXXI. — 364, Petersen, H., Zwei seltene Pflanzen auf Alsen. Schr. Natw. V. Schlesw.-Holst. XI, S. 18—20; 1897. — 865. Petry, H., Botan. Excursion der philom. Gesellschaft in den Kastenwald am 99. V. 1897. Mitt. Els.-Lothr. V; . 85—38. — (365a.) Petzi, Fr., Floristische Notizen aus dem bayerischen Walde. Denkschr. bot. Ges. Regensburg VII, 1898, S. 109—126. — 366. Pfuhl, F., Die bisher in der Provinz Posen sachaiwissenen Gefässpflanzen. Z. Posen III, S. 1-70; 1896. — 867. Ders., Zusammenfassender Nachtrag zum vorstehenden Verzeichnis. Z. Posen III, S. 94—99. — 368, Dora, Floristische Mittheilungen. Z. Posen IV, I. Phanerogamen (Tu. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (13) S. 53—58, 96-92; V, S. 24—82. — 369. Ders., Floristische Skizze der Umgegend von Kozanowo (Schroda), Imielno (Witkowo) und Wojnowo (Gnesen). Z. Posen V, S. 50—57, 86—95. — 370. Pieper, J., Jahresbericht des Bot. Vereins zu Hamburg. D. B. M. XVI, S. 112—115. — 371. Pinkwart, H., Rubus pedemontanus m. D. B. M. XVI, S. 131, 132. — 312. Plitzka, A., Colchicum autumnale v. vernale. Ö.B.Z. 48, 8. 116—119. — 313. Plóttner, Th., Verzeichniss von Fundorten einiger selteneren Pflanzen von Rathenow. V. Brandb. 40, S. XL—LIV. — 374. Poeverlein, H., Ueber das Vorkommen von Vaccinium intermedium in Bayern. A. B. Z. III, S. 66, 67. — 914a. Ders., Die bayerischen Arten, Formen und Bastarde der Gattung Potentilla. Denkschr. bot. Ges. Regensburg VII, 1898; S. 141—268. — 375. Polak, K., Ueber Senecio erraticus Bert. Ö. B. Z. 46, S. 168—112. — 376. Pons, G., Saggio di una rivista critica delle specie ital. del genere Ranunculus. N. G. B. V, S. 210—254, 853—392. — (377.) Pospichal, E., Flora des österreichischen Küstenlandes, Leipzig und Wien. I. Bd. 1897, 43 u. 576 S.; II. Bd., 1. Theil 1898, 528 5., 1 K. — 918. Preissmann, E., Neue steirische Pflanzenarten. Mitt. Steierm. 38, S. LIX; 1896. — 379. Ders., Die steirischen "Wasserranunkeln. Wie vor., S. LXV. — 980. Ders., Die steirischen Talictrum-Arten. Wie vor., S. LXV, LXVI. — 381. Ders., Beiträge zur Flora von Steiermark. Wie vor., S. 166— 181. — 382. Ders., Sorbus Mougeoti von Judenburg. Mitt. Steierm. 34, S. LXXII. — 383. Ders., Pflanzen aus Murau. Wie vor., S. LXXII. — 384. Prérovsky, R., Alnus viridis. Mitt. Nordböhm, Exk.-Club XX, S. 301 802. — 385. Prohaska, K., Phanerogamen und Gefäss- kryptogamen aus Kärnten. Mitt.Steierm. 33, S. LXIV, LXV. — 386. Ders., Pflanzen- funde aus Kärnten. Wie vor, S. LXV. — (887.) Ders., Floristisehe Notizen über die Turracher Alm und den Rinsennock. Mitt. Steierm. 84, S. LXXXVII— 988. Ders., Pflanzen von Wundschuh. Wie vor, S. LXXIV. — 389, Ders., Zweiter Beitrag zur Flora von Kärnten. Carinthia 86, S. 281—245; 1896. — 390. Ders., Dritter Beitrag zur Flora von Kärnten. Carinthia 87, S. 220—230. (390a.) Raesfeldt, Freih. v., Der Wald in Niederbayern; II. und III. Ber. Bot. Ver. Landshut XIV, S. 99—188, XV, S. 153—282; 1896/98. — 391. Rangel, V., Zur Kenntniss der schles. Geen Mitt. Natw. V. Troppau No. 2, S. 81; 1895. 992, Rassmann, N., Ueber interessante Pflanzentunde in Niederösterreich. Z. B. " 48, S. 171, 112. — 393. Ders., Neue Pílanzenstandorte. Z. B. G. 48, S. 687. — 998 a. Rehmann, A., Neue Hieracien des östlichen Europa. Z. B. G. 46, S. 329 bis 844; 47, S. 978—811. — (394. Rhiner, J., Abrisse (exquisses complém.) zur zweiten baie. Flora der Schweizer Kantone. Ber. St. Gall. Natw. Ges. 1594/95; 8.118.996, — (395. Ders., Tabellarische Flora der Schweizer Kantone. 2. Aufl. Schwyz, 1897; 64 S. — 396. Riehen, &., Zur Flora von Vorarlberg und Liechten- stein. Ö. B. Z. 46, S. 78-86, 187—142, 179—183, 213—218, 245—257. 991. Ders., Nachtrüge zur Flora von Vorarlberg und L. Ö. B. Z. 48, 8. 131—134; 171—178. — (898 ). Ders., Die botan. m zm Vorarlberg did Liechten- stein. 6. Jahresb. Gymn. Stella Matutina. 1896/97; 90 S. — (399. Rikli, M., Bericht über die bot. Exkurs. nach dem Hörnli. Get, Zürich. Bot. Ges., S. 12—15 in Ber. Schw. B. G. VIL, 1897. — 400. Ders., Die inikteleutopkischeh. Arten der Gattung Uler. Ber. Schw. B. G. VIII, S. 1—15. — 401. Rieber, X., Beiträge zur Württemberg. Flora. Jahresh. Ver. f. vaterl Natk. Württ. LIIT, S. 139—141. 1897. — 409. Rietz, R., Nachtrüge zur Flora von Freyenstein. V. Brand. 49, S. 78, 19. — 408. Ronniger, C., Botanische Merkwürdigkeiten. Z. B. G. 48, S. 15, 16. — (404) Rosbach, H., Flora von Trier. 2. Ausg., Trier, 1896; 2 Bde. 4 und org — 405. Rottenbach, H., Die Verbreitung der Potentilla thuringiaca. A. B. Z. II, S. 88—85, 98—100. — 406. Ders., Nochmals Potentilla thuringiaca und pilosa. A. B, Z. III, 176. — 407. Ders., Die Verbreitung der Rosa pimpinellifolia in Deutschland. D. Sim M. XIV, S. i—11. — 408. Ders., Pulmonaria mollis in Thüringen, D. B. M. XIV, S. 31. — 409. Ders., Zur Flora des Inselsberges. (14) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. D. B. M. XIV, S. 164, 165. — 410. Rottenbach, H., Die Verbreitung von Luphorbia verrucosa, duleis und Esula in Deutschland, Oest. und der Schweiz. M. XY, . 87—40. — 411. Ders, Zur Flora des Bayerischen Hochlandes. D. B. M. XV, 8. 101—109; XVI, S. 124—121, 151—153, 187, 188. — 412. Ruppen, P 2 réunion de la Murithienne à Riddes le 29. VII. 1897. B. S. Mur. 26, S. .—_ 413. Ruthe, R., Orchis Ruthei Schulze. D. B. M. XV, 237—241. — (414.) pv E., Floristisches aus Oesterr.-Schlesien. Mitt. Natw. V. Troppau No.4, S. 66—68; 1896. 415. Sabidussi, H., Der Zwerghahnenfuss in Kärnten. Carinthia £6, S. 123 bis 125. — (416.) Ders., Ein Herbstausflug nach Raibl. Carinthia 87, S. 198—201, 1897. — 417. Sagorski, E., Euphrasia Petrii (= nemorosa x stricta) n. hybr. D. B. M. XV, S. 11, 12. — 418. Ders., Neue deutsche Hieracien. D. B. M. XV, S. 137, 128, 201, 202, 318, 314. — 419. Ders., Ein neuer Weidenbastard. D. B. M. XV, S. 314, 315. — 420. Sarnthein, L. Graf, Bericht: Tirol und Vorarlberg (1895). Ö. B. Z. 46, S. 226—932, 959—265. — (421) Ders., desgl. (1896). Ö. B. Z. 48, S. 455 bis 4 — (422). Schack, H., und Stier, A., Beiträge zur Flora von Meiningen. D. B. M. XIV, 88-90. — 423. Scherer, F., Adventivflora von Mülhausen, 1895. Mitt. Els. Lothr. IV, S.21. — (424.) Schibler, W., Wie es Frühling wird in Davos. Jahrb. Schweiz. Alp.-Cl. 32, S. 251—981, 1896/97. — 425. Schierl, Ad., Beiträge zur Flora Máührens. V. Brünn 34, Abh. S. 199—206. — 426. Schmidely, A., Notes floristiques. Bull. Soc. Bot. Geneve VIII, S. 46—53, 1897. — 427. Schmidt, H., Nachträge zur Flora von Elberfeld. 8.Jahresb. Natw. V. Elberf, S. 49—65, 1896. — (438. Schmidt, J., Neues aus der Flora Holsteins. Schr. Natw. Ver. Schleswig- Holst. XI, S. 87—97. — 429. Schmidt, J., 5. Jahresber. über die Thätigkeit des Bot. Ver. zu Hamburg. D. B. M. XIV, S. 51-54 (vergl. den vor. Ber.) — (430.) Ders., Die Vegetation der Kratts in Schleswig-Holstein. D. B. M. XV, 8. 120—122, — 431. Ders., 6. Jahresber. über die Thätigk. des Bot. Ver. zu Hamburg. D. B. M. XV, S. 182, 183. — 432. Ders., Aus Holsteins Flora. D. R. M. XVI, S. 22—24. — 433. Schmidt, R., Beiträge zur Flora von Leipzig. Sitzb. Natf. Ges. Leipzig XX1I, XXIII, S. 122—139. — 433a. Schmidt, R., Ueber Glacialrelikte in der Sächsischen Schweiz. Wie vor, S. 157—193. — 433b. Schmitz, E., Einzelne seltnere Pflanzen der Briloner Gemarkung. Progr. Gymn. Petrinum 1896; 7 S. — 491. Schönke, en am ÀDAMSK?’S „Materialien zur Flora des Grossh, Posen“. Z. Posen V, S. 1—10, 38—45, 65—75, 1898. — 435. Scholz, Je, Die Vegetationsverhältnisse des Bes Weichselgehieia, Mitt. Coppernicus-Ver. Thorn XI, 1896, 206 und 19 8.,8 Taf. — 436. Ders., Der Formenkreis der Corydalis cata. Sehr. Phys.-Ök. Ges. Königsberg 39, Beilage, 5 S. — (437). Sehorler, B., Die Phanerog.-Vegetation in der vereinigten Elster und Luppe. Zeitschr. für Fischerei IV, 1896, S. 178—191. — 438. Ders., Bereicherungen der Flora Saxonica in den Sont 1896 und 1897. Abh. Isis, Dresden 1897, S. 65—70. — 439. Ders., Ein Beitrag zur Flora des Bóhmerwaldes. Wie vor, S. 71, 72. — 440. Ders., Be- reicherungen der Flora Saxonica 1898. Wie vor., 1898, S. 97—100. — (441.) Schott, As Die Torfmoorflora des oberen Greiner Waldes. A. B.Z. IL, S. 148—150, 167—169. — 442. Ders., Beiträge zur Flora des Bóhmerwaldes. D. B. M. XV, S. 53—56, XVI, S. 85—88. — 448, Schröter, C., Ueber die Viegwisibepee der Fichte. Viertel- jahrsehr. Natf. Ges. Zürich 98, S. 125—952, 1898. — 444. Ders., Fortschritte der Schweizerischen Floristik 1893—95. ^ Ber. Schw. E Ges. VL, gi 88—100. — 445, Ders. und Jaccard, H., desgl. 1896, Gefässpflanzen. Wie vor. VIII, S. 111 bis 125. — 446. Schube, Th. und Fiek, E., Ergebnisse der Durchforschung der schles. Phanerog.- und Gefässkr.-Flora im Jahre 1896. 74. Jhb. Schles. Gesellsch. II, S. 39—64. — 47. Schube, Th., desgl. 1897, 75. Jhb. Schles. Ges. II, 8. 3—16. — 448. Derse, desgl 1893, 76. Jhb. Schles. Ges. II, S. 35—50. — (449) Ders., Die Verbreitung der Gefässpflanzen in Schlesien e dem gegenwürt. Stande unserer Kenntnisse. Breslau, 1898, 100 S., 1 K. — 450. Ders., Neue Standorte aus dem f I. Phanerogamen (Tr. SchuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (15) südöstl. Teile der Provinz, Z. Posen V, 48, 49. — 451. Schulz, O., Floristische Beobachtungen besonders aus der Adventivflora Berlins. V. Brandb. 40, S. LXXIX "bis LXXXI. — 452. Schulz, 0. und R., Ein Beitrag zur Flora von Chorin. V. Brandb. 39, S. 1-9. — 453. Schulz, R., Vorlage neuer und seltener Pflanzen der Provinz. V. Brandb. 33, S. XLIV, XLV. — 454. Ders., Adventivpflanzen aus der Berliner Flora. V. Brandb. 38, S. XLV— IL. — 455. Schnlze, M., Kleinere Mittheilungen. Mitt. Thür. B. V. IX, S. 81—50. — 456. Ders., Nachtrüge zu „Die Orchid. Deutschlands u. s w.* Wie vor. X, «o ars Ye Ders., Weitere Nach- träge zu „Die Orchid. Deutschlands u. s. w.“ Ö. B. 8, S. 49—53, 109—115. 458. Sehur, F., Phytograph. Mittheilungen über bei? der österr.-ungar. Monarchie. V. Brünn 36, Abh. S. 152—271. — 459. Schwarz, A., Phanerog.- und Gefässkrypt.-Flora der Umgegend von Nürnberg-Erlangen u. s. w. Abh. Nath. Ges, X, I. S. 1-204; II. (1896/91) S. 1—162. — 460. Sehwertsehlager, J., en Rosen- florula von Eichstätt. Ber. der Bayr. Bot. Ges. IV, S. 22—25, 461. Seemen, O. v., Mittheilungen über die Flora der ostfries. Insel en A. B. Z. II, S. 39-41, 59—62, 81-83, III, 21—93, 43—45, 64-66, 129, 130, IV, 113—116. — 462. Slavicek, Fr., Beitrag zur Flora von Mähren, V. Bränn 35, Abh. S. 3—69. — (463.) Solms-Laubach, Graf zu, Die Flora von Wan Um- gebungen. Festschr. Vers. Deutsch. Apoth.-V. Strassburg 1897, (464) Spiessen, v., Der Rochusberg bei Bingen. A. B. Z. mi S. ideen — (461a.) Ders., Die Alteburg bei Boppard. A. B. Z. II, 165—167. — 465. Spribille, F., Beitrag zur Flora des Kreises Filehne. V. Brandb. 29, S. V—XII. — 466. Ders., Die bisher in der Provinz Posen beobachteten Rubi, V. Brandb. 39, S. 43—61. — 461. Ders., Neue Standorte für Posener Rubi. V. Brandb. 40, S. 18—22. — 468. Stahl, L. v., Pflanzen von Diwnitz. V. Brünn, 35, Sitzb. S. 41. — 469. Steus- loff, U., Zur Flora von Neubrandenburg. Arch. Ver. Frd. Natg. Mecklenburg LII, 8. 100, 101, 1898. — 470, Strühler, A., Eine neue schlesische Rose, R. gallica x rubiginosa f. umbellata. Ber. D. Bot. Ges. XIV, S. 924, 225. — 471. Ders., Zur Rosenflora von Schlesien. D. B. M. XIV, S. 2, 3. — 472. Ders., Salicologisches. D. B. M. XIV, S. 96—99. — 413. Ders., Salix silesiaca im Eulen- und Walden- burger Gebirge, D. B. M. XV, S. 1—4; 2 Taf. — 474. Sündermann, F., Neue Primelformen. A. B. Z. IV, S. 58—55, 69—71. 475. Tavel, F. v., Aronicum glaciale, Ber. Schw. B. G. VI,- S. 89—52. der Zürich. Bot. Ges. S. 8 in Ber. Schw. B. G. VII; 1897. — 477. — Fa Schleicheri ete, Verh. Schweiz. Natf. Ges. 79, S. 118, 119; 1896. — 418. Ders., Erigeron Schleicheri. Arch. Se. Phys. et Nat, 1896, S. 190. — 419. Teyber, A., Oenothera Heiniana n. (sie!) hybr. (= tonis x merci). Z. B. G. 46, S. 418 u. 459, — 480. Ders, Neue Pflanzenstandorte aus Niederösterreich. Z. B.G. 47, S. 648, 644. — 481. Ders., desgl. Z. B. G. 48, S. 674, 675. — 432, Thüring. Bot. Ver., Bericht über die Horbsthanpknese, des . . . . in Weimar 1895. Mitt. Thür. B. V. IX, 8. 1—18. — (483.) Timm, C. T., "Vier Wochen im Steigerthal am Harz. D. B. M. XIV, 8. 165—118. — 484. Ders., Ein paar Frühlingstage am Gardasee. D. B. M. XVI, S. 228—298. — 484a. Tocl K., Ueber einige Formen der Gattung Xanthium, Sitz.-Ber. Böhm. Akad.; Math.- natw. Kl. 1897, No. VI; S. 8. — 485. Torges, E.s Bericht über die Frühjahrshauptvers. in Freiburg a. U. Mitt, Thür. B. V. X, S. 1—8; 1897. — 486. Ders., Bericht über die Hauptvers. in Weimar 1896. Wie Vor, S. 9—16, — 487. Ders. und Koch, E., Bericht über die Frühjahrshauptvers. in Meiningen 1897, Wie vor. XI, S. 1—11; 1897. — 488. Torges, E., Zur Gattung Calumagrostis. Wie vor. XI, S. 78—93. — 489. Ders., Bericht über die Herbst- ptvers. in Artern. Mitt. Thür. B. V. XII, S. 10—21. — 490. Ders., Zur Gattung Calamagrostis. Wie vor, S. 22—25. — 491. Torka, Mittheilungen zur Flora von Jordan, Paradies und Neuhöfchen. Z. Posen IV, S. 16—78. — 492. Treichel, (16) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. Botanische Notizen. Schr. Danz IX, II, S. 251—265. — 493. Tripet, F., Une plante nouvelle pour la flore suisse, Biscutella eichorifolia Lois. Bull. Soc. Sc. Nat. Neuchatel XXV, S. 231, 238. 494. Ulsamer, A., Beiträge zur PorLLACK'schen Flora von Dillingen. Progr. Gymn. Dillingen, 1896; 58 S. — (495) Utseh, J., Diagnosen neuer Brombeer- bastarde und Bemerkungen zu BáxiTZ Herb. europ. Liefer. 90. D. B. M. XIV 8.4, 5. — (496) Ders., Hybriden im Genus Rubus. Jahresb. Westfäl. Prov.-V. XXIV, S. 108—177; XXV, 138—194 (vgl. vor. Ber., S. (8), Nr. 156). — 497. Ders., Rubus Kuenicus Schott. D. B. M. XVI, S. 22. 498. Valbusa, M., Note floristische. N. G. B. IV, S. 173-182; 1897. 498a. Vierhapper, Fr., Ueber Avenastrum planiculme. Z. B. G. 47, S. 644. 499. Ders., Beitrag zur Gefüsspflanzenflora des Lungau. Z. D. G. 48, S. 101—118, 230. — (500). Vogl, B., Die Rosenblüthler des salzburg. Flachgaues. Progr. Coll. Borromaeum 1895/96; 81 S. — 501. Vollmann, Fr., Die pflanzengeographische Stellung neuer Funde im Regensburger Florengebiete. Ber. Natw. V. Regensburg V, S. 220—936; 1894/96. — Et01a. Ders., Über Mercurialis ovata Sternb. et Hoppe. Denkschr. bot. Ges. Regensburg VII, 1898; S. 48—57. — 501b. Hieracium scorzoneri- folium Vill, ein Glacialrelict im Franken-Jura, ibid., S. 105—108. — 501c. Ders., Ein Beitrag zur Carex-Flora der Umgebung von Regensburg, ibid., S. 127—146. — 502. Ders., Nachtrag zur Flora ratisbonensis. A. B. 7. IT, S. 36—39. — 503. Vor- werk, Die seltneren Pflanzen von Obersitzko. Z. Posen III, S. 84, 85. — 504. Ders., Beitrag zur Flora der Prov. Posen. Z. Posen V, S. 46, 47. 505. Warnstorf, C., Die Moorvegetation der Tucheler Heide. Schr. Danz. IX, IL S. 111—179. — 506. Ders., Ueber Bidens connatus. V. Brandb. 40. S. 194—196. — 507. Ders., Ueber tungen neglectum und Bidens connatus. Ber. Städt. Mittelsch. Neu-Ruppin 1896, S. 3 — 508. Weber, C. A., Ein Beitrag zur Frage nach dem Endemismus der Föhre u Get Fichte in Norddeutschland während der Neuzeit. Abh. Natw. V. Premen XIV, S. 322—329. — 509. Weinhart, M., Fortsetzung der Nach- träge zur Flora von Schwaben und Neuburg. Ber. Natw. V. Schwaben und Neub. XXXIII, S. 125—128; 1898. — (510.) Ders., Flora von Augsburg. Wie vor., S. 241—381. — 511. Westpreuss. Bot.-Zool. Ver., Bericht über die 17. Wander- versammlung des .... in Pr.-Stargard am 15. V. 1894. Schr. Danz. IX, I, S. 161 bis 180; 1896. — 512. Ders., Dericht über die 18. Wanderversamml. zu Christburg am 4. VI. 1895. Wie vor., S. 181—205. — (513.) Ders., Bericht über die 19. Wander- versammlung zu Karthaus am 26. V. 1896. Schr. Danz. IX, II, S. €0—99; 1897, — 514. Wettstein, R. V., Monographie der Gattung Euphrasia. Leipzig, 1896. 316 5., 14 Taf, 4 Kart. — 514a. Ders., Zur Systematik der europäischen Kuphrasia-Arten. y B 2. 46, S. 381—586. — 515. Ders., Die europäischen Arten der Gattung Gertiana aus der Sect. Endotricha und ihr entwicklungsgesch. Zusammenhang. Denkschr. Ak. Wiss. Wien; Math.-natw. Cl. LXIV, 1896; 74 S., 3 Kart., 9 Taf. — 516. E Die Gattünpssugehörigkeit und system. Stellung der Gentiana tenella und G. nana. Ö. B. Z. 46, S. 121—128, 172—176; Tafel IL. — 516a. Ders., Ueber ein subfossiles Vorkommen von Trapa natans in Böhmen. ru XVI, S. 252 bis 258. — 517. Ders., Alectorolophus Sternecki m. sp. Ö. B. Z. 41, S. 557. — 518. Wiemeyer, B., Standorte seltener Pflanzen. Jahresb. ae Prov.-V. XXIV, S. 106, 107; 1896. — 519. Williams, Fr., A systematic revision of the genus Herniaria. B. H. B., IV, S. 556—510. — 520. Winkelmann, J., Neue Pflanzen- fundorte. V. Tailh, 39, S. LXXXVIII. — (591) Wirtgen, A., Die Flora der Umgegend Saarbrückens u. s. w. Verh. Natw. Ver. Preuss. Rheinl. LIV, S. 19—24; 1897. — (522.) Wirz, J., Flora des Cantons Glarus. III. Grasartige Gew. und Gefässkr. Glarus, 1896; 728. und 4 Taf. — (5%.) Wolf, F. O., Plantes intéressantes. de la contrée de Vauvry et du Bassin du lac de Taney; B. S. Mur. 21/23, S. 103 bis 111; 1894. — 524. Ders., Floristische Miscellaneen aus dem Wallis. Wie vor- I. Phanerogamen (Tn. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (17) 26, S. 256—264; 1898. — 525. Wolf, The, Beobachtungen über zerstreut vor- kommende Pflanzen. Sitzber. Isis, Dresden, 1896, S. 5, 6. — (526.) Wolf v. Glanvell, V., Dolomitenführer, Wien, 1898 (8. 35, 89, 234, 289, 295 und 330). — 5927. Woloszezak, E., Salices hybridae. Ö. B. Z. 48, 3. 220—224. — (528) Wüst, Ew., Zur Flora der Gegend von Sangerhausen. D. B. M. XIV, S. 90—92. 529. Zabel, H., Beitrüge zur Flora des Herzogthums Gotha. Mitt. Thür. B. V. XII, S. 25. — 530. Zahn, H., Beiträge zur Kenntniss der pfälzischen Pilo ` selloiden. Mitt. Bad. Bot. V. 1896, S. 381—360. — 531. Ders. Hieracium Kneuckerianum n. hybr. A. B. Z. II, S. 113—115. — 582. Ders., Die Piloselloiden der Pfalz beiderseits des Rheins etc. A. B. Z. IV, 8. 169—172. — (533.) Zeiske, M., Flora des Ringgaus. Abh. Ver. Natk. Kassel 53, S. 23—49; 1898, — 534. Zschacke, H., Aus Südtirol. D. B. M. XIV, S. 122-125. — 535. Ders., Zur Flora von Heck- lingen und Sandersleben. D. B. M. XIV, S. 136—133; XV, 824—821, XVI, 22—94. — 986. Ders., Dianthus Armeria x superbus n. hybr. D. B. M. XV, S. 56, 57. — (031. Zuschke, H., Zur Flora des Kreises Rosenberg in Oberschlesien. D. B. M. XIV. S. 49—51; XV, S. 174, 115. Schriftliche Mittheilungen machten Ascherson (A), Buehenau (B) und Ul- samer (U). Clematis recta M Tischnowitz (72). Thalictrum 380 (St. Th. aquilegifolium SI Guhrau: zw. Zeipern u. Schlabenau (447); Steinau: Thiemendorf (448). Th. foetidum M Felsen bei der Klentnitzer Ruine (425); St (385). Th. simplex St Seckau (245). Th. angusti- folium T Innsbruck (322); v. glandulosum (Lecoy.) St Gstatter- boden (148). Th. flavum X minus (= medium) Wp Danzig: Plehnen- dorf (288). Hepatica nobilis Ns Stade: im Deepen-Rehm bei Ahrens- moor (Hóppner t. B); W Hamm: Dolberg (351); mit sehr stumpfen Blattlappen T Haller Salzberg (336). Pulsatilla vulgaris Ps Rawitsch: geg. Bojanowo; Meseritz (368, ?); Kosten (434, ?); H Lebersberg und Weinberg bei Dietershausen (114); M Tischnowitz (72). P. vernalis Ps Bomst; Filehne (367); Kosten (434); St Murau: Gstoder und Wachsschober (381, 383). P. Halleri X vernalis (= Emiliana) Wolf n. h. Schw Findelen (313). P. nigricans X vulgaris N Giesshübel (240). P. sulfurea X vernalis (— Wilczeki) Wolf n. h. Schw Findelen (313). Ane- mone silvestris Wp Putzig: Darslup, wohl nur verschleppt (182); M Tisehnowitz (72). A. ranunculoides v. subintegra He Sangerhausen (55 A. nemorosa v. coerulea Br Brandenburg: Schmerzker Wald (42); f. hirsuta n. f. B Nürnberg mehrfach (459); A. nemorosa X ranun- culoides He Erfurt: Hopfengrund (485). Adonis aestivalis B Kulmbach ` mehrfach mit v. citrina (185); Schw Winterthur (244). A. flammeus . SI} Breslau: zw. Wiltschau u. Jackschönau (447); B Kulmbach: Kirchleus u. a. (185); M Gurdau (425). A. mierocarpus +0 Linz (316). Callianthemum anemonoides N zw. Mödling u. Kaltenleutgeben (240); St Bärnschütz (263). Ceratocephalus orthoceras Y Br Rüdersdorf (58). Ranunculus 260 (St); 376; sect. Batrachium 379 (St. R. lutulentus Perr. S. T Zams und Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII. (2) (18) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Flaurling widerrufen (322). R. aquatilis v. Petiveri Koch P Lauen- burg; Wp Neustadt (182). R. hololeucos Ns im Heidegebiet ver- breitet (B). R. fluitans Ps Bromberg: Brahe (78); Meseritz (368); Obornik: Podlesie (504). R. parnassifolius St Reiting: Gösseck (148). R. gramineus Schw (311). R. aconitifolius und R. platanifolius St (381). R. Lingua Mr Pirmasens: Schönau (199). R. flammula f. pilifer Beck SI Bunzlau: Schönfelder Teiche (448). R. lateriflorus D. ©. N Bruck a. L. (76); in jener Gegend jenseits der Landesgrenze schon seit längerer Zeit bekannt. R. sceleratus f. perennis n. f. Wp Tuchel; Sommersin (183). R. cassubicus Bö Hohenelbe: Pelsdorf (112). R. Steveni Wp Putzig vielfach; Neustadt (182); TPs Posen: Marien- gymnasiumsgarten (367). R. lanuginosus Ns Harburg: Langenbecker Holz (B); B Frankenwald mehrfach (197). R. nemorosus B Kulmbach (185); K Hermagor (385). R. Breyninus X montanus n. h. T Haller Salz- berg (336). R. bulbosus X polyanthemos SI Grünberg: Walters Berg 448). Caltha palustris f. grosseserrata Pant. Schw Winterthur (244). Eranthis hiemalis TW Paderborn: Westerholz bei Buer (43). Helle- borus dumetorum B Kaufbeuren: Untrasried (509). H. viridis W Hamm: Gebüsche bei Dolberg, Ermelinghoff u. a. (351); E Metz: Wäldchen bei Merci (208). Isopyrum thalictroides M Tischnowitz (72). Nigella 88a. N. arvensis SI D.-Wartenberg: Milzig (448); Os Riesa: Gohlis (440); M Tischnowitz (72). Aquilegia vulgaris SI Guhrau: Gale (448). A. atroviolacea Avé-Lal. O Ebensee (122). A. Einseleana T Drei- schusterspitze (122). + Delphinium orientale Br Rixdorf, Rüdersdorf ( Aconitum Napellus Br Friesack (373). A. variegatum Wp Karthaus: Zuckau (183). A. Störkeanum Os Weisseritzthal von Edle Krone bis Klingenberg (525). Actaea spicata E Wörth: Hohburg bei Fleckenstein (147). Oimicifuga foetida M Milkov (462). Nymphaea alba Schw (33, 34). N. candida Mr Pirmasens vielfach (199). Nuphar luteum Os im Vogtlande wahrscheinlich fehlend (20); He Zellerfeld, neu für den Harz (347). N. pumilum var. Timmi Harz K Ossiacher See (336). Papaver Rhoeas weissblühend B Nürnberg: Neunkirchen (459); auch in anderen Färbungen Bö Prag (201); var. albiflorum n. nom. Br t Rüdersdorf (58). P. dubium M Auspitz (425). Glaucium corniculatum TE Metz: Sablon (208); M Göding: Poddworow (425). F Roemeria hybrida Ps Meseritz über 40 Jahre lang, jetzt wohl verschwunden (58, 367, 368); vorübergehend Br Köpenick, Rüdersdorf; 0s Zwickau; Ns Bremen (58). Chelidonium majus v. laciniatum He „Gottlob“ bei Wettelroda (55). Hypecoum pendulum +Br Rüdersdorf (58). Corydalis (436). C. cava Ns Hollsand bei Oldehafe (71); R Wülfrath (427); B im Frankenwald mehrfach (197). C, intermedia SI Bunzlau: Vogtswinkel I. Phanerogamen (Tu. SchuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (19) (448); B Kulmbach: Plassenburg, Rehberg (185). C. solida 0s Rade- burg: am linken Röderufer (438); f. multifida n. f. Nürnberg (459). C. lutea B 1 Bamberg: Altenburg (185). C. claviculata Sw Hamburg: Barsbüttel (429). Fumaria Vaillanti B Dillingen (U). F. parviflora (T?) Wb Ludwigsburg: Eglosheim (401). F. capreolata TH Fulda mehrfach (114). Matthiola varia v. valesiaca K; v. pedemontana Schw (109). Nasturtium officinale Ps Wongrowitz (367). . austriacum St Graz (270). N. palustre v. gelidum n. v. T Seiser Alp (830). N. amphibium x silvestre 0p Ragnit: Trappónen; Gumbinnen: Szuskehmen, Norbuden; Insterburg: Kamswiken (7); B Dillingen (U); N Angern (481); 0 Linz in versch. Formen (329). N. austriacum X silvestre Os Meissen (440); Ms Tangermünde, Jerichow (373); N Angern (481). Barbaraea vulgaris Sw Föhr (252); v. arcuata Ps Fraustadt: Heiers- dorf (206); Wb Lauffen a. N. (133). B. stricta Os Elsterberg (20); R TRemscheid: Morsbach (427). B. intermedia Wb Lauffen a. N. (133). Arabis pauciflora M Tischnowitz (12). A. auriculata T Predazzo (36). A. hirsuta Sw Dithmarschen: Kuden, wohl ursprüngl (428) A. sagittata Wb Urach: Sirchinger Steige (132). A. Gerardi He Sanger- hausen: zw. Obersdorf u. Gonna (55). A. sudetica Bü Schüsselbauden (112). A. arenosa Os Plauen mehrfach, wohl eingeschleppt (20); Leipzig: Torfboden bei Kl.-Dölzig (433); Bö Altes Bergwerk im Riesengrunde (112); M Tischnowitz (72). A. intermedia Freyn St Hochthor (148). A. turrita St Mürzsteg (381). A. Seopoliana Boiss. Kr Krainer Schneeberg (245). A. bellidifolia X pumila T Ahrnthal (830). Cardamine impatiens Op Forstrevier Goldap und Szittkehmen (6); Br Nauen (31); He Löhlein bei Rentwertshausen (dort nicht C. hirsuta, 254); Wb Lauffen a. N.: auf der Neckarinsel (133); M bei Littau mehrfach (462). C. parviflora Ps Meseritz (368). C. silvatica Br Sternberg: Springmühle; Lagow: Buchspring (83); B Bissingen, Brachstadt (494); M Neustadtl: Neunfelsen, Zakovahora (196). C. Air- suta Op Forstrevier Goldap (6); R um Mettmann mehrfach (427); B Stadtsteinach (185). Dentaria enneaphyllos Ps bei Meseritz noch vor- handen (368). D. digitata Bd Thayngen (127). D. bulbifera SI Brieg: Baruthe (446); He Meiningen: im Still und im Dippersthal (255); Bd Welchenthal gegen Rosskopf (127); B Bissingen, Brachstadt (494); Bö Haida: Schaibaer Wald (14); M Hochwald (178). D. pinnata Bd Rossberg bei Ofterfingen (127). D. digitata X pinnata Schw Salève: La Croisette (122). : Hesperis tristis M Branowitz (425). t Malcolmia africana Br Rüders- dorf (58); N Brigittenau (48). Sisymbrium officinale f. leiocarpum Ps Bomst (206). S. austriacum Wb Lauffen a. N. (133). S. wolgense Br Köpenick (als S. austriacum Ber. D. Bot. Ges. IX, S. 113), Rüders- dorf; Sw Hamburg (als S. junceum a. a. O. S. 126); Uetersen (58). (2*) (20) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 —98. S. Loesch W Hamm: Exercierplatz (351); R Tramen: Heubruch (427); B TNürnberg: auch bei der Ledererbrauerei (459). S. Trio Schw Sierre (111). S&S. orientale 3 Os Delitzsch: Schuttplatz (482); Meissen, Dresden vielfach (440); FWb Lauffen a. N. (133); TB Nürn- berg: Schniegling, Bahnhof Stein (459). S. altissimum TW Hamm: Exercierplatz (351); Mr T Dahn (199). S. strictissimum M Hochwald (178); St Puntigam (352). +S. multifidum (Pursh) Br Tegel, Köpenick (31). Alliaria officinalis Sw Sylt: Keitum (219). Erysimum cheiran- thoides f. aurantiacum n. f. B Nürnberg mehrfach (459). E hieracifolium Schw Neuenburger See von Neuenburg bis St. Blaise (445); v. patens n. v. B Fürth: gegen Weickershof (459). E. ochroleucum D. C. Schw Waadt: Roche du Carroz (32). Æ. odoratum Os Dresden: Loschwitz (525). E. repandum +W Hamm (351); Wb +Heilbronn: am Hafen (132); M (7?) Littau, einmal (462); 0 Linz (329). Conringia orien- talis Ns Quakenbrück (309); SI + Liegnitz: Pfaffendorfer Schiess- stände (446); M Littau: Lautsch (462). Brassica nigra T Windisch-Matrei (245). B. incana +Ns Cuxhaven (143); TPs Posen (206). TSinapis dissecta Op Königsberg: Quai- bahnhof (als S. laciniata, 9a); Br Tegel (58). Erucastrum Pollichi E Metz: gegen die Weideninsel (208); T Lienz (330), Wattens (322); Schw Wallis: Saxon (224). 4 Eruca sativa Br Köpenick: Rüdersdorf (58); Hc Bahndamm bei Paulinzelle (489); Kelbra, Leimbaeh (347); zwischen Heringen und Uthleben, zw. Erfurt und Kühnhausen (482); B Nürnberg: St. Johannis, Schniegling (459). Diplotaxis tenuifolia T Ns Becke (461); Hc T Heeklingen (535). D. muralis B Dillingen: Bahnhof, Kasern, Gundelfingen (494). Alyssum sazatile M Tischnowitz: Doubravnik (72). 4. stiriacum Jord. (A. transsilvanicum Schur) St (381). A. montanum Os Riesa: Gohlis; Mühlberg (440). A. calycinum R Solingen: oberh. Wupper- hof (427). Berteroa incana Sw Sylt: Munkmarsch (219); Ns 1 Quaken- brück (309); E bei Metz jetzt verbr. (208); Wb Pfullingen (133); B Oberdorf: Bidingen (509). Lunaria rediviva Wp Pr.-Stargardt: Swa- roschin (511); Ps Posen: Bolechowa (368); B Frankenwald: Langenau, Nordhalben (197), Untersteinach (185); St Bärnschütz, Gesäuse (352). Draba incana Schw Wallis: Gletsch, Furka (294). D. lapponica T Riedberg, Platzer Berg (122). D. Zahlbruckneri S Rauris (122). D. fladwizienbis T Riedbörg (122). D. Sauteri S Steinernes Meer: Hunds- tod (122). D. confusa T Gossensass (122). D. Johannis T Sand (122). Cochlearia alpina (Tausch) T Geissel (245). Peltaria alliacea St Punti- gam (352). Camelina microcarpa O Linz (329). Thlaspi perfoliatum SI Goldberg: zw. d. Cavalierberg u. d. Grotte (446); Os’ Vogtland: Elsterberg, Dirk (20); B im Frankenwald an- geblich häufig auf Thonschiefer (197); M Tisehnowitz (72). Th. alpestre B Feuchtwangen (Semler 1897 t. A, veröffentl. 1899); T Paznaun I. Phanerogamen (Tr. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (21) (922). Th. alliaceum Br Köpenick (24). Th. montanum v. angusti- folium n. v B Nürnberg: Lichtenstein (459). 7%. Huteri n. sp. T Puster- thal, 1300—1500 m (245). Th. Gaudinianum Jord. Schw Neuchatel: Couvet (122). Th. goesingense Hal. f. apetala n. f. N Gösing (403). Biscutella laevigata S| Neusalz: Aufhalt (448); Os Riesa; Mühlberg (440). B. cichorifolia Schw Luganer See (445) zw. Capolago und Melano, M. Generoso (493). Lepidium Draba R Barmen (427); B Stadtsteinach (185); Dillingen (U). L. campestre Ps Wongrowitz (367), Kosten (434); +0 Linz (329); T Patsch (836); f. subglabrum n. f. B Nürnberg mehrfach (499). L. sativum *Ns Neuhaus (143). L. perfoliatum 0 Linz (329). TL. apetalum SI Freystadt: Hohenborau (448); B Nürnberg: Haller- thor (459); T Innsbruck (330), Zirl seit 1885 (322), Roppen (336), TL. virginicum Schw Glarus: Schwanden (445). Hutchinsia brevicaulis T Hornthalerjoch (322). H. speluncarum Jord. T Trient (122). lonopsi- dium acaule Br Berlin: Botanischer Garten (A); N Prater (18, 480). Capsella Bursa pastoris v. pseudorubella n. v. O Linz (316). C. Bursa pastoris X rubella (= gracilis Gren.) T Trient (122). Aethionema saza- tile v. biforme Beck N Reichenau (204). Coronopus Ruelli Me Neu- brandenburg (469). Isatis tinctoria M Czeitsch, Maidenstein (425). Myagrum perfolia- tum 70 Linz (316); Schw Ardon, Chamoson (224). Bunias orientalis 0s T Dresden: Plauen (525); +He Alperstedt (116); N 3 Brigittenau (48). B. Erucago Br Putlitz: Triglitz (220); TE Mülhausen: Sausheimer Weg (423); St Werndorf (388). Rapistrum rugosum Ps Wreschen: . Wengierki (206). TErucaria aleppica Br Berlin: Tegel (454). TCho- . "ispora tenella Op Kónigsberg: Quaibahnhof (5); Br Frankfurt: Proviantamt (83). Reseda lutea ‘Ps Koschmin, Ostrowo (368); SI Krappitz mehr- fach (448). R. Luteola W Hamm: Dolberg (351); T Patsch (336). TR. alba Wp Putzig: Zarnowitz (182). Helianthemum guttatum Os Riesa: Gohlis, neu f. d. Königreich (440). H Chamaecistus SI Hummelschloss bei 730 m (447). H. canum Schw Lizerne, Chemin N euf, Ardon (224). Viola 54, 51; 260 (St); 433 (0s). V. pinnata T Martinswand, Zams (336). V. epipsila Ps Ostrowo: Antonin (368). V. hirta Sl Kauffung, noch bei 560 m (446); v. fraterna Wp Marienwerder: Münsterwalder Forst (T). V. collina Op Insterburg: Gillischken (7); Wreschen: Wengierki (206); Czarnikau: Goray (368); Alt-Boyen (504); Hc Meiningen: Spitz- und Erschberg (487); B Dillingen mehr- fach (494); St Graz, Rein (352). V. odorata Wp Pr.-Stargardt: Swaro- schin (511); He Hecklingen, in versch. Formen (535); v. erythrantha Beck N Guttenstein und Pottenstein (238). TV. suavis (M. B. ?) 0s Dresden: zw. Naundorf u. Lindenau (438). V. arenaria SI Muskauer (22) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Heide (446); M Eibenschitz (12); Littau sehr selten (462). V. elatior Ps Gnesen: bei Rybitwy (369); Wb Crailsheim: Bölgenthal (133). V. stagnina Ms Delitzsch: Spródaer Heide (487). V. mirabilis M Eibenschitz (72). V. alba x hirta und V. arenaria X mirabilis Schw Wallis (520). V. arenaria X Riviniana T Patsch (322). V. bella X calcarata, V. Beraudi X Favrati (= Mureti) n. h. und V. Beraudi X hirta (= sedunensis) n. h. Schw Wallis (524). V. calcarata X tricolor Schw Les Planards bei Bagnes (64). V. canina X Riviniana B Nürnberg: Gimpertshausen, zw. Kronach und Stadeln (459). V. collina x Favrati (= riddensis) n. h. Schw Wallis (524). V. collina X hirta Wp Marien- werder: Münsterwalder Forst (7); He Meiningen: Spitz- und Ersch- berg (487); Schw Wallis (524). V. collina X odorata |B Nürnberg: Grüfenberg gegen den Teufelstisch (459). V. collina x sciaphila T Innsbruck (330). V. hirta X odorata nebst V. mirabilis X Riviniana Schw Wallis (524). V. sciaphila X Thomasiana (— pachyrrhizoma) n. h. Schw Arolla (524). Drosera rotundifolia v. maritima n. v. Wp Putzig; P Lauenburg mehrfach (182; vgl. auch 24). D. anglica Ns Quakenbrück: Menslage (809); B Dingolfing: bei Stelzenberg (283 a); K Nötsch im Gailthal (385). D. intermedia Wp Tuchel: Rosochatka (505); SI Löwenberg: Deutmannsdorf (448); W Hamm: geg. Herringen (351); B Regens- burg: Klardorfer Moor (502); Stegenthumbaeh in der Oberpfalz (346); K Hermagor (385). D. anglica X rotundifolia K Hermagor (385). D. intermedia X rotundifolia Ns Menslage (309). Polygala vulgaris v. oxyptera Wp Putzig mehrfach (182); Ns Borkum (461, vgl. 98); Ps Bomst: Langmeil (206). P. amara W Paderborn: Buke (43). P. serpyllacea B Steben (197). Gypsophila panniculata Br Frankfurt (83). G. hungarica Borb. N Lassee (481). d G. elegans M. B. N Moosbrunn (48) tG. per- foliata v. angustifolia Fenzl N Baden (48). ZG. porrigens Br Köpe- niek, Rüdersdorf (58); Sw Hamburg (Schmidt D. B. M. 15, B. 111). Tunica prolifera B Kulmbach, Stadtsteinach (185); M Tischnowitz (12). Dianthus 260 (St) D. Armeria Ps Wreschen: Wengierki (206); Kosehmin mehrfach (308). D. Seguieri B Dillingen: Goldberg, Brunnenmühle (494). D. Carthusianorum Os Plauen i. V., eingeschleppt (20); v. alpestris Ps Wreschen: Wengierki (206); v. dissolutus SI Grünberg: Weite Mühle (448); v. sabuletorum Heuff. N Wien (204). D. caesius 0s Nelkenstein bei Elsterberg (20); H Habelstein und Box- berg bei Obernüst (114). D. silvester B Oberstaufen: Hochgrat (509). D. monspessulanus St Drachenburg (378). D. superbus Wb Osterholz bei Ludwigsburg (401); M Eibenschitz: Budkowitzer Revier (72). D. arenarius X deltoides SI Grünberg: Weite Mühle (447). D. Armeria X deltoides Ps Koschmin (308). D. Armeria X superbus n. h. Hc Hakel (536). D. barbatus X speciosus (= Fritschi) n. h. S Burgstall bei Mautern- I. Phanerogamen (Tn. Song und K. W. vox DALLA TORRE). (23) dorf (234, 235). Saponaria officinalis f. alluvionalis Schw Wallis: Fiesch (412). Vaccaria parviflora FW Osnabrück mehrfach (309); Wb Ludwigsburg (132, 401); B Dillingen: Altheim, Haunsheim (494); M Auspitz (425). Cucubalus baccifer Wp Christburg: Dollstädter Wald (287); Ps Wollstein (206). Silene 260 (St) S. Otites 0s Riesa; Mühlberg (440). S. vulgaris v. alpina f. auriculoides n. f. T Haller Salzberg (322); v. latifolia (Reichb. ie.) T Arlberg, Gossensass, Schlern (330), Haller Salzberg (336). S. saponarifolia Br Berlin: Borsigmühle, Köpenick, Rüdersdorf (58). S. dichotoma Wp Karthaus: im Walde gegen Mirehau (183); Ns Cuxhaven, Geversdorf (143); Os Vogtland vielfach (20); Erzgebirge: Steinbach; Annaberg (525); TE Metz (208). TS. pendula E bei Metz mehrfach (208); N Moosbrunn (48) 8. viridiflora St (381). S. conica E T bei Metz mehrfach (208). S. lini- cola N Mödling (393). S. fruticulosa Sieb. St (?, 381). S. Sazifraga St (381). S. acaulis v. elongata n. v. T Lavatschjoch, mit v. bryoides (881). — Heliosperma St (260). Viscaria vulgaris R Solingen: Balk- hauser Kotten (427). Melandryum rubrum Ps Filehne: Kottenbruch u.a. (78, 465); fl. albo Wb Ulm: Friedrichsau (133). M. noctiflorum Sw Föhr (252); Ns T Quakenbrück: Menslage (309); B Dillingen (U); Bö Haida, Leipa (198). M. album X rubrum Br Putlitz: Triglitz (220). Agrostemma Githago v. gracile (Boiss.) SI Jauer: Peterwitz (446); Glogau (447); Zuckmantel (448). Sagina Linnaei B Kaufbeuern: Hirschzell (509); v. tenella n. v. T Haller Salzberg (330). S. subulata SI Rosenberg: Skronskau u. a. (446). S. nodosa v. simplex Graebner n. v. P Lauenburg: Osseken (182); Ns Borkum (461). Spergula Morisoni W Paderborn: Schiess- stände (43). S. pentandra Br Triglitz (31; vgl. 67); E Metz: beim Aussichtsthurm der Schlachtfelder (208). Spergularia rubra Wb Korn- westheim (401). S. echinosperma Os Wittenberg (110 des vorjähr. er., der dort genannte Standort liegt in Ms); Dresden: Loschwitz (440). S. salina N Baumgarten (481). Alsine lanceolata T Venna- thal (322). A. Cherleri v. corollata Car. et St.-Lag. N Schneeberg (48). A. mucronata Schw Corbyre bei Lens (64). A. Jacquini 0 Gallneukirchen (329). A. tenuifolia Wb Ludwigsburg: Bruchberg (401). A. viscosa Ps Fraustadt: Heiersdorf; Unruhstadt (206). T Lepy- rodiclis holosteoides Br Rüdersdorf (58). Möhringia Ponae St Bärn- Schütz (352). Stellaria media v. neglecta Os Leipzig: Dölzig; Ms Schkeuditz u. a. (433). S. pallida Op Fischhausen: Tenkitten (8); Ps Schrimm, Obornik (868). S. Holostea Sw Föhr (252); Ns T Norderney (144). - S. glauca B Dillingen: Nordfelder Weiher (494). S. Friesiana Wp Tuchel (24); Bö auf der Lausche (198). S. uliginosa Ps Filehne: Kottenbruch (78); Ostrowo (367). S. glauca X graminea Ns Quakenbrück: Herbergen (309). Mónchia erecta Ms Rathenow (24) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. (373); Hc Freiburg a. U.: beim Orlasberg (485). Cerastium glomeratum Ps Bomst: Langmeil (206). C. brachypetalum Wp Schwetz: Grutschno (6); Os Meissen: vor Zadel (438) u.a. (440); Ms Arneburg (375); R Benrath (427); T Nordtirol widerrufen (322). C. tetrandrum Ns (144). C. fontanum Bö Langer Grund bei St. Peter (112, ?). C. arvense v. parviflorum Hausskn. ? 0 Linz (316). Malva moschata M Littau an Eisenbahndämmen hfg. (462). M. rotundifolia Wp Danzig: am Holm (288); Os bei Dresden vielfach (440); R 1 mehrfach bei Elberfeld, Barmen, Mettmann (427). Althaea pallida M Eibenschitz: Niemtschitz (72). Lavatera thuringiaca 3 0p Lyck: Bahnhof (6). Hibiscus Trionum Ps Meseritz (368). Tilia platyphyllos R Neanderthal (427). T. Stohli und T. per- neckensis H. Braun n. sp. O Ischl (245). 2 Elatine triandra M Saar: Vetelteich (196). Hypericum perforatum v. veronense Ps Wreschen: Wengierki (206). H ne Me 0s Oschatz: Striesaer Heide (440); Hubertus- burger Forst (433). H. elegans Hc Eisleben: Wachberg am ehemal. Salzsee (128). H. Richeri Schw Dt. de Valere et de Langemoz pres St. Maurice; Brévine im Jura (445). H. hirsutum SI Schweidnitz: Weistritzwald zw. Domanze u. Mohnau (447); B Geroldsgrün u. a. im Frankenwald (197). H. elodes Ns Quakenbrück (309). Acer Pseudoplatanus R Neanderthal (427). A. campestre Schw zw. Noville und Villeneuve (445). Linum (69). ZL. grandiflorum N Döbling (48). L. tenuifolium Hc Meiningen: Ahlberg bei Bibra (116); Wb Zuffenhausen (401). L. Petryi n. sp. E Gorze (69). L. hirsutum M Unter-Wisternitz (425); Poppitz (72). L. alpinum T am Gardasee (69). L. corymbulosum Reichb. T Gardasee (245; wohl ausserh. des Gebiets). Radiola linoides SI Jauer: Breiter Berg bei Poischwitz (447). Geranium 260 (St). G. pratense T Innsbruck (336). G. silvaticum B im Frankenwalde vielfach (197); v. parviflorum St Hochschwab (204); v. Wanneri Briqu. Schw Alpen um den Genfer See (90). acomitifolium Schw Maiensässe von Riddes (64). @. pyrenaicum TPS Filehne: Kottenbruch (78); SI bei Haynau, Bolkenhain und Guhrau (448); He Meiningen gemein (116); W (T?) Hamm: gegen Waldstedde (351); Wb Ulm ziemlich häufig (292); 0 Linz (330); St Mixnitz (381); Gósting und Peggau (352). +G. sibiricum und G. ruthenicum St Graz (961). G. dissectum Ps Koschmin (308); St Gratwein (352). G. colum- binum Ps Bomst: Langmeil (206); Filehne: Kottenbruch (78) G- molle M Littau: zw. Sobal und Lautsch (462). @. divaricatum Br fKópeniek, Rüdersdorf (58). G. Robertianum f. anadenophorum n. f. Schw Winterthur (244). G. aconitifolium x silvaticum Schw Villy bei Riddes (64). G. pusillum X pyrenaicum B Heiligenstadt (459). SE DONE I E T ERE E EE RE gr M RR RT RA a EECH GENEE I. Phanerógamen (Tm. Sonne und K. W. vox DALLA TORRE). (25) Oxalis corniculata Br Rathenow (373); Wb + Ulm: Langenau (292); M in und um Tischnowitz (72); v. tropaeoloides 3 Wp Putzig: Darslub (182). Impatiens Noli tangere f. albiflora n. f. B Nürnberg: Haidenberg u. a. (459). T. parviflora SI Y bei Lähn, Trebnitz und Oberglogau (447), auch bei Bunzlau und Parchwitz; bei Steinau im Borschener Walde völlig eingebürgert (448). 7 I. glanduligera Wp Konitz: Buschmühl (7). Tribulus terrestris YBr Rüdersdorf (58). Staphylea pinnata B (Y ?) Kulmbach (185); M Gurdau (425). Evonymus verrucosa M Tischnowitz mehrfach (72). E. latifolia B Ober- dorf: Ob (509); St Weizklamm bei 600 m (264). Rhamnus sawatilis Bd Rossberg bei Ofterfingen (127). Rh. car- niolica X pumila (= Mulleyana) n. h. Kr Adelsberger Schlossberg (152). Ulex europaeus W Paderborn: Haxtergrund (43); T Schw (400). Genista pilosa He Trautenstein (487). Cytisus 260 (St). C. Laburnum (Y. Linnaeanus) Schw zwischen Sitten und Vex (445). C. nigricans (t?) Ps Schubin: Obielewo (367). C. ratisbonensis M Littau: Rambach- abhänge (462). C. supinus M Tischnowitz (12). C. falcatus W. K. St Graz (381). C. radiatus Schw Haut de Ory à Sierre (445). Ononis 369 (Ps). O. spinosa St Göstinger Au (270), Prassburg (267). O. arvensis SI Reinerz: am Hummel bei 700 m (447); v. spinescens Ps Jarotschin (368). O. arvensis X spinosa Ps Schroda: Kozanowo (369). Medicago lupulina v. erecta f. adenophora n. f. und v. prostrata f. glandulosa n. f. Schw Winterthur (244). +M. arabica B Dillingen (494). M. falcata minima f. brachyacantha (= heterocarpa Dürrnb.) n. h. O Linz (333). + Trigonella Besseriana O Linz (329). T. gladiata i Br ‚Berlin: Tegeler Strasse (454); Tegel (58). T T. orthoceras Br Berlin: Tegeler Strasse (454); Rüdersdorf (58); Sw Hamburg: Wandsbeck (428, als T. monantha 431). Melilotus dentatus, (t ?) Ns Borkum: West- and (461); Ps Bomst (206); 0s Leipzig: Dölzig (433); M Littau: gegen Senitz (462). M. parviflorus TBr Köpenick, Rüdersdorf (58); Tegel (454). M. altissimus T Innsbruck, Bozen (322) M. albus E Metz vielfach (208). ; Trifolium 260 (St). T. pratense v. leucochraceum Wp Putzig (182); v. sublaevigatum Borb. 0 Linz (316). T. ochroleucum Br Chorin: südwestlich von Buchholz (453); SI Lissa Hora: gegen das Mazak- thal und an der Machowa (446); E Metz: Gorze (208); M Littau: bei Neuschloss (462). T. purpureum und T. angustifolium Br Rü ders- :dorf (58); zu ersterem gehört auch die Ber. D. Botan. Ges. XIII (S. 128) als 7. angustifolium aufgeführte Pflanze von Helgoland (A). T. arvense v. gracile Thuill. N Maissau (392); var. brachyodon Cel. N > „Kom (316); T Bozen, Brixen (330). 7. striatum Br Frankfurt: ~ Taschetzsehnow. (83); Os Pirk: Rosenthal (20). T. rubens Br Chorin (26) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. (452); Ps Meseritz (868); SI Wohlau: Heinzendorf (448). T. Thali T Höttinger Alpe (336). T. nigrescens Br Köpenick: Rüdersdorf (454). T. elegans Os das bei Pausa angegebene ist nur T. hybridum (438); Ms + Delitzsch: Heerstrasse nach Mocherwitz (487) +} T. Meneghinianum (T. Michelianum Koch Syn., nicht Savi) Br Köpenick, Rüdersdorf (58); Sw Hamburg: Wandsbeck (428). T. parviflorum (= strictum L.) M Kromau (343). + T. vesiculosum Br Köpenick: Rüdersdorf (58); Sw Hamburg: Wandsbeck (428). T. spadiceum SI Kóben: zw. Rostersdorf und Gaffron (447); Schw Waadt: Solliat (32). T. patens D. C. K Millstatt (349). Anthyllis Vulneraria Ns Baltrum (B); v. polyphylla Kit. 0 Linz (330). Lotus 82. L. tenuifolius Os Dresden: Plauen (440). L. an- gustissimus Br Köpenick (in Ber. D. Botan. Ges. IX, S. (112) irr- thümlich als L. hispidus aufgeführt), Rüdersdorf (58). Tetragonolobus: siliquosus M zw. Pausram und Poppitz (72); Littau: Neuschlosser Wald, Kniebitz (462). Oxytropis triflora. St Reiting: Grieskogl (148). Astragalus exscapus Ms Aschersleben: Klein-Schierstedt (535); M Pausramer Hügel (425); N Deutsch-Altenburg (480). A. Cicer E Metz: Frescaty (208); B Untersteinach (185). A. damicus Ps Wreschen: Wengierki (206). A. Onobrychis Br Köpenick (454); K Hermagor (385); Garnitzengraben (389). A. arenarius v. glabrescens Ps Posen: Malta (368). .A. depressus Schw Chables de Bagnes (224). A. Gremlii n. sp. (= purpureus Koch) T (100). A. carniolicus n. sp. Kr Nanos, 1250 m (245). Coronilla vaginalis He Meiningen: Drachen-, Kreuz- und Bibers- berg; Ersehberg bei Walldorf (255); K Hermagor (385). C. varia TW Osnabrück: Lotter Heerstrasse (309); v. violacea Schw Pré Saint- Didier (90). Ornithopus perpusillus SI Wohlau: Heinzendorf (448). TO. sativus T Roppen (322). Onobrychis arenaria N Matzen (481). Vicia 260 (St). V. dumetorum Br Angermünde: Wolletzo (452); Ps Wreschen: Wengierki (206); Pudewitz (368); Koschmin (308); M Diwak, Klentnitzer Ruine (425). V. tenuifolia B Dillingen: Hausen, Bergheim (494). V. villosa *Ns Quakenbrück (309); Os Leipzig häufig, doch meist unbeständig (433); Mr Pirmasens vielfach (199); B Dillingen (U); O Linz (316); v. glabrescens + Wp Putzig: Christ- burg (287); *Br und 4 Ps mehrfach (58, 182, 24); 0 Linz (316). V. pannonica 3Br Berlin mehrfach (58, 454); 10s Dresden: Plauen und Gruna (525); +He Erfurt: vor Bischleben (116); TB Dillingen mehrfach, auch in Gebüschen (494); M+ Littau (462); T Innsbruck (322); v. purpurascens He Erfurt: vor Bischleben (116); N Wien: Prater (480); Münchendorf (188); 40 Linz (329, 316). V. sepium v. ochroleuca Br Strausberg (26). V. grandiflora St Gratwein, Deutsch- Feistritz (352); 4V Feldkirch (330); v. sordida W. K. N Krotenbach- thal (392). V. oroboides N Wiener Wald (18). V. lutea E (T?) Metz I. Phanerogamen (Tr. ScHUBE und K. W. vos DALLA TORRE). (21) mehrfach (208). V. lathyroides Op Fischhausen: Tenkitten (8). V. angustifolia B Dillingen (494). Ervum pisiforme M Tischnowitz (12); Littau: Lautsch (462); Schw Ecône bei Riddes (64). E. silvaticum SI Rosenberg: Boroschau, Skronskauer Buchenwald (446); M Tischnowitz (T2). E. cassubicum Sw Rendsburg: Hohenhörn (431); He Rehmberg bei Wandersleben (116). E. tetraspermum var. Papali-Pontificale Ns, Br, Ms Elbwiesen (24, 373) und wohl aueh Wp Weichselniederung (24). E. monanthos M T Littau, Milkov (462). E. Ervilia +0 Linz (329). Lathyrus 175. L. Aphaca Wb Ludwigsburg mehrfach (401); N Wien (392). TL. Clymenum Br Rüdersdorf (58); Hc Erfurt: vor Bischleben (116). ZL. tuberosus Wp (+ ?) Kamin (6); Ps Meseritz (368); W Paderborn: Driburger Heerstrasse (43). L. pratensis v. velutinus D.C. Schw Fully, Ardon (445). L. hirsutus Br Rüdersdorf (58); M Neumarkt (425); (F?) Littau (462); N T Wien (392). L. sil- vester Ns Borkum (461); Stade: Geestabhänge (B). L. latifolius "Schw Martigny, Orsieres, Liddes (445). L. paluster Op Ragnit: Trappönen (7). L. pisiformis +Br Berlin (31). L. niger Ps in den Kreisen Meseritz, Schroda (368). L. occidentalis K Raibl (245). L. laevi- gatus St Kreuzberg bei Leibnitz (245). L. montanus Ps Filehne: Kottenfliess u. a. (78, 465); Obersitzko (503); Schildberg: Grenzheide; Kempen: zw. Birkenfelde und Turze (450); Mogilno: Seehorst (369). Prunus nana +M Hohlweg bei Poppitz (425). P. fruticosa Ps Mogilno: Seehorst (369). P. avium X Cerasus He Erfurt vielfach (116). Rosa llla (Schw); 165 (Schw); 200 (Wb); 242 (Schw); 260 (St); 360 (0); 460 (B); 471. R. pimpinellifolia Hc Rómhild: Gleich- berg, Behrunger Wald u. a. (407); B Schinder bei Kreuth (411); Y. medelingensis n. v. N Mödling (203). R. cinnamomea T Untermieming (322). R. repens Ns Osnabrück: Rotenfeld (309); B Eichstätt häufig (460). R. pomifera Mr Pirmasens (199); B bei Eichstätt sehr selten (460). R. mollis Wb Unteressendorf (131); Ps die Stellung der im vorjährigen Berichte als v. ewavica aufgeführten Form bleibt nach dem Autor unsicher. R. tomentosa Ps Schrimm (367); v. venusta Br Triglitz (220); Ps Filehne (367); f. ovalis Hasse SI Rosenberg (448). R. Sabini Schw Neuchatel (122). R. Jund- zilli B bei Eichstätt sehr selten; auch im Sehwarzen Holz bei Berg O.-Pf. (460); v. marginata Wallr. 0s Grossenhain: Porschütz (216); R. canina v. Carioti Chab. St Aflenz (204); v. frondosa Stev. N Laaer Berg (204); v. falla: Pug. N Mödling (204); v. dumalis f. rubi- ginosiformis und f. calliantha n. f. N Bisamberg (203), f. Schlimperti n. f. Os Meissen: Cölln (215); v. scabrata Ps Koschmin (308); SI Goldberg: Wolfsberg, Stadtberg; Haynau: Seifersdorf, Brockendorf (448). R. andegavensis f. Schottiana N Mödling (204). R. glauca Wp Putzig mehrfach (182); Os Plauen i. V. desgl. (20). R. coriifolia Ps Lissa; Filehne (367); Buk: Sontop (206); B Eichstätt selten (460); v. (28) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. complicata Ps Posen-Ost, Storchnest; v. subcollina Ps Posen-Ost (367). R. collina B Dillingen (U). R. tomentella B Eichstätt (460). R. rubigi- nosa Ns Borkum (461); v. denudata Gren. SI! Reimsbachthal gegen Tannhausen (446). R. micrantha Ns Bremen: Weserabhänge bei Baden (B); SI Goldberg sehr häufig (446); B Eichstätt selten; auch bei Pleinfeld: St.-Veit (460); v. permixta Des. SI Jauer: Wöllmanns- dorf (446). R. agrestis Ps Wreschen: Wengierki (206); SI bei Gold- berg, Schönau, Hirschberg (446); B bei Eichstätt sehr selten; Neu- stadt O.-Pf.: Heimburg bei Berg (460). R. elliptica Os Plauen i. V.: Bärenstein, Kleinfriesen (20); M Hochwald (178). R. gallica SI Guhrau: zw. Polnisch- und Heinzebortschen (448); Os Grossenhain: Blattersleben (216). R. edita Déségl. N Wien (245). R. Richteri H. Braun n.sp. N Giesshübel (245). R. Stohli H. Br. 0 Ebensee (245). R. alpina X rubrifolia Schw Waadt (164). R. canina X Jundzilli n. h. (?): Hc Gera (482). R. coriifolia X gallica Os Meissen: Oberauer Tunnel (216). R. dumetorum X gallica SL Glogau: Rettichberg bei Gustau (448); Os Grossenhain: Blattersleben (216); B Brunnmühle bei Eich- stätt (460). R. gallica X Jundzilli Schw (243). R. gallica X repens He ‚Erfurt: Steiger (116). R. gallica X tomentosa SI Glogau: ,Gleite* bei Meschkau (448). R. glauca X rubiginosa n. h. Hc Gera (482). R. pimpinellifolia X repens n. h. B Kugelberg bei Eichstätt (460). R. pimpi- nellifolia X rubrifolia n. h. Schw Orbe (166). R. pomifera X rubrifolia (= Franzoni Christ) Schw Lötschenthal (312). Rubus 35, 36; 150 (Sect. Corylifolii); 168, 169; 192 (N); 216 (0s); 249 (H); 260 (St); 274; 275 (Wp); 350 (K); 426 (Schw); 442 (Bö); 486. R. suberectus Ps verbr. (466). R. fissus Ps Wirsitz, Czarnikau (466). R. plicatus Ps sehr verbr. (466). R. longepetiolatus Hülsen n. sp. Br Rathenow (67). R. nitidus Ps Adelnau, Ostrowo (466), Rawitsch (467). R. montanus Os Vogtland: Morgenróte (20). R. sulcatus Wp Danzig: Pelonken (91); Ps Czarnikau (466), Kempen (467); Bö am Jeschkenberg (198). R. rhamnifolius Ps Czarnikau ‚zweifelhaft (466). R. thyrsoideus Ps Storchnest (367), in 8 Kreisen beob. (466); Os Elsterberg (20); St Freyenstein: gegen Donawitz (148). R. candicans Ps Fraustadt (466; nach 467 nicht ganz sicher). R. Vesti 0s Zittau: Neissethal (216). R. saxonicus n. sp. Os Hohen- stein-Ernstthal, Waldenburg (216). R. silesiacus Bü Leipa: Nixdorf (198). R. bifrons Bö Leipa: Münzberg (198). R. villicaulis SI bei Rosenberg und Kreuzburg nicht selten (448); Ps im südlichen Theile nicht selten, im nördlichen sehr vereinzelt (466); ssp. insularis Aresch. Ms Genthin: Böhne mit einer v. mutatus n. v. (168). R. argentatus Ps Kolmar (vielleicht n. sp. kolmariensis, 466). R. pubescens Ns Quaken- brück: Schandorf (309); Br V ieritz (24). R. rhombifolius Ps Adelnau (?, 467); SI Kreuzburg: Costauer und Omechauer Wald (448) R. macrophyllus Ps Jarotschin, Adelnau, Ostrowo, Krotoschin (466); Sl I. Phanerogamen (Tu. ScuuBE und K. W. vou DALLA TORRE). (29) Rosenberg: Bischdorf; Militsch: Marquisten (448). R. Sprengeli Ps Kolmar, Czarnikau, Filehne (466). R. scanicus Aresch. Ms Jävenitz (168). R. Schummeli SI Kreuzburg: Omechauer Wald; Rosenberg mehrfach (448); hierzu gehören R. anglosazonicus, micans Gren., hypomalacus, melanoxylon, glaucovirens u. a. (149). R. glaucovirens Ps Kempen (467); 0s Löbauer Berg, Paulsdorfer Spitzberg (216). cimbricus Focke Ns Bederkesa (B). R. hypomalacus Ms Stendal: Uehtspringe (67). R. pyramidalis Ps Czarnikau, Filehne (466) und 5 andere Kreise (467); SI Goldberg: Hermsdorf (446); 0s Meissen: Weinböhla (525). R. rudis Os Seusslitzer Grund; Grossenhain: Gräver- nitzer Wald (216); Ms Genthin: Böhne (67). R. radula Ps Ostrowo, Adelnau, Fraustadt (446); SI Rosenberg: Boroschau (448); R. pinicola . n. sp. Os bei Grossenhain mehrfach (216). R. fuscus Ps Ostrowo, Adelnau (vielleicht n. sp. ostroviensis 466, 467). R. foliosus Bö Leipa: Georgswalde, Nixdorf (198). R. Koehleri Ps O strowo: Jelitow (466); Krotoschin (467); SI Rosenberg mehrfach (448); Os Vogtland: Morgenröte, Mehlteuer (20); v. pygmaeus 0s Gross-Schönau (216); V. balticus P Lauenburg: Chottschow (182); v. apricus Ps Kroto- schin (466), Lissa (467). R. Schleicheri Ps Pleschen (466). R. chaerophyllos SI Goldberg nicht selten (446). R. Bellardii Ps in 6 Kreisen beob. (466); SI Kreuzburg: Omechauer Wald (448) R. gracilis Holuby St Freyenstein: Traider Berg (148). œR. pede- montanus n. sp. SI Goldberg: Bürgerberg (371). R. lusatieus SI Qua- ritzer Heide, Gröditzberg, bei Goldberg mehrfach (446). R. serpens Ps Ostrowo (466); ssp. rivularis Os Königsbrück: Keulenberg (216). Hierher jedenfalls auch R. kuenicus n. sp. (sie! = vestitus X Bellardii < Schleicheri X Güntheri t. Utseh) Bö Böhmerwald (497). R. posna- niensis n. sp. Ps Adelnau, Krotoschin, Pleschen (466). œR. tenellus nsp. N Dornbach (203). R. chlorophyllus Ps Krotoschin in einer V. krotoschinensis n. v. (466). R. seebergensis Pfuhl n. sp. Ps Schrimm, Jarotschin (466) und 5 audere Kreise (467). R. oreogeton Ps Sehroda (466). R. spinosissimus Müller Ps Schmiegel und 4 andere Kreise (466). R. komoriensis n. sp. Ps Jarotschin: Komorze (466). R. Wahl- begi Ps Schmiegel, Fraustadt (466); 0s Wehlen; Paulsdorfer Spitzberg (216). R. cyelophyllus Os Meissen: Winkwitz (216); v. ezarnunensis n. v. Ps Kreis Wirsitz mehrfach (467). R. acuminatus Lindblom Ps Czarnikau und 6 andere Kreise (466). R. nemorosus Ps ziemlich verbr. (466). R. serrulatus Lindeb. Ps Schmiegel (466). R. ambifarius Müll. Ps Fraustadt (466). R. divergens Neuman Ps in 6 Kreisen (467). R. caesius v. praecurrens Frid. et Gel. Wp Putzig: enbruch (182). R. idaeus v. viridis Ps Bromberg, Ostrowo, Jarotschin (466); v. obtusifolius Ps Bromberg, Filehne, Czarnikau | (466). R. saxatilis Br Strausberg (363); Ps wahrscheinlich in der Düsen Provinz verbr. (466); SI Oels: Zesseler Wald (446); Guhrau: (30) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Saborwitz (448). R. Chamaemorus Op Mohrungen: Schwarzer See (9). R. caesius X idaeus Ps Alt-Boyen: Prinzensee (504); Koschmin (308); überh. in 6 Kreisen (466) u. a. (467); SI Goldberg: Hasel (446); Bö Leipa: Nixdorf (198). R. caesius X montanus Os Moritzburg: Dippels- dorf (216). R. caesius x thyrsanthus Os zw. Wehlen u. Rathen (216); Hc Wettelroda (53). Geum rivale X urbanum Ms Delitzsch: Parenske bei Czortau (487); B Alpsee bei Immenstadt (509); Dillingen mehrfach (494); M Littau: beim „Bründl“ (462). Waldsteinia geoides K Koralpe (415; jedenfalls Schreibfehler für W. ternata; vgl. Ber. D. Bot. Ges. VIM, S. 163; Fritsch brieflich). Fragaria elatior Mr Pirmasens (199); fl. rosaceo Sl Jauer: Peterwitz (446). F. collina E Metz vielfach (208). Comarum palustre St Wundschuh (388); v. subsericeum n. v. Hc Wettelroda (53). Potentilla 62 (St); 64 (SO; 75, 114; 260 (SO; 374a (B). P. supina Ps Wreschen: Wengierki (206); Meseritz; Schroda: Kozanowo (368); Kosehminer Neustadt (308). +P. intermedia Br Frankfurt: Proviant- amt (83); SI Górlitz: in der Ponte (446); Breslau: an den Wasch- teichen (447). P. Wiemanniana B Leipa: Elendflur (198). P. silesiaca Ps Bomst: Sehwentsee (206). P. borussica Uechtr. TN Wien (204). P. reptans v. microphylla Tratt. T Waldrast (336). P. procumbens Ps Filehne: Kottenfliess (18); Meseritz (368). P. verna L., Roth Ps Storehnest (367); Bomst: Sehwentsee (206). P. serotina Vill. 0 Linz (329). P. arenaria Os Riesa: Gohlis (440); v. trisecta n. v. Wp Thorn: Turnplatz (435). P. thuringiaca 405, 406; B Spitalholz zw. Schweinfurt und Sehwebheim, auf dem Marklach bei Königshofen (255). P. minima St Hochthor (352). P. Anserina v. stenodonta T Innsbruck (336). P. grandiceps Zimm. 0 Linz (316); T Stanzer Thal (330). P. tiroliensis Zimm. T Stanzer Thal (330). P. Amansiana F. Sch. T Ratzes (330). P. confinis Jord. T Brixen (330). P. tridentina Gelmi T Predazzo (330; 336 als P. Hellwegeri n. sp. bezeichnet). P rupestris Op Oletzko: „Borr“ und Kesselsee (6); Ps Gnesen (78). P. sterilis Ns Lüneburg: Thiergarten (Stümeke t. B). P. alba X sterilis Wb Tübingen (31). P. arenaria X verna. He Wettelroda (53). P. frigida X salisburgensis T Hühnerspiel, 2700 m (336). P. Gaudini X glandulifera Schw Wallis: Vernayax, Nax (224). P. procumbens X reptans Ns Borkum (461; nach 98 zweifelhaft). P. procumbens X silvestris Wp Tuchel: Osche (505); Ns Borkum (461). Alchemilla vulgaris Ps Filehne: Ostrau (78), Kottenfliess u. a. (465). A. alpestris Schmidt T Höttinger Alpe (330). A. pallens T Arzler Alpe (330). A. amphisericea n. sp. Schw Freiburg (122). 4. arvensis Wb Ludwigsburg mehrfach (401). Sanguisorba minor Op T Königsberg: Schloss Neuhausen (9); Ns Quakenbrück mehrfach 309). Agrimonia odorata Ps Filehne (367); Schrimm: Blazejewo; I. Phanerogamen (Tn. ScuuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (31) Lissa: Kankeler Wald (450); W Hamm: bei Vollen-Holz (351); B Regensburg: Mintrachinger Au (501); N Lunzer See (245). Filipendula Ulmaria 177 (S). F. hexapetala St Gratwein (352). Aruncus silvester Mr Pirmasens mehrfach (199); E Wörth: unweit Hirschthal (147); Wb Oberndorf: Butschhof (133); B Kulmbach: Plassenburg (185). Mespilus germanica Os Plauen i. V.: Preisselpöhl (20). + Crataegus brevispina &. Kunze Wp Schwetz: Sartowitz (8). Cotoneaster integerrima SI Glatz: Königshainer Spitzberg (448). C. nigra Wp Schwetz: Teufels- berge (6). Amelanchier vulgaris Bd Schlossberg bei Achkarren (127). Pirus communis v. cyclophylla n. v. O Linz (316). P. brachypoda Kerner N Ober-St. Veit (245). P. austriaca n. sp. N Giesshübel (245). P. sect. Sorbus (161). P. Aria Mr Pirmasens mehrfach (199). P. suecica Schw Rigi (445, wohl zu der folgenden Art?) P. Mougeoti E in den Vogesen mehrfach, unterh. Schloss Landsberg noch bei 900 m (232); St Judenburg (382); Mürzsteg, 800—1000 m (245). P. torminalis Wp Rosenberg: Umgegend von Schönberg (6); Ps Kosch- min: Bürgerwiesen (368); M Auspitz, Gurdau (425), Tischnowitz (12); Littau und Milkov vereinzelt (462). P. Aria X Aucuparia Wb Onst- mettingen (131); Schw Winterthur (244); in f. thuringiaca (Ilse) V Feldkireh (245). | P. Aria x Chamaemespilus T Innsbruck (245). P. Aria X suecica (— Conwentzi) n. h. P Stolpemünde: Sehónwalde (182). P. Aucuparia X suecica (angeblich = P. hybrida L., also wohl Aria X Aucup., Sch.) K Oberdrauburg (122). ; Epilobium 260 (St). E. angustifolium f. parviflorum Haussk. N Baden (48). Æ. Dodonaei SI Weisswasser Oe.-S. (447); M Hohenstadt (358). E. Fleischeri B (+?) Kiesgrube bei Günzach (509). E. obscurum Wp Putzig mehrfach; P Lauenburg: Wierschutziner Bruch (182); Ps Wreschen: Wengierki (206); SI Breslau: zw. Kottwitz und Hasenau (448); T Afling wird widerrufen (322). E. nutans SI Landeshut: Sauwiese bei Wüsteröhrsdorf (446). E. collinum X obscurum SI Reims- bachthal (446). E. collinum x palustre He Blankenburg a. H. (455). irsutum X parviflorum Op Königsberg: Gr.-Lindenau (9). E. montanum X palustre Op Insterburger Stadtwald (9) ^ E. mon- tanum X parviflorum Ms Delitzsch: Parenske bei Zschortau (487); R Elberfeld (427). E. obscurum x palustre Op Fischhausen: Rogehnen (9). E. obscurum x parviflorum Op Königsberg: Gr.-Lindenau (9). E. obscurum x roseum SI Agnetendorf (448). E. palustre X parviflorum Br Pritzwalk mehrfach (220). E. palustre X roseum S| Haynau: Ober- Bielau (448). E. parviflorum X roseum Br Pritzwalk mehrfach (220). Oenothera muricata SI Glogau: Rabsen (448); v. latifolia Aschers. Wp Putzig (182). Oe. biennis X muricata (= Heiniana n. nom.) N Wien (479). Circaea intermedia Br Friesack: Zotzen (313); SI Rosenberg: Boroschau (447); Bö Haida: Schaibaer Wald (14) C. alpina Ps (32) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Filehne: Kottenbruch (78); Posen: Bolechowo (491); SI Gr.-Warten- berg: Baldowitz (448); M Hochwald (178). Trapa natans P bei Stettin subfossil gefunden (520); Bö desgl. im ehemal. Kummerner See bei Brüx (516a); M Pistowitz, Lultsch (296); St Wundschuh (388). Myriophyllum alterniflorum Br Treptow-See bei Redlin (220); Ns Stade (B). Philadelphus coronarius * SI Würbenthal: in einem Fichtenwalde oberhalb Karlsthal, wie wild (Graebner t. A); St Weizklamm (446). 1 Claytonia perfoliata Bd Mainau: in einem Rebberge (226). Telephium Imperati Schw Val d'Anniviers zwischen Pontis und Fang (249). Herniaria (519). ` H glabra v. puberula Ps Wreschen: Wengierki (206). H. hirsuta Ps Meseritz (367); zw. Unruhstadt und Bomst (206). Illecebrum verticillatum Ps Koschmin: Bürgerwiesen (308); SI Trachenberg (446). Sedum maxsimum B Dillingen: Mörslinger Ried, Bahnhof (494). S. purpureum Ns Stade: zw. Neuhaus und Kadenberge; Geversdorf (143); Quakenbrück: Landwehr (309); B Kulmbach (185); M (f ?) Littau: Steinbruch bei Neuschloss (462). S. villosum Os Vogtland: Reusa (20); Hc am Ringberg bei Suhl (255). S. annuum B Gefrees (185). S. album B Gefrees, Stadtsteinach, Kulmbach (185). S. re- flezum Os Vogtland: um Reusa (20). Sempervivum tectorum T Inns- brucker Kalkgebirge (322). 8. Gaudini Christ Schw Simplon (105). S. Pittonii St Gulsen bei Kraubat (268). S. fimbriatum Lehm. et Schn. S Mauterndorf (235). . Ribes alpinum Br Triglitz (220); Ps Lissa: Wald bei Leipe (367); Adelnau: Fasanerie (368); SI Zuckmantel: Koberstein (448); B (T?) Kulmbach: Plassenburg (185). R. nigrum Ps Filehne (367); Meseritz (368). Saxifraga 260 (St). S. Hosti K Garnitzenschlucht, Weisler Eben (889). S. erustata K Garnitzengraben (389). S. mutata St Gesäuse, 900 m (352). S. caesia St (262). 8. Burseriana N St. Aegyd (48); K Hermagor (385). S. oppositifolia f. Murithiana Tiss. Schw Stellisee 2500 m; Gornergrat, nórdl. Seite 28 — 2900 m; Sorebois Ziroue ob Zinal 27 — 2800 m; Torembe, Alpe Vingthuit 19— 2000 m; Pierre à Voire, Val d'Hérómeries; Stokje 2800 m; Turtmanngletscher; [Cogne] (61). S. aizoides v. valesiaca n. V. Schw Pierre à Voire (90). S. Seguieri Schw Lens: Alpe Vacheret, Sassoure (64). S. squarrosa St (262). S. pedemontana Schw Ofenthal und auf dem Platt von Binn (445). S. Hirculus Ps Bromberg: Schlesin (78); Schw Amburnex, „Pre de Gimel“, Ct. Waadt (32). S. adscendens St Bärnschütz (352). S. um- brosa +M Zöptauer Park (297). 8. tridaetylites Wb Ludwigsburg: Bruchberg: (401). S. aizoides X caesia B Füssen: Tegelberg at oppositifolium He an der Geba oberh. Träbes (255); R Düsseldorf, Leichlingen (427). I. Phanerogamen (Tu. SCHuUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (33) Hacquetia Epipactis M Diwnitz (468). Eryngium campestre Schw Wallis: Folaterres, Fory (224). E. alpinum K Rattendorfer Alm (386). T Trinia Moffmanni v. hispida Br Köpenick, Rüdersdorf (31). T. glauca M Auspitz: Steinberg (425). Helosciadium nodiflorum T Salurn (336). H. repens Ps Fraustadt: See in Brinno (24). Sison Amomum T Gavazzo (122). Ammi majus TE Metz: Montigny (208); (T?) Bd Konstanz: bei Hegne (226). Aegopodium Podagraria var. pubescens n. v. N Horn (316). Carum Bulbocastanum Ns zu streichen (B); Mr Pirmasens mehrfach (199). Bupleurum 89. B. falcatum M Tischno- witz (72). B. longifolium Schw Waadt: Sèche des Amburnex (32). B. longifolium X ranunculoides (— Guineti) Briqu. n. h. Schw La Dóle (445). Oenanthe aquatica Wb am Fusse des Aspergs (401). Seselinia austriaca St Freyenstein häufig (148). Libanotis montana Ps Meseritz (368). Cnidium venosum Wp Putzig mehrfach (182); Ps Samter mehr- fach (340); Schrimm desgl. (450); Meseritz (368); SI Kotzenau: Hasenberg bei Dohna (448). Athamantha cretensis 0 Linz (316). Silaus pratensis Ps Wreschen: Wengierki (206); Meseritz (368); Sehroda: Kozanowo (369); Koschmin sehr hfg. (308). Selinum ` Carvifolia Ns Bersenbrück: Rehkamp’sche Wiesen (C. Weber t. B); R Düsseldorf: Unterbach (427). Archangelica offici- einalis SI (+?) Goldberg: am Rothen Bache bei Steinberg (448). Peuce- danum officinale B Dillingen: Unterliezheim (494). P. Chabraei St Tra- föss gegenüber Pernegg, Neumarkt (381). P. alsaticum Hc am Rehm- berg bei Wandersleben wiedergefunden (116). P. erassifolium n. sp. L zw. Abbazia und Volosea (190). Imperatoria Ostruthium SI (T?) Reinerz: Kaiserswaldau (448). Pastinaca sativa 148. Heracleum Sphondylium Ps Storchnest (361); v. angustifolium Ps Wreschen: Wengierki (206); Y. rubriflorum n. nom. Schw am Bachtel (445). Siler trilobum M Gurdau: Waldweg gegen Diwak (425). Laserpitium Siler Wb Onstmettingen (131). L. prutenicum Ps Koschmin (308). Orlaya grandiflora E Mülhausen: Sausheimer Weg (423). Caucalis muricata tO Linz (329). Torilis Anthriscus Sw Sylt (219). T. infesta He Jena: an der Eule (116). Scandix Pecten Ps Meseritz (868); Os Dresden: Gruna (525). Anthriscus silvestris Sw Sylt (219). A. nitidus SI Brieg: Leubuscher Wald (446). A. alpinus Jord. Schw Porrentruy (122). A. Cerefolium var. trichosperma Br Berlin: Tegeler Strasse (67). A. vulgaris Ps Meseritz (368). Chae- rophyllum temulum St Hilmteich (352). Ch. hirsutum Br Königswalde: Bergmühle (83); SI Neumarkt: Meesendorf (446). Conium maculatum Ps Wreschen: Wengierki (206); K Spittal (389). Pleurospermum austriacum B Dillingen mehrfach (494); Königs- hofen: Marklach (255); Eyershausen (487). TSmyrnium perfoliatum Ber. der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. (3) (34) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 — 98, Br Rüdersdorf (31). Bifora radians yWb Münsingen: Kohlstetten (132); Schw Zürich: Strickhof (445). Sambucus Ebulus H zw. Elm und Flieden (216); Bà Haida: Schai- baer Wald (14); M Littau: Hradecna (462). S. racemosa (T ?). Wp Schwetz: Sartowitz; Rosenberg: Finkenstem (6); Br Forst i. d. Lausitz (31); Ps Ostrowo: zw. Topola u. Kl.-Gorschütz; Schildberg: Grenz- heide (450); SI Brieg: Baruthe; Bernstadt: Wilhelminenort (447); H Fulda: Calvarienberg u. a. (114). Viburnum Lantana v. mespili- folium n. v. T Haller Salzberg (336). Lonicera Xylosteum Br Pritz- walk: Jakobsdorf (220); Mr Pirmasens (199); M Littau: beim „Ritter- saal“ (462). L. nigra B Untersteinach (145). L. alpigena f. glandu- lifera Freyn Schw Winterthur (244); v. Formanekiana Hal. N Lunz (119). Linnaea borealis Ps Witkowo: Kräsauer Wald (78). Asperula arvensis Br Guben: Taubstummenanstalt (83); SI TZiegenhals (448); Hc Weimar: Gutendorf (489); B (y?) Dillingen: Rentamtswörth (494); M Littau (462). A. taurina Wb 5tuttgart (133). A. Aparine Op Goldap: Revier Warnen und Szittkehmen; Gumbinnen: Gerwischken (6). A. cynanchica M Littau: Chudwein (462). A. glauca Ms Delitzsch: Hohenleina (487); Hc „Rhod“ bei Cannawurf (116); R T Remscheid: Morsbach (427); E Metz vielfach (208); M Littau: Neuschlosser Wald mehrfach (462). 4. longiflora f. alpina n. f. Schw Mt. Catalogne (61). A. Neilreichi St Vordernberg: Treuchtling, 1900 m (269). Galium 369. G. Cruciata Br Müllrose: an der Schlaube (83). G. vernum B Deisenhofen: Gleissenthal (Ber. Bayr. Bot. Ges. V, 1897, unpagin.; vor Nr. 44.) G. tricorne Os Dresden: Striesen (525); Wb Ludwigsburg: Osterholz (401); M Littau (462). @. uligi- nosum Ns Aurich: Tannenhausener Heerstrasse (94). G. parisiense SI (f?) Freystadt: Hohenborau (448). G. palustre v. elongatum H Linz (329). @. boreale Ns Meppen mehrfach (B); W Paderborn: zw. Thüle und Verne, Lippspringe (43). G. rotundifolium Br Guben: Pinnow (83); B Stadtsteinach (185). @. rubrum T die Pfl. von Gossensass = G. Leyboldi H. Br. (322). G. verum v. Wirtgeni 0 Linz (329). G. elatum v. insubricum K Luschau (390). G. pseudobliquum H. Br. T Brenner (336). G. lucidum K Urbanskirchlein, Garnitzen- klamm (390); T Haller Salzberg (336). @. ee Ps Koschmin: Bürgerwiesen (308). G. silvestre Br Chorin (31); R FElberfeld (427); f. Bocconei Wp +Thorn: Schlüsselmühle; in Ber. D. Bot. Ges. X. p. (67) als G. parisiense aufgeführt (5). G. baldense St (262); Fölz- alpe, 1450—1600 m (261). G. Mollugo X rubrum (= cogniense) n. h. Schw Vieyes, 1148 m (524); G. Mollugo X verum O Windisch-Garsten, Linz (329). Valeriana sambueifolia Br Nördl. Prignitz (220); Os Leipzig: bei der Lauer; Erzgebirge mehrfach (433). V. polygama Ps Schildberg: es SE I. Phanerogamen (Tir. ScavuBE und K. W. vox DALLUA TORRE). (35) Rojow (366, 450); Ostrowo: Pschygodschütz; Kempen: zw. Birken- felde u. Turze (450). V. tripteris v. intermedia Hoppe T Wiltener Berg (322). V. supina St Hochthor (352). V. celtica St Hoch- schwab (264). Valerianella carinata He (F?) zw. Kochstedt u Schneid- lingen (535). Dipsacus silvester Ps zw. Reisen u. Punitz (450); SI Jager: Tschirnitz (447). D pilosus Br Pritzerbe; Ms Arneburg (373). Knautia arvensis Schw (244); v. campestris Ps Wreschen: Wengierki (206). Cephalaria transsilvanica 'Y Wb: Schnaitheim -Königsbronn (133). Scabiosa Columbaria Ps Lissa: Kankeler Wald (450). Eupatorium cannabinum f. indivisum T Innsbruck selten, Trient gemein (336). Adenostyles crassifolia Kerner v. grossedentata n. v. T Haller Salzberg, Hinterbärenbad (336). Aster Linosyris B Königs- hofen in Unterfranken (487); St Reichenburg a. d. Save (381). A. Amellus v. macranthus Briqu. T Predazzo (62). Bellidiastrum Michelit Wb Rottenburg: Ergenzingen (133). Stenactis annua St Puntigam (352). Erigeron 458. E. alpinus (grandiflorus Hoppe) T Sellrein u. Volderthal (322). Æ. Schleicheri Gremli T u. Schw (477, 418). E. acer X canadensis Op Insterburg: Darkehmer Bahndamm (5). E alpi- nus X serotinus Schw Gantherthal am Simplon (312). Æ. Schleicheri X Villarsi Schw Gornergletscher (312). Solidago 458. S. serotina Ms Tangermünde: Elbufer bei Hämerten (373); E Metz: St. Quentin (208); St Graz, Radkersburg, Sehwanberg (381). Buphthalmum salicifolium v. velutinum n. v. T Trient (336). nula 458. I hirta Bd Thayngen (127). I. ensifolia M Poppitz (12); St Steinbruck (381). Z. Vaillanti Schw Vionnaz, Muraz et d’Illarse (222). I. Conyza Ms Arneburg (373). I. hirta X salicina Br Liebenau (368). I. salicina x Vaillanti (f. exauriculata) Schw Genf (122). Pulicaria Ee CF?) Ps Wreschen: Wengierki (206); Wp (f?) Sehwetz 183). i TSiegesbeckia orientalis Br Berlin, Tegeler Strasse (454); Rüders- dorf (58). Xanthium strumarium v. althaeoides n. v. © Linz (329). X. italicum f. laciniatum Aschers. n. f. Br Stolpe a. ©. (453). TX. ma- erocarpum N Wiener-Neustadt (454). X. spinosum Br Tegel, Rüders- dorf massenhaft (58); TH Fulda: Krätzmühle (114); $0 Linz (329). X. italicum x strumarium (= Kostali n. nom.) Bö Kralup (484a . F Am- brosia artemisifolia Ns Quakenbrück . (309); Br Rüdersdorf, in auf- fallenden Formen (31); SI Grünberg; Droschkau (446); Bunzlau: Alt- Oels (448); Os Meissen: Ober-Spaar und Winkwitz (438); R Mettmann (427). tA. trifida 0s Dresden: Kötzschenbroda (440). Galinsoga parvi- fora N Thernberg (122); 0 bei Linz verschwunden (329); K Millstatt vom Ausfluss des Sees bis zur Lieser (389). : Bidens 458. B. frondosus Wp [Ciechocinek an der Weichsel .— 188) Lenzen bei Elbing (25); Sw Hamburg mehrfach; Br bei Pots- (8*) (36) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. dam und sonst im Havel- und Spreegebiet, Oderberg (28, 30); TSI Glogau: Rabsen (448). B. connatus 506, 507; Wp |Ciechocinek an der Weichsel (183)], Schwetz (25); P Stettin mehrfach (520); Swine- münde (30); Me Neustrelitz: Fürstenberg; Parchim (25); Sw Ham- burg (429); Br um Berlin sehr häufig, bis Brandenburg, Oranien- burg, Oderberg; auch am Werbellinsee und unterh. Frankfurt (28). TB. pilosus Br Sommerfeld (20); schon früher Sw bei Hamburg beob- achtet (J. Sehmidt D. B. M. X, S. 125; ebendaselbst auch der nahe verwandte B. bipinnatus, J. Schmidt a. a. O. XII, S. 111). B. radi- atus X tripartitus SI Reichenbach: Schónheide (446). Rudbeckia laci- niata Wb Murr (131). R. hirta Y Br Putlitz: Triglitz (220); Bd auf der Mainau seit 8 Jahren eingebürgert (226). Filago 458. F. germanica Sw Sylt: Westerland (219); ssp. canes- cens SI Jauer: Janusberg bei Poischwitz (448); T die Pflanze von Schabs ist arvensis; Pusterthal (322). Gnaphalium 458. G. norvegicum Bö am Jeschken auch oberhalb Zwetlai (198). Artemisia 458. A. campestris B Kulmbach: Kasendorf, auf Jura- kalk (185). A. scoparia v. villosa Wp Kulm: Kokotzko (5). FA. Dra- cunculus SI Grünberg: Heiders Berg (446). fA. annua Br Berlin mehrfach (31, 58); Ps Bromberg: Schleusenau (5, 78); Wb Ulm nicht ‚selten (292); B Passau: Oberhaus und Obernzell (116); N Bri- gittenau (48). A. Mutellina X spicata (= Sylviana) Wolf n. h. Schw: Matterhorn (313). Achillea 458. A. setacea O Kremsthalbahn (329). A. collina Beck T Meran (322). Anthemis 458. A. tinctoria W Osna- brück: Westerberg (309); SI Neumarkt: mehrfach im Olschebruch (446);M Littau: gegen Neuschloss, selten (462); FT Brixenthal, Lienz (330). A. austriaca Os zw. Pirna und Meissen an vielen Stellen (440); TWb Ulm (292); 0 Linz (329). A. ruthenica Ps Wreschen: Wengierki (206); Koschmin (308); Os zw. Pirna und Meissen viel- fach (440). Matricaria 458. M. discoidea Op Sensburg: Weissen- burg (7); Wp Rosenberg, Waldweg unweit des Kölmsees (6); Sw Sylt: Westerland (209); Ps Bahnhof Strzalkowo (206); SI bei Bunzlau und Grünberg (448); Os im Vogtland häufig (20); He Gotha: Schiess- platz und Güterbahnhof (486); B Kulmbach (185); M Zöptau, Adams- thal (297); Brünn (285); N (480). M. inodora T Innsbruck, Landeck (336). Chrysanthemum corymbosum Br Angermünde: Paarstein (31); Mr Kaiserslautern: Börrstadt (199). TCh. coronarium O zw. Praegraten und Gallneukirchen (316). Leucanthemum coronopifolium v. prionodes n. v. T. Innsbrucker Kalkgebirge (320). L. alpinum v. hutchinsifolium n. V. V Arlberg (320); v. cuneifolium n. v. Schw Splügen, Furka (320); v. rollense n. v. T Rollepass (92). Homogyne alpina 0s Vogtland: Morgenróte, Mühlleithen, Gottes- berg (20). Petasites officinalis Mr Pirmasens, Grünstadt (199). P. tomen- tosus Ps Posen: Wartheufer jenseits Owinsk (368). P. albus Ps I. Phanerogamen (Tu. ScuuBE und K. W. vos DALLA TORRE). (37) Wreschen: Wengierki (206; ?); Os Vogtland: Plauener Stadtwald, Morgenröte, Rautenkranz (20). P. Kablikianus (259); v. glabratus n. v. Bü Ober-Hohenelbe: in der Weissbach (112). P. albus X Kablikianus (= Celakovskyi n. nom.) Bö Ober-Hohenelbe (301, 302), auch in der Weissbach (112). P. Kablikianus X officinalis (= intercedens) n. h. Bö Hohenelbe (301, 302); eine andere Form davon als P, Tauschi be- zeichnet (112). Doronicum Pardalianches St Hochthorgebiet: Sulzkar, 1600 m (352); Schw Mt. Musiege (426). D. austriacum SI Lissa Hora: Mazak- thal (446); Freiwaldau: Urlenhübel bei Reiwiesen (447). Aronicum glaciale Schw fehlend (415). Arnica montana Op Forstrevier Goldap (6). Erechthites hieracifolia "t M Bistritz a. H.: Prussinowitz (293); TKr neu (395). Senecio 458. S. erispatus Ps Schildberg: zw. Rojow u. Kobylagora (366, 450). S. pratensis B Dillingen: in den Rieden (494). S. spathulifolius Wb Saubachthal gegen Bissingen (401); Schw Waadt: Lac de Joux (32). S. paluster Ps Kosten (434; in 366 wohl nur aus Versehen ausgelassen!); M Muschau (425). S. vul- garis v. distentiflorus n. v. T. Trient (336). S. vernalis Sw im süd- liehsten Theil jetzt häufig (428); 0s Leipzig vielfach (433); He Obers- dorf (117); Bü Leipa (198). S. erueifolius Ps Obersitzko (503); Ms zw. Markranstädt und Lützen (433); He zw. Rentwertshausen und Berkach, zw. Wolfmannshausen und Mendhausen (255). S. aquaticus Ps Filehne (367, 465); Meseritz (368); 0s Leipzig: auch im Parthe- gebiet bei Seifertshain (433); Mr Dahn (199); Schw Freiburg: Chátel- St. Denis (476; 445); v. pratensis Richter Schw (445); | Veltlin: zw. Delebio und Colico (416)]. S. barbaraeifolius 325; Ps Ostrowo (367); M Littau häufig (462); Schw Misox, Vals, Genf, Bois Bougy (476, 445). S. lyrati- folius T Innsbruck (322). S. subalpinus B am Arber noch bei 1000 m am Bodenmaiser Wege (439). S. Fuchsi SI Falkenberg mehrfach (446). S. sarracenicus Ms Tangermünde (373). S. aquaticus X cordatus (?) Schw Chátel-St. Denis (416). S. aquaticus X erucifolius Schw Epen- des (476). S. cordatus x Jacobaea V Feldkirch (330). S. vernalis X vulgaris Op Königsberg: Nasser Garten (9). Calendula arvensis T Olivenhain zw. Riva und Varone (336). Echinops sphaerocephalus ‘Ps Meseritz (368); Schw Saas (111). Cirsium lanceolatum v. australe n. v. T Trient (336); ssp. silvaticum Wp Putzig( 182); Os Leipzig: in der Lauer (433); auch die Pflanzen aus Ns stehen dieser Unterart nahe. C. eriophorum He Schleusingen: Zw. Rohr und Sehwarza (255); B Dillingen: Altheim, Bergheim (494). C. canum Ps bei Meseritz noch vorhanden (368) C. panno- nicum f. roseum n. f. N Neuwaldegg (238). C. acaule B Hohenelbe: bei Harta mehrfach (112); M Wisowitz: Wsemina (196). C. anglicum Ns Westerstede: Ramshorn; Potshausen (Sandstede t. B). C. arvense V. setosum Br Rathenow (373); R Schwelm, Wuppershof (427). C. (38) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. acaule X bulbosum Ms Delitzsch: Lemsel (487). C. acaule X lanceo- latum Wp Grutschno (5); Br Triglitz (220), Meyenburg (221). C. acaule X oleraceum He Herrenberg bei Meiningen (254); B Immen- stadt (509); Kulmbach: Mainleus (185). C. acaule X oleraceum X palustre He Jena: Löbichau (455). C. acaule X silvatium He Jena: Rauthal (455). C. acaule X spinosissimum Sehw Wallis: Mauvoisin (224). C. arvense X lanceolatum Bò Leitomischl (121). C. bulbosum X oleraceum Ms ‚Delitzsch: Lemsel (487); Hc Hecklingen: Gänsefurt (535); B Königshofen (255). C. canum X palustre 0s Meissen: Nasse Aue (440). C. Erisithales X oleraceum und C. Erisithales X palustre 0 Schoberstein (316). C. heterophyllum X oleraceum X palustre $ zw. Mauterndorf und Neusess (235, 241). C. heterophyllum X oleraceum Br Triglitz (220). C. montanum X palustre (= Travignoli) nh T Pane- veggio (130). C. oleraceum x palustre He Rudolstadt: Oberrottenbach (489). C. oleraceum X spinosissimum T Brenner (322). C. palustre X rivulare St zw. Lieboch und Premstetten (352). C. palustre x spino- sissimum T Schwaz (330). C. pannonicum X rivulare N Rappolten- ‚kirchen (246, sehr überflüssigerweise als C. Wiedermanni n. nom. bezeichnet, da hierfür schon der an sich auch überflüssige Name C. Kornhuberi Heimerl besteht, Sch.); Neuwaldegg, Kaltenleutgeben, Giesshübel (328). C. rivulare X spinosissimum Schw Waadt: la Merzere 223). Carduus 176 (S). C. crispus Ps Schrimm, Lissa (367); Ober- sitzko (504); SI Ottmachau, ein Stück von 3!/, m (448); R Mettmann, Hammermühle (427). €. Personata B Dillingen häufig (494). C. collinus Br Tegel, Rüdersdorf (454). C. nutans Wp in Wäldern bei Schloppe, Kreis D.-Krone, u. a. (183); Ps Filehne (367); v. microcephalus PS Bomst: Chwalin (206). C. acanthoides X crispus Ms Arneburg (212). C. acanthoides X nutans SI Herrnstadt: Pluskau (447). C. acanthoides X viridis T Innsbruck (322). C. crispus x defloratus T Pettneu, Flirsch (330); Schw zw. St. Moritz und Sils, Gr. St.-Bernhard (524, als C. Bur- nati n. nom.). C. defloratus x Personata T Arlberg (322); Schw längs des Jongnenaz an den Aiguilles de Baulmes (425). C. mutans X rhaeticus T Bozen (3225. Onopordon Acanthium W Paderborn (43). Lappa nemorosa Op Pr.-Eylau: Silberberge (8); Forstrevier Goldap (6); si Striegau: Beerberg bei Kuhnern (446); Bö Haida: Schaibaer Wald (14). Carlina acaulis Ps Obornik (503); Posen: Marienberg (368); SI Peiskretscham: Schieroth (447); v. eaulescens SI bei Jauer, Reichen- stein, Freiwaldau (447). Saussurea alpina v. nervosa n. v. T Rodella (92). S. monticola Bor. Schw Waadt: Sèche des Amburnex (32). Jurinea mollis M Pausram (425). Kentrophyllum lanatum Br Tegel (454). Centaurea Jacea f. semi- pectinata Schw Winterthur (244); f. commutata Koch Wp Thorn (5) ssp. decipiens St Tobelbad, Gratwein, Eggenberg (852); ssp. nigrescens ‘I. Phanerogamen (Tg. Schuge und K. W. vox DALLA TORRE). (39) N Wien (481), Schottwien (48); ssp. angustifolia Schrank f. albescens n. f. und f. subfimbriata n. f. Schw Winterthur (244). C. Phrygia Ps Meseritz (368). C. Pseudophrygia He Themar: zw. dem Eingefallenen Berg und Kloster Vessra (255). C. nigra TBr Bobersberg: Preichow (31); St Vorau (204). ©. axillaris M Kanitz: Antoniberg (343). C. Sca- biosa v. spinulosa Ps Wreschen: Wengierki (206); v. Gelmii n. v. T Predazzo u. Forno (92). C. solstitialis +Ns Cuxhaven (143); TR Leichlingen (427); TWb Ulm (292). C. melitensis +Br Rüders- dorf (38). Lampsana communis Sw Sylt (219). Arnoseris minima Ps Filehne: Kottenbrueh (78); M Neustadtl: Saar, Jamy u. a. (196). Thrineia hirta Ps Wongrowitz (367); SI Bunzlau: Wehrauer Heide (448); 0s Rade- burg: Würschnitz (438); Dresden: Karauschenbruch (440). Leon- todon 458. L. pseudoerispus Schultz Bip. T Mots (322). + Helmin- thia echioides T Mezzo tedeseo (336). Rhagadiolus stellatus "Br Rüdersdorf (58). Tragopogon 352 (St); 458. T. porrifolius TPs Meseritz (368). T. major T Patsch (330). T. pratensis v. minor Mr Pirmasens häufig (199); B Dillingen (U). Scorzonera 458. S. humilis Ns Quakenbrück: Hahlen- (309); M Littau: Czerwenkawald (462). S parviflora M Auspitz (425). S. aristata YWb Mergentheim: am Tauberufer (132; ?). S. purpurea Wp Konitz: Hohenkamp (7); Ps Meseritz (368); SI Guhrau: bei Duchen (448). Podospermum 458. P. laciniatum M Kanitz: gegen Hlina (343). Hypochoeris 458. 11. glabra Ps Filehne: Kottenbruch (78); Kosch- min (308). Achyrophorus maculatus Ps Meseritz (368). Taraxacum 458. T. alpinum St Hochschwab 2200 m (352). Chondrilla 458. Prenanthes pur- purea He zw. Stolberg und Schwenda (347); H Gersfeld: gegen Poppen- hausen (114). P. tenuifolia T Schwaz (330). Lactuca 458. L. Scariola Me Neubrandenburg (469); H Fulda: hinter dem Schlossgarten (114); R FHochdahl (427); T Innsbruck (322). Crepis 458. C. foetida Os Leipzig: Bayerische Strasse (433); R THochdahl (427). C. setosa Bd Gross-Sachsen (124). C. biennis v. lodomiriensis Ps Samter (340). C. blattarioides St Buchberg (270). C. jubata Schw Breneygletscher Segen Tzofferay 2670 m; Chanrion (61). C. alpestris X blattarioides T Arlberg (322). , | Hieracium 21, 21a, 63; 92 (T); 122, 125; 216 (0s); 224 (Schw); 248; 319 (0); 324 (T); 329 (0); 330, 331; 334 (T); 336 (V): 361 (St; 393a, 418; 425 (M); 458; 501b (B). Hieracium Pilosella v. tricha- denium N. P. T Arlberg (336); ssp. Peleterianum 0s Meissen: Seuss- litz (216). H. flagellare N Maria Taferl (316). H. sphaerocephalum V. subfurcatum N. P. T Mühlwald (122). H. floribundum SI Bunzlau (448). H. praealtum v. fallax He Hildburghausen: Engenstein (255); V. fastigiosum Gremli Schw Val d'Hérens, 850 m (248); ssp. Zi- (40) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. zianum Schw Wallis: Drancethal 700 m (248), v. austrotiroliense N. P. T Luttach (122). H. aurantiacum TWp Graudenz: bei der Pump- station (6); "Ps Meseritz (491); SI TStrehlen: Forst Mehlteuer (446); (T?) H Milseburg (114); Waldeck: am Dicken Kopf (248); v. auropurpureum N. P. T Trippach (122). H. echioides Ms Delitzsch: Bahndamm (482). H. pratense Meseritz (368); Mr Pirmasens (199). H. cymosum | S! Bunzlau: Grünsteinhügel bei Ober-Schónfeld (448); v. Vaillanti Tausch Hc Jena: Ziegenhain (116). H. villosum v. sub- glabrum Arv.-T. T Vigo (92). H. villosoides Murr n. sp. T Tristen (122). H. dentatum v. ewpallens Fr. T Haller Salzberg (122). H. valdepilosun St Hochzinódl (148). H. illyricum Fr. ssp. bruno- politanum n. ssp. T Bruneck (122). H. subspeciosum T Haller Salz- berg; V Stuben (122). H. epimedium Fr. St Sulzkarhund (148). H. incisum Koch T St. Jakob im Ahrnthal (122). H. silvaticum v. sagittatum Lindeb. N Maria Taferl; 0 Linz (329). H. bifidum Os Lau- sitzer Gebirge: Tollenstein (216). H. caesium St Sulzkarhund (148). H. vulgatum v. subramosum Arv.-T. O Linz (329). H. laevi- gatum Ps Filehne: Kottenbruch (18); Bomst: Langmeil (206). v. Fries 0 Linz (329). H. prenanthoides v. lutescens Schw Wallis: Simplon (248). H.sabaudum Ns die Pflanzen von Oberneuland stammen wahr- scheinlieh von 1807 dureh ROHDE in den Pyrenüen gesammelten Samen, die anderen Angaben sind zweifelhaft (B); in St fehlend (264). H. silvestre v. chlorocephalum O Linz (329). H. alpinum X glanduliferum (= Rouyanum) Wolf n. h. Schw Simplon (126). H. alpinum X intybaceum n. h. (= H. Kheki Jaborn. in sch.) K Turracher Höhe 1700 m (311). H. aurantiacum X Pilosella S (? 235). H. Auri- cula X Bauhini Bd Weinheim: Gorxheim (530). H. Auricula X Pilo- sella Bd Weinheim: Gorxheim (530); V Arlberg (336). H. Bauhini X cymosum Bd Weinheim: Weschnitzdämme (530). H. Bauhini X Pilo- sella Bd Michelsberg bei Unter-Grombach, Grötzingen (530). H. collinum x Peleterianum (= chaetocephalum) n. h. Os Meissen: Seusslitz (216). H. Peleterianum x Pilosella 0s Seusslitz (216), Mühlberg (486); Mr Dürkheim: Wachenheim (530); Schw }Emmishofen (226). H. Pilosella X pratense Ps Koschmin: gegen Galonski (308); Hc Jena: Prinzengarten (455); Kraniehfeld (489); 0 Linz, in zahlreichen Formen (329), in f. melanadenium auch Müblkreisberge (122). H. Pilosella X sphaerocephalum S Mauterndorf , Tweng (235). H. Pilosella X Zizianum (= Kneuckerianum) n. h. Mr Deidesheim (531). H. prenanthoides X villosum M (307). H. rigidum x vulgatum (= Jaccardi) n. h. Schw Wallis (122). H. Schmidti X vulgatum R am Horn bei Altenahr (455). Phyteuma 315; 325, 326 (T). Ph orbieulare SV Glatz: Neu- Wilmsdorf (448); M Littau: Czerwenkawald (462); ssp. austriacum Beck V Arlberg und Drei Schwestern, hier auch in einer besonderen Varietät (330). Ph. betonicifolium v. pubescens A. D. C. Schw Alesse, I. Phanerogamen (Tu. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (41) Folaterres, Fully, Plagnier sur Saillon ( 445). Ph. laxiflorum (=? Ph. scorzonerifolium bei Gelmi) T Trient (336). Ph. nigrum Wb Ersingen (192); Schw im Ct. Waadt fehlend (32). Ph. spicatum M Littau: nur im Czerwenkawalde (462). Ph. betonicifolium X Halleri (— Hellwegeri) n. h. T Afling (326). Ph. nigrum X spicatum 0 Linz (316, 329). Campanula 260 (St); 315. Campanula bono- niensis Op Sensburg: Wiersbau (7); SI Herrnstadt: Schlaube (446); M Tischnowitz (72); St Drachenburg, Reichenburg (318). C. lati- folia 0p Gumbinnen: Buylien (7); H Fulda: Südseite des Florenbergs (114); Gersfeld: Kesselrain bei Wüstensachsen (?55); W Urenberg bei Dahl (43); v. cordata Cel. He zw. Harzgerode und Alexisbad (53, 55). C. Rapunculus Wp (+?) Christburg (287). C. Cervicaria Br Pritz- walk (220); Ps Wreschen: Wengierki (206); Koschmin: Bürgerwiesen (308); St Lieboch, Mosing, Gratwein (352), Wundschuh (388); K Unterdrauburg (390); T Fritzens (322). C. glomerata W Pader- born: vor dem Rosenthor (43); B Presseck im Frankenwald (185); v. salvifolia W Hamm: Kurkenberg (351); v. aggregata Schw Winter- thur (244). C. barbata v. strictopedunculata T Hühnerspiel (336). C. sibirica Br Strausberg (363); M Eibenschitzer Steinmühle (72); Littau: Chudwein (462). C. glomerata x spicata n. h. T Brenner (836). C. pusilla X Scheuchzeri T Haller Salzbergwerk (322). Adeno- phora liliifolia N Kalksburg (236). Specularia Speculum Os 3 Dresden: Grosses Gehege (525). Vaccinium Myrtillus f. epruinosum P Lauenburg: Piasnitz (182). V. uliginosum Ps Filehne: Kottenbruch (78) u. a. (465); Meseritz (491); SI Haynau: zw. Tschiebsdorf und Dohna (447); B Regensburg: Klardorfer Moor (502). V. Ozycoccos v. leucocarpum Ns Steinhuder Meer (31a). E Myrtillus X Vitis idaea Br Rathenow (373); Erkner, Forst i. d. Lausitz (31); SI Kreuzburg: Costauer Wald (447); B Schwandorf: Teublitzer Moor (314). Arctostaphylos Uva ursi Ps Grätz (368). Andromeda Polifolia Ps Filehne: Kottenbruch (78) u. a. (465); B Regensburg: Klardorfer Moor (502). Æ. Tetralix Br Werftpfuhler Forst; Köpenick (31); Ps Kosten: an der Obra (434;?). E carnea 0s im Winterberggebiete an vielen Stellen (433a). Rhododendron ferru- gineum Wb im Schwendimoor noch ein Strauch; am Schwarzen Grat verschwunden, doch auf der nahen „Kugel“ unweit der Landesgrenze vorhanden (401). Rh. ferrugineum v. dryadifolium n. v. O Hinterstoder (333); v. microphyllum n. v. T Monte Campedie (92). Rh. ferrugineum X hirsutum B Füssen: Köllespitz (411); T Gschnitz (245). Pirola chlorantha Ps Wreschen: Wengierki; Bomst (206). P. media Op Oletzko: Barannen (6); Ps Filehne: Kottenbruch (18); H Buben- baderstein i. d. Rhön (179, 180); B Dillingen: Bergheim (494); M Milkoy (462). P. minor E Metz: Norroy (208). P. uniflora Sw Alsen: im Süderholz (364); Ps Filehne: Kottenbrueh (18); Adelnau, Pleschen (43) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. (368); Schw Winterthur (244). P. minor X rotundifolia (— Graebneriana) n. h. Ns Borkum (461). Chimophila umbellata Wb Ulm: Schweden- wäldle (132, 292); N Rosaliengebirge (245). Monotropa Hypopitys v. glabra Ps Lissa: Kankeler Wald (450); W Driburg (43). lex Aquifolium B bei Oberstaufen fruchtend (509). Ligustrum vulgare Br Putlitz (220). Fraxinus Ornus Schw Sagen- tobel am Zürichberg, 550 m (445). Vincetoxicum laxum St Freyenstein: Tollinggraben (148); Bärnschütz (352); T Zirl (322). inca minor Wp Marienwerder: Riesenburger Forst (7); SI Reichenbach O. L.: Mengelsdorfer Forst (447); B Frankenwald ver- breitet (185). T Apocynum androsaemifolium Br Rathenow: Nenn- hausen (373). Limnanthemum nymphaeoides Ns Quakenbrück mehrfach (309). Chlora perfoliata Bd Kienberg bei Ebringen (127); T Salurn, hier mit Ch. serotina (336). Sweertia perennis Sw bei Siebeneichen wieder- gefunden (429). Gentiana 112; 260 (St); 455, 515. Sect. Comastoma Wettst. mit G. nana u. G. tenella (516); letztere T Saile, Lavatschjoch (330). G. uliginosa SI Steinau: Sandmühle (447). G. Amarella Op Oletzko: Duttken (6); M Milkov: „Prochodice* (462). G. carpathica Kr Weissenfelser See (403). @. germanica W Paderborn: Bergwiese bei Haxtergrund (43). G. lutescens Vel. (G. praeflorens Wett.) N Schneeberg (122). G. Neilreichi Dörfl. et Wettst. n. sp. N Raxalpe (122). @. Murbecki Wettst. n. sp. T Franzenshöhe (245). @. compacta Heg. (angebl.— G. Murbecki W.) Schw Wallis (122). G. aspera Heg. H Gmunden; v. calycinoidea L. Keller n. v. 0 Pyrgas und Hinterstoder (122). G. islandica (Murb.) f. albida Schw Statzersee (122). G. Kerneri Dórfl. et Wettst. n. sp. T Ahrnthal (122). G. solstitialis Wett. T Innsbruck, Vennathal (336). G. obtusifolia f. praecox SI Lissa Hora: Mazakthal (446). G. ciliata M Hochwald (178); Tischnowitz (72); Littau, Milkov (462); St Admont (238, var.); f. inciliata n. f. He Erfurt: Steiger (486). G. pannonica v. Ronnigeri n. v. St Stuhleck (122). G. cruciata PS Meseritz (368); B Stadtsteinach, Untersteinach (185). G. asclepiadea M Hochwald (178). G. Pneumonanthe f. latifolia Op Insterburg: Dragonerwiese (1). G. Froelichi Kr Storschitz (122). @. Clusii var. St Bärnschütz (264). G. verna v. Favrati Schw Wallis: Fréte de Saille, sur Leytron (224). G. utrieulosa Schw Grammont (90). G- Amarella X campestris Ns Borkum (461). G. campestris X germanica Ms Brumbyer Heide, Rosenmühle bei Emden (347). G. lutea x punctata (= Dörfleri Ronninger n. nom.) T M. Roen (122). G. lutea X purpurea (122). Microcala filiformis Br Putlitz: Redlin (220). Erythraea pul- chella v. Meyeri Bge. Ns Borkum (461). Æ. linearifolia x pulchella (= Aschersoniana) n. h. Ns Borkum (461). THydrophyllum canadense S! Gröditzberg: Schuttstellen (446): I. Phauerogamen (Tu. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (43) TPhacelia tanacetifolia R Elberfeld, Mettmann (427); E Metz: Ars (208); Wb Rottenburg: oberh. Obernau (133). Polemonium coeruleum Wp Oliva: bei Gluckau (288); Putzig mehr- fach (182); Sw Ziehnburger Schleuse im Stecknitzthal (428, 431^. Convolvulus Soldanella Ns seit 1894 wieder auf Norderney, doch sicher angepfl. (B, A). C. arvensis v. auriculatus Ps Bomst: Schmöllen (206); f. ciliaris H. Schmidt n. f. Jager: Poischwitz (447). Cuscuta lupuliformis Wp Schloehau: Christfelde (5); Ms zw. Hämerten und Arneburg (373); SI Steinau: Dieban (448). +C. Gronovi Willd. Nahe an der Grenze von Wp an der Weichsel bei Ciechoeinek (183); Br Berlin: spontan im Botanischen Garten (24); SI Proskau (449); Ms Zw. Arneburg und Hämerten (183, 24); nach 24 gehört hierzu wahr- scheinlich auch die aus dem Rhein- und Maingebiet als C. Cesatiana angegebene Pflanze. Asperugo procumbens Os Dresden: Plauen, Gruna (525); W T Hamm (351); Bd Thayngen (127); M Littau: an der Lokalbahn (462). TAmsinckia lycopsoides Br Oranienburg, Tegel, Köpenick, Rüdersdorf; hierher gehört auch die in Ber. Deutsch. Bot. Ges. 4, S. CLXXXV und 5, S. CIII als A. angustifolia erwähnte Pflanze von Mannheim bezw. Hamburg, die ausserdem auch in E Strassburg beobachtet wurde (Petry Mitt. Els. L. I, 2, S. 38). Lappula Myosotis Os Dresden: am Hohen Stein bei Plauen (525); W * Hamm: Exercierplatz (351); E Mülhausen: Sausheimer Weg (423); B Dischingen (494). Ompha- lodes scorpioides Wp Judamühle bei Gronowo (5); Graudenz: Bösler's Höhe (6); Ms Arneburg (373); St Murauen bei Fernitz (264). An- chusa officinalis R (+?) Wülfrath (427). 74. procera Br Köpenick, Rüdersdorf (58). +4. ochroleuca Br Berlin: Borsig-Mühle, auch blau- blühend (454). A. italica +Br Rüdersdorf (454); N zw. Matzen und Hohenruppersdorf (481). Nonnea pulla He beim Bahnhof Griefstedt, weisslich blühend (117); Bd (T?)Freiburg: Lehmäcker bei Heck- lingen (127); B +Kulmbach (185); M Littau: Senitz, Prikaz (462). Symphytum bulbosum Bd Karlsruhe: bei Oberweiher (250). 8. tuberosum SI Kallendorf (446), Ms (F?) Milow bei Rathenow (383). Pulmonaria angustifolia M Eibenschitz: Budkowitz (72); Littau beim „Bründl“ (462). P. montana He (408); Meiningen vielfach, nördlichstes Vor- kommen im Forst Steinicht (BEER angustifolia X offieinalis Br Nauen (31). Onosma arenarium 1Bd Offenburg (127). Cerinthe alpina Wb vorübergehend bei Pfullingen beob. (133). Echium italicum FW amm: Grosser Exercierplatz (851). Æ. rubrum. M Gurdau, Aner- sehitz (425). Lithospermum officinale Br Krossen: Kienberge (83); SI Breslau: Irrschnocke (446). L. purpureo-coeruleum Wb Ludwigsburg; Rotenacker Wald, Saubachthal gegen Bissingen (401). Myosotis lus .. enaria B Dillingen (U). M. versicolor Ps Filehne: Kottenbruch (13); (44) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Fraustadt: Heiersdorf (206); Meseritz, Wongrowitz, Obornik (368); B Dillingen (U). M. variabilis St Bösenstein (352). M. silvatica Br Pritzwalk: Grosser Horst bei Wolfshagen (220). M. sparsiflora Ns Borkum (461). jLyeium rhombifolium E bei Metz vielfach (208). Solanum villosum T Trient (336). S. Dulcamara v. litorale Wp Putzig (182) und sonst in den Dünen (24). +8. triflorum Br Tegel (454). TS. rostra- tum Br Tegel (58); Berlin: Gesundbrunnen; Forst (31); 0s Bautzen; Dresden: bei Uebigau (440); E Mülhausen: Abzugskanal (423). T$. sisymbrifolium Br Tegel (454); früher schon W Steele (A; vgl. Natw. Wochenschr. 1894, S. 21). Physalis Alkekengi M Tischnowitz (72). Ni- candra physaloides R Mettmann (421). Atropa Belladonna M Tischno- witz: Doubravnik (72). Hyoscyamus niger St + Hochlanth 1200 m (352). Verbascum Thapsus Ps Schrimm: Gondek (367); Wreschen: Wengierki; Bomst: Langmeil (206). V. thapsiforme v. cuspidatum SI Jauer: Poischwitz (447). V. phlomoides Ps Samter (340); var. cuspidatum n. v. Br Tegel (451). +V. Chairi Br Berlin: Tegeler Strasse; Kópenick; Rüdersdorf (31, 451). V. phoeniceum Br f Fürsten- walde: gegen Neuendorf (83); Os Riesa: Gohlis; T Kótzschenbroda: auf Elbkies (440); tW Hamm: Exereierplatz (351); 1E Metz (208); M Kromau: St. Florianskirche (343); Littau: gegen Senitz (462). V. Blattaria M Littau: bei der Station (462); T Innsbruck: Vóls (322). V. virgatum With. Br Berlin: Tegel (454). TV. ovalifolium Br Tegel (451). V. austriacum x phlomoides St Friedau (381). V. austriacum X thapsiforme St Graz (381). V. Chaizix Lychnitis und V. Chaixi X phoeniceum Br Berlin: Tegeler Strasse, letzteres auch Rüdersdorf (451). V. Lychnitis X nigrum $ Mauterndorf (285). V. nigrum X thapsiforme Ps Wreschen: Wengierki (206); SI Wohlau: Schmograu (447). V. nigrum X Thapsus Op Oletzko: Sattycken (6); Wp Christburg: Hasen- berg (287). Scrofularia umbrosa v. Neesi Wp Schlochau: Marienfeld (5); B Dillingen mehrfach (494). +8. canina N Münchendorf (188). S. ver- nalis YN Fischamend (189). +Calceolaria scabiosifolia SI Reichen- stein: Maifritzdorf (448). Antirrhinum Orontium Ps Obornik (504); Obersitzko (503); Schmiegel: Alt-Boyen (504). Linaria Cymbalaria B Kulmbach (185). Linaria Elatine Ps Meseritz (368); M Pritlach (425); Littau: bei der „Bründlwiese“ (462). L. spuria Sl Jauer: Klonitz (447); M Auspitz (425). L. alpina v. petraea Jord. St Gesüuse: Heindelbach (148); v. unicolor Gremli T Tristen (122); f. rosea n. f. St Raxalpe (403). L. arvensis B Kulmbach (185). L. genistifolia (T?)Br Rüdersdorf (31). Mimulus luteus He Vacha (180); Wb + Ulm einmal (292). M. moschatus Bà Hohenelbe: bei Harta wiederholt im Bachschotter (112). Limosella aquatica Ps Koschmin (308). Digitalis . purpurea Ns Aurich: Eikebusch (94). I. Phanerogamen (Tn. SchugE und K. W. vo DALLA TORRE. (45) Veronica 260 (St). V. scutellata Ps Meseritz (368); Koschmin (808); v. parmularia B Nürnberg: Eibach (346). V. anagalloides Ps Wreschen: Wengierki (206, ?). V. aquatica Br Pritzwalk mehrfach (220); Sw Stormarn: Tonndorf (431); Ns verbreitet und wahr- scheinlich häufiger als V. Anagallis (94); v. glandulosa Ns Stade: in der Marsch häufig (143). V. Chamaedrys v. lamüifolia Ns Oldehafe (71); Ps Lissa: Kankeler Wald (450). V. montana Op Pr.-Eylau: Silberberge (8); Br Pritzwalk (220). V. aphylla v. ambigua n. v. T Innsbruck (336). V. Teuerium 281; M Poppitz (72). V. austriaca Ps Bromberg: Oplawitz (18). V. multifida Zër Rathenow: Gräningen (67); Rüdersdorf (58). V. spicata Schw Waadt: Sèche des Amburnex (82); v. orchidea Op Friedland: Rosgehnen (9). V. fruticulosa B Köllespitz (509). V. serpyllifolia v. nummularioides Lec. Schw Waadt: Vallée de Joux (32). V. acinifolia St Friedau, Mureck, Maxau (381). V. verna Wb. Schwenningen (132); K Hermagor (386). V. triphyllos f. lilacina n. f. N Laaer Berg (481). V. praecox M Auspitz (425); Littau: Lautseh, Merotein (462). V. Tourneforti W Paderborn selten (43); Mr Pirmasens (199). V. agrestris T Trins (245); v. calycida Ns Stade: Neuhaus; Geversdorf (143). V. opaca B Dillingen (U); N Wien (245). Melampyrum cristatum Os Meissen: Naundörfel (440). M. barba- tum 70 Linz (329). M. nemorosum B im Frankenwald vielfach (197). M. pratense v. purpurascens n. v. Br zw. Angermünde und Joachims- thal; auch SI (31). M. silvaticum B Kulmbach (185); M Zwittau (196). Pedicularis silvatica Ps Kempen: beim Bahnhofe (450). t P. comosa var. Rehmanniana Aschers. et Graebn. n. v. t Br Rathenow: Gräningen (30a); wahrscheinlich identisch mit P. Kauffmanni Pinzger (A, vgl. No. 24, 8. 646). P. Sceptrum Carolinum Wp Berent: bei Schloss Kischau (5); Tuchel: Kensau (6); B Dingolfing: Baiersdorf (283a). P. caespitosa X tuberosa Schw Val Tremola, St. Gotthard bei 2000 m (445). Alectorolophus 117. A. serotinus He Inselsberg (409); S (160). A. stenophyllus (Schur) S Mauterndorf (235). A. Sternecki n. sp. T Stenico (517). Euphrasia 216, 514, 514a. E stricta Schw Glarus: Ennetseewen, Neuhüttenalp; Bergell: Val Bondasca (445). E. tatarica N zw. Bruck und dem Neusiedlersee (204). E. brevipila St Neumarkt, 900m (381). E gracilis Os Zöblitz (216); R Neviges, Mettmann (421). E. coerulea SI Gr.-Kotzenauer Teichwiesen (448). E. hirtella T Franzenshöhe (245). E. Kerneri St Kainachthal (381) E. "inima SI Kl. Schnee grube (446); v. pallida Wettst. N Schnee- berg (204). Æ. curta X Rostkoviana n. h. (vielleicht = E. Levieri Wett.) Bü Hohenelbe: Harta (112). Æ. nemorosa x stricta (= Petrii) n. h. Hc (411). E. Rostkoviana X stricta Hc Jena: Rauthal (445). Odontites litoralis Vr. nicht = O. verna Bell, letztere vielmehr die in Deutsch- land allgemein verbreitete Form (213); O. verna auch Kr Adelsberg; (46) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. T Val di Ledro; Schw Zürichberg (19); v. pratensis Wirtg. E Bitsch, Weissenburg; Bö Unterhaid (79). ©. canescens Rehb. L; T Val di Ledro (19). ©. serotina St Mosing (352). ©. lutea M bei Eibensehitz ` und Poppitz (72); Innsbruck: Arzl (336). Lathraea Squamaria Ps Filehne: Kottenbruch (78). Orobanche pallidiflora He „Rhod“ bei Cannawurf (116). ©. caryophyllacea He Löhr zwischen Geba und der Dissburg (255); T Patsch (330). ©. Teuerii Wb Kiesenthal, Justinger Steige (292). ©. rubens SI Krappitz: Ottmuth (448); Oppeln: vor Kempa (446). ©. flava St Hochschwab- gebiet (352). O. major N Traiskirchen (48). ©. platystigma T Hinter- bärenbad (336). O. epithymum He Ahlberg bei Bibra; H Gersfeld: auf dem Beilstein (255); M Littau: hinter Neuschloss (462); v. ruóra M Eibenschitz (72). O. minor Wb Bonfeld-Biberach. (133). ©. Hederae E Metz: im Montvauxthal (208). O. coerulescens N Matzen-Ollersdorf (481). ©. purpurea SY Oppeln: bei Halbendorf 1888 wiedergefunden (446). O. caesia (Rehb.) N Mödling (235). ©. arenaria Ms Sanders- leben (535). O. ramosa Bd Gross-Sachsen (124); Wb Marbach: Pleidels- heim auf Nicotiana (132). . . Elssholzia Patrini +Ps Buk: Sontop (206) Mentha 87, 91, 122, 216, 245; 336 (T); 425; 445 (Schw). M. silvestris Ps Wreschen: Wengierki (206). M. mollissima T Trient (336). M. aquatica v. Weiheana T Haller Salzberg (336); v. elongata Per. T Trient: Fort Civezzano (336). A. gentilis v. gracilis Schw Tourtemagne (445); v. pratensis Schw Dorenaz outre Rhône, Branson (445). M. verti- cillata v. concavidens n. v. Schw Viennaz (445). M. austriaca Jaeq. T Innsbruck (336). M. piperita v. inarimensis Guss. T Trient (336). M. Pulegium Ps bei Theerkeute irrthümlich angeg. (367); Kosten an der Obra (434; ?). M. aquatica X arvensis He Frankenhausen oberhalb der Baehmühle (489); in der Form origanifolia Host Os Zittau: Hörnitz (216); St unterhalb Gstatterboden (148). M. aquatica X arvensis X silvestris (= rubra Sm.) Os t Grossenhain: bei Walda (216); St Freyenstein: Friedhofen (148). Lycopus exaltatus M Lunden- burg (425). Salvia pratensis Mr Pirmasens (199); Bö +Hohenelbe: Bahnstrecke bei Harta (112); v. rostrata Ps Gostyn: Dusin (450); v. adenophora n.v. Schw Winterthur (244). S. silvestris E t Mülhausen: Schlacht- haus (423); M Littau: gegen Senitz (462). S. verticillata SI + Görlitz: Girbigsdorf (447); H Engelhelms gegen Bronzell (216); B Kulmbach, Stadtsteinaeh (185); M Littau: gegen Senitz (462). | S. nemorosa X pratensis (? = ambigua Cel.) N Eichkogel, Giesshübel (238). Thymus 425. Th. Serpyllum Ns Ostfriesland sehr selten (94). Th. Marschallianus T Bozen: (336). Th. alpestris Tausch T Venna- thal (336). Th: Kosteletzkyanus St Murau (383). Calamintha Nepeta ' zw. Bramois und Nax (445). Clinopodium vulgare v. I. Phanerogamen (Tn. SchuBE und K, W. vox DALLA TORRE). (41) Kohleri n. v. Schw Leuker Bad (92a). Hyssopus officinalis v. canescens Schw Sitten: Tourbillon (90). Nepeta grandiflora Op Sensburg (6). T Dracocephalum thymiflorum N Wien: Prater (18). + Lallemantia iberica Br Rüdersdorf (58); auch Hc Erfurt: Ilversgehofen (Mitth. Thür. Bot. V. N. F. IX, S. 6); ob verschieden von der in den Ber. D. Bot. Ges. 6, S. CXXII von Hamburg angegebenen L. peltata? Melittis Melissophyllum B Erasbach in der Oberpfalz (346); M Tisehnowitz, Stepanowitz (12); Littau: bei Neuschloss (462). Lamium hybridum Br Brandenburg (67). L. maculatum Ns in Ostfriesland fehlend (94); St Eggenberger Schloss, weissblühend (352). L. album N Wien: Prater (480). L. album X maculatum Bö Prag (245). Galeopsis ochroleuca Br Putlitz (220). G. pubescens f. sulfurea (angeblich. n. v.) Bö Rovensko: Stepanovice (93). G. Murriana 318; T Atzwang, Waid- bruck (322); ssp. setosa n. ssp. und rubrocalyx n. ssp. T (336). G. Ever- siana T (336). G. pubescens x speciosa (= variegata) Figert n. h. SI Weistritzthal bei Breitenhain (446). G. pubescens X Tetrahit Wp Graudenz: Klodtken (9), Stachys germanica Ps Schroda: Kozanowo (369). .S. alpina He Meiningen: bei Dreissigacker und Bettenhausen mehrfach (255); St Gesüuse, Bodenbauer (352). S. annua B Dillingen: Bergheimer Ried (494); M Littau: bei Neumühl (462). S. recta Os Mühlberg: Wein- berge (440); M Littau: am Rambach, Asmeritz (462); v. angustifolia en. Schw Tourbillon, Valère (445). Betonica officinalis f. latifrons n.f. R Kreuznach: im Spreitel (167a). Sideritis montana R Elber- feld, Mettmann (421); tWb Pfullingen (133); M Poppitz (72). Marru- bium peregrinum. +Br Rüdersdorf (31). Leonurus Cardiaca Wb Hohen- asperg (132). Chaiturus Marrubiastrum Ps Kosten (434); Koschmin mehrfach (308); B nahe der Wegkreuzung Schweinfurt-Schwebheim und Grafenrheinfeld - Gochsheim (255); M Auspitz: Poppitzer Press- hüuser (72). Scutellaria hastifolia Op Ragnit: Sokaiten (9); M Pausramer Mühle 12). S. minor Ps Bomst: Schwentsee (206; ?). Brunella vulgaris £ pinnatifida Schw Ravoire bei Riddes (64). B. grandiflora Ps Filehne: Kottenbruch (18); Meseritz (368); Bomst: Schwentsee (206); M Littau : Rambachberg (462); f. pinnatifida O Linz (316). | Ajuga 56. A. genevensis v. macrophylla Wb Geislingen (132). A. Pyramidalis Ns bei Aurich noch vorhanden (94), vor etwa 100 Jahren mit Kiefersamen dort eingeschl. (B); v. $emproniana n. v. Schw Simplon (90). A. Chamaepity t Br Rüdersdorf (58) A. gene- tensis X Pyramidalis Br. Nauen (313). 4A. pyramidalis X reptans Ns Aurich, unfern des Thränenhügels (94). . Teucrium Scorodonia Br Rathenow, ursprünglich (373); Os Leipzig: Polenz (433). T. Scor- dium M. Littau: Gräben bei der Zuckerfabrik, auch an der Lokal- bahn (462). (48) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Pinguicula vulgaris Hc Mittelwassergrund bei Dietharz (529); H Fulda: Zeller Loch (114). PF. leptoceras T die Pfl. von Zams ist P Hellwegeri Murr (322; vgl. auch 330). Utricularia neglecta Op Gum- binnen: an 3 Stellen (7); Wp D.-Krone: Schloppe (183); Ns Borkum (461); M Friedland an der Mohra (425); K Hermagor (386, 389). U. intermedia Sw Dithmarschen: Burg (429); B Regensburg: Roith, Klardorfer Moor (502); K Maltschacher See, Steindorf (386); Schw in der Orbe bei Sentier, mit Schläuchen an normalen Blättern (415). U. Bremii Schw Dübendorf (5062). Lysimachia thyrsiflora B Kulmbach: Trebgaster Moor (185); M Littau (462). L. punctata +Ms Stendal: Hölzchen (373); 10s Leipzig: in der Harth (433). L. nemorum Br Forst in der Lausitz (31). Ana- gallis arvensis f. violacea Os Plauen i. V. mehrfach (20). A. coerulea SI Goldberg: Bad Hermsdorf (448); M Littau: bei der „Baude“ (462). Centunculus minimus Ps Koschmin (308); R bei Mettmann, Wülfrath u. a. verbreitet (427). Androsace lactea B über dem Spitzingsee bei 1200 m (411). A. elongata Ms Arneburg (373). A. septentrionalis Op Johannisburg: Dziubellen (7). Primula 260 (St) P. acaulis B Dillingen: Biblis (494). P. elatior Ns Quakenbrück (309). P. offici- nalis Ragnit: Sokaiten (7). P. Clusiana St St. Ilgen, 800—850 m (352). P. biflora Hut. T Tristen (122). P. cadinensis Porta T Bondol (122). P. intricata G. Gdr. T Seiser Alpe (330). P. acaulis x elatior St Abtissendorf (352). P. elatior X officinalis SI um Reinerz mehr- fach; Jauer: Poischwitz, hier in f. sileniflora H. Schmidt n. f. (447). Hottonia palustris B Kulmbach: bei Kulmb. und im Trebgaster Moor (185). Cyclamen europaeum B Regensburg: bei Tremelhausen wieder- gefunden (502). Samolus Valerandi Wp Putzig: Grossendorf (182); die Angabe des vor. Ber. Bd Konstanz beruhte auf einem Miss- verstándniss. Glauz maritima M Neu-Prerau (425). Armeria vulgaris E bei Metz sehr selten (208). Litorella juncea He Volkmannsdorf: Mittelteich nördlich der Finken- mühle (254); K Millstätter See (385, 389). Plantago major f. rosea n. nom. (283). P. Lagopus tBr Rüdersdorf (58). P. maritima Wc Hecklingen, in verschiedenen Formen (535). P. serpentina Vill. Schw Bondascathal bei Laretto, 1300 m (445). P. arenaria Bd Müllheim (121). Albersia Blitum Ns +Quakenbrück: Menslage einmal (309). 4- deflexa Gren. T zw. Riva und Varone (336). + Amarantus albus L. tBr Tegel; Köpenick (454); +0s Dresden: Uebigau; auch die als A. silvester bez. Pflanze von Meissen (vgl. vor. Ber.) gehört hierher (440). A. retroflexus Ns Quakenbrück einmal (309); Wb +Ulm: Ruhethal (292). +A. spinosus Br Berlin: Tegeler Strasse (454). Polyenemum arvense Ps Wongrowitz (367); Obersitzko (503). P. majus tBr Berlin: Tegeler Strasse (454). I. Phanerogamen (Tn. ScauBE und K. W. vos DALLA TORRE. (49) Theligonum Cynocrambe L Rovigno (245). t Phytolacca decandra Wb: Marbach: Billensbach (131). Suaeda maritima M Poppitz (425). Kochia arenaria M Luzitz (425). K. scoparia M Poppitz, Unter-Wisternitz (425). Chenopodium 316, 321. Ch. urbieum Ps Meseritz (368). Ch. album ssp. striatum He Ilversgehofen (116); N Krems (316); 0 Linz (122, 329); T Innsbruck, Brixen (330). Ch. opulifolium v. obtusatum und v. mucronulatum Beck (= v. betulifolium Murr) T Trient (336); die von Nordtirol angegebene Pflanze ist Ch. striatum (322). Ch. ficifolium Wp Graudenz: Grutschno u. a.; Culm: Kokotzko (5); Os am Elbufer von Pirna bis Meissen zerstreut (440); Ms Hecklingen, Günsefurt (535). Ch. Vulvaria Ps Storehnest (367), Meseritz (368); Wb Hohen- asperg, Ludwigsburger Bahnhof (401); Bö Arnau (112); M Littau (462). Ch. Borbasi T Brixen (122, 330). Ch. rubrum K Spittal an der Drau (390). 4 Ch. carinatum R. Br. Br Spremberg (29); M Nuss- lau, Schakwitz (294, 295, 425). Ch. album x opulifolium Ms Stass- furt: Gänsefurt (535); 0 Linz (316). Ch. album x striatum 0 Linz (829); T Trient (336). Ch. album X Vulvaria n. h. Os Dresden: an der Marienbrücke (440). Atriplex nitens R t Solingen: gegen Immigrath (421). . A. oblongifolium *Wp Culm: Kokotzko (5); Br Krossen: Kien- berge (83); hierzu auch das im vor. Ber. genannte A. tataricum von Meissen (A). A. patulum Sw Sylt (219). A. hastatum R + Elberfeld, Mettmann (427); Wb Murr (132); Schw rBiel: Bahnhof (166a); v. crassifolium v. Bünau n. v. Wp Marienwerder (459); Br Sommerfeld (51). A. tataricum L., Aschers. T Innsbruck (322); dazu jedenfalls auch das im vor. Ber. angeg. A. laciniatum von Nürnberg; v. diffusum Ten. 0 Linz (329). | Rumex 122 (N). R. limosus Ps Wreschen: Wengierki (206); Filehne (465). R. obtusifolius Sw Sylt (219). R. erispus v. denudatus Figert n, h. SI Liegnitz: Kaiserstrasse (446). R. maximus R Düssel- dorf (427). R. aquaticus Br Pritzwalk: Gr.-Langerwisch. (220); St Karlau (264). R. nivalis Kr Triglav (122). R. arifolius M Hochwald (178). R. aquaticus X Hydrolapathum He Rottleberode (487): vgl. auch R. maximus. R. conglomeratus X maritimus He Erfurt: Neuer Flutgraben (146). R: aquaticusX crispus Br Gr.-Langerwisch; R. conglomeratus x crispus, R. conglomeratusXobtusifolius, R. conglomeratusX sanguineus, R. crispus x. Hydrolapathum , R. erispus x obtusifolius, R. erispus x sanguineus Br Putlitz: Triglitz (220). Polygonum Bistorta Ns Quakenbrück: Börstel (309): £ polystachyum Sintenis n. f. Si Kupferberg (447). P. viviparum Zw. Puntigam und Abtissendorf (352). P. tomentosum Sw Sylt (219); Ps Wreschen: Wengierki (206); Posen: zw. dem Königs- und Mühlenthor (368). P. lapathifolium v. prostratum Ps Meseritz: Bahnhof (368). P. mite. Ps Wreschen: Wengierki (206); Meseritz (368); Bö Hohenelbe: Maerzdorf (112); T bei Trient nur grünblüthig Ber, der deutschen bot, Gesellsch XVIII. (4) (50) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. (336). P. minus Sw Sylt (219). P. aviculare in auffallenden Formen Wp, P (182). TP. Bellardi Br Berlin; Schöneberg; Charlotten- burg; Rüdersdorf (58); Tegel (454); T Innsbruck (322). d P. orientale Os Dresden: Uebigau (440). f P. cuspidatum SI Würbenthal: Karls- thal (297). P. Hydropiper X lapathifolium Ms Delitzsch: Radefeld (487). P. Hydropiper X Persicaria SI Liegnitz (446). Thymelaea Passerina M Tracht, Gurdau (425). Daphne 233. D. Mezereum Ps Koschmin: Szymanowo (308). D. alpina v. petiolulata n. v. Kr, L (233). Thesium pratense B Steinach: Presseck (185); M Hochwald, wohl durch die Ondrejnika herabgeschwemmt (178). Th. alpinum Bü Hohenelbe:. Harta (112). Th. rostratum trimorph, dazu als macro- style Form Th. Heer? Mur. Schw Winterthur (244). Loranthus europaeus M Littau (462). Aristolochia Clematitis Ps Meseritz (268); Mr Pirmasens: Eppen- brunn (199); B Kulmbach: bei Kulmbach und Melkendorf (185). Empetrum nigrum Br Guben: Pinnow (83); Os in der Sächs. Schweiz mehrfach, besonders im Winterberggebiete (433a). Euphorbia stricta T Arlberg (322). E. platyphyllos W Paderborn: vor Driburg (43). E. dulcis (410). E. angulata M Littau: Neu- schloss (462). E. verrucosa, (410). E. Gerardiana Br Rüdersdorf (454); TE Metz mehrfach (208); v. depressa n. v. 0 Krems (316). Æ. amygdaloides $I Lissa Hora: Mazakthal (446). E. Esula (410); f. lobatobracteata n. f. Wp Thorn: Bazarkümpe (435). E. virgata "Up zw. Lyck und Jucha (6); Gumbinnen: Judtschen (7); TWp Marien- werder: Mischke (7); Putzig: Rixhöft (182); M Littau: an der Lokal- bahn (462). E. falcata M Poppitz (12); T0 Linz (329); var. acumi- nata Lam. T Trient (122). E dalmatica Vis. T0 Linz (329). £. humifusa YN Wien (158) + E. maculata (= polygonifolia Jacq.) S Salzburg (122). Mercurialis ovata (501a). M. annua Me Neubranden- burg (469). Callitriche platycarpa Hc Saukopf bei Oberhof (116). C. hamulata Ns Borkum (461); T Vóls widerrufen (322). Urtica dioeca Y. monoeca (als n. v.!) R Elberfeld (427). Parietaria officinalis Ns in und bei Norden (94); Ps Meseritz noch jetzt (368); 0s Weinböhla: Oberau (525). P. ramiflora Wb Lauffen a. N. (133): Ulmus effusa Ns Bremer Wald bei Axstedt (B). Fagus silvatica v. purpurea He Wälder: zw. Ellrich und Wieda (481). Castanea sativa Schw (177a). Qu. sessiliflora v. mespilifolia SI Strehlen: Tóppendorf (446). Qu. pubescens M Auspitz: Poppitz (12). Ostrya carpinifolia St Weizklamm (264); die unter diesem Namen in Ber. D. Bot. Ges. VII, S. (134) von Schw Ragaz angeführte Pflanze war unrichtig bestimmt (A). Betula pubescens v. carpathica Wp Putzig mehrfach; P Wiersehutziner Moor (182); Schw Klosters, gegen die I. Phanerogamen (Tu. ScHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (51) Alpe Sardasca (108, 445). B. pubescens X verrucosa Ps Wreschen: Wengierki (206). Alnus viridis Bö zw. Rumburg und Georgswalde (884). A. incana Mr Pirmasens: Ludwigswinkel (199). Salir 260 (St); 304b und e (B). S. pentandra M Littau ver- einzelt (462). S. daphnoides M bei Tischnowitz mehrfach (12); TLittau: an der Schiessstätte (462); St Puntigam (352). S. silesiaca f. rhomboidalis n. f. SI Dorfbach im Eulengebirge, auch mit S. aurita gekreuzt (473). S. aurita f. cordifolia Ns Borkum (461); St zw. Tobel- bad und Premstetten, Gösting (352). S. livida Ps Posen: am See von Rosnowo-Hauland (368); Miala (465); B Dillingen (U). S. glabra Wb Balingen: Hundsrücken (131; vgl. aber vor. Ber. bei S. nigricans!). S. arbuscula Schw Waadt: Noirmont (32). S. Jacquiniana St Hoch- lantsch (352). S. myrtilloides Ps früher Bromberg: Osielsk, jetzt dureh Bahnbau vernichtet (367); Bó der Standort im Mensegebirge heisst Tertschkadorf oder, wie Celakovsky schreibt, Trékadorf, nicht Trika- dorf (Garcke) oder Treschendorf (Fiek); Ref. S. rosmarinifolia K Möderndorf (389). S. reticulata Waadt: Monte-Tendre (32). S. alba X amygdalina Ms Delitzsch: Creuma, Biesen (487). S. albicans x retusa (= Jaccardi Buser) n. h. Schw Morcles auf der Waadter Seite, Martinets (445). S. arbuscula X retusa (— gemmia Buser) n. h. Schw Gemmi (445). S. aurita X caprea Ns Borkum (461); R Elberfeld (427). S. aurita X caprea X cinerea Br Rüdersdorf (472); Reinickendorf (31). S. aurita X cinerea Ns Borkum (461); R Elberfeld (427). S. aurita X cinerea X viminalis (= Hirtei) n. h. Br Rüdersdorf (472). S. aurita X glabra Wb Hundsrücken bei Balingen (131; s. o.). S. aurita X laurina (= Schatzi) n.h. Hc zw. Pforta und Naumburg (418). S. aurita X livida Ps Gnesen: Seehorst (369); Miala (465, unsicher) S. aurita x purpurea Sl Schreiberhau (448). S. aurita X repens Wp Kreis Putzig mehrfach, auch Neustadt (182); Ns Borkum (461); He Wettelroda (53); B Regens- burg: Gonnersdorfer Moor (304). S. caprea X cinerea Ns Borkum (461); R Elberfeld (427 ) S. caprea X cinerea X viminalis Ps Schroda: Koza- nowo (369). S. caprea X daphnoides M Hohenstadt (356). S. caprea X purpurea B Regensburg (304). S. caprea X purpurea X viminalis (= ratisbonensis) n. h. B Regensburg (304). S. caprea x repens Ns Bor- kum (461); SI Sprottebruch südl. der Quaritzer Heide (446). 8. caprea X viminalis Ms Boyda (487); He Wettelroda (53); Rottleberode (487); B um Regensburg sehr formenreich (304). S. cinerea X purpurea SI Jauer: Poischwitz (448). S. cinerea X purpurea X silesiaca M Hohen- stadt (357). S. cinerea X viminalis Wp Christburg: Baumgarth (287); Ns Quakenbrück: Menslage u.a. (309). S. incana X silesiaca (= Andreae) Dh SI Ustron (527). 8. purpurea X repens SI Lüben: Gr.-Krichen (448); Ms Delitzsch: Parenske bei Zschortau (487); B Regensburg: Mintrachinger Au (304). S. purpurea X viminalis M Littau: Neu- schlosser Wiesen u a. (462). Populus tremula v. Freyni Herv. (= acumi- (4*) (52) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. nata Abrom. vgl. Ber. D. Bot. Ges. V, S. LXXXI, nahe verwandt mit var. betulifolia, 22); letztere SI Jauer: zw. Lobris und Dittersdorf (446). 'allisneria spiralis FW Paderborn: Bassin der Ottilienquelle auf der Insel (Baruch naeh A). Hydrilla verticillata Op Lötzen: Kl. Lenkuk- see (6). Elodea canadensis 218; Ns Quakenbrück vielfach (309); Os Vogtland: Pirk, Plauen (20); Hc Salzungen: gegen Kloster Allendorf. (409); B Kulmbach: Melkendorf (185); Dillingen mehrfach (494). Stratiotes Aloides M Pritlach (425). Alisma natans f. plantaginifolium n. f. Br Berlin (23). Scheuchzeria palustris Ns Kehdinger Moor, hfg., doch durch Ent- wässerung bedroht (B); Ps Meseritz (368); He Sonneberg: Schaukel- moor hinter Weidhausen (19); Mr Pirmasens: Eggenbrunn, dagegen kaum bei Ludwigswinkel (199); B Gr. Arbersee (439); K Hermagor (385, 389). Triglochin palustris B Frankenwald: Schlackenmühle (185). Potamogeton 23, 272; 291 (Schw). P. natans ssp. sparganifolius Br Arnswalde: zw. Bruchthal und Marzelle (29); T Seefeld, eine Ueber- gangsform dazu (336). P. polygonifolius Wp Putzig: Ostrau (182); 0s Vogtland: zw. Treuen und Thossfell (20). P. fluitans He Rhön: Tiefenort (180); Mr Pirmasens: an der Grenze bei Bitsch (199; ob E?); T Kitzbühel (336); v. americanus Cham. T Brenner (336). P. al- pinus Ps Filehne (367); He in der Saale von Ziegenrück aufwärts hfg. (254); Geisa: gegen Schleida (180); H Gersfeld: Gichenbach; B Rhön: Aschelbach beim Schwarzen Moor (255); T Oetzthal (245). P. coloratus Ns Ostfriesland sehr zweifelhaft (94); Mr Dahn (199). P. gramineus Ns Quakenbrück: Herbergerfeld (309); Ps Meseritz (368); SI Bunzlau: Nd.-Thomaswaldau (448); v. heterophyllus T Hatting (322). P. nitens Br Lagow (83). P. compressus Ns Quakenbrück: Mens- lage (309). P. acutifolius Ns Stade: Kadenberge, Neuhaus (143). P. obtusifolius Ps Tremessen (18); Mogilno (367); Os Vogtland: zw. Möhltroff und Schönberg (20); Dresden: bei Steinbach; Grossenhain : bei Skassa (440). P. pusillus Sw Sylt (219); v. squarrosus n. v. Br Rheinsberg (23). P. trichoides Os Dresden: Volkersdorf (440); T die Pflanze des Innsbrucker Gebiets ist P. pectinatus V. zosteraceus (322). - P. tenuissimus M. K. K Bleiburg (245). P. pectinatus He Vacha: Pferdsdorf (180); R Gerresheim (427); v. scoparius He Liebenrode (487); T Nordtirol (322). P. juncifolius Kerner ge- hört zu P. pectinatus v. interruptus (23). P. vaginatus Schw Genfer See (144a). P. filiformis Wp Karthaus: Zuckau (288); Ns nicht in Ostfriesland (94); T Leutasch (330, 336). P. densus Ms Delitzsch: Lober zw. Bitterfeld u. Zöckeritz (487). P. alpinus X lucens n. nom. (= lithuanicus Gorski) Br Berlin (23). P. lucens X perfoliatus (= lucens X praelongus aut. p. p.) Br Ruppin (23). P. lucens X praelongus VaT- berolinensis Br Grunewald-Seen (23, 31). P. nitens X perfoliatus (= fallax) n. h. Br Ruppin (23). P. perfoliatus X praelongus (— cognatus) n. h. Br. I. Phanerogamen (Tu. SCHUBE und K. W. vox DALLA TORRE). (53) Fürstenwalde (23). Ruppia 23,912. R. maritima Ns Cuxhaven (143). Zannichellia 23, 212. Z. palustris Br Fürstenwalde: Buchholz, Dorf- teich (83); SI Lähn: Wiesenthal (448); He Erfurt: Weithbach bei Sülzbrücken (116); Meiningen: Mehlweis bei Rippershausen; Hasel- baeh (255); Rhón: Pferdsdorf (180); 0 Hallstátt (245); T Hall, Krane- bitten (330); v. repens Bónn. T Innsbruck (330); v. polycarpa Wp Tuchel: Glawkasee (505). Najas 272. N. major SI Rosenberg: Gr.-Borek (446); v. inter- media K Klopeiner See (385, 389). —. Lemma gibba Ns Aurich (94). Arum maculatum Hc Fulda: zw. dem Florenberg und Pilgerzell, Bimbacher Küppel (114); M Littau: beim ,Bründl* (462). Calla palustris B Bamberg: Michaelsberger Wald (185). Typha angustifolia SI Reinerz: Hummelwitz, gegen 100 m (448); W Paderborn: Verne (43). T. angustifolia X latifolia Wp Putzig: Zamowitzer Bruch (182, 22); D.-Krone: Schloppe (183); Br Kalau; Ms Neuhaldensleben (23). Sparganium 23, 272. S. neglectum 507; 0p Rastenburg (5), Kreuzburg (8), Gumbinnen (6); Wp Kreis Putzig und Neustadt; P Kr. Lauenburg (182); Os Grossenhain: Koselitz (438); Bó im Norden nicht selten, im Süden bei Tabor a. d. Lusch- nitz (103); v. oocarpum Celak. n. v. Br Neuruppin (103), Nauen (24); Bö Prag mehrfach, Tabor, Leitomischl (103). Sp: microcarpum (Neu- man) n. nom. Bö allgemein verbreitet (103). Sp. affine Wp Putzig: Ostrau (182); Neustadt: Wook-See (23). S. diversifolium Wp Putzig: Bielawabruch; P Lauenburg: Lübtower See; Kolberg (182); Ns, R [französ. Vogesen] (23); B Unterfranken: Aschelbach beim Schwarzen Moor (255). S. neglectum x simplex (— Englerianum) n. h. Br Berlin (24). Orchis 116; 260 (St; 456. O. purpurea He Hessenliede (114). O. Rivini f. singularis Heidenreich n. f. Op Ragnit: Szarmanten (8). O. ustulata Wp Schwetz: Grutschno (6); Ms Rathenow: Schollehne (373); M Gurdau (425); Tischnowitz: am Bahnhof und bei Doubravnik (72); f. albiflora V Arlberg (330). O. coriophora He bei Wolfmanns- hausen mehrfach (255); B Sulzheim: Schwanensee und von da gegen den Unkenbach (255); N (1). O. globosa SI Odrau: Scheuergrund (391); M Diwnitz (468); N Baden (204). ©. Morio Ps Kosten (434); v. caucasica Koch Op Königsberg: Rossitten (7). O. pallens SI Odrau: Wessiedlberg (391, ?); Bd Kapf bei Thayngen (127); B Hersbruck: Nomnenberg (346). O. mascula He im Hakel wieder- gefunden (535); Mr Pirmasens (199); Konstanz: zw. Staad und Egg (226). O. palustris SI Odrau (391, ?); M Lundenburg: gegen Neudorf (425). O. sambucina W Hamm: Dolberg 1892, dann vernichtet (351); Bd Rohrhardsberg (127); B Frankenwald sehr verbreitet (197); Bö Haida: Schaibaer Wald (14). O. maculata v. elodes Wp Putzig mehr- faeh; P Lauenburg: Dembeck (182); Ns Wittmund, Münkeboe (71). (54) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. O. latifolia N Raxalpe (3); v. angustifolia n. v. (?) He Walkenried (53). O. Ruthei Schulze n. sp. P Swinemünde (413). O. incarnata Ns für Borkum sichergestellt (461), auch in der weiteren Umgebung von Bremen mehrfach (B); Bö Haida: Schaibaer Wald (14). OO. incar- nata X maculata Wp Riesenburger Forst (7); Sw Pinneberg: Ham- moor (429); Ns Borkum (461); SI Lüben: Gr.-Krichen (446). O. in- carnata X maculata Wp Riesenburger Forst (7). ©. latifolia X maculata Wp Riesenburger Forst (7); P Swinemünde: Liebesule (457); Ns Borkum (461); Bd St.-Peter (341). O. mascula X pallens Hc Jena (456); Erfurt: Klettbach (487). O. Morio x palustris Schw Genf: Lossy (456). ©. pallens x sambucina (— Chenevardi) n.h. Schw Wallis: Joux Brulée (116, 457). O. purpurea x Rivini Hc Wettelroda: am Hohen Berg; Frankenhausen (117). ©. purpurea X Simia Issler n. h. E Col- mar: Sigolsheimer Hügel (116, 231, 457). ©. Rivini x Simia Bd Kaiserstuhl: Vogtsburg; Schw Genf, an 2 Stellen (456). O. tridentata x ustulata (als O. Dietrichiana) N Kaltenleutgeben (238); T Sterzing (122). Gymnadenia 456. G. conopea Ns Quakenbrück: bei der Fliegen- brücke (309); Ps Gostyn: Malewo (434); v. densiflora Ns Borkum (461). G. odoratissima St Buchberg, St.-Ilgner Thal (352). G. albida Hc Fehrenbach: Eselsgrund und Eselsberg (255); Bd Mudau, Amt Buchen (127). G. cucullata Op Goldap: Forstrevier Warnen (5). G. albida X odoratissima N Schneeberg (2). G. conopea x nigra $ Mauterndorf (235). G. conopea X Orchis maculata SI Krummhübel: am Pfaffenberg (448). G. nigra X rubra (= Wettsteiniana n. nom.) N Schneeberg (2). G. odoratissima x rubra (— Abeli) n. h. T Prags (202). Platanthera chlorantha Ns Meppen mehrfach (B); Ps Posen: Laezmühle (367); SI Strehlen: Tóppendorf (446); B Dillingen: Goldberg (494); St Fehring (378). P. viridis Ps Wongrowitz (361); SI Gr.-Kotzenau: Hintere Teichwiese (448); M Neustadtl: Skleny, Pohledetz (196); Tischnowitz: gegen Drasov (12); v. islandica Lindl. Schw Saas-Fee (445). P. bifolia X chlorantha Wp Putzig (182; = f. Graebneri n. f. 491). Ophrys 456. O. aranifera N (1). O. fuciflora E Sonnenköpfle bei Westhalten, eine sehr auffallende Form (457); Wb Hohenneuffen; Farrenberg bei Thalheim (133); f. orgyifera n. f. 0 Kremsmünster (4); Schw Winterthur, in mehreren Formen (244). O. aranifera X Bertolonii T (338). O. aranifera X fueiflora O Kremsmünster (4)- Anacamptis pyramidalis Wp Tuchel: Abrau (6); v. tanayensis Schw Grammont (101, 104). Himantoglossum hircinum E Schlettstadt: Schlosspark (174); St Steinbrück (378). Aceras anthropophora X Orchis Rivini Bd Freiburg: Schönberg (341). Epipogon aphyllus B Galmeikopf bei Füssen (411); Bö Haida: Schaibaer Wald (14); Riesengeb.: unweit des Mummelfalls (112); S Lofer (204); St Aflenz (270); T Innsbruck (222) und zwar Mühlau I. Phanerogamen (Tr. ScHUBE und K. W. von DALLA TORRE). (59) (330). Limodorum abortivum M Gurdau: an einem Waldrand (425); Schw Mt. Musiege (426). Cephalanthera grandiflora Br Krossen: Kien- berge (83); M Hochwald (178), Diwnitz (468); Littau: Chudwein (462); f. adenophora n. f. Schw Winterthur (244). C. ziphophyllum SI Trachenberg: Grenzvorwerk (447); R Niepenberg bei Erkrath (427); Mr Pirmasens (199); M Littau: Lautsch, Rambachberg (462). C. rubra M Eibenschitz: Niemtschitz (72); Milkov (472). Epipactis 456. E. violacea Op Insterburg: Stadtwald (7); SI Oels: Stronn (446). E. rubiginosa SI Landeck: Wolmsdorf (447); E Bitsch: Stürzelbronner Strasse (147); B Dillingen: Rentamtswörth, Bischofswörth (494); am Rauhen Kulm (185). E. mierophylla He Hainleite unweit der Sachsen- burg (486). -Listera ovata Schw Winterthur, in mehreren Formen (244). L. cordata Op Lötzen: Revier Borken (6); Wp Putzig: Lübkau (182); Br Forst N.-L.: zw. Kl.-Jamno und Mulkwitz (27); SI Lüben: Kl.-Kotzenau (447); Bunzlau: Wehrauer Heide (448); Schw Champex, chemin de l'Arpette, 1550 m (61). Neottia Nidus avis f. glandulosa Schw Winterthur (244). Spiranthes autumnalis Ns Sunder bei Winsen a. d. Aller (C. Weber t. B); Wissingen: Nemden (309); Ps Ostrowo: Krempa-Ziegelei (367); SI Trebnitz: hinter Massel (448); St Schwan- berg (3:8). S. aestivalis B Landshut: Salzstorf (283a). Goodyera repens Os Oderwitzer Spitzberg (438); E Bitsch: Stürzelbronner Strasse (147); B Dillingen: Rentamtswörth (494); Frankenwald: Presseck (185); K Gailthal (389). Coralliorrhiza innata H Pfaffenbach unter der Milseburg (114); Bö Eger: Königswart, Estelhau (88); M Eibenschitz: Fürstenwald (12). Liparis Loeseli Op Oletzko: Schwidrowken; Goldap: am Langen See (6); Ns Oldenburg: Poggenpahls Moor zw. Dötlingen und Ostrittum (Huntemann t. B); SI Liegnitz: Arnsdorf (446); Bd Konstanz: Minde- lisee (226); Wb Ulm: Langenauer Ried (182, 292); Unteressendorf (131); K Pressegger und Maltschacher See (385, 389). Malaxis pali- dosa SI Bunzlau: Torfbrüche bei Altenhain (446); Hc Meiningen: Petersee bei Ruppers (255); K Gogausee (890); Millstátter See (349). Mierostylis monophyllos Op Oletzko: Schwidrowken, Rydzewen (6); Ragnit: Schmalleningken (7); Wp Tuchel: Adlershorst, Sobbinfliess (505); Rosenberg: Finkenstein (6); B Schliersee: unter der Becher- spitze und dem Jägerkamp; Füssen: Galmeikopf (411); M Hochwald (178); St zw. Lieboch und Tobelbad, Bodenbauer (352); K Hermagor (385), Garnitzengraben (389); T Kematen am Inn, Friedberg (322); Hinterbürenbad (336). Cypripedilum Calceolus Wb Ravensberg: Ringgen- burg (133); M Tischnowitz: Klucanina (72); Littau: Rambachberg (462); V. viridiflorum n. v. Hc Jena (456). Crocus 115 (Kr). €. neapolitanus Y Bà Leipa: Blottendorf (198); St Sulm bei Leibnitz (352). C. albiflorus Bö T Leipa: um die Sonne- berger Kirche (198). C. Fritschi (= albiflorus x vernus n. h.?) Kr Lai- (56) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. bach (115). Gladiolus paluster B bei Hohenschwangau weissblühend (509); N Marchfeld: Siebenbrunn (480). G. communis (7?) 0 Linz (329). @. imbricatus Op Goldap: Bródlauker Forst (6); M Littau: Schiessstätte früher, Mühldörfel (462). Iris variegata M Branowitz, Gurdau (425); Eibenschitz: bei der Eisenbahnbrücke (72). I. sibirica H Milseburg (180); M Schakwitz, Branowitz (425); Littau: Mühldörfel, Ozerwenkawald (462). I. graminea M Gurdau (425); N Badener Lind- kogel (48). T Narcissus poeticus Mr Pirmasens mehrfach (199). N. incompara- bilis und N. biflorus Curt. T Cologna di Creto (122). Leucojum ver- num R Leichlingen (427); B Untersteinach: Hamendorf (185). L. aesti- vum Bd oberhalb Maxau (250); M Schakwitz (425). Galanthus nivalis TNs Menslage (309); M Littau: Niederwald (462); N Kaltenleutgeben, zweiblüthig (237). Tulipa Celsiana Schw Naters (445). Gagea pratensis B Kulmbach mehrfach (185). G. arvensis Bö Hohenelbe: Hennersdorf (112). G. Liottardi v. fragifera Vill. Schw Fenestral sur Finhaut, Baux am St. Bernhard, Solalex, Bex, Fürstenalp bei Chur (445). G. bohemica M Eibenschitz: Gottesberg (72); N Angern (76). @. spathacea Pritz- walk: Hainholz, Karstedt (220); He Wolfmannshausen (487). @. minima Br Frankfurt: auf dem alten Kirchhofe (83). Fritillaria Meleagris Br fPutlitz (220). F. delphinensis T Bondol (122). Lilium bulbiferum Ns Quakenbrück: Menslage u. a. (309). T AspAodelus tenuifolius Br Berlin: Tegeler Strasse (454); Rüdersdorf seit 1893 sehr häufig (58); auch Sw Hamburg (D. B. M. 13, S. 111 als A. fistulosus, 431); Bd Mannheim (58). Der Samen war schon 1893 von WITTMACK unter Getreide gefunden (vgl. Natw. Wochenschr. 1894, S. 18). Anthericum Liliago Ps Kosten: Bronikowo (434, ?); Os Wurzen: Hohburger Berge (440); Potschappel: an den Porphyritfelsen (525); Mr Pirmasens viel- fach (199); B Dillingen: Staufen (494). A. ramosum Ns Stade: Freden- beck (Höppner t. B); M Littau: Rambachberg, Lautsch (462). Órni- thogalum umbellatum Sw Föhr: Nieblum (252). ©. Kochi T Predazzo (330, 336), Kalditsch, San Lugano (336). O. nutans Ps T Wongrowitz (367), Meseritz (368); B FKulmbach (185). + O. Bouchéamum H Fulda: Künzell (114); M Keltschau (298). Scilla bifolia W bei Soest dureh Urbarmachung eingegangen (351); M Polau (425); Niemtschitz: Karlsberg (72). Allium ochroleucum K Schinouz (122). A. ursinum Op Pr.-Eylau: Silberberge (8); Forstrevier Goldap und Warnen (6); Wp Pr.-Stargardt: Swaroschin (511); H Fulda: Eube (114); Bö Haida: Schaibaer Wald (14); M Hochwald (178); Eibenschitz: bei der Eisen- bahnbrücke (72); Littau: Czerwenkawald (462). A. acutangulum Ps Unruhstadt (206); SI Jager: Mochau (448); Os Leipzig: auch im Parthegebiet bei Seifertshain (433); M Littau: Neuschloss (462). A. fallax Br Chorin: Kernberge (452); M Littau: Neuschloss (462) I. P hanerogamen (Tr. ScHuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (51) T Brixen, weissblühend (330). A. suaveolens B Dillingen: Auwüldchen, Gundelfingen (494), Biblis (U). A. carinatum O Traunauen bei Linz, weissblühend (316). Muscari comosum B Dingolfing: Wornsdorf (283a); M Littau: Michlowitz, Chudwein; Milkov (462). M. racemosum B Landshut: Moniberg (283a) M. neglectum "He Weimar: angeblich zw. Mechelroda und Linda (487). M. botryoides Ns Quakenbrück: Herbergen (309). Narthecium ossifragum R Düsseldorf: Unterbach; Leichlingen (427). Ruscus Hippoglossum N Hainfeld: Kirchberg, 900 m (17). Con- vallaria majalis v. rosea Br Nauen: Bredower Forst (29); 0s Dresden: Nieder-Lössnitz (438). Polygonatum vertieillatum R Barmen: Dahl bei Langerfeld (427); E Metz: oberh. Vaux (208); M Neustadtl häufig (196). Streptopus amplexifolius Os im Winterberggebiet an vielen Stellen (433a); Bö Eger: Königswart (88); M Neustadtl: Skleny, Zakova hora (196). Colchicum autumnale W Hamm: Wiescherhöfen (351); N Breiten- ` furt, weissblühend (393); v. vernale SI Reinerz: Alt-Heide (446); Hc Weimar (489); B Pommelsbrunn (346); M bei Neutitschein massen- haft (372); N Tullnerbach, Rekawinkel (238). C. alpinum Schw Wallis 1200—1400 m (249). Veratrum Lobelianum M Hochwald (178); Littau: hinter Neuschloss (462). Tofieldia calyculata SI Steinau: Thiemendorf (448); Hc Ilmenau (485); f. ramosa n. f. T mehrfach (323). T. borealis Schw La Liaz, bei 2200 m (61). Juncus effusus v. pauciflorus T Afling (322). J. Leersi v. subuli- forus Br Pritzwalk (220). J. glaucus v. pallidus Ps Wreschen: Wengierki (206). J. arcticus Schw Wallis: Genievre am Sanetsch (224). J. triglumis B Jügerhüttenweg bei Hohenschwangau (509). J. Hosti K Vellacher Egel (396). J. capitatus Ps Wreschen: Wengierki (206); Meseritz (368), Obersitzko (503), Koschmin (308). J. atratus Ps Bomst (206), Kosehmin (308). J. obtusiflorus Wp D.-Krone: Schloppe (183). J. alpinus M Saar (196). J. supinus Ps Koschmin (308). J. squarrosus Ps Fraustadt: Heiersdorf (206); Kosehmin (308). J. tenuis Wp D.-Krone: Gr. Radunsee (183); Br Tegel (454); SI TGlogau: Sprottebruch bei Quaritz (448); 0s (438); Dresden: Lössnitzgrund, Lindenau (440); R Elberfeld: zw. Horath u. Nordrath (427); 0 Linz (322, 329); St Tobelbad (352), Wundschuh (388); T Kematen am Inn (322). 4. balticus x filiformis n. nom. (= inundatus Drejer) Wp Putzig: Karwen (182); P bei Leba (24). J. effusus X glaucus Br Putlitz: Triglitz (220); Meyenburg (221), Rathenow, Rhinow, Friesack (373), Landsberg (31). Luzula (98a). L. Forsteri E Metz: Jouy (208). Li angustifolia Sw Stormarn: Ahrensburg (429) ZL. silvatica Wp Karthaus: gegen Mirchau (183). ZŁ. campestris X multiflora n. h. SI Liegnitz (159; vgl. 98a). Cyperus glomeratus T Salurn (336). Schoenus ferrugineus Wp (58) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. Putzig: Dembeck; P Piasnitz (182). Cladium Mariscus SI Strehlen: Peterwitzer Gruben (446); N Marchfeld: Siebenbrunn (480). Rhyn- chospora alba B Regensburg: Klardorfer Moor (502); Gr. Arbersee (439); Kulmbach: Lindauer Moor (185). Rh. fusca Wp Putzig mehr- fach; P Lübtow (182); Ps Meseritz (367, 368); Mr Dahn; Pirmasens: Ludwigswinkel (199); K Hermagor (389); Schw Schirmensee (445). Heleocharis ovata Hc Weida (482). H. multicaulis Br Brandenburg: Kieker Fenn (373); SI Niesky: Minsketruhteich und Weisses Lug bei Creba (448). H. acicularis f. giganteus Gaud. SI Goldberg, Trachen- berg (448); f. fluitans Cel. K Millstätter See, Moosburger Teich (389). Scirpus caespitosus Br Putlitz: Redlin (220); soll in 2 Arten zerfallen: Trichophorum germanicum, die Pflanze der nordd. Ebene und T. austriacum, die Pflanze der Alpen, Bayerns und der Sudeten (354). S. pauciflorus Ps Mogilno: Padniewko (78); Meseritz (368); M Neustadtl: Cikhaj (196). S. parvulus Wp Putziger Wiek: Beka, Grossendorf (182). S. fluitans Br [Ruhland:] Skiroteich (447); der Stand- ort liegt einige 100 m entfernt von der Grenze von SI (31). S. setaceus Ps Wreschen: Wengierki (206); Meseritz (368). S. Tabernaemontani R Elberfeld: Ohligs (427). S. triqueter Wb Tübingen (131). 5$. Kal- mussi n. sp. Op Königsberg; Wp Elbing, Kahlberg (183a; vgl. 24). Ki maritimus Ps Koschmin: an der Orla (308). | S. radicans St Wund- schuh (388). S. compressus v. elynoides n. v. T Seiser Alpe (336). S. radicans X silvaticus Wp Christburg: Kl.-Stanau (287). Eriophorum alpinum Op Gumbinnen: zw. Balberdszen und Kallnen (5); Oletzko: Kleszówen (6); Br Chorin (453); B Regensburg: Irlbacher Moor (9501). ŒE. angustifolium E in der Rheinebene oberh. Strassburg an- scheinend fehlend (272). E. latifolium Ns in Ostfriesland anscheinend sehr selten (94). E. gracile St Wundschuh (352, 388). Carex 251, 272, 277; 386 (K); 486; 498 (D; 501e (B). C Davalliana Ns für Aurich sehr zweifelhaft (94); SI Rosenberg mehr- fach (447); H die für C. puliearis angegebenen Standorte von Fulda gehören hierher (114). C. pulicaris Os Dorfhain, Langenhennersdorf (525); St Leoben (268); Schw Waadt: Amburnex (32). C. capitata T die Pflanze von Zams ist C. incurva (322). C. obtusata Br Frie- sack: Rhins- oder Teufelsberg (29, 487). C. rupestris T Hühner- spiel (336), Vennathal (322). C. pauciflora Hc am Saukopf bei Ohr- druf wiedergefunden (116). C. cyperoides He Weida (482); E Metz: Woippy (208); St Wundschuh (352, 388). C. chordorrhiza Ns für Aurich sehr zweifelhaft (94); Br Rathenow: Stechow (373). 6 disticha Os Vogtland: Plauen, Neundorf (20) C. arenaria Ps Ober- sitzko (503). C. ligerica Ps Meseritz (491). C. posnaniensis Spribille n. sp. Ps Getau (251). C. virens Ps Wreschen: Wengierki; Fraustadt: Heiersdorf (206; ?). C. paradoxa Op Lötzen: Borken; Forstrevier Goldap (6); Ragnit: Trappöner Forst (7); Os Rochlitz: Tautenhain I. Phanerogamen (Tm. SouuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (59) (440). C. curvata (251); f. transiens n. f. Mr Langenkandel (251). €. brizoides Wp Danzig: Grebiner Wald (288, 512); Ps Meseritz (368); B Kulmbach: im Grundel (185). C. leporina v. argyroglochin Op Ragnit: Trappóner Forst (7); Ps Wreschen: Wengierki (206); R Elberfeld: Friedenstann (427). C. elongata Ns Aurich (94); St Wundschuh (388); Schw Sitten (222). C. heleonastes Op Oletzko: Kleszöwen (6). C. canescens Sw Föhr (252); Ps Filehne: Kottenfliess (78) u. a. (465); Meseritz (491); Obersitzko (503); St Wundschuh (388); ssp. vitilis (219). C. loliacea Op Goldap: Forstrev. Goldap (6) und Orlowen (7); Ragnit: Sehmalleningken u. a. (7.. C. tenella Op Goldap: Forstrevier Goldap, Warnen u. Szittkehmen (6), Orlowen (7); Ragnit: Schmalle- ningken u. a. (T). C. stricta v. gracilis Ns Stade: Basbeck (143); Ps Meseritz (491); 0s Grossenhain: Gr. Spittelteich (216). C. caespi- tosa M angeblich zw. d. Gr. Kessel und Karlsdorf (13). C. turfosa Bö Haida, Habstein u. a. (198). C. Bueki Bö Habsteiner Torfmoor (198). C. vulgaris und C. acuta (280). C. Buzbaumi Br Forst N.-L. (24); 0s Dresden: Kötzschenbroda (438); Grossenhain: Gr. Spittel- teieh (216); B Dillingen (U); Schw Wallis: Saas-Grund (224). C. atrata V. aterrima St Hochthor: Ennsegg (352). C. limosa Mr Pirma- sens: an der Grenze bei Bitsch (198; wohl schon E?); B Gr. und Kl. Arbersee (439); K Hermagor (389). C. irrigua Op Ragnit: Schmalle- ningken (7). C. supina Ms Stassfurt (535), Bernburg (31); Hc Frei- burg a. U.: Steinklebe (485, 487); f. pseudomonostachys n. nom. (= ob- tusata aut. p. p., 29). C. verna 251; f. pallescens n. f. Bd Karlsruhe (251). C. umbrosa Ps Wreschen: Warak (206); Inowrazlaw, Brom- berg (24); St zw. Werndorf und Neuschloss (388). C. montana Sw Stein- burg: Peissen; Rendsburg: Hohenhörn (431); Ns Heidehügel westl. der Strasse von Basbeck nach Lamstedt (Zimpel t. B); Ps Meseritz (368); M Littau: Rambachberg (462). C. globularis Op Ragnit: Trap- pönen (7). C. humilis Wp D.-Krone: südl. von Sehloppe (183). C. alba St zw. Rein u. Kehr (352). C. sparsiflora Op Ragnit: Galbrasten (7). C. claviformis Schw von Mauvoisin nach Torembé (61). C. strigosa E Sehlettstadt: Ilwald (212). C. pendula R im Düsselthal noch vor- handen (421); E Vogesen verbr. (272); B zw. Günthersbühl und Behringersdorf (346); Bö Haida: Schaibaer Wald (14). C. pallescens V. alpestris Cel. M Hohe Heide, Altvater (13). C. silvatica var. Tommasinii V Drei Schwestern (330). C. punctata Wp Putzig: Tupa- deler Moor (182). C. extensa Ns nur auf den Inseln (94). C. Michelii St Cilli, Steinbrück, Drachenburg (381). C. flava Ns Harsefeld (145); v. gracilis Anders n. v. Bö Leipa: Habsteiner Torfmoor (198). €. Oederi v. elata Ns Stade: Kadenberge (143). C. Pseudocyperus R Mett- mann mehrfach (427); M Littau desgl. (462); St Wundschuh (388). C. acutiformis v. Kochiana Bü Leipa: Kottowitz (198). C. riparia T Innsbruck, Oberleutasch (322). C. rostrata Sw Föhr (252); v. spar- (60) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. ganiformis n. v. T Kitzbühel (336). C. filiformis Ps Wongrowitz (368); Hc Weimar: Ettersberg (486); Bö in der Filzau südlich von Wallern (439); Schw Vionnaz (222; vgl. vor. Ber.). C. hirta Sw Sylt (219); f. subhirtiformls n. f. Bd Daxlanden (251). C. acuta X Bueki n. h. SI Breslau: Pirseham (138). C. acuta x stricta. (Almqu., = C. prolixa Fr.) SI Liegnitz: beim Friedhof (446); Hc Weimar: Nohra (276), Ettersberg (276, 277); Mr Offenbach: Hengster (276); T Lans (277). C. acuta X vulgaris SI Liegnitz: Hummel (446); Breslau: Carlowitzer Dämme (138); Os Hohenstein: Tauwaldteich (216). ©. brizoides X remota Schw Züricher See, Schirmensee (445). . C. Bueki X stricta n. h. (nomen t.) SI Breslau: Pirscham (138). C. caespitosa X stricta (Almqu.) SI Trachenberg, Kl.-Silsterwitz (276); Breslau: Althofnass (138). €. caespitosa X vulgaris SI (276). C. canescens X loliacea Grütter n. h. Op Forstrevier Goldap (6). C. canescens X remota Op wie vor. (6). C. Davalliana x< dioeca n. h. SI Liegnitz: Fellendorf (138). C. echinata X remota P Lauenburg: Ossecken (182). C. filiformis X riparia Br Baruth (24). C. filiformis X rostrata n. h. Haynau: Reisicht (138). C. flava X Hornschuchiana Br Rathenow (373); Ps Meseritz (491; schon auf Brandenb. Gebiet t. A); Samter (368); R Hilden, Neviges (427). C. hirta x vesicaria n. h. Wp Elbing: Tiegenhof (137). C. Hornschuchiana X Oederi Br Oranienburg: Zehlendorf (30b). C. panniculata X paradoxa Sw Escheburg, Kr. Lauenburg (432). C. pannmiculata X remota Br Putlitz: Triglitz (220); Ns Stade: Haddorf und bei Forst- haus Dobrock (143). C. panniculata X teretiuscula He Coburg: Ebers- dorf (251). C. paradoza X teretiuscula E Weissenburg: St. Remig (251). C. rigida X vulgaris n. nom. (= hyperborea aut. siles.) SI Riesen- gebirge; He Brocken (278). C. rostrata X vesicaria SI Charlottenbrunn: gegen Tannhausen (446). C. stricta X vulgaris n. nom. (= C. turfosa Fr.) Br Berlin: Grunewald (211); Ps. Bojanowo (276); SI Grünberg, Bunz- lau, Neisse, Liegnitz u. a. (276, 446); 0s Dresden: Heller Moor (217); Ms Genthin (276); He Weimar: Ettersberg (277); Mr Offenbach; Bd Waghäusel (276), Neureuth (211); B Regensburg (277); T Innsbruck (216), Kitzbühel, Lans, Amraser See, Civezzano (211); Schw Schaff- hausen (276); Wallis: Lae de Champay (277). Andropogon Ischaemum M Littau: bei den Lautscher Höhlen (462). Chrysopogon Gryllus v. aureus n. v. T Meran (336). Panicum lineare Schw Langenried, Hombrechtikon (445). +P. erueiforme Sibth. Sm. Br Berlin: Tegeler Strasse (454). +P. proliferum Lam. Os Dresden: Elbufer bei Uebigau (440). Setaria glauca Wb Pfullingen (133). Phalaris paradoxa Br Tegel, Rüdersdorf (58); 0s Dresden: bei Uebigau (440). 4 PA. truncata Guss. Os Dresden: Plauen (440). Hierochloa odorata B3? [Ulm]: Senden (292). ` H. australis M Eiben- schitz: Budkowitz (72); K Hermagor (389). Anthoxanthum aristatum "Ns Quakenbrück mehrfach, auch im. benachbarten Oldenburgischen I. Phanerogamen (Tm. ScuuBE und K, W. vox DALLA TORRE) : (61) (309). Alopecurus pratensis Schw Sitten (229). A. arundinaceus Os die Pflanzen von Dresden gehören zu A. pratensis v. nigricans Sonder (438). A. agrestis Ps Wongrowitz (367); 0s +Dresden: Cotta (438). Phleum tenue Br Rüdersdorf (58). P. graecum. +Br Rüdersdorf (58), Köpenick, Oranienburg (A, vgl. 23). P: asperum Br Rüders- dorf (58). P. Michelii St Mixnitz, Trawiesthal (352). Crypsis alo- pecuroides +B Regensburg: Güterhalle (501); M Kl.-Steurowitz (425). Cynodon Dactylon Br Rathenow (373). Chloris barbata Br Lucken- walde: Hetzheide; Sommerfeld (23, 31). +C. truncata Br Sommerfeld (23, 31); Sw Hamburg: Wollkämmerei am Reiherstieg (428'. +Dinaeba retroflexa und } Eleusine indica Br Berlin: Tegeler Strasse (454). Oryza clandestina f. patens scheint sich stets bei genügender Wasserzufuhr zu entwickeln, sonst f. inclusa (37, 38). Coleanthus subtilis M bei Saar und Kotlas (196). — - Agrostis tarda T (193); v. Sauteri n. v. T (157). Calamagrostis (486, 485, 490). C. lanceolata Ps Mogilno; Paledzie (78); Gnesen: bei Rybitwy (369). C. Halleriana He Gera: Gr.-Ebersdorf und Rüders- dorf; Weimar: Berka (116). C. tenella v. aurata n. nom. Schw St. Bern- hard (445, wohl — v. aurea Bornmüller in Mitt. Thür. B V. VIII, S. 19); v. flavescens Schw Van Haut sur Salvan (445). C. neglecta Ps Obersitzko (503); Tremessen (78). C. varia He Weimar: Rosenberg bei Hetschburg (116); Meiningen: Ersch bei Wallendorf (488; vgl. 117). C. arundinacea R Neanderthal (427); B im Frankenwald mehr- fach (197). C. litorea X varia T Neu-Prags (156). Ammophila are- naria Ps 3Filehne: Ostrau (78). Stipa intricata Br Tegel (451). 5$. Pennata Wp Marienwerder: Riesenburger Forst (7); M bei Eibenschitz und Tischnowitz (72). S. capillata tW Paderborn: Ringelsbruch (43). TMilium vernale Br Rüdersdorf (58). Sesleria coerulea Op Fischhausen: Pilzenkrug (7); M Tischnowitz (72). Aira Wibeliana Ps Bomst (206; ?). A. discolor Sw Schadser Moor bei Tondern (431); Br [Ruhland:] Skiroteieh (31, 447); SI Muskau: zw. Trebendorf u. Halbendorf (448); M bei Milkov (462; ?). Weingaertneria canescens N Baumgarten a. d. March (480). Arrhena- therum elatius v. subhirsutum Aschs. SI Bunzlau: Tillendorf (446). Avena planiculmis S Tamsweg (498a). A. pratensis Ms Arneburg (813). A. praecox Ps Meseritz (368); SI Rosenberg: Zarzisk (446); H Fulda: Sulzhof (114). Sieglingia decumbens Schw Vionnaz, Conches (222; vgl. vor. Ber.). Melica ciliata M Tischnowitz (12); v. trans- silvanica Schw Schuls (445); ssp. nebrodensis B Berneck (185). M. nutans Sw Pinneberg: Hasloh (429); R Mettmann, Solingen (427); Y. panniculata Borb. T Bozen (322); v. composita n.v. T Bozen, Trient, Hinterbärenbad (386). M. picta B Schweinfurt: Spitalholz und bei der Unkenmühle (487); Königshofener Wäldchen gegen Alsleben;. Sulzheim (255). M. uniflora Br Friesack (373); Ps Wongrowitz (367); (62) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Wb Neckarweihingen: Fischerwäldchen (401); M Littau: ,Rittersaal* (462); Neustadtl: Petrowitz, Marschowitz (196); Hochwald (178). M. nutans X picta He Erfurt: Steiger (116). Eragrostis major Y Br Berlin: Tegeler Strasse (454); 70s Dresden: Uebigau (440). E. minor F0s Leipzig: zw. Schienengleisen bei Gohlis (433); T Silz, Zirl (336). E. pilosa Br Berlin: Tegeler Strasse (454). P. bulbosa S| Breslau: Weidenhof (446); H Kassel: Albungen (284). P. minor v. aurata Schrót. Schw Velan, Pie d'Arzinol, Fee (445). P. caesia N zu streichen (48). P. serotina Wb Ulm: Langenau (292); f. vivipara Wp Putzig: Karwen (182); Br Finkenkrug (A). P. Chaioi Ms Tangermünde: Weissenwarthe (373); R Solingen: unterh. Glüder (427); var. remota SI Reichenstein: am Wassertrog (447); M Neustadtl: Neudorf (196). P. pratensis f. costata (Drejer) Wp Putziger Wiek; P Lauenburg, Stettin (24); Kolberg: Campscher See (182). Glyceria remota Op Goldap: Forstrev. Goldap u. Szittkehmen (6). @. fluitans v. lo- liacea R Elberfeld (427). G. plicata St Premstätten (352), Graz, Leoben, Cilli, Luttenberg, Marburg, Mürzzuschlag (381). Catabrosa aquatica Ns Ostfriesland, z. B. Ihlower Holz (94); Quakenbrück (309); Ps Kosten: Obraufer (434). Molinia coerulea v. altissima 0 Linz (329); f. litoralis Host W Warstein (518). Dactylis glomerata v. nemorosa Ps Wreschen: Wengierki (206); Q0 Linz (329). Festuca distans Os Meissen: Cölln (440); Ms Delitzsch: geg. Döbernitz (487). F. rigida 70s Dresden: im Gehege (438). F. Myurus Wb Ludwigsburg: Eglos- heimer Steinbrüche (132, 401). F. seiuroides Br Putlitz: Triglitz (220); Ns Quakenbrück: Fliegenbrücke in Hahlen (309); SI Hirschberg: Cavalierberg (448); Os Riesa: Zeithain (440); R Düsseldorf: Erkrath (421). F. ovina v. capillata Hackel Bö Leipa: Schleifmühle (198); ssp. psammophila Hackel Ps Bromberg: Oplawitzer Forst (368); Schroda (369). F. amethystea T die Pflanze von Innsbruck ist F. rubra v. trichophylla Gaud. (322). F. alpina Sut. T Frau Hitt (922). F. heterophylla Ps Meseritz (368); Schroda (369); Hc Wanders- leben: Rehmberg (116). F. rubra f. dumetorum (L.) Bö Haida: am Dahnhofe (198). F. violacea v. nigricans Schleich. T Innsbruck, Brenner, Kitzbühel (322); v. norica Hack. T Lavatschjoch (322) F. silvatica Sl Canth: Schosnitzer Wald (448); W Warstein (518). Brachy- podium pinnatum f. rupestre (Host) T Trins, 1300 m (245). Bromus arvensis Ns Quakenbrück: Menslage (309). +B. squarrosus Os bei Dresden mehrfach (438, 440); var. villosus R. u. ©. Schulz n. v. TBr Berlin: Tegeler Strasse (31). B commutatus Br T Frankfurt: Proviant- amt (83); R Mettmann: Gruiten (427); 0 Linz (329) B. mollis v. liostachys 0s Dresden: Plauenscher Grund (438) B. patulus 08 TDresden: Berliner Bahnhof (438); R +Gerresheim (427). B. asper SI D.-Wartenberg: Róhrberg bei Bobernig (448); M Littau: an drei Stellen (462). B. erectus ssp. condensatus Mack. v. insubricus Stebl I. Phanerogamen (Tu. ScuuBE und K. W. vox DALLA TORRE). (63) Schw Gandria (445). B. inermis v. aristatus Schur SI Breslau: Kratzbuschdamm (446). TB. ciliatus Br Tegel (451). +B. unioloides Br Berlin: Tegeler Strasse; Tegel; Köpenick (454); Rangsdorf (A); 0s Dresden: an der Marienbrücke (440). Frumentum n. g., umfassend Triticum, Secale, Hordeum ete. (212). T Triticum prostratum Sw Hamburg (370); Br Tegel (31). +T. cristatum Op Königsberg: Quaibahnhof (9); Br Tegel (58). T. repens v. pecti- natum Br Berlin: Tegeler Strasse (451); v. Vaillantianum Wulf. Ns Stade: hei Neuhaus (143). T. glaucum M Auspitz (425); v. campestre Gr. Gdr. Schw Riddes (445). T. caninum D Linz, eine Form mit zwei- bis dreiblüthigen Aehrchen, doch nieht T. biflorum (329). T. pseudocaninum Schur N Wien (245). T. Savignonii N Krems (316). T. glaucum X repens (= apiculatum) Tscherning n. h. N Wien (121), Mödling (122). Elymus europaeus Op Forstrevier Goldap (6). FE. cana- densis Wb Urach (133). +E. Caput Medusae und Hordeum maritimum Br Rüdersdorf (58). Lolium = Festucae sect; L. perenne = Festuca anglica n. nom., etc. (212); v. cristatum Dall T Innsbruck (330). L. multiflorum H bei Fulda jetzt verbreitet (114); v. brachypodiata Stebl. n. v. Schw Wallis: St. Lue (445); v. cristatum 0 Linz (329); eine zarte, dem L. tenue parallele Form T Trient (336). L. temu- lentum v. leptochaetum N Grinzing (481). L. italicum x Festuca arundi- nacea St Graz (?, 211). Tazus baccata 66; 257 (0s); 272; Wp Rosenberg: Forstrev. Brunst- platz hfg. (6); Ns Butjadingen: Ruhwarden, ein auf 500 Jahre ge- schätzter, vielleicht ursprünglicher Baum (186); die Ursprünglichkeit im Lüneburgischen wird, wenigstens z. Th., angezweifelt (345); Ps Filehne früher (367; vgl. auch Z. Posen 1897, S. 38 u. 57); M Tischno- witz: Doubravnik (72); Milkov: am „Versteinerten Schloss“ (462). Juniperus communis v. Wecki n. v. Br Charlottenburg (23); v. thyocarpos n. V. P Heringsdorf (23); Schw Zürich: Dübendorf; Walensee: Molliser Kanal (445). J. nana Schw Waadt: Sèche des Amburnex (32). J. nana X Sabina Aubert n. h. Schw Findelenthal (312). Pinus silvestris 212; 508 (Ns); v. parvifolia Heer T Hallthal (336); v. microphylla Gr. Schwer. T Trient (336). P. montana 212; ssp. pumilio K Garnitzen- graben bei 610 m (889). P. pumilio x silvestris T Hallthal (336). Abies alba 272; v, virgata Casp. Schw Neuchatel: Fleurieret; f. irramosa Moreill. Schw Neuchatel: Chaumont (445). Picea excelsa 272; 508 (Ns). (64) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. II. Pteridophyta. Berichterstatter: CHR. LUERSSEN. Litteratur. 1. Ascherson, P. (bezw. A. und Graebner, P.), Synopsis der mitteleuropäischen Flora I. Lief. 1—3, 1896/91. — P 1a. Winkelmann, J., Ueber einen neuen Fundort des Botrychium simplex Hitehe. Verh. des bot. Ver. der Prov. Brandenburg XXXIX, S. LXXXVIII. — Me 2. Mietz, W., Salvinia natans in Mecklenburg. Arch. des Ver. der Freunde der Naturg. in Mecklb., Bd. 52, S. 48. — 3. Steusloff, U., Zur Flora von Neubrandenburg. Wie vor, S. 101. — 4. Koch, ©., Flora von Teterow. Wie vor. Bd. 50, S. 270. — Sw 5. Sehmidt, J., Neues aus der Flora Holsteins. Schr. des naturw. Ver. für Schleswig-Holst. XI, S. 92. — 6. Ders., Ueber Polypodium- Formen Holsteins. D. bot. Monatsschr. XV, S. 150 u. f£. — 7. Ders., Polypodium. vulgare L. forma variegata Lowe, D. bot. Monatsschr. XVI, S. 88. — 8. T. Jahresbericht des botanischen Vereins zu Hamburg. Wie vor, XVI, S. 113. — 9. Sehmidt, J., Aus Holsteins Flora. Wie vor. XVI,S.92. — (10.) Jaap, O., Zur Gefässpflanzenflora der Insel Sylt. Allgem. bot. Zeitschr. IV, S. 90. — Ns (11.) Buchenau, F., Kritische Studien zur Flora von Ostfriesland. Abhandl. des natw. Ver. Bremen XV, S. 88. (Vgl. auch W. BRANDES, Flora der Prov. Hannover, 1897.) — (12.) Bielefeld, R., Beitrag zur Flora Ostfrieslands. Wie vor. XIII, S. 357. — 13. v. Seemen, 0., Mittheilungen über die Flora der ostfriesischen Insel Borkum. Allgem. bot. Zeitschr. HI, S. 49, 66. — 14. Derse Wie vor. II, S. 43. — Br 15. Plöttner, T., Verzeich- niss seltener und wenig verbreiteter Gefässpflanzen der Umgegend von Rathenow. (auch Ms). Verh. des bot. Ver. der Prov. Brandenb. Bd.40, S. LIV. — 15a. Ascher- son, P., Uebersicht neuer wichtiger Funde aus dem Jahre 1897. Wie vor., S. 53. — 16. Jaap, O., Beitrag zur Gefässpflanzenflora der nördlichen Prignitz. Wie vor., Bd. 38, 8. 140. — 17. Ders., Zur Flora von Meyenburg in der Prignitz. Wie vor., Bd. 29, S. 15. — 18. Schulz, 0. und R., Beitrag zur Flora von Chorin. Wie vor, Bd. 39, S. 9. — 19. Brand, A., Nachträge zur Huru’schen Flora von Frankfurt a. O. Helios XV, S. 66. — Ps 20. Spribille, F., Beitrag zur Flora des Kreises Filehne. Verh. des botan. Ver. der Prov. Brandenbg. Bd. 39, S. V. — 21. Bock, Ergänz. zur Flora von Bromberg. Zeitschr. der bot. Abth. des naturw. Ver. der Prov. Posen III, 2. — 22. Pfuhl, Die bisher in der Provinz Posen nachgewiesenen Gefässpflanzen. Wie vor, HL 1. — (22a). Ders, Florist. Mittheil. Wie vor., IV, 3. — 23. Hellwig, Th., Beitr. zur Florenkenntn. der Prov. Posen. Wie vor, IV, 1. — 24. Bock, Nachtr. zum Pflanzenverzeichn. Wie vor, III, 2. — SL 25. Schube, Th., Ergebnisse der Durchforschg. der schles. Phanerogamenflora; 74. Jahresber. der schles. Ges. für vaterl. Cultur. — 96. Ders., Wie vor., 75. Bericht. — 27. Ders., Wie vor., 76. Bericht. (Vgl. auch BARBER, E., Flora der Oberlausitz. Abhandl. der naturf. Gesellsch. zu XV, 325. — 31. Goldsehmidt, M., Zur Flora des Rhöngebirges. Deutsche bot. Monatsschr. XY. — 31a. Rosenstock, in Mitth. Thür. B. V. N. F. IX, 8. 8 II. Pteridophyta (CHR. LUERSSEN). (65) (auch Bd). — W 32. Padberg, F., Zur Flora von Hamm in Westf. Allgem. . ot, Zeitschr. III, S. 129. — R 33, v. Spiessen, Die Alteburg bei Boppard. Allg. bot. Zeitschr. II. — 34. Schmidt, H., Nachträge zur Flora von Elberfeld. Jahresb des nat. Ver. zu Elberf. VIII. — 35. Geisenheyner, L., Eine eigenartige Monstrosität von Polypodium vulgare. Ber. der Deutsch. bot. Ges. XIV. — 36, Ders., Die rheinischen Polypodiaceen, I. Verh. des nat. Ver. der preuss. Rheinlande Bd. 55. — 91. Wirtgen, F., in J. DÖRFLER, Herbarium normale, schedae ad cent. 95 (Ausser den im Folg. eitirten Formen mit Standortsangaben giebt die Arbeit eine Uebersicht aller bekannten Formen, darunter weitere neue ohne Standortsangaben) — Mr 38. Müller-Knatz, J., Schriftliche, meist von Belagexemplaren begleitete Mit- theilungen. — Wb (39) Rieber, X., Beitr. zur württemberg. Flora. Jahreshefte des Ver. für vaterl. Naturk, in Württemberg, Bd. 53. — B 40. Petri, F., Beitr. zur Urgebirgsflora des Regensburger Florengebietes, Denkschr. der Kgl. bot. Ges. in Regensburg VII. — 41. Weinhart, M., Flora von Augsburg. 33. Ber. des naturw. Ver. f. Schwaben und Neuburg 1898. — (49). Beitráge zur Flora des Regnitzgeb., zusammengestellt vom bot. Ver. Nürnberg. Deutsche bot. Monatsschr. XIV, 87. — 49. Rottenbach, H., Zur Flora des bayr. Hochlandes. Wie vor, S. 108. — Bó 44, Cypers, V. v., Beiträge zur Flora des Riesengebirges. Oesterr. bot. Zeit- schrift 1898. — M 45. Gogela, F., Ein Beitrag zur Gefüsskryptogamenflora im nordöstl. Karpathengeb. von Mähren. Verh. des naturf. Ver. in Brünn XXXVI. — 0 (N) 46. Murr, J., Nachtrag zur Flora von Ober- und Nieder-Oesterreich. Allgem. bot. Zeitsehr. IV, 97 41. Fritseh, €., Beitr. zur Flora von Salzburg, V. Verh. der zool.-bot. Ges. Wien, Bd. 48. — 'T (u. V) 48. Narnthein, L., Zur Flora von Tirol und Vorarlberg. Oesterr. bot. Zeitschr. 1896, S. 268. — 49. Gelmi, E., Aggiunte alla flora Trentina Nuovo giorn. bot. ital. n. ser. V, 320. — 50. Murr, Je, Beiträge und Bericht. zur Flora von Tirol. Deutsche bot. Monatsschr. 1894. — Y 51. Richen, 6., Zur Flora von Vorarlberg und Lichtenstein. Oesterr. bot. Zeit- schrift 1897, — 52, Ders., Nachtrüge zur Flora von Vorarlberg. Wie vor, 1898. — St 53. Pernhoffer, G. v. Verzeichn. der in der Umgeb. v. Seckau in Ober-Steier- mark wachs, Phanerog. und Gefässkrypt. Verh. der zoolog -bot. Ges., Wien, Bd. 46. — E 54. Fritseh, K., Zur Flora von Kürnten. Oesterr. bot. Zeitschr. 1896. — 54a, Prohaska, K., Weitere Beiträge zur Flora von Kärnten. Carinthia 1896. Polypodiaceae. Polypodium vulgare var. prionodes n. f. (serratum aut., nieht Willd.) Os Königstein a. E.; R Schloss Dhaun, Saar- rücken; H Sehlossberg bei Nassau (1); var. amgustum Hausm. Sw Burg, Buchholz (5, 6); B Lichtenwald (40); var. brevipes Milde Sw Burg, Börnsen (5, 6); var. pygmaeum Schur (pumilum Hausm.) Sw Burg, Kasseburg, Winsen (5, 6); He; R (1); H Eppstein (38); Assmanns- hausen (1); B (1); var. pinnatifidum Wallr. (1); (v. lobatum Lowe) P, Br, Me Parchim (1); Sw Burg, Buchholz, Kuden, Rotenhaus, Bórnsen, Escheburg, Schwarzenbeck (5, 6); Arnstein; R a); f monstr, furcatum Milde Sw Burg, Börnsen (5, 6); H Eppstein, Falkenstein, Usingen, Jugenheim a. d. Bergstrasse, Bingen (38; Í. m. geminatum Lasch Sw Burg, Börnsen (5); f. m. bifidum Wollast. Ber. der deutschen bot Gesellsch, XVII, (5) (66) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Sw Burg, Buchholz, Börnsen (5,6); Br Pritzwalk, Steffenshagen (16), Potsdam; Driesen; HeR (1); H Eppstein, Mr Bingen (38); B Amorbach (38); f. m. cristatum Moore Sw Burg (5, 6); f. m. daedaleum Milde Sw Burg, Buchholz, Börnsen (5, 6); R (1); f. variegata Lowe Sw Burg, Rahlstedt, Ahrensburg, Wandsbeck (7, 8); f. m. suprasorifera Wollast. Sw Rothenbeck, Burg, Börnsen (8); f. m. interruptum Moore Sw Ahrensburg (8); f. monstr. cornuta Geisenh. n.f. R Norheim b. Mün- ster a. St. (35); var. integrifolium Geisenh. R Kreuznach (1); var. australe Fée Schw Chillon (1). Blechnum Spicant f. complexa Laubbg. (Uebergangsformen zw. sterilen und fertilen Blättern) Br Triglitz (16); f. latifolia Milde R Saarbrücken, Walderbeskopf im Hochwald, Schwarzbruch und Spring im Idarwald, Hohe Acht in der Eifel, Siegburger Sümpfe, Müngsten, Preyersmühle, Wermelskirchen, Remscheid (36), H Haidtränkthal im Taunus (36); f. angustata Milde R Müngsten (36), H Haidtränkthal im Taunus (36);.f. latipes Moore R Schwarz- und (reistbruch im Idarwald, Herchen, Müngsten, zw. Morsbach und Sudberg (36); H Sehwanheimer Wald bei Frankfurt, Elisabethenstein und Walters Tanzplatz im Taunus (36); f. trinervia Moore H Feldberg, Haidtrünk- thal, zw. Elisabethenstein und Walters Tanzplatz im Taunus (36); f linearis-incisa Lbbg. n. f. R Bergisches Land (36); f. imbricata Moore R Rhaunen, Stipshausen, Bonn, Honnef, Herchen, Siegburg, Buch- holz, Daaden, Müngsten, Remscheid (36); f. repanda Geisenh. n.f. R Sehwarzbrueh, Hohe Acht, Müngsten (36); H Haidtrünkthal, zw. dem Elisabethenstein u. Walters Tanzplatz (36); f. serrata Woll. H Haid- tränkthal, am Schellbach u. Buchborn im Taunus, zw. Vieringshausen und Müngsten (36); H Spring- u. Frombachthal im Idarwald (36); f. subserrata Lowe R Burg, Dhüun (36); f. lacera Geisenh. n. f. R Hohe Acht, Müngsten, Bonn (36); f. aurita Müll.-Kn. n. f. H Haidtränkthal (96); f. monstr. furcata Milde H Haidtränkthal (36); f. monst. cristata WolL R Wildburg im Soonwald, Schwarzbruch, Müngsten (36); H Haidtränkthal (36); f. monstr. bifida Woll. R Schwarzbruch, his erbeskopf, Hohe Acht, Müngsten (36); H Haidtrünkthal (36); f daedalea Milde R Schwarährnah; Müngsten (36); H Haidtränkthal E f. monstr. alata F. Wirtg. n.f. R Müngsten (36); f. monstr. crispato- imbricata Lowe R Rhaunen, Schwarzbruch, Burg (36); H Haidtränk- thal (36). Scolopendrium vulgare var. angustifolia (:eisenh. n. var. R Brungs- berg bei Linz (36); var. rotundata Becker R Birresborn, Maunert, Linz (36); f. daedalea Döll He Hannover: Ith (Wehrhahn nach A.); R Schloss Dhaun, Oberwesel, Linz (36); H Lahneck, Arnstein (36); f. erispa Willd. Hc Hannover: Ith (Wehrhahn nach A.); R Neander- thal bei Düsseldorf (36); f. submarginata Moore R Mayschoss (36). — Athyrium Filix femina . — Moore H Falkenstein (39); WA EL LLL LLLA I e ue RE n II. Pteridophyta (CHR. LUERSSEN). (61) f. depauperatum Wollast. H Falkenstein (38); var. sublatipes Lowe H am Melibocus, Haidtrünkthal im Taunus (38). Asplenium viride var. inciso-crenatum Milde V Reichenfeld, Blasen- berg (51); var. bipinnatum Clowes V Feldkirch (51), T Achensee (1). A. adulterinum SI Grosser Hau b. Bolkenhain (26); var. Poscharskyanum Hofmann n. n. (D. B. M., I., S. 234). A. viride var. fallax Wünsche, A. viride X adulterinum (1) Os Zöblitz, St Kraubath (1). A. Tricho- manes Sw Glashütte b. Rausdorf, Bünningstedt (5), Br Bahnhof zu Rathenow (15), Thiergarten bei Lagow, Schlucht am Persken- Luch (19); var. ineisum Moore V Feldkirch (52); var. inciso-crenatum SI Görlitz (1); var. Harovit Milde V Stadtschroffen in Reichenfeld (52). A. Ruta muraria var. elatum Lang R Altes Gemäuer in Boppard (33), V Dornbirn (48); var. pseudo-germanicum Heufl. N Am Schoberstein (46). A. germanicum Os Buschmühle b. Meissen, Steinberg b. Bertsdorf, Roschersberge, Breiteberge b. Grosssehónau (28), H Eppstein (38), B Schönberg b. Wenzenbach, Hammermühle, Scheibelberg, Rampsau (40), T Molina in Fiemme (49). A. Heufleri Reich. H Weilburg (38). A. Adiantum nigrum B Am Pilster bei Kothen (31). A. Hansii (Tricho- manes X per-septentrionale) n. f. Os Zittau: Schülerberg (1). A. Tricho- manes x Ruta muraria f. Reicheliae n.f. N Unter-Aspang und f. Hauche- cornii n. f. T Bozen: Rafenstein (1). A. Ceterach f. stenoloba Geisenh. n. f. (1) R Simmerbachthal, Coblenz, Altenahr, Lay (36); f. platyloba Geisenh. n. f. (1) R Rheingrafenstein, Schlossbóekelheim, Coblenz (36); f. crenata Moore R Rheingrafenstein, Neubrück, Waldbóekelheim, Saar- burg, Saffenburg (36); f. monstr. furcata Geisenh. R Rheingrafenstein, Schlossböckelheim, Rothenfels, Assmannshausen, Saffenburg (36), H Burgberg b. Nassau (36). Aspidium Robertianum ( Phegopteris R.) Br Rüdersdorfer Kalkbrüche (152), SI Rosenberg, Schedlau (25), Mr Oberbeerbach (38), Wb Bruchberg b. Ludwigsburg (39). A. Phegopteris f. monstr. bifida Müll.-Kn. n. f. mit f. monstr. furcata Müll.-Kn. n.f. und f. monstr. multifida Lowe Mr Herrwald b. Falkenstein im Taunus (38). A. Lonchitis SI Skronskau (25). A. lobatum var. subtripinnatum Milde Kr Wald bei Saudörffl (55); var. auriculatum Lssn. Kr Saudórffl, Idria (55); subsp. angulare M Radhoxt (45), V Dornbirn (48), Kr auf dem Grosskahlenberge bei Laibach und dem‘Movnik b. Dule (55); var. hastulatum Kze. Kr Gross- kahlenberg bei Laibaeh (55); var. microlobum Warnst. Bd Yburg; Schw Locarno (1) A. Illyricum Borb. (A. lobatum X Lonchitis) Kr in Med- jidol (Bärensattel) in den Karawanken (55). A. Braunii SI Lissa Hora (27), S Kesselfall im Kaprunerthale, Sigmund-Thun-Klamm (47), Kr Wocheiner Thal nächst Jagdhaus Stenga (55); var. sub- tripinnatum Milde Kr Wocheiner Thal mit vor., Jauerburger Gereuth 55). A. Luerssenii Dörfl. (A. lobatum X Braunii) Kr Wocheiner Thal - Mächst Jagdhaus Stenga, Jauerburger Gereuth, Idria (55). 4. mon- EN (68) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. tanum var. crenata Milde H Haidtränkthal im Taunus (38); f. monstr. bifida Müll.-Kn. n. f. H Haidtrünkthal, Falkenstein (38); f. m. furcata Müll-Kn. n. f H Homburg (38). A. Filix mas Ns Delle an der Vogelkolonie auf Borkum (14); var. Heleopteris Milde H Eppstein, Eierhauk i. d. Rhön (38); f. monstr. erosa Döll H Lorsbach, Milse- burg i. d. Rhön (38), B Heigenbrücken (38). A. rigidum S Obere Schafbergalpe (47), K Kühwegeralm (54). A. cristatum K Hermagor (Prohaska nach A.). A. Boottii SI Erlichtinseln des Crebaer Hammer- teiches (27), Bd Freiburg (31a) A. remotum He Tessynthal: Hammerwand (31a), E Barr: Hohwald (1), Bd Achern: Abtsmoorwald (LANGE nach A.); wahrscheinlich auch S Gastein und T Achensee (A.). A. spinulosum (genuinum) Ns Vüürgloppen (13); var. elevatum A. Br. Ns Dorndelle auf Borkum (14). Cystopteris fragilis Me zw. Klein-Wockern u. Mamerow (4), Sw Winterhude, Rausdorf (5), Br Gross-Behnitz (15), Falkenhagen, Pred- döhl (16). Onoclea Struthiopteris SI Ziegenhals (27), R zw. Glüder u. Wupperhof (34), M Hochwald (45), S zw. Schwarzach u. Lend, Bruck u. Zell am See, Kesselfall im Kaprunerthale (47), St im Hammer- graben (53). Woodsia ilvensis v. rufidula St Aflenz (1). W. glabella Weissbriach: Góttering (1). Osmundaceae. Osmunda regalis SI Woidnig (27), R Ruppel- rath, Remscheid (34). Ophioglossaceae. Botrychium Lunaria var. ovatum Milde Sw Poppenbüttel, Ober-Büssau (5); var. tripartitum Moore Sw zw. Siek u. Rausdorf (5); var. incisum Milde Sw Poppenbüttel, Siek, Raus- dorf (5), Rotenhaus (8), T Zams (50), V Canisfluh (51); var. sub- incisum Roep. H Falkenstein (38), T Lanser Köpfe (50), V Gallina- kopf, Stubenberg (51). B. matricariaefolium Sw Rotenhaus (5, 9), Br Grünauer Forst, zw. Grämingen u. Nennhausen, Vieritz, Arneburg (15), Senftenhütte u. zw. dort u. Bahnhof Chorin (18). B. simpler in den Formen cordatum Aschers. (1), subcompositum und compositum Lasch P Stolzenburg (la); Br Treuenbrietzen (1). B. rutaefolium Ps Glinker ` Forst, Maximilianowo (24). B. virginianum K Garnitzengraben (54a). .. Salviniaceae. Salvinia natans Me Todter Eldearm b. Grabow (2); Br Rathenow (15); Ps Brahehafen b. Bromberg, Oberbrahe (21); Adelnau: Treielin (naeh Aschers.). +Azolla caroliniana Bö Pilsen 1895 (1). Marsiliaceae. Pilularia globulifera Br Triglitz (16). Equisetaceae. Equisetum pratense Br Meyenburg (17), Pritz- walk: Heinholz (15a), Ps Mischke (:0), L Görz (56,1). E. maximum CE. Telmateja) SI Skronskauer Buchenwald (25), Mühlgrund e? Poischwitz (27), R Morp b. Düsseldorf (34), H Lorsbach (38); f ens A. Br. R Ce Eegen b. Bonn (37), H Lorsbach (38), II. Pteridophyta (CHR. LUERSSEN). (69) V Nendeln-Schaanwald (51); f. monstr. digitatum Milde R Lannesdorf b. Bonn (37); f. ramulosum Milde R Annathal u. Honnef b. Bonn (37), H Lorsbach (38), V Nofler Bädie (51); f. monstr. spirale Milde R Schweinheim b. Godesberg (37); f. monstr. furcatum Lssn. H Lors- bach (38); f. densum F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37); f. densum subf. ramulosum F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37); f. serotinum A. Br. W Ermelinghoff (32), SI Friedeck (45); f. serotinum subf. microstachyum Milde R Lannesdorf (37); f. serotinum subf. microstachyum monstr. proliferum F. Wirtg. n. f. R Schweinheim (37); f. serotinum subf. nor- male Dórfl. R Lannesdorf (37); f. serotinum subf. vulgare F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37), H Lorsbach (38); f. serotinum subf vulgare ssbf. ramulosum F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (87); f. serotinum subf. inter- medium Lssn. R Lannesdorf (37); f. serotinum subf. intermedium ssbf. ramulosum F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37); f. serotinum subf. macro- stachyum Milde R Römlinghoven (37); f. serotinum subf. macrostachyum ssbf. longiramosum F. Wirtg. n.f. R Lannesdorf (37); f. serotinum subf. proliferum ssbf. verticillatum F. Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37); f. sero- tinum v Tati e Schm. et Reg. R Rómlinghoven (1, 37); f. minus F. Wirtg. (f. minor Lange) R Pingedorf b. Brühl (1, 37); f minus ae serotinum ssbf. vulgare F. Wirtg. n. f. R Römlinghoven (37); f. aquaticum (1) subf. vernale F. Wirtg. n.f. R Lannesdorf (37); f. aquati- cum subf. autumnale F Wirtg. n. f. R Lannesdorf (37). E. arvense f. cam- pestre Milde SI Heinersdorf (26), Mr Offenbach (38); f. varium Milde H Friedberger Landstrasse b. Frankfurt a. M. (38); f. irriguum Milde V Lustenau (48). E. palustre f. fallax Milde V Hohenems (51); f. monstr. furcatum Milde und f. monstr. proliferum Milde H Waldbahn- station Louisa b. Frankfurt a. M. (38); f. varium n. f. SI Górlitz: Rothwasser (1). E. limosum f. monstr. proliferum Milde und f. monstr. distachyum Milde H Enkheim (38). E. litorale Kühlew. R Leichlingen 4) Bö Harta (44). E. ramosissimum B Kissing, Mergentau, Ottma- ring (41); f. virgatum A. Br. B Kissing, Meringerau (41). Lycopodiaceae. Lycopodium annotinum var. appressum Desv. B Rothwand b. Schliersee (43); f. monstr. proliferum Milde H Hom- burg (38). ZL. clavatum f. monstr. remotum Lssn. H Haidtrünkthal im Taunus (38); f. monstr. frondescens Lssn. B Heigenbrücken (38). . complanatum | subsp. Chamaecyparissus A. Br. Br Triglitz (16), Ps Langmeil (23); f. monstr. bi-triceps Milde Br Triglitz (16). L. alpinum Hc Thüringer Wald bei Oberhof ca. 840 m (BRUCHMANN nach A.), in der Nühe der Schmücke 625 m (TORGES, Mitth. Thür. B. V. XIII, XIV, S S. 625). T Selaginella apus Me Schwerin: Schlosspark (1). Isoétaceae. Tsočtes lacustris Me Im Tollense-See (3) ist un- richtig, P Insel Wollin: Krebssee bei Kolzow (Holtz naeh A.). (70) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. III. Lebermoose und Laubmoose. Berichterstatter: K. OSTERWALD. Vorbemerkung. In dem vorliegenden Berichte über die Jahre 1896 —1898 ist hinsichtlich der verwendeten Zeichen sowie der Nomenclatur in derselben Weise wie im vorigen Berichte ver- fahren worden. Die für ein Theilgebiet neuen Arten und Varietäten sind diesmal jedoch durch Sperrdruck des ersten Namens in dem- selben hervorgehoben; ebenso ist für kleinere Abschnitte der Theil- gebiete (z. B. die Flora von Berlin) die Neuheit durch Sperrdruck des ersten Namens in dem betreffenden Abschnitte des Theilgebietes angedeutet. Quellenverzeichnis. . Amann, J., Mittheilung über das Vorkommen von Mnıum hymenophylloides bei Wee im Bagnethal. Compte rendu des travaux présentés à la 18. session de la Soc. Helv. des sciences nat. réunie à Zermatt, Geneve 1895, p. 64—65. — 2. Derse, Une excursion bryologique dans la Hante-Engudin (1893). Bull. Herb. Boissier T. IV Nr. 10, Genève 1896, p. 697—719. — 3. Ders., Flore des Mousses suisses. Ber. schweiz. bot. Ges. VI, Bern 1896, S. 6—38. XE 4 Dor Fortschritte der schweizerischen rhon $ Lanbmoose, Ber. schweiz. bot. Ges. VIII, Bern 1898, S. 90—110. — . Anders, J., Notiz über seltene Moose. Mitth. des nordböhm. Exeursionselubs geg, XIX (porem 1896, S.100. — 6. Ders., Das Habsteiner Torfmoor. Mitth. des nordbóhm. Excursionsclubs Jahrg. XX, Leipa 1897, S. 19 — 88. (Moose: S. 85.) — 7. Arnell, H. W., Moss-studier. Bot. Not. 1896 Heft 3, S. 971—110. — 8. Derse, Moss- studier. Bot. Not. 1898 Heft 2, S. 49—62. — 9. Artzt, F. F. A. in Prossliner, K., Das Bad Ratzes in Südtirol. 2. Aufl Bilia 1895. Botanisches: S. 710—101. t10. Baenitz, C., Herbarium Europaeum. Jahrg. 1896 —1898. Breslau. — 11. bey, W., Bryum Haistii Schimper. Bull. Herb. Boissier T. V. Nr. 10, Geneve 1897, p. 883 — 834. — 12. Bauer, E.. Zwei neue Bürger der Laubmoosflora Böhmens. Allgem. bot. Zeitschr., her. von KNEUCKER, Jahrg. IT, Nr. 4, Karlsruhe 1896, S. 62—63. — 13. Ders., Beitrag zur Moosflora Bóhmens. Deutsche bot. Monatsschrift, Jahrg. 14, Nr. 2/3, Arnstadt 1896, S. 17—19. — 14. Ders., Einige neue Laubmoos- standorte aus Böhmen. Deutsche bot. Monatsschrift, Jahrg. 14, Nr. 6/7, Arnstadt .1896, 5. 82—85. — 15. Ders., Beitrag zur böhmischen Moosflora. Oesterr. bot. Zeit- schrift 1896, S. 278—280. — 16. Ders., Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen. Deutsche bot. Monatsschrift, Jahrg. 15, Nr. 2, Berlin 1897, S. 40—45. — 17. Ders» Bryologischer Vorbericht aus dem Erzgebirge. Deutsche bot. Monatsschrift, Jahrg. 15, Nr. 12, Berlin 1897, S. 315—316. — 18. Ders., Bryologische Notiz aus Centralböhmen. Allgem. bot. Zeitschr., her. von KNEUCKER, Talte: III, Nr. 3. Karlsruhe 1897, S. 50—51. — 19. Ders., Beiträge zur Moosflora Böhmens. Lotos Bd. 17, Nr. 7, Prag 1897, Seite 171—184. — 20. Ders., Neue und interessante Moose der böhmischen Flora. Allgem. - Zeitschr, her. von KNEUCKER, Jahrg. IV, Nr. 6, Karlsruhe 1898, S. 95 —96. — 121. Ders., Bryotheca Bohemica Cent. I, Smichow bei Prag 1898, vergl. Bot. C. v Ba. 76, S. 128—131. — 22. Ders., Notiz zur Moosflora des Erzgebirges. Deutsche (bot. Monatsschrift, s deis. 16, Nr. 10, Berlin 1898, S. 188—185. — 23. Beck, 6» Y. ER E, FREUEN RNC EET RAET ET D. Ree EE AN rn ne dal Di ISO TRE LEOIA Ore SL TARE EE III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (11) und Zahlbruckner, A., Schedae ad Kryptogamas exsiccatas editae a Museo Pala- tino Vindobonensi. Cent. II, Musci Decades 2—3. Annalen des k. k. naturh. Hof- museums, Bd. XI, Wien 1896, S. 81—101. — 23a. Dies., Cent. III, Musci Decades 4—6, Annalen Bd. XII, Heft 2, Wien 1897, S. 75—98, — 24. Bielefeld, R., Beitrag zur Flora Ostfrislands, Abh. naturw. Ver. zu Bremen Bd. XIII, Heft 3, Bremen 1896, S. 358—374. — 95. Brunnthaler, Jos., Pogonatum nanum x aloides. Oesterr. bot. Zeitschr., Jahrg. 1897, Nr. 2, S. 46—48. 25a. Conw entz, H., 17. Amtlicher Bericht über die Verwaltung der Sammlungen des Westpreuss. Provinzial-Museums für das Jahr 1896. Danzig 1897. 26. Co rboz, F., Flora Aclensis. Bull. Soc. Vaud. des sc. nat. XXXI, Lausanne 1895, p. 227—246. 27. Correns, C., Ueber die Brutkörper der Georgia pellucida und der Taubmoose überhaupt. Ber. Deutsch. Bot. Ges. 1895, Bd. XIII, S. 420—432. — 28. Ders., Be- richtigung. Ber. Deutsch. Bot. Ges. 1896, Bd. XIV, S. 94. — 29. Culm isi n, P., Grimmia gymnostoma n. sp. Rev. br. 1896, p. 108. — 30. Ders., Zweiter Nachtrag zur Laubmoosflora der Kantone St. Gallen u. Appenzell. Ber. über die Thätigkeit der St. Gall. Naturw. Ges. 1894/95, St. Gallen 1896, S. 183 — 136. — 31. Ders., Deuxième supplément au Catalogue de Mousses des environs de Winterthur. Rev. br 1897, p. 37—40. — 82. Ders., Localités nouvelles pour la Flore bryologique suisse. Bull. Herb. Boissier T. VI, Genève 1898, p. 495—430; T. VII, Genève 1899, p. 193—136. — 33. Cypers, V. v., Beiträge zur Kryptogamenflora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. Laubmoose I. Verh. zool-bot. Ges, Jahrg. 47, Wien 1897, S. 183—194. 94. Evans, A. W., A note on Jungermannia marchica Nees. Bull. Torr. Bot. Club. V. 23, New York 1896, p. 12—15 (mit 2 Tafeln). 735. Fleischer, M. u. Warnstorf, C., Bryotheca europ. meridional. Cent. I. 1896. ef. Hedw. 36, 1897. Cent. IL 1897. ef. Bot Centr. 1897, Bd. 72, S. 898— 395. — 86. Friren, A., Catalogue des Mousses de la Lorraine et plus spécialement des environs de Metz et de Bitche. Bull. Soc. d’hist. nat. de Metz, II Ser. T. VIII, Metz 1898, 47 Seiten. 37. Geheeb, A., Mittheilung über das Vorkommen von Polytrichum ohioense in Thür. Mitt. Thüring. Bot. Ver. N. F. Heft 10, Weimar 1897, S. 8—9. — 38. Ders., Bryologische Notizen aus dem Rhóngebirge. VI. (Fortsetzung zur „Flora“ 1884, Nr. t u. 2.) Allgem bot. Zeitschr., her. von KNEU ahrg. IV, Karlsruhe 1898, 8. 46—48; 55—57; 77-80; 97—98; 110—112. — 39. litis. P., Zur Flora der Kreise Pnizig, Neustadt Wpr. und Lauenburg i Pomm. Ein Beitrag z. Pflanzengeogr. Norddeutschlands, Mit Beitr. von F. GRAEBNER, P. MaGNus und CHR. SONDER. Schr. naturf Ges. in Danzig, N. F. Bd. IX Heft 1, Danzig 1896, S. 271—396. — 40. Ders., Gliederung der westpreussischen d gsm Schr. naturf. Ges. in Danzig, N. F. Bd. IX Heft 3—4, Danzig 1898, S. 43—74. — 41. Grebe, Co Cynodontium Lünpriehtianum nova species (Subgenus n. eer? Hedwigia Bd. 56, 1897, Bei- blatt Nr. 4/5 S, (103)— (101). — 42. Ders., Neuheiten aus der Laubmoosílora des westfäl. tnde Allgem. bot. Zeitschr., her. v. KNEUCKER, Jahrg. III, Karlsruhe 1897, - 6, S. 89—92; Nr. 7/8, S. 114—190; Nr. 10, S. 156—157. — 43. Grütter, M., Beiträge zur Mocaflars des Kreises Schwetz. E naturf. Ges. in Danzig, N. F. Bd. IX Heft 1, Danzig 1896, S. 391—407. — rs., Die Moosvegetation der Rominter Heide; system. Zusammenstellung der pem gesammelten Moose. Schrift. Phys.-Oekon. Gen zu Königsberg i. Pr., 38, Königsb. 1897, S. 51—54. (= Jahres- bericht des Preuss. Bot. Ver. 1896/97, S. 15—18.) — 45. Guinet, i: Reeoltes m aux environs de Genève. Rev. br. 1896, p. 91—92. g, M., Mittheilungen über einige Arten der Gattung Riccia. I. Bot. Not, 1898, Heft 1, S.15— 24; Heft 3, S. 107—116. — 47. Herzog, Th., Standorte von Laubmoosen aus Ges Florengebiete Freiburg. Mitth. bad. bot. Ver. 1898, Nr. 148/149, S. 421—496. — 8. Ders., Beiträge zur Kenntniss der jurassischen Flora mit be- (72) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 —98. sonderer Berücksichtigung der Umgebung von Ste. Croix. Mitth. bad. bot Ver. 1898, Nr. 151/152, S. 1—13. — 49. Ders., Quelques mousses intéressantes du Grand- Duché de Bade. Rev. br. 1898, p. 82—84. 50. Holler, A., Die Moosflora von Memmingen und dem benachbarten Oberschwaben. 33. Ber. des naturw. Ver. f. Schwaben u. Neuburg, Augsburg 1898, S. 129—208. — 51. Jaap, O., Beitrag zur Moosflora der nördlichen Prignitz. Verh. bot. Ver. Brandenburg. Jahrg. 40 (1898), Berlin 1898, S. 62—77. — Ders., Zur Moosflora der Insel Sylt. Schriften des naturw. Ver. für Schleswig-Holstein, Bd. 11, Heft 2, Kiel 1898, S. 949—952. 53. Jaeeard, P. et Amann, J., Etude sur la Flore du allen de Barberine. Bull. soc. Vaud. des sc. nat. V. 32, Lausanne 1896, p. 278—289. — 54. Jack, Jos. B Lebermoose Tirols. Verh. zool.-bot. Ges. Wien, Bd. 48, Wien 1898, S. 173—191. — 95. Janzen, P., Bryologische Mittheilungen. Schr. naturf. Ges, in Danzig, N.F. Bd. IX Heft 2, Danzig 1897, S. 949—250. — 56. Kaiser, P., Beiträge zur Krypto- gamenflora von Schönebeck a. d. Elbe. Wiss. Beilage z. Jahresber. des Realgymn. zu Schönebeck 1896, S. 1—36. — 57. Kalmuss, F., Die Leber- u. Laubmoose im Land- u. Stadtkreise Elbing. Schr. naturf. Ges. in Danzig, N. F. Bd. IX Heft 2, Danzig 1897, 8. 180—217. — 58. Kaulfuss, J. S., Erster Nachtrag zur Laubmoos- flora des nördlichen fränkischen Jura u. der anstossenden. Keuperformation. Abh. der naturhist. Ges in Nürnberg, Bd. X Heft 5, Nürnberg 1897, S. 101—116. — 59. Kern, F., Contributions à la flore bryologique de la péninsule de l'Istrie. Rev. br. 1896, p. 34—85. — 60. Ders., Grimmia pedes RP nov. Rev. br. 1897, p. 56. — 61. Kieffer, J. J., Suite aux contributions à la faune et à la flore de Bitche. Bull. ‘Soc. hist. nat. de Metz, Cah. 17, Metz 1886. Hépetivecs p. 46—41. — 62. Ders., Notizen zur Flora von Bitsch und von Lothri ingen: Mitt. der Philomath. Ges. in Elsass- Lothringen 1895, Heft 9, Mühlhausen, S. 18—19. — 63. Kindberg, N. C., Species of European and Norihaiuertasn Bryineae (Mosses) Linköping 1896— 97 (410 Seiten). — . Ders., New or less known species of acrocarpous mosses from North America and Europe. Rev. br. 1896 No. 2, p. I1 u.f. — 65. Kindberg, N. C., ct Roell, Jnl., Excursions bryologiques faites en Suisse et en Italie l'an 1895. Bulletino della Società Botaniea Italiana 1895, Florenz 1896, p. 14—92. 66. Limprieht, G., Die Laubmoose Deutschlands, Oesterreichs und der yeu Lief. 27—33, Leipz 1896—1898. — 67. Ders., Drei neue Laubmoose. 74. Jahre ber. der schles. Ges. f. vaterl. Cultur, End 1897, If. Abth., zool.-bot. Bagteg s. 1-5. — 68. Lindau, G., Ein Beitrag zur Kryptogamenflora von Rügen. Hed- wigia Bd. 36, 1897, Beiblatt Nr. 6, S. (151)—(151). — 69. Lóske, L., Zur Moosflora des Harzes Zeitschr. des naturw. Ver des Harzes in Wernigerode, Jahrg. 11, Wernigerode 1896, 10 S. — 70. Ders., Weitere Beiträge zur Moosflora von Berlin und Umgegend. Verh. bot. Ver. Brandenb., Jahrg. 39. (1897), Berlin 1897, S. 91—103. — 71. Lorch, W. und Lanbenburg, K., Die Kryptogamen des Bergischen . Landes, Band I San (von LAUBENBURG) und Bryophyten (von Lorch). ‚Wahres-Häsichte des naturw. Ver. in Elberfeld, Heft 9, Elberfeld 1899, S 1—191. — T9. Lützow, C., Bot. Exeursionen in den bien 1899, 1894 u. 1895. Schr. n:turf. 8. in Danzig, N. F. Bd. IX Heft 1, Danzig 1846, S. 212. - Mari, L., Mittheilung über das Vorkommen von Oreoweisia serrulata, Verh. der Sieh Naturf Ges, 79, Jahresvers, Zürich 1896, S. 195, — 74 Matouschek,. Franz, Bryologisch - floristische Beiträge aus Böhmen. II. Lotos 1896, 8. 85-93. — 75. Ders., Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen. IT. Aus dem Jeschken- und Isergebirge. Mitth. aus dem Ver. der Naturfreunde in Reichen- de 27. Jahrg., 1896, S 17—23. — 76. Ders., Bryologisch - floristische Beiträge Böhmen. 1V. Oesterr. bot. Zeitschr. Jahrg. 47, Wien 1897, S. 86 — 92. — m. Ders., Bryologisch-floristische Beiträge aus Böhmen. V. Deutsche bot Monats- c schrift, Jahrg 15, Berlin 1897, S. 202—906. — 78. Ders., Bryologisch-floristische NM s aus Böhmen, VI. Lotos 1897 Nr. 4, 8 S. — 79. Ders., Zwei neue Empfehlenswerthe Werke aus dem Verlag von (Gebrüder Borntraeger Berlin SW 46 2 $ A S Schónebergerstr. 7a X == X % == Werke von Viclor Hehn >= Es ist das Bestreben der Verlags- buchhandlung, die classischen Werke Vietor Hehn’s allmählich zu einem Gemeingut der gebildeten Kreise des deutschen Volkes zu machen, Italien. Ansichten und Streiflichter von Victor Hehn. Sechste Auflage mit Lebensnach- richten über den Verfasser. In vornehmen Leinen- band gebunden 7 Mk. E das bedeutendste Buch, das uns der diesjährige Bücher- markt über Italien brachte, ein Buch, das ganz die stark subjective, geistreiche, so schroffe und doch wieder so zarte, so rücksichtslos wahre und doch dabei so human abwägende, vornehme Art Hehn's athmet, Der Herausgeber hat wohl recht, wenn er sagt, es sei das Tiefste, Fr reieste, Originellste, in die dem Inhalt verwandteste Form Gegossene, was seit Goethe über Italien gesagt worden sei. — Der Herausgeber hat dem Buche ,,Lebensnachrichten über Victor Hehn“ Wrausgeschickt, die wir dankbar zu begrüssen alle Ursache haben. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 46 Schönebergerstr. 17a Das Salz. Eine kulturhistorische Studie von Victor Hehn. Kl. 8. Broscht 1 Mk. 50 Pfg. Gedanken über Goethe von Victor Hehn Vierte Auflage mit Bildnis des Verfassers. In vornehmen Leinenband gebunden 9 Mk. Der Verfasser der „Kulturpflanzen und Hausthiere* und „Italiens“ bietet seinen Freunden in diesem Buche eine Sammlung von Aufsätzen über Goethe, welche ein inneres Band verbindet. Es sind gleichsam Bausteine zu einer Geschichte des deutschen Geistes im Lichte Goethe’scher Weltanschauung. Das oft gehörte Dietum, es gäbe keine Erscheinung im Menschen- leben, über die Goethe sich nicht einmal geäussert hätte, ist fast wörtlich zu nehmen, und jedenfalls kann man alles Grosse in ein Verhältnis zu Goethe rücken, so universal war dieser Geist und so ausgelebt seine Individualität. In den vorliegenden acht Aufsätzen übernimmt das nun Hehn; die Aufsätze tragen die Überschriften: Südwest und Nordost. — Goethe und das Publikum, eine Litteraturgeschichte im Kleinen. — Naturformen des re ^mi Stände. — Naturphantasie. — Gleich- sse. — Einiges über Goethe’s Vers. — Goethe und die rose der Bibel. —— Anzeige von Hehn's Kulturpfanzen und Haustiere s, nächste Seite EEE em YA CX EEE TCU TIC He LEER cdi cute Ola Beas LEX Un Mm DUI REL UTC MG. nde ai e Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin W 46 Schónebergerstr. 17a Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Übergange aus Asien nach Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa. Historisch-linguistische Skizzen von Victor Henn. Sechste Auflage herausgegeben von Dr. 0. Schrader, und Dr. A. Engler Professor an der Universität Jena. Professor d. Botanik a. d. Sé Berlin. Gr. 8. Geh. 12 Mk., in Halbleder geb. 14 Mk. „Als Hehns „Kulturpflanzen und Haustiere“ 1870 zuerst erschien, war es in mehr als einer Beziehung ein epochemachendes Buch. Wohl nie zuvor war eine staunenswerte Belesenheit in den Klassischen Schriftstellern und gründliche Beherrschung der ver- gleichenden Sprachwissenschaft mit umfassenden botanischen und zoologischen Kenntnissen und einer glänzenden Darstellungsgabe so harmonisch vereinigt gefunden und so glücklich verwertet worden wie in diesem Werk. Es machte deshalb auch in den verschiedensten Kreisen der Gelehrtenwelt gleich grosses Aufsehen. Klassische Philologen, Archäologen, Germanisten, vergleichende Sprachforscher, Botaniker, Zoologen, Historiker und Kulturhistoriker: für alle fiel in dem inhaltreichen Buche etwas ab, alle waren genötigt, in zu- stimmendem oder ablehnendem Sinne Stellung zu demselben zu nehmen.... Den „Kulturpflanzen und Haustieren“ aber wünsche ich, dass sie unter so bewährter Leitung noch lange Jahre dem deutschen Volke eine Quelle der Belehruny und wissenschaftlichen Anregung bleiben mögen.“ Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 46 Schönebergerstr. 17a Carus Sterne Werden und Vergehen Eine Entwicklungsgeschichte des Naturganzen in gemeinverstándlicher Fassung Vierte, neubearbeitete Auflage mit vielen Tafeln u. Illustrationen in Farbendruck, Holzschnitt ete. "Vollständig in 20 Lieferungen à 1 Mk. oder in zwei eleganten Ganzleinenbünden à 12 Mk. oder in zwei Halbfranzbünden à 13 Mk. — Von den vielen, zum Teil enthusiastischen Besprechungen heben wir nur die folgende, den Nagel auf den Kopf treffende hervor: ; „Noch etwas zum Lobe dieses Ce Werkes zw sagen, hiesse Eulen nach Athen tragen. Es genügt, das Allbekannte a wiederholen, dass es, gleichsam eine Vereinigung von Humbo Kosmos und Häckels Schöpfungsgeschichte, weitaus das isi gd lich beste, populärste, sachlichste und fesselndst geschriebene Buch seiner Art ist. Um so mehr mussten alte seine Verehrer schon längst eine neue Auflage herbeisehnen, die mun endlich zur That wird. Den beiden vorliegenden Lieferungen nach hat die bearbeitung nicht nur in Verbesserung, sondern auch in beträchtlicher Vermehrung unter Berücksichtigung auch der neuesten Ergebnisse bestanden. Aus 77 Seiten sind 112 geworden, aus 30 Abbildungen 33. Die früher schon sehr reiche und vortreffliche Ausstattung dürfte in der neuen Auflage auch den verwöhntesten ART en gerecht werden. Dem Erscheinen der anderen Lieferungen diese Werkes, das auf dem Büchertisch keines Gebildeten fedet nnd mg? man so jeden Fall mit Spannung WERTEN. a —— Ausführliche Prospecte gratis und franco III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (13) Moose der böhmischen Flora. Oesterr. bot. Zeitschr., Jahrg. 47, Wien 1897, S. 211—213. — 80. Meylan, Charles, wen stations belgin pour la chaine du Jura et notes sur la dispersion de certaines espèces subalpines et alpines, Bulk. Herb. Boissier, T. VI, Genève 1898, p. Gre 845. — 81. Müller, Fr., Zur Moos- flora von Spiekeroog. Abh. naturw. Ver. Bremen, Bd. XIII, Heft 1, Bremen 1894, S. 1—74. — 82. Ders., Beiträge zur Moostlora der ostfries. Inseln Baltrum und Langeoog. Abh. naturw. Ver. Bremen, Bd. XIII, Heft 3, Bremen 1896, S. 315—382, — 88. Ders., Beobachtungen an Nanomitrium tenerum Lindb. Hedwigia Bd. 35, 1896, 8. 119—185. — 84. Ders., in Buchenau, Flora der ostfries. Inseln, >. Aufl. Leipzig 1896, Anhang S 187—192: Moose. — 85. Berk, Beitrag zur Moosflora des schwä- bischen Jura. Jahreshefte des Ver. f vaterl. Naturkunde in Württemberg, Jahrg. 58, S. 185—190. — £6. Ders., Die Moosflora der Inseln Wangerooge und Juist. Abh naturw. Ver. Bremen, Bd. XIV, Heft 3, Bremen 1898, S. 500 87. Müller, K., Beiträge zur Lebermoosflora Badens. Mitth. des Bad. bot. Ver. 1898, ‚Nr. 150, S. 443—458. 88. Neque. K., Neue Beitrüge zur Moostlora von Berlin. Zugleich ein Verzeichnis sämtlicher im Umkreis von sieben Meilen um Berlin bisher beob- achteten Moose. Verh. bot. Ver. Brandenb., Jahrg. 40 (1898) Berlin 1898, S. 23—52. 89. Philibert, H., Webera rubella n. sp. Rev. br. 1896, Nr. 5, p. 85—90. — 30. Derse, Nouvelles observations sur les Philonotis de la Section oleis Rev. br. 1897, Nr. 1, p. 2—15. — 91. Derse Grimmia longidens sp. n. Rev. br. 1898, DE 5 p. 78— 82, — Za, Ders., Le Bryum helveticum récolté sur le Righi. Rev. br. 1898, Nr. 5, p. 93. Roll, J., RER zur Laubmoos- und Torfmoosflora der Schweiz. Hed- wigia Bd. 36, 1897, S. 320—330. 94. Ders., Beiträge zur Laubmoos- und Torf- moosflora von Oesterreich. vu. zool.-bot. Ges in Wien, Bd. 47, Wien 1897, S 659— 611. — 95. Ders., Beiträge zur Moosflora von Nordamerika Hedw. Bd. 36, 1897, S. 41 — 66. — 9%. Ruthe, R., Drei neue in Pommern entdeckte Bryum-Arten. Hedw. Bd. 36, 1897, S. 383—381. 96a Schedae, s. BECK. — 97. Schiffner, V., Bryologische Mittheilungen aus Mittelbóhmen. Oesterr. bot. ram Jahrg. 46, Wien jap S. 381—391; 438—443 Jahrg. 47, Wien 1897, ». 54—59; 901—211; 291—295; 398 -400. — 98. Ders., Neue Beiträge zur Biologie Nordbóhmens und des Blseatgebirgas. Lotos 1896, Nr. 8, S. 268—293; 1897, Nr 6, S. 191—155. — 99. Ders., Resultate der bryo- logischen Durchforschung des südlichsten Theiles von Bóhmen. (Gegend um Hohen- furth.) Lotos 1898, Nr. 5, S. 134—182. — 100. Ders., Interessante und neue Moose der bóhmischen fox Oesterr. bot. Zeitschr., Jahrg. 48, Wien 1898, S. 386—394; 425—190, — 101. Ders., Mittheilung über die Moosflora des Milieächauer. Lotos 1896, Nr. 6, S. 995. — 102. Schiller, K., Mittheilung über im Laufe des Jahres 1894 gesammelte Kryptogamen. Isis, Jahrg. 1895, Heft 1, Dresden 1895, S. 6. — 103. ers., Ueber seltene Kryptogamen des bot. Gartens in Dresden. Isis, Jahrg 1896, Heft 1, S. 4. — 104. Schott, Anton, Beiträge zur Flora des Bóhmerwaldes. IL Lanb- und Lebermoose. Deutsche bot. Monatsschritt, Jahrg. 15, Heft 5, Berlin 1897, 8 S. 146—150. — 105. Stephani, F., Species Hepaticarum. Bull. Herb. Se EE Genive 1898, p. 309—343; 361—318; 1571—19: 06. Trautmann, €., Beitrag zur Daaba: von Tirol Oesterr. Zeitschr. Jahrg. 46, Wien 1896, S. 189—140 ; i m 107. Velenovsky, J., Mechy česke. (Die böhmischen Laubmoose.) it- theilungen der böhm. Kaiser Franz Josefs-Akad. f. Wiss., Litt. u. Kunst in Prag. Jahrg VI, Ab. IL, 1897, Nr. 6, Prag 1897, S. 1—352. — 108. Ders., Bryolo- gické příspěvky z Čech za rok 1897—1898. (Bryol. Beiträge aus Böhmen für das bot. E - Jahr ee Mitth. der böhm. Kaiser Franz Josefs-Akad. f. Wiss, Litt. u. (7 4) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. nst in Prag, Jahrg. VII, Abth. II, 1898, Nr. 16, Prag 1898, S. 1-19. — 109, Venturi, L’Orthotrichum anomalum et ses formes affines. Rev. br. 1896, Nr.2, p. 23. — 110. Voigtländer-Tetzner, W., Pflanzengeographische Beschreibung der Vegetationsformen des Brockengebietes. Schrift. des naturw. Ver. in Wernigerode, Jahrg. 10, Wernigerode 1896, S. 81 —115. 111. Warnstorf, C., Die Moor-Vegetation der Tucheler Heide mit besonderer Berücksichtigung der Moose. Schr. naturf. Ges. in Danzig N. F. Bd. IX, Heft 2, Danzig 1897, S. 111—119. — 112. Ders., Ueber die deutschen T’huidium-Arten aus der Sectio Euthuidium. Schrift. des nature. Ver. in Wernigerode, Jahrg, 11, Wernigerode 1896, S. 1—8. — 112a. Ders., Referat über Nr. 43 (GRÜTTNER) mit Originalbeiträgen. Bot. Centr. Bd. 66, S. 229—930. — 113. Ders., Referat über Nr. 57 (Karwuss) mit Originalbeitrügen. Bot. Centr. Beihefte Jahrg. 7, S. 169. — 114. Ders., Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. (Bericht über den bryolog. Ausflug nach Joachimsthal) Verh. bot. Ver. Brandenb. Jahrg. 39 (1897), Berlin 1897, S. 25—38. — 115. Ders., Ueber die im Stengel- filz gewisser Dieranum-Arten nistenden knospenfórmigen g” Pflanzen. Allgem. bot. Zeitschr.. her. von KNEUCKER, Karlsruhe 1898, S. 40—483. — 116. Ders., Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. (Bericht über die bryolo- gische Reise nach der Niederlausitz.) Verh. bot. Ver. Brandenb., Jahrg. 40 (1898), Berlin 1898, S. 178—193; Jahrg. 41 (1899), S. 19— 80. — 116a. Winkel- mann, J., Moosfunde von 1893, Schriften naturf. Ges. in Danzig, N. F. Bd. IX, Heft 3/4, Danzig 1898, S. 26—27. 116b. Zahlbruckner, A., s. BECK. 117. Unveröffentlichte Mitteilungen von Baur, W. (Ichenheim i. Baden) — 118. Desgl. Osterwald, K. (Berlin). — 119. Desgl. Paul, H. (Berlin). — 120. Desgl. Sehultze, H. (Rathenow). — 121. Desgl. Warnstorf, C. (Neuruppin) — 122. Desgl. Winkelmann, J. (Stettin). Alicularia compressa (Hook.) G. L. N. Schw See in der Nähe des St. Gotthard-Hospizes (32). A. minor (Nees) Limpr. Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), P Stettin: Buchheide, Julo, Kolow (122), Br Prignitz: Triglitz (51), B Memmingen (50). Aneura lati- frons Wb Leutkirch: Wurzach (50), B Memmingen (50). 2. multifida P Stettin, mehrfach (122), E Lothringen: Bitsch (61), Wb Wangen: an der Adelegg bei Isny (50), Bö Böhm. Leipa: Habsteiner Torfmoor (6)- A. pinguis Ms Schönebeck a. E. (56), E Lothringen: La chute du vallon Neubach (61). A. pinnatifida Ms Schönebeck a. E. (56), R Wupperthal: unterhalb Glüder; Berghausen bei Remscheid (11). E Lothringen: Bitsch (61). Anthelia Juratzkana (Limpr.) Trevis. (Junger- mannia) T Kaunser Thal: Krummgampenthal im Gepatsch; Oetz: Längenthal bei Kühtai; Matrei: Alpe Waldrast (54), V am Kloster- thaler Gletscher (54). Aplozia autumnalis Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44 „Jung subapicalis), P Stettin: Vogelsang (122 A suba- ` picalis‘), Br Berlin: Spandau (Stadtforst) (70 ,J. Schraderi*), E Lothringen: Bitsch (62), Wb Biberach Füramoos (50 „J. Schrader). A. caespiticia (Lindenb. Dum., Br Berlin: Sommerswalde bei Kremmen (88). T Kraspesthal im Selrain (54). A. cordifolia (Hook. Dum. Schw St III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (15) Gotthard: Six Madun (32). A. crenulata (Sm.) Dum. P Stettin, mehr- fach (122); var. gracillima (Smith) Hook. (— Jung. Genthiana Hüben.) Wp Elbing: Geizhals (neu für Op und Wp) (57), E Lothringen: Bitsch (62). A. lanceolata (L.) Dum. Br Berlin: Freienwalde (88), R Wupper- thal: von Sonnborn abwärts vielfach (71). A. nana (Nees) Breidl. R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71), Bö Wurzelsdorf im Riesen- gebirge (78), T Innsbruck: Götznerhöhle (54), V Vermuntthal (54). A. pumila (With) Dum. V Klosterthal (23). A. riparia (Tayl. Dum. Wp Elbing: Wócklitz (neu für Op und Wp) (57), T Innsbruck: Mühlauer Klamm und Höttinger Graben (54). A. sphaerocarpa (Hook.) Dum. Wp Schwetz: Marienfelde (43), Bà Turnau: im Pfarrwalde (78). A. tersa (Nees) Bernet Bö Böhm. Leipa: Haida; Weissbach im Isergebirge (18). Asterella pilosa (Wahlenb.) Trevis. (Fimbriaria) Bö Böhm. Leipa: Kleis bei Haida (5, 78). A. fragrans (Schleich.) Trevis. 0 Krems (23). Bazzania trilobata (L.) Gray (Mastigobryum) Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), Br Prignitz: Steffenshagen (51). B. triangularis (Sehleich.) Lindb. Bü Christiansthal im Isergebirge (74). Blasia pusilla L. Ms Schönebeck a. E. (56), Bö Mariaschein bei Aussig (13); Falkenau a. Eger: gegen Wudingrün (16); Laun a. Eger: Bilichow nächst Jungferteinitz e. fr. (19). Blepharostoma trichophyllum (L.) Dum. Br Berlin: Freienwalde (88), Eberswalde, Spandau, Bernau (70); Prignitz: Redlin (51). Blyttia Lyellii (Hook.) Endl. Wp Schwetz: Sumpf bei Lnianno (neu für Op und Wp) (43), P Stettin: Finken- walde (122), Br Berlin: Biesenthal c. fr., Baafenn bei Freienwalde (88). Cephalozia connivens (Dicks. Spruce Br Berlin, verbreitet, z. B. Grunewald, Erkner, Straussberg (70). C. eurvifolia (Dicks.) Spruce Wb Wangen: Isny (50). ©. elachista (Jack) Spruce Br Berlin: Teufels- fenn im Grunewald (121), Baafenn bei Freienwalde (118), Wb Biberach: Füramooser Ried (50). C. Francisci (Hook.) Dum. Br Prignitz: Triglitz (51); Bobersberg: Dachower Luch (116). C. heterostipa Carr. et Spruce Wp Schwetz: Sumpf bei Lnianno (neu für Op und Wp) (43), Sw Sylt (52), Br Prignitz: Triglitz, Redlin (51); Berlin: Bredower Forst bei Spandau (70), Baafenn bei Freienwalde (88). C. Jacki Limpr. Br Berlin: Joachimsthal (114). C. Lammer- siana (Hüben.) Spruce Wp Schwetz: Marienfelde (neu für Op und Wp) (43); Bö Zwickau (98). C. leucantha Spruce V Samina- thal (23). C. Starkii (Nees) Breidler Bö bei Prag mehrfach QU C stellulifera (Tayl. Heeg Bó Prag: Park bei der Cibulka (I). c. symbolica (Gottsche) Breidler (C. media Lindb, C. multifiora Spruee) Wp Tuchel: Sehlen; Osche: Sobbinfliess (111), V Alpenweg bei Bludenz (23), Schw Zürich: Pfäffikon e. fr. (32). | Chiloscyphus Polyanthus (L) Corda var. rivularis (Schrad.) Nees E Lothringen: Bitsch (62). — Diplophylleia albicans (L.) Trevis. Sw Sylt (52), Br Prignitz: (16) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 — 98. Steffenshagen, Gross-Langerwisch, Triglitz/51). D. obtusifolia (Hook). Trevis. P Stettin: Buchheide (122), Br Prignitz: Triglitz (51); Wiesen- burg (88), Berlin: Baasee bei Freienwalde (118). Eucalyx hyalina (Lyell) Breidler (Jungermannia) R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71), E Lothringen: Bitsch (62). Fossombronia eristata Lindb. P Stettin: Wussow (122), Br Berlin: Steglitz (88), Grünau (70). F. pusilla (L.) Dum. E Lothringen: Bitsch (61). Frullania fragilifolia Tayl. E Lothringen: Bitsch (62). F. tamarisei (L.) Dum. Sw Sylt (52); Br Prignitz: Triglitz (51). Geocalyx graveolens (Schrad.) Nees Wp Osche: auf Erlenhochmoor am Sobbinfliess (111), Br Berlin: Freienwalde (88), E Lothringen: Bitsch (62). Grimaldia fragrans (Balbis) Corda = barbifrons Bisch. SI, He Harz, Nordhausen, Halle, Bd, M, T (105), T Innsbruck: bei Arzl; Meran: Gratsch (54), Schw Wallis (105). Gymnomitrium con- fertum Limpr. T Krummgampenthal im Gepatsch (Kaunserthal) (54). G. corallioides Nees T Windisch-Matrei, Bozen, Meran u. a. (54). Harpanthus Flotowianus Nees P Stettin: Carolinenhorst (122), B Erzgebirge: Gottesgab (22); Elbfallbaude im Riesengebirge; grosse Iserwiese (78), T Innsbruck: Patscherkofl (54). H. scutatus (W. et MJ Spruce E Lothringen: Bitsch (62), Bó Bóhm. Leipa: Habstein (78). Herberta straminea (Dum.) Trevis — Sendtnera Sauteriana G. L. N. T Innsbruck: Rosenjoch im Voldererthal; Finsterthal bei Kühtai (54). Jungermannia excisa Dicks. (J. Limprichtü) P Stettin: Buchheide, Warsow (122). J. exsecta Schmid. Sw Sylt (52), Br Prignitz: Steffens- hagen, Triglitz (51); Berlin: Buckow, Freienwalde (88), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71); forma spectabilis Bö Hohen- furth (99). J. Floerkei W. et M. P Stettin: Kolow (122). J. gracilis Schleich. (J. attenuata Lindb,) P Stettin: Carolinenhorst (122), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71). J. guttulata Lindb. et Arn. Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44). J. incisa Schrad. Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71), E Lothringen: Ditsch (61). J. inflata Huds. R Düsseldorf: Hildener Heide (71), Bö Graslitz im Erzgebirge: Silbers- grün (13); var. fluitans Nees Bö Hermannsgrün im Erzgebirge (13). J. longidens Lindb. B6 Böhm. Leipa: Mertendorfer Steinberg (78). lycopodioides Wallr. V Gauerthal, Vermuntthal (54). J. marchica Nees Br Berlin: Paulsborn im Grunewald (34, 70), Baafenn bei Freien- walde (88). J. Michauzii Web. V Mellau (54). J. Mildeana Gottsche Wp Mohrungen: Horn (neu für Op und Wp) (57), Br Berlin: Buch, reich fruchtend (118). J. minuta Crantz P Stettin: Vogelsang (122), R in den Wupperbergen vielfach (71), E Lothringen: Bitsch (62), V Vermunt- thal, Tschagguns (54). J. Mülleri Nees E Lothringen: Bitsch (62), .. V Feldkirch: Klosterthal (23a). J. obtusa Lindb. V Feldkirch: Kloster- — — thal (23a). J. orcadensis Hook. Bd Triberg (Jack) (23a), Feldberg ` ` 23 Ll dad, Ale Eeer Rs III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (77) (87), T Innsbruck: Lanser Wald; Oetz: Kühtai; Selrain: Lisens; Praxmar: Oberachsel (54), V Feldkireh: Klosterthal (Loitlesberger) (23a). J. polita Nees T Innsbruck: Rinnerberg; Selrain; Praxmar; Längenthal bei Kühtai; Gsehlóss am Venediger (54). J. quinquedentata Web. P Stettin: Vogelsang, Kolow (122), R im Wupperthal mehrfach (11) T Hall, Selrain, Praxmar, Kühtai und sonst (54); var. propaguli- fera Schffn. n. var. Bö Hohenfurth: Kühberg und Teufelsmauer an Granit (99). J. Reichardti Gottsche T Hall, Innsbruck, Selrain, Win- disch-Matrei (54), St oberes Murthal (Breidler) (23a). J. saxicola Schrad. Bü Prag: Stern (19). J. socia Nees Wp Elbing: Vogelsanger Wald (neu für Op u. Wp) (57). J. ventricosa Dicks. Wp Putzig: Forst Darslub (39), Br Prignitz: Steffenshagen, Triglitz (51); Berlin: Falkenberg bei Freienwalde (118). J. Wenzelii Nees T Oetz: Längenthal bei Kühtai (vielleicht nur eine Form der vielgestaltigen J. alpestris) (54). Kantia trichomanis (L.) Gray (Calypogeia) Ns Ostfriesische Inseln: Juist (86). Lejeunia cavifolia (Ehrh.) Lindb. (serpyllifolia Lib.) Op Goldap: Rominter Heide bei Hirschthal (44), Br Berlin: Chorin (70), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71). L. echinata (Hook.) Tayl. (L. calcarea Lib.) N Baden: Helenenthal (23a). L. ulicina Tayl. (= L. minutissima Dum., non Syn. Hep.) Bd Kirchzarten, Geroldsauer Wasser- fall (87), Wb Wangen: Isny (50 ,L. minutissima Dum.‘). Lepidozia setacea (Web.) Mitt. (Jungermannia) Br Prignitz: Steffenshagen, Trig- litz (51); Grunewald: Hundekehlenfenn; Potsdam: Moosfenn bei den Ravensbergen (70), E Lothringen: Ditsch (62), Bö Böhm. Leipa: Habsteiner Torfmoor (6). Lophocolea bidentata (L.) Dum. var. rivularis Raddi Bö Rakonitz: Bieletsch bei Neuhütten (15). L. cuspidata Limpr. P Stettin: Möllwiese, Buchheide (122), Br Berlin: Dovinsee bei Joachimsthal (114), B Memmingen (50). L. Hookeriana Nees Wp Quellbach am Schwarzwasser (111). L. minor Nees P Stettin, mehrfach (122), Br Berlin, verbreitet, z. B. Potsdam, Märkische Schweiz (70), Ms Schönebeck a. E. (56). Lunularia cruciata (L. Dum. Ms Schöne- beck a. E. (56). Madotheca laevigata (Schrad.) Dum. Wp Elbing: Forst Rehberge im Grenzgrund (neu für die nordd. Tiefebene) (57); Wald- sehlucht bei Stagnitten (113), Sw Friedrichsruh im Sachsenwald (51), Wb Wangen: Isny (50). M. platyphylla (L.) Dum. R im Bergischen Lande selten: Neanderthal (71). M. rivularis Nees P Stettin: Vogel- sang (122), Bd Belehen: in einem Gebirgsbache (87). Metzgeria fur- cata (L.) Dum. var. prolifera Nees E Lothringen: Bitsch (62). M. pubescens (Schrank) Raddi R Elberfeld: Neanderthal (71). Mörckia Blyttii (Mörck) Brockm. (= norvegica Gottsche) T Hall: Tulfein im RE : Voldererthal ; Valserthal am Brenner: bei der Geraer Hütte (54). (18) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98 M. hibernica (Hook.) Gottsehe Ns Ostfries. Inseln: Juist (86), Bd Höllenthal: am Hirschsprung (87). Mylia Taylori (Hook.) Gray (Jungermannia) E Lothringen: Bitsch (62), Wb Biberach: Füramooser Ried (50). Notothylas fertilis Milde Bà Hohenfurth: Stoppelfeld zw. dem Forsthaus und den Holzwälzplätzen (99), T Meran (54). Odontoschisma denudatum (Nees) Dum. Bd St. Peter: auf morschem Holz beim Plattenhof (87), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried (50), Bö Böhm. Leipa: Bürgstein (78), T Oetz: Plenderle-Seen bei Kühtai (54). O. sphagni (Dieks.) Dum. (Jungermannia sphagni Dicks.) R Düssel- dorf: Hildener Heide (11), Bd St. Peter: Moor beim Plattenhof (87), Bö Joachimsthaler Bezirk (13). Oxymitra pyramidata Bisch. T Meran: unter Schloss Thurnstein (54). Pellia calycina (Tayl.) Nees Op Goldap: Rominter Heide bei . Jodupp (44), P’ Stettin, mehrfach (122), E Lothringen: Memers- bronn bei Bolehen (62). P. Neesiana Gottsche E Lothringen: Ditsch (62). Peltolepis grandis Lindb. = Preissia quadrata (105). | Plagiochila asplenioides Dum. Bö Kamnitzerthal c. fr. (19). Fleuroclada albescens (Hook.) Spruee (Jungermannia) Schw Murgthal vers le Roththor (32). Preissia commutata (Lindenb.) Nees R Elberfeld: Neanderthal (71), ` Bö in Nordbóhmen selten: Eekersbach bei Reichenberg im Jeschken- gebirge, Jicin (74). Radula complanata (L.) Dum. R im Bergischen Lande bisher nur bei Oben-Rüden gegen Oberbüscherhof (71). Reboulia hemisphaerica (L. Raddi Br Berlin: Straussberg, Spandau, Potsdam, Freienwalde (70), R Elberfeld: Neanderthal (71), Schw Jura: Chasseron, in Menge (48). Riccia bifurca Hoffm. Wp Schwetz: Tümpel bei Waldau, Luschkowko (43, 111); Lindenbusch (111), Br Berlin: Joachimsthal (114), Schw Zürich: Gattikon (46). R. Bischoffii Hüben. N Stein a. D.: Rothenhof (23a), T Meran (54, 105), Schriesheim (Wittekind) (105). R. Breidleri Jur. (Hedwigia 1885 Stephani) K Grossglockner (105), St Sehladming (105). R. ciliata Hoffm. Ms Schönebeck a. E.: alte Elbe, Sauring, Róthe (56), Wb Waldsee: Schweinhausen (50), T Meran (KNY, Jahrb. für wiss. Bot. V, 1866). R. fluitans L. T Innsbruck: Höttinger Giessen (54). R. Frostii Aust. N auf Uferschlamm der Wien (im Herbar der zool-bot. Ges. in Wien unter dem Namen R. erystallina) (46). R. Hübeneriana Lindenb. Wp Schwetz: Luschkowko (44), Osche (111), Br Berlin: Steglitz (88). R. Lescuriana Aust. Br Neuruppin (in WARNSTORF's Moosflora S. 86 als R. Michelii aufgeführt) (46), Berlin: Bruchmühle bei Fredersdorf (119), Buch (118), T Brunek: am Ahrn (Flora exsiec. Austr. hung. Nr. 1931) (46). R. pseudopapillosa Levier n.sp. N Wien: Stein (105). R.sorocarpa Bisch. Wp Elbing: Spittel- hof und Wöcklitz (neu für Op und Wp) (57); Tuchel: Sehlen, Linden- i busch (111), B Memmingen, sehr selten (50), T Meran (KNY, Jahrb. III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (19) für wiss. Bot. V, 1866). R. subinermis Lindb. Br Neuruppin (105), Bobersberg: Kuckädel; Teuplitz (116), He Göttingen, N Rothenhof. Hartenstein, Weissenkirchen, S, Mur i. Lungau: Rothschopfleiten (46). R. Warnstorfii Limpr. (WARNST. in Verh. bot. Ver. Brandenb. Jahrg. 1885, S. 85) Br Neuruppin, Kuckädel bei Bobersberg, Teuplitz (116); Berlin: Buch, Bruchmühle bei Fredersdorf (118). Sarcoscyphus emarginatus (Ehrh.) Spruce (S. Ehrharti Corda) E Lothringen: Ditsch (62). S. Funckü (W. et M.) Nees Br Prignitz: Triglitz (51), R Elberfeld, Burgholz bei Elberfeld, Remscheid u. a. (T1). S. sphacelatus (Gies.) Nees Bö Elbfall im Riesengebirge (78); var. erythrorrhizus Limpr. S Gastein: Palfner-See (23a). S. Sprucei Limpr. Bö Böhm. Leipa: Schwora (78). Sauteria alpina Nees T im Kalk- gebirge nördl. von Innsbruck: Hafelekarspitze (54). Scapania aspera Bernet 0 Laudachsee bei Gmunden (23). S. compacta (Roth) Lindenb. Sw Sylt (52). S. curta (Mart) Dum. Br Prignitz: Triglitz (51); Berlin: Spandau (Stadtforst), Freienwalde, E Lothringen: Bitsch (62). S. dentata Dum. Wb Leutkirch: Wald ‚an der Seihe‘ bei Roth a. Roth (50). S. irrigua (Nees) Dum. E Lothringen: Bitsch (62); mit zahlreichen „nebenblattartigen Paraphysen^ am Stamme unter- halb der männlichen Blüthen Bö Graslitz im Erzgeb.: Silbersgrün (13). S. rosacea (Corda) Dum. Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), P Stettin: Buchheide (122), Br Buckow: Westufer des Schermützel- sees (88), Bà Frühbuss i. Erzgeb. (13). $. undulata (L.) Dum. Op Goldap: Rominter Heide bei Hirsehthal (44). Tesselina pyramidata N Stein a. D.: Rothenhof (23a). Trichocolea Tomentella (Ehrh.) Dum. Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp und Szeldkehmen (44), Br Prignitz: Gross-Langerwisch (51), R Elberfeld: im Burgholz; Remscheid; Wupperthal (71). Acaulon muticum E Lothringen: Metz (36), Bö Böhm. Leipa: Radowitz b. Haida (78). Acrocladium (Hypnum) cuspidatum var. fluitans Klinggr. Bö Prag: zw. Klukowitz u Kuchelbad; zw. Nenacovie und Horelie (15); Neratovic (19); var. molle Klinggr. Bö zw. Manetin und Luditz (16). Aloina brevirostris P Stettin: Finkenwalde (122). A. rigida Schw Tessin: Lugano, Monte Salvatore (65). Amblyodon deal- batus Br Prignitz: Redlin am Cressin-See (51). He Rhön: Queren- berg oberhalb der Birxer Mühle (38). Amblystegium confervoides R Elberfeld: Dornap, Neanderthal (71), E Lothringen: Metz (36). A. fallax S Salzburg (94), T Riva (94). A. fluviatile Op Goldap: Rominter Heide bei Hirsehthal (44), R Elberfeld: im Burgholzbach (71), Wb Sehwüb. Jura: Si gmaringen (85). A. Hausmanni N, T (66). A. hygro- Philum Br Berlin: Königsgraben zw. Vorwerk Seegefeld und Dyrotz bei Nauen (88), Bü Melnik: Cecelie; Milovie (107), Schw Waadt: t. de Gourze, Vidy bei Lausanne; Zürich: Schürenwaldmoos bei Kappel (4; Tessin: Lugano (65). A. irriguum Br Prignitz: Wolfs- (80) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. hagen, Porep, Sagast (51), R Elberfeld: im Burgholzbach (71), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. Bauerianum Schffn. n. var. Bó Prag: Prokopithl (100); var. spinifolium Wp Schwetz: Groddek (neu für Op und Wp) (43), E Lothringen: Metz (36). A. Juratzkanum W Brilon: Bredelar (42); var. angustifolium Röll n. var. Schw Spiez am Thuner See (93). A. Kochi Ms Schönebeck a. E. (56), B Memmingen: Bauernried bei Pless (50). A. leptophyllum B Memmingen: zw. Buxheim und Egelsee c. fr. (50). A. pachyrrhizon Lindb. „Germany, Switzerland!“ (63), Br Prenzlau (121), Schw Graubünden: Haidsee bei Vatz (4; ef. 66 des vorigen Berichtes). A. radicale (P. Beauv.) Mitten, non Br. eur. SI, Br, Bd, T (66), Schw Tessin: Lugano, Breganzona, Monte Salvatore (65). A. rigescens Limpr. n. sp. Br Guben (66), Prignitz: Triglitz, Laaske (51), Berlin: Wannsee (88; cf. Verh. bot. Ver. Brandenb., Jahrg. 41 (1899), S. 110) A. riparium. E Lothringen: Metz (36); var. brachy- thecioides Schffn. n. var. Bó Prag: Botanischer Garten in Smichow (91). A. serpens Ns Ostfries. Inseln: Baltrum (82). A. Sprucei W Brilon: Obermarsberg (42, 66). A. subtile Br Freienwalde (88). A. tenu- issimum Schw Tessin: Lugano (65, 4), Graubünden: Obervatz (4; cf. 66 des vorigen Berichtes). A. trichopodium Wp Tuchel: Wozi- woda (111), Me, Br (66), Wb Oberdorf: Taufachmoos bei Friesen- red (50), B Memmingen: Riedwiesen bei der Bleiche (50). A. varium Br Prignitz: Triglitz (51), H Rhön, früher als A. radicale P. B. vertheilt; das wahre A. radicale scheint der Rhön zu fehlen (38). Amphidium lapponicum Bd Belehen (49). A. Mougeotii Bd am Feld- see c. fr. (49). Andreaea alpestris Schw St. Gallen: Murgthal (Sehwarz- wand) (30). A. frigida K Grossglockner (94). A. Huntii Bd am Feld- see (49). A. petrophila Br Berlin: Chorin (88); Eberswalde: Forst Grimnitz; Straussberg: Blumenthal (118); Bó Erzgebirge: Weipert (14); var. rupestris Bö Erzgebirge: Weipert (14'. A. Rothü B6 Böhmer- wald: Osser, Seewand (104). Angstroemia longipes N Mautern: Hundsheim (23a), T Gossensass: Pflerschthal (106). Anoeetangium Sendtnerianum Schw Appenzell: Ebenalp (32). Anomobryum concin- natum T Schwarzenstein; Kurzras (94). A. sericeum Schw Zermatt (93). Anomodon apiculatus W Brilon: Hildfeld (42). A. attenuatus Ms Schönebeck a. E. (56), R Elberfeld: im Burgholz, Neanderthal, Wupperthal mehrfach (71), Bö Prag: Baumgarten unter dem Schlosse- (Die Zähnung der Blattspitze ist kein constantes Merkmal.) (19). 4- longifolius R Elberfeld: im Burgholz, Neanderthal, Wupperthal mehr- fach (71), Bd fruchtend am Schönberg (47), Schw Tessin: Monte Caprino (65). Archidium phascoides Ns Ostfries. Inseln: Baltrum (82), Wangerooge (86), Bö Prag: Krče, Tetin; Kuttenberg: Oucie; Karo- linenthal: Všetat u. a. (107). Astomum crispum Wp Schwetz: Gruczno (44), Ms Schönebeck a. E. (56), Schw Tessin: Monte Bré; Desago (65). Astomum Levieri Limpr. in litt. 1888 n. spec. L bei Pola von | . WEISS 1868 gesammelt, H am Ringelsberg bei Laubach von Roth | III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (81) 1899 gesammelt (67, 35). Aulacomnium androgynum R Elberfeld: zw. Burg und Glüder (71). Barbula convoluta var. uliginosa Wp Tuchel (111). B. fallax E Lothringen: Metz (36); var. gracilenta Vel. n. var. Bö Prag, Beraun u. a. (107). B. flavipes St Hieflau: Hartlesgraben (23). B. gra- cilis R Elberfeld: Neanderthal, zw. Dornap und Vohwinkel (71), E Lothringen: Metz (36), Bö Prag: Slichov (97), Klukowitz (15), Košíř Jinonie, Zakolan, Oustí a. Adler, Cekanie (107); var. propagulifera Schffn. n. var. Bö Nieder-Rochlitz im Riesengeb. (98); var. viridis Schw Tessin: Lugano, Monte Bré (65). B. helvetica Kindb. n. spec. (Streblo- trichum) Schw Tessin: Val di Bedretto (L. Mari) (65. 4). B. paludosa Bd Ichenheim (117); B Memminger Ried (50). B. reflexa Br Joachims- thal auf Kirchhofsmauer (114), Bd Klein-Laufenburg (49), Bö Mille- schauer (101), Prag: St. Prokop, Kuchelbad u. a. (107), Schw Grau- bünden: Filisur c. fr. (2). B. revoluta E Lothringen: Metz (36), Bó Prag: Kralup, Lobeč (107), Laurenziberg (97). B. sinuosa W Brilon: Alme, Bredelar (42). B. unguiculata var. fastigiata Bö Hohenfurth (99). B. vinealis Bö Prag: Dawle, Stéchowie u. a. (107); var. cylindrica Wp Sehwetz: Topolinken (neu für Op und Wp) (43), Sw Sylt (52), Br Prignitz: Wolfshagen, Gross-Langerwisch, Triglitz (51). Berlin: Templin bei Potsdam; Straussberg, Buckow (70). B. eylindrica var. rubella Schiffn. n. var. Bö Prag: Wilde Scharka (100), Neuhütten b. Beraun (21). Bar- tramia Halleriana Br Berlin: Lanke bei Biesenthal (10), R Elberfeld: im Burgholz (71), Bö Böhm. Leipa: Kleis-Berg bei Haida (5). B. ithy- phylla Br Berlin: Templin bei Potsdam (70), Baasee bei Freienwalde c. fr. (88). B. subulata T Hochjochhospiz im Oetzthal; Berliner Hütte (Zillerthaler Alpen) (94), Schw Piz Languard; Zermatt: Gorner Grat (93). Blindia acuta f. purpureoviridis T Berliner Hütte (Ziller- thaler Alpen) (94); var. Seligeri T Nassfeld bei Gastein (94); var. steno- carpa Röll n. var. K Glocknerhaus (94). Bl. trichodes Schw Hohe Rhône e. fr. (32). Brachydontium trichodes Bö Böhmerwald: Eisen- stein (22), Erzgebirge: am Plattenberg (22), Böhm. Leipa: Nord- abhang des Kleis bei Haida (78). Brachysteleum polyphyllum W Brilon: nahe den Bruchhäuser Steinen (42), Bö Rozmitäl: Berg Tremsin (107), Schlan: Smečno; Marienbad (97). Brachythecium albicans var. Julaceum Bü Prag: Radotiner Thal (97); var. pinnatifidum Warnst. n. var. Br Prignitz: Triglitz (51). B. campestre Wp Schwetz: Luschkowko, Poledno (44`, Hc Rhön c. fr.: Pferdsdorf a, Ulster (Sachsen- Weimar) test. Limpricht et Ruthe (38), Wb Hummertsried bei Aspach c. fr. (50), B Memmingen: Buxach, Grönenbach (50); var. laevisetum Schffn. n. var. Bü Prag: St. Prokop, Hluboéep (100). B. curtum W Brilon: Ober- försterei Bredelar, nicht selten (42), Schw Jura: la Vraconnaz bei Ste. -Croix (3, 4). B. erythrorrhizon Bö Riesengebirge: Weberweg bei Spindelmühl (107), Schw Zermatt: Hórnli c. fr. (93; 4); var. Thedenii Schw er, der deutschen bot, Gesellsch. XVII (6) (82) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Geschener Thal (KELLER, Ber. schw. bot. Ges. 1892). Br. filiforme Jur. in sched. n.sp. N Schneeberg bei Wien (66). Br. glaciale var. dovrense Limpr. n. var. T Schwarzenstein (Zillerthaler Alpen) (94); var. Huntii T Zillerthaler Alpen: Berliner Hütte (94). Br. glareosum Br Falkenberg bei Freienwalde c. fr. (88); var. alpinum De Not. häufig in den Alpen (66); var. rugulosum Bö Niemes: Rollberg an der Ruine (98), S, T, St (66), Schw (66), Säntis, Daubensee an der Gemmi (32). B. laetum Bà Prag: Libschitz; Böhm. Leipa (107). B. latifolium S, K, St, Schw Simplon, Faido (Tessin) (66). B. Mildeamum H Rhön (38). B. olympicum Jur. ob Exemplare aus St (Schladming, Leoben) hierzu gehören, ist frag- lich (66). B. Payotianum Schimp. Schw Umgebung des Montblane (66). B. plumosum Op Goldap: Rominter Heide bei Hirschthal (44); var. julaceum Breidler St, Schw Chamonix c. fr. (66). B. populeum var. majus Br Prignitz: Steffenshagen (51). B. reflexum Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), Wp Elbing mehrfach; im Rakauer Walde gemein (57), Br Berlin: Spandau (Stadtforst) (10), Freien- walde e. fr. (88), R Elberfeld: Dornap (71), Bö Eisenstein: „Einöde“ e. fr. (19); var. longisetum Warnst. n. var. Wp Elbing: Drewshof, Geizhals (57); var. subglaciale Limpr. n. var. SI Riesengebirge: Grosse Schneegrube (66), Bö Weisswasserquellen nächst der Wiesenbaude im Riesengebirge (100), Schw Zermatt: Gorner Grat (93). B. rivulare var. cataractarum Bö, S, T, St (66); var. flavescens (Brid.) Schw Tessin: Faido, Molare (65); var. fluitans Lamy (1893) SI (66); var. umbrosum W (66). B. Rotaeanum Br Schwiebus, SI Glatz, St bei Schöder; (wahrscheinlich sind alle Angaben über B. salebrosum var. eylindricum hierher zu ziehen) (66); Bö Prag: Repora (108); var. eylindroides Limpr. n. var. T Meran (66). B. rutabulum var. eurhynchioides Limpr. n. var. SI Sagan (66); var. turgescens Limpr- n. var. St Gleichenberger Kogel (66). B. salebrosum var. densum Bä Zwickau; Krausebauden im Riesengeb. (98); var. pinnatum Warnst. Br Prignitz: Gross-Langerwiseh (51). B. salicinum nur E bei Strass- burg und Gebweiler (am Belchen) (66). B. sericeum Br Brüsenwalde, Guben (66), Berlin: Liepnitz-See bei Biesenthal (70), SI Grünberg (66), Bö Hohenfurth (99). B. silvaticum Warnst. n. sp. Wp Tuchel: Brahethal, an schattigen Abhängen auf Waldboden (111). B. Starkei die früheren Standortsangaben sind zum Theil auf B. curtum zu übertragen, so die Angaben aus der Rhón (66); Bö Jeschkengebirge: Reiehenberg, Waldwiese beim Stadtwüldehen und bei Engelsberg (75). B. tauriscorum Mol. eine depauperierte Alpenform des B. gla- reosum (66), T Ortler: Schaubachhütte (94), Schw Zermatt: Fluhalp (93). B. tromsöense Kaurin n. sp. St Schladming: am Steinkarzinken (66). B. turgidum Hartm. T Innervillgraten: Alpe Kamelisen; fruch- | tend hier zum ersten Male in Europa gesammelt (66). B. vagans Op, H Waldeck: Arolsen, B Süssenbach im bayr. Wald (66), W devia a" Lc aude taie E ode a DR d d di aa ENEE EN MEETS TERT NT Mart ee US ario efi e a III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). ` (83) Brilon: Hoppekethal zwischen Bredelar und Bahnhof Brilon (42). B. velutinum var. densum Br Prignitz: Triglitz (51); var. intricatum Schw essin: Lugano (65); var. praelongum Bö Prag: Kuchelbad (97); var. robustum Warnst. Br Prignitz: Steffenshagen (51). B. venustum Schw Tessin: Lugano, Muzzano (Die vom Splügen angegebene Pflanze ist B. Starkei) (65, 66). B. vineale T Meran (66). Bryum alpinum var. viride Bö Prag: Selč (76). B. (Cladodium) ammo- philum Ruthe n. sp. — B. lacustre var. angustifolium (8, Lief. 67, Nr. 6724). B. lacustre sehr nahe stehend P Swinemünde (96). B archangelicum Schw Zermatt ` Gorner Gletscher (93). |. B. arcticum Schw Chasseron, Suchet (3). B. argenteum var. lanatum Schw Tessin: Monte Salvatore (65). B. atropurpureum Br Prignitz: Triglitz (51); Berlin: Rüdersdorf, Borgsdorf, Briese, Zossen (88), E Lothringen: Metz (36). B. badium Br Berlin: Gut Rüdersdorf (88), W Brilon: Iberg bei Marsberg; H Waldeck: Werba (42). B. bimum Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85), Schw Tessin: Faido, Dalpe-Piumogna (65). B. Blindii T Gossensass: Pflerschthal (106). B. caespiticium var. comense Schimp. Schw Tessin: Lugano (65). B. calophyllum Ns Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist (86). B. capillare var. restitutum Schw Tessin: Lugano (65). B. carinthiacum Schw Tessin: Faido, Monte Gene- roso (65). B. cirratum Br Berlin: Tegel, Töpchin (88), Buch (118), R Düsseldorf: Hildener Heide; Remscheid; Morsbach (Kr. Lennep) (71), Bö Riesengebirgskamm (78). B. Culmannii Schw Gemmi; Zer- matt: Flühalp, teste Kaurin (93). B. cuspidatum Op Lyck (8), P Stettin: Finkenwalde; die in Nr. 132 des vorigen Berichtes auf- geführten Standorte sind auf B. cirratum zu übertragen (122), Bö Prag: Hlubočep (19), St Wald: Brunneben (8); var. cylindricum Arnell n. var. Op Lyck, Br Altrappin (8). B. cyclophyllum P Stettin: Gnagel- landmoor bei Stepenitz (122), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried; Bibe- rach: Füramooser Ried; Waldsee: Breitmoos bei Röthenbach (50), Bö Brüx: Tschauscher Teich (100), Schw Barberine-Thal (Wallis): Emosson (53, 4). B. Duvalii R Elberfeld: im Wupperthal vielfach; Remscheid; Düsseldorf: Hildener Heide (71). B. elegans Bü Prag: Dawle, Libschitz; Teufelsgärtehen im Riesengeb. (107), Schw Appen- zell: Ebenalp c. fr. teste Philibert (32); var. fragilis Vel. n. var. Bà Prag: Karlstein, Tetin (107); var. rosulatum Mitten Wp Lyck: bei Rothof, St Leoben: im kleinen Gössgraben (7). B. erythrocarpum Sw Sylt (52), Br Prignitz: Triglitz (51), Berlin: Freienwalde, Buckow, Straussberg (88), R Düsseldorf: Hildener Heide; Elberfeld; Rem- scheid (71). B. (Cladodium) fissum Ruthe n. spec. (Bryum inclinatum sehr nahe verwandt) P Swinemünde (96) B. fuscum. die Stand- Orte Bö Vietat (97) und Br Bärwalde: Margarethensee (97) sind nach brieflicher Mittheilung an den Ref. zu streichen. . B. gemmiparum Schw Tessin: Muzzano (65,4). B. Gerwigii Bd Ichenhein (117). B. (6*) (84) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98 Graefianum Schw Jura: Suchet (80). B. Haistii Schw Neuchâtel: bei Cressier von MEYLAN wieder aufgefunden (11). B. helveticum Phil. Schw Rigi-Kulm (4, 32, 92). B. inclinatum R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85). B. intermedium Schw Splügen; Rosenlaui (4); var. brachycarpum Warnst. n.var. Br Berlin: Buch (88); var. microcarpum Warnst. n. var. Br Joachimsthal: Grosse Thongrube (114). B. Klinggraeffü Br Berlin: Freienwalde (88), Schw Zürich: Küssnachtertobel; Nesslau im Obertoggenburg; Tessin: Vezia (4; ef. 66 des vorigen Berichtes). B. Kunzei Bó Prag: Slichov und Prokopithal (97). B. lacustre Br Berlin: Buch (88), R Düsseldorf: Hildener Heide; Hammerthal (71). B. longisetum Wb Leutkirch: Wur- zacher Ried (50), B Memmingen: Pless (50). B. Mildeanum Wb Leut- kirch: Bonlanden e. fr. (50), B Memmingen: Dietmannsried (50), Bö Reichenberg: Pfaffenstein bei Grottau (74); f. gemmiclada Bö Zahoran- baehthal (18); var. filiforme Amann n. var. Schw Wallis: Champex (4). B. murale Bó Milleschauer (101), Prag: St. Prokop, Hostiwie, Karl- stein, Choteč (107), Schw Tessin: Faido (65) B. neodamense Wp Altfliess: am Piaceezna-See (111), Bd Ichenheim (117), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85). B. obconicum Schw Tessin: Lugano, Muzzano (65). B. oeneum Schw Engelberg; Chanrion; Vallée de Bagnes (4). B. ovatum Jur. Br die Standorte aus der Mark (70, 88) sind zu streichen (Verh. bot. Ver. Brandenb. J ahrg. 41 (1899), S. 107). B. pallens c. fr. Bö Erzgebirge: Gottesgab (22). B. pallescens Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81), R Elberfeld: Eschbachthal, Wupperthal bei Müngsten und Rüden (71), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. synoicum Schffn. n. var. Bó Hohenfurth (99). B. pendulum Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. Rutheanum Warnst. P Stettin: Damm (122). B. praecox Warnst. n. sp. (Verh. bot. Ver. Brandenb. Jahrg. 40 (1898), S. 58) Br Neuruppin; Berlin: Buch (118). B. pseudotriquetrum Wb Schwüb. Jura: Sigmaringen (85); var. Duvalioides Wp Osche: Sümpfe am Miedzno-See (111), Bö Milleschauer (101). B. rubens Mitten Schw Neuchätel: La Chaux (80). B. ruppinense Warnst. Br Berlin: Buch (118). B. Sauteri Schw Tessin: Lac Cadagno, Val Piora c. fr. (determ. Philib.) (32;. B.speirophyllum Kindb. n. sp. = B. capillare var. flaccidum Schimp.? Schw Tessin: Monte Generoso (65), nach AMANN eine Form von capillare (4). B. Stirtoni Schw Tessin: Lugano, Muzzano (65). B. ( Eubryum) tenuisetum Limpr. n. sp. St Leibnitz: am Grabenrand vor dem Karr- walde (67). B.torquescens Bö Prag: Chotec, Tetin (107), Schw T essin: Lugano (65). B. turbinatum Br Prignitz: Triglitz (51); Berlin: Glin- dower Thongruben bei Potsdam, Gut Rüdersdorf (88), Buch (118). B. uliginosum Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. regulare Warnst. n. var. Wp Eibing: Pulvergrund, auf einem feuchtliegenden Kalkblock (111, 113); eine ähnliche Form: Br Mohrin: unweit Dölzig auf nassem Lehmboden von Ruthe gesammelt (111). 2. versicolor Wb III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (85) Leutkirch: Ober-Opfingen (50), B Memmingen: gegenüber Moos- hausen in Menge (50). B. warneum Br Berlin: Ketzin, Töpchin, Buch (88). B. (Cladodium) Winkelmanni Ruthe n. sp. (Bryum fallax am nächsten stehend) P Stettin: am Ufer des Carpinsees unweit Ziegenort am 8. Juli 1893 nur in einem Rasen gesammelt, später nicht wieder aufgefunden (96). Buxbaumia aphylla Ms Schönebeck a. E. (56), R Elberfeld: Burgholz; Müngsten a. d. Wupper gegen Reinshagen (71), B Memmingen selten (50). B. indusiata Br Berlin: Baasee bei Freienwalde (88), Wb Waldsee: Mühlhausen, Michel- winnenden, sehr selten (50), Bö Böhm. Leipa: Kleis-Berg bei Haida (5, 78). Camptothecium lutescens var. fallax (Philib.) Breidler T Ampola bei Trient (66). Campylopus adustus Schw Tessin: Faido-Gribio (65, 4). C. flexuosus Ms Schönebeck a. E. (56), R Elberfeld, Barmen, Wupper- thal mehrfach (71), Bó Böhmerwald: Eisenstein (20), Schw Tessin: Lugano, Muzzano (65); v. zonata W Brilon: Bredelar und Bruch- häuser Steine (42), B Memmingen reich fruchtend (50). C. fragilis Br Prignitz: Triglitz (51), Bö Prag: Park in Satalie (74), Melnik: bei Ruine Kokorin, im Thale Kaninskydül (77). C. Sehimperi T Gossensass: Daxalpe (106). C. Schwarz Schw St. Gallen: Murgsee (90). C. subulatus W westf. Schiefergebirge (42), B Memmingen: in Manneberg (50), Bó Prag: Stéchovie (107), Schw Tessin: Lugano, Biasea (65). Campylostelium saxicola Schw Hohe Rhóne e. fr. (32). Catharinaea Haussknechtii Bö Prag: Dawle, Cekanie (107). C. tenella Br Prignitz: Triglitz, Gross-Langerwisch (51); Berlin: Buch (88); C. undulata var. paludosa Kaulfuss n. var. B Nürnberg: am Schwarz- fürberbach bei Erlenstegen (58). Catoscopium nigritum Wb Leutkirch: Wurzacher Ried c. fr. (50), B Memminger Ried c. fr. (50), T Gossen- sass (106). Ceratodon conicus Schw Tessin: Val di Bedretto (65), Schw Göschenen (65, 4). C. purpureus var. brevifolius Bü Prag: wilde Scharka (97); var. cuspidatus Warnst. Wp Tuchel (111); var. Graeffii Schw Pontresina: St Moritz (93). Cinclidium stygium Wp Altfliess: am Piaceezna-See (111), Br Biesenthal: Obersee bei Lanke (88), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried (50), B Memminger Ried (50), T Misurinasee (106). Cinclidotus riparius Wb Schwüb. Jura: Sigma- ringen (85), B Memmingen (50). Climacium dendroides eine Kletter- form B Bayreuth (66); var fluitans Hüben. R, B, S u. a. (66). Conosto- mum boreale Schw St. Gallen: Schwarzwand im Murgthal (30). Coscinodon cribrosus v. humilis Milde Schw Tessin: Faido (65); C. pul- vinatus Bü Sazawathal in Mittelbóhmen (18). Crossidium chloronotis L. Prosecco bei Miramare‘ (94). C. griseum T Ponalfall bei Riva (94). C. squamigerum Bö Prag: bei Kosorseh und Libschitz c. fr. (108), L Moschienizze, Draga (59), Schw Waadt: Aclens (26). Oryphaea hetero- malla Br Rathenow (120), W Brilon: Bruchhauser Steine (42), E (86) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Lothringen: Metz (Pare de la Grange-aux-Ormes) (36). Cylindrothecium cladorrhizans (Hedw.) Schimp. Syn. I ex p.; Sulliv. in Europa nur ein- mal in Siebenbürgen gesammelt. Die Standorts-Angaben aus E, Bd, Wb, B, 0, S, T, St, Schw sind auf Cylindrothecium Schleicheri zu über- tragen (66 und GEHEEB in Bot. C. 68 S. 361). C. concinnum Bö Reichenau a. K. (12, 14), Prag: Motol (107). €. Schleichert ef. C. cladorrhizans. Cynodontium Bruntoni R Elberfeld: Burgholz; Wupperthal: Burg, Balkhausen (71). C. fallax T Obervernagt im Schnalser Thal; Bad Gastein (94). GC Limprichtianum Grebe n. sp. (subgen. n. Lyncodontium) W Brilon: Bruchhäuser Steine am Nordost- hang des Goldsteines (41). C. polycarpum var. tenellum Bö Prag: Gipfel des Cíhadlo bei Mnichowitz (21). €. torquescens Bö Prag: Stöchovie, Trnova, Scharka und sonst; Böhmerwald: Widra (107); Widim (78). Desmatodon latifolius Bö Milleschauer (100, 101). D. systylius c. fr. Schw Maloja; Hörnli bei Zermatt (var. rotundifolia); Italien: Piz Umbrail am Stilfser Joch (94). Dialytrichia Brebissoni (Barbula) L Moschienizze, Abbazia (59). Dichelyma capillaceum Wp Neustadt: Schönwalderhütte, mit Fontinalis dalecarlica (12). D. falcatum Bö Weissbach im Iser- gebirge: Hegebachschlucht (74). Dichodontium flavescens B Rhön: Weickersgrüben bei Hammelburg (38), Schw Jura: La Chaux (80). D. pellueidum P Stettin: Julo (122); var. fagimontanum Schw Tessin: Lugano, Castagnola (65); var. laevis Culmann Schw Rheinfall (32). Dieranella cervieulata Wp Elbing und Op Pr. Eylau: Ring deutlich entwiekelt; derselbe ist in Limpr. Laubm. I S. 329 in der Abbildung angedeutet, die auf Seite 330 enthaltene irrthümliche Angabe ,Ring nicht differencirt* ist nach brieflicher Mittheilung des Verfassers über- sehen worden (55). D. crispa P Stettin: Buchheide (122), Br Berlin: Spandau (Stadtforst) (70), Chorin, Freienwalde (88). D. Grevilleana T Gossensass: Pflerschthal (106), Schw Genf: Säles (45). D. hetero- malla. var. circinata Schffn. n. var. Bà Böhm. Leipa: im Höllengrunde (98); var. interrupta Bö Prag: Gipfel des Dablitzerberges (21). D. humilis Wp Elbing: am Thumberge und im Birkauer Wald (neu für Op und Wp), an beiden Standorten mit g Blüthen, die bisher unbekannt waren (51), Bö Hohenfurth: Hammerleichten (99), n in grosser Menge (108). D. rufescens Br Prignitz: Triglitz (51) R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71). D. Schreberi R Elberfeld: Vohwinkel (71). D. squarrosa Bö Jeschkengebirge: Karolinsfeld und Karlswald bei Reichenberg (74). D. subulata Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44). Dicranodontium circinatum Schw St. Gallen: Murgthal häufig; daselbst auch eine dichtrasige Form mit geraden Blüttern, welehe aber nicht durchaus mit var. subfalcatum übereinstimmt (30). Dieranoweisia Bruntoni Schw Graubünden: zw. Vals und Zervreila €.fr.(32). D. cirrata Br Joachimsthal: auf nacktem Sandboden im Kiefern- j laum m aL E E Ea mnc Ec. i EE dede Sao caa ced Paca p ee locii cae III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (81) wald am Werbellinsee (114), R Elberfeld: Burgholz (71), Schw Tessin: Monte Salvatore, Pazzallo (65). D. compacta T Gossensass: Dax- alpe (106). D. crispula H Adorf in Waldeck (42). Dicranum albicans T Gossensass: Hühnerspiel, Daxalpe (106). D. Bergeri Op Goldap: Wald von Gehlweiden (44), Br Prignitz: Triglitz, Redlin am Cressin-See (51), R Düsseldorf: Hildener Heide (71), E Lothringen: Haspelscheidt (36), Bó Neuwiese im Isergebirge c. fr. (76). D. Bonjeani Schw Tessin: Piora (65). D. congestum Schw St. Gallen: Murgthal c. fr. (30); var. flezicaule Bö Jeschken c. fr. (74), Schw St. Gallen: Murgthal c. fr. (30). D. falcatum Schw St. Gallen: Murgsee c. fr. (30). D. flagellare Ms Schönebeck a. E. (56), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. falcatum Warnst. n. var. Wp Elbing: im Walde von Drewshof an einer Birke (57). D. fulvellum T Schnalser Thal: am Hochjoch (94), Schw Julierpass e. fr. (93). D. fulvum Wb Waldsee: zw. Haisterkirch und Rossberg (50). D. fuscescens var. falcifolium Br Berlin: Blumen- thal bei Straussberg (70). D. longifolium Bà Prag: Struharow (18); var. bulbiferum Schffn. n. var. Bö Hohenfurth (99). D. majus Sw Flensburg, g Pflanzen wie bei scoparium theils in besonderen Rasen, theils im Wurzelfilz der 9 Pflanzen (115, 121). D. montanum Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp nicht selten fruchtend (44); var. bulbiferum Schffn. n. var. Bö Hohenfurth: Teufelsmauer an Granit (99); var. truncicolum (De Not.) Schffn. Bo Hohenfurth (99). D. Mühlen- beckii N Krems (23), T Gossensass: Daxalpe (106). D. neglectum Schw Jura: Chasseron, Aiguille de Beaulmes (80); Gemmi: Arvenwald c. fr. (determ. BREIDLER) (32). D. scoparium var. orthophyllum Schw St. Gallen: Murgthal e. fr. (30). D. Sendtneri Bö Böhm. Leipa; Hölle, Höllengrund; Riesengebirge: Serpentine der Schneekoppe (98). D. spurium Ms Schönebeck a. E. (56). D. undulatum Ns Ostfries. Inseln: Juist (86). D. viride Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), Br Berlin: Nonnenfliess bei Eberswalde (70), E. Lothringen: Haspelscheidt (36), Wb im Osterwald (50), B Memmingen (50), Bö Wittingau (74), Hohenfurth: Ruckenhofleichten (99), Schw Winter- thur: Tössrain, Hubholz, Irchel (31). Didymodon alpigenus (= rubellus var. dentatus) Bü Prag: Dawle; Riesengebirge: Teufelsgürtchen (107), T Gossensass: Pflerschthal, Valmingthal (106), K Grossglockner (94), Schw Jura: La Chaux (80). D. cordatus Bó Prag: Kalkfelsen bei Slichov, (97), T Riva (94). D. cylindricus E Lothringen: Metz (36); var. irriguus T Kurzras am Hochjoch (94). D. giganteus B Memminger Ried (50), Bö Prag: Konojed, Weisser Berg (107). D. luridus Bö Prag: Zliehow, St. Procop, Kuchelbad und sonst (107), L Moschienizze, Albona (59), Schw Piz Languard (93). D. rigidulus Br Berlin: Gr. Behnitz bei Nauen (88), R Elberfeld: im Wupperthal verbreitet (71), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85); var. densus Br Joachimsthal auf erratischem Block (114); var. propagulifera Schffn. n. var. Bö Riesen- (88) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 —98. gebirge: Nieder-Rochlitz (98, irrthümlich als Barbula gracilis var. propa- gulifera aufgeführt; 99); Hohenfurth, Wittighaus (99, 21); Prag: zw. Karlstein und Beraun (21). D. rubellus E Lothringen: Metz (36); var. confertus Vel. n. var. Bö Prag: Motol, Königssaal (= Zbraslav), Kuchelbad (107); var. intermedius Wp Elbing: bei Hütte im Karschauer Grunde auf Stein (neu für Op und Wp) (57), Br Freienwalde a. O. (88), Bö Centralbóhmen: Neuhütten bei Beraun (21); Erzgebirge: bei Elbeken (22). D. rufus T Gossensass: Hühnerspiel (106). D. spadiceus He Harz: bei Treseburg an der Chaussee nach der Rosstrappe (69), T Gossensass: Pflerschthal, Hühnerspiel (106); var. siluricus Vel. n. var. Bö Prag: Libschitz (107). D. tophaceus Ns Ostfries. Inseln: Juist (86), Br Berlin: Ketzin e. fr.; Zossen: Schöneicher Plan e. fr. (88); var. laxus Kindb. n. var. Schw Tessin: Lugano, Castagnola(65). Diphyscium foliosum R Elberfeld: Wupperthal (71). Discelium nudum Bö Wittingau: beim Rosenberger Teiche (108). .Dissodon splachnoides K Glocknerhaus (94), Schw Zermatt: Gorner Grat (93). istichium inclinatum var. tenue K Franz-Josephshóhe am Grossglockner (94). Ditrichum flewicaule R Elberfeld: Neanderthal (71). D. glaucescens Wb Waldsee: Breitmoos bei Wolfegg (50). D. homomallum Op Goldap: Rominter Heide bei Jo- dupp (44), Br Berlin: Spandau (Stadtforst), Freienwalde (70); Prig- nitz: Triglitz (51), R Elberfeld: Neanderthal; Wupperthal (71). D. pallidum Br Berlin: Chorin, Eberswalde (70), Freienwalde (70, 88), R Elberfeld, Barmen, Remscheid mehrfach (71), Bö Prag: Dawle, Trnova und sonst. (107). D. tortile Bö Böhm. Leipa: Habstein; Khaa: Schnauhübel (78); var. pusillum Bö Prag: Troja (107). D. vaginans Hc Harz: im Brockengebiet häufig (69), Wb Waldsee: zw. Osterhofen und Mühlhausen (50), Bó Horovie: Lochowie; Cekanie; Böhmer- wald: an der Widra; Riesengebirge: Spindelmühl (107). Dryptodon Hartmani Br Prignitz: Sagast, Porep (51), R Elberfeld: zw. Burg und Glüder (71); var. erispa Röll n. var. T Riva: Varonefall (94); var. epilosa Br Prignitz: Sagast (51). Encalypta apophysata T Cortina; Franzenshóhe am Ortler (94). Gossensass: Daxalpe, Zragerrücken (106), K Glocknerhaus (94). ciliata P Stettin: Julo (122), Br Beilin: Erkner (70), R Wupperthal: Glüder (71); var. microstoma Schw Genf: Téte-Pelouse (45). commutata T Gossensass: Daxalpe (106), Schw Jura: Chasseron (48). E. contorta Br Berlin: Erkner, Straussberg, Buckow (70), Ms Schöne- beek a. E. (56); var. adpressa Schffn. n. var. Bó Hohenfurth (99). E. longicolla Schw Jura: Suchet, Mont d'Or (80,3), Chasseron, Creux du Van (3). E. rhabdocarpa Schw Jura: Chasseron (48); var. eperistomiata Limpr. n. var. W Brilon: über dem Messinghäuser Tunnel (42); var. leptodon T Gossensass: Daxalpe (106), Schw Genf: Pointe des Brasses (45). Tessin: Monte Generoso (65); var. pilifera Schw Piz Languard (93). Entosthodon fascicularis Br Prignitz: Steffenshagen (51), Berlin: Freien- walde (88), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71). Ephemerella | | | 1 III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (89) vecurvifolia Bö Kuttenberg: Ouzic (107), Schw Winterthur: Töss (31), Waadt: Aclens (26). Ephemerum serratum Ms Schönebeck a. E. (56), E Lothringen: Metz (36). Eucladium verticillatum var. crispum Röll n. var. T Riva: Varonefall (94). Eurhynchium circinatum T Riva (94), L Moschienizze, Draga, Abbazia (59) Schw Malojapass (93,4). E cirrosum var. Breidleri Limpr. n. var. Friaul: bei Chiusaforte (66); var. Funckii B, T, K, St, Schw (66); var. Molendoi B, T, K, Schw (66). E crassinervium $ Tree (94); var. turgescens Bö Prag: Wilde Scharka (100). E. depressum R Elberfeld: im Burgholz (71). E diversifolium S, T, K, St (66), Schw (66), Zermatt: Hömli (93). E. germanicum Rhön, nur einmal am Grunde einer Buche (38), Schw Jura: Ste-Croix: la Chadt (80; 4); Tessin: Faido, beim Hôtel Angelo (4; cf. 66 des vorigen Berichtes); f. saxicola Rhön: auf Basalt, Phonolith. seltener Sandstein, nieht auf Kalk (38). E. hians Br Berlin: Biesen- thal, Chorin (88), Schw Tessin: Lugano (ef. Bottini Contributo 1891). E. myosuroides B6 Gabel: Grossmergthal e. fr. (16). E pumilum B Rhön: Esehenbaeher Wäldehen bei Hammelburg (Flora 1884, Nr. 2, S. 26 und Bot. C. 73, S. 178). E. Schleicheri Br Joachimsthal: Werbellinsee (114), Bö Prag: Kralup; V3etat; Ousti a. d. Adler (> Wildenschwert) u. a. (107). E. speciosum Wp Tuchel: Hölle bei Schwiedt (111). Æ. Stokesü var. densum Warnst. n. var. Br Prignitz: Triglitz (51). Æ. striatulum Bà Böhm. Brod: Poiican (107); Prag: St. Prokop (100), Schw Winterthur: Hochwacht, Irehel (31); var. cavernarum Bö Prag: Tetin (108); var. myurum Röll n. var. T Zillerthaler Alpen: Berliner Hütte (94). E. striatum Ns Ostfries. Inseln: Juist (86). E. strigosum Bö Jeschkengebirge: Eekersbach (75); var. imbricatum Bü Densen: Kleinwöhlen; Böhm. Leipa (78); var. lignicola Limpr. n.var. T Innervillgraten, Lienz (66); var. praecox Bü Prag: Libschitz (108). E. Swartzü Br Freienwalde: Baasee c. fr. (88). E Teesdalii Bó Prag: St. Johannes-Stromschnellen bei Stéchovic; Spindelmühl im Riesengebirge (107). Æ. tieinense Kindb. m. sp. = E Teesdalü var. tieinense Kindb. 1892 Schw Tessin: Lugano, Madonna della Saluta, Monte Caprino (65, 4). E. Tommasinii (Vaucheri) H Rhön (38), Wb Leutkirch: Marstetten; Waldsee: Eberhardszell (50), B Memmingen: Rottenstein (50), Bö Prag: Tetin (108; ef. 107). E. velutinoides Schw Jura: Gorges de Covatannaz (80). Fissidens adiantoides subsp. subtaxifolius Kindb. n. subsp. Schw Tessin: Lugano nahe Madonna della Salute (65). F. Arnoldi Bö Cekanie (107). F. bryoides Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81); var. gymnandrus Schw Winterthur: Brünggberg (31); var. Hedwigii Wp Elbing: Schlucht der Hoppenbäk bei Roland und am Hommelufer in der stüdtischen Forst Eggerswüsten (neu für Op und Wp) (57), Bö Prag: St. Prokop (107, 97); Böhm. Leipa, Neuschloss (98); var. in- constans Bö Prag: im Baumgarten und Radotiner Thale (97). F. crassipes var. curtus Bö Cekanie (107). F. decipiens Br Berlin: (90) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Blumenthal bei Straussberg (118), E Lothringen: Metz (36), Bö Prag: Neuhütten im Wusnitzthale; Böhm. Leipa: Kleis-Berg bei Haida (74). F. exilis Ms Schönebeck a. E. (56), Bö Reichenau a. K. (14). F. incurvus Bö Reichenau a. K. (14). F. Mildeanus Schw Zürich: Eglisau; Aargau: Aarau, Rheinfelden (4). F. nanus Warnst. n. sp. Wp Tuchel: Chaussee nach Eichberg an Böschungen (111) £ osmundioides Br Prignitz: Triglitz, Redlin am Cressin-See (51), Br Berlin: Spandau, Wannsee (10). F. pusillus Op Goldap: Rominter Heide bei Hirschthal (44), Bö die Standorte Böhm. Leipa: Wasser- grund und Hölle (Lotos 1890, S. 10) sind auf Fissidens bryoides zu übertragen (98). F. rivularis Schw Lugano (4). F. rufulus Bö Pardu- bitz: Nemo&eitzer Mühle e fr. (97). F. taxifolius Ns Ostfries. Inseln: Juist (86). Fontinalis antipyretica var. gigantea Sull. Bö Haida bei Böhm. Leipa (98). F. dalecarlica Wp Neustadt: in dem von Jellensch- mühle abfliessenden Bache in der Gegend von Schönwalderhütte eine flutende Form bis 1m lang (72). F. gracilis H Rhön auf Basaltblöcken des Sengenbaches c. fr, Flora 1871, S. 13 irrthümlich als F. squamosa angegeben (38), Bd Ichenheim (117). F. squamosa c. fr. Bà Böhmerwald: Salnau (21). Funaria microstoma Schw Tessin: Monte Generoso; Graubünden: Sehynstrasse (65). Grimmia alpicola Schw Tessin: Lugano, Monte Salvatore (65). G. andreaeoides T Gastein: Nassfeld; Zillerthaler Alpen: Berliner Hütte (94). G. anodon H Waldeck: Eisenberg bei Helminghausen (42), Bö Prag: Velika Hora bei Karlstein; Chotec (107), T Gossen- sass (106). G. arenaria Schw Tessin: Faido, Piumogna (65). G. atro- fusca. Schw St. Gallen: Gipfel des Speer (30). G. commutata R Elber- feld: im Burgholz und bei Müngsten (71). G. crinita Schw Tessin: Lugano u. a. (65). G. decipiens Br Prignitz: Mansfeld (51); Oder- berg (88), B Memmingen sehr selten (50), Bö Hohenfurth (99), T Bozen; Sterzing (94). G. elatior Bd Feldsee (49), T Vent im Oetz- thal (94); var. asperula T Ortlergebiet: Hintere Schöntaufspitze (94), G. flaccida Schw Tessin: Lugano, Breganzona (65). G. funalis Bd Feldsee (49), Bö Böhm. Leipa: Kleis bei Haida (18). G. gymnostoma Culmann n. sp. Schw Appenzell: Ebenalp, Hoher Kasten (29). @- leucophaea Sw Sylt: Westerland (52), Br Prignitz: Steffenshagen, Preddöhl (51). @. Limprichti Kern n. sp. steril T Cimon della Pala über dem Rolle-Pass (60). @. longidens Phil. n. sp. Schw Zürich: Bürloch (91). G. montana Bö Prag: Wilde Scharka (107). G. Mühlen- beckii Br Prignitz: Sagast (51) H Waldeck: Eisenberg bei Helming- hausen, Adorf (42); var. propagulifera Bö Hohenfurth (99). G. orbi- cularis B Rhön: Grosser Lindenberg bei Ostheim (weimarsche Enclave), bei Hammelburg zahlreich (38), Memmingen (50). plagiopoda Bö Prag: Kralup (107). G. subsulcata Schw Tessin: Faido (65). G. suleata Schw Tessin: Lugano, Breganzona (65). G. ter- III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (91) gestina Schw Tessin: Lugano, Breganzona (65). G. torquata T Gries- bergthal (106). G. trichophylla Br Berlin: Chorin, Freienwalde (70); Prignitz: Putlitz, Pritzwalk (51), Bü Sehwarz-Kostelec CZ E epilosa Br Joachimsthal (114). G. triformis Schw Tessin: Lugano, Biogno-Muzzano (65, 4). G. unicolor Bà Riesengebirge: Teufels- gärtehen (107); Böhmerwald (104). @ymnostomum calcareum E Loth- ringen: Metz (86), B Memmingen, sehr selten (50). @. rupestre B Memmingen, sehr selten, aber zahlreich (50). Gyroweisia tenuis W Brilon: Cansteiner Mühlenthal (42), Wb Leutkirch: Aitrach, Thann- heim (50), B Memmingen, nicht selten (50), E Lothringen: Metz (36), Bö Prag: Kralup, Sehwarz-Kostelee; Ondřejov (107), Schw Tessin: Lugano (4); Appenzell mehrfach (32). Habrodon Notarisii L Istrien: Moschienizze (59). Heterocladium squarrosulum H Waldeck: Adorf (42), Bö Pisek c. fr. (74), Schw Chamonix: Col de Balme, Flegere (93). Homalothecium Philippeanum Bö Jeschkengebirge: Hanichen e. fr. (76); zu streichen der Standort ‚Roll an der Ruine‘ (98). H. seri- ceum var. parvulum Vel. n. var. Bö Prag: Dawle; Böhm. Brod (107). Hylocomium brevirostrum Br Prignitz mehrfach (51). H. loreum Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81), Br Prignitz: Jacobsdorf (51). H. rugosum Ms Schönebeck a. E. (56), R Elberfeld: Dornap (71); var. strictum Röll n. var. Schw Zermatt: Gorner Grat (93). H. Schreberi var. dentatum Bauer 1897 n. var. Bö Karlsbad: Hans Heiling (16); eine var. dentatum nahe stehende Form Bö Prag: Nenacovie (19). H. squarrosum var. subpinnatum Bö Isergebirge: Nordseite des Buch- berges (78), Schw Jura: Chasseron, Suchet (80). H. umbratum Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp (44), Bö Eisenstein: ,Einóde* (19); Pra- chatitz c. fr. (15). Hymenostomum Meylani Amann Schw Jura: Chasseron, Suchet, ef. Ber. schw. bot. Ges. 1893, S. 3 (3), Creux du Van, Mont d'Or, Chasseral, Aiguille de Beaulmes (80). H. mierostomum E Loth- ringen: Metz (36). H. rostellatum Bö Prag: Krče (107), T Riva: Ponalfall (94). H. squarrosum Bö Böhm. Leipa (98), Prag: Cibulka (107). Hymenostylium curvirostre var. cataractarum T Riva: Varone- fall (94). Hyocomium flagellare R, E, Wb, B, Schw (66), Bà Taus: Tscherehowgipfel (108). Hypnum aduncum (non L.) Hedw. Op. Wp, Os, W, B (66); var. intermedium Schimp. Op, SI, B (66). H. auran- tiacum Op Lyck (66). H. ehrysophyllum Ns Ostfries. Inseln: Juist (86); var. subfalcatum Warnst. n. var. Wp Tuchel: Hölle bei Schwiedt (141). H. commutatum R Düsseldorf: Hildener Heide (71). H. cordi- folium Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81), Bö Prag: Modran (16). H. Cossoni Op, P, Ns, Br, SI, W, B, S, Schw (66). H. cupressifolium var. Pinnatum Warnst. Br Prignitz: Triglitz, Sagast (51); var. strictifolium Warnst. Br Prignitz: Steffenshagen, Jacobsdorf (51).. H. decipiens W Brilon: an den Quellbächen der Diemel, Hoppeke und Ruhr längs der waldeckschen Grenze (42). H. dilatatum Schw St. Gallen: Bäche (92) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. ob dem oberen Murgsee (30). H. elodes Br Prignitz: Triglitz (51), Bö Prag: Cernosie, epis (107); var. falcatum Wp Tuchel: Wozi- woda, Hellfliess (111). H. eugyrium Bö Gr. Kessel im Riesengebirge teste LIMPRICHT (98), Isergebirge: Buchberg (78), S Liechten- steinklamm ce. fr. (94). H. ewannulatum Wp Putzig: Zarnowitzer Bruch (39), Br Berlin: Buch e. fr. (88), R Düsseldorf: Hildener Heide (71). H. falcatum Br Prignitz: Falkenhagen (51). H. fastigiatum Schw Graubünden: Filisur(2). H.fertileSchw Tessin: Lugano, Monte Salvatore (65). H. giganteum Schw Tessin: Faido, Dalpe (65). H. Haldanianum Bö Böhmerwald: Mader; Chotébor (Weidmann), die letzte Angabe bedarf der Bestätigung (107). H. imponens Br Prignitz: Triglitz, Heide am Treptow-See (51), Bó Riesengebirge: Riesengrund (107) H. incurvatum P Stettin: Buchheide (122). H. irrigatum (= virescens Boulay) B Memmingen: Lautrach, Wolfertschwenden (50), Bü Jeschken: im Bache, der vom ‚Böhmischen Franz‘ gegen Svetla fliesst (66, 76), T Brennerbad; Schloss Tratzberg bei Jenbach (94). H. Kneiffii var. aquaticum Op (66); var. laxum SL W, S (66). H. Lindbergü Br Prig- nitz: Mertensdorf (51), Bö Prag: Wschenor (19). H. lycopodioides Br Prignitz: Triglitz (51), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried (50), B Memmingen: Schorenmoos (als H. Wilsoni vertheilt) (50). H. molle Bü Isergebirge: in der Wittig bei Weissbach (78). H. molluscum Br Prignitz: Triglitz, Mertensdorf (51); Beeskow: Ostufer des Schar- mützelsees e. fr. (118), Ms Döben (56), Bö Reichenau c. fr. (14); var. condensatum Bö Prag: Prokopithal, Oberkuchelbad (16); f. elongata Matousehek Bà Eisenbrod: am Eingange in den Dik (76). H. ochra- ceum Böhmerwald: in Bächen um Hinterhäuser (104), Schw Wallis: Zermatt (93), Barberine-Thal (53). H. pallescens Schw Graubünden: Haidsee bei Vatz (4; ef. 66 des vorigen Berichtes . H. palustre Bö Hohen- furth: an der Mauer der Stiftskirche (99). H. polycarpum var. gracilescens Hc Harz (66); var. tenue Me, Hc Harz (66). H. polygamum B Memmingen: Hochmoor bei Pless (50), Bö Prag: Libschitz, Štěchovic; Všetat; Ouzie; Riesengeb.: Spindelmühl (107). H. pratense Ns Ostfries. Inseln: Spieke- roog (81), Br Prignitz: Triglitz, Mansfeld, Redlin (51); Berlin: Grune- wald e. fr. Biesenthal, Eberswalde (88), Birkenwerder, Fangschleuse, Friedrichshagen, Straussberg (70), R Düsseldorf: Hildener Heide (71), B Rhön Bischofsheim: unterhalb des Rhönhäuschens (38). H. pro- cerrimum K Glocknerhaus, L Dolinen bei Prosecco (94), Schw Tessin: Monte (teneroso (65). H. pseudofluitans Op, Wp, SI (66), B Memmingen: zw. Kronburg und lllerbeuren (50). H. pseudostramineum C. M. Op Wp, Br, SI, Hc Halle a. S. W (66), T Oetzthal: Zwischen Vent und dem Hochjoehhospiz (94). H. purpurascens (Schimp.) Limpr. n. SP. Sl, Hc, E, Bd, B, S, T, K, St, Schw (66). H. reptile Bü Isergebirge: Sieghübel, Buchberg (78); Eisenstein: ,Einóde* c. fr. (19). H. Sauter! Schw Jura: Chasseron, Suchet u. a. (80), Graubünden: Filisur c. fr. (2). III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (93) H. Schulzei Limpr. n. sp. Bó Riesengebirge: zw. Elb- und Schneegruben- baude, Wiesenbaude (66). H. Sendtneri Br Berlin: Gr. Köhris (88). Jungfernheide (66). H. Sommerfeltii P Rügen: Stubbenkammer (68). H. stellatum Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81). H. stramineum Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp e. fr. (44), Sw Sylt (52); f. atroviride T Zillerthaler Alpen: Berliner Hütte (94). H. subplumi- ferum Kindb. n. sp. Schw Góschenen (65, 4, nach AMANN wahrscheinlich eine Form von Hypnum molluscum). H. sulcatum var. subsulcatum Br Berlin: Stienitzsee bei Rüdersdorf (88), Bó Riesengebirge: Teufels- gärtchen (107). H. trifarium Wp Pr.-Stargard: Sumpf am Niedatz- See bei der Unterförsterei Hartigsthal (25a, 57); Altfliess: Piaceczna- See (111), Bd Konstanz: Wolmatinger Ried (49), B Memmingen: Sehorenmoos ober Grönenbach c. fr. (50). H. uncinatum Wp Putzig: Forst Darslub (39), P Stettin: Glambeck-See (122), Sw Sylt (52). H. Vaucheri Bö Prag: Prokopithal (15, 16), Oberkuchelbad, Hlubocep; Podhor (16); Milleschauer (20). H. vernicosum Schw die Standorte Aargau: Dietikon, Bremgarten, Wohlen (66) sind zu streichen (GE- HEEB in Bot. C. Beih. 8, S. 18). Isothecium myosuroides R Wupperthal mehrfach (71). I. myurum var. longicuspis Schffn. n. var. Bó Hohenfurth; die Var. bringt I. myurum und Hypnum Haldanianum in engste Berührung (99); var. scabridum Bö Berg Mednik an der Sazava (97); Leipa: Kummer- gebirge (98); var. vermiculare Mol. Bö Schwarzwassergrund im Riesengebirge (98). Leptobarbula berica (= Trichostomum tenue Br. eur.) Bö Prag: Radotinerthal (107). Leptodon Smithii T Riva: Varonefall (94), L Moschienizze (59). Leptodontium styriacum S zu streichen der Stand- ort: zwischen Salzburg und dem Königssee (94), das betreffende Moos ist Zygodon gracilis (ROLL in Hedw. 38, S. 262). Leptotrichum zonatum Schw Wallis: Susten (32). Leskea catenulata B Memmingen, sehr selten (50), Bö Prag: Kloster St. Iwan bei Beraun (76). L. polycarpa Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85) L. tectorum B Memmingen: auf alten Hausdächern der Stadt nicht selten (50), Bö Wittingau teste Warnstorf (74), Prag: Radotiner Thal (108). Leucobryum glaucum var. rupestre Dreidl in sched. Bö Leipa (21). Schw Jura: Chasseron (48). M. triquetra Op Oletzko: Wald von Kleszöwen (44), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried (50). Microbryum Floerkeanum Schw Winterthur: Flaach (31). Mielichhoferia nitida T e .. Gossensass: Daxalpe (106). Mniobryum albicans Wp Elbing: Vogel- (94) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. sang c. fr. (55). M. vexans T Gossensass: Pflerschthal (106). Mnium affine var. integrifolium Lindb. Br Berlin: Jungfernheide; Fürsten- walde; Freienwalde (88). M. einclidioides Op Goldap: Rominter Heide bei Jodupp e. fr. (44), Bà Isergebirge: beim Wittighause c. fr. (74). M. cuspidatum Ns Ostfries. Inseln: Spiekeroog (81). M. hymeno- phylloides B Böhmerwald: Helmbach (104), Schw Jura: Chasseron (3); Wallis: Mauvoisin im Bagnethal (1). M. lycopodioides T Gossensass: Valmingthal, Hühnerspiel (106). M. medium W Brilon: Beringhausen (42), B Rhön: am Kreuzberg im Unterweissenbrunner Hochwalde c. fr. (38), T Gossensass: Valmingthal (106). M. orthorrhynchum H Waldeek: Cansteiner Mühlenthal (42), B Memmingen: Reichholz- rieder Moor (50). M. pseudo-Blyttii Amann n. sp. Schw Vereinathal (Graubünden): Nordabhang des Pischa (4). M. punctatum Ns Ostfries. Inseln: Juist (86); var. macrophyllum Warnst. Br Prignitz: Triglitz (51). M. rostratum Br Prignitz: Wolfshagen, Gross-Langerwisch (51). M. rugicum B Rhön: Schwarzes Moor, Hc Coburg: Mönchröden (38). M. Seligeri H Rhön c. fr. Seiferts: Abhang des Querenbergs 38 M. serratum Br Prignitz: Wolfshagen, Gross - Langerwisch, Triglitz (51). M. spinosum B Memmingen: Dickenreiser Wald c. fr. (50). M. spinulosum H Rhön Rössberg bei Reinhards (38). M. stellare, eine forma, die bisweilenDoppelzühne zeigt Bà Hohenfurth (99). M. subglobosum T Suldenthal am Ortler (94). Molendoa Sendt- neriana Bü Prag: Kralup; Riesengebirge: Teufelsgärtehen (107). Myurella Careyana Sull. Schw Jura: Suchet (3), Aiguille de Beaulmes, Mont-Tendre (80). . Neckera complanata var. longifolia Bö Hohenfurth, auf Granit- block (99); var. secunda Gravet Wp Osche: Wolfsschlucht bei den Zatocken (111), Bü Prag: Kalkfelsen bei St. Prokop (97). N. crispa var. falcata Bà Prag: Radotin (97). N. oligocarpa B Böhmerwald: Debrnik (107). N. pennata Wb Schwüb. Jura: Sigmaringen (85), Schw Tessin: Faido (65). N. pumila Br Prignitz: Putlitz, Telschow, Wolfshagen (51): Berlin: Chorin (88), Freienwalde (118), R Wupper- thal; Remscheid (71), Bö Kunčic; Böhmerwald: Stubenbach, Eisen- stein (107). N. turgida H Rhön: an Basaltwünden der Nordseite des Rabensteins in grosser Menge, hier auch mit zwei Früchten (38). Bd bei Posthalde im Hollenthal (49), Schw Jura: Creux du Van, Poita Raisse, Aiguille de Beaulmes, Mont d'Or (80); var. jurassica Amann 1896 (3) = N. jurassica Amann in sched. 1892 Schw Jura: Chasseron (ef. Ber. schw. bot. Ges. 1895 S. 104). Octodiceras Julianum (Conomitrium) Schw Tessin: Lugano, Massagno (65). Oncophorus Wahlenbergii f. atroviridis T Ortlergebiet: Schaubach hütte (94). Oreas Martiana Y Gossensass: Daxalpe, Hühnerspiel (106). | Oreoweisia Bruntoni Bü Hans Heiling; Dallwitz; Giesshübel c. fr. (94). O. serrulata Bd Belchen im ‚Schneiderkamin‘ (49), Schw Tessin teste ` o. Venturi (73). Orthothecium intricatum Bö Prag: Tetin, Kosof; Spindel- 1 1 $ l S i E. 2 1 d iii ia I err a MM eec uit AFER ecd E po Sac SERE, III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (95) mühl im Riesengebirge (107). Orthotrichum alpestre Schw St. Gallen: Murgthal (Schwarzwand) c. fr. (30); Tessin: Faido, Piumogna (65). O. anomalum var. octostriatum Schffn. n. var. Bö Prag: St. Prokop; Milleschauer (100). ©. Braunii Bö Prag: Stechovie; Rožmitál (107). O. cupulatum P Stettin: Löcknitz (122), Schw Tessin: Lugano, Gipfel des Monte Salvatore (65); var. calcareum Vel. n. var. Bà Prag: St. Prokop (107). ©. fastigiatum Bà Hohenfurth auch auf Steinen (99)., Schw Tessin: Lugano, Cione, Faido (65). O. gymnostomum Br Berlin: Blumenthal bei Straussberg (an Zitterpappel) (118), Bö Rožmitál (107). ©. Killiasii K Gamsgrube (106), Schw Zermatt: Gorner Grat (93). O. leucomitrium Wb Leutkirch: Illerthal bei Bon- landen (50), Schw Jura: Sainte-Croix (Forêt des Etroits) (80). O. Lyellii Ns Ostfries. Inseln: Baltrum (82). O. nudum H Rhön: früher als O. eupulatum var. riparium angeführt (38), Bö Prag: Scharka, Kuchel- bad; Milleschauer (107); Beneschau im Konopister Bache (97); var. Rudolphianum Vent. Schw Gemmi det. Venturi (93). O. obtusifolium Bü Hohenfurth, auch auf Steinen (99). O. pallens var. saxicolum Burchard Bö Ober-Hohenelbe (98). O. patens Br Joachimsthal : vor Baerendiekte (114). O. pumilum Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85). O. rivulare Schw Waadt: beim Dorf Le Brassus, auf einem Baum am Ufer der Orbe c. fr. (32). O. Rogeri Schw Jura: La Chaux (80). ©. rupestre Br Berlin: Eberswalde an der Chaussee nach Angermünde (70); var. altovadiense Schffn. n. var. Bö Hohen- furth (99). O. Sardagnanum Bö Prag: Karlstein (100), T Schluder- bach, Misurinasee (106), Schw Jura: Les Rasses bei Ste.-Croix c. fr. det. Venturi (32). O. saxatile Br. Berlin: Rüdersdorf (88) Hc Rhón: Geisa (38), Bö Prag: Karlstein (97, 107), Wschenor (19). O. Schimperi Bü Prag: Wschenor (19). O. Schubartianum Lor. var. papillosa Culm. Schw Göschenenthal auf Granitblöcken (32). ^O. Stramineum var. defluens Vent. Bö Hohenfurth an Weiden (99). ©. Sturmii Br Joachimsthal (114); var. Bauerianum Schffn. n. var. Bö Hohenfurth (99). O. tenellum L Moschienizze (59). O. urnigerum Schw essin: Faido, Figione (65). Phascum eurvicollum Schw Waadt: Aclens (26). Ph. Floerkeanum Bö Prag mehrfach (107). Ph. piliferum H Rhön: Fulda; He Rhön: Geisa (38), Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85). Philonotis adpressa Bö Spindelmühl, Elbwiesen, kleiner Teich, (107), Oberes Weiss- Wasser unterhalb der Wiesenbaude (98). Ph. alpicola K Glockner- haus (94), Schw Tessin: Taverne, Monte Zenone, Faido, Piora, Molare, Val di Bedretto (65). Ph. Arnellü Wp Schwetz: Marienfelde (43), Br Berlin: Buckow (88), Bö Wittingau (74). Ph. caespitosa P Stettin: Ferdinandstein (122), Ms Schönebeck a. E. (56), Bö Prag: Bin (19). Ph. calearea P Stettin: Finkenwalde (122), Br Berlin: Buch (£8); var. fluitans Matouschek n. var. Bö Jeschken: unterhalb des ‚Böhmischen Franz mit Hypnum irrigatum, B Weissenburg i. (96) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Franken (79); var. mollis T Berliner Hütte (Zillerthaler Alpen) (94). Ph. fontana var. atrata Röll n. var. T Berliner Hütte (Zillerthaler Alpen) (94). Ph. lusatica Warnst. n. spec. Br Bobersberg: Kiesausstich am Gubener Weg (116). Ph. marchica Br Berlin: Tegel, Buch, Gr. Kóris (88), B Memmingen: bei der Ewiesmühle sehr selten (50), Ph. seriata Italien: Piz Umbrail am Stilfser Joch (94), Br Templin: Boitzen- burg (121), Berlin: Buch (118). Ph. tomentella Mol. Schw Appenzell: Hoher Kasten g (32). Physcomitrella patens Wp Schwetz: Luschkowko (44), P Stettin: Finkenwalde (122), Bö Wittingau (74). Physcomitrium eurystomum Br Berlin: Steglitz (88), Bd Ichenheim (117), Bö Wittingau; Roztok; Dawle; Cekanie (107), Ph. pyriforme var. cucullatum Schffn. n. var. Bü Brüx: am Tschauscher Teiche (100). Ph. sphaericum Br Berlin: Steglitz mit Pleuridium nitidum (88), R Elberfeld: Sonnborn (71), B Rhön: in Unter-Filke bei Fladungen mit Pleuridium nitidum (38). Plagiobryum Zierii T Gossensass: Pflerschthal (106), Schw im Jura ver- breitet (80): Chasseron (48). Plagiopus Oederi R Elberfeld: Neanderthal (71). Plagiothecium curvifolium (66) P Stettin: Buchheide (122), Sw Sylt (52), Br Berlin: Spechthausen bei Eberswalde (10), W Brilon: bei Bredelar häufig (42), Bielefeld: Hünenburg (50), B Memmingen selten (50), Fichtelgebirge: Waldstein, Schneeberg über Bischofsgrün (50), Bö Hohenfurth (99) und sonst an vielen Stellen (100), Schw Jura: Suchet; Davos (4). P. denticulatum var. densum Bà Jeschken (100); var. laetum Schw Zürich: bei Fellanden auf errat. Blócken c. fr., das innere Peristom z. T. mit Cilien (32); f. propagulifera Ruthe P Swinemünde (66), Bö Erzgebirge: Weipert (15 als var. Schaueri Bauer =f. bulbillifera Bauer in sched.); var. sublaetum SI Riesengebirge, St mehrfach (66), Bà Hohenfurth (99). P. depressum He Rhön: Geisa (Bot. C. Beih 7, S. 328). P. elegans Br Berlin: Falkenberg bei Freienwalde, Freien- walde (70), R Elberfeld: im Burgholz; im Wupperthal mehrfach (ch var. nanum Bö Prag: Scharka; Böhm. Leipa: Haida (100); var. Schimpert Br Prignitz: Hainholz bei Pritzwalk, Hainholz bei Putlitz, Triglitz. P. latebricola Br Berlin: Nieolassee bei Wannsee (70), Joachimsthal (114); Chorin (118); Prignitz verbreitet (51), W Brilon: Bredelar (42), Bd Frei- burg: im Mooswald (49), Bó Prag: Kosorsch, Jevan, St. Prokop, Scharka (107) SchwWaadt: Château d’Oexe.fr. (4). P.neckeroideumBö Wittingau: Mazie (107). P. noricum S Pinzgau: Krimlerfall, Dorfer Oed, Stu- bachthal; Schw Graubünden: Campsut im Averserthal (66), St. Gallen: Murgthal (32). P piliferum var. brevipilum Val della Mezza (Sobretta- gruppe) nahe der Grenze von Tirol (66). P. pseudosilvaticum Warnst. Bó Hohenfurth (99); Prag; Erzgebirge; Niemes (100) P. pulchellum H Waldeck: Wildungen, oberhalb der Helenenquelle (42), B Memmingen (50); var. nitidulum Bö Isergebirge: bei Weissbach (18). P. Roeseanum f. propagulifera Ruthe P Swinemünde, Heringsdorf (66); var. gracile Dreidl. f. propagulifera St Graz, Murau u.a. (66); var. orthoeladon E Bó Bóhm. Leipa: Habstein (100). P. Ruthei Limpr. n. sp. Br Berlin: III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (97) Chorin (88 cf. Verh. bot. Ver. Brandenb. Jahrg. 41, S. 110), Os Frei- bergsdorf bei Freiberg (38), He Rhön: Stedtlinger Moor (38), B Mem- mingen : Dankelsried (50), Bö Böhm. Leipa, Brüx(100, 107), Königssaal: Mnischek (108); var. rupincola Limpr. Bó Bóhmerwald, S Pinzgau, Lungau (66). P. silesiacum Bö Reichenberg: im Schwarzbrunngebiet unterhalb Muchow (75). P. silvaticum f. propagulifera P Swinemünde (66), Br Berlin: Rahnsdorf bei Köpenick, Bredower Forst bei Nauen, Weit- lager Mühle bei Eberswalde (88); Prignitz: Triglitz (51), Bó Bóhm. Leipa: Hóllengrund; böhm. Schweiz (100); var. fontanum Schffn. n. var. Bö Hohenfurth (99); var. orthocarpum Vel. n. var. Bö Milleschauer ( 107) P. striatellum (= Mühlenbeckii) W Brilon: Essenthoer Bruch im Stadt- wald Obermarsberg in e. 350 m Seehöhe an Erlenrinde c. fr., pflanzen- geographisch merkwürdig! (42, 66). P. succulentum St (66). P. uns dulatum Bö Moldau (14), Tetschen: Schneeberg (16). — Platygyrium repens Br Berlin: Freienwalde (88) Eberswalde, Chorin, Strausberg, Bredower Forst bei Spandau, Lanke bei Biesenthal (70), Joachims- thal (114), Ms Schönebeck a. E. (56), R im Bergischen Lande ver- breitet, zuweilen auch auf der Erde (71), Schw Tessin: Lugano, Faido u. a. (65); var. gemmiclada Bö Hohenfurth (99); var. rupestris Milde in sched. He Harz T Meran (66); var. sciuroides Sauter Bü Hohenfurth (99), S Steyr (66). —Pleuridium alternifolium Ms Schóne- beck a. R. (56). P. nitidum P Stettin: Warsow, Kolow (122), R im Bergischen Laude sehr verbreitet (71), E Strassburg (28), Bd Freiburg 28) Schw Waadt: Aclens (26). P. subulatum R im Bergischen Lande sehr verbreitet (T1). Pogonatum aloides var. polysetum Kaulfuss n. var. B Nürnberg: Strassengraben hinter Lichtenhof (58). P. nanum var. longisetum Schimp. Schw Waadt: Aclens (26); var. robustum Vel. n. var. Bü Mnichovic (108). P. nanum x aloides N Melk: Gansbach, zwischen P. nanum und P. aloides (25). Polytrichum alpinum var. arcticum Bö Erz- gebirge: Platten (Eingang in die Eispinge) (22). P. formosum var. glaucescens Vel. n. var. Bö Böhmerwald: Teufelssee (107). P. gracile Ns Ostfries. Inseln: Langeoog (82). P. ohioense He Thüringerwald: Oberhof (37, 95), W Gipfel des Rimberges bei Niedersfeld (42), Bö Riesengebirge: am Weberweg bei Spindelmühl (79); Böhmerwald: Hohenfurth (99) und am Plöckensteinsee (20), am Schmierschlag und anderw, im Bóhmerwald (21); Adersbach und Weckelsdorf; Iser- gebirge (21), T Suldenthal am Ortler (94, 95), Schw Uri: Góschenen am St. Gotthard, Göschener Thal (93, 95). P. perigoniale P Stettin: Haffufer (122), Br Berlin: Cladow bei Spandau (88), Buch (118), H (und B) Rhön Ulstergrund, Sinngrund (38), W in der oberen Bergregion nicht selten (42), Bö Erzgebirge: Rehefeld (17), Silbersgrün, Gottesgab, Eger (20, Böhmerwald: Salnau, Eisenstein, Teufelssee, Arbersee (20). Pottia Heimii Ms Schönebeck a. E. (56). P. intermedia var. gymnandra Schffn. n. var. Bö Prag: Baumgarten am Grunde der Kaisermühl- Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XVIII. (7) (98) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. felsen (97); var. gymnogyna Schffn. n. var. Bö Prag: im Orte Sele (100); var. revoluta Schffn. n. var. Bö Kolin (97). P. mutica W Brilon: bei Marsberg, Canstein, Westheim (42). P. Starkeana B Prag: Karlstein (107). — Pseudoleskea atrovirens var. brachyclados Bd Feldberg (47, 49), Bó Elbfall und Hofebauden im Riesengeb. (98), Schw Tessin: Monte Generoso (65); var. tenella T Stilfser Joch; Vent im Ötzthal (94). P. catenulata R Elberfeld: Neanderthal (11), Schw Jura: Chasseron (48). Pterigynandrum filiforme Br Berlin: Chorin, Freienwalde (70); Prignitz: Triglitz, Nettelbeck bei Porep (51), R Elber- feld: im Burgholz und Wupperthal (71). Prterogonium gracile R Elber- feld: Burg a. Wupper gegen Glüder (71), Bó Chotebor (Weidmann), bedarf der Bestätigung (107). Pterygoneurum cavifolium var. incanum Wp Schwetz: Luschkowo, (neu für Op und Wp) (43). P. lamel- latum B6 Prag: Kaiserwiese bei Smichow (97). P. subsessile Wp Sehwetz: Topolinken, Gruczno, Driezmin (43, 44). Pterygophyllum lucens R Elberfeld, Remscheid, Wupperthal (71). Ptychodium decipiens Schw Adula (30, 32, 4), Tessin: Faido, Piumogna (65). P. plicatum B Bóhmerwald: Hohenfurth an Ruine Wittinghausen (99); var. erectum Culmann R. br. XI p. 89 Schw St. Gallen: Leistkammgipfel (30). Pylaisia polyantha var. bicostata Warnst. n. var. Wp Elbing: an einer Weide bei Wittenfelde (57). Pyramidula tetragona Bö Hohenelbe (77). Racomitrium affine T Bad Gastein; Berliner Hütte in den Ziller- thaler Alpen, K Glocknerhaus (94); f. atrata T Zillerthaler Alpen: Daimerhütte (94). R. canescens var. epilosum Br Joachimsthal: Stein- mauern an der Chaussee nach Britz (114), Prignitz: Triglitz (51), T Sehnalser Thal am Hochjoch (94). R. fasciculare P Stettin: Stolzen- hagen (122), Br Prignitz: Jacobsdorf (51). R. lanuginosum Br Prignitz: Gross-Langerwisch, Sagast (51), R Elberfeld: Burgholz, Wupperthal; Remscheid (71). R: microcarpum P Stettin: Zedlitzfelde (122), H Rhön: am Schäferstand oberhalb Wüstensachsen c. fr. (38), B Riesengeb.: Gr. Aupa und Petzer (77). R. patens subsp. subsimplex Kindb. n. subsp. Schw Göschenen (65). R. sudeticum Br Prignitz: Sagast (51). Rhabdoweisia denticulata H Waldeck: Arolsen (42), W im westf. Schiefergebirge mehrfach (42). R. fugax R Elberfeld: Obenrüden (T1); var. subdenticulata Boulay Schw Göschenenthal c. fr. (32). Rhaphidostegium demissum E Offweiler bei Niederbronn, Elmstein (Vogesen) (66), Schw Tessin mehrfach (66), Göschenen (65, 4). Rhodo- ryum roseum var. leptostomum R. Ruthe n. var. Bd Hohentwiel (49). Rhynchostegiella curviseta B Rhön: Schönau (Flora 1872 No. 15; Bot. C. 73, S. 179), Weickersgrüben unweit Hammelburg (Bot. C. 18, 8 9X. R Jacquinii SI, R, B, N, St (66), Bö Prag: St. Johannes- Stromschnellen bei Stéehowie (108) Schw Leimbachtobel Zürichberg, früher als Rhynchostegium curvisetum von Culmann vertheilt (32), . Rheinfall; Waadt: Tine de Conflans; Neuchâtel: Cressier; Tessin: E q MIA TR D eR ET a b RAT ARIS RI a A d En REM RECS NEC LN rb dE TOR CHE III. Lebermoose und Laubmoose (K; OSTERWALD). (99) Lugano (4). R. tenella P Rügen: Stubbenkammer (68), Bö Prag: St. Prokop und an zahlreichen anderen Stellen; Oustí a. d. Adler; Milovie; Melnik (107). Rhynchostegium depressum N Krems (23). R. hercynicum He Blankenburg im Harz. Exemplare von Hampe be- finden sich im Herbarium von Geheeb (Bot. C. 73, S. 180). R. murale Br Prignitz (51), R Elberfeld: Dornap, Neanderthal, Barmen (71), Bü Prag: Dejvic e fr. (19). R. rotundifolium B Memmingen: Nordfuss des Falkenbergs (50), Bö Prag: Karlstein, Ruine Lititz (107). R. rusci- forme var. orbiculare Velenovsky n. var. Bö Prag: im Stern (107). Scorpidium scorpioides (Hypnum) W Brilon: an den Hoppeke- quellen an der waldeckschen Grenze (42). Schistidium alpicola Schw Zermatt (93); var. rieulare H Rhön: an Basaltblöcken in Bächen ziemlich häufig (38). S. apocarpum var. intercedens Schffn. n. var. Bö Prag: Slichow, Kuchelbad (97). S. atrofuscum T Brennerbad; K Glocknerhaus (94), Schw Jura: Chasseron, Suchet, Creux-du Van, Aiguilles ‚de Beaulmes, Noirmont (80, 48). S. brunnescens Bö Prag: Slichow, Kuchelbad, St. Prokop (97); var. epilosum Schffn. n. var. Bö Prag: Podbaba, Slichow (97). S. confertum H Eimelrod in Waldeck (42), W Brilon: Obermarsberg (42), Bö Prag (107), Böhm. Leipa: Kleis bei Haida (78); var. siluricum Vel. n. var. Bö Prag: Chotec (107). 8. gracile Br Berlin: Eberswalde an der Chaussee nach Angermünde (70), H Rhön: an Kalk- und Basaltfelsen nicht selten (neu für die Rhön) (98); var. subepilosum Bà Hohenfurth (99). S. pulvinatum H Waldeck: Adorf (42), Bö Prag: Libschitz (107). S. teretinerve Schw Jura: Aiguille de Beaulmes (32), gorges de Covatannaz, Grand Suvanier (Chasseron) (80), Tessin: Monte Salvatore; San Martino (4). Schistostega osmundacea Bü Dux: im Thale zur Ruine Riesenberg bei Ossegg; Weipert im Erzgeb. (17). . Seleropodium purum var. depauperatum Br Prignitz: Triglitz (51). Seligeria calcarea E Lothringen: Metz (36); Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85), Schw Staetzerhorn (4). S. erecta Phil. Schw Bern: Blausee c. fr. (teste Philibert) (32). S. pusilla B Memmingen sehr selten (50), T Gossensass (106). 8. recurvata T Gossensass: Hühnerspiel (106), Schw Jura: La Chaux, Chasseron (807. S. tristicha Schw Jura: Chasseron (48). Sphagnum acutifolium var. rubelliforme v Cypers n. var. Bö „bei Füllenbauden* (33). 5. centrale C. Jensen Wp Osche; Gr. Schliewitz (111), Br Berlin: Grunewald, Jungfernheide (88), B Schwarzaehthal bei Gsteinach, neu für Süd- deutschland (58). S. contortum Schultz H Rhön: bei Kire hhasel und am Petersee, B Rhön: Burgwallbacher und Frauenrother Forst (38). S. erassicladum Bö Böhm. Leipa; Haida; Erzgebirge: Frühbuss, Sauer- sack (98). S. degenerans Warnst. Bó Zwickau (98). S. Dusenii Br Berlin: Erkner, Birkenwerder, Biesenthal (70). S. fimbriatum Sw Sylt (52), Ms Schönebeck a. E. (56), R Düsseldorf: Hildener Heide Lil). A. fuscum P Stettin: Stolzenhagen (122), H (und B) Rhön: in den TE (100) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. vier Hoehmooren, neu für die Rhön (38). S. Gérgensohnii Br Berlin: Chorin (88), Prignitz: Hainholz bei Putlitz (51). S. imbricatum Br Prignitz: Triglitz (51), S (Grenze von St) Ennsthal: Mandlinger Moor Breidler (23a); var. affine | Ren. et Card.) Warnst. B Pegnitz: in den Doggersümpfen an der Heidmühle (58); var. cristatum Warnst. B Erz- gebirge: Pressnitz (13). S. inundatum Wp Sch wetz: Sumpf bei Lnianno (neu für Op und Wp) (43), P Lauenburg: Schnittbruch bei Ossecken (39), Stettin: Warsow (122), Br Berlin: Giebelfenn bei Spandau (88), Wb Leutkirch: Roth a. Roth, Berkheim (50), B Memmingen nicht selten (50), Bà Haida (Warnstorf Sammlung eur. Torfmoose IV Nr. 331, 1894) Böhm. Leipa (98), Erzgebirge: Neustadt bei Moldau (20). S. medium He Rhön: am Stedtlinger See; Hochmoore (38). S. molle Sull. Sw Sylt (52), Br Berlin: Biesenthal (70); Prignitz: Triglitz (51), R Düsseldorf: Hildener Heide viel (71), B Memmingen: bei Grönenbach (50), Bü Eger: im Walde Soos; Joachimsthaler Bezirk (12; 110 des vorigen Berichtes) Böhmerwald: Torfmoore (104). $. molluscum Br Prignitz: Triglitz (51), R Düsseldorf: Hildener Heide (71), B Memmingen, sehr selten, aber zahlreich (50). S. obesum Br Berlin: Teufelsfenn bei Spandau (70). S. obtusum Warnst. Bö Neu- hütte in Nordböhmen (78). S. papillosum Br Prignitz: Triglitz (51); Berlin: Grunewald, Köpenick, Erkner (70), R Düsseldorf: Hildener Heide (71), Bà Erzgebirge: Weipert (13), Böhmerwald: Teufelssee (15); var. normale Wp Putzig: Zarnowitzer Moor (39); var sublaeve Limpr. Wp Tuchel; Osche (111). S. platyphyllum Br Berlin: Teufels- fenn bei Spandau (88), Bd Ichenheim (117), B Memmingen selten (50), N Spitz a. d. Donau: Berg Jauerling (23). S. recurvum Bö Prag: Cernolitz bei Wschenor (19). S. riparium Bà Gottesgab im Erzgeb. (17). S. rufescens Wp Leutkirch: zw. Roth und Illerbachen sehr selten (50). S. Russowii Br Berlin: Teufelsfenn bei Spandau (88), Wb Leut- kirch: Roth a. Roth (50), B Memmingen: Trunkelsberger Wald (50), St Riesengeb.: Prinz-Heinrichs-Baude (77). S. squarrosum var. imbricata Sch. f. anoclada B Böhmerwald: Eisenstein (20). S. submitens BÖ Böhm. Leipa, Sehwora, Kleis bei Haida, Radowitz (78). S. turfaceum Warnst. n. sp. Wp Tuchel: Torfmoor südlich von der Stadt (111). Br Prignitz: Triglitz, Laaske, Steffenshagen (51). S. Warnstorfit B Memmingen: im Ried selten (50); f. squarrosula Warnst. Wp Osche: Erlenhochmoor beim Czirno-See (111). Splachnum ampulla- ceum Op Oletzko: Bruch im Walde von Giesen (44), Br Berlin: Birkenwerder (70), Wb Leutkirch: Wurzacher Ried (50), T Brenner- bad (94). Sporledera palustris Schw Waadt: Aclens (26). Tayloria acuminata T Vent im Oetzthal (94), Gossensass: Daxalpe; Valmingthal (106), Schw Jura: Chasseron (80). T. serrata Wp Sch wet: Topolinken (neu für Op und Wp) (43, 44), Hc Harz: Renneckenberg (69), Bü Erzgebirge: am Plattenberg (22); var. flagellaris Schw St. Gallen: int T : : Gipfel des Leistk amms e.fr. zahlreich (30). T. splachnoides Br T emplin | III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (101) bei Potsdam teste Warnstorf (88). Tetraplodon mnioides Ms Schöne- beck a. E.: Hahnenberge test. Limpricht et Warnstorf (56). Thamnium alopecurum R Elberfeld: im Burgholz und Neanderthal; im Wupperthal mehrfach (71); var. Lemani Schw im Genfer See untergetaucht auf einer Barre bei 60 m Tiefe (66). Thuidium Blandowii Ns Ostfries. Inseln: Langeoog (82), Ms Schönebeck a. E. (56). T. decipiens (Hypnum Notarisii) Schw Jura: la Vraconnaz bei Ste-Croix (80). T. delicatulum Mitten Wp Elbing (57, 112), Br Joachimsthal, Brüsenwalde, Neuruppin, Rüdersdorf, Lieberose c. fr. (112), St Steinbrück, Cilli, Graz: Graisbach- thal (112), K Raibl (112), Schw Davos, Cadro, c. fr. (4); var. parvulum Vel. n. var. Bö Böhm. Brod: Doubravéie (107); var. rigidulum Warnst. n. var. Br Neuruppin: beim Teufelssee unweit Tornow (112); var. tamarisciforme Wp Osche: Wolfsschlucht bei den Zatocken (111), Elbing (112), Br Neuruppin (112), Berlin: Chorin (88), Ns Bassum in Hannover (112), Memmingen: Rottensteiner Moor (112). T. dubiosum Warnst. n. sp. Wp Tuchel: im Erlenmoor hinter Bahnhof Sehlen (111), Bó Böhmer- wald: Hohenfurth (99) und Eisenstein (20); Erzgebirge: Pichelberg (20). T. Philiberti Wp Elbing (57), Osche, Prussinathal (111), Tucheler Heide (112), Br Prignitz (51), Berlin: Wannsee, Finkenkrug, Ebers- walde und sonst verbreitet (70); Arnswalde, Landsberg, Neudamm, Joachimsthal, Brüsenwalde, Neuruppin, Potsdam (112), Hc Wernigerode: Salzberg, Blockshornberg, Eichberg (112), W Brilon: Bredelar (42), B Kaltenbrunn bei Partenkirchen (112), Bö viel häufiger als delicatulum (78), Prag: Wschenor (19), Bueina bei Karlstein c. fr. (20), Böhmer- wald: Deffernik und Eisenstein (20), Schw Jura: gemein (80); Waadt: Bex (112); Tessin: Lugano, Faido (65); var. pseudo-tamarisci Limpr. in litt. ad RYAN et HAGEN (ef. Bot. C. 70, S. 58), Wp Elbing (57, 112), Tuehel: Kl. Kensau (111), Br Neuruppin (112), Prignitz: Triglitz (51), Berlin: Bredower Forst, Glindower Thongruben bei Potsdam, Buckow (88), B Memmingen: Lautrach c. fr. (50), Bó Hohenfurth (99), Milleschauer (101), St Gröbming (112), Schw Winterthur (31), Lausanne (4), Bellinzona (4), im Jura gemein (80). T. recognitum Wp Tucheler Heide: Hölle bei Schwiedt (112), Br Buckow, Ebers- walde, N euruppin, Zechlin, Sehwiebus (112), H Laubach (112), St Prassberg (112); var. gracilescens Warnst. n. var. Br Neuruppin: Gänse- pfuhl (112). T. tamariseinum Ns Ostfries. Inseln: Juist (86). Timmia austriaca T Gossensass: Valmingthal, Hühnerspiel (106). T. bavarica T Gossensass, Daxalpe bei Gossensass (106), Schw Jura: Chasseron (48). T. megapolitana K Glocknerhaus (94), Schw Gemmi; Zermatt: Hórnli und Gorner Grat (93); Albulaliospiz (2). T. neglecta Warnst. n. Sp. Wp Elbing: an einer Böschung bei Gr. Wesseln, von HOHEN- DORF 1870 entdeckt und noch jetzt daselbst vorhanden (57, 113). T. orvegica T Gossensass, Valmingthal bei Gossensass (106). Tortella : fragilis Wb Leutkirch: Wurzacher Ried, B Augsburg: Lechufer bei Mering c. fr; Memmingen: Reichholzrieder Moor c. fr. (50), Bö Hohen- (102) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. elbe: Langenau (33); Prag: St. Prokop u. a. (108), T Gossensass: Daxalpe (106), L Moschienizze, Draga (59), Schw Jura: La Chaux, Noirmont, Dent-de-Vaulion (80). T. inclinata P Stettin: Vogelsang (122), Ns Ostfries. Inseln: Langeoog (82), Wb Schwäb. Jura: Sig- maringen (85), L Lovrana, Ika (59). T. squarrosa Bó Prag: Kuchel- bad, Libschitz, St. Prokop und sonst (107). T. tortuosa P Stettin: Vogelsang (122), Rügen: Stubbenkammer (68), Br Joachimsthal: Schiffersandberg (114); eine Form, die var. fragilifolia Jur. nahe steht: Schw Waadt: Aclens auf einer Weinbergsmauer (26). Tortula aestiva H Rhön: Motzfeld bei Friedewald (38). T. alpina var. inermis Schw Tessin: Lugano, Gandria (65). T. atrovirens Bö Prag: Libschitz, Srbsko (108). T. canescens H Waldeck: Hemfurth an der Eder (42). T. inermis Schw Piz Languard (93). T. laevipila Br Prignitz: Triglitz (51), E Lothringen: Metz (36); var. laevipilaeformis L Draga (59). T. mon- tana Br zu streichen der Standort: Kriensee bei Rüdersdorf (Verh. bot. Ver. Brandenb. Jahrg. 1892, S. 41) (88), E Lothringen: Metz (36), Bó Podhor: Moldauuferfelsen (16); var. calva W Meschede: zwischen Ramsbeck und Bestwig (42). T. mucronifolia T Gossensass: Pflersch- thal (106), Schw Jura: Chasseron (48), Dent-de-Vaulion (80). T. obtusifolia Bà Prag: Velika Hora bei Karlstein, Kralup, Lobeč (107). T. papillosa Ns Ostfries. Inseln: Baltrum (82), Bö Prag: Hlubocep (16). T. pulvinata Bö Prag: Lieben; Modřan u. a. (19). T. ruralis var. planifolia Warnst. Br Prignitz: Philippshof (51). T. subulata var. angustata Bö Prag: Radotin (100); var. compacta Schffn. n. var. Bö Prag: auf Kalk-Kieselschieferfelsen bei Sele, Zámky u. a. (100). T. Vele- novskyi Schiffner Bü Prag: St. Prokop (107). Trematodon ambiguus Br Berlin: Grünau, Birkenwerder, Strausberg (70), Schw Waadt: Aclens (26). Trichodon cylindricus Br Berlin: Finkenkrug bei Spandau (70), Freienwalde (88), T Gossensass: Pflerschthal (100). Trichostomum Barbula (Barbula lusitanica) Schw Tessin: Lugano, Muzzano (65). T. erispulum Bö Prag: St. Prokop (107, 97); Riesen- gebirge: Spindelmühl (107); var. majus Vel. n. var. Bö Prag: Dawle, Libsehitz (107); var. sudeticum Vel. n. var. Bö Riesengeb.: Teufels- gártchen (107). T. cuspidatum W Meschede: Nuttlar (42). T. ey- lindricum Wb Waldsee: Rohrbach (50), B Memmingen (50). T. muta- bile B Prag: Tetin (107), L Moschienizze, Draga (59), Schw Tessin: Taverne, Monte Zenone (65); Jura: Fleurier, Gorge de Lon- geaigues (80). T. nitidum W Brilon: Marsberg, Padberg, Messing- hausen u. a. neu für das Deutsche Reich, (42), Schw Graubünden: Lai, Obervatz (4, ef. 66 des vorigen Berichtes). T. pallidisetum W Brilon: am Padberger Mullenberg (42), Bó Prag: St. Prokop, Karl- stein, Radotin (107). T. eiridulum (T. erispulum var. angustifolium) Schw Waadt: Aclens (26). T. Warnstorfi Bd Ichenheim (117). Ulota Bruchii Ns Kreis Aurich: im Gehölz Oldehafe häufig (24) . Schw Tessin: Monte Zenone (65). U. crispula Br Prignitz: Telschow, A EN ENSE. US TR ORO, Tte E REPE T IET o a III. Lebermoose und Laubmoose (K. OSTERWALD). (103) Redlin am Cressin-See (51), Bö Hohenfurth, auch auf Felsen (99), Sw Sylt (52). U. Hutchinsiae Schw St. Gallen: Murgthal (Merlenalp) (30). U. intermedia Op Goldap: Rominter Heide bei Hirschthal (44). U. Ludwigii Br Joachimsthal: am Werbellinsee (114). U. phyllantha Sw Sylt (52). Webera acuminata Schw Pontresina: Schafberg; Gemmi (93). W. bulbifera Warnst. n. sp. (112a) Wp Schwetz: Marienfelde, Gawronitz an Wiesenrändern, anscheinend verbreitet (43). W. carinata T Suldenthal im Ortlergebiet (94), Schw Distelalp, Saasthal (32). W. commutata Br Berlin: Buch, neu für Norddeutschland. W. cruda Wb Schwäb. Jura: Sigmaringen (85). W. elongata Br Berlin: Buckow, Freienwalde, Spandau (70, 88), R im Bergischen Lande sehr verbreitet (71), Schw Pontresina: Schafberg (93). W. macrocarpa Schw St. Gallen: Murgsee c. fr. (30); var. pseudolongicolla Schffn. n. var. Bö Hohenfurth (99). W. gracilis Br Berlin: Buch c. fr. neu für die norddeutsche Tiefebene (118), Hc Harz: im Brockengebiet verbreitet (69), Bö Böhmerwald: Mader (107), Schw Jura: La Chaux 80) W. longicolla T Ortler: Hintere Schöntaufspitze; Zillerthaler Alpen: Berliner Hütte (94), Schw Pontresina: Schafberg und Bernina- strasse (93). W. lutescens W Brilon: längs der Hoppeke hinter Beringhausen (42), Schw Zürichberg, mit jungen Früchten (32). W. nutans var. caespitosa Bò Hohenfurth (99); var. elongata v. Cypers n. var. Bö Hohenelbe: Harta (33); var. gemmiclada Schffn. n. var. Bö Hohenfurth an Granitblock (99); var. sphagnetorum Bö Erzgeb.: Heinrichsgrün (16). W. polymorpha Schw Pontresina: Schafberg (93); var. brachycarpa Bö Milleschauer (100). W. proligera Wb Memmingen Eisenburg, Boos (50), Bö Böhmerwald: Berg Laka (107), Hohenfurth mehrfach, auch fruchtend (99), Schw Tessin: Lugano, Biegno-Muzzano (65), Zürich (32, 4); Zermatt: Hütten von Hermättje (98 des vorigen Berichtes). W. pulchella Op Pr. Eylau: Warschkeiter Forst (teste Limpricht) (55), Bö Strašice. W. rubella Phil. n. sp. Schw Wallis: am grossen St. Bernhard (89). W. sphagnicola Br Berlin: Grunewald c. fr. (88). Weisia crispata Bü Prag: St. Prokop (97, 107), Dawle, Karlstein, Tetin und sonst. (107). W. crispula R Elberfeld: Burgholz; Wupperthal: zw. Müngsten u. Glüder (71). W. Ganderi Schw Tessin: Lugano (65). W. mucronata Schw Waadt: Aclens (26). W. muralis ur. (— Hymenostomum murale Spruce) W Brilon: Bilstein bei Mars- berg, neu für das Deutsche Reich (42). W. viridula Ns Ostfries. Inseln: Wangerooge (86). W. Wimmeri T Gossensass: Daxalpe, Zragerrücken (106). Zygodon gracilis var. alpina Schimp. Schw Appenzell: oberhalb Weissbad gegen Halten (32). Z. viridissimus R Elberfeld: im Burg- holz (71); var. rupestris Bü Prag: Scharka (97, 107). (104) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. IV. Characeae. Referent: BRUNO SCHRÖDER. a) Litteratur. 1. Lemmermann, E., Resultate einer biologischen Untersuchung von Forellen- teichen. Forschungsber. der Biol. Station zu Plón, V. Theil, 1897. — 2. Migula, W., Die Characeen. RABENHORST, Kryptogamentlora von Deutschland, Bd. V, Lief. 10 bis zu Ende. 1896—98. — 3. Schröder, B., Die Algen der Versuchsteiche des Schles. Fischereivereines. Porsthungeber. der Biol. Station zu Plön, V. Theil, 1897. b) Exsiccaten. 4. Migula, Sydow et Wahlstedt, Characeae exsiccatae No. 51—125. c) Bemerkenswerthe Standorte. Nitella mucronata A. Br. SI Trachenberg (3). N. syncarpa (Thuill.) Kütz. cum forma capituligera A. Br. SI Trachenberg (3). Chara aspera Deth. var. brevispina A. Br. P Heringsdorf (4). Ch. coronata Ziz SI Trachenberg (3). Ch. intermedia A. B. var. aculeolata A. Br. f. microteles Nordst. Br Seewestsee bei Chorin (4). Ch. poly- acantha A. Br. Br Stienitzsee cum forma munda P. Sydow (4). V. Meeresalgen (P. KUCKUCK). (105) V. Meeresalgen `). (Nord- und Ostsee.) Berichterstatter: P. KUCKUCK. l. Kuckuck, P., Beiträge zur Kenntniss der E Abh. 1—4. Mit Tafel 1— und 9 Textfiguren (Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen*) Bd. II, Abth. Helgoland) 1897. — 2. Ders., Bemerkungen zur marinen Algenvegetation von Helgoland II. Mit 21 Textfiguren (W. M., Bd. II, Abth. Helgoland), 1897. 3. Reinke, J., Untersuchungen über den Pilansenwadhe in der östlichen Oitoo T I (W.M., Bd. II, Abth. Kiel) 1897. — 4. Ders., Eine neue Alge des Planktons. Mit 1 Textfigur (W. M., Bd. III, Abth. Kiel) 1898. — 5. Ders. und Darbishire, 0. V., Untersuchungen über den Pflanzenwuchs in der östlichen Ostsee II (W. M., Bd. III, Abth. Kiel), 1898. — 6. Darbishire, O. V., Ueber Bangia pumila CSC eine endemische Alge der östlichen Ostsee. Mit 10 Textfiguren (W. M., Bd. III, Abth. Kiel), 1898. — 7. Reinke, J. und Darbishire, 0. Y., Notiz über die marine Vegeta- tion des Kaiser Wilhelm-Kanals im August 1896 (W. M., Bd. III, Abth. Kiel), 1898. Abkürzungen. N = Nordsee, WO = Westliche Ostsee, 00 = Oestliche Ostsee. Neu für die Ost- bezw. Nordsee deutschen Antheils. l. Rhodophyceen. Porphyra leucosticta Thuret N Helgoland (2). Porphyra? coccinea J. Ag. N Helgoland (2). Bangia pumila Aresch. 00 Swinemünde (7). Chantransia microscopica Foslie var. pygmaea Kck., Cruoria stilla Kck., Plagiospora gracilis Kek., Rhodochorton foridulum (Dillw.) Näg., Compsothamnion gracillimum (Harv.) Schmitz, ithothamnion | eed ok. Lith. laevigatum Foslie, sämmtlich N Helgoland (2). 2. Phaeophyceen. Sphacelaria fureigera Kütz. var. saxatilis Kek., Ectocarpus (?) maculans Kck., Hecatonema maculans (Collins) Sau- ognan °), Ectocarpus lucifugus Kek., Æ. Holmesii Batters, Microsyphar*) Porphyrae Kek, Mikr. Polysiphoniae Keck, Myrionema saxicola Kck., Lepto- nema pem Kek., Leathesia crispa Ha", Phyllitis filiformis Batters, OE TOR cau eot itn en dixe AREE S RNC Saar rien rug VT dae ET TRONS und Ao sind nicht berücksichtigt. 2) In der Folge abgekürzt als W. M. 3) = Ectocarpus terminalis Kc x Le 4) Im vorigen Bericht ist versehentlich Microsiphon gedruckt. 5) = Leathesia concinna Kck. ( 106) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—93. sämmtlich N Helgoland (1, 2). Petroderma maculiforme (Wollny) Kek. N Helgoland, WO Kiel (2). 3. Chlorophyceen. Sporocladus fragilis Kck. N Helgoland (2). Chlamydomonas Microplankton Rke. WO Kiel (4). Wichtigere neue Fundorte. 1. Rhodophyceen. Harveyella mirabilis (Reinsch) Schm. et Rke. N Helgoland (2), 00 Nordwestlich Darserort (3). Phyllophora Bangii (Flor. dan.) 00 Darserort (3). Hydrolapathum | sanguineum (L.) 00 Stolper Bank (5). Ceramium tenuissimum Lyngb. 00 Bei Darserort (3), Adlergrund (3), Tipperort (3), Hiddensóe (3), Oder- bank (5), Rügenwaldermünde (5), Stolper Bank (5), Hela (5). Bangia atropurpurea Ag. 00 Rügenwaldermünde Ostmole Stromseite (5). 2. Phaeophyceen. Fucus serratus L. 00 Strand von Sassnitz (5). Sphacelaria arctica Harv. 00 Gross-Stubbenkammer (3), Schanzen- ort (3), Dievenow (5). Rügenwalde (5), Stolper Bank (5), Ectocarpus siliculosus (Dillw.) Lyngb.:00 Kolbergermünde (5). E dasycarpus Kek. N Helgoland (2). E litoralis (L.) WO Kaiser-Wilhelms-Kanal (7). Elachista fucicola (Velley) 00 Stralsunder Hafen (5). Phaeostroma aequale (Oltm.) Kek. N Helgoland (2). Castagnea virescens (Carm.) 00 Adlergrund (3). Dictyosiphon foeniculaceus (Huds.) 00 Stolper Bank (5). Phyllitis zosterifolia Rke. 00 Kolbergermünde (5), Rügen- waldermünde (5). Scytosiphon lomentarius (Lyngb.) 00 Stralsunder ` Hafen (5). Stictyosiphon tortilis (Aresch.) Rke. 00 Arcona (3), Adler- grund (3), Kolbergermünde (5), Stolper Bank (5). Chorda Filum (L.) Harv. 00 Stralsunder Hafen (5). 3. Chlorophyceen. Codiolum gregarium Al. Br. N Helgoland (2). Bolbocoleon piliferum Pringsh. Q0 Bei Arcona (3). Epieladia Flustrae Rke 00 bei Arcona (3). Cladophora glaucescens (Griff.) Harv., C. glomerata Kg. 00 Stralsunder Hafen (5), C. sericea (Huds.) Aresch. 00 Strand von Sassnitz (5), Kolbergermünde (5), Rügenwaldermünde (5), Stolpmünde (5). Urospora mirabilis Aresch. Ö0 Stralsunder Hafen (5), Strand von Sassnitz (5), Swinemünde Wolliner Mole (5). Entero- morpha clathrata (Roth) J. Ag., E. compressa (L.) Grev., E. intestinalis Link, E. aureola Kg. sümmtlieh WO Kaiser-Wilhelm - Kanal (7). Monostroma Grevillei (Thur.). Wittr. 00 Stralsunder Hafen. Acrochaete parasitica Oltm. N Helgoland (2). Blastophysa rhizopus Rke. N Helgo- land (2). Botryococcus Braunii Kütz. WO Kaiser-Wilhelms-Kanal (7). 4. Cyanophyceen. Dermocarpa violacea Crouan, Isactis plana (Kütz.) Thur., Rivularia atra Roth, Calothrix scopulorum (Web. et Mohr) Ag. sämmtlich N Helgoland (2). Lyngbya semiplena (Ag.) J. Ag. 00 Swinemünde (5). AURI nn VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE). (107) VI. Algen des Süsswassers. Excl. Diatomeen, Characeen und Flagellaten. Berichterstatter: W. SCHMIDLE. Litteratur. 1. Beck v. Mannagetta, Die Sporen von ale tenera Thur. und deren Keimung. Oesterr. Bot. Zeitschr. XLVIII, 1898. and, Fr., Ueber die Vegetationsverhältnisse des Würmsees m seine SE Bot. Centralblatt 1895, LXV. — 3. Ders., Ueber Chantransia ete. in Hedwigia. Bd. XXXVI, 1897 — 4. Ders., Zur Algenflora des Würmsees in Ber. der D. Bot. Gesellsch., 1898. — 9. Ders., Cladophora-Studien. Bot. Centralblatt, Bd. LXXIX, 1899. — 6. Chodat, La flore des neiges du col des écandies. Bull. de l'Herb. Boiss. I, IV, 1896. — T. Ders., Sur la structure et la biologie de deux algues pélagiques. Journ. de bot, 1896. — 8. Ders., Note sur la florule pélagique d'un lae de montagne. Bull. de l'Herb. Boiss. 1896. — 9. Ders., Matériaux pour servir à l'histoire des Proto- coccoidees. Bull. de l’Herb. Boiss., 1896. — 10. Ders., Recherches sur les algues pélagiques de quelques lacs diia et francais. Bull. de l'Herb. Boiss, 1897. — ll. Ders., Algues pélagiques nouvelles. Bull. de l'Herb. Boiss., 1897. — 12 Ders», Staphia un nouveau genre de Palmellacées. Bull. de l'Herb. Boiss, 1897. — 13. Ders., Etude de biologie lacustre A u. B. Bull. de l'Herb. Boiss, 1893. — l4. Ders., Etudes de biologie lacustre C, D u. E. Bull. de PHerb. Poiss., 1898. 15. Chodat und Huber, Sur le développement de /Hariotina Dang. Bull. Soc Bot. de France, 1894. — 16. Götz, Zur Systematik der Gattung Vaucheria ete. Flora 1897. — 17. Klebahn, Ueber wasserblühende Algen insbesondere des Plöner Seengebietes ete. Forschungsber. Plón IV, 1896, — 18. Klebs, Die Bedingungen der Fort- pPflanzung bei einigen Algen. Jena 1896. — 19. Lemmermanu, Zweiter Beitrag zur Algenflora des Plöner Seengebietes. Forschungsber. aus der biol. Stat. zu Plön, IV, 1896. — 20. Ders., Die Planktonalgen des Müggelsees bei Berlin. Zeitschr. für Fischerei und deren Hilfswissensch. ete., 1896. — 21. Ders., Resultate einer biologischen Untersuchung von Forellenteichen. Ber. der biol. Stat. zu Plön, V, 1897. — 22, De rs., Die Planktonalgen des Müggelsees bei Berlin. Zeit- schrift für Fischerei ete., 1891. — 33. Derse, eis zur Algenflora von Schlesien. Abhandl. des Naturw. Vereins zu Bremen, 1897. — 24. Ders., Süsswasseralgen der Insel Wangerooge. Abhandl. des Naturw. Yd zu Bremen, 1898. — 25. Ders., Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Bot. Centralblatt, 1898. — 96. Ders., Der grosse Waterneverstorfer Binnensee. Forschungsber. Plón, VI, 1898. — 27. Ders., Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Hedwigia, 1898. — 28. Männel, Die Moore des Erzgebirges ete. Forstl. naturw. Zeitschr., 1896. — 29. Magnus, Ein weiterer Beitrag zur Kenntniss der Verbreitung der T'horea "legen im mittleren Deutschland. De utsche bot. Monatsschr., (108) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. bot. Ges., Heft VII, 1897. — 34. Ders., Ueber zwei für die Schweiz neue Algen- arten. Jahresber. der Züricher bot. Ges., 1894—96. — 35. Richter, Beiträge zur Mykologie. I, Hedwigia 1896 — 36. Schiller, Ueber seltene Kryptogamen im botanischen Garten zu Dresden. Isis 1896. — 37. Sehmidle, Beitrüge zur alpinen Algenflora. Oesterr. bot. Zeitschr., 1895 u. 96. — 38. Ders., en Re No. I, VI, X, XII. Allgem. Bot. Zeitschr. für Systematik ete., 1896, 97, 39. Ders., Beiträge zur Algenflora des Schwarzwaldes und des NER "e T 1897. — 40. Ders., Gongrosira trentepohliopsis. Oesterr. Bot. Zeitschr., spé — 41. Ders., Beiträge zur Flora von Afrika. XVI, Engl. bot. Jahrb, Bd. 25, p. . T. — 42a. Schmidt, A., Ueber Wasserblüthen. Schrift. der Naturf.-Ges. in ciis 1898. — 42. Sehmula, Ueber Wasserblüthen in Oberschlesien. Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur; zool.-bot. Section, 1895. — 43. Ders., Ueber Coelo- sphaerium dubium. Hedwigia, Bd. XXXVIII, 1898. — 44. Schröder, B., Attheya, Rhizosolenia etc. Ber. der D. Bot. Gesellsch , 1897. — 45. Derse, Ueber das Plankton Ber. der D. Bot. Gesellsch., 1897. — 46. Ders., Die Algen der Ver- suchsteiche des Schlesischen Fischereivereins zu Trachenberg. Forschungsber. der biol. Stat. zu Plön, VI, 1897. — 47. Ders., Planktonologische Mittheilungen. Biol. Jentralblatt, 1898. — 48. Ders., II, Neue Beiträge zur Kenntniss der Algen des Riesengebirges. Forschungsber. aus der 6. Stat. zu Plön, VI, 1896. — 49. Schröter, C., Die Schwebeflora unserer Seen. Neujahrsblätter der Naturf. Gesellsch. in Zürich, 1897. — 50. Schröter, €. und Kirchner, 0., Die Vegetation des Bodensees. Lindau, 1896. — 51. Simmer, H., Erster Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuzeckgruppe in Kärnthen. Allgem. bot. Zeitschr., 1898. — 52. Strohmeyer, 0., Die Algenflora des Hamburger Wasserwerkes. Leipzig, 1897. — 53. Zacharias, 0., Leipziger Plankton. Zeitschr. für angew. Mikroskopie, Bd. III, 1897. — 54. Ders., Untersuchungen über das Plankton der Teichgewässer. Forschungsber. aus der Stat. Plön, VI, 1893. — 54a. Ders., Ueber einige interessante Funde etc. Biol. Central- blatt, 1898. — 55. Zacharias, 0. und Lemmermann, E., Ergebnisse einer bio- logischen Exeursion an die Hochseen und Moorgewässer des Riesengebirges. Berlin, 6. Exsiccaten. 56. Beck, 6. de et Zahlbruckner, Schedae ad Krypotg. exsiccatas ed. a. Museo irr Vindobonensi. Ann. des Naturh. Hofmuseums, 1896/97. — 57. Brann- thaler, S., Jahreskatalog der Wiener Kryptogamen-Tauschanstalt Wi jen, 1896/91. — 58. Wittrock, Nordstedt und Lagerheim, Algae aquae dulcis exsiecatae. Bd. 26 —29. 1596. A. Neu für das Gebiet. Chlorophyceen. Ancylonema Nordenskiöldii Wittr. Schw Montblane (6). Arthro- desmus hezagonus v. tetraspinosus Schröder SI Trachenberg (46). A incus f. quadrata, f. semilunaris T Gurgl (37). Aphanochaete pilosissima Schdl. Bd Oberreutte (39). Bumilleria exilis Klebs. Schw Jura (18). Botryococcus sudeticus Lemm. SI Koppe (55), Mr Drachenfels (39), Bd Belchen (39). Characium falcatum Schröder SI Schneegrube (48). CHAR? megalocysts Schdle. Bd Reutte (39). ORE ER elegans v. pachyderma Schdle. Mr Mutterstadt (39). Chodatella quadriseta Lemm. Os Leipzig (27). C. longiseta Lemm. Os Leipzig (27) (vd. Lagerheimia und VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE`. (109) Golenkinia). Cladophora glomerata f. crispata Brand v. lacustris Brand, v. rivularis Brd. B München u. a. (5). C. alpina Brand T Gries (5). C basiramosa Schdle. Mr Dürckheim (29). Closterium aciculare West. Mr u. Bd Rhein (41), Schw Genf (10), var. robustius Chod. Schw. Genf (13). C. areolatum v. affine Lemm. R Werden (25, 30). C. lunula v. bieonvexum Schdle. T Gurgl (37). C. Nordstedtii Chod. Schw mehrfach (10, 13). (C. Pritchardianum v. alpinum Schdle. T Gurgl (37). C. abruptum West. T Gurgl (37). C. pseudospirotaenium a) typicum, b) fasciculatum, c) variabile Lemm. S! mehrfach (30, 48, 35), R Düsseldorf (30). Coelastrum inappendiculatum Chod. Schw Genf (9). C. pulchrum v. intermedium Bohlin Os Leipzig (30). C. pseudo- cubicum Schröder und C. irregulare Schröder SI Trachenberg (46). C. Archerianum v. elegans Schröter Schw Lago di Muzzano (50). TN staurogeniaeformis Schröder SI Breslau (44, 45), Os Leipzig (30), Düsseldorf (30). Coleochaete soluta v. brevicellularis Schdle. Mr Sins heim (39). Conferva glacialis v. elongata Schdle. T Gurgl (37). Cos- maridium silesiacum Richter SI Oppeln (42). Cosmarium arctoum v. tatricum Rac. T Gurgl (37). C. danicum Börg. SI Trachenberg (46) C. delicatissimum Lemm. Os Charlottenhof (30), Leipzig 2), R Düssel- dorf (30). C. ellipsoideum Elf. SI Trachenberg (46). C. fontigenum Nordst. T Gurgl (37). C. gotlandicum v. cambrense un T Gurgl (91). C: hexangulare Nordst. Bd Oberreutte (39), SI Trachenberg (48). C. hexastichum Ld. T Gurgl (31). C. Klebsii Gute. Bd Ober- reutte (39). C. limnophilum Schdle. Bd Oberreutte (39). C. marga- ritiferum v. incisum f. majuscula Hieron. SI Hartau A C. nasutum v. euastriforme Schdle. T Gurgl (38), SI Riesengeb. (48). C. Netzerianum Sehdle. T Gurgl (37). C. orthopunetulatum Schdle. T Gurgl (37). €. Osteri Sehdle. T Gurgl (37). C. perforatum v. porosum Gutw. T Gurgl (37). C. portianum v. orthostichum Schdle. T Gurgl (37) v. calvum Sehdle. T Gurgl (37). C. plicatum v. hibernicum West SI Schlingel- baude (48). C. polonicum v. alpinum Schdle. T Gurgl (37). €. pseudo- protuberans v. angustius Nordst. SI Trachenberg (46). C. pseudotazi- chondrum Nordst. SI Trachenberg (46). C. quassilus v. alpinum Schdle. T Gurgl (37). C. retusiforme v. alpinum Schdle. T Gurgl (37). C. sernotatum v. subtriomphalum Schdle. T Gurgl (37). €. speciosissimum Sehdle. T Gurgl (37). C. suborbiculare Wood. SI Breslau (33). €. Subcuneatum Schdle (Euastrum) T Gurgl (37). C. thithophorum v dissimile Rac. T Gurgl (37). ©. Turpini v. podolicum Gutw. Bd Heidel- berg (39). C. varsoviense Be. Bd Freiburg (39). Cylindrocapsa amoena Wolle SI Trachenberg (46). Cylindrocystis Brebissonii v. turgida Schdle. T Oetzthal (38). SI Weisse Wiese (48). Daetylococeus lacusiris Chodat Schw mehrfach (10, 13). Des- midium quadrangulare v. silesiacum Lemm. SI mehrfach (23). D. qua- drangulatum f. protractum Schröder SI Trachenberg (46). D. Swartzü (110) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. v. silesiacum Lemm. SI Ruhberg ete. (23). Disphinetium anceps v. minimum Gutw. SI Schlingelbaude (48). D. microsphinetum (Nordst.) Schdle. und v. erispulum T Oetzthal (27). D. parvulum v. undulatum Schdle. T Gurgl (37), SI Weisse Wiese (48). D. pericymatium (Nordst.) Sehdle. T Gurgl (37). D. speciosum v. tumidum Schdle. T Gurgl (37). D. sparsipunctatum Schdle. T Gurgl (37). . Euastrum Boldtii Schmidle T Gurgl (37). E. humerosum v. sub- integrum Schröder SI Riesengeb. (48). E. insigne v. montanum Rac., v. simpler Rae. SI Riesengeb. (48). E. monocylum v. polonicum Rac. SI Trachenberg (46). Foriella perforans Chodat Schw Genfer See (14). @loeocystis vesiculosa var. alpina Schdle. T Oetzthal (37), SI Weisse Wiese (48). Golenkinia armata Lemm. (Chodatella Lemm.) Sw Water- neverstorfer See (26, 21). G. botryoides Schdle. (Richteriella Lemm.) Mr Ludwigshafen (38, 41), SI Breslau (44), 0s mehrfach (30, 21), W Osnabrück (27), Sw Holstein (27), W Stuttgart (27), Sw Plön (59). G. fenestrata Schröder (= botryoides f.) SI Breslau (44). @. radiata Chodat 0s Leipzig (30), (27), Mr mehrfach (38), (41), SI Breslau (44), Schw Genf (27). Gonatozygon Brebissonii v. anglicum Schröder SI Trachenberg (46), v. gallicum Schröder SI Riesengeb. (48). Gongrosira codiolifera Chodat Schw Genfer See (14). @. trentepohliopsis Schdle. Bd Mannheim (40). Gymnozygon Brebissonii v. trigona Schröder SI Weisse Wiese (48). Hormotila mueigena Bzi. Mr Virnheim (39). Hormiscia Hieronymi Lemm. SI Koppenteich u. a. (23), (55). H. zonata v. biattenuata Schdle. T Gurgl (37). Hormospora dubia Schdle. Bd Oberreutte (39)- Hyalotheca dissiliens v. punctata Lemm. S! Riesengeb. (55). Kirchneriella obesa (West.) Schdle. SI Trachenberg (46). Lagerheimia ciliata (Lg) Chod. (Chodatella 27), Sw Plön u. a. (19. 27), Mr Ludwigshafen (41), Os Leipzig (30). L. genevensis Chod. SI Breslau (27, 44, 45), Schw Genf (27) L. subglobosa Lemm. 0s Leipzig (27). L. subsalsa Lemm. [Chodatella (27)] Waterneverstorfer See (19, 27). L. vratislavensis Schröder SI Breslau (44, 45), 0s Leipzig (27). Mesotaenium Kramstai Lemm. Si Riesenbaude (55). Micrasterias Jenneri v. Lundellii Schr. SI Dreisteine (48). M. rotata v. evoluta Turner SI Hartau (23), v. pulchra Lemm. Sw Plön (19), SI Hartau (24). M. denticulata v. notata Nordst. SI Arnsdorf (23). — Microspora fontinalis v. crassa Lemm. SI Breslau (23). Mougeotia minutissima Lemm. Ns Steinhuder Meer (25). Oedogonium rugulosum Nordst. SI Trachenberg (46). O. Boscii v. notabile Lemm. Sw Schöhsee (24). O. undulatum v. interrupte-incisum Schröder SI Trachenberg (46). Oocystis apiculata West. T Gurgl (29). SI Weisse Wiese (48). O. Marssonii Lemm. Os mehrfach (30), (25). VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE). (111) R Düsseldorf (30), (25). O. Novae Semliae v. tuberculata Schdle. T Gurgl (37). O. rotunda T Gurgl (37). O. elliptica West. T Gurgl (91). ©. lacustris Chodat Schw mehrfach (10, 13). O. submarina Lag. Sw Waterneverstorfer See (26). Ophioeytium cochleare var. bieus- pidatum f. longispina Lemm. Sw Plön (19), SI Trachenberg (46), (= O. longispinum (Moeb.) Schdle. SI Trachenberg 47). O. parvulum v. bieuspidatum Schröder (= O. capitatum v. brevispinum Lemm.) SI Schlingelbaude (48). Pediastrum clathratum (Schrtr.) Lemm., v. asperum Lemm. Br Müggelsee (22), v. punctatum Lemm. Sw Einfelder See (22). P. duplex var. pulchrum Lemm. Ns mehrfach (25). P. Kawnaiskyi v. brevicorne Lemm. (u. Typ.) Ns Steinhuder Meer (25). P. simplex v. granulatum Lemm. Os Leipzig (25, 30), R Düsseldorf (25). P. tricor- nutum v. alpinum u. Typ. Schdle. T Gurgl (37), SI Weisse Wiese (48), [f. punctata Schröder, f. evoluta Schdle. SI Grosser Teich (48)]. Penium didymocarpum var. alpinum Schdle. T Gurgl (37). P. digitus v. montanum Lemm. SI Riesengeb. (55), (48). P. exiguum v. Lewisü West. SI Riesengeb. (48). P. subtruncatum Schdle. (— P. cylindricum V. subtruncatum T Gurgl (37), K Kreuzeckgruppe (51). Polyedrium hastatum Schdle. (= Schmidlei Schröd.) Mr Ludwigshafen. SI Wil- helminenhüttenteich (47). P. caudatum f. minutissima Sw Plön (15), Waterneverstorfer See (26), Os Charlottenhof (30) Ns Wangerooge (24), v. longispinum") nob. Os Kamentz (15). P. spinulosum Schdle.") (Polyedriopsis nob.) Mr Neuhofen, Bobenheim (38). P. trigonum v. setigerum Schröd. SI Weisse Wiese, Tillowitz (48), v. papilliferum Schröd. SI Trachenberg (46). Rhaphidium nivale (Lg.) Chodat Schw Montblanegruppe (6). R. . longissimum Schröd. SI Breslau (44, 47), R Düsseldorf (30). Reinschiella setigera Schröder (Schröderia Lemm.) SI (45, 27). Scenedesmus costatus Schdle. T Oetzthal (37), SI Weisse Wiese etc. (48), (55), (23), v. sudeticus Lemm. SI Weisse Wiese (48), (55), (23). S. bijugatus v. arcuatus Lemm. Os Knautheim (30), (25), y. flexuosus Lemm. Op Damerausee (47), Sw Waterneverstorfer See (26). S. brasiliensis Bohlin 0s Knautheim (80). S. quadricauda v. asymmetrica Sehrtr., v. hyperabundus Gutw., v. acutiformis Schr. SI Trachenberg (46). Sphaeroeystis Schroeteri Chodat Schw mehrfach (30), (10), (13), 0p Legienersee (47), Mr Rhein (41). Spirotaenia alpina Schdle. T Gurgl (37). Staphia cylindrica Chod. 0 Hallstadt (12). Staurastrum am- Phidoxon v. alpinum Schdle. T Gurgl (37). S aretiscon Ld. SI Tillowitz, Op Damerausee (47). S. basidentatum f. pentagona Schröder SI W eisse Wiese (48). S. alpicolum Schdle. (= circulare Schdle.) Schw Davos (31)*). : cuspidatum v. longispinum Lemm. Ns mehrfach (25). S. furcigerum 1) sub. Tetraédron. 2) Der Name circulare ist von MEYEN 1835 gebraucht. (112) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. v. crassum Schröder SI Trachenberg (46). S. Gurgeliense Schdle. T. Gurgl (37). S. Hystriæ v. papillifera Lemm. Si Riesenbaude (55). $. intricatum Delp. T Gurgl (37). S. l/unatum v. alpestre Schdle. T Gurgl (31). S. muricatiforme Sehdle. T Gurgl (37). S. orbiculare v. quadratum Schdle. Mr Ludwigshafen (39). S. ornatum Turner T Oetzthal (32). S. papillosum v. paucispinosum Schröder SI Trachenberg (46). S. poly- morphum v. chaetoceras Schröter Os Leipzig (54). S. pseudosebaldti v. gostiniense Rac. Bd Freiburg (39). S. quadrangulare v. alatum Wille Bd Freiburg (39). S. quadicornutum Roy et Biss. Bd bei Freiburg (39). 8. sparsiaculeatum Schdle. T Gurgl (37), SI Riesengeb. (48). S. tenuissimum v. anomalum Lemm. Os mehrfach (25), (30), R Düssel- dorf (30). S. tunguscanum Boldt SI Trachenberg (46). S. Zacharias Schröder SI Dreisteine (48). Staurogenia quadrata v. octogona Schdle. Schw Davos (32), Bd Ludwigshafen (41), (39), SI Trachenberg (47). S. apiculata Lemm. Os Grimma (30), (25). S. fenestrata Schdle. SI Breslau (47). S. Lauterbornei Schdle. Mr Ludwigshafen (41), (38). Staurophanum cruciatum Turn. f. minutissima Schröder SI Tillowitz (47). Tetmemorus granulatus v. basichondrus Schdle. T Gurgl (37), SI Riesengeb. (48). T. laevis v. ornatus Schdle. T Gurgl (37). Tetraspora lacustris Lemm. Schw Comer See (25). Trochiscia Gutwinskii Schdle. T Gurgl (37), SI Weisse Wiese (48). Ulothrix limnetica Lemm. Schw Comer See (25). | Uronema con- fervicolum Lag. St Trachenberg (46). Xanthidium alpinum Schdle. T Gurgl (37). X. armatum v. supra- numerarium Schdle. S Gurgl (37), v. intermedium Schröder SI Weisse Wiese (48). Zygnema adnata Overton Schw Engadin (33). TT STA E ai i a ln HER? Cyanophyceen. Anabaena affinis Lemm. SI Trachenberg (47), Breslau (23). 4. cylindrica Lemm. Sw Plön (19). A. Hieronymi Lemm. SI Agnetendorf (23). A. minutissima Lemm. Sw Plón (25). A. elliptica Lemm. Ns Steinhuder Meer (25). A. reniformis Lemm. Ns Steinhuder Meer (25). A. macro- spora var. robusta Lemm. Ns Zwischenahner Meer (25); var: gracilis Lemm. Ns Hollersee (25). A. spiroides var. crassa Lemm. Ns Zwischen- ahner Meer (25), SI Trachenberg (47). A. delicatula Lemm. Ns Dumer- see (22). Aphanizomenon flos aquae var. gracilis Lemm. R Düsseldorf (30), Sw Waterneverstorfer See (26). Coelosphaerium aerugineum Lemm. Ns mehrfach (25). C. pallidum Lemm, Ns Steinhuder Meer (25). Chrooeoceus insignis Schmidle Bd Höllenthal (38). C. limnetieus Lemm. Ns mehrfach (25). C. minutus var. carneus Chodat Schw mehrfach (13). ©. Simmeri Schmidle Kreutzeckgruppe (51). Dactylocoecopsis fascicularis Lemm. Ns Steinhuder Meer (25 VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE). (113) Gomphosphaeri ia lacustris Chodat Schw mehrfach (13), R Düsseldorf (30). Hyella jurana Chodat Schw Genfer See (14). Lyngbya contorta Lemm. Sw Waterneverstorfer See (26), SI Trachenberg (47). L. lacustris Lemm. Ns Steinhuder Meer (25). L. limnetica Lemm. Sw mehrfach (25). Oncobyrsa laeustris Schröter und Kirchner Bd Ueberdingen (50). Oscillatoria profunda Schröter und Kirchner Schw Bodensee (50). Phormidium Hieronymi Lemm. SI Nimptseh (23). Plectonema rhenanum Schdle. Bd Altripp (39). Polyeystis ochracea Brd. B Würmsee (4). P. pallida Lemm. Ns mehrfach (25). P. reticulata Lemm. Ns mehr- fach (25). Rivularia endophytica Lemm. Sw Plön (19). Spirulina abbreviata Lemm. Sw Waterneverstorfer See (26). Stichogloea lacustris Chodat Schw mehrfach (10, 13); var. sphaerica Chodat Schw mehrfach (13). Synechococcus major var. maxima Lemm. SI Riesenbaude (53). Tetrapedia emarginata Schröder SI Breslau (45), Trachenberg (47). Tolypothrix polymorpha Lemm. Sw Plön (19). Rhodophyceen. Batrachospermum densum Sirodot Schw Genfer See (14). Chan- transia holsatica Lemm. Sw Waterneverstorfer See (26). C. incrustans var. pulvinata Lemm. Sw Kossau (26). C. violacea f. fasciculata Brand B Isar (3). Phaeophyceen. Phaeoschizochlamys mucosa Lemm. Ns Wangerooge (24). B. Bemerkenswerthe Arten. Chlorophyeeen. Actinastrum Hantzschii Lag. SI Breslau (44), (45), (47), Ns Trave (47), R Düsseldorf (30), Br Köpenick (47), Berlin (30), 0s Cannewitz (30), Mr Ludwigshafen (41), Op Damerau-See (47). Arthrodesmus incus var. isthmosa Heim. SI Riesengeb. (48). A. hexagonus Bld. SI Riesengeb. A. glaucescens Wittr. SI Riesengeb. (48), Trachenberg (46). A. bifidus Brb. SI Trachenberg (46). A. tenuissimus Archer T Gurgl (37). Bi- nuclearia tatrana Wittr. Schw und Bd mehrfach (55), SI Hampelbaude (48), Mr Ludwigshafen (41). Centrosphaera facciolae Bzi. SI mehrfach (23). Characium su- deticum Hieron. SI Riesenbaude (53). Chaetonema irregulare Now. B Würmsee (2), SI Trachenberg (46), V Mehrerau (50), Schw ingadin (33). Chaetopeltis minor Moeb. Schw Genfer See (14), SI Trachenberg (46). Chaetosphaeridium Pringsheimii Klebh. Sl Trachenberg (46); f. conferta Klebh. Sw Waterneverstorfer See (26). Chlorochytrium Lemnae Cohn SI mehrfach (23), Os Leipzig (30). C. Archerianum Hier. SI mehrfach (55), (23). C. rubrum Schröt. SI mehr- Ber, der deutschen bot, Gesellsch, XVIII, (8) (114) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. fach (23). Chlorotylium incrustans Reinsch W Osnabrück (21), N Judenau (56). Closterium angustatum var. subrectum Schdb. SI Weisse Wiese (48). C. pronum var. longissimum Lemm. SI Breslau (44), Os Leipzig (30). C. calosporum Wittr. SI Oppeln (42). Coelastrum reti- culatum (Dang.) Lemm. (Hariotina) Schw Genf (15). ©. pulchrum Sehdle. SI Trachenberg (47). C. eubicum Naeg. R Düsseldorf (30). Coleochaete pulvinata A. Br. B Würmsee (2), Schw Genf (14) SI Trachenberg (46). C. soluta Pr. SI Trachenberg (46). Conferva hy- alina Ktzg. SI Riesengeb. (55). Cosmarium crenulatum var. Reinschü Schdle. SI Trachenberg (46). C. calcareum Wittr. T Gurgl (32). €. difficile var. sublaeve Lütk. SI Riesengeb. (48). C. Garrolense R. und Biss. (— C. alpinum var. helveticum Schdle.) T Gurgl (31). C. granatum var. crenulatum Nordst. SI Trachenberg (46). C. impressulum var. integratum Heim. T Gurgl (37). C. incertum Sehdle. SI Erdmannsdorf (23). C. Joere var. undulatum Schdle. T Gurgl (37). C. lobulatum Sehdle. SI Trachenberg (46). C. minus Rae. Schw Davos (37). C. moniliforme var. panduriforme Heim. T Gurgl (37). C. nasutum Nordst. K Kreutzeckgruppe (51). C. praemorsum Breb. T Gurgl (31). €. phaseolus var. achondrum und var. elevatum Nordst. SI Trachenberg (46). C. pseudogranatum Nordst. Schw Bodensee (50). C. pseudo- protuberans Krch. T Gurgl (31). C. regnesii var. montanum Schdle. SI Riesenbaude (55), T Gurgl (37). C. sexnotatum var. tristriatum (Lütk.) Sehdle. T Gurgl (37). C. striatum Boldt SI Trachenberg (46). C. sub- broomei Schdle. SI Trachenberg (46). C. subochthodes Nordst. SI Riesen- geb. (48). C. subprotumidum Nordst. SI Trachenberg (46). C. sub- punctulatum Nordst. SI Trachenberg (46). C. Wittrockii LA SY Trachen- berg (46), Schw u. Bd Bodensee (50). €. Ungerianum (Ng.) De By. SI Trachenberg (46). Cylindrocapsa involuta Reinsch SI Trachen- berg (46). | Dactylococeus caudatus var. bicaudatus Hsg. Os Colmberg (30). Dieranochaete reniformis Hieron. Schw Genfersee (14), SI mehrfach (25, 55), Bd Feldberg (39), He Harz (39). Dimorphococeus lunatus A. r. SI Trachenberg (46). Docidium cylindrus var. silesiacum Krch. SI Riesengeb. (55). D. nodosum Bail. Os Doberschütz (30). Di- sphinetium curtum var. exiguum Hansg. T Oetzthal (27). D. globosum Hansg. T Oetzthal (27). D. holmiense (Ld.) Schdle. var. integrum (Ld.) Sehdle. T Oetzthal (27). Endoelonium polymorphum Fr. Schw Genfer See (14). Euastrum ansatum f. scrobiculatum Nordst. T Gurgl (31). E. Borgei Schdle. SI Riesengebirge (48). E. didelta f. scrobiculata Ltk. und var. speciosum Boldt T Oetzthal (37). E. erosum Ld. Schw Bodensee (50). E. insigne var. elegans Schdle. SI Riesengeb. (48). Gloeotaenium Loitlesbergereanum Bd Oberreutte (39). xiu cS en uin PRACT XA LE le p A d Alge zuerst als K, lunaris Schmidle im Bot. Bull. Nr. XI, S. 31 VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE). (115) Kirchneriella lunaris Schdle.") SI Trachenberg u. a. (46, 48), W Osnabrück (21), Bd u. Mr Rhein (41). Mesotaenium violascens De By. SI Riesengeb. (23, 55). M. Braunii p minus De By. SI Schreiberhau (25). Micrasterias americana Ktzg. T Oetzthal (37). M. apiculata Menegh. SI Hartau (23). M. fimbriata Ralfs SI Sehmiedeberg (23). M. papillifera Bréb. T Oetzthal (37), SI Riesengeb. (48). M. pinnatifida Ktzg. Mr Kaiserslautern (39). Mierospora pachyderma Lg. T Gurgl (37). Mischococeus converficola Ne. SI Trachenberg (46). Oedogonium africanum Lag. (= O. Klebahnii Lemm.) Ns Wange- rooge (24). O. concatenatum Wittr. SI Trachenberg (46). O. palu- dosum Ktzg. Sw Plön (19). O. tenuissimum Msg. Mr Ludwigshafen (41). Oocardium striatum Naeg. N Wöllersdorf (56). Ooeystis Novae Semliae Wille T Gurgl (37). Palmellococcus miniatus (Ktzg.) Chodat SI Oppeln (42). Pedi- astrum clathratum (Schr.) Lemm. Br Müggelsee (22), 0s Leipzig (39). P. integrum. Naeg. Sw Plön (19), W Osnabrück (21), Ns Wangerooge (24), T Gurgl (37). P. glanduliferum Ben. Sw Plussee (19), Ns Wan- gerooge (24), Bd u. Schw Bodensee (50). P. simplex Meyen Br Müggel- see (20) var. echinulatum Wittr. Op Muttersee (47). Penium Mooreanum und var. constrietum Schdle. Bd Heidelberg (29). P. spirostriolatum B. SI Weisse Wiese (48). Phycopeltis epiphyton Mill. Bd St. Peter, Schriesheim (38). Phyllobium dimorphum Klebs und Ph. incertum Klebs SI mehrfach (23). Pleurotaenium De Baryi var. inflatum Klebs Sl Trachenberg (46). Polyedrium pinaeidium Reinsch SI Breslau (44), Trachenberg (46). P. gigas var. crenulatum Bld. SI Trachenberg (46). Protoderma viride Ktzg. Sw Plön (19). Prasiola erispa Ag. T Gurgl (87), SI Riesengeb. (23). P. fluviatilis Ar. T Gurgl (37). Scenedesmus denticulatus Lag. Schw Genf ete. (14), (50), SI Breslau (44), Bd mehrfach (39), (50). S. opoliensis Richter Op Damerau-See (47), Bd u. Mr Rhein (41). Scotinosphaera paradoxa Klebs. Wb Boden- see (50). Selenastrum acuminatum Lg. SI mehrfach (42), (48), 0s Leipzig (30), R Düsseldorf (30). S. bibrayanum Reinsch Mr Rhein (41). S. gracile Reinsch R Düsseldorf (30). —Sorastrum spinulosum Naeg u. var. bidentatum Hsg. Sw Plön (19), Br Müggelsee (20), 0s Leipzig (30), T Gurgl (37). Spirogyra mirabilis (Has.) Ktzg. Schw Basel (18) S. polytaeniata Strasb. Schw Zürich (34). Spirotaenia closteridia var. longata Msg. SI Gebhartbaude (48). S. minuta var. minutissima Thur. SI Hampelbaude (48). Staurastrum alternans var. coronatum Schdle. SI Riesengeb. (48). S. bicorne Hptfl. SI Trachen- berg (46). S. Dickiei Rlfs. T Gurgl (37). S. erasum Breb. SI Trachen- an EBENE 1) Die Schreibweise Kirch. lunaris Moeb. ist falsch, weil Mons selbst die anführt. EA (116) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. berg (46). S. Heimerlianum Ltkem. T Gurgl (31). S. inconspicuum N. SI Riesengeb. (48). S. insigne Bd. T Oetzthal (31). S. margarita- ceum var. alpinum Schdle. SI Riesengeb. (48), (55). S. megalonotum Nordst. T Oetzthal (37). S. Nigrae Silvae Schdle. T Gurgl (31). 5. pileolatum Delp. SI Riesengeb. (48), v. cristatum Lütkem. SI Silber- quelle (55). S. polytrichum var. alpinum Schdle. T Gurgl (37). S. pygmaeum Breb. SI Trachenberg (46). S. rugulosum Breb. SI Riesen- geb. (55). S. scabrum Breb. T Gurgl (37). S. Sebaldti var. ornatum Nordst. Bd Freiburg (39). S. senarium var. alpinum Rac. T Gurgl (31). S. spongiosum Breb. u. var. T Gurgl (31). 5S. trapezicum var. campylospinosum Schdle. T Gurgl (37). S. varians Rae. T Gurgl (31), var. badense Schdle. SI Trachenberg (46). Staurogenia quadrata Ktzg. SI Trachenberg (46). S. rectangularis A. Br. W Osnabrück (21), Ns Wangerooge (24), Sw Waterneverstorfer See (26) u. a. Stigeoclonium faretum Berth. Bd Oberreutte (39). Tetraspora cylindrica Ag. SI Kochelteiche (48), N Hallstadt (12 ) Trochiscia aciculifera (Lg.) Hsg. SI Schreiberhau (23). T. reticularis (Rsch.) Hsg. Sw Plón (19). T. pachyderma (Rsch.) Hsg. SI Breslau (23). Ulothrix diseifera Kjell. SI Weisse Wiese (48). Vaucheria ornithocephala Ag., V. polysperma Hass., V. aversa Hass., V. dichotoma Ag., V. pachyderma Walz, V. uncinata Ktzg., V. De Baryana Wor. Bd und Schw Basel (16). Xanthidium cristatum var. uncinatum Breb., X. antilopaeum var. fasciculoides Ltkm. SI Trachenberg (46), Weisse Wiese (48). Zygnema chalybaeospermum Msg. Mr Ludwigshafen (39). Cyanophyceen, Anabaena macrospora Klebh. Br Müggelsee (30), var. crassa Klebh. Br Müggelsee (30). A. spiroides Klebh. SI Breslau (47), Br Müggel- see (20). A. variabilis Ktzg. W Osnabrück (21), SI Schlingelbaude ete. (33), (55). Calothriz adscendens B. und Fl. N Wien (56). Coecochloris Trente- pohlii Richter SI Erdmannsdorf (23). Coelosphaerium dubium Grun. SI Weiderwitz (42). Cylindrospermum catenatum Ralfs W Osna- brück (21). Daetylocoecopsis rhaphidioides Hsg. Sw Waterneverstorfer See (26). Plón (19). Gloeochaete bicornis Kirchner SI Trachenberg (46). G. Witt- rockiana Lag. T Längenfeldt (37). Gloeotrichia echinulata Richter SI Trachenberg, Sw Plón (41), Schw Züricher See (50), Op Legiener See (47). Hapalosiphon pumilus Kirch. SI Hampelbaude (48), var. rhizo- 1) Sub Staphia Chodat. EEE WED SEN EEE ETS VI. Algen des Süsswassers (W. SCHMIDLE). (117) matoideus Hsg SI Riesenbaude (55). Hassalia byssoidea B muscicola irunow K Kreutzeckgruppe (51). Isoeystis infusionum Dat. Schw u. Bd Bodensee (50). Microchaete tenera Thuret N Wien (1, 55), var. minor Hsg. SI Pantsche (56). Nodularia Harveyana Thuret Sw Waterneverstorfer See (26). Oncobyrsa rivularis Menegh. SI Kochelfall (48). Oscillatoria ru- bescens DC. Schw mehrfach (50), (D, (13). ©. prolifica Gomont Schw Luganer See (13). Rivularia atra Roth Sw Plön (19), Waterneverstorfer See (26). R. rufescens B. u. Fl. N Weissenbach (56), Schw Bodensee (50). R. minutula B. u. Fl. SI Oppeln (42), Trachenberg (46), B Würmsee (2), Sw Waterneverstorfer See (26), Schw Bodensee (50). Scytonema cru- staceum Ag. var. incrustans Brd. B Würmsee (2). Spirulina subsalsa Oerst. Sw Waterneverstorfer See (26). Stigonema coralloides Ktzg. SI Brückenberg (48). S. hormoides Ktzg. SI Eulengrund (23). 5. ocellatum var. Braunii f. alpestre Hieron. SI Wiesenbaude (55). Rhodophyceen. Thorea ramosissima Bory Br Müggelsee, Plaueseher Kanal (29). Phaeophyceen. Naegeliella flagellifera Correns Bd Reutte (39). Phaeodermatium rivulare Hsg. Schw Bodensee (50). Fhaeothamnion confervicolum Lg. SI Trachenberg (46). Pleurocladia lacustris A. Br Sw Waterneverstorfer See (26). (118) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. VII. Bacillariales. Referent: BRUNO SCHRÓDER. a) Litteratur. 1. Brand, F., Ueber die Vegetationsverhältnisse des Würmsees und seiner Grundalgen. Bot. Centralblatt LXV, 1396. — 2. Chodat, R., Etudes de biologie lacustre. Bull. de l'Herb. BorsstER, 4. Sér., VII. Fasc., 1898. — 3. Förster, F., Die von L. Een hinterlassenen Materialien zu einer E EN des Gross. herzogthums Baden. Zeitschr. für angewandte Mikroskopie, Bd. IV, 1593. — 4. Gutwinski, R., Ueber die in der Umgebung von Karlsbad im Juli 1898 ge- sammelten Algen. Bot. Centralblatt, Bd. LXXVIII, Nr. 14, 1899. — 5. Karsten, Ge, Die Diatomeen der Kieler Fóhrde. Comm. zur Untersuchung der deutschen Meere, Neue Folge, Bd. 4, 1899. — 6. Kirchner, 0., Das Pflanzenleben des Bodensees, in SCHRÖTER und KIRCHNER, Die Vegetation des Bodensees. Bodenseeforschungen, IX. Abschnitt, 1596. — 7. Lauterborn, R., Ueber das Vorkommen der Diatomeen- Gattungen Attheya und Rhizosolenia in den Altwüssern des Oberrheins. Ber. der Deutschen Bot. Ges., Bd. XIV, 1896. — 8. Lemmermann, E., Resultate einer bio- logischen Untersuchung von Forellenteichen. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plón, V. Theil, 1897. — 9. Ders., Der grosse Waterneverstorfer Binnensee. Ebenda, VI. Theil, 1895. — 10. Ders., Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Bot. Centralblatt, Bd. LXXVI, Nr. 5/6, 1898. — 11. Marsson, 0., Planktologische Mit- theilungen. Zeitschr. für angewandte Mikroskopie, IV. Bd., 1898. — 12. Müller, Uu Bacillariales aus den Hochseen des Riesengebirges. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plön, Theil VI, 1. Abth., 1698. — 13. Nitardy, E., Die Algen des Kreises Elbing. Schriften der Naturf. Ges. zu Danzig. N. F., Bd. IX, Heft 3, 1898. — 14. Schawo, M., Beiträge zur Algenflora von Bayern. Bacillariaceae. Ber. des bot. Vereins zu Landeshut XIV, 1896. (Nicht gesehen.) — 15. Sehorler, B., Gut- achten über die Vegetation der Elbe. Dresden 1897. — 16. Schmula, S., Ueber einige Diatomeen aus Ober-Schlesien. Jahresber. der Schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur. Zool.-bot. Section 1898. — 17. Schröder, B., Die Algen der Versuchs- teiche des Schles. Fischerei-Vereins zu Trachenberg. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plön, Theil V, 1897. — 18. Ders., A/theya und Rhizosolenia im Teiche des botanischen Gartens zu Breslau. Ber. der D. Bot. Gesellsch., Bd. XV, 1897. — 19. Ders., Das Plankton der Oder. Ebenda, Bd. XV, 1897. — 20. Ders., Plankto- logische Mittheilungen. Biol. Centralblatt, Bd. XVIII, 1898. — 21. Ders., Das pflanzliche Plankton des Oderstromes. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plön, Theil VIL, 1899. — 22. Sehróter, C., Die Schwebeflora unserer Seen. 99. Neujahrs- blatt der Naturf.-Gesellsch. in Zürich, 1897. — 23. Schütt, F., Arten von Chaeto- ceras und Peragallia. Ber. der D. Bot. Gesellsch., Bd. XIII, 1895. — 24. Strodt- mann, S., Planktonuntersuchungen in holsteinischen und mecklenburgischen Seen. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plön, Theil IV, 1896. — 25. Wildemann, E. de, ep ge de la Suisse. a de la Soc. royale de science de Liège, IE B, — 26. Zacharias, antitative Untersuchungen über das Limno- plankton. Y Forschungeber. der Biol. Gäre zu Plön, IV. Teil, 1896. — 27. Derse, Ergeb- VII. Bacillariales (BRUNO SCHRÖDER). (119) nisse einer ne Excursion an die Hochseen des Riesengebirges. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plön, Theil IV, 1896. — 28. Ders., Neue Beiträge zur Kenntniss des Bn Ebenda, Teil V, 1897, — 29. Ders., Mittheilungen über Attheya Zachariasi Brun. und Rhizosolenia longiseta Zach. Biol. Centralblatt, Bd. XVIII, 1898. — 30. Ders., Ueber einige interessante Funde im Plankton sächsischer Fischteiche. Biol. Centralblatt, Bd. XVIII, 1898. — 31. Ders., Ein Blick in das Plankton der Schweriner Gewässer. Fischereiztg. Neudamm, 1898. — 32. Ders., Untersuchungen über das Plankton der Teichgewässer. Forschungsber. der Biol. Stat. zu Plón, Theil VI, 1898. b) Neu für das Gebiet. Achnanthes Clevei Grun. SI Riesengebirge (12). Amphiprora incisa Karsten Sw Kieler Föhrde (5). A. ornata Bailey SI Oder b. Breslau 20). A. plicata Greg. Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). Amphora Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon, Zela, Eta, Theta Karsten Sw Kieler Föhrde (5). Auricula Amphoropsis Karsten Sw Kieler Fóhrde (5). 4. punctata Karsten Sw Kieler Fóhrde (5). A. stauroptera Karsten Sw Kieler Föhrde (5). Caloneis fasciata Lagerst. SI Riesengeb. (12). C. lepidula Grun. SI Riesengeb. (12). Chaetoceras angulatum Schütt Ostsee (23). Ch. contortum Schütt Ostsee (23). C. crinitum Schütt Ostsee (23). Ch. distichum Schütt Ostsee (23). Ch. gracile Schütt Ost- see (23). Ch. holsaticum Schütt Ostsee (23). Ch. laciniosum Schütt Ostsee (23). Ch. laeve Schütt Ostsee (23). Ch. Mülleri Lemmermann et var. duplex Lemmermann Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). Ch. parvum Schütt Ostsee (23). Ch. radians Schütt Ostsee (23). Ch. Weis- flogii Schütt Ostsee (23). Coscinodiscus lacustris Grun. Bd Mannheim C. subtilis Ehrb. var. fluviatilis Lemmermann Ns Lesum (10). Cyclotella antiqua W. Sm. Bodensee (6), Bd Neckarauer Wald (5). C. comta var. radiosa Grun. forma spiralis Chodat Schw Zuger See (2), var. melosiroides Kirchn. H Rhein bei Rüdesheim (11), Boden- see (6), Schw Genfer und Züricher See (2). C. stelligera Cleve und Grun. Bodensee (6). Cymbella subaequalis Grun. Bodensee (6). C. Balatonis Grun. Bodensee (6). Donkinia baltica Karsten Sw Kieler Föhrde (5). Eunotia Herkiniensis Grun. SI Riesengeb. (12). E. kocheliensis O. Müll. SI Riesengeb. (12). E pectinalis (Kütz.) Rabenh. var. crassa O. Müll. et var. impressa O. Müll. SI Riesen- gebirge (12). E sudetica O. Müll. SI Riesengeb. (11). Æ. Veneris Kütz. Sl Riesengeb. (12). Gomphonema insigne Greg. Bodensee (6). G. lanceolata var. acutiuscula ©. Müll. SI Riesengeb. (12). G. montanum Schum. Bodensee (6), var. commutatum Grun. et var. medium Grun. Bö Karlsbad (4), var. subelavatum Grun. Bodensee (6), Bd Mannheim (3). G. parvulum Kütz. var. exilissimum Grun. SI Riesengeb. (12). Libellus aponinus (Kütz.) De Toni SI Riesengeb. (12). Melosira catenata Brun. Schw Genfer See (22). M. lyrata (Ehrb.) NEN = "we (120) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Grun. cum var. lacustris et var. (bi-)? seriata Grun. SI Riesengeb. (12). Navicula appendiculata (Ag.) Kütz. Bö Karlsbad (4), Bodensee (6). N. bacilliformis Grun. Bodensee (6). N. bicapitata Lagerst. Bd Mannheim, Feldsee (3). AN. bisulcata Lagerh. SI Riesengeb. (12). N. brevissima Cleve SI Riesengeb. (12). N.? Cesatii Rabenh. Bd Feld- see, Titisee (3). N. contenta Grun. SI Riesengeb. (12), Bodensee (6). N. dariana A. Schmidt SI Riesengeb. (21). N. fasciata Lagerh. Bodensee (6). N. Flotowii Grun. SI Riesengeb. (12). N. hungarica Grun. Bd Mannheim, Soolbad Rappenau (3). N. Ayalinula De Toni Bd Mannheim (3). N. muralis Grun. SI Riesengeb. (12), Bd Feldsee (3). N. neglecta Karsten Sw Kieler Föhrde (5). N. palpebralis Bréb. var. Barklayana Greg. Bodensee (6). N. polyonca Breb. SI Riesengeb. (12 et 21). N. pseudobacillum Grun. Bd Mannheim (3). N. salinarum Grun. Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). X. subhamulata Grun. SI Riesengeb. (12). N. sublinearis Grun. SI Riesengeb. (12). AN Tuscula Ehrb. Bodensee (6). Nitzschia angularis W. Sm. Bodensee (6). N. curvirostris Cleve var. delicatissima Lemmermann Sw Water- neverstorfer Binnensee (9), Os Dresden (11). X. dubia W. Sm. SI Oppeln (16). N. fasciculata Grun. Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). N. microcephala Grun. var. elegantula V. H. Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). Peronia erinacea Breb. SI Riesengeb. Grosser Teich (12). Pleurosigma neglectum Karsten Sw Kieler Föhrde (5). P. stauro- lineatum Karsten Sw Kieler Föhrde (5). Pleurostauron parvulum (Jan.) Grun. SI Riesengeb. (12). Rhizosolenia stagnalis Zach. Os Deutsch- baselitz (30). Stauroneis obtusa Lagerh. SI Riesengeb. (12). Steno- pterobia anceps (Lewis) Breb. SI Riesengeb. (12). Synedra actinastroides Lemmerm. 0s Mulde, Hc Lesum (10); SI Oder, Ohle, Weistritz (21). Tabellaria fenestrata Kütz. var. asterionelloides Grun. Op Delong See bei Allenstein, Wp Kielpiner-, Dlugi-, Ostrowitt- und Legiener See (20), Os Mulde bei Golzern, H Rhein bei Rüdesheim (11), Boden- see (6), Schw Züricher See (2 et 22). c) Bemerkenswerthe neue Standorte. Attheya Zachariasi Brun. Wp Gr. Wusterwitz-See, Gr. Liebschauer See, SI Oder und Ohle bei Breslau, Tillowitz, Trachenberg (19), Obersee bei Gützow, Br Thiergarten bei Berlin, Müggelsee (32). Me Schweriner See (31), Sw Einfelder See bei Neumünster, Heiden-, Trammer-, Belauer-, Schieren-, Gr. Madebröcken-, Stock-, Ucklei-, Ratzeburger- und Schaal-See (29), He Parksee bei Wörlitz (Dessau), H Rhein bei Rüdesheim (11), Mr Altrhein bei Ludwigshafen (7). Achnanthes subsessilis Kütz. Bd Soolbad Rappenau (3). Achnanthidium flexellum (Kütz.) Breb. SI Riesengeb. (12), Bd Mannheim, Feldsee, Titisee, Salem (3). Bodensee (6). Amphiprora alata Kütz. Sw Water- VII. Bacillariales (BRUNO SCHRÖDER). , CIEL) neverstorfer Binnensee (10). Campylodiscus clypeus Ehrb. Sw Water- neverstorfer Binnensee (10). Chaetoceras compressum Lauder Ostsee (23). C. diadema (Ehrhb.) Gran Ostsee (23). C. Schüttii Cleve Ostsee (23). Colletonema lacustre Kütz. Bodensee (6). Cymbella tumida SI Tillowitz (16), Bd Bodensee (6). €. denticulata Kütz. Bd Bodensee (3). C. hereynica A. Schmidt Bd Bodensee (6). C. leptoceras (Ehrb.) Rabenh. SI Riesengeb. (12), Bd Bodensee (6). C. levis Näg. Bd Bodensee (6). C. minuscula Grun. Bd Bodensee (6). Cyclotella bodanica Eulenstein H Rhein bei Rüdesheim (11), Bd Mannheim (8), Schw Genfer See (2). C. comta var. radiosa Grun. SI Breslau (18, 19, 20, 21), Mr Rhein bei Ludwigshafen (7), Bd Bodensee (6), Schw Züricher See (22), var. glabriuscula Grun. Bd Bodensee (6), var. oligactis Grun. Bodensee (6). C. operculata Kütz. var. mesoleia Grun. Bd Bodensee (6). Denticula frigida Kütz. Bd Kandern als D. tenuis Kütz. (3). Encyonema gracile Rabenh. SI Riesengeb. (12), Bd Feldsee (3). Eunotia impressa Ehrb. SI Riesengeb. (12); var. angusta V. H Bö Karlsbad (4). E monodon Ehrb. SI Riesengeb. (12). E. parallela Ehrb. SI Riesengeb. (12). E. praerupta Ehrb. SI Riesen- gebirge (12). Fragilaria elliptica Schum. SI Riesengeb. (12). F. Harri- soni; (W. Sm.) Grun. Bd Mannheim (3), Bodensee (6). Frustulia viri- dula (Bréb.) De Toni Bö Karlsbad (4). F. vulgaris Thw. SI Riesengeb. (12), Bö Karlsbad (4), Bd Bodensee (6). Melosira Binderiana Kütz. R Düsseldorf, Br Havel (28). M. erenulata Kütz. Bd Mannheim (3), Br Havel (28). M. distans Kütz. cum var. laevissima Grun. et var. scalaris Grun. SI Riesengeb. (12). M. granulata Ralfs Br Müggelsee, P Peene bei Siet (28), Ns Trave, var. spiralis (Ehrb.) Grun. Wp Liebschauer See (20). / Roeseana Rabenh. var. epidendron Grun. SI Riesengeb. (27). a alpestris Grun. Bd Bodensee (6). N. americana Ehrb. Bd Mannheim (3). N. anglica Ralfs Bd Mannheim (3). N. atomoides Grun. SI Riesengeb. (12). N. emcta (Ehrb.) Kütz. SI Riesengeb. (12), var. Heufleri Grun. Bd Bodensee (6). N. Gastrum (Ehrb.) Donk., Bd Mannheim (3), Boden- see (6). N. Kotschyana Grun. Bd Bodensee (6). N. pupula Kütz. Bd Feldsee (3), Bodensee (6). N. quinquenodes Grun. SI Oppeln (16). N. Reinhardtii Grun. Bd Bodensee (6). N. Schumanniana Grun. Bd Mannheim (3), Bodensee (6). N. ee Grun. Bd Bodensee (6). N. serians Bréb. Bd Feldsee und Titisee (3). Nitzschia denticulata Grun. Bd Mannheim (3). N. dissipata (Kütz.) Grun. var. media Grun. SI Riesengeb. (12). N. Frustulum Grun. Bd Bodensee (6). N. hungarica Grun. Bd Soolbad Rappenau (3). N. paradora Gmel. Sw Water- neverstorfer Binnensee (9) Eider bei Rendsburg (28). N. sinuata (W. Sm.) Grun. Bd Bodensee (6), var. tabellaria Grun. Bd Mannheim, Mr Ludwigshafen (3). N. stagnorum Rabenh Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). N. subtilis (Kütz.) Grun. var. palaea Grun. Sw Water- neverstorfer Binnensee (9). N. vermicularis (Kütz.) Grun. Bd Mann- heim, Kappelrodeek (3). Pinnularia appendiculata Ag. cum var. ( 122) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 —98. Naveana Grun. et var. Budensis Grun. SI Riesengeb. (12). P. Brebis- sonii Kütz. SI Riesengeb. (12). P. lata Bréb. SI Oppeln (16), Riesengeb. (12), Bd Achern (3). P. microstauron Ehrb. SI Riesengeb. (12). P. stomatophora Grun. SI Riesengeb. (12). Pleurosigma fasciola Grun. Sw Rendsburg (28). Rhizosolenia eriensis H. Smith S! Tillo- witz (20), Os Deutschbaselitz (30). R. longiseta Zach. SI Oder b. Breslau, Trachenberger und Tillowitzer Teiche (18, 19, 20, 21), Os Deutschbaselitz (30), Mr Ludwigshafen (7), Schw Lae de Neuchätel, Bieler See (2). Surirella spiralis Kütz. Bd Heidelberger Schloss, Lützelsachsen, Weinheim (3). S&S. striatula Turp. Sw Waternevers- torfer Binnensee (9). Synedra delicatissima W. Sm. Br Charlottenhof (11), Os Leipzig (11), R Düsseldorf (11), SI Breslau (18, 19, 20, 21), Oppeln (16), Bd Bodensee (6), Schw Bieler See, Zuger See, Greifensee, Züricher See (2). S. familiaris Kütz. Bd Bodensee (6). S. pulchella (Ralfs) Kütz. Sw Waterneverstorfer Binnensee (9). Stauroneis platystoma Kütz. Bd Bodensee (6). S. Rotaeana (Rabenh.) Grun. Bd Bodensee (6). Stephanodiscus Astraea Ag. Wp Dlugi-See (20), SI Tillowitz (16), Bd Bodensee (6) auch var. minutula Grun. daselbst, Schw Lac de Neu- chátel, Bieler See, Lac de Morat (2). S. Hantzschianus var. pusilla Grun. SI Breslau (18, 19, 20, 21), Sw Waterneverstorfer Binnensee (9), R Düsseldorf (11), Mr Ludwigshafen (7). VIII. Uredineen und Ustilagineen. Berichterstatter: P. DIETEL. Litteratur. Verzeichniss der Autoren. Busák 16—23, ComnENS 27a, DrETEL lla, Erıksson 32, 35, ERIKSSON und HENNING 32a, FISCHER 14, 15, 31, Growackr 24, HENNINGS 5, 9, Jar 7, KIRSCH- STEIN 6, KLEBAHN 29, 33, 34, KLuGkisT 30, KRIEGER 37, LixpaAU 27, MAGNUS 1—4, 8, 10—13, 25, 26, 36, Svpow 28, 38, 1. Magnus, P., Verzeichniss der bei Oranienburg am 30. April und 24. Mai 1891 beobachteten Pilze. Verh. des Bot. Vereins der Prov. Brandenburg XXXIII, B. XXVII—XXIX. 1891. — 9. Ders., Verzeichniss der bei Burg bei Magdeburg am 19. April und 27.—28. Mai 1893 beobachteten Pilze. XXXV, S. XXIII—XXV. 1898. — 3. Ders., Die Ustilagineen (Brandpilze) der Prov. Brandenburg. Nebst Bemerkungen über Umgrenzung der Gattungen und Arten derselben XXXVIL E ara. UM T PEA VIII. Uredineen und Ustilagineen (P. DIETEL). (123) 8. 66—97. 1895. — 4. Ders., Nachtrag zur Aufzählung der Peronosporeen, Exo- asceen und Ustilagineen der Prov. Brandenburg. XXXVIII, S. 1-10. 1896. — 5. Hennings, P., Erster Beitrag zur Pilzflora der Umgegend von Eberswalde. XXXIX, S. 108 - 117. 1897. — 6. Kirschstein, W.. Verzeichniss von Ustilagineen, Uredineen, Erysipheen und Peronosporeen aus der Mark Brandenburg. S. LV—LXVI, 1898. — 7. Jaap, Q., dg s der bei Lenzen beobachteten Pilze. XLI, S. 5—18, 1899: — 8. Magnus, P., Fung gi in P. GRAEBNER: Zur Flora der Kreise Putzig, Neustadt Wpr. und Kees L T. Schriften der Naturf. Ges. in Danzig. N. F. Bd. I, Heft 1, S. 311—394. — 9. He ennings, P., Bericht über meine vom 31. August bis zum 17. September 1890 ausgeführte kryptogamische Forschungsreise im Kreise Schwetz. Schriften der Naturf. Ges. in Danzi sig. RR EIL Bd, L Heft, S. 75-79, — 10 Magnus, P., Ueber die auf Compositen auf- tretenden Pucolnien mit Teleutosporen vom Typus der Puccinia Hieracii nebst einigen Andeutungen über den Zusammenhang ihrer specifischen Entwickelung mit ihrer verticalen Verbreitung. Ber. der deutsch. bot. Gesellseh. XI, S 4531f. 1893. — Ders., Eine neue Uredineengattung Schroeteriaster, gegründet auf Uromyces alpinus. XIV, S. 199—183. 1896. — 11a. Dietel, P., Ochropsora, eine neue Uredineengattung. XIII, 8. 401. — 42. Magnus, P., Zweiter Beitrag zur Pilz-Flora von Franken, Abhandl. aas Ges. zu rr XI, S. 23—57. 1898. — 18. Ders., Die von J. PExnrrscu in Tirol gesammelten und im Herbarium der k. k. Universität zu Innsbruck en Pilze. Ber. des naturw.-mediein. Vereins in Innsbruck. Jahrg. 1899—1893, Sep. — 14. Fischer, E., Beiträge zur Kenntniss der nn Rostpilze Bulletin de P'Herbier Boissier. 1897. S. 395—391; 1898, S. 11 - 17; 1899, S. 419—422. — 15. Ders., Eutwicklungsgeschichtliche Unter- suchungen E Rostpilze. Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz. Bd. I Heft 1. 1898 — 16. Bubá k, Fr., Ein Beitrag zur Kenntniss der bóhmischen Peronosporeen, Ustilagineen d Uredineen. Verhandl. der k. k. zoolog -bot. Ges in Wien. 1897. Sep. — 11. Te Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Böhmen und Nordmähren. Ebenda. 1898. 18. Ders., Resultate der mykologischen Durch- forschung Böhmens im Che 1898. Sitzungsberichte der kgl. bóhmischen Ges. der Wissenschaften. Mathem.-naturw. Klasse. 1898 Sep. — 19. Ders., Ein Beitrag zur Pilzflora der Umgegend von Hohenstadt in Mähren. Oesterr. bot. Zeitschrift. 1891. Nr. 1. — 90. Derse, Puccinia Galanthi Ung. in Mähren. Ebenda. 1897. Nr. 12. — 21. Ders., Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. Ebenda. 16599. Nr. 4. — 22, Ders., Dritter ics zur Pilzílora von Mähren. Verhandl. mp naturf. Ver, in Brünn. XXXVII . — 93. Ders, Caeoma Fumariae Link ii genetischen Zusammenhang mit einer Md auf Populus tremula, lad für Pflanzenkrankheiten. IX, Heft — 24. Glowacki, J., Ein neuer Rostpilz aus Steiermark, Mitth. des Naturw. ve für Steiermark. XXVIII, S. LXXXVIII. 25. Magnus, P., Verzeichniss der vom 11. August bis 10. September 1891 bei Bad Kissingen in Bayern gesammelten meist parasitischen Pilze. Sonderabdr. aus dem zweiten Berichte der bayerischen bot. Ges. zur Erforschung der heimischen Flora. 1892, — 26. Ders., Mykologische Ergebnisse cines kurzen Ausfluges bei Meissen. Isis 1893. Abh. 8. — 27. Linda au, G., Ein Beitrag zur Kryptogamenflora der Insel Rügen, Hedwigia XXXVI, Beiblatt S. 151-157. — 27a. Correns, C., Schinzia seirpicola nov. spec XXXVI, S. 38—40. — 28. Sydow, H. und P., Beiträge zur Pilzflora der Insel Rügen. Hedwigia XXXIX, S. 115—1 132. 1900. — 29. Klebahn, H., Zur Kenntniss der RE Bremens und Norddeutschlands. weder Dira Abhandl des Nature. Ver. zu Bremen. XII, S. 361-376. 1892. . Klug- kist, C., Dasselbe Dritter piu XVI, S. 203—311. 1899. — 31. etiim E., Rapport sur les espéces de champignons trouvées pendant l'assemblée à Genéve et les excursions faites en Valais, par les sociétés de Botanique de France et de Suisse, du 5. au 15. aoüt 1894. Bull. de la Soc. bot. de France. XLI, p. CCXXXVIII bis (124) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896-983. CCXLIX. — 32. Eriksson, J., Nouvelles études sur la rouille brune des céréales. Annales des sciences naturelles. Septieme série. ot. IX, p. 241—288. — 32a. Eriksson und Hennings, Die Hauptresultate einer neuen Untersuchung über die Getreideroste, Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten IV, 140. — 33. Klebahn, H., Culturversuche mit heteröcischen Rostpilzen. Dritter Bericht: (33a) Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. V, S. Cre 69—79, 149--156. Vierter Bericht: (983b) Ebenda. V, S. 258—268, : rigo Fünfter Bericht: (33€). VI, 251—210, 324—338. Beete Bericht.: Gu 1— 46. 291. Derse, Achter Bericht: Pringsheim's Jahrb. für wissensch. Pur XXXIV, 341—404. — 35. Eriksson, J., Studien über den Elatanbascurodt der Berberitze (Puccinia Arrhenatheri Kleb.), Bei- träge zur Biologie der Pflanzen. VIII, 1—16. — 236 Magnus, P., Ueber den Protomyces(?) filicinus Niessl. ^ Estratto dagli Atti del Congresso Botanico Inter- nazionale 1892, — 37. Krieger, W., Fungi saxonici. — 38. Sydow, P., Uredineen. Aus diesen beiden Exsiceatensammlungen wurden nur die für das Gesammtgebiet neuen Arten erwähnt; eine Aufzählung von Standorten anderer bemerkenswerther Arten ist für den nächsten Bericht beabsichtigt. Neu für das gesammte Gebiet. In der Zeit, welche seit der letzten Berichterstattung verflossen ist, hat vielfach — namentlich auf Grund von Culturversuchen — eine engere Umgrenzung des Speciesbegriffes Platz gegriffen und die Aufstellung zahlreicher neuer Arten bezgl. Namen sich nöthig ge- macht. In vielen Fällen ist auch jetzt noch die Umgrenzung der Art nicht ganz sicher gestellt. Soweit es sich um allgemein ver- breitete Arten handelt, ist im Folgenden von einer Standortsangabe abgesehen worden. Uredineae. Aecidium Bubakianum Juel auf Angelica silvestris Bö Rovensko (18). Aec. Kabatianum Bubák auf Myosotis stricta Bö Welwarn (18). Aec. Peyritzschianum P. Magn. auf Oxalis corniculata T am Guntschnaberg bei Bozen auf dem Wege zum Tscheipen- thurm (13). Caeoma Coronariae P. Magn. auf Coronaria flos cuculi B Hassfurth (12). Melampsora Klebahni Bubák I auf Corydalis, II und HI auf Populus tremula (28). M. Magnusiana Wagner I auf Chelidonium majus, I und HI auf Populus tremula. — M. repentis Plowr. I auf Orchideen, H und HI auf Salix repens (29) Puccinia Aecidii Leucanthemi Ed. Fisch. I auf Chrysanthemum Leucanthemum IL und III auf Carex montana. in den schweizerischen Alpen verbreitet (14b). P. ambigua (Alb. et Schw.) Lagerh. auf Galium Aparine verbr. (28). P. Arnicae scorpioidis (DC.) P. Magn. auf Aro- nicum scorpioides Schw Col de Morteys, Aroser Weisshorn, Gemstobel, bei der Sulzfluh bei St. Antonien (10) P. Arrhenateri Kleb. I Hexen- besen auf der Berberitze erzeugend (Aec. magellanicum) TI und Ill | auf Avena elatior E P. Caricis frigidae Ed. Fisch. I auf Cirsium VIII. Uredineen und Ustilagineen (P. DIETEL). (125) spinosissimum, C. heterophyllum und C. eriophorum, II und Il auf Carex frigida Schw im Engadin, wohl auch sonst in den Alpen ver- breitet (14a). P. Caricis montanae Ed. Fisch. I auf Centaurea Scabiosa und montana, II und HI auf Carex montana Sch Isenfluh im Berner Oberland (15), B bei Stettefeld östl. Eltmann (12). P. Celakovskyana Bubák auf Galium Cruciata, M bei Rudolfsthal nächst Hohenstadt, Bö Prag: im Botan. Garten (22). P. Dubyi J. Müll. Arg. auf Androsace glacialis, Schw Albula, Gornergrat (31), auf Androsace obtusifolia T auf der Rofanspitze bei Brixlege (13). P. Epilobü Fleischeri Ed. Fisch. auf Epil. Fleischeri, Schw bei Saas-Fee im Wallis, hinter Surlej bei Silvaplana (14a). P. Jueliana Diet. auf Saxifraga aizoides T Aufstieg zur Augsburger Hütte (38). P. Magnusii Kleb. I auf Ribes nigrum u. a., Il und I auf Carex riparia und acutiformis, Br Finkenkrug bei Berlin (33a, ei. P. Mougeotii Lagerh. auf Thesium alpinum M Hockschar im Gesenke (17), Br bei Rathenow (6). P. nemoralis Juel l auf Melampyrum pratense, IL und HI auf Molinia coerulea (identisch mit P. Moliniae Tul.?), Ns Niendorfer Gehölz bei Hamburg (34). P. norica Glowacki auf Valeriana celtica St, Hochreichart (24). P. Phlei pratensis Eriks. et Hen. auf Phleum pratense verbreitet (32a). P. praecow Bubák auf Crepis biennis M um Hohenstadt (22), Bö Welwarn, Ro- vensko (18). P. Pringsheimiana Kleb. I auf Ribes Grossularia u. a., II und HI auf Carex acuta, stricta, Goodenoughii Ns Bremen (33a), P Karwenbruch a. Rügen (—), M in Hohenstadt (22), Bö Welwarn (18), Wittingau (16). P. rhaetica Ed. Fisch. auf Veronica bellidioides Schw Val Zeznina, Unt. Engadin (14e). P. Ribis nigri-Acutae Kleb. I auf Ribes nigrum u. a., II und II auf Carev acuta, stricta Br Finken- krug bei Berlin (33€). P. Ribis nigri- Panniculatae Kleb. ad int. I auf Ribes nigrum, II und HI auf Carex panniculata Br Triglitz in der Prignitz (34) P. Ribesii- Pseudocyperi Kleb. ad int. I auf Ribes Grossularia, nigrum u. a., II und III auf Carex Pseudocyperus ebenda (34). Der bisher als P. Rubigo vera (DC.) bezeichnete Formenkreis ist in folgende Arten zu zerlegen: P. dispersa Eriks. I auf Anchusa arvensis, II und III auf Secale; P. triticina Eriks. auf Triticum; P. bromina Eriks. auf Bromus; P. agropyrina Eriks. auf Agropyrum repens; P. holcina Eriks. auf Holcus; P. Triseti Eriks. auf Trisetum flavescens; P. glumarum (Schm.) Eriks. et Hen. auf Triticum, Secale, Hordeum; P. simplex (Körn.) Eriks. et Hen. auf Hordeum (32). P. Schmidtiana Diet. I auf Leucoium vernum, I und HI auf Digraphis arundinacea Os bei Leipzig, I auf Leucoium aestivum Sw Elmshorn in Holstein (33d). P. Schroeteriana Kleb. I auf Serratula tinctoria, I und IH auf Carex flava Ns Delmenhorst bei Stenum (33b), P. uliginosa Juel I auf Parnassia palustris, II und I auf Carex Goodenoughis Ns Schierbrok in Oldenburg (30, 33b). ; : Uredinopsis Struthiopteridis Stórm. auf Struthiopt. germanica Os (126) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. im Uttewalder Grunde, im Polenzthal (37). Uredo Ammophilae Syd. auf Ammophila arenaria P Thiessow und Göhren auf Rügen (28). Uromyces Alchemillae alpinae Ed. Fisch. auf Alchemilla alpina und penta- phylla in den Alpen verbreitet, z. B. Schw bei Adelboden im Berner Oberland (15), am Grossen St. Bernhard (31). U. Caricis semper- virentis Ed. Fisch. auf Carex sempervirens Schw Adelboden im Berner Oberland (14b). U. Festucae Syd. auf Festuca rubra P Thiessow auf Rügen (28). U. maritimae Plowr. Aecidium auf Glaux maritima Ws an der Elbe bei Belun im Lande Hadeln (30). In neu begründete Gattungen wurden folgende Arten versetzt: Melampsoridium betulinum (Pers.) Kleb. — Melampsora betulina (Pers.) Tul. (33d). Ochropsora Sorbi (Oudem.) Diet. = Melampsora Korbi (Oud.) Wint. (lla) Schroeteriaster alpinus (Schroet.) P. Magn. = Uromyces alpinus Schroet. (11). Uredinopsis filicina (Niessl.) P. Magn. = Uredo Polypodii (Pers.) f. Phegopteridis Wint. (36). Ustilaginene. Entyloma Bellidis Krieger auf Bellis perennis Os bei Königstein (37), P am Zicker See auf Rügen. E. Brefeldi Krieger auf Digraphis arundinacea Os bei der Woltersdorfer Mühle in der sächs. Schweiz (37). . Henningsianum Syd. auf Blättern von Samolus Valerandi P. Zicker See auf Rügen (28). Schinzia scirpicola Correns in Wurzelgallen von Seirpus pauci- florus Schw Canton Tessin: im Val Maggia oberhalb von Fusio (272). Die als Ustilago Carbo (DC.) früher zusammengefassten Brandpilz- formen sind in folgende Arten zu zerlegen: Ustilago Avenae (Pers.) Jens. auf Avena; U. Hordei (Pers.) Kellerm. et Swingle auf Hordeum; U. levis (Kellerm. et Swingle) P. Magn. auf Avena; U. nuda (Jens) Kellerm. et Swingle auf Hordeum; U. Tritiei (Pers.) Jens. auf Triticum vulgare (3). | Bemerkenswerthe neue Fundorte. Uromyces Acetosae Schroet. auf Rumex Acetosa T im Sellrain (19). M Hohenstadt: bei Hnévkov (17). U. Astragali (Op.) Saec. auf Astr. Onobrychis T an der Brennerstrasse (13), auf Ast. glycyphyllus M bei Vitousov, im Nemilkathale (17). U. Caealiae (DC.) Unger auf Adenostyles Alliariae M Hockschar, Käpernik, Bründlhaide, Schweizerei, Altvater, Peterstein (17). U. Croci Pass. auf Crocus vernus T Sompunt im Val Badia (21). U. Erythronii (DC.) Pass. auf Scilla bifolia B Oberfranken: bei Rómershofen (12), auf Erythronium Dens canis BO Medníko bei Davle (22), auf Lilium bulbiferum T Sompunt im Val Badia (21). U. excavatus (DC.) Magn. auf Euphorbia Gerardiana B Sulzheim (11) Bö Mühlhausen bei Kralup (22). U. lapponicus Lagerh. I und III auf Astragalus alpinus Schw Unter-Engadin: Val Tuoi; am Eingang des Suvrethales im Ober-Engadin (14e). U. lineolatus Desm. | | : VIII. Uredineen und Ustilagineen (P. DrETEL). (121) auf Scirpus maritimus B bei Hassfurth (12), P Rügen: am Zieker- und Lobber See (28), Bó Welwarn (22), Hoch-Veselí, Wittingau (16), dazu das Aecidium Hippuridis Kze. P am Lobber See (28), Aec. Pastinacae auf Past. sativa B Hassfurth (11). Aec. Sii latifoli (Fiedler) Br bei Nauen (6). U. minor Schroet. auf Trifolium medium M Mährisch-Schönberg (22), auf Trifol. pratense Schw an der Südseite des Gr. St. Bernhard (31), auf Trif. montanum sehr verbreitet. U. Phyteumatum (DC.) Ung. auf Phyteuma spicatum M Peterstein im Gesenke (17). U. Schroeteri De Toni auf Melandryum album Bö Welwarn (18), Br am Bahnhof Rathenow (6), Lenzen (7), Wp Buschin, auf Cucubalus baccifer Wp Schwetz (9). U. Scillarum (Grev.) Wint. auf Muscari comosum M bei Hohenstadt (17). U. Serofulariae (DC.) D. et Br. auf Serof. nodosa Ns Bremen: zw. Schorlingkamp und Steinforth (29). U. Solidaginis Niessl auf Solidago Virgaurea M am Hockschar (17). U. Veratri (DC.) Wint. auf Veratrum Lobelianum Bü im Riesengebirge: Kessel, Harrachsweg, Pantschewiese, Elbe- wiese, Elbfallbaude (18), M Peterstein, Küpernik und Dründlhaide im Gesenke (17). Puccinia Agropyri Ell. et Ev. I auf Clematis Vitalba T Branzoll (13), B auf dem Friedriehsberg im Steigerwald (12), auf Clem. recta B zw. Dürnfeld und Sulzheim (12), II und. III auf Triticum junceum P bei Thiessow auf Rügen (28). P. Agrostidis Plowr. I auf Aquilegia vulgaris M bei Hohenstadt (22). P. albescens (Grev.) Plowr. auf Adoxa M im Gesenke (17). P. Anemones virginianae Schw. auf Pulsatilla vulgaris P in den Dünen bei Baabe auf Rügen (28) P. argentata (Schultz) Wint. auf Impatiens Noli tangere M Doubrava gegenüber Moravican (17), Br bei Eberswalde (5). P. asarina Kze. auf Asarum europaeum M um Lupelle, bei Hochstein, im Gesenke (17), B bei Kissingen (25). P. Baryi (Berk. et Br.) Wint. auf Brachypodium silvaticum P Rügen: bei Sellin (28) und Sassnitz (27), M Doubrava bei Moravican (17). P. Betonicae (Alb. et Schw.) DC. auf Betonica offieinalis T Völs, Afling bei Innsbruck (13), M Doubrava zwischen Moravican und Schwarzbach (22), Br Hoher Rott, Stechow bei Rathenow (6). P. bullata (Pers.) Schroet. auf Archangelica officinalis P bei Gross-Zieker, auf Peucedanum Cervaria ebenda und bei Thiessow (28); auf T, hysselinum palustre Ns zwischen Gödestorf u. Schnepke bei Syke (Bremen) (29); auf Libanotis montana T am Paschberge (13); R Bupleuri falcati (DC.) Wint. auf Bupleurum falcatum Bö Mühl- hausen bei Kralup (18), Kosoř und Kuchelbad bei Prag (17). P. Cieutae Lasch auf Cicuta virosa Ns Bremen: Kuhsiel, Beverstedt (29). E. Cireaeae Pers. auf Circaea lutetiana P zwischen Sassnitz und Stubben- kammer (28). P. conglomerata (Str.) Wint. auf Homogyne alpina M . An Gesenke verbreitet (17). P. dioicae P. Magn. I auf Cirsium Palustre Bö Bilichov, auf Cirs. canum Bö Welwarn (18), auf Cirs. (128) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. oleraceum Bö Bilichov und Rovensko (18), Wp an der Neustädter Chaussee bei Rheda; II auf Carex dioica Wp im Bielawa-Bruche am Moordamme von Slawoschin naeh Miruschin; im Moore unter Oder- gau (8), HI auf Carex Davalliana Bö Welwarn (18). P. Drabae Rud. auf Draba frigida Schw Zermatt (31). P. Elymi Westd. auf Elymus arenarius P bei Thiessow und Göhren (28). P. Epilobii DC. auf Epilobium origanifolium M Kessel im Gesenke (22), auf Epil. spec. T bei Paneveggio (13), auf Epil. roseum Schw Ober-Engadin: im Fex- thal (14). P. Epilobii tetragoni (DC.) Wint. auf Epilobium montanum M Hohenstadt, bei Lupelle; auf Epil. Lamyi M bei Krumpach und Howenz (17); auf Epil. palustre (27) und Epil. hirsutum (28) P Sass- nitz, Br Mergelgrube, Baudach bei Krossen a. O. (6), Rudower See (7). P. expansa Link auf Senecio cordatus T bei der Waldrast, im botan. Garten zu Innsbruck (13). P. Festucae Plowr. I auf Lonicera Xylosteum P Rügen: bei Sassnitz und Göhren (28). P. fusca Relh. auf Pulsatilla vulgaris P Rügen: bei Thiessow (28). P. Galanthi Ung. auf Galanthus nivalis M an dem Berge Hrabizí bei Vitousov (20). P. Gerant? silvatici Karst. auf Geranium silvaticum Schw Zermatt: unter- halb des Riffelalp-Hótels (31). P. Helianthi Schw. auf Helianthus annuus M bei Hohenstadt und Lesnie (17), Bà Gross-Skal (18). P. Heraclei Grev. auf Heracleum Sphondylium P bei Stubbenkammer (28). P. Iridis (DC.) auf Iris pumila Br Garten Fischerhaus bei Gross-Behnitz (6). P. Liliacearum Duby auf Ornithogalum umbellatum T bei Innsbruck (13), M bei Krumpaeh (16); auf Ornithogalum tenui- folium Bà Neratovic, Welwarn (16). P. major Diet. auf Crepis palu- dosa Wp Rheda (8), M zu Moravican und Schwarzbach (22), Peter- stein im Gesenke (17). P. mammillata Schroet. auf Polygonum Bistorta M im Gesenke sehr verbreitet (17); Bö bei Rovensko, Hoch- Veselí, Slaná, Borkov, Semil (18). P. Maydis Carr. auf Mais Bö Rovensko und Hoch-Veselí 16), M Hohenstadt (17). P. Moliniae Tul. auf Molinia caerulea Bö Hoch-Veseli, Lomnie a. d. Luznitz (16). P. obtusa Schroet. auf Salvia verticillata T zw. Arzl und Rum (13), Bö Rovensko, Wittingau (16), Mühlhausen bei Kralup, Prag (17). P. Pimpinellae (Str.) Lk. auf Laserpitium Archangelica M Bründlhaide im Gesenke (17). P. Passerinii Schroet. auf Thesium ebracteatum Bö Drís nächst Nera- tovie (18), Br Blaggenberg, Schollene bei Rathenow (6). P. Pruni spinosae (Pers.) auf Pr. spinosa Br Hasellake bei Gross-Behnitz (6), Wp bei Zatoken, Kr. Schwetz (9). P. Ribis DC. auf Ribes rubrum Bö Hoch-Veselí (16). P. Rumicis scutati (DC.) Wint. auf Rumer scutatus B Kissingen: bei der Trimburg (25). P. Saniculae Grev. auf Sanicula europaea P Sassnitz (27). P. Sawifragae Schlechtd. auf Saxifraga rotundifolia T im Fimberthal, Bodenalpe in Paznaun (19). P. Schneideri Schroet. auf Thymus angustifolius P Rügen: zw. Lobbe und Göhren (28), auf Thymus pannonicus Bü Welwarn (18). P. Schoele- QUE e VOR ictus PAE S la c EI Un EDS M M CLE TU M REID MM I EDU VIII. Uredineen und Ustilagineen (P. DIETEL). (129) riana Plowr. | auf Senecio Jacobaea, ll und III auf Carex arenaria P Rügen: bei Thiessow (28). P. Seirpi DC. I auf Limnanthemum nymphaeoides, II und HI. auf Scirpus lacustris Ns Bremen: bei Kuhsiel (29), M bei Hohenstadt (17). P. Sesleriae Reich auf Sesleria varia B6 am Radotiner Plateau bei Prag (17). P. Sonchi Rob. et Desm. auf Sonchus arvensis Ns zwischen Munte und Kuhsiehl (29). P. Thes (Desv.) Chaill. auf Thesium montanum T an der Mendel, auf Thesium spec. T bei Absam (13), auf Th. linophyllum Bà Loretto bei Jičin (17). P. Thlaspeos Schub. auf Arabis pumila T auf der Franzenshöhe, auf Thlaspi alpestre T bei Mathon und Ischgl im Paznaun (13). P. Trailü Plowr. I auf Rumex Acetosa, II und III auf Phragmites communis Ns Borgfeld bei Bremen (30), Ms bei der Rogätzer Fähre unweit Burg bei Magdeburg (2), Bó Welwarn (18), Br Oranienburg: am Ufer des Lehnitz-Sees (1). P. Valantiae Pers. auf Galium verum P Thiessow auf Rügen (28), Br bei Rathenow (6). P. Veronicae (Schum.) Schroet. auf Veronica montana Wp am Schlossberge bei Neustadt (8), Ns Urwald bei Varel (30), Bö Gross-Skal, Rovensko (22). P. Virgaureae (DC.) Wint. auf Solidago Virgaurea B Kissingen: am Staffelberge (24). P. Vulpinae Schroet. auf Carex vulpina Br Lenzen (T). Phragmidium Fragariastri (DC.) Wint. auf Potentilla alba Ms Sanne bei Arneburg, Blaggenberg bei Schollene a H. (6), Bö Bilichov, Rakonitz (18), Hoch-Veseli, Set. Prokopiusthal bei Prag (16), T am Mendelpass (13), B bei Unfinden (Unterfranken) (12), auf Potent. Fragariastrum B am Moritzberg bei Lauf (12). Phr. carbonarium (Schlechtd.) Wint. auf Sanguisorba officinalis Bö Hoch-Veseli (16), M Hohenstadt (17). Phr. albidum (Kühn) Lagerh. auf Rubus dumetorum Bö Rovensko, Welwarn, auf Rubus glandulosus Bó Rovensko (22), M bei Lupelle und Krumpach (17); auf R. nemorosus Bö Welwarn (22); auf R. affinis M Lupelle und Rippau bei Müglitz (17). Gymnosporangium Sabinae (Dicks.) I auf Pirus communis, MI auf Juniperus Sabina Br Nauen (6), M bei Gross-Heilendorf, oberh. Ro- vensko und Krumpach (19). G. confusum Plowr. I auf Crataegus monogyna Bö Welwarn (16), Schw Viège und Chambésy bei Genf (31); auf Cotoneaster vulgaris Schw Gornerschlucht, Zermatt (31). Endophyllum Sedi (DC.) auf Sedum reflexum Br Kienberg und Rhi- nower Berge bei Rhinow (6). Æ. Sempervivi (Alb. et Schw.) De Bary auf verschiedenen Sempervivum-Arten T am Schlüsseljoch, Rofan- joch, Franzenshöhe, bei Bozen (28). Coleosporium Cacaliae (DC.) Wagner auf Adenostyles albida Bö Elbgrund im Riesengebirge (22). C. Petasitidis De Bary auf Petasites tomentosus P bei Stubbenkammer (28). C. Pulsatillae (Str.) Fr. auf Puls. vulgaris P bei Thiessow und Göhren (13). Ochropsora Sorbi (Oud.) Diet. auf S. aucuparia P Göhren (28). Melampsora Euphorbiae dulcis Otth auf Euph. amygda- loides M Hohenstadt, auf Euph. duleis M Kosse, bei Königslose nächst Ber. der deutschen bot. Gesellsch, XVIII. (9) (130) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. Ausee, zw. Lupelle und Busele, im Gesenke (17). M. Sawifragarum (DC.) Schroet. auf Saxifraga granulata M Hohenstadt, Krumpach, Ruine Brünnles ete. (17). M. Evonymi-Caprearum Kleb. I auf Evo- nymus europaea M bei Bohuslavice und Moravican (17). Thecopsora Aspidiotus (Pk.) Diet. auf Phegopteris Dryopteris M Hohenstadt (22). Th. Galii (Lk.) De Toni auf Galium silvaticum B Franken: bei Elt- mann (12); auf Gael. Mollugo M oberhalb Krumpach, zw. Rudolfsthal und Lupelle (19), Bö Rovensko, Roztak bei Prag (16). Th. Pirolae (Gmel.) Karst. auf Pirola minor und uniflora P am Schmachter See bei Binz, auf P. secunda zw. Sassnitz und Stubbenkammer (28). Th. Vaceiniorum (Lk.) Karst. auf Vaccinium uliginosum M Bründlhaide im Gesenke (17), Bö Moldau im Erzgeb. (17). Uredinopsis filicina (Niessl) Magn. auf Phegopteris polypodioides M im Friesethal zw. Hochstein und Schildberg (17). U. Seolopendrii (Fekl.) Rostr. auf Polypodium vulgare Bö bei Gross-Skal (16), auf Blechnum Spicant Bö vom Mummel- fall zur Pantschewiese (22). Chrysomyxa Empetri (Pers.) Rostr. auf Empetrum nigrum M im Gesenke: Gipfel der Bründlhaide, bei der Schutzhütte auf dem Altvater (17). Chr. Ledi (Alb. et Schw.) De Bary auf Ledum palustre Wp im Moore bei Vaterhorst, im Forste Darslub (8). Aecidium Hepaticae Beck auf Hepatica triloba P Rügen: bei Baabe (28). Aec. Lithospermi Thüm. auf Lithospermum arvense Bü Welwarn; Aec. Nonneae Thüm. auf Nonnea pulla ebenda (18). ee. Brunellae Wint. auf Brunella vulgaris M Franzensjagdhaus im Gesenke (17). Aec. Sommerfeltii Johans. auf Thalictrum sp. T bei Absam (15). Caeoma Alliorum Lk. auf Allium oleraceum M Allerheiligen bei Hohen- stadt (17), auf Al. Scorodoprasum M bei Moravican, auf Al. ursinum ebenda und bei Eisenberg (22). Uredo Muelleri Schroet. auf Rubus glandulosus M zw. Rudolfsthal und Lupelle (19). Ustilago anomala Kze. in den Fruchtkn. von Polygonum Convolvulus Br bei Potsdam und Berlin verbreitet (3), 0s Meissen: am Elbufer gegen- über der Knorre (26). U. Betonicae Beck auf Betonica Alopecurus K Gail- thaleralpen: Monte Croce (21). U. Cardui F. v. Waldh. in Blüthen- kópfen von Carduus acanthoides Br bei Rangsdorf (3). U. Duriaeana Tul. in Fruehtkn. von Cerastium semidecandrum Br Spandau: Pichels- werder, im Grunewald; Berlin: Westend; Oderberg (3). U. echinata Sehroet. in den Blättern von Digraphis arundinacea Br Rathenow: Böhne auf den Havelwiesen; Kyritz (3); Ms Elbwiesen bei Hämerten (6). U. grandis Fr. in den Internodien von Phragmites communis Br Potsdam: Havelufer vor Templin und bei Kaput; Nauen: im Bredower Forst; Berlin: Weissensee (2); Gross-Behnitzer See (6). U. Luzulae Saee. auf Luzula pilosa P bei Stubbenkammer (28), M oberh. Krum- pach und Rowenz (17) U. pallida Lagerh. auf Viscaria vulgaris Kosse und Lupelle bei Hohenstadt (22). U. Paniei glauci (Wallr.) s mu in den Fruchtkn. von Panicum glaucum Br Rangsdorf, Driesen VIIT. Uredineen und Ustilagineen (P. DrETEL). (131) (3) M bei Hohenstadt, Krumpach, Jedle, Watzelsdorf (17). U. Panici miliacei (Pers.) Wint. auf Panicum miliaceum Br Burg im Spreewald: Dahme (3) Bö Platz bei Wittingau (16) M bei Hohenstadt und Schwarz- bach (17, 19). U. Parlatorei F. v. Waldh. im Stengel von Rumex maritimus Br Gr. Lichterfelde: bei Dahlem (3). U. Pinguieulae Rostr. auf Pinguicula alpina T am Wege von der Waldrast nach Mieders (13). U. Rabenhorstiana Kühn auf Panicum sangwinale Br Rathenow (6). U. Scorzonerae (Alb. et Schw.) Schroet. in Blüthenköpfen von Scorzonera humilis Br Berlin: Botan. Garten (3). U. Thlaspeos (Beck) Lagerh. auf Thlaspi alpestre T bei Mathon und Ischgl im Paznaun; auf Draba sp. T bei der Franzenshöhe (13). U. Vaillant? Tul. auf Muscari Schliemanni Br Berlin: im Botan. Garten auf Exemplaren aus Troas; auf Muse. comosum M bei Hohenstadt (17), Br Wilmersdorf in Gärten (3); auf Scilla T Innsbruck, im botan. Garten (13). Schizonella melanogramma (DC.) Schroet. auf Carex leporina (?) Br Kottbus: Bra- nitz; auf Carex pilulifera (?) Br Potsdam: Kirchberg bei Nedlitz; auf Carex praecox Br Rhinower Berge (6). Thecaphora affinis Schneid. auf Astragalus glycyphyllus P Sassnitz auf Rügen: vor den Wissower Klinken (27). Th. hyalina (Fr.) Desm. in den Antheren von Con- volvulus arvensis und Calystegia sepium Br Neu-Ruppin (3). Melano- taenium caulium (Schneid.) Schroet. auf Linaria vulgaris P bei Thiessow auf Rügen (28). M. endogenum (Ung.) De Bary in den Internodien von Galium verum P Rügen: bei Gross-Zicker (28); Br Brandenburg: am Wege nach dem Görden-See; Potsdam: an der Chaussee nach Baumgartenbrück (3); in Galium Mollugo T bei Brennerbad, zw. Um- hausen und Oetz (13), P Rügen: bei Thiessow (28) Tubureinia Trientalis B. et Br. auf Trientalis europaea Br Landsberg: bei Marien- spring (3), P Rügen: bei Göhren (28), Wp Putzig: in der Forst Darslub (8). Doassansia Hottoniae (Rostr. De Toni auf Hottonia palustris. ? Urocystis Colchici (Schlechtd.) Rabh. auf Polygonatum multi- florum M zw. Moravican und Schwarzbach (22). U. Johansonii (Lagerh.) Magn. auf Juncus bufonius Br Berlin: Aecker vor der Jungfernhaide; bei Steglitz (3). U. Junci Lagerh. auf Juncus filiformis Br Potsdam: Nuthewiesen (3), Wp bei Terespol (9). U. sorosporioides Kórn. auf halictrum minus Br Teltow: bei Klein-Machnow; Nauen: Bredower Forst (8). Tolyposporium Junei Woron. auf Juncus bufonius Wp bei Terespol (9) M zw. Kolleschau und Brünnles, zw. Hohenstadt und Nemile (17). Tilletia Milii Fekl. auf Milivm effusum Br Bredower Forst bei Nauen (3). T. separata Kze. in den Fruchtkn. von Ara Spica venti Br Weissensee bei Berlin (3). Entyloma Calendulae (Oud.) De Bary auf Calendula fulgida P Thiessow auf Rügen (28) E. Chrysosplenii (B. et Br.) Schroet. auf Chrysosplenium alternifolium Br Landsberg: Kladow, Marienspring (3); T bei Schloss Thaur, bei Inns- bruck (13) Bö Neuwelt im Riesengebirge. E. Corydalis De Bary (9*) (132) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896 — 98. auf Coryd. digitata M Hohenstadt (17). E. Eryngü (Cda.) De Bary auf Eryngium campestre Br Tangermünde: Storkow; Berlin: auf im Humboldtshain eultivirten Stócken (3); Lenzen (T). E Magnusi (Ule) Woron. auf Gnaphalium luteo-album Br Weissensee und Treptow bei Berlin (3). E. Matricariae Rostr. auf Chrysanthemum inodorum Br Berlin: Schöneberg (3). Schinzia Aschersoniana Magn. an den Wurzeln von Juncus bufonius T bei Sarnthein im Sarnthal bei Bozen (13), Wp bei Terespol (9), im Kreise Putzig an mehreren Orten (8). Sch. Casparyana Magn. in Wurzelanschwellungen von Juncus Tenageia SI! bei Kühnicht unweit Hoyerswerda (3). Sch. cypericola Magn. an den Wurzeln von Cyperus flavescens Br Köpenick: nach den Müggel- bergen zu, am Halensee im Grunewald (3). Sch. digitata (Lagerh.) an Juncus lamprocarpus P Rügen: bei Thiessow (28). IX. Flechten. Berichterstatter: Dr. A. ZAHLBRUCKNER. Litteratur. 1. Anders, J., Beiträge zur Kenntniss der Flora des mährisch-schlesischen Ge- senkes. Allgem. Botan. Zeitschr. IV, 1898, S. 116—118. — 3. Arnold, F., Licheno- logische Ausflüge in Tirol XXVI—XXIX. Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XLVI, 1896, S. 101—143. — 3. Ders., Lichenologische Ausflüge in Tirol XXX. Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien XLXII, 1897, S. 353—395 und 671—677. — 4. Ders., Zur Lichenenflora von München. Beilage zu Ber. Bayer. Bot. Ges. München, 1897, 4°, 45 S. — 5. Beck, G. von et Zahlbrnekner, A., Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas*, Cent. II. ag k. naturhist. Hofmus. Wien XI, 1896, S. 81—101, und Cent. III a. a. O. XII, S. 75—98. — 6. Britzelmayr, M., Die Lichenen der Flora von Augs- burg. XXXIII. Bericht naturwiss. Ver. für Schwaben in Augsburg 1898, S. 207 bis 240. — 7. Eitner, E., Nachtrüge zur Flechtenflora Schlesiens, LXXIII. Jahresber. Schles. Ges. für vaterl Cultur, 1895 (1896), II, S. 2—26. — 8. Glück, H., Ein deutsches Coenogonium. Flora LXXXII, 1896, S. 268—985. — 9, Harmand, J.s Catalogue descriptif des Lichens observés dans la Lorraine. Suite. Bullet. Soc. Sc. Nancy, sér. II, Tome XV, 1897, S. 162—259, Tab. XIV—XIX. — 10. Hellwig, Th., Die Flechten der Umgegend von Grünberg in Schlesien. Allg. Bot. Zeitschr. III, 1897, S. 123—124, 143—144, 175—176 und 193—195. — 11. Lederer, M., Einige für Bayern neue Flechten. Ber. Bayr. Bot. Gesellsch. II, 1899, S. 12—14. — 12. Lósch, A., Beitrüge zur uL Badens. Mitth. ER bot. Ver. Nr. 142, 1896, S. 378—385, und Nr. 143—144, S. 386—395. — 13. Lorch, W., Uebersicht der bisher in der Umgebung von Marburg re Coren? Flechten. Jahresber. naturw. Ver. Elberfeld VIII, 1896. S. 1-24. — 14. Müller, J. Arg., Ueber einige Flechten vom Monte Rosa. Ber. schweizer. bot. sie VI, 1896, S. 52—53. — 15. Sand- UP PEG MC NOTIS EE WEE IX. Flechten (A. ZAHLBRUCKNER). (133) stede, H., Beiträge zu einer Lichenenflora des nordwestdeutschen Tieflandes. (Dritter Nachtrag. Abh. naturw. Ver. Bremen XIV, 1898, S. 482—493. — 16. Seriba, L., Cladonien, um Altenau im Harz gesammelt. Hedwigia XXXVI, 1897, S. (81) bis (82). — 17. Simmer, H., Erster Bericht über die Kryptogamenflora de Kreuzeck- gruppe in Kärnthen. Allg. Bot. Zeitschr. IV, 1898, S. 74—77, 99—100, 118—120, 141—144 und 158—159. — 18. Steiner, J., Nolte über einige Flechten von der Adlersruhe des Grossglockner. Oesterr. Bot. Zeitschr. XLVI, 1896, S. 81—82, — 19. Strasser, I’. P., Arthoma (Coniangium) sacromontana n. sp. Verh. zool.-bot. Ges, Wien XLVII, 1897, S. 96. — 90. Zahlbruckn ner, A., Beiträge zur Flechten- flora Nioderbsterreichs. V. Verh. zool-bot. Ges. Wien XLVIII, 1898, S. 349—370. Sammlungen. 21. Kerner, A. von, Flora exsiccata Austro-Hungarica. Cent. XXVIII (1896). — 22, Kryptogamae exsiccatae editae a Museo Palatino Vindobonensi. Cent. II (1896) und Cent. ITI (1898). Caliciaceae. Acolium inquinans (Sm.) SI Karlsbrunn, Fichten (1), B Grünwalder Park, an einer alten Buche (4), N Rothkogel bei Lilienfeld, Bretterwand (20). Stenocybe turbinata (Pers.) N Burgstein bei Isper, Buchen (20). S. byssacea (E. Fr.) T Eger- dacher Au bei Innsbruck, Alnus incana (5, 22), f. tremulicola Nyl. B an der Strasse von Deisenhofen nach Oedenpullach, Populus tremula (4). Calicium adspersum Pers. B Pupplinger Au und im Walde südlich von Wolfratshausen, Föhren (4). C. arenarium (Hampe) N Raabs an der Thaya, Schieferfelsen (20). C. chlorinum (Stenh.) K Kreuzeckgruppe (17). C. eladoniseum (Schl.) K Kreuzeckgruppe (17). C. corynellum Ach. SI Höllengrund bei Altheide, Sandstein (7). C. eurtum f. pumilum Krplhr. B zwischen Hesselohe und Schwaneck, Fichten (4). C. minutum Kbr. N Gutenstein, Fóhren (20). €. paroicum Ach. N zwischen Senftenberg und Unter-Meissling, Gneiss (20). Chaenotheca chrysocephala (Turn. N Hohe Wand bei Arnsdorf, Lärchen und Gutenstein, Schwarzföhren (20), f. minor Hepp B Buchendorfer Gemeindewald, Fichten (4). C. lucida Th. Fr. T Pasch- bergwald bei Innsbruck (5, 22). C. stenoeyboides (Nyl.) B auf dem Wildmoos bei Sehóngeising, Pinus Pumilio (4). Coniocybe pallida (Pers.) H bei Oberrosphe und Mellnau (13). En Sphaerophoraceae. Sphaerophoron compressum Ach N Kleiner Peilstein, steril (20) S. coralloides (Pers.) Ns Rosengarten, Bezirk Stade, erratische Blöcke (15). Graphidaceae. Opegrapha inaequalis Fee SI Moschwitzer Wald, Acer Pseudoplatanus (T). O. hapaleoides Nyl. SI Gro 8s- Leubuscher Wald bei Brieg und im Moschwitzer Wald Li Graphis scripta var. abietina Schaer. N Schrems, Tannen (20). Encephalographa interjecta Lgthf. SI Schneegraben am Brunnen- berge (7). Melaspilea arthonioides (Fée) L Boschetto bei Triest, Eichen (134) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. (5, 22). M. megalyna Ach. B Grünwalder Park. alte Buchen (4). M. Rhododendri (Arn.) K am Fusse des Vellacher Kocna, auf Rhodo- dendron hirsutum (5, 22). Mycoporum mieroscopieum, Müll. Arg. B Haspelmoor südlich von Augsburg, Espen (6). M. miserrimum Nyl. SI Eichberge bei Reichenbach und Diersdorfer Wald bei Gnadenfrei (7). Melanotheca gelatinosa (Chev.) Ns Rottford bei Linswege, Corylus (15). Arthonia dispersa (Schrad.) NNeuwaldegger Park, Sorbus (20). A. exeipienda Nyl. B Siebentischwald bei Augs- burg, Berberis (6). A. exilis (F1) K Kreuzeckgruppe (17), f. rugulosa Krphbr. B bei Friedberg, Eichen und bei Wollenburg, Sarothamnus (6). A. fuliginosa (Fw. N Matzinggraben bei Gutenstein, Fichte (20). A. patellulata Nyl. B bei Deuringen, Espen (6). A. sacro- montana Strass. nov. sp. N Sonntagberg bei Rosenau, Sandstein (19). Xylographidaceae. Xylographa minuta Kbr. N Haselrast zwischen Gutenstein und Rohr, morsches Holz (20). Agyrium rufum Fr. N Haselrast zwischen Gutenstein und Rohr, morsches Holz (20). Gyalectaceae. lonaspis melanocarpa Arn. N Steinbachklamm bei Göstling, Kalkfelsen (20). Secoliga gyalectoides Mass. N Steinbach- klamm bei Göstling, Kalkfelsen (20). S. leucaspis (Krphbr.) N Gahnriese auf dem Schneeberg, Kalk (21). Gyalecta fagicola Hepp SI Constadt im Kgl. Forst, Ulmus (T). G. Flotowii Kbr. Bd Zastler, Eschen (12). @. lecideopsis Mass. Bd Kaiserstuhl (12), G- picei- cola (Nyl.) K Falkenberg bei Klagenfurt, Tannen (21). Petractis exanthemica (Sm.) SI zwischen Sehwieben und Langendorf bei Tost, Kalk (7). Coenogoniaceae. Coenogonium Germanicum Glück nov. sp. He Jena, Teufelsmauer bei Blankenburg im Harz, kieselhaltige Felsen (8), K Kreuzeckgruppe (17). cideaceae. Bacidia abbrevians (Nyl.) SI Reinersdorfer Wald bei Constadt, Sorbus (7). | B. acerina (Pers) SI Bankauer Wald bei Kreuzburg, Eichen (7). B. Baggei (Metzl.) SI Constadt, auf Birken, im Walde bei Kl.-Schmograu und Wohlau, auf Eichen (7). var. epithymum Stein nov. var. SI Grünberg, auf abgestorbenem Thymus (10). B. Beckhausii (Kbr.) N Gutenstein, Nadelholzstrunk -(20). B. egenula (Nyl.) SI Weisskoppe in der Grafschaft Glatz, Kalk (1). B. flavovirescens (Dicks.) B Schóngeising und Grafrath, auf sandig-lehmigem Boden (+, N Jauerlin g bei Spitz an der Donau Humus (20). B. mitescens (Nyl.) nov. sp. Ns Insel Juist im Loog, auf Dachziegeln (15). B. vermifera (Nyl.) SI im Gr.- Leubuscher Wald bei Brieg, Quercus (7), T Jenesien bei Bozen, Fraxinus und Quercus (2). Bilimbia accedens Arn. T Plansee, Buchen (2). B. atro- candida Eitn. nov. sp. Si Gr.-Leubuscher Wald bei Brieg, alte Eichen (T). B. chlorococca Graewe B beim Bahnhofe von Grosshesselohe, n TUE CE ETIN Sae SE e E. REENEN IX. Flechten (A. ZAHLBRUCKNER). (135) dürren Föhren und Fiehtenzweigen (4), f. brachysperma (Stzb.). B Grosshesselohe, Populus tremula (4), var. tristior Th. Fr. SI Park von Pless, an Erlen, Constadt und Gleiwitz, an Birken (s v ven Th. Fr. Si in der Sitten bei Obernigk, Populus mee (0. B. subtrachona Arn. T am (iatschkopf bei Pians, Kalk (2). Catillaria athallina (Hepp) SI Gr.-Strehlitz, zwischen Schwieben und Langendorf bei Tost, auf Kalk (7), T über der Augsburger Hütte am (Gatschkopf bei Pians (2). C. atropurpurea (Schaer) T Plansee; Fiehten (2). C. diaphana (Kbr.) SI Aupa im Riesengrund (1). €. Laureri (Hepp) SI über Marienthal nach der alten Schlesischen Baude, ugus (X). C. mieroeocea (Kbr.) SI Schwedenschanze bei ( rünberg, auf abgestorbenen Juniperus-Zweigen (T). C. mughorum var. Laricis . (Hepp) B Siebentischwald bei Augsburg, Lärchen (6). €. neglecta Kor. SI zwischen Schwieben und Langendorf bei Tost, Kalk (7). (. prasina var. byssacea (Zw.) N Kleine Klause bei Aspang, morsches Holz (20). C. sub-Erhardtiana (Eitn.) nov. sp. S! Hennersdorf bei Koeltschen, alter Bretterzaun (7). Xanthocarpia ochracea (Schaer.) SI Saerauer Berg bei Gogolin, auf Kalkfelsen (7). Biatorella elegans Zw. B Grosshesselohe, auf Sambucus nigra (4). | Lecidea Sect. Biatora. L. aeneofusca Flk. N Sonntagberg bei Rosenau, schattige Wald- wege (5, 22), B bei Oberdill uud bai Baierbrunn, auf juhagieor Erde (4) L. asserculorum (Schrad.) N Lüngapiesting bei Gutenstein, Zaunlatten. (20). L. atrofusca f minor Nyl. B Siebentischwald bei Augsburg, Baumstümpfe (6). L. Berengeriana (Mass.) K Kreuzeck- gruppe (17). L. Cadubriae (Mass.) N zwischen Göller und dem Schwarzkegel, Tannen (20). L. eyslisca (Mass.) N Drosendorf, auf Urkalk (20). L. exsequens Nyl. B Schwabmünchen, auf morschem Holz (6), N Haselrast zwischen Gutenstein und Rohr, Baumstümpfe (200. L. geophana Nyl. SI Grünberg, auf Erde (10), B Strassberg, Waldrand (6). ZL. gibberosa Ach. SI Dammerauer Berg bei Grünberg (10). L. granulosa f hilaris Nyl. N Nebelstein bei Weitra, Moder- holz (20). L. leucophaea (Flk.) B zwischen Lechhausen und Stätzlin, Tuftblock (6), N Hoher Umsehuss und Pyramide des Hoch- wechsel, Glimmerschiefer (20). L. lygaea Ach. N Traunstein, Bezirk Ottenschlag. Granit (20). L. Metzleri (Körb.) B Fischach, kalkreicher Port (6). L. Nylanderi (Anzi) K Klagenfurt, Pinus silvestris (5, 22). L. obscurella Nyl. N Gutenstein, Lärchen (20). L. heterella Nyl. B bei Irschenhausen, Fichte (4). L. rieulosa Ach. N Oberbergen, Bezirk Mautern, Granulit (20). L. Strasseri A. Zahlbr. nov. spec. N St. Andrä, Rekawinkl, Waldegg, über ab- gestorbenen Pflanzen und Fichtennadeln (20). L. symmietella Nyl. N Haselrast zwischen Gutenstein und Rohr, morsches Holz (20). Lecidea Sect. Eulecidea. L. aglaea (Smxrft) H Hornberg bei Biedenkopf, Felsen (13). L. atronivea Arn. T Gatschkopf bei Pians, Kalk (2). L. ( 136) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. auriculata Th. F. SI Heuscheuer, Quadersandstein (7). L. erustulata f. soredizodes Lamy B Ganting, zwischen Ischenhausen und Neufahren auf Gneiss, Moosach bei Grafing auf einer Buchenwurzel, Schöngeising auf Ziegeln, bei Haarkirchen und Farchbach (4). L. expansa Nyl. B bei Gabelbach, Sandstein (6). L. fuscoatra f. meiosporiza Nyl. SI Matzdorf (7). LL. intumescens Nyl. N im Waldviertel auf Urgestein verbreitet (20). L. latypiza Nyl. Ns Groppenbühren, Granit (15). L. nigrogrisea Nyl. nov. spec. Ns Leitstade im Bezirk Lüneburg, Granit (15). L. olivacea f. sulfurea A. Zahlbr. nov. f. N Matzing- graben bei Gutenstein, Fichten (20). L. platycarpa f. phaea Flt. B Haarkirchen auf Amphibolit und Buchhof auf Glimmer (4). L. plebeja Nyl. T Plansee, auf Taxus (2). L. promiscens Nyl. K Kreuzeck- gruppe (17). L. promixta Nyl. nov. sp. Ns Bookholtsberg bei Gruppen- bühren und Wittenhöhe bei Döhlen, Granitgeröll (15). L. rhaetica Hepp K Kreuzeckgruppe (17). L. subconfluens Th. Fr. SI Fürsten- steiner Grund (7). L. subtumidula Nyl. T ober der Augsburger Hütte am Gatschkopf bei Pians, Kalk (2). L. subumbonata Nyl. T Gatschkopf bei Pians, Kalk (2). L. tenebrosa Fw. Ns „Keller- stein“ in der Ahlhorner Heide (17), N Ernsthof im Bezirk Mautern, Gneiss (20). Rhizocarpon chionophilum var. riphaeum (äm. nov. var. SI Mädelsteine und Grosse Sturmhaube, Granit (7). R. Cope- landi Kbr. SI Weisswassergrund (7). R. excentrieum (Ach.) N Kleine Klause bei Aspang, Schiefer (20^. R. illotum (Nyl.) nov. sp. Ns Zwischenahn, Ziegeldächer (15). R. laratum (Ach.) SI Obernigk im Walde gegen Jaekel und Schlackenthal bei Reichenstein (7). R. Oederi (Ach.) Schw „Sattel“ des Monte Rosa, Gneiss (14). R. postumans (Nyl.) nov. sp. Ns in den Knokelsbergen an der Lethe, „11 Apostel“, „Glaner Braut“, Hünengrab in den Clöfer Tannen bei Werpeloh, Wittenhóhe bei Dóhlen, auf Granit (15). R. seductum (Nyl.) SI am Grenzweg vor Hauffen bei Riemberg, Granit (7), f. albocoeru- lescens (Eitn.) nov. var. SI Schneekoppe, Schwalbenstein auf dem Glatzer Schneeberg (7). R. simillimum (Anzi) SI bei Gr.-Strehlitz gegen Dona, Basalt (7). R. subpostumum (Nyl.) B Lichtfeld bei Augsburg, Sandstein (6). R. viridiatrum (Flt.) Ns „Glaner Braut“, Granit (15), N Sandel bei Dürrenstein, Ostrong und Nebel- stein, auf Gneiss und Granit. Psoraceae. Psora cinereorufa (Schaer) T Vennathal, Glimmer- felsen (2). P. fuliginosa (Tayl.) N Hochwechsel, Glimmerschiefer (20). P. Limpriehtii Stein SI auf der Felsenspitze neben dem Kochelfall, Granit (1). P. ostreata (Hoffm.) H Marburg, alte Coniferen (13). Baeomycetaceae. Sphyridium placophyllum (Whlbg.) Ns Ahl- horn-Schneiderkrug, Pestruper Heide und am Mordiern berg, auf der Erde (15). Collemataceae. Physma chalazanum Ach. B Beet IX. Flechten (A. ZAHLBRUCKNER). (131) in der Schlucht von Wolfratshausen (4). | P. polyanthes (Bernh.) B Strassenböschung in der Schlucht von Wolfratshausen (4). Collema callopismum Mass. B Leonhardskapelle bei Siegersbrunn, Tuffquadern (4) C. glaucescens (Hoffm.) N Scheibenhof bei Krems und Strohns- dorf, auf lehmigem Boden (20). Synechoblastus multipartitus (Sm ) N Ruine Hartenstein, auf Urkalk, und Dorf Aggsbach, auf Amphibol- schiefer (20). S. nigrescens (Huds.) L San Giovanni bei Triest, Eichen (9, 22). Leptogium intermedium Arn. K Kreuzeckgruppe (17) L. lacerum. (Sw.) Ns im Baumweg, Herzogthum Oldenburg, be- mooste Eichen (15). L. sinuatum (Huds.) K Kreuzeckgruppe (17). Pyrenopsidaceae. Anema moedlingense A. Zahlbr. nov. sp. N Kalenderberg bei Mödling, Kalk (20). A. Notarisii (Mass.) N Drosen- dorf, auf Urkalk (20). Pannariaceae. Heppia adglutinata (Krph.) N Mauternbach im Bezirk Mautern, Erde (20). H. Guepini Nyl. N Stein a. d. Donau, Gneiss (5, 22). H. virescens (Despr.) Bd Isteiner Klotz zwischen Kleinkems und Istein, kalkhaltige Erde (12). Collolechia caesia (Duf) N Thurmmauer des Göller, Gaisstein bei Pottenstein, Längapiesting bei Gutenstein, Kalk (20). Pannaria nebulosa (Hoffm.) N Thalhof bei Reichenau, Erde (21). Parmeliella nigra f densata (Harm.) nov. f. E Bitsch (9). P. triptophylla (Ach.) N auf dem Göller, Fagus (20). Stictuceae. Ricasolia amplissima (Seop.) N Obersee bei Lunz, auf alten Buchen (20), B Forstenrieder Park, steril, auf Eichen (4). Sticta scrobiculata (Scop.) Bd Zostler, steril (12). Peltigeraceae. Neptromium laevigatum (Ach.) SI Altvater (1). Peltigera propagulifera (Sw.) SI Marschfeld bei Grünberg (10). Pertusariaceae. Pertusaria coccodes Ach. SI im Königl. Forst bei Kotschanowitz und Kreuzburg, Abies (T). P. coronata Ach. SI im Wald über Schreiberhau nach der alten Schlesischen Baude und im Gr.-Leubuscher Walde, Buchen (7). P. dealbata Ach. Ns Dötlingen, Dóhlen, ,Visbecker Braut“ und bei Sievern (15). P. inquinata Ach. SI Kleine Schneegrube, Basalt (7). P. laevigata Nyl. E Bitsch, auf Rinden (9), B Buchendorfer Gemeindewald, Grosshesselohe und bei Oberdill, Buchen (4). P. leioplaca var. trifera Nyl. E Bitsch Rinden (9), var. pseudopustulata Harm. nov. var. E Bitsch, Rinden (9). P. multipunctata ('T'urn.) SI im Bankauer Wald bei Kreuzburg, Goerbers- dorf, Schwarzer Berg, Hohes Gebirge, auf Buchen (7). Ochrolechia tartarea subsp. androgyna (Hoffm.) K Kreuzeckgruppe (17) T Plansee, Pinus Pumilio (2). O. subtartarea Nyl. N auf dem Bärenstein bei Weitra, moosiger Granit (20). Lecanoraceae. Phlyctis agelaea (Ach.) H Marburg, an Rinden (13). Lecania rugulosa (Hepp) SI im Schlosshof von Dambrau bei Oppeln, auf Platanus (T). L. sambucina Koerb. B Diesenhofen, S E mohe des Some Chloritschiefer (18). (138) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Populus tremula (4). L. turicensis (Hepp) N.-Ellguter Kalk- berg bei Gogolin (7). L. vernicea Koerb. B zwischen Giesing und Warthof, auf dem Holze alter Strünke einiger Strassenpappeln (4). Acarospora badiofusca (Nyl.) SI Peterstein im Gesenke (7). cineracea (Nyl.) SI bei Ober-Alt-Lomnitz, Kr. Habelschwerdt, zwischen Schwieben und Langendorf bei Tost, Kalk (1). A. veronensis Mass. SI Grünberg (10). Aspicilia bohemica Koerb. SI Kleutschberg bei Gnadenfrei (1). A. ceracea Arn. SI Wartha-Berg, Zobten, Eichberge bei Reichenbach, Wolfshau (7). A. faginea Eitn. nov. sp. SI Trebnitzer Buchenwald (7). A. flavida Arn. SI Steinbruch bei Chorulla, Gogolin und im Riesengrund, Kalk (7). A. morioides Blbg SI Pferdeköpfe bei der neuen Sehlesischen Baude (7). A. phaeops (Nyl.) SI Mittel-Peilau bei Gnadenfrei, Steinmauern (7). A. Prevostü (Fr.) SI Glatzer Schnee- berg: Schwalbensteine (7). A. recedens Tayl.) T Galtür im Paznaunthal, Glimmer (2). 4. sanguinea Krph. SI Koppenbach im Riesengrund und im Teufelsgártchen (7). Lecanora cenisia Ach. f. apotheciis nigris B Arber, Gneiss. (11). L. conizaea f. variola Arn. B Wildmoos bei Schöngeising, Pinus Pumilio (4), T Plansee, P. Pumilio (2). L. gangaleoides Gei E Bitsch (9). L. glaucoma var. subradiosa Nyl. N Kleiner Peilstein bei Isper, Gneiss (20). L. Hageni f. luridatula Nyl. B Untersendling, alte Bretter (4). L. meta- boloides Nyl. B Rosenauerberg bei Augsburg, auf Eichenpfosten (6). L. mughicola Nyl. B Baierbrunn, Bretter (4). L. nephaea Smrft. Bd Todtnau (12). L. orosthea Ach. N Sandel bei Dürrenstein, Gneiss, und Mandelstein bei Weitra, Granit (20). L. petrophila Th. Fr. Bd Kandel, Zastler, Gneiss (12). L. piniperda var. subcarnea Koerb. N Oberbergen im Bezirk Mautern, Föhren (20). L. sub- carnea f. coerulescens Harm. nov. f. E Bitsch, Felsen (9). L. sulfurea (Hoffm.) N Jauerling bei Spitz an der Donau, Schiefer (20). Haematomma cismonicum (Betr.) Bd Notschrei und Belchen, Tannen (12). H. coccineum (Dicks) N im Waldviertel häufig (20. H. elatinum (Ach.) NHochkohr bei Góstling, Lárchen,. und Göller, Föhren (20). Diploschistes ocellatus (Vill.) 3 Varone im Val Tenne bei Arco, Kalkmergel (2). Psoromataceae. Placodium chr ysoleucum var. complicatum (Ach) N Akazienberg bei Stein und Spitz, Gneiss (20). P. concolor f. elatum Arn. nov. f. T am Gatschkopf bei Pians, auf Kalk (2), var. pulvinatum Müll. Arg. nov. var. Schw „Sattel“ des Monte Rosa, Gneiss (14). P. gypsaceum (Sm.) N Schneeberg, Kalkfelsen (21). demissum (Fw.) N im Waldviertel auf Urgestein nicht selten (20). rophoraceae. Gyrophora polyrrhiza (L.) N Petrobruck nächst Arbesbach, Granit (20). G. reticulata (Schaep S Adlers- IX. ‚Flechten (A. ZAHLBRUCKNER). (139) Parmeliaceae. Parmelia alpicola Th. Fr. SI Grosse Sturm- haube und an den Grubenrändern, Felsen (7). P. centrifuga (L.) H in der Umgebung Marburgs auf Urgestein (13). P. encausta (Sm.) SI Altvater (1). P. ezasperatula Nyl. Bd Schönenbuchen, Kirschbäume (12). P. glabra Schaer SI Karlsbrunn, Alleebäume (1). P. glabrans Nyl: N Gmünd, Granit (20). P. incurva (Pers.) N Petrobruck nächst Arbesbach, Granit (20). | P. lanata f. minuscula Nyl. Schw „Sattel“ des Monte Rosa (14). P. Mougeotii Schaer B Pfahl bei Viechtach, Quarz (6). P. Nügherrensis Nyl. B bei Dinkelscherben, auf Buchen, und am Wertachufer in der Nähe der Schiessstätte, auf Weiden (6). P. perlata Nyl. N Burgstein bei Isper. c. fruct., auf Buchen (20). P. saxatilis f. furfuracea Schaer N Reisalpe gegen Hohenberg, auf Tannen (20). P. sinuosa (Sm.) B Diesenhofen, Fichten (4). P. sorediata Ach. SI Telegraphenberg bei Grünberg (10), Bd Schauinsland und St. Wilhelmsthal, steril, auf Gneiss (12), N Weitra, Sandel bei Dürrenstein c. fruct, Muglaberg bei Rossatz, auf Gneiss und Granit (20). P. subaurifera Nyl. K Kreuzeck- gruppe (17). P. verruculifera Nyl. Bd Kaiserstuhl auf Juglans (12) Cetraria complicata Laur. B zwischen Hesselohe und Diesenhofen, Fichten (4). C. glauca f. coralloides (Wallr.) B Diesenhofen, Fichten- zweige (4). C. Oakesiana Tuck. K Kreuzeckgruppe (17). C. umhauensis (Auw.) SI Heuscheuer und Gesenke (7). Evernia thamnodes (EL) SI hinter der „Forelle“ in Steinkunzendorf im Eulengebirge, auf Felsen (0, B im Haspelmoor bei Augsburg, Latschen (6), K Kreuzeckgruppe j (10)... Alectoria bicolor (Ehrh.) B im Haspelmoor bei Augsburg, = . A Latschen (6). A. jubata var. depressula Müll. Arg. Schw „Sattel“ des Monte Rosa, auf Gneiss (14). A nigricans (Ach.) S diese des Grossglockner, Chloritsehiefer (18), f. pallida St. SI Oppaquellen, Altvater (7). Ramalina fraxinea var. calicariformis Nyl. N zwischen Reisalpe und Staff bei Lilienfeld, Ahorn (20). R. thrausta Ach. Bd Hofsgrund, Belchen, St. Blasien, Zastler, Tannen (12), B Haspel- moor bei Augsburg, Latschen (6). Usnea ceratina Ach. N Hinterberg bei Isper, Buchen (20). Cladoniaceae. Cladonia alpicola f. macrophylla (Schaer) Hc Oekerthal unterhalb Romkerhall, Felsen (16), f. Mougeotii (Del.) Hc Dietrichsberg am Wege nach Schulenberg (16). C. carneola Fr. Hc Dietrichsberg und Rothenberg (16). €. cyantpes (Smrft.) He Achter- mannshóhe (16), K Kreuzeckgruppe (17). C. deformis f. gonecha Ach. Torfmoor bei Leining (4). C. delicata f. quercina Wainio N Sonntag- berg bei Rosenau (5, 22). C. macilenta f. densiflora Del. N Mitter- weg nächst Aggsbach (20). C. squamosa f. subtrachynella Wainio B ek; Deining (4. C. subcariosa Nyl. T Ehrenberg, auf Erde (2). eocaulaceae. Stereocaulon nanum (Ach.) K Kreuzeckgruppe OD ses. paschale Fr. Ns in der Heide zwischen Dütlingen und Wildeshausen (15). BE A E EE E LM P KI M UE M E (140) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896—98. Theloschistaceae. Blastenia assigena B im Haspelmoor süd- östlich von Augsburg, Espen (6), T Plansee, Buchen (2). B. fuscolutea K Kreuzeckgruppe (17). B. obscurella Lahm B Strassenallee bei Grosshesselohe, Aesculus (4). B. ochracea (Schaer.) L Triest Kalkfelsen (5, 22). Caloplaca arenaria var. Lallavei (Clem.) L Triest, auf Sand- stein (5, 22). C. aurantiaca f. picta (Arn.) B zwischen Dettenhausen und Egling, Sandstein (2). C. australis (Arn.) T Augsburger Hütte am Gatschkopf bei Pians, Kalkfelsen (2). C. caesiorufa (Ach.) N Arnsdorf im oberen Donauthal, Gneiss (5, 22), f. cortieicola (Anzi) B Isarau bei Wolfratshausen, Föhrenzweige (4), C. cerina f. stillicio- dorum Th. Fr. N Akazienberg bei Stein und bei Loiben, über Moosen (20). ©. cerinella (Nyl.) B Isarau bei Wolfratshausen, auf Föhrenzweigen, und Baierbrunn, auf Zaunstangen (4). C. chaly- baea (Fr.) SI Sacrauer Berg, N.-Ellguther Kalkberg bei Gr.- Strehlitz, Kalkfelsen (7). C. citrina (Ach.) H in der Umgebung Marburgs, auf Mauern (13). C. conversa (Krph.) SI bei Leschnitz, Kieferbusch bei Ottmuth und Gogolin, Kalk (7). C. ferruginea f. subflavens (Lamy) E Moncourt (9). C. Aelygeoides (Wio) T am Grossen Rettenstein, Kalkfelsen (2). C. monacensis (Leder.) B Pullach, Sambucus (4). C. Schistidii (Anzi) N Krems, auf Grimmia-Polstern (20). C. vitellinula (Nyl.) B Lechfeld bei Augsburg, Ziegelsteine (6). Amphiloma Baumgartneri (A. Zahlbr.) nov. sp. N Persenbeug und Krumau am Kamp, Schieferfelsen (20). A. murorum f. lobulatum (Anzi) T Slavini bei Mori, Kalk (3). A. pusillum (Mass.) N Krumau am Kamp, Schiefer (20). Xanthoria controversa (Mass.) H um Mar- burg, an Bäumen (13). Physciaceae. — Buellia nigerrima (Nyl.) nov. sp. Ns Ziegeleien an der Chaussée Zwischenahn-Edewecht und Ziegelei Hosüne am Bahnhof Huntlosen, Dachziegeln (15), B. ocellata var. cinerea Anzi Ns Wittenhóhe bei Dóhlen, Stelle, Gruppenbühren, auf Granit (15). B. pernigrans (Nyl.) nov. sp. Ns „Glaner Braut“, Granit (15). B. Sand- stedei (Zw.) nov. sp. Ns Wittenhóhe bei Döhlen, in den Köckels- bergen an der Lethe, Petruper Heide, zwischen Arkum und Ueffeln, auf Granit (15). B. Schaereri De Notaris B Buchendorf, auf Fichten, und zwischen Hesselohe und Schwaneck, auf Zaunpfosten und Fichten (4). B. (Sect. Diplotomma) betulina (Hepp.) B bei Althegnenberg, Zaunpfahl, und im Haspelmoor bei Augsburg, auf Latschen (6). B. tegularis (Kbr.) SI Altstadt- Nimptseh, auf Granit (7). B. (Sect. Cato- lechia) badia (Fr) N Sandel bei Dürrenstein, Loiben und Traunstein im Bezirk Ottensehlag, auf Granit (20). Rhinodina castanomela (Nyl.) T Gatschkopf bei Pians, Kalkfelsen (2). œR. con- fragosa var. crassescens (Nyl.) Bd Oberried, Felsen (12). R. corticola Arn. T Plansee, auf Berberis (2). R. discolor (Hepp) B Haarkirchen, auf einem erratischen Block (4). R. exigua var. inundata Blbg. nov. EU SEA STIR SEET obama cH E EE IX. Flechten (A. ZAHLBRUCKNER). (141) var. SI Górbersdorf, Freudengraben, auf zeitweise überfluthetem Basalt (T). R. pyrina (Ach.) K Gurlitsch am Wörther See, Pirus communis (9, 22). R. ramulicola Kernst. nov. sp. T Ehrenburg, auf abgedorrten Zweigen von Populus tremula (2), K Kreuzeckgruppe (17). R. sophodes var. submilvina (Nyl) E Bitsch (9). R. subeonfragosa (Nyl.) B Lech- feld bei Augsburg, auf Ziegelsteinen (6). R. turfacea (Wahlbg.) N Kremser Vorstadt Hohenstein, auf lehmiger Erde (20). Dime- laena mougeotioides (Nyl.) N Braunsberg bei Hainburg, Quarzit (20) K Kreuzeckgruppe (17). Physcia adglutinata Nyl. Bd Zastler, steril auf einem Apfelbaum (12), B in der Nähe der Eisenbahnbrücke bei Augsburg, steril auf Föhren (6). P. caespititia Nyl. T Ladiniahütte im Langethal, auf Kalkfelsen (2). P. dimidiata (Arn.) B bei Göppingen, Linden (6). P. lithodea (Ach.) Bd Todtnauberger Wasserfall (12). Verrucariaceae. Verrucaria aethiobola (Wahlbg.) Ns bei der Jagdhütte im Hasbruch, überrieselte Kiesel (15). V. alociza Mass. SI Sakrauer und N.-Ellguther Berg bei Gogolin, Kalkfelsen ((). V. catalepta Schaer. SI Sakrauer und N.-Ellguther Berg, Kalk (7). V. elaeomelaena (Mars) N Herrenalpe des Dürren- steins bei Lunz, Kalk (20). V. Koerberi Hepp B Karlsberg, Nagel- üuhe (4). V. laevigata Koerb. N im Kamp bei Allentsteig, auf Schiefer und in der Ybbs am Fusse des Sonntagberges bei Rosenau, Sandstein (20). V. phaeosperma Arn. T ober der Augs- burger Hütte am Gatschkopf bei Pians, Kalk (2). Thelocarpon epili- thellum Nyl. SI Kl.-Sehmograu bei Wohlau, Granit (7). T. Laureri Fw. SI Wörther Strasse in Breslau, Zaunbretter (7). T. impressellum Nyl. N Matzinggraben und im Radesbachgraben bei Guten- stein, morsches Holz und humóse Erde (20). T. prasinellum Nyl. B Haspelmoor südöstlich von Augsburg, Fichtenpfahl und auf einer Eisenbahnschiene (6), T Rosannawaldschlucht bei St. Anton (2). Thelidium decipiens (Hepp.) N zwischen Baden und Siegenfeld, Dolomit (20), f. cinerascens Arn. N Jügerhaus bei Baden, Kalk (20) T. hospitum Arn. B Strassenböschung der Nikolaihütten bei Bruck (4). T. minutulum Koerb. SI Gr.-Strehlitz und um Gogolin, auf Kalk (7). T. papulare (Fr.) N an der Strasse von der Oisklause nach Lungau bei Lunz, Kalkfelsen (20); f. algovicum Rehm T zwischen Kühtei und den Finsterthaler Seen, Glimmerfelsen (2). T. pyreno- phorum (Ach.) T Gatschkopf bei Pians (2). T. quinqueseptatum (Hepp) Lechfeld bei Augsburg, auf Steinen (6). T. velutinum (Bernh.) SI Grünberg, lehmiger Sand (10). Staurothele clopima var. spadicea (Koerb.) N Hundstein bei Mautern, überspülte Schieferfelsen (20). S. elegans (Wahlbg.) N Oedteichklamm bei Isper, feuchter Granit (20). S. hymenogonia (Nyl.) L Triest, auf Sandstein (5, 22). Poly- blastia fugax Rehm B Augsburg, Lechsand (6). P. lactea Mass. SI im Walde vor Jaekel bei Riemberg, auf Eichen (7). P. obsoleta (143) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1896— 98. Arn. B bei Friedberg. Mauerreste (6). P. Sendtneri Krph. B Isarau bei Wolfratshausen, auf kiesigem Boden (4). Pyrenulaceae. Acrocordia conoidea Koerb. SI im Kalkbruch bei Schwieben (7). A. macrospora Mass. L Triest, auf Sandstein (5, 22). A. tersa Koerb. N Mariahilferberg bei Gutenstein, Buchen (20). Segestria byssophila (Koerb.) N an der Strasse vom Helenenthal nach Siegesfeld, Dolomit (20). S. chlorotica var. macularis (Wallr.) N am rechten Donauufer gegenüber von Grein, schattige Granitfelsen (20). S. faginea (Schaer.) K Villach, Buchen (5, 22). S. leptospora (Nyl.) Ns in „Rehagen“ bei Gristede auf Buchen®und in Aschhausen auf Hex (15). S. persicina (Koerb.) N am Aufstiege zur „Wand“ von Waldegg, schattige Kalkfelsen (20). Arthopyrenia fallar (Nyl) N Kleiner Klausgraben bei Aspang, Corylus (20), var. conspurcata Steinr. nov. var. K Hornstein bei Klagenfurt, Ligustrum (5, 22). A. Gyrophorarum Arn. nov. sp. T Albonseen (2). A. microspila Koerb. SI im Pilzwald bei Camenz und auf dem Hochwald bei Waldenburg, Acer Pseudoplatanus (T). A. netrospora (Naeg.) B Grosshesselohe, Ahorn (4). Leptorrhaphis lucida Koerb. SI im Walde von Gr.-Kottulin nach Gr.-Strehlitz, Populus nigra (T), L. Quercus Beltr. SI Riemberg, Minken, Pless, Kl.-Ellgut, auf Eichen (7). Méerothelia micula (Fw.) T Plansee, Ahorn (2). Pyrenula Coryli (Mars.) B zwischen Feldafing und Wieling (4). Endopyreniaceae. Dermatocarpon miniatum var. complicatum Th. Fr. N bei der Haner Mühle nächst Gföhl (20). D. pallidum (Ach.) T Weiherburg bei Innsbruck, Erde (3). Endocarpon glome- ruliferum (Mass.) N Akazienberg bei Stein, Erde (20). Lenormandiaceae. Lenormandia Jungermanniae (Del.) Bd Bötzingen, Zastler, Kreuzkopf, Todtnauer Berg und Höllenthal (12). - = Es wird gebeten, alle wissenschaftlichen Zusendungen mit genauer Angabe à der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Sitzungen in Berlin für das Jahr 1900, Herrn Geheimrath Prof. Dr. A. Engler, Berlin W., Motzstr. 89, zu richten. Die wissenschaftlichen RUNS finden mit Ausnahme kei: Monate August und September am letzten Freitag jeden Monats Abends 7 Uhr s a a u en u nn — Sämmtliche Mittheilungen für die Berichte bare Sa spätestens acht Tage vor der Sitzung, für welche sie bestimmt sind, dem Vorsitzenden vollständig druckreif im Manuscript — die Tafeln ge nau im green at (12/18 em) — ein- Druekseiten nicht überschreiten. een $ 19.) Die Aufnahme von Mittheilungen, welche in nicht correctem tsch ipie sind, muss wegen der daraus entstehenden Batterien beanstandet erden. Die Beanstandung betrifft auch Arbeiten, welche Diagnosen in nicht e en tem Latein enthalten. Es wird gebeten, im Manuscript nur eine Seite zu bacobrobbo en und am Kopfe des n die : Alle auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Con etaren ete. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C.Müller, Charlottenbtirg, Kaiser Friedrichstr. 35, II. Ein direeter Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. un SE CD B "e LES D b> B N RS EX m e E RE e 23238 == ES un 6 ® B5 ud o B E eo 5 E 5 Gs CD Ki 3 "25 D Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1900. Für die General- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. Für die wissenschaftlichen Sitzunge n in Berlin: En ler, Vorsitzender; Kny (deal Mee do T ttmack, zweiter Stellvertreter; Köhne, zweiter Schrift- Urba quite dein hrer Schatzmeister: 0. '"Mü Ar ns- Cede, Eos. Köhne, Urban, Ascherson, Magnus, Rein- t : eecht? für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luerssen, Schube. Geschäftsführender Secretür: C. Müller. a Alle Geldsendungen, des die auf das Bezahlen der cw e pun d be >32 . Schriftstücke, werden franco an den Schatzmeister, Herrn Müller - Kóthenerstr.44 pt., erbeten. Der Beitrag dart für alle berliner Mk. c 15, für alle aussero x Verlagshandlung, Gebr. Borntraeger, V. 46, 3 Schönebergerstr. 17a, I S Verzeichniss bell des Berichtigungen oder sonstige geschäftliche Mitth bittet man an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Vente Kaiser Friedrichstr, 85, 1u senden. Sonderabdrücke aus unseren Berichten unterliegen folgenden Bestimmungen: = 1. Jeder Autor erhält 50 Somderabdrücke mit Umschlag brochirt = E ostenfrei geliefert. ` I letzten Correctur erfolgt, die B . für jeden verwandten Bogen Papier zum Text 2 Pfennige - 9. für jede schwarze Tafel einfachen Formats. 5 , 3. bei mehrfsrbigen Tafeln für Se? Farbe da .. Tafel mehr . M MC a 4. bei Doppeltafeln pro Tafel mehr. u S UN o... 5. Buchbinderlohn für jeden Abdruck es 185, 6. für jeden Umschlag. = 15 * uo i A eiaj besonderen Titel auf dem Umschlag, ix So m Y rm ge, die dusk 5 nicht: theilbar I "worden ach « oben auf di ER u adressiren. Adressenänderungen sowie alle das Mitglieder- - e S D Für Mehrabzüge wird, sofern die Bestellung der Ueberzahl vor r der- anne, und zwar zerlegbare Blüten- und Frucht-Modelle, sowie Modelle, den Entwickelungsgang von Cryptogamen darstellend, ferner | schematische Darstellungen von nn ünden bow Modelle zur Erläu erung Segen Botanische Modelle %==— | | maaa nt der Blattstellungslehre für den allgemei un eren Unterricht in der Botanik in sehr vergrössertem Massstabe aus Paplermasso, Gelatin e, Holz etc. ee in natür- ichem Colorit, sorgsamst in eigener We ütte hergestellt, liefert 1 1 , R. Brendel, Grunewald bei ER Bismarck As af. ! Preisverzeichnisse gratis und franco. Pr T — - eite got und i N litat p ea de De ME ed. aina ci age gi] ag gir wc" ke att gen v leg Paul Waechter Friedenau bei Berlin empfiehlt seine 1 Mikroskope und photogr. Objektive, Waechters neue Baryt- Aplanate. — Preislisten versende gratis und franco. === C. B. Höhne, e Fachmann der Drahtzaun-Industrie. Me Villen-Kolonie nee. bei Bub, und seine Vororte.f e&® 5t Fabrik für verzinkte Drahtgeflechte, Stacheldraht, bessere Drahtgitterzäune für Villen-, Lawn-tennis-Plátze in Holz- und Eisenkonstruktion. Prospekte kostenlos und portofrei. Emil Laue a. Prinzenstrasse 101. * BERLIN S. « Prinzenstrasse 101. 1 | Lithographische Anstalt - e E v e speciell ` 2 H si 1 sche und medieinische Arbeiten. handlung ( I Borntri ` BAND XVIII. JAHRGANG 1900. BERICHTE DEUTSCHEN BOTANISCHEN GESELLSCHAFT. GEGRÜNDET AM 17. SEPTEMBER 1882. Ce SE ne GRNEDAT 1352342,342401V 73 24 (SCHLUSSHEFT) —— ran u à gesta zum Generalvei lungs-Heft II. (SCHLUSSHEFT.) 3 Seite Berieht über die am 18. September 1900 in Aachen abgehaltene siebenzehnte General-Versammlung der Deutschen Bota- nischen Gesellschaft . . EE BS A . Rechnungsablage des Jahres 1899 TE D . (150) Berieht des Obmanns der Commission für die "Flora von Peubled iio ID 2°. ! 25 s 8:4. KDE Eo Nachrufe: Ly Carl Julius Adolph re von Joh. Abromeit. . . (153) Adrien Franchet von L. Diels. . . . : 25 (100) . Paul Knuth von Otto Appel QUAQUE A M (162) E NWES EREuE son E Wilhelm... Hes. c cs UD) Tu Polák von J. L. Čelakovský EE T Mittheilungen: LR von Wettstein: Der gegenwärtige Stand unserer Kenntnisse betreffend die Neubildung von Formen im flanzenreiche KL . (484) E A me cm Einige Ergebnisse 1 der rotes: e SS siolo is | (201) - vg g deg — Bericht über die am 18. September 1900 in Aachen abgehaltene siebenzehnte General-Versammlung der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Die Mitglieder der Gesellschaft sind in üblicher Weise durch Heft 6 des laufenden Bandes dieser Berichte (vergl. S. 231) zum Be- such der Generalversammlung eingeladen worden, welche am Diens- tag den 18. September 1900, 10 Uhr Vormittags in Aachen stattfinden sollte. Der Einladung entsprechend fand die Versammlung in An- lehnung an die Zusammenkunft der Gesellschaft der Deutschen Naturforscher und Aerzte in der kónigliehen Technischen Hochschule in Aachen statt. Zu den Verhandlungen erschienen die Herren: FÜNFSTÜCK - Stuttgart, MAGNUS (P.)-Berlin, GOEBEL - München, | MÜLLER (CARL)- Berlin, GOETHART - Leyden, | NOLL- Bonn KARSTEN- Bonn, | OLTMANNS- tee L5. KLEBS- Halle, | SCHWENDENER - Beet. KLEIN - Diekirch, | VorGT- Hamburg, KÖRNICKE-Bonn, | VON WETTSTEIN-Wien, KUNTZE-San Remo, | WIELER- Aachen. LANDAUER -W ürzburg, Als Gäste waren zugegen die Herren: GRUBE-Aachen, JANSE-Leiden, VON MOSSBERG. Da die Beschlussfähigkeit der Generalversammlung nach $ 23 der Statuten die Anwesenheit von wenigstens 20 ordentlichen Mitgliedern nothwendig macht, die Versammlung aber diese Bedingung nicht er- füllte, so EP nur derjenige Theil der Tagesordnung erledigt werden, eelste keiner Beschlussfassungen bedarf, insonderheit mussten die anstehenden Wahlen des Präsidenten, seines Stellvertreters, der Aus- Ber. der deutschen bot. Gesellsch. XVIII. (10) (144) Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. schussmitglieder und eines in Vorschlag gebrachten correspondirenden Mitgliedes unterbleiben und, soweit nöthig, später auf dem dureh $ 22, Absatz 2 und 3 vorgesehenen Wege erledigt werden. Nach der Begrüssung der Versammlung durch den Präsidenten Herrn S. SCHWENDENER gab dieser einen kurzen mündlichen Bericht über den Stand der Gesellschaft. Es konnte mit Befriedigung auf das laufende Geschäftsjahr zurückgeblickt werden. Die Zahl der Mitglieder hat in diesem die grösste Höhe erreicht (über 420), auch ist der vorliegende Kassenbericht ein erfreulicher Beweis für das Ge- deihen der Gesellschaft. Wenig befriedigend zeigt sich aber von Neuem der Besuch der Generalversammlung. Die nicht ausreichende Betheiligung der Mitglieder an der Versammlung in Aachen ent- spricht den früheren Erfahrungen. In grossen Städten und an hervor- ragenden Universitätsorten sammelt sich eine grosse Zahl von Fach- genossen, in kleineren Städten wird die Beschlussfähigkeit nur mit Mühe oder gar nicht erreicht. Nachdem der Antrag, die General- versammlung von der Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte abzutrennen, in München zum zweiten Male und damit wohl definitiv abgelehnt worden ist, wird sich die Sach- lage in Zukunft kaum anders gestalten. Der als Schriftführer der Generalversammlung berufene Secretär ` der Gesellschaft, Herr CARL MÜLLER, gab hierauf den vom Schatz- meister, Herrn OTTO MÜLLER, eingereichten und von zwei Mitgliedern geprüften Kassenbericht, welcher in Anlage I zur Kenntniss gebracht wird. Auf Antrag des Vorsitzenden wurde dem Schatzmeister Ent- lastung ertheilt und zugleich der Dank der Versammelten aus- gesprochen. = An nächster Stelle kam der Bericht des Obmannes der Commission für die Flora von Deutschland, des Herrn SCHUBE, durch den Seeretär zur Verlesung. (Vergl. Anlage II Der Vorsitzende maehte sodann die Mittheilung, dass das Ge- schäftsjahr eine Reihe von Verlusten zu verzeichnen hat. Es ist der Gesellschaft eine nicht unbeträchtliche Zahl von Mitgliedern dureh den od entrissen worden. Für diejenigen Dahingeschiedenen, welehe auf dem Gebiete der Botanik thätig gewesen sind, sind Nachrufe eingegangen, welche in gekürzter Form durch den Vorsitzenden und den Seeretär zum Vortrag gebracht wurden. Die Nachrufe auf die Herren SCHARLOK-Graudenz, FRANCHET-Paris, KNUTH-Kiel, ZUKAL- Wien und POLAK-Prag sind weiterhin [S. (153)—(183)] zum Ab- druck gelangt. Auf die Aufforderung des Vorsitzenden erhoben sich die An- u zum ehrenden Gedächtniss an die Verstorbenen von ihren Sitzen. re ee et ERN $44 7 Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. (145) Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen und nach der Ent- gegennahme einer von Herrn WORONIN-Petersburg freundlichst über- sandten Arbeit über Sclerotinia hielt Herr VON WETTSTEIN seinen auf S. (184) zum Abdruck gebrachten Vortrag über den gegenwürtigen Stand unserer Kenntnisse betreffend die Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. Dieser Vortrag erfüllt, wie der weiterhin von Herrn LEBS-Halle gehaltene über einige Ergebnisse der Fortpflanzungs- physiologie den auf der Münchener Versammlung ausgesprochenen Wunsch, die Generalversammlungen dadurch anregender zu gestalten, dass Fragen von allgemeinerem Interesse in Form von Sammelreferaten behandelt werden móchten. Die Vortrüge der genannten Herren fanden allseitig Beifall, der sich in den sich anschliessenden Discussionen er- ennen liess. Die wissenschaftliche Thätigkeit der Generalversammlung fällt mit den Arbeiten der Abtheilung Botanik der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte zusammen. Es soll deshalb über die ge- meinsamen Sitzungen kurz berichtet werden. Die Eröffnungssitzung fand am Montag den 17. September, Nach- mittags 4 Uhr, statt. Der Einführende, Herr A. WIELER-Aachen, begrüsste die Anwesenden und entwickelte ein Arbeitsprogramm, welches den Beifall der Anwesenden fand. Man trat sofort in die wissenschaftlichen Verhandlungen ein, nachdem Herrn WIELER der Yorsitz für die begonnene Sitzung übertragen worden war. Herr WIELER sprach über die von ihm im Verein mit Herrn R. HARTLEB- Aachen ausgeführten Versuche über die Einwirkung der Salzsäure auf die Assimilation der Pflanzen. Die Mittheilung ist in Heft 8, S. 348—358, zum Abdruck gelangt. Herr WIELER berichtete dann ferner über seine Beobachtungen, welche die tägliche Periode der Athmung bei den Laubbäumen betreffen. Die Untersuchungen sind noch nicht gänzlich abgeschlossen. Eine Veröffentlichung konnte unserer Gesellschaft daher nicht zugewiesen werden. Am 18. September fand Nachmittags 3 Uhr eine Sitzung unter der Leitung des Herrn GOEBEL-München statt. Zu derselben waren auch die Mitglieder der Abtheilung für Agrieulturchemie geladen. In der Sitzung sprach Herr HARTLEB-Aachen unter Vorführung von Lichtbildern über die Morphologie und systematische Stellung der sogenannten Knóllehenbakterien. An der sich anschliessenden Dis- eussion betheiligten sich die Herren P. MAGNUS-Berlin, NOBBE- "Tharand, GOEBEL-München und JANSE- Leyden. Nach kurzer Pause sprach sodann Herr KLEBS-Halle über das bereits oben erwähnte Thema aus der Physiologie der Zeugung [vgl. 8. (201)]. Eine vierte Sitzung fand am Donnerstag Vormittags 9 Uhr ge- meinsam mit der Abtheilung Zoologie unter dem Vorsitze des Herrn (10*) (146) Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. VON WETTSTEIN-Wien statt. In derselben besprach Herr P. MAGNUS die Arbeit des Herrn WORONIN- Petersburg über Sclerotinia cinerea und Sclerotinia fructigena. Für diese Sitzung stand auch die Ver- lesung einer Reihe von Thesen an, welche Herr H. HALLIER- Ham- burg in brieflicher Mittheilung an den Einführenden, Herrn WIELER- Aachen, eingesandt hatte. Die inhaltliche Wiedergabe dieser Thesen war dem Seeretür, Herrn CARL MÜLLER, übertragen worden. Wir lassen dieselben in dem von Herrn HALLIER verfassten Wortlaute an dieser Stelle folgen: EE) Endzweck der Festsetzung von Nomenklaturregeln ist es, und schon DE CANDOLLE zählt es mit zu den leitenden Grund- sützen seiner Nomenklaturregeln, eine einheitliche, allgemein verständliche, stabile Nomenklatur herbeizuführen, über- flüssige Namen und Neubildungen zu vermeiden und den Bo- tanikern aller Länder eine einheitliche Wahl unter den ver- schiedenen Namen einer jeden Pflanzenform zu ermöglichen. si. IV Zur Richtschnur, nach welcher diese einheitliche Wahl zu geschehen hat, wählte man das Prioritätsprineip. Das letztere ist also, wie jetzt erfreulicher Weise wieder mehr und mehr Gar wird, kein Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zum Zweck, zu dem den Vertretern des absoluten Prioritätsprineips gänzlich aus den Augen verlorenen Haupt- zweck nämlich, eine einheitliche, stabile Nomenklatur herbei- zuführen. 22 Es stehen sich gegenwärtig hauptsächlich zwei Prioritäts- prineipe gegenüber, nämlich erstlich das bedingte Prioritäts- prineip CELAKOVSKÍ's und der Kew-Botaniker, welches die Priorität an die Bedingung einer stabilen Nomenklatur knüpft und nur als Mittel zum Zweck betrachtet, indem es die Priorität für die Art nur innerhalb der rechtmässigen Gattung anwendet und also von den beiden gleichbedeutenden Namen Ipomoea owariensis P. Beauv. (1807) und Lepistemon africanus Oliv. (1877) für alle Zeit den zweiten beibehält, so lange die Pflanze überhaupt als Angehörige der Gattung Lepistemon gilt, und zweitens das unbedingte Prioritätsprineip der übrigen Botaniker, welches das Prioritätsprineip zum Selbstzweck er- hebt, die Priorität auf sämmtliche Namen einer Pflanze aus- dehnt und für obigen Fall, vom absolut ältesten Namen ausgehend, die Bildung eines neuen Namens, Lepistemon owa- riensis (1900), EE WC Wird nun für dieselbe Pflanze ein noch älteres Synonym, wie z. B. Melothria nigritana (1805), gefunden, dann muss sie nach dem unbedingten Prioritäts- prineip upam einen neuen Namen, Lepistemon nigritanus, erhalten, und so fort. Sie ist also vor derartigen Namens- e Es ets Le Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. (147) änderungen nicht sicher, bis mit dem Jahre 1753 die rück- wärtige Grenzlinie erreicht ist. Wegen dieser Tendenz, stetig überflüssige neue Namen zu schaffen, kann man das absolute Prioritätsprineip dem conservativen bedingten Prioritütsprincip zweckmässig auch als das proliferirende Prioritätsprineip gegenüberstellen. Weiter unterscheiden sich die beiden Prineipe dadurch, dass das bedingte Prioritätsprineip, von Personen ganz absehend, unter den aus rein sachlichen und wissenschaftlichen Gründen richtigen Namen den ältesten auswählt, das unbe- dingte Prioritätsprineip hingegen aus persönlichen Gründen, von der Person des ersten Autors ausgehend, auch die sach- lich und wissenschaftlich unrichtigen, d. h. auf falscher Bestimmung der Gattung beruhenden Namen berücksichtigt. Man kann also auch die beiden Principe einander als das objeetive, sachliche, wissenschaftliche und das sub- jective, persönliche, also unwissenschaftliche gegen- überstellen. In DC.’s Nomenklaturregeln sind beide Principe mit einander verquiekt. Denn während er einerseits, wenn auch mit anderen Worten, die Stabilität der Nomenklatur und die Vermeidung überflüssiger Namen zu den leitenden Grund- sützen seiner Nomenklaturregeln rechnet und das Prioritäts- prineip in Artikel 15 durch die Worte „stets die Ueberein- stimmung mit den Grundregeln der Nomenklatur voraus- gesetzt* diesen leitenden Grundsätzen unterordnet, so hat er diese leitenden Grundsätze doch nicht mit logischer Folge- richtigkeit durchgeführt, sondern sich im Widerspruch mit denselben in anderen Artikeln für das unbedingte, persönliche, veränderungssüchtige, überflüssige Namen schaffende Prioritäts- princip ausgesprochen. | E ónli Gëtt, . Mag dem auch von DC. anerkannten persönlichen Prioritäts prineip ursprünglich immerhin nur die selbstlose Absicht der Ehrung anderer Fachgenossen zu Grunde gelegen haben, so ist es doch vielfach zur Befriedigung subjeetiven Ehrgeizes gemissbraucht worden. Statt der geforderten Stabilität hat es die Tendenz unbeschränkter Veränderlichkeit und Ver- mehrung der Synonymie in die Nomenklatur hineingetragen. Von bidon einander gegenüberstehenden Prineipen ist also nur das objective, sachliche, wissenschaftliche, bedingte, conservative Prioritätsprineip CELAKOVSKY's und der Kew- Botaniker im Stande, eine einheitliche und stabile Nomen- klatur herbeizuführen. Es verdient also unbedingt den Vor- zug vor dem subjeetiven, persönlichen und deshalb unwissen- (148) Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. schaftlichen, unbedingten, proliferirenden Prioritätsprineip o. KUNTZE's, der Aunitkaher und überhaupt der Mehrzahl aller neuzeitlichen Botaniker.* Herr O. KUNTZE-San Remo gab sofort eine Erwiderung auf diese Sätze und die in HALLIER's Schriftchen „Das proliferirende persönliche und das sachliche, konservative Prioritütsprincip* (Jahrb. der Hamburg. wiss. Anstalten, XVII, 1899, 3. Beiheft) ausgesprochenen Ansichten und machte im Anschluss hieran Mittheilungen über die Schritte, welche unternommen worden seien, um demnächst (vermuthlich im Jahre 1905) einen internationalen Congress zur Erörterung bezw. Codifieirung der Nomenklaturfrage zu Stande zu bringen. Diesen letzteren Punkt beleuchtete auch Herr VON WETTSTEIN. Wolle man Wien für einen internationalen Nomenklaturcongress wählen, so würde er einen solchen Beschluss der Fachgenossen auf’s Wärmste begrüssen. Ein solcher Beschluss würde auch durchaus der in Wien (vergl. Bd. , 1894, S. 16) nung angenommenen Resolution entsprechen. Nelken Herr P. MAGNUS über Satz 5 der Hallier- schen Schrift seine Meinung geäussert hatte, hob Herr SCHWENDENER zur Klarstellung der Geschäftsordnung hervor, dass die Versammlung, soweit sie die Deutsche Botanische Gesellschaft betreffe, keinerlei Abstimmungen, Proteste und dergl. zulassen dürfe, da betreffs solcher unser Reglement striete Bestimmungen enthält (vergl. Reglement $ 15, f und g). Wohl aber wurde einstimmig eine Zustimmung zu dem von Herrn KUNTZE-San Remo gestellten Antrage ausgesprochen, dahingehend, dass die Versammelten es begrüssen würden, wenn die Nomenklaturfrage im Jahre 1905 in Wien einem internationalen Con- gresse unterbreitet werden möchte Es muss hier ausdrücklich, um missverstándlichen Auffassungen vorzubeugen, bemerkt werden, dass diese allseitige Zustimmung für die Einberufung eines internationalen Congresses eine Meinungssache der anwesenden Fachgenossen ist. Es ist damit keine officielle Stellungnahme weder unserer Gesellschaft, noch der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte zum Aus- druck gebracht worden. Auf die weiteren Veranstaltungen, welche den Theilnehmern an der Generalversammlung in Aachen geboten wurden, einzugehen, ist hier nicht der geeignete Ort. Es mag nur noch Erwähnung finden, dass Herr HEINRICHER der Geschäftsführung Grüsse in Postkarten- form mit Gruppenaufnahmen von No aus dem Botanischen Garten in Innsbruck übermittelte. Bedauerlicherweise kam die Sendung erst nach Schluss der Versammlung dem Secretär in die ánde. Berlin, im October 1900. S. SCHWENDENER, ©. MÜLLER, Z. Z. Präsident. Schriftführer. dn. Wen. Pert: vers SE m ON = ETC Bericht über die siebenzehnte Generalversammlung. (149) In Folge der Beschlussunfähigkeit der nach Aachen einberufenen Generalversammlung fand die Wahl des Präsidenten, seines Stell- vertreters und des zum correspondirenden Mitgliede vorgeschlagenen Herrn KORSHINSKI- Petersburg nach den Bestimmungen des $ 20, Absatz 2 und $ 22, Absatz 2 und 3, statt. Der Ausschuss bleibt ohne Weiteres auf ein ferneres Jahr in seiner Zusammensetzung: bestehen. Das Ergebniss der schriftlich vollzogenen Wahl ist bereits in Heft 9, S. 397 dieses Bandes bekannt gegeben worden. (150) Anlage I. Rechnungsablage des Jahres 1899. Rechnungsablage des Jahres 1899. Soll Haben A | Kae: I. Beitrüge-Conto. Im Jahre 1893 vorauf gezahlte Beiträge im Vaa SEE A 494 1,00 M | 1359. Sé Im Jahre 1899 eingezahlte Beiträge 6695,65 „ Für Rechnung 1899 gezahlte Beitrüge: | 62 Berliner à 20.£. . . . . . 1240,00 M 825 Auswärtige à 15 J£ . . 4815,00 „ 35 gf à 10 A 350,00 „ Mehrzahlungen ...... 29,65 „ | i23 Miplederzahled. .. ....... | 6494 | 6 | | Für Rechnung gi vorauf en. Beiträge | | ha Ucbettage KN | 695 | 00 1189 | en | 1189 | e H. Interessen-Conto. | Zinsen aus dem Depót und den vorhandenen D (oz ESI AVAL VIRO eg 510 10 | MI. Gewinn-Conto, | GEBR. BORNTREGER zahlten 25 dein des Rein- | | gewinnes des Bandes XVI u.a. . . . .. 260 | 66 | er | | | | IV. Berichte-Conto. | | Band XVII, , Jahrgang 1899: | | 460 + (294) +2 = 756 Seiten Text, 31 Tafeln, | | 266 gem x ode Die Gesellschaft ent- nahm 432 Exemplare (422 für Mitglieder, | 9 für Ehrenmitglieder, 1 für den Sin a | | führer) und GR dafür nach Massgabe | | oc MMC MAL ERN OUS ef 55d a Ersatz für Farbe di TEXAS EIAS 23 | 98 | meu Me TAE ARE ... 2000, 005 65 | 00 | Ersatz für 3 Holsschnitte .. .... :... 3T | 12 | Korten des Bandes AVIT. 2. nunun an 5441 | 80 | | 5 561 40 | 5567 | 49 EE ` WEE TEE ET TT TT TRISTE u ande nn 21 2 du Zn ENEE null, Sad e E Puce Aw un nn ua Rechnungsablage des Jahres 1899. (151) Soll Haben M P M Pf V. Kosten-Conto. Porto f. Correspond., Diplome, Correct. 108,68 NM Porto für Versendung der Hefte . . 589,16 . Spesen und Provisionen . . . . .. 10,09 ENTE o od dv ute ics 93,95 , BENE. WIR AY Sas 105,10 , | | EENEG 16,00 . j KE 1 522 98 VI. Kapital-Conto. | Am 1. Januar 1899 Vermögen im Vortrage: | Fester Bestand >... 5000, ,00 Jt | | Flüssiges Vermügen vu» ut ST 86/4 | 99 E Bolipe-CaMo: ooi cerne mn 6 494 | 65 Bc een en 510 | 10 MR Se nee CR 260 | 66 ee TEE Ta š KM 5441 30 Ba. uu iv vedi Reano d Pla 1522 95 Am i Dante: 1899 Vermógen im Ueber- iiei Bostad u.s 5000,00 AL Flüssiges Vermögen . . . 8916, E . : BIER: aM: 15 910 40 | 15910 40 Voranschlag für 1909. | (Durchschnitt nach den letzten drei Jahren.) | Vortrag des Vermögens am 1. Januar . . . .| 8976 17 | a ee DO VS s Ai i 6 298 00 | NONE N S Wwe ul E 440 00 EE Ed EE ECK 267 | 00 | Sede Ba AVI ooa uo oz i I 41 | 0) a L1 lus. RE ei ; i 1895 | 00 Vermögen am 81. December... . . > = E S89 ] A DS 15981. | 17 | 15984. | 17 Die laufenden Einnahmen des Jahres 1899 betrugen 7265,41 M, die laufenden Ausgaben 6964,23 J£; mithin sind 301,18 J£ mehr eingenommen als ausgegeben. Bei 422 zahlenden Mitgliedern kommt auf jedes Mitglied 17,21 J£ Einnahme und 16,50 A Ausgabe. Berlin, den 1. Mai 1900. S OTTO MÜLLER. (152) Bericht der Commission für die Flora von Deutschland. Anlage II. Bericht des Obmanns der Commission für die Flora von Deutschland. Der zweite Bericht der gegenwürtigen Commission, die Jahre 1896— 1898 umfassend, befindet sich in Drucklegung?); er ist in ähn- licher Weise abgefasst, wie der vorjührige, doch vermehrt um einen Specialberieht über die Rost- und Brandpilze, so dass er jetzt beinahe vollständig ist. Im nächsten Jahre werde ich aus Zeitmangel nicht im Stande sein, den Phanerogamentheil zu liefern, es wird daher von der gegenwärtigen Commission nur noch ein Bericht (über 1899—1901) beim Ablaufe ihrer Amtszeit eingereicht werden. Breslau, den 9. September 1900. TH. SCHUBE. 1) Dieser Bericht ist mittlerweile veróffentlicht worden. Er bildet S. (1)—(142) dieses Bandes. JOH. ABROMEIT: CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK. (153) Nachrufe. Carl Julius Adolph Scharlok. Von JOH. ABROMEIT. Am 13. August 1899 verstarb zu Graudenz in Westpreussen nach längerem Leiden im 91. Lebensjahre der Apotheker und Rentner CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK, ein eifriger Förderer der flo- ristischen Erforschung des nordöstlichen Theiles von Deutschland und ein fleissiger Beobachter auf morphologischem Gebiet. Es ist ihm wie nur Wenigen vergönnt gewesen, nahezu das ganze XIX. Jahrhundert mit seinen vielfachen Wandlungen zu durchleben, jedoch erst in der letzten Hälfte desselben war er seiner Lieblingsbeschäftigung, bota- nischen Studien, ergeben. In hervorragendem Maasse ideal veranlagt, war er aber auch Herr der Situation, sobald es sich um praktische Bethätigung handelte. Sittlicher Ernst, ein edler Charakter und eine seltene Herzensgüte waren ihm eigen und bildeten die Riehtsehnur für seine Handlungen. SCHARLOK hat verhältnissmässig wenig publicirt, da er auf Be- obaehtung und Sammlung von Thatsachen mehr Gewicht legte als auf schnelle, vielfach nur vorläufige Veröffentlichung. Eine bis in die feinsten Einzelheiten eindringende Gründlichkeit hielt ihn vom. Abschluss seiner Arbeiten ab, und als er am Abende seines Lebens an eine Zusammenfassung der Ergebnisse herantreten wollte, ver- sagten ihm bereits die Kräfte. Er war Mitglied der Deutschen Botanischen Gesellschaft seit -deren Begründung (1883) und war u. A. auch Mitglied des Preussischen Botanischen Vereins seit 1867, zu dessen Ehrenmitgkade er 1895 er- nannt wurde. Besonders der letztere Verein beklagt in ihm den Verlust eines treu ergebenen Freundes und Berathers. CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK wurde am 24. Juni 1809 in Treptow a. d. Rega geboren als einziger Sohn des Landschafts- Secretärs JOHANN FRIEDRICH SCHARLOK und seiner Frau WILHELMINE, geborene SALZER. Den ersten Unterricht erhielt er privatim und besuchte später die Bürgerschule seiner Vaterstadt. Schon frühzeitig verlor er seinen Vater durch den Tod, so dass seine Erziehung völlig in den Händen seiner Mutter ruhte. Auf Anrathen des Vormundes (154) Jon. ABROMEIT: und den Wunsch seiner Mutter widmete er sich der Apotheker- laufbahn. Am 1. October 1824 trat er als Lehrling in die Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ in Treptow ein und legte 1828 die erste pharmaceutische Prüfung ab, nachdem er sich mit dem ihm wenig zusagenden Beruf vertraut gemacht hatte. Zunächst verblieb er noch in der Apotheke seiner Vaterstadt, nahm dann aber noch für kurze Zeit Stellung in Frankfurt a. O. und Vietz, bevor er die Universität bezog. Im Herbst 1833 begab SCHARLOK sich nach Berlin, um auf der dortigen Universität den vorschriftsmässigen Abschluss seiner pharmaceutischen Ausbildung zu erlangen. Während seiner Studien- zeit daselbst hörte er bei HEINRICH ROSE Vorlesungen über organische Säuren, sowie Pharmakologie und arbeitete im chemischen Laboratorium. Bei EILHART MITSCHERLICH hörte er Chemie und Physik, bei LINK pharmaceutische Botanik, nahm auch Theil an dessen Excursionen. Insbesondere interessirten ihn jedoch KUNTH's Vorlesungen über allgemeine Botanik, die durch vorzüglich ausgeführte Zeichnungen erläutert wurden. SCHARLOK hörte ausserdem noch bei FRIEDRICH HOFFMANN über die Umwälzungen der Erdoberfläche. Am 2. August 1834 legte er die Staatsprüfung für Apotheker ab und erhielt bei einem seiner Examinatoren, dem Apothekenbesitzer Dr. LUCAE in Berlin, eine Anstellung in dessen Apotheke. Zum Zwecke seiner weiteren Fortbildung hörte er noch nach seinem Staatsexamen privatim bei Dr. KLOEDEN Vorlesungen über Astronomie, die populür gehalten waren und ihn in hohem Maasse anzogen. Nachdem er in der LUCAE’schen Apotheke einige Jahre thätig gewesen war, trachtete er danach, sich selbstständig zu machen und eine Apotheke zu erwerben. SCHARLOK kaufte am 1. April 1837 die unter TH. HECKER stark verkommene Löwenapotheke in Graudenz, die er im Laufe der Zeit durch Umsicht wie durch energische Thätigkeit zu einer mustergültigen umgestaltete und sie bis 1865 besass. Die Stadt Graudenz verdankt ihm die Anregung zu mancherlei Verbesserungen städtischer Einrichtungen. Viele Jahre hindurch be- kleidete SCHARLOK das Amt eines Stadtverordnetenvorstehers. Als er sich schliesslich von der städtischen Verwaltung zurückgezogen hatte, wurde er in Anerkennung der vielfachen Verdienste um die Stadt zu ihrem Ehrenbürger ernannt. — An der Begründung der höheren Töchterschule in Graudenz nahm der Verstorbene regen “Antheil, und als sich keine Lehrkraft für die naturwissenschaftlichen Fächer fand, erbot sich SCHARLOK, diesen Unterricht in seinen freien Stunden unentgeltlich zu ertheilen. Nachdem ihm hierzu die behörd- liehe Genehmigung ertheilt worden war, unterrichtete er 15 Jahre "hindurch in den Naturwissenschaften an der dortigen höheren Töchter- ‚schule. Sein nicht unbedeutendes Zeichentalent, die Beschäftigung CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK. (155) mit den Naturwissenschaften und Beherrschung des Lehrstoffes neben pädagogischer Neigung befähigten ihn ganz besonders zum Lehramt. Nach dem Verkauf der Apotheke bezog SCHARLOK sein eigenes, in der Gartenstrasse belegenes Haus. In dem dazu gehörigen Garten beschäftigte er sich unausgesetzt mit der Züchtung bemerkenswerther Pflanzen, die er zuweilen weit herholte, um sie unter veränderten Bedingungen bequem beobachten zu können. Von Prof. Dr. ROBERT CASPARY, mit dem er auf das Engste befreundet war, erhielt er die Anregung, eine gründliche floristische Untersuchung der Umgegend von Graudenz vorzunehmen, die Fundorte aller bemerkenswerthen Pflanzen zu notiren und Beläge zu sammeln. SCHARLOK ging auf diesen Vorschlag gern ein md durchforschte in einer Reihe von Jahren die Flora des Kreises Graudenz, des anstossenden Weichsel- geländes und der angrenzenden Gebiete auf das Eingehendste. Be- sonders fielen ihm «dabei wahre Riesenstauden verschiedener ein- heimischer Pflanzen auf, die auf dem fetten Schliekboden der Weichsel- ufer gewachsen waren und eine ungewóhnliche Ueppigkeit zeigten, wie sie bisher anscheinend noch von Niemand beobachtet und in der Litteratur kaum berücksichtigt worden waren. Auf einigen Ausflügen nach Pelonken bei Danzig, nach dem Nahethale bei Sobernheim und nach der Schweiz, besonders um St. Beatenberg, stellte er Beobachtungen an und brachte von letzterem Orte eine Anzahl alpiner Species heim, die er in seinem (arten eultivirte, um ihre Abänderungsfähigkeit zu erproben. Sein Garten war in der That ein kleiner botanischer Garten, in dem Obst un Gemüse nur eine nebensächliche Rolle spielten. Alle Pflanzen waren darin sorgfältig etikettirt, und sogar ein kleines Alpinum war darin vorhanden. In den letzten Lebensjahren erkrankte der sonst rüstige alte Herr wiederholt und zuweilen recht ernstlich, aber seine kräftige Constitution überwand schliesslich alle diese Leiden. Ganz besonders interessirten ihn in den letzten Jahrzehnten einige kritische Arten aus den Gattungen Veronica, Ranunculus und Potentilla, von denen er viele in seinem Garten eultivirte und in allen Stadien ihrer Ent- wiekelung beobachtete. Namentlich den unterirdischen Pflanzen- heilen, die in den Beschreibungen vieler landläufiger Floren ge- wöhnlich stiefmütterlich behandelt werden, schenkte er eine grössere Beachtung und gewann dabei wichtige Unterscheidungsmerkmale. Sein Herbarium von fast durchweg vorzüglich präparirten Exemplaren enthält nahezu lückenlose Reihen verschiedener Generationen des Ranunculus cassubicus, R. auricomus und ihrer mannigfaltigen Ab- änderungen, desgleichen von Potentilla intermedia L. (. P. digitato- flabellata A. Br. et Bouché), P. norvegica und P. supina. Er suchte die Formenkreise dieser Arten gegen einander abzugrenzen und (156) JOH. ABROMEIT: CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK. gelangte nicht selten zu der Annahme hybrider Verbindungen, die namentlich zwischen Ranunculus auricomus und R. cassubicus, sowie zwischen mehreren der genannten Potentillen in intermediären Formen zu erblicken waren, jedoch fehlte diesen Vermuthungen der stricte Nachweis durch das Experiment. SCHARLOK hoffte, dass es vielleicht gelingen würde, die hypothetischen Verbindungen auf dem synthetischen Wege der künstlichen Kreuzung herzustellen, und obgleich er wieder- holt Prämien für einwandsfreie Arbeiten aussetzte, so wurden die von ihm gestellten Aufgaben bis jetzt noch nicht endgültig gelöst. Sein reichhaltiges Herbarium hatte er bereits 1891 dem Bo- tanischen Institut in Königsberg als Geschenk überwiesen, und den Rest seiner Sammlung schenkte er dem Preussischen Botanischen Verein, dessen hervorragender Gönner und Förderer er war. Zu den kritischen Pflanzen hat SCHARLOK Bemerkungen und hin und wieder auch Umrisszeichnungen hinzugefügt. Es steht zu hoffen, dass das reichhaltige Material in nicht zu ferner Zeit eine geeignete Bearbeitung und Veröffentlichung erfahren wird. | Dem Verstorbenen zu Ehren hatte CASPARY eine Form des Schneeglöckchen Galanthus nivalis fr. Scharlokii und eine Form des ebenfalls von ihm gesammelten und beschriebenen Dianthus Carthust- anorum fr. Scharlokü benannt. NAEGELI und PETER belegten ihm zu Ehren eine Grex und Subspecies des Hieracium prussicum mit seinem Namen. Noeh bis kurz vor seinem Krankenlager war SCHARLOK trotz seines hohen Alters körperlich wie geistig rüstig geblieben. Er besass eine ganz erstaunliche Arbeitskraft und eine unermüdliche Ausdauer. Noch im 90. Lebensjahre vermochte er mit fester Hand logisch durchdachte Briefe zu schreiben, die nicht selten den Umfang kleinerer wissenschaftlicher Abhandlungen hatten und vielfach durch humorvolle Bemerkungen gewürzt waren. SCHARLOK publicirte einige Arbeiten in der Botanischen Zeitung von DE BARY und KRAUS (B. Z.), in den Schriften der Physikalisch- ökonomischen Gesellschaft in Königsberg (Kbg. Schr.) und in der Deutschen Botanischen Monatsschrift von LEIMBACH (D. B. M.) Im Folgenden gebe ich eine chronologisch geordnete Aufzählung seiner Publieationen: l. Ueber die dreifach gestalteten Samen (Früchte) der an nitens Schkuhr. — B. Z. XXXI, 1873, S. 317, auch Kbg. S . Ueber die Blüthen der Collomien. — B. Z. XXXVI, 1878, S. 641. 9. Ueber Scorzonera purpurea. — Kbg. Schr. XIX, ie S. 69. 4. Ueber Dianthus Carthusianorum und Formen. — l. 5. Riesige Pflanzen, die auf Sand des WeichieNoHandos gewachsen waren. — Kgb. Schr. XXI, 1880, S. 29. L. DiELS: ADRIEN FRANCHET. (157 ) 6. Notiz über Galanthus nivalis fr. Scharlokii Casp. — Kgb. Schr. XXII, 1881, S. 10: XXIV, 1883, S. 70; cfr. CASPARY, Kgb. Schr. IX, 1868, Sitzber. S. 618. Ueber Veronica spicata und ihre Formen. — Kgb. Schr. XXII, 1881, 8. LI. Ueber die Unterschiede von Allium acutangulum und A. fallax. — Kgb. Sehr. XXIII, 1882, S. 68. . Ueber Fragaria viridis Duchesne var. subpinnata Celak. — Koch, Sehr. XXIV, 1883, 8. .69. 10. Cleistogame Blüthen bei Collomia grandiflora und Impatiens Noli tangere. — Le 69, 70; cf. No. 2. m Ge Ne} ll. Ueber eine hybride Veronica etc. — | c. 11. 12. Ranunculus Stieren? Andrzj. bei Graudenz. — Kgb. Schr. XXVII, 1886, S. 39, Taf. II. 13. Mittheilungen über bemerkenswerthe Pflanzen der Graudenzer Umgegend nebst Ergebnissen mehrjähriger Beobachtungen an cultivirten Exemplaren. — Kgb. Schr. XXX, 1889, S. 46 ff. 14. Kleinere über Ranunculus und Geum. — Kgb. Schr. XXXIL 1891, S. 72 . Ueber Ranunculus auricomus, R.cassubicus und sogenannte Zwischen- formen. — Kbg. Schr. XXXVI, 1893, S. 30. . Vegetative Vermehrung bei Oxygraphis vulgaris Freyn. Mit 1 Tafel. — D. B. M. XIII, 1896, No. 6. ai a -— bet Adrien Franchet. Von L. DIELS. ADRIEN FRANCHET wurde am 21. April 1834 geboren zu Pezou (Dep. Loir et Cher). Mit lebhaftem Sinne begabt für die Natur und ihre Schätze, lenkte er frühzeitig den Blick des in vielseitigen Interessen thätigen MARQUIS VON VIBRAYE auf sich, der für die Verwaltung seiner umfangreichen und werthvollen Naturaliensamm- lung den jungen FRANCHET, erst siebzehnjährig, sich auserwählte und ihn in dieser Stellung Zeit seines Lebens um sich sah. In stetem Verkehr mit diesem feinsinnigen Liebhaber der Natur lebte FRANCHET ganz seinen eigensten Interessen hingegeben. Sie waren seit je besonders floristischen Studien zugewandt, und was die Pflanzenwelt seiner heimathlichen Gaue in ihrem wechsel- (158) L. DIELS: vollen Gefüge ihm sagte, das brachte er als erste Probe wissen- schaftlichen Denkens vor die Oeffentlichkeit. Und dass er bis zuletzt diese Hinneigung zur Flora seines Vaterlandes bewahrte, davon legen kleine Beiträge in den französischen Journalen beredtes Zeugniss ab. Um die Wende der sechziger und siebziger Jahre lernte er Dr. SAVATIER kennen, und beide fassten den Plan, eine Compilation des von der Flora Japans Bekannten zu liefern, vornehmlich, um die Nomenklatur der japanischen Quellenwerke mit der wissenschaftlichen Namengebung des Abendlandes in Einklang zu setzen. Die grossen Sammlungen, die FRANCHET für dies Werk durchzuarbeiten hatte, liessen ihn das Ziel allmählich weiter stecken, als es anfangs gedacht war: so entstand eine in classificatorischem Werthe stellenweise noch heute unersetzte Darstellung der altberühmten Vegetation des Insel- reiches. Die gelungene Durchführung seiner Enumeratio plantarum Japonicarum machte FRANCHET’s Name vortheilhaft in weiteren Kreisen bekannt und liessen ihn auch in seinem Staate an die rechte Stelle treten. Die Leitung des Musée d'Histoire Naturelle zu Paris übertrug ihm gegen 1880 die Bearbeitung der von ARMAND DAVID auf seinen chinesischen Reisen aufgefundenen Pflanzen. Schon lange hatten die zoologischen Resultate dieses Sammlers berechtigtes Auf- sehen erweckt: ihre Bedeutung auch dem Pflanzengeographen in der ihm vertrauten Form zugänglich zu machen, dazu war in FRANCHET die geeignete Person gefunden. Und wichtiger noch wurde es, dass seine eigenen Interessen durch diese neuen Aufgaben ganz auf den fernen Det geleitet wurden. 1886 war er endgültig am Pariser Museum angestellt worden, und es wurde ihm das Glück zu Theil, der Anstalt seines Wirkens durch persönlichste Hingabe an die ihm gesetzten Aufträge gerade aus Ostasien Sammlungen zuzuführen, die zu den werthvollsten Besitz- stücken des ehrwürdigen Institutes zählen. DAVID hatte FRANCHET's Aufmerksamkeit auf den Père DELAVAY von den Missions étrangeres gewiesen, und der steten Förderung, die FRANCHET diesem selten erfolgreichen Sammler zu verschaffen wusste, hat man die grossen Erfolge zu danken, die seine Erforschung der Hochgebirge West-Yunnans für die Pflanzengeographie bedeuten. FRANCHET wiederum auch war es, der andere Glieder der franzó- sisehen Mission zur Mitarbeit an der naturwissenschaftlichen Er- forsehung ihrer fernen Wirkungskreise zu begeistern wusste. Sein Rath, seine Hülfe, seine Aufmunterung galten ihnen allen, die draussen für die floristische Wissenschaft ihr Scherflein beitragen wollten. Und was SOULIE, BODINIER, FAURIE und namentlich FARGES leisten konnten, dazu hat FRANCHET ihnen die Wege geebnet. ADRIEN FRANCIIET. (159) Die wichtigsten Sammlungen, die FRANCHET's Wirken uns zu- gänglich gemacht hat, stammen aus dem Innern Chinas: aus den Gebirgslándern, die westlich allmählich zu dem wilden Alpenlabyrinthe Ost-Tibets überleiten. Ihre vordem gänzlich unbekannte Flora hat sich als äusserst reich und vielseitig herausgestellt, so dass von den nahezu 7000 Pflanzenspecies, die wir heutzutage aus China kennen, ein volles Fünftel etwa von FRANCHET neu beschrieben ist. In den Revieren an Chinas Westerenze, denen seine Arbeiten vornehmlich galten, stossen die Floren der verschiedensten Zonen zusammen: von Süden die Ausláufer der Tropen, von Norden die Typen Sibiriens und in der Mitte der ganze breite Strom jener kraftvollen Vegetation, die von den Ketten des Himalaya zu den reich ausgestatteten Inseln Japans hinüberreicht. RANCHET begnügte sich nicht, die Artenlisten dureh seine chinesischen Novitüten eintónig zu verlängern. Den Gattungen, die er um 10, 20, 40, 70 „neue Arten“ bereicherte, wie Rhododendron, Gentiana, Ligularia, Saussurea, Chrysosplenium, Isopyrum, Parnassia: allen hat er ein vertieftes Studium gewidmet. Für die unbekannten Formen, die er als Erster verstehen lernte, stets den rechten Platz zu finden, das galt ihm das Ziel; dem in ernster Arbeit und durch- dachtem Streben zuzusteuern, das hielt er für die letzte Pflicht seines wissenschaftlichen Daseins, so lange er arbeitete. So verstand er es denn, die Sammlungen, die er bestimmte, vielseitiger zu verwerthen, als man es von anderen Systematikern gewohnt ist. Morphologische Beobachtungen öffneten seiner Einsicht die wunderbare Vielseitigkeit, die so manche wohlbekannte Genera unserer borealen Flora dort in den Hochgebirgen Inner - Chinas erkennen lassen. Gern sprach er für jene Gattungen von einem „centre spécifique“, das nach Westen und Osten Ausstrahlungen sendet, die oft nur als schwache Schimmer noch unser Europa erreichen. Dies Phänomen fand er verwirklicht an einer überraschenden Anzahl von Einzelfällen, und er wurde nicht müde, es in seinen mancherlei Variationen zu beschreiben. Er blieb dabei streng beschränkt auf das, was er selbst untersucht und selbst überdacht hatte. Kaum einmal wird man das Citat einer fremden Ansicht finden. Von jeder Speculation hielt er sich geflissentlich zurück, fast ängstlich meidet er alles, was nur den Schein des Hypothetischen an sich tragen könnte. Geographische and biologische Erscheinungen lagen ihm zu fern, um sie mit den Ergebnissen der eigenen Forschung vergleichen und verknüpfen zu wollen. So ist FRANCHET's Lebensarbeit denn für das Gebäude des pflanzen- geographischen Kennens ein kostbares und solides Material, aber kein selbstständiges Stück der Architektur. Das wusste er selbst sehr wohl, und er wusste, warum er sich daran genug sein liess. So hat er denn der Wissenschaft ein Erbtheil hinterlassen, das bleiben wird. Ber. der deutschen bot, Gesellsch. XVIII. (11) (160) L. DIELS: Seine thätige regsame Wirksamkeit, die mit Erfolgen so sichtlich gesegnet war, und die Selbstzucht, die er bei seinem Schaffen stets übte, fanden ihren Lohn auch äusserlich. Es war ihm gegönnt, die volle Anerkennung seiner Fachgenossen entgegenzunehmen, als ihm die Société Botanique de France den Vorsitz in ihrer Gemeinschaft 1898 übertrug. Unsere Gesellschaft hat den seiner Ziele bewussten Systematiker ehren wollen, wenn sie ihn 1899 in die Zahl ihrer Mitglieder aufnahm. Leider war er nur ein Jahr lang einer der Unseren: am 15. Februar 1900 ist er zu Paris gestorben. FRANCHET hat in den letzten beiden Decennien seines Lebens eine ausgedehnte litterarische Thätigkeit entfaltet. Die meisten der zerstreuten Schriften behandeln kleine Gruppen oder einzelne Formen der chinesischen Flora und sind in folgenden Organen niedergelegt: Bulletin de la Société Botanique de France, Bulletin de la Société Philomathique de France, Journal de Botanique, Bulletin de la Société Linnéenne de Paris, Bulletin du Musée d'Histoire Naturelle, Nouvelles Archives du Musée d'Histoire Naturelle de Paris.') Die grösseren und selbstständigen Publieationen FRANCHET's sind. folgende: 1866. Essai sur la distribution géographique des plantes phanérogames dans le département de Loir-et-Cher. — In Bull. Soc. Arch. Scient. Vendómois, p. 15— 100. 1868. Essai sur les espèces du genre Verbascum croissant spontané- ment dans le centre de la France, et plus particulierement sur leurs hybrides. — In Mém. Soc. Acad. Maine-et-Loire, XXII, 68—204. Angers. 1874—1879. Enumeratio Plantarum in Japonia sponte crescentium. 2 vol. Paris. (Zusammen mit SAVATIER.) 1882. Sertulum Somalense (Flore des pays Qomalis. Mission REVOIL)- Paris. 1883. 1884. Plantae Davidianae. I. Plantes de la Mongolie chinoise, de la Chine septentrionale et centrale. — In Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat., V— VII. 1883. 1884. Plantes du Turkestan, Mission CAPUS. — In Ann. Seient. Nat., 6. ser., XV, XVI, XVII. 1886. Sur la végétation de lile Yéso. — In Bull. Soc. Philomath. Paris. 1887. Le genre Cyananthus. — In Journ. de Bot., I, p. 243—281. 1887. Plantae Davidianae. IL Plantes du Thibet oriental. — In Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat 2. sér, VIII—X. 1888. Les Mutisiacées du Yunnan. — In Journ. de Bot., II, p. 66—72. 1) Eine vollstándige Liste aller Publicationen FRANCHET's siehe Bulletin € de la Société Botan. de France, XLVII, 1900, S. 167—172. ES RON CURES p TE, | | 5 E | E 1892. 1893. 1893. 1594. 1895. 1896. 1896. 1891. 1891. 1899. 1899, 1899. 1900. ADRIEN FRANCHET. (161) . Monographie du genre Paris. — In Mém. Soc. Philomath. Centen. Paris, p. 267—291. Sur les Cypripedium de la Chine occidentale. — In Bull. Soc. Linn. Paris, I, p. 715. . Mission Mura du Cap Horn (Botanique: Phanérogamie). Paris. Plantae Delavayanae. Paris. I, p. 1—80, t. 1—15. 1891. Monographie du genre Chrysosplenium. — In Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat., 3. sér., IL, p. 87—114, III, p. 1—32. . Plantes nouvelles du Thibet et de la Chine occidentale, recueillies pendant le voyage du Prinee Henri d'Orléans et M. BONVALOT dans le Thibet en 1890. — In Journ. de Bot., V. Observations sur le groupe des Leontopodium. — In Bull. Soc. Bot. France. XXXIX, p. 126—136 Les genres Ligularia, Senicillis, Cremanthodium et leurs espèces dans l'Asie centrale et orientale. — In Bull. Soc. Bot. France, XXXIX, p. 279—307. Les Lis de la Chine et du Thibet dans l'Herbier du Muséum de Paris. — In Journ. de Bot., VI, p. 305—321. Études sur les Strophanthus de l'Herbier du Muséum de Paris. — In Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat. Paris, 3. ser, V, p. 221—294, t. 7—17. Les Delphinium de la flore de la Chine. — In Bull. Soc. Philomath. Paris, 8. sér., V, p. 6—9, 157—187. Les Adonis vivaces et leur répartition géographique. — In Bull. Soc. Philomath. Paris, 8. sér., VI, p. 80—91. Les Cypripedium de l'Asie centrale et de l'Asie orientale. — In Journ. de Bot., IX, p. 225, 265. Sur les Aletris asiatiques. — In Journ. de Bot., X, p. 178—203. Sur quelques Liliaeées de la Chine cecidentaló, Tupistra, Peliosanthes, Tovaria. — In Bull Soc. Bot. France, XLII, p. 37—48 Les Carex de l’Asie orientale. — In Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat., 3. sér., VIII, p. 179—260, IX, p. 280—293. Isopyrum et Coptis. Leur distribution géographique. — In Journ. de Bot., XI, p. 155—166, 187—195, 218—253. Les Swertia et autres Gentianées de la Chine. — In Bull. Soc. Bot. France, XLVI, p. 302 ff. Sur la distribution géographique des Chênes dans l'Asie orientale. — In Bull. Mus. Hist. Nat, V, p. 93. Sur le caractère de la distribution géographique des Cyrtan- dracées de la Chine. — In Bull. Soc. Linn. Paris, II, p. 121—126. Les Serophularinées de la Chine. — In Bull. Soc. Bot. France, XLVIL p. 10-37. (115) (162) OTTO APPEL: Paul Knuth. Von OTTO APPEL. Wenn man erwügt, dass seit dem Erscheinen der ersten ausführ- licheren Arbeiten auf blüthenbiologischem Gebiete, die wir KÖLREUTER und SPRENGEL verdanken, fast 100 Jahre vergangen sind, bis dieses für die gesammte Auffassung der Pflanzenwelt so wichtige Thema im Sinne der modernen Wissenschaft ausgebaut worden ist, so kann man nieht umhin, derjenigen Forscher, die sich dieses mühsamen und viel intensive Arbeit erfordernden Zweiges der Botanik annahmen, in Dankbarkeit zu gedenken. Einer unter diesen, der die Haupt- kraft seiner wissenschaftlichen Thätigkeit der Blüthenbiologie zu- wandte und dem wir so vieles Neue und Interessante in dieser ver- danken, hat leider aufgehört zu arbeiten, — aufgehört zu einem Zeitpunkte, in welchem die Augen der Fachgenossen ganz besonders auf ihn gerichtet waren: PAUL KNUTH. Geboreii am 20. November 1854 zu Greifswald, besuchte er das Gymnasium seiner Vaterstadt, an dem er auch im Herbste 1873 das Abiturientenexamen bestand. Dem Studium der Naturwissenschaften sich widmend, fand er hierzu in Greifswald die ihm zusagende Gelegenheit, so dass er nur auf ein Semester die Universitit Bonn bezog, um bald darauf wieder zur Heimath zurückzukehren. Nach beendetem Triennium promovirte er mit der Arbeit „Über eine neue Tribrombenzolsulfosäure und einige ihrer Derivate“ und trat kurz darauf als Hülfslehrer an der Realschule I. Ordnung zu Iserlohn ein. Während des Probejahres bestand er die Prüfung pro facultate docendi und blieb darauf als ordentlicher Lehrer an derselben Anstalt bis zum Herbste 1881. Um diese Zeit siedelte er nach Kiel über, um einem Rufe an die Oberrealschule daselbst Folge zu leisten. 1895 wurde er daselbst zum Professor ernannt und 1897 erhielt er den Rang der Räthe IV. Classe. Dieser Wohnungswechsel sollte bestimmend auf sein ganzes Leben wirken, denn wührend er in Iserlohn und in den ersten Jahren in Kiel sieh ganz dem Ausbau seiner allgemeinen naturwissenschaft- liehen Bildung hingab und nur ab und zu an die selbststündige Lósung chemischer p herantrat, machte die Eigenartigkeit der Vegetation der schleswigschen Küste sowie der Biosa Inseln einen solehen Eindruck Set ihn, dass er bald seine ganze freie Zeit der Botanik widmete. Kurze Zeit sehwankte er, ob er das Studium PauL KNUTH. (163) der Bakteriologie oder das der Biologie der Phanerogamen zu seiner Lebensaufgabe machen solle, bis er sich zu letzterem entschloss. Als eine unerlüssliche Vorbedingung hierzu erschien es ihm, einen Überblick über die Flora seines Gebietes zu gewinnen. Es war dies aber damals durchaus nicht einfach. Eine Flora von Schleswig-Holstein existirte nicht, einzelne Publicationen von NOLTE u. A. gaben wohl über Einzelheiten Auskunft, ein allgemeines Vegetationsbild war daraus aber nicht ohne Weiteres zu construiren. So fasste er denn den, man kann wohl sagen, gewagten Entschluss, alles vorhandene Material zusammenzutragen und durch eigene Forsehung zu einer Flora von Schleswig-Holstein zu ergänzen. Jeder unbefangene Leser der auf diese Art entstandenen Flora der Provinz Schleswig-Holstein wird anerkennen müssen, welch grossen Dienst der Verfasser mit seiner ausserordentlich mühsamen Arbeit den späteren Floristen seines Gebietes geleistet hat. Im gleichen Jahre, in dem diese Flora erschien (1887), finden wir auch in „Humboldt“ die erste blüthenbiologische Notiz „Die Be- fruchtung von Fritillaria Meleagris“, und in den nächsten Jahren gehen E blüthenbiologische und Beobachtungen allgemeiner Natur Hand in Hand, bis allmählich die Blüthenbiologie in den Vordergrund tritt. Angeregt durch Reisen in einzelne Theile Schleswig-Holsteins und der Dote beobachtete KNUTH auch pflanzengeographiseh inter- essante Dinge. So gelang es ihm, als Erster nachzuweisen, dass die Fichte ein ehemaliger Waldbaum Schleswig-Holsteins war, wobei er die Ansicht vertrat, dass dieser Baum nicht aus dem nördlichen Schweden, sondern von Osten her eingewandert sei. Nebenher publicirte er auch in dieser Zeit einige kleinere Mittheilungen aus der Geschichte der Botanik und eine aus zwei Bändchen bestehende Geschichte der Botanik in Schleswig-Holstein. Es waren das Publi- eationen, die bei seiner intensiven Art zu arbeiten gewissermassen aus den Vorarbeiten zu seiner Flora hervorgegangen waren und von denen besonders die letztere mit dazu beitrügt, die mannigfachen Beziehungen, die die einzelnen Forscher mit der Flora von Schleswig- Holstein verband, klarzulegen. Vom Anfange seiner botanischen Thätigkeit an versuchte KNUTH, die Botaniker nd Liebhaber der Pflanzenwelt seiner Provinz zu- sammenzuführen und zu gemeinsamer Thätigkeit zu organisiren. n gewissem Grade ist dies ihm zum Zwecke phaenologiseher Beob- achtungen gelungen. Die Grundlage hierzu bildete ein im Früh- jahre 1890 an hundert Interessenten versandter Aufruf, der gleich- zeitig eine Anleitung zu den vorzunehmenden Beobachtungen nach der Giessener Methode enthielt. Die ersten Berichte freilich lassen noch die Ungeübtheit erkennen, aber bald wurden die Beobachtungen (164) OTTO ÅPPEL: sicherer und einheitlicher, so dass die bis jetzt erschienenen Berichte (1890—1895 in der Heimath, von 1896—1899 in den Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein) eine gute Grundlage zu einer Phaenologie von Schleswig-Holstein darstellen. Einige dreissig Beobachtungsstellen sind es, die sich in den Dienst dieser Aufgabe gestellt haben, und da der bisherige Mitarbeiter KNUTH's auf diesem Gebiete, Herr Oberlehrer HAHN in Kiel, bei der Organisation von Anfang an thütig war, so steht zu hoffen, dass auch fernerhin die Phaenologie eine bleibende Stätte in Schleswig- Holstein hat. Aehnlich wie auf dem Festlande suchte KNUTH auch auf den nordfriesischen Inseln die Kenntniss der Pflanzenwelt zu fördern. Freilich waren hier die Schwierigkeiten bedeutend grössere. Die Hauptinseln Sylt, Föhr und Amrum, meist auch Nordstrand und Pellworm, sind zwar mit dem Dampfschiffe zu erreichen, Röm und die Halligen können aber nur mit dem Segelboote besucht werden, ein Beforderuhgsmittel, welehes besonders im Frühjahre sehr un- bequem ist. Diese Schwierigkeiten konnten aber KNUTH nicht ab- halten, vom Jahre 1884 an alljährlich die Inseln zu besuchen und Aufzeichnungen floristiseher und blüthenbiologischer Natur zu machen. Fast hätte die letzte dieser Reisen im Jahre 1894 dem Forscher das Leben gekostet; beim Ueberspringen eines Grabens kam er zu Falle und zog sich dabei so schwere innere Verletzungen zu, dass er längere Zeit in Lebensgefahr schwebte und erst nach wochenlanger Krankheit wieder genass. Die Früchte dieser Expeditionen sind seine „Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln“ und seine „Flora der nordfriesischen Inseln“. Zuerst hatte er die Absicht, die beiden darin behandelten Theile seiner Beobachtungen nicht zu trennen, sondern sie in ähnlicher Form, wie KIRCHNER sie in seiner Flora von Stuttgart angewandt hatte, in einer einheitlichen biologischen Flora zur Darstellung zu bringen. Die Erwägung aber, dass er die biologischen Thatsachen dann nicht in’ der wünschens- werthen Ausführlichkeit hätte behandeln können, ohne den Umfang des Buches zu sehr anschwellen zu lassen, hielt ihn davon ab. In der That erscheint auch diese Trennung als ein glücklicher Gedanke, denn bis dahin hatte eine Blüthenbiologie von keinen unserer Insel- gruppen existirt. Die aus dem Buche sich ergebenden Schlüsse dürften aber wohl mit geringen Abweichungen auch für die übrigen Nordseeinseln Geltung haben, und deshalb verdienen sie in ein- gehender Darstellung niedergelegt zu sein. Inzwischen hatte am 11. December 1892 die „Kruidkundig genootschap Dodonaea* zu Gent KNUTH zu ihrem correspondirenden itgliede ernannt und damit ihm eine Anerkennung zu Theil werden lassen, die anregend auf ihn einwirkte. Er war damit nicht nur PAUL KNUTH. (165) nominell in diese Gesellschaft aufgenommen, sondern er bewies seine Zugehörigkeit zu derselben auch durch zahlreiche Publicationen in dem Jahrbuche der Dodonaea, die meist in deutscher und nieder- ländischer Sprache erschienen und vielfach mit Abbildungen ausge- stattet sind. 1898 ernannte ihn auch die Kaiserl. Leopoldinisch- Carolinische Akademie Deutscher Naturforscher zu ihrem Mitgliede. Aber nicht nur für wissenschaftliche Kreise arbeitete er, vielmehr war es ihm stets eine Freude, auch weiteren Kreisen die Errungen- schaften der Naturerkenntniss zugänglich zu machen. Als Mittel hierzu benutzte er Vorträge in den naturwissenschaftlichen Vereinen seiner zweiten Heimath, wie er Schleswig-Holstein gern nannte, Publicationen in allgemein zugänglichen Zeitschriften und nicht in letzter Linie seine Stellung als Lehrer. Durch die Vielseitigkeit seines Wissens und die Lebhaftigkeit und Klarheit seiner Darstellung wurde es ihm leicht, das Interesse seiner Zuhórer zu fesseln, und so wurde auch seine berufliche Thätigkeit ihm lieb durch die Erfolge, die er mit seiner Unterrichtsmethode erzielte. Seine Schüler hingen an ihm mit Liebe und Achtung und seine Collegen schätzten in ihm den gewissenhaften, charakterfesten und kenntnissreichen Fach- genossen. Die günstigen Erfahrungen, die er mit der Einführung der Blüthenbiologie zur Belebung des botanischen Unterrichtes während seiner Lehrthätigkeit gemacht hatte, legten es ihm nahe, diese Er- fahrungen auch weiteren Schulkreisen iere 2? zu machen. Welchen Erfolg er damit hatte, das beweist die allgemeine Verbreitung, die sein Grundriss der Blüthenbiologie* in Lolrerkroiios hat. Als das Werk seines Lebens kann aber sein „Handbuch der Blüthenbiologie“ bezeichnet werden. Vom Anfange seiner biologischen Thätigkeit an schwebte ihm ein solehes Werk als erstrebenswerth vor, nicht nur um darin die Früchte seiner Arbeit niederzulegen, sondern vor allem, um ein Werk zu schaffen, das den Blüthenbiologen weniger abhängig von der recht zerstreuten und vielfach schwer zugänglichen Litteratur machen sollte, Zunächst dachte er sich das Werk als eine Neuauflage von HERMANN MÜLLER’s „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“, je mehr er sich aber in die Vorarbeiten vertiefte, um so mehr sah er ein, dass ein neues Werk entstehen müsse, das zwar auf den klassischen Arbeiten MÜLLER’s fussen, aber einen ganz anderen Umfang annehmen würde. Welche Arbeits- leistung schon®in den Vorarbeiten liegt, geht wohl aus dem dem ersten Bande beigefügten Litteraturverzeichnisse hervor, das 2871 Nummmern umfasst. We bei vielen früheren Arbeiten, revidirten die Herren ALFKEN in Bremen, COSTA in Neapel, DAHL in Kiel, VON RÖDER in Hagen, VERHOEFF in Bonn und WÜSTNEI in Sonderburg die Be- stimmungen der beobachteten Inseeten, der Verfasser dieses zahl- (166) OTTO APPEL: reiche Pflanzenbestimmungen, wodurch sich natürlich auch ein weiterer lebhafter Gedankenaustausch ergab, an dem neben vielen Anderen besonders noch KIRCHNER, LOEW und LUDWIG sich betheiligten. So konnte der erste Band und die erste Hälfte des zweiten Bandes im Jahre 1898 in der gediegenen Ausstattung des ENGELMANN’ schen Verlages erscheinen; die zweite Hälfte des zweiten Bandes folgte sodann 1899 Bei der Bearbeitung dieses die europäischen Verhältnisse um- fassenden Theiles war es aber KNUTH klar geworden, dass auf das vorhandene Material hin eine gleichwerthige Darstellung der ausser- europäischen Verhältnisse nicht möglich sei. Um diese Lücke aus- zufüllen und auch über die ihm bis dahin nicht aus eigener An- schauung bekannt gewordenen tropischen Vorkommnisse eigene Beobachtungen anzustellen, unternahm er es, zunächst nach Buiten- zorg, deii. aber auch REN nach Japan und Westamerika zu reisen. In Anerkennung seiner bisherigen Verdienste und in der Würdigung dieses Unternehmens subventionirte die königliche Aka- demie der Wissenschaften zu Berlin diese Reise. Zahlreich waren die Nachrichten von dem günstigen Verlaufe der Reise, überall wurde der Forscher gerne aufgenommen und in ausgiebigster Weise unter- stützt, so dass das Material versprach, alle Hoffnungen zu recht- fertigen. Da kehrte KNUTH nach fast einjähriger Abwesenheit krank zurück. Sein altes Magen- und Darmleiden hatte sich wohl durch die Anstrengungen der Reise verschlimmert, und die gehoffte Besserung wollte nicht mehr eintreten. Am 30. October 1900 erlöste ihn der Tod von seinen Leiden und liess dieses der Arbeit gewidmete Leben erlöschen. — Sein Lebenswerk ist nun verwaist, und Freunde müssen es versuchen, dasselbe im Geiste des Verstorbenen zu Ende zu führen. Ziehen wir nun die Summe dieses Lebens, so finden wir, dass es kurz an Dauer, aber gross durch unermüdliche Arbeit war, und so werden auch spätere Generationen noch dankbar zurückdenken an PAUL KNUTH. Verzeichniss der Arbeiten Paul Knuth’s'). 1876. Ueber eine neue Tribrombenzolsulfosäure und einige ihrer erivate. — Inaug.-Diss., Greifswald. 1884. Lehrbuch der Chemie für Maschinisten und Torpeder. — Im Auftrage der Kaiserl. Admiralität, Kiel. 1885. Ueber Leichenalkaloide. — Natur. E Die hier gebrauchten Abkürzungen sind: Bot. C. Bl. = Botanisches Central- blatt; Bot. Jaarb. = Botanisch Jaarboek uitgegeven door het kruidkundig genootschap Deines te Gent; Heimath = Die Heimath. Monatsschrift des Ver. zur Pflege der v à ST Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck. Dart, KNUTH. (1 67) Ueber den Ozon- und Kochsalzgehalt der Seeluft. — Natur. Flora der Provinz Schleswig-Holstein, des Fürstenthums Lübeck, sowie des Gebietes der freien Städte Hamburg und Lübeck. — Leipzig, OTTO LENZ. Eine botanische Excursion naeh dem Einfelde und dem Ihl-See. — Natur. Befruchtung von Fritillaria Meleagris L. — Humboldt, VI. Schulflora der Provinz Schleswig-Holstein. — Leipzig, OTTO LENZ. Einige Bemerkungen, meine Flora von Schleswig-Holstein be- treffend. — Leipzig, OTTO LENZ. Die Orobancheen Sehleswig-Holsteins. — Deutsche botanische Monatsschrift, 10. Die Flora von ,,Land Oldenburg*. — Natur. Die „Kratts“ der nordschleswigschen Haide. -— Natur. Botanische Beobachtungen auf der Insel Sylt. — Humboldt, VIL 3. Die Mistel in Schleswig-Holstein. — Kieler Zeitung. . Die Bestäubungseinrichtung von Eryngium maritimum L. und Cakile maritima L. — Bot. C. BL, LX, 48. Die Frühlingsflora der Insel Sylt. — Deutsche bot. Monats- schrift, No. 9/10 und 11/12. Kleistogame Blüthen bei Fritillaria Meleagris L.? — Hum- boldt, VIH. Gab es früher Wälder auf Sylt? — Humboldt, VIIL 8. Grundzüge einer Entwickelungsgeschichte der Pflanzenwelt in Sehleswig-Holstein. — Schriften des Naturw. Ver. Schleswig- Holsteins. Geschichte der Botanik in Sehleswig- Holstein. (Erster Theil vor LINNÉ.) — Kiel, LIPSIUS & TISCHER. Botanische Wanderungen auf der Insel Sylt. — Tondern und Westerland, F. DRÖSE. Blüthenbiologie und Photographie. — Bot. C. BL, XLI, 6. Ein Streit der Kieler Botaniker zu Anfang des vorigen Jahr- hunderts. — Bot. C. BL, 10. GÜNTHER CHRISTOPH SCHELHAMMER und JOHANN CHRISTIAN LISCHWITZ, zwei Kieler Botaniker des 17. bez. des 18. Jahr- hunderts. — Bot. C. Bl., 30. Die Bestäubungseinrichtung von Crambe maritima L. — Bot. C. BL, XLIV, 49, : Sommerwanderungen auf Sylt. — Deutsche bot. Monatsschrift, 7/8. — Fortsetzung. — 1891, 1 und 1894, 8/9. Altes und Neues von der Insel Sylt. — Humboldt, IX, 6. Ueber phaenologischs Beobachtungen. — Kieler Zeitung. 1893. OTTO APPEL: . Die Fichte, ein ehemaliger Waldbaum Schleswig-Holsteins. —- Bot. C. Bl, No. 834. Die Bestäubungseinrichtung von Armeria maritima Willd. — Bot. C. BL, XLVIII 41. Die herab der Blüthenfarben iud die photographische Platte. — Bot. C. BL, XLVIIL 45/46. Weitere Beobachtungen über die Saloane ba der Blüthen von Sycyos angulata L. und Bryonia dioica L. — Bot. C. BL, XLVII, 50/51. Die E E der Orobancheen von Schleswig- Holstein. Mit einer Tafel. — Bot. Jaarb., III. Niederl. und deutsch. Die Pflanzenwelt der nordfriesischen Inseln. — Schriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein. Phaenologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein 1590. — Die Heimath, I, 3. 2. Geschichte der Botanik in Schleswig-Holstein. (Zweiter Theil nach LINNE.) — Kiel, LIPSIUS & TISCHER. Blüthenbiologische Herbstbeobaehtungen.— Bot. C. Bl., XLIX, 8. Zur Bestäubung von Calla palustris L. — Bot. C. Bl., LL 36. Die Blücheneinrichtung von Corydalis claviculata DC. — Bot. C. BL, 4 ae und Fruchtblattvorreife. — Bot. C. B1., LII, 46. Phaenologische Beobachtungen seit dem Jahre 1750. — Deutsche bot. Monatsschrift, 3. Vergleichende Beobachtungen über den Insectenbesuch an Pflanzen der Sylter Haide und der Schleswigschen Festlands- haide. -- Bot. Jaarb., IV. Niederl. und deutsch. Phaenologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1891. — Die Heimath, II, 3. Ueber blüthenbiologische Beobachtungen. — Kiel und Leipzig, LIPSIUS & TISCHER. Die Blütheneinrichtung von Primula acaulis Jacq. — Bot. C. Bl., LV, 34. CHRISTIAN KONRAD SPRENGEL, Das entdeckte Geheimniss der Natur. Ein kritisches Jubiläumsreferat. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., Blüthenbiologische Beobachtungen auf der Insel Capri. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., Phaenologische Beübachtungén; in Schleswig-Holstein im Jahre 1892. — Die Heimath, III. Ueber blüthenbiologische EE — Die Heimath, E Se 189. 1894. 1897. PAUL KNUTE. (169) Die Blütheneinriehtungen der Halligpflanzen. — Die Heimath, e 18. CHRISTIAN KONRAD SPRENGEL, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau, und in der Befruchtung der Blumen. (1793.) Mit Anmerkungen herausgegeben. — OSTWALD's Klassiker der modernen Wissenschaften, Bd. 48—51. Leipzig, W. ENGEL- MANN. Grundriss der Blüthen-Biologie. — Kiel und Leipzig, LIPSIUS & TISCHER. Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln. — Kiel und.Leipzig, LIPSIUS & TISCHER. Die Bestäubungseinrichtungen der deutschen Helleborus-Arten. — Bot. C. Bl, LVIIL, 20. Nachuntersuchungen der Blütheneinrichtung von Lonicera Peri- clymemum L. — Bot. C. BL, LVII, 41/42. Hallig-Gärten. — Die Heimath, IV, 1/2. Phaenologisehe Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1893. — Die Heimath, IV. Blumen und Insekten auf den Halligen. Niederl. und deutsch. — pot. Jaarb., VI. Föhringer Gartenpflanzen. — Die Heimath, IV, 7/8. Friesische Pflanzennamen. — Die Heimath, IV, 11/12. . Flora der nordfriesischen Inseln. — Kiel und Leipzig, LIPSIUS & TISCHER. Die Blüthenbesucher derselben Pflanzenart in verschiedenen Gegenden. — Programm der Oberrealsehule Kiel, I. Theil. Zur Befruchtung von Primula acaulis Jacq. — Bot. C. Bl. LXII, 30/31. Weitere Beobachtungen über Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln. — Schriften des Natura. Ver. für Schleswig-Holstein, X, 2. Blüthenbiologische Beobachtungen in Thüringen. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., VII. Phaenologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1894. — Die Heimath, V. Flora der Insel Helgoland. — Kiel, LIPSIUS & TISCHER. Die Blüthenbesucher derselben Pflanzenart in verschiedenen Gegenden. — Programm der Oberrealschule Kiel, II. Theil. Phaenologisehe Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1895. — Die Heimath, IV. Blumen und Insekten auf Helgoland. Mit einer Karte. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., VIII. Beiträge zur Biologie der Blüthen. — Bot. C. BL, LXX, 24/25. Beiträge zur Biologie der Blüthen, II. — Bot. C. BL, LXXI, 38. (10) 1897. OTTO APPEL: PAUL KNUTH. Blüthenbiologische Beiträge, IH. — Bot. C. DL, LXXII, 42. Neue Beobachtungen über fledermausblüthige Pflanzen. — Bot. C. BL, No. 50. Phaenologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1896. — Sehriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein, X. Bloemenbiologische Bijdragen. — Bot. Jaarb., X. Blüthenbiologische Beobachtungen auf der Insel Rügen. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., IV. . Handbuch der Blüthenbiologie unter Zugrundelegung von HERMANN MÜLLER’s Werk „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten.“ I. Bd. Einleitung und Litteratur. — Leipzig, ENGELMANN. Dasselbe, II. Bd. Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blüthenbiologischen Beobachtungen, I. Theil, Ranunculaceae — Compositae. Beiträge zur Biologie der Blüthen, IV. — Bot. C. Bl. LXXIV, 19 Wie locken die Blumen die Insekten an? — Bot. C. Bl, LXXIV. Beiträge zur Biologie der Blüthen, V. — Bot. C. Bl, LXXV, 32/33. Beitráge zur Biologie der Blüthen, VI. — Bot. C. Bl, LXXVI, 41. Ueber den Nachweis von Nektarien auf chemischem Wege. — Bot. C. BL, LXXVI. Phaenologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein im Jahre 1891. — Schriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein, XL 3. Ueber das zuckerführende Gewebe in den Blüthen von Galan- thus nivalis und Leucojum vernum. — Schriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein, Bd. XI. Aufruf an die Botaniker von Schleswig-Holstein. — Ebenda, Bd. XI. Wie locken die Blumen die Insekten an? — Schriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein. Bd. XI. Bemerkungen zu meiner Flora der nordfriesischen Inseln und meiner Flora von Helgoland. — Allg. Bot. Zeitschrift, No. 718, 9 Blüthenbiologische Notizen. Niederl. und deutsch. — Bot. Jaarb., Handbuch der Blüthenbiologie, II. Bd , 2. Theil: Lobeliaceae bis Gnetaceae. — Leipzig, ENGELMANN. Phänologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein. — Schriften des Naturw. Ver. für Schleswig-Holstein. Bd. XII. Um die Erde. — Nosdüsuisnito: Allgemeine Zeitung. Blüthenbiologisehe Mittheilungen aus den Tropen. Niederl. | u und deutsch. — Bot. Jaarb., XI. Ad dildo ci T EOE K. WıLHeLm: Hugo ZUkAL. (171) Hugo Zukal. Von K. WILHELM. HUGO ZUKAL war 1845 in Troppau geboren, wo sein Vater eine Lottocolleetur besass. Dort erhielt er auch den ersten Schulunter- richt und begann sein Gymnasialstudium, das er in Teschen fort- setzte. Eine ungewöhnliche Wissbegierde zeichnete den strebsamen Schüler aus, eine Wissbegierde, die über das an der Mittelschule Gebotene weit hinausreichte und mit einem unwiderstehlichen Drange nach persönlicher Freiheit im Thun und Denken verbunden war, der den lebhaften Knaben mit den gestrengen Schulmächten ge- legentlich in Confliet brachte. Dieses Streben nach Unabhängigkeit verleitete den jungen Mann zu einem folgenschweren Schritte. 1859 nach Wien geschickt, um hier das Gymnasialstudium zu beenden, sagte er kurz entschlossen der Mittelschule valet, um sich voll und ganz dem Studium der Naturwissenschaften, vor Allem der Botanik, in die Arme werfen zu können. Der normale Weg hierzu erschien ihm zu lang, die Ungeduld, den Druck der Mittelschule ab- zuschütteln, war in dem frühreifen Geiste zu mächtig. Wir sehen ZUKAL nun An eifrigem Verkehre mit Wiener Botanikern, namentlich mit dem unvergleichlichen Mooskenner JURATZKA, er wird Mitglied der zoologisch-botanischen Gesellschaft und lässt sich an der | versität als ausserordentlicher Hörer einschreiben, um u. a. auch Jie Vorlesungen UNGER's za besuchen. Schon tritt er auch als Schrift- steller auf und veröffentlicht, 18 Jahre alt, in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft eine Arbeit über die Moos- gattung Burbaumia. Die Anatomie dieses merkwürdigen Pflänzchens, dessen Vorkommen bei Troppau von ZUKAL entdeckt worden war, findet in diesem Aufsatze zum ersten Male eine eingehende Schil- derung. Ein frischer, fröhlicher Zug geht durch diese Erstlingsarbeit ZUKAL's. Die Freude am Beobachten und Untersuchen spricht aus jeder Zeile. Der jugendliehe Verfasser zeigt sich nicht nur mit den einschlägigen Fragen völlig vertraut, sondern stellt sich auch beherzt auf eigene Füsse und macht, wo es ihm unumgänglich erscheint, selbst gegen Autoritäten Front. Die Selbstständigkeit und Unbefangen- heit in der Beurtheilung wissenschaftlicher Thatsachen, die ZUKAL als Forscher in hohem Grade auszeichnete, äussert sich so schon in seiner ersten Veröffentlichung, mit der sich der junge Botaniker auf's (172) K. WILHELM: Vortheilhafteste in die Litteratur einführte. Für kurze Zeit winkte ZUKAL damals die Hoffnung, den Erzherzog MAX, späteren Kaiser von Mexiko, als botanischer Präparator in die Neue Welt zu be- gleiten, und thatsächlich verbrachte ZUKAL einige Monate in Miramar. Der Plan zersehlug sich aber, da ZUKAL’s Vater seine Einwilligung versagte. 1864 vollzog sich in ZUKAL's Leben eine einschneidende Wendung, die seiner wissenschaftlichen Thätigkeit vorläufig Halt gebot: der Eintritt in die k. k. Armee. Familienverhältnisse nóthigten zu diesem Schritte. ZUKAL machte den dänischen Feldzug 1864 als Kadett mit und focht 1866 als Lieutenant in den Reihen der Nordarmee. Auch im Felde verleugnete er den Botaniker nicht. Es wird erzählt, dass er bei Trautenau, wo sein Regiment den Kapellenberg besetzt hielt, durch die feindlichen Kugeln sich nicht abhalten liess, gelegent- lich die Stämme einiger, die Kuppe krönender Bäume nach Flechten abzusuchen. Dauernde Befriedigung konnte ZUKAL im Militärdienste aber nicht finden und trotz grosser Beliebtheit bei den Kameraden, vor- züglicher Conduite und erfolgreich bestandener Aufnahmsprüfung in die Kriegsschule — nahm er 1872 seinen Abschied. Dem Zuge seiner Natur folgend, die ihn nun einmal zum Lehrer und Forscher bestimmt hatte, suchte ZUKAL nun in eine entsprechende Lebensstellung zu gelangen. Er besuchte und absolvirte das Lehrer- seminar in Trautenau und wirkte fortan als Bürgerschullehrer zunächst in Freudenthal, dann in Wien, wo er allmählich zum Uebungslehrer für Mathematik und Naturkunde an der Lehrerinnenbildungsanstalt vorrückte. Hier in Wien, in den Mussestunden, die ihm sein Lehr- amt übrig liess, entfaltete ZUKAL nun eine überaus rege und erfolg- reiche Forscherthütigkeit, die seinen Namen bald im In- wie im Aus- lande bekannt und geachtet machte. Die formenreiche Welt der Flechten, der ,Spaltalgen^ und der Pilze war ZUKAL's Domäne. Er studirte und durchforschte diese Gebiete nach allen Richtungen, morphologische, entwiekelungsgeschichtliche und biologische Probleme in den weiten Kreis seiner Untersuchungen ziehend und zur Lösung verschiedenster Fragen werthvolle Beiträge liefernd. ZUKAL war im Grunde Autodidakt und vielleicht ist diesem Umstande die grosse — und fügen wir gleich hinzu — seltene Objeetivität zuzuschreiben, die seine Forscherthätigkeit so sehr aus- zeichnete. Er gehörte nicht zu denen, die vor übliehen Anschauungen ängstlich Halt machen und sich scheuen, von herrschenden Lehr- meinungen abzuweichen. Er stand auf wissenschaftlichem Gebiete niemals im Banne einer Autorität, war niemals Parteimann, vielmehr stets bestrebt, Be- = ; hauptungen und Ansichten anderer — mochten sie mit allseits an- Hugo ZUKAL. (113) erkannten und seinen eigenen übereinstimmen oder nicht — auf ihren wahren Werth zu prüfen und so ein völlig selbstständiges Urtheil zu gewinnen. Dies zeigte sich unter Anderem so recht in seinen schönen Flechtenstudien. Als ZUKAL mit der Veröffentlichung der- selben begann, standen die „Lichenologen“ noch in schärfstem Gegen- satze zu der immer allgemeiner werdenden Auffassung der Flechten als Doppelwesen. Durch starke Jugendeindrücke beeinflusst —, schon als 13jähriger Tertianer hatte er bewundernd vor der Flechten- sammlung des Troppauer Landesmuseums gestanden — hielt. ZUKAL zunächst den Standpunkt der Lichenologen für den richtigeren, glaubte auch in seinen einschlägigen Beobachtungen Gründe und Beweise gegen die Doppelnatur der Flechten gefunden zu haben. Dass die letztere bei allen namhaften Vertretern der wissenschaftlichen Botanik ausser Frage stand, beirrte ihn keinen Augenblick. Unausgesetzt an der Erweiterung seiner Formenkenntniss, der Vertiefung und Klärung seiner Anschauungen arbeitend, wurde er aber schliesslich, gewisser- massen Sehritt für Schritt, ein überzeugter Anhünger der neuen Lehre, zu welcher er sich 1884, in seinen in den Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften veröffentlichten „Flechten- studien* rückhaltslos bekannte. Die Flechten bildeten ZUKAL's Lieblingsstudium. Er erweiterte zunächst unsere Kenntnisse vom anatomischen Bau dieser Gebilde. So wurde z. B. die interessante Thatsache, dass zahlreiche, vor allem kalkbewohnende Flechten in ihrem Inneren in besonderen Zellen Fett anhäufen, von ZUKAL entdeckt. Seine schönste und originellste Leistung auf diesem Gebiete bilden aber die „Morphologischen und biologischen Untersuchungen über die Flechten“, welche ZUKAL in den Jahren 1895 und 1896 in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften veröffentlichte. Man wird nicht umhin können, diese vortreffliche Arbeit dem Besten anzureihen, was bis jetzt zusammenfassend über Flechten geschrieben wurde. Der äussere und der innere Bau und die Lebensweise dieser Organismen finden hier an sich wie in ihren Beziehungen zu einander und zur Aussenwelt eine erschópfende. höchst anziehende, auf eigenster, vielseitigster Anschauung beruhende Darstellung, die ihrem Verfasser zu bleibendem Verdienste gereicht. Ueber seiner Vorliebe für die Flechten liess ZUKAL andere Ge- biete der Kryptogamenkunde aber keineswegs unbebaut. An der Bearbeitung der schwierigen, noch weiterer Aufhellung bedürftigen Frage nach der Beschaffenheit des Zellinhaltes der blaugrünen Algen betheiligte sich ZUKAL mit einer Reihe bemerkenswerther Unter- suchungen und lieferte auch Beiträge zur Entwickelungsgeschichte dieser interessanten Pflanzen. Wohl die ansehnlichste Zahl seiner Arbeiten war aber den Pilzen SC > ( 17 4) K. WILHELM: in des Wortes weitestem Sinne gewidmet. Auch in der formenreichen Welt dieser Pflanzenwesen war ZUKAL vortrefflich zu Hause und galt hier mit vollem Rechte als einer der besten Kenner. Er hat nieht nur zahlreiche neue Gattungen und Arten entdeckt und be- schrieben — das Schwergewicht seiner Thätigkeit lag in vergleichend morphologischen und entwickelungsgeschichtlichen Studien, die diesen Theil der Mykologie um werthvolle Beiträge bereicherten. Zu solchen zählen u.a. die ,Entwieklungsgeschichtlichen Untersuchungen über Ascomyeeten*. Hier wird namentlich die Bildung der Schlauchfrüchte an der Hand zahlreicher Beobachtungen eingehend und vergleichend erórtert und gezeigt, wie wenig Anhaltspunkte dieselbe, unbefangen betrachtet, zur Abee einer Sexualitüt bei diesen Pilzen bietet. Die ruhige, sachliche Weise, in welcher dieses Thema behandelt wird, weicht wohl- thuend von der Leidenschaftlichkeit ab, die von bekannter Seite in diese Frage hineingetragen wurde. ZUKAL bewahrt sich auch hier ein selbstständiges Urteil, das mit der gebotenen Vorsicht, dennoch aber klar und bestimmt zum Ausdrucke gelangt. In dieser inhalts- reichen Arbeit finden sich auch beachtenswerthe Bemerkungen über die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der grossen Abtheilung der Sehlauehpilze und über die vermuthliche Phylogenie der letzteren. Es würde viel zu weit führen, hier alle mykologischen Arbeiten ZUKAL's einzeln aufzuzählen und zu besprechen. Sie enthalten zahl- reiche schöne, interessante Beobachtungen, manche gedankenreiche Auseinandersetzung und bieten dem Fachmanne vielseitige Anregung. Die Pilzkunde fand bei ZUKAL eifrigste Pflege und Förderung. Er übersah dieses Gebiet der Kryptogamenkunde wie nur wenige; weit davon entfernt, in Detailkenntniss etwa aufzugehen, betrachtete er diese vielmehr nur als Mittel zum Zwecke, als unentbehrliches Rüstzeug zur wissenschaftlichen Bearbeitung morphologischer, ent- wiekelungsgeschiehtlieher und biologischer Fragen. ZUKAL erkannte klar die grosse Schwierigkeit einer natürlichen Anordnung der einzelnen Pilzgruppen und betonte ausdrücklich, dass das fast allgemein ange- nommene System BREFELD's seinen Anschauungen keineswegs ent- spreche. Das Vorhaben, seine Ansichten über den morphologischen Werth der verschiedenen Pilzsporen, über die Stellung der Brand-, Rost- und Hutpilze, über das natürliche System und über die Ver- wandtschaftsverhültnisse der Pilzpflanzen zu den übrigen Gewächsen zum Gegenstande einer grósseren Arbeit zu machen, blieb leider un- ausgeführt. Auch der Plan zu einer Morphologie und Biologie der Pilze, die wohl als Seitenstück zu der schon erwähnten muster- giltigen Flechtenarbeit gedacht war, konnte seine Verwirklichung nieht mehr Inden; was um Se? mehr. zu bedauern bleibt, als ZUKAL zu chen zusammenfa | besonders berufen erschien. o ag bare ^ je data Penn HuGo ZUKAL. (175) Im Sommer 1898 wurde ZUKAL als Professor der Phytopathologie für Forstwirthe an die Hochschule für Bodeneultur in Wien berufen. Diese Ernennung bedeutete nicht nur die endliche offieielle Aner- kennung der wissenschaftlichen Verdienste des in botanischen Kreisen des In- und Auslandes längst hochgeschätzten Mannes — sie brachte diesen auch in eine Lebensstellung, die ihm volle Hingabe an seinen Forscherberuf ermöglichte. Was ihm so lange versagt geblieben und was er doch so lebhaft ersehnt hatte: freies Schalten und Walten ` mit Zeit und Kraft und Mitteln zu wissenschaftlichen Zwecken — nun war es ihm ermöglicht und gewährt, das Ziel erreicht, nach dem er im Stillen wohl immer gestrebt, an das wirklich zu gelangen er vielleicht kaum mehr gehofft hatte. ! Nun begann eine emsige, der Einrichtung der neuen Lehrkanzel gzewidmete Thätigkeit. Die zweekdienliche Ausstattung der im Raum- ausmaass sehr bescheidenen Arbeitsstätte wurde umsichtig in Angriff genommen und mit den verfügbaren Mitteln das Möglichste geleistet. Im October 1898 eröffnete ZUKAL seine Vorträge über Phyto- pathologie, denen sich im Sommersemester ein bakteriologischer Curs anschloss. Die ersten Semesterferien in der neuen Stellung sollten einer Studienreise nach hervorragenden Stätten mykologischer und phyto- pathologischer Forschung göwidmet sein, zu welchem Zwecke das k. k. Ministerium für Gultas und Unterricht die nöthigen Geldmittel bewilligt hatte. ZUKAL wollte u. A. ROBERT HARTIG, E. CHR. HANSEN, ERIKSSON, BREFELD besuchen und begrüssen. Leider ge- stattete der Gesundheitszustand ZUKAL's die Ausführung dieses Planes nicht mehr. Ein, wie sich herausstellte, schon seit längerer Zeit vorhandenes, sich fortan immer störender geltend machendes Herz- leiden erschwerte auch die so freudig erfasste und so gern geübte Lehrthätigkeit. Noch wurde diese im Herbste 1899 mit erfrischten, durch einen Sommeraufenthalt in den Bergen gestärkten Kräften aufgenommen, doch bald sah sich ZUKAL gezwungen, die Vorlesun- gen auszusetzen und dem Laboratorium fern zu bleiben. Wohl hielt er sieh bis in's neue Jahr aufrecht, dann aber begann ein peinliches Krankenlager, von dem er sich, trotz aufopferndster Pflege seitens ` seiner ihn mit rührender Sorgfalt betreuenden Gattin, nicht mehr erheben sollte. Am 15. Februar 1900 hatte ZUKAL ausgelitten. * Ein grausames Schicksal raffte ihn dahin, noch ehe er seiner so mühsam errungenen Stellung so recht hatte froh werden können, noch ehe er dazu ge- langt war, seine Thätigkeit an der Hochschule für Bodencultur voll zu entfalten. Es liegt eine erschütternde Tragik in diesem so beklagenswerthen, vorzeitigen Ende eines Mannes, dessen ganzes Sinnen und Trachten 4 Ber, der deutschen bot. Gesellseh, XVIII. (12) (176) K. WILHELM: auf die Pflege und Förderung seiner Wissenschaft gerichtet war, und der, endlich in die Lage versetzt, sich diesem Streben voll und ganz widmen zu können und so am Ziele seiner Wünsche, der eben be- reiteten Stätte eines verheissungsvollen Wirkens durch den unerbitt- lichen Tod entrissen wird. Mit ZUKAL ging der Hochschule für Bodeneultur ein reicher Besitz, ihrem Lehrkórper ein liebenswürdiger College von offenem Charakter und vornehmer Gesinnung verloren. ZUKAL's letzte Arbeit, wenige Monate vor seinem Tode abge- schlossen und zum Drucke gebracht, betraf Untersuchungen über die Rostpilzkrankheiten des Getreides in Oesterreich-Ungarn. Sie war im Auftrage und mit Unterstützung der kais. Akademie der Wissen- schaften ausgeführt, in deren Sitzungsberichten sie auch erschien. ZUKAL nahm hier Stellung zu der Mykoplasmatheorie ERIKSSON’s, der er sich ebenso wenig anschliessen konnte, wie es andere mit derselben Frage beschäftigte Forscher bisher vermochten. Er ge- langte zu dem Schlusse, dass wir es zunächst noch nicht nöthig haben, eine völlig neue Theorie aufzustellen, um das Auftreten und die Verbreitung der Rostkrankheiten des Getreides zu erklären, sondern o Anschauungen in einzelnen Punkten auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Er betonte ferner die Nothwendigkeit, neben der entwickelungs- geschichtlichen auch die physiologische und biologische Seite der Frage eingehender, als es bisher geschah, in's Auge zu fassen. — ZUKAL's Name, den zwei Ascomyceten-Gattungen tragen: Zukalia Saccardo und Zukalina O. Kuntze, wird in der Botanik einen ehren- vollen Platz behaupten. Durch rastlose Forscherarbeit hat ZUKAL wesentlich dazu beigetragen, seinem Vaterlande einen beachtenswerthen Antheil an der Entwiekelung der Kryptogamenkunde zu sichern. Auch die Hochschule für Bodeneultur ist ihm zu bleibendem Danke ver- pflichtet. Wenn ihn auch ein beklagenswerthes Geschick nicht dazu kommen liess, an dieser Stätte sein reiches Wissen und Können in den Dienst der Pathologie der Holzpflanzen zu stellen, so war er doch in der kurzen Spanne Zeit, die dort zu wirken ihm vergönnt gewesen, emsig bemüht, solche Thätigkeit vorzubereiten und so zu sagen die materiellen Grundlagen für eine gedeihliche Pflege jener hoch- wichtigen Diseiplin an der genannten Lehranstalt zu schaffen. Möchte jeder Nachfolgers dessen eingedenk bleiben! Alle, die den bescheidenen, unermüdlich thätigen, vielseitig ge- bildeten Mann gekannt, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, und die Mitglieder des Lehrkörpers der Hochschule für Bodeneultur insbesondere werden stets in treuer Erinnerung behalten ihren, nach so kurzem Verweilen in ihrer Mitte einem hoffnungsvollen Wirken nn - SC Sëegseaen Ee HUGO ZUKAL! ww N E p an — — ~] bech Hm -— do wi HuGo ZUkar. (177) Verzeiehniss der Schriften Zukal's. Ueber Buxwbaumia. — Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, 1868. . Zur Flechtenfrage. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1878. Zur Kenntniss der Oscillarien. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1880. Bakterien aus Algen. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, No. 3. . Ephebe Kerneri, eine neue Flechte. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, No. X. Flechtenstudien. Denkschriften der mathem. naturw. Klasse k. Akad. der Wiss. — Wien 1884. Math. nat. Kl, XLVII Band. I. Abth. Mit 7 Tafeln. Mykologische Untersuchungen. — Ebenda, III. Band, 1885. Mit 3 Tafeln. Ueber einige neue Pilze, Myxomyceten und Bakterien. — Ver- handl. zool.-bot. Ges. Wien, 1885. Mit 1 Tafel. . Untersuchungen über den biologischen und morphologischen Werth der Pilzbulbillen. -- Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, 1886. Mit 1 Tafel. . Ueber das Vorkommen von Reservestoffbehältern bei Kalk- flechten. — Bot. Zeit. 1886. . Ueber einige neue Ascomyceten. — Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, 1887. Mit 1 Tafel. . Zur Frage „vom grünfaulen Holze*. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1887, No. 2. . Vorläufige Mittheilung über die Entwieklungsgeschiehte des Pe- nieillium crustaceum Lk. und einiger Ascobolus-Arten. — Sitzber. k. Ak. der Wiss. Wien. Math. nat. KL, XCVI. Bd. I. Abth. 1887. Penicillium luteum nov. spec. — Sitzber. zool.-bot. Ges. Wien, 1888. Hymenoconidium petasatum. Ein neuer Pilz als Repräsentant einer neuen Familie. — Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, 1888. (Vorläufige Mittheilung). Hymenoconidium petasatum. Ein neuer, merkwürdiger Hutpilz. — Bot. Zeit. 1889. No. 4. Mit 1 Tafel. Entwieklungsgeschichtliche Untersuchungen aus dem Gebiete der Ascomyceten. -— Sitzb. k. Ak. der Wiss. Math. nat. Kl, Bd. XCVIII, Abth. I. 1889. Mit 4 Tafeln. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa-Formen. — Oest. bot. Zeitschr. 1889. Mit 1 Tafel. . Epigloea bactrospora, eine neue Gallertflechte. — Oest. bot. Zeitschr. 1890. ` Thamnidium mucoroides n. sp. — Verh. zool.-bot. Ges. 1890. Mit 1 Tafel. Wien, (12*) (178) K. WILHELM: HUGO ZUKAL. 21. Ueber einige neue Pilzformen und über das Verhältniss der (iymnoascen zu den übrigen Ascomyceten — Ber. deutsch. bot. Ges. 1890. Mit 1 Tafel. 22. Ueber die Diplocolonbildung (eine Abart der Nostoemetamorphose)- Notarisia. 1890. .No. 21. Mit 1 Tafel. 23. Halbflechten, — Flora, 1891. Mit 1 Tafel. 24. Ueber den Zellinhalt der Schizophyten. — Sitzb. k. Ak. d. Wiss. Math. nat. KL, CI. Bd., Abth. I. 1892. Mit 1 Tafel. 25. Ueber den Zellinhalt der Schizophyten. — Vorläufige Mittheilung. . Ber. deutsch. bot. Ges. 1892. s 26. Ueber zwei neue Myxomyceten. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1893. Mit 1 Tafel. 21. Mykologische Mittheilungen. — Oesterr. bot. Zeitschr. 1893. Mit «2 Tafeln. 28. Zur Frage über den Zellinhalt der Cyanophyceen. — Ber. deutsch. bot. Ges. 1894. 29. Beiträge zur Kenntniss der Cyanophyceen. — . Oesterr. bot. Zeitschr. 1894. 30. Neue Beobachtungen über einige Cyanophyceen. — Ber. deutsch. Bot. Ges. 1894. Mit 1 Tafel. 31. Morphologische und biologische Untersuchungen über die Flechten. I. Abhandl. — Sitzber. k. Ak. der Wiss. Wien. Math. nat KL, Bd. CIV, Abth. I. 1895. Mit 3 Tafeln. 32. Desgleichen, IL. Abhandl. — Sitzber. k. Ak. der Wiss. Math. nat. Kl, Bd. CIV, Abth. I, 1895 (December). 33. Desgleichen, HI. Abhandl. — Sitzber. k. Ak. der Wiss. Math, nat. KL, Bd. CV, Abth. I, 1896. 34. Ueber den Bau der Cyanophyceen und Bakterien mit besonderer Beziehung auf den Standpunkt BÜTSCHLIs. — Ber. deutsch. bot. Ges. 1396. 35. Myxobotrys variabilis Zuk. als Repräsentant einer neuen Myxo- . myceten-Ordnung. — Ber. deutsch. bot. Ges. 1896. Mit 1 Tafel. 36. Ueber die reg — Ber. deutsch. bot. Ges. 1897. ) Mit 1 Tafel. 91. Die Üeratification (Verhornung) bei Myxomyceten und Myxo- bacterien. — Biol. Centralbl. Bd. XVII, No. 15. 1898 38. Untersuchungen. über die Rostpilekränkheiten des Getreides in Oesterreich-Ungarn (I. Reihe). — Sitzber. k. Ak. d. Wiss. Wien. Math. nat. Kl. Bd. CVII, Abth. I, 1899. 2 : 3 F e 4 L. J. ÓktAKOVSKY: Kann POLÁK, (119) Karl Polák. Von L. JL CELAKOVSKÍ. Es war etwa im Jahre 1872, als mich auf der botanischen Ab- theilung des bóhmisehen Museums ein junger Mann unter Mittelgrósse, mit lebhaftem Temperament und intelligentem Gesichtsausdruck auf- suchte, der sich mir als KARL POLÁK, Buchführer in der Kattun- fabrik in Bubené bei Prag vorstellte. Unter dem Arm trug er ein Pflanzenpacket, welches er mir mit der Bitte übergab, ich möchte die darin enthaltenen, von ihm gesammelten Gräser, die.er mit Hülfe meines kürzlich erschienenen Prodromus bestimmt habe, auf die ‚Richtigkeit der Bestimmungen revidiren. In der That waren alle seine Gräser, bis auf eins oder zwei, richtig bestimmt. Seit diesem Tage datirte unsere, durch das gemeinsame Interesse an der böhmischen Flora, durch persönliche Sympathien und häufiges Zusammensein besonders auf zahlreichen gemeinschaftlichen Ex- cursionen immer enger geknüpfte Bekanntschaft, die sich mit den Jahren, in welchen ich POLAK’s geraden, uneigennützigen Charakter, seine Kenntnisse und seinen wissenschaftlich strebsamen Geist näher kennen lernte, zu wirklicher, bis zu seinem Tode anhaltender Freund- schaft entwickelte. KARL POLÁK wurde am 28. Januar 1847 in Mifovie bei. Weltrus in Böhmen, wo sein Vater als herrschaftlicher Aetuar angestellt war, geboren. Schon in frühester Jugend entwickelte sich bei ihm eine grosse Vorliebe für die Natur, besonders für die Pflanzenwelt, wobei ihm seine Mutter WILHELMINE, eine eifrige Blumenliebhaberin, die erste Belehrung und Aufmunterung zu. Theil werden liess. Das Untergymnasium absolvirte er in Jičín, kam aber dann, nachdem sein Vater als k. k. Actuar nach Ungarn versetzt worden war, auf das Gymnasium in Unghvár, auf dem er jedoch wegen ganz ungenügender Kenntniss der magyarisehen Unterrichtssprache auch nur ungenügende Fortschritte machte, was ihn mit soleher Aversion gegen das Gym- nasialstudium überhaupt erfüllte, dass er sich gegen weiteres Studiren auflehnte. Darum gab ihn sein Vater, der mittlerweile, wie viele andere naeh Ungarn versetzte Beamte, mit seiner zahlreichen Familie nach Böhmen zurückgekehrt war, als Kanzleipracticanten in die Webefabrik in Lomnie a. P. in Nordböhmen, wo wir ihn im Jahre 1866, durch freiwillige eifrige Pflege verwundeter Krieger sich auszeichnend, antreffen. Er hat es aber später oftmals lebhaft bedauert, aus jugend- (180) L. J. ÜELAKOVSKY: lichem Trotz, zum Theil wohl auch misslicher äusserer Verhältnisse wegen, die Studienlaufbahn aufgegeben zu haben, womit ihm der Weg zu einer seiner Begabung und Neigung entsprechenderen und materiell günstigeren socialen Stellung versperrt war. Nachdem POLÁK, etwa um das Jahr 1870, als Rechnungsführer der Bubenéer Fabrik in die unmittelbare Nähe der Hauptstadt gelangt war, suchte er mit den Prager Botanikern und anderen Freunden der Naturwissenschaft bekannt zu werden, und der Verkehr mit ihnen regte ihn dazu an, dass er seine botanischen und verwandten Studien wieder zu treiben begann. Die geistlose Beschäftigung in der Fabriks- kanzlei gefiel ihm immer weniger, und so nahm er im Jahre 1877 mit Freuden die ihm angetragene Stelle eines Mitarbeiters und Ge- schäftsführers in der Naturalienhandlung von WENZEL FRIČ, einem ruder des rühmlich bekannten Zoopalaeontologen ANTON FRIČ (FRITSCH), an. Diesem neuen, seinen Neigungen besser entsprechenden Berufe widmete er durch mehr als 20 Jahre bis zu seiner letzten Lebenskatastrophe alle seine Kräfte mit treuester und unermüdlichster Hingebung, und er hat in dieser langen Zeit viel zum Aufblühen des (Geschäftes und zum guten Ruf der Firma beigetragen. Seine Injectionsprüparate von Süugethieren, Fischen, Amphibien ete. waren von in- und ausländischen Universitätsinstituten begehrt und auf Aus- stellungen (wie in Prag, Paris) mit Preisen ausgezeichnet. Hingegen bot ihm seine Beschäftigung auch wieder reichlich Gelegenheit, seine zoologischen, namentlich entomologischen Kenntnisse beträchtlich zu erweitern. POLÁK's Lieblingsgegenstand blieb aber auch fernerhin die Botanik. Er war auch in dieser in Folge seines geschilderten Lebens- laufes Autodidakt, der seine Kenntnisse auf diesem Gebiete eigenem Beobachten und Sammeln, sowie der fleissigen Benützung der ihm erreichbaren litterarischen Hülfsmittel verdankte. In der böhmischen Flora und einem grossen Theile der europäischen Flora war er wohl bewandert, wozu ihm ausser seinen vielen Exeursionen und späteren Reiseausflügen sein durch Tausch fortwährend sich bereicherndes Herbarium und die Museumssammlungen wesentlich behülflieh waren. Aber ausser für Floristik und praktische Pflanzenkunde besass POLÁK auch ein reges Interesse für biologische Fragen, namentlich auch für die Beziehungen der Pflanzen- zur "Thierwelt Auch pflanzen- geographische Werke bildeten sein Lieblingsstudium; pflanzengeogra- phische Schilderungen erzeugten auch in späteren Jahren in ihm den heissen Wunsch, Bande Länder und deren Floren aus eigener An- schauung kennen zu lernen, wozu ihm jedoch bei seiner grossen Gewissenhaftigkeit im Geschäfte und stolzen Bescheidenheit, da er immer nur einen zwei-, höchstens dreiwöchentlichen Urlaub zum em = Soe zu nehmen sich getraute, die Zeit nur karg zugemessen War. > in Es Mitte der —n Jahre fesselte sein Interesse noch Kann POLAR. (181) die Betheiligung an der Erforschung der heimischen Flora, allerdings zumeist nur soleher Punkte, die an Sonn- und Feiertagen mit der Bahn schnell zu erreichen waren. Die genauere Duschforschuäg der botanisch lohnenden Elbeniederung und benachbarter Gebiete von Melnik bis Lissa ist grossentheils sein Verdienst. Seine Exeursionen machte er meist in Begleitung botanischer Freunde, mancher Ausflug wurde auch von uns beiden verabredet; andermal übernahm er die Führung des Prager naturwissenschaftlichen Clubs böhmischer Studenten. Die Ergebnisse seiner Nachforschungen veröffentlichte er nicht selbst, sondern übergab mir seine Funde bereitwilligst zur Ver- öffentlichung in den „Resultäten der botanischen Durchforschung Böhmens“. Von seinen vielen Funden seien nur die für Böhmen neuen oder wenigstens zum ersten Male sicher constatirten Arten aus dem Stegreif erwähnt: so Samolus Valerandi L., mit anderen Halophyten auf einer von ihm entdeckten salzigen Localität der Prager Elbgegend, Cladium mariscus R. Br. bei Lissa auf den Hrabanower Torfmooren, Sagina apetala L. bei Louécím, Ceterach officinarum Willd. auf dem Rip oder Georgenberg bei Roudnie, Oro- banche bohemica Cel. auf der Veliká Hora bei Kate Gymnadenia conopea ß. densiflora im Elbthal, Mentha rotundifolia L. bei Lissa, Sideritis montana L. bei Prag (diese zwei zwar nur vorübergehend). Die Flora der Prager Umgegend bereicherte er ferner mit Anthemis montana L. und Nepeta nuda L. bei Weltrus, Hypericum elegans Steph. bei Karlstein, Scirpus Michelianus L. bei Celakovie, Aira praecoz L. bei Běchovic u. a. Das Riesengebirge besuchte POLÁK zweimal, im Jahre 1883 und 1884; von der ersten Reise brachte er die einzige neue Form, ein Hieracium aus dem Formenkreise des H. murorum, mit, welche er als H. crepidiflorum selbst aufstellte. Sonst besass er keinen Ehrgeiz, sich durch Schaffung neuer Arten hervorzuthun. So über- liess er mir von freien Stücken die Untersuchung, Beschreibung und Benennung der von ihm entdeckten Orobanche bohemica (welche zwar früher anderwärts schon beobachtet, aber mit O. coerulea Vill. ver- mengt worden war) und später des bulgarischen Galanthus gracilis Čel., den er lebend in vielen Zwiebeln von MILDE erhalten hatte. Die Naturschönheiten des Riesengebirges und die dort em- pfangenen neuen Eindrücke liessen ihn nicht ruhen und erweckten in ihm den Wunsch, auch einen Theil der Alpen und ihrer Flora aus Autopsie kennen zu lernen. Seine im Jahre 1886 in die Krainer Alpen unternommene, nur leider wie See zu kurze Reise- tour beschrieb er in der populär-natur hen böhmischen Zeitschrift Vesmir. Ganz besonders zog ihn aber die bulgarische Flora mit ihren nur theilweise behobenen Pflanzenschätzen an. Als Resultat der im Jahre 1890 in den nördlichen Theil Bulgariens (Schumla, Warna) (182) L. J.. CELAKOVSKY : unternommenen Reise erschien im Jahre 1891 aus seiner Feder eine recht interessante Schilderung „Von meiner bulgarischen Reise“ im - Vesmir, und gleichzeitig in der Oesterr. bot. Zeitschrift unter dem Titel „Zur Flora von Bulgarien“ ein von einer kurzen Einleitung be- ` gleitetes, mit kritischen Bemerkungen versehenes Verzeichniss solcher -Arten, die aus der Gegend- von Schumla oder aus Bulgarien über- ‚haupt auch nach VELENOVSKY's Flora nicht bekannt waren. Ein zweiter Artikel ebendort und unter demselben Titel aus dem Jahre 1893 -enthält einige für Bulgarien neue Arten (darunter Hedysarum tauricum Dall. und Campanula- transsilvanica Schur) und zahlreichere neue ` Standorte bereits von dort bekannter Arten, wiederum mit kritischen Anmerkungen, nach Pflanzensendungen, welche dem Verfasser von seinen in Bulgarien angesiedelten Verwandten FRANZ MILDE in Schumla und JULIUS MILDE in Kneževo am Fusse des Berges Vitosa mitgetheilt worden waren. Als letzte wissenschaftliche Arbeit POLÁK's erschien in der Oesterr. bot. Zeitschrift noch ein Artikel „Ueber Senecio erraticus Bertol.*, eine Pflanze, die er auf einer Reise nach dem Gardasee und in die Judicarien bei Riva lebend zu sehen und zu sammeln Gelegen- heit gehabt hatte und deren specifische Verschiedenheit von dem nórd- lieheren (auch böhmischen), meist als synonym betrachteten Senecio barbareaefolius Krock., die ihm gleich aufgefallen war, er mittelst eingehenden Xa ieichos nachwies. Daraus, dass POLÁK für eine bisher nieht anerkannte Art ein- trat, darf nieht etwa geschlossen werden, dass er für Arten mit geringfügigen Differenzialeharakteren geschwärmt hätte; er war im Gegentheil der in neuerer Zeit wieder vielfaeh auflebendeu Passion für.,kleine Arten“ (JORDAN's petites espèces) sehr abgeneigt und nalim es mir sogar übel, dass ieh, der ieh den Opizianismus aus der böhmischen Flora ausgetrieben hätte, nicht scharf genug gegen diese „Zersplitterungssucht“ aufträte. Die zuletzt besprochenen, freilich nicht saliireitken Publicationen POLÁK's zeugen von seiner, mir auch sonst privatim bekannten scharfen Beobachtungsgabe und kritischen Auffassung, und es ist nur zu bedauern, dass seine vom Geschäftlichen allzu sehr in Anspruch genommene Zeit und wohl auch seine allzu sehr sich zersplitternde Vielseitigkeit ihn hinderten, eine grössere, concentrirtere, seiner Be- gabung entsprechende wissenschaftliehe Thätigkeit zu entfalten. Das Bild seiner schriftstellerischen Leistungen wire, indessen unvollständig, wenn nicht auch seiner populär-natur ftlichen, in böhmischer Sprache geschriebenen und der Belehrung weiterer Kreise seiner Nation gewidmeten sehr zahlreichen Aufsätze in der |. bereits erwähnten Zeitschrift Vesmír gedacht würde. Daselbst finden sich ‚Artikel wie z. B. über die Pinen der Wiesenmoore, über die NE MI i €——— KARL: POLAK. (183) Flora des Unterpočernicer Teiches nebst verschiedenen Bestimmungs- tabellen einzelner Pflanzengruppen, darunter eine letzte grössere Arbeit über die in Böhmen und Mähren einheimischen und gebauten Gräser mit Abbildungen und Blüthenanalysen, welche auch als selbst- ständiges Buch vom Prager naturwissenschaftlichen Club 1896 heraus- gegeben wurde. So schloss: POLÁK seine botanisch-litterarische Thätig- keit mit derselben Pflanzengruppe, mit der er sich bei mir zuerst eingeführt hatte. In einem Nachrufe ist es auch angezeigt, der persönlichen Eigen- schaften des Dahingeschiedenen zu gedenken, soweit sie die Oeffent- lichkeit interessiren können und soweit das „de mortuis nil nisi bene“ es zulässt. Da sei denn gleich bemerkt, dass er gegen fremdländische Besucher P rags, die ihn oder die Naturalienhand- lung, in der er beschäftigt war, aufsuchten, ein äusserst zuvor- kommendes Benehmen besass. Sehr zu Statten kam ihm dabei die genaueste Kenntniss der deutschen Sprache, die er gleich seiner böhmischen Muttersprache in Wort und Schrift vollkommen be- herrschte, und in späteren Jahren auch eine ausreichende Fertigkeit in der englischen Sprache, für die er, wie für die englische Litteratur, eine besondere Vorliebe besass und die er, besonders in der letzten Zeit, eifrig pflegte. Als Gesellschafter war er allseits beliebt wegen seines oft sprudelnden Witzes und seiner geistreiehen Bemerkungen nicht weniger wie wegen seiner vielseitigen Kenntnisse; daher war er in vielen Häuslichkeiten ein gern gesehener Gast. Auf den Ex- eursionen, an denen er Theil nahm, mangelte es darum nicht an Gesprüchsstoff und Amüsement, ebenso wenig in geselligen Kreisen am Biertisch versammelter Freunde, wobei er sich stets der grössten Mässigkeit befleissigte. Er blieb, nicht aus Weiberscheu — denn gegen Damen verstand er galant und liebenswürdig zu sein —, sondern seiner bescheidenen Einkünfte wegen unverheirathet. In den letzten Jahren kränkelte er; gegen seine Leiden suchte er theils mittelst ärztlicher Behandlung in Prag, theils im Jahre 1896 in Karlsbad und das Jahr darauf in einem südtiroler klimatischen Curorte vergebens Heilung. Das Schicksal, welches seine letzten Lebenstage traf, war traurig. Schon in den letzten Monaten des Jahres 1897 bemerkten seine Freunde mit Befremden eine auffallende Veränderung in seinem ganzen Wesen, ein gegen seine frühere Be- scheidenheit abnorm vehobenes Selbstbewusstsein und noch bedenk- lichere Anzeichen einer zunehmenden Geistesstórung, derentwegen schliesslich im Mai 1898 seine Unterbringung in der Prager Landes- anstalt für Geisteskranke nöthig wurde. Daselbst verschied er am 17. Fe- bruar 1900, nachdem er kürzlich sein 53. Lebensjahr erreicht hatte. Mitglied der deutschen botanischen Gesellschaft war POLÁK seit deren Gründung bis zu seiner. letzten unheilbaren Erkrankung. (184) R. VON WETTSTEIN: Mittheilungen. I. R. von Wettstein: Der gegenwärtige Stand unserer Kenntnisse betreffend die Neubildung von Formen im Pflanzen- reiche. Sammelreferat, erstattet in der General-Versammlung der Deutschen Botanischen Gesellschaft am 18. September 1900. Eingegangen am 9. October 1900. Wenn ich es hiermit unternehme, über das Thema der Form- neubildung im Pflanzenreiehe — allgemeiner geläufig unter der Be- zeichnung der Entstehung neuer Arten im Pflanzenreiche — zu referiren, so geschieht es nicht so sehr in der Absicht, diesbezüglich wesentlich neue Anschauungen zu entwickeln, sondern weil ich es für nicht unzweekmüssig halte, einmal die Frage zu erörtern, wie die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte sich zu den nicht wenigen, im Laufe des verflossenen Jahrhunderts aufgetauchten Lehren?) verhalten, weil ich es für einen Gewinn ansehen würde, wenn eine solche Erörterung die Meinungsüusserung berufener Fach- eollegen provociren würde. Seit dem Siegeslaufe der descendenztheoretisehen Ideen im Ver- laufe des 19. Jahrhunderts ist die Frage nach der Art der Bildung neuer Formen im Reiche der Organismen bekanntlich im Vorder- grunde des naturwissenschaftlichen Interesses gestanden. Ueber- blicken wir die grosse einschlägige Litteratur, so müssen uns aller- dings zwei Momente sofort auffallen, die es zugleich zum Theil verständlich machen, wenn bis heute eine weitgehende Klärung der in Betracht kommenden Fragen noch nicht eingetreten ist. Die eine auffallende Thatsache ist die so häufig zu beobachtende du^ Eine recht übersichtliche Zusammenstellung derselben findet sich beispiels- n HAACKE, „, un ung und Wesen der Organismenwelt“ (Naturwissensch. ee IX. Bd., o. 32—38). — Vergl. ferner KERNER, A., Pflanzenleben, Aufl. mede d M., Allgemeine Biologie, II. Bd., 1899. — ROMANES, 3, Darwin and after Daran: an exposition of the Darwinian theory and a dis- éuésion of post-Darwinian questions, London. — Eine deutsche Uebersetzung von B. NÓLDEKE erschien bei ENGELMANN, Luipiig , 1895—1898. e e ee ———— Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (185) Tendenz, diese eminent naturwissenschaftliehen Probleme nicht auf dem erprobten Wege des Experimentes und der Beobachtung zu lósen, sondern auf dem Wege logischer Deductionen und thevreiisgher Erörterungen; «die andere auffallende Thatsache ist die verhältniss- mässig geringe Antheilnahme der Botaniker an den Versuchen zur Lösung der sich hier darbietenden Aufgaben. Mit der ersterwähnten Thatsache steht die Erscheinung in einem gewissen Zusammenhange, dass so häufig das Bestreben hervortritt, mit einem als zutreffend erkannten Vorgange alle Erscheinungen erklären zu wollen, während doch sonst die Beobachtung der organischen Natur uns lehrt, dass so häufig dasselbe „Ziel“ auf sehr verschiedenem Wege erreicht wird. Es kann hier nieht meine Aufgabe sein, all’ die Theorien der Artbildung, welche im Laufe des verflossenen Jahrhunderts aus- gearbeitet, mehr oder minder angenommen oder bekämpft wurden, eingehend darzulegen, es mag genügen, der wichtigsten kurz zu ge- denken. Wir können die einschlägigen Lehren im Allgemeinen in zwei Gruppen theilen, in solche, welche dem pflanzlichen Organismus selbst die Fähigkeit zuschreiben, in dem Sinne auf die umgebenden Factoren zu reagiren, dass er zweckmässige Aenderungen seiner Constitution und seines morphologischen Aufbaues erfährt, und in solche, welche die Seleetion als dasjenige betrachten, was aus plan- losen Aenderungen das Zweekentsprechendste zur Erhaltung bringt. Lehren der ersteren Art gehen auf JEAN LAMARCK zurück, der in seiner 1809 erschienenen, viel eitirten, aber wenig gelesenen „Philosophie zoologique* den Gedanken aussprach, dass die zweck- entsprechende Ausbildung und Veränderung der Organe direet auf Gebrauch oder Nichtgebrauch derselben zurückzuführen sei. Wir bezeichnen in Folge dessen bekanntlich heute alle Ideen betreffend die Formneubildung, welche dem Organismus selbst die Fähigkeit der zweckentsprechenden Veränderung Senf, als lamarckistische, wenn auch der heutige Lamarekismus auf wesentlich anderen Ansehauungen beruht und insbesondere dem Gebrauche und Nicht- zebrauche eines Organs nicht dieselbe Bedeutung, wie LAMARCK, zuschreibt. Auf botanischem Gebiete hat Niemand später mit mehr Nachdruck lamarekistisehe Ideen vertreten, als C. V. NAEGELI, der 1884 in seiner bekannten „Mechanisch-physiologischen Theorie der Abstammungslehre* für einen Theil der morphologischen und physio- logischen Eigenthümlichkeiten der Organismen, für die sogenannten Anpassonpimerkmale seine Theorie der „direeten Bewirkung“ aufstellte Für NAEGELI und die meisten „Neu-Lamarckisten“ hat die natürliche Zuchtwahl nur die Bedeutung der Ausschaltung des Ungeeigneten und Existenzunfähigen. Eine Reihe jetzt lebender Bo- taniker hat sich ausdrücklich für lamarckistische Ideen erklärt, ich (186) , R. vos WETTSTEIN: nenne unter Anderen WARMING), GOEBEL °), HENSLOW °), ERRERA 5), COSTANTIN?, FOCKE, wenn auch die meisten von diesen die „directe Anpassung* für nicht ausreichend halten, alle Phaenomene der -Formneubildung und Anpassung zu erklären. Ich selbst habe mich ‘wiederholt mit der letzterwähnten Einschränkung für jene Ideen aus- gesprochen 5). Die Annahme der Selection, der Zuchtwahl als formgestal- tenden Faetor, welcher aus planlos auftretenden Variationen das Zweckentsprechende zur Geltung bringt, geht bekanntlich auf CHARLES DARWIN zurück. (Ueber die Entstehung der Arten dureh natürliche Zuchtwahl 1859), -weshalb wir alle sich auf die Selection im an- gegebenen Sinne stützenden Lehren als „darwinistische* be- zeichnen’). Darwinistische Lehren giebt es in grösserer Zahl als lamarckistische, sie unterscheiden sich insbesondere in der Beur- theilung des Wesens und der Grösse der Variationen, welche der Se- lection das Eingreifen ermöglichen. DARWIN nahm kleine, auf ver- schiedene Ursachen zurückzuführende individuelle Variationen an als Ausgangspunkte der Neubildung; er nahm ferner Summirung gün- stiger kleiner Abweichungen in Folge andauernder Selec- tion bis zur Erwerbung eines zweckmässigen Merkmales an. Das Sehieksal seiner Lehre, ihre anfänglich geradezu begeisterte Auf- nahme, ihre Bekümpfung dureh ernste Einwünde, ihre Fortdauer als dogmatisehes Schlagwort in einer den Ansichten des Begründers keineswegs entsprechenden Form bis auf den heutigen Tag ist be- (kannt. ) Warning, E., Lehrbuch der oekologischen Pflanzengeographie. Deutsch 2) GOEBEL, K., Ueber Studium und Auffassung der Anpassungserscheinungen -bei Pflanzen. EN München 1898. — Vgl. auch Beilage zur Allgem. Zeitung, München 1898. Nr. 60. 3) HEnsLow, G., The Origin of plant structures by self-adaptation to the environment, London 1895. 4) ERRERA, L., Hérédité d'un caractere acquis chez un champignon pluri- cellulaire Tapis les expériences de M. Dr. Hunger. (Bull. de l'Acad roy. de Belg. 1899. Nr. 2 1. 5) reris. I., Les végétaux et les milieux cosmiques. Paris 1898. . B Berichte der deutschen bot. Ges. XIII. S 303. — Monographie der Gattung TREE Leipzig 1895, 8.37ff. — Schriften des Vereines zur Verbr. naturw. Kenntn. Wien, XXXVII, 1897.. -— Die - Arten der Gattung Gentiana, Sect. Endotricha, und ihr tli hang (Denkschr. der kais. Akad. der Wissensch., Wien 1896). ass DARWIN nicht bloss in Variation und Selection die Ursache der E inedit sah, sondern auch die Möglichkeit anderer Factoren Par. mag auch bei diesem Anlasse betont werden; vgl. auch Kassowirz a. a. O. 8.? 258, GOEBEL a. a. O, S. 10. — Von darwinistischen Schriften vergleiche ee WALLACE, A. B., Darwinism, an exposition of the theory of natural selection. 2. Ed, London 1889. - Neubildung von Formen im Pilanzenreiche. (157) Eine bestimmte Erklärung für das Zustandekommen der Varia- tionen, welche in Folge der Selection zu neuen Formen führen können, gaben A. KERNER!) und A. WEISMANN®). Sie erbliekten in der geschlechtlichen Fortpflanzung, bezw. in der bei dieser statt- findenden Kreuzung die Ursache der Variabilität; sie leugneten — letzterer allerdings später mit Einschränkungen — die Möglichkeit der direeten Anpassung und der Vererbung individuell erworbener Eigenthümlichkeiten. sine wesentliche Modification darwinistischer Ideen wird in Jüngster Zeit insbesondere durch KORSCHINSKY?) vertreten. Er nimmt hierbei — anknüpfend an analoge Vorstellungen KÓLLIKER's*) — plötzliche sprungweise Neubildung von Formen (Heterogenesis) an, welche insofern als die Neubildung zweekmüssig oder wenigstens nieht unzweekmüssig ist, sofort zu einer neuen Sippe wird. Dies sind mit wenigen Worten die wichtigsten der im Laufe des verflossenen Jahrhundertes aufgestellten descendenztheoretischen Theorien, unter deren Einfluss heute noch die botanische Welt steht; alle diese Lehren haben unter den Botanikern ihre Anhänger. Von Wichtigkeit erscheint es mir zu betonen, dass eine eingehende Analyse der dabei in Betracht kommenden Thatsachen manchen Forscher schon zur Annahme brachte, dass durchaus nieht bloss eine dieser Lehren die allein gültige zu sein braucht, sondern dass in ver- schiedenen Fällen auch verschiedene Anschauungen zu- lässig sind. GOEBEL’) und HEISER haben erst kürzlich diesen Standpunkt betont, und auch ich habe ihn wiederholt schon ein- genommen’). Ich trete dem Kernpunkt meiner Aufgabe näher und stelle mir 1) KERNER, A. Können aus Bastarden Arten werden? (Oesterr. bot. Zeitschr. XXI. 1871, S. 34). — Pflanzenleben, I. Aufl., II. Bd., 1891. 2) WEINMANN, A. Die Bedeutung de sexuellen Fortpflanzung für die Selec- tionstheorie. 1886. — Ueber die Vererbung. 2. Au 99, — Die Continuitàt des Keimplasmas. 2 Aufl. 18: 2. — Die Allmacht der Natorsüchtung. 1895. — Am mphi- mixis. 1591. -- Die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Selections- theorie. 1886. ; 3) Korschinsky, S. Heterogenesis und Evolution. (Naturw. Wochenschr. XIV. Bd., 8. 273, 1859.) Das ausführliche Werk soll in den Schriften der Peters- burger Aksdamié News — Während der Correctur dieses Referates erschien die erste Lieferung von H. DE Vrırs: „Die Mutationstheorie*, in "i er mit grósstem Nachdrucke für die Allgemeingültigkeit der Heterogenese eintri 4) E Anatomisch-systematische Beschreibung der pu Frank- furt a. M. 1872. 5) Vgl. Anm. 2 auf S. (186). 6) REINKE, J., Gedanken über das Wesen = Organisation. Biolog. Centralbl. XIX, Nr. 3/4, S. 121. T) Vgl. Anm. 6 auf S. (186). — Vgl. auch KLINGE, Zur geographischen Ver- breitung und Entstehung der Dactylorchis-Arten. Acta horti Petrop. XVII. fasc. IL, Sr T. (188) R. vox WETTSTEIN: nun die Frage, wie sich die Ergebnisse sorgfältiger descendenz- theoretischer Untersuchungen der jüngsten Zeit zu jenen Theorien verhalten. Es ist nicht gut möglich, iiias Frage klar und übersichtlich zu beantworten, ohne zuvor nachdrücklichst darauf aufmerksam zu machen, dass die den Organismen zukommenden Eigenthümlichkeiten, d. s. Merkmale zweierlei Art sind. Es ist ein bleibendes Verdienst NAÀGELIs') bei Durcharbeitung seiner Abstammungslehre dieselb»n scharf unterschieden zu haben. Wir finden Merkmale, die von grosser Constanz sind, die durchaus nieht oder wenigstens nicht direet mit Anpassungen an bestimmte Verhältnisse zusammenhängen. NÄGELI hat diese Merkmale Organisationsmerkmale genannt’); sie charakterisiren die Organisationshöhe der betreffenden Pflanze, und ich möchte diesen Ausdruck beibehalten, da er mir zutreffender erscheint, als die anderen hierfür gebrauchten Ausdrücke ,specifische Merkmale*?) oder „morphologische Merkmale*). Wir finden anderer- seits Merkmale, die sich direet als Anpassungen an bestimmte Fac- toren erkennen lassen und die wir darum mit dem üblichen Aus- drucke ,Anpassungsmerkmale* bezeichnen. Die meisten Fa- milien-, Gattungs-, viele Artmerkmale gehören zur ersten Kategorie, doch auch Merkmale von Rassen und Individuen; viele Art-, die meisten Rassen- und individuellen Merkmale gehören in die zweite Kategorie. Ein Beispiel wird dies verständlich machen. Ich wähle eine allgemein bekannte Pflanze, jene, die man mit einem Sammelnamen als Gentiana acaulis bezeichnet. Betrachtet man dieselbe, so erweisen sieh zahlreiche auffallende Merkmale, so die Pentamerie von Kelch, Corolle und Androeceum, die Sympetalie, die Dimerie des Gynaeceums, die opponirte Stellung der einfachen Blätter, die Knospenlage der Corolle, die Form der Pollenkórner ete. als Organisationsmerkmale; sie finden sieh auch bei Gentianen, welche unter ganz anderen Ver- hültnissen leben, sie haben mit speciellen Anpassungen nichts zu thun. Die Einblüthigkeit, die Grösse der Blüthe, die Kürze des Stengels, die Vereinigung der Laubblätter zu einer sogenannten „grundständigen Rosette“ werden wir als Anpassungsmerkmale auf- fassen dürfen, weil sie vielen anderen, unter analogen Verhältnissen sich findenden, also gleichen Factoren angepassten Pflanzen ganz a biens in und Familien gleichfalls zukommen. 1) Sachs: = Fe gi A Theorie der Abee München, Leipzig 188 2) A . 9) Vgl. z. B. GOEBEL a. a. O. ru 4) NAEGELI, e. Entstehung und Begriff der naturhistorischen Art. 1865. — jos A: a 9. S. 326. Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (189) Ueberblicken wir die Pflanzenwelt, so kónnen wir stets diese beiden Kategorien von Merkmalen unterscheiden; durchaus nicht immer leicht, denn es erfordert eine genaue Kenntniss der Pflanze, ihrer Verwandtschaft mit anderen, der Verhältnisse ihres Vor- kommens, um diesbezüglich ein Urtheil abgeben zu können. Zudem ist das Verhältniss der beiden Eigenschaftskategorien zu einander ein sehr verschiedenes. Es giebt Pflanzen mit sehr wenig Anpassungs- merkmalen, dieselben machen überall den Eindruck. grosser Ein- fórmigkeit; insbesondere Pflanzen mit sehr geringen Ansprüchen an die Umgebung gehóren hierher; als ein paar Beispiele nenne ich B coge parviflor a, Pteridium aquilinum. Andererseits giebt es Pflanzen, welche in auffallendster Weise auf jede Veränderung der äusseren Factoren durch Erlangung von Anpassungsmerkmalen reagiren, welche in Folge dessen grosse Formenmannigfaltigkeit aufweisen; ich brauche nur die Namen Hieracium, Potentilla, Euphrasia zu nennen, um sofort das Bild soleher Typen wachzurufen. Wenn wir nun die Frage beantworten wollen, wodurch eine Aenderung von Eigenthümlichkeiten, von Merkmalen herbeigeführt werden kann, so liegt es auf der Hand, dass wir die beiden charak- terisirten Kategorien von Merkmalen strenge aus einander halten müssen. Es ist ganz klar, dass ein Organisationsmerkmal, welches mit ausserordentlicher Zähigkeit erblich festgehalten wird, das mit mit den momentanen Verhältnissen, unter denen die Pflanze lebt, nichts direct zu thun hat, dureh ganz andere Factoren verändert werden kann, als ein Anpassungsmerkmal, das sofort, einer Aenderung den Lebensbedingungen entsprechend, eine Modification erfahren muss, wenn die betreffende Pflanze existenzfähig bleiben so Betrachten wir darum zunächst die verschiedenen bisher auf- gestellten Erklärungsversuche in ihrer Anwendbarkeit auf die rganisationsmerkmale. Das Leugnen directer Anpassungsmerkmale in unserem Sinne hat WEISMANN und KERNER dazu gebracht, eine Art der Form- änderung, welche Organisationsmerkmale zweifellos betrifft, als all- gemein gültig anzusehen, nämlich die Kreuzung. Theoretisch ist es ganz einleuchtend, dass die mit der Kreuzung verbundene Mischung von Plasmatheilen eine Mischung von dureh die specifisehe Con- stitution des Plasmas bedingten Eigenthümlichkeiten, mithin eine Organisationsünderung hervorrufen kann. Nur darf die Bedeutung der Kreuzung nicht überschätzt werden. Schon ein Hinweis auf die zahllosen, einer geschlechtlichen Fortpflanzung, also einer Kreuzungs- möglichkeit ganz entbehrenden Thallophyten genügt, um die All- gemeingültigkeit der Theorie zu erschüttern. Noch mehr ist diese in Frage gestellt, wenn wir den Versuch machen, in conereten Fällen die Bedeutung der Kreuzung zu beweisen. Es giebt aber immerhin ( l 90) R. voN WETTSTEIN: solche Fülle, und darum dürfen wir wohl Kreuzung als eines der Mittel zur Aenderung von Organisationsmerkmalen ansehen. Besonders wird dies zutreffen in jenen Füllen, in denen Selection die Kreuzungsproducte begünstigt, und das ist im Zustande der Cultur der Fail. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass viele unserer Culturpflanzen auf Kreuzungen zurückzuführen sind, ich nenne z. B. Garten-Petunien, Verbenen, Fuchsien, Begonien, Primeln, Erdbeeren, viele Getreidesorten, Rübensorten ete.'), für welche zum grossen Theil die erfolgte Kreuzung sichergestellt ist und welche aus Samen vermehrt werden. Auch im Naturzustande kommt jedoch Neubildung von Formen durch Hybridisation zweifellos vor. Ein sehr schönes Beispiel hat uns SOLMS-LAUBACH?) in seiner Studie über die Tulpe mitgetheilt, in welcher er zeigte, dass das reiche Vorkommen von Tulpenarten in einzelnen Gegenden Europa's auf das Zusammentreffen mehrerer älterer Arten und die Wirkung der Kreuzung zurückzuführen ist. Nach den eingehenden monographischen Studien von FOCKE?) spielt die Kreuzung in der Gattung Rubus, nach jenen von MALINVAUD*) in der Gattung Mentha, nach jenen von ROSEN’) auch bei Erophila eine den Formenreichthum wenig- stens zum Theil erklärende Rolle. Gelegentlich monographischer Studien über die polymorphe Gattung Sempervivum, welche ich seit Jahren betreibe, bin ich zur Ueberzeugung gelangt, dass manche Formen hybriden Ursprunges sind. Nur ein Bei- spiel hierfür: Wer das Schweizer Engadin bereist, trifft daselbst, zumal im oberen Theile, ungemein häufig ein Sempervivum — es ist das unter dem Namen S. rhaeticum bekannte — welches vielfach auf grosse Strecken allein sieh findet, vollständig den Eindruck einer selbständigen Art macht, jedoch die morphologischen Charaktere des 5. arachnoideum und des daselbst vorkommenden Sempervivum vom Typus des S. tectorum — es sei vorläufig als S. alpinum bezeichnet — vereint. Die Pflanze vermehrt sieh nicht bloss vegetativ, sondern, wovon ich mich durch den Versuch überzeugte, auch durch Samen. Durch künstliche Erzielung des Bastardes S. alpinum X arachnoideum und Vergleich dieses Bastardes mit S. rAaeticum bin ich zur vollen Ueberzeugung gelangt, dass thatsächlich letzteres hybriden Ursprunges ist. Auch gelegentlich meiner monographischen Studien über Gentiana 3) RiwPAU, Kreuzungsproducte landwirthschaftlicher Culturpflanzen. Berlin 1891. — WrrrRock, V. B., Violastudier II. Acta horti Berg., Bd. 2, Nr. 7, 1897. 2) Sonws-LauBACH, H. Weizen und Tulpen und deren serenus Leipzig 1899. 3) Focke, W. O. Synopsis ruborum Germaniae. Bremen 1877, S. 56. 4) MALINVAUD, E. Olassification des especes et hybrides du genre Mentha. (Comptes rendus du Congr. d. soc. sav. 1898.) '5) Rosen, F. Systematische und biologische Beobachtungen über presi Mee. (Hot: uos. 1889. S. 618 ff) - D CART PEST RH NINE RR Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (191) und Euphrasia (a. a. O.) sah ich mich in einzelnen Fällen gezwungen, die Entstehung von Formen auf Kreuzung zurückzuführen. Gegen die Bedeutung der Kreuzung für die Neubildung von Formen wird so häufig die Sterilität der Bastarde geltend gemacht. Dieselbe oder wenigstens eine Herabsetzung der Fertilität ist ja häufig eine Thatsache und auch gewiss geeignet, gleichfalls die Allgemeingültigkeit der Vermischungstheorien einzuschränken, doch darf dieser Einwand auch wieder nicht übertrieben werden; es giebt Fälle genug, in welchen Hybride fortpflanzungsfähig sind, auch scheinen noeh nicht völlig kKlargestellte Verhältnisse oft die Fertilität von Bastarden im Laufe der Entwickelung zu erhöhen. So kann ich mit- theilen, dass bei meinen zahlreichen Sempervivum-Üulturen in jüngster Zeit erzielte Hybride fast durchwegs durch grosse Sterilität in Bezug auf Pollen und Samenanlagen ausgezeichnet sind, während seit längerer Zeit eultivirte in auffallend vielen Fällen eine merklich höhere Ferti- lität bekunden. Jedenfalls kann die Kreuzung als eine der möglichen Ursachen der Veränderung von Organisationsmerkmalen aufgefasst werden. Ich habe dabei allerdings nur die „zweiartige Kreuzung“, die sogen. Hybridisation in’s Auge gefasst; die einartige Kreuzung scheint mir eher einer Neubildung entgegen zu arbeiten als sie zu fördern. Eine zweite a priori mögliche Art der Aenderung von Organi- sationsmerkmalen ist die von DARWIN angenommene, also indivi- duelle Variation, Wirkung der Seleetion und allmähliche Steigerung der günstigen Merkmale. Diese Art der Aenderung setzt allerdings etwas voraus, und das ist eine das Günstige för- dernde Wirkung der Seleetion. Eine solche findet sich in der Cultur, bei der künstlichen Zuchtwahl, nicht aber im Naturzustand. In diesem finden wir stets nur, dass die Seleetion die Ausscheidung des Schlechten, Lebensunfähigen bewirkt, nicht aber die direete För- derung günstiger Abweichungen. Mit dieser Thatsache hängt es ja auch zusammen, dass DARWIN seine Lehre den Verhältnissen im Culturzustande entnahm: es war ein Fehler, diese Erkenntnisse sofort auf den Naturzustand zu übertragen. Neubildung von Formen im DARWIN’schen Sinne finden wir vielfach bei den Culturpflanzen, bei diesen ist der Züchter bestrebt, ein zufällig auftretendes, neues Merkmal, das ihm erwünscht ist, zu Sailen und im Laufe der Generationen zu stärken +); H. de VRIES?) E "Vgl. z. B. RÜMKER, Anleitung zur Getreidezüchtung. Berlin 1889. Vgl. u. a. H. ps Vrıes, Ueber halbe Galton-Curven als Zeichen disconti- nuirlicher Variation (Ber. der deutschen bot. Ges. Xll, S. 191—207.) — Eine zwei- gipflige Variationscurve (Arch. für Entwicklungsmech. II. Bd. 1. Heft 1895) — Over het omkeeren von ha " Galton - Curven. Avec un resume en langue francaise. (Botan. Jaarb. 1898, 28.) — Ueber Curvenselection bei Chrysanthemum segetum (Ber. der se Bud Ges. XVII, S. 34). Ber, der deutschen vot, Gesellsey XVIII. (123) (192) R. vox WETTSTEIN: hat in jüngster Zeit eine Reihe schöner experimenteller Belege dafür geliefert, wie durch consequente Selection ein zufällig aufgetretenes Merkmal gefórdert werden kann; mir ist aber bisher kein ein- ziges Beispiel bekannt geworden, das das Zutreffen des Darwi- nismus im engeren Sinne im Naturzustande erweisen würde. Denn auch der von mir nachgewiesene, im Pflanzenreiche nicht so seltene, auf diese Art der Formneubildung zurückführbare Saisondimor- phismus') kann dies nicht, nachdem es sich ja auch hier um einen Vorgang der künstlichen Zuchtwahl, allerdings un willkürlieher künstlicher Zuehtwahl handelt. Diese unwillkürliche künstliche Zucht- wahl ist ein überhaupt nieht zu unterschätzendes Moment; ich will beispielsweise schon hier erwähnen, dass unsere sämmtlichen Wiesen- pflanzen ganz bestimmte Anpassungs- Merkmale haben, deren Erhaltung nur als eine Wirkung der vom Menschen unabsichtlich geübten Se- leetion erscheint. Vielleicht sind manche blüthenbiologische Ein- richtungen auf Selection zurückzuführen. Viel häufiger scheint mir jene Abstammungslehre zuzutreffen, welche ich früher mit den Namen KÖLLIKER und KORSCHINSKY in Verbindung brachte. Beide nehmen an, dass durch sprungweise Variation sofort etwas Neues in fertiger Form in Erscheinung tritt und dann erhalten bleibt, wenn es nicht gerade schädlich oder un- möglich ist. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen‘, dass viele Fälle von Aenderung von Organisationsmerkmalen auf diese Hetero- genese zurückzuführen sind, und dass gerade diese, im Gegensatze zur Kreuzung, wesentlich Neues schafft. So wissen wir, dass zahl- reiche Formen von Nutz- und Gartenpflanzen nicht allmählich durch Selection erzielt wurden, sondern sofort fertig auftraten und nur durch Selection erhalten wurden, Robinia Pseudacacia f. monophylla entstand 1855 plötzlich, Berberis vulgaris f. atrorubens trat 1839 auf, fast alle gefülltblüthigen Formen von Gartenpflanzen, alle Formen mit petaloiden Kelchen, laciniaten Blättern ete. sind ebenso entstanden. Hierher gehören auch die Fälle von Knospenvariation, von partieller Heterogenese, wie sie KORSCHINSKY nennt?) Ich bin zufällig in der Lage, ein hübsches Beispiel für eine solche vor- zuführen. 1893 fand ich bei Kuchelbad nächst Prag ein Exemplar von Sedum reflexum, an dem ein Seitenast fasciirt war. Dieser Ast wurde abgetrennt, zur Einwurzelung gebracht und vegetativ vermehrt. 1895 kam eines der so erzielten Exemplare zur Blüthe und Frucht- reife, Es wurde Kreuzung sorgfältig vermieden, und die Aussaat er- 1) Maren R. vos, Der Saison-Dimorphismus als Ausgangspunkt für die Bildung neuer Arten im Pílanzenreiche. (Ber. der deutschen bot. Ges. XII. S. 30.) — . Descendenztheoretische Untersuchungen. I. Der Saison-Dimorphismus (Denkschr. der kais, Akad, der Wissensch. Wien 1 a ; 2) mme: a. a. JS dch Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (193) gab eine Anzahl prachtvoll fasciirter Exemplare, so dass ich bereits an mehrere botanische Gärten die Pflanze verbreiten konnte. Aber auch im Naturzustande dürfte Heterogenese sehr häufig vorkommen, wenn es auch nicht leicht ist, einschlägige directe Be- obaehtungen zu machen’). Es ist bekannt, dass viele Pflanzen in Bezug auf Zahlenverhültnisse ihrer Blüthen sprungweise variiren, bei Pflanzen mit pentameren Blüthen kommen gar nicht selten Indivi- duen mit tetrameren Blüthen vor und umgekehrt. Sollten jene Fälle, in denen einzelne Arten von den übrigen einer Gattung sich dureh die Zahlenverhältnisse in den Blüthen unterscheiden, nieht auf der- artige sprungsweise Variationen zurückzuführen sein? Ich erinnere an Gentiana campestris mit tetrameren Blüthen innerhalb der penta- meren Gattung, an Potentilla Tormentilla, an Moehringia muscosa, an die Verhältnisse bei den Ericaceen u. s. w.?). Ich erinnere ferner an die zahlreichen Gattungen und Arten, deren morphologische Eigen- thümlichkeiten bei Verwandten gelegentlich vorkommenden Eigen- thümliehkeiten gleichen : in Fall den ich selbst beobachtete, scheint mir auch mit- theilenswerth zu sein. Saxifraga Aizoon ist bekanntlich ein wohl- ausgeprägter, ungemein verbreiteter Typus, der in Bezug auf Blatt- form, Behaarung der Inflorescenz ete. variirt?), aber in Bezug auf Beschaffenheit der Blattoberfläche insofern von grosser Constanz ist, als die Tendenz, Triehome auszubilden, fehlt. Ich studire den Typus eben wegen seiner morphologischen Prägnanz schon seit längerer Zeit. Es war mir nun sehr interessant, vor 9 Jahren auf dem Reiting in Steiermark und dann wieder vor zwei Jahren im obersten Engadin eine Form zu finden, welche mit „Saxifraga Aizoon“ sonst ganz übereinstimmt, sich aber von dieser | durch dichtes sammtartiges Indument der Blätter unterscheidet.*) Es liegt hier gewiss kein Merkmal vor, dass durch allmähliche Steigerung entstand. Eine Hybridisation ist ausgeschlossen, ebenso ein Relict- vorkommen in keiner Weise anzunehmen.. Es bleibt nichts übrig, als die Erscheinung durch sprungweise Variation zu erklären, die hier deshalb von besonderem Interesse ist, weil die Pflanze, die so entstand, — soweit wir dies beurtheilen können — keineswegs un- 1) Sehr werthvolle einschlägige Beobachtungen enthält eine während der Correctur dieser Zeilen erschienene Abhandlung von Graf H. SoLMS-LAUBACH: se I. (Bot. Zeitung 1900, Heft 10. ) Vgl. HAACKE, iso, E Untersuchungen. (Biol. Centralbl. XVI. Bd. Nr. 13 u Hh 5 3) Vgl ENGLER, A., Monographie der Gattung Saxifraga. 1812, S. 241. — FRExN, J., in a bot. Zeitschr. 1900, 4) FREYN hat jüngst diese Pflanze (Üesterr. bot. Zeitschr. 1900, S. 408) als forma e bezeichnet. — Ich gedenke dieselbe demnächst ausführlicher zu ehandeln ur (194) R. vox WETTSTEIN: zweckmässig und daher ihre Erhaltung möglich ist. Ich konnte mich bereits von der erbliehen Constanz dieses Merkmales durch Cultur von 3 Generationen überzeugen. Dieser Fall ist auch deshalb nicht uninteressant, weil er an analoge Vorkommnisse bei anderen Gattungen erinnert und diese dem Verständnisse näher bringt. Ich erinnere an das Vorkommen dicht behaarter, kahlen Arten sehr nahe stehender Arten in den Gattungen Campanula, Sempervivum u. a. Zur richtigen Beurtheilung der Bedeutung der Heterogenese darf allerdings nicht ausser Acht gelassen werden, dass manche Fälle heterogenetischer Entwickelung uns vielleicht nur als solche er- scheinen, da uns der Einblick in die wahre Ursache der Form- änderung fehlt. Insbesondere werden wohl oft scheinbar heterogenetisch auftretende Merkmale auf Correlationserscheinungen zurückzuführen sein. Die Veränderung von Organisationsmerkmalen durch Kreuzung und durch Heterogenese ist nachweisbar; letztere seheint viel häufiger als erstere zu sein. Wir müssen es vom Standpunkte der Beobachtung und dos Experimentes offen lassen, ob nicht noch in anderer Weise Ver- änderungen von Orekuinstiohisiherkmalet eingeleitet werden können. Ich denke dabei in erster Linie an eine fortschreitende Vervollkommnung der Organismen, welche unabhängig von der Aussenwelt durch all- mähliche Aenderungen des plasmatischen Systems in Folge Ein- lagerung und Umlagerung von Micellen erfolgt, etwa in der Weise, wie sie NAEGELI annahm; ich denke an die Möglichkeit der allmühlichen Umwandlung von Anpassungsmerkmalen in Organisationsmerkmale. Diese Möglichkeit ist entschieden vorhanden!) und würde zugleich erklären, warum zahlreiche Organisationsmerkmale Burgos chen zweckmässige Einrichtungen sind. Die Suceulenz der Blätter der Urassulaceen ist beispielsweise ein Organisationsmerkmal; Beweis dafür das Vorkommen sueculenter Blätter bei Pflanzen, die keine Xerophyten sind, z. B. Sedum Cepaea, S. villosum, Rhodiola, Bulliarda, und doch erhalten wir den Eindruck, dass es sich da ursprünglich um ein Anpassungsmerkmal handelte. Die Umwandlung dieser in Organisationsmerkmale kann auch theoretisch unschwer erklärt werden, doch will ich absichtlich hier den theoretischen Weg nicht weiter betreten. Wesentlich anders als bei den Organisationsmerkmalen verhält es sich bei den Anpassungsmerkmalen, bei welchen uns in erster Linie die grosse Zweckmüssigkeit auffällt. Es kann keinem Zweifel UPS dass die Anpassungsmerkmale verhältnissmässig junge D Vergl. auch H. Poroxi£, Die Abstammungs- oder Descendenzlehre. Berlin, MLER, Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (195) Acquisitionen der betreffenden Pflanzen sind. Um so schwieriger ist es, ihre Zweckmässigkeit mit Zuhülfenahme der meisten bisher behandelten Lehren zu erklären. (Gerade an den Anpassungsmerk- malen scheiterte vollständig der Darwinismus im engeren Sinne. Dass Anpassungsmerkmale nieht durch Selection im Laufe der Generationen. erworben werden können, geht schon aus der That- sache hervor, dass sie nur im fertigen Zustande für die Pflanze von Werth sind, dass sie im werdenden Zustande unmöglich ein Individuum anderen gegenüber im Kampfe um’s Dasein fördern können. Bevor ich den Versuch mache, die nach meiner Ueberzeugung häufigste Art der Bildung von Anpassungsmerkmalen zu erläutern, möchte ich doch untersuchen, ob nicht auch die eben bei Behandlung der Organisationsmerkmale besprochenen Lehren zutreffen können. Vem Darwinismus im engeren Sinne haben wir eben gesehen, dass er das Zustandekommen jener Merkmale im Naturzustande kaum zu erklären vermag. Ich habe schon früher seine Bedeutung für die Cultur anerkannt. Auch der Kreuzung möchte ich hier keine grosse Bedeutung zuschreiben. In einzelnen Fällen es ist ja denkbar, dass die Kreuzung zwischen zwei bestimmten Verbältnissen angepassten Sippen einen Mischling erzeugt, der bestimmten anderen Verhältnissen angepasst ist. ich. könnte mir beispielsweise vorstellen, dass ein Kreuzungs- product zwischen der hochalpinen Soldanella pusilla und der S. montana der Bergregion die Fähigkeit, im subalpinen Gebiete zu existiren, besitzt doch möchte ich derartige Vorgänge für höchst selten halten. Gegen die Wahrscheinlichkeit, dass durch Kreuzung Anpassungsmerkmale and dureh solehe verschiedene neue Sippen entstehen, sprechen vor Allem die in jüngster Zeit publieirten, respective wiederpublicirten Ergeb- nisse der Untersuchungen MENDEL’s'), H. DE VRIES *), CORRENS'?) und TSCHERMAR’s*), welche zeigten, dass Kreuzungsproducte von Rassen — und solche sind doch zumeist durch Anpassungsmerkmale verschiedene Sippen — in ganz gesetzmässiger Weise allmählich wieder in ihre Stammarten zurückgeführt werden. Theoretisch ist es ganz gut möglich, dass durch Heterogenesis Anpassungsmerkmale entstehen, doch möchte ich ihre Bedeutung nicht überschätzen. Es heisst dem Zufalle einen zu grossen Spielraum einräumen, wenn man annimmt, dass die zahllosen, uns dureh ihre 1) MENDEL, G., in Verh. des naturf. Ver. Brünn. 1865. IV. Bd, S. >. 2) Vries, H. pe, Sur la loi de disjonction des hybrides qug rendus 1900), _ Das palapeli der Bastarde. Ber. der deutschen bot. Ges ES RLENS, C, MENDEUL's Regel über das rione der irt MR der M tarde, Ber. der deutschen bot. Ges. 4) TscuERMAK, E., Ueber künstliche Kreuzung bei Ca? DER Wien. 1900. foo! Jena (196) R. vox WETTSTEIN: Zweckmässigkeit fesselnden Anpassungsmerkmale zufällig sprungweise auftraten. Damit soll aber keineswegs die Möglichkeit dieses Vorganges geleugnet werden, habe ich doch selbst früher einen solchen Fall (Saxifraga Aizoon) angeführt; ich wäre geneigt, für viele Anpassungs- merkmale von Blüthen, Früchten und Samen heterogenetische Ent- wiekelung anzunehmen. In weitaus den meisten Fällen kommen zweifellos Anpassungs- erkmale durch sogenannte „directe Anpassung“ [Selbstregulirung (W ARMING), Artbildung durch Correlation (WETTSTEIN)] zu Stande, d. h. wir müssen der Pflanze — naturgemäss auch dem Thiere — die Fähigkeit zuschreiben, sich bis zu einem gewissen Grade direct in zweckmässiger Weise den obwaltenden Verhältnissen anzu- passen und diese erworbenen Any gseigenthümlichkeiten zu ver- erben. Zu dieser Forderung kommen wir keineswegs bloss aus theore- tischen Gründen, sondern wir werden zu ihr durch die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen gedrängt, so sehr sich auch manche da- gegen sträuben. Ich möchte im Boboen die wichtigsten That- sachen, welche für diese direete Anpassung und Vererbung so er- worbener Eigenschaften sprechen, kurz anführen. Es sprechen dafür vor Allem die Thatsachen der Pflanzen- geographie, das Vorkommen ernährungsphysiologischer Rassen und das Experiment. Eine pflanzengeographische Thatsache von grosser Bedeutung, welche sich aus zahlreichen monographischen Studien ergiebt, welche mit den von MORITZ WAGNER!) auf zoologischen Gebiete erkannten Thatsachen vollkommen übereinstimmt, ist die, dass in Anpassung an bestimmte geographische Gebiete und deren Lebensbedingungen aus gleichem Ursprunge entstandene Arten oder Rassen in sich gegen- seitig ausschliessenden, Arealen vorkommen. Ich habe auf die Allgemein- gültigkeit dieser Thatsache und ihre Bedeutung für die praktische Systematik bei anderer Gelegenheit hingewiesen?). Betrachten wir nun in solchen Fällen, in welchen noch nicht durch nachträgliche Aenderungen die ursprünglichen Erscheinungen verwischt sind, das Verhalten der Pflanzen etwas genauer, so finden wir, dass an den Grenzen der Areale nahe verwandter Rassen sich Zonen mit Ueber- zangsformen, welche gewiss nieht hybriden Ursprunges sind, sondern als morphologische und phylogenetische Uebergänge aufzufassen sind, einschieben. Dies trifft nieht bloss bei horizontaler, sondern auch bei 1) EE? M., Gesammelte Aufsätze. Basel 1889. 2) WETTSTEIN, R. vox, Die geographische und systematische Anordnung der _ Pflanzenarten. Verh. der Ges. üchtucher Naturf. und Aerzte. Nürnberg 1895 — Sagen) der geographisch-morphologischen Brenn der botanischen Systematik. Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (191) vertiealer Gliederung der Typen zu und wird bei letzterer besonders auffallend. Wer je mit achtsamem Blicke in unseren Hochgebirgen aus der Thalregion emporgestiegen ist in die alpine Region, der wird bemerkt haben, wie überall in einer gewissen Höhe die „Anthyllis Vulneraria* allmählich übergeht in A. alpestris, wie aus Myosotis sil- vatica M. alpestris, aus Juniperus communis J. nana, aus Trifolium pratense T. nivale, aus Campanula rotundifolia C. Scheuchzeri, aus Melampyrum silvaticum M. laricetorum, aus Solidago Virgaurea S. alpestris wird u. s. w. Es wäre absurd, anzunehmen, dass überall in diesen Zwischenzonen der Umwandlungsprocess aus einer Art in die andere sich durch Heterogenese oder Kreuzung und Auslese vollzog; die einzig ungezwungene Erklärung der Erscheinung ist die, dass beim Vordringen aus einem Gebiete in das andere oder bei Aenderung der Beschaffenheit dieser Gebiete direct eine entsprechende Um- prägung der Pflanzenform eintrat. übenso beweisend für die Existenz der direeten Anpassung ist das Vorkommen ernührungsphysiologischer Rassen. Das Vorkommen solcher bei Cormophyten ist schon lange bekannt. Rhododendron hirsutum vertritt R. ferrugineum unter bestimmten Ernährungsbe- dingungen, in analoger Weise Soldanella minima die S. pusilla, Euphrasia pieta die E. versicolor, Pulsatilla alpina die P. sulphurea u. v.a. Besonders auffallend werden diese Verhältnisse bei Parasiten: Viscum album bewohnt beispielsweise Laubhölzer, V. austriacum Nadelhölzer. Eine Bildung dieser sich gegenseitig vertretenden Sippen auf anderem Wege als durch direete Anpassung ist kaum zu erklären. Viel beweisender noch sind aber die Beispiele, welche in Jüngster Zeit ein genaueres Studium parasitischer 'Thallophyten er- geben hat. Ich meine speciell das Vorkommen ernährungsphysio- logischer Rassen hei den Uredineen, welches die Untersuchungen von ERIKSSON), MAGNUS?), KLEBAHN?), FISCHER*), ZUKAL°) u. a klarstellten. Wenn die alte „Puccinia graminis" je naeh der ver- sehiedenen Constitution der Wirthspflanzen in ebenso viele constante 1) ERIKSSoN, J., Ueber die Specialisirung des Parasitismus bei den Getreide- ostpilzen. Ber. der deutschen Bot. Ges. XII, S. 292. — Der heutige Stand der Geiiderstage. Ber. der deutschen bot. Ges. XV, S. 183, 1897. — Weitere Be- tungen über die pou des Getreideschwarzrostes. Zeitschr. für Pflanzen- diva hor. S. 198. ) MaaNus, P., Die sese Unterscheidung parasitischer Pilze auf Grund ihres verschiedener biologischen Verhaltens. Hedwigia. Cer S. 362. EBAHN, turversuche mit heteröcischen Rostpilz IV, 1895. — V, 1896. — VL 1897. — VII, 1898. — VIII, 1899. Zeitschr. für "Pdanzonkr ankh. 4) Fischer, E. Em twicklungsgeschichlice Untersuchungen über Rostpilze. Bu a IESUS Ls Ser der Sch 898. 5) ZUKAL, H., Untersuchungen über dic Rostpilzerkrankungen des Getreides in ste r abe der Wiener Akad. der Wissensch. 1899.) (198) R. voN WETTSTEIN: Rassen zerfällt, so ist der innige, directe Zusammenhang zwischen Ernührung und Beschaffenheit des Parasiten vollkommen klar. Das Beispiel ist um so lehrreicher, als Kreuzung hier überhaupt aus- geschlossen ist. à Besonderen Nachdruck möchte ich schliesslich auf exaete Versuche legen, welche einerseits die Fähigkeit der direeten Anpassung, anderer- seits die Vererbliehkeit erworbener Eigenschaften ergaben. Eine grosse Zahl derartiger Versuche liegt auf dem Gebiete der Mykologie vor. Die Untersuchungen von PASTEUR), ROUX”), CHAMBERLAND?), SCHOTTELIUS*), KOSSIAKOFF5), WASSERZUG‘), LAURENT") u. a. haben zweifellos ergeben, dass Bacteriaceen im Laufe der Generationen sieh neuen Lebensbedingungen anpassen und Hand in Hand damit neue Eigenschaften annehmen können. RAY?) hat für Sterigmatocystis ( Aspergillus) alba und andere Pilze die Fühigkeit der Anpassung an neue Nährsubstrate und die erbliche Constanz der angenommenen Eigenthümlichkeiten experimentell erwiesen und HUNGER und ERRERA’) haben in jüngster Zeit Analoges für Asper- gillus niger gezeigt. Doch auch für Cormophyten liegen bereits Versuchsergebnisse vor. Da sind zunächst die Erfahrungen betreffend unserer Gouere pflanzen zu erwähnen, welche wir den Untersuchungen SCHÜBELER's '*). A. DE CANDOLLE's'), WITTMACK’s'?), SCHINDLER’s") u. a ver- danken, welche zeigen, dass unsere Getreidearten, besonders Weizen 1) PASTEUR, CHAMBERLAND et Roux, Comptes rendus. T. XCII. 2) Roux, Bacteridie charbonneuse asporogene. 1881. Ann. de l'Inst. PASTEUR. T. IV, 1890, p. 95, 3) ÜBAMBERLAND et Roux, Comptes rendus. T. XCVI, 1888, p. 1088. 4) ScHOTTELIUS, Biologische Untersuchungen über den Micrococcus prodigiosus KÖLLIKER-Festschr. 1887. 5) KossiaKorr, De la propriété que possèdent les microbes de s'accomoder aux milieux antiseptiques. Ann. de l'Institut PAsTEUR. T. I, 1887, p. 465. 6) WassERZUG, Sur la formation de la matiere colorante ches le Bacillus pyocyaneus. . €. p. 590. — ; Variation de forme chez les Bactéries, 1. c. p. 79. — Variation durables de la teens et de la fonction chez les bactéries, Ann. de l'Institut PAsrEUR. T. II, p. F5. 7) LAURENT, E, Etude p la variabilité du Bacille rouge de Kiel. Ann. de Y Institut Jede T. IV. p 8) , Variations p eh inférieures sous Pintluence du milieu. Revue gen. ys Bot. T. IX, p. 198, 1897. 9) Vergl. Anm. 4 auf S. (186). 10) SCHÜBELER, Die Pflanzenwelt Norwegens. I, S. 5 11) A. DE CANDOLLE, Sur "prés de races [UNE Rr dans les especes végétales à l'état spontane. Arch. sc. phys. et nat. de Genève. 18 12) WirTMACK, L., Botanische "e 1816, S. 823. — Landwirthschaftl. Jahrb. D 13) SCHINDLER, F., Der Weizen in seinen Beziehungen zum Klima und das Gesetz der Correlation. Berlin, 1893. Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. (199) und Gerste, sich direct bezüglich der Zeit der individuellen Ent- wiekelung den Verhältnissen des Culturortes anzupassen vermögen und die erworbenen Eigenthümlichkeiten bis zum Momente neuer Anpassung bewahren. Analoges hat CIESLAR?) in einigen viel zu wenig bekannt gewordenen Abhandlungen für Forstgewächse, nämlich Waldbäume nachgewiesen. Er zeigte, dass Fichten und Lärchen in Hochlagen sich in Bezug auf ihren Gesammtaufbau den klima- tischen Verhältnissen anpassen und diese erworbenen Bigenthümlich- keiten erblich festhalten. Zu ganz analogen Resultaten führen ver- gleichende Culturversuche, welche ich mit Linum usitatisimum im Wiener botanischen Garten und in zwei Stationen in den Central- alpen Tirols in Gang habe. Die Fähigkeit der direeten Anpassung ist vergleichbar irgend einer anderen Fähigkeit, auf einen gegebenen Reiz zu reagiren Bestimmte äussere Factoren rufen, sofern sie auf den Gesammtorganismus wirken, direet eine Umänderung der Organisation der Pflanze hervor, welche uns als eine zweckmássige Anpassung erscheint. Correlative Vorgänge werden weiterhin Gestaltveränderungen zur Folge haben. So weit unsere Erfahrungen reichen, können wir annehmen, dasg durch directe Anpassung nichts absolut Neues entsteht, sondern insbesondere Steigerung oder Abschwächung schon vorhandener Anlagen eintritt. Dabei dürfte denn auch Gebrauch oder Niehtgebrauch eines Organes eine Rolle spielen, auf den LAMARCK ein so grosses, wenn auch ein übertrieben grosses Gewicht legte. Wir wissen aus einer Reihe von Fällen, dass Nichtgebrauch eine Verkümmerung und schliesslich das vollständige Schwinden eines Organes zur Folge haben kann. BATALIN?) hat den Nachweis erbracht, dass unser Roggen, der annuell oder bienn eultivirt wird, von einer perennen Art abstammt, deren Innovationssprosse allmählich vollkommen zur Li erkümmerung gelangten, was natürlich eine ganz wesentliche morpho- logische Aenderung der Pflanze zur Folge hatte. Ganz ähnliches habe ich für Phaseolus coccineus?) nachgewiesen. Die Stammpflanze unserer Feuerbohnen war zweifellos perenn, sie besass die Fähigkeit der Ausbildung eines rübenförmigen Rhizomes, der Erzeugung und Deponirung von Reservestoffen in demselben, der Verholzung der Basaltheile des Stengels u. s. w. Durch Nichtgebrauch sind diese Fähigkeiten und damit diese Organe bis auf gerade noch nachweis- xxi Reste reducirt worden. 1) Oishi LAR, A, Die Zuchtwahl in der Forstwirthschaft. Centralbl. für das gesammte Forstwesen. 1890. Die Erblichkeit des Zuwachsvermógens bei den Waldbäumen. A. a. O. 1895. — Lc Nen aus dem Gebiete der forstlichen Zuchtwahl. pros Gm pu ipic: des Roggens. Acta horti Petrop. XI, 18%. ETTSTE Die Innovationsverhültnisse von Phaseolus coccineus. Oesterr. Bot. uk 1891. S. 421. (200) R. vou WETTSTEIN: Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. Ich habe im Vorstehenden den Versuch gemacht, in objectiver Weise und in Kürze zu prüfen, in wie fern die herrschenden Lehren bezüglich der Neubildung von Formen im Reiche der Organismen dureh botanische Beobachtungen und Untersuchungen der letzten Jahrzehnte eine Stütze erfahren haben. Ich habe dabei absichtlich vermieden, den Versuch zu unternehmen, die eonstatirten Thatsachen theoretisch zu erklären und habe absichtlich auf die Verhältnisse auf zoologischem Gebiete keine Rücksicht genommen. ` Ersteres gescha in der Ueberzeugung, dass gerade das hier behandelte Arbeitsgebiet eine Zeit kritischer und nüchterner Beobachtung und Untersuchung bedarf, um zu dauernden theoretischen Resultaten zu gelangen; letzteres entsprang der Anschauung, dass wir um so beruhigter die Ergebnisse unserer Forschungen als richtig ansehen können, wenn diese, unabhängig auf dem Gebiete der Botanik und Zoologie dureh- geführt, zu gleichen Ergebnissen führen. Die nothwendige Kürze dieser Ausführungen zwang mich, manches hier nur anzudeuten, was eine ausführliche Darlegung wünschenswerth erscheinen liesse; ich hoffe, auf den Gegenstand in nicht zu ferner Zeit eingehender zurück- kommen zu können. Fasse ich kurz die Ergebnisse meiner Darlegungen zusammen so ergiebt sich, dass wir nicht in der Lage sind, alle Phäno- mene der Formneubildung im Pflanzenreiche auf dieselben Ursachen zurückzuführen. Von ganz anderen Momenten ist die Organisationshóhe einer Pflanze, sind deren Anpassungsmerkmale abhängig. Die Organisationshóhe ist auf innere Ursachen zurückzuführen; die Organisationsmerkmale können — $0 weit es uns bisher bekannt ist — durch Stabilisirung von Anpassungsmerkmalen, dureh Kreuzung und insbesondere durch Heterogenese verändert werden;beiderErwerbung von Anpassungsmerkmalen spielen Kreuzung und Heterogenese, insbesondere erstere eine mehr untergeordnete Rolle, hier sind äussere Factoren direct das Anregende, die Pflanze hat in höherem oder geringerem Grade die Fähigkeit, auf jene durch directe Anpassung zu reagiren. Das Gesagte gilt für den Naturzustand; im Zustande der Domestication tritt die künstliche Zuchtwahl als die Neubildung von Formen wesentlich fórderndes Moment hinzu; im Naturzustande kann der Selection nur eine geringe und zumeist indirecte Bedeutung bei der Neubildung von Formen zugeschrieben werden, hier wirkt sie in der Regel nur in so fern, als sie das Lebensunfähige, das Ungeeignete austilgt. E 4 n irc AL EM E P a ep ne ETE GEORG KLEBS: Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. ( 201) 2. Georg Klebs: Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs- Physiologie. Eingegangen am 14. October 1900. Der Theil der Physiologie der sich mit der Fortpflanzung be- schäftigt, beginnt erst jetzt sich reicher zu entwiekeln, wenn auch mancherlei Anfänge in früherer Zeit hervorgetreten sind und nament- lich SACHS in dieser Beziehung sehr anregend gewirkt hat. Will man in einem kurzen Ueberblick die Fortschritte darstellen, die in einem solchen Wissensgebiet gemacht worden sind, so wird man die Frage zu beantworten suchen, in welchem Umfange und mit welchem Grade von Berechtigung Gesetzmässigkeiten ‚sich erkennen lassen, unter die sich die Fülle der Einzelthatsachen einordnen lässt. Die Regeln, welche für das Wachsthum gelten, sind aus den Be- obachtungen an wenigen Pflanzen gewonnen worden, weil die Pflanzen- species als solche von nebensächlicher Bedeutung erscheint. Bei der Fortpflanzung dagegen drängt sich zunächst die ungeheure Mannig- faltigkeit der Erscheinungen all zu sehr auf. Man fühlt sich durch den Gedanken bedrückt, dass eigentlich erst sehr viele Pflanzen- species aus den niedersten bis höchsten Gruppen untersucht werden müssten, bevor man es wagen dürfte, allgemeinere Folgerungen zu ziehen. Und doch muss der Versuch gemacht werden, auch bei dem relativ spärlichen Material; selbst voreilige, ja später sich als irr- thümlich erweisende Folgerungen können manche Anregungen aus- streuen. Unter Fortpflanzung verstehe ich hier die Bildung von solchen sich loslösenden Keimen, die sich durch ihre Form und ihren Bau von den vegetativen Theilen unterscheiden. Die Vermehrung durch beliebige vegetative Stücke oder Organe fasse ich unter den Begriff des Wachsthums. ie noch vor einiger Zeit von mir gestellte Grundfrage, wie weit lässt sich überhaupt die Fortpflanzung physiologisch behandeln, braucht heute nicht mehr ausführlich beantwortet zu werden. Es wird all- gemein anerkannt sein, dass die Fortpflanzung jedes Gewächses in irgend welchem Grade von der Aussenwelt beeinflusst wird, dass überall sich Wege öffnen diese Abhängigkeit experimentell zu untersuchen. Ebenso klar liegt die nächste Aufgabe vor Augen; sie besteht darin, die sämmtlichen Bedingungen zu erkennen, die bei der Bildung der "ortpflanzungsorgane von der ersten Entstehung ab bis zu ihrer völligen Reife wirksam sind. Die Formen, in denen sich die Fort- (202) GEORG KLEDBS: pflanzung der Species ausdrückt, beruhen auf den unerklärlichen erb- lichen Eigenschaften, die zunächst als gegeben anzunehmen sind. Aber diese gegebenen erbliehen Anlagen kónnen von der aller- ersten Regung ab nur zur Entfaltung gelangen in beständiger Ab- hängigkeit von der Aussenwelt. Alle in der freien Natur wirkenden Kräfte beeinflussen die Fort- pflanzung und kónnen als ihre Bedingungen erscheinen, aber sie wirken in sehr verschiedenem Grade. Es liegt gerade eine wich- tige Aufgabe darin, die verschiedenartige Bedeutung dieser Kräfte zu erforschen. Auf Grund meiner Erfahrungen an niederen Organismen habe ich (l. e. S. 5) drei Arten von äusseren Bedingungen der Fort- pflanzung unterschieden: 1. die morphogenen Bedingungen, die unter allen Umständen für die Erregung des Fortpflanzungsprocesses wesentlich und als die nothwendigen, die Formbildung auslösenden Reize anzusehen sind; 2. die speciellen Bedingungen, die für sich allein nieht den Bildungsprocess veranlassen können, aber bei ihm zum Unterschiede von anderen Lebensprocessen nothwendig mitwirken; 3. die allgemeinen Bedingungen, die für die Fortpflanzung, wie für jeden anderen Lebensprocess wirksam sind. Für eine Reihe von Pilzen und Algen lassen sich diese drei Arten von Bedingungen wohl unterscheiden. Für die Oosporenbildung von Vaucheria liegt der morphogene Reiz in der Entziehung gewisser Nährsalze; eine specielle Bedingung ist ein Licht von genügender Intensität; Temperatur, Sauerstoff, Feuchtigkeit sind allgemeine Be- dingungen. Für die Oosporenbildung von CET D spielt die Ent- ziehung organischer Nährstoffe die Rolle des auslósenden Reizes; das Wasser in flüssiger Form ist eine specielle Bedingung, während Tem- peratur, Sauerstoff ete. wieder als allgemeine Bedingungen wirken. Schon bei den hóheren Pilzen, bei denen neben der Wirkung einer Nahrungsänderung die des Luftlebens für die Fortpflanzung nóthig erscheint, kann man bei dem heutigen Stande des Wissens die morphogenen Reize nicht scharf erkennen. Noch weniger aus- sichtsreich würde es heute sein, den Versuch der Unterscheidung bei den hóheren Pflanzen zu machen. Daher will ich für das Folgende die Frage nach den morphogenen Reizen bei Seite lassen und einfach alle für die Fortpflanzung charakteristischen Bedingungen als specielle bezeichnen. Bei den Phanerogamen liegen die Verhältnisse so verwiekelt. dass kaum die ersten Griffe gethan sind, um aus dem Complex der Bedingungen die speciellen heraus zu lósen. Die einzige genauer untersuchte Bedingung ist das Licht. Nach den Untersuchungen VOCHTING's (93) bedürfen viele Phanerogamen zur Bildung der Blüthen ein Licht von genügender Intensität. Es Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (203) gelang VÖCHTING Mimulus Tilingii mehrere Jahr hindurch in relativ schwachem Licht völlig steril zu erhalten, genau wie ich (92) es für Vaucheria repens erreicht hatte. Alge und Phanerogame verhalten sich also dem Lichte gegenüber auffallend gleich. Für Vaucheria wies ich (96 S. 103) naeh, dass das Licht nach zwei Richtungen für den Fortpflanzungsprocess Bedeutung hat; einmal dient es als eine all- gemeine Bedingung, insofern erst durch seine Vermittelung die nóthige Nahrung herbeigeschafft wird. Zweitens aber ist ein Licht von hóherer Eokensikät als specielle Bedingung nothwendig, da es beson- dere chemische Processe veranlassen muss, die die Bildung der Oogonien erst ermöglichen. Höchst wahrscheinlich wirkt das Lieht auch bei den höheren Pflanzen in beiden Beziehungen. Schon SACHS (64 S. 230) hat auf Grund seiner älteren Versuche diese verschieden- i artigen Wirkungen des Lichtes richtig vermuthet; ihm verdankt man vor allem den wichtigen Nachweis, dass die Blüthen alles das, was für die Blüthenbildung nöthig ist, erzeugen, in Folge dessen das Licht nur auf die Blätter wirken muss, während die Blüthen selbst sich im Dunkeln auszubilden vermögen. Die besonderen Blüthen- stoffe, wie SACHS sie nennt, würden gemäss den Versuchen von VÖCHTING eine relativ höhere Lichtintensitüt erfordern, ebenso wie es die Bildungsprocesse der Oogonien von Vaucheria verlangen. SACHS, der die Bedeutung der Lichtintensität nicht in richtigem Masse erkannte, schrieb vielmehr den ultravioletten Strahlen die Rolle zu, die speciellen Wirkungen für die Blüthen auszuüben. Er stützte sich auf die bekannten Versuche, bei denen Pflanzen hinter einer Chininlósung, die die ultravioletten Strahlen absorbirt, an der Blüthen- bildung behindert sind (SACHS 87). CU DE CANDOLLE (92) hat die E wiederholt und ähnliche Resultate erhalten. Als ich (3, 8. 655, vergl. auch 96, S. 110) den Einfluss der ultravioletten Strahlen auf die Oogonienbildung untersuchte, liess sich keine Wirkung nachweisen. Für die Entstehung der Archegonien an Farnprothallien, die auch vom Lichte abhängig sind (KLEBS 93, S. 652), haben die betreffenden Lichtstrahlen nach den Untersuchungen von HEIM (96, S. 354) ebenso wenig irgend eine Bedeutung. Nicht minder gleichgültig sind die Strahlen für die vom Lieht abhängige Bildung der NONU von Pilobolus (GRÄNTZ 98, S. 19). Ieh halte nun nach neueren eigenen Untersuchungen, besonders mit Lobelia die Behauptung von SACHS mindestens für unerwiesen, sie ist wahrscheinlich auch für die höheren Pflanzen unrichtig. SACHS, wie auch DE CANDOLLE, haben bei ihren Versuchen eine Fehlerquelle nieht genügend beachtet; die Chininlósung bräunt sich bei hellerem Licht relativ schnell, so dass weniger Licht als bei den Controll- versuchen mit reinem Wasser zu den Pflanzen gelangt. Das Unter- bleiben der Blüthenbildung hinter der Chininlösung oder der noch (204) GEORG KLEBS: schneller sich verfärbenden Aeseulinlösung war höchst wahrscheinlich nur eine Folge des zu sehr geschwächten Lichtes. Sorgt man für rechtzeitige Erneuerung der Chininlösung, und gewährt man den Ver- suchspflanzen helles Licht, so bilden sich auch hinter einer Chinin- lósung normale Blüthen aus. Die Wirkung des Lichtes auf die Blüthenbildung ist aber in Wirklichkeit noch viel mannigfaltiger, weil von ihm andere Lebensprocesse beeinflusst werden, die wieder ihrerseits mit der Fort- pflanzung zusammenhängen. So wirkt das Licht energisch auf die Transpiration ein, die nach meiner Ansicht für die Fortpflanzung vieler Gewächse eine hervorragende Bedeutung hat. Diese Beziehung der Transpiration zur Blüthenbildung macht die vielfach beobachtete Thatsache verständlich, dass eine sehr feuchte Luft die Blüthen- bildung beschränkt (vergl. MÓBIUS 97, S. 113). Für die höheren Pilze, die nur in der Luft ihre Fortpflanzungsorgane ausbilden, suchte ieh nachzuweisen, das die Luft nur deshalb so nothwendig mitwirkt, weil in ihr eine Transpiration möglich ist. Wenn auch mit dem Ueber- gange aus einem flüssigen Medium in Luft noch mancherlei andere Veründerungen verbunden sind, die móglicher Weise der Fortpflanzung förderlich sind, so sprechen eine Reihe Thatsachen für die wesent- liche Rolle der Transpiration. Doch diese Wirkung beschränkt sich nieht auf die Pilze, sondern sie gilt auch für viele Phanerogamen. Allerdings ist das Vexhältniss der Blüthenbildung zur Luft und damit zur Transpiration von mannigfacher Art. Es giebt Phanerogamen, die ihre Blüthen im Wasser ausbilden, wie z. B. Najas, Cerato- phyllum, es giebt andere, die ihre Blüthen im Wasser anlegen, aber erst in der Luft vóllig entfalten, wie die Nymphaeen. Doch die grosse Mehrzahl hängt in ihrer Fortpflanzung nothwendig von dem Einfluss der Luft ab. Besonders lehrreich sind in dieser Beziehung gewisse Sumpfpflanzen, wie Myosotis palustris, Mentha | aquatica, Gratiol officinalis, die sehr wohl noch im Wasser zu wachsen vermögen, aber neue Blüthen darin nicht bilden können. Schon angelegte Blüthen- knospen können sich im Wasser entfalten. Gerade für solche Pflanzen lässt sich der Nachweis führen, dass die Transpiration in der Luft innerhalb gewisser Grenzen für die Blüthenbildung nothwendig ist. Denn wie meine Versuche zeigen, wird dieser Process in einer möglichst feucht gesättigten Luft gänzlich unterdrückt und zwar bei einem Licht, das zur Blüthenbildung völlig ausreicht. Bei den ver- schiedensten Pflanzen lässt sich der ausserordentlich günstige Ein- fluss einer gewissen Transpiration beobachten. Selbst bei Pflanzen, die wie Lobelia Erinus in einer relativ sehr feuchten Luft noch zur Blüthe kommen, bleibt die Intensität des Processes sehr beschränkt im Vergleich zu Pflanzen, die stärker transpiriren dürfen. Damit EE e geteilt Se AR, Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (205) stimmen auch die HORN überein, ‘die GAIN angestellt hat (eitirt nach MÖBIUS 1897, S. 129). Bei vergleichenden Experimenten mit en Boden und feuchter Luft, feuchtem Boden und feuchter Luft, trocknem Boden und trockner Luft, feuchtem Boden und troekner Luft ergab sich folgende Reihenfolge, vom begünstigenden zum hemmenden Einfluss auf das Blühen: trockne Luft sehr günstig, feuchter Boden günstig, trockner Boden ungünstig, feuchte Luft sehr ungünstig. Eine lebhafte Wasseraufnahme durch die Wurzeln gehört zu den allgemeinen Bedingungen, eine lebhafte Transpiration in relativ trockner Luft zu den speciellen Bedingungen der Blüthenbildung. Da nun in der freien Natur das Licht eines der mächtigsten För- derungsmittel der Transpiration ist, so hat es auch in dieser Be- ziehung einen wichtigen Einfluss auf die Blüthenbildung. Im letzten Grunde wird bei den Phanerogamen, wie bei den Kryptogamen eine Aenderung in der Ernährung für die Erregung des Fortpflanzungsprocesses entscheidend sein. Licht, Transpiration etc. sind als specielle Bedingungen für den Process so bedeutungsvoll, weil sie bei dieser Nahrungsünderung mitwirken. Bei den Pilzen, deren gesammte Ernährung in den Versuchen hergestellt werden kann, tritt die Bedeutung einer Nahrungsünderung als morphogener Reiz klar hervor (vergl. meine Darlegung 00, I. A., S. 12). Im normalen Verlauf der Dinge ist es das vegetative Mycale, das durch seine Lebensthätigkeit die chemische Zusammensetzung des Sub- strates verändert und dadurch sich selbst nöthigt zur Fortpflanzung überzugehen. Man kann aber diese Nahrungsünderung sehr leicht künstlieh beschleunigen und damit auch die Fortpflanzung raseh ver- anlassen. Würden phanerogame Saprophyten sich leicht ecultivirem lassen, so würde man auch bei ihnen das gleiche Verhalten, wie bei den Pilzen nachweisen kónnen. Bei allen grünen Pflanzen dagegen lässt sich das Experiment nicht mehr in so Kater Form durchführen, weil nur der Theil der Ernührung, der mit der Zufuhr anorganischer Nährsalze zusammenhängt, leicht zugänglich ist. Die Bildung der organischen Substanz, soweit sie vom Licht abhängig ist, bietet aber sehr grosse Schwierigkeiten dar, weil der eigentliche Ernährungs- process sieh nicht scharf von anderen durch das Licht veranlassten chemischen Veränderungen trennen lässt. Nun lehren bereits die rfahrungen gerade mit den Nührsalzen, wie eine Nahrungsünderung in Folge ‚der Entziehung von Nährsalzen zum "regen Anlass für die Bildung der Fortpflanzungsorgane werden kan Meine Untersuchungen beweisen dies für die bi Mud Fort- — pflanzung von Vaucheria, Oedogonium und Chlamydomonas. Im Prineip werden sich viele Phanerogamen diesen niederen Pflanzen (206) GEORG KLEBS: ähnlich verhalten. Dafür sprechen die bekannten Erfahrungen der Obstzüchter, naeh denen die Blüthenbildung durch Wurzelschnitt, Ringelung und ähnliche Methoden sehr befördert wird, die alle darauf hinauslaufen, die Zufuhr der Nährsalze vom Boden aus zu beschränken. Aber bei dem Mangel an eingehenden Untersuchungen in allen diesen Fragen kann man vorläufig wenig über allgemeine Vermuthungen hinaus kommen. Während das Lieht sowohl als allgemeine, wie als specielle Bedingung bei der Fortpflanzung thätig ist, tragen andere äussere Faetoren ausschliesslicher den Charakter allgemeiner Bedingungen. Das gilt besonders von der Temperatar. Wenn auch in einzelnen Fällen durch Temperatursehwankungen Fortpflanzungsprocesse aus- gelöst werden können, so sprechen doch die Untersuchungen bei den verschiedenartigsten niederen Organismen dafür, dass eine um das Optimum schwankende Temperatur keinen entscheidenden Einfluss bei der Erregung des Processes ausübt. Dagegen ist die optimale Temperatur durch ihre Wirkung auf den ganzen Verlauf der einmal erregten Fortpflanzung ein ausgezeichnetes Mittel den Process sicher. in kurzer Zeit und mit grösster Intensität herbei zu führen. Die allgemeinen Bedingungen "Temperatur, Sauerstoff, Nahrung, Wasser sind für die Fortpflanzung in erster Linie deshalb wesentlich, weil sie erst den Organismus in den gesunden Zustand versetzen, in welehem die Fortpflanzung durch die speciellen Bedingungen ver- anlasst werden kann. Für jede dieser allgemeinen Bedingungen giebt es ein Optimum des Wirkungsgrades, und wenn von allen dieses Optimum erreicht ist, so befindet sich der Organismus im hóchsten Reizzustand für die Erregung der Fortpflanzung. Es ist ein dringendes Bedürfniss diese allgemeinen Bedingungen in ihrem Einfluss auf die Fortpflanzung zu untersuchen. Die Unterscheidung der speciellen und allgemeinen Bedingungen der Fortpflanzung hängt auf's Engste mit einer anderen wichtigen Seite des ganzen Problems zusammen, nämlich mit der Frage nach dem Verhältniss von Wachsthum und Fortpflanzung. Dieses Ver- hültniss, das bisher als eine nicht näher erklürbare Correlations- erscheinung aufgefasst wurde, lässt sich doch von rein physiologischen Gesichtspunkten klarer «darstellen. Die Voraussetzung für ein richtiges Verständniss liegt in der Anerkennung des Satzes, dass Wachsthum und Fortpflanzung Lebensprocesse sind, die auf verschiedenen Be- dingungen beruhen. Die speciellen Bedingungen sind gerade die charakteristischen Merkmale der Fortpflanzung zum Unterschiede vom vegetativen Wachsthum, das dureh andere Bedingungen resp. durch andere Combinationen der gleichen Bedingungen ausgezeichnet ist. Daher beobachtet man, dass die für die Fortpflanzung wesentlichen Bedingungen eine Hemmung des Wachsthums herbeiführen; diese Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs- Physiologie. (207) kann je nach der Pflanzenspecies, je nach sonstigen Umständen bald nur local, bald allgemein, bald in schwächerem, bald in stärkerem Grade eintreten. Nun muss man aber weiter folgern: so lange die für das Wachsthum charakteristischen Bedingungen herrschen, kann eine Fortpflanzung überhaupt nie eintreten. Diese Folgerung trägt den Stempel einer allgemeinen Gewissheit an sich. Es fragt sich immer nur, wie weit ist es praktisch möglich, alle Wachsthumsbedingungen zu erkennen, und im Experiment willkürlich herzustellen. Für gewisse niedere Organismen, Algen, Pilze, Myxo- myeeten habe ich ein der Folgerung entsprechendes Verhalten nach- gewiesen. Sie wachsen Monate, Jahre hindureh ununterbrochen weiter, so lange die für sie günstigen Wachsthumsbedingungen erhalten bleiben; sie lassen sich in jedem Augenbliek zur Fortpflanzung zwingen, wenn die dafür nöthigen Bedingungen geschaffen werden. In vielen anderen Fällen ist der praktische Nachweis sehr schwierig oder bisher un- möglieh; das gilt besonders für die Phanerogamen, bei denen es wenigstens in unserem nordischen Klima nicht gelingt, die Wachsthums- bedingungen sehr lange Zeit in günstigem Grade constant zu erhalten. Ebenso wenig kann man lange Zeit hindurch die für die Blüthen- bildung günstigen Bedingungen herbeiführen, und es bleibt in Folge dessen. immer der Einwand offen, dass das Fehlen der Fortpflanzung eher auf hemmenden Einflüssen der Aussenwelt beruhe, als auf dem beständigen Fortschreiten des Wachsthums. Aber der Versuch muss und wird gelingen, und zu dieser Hoffnung berechtigt auch das Re- sultat eines von mir angestellten Versuches mit Moehringia, der aller- dings ursprünglich von einem anderen Gesichtspunkte aus unter- nommen wurde. Moehringia trinvervia ist der Typus der sogenannten einjährigen Pflanzen; in wenigen Wochen spielt sich ihr Leben ab, von der Keimung bis zur Fruchtbildung und dem schnell darauf folgenden Tode. Die Vegetationspunkte des Haupt- und Neben- stengels beschliessen nach einigem Wachsthum ihr Dasein, indem sie in der Bildung einer Blüthe aufgehen; sie zeiehnen sieh daher durch ein eng begrenztes Wachsthum aus. Die Frage, die ich mir stellte, ging dahin: Ist dieses eng begrenzte Wachsthum eine auf inneren Gründen beruhende speeifische und unveränderliche Eigenschaft der Moehringia-N egetationspunkte, oder ist es vielleicht nur eine Folge der durch andere Einflüsse veranlassten Blüthenbildung? Wenn ersteres der Fall wäre, so müssten die Vegetationspunkte entweder Blüthen bilden, oder wenn das nieht möglich ist, absterben. In Wirklichkeit brauchen sie weder das eine, noch das andere zu thun, sondern sie können unbegrenzt weiter wachsen. Seit 1’/, Jahren halte ich die Pflanzen in ununterbrochenem vegetativen Wachsthum, indem ich wenigstens während des Sommers für sehr günstige Wachsthums- bedingungen sorge und von Zeit zu Zeit die oberen Triebe als Steck- Ber. der deutschen bot. Gesellseh, XVII. (14) (208) GEORG KLEBS: linge in frische Erde versetze. Unter diesen Umständen können die Vegetationspunkte ihre eigentliche Aufgabe, Blüthen zu bilden, nicht erfüllen; das beständige Wachsthum lässt die Fortpflanzung nicht zu. Sehr geeignete Beispiele für die Untersuchung der vorliegenden Frage werden Wasserpflanzen sein, die unter natürlichen Verhältnissen oft ganz steril bleiben. Wie GOEBEL (1895, S. 371) hervorhebt, hemmt die üppige Entwickelung der Vegetationsorgane in vielen Fällen die Blüthenbildung solcher Gewächse. Von meinem Stand- punkte aus würde ich sagen: die Pflanzen finden im Wasser be- ständig so günstige Wachsthumbedingungen, dass eine Fortpflanzung nicht eintreten kann. ‘Aber thatsächlich kennen wir die Ursachen der häufigen Sterilität vieler Wasserpflanzen noch nicht, es könnten sehr wohl besondere, die Blüthenbildung hemmende Einflüsse die Hauptrolle spielen; erst planmässig angestellte Versuche können darüber entscheiden. Eine solehe Hemmung der Fortpflanzung kann auf sehr ver- schiedene Weise zu Stande kommen. Sobald nur eine ihrer speciellen Bedingungen nicht in richtigem Grade mitwirkt, kann der Bildungs- process nicht erfolgen. So hemmt em zu schwaches Licht oder eine zu geringe Transpiration die Blüthenbildung. In solchen Fällen geht das Wachsthum ununterbrochen weiter und erscheint dann kräftiger und üppiger als bei sonst gleichen, aber blühenden Pflanzen. Da demnach Wachsthum erfolgt, wenn an und für sich Fortpflanzung herrschen sollte, so erkennen wir daraus, dass die Fortpflanzungs- bedingungen nicht direet das Wachsthum hemmen. Sie thuen es nur deshalb, weil der einmal erregte Fortpflanzungsprocess die vorhan- denen Nährstoffe in Beschlag nimmt. Kommt es nun nieht zur Fort- pflanzung, so bleiben die Nährstoffe frei zur Verfügung. Dazu kommt noch, dass das Wachsthum allen Bedingungen gegenüber weniger empfindlich und anspruchsvoll ist als die Fortpflanzung. Aus meinen Beobachtungen über den Einfluss der allgemeinen Bedingungen von Qualität, Quantität, Concentration der Nahrung, Wassergehalt, Tem- peratur, Sauerstoff habe ich (00, S. 86) folgende Regel abgeleitet: Wachsthum und Fortpflanzung unterscheiden sich auch. dadurch, dass die Wirkungsgrenzen der allgemeinen Lebensbedingungen, Temperatur, Sauerstoff u.s. w. für die Fortpflanzung enger gezogen sind als für das Wachsthum. Deshalb kann Waehsthum noch stattfinden, wenn die Fortpflanzung durch eine zu starke oder zu schwache Wirkung irgend einer der Bedingungen gehemmt ist. ` Besonders deutlich tritt die Geltung dieser Regel im Verhältniss der beiden Funetionen zur Temperatur entgegen; das Temperatur- maximum für die Fortpflanzung liegt tiefer als für das Wachsthum, das Minimum für die Fortpflanzung. höher als für das Wachsthum. Wenn demgemäss auch. alle .speciellen Bedingungen der Fort- a ERN CTS SP sn TET EES EES? WERTEN Ee, E ES O TN STEE? Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (209) pflanzun vorhanden sind, so ist diese dennoch gehemmt, sobald der Wirkungsgrad nur einer der allgemeinen Bedingungen über die ge- setzten Grenzen hinausgeht. Da das Wachsthum sich in weiteren Grenzen bewegt, kann dieses in solchen Fällen ruhig weiter gehen. In Folge der Geltung dieser Regel gewinnt man sehr verschiedene Mittel die Fortpflanzung zu verhindern und das Wachsthum an ihre Stelle zu setzen. Die Frage, ob aueh bei den höheren Pflanzen die Regel gilt, lässt sich wegen des Mangels eingehender Untersuchungen nicht sicher beantworten, ich halte es allerdings für höchst wahrscheinlich. Teh erinnere an die oft citirte Beobachtung, nach der unsere Getreide- arten in tropischen Gegenden nicht zur Blüthe kommen, sondern nur vegetiren sollen. SACHS (60, S. 75) meinte bei Erwähnung dieser Thatsache, wie merkwürdig es sei, dass das Temperaturmaximum für die eigentlichen Vegetationsprocesse hóher liege als für die Aus- bildung der Blüthen. SACHS ahnte noch nicht, dass es sich hierbei um eine allgemeiner geltende Regel handelt. Auch andere gelegent- liche Beobachtungen, nach denen beim Treiben von Knollen und Zwiebeln eine zu hohe Temperatur die Blüthenbildung unterdrückt, sprechen für die Richtigkeit der Regel. Aber der eigentliche Nach- weis ist erst zu führen. | Aus allen diesen Betrachtungen folgere ich: Wachsthum und Fortpflanzung unterscheiden sich durch ihre speciellen Bedingungen und durch das Verhältniss zu den gemein- samen allgemeinen Bedingungen. Befindet sich eine Pflanze in dem Zustande, wo sie überhaupt sich fortzupflanzen vermag, so entscheidet «die jeweilig vorhandene Combination äusserer Bedingungen, ob Wachs- thum oder Fortpflanzung eintritt. Der fortpflanzungsfähige oder blühreife Zustand bedarf aber noch einer näheren Erörterung. In der freien Natur schreitet jede Pflanze wie Alge, Pilz, Farnkraut oder Phanerogame zur Fortpflanzung, nachdem sie vorher bald kürzere, bald längere Zeit gewachsen ist. Dieser Zustand des blühreifen Alters scheint ein nothwendiges Product der Entwiekelung und als solches dem Experiment wenig zugänglich zu sein. Doch steht die Frage dem Versuche offen, wie weit dieses Alter einerseits durch die speeifischen Anlagen, andererseits durch den Einfluss der Aussenwelt bedingt ist. Bei den niederen Organismen lässt sich der Frage näher treten, unter ihnen giebt es solche, bei denen das Alter nieht in Betracht kommt. Die Fäden einer Alge wie Vaucheria, eines Pilzes wie Saprolegnia, das Plasmodium von Didymium wachsen, wie wir wissen, beliebig lange weiter, ohne von selbst zur Fortpflanzung zu kommen. Jedes Fadenstück der Vaucheria oder Saprolegnia, jedes kleine Plasmodiumstück lässt sich sofort zur Fruchtbildung bringen. Vorausgesetzt ist dabei nur, dass (14*) (210) GEORG KLEBS: in dem Thallusstück eine gewisse Menge Nahrungssubstanz vorhanden sein muss. Die höheren Pilze verhalten sich im Prineip gleich; nur inuss die für die Fortpflanzung unbedingt nóthige Nahrungsmenge (das Minimum) relativ grósser sein als bei den einfachen Formen. Deshalb muss der Pilz, wenn man von einer Spore ausgeht, erst einige Zeit eünstige Ernührungsbedingungen vorfinden, um die nóthige Nahrung in sieh aufzuspeichern. Da diese Bedingungen zugleich Wachsthum hervorrufen, so muss dieses daneben erfolgen; wir besitzen bisher kein Mittel, einen Thallus kräftig zu ernähren, ohne ihn wachsen zu lassen. Sobald das Nahrungsminimum erreicht ist, so ist auch Fort- »flanzung möglich, gleich, ob nachher noch längere oder kürzere Zeit Wachsthum herrscht. Die längere Ernährungszeit, damit auch die längere Wachsthumszeit haben dagegen in einer anderen Beziehung sehr wohl eine Bedeutung für die Fortpflanzung; denn je mehr Nahrung im vegetativen Theil angesammelt ist, um so intensiver kann der Process vor sich gehen. Für die hóheren Pflanzen muss die gleiche Frage gestellt werden; und es ist wahrscheinlich, dass auch die Antwort in entsprechender Weise lauten wird. Der blühreife Alterszustand vieler Phanerogamen wird mehr dureh die Ernährungszeit als dureh das vorhergehende Wachsthum bedingt. Gelegentliche Beobachtungen zeigen, wie die Blüthen bei Pflanzen in jugendlichem Alter auftreten. So finde ich. bei MÖBIUS (97, S. 89) die Mittheilung, dass 1—3jährige Eichen: blühend beobachtet worden sind, während die Pflanze normaler Weise erst im 60.—80. Lebensjahre zur Blüthe kommt. So wie man planmässig vorgehen wird, so wird man bei den verschiedensten: Pflanzen ein solch frühes Blühen veranlassen können. Die Blüthen vermögen sich erst zu bilden, wenn das für sie nöthige Nahrungs- minimum erreicht ist, und die einzelnen Arten werden sich darin sehr verschieden verhalten. Aber von der Aussenwelt hängt es ab, wie schnell dieses Minimum erreicht wird und von welchem Zeit- punkt ab nach Ueberschreitung des Minimums das Waehsthum durch die Fortpflanzung ersetzt wird. In den bisherigen Erörterungen habe ich hauptsächlich das Ent- stehen der Foripflatanigistgane berücksichtigt. Eine neue Seite des Problems óffnet sich, wenn man die Duke der äusseren Be- dingungen während der Entwiekelung der Organe und die damit verbundenen Formveränderungen beobachtet. Die Fortpflanzungs- organe der Pilze, z. B. die Conidientrüger, sind sehr empfindlich und antworten auf kleine Veründerungen der Bedingungen mit Aende- rungen der Gestalt. Meine eigenen Studien ebenso wie die Arbeiten von BACHMANN, RACIBORSKI, WERNER, RAY u. a. geben lehrreiche Beispiele dafür ab. Auch bei den höheren Pflanzen lässt sich die Form der Blüthen durch üussere Einflüsse veründern, wie aus den ——— ———— Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (211) interessanten Arbeiten VÖCHTING’s hervorgeht. In schwachem Licht nimmt bei verschiedenen Pflanzen die Grösse der Blumenkrone ab; es entstehen schliesslich kleistogame Blüthen (VÖCHTING 93, S. 38). Bei Linaria vulgaris bewirkt schwaches Licht nicht bloss ein- fache Hemmungsbildungen, —€— veranlasst auffallende Gestaltab- weiehungen (VÖCHTING 98, S. 79), und VÖCHTING giebt in der letzten Arbeit an, dass er mit Hülfe neuer Culturmethoden mannigfache Blüthenanomalien hervorgerufen habe. ie Fortpflaibrasigsorgime der niedersten bis hóchsten Pflanzen lassen sich demnach in ihrer Gestaltung dureh die Aussenwelt beeinflussen. Das Verhältniss der äusseren Bedingungen zu den Formab- weichungen ist aber in anderer Weise aufzufassen, als es für die erste Bildung der Organe anzunehmen ist. Eine bestimmte Formabweichung, 7. B. der sympodiale Aufbau der Conidientrüger an Stelle des racemósen bei Mucor oder die Veränderung der Grösse der Organe wird nicht dureh einen bestimmten als specifiseh zu bezeiehnenden Einfluss der Aussenwelt veranlasst, vielmehr kann die gleiche Formabweichung dureh verschiedenartige Einflüsse bewirkt werden, z. B. durch zu hohe Temperatur, zu eoncentrirte Nahrung u. s. w. Für die Blüthen- pflanzen wird man, wie die Erörterungen VÓCHTING's (98, S. 85 lehren, zu einer entsprechenden Auffassung geführt. In der That konnte ich nachweisen, dass die Grösse der Blumenkrone von Myosotis palustris nieht bloss dureh schwaches Licht, sondern ebenso durch zu feuchte Luft oder dureh zu starke Nährlösung verändert wird. Wenn einmal das Fortpflanzungsorgan im Entstehen begriffen ist und abweichende Einflüsse während der Ausbildung sich geltend machen, so tritt ein Sehwanken der Form ein, innerhalb gewisser Grenzen und in einer mehr dureh die specifisehe Anlage als durch die Art der Bedingung bestimmten Weise. Dabei können später sehr wohl solche Formabweiehungen entdeckt werden, die nur durch ganz specielle äussere Einwirkungen hervorzurufen sind. An die im Vorhergehenden besprochenen Aufgaben der Fort- pflanzungsphysiologie knüpfen sich noch eine Menge anderer Fragen an, wie z. B. nach den Bedingungen der verschiedenen Fortpflanzungs- weisen bei der gleichen Pflanze, ihrem Verhältniss zu einander, wie zum Wachsthum. Diese Fragen sind für Thallophyten, Bryophyten und Pteridophyten von Bedeutung, während sie bei den Phanerogamen sehr zurücktreten, bei denen die geschlechtliche Art der Fortpflanzung allein vorherrscht. Sie eet eines der gróssten und wichtigsten Probleme, weil es bei ihr nieht bloss auf die Bildung von Keimen an und für sich ankommt, sondern weil mit der Vereinigung zweier Geschlechter noch ganz andere, bisher räthselhafte Rrscheinungen verbunden sind. Jeder neue Angriffspunkt, um dem Problem irgend wie näher zu rücken, beansprucht erhöhtes Interesse, und in dieser (212) GEORG KLEBS: Beziehung verdienen einige neue Untersuchungen besondere Beachtung. Die eine Reihe von Arbeiten betrifft die Parthenogenesis. Für eine Anzahl niederer Organismen ist die Vereinigung der (Xaschlechtssellun, wie ich nachgewiesen habe, nur facultativ; es gelingt leicht und sicher mit Hülfe äusserer Einwirkungen künstliche Parthenogenesis herbeizuführen. Bei einer beträchtlich höher stehenden Pflanze der Gattung Marsilia hat NATHANSOHN (00) in neuester Zeit Parthenogenesis durch Einwirkung höherer Temperatur erreicht. Bei den Phanerogamen erscheint die Schwierigkeit zu gross, direct auf die im Embryosack versteckte Eizelle einzuwirken, so dass ähnliche Versuche mit Erfolg nicht angestellt worden sind. Dass aber die Hoffnung nieht zu kühn ist, in der Zukunft eine künstliche Partheno- genesis auch bei höheren Pflanzen zu bewirken, dafür sprechen die Untersuchungen bei Thieren. Zuerst gelang es LOEB (98) bei einem Seeigel die parthenogenetische Entwickelung der Bier bis zur Bildung eines Pluteus zu erreichen, indem er die Eier eine Zeit lang in Chlormagnesiumlösung versetzte. Kine deutliche Furchung unbe- fruchteter Seeigeleier hat in neuester Zeit WINKLER (00) sogar durch Einwirkung des Spermaextractes erhalten. Wie bei den vorhin besprochenen Bildungsabweichungen sind auch bei der Parthenogenesis die äusseren Bedingungen nicht als specifisch wirksame Reize aufzufassen. Die gleiche Parthenogenesis kann z. B. bei Protosiphon durch hohe Temperatur wie durch Salz- lösung, bei Sporodinia durch alle möglichen Mittel veranlasst werden. Die Eizelle hat von vorn herein die Fähigkeit, sich zu einem neuen Organismus zu entwickeln, wie eine andere wachsthumfähige Zelle, es fehlt ihr nicht ein besonderer Stoff oder eine besondere Kraft, welcher Mangel durch das Eindringen des Spermatozoons gedeckt wird. Dagegen bedürfen die Eizellen eines von aussen kommenden Anstosses, der die innere Entwickelung auslöst. Solche Anstösse können, abgesehen von Spermatozoen, noch durch andere äussere Einflüsse gegeben werden. Aber nur durch das Spermatozoon kann das Wesentliche einer geschleehtlichen Befruchtung erreicht werden, und dies wird um so schärfer und klarer hervortreten, je mehr man erkennt, dass die Eizelle als solche für sich allein entwiekelungs- fähig ist. Nach einer ganz anderen Richtung werden unsere Kenntnisse durch die Beobachtungen erweitert, welche sich auf die Entstehung des Endosperms durch eine Art Befruehtung beziehen. Es ist das grosse Verdienst von NAWASCHIN (98; 00, S. 224) zuerst für Liliaceen, Ranuneulaceen und Compositen dafür den Nachweis geführt zu haben, der auch durch GUIGNARD (99, S. 129) bestätigt wurde. Der zweite vede Zellkern im Pollenschlauch vereinigt sich mit dem Embryo- | kern; es s wie | NAWASCHIN boryachelit zunüchst kein Grund | | | | Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (213) dagegen vor, diese Vereinigung als einen der Eibefruchtung ähnlichen Process aufzufassen. Indessen muss man dabei die Frage nach der phylogenetischen Herleitung des Vorganges von der Frage nach seiner Bedeutung in der Ontogenese zu trennen suchen. In Bezug auf die erste Frage wird die Antwort lauten: die Befruchtung des Embryo- sackkernes ist ursprünglich ein der Eibefruchtung homologer Process. Nach den bekannten Darlegungen STRASBURGER's ist der secundäre Embryosack doch ein naher Verwandter des Eikernes; seine Ver- einigung mit dem zweiten Pollenkern war ursprünglich die Befruch- tung eines dem Eikern homologen Kernes; werden doch bei Gymmo- spermen im Embryosaek mehrere Eikerne resp. Eizellen befruchtet. Aber bei den heutigen Angiospermen hat sich diese Befruchtung eines zweiten Eikernes zu dem speciellen Zwecke der Endospermbildung umgestaltet. Die Entstehung des seeundären Embryosaekkernes durch Vereinigung zweier Kerne zeigt deutlich genug, dass er nicht mehr dem Eikern völlig homolog ist, dass deshalb seine Befruchtung einen anderen Charakter trägt, als die eigentliche Eibefruehtung (vgl. auch GUIGNARD, 00, S. 377). Möglicherweise wird die weitere Verfolgung der ganzen Frage verschiedene Uebergangsformen aufdecken, vielleieht auch solche Fälle kennen lehren, in denen eine Vereinigung der beiden Embryosackkerne nieht existirt und nur der eine von dem Pollenkerne befruehtet wird. Ueberhaupt ein Fehlen dieser Befruchtung scheint nach NAWASCHIN bei den Orchideen vorzukommen. Diese höchst interessante Thatsache von der Befruchtung des Embryosaekes für die Endospermbildung erklärt mit einem Male die bisher sehr unverständliehen Beobachtungen über den directen Einfluss des fremden Pollens auf den Samen, Erscheinungen, die als Xenien bezeichnet worden sind. Die älteren Angaben über das Vorkommen dieser Xenien, die KÖRNICKE, VILMORIN u. A. gemacht haben, sind gleichzeitig durch die Experimente von de VRIES (00, S. 129) und CORRENS (99, S. 419) bestätigt und erweitert worden. Beide Forscher, die bei ihren Versuchen ver- schiedene Maissorten bastardirten, haben auch sofort die NAWASCHIN- sche Entdeckung zur Erklärung herangezogen. Aus den Versuchen von DE VRIES und CORRENS geht hervor, dass bei der Bastardirung zweier Maissorten der Einfluss des fremden Pollens sich auf die Farbe und die chemische Beschaffenheit des Endosperms erstreckt, während Grösse und Gestalt des Kornes und des Endosperms unver- ändert bleiben. CORRENS hebt hervor, wie eine Beeinflussung alles dessen, was ausserhalb des Endosperms liegt, nie beobachtet werden konnte, und er meint, dass die Angaben über eine Beeinflussung der Samenschale sehr fraglich seien. Auch TSCHERMAK (00, S. 47) konnte bei seinen Bastardirungsversuchen mit Erbsensorten keinen sicheren Beweis für solehe Einflüsse liefern, wenn er auch eher die Saehe für (214) GEORG KLEBS: möglieh hält. In der That wird man an die Möglichkeit denken und die Aufmerksamkeit gerade auf diesen Punkt richten. Denn bei normaler Ausbildung der Frucht geht doch von der befruchteten Ei- zelle irgend ein Reiz aus, der in vielen Füllen erst die Weiterent- wiekelung der Samen und der ganzen Frucht veranlasst. So könnte von der bastardirten Eizelle ein veränderter Reiz ausgehen, der die Wirkungen des fremden Pollens auch auf die Samenschale oder sogar auf die Frucht übermittelt. Wir stehen hier vor einer Frage von ganz prineipieller Bedeutung. Die Beobachtungen NAWASCHIN’s, die Versuche von de VRIES und ÜORRENS bestätigen die herrschende Anschauung, dass eine Uebertragung vererblicher Eigenschaften nur durch eine direete Vermischung von lebenden Zellsubstanzen (Zell- kern und Protoplasma) möglich ist. Wenn es gelänge, eine Be- einflussung der Samenschale oder der Frucht durch den fremden Pollen herbeizuführen, so würde die allgemeine Gültigkeit dieser Anschauung beseitigt und dem Gedanken Raum geschafft werden, dass eine solche Uebertragung auch dureh Vermittelung flüssiger diffusionsfähiger Substanzen stattfinden kann. ie Bastardirungsversuche von DE VRIES, CORRENS und TSCHER- MAK haben noch in einer anderen Beziehung sehr wichtige Resultate an’s Licht gefördert — allerdings Resultate, die der Hauptsache nach bereits von GREGOR MENDEL (1866) festgestellt worden, aber un- beachtet geblieben sind. Diese Resultate betreffen die Vertheilung der elterlichen Merkmale in den Bastarden der ersten und der fol- genden Generation. Da diese für die Vererbungslehre so wichtigen ` Ergebnisse gerade in neuester Zeit besprochen worden sind, brauche ich hier nieht näher darauf einzugehen. Ich hoffe dureh die gedrängte Uebersicht, die ich fuscus habe, das Eine klar gemacht zu Mabon: die Physiologie der Fortpflanzung, die in der Botanik noch vor wenigen Jahrzehnten kaum beachtet war, bietet überall lebensvolle Ansätze dar, die die Kraft einer aus- sichtsreichen Entwiekelung in sich tragen und für die Zukunft wirkliche Fortschritte in der Erkenntniss des Pflanzenlebens versprechen. Litteratur. CANDOLLE, C. de, Étude sur l'action des r: ıyons ultraviolets sur la formation des fleurs. Arch. d. se. nat. Geneve 1892. CORRENS, C., Untersuchungen über die Xenien von Zea Mays. Ber. der deutschen bot. Gesellsch. 1899. GRÄNTZ, Ueber den Einfluss des Lichtes auf die Entwicklung einiger Pilze. Inaug.-Diss. Leipzig 1898 X. Gens i Pilanzenbiologische Schilderungen H. Marburg 1893. E m— ——————M— E — ur UC EOM, e RUWOUT TUNI onam E DAT, P PETS NEE TN MESES HORT I VEEE EE PROCHE Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. (215) GUIGNARD, L., Sur les antherozoides x la double copulation sexuelle; ievue générale de Bot. T: TL L'appareil sexuel et la deg Mob dans les Tulipes. Aun. d. se. nat. sér. 8. T. XI. 1900. HEIM, C., Untersuchungen über Farnprothallien. Flora 1896. KLEBS, G., Zur Physiologie der Fortpflanzung von Vaucheria sessilis. Verh. der Naturf. Gesell. Basel 1892. — Ueber den Einfluss des Lichtes auf die Fortpflanzung der Ge- wächse. Biolog. Centralbl. Bd. 13. 1893. — Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. Jena 1896. — Zur Physiologie der Fortpflanzung einiger Pilze IH. AMOR Betrachtungen. Jahrb. für wiss. Bot. Bd. 35. 1900. LOEB, O., On the nature of the process of fertilisation and the arti- ficial production of normal larvae from the unfertilized eges of the Sea-Urchin. Amer. Journ of Physiol. Vol. HI. 1899. ` MÖBIUS, M., Beiträge zur Lehre von der Fortpflanzung. Jena 1897. NATHANSOHN, M., Ueber Parthenogenesis bei Marsilia. Ber. der deutschen bot. Gesellsch. 1900. NAWASCHIN, S., Resultate einer Revision der Befruchtungsorgane bei Lilium und Fritillaria. Bull. de.l'Acad. de St. Petersburg, 1898. — Ueber die Befruchtungsvorgänge bei einigen Dicotyledonen. Ber. der deutschen bot. Gesell. 1900. SACHS, J., Physiologische Untersuchungen über die Abhängigkeit der Keimung von der Temperatur. (1860). Gesammelte Abhandl. I. — Wirkung des Lichtes auf die Blüthenbildung unter Vermittelung der Laubblütter. 1864. Gesammelte Abhan — Ueber die Wirkung der ultravioletten Strahlen iu die Blüthen- bildung. 1887. Gesammelte Abhan 'SCHERMAK, E. Ueber künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. Wien 1900. VRIES, H. de, Sur la fécondation hybride de l'endosperme. Rev. générale de Bot. T. 12. 1900. VÖCHTING, H., Ueber den Einfluss des Lichtes auf die Gestaltung und Anlage der Blüthen. Jahrb. für wiss. Bot. Bd. 25. 1895. — Ueber Blüthen-Anomalien. Ebenda Bd. 31. 1898. WINKLER, H., Ueber die Furchung unbefruchteter Eier unter der Einwirkung von Extractivstoffen aus dem Sperma. Nachr. Göttinger Gesell. der Wiss. 1! Verzeichniss der Pflanzennamen. -Abies 119, 180, 184. — amabilis 180, 181. — balsamea 110, 175. — cilicica 180. — firma 110, 111, 114, 119, 180. — grandis 170, 180. — Nordmanniana 170, 180. — pectinata 170, 174, 180, 181. — Pinsapo 110, 180 — reginae Amaliae 180. — sachalinensis 110. — Webbiana 180. Abietineae 110. Acacia cornigera 196. — Hantzschii var. fluviatile 91, 272. Adonis vernalis Aechmea 128. Aecidium 454, 459. — Auriculae 451, 458. — Primulae 453, 454, 456, 457. Agrostemma 81. — Githago 61. — nicaeensis 8. Aira praecoz (181). Allardia 326. Alisma Plantago 46. Allium odorum 264. Alocasia fornicata 62. — indica Amaryllis 395. Amaryllideae 68. Amicia 249. Amorphophallus campanulatus 55, 62, i 62. Amphipleura pellucida 205. rn 9d; 6, 91. | pieds 311, 312, 317. 39. | — macrospora var. crassa 189. — — var. robusta 189. spiroides 139. | — — var. crassa 139. | Anacardium occidentale 57, 199. 2. | — officinalis 419, 480. | Andropogon laniger 76. | Anona triloba 941. | Antennaria alpina 100. | Anthemis montana (181). Anthyllis maio (197). — Vulner (191). ee majus 85, 89, 90. n 85. | peritus. 25, 97, 191, 141—143. | — flos aquae 191, 139. | — — — var cilis | Aponogeton Pipini 319. | Apteria lilacina 255. | mp: s m 115, 180. | — Bidwillü 1 | — bride 110, 175, 176, 180. | Araucarieae 110. ` Archaeolithothamnion 80—82, 939, 240. | — Aschersoni 82. cenomanicum 82. | — gosaviense 82. l — | lle 81. | — nummolithicum 82. Verzeichniss der Pflanzennamen. (211) Archaeolithothamnion Rosenbergii 82. — turonicum 89. Aregelia 318. Aristida 76. Aristolochia elegans 180. — glauca 841. — Sipho 268. Arnica montana 12. Aroideae 59. Arthrodesmus hexagonus 95. Arum 60—62. — divarıcatum 547. — fornicatum 55. — italicum 55, 61, 62. — maculatum 55, 56, 58—64, 12. Arundina speciosa 228. Asarum 347. Asparagus 54, 56. — officinalis 61 Aspergillus niger (198). Aspidium dapi > — Filiz mas 5, — lobatum e — x Lon 8 411. — Loci an. 469, 471. — — f. a a 410—472. — — var. pira 469. — —- f. daedalea 411. — — f. furcata 411. — — f. imbricata 468, 469, 472. — — Í inaristata 469, 472. — — f. lacera 411 — — Í typica. 469. — montanum ym — spinulos Asplenium Belangeri 409. — bulbiferum 400, 404, 409. — Filix fete 398. — septentrionale 412. Aster een ST. rg 2, 97, 187, 512. — gracillima 191. Astragalus 265. — asper 263. Atropa sopra TE Attheya 91, 153. — aridi 26. riesen bis 451, 468. Avena sa; 43. Averrhoa Bitimbi 62. Bacillariaceen 15, 26, 95, 97, 185, 136, 139, 490, 481, 521 Bacillus pyocyaneus (198). Bacteriaceen (19 Bac teriastrum 496. ndens 33. — Erythromyxa 466. — Kützingianum 33. — Pasteurianum 99. — ni rm 466. — zylinum 33 Batrachospermum 13. Belag um 31, 214. Berberis vulgaris f. atrorubens (192). Biota 118—180. — orientalis 168, 169, 171, 112, 114, 11—119. Blechnum Spicant 411. Bletia Tankervilliae 347. Borragineen 2, 10—12, 11. Botryococcus 91, 191. B Bromeliaceae 68, 122, qns 128, 250 -252, 260, 318, 322, 325, 326 Brunella vulgaris 90. Bur purge (177). Caelebogyne ilicifolia 99. Caladium arborescens 63. — bicolor 68. Calla palustris 63, 64. Callitris 179. — arborea 169, 115. == cupressiformis 169, 174. 9, 174. Campylodiscus 9i. (218) Verzeichniss der Campylodiscus clypeus 96, 91. — noricus 96. Campylosiphon purpurascens 255. Canistrum amazonicum 326. Cannabineen 19 Cannabis sativa 175. Cardamine africana 260. Caryophyllaceen 264. "atopsis deflexa 328—325, 327. Cecropia 192 —196, 255—959. — adenopus 125, 256, 260. — carbonaria 298. — cinerea 256. — obt 258. — hololeuca 256. — en pci 258. Itata 125, 256, 260. "en Ee Ce fus s. 180, 184. lantica 170, 180. — Jio uii 110, 180. — Libani 110, 180. Centratractus 914. — belonophora 219, 275. — drupacea 170, 180. — follieularis 180. — Fortunei 180, Cerastium rivulare 960. Ceratium 191, 140, 591. — cornutum 25. — hirundinella 137, 139, 140, een 43, 44 (204). 43, 46. — pituhay — setaceus Ceterach officinarum (181). Chaetocer , 496. uelleri 95 — ar. duplex 95, 97. Chastlition 80, 314. — deformans 314. — Lawsoniana 169, 174. — nutkaénsis 169. UM > obtusa 169, 174. esee eue I 3:1. foe 13. Pflanzennamen. Cheilosporum 317 Cheiranthus Cheiri 341. Chelidonium majus 85, 87. — laciniatum 85, ST. Chevaliera comata 123. — sphaerocephala 326. Chlamydococcus 93. — alatus 92—94. Chlamydomonas (205). — Kleinii 151. Chloropedium 155. Chlorophyceae 95, 91, 38, 135, 138. Chodatella armata 95 — Droescheri 95, 98. — fong 24, 144. — quadriseta 144. Chodatella gafe 95. Gren 80, 314. hure 19. "prune 332, 334, 335. — Rosanoffü 981 , 999, 335. — limneticus 24, 96, 139, 272. me rue E : sus 96. | RE der Roxburghi 81. Cintractia crus galli 76. — Seymouriana 16 Cladium mariscus (181). Clarkia pulchella 88. ren testaceum 340. Hlaviceps purpurea T6. Clematis 51, 278, 892. Closteriopsis perm 24. Closterium 18, 131. — acerosum 188. — calosperum 15. — limneticum 24, 138. — — var. tenue 188. — moniliferum 95. — spiraliforme 94, Coelastrum 191, 153, 154. — microporum — pulchrum 138. — — var. intermedium 138. Verzeichniss der Pflanzennamen. Coelogyne Massangeana 941. Coelosphaerium 25, 97, 191. | — pen 139, 8309. — dub / — adc 96, 188, 139, 310. — minutissimum 96, 98, 309. — natans 809. — pallidum 272, 869. Cohniella 158, 154, 156. — staurogeniaeformis 95, 144, 151, 156. GColacium vesiculosum 1 Colchicum autumnale 57, Colocasia antiquorum 62 — macrorrhiza 62. — virosa 52. Commelinaceae TO, 264, 269. Compositen 225, 221, 298. Coniferen 1, 18, 169, 183, 181. Conjugaten 20, 95, 135, 188. Convallaria majalis 61. Corallina 911. 511. Corallinaceae 940, 811, 312: Coreopsis delphiniifolia 341. — tinctoria Di. — — brun nea 87. Coscinodiscus 918, 481, 487, 489, 491, 493. d Msi vial 210. — Oculus is 485. Cobcinadiscem ou, — Meneghinü N. Cosmocladium 15—17, 19, 20, 22, 23. — pulchellum 16. — sazonicum 15—18, 20, 21, 23. Coussapoa 122, 253. Crassulaceen (194). Crinum angustifolium 68. Crocus 50, 51, 222, 395. Sana 149, 155. is 157. Batterie 807, 308. — lunaris 308. Crustaceen 521. Uryptomeria 1 119, 181. — japonica 6, > 171, 174, 177, 181. — (219) Cunninghamia sinensis 110, 114. Cupressineae 169, 183. — Mac Nabiana 110, 174. — macrocarpa 170. — pyramidalis 170. — sempervirens 170, 171, 174, 118, 179. — torulosa 170. — piece 170, 112, 175. o 107. Cyanophycee 461. Cycadeen 169, 152. Cycas 185, 420. — media 182, 183. — revoluta 182, 185, — Rumphii 182, 183. 463. Cyc Ovclotella 187. — catenata 29. chaetoceras 29. comta 191, 139. ar. bodanica f. lemanica 80. — var. lemanensis var. melosiroides 29. var. quadrijuncta 90. var. radiosa lemanensis 90. melosiroides 29. Meneghiniana. var. rectangulata 29. radiosa 30. Schroeteri 30, 212. socialis 30. Cymatopleura Solea 139. ‚ypripedi , 69. — (alceolus 69. Cystopteris pes 110, 113, 117, 121, 398, 399, 406, — alpina 111, 119—121, 399, 406. — buibifera 109, 110, 113, 116, 117, 119—121, 898—401, 403, 406—410. — fragilis 115, 119—121, 406. — jragr ans 898. — montana 110, 113, 114, 118—121, 398, 400, 402, 403, 407, 410. (220) ‚ystosira 299—901, 303, 304. — barbata 297, 298, 302, 305. Dactylococcopsis 309. aci is 309. — fascicularis 96, 309. — SE 96. 309. —- rupestr. 9 Désdro E Datura Stramonium 85. 466, — Donkelari Dermatolithon 80, 312. Desmidiaceen 15—18, 20, 21, 26, 216. Diatoma 91, 187 — punc 95. vulgare 95. Pidiome 202—204, 493, 494. Dictyosphaerium 16, 19, 137. — pulchellum 95, 13 Dictyostegia e E 355. Didymium (209). sm 63, 11. Digitalis 51. Den lunatus 138. Dinobryon 91, 137, 140, 500—504, 506 bis 509, 512, 519, 521, 522. angulatum 28, 518. — var. curvatum 27, 503, 51i. balticum 504, 509—511, 518, 524. bavaricum 501, 502, 515. Bütschlii 501, 503, 518. eylindricum 591. 503, 504, 501—212, 516, 520—522, 524. — var. angulatum 510, bg 522, 524. sem 508, 510, 219—916, 480, 481, e. ie 524. var. pediforme 503, 504, 510, 511, 517, 524. — var. Schauinslandii 510, 524. 511, 516, — divergens 28, 501—503, 508, 517, 522. .— — var. levis 28, 503, 51 — elongatum 501—504, pei Lo 511, 515, 516, 519—523. 206, ches esie DI >10, Verzeichniss der Pflanzennamen. Dinobryon elongatum var. undulatum 22, 503, 504, 509, 516, 523. — eur ystoma 509, 512, 523. -—— I9. — juniperinum 501, 519. — AHarssonii 505, pom 509, 518, 523. — petiolatum 501, — protu 4 id. 510, 514, 523. — var. pediforme 306, 505, 517. 'Schauinslandii 503, 516. Sertularia 501—509, 511, 514, 523. 520 bis — — var. alpinum 501, 514. — var. angulatum 509, 518. — var. divergens 51T. — — var. thyrsoideum 504, 509, 514, 522. — var. undulatum 502, 517. in 501, 504, 509, 511, 515, 520 bis 523. — spirale 307, 503, 504, 509, 513, 523. stipitatum 501—505, 507—509, 511, 515, 516, 519—522 var. bavaricum 504, 509, 515, 522, 593. — var. lacustre 505, 515. — — var. undulatum 503 Stokesii 509, 512, 525. subdivergens 511. — thyrsoideum 503, 514. undulatum 307, 502—504, 509, 513, 528. utriculus 502, 503, 509, 512, 525. Dinobryopsis 306, 505, 512, 513. Marssonii 306, 307, 515. spiralis 307, 513. — undulata 307, 513. Dinodendron baffen 502, 518. — pellucidum 502, 518. Dipladenia atro-violacea 253. Diplazium celtidifolium 409. Diplothemium maritimum 129. Discosia Artocreas 249. Echium vulgare 479. 480. Eiche 351—353, 355. Eleutherospora 89, 311, 315, 340. a 291. — mee? 34). Ephebe Kerneri (117). Ephedra 182, 183. — altissima 182. — campylopoda 182. Verzeichniss der Pflanzennamen. Epigloea. bactrospora uM Epilithon. 80, 312—91 — membranaceum 31 D Epilobium 55. Epipyzis 501, 512. — eurystoma 512. — socialis 512° — utriculus SE 502, 512. Epithemia Equisetum 299, 901, 305 — 505. Ericaceen (195). Erophila (190). Eudinobryon 153. Eudorina 97 — Wallichii 301. d 301. lichii 301. en Michelü 129. Eulejeunea dehiscens 252. Eunidularium 8318. Euphorbia 458. — Cassia 11. — falcata 11. Euphrasia (189), (190). — Argus 490. Eustaurogenia 156. us ynedra 31. Exuviella 216. Faba 271. Feijoa 126, 127. Fichte 7, 348, (199). Ficus 122, 253 Flagellaten 331. F'lorideen 811, 316, 317. ns — erotonensis M 97, 181, 189. — een = re 146, qu. Frenela 180. — pyramidalis 170, 174, 180. — — 170, Fritillaria 50, 51, 918—983, 391, 395, (215). — imperialis 222, 279, 394, 395. -~ — tenella Fucaceae 305. (221) Fuchsia (190). Fuchsia globosa 5 Fucus 298, 805. — serratus 298. — vesiculosus 305. Leg Galanthus gracilis (181). — nivalis 68. Galega 243. Geen parviflora (189). Galiui deg — dnd 1 dero Pate (190). Garuga pinnata 62. Gentiana (190). — acaulis (188). — campestris (193). Geonoma 180. Geraniaceen 264, 265. erste ; Gilibertia 253. — resinosa 253. Ginkgo 1711, 118, 175, 177, 180. — biloba 168, 112, 176, 177, 185. Gladiolus 50. Glenodinium acutum 95, 139. — Gymnodinium 24. lenodinium oculatum 95. 1) Gnetaceen 169, 192—184. Gnetum 182. — Gnemon 182. Golenkinia 146, 272, — oi» 24, 272. Gomphonema 466. Gomphosphaeria 191. onina 96, 139. — lacustris 159. Goniolithon 82. Gonium angulatum 24. — pector sd 188. Gramineen 412. diraiiole. officinalis (204). Griselinia ruscifolia Re Gymnadenia conopsea — — p. densiflora om Gymnodinium Pouchetii 511. Gymnosphaeria lacustris var. compacta 96. (222) Haemanthus 372, 373, 376, 381, 385. — albiflos 383. — tigrinus 312, 813, 375, 376, 318, 879, 385. Haematococcus 93. — alatus 93, 94. — pluvialis 466. Hedysarum tauricum (182). Helianthus 227, 228, 271, 278, 219, 281, Sen "ee 175, 221, 230, 280. nn 498, 499. Henriettea Baldanker 128. Hibiscus 499, Hieracium 486—438, ies (189). | eed scoticus 91, ydrocharis Morsus ranae 46. mun.. 155 Hydrurus 333. Hi, wieren petasatum (177). Hy moe niger 8T. — pallidus 87. rei 316. Hypericum elegans (181). Hypericum perforatum 263. Impatiens Balsamina 54. — noli tangere 55. lpomoea bona nox 180. — pes caprae 198. 50. Iris Isthmia 210, 212, 487, 491, 493. 490. — chinensis 110, — communis (191). na ( — phoenicea 110, 114. — rigida 110. — virginiana 110. Laboulbenia 498. SE m Baeri 499. d — Verzeichniss der Pflanzennamen. Laboulbeniaceen 991. Laboulbeniineae 499, Lactuca sativa 175. Lagerheimia 273. — octacantha 28, 273. — subglobosa 273, — wratislawiensis 273. Larix 111, 172, 179—181, 188. — europaea 110, 172. — leptolepis 110—112, 114, 177, 118. Latania borbonica 9868. Lauterborniella 149, 153. — elegantissima 144, 149, 155, 157, 274. Leandra 128. — melastomoides 128. Leea 126. Leguminosen 196. Libocedrus 180. — decurrens 170. Liliaceae 68, 994, 225. Lilium 50, 228, 395, (215). — candidum 394, 395. — Martagon 224. Limnanthemum nymphaeoides 46. Linaria vulgaris (211). Linum usitatissinum (199). Liparis 59. — longipes 69. Liriodendron 278, 395. Listera ovata 69. Lithophyllum 80, 82, 83, 311—813, 816. — decussatum 315, 316. — erpansum 316. Fosliei 240. — incrustans 316. racemus 81, 241 Lithothamnion 80—82, 810—312, 315, 316, 339, 340 — crassum 916. emboloides 340. Fosliei 240. fruticulosum 315. Lenormandii 340, — polymorphum 339. — racemus — ramosissimum T9, Sonderi 81. : EH — testaceum 340. ` . Lithothamniscon 80, 82, 88. asperulum 83. y V d É : : j Verzeichniss der Pflanzennamen. Lithothamniscon jurassicum 88. Lithothamniscum parisiense 85. — perulatum 8 — pliocaenum 88. — procaenum 83. 40. — angustifolius 98, 188, 189, 292, 293. — luteus 36—38, 188, 189, 358, 361, 362, 364. Lychnis diurna 86, ST. — glabra 81. — vespertina 85—87. — — glabra 85. Lycopersicum esculentum 466. - aestuarii 96, 98. — contorta 25, 96, 212. — lacustris 26. — limnetica 24, 25, 96, 91, 189, 512. Lysigonium varians 95, 139. Macrocarpae 459. ee 278, 376, 392. Mai Mallomonas 91, 191. Marchantia 302. — polymorpha 272. Marsilia 99, 100, on en (215). — Drummondi 100, 105, — macra 104, 105. — vestita 101, 103—106. Marssoniella 275. elegans 212—215, Medicago sativa 39. Melampyrum laricetorum (197). — silvaticum (197). Melastomaceen 127, 252. Melica nutans 265. Melobesia 50—82, 311—316. — corallinae Ber. der deutschen bot, Gesellsch, XVIII. (223) Melobesia aeformans 314. 4. Melobesieae 79, 239—241, 312, 339. Melosira 91, 135— 137, 213, 216. — granulata 136, 137, 139. — undulata Mentha eg — aquatica (204). = (181). Merismopedium glaucum 906. — € Micrasterias 15. Micrococcus prodigiosus (198). pimus 7 Miliun a pi ilingü (203). Mirabilis Jalapa 422, 423, 425, 429, 431—433, 435. — — f. lutea 423. — — f. rubra 423, 424. — longiflora 422—424, 430, 432—485. — Wrightiana 424. Moehringia (207). Monoblepharis 291. Mougeotia 99. Mucor (211). : Muscari comosum 263, 264, 841. Mycena 253. Mycosphaerella 246. — cerasella d — maculiform Myosotis o, KC 419. — alpestris (191) enaria 418 — caespitosa 412, 413. — laxiflora 419, A11. — — parviflora 478, 418 — palustris wine (204), (211). — jp. gracilis # — — a, memor Ss — — var. micrantha 473. — — fp. strigulosa 416. — — var. parviflora 412,418,415,418, 479. - (15) (224) Myosotis pusilla 480. — radicans 473, 476. — repens 473. — silvatica 419, 478, (197). — strigulosa 413, 416, 478. en 46. — spicatum 43. ee 124, 196, — at Gel eum 128, ys — rubiflorum 127. Meran en 297 Myzobotrys variabilis (111). Najas (204). — major 45, 46. — minor 45, 46. Narcissus 68, 69. — orientalis 69. — Xen 98, 68, 69. eudonarcissus 58, 68, 69. éi. — Moliniae 73, 14, 76, 77. Nepeta nuda (181). Nidularium 128, 251, 318, 319, 321, 322, 322 — angustifolium — — Se — farinosum 31 — curvirostris var. delicatissima 96. linearis Ge - mieromplal var. elegantula 96. Verzeichniss der Pflanzennamen. Nodularia spumigena 96, 143. Nostoc (111). inch eh Ze — Spe a 44, Nymphaea 46, (204). Ochromonas 506. Odontoglossum 347. Oedogonium 95, (205). Oenothera 437, 438, 441, 443. — biennis 54, 55, 71, 438, 441—443. — — hirsutissima 440. brevistylis 85, 81, 445. eruciata 441—443. — gigas 440. — Lamarckiana 85, 81, 488—449. — — en, =- x 0. cruciata 439. — — XQ). gigas 440. — — x OQ. hirsutissima 440. — — x UH. muricata — — 9 x 0. nanella p 438, 439. — — Xx LU. rubrinervis 440. — — 9 x Q0. or Con 5 440. — lata 438, 440, — —9x 0. ee 5 439. — muricata 442, — — Q9 x biennis & d — nanella 9 438—4 -— — € x 0. biennis E 440. — — 9 x O. Lamarckiana & 439. — odorata 440. — Pohliana 443. rubrinervis 440, 442. lla 442. | Onychonema paradozum 20. Oocardium vod lacustris 24, 138. i 24 idu E 69, 225, 228, 229. be latifolia 55, 69. u 55, 69. Orsitkóg ih altissimum 61. — caudatum 61. — coerulea den, Verzeichniss der Pflanzennamen. *Oscillaria 466. Oscillatoria 141. -— geminata 810. Kuetzingiana 310. limnetica 310. Mougeotii 143. - prolifica 25, 142, 143. rubescens 25, 142, 143. splendida 310. Ossaea 128. — amygdaloides 128. Oxalis 879. — rubella 879. Be 15, 16, 26, 141, 146. Pandorina 91. Bien s erus gatti 16. — miliaceum 242, 243. en vera 85, 434. anebrog — — Mephisto 87. — — Mephisto x Danebrog 81. — nanum 85, 87. — var. polycephalum 434. Poasgoré 315. Pediastrum 187, 153, 154, 523. E var. araneosum discs 523. Boryanum 153, 523. | s 308. — var. erste 131, 138. — var losum 9. — var. longicorne 138, 523. Ee 24,:187, 138, 523. — var. Baileyanum 138. — var. punctatum 188, 523. duplex 154, 523. — var. asperum 138. — var. clathratum 137, 138. — var. cohaerens 308. — var. longicorne 523. — var. pulchrum 523. — var. Zén ee aoz — inte Karaistyi 24. Penicillium luteum (177). ' Pennisetum triflorum TI. — aciculiferum 28. — berolinense 308. bipes 28. — var. excisum 29. — inconspicuum 95. Marssonü 28. Phacus pleuronectes 95. Phaeophyceen 91, p" 355. Phalaris area 243. Phaseolus 158, I 265, 211 — — multiflorus s — vulgaris 2623, 351. Philophyllum Sip 252. Phoeniz dac Phormidıun ae — abiguum 96, 98, 143 en communis 243. yc nitens 272. ` Pijnaichthos 82, 889, 340. — polymorphum 81, 939, 840. Phytelephas 361—910. — macrocarpa 365, 968, 371, 372. Phythelios 146, 212. Phytolacca 56. Picea 178, 179, 180: — alba 110, 174. ` — excelsa 170—174, 111—119. 110. | Pinus 171, 118—180, 419. Set (225) (226) Pinus ee 170, 175. — Banksian — Beers 178. — canariensis 168, 170, 179. Cembra 170. — contorta 170, 174. | 3 "T S jer sl - -q m — halepensis 110, 115. insignis 110, 111, 115. koraiensis 110, 115 — Laricio 168, 110—113, 115, 118—180. longifolia 110. — Massoniana 170. — montana 170, 174. — Pinaster 110, 175, 118, 179. Pinea 110, 171, 114, 111—119. pyrenaica 1410, 175, 118. — rigida 170, 178, 179. | — silvestris 168, 170, 172, 115, 178, 119. Strobus 168, 170, 118 — — 170, 175. un a 175. Pede. ee 46. Pisum 271. — nteger 235. — sativum | 36, 38, 216. ochiton Glaziovianum 252, 253. Pleurosigma 202, 204, 211, 215, 489. — nn 482—485. — balticum 484. Podocarpeae 170. Podocarpus 170, 173, 180. — alata 170, 180. Pogonopsis Schenckiana 955. Polemonium coeruleum 85 — — album 85. Polycystis 91, 137. — aeruginosa 25, 96, 137, 189. — elabens var. ichthyoblabe 96, 188, 139. 461. — pallida 24. — reticulata 26, 139. — scripta 96. 2 D d M i. us x Folyirian 161, 1 139. 232, 935, 239, 945, Verzeichniss der Pflanze nnamen. de hastatum 141, 148. r. palatinum 148, 149, 151, 501. — minimum 141. — Schmidlei 141. — TT var. euryacanthum 148, 149, i ii 264. Pontederia crassipes 46. Potentilla (189). — Tormentilla (193). Poteriodendron petiolatum 519. Pourouma 258, Primula 327, 451, 454, 456, 457, 459, (190). — acaulis 456. -— Pe 201, 452, 455—458. — Auricula x villosa 456. — Balbisii 452, 453, 455, 456. glutinosa 456. — grandiflora 451. — hirsuta 453, 454, 457. integrifolia 452—455, 457, 458, 460. minima 452—4 — obconica 189—194, 198— 202, 827—8331. officinalis 201. — pubescens 456. — sibirica 452. — sinensis 189, 2C0—202, 328. — suffrutescens 459, 460. — villosa 452, 453, 451, 459. — Douglasii 110, 175.1 Pteridium EH (189). — alata 92, 98 — angulosa — Chodati 92, 94. — cordiformis 92, 93. — protracta 92—94. — rectangularis 92, 93. Puccinia 451, 452, 451. pi — graminis (191). WS CPI Eos TAA Ure ET E rs s Ee Eh Ee RT are aie Spa rum E Eh a ED AE IRI Id ES QUAD. ET ES ERO SPA EE NR E VI BOR Ar RB MRS e En E A Verzeichniss der Pflanzennamen. (22 1) Puccinia ta 458. — Primulae 451, 456. — Vossii y^ Pulsatilla alpina (191). — sulphurea (191). Pythonium Wallichianum 55, 62. Ranunculaceen 225, 228. Regalia 318, 320. Reinschiella setigera 274. Rhabdoderma 149. — lineare 148, 157. Rhizosolenia 97, 155. Rhododendron ferrugineum (191). — hirsutum (191). Rhodophyceae 310, 311, 335. Eo pan 96 — vent 6. Rhus andern 198. —- venenata 198. ibes grossularia 841. Richteriella 146, 272. — botryoides 24, 90, 91, 98. Ricinus communis 188. Robinia Pseudacacia f. monophylla (192). Rubiaceen 26 Rubus 129, 437, (190). Rudbeckia 228. — speciosa 227, 280. Ruellia formosa 938. — silvicola 238. Russula emetica 58, T1 Sagina apetala (181). Sagittaria sagittifolia 46. Salisburia adiantifolia 177. Salix 14, 388. Sambucus 918—981, 284, 388. Sambucus nigra 280, 888. Samolus Valerandi (181). Saprolegnia (202), (209). Saxifraga (19). — Aizoon (193), (196). — f. hirtifolia (198). Scenedesmus 153, 154. — bijugatus var. flexuosus 95. — brasiliensis 9. — caudatus 153. — obtusus 154. o icauda 95, 138, 152, 154. 1 ervir Setaria viridis 248. Schizophyceen 25, 26, 96—93, 135, 137, 139, 521. Schmitziella 815. Schröderia 146, 147, 273, 214. — belonophora 146, 149, 151, 273—275. — setigera 24, 144. Sciadopitys 180. — verticillata 170, 180. Scilla 63—68. — maritima 59, 63. Scirpus Michelianus (181). Scopolia atropoides 341 Scrophularia nodosa 841. Sedum 13. — Cepaea (194). Selaginella Martensii 242. Selenosphaerium Hatoris 145. Sempervivum (1%), (191), (194). — er (190). — — x arachnoideum SR — ah (190 — rhaeticum (190). — tectorum (190). Senecio 271. — pubes ee (182). — erraticus (182). Sequoia 180. j 170. Sideritis montana (181). Silene Armeria 88—90. Silphium 227—228. Siphio 323. Smilax 6i. Solanum nigrum 8i. — — chlorocarpum 81. Soldanella minima (191). — ramosissimum 82. ia suganum 83. (2 28) Verzeichniss der Pflanzennamen. Sorithamnion torulosum 89. — tuberosum Sparganium 9. — simplex 9, 14. Sphaeranthera 315. 9 Sporodinia (219). Sporolithon 81, 82, 240, 311, 315. — molle 81. Stachys recta 458. — setifera 858. Staurastrum cuspidatum var. longispinum 138. — mti, 138. gen 19, 145, 149, 150, 152—155, 218, 308. — alpina 150—152, 154, 151, 158. — apiculata dd — cruciata — cubica 157. — emarginata 151, 156. — fenestrata 156. — heteracantha 150—153, 155, 157, 158, — — var. punctata 155. — Lauterbornii 19, 150—152, 156, LS. — longiseta 150. — multiseta 150, 151, 155, 157. — — var. punctata 151, 151, 158. — quadrata 151, 156. d 54. — ah 150, 151, 153, 156, 158. — Schrö — "geg 24, 2 151. Stephanodiscus 1 — Astraea var. We? 137, en (Aspergillus n (198). Stichophora Siga pti i». — muscae 498. Streptocarpus 448. Gardenii 249. Streptonema trilobatum 20. |. Strychnos 364. Nie es 961, 872. e Stylo h — insignis 519. S 128, E 326, Suriraya 91. — ovalis var. ovata 96. — splendida 131, 139. — striatula 96, 91. Symphytum 9, 6, 1, 9, 19—14. — officinale 5. Synedra 191. — actinastroides 27, 30, 31, 97, 272.- — — ta 31. — — var. lata 30. — — var. opoliensis 27, 30. — acus 31. — berolinensis 30, 272. — delicatissima 26, 30, 91. Syringa 285 Tabellaria 91, 191. — fenestrata 15, 139. — flocculosa 139 Tagetes pumila 347. amus communis 56. eae 170 pie caudatum var. incisum 9. — — var. longispinum 272, — una 138, 272, 807. — Marssonü 307. Tetrapedia emarginata 24, 144, 157. 44. Tetraspora lubrica 15. Tetrastrum 153, 154, 156. — heteracanthum 154. — multisetum 154. — staurogeniaeforme 95, 154. Thamnidium mucoroides (177). Thomsonia nepalensis 62, Thuja 172, 180, — gigantea 110, 175. — occidentalis 110, de — plicata 170. Thujopsis dolabrata 110, 181. isset Mi E CER Verzeichniss der Pflanzennamen. iine Wetter? ës 394. — me 968, 264, 266—271. Trapa na Ti hier: nn 466. Trianaea bogotensis 46, 248. Triceratium 207, 489, 487, 489, 491. — [avus j, 489 Triehodesmium 142. Trifolium 248. — nivale (191). — pratense (191). — pratense album 89. — pratense quinguefolium 89. — mycenoides 254. Tropaeolum minus 347. Tsuga 180. — canadensis 170, 175. — Aertensiana 110, 175. Tulipa 51. Typha angustifolia 58. — latifolia 55, 57, 58. Uredineen 451, 452, (197). Uredo Primulae 451. — — integrifoliae 452. Uroglena 97, 137, 140. Uromyces 452, 453, 456—459. — apiosporus 452, 453, 457, 458, 460. — Primulae 459—454, 456, 457, 459. — — integrifoliae 459, 453—455, 457, 458, 4€0. — — minimae 454, 457. — proöminens 455. Uromycopsis 452, 454. Urtica pilulifera T1 . Ustilagineen 15, o. Ustilago 74. ` (229) nr M TU 16. niger Pin ubl 219- 252, — montana — en 951, 252. — reniformis 251. var. Kromeri 250, 251. — Schimperi 252. — triphylla 252. Vaucheria 101, (202), (203), (205), (209). — repens (203). — sessilis (215). Veratrum album 57, abe longifolia 86, 81. a 86, is Fs 188, 249, 244, 341, 344, 346, — sativa 38. Viola cornuta 81. — alba 81 — T 260, — tric 4T. Vili album 364, 370, (197). — austriacum (197). Vitis 55. — vinifera 54, 10. Volvox 97, 191. Vossia 73. Vriesea 128, 251, 325, 326. — glutinosa 252. — longiscapa 323. — poenulata 326. — regina — ventricosa 326. - en 180. a 170, 175. as Whitei 110. Willea 157, 273, 308. irregularis 157, 308. Xanthotrichum 142. Zamia 185. — integrifolia Së 183. Zea rer a 85. — Mays 85, ei. 280, 262, (214). m ta 87. Zukalia (176). | Zukalina (116). Mitgliederliste 1900. (Abgeschlossen am 25. Januar 1901.) Ehrenmitglieder. Bornet, Dr. E, Membre de l'Institut de France in Paris, Quai de la Tournelle 27. - Erwühlt am 17. September 1884. Delpino, F., Professor der Botanik und Director des kgl. botanischen Gartens in Neapel. Erwählt am 1. December 1898. Hooker, Sir Jos., in The Camp, Sunningdale, Berkshire. (England.) Er- wählt am 17. September 1883. Philippi, Dr. R. A., jubilirter Director des Nationalmuseums in Santiago (Chile). Erwühlt am 21. September 1897. Treub, Dr. Melchior, Director des botanischen Gartens in Buitenzorg (Java). Erwählt am 24. September 1891. Vries, Dr. Hugo de, Professor der Botanik an der Universität in sterdam. Erwühlt am 24. September 1891. Warming, Dr. Eugen, Professor der Botanik und Director des bo- tanischen Museums, Mitelied der kónigl. Akademie der Wissen- schaften in Kopenhagen. Erwählt am 24. September 1891. Woronin, Dr. M. ordentlicher Akademiker der kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, Wasilii Ostroff, 9. Linie, Haus 2, Wohnung 12. Erwählt am 17. September 1895. Correspondirende Mitglieder. Balfour, J. Bailey, Professor der Botanik an der Universitüt in Edinburg. Beccari, Odoardo, vordem Director des botanischen Gartens und botan. Museums in Florenz, z. Z. in Baudino bei Florenz, Villa Beccari. Cornu, Dr. Maxime, Professeur de eulture am Jardin des plantes in Paris, rue des boulangers 30. .. Christ, Dr. Hermann, Oberlandesgerichtsrath in Basel, St. Jacobstr. 9. —— —— P M Mitgliederliste. (231) Crépin, F., Director des botanischen Gartens, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Brüssel, rue de l'Esplanade 8. Famintzin, A., emeritirter Professor der Botanik, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Farlow, Dr. W. G., Professor der Botanik an der Universität Cambridge, Mass. (Vereinigte Staaten). Grunow, A., Chemiker in Berndorf bei Wien. Guignard, Dr. Léon, Professor der Botanik an der Ecole supérieure de pharmacie, Mitglied des Institut de France, in Paris, 1 rue des Feuillantines. Hansen, Dr. E. Chr, Professor und Director der physiologischen Ab- theilung des Carlsberg Laboratoriums in Kopenhagen. Henriques, Dr. J. A, Professor der Botanik und Director des bo- tanischen Gartens in Coimbra (Portugal). King, Sir George, vordem Director des botanischen Gartens in Calcutta. Kjellman, Dr. G. R.. Professor der Botanik an der Universität in Upsala. Korshinski, Iwan Sergius, Akademiker in St. Petersburg. Millardet, A., Professor an der Faculté des sciences in Bordeaux, rue Bertrand de Goth 128. Nathorst, Dr. Alfred G., Professor und Director des paläontologischen Museums in Stockholm. Oliver, Daniel, Professor der Botanik, Mitglied der Royal Society in Kew bei London. Oudemans, Dr. C. A. J. A., emeritirter Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens, Redaeteur des ,Nederlandsch kruid- kundig Archief“ in Arnhem. Renault, Dr. B., Aide-naturaliste de paléontologie végétale am Muséum d'histoire naturelle in Paris, rue de la Collégiale 1. Rostrup, E., Lector an der Landbauhochschule in Kopenhagen. Saccardo, Dr. P. A., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Padua. Van Tieghem, Ph., Professor der Botanik, Mitglied des Institut de Franee in Paris, rue Vauquelin 16. Wittrock, Dr. V. B., Professor der Botanik und Direetor des botanischen Museums, Mitglied der kónigl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm. ` (232) Mitgliederliste. en T Abromeit, Dr. Johannes, Privatdocent der Botanik an der Universität, Assistent am botanischen Garten in Königsberg i. Pr., Tragheim- Passage 1. Aderhold, Dr. Rudolf, Lehrer der Botanik und Leiter der botanischen Abtheilung der Versuchsstation am königlichen pomologischen Institut zu Proskau in Schlesien. Ambronn, Dr. H., Professor an der Universität und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der optischen Werkstätte von CARL ZEISS in Jena, Saalbahnstr. 58. Anderson, Dr. Alexander P., in Clemson College, South Carolina (U. S. A.). Andrée, Ad., Apothekenbesitzer in Hannover, Schuffgraben 36. Appel, Dr. Otto, Hilfsarbeiter für Botanik am kais. Gesundheitsamt in Charlottenburg, Schlossstr. 53, HI. Arcangeli, Dr. Giovanni, Professor der Botanik und Director des bo- tanischen Gartens in Pisa. (Italien.) Areschoug, Dr. F. W. C., ehemaliger Professor der Botanik an der Uni- versitit Lund, Mitglied der kónigl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm, in Lund (Schweden). Arnoldi, Wladimir, Privatdocent der Botanik an der Universität in Moskau. Ascherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität in Berlin W., Bülowstr. 51, pt. Askenasy, Dr. Eugen, Professor der Botanik an der Universität in Heidelberg, Ploeckstr. 77. Bachmann, Dr. E. Professor, Oberlehrer an der Realschule in Plauen im Voigtlande, Leissnerstr. 1. Bachmann, Dr. Hans, Professor in Luzern. Barnéwitz, A. Professor am VON SALDERN’schen Realgymnasium in Brandenburg a. H., Havelstr. 14. Bartke, R., Oberlehrer an der Realschule in Schmalkalden, T eidebrunner Chaussee No. 8. Baur, Dr. Erwin, Assistent am zoologischen Institut in Kiel, Reventlow- Allée 6. Beck, Dr. Günther, Ritter von Mannagetta, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens der deutschen Universität, in Prag Il, Weinberggasse. Becker, H., Dr. med. in Grahamstown (Südafrika), Die Duveneck. ce D Die ausserordentlichen Mitglieder sind mit einem * bezeichnet. Mitgliederliste. (233) “Behrens, Dr. Joh., Professor, Vorstand der königl. Weinbau-Versuchs- anstalt in Weinsberg in Württembere. Behrens, Dr. W. J., Redacteur der Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie, in Göttingen. Belajeff, W., Professor der Botanik, Direetor der landw. Hochschule, Novo-Alexandria, Gouvernement Lublin. Benecke, Professor Dr. W., Privatdocent der Botanik, Botanisches Institut in Kiel. Berthold, F. J., Lehrer in München VIII, Preysingstr. 7, HI. Berthold, Dr. G., Professor der Botanik und Director des pflanzen- physiologischen Institutes in Göttingen. "Beyer, R., Professor, Oberlehrer in Berlin 0., Raupachstr. 13, I. Bitter, Dr. Georg, Assistent am botanischen Institut in Münster (Westf.). Blasius, Dr. Wilhelm, Geh. Hofrath, Professor und Director des herzog- lichen botanischen Gartens und des herzoglichen naturhistorischen Museums in Braunschweig, Gaussstr. 17. "Blezinger, Richard, Hofrath, in Crailsheim (Württemberg). Bode, Dr. Gustav, Assistent am botanischen Institut der Universität in Innsbruck. Boergesen, Fr., cand mag., in Kopenhagen, Oesterbrogade 18. Bohlin, Dr. Knut, in Stockholm, Stockholms Högskola. Borzi, A., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens und des pflanzenphysiologischen Instituts der kónigl. Universität in Palermo. (Italien.) Brand, Dr. Friedrich, Arzt in München, Liebigstr. 3, III. "Brandes, W., Apotheker in Hannover, Prinzenstr. 12a. Brandis, Dr. Dietrich, Professor in Bonn, Kaiserstr. 21. Braungart, Dr. R., Professor in München, Fürstenstr. 18, 1. Brehmer, Dr. W., Senator in Lübeck, Königstr. 57. Brendel, R., Fabrikant botanischer Modelle in Grunewald bei Berlin, Bismarck-Allee 37. Brick, Dr. C., Assistent am Botanischen Museum, Leiter der Station für Pflanzenschutz, in Hamburg V, St. Georgskirchhof 6, I. Briosi, Dr. Giovanni, Professor der Botanik an der Universität und Director des Laboratorio erittogamico in Pavia. (Italien.) Bruns, Dr. Ehrich, in Barmen-Wichlinghausen, Weststr. 38. Bubak, Dr. Franz, k. k. suppl. Professor, Vorstand der Section für Pflanzenpathologie und landwirthsehaftliche Bacteriologie in Prag, kgl. Weinberge, Táborstr. 7. Buchenau, Dr. F., Professor, Direetor der Realschule am Doven Thor in Bremen, Contrescarpe 174. Bucherer, Dr. Emil, in Basel, Jurastr. 54. hard, Dr. 0., Vorstand der agrie.-botan. Versuchsstation und Samen- prüfungsanstalt in Gross-Flottbek bei Hamburg, Fritz Reuterstr. 7. (234) Mitgliederliste. Burgerstein, Dr. A, Gymnasialprofessor, Privatdocent der Botanik an der Universität in Wien Il, Taborstr. 15. Burtt, Dr. A. H., Director of the Botanical Laboratory and Scientific Department in York (England). Busch, Dr., in Ahlden (Hannover). Büsgen, Dr. M., Professor der Botanik an der grossherzogl. sächsischen Forstlehranstalt in Eisenach, Bornstr. 1a. Busse, Dr. Walter, Privatdocent der Botanik an der Universität Berlin, wissenschaftl. Hilfsarbeiter im kaiserlichen Gesundheitsamte, in Charlottenburg, Schillerstr. 21, z. Z. Dar-es-Salàm (Ostafrika). Campbell, Dr. Douglas H., Professor der Botanik an der Leland Stan- ford Junior University in Palo Alto, Californien (Ver. Staaten). Cavet, Dr. Louis, Königlicher Garteninspector in Wiesbaden, Park- strasse 42. Celakovsky, Dr. L. J., Professor der Botanik, Director des botanischen Gartens der böhmischen Universität und Custos am Museum des Königreichs Böhmen in Prag, Botanischer Garten der böhmischen Universität. Celakovsky: Dr. Ladislav jun., honor. Docent der Botanik an der böh- mischen technischen Hochschule in Prag, Benäteckä ulice 433. Cerulli-Irelli, Dr. Gastone, in Teramo (Italien). Chodat, Dr., Professor der Botanik an der Universität in Genf. Chudjakow, Dr. von, Professor der Botanik in Moskau, Petrowskoe- Rasumowskoe, Landwirthschaftliches Institut. Clark, Dr. James, Professor der Botanik am Yorkshire College in Leeds, England. Conwentz, Dr. H., Professor, Director des Westpreussischen Provinzial- Museums in Danzig. Correns, Dr. Carl E, Professor, Privatdocent der Botanik in Tübingen, Botanisches Institut der Universität. Cramer, Dr. C., Professor der Botanik am Polytechnikum in Zürich, V. (Fluntern), Nägelistr. 5. Czapek, Dr. Friedrich, Professor der Botanik an der deutschen tech- nischen Hochschule in Prag. *Dalla Torre, Dr. Carl von, Universititsprofessor in Innsbruck, Mein- hardstr. 12, II. vnnd Dr. Moritz, Gymnasialoberlehrer in Jena, Lichtenhainer Weg 1a. m, Otto, städtischer Lehrer in Charlottenburg, Sesenheimer Str. 5. Darbishire, Dr. 0. V., in Manchester (England), Owens College. Davis, Dr. ges . Associate-Professor an der Universität in Chicago, U. S. Detmer, Dr. W., r der Botanik an der Universität in Jena. Mitgliederliste. (235) Diels, Dr. L., Privatdocent der Botanik an der Universität in Berlin W Magdeburger Strasse 20. *Dietel, Dr. P., Oberlehrer in Glauchau, Turnerstrasse. Dingler, Dr. Hermann, Professor der Botanik an der forstlichen Hoch- sehule in Aschaffenburg (Bayern). Dohrn, Dr. A., Geheimer Regierungsrath, Professor und Director der zoologischen Station in Neapel. Dresler, E. F., Kantor a. D. in Löwenberg in Schlesien. Drude, Dr. Oskar, Geh. Hofrath, Professor der Botanik an der königl, technischen Hochschule und Direetor des botanischen Gartens in Dresden, Königl. botanischer Garten. Duggar, Dr. M. Benjamin, Professor, Instructor der Botanik an der Cornell University in Ithaca, New-Y ork, U. S. A., 214 Dryden Road. ey Eberdt, Dr. Oskar, Bibliothekar der königlichen geologischen Landes- anstalt, in Deutsch-Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allee 26/27, Villa Berea. *Ebermayer, Dr. E, Geh. Hofrath, Professor in München. Edwall, Dr. Gustavo, in Sâo Paulo, E. U. do Brasil, Caixa do Correio 362. Engler, Dr. A., Geheimer Regierungsrath, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens und Museums, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, in Berlin W., Motzstr. 89. Errera, Dr. Léo, Professor an der Universität, Mitglied der belgischen Akademie der Wissenschaften, in Brüssel, Rue de la Loi 58. Escombe, Fergusson, in Kew bei London (Surrey, England), The Jodrell Laboratory, Royal Gardens. Falkenberg, Dr. Paul, Professor der Botanik und Director des botan. Gartens in Rostoc Farmer, J. B., M. A. Profesor der Botanik in London W., Claremont P W imbledon Common. Fedde, Dr. Friedrich, in Tarnowiiz. Feist, Dr. A., Gymnasialoberlehrer in Braunschweig, Am Wehr. Figdor, Dr. W., in Wien IIL, Reisnerstr. 19. Fischer, Dr. Alfred, RS der Botanik in Leipzig, Mozartstr. 1, Erd- geschoss Fischer, Dr. Ed, Professor der Botanik in Bern, Gesellschaftsstr. 14. Fischer, Dr. Hugo, Privatdocent der Botanik an der Universität in Bonn, Königsstr. 65. Fischer von Waldheim, Dr. Alexander, kais. russischer Geheimer Rath, Excellenz, emerit. ordentl. Professor der Botanik, Director des kaiserlichen botanischen Gartens in St. Petersburg. Fitting, Dr. Hans, in Halle a. $., Luisenstr. 10. Flahault, Dr., Professeur de l'Université, Directeur de l'Institut de Botanique in Montpellier. (236) Miteliederliste. Focke, Dr. W. 0., in Bremen, Steinernes Kreuz 2a. Forti, Dr. Achille, in Verona, Via S. Eufemia. (Italien.) Foslie, M., Director der botanisehen Abtheilung des Museums in Trondhjem in Norwegen. Freeman, W. G., Imperial Department of Agriculture, Barbados (West- indien). Freyn, J., in Smichow bei Prag, Jungmannstr. 3 Fritsch, Dr. Karl, Professor der Botanik und Vorstand des botanischen Laboratoriums an der Universität in Graz (Steiermark), Alber- strasse 19. Fuchs, Dr. Coelestin Anton, Pater am Gymnasium in Komotau (Böhmen). Fünfstück, Dr. Moritz, Professor der Botanik an der kóniglichen tech- nischen Hochschule in Stuttgart, Kernerstr. 29, I. Gaidukov, N. M., in St. Petersburg, Botanisches Institut der kais. Uni- versität. Garcke, Dr. Aug., Geh. Regierungsrath, Professor der Botanik an der Univereitäl, Custos am königl. botanischen Museum, in Berlin SW., Gneisenaustr. 20. Gardiner, Walter M. A., F. R. S., Fellow and Bursar of Clare College in Cambridge (England), Hills Road 45. *Geheeb, A., in Freiburg i. Br., Göthestr. 39, II. Geiger, Dr., Gymnasiallehrer in Landshut i. B. Geisenheyner, L., Gymnasialoberlehrer in Kreuznach. Gibson, Dr. R. J. Harvey, Professor der Botanik in Liverpool, Botanisches Institut, University College. Giesenhagen, Dr. Karl, Professor der Botanik an der Universität in München, "l'horwaldsenstr. 17, I. Giessler, Dr. Rudolf, Custos am botan. Institut in Leipzig, Inselstr. 16, I. Gilg, Dr. Ernst, Privatdocent der Botanik an der Universität, Assistent am königlichen botanischen Museum in Berlin W., Grunewald- strasse 6/7. Gjurasin, Stjepan, Dr., Professor am Màdehenlyceum in Agram. Glück, Dr. Hugo, Privatdocent der Botanik und Assistent am botanischen Institut der Universität in Heidelberg, Gaisbergstr. 11, 1. Gobi, Dr. Chr., Professor der Botanik an der Universität in St. Petersburg, Wassili Ostrow, Erste Linie, 54. Goebel, Dr. K., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens, sowie des pflanzenphysiologischen Institutes in München, Friedrichstr. 17, I » Dr. J. W. Chr., Conservator am Reichsherbarium in me . (Niederlande), Ryn-Schiekade 78. ; Dr., Privatdocent der Botanik an der Universität Moskau, ; Dofanisihos Institut der sni Universität. Botanischer Gripten MN ERES EA e da PRODEST TA GEENE OA ES AOE o AUGE FT E es EL TEEN MENT RENT EE zi FE, Mitgliederliste. (237) Goodale, Dr. George Lincoln, Professor der Botanik an der Harvard- Universität in Cambridge, Mass. (Ver. Staaten). Graebner, Dr. P., Assistent am königl. botanischen Garten in Berlin. in Gross-Lichterfelde, Victoriastr. 8. | Gran, H., Docent in Bergen (Norwegen), Fiskeriundersögelsernes Labo- ratorium. Grosser, Dr. Wilhelm, Assistent am königl. botanischen Garten in Breslau, Martinistr. 8. Grube, Stadtgartendirector in Aachen. Grüss, Dr. J., Oberlehrer in Berlin N., Gartenstr. 177, II. Grüttefien, Otto, Buchhändler in Elberfeld, Herzogstr. 33. Gürke, Dr. M., Custos am königl. botan. Museum zu Berlin in Steglitz bei Berlin, Rothenburger Strasse 10, II. Haherlandt, Dr. G., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Graz, Elisabethstr. 16a. Haenlein, Dr. F. H., Director der deutschen Gerberschule in Freiberg i. S. Hämmerle, Dr. J., Assistent am pflanzenphysiolog. Institut in Göttingen, Stumpfstiel 13. Hanausek, Dr. T. F., k. k. Inspector und Professor in Wien VIL, Breite Gasse 5. Hannig, Dr. E., Assistent am botanischen Institut der Universität in Strassburg i. Els., Kalbsgasse 1. Hansen, Dr. Adolf, Professor der Botanik, Direetor des botanischen Gartens in Giessen. Harms. Dr. H., wissenschaftlicher Beamter der königlichen Akademie, in Schóneberg-Berlin, Erdmannstr. 3. Harper, R. A., in Madison, Wise. (U. S. A), 423 N. Carroll Street. Hartig. Dr. Robert, Professor der Botanik in München, Leopoldstr. 27, I. Hartwich, Dr.C., Professor d. Pharmakognosie am Polytechnikum in Zürich. Hauptfleisch, Dr. Paul, Privatdocent und Assistent am botanischen Institut in Würzburg, Frankfurter Strasse 12. Haussknecht, C., Hofrath, Professor in Weimar. Hegelmaier, Dr. Fr.. Professor der Botanik in Tübingen, Olgastrasse 5. Heinricher, Dr. E., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens der Universität in Innsbruck. Heinsius, Dr. H. W., in Amsterdam, Vondelkerkstraat 10. Herpell, Gustav, in St. Goar. Hesse, Dr. Rud., Director der landwirthschaftlichen Winterschule in Marburg i. H., Barfüsserthor 26. Hesselmann, H., cand. phil. in Stockholm, Högskola. Heydrich, F., Rentner in Wiesbaden, Parkstr. 20. «Hieronymus, Dr. Georg, Professor, Custos am botanischen Museum zu Berlin, in Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 141. (238) Mitgliederliste. Hildebrand, Dr. F., Geh. Hofrath, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Freiburg in Baden. Hinneberg, Dr. P., in Altona-Ottensen, Flottbeker Chaussee 29. Hinze, G., cand. phil. aus Dessau, z. 7. Kiel, Botanisches Institut der Universität. Hobein, Dr. M., Chemiker in München, Gabelsbergerstr. 76a. Höck, Dr. Fernando, Oberlehrer in Luckenwalde, Breite Strasse 12/13. *Hoffmann, Dr. Ferd., Oberlehrer in Charlottenburg, Spandauer Strasse 6. Höhnel, Dr. Fr., Ritter von, Professor an der technischen Hochschule in Wien IV., Karlsplatz 13. Holtermann, Dr. Carl, Privatdocent der Botanik und Assistent am bo- tanischen Institut der kgl. Universität in Berlin NW., Dorotheenstr. 5. Holzner, Dr. G., Professor a. D. in München, Louisenstr. 39, III. *Horn, Paul, Apotheker in Waren (Mecklenburg). Hunger, Dr. F. W. T., Botanischer Garten in Buitenzorg (Java). Jaap, 0., Lehrer in Hamburg-Borgfelde, Henrietten-Allée 8. Jack, Dr. J. B., emeritirter Apotheker in Konstanz, Husenst. 2 Jaczewski, Arthur von, Vorsteher des pathologischen Laboratoriums am kais. botanischen Garten in St. Petersburg. Jahn, Dr. Eduard, in Berlin NW., Spenerstr. 22. Jensen, Hjalmar, in 's Lands Plantentuin in Buitenzorg (Java). Jentys, Dr. Stephan, in Krakau, Batorego 22. Johannsen, Dr. W. J., Lector der Pflanzenphysiologie an der königl. landwirthschaftlichen Hochschule und Vorstand des pflanzen- physiologischen Laboratoriums in Kopenhagen. Jones, Charles E., B. Se, Royal College of Seience, South Kensington, London SW. Jonescu, Dr. Dimitrie G., Inspector im Ministerul de Agricultura in Bukarest, Stradela Mantuleasa 3. Jönsson, Dr. Bengt, Professor der Botanik und Director des morpho- . logisceh-biologisehen Museums in Lund (Schweden). Jost, ‚Dr. Ludwig, Wiere der Botanik in Strassburg i. Els., Sternwartstr. 14. Issa oris, Di hülfe am bacteriologischen Laboratorium des Ministeriums für Ackerbau in St, Petersburg, Was. O., 5. Linie, No. 18. Istvanffi, Gyula von (Schaarschmid, J.), Director des konigk ungarischen ampelologischen Institutes in Budapest I., Attila utca 10, HI. Kabát, Jos. Em., Zuckerfabriksdireetor in Welwarn in Böhmen. Kameriing, Dr. Zeno, Botaniker an der Versuchsstation für Zuckerrohr in West-Java in Kagok-Tegal auf Java. Karsten, Dr. George, Professor der Botanik in Bonn, Botanisches Institut der Universität, Arndtstr. 20. Noe d Soa E EE SS SS Mitgliederliste. (239) Kayser, Dr. Georg, Apotheker am städtischen Krankenhause Moabit in Berlin NW., Thurmstr. 21. Keissler, Dr. Karl R. von, Demonstrator am Museum der k. k. Uni- versität in Wien XIII., Cumberlandstr. 10. Keller, Dr. Robert, Rector in Winterthur, Frollstr. 32 (Schweiz). Kienitz-Gerloff, Dr. F., Professor in Weilburg, Reg.-Bez. Wiesbaden. Kinzel, Dr. Willy, in Dahme (Mark Brandenburg), Landwirthschaftliche Versuchsstation. Kirchner, Dr. 0., Professor der Botanik an der landwirthschaftlichen Akademie in Hohenheim bei Stuttgart. Klebahn, Dr. H., Oberlehrer am Seminar in Hamburg 13, Hoheluft- Chaussée 130. Klebs, Dr. Georg, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Halle a. S Klein, Dr. Edmund, Professor in Diekirch in Luxemburg. Klein, Dr. Jul., Professor am kónigl. ungarischen Josephs-Polyteehnicum in Budapest. Klein, Dr. Ludwig, Professor der Botanik, Director des botanischen Gartens, des botanischen und des bacteriologischen Institutes und der landwirthsch.-botanischen Versuchsanstalt an der technischen gg in Karlsruhe in Baden, Kaiserstr. 2 (Botanisches Institut). Klemm, Dr. P., in Gautzsch bei Leipzig, Bauverein. Kneucker, A, Redacteur der ae botanischen Zeitschrift in Karlsruhe i.B., Werderplatz 48. Kny, Dr. L., Geheimer Regierungsrath, Professor der Botanik, Director des pflanzenphysiologischen Institutes der Universität und des botanischen Institutes der königl. landwirthschaftlichen Hoch- schule zu Berlin, Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allee 92— 93. Koch, Dr. Alfred, Professor, Lehrer der Naturw. an der grossherzogl. Obst- und Weinbauschule, Herausgeber des Jahresberichtes über die Fortschritte in der Lehre von den Gährungsorganismen, in Oppenheim a. Rh. Koch, Dr. Erwin, Apothekenbesitzer in Pfullingen ( Württemberg). Koch, Dr. L., Professor der Botanik in Heidelberg, Sophienstr. 25. Koehne, Dr. E, Professor, Redacteur des „Botanischen Jahresberichtes* in Friedenau bei Berlin, Kirchstr. 5. Kohl, Dr. F.G., Professor der Botanik und Redacteur des „Botanischen Centralblattes* in Marburg i. H., Renthofstr. 12. Kolkwitz, Dr. Richard, Privatdocent der Botanik an der kgl. Universität zu Berlin, in Charlottenburg, Schillerstr. 15. Körnicke, Dr. Max, Assistent am botanischen Institut der königl. Uni- versität in Bonn Korschelt, Dr. P., Oberlehrer am königl. Realgymnasium in Zittau i. S., Schillerstr. 16. Ber. der deutschen bot. Gesellseh. XVIII. (16) (240) Mitgliederliste. *Koster, A., Apotheker in Bitburg, Reg.-Bez. Trier. Krasser, Dr. Fridolin, Privatdocent der Botanik in Wien I, Burgring 7 (Botanische Abtheilung). Kraus, Dr. C., k. Director und Professor in Weihenstephan bei Freysing (Bayern). Kraus, Dr. Gregor, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Würzburg. Krüger, Dr. Friedrich, Hilfsarbeiter im kaiserlichen Gesundheitsamt, in Berlin NW., Platz am Neuen Thor 1. Krull, Rudolph, Koolicker in Breslau, Gneisenauplatz 9. 11. Kuckuck, Dr. Paul, Custos für Botanik an der königl. biologischen Anstalt auf Helgoland. Kuegler, Dr., Marine-Oberstabsarzt I. Kl. a. D. in Berlin W., Lützow- strasse 6, pt. Kühn, Dr. Jul., Geh. Oberregierungsrath, Professor der Landwirthschaft und Director des landwirthschaftlichen Institutes der Universität in Halle a. S. *Kündig, Dr. J, Docent an der Universität in Zürich, IV, Nordstr. 19. Kuntze, Dr. Otto, in San Remo (Italien), Villa Girola. Kurtz, Dr, Fritz, Professor der Botanik und Director des botanischen Museums an der Universität und Mitglied der Academia nacional de ciencias in Córdoba (Argentinische Republik). Küster, Dr. Ernst, Privatdocent der Botanik an der Universität in Halle a. S., Botanisches Institut im kónigl. botanischen Garten, Weidenplan. Lagerheim, Dr. G., Professor der Botanik an der Universität und Director des botanischen Institutes in Stockholm, N., Stockholms Högskola. akowitz, Dr. C., Oberlehrer in Danzig, Brabank 8. Landauer, Robert, Apothekenbesitzer in Würzburg, Sanderring 24. Lang, William H., Assistant in Botany an der Universität Glasgow, 10 Fedburgh Gardens, Kelvenside, N. (Schottland). Lauterbach, Dr. C., Rittergutsbesitzer auf Stabelwitz bei Deutsch-Lissa. Laux, Dr. Walther, Apothekenbesitzer in Berlin C., Prenzlauer Str. 45a. Lehmann, E., stud. phil., aus Dresden, z. Z. in Kiel, Botanisches Institut der Universitàt. Leisering, Dr. Bruno, stellvertretender Assistent am botanischen Institut der Universität, in Pankow bei Berlin, Breite Strasse 31. Lemcke, Dr. Alfred, Assistent an der landwirthschaftlichen Versuchs- station in Königsberg i. Pr., Köttelstr. 11. Lemmermann, E., Lehrer in Bremen, Deichstr. 4a. Liebenberg, Dr. Ad. Ritter von, k. k. Hofrath, Professor an der Hoch- schule für Bodeneultur in Wien XIX, Hochschulstr. 24. i Dr. Max, Oberlehrer in Danzig, Sperlingsgasse 18/19. Mitgliederliste. (241) *Limpricht, G., Oberlehrer an der ev. Realschule II. in Breslau, Palm- strasse 29. Lindau, Dr. Gustav, Privatdocent der Botanik, Custos am königl. bo- tanıschen Museum, in Berlin W., Grunewaldstr. 6/7. Lindemuth, H., königl. barloninspecker und Docent an der kónigl. land- virtietialifiehon Hochschule in Berlin NW. 7, Gesten Universitätsgarten. Lindner, Dr. Paul, Professor in Berlin N. 65, See- und Torfstrassen- Ecke, Institut für Gährungsgewerbe. Linhart, Dr. Georg, Professor an der königl. ungarischen landwirth- schaftlichen Akademie in Ungarisch-Altenburg. Linsbauer, Dr. Karl, Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität in Wien XIX, Hartückerstr. 26. Loesener, Dr. Th., Assistent am königl. botanischen Museum in Berlin, in Schöneberg bei Berlin, Erdmannstr. 4, H. Loew, Dr. E., Professor in Berlin SW., Grossbeerenstr. 67, III. London, S., in Breslau, Kronprinzenstr. 74. Lopriore, Dr. Guiseppe, Professor an der Reale Scuola di Enologia in atania (Sicilien). Ludwig, Dr. Friedrich, Professor, Oberlehrer am Gymnasium mit Real- Abtheilung in Greiz, Leonhardsberg 62. Luerssen, Dr. Chr., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Königsberg i. Pr. Mac-Leod, Professor der Botanik und Director des botan. Gartens in Gent (Belgien). Mac-Owan, P., Professor, Cape Government Herbarium, Agricultural Department, in Kapstadt (Südafrika) Burg-Street. Magnus, Dr. P., Professor der Botanik an der Universitüt in Berlin W., Blumes Hof 15. Magnus, Dr. Werner, in Berlin W., Am Carlsbad 3. Maire, R., Préparateur de la Faculté des sciences de l'Université de ancy. MALA Dr., Apothekenbesitzer und Medieinalassessor in Posen. arloth, Dr. Rudolf, in Kapstadt (Süd-Afrika), P. O. box 359. Marshall-Ward, H., D. Se., F. R. S., Professor der Botanik an der Uni- versität in Cambridge, 11 Cranmer Road (England). Marsson, Dr. Maximilian, in Berlin W., Neue Winterfeldstr. 20. Mattirolo, Dr. 0., Professor der Botanik und Direetor des königlichen botanischen Gartens in Turin, Al Valentino. Matz, Dr. A., Oberstabs- und Regimentsarzt des Fussartillerie- Regiments Encke in Magdeburg, Mittelstr. 7. Mäule, Dr. C., Professor am Gymnasium in Schwabisch-Hall. (16*) (242) Mitgliederliste. Meyer, Dr. Arthur, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Marburg in Hessen, Renthofstr. 10. Meyer, Dr. Bernhard, in Riga, Marstallstr. 22. Mez, Dr. C., Professor der Botanik in Halle a. S., Botanisches Institut. Miehe, Dr. Hugo, Assistent am botanischen Institute in Leipzig, Elisen- strasse 19, III. *Migula, Dr. W., Professor der Dotanik an der technisehen Hochschule. in Karlsruhe in Baden, Rudolfstr. 14. Mikosch, Dr. C., Professor an der technischen Hochschule in Brünn. Mikulowski-Pomorski, J., Professor der Agrieultur-Akademie, Director der landwirthsehaftliehen Versuchsstation in Dublany bei Lemberg. Miliarakis, Dr. S., Professor an der Universität in Athen, Rue Didot 12 A. Minks, Dr. Arthur, Arzt in Stettin, Luisenstr. 14/15, II (Rossmarkt-Ecke). Mitschka, Dr. Ernst, Lehrer in Prag, Taborgasse 1830. Miyoshi, Dr. Manabu, Professor der Botanik an der kaiserlichen Uni- versität zu Tokio, Botanisches Institut der Universität. Möbius, Dr. M., Professor in Frankfurt a. M., Botanischer Garten, Grünen- bergweg 34. Möller, Dr. Alfred, königl. Oberförster und Professor an der königl. Forstakademie in Eberswalde. Moeller, Dr. Herm., Professor der Botanik in Greifswald, Brinkstr. 75. *Moeller, J. D., Präparator für Mikroskopie in Wedel in Holstein. Moewes, Dr. Franz, in Berlin SW., Blücherstr. 7. *Möhring, Dr. W., Oberlehrer in Berlin W., Grunewaldstr. 11. Molisch, Dr. Hans, Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Vorstand des pflanzenphysiologischen Institutes an der deut- schen Universität in Prag Il, Stephansgasse. *Mülberger, Dr. Arthur, prakt. Arzt und Oberamtsarzt in Crailsheim in Württemberg. Müller, Dr. Carl, Professor, Docent für Botanik an der kgl. technischen Hochschule und Privatdocent der Botanik an der kgl. landwirth- schaftlichen Hochschule zu Berlin, Seeretär der D. D. G., Wild- park bei Potsdam, Vietoriastrasse 30a. Müller, Dr. Julius, in Berlin N., Prenzlauer Allée 209a, II. ler, Dr. Otto, Schatzmeister der D. B. G., in Berlin W., Köthener Strasse 44. Müller-Thurgau, Dr. Herm., Professor und Director der deutsch-schweize- rischen Versuchsstation und Sehule für Obst-, Wein- und Garten- bau in Wädensweil bei Zürich. Muth, Dr., in Karlsruhe i. B., Kaiserstr. 2, Botan. Institut der Technischen Hochschule. Nathansohn, Dr. Alexander, in Neapel, Stazione zoologica. . Neger, Dr. F. W., in München, Botanisches Museum, Karlstr. 29. CINES TIRAS Mitgliederliste. (243) Némec, Dr. Bohumil, Privatdocent der Botanik an der k. k. böhmischen Universität in Prag, Slupy. Nestler, Dr. A, Universitätsprofessor, Privatdocent der Botanik, In- speetor der k. k. Untersuchungsanstalt für Lebensmittel an der deutschen Universität in Prag, Kgl. Weinberge, Manesgasse 6. Neubner, Dr. Eduard, Gymnasialoberlehrer in Plauen i. V., Hohestr. 1. Nevinny, Dr. Joseph, Professor in Innsbruck. Niedenzu, Dr. F., Professor am Lyceum Hosianum in Braunsberg in Ost- preussen. Nobbe, Dr. F., Geheimer Hofrath, Professor der Botanik und Director des forstakademischen Gartens in Tharand. Noll, Dr. F., Professor der Botanik an der landwirthsch. Akademie und ausserordentl. Professor an der Universitüt in Bonn, Niebuhrstr. 53. Nordhausen, Dr. Max, Assistent am botanischen Institut der kgl. Uni- versitüt in Kiel. Oliver, Francis Wall, Professor der Botanik an dem University College in London, 2 the Vale, Chelsea, S. W. Oltmanns, Dr. Friedrich, Professor der Botanik, Redacteur der Botan. Zeitung Il., in Freiburg i. B., Sedanstr. 22. Orth, Dr. A, Geheimer Regierungsrath, Professor und Director des agronomisch-pedologischen Institutes der königl. landwirthschaft- lichen Hochschule in Berlin SW., Anhaltstr. 13,1. *Osterwald, Carl, Professor am Lessinggymnasium, in Berlin NW., Spener- strasse 35. Otto, Dr. Richard, Lehrer der Chemie und Leiter der chemischen Ab- theilung der Versuchsstation am königl. pomologischen Institut zu Proskau (Ober-Schlesien). Palla, Dr. Eduard, in Graz, Schubertstr. 21, Botanisches Institut. Pammel, L. H, M. S, B. Agr., Professor der Botanik an dem Iowa College of Agriculture in Ames, Iowa (U. S. A.). Pax, Dr. Ferdinand, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Breslau. Pazschke, Dr. 0., in Leipzig-Reudnitz, Heinrichstr. 35. *Peckolt, Dr. Gustav, in Rio de Janeiro. Peckolt, Dr. Theodor, Apotheker in Rio de Janeiro, Rua da Quitanda 159. Peirce, Dr. George James, Assistant Professor of Botany and Plant Physiology an der Leland Stanford Ze University in Palo Alto bei San Francisco in Californien (U. X. A.). Pentz, Carl, Besitzer der Sonnen-Apotheke in Hannover, Runde Str. 20. Penzig, Dr. Otto, Professor der Botanik und Direetor des botanischen Gartens in Genua, Corso Dogali Nr. 1. Perring, W., Inspector des königl. botanischen Gartens in Berlin W., Potsdamer Strasse 75. (244) Mitgliederliste. Peter, Dr. A, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Göttingen, Untere Karspüle 2. Pfeffer, Dr. W., Geh. Hofrath, Professor der Botanik und Director des botanischen Institutes und botanischen Gartens in Leipzig. Pfitzer, Dr. E, Geh. Hofrath, Professor der Botanik und Director des botanischen Institutes und botanischen Gartens in Heidelberg. Philippi, Federico, Professor der Botanik, Direetor del Museo National in Santiago (Chile). *Phillips, W. Reginald, M. A., D. Sc., Professor am University College in Bangor (Wales), England. | Pilger, Dr. R., in Charlottenburg, Hardenbergstr. 37. Pirotta, Dr. R., Professor der Botanik und Director des königl. bo- tanischen Institutes in Rom, Panisperna 89B. Portheim, Leopold von, in Prag, Smichow, 67. Potonie, Dr. H., Professor, Landesg CETER Redacteur der ,Natur- ineo nne flic hok Wochenschrift“ in Gross-Lichterfelde- West, bei Berlin, Potsdamer Strasse 35. Potter, M. C., M. A , Professor of Botany am Durham College of Science in Newcastle upon Tyne, 14 Highbury, West Jesmond. Puriewitsch, Dr. Konstantin, Privatdocent der Botanik an der Universitát Kiew, Botanisches Institut (Russland). Quedenfeld , EC, städtischer Lehrer in Berlin, in Gross-Lichterfelde, Ringstr. 5 Raatz. Dr. Wilhelm, an der Zuckerfabrik Klein-Wanzleben bei Magdeburg. Raciborski, Dr. M. von, Professor der Botanik und Director des bo- tanischen Gartens an der landwirthschaftlichen Akademie in Dublany bei Lemberg (Oesterreich). Radlkofer, Dr. L., Professor der Botanik, Vorstand des königlichen botanischen Museums (Herbariums), Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München, Sonnenstr. 7, Rehder, A., Arnold Aboretum, Jamaica Plain, Maas. (U. S. A) 4 Harris Ave. Reiche, Dr. Carlos, Botánico auxiliar del Museo Nacional in Santiago (Chile), ea. 2105. Vertreter für Deutschland: Wilhelm Borée, Dresden, Ludwig Richter-Str. 5, I. Reinhardt, Dr. M. Otto, Privatdocent der Botanik in Berlin N., Elsasser Strasse 31, Portal II. "Reinitzer, Friedrich, Professor an der technischen Hochschule in Graz (Steiermark). Reinke, Dr. Joh., Geheimer Regierungsrath, Professor der Botanik und . Director des botanischen, Gartens in Kiel, Düsternbrook 17. Reinsch, Dr. P. F . "Richter, Lajos, in Lm Mies 3. Mitgliederliste. (245) “Richter, Dr. P., Oberlehrer in Lübben in der Lausitz. Richter, Paul, Oberlehrer in Leipzig, Thalstr. 12b. Richter, Oswald, stud. phil., Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Deutschen Universität in Prag, II. Weinberggasse. Riemerschmid, Anton, in Pasing bei München. Rikli, Dr. Martin, Privatdocent und Conservator der botanischen Samm- lungen am eidgenössischen Polytechnikum in Zürich IV (Unter- strass), Alte Beckenhofstr. 64, II. Rimbach, Dr. A., in Crockett, California, U. S. A. The Loring. Rodewald, Dr. Herm., Professor und Director des Landwirthsehaftlichen Institutes in Kiel, Bartels-Allée 20. Rompel, Dr. Josef, S. J., Professor der Naturgeschichte am Jesuiten- gymnasium zu Feldkirch (Vorarlberg). Rosen, Dr. Felix, Professor der Botanik und Assistent am pflanzen- E Institut der Universitit in Breslau, Kleine Domstr. 7, II Rosenberg, Dr. 0., Privatdocent der Botanik an der Universität in Stockholm, Odengatan 10. Ross, Dr. H., Custos am königlichen botanischen Garten in München, Volkartstr. 14, II. Rössler, Dr. Wilhelm, Oberlehrer in Charlottenburg, Rosinenstr. 13a. Rostowzew, Dr. S. Professor der Botanik in Moskau, Petrowskoe- Bissditivskoo (Landwirthschaftliches Institut). “Roth, Dr. Ernst, Bibliothekar der königlichen Universitütsbibliothek in Halle a. S., Blumer.thalstr. 10. Rothert, Dr. Wladislaw, Professor der Botanik an der Universitüt in Charkow (Russland). Ruhland, Dr. W., in Berlin N., Schönhauser Allée 164. Rumm, Dr. C., in Stuttgart, Kornbergstr. 13, Russow, Emma, verwittwete Frau Professor, in Dorpat. Ruthe, R., Kreisthierarzt in Swinemünde. Sadebeck, Dr. R., Professor der Botanik, Direetor des botan. Museums und des botanischen Laboratoriums für Warenkunde zu Ham- burg. Privatwohnung in Wandsbek bei Hamburg, Schlossstr. 7. Saupe, Dr. A., in Dresden, Kyffhäuserstr. 17. | Schaible, Dr. F., in Esslingen. Schellenberg, Dr. H. C., in Zürich, Hofstr. 40. Schenck, Dr. Heinrich, Professor der Botanik an der Technischen Hoch- schule und Direetor des botanischen Gartens in Darmstadt, Ma- thildenhöhe. Scherffel, Aladár, in Igló; Zips, Ober-Ungarn. Schiewek, Dr. 0., Professor in Breslau, Siebenhufener Strasse 4. (246) Mitgliederliste. Schiffner, Dr. Victor, ausserordentlicher Professor der systematischen Botanik an der k. k. deutschen Universität in Prag II, Weinberg- gasse 5. Schilling, Dr. Aug. Jg., Privatdocent an der technischen Hochschule in Darmstadt, Grossgerau. Schimper, Dr. A. F. W., Professor der Botanik an der Universität und Director des botanischen Gartens in Basel. Schinz, Dr. Hans, Professor der Botanik an der Universität und Director des botanischen Gartens und des botanischen Museums der Uni- versität in Zürich V, Seefeldstr. 12. Schlechter, Rudolf, Afrikareisender und botanischer Sammler, z. Z. in estalriKka. Schmidt, Dr. Bernhard, Privatdocent und Assistent am botanischen In- stitut in Tübingen, Grabenstr. 29. Schmidle, W., Professor in Mannheim S. 6, 4. Schmidt, Dr. Aug., Professor, Gymnasialoberlehrer in Lauenburg i. P. *Schmidt, Dr. J. A., emer. Professor der Botanik in Horn bei Hamburg, Landstr. 65. Schneider, Dr. Alber!, Professor der Botanik, Pharmakognosie und Materia medica, sowie Demonstrator der Bacteriologie an der Northwestern University in Chicago, Illinois, 2421 Dearborn street. Schober, Dr. Alfred, Oberlehrer in Hamburg-Eilbeck, Papenstr. 50. *Schónland, Dr. S., Curator of the Albany Museum in Grahamstown, Südafrika. Schorler, Dr. Bernhard, Institutslehrer und Custos am Herbarium der königl. technischen Hochschule in Dresden, Haydnstr. 5, IM. Schostakowitsch, Dr. Wladimir, Custos am Museum in Irkutsk (Russland). Schottländer, Dr. Paul, in Wessig bei Klettendorf-Hartlieb. Schrenk, Hermann von, B. S., A. M., Ph. D., Instructor of Cryptogamie Botany an der Shaw School of Botany in St. Louis, Mo. (U. S. A.). Schröder, Bruno, Lehrer in Heidelberg, Brückenstr. 37. Schrodt, Dr. Jul., Professor, Oberlehrer in Pankow bei Berlin, Amalien- Park 6,I. Schröter, Dr. C., Professor der Botanik am Polytechnikum in Zürich, Hottingen-Zürich, Merkurstr. 70. Schube, Dr. Theodor, Professor, Oberlehrer in Breslau, Forckenbeckstr. 10. Schultz, Rich., Oberlehrer in Sommerfeld, Pfortnerstr. 13. Schulz, Dr. A, Privatdocent der Botanik in Halle a. S., Albrechtstr. 10. Schulze, Max, in Jena, Zwützengasse 14. Schumann, Dr. Karl, Professor und Custos am königl. botanischen Museum in Berlin, Privatdocent an der Universität, Berlin W.30, Neue Bayreutherstr. 12. Schumann, Dr. Gotthard, Oberförster in Königswiese bei Schwarzwasser estpreussen). SEE Qt MR da AEN ea EN Mitgliederliste. (241) Schütt, Dr. Franz, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens und Museums in Greifswald. Schwacke, Dr. Wilhelm, Lehrer der Botanik an der Schule für Phar- macie in Ouro Preto (Provinz Minas Geraés) in Brasilien. Schwarz, Dr. Frank, Professor der Botanik an der Forstakademie in Eberswalde. Schweinfurth, Dr. Georg, Professor in Berlin W., Potsdamer Strasse 15a. Schwendener, Dr. S., Geheimer Regierungsrath, Professor der Botanik und Direetor des botanischen Institutes der Universität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, in Berlin W., Matthäikirch- strasse 28. Scott, Dr. D. H., F. R. S., Honorary Keeper of the Jodrell Laboratory, Royal Gardens, Kew, one of the Editors of the Annals of Bo- tany, Old Palace, Richmond, Surrey (England). Seckt, Dr. Hans, Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Universität und am botanischen Institut der kgl. landwirthschaft- lichen Hochschule zu Berlin N., Invalidenstr. 42. Seemen, 0. von, Rittmeister a. D., in Berlin W., Potsdamer Strasse 110. Simon, Dr. Friedrich, in Frankfurt a. M., Schwarzburgstr. 86. Simon, Siegfried, stud. phil , Pflanzenphysiologisches Institut der Uni- versität in Berlin N., Invalidenstr. 42. Singer, Dr. J., Professor und Direetor der königl. bayerischen botan. Gesellschaft, per Adr. Herrn Prof. Dr. R. Vollmann in Regensburg. Singer, Dr. Max, Professor am Deutschen Gymnasium in Prag, König- liche Weinberge. vod Dr. Hans, Professor der Botanik in München, z. Z. in Er- angen, Botanisches Institut der Universität, Bismarckstr. 8. mA Dr. H. Graf zu, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens, Redaeteur der „Botan. Zeitung“ in Strass- burg i. Els., Botanischer Garten. Sonder, Dr. Chr., in Oldesloe (Holstein). Sonntag, Dr. P., Oberlehrer in Kattowitz (Oberschl.), Wilhelmsplatz 8, I. Sorauer, Dr. Paul, Professor, Redacteur der „Zeitschrift für Pflanzen- krankheiten*, in Schöneberg bei Berlin, Apostel-Paulus-Strasse 23. Spiessen, Freiherr von, königl. Forstmeister in Winkel im Rheingau. Stahl, Dr. A., in Boyamon auf Puerto-Rico Stahl, Dr. Ernst, Professor der Botanik pur Director des botanischen en in Jena. Stameroff, Kyriak, Privatdocent der Botanik an der Universität zu Odessa, Puschkinskaja Strasse, Haus Pitkis, No. 10, Wohnung 15. Staub, Dr. Moriz, königl. Rath, Professor am Uebungsgymnasium des königlichen Seminars für Lehramtseandidaten der höheren Lehr- anstalten in Budapest VII, Kerepeser Strasse 8. Steinbrinck, Dr. C., Professor am Realgymnasium in Lippstadt. (248) Mitgliederliste. Steinvorth, H., Oberlehrer a. D., in Hannover, Grosse Aegidienstr. 20. Strasburger, Dr. Ed., Geh. Regierungsrath, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Bonn. *Strauss, H. C., Obergürtner am kónigl. botanischen Garten in Berlin W., Potsdamer Strasse 15. Tangl, Dr. Ed., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Czernowitz (Oesterreich). Tansley, A. G., Assistant in the Botanical Department at the University College, in London W.C., Great Russel Street 50. Thiele, Dr. Rudolf, in Halle a. S., Giebichenstein, Wittekindstr. 9a. omas, Dr. Fr., Professor, Oberlehrer am herzoglichen Gymnasium Gleichense in Ohrdruf. Thoms, Dr. Hermann, Professor der pharmaceutischen Chemie an der kónigl. Universitüt in Berlin NW., Rathenower Strasse 5. Thost, Dr. R., Verlagsbuchhändler in Berlin SW., Schöneberger Str. 17a. Privatadresse: Gross-Lichterfelde bei Berlin, Potsdamerstr. 43. Tischler, Dr. Georg, Assistent am botanischen Institut in Heidelberg. Toni, Dr. G. B. de, Lauréat de l'Institut de France, Herausgeber der Nuova Néfarisia^ , in Padua, Via Rogati 2256 (Italien). Trail, Dr. James W. H., F. R. S., Professor der Botanik an der Uni- versität Aberdeen in Old Aberdeen, High Street 71 (Schottland). Treichel, A., Rittergutsbesitzer in Hoch-Paleschken bei Alt-Kischau in Westpreussen. "Troschel, Dr. Innocenz, Verlagsbuchhändler in Berlin W., Augsburger Strasse 4/5, part. Trow, Dr. A. H, Lecturer in Botany am University College of South- Wales and Monmouthshire in Cardiff (England). Tschirch, Dr. Alexander, Professor der Pharmakognosie, pharmaeeutischen und gerichtlichen Chemie, Director des pharmaceutischen Insti- tutes der Universität in Bern. Tubeuf, Dr. Carl, Freiherr von, Regierungsrath, Vorstand des botan. Laboratoriums der biologischen Abtheilung am kaiserlichen Ge- sundheitsamte in Berlin W., Tauenzienstrasse 1. Uhlworm, Dr. Oskar, Stadtbibliothekar, Redaeteur des „Botanischen Centralblattes“ und des ,Centralblattes für Baeteriologie und Parasitenkunde“ in Cassel, Humboldtstr. 22, I. Ule, Dr. Ernst, Subdirector der botanischen Abtheilung des Museu Nacional in Rio de Janeiro, 7 rua Chefe da Divisäo Salgado. Zusendungen bis auf Weiteres nach Manáos, Consulado allemäo. Urban, Dr. Ign., Professor, Unterdirector des botan. Gartens und botan. Museums zu Berlin, Redacteur von ,MARTII Flora Brasiliensis, in Friedenau bei Berlin, Sponholzstr. 91.4 UMP Ba a DE ln ad nl SENES AE A EPEE EEA EEN — " Mitgliederliste. (249) Vóchting, Dr. H., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Tübingen. Vogl, Dr. August E., Ritter von, k. k. Hofrath und Universitütsprofessor in Wien IX , Ferstelgasse 1. Voigt, Dr. Alfred, Assistent am botanisehen Museum in Hamburg VII, ei dem Besenbinderhof 52. Volkart, Dr. A, Assistent an der eidgenössischen Samencontrollstation in Zürich, Hochstr. 99. Volkens, Dr. Georg, Professor, Privatdocent der Botanik und Custos am botanischen Museum in Berlin W., Grunewaldstr. 6/7. Voss, W., cand. phil. aus Uetersen, z. Z. in Kiel, Botanisches Institut der Universität. Wächter, Dr. Wilhelm, in Strassburg i. E., Vorbruckerstr. 3, Il. Wager, Harold, Inspector of Science Schools for the Science and Art Department in London, in Leeds, Bank View, Chapel-Allerton. Wagner, Dr. Adolf, in Innsbruck, Mühlau, Villa KLOTZ. Wagner, Dr. Rudolf, Assistent am botanischen Institut der k. k. Uni- versität in Wien IIL, Rennweg 14. Warburg, Dr. 0., Professor, Privatdocent der Botanik, Lehrer am orien- talischen Seminar in Berlin W., Uhlandstr. 175. *Weber, Dr. C. A, in Bremen, Meterstr. 2, II. Weberbauer, Dr. A, Privatdocent der Botanik und Assistent am kgl. botanischen Garten in Breslau, Gneisenauplatz 6, HI. Wehmer, Dr. C., Professor, Privatdocent der Botanik an der technischen Hochschule in Hannover. Lehzenstr. 2A. Weiss, Fr. E., Professor der Botanik und Director des Botanical Labo- ratory of the Owens College in Manchester. Weisse, Dr. Arth., Gymnasialoberlehrer in Zehlendorf bei Berlin, Park- strasse 2. I. Went, Dr. F. A. H. C., Professor der Botanik und Director des bot. Gartens in Utrecht (Holland). Westermaier, Dr. M., Professor der Botanik an der Universitüt in Frei- burg (Schweiz). Wettstein, Dr. Richard, Ritter von Westerheim, Professor und Director des botan. Gartens und Museums der Universitàt Wien, Herausgeber der österreichischen botan. Zeitschrift, in Wien I.3, Rennweg 14. Wieler, Dr. A., Professor, Docent für Botanik an der kel. technischen Hochschule zu Aachen, Schlossstr. 2, IH. Wiesner, Dr. Jul, k. k. Hofrath, Professor der Botanik und Director des pflanzenphysiologischen Institutes der Universität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien IX., Liechtensteinstr. 12. Wilhelm, Dr. K, Professor der Botanik an der k. k. Hochschule für Bodeneultur in Wien XIX., Hochschulstr. 17 (Türkenschanze). (250) Mitgliederliste. Wilson, William Powell, Director of the Philadelphia Commercial Museum in Philadelphia (U. S. A.). Winkelmann, Dr. J., Professor in Stettin, Pölitzer Str. 85, Ill. Winkler, Dr. Hans, Botanisches Institut der Universität in Tübingen. Wirtgen, Ferd., Apotheker in Bonn, Niebuhrstr. 55. Wittmack, Dr. L., Geheimer Regierungsrath, Professor an der königl. landwirthschaftlichen Hochschule und an der königl. Universität in Berlin N., Invalidenstr. 42. Wortmann, Dr. J., Professor, Dirigent der pflanzenphysiolog. Versuchs- station der königl. Lehranstalt, sowie der Hefereinzuchtstation zu Geisenheim a Rh. Wünsche, Dr. Otto, Professor am Gymnasium in Zwickau in Sachsen. Wunschmann, Dr. E., Professor, in Friedenau bei Berlin, Handjery- strasse 49, Il. Zacharias, Dr. E, Professor der Botanik, Director des botanischen Gartens in Hamburg, Sophienterrasse 15a. Zahlbruckner, Dr. A, Leiter der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistor. Hofmuseums in Wien I., Burgring 7. Zander, A. Oberlehrer am Bismarck-Gymnasium in Wilmersdorf bei Berlin, Mecklenburgische Strasse, Villa RICHTER. Zenetti, Dr. Paul, Professor am kgl. Lyceum in Dillingen a. D. Zimmermann, Dr Albrecht, Professor, Botaniker der IX. Abtheilung des königl. botanischen Gartens in Buitenzorg, Djalan besar, auf Java. Zimmermann, Dr. 0. E. R., Professor am Realgymnasium in Chemnitz, Zschopauer Str. 115. Zopf, Dr. W., Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Münster i. W.. Wilhelmstr. 2a. WEE D E E BC 4 vert rm 3 Tt 2 Wert, TEN TR TEE Ed TT E EE got EN Ban NEP CR "ST CT EE RER RP IRAE INR Mitgliederliste. (251) Verstorben. Agardh, J. G., emeritirter Professor der Botanik, Ehrenmitglied seit dem 17. September 1883. Verstarb in Lund am 13. Januar 1901. Dufft, C., Florist in Rudolstadt. Verstarb am 11. October 1900. Frank, Dr. A. B., Professor, kaiserlicher Geheimer Regierungsrath, Vorsteher der biologischen Abtheilung des kaiserlichen Gesund- heitsamtes, in Berlin. Verstarb am 27. September 1900. Hegler, Dr. Robert, Privatdocent der Botanik an der Universität in Rostock. "Verstarb am 29. September in Stuttgart. Korshinski, Dr. Serg. Ivan, Akademiker in Petersburg. Am 1. December des vorigen Jahres zum correspondirenden Mitgliede gewählt, starb. an demselben Tage in Petersburg. Müller, Dr. N. J. C., Geh. Regierungsrath, Professor der Botanik an der Forst-Akademie Münden bei Göttingen. Verstarb am 12. Januar 1901 zu Heidelberg. "Neumann, Dr. Emil, Gymnasialoberlehrer in Neu-Ruppin. Verstarb am 9. April 1900. Wagner, Dr. W., Professor, Sanitütsrath, dirigirender Arzt des Knapp- schaftslazareths in Stadt-Künigshütte (Schlesien). — Verstarb am 6. August 1900. Register zu Band XVIII. l. Gescháftliche Mittheilungen. Sitzung vom 26. Januar 1900. . . . . . . . Sitzung vom 25. Februar 1900 Sitzung vom 30. März 1900 Servet TUM 25. Dosumber TIO: —. nee ee Bericht der Commission für die Flora von Deutschland über neue Beob- achtungen aus den Jahren 1896—98..... ze... Waren Bericht über die am 18. September 1900 in Aachen abgehaltene siebenzehnte Generalversammlung der Deutschen Botanischen Gesellschaft . Rechnungsablage des Jahres 1899 (Anlage I Verzeichniss der Pflanzennamen Mitgliederliste EA ee cu a MM WIPE INE cer ER ED ue ce AMT Y ve MK QN ae ae We E ec, At Ao See, o E Ee Ta Re nl, Ban EOD. oe Ll SCA VOU de OM TOI tee, 2. Nachrufe. Carl Julius Adolph Scharlok von Jon. ABROMEIT Adrien Franchet von L. DIELS Paul Knuth von OTTO APPEL Hugo Zukal von K. WILHELM Ek MW od Xo uam AE ce UE ege E MET Wo e E ce qoM E E tt Tee Ze Te ET E DE de AN M i dM DM mM I ME E rper EM ET M der Mx EUN LEN MS E Wow MOOR C UI Ko der ac sue Ws e ar OR SEE ee SE Ee A MEUM HE Ql £o A) KG IU. €. 9 XC Ek, SE, GE EE, AC Ae EE er eer 3. Wissenschaftliche Mittheilungen. a) In der Reihenfolge der Publication geordnet. I. Sitzungsberichte. l. L. J. Celakovsky , Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. ms BEN Hoe . EE D 2. Bruno Schroeder, Cosmocladium saxonicum de Bary. (Mit Tafel I). UE | A. EK. MINH Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen ACA o Ee er aan i - | u À DH D wo nn Li OH, e wie EE EE EE ee e tb E E m E EE E E Eege HERE N HE O u E TE SE EE pos uii cse sg X ES N Register. (253) W. Zopf, Oxalsäurebildung durch Bacterien. (Mit einem Holzschnitt) . E. Schulze, Ueber Eiweisszerfall und Eiweissbildung in der Pflanze. L. Kny, Ueber das angebliche Vorkommen lebenden Protoplasmas in dei weiteren Lufträumen von Wasserpflanzen . . . s . 22 . 2 .... T. €. Steinbrinck, Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzen- gewebon. (Vorläufige Mittheilung): we Ne nues ione A t . L. Lewin, Ueber die toxicologische Stellung der Raphiden . . . . . . . . P. Magnus, Beitrag zur Kenntniss der Neovossia Moliniae (Thm.) Koern. IC HE Meed tege let Aen ch D OR CELA o at ERES . F. Heydrich, Eine systematische Skizze fossiler Melobesieae . . . . .. . Hugo de Vries. Das Spaltungsgesetz der Bastarde. - (Vorläufige Mit- NN. uox IN E A ME ne HUS Ara oho d s EE . E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit Tafel III) Alexander Nathansohn, Ueber Parthenogenesis bei Marsilia und ihre Ab- hängigkeit von der Temperatur. (Mit zwei Holzschnitten) . . . . . . E. Heinrieher, Nachträge zu meiner Studie über die Regenerationsfähig- keit der Cystopteris-Arten. (Mit Tafel IV) . < i a aimo e 5. E. Ule, Verschiedenes über den Einfluss der Thiere auf das dere . F. Czapek, Ein Thermostat für Klinostatenversuche. (Mit Tafı . E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. ap einem dE RR TEE Se NUR COEUR E a n . W. Sehmidle, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit Tafel VI) . €. Correns, G. MEeNpEUs Regel über das Verhalten der Nachkommen- NIME d DONNEES in LAE crie . A. Burgerstein, Ueber das Verhalten der Gymnospermenkeimlinge im G-A e DOE. EE X RUE caua: EE . Wl. Butkewitseh, Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in g keimten Samen und über ihre Wirkung. (Vorläufige Mittheilung). . A. Nestler, Die hautreizende Wirkung der Primula obconica Hance un Primula sinensis Lindi. (Mit Tafel VII und VIII). ........ 9. F. Schütt, Zur Porınfrage bei Diatemeen. «|... rn es . €. Steinbrinck, Zur Terminologie der Volumänderungen pflanzlicher Ge- webe und organischer Substanzen bei wechselndem Flüssigkeitsgehalt . S. Nawaschin, Ueber die Befruchtungsvorgünge bei einigen Dicotyle- doneen. (Vorläufige Mittheilung.) (Mit Tafel IX) ........ E. Tschermak, Ueber künstliche Kreuzung von Pisum sativum . . . .. M. Foslie, Die Systematik der Melobesieae. (Eine Berichtigung)... . Bohumil Némee, bës die Art der Wahrnehmung des Schwerkraftreizes hal din Klee 2 QokcA QUA CSI e c bec. E xus Rud. Aderhold, Ser EE cerasella n.spec., die Perithecienform von Cercospora cerasella Sacc. und ihre Entwickelung . . .. ..... E. Ule, Verschiedene Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. (Mit einem Holzschnitt). .. . ........... . G. Haberlandt, Ueber die Perception des geotropischen Reizes. (Mit aue HOMME Su. X EEN EEN e E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen . . . . .. C. Steinbrinek, Ist die Luftdurchlässigkeit einer Zellmembran ein Hinder- xum DM BEMUNEE? .,. nr rm seen . D. Prianisehnikow, Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Energie BEE N nee een ie > W. Zaleski, Zur Aetherwirkung auf die a... in den Pilanzen. u. BEBE Seen nee een 261 (254) Register. S ; Hans Winkler, Ueber den Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. (Mit einem Holzschnitt). . . . ... . E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen . . . . .. 38. F. Heydrich, Weiterer Ausbau des Corallineensystems. (Vorläufige Mit- DUM CU o cxSE EN Eee ur vox APO NOT e CREE E. Ule, Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. (Mit Tafel X) . A. Nestler, Zur iiie der hautreizenden Wirkung der Primula ob- COO HONOR EE a ee . N. Gaidukov, Ueber das Chrysochrom. (Mit Tafel XD. .. .-. . .... 2. M. Foslie, Bemerkungen zu F. HEyYprıcH’s Arbeit „Die Lithothamnien . M. Móbius, Das Anthophaein, der braune Blüthenfarbstoff . . . . . .. . A. Wieler und R. Hartleb, Ueber Einwirkung der Salzsäure auf die a LOL I Itl uU VIUA XV i Wl. Butkewitsch, Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in ge- keimten Samen und ihre Wirkung. (II. Vorläufige Mittheilung) F. G. Kohl, Dimorphismus der Plasmaverbindungen. (Mit Tafel XIT). . . Friedrich Hildebrand, Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen eebe (Me BAR RUN vL ET C. Steinbrinck, Ueber die Grenzen des Schrumpfelns . . . . . 2... J. Palisa, Die Entwickelungsgeschichte der Regenerationsknospen, welche an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris-Arten entstehen. EE TEM ZIV) lI ov SL Leer S EET, 50. D. Prianisehnikow, Ueber die Ausnutzung der Phosphorsáure der schwer- lóslichen Phosphate durch höhere Pflanzen . . . . . . . . . . .. . E. Schwabach, Bemerkungen zu den Angaben von A. TscHircH über die Harzabscheidungen in Coniferennadeln . . . . A . 2.2. 222.2. . €. Correns, Ueber den Einfluss der Zahl der zur Bestáubung verwendeten Pollenkórner auf die Nachkommenschaft . . .. .. ....... . Hugo de Vries, Ueber erbungleiche Kreuzungen. (Vorläufige Mittheilung) 51. F. Noll, Ueber die Umkehrungsversuche mit Bryopsis, nebst Bemerkungen über ihren zelligen Aufbau (Energiden). . . . . .. ....... 55. P. Magnus, Ueber die auf alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum auftretenden Uredineen: (Mit Tafel XV)... 5. E 56. W. Zopf, Ueber das Polyeystin, ein krystallisirendes Carotin aus Poly- eystis flos aquae Wittr. (Mit Tafel XVI und einem Holzschnitt) . 7. L. Geisenheyner, Ueber Formen von Aspidium Lonchitis BRE. 55. K. Fritsch, Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (L) . . . . . .. 59. Otto Müller, Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen. III. "NC cen MORIN. o Eer UAR E UR TN CRM 60. P. Speiser, Zur Kenntniss der geographischen Verbreitung der Asco- myceten-Gattung Helminthophana Peyritsch `, . .......... 61. E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit Tafel fit SERENO UNES TV. a EN II. Generalversammlung. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland über neue Beobach- tungen aus den Jahren 1896—98. Vorgelegt von ihrem Obmanne . I. Phanerogamen. (Berichterstatter: Th. Schube und K. W. von Dalla Register. (255) Seite III. Lebermoose und Laubmoose. (Berichterstatter: K. Osterwald). . . (70) IV. Characeen. (Berichterstatter: Bruno Sehróder) . .. ..... 104 V. Meeresalgen. (Nord- und Ostsee. (Berichterstatter: P. Kuckuck) . (105) VI. Algen des Süsswassers. (Excl. Diatomeen, Characeen und Flagellaten.) (Berichterstatter: W,BelmHdlé) e vow it diea Mec E (107) VII. Bacillariales. (Berichterstatter: Bruno Schröder) ........ (118) VIII. Uredineen und Ustilagineen (Berichterstatter: P. Diete . . . . . (122) IX. Flechten. (Berichterstatter: A. Zahlbruckner) . . . . . 2.2... (139 1. R. von Wettstein, Der gegenwürtige Stand unserer Kenntnisse betreffend die Neubildung von Formen im Pflanzenreiche. . . . . ... ..... (184) 2. Georg Klebs, Einige Ergebnisse der Fortpflanzungs-Physiologie. . . . . (901) b) Alphabetisch nach den Autoren geordnet. Aderhold, Rud., Mycosphaerella cerasella n. sp., die Perithecienform von Cerco- spora. cerasella Saec. und ihre Entwickelung . . .. .. ...-.- 216 Abromeit, Joh., Nachruf auf CARL JULIUS ADOLPH SCHARLOK. . . . . . (153) Appel, OUO; Nachzuf auf PAUL. KNUTH, u DV lose (162) Burgerstein, A., Ueber das Verhalten der Gymnospermenkeimlinge im Lichte Bad $to 0i ig IC c ee Ya Se SUR EE e Ueber das Vorkommen proteolytischer Enzyme in ge- i Samen und über ihre Wirkung. (Vorläufige Mittheilung) . 185 — Ueber dus pi xn proteolytiseher Enzyme in gekeimten Samen und e Wirkung. (II. Vorläufige Mittheilung) . . . . . -s eo s> Öelakovakf, L. J., Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. (Mit einem Holsschuftt} u. 00 se E eH S = Naehrof auf KARL Poniu. — - (uas Lu Age ae ANE Correns, ia G. MENDEL's Regel über das Verhalten der Nachkommenschaft P Maesenbasrda uova ura E nern — Ueber ds: Einfluss der Zahl der zur Bestäubung verwendeten Pollenkórner anf die Nachkommenschalt -s „va. mw 2 Czapek, F., Ein Thermostat für Klinostatenversuche. (Mit Tafel V) . . . . 131 Dalla Torre, K. W. von, vergl. eer Diels, L., Nachruf auf ADRIEN FRANCBET . . 4r rr t e> (151) Dietel, P., Uredineen und Diner Gin Bericht der Commission für die ors won Dautschland) . . . -a (04 E epe. (122) Foslie, M., Bemerkungen zu A Hevprich’s Arbeit „Die Lithothamnien von nd*. N Woo vr Wie s M xr S — Die Systematik der Melobesieae. (Eine Berichtigung). . >.. >- 241 Fritsch, K., Ueber Gynodioecie bei Myosotis palustris (LO... ee ove 413 Gaidukov, N., Ueber das Chrysochrom. (Mit Tafel XD)... . . . . - 331 Geisenheyner, L., Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. (Mit Tafel XVII) 467 Haberlandt, G., Ueber die Perception des geotropischen Reizes (Mit einem Busse e e aa E EE ss oem 961 Hartleb, R., siehe Wieler. Heinricher, E., Nachträge zu meiner Studie über die Regenerationsfähigkeit S der Cystopteris-Arten. (Mit Tafel IV) . .. res 109 = Heydrich, F., Eine systematische Skizze fossiler Muohrybab. .— es s (9 = — Weiterer Ausbau des Corallineensystems. (Vorläufige Mittheilung) . . 310 1 TE Friedrich, Ueber Haemanthus tigrinus, besonders dessen Lebens- PN Ze GU EMEXHD aeaa 318 Ber, . der deutschen bot. Gesellsch. XVIII. (17) Bra $ = b ` xd zm (256) Register. Seite Klebs, Georg, Einige Ergebnisse der Fortpflanzungsphysiolog . (201) Kny, L., Ueber das angebliche Vorkommen lebenden ch smas in w po Luftfrumen det Wasserpllanzen o . 4.20. Wed o ey e a éi A ei NS | Kohl, F. G., Dimorphismus der EH (Mit Tafel XII) . 864 Kuckuck, Meeresalgen (Nord- und Ostsee) im Bericht der Commission für die Flora von Deutschland. ; 5) n nai: Es Beiträge zur age der. Plasktémilde: ix 24 — Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit Tafel II) . . . .. .. 90 — Beitrüge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit einem Holzschnitt) . . . 195 — Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen . . . ... .....:. s .. 272 — Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen . >z; ........... 806 A — Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. (Mit Tafel XVIII und XIX) . 500 se? Lewin, L., Ueber die toxicologische Stellung: der Raphiden 53 f Luerssen, e Ap eier im Bericht der Commission für die fown von : tschland (54) 4 Magnus, P. pec zur ET def Notion Moliniae (Ihm) Kathi (Mit 73 — Ueber die auf sipinen E aus der Béetió dub CMM NÉ auffrhtendän ee GE Tafel XV) QE. 2 451 zi Möbius, a Das Anthophaein, der Welche. Bläthenfarbstoff . j CR UNIT > Müller, pomi kaea und Poren in der Zellwand der Bier dan. (Mit Se TT TT e E 480 Nathansohn, Atert Ueber Vasa sadi bei Ma grad ind ihre Se ängigkeit von der Temperatur. (Mit zwei Holzschnitten) . . . . . 99 Nawaschin, S., Ueber die RER bei einigen done: (Vorläufige Mittheilung.) (Mit Tafel IX). ... . ..... 221 Němec, Bohumil, xb die Art der Wahrnehmung dos RER EE iei den Pflan 241 Nestler, A., Die e EEN Wirkung der Priska AIRES Bades: SN Pr: ula sinensis Lindl. (Mit Tafel VII und VIII) . : à 189 = — Zur Kenntniss der hautreizenden Wirkung der Primula bone Hunen a cn Ge b F., Semer die Umkehrungsversuche mit Bryopsis nebst Bemerkungen r ihren gos Zeta (ER S. ee 44 Osterwall, rm Lebermoose und L Arno im Bericht der GER für e Flora en BT D EE (10) Palisa, J., Die airo iae am digo der Hesenerakiönsknodjen, SU. an den Grundstücken isolirter Wedel von Cystopteris-Arten entstehen. (Mit n e S. MIX ILIUM ERA. 398 Prianisehnikow, D., Ueber den Einfluss der Temperatur a die Energie des N re UC. LIONS 5 — Ueber is Ausnutzung der Phosphorsiure der wette Phosphate iue Fiama |. EE LAN TC IAMS A11 | Nehmidle, Y. lenia des Bëbee ` im Bericht der Ussniiiston für die n Deutschland em: — irn zur ki der Planktosslgon. Mit Tafel VI) Pu ox a 144 d em Bacillariales im Bericht der Commission für die Flora von and = ERU (dietda) nn, en . 109) |. — Üosmoe. cladium nn M Buy (MA ee S ët : med und K. W. von Dalla Torre, Phanerogamen im Berichte der : . Commission. für die Flora von Deutschland . . . . . . . .. Re , E., Ueber ha ame und en in der Pflanze VS Register. (251) Seite SEBEU, Fa Zur Porenirage bei Didomont AN Auge eg 209 Schwabach, E., Bemerkungen zu den Angaben von A. Tscımren über die Harzabscheidungen in Coniferennadeln `... 117 Speiser, gis Zur Kenntniss der Mee Ve fetten der Ascomyceten- altung Helminthophana Peyritsch . s susa 2 ze ee cum vs 498 Steinbrinck, C., Ist die Luftdurchlässigkeit einer E E ein Hinderniss E Due Sopunpfeling?! ua s ur IRR SUSANA 75 — Ueber die Grenzen des Behrümplelus. soo dac ee e 386 — Zur Frage der elastischen Schwellung von Pflanzengeweben. (Vorläufige et. (el ` Era os cas RI LIII wer P eres tap MIS. M 48 — Zur Terminologie der Widumkaderiigen pflanzlicher Gewebe und orga- nischer Substanzen bei wechselndem Flüssigkeitsgehalt. . . . . .. 216 Tschermak, E., Ueber künstliche Kreuzung von Pisum sativum. . .. . .. 282 Ule, E., Ueber weitere neue und interessante Bromeliaceen. (Mit Tafel X) . 813 — Verschiedene Beobachtungen vom Gebiet der baumbewohnenden Utricularia. GUN HUDSON AS LI qu er" m cua oe ee P a RE etn 249 — Verschiedenes über den Einfluss Se Thiere auf das Pflanzenleben . . 122 Yries, Hugo de, Das Spaltungsgesetz der Bastarde. (Vorläufige Mittheilung) 83 — Ueber erbungleiche Kreuzungen. (Vorläufige Mittheilung) . ....... 485 Wettstein, R. von, Der gegenwärtige Stand unserer Kenntnisse betreffend eubildung von Formen im Pflanzenreiche . . .. ...... (184) Wieler, A., E R. Hartleb, Ueber Einwirkung von Salzsäure auf die Assimi- lation der Pflanzen . . . . . . De aola op a MM E M odi 348 Wilhelm, K., Nachruf auf HuGo ZUKAL. (Mit BN An 4c. ORA (171) Winkler, Hans, Ueber den Einfluss der äusseren Faetoren auf die Theilung der Eier von Cystosira barbata. (Mit einem Holzschnitt). .... » 97 Zahlbruckner, A., Flechten im Bericht der Commission für die Flora von Beutel e o Aa ern ne E 1 Zaleski, W., Zur e EEN auf die Sijeno andlung in den Pflanzen. Casse "Mrt 2.5.5. s.s. 49 e Ee NEEN . 292 Zopf, W., Oxalsäurebildung durch Bacterien. (Mit einem Holzschnitt). . . 32 — Ueber das Polycystin, ein krystallisirendes Carotin aus Polycystis fin. aque Wittr. (Mit Tafel XVI und einem Holzschnitt) . . . . . . . 461 Verzeichniss der Tafeln. Tafel I zu Bruno Schröder, Cosmocladium sazonicum de Bary. Erklärung auf 8. 23. Tafel II ish CR Magnus, Beitrag zur TC von .Veovossia Moliniae. Erklärung 18. Tafel Hr zu vi Lemmermann, Beitrige zur Kenntniss der Planktonalgen. Er- klärung auf S. 98. "Tafel IV zu E. Heinrieher, Die Regenerationsfühigkeit der Cystopteris-Arten. Enr- klür ärung auf S. 121. Tafel V zu F. Czapek, Ein Thermostat für Klinostatenversuche. Erklärung auf : Tafel vI c We Sehmidle, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Erklärung ER Tafel vi und vum zu A. Nestler, Die hautreizende Wirkung der Primula obconica und 202, | Hance. Erklürung auf S. 201 (17*) (258) Register. Tafel IX zu $. shore 3efruchtungsvorgänge bei einigen Dicotyledoneen. Er- klärung auf S. 25 Tafel X zu E. Ule, copus neue und interessante Bromeliaceen.. Erklärung auf "m 327. ` Tafel XI zu N. Gaidukov, Ueber das Chrysochrom. Erklärung auf S. 355 Tafel XII zu F. 6. Kohl, Dimorphismus der Plasmaverbindungen. Erklärung auf . 912. Tafel XIII zu F. Hildebrand, Ueber Haemanthus tigrinus. Erklärung auf S. 385. Tafel XIV zu J. Palisa, Eutwickelungsgeschichte der Regenerationsknospen von Cystopteris-Arten Erklärung auf S. 409. Tafel XV zu P. Magnus, Ucber auf alpinen Primeln aus der Sectio Auriculastrum auftretende Uredineen. Erklärung auf S. 459 Tafel XVI zu W. Zopf, Ueber das Polyeystin. Eikikrung im Text auf S. 464. Tafel XVII zu L. Geisenheyner, Ueber Formen von Aspidium Lonchitis Sw. Er- klärung auf S. 472. Tafel XVIII und XIX zu E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Plankton- algen. Erklärung auf S. 525 und 524. Verzeichniss der Holzschnitte. Seite J. L. Celakovsky, Ueber die Emporhebung von Achselsprossen. 7 Figuren. 7 W. Zopf, Oxalsäurebildung durch Bacterien. Bacterium zylinum, von Kalk- OKAEMRTYatBEOn umgeben u v7 VII LU e ri RE Alexander Nathansohn, Parthenogenesis bei Marsilia. Fig. 1 Marsilia vestita ; Embryo aus befruchteter Eizelle. Fig. 9 Marsilia vestita; partheno- gensis genialer Enihryo. . o u eroe o Re x iA 103 E. Lemmermann, Beiträge zur Kenntniss der Planktonalgen. Fig. 1—4. rmen der Oscillatoria Agardhü Gomont. . . . 22 2 2 22020. 142 E. Ule, Beobachtungen über baumbewohnende Utricularien. Z'riuris mycae- 6G. Haberlandt, Perception des geotropischen Reizes. ez eines Längs- schnittes durch einen Knoten von Tradescantia virginica. ..... 267 Hans Winkler, Einfluss äusserer Factoren auf die Theilung Se Eier von u TS Suus LESS e e E "NEL UNUM das ERINCHBBEN. en ew he ex 468 Otto Müller, Kammern und Poren in der Zellwand der Bacillariaceen . . . 488 Uebersicht der Hefte. Heft 1 (S. 1—34) ausgegeben am 20. Februar 1900. Heft 2 (S. 85—78) ausgegeben am 22. März 1900. Heft 3 (S. 109—190) ausgegeben am 25. April 1900. Heft 4 (S. 151—184) ausgegeben am 23. Mai 1900. Heft 5 (S. 185—230) ausgegeben am 22. Juni 1900. Heft 6 (S. 281—296) ausgegeben am 24. Juli 1900. Heft 7 (S. 291—336) ausgegeben am 98. August 1900. Heft 8 (S. 831—396) ausgegeben am 24. November 1900. Register. Heft 9 (S. 397—460) ausgegeben am 27. December 1900. Heft 10 (S. 461—524) ausgegeben am 25. Januar 1901. (259) E 46 E. x AS 1 s^. 46, » 46, x. .46, CR Bericht der Floerencommission für 1896—98, als et 900. Heft, I. Theil IS (1) — (142)], ausgegeben am 2. December 1 Generalversammlungs-Heft, II. Theil [S. (145)- SC ausgegeben am 17. April 1901. Berichtigungen. Seite 98, Zeile 15 von unten lies , Querfurche* statt , Làngsfurche*. 5 o. 44 vol unten lies „und“ statt „oder“ 16 von unten lies SE statt „Blattscheide*. 14 von unten lies „u statt „der* S von unten lies „geöffnet waren“ statt „geöffnet“. 6 von unten streiche: „noch“. 4 von oben lies Era ra in den Bastarden“ statt „Com- B a binationen wieder Bastar * 84, Zeile 15 von oben lies betrachten“ statt „beachten“. 85 lies in Anmerkung 2 „W. O. FockE* statt „G. und A. For", 85 füge in Anmerkung 3 hinzu „S. 25—26“ 86, Zeile 11 von oben lies REN statt eye ale“. 88, 29 von unten lies „also nur Pflanzen“ statt „also eine Pflanze“ 6 von unten lies ,Polyhybriden* statt ,Polyhydriden* 11 von oben lies ,sind* statt ,wird*. 23 von oben lies ,Limno-* statt „Lim 17 von unten lies een TER 11 von unten lies „Vell.“ 10 von oben lies Sins WI E 11 von oben lies „Mauá“ statt „Maná“. 9 von unten lies ,Primeln* statt rege 9 von unten lies „0,055 u“ statt „O,11 u“. E E 3 d p : T 4. Joder Autor erhalt B9 Sonderabdrücke mit Umschlag procnirt së ! | > Für Mehrabzüge wird, iei die Bestell der. Ueberzahl. vor Es wird gebeten, alle wissenschaftlichen Zuseadungen mit genauer Angabe der Adresse des Absenders an den Vorsitzenden der wissenschaftlichen Si en in Berlin für das Jahr 1901, Herrn Geh. Rath Prof. Dr. L. Kny, Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allée 92/93, zü Steg, Die wissenschaftlichen SER finden mit Ausnahme € Gegen August und September am letzten Freitag via Monats Abends 7 Uhr s Sep” Sämmtliche Mittheilungen für die Berichte müssen spätestens acht Tage vor der Sitzung, für welche sie Kierch sind, dem Vorsitzenden vollstündig druckr eif is Pu iar — die Tafeln genau im Format (12/18 cm) — ein- Die Verantwortlichkeit für ihre Mittheilungen tragen die Verfasser selbst. e auf die Redaction der Berichte bezüglichen Schriftstücke, Correcturen etc. sind zu senden an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Wildpark bei Potsdam, Victoria- Su 30a. Ein. directer Verkehr zwischen den Autoren und der Druckerei findet nicht statt. Vorstand und Commissionen der Gesellschaft für das Jahr 1901. Für die General- Versammlung: Schwendener, Präsident; Stahl, Stellvertreter. Für die MD me Sitzungen in Berlin: Kny, Vorsitzender; Engler, oe Stellvertreter; Wittmack, zweiter Stellvertreter; Volkens, erster Schrift- t: Mar. ted Schriftführer: Urban, dritter Schriftführer. "enge 0. M tedactions Conmision: dur. Volkens, Kóhne, Urban, Ascherson, Magnus, Reinha Polon für die Flora von Deutschland: Freyn, Graebner, Haussknecht, Luerssen, Schuhe, Geschäftsführender Secretär: C. Müller. Alle Geldsendungen, die e auf das Bezahlen der n ee bezüglichen Chick, werden franco an den is e ister, Herm Dr. 0. M is r, Berlin W., Mk. 90, für auswürtige ordentliche Mx. 15, für alle a unserordenti en Mit- vd er Bandes direct an die Verlagshandlung, Gebi, SEH Bern S\ SW. 46, : Schönebergerstr. 17a, zu adressiren. Adressenünderungen sowie alle d Mitglieder- : a verzeichniss betreffenden Berichtigungen oder sonstige gesc b me pe man an Herrn Prof. Dr. C. Müller, Wich bei Potsdam, Victoriastz, We "s en. mm zu s e Sonderabdrücke aus unseren Berichten. Si SS unterliegen folgenden. Bestimmungen: RR frei geliefert. letzten Correctur erfolgt, die Berechnung nach folgendem | icc ami : 3 Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. enz? rei? n P yt NEM er Seh vor” dr = n der y Penes s Mischen € oa