ae A eae ah fp ANNALES JARDIN BOTANIQUE DE BUITENZORG Zeme SUPPLEMENT. (2° PARTIE). ANNALES DU JARDIN BOTANIQUE DE BULTENZORG. DIRIGKES PAR M. MELCHIOR TREUB. 3e= SUPPLEMENT. (2© PARTIE). $$ SES “UU. BOT. GARDEN 1910 LIBRAIRIE ET IMPRIMERIE CI-DEVANT Bio. BRILL Lempe — 1910. : OOO U EH. ON ee ea eee Se eee eS TABLE DES MATIERES. 2° PARTIE. SCHIFFNER (VICTOR), Studien tiber die Rhizoiden der Mar- chantiales . . RAMALEY CoH ANOLE), ipopens Sis growing without culti- vation in Colorado. FITTING (HANS), Uber die iene zwischen den eicketes Flechten und den von ihnen bewohnten Blittern . HAZEWINKEL (J. J.), Sur les relations quantitatives entre cer- taines matieres organiques non-sucres et quelques matiéres inor- ganiques, dans le jus de la canne @ sucre . VERSCHAFFELT (E.), Sur le degré de résistance speciige's aux Poisons . TIHOMIROW he a Sur la valeur de Sood micro- oe de la Phénylhydrazine pour la constatation du sucre dans les tissus des plantes . . MASSART (JEAN), Sur les ronds de sorciére de Marasmius Orea- des Fries .. . Ce ae ‘ : WEBER—VAN BOSSE Otaa= ‘ys: Sur deux nouveaux cas de symbiose entre Algues et Eponges. FISCHER (ED.), Die Piickeepermateickiea von Aseroé. BLIECK (L. DE), Die Rotzinfektion in Niederlindisch-Indien KNY (L.), Uber die Verteilung des Holzparenchyms bei Abies pectinata DC.. HEINRICHER (E.), Sci zur Kenntnis der dinespliy Lie KOERNICKE (M.), Biologische Studien an Loranthaceen . ERNST (A,), Zur Kenntnis von Ephemeropsis Tjibodensis Goeb. GIESENHAGEN (K.), Die Moostypen der Regenwilder . . BECCARI (0.), Glaziova Treubiana, Nouvelle espece de Cocoinée, avec observations sur le genre Cocos. MAGNUS (WERNER), Blitter mit cabauwiibaa 3 eciiceuss in einer Knospenvariation von Pometia pinnata Forst. Pag. 473 493 519 531 VIII TABLE DES MATIERES. Pag. HOCHREUTINER (B. P. G.), Descriptiones plantarum Bogoriensium exsiccatarum novarum NAWASCHIN (SERGIUS), Niaheres tiber die Wiicte der Sper- makerne bei Lilium Martagon . . pire: ee. Se 871 TRELEASE (WILLIAM), Observations on Furcraea. . . - - - 909 MEIJERE (J. C. H. de), Nepenthes-Tiere. I Systematik . . - - 97 JENSEN (HJALMAR), is II. Biologische Notizen . 41 JANSE (J. M.), Le Dryobalanops aromatica Gaertn et le Camphre de Borneo. . . len a ee eS ee Se te | MES en y aay a eer - STUDIEN UBER DIE RHIZOIDEN DER MARCHANTIALES. VON Dr. VICTOR SCHIFFNER. (Professor der systemat. Botanik an der Universitat zu Wien.) Mit 3 Figuren im Text. Es ist seit langer Zeit bekannt, dass die zu der Gruppe der Marchantiales gehdrigen Lebermoose zweierlei Rhizoiden be- sitzen, und zwar glattwandige, die denen der anderen Leber- moose ganz dhnlich sind, und solche mit in das Lumen hinein vorspringenden Membranverdickungen, die sogen. ,Zapfchen- rhizoiden.” Letztere fehlen den Jungermaniales und Anthocerotales giinzlich und sind bei den Warchantiales so konstant vorhanden, dass sie fiir diese eines der wichtigsten Merkmale darstellen. Es ist daher begreiflich, dass diese merkwtirdigen Organe viel- - fach Gegenstand der Untersuchung waren und dass tiber ihre Bedeutung und Funktion viel gemutmasst und behauptet wurde. Trotzdem lasst sich bei einiger Vertrautheit mit dem Gegen- stande leicht erkennen, dass die bisherigen Untersuchungen recht oberflichlich waren und die gegebenen Deutungen un- moglich richtig sein kénnen, oder doch die allgemeine Bedeu- tung nicht haben kénnen, die behauptet wird. Da ich die zu solehen Untersuchungen unbedingt erforderliche Formenkenntniss zu besitzen- glaube und ich viele der betref- fenden Formen in Europa, Indien und Brasilien beztiglich ihres Vorkommens und ihrer Lebensgewohnheiten genau beobachtet Ann. Jard. bot. Buitenz. 2e Sér. Suppl. IIL. 31 474 habe, so glaubte ich mich berufen die bisher geéiusserten Mei- nungen kritisch nachzupriifen. Dabei habe ich ein sehr grosses Material untersuchen miissen und dabei hat. sich gezeigt, dass die bisherigen Untersuchungen der Rhizoiden bei den — Marchantiales recht dirftig und bisweilen fiiichtig und ungenau waren. Ich selbst gestehe, dass ich den Gegenstand auch nicht in monographischer Vollstaindigkeit erledigen wollte und konnte; auch habe ich im folgenden nur diejenigen von meinen sehr zahlreichen Kinzeluntersuchungen mitgeteilt, welche mir als Belege meiner Ansichten wichtig zu sein schienen. Ks ist gegenwartig beliebt in der Botanik alles ,biologisch zu erklaren” und wenn eine solche ,biclogische” Ursache nicht vorhanden ist oder sich nicht finden lasst, so wird eine mog- lichst gelehrt oder doch interessant erscheinende Erklirung ~ bei Haaren herbeigezogen. Es ist also nicht zu verwundern, — dass alle, die sich bisher mit den Zipfchenrhizoiden befasst haben eine Erklarung zu geben suchten, welche Rolle dieselben im _ Leben der Pflanze spielen und welcher Anpassung sie ihre Existenz verdanken. - Ich will gleich hier darauf hinweisen, dass die bisher all- ; gemein tibliche Annahme, wonach die Zipfchenrhizoiden durch — Anpassung an einen bestimmten Zweck entstanden seien, kei- 4 neswegs zwingend ist. Wir konnen uns mit gleichem oder mit ‘ mehr Recht denken, dass ihr Verhandensein ein konstitu- 4 lerendes Merkmal aller Glieder der Marchantiales ist, ebenso — wie z. B. das Vorhandensein der Ventralschuppen, der fron- ; dosen Ausbildung des Gametophyten mit seiner charakteristischen — Gewebsdifferenzierung u.s w. Dass diese Idee keineswegs unbe- grindet ist geht schon aus der Tatsache hervor, dass Zapf — chenrhizoiden bei den Marchantiales allgemein verbreitet sind, wahrend sie bei allen anderen Lebermoosen stets fehlen. Auf. ; Java und Sumatra fand ich oft im selben Rasen gemischt wachsend, also genau unter den gleichen Lebenshe- ding ungen Dumortiera und Riccardia maxima; beide Pflanzen sind in Grdsse, Aussehen und selbst im anatomischen Baw 475 der Frons so Ahnlich, dass sie im sterilen Zustande auch von getibteren Hepaticologen verwechselt werden kénnen. Die erstere hat nun Zapfchenrhizoiden, der letzteren fehlen sie konstant. Warum hat nicht die Riccardia durch Anpassung auch Zapf- chenrhizoiden erworben? Es ist umso bemerkenswerter, dass zwei Pflanzen, die mit einander nicht nahe verwandt, dennoch durch Anpassung an dieselben Lebensbedingungen in den Ve- getationsorganen so ausserordentlich ahnlich geworden sind, gerade in diesem einen Punkte sich so verschieden verhalten und die Eigenschaft ihrer naheren Stammesangehérigen so zihe festhalten. Ich will im folgenden die wichtigsten wber die Zapfchen- rhizoiden der Marchantialis von anderen geaiusserten Ansichten besprechen und wird sich dabei Gelegenheit bieten das wesent- lichste meiner eigenen Untersuchungen mitzuteilen. SrraspurceR sagt von den Zipfchenrhizoiden bei Marchantia polymorpha: ,sie dienen wohl zur Versteifung des Thallus” (Bot. Praktikum III. Aufl. p. 329), wortiber wohl kein Wort zu verlieren ist, wenn man je die steife, lederartige Frons dieser Pflanze gesehen hat. Ahnlich dussert sich auch Leitgeb (Unters. tib. d. Leberm. VI p. 20.): ,,[ch meine also es sei wahrscheinlich, dass den Zapfehenrhizoiden nebst ihrer Funktion der Aufnahme und Zufuhr der Nahrung und der Befestigung der Pflanze am Substrate auch noch die Aufgabe tibertragen ist, die Festigkeit des Thallus zu erhdhen.” Dass tibrigens die gewobnlichen Z. auch der Befestigung der Pflanze am Substrate dienen ist ganz sicher unrichtig, denn bei keiner Marchantiacee stehen sie senkrecht von der Frons ab und sie dringen nie zum Substrat selbst vor. Diesem Zwecke dienen ausschliesslich die entlang der Mittelrippe einen abstehenden Filz bildenden weiten Rhizoiden, von denen einzelne oder selbst alle freilich auch niedrige Zipfchen enthalten kénnen (siehe spater tiber Marchantia), aber diese Rh. sind wesentlich verschieden von den eigentlichen, engen Zapfehenrhizoiden, die neben ihnen und in ganz anderer Lage auftreten. Auch ist frther vielfach die Vermutung ausgesprochen worden (auch von mir selbst, 4°76 von SrEPHANI wu. a.), dass den Zaipfchen eine Bedeutung beim capillaren Aufsteigen des Wassers im Rhizoid zukomme. Nach Kny') wiirden sie zum ‘Transport des Wassers auf gréssere Entfernungen bestimmt sein (zu den seitichen Teilen des Laubes, zu den Geschlechtsstinden); ,die zapfenformigen Verdick- ungen werden sich dadurch vorteilhaft erweisen, dass sie das vollstindige Zusammensinken der Haare bei seitlichem Drucke oder bei vermindertem Wassergehalt hindern; ohne, wie diess bei einem durchgehenden Zellstoffgertiste der Fall sein wiirde die Biegsamkeit der Haare einzuschranken.”’ Haperianpt (Physiol. Pflanzenanatomie III. Aufl. 1904 p. 202) vermutet dagegen: | a »dass die zapfchenférmigen Verdickungen keine mechanische Bedeutung besitzen, sondern lediglich dazu dienen, um durch Einstiilpung der Plasmahaut die absorbierende Oberfliche des Haares zu vergréssern. Es lige hier also ein Fall von innerer Oberflichenvergrésserung vor, die Zapfchenrhizoiden wiiren ihrer Funktion als Absorptionsorgane noch besser angepasst, — als die glattwandigen Rhizoiden.” — Am tiefgrtindigsten hat sich mit dieser Frage J. Kameruina 2) befasst und Goren hat die Ergebnisse dieser Untersuchungen in die Organographie — (p. 272, 273) aufgenommen. Nach einer gelehrten und sehr inte- — ressanten theoretischen Erérterung tiber Capillaritat etc. kommt Kamertine (1. ¢. p. 26) zu folgenden apodiktischen Schlusse:,,Die Zipfchen in den Zapfchenrhizoiden der Marchantiales haben also a den Zweck, den stérenden Kinfluss, welchen eventuell — in Folge starker Augspannungen — auftretende Dampfblasen auf die Wasserbeforderung austiben kénnten, méglichst zu beseitigen und - eine Wasserbewegung in den Rhizoiden an den Dampfblasen vorbei— ma erméglichen.” Daran schliesst sich eine biologische Theorie, — die mit den Thatsachen nicht immer jn Ubereinstimmung — sect Aauahaeeney a Marchantia polymorpha (aus dem Text 20 2) Zur Biologie und Physiologie der Miinchen 1897 und Flora, Ergb. zu Jahrg, die alteren Angaben iiber die Funktion der Marchantiaceen (Inaugural-Dissertation, 1897). Daselbst findet man auch p. 9ff Rhizoiden zusammengestellt. 477 steht, wie ich spiter zeigen werde. Es wird zunichst erortert, dass den Zipfchenrhizoiden z. Theil auch eine Wasser spei- ¢hernde Funktion zukommt; so besonders bei xerophilen For- men. Die Rhizoiden sind in diesem Falle dtiinnwandig und haben kleine Zapfchen, waibrend die mehr der Leitungsfunktion angepassten Rhizoiden der hygrophilen Formen dicke Wande haben und hier diirfen wir auch ziemlich grosse dicht ge- drangte Zapfchen erwarten. Uber die Funktion der kleinen zipfchen in den Speicherrhizoiden erfahren wir (l.c. p. 29 folgendes: sie ,haben natiirlich die Aufgabe, einer ganzlichen Unterbrechung der Communication vorzubeugen, so dass immer das ganze Rhizoid entleert werden kann.’”’ Wenn ich diesen Satz nach dem Zusammenhange recht verstehe, so dienen also hier die Zaipfchen ebenfalls der Leitung des Wassers ,an den Dampfblasen vorbei.” Das kann aber z. B. das reichliche Vor- kommen yon Zapfchen in der grossen, halbkugeligen basalen Anschwellung der Rhizoidenzelle z. B. bei Corsinia oder Mar- chantia palmata, wie es Kameruine 1.c. fig. 6 abbildet, nicht erklaren. Ks werden dann (p. 29) 4 biologische Typen nach den Rhizoiden unterschieden: 1) echte Xerophyten, Rhizoiden sehr zahlreich, Zipfchenrhizoiden meist dtinnwandig mit kleinen Ziptchen. Hierher soll u.a. auch Riccia lamellosa gehéren, die aber sicher nicht echt xerophil ist'). Nach meinen Unter- suchungen sind die Zapfchenrhizoiden dieser Art (abgesehen von etwaigen Differenzen im Querdurchmesser) ganz und gar nicht verschieden von denen der extrem hygrophilen R. jluitans var. canaliculata und Ricciocarpus natans var. terrestris?) und der extrem xerophilen &. intumescens var. incana Heeg. Die Wande sind bei allen ziemlich dtinn und die Zapfchen klein oder doch héchstens mittelgross und missig dicht. Hingegen hat R. erystal- 1) Ich sah sie nur von feuchter Erde, besonders Gartenland, untermischt mit Cyanophyceen. 2) Die Rhizoiden sind bei dieser Pflanze sehr weit, die Glatten bis 34 «, die Zapfrh. bis 25 ~ im Querdurchmesser Letztere sind sehr spirlich, diinwandig und die Zipfchen gegen die Basis zu immer spiirlicher und kleiner werdend. 478 lina (typica), die in der Lebensweis auf nassem Schlamm voll- — kommen mit den beiden erstgenannten tibereinstimmt, total andere Zipfchenrhizoiden; die Wande sind ziemlich dtinn, die : Zapfchen aber sehr dicht und ragen als lange Stacheln von meistens mehr als halber Querdurchmesserlinge in das Innere hinein; es sind die langsten Zapfchen die ich tber- haupt sah. | 2) Der Lunularia-Typus (I. ¢ p. 29). ,Diese Arten sind © nicht in der Weise an Eintrocknen und Wiederaufleben ange- passt wie die vorigen; sie kommen vor an Stellen, wo immer Wasser, aber nicht sehr reichlich, zur Verftigung steht.” Dass dahin Reboulia nicht gehért bedarf keiner Erwaihnung; wer diese Pflanze im Mediterrangebiet gesehen hat, weiss dass sie sich durch nichts in der. Lebensweise von Twurgionia unter- scheidet, dass sie lange Trockenheit vertrigt und sich dabei einrollt, wie diese'). Bei Tuargionia giebt es dinne (9—18 w) und dicke (20-—-24) Zipfchenrhiz. mit fast dimnen Wénden aber reichlichen mittelgrossen Zaipfchen. Reboulia (von Java und Dalmatien) hat gewohnlich 13-—15 a breite dickwandige — Zipfchenrhizoiden mit nicht sehr zahlreichen mittelgrossen — Zipfchen, man findet aber an derselben Pflanze auch einzelne — Zipfchrh. von nur 7—9 w Breite und einzelne dicke 23 A. 3) Die echten Hygrophilen (,an sehr feuchten, schattigen — Orten”). Von den ,typischen Repraesentanten”, mdchte ich — glauben, sei Marchantia chenopoda auszuschliessen. Nach meinen in Brasilien gemachten Erfahrungen wiaichst diese Pflanze hauptsachlich auf Laterit an missig feuchten Hohlwegbéschungen. — Die Rhizoiden habe ich an Pflanzen von mindestens zehn Standorten untersucht, und werde spiiter dartiber ausfibrlich — zu berichten haben; es wird sich zeigen dass sie sich in dieser — Beziehung ebenso verhalt, wie WV. polymorpha. : Kine sicher extrem hygrophile Marchantia ist M. cataractarum — 2. Vel. MATTiROLO, sopra alcuni movimenti igroscopici nelle Epatiche Marchan- — tieae. Atti Accad. Se. di Torino 1888. — Ich selbst habe Reboulia auf den sont-— durchgliihten Lavablicken des Gunung Guntur auf Java gesammelt. ce 4°79 Schffn. aus Java; bei dieser herrschen vor an Zahl glatte, diinnwandige Rhizoiden, die extrem dick sind (bis 40 !), daneben kommen weitaus diinnere mit dickeren Wanden ziemlich spirlich vor; Ziipfchenrh. sind keineswegs spirlich und von zweierlei Art genau wie bei M. polymorpha und M. chenopoda in den sehr engen gewohnlichen Zirh. reichen die stachelartigen Zipfchen oft bis tiber die Mitte des Durchmessers und in den ,Spiralzipfchenrhizoiden (siehe dartiber spéter) sind sie ebenfalls miachtig entwickelt und ist also da von einer ,bedeutend geringeren Entwickelung der Zipfchen’’, die ftir die echten Hygrophilen charakteristisch sein soll, gar keine Rede. Uber die von Kamernine zu diesem biologischen Typus gestellten Gattungen Cyathodium und Dumortiera iussert sich auch Gorse. (Organog. p. 273). Nachdem die KameERLinescuE ‘Theorie kurz wiederholt wird, fibrt Gorsex fort: ,Es ermég- lichen also die Zipfchenrhizoiden eine ausgiebigere Was- serversorgung als die glatten. Dem entspricht die That- sache, dass sie besonders entwickelt sind bei Formen mit relativ starker Transpiration, wahrend sie bei solcher mit schwacher ganz zurticktreten. So fand ich sie bei einer in. Venezuela gesammelten Hygrophilen Dumortiera-Art nur in verschwindend geringer Zahl, ebenso fehlen sie bei Cyathodium cavernarum.” Ob sich die obige ,Thatsache” nur auf diese beiden Beobachtungen grtindet, oder noch auf andere, die nicht angefiihrt sind, wird nicht mitgeteilt. Jedenfalls steht diese ,'Thatsache” in direktem Widerspruch mit anderen That- sachen, die ich gleich anftihren werde; ich médchte vorher nur noch betonen, dass fiir den Satz; ,Es ermédglichen also die Zaipfchenrhizoiden eine ausgiebigere Wasserversorgung als die glatten” bisher kein Beweis erbracht ist, auch dann nicht wenn man die Kamertine’sche Theorie als sicher annimmt. - Wenn die Zapfchen den Zweck haben (nach Kameruine) einer » Wasserleitung an den Dampfblasen vorbei’ und daher die Vermeidung von Stanungen in Folge der Dampfblasen, so muss man sich fragen, was fiir einen Sinn haben die Zaipchen- rhizoiden ftir die Pflanzen, denen stets Wasser zur Ver- 480 ; Ef fiigung steht, wenn auch die Transpiration eine hohe ist (Typus 2 und 4 nach Kameruine). Da der Wasserstrom in den — Rhizoiden nie unterbrochen wird, kdénnen bei diesen dane | niemals ,Dampfblasen” entstehen und die Theorie ist auf sie i natiirlich nicht anwendbar. Ubrigens will ich nicht leugnen dass die Zipfchen unter Umstiainden (bei xerophilen Pilanzeng auch dem genannten Zwecke dienen kénnen, denn es lasst sick : beobachten, dass nach Anfeuchtung eingetrokneter Rhizoiden im — Inneren Blasen entstehen, die bisweilen, wenn sie eine gewisse — Grosse nicht tibersteigen nur bis an die Spitzen der Zapfchen heranreichen, so dass zwischen diesen eine continuierliche Wasserschichte gebildet wird. Was Cyathodium betrifft, so aussert Gorpen 1.c., dass bei — C.cavernarum die Zipfchenrhizoiden fehlen. Ich kenne diese — Species nur nach dem héchst diirftigen Orig. Ex., das zu solche Untersuchungen unzureichend ist'). Ich habe aber in brit. Indien sehr reichlich eine nahe verwandte Art gesammelt, das C. smarage dinum Schffn. nom. noy.*), tiber welches ich berichten kann. Sie 4 ist keineswegs immer extrem hygrophil, sondern wiichst reichlichst auf Ziegelmauern und auf Gartenwegen in Malabar Hill bei Bombay, ja sogar auf den Stufen des Tempels auf der Insel Elephanta. Ich hahe bei dieser Pflanze keine Zipfchenrhizoiden auffinden kénnen. Sie hat zweierlei glatte Rhizoiden; die einen : spirlicher und nur in der Mittellinie sind diinnwandig ca. 18 : dick, die anderen viel reichlicher und auch seitlich an den Fligeln — sind nur 9-10 dick, mit deutlich verdickten Wanden und 1) Diese Pflanze ist meines Wissens nur einmal auf Cuba gefunden worden und 3 als das winzige Orig. Ex. 1m ienz der von ihm untersuchten — ihm diese Species vorgelegen hat, oder — diirfte kaum ein anderes Material davon existieren, Herb. Linpenserc. Da GorBEL nichts iiber die Pioven Pflanze angiebt, so ist es zweifelhaft, ob eine andere. 2) Die Pflanze ist identisch mit der bei SrepHant, aureonitens (Griff.) beschriebenen und ist von mir auch und Expos. pl. Itin. Indici Ser. I. p. 2 so benannt; unterdessen habe ich aber die — Pflanze aus dem Himalaya gesehen, welche mit Synhymenium aureonitens Griffith, Notulae ad pl. Asiaticas I. p. 344 Tab. LXIX D. Fig. II. tibereinstimmt, bei welche? a das Involucrum borstig behaart ist, wodurch sie sich sofort von unserer Pflanze : unterscheidet. Ich muss also letzterer einen neuen Namen geben, Spec. Hep. I. p. 63 als G — in Iter Indicum No. 2-5 — 481 sind etwas geschlingelt (Fig. 1). Merkwiirdigerweise hat aber eine andere Art, das von mir auf Java entdeckte C. foetidissimum Schffn. sehr reichliche Zapfchenrhizoiden mit ziemlich dicken Wanden und ziemlich langen Zapfchen (Fig. 2). Die Ziptchenrhizoiden sind 16—18 w dick und entspringen aus den Fronsfltigeln; sie sind viel reichlicher vorhanden als die glatten (22— 23 w), die vorztiglich in der Mitte der Frons stehen. Diese Species ist eine echte Urwaldpflanze und gehdrt zu den hy- grophilsten Lebermoosen die ich kenne, indem sie stets in dunklen wassertriefenden Léchern, besonders unter Baumwurzeln und Felsen wichst; trotzdem treten die Zapf- chenrhizoiden hier keineswegs zurtick, sondern sind quantitativ und qualitativ ausgezeichnet entwickelt. Von Dumortiera habe ich alle Arten an ihren natiirlichen Standorten kennen gelernt und alle auf ihre Rhizoiden hin he Fig. 2. Rhizoiden von Cyathodium smaragdinum Rhizoiden von Cyathodium foetidissimum (Brit. Indien, Insel reap SCHIFFNER (Java, Telaga Warna. Scurrrner, Inter Iter indicum No. 4) — Verg. 400: 4. ind. No. 8.) — 400:1. nochmals genau untersucht. In dieser Beziehung verhalten sich alle ziemlich gleich; ich teile hier nur die an Exemplaren von drei Standorten gemachten sehr genauen Untersuchungen mit, die leicht controlliert werden kénnen. Es zeigt sich da, dass alle bisherigen Angaben tiber die Rhizoiden bei Dumortiera unrichtig oder doch ungenau sind. Die drei Pflanzen 482 sind: 1. D. wrigua von Serravezza in Italien, lgt. ArcHaNnGEl (sehr schénes Alkoholmaterial), 2. D. irrigua Brasilien, am Salto dos Treis Ranjos bei Cerqueira-Cesar im Staate Sao Paulo — von mir selbst gesammelt und absichtlich gewahlt, weil es die — hygrophilste Form von Dum. ist, die ich kenne, indem sie auf — tiberrieselten Steinen im dichten, constanten Sriihregen des Wasserfalles wachst 3) D. hirsuta @ latior yon Java von mir am Kratersee Telaga-Warna gesammelt (Iter Indicum No. 22), — eine echte Urwaldpflanze, stets nass und schattig wachsend. Zunichst stimmen die Formen von Dumortiera in folgenden — Punkten tiberein. Man kann sechs Arten von Rhizoiden leicht — unterscheiden, von denen drei bei allen Formen in grossen — Massen auftreten, so dass sie die typischen sind, wihrend die — anderen drei Arten nur vereinzelt auftreten und oft erst nach i einigem Suchen gefunden werden (Fig. 8). Die drei typischen _ = Tr) 5 oa ae Ff c 4 c © c Be ee u ee eee, pk, EEE pS) = = ao b Cc CG d : oe Fig. 3. Fiinferlei Rhizoiden von Dumorticra irrigua (Brasilien; Sao Paulo, Salto dos treis Ranjos, - VIL. 1901 lgt. Scnirryer) Die Buchstaben, wie im Texte und in der Tabelle — Vergr. 400°! Formen der Rhizoiden sind: a) diinne, glatte, ziemlich dickwau- — dige. Sie stehen zerstreut tiber die ganze Unterseits der Fronsfligel — bis an die Rander heran. Einzelne derselben zeigen zerstreute Zipfchen und wer en um den dadurch der nachsten Form ahnlich. In der Mittellinie der Fronsunterseite findet sich immer ein dichter, 483 langer Filz von Rhizoiden, bei stark aquatischen Formen ist er diinner, aber auch hier stets deutlich. Die gréssere Anzahl] der Rhizoiden dieses Filzes sind b) enge Zapfchenrhi- zoiden !); sie besitzen etwas verdickte Wande und regelmissig zerstreute, meistens nicht sehr dicht stehende, mittelgrosse Zipfchen und liegen dicht parallel neben einander der Frons eng angedriickt und ganz versteckt unter den abstehenden und vielfach geschlingelten c) weiten glatten und dick- wandigen Rhizoiden®); diese letzteren sind zahlreich und die Dicke der Membran recht wechselnd aber sie ist doch so, dass das Rhizoid nicht leicht collabiert. Mit c) untermischt findet man gelegentlich (aber immer nur sehr spirlich zwei Formen d) sehr weite aber dinnwan- dige glatte Rhizoiden, die leicht collabieren und e) sehr vereinzelnt weite dickwandige Zapfehenrhizoiden, die sich von c) nur unterscheiden durch das Vorhandensein zer- streuter Zapfchen im Inneren. Endlich kommen bei manchen Formen (bes. D. hirsuta) auf den Fronsfliigeln zwischen den ,engen glatten Rhiz. zerstreut und an Rande t) Borsten vor, die durch die starke, braune Wand und die scharfe Spitze sofort auffallen*). — Zwischen einzelnen dieser Typen z. B. a) und b), c) und d) kommen bisweilen Zwischenformen vor. Den speciellen Befund bei den drei oben erwihnten Formen stelle ich in der auf der nichsten Seite beifolgenden Tabelle zusammen. Die Zahlen geben den Querdurchmesser an. Die Rhizoiden von Dumortiera habe ich hier absichtlich ausftihrlich behandelt aus mehreren Griinden. Einmal zeigt 1) Die Zapchenrhizoiden sind also bei Dumortiera nicht »in verschwindend ge- ringer Zahl” vorhanden, sondern iibertreffen an Zahlt alle anderen Formen, werden aber wegen ihrer versteckten Lage von fliichtigen Beobachtern leicht tibersehen. 2) Wenn man also mit der Pincette etwas von dem Wurzelfilz loszupft und dann untersucht, so bekommt man meistens nur die letzteren zu Ansicht, nicht aber die am Grunde liegenden Zapfchenrhizoiden. 3) Dass diese Borsten ebenso, wie die von Metzgeria Rhizoiden sind, darin hat GOEBEL l.c. p. 273 sicher recht, denn es lassen sich direkte Ubergiinge beobachten; dass sie zum Schutze des Thallus dienen ist eine durch nichts bewiesene und daher ganz iiberfliissige sogen. »biologische Erklarung”’. sich, dass sich die Verhaltnisse bei eingehender und sorgfaltiger Untersuchung ganz anders darstellen, als diess von anderer Seite angegeben wird, dass sie zu den daraus gezogenen biolo- © 484 4 i q Rhizoiden bei I. D. irrigua von Brasilien (extrem Ul. D. hirsuta II. D. trrigua von : a. latior. Serravezza (Italien). Spitz, gebraunt. hygrophil !) Java, Telaga-Warna, a) glatt, eng, etwas reichlich., reichlich. sehr reichlich, fast derbwandig. 4.5—7 p. 7—11 x. einen Pelz bildend. 4 4.5-—7 mu. 2 a') einzelne der- | viel reichlicher als einzelne. einzelne. - selben mit = zer- | bei II und III. 3 streuten Zipfchen, = | sonst wie a. oe ao Gitte ers ee ee en ik Sheen eS &| f) Borsten, | sehr sparlich und fehlend. reichlich und sehr kurz bis fehlend. Bs lang, auch am Randesehr reichlich. 4 ‘addiyjayyy tap zjyueproziqy gischen Theorien nicht berechti zlerter diese Verhaltnisse bei Dumortie c) glatt, weit, d) glatt, weit, aber e) Zapfchenrhiz., b) Zapfchenrhiz., eng. dick wandig. diinnwandig. dickwandig weit. sehr reichlich! Wand ziemlich stark. Zapfch. mit- telgross. 11 x. (selten nur 7). reichlich, Wand oft sehr (bis 7 pz.) dick, 18—97 (4. sehr wenige! 29—34 p. Tiga neeee sehr selten! sehr dickwandig, Ziipf- | chen sparlich. 20—27 x. gen und dass sie viel kompli- sind, als wie sie bisher dargestellt wurden. Ferner sind ra von grosser Wichtigkeit fir in ungeheurer Zahl einen dicken Strang — bildend. Wand ziemlich diinn. 4.5—7 ys. (selten bis 14 4.). sehr reichlich! An- zahl die anderen iibertreffend. Wand = derb. Zipfehen bald dichter, bald sehr zerstreut 7—11 xp. ——a « reichlich, sehr | sehr zahlreich, mie dick wandig, so dickwandig als ca, 22 x. bei I und II ca. 22. selten. Ubergiinge | nicht reichlich, aber zu vorigen (c) vor- | zalhreicher als bel handen bis 27 yz. | I und II, bis 29 sehr selten, ziem- lich diinnwandig und Zapfchen zahl-_ reicher, ca, 22 # selten! 20—27 x. 485 die Beurteiling einer in neuerer Zeit aufgetauchten phylogeneti- schen Frage von grossem Interesse. Es ist von verschiedenen Seiten auf gewisse dusserliche Ahnlichkeiten zwischen Dumortiera und der zu den Jungermaniales gehorigen Gattung Monoclea hinge- wiesen worden '). Unter diesen Ahnlichkeiten steht in erster Linie der Umstand, dass Monoclea zweierlei Rhizoiden besitzt u. zw. weitlumige und enge; letztere zeigen eine auf- fallende Ahnlichkeit in Stellung und Richtung mit den dtinnen glatten Rhizoiden der Fronsfligel von Dumortiera. Diese Ahn- lichkeit ist freilich nur eine dusserliche und lasst sich durch nichts wahrscheinlich machen, dass diese letzteren (bei Monoclea) etwa aus Ziapfchenrhizoiden durch Riickbildung der Zapchen hervorgegangen sind, wie das fiir die betreffenden Gebilde von Dumortiera angenommen werden kann, da sich dort direkte Uberginge vorfinden ”). Schliesslich méchte bei Besprechung dieses dritten Typus noch darauf hinweisen, dass die extremst hygrophilen Formen im Sinne von Kameruine, z. B. eine untergetaucht in den licht- armen Quellttimpeln unter den triefenden Sandsteinfelsen des Hollengrundes bei Boéhmisch Leipa schwimmende Form von Conocephalus conicus, die ich dort durch Jahre hindurch beobachtete, zwar wie alle Wasserformen wenig Rhizoiden und sehr kleine Ventralschuppen aufwies, relativ waren aber die Zipfchenrhizoiden weder der Zahl nach, noch in der Ausbildung der Zaipfchen denen der gewdhnlichen Formen dieser Pflanze nachstehend. Von seinem vierten Entwickelungstypus_ kennt 41) CampsBeLL und Duncan S. JoHNson behaupten sogar auf Grund dieser Abnlich- keiten, dass Monoclea zu den Marchantiaceen gehdre. Es ist hier nicht der Ort auf diese Frage niher einzugehen; ich hoffe aber an anderer Stelle meinen Stand- punkt ausfihrlich zu begriinden. Vgl. D. H. CAMPBELL, The systematic position of the Genus Monoclea (Bot. Gazette, XXV. 1898 p. 272—274) — Jounson, The Develop- ment and Relationship of Monoclea (Bot. Gazette, XXXVIII. 1904 p. 185—205 Tab XVI, XVII). 2) Auch bei Marchantia-Arten kommen neben den gewéhnlichen engen Zapfchen- rhizoiden, die zwischen den Ventralschuppen entspringen mehr weniger reichlich ganz glatte vom gleichen Durchmesser und ausserdem Ubergiinge zwischen beiden Formen vor. 486 Kameruine (1. c. p. 380) nur Marchantia polymorpha. Diese ist nach Kameruine ,eine echte Sumpfpflanze[?] gebunden an sehr feuchten, aber ganz offenen, oft besonnten Standort” '). Dieser Typus ist vor allen anderen ausgezeichnet durch zweierlei Zipchenrhizoiden: gewdhnliche und etwas weite, diinnwandige mit fast spiralig angeordneten Zaipfchen die seitlich z.T. ver-_ wachsen (I. c. Tab. I. II. fig. 7.), um mich rasch verstéandlich i machen zu kénnen nenne ich sie im folgenden Spiralzipf-_ chenrhizoiden. Uber die biologische Theorie, welche das | Vorkommen dieser Rhizoiden erklaren soll, will ich hinweg-_ gehen, da sie eine durch nichts bewiesene Vermutung ist. —_ Ich habe diese hundertemale schon untersuchte Pflanze be- aiglich ihrer Rhizoiden in einer grossen Anzahl von Formen nochmals genau untersucht, und da zeigte sich, dass noch ~ vieles ungenau und flichtig beobachtet war. — Zunichst ist es unrichtig, dass die Spiralzipfehenrhizoiden *) ,tber dieg ganze Unterseite des Thallus zergtreut entspringen und sog- — leich senkrecht abstehend in den ganz mit Wasser gesiit- — tigten Baden eindringen” (Kameruine, 1. c. p. 30). Letzteres — ist an und fiir sich schon bei der in Sumpfgriben subaquatisch — tiber 10 em. tiefen Rasen aufrecht wachsenden var. 3 in oft aquatica unmoglich. Uber Ursprung und Verlauf der Rhizoiden ~ kann man sich leicht unterrichten an in Alkohol gebleichten und auf der Unterseite mit Methylenviolett betupften Exem- " plaren. Da sieht man, dass auf den Fligeln tberhaupt keine — senkrecht abstehenden Rh. vorhanden sind, sondern es ent-— springen die gewdhnlichen Z,rh. und enge glatte Rh., die~ durch alle méglichen Zwischenformen in 7th. tibergehen q ferner die Spiralz. rh. zwischen den Randschuppen *) und den 1) Die f. domestica NeEs wiichst Gartenbeeten, an Mauern, auf bunden an sehr feuchten = ba og > ~ Nw | = oO = @ S ~~ [on] > Ss cea) o it = c fee) ~ Pe #) Se j=] naa ndort”” (KAMERLING); von ihr in Naturg. d. eur. Leberm. IV. p. 73: | »wo sie aber auf trockenerem Boden fortko ane a mmen soll bedarf si SchattenS | in einer nérdlichen Lage.’ e des Sc a 2) Im folgenden immer abge a kiirzt: Spivalz.rh, und fir Zipfchenrhizoiden: Z.rh 3) Bisweilen auch aus der Basis der Schuppen selbst. 487 Medianschuppen gemischt, die Spiralz.rh. ganz besonders reich- lich naher der Mittelrippe. In ganz gleicher Weise wenden sie sich den Schuppen folgend strangartig und bogig gegen die Mittelrippe, wo sich diese seitlichen Strange zu einem dickeren eng anliegenden Strange vereinigen, der aber ganz verdeckt wird von dem langen Filz der weiten, abstehenden Rh., so dass man sie leicht tibersieht; wenn man nimlich von diesem Filze etwas abzupft und untersucht, so erhalt man keine oder nur zufallig darunter geratene einzelne Z. rh. und Spiralz.rh., wenn man aber den Filz erst etwas entfernt und dann eine Probe ganz vom Grunde nimmt, dann sind es fast ausschliesslich nur Z.rh. und Spiralz.rh. Wenn man in gleicher Weiser J. chenopoda untersucht’), so findet man genau das- selbe, wie bei M4. polymorpha; es sind auch bei ihr die Z.rh. und Spiralz.rh. reichlich vorhanden und letztere sehr schon ausgebildet, bei I. polymorpha. Es ist daher ganz ungerecht- fertigt, dass Kameriine M. chenopoda zu einem anderen Ent- wicklungstypus stellt, wogegen ich schon friiher aus einem anderen Grunde Stellung genommen habe. Die Angabe dass bei M. chenopoda*) die Ventralschuppen ,so gut wie nicht entwick- elt” sind (Ll. ¢. p. 32), kann nur darauf beruhen, dass Kameriine diese Spezies nicht richtig kennt, denn sie besitzt sehr wohl entwickelte Schuppen und sogar recht grosse Spitzen- anhange (vgl. auch SrepHani, Spec. Hep. |. p. 190: ,Appen- dicula squamarum submagna’’). Kin interessantes Resultat ergab die Untersuchung des ab- stehenden aus den weiten Rh. bestehenden Filzes der Mittelrippe von M. polymorpha. Diese Rh. sind bei allen Formen sehr weit und zumeist ziemlich diinnwandig, einzelne aber pflegen sehr dickwandig zu sein und kommen solche bei verschiedenen 41) Ich habe diese Spezies von verschiedenen Standorten zu wiederholten Malen untersucht, um jeden Irrtum auszuschiessen Wie bei wohl allen anderen ic ihbatiaona. aber hier viel hiufiger wie mir scheint, findet man die glatten Rhiz. der ganzen Lange nach durchwachsen von spiirlich verzweigten Pilzhyphen (Verwechselung mit »durchwachsenen” Rhizoiden ist ausgeschlossen! Es ist momentan nicht zu entscheiden, ob es sich hier um einen Fall von Sy mbiose oder von Raumparasitismus handelt. 488 Formen in wechselnder Haufigkeit vor. Es giebt nun Formen ~ von M. polymorpha, wo alle oder nahezu alle weiten Rh. ~ glattwandig sind und solche, wo sie alle im Inneren regel- miassig zerstreute kurze rundliche Zapfchen autweisen. Diese — auffallende Verschiedenheit steht ganz sicher in Correlation — mit der Ausbildung eines schwarzen Mittelstreifens in der Mittellinie der Frons-Oberseite, der durch Riickbildung der — Luftkammern an dieser Stelle entsteht; dieser Mittelstreifen — ist besonders charakteristisch ftir die Var. aquatica (vgl. z. B. Scuirrner, Hep, eur. exs. No. 14), er ist aber auch oft bei — Var. domestica sehr schén ausgebildet und daher sicher nicht abhiingig von der subaquatischen Lebensweise, wie oft fiilschlich — angegeben wird. Alle Formen mit Mittelstreifen haben, mégen — sie nun subaquatisch sein oder nicht, glatte abstehende Rhi- zoiden; alle Formen bei denen er fehlt (z.B. var. alpestris Nexs, var. arctica und var. mamillata Hagen) haben in den © weiten Rh. innen Zipfchen; Formen mit schwach ausgebil- detem Mittelstreif (wiez.B. Gott et Rabenh. exs. No. 142) sind auch beziiglich der Rh. intermediar. Sehr interessant sind 1 solche Rasen, wo dicht neben einander Pflanzen mit Mittelstreif : und solche ohne einen solchen wachsen, wo also sicher die- — selben Lebensbedingungen fiir beide vorhanden waren '); die i Rh. sind bei beiderlei total verschieden im obigen Sinne. Es muss noch erwihnt werden, dass auch var. alpestris bisweilen genau an gleichen Localititen subaquatisch wiichst 2) (in Griiben — auf quelligen Wiesen), wie var. aquatica und doch sind beiden — beztiglich der weiten Rhizoiden und des Mittelstreifs stets sofort zu unterscheiden. Von den mit M. polymorpha nachst verwandten Arten hat M. Kirkii St. (Orig. Ex -) keinen- Mittelstreif arliche Spiralz. rh. und die weiten Rh. oO ee et. E. var. alpestris auf einer Sumpfwiese zwischen schloss in Nordbéhmen bei nur 260m Hohe. 5 ieee ee Se. Sai See ye sind glatt und dtinnwandig, M. plicata’ ch z.B. von einer Meilerstitte im Karsten walde bei 5 BAveR. | nium palustre ete. bei der Griindelmihle bei Neu- Eada leeerans é SSE SOI eRe ae renga TS ean ar ae ees : a ae aie nt no 0) a a eT RR Rc na EL ati 8 ee I SS ee ee ee ee ee ne 489 (= M. vulcanica Spruce Orig. Ex.) hat keinen Mittelstreifen, weite Rhiz. glatt’), Spiralz. rh. sehr reichlich und schon, auf den Fligeln fast nur enge, glatte Rh. —- M. Berteroana L. et L. (Joan Fernanpez Orig. Ex, St. Helena, St Paul) und M. cephaloscypha St. Orig. Ex. verhalten sich in allen Punkten ahnlich wie M. polymorpha var. alpestris; die weiten Rh. haber innen immer zerstreute niedrige Zapfchen. — JM. grandis Hampe (Nova Granata lgt. Linpia, Orig. Ex) ist der ¥. polymorpha var. alpestris habituell ganz ahnlich, sicher davon aber ver- schieden durch die weiten Rh., die stets glatt sind °*). Ausser den schon erwihnten habe ich noch weitere 17 Arten von Marchantia auf ihre Rh. hin untersucht; die Resultate beztiglich der Spiralz. rh. lassen sich in vier Gruppen bringen, die nattirlich gegen einander nicht streng begrenzt sind: a) Spiralz. rh. sehr reichlich und ebenso schén ausgebildet, wie bei Al. polymorpha und verwandten Arten. Hierher gehéren ausser M. chenopoda: M. cartilaginea Lndnb. Orig. Ex., M. geminata R. Bl. et Nens, 4. Treubii Schffn. — Bei diesen sind die weiten Rh. glatt und 6fters ziemlich dickwandig. Hier dirfte auch M. cataractarum Schffn. anzureihen sein (vgl. oben p. 478) wegen der ziemlich reichlichen und sehr schon entwickelten Spiralz.rh., die weiten glatten Rh. sind aber dinnwandig. b) Spiralz. rh. vorhanden und gut ausgebildet aber sparlicher bis sehr spirlich, die gewdhnlichen Z. rh. tiberwiegen immer bedeutend. 4/. viridula L. et L. Or. Ex. (Spiralzrh. hier ziemlich reichl., gewéhnl. Z.rh. sehr dimn ca. 7 w, weite Rh. meist glatt und dickwandig 13 «, 23 w, darunter auch ziemlich viele mit Ziipfchen ca. 23 w, selten dtinnwandig glatt ca 29 w), M. umbellata St. Or. Ex. ist habituell der vorigen ganz ahnlich, Spiralz.rh. aber sehr spirlich und zeigt gar keine Neigung 1) Dadurch ist diese Pflanze von der sehr ahnlichen M. Berteroana sicher ver- schieden. 2) Nach der Scheda hielt Gottsche diess fiir eine Form der M. polym., was sicher nicht der Fall ist. Sie steht gewiss der M. vulcanica Spruce msc. nahe. Ihr Verhiiltniss zu M. lamellosa Hmpe et G. kann ich nicht feststellen, da ich diese nicht gesehen habe. Ann. Jard. bot. Buitenz. 2e Sér. Suppl. III. 32 490 zu Dickwandigkeit, /. angusta St. Or. Ex. (gewohnliche Z. rh. mit sehr langen dichten Zaipfchen, weite Rh. glatt meistens dinnwandig), M. sciaphila Schffn. (wie vorige, ich sehe auch enge dickwandige Rh. 14—22 uw) M. planiloba St. Or. Ex. (Spiralz.rh. sehr schén, aber nicht reichlich, weite Rh. meist diinnwandig, glatt), M. foliacea Mitt. N. Zeeland lgt. Becxert (Gew. Zrh. tiberwiegen bedeutend). — c) Die Spiralz.rh. sind nicht so schén entwickelt, die gewéhnl. Z.rh. sind aber hier meistens weiter 11—18 und die Zapfchen sehr lang und dicht und manche derselben nihern sich in der Form mehr weniger den Spiralz.rh. Hierher gehéren: MM. emarginata und ihre Varietiten, VU. subandina Spruce Or. Ex., M. disjuncta Sull. Or. Ex., 4M. Domingensis L. et L. — da) Spiralz.rh. fehlen ganz, es sind nur gewohnl. Z. rh. vorhanden mit langen Ziipfchen und weite Rh., die meist glatt und etwas dickwandig sind, an alteren Fronsteilen findet man oft auch ziemlich viele solche Rh. mit zerstreuten niedrigen Zipfchen (ca. 23 4). Hierher gehért M. paleacea Bert. und die derselben Verwandtschaftsgruppe angehérigen M. nitida L. et L. mit ihren Formen und //, diptera Mont. et N. Es zeigt sich also in der Gattung Marchantia eine unzwei- deutige Beziehung der Beschaffenheit der Rhizoiden und der engeren phylogenetischen Beziehungen der Formen und nicht eine weitgehende Abhangigkeit von der Lebensweise. Es zeigt sich, dass innerhalb gut umerenzter Verwandtschaftsgruppen - (Gruppe der polymorpha, der M. geminata, der M. paleacea) die Rhizoiden wesentlich wbereinstimmen und, dass sie bei Pflanzen verschiedener Gruppen mit genau gleichen Lebensge- — wohnheiten total verschieden sind. Fassen wir die Resultate dieser Details tiber die Zapfchen- rhizoiden der Marchantiaceen zusamm folgendes: die Z.rh. spielen wahrsch Rolle bei der Wasserzuleitung ; es dass die Zapchen in einzelne des Wasserstromes durch Dampf Damptblasen vorbei” €n, so ergiebt sich wu. a. _ einlich gelegentlich eine kann auch zugegeben werden, — n Fallen die Unterbrechung — blasen durch Leitung ,an den : wirtksam verhindern kénnen, diess kann 4 49] aber unmdglich ihre alleinige Funktion sein, denn sie sind auch bei Pflanzen reichlich und ausgezeichnet ausgebildet, denen fortwaihrend Wasser zur Verftigung steht, wo sich also tiberhaupt keine Dampfblasen in den Rhizoiden bilden kénnen. Wir sind also tiber die Bedeutung der Zapfchenrhizoiden keines- wegs sicher unterrichtet. Die Tatsache, dass sich verschiedene Pfianzen desselben Standortes, also unter genau gleichen Lebens- bedingungen, beziiglich der Rhizoiden total verschieden ver- halten kénnen und die hier nachgewiesene Tatsache, dass in- nerhalb der Gattung d/archantia die phylogenetisch zusammen- gehérigen Arten sich beztiglich der Rhizoiden gleich verhalten ohne Riicksicht auf ihre Lebensgewohnheiten, lasst darauf mit grosser Wahrscheinlichkeit schliessen, dass die Beschaffenheit der Rhizoiden und besonders das Vorhandensein von Zaipfchen- rhizoiden bei den Marchantiales und deren Fehlen bei den tibrigen Lebermoosen ein konstituierendes Merkmal ist und dass sie nicht durch Anpassung an einen bestimmten Zweck aus glattwandigen entstanden sind. Daraus wiirde sich von selbst ergeben, dass eine , biologische Erklérung” der Zaiptchenrhizoiden a priori aussichtslos ist. Die Untersuchung hat ferner ergeben, dass die bisherigen Angaben iiber die Rhizoiden der Marchantiales ganz un- genau und vielfach falsch sind. Es liess sich daher mit aller Sicherheit nachweisen, dass die daraut gegriindeten biologischen Erklarungen und die Aufstellung von ,,Entwickelungstypen” nichts weiter sind, als vage Behauptungen, die auf ungenii- gender Kenntniss der Lebensweise und Beschaffenheit der be- treffenden Pflanzen zuruckzuftihren sind. — Was die Gattung Marchantia betrifft, so ist es durch die sorgfiltige Untersuchung der Rhizoidenverhaltnisse kaum zweifelhaft, dass dieselben in viel hdherem Masse mit der phylogenetiscben Zusammen- gehorigkeit der Formen, als mit der Lebensweise der einzelnen Spezies zusammenhanet. Beziigiich der zweierlei Rhizoiden bei MMonoclea ist eine ‘us- sere Ahnlichkeit der engen mit den engen, glatten von Dumor- tiera und von manchen Marchantien zweifellos vorhanden; wir 492 sind aber durch nichts berechtigt zu der Behauptung, dass sie wie die letzteren aus engen Zaipfchenrhizoiden hervorgegangen — sind; sie kénnen bei J/onoclea, welche in dieser Beziehung einen Ausnahmsfall unter allen Jungermaniales darstellt, — oder bei deren Verfahren selbstandig entwickelt worden sein, — vielleicht in Anpassung an eine uns nicht niher bekannte 4 Funktion, und lasst sich aus ihrem Vorhandensein durchaus — nicht auf einen engeren phylogenetischen Zusammenhang von Monoclea mit den Marchatiales schliessen. Beery rane PN Teng eT ee ae a j : ye ee _ ee ea ee ee ee eee ee ee ee eee ee Se ee ye KUROPEAN PLANTS GROWING WITHOUT CULTIVATION IN COLORADO BY FRANCIS RAMALEY Professor in the University of Colorado. Geographical position of Colorado. Colorado is one of the Rocky Mountain States of North America situated in the high interior of the continent between 37° and 41° north-latitude and 102° and 109° longitude west of Greenwich. About two-thirds of the area has a drainage to the Mississippi River-system and the remaining one-third, through tributaries of the Colorado River, drains to the Gulf of California. The continental divide extends in a zig-zag course from north to south through the state, following for the most part the highest points of the main range of the Rocky Mountains. Colorado has an area of about 100.000 square miles or almost exactly one-half that of France. Physiography and climate. The eastern part of the state is a plain which slopes away gently from the base of the mountains. Mountains and foothills occupy the central part of the state, while to the west is a high plateau dissected by stream erosion and having numerous considerable elevations. The annual rain- fall is less than 20 inches, except in higher mountain districts, hence mesophytic species are to be found only in artificially irrigated tracts or in seepage areas along streams, ponds ete. Temperatures are generally favorable for the growth of plants accustomed to a temperate climate, the mean annual tempe- rature at Denver being 49°.8 F. (9°.9 C.) In that part of the plains-region which is under cultivation, all of the ordinary cereals are grown, such as wheat, oats, rye and barley as also 494 4 4 4 "a are the common fruits: apple, pear, cherry and plum. In special favored localities peaches are grown. Sources of information. In preparing the present paper the author has used his own notes, made in many years of field-— i study, as a basis for the list, but has added a number of species | from the ,Flora of Colorado” ') of which a thorough examination 1 has been made. All but a half dozen of the plants here listed are reported by Ryppere as occurring in the state and nearly all of these half dozen have been recorded by other writers. — The present paper, therefore, adds no species to the known flora” of Colorado but gives information not previously recorded as tal abundance and occurrence. The introduction of European plants into Colorado. Tn Colorado, 1 as in other inland localities, plants become introduced chiefly through their seeds being mixed with seed-grain, lawn- -gTass and garden-seeds, or in stock food, while a few escape from cultivation. The list of plants here given embraces 95 species q and of this number 26 may be considered as garden-escapes. — Perhaps some of the others may have been introduced purposely — into isolated localities, but there can be no certainty of this. Most of the species have come to Colorado from the eastern United States and not directly from Europe. However, alfalfa (Medicago sativa) reached Colorado from the south- west, having been introduced into California at an early date by the Spanish fathers. New introductions are occurring from time to time chiefly along lines of railway. In railroad-yards, especially wher cattle and sheep are loaded, and along new embankments or wher street grading is being done, there is opportunity for introduced plants to gain a foothold. Away from railway-lines these plant follow wagon-roads, thinning out very rapidly at a distance from main lines of travel. The older-settled parts of the state. even when comparatively remote from railways, show an abut- dance of roadside and pasture-weeds. The total number of in 1) Ryppere, P. A.: Flora of Colorado, Bull. 100, Colo. Agr. Coll, Exper. Sta: Ft. Collins, Colorado, 1906. 495 troduced species recorded seems large when it is remembered that Colorado was not explored until the early years of the nineteenth century and that permanent settlements are scar- cely 60 years old. List of species. In the following list only a few notes as to the better-known facts of distribution are given for each species. The arrangement is that of the Enener and Pranri-system. Gramineae. Syntherisna humifusum (Pers.) Rydb. (Panicum lineare Crock.) Plains area and foothill zone. Syntherisma sanguinale (Li.) Dulac. (Panicum sanguinale L.) Plains area. Fichinochloa crus-ygalli (.) Beauv. (Panicum crus-galli 1.) Common and widely distibuted in the plains area and foot- hill zone; occasionally in the montane zone. Chaetochloa glauca (.) Scrib. (Se¢aria glauca Beauv.) Common; plains area. Chaetochloa viridis (L.) Serib. (Setaria viridis Beauv.) Common in plains area; often in foothill zone. Chaetochloa italica (l.) Scrib. (Se¢aria italica Kunth.) Escaped from cultivation; plains area. Phalaris canariensis L. Plains area and foothill zone. Polypogon monspeliensis (L.) Desf. Occasional in the plains area. Avena fatua L. Along roadsides; not common. Kragrostis major Host. Plains area. Dactylis glomerata L. Kscaped from cultivation in lawns and pastures; plains to montane zone. Briza maxima L. Escaped from cultivation; an ornamental grass. 496 Poa annua i. Common in plains area; escaped from cultivation. This species extends up to the montane zone. Festuca elatior L. Plains area; escaped from lawns and pastures. Bromus brizaeformis F. & M. Very common in places; plains area. Bromus secalinus L. Locally distributed in the plains area. Bromus inermis Leyss. 7 Plains area. Bromus tectorum 1. Plains area. Bromus sterilis L. Plains area. Lolium perenne L. Occasionally a weed in gardens; plains area. Convallariaceae. Asparagus officinalis I. Escaped frow cultivation, plains area. Not common. Salicaceae. Populus alba WL. Escaped from cultivation; plains area, along ditches. Cannabinaceae. Humulus Lupulus \, Escaped from cultivation; plains area and foothill zone. Polygonaceae. fiumex acetocella \L. : Common from plains to montane zone. ftumex patientia IL. Plains area and foothill zone. fiumex crispus I. Common in plains area. Rumex obtusifolius L. Plains area, 497 Polygonum aviculare I. One of the commonest weeds from plains to the montane zone. Polygonum persicaria L. Plains area. Polygonum hydropiper L. Plains area. Polygonum convolvulus UL. Plains area to montane zone. Chenopodiaceae. Chenopodium album I. Common dooryard weed of plains area, foothill and mon- tane zones. Chenopodium botrys L. Plains area and foothill zone. Salsola tragus L. Recently introduced; now very common throughout the plains area. Amarantaceae. Amarantus retrofexus L. Plains area and foothill zone. Amarantus hybridus L. Plains area and foothill zone. Caryophyllaceae. Alsine media I. Common in lawns and dooryards; plains area. Silene noctiflora L. . Plains area and foothill zone; around dwellings. Szlene vulgaris (Moench). Gardens. Rare and local; plains area. Saponaria officinalis L. Escaped from cultivation; at various altitudes. Vaccaria vaccaria (L.) Britt. (Saponaria vaccaria L.) Locally abundant; plains area and foothill zone. 498 Fumariaceae. Fumaria officinalis lL. Uncommon; plains area. Cruciferae. Lepidium draba L. Plains area. Vhlaspi arvense L. Locally abundant in plains area; extends to foothill aia ! montane zones. Bursa bursa-pastoris (L.) Britt. (Capsella bursa-pastoris Medic.) — Common everywhere, except in sub-alpine and alpine zones. Camelina sativa (l.) Crantz. Locally distributed in the plains area. Roripa nasturtium (L.) Rusby. (Nasturtium officinale R. Br) Common in slow-running irrigating canals and in springy places of the plains region; occasionally in the foothill zone Raphanus sativus L. Escaped from cultivation; plains area. Sisymbrium officinale (1.) Scop. Plains area. Sinapis alba L. Plains area. Brassica juncea I, Plains area and foothill zone. Brassica arvensis (L.) B. 8. P. Common; plains area. Alyssum calicynum L. Plains area. Conringia orientalis (L.) Dum. Plains area and foothill zone. Papilionaceae. Trifolium pratense lL. Plains, foothill zone and sparingly present in the montane zone. Escaped from cultivation. Malva rotundifolia L. 499 Trifolium repens I. Very common in plains area and foothill zone; less abun- dant in the montane zone. Escaped from cultivation in lawns and pastures. Medicago sativa L. Escaped from cultivation. Very common in plains area. Melilotus alba Desv. Plains area and foothill zone. Very common at about 5000 feet altitude. Mellotus officinalis (L.) Lam. Plains area. Geraniaceae. Erodium cicutarium L. Plains area and foothill zone Locally abundant at about 5000 feet altitude. Linaceae. Linum usitatissimum UL. - Plains area. Probably introduced in grain seed; is not grown in Colorado. Euphorbiaceae. Luphorbia cyparissias L. Escaped from cultivation. Locally present at about 5000 feet altitude in the neighbourhood of dwellings. Rhamnaceae. — Rhamaus carthartica L. Escaped from cultivation along irrigating canals; local. Malvaceae. Very common in dooryards and pastures and along road- ways in plains area, foothill and montane zones, somewhat dwarfed at the higher-altitude stations. ) Malva parviflora L. Plains area. _ Althaea rosea Cav. Sparingly escaped from cultivation; plains area. 500 j Violaceae. Viola tricolor. Sparingly escaped from cultivation; plains area and foothill zone, a Umbelliferae. Carum carvi L. Escaped from cultivation; plains to montane zone. Daucus carota i. Escaped from cultivation; plains area. Pastinaca sativa L. Escaped from cultivation; plains area. Cuscutaceae. ‘ Cuscuta epithymum LL. : Plains area. . Convolvulaceae. 4 Convolvulus arvensis \,. Plains. area. = Boraginaceae. ' Anchusa officinalis \. Locally distributed in plains area and foothill and mon-— tane zones. Labiatae, Marrubium vulgare \, Escaped from cultivation; plains area. Nepeta cataria I. Escaped from cultivation: plains area and foothill zone. Mentha spicata Li. (Mentha viridis L.) Sparingly escaped from cultivation; plains area. Glechoma hederacea lL. Plains area. Prunella vulgaris 1. eR a se =! 5 paige eal a La Np 8 RAR OE ET ERODE ¥ reflin resins te ween fy 3 PM Introduced along irrigation canals; plains area to montane zone, Leonurus cardiaca Li Locally abundant; plains area and foothill zone. 501 Solanaceae. Solanum nigrum lL. Plains area. Hyoscyamus niger lL. Rare; plains and foothill zone. Scrophulariaceae, Verbascum thapsus L. Locally abundant; plains area and foothill zone. Verbascum blattaria L. Rare and local; plains area. Linaria linaria (.) Karst. (Linaria vulgaris Mill.) Locally escaped from cultivation; plains area and foothill zone. Plantaginaceae. Plantago major UL. Plains area and foothill zone; occasional in montane zone. Plantago lanceolata L. Plains area. Compositae. Anthemis cotula L. Plains area. Chrysanthemum leucanthemum L. Locally escaped from cultivation; plains area, foothill and montane zones. T'ragopogon pratensis L. Locally abundant in parts of the plains area. Tragopogon porrifolus L. Common in irrigated meadows and along ditches in parts of the plains area. In places it is probably to be considered a garden escape. Cichorium intybus Linn. Locally escaped from cultivation; plains area. Taraxacum taraxacum (L.) Karst. (Taraxacum officinale Weber.) Widely distributed in irrigated lawns and fields, along ditches 502 and roadsides. Probably the most persistent and harmful weed in Colorado. It extends to the montane zone. Lactuca virosa L. Plains area. Sonchus arvensis lL. Plains area; rare. Sonchus oleraceus lL. Plains area.. Sonchus asper (L.) All. Plains area and sometimes in foothill zone. Occurrence of the different species. Most of the European species in Colorado are roadside or pasture weeds, but some occur in lawns and in grain fields. The numerous irrigating canals throughout the cultivated area of the state, offer easy highways of migration for both xerophytic and mesophytic plants. Dry-soil | conditions obtain on the high ditch-banks, and moister soil is found closer to the running water or in Seepage areas at a distance. By far the largest number of species of introduced’ plants are known only from collections made in the irrigated area. This is partly because more collections have been made there than elsewhere, partly because there are more people and more - opportunities for seed-distribution, partly because the climate and soil-conditions are more suited to the plants which are introduced. Local areas. of distribution may be recognized for many European weeds. As an example may be cited the valley of Boulder Creek in the northern part of state, where Verbascum thapsus is everywhere abundant. This plant has been known in the locality for thirty years, yet it has not spread abundantly — to adjacent valleys a few miles distant. An interesting feature of weed distribution is the absence from Colorado of certain — European species which are abundant in the eastern and central United States, as Arctium lappa and Cannabis sativa. Altitudinal distribution of introduced plants. Altitudes in Colorado — vary from about 4.000 to 14.000 fe y et above sealevel. Up to 5.500 or 6.000 feet, in what is the plains area, all of the — 503 European plants here listed are to be found. This is the part of the state largely given to agriculture and a considerable portion is under irrigation. From 6.000 to 8.000 feet is the foothill zone having a climate favorable to agriculture but with little tillable land. Here, naturally, those introduced plants which flourish only in cultivated fields will be few in number, although roadside plants may be abundant. Above 8.000 and extending approximately to a height of 10.000 feet, is the mon- tane zone with practically no agriculture — only a few vegetable - or ornamental gardens with now and then a cultivated lawn. Here there is a further cutting down of opportunity for growth of introduced plants. In addition to lack of suitable ground- space, the factor of climate now enters, for summers are short and even in the hot months of July and August the mean temperature is only about 58° to 60° F. At higher altitudes, in the sub-alpine aud alpine zones, there are practically no introduced plants at all. Only a few straggling specimens here and there get above 10.000 feet. The following species seem to be the ones which reach the highest altitudes: Ramee acetosella, Polygonum aviculare, Thlaspi arvense, Bursa bursa-pastoris, Trifolium repens, Malva rotundifolia. Introduced plants east and west of the continental divide. So far as information is available it seems that the continental divide, usually 11.000 to 14.000 feet in altitude, has no influence on the distribution of introduced plants. All of the commonest species are present in both the eastern and western parts of the state, although, because of its larger population and more numerous railroads, the eastern part probably has a number of less-com- mon plants not yet introduced to the west. The weeds of Colorado not all of European origin. Although some of the European plants introduced into Colorado are abun- dant and persistent weeds, it should be noted that many of the commonest weeds of the state are true natives. Thus, in pastures and dooryards are to be found very commonly such plants as: Hordeum jubalum, Agropyron spp., umex salcifoltus, Euphorbia glyplosperma, Grindelia spp., and along roadsides Cleome 504 serrulata, lva xanthifolia, Xanthium commune, Ambrosia spp., Helian- | thus spp. A few introduced plants have come to Colorado from tropical America, as Amarantus graecizens and Datura altho Summary. There are 95 species of European plants growing without cultivation in Colorado. Of these, 26 are garden-escape while the rest have been introduced in various ways. The species are found to be distributed in 26 natural families; those best represented are the following: Gramineae 21 species, Polya naceae 8 species, Cruciferae 11 species, Compositae 10 species. The four families just named contain more than half of all the species. A short discus-— eC sion of the geography and ge climate shows the region — A well adapted to receive ‘i > Os. immigrant species in the r Brg she lower and moderate alti- | we - a tudes. Most of the intro-— i fat ery f | duced plants are confined — i Sime f to the plains area and ZZ SAC rT My foothill zone, a few are 41Y PSR found in the montane . i zone, practically none at — . all in the sub-alpine and : ba ‘es alpine zones. The conti- # nental divide has no in- fluence in determining Map of North America showing the location of Colorado tHe introduction of plants Sinton) The high cities of ore shown by thetmet 10M a distance. Except flowing away in all directions. for such plants as dande- lion, shepherd’s purse, knotgrass and mallow (Zarazacum tarazacum, Bursa bursa pastoris, Polygonum aviculare and Malva rotundifolia) the ruderal plants in Colorado most abundant in individuals are not of European origin, but natives of the region. UBER DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN EPIPHYLLEN FLECHTEN UND DEN VON IHNEN BEWOHNTEN BLATTERN. VON HANS FITTING. Von allen den fremdartigen Pflanzengenossenschaften, die in den Tropen das Interesse des mitteleuropdischen Botanikers ganz besonders fesseln, sind vornehmlich die Kpiphyten mit ihren Anpassungen seit Langem eingehend studirt worden. Tnfolgedessen sind wir tber den Bau und die biologischen Eigentiimlichkeiten dieser Gewiichse verhaltnissmassig sehr gut unterrichtet. Nur in unseren Kenntnissen iiber die auf Blat- tern wohnenden Formen, die sog. Epiphyllen, klaffen noch grossere Liicken. Uber eine Gruppe dieser Formen namlich, die epiphyllen Flechten, ist in der Litteratur recht wenig zu finden, zum guten Teil wohl deshalb, weil die Systematik dieser Gewachse noch ziemlich im Argen liegt und zudem die wenigen Beschreibungen in zablreichen kleinen, z. T. schwierig zugdinglichen Arbeiten zerstreut sind. Und doch drangt sich einem Jeden, der die epi- phyllen Flechten auch nur fliichtig betrachtet, eine Fille inte- ressanter Probleme auf, deren Bearbeitung gentigend reizvoll erscheinen kénnte. So liegen z.B. nur spirliche Angaben vor liber die Beziehungen, die zwischen diesen Lichenen und den Von ihnen besiedelten Blittern bestehen. Massarr sagt in seinem Essay tiber die Epiphyllen (1898) — einer der wenigen Arbeiten, 3 Ann. Jard. bot, Buitenz. 2e Sér. Suppl. II. 8 506 die sich mit dieser interessanten Gruppe ausschliesslich von biolo- vischen Gesichtspunkten beschiftigen —, die Flechten seien ,intimément soudées & la surface foliaire’’. Erfolet diese Anhef- tung aber durch innige Anschmiegung an die Cuticula oder giebt es noch engere Beziehungen: zwischen den Thalli und dem Blattgewebe? Wissen wir doch von vielen rindenbewohnen- den Filechten, dass gar viele der an ihrer Zusammensetzung beteiligten Pilze mit ihren Hyphen das (abgestorbene) Borken- gewebe durchziehen, die Zellen auseinanderdrangend (Linpav 1895), und von den felsbewohnenden Krustenflechten, dass sich die Pilzhyphen tief in viele Gesteine einzufressen vermdégen, — indem sie Enzyme und Séuren als wirksame Angriffswaffen produziren und ausscheiden. Selbst wenn es sich aber heraus- stellen sollte, dass die Mehrzahl der blattbewohnenden Flechten Epiphyten in eigentlicher Sinne des Wortes sind, also sich auf der Cuticula der Blatter ansiedeln, so ist doch die Moglichkeit — von vornherein nicht auszuschliessen, dass die Thalli mittelst irgend welcher sezernirter Stoffe durch die Cuticula hindurch | auf die Blattgewebe einen bemerkbaren Einfluss austiben, da ja die Cuticula bei den Blattern vieler Tropenpflanzen dusserst diinn ist und fitr Wasser sowie Wasser lésliche Stoffe einiger- massen durchlissig sein diirfte. Wahrend meines sechsmonatlichen Aufenthaltes in Java habe ich diesen und ahnlichen Fragen meine Aufmerksamkeit zuge- wendet und eine recht umfangreiche Sammlung von Blattern, die — mit Flechten besiedelt sind, aus den verschiedensten Familien angelegt. Ich méchte hier in aller Ktirze tiber die Ergebnisse meiner orientirenden Beobachtungen, die hauptsdchlich im Bui- tenzorger Garten gemacht wurden, einen summarischen Bericht erstatten, mit dem Bemerken, dass die konservirten Materia- hen in Europa noch der eingehenderen speziellen Untersuchung und vor allem der Bestimmung der Flechtenformen harren. Gleich in den ersten Tagen meines Aufenthaltes in Buiten- zorg konnte ich bei den Sapindaceen und Meliaceen, bei denen viele Arten von epiphyllen Flechten stark befallen zu sein ' 507 pflegen, feststellen, dass die blattbewohnenden Lichenen in recht verschiedener Weise sich an den Blattern festsetzen. Er- stens naémlich giebt es solche Krustenflechten, die von der Oberseite der Blatter her durch die Epidermis mehr oder weni- ger tief in das Blattgewebe eindringen, das Gewebe lokal schia- digend und abtétend, zweitens in grosser Menge solche, die unter Ablésung der Cuticula sich auf den Epidermisaussen- wainden festsetzen, und drittens endlich Krustenflechten und, in Gegenden mit sehr feuchter Atmosphaere, wie zB. bei Tji- bodas, auch vereinzelte Laubflechten, die tiber die Cuticula der Blattoberseiten hinwachsen, ohne die Cuticula anzugreifen und zu perforiren. Unter allen blattbewohnenden Flechten nimmt an Zahl die zweite Gruppe bei weitem die erste Stelle ein, wahrend die erste und namentlich die dritte mehr zuriicktreten. Durch Untersuchung von Blattern aus ganz verschiedenen F'ami- lien habe ich mich spaterhin davon tiberzeugen kénnen, dass diese Regel nicht nur fiir die Meliaceen und Sapindaceen, son- dern ganz allgemein giiltig ist, wenigstens fir Buitenzorg und die Umgebung von Batavia. Die erste Gruppe von Flechten ist schon von anderen Forschern eingehend studirt worden, freilich ohne dass die Ergebnisse von der biologischen Forschung bisher die gebiih- rende Beriicksichtigung gefunden hatten. Es gehért in diese Gruppe z.B. die Gattung Strigula, Flechten, die dadurch ent- stehen, dass Pilze die auf Blattern parasitisch lebende Chroo- lepidacee Cephaleuros Mycoidea (Cunningh.) G. Karsten be- fallen. CunnincHam (1877) und M. Warp (1883, vergl. auch Went 1895) haben in ausfiihrlichen Arbeiten Bau, Entwicke- lung und Lebensweise der Alge und der Flechte an der Hand von vielen Abbildungen beschrieben. Nach ihren Angaben lebt die Alge im Jugendstadium zunichst auf der Oberflache der immergriinen Blitter einiger Tropengewichse; spiter dringt sie durch die Cuticula und durch die Epidermisaussenwinde hindurch, um sich innerhalb der Epidermis unter Zersprengung der antiklinalen Zellwinde weiter auszubreiten und von hier aus noch tiefer ins Blattgewebe einzudringen. Die Blattzellen, 508 die der Alge in den Weg geraten, braunen sich und sterben— ab. Im Assimilationsparenchym wird durch entsprechende Zell- teilungen ein Wundkorkgewebe gebildet, womit die Pflanze — die Infektionsstelle gegen das tibrige Blattgewebe abschliesst. Die Schadigungen der Flechte sind die gleichen, wie sie im Blattgewebe durch die Alge hervorgerufen werden. Der Pila halt sich mit seinen Hyphen stets in Nachbarschaft der Alge, ohne von sich aus tiefer ins lebende Blattgewebe einzudringen. i Ich kann die Angaben beider Forscher vdllig bestiitigen und — will ihnen noch beiftigen, dass ich solche Pyrenomycetenflechten — auf den Blaittern sehr zahlreicher Arten aus ganz verschiede- nen Familien angetroffen habe. : Viel haufiger und zahlreicher aber findet man Flechten der zweiten Gruppe, die also die Cuticula absprengen und mit ihrem Thallus auf den Epidermisaussenwiinden sitzen. Man ver- a misst sie eigentlich nie, wenn ein Blatt, was ja meist der Fall, tiberhaupt von Flechten besiedelt ist. Sie bilden entschieden das Hauptkontingent unter den blattbewohnenden Flechten. Thr Thallus bildet kleinere oder gréssere rundliche Flecken vou weisser, grauer, griinlich-gelber, brauner oder schwarzlicher Farbe. Die Flecken stehen einzeln oder in Trapps zusammen. — Auch bei dieser Gruppe scheint es sich immer um Pyreno- lichenen zu handeln. Macht man bei einem Blatte mit ziemlich | dicker Cuticula einen ditinnen Querschnitt durch das Blattge- webe und durch den Thallus, so bereitet es namentlich nach Zusatz von Kalilauge keine Schwierigkeiten, zu sehen, dass der Thallus mit seinem dussersten Rande sich zwischen der Cuticula des Blattes und den Epidermisaussenwinden fort- schiebt und dass die vom Thallus emporgehobene Blattcuticula die Thallusoberseite vollig oder wenigstens streckenweise tiber- aeht. Wahlt man danach Blitter mit ganz dinner Cuticula fit die Untersuchung aus, so wird man stets die gleichen Beobach- tungen machen kénnen, vorausgesetzt, dass die Schnitte sehr dinn sind und dass die so haufig verkieselten Epidermisaussen- _ wainde tberhaupt die Anfertigung geeigneter Schnitte erlaubem — Besondere Betrachtung erfordern die Algenzellen dieser Flech- 509 tenthalli. Wegen ihres rundlichen Umrisses und ihrer chloro- phyligrtinen Farbe glaubte ich in Buitenzorg annehmen zu diir- fen, dass es sich um griine ,Kugelalgen” handele und dass es also der Pilz sei, der die Cuticula perforirt. Erst als mir in Europa ein eingehendes Studium der Litteratur tiber die Chroo- lepidaceen mdglich war, drangte sich mir bald die Uberzeugung auf, dass auch in dieser Flechtengruppe wie in der ersten die Flechtengonidien aus Chroolepideenalgen bestehen. Ja offenbar handelt es sich auch hier um Angehorige der Gattung Cepha- leuros, die sich nur dadurch von der vorher erwahnten Cepha- leuros Mycoidea unterscheiden, dass sie nicht tiefer ins Blatt eindringen, sondern immer nur zwischen Cuticula und Epi- — dermisaussenwand leben. Eine ganze Anzahl Grtinde spricht fir die Richtigkeit dieser Auffassung. Erstens namlich hat Went fiir Coffea lberica eine wenigstens streckenweise subku- tikular lebende Cephaleurosart C. coffeae und zwar aus Java beschrieben (1895). Zweitens habe ich bei einer Durcheicht eines Teiles meiner konservirten Materialien Stellen gefunden, wo die Alge, ohne vom Pilz befallen zu sein, ftir sich subkuti- kular lebte, wihrend dicht daneben Teile des Thallus in Flechten- bildung begriffen waren; das Aussehen des Algenthalli sprach durchaus fiir die Zugehérigkeit dieser Formen zur Familie der Chroolepidaceen. Drittens ersehe ich aus den schon erwaéhnten Arbeiten Cunyincuam’s und Warp’s, dass sich die Cephaleuros Mycoidea unter dem Einflusse der auf ihr. parasitirenden Flech- tenpilze in ahnlicher Weise so veraindert, dass man die Flech- tengonidien ftir griine Kugelalgen ~halten kénnte: die Algen- zellen trennen sich von einander, runden sich ab und werden unter Verlust der braungelben Farbe rein griin. Dazu kommt endlich viertens, dass auch ftir Cephalewros Mycoidea subkuti- kulare Lebensweise angegehen wird; so z. B. von Hansqire in seinem Prodromus der Algenflora von Boehmen (1888, S. 218 ff.). Ja sogar der Autor dieser Alge, Cunnincuam, hat offenbar den Thallus schon subkutikular wachsen sehen und ist blos durch einen Irrtum zu der Angabe gekommen, die Alge wachse nur subepidermal. Diese Vermutung diirfte sich wohl Jedem 510 aufdringen, der seine kolorirte Abbildung des Blattquerschnittes : von Camellia japonica (Taf. 42 Fig. 8) betrachtet. Sie wurde — mir zur Gewissheit, nachdem ich mir die Anatomie des Kamel: _ lienblattes angesehen hatte. Warp und Karsten, dem wir eime- eingehende Bearbeitung der Chroolepideen verdanken (1891), haben keine Thalli zwischen der Cuticula und den Epidermis- aussenwinden beobachtet, wenn ich auch aus ihren Angaben glaube entnehmen zu dtirfen, dass ihnen ebenfalls subkutikular lebende Individuen vorgelegen haben. Sie beide fanden niim- lich den Algenthallus von einer kutikularisirten Celluloseschicht tiberzogen, die ganz unmerklich in die Blattcuticula tibergehe; sie nehmen indess an, dass diese Cuticula von der Alge selbst gebildet werde. Dem gegentiber kann ich die Angabe Hanscire’s | nach Untersuchung diinner Schnitte durch den Thallusrand— bestiitigen. Es kann kein Zweifel dartiber bestehen, dass diese Alge thatsichlich wenigstens streckenweise subkutikular lebt und nicht selbst die Cuticula bildet. Dementsprechend findet man auch die Flechtenthalli der ersten Gruppe streckenweise blos unter der Cuticula, nicht aber tiefer im Blattgewebe. Ganz ausserordentlich schwer, ja an konservirtem Material wohl tiberhaupt nicht mehr zu entscheiden ist nun freilich die Frage, ob an den allein subkutikular beobachteten Blattflechten” ebenso wie bei den tiefer ins Blattgewebe eindringenden For-_ men stets allein Cephalewros Mycoidea oder auch noch andere Cephalewrosarten beteiligt sind. Karsren weist in seiner schon erwihnten Monographie darauf hin, wie ausserordentlich viel- gestaltig in verschiedenen Altersstufen und auf verschiedeneD Wirtspflanzen Cephalewros Mycoidea ist. Ks wird wohl einge- hendster vergleichender Kulturversuche in einem der Tropen- institute, wie sie in so vorbildlicher Weise yon Treus in Java ins Leben gerufen wurden, bedtirfen, um diese und ahnliche Fragen zu lésen. Als unmoglich kann es gewiss nicht betrachtet werden, dass diese Art vielleicht auf den Blattern mancher Pflanzen nur zu subkutikularer Lebensweise befahigt ist, wihrend sie bei anderen auch tiefer ins Blattgewebe einzudringen ver- mag. Ebenso médglich ist es aber, dass verschiedene Cepha- 511 leurosformen vorliegen. Eine sichere Entscheidung dartiber er- laubt auch meine wiederholte Beobachtung nicht, dass auf einem und demselben Blatte subkutikulare Flechten neben andersar- tigen tiefer ins Blattgewebe eindringenden vorkommen. Denn es kénnte ja sein, dass Cephaleuros Mycoidea die Befahigung verliert, sich tiefer ins Blattgewebe einzudrangen. wenn sie in noch jugendlichem Zustande von bestimmten Flechtenpilzen befallen wird. Uberhaupt muss die Frage durchaus offen blei- ben, wie die Angriffsmittel samt den morphologischen Eigen- schaften dieser Alge durch die Flechtenpilze verandert wer- den. Es ergiebt sich hier eine Fille interessanter Probleme, die nur durch das Experiment in Angriff genommen werden k6nnen., Aus dem Vorstehenden ist wohl deutlich zu ersehen, dass die von mir unterschiedenen ersten beiden Gruppen blattbewoh- nender Flechten auf’s engste zusammengehéren. Die Algen, die sich an ihrer Zusammensetzung beteiligen, sind so nahe ver- wandt und haben so ahnliche Lebensweise, dass es keineswegs Wunder nehmen wiirde, wenn bei genauerer Untersuchung und bei einer Bestimmung der Flechtenpilzfruktifikationen sich herausstellen sollte, dass beide Lichenengruppen durch Uber- gange verbunden sind. Ich halte es fir garnicht unmédglich, dass wenigstens auf den Blittern mancher Pflanzen eine und dieselbe Flechte bald nur subkutikular, bald tiefer im Blatt- gewebe gefunden werden wird. Wie die Flechtengonidien so weisen auch die Flechtenpilze in ihrem Verhalten gegentiber den befallenen Blittern grosse Ahn- lichkeit bei beiden Gruppen auf. Wie fiir die erste schon ange- geben, so bleiben auch in der zweiten die Hyphen stets auf die Nachbarschaft der Algenzellen beschrankt, ohne von sich aus das Blattgewebe zu schidigen. Nur an der Peripherie des Thallus sieht es haufig so aus, als ob die in centripetaler Richtung radial etwas schneller als die Alge fortwachsenden Pilzhyphen mit ihren Spitzen den Algenzellen die Arbeit abnihmen, die Cuticula weiter und weiter von den Epidermisaussen wiinden abzusprengen. Das gleiche Bild erhalt man, wenn man den 512 subkutikular lebenden Thallusrand von Flechten der ersten | Gruppe auf diinnen Querschnitten genau betrachtet. Eine andere Deutung lasst tibrigens auch eine Abbildung fir eine solche Lichene in Cunnineuam’s Arbeit (Taf. 43 Fig. 11) nicht zu. Wenden wir uns nun der Betrachtung des Einflusses zu, den die subkutikular lebenden Flechten auf die Gewebe der befal- — lenen Blatter tiben, so lasst sich im Allgemeinen sagen, dass er verhiltnissmassig recht gering ist. Nur selten, hauptsichlich unter den mittleren Partien des Thallus, werden die Epidermis- zellen gebriunt und abgetdtet. Meist reagirt die Wirtspflanze, — namentlich so lange die Thalli noch jung sind, nur durch eine | geringere oder stirkere Verdickung der Epidermisaussenwande oder wohl auch der dussersten Reihe der Palissadenzellen aut den Eindringling (letzteres vor allem, wenn die Epidermiszellen — durch eine Verfirbung Schidigungen anzeigen). Nicht selten erfolgen auch geringe Hypertrophien der Epidermis- oder Palissa- i denzellen. Doch kommt auch Wandkorkbildung hier und da vor. Wie bei der ersten Flechtengruppe, so entsteht auch hier wieder die Frage, welche dieser Reaktionen durch die Alge und welche durch den Pilz oder endlich durch das_,,Konsor- tium” veranlasst werden. Wahrend meines Aufenthaltes in Buitenzorg war ich aus den oben angegebenen Griinden ge- neigt, anzunehmen, dass hier der Pilz der schidigende Teil sel. Erst als ich die Natur der Gonidien richtig beurteilen gelernt hatte, habe ich an meinem konservirten Material gele- gentlich gesehen, dasg die Algen allein beeinflussen. Es is lichsten, dass die Schaidigungen der Wirtspflanzen im wesent- lichen auf die Algen zurtickzufihren sind. Freilich wird es noch einer genauen Durcharbeitun diese Auffassung ganz fest z Die dritte Gruppe der endlich, aus solchen Formen cuticula hinwachsen, mannigfaltigkeit und schon das Blattgewebe in ahnlicher Weise u begrtinden. bei einigen untersuchten Blittern auch t also auch fiir diese Flechten am wahrschein- - g meiner Materialien bedtirfen, uw blattbewohnenden Krustenflechten” bestehend, die tiber die Blatt-_ tritt gegentiber den anderen an Form- Haufigkeit, wenigstens bei Buitenzorg, ao | | 513 ausserordentlich zurtick. Hauptsichlich eine auffillige Form, die sich durch den Habitus ihres Thallus sofort leicht von den parasitisch lebenden Blattflechten unterscheidet, ist, scheints, im Buitenzorger Garten ziemlich weit verbreitet. So fand ich sie, um nur einige Beispiele zu nennen, reich entwickelt auf den immergriinen Blittern von Aglaia splendens K. et V. TL B 34 H, A. oxypetala Val. IIL B. 44 V., Cynometra polyandra Roxb. IF. 11, C. ramifora var. heterophylla 1 F. 13, Dillenia retusa Thunb. var. integra Boerl. IV G. 22, Lansium humile Hassk. I B. 35 V., Walsura quadrilocularis Val. TIL E. 46, Ardisia fuliginosa Bl. TV J. 6, und unter den Monokotylen z. B. bei Caryota mitis Lour. II F. 80 und d/arica Northiana Ker.-Gawl. XI B. XI 23. Sie besitzt einen graugriinen, dusserst diinnen Thallus, der sich als ziemlich grosser verwaschener Flecken von unbestimmtem Umriss auf der Oberflaiche der Blatter ausbrei- tet. Die Fruchtkérper von hellbraunlicher Farbe sind Apo- thecien mit {—? mm. Durchmesser, die der Thallusoberfliche frei aufsitzen. Neben dieser Form habe ich hier und da noch ganz wenige andere Krustenflechten dieser Gruppe beobachtet, in Form kleiner hellgrauer Flecken, die sich wie bei der eben beschriebenen Flechte leicht wegwischen lassen. Bei keiner dieser Formen habe ich jemals den geringsten Einfluss der Thalli auf die besiedelten Blatter wahrgenommen. Das gleiche gilt fiir die Thalli einiger Laubflechten, die ich im Urwald von Tjibodas hier und da auf Blattern fand. Aus meinen Beobachtungen ist wohl klar ersichtlich, dass die blatthewohnenden Flechten nicht simtlich einem biologi- schen Typus zuzurechnen sind und dass es nicht zweckmassig ist, sie samt und sonders mit blatthewohnenden Algen, Pilzen und Moosen zusammen als Untergruppe Epiphyllen zu den Epiphyten zu stellen, wie es z.B. Scuimerr thut (1898 S. 352). Reinen Epiphytencharakter tragen vielmehr nur die tiber die Cuticula hinwachsenden Formen, wihrend alle anderen — und diese bilden die Mehrzahl — von den subkutikularen bis zu den tiefer ing Blattgewebe eindringenden Formen Parasiten sind und 514 mit Unrecht als Epiphyten bezeichnet werden. Wie bei den blatt- bewol den Algen, so wird es auch bei den entsprechenden Flech- ten biologisch notwendig sein, diese beiden Kategorieen zu unter- scheiden, wenn wir auch zur Zeit ebenso wie bei den zahlreichen ganz ahnlich subkutikular lebenden Wasseralgen (vgl. OLrmanns 1905, 8. 304 ff.) nicht beurteilen kénnen, ob die parasitéren For- men durch die innigere Befestigung an das Substrat eine andere Lebensweise fihren als die Epiphyten, ob sie von diesen noch andere ,Vorteile” voraushaben wie eben die festere Anheftung. Als ganz besonders notwendig erweist sich eine solche strenge Unterscheidung dann, wenn man die Bedingungen erkennen will, © welche die Ansiedelung der blattbewohnenden Formen auf den — Laubblattern beférdern oder verhindern. Offenbar kénnen alle die ,parasitaren’’ Flechten nur dort die Bedingungen ftir ihre | Kxistenz finden, wo die parasitaren Algen sich anzusiedeln ver- mochten. Deshalb werden ganz nattilicher Weise sich Parallelen — ergeben zwischen dem Vorkommen der Chroolepideen und dem die- ser Flechten. Die dritte Gruppe der epiphyllen Flechten dagegen — kdénnte sehr wohl einen ganz anderen Bedingungskomplex fiir ihr _ Vorkommen brauchen. In der That habe ich eine Reihe Pflanzen gefunden, wie z.B. Cynometra polyandra Roxb. I F. 11, die haupt- siichlich von Flechten der dritten Gruppe, wenig dagegen von para- sitéren befallen waren, und andererseits solche Laubgewiachse, 7 bei denen das umgekehrte Verhiltnis Regel zu sein schien. Schon aus solchen Uberlegungen diirfte hervorgehen, dass die Probleme, welche die, ich méchte sagen, floristische Bearbei- tung der epiphyllen Flechten stellen, nicht ohne Berticksichti- _ gung der Anheftungsweise der Thalli gelést werden kénnen. Der Verbreitung der epiphyllen Lichenen und den Bedingungen © ihres Vorkommens habe ich tibrigens blos nebenher meine Aul- — merksamkeit zugewendet, weil tiber diesen Gegenstand Bussk _ eine ausftihrliche Abhandlung auf Grund umfassender Studien | in den asiatischen und afrikanischen Tropen schon vor Jahren | angekindigt hat. Uber die Ergebnisse lag mir die verdéffent- | lichte vorliufige Mitteilung vor (1905), in der der Autor scharf_ Stellung nimmt gegen die bis dahin einzige, den gleichen Gegen- — 515 stand streifende Abhandlung, ebenfalls eine vorléufige Mittei- lung von Junener (1891). Beide Forscher haben den wahren Charakter der epiphyllen Flechten verkannt und sich, wie ich glauben mdchte, infolgedessen die Probleme nicht klar stellen kénnen. Junener ist noch Anhanger der alten Epiphytenbeur- teilung: fiir ihn sind alle kryptogamischen Epiphyten, wenig- stens soweit sie zu den Thallophyten und Moosen gehéren, »Parasiten”. Busse, offenbar als Anhinger neuerer Lehren, nimmt die epiphyllen Flechten schlechthin als Epiphyten, indem er die durch keine Beobachtungen gestiitzte Auffassung Junanzr’s als irrig zuriickweist. Mikroskopische Untersuchungen wiirden Beiden leicht den wahren Sachverhalt enthillt haben. Im tibrigen kann ich im grossen und ganzen Bosse’s Ergeb- nisse bestidtigen, soweit es sich um die bei weitem verbreitet- sten blattbewohnenden Flechten, naimlich die parasitisch leben- den, handelt. Die Vertreter der Chroolepideen treten in der Regenwaldzone nach Bussr unter annahernd den gleichen Be- dingungen auf, wie die (d. h. diese) Flechten. Das Gleiche habe ich beobachtet. Die Erklirung dieses Parallelismus zwischen beiden Organismengruppen wurde oben schon gegeben. Wenn Bussr weiter darauf hinweist, dass die Flechten fast ausschliess- lich auf ,immergriinen” Gewachsen, mit Ausnahme der letzten Jabrestriebe, vorkommen und zwar vorwiegend auf glatten (vgl. dazu auch Wenr 1895, S. 681) und lederigen Blattern, in héheren Lagen hiufig auch auf solchen mit rauhen Oberflaichen, Wahrend dicht behaarte Blatter frei bleiben, dass das Vorhan-— densein yon Vorrichtungen zur Wasserableitung, insbesondere einer Traufelspitze, gar keinen Schutz gegen Besiedelung mit (parasitaren) Flechten gewahrt und dass Blatter mit horizontal — gestellter Spreite besonders befallen werden, so vermag ich alledem nach meinen Beobachtungen nur vollig zuzustimmen. Dagegen kann seine Angabe, die gegen starke Regengtisse unge- schiitzten und der Sonne dauernd exponirten Blatter kénnten nur da haufig und stark befallen werden, wo stets, auch zur Trockenzeit, eine feuchte Atmosphire herrscht, wohl kaum eine allgemeiner giiltige Regel sein. Denn ich habe im Buitenzorger 516 Garten sehr starken Flechtenansatz auch unter solchen Um- stiinden bei einer Reihe von Baumen selbst an ganz peripher — stehenden Blattern gesehen. Schatten beférdert nach Busse die | Besiedelung der Blatter mit Lichenen. Ich hahe den Eindruck gewonnen, als ob dies nur fiir die der Gruppe III gelte und als ob den parasitischen Formen im Gegenteil eine gewisse Lichtintensitat forderlich sei. Sehr zweifelhaft ist es mir tibrigens infolge meiner Beob- | achtungen geworden, ob man die qualitativen und quantitativen Unterschiede in der Flechtenflora auf den Blittern verschie-_ dener Gewachse allein auf ein verschiedenes Ausmaass von Luft- _ feuchtigkeit, Licht, Schutz gegen Anprall von Regentropfen u.s. w. und von Benetzbarkeit der Blatter wird zurtickfiihren kénnen. Kin Anderes ist es naimlich, zu erklaren, wovon die verschie- dene Verteilung der Flechten auf den verschiedenen Blattern einer Laubpflanzenspecies abhangt, und ein Anderes zu ermit- teln, welche Einfltisse die oft sehr auffalligen Verschiedenheiten der Flora auf verschiedenen. Laubgewiachsarten bedingen. | Das letztere Problem wird, glaube ich, kaum befriedigend geldst i werden kénnen, wenn man nicht nach noch anderen anatomi- schen oder physiologischen Besonderheiten sucht, die das Ein- , dringen der Algen unter die Cuticula erleichtern oder erschwe- ren. Wenn man z.B. im Buitenzorger Garten auf den Blattern — der meisten Vucea-, Dracaena- und Cordylinearten sehr wenige Flechten findet, so kénnte man ja den Grund dafir in der geringen Benetzbarkeit sehen. Diese Erklarung reicht aber kaum aus, um zu verstehen, warum Claoxylon affine Zoll. VIII F. 7, Dysoxylon densiflorum Mig. IIT B. 14 H., Otophora sp. Borneo _ XI B. 222 u.a. von Flechten ganz oder fast ganz gemieden _ werden ') und warum ein Baum von Strychnos nux vomica I C 6, der mitten unter ziemlich wenig von Flechten befallenen — Leguminosen wichst, ausserordentlich stark mit parasitischen Formen besiedelt ist und namentlich warum manche Pflanzen — fast nur von parasitischen, andere hauptsichlich yon epiphyti- _ 1) Dies nach Beobachtungen an den wenigen im Garten wachsenden Exemplaren! | 517 schen Lichenen befallen werden (Beispiele daftir wurde ja oben angefiihrt; bei der Familie der Leguminosen kann man solche Unterschiede im Buitenzorger Garten beobaciten). Es sieht fast so aus, als ob die Chroolepideen und infolge dessen auch die parasitischen Blattflechten gewisse Gewiichse bevorzugen und ganz besonders leicht angreifen kénnen. Ich wage es nicht, Vermutungen dartiber zu dussern, worauf diese auffillige Erschei- nung beruhen kénnte, und will mich darauf beschraénken, her- vorzuheben, dass starke Verkieselung der Blattepidermis auf jeden Fall kein wirksamer Schutz des blattes sein kann: Gerade sehr stark verkieselte Blatter habe ich oft mit parasitischen Flechten bedeckt gesehen. Gelegentlich ist schon in den Kreisen der Tropenpflanzer die Frage aufgeworfen worden, ob die blattbewohnenden Flechten fiir die Laubgewiichse schidlich sein kénnten. Darauf pflegte bisher wohl die Antwort zu lauten, dass die Schidigungen nur gering sein diirtten, weil ja diese Flechten nur Epiphyten seien. Hat man sich einmal davon tiberzeugt, welche enormen Flechten- mengen zusammen mit Chroolepideen gerade die Blatter mancher Kulturpflanzen bedecken, hat man mit dem Mikroskope gesehen, Wie sehr das Blattgewebe alsdann durch Abtétung vieler Zellen und durch Wundkorkbildung seinen eigentlichen Funktionen entzogen ist (vgl. auch Wenr 1895), so wird man dartiber nach- azudenken beginnen, ob es nicht zweckmiassig sein kénnte, die Pflanzen in irgend einer Weise vor solchen Feinden zu schiitzen. Und endlich sei noch eine Frage aufgeworfen, deren Bear- beitung fir die Biologie der epiphyllen Flechten einiges Inte- resse bieten diirfte. Was wird aus den Flechten, im Besonderen aus den Flechtenpilzen, wenn die befallenen Blatter abfallen und vermodern? Ich habe zwar etwas Material in dieser Richtung gesammelt, glaube aber kaum, dass es gentigen wird, diese Frage ZU D eGedicn. Vermutlich wird auch hier das Experiment erst Klare Aufschlisse geben k6nnen. Strassburg i/Els. Im September 1909. 1905. S) 1877. 1888. 1891. 1891. 1895. 1898. 1905. 1898. 1883. o 1895. CITIRTE LITTERATUR. Busse, W., Uber das Auftreten epiphyllischer Kryptogamen im Regenwald- gebiet von Kamerun. Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. Bd. 23. 1905 S. 164 ff. . Cunnixcuam, D. D. On Mycoidea parasitica, a new genus of parasitic algae, and the part which it plays in the formation of certain Lichens. Transact. of the Linn. society. vol. I. Botany S. 304 ff. HansairG, A, Prodromus der Algenflora von Béhmen. Teil I. Prag 1888. Junaner, J. R. Anpassungen der Pflanzen an das Klima in den Gegenden der regenreichen Kamerungebirge. Botanisches Centralblatt Bd, 47.1891.S. 353 ff. Karsten, G. Untersuchungen iiber die Familie der Chroolepideen. Ann. du | jardin bot. de Buitenzorg. Bd. 10. 1894 S. 4 ff. Linpav, G, Lichenologische Untersuchungen. Heft I. Dresden 1895, MassarT, J. Les végétaux épiphylles. Annal. du jardin bot. de Buitenzorg _ suppl. 2. S. 103 ff. O_TMANNS, FR. Morphologie und Biologie der Algen. Bd. II. 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Les relations, dont l’existence sera prouvée ci-dessous, sont les suivantes: Si l’on nomme; K,0, la quantité de potasse contenue dans les mélasses, Cl, la quantité de chlore contenue dans les mélasses, CO,, la quantité d’acide carbonique contenue dans les cendres de la mélasse rapportée 2 100 parties de mélasse, oe ae quantité de ces matiéres organiques spéciales non- sucres, les relations sont & peu prds les suivantes: O= 4 (K, O—1.32 Cl) O= 8.55 CO, Nl est aisé de voir que la premivre équation signifie que tout le chlore est combiné au potassium (1 K,O = 1.32 Cl) et que tout le reste de la potasse est équivalent & toute la matiére organique. De méme la relation 0 = 8.55 CO, se déduit de la premitre, parce que 4 K,0 — §.55 CO. Si l'on essaie de précipiter ce non-cucre organique, par exemple & V’aide de l'aleohol ou de l'acétate de plomb, on constate qu’il est toujours accompagné de sucres réducteurs. J'ai établi ailleurs qu'il existe vraisemblablement un composé 4 de ces sucres réducteurs et du non-sucre organique ‘). epee ee 1) Archief voor de Java-Suikerindustrie 1907, pag. 297 e.s. 520 Physiologiquement on pourrait done se demander, en admet- — tant que ces relations existent réellement, s'il n’y aurait pas un rapport entre un composé de potasse, d’acide organique et de sucres réducteurs d’une part et la formation de sucrose (autre part. C’est la une question dont je dois céder l'étude a d'autres, plus compétents; mais, fixer l'attention sur les relations indiqées, me semblait avoir quelque importance pour ceux qui s’intéressent & l'étude physiologique de la formation du sucrose. Celui qui s’occupe de la fabrication du sucre de canne, est toujours frappé par la concordance des analyses de mélasses provenants d’usines différentes. | J’obtins pour la premitre fois la conviction nette qu'il dott exister dans le phénoméne certaines relations simples, el étudiant les nombreuses analyses completes de mélasses, pur bliées par M. Prinsen Greruics en 1905), | On peut considérer la fabrication du sucre comme une méthode de concentration du non-sucre et des sucres réduc- teurs dans leur ensemble. De la composition des mélasses 0D pourrait done se faire une juste idée de la composition du Jus, si, au cours de la fabrication, il ne s’opere aucun chan-_ gement dans la composition du jus. Mais il est évident que dans le vessou, par l’addition de chaux, les matiéres insolubles | & base de calcium sont éliminées par filtration ou décantation.— Quant aux autres matieres inorganiques et organiques solubles,_ on doit les retrouver toutes dans les mélasses. Par Vaddition de chaux, il est fort possible que les com- binaisons entre les bases et les acides soient modifiées, mais _ leurs quantités doivent rester les mémes, quant aux compo- sés solubles, | Cependant, quant aux matitres organiques, la question est tres complexe. Nous savons que les mélasses peuvent contenir des matires organiques variées comme de la cire, des compo | 1) Archief voor de Java-Suikerindustrie 1905, pag. 529. 521 sés azotés, des dérivés de la chlorophylle ete., substances toutes insolubles. Si Von effectuait l’épuration des jus en les filtrant de telle sorte qu’ils ne contiendraient plus aucune impureté insoluble, on n’aurait pas & s’occuper de ces matiéres. Mais la fabrication du sucre brut n’exige point que le jus soit totalement dépourvu de ces substances. Or, ces matibres ne pouvant avoir aucun rapport avec la quantité K,0—1.32Cl, il est clair qu'il faudra s'attendre & ce que les relations mentionnées ci-dessus seront parfois impossibles & démontrer & cause de la présence de ces matiéres organiques insolubles. Ce fait constitue donc une circonstance qui domine l’étude des autres matiéres organiques. Mais il y existe encore des autres raisons qui peuvent em- pécher les relations en question de se révéler. Ce sont surtout les suivantes: I". Les sueres réducteurs peuvent subir l’influence d'un exces de chaux, qui est tres difficile & doser pour la fabrication; et d’autre part une trop faible quantité de chaux peut causer toutes sortes d’altérations et notamment un manque d’acide carbonique dans les cendres. Les mélasses d’usine, qui sont quelquefois un peu diluces, saltérent rapidement pour des raisons biologiques. C’est pour cela que je n’ai employé parmi le matérial de M. Prinsen GEERLIGS, que des mélasses obtenues par centrifugation. Ce procédé permet d’obtenir les mélasses dans un tres court délai aprés que le jus a été exprimé de la canne. Surchauffage dans les appareils. 4". Sulfitation (traitement du jus avec de V’acide sulfureux gazeux). 5". Réaction acide. Ces cing causes sont théori 1 nt assez importantes pour rendre invisibles les relations indiquées plus haut. Avant de démontrer que réellement ces relations existent, il faut établir ce que l’on doit nommer la quantité totale de Non-sucre organique. Elle a été établie de la maniére suivante: M. Prinsen Greenies a déterminé entre autres dans ces Ann. Jard. bot. Buitenz. 2e Sér. Suppl. Il. 84 nr 522 analyses: le sucrose (Ciercxrt), l’eau (par séchage), les sucres réducteurs (par titrométrie), les cendres, enfin, dans les cendres, les gommes et I’acide carbonique. De ces analyses on peut déduire les quantités totales de matitre organique de la manitre suivante: ) matiére organique non-sucre — 100 — eau — CriERerT — sucres-réducteurs —- gommes — cendres + CO,. Il est évident que l’acide carbonique doit étre ajouté, les jus ne contenant pas de carbonates. ; On pourrait se demander, si le non-sucre organique calculé d’aprés cette formule existe réellement. J’ai pu démontrer qu’on peut prouver son existence par analyse directe et il ny a pas lieu de craindre que les résultats se rapportent & des matiéres fictives !). Si l’on calcule de la valeur fondamentale K,O0 — 1.32 Cl, la quantité de matieres organiques et la quantité d’acide carbo- | nique, on obtient dans la majorité des cas une concordancal tres satisfaisante; il y a cependant encore trop d’exceptions pout conclure que la théorie est juste. Pourtant, en faisant ce calcul, on se rend compte bien vite qu’il y a un certain rapport entre ces différences et la quantité de chaux non combinée & de Yacide phosphorique, et aussi entre ces différences et la quantite de chaux, de fer et d’oxyde daluminium, qui sont présents dans les cendres comme phosphates. A premiére vue, cela semble assez curieux, mais si l’on y pense qu’un exces de chaux doit augmenter la quantité de matires organiques (pat décomposition des sucres réducteurs), on comprend aisément que cette relation vis-i-vis de la chaux est tres normale: Si Von ajoute de la chaux au vessou, on obtient un précipité de phosphates de chaux, de fer etc. Si l’on peut filtrer totalement, comme on le fait par le procédé de carbonatation, la quantite de phosphate de chaux ete. dans les mélasses est réduite au minimum. Done, plus il y a de phosphates dans les mélasses; RE Te ee 1) Archief voor de Java-Suikerindustrie 1908, 4. 390. Bulletin de l’Ass. des Chim. de Suer, et de Dist: 1908, 523 moins bonne a été la décantation et la filtration. Mais on se rend compte facilement, que plus l’épuration a été mauvaise, plus grande est la quantité des matiéres organiques en sus- pension qui persistent dans le jus. De méme il est tres compré- hensible qu’il y ait une relation entre les différences (calculées d'aprés K,0 — 1.32 Cl et fournies par les résultats de lanalyse) et la quantité de ces phosphates. Comme je l’ai dit plus haut, méme avec la plus parfaite filtration ils restent toujours de ces phosphates dans les mélasses et aussi on y rencontre toujours de la chaux, provenant du vessou et non pas de l’addition de chaux. Si les quantités de phosphates et de chaux ne dépassent pas une certaine limite, il n’y aura pas de matiéres organiques insolubles ni de dérivés des sucres réducteurs formés par décomposition alcaline dans les mélasses. Si l’on suppose que la quantité des mativres insolubles est en proportion directe avec les quantités de ces impuretés inorganiques, on peut done caleuler leur quantité d’aprés la formule: (P -—a)x ou P est la quantité de phosphates et a et x des valeurs con- Stantes, Ces matitres peuvent donner de lacide carbonique et alors la quantité de cet acide s'augmente de: em fo ou r est encore une constante. Pour le chaux on obtient des formules analogues, soit: (C--b) y et C—b)y Ss La quantité de matire organique est done O=4 (K,0 — 1.32 Cl)+(P—a)x+(C—b)y Si l'on met ax 4+ by = A on obtient 4(K,0 — 1.3201) — A+ Px + Cy et aussi 4(K,0 — 1.32 C1) Pe. Uy oe 8.55 eas J'ai caleulé ces formules d'aprés les 18 mélasses dont les 624 . analyses étaient &% ma disposition, et qui sont numérotées de 5 & 22 (les numéros | & 4 étant des mélasses de carbonatation). Pour ces formules j’ai trouvé O = 4(K,0 —- 1.32 Cl) — 5.68 + 3.4 C + 6.8P eo 3. * oe Cl) __ 9.49 0.19 G +.0.43P Maintenant il serait intéressant de déterminer les valeurs de a et b, mais en faisant ce calcul on arrive & deux équations a peu pres identiques, de sorte que le calcul devient impossible. Ci dessous, dans le tableau I, j'ai fait les calculs d’aprés ces formules, Avant de discuter les résultats, il importe de faire une remarque. J’ai rangé les cas d’aprés la quantité de matitre organique totale trouvée par l’analyse directe, pour les treize premiers Dans le tableau, on trouve sur la premitre ligne les résultats de Vanalyse, sur la deuxitme ligne j’ai indiqué les chiffres corrigés, c'est & dire modifiés de facon & obtenir une concor dance parfaite pour les calculs de CO, et de matitre organique Si dans le premier cas par exemple les données de l’analyse avaient été K,0 = 4.39, Cl= 0.34, CO, = 1.84, matibre orga nique = 16.78, au lieu d’étre 4.32, 0.38, 1.91 et 17.03, la con) cordance aurait été parfaite. Maintenant, on doit se demander si ces petites divergence’ dans les chiffres peuvent éntre attribuées & des erreurs inévi tables de l’analyse. On voit qué pour les 13 premiers cas, ces variations dats les chiffres peuvent étre considérées comme des erreurs analytiques inévitables, augmentées de ce fait qu’on a suppost . simplement que les additions pour le phosphate et la chau! se calculent par relation directe, Or, ceci ne peut étre exact parce que la relation entre phosphates et matires organique’ . ne sera pas toujours la méme et aussi parce que la quantitt de glucose décomposé ne pourra jamais étre précisément de (C — b) y, b devant étre variable (puisqu’il dépend la quantité de chaux dans le jus non chaulé). De plus 925 laltération biologique et le surchauffage peuvent modifier les relations. Pour la matiere organique, ou l’on bh affaire & 5 chiffres, dont plusieurs ne s’obtiennent pas sans erreurs inévitables assez grandes, (CLerceT avec polarisation difficile, glucose titrométri- que et séchage de matitre trés susceptibles de s’altérer) on peut sans exagérer, évaluer l’erreur possible & 1.6°/,. Apres avoir opéré la modification des chiffres, il faut bien se souvenir que ces variations n’existent réellement pas dans un travail de nivellation, c.’.d. que, si l’on se reporte & une seule mélasse moyenne, on peut établir autant de relations que l’on veut entre les parties composantes. En augmentant ou en diminuant les valeurs qui different de la moyenne, on pourrait réduire toutes ces mélasses & la mélasse type. On peut se rendre compte aisément que, dans notre table I, les variations dans les chiffres n’ont pas eu pour résultat une semblable nivellation, qui les rangeraft en file diminuante. Si l’on avait réduit les mélasses 2 une mélasse type, les valeurs les plus grandes auraient été diminuées et les plus petites aug- mentées. Or, on voit dans table II, ou les chiffres sont mis dans l’ordre indiqué, que la correction des chiftres ne les a pas tapportés au méme niveau. Si l'on étudie ensuite ce tableau, on voit (en admettant des differences de 0.18°/,. dans le °/, de potasse, de 0.17°/, pour l’acide carbonique et de 1.60°/, pour les matiéres orga- niques) que dans 13 des 18 cas il y a concordance parfaite entre la quantité d’acide carbonique et le non-sucre trouvé Par analyse directe et les chiffres calculés du potasse et du chlore (apres correction pour les composés de chaux). Si l’on “ompare seulement les chiffres calculés pour CO, on trouve Concordance parfaite dans 15 cas, et, en étudiant les chiffres pour le non-sucre, on voit également que dans 15 cas le caleul est tout & fait suffisant. fl n’est done pas permis de douter, qu'il n’y ait une relation Cardinale entre le K,0 — 1.32 Cl, le CO, dans les cendres et * Non-sucre organique. 526 Il faut encore se demander quelle valeur on doit attribuer au coéfficient 4 de K,0—1.32Cl. Le chiftre véritable peut différer naturellement de cette constante, il est méme try _ probable qu’on devra trouver encore des formules plus exactes; — cependant, pour prouver qu’il y a une relation entre K,0 — 1.32 Cl, CO, et le non-sucre, cette valeur a, comme on a pu se convaincre par ce qui précéde, rendu d'indéniables services. Jusqu’ici, on a rarement eu l'occasion de déterminer con- ment, dans les sucs des plantes, les différents éléments et les différentes substances sont combinés. Cette étude établit done en méme temps un fait et une méthode générale qui dans bien des cas pourrait étre utile. Pour compléter cet essai, je donne encore, table III, les chiffres des analyses originales de M. Prinsen Grerwics. Pekalongan, 13 Aoat 1909. 7 527 ; E f 4 1 Table I. Sorte de chiffres K.0 | Cl 00, 18 8 o , a's Aes 8 e O88) £ 13s 5 = = 20.) Résultats de |’analyse 4,32} 0.38} 1.94] 0.34) 0.83} 47.03 Chiffres corrigés 449} 0.28) — — — | 17.50 Calculé a partir des chiffres corrigés} = — ~ 1.93) — — | 17.50 Différences + 0.17\— 0.10'+ 0.02) — — |+ 0.47 19,.| Résultats de l’analyse 3.89} 0.54 1.67) 029) 1.43) 14.39 Chiffres corrigés 3.79) 0.56 es NS — | 15.49 Calculé a partir des chiffres corrigés| — 1.544 — — | 15.49 Différences — 0.10|+ 0.02\— 0.13) — == |-4..0.80 Résultats de l’analyse 3.61] 0.42) 1.33) 0.67; 0.49) 1430 Chiffres corrigés 3.76; 0.40 pa —< es $9.85 Calculé 4 partir des chiffres corrigés| = — — 1.43) — — | 12.85 Différences + 0.15}— 0.02/+ 0,10) — — |—1.45 Résultats de l’analyse 3.96}. 0.52} 439) 052) 0.62) 13.83 Chiffres corrigés 4.06; 0.46 —_ —_ os) F440 Calculé & partir des chiffres corrigés| = — — 4.56 — — | 1410 Différences + 0.10'— 0.06 af ae Pe Oa? Résultats de analyse sd 3.62) 0.28) 1.35) 0.52) 0.38) 12.92 Chiffres corrigés soo O25 — — | 12.23 Calculé a partir des chiffres corrigés;) = — —| 143) — — | 12.23 Différences + 0.40/— 0.03/+ 0.08} — — |—0.69 -| Résultats de l’analyse 3.93 0.34) 41.69) 0.96) 0.42) 12.94 Chiffres corrigés 3.94 0.38) — — — | 14.20 Calculé & partir des chiffres corrigés| — | — | 1.55) — — | 14.20 Diflérences + 0.01\+ 0.040444 —]| — [+4.29 Résultats de l'analyse 4.01} 0.64) 4.60) 0.85) 0.44) 12.43 Chiffres corrigés 442; 062) — — — | 13.20 Calculé a partir des chiffres corrigés| = — —| 1446 —| —| 13.20 Differences. +0.44/—0.027— 0444 —| —|+0.77 Résultats de Vanalyse 3.341 0.17| 1.461 O67) 0.52) 12.34 Chiffres corrigés 3.95, 0.2; —| —| —| 12.04 Caleulé a partir des chiffres corrigés) —| — | 1.32} —| —| 12.04 Différences — 0.09|++ 0.04/— 0.14 — — |— 0.33 Résultats de Vanualyse 2.62] 0.68} 1.03} 0.48} 0.89} 11.64 Chiffres corrigés 2.80} 0.58) — _ — | 10.12 Calculé & partir des chiffres corrigés}) —| — | 0.90} —| —| 1042 Différences + 0.18/—0140\—0.13} —| —|—1.54 528 Table I. (Suite) Bze| € | ee elle = Sas 3 =o N°. Sorte de chiffres K,0 | Cl | CO, (883) < | $e Onn = lam 3S a — 5.| Résultats de l’analyse 6.47) 2.59) 1.32) 0.23) 0.76) 444 Chiffres corrigés 6.32} 2.59) — 11.87 Calculé a partir des chiflres corrigés| — ot 200) — | 11.81 Differences — 0.15|-+ 0 07|— 0.02 — |+ 046 13.| Résultats de l’analyse 3.76| 0.68) 41.15) 0,47} 0.76} 14.38 Chiffres corrigés $é6)° 0.72) —| + | =) ae Caleulé a partir des chiffres corrigés| = — ne ee ee ae -- | 14.98 Differences — 0401+ 9,04|-+ 044) —| — [+09 17.| Résultats de l'analyse 4.03} 0.85} 1.19} 0.69} 0.34} 10.84 Chiffres corrigées Sa 0.90! —1. —4 --- a Calculé a partir des chiffres corrigés| — — TAS — | 108 Différences — 0.06/-+ 0.05\— 0.04, —| —| 038 22.| Résultats de l’analyse 2.98} 0.35} 1.19] 0.49} 0.64] 10.58 Chiffres corrigés Os es Calculé a partir des chiffres corrigés| = — — 1.10 10.48 Différences — 0.02) 0.00,—009) — = 0.6 15.| Résultats de l'analyse 3.31 ars 4.54} 0.45) 0.76 16 81 Chiffres corrigés 3) 020) —| —| =| em Calculé a partir des chiffres corrigés| — ae 44, — a | 14.08 ___| Ditlérences +0A0|—0.05|- 0.13} —| — |—22 8.) Résultats de lanalyse 425} 038] 4.64| 0.57) 0.82] 12.56 Chiffres corrigés his] 043|. ‘ice — | 16.15 Calculé a partir des chiffres corrigés| — $99 ec — | 16.45 __| Différences —010/-+ 0051+ 044, — | — [+39 16.| Résultats de analyse 3.32; 0.37| 4.491 0.50! 0.92| 182 Calculé & partir des chiffrescorrigés| — | | 495} _| —| 139% Biises aeecamees —046\—0.05+ 016) —| —|-4% 10.| Résultats de l’analyse 5.48} 0991 9971 0.37] 0.44 15.61 Calculé a partir des chiffres corrigés} = i ST — | 4561 . Différences 40.00.04 o48 — |. Oe eR Vance NR iy aR 21. | Résultats de Vanalyse 4.201 0.344 4.48] 0.06] 0.63 46.42, Chiffres corrigés ie Ga sl. 44.53 Calculé a partir des chiffres CORTigég et | gag) | Diftérences + 041/— 0.05 pie fs 4.59 529 Table II. Chiffres pour la potasse Chiffres pour le Co 9 os ee N°. | trouvés | correction || N®, | trouvés pumas ae N°, | trouvés ciereee | avec le calcul ‘avec lecalcul 5 | 6.47 —0415 || 10 | 2.27 —0.48 || 16 | 418.24 — 4.97 10| 5.48 +0.09 || 20] 4.94 4+0.02 |! 20 | 17.03 +. 0.47 20 | 4,39 +047 9| 4.69 —044 || 15] 16.84 = $73 8) 495 | —026 || 19| 1.67 —013 || 24 | 16.42 — 4.59 21} 4.20 +044 8 | 4.64 + 0.11 40 | 45.64 + 0.20 17; 403 | —0.06 || 14 | 1.60 —0414 || 49 | 14.39 + 0.80 11} 4.04 +0.14 45 | 4.54 = 6.19 7 | 14.30 — 1.45 6) 3.96 +040 |} 12] 4.46 — 0.14 6 | 13.83 + 0.27 9} 3.93 + 0.01 6 | 1.39 + 0.17 44| 12.92 — 0.69 19} 389 | —o040 || 44| 4.35 + 0.08 9 | 12.94 + 1.29 13| 3.76 — 0.10 7 | 4.33 + 0.10 8 | 12.56 + 2.53 14] 3.69 + 0.10 5 | 4.32 —0.02 || 44 | 12.43 + 0.77 71° 361 + 045 22 | 449 — 0.09 42 | 12.34 -- 0,83 12} 334 | —o0o9 ||46| 149 | +046 || 48| 14.64 | = 19% 16) 332 | —oae || 417| 4.49 — 0.04 5| 144.44 | +0.46 | ) 3°) +010 | a1 | 448° | + 0se |} 48} 1488 | +059 / 2) 298 | —o02 | 43} 145 044° ad: 408 O58 8) 262 | +048 | 18| 103 | —o0#3 |] 22 | 1058 | —%4 | | 530 Table III. Dans les cendres sur 100 parties 2 de mélasse. 2 é = wn - 4 g - 5 2 $ Se N®,| Eau. = 3 : 3 sd é . a (5) oO Pee Ses gor| 3 | 83 5 Coz. | K,0.) Cl | B56] & |B N 52 g a p BES. oO 5 | 14.96} 40.65 | 21.74) 2.39 (42.94 | 4.09 | 6.47 | 2.52 | 0.23 | 0.76 | 11.44 6 | 19.02} 34.10; 23.20| 2.36 | 8.88 1.39] 3.96! 0.52 | 0.52 | 0.62 | 13.83 7 | 17.52) 36.52) 23.25| 1.72 | 8.02 | 1.33 | 3.64 | 0.42 | 0.67 | 0.49 | 14.30 8 | 22.36) 37.65| 17.24| 257 | 993 | 1.61 | 4.95 | 0.38 | 0.57 | 0.82 | 12.56 9 | 18.70) 38.43) 21.73] 4.71 | 821 | 1.69 | 3.93 | 0.34! 0.96 | 0.42 |12.91 10 | 14.59) 35.80| 24.60} 1.22 |10.45 | 2.97 5.481 0.99 | 0.37 | 0.44 | 415.64 11 | 18.24) 36.05| 23.81] 4.84 | 9.93! 1.60] 4.01 | 0.64! 0.85 | 0.44 | 12.43 12 | 1230) 39.00} 29.40| 2.01 | 8.00! 4.46 | 3.34/ 0.17 | 0.67 | 0.52 | 10.74 13 | 18.85 | 37.80| 22.73] 2.00 | 8.39! 1.45 | 3.76 0.68 | 0.47 | 0.76 | 11.38 14 | 1774) 32.44) 29.44] 4.09 | 7.70 | 4.35 | 3.60 0.28 | 0.52 | 0.38 | 12.92 15 | 17.04) 36.10) 22.90) 2.00 | 7.391 4.541 3.94 | 095 0.45 | 0.76 | 16.84 16 | 17.15} 29.96 | 95.64] 9.97| 7.961 1491 3.39 0.37 | 0.50 | 0.92 | 18.24. 17 | 16.06| 42.44) 21.98| 151! 906] 149 | 403 0.85 | 0.69 | 0.34 | 10.84 18 | 19.08) 39.99 29.44 2.29 | 6.32] 1.03 | 2.62 | 0.68! 0.48 | 0.89 | 411.64 19 | 26.92) 29.37) 20.00] 2.62 | 8.37 | 1.67 3.89 | 0.54 | 0,29 | 1.13 | 14.39 20 | 14.90} 36.30} 22.80] 2.43 | 8.75 | 4.94 4.32 | 0.38 | 0.31 | 0.83 | 17.03 24 | 16.39) 32.34 | 27.03] 4.72 | 7.61 | 448 4,20 | 0.34 | 0.06 | 0.63 | 16.12 22 | 23. 23.58 | 36.90) 21.30) 4.50] 7.33 | 4.49 2.98 | 0.35 | 0.49 | 0.64 | 10.58 SUR LE DEGRE DE RESISTANCE SPECIFIQUE AUX POISONS PAR E. VERSCH AFFELT. Malgré que l’action des composés chimiques, naturels ou de laboratoire, sur les plantes ait déja fait l'objet de travaux assez nombreux, cependant cet ordre de recherches semble avoir été jusqu’a présent moins activement poursuivi que tant d’autres questions de physiologie végétale. Méme des sujets d’une im- portance générale n’ont encore été traités qu’incidemment, ou sont susceptibles d'une étude plus approfondie. La sensibilité spécifique aux poisons est de ce nombre. Des observations 1s0- lées, que l’on trouvera citées au chapitre ,Chemische Kinfltisse” de la Pjlanzenphysiotogie de Prerrer (Bd. II, p. 382), ont appris que diverses especes végétales opposent un degré de résistance différent & une méme combinaison toxique. Depuis la publication de ce traité, M. G. Srracke a repris l’examen d'une des faces de la question, savoir si les plantes vénéneuses jouissent d’une immunité relative & Végard de la substance qui les caractérise spécialement; il a pu montrer (Arch. Néerland. Sér. II, t. X, p- 8) que fréquemment il en est ainsi. On doit donc admettre un degré de résistance spécifique aux poisons. Mais il y a certes quelque intérét & poursuivre ces recherches, et & les étendre ay un plus grand nombre de substances et de plantes. Je me propose de rapporter ci-dessous le résultat de quelques expériences nou- Velles, entreprises dans ce but. La méthode dont je me suis servi de preference pour con- 532 stater les effets nuisibles de diverses substances sur les tissus végétaux est celle que j'ai eu déja l’occasion d’appliquer anté — rieurement (Proceed. Acad. Sc. Amsterdam, March 19, 1904), dont M. Srrackr a également fait usage en partie. Elle repose, comme bien d'autres procédés ayant pour but de reconnailte la mort des cellules, sur la perte de la semi-perméabilité du protoplasme au moment ou celui-ci succombe. Des fragments de tissu végétal vivant, plongés dans l’eau, absorbent générale- ment, pour peu qu’ils soient riches’en parenchyme, une quantité d’eau assez notable pour les faire augmenter rapidement de poids — Cette augmentation persiste, tout au moins le poids ne diminue- t-il pas sensiblement, aussi longtemps que les objets immergé restent vivants; car les substances dissoutes dans le suc cellu laire ne traversent qu’en quantité insignifiante le protoplasmé, et le pouvoir Oosmotique du suc ne diminue done pas. C'est pourquoi des fragments de betterave rouge, bien lavés, se lais sent conserver pendant plusieurs jours dans l’eau sans abalt- donner & celle-ci leur matidre colorante; en méme temps lew! poids augmente avec une rapidité, qui décroit & mesure qué l’équilibre s’établit entre la pression osmotique du suc cellulaire et la résistance & l’extension de la membrane. Finalement le poids reste stationnaire. Mais si lon plonge dans Veau un frag- ment d’organe tué d’avance, on constatera, au bout de fort pel de temps, une diminution de poids, parce que les cellules pel dent les substances osmotiques dissoutes, et avec elles we partie de Veau qui constituait Je suc cellulaire. Enfin, morceau de tissu végétal, déposé dans une solution diluée d’u Corps toxique, commencera par augmenter de poids, l’eau entrant pias vite que la substance dissoute; puis, & mesure que le poison tue les cellules, et détruit la semi-perméabilité de leu! protoplasme, Vaugmentation de poids deviendra moins rapide, pour faire bientdt place & une diminution. C’est 2 cette dimi- nution de poids que l’on peut reconnaitre la toxicité d'une solution ; la seule condition nécessaire pour que les expérience solent nettes, e’est que la solution employée n’ait pas un pouvol! osmotique supérieur & celui du suc cellulaire des organe 533 qu'il n’y ait done pas dés le début diminution de poids par extraction d’eau. Or, pour les poisons suffisamment puissants, de faibles concentrations suffisent. Dans les cas ot le sue cel- lulaire est coloré (betterave rouge), on s’assure que la diminution de poids est accompagnée de diffusion de la matitre colorante dans le liquide ambiant. Pour examiner, suivant cette méthode, si des organes végé- taux différents opposent une résistance inégale & l’action d’une méme solution, j’ai donc dd comparer le temps au bout duquel le poids des fragments de tissu, qui allait d’abord en augmentant, commengait & décroitre. Un exemple fera mieux saisir ce que l'on peut attendre du procédé. Plongés dans des solutions renfermant 0,02°/, d’acide oxalique cristallisé, des morceaux de 3—5 grammes, taillés dans des plantes diverses, offrent de notables différences dans la durée de l’augmentation de poids. Des fragments des feuilles trés charnues du Mesembryanthemum longum continuent encore a absorber de l'eau, alors que des morceaux de jeune tige de Silphium perfoliatum, entre autres, accusent déja une diminution de poids considérable. Voici les résultats numériques d’une des expériences : dans l’eau pure | dans l’ac, oxal. & 0.02 °/ poids initial} aprés 24 h. | aprés 48 h. | poids initial apres 24h. | apres 48 h. Mes. long. | 4.34 gr. | 4.71 gr. | 4.92 gr. | 366 gr. | 3.79 gr. | 3.84 gr. Silph.perfol.| 4.06 » | 467 » | 482 » | 338 » | 9.48 » Si On voit que la diminution de poids de la tige de Silphium a déja été de plus de 36"/, du poids initial au bout de 24 heures. La période d’augmentation de poids ne dure guére, chez Silphium, dans l'acide oxalique & 0.02"/,, que cing & six heures. Or, dans l'eau pure, la tige de Si/phium augmente plus iong- temps de poids que la feuille du Mesembryanthemum. Celle-ci resiste méme assez mal 2X l'immersion dans l'eau, quoique 534 fréquemment renouvelée. Au bout de 3—5 jours en général,” les fragments se mettent & perdre de leur poids; en méme temps, leurs espaces intercellulaires s’injectent: les objets deviennent translucides, puis rapidement flasques. Au contraire, — dans les mémes conditions, les morceaux de Silphium restent frais et continuent & absorber de l’eau pendant plusieurs jours; lorsqu’enfin ils se mettent & diminuer de poids, on ne tare pas a les voir perdre leur teinte verte, et brunir. Ces change ments dans les caractéres extérieurs, coincidant avec les varia _ tions de poids, s’observent aussi dans les solutions toxiques; ils montrent qu’on peut rapporter sans danger la diminution de poids & la perte de la semi-perméabilité du protoplasme avet la mort, et qu’inversément on est en droit de se servir de cette” diminution comme critérium de la mort des fragments d’organes. — Les modifications de teinte ou d’aspect ne suffisent pas & elle seules, parce qu’elles ne se laissent pas constater avec la netteté d'une diminution de poids succédant & une augmentation, et | que d’ailleurs divers organes végétaux, en mourant, ne changent — guére de physionomie. | | Il ne peut done y avoir de doute que la feuille de Mesem- bryanthemum longum soit plus résistante & I’action de l’acide oxalique que la tige de Silphium; cette dernidre meurt d’ailleurs — rapidement dans des solutions notablement plus diluées que celle citée ci-dessus. ; Des fragments de tubercule de pomme de terre, qui restent inaltérés dans l’eau pure pendant deux ou trois semaines, *— condition qu’on la renouvelte fréquemment, sont également fort sensibles & l’acide oxalique. Dans les solutions & 0.01"), la diminution de poids s’établit au bout de deux jours, et au bout | de 24 heures dans les solutions 2 0.02"),. D'autre part, le} rhizome et le pétiole du Rhewn officinale résistent mieux a cet acide, ainsi que l’ont montré aussi les observations 4@| M. Srracke. : Cependant cette immunité relative du Rheum et du Mesem- bryanthemum n'est pas limitée y l’acide oxalique libre. Elle s'étend aussi aux oxalates neutres, qui sont, en revanche, tres vénénevs 535 pour le tubercule de pomme de terre et la tige de Si/phium. C'est ce qui résulte de l’inspection du tableau suivant: Dans l’oxalate neutre de potassium a 1 °/p. poids initial | aprés 24 h. | aprés 48 h. | aprés 72 h. pomme de terre 2.67 gr. 2.43 gr. 2.18 gr. — Mesembr. long. 4,26 » 4.80 » 5.09 » 5.28 gr. Stlph. perfoliat. 2.53 » 2.51 » — —_ Rheum offic. (rhizome) 3.73 » 414 » 419 » 4A5 » Il ne sera pas inutile de rapporter que, dans cette solution, on constate au début une augmentation de poids des fragments de pomme de terre et de Si/phium, mais celle-ci ne dure que quelques heures; si bien que l’on doit attribuer & ces organes une résistance & l’oxalate neutre de potassium & 1 "/, assez faible pour y périr en moins d’un jour, tandis que des morceaux de Rheum et Mesembryanthemum vivent, dans cette concentration, presqu’aussi longtemps que dans l'eau pure. On fait des observations analogues pour les oxalates de sodium, d’ammonium, de lithium, et d’ailleurs pour les sels d’autres acides organiques (tartrates, citrates), tous tres toxiques pour la pomme de terre et la tige de Silphium. Il importe de faire ressortir ici que la moindre résistance a lacide oxalique et aux oxalates n’est pas leffet d'une sensibilité générale aux agents nuisibles. En premier lieu, on a déja vu que la pomme de terre résiste longtemps & l’immersion dans eau; en outre, il y a des poisons que ce tubercule supporte bien mieux que la feuille de Mesembryanthemum et le pétiole de Rheum. Tel est l’alcool éthylique. Dans un mélange d’eau et de 5%, (en volume) d’alcool, ces deux derniers organes ne restent guere vivants plus de 24 heures; la pomme de terre y demeure intacte trois 2 quatre jours. La nocivité des oxalates neutres permet déja de conclure que ) | | q ‘ # ; la sensibilité spécifique & l’acide oxalique constatée chez les mémes plantes ne doit pas étre mise uniquement sur le compte dune faible résistance & l’acidité, aux ions d’hydrogéne si Von veut. Pour mettre ceci hors de doute, il importera de comparer la résistance de différents objets & divers acides. Les résultats obtenus avec I’acide sulfurique viennent déji confirmer cette maniére de voir. En effet, il n'y a pas de différence tres pro- noncée dans la toxicité de cet acide & l’égard de la pomme de terre, du pétiole du Rheum ou de la feuille du Mesembryanthemum; — la différence, s'il y en a une, serait plut6t en faveur d'une plus grande résistance de la pomme de terre (aux concentrations | comprises entre '/,.. et '/,,, norm. H, SO,), tandis que pour lacide oxalique c'est l'inverse qu’on observe. L’extension de ces mesures a d’autres acides promet d’offrir de l’intérét. 536 Amsterdam, le 28 septembre 1909. SUR LA VALEUR DE LA REACTION MICRO-CHIMIQUE DE LA PHENYLHYDRAZINE POUR LA CONSTATATION DU SUCRE DANS LES TISSUS DES PLANTES W. A. TIHOMIROW Professeur de la Matiare Médicale et de Pharmacie 4 l'Université Impériale de Moscou. Avec Planches XIII—XV. On sait le peu de valeur des réactions microchimiques sur le Sucre que nous possédons. La principale consiste & réduire le suboxyde de cuivre: Cu, O en métal par la liqueur de Fentine, én chauffant jusqu’a ébullition, pour pouvoir distinguer, par ce chanffage, la Dextrose, la Saccharose et la Tréhalose (Mycose). La belle découverte faite par Mr. Em. Fiscner de la réaction de la P hénylhydrazine pour le Sucre a été employée') par Mr, “rt et par moi-méme au point de vue de sa valeur micro- chimique. La méthode de Mr. Senrr consiste, on le sait, & immerger la préparation du tissu végétal dans un mélange d’Acétate de Soude et de Chlorhydrate de Phénylhydrazine dissous dans de la Glycérine anhydre, au titre de 1/9. On verse deux gouttes de ‘¢hacun des deux liquides dans un récipient; on les mélange 1) Cf 1) Phenythydi aturws, Em. Serr: Ueber den mikrochemischen Zuckernach weis durch essigsaures ‘azin. Sitzungsberichte der Kaisr, Akademie der Wissenschaften in Wien. Klasse, Bd. CXIIH, Abt. I, Februar 1904. Frucht. LADIMIR: TrHOMIROW: Die Johanisbrodartigen Intarcellulareinschlissungen im it-Parenchym manchen siissen Friichte, etc.... Bulletin de la Société Impériale Naturalistes de Moscou, 1905, N. 4. p. 376—436, Moscou 1907. Ann, Jard, bot, Buitenz, 2e Sér. Suppl, II, 85 538 soigneusement & l’aide d’une aiguille et on y plonge la prépa- ration, en recouvrant d’une mince lamelle de verre. Dans un espace de temps, variant parfois de 8 & 10 heures, pouvant atteindre dans d’autres cas des journées, des semaines, et méme des mois, on obtient une coloration jaune, visible & l’oeil nu, tandis que le microscope accuse la présence, plus ou mois abondante, de globules amorphes ou cristallins, de Sphdérites ou de Cristaux isolés, réunis en gerbes, souvent méme en masses, jaunes dans la plupart des cas, brun-jaundtres ou rougeatres dans d’autres. La réaction est accélérée en chauffaunt le récipient (Sener). Mon but était d’obtenir Veffet & froid, et il n’a jamais manqué d’étre atteint. Dans un travail précédent: Wiapimir Tinomirow: Le Glyco- gene des Champignons Ascomycetes dans ses rapports avec la Trchalose, publié dans le Bulletin des Sciences Pharmacologiques en 1908, N. 4, Paris, jai déja abordé la question de la Phe nylhydrazine & propos du Sucre chez les Ascomycetes, et aussi dans quelques Algues. Je suis bien loin de méconnaitre les lacunes que présente mon audacieuse entreprise de passer & revue le régne végétal tout entier en raison de la valeur 4 la Phénylhydrazine comme réactif du Sucre dans les plantes. Néanmoins, les résultats déj obtenus ont, croyons-nous, Ul intérét général sous ce rapport. Ils peuvent étre considéres comme précurseurs dans la question de la valeur distinctive dé la Phénylhydrvazine, et démontrent la haute importance de cette derniére en qualité de Réuctif pour le Sucre dans le Regne Vegetal J’estime de mon devoir Wexprimer par ces lignes ma pro fonde et cordiale gratitude aux personnes qui, par leur précieus? assistance, ont contribué & la réussite de mon travail, en me fournissant généreusement des échantillons d’une extréme rarete; souvent tres difficiles & acquérir et pourtant des plus nécessaires: Crest & Villustre mycologiste Mr. le Professeur Dr. Onnst# Martiroro de Turin, & Son Excellence Madame Caravrine Kat neuwaA, Membre effectif de la Société Impériale des Naturaliste? de Moscou, dont le noble penchant pour l’étude des choses de la nature est secondé par une érudition profonde, & Mr. le Privat 539 Docent Dr. D. M. Tcnersarcnow, & Mr. W. K. Férreine, Maitre en Pharmacie, que je suis redevable par excellence du bon succes de mes recherches sur la valeur de la réaction de la Phényl- hydrazine pour le Sucre dans le Réegne Végétal. Avant de passer & cette étude en détail, il serait utile d’indiquer sommairement les propriétés des sphérites-cristaux de la Phénylozazone: ils sont insolubles dans l'eau, dans la gly- cérine et dans les acides étendus, solubles dans 1’alcool (C, H; OH), résistant & la Potasse caustique, ne se dissolvant que lentement dans l’'Hydrate de Chloral concentré (5 & 2 d'eau), anisotropes & la lumitre polarisée, quoique faiblement. La revue des représentants des Classes, Ordres et Familles est arrangée, en général, d’aprés le Syllabus, de Mr. le Profes- seur ENcumr. THALLOPHYTA. ALGAE. Schizophyceae. Cyanophyceae. Nostoc Pruniforme Agard. Fam. Nostocaceae '). Colonie adulte: Russie: Gouvernement de Smoleisk, district d'lelnia, étang du chateau de Koristino. Une goutte de mucus liquide, provenant de la colonie vivante, a été étalée sur l’ob- jectif, additionnée de deux gouttes de Chlorhydrate de Phénylhy- drazine et d’ Acétate de Soude dissous dans de la Glycérine anhydre, ® 3 comme toujours. L’apparition de sphérites jaunes de Phény- lozazone a eu lieu deux mois apres. Les globules, tres petits, apparurent soit isolés, soit réunis par couple, autour de la gaine commune du chapelet de Nostoc. Les dimensions des sphérites ne dépassaient pas celles d’un ou deux /#. Cholorophycae — Confervales. Codium Bursa L. Fam. Codiaceae. Planche XIII, fig. Ire, sphr. Legit clarissima KarNeewa: Dinard, (Bretagne). Cae " Cf. W. Tinommow: Bulletin des Sciences Pharmacologiques, 4908: Le gly - cogene, etc.... p. 190, Fig. 1re. 540 C. tomentosum Huds. Fig. 2. Idem. Ces deux especes m’ont été envoyées de Dinard par M™, Karneewa. J’ai pu les étudier encore en vie. Les sphérites jaunes de la Phénylozazone ont été observés dans les capitules terminales— des fils cellulaires de la colonie; ils étaient chargés de chlo- rophylle, méme dans les tubes cellulaires. L’apparition de sphé rites a eu lieu en 30 jours. PHAEOPHYCAK. PHEOSPEREAE, , Chorda Filum L. Fam. Ectocarpaceae. ‘| Legit clrss. Karwerwa: Dinard, St. Malo (Bretagne) e | Professor W. A. Tinomtrow: Ostsee, Binz am Riigen, Pl. XIIL Fig. 4 A, B, sphérites jaunes: sphr. du pseudoparenchyme da thallus et des cellules-fils apicales renflées. Laminaria digitata, varietas Clustonni Lamr. Fam. | Laminariaceae. Pl. XIII, Fig. 3. : Legit Karneewa: Dinard, St. Malo, Arcachon. Le liquide de la préparation (en vie) a jauni en deux semaines; sphr.: sphérites dans les tissus du thallus méme (,tige et feuille’’). J’ai pu @ trouver aussi dans la drogue (Stipites Laminariae). Les Algueé en vie de la Laminaria saccharina Lamr. = L. crispata Kite (Legit Karnzewa: les Queues de renard), de provenance de la Bretagne, ne se montrerent pas moins riches en Sucre que 8 L. digitata elle-méme. Fam. Fucaceae. Ascophyllum nodosum Le Jolis. Legit Karnerwa: St. Malo, Dinard, Arcachon, Biarritz, Pl. XV, Fig. 27, 27bis, se manifesta fort riche en Sucre. Les Algué de Biarritz, reeues vivantes Moscou, envoyées par Mme Kal NEEWA, accuserent en 10 jours la présence de sphérites: sphr jaunes de Phénylozazone, tres nombreux dans le pseudoparel” chyme du thallus et des conceptacles males de la plante. | SET ee ee lt a Ee ree oR 541 Fucus vesiculosus L. Legit Karneewa: Dinard, Biarritz; W. A. Tinomirow: Binz am Riigen, Pl. XIII, Fig. 5. Sphérites: sphr. dans le suc cellu- laire du pédicelle de l’Oogonium: Oog. et paraphyses. ) Fucus serratus L, Pl. XIII, Fig. 6. Legit Karnezwa: Biarritz; sphr. — sphérites dans I’ Antheridie et dans les paraphyses Fucus platicarpus Thuret. Forme typique: hermaphrodite. Legit Karnzgwa: Dinard, Biarritz. Dans le pseudoparenchyme du thallus, sphr. — sphérites jaunes entre les filaments du tissu de thallus. Halydris siliquosa Lyngh. Legit Karnvewa: Dinard, St. Malo, Arcachon. Algues vivantes. Apres deux semaines, le liquide de la préparation est jaune; apres un mois, le pseudoparenchyme du thallus et des conceptacles aecuse la présence des sphérites jaunes et des cristaux minuscules orange de la Phénylozazone. Rhodophycae Florideae. Fam. Gigartinaceae. Spherococcus crispus et Gigartina mamillosas. Drogue: Lichen Carageen. Le liquide de la préparation jaunit distinctement apres trois jours; au bout d’un mois apparaissent les sphérites ei minus- cules de la Phénylozazone. FUNGI. EUMYCETES. Ascomycetes. Fam. Helvelltaceae. Morchella esculenta L. M. Conica Persoon. Champignons vivants du marché de Moscou (avril). Pl. XII, Fig. 8 et 9. La réaction ne se développe que lentement: sphé- 542 | rites minuscules jaunes et cristaux orange de Phenyloztamm | Paraphyses gorgées de glycogéne (Fig. 8 gleg.). Aprie mois, le liquide de la préparation est brunjaune saturé. Sphérites & cristaux déposés dans les cellules du pédicelle et du fruit, hyménium, asques et paraphyses (Fig 10). Morilles secs des magasins gastronomiques — sphérites: sphr. et cristaux de Phénylozazone également. Helvella esculenta Persoon. Champignons vivants d’avril et de septembre—octobre des marches de Moscou: Planche XIII, Fig. 7. Asques, avant le devas loppement des spores (Fig. 7, sp.), riches en glycogine, sphérites jaunes, cristaux orange dans le pseudoparenchyme de la trame, du hyménium, des asques et paraphyses. Desséché, le champignon se montre également sensible & la réaction de la Phénylhydraane. _ FLungi Hypogaee: Tuberaceae. Fam. Hutuberacei. Genea verrucosa Vittadini. Legit peritissimus Professor OrEsto Marriro1o, Piemonte. Exsi- catum. Pl. XIII, Fig. 11. Aprés six mois, apparition des sphérites jaunes de la Phénylozazone, abondants dans les paraphyses et la ’ trame du fruit du champignon. Stephensia Bombycina Tulasne = Genea Bombycina Vittadin. Legit Prof. Martiroto, Toscana. Exsiccatum. Réaction vive: Apres trois semaines, sphérites jaunes de hyménium et de |a trame du fruit. Hydnotria carnea Zobel. Legit Karnrewa, Tichomirow, Tcnersatcnow. Viva exsiccataque Cf. le Bulletin des Sciences Pharmacologiques, 1. c. p. 124 Fig. 6. Jeunes asques gorgées de Glycogene (ge. de la Fig. 6, a); prenant par l’jode une coloration brun vif, tirant au violet. L’action de la Phénylhydrazine, prolongée pendant un mois et demi, permit de constater la présence du Sucre, par des sphe- rites dans les paraphyses et les asques, Apres ébullition dans 543 la liqueur de Fehling, pas de réduction;: apres deux mois encore, couleur bleue de la préparation, mais par-ci par-l& on vit apparaitre la poudre fine rouge du Cuivre réduit: dédoublement de la Tréhalose en Dextrose! Tuber melanosporum Vittadini. T. brumale, 7. rufum, T. Borchii, LT. maculatum, T. magnatum Pico- Vittd, T. aestivum, T. excavatum Vittadini. Exsiccata. Legit Professor Dr. Orrstz Marriro.o, Piemonte, Toscana, Lombardia. Les asques du 7. maculatum, étant jeunes encore, possédaient en abondance du Glycogéne, tandis que pour les autres especes mentionnées, qui avaient des spores déja mires, leurs asques étaient vides. Mises en contact avec la Phénylhydra- zine, les préparations accustrent, en trois mois, la présence des sphérites jaunes de la Phénylozazone dans les pédicelles des asques adultes et de leur contenu. Une tranche du fruit de 1. melanosporum, mise en ébullition dans la liqueur-de Fehling, conserva complétement la couleur bleue dans ses asques mires et dans le pseudoparenchyme du tissu méme du champignon: preuve de lintégrité chimique de la Tréhalose et de son non- dédoublement en deux molécules de Dextrose. Le dédoublement sé manifesta ensuite par l’action d’un Ferment propre au cham- Pignon: Ja Tréhalase de Mr. le Professeur Emitz BovurqQvueLot, ou Par une ébullition sufisamment prolongée de la préparation. Fam. Terfeziaceae. Terfezia Transcaucasica W. A. Trnomrow = T. Hafizi A. Chatin, Legit Prof. 0. Marriroxo (Portugalia), Chawrow et Thkeschela- ‘chili (Tiflis, Elisabethpol, Baki). Lespece a été décrite') pour la premiare fois par l’auteur pour le Transcaucase, et, plus tard €n 1904, par Mr. le Professeur Oreste Marriro1.o pour le Portugal. Mes échantillons venaient du Caucase, conservés dans |'alcool ft & peu pres desséchés. Les asques jeunes étaient gorgées de Glycogine, bien reconnaissable & ses réactions. ae ke A; Tiom1Row : Le Glycogéne des Champignons-Ascomycttes: Bullt. tences Pharmacologiques, 1. c. p. 192, Pl. V, Fig. 3. 544 Traitées par la Phénylhydrazine, les coupes de 7. Transcaw _ casica montrerent les sphérites jaunes de la Phénylozazone. Is | arriverent abondants, accompagnés des prismes des cristaux orange. Terfezia Leonis Tulasne. | Sardinia. Legit Prof. 0. Marriroto. Exsiccatum. (Bullt. Phar mocologique Pl. V, Fig. 4, a, 6); se montra riche en Glycogen — Beaucoup de parties de l’appareil fructifere du champignol — en général, les jeunes asques en particulier (les spores exceptée), : manifesttrent par l’action de l’Jode (J + KJ + H,0) le bran caractéristique du Gilycogine. L’abondance du Sucre, apres wl mois de traitement & la Phénylhydrazine, fit apparaitre we masse des cristaux orange de la Phénylozazone en prismé- isolés, réunis en gerbes ou en étoiles. | Terfezia Boudiert A. Chatin. Collection de Mr. le Prof. Marroxo. Exsiccatum. Apres det! mois, sphérites minuscules jaunes de Phénylozazone. Le séjout des préparations dans la liqueur de Fehling (comme toujous dans la Glycérine) montra, au bout des deux mois, que le ~~ tenu des Asques (spores exceptées) restait encore bleu, pow quelques-unes, mais était devenu rouge pour la plus grande partie de la préparation, avec un précipité rouge-brique sous-oxyde de Cuivre. 3 Choiromyces Meanadriformis Vittadini Fam. T er feziede. Legit clarissima Karneuwa, Prof. W. A. Tinomirow. Le Choiromyces Meandriformis se trouve en Russie moyen! dans le gouvernement de Moscou: Privat-Docent Dr. BucH#0 dans le gouv. de Nijni-Novgorod, district de Bogorodsk, villa pare du chateau de Kudinowo: Mm’ Karnweewa , Prof. W. Tmomirow & 40 kilometres de Moscou. Dans les environs | celebre Couvent de la Troitza (de la Trinité, & 60 km. de Mosco™ gouv. Wladimirskaia, distr. Alexandrowski), il est empl comme aliment, surtout hélas! pour la falsification de la Trujfe du Périgord: Tuber melanosporum Vittd, La trouvaille 545 Mme Karnerwa était surtout remarquable par la jeunesse des fruits recueillis, ce qui me permit l'étude de spores jeunes, encore glabres, sans leurs crochets typiques (Cf. Bullt. Phar- macologique, p. 194, Pl. V, Fig. 5). La réaction de l’Jode, sur le Glycogene fut tres intense. Apres un mois de traitement par la Phénylhydrazine, on pouvait constater la présence de sphérites jaunes, peu abondants. Le réactif de Fruuine, apres un mois, laissa un précipité de Cuivre réduit. Hydnotria carnea Zobel. Legit Karnerwa (Kudinowo), Dr. TcnerBatcHow. (Ligne du chemin de fer Moscou-Brest, & 20 km. de Moscou). Les jeunes asques apparurent gorgées de Glycogéne. L’action du réactif, prolongée un mois et demi, fit apparaitre des sphérites, dans le contenu des parapheses et des asques. (Bull. Phrme. 1.c. p. 195, Pl. V, Fig. 6, glc., sphr.). Apres ébullition dans la liqueur de Frniine, pas de réduction. Deux mois apres, les préparations conservaient encore leur couleur bleue, mais il y avait, par-ci par-la, du Cuivre réduit, en tres petite quantité: dédoublement de la Tréhalose en Dextrose! Eluphomyces granulatus Fries = E. cervinus Persoon, E. varie- gatus Vittadini = E. caelatus Tulasne. Legit Prof. O. Marriroro: Lombardia, Toscana. Exsiccata. Apres un mois, le liquide des préparations de ces deux espéces était devenu distinctement jaune, avec apparition des sphérites minuscules jaunes et des cristaux orange de la Phénylozazone. Onygena equina Persoon. Fam. Onyaenaceae. Culture de Mr. le Professeur MartiroLo sur des coupes mortes de sabot de cheval. Exsiccatum. Apres trois semaines, sous l’action de la Phénylhydrazine, le liquide des préparations devint jaune. Le microscope accusa la présence de sphérites jaunes, ainsi que dans les cellules du pseudoparenchyme de stroma du pédicelle et du capitule, ou fruit du champignon. 546 Pyrenomycetes. Claviceps purpurea Tulasne. Fam. Nectrieae vel Hypocreaceat, Legit Prof. W. A. Tichomrow Allemagne: Binz am Rigen, Pl. XIV, Fig. 12—14. Sphacelie et sclérote vivants, encore mous: Fig. 13, A. Sphérites jaunes minuscules dans les interstices dela sphacelie et aux bords du sclérote; sphérites entre les asques également: Fig. 13 B sphr. (Culture du Prof. W. A. Tinomrrow), Sous l’influence de la Phénylhydrazine, le Nectar de la sphacele accusa, au bout de 5 ou 6 semaines, en abondance, la présence des sphérites jaunes minuscules de la Phénylozazone. | Basidiomycetes. Eubasidii. Polyporus Tuberaster Fries-Jacn. Fam. Polyporaceae. Pietra fundjaia” d'Italie. Legit 0. Marriroio Avellino, stilvae Napoli. Exsiccatum. Le champignon (sorte de sclérote) est brun, contient dans son pseudoparenchyme de petites pierres et des grains de sable. Par la Phénylhydrazine, le liquide de la pre paration devint, au bout d’une semaine, jaune; apres ce terme, | le microscope constata des sphérites jaunes et des cristaux | orange minuscules de Phénylozazone. Pachyma Cocos Fries. Legit W. A. Tichomtrow: Chine, Changhai, Hankou Exsiccata, _ provenant dune droguerie chinoise: ,ou Fouling” Fouling: Rhizome du Smilax China. Poids: 800 grammes; PI. XIV, Fig. li de mes échantillons. Mr. le Professeur Fiscnur de Berne considére la trame dt Pachymas Cocos comme pseudoparenchymateuse, se dissolvant par endroits en hyphes libres, plus ou moins laches; telle est en effet la structure de la sclérose. Quant aux globules amorphe de cette dernitre, A de notre figure 17, il les reconnait poe des agglomérations de masses plastiques. D’apres mes recherche les élements cellulaires du champignon contiennent du Glycog’™” le J+KJ+H,0 les colore en brun-violatre; aussi accusent 547 elles une réfraction double; elles sont done anisotropes. Les masses amorphes ne paraissent que faiblement jaunatres. Quelle est leur nature chimique? Je ne saurais le dire! Traité par la Phénylhydrazine, \e liquide de la préparation est devenu jaune en huit jours, avec apparition des sphérites jaunes et des prismes orange minuscules. Fig. 17, E, de la Phénylozazone. Boletus edulis Builliard = B. bulbosus Schaeffer. Le Champignon blanc de Russie, le plus estimé de tous, objet d'un grand commerce (surtout quand il est desséché) dans les magasins de Moscou. ; Legit W. A. Ticnomrrow; marchés de Moscou, juin & octobre. Aprés deux semaines, le liquide de la préparation est devenu jaune, en accusant dans les tissus du champignon des masses de cristaux prismatiques d’un brun jaunatre, Pl. XIV, Fig. 22 A, B,C de Phénylozazone. Les champignons séchés du commerce donne- rent les mémes résultats. Entre les petits prismes brun jaunatre, on reconnaissait (au grossissement de 880 Reichert) des lames jaunes, en forme de sabres recourbés, Fig. 22, C. Boletus scaber. Legit Tichomirow Moscou; marchés et épiceries, juin & octobre. Champignon noir de Russie, cotitant deux on trois fois meilleur marché que le précédent. Les investigations ont été faites sur le champignon & l'état vivant et séché. Aprés deux semaines, le liquide de la préparation était jaune pour le champignon vivant; le phénoméne fut retardé pour le champignon sec. Dans les coupes transversales des tuyaux de l‘hyménium, sphérites jaunes (Pl. XIV, Fig. 24 A, sphr.) rencontrés en prismes radiaux chez le Boletus rufus Schaeffer = B. versipellis Fries, Pl. XIV, Fig. 25, A, B, ete. Cantharellus cibarius Fries. Fam. Agaricim. Legit W. A. Tinomirow. Hibernae. Champignons salés des marchés de Moscou. Dans tout le fruit, glycogne manifeste, *xcepté chez les lactiferes typiques restés intacts, tandis qu’ail- 548 leurs teinture prononcée, par le J + KJ + H,0, en brun vif carac- téristique, tirant au violet. Planche XIV, Fig. 19 A, B, Jet. sph. 2 Psalliota (Agaricus) campestris. Schaeffer. Fam. Agarcin. Legit W. A. Tichomirow, marchés de Moscou. Planks XIV, Fig. 21, 21>is, Echantillons cultivés, vivants. Des lactiferes ont été parfois reconnus, mais rarement, dans le pédicelle du cham- pignon riche en Glycogene. Les sphérites et les cristaux de la Phénylozazone ne se développerent que lentement, apres onze mois!! Fig. 21%is: prismes recourbés pour la plupart, deux en | forme de sabres courbés. Bryophyta: Muscineae. Hepaticae. Marchantia polymorpha L. varietas cruciata Hortus Botanicls Mosquensis. Fegatella conica Raddi. Sphérites jaunes et cristaux orange Tres caractéristiques étaient les sphérites de la Phénylozazon dans le tissu des poils de la surface interne du Thallus de ¢ Hépatiques. MUSCI FRONDOSI. Bryales-Acrocarpi. Miium undulatum Hedwig. Legit Karnrrwa. Lisidre de bois marécageux. Villa Kudinowo propriété de M™ Karnrewa. Mai 1909. a Pendant la germination des spores orange-vif (Pl. XIV, Fig. 2 be des sphérites jaunes s’étaient développés dans le tissu des spo" | et dans leurs tubes germant, entre les corpuscules de la chloro phylle: chi., sous la forme des sphérites jaunes minuscules de la Phénylozazone. Pleurocarpi. Fontinalis antipyrelica L, Fam. Fontinalaceae. ‘ ° 3 j oe 1. : Legit Kanrnerwa. Kudinowo Distr. Bogorodsk, Gouv. Nijoh igui istalli ae ne Novgorog. Aiguilles cristallines et sphérites de Phénylozaz0 en trois semaines, a ES CER a a 549 Pteridophyta. Filices. Polypodium vulgare L. Fam. Polypodiaceae. Legit Karnerwa; Montreux Suisse; W. A. Traomirow: Mar- burg, Binz am Rtigen. Plantes vivantes et séchées. Sphérites jaunes et cristaux orange en grande quantité dans le parenchyme du Rhizome; apres trois mois — gerbes abondantes de Phénylozazone dans la phloéme des vaisseaux. Amidon intact ! Aspidium Felix Mas. Swartz. Plantes vivantes et drogue, mémes_ résultats. Aspidium violascens. Hortus Botanicus Mosquensis. Prothalles. En un mois, sphérites peu développés de Phénylozazone. Equiseta. Equisetum silvaticum L. E. limosum Wildd. E. Heleocharis Ehr. Planta viva. Legit W. A. Trmomrrow. Apres 4 semaines de l'influence de la Phénylhydrazine, sphérites et cristaux du paren- chyme de la tige et des sporanges de 1’épi fructifere. Hydropteridineae. Pilularia globulifera L. Fam. Marsiliaceae. Legit Prof. W. A. Tinomirow, Hortus Botanicus Berolimensis (Steglitz- Dalhem). Pl. XIV, Fig. 26 A—E. Sporanges mirs de la plante vivante, Mucus. Apres un mois de l’action de la Phénylhydrazine, sphé- rites jaunes, Fig. 26 D, et cristaux orange: E, sphérites de P hénylozazone, de grandeur différente, isolés et doubles. Lycopodiales. Selaginella Martensii, S. cuspipata. Hortus Botanicus Mos- quensis, Fam. Selaginellaceae. En un mois, sphérites jaunes de Phény lozazone, peu abondants, surtout dans les cellules margi- _‘hales émergeantes de la feuille. 550 PHANEROGAMAE. GYMNOSPERMAE. Cycadales. Cycas revoluta L. Legit W. K. Ferrem, Pharmdciae Magister: Riviera, Bordi- ghera: Q, Jardin de Winther. Spiritus vini. Apres deux mois, sphérites jaunes et brun-jaunatre se laissant voir tant dans le parenchyme des écailles des carpelles et du rachis de V’inflo- rescence que dans la phloéme des vaisseaux. Coniferae. Pinus sylvestris L. Fam. Pinaceae. En un mois, sphérites jaunes de Phénylozazone et cristaus orange en abondance dans les feuilles vivantes du pin. Crimée sude P. Pinea LI. Branche de 4 ans, vivante; coupe transversale du bois. Apres deux mois de Vinfluence de la Phénylhydrazine, sphérites jaunes — dans les cellules des rayons médullaires et des canaux résinifire | (Epithéle), ainsi que dans les trachéides (Coupes longitudinales). | Picea pungens, P. vulgaris Link. : Echantillons vivants: aiguilles (feuilles), Au méme_ terme, cristaux de prismes en étoiles, orange, de Phénylozazone. Abies Nordmaniana Link. Echantillon d'une branche vivante; en 8 jours, grands sph rites jaunes de Phénylozazone dans le parenchyme d'une feuille: coupe longitudinale. Juniperus communis L. Fam. Cupressineae. Bacecae Juniperi: Drogue (Baies). Fort une semaine, abondants les cellules du parenchym riches en sucre. Avant ; sphérites jaunes de Phénylozazone dans € du faux fruit. 051 Sabina officinalis Garcke. Branches apicales vivantes et séchées (Herba Sabineae). Idem; ainsi que dans les feuilles du Mélezee: Larix Europaea L, Sphérites jaunes de Phénylozazone. Angiospermae. Monocotyledoneae. Sparganium ramosum Huds. Fam. Sparganiaceae. Planta viva; legit W. A. Tinomirow. Lac Schmachtersee, Binz am Riigen. Sphérites jaunes de la Phénylozazone, abon- dants dans les cellules des branches radiales, du parenchyme lache de région de la feuille, aprés huit jours de l’action de la Phénylhydruzine. Potamogeton praelongus Wulfen Fam. Potamogetonaceae. Planta viva. Legit W. A. Tiomirow, Schmachtersee, Binz am Riigen. Caulis. Sectio longitudinalis; tige. Apres § jours, sphérites et cristaux abondants de Phénylozazone; ces derniers ‘Souvent réunis en gerbes. Stratiotes Aloides L. Fam. Hydrocharidacae. Plantes vivantes (tige). Rtigen, Binz, Schmachtersee. Apres - huit jours, sphérites et cristaux peu abondants. Hydrocharis morsus ranae L. Idem. Helodea (Elodea) Canadensis Michaux. Fam. Juncaginaceae. Plante vivante. Apres deux semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone dans les tissus de la feuille et de la tige. Fam. Gramineae. Zea Mays L. oc Viva. Spadix, Q. Jeunes fruits. Tres riche en sucre. — “*S8es de sphérites et de cristaux, jaunes et orange, parsemees 552 ga et la de faisceaux de cristaux orange. Traité par la Phé- nylhydrazine, le liquide des préparations est devenu nettement jaune en deux semaines. Saccharum officinarum L. Legit W. A. Tisomirow: Ceylan, Singapur, Java, Saigon. Tiges de plantes vivantes et séchées. La liqueur de Fraine ne reduit pas le sous-oxyde de Cuivre apres ébullition: Saccharose! La Phénylhydrazine colore en jaune la liqueur des préparations 4 la fin de la deuxitme journée. Les sphérites jaunes, petits et grands de la Phénylozazone apparaissent en abondance dans les trois jours, de méme que de nombreux cristaux orange de la méme substance. Phoenix dactilifera L. Fam. Palmae. Fruits mars venus d’Alger par Marseille—Odessa. Le paren- — chyme sucré de la pulpe du fruit est formé de cellules 2 parois minces, ot sont intercalées des cellules-sacs (/nclusions) soli- taires et en groupes, dont les dimensions dépassent de 2 & 10 fois celles des éléments du parenchyme sucré. Leur substance — parait étre un 7annoide (Tannole). Preuve en soit, entre autres, — la coloration rose vif que leur donne la Vanilline associée 4 Hydrochlorigue concentré, et leur Oxydation Spontanée 4 ’ l’acide ne . “air, sons Vinfluence d’un ferment de leurs propres tissus. Cf. Professor W. A. Tichomirow: Die Johanishrodartigen Intra 7 cellular- Kinschliesungen im Fruch efc., Bulletin de c—d Phenylozazon-sphaerite. Moscoy 1907. La réaction de la Phénylhydrazine est rapide; sphérites jaun® . apres 12 heures. Lemna trisulea ZL. Fam. Lemnaceae. Kéaction de la Phénylhydrazine Nulle| Exception tout & fait typique dans toutes les plantes que j'ai traitées avec la Pit : nylhydrazine: Ni sphérites, Ni cristauz de Phénylozazone! “parenchym mancher siissen Friichte, la Société Impériale des Naturalistes de Moscow Année 1905 N°. 4, p. 381—386, Pl. X, Fig. 57 a—b Inclusionen, — ' : 553 Bromeha Ananas lh, Fam. Bromeliaceae. Fruit mir. Enormément de sucre. Les spAérifes jaunes de la Phénylozazone, réunis par couples et formant des chapelets ramifiés, remplissent les cellules du parenchyme du faux fruit. Colchicum autumnale L. Fam. Colchicaceae.’ Legit W. A. Tinomirow. Planta viva. Folia. Allemagne, Marburg —Lallar; Tubera Colchici (Drogue). Sp/érites jaunes et eristauz orange de Phénylozazone peu abondants, dans les tissus des feuilles au bout de trois semaines, dans la drogue au bout de trois mois. Amidon des tubercules intact. Fam. Liliaceae. Asphodelus luteus L. Legit W. A. Tinomrrow. Jardin botanique de l’Université de Marburg. Echantillons vivants. Fleurs et fruits jeunes. Coupes transversales des ovaires, riches en sucre. Spérites jaunes et cristaux orange dans les cellules du parenchyme des parois du fruit et des trois cloisons de l’ovaire. Anthericum Liliago L. Legit W. A. Trnomimow. Plantes vivantes. Binz am Riigen. Fleurs, et surtout Nectaires. Les gouttes de ces derniers subissent bien vite l'action de la Phénylhydrazine; apres 12 heures, masses de sphérites jaunes de grandeur différente. Les cellules formant le tissu de Vovaire accusent les prismes orange de la Phénylozazone. Aloé vera Miller. Legit W. A. Ticnomirow, Buitenzorg, Java. Peuilles conservées dans l'alcool. Section longitudinale et transversale, Sphérites et cristaux de Phénylozazone en abondance. et lu des gerbes de prismes orange. | Tritoma Uvaria Ker. vis W. A. Tmommrow, Sassnitz am Rigen. Jardin d'un rhculteur-marchand, Fleurs. Riches en sucre. Sphérites et cri- at » ‘ ’ . . aux de Phénylozazone en abondance dans les tissus de l’ovaire. Aun. Jard. bot, Buitenz. 2e Sér, Suppl. IIL. nas 554 Agapanthus umbellatus Ker. Plante vivante. Fleurs. Riches en sucre. Coupes de l’ovaire. Apres deux semaines de l’action de la Phénylhydrazine, beaux et gros sphérites jaunes, gerbes cristallines orange. Allium Cepa L, Grosses bulbes vivantes de l’espece anoblie dite d’Espagne; trés riches en sucre dans le parenchyme des écailles de la bulbe. Gros sphérites jaunes de Phénylozazone, isolés, par couples, ot par chapelets de 3 & 5 globules réunis. | Altium Ascalonicum L. Marchés de Moscou. Bulbes en germination; jeunes feuilles; riches en sucre. Aprés une semaine, les cellules du parenchyme des feuilles, y compris les vaisseaux (Pd/oéme, Trachées et Trachéides, gorgées des cristaur et des syhérites jaunes minuscules de la Plé- nylozazone, se dissolvant lentement (en trois jours) dans l’Hydrate de Chloral (Chir. Hydr. 5 pp. Eau 2 pp.). Preuve que le Xyleme des vaisseaux d'une plante jeune contient dans son Suc liquide le Sucre. Allium Porrum L. . Tiges et feuilles vivantes des marvhés. Parenchyme du Meso- phylle. Abondance des sphérites et cristaux de la Phénylozazom dans les cellules aprés une semaine. Lilium candidum L. ? Fleurs fécondées. Feuilles. Plantes vivantes. En deux semaine — sphérites et cristaux dans les cellules de l'épiderme supérieure du périanthe, dans les parois de l’ovaire, et dans les tissus de Vovule. Scilla amoena L, Plantes vivantes: Fleurs et feuilles. En une semaine, cristaut : et sphérites de Phénylozazone. , | Urginea Scilla Steinhal. Ecailles de la drogue (Bulbus Scillae). : Section longitudinale et transversale: Pl. XV, Fig. 28, 29 et : 555 30). Aprés un mois de l’action de la Phénythydrazine, sphérites jaunes de Phénylozazone, sphr. A; remarquer que dans les sacs a raphides: sc., les sphérites manquent; ils ne se trouvent que dans les cellules du parenchyme des écailles. Dracena (Cordyline) terminalis. Wildenow. Plante florifere. Wec¢ar des fleurs liquide, se cristallisant ensuite autour des pédicelles de l'inflorescence. Apres trois jours, sp/é- rites orange de Phénylozazone en grande abondance. Dans les cellules du parenchyme des coupes de la fleur, cristaux en étoiles formées de prismes réunis au centre. Asparagus officinalis L. Fam. Asparaginacae. Asperges de commerce. Riches en sucre. Apres deux semaines, masses abondantes de sphérites jaunes de Phénylozazone dans les tissus du parenchyme, de la phloéme et des trachéides des vaisseaux vasculaires. Convallaria majalis L. . Fleurs vivantes et feuilles. Le liquide des préparations devenu janne deux jours aprés le contact avec la Phéaylhydrazine. Cristaue et sphérites, Fam. Amarylidaceae. Clivia nobilis Lindley. Planta viva, florifera. Scapus, radices, folia, flores. Apres trois semaines, sphérites jaunes abondants, surtout dans les ovaires ; Niche en sucre, Narcissus Tazzetla L. Plantes vivantes: riches en sucre; sphérites jaunes; Scapus ; parenchyme, phloéme; Ileurs: ovaire. Dans les cellules de l’épi- = et les parois de l'ovaire, sphérites accompagnés des ux orange de la Piénylozazone apres une semaine de l’action Me la Phényliydrazine. 596 Fam. Jridaceae. Crocus vernus Allont. Plantes vivantes. Forme spontanée: Suisse, Montreux, Cor. Legit Karnexwa. Forme cultivée: Jardin de Mr. Enee-Imwer, prés de Moscou. Fleurs et feuilles. Aiches en Sucre. La liqueur des préparations, jaunatre apres quatre jours. Cris¢aux et sphérites de Phénylozazone en 15 jours. Crocus sativus, var. domestica L. Drogue (Stigmata Croci) de qualité supérieure, (Crocus Austria- cus) fleur male: sphérites et cristuux peu abondanis. [ris hybrida hortulanorum. Plantes vivantes; fleurs; varietas atro-violacea. Sphérites et cristaur de la tige, des feuilles et de l’ovaire, en une semaine, par l’'action de la Phénylhydrazine. Ligridia Pavonia Persoon. Fleur vivante: idem, ovaire. Gladiolus cardinalis Curt. Plante vivante, riche en sucre. En huit jours, spAérites jaunes de Phénylozazone abondants dans Vovaire, et surtout dans les papilles des Stigmates. a Ul 4 Fam. Musaceae. a Musa sapientum L. Fruit vivant mar du Bananier (Pisang des AMalais). Grav magasin gastronomique Liisscew, Moscou. Pl. XV, Fig. 32—3 Fig. 32, 4: Cellule de la pulpe du fruit isolée spontanément. | Sous l'influence de la Phénythydrazine syhérites jaunes, amido incolore, aprés 8 jours. B: autre cellule de la préparation trait par I’Jode. Amidon bleu, sphérite unique jaune: sous l’actio” | de la Phénylhydrazine, Fig. 33 B: sphérites (deux) jaunes, amidon incolore, pas d'Tode dans l’espace d’une semaine, 2 557 Fam. Orchidaceae. Orchis maculata L,. Legit W. A. Tinomirow, Marburg-Lallar. Planta viva. Flos. En deux semaines, sphérites minuscules jaunes dans les tissus de lovaire, et parfois dans les ovules. Amidon de l’ovaire intact. Platanthera bifolia Reichb. Fleur vivante. Nectar de l’éperon. En deux jours, abondants sphérites et cristaue jaunes de Phénylozazone; sphérites pas rares en couples; cristaux en gerbes. Vanilla planifolia Andz. Drogue: Fructus Vanillae. Coupe transversale du fruit. Sous l’influence de la Phényliy- drazine des sphérites orange ne se formeérent que lentement, apres siv mois, surtout dans les poils ,,asciformes” interplacentaires, Si caractéristiques chez la Vanille; parfois les poils étaient & peu prés totalement gorgés de sphérites. La grandeur de ces deniers variait. Ils étaient moins abondants dans les cellules du parenchyme du fruit. Listera ovata Rbr. Brw. Plante florifére, vivante. Legit Karneewa, Kudinowo (I. ¢.); tige et feuilles. Au bout de trois semaines, de petits sphérites tunes et orange de Phénylozazone dans les cellules de l’épiderme de la feuille, et dans ses sfomatcs. Les cellules du parenchyme et de-la phloéme des vaisseaux de la tige laissent voir des sphérites nombreux. Neotia Nidus Avis Reichd. Legit W. A. Tinomrrow, Marburg-Grimberg. Tige florifere, fleurs et fruits tout jeunes. Apres un mois, ‘Vicrites jaunes de Phénylozazone dans les cellules du parenchyme du fruit et de la tige. : . 558 Dycotyledoneae. Apetala et Choripetala. Fam. Betulaceae. Branches du printemps (avril). Commencement de 1’éclosion des feuilles. Apres un mois, spAérifes jaunes de Phénylozazone dans le tissu des trachées et les cellules des rayons médullaires du bois. Fam. Fagaceae. Castanea sativa Miller. Fruits mars des marchands de denrées de Moscou. En six semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone dans les cellules du Meéristéme des cotylédons. Fam. Moraceae — Ficeae. Ficus Bengalensis, F. elastica L. Branches jeunes; feuilles. Goutte du sue des Lactiferes. En six semaines, fort peu de sphérites jaunes. Ficus Carica L. Marchandise. Fruit. Bien riche en sucre. Sphérites jaunes tres abondants; cristaua orange de Phénylozazone. Fam. Polygonaceae. Rheum Tanguticum mihi (A. palmatum, vay. Tanguticum Maw.) Legit W. A. Timomirow, Marburg, Hortus Botanicus. Planta — viva. Folia. Dans le courant de six semaines, petits sp/érilé Jaunes de Piénylozazone dans les cellules du mésophylle et dats — les poils de la feuille, Fam. Chenopodiaceae. Beta vulgaris L, Racines viyantes des marchés breux sphériles jaunes des masses de cristaur de Moscou. En deux mois, 200" _ et orange de Piénylozazone, ainsi que en aiguilles prismatiques. 559 Salsola Kali L. Legit W. A. Ticnomirow. Binz am Riigen. Plante vivante, riche en sucre dans ses tiges et feuilles. En un mois, sphérites (jaunes) et cristaux (orange) de Péénylozazone. Fam. Caryophylaceae — Alsineae. Honckenia Peploides Hhck == Halisanthes Peploides Fr. Legit W. A. Timomirow. Binz am Rigen. Plantes vivantes; tiges et feuilles. En un mois, beaucoup de petits sphérites et cristaux de Phénylozazone. Fam. Mymphaeceae. Nuphar luteum L. Legit W. A. Timommow. Binz am Rigen, Schmachtersee. Pédicelle, fleur, sépales. Aprés quatre semaines de l’action de la Phénylhydrazine, sphérites jaunes dans les canaux aériferes de la plante vivante. 7'rés typique est la formation de sphérites, “ouronnant les pointes radiales des poils intérieurs, tapissant les Parois internes des canaux aériferes de la pédicelle de la fleur, du calice et de la feuille. | Fam. Ranunculaceae. Ranunculus Lingua L. Legit W. A. Trnommow. Binz am Riigen, Schmachtersee. Plante vivante, Fleur. Sp/érifes jaunes abondants dans les ‘ellules du thalamus de la fleur; idem, dans les pétales, aprés quatre semaines de |’action de la Phénythydrazine. fFicaria verna Hudson = R. Ficaria L. Idem. Sphérites dans les tubercules de la racine de la plante. Helleborus hybridus, hortensis. ote Vivante. Tiges et feuilles. En six semaines, sphérites oa de Pkénylozazone dans les cellules du parenchyme de la 8° et dans celles du mésophylle. 560 Aconitum Napellus L. Plante vivante, florifére. Nectaires; leur suc fort riche en sucre; en quatre semaines, sp/érites jaunes de PAénylozazone abondants. Ils sont visibles également dans les cellules de la paroi du nectaire. Fam. Berberidaceae. Podophyllum FEmodi Wall. Legit W. A. Tinomirow. Marburg. Hortus Botanicus. Planta viva, fructifera. Fruits & demi mars. En quatre semai- nes, splérites orangé de Phénylozazone dans les cellules du tissu des parois du fruit, et dans la pulpe, ot ils sont plus développés. Fam. Magnoliaceae — Illicieae. Lilicium verum Hooker. Drogue (Fructus Awisi stellati). Apres une semaine, sphériles jaunes de Phénylozazone dans les cellules des parois des carpelles. Fam. Anonaceae, Anona reticulata L. fi. Fruits mars, importés viyants (Grand magasin gastronomique EisseEw, Moscou), et conserves dans l’aleool et la glycérine. Legit W. A. Tisomirow: Buitenzorg, Tjikeumeuh, Java. : Pulpe du fruit: sphérites jaunes de Phénylozazone apres deux — semaines; conservée dans Valcool, aprés quatre semaines, Cf. W. A. Tichomirow, Bull. de ta Soc. Imp. des Naturalistes de Moscol, le. Pl. IX, Fig. 55. Sphérites tras abondants, grands et petits; : en chapelets ou solitaires, Anona muricata b. Legit W. A. Tinomirow, Tj ; ‘ ikeumeuh, Java. Fruit mor dans- l'aleool, idem. : Fam. Lauraceae. Laurus nobilis oa reuille vivante, Sphériles jaunes de Plénylozazone dans le liquide des Preparations; crislaue o, ange en un mois. 561 Cinnamomum Cassia Blume. Drogue (Cortex Cinnamomie Cassiae). En 10 jours, sphérites dans les poches du mucus, dans les cellules du parenchyme de l’écorce, et dans les éléments de la phloéme des fascicules des vaisseaux. Cinnamomum Zeylanicum Breiine. Drogue: Cannelle de Ceylan. Idem: sphérites jaunes de Phénylozazone, moins abondants que chez le Cinnamomum Cassiae. Fam. Papaveraceae. Papaver somniferum I, Plante vivante, florifere. Stigmates, placentas. Apres huit jours de l’action de la Phénylhydrazine, le liquide des prépara- tions jaune intense; beaucoup de sphérites de Phénylozazone: en plus petite quantité dans les tissus de la jeune capsule. Fam. Cruciferae. Brassica oleracea L. Varietas Botrytis. Chou fleur des marchés de Moscou. Riche en sucre. En huit jours, svhérites jaunes de la Phénylozazone abondants dans les Cellules du parenchyme et la phloéme des vaisseaux vasculaires. Raphanus sativus Lb. Racine cultivée, vivante, de la noble espece sucrée. Tres riche 2 sucre. Sphérites et cristaux abondants. Radis des marchés > (Yarietas radicula), beaucoup moins riche en sucre. Fam. Resedaceae. fteseda odorata L. Plante Vivante, floritere. En huit jours, beaucoup de sphérites et de cristanx de Phénylozazone. Fam. Savifragaceae — Ribesioideae. ftibes Grossularia L. : Pruits Vivants, mars. Les cellules de la pulpe riches en sphé- 7s jaunes de Phénylozazone; en huit jours, gros sphérites : “olitaires, binaires, réunis par trois et en chapelets. 562 Ribes nigrum et R. rubrum L. Baies mfires: idem. Fam. Rosaceae-Pomoideae. Pyrus Malus L. Différentes especes de pommes des jardins de la Russie moyenne, plus ou moins riches en sucre, selon leur saveur. Chez les pom- mes douces, le liquide de la préparation nettement jaune, apres 24 heures de l’'action de la Phénylhydrazine; apres deux jours, sphérites magnifiques dans les cellules de la pulpe du fruit. Pyrus communis L. Poires; espéces nobles; surpassant les pommes par la formation plus rapide et plus abondante de la Phénylozazone. Cydonia vulgaris Persoon. Fruits mars, importés aux marchés de Moscou du Caucase de la Crimée (Lauride du Sud). Contient de Amidon dans les cellules de la pulpe du fruit. Aprés une semaine, spAériles jaunes, assez abondants. La Phénylhydrazine v’accuse aucune influence sur [ Amidon de la pulpe du fruit. Sorbus domestica, §. Aucuparia L. Fruits mis des magasins de denrées et des marchés de Moscov- En trois semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone asset abondants, Rosaceae-Rosoideae. Rubus Idaeus L,. _-Fruits mtrs de Moscou. Espéces des jardins potagers plus riches en sucre que les fruits des plantes des bois. En deux a quatre semaines, sphérites jaunes, plus abondants dans les especes cultivées, : Fragaria elatior Ehrh, Marchés de Moscou. Fruits mars, riches en sucre. Sphérites Jaunes apré * deux jours de laction de la Phénylhydrazine. 563 fiosacea — Prunoideae. Prunus Armeniaca, P. Persica, P. doméstica, P. Avium L. En deux jours, nombreux sphérifes jaunes de Phénylozazone. Fruits mars importés & Moscou. Chez l'’abricot, les éléments de la phloéme du fruit apparaissent gorgés de cris‘aur orange minuscules, Fam. Leguminoseae-Mimosoideae. Mimosa pudica L. Marburg. Hortus Botanicus. Planta viva, florifera; legit W. A. TrHomrrow. Fleurs et leurs pédicelles; sphérites jaunes de Phé- nylozazone en quatre semaines. Fam. Legumi Cesalpinioid Ceratonia Siliqua L. Drogue. Tres riche en sucre. Sphérites jaunes de P/énylozazone tres abondants apres 24 heures! Les Inclusions, en forme de Massues striées, se colorant par la P/énylhydrazine en brun foncé. (Cf. W. A. Tinommrow, Bull. de la Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou, 1c. Pl. IX, Fig. 56). Fam. Leguminosae-Papilionaceae. Lupinus luteus L. Plantae vivae, floriferae. Legit W. A. Tinomrrow, Rigen, Bornholm, Sueccia (Schonia), Dania. Apres 4 semaines de l’action de la P, hénylhydrazine, sphérites jaunes dans les poils unicellulai- "es de l'ovaire; le tissu des parois du fruit accuse la présence de cristaux orange de Phénylozazone. Abrus precatorius L. Drogue : Semina Abri, Apres six semaines de l’action de la Phényllydrazine, le tissu ~ parenchyme des cotylédons accuse dans ses cellules, & parois mp pisses la présence de sf/érites, parfois nombreux, de hénylozazone. 564 Glycine Soja Siebold (Soja hispida auctorum alliorum). Plantes vivantes, floriféres et fructiferes. Apres quatre — | nes, sphcriles jauues de Phénylozazone dans les poils de Vovaire, | Dans les cellules du parenchyme des fruits, erts(aux orange. Fam. Tropaeolaceaec. : : x LENSE Plantes vivantes. Fruit & demi mar. Tropaeolum Ca (7. aduncucum) et 7. majus L. Riches en sucre ; en trois — , * ~ a 65. sphérites jaunes de Phéenylozazone, solitaires, par couples, et trip Fam. Rutaceaeae-Auranticiaeae. Citrus nobilis Risso. | Feuilles, fruit mar. Riche en sucre. Apres trois semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone dans les utricules de la pulpe . . Md A Ms € des fruits. En six semaines, mémes cellules, cristaux orang du mésophylle. Citrus Aurantium (Espéce de Jopée) Risso — Idem. Citrus Limonuma Risso — Idem: fruits mtirs; comme chez le C. Medica et le C. Limonellus de Ceylan conservé 2 l’alcool. — Idem. Citrus decumana Risso. Legit W. A. Tinommow: dans laleool. Utricules de | cristaux orange de Phénylo orange dans les cellules provenant de semences ¢ Ceylan, Java. Fruits mtrs, conserves a pulpe riches en spAérites jaunes et zazone, apres quatre semaines. Cristai@ 4 du mésophylle de la plante vivante, : ultivaient dans la chambre. Aegle Marmelos Corr, z Legit W. A. Timomnow. Java, Tjikeumeuh. Fruits doe Valeool et séchés, En SIX semaines, sphérites de Phénylozazon — . ° ; ) oe Cristaux orange minuscules dans la phloéme des vaisseaus — vasculaires du fruit. Fam. Luphorbeaceue, Poinsettia (Luphorbia) pulcherrima Gray. oe Plantes floriféres, arriyées en hiver de Nice & Moscoun, commit marchandise deg magasins horticoles: PI, XV, Fig. 37—38. 565 Crest le contenu liquide du grand Nectaire (Fig. 37 A, C et 38) de Yinflorescence qui a été surtout étudié. 7rés riche en sucre. Aprés 24 heures, la goutte du liquide jaune sous l’influence de la Phénylhydrazine: sphérites de P4éaylozazone de grandeur dif- ferente, Fig. 38 et 40. De méme, sphérites de Phénylozazone dans les poils de l’épiderme du nectaire: Wig. 38 pl.; Fig. 39 sphr. _Luphorbia antiquorum L. Legit W. A. Tinomirow, Tjikeumeuh. Java. Conservée dans Faleool. Le parenchyme de la tige pseudofoliacée riche en sucre. Apres un mois, sphérites jaunes de Phénylozazone de grandeur diferente. Liuphorbia splendens Peckold. Plante de gserre. Suc des lactiferes. Les cellules du paren- thyme charnu de la tige et du mésophylle de la feuille accu- sent la présence, non de sphérites, mais de cristauw orange de Phénylozuzone. oS Euphorbia Helioscopia L. Marburg. Plantes vivantes. Sphérites jaunes de Phénylozazone _ peu nombreux dans le suc des lactiferes. Fam. Anacardiaceae. Mangifera Indica L. ~ Legit W. A. TiHomirow, Java. Fruits mars conservés dans | Paleool ; fruits vivants d’L/isseew, Moscou. Apres un mois, sphé- — ‘Tiles : Jaunes de Phénylozazone dans le contenu des Lactiferes. Pl. XV, Pte. 95, sphr, Fam. dAceraceae. Acer campestre L. Legit Ww. A. Tinomirow, Binz am Rigen. Jeunes branches i Bs = Vl + 2 eae . * ° F A id a _.* (mois de juillet). Apres deux mois, spAdrites jaunes noe P, hénylozazone dans les cellules du parenchyme de l'écorce. 566 Fam. Sapindaceae, Nephelium lappaceum L. Le ,Ramboutane” des Javanais. Legit W. A. Trsomirow, fruits mirs, dans l’alcool. Riche en sucre dans les cellules- tubes de lari//e. Apres un mois de l’influence de la Phénylhy- drazine, sphérites jaunes & la surface de la préparation, et cristaux orange. Nephelium mutabile Blume. ,»Capulasanne” des indigenes. Legit W. A. Tinomirow. Passat” de Buitenzorg; fruits mirs; arille: Résultat et terme identiques. Fam. Ramanaceae. Zyziphus vulgaris Lae. . Drogue: fruits séchés: Baccae Jujubae: Bulletin des Ntr. de Moscou, |. c. Pl. X, Fig. 69, a—e: sphérites. Riche en sucre. Apres deux jours, sphérites jaunes de Phénylozazone abondants. Fam. Vitaceae (Ampelidaceae). Vitis vinifera L. Différentes especes de raisins. Fruits mars, vivants. Chez le »Chasselas”, sphérifes jaunes de Phénylozazone tres abondants en douze heures, Les vaisseaux de la baie, étant gorgés de sphe- rites minuscules, paraissent & l'oeil nu orange. Fam. Bombaceae. Durio Zibethinus L. Legit W. A. Tromrrow, Ceylan, Java. Fruit mar dans l’alcool- Arille. Les cellules-tubes de Varille accustrent en un mois la présence des sphérites jaunes de la Phénylozazone; ensuite, la surface de la préparation devint couverte, ca et la, de grandes masses orange, formées de prismes assemblés en spheres. Fam. Sterculiaceae — Biitnerieae. Theobroma Cacao L. Legit W. A. Tinomow. Ceylan, Java. Fruits mars dais Valcool et la glycérine, Aprés deux mois, sphérites jaunes de 567 Phénylozazone dans la pulpe du fruit, dans les cotylédons, et dans la radicelle de l’embryon. Fam. Caricaceae, Legit W. A. Traomirow, Java. Fruit vivant, conservé dans Yaleool. Formation des sphérites de la Phénylozazone tardive; apres trois mois seulement, dans les cellules du parenchyme du fruit. Pas de sphérites dans les lactiféres ! Fam. Cactaceae. Lpiphyllum Altensteint Pfeiffer. Plante florifére cultivée dans la chambre. Dans la tige folia- cée et dans les pétales, sp/érites jaunes de Phénylozazone, apres trois semaines. Fam. Hleagnaceae. Hippophiie Ramnoides L. Baies mares vivantes. Exposition horticole de Moscou. Trés riches en sucre. Aprés 24 heures, le liquide de la préparation est déja jaune; spdérites jaunes de P/énylozazone abondants, de grandeur différente. ELlaeaguus angustifolia Lh. — Fruits Vivants, pauvres en sucre, au contraire. Cf. Prof. W. A. Timommow, Bull. de la Soc. Imp. de Moscou, l.c. Pl. X, Fig. 70. Fam. Punicaceae. Punica Granatum L. Fruit mar, Elisseew, Moscou. Arille, cellules-tubes de l’arille. En une Semaine, de nombreux sphérites jaunes de Phényloza- “one; ensuite, grande abondance de cristaux orange. Fam. Ocnateraceae (Ongraceae). Epilobium montanum L. Plante Vivante, florifére. En deux semaines, sphérifes jaunes de: P hénylozazone dans les poils unicellulaires de la feuille et ‘ans les cellules du mésophylle. 568 Fouchsia hybrida. Différentes especes de horticulture. Plantes floriferes. Sphé- rites jaunes de Phénylozazone dans le méme temps. Les poils du calice et les cellules de ]’épiderme accusent la présence de sphérites jaunes et de cristaux orange. Fam. Umbelliferae. Conium maculatum L, Fruit & demi mtr, conservé dans la glycérine durant deux ans. Apres deux mois de l’action de la Phénylhydrazine, sphérites jaunes peu nombreux dans les cellules du parenchyme du fruit. Le Petroselinum sativum L. et V Anethum graveolens L. accusent peu de sucre: sphérites rares et petits, en général. Cicuta virosa, L. Oenanthe fistulosa L. Legit W. A. Tinommrow. Binz am Rigen, Schmachtersee. Plantes fructiferes, vivantes. Sphérites peu abondants dans les cellules du parenchyme des fruits. Daucus, Carota L. Espéce rouge des marchés de Moscou. Riche en sucre. Apres une semaine, spiérites jaunes de Phénylozazone abondants davis — les cellules du parenchyme de la racine. Les cellules de phloéme sont gorgées de cristaux orange minuscules. : -Fam. Cornaceae. Cornus Mas L. 7 Fruits des marchés de Moscou, venant du Caucase et de la Crimée (Tauride). Avant 24 heures, sphérites de Phénylozazont H éres abondants, Wabord jaunes, ensuite orange, dans les cellules de la pulpe du fruit, : : Cornus alba L. : Fruit mar, vivant; moins riche en sucre qui s'y trouve # ; meme en abondance. Apres deux jours, sphériles de Phénylozaz” — copleux dans les cellules du contenu de la baie. 4 569 it, SYMPETALEAE (METACHLAMYDEAE). Fam. Fricaceae-V accinioideae. Vaccinium Myrtillus L. V. Vitis Idaea b. Vaccinium Oxcoccos L. Baies mfires des marchés de Moscou. Riches en sucre; sur- tout le V. Oxycoccos. En trois jours, sphérites jaunes de Phé- nylozazone tres abondants dans les cellules du parenchyme de la baie. La grande acidité de la dernivre espbce n’empeche nulle- ment la réaction de la Phénylhydrazine; souvent les éléments de la pulpe de la baie sont entitrement gorgés de sphérites. Fam. /benaceae. Diospyros Lotus L. D. Kaki L. fil. D. Virginiana, D. discolor Wild. Fruits mars du D. Lotus de Tiflis, envoyés par Mr. le Maitre en Pharmacie TcurKeLAcwILi. Aprés une semaine de l’action de la Phénylhydrazine, sphérites jaunes abondants dans les cellules de la pulpe du fruit: Bull. de la Soc. Jmp.. des Naturalstes de Moscou, 1.¢. Pl. IX, Fig. 41. ; D. Kaki: fruits mars de la Crimée et du Caucase: idem; l.c. Pl. TX, Fig. 46; notre Planche XV, Fig. 36, spér. D. Virginiana: fruits mirs, 7iflis, envoyés par Mr. ENICOLOPOW, Propriétaire du Jardin: idem. Diospyros discolor Wildenow. Legit W. A. Tinomirow, Java, Tjikeumeuh. Fruit mfr dans alcool: Bull. 1.c. Pl. IX, Fig. 47. Sphérites de Péénylozazone ints abondants. Certains d’entre eux consistent en spheres de “staux prismatiques jaunes. Fam. Gentianaceuae. Gentiana lutea L. ane = vivante. florifére et fructifére. git W. A, Tichomirow, Suisse, Canton de Vaud: Les Plans; Aun. Jard. bot. Buitenz, 2¢ Sér. Suppl. III. 37 570 Clarissima ©. J. Karneewa: Tanay. Fleurs et feuilles. En un mois, petits sp/érites jaunes de Phénylozazone; peu abondants dans les cellules du parenchyme des parois du carpelle, moindres encore dans celles du mésophylle de la feuille. Fam. Convolvulaceae. Convolvulus arvensis L. Assez riche en sucre. Dans une semaine, sp/érites de Phény- lozazone dans les cellules du mésophylle des feuilles. Fam. Verbenaceae. Clerodendron fragrans Ait. Feuille. En deux semaines, de nombreux sphérites jaunes de Phénylozazone dans les poils multicellulaires de l’épiderme de feuille, de son nerf médial, fort proéminent & sa surface inférieure. | Fam. Asc/ epradacene. | Hoya carnosa Ror. Bru. | Plante adulte. Apres une semaine de l’influence de la Phe- nylhydrazine, le Suc des lactiferes manifeste des cristaux orange, le parenchyme de la tige de petits sphérites jaunes de P/énylozazon?. Fam. Labiatae. 3 Origaium Majorana L. Plante florifere, vivante. Binz am Riigen. Tiges et feuilles. Apres six semaines, sphérites jaunes minuscules de Phéuylozaz0m dans les cellules de tissus, | Fam. Solanaceae. Alropa Belladona L.. Legit W. A. Trnomrow, Marburg-Grimberg. Plante florifere. Résultat Négatif \ Solanum tuberosum I. Wy, ‘ . ‘ H : i 4 @ Lubercules vivants. En trois semaines, sphdérites Jaune> he Phenylozazone clairsemés, peu abondants entre les corpuscilé i a as a ‘ 3 a 4 ¥ Hi : en étoiles 571 damidon des cellules du parenchyme du tubercule. Apres trois heures d’ébullition, les sphérites se montrent en grande quantité: transformation de [ Amidon en Sucre! Solanum nigrum L. Plante fructifere. En trois semaines, spiérites de Phényloza- zone dans les cellules de la pulpe des baies et dans l’ovaire, les ovules y compris. Solanum Melongena L. Aubergines des marchés de Moscou (importées). En trois semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone dans les cellules du fruit mar, entre les corpuscules de l’amidon. Lycopersicum esculentum Dunal = Solanum Lycopersicum PE Tomates rouges mores, des marchés de Moscou (importées du Sud de la Russie), Planche XV, Fig. 34, A, B. Aprés deux semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone dans les cellules de la pulpe du fruit. Fam. Scrophulariaceae. Digitalis purpurea L. Legit W. A. Trromiow. Marburg-Grimberg. Plante florifere. Feuilles et fleurs, Apres 4 semaines, sphérifes jaunes et cristaur orange de Phénylozazone dans les poils de la feuille; dans les cellules du parenchyme du nerf médial de la feuille, cristaux orange, Verbascum Phlomoides L. V. Thapsiforme Schrd. Drogue : Flores Verbasci. — Planche XV, Fig. 41, 42. Apres quatre mois, sphérites jaunes magnifiques dans les Poils deg filaments des trois étamines courtes, Fig. 41, spr. Au 8rOssissement plus fort ils accusent une structure cristal- . ®, Fig. 42 A, sphr, On trouve aussi les sphérites, mais rarement, dans les poils de l’épiderme extérieure de la corolle. 5¢ -~f bo Torenia Fortunei Hortulanorum. Plante florifere, vivante; nectar. Sphérites jaunes de Phény- Jozazone tres abondants en une semaine. Dans le Suc Hmbryonnaire de l'ovule, dépassant, comme on sait, le canal du mikropyle chez la Vorexia: Sphérites solitaires dans la Cellule du Sac Embryonnaire (& nu), et, outre le con tenu plasmatique, dans /a liqueur cellulaire! Dans le parenchyme du mésophylle de la feuille, sphérites et cristaux plus ou moins abondants. Fam. Rubiaceae — Coffeae — Cinchoneae. Coffea Liberica Hier. Legit W. A. Tinomirow. Java, Tjikeumeuh. Fruits mis conservés dans l’alcool. En un mois et demi, sphérites jaunes et cristaux orange de Phénylozazone. Uragoga Ipecacuanha Wildenow. Drogue: Radix Ipecacuanhae. La liqueur des préparations jaunie apres quatre semaines, sphérites jaunes de Phénylozazone peu abondants entre les COP | puscules de l'amidon des cellules du parenchyme de l’écort’ de la racine. ) Symphoricarpos racemosa. Michaue. Fam. Caprifoliaceae. Plante vivante, florifare et fructifére; jeunes fruits, eco! verts. En un mois, sphérites jaunes de Phénylozazone peu no breux dans les cellules de la baie. Beaucoup de cristaux orang? : dans le liquide des préparations, Fam. Valerianaceae. Valerian officinalis L. Plante vivante, Apres un Mois, Phénylozazone peu abondants. Crist du parenchyme de la tige florifer sphérites jaunes et petits de : aux orange dans les cellule | e. : 573 Fam. Cucurbitaceae. Momordica Charantia L. Legit W. A. Trmomiow. Ceylan. Fruits & peu prés mirs, dans l’alcool. Les fruits, trés amers, sont employés pour le ,Aar” des indigenes: sauce piquante, condiment inévitable du riz, et il faut ajouter que le nom de ,,Kari” est aussi inévita- blement altéré en ,,Kerri’’ par MM. les Anglais qui alterent tout! Le ,,Curri”” des Frangais. Par la Phénylhydrazine, la liqueur des préparations (coupes du fruit) est devenue jaune en un mois; une semaine apres: sp/érites jaunes abondants dans les cellules du parenchyme de la pulpe du fruit. Citrullus Colocynthis Schrader. Fruit see, décortiqué: Drogue: Fructus Colocynthidis. Apres 5 semaines, une liqueur jaune; une semaine encore apres, sphé- rites jaunes de P/énylozazone abondants, solitaires, par couples et en chapelets. Citrullus vulgaris Schrader. Pastéques mares des marchés et des magasins de denrées de Moscou. Encore plus riches en sucre; la liqueur des prépara- tions jaune apres deux jours; sphérites de Phénylozazone en 7 jours, Cucumis Melo L. Melons mars de l’Asie moyenne: Tachkennte, par Mr. Tcnr- *LOKow, et des magasins de Moscou. Semences germées de trois Semaines, trés riches en sucre. Sphérites jaunes de Phényloza- ‘one abondants dans les cellules de la pulpe du fruit. Aprés deux semaines, le parenchyme de la tige de la plantule et la phloéme des vaisseaux vasculaires gorgés de sphérites de Phénylozazone. Cucumit sativa L. Concombres des marchés de Moscou: Idem, mais moins riches €Q sucre, Fam. Compositae. Aster Tripolium L. Legit W. A. Tinomirow, Binz am Rigen. Rocailles en mer. Belle plante florifére. En un mois, sp/érites jaunes de Phény- 574 lozazone dans le parenchyme de la tige, dans les éléments de la phloéme, et méme dans les trachées! Sphérites également dans les cellules des rayons médullaires de la tige. Helianthus tuberosus L. Topinambours des marchés de Moscou. Traitées par la Phényl- Aydrazine, les coupes vivantes des tubercules accusent beaucoup de sphérites jaunes de Phénylozazone. Les tranches mises pre alablement dans J’aleool, et apres quatre semaines observées au microscope, font voir des groupes cristallins d’/uuline (Synanthrose') y compris’). Traitées consécutivement par la Phénylhydrazine, les préparations attestent une guantité bien moindre de sphérites jaunes de Phénylozazone. On pourrait penser que l’/nuline soluble de la plante vivante est solidifiée par l’alcool —} eh! bien, non! Les poils de la feuille vivante accusent dans leurs cellules des sphérites jaunes de Phénylozazone. Le parenchyme de la tige laisse voir des agglomérations considérables de cristaut prismatiques orange. Dahlia variabilis Desf. Tubercules de Dalia vivants, encore non germés (avril), des horticulteurs de Moscou. En six jours, sp/érites jaunes de Phe nylozazone dans les cellules du parenchyme charnu du tuber cule; plus tard, des masses de cristaux orange. : Apres précipitation de Lnuline par Valeool, mémes résultats que ; chez le Topinambour, | Scorzonera Hispanica L. La Scorsonére des potagers = le Salsift. Marchés et magasins ; de Moscou. Racines Vivantes du printemps et de l’automne— Riche en sucre. La liqueur des préparations jaune apres uo heures; | , apres 48, sphérites jaunes de Phénylozazone abondants hi de 1 CG j ? z . . . ) Cest la Levuline d’aujourd hui, trouvée chez le Topinambour par vole macroe est une masse amorphe, trés hygroscopique, dénuée mique (8—12 /, Lippmann) douceur: (Ce Hyp Qs)n. DTD dans les cellules du parenchyme de la racine. En ce qui con- cerne la question de l’Inuline, mémes phénomeénes qu'avec le Topinambour et le Dahha. ; Le contenu des Lactiféres accuse |’ Absence de Sucre; on n’y trouve que des globules de Kaoutchouk. | En résumé: Notre apercu des conditions de la présence du Sucre dans le Régne Végétal, tant dans les cellules que dans les sécrétions, présence que confirme la Piénylhydrazine (sphérites et cristaux) ne saurait étre contesté. Durant mes investigations aussi nombreuses que réitérées, il ne m’est arrivé que deux fois de me heurter & un résultat négatif. (V. Lemna trisculca et Atropa Belladona /) En général, le sucre s’est laissé constater partout, depuis les proches parentes des Bactéries: Algues infé- ricures (Nostoc Pruniforme), jusqu’aux composées: done de l’Alpha & l’'Oméga du Régne Véyétal. Dans les colonies des filaments et du pseudoparenchyme des Algues, dans le Thallus, dans les racines, rhizomes, tiges, feuilles, fleurs, fruits, ovules et semen- ces, Jusque dans le contenu du Sac Hmbryonnaire de la Torenia Fortunei, sans parler des poils, partout le Sucre s'est fait infail- liblement reconnaitre, au moyen de la Phénylhydrazine. Quant aux autres Hydrocarbures, tels que V Amidon et le Glycoyéne, ils sont restés intacts sous l’action de la Phénylhydrazine. L’lnuline (Levuline = Symanthrose y compris) dans son état physiologique liquide dans la cellule de la plante, réagit en formant des sphérites et cristaux de Phénylozazone. Précipitée par l'alcool, devenant solide, elle reste comme 1’.4midon inactive au contact de la Phénylhydrazine. Pour le Suwere des Algues, on pourrait faire deux hypotheses: 1) Dertrose on d-Galactose, celle-ci ayant une complete ana- logie avec la d-Dewtrose. Par leur isomérie, elles peuvent étre Considérées comme deux Aldoses, propres & donner des sphérites Jaunes de Phénylozazone (Lirpmann’: Die Chemie der Zuckerarten I, Auflage, Jena, Fiscnzr 1904). 4 La Fucose de Laminaires, hydraulisée par les acides sul- furique et chlorhydrique étendus, a été prouvée par TOLLENS- 576 Morner, de méme que la Devtrose, la Galactose et \’ Arabinose, Or la fucose pourrait-elle se dédoubler ici en Devtrose et Galactose? La réponse est impossible & donner par la micro- chimie seule, sans supposer que l’Hydraulisation de la Fucose soit possible par la Diastase encore non isolée. La Phénylhydrazine u'agirait, & Végard de la 7'réhalose et de la Saccharose, qu’ l'aide d’un Ferment: la 7'ré/alase de M. le Professeur Dr. Eire Bourquetor, ou par des acides étendus qui dédoubleraient sa molécule en deux Deztroses. Tels sont les résultats de mes recherches sur la valeur de la Phénylhydrazine, en tant que Réactif microchimique sur le sucre dans le Regne Végétal. Ce ne sont que les jalons préliminaires d’une tentative qui sera plus heureuse peut-étre dans l'avenir. Disons done en terminant: Quid potui — feci, faciant meliora potentes! Suisse. Bex les Bains (C. de Vaud). Le 12 aotit 1909, EXPLICATION DES PLANCHES PLANCHE XIII. Fig. 17¢, Codium Bursa L. Filaments périphériques de la colonie; Mb — membrane de la cellule filiforme épaissie au sommet; Chir — Chiorophylie: Sphr — sphérites jaunes de Phénylo- zazone '): 660 Reichert, Fig. 2. Codium tomentosum Huds. Filament apical. 1b — membrane; Chir — Chlorophylle; Sphr — sphérites jaunes; Crst — cristaux orange minuscules: 660 Rehr. Fig. 3. Laminaria flexicaulis Le Jolis. — pe transversale et longitudinale du thallus. Portion de la »Tige”; A — centre (longitudinale), B — périphérie (transversale); 2 — cellules équivalentes de | ’épiderme ; ~ oe de la cellule; Lm — son lumen; au — sphérites: 660 Rehr. Fig, 4, Chorda Filum L. Coupe longitudinale du thallus; A — région moyenne; B—celle de la périphérie; ac cavité de la cellule; Sphr — sphérites; y — cellules terminales en massue; sdp — pseudoparenchyme du thallus: 660 Rehr Fig. 5. Fucus vesiculus L. A — 2, B— oO: A; 00g — cogonium; B antrz — anthérozoides; Sphr — sphérites: 660 Rehr. Fig. 6. Fucus serratus L. Antd pane anthéride ; Antrz — anthérozoides ; Sphr — sphérites : 880 Rehr. 1 fie ) Sphérites = Slobules de Phénylozazone, 578 Fig. 7. Helvella esculenta Persoon. A — portion de l’hyménium; B — spores; Pls — plasme de l’asque; Prph — paraphyse; Sphr — sphérites; Ol — huile en gouttes. (B) Nel — nucleus; Sp — Spores; grossissement: 4 — 880 Rehr, B — 1200 Hartnack. Fig. 8. Morchelia conica Persoon. A — asques et paraphyses; Asc — asques: Prph — paraphyses; Gleg — Blycogemy B sp — spores; Ol — leurs gouttes d’huile; Mb Sp — membrane de la spore; A — 880 Rehr; B — 1200 Hartnack. Fig. v= 10, Morchella esculenta Prsn. Asques et paraphyses. Asc — asque; Sp — spore; Ol — huile. Fig. 10:Prph—- — paraphyses; Sphr — sphérites: 880 Rehr. : Hig. ii, Genea verrucosa Vittadini. : Portion de Phyménium, Ase — asque; Sp — spore, Prph — paraphyses; Sphyr — ; sphérites; 880 Reichert, PLANCHE XIV. Fig. 12—14, Claviceps purpurea Tulasne. : , 200 Fig. 12, A: Section transversale de J'ergot complétement développé, encore DT grossie 3 fois, Pig. 13. A: Portion du fruit; coupe longitudinale, grossie 50 fois; B — asques; SP ~ ; Sp — spores se pressant par orifice de eae theq : Sphr — sphérites dans Je liquide environnant la préparation; 880 Reichert. Fig, 14, eae u grandeur naturelle; B coupe longitudinale d périthéges ; 400 Hartnack. Sclerotium fructifiant ; A — ge (capitule) mir, grossie; Prt — Fig 15: Sclerotium fr ! uctiférant du Claviceps microcephala Tul., grandeur n@ Fig. 16: Coupe longit udinale du fruit mar; grossissement: 100 Harinack: - 579 Fig. 17. Packyma Cocos Jaen. A — pseudoparenchyme du sclérote; 4 droite, filaments du mycélium. zg — dépdts de glycogene; 660 Rehr. B — cellules isolées du pseudoparenchyme; 660 Rehr. C — les mémes, riches en glycogéne; 880 Rehr. D — filaments du mycélium. E — sphérites et cristaux minuscules de Phénylozazone. Fig. 18. Polyporus Tuberaster Fries. A — pseudoparenchyme du sclérote; B — cellules isolées; C — sphérites. D — cristaux de Phénylozazone; 880 Rehr. Fig. 19 —20. Cantharellus cibarius Fries. A — section transversale de la trame du pied du champignon. Lact — tubes-cellules lactiféres; 50 Hartnack. B, C — tubes lactiféres; Sphr — sphérites; 660 Rehr. Fig. fi —2i bis, Agaricus (Psalliota) campestris L. A — section transversale d’une lame de lhyménium; Hm — hyménium. ae = basides ; Sp — spores; 660 Rehr. Fig. 21bis: Cristaux jaunes en prisme et faux; 880 Rehr. Fig. 22. Boletus edulis Bouilliard = B. edulis Schaeffer. as — Coupe longitudinale de ’hyménium; tb hmn — tubes hyméniaux de J hag tam; Crt sass dépdts de cristaux orange de Phénylozazone. ‘ a cristaux libres: 50 Rehr. — cristaux de Phénylozazone en forme de sabres recourbés; 660 Rehr. Fig. 23. Boletus rufus Schaeffer = B. versipellis Fries. A’ — Tubes hyméniaux; Crst — dépdt de cristaux de Phénylozazone; 50 Rehr. B es Coupe transversale de Vhyménium; tb hm - tubes hyméniaux, » Hed — basidie; Sp — spores; grossissement 880 Rehr. 580 Fig. 24. Boletus scaber Bird. Coupe transversale de tubes hyméniaux; Sphr — sphérites; 660 Rehr. Fig. 25. Mnium undulatum Hedwig. A — Spore en germinatiou; Chir — graines de chlorophylle; 880 Rehr. B — Idem; Sphr — sphérites; 660. ‘ C — Sphr — sphérites de Phénylozazone dans le contenu de la spore en germr nation, et sphérites libres dans le liquide de la préparation; 660 Rehr. Fig. 26, Pilularia globulifera L. A — Macrospore mire; B — microspores; 50 Rehr. 26%is C’ — Microspore; Epsp — Episporium; D — sphérites, D — cristaux de Phénylozazone, 660. E — Coupe de la macrospore: Macrs —- 100 Rehr. PLANCHE XV. Fig, 2'7—27 bis, Ascophyllum nodosum Le Jolis. Pseudoparenchyme lache du thallus; Sphr — sphérites; Mcs — mucus des parois des membranes cellulaires; Mb — 580 Hartnack. Po Fig. 27%, La méme préparation, 1200 Hrtn.; Mb — membrane de la cellule Mc — Mycus; Prt — plasme; Sphr — sphérites jaunes de Phénylozazone. Fig, 28-—3]1, Urginea Scilla Steinheil. : (Drogue). Coupe longitudinale de Pécaille de la es de cellule du parenchyme; In — méats intercellulaires; Spree raphides, Se — poche-cellule & raphides; 330 Hartnach. Fig. 28. Bulbus Scillae Par — membrane sphérites; Raph — Fig, 29. transversale; Epd — épiderme; Par — parenchyme; Rph- ' Bulbus Scillae. Coupe . r — sphérites jaunes de Phénylozazone; 150 Harinat — paquets de raphides; Sph Fig. 30, Raphides brisées, a, b, ¢ 580 Hartnack. Fig. 31, Pan enchyme de la bulbe; Mb — membrane; In — méats intercellulaires: ee Cuivre réduit : (sucre) par la liqueur de FenunG; 580 Hartnack. 581 Fig, 32—33. Musa Sapientum L. 32 Fruit du bananier. A, B: Cellules du parenchyme du fruit spontanément isolées par suite de maturité. Am — grains d’amidon, incolores, Sphr — sphérites jaunes de Phénylozazone. B — autre cellule traitée par le J + JK; Mb — membrane de la cellule, incolore; Sphr — sphérite unique central, jaune; 4m — grains d’amidon, bleus; 330 Hartnack. Fig. 33. Deux cellules du parenchyme du fruit encore non isolées. Am — grains d’amidon de face et de profil, incolores, Sphr — sphérites jaune foncé; 580 Hartnack. Fig. 34 %is, Lycopersicum esculentum Dunal, fy. 4A — pulpe du fruit mir. Cellule spontanément isolée; Mb — membrane cellulaire; Nel — nucleus et nucleolus; Am — amidon; Sphr — sphérites, B — trois cellules de la pulpe du fruit, dans leur cohésion; Mb — membrane; In — méat intercellulaire; N — nucleus; Nel — nucleolus; Prt — protoplasme; Chrmt — chromatofores orange vif; Am -— amidon bleu, la préparation ayant été traitée par J + KJ; 580 Hartnack. Fig. 35, Mangifera indica L. Fruit & peu prés mtir. Lactiféres: A, B; Mb — membrane cellulaire du lactifére ; Y — Idem; Sphr — sphérites; 4 — 580; B — 1200 Hartnack. Fig. 36. Diospyros Kaki L. fl. Coupe longitudinale de la pulpe d’un fruit mir; Par — parenchyme trés riche €n sucre; Ine — Inclusions: cellule gigantesque médiale ne contenant pas de sucre; Sphr — sphérites; 150 Hartnack. Fig. 37—40. Poinsettia pulcherrima Wildenow. Fig. 37, A, B. — Inflorescence, grandeur naturelle, 4 — Inflorescence; Net — nectaire; Anth — anthéres; Pdel — pédicelle; Stl — style. -— coupe longitudinale de la fig. A; Sym — stigmates; Ovl — ovules; Anth — anthéres; Net — nectaire; Psp — pseudoperranthe; € nectaire vu par en haut. Fig. 38. Coupe transversale du nectaire; P21 — poils; Sphr — sphérites; 40 Hartnack. Fig. 39. Poils du nectaire; Sph — sphérites; 580 Hartnack. 582 Fig. 40. Sphérites du nectar: solitaires, par paires, en chapelets; 580 Hartnack. Fig. 41-42, 42 tis, Flores Verbasci (Drogue). ig. 44 — Extrémité supérieure d’un poil de filaments court; Sphr — nombreux ie sphérites jaunes de Phénylozazone; 150 Hartnack. Fig. 42 A — sphérites en cristaux; Ct — cuticule & proéminence du pole inférieur — d'un poil; 580 Hartnack. B — Poil; Ct — cuticule; Sphr — sphérites amorphes; 580 Hartnack. 42 bis; Sphérites solitaires, binaires et en chapelets; 580 Hartnack. Pl. XTIL. Ann.d. Buitenzorg. Suppl. IIL. ee el a “Ann.d.Buitenzorg. Suppl. I . ae. SUR LES RONDS DE SORCIERE DE MARASMIUS OREADES FRIES PAR JEAN MASSART. Sur les pelouses seches, ot Iherbe est courte et serrée, se développent fréquem ment des cercles de dimensions fort variables, jalonnés par les chapeaux de divers Champignons, notamment Psalliota campestris, Tricholoma Columbella et Marasmius Oreades. Dans les dunes littorales de la Belgique et dans les paturages qui surmontent les falaises jurassiques du Pas-de-Calais, c’est ce dernier Champignon qui constitue les ,ronds de sorcitre” les plus nombreux et les mieux formés. Lorsque le terrain est Peu accidenté, les cercles tracés par Marasmius sont parfois aussi nets que s'ils avaient été tirés au cordeau, et ils main- Hennent leur régularité alors méme qu’'ils ont atteint une largeur de huit a dix métres. Quelle est Vorigine de cette disposition circulaire? Chaque Cercle débute en un seul point; les filaments mycéliens enva- hissent le go] de proche en proche, et & la saison favorable, Cest-b-dire en aoat et septembre, ils produisent quelques chapeaux, L’année suivante les filaments s'*étendent en dehors de la zone primitive et les appareils fructiferes se placent donc ®n une circonférence encore peu étendue, autour d’une portion Centrale qui reste stérile. D’année en année, le mycélium gagne des régions de plus en plus excentriques et & la fin de chaque 584 été une poussée de chapeaux indique le pourtour du cercle qu’oceupe maintenant le Basidiomycéte. Lorsque deux cercles, d’abord plus ou moins éloignés, se tou- chent, on constate que jamais ils ne pénétrent l’un dans lautre. Des l'année ou s’opere le contact, les chapeaux sont mois nombreux le long de la ligne commune aux deux cercles. Puis le Champignon cesse de pousser sur cette ligne et les cercles confluent complétement sans que plus aucun Marasmius ne les sépare. Il arrive souvent aussi que de multiples ronds s’unissent en une circonférence irrégulitre, ainsi que le montre le schéma ci-joint. Tl n’est pas rare non plus de ‘trouver des circonte- rences incompletes, ne comprenant par exemple que la moitié ou les deux tiers. Ce sont probablement des cercles qui dans leur croissance ont rencontré un ancien emplacement de rond de sorcitre, et qui se sont interrompus en cet endroit; tovjou est-il que ces portions de cercle n’existent que dans les paturag® ou les ronds de sorciére sont abondants, et ow il y en a Sam doute aussi de trop anciens, qui ont fini par s’effacer. sen premiere explication qui se présente pour rendre compte de Vaccroissement circulaire du Champignon est celle-ci: Pat tout ie le mycélium se répand dans le sol, il absorbe la totalite des aliments organiques et minéraux qui Ini sont nécessaite Cest pourquoi le Champignon est obligé de se déplacer sans conse vers le dehors, & la recherche de terrains non encore ws ploités. Toutes les réserves sont donc transportées & la périphén’ ‘B85 du cercle et c'est la que se développent les chapeaux. Lorsque ceux-ci ont laissé tomber leurs spores, et qu’ils pourrissent par terre, ils rendent au sol la majeure partie des matiéres minérales quils contenaient; grace & cette fumure abondante lherbe pousse ici avec une grande vigueur et en présentant une teinte plus verte qu’ailleurs. Cette particularité permet de reconnaitre les ronds de sorcire méme en dehors de la saison oi ils portent des Marasmius: Vherbe plus foncée et plus abondante dessine la ligne circulaire qui était garnie de chapeaux l’été précédent. Dans un cas observé par M. Sranu') il y avait une distance @environ un mbetre entre le cercle de verdure et celui ou percérent, les chapeaux du Champignon, qui était Clitocybe nebularis; cette distance indique de combien le Champignon setait déplacé depuis la derniére fructification. Chez Varasmius Oreades la croissance est beaucoup moins rapide et les deux cercles sont contigus ou méme partiellement confondus. U’hypothése que je viens d’exposer, suivant laquelle la crois- sance vers la périphérie d’un cercle sans cesse grandissant serait due & l’épuisement du sol dans le milieu du rond, est proba- blement inexacte. Car on ne comprendrait pas que sur des paturages qui sont sans cesse parcourus pas des bestiaux, des cercles larges d’une huitaine de metres n’aient pas encore regu assez de fumier pour permettre & de nouveaux Marasmius de Se développer dans leur portion centrale, ot il n'y a plus eu de Champignons depuis une quinzaine d’années au moins. A quoi done serait due la stérilité du cercle dont le pourtour est jalonné par l’Agaricacée. Les expériences faites dans ces dernitres années par M. Wurrney et ses collaborateurs au Bureau °f Soils du Département de Agriculture & Washington ont montré que les plantes supérieures excretent par leurs racines des substances qui sont toxiques tant pour elles-mémes que Pour d’autres2), Il en est probablement de méme pour les Sy eee eae a, E. Staut. Der Sinn der Mycorhizenbildung. Princuetm’s Jahrbiicher. Bd XXIV, S. 666, 6 es i - Wurrney a donné un résumé de ces recherches dans Soil Fertility (U. 5. : ment of Agriculture. Farmers Bulletin, n°. 257; 1906). mn. Jard. bot. Buitenz, 26 Sér. Suppl. ILL. 586 Champignons, ainsi que M Fo.ton') a cherché & le démontrer. La croissance en ronds de sorciére, la disparition du Champignon le long de Ja ligne de contact entre deux cercles et la confluence de ceux-ci, se comprennent sans peine si l’on admet que les filaments laissent dans le sol une substance toxique pour eux- meémes, et qui ne se détruit qu’aprés un grand nombre d’années. Tout emplacement qui a été une fois occupé par Marasmius Oreades serait immunisé contre ce Champignon, et l’état réfrac- taire ainsi créé persisterait de longues années. Tout de suite la question se pose: de quelle nature est la sub- stance antitoxique que sécréte le Champignon? M. Wartney et son école ont essayé de répondre & cette question en ce qui concerne les Phanérogames; malheureusement les quantités de poisons laissés dans le sol sont tellement infimes que l’analyse chimique est incapable de les retrouver. Les ronds de sorcitre de Marasmius Oreades sont un joli exemple de l'interdépendance de tous les organismes habitant une méme station. Ce Champignon ne se développe que sur les pelouses ot lherbe est suffisamment dense et sans cesse broutée par de grands herbivores: Moutons, Vaches, Anes, Chevaux: il lui faut sans doute, comme nourriture organique, non I'herbe ou les déchets vegétaux, mais les déchets alimentaires des her bivores ot la matidre organique a déja subi une certaine trams formation. -— Le Champignon ne peut pas vivre deux années de suite & la méme Place: soit qu’il épuise le sol, soit quil lintoxique, il doit voyager suivant les rayons d’un cercle 4 fa recherche de terrains encore vierges. Les substances minérales et organiques, absorbées et élaborées par les filaments mycéliens s'accumulent dans les chapeaux, et lorsque ceux-ci se décomp” sent aprés la mise en liberté des spores, les sels sont rendus au sol et favorisent la croissance de Phanérogames qui deviely dront & leur tour la proie des herbivores. entnti 1) H.R. Fovton. Chemotropism of Fungi. The Botanical Gazette Vol. XLI, p. 812 19% a ; bag i yan ss as SUR DEUX NOUVBAUX GAS DE SYMBIOSE ENTRE ALGUES EBT RPONGES. (Pl. XVI, XVII). PAR Madame A. WEBER—VAN BOSSE. THAMNOCLONIUM Kitz. Sect. Nematophorae. Frondes ramulos cum filis cellularum moniliformibus gerentes. LThamnoclonium Treubii n. sp. pl. XVI fig. 1. Frons sine nervo mediano, stipite longiusculo (circ. 4 cm. longo) suffultus, basi teres, sensim complanatus et divisus in segmenta alterna, plana, versus apicem dilatata, primo obtusa deinde di- vel trichotome partita, margine late dentulato et ramulis sim- Plicibus ye] pauci-ramosis obsessus et filis cellulosis monilifor- mibus oriundis in locis indeterminatis e cellulis corticalibus et dispersis in texturam Spongiae frondem investientis. Frons consistit e stratu centrali hypharum descendentium de cellulis, flabelli instar in apice dispositis et e stratu cortical Cellulis internis majusculis, externis parvis. Cystocarpia ignota. Tetrasporangia in apice segmenti frondis, conferta in stratu corticali folioli proprii ramulis et cellulis Moniliformibus destituti. Algue vivant en symbiose avec une éponge. Ubian du Nord, Archipel Sula. [Expédition du Siboga Stat. 99]. 585 J'ai choisi le nom de Treubii pour le Thamnuoclonium récolté par l'expédition du Siboga, en honneur du savant distingué qui a facilité de toute maniére l'étude scientifique des Indes Neerlandaises et qui a tant fait pour la connaissance de la flore de cette partie du monde. Thamnoclonium Tissotti n. sp. pl. XVI f. 2. pl. XVII f 1. Frons sine nervo mediano e disco parvo oriundus, basi teres mox dilatatus et complanatus, elongatus vel flabelliformis saepe forma irregulari et secus marginem instructus segmentis distichis basi angustis sursum dilatatis et saepe di-vel trichotomis vel pinnatifidis, a basi inde obsessus ramulis simplicibus vel ramu- losis et filis cellulosis moniliformibus, oriundis e cellulis corti- calibus et dispersis in texturam spongiae frondem investientis. Frons consistet e stratu centrali hypharum descendentium de cellulis flabelli instar dispositis in apice frondis et e stratu corticali cellulis internis majusculis, externis parvis. Dispositio hypharum in parte centrali versus apicem laxior, versus basin densa et parenchyma simulans. Cystocarpia non visa. Tetrasporangia in stratu corticali folio- lorum propriorum, planorum, nudorum, in margine frondis ¢ tuberculis parvis oriundorum. Aprés une blessure de la fronde de jeunes segments poussent quelquefois du bord de l’endroit blessé; d’autres fois un segment porte une crete, d’ou naissent des segments de second ordre. Algue vivant en symbiose avec une éponge. Localités: Iles Kei, leg. Tissot van Patot. Thursday Island, leg. H. A. Lorentz. Le Th. Tissotii a regu son nom en honneur de M. Tissot va? Patot qui a recueilli Valgue le premier sur la plage des Iles Kei et a eu Vaimabilité de me l’envoyer. Dans le livre de M. Oltmans, Morphologie und Biologie det Algen t. IL p. 373 on lit ce qui suit au sujet de la symbiose entre des Thamnoclonium et des éponges: ,,Diese Fille sind G aber alle nicht geniigend untersucht und nicht einmal gi! aac 589 unwidersprochen’’. Ceci m’autorise & parler de deux représen- tants du genre Thamnoclonium qui vivent en symbiose avec une éponge, car bien que mes recherches sur cette symbiose soient encore tres incomplétes, elles mettent le fait de cette symbiose en dehors de tout doute. Pour bien comprendre ce qui va suivre je veux rappeler au lecteur que la fronde des Thamnoclonium se compose d’une couche médiane de cellules plus ou moins allongées & paroi plus ou moins épaisse, entourée d’une couche corticale a grandes cellules internes et & petites cellules externes. De la couche corticale naissent de petits rameaux tres ramifiés chez la plupart des especes, et simples ou peu ramifiés chez les deux especes mentionnées ci-dessus, mais jamais anastomosés comme chez les Codiophyllum, genre quia beaucoup de caractéres en commun avec les Thamnoclonium. Les cellules moniliformes formant des chapelets dont il a été question dans la diagnose des Th. Treubii et Tissotii n’avaient pas encore été observées. — Les deux especes de Thamnoclonium ont été récoltées, lune par l’expédition du Siboga & lArchipel Sulu et l’autre par M. Tissot van Patot aux Iles Kei, Indes orientales néerlandaises, et par M. H. A. Lorentz & Thursday Island lors de sa célebre expédition & la Nouvelle Guinée méridionale en 1907. L’échan- tillon unique du Siboga, les échantillons des Iles Kei et un échantillon de Thursday Island ont été séchés, un second échan- tillon de Thursday Island a été conservé dans de l'alcool. Tous sont couverts d’une couche continue d’une éponge qui remplit les interstices entre les petits rameaux et les déborde encore. Dans ces échantillons les spicules de I’éponge, réunies en — faisceaux, projettent hors du tissu de I’éponge. J'ignore si ceCl est un effet de la dessication de I'éponge et du rétrécissement de son tissu par l’alcool. La surface de l'algue conservée dans de Valcool, est unie, & exception de ces spicules; les échan- tillons séchés au contraire sont rugueux puisque les proéminences de Valgue, rendent inégale la couche de l’éponge séchée et rétrécie. En dehors des petits rameaux de lalgue qui sont entourés du tissn de l’éponge, j’ai remarqué un grand nombre de cellules 590 végétales isolées ou formant des chapelets de cellules monili- formes. Elles naissent & des endroits indéterminés d’une cellule corticale soit de la fronde, soit d’un rameau, tantét & son sommet et tantot latéralement. La cellule corticale qui va donner nais- sance & ces cellules moniliformes s’allonge et se divise par une cloison horizontale sur son plus grand diametre; apres cette division la cellule supérieure s’allonge encore davantage; d’abord cylindrique et assez étroite en comparaison de la cellule sous- jacente, elle s’élargit bientot & son sommet (pl. XVII fig. 2). Au milieu du sommet élargi apparait une cloison qui sépare la partie: supérieure de la partie inférieure. La partie supérieure s’agrantit, s'arrondit et devient la premitre de toute une série de cellules pareilles; dans la partie inférieure le méme proces se répete. Cette partie qui ressemble alors 2 un pédicelle s’allonge, s‘élargit au sommet, se divise et ainsi de suite. De ces divisions répétees naissent des chapelets de cellules moniliformes qui s’avancent dans le tissu de l'éponge et s’y dispersent, quelquefois les cel- lules se détachent les unes des autres, d’autrefois quelques unes ee attachées, mais il est remarquable que les cellules st perleures s'agrandissent jusqu’a atteindre plusieurs fois leur diamétre primitif. J’en ai vu qui avaient un diamétre de 1004, tandis que les cellules & la base des chapelets ont un diametre - 2 & 20u. Les grandes cellules se trouvent surtout a la periphérie de l’éponge tout pres des spicules qui projettent en dehors dans les échantillons séchés et ceux conservés dans de Valcool. Le sort ultérieur de ces cellules ne m’est pas connu. Par diverses réactions j'ai pu m’assurer de la nature végétale de ces cellules. J’ai obtenu les résultats les plus satisfaisants — en colorant d’abord des coupes par de la saffranine et en ajoutaut ensuite de l’hydrate de potasse. Le protoplasme de l’epong® . coagulait en prenant une teinte jaune clair, les cellules de lalgue avaient au contraire une belle couleur cramoisie et restaient parfaitement turguescentes, ea oe es contiennent un grand chromatop tL lexis Wey ine une grande vacuole contenant un cf # visible quand la vacuole s'est agrandie. Je 2 it ir 591 .) ee point vu de nucleus mais sa présence ne saurait étre douteuse. Les matiéres & ma disposition n’en facilitaient pas l'étude et jai pensé que c’était perdre mon temps que de yvouloir le démontrer. Quand les cellules moniliformes deviennent trés grandes j’en ai vu quelques unes dont la vacuole s’était agrandie outre mesure, le crystalloide, d’abord distinctement visible, avait disparu, le contenu granuleux pauvre de la cellule s’était appliqué contre la membrane et la cellule faisait l’impression d’une cellule dé- ' tériorée; mais souvent aussi j’ai vu que les grandes cellules régorgaient de corps ronds ou allongés, probablement des chro- matophores. Par le chloroiodure de zinc ces corps ronds ou allongés prennent une couleur jaunatre, et j'ai remarqué en outre dans les mémes préparations des grains d’une couleur bleu foncé. Quelle est la nature de cette symbiose? Est ce un simple commensalisme ou une symbiose vraiment mutualiste ou réci- proque, ou est ce que l’éponge tire avantage des cellules moni- liformes de l'algue? Et pourquoi est ce que ces cellules s’agran- dissent tellement? Voili des questions sur lesquelles je ne puis donner de réponse avec mes matériaux. L’algue porte des té- trasporanges; il est donc probable que les grandes cellules n’ont point de réle & remplir dans la propagation de l’algue. Est ce quelles s’agrandiraient alors seulement sous l’influence de léponge et est ce que celui ci tirerait avantage des produits de ’échange de la mativre provoqué par ’algue? On ne saurait penser & un simple parasitisme de l’espace de la part de ’éponge en voyant les grandes cellules du Thamno- Clonium dispersées dans son tissu. J'ai eu & ma disposition un seul échantillon de Th. Treubii técolté & ile Ubian du N ord, Archipel Sulu, de couleur pourpre foncé, et plusieurs échantillons de Th. Tissotii récoltés aux Iles Kei et sar le récif de Thursday Island. Les échantillons des les Kei sont vus de surface parfaitements blancs, blancheur due au grand nombre de spicules de l’éponge dont ils sont cou- Yerts et font l'effet d’avoir été séchés au soleil et récoltés sur 592 la plage ot les vagues les avaient jetés. Les échantillons de Thursday Island récoltés vivants sur le récif sont conservés dans de Valeool et & létat sec. Les échantillons séchés laissent dis- cerner une teinte verdatre & travers la couche de l’éponge. En comparant des coupes des deux plantes récoltées & Ubian da Nord et & Thursday Island et séchées toutes deux de suite apres avoir été retirées de l'eau, je remarquais que la plante d’Ubian du Nord avait des chromatophores d'une couleur gris violet et le Th. Tissotii des chromatophores d’une couleur vert intense. Je possede dans mon herbier des échantillons de Th. hirsutum Kitz. (Th. dichotomum J. Ag.?) avec des petits chromatophores d'une helle couleur rouge et d’autres échantillons ow cette coloration a disparu. Les chromatophores sont verts quoique d’une couleur pas aussi intense que celle des chromatophores du Th. Tissotii. La couleur rouge des Thamnoclonium parait étre tres fugace, car M. de Toni signale également des Th. proliferum d'une nuance vert obscur & l'état sec, tandis que dans mon herbier les échantillons de cette espece ont une couleur brun rougeatre. Je n’ai pas remarqué de chapelets de cellules moniliformes chez les autres Thamnoclonium, mais tous les échantillons que J'ai examinés étaient secs: et pas bien conservés pour |’étude de la symbiose. J’ai cru trouver une indice de pareilles cellules chez le Thamnoclonium claviferam sous la forme d’un court filament ressemblant un peu & une spore allongée de fungus a plusieurs logettes Superposées, I] me faudrait d'autres matériaus pour oser décider si ces courts et rares filaments sont vraiment une partie intégrale de V'algue ou seulement quelque plante parasite. Mais puisque j'ai trouvé ces cellules, de nature dou teuse encore, sur le Th. claviferum, il me semble que j'aurals a les cellules en chapelets des Th. Treubit et soth, est vrai qu’elles ge développent sur le Th. claviferua ou sur les autres especes de ce genre. Leur absence m’a fait penser st Jes rameaux plus nombreux et plus ramifiés de ¢& especes ne seraient pas homologues aux rameaux simples et aux chapelets de cellules des Th. Treubii et Tissotii, II y a Inencore d’intéressantes recherches & faire sur le rapport entre l’algu? 4 So, a Ee 593 et l'éponge, et la question sur la symbiose des autres Tham- noclonium n’en devient que plus intéressante. J’ai remarqué tant de spicules d’éponge en faisant des coupes des Th. clavi- feram et Lemannianum que je crois une symbiose de ces algues avec une éponge trés probable, mais je n’ai encore jamais vu des restes du tissu de l’éponge. Je n’ai pas voulu séparer génériquement les Thamnoclonium avec rameaux et chapelets de cellules des Thamnoclonium avec seulement des rameaux, mais j’ai réuni ces deux especes dans une section particulitre celle des Nematophorae. On pourrait réunir les autres Th. dans une section des Anematophorae avec la diagnose: Frondes ramulosi, filis moniliformibus destituti. La découverte des cystocarpes que je n’ai point observés, justi- fiera cette maniere d’agir ou la condamnera. Les tétrasporanges des Th. Treubii et Tissotii sont groupés dans des feuillets parti- culiers (Fruchtblattchen Schmitz) juste comme chez les Tham- noclonium de Ja section des Anematophorae. Les Th. Treubii et Tissotii se distinguent de ces derniers encore par une diffé- rence dans leur structure anatomique. Chez les Thamnoclonium Anematophorae la couche centrale de la fronde est plutét dure et consiste en cellules tres serrées, & paroi épaisse; déja au sommet de la fronde cette disposition serrée des cellules est distincte. Chez les Th. Treubii et Tissotii la fronde consiste au sommet en deux couches corticales séparées par une matiére gélatineuse dans la- quelle s'avancent, vers la base, des hyphes émises par les cellules placées en éventail au sommet. Ces hyphes se ramifient et se cloisonnent et deviennent si nombreux qu’ils remplissent en- tierement l'interstice entre les deux couches corticales. Mais Jamais les cellules médianes ne sont aussi serrées ou entourées ‘une paroi aussi épaisse que dans les autres Thamnoclonium. EXPLICATION DES PLANCHES. Pl. XVI. Fig. 1. Thamnoclonium Treubii. Gr. n. hez @ on voit un feuillet portant les tétrasporanges. » 2. Thamnoclonium Tissotii. Gr, n. a Forme irréguliére, & surface lisse, ayant été conservée dans de Paleool. : » 8. Coupe longitudinale & travers le tissu du Th. Tissotii; chez @ on voit la couche environnante de 1’éponge dans laquelle on remarque D les cellules : moniliformes et c les petits rameaux de Valgue. 2s PE XVIL Fig. 1. Thamnoclonium Tissotii Gr. n. Fe ; Forme, probablement typique, @ surface rugueuse ayant séchée au s chez a les feuillets portant les tétrasporanges. ho Cellules moniliformes de Valgue, dispersées dans le tissu de ]'éponge (iad sinées a la chambre claire avec l’oculaire 4. et lobjective D de Zeiss. See! net 1}. vs r mde Buitenzorg Suppl. DIE FRUCHTKORPER-ENTWICKLUNG VON ASEROE VON ED. FISCHER. (Tafeln X VIII u. XIX). Die Phalloideen haben nicht nur wegen der Mannigfaltigkeit und Kigenart ihrer Gestaltung immer wieder die Aufmerk- samkeit der Botaniker auf sich gezogen, sondern es erregt auch das Studium ihrer Entwicklungsgeschichte stets aufs Neue unser Staunen, indem es uns zeigt was ein Hyphengeflecht fir com- plicirte und gesetzmissige Differenzirungen zu Stande zu bringen vermag, Differenzirungen, die kaum hinter denen der héheren Pilanzen zurackstehen. Zahlreiche Untersuchungen haben uns einen Einblick in diese Verhaltnisse verschafft und ermdglichten = geradezu eine vergleichende Morphologie der Fruchtkérper ‘leser Pilze bis in die Details auszubauen. Es lisst sich wohl ohne Uebertreibung sagen, dass die Phalloideen heute in Bezug aul’ diese Verhiiltnisse zu den bestbekannten héhern Pilzen Sehoren. Aber dennoch bleiben noch eine Anzahl von Liicken bestehen, die ihren Grund hauptsichlich in der Schwierigkeit der Erlangung ganz jugendlicher Fruchtkérper haben. Dahin ge- hort unter anderem die Kenntniss der Fruchtkérper-Entwick- lung von Aseroé. Wohl konnten aus der Gestalt des reifen Fruchtkorpers dieser terkwiirdigen Gattung und Vergleichung derselben mit ent- Wicklungsgeschichtlich vollstandiger bekannten verwandten Ge- ‘Nera Riickschltisse auf die jtimgeren Stadien gezogen werden ; ah bch 596 ich habe auch selber versucht Bilder von solchen zu construiren }, mit denen die bisher beschriebenen Altern ,Ei”zustande?) im wesentlichen in gutem Einklange stehen ; aber die direkte Unter- suchung blieb bis heute doch immer noch ein: Desiderium. Heute bin ich nun in der gliicklichen Lage einen Beitrag zur Ausfiillung dieser Liicke bringen zu kénnen, und es gewiahrt mir eine ganz besondere Genugthuung denselben in der Fest- schrift niederzulegen, die dem hochverdienten langjahrigen Direktor des botanischen Gartens in Buitenzorg gewidmet ist. Sind es doch jetzt 25 Jahre her, seit Herr Professor Graf zu Solms-Laubach von seinem Aufenthalte in Buitenzorg eine Anzahl von Phalloideen mitgebracht hat, die er mir zur Be- arbeitung *) tiberliess und die fiir mich der Ausgangspunkt fit das eingehende Studium der vergeichenden Morphologie dieser Pilzgruppe geworden sind. Aber auch seither sind von det zahlreichen Forschern, welche sich ktirzere oder langere Zeitin Buitenzorg aufgehalten haben, Phalloideen gesammelt wor den, deren Untersuchung interessante und wichtige Resultate ergeben hat, I. Aseroé arachnoidea Ed. Fischer. (Taf. XVIII fig. 1—8 und Taf. XIX fig. 9—10). In Java wurde Aseroé arachnoidea unseres Wissens zum erste male von Clautriau gesammelt und von Patouillard) unter dem Namen 4seroé rubra var. bogoriensis beschrieben. Spaiter hat tematik det 1) Untersuchungen zur vergleichenden Entwicklungsgeschichte und Sys ft Band 32 Phalloideen. Denkschriften der Schweizerischen naturforschenden Gesellschalt ® T 1890 pag. 13 ff. und Neue Untersuchungen zur vergleichenden Entwicklungsgese! tnd Systematik der Phalloideen. ibid. Band 33 I 1893 pag. 10 ff. : Ed. Fischer. Neue Untersuchungen etc. J.c. Band 33 I 1899 P. ig: Sh -« P enzig, 0. Ueber javanische Phalloideen. Annales du ion ae loideae of Ceylon. Annals of the Royal Botanic Gardens, Peradeniya de Buitenzorg 2 Série Vol. I e —- T. Pete ol. I p.167 ff. Tab. XXV fig. 4f. Vol. 1V Part IV 1908 p.179 Tab. XV und Tab. XVI fig. 10 u. 41. Phalloidee r s 3) Ed. Fischer, Zur Entwicklungsgeschichte der Fruchtkérper einige i 4) M. Patouillard, Quelques champignons de Java. Bulletin de la ogique de France T. XIV 1898 p. 182 ff. A 5 ee nnales du Jardin botanique de Buitenzorg. Vol. VI. 1885 p. 1—91. Société my ae 597 dann aber Penzig') diesen Pilz mit der von uns *) unter obigem Namen aufgestellten Spezies aus Laos, Cochinchina, identificirt. Da die beiden genannten Autoren bereits eine sehr einkissliche Beschreibung der reifen Fruchtkérper gegeben haben, so kénnen wir hier auf eine solche verzichten. Nur soviel sei bemerkt, dass sich A. arachnoidea durch die weissgefarbten, nicht paarig vereinigten und nur von einer einzigen Héohlung durchzogenen Receptaculumarme auszeichnet und von A. rubra unterscheidet. Die Arme gehen im fertig entwickelten Recepta- culum horizontal vom Scheitel des Stieles ab und bilden hier durch ihre Vereinigung einen Saum oder eine Scheibe, welche die Stielmtindung umgiebt, die aber hier sehr schmal und wenig entwickelt ist. Sowohl diese Scheibe, als auch der grdsste Theil der Arme sind mit Resten der Sporenmasse besetzt. Ausser den erwachsenen Exemplaren hat Penz ig auch jugend- liche beschrieben, aber dieselben gehdrten simmtlich schon vor- geriickteren Stadien an, so dass sie tiber die Anlage der ein- zelnen Theile keine nahere Auskunft geben konnten. Um so mehr war ich erfreut, als mir Herr Dr. Ch. Bernard auf meine | Bitte hin aus Buitenzorg eine Collektion von Fruchtk6rpern dieses Pilzes in den verschiedensten Stadien, bis hinunter zu den allerjingsten in Alkohol conservirt zusandte. Ich spreche | thm fiir dieses vorztigliche Untersuchungsmaterial meinen herz- | lichsten Dank aus. Die Fruchtkérper wurden in absolatem Alkohol gehartet und = von Hand geschnitten und ohne weitere Tinctionen in Glycerin oder Glycerin-Gelatine untersucht. Die Hauptschwierig- Keit, welche mir dabei entgegentrat, bestand darin, dass der Aseroé avachnoidea meist ein deutlicher basaler Mycelstrang fehlt, vs dass man es den jiingeren Fruchtkérpern ausserlich meist nicht leicht ansehen kann wo sich die Basis und wo sich der Scheitel befindet. Es war daher die Orientirung der Schnitte oft schwierig. Wir gehen bei unserer Darstellung der Fruchtkorper-Entwick- | ee 1 : s entig Ueber Javanische Phalloideen 1. c. Phal ntersuchungen zur vergleichenden Entwicklungsgeschichte und Systematik der loideen I.c. Bd. 32 1 1890 p. 76. 598 lung’) am besten von Jugendstadien aus, wie sie Penzig in seinen Figuren Tab. XXV, Fig. 4—10 darstellt und wie wir sie in unserer Fig. | in vorgertickterem, in Fig. 2 und 4 injugend- licherem Zustande abgebildet haben. Auf den Langsschnitten erkennt man im untern Theil den Stiel des Receptaculum, oben die von den Receptacul men umeriffene Gleba. Die Wandung des Stieles zeigt in den vorgeriickteren Stadien (Fig. 1) gefiltelte Kammerwiande, in den jtingern (Fig. 2) sind dagegen die letatern noch ungefaltelt. Die Axe des Stieles wird wie bei andern ge- stielten Phalloideen von einem Gallertstrange S ausgefiillt. Der- selbe setzt sich nun nach oben auch in die (in Fig. 1 und? © schwarz gehaltene) Gleba a fort. Hier erweitert er sich plite- lich sehr stark: es ist dies in Fig. 2 sehr deutlich zu sehen, wihrend in Fig. 1 diese Fortsetzung des Gallertgeflechtes im untern Theile der Gleba unterbrochen ist, sei es, dass sie durch den Schnitt nicht getroffen wurde, sei es, dass sie durch die starke Entwicklung der Gleba zusammengedriickt worden ist, Am obern Ende des Stieles, unmittelbar unter der Verbreitel ung des axilen Geflechtsstranges sind die Receptaculumarmé bezw. ihre zu einem Saume vereinigten Basaltheile eingefiigt In den jiingern Stadien (Fig. 2) biegen sie vom Stiele senkrecht ab, verlaufen dann an der Aussenseite der Gleba bogig, um sich am Scheitel wieder nach unten zu kriimmen und in den trichte™ | formig erweiterten Theil des axilen Gallertstranges 5 hineinat- | ragen. Spiiter (Fig. 1) erscheinen sie, wie schon Penzig ge hat, aufgerichtet, und ihr oberes Ende, das sich inzwischen statk verlangert hat, ist unter scharfer Umbiegung vom Scheitel het | tief in das Gallertgeflecht der Gleba-Axe hineingewachsen, dase I vielfach hin und her gekriimmt. Dabei ergeben sich an der Um- : biegungsstelle am Scheitel allerlei eigenthtimliche Deckungs" | haltnisse, von denen ich in Fig. 3 drei Falle abgebildet - a Sie erinnern, ausserlich betrachtet, ganz an die Erscheinug™ | Dneeneeemeen eee , : die oF 1) Wir verzichten dabei um unnéthige Wiederholungen 2uU vermeiden ae 7 Darstellung aller derjenigen Details in Gewebebau und -Differenzirung; i . " - Asoros ebenso gestalten wie bei den ‘ibrigen bereits untersuchten Fore verweisen hiefir auf unsere friheren Arbeiten. : es 599 welche uns in den Knospenlagen von Blumenkronen entgegen- treten und rechtfertigen so auch wieder die Bezeichnung , Pilz- blumen”, mit der Alfred M6ller') die Phalloideen belegt hat. Betrachten wir nun einen Querschnitt durch die Gleba. Penzig hat einen solchen in seiner Taf. XXV, Fig. 9 dargestellt, und unsere Fig. 4 zeigt einen solchen, allerdings von einem erheblich jiingeren Fruchtkérper, in welchem die Gleba noch wenig entwickelt und, weil die Sporenbildung noch nicht be- gonnen hat, noch nicht dunkel gefarbt ist. Wir finden hier jene Erscheinung, die fir alle Clathraceen von Clathrus bis Anthurus 80 characteristisch ist, néimlich das Auftreten von Abzweigungen, die yom axilen Gallertstrang oder Centralstrang S radial ver- laufend in die Gleba abgehen. Ich habe dieselben in allen meinen friiheren Arbeiten mit dem Zeichen P, versehen und will diese Bezeichnung auch hier beibehalten. Kérperlich gedacht handelt €s sich dabei in unserem Falle ebenso wie bei Lysurus und Anthurus um senkrecht orientirte Platten, durch die die Gleba in eine Anzahl von ebenfalls senkrecht gestellten Fachern oder Abtheilungen getheilt wird. Diese Platten (ich will sie der Kiirze halber mit dem Ausdruck Centralstrangzweige bezeichnen) sind nun, ebenso wie bei den andern Clathraceen, so gestellt, dass sie den Zwischenraumen zwischen den Receptaculumasten (Rp) | entsprechen, also mit den letztern alterniren. Von innen nach ‘ussen nehmen sie an Dicke ab, aber sie reichen doch bis zur Volva, in deren Gallertgeflecht (G,, G) sie sich direkt fortsetzen. An ihren Flanken entspringen die Tramaplatten, welche in jungeren Fruchtkérpern (Fig 4) eine mehr oder weniger deut- liche Orientirung gegen die Receptaculumaeste hin erkennen lassen, Es sind das alles Verhiltnisse, wie wir sie auch fiir die ibrigen Clathraceen kennen. Auch in der Volva tritt uns eine "0s bereits bekannte Erscheinung entgegen: das Gallertgetlecht derselben ist nimlich unterbrochen durch radial verlaufende latten von lockererem Geflechte, die je von einem Receptacu- auaste (Rp) aus nach aussen verlaufen. Wir haben diese Platten te Alfred Méller. Brasilische Pilzblumen, Botanische Mittheilungen aus den ben, herausgegeben von A. F. W. Schimper Heft 7. Jena 1895. 600 in unsern friitheren Arbeiten mit Pl bezeichnet, was wir anch hier beibehalten wollen. Wahrend dieselben nun aber z. B. bei Clathrus cancellatus und andern die Volva bis aussen durch- setzen und sie in einzelne getrennte Felder theilen, sehen wir sie bei Asero? arachnoidea im obern Theile des Fruchtkérpers (Fig. 4) nur ein Stick weit in die Volva hineinragen und dann blind endigen. Verfolgen wir jedoch diese Platten, den Recep- taculumaesten folgend, weiter nach unten, so sehen wir sie sich nach und nach immer weiter nach aussen verlaingern, bis sie schhiesslich im untern Theile des Fruchtkérpers, vom Recep- taculumstiel ausgehend, die Oberflache erreichen. Fig. 5, welche (aus einem ungefahr gleich alten Fruchtkérper) einen Schnitt parallel dem der Fig. 4, aber durch die Fruchtkérperbasis mit der Stielanlage (Rp.), darstellt, zeigt diesen Verlauf der Geflechtsplatten Pl. bis zur Rinde sehr anschaulich. Stellen wit uns einen jtingern Fruchtkérper von aussen nach Entfernung des Rindengeflechts, also mit blossgelegter Volvagallert vor, 80 wlirden diese Platten Pl. in der durch nebenstehende Skizze Fig. 1 dargestellten Weise an der Oberflache ausmtinden. Man ersieht aus dieser Skizze, dass die oben zusammenhingende Volva- gallert sich nach unten in eine Anzahl vou Lappen spaltet, deren Zahl derjenigen det Receptaculumarme entspricht. Diese Lappe setzen sich nach oben an der Volva-{nnet seite als meridional verlaufende Wulste bs Fig. I. zum Scheitel fort. Ueber die Art der Anlage aller dieser Theile geben uns Schnitte durch jiingere Fruchtkérper Auskunft, me! wiedergegeben sind in Fig. 6, 7, 8, sowie in den schematische" Textfiguren Fig. Il und If , die allerdings etwas weiter fortgeschti ten gedacht sind, namentlich in Bezug auf ihre Tramaplatten und das Receptaculum. Letztere dienen zugleich dazu, die Orientiruns der Schnitte Fig. 6, 7 und 8 deutlich zu machen. — Am Best? gehen wir vom Querschnitte durch den obern Theil des jung™ Pruchtkorpers aus (Fig. 6, ein allerdings ziemlich schig gefabt™ 601 Schnitt, schematisirt in Textfigur Hl). Man findet hier in der Mitte wieder den axilen Centralstrang S; von ihm gehen radial Fig. II. Fig. III. Fig. II, Schematische Darstellung eines Querschnittes durch den obern Theil eines jungen Fruchtkérpers von Aseroé arachnoidea. Die Pfeile geben die Rich- tung der Schnitte an, welche in Fig. 7 und Fig. 8 dargestellt sind, sowie diejenige der schematischen Textfigur III. G dussere zusammenhiangende Volvagallertschicht. G; innere durch die Geflechtsplatten PI getrennte Partieen der Volvagallert. P,; Centralstrang- zweige, d.h. vom Centralstrang abgehende vertika!stehende Platten. s Centralstrang. Km Anlage der Glebapartieen, als Zwischenraume zwischen den Centralstrangzweigen ; von letztern her ragen die erstangelegten : Tramaplatten Tr hinein. Fig. IIL. Schematische Darstellung eines medianen Liingsschnittes durch einen jungen Fruchtkérper von Aseroé arachnoidea; dabei wird angenommen, dass derselbe rechts einen Receptaculumast, links eine der von Central- Strang abgehenden Geflechtsplatten P, getroffen hat. Die Pfeile deuten die Richtung der in Fig. 5, Fig. 6 und Fig. 8 dargestellten Schnitte an, sowie diejenige der schematischen Textfigur II. die senkrecht gestellten Platten P, ab. Letztere sind hier noch sehr "2 und verbreitern sich sehr bald und plotzlich zu den Volva- setlechtspartieen G,, die dann weiter aussen zusammenfliessen (9). Die Zwischenriume zwischen diesen Auszweigungen des Ventralstranges (P, und deren Fortsetzung G,) sind demnach ‘adial orientirte senkrecht verlaufende Spalten, die nach aussen Md innen blind endigen. Ihr innerer Theil Km ist erweitert, und hi ; d hier entstehen als wulstige Auswiichse, analog wie bei den Ann. Jard. bot. Buitenz. 2¢ Sér. Suppl. IIL. 39 602 tibrigen Clathraceen, von P, aus die Tramaplatten Tr, zwischen denen als Falten die ersten Glebakammern liegen. Der Aussere Theil dieser radial orientirten Spalten dagegen ist verengt, schmal und wird von lockerem Hyphengeflecht ausgefiillt; es ist dies die Anlage der Geflechtsplatten Pl, deren vertikalen Verlauf wir bereits bei der Darstellung der alteren Stadien beschrieben haben. An der Grenze zwischen dem erweiterten und verengten Theile befindet sich der Ort fiir die Anlage der Receptaculumaeste Rp, die freilich in dem Fig. 6 dargestellten obern Theile des Frucht- kérpers noch nicht aus dem Geflechte Pl herausdifferenzirt sind, — wihrend sie, wie wir sofort sehen werden, weiter unten bereits angelegt sind. | Fig. 7 stellt einen allerdings am Scheitel und an der Basis nicht ganz median getroffenen und auf der linken Seite unvoll- standigen Langsschnitt durch einen Fruchtkérper dar, der etwas jiinger ist als der in Fig. 6 abgebildete. Es ist hier links eine der vom Centralstrang abgehenden vertikalen Platten (Central- strangzweige) P, ihrer Linge nach getroffen; man sieht sie direkt in die Volvagallert tibergeben. Rechts dagegen ist eine jener verticalen Spalten zwischen zwei Centralstrangzweigel getroffen mit den Tramaplatten Tr und mit dem Geflecht Pl, aus dem spater der Receptaculumast herausdifferenzirt werden soll. Weiter unten ist die Differenzirung des Receptaculum starker vorgeschritten; man erkennt, besonders deytlich in der Stiel- anlage, die Anlage der spitern Kammern in Form von deutlich abgegrenzten Geflechtsknaueln, Dagegen ist in diesem Schnitte der Verlauf der Geflechtsplatte Pl nach unten nicht deutlich ersichtlich, wahrscheinlich desshalb weil sie nicht in ihret ganzen Linge getroffen ist. In der Textfigur III habe ich die Rekonstruktion dieses Schnittes in schematischer Darstellung versucht und dabei auch die Annahme gemacht, es sel der Receptaculumast bis oben fertig ausgebildet. Aus diesem Bilde wird sich ohne weiteres die Erklarung der Fig. 7 ergeben- Besonders instruktiy ist die Fig. 8, welche einen tangentialen Schnitt darstellt, dessen Richtung in den Textfiguren Il und Mf durch einen Pfeil angegeben ist. Es hat derselbe drei 4 : 603° plattenformigen Centralstrangzweige P, der Lange nach durch- schnitten. Nach oben stehen diese mit der Volva in Verbindung, unten dagegen endigen sie blind, mit andern Worten: sie besitzen hier eine freie Kante. An ihren Flanken bemerkt man auch in diesem Schnitte die Anlage der Tramaplatten Tr als wulstformige Vorragungen. Diese vertikalen lamellenartigen Centralstrang- aweige P, sind durch die spaltférmigen Licken Km von einander getrennt, die sich dann weiter nach unten hin in die Geflechts- platten Pl fortsetzen; und letztere ihrerseits kann man an der Fruchtkérperbasis bis ganz oder fast ganz an die Oberflache verfolgen. Da wo die Spalte Km in die Geflechtsplatte Pl tiber- geht, sind die an dieser Stelle horizontal verlaufenden Basal- stiicke der Receptaculumaeste quer durchschnitten (Rp). Die untere Kante der vom Centralstrang S abgehenden Platten P, stésst somit hier an die von den Basalstticken der Arme gebildete horizontale Scheibe an, welche die spatere Stielmiindung umgibt. Fassen wie die ganze Disposition dieser verschiedenen Theile zusammen, so erhilt man vielleicht die beste Vorstellung der- selben, wenn man die Volva G mit einem hohen und engen Hute einer jungen Agaricacee vergleicht, dessen Rand bis zur Basis deg Fruchtkérpers reicht und der sich hier (vergl. Text- figur I) in mehrere Lappen spaltet. Der Centralstrang S wiirde dann dem Strunke dieser Agaricacee entsprechen und die senk- rechten, plattenformigen Centralstrangzweige P, waren mit La- Mellen zu vergleichen, welche Hut und Strunk miteinander Verbinden. Zwischen den Lamellen und deren unterem Rande fntlang, sowie um den Strunk herum wird dann das Recep- taculum angelegt; es wirde dasselbe also gewisser- Massen einen Ausguss der hohlen Theile dieses Agaricaceenfruchtkérpers darstellen.— Die wesent- lichste Abweichung gegeniiber dieser Agaricacee wirde darin bestehen, dass in unserm Falle, bei Asero?, aut der Flache der Lamellen Tramabildungen entstehen, so dass spater die Zwischen- "ume zwischen den Lamellen ausser vou den Receptaculumarmen hoch von Glebaportionen ausgefiillt werden. Weniger wesentlich, ‘ber fitr das Aussehen des reifen Pilzes entscheidend, ist sodann der 604 Umstand, dass schliesslich der Hut (Volva) am Scheitel gesprengt wird, der Strunk (Centralstrang $) sowie die Lamellen (P,) zer- fliessen und das stark vergrésserte Receptaculum einzig sich vergréssert und ausdehnt. : Kin Punkt, auf den wir hier noch eintreten mtissen, weil er bei der Vergleichung von Aseroé arachnoidea mit A. rubra Wich- tigkeit besitzt, ist die Beziehung zwischen Glebaanlage und Receptaculum. Es wurde schon oben darauf hingewiesen, dass die Tramaplatten, welche an den Flanken der Centralstrang- zweige P, angelegt werden, bei ihrer weitern Entwicklung mehr oder weniger deutlich gegen die Receptaculumaste hin conver- giren. Man erkennt dies in unseren Figuren 6 und 4, und stark tibertrieben habe ich es in der schematischen Textfigur II zur Dar- stellung gebracht. Schliesslich stossen mehrere dieser Trama- platten mit ihrer Spitze an diesen jungen Receptaculumast an. Fig. 10, welche einem etwas altern Fruchtkérper als Fig. 4 entnommen ist und einen Receptaculumast mit seiner unmittel- baren Umgebung im Querschnitte darstellt, lasst dies sehr deut- lich erkennen. Diese auf die Anlage des Receptaculumastes senkrecht zulaufenden und an sie anstossenden Tramaplatten- Enden bilden nun — wie dies auch fir verschiedene andere Clathraceen bekannt ist — an ihren Enden keine Basidien, sondern betheiligen sich hier an der Bildung des Pseudoparen- chyms, aus dem die Receptaculum-Kammerwand aufgebaut wird. Zwischen letzterer und den umgebenden Gleba-Kammern bleibt dabei eine offene Verbindung bestehen. Nun ist in allen derat- tigen Fallen constatirt worden, dass an solchen Stellen auch spiter, beim Heranreifen des Fruchtkorpers und bei der Streckung und Ausbreitung des Receptaculums ein fester Zusammenhang des letztern mit der angrenzenden Partie der Gleba beaW- Sporenmasse erhalten bleibt. Und so erklart es sich auch, dass bei Aseroé arachnoidea auf dem grossten Theil der Innenseite der Receptaculumarme die Sporenmasse mehr oder weniger vertheilt bleibt. Etwas anders gestalten sich die Verhdltnisse a0 der Basis der Arme, da wo sie horizontal von der Stielminduné abgehend sich zum mehrfach erwihnten Saum vereinigen. Avs 605 Fig. 8 haben wir bereits ersehen, dass an dieser Stelle der untere Rand der plattenformigen vertikalen Centralstrangzweige P, direkt an die Receptaculumanlage Rp anstdésst. Das weitere Verhalten ist aus Fig. 9 ersichtlich, die einen méglichst genau entsprechenden Schnitt aus einem vorgerticktern Fruchtkérper darstellt: die untere Kante der Platten P, hat sich hier verbreitert aber sie producirt keine Tramaplatten, sondern bleibt in direktem Contact mit der Receptaculumanlage und betheiligt sich hier an der Bildung des Pseudoparenchyms. Nur an ihren Flanken entstehen Tramaplatten, diese kommen aber mit dem Recepta- kulum nicht im Berithrung; aber immerhin bleibt eine offene Verbindung zwischen den Glebakammern und den Receptaculum- pseudoparenchym bestehen (bei m). Wir werden sehen, dass bei Ascro? rubra diese Verhiltnisse sich ganz anders gestalten, was dann auch zu weitern Schliissen auf die Fruchtkérperentwicklung dieser Spezies fiihren wird. 2. Aseroé rubra La Bill. (Taf. XIX fig. 4413). Aseroé rubra ist in ihren fertig entwickelten Zustanden sehr haufig beobachtet und beschrieben worden. Sie tritt bekannt- lich in einer Reihe von Formen auf, welche sich namentlich dadurch von einander unterscheiden, dass der Saum, der die Stielmtindung umgiebt, bald breiter, bald schmaler ist, dass die Arme mehr oder weniger weit gespalten erscheinen und dass endlich die Sporenmasse sich bald nur auf die unmittelbare Umgebung der Stielmindung beschrinkt, bald den untern Theil der Arme erreicht. Diese verschiedenen, durch Ubergange ver- bundenen Formen unterscheiden wir am besten als Varietiten. Auch hier, wie bei Aseroé arachnoidea, sind bisher nur dltere ~i"'zustande beschrieben worden, so dass iiber die friiheren Ent- Wicklungsstadien nur indirekte Riickschltisse mdglich waren. uch heute kann ich nicht wber ganz jugendliche Exemplare berichten, aber immerhin gelang es mir etwas weiter zu kom- men als dies bisher méglich gewesen ist. Herr Dr, Lotsy in Leiden, dem ich an dieser Stelle meinen 606 herzlichen Dank aussprechen mochte, stellte mir sehr reichliches Material einer Aseroé zur Verfigung, das er bei Bandoeng ge- sammelt hatte. Es handelt sich um eine Form, welche sehr gut tibereinstimmt mit dem ktrzlich von Ch. Bernard’) ein- lasslich beschriebenen und zur var. Junghuhni gestellten Pilze. Dieses Material enthielt sehr zahlreiche ,,Kier’’, die zwar nicht sehr jung waren, aber unter denen sich doch einige Exemplare befanden, welche den Verlauf der Tramaplatten und die An- ordnung der Glebakammern noch erkennen liessen. Wir geben in Fig. 11 eine ganz schematische, nach mehreren Durchschnitten zusammengetragene Abbildung eines medianen Langsschnittes. Die genauere Untersuchung desselben, sowie von Quer- und Tangentialschnitten liess nun hauptsiichlich folgende Unterschiede gegentiber Aseroé arachnoidea feststellen: Erstens verlauft der ganze obere Theil der Receptaculum- Arme vollig getrennt von der Gleba. Man erkennt auf medianen Langsschnitten schon mit der Lupe, dass vom Scheitel des axilen Gallertstranges S aus eine Lage von Gallertgeflecht g sich zw! schen Receptaculumast und Gleba einschiebt, und Querschnitte (Fig. 12) bestatigen es, dass diese Lage von Gallertgeflecht jede Verbindung zwischen den Glebakammern und dem Recepta- culumast unterbricht. — Zweitens gehen bei A. rubra yom Centralstrange S keine vertikal plattenformige Verzweigunge? P, in radialer Richtung in die Gleba ab; die letztere umgibt vielmehr den Centralstrang ganz gleichmassig ohne irgendwie in Abtheilungen getheilt zu sein, wie dies bei As. arachnoidea so deutlich in die Erscheinung tritt. — Damit steht in Ver- bindung der weitere Umstand, dass die Tramaplatten-Enden ab- Solut kein Convergiren gegen die Receptaculumarme hin & kennen lassen, was besonders bei Vergleichung der Fig. 12 mit dem entsprechenden Bilde von A. arachnoidea in Fig. 10 20m Bewusstsein kommt. Man erhiilt den Eindruck, dass die Tram Platten ganz gleichmassig sowohl aus dem Centralstrang 5, we an oe ae Gallertlage g und der Volva entspringen. — du 1) Quelques mots sur Aseroé rubra La Bill. var. Junghuhnii Schlecht. Annales Jardin botanique de Buitenzorg. Ser. 2 Vol. VII 1908 p. 224 ff. 607 Stelle des Receptaculums aber, gegen welche die Tramaplatten- enden orientirt sind, ist der scheibenformige breite Saum, welcher die Stielmtindung umgibt. Man sieht dies schon makroskopisch hnitten und ich habe es auch in Fig. 11 zur Darstellung gebracht: wir erkennen hier im untern Theile der Gleba (bei a,) sehr deutlich diesen nach unten ge- richteten Verlauf der Tramaplatten und Glebakammern. Noch deutlicher zeigt ihn aber Fig. 13, die einem tangentialen Lings- schnitt entnommen ist. Man sieht in demselben wie die Trama- platten simmtlich mit ihrem verbreiterten Ende an das Recep- taculum anstossen und sich an der Bildung seiner Pseudoparen- chymatischen Kammerwinde (Rp.) betheiligen, gegen die auch die Glebakammern ge6ffnet sind. Aus diesem ganzen Verhalten wird es verstindlich, dass im reifen Fruchtkérper die Sporenmasse nur auf der horizontalen Scheibe rings um die Stielmtindung fest anhaftet, wihrend der freie Theil der Receptaculum-Arme keine Sporenmasse trigt. Wenn man sich nun diese verschiedenen Punkte, durch die Aseroé rubra von A. arachnoidea abweicht, vergegenwirtigt, so ist es mOglich sich eine Vorstellung auch von den jugendlicheren Zustinden zu machen. Ich habe in den schematischen Textfiguren IV und V versucht dieselben zu construiren. Man misste sich einen Centralstrang S vorstellen, der sich oberhalb der Stiel- anlage ganz ausserordentlich stark verbreitert. Spater, nach starker Entwicklung der Gleba, wird aus demselben die Geflechts- lage y. An dieser stark verbreiterten Partie des Centralstranges entstehen nun nur an der Unterseite Tramaplatten Tr, welche vertical nach unten orientirt sind. Nach den Seiten a Steht dieser Centralstrang S durch sehr kurze breite Zweige P, mit der Volvagallert in Verbindung und die Spalten, welche diese von einander trennen, sind sehr schwach entwickelt. In denselben entstehen nur Receptaculumzweige Rp, aber keine Tramaplatten. Eine Vergleichung der Figuren IV und V mit Figur IIL und II wird tibrigens sofort die Unterschiede und Ahnlichkeiten gegentiber A. arachnoidea erkennen lassen. Hin Punkt bedarf aber noch der Aufklarung; es sind das die Ge- auf den Fruchtkor pel 1 oO 608 flechtsplatten Pl. Es schien mir, als ob dieselben bei A. rubra, abweichend von A. arachnoidea, auch in der obern Partie des Fruchtkérpers zum Theil direkt nach aussen mtinden. Ich habe dies im schematischen Querschnittsbild Fig. V angedeutet, doch wird erst die Untersuchung wirklicher friiher Jugendstadien tiber dieses Verhalten sicherere Anhaltspunkte geben. Im ganzen . Construirte schematische Darstellung eines medianen Langsschnittes durch einen jungen Fruchtkérper von Aseroé rubra var. Junghuhnii; dabei wird angenommen, dass derselbe rechts einen Receptaculumast, links einen Zwischenraum zwischen zwei solchen getroffen hat. Der Pfeil gibt die Richtung des Schnittes an, den Textfigur V darstellen soll. Buchstaben wie bei Fig. II. Construirte schematische Darstellung eines Querschnittes durch den obern Theil eines jungen F ruchtkérpers von Aseroe rubra v. Junghuhnii. Der Pfeil gibt die Richtung des in Fig. IV dargestellten Schnittes an. Buch- staben wie in Fig. Il. = da < ais man aber sagen, dass die vorliegende Untersuchung auch t meine frithern (1. c.) Construktionen der Jugendstadien bestatigen. 3. Die Verwandtschaftsverhiiltnisse von Aseroé. Schon aus der Vergleichung der fertig entwickelten Frucht- kOrper der Clathraceen ergibt sich eine sehr schone Ubergang* reihe: Clathrella- Colus- Anthurus- Aseroé, fiir deren detaillirtere Be- 609 grimdung ich auf meine frtiheren Arbeiten') verweise. Die Gat- tung, welcher Aseroé in Bezug auf ihre dussere Gliederung am nichsten steht, ist demnach Anthurus. Untersuchen wir nun ob die Entwicklungsgeschichte der Fruchtkérper diese Auffas- sung bestitigt : | Fiir Anthurus besitzen wir -eine Untersuchung von Edw. A. Burt’). Es gelang diesem Autor ftir die nordamerikanische Species 4. borealis einen sehr jungen Fruchtkérper aufzufinden. Wenn man nun seine Bilder des Langs- und Querschnittes (1. ¢. Tab. 49 u. 50 fig. 14—17) mit unsern Figuren von dseroé arachnoidea vergleicht, so fallt die ausserordentliche Uberein- stimmung dieser Jugendstadien beider Pilze sofort ins Auge. Es besteht eigentlich kaum ein wesentlicher Unterschied zwischen denselben. Die einzige in Betracht kommende Abweichung ist die, dass die Anlage des Receptaculumastes in ihrem untern Theil nicht horizontal vom Stiele abgeht, sondern von Anfang an Mehr aufgerichtet erscheint. und dass dieselbe etwas tiefer in die Gleba-Anlage vorzuspringen scheint als bei Aseroé arach- nodea. In Burts Abbildung des Querschnittes sieht man ferner die Geflechtsplatten Pl (die er mit C' bezeichnet) vom Recepta- culumast bis zur Oberflache reichen; hierin scheint eben- falls eine Abweichung zu liegen, allein dieselbe ist vielleicht doch nicht so schwerwiegend, wie man es auf den ersten Blick glauben méchte: der betreffende Querschnitt von Burt geht namlich durch die Basis der Arme, so dass man immerhin ‘nnehmen kann, es stelle sich weiter oben dasselbe Verhalten “I Wie bei Aserog arachnoidea; dass dem wirklich so sein dirfte, geht aus den beiden Querschnitten durch ein Alteres ,,Ei” her- 5. Welche Burt in Fig. 7 u. 8 abbildet und bei denen die tten Pl in der That nicht die ganze Volvagallert durch- Setzen, — Ks bestatigt also die Entwicklungsgeschichte die nahe Verwandtschaft von Aseroé und Anthurus. Cea ae bid eUChon gen zur vergl. Entwicklungsgeschichte und Systematik der Phal- ) A ‘ Neue Untersuchungen ete. |. 1. c. c. ecu the Bo orth American Anthurus — its Structure and Development. Memo ston Society of Natural History. Vol. HI 4894 p. 487 ff. Tab. 49 u 50. 610 Bei Aseroé rubra macht sich, besonders in der besprochenen var, Junghuhnii eine weitere Verschiebung insoferne geltend, als hier die Centralstrangzweige P, mehr zuritickgebildet werden und die Tramaplattenbildung von den Receptaculum-Armen getrennt und mehr nach der Unterseite des erweiterten Centralstranges verlegt wird. Aber dies geschieht nicht sprungweise, unvermittelt, sondern die tibrigen Varietiten der 4. rubra, namentlich die var. typica, bilden Uberginge zu 4. arachnoidea und Anthurus, indem bei ihnen nur der obere, aber nicht der untere Theil der Arme von der Gleba getrennt ist. Denkt man sich nun die bei Aseroé rubra oberhalb der Stiel- mtindung auftretende Erweiterung des Centralstranges S noch stirker ausgebildet, ja mit dem Rande etwas glockig nach unten gebogen, denkt man sich ferner die Spalten zwischen den Centralstrangzweigen P, und damit auch die Geflechtsplatten Pl und die Receptaculumaeste immer mehr zuriickgebildet und schliesslich ganz verschwindend, so ergibt sich eime Disposition der Theile, die sich stark derjenigen der Phallaceen nahert. Ich habe ein solches Bild in nebenstehender Textfigur VI ganz theoretisch construirt und in Fig. VII das schematische Bild eines Langsschnittes durch eine Phallacee, z. B. Tthyphallus Ravenelii daneben gestellt. Es wiire also doch das denkbar, was bisher ausgeschlosse” erschien, namlich dass eine Verbindung zwischen Clathraceen und Phallaceen besteht und zwar durch Vermittlung von As?” Aber es sei ausdriicklich hervorgehoben, dass damit nur elm Méglichkeit ausgesprochen sein soll, fiir die Beweise feblen- bi allem kennen wir die oben angenommene, theoretisch construirte Zwischenform der Fig. VI in Wirklichkeit nicht. Vielleicht — es sei dies aber unter allem Vorbehalt ausgesprochen — stellt der noch so wenig bekannte Staurophallus senegalensis Mont einen Typus dar, der dieser construirten Zwischenform nahesteht ae Sodann ist noch das weitere Bedenken zu dussern, ob es zullsse sei die Phallaceen Tthyphallus und Mutinus von Aseroé abaulet Wihrend gewisse Tthyphallusarten wie I. impudicus viel eher * Dictyophoraarten mit reducirtem Indusium anzusehen sind, ander? 2 | 611 dagegen ebenso wie auch die J/utinusarten mehr den Eindruck yon primitiven als von rtickgebildeten Formen machen. — End- lich dtirfte auch das noch nicht ganz aufgeklirte Verhalten der Geflechtsplatten Pl bei Aseroz rubra noch ein Hinderniss fiir die Verbindung mit den Phallaceen darstellen. — Es erscheint daher vor der Hand immer noch plausibler die Clathraceen und die Phallaceen wie bisher als zwei getrennte Reihen zu betrachten Fig. VII. Fig. VI. Theoretisch construirte (in Wirklichkeit bis jetzt nicht bekannte) Zwischen- form zwischen Asero® und den Phallaceen im medianen Liingsschnitte gedacht. Buchstaben wie in Fig. II, nur treten hier an Stelle der Bezeich- nung Rp fiir das Receptaculum die Bezeichnungen Sw fiir die Stiel- wandung und H fir den Hut. . Fig. VIL. Schematische Darstellung eines medianen Liingsschnittes duren en jungen F ruchtkérper eines Ithyphallus mit gekammertem Hut. (Ithyph. Ravenelii z. B.). Buchstaben wie in Fig. VI. Mid die soeben besprochenen Beziehungen der Phallaceen zu Aser 0¢ za den Convergenzerscheinungen zu rechnen, welche sich J@ auch in den gleichartigen Bauverhiltnissen der beiden Reihen kundgeben. Gemeinsam ist aber endlich auch den Phallaceen und 4sero¢ “me Analogie mit den hemiangiocarpen central gestielten ity menomyceten. Wir haben in unsern frihern Arbeiten tber 612 die Phalloideen ') bereits darauf hingewiesen, dass man bei den Phallaceen die Volvagallerte, oder genauer die innen an dieselbe angrenzende Geflechtslage mit dem Hute, und den Centralstrang mit dem Strunke eines solchen Hymenomyceten vergleichen kann; es wtirden dann in diesem Falle die Trama- wiilste mit den Lamellen oder mit den Scheidewénden zwischen den Poren in Parallele gesetzt werden kénnen. Die Gattungen, welche dabei in erster Linie zum Vergleich heranzuzieben waren, sind Gyrophragmium und Polyplocium, welche bisher ge- wohnlich zu den Gastromyceten gestellt wurden, aber richtiger den Hymenomyceten zugewiesen werden. — Nun haben wir aber oben auch fiir Aseroé eine Vergleichung mit den Agaricaceen durchgefiihrt, die freilich nach etwas anderer Richtung geht, indem wir hier nicht die Tramawiilste, sondern die vom Cer- tralstrang abgehenden Platten P, mit Lamellen verglichen haben, welche den Hut (Volvagallert) und den Strunk (Centralstrang 5) mit eimander verbinden. 1) Zur Entwicklungsgeschichte der Fruchtkérper einiger Phalloideen. Annales du Jardin botanique de Buitenzorg |. c. — Untersuchungen zur vergl. Entwicklungsge schichte und Systematik der Phalloideen. III Serie. Denkschriften der Sch weizerischen naturforschenden Gesellschaft. Bd. XXXVI 2 1900 are SF Se ee ee Fig, 9, ERKLARUNG DER TAFELN. Buchstabenerklirung. Die Buchstaben entsprechen siimmtlich denjenigen der Text- figaren: Rp Receptaculum bezw. Receptaculum-Anlage, im untern Theil des Frucht- Korpers als Stiel, dann in einen horizontalen Saum sich verbreiternd und nach oben in die Arme ausgehend. S axiler Strang von Gallertgeflecht (Centralstrang). P, Cen- tralstrangzweige, d.h: vertical gestellte, vom Centralstrang radial abgehende Platten, G und G, Volvagallert. P| Plattenformige, vertikal verlaufende Geflechtspartieen, die die Volvagallert in radialer Richtung ganz oder theilweise durchsetzen. a Gleba, bei A. rubra im untern, als a, bezeichneten Theil mit vertikal nach unten gerichteten Tramaplatten. Tr Tramaplatten. Km Glebakanimern. m und g siehe den Text. TAFEL XVIII. Aseroé arachnoidea Ed. Fischer. Fig. 1, Langsschnitt durch einen nahezu reifen Fruchtkérper, nicht ganz 2 mal vergr. Fig. 2. Medianer Liingsschnitt durch einen jungen Fruchtkérper, 2'/, mal vergr. Fig, 8, Scheitelansicht von drei der Reife nahen Fruchtkérpern, die »Knospenlage” - der (hell gehaltenen) Receptaculumarme darstellend, circa nat. Gr. 8.4. Querschnitt durch den obern Theil (mit Gleba- und Receptaculumanlage) : eines viel jiingern Fruchtkérpers. Vergr. ¢. 25. Pig. 5, Querschnitt durch den untern Theil eines ungefahr gleichaltrigen Frucht- Orpers. Die Schnittrichtung ist in Textfigur III durch einen Pfeil ange- 8eben Vergr. c. 9 Schriger Querschnitt (ungefihre Richtung in Textfigur III durch einen _ Pfeil bezeichnet) durch den obern Theil eines sehr jungen Fruchtkérpers, Fig bei dem die Anlage der ersten Tramawilste begonnen hat. Vergr. ¢. 20. * 7. Lingsschnitt (oben und unten nicht ganz median, Richtung in Textfigue I durch einen Pfe | angegeben) durch einen Fruchtkérper, der wenig hea ‘tals der in Fig. 6 dargestellte. In Textfigur III ist diecer Langsschnitt, Fi pane median gedacht, schematisch wiedergegeben. Vergr. C. 25, & 8. Tangentialer Lingsschnitt (Richtung desselben in Textfigur II und III durch . to) D ~ “nen Pfeil angegeben) aus demselben Fruchtkérper wie Fig. 7. Vergr. ¢. 29. TAFEL XIX. ‘lseroé arachnoidea Ed. Fischer. Tangentialer Liingsschnitt in derselben Richtung wie Fig. 8, aber aus ie Wesentlich filtern Fruchtkérper, dessen Gleba sich eben graulich zu farben sinnt. — Glebakammern dunkel, Trama hell gehalten. Vergr. ¢. 25. 614 Fig. 10. Querschnitt durch einen jungen Receptaculumast und dessen Umgebung, gleiches Stadium wie Fig. 9. Vergr. c Aseroé rubra La Bill. var. Junghuhnii Schlecht. Fig. 11. Schematische, aus mehrern Schnitten combinirte Darstellung eines Lings- schnittes durch die jiingsten mir vorliegenden Fruchtkérper. 2—3 mal vergr. Fig. 12. Querschnitt durch einen jungen 2g aaa der durch die Gallert- schicht g von der Gleba getrennt ist. Vergr. Fig. 13, Tangentialer Liingsschnitt ungefahr in der ies Richtung wie der in Fig. 9 dargestellte. Vergr. c. 25. a a eae ee £2 PWM Trap c ad ee ee Big A 3 —* —s Ss Beas SS ODN ofr C52 fie cL A I Sag The 3: ipa ors 2 $3eh ees Sh 7m 145 sce i Sage one 2s a. AUS DEM TIERARZTLICHEN LABORATORIUM ZU BUITENZORG (JAVA). DIE ROTZINFEKTION IN NIEDERLANDISCH-INDIEN, VON D®, L. DE BLIECK. Direktor des tieriirzlichen Laboratoriums des Landwirtchaftlichen Departements. Geschichte. Die Infektionswege des Rotzbazilles sind viele. Bis zum Jahre 1896 hat man wenig gestritten tiber die Frage, welcher Weg in nattirlichen Umstinden der gewohnlichtste war. Im alge- meinen war man der Ansicht, dass die Nase die gewoéhnliche »Kintrittspforte” sei, da als Hauptssymptom und bei benahe allen Rotzsektionen mehr oder weniger ausgedehnte Nasen- iden auftraten. Auch fraher schon erkannte man dass auch lurch die Haut die Infektion stattfinden konnte, sagte doch ‘chon Visore im Jahre 1797, dass der Rotz auch bei Haut- ‘inschnitten gefihrlich werden konnte Der Hautrotz was ganz genau bekannt, und man hielt die Hautinfektion mittelst —Geschirr und Putzgerit der kranken Tiere als eine der am meisten geftirchteten. Dennoch blieb die Frage, ob die Infektion ‘uch durch die immune Haut stattfinden konnte, unbeant- Nortet. Im Jahre 1890 und ‘91 experimentirten Basys und CaRven auf Meerschweinchen, Nocarp auf Esel, um zu unter- ‘chen, ob auch durch die immune Haut Rotzbazille in den Korper eindringen konnten. Es ergab sich aber, dass fiir eine Hautinfektion ein Defekt dieses Gewebe notwendig sei. Es war also hestimmt dass die Infektion durch die Haut und durch tie Nasenschleimhaute stattfinden konnte. Als man aber nach- 616 her bei intensiver Bekaimpfung des Rotzes, auch Falle yon Lungenrotz ohne Anderungen in der Nase beobachtete, begriff man, dass es mdglich sei, dass die Bazille durch die Nase den Gaumen und die Trachea den Weg in die Lungen fanden, und dass diese Organe nicht notwendig in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die aerogene Infektion der Lungen stand unumstéss- lich fest. Die meisten Untersucher aber vermuteten gar nicht die Méglichkeit anderer Infektionswege der Lungen. Zwar hatte schon im Jahre 1851 Renault auf die Méglichkeit hingewiesen, Rotz hervorzurufen indem man kleine Quantititen Nasendejekts dem Futter beimischte; der Begriff einer intestinalen Rotzinfek- tion verschwand beinahe ginzlich durch die schlechten Resul- tate anderer Experimentatoren. Betreffs der Schleimhautinfektion bestimmte schon Visorc, dass Einreibung des Infektionsstoffes auf die immune Schleimhaut keine Rotzinfektion hervorrufe. Auch hier ist es notwendig, dass durch ein Gewebedefekt der Infektion eine Eintrittspforte gedffnet werde. Gewodhn- lich aber giebt es im Munde und in der Nase solche weniger widerstandsfihige Stellen sodass hier eine Infektion, leicht auttreten kann. Die Magen- und Darmscbleimhaut ist seit widerstandsfithig wiewol dort immer Lasionen durch Zodpata- siten stattfinden. Es giebt hier aber andere der Infektion ent- gegenarbeitende Faktoren. Ausserhalb der Haut und den Schleim- hiuten der Respirations- und Digestionsapparaten spielt be spontaner Infektion das Urogenitale Apparat eine Rolle. Bs ist aber eine Ausnahme, wenn primirer Rotz durch das Uro- genitalapparat entsteht. Es giebt Falle (Scutrz und Minssnek) dass bei Stuten primérer Vaginalrotz auftrat nachdem sie vou einem an Hodenrotz erkrankten Hengsten gedeckt waren. Aus- serdem sind Falle intrauteriner Infektion bekannt, also auch ee Infektion durch das Genitalapparat, oder besser ware gesagt, durch das Blut der Mutter. Das Alles aber gehort ™ den Seltenheiten. Die Hauptquellen der Infektion sind die Haut und die Sehlem haute der Nase, des Mundes, des Gaumens und der Darme- a die Hautinfektion jst man einig; dennoch ist auch in der letzten : 617 Zeit die Meinung geadussert worden, ob nicht der Haut- und Nasen- rotz auf haematogenen Weg enstehen kénnten. Uber die Art und Weise, wie die anderen Organen speziell die Lungen infektirt werden, sind die Ansichten verschieden Zweifelsohne ist, dass Naseninfektion, primar durch Verwundung der Nasenschleim- haut, oder durch eindringen des Infektionsstoffes, durch kleine Gewebedefekten stattfinden kann. Nicht aber geldst ist die Frage, wie der Prozess verlauft, und ob nicht Nasen und Gau- menrotz Folgen sind primérer Infektion anderer Organe und also vielleicht sekundare Rotzprozesse waren. Noch grosser ist die Verschiedenheit in der Ansicht tiber das Wesen des Lungen- rotzes. Die Ansichten sind sehr verschieden. An der einen Seite die Verteidiger des primiren Lungenrotzes auf intestinalem Wege; an der anderen Seite die Bek&fer dieser Ansicht. Die letzten verwerfen die spontane intestinale Infektion; be- trachten sie als sehr selten auftretend und erkennen keinen primaren Lungenrotz. Zwar geben sie zu, dass man die Lungen sper os’ infektieren kénne; es seien aber in jenem Falle beinahe immer die Mesenteriale Lymphdriisen krank, und sekundir Werden die Lungen in Mitleidenschaft gezogen. Der Lungenrotz entstehe beinahe immer sekundar durch Inhalation, und die Nase bilde dabei immer die erste Lokalisation. Der kardinale Punkt bildet also der primaire Lungenrotz, sie moge in natiirlichen Umstinden entstehen oder nicht. An zweiter Stelle, wenn diese Art von Malleus eine Tatsache ist, kommt die Frage, ob sie aerogen oder alimentir entsteht. Mit dieser Frage steht eine andere im unmittelbaren Zusam- menhange; welches das Initialstadium des Lungenrotzes sei. Ligentlich ist diese Frage primir und datirt den Mitteillungen des Schiitz zufolge schon vom Jahre 1878. Schon damals waren in Deutschland Einigen der Ansicht, dass die grauen, durchscheinenden Knétchen, welche in so grosser Menge in den Pferdelungen auftraten die anatomische Basis des primaren Lungenrotzes seien. Schiitz bestritt immer diese Ausicht; er sagte, dass sie eine zodparasitére Natur hatten Nach der Anwendung des Malleins nach dem Jahre 1891 wurden Ann. Jard. bot. Buitenz, 26 Sér. Suppl. IIT. = 618 viele Pferde seziert und immer fand man die durchscheinenden Knoétchen in den Lungen. Nocarp welcher sich sehr stark ftir die subkutane Mallei- nation interessirte und dieselbe mit grosser Vorliebe verteidigte, wollte nicht annehmen, dass Pferde, welche positiv auf Mallein reagirten und bei Sektion nichts anderes als diese Lungenknét- chen hatten, als nicht retzig bestimmt werden miissen. Nach genauen histologischen und bakteriologischen Untersuchungen gab Nocarp im Jahre 1894 seine Resultate betreffs diesen Knétchen. Stiitzend auf den, folgenden Konklusionen, ist Nocarp der Ansicht, dass die Knétchen eine rotzige Natur haben. 1 Tous les auteurs classiques ou presque tous, ont décrits comme étant le premier stade du tubercule morveux, Reina et Trassotr, Zunpev, Leisrrny, R6n1,, Rape, Raortsch, Rirr, Dizcuernorr, Frieppercer et Froaner, ete. 2 On les trouve toujours quand on les cherche bien, au milieu des nodules caséeux, dans l’origine morveux mest pas contestée. 3 On ne les observe que sur des chevaux, sortant de milieux infectés, Es gelang bisweilen, Malleusbazillen zu ziichten. Nocarp vel suchte die Knétchen experimentel hervorzurufen und zwar durch. Infektion durch das Darmkanal. Es gelang ihm, durch Futterung einer ziemlich grossen Menge von Malleusbazillen die Trans- luzide Knétchen in den Lungen zu erzeugen. Er kam also 2 Konklusion: 1 La morve se propage aisément par les voies digestives: 2 La tubercule translucide est bien une Iésion morveus® et constitue le premier stade de Vévolution du tubereul’ classique. 3 Les tubercules translucides sont beaucoup moins riches en microbes que les tubercules caséeux, et les microbes qu’ils renferment sont rapidement détruits par les cellules. Our, Scnttz, Ktnnumans, Avoziorr. u. a. m. haben 1 einer Reihe von Untersuchungen von 1895 bis 1908 immer die parasitére Natur dieser Knotchen dargetan. Sie fanden 619 selben bei 70°/,—-80°/, der normalen Schlachtpferde; histologisch unterschieden sie sich von Malleusherdchen, welche immer als Hepatisationsherdchen anftreten. Es gelang ihnen nie aus den- selben Malleusbazille zu ztichten oder mittelst denselben die Krankheit bei Versuchtieren hervorzurufen. Auch Scntrz machte Infektionsexperimente mittelst Rotz- bazillen ,per os’. Er machte dabei aber nicht den Fehler des Nocarp, welcher die Schleimhaute des Mundes und des Gaumens mit den Rotzbazillen bertthrte, indem es n&ihmlich die Bazille als Pillen von Gelatin umgeben ,per os” einfihrte. Ausserdem machte Scatrz besser die nattirlichen Umstiinden nach, indem er einem Pferde, nur einmal eine kleine Quantitat, und einem andern Pferde dieselbe Ofters eingab. Auch Scniitz rief Lungenrotz hervor nicht aber traten bei seinen Versuchen die von Nocarp beschriebenen transluziden Kndtchen, aber wirkliche bronchopneumonische und miliire Hepatisationsherdchen auf. Einen primaren Lungenrotz konnte er nicht Konstatiren; immer zeigten die Mesenterialen Lymph- driisen und die Chylusgefisse Rotzéinderungen, sodass Scattz ie Lungenkrankheite fir Sekundar hilt. Ein einziges Mal enstanden auch in den Darmen Knotchen, welche als Malleus betrachtet wurden. Scuiitz kam zu den nachstehenden Konklu- Slonen : | Der primaire Lungenrotz entsteht durch eine vom Diges- tionsapparate ausgegangene Infektion mit Rotzbacillen nicht, 2 Dag Vorkommen des primiren Lungenrotzes ist tiberhaupt noch nicht dargethan. 3 Die grauen durchscheinenden Knétchen in den Lungen der Pferde sind nicht rotziger, sondern einfach entziind- licher Natur und durch einen Parasiten bedingt, welcher auch in den Leber der Pferde nachgewiesen worden ist. t Das Rotzknétchen in den Tungen der Pferde ist - Kleiner Hepationsknoten, welcher in eigenthtimlicher Weise (chromatotexis) zerfallt. Die alten Rotzknétehen enthalten Riesenzellen. 620 - 6 Die Rotzknétchen der Lungen verkalken nicht, wohl aber verkalken die entozoischen Knétchen”’. Nocarv erwiihnte in seinen Sektionsberichten die Darm- und Mesenterialen Driisen gar nicht, sodass es nicht unmédglich ist dass er dieselben nicht beobachtet hat. Auch Basus ist der An- sicht dass der Lungenrotz bei den Experimenten des Nocarp sekundirer Natur sei. Es wire seiner Ansicht nach, nicht unmoglich, dass die Bazille aus der Schleimhaut der oberen Luft-und Digestionswege in die Zirkulation gelangten. Dieses ist leicht mdglich, da Nocarp die Bazille einfach in Trinkwasser eingab, und immer Anderungen in den Nase-, Gaumen- und sub- maxillaren Lympfdriisen hervorrief. Scatrz beobachtete bei seinen Experimenten keine Anderungen in den Nase-Gaumen- und Kopflympfdriisen, er sah aber diese Anderungen bei einem der Probepferden auftreten, bei welchen eine der eingegebenen Pillen im Munde zerrieben war. Nach Scntvz und Bars, haben Depsuriw und Mac Fapyax die Frage berihrt. Depsuuin experimentirte auf Katzen und Meerschweinchen, welchen’ er die Kulturen ,per 08” eingab. Bei der Sektion zeigten die Darme keine Anderungen wol aber die Lungen und die Lungen-Lympfdriisen. Depsuxin ist der An- sicht dass der Magen nnd Darmsaft die Bazille nicht vermag zu téten aber nur zu schwichen; Mac Fapyan fiitterte 4 Pferden Malleusbazille in Rtiben, und sah immer Rotzknétchen in den Lungen auftreten, ausserdem noch im den Darmen und in den Milz. Nach seiner Ansicht sei die Lungeninfektion durch das Darmkanal aufgetreten; er sttitzt seine Behauptung auf det Ansicht dass bei keinem einzigen rotzigen Pferde de Lunge? gesund waren. Sehr ausfihriiche und genaue Untersuchung macht Bonome in diese Richtung. Zuerst gab er zwel Pferte® Gfters grosse Mengen yon Kulturen ein, und liess dann - Tiere lingere Zeit leben (10-13 Monate) bevor er sie sezierte: Zweitens gab er drei Pferden eins oder zweimal eine ani Menge Kultur ,per os” ein und totete dieselben nach reat Tagen respect. Bei den ersten Experimenten enstand Lungento aber ausserdem in der Nase, den Gaumen, und der Tuftrohr® : 621 Rotageschwtire. Die mesenterialen und die anderen Lymphdriisen waren normal. Bei der zweiten Reihe von Proben entstand, ausser Maiskérner- bis Haselnussgrosse bronchopneunomischen Herden in den Lungen, eine akute Anschwellung der mesenteri- alen Lymphdrtisen, Verdickungen mit Necrose und Geschwiir- bildung der Lymphfollikel der Schleimhaut des Diindarms, und des Blinddarms; von den letztgenannten Anderungen wurde nicht bakteriologisch dargetan dass sie eine rotzige Natur __ hatten. In den aufgelaufenen mesenterialen Lymphdrisen wur- den Rotzbazille gefunden. Boyome stimmt dem Scuiirz bei in Betreff der sekundaren Art des Lungenleidens. Die Resultate der ersten Versuche erklirt er, indem er glaubt dass die Prozesse in den Mesente- tidlen Driisen geheilt seien. Im Gegensatze zu Scutirz behauptet & die Méglichkeit, dass Lungenrotz gewohnlich durch alimen- ‘ire Infektion zu Stande komme. Bei Katzen hatte das Futtern von Fleisch mit Rotzbazillen keinen Erfolg, einmal trat An- ‘chwellung der Lymphdriisen des Blind- und Dickdarmes auf tnd entstand ein bronchopneunomischer Herd in den Lungen. Auch die Infektuositat von an verborgenem Rotz erkrankten Plerden ist von Bonomy untersucht worden, und zwar gebrauchte &t Tiere bei denen experimentel verborgener Rotz hervorgerufen _ War; ein einziges mal gelang es, ein Pferd das zwischen zwei okkultem Rotz erkrankten Tieren stand, krank zu machen. Als 4wisschentriger nimmt Bonome das Stroh oder das Futter _ “S'von Urin verunreinigt war, oder das Trinken aus dem- | Slben Eimer, welcher von einer kleinen Quantitat Bronchial- “chleimes infektirt sein kann. Nome untersuchte u.a. auch die bakterizide Wirkung der Digentionssiifte die Ausscheiding der Rotzbazille durch Mist pe Mein. Nachstehende konklusionen erklaren diese Versuche _ ind die Resultate. Von den Schlusskonklusionen welche Boxome ‘m Ende seiner Untersuchungen fasste, sind die Nachstehenden Sehr Wichtig : | Es ist méglich, beim Pferde verborgenen Rotz zu nal 7eugen, indem man Rotzbazillen (auch nicht stark viru- bo Ge 5 622 lente) in Pillenform verfiittert. Der so erzeugte Rotz kann bis zu 13 Monaten bestehen, ohne dass das Tier ausser Malleinreaktion und erhéhter Agglutinationsfihigkeit des Blutes irgend ein Anzeichen daftir dusserlich zeigt. Zu- weilen héren auch die Reaktionen auf, wihrend trotzdem die Krankheit im Verborgenen weiterbesteht. Da bei dem direkten Einbringen von Rotzbazillen ver- mittelst vollkommen geschlossener Pillen in den Magen und ohne dass ein Zerbrechen der Pillen und Infektion von der Rachenhdhle aus erfolgt, der Rotz zu entstehen pflegt, so darf man auch annehmen, dass dies unter natiir- lichen Bedingungen geschieht, wenn gesunde Pferde ein oder mehrere Male (auch in langen zwischenraumen) Futter oder Wasser, welche den Rotzbazillus enthalten, oder Rotz- eiter abschlucken. Unter solchen Bedingungen ist die Még: lichkeit der Infektion vom Maul, der Rachenhdhle und den Tonsillen nicht ausgeschlossen, und die Krankheit kant dann eine kiirzere Zeit lang latent bleiben. Die Verdauungssifte von Katzen und Meerschweincheu wil- ken kraftig zerstérend auf den Rotzbazillus. Sie sind im- stande, seine Entwicklungsfaihigkeit auf ktinstlichen Nahr- boden und seine Pathogenitat aufzuheben, wenn sie min destens 8—12 Stunden mit ihm in Berthrung bleiben. Die Bestimmung der Zeit, welche notig ist, um den Rote- bazillus im Magen des Pferdes seine Pathogenitit . nehmen, ist bisher noch nicht untersucht. Aus Analogié aber mit den Ergebnissen {bei anderen Tieren darf ma” diese Zeit als nicht lang annehmen; vielleicht ist sie a0! linger als bei den kleinen Tieren in Anbetracht 4 massigen Inhaltes in Magen und Darm beim Pferd, und weil dadurch der Rotzbazillus sich der Berthrung mit den Verdauungssiften leichter entziehen kan. P Trotz der schidigenden Kinfltisse der Verdauungssitte . den Rotzbazillus im lebenden Tiere und trotz der Ab schwachung, welche letzterer in der Aussenwelt bel ee gerem Verweilen erleidet, ist er imstande, verborgen | | 623 Rotz zu erzeugen, wenn er -vyon gesunden Pferden mit dem Futter oder sonstwie aufgenommen wird, bevor er seine Pathogenitat vollstandig eingebiisst hat. Dies ist in erster Linie dadurch bedingt, dass nicht alle eingeftihrten Bazillen gleich virulent sind und nicht zu gleicher Zeit im Verdauungskanal des gesunden Pferdes in gleicher Weise von den Verdauungssiften angegriffen werden. So kann ein Teil des noch wirksamen Virus durch die Darm- schleimhaut oder die Chylusgefiisse schnell die Gekrés- driisen erreichen und der Zerstérung durch die Verdau- ungssifte entgehen. In zweiter Linie ist dies durch die hohe Empfindlichkeit des Pferdes gegen den Rotzbazillus erklart, denn angenommen selbst, dass die in die Gekrés- driisen gelangten Bazillen abgeschwacht waren, so ist nicht ausgeschlossen, dass sie ihre Pathogenitat wieder erlangen, sich in den Gekrésdriisen vermehren oder auch in der Lunge und so neue und immer schwerere Verin- derungen erzeugen. 6 Ein untriiglicher Beweis daftir, dass der Rotzbazillus, sei er in grosser Menge auf einmal oder mehrmals hinter- einander in kurzen Zwischenraiumen in den Magen ge- bracht, seine Pathogenitiit daselbst nicht uvmittelbar ver- liert, ist gegeben in den Versuchen von Scuttz und von mir. Dabei wurde das Vorhandensein entziindlicher Ver- ‘nderungen in der Mukosa und Submukosa des Darmes, Hyperplasien und N ekrosen der Lymphtollikel, auch Er- krankung der Chylusgefiisse sowie Hyperplasien, Erweichun- sen und Blutung in den Gekrdsdriisen festgestellt. Obgleich diese Verdnderungen nichts spezifisch charak- teristisches haben, sind sie auf Grund der bakteriologischen Untersuching als Eintrittspforten ftir das Rotavirus anzu- Sehen, Der Rotzbazillus ist in diesen priméren Herden durch Kultur und durch Impfung nicht nachweisbar, weil *t abgeschwacht ist, aber jedenfalls besitzt er noch die thigkeit, sich in gewissen Organen des Pferdes zu ver- Mehren, Seine Vitalitat und Pathogenitat zu erhéhen und 624 in die Gekrésdriisen zu wandern. Daselbst vermehrt er sich, erhalt seine Wachstumsfihigkeit aut Nahrboden und seine Pathogenitét wieder. Von diesen vermittelnden Her- den in den Gekrésdtisen aus wandert der Rotzbazillus in die grossen Lymphgefisse, in den Ductus thoracicus und verbreitet sich durch den ganzen Pferdekérper. Mit Vor- liebe setzt sich der Rotzbazillus dann in besonders em- pfindlichen Organen naémlich den Lungeu fest und erzeugt daselbst spezifische Veranderiugen, die anfangs in be- schrankter Anzahl yoorhanden sind, aber dann sich an Zahl vermehren und sich auf die Lymphbahnen und die Bronchialdriisen ausbreiten. 8 Die spezifischen Lungenverinderungen bei Pferden, welche grossere oder kleinere Mengen Rotzbazillen in verschieden grossen Zwischenrdumen abgeschluckt haben, sind also sekundir. 9 In der Zeit, wo sich die spezifischen Verdinderungen in den Lungen auf haematogenem Wege entwickeln, bilden sich die Verdnderungen in der Darmschleimhaut, in der Submukosa, den Chylusgefaissen und den Gekrésdriisen schnell zuriick, sodass jemand, der ein solches Pferd nach einigen Monaten obduziert, den Eindrack haben kan, al ob prim&rer Lungenrotz vorliegt, wie es NocarD passiert ist. Einige meiner Versuche vervollstandigen diejemge” von Scuurz, der seine Pferde 13-- 15 Tage nach der Ver- fiitterung von Rotzbazillen tétete. Ich fand namlich bel azweien meiner durch Fiitterung rotzig gemachten Pferde nach 10 bezw. 15 Monaten bei der Obduktion jene Dara und Gekrésdrisenverinder ungen nicht, die bei 3 andern durch Fiitterung infizierten und schon nach 12—24 Tage? getéteten Pferden vorlagen. Die Lymphdriisen sind wie die Lunge gegen den Rots bazillus sehr empfindlich und reagieren leicht durch Hype Plasien, die in ihrem Innern den lebenden und yirulenteD Bazillus enthalten. fo 12 Pferde, welche aus Anlass des verborgenen Rotzes 4 —T fone 625 Mallein reagieren, kénnen den Rotz auf gesunde Nach- barpferde, und solche, die lebhaften Verkehr mit ihnen haben, tibertragen. Solche Pferde miissen fir viel gefahr- licher gehalten werden, als die englische Kommission 1902 berichtet hat. Ebenso gefahrlich sind rotzverdachtige Pferde, welche aufgehért haben, auf Mallein zu reagieren, wei! sie nicht immer als geheilt anzusehen sind. 13 Die Uebertragung der Krankheit von verborgen rotzigen Pferden, welche meist auf Mallein reagieren, auf gesunde Nachbarpferde, erfolet aller Wahrscheinlichkeit nach durch Vermittelung der Verdauungswege. Sie kann hervorgeru- fen sein durch Aufnahme von Stroh oder Futter, auf das Wenige Stunden vorher ein rotziges Pferd Urin abgesetzt hat oder das mit Bronchialschleim eines erkrankten Pferdes beschmutzt ist. Schliesslich kan die Krankheit auch verur- sacht worden sein durch Trinken mit demselben Eimer, aus dem kurz zuvor ein krankes Pferd getrunken hat. Ebenso kann die Uebertragung erfolgen, wenn ein ge- sunndes Pferd Wand oder Krippe ableckt, an dem Spei- chel oder Bronchialschleim von erkrankten Pferden haftet. Moglich ist auch die Uebertragung durch Gebisse oder Trensen, welche verborgen rotzige Pferde vorher im Maule gehabt haben, Der Verdauungskanal stellt vielleicht am hiufigsten die Eintrittspforte fiir die Uebertragung des Verborgenen Rotzes dar obgleich Magen und Darmschleim- haut fir die Lokalisation rotziger Verinderungen schlecht Seelgnet sind, Im Jahre 190% hat Horyra eine grosse Zahl yon Versuchen ‘uf Pferden gemacht, um mittelst Inhalation und Infektion. Von Malleuskulturen und Rotzschleim die Krankheit hervor- ‘“urtfen. Huryra erlangte ganz andere Ergebnisse als Scatrz Und Bonome, De Untersuchungen des Hurrra sind auf nach- Experimente heschriinkt. Minner und Trapp haben ben in untenstehende Tabelle zusammengesetzt: TABELLE iiber INHALATIONSVERSUCHE. Tod nach | “ . 3 ae Obduktionsbefaud g, der Applikation. Tagen. | UxtLOnSn 1 M. einer zweitigin- 7 »Akuter Rotz in den past eooe | gen Bouillonkultur inhaliert. der Nasenhohlen, zwei pne Herde in den Lungen”. Hotzbazilen in 4+ den submazillaren, zervikalen bronchi- alen und periportalen Lymphknoten 2 25 c.c.M. einer 36 stun- 47 kuter Rotz im unteren Teil der digen Bouillonkultur —in- Nasenhihlen, pneumonische Herde und haliert mie Knétchen in den Lungen”. Haut z der Backen und des Kehlganges, Rotzbazillen i in den submaxillaren, retro- pharyngealen, zervikalen, — alen und mdiaitinaiae Lymphknoten ‘ Rotzfrei 3 Einblasen v, getrocknetem — Nasenausfluss-. ein rotzigen poet es. | ’ Wie bei Versuch 3. — Rotzfrei (2). it zu been! anderen Infektionsversuch m beter 5 0.03 g. einer Kartoffelkul- 6 ,Primirer Rotz Tone ____| tur direkt in 1 die I. ‘utti Shre, di er im untersten Teil dee acne’ TABELLE. fiber roTT ‘ERUNGSVERSUCHE. 6 1 Kar toffelkultur mit Was- 20 | ,,Lungenrotz, Rotzknoten in der Haut me ae THinke. der Lippen, Schwellung der Ke sat | driisen’. Rotzbazillen in den — | laren, submentalen, retropharynge oberen uud unteren zervikalen, ork rakalen, poribroea und med Lymphkno 7 1 Kartoffelkultur mit Kar- 419 ae ae 3 Lange Milz, Lippe? . toffelbrei im Mérser zerrieben Kehlgangs! ymphdriisen”. Rotabaaillen p in einer Gelatinekapsel per os, au banaxilar en, re : sribeondhiiten Lymphknote | rials Lymphknoten makroskopish act veriindert, jedoch fir Meerschwel? 8 orher in einer kera- 21 saree enrotz’. Rotzbazil len joe Sart Gelatinekapsel retropharyngealen und_peribrom ro ire 9 | 0.02g. Kartoffelkultur mit 9 eral pe Buthende pee Na Cl.-Lésung verri 1 thet in den Lun oe pet in 1 Gelatinekapsel gefiillt, den retrophar ngenltel “zervikalen, ce Ma _ noch Aas einer zweit bronchialen, mediastina nalen U : oe potatialey rialen Lymphkno ” Rote 10 -O1 g. wie vorher, 12 io in jen Lungen” Ro sgt bazillen in aa rao # ) en Lym a ee 11 0.02 g. wie vorher. 6 ie rphosape - hscheinen tt : chen und mehrere pneumier id yillen in de ngen’”. Keine ywewiesen. : 12 0.01 g. Kartoffelkultur in gestorben. ae ute Septikamie. 8 13 = Gelatinekaps el. den mesenterialen Lym ph im g. wie vorher. Im 4 Rotz der Lymphdrisen 0 Maul gebarsten und de chengegend & Kehlkopf”’. Ro l xillaren retropha teriale n bani st en. ali 627 Die zwischen Giénsefiisschen stehenden Worte entsprechen wortgetreu den von Hutyra angegebenen Diagnosen, die tibrigen Angaben sind den Sektionsberichten und den Kultur, sowie Infektionsversuchen entnommen. Ansserden untersuchte Hurrra genau histologisch die Lun- genknotchen und kam zu denfolgenden konklusionen. Schlussfolgerungen. Die Rotzkrankheit laisst sich durch Verftitterung von Rotz- virus leicht erzeugen. : Die intestinale Infektion mit geringen Virusmengen hat un- mittelbar eine allgemeine Blutinfektion und im Anschluss an dieselbe eine Lokalisation des Prozesses auf die Lunge, als das hierzu_ besonders disponierte Organ, bezw. priméren Lungen- rotz zur Folge. Das mit dem Lymphstrom in den Blutkreislaut der Lungen gelangte Virus regt hier zunichst eine kleinzellige Infiltration der Gefiisswinde und des perivaskuléren Bindege- webes an, als deren Folge im peribronchialen Bindegewebe tuberkelahnliche, grau durchscheinende Granulationsknétchen, im alveolaren Lungengewebe aber Hepatisationsknétchen ent- stehen. Im spiteren Verlauf tritt der katarrhalisch pneumonische Charakter des Prozesses immer mehr in den Vordergrund, Wahrend in den Blutgefassen mit zellig infiltrierten Wandungen gleichzeitig Thrombenbildung stattfindet. Inhalation von mit Rotzbazillen geschwangerter Luft hat fiir sewohnlich zunichst nur eine akute Erkrankung der untersten Teile der Nasenhdhlen zur Folge, wozu sich spaiter im metasta- lischen Wege eine Erkrankung der Lungen hinzugesellen kann. Infektion von der Trachea aus erzeugt in den Lungen dissemi- Merte Rotzherde yon katarrhalisch-pneumonischen Charakter. Die natiirliche Infektion erfolgt ftir gewohnlich von den Ver- “uungswegen aus, wahrend der Ansteckung von den Luftwegen “0S, mittelst Inhalation des Virus, unter natiirlichen Verhialt- "ssen kaum eine nennenswerte Rolle zukomt. Der Nasenrotz pflegt sich, ebenso wie der Hautrotz, als sekun- 628 direr Prozesses der priméaren Erkrankung innerer Organe und insbesondere der Lungen anzuchliessen. Allgemeine akute Erkrankung mit re- bezw. intermittierendem Fieber er.egt, unter Umstiinden, wo die Méglichkeit einer Rotz- infektion besteht, begriindeten Verdacht auf eine stattgefundene Ansteckung, insbesondere wenn inzwischen auch temporiirer serdser Nasenausflus mit leichter Schwellung der Kehlgangs- lymphdriisen beobachtet wird. Diese Ergebnisse veranlassten im Jahre 1909 Munssner und Trapp die Infektionsproben zu wiederholen. Sie gaben die Kul- turen ,,per os” in einem ausgehdhliten Kartoffel welcher wieder- um zugemacht war, diese wurde in eine Gelatinhtlle getan, und beim Pferde, durch einen Einschnitt in der Speiseréhre in den Magen hineingeschoben. Jede Infektion des Mundes des Gaumens und der Nase war also ausgeschlossen. Bei zwei andern Pferden wurde die Pillenform gebraucht, da die Speiserdhre-operation keinen guten Verlauf hatte. Die infektirten Tiere wurden getdtet resp nach 13—18 und 12 Tagen. Das Resultat war bei N’. 1. Anschwellung der Schleimhaut des Dickdarmes, Rotz der Mesenterialen Lymphdrisen, metastatische Knétchen im Leber, in die Milz und in den Lungen, parasitiare Knotchen in den Darmen; Bei N°. 2. Akuter Rotz der Mesenterialen Lymphdrisen, Warmknétchen im Dinn- und Dickdarm und Mile und Lungenrotz, parasitiire Knotchen in den Lungen; Bei oe 3 Akuter Rotz dermesenterialen Lymphdriisen, Wurmknétcheni0 der Schleimhaut des Dick- und Diinndarmes, zwei langliche Schwiire am Pyloris, am Leber, an der Milz, den Nieren und Lungenrot: Nach der kritischen Beurteilung der Resultate und base onen der Hutyraschen Untersuchungen geben Mrmssee Trapp nachtstehende Zusammenfassung. 1 ,Die gewohnlichste Eingangspforte fir die Rotzba Stellen die Haut und die Schleimhaute der oberen und Verdauungswege dar. a 2 Die Verbreitung der Rotzkrankeit durch den Magenta kanal ist unter nattirlichen Verhiiltnissen wabrseheinle® ein seltenes Vorkommins. zillen Luft- 629 3 Bei einer kiinstlichen Infekticn mit Rotzbazillen von dem Magendarmkanal aus ist eine rotzige Erkrankung der Magendarmschleimhaut einwandfrei bisher nicht nachge- wiesen worden, dagegen erkranken stets primar die Ge- kréslymphknoten und sekundaér die Lungen. 4 Die verminédsen Darmverinderungen kennzeichnen sich stets durch das Auftreten grésserer Mengen von eosino- philen Zellen.” Kigene Untersuchungen, Ich glaube nichts zuviel zu sagen wenn ich behaupte, dass die Frage noch immer nicht geldést sei. Betreffs den Kenn- merken der Lungenrotz-)knétchen, glaube ich, dass man jetzt aur Ubereinstimmung gelangt ist. Vor allen, haben die letzte Untersuchungen des Angeloff, welcher dargetan hat, dass in den zodparasitaren Knétchen immer eine grosse Menge eosi- nophile Zellen auftreten, die Diagnose erheblich erleichtert. Es muss zugegeben werden, dass es nur selten gelingt Ba- aille in den jtingsten Rotzherdchen anzuweisen, ebensowenig gewiss ist man von ihrer Anwesenheit in den parasitéren Knétchen oder Resten, wie dieselben von Outs und KtUNNEMANN beschrieben sind. Daher ist das finden eosinophiler Zellen nebst den andern histologischen Kennzeichen ein leichtes Bestim- mungsmittel. Auch Miessner und Trapp fanden in Rotzknétchen gleichfalls eosinophile Zellen; die Zahl derselben war aber ge- ringer als in den parasitiiren Herdchen sodass sie gleichwol dieses Kennzeichen als ein ausgezeichnetes Differentiell-Diag- hosticum betrachten. Bei meinen Rotzuntersuchungen werden in zweifelhatten Fallen yon Lungenrotz die Knétchen soviel tunlich zerrieben tnd anf Meerschweinschen geimpft; ausserdem wird immer eine histologische Untersuchung nach der Angeloffsche Methode ge- macht Das verarbeitete Material ist noch nicht gross genug um ein Urteil geben zu kénnen. Es werden aber bei jeder Sektion die transluziden Knétchen mit grosser Sorgfalt unter- sucht und ich hoffe in der Gelegenheit zu sein in dieser Sache 630 einen Beschluss zu fassen. Bei den unten mitgeteilten Unter- suchungen ist die Diagnostik der Lungen-Knoétchen auf der histologischen Beschreibung des Scniirz und Aneernorr basirt. Die Frage des intestinalen Lungenrotzes ist in sofern schon gelést, dass die Médglichkeit erkennt wird, aber nur bei Experimenten. Der Meinungsunterschied hat das primaire oder das secundiire de> Prozesses im Auge, m.a.w. man streitet tiber die Frage, ob die Malleusbazille gleich wie die Tuberkelbazille die Darme und mesenterialen Driisen passiren kénnen, oder ob sie, wie der grésste Teil der Experimente dartut, bevor sie sich in den Lungen lokalisiren, eine Entztindung der Lympfdriisen her- vorrufen. Es ist eine Tatsache, dass man bei den Sektionen spontaner Krankheitsfille nicht oder nur selten Rotz der mesenterialen Drtisen vorfindet; es ist aber zu beachten, dass die Malleus- bazille nicht in so grosser Menge aufgenommen werden wie das in den meisten Experimenten (ausgenommen einige Expe- rimente des Scniirz und Huryra) geschieht. Es war nach meiner Ansicht, wiinscheswert dieser Infek- tionsstreit' aucli in den Tropen néher zu betrachten. Vor allem weil in den Tropen und speziell in Nied.-Indien die Rotzenfektion in von den gewéhnlichen sehr verschiedenen Umstinden, stattfinden. Die Untersuchungen in dieser Richtung sind noch nicht beendet; es sind aber die vorlaufige Resultate und einige Erfahrungen geniigend interessant um an dieset Stelle mitgeteilt zu werden. Es macht mir dieses ein um so grosseres Vergniigen, weil ich darin eine Ursache sehe dem Prof. Trevs meine Hoch- achtung darzubringen: er was der Mann, dessen eifrigen Bemtihungen wir das Laboratorium far diese Untersuchunge™ verdanken. Die Errichtung des Laboratorums gehért 70 den letzten grossen Taten des Prof. Trevs als Direktor des Land- wirtschaftlichen Departements. Wie kann man bestimmen was in natiirlichen Umstanden der am meisten auftretende Infektionsweg des Rotzes ist: i ( | 631 I". Durch genaues Studium und Vergleichung einer grossen Zahl von Sektionen von Pferden bei denen der Infektionsver- lauf genau oder anniherend genau bekannt ist. 2". Durch Experimente, bei denen man beachten muss, die Verhiltnissen naturgetreu nachzuahmen. | Es treten bei beiden Untersuchungsmethoden Schwierigheiten auf, welche zu ungenauen Vorstellungen fihren kénnen. Zuerst ist Ofters selbst nicht annaherend bekannt, wann die Infektion angefangen hat. Wenn man alte Falle zur Sektion bekommt, ist wegen den vielen Anderungen in den Organen von einem primiren Herd nichts mehr zu entdecken. Ein einziges Mal war ich in der Gelegenheit eine grosse Zahl yon Sektionen zu sehen von Pferden aus einem Stalle wo die Infektion mit Ge- Wisheit nicht alter als 5 Monate war. : Eine zweite Schwierigheit ist, dass man bei Sektionen in der Praksis unmodglich eine genaue bakteriologische Untersuchung machen kann, dfters muss man sich beschranken zum impfen von Meerschweinchen und zu histologischen Untersuchungen. Ich habe deshalb soviel wie nur méglich war jene Sektionen sesammelt bei denen makroskopisch Rotzdiagnoze zu machen War, Bei 50 Sectionen war in 38 Fallen mit grosser Wahrschein- lichkeit: bisweilen mit Gewisheit zu sagen, welcher der primére Prozess gewesen war, wiihrend bei einer grossen Zahl von Sek- tionen ausschlieslich die Nase oder die Lungen krank waren. Von diesen 38 Pferden hatten 20 nur Lungen rotz, 2 Nasen- "tz; bei 9 zeigte die Nase, bei 5 die Lungen die altesten An- derungen, Eine Statistiek soll dieses nicht sein. denn wie sich aus der Beschreibung ergeben wird, gab es 12 Pferde aus einem Stalle, Welche alle Lungenrotz hatten. Dieselben waren bei “ner speziellen Untersuchung nach latentem Rotz bestimmt, Wahrend die andern Falle beinahe alle klinisch-rotzige Pferde Waren, Im Zusammenhang mit den Untersuchungen nach dem Wert der Ophthalmoreaktion wurde bei den Sektionen inmer die mH 632 Lokalisation und die Dauer der Prozesse beachtet und versucht den primiéren Herd zu entdecken. Ks ist unmdglich an dieser Stelle alle Sektionen zu beschreiben, es wird aber eine kleine Beschreibung von den hervorragendsten gegeben werden. No. 1. 8 jahriges Pferd. Ziemlich guter Ftitterungszustand; keine klinische Symptome; bestimmt mit Augenmalleination; Dauer der Krankheit unbekannt. Sektion: Hirsekorn- bis erbsgrosse Herdchen in den Lun- gen meistenteils mit einem eiterigem Zentrum; viele pneuno- mischen Herdchen, ausserdem gréssere hepatisierte Lungenteile. Lungenlymphdriisen angeschwollen. Alle tibrigen Organe und Lymphdriisen normal. Also Lungenrotz; die mesenterialen Lymphdriisen waren absolut normal. In der Nase und dem Gaumen, keine Symptome von geheilten Prozessen. Man kann dieser Fall nur ftir einen Fall primaren Lungenrotzes halten. No. 2. Von diesem Pferde ist mehr tiber den Verlauf und die Dauer der Krankheit bekannt. Dieses Tier kam aus einem Stalle, in welchem sich ein Pferd befand das schon wahrend einem Jahr an Rotz erkrankt wat und also die Krankheit des hiesigen Pferdes verursacht hatte. Die ersten Symptome hatte man 14 Tage vor der Sektion beobachtet. Das Pferd befand sich erst wihrend 2 Monaten im Stalle. Die Ophthalmoreaktion mit Mallein war positif, dauerte abet nur kurz, was ich schon 6fters bei akuten Krankheitsfillen hemerkte. Die Sektion ergab 5 rezente Geschwire am unter Teile der Nasescheidewand, wiihrend sich in den Lungen einige maxiliaren Herdchen befanden. Die submaxillaren und pronchialen Driisen waren angeschwollen. Auch hier tritt die Nasenkrank- heit als primirer Prozess im Vordergrunde. Die milidiren — chen verraten eine Blutsinfektion der Lungen. Gaumen oe Trachea waren normal. Es ist wie mir scheint sehr wahrseheil lich, dass die Lungen direkt haematogen von der Nase aus infektirt seien; dennoch bleibt die Moglichkeit bestehen, (a die Bazille verschluckt sind und durch die Darmrdhre in ie Blutbahn kamen, 633 No. 3. Altes Pferd. Dauer der Krankheit unbekannt. Sektion: In der Nase viele Sternformige Narben, die Nasen- muscheln mit Kitergefallt, ausserdem akute Geschwiire. In den Lungen einige Hepatisationsherdchen (Rotz) und einige ver- kalkte Herdchen (Zodparasiete). Die submaxilliren Drtisen an- gelaufen. Die mesenterialen Driisen normal. Konklusion: primiére Nasenkrankheit, welche sehr chronisch ‘ist; in den Lungen akute secundare Anderungen. No. 4. Achtjahriges Pferd: Sektion gemacht 2'/, Monat nachdem die Krankheit bekannt wurde. Niemals Ausfliessung, nur Abmagering und Husten. Sektion: Submaxillare Driise und mesenteriale Driisen normal Lungenrotzherdchen in verschiedenen Stadien, in den Lungen Lymphdriisen, verksste Herdchen. Nase und andere Organe normal. Konklusion: primarer Lungenrotz. No. 5. Ftillen, 6 Monate alt, hatte immer geséugt bei einer — Mutter, welche an offenem und klinischem Rotz erkrankt war. Sektion: In der Trachea 5 kleine, ein wenig geschwtirahn- liche Vertiefungen, die Wande aber waren glatt und die bak- teriologische Untersuchung negativ. In der Lungen sehr viele kleine durchscheinende Herdchen mit haemoorhageschem Stoffe ; histologisch waren diese Herdchen als Rotz zu betrachten ; ibrigens keine Organ- oder Lymphdriisen-anderungen. Der Lungenprozess legte eine haematogene Infektion “nahe. Die Schwiire, wenn sie rotzigen Artes waren, kénnen auf Respira- tionsweg enstanden sein. No. 6. Das Pferd ist wahrend einem Jahre im Besitze des heutigen Kigentiimers, und wahrend 3 Monaten ist es krank Pitterungszustand sehr schlecht, 4 Tage nach der subkutanen Malleination, auf welche es sehr stark reagirte, starb es. Sektion: Akuter Nasenrotz (Schwiire, Nasenmuscheln mit iter gefillt, in den Lungen einige kleine haemorrhagische Rotzherdchen). Konklusion: Der alteste Prozess in der Nase. No. 7. Altes Pferd. Dauer der Krankheit unbekannt. Sektion : Perforation der Nasenscheidewand, Narben, Schwiire. Ann. Jard. bot. Buitenz, 26 Sér. Suppl. III. _ 634 In der Lungen nur kleine transluzide Herdchen in den Sub- maxilliren und der Lungenlymphdrtisen verkaste und eiterige Herdchen. Ach dieser Prozess macht eine primire Nasen-affek- tion vermuten. No. 8 Dieses Pferd hatte Lymphangitis sacharomycotica der Lippen, Wangen, Vuorn-und Hinterbeine. Am 5ten Januar 1909 wurde es in Behandlung genommen. Die Ophthalmo- malleination ergab keine Reaktion; die Agelutination betrug 200. Am 30ten Marz wurde die Ophthalmoreaktion wiederholt und war positif, wie auch die subkutane Malleination, wahrend die Agglutmation 800 betrug. Sektion 10/4: In den Lungen viele akute Rotz Knétchen, die bakteriologische Untersuchung war negatif, durch die _histo- logische angeloffsche Untersuchungsmethode aber wurde die Diagnose als richtig anerkannt. Ich bemerke ausserdem dass in dem Leber gar keine parasitire Knotchen auftraten. Dieses beweist eingermassen der rotzige Art der Lungenherdchen. Alle ander Organe waren normal. Dieser Fall gehért wiederum zum primdren Lungenrotz. Dass die Infektion haematogen enstanden ist, wihrend sie sonst aut dem Wege der Darmrohre stattfindet, ist in diesem Falle denk- bar: Die Haut wurde zwar tiberall wo die Lymphangitis sicht- bare Wunden entstehen liess mit Jodium behandelt, es konnen aber vor jener Zeit kleine Offoungen den Bazillen den Zutrit erméglicht haben. Nos. 9. 10. 11. Drei Pferde welche vor dem Anfang det Untersuchung aus einem Stalle angekauft wurden (27-83-09) 9 und 10 wurden durch Ophthalmoreaktion bestimmt am disten Marz; keins der Pferde hatte klinische Symptome. Die Ag: glutination konnte damals nicht gemacht werden, sie fand erst am 25sten April statt. Die Titer betrug damals 11000 and 1:2000. Inzwisschen was bei N°’. 9 eine kleine Kieferdriise™ schwellung und Nasenausfliessung bemerkbar. N°. 10 nur Kiefer anschwellung, Ausserden stellte sich heraus, das N°. 11, der am 97/5 nicht bei der Untersuchung zugegen was, auch positive Augenreaktio” | 635 gab, und eine Agglutination von 1: 1000 hatte, wahrend die drei Tiere auf die subkutane Malleination positif reagirten. Sektion 30/4, N°. 9. Akuter, verbreiteter Nasenrotz; in den Lungen grosse Abzesse und Herde in verschiedenen Entwicklungsstadien. Lun- genlymphdrtisen und suomaxillire Driisen angeschwollen. N°’. 10. Lungenrotz wie N". 9. Die Lungen gefillt mit kleinen Abzessen. Submaxilllare und Lungenlymphdriisen geschwollen. In der Nase ein grosses Geschwiir. N’. 1], Nase, normal. In den Lungen viele Abzesse und puru- lente pneunomische Herde, in der Milz sehr viele grosse Abzesse. Dieses Milzpraeparat ist ein Unicum in unserer Sammlung. | Lungenrotz war bei den drei Tieren unzweifelbar primar. Das Nasenleiden enstand bei 9 und 10 zwisschen 27/3 und 25/4. N". 12. Dieses Pferd war vor 2 Jahren durch subkutane Malleination bestimmt worden und seitdem isolirt. Da das Tier keine Ausfliessing oder Driisenschwellung hatte und weil der F litterungszustand nicht schlechter wurde, wurde es nicht getdtet Am 15/4, 22/4 und 10/5 was die Ophthalmoreaktion positiv, nach 7 Stunden aber horte sie auf. Die Agglutinatinationstiter am 10/5 1:2000 und am 27/5 1:1000. Nach dem Transport 24/5 von Soerakarta nach Buitenzorg tnd nachdem der Futteringszustand sich geindert hatte began das Tier zu husten und zu vermagern. 27/5 Sektion. Lungenrotz. bronchiale und mediastinale Lymph- driisen bis auf Faustgrésse geschwollen, keine Zerfallsherde, Weiter ein faustgrosser indurirter, hie und da speckiger pneu- homischer Teil mit Abzessformation; 8 kartoffelgrosse pneu- homische Herde, mit eiterigem Zentrum und fester Wand; weiter, Herdchen und Knétchen in allen Entwicklungsstadien. Bazille wurden aus dem iter nur spirlich. geztichtet. Alle andren Or- sae normal, Konklusion : primirer chronischer Lungenrotz. N". 13. Vor 9 Monaten hatte dieses Pferd ein Geschwir in der Nasenscheidewand. Nasenausfliessung, und Kieferdriisen ‘chwellung, Sektion: Nasenscheidewand mit Narben besetzt; "der Nase ein Geschwir mit Granulation. Submaxillire 636 Driise geschwollen. In den Lungen ein kugelgrosser indurirter pneunomischer Herd und viele kleine Hepatisationsherdchen. Wiewol es nicht mit Gewissheit zu bestimmen ist scheint mir die Nasenaffektion, der Alteste Prozess. N°. 14—382. Bei einer Untersuchung nach verborgenem Rotz zu Soerakarta, mittelst der Augenmalleination wurden yon mir 19 Pferde sezirt. Nur Pferde mit absolut positiver Reaktion wurden getétet. Die Agglutinationstiter betrug nur bei 2, 800, bei allen andern 1000 und mehr. Von diesen Pferden wiesen 6. klinische Symptome auf; 13 ergaben bei der ersten Untersuchung gar keine Symptome. 22/4/09, wahrend bei wiederholter Untersuchung 8/5—09 einige, ein wenig geschwollene submaxillare Driisen oder ein wenig katarr- hale Ausfliessung hatten. Die erste Sektion ergab keine Nasen- anderungen. Das Mallein, welches mittelst der Thranenrohre iD die Nase kam, verursachte die Ausfliessing. Bei einigen Pferden war das Symptom nach zwei oder drei Tagen verschwunden. Bei den 6, klinisch kranken Tieren gab es 5 mit verbreiteten chronischen Prozessen in der Nase und den Lungen, sodass man einen primaren Herd nicht entdecken konnte. Bei N*. 6 befanden sich in den Lungen verbreitet? Hepatisationsherdchen, in der rechten Maxillirdriise, verkist? Herde, in der Nase ein kleines Geschwiir. Da die Ausfliessung und Drisenschwellung entstand nachdem das Tier schon positiv reagirt hatte, ist es wahrscheinlich, dass Lungenrotz primar wal: Die 13 tbrigen Pferde gehorten zu einem Stalle von 27 Pferden- Es stellte sich heraus, dass vor 5 Monaten ein Pferd vom Besit#t gekauft worden war, welches nach einigen Wochen, Nasenau® fliessung bekam. Bei der Untersuchung, nach der Sektion, ste sich heraus, dass dieses Pferd verbreiteter Lungen- und i hatte. Von den 27 Pferden reagirten 13. Bei der Sektion erg Sich dass 12 Tiere Lungenrotz hatten; bei 8 enthielten die chialen und Mediastinalen Lymphdriisen Rotzherde. Die Ver tung dieser Prozesse war bei allen dieselbe. In eimem und 6t= Holzringe war ihre Zahl ein wenig grésser, wenn auch immer noch sehr gering. Sie nahm zwischen dem 9' und 11", dem 199 und 2l1t, dem 29 und 3lt= und dem 39" und 4]ie deutlich ab, um zwischen dem 49t= und 51'= zuzunehmen. Nach erheblicher Steigerung ihrer Zahl zwischen dem 59' und 61'* Hola ringe trat erneutes Sinken der Zahl zwischen dem 69 und 71" Holzringe ein, was bis zum 139tes—141 te Holzringe anhielt. In den letzten 8 Holaringen (177—184) konnte unter zahlreichen Langs schnitten nur eine Holzparenchymreihe aufgefunden werden. Von alteren, annihernd horizontalen Seiteniisten stand mir nut ein Exemplar!) zur Verftigung, tiber dessen Hohe tber dem Boden mir keine Angabe gemacht waren. Das basale bis auf etwa 20 em. ent‘ernt. Das darauffolgende Stick zeigt? die ftir die Coniferen charakteristische Hyponostie in ausge pragter Weise. An der nach unten gekehrter Se radiale Zuwachs etwa das Doppelte von dem der tragen. Die Tracheiden zeigten durchschnittlich eine vie Oberseite be 1) Ich verdanke dasselbe Herrn Forstmeister von Braunmithl in Tarnowils. Ende warde ite hatte det | starkere | 647 Verdickung und dunklere Farbung der Zellwande. (Rotholz!) An der schwicher entwickelten Oberseite zihlte ich 71, an der stirker entwickelten Unterseite nur 67 Holzringe. Da an der Oberseite die Holzringe meist sehr eng waren, ware es sehr schwer ausftihrbar gewesen, das Holzsttick in tangentiale Ab- schnitte von 10 zu 10 Ringen zu zerlegen. Ich musste mich deshalb begniigen, die éiusseren und inneren Holzringe der Ober- und Unterseite vergleichend zu untersuchen. Es ergab sich dabei das tiberraschende Resultat, dass, soweit das Holz normal ausgebildet war Holzparenchym vollstindig fehlte. Doch fand sich dasselbe in grésserer Zahl im inneren Teile des 7" Holzringes, wo der Aufbau des Holzes eine erhebliche Stérung erlitten hatte, welche an die bekannnte Markjlecken') erinnerte. Die Holzzellen waren hier von grésserem Querdurchmesser und meist unregel- massiger Form und trugen in ihrer Tupfelung den Charakter der Holzparenchymzellen. Die Wandungen waren mehr oder weniger stark gebriunt. Da diese Abnormitat sich tiber den gesamten Umfang des Holzringes und in longitudinaler Richtung weit auf- wirts, erstreckte vermute ich, dass bei ihrer Entstehung nicht der Einfluss eines Parasiten, sondern klimatische Ursachen (Scha- digung durch Frost?) im Spiele waren. Von Wurzeln der Abies pectinata stand mir nur ein Abschnitt zur Verfiigung, in welchem ich 132 Holzringe zihlte. Ich unter- Suchte denselben in verschiedenen Regionen. Auch hier wurden Holzparenchymzellen nirgends angetrofen *). So unvollstindig vorstehende Untersuchungsresultate sind, geht aus ihnen hervor, dass die Holzparenchymzellen nicht in allen Teilen des Verzweigungssystemes von Abies pectinata gleichmassig verteilt sind. Den inneren Holzringen der priméren Sprossachse fehiten sie entweder vollstaindig oder waren sparsamer — ) M. Kienrrz, die Entstehung der Markflecken (Botan. Centralbl. 4. Jabrg. 1883, . ae P. Soraver, Handbuch der Pflanzenkrankheiten, 3. Aufl., 1. Band (41909), P. Ye aca VON Mout (Einige anatomische und physiologische Bemerkungen liber Stam olz der Baumwurzeln, Botan. Zeitung 1862, p. 225 ft.) hat die Tracheiden des Unt mes und der Wurzel von Abies pectinata einer eingehenden vergleichenden “Suchung unterworfen, die Holzparenchymzellen aber unberiicksichticht gelassen. 648 vertreten als in den dusseren Holzringen. Sehr auffallig waren die grossen Verschiedenheiten der drei Stumm-Absch iitte. Be- merkenswert war ferner das Fehlen in s&imtlichen normal aus- gebildeten Holzringen des untersuchten Seitenastes und des untersuchten Wurzelstiickes. Die grossen individuellen Schwankungen, welche die drei untersuchten Stimme zeigten, deuten darauf hin, dass es sich hier nicht ausschliesslich um erbliche Erscheinungen handelt, sondern dass dussere Einfliisse von massgebendem Einflusse auf den Bau des Holzes sein werden. Es war mein Wunsch gewesen, die Untersuchungen nach dieser Richtung fortzusetzen und vor Allem die Stimme allseitig freistehender Exemplare mit solchen zu vergleichen, welche in dichtem Zusammenschlusse mit anderen sich entwickelt haben. Ferner sollten Exemplare verschiedener Klimate vergleichend untersucht werden. Die Beschaffung des erforderlichen Materiales bot aber so grosse Schwierigkeiten, dass ich meinen Plan fiir's Erste aufgeben musste. Vorstehende kleine Mitteilung ist vielleicht deshalb nicht ganz wertlos, weil sie zeigt, wie mangelhaft selbst fiir eines der haufigst untersuchten unserer Holzgewiachse die anatoml- schen Kenntnisse zur Zeit sind. Die meisten der bisherigel Untersuchungen haben sich mehr in die Breite als in die Tiefe bewegt. Man glaubte, den Bau eines Holzes genau zu kennel und die unterscheidenden Merkmale fir dasselbe festgestelt 2! haben, wenn man ein beliebiges Stamm- oder Aststiick der | Untersuchuug unterworfen hatte. Was uns fir die Erweiteramg — unserer holzanatomischen Kenntnisse zur Zeit nottut, ist nicht die Bearbeitung mdglichst zahlreicher Arten, welche Reisende aus den Colonien oder aus bisher unerforschten Landern hei - gebracht haben, sondern _sorgfialtige, planmissig ausgefiihrt . a monographische Untersuchungen. Dieselben wtrden in ou : Linie an denjenigen Arten anzustellen sein, welche unsere ei | heimischen Walder schmiicken. Die exotischen Holagewich? werden sich dann von selbst anreihen. | 7 BEITRAGE ZUR KENNTNIS DER ANISOPHYLLIE E. HEINRICHER. Mit Taf. XX-—XXV. Trotz der umfangreichen Literatur tiber Anisophyllie und der, Was die Vielseitigkeit ihres Auftretens betrifft, nahezu erschdpt- enden Behandlung, die dieselbe in den zahlreichen, den Gegen- stand behandelnden Arbeiten Wixsners erfahren hat, glaube ich mit nachstehender Mitteilung doch noch einige ergiinzende Beobachtungen vorzubringen. Diese beziehen sich in erster Linie auf Falle, die ich wahrend meiner Tropenreise 1903/04 in Java, Singapore und Ceylon auf- deckte. Aus der europiischen Flora soll nur eine Pflanze eine eingehendere Krérterung finden. Im ganzen sind in den bisherigen Mitteilungen weitaus tber- Wiegend Pflanzen behandelt, die gegenstandige oder wirtelige Blattstellung mit Anisophyllie verknupfen. Wiesner (I) hat zwar schon in seiner ersten Mitteilung ge- ‘agt_ ,Aber auch an Pflanzen mit wechselstandigen Blattern lasst sich die Beziehung von Neigung und Masse konstatieren, Wenn auch bei diesen Gewachsen der Sachverhalt minder augen- fallig ist” und er fahrt im folgenden Beispiele an — betont aber Sore ees 1) Eine kurze Vert Mitteilung tiber einen Teil des hier Behandelten machte der schon gelegentlich der 77. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Natur- ‘orseher und Arzte zu Meran, 1905. (Siehe Verhandlungen, II. Teil, 1. Halfte, p. 193). Ann. Jard, bot. Buitenz. 2e Sér. Suppl. HI. 42 650 doch, dass vielfach erst Waigung die gréssere Masse der unteren Blatter erkennen lisst. Bis auf einen Fall behandle ich im Nachstehenden nur recht ausgeprigte Fille von Anisophyllie bei Spzralstellung '). Ich kann dabei nur beschreibend verfahren und durch Abbildungen illu- strieren; denn ein 3 monatlicher Aufenthalt in den Tropen war zu experimentellen Priifungen im Gegenstande tiberhaupt zu kurz, zu dem machte ich die ersten beztiglichen Beobachtungen erst wenige Wochen vor meiner Abreise von Java zu Buiten- zorg und einige weitere bei den ktirzeren Aufenthalten zu Singa- pore und auf Ceylon. , Wiesyer hat (IV) der ,Verbreitung der Anisophyllie im tropischen Gebiete” einen besonderen Abschnitt gewidmet. Wiederholt betont er in demselben das Zurticktreten der Aniso- phyllie unter den tropischen Gewachsen, insbes. den tropischen Baumen mit immergriinen Lauhe. Solche Aussage findet sich lc. zB. S. 2%, S. 35 wu. 2 mal S. 37. Der letzte diesbeziigliche Satz, als Resumé-Punkt 5 gegeben, lautet dort: ,lmmergrine Laubbiume sind wegen der Beleuchtungsverhiltnisse auf Ver- zweigungsformen angewiesen, welche sich mit Anisophyllie nicht, oder nur sehr schwer vertragen. Laubbiume mit abwerfendem Laube?), lassen aber infolge der Beleuchtungsverhaltmisse Ye zweigungsformen zu, welche durch die Anisophyllie begiinstigt werden, oder mit derselben vertraglich sind. Deshalb tritt unter den tropischen Laubbiiumen gewihnliche Anisophylte seltener und weniger ausgepriigt, als unter unseren Laubbaumen auf.” Yo einem gewissen Widerspruch zu diesen wiederholten Aussagen stebt aber der S. 28 befindliche Satz: ,,Wahrend den letatgenannten — 1) Wiesner (IV, S. 18) schreibt »Bei wechselstindiger Anordnung; we Blatter des Sprosses ungleichen Alters sind, ist in der Regel die Ane ichtlich oder nur schwach ausgebildet”. Eine Beschrinkung dieses Ausspruches rue selbst tropischer Holzgewichse findet sich in der gleichen Abhandlung bei WIESNFE er ist an spiiterer Stelle zitiert. 2) Dass auch die »immergriinen” Laubbiume der Tropen fast du Laub abwerfen, nur dass der Laubfall oft recht unregelmassig Perioden des Kahlstehens oft sehr kurz sind, hat Volkens in mies Studie »Der Laubwechsel tropischer Biume” (Gartenflora, ssi SS 1903) gezeigt, rchgehends - erfolgt und int ressall 4 be Berlit 651 Kategorien (Baume, Striucher) angehdrige Gewichse mit wech- selstindiger Blattanordnung nach den in Europa gemachten Erfahrungen im Allgemeinen wenig zur Anisophyllie neigen, sind tropische Pflanzen dieser Kategorie (scheint sich auf Halb- striiucher zu beziehen H.) selbst bei wechselstaindiger Blattan- ordnung oft (Sperrung durch mit H.) in héchst auffallenden Grade anisophyll”. Demnach scheint schon Wiusner die relative Haufigkeit der Anisophyllie bei Spiralstellung an tropischen Baumen u. Striu- chern hemerkt zu haben, doch sich damit zu begntigen, an den eben zitierten Satz nur ein einzelnes Beispiel hiefiir anzufiihren. Hingegen diirften seine Aussprtiche vom Zuriicktreten der Ani- sophyllie bei den immergriinen tropischen Baumen sich nur auf das Zuriicktreten derselben bei gegenstaindiger oder quirliger Blattstellung beziehen. In diesem Sinne ist vielleicht seine Be- zeichnung ,gewdhnliche Anisophyllie” in dem ersten angefiihrten Zitate zu verstehen. Da aber tatsichlich unter unseren earo- piischen Laubbiiumen Anisophyllie bei wechselstandiger Blatt- stellung selten zu sein scheint und nur bei Coniferen in aus- sepragterer Weise auftritt '), mag es doch angebracht sein, eine Reihe derartiger Falle aus der tropischen Baumwelt vorzufiihren. Der erste Baum, der mir in Buitenzorg solcher Verhiltnisse Vegen auffiel, gehort in die durch das Auftreten der Anisophyllie iberhaupt ausgezeichnete Familie der Urticacer *). Er ftihrt den Namen: Oreoenide (Villebrunea Gaudich. Engl.) major Migq., hat ‘eine Heimat, wohl wie alle Arten der Gattung, im Std- und Ostasiatischen Gebiete (Der Kew. Index fihrt die Art major nicht an) u. scheint als kleinerer Baum, oder als mehrere Meter hoher Strauch aufzutreten. In den ,,Nattirlichen Pflanzenfami- SS tires ea 1) Bei diesen treten vermutlich die weitesten Gréssendifferenzen zwischen den Blittern an der Sprossoberseite und jenen der Unterseite auf. Fiir Schattenpflanzen Yon Abies pectinata fiihrt Gopen (II) an, dass die Blatter der Unterseite jene der Dberseite m mehr als das Doppelte iibertreffen. So grosse Abweichungen sind bei tropischen Laubbiumen selten, doch im ganzen viel auffalliger als an dem Kleinen Nadellaub der Coniferen. 2) Das von WIESNER, anschliessend an das zweite oben gebrachte Zitat, erwihnte Beispie| betrifft ebenfalls eine »Urtica-Art”, die aber nur mit der Nummer des Buitenzorgen Gartens, Nr. 3293, bezeichnet ist. 652 lien” werden die Vertreter der Gattung als Straucher bezeichnet, Die Anisophyllie ist hier ausserordentlich ausgepragt, wie die ver- kleinerte Photographie zweier gepresster Sprosstiicke gut erkennen lasst (Vgl. Taf. XX). Besonders bemerkenswert sind die Unter- schiede in der Blattstiellange. Ich gebe einige an frischem Material in Buitenzorg notierte Messungen wieder. Linge des Blattstieles eines unterseits stehenden Blattes 9.5 cm., bei dem nachsten Blatte oberseits 1.7 cm., folgendes Blatt unten 10.5 cm, oben 2.2 em., unten 11.0 em., oben 0.5, Blatt an der rechten Flanke 2.0 cm., oben 1.9 cm., unten 10.2 cm., oben 0.7 cm., unten 7.3 em. Als grésste Kontraste stehen sich also eine . untere Blattstiellange von 11.0cm., und eine obere von 0.5 cm. gegell- tiber. Der Blattstiel der unteren Blatter kann also bis 22 mal so lang werden als der eines. oberen Blattes. Jene der flanken- stiindigen Blatter haben intermedidre, aber weitaus mehr jenen der Oberblaitter gendiherte Masse. Nicht so weit gehen die Gréssenunterschiede der Blattspreiten, die gut ausgepragte »lraufelspitzen” besitzen. So betrug die Lange der Blattspreite aweier folgender Unterblitter 20.0 und 21.0 cm., jene zweltt Oberblatter 11.5 und 9.0 cm: die Breiten von Unter- und Oberblattern verhielten sich im allgemeinen wie 8: 4. Die Langen- unterschiede der Spreiten zwischen Unter- und Oberblattern liberschreiten also selten das Doppelte und so kommt es, dass trota der grossen Differenz in den Blattstiellangen, die Gesamt- langen der unterseitigen Blatter jene der oberseitigen selten um mehr als das Dreifache tbertreffen '). nas Ein zweiter Baum, an dem ich zu Buitenzorg Anisophylhe beobachtete, gehdrt in die Familie der Euphorbiacee und ist Mallotus floribundus Muell. Ein Sprosstick der in Burme und Malaya beheimateten Pflanze, getrocknet photographiert, gibt die linke obere Figur auf Taf. XXI wieder; rechts ist m ein Oberblatt, mit 2 ein Unterblatt bezeichnet und abgebildet , Bs Ahnliche, ja noch betrichtlichere Differenzen in der Grosse zeigt — Unterblatter der von WIESNER a. a. O. namenlos angefiihrten piace wechselstindige Blitter an den Ober- und Unterseiten der geneigten 43 ” ; é o . . j en - selten ein Lingenverhiltnis von 4 :3, manchmal sogar von 4 :5 darbiet Ober- und 4 i imme aiacaimmamuai 1 imemmmmaemmmaamtaai inna ne 653 Die Gréssenunterschiede sind hier nicht so bedeutende wie bei Oreocnide major und sie kommen noch weniger durch die Unterschiede in der Grésse der Blattspreiten als durch jene in der Linge der Blattstiele zur Geltung. Ich fand die Blattstiel- lingen der Unterblatter 9.5 cm. und |2.2 cm., jene der folgenden Oberblitter 5.4 cm. und 4.7 cm. Wie aus den Abbildungen erkennbar, sind auch diese Blatter mit einer, wenn auch weniger stark ausgebildeten Traufelspitze versehen und schildférmig. Sie besitzen ferner am Blattstielgrunde und unterhalb des Ansatz- punktes an die Spreite eine gelenkartige Verdickung, so wie unterseits ,,domatienartige” Bildungen, besonders ausgebildet zwei oberhalb der Insertion des Blattstieles. Auf Taf. XXI ist in a ein weiterer, nicht zu extremer Fall von Anisophyllie wiedergegeben, ein Sprossttick einer auf Singapore beobachteten Ficus sp. Ich fand dieselbe bei Pasir Panjang, auf einem Spaziergange, den ich unter der freundlichen Fihrang des Herrn van Rein unternahm, in der Nahe der Gutapercha-Fabrik, der er vorsteht. Auffallend ist an diesem Objekt der mit der Anisophyllie Hand in Hand gehende, be- deutende Wechsel in der Form der Blattspreiten '). 1) Auch bei Ficus Carica scheint nach einer bei Meran gemachten Beobachtung Sichtlich der Anisophyllie bei Broussonetia papyrifera herrschen, gedenken. Aniso- phyllie findet sich fiir diese Pflanze bei WresNer (1) erwihnt. S. 373 werden (in Vorbereitung an die im niachsten Jahre erfolgende Neuanlage eines botanischen rartens und die im Spiitsommer notwendige Raumung eines Teiles des gegenwar- tigen) tibersetzt und sehr stark zuriickgeschnitten. Aus dem Stamme und den dickeren Asten waren Zweige hervorgebrochen, gleichsam einen Stockausschlag darstellend. Diese Zweige waren ziemlich steil aufgerichtet, zeigten aber ‘|; Stellung mit ausgesprochener Anisophyllie. Hier haben offenbar die geschilderten Eingriffe 7 ungewohnlicher Orientiernng der Aste und Anderung der Blattstellung aoe’ ch wollte nun auch das Verhalten an Broussonetia-Biumen sehen, die Eingriffen der erwahnten Art nicht ausgeset>t gewesen waren. Drei solche standen im Hof- 8arten zu Innsbruck zur Verfiigung. Da fand ich nun folgendes. An den tolerea, mmeren Asten, deren Zweige + horizontal ausliefen, begann die Beblatt ung stets Wechselstindig mit der Divergenz '/,; diese Blitter waren jedoch zumeist abge- fallen und ihre frihere Anwesenheit nur durch die vorhandenen Achselknospen 654 Alle weiteren Biume mit anisophyller Belaubung bemerkte ich auf Ceylon, die weiters erst zu besprechenden beiden im botanischen Garten zu Peradeniya, den dritten im Versuchs- garten zu Henerat-Goda. Macaranga tomentosa Wight. ist ein stattlicher Baum aus der Familie der Euphorbiaceen, aus Ost-Indien stammend. Seine anisophylle Belaubung illustriert Taf. XXII, nach tiber ?/, ver- kleinerter, photographischer Aufnahme. Mit a sind Blatter von der Sprossoberseite, mit @ jene von den = flanken, mit ¢ jene der = unterseite bezeichnet. Man sieht, dass die Anisophyllie eine recht betrachtliche ist und in ziemlich gleicher Weise durch Gréssenunterschiede sowohl in der Lange der Blattstiele als in der Flachenentwicklung der Spreite zustande kommt. Messungen am getrockneten Material ergeben: gel noch bezeichnet. Nur das oberste der einzelstiindigen Blatter war in der Re #5 woobel vorhanden. Weiterhin ging die Blattstellung aber in eine decussierte ther, aber die Blatter durch Torsion in den Internodien alle nach rechts und links a liegen kamen. Anisophyllie war augenfillig vorhanden, in jedem Paare fand sich ein grosses, linger gestieltes Blatt neben einem kleinen, kiirzer gestielten. Die Blatter lagen mit ihren Flachen aber nicht alle in einer Ebene, sondern der kleineren in der oberen. Diese, kurz gestielt, standen in 2 Zeilen der tragenden Achse genahert, fernt. So ent- ‘cht der Fall ed bestelit ; Brouss0- + aus der stets zwischen 2 kleine, ein kleines zwischen zwei grosse. Ein Unterschi nur darin, dass bei S. scaber die Blitter alle in einer Ebene liegen, be netia hingegen in zwei parallelen, iibereinanderliegenden. Dies resultier Aufkriimmung der Blattstiele der kleinen Blatter. ht Etwas abweichend gestalten sich die Verhiltnisse an den nahezt senkrec aufstrebenden Sprossen im zenithwiirts gewendeten Gipfelteil der ere Auch hier setzen die Sprosse in der Regel mit '/, Stellung ein ud fin et ri der Ubergang zur decussierten statt; doch unterbleibt hier eine Drehung za tel Internodien, die Blattpaare sind gekreuzt, trotzdem aber anisophyll. Jeder W! besten aus einem grossen und einem kleineren Blatt; die Wirtel aufeinander, dass am Sprosse zwei um 90° entfernte Zeilen kleiner -zwel um 90° entfernte Zeilen grosser Blitter stehen, ahnlich wie bei den I tnisse mancher Solaneen, wenn bei diesen das Zustandekommen der Stellungsverbil : ite auch ganz anders erfolgt. Die grossen Blitter sind nach der freieren A nee des Veraweigungssystems gewendet, die Anisophyllie ist hier deutlich als BroN! erkennbar. ‘6 , my 655 Stiellange. Grésste Liinge der Blattspreite. Blatter der Unterseite 20,0 cm. 26,5 em. 24,0 , 3 » Flanken 17,0 cm. 20,0 5, 140. : » Oberseite oy geen 120)? = $0, 16,0 , Natiirlich sind die Masse der Flankenblatter zwischen jenen der Ober- und jenen der Unterseite liegende. Wiahrend jedoch bei Oreocnide major ihre Dimensionen sich mehr denjenigen der oberseitsstehenden niherten, sehen wir sie bei Macaranga jenen der unterseitsstehenden Blatter nahekommen. Aus der Abbil- dung ersieht man, dass die Blatter, wie bei Malotus, schild- formig sind; auch besitzen sie eine mehr oder minder gul ausgebildete Traufelspitze. Besonders an den Flankenblattern tritt manchmal eine Asymmetrie in der Spreitenausbildung deutlicher hervor (Siehe das links befindliche der mit 0 be- zeichneten Blatter). Abnliche Verhiltnisse wie Macaranga bietet auch die Belau- bung von Pangium edule Reinw., des durch seinen hohen Blausiure-Gehalt ausgezeichneten, im ganzen malayischen Gebiet verbreiteten, hohen Baumes. Taf. XXIIL illustriert die Verhiiltnisse, die zwischen den Dimensionen der Blatter von der Sprossoberseite (a) nnd jenen von der Unterseite (5) bestehen. Messungen an getrocknetem Material, ausgedriickt in cm., ergaben : Stiellinge. Grésste Linge der Spreite. Blatter der Oberseite 17,0; 13,0; 15,5;7,5 24,0; 13,5 » ,» Unterseite 26,0; 28,0 28,0 » » Sprossflanken 23,0; 25,0; 22,0; 24,5 24,5; 26,0 Wie bei Macaranga nahern sich die Gréssenverhiltnisse der Flankenblatter mehr jenen der unterseits stehenden. Der letzte Fall von Anisophyllie bei Tropenbiumen, den ich 656 besprechen will, betrifft wieder eine Kuphorbiacez, die bekannte, ausgezeichnete Kautschukpflanze Hevea brasiliensis Muell. Arg., die von ihrer Heimat in simtliche tropische Kulturlander EKin- gang fand. Auf Taf. XXIV sind je ein Blatt der Sprossoberseite (links) und eines der Unterseite abgebildet. Ich beobachtete diese Anisophyllie an einem stattlichen Baume im botan. Garten m Henerat Goda auf Ceylon, konnte mich aber, mit Konservie- rungsmaterial nicht ausgertistet, nur auf die Entnahme der beiden abgebildeten Blatter beschrinken. An dem getrockneten Material ergeben die Messungen: Stiel des unterseitigen Blattes 33,5 cm. » » Oberseitigen es 1207-4 Lange des Mittelblittchens am unterseitigen Blatte 20,0 em. ‘ : . » oberseitigen , 17,0 , Insbesondere die drei letzt angeftihrtn Pflanzen zeichnen sich durch bedeutende Grésse ihrer Blatter aus und bestidtigen den von Wixsnzr (I, p. 377) schon in seiner ersten Mitteilung tiber Anisophyllie ausgesprochenen Satz: ,,Pflanzen mit grossen Blat- tern (Paulownia. imperialis Sieb. et Z., Catalpa syringiifolia Sims. etc.) scheinen nach meinen Beobachtungen im allgemeien relativ gréssere Differenzen in den Blattgewichten 2u zeigen als Pflanzen mit kleinen Blittern”. Er. gilt augenscheinlich ebenso tir Anisophyllie bei wechselstandiger wie bei quirliger Blattstellung, _ Wenn Experimente wber das Zustandekommen der phyllie bei den vorgeftihrten Pflanzen aus den eingangs erwahnten Griinden auch nicht durchgefiihrt werden konnten, 5° lasst a die Art des Zustandekommens mit grdsster Wahrscheinlichkett voraussagen. Es ist kaum zu bezweifeln, dass die Anisophyt? dieser Pflanzen durch cussere Kréfte, vor allem Licht uud Schwer kraft induziert wird — und andererseits von der Lage, welche Sprosse einnehmen, abhiingig ist. Umkehrung der Anisophylhe und alle jene Ergebnisse, die mit Acer von verse Anis0- piedene? | aaa 5 | 657 Autoren in ihren Versuchen erzielt wurden, wirden auch hier durch das Experiment zu gewinnen sein. (Vgl. insbes. Figdor, II, 8. 292). Ansiophyllie bei Viscum album L. In meiner Mitteilung ,,Beitrige zur Kenntnis der Mistel” (Naturwiss. Zeitschrift fiir Land- und Forstwirtschaft, 5. Jahrg., 1907) gedachte ich mit wenigen Worten des Vorkommens von Anisophyllie bei unserer Mistel. Ich komme hierauf zuriick, weil mir dieser Fall in einer Hinsicht von besonderem Interesse zu sein scheint. Eine ausgeprigte Anisophyllie bei unserer Mistel ist nimlich keineswegs haufig, und seit der Beobachtung solcher Exemplare im Jahre 1895 sind mir keine gleichen Mistelbiische mehr untergekommen. In jenem Jahre brachte mir der Uni- versitatsgirtner eine ganze Anzahl von Misteln, alle vom gleichen Standorte, aus einem Bauerngarten eines der Innsbruck benach- barten Dérfer im Unterinntal. Diese Mistelbiische wiesen eine augenfillige Anisophyllie auf, die als Exotrophie im Sinne Wiesner’s zu bezeichnen war. Die an den Aussenseiten der Mutterachsen gelegenen Blatter waren jeweilig betrachtlich Srosser als die nach innen stehenden. Belegexemplare sind mir dadurch verloren gegangen, dass ich das Material einem meiner Schiller zur Untersuchung und Bearbeitung tiberliess, dieser jedoch fortzog, das Material mitnahm, allem Anscheine nach aber ungentitzt liess. Der Fall ist insofern interessant, als er auf das Zustande- kommen »habitueller Anisophyllie’ einiges Licht zu werfen ‘cheint. Es handelt sich bei diesen Viscum-Biischen um eine Variation, die wohl unter dem Einflusse ausserer Faktoren ihren nfang genommen haben mochte, allem Anscheine nach aber tasch erblich festgehalten wurde. Reiche Ernihrung der Mistel- sche mit im Gefolge auftretender reicher Verzweigung fiihren ar Verdichtung des Busches. Diese bedingt eiue ungentigende eitzufuhr 2u den nach inuen gewendeten Blittern, infolge “sen ein Ktimmern dieser bei gleichzeitiger Forderung der Aussern. Die Erblichkeit der aufgetretenen Exotrophie wird mir 658 dadurch wahrscheinlich, weil alle Exemplare, die vermutlich dem gleichen Apfelbaume entnommen wurden, die Erscheinung zeigten. Voraussichtlich handelte es sich um die Descendenz eines u, desselben Busches. Die Drosseln, welche von einem Mistelbusche die Beeren abklauben, verzehren sie meist un- mittelbar an Ort u. Stelle und streifen die Keime in niachster Nabe des Mutterbusches ab, so dass die Descendenz in seiner Umgebung aufgeht; ein Verhiltnis, dass auch das Entstehen auf bestimmte Wirte spezialisierter Rassen der Mistel begiinstigt, So kann man sich das Ubergehen einer urspriinglich induzierten Anisophyllie in eine erblich fixierte, habituelle vorstellen. Anisophylhe bet Sempervivum-Arten. Die bei verschiedenen Sempervivum-Arten von mir beobachtete Anisophyllie scheint bisher noch nirgends besprochen 2u sein. Beztiglich unserer gemeinen Hauswurz, des S. tectorum, erscheint dies einigermassen befremdlich, da die bekanntlich ausserol- dentlich reaktionsfibige Pflanze auf Einwirkungen verschieden- ster Art prompt antwortet und so vielfach zu Versuchen het- angezogen worden ist. Wirswer hat aber solche in der Abhandlung ,,Forménderung von Pflanzen, in absolut feuchtem Raume und im Dunkeln” (Ber. der D, Botan. Ges., Bd. IX, 1891) berichtet und noch spiter (V) die gleiche Pfianze experimentell geprift. In sen ,orientierenden Versuchen tiber den Einfluss der sogenannten chemischen Lichtintensitat auf den Gestaltungsprocess me Pflanzenorgane” hat er speziell dargetan, wie die Temperatit und die Lichtintensitat die Blattgrésse beeinflussen. Doch scheint er die, wie wir sehen werden, wohl gerade unter dem Einfluss? der genannteu Faktoren, in der freien Natur haufig auftretende, recht bedeutende Anisophyllie nie gesehen zu haben. Die Anisophyllie von Sempervivum ist yon den b | Pflanzen bekannten Fallen darin abweichend, dass bel Semper | vivum die nach oben stehenden Blitter in den Dimension” ; bedeutend gefordert sind, die nach unten stehenden ihnen ae : beziiglich weit zurtiickstehen. Die Erscheinung ist eine ree ei ander 659 verbreitete. Sie kann bei aufmerksamer Beobachtung in der freien Natur hiufig gefunden werden und diirfte in jedem Alpi- num da und dort nachweisbar sein. Auch tritt sie an verschie- denen Arten von Sempervivum auf, bei einzelnen allerdings mehr als bei anderen. Besonders auffillig wurde dieselbe bei SS. tecto- rum, S. montanum ua. S. arachnoideum gesehen. Zunichst beobachtete ich Anisophyllie bei Sempervivum an- lisslich einer Exkursion nach Algund, welche die Sektion fir Botanik, gelegentlich der Tagung Deutscher Naturforscher u. Arzte zu Meran 1905, dorthin machte. Die an geneigten Fels- stiicken oder am Grunde solcher befindlichen Rosetten zeigten sie in auffilligster Weise. Ich verzichte von dem damals kon- servierten Material eine Abbildung zu geben, da die auf Taf. XXV aufgenommenen Pflanzen von S. tectorum die Erscheinung in Vorziiglicher Weise vorfiihren. Diese Anisophyllie von Sempervivum warde einigermassen auch experimentell gepriift und ist die auf Taf. XXV von Sem- perviwum tectorum abgebildete Pflanzengruppe das Ergebnis eines solchen Versuches. Die Beobachtung, dass auf horizontaler Fiche stehende Roset- ten, insbesonders wenn kein Gestein ansteht, nie Anisophyllie zeigen und die Tatsache, dass nahezu stets die zenithwiarts ge- kehrten Blatter die grésseren sind, liess die Annahme zu, dass Wahrscheinlich der Geotropismus enger mit der Anisophyllie Verkniipft sein mdge. Die daraufhin angestellten Versuche aber sprechen entschieden dagegen, und dafiir, dass der Schwerkraft, — Wenn tiberhaupt irgend ein Einfluss, jedenfalls nur ein geringer und sekundarer zuzuschreiben sei. Der eine der Versuche wurde unter Ausschluss des Lichtes bei alleniger Wirksamkeit der Schwerkraft durchgefiihrt. Es wurden am 9. (XI. 1905 einige Rosetten von Sempervivum tec- forum an senkrecht hangenden Brettern, an der Riickwand des Gewiichshauses (Warmhaus) in geeigneter Weise befestigt, die inen mit einem Holzkasten lichtdicht zugedeckt, die andern Ohne solche Deckung belassen. In den Rosetten der Dunkel- ‘ultur trat keine Spur von Anisophyllie auf, wohl aber etio- 660 lierten einige und wuchsen zu den bekannten Sprossen mit gestreckten Internodien aus. An der dem Lichte ausgesetzten Parallelkultur zeigte eine Rosette eine deutliche Vergrésserung der an einer Seite stehenden Blatter (4. IV. 1906) und zwar schien es die in der Beleuchtung begiinstigte Seite zu sein. Doch waren es nicht die nach oben stehenden Blatter, sondern die der linken Flanke, die merkbar grésser erschienen. Den Einfluss der Belichtung auf das Zustandekommen der Anisophyllie bemtihte ich mich noch durch einen andern Versuch zu erweisen. Ich pflanzte (17. X. 1905) auf einer in meinem Versuchsgarten befindlichen Felsgruppe von nahezu elliptischem Umriss, die etwa eine Lingsache von 3 m. und eine Breite von l'/, m. hatte, oben flach abschloss, wihrend die Seitenwande bei '/, m. Hohe steil absanken, an den 4 Seitenwénden Sem- pervivum-Pflanzen an. Es wurden tiberall die 3 Arten S. tectorum, S. Funkii u. S. arachnoideum gesetzt und darauf gesehen, dass nur isophylle Rosetten zur Verwendung kamen. Die einzelnen Bestande waren an den Flanken wesentlich nach den Himmels richtungen 8, W, N, O angebracht. : : - Diese Anpflanzungen gediehen zumeist gut und die Aniso” phyllie wurde in den n&chsten Jahren bemerkbar und trat ™ prignantester Weise an S. tectorum 1909 auf, was mich bewoe die vorliegende photographische Aufnahme, die ich Prof. Dr. A. Waeyer verdanke, zu veranlassen. | Allein nur die nach Westen gelegene Felsparti Sempervivum-Bestande zeigte ausgepragt Anisophylhe, dies zugleich die intensiver Beleuchtung am meisten e% Anpflanzung war, geht der Zusammenhang zwischen Belichtung und der Anisophyllie unmittelbar hervor. Die Pflanzen an der Ostseite und Nordseite zeigten keine; letatere waret durch vorgelagerte Kultur-Kasten tibrigens 1n ungiinstige? Lage Befremden wiirde zunichst, dass an den Rosetten der Sidselt? ebenfalls keine Anisophyllie auftrat. Allein der Umstand, das : hier eine P opulus Tremula mit dichter Krone Schatten oe und eine direkte Bestrahlung auf ein Minimum, wen? ie : : d be vollends, einengte, erklirt das Verhalten der Pflanzen ae a e mit ihre — und da | ponierte starkel 661 stitigt nur den Einfluss der Beleuchtung. Indessen halte ich das Licht nur fir indirekt an der Auslésung der Erscheinung beteiligt. Meiner Ansicht nach ist der wesentlich wirkende Faktor Warme. Durch die intensive Besonnung werden die anstehenden Felswinde stark erwarmt und dies fihrt zu einer Wachstums- forderung der oberseits stehenden Blatter. Die unterseitigen stehen dem ktihlen und feuchten Erdreich an oder sind einge- awengt zwischen benachbarten Rosetten und der Strahlung der erwirmten Felsen viel weniger ausgesetzt. So erscheint mir diese Anisophyllie bei Sempervivum, wenn von guter Belichtung auch gewiss abhangig, doch nicht als eine Photomorphose sondern Vielmehr als eine Thermomorphose. Bei der durch die Warme ausgelisten, starken Wachstumsférderung mag dann noch der Geotropismus wirksam werden und an der Steilstellung der vergrosserten Blatter Anteil haben. Die Gréssenunterschiede zwischen den oberen und unteren Blaittern sind tatsachlich ge- tinger als der Augenschein vermuten lasst. Das liegt darin begriindet, dass die unteren Blatter in toto sehr stark gekriimmt sind, wihrend die oberen nur basal eine geringe Kriimmung aufweisen, sonst aber fast gerade gestreckt sind. Diese Auf- richtung der oberen Blatter dirfte eine Wirkung der Schwer- kraft sein. Uber die Kriimmung gemessen, hatte ein unteres Blatt einer durch starke Anisophyllie ausgezeichneten Rosette 32 mm. Linge, ein oberes 60 mm. Auf den ersten Blick erinnern die vergrosserten Blatter der ‘nisophyllen Rosetten an die Blatthypertrophien, die an ver- Schiedenen Sempervivum-Arten durch den Rostpilz Endophyllum Sempervivi ausgelést werden. Doch sind bei den pilzbefallenen Pflanzen die hypertrophen Blatter nicht nach einer Seite in der Sette orientiert. ‘In der Regel sind die der Oberseite zugewendeten Blatter die am meisten vergrésserten. Die Rosette erhalt so eine zygo- morphe Gestaltung bei senkrecht stehender Symmetrie-Ebene. Doch verschiebt sich letztere nicht selten mehr oder minder, “0 dass sie schief steht. Ich erwihnte den Warmhausversuch, bei dem die Blatter an der linken Seite der Rosette gefdrdert 662 befunden wurden. Auch unter den auf Tafel XXV abgebildeten Rosetten finden sich solche mit geringerer oder bedeutenderer Schieflage der Symmetrie-Ebene. Ausgesprochen ist diese an der Rosette rechts (in mittlerer Hohe der Tafel). Diese Abwei- chungen erklaren sich leicht, da nicht stets gerade die oberen Partien des Felshintergrundes die meiste Erwairmung erfahren werden. Somit scheinen auch Falle nicht ausgeschlossen, die Férderung der unteren Blatter einer Rosette zeigten. In der linken oberen Halfte der Tafel XXV sieht man im Bilde Rosetten von Sempervivum Funkii, an denen die Anis0- phyllie wenig ausgeprigt ist, nur da und dort schwach her- vortritt. Bei einer im laufenden Sommer unternommenen Exkursion fand ich Rosetten mit ausgeprigter Anisophyllie reichlich bei S. montanum an der Strasse, die von Waidbruck nach Kastel- ruth und Seis fihrt. Sie hatten stets die Orientierung nach Stiden oder Westen; ausgepriigte Anisophyllie scheint deranach nur bei Pflanzen, die nach diesen Himmelsrichtungen stehel, aufzutreten. Innsbruck, Botanisches Institut der Universitit, im September 1909. LITERATURVERZEICHNIS. I. Witsxer, Beobachtungen iiber den Einfluss der Erdschwere auf Gréssen und Formverhaltnisse der Blitter. (Sitzungsber. der K. Akad. d. Wissenschaften zu Wien. Mathem Naturw. KI., 58. Bd., I. Abt., 1868, p. 369—389), I. I. Wiesner, Untersuchungen iiber den Einfluss der Lage auf die Gestalt der Pflanzenorgane. I. Abt. Die Anisomorphie der Pflanzen. (Ebendort, 101 Bd., 1892; p. 657—703). IL. I. Wisner, Vorliufige Mitteilung tiber die Erscheinung der Exotrophie. (Ber. der D. Botan. Ges., Bd. X., 1892, S. 552) Ill I Wiesner, Pflanzenphysiologische Mitteilungen aus Buitenzorg. V. Studien tiber die Anisophyllie tropischer Gewiichse. (Sitzungsber. der K. Akad. d. W. zu Wien, Nathem —naturw. Cl.; Bd. 103. Abt. I., 1894, p. 1—40) IV. L Wisner, Photom etrische Untersuchungen auf pflanzenphysiologischem Gebiete. Erste Abbandlung : Orientierende Versuche iiber den Einfluss der sogenannten chemischen Lichtintensitit auf den Gestaltungsprocess der Pflanzenorgane. (Ebendort, Bd. 102, P- 291350) v, L Wiesner, Uber Trophien nebst Bemerkungen tiber Anisophyllie. (Ber. der D. Botan. Ges. XII. Jahre, 1895) VI. ab Wiesner, Uber ontogenetisch-phylogenetische Parallelerscheinungen mit Haupt- Micksicht auf Anisophyllie. Verhandlungen der K. K. zoolog.-botan Ges. zu Wien, - 83., 1903, S. 496 ff.) VII Frank, Uber teile. (Botan. z die Einwirkung der Gravitation auf das Wachstum einiger Pflanzen- eitung Nr. 54, 1868) I. Frank, Lehrbuch der Botanik ; (Bd. I. Leipzig 1892, S. 398) II. K. Gober B ae A = % %, it n » beltrige zur Morphologie und Ph siologie des Blattes. (Botan. Zeitung, Bd. 38 1880) I, photog y Pear Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane. (SCHENK’s uch der Botanik, AIT. Bd., I. Abt. p. 146) IL. Prices Uber die Bedeutung der Florideen in morphologischer und rasta, A. F. W. ScHIMPER, 1. c. 189, p. 74. . Vergl. J. Wiesner, l. c. 1894, p. 405 ff. )A.F. w. Scuimper, 1. c. 1891, p. 122. 676 Bakker bei Tandjong Priok ebenfalls Lor. pentandrus auf Olax scandens, daneben noch Viscum orientale auf Bruguiera caryo- phylloides '), Excoecaria Agallocha*), Pemphis acidula. Dieselben Arten traten J. J. Smira selbst auf den Duisend-Eilanden entgegen. Wenden wir uns von der See nach dem Binnenlande, dann mehren sich die Loranthaceen, um uns in besonders starker Menge an den Fruchtbiumen der Eingeborenen-Dorfer entgegen- zutreten. Dort legen ja auch die Bedingungen fir ihre Ver- breitung und Entwicklung am giinstigsten, halten sich doch in der Nahe der mancherlei Nahrung versprechenden Wohnungen der EKingeborenen besonders gern die zudem von den Javanern geschtitzten Drosselarten auf, welche ja bei Aussaat der Loran- thaceen vor allen Dingen beteiligt sind; finden sich ferner in den lichten Baumbestinden der Kampongs die giinstigsten Kei- mungsbedingungen fiir diese lichtbedtrftigen Schmarotzer. Dass es gerade die Fruchtbiume in den Kampongs sind, die besonders von Loranthaceen heimgesucht werden, lisst sich wenigstels zum Teil daraus erklaren, dass die den Loranthaceenfrichten nachstellenden Végel auch Liebhaber mancher der javanischen Obstarten sind, somit den sie tragenden Baumen Ofters eine Besuch abstatten. Es sei aber bemerkt, dass auch unter gleichen Bedingungen wachsende andere Gehélze in dieser Region mt destens ebenso stark yon Loranthaceen befallen sein kénne™ So kann ich mich deutlich an Ceiba pentandra (Kapok)-, Tectona grandis (Teak)-, Hibiscus- und Ficushiume in Buitenzorg @® nern, die uber und iiber mit Loranthusbischen besetzt ware Dass die Schmarotzer besonders auf Obstbaumen bemerkt wu den *), liegt begreiflicher Weise an dem grdsseren Interess®, wel- ches der Besitzer ihres Nutzens wegen an diesen Baumen nnn i deren Ertrag durch die Schmarotzer stark herabgemindert bas ; 1851, 1) Auch von J. H. MoLKENBOER, Plantae Junghubnianae, Lugduni-Batay p. 108, am Strande von Batavia. beobachtet. oven bei : 2) J. MAssart, 1. c. 1895, p. 180 (32), fand dieselbe Pflanze in den Mang" af Soerobaja von Loranthaceen b. = ‘ efallen. aaa 3 . W. Korruats, |. c. 1839 p. (226), F. Junanunn, |. c. 4852, p- 245 ane : auch G. HABERLANDT, 1. . 1893, p. 171, weisen auf den besonderen Lora reichtum der javanischen Fruchtbiume hin, 677 Bis in die héchsten Bergspitzen Javas begleiten uns die Loranthaceen. Jn den, die feuchten und kiihleren Gebirshinge bedeckenden Urwaldern teilen sie sich in der Besiedelung der Baume derart mit den Epiphyten, dass sie ihrem Lichtbe- birfnis zu Folge mehr die exponirten Teile der Baumkronen besetzen, waihrend die epiphytische Vegetation sich besonders in den schattigen Partien der Baumkronen und Straucher, auf Blattern, Zweigen, Aesten und auf den Stammen breit macht. So kann es kommen, dass man im Urwalde kaum Loranthaceen zu Gesicht bekommt, wenn nicht, wie das z. B. wihrend meines Aufenthalts in Tjibodas der Fall war, starke Stiirme vielfach Baume gestiirzt und Aeste abgerissen hiatten, die in wppigster Fille Loranthaceen verschiedenster Arten trugen. Jn hdheren Gegenden, den Berggipfeln zu, wo das Gehdlz mehr in niedere Buschform tibergeht, sind die Loran- thaceen an ihrem ursprtinglichen Standort wieder leicht zu beobachten, namentlich dort, wo sich der Busch gegen vegeta- tionslose Krater vorschiebt, somit ein freier Ueberblick gewahrt ist. Da zeigen sich selbst an den Stellen, wo sich Epiphyten Wegen eines aus den siure-und salzhaltigen Dampfen der Krater bezw. Solfataren niedergeschlagenen Ueberzuges mineralischer Stoffe auf den Butischen nicht entwickeln kénnen'), Loran- thaceen, deren Zahl allerdings mit der Entfernung vom Ein- flussgebiet der vulkanischen Gase um ein betrachtliches steigt. So erinnere ich mich,: dicht beim Schwefelkrater des Papan- dajan verschiedene lLoranthaceenbtische gesehen zu haben. . W. Korrnazs2) fand unter anderem Loranthus fuscus Bl. auf den Gipfeln der Vulkane Papandajan und Gedeh, J. Massart*) Loranthus Junghubnii auf den Vaccinien-Bischen, welche die erstarrten Schlammkrusten zwischen den Dampfkesseln des Schlammyulkans Kawa-Manoek besiedelt halten und die wie die Vegetation der Mangrove und auch die tibrige, die tatigen pee be 1) Vergl. A. F. W. ScuimpEr 1. c. 1891, p. 60. 2) Lc. 1839, p. (273 3) lc. 1895, p. 279 (131) 678 Krater auf Java direkt umgebende Vegetation, eine, den eigen- tiimlichen Bedingungen, unter welchen sie leben miissen, angepasste, xerophile Ausbildung gewonnen haben, was aber das Eindringen der Loranthaceen-Senkwurzeln hier ebensowenig verhindert, wie bei den xerophytischen Strauchern der Dornbusch- dickichte des Ktistenlandes von Ostafrika, die sich nach Eneuer’s Angaben!) besonders mit Loranthaceen besetzt zeigen. Wegen der Kiirze meines Aufenthaltes auf Java war es mir neben anderen, die Loranthaceen betreffenden Fragen nicht moéglich umfangreichere Beobachtungen daritiber anzustellen, ob alle Arten die Fahigkeit besitzen, sowohl in der heissen Ebene wie im ktihlen Gebirge, sowohl in relativ trockenen Gebieten wie in solchen von besonders hohem Feuchtigkeits- Gehalt der Luft zu leben. Anzunehmen ist das von Loranthus pentandrus, Lor. Schultesii, Lepeostegeres gemmiflorus, Viscum articulatum und Viscum orientale, die ich sowohl in der Ebene wie in den hohen Gebirgsgegenden (z. B. von Tjibodas 1500’) fand. Ob die verschiedenen klimatischen Bedingungen oder wie bei unserem Viscum?) die Nahrpflanze es ist, die bestimmte Gestaltveranderungen des Schmarotzers veranlasst*), ist jeden- falls eine Frage, deren Lésung nur durch lange Zeit fortge- fiihrte Beobachtungen zu erreichen ist. Die Wirtspflanzen der javanischen Loranthaceen. In vielen fritheren Mitteilungen tiber tropische Loranthacee® : wird auch der Nahrwirte gedacht, die diese Parasiten besiedelt 1) Vergl. A. ENGLER, Die Pflanzenwelt Ostafrikas und der Nachbargebie® Teil A. Grundziige der Pflanzenverbreitung in Deutsch-Ostafrika und den Nae bargebieten. Berlin 1895, p.17. 2) Vergl. dazu C. v. Tuseur, Die Varietiten oder Rassen der Mistel, Nat. W Ztschr. f. Land- & Forstw. V. Jahrg. 1907 p- 321, f. f. 3) So fihrt u. a. F. A. W. Miquer (1.c. 1860, I, 1. p, 804) neben mehre Spielarten von Viscum orientale ein V. orient. montanum (Zoll. € welches auf dem Salak bei 3—5300° gefunden wurde. Ebenda (p- 806) bei Visc. articulatum Burm. die Notiz: Viscum compressum (Lam) Tab. 24 Valde polymorpha est pro variis quibis innascitur plantaru nec minus pro diversis regionibus.” iss. ren andere! t Mor) an, Bl. Fi. Ja m stirpibus, findet sich 6719 halten und mehr oder weniger bevorzugen. Wahrend bei CG. L. Brume—J. B. Fiscner') nur wenig dariiber zu finden ist, macht P. W. Korrnais*) ausfthrlichere Angaben. Er erwahnt besonders das Vorkommen von Loranthaceen auf Fruchtbiumen, Lorbeergewachsen, Myrtaceen und Ericaceen. Der Beschreibung der einzelnen Arten fiigt er jedesmal eine Liste der von ihnen befallenen Pflanzen bei. Als Familien, welche in Hollandisch- Jndien von Loranthaceen betallen werden, nennt Korruats?): Fagaceae — Moraceae — Loranthaceae — Magnoliaceae — Anonaceae — Myristicaceae — Lauraceae — Rosaceae — Legu- minoseae — Rutaceae — Meliaceae — Euphorbiaceae — Anacar- draceae — Sapindaceae — Vitaceae — Elaeocarpaceae — Malvaceae — Sterculiaceae — Dilleniaceae — Theaceae — Gutti- Jerae — Flacourtiaceae — Myrtaceae — Melastomataceae — Araliaceae — Ericaceae — Myrsinaceae — Sapotaceae — Ebena- ceaé — Oleaceae — Apocynaceae — Verbenaceae — Bignonia- cemeé — Rubiaceae — Caprifoeliaceae. Auf Dipterocarpaceen hat Korruats niemals Loranthaceen beobachtet, ebenso nicht auf Monokotylen; die Loranthaceen- samen keimten wohl auf Palmen und Dracaenen, gingen aber, da die Wirzelchen nicht eindrangen, bald zu Grunde‘). Jn seinem schon citirten Werk wtiber Java berichtet F. Junanunn®) ber diese Schmarotzer mit folgenden Worten: »fast mehr noch als die Baume der Wildnis werden Frucht- biume von ihnen in Beschlag genommen, auf deren Aesten besonders Viscum articulatum Burm. und orientale Willd. zu den Sewohnlichen Erscheinungen gehéren. Eine der gemeinsten Arten dieser Familie ist Loranthus pentandrus, zu den schéneren Formen aber gehdren Loranthus formosus, praelongus und fascicu- latus, die, wie alle tibrigen Arten dieser Gattung, die verschieden- ‘teu Biume ohne Unterschied zu ihrem Sitz zu wahlen scheinen”. _ Besonders zahlreiche Angaben tiber die Nahrwirte der : - i Lorantheae, p- 6. 2) 1, c. 1839, p. (3) . ee ea aris k Ace is i ae 4) . Auflage geordnet un : P. W. Kortnars l..c. 1839, p. (293) Ve & Au thers y. J. K. Hasskarn, 1852 p. 245 680 Loranthaceen finden sich bei F. A. W. Mique) zusammen gestellt, wo auch die entsprechenden Kinzelmitteilungen yon Kortuats wiedergegeben sind. Es sei dann noch auf den allge- meinen Ueberblick hingewiesen, den A. W. Ercuixr bei Beginn seiner Loranthaceen-Bearbeitung ftir Martii Flora Brasiliensis*) tiber die Wirtspflanzen der Loranthaceen gibt. Einzelnes daraus wird noch weiterhin zur Besprechung kommen. Besonderes Jnteresse hat schliesslich noch die Arbeit von J. Scorr, Loran- thaceae, the Mistelto Order, their Germination and Mode of attachment *), weil in ihr der Verfasser sein Hauptaugenmerk auf die Auswahl richtet, welche zwei indische, den javanischen Loranthaceen nahe stehende Arten unter den Nahrbaumea treffen, und auf die Ursachen, die ihr Fehler auf den einen, - kiimmerliches Gedeihen auf den anderen bedingen, worauf ich bei Wiedergabe meiner dahin gehdrigen Beobachtungen noch des naiheren eingehen werde. Hier mégen zundchst jene Familien von Nahrwirten fir javanische Loranthaceen angefiihrt sein, welche ich neben den in der Korruats’schen Aufzihlung erwahnten noch als Lorat- thaceenwirte feststellen konnte. Dazu gehoren: Coniferae: Araucaria Bidwillii Juniperus spec. Agathis Salisb. (Dammara Lamb.) Monocotyledoneae: Liliaceae : Cordyline spec. Orchidaceae : Thrixspermum spec. Dicotyledoneae: ' -Casuarinaceae: Casuarina equisetifolia 2) Vol. V. Pars IL 4966/1868 P- ® ~~ . . nuge mi . tg. 32 Jahre 1) 1c. 1860, p. 804, f. f., bes. p. 808/809. Aus 3) Notes of Horticulture in Bengal. Nr. 2. Calcutta 1871. eel Lei teilt und teilweise tibersetzt v. H. Graten zu Solms—Laubach. Bot. 1874, Sp. 1294. Bice | 7 681 Casuarina montana Piperaceae : Piper Betle Urticaceae : Villebrunea integrifolia Proteaceae : Grevillea Olacaceae : Olax scandens Ovalidaceae : _ Averrhoa Polygalaceae : Xanthophyllum Celastraceae : Pleurostylia Staphyleaceae : Turpinia Rhamnaceae : Colubrina Alphitonia Bombaceae: Ceiba pentandra (auch von Massart 1. ¢. 1895 p. 179 (31) angegeben) Dipterocarpaceae : Dipterocarpus alatus Lythraceae : Pemphis acidula Punicaceae : — Punica granatum Rhizophoraceae : Bruguiera caryophylloides. Borraginaceae : Ehretia Chionanthus naceae : Bruntelsia Ann. Jard. bot. Buitenz, 86 Sér, Suppl. II. 682 Diese Liste kann keinen Anspruch auf Vollstandigkeit machen, Sie entstand erst, als ich von Java nach Europa zurtickgekehrt war, indem ich aus meinen zu andersgerichteten Loranthaceen- Untersuchungen gemachten Notizen die jeweiligen hierher gehérigen Angaben zusammenstellte und diejenigen noch zufigte, die ich der Liebenswitirdigkeit verschiedener botanischer Kollegen auf Java verdanke'). Sie weist aber auch so schon darauf hin, wie wenig wihlerisch die javanischen Loranthaceen, was die Art des Nahrwirts angeht, sein mitissen. | Um das noch mehr zu illustrieren, seien hier auch die als Loranthusnaihrwirte von mir festgestellten Species der bei Korrsars*) als solche citierten Familien genannt: Fagaceae : Quercus glabra, Qu. glauca. Moraceae : versch. Ficus-Arten. Loranthaceae: Viscum articulatum, Loranthus pentandrus, Lor. lepidotus (?), Lor. sphaerocarpus, Le gemmiflorus Bl. Magnoliaceae: Magnolia grandiflora. Anonaceae: — Mitrephora. Myristicaceae: Myristica fragans. Lauraceae: Litsea citrata, Phoebe, Machilus, Tetranthers Rosaceae : Rhaphiolepis indica. Leguminosae: Calliandra, Albizzia, Bauhinia, Adenanthera. Rutaceae : Citrus: versch. Arten, Glycosmis a Hl Clausena. : Meliaceae : Melia Azederach, Dysoxylum, Aglaia. Euphorbiaceae: Euphorbia antiquorum od. E. Tirucalli, brasiliensis, Excoecaria Agallocha, Fluege@ ¥ a ; vanica, Codiaeum variegatum, Acalypha, Cicea- Anacardiaceae: Mangifera indica. Hevea 1) Besonderen Dank schulde ich da neben den Herren Dr. BERNARD: ie : und BakKER auch Fri. A. von GRarvenitz und E, Sretn, welche ae die | umfangreiche Aire von Pi eae aibnndet pose aus Buitenzorg S8RN 7 ich hier verwerten konnt 2) le. 1839, 683 Sapindaceae: Sapindus, Allophylus. Vitaceae : Leea. Malvaceae : Hibiscus tiliaceus, Kydia, Lagunaria Patersoni. Sterculiaceae: Helicteres, Theobroma Cacao. Theaceae : Thea sinensis, Thea assamica. Flacourtiaceae : Ryparosa. Myrtaceae : Kugenia caryophyllata. Araliaceae : Eschweileria, Macropanax arcophyllum. Ericaceae : Vaccinium varingiaefolium. Myrsinaceae: Maesa. Ehenaceae: — Diospyros Kaki. Oleaceae : Linociera, Chionanthus. Apocynaceae: Thevetia neriifolia, Wrightia. Verbenaceae: Tectona grandis, Vitex. Rubiaceae : Canthium glabrum, Pavetta indica, Gardenia, Wendlandia, Myrmecodia, Uncaria Gambir, Coffea arabica, C. liberica. Wie aus dieser Zusammenstellung zu ersehen ist, sind eine ganze Anzahl von Kulturpflanzen durch die Loranthaceen be- drobt. Neben den Obstbaumen, denen die Loranthaceen oft stossen Schaden zuftigen, der sich darin dussert, dass nur Wenige und unscheinbare Friichte angesetzt werden, sind es Nelken- und Muskatbiume, ferner Kakao-!) Kaffee- *) und Theestriucher 8), die in wenig gut gehaltenen Plantagen stark befallen werden. Verlassene Kaffeepflanzungen zeichnen sich durch einen besonders hohen Loranthaceenreichtum aus; €s mag da wohl das Fleisch der reifen Kaffeekirschen auf die die Loranthaceenfriichte verbreitenden Vogelarten anlockend wirken. Eine’Anzahl der in meiner ersten Liste (p. 680, 681) genannten PS cre : Vergl auch P. W. Korrnats, 1. c. 1839 p. (222) f.f., (226) (227) ape 2 Kaffe ngaben auch bei F. C. von Faser, Die Krankheiten und Schidlinge de 3) 1 II, Centralbl. f. Bakteriol. etc. II. Abt. Bd. XXIII, 1909, p. 244. ine a lieriber auch Angaben bei Ch. Bernarp, Ziekten der Theeplant. Mede- agen van het Proefstation vor Thee. Dept. van Landbouw, Buitenzorg, 1908, p- 46. 684 Wirte haben fiir uns ein grésseres Interesse, nicht nur, weil aut ihnen bisher in Holl.-Indien und anscheinend auch in den sonstigen asiatischen Verbreitungsgebieten Loranthaceen noth nicht festgestellt wurden, sondern weil sich solche unter ihnen finden, fiir welche die Méglichkeit einer Besiedelung, nach den Angaben von Scott zu schliessen, zum mindesten sehr fraglich erschien; dann auch, weil sie in ihrem Verhalten den Loran- thaceen gegeniiber besondere biologische Higentiimlichkeiten aufweisen. Die Coniferen auf Java sind von Loranthaceen nur wenlg befallen, woher es kommen mag, dass sie bisher als Wirts pflanzen fir diese noch nicht angegeben wurden. Im Buiter: zorger botanischen Garten fand ich nur Araucaria Bidwillii mit wenigen Loranthaceenbiischen besetzt; (Taf. XXVI Fig. !) Agathis-Biume (Dammara orientalis Lamb., D. alba Rumph.) an einer Chaussee bei Buitenzorg wiesen mehrtach gross Buische der Schmarotzer auf. Durch Cn. Bernarp, wurde ich zadem noch auf ein kleines Loranthus-Exemplar an eine Juniperus-Strauch aufmerksam gemacht, der sich dadurch = zeichnete, dass seine Wurzeln auf eine epiphytisch dem Jum perus aufsitzende Orchidee (Thrixspermum sp.) tiberginge mit deren Blittern (Taf. XXVI Fig. 2) und Luftwurzeln (Th XXVI Fig. 2a) sie durch Senker in Verbindung traten, @2 augentilliges Beispiel daftir, wie gefihrlich sie schon durch diese, ihre Verbreitung sehr beférdernde Eigenschaft in = turen werden kénnen. co Neben der genannten epiphytischen Orchidee ist es noch elt strauchige Species von Cordyline, die ich unter den bate kotylen im botanischen Garten zu Buitenzorg vo? Loran : ceenbtischen (Lor. sphaerocarpus) verschiedener Ent stark befallen fand. (Taf. XXVI Fig. 3) Neben onli Keimlingen fanden sich da auch gréssere (Taf. XXVIF ig-* a | L), z. T. blihende und fruchtende Exemplare, die a Saugwtirzelchen in engste Verbindung mit dem Nee e getreten waren; nicht etwa nur keimende Samen (Fig: a LK), die blos oberflichlich aufsassen und so bald a ' 685 Grunde gehen miissen, wie sie Korruars') auf Dracaenen und Palmen beobachtet hatte. Harzsaftige Pflanzen sollen sowohl nach Korruats?) wie nach Scott*) wenig geeignete Unterlagen fiir Loranthaceen abgeben. Das mag auch fiir viele anzunehmen sein, und deutet namentlich das von mir beobachtete Verhalten von Araucaria darauf hin, wie schwer dem Parasiten das Eindringen gemacht wird. Immer neue Gewebemengen werden erzeugt, um den Parasiten abzustossen, sodass man schliesslich solch starke, knollige, Wundeallus-ahnliche Anschwellungen findet, denen ein verhiiltnismissig kleiner Loranthaceenbusch aufgesetzt er- scheint (Fig. 1). Fir die Dipterocarpaceen gibt Korrnats 4) direkt an, dass sie vollkommen frei von den Schmarotzern waren, was sicher auf den harzigen Saft zurtickzufihren sei, wie es ibrigens auch Scott5) annimmt. Aber gegen die javanischen Loranthaceen_ sind auch diese nicht immun; wenigstens finden sich im Buitenzorger Garten kriftige Loranthus sphaerocarpus- Exemplare auf Dipterocarpus alatus. So verhilt es sich auch mit den Pflanzen, welche bittere, adstringente oder scharfe Substanzen in grosser Menge, enthalten. Die sehr bittere Melia Azederach bleibt nach Scott °) in Culcutta frei von Loranthaceen. Die javanischen Loran- thaceen verhalten sich nicht so ablehnend; ja, im botanischen tten zu Buitenzorg ist Melia Azederach einer der am meisten unter Loranthaceen leidenden Baume”). Auch die stark gerb- stoffhaltigen Mangrovepflanzen, ferner Uncaria Gambir, welche hauptsichlich als gerbstoffliefernde Pflanze des Malaiischen Archipels gilt, werden von javanischen Loranthaceen befallen ; allerdings muss dabei bemerkt werden, dass wohl nicht alle Loranthaceen-Arten in der geringen Specialisierung auf be- 8) Le. 1874 Sp. 133, 686 stimmte Nahrwirte sich gleich verhalten, vielmehr einige wohl gewisse Gehdlze deren Inhaltsstoffe wegen nicht befallen, wie z. B. Scott geneigt ist, die Seltenheit der Mistel auf Eichen aus diesem Grunde zu erklaren. Andererseits kann man aber auch annehmen, dass wenn einmal unter giinstigen Umstanden einem Mistelkeimling es gelang, in die Eiche einzudringen, er sich an diesen sonst gegen Misteln ungastlichen Wirt im Laufe der Zeit gewohnen wird und seine Samen spiiterhin die Fahigkeit erlangen werden, in die Eichen leichter einzudringen, als ¢ dem Keimling, welchem der Mutterbusch entstammt, in friherer Zeit méglich war. Dann kann es kommen, wie eS meines — Wissens ftir einen Ort Hollands angegeben wurde, dass eine } gréssere Zahl von Mistelbiischen sich an einer Stelle auf Eichen — ansiedelten. Vielleicht werden dariiber bald in ahnlicher Weise, wie es fiir die Tannenmisteln und Féhrenmisteln geschehen ’) ist, Mitteilungen erfolgen, zumal sich stetig die Angaben dber Viscum album auf Eichen mehren. Anhangsweise sei tibrigens — erwihnt, dass auch Java-Eichen neben vielen Loranthus-Arten ebenfalls von einer Mistel, Viscum angulatum Heyne, befallen wird *), Die Apocynaceen, welche einen scharfen Milchsatt fihren, findet Scott ausser Nerium frei von Schmarotzerh: Dagegen fand ich auf einem beim Fremdenlaboratorium 7” — Buitenzorg stehenden Exemplar von Thevetia neriifolia ma* senhaft Loranthaceen in den verschiedensten Entwicklung — stadien. Der Glaube, dass tiberhaupt milchsaftfihrende Baume vor Loranthaceen verschont bleiben, ist schon lange geschwunden) ; Bestimmte Ficusarten zeigten sich vollstandig besetat von Loranthaceenpflanzen; auch die ihres Kautschuk-fibrendet Milchsafts wegen gepflanzte Hevea brasiliensis tug Schmarotzer. Sehr eigentiimlich stellte sich ein Exempla v 4 die eo 1) C. v. Tupeur, Die Varietiten oder Rassen der Mistel, Nat. wis Ztseh ’ Land- & Forstw., 5. Jahrg. 1907 p. 321, f.f. : 2) P. W. Korruats, Le. 1839, p. (258) 3) Vergl. u.a. P. W. KortHats, l.c. 1839, p. (222). A. W- EICHLER, 1c. 1866- 68, p. 7. 687 Loranthaceen auf einer der succulenten Euphorbien dar, die auf Java vielfach als Heckengéwichse zur Umgrenzung einzelner Grundstticke angepflanzt sind (Taf. XXVII Fig. 4) "). In vielen Fallen wo man das Fehlen der Loranthaceen an - bestimmten Baumen auf die Anwesenheit von Milchsaft zuriick- fihrt, mag der wahre Grund, der in der starken, immergriinen Belaubung vieler solcher Baume zu finden ist, verkannt worden sein. Wie schon friiher erwihnt, wirkt auch bei den tropischen Loranthaceen der Zutritt von Licht beférdernd auf die Keimung der Samen, wohl auch auf die Weiterentwicklung der jungen Keimlinge. Aut sehr dicht belaubten Baumen finden sich _ daher der starken Beschattung von Aesten und Zweigen wegen | entweder gar keine Loranthaceen vor, oder sie zeigen sich auf die dusserste Spitze der Zweige beschrinkt, wo sie die Bildung | jener Holzrosen am Nahrwirte veranlassen, welche uns in einem besonders schon ausgebildeten Exemplar die Abbildung 107 in Eneirr’s Loranthaceae?), vorftihrt. Ganz auffillig trat mir dieses Verhalten der Loranthaceen an einem dichtbuschigen Exemplar von Diospyros Kaki entgegen, welches im Garten von Tjibodas angepflanzt war. Da zeigte sich auch, was Scott schon bemerkte’%), dass dort, wo die verbreiterte Ansatzstelle vermittels einer Holzrose geschafien war, in der Regel keine Rindenwurzeln ausgebildet wurden, sodass ein und dieselbe Loranthaceenart — in dem von mir beobachteten Falle war es Lepeostegeres gemmiflorus — Rin- denwurzeln besitzen kann oder nicht. — Nach Scott's Beob- achtungen in Calcutta sollen auch solche Baume, die in der Regenzeit dichtschattige Belaubung tragen, wihrend der trocke- hen Periode aber entblattert dastehen, fiir Loranthus-Besiedelung Ween ae ee b 2 Figenartige Fille von Parasitiren verschiedener Loranthaceen auf Succulenten Hamme Reben C. Reicue, Bau und Leben der chilenischen Loranthacee Phry- glanthus aphyllus auf Cereus chilensis (Flora. 93 Bd. 1904 p. 971 f.f.) neuerdings ee und K. Krause, Uber die Lebensweise von Viscum minimum Harvey auf Mphor bia polygona (Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. XXVI Jahrg. 1908, p. — i ENGLER—Prantl, Die nat. Pflanzenfamilien II. Teil I. Halfte p. 161, dort auch bei Scott |. c. 1874, Sp. 133, 134 genauere Schilderung. 688 ungtinstig sein'). Das trifft ftir Java entschieden nicht gu, Sp berichtet schon Korrnars von alten Erythrina-Baumen (Dadap) in Kaffeeplantagen Javas, die mit dichten Biischen von Loranthus atropurpureus besetzt waren). Ich selbst konnte auf einem neben dem zoologischen Labo- ratorium von Buitenzorg stehenden Exemplar von Tectona grandis, einem der in ihrer Vegetationsperiode dichtbelaubten Teakbiume, die in Java von Juli bis Oktober-November blattlos sind), massenhaft Loranthaceen der verschiedensten Species — beobachten und erhielt entsprechende Auskunft auch tiber die Tectonen aus dem heissen Osten Javas (Rembang, Soerobaja). Auch auf den in Java etwa von Juli bis November blatt- losen Kapokbiumen (Ceiba pentandra), welche allerdings a ihrer Hauptvegetationszeit nur sehr licht belaubt sind, fand ich, wie vorher schon Massart+), in grosser Menge Loran- thaceenbiische, worauf ich hier besonders hinweisen mochte, da man an diesen Biumen am auffiilligsten den Beweis dafiir erhalten kann, dass auf Java und zwar nicht nur im feuchten Westen, sondern auch im heissen, trockneren Osten, wie = nachtraglich die Niederlindisch-Indische Forstverwaltung mit teilte, die Loranthaceenbiische ihr Laub behalten, wihrend nach Scott's Angaben der sonst immergriine Lor. longiflors | auf laubwerfenden Banumen gleichfalls in der Trockenheit sem — Blatter fallen lasst). Die Loranthaceen aut den Tectonen West Ost-Javas verhalten sich ebenso, wie die auf Ceiba. be : sich nun der Loranthus longiflorus von Calcutta im gleichen Falle anders betrigt als die Loranthaceen Javas, — und ue : habe keinen Grund, die Zuverlissigkeit der Angaben Scom’ zu bezweifeln —- so ware das ein Fall von héherem Interess? : ‘ . T t 4 und der naheren Untersuchung wohl wert. Vielleicht vo" : sich gerade der Lor. longiflorus Calcuttas, auf den allem *™ 1) J. Scorr |. c. 1874 Sp. 139. 2) P. W. Korrmats 1. ¢. 1839 p. (297) ae ) ie, 433, ver 3) In der Ubersetzung der J. Scorr’schen Abhandlung 1. ¢. 18745 Sp. sehentlich zu den immergriinen Biumen gestellt. 4) J. J. Massart l. c. 1895 p. 179 (34). 5) J. Scorr 1. c. 1874 Sp. 132. 689 Scott bei seinen Angaben tiber den Blattfall bezieht, anders als die Loranthaceen Javas und wiirden Culturversuche von diesem Loranthus auf laubwerfenden Baumen Javas niheren Aufschluss geben kénnen, namentlich auch daritiber, ob nicht dieser Loranthus und auch wohl andere Loranthaceen der Tropen in innigeren Verband mit der Nahrpflanze treten kénnen, als es z. B. bei unserem Viscum album der Fall ist. Ich muss dabei zugleich an ein gelblich-rostfarbenes Exemplar eines Busches von Viscum articulatum var. moniliforme bei Tjibodas denken, welches, obgleich es sehr chlorophyllarm, vielleicht sozusagen chlorophylllos war, doch sich in wppiger Vegetation erhielt, sodass sich mir der Gedanke aufdrangte, es miisste bei einem solchen Individuum ein hnlich inniger Konnex mit den Leitungs- bahnen des Nahrwirtes vorhanden sein, wie etwa bei unserer Cuseuta. Andererseits fanden sich wieder im botanischen Garten a Buitenzorg namentlich jtingere Individuen der sehr Cuscuta- ihnlichen Cassytha filitormis, welche kraftig griin gefarbt waren und so wohl die Moglichkeit hatten, ibre organische Nahrung sich selbst zu verschaffen. Aeltere Exemplare erschienen dagegen meist rétlich gelb, wie unsere europiischen Cuscuta-Arten, Sodass dort wohl auch der Anschluss an die die organischen Stoffe liefernden Elemente der Pflanze vermutet werden musste. So wirde sich hier wohl ein Fall eines Schmarotzers finden, der in der Jugend, wenn der Anschluss an die Leitungsbahnen des Nahrwirts noch nicht so intensiv ist, noch mit Chlorophyll Teichlich ausgestattet ist, das spater, wo die organische Nahrungs- vufuhr immer mehr vom Wirt tibernommen wird, in entspre- thendem Masse zurticktritt. Leider reichte meine Zeit nicht, an Ort und Stelle diese und sich daran anschliessende Fragen zu ldsen; ich wollte aber nicht versiumen auf diese Verhaltnisse hinzuweisen, méglich dass der Eine oder Andere, der das Glick hat, linger in jenen Gegenden verweilen zu kénnen, aus diesen Notizen die Anregung zu einer néheren Untersuchung schopte. Zu den Fragen, deren Lésung einen langeren Aufenthalt ‘0 Ort und Stelle verlangen, gehért auch die, ob vielleicht die Loranthusbische derartig intim mit dem Wirte sich vereinigen 690 kénnen, wie es z. B. bei den Pfropfreisern der Fall ist, sodass die Unterlage vollkommen von den ihr anhaftenden Loran- thaceen erhalten werden kann und umgekehrt die Loranthaceen auf solchen Unterlagen, die ihr simtliches Laub verloren haben sich weiter erhalten kénnen. Giinstiges Untersuchungsmaterial gibt es auf Java in Kampongs und Europaeer-Garten vielfach. In besonders deutlicher Erinnerung habe ich ein Ficusbiumehen im unteren Teil des Gartens von Tiibodas, welches fast zusam- menbrach unter der Last stark belaubter Loranthaceenbiische, wihrend die ihm eigene Belaubung nur noch aus wenigen Blattern bestand. Zu den besonders interessanten Nahrwirten der Loranthaceen gehéren weiterhin die Vertreter ihrer eigenen Familie Als ich nach Java reiste, waren die neueren Mitteilungen v. Tusevr’s') und die Hernricunr’s2) tiber das Parasitieren von Loranthaceen auf Loranthaceen noch nicht erschienen, in welchen die Aufmerksamkeit auf diese fraher wohl her und da beobachteten, aber nicht weiter bekannt gewordenel Verhaltnisse gelenkt wurde. Die friheren Angaben daribet waren mir nicht gegenwiirtig. So war ich denn sehr iiberrascht, 2 als ich gleich unter der ersten Collection Loranthaceen, ie mir ein Arbeiter des botanischen Gartens in Buitenzorg braehte, mehrere Fille von gegenseitigem Parasitimus entdeckte. Einige Faille von derartigem Parasitismus waren fir javanisehe, beaW. holl.-indische Loranthaceen schon yon Buvme-FiscHeR, Kort \ Hats bezw. Mique und Massart angegeben worden’). Bel | 1) C. v. Tupeur, Das Parasitieren der Loranthaceen auf der eigenen a“ anderen Loranthaceen. Nat. wiss. Ztschr. f. Land & Forstw. 5. Jal “7 — p. 349 f. f. Hier 2) E. HeEryricner, Beitrage zur Kenntnis der Mistel; ebenda p- 357 wiuaie a und bei v. TuBEur auch die dlteren Angaben. Spiter erschien noch Fr. 1908, P. : Oberstein, Das Schmarotzen von Viscum auf Viscum, ebenda 6. Jahrg- S20. 4.4, ig 1892 3) Ad. Chatin, Anatomie comparée des végétaux. Plantes parasites. _ tu p- 490/94, fiihrt neben Vise. album auf Lor. europaeus noch Vise. tube te auf Lor. macrosolen (Fig. A, auf Tafel LXXXIV) und Lor. tetrandrus buxifolius auf, ohne jedoch deren Herkunftsort anzugeben. 691 Biume-Fiscuer ') findet sich eine Abbildung von Viscum moni- liforme auf Visc. orientale. Korruats gibt an: Vise. articu- latum auf Lor. pentandrus, dasselbe Viscum auf Lor. sphae- rocarpus *), ferner Lor. atropurpureus auf Lor. pentandrus 4), Lor. sphaerocarpus auf Lor. pentandrus 4). Zudem bildet er aut Tafel II, Fig. 4 das Zusammentreten der inneren Elemente von Lor. Schultesii mit Lor. pentandrus ab. Die Miguen’schen Anga- ben bringen nichts neues®), sie beruhen auf den Korrnais’schen Beobachtungen. Massart®) stellt Visc. articulatum auf. Lor. pentandrus, ferner auf Visc. orientale fest 7). Was meine hierhin gehdrenden Beobachtungen angeht, so fand ich Viscum-und Loranthus-Keimlinge auf Blittern von Lepeostegeres gemmiflorus im Buitenzorger Garten, Keimlinge verschiedener Loranthaceen auf Lor. sphaerocarpus, Lepeostegeres gemmiflorus und Loran- thuskeimlinge auf Loranthus sp., Tjibodas; Lor. Schultesii und Viscumkeimlinge auf Lepeostegeres gemmiflorus, ferner auf Stengeln und Blaittern von Lor. pentandrus; Loranthuskeimlinge auf Viscum articulatum (Taf. XXVII Fig. 5, L auf V), dieses auf Zweigen von Lor. pentandrus (Taf. XXVII Fig. 5); Viscum articulatum Keimlinge auf Viscum articulatum selbst, Lor. Schultesii auf Lor. pentandrus und Lor. Scurrula Lim. auf Lor. sphaerocarpus (Tjibodas), Ueber die Intensitat mit der die Loranthaceen Javas in der fiir ihre Entwicklung allerdings anscheinend dusserst gtinstigen ME Nene ee nee er eee as 1) Le. 1828, Tafel XXV A. B. Im Text ist nichts davon erwahnt. Bei allen Exemplaren von Blume-Fischer, Flora Javae, tiber deren Inhalt ich mich orien- tieren konnte, auch nach gitiger Mitteilung von S. H. Koorpers bei den hollan- ischen deg eae ‘-bariums zu Leiden und der Reichsuniversitatsbibliothek zu Utrecht fehlen die Erklirungen zu einer grossen Zahl von Tafeln des Werks, u. a. ‘uch von der Tafel X ) P. Ww. Korruats, Le 1839, p. (258). iT es eee eee ree Me ayn nS Sls 2 eee eee ee ee to 3) I. ©. 1839, p. (266). 4) |e. 1839, P. (282). Ae a apo lc. 1860 p. 806. c 7) p- 180 (32). A. Amerikan und afrikanische Loranthaceen weisen nach den Angaben von ia l.c. 1866/68 p. 7,39, von A. ENGLER, Die Pflanzenwelt some f. Syste © p. 167, ferner von Demselben in Loranthaceae africanae, ie iin tai, ee Bd. XX. 1895 p. 81 und O, Penzic, Noterelle biologiche, Malpighia, gilt P- 7. abnliche Falle von gegenseitigem Parasitismus aul. 692 Umgebung von Buitenzorg sich gegenseitig befallen, lehrte mich ein Busch von Lor. pentandrus, der neben vielen anderen auf einem am Fahrweg nach dem Puntjak stehenden Hibiscus tiliaceus wuchs und von welchem Teile in Taf. XXVII Fig. 5, 5a dargestellt sind. Er zeigte sich befallen von Keimlingen und grésseren Pflanzen eines Loranthus, anscheinend ebenfalls Lor. pentandrus, dann von verschiedenen Viscum articulatum-Bischen, die ihrerseits wieder Loranthuskeimlinge trugen. Ferner waren von den meist in Dreizahl an einem Gliedende stehenden Beeren des Viscum articulatum die jilteste jedesmal schon gekeimt und die Keimlinge hatten ihre Senker verschiedentlich tief in die Mutterpflanze hineingetrieben. Dieser Busch war deshalb besonders interessant, weil auf ihm die verschiedenen Combinationen des Parasitismus der Loranthaceen vereinigt vorkamen: Parasitieren eines Loranthus auf einem einer anderen Familie angehérenden Wirt (Lor. pentandrus aut Hibiscus), Parasitiren eines Loranthus auf einer yon ihm ver- schiedenen Art (Viscum articulatum auf Lor. pentandrus, dann Lor. (pentandrus %)-Keimlinge auf Viscum articulatum), Parasi- tieren einer Loranthacee auf einer derselben Art angehérenden (Viscum articulatum aut Viscum articulatum, vielleicht auch Lor. pentandrus auf Lor. pentandrus) und schliesslich Parasl- tieren einer Loranthacee auf dem Individuum, dem sie dirett entstammte (Viscum articulatum auf Viscum articulatum). —_ Dass die Artgleichheit oder Artverschiedenheit kein hinderndes Moment fiir die Méglichkeit des Kindringens einer Loranthaceé in eine andere ist, lehren schon unsere europzischen Lorat thaceen. Einerseits ist Viscum album auf Viscum album und zwar Vertreter desselben und verschiedenen Geschlechts ') andererseits Viscum album auf. Lor. europaeus festgeste worden *), Dasselbe documentieren meine eben angefiihrter Beobachtungen an den javanischen Loranthaceen. Wie © naman ge bi Vergl. F. Vv. MiiLLER, Oberstein, 1. c. 1908 p. 324. 2) Vergl. die schon citierten Arbeiten von C, v. l.c, 1907, p. 349 bezw, 359; dort auch die alteren Angaben. is bist 4 CHER Tuneur und E. HEINE ee ol eee Oe ee ae 693 insbesondere die Artgleichheit bezw. Individuengleichheit dem Kindringen der Haustorien ein Hindernis bietet, beweisen tibrigens noch die zahlreichen Beispiele wechselseitig durch Haustorien vereinigter, nebeneinanderlaufender, epicorticaler Saugwurzeln, die ich bei verschiedenen javanischen Loranthaceenarten (Lor. sphaerocarpus, Lor. Scurrula und Lepeostegeres gemmiflorus) beobachten konnte. C. von Tuseur'!) hatte einen ahnlichen Fall bei Lor. longiflorus beobachtet. Auch in Engler’s Loranthaceae der nattirlichen Pflanzenfamilien *) finden sich dahin gehérende, an Struthanthus gemachte Beobachtungen wiedergegeben. — In diesem Zusammenhang sei noch eine weit verbreitete Ansicht modifiziert, die sich auf das Verhalten von Viscum articulatun bezieht, dass naimlich das javanische Viscum articulatum con- stant auf Parasiten aus der Gattung Loranthus schmarotzend vorkomme #), Schon Kortnars 4) und Miquen®) gaben neben Loranthus auch andere Pflanzen, z. B. Anonaceen, als Wirte an. Ich selbst fand auf Lagunaria Patersoni, einem zu den Malvaceen gehérenden Baum, der im Garten von Tjibodas stand, Viscum articulatum schmarotzend. — Kurz sei auch hier darauf hingewiesen, dass sich bei den auf Loranthaceen schmarot- zenden, javanischen Viscum-Exemplaren, die ich untersuchen konnte, ahnlich wie es bei dem europiischen Viscum album auf Viscum album und Viscum album auf Lor. europaeus von v. Tusrur konstatiert wurde 6) keine normale Bildung von Rindenwurzeln mit Senkern” findet, ,wie sie auf anderen Holz- arten mit grosser Regelmassigkeit eintritt” und ich es auch bei den javanischen Mistelarten verschiedener Herkunft, zuletat an solchen yon Dr. Pepro Arens aus Bandoeng gesandten Viscum orientale-Biischen auf Ficus feststellen konnte. Die normal mit epicorticalen Rindenwurzeln ausgestatteten Loran- 1) Beitrage zur Kenntnis der Baumkrankheiten, Berlin 1888, p. 25 auch Der- Selbe 1. ¢, 1907, p. 351. 2) Ill. Teil I, Halfte 1894, p. 166. ) Zuletzt angegeben in KE, Hernricuer, 1. c. 1907, 360. 4) le. 1839 p- (258). 5) le. 1860, p. 806. 6) C. v. Tusgur 1. c. 1907 p. 355. 694 thaceenarten dagegen weisen diese Wurzelbildungen auch anf, wenn sie sich auf Aesten anderer Loranthaceen entwickelten ), Taf. XXVII Fig. 5a, L II auf L I. Zum Schlusse sei noch der eigenttimlichen Falle gedacht, wo Loranthaceen auf Blittern des N&hrwirtes ihre Ent wicklung nahmen. Der Wirt bestand dann einmal aus Epiphyten, dann wieder aus Vertretern derselben Familie der Loranthaceen und schliesslich aus im Boden wurzeln- den Nahrpflanzen anderer Familien. Kin bis zu gewissem Grade zur ersten Gruppe gehdriger Fall ist schon im Vorigen mitgeteilt worden. Es zeigte da ein kleiner auf Juniperus sp. eingesenkter Loranthus das Merkwiirdige, dass er neben der eigentlichen Unterlage noch einer epiphy- tisch auf ihr wohnenden Orchidee Nahrung mittels der Haustorien entzog, die er aus den tiber diese Orchidee hin- kriechenden Saugwurzeln in den Epiphyten, und zwar in Blatt und Luftwurzeln gesandt hatte. Die Hauptnahrung wird er allerdings dem Juniperus entnommen haben, auf dem er sich urspriinglich eingenistet hatte. Anders bei einem Fall von Parasitieren eines jungen Loranthus auf dem Blattstiel von Myrmecodia, jenes ameisenbeherbergenden Epiphyten, a in Westjava nicht selten ist. Da zog der Parasit allein seié Nahrung aus dem Wirt; ein besonders verabscheungswiirdiges Verhalten, wo doch der Wirt selbst in seiner epiphytischen Higenart genug damit zu tun hatte, ausreichend fiir seinen eigen” Wasserbedarf zu sorgen. Epicorticale Saugwurzeln hatte dieser Loranthus noch nicht gebildet. — Auf Blattern von Loral thaceen fand ich vielfach kleine Pflanzchen derselben Familie ‘) konnte jedoch wegen der Jugend der Exemplare nicht immer 2 mit Sicherheit feststellen, welcher Art der secundére P arastt | angehdrte. Doch ist es° sehr wahrscheinlich, dass auch hier 1) Nahere Angaben iiber diese Fille werden in einer weiteren Publikation eT geteilt, 2) P. W. KorrHats l.c. 1839, p. (223) spricht von ei keimlinge auf dem Mittelnerv eines Blattes von Lor. pen gekommen waren. asthe nem Fall, wo Lo eee » tandrus zur Entwie : 695 wiecer (Taf. XXVII Fig. 6) primare und secundare Parasiten denselben oder von einander verschiedenen Arten angehdren kénnen. Unter den Loranthuspflanzchen, die sich auf Blattern von Vertretern anderer und zwar im Boden wurzelnder Familien fanden'), seien besonders die zahlreichen Keim- linge hervorgehoben, die ich im botanischen Garten zu Bui- tenzorg auf Cordyline-Blattern beobachten konnte (Taf. XXVII Fig. 7). Es ist kaum anzunehmen, dass selbst auf vieljaih- rigen Blittern diesen Pflinzchen ein langes Leben beschie- den ist, auch wenn sie nach Durchsetzung des Nia&hrblattes mit ihren primaren Senkern damit beginnen, epiphylle Saug- Wwarzeln zu treiben (Vergl. W in Taf. XXVII Fig. 6), die nach dem Zweig hin wachsen kénnten, der das befallene Blatt trigt. Wenigstens habe ich nie Loranthuspflanzen gezehen, bei Welchen auf ein derartiges Vorleben hiitte geschlossen werden kénnen. Ob, wie das fiir unsere europiischen Loranthaceen genauer bekannt ist, auch die tropischen, so die javanischen Loran- thaceen auf bestimmte Wirte spezialisiert ange- Wiesen sind, insbesondere, welches die jeweiligen Wirte ftir die einzelnen Loranthaceen darstellen, das ist eine Frage, deren Losing auch wieder Jenem aberlassen bleiben muss, der die Moglichkeit hat, langere Zeit in den Tropen zu verweilen. Was hier gesagt sein mag, ist dasjenige, was schon nach kurzer Beobachtung der einschligigen Verhaltnisse auffallt, dass nimlich die meisten der javanischen Loranthaceen nicht Wiblerisch sind, Auch Viscum articulatum, von dem man ge- Mmeinhin annimmt, es komme constant auf Loranthusarten vor, konnte, wie schon vorher erwahnt, auf Vertretern anderer Pflanzenfamilien - schmarotzend festgestellt werden. Schwierig Werden derartige Feststellungen sein, weil, wie das ja nach den heute immer intensiver durchgefiihrten Beobachtungen an — na 0. Penzta l.c. p. 7 schildert in Wort und Bild das Vorkommen eines ziem- Bla 8tossen Loranthuspflinzschens mit Saugwurzel (wahrscheinlich Loranthus een Roem. Schult.) auf einem Blattmittelnerv von Trevesia. 696 unserer europdischen Mistel !) anzunchmen ist, der Wirt einen spezifischen Einfluss auf die Ausbildung des ihn _befallenden Parasiten austibt, sodass man ,ernahrungsphysiologische Arten oder Rassen’” bezw. ,Standort-Varietiten’ unterscheidet. So findet sich denn auch bei den javanischen Loranthaceen ein je nach der Wirtspflanze, vielleicht auch den Gegenden®), oft ausserordentliches Schwanken im dusseren Habitus (Strauchaus- bildung, Blattgrésse, -Form und -Farbe), sodass, wenn nicht Bliten und Friichte auf die Zugehérigkeit zu einer bestimmten — Art hinwiesen, man versucht wire, wie es auch verschiedentlich — geschah, neue Arten aufzustellen. Besonders ,polymorph” sind nach Kortuars’) bezw. Miqvrr 4) ferner Mo.Kkensogr®) Viscutl orientale, Viscum articulatum, Loranthus pentandrus. ae Wiirden wir versuchen die Hauptergebnisse der mitgeteilten Beobachtungen in einige Stitze zusammenzufassen, so kéuntt das mit Folgendem geschehen: | Vom feuchten Westen bis zum trockenen Osten, vom Meeres strande, dessen Vegetation unter dem Einfluss starker Winde und Brandung steht und mit Seesalz oft wie tiberstaubt erscheint, bis zu den Vulkangipfeln, deren giftige Gase die umgebente Pflanzenwelt mehr oder weniger beeintrachtigen, finden Loranthaceen, am meisten jedoch in den bebauten Gegenden. Sie zeigen sich tiberall dort, wo die ihre Verbreitung haupt- : sichlich besorgenden Vogelarten leben und siedeln sich oe weise auf Holzgewichsen, darunter auch Vertretern ihrer eigeneh Familie bezw. Art an, kénnen aber auch auf krautiged aa zen (selbst auf Epiphyten, ferner Succulenten) gedeihen. | 1) Vergl. d. Angaben von C. v. Tupeur, l.c. 1907, E. HEINRICHER Bee und L. Hecke, Kulturversuche mit Viscum album, Naturwiss. Ztschr. f. a Forstw. 5. Jahrg. 1907 p- 210. 906 die 2) So findet sich bei Miquex l.c. 1860, unter Viscum articulatum P- stat schon friiher citirte Notiz: Valde polymorpha est pro varils | Borneo gewachsenen Exemplaren an. 3) 1. c. 1839 p, (222) (255) dazu auch p. (269) (271) (276). 4) l.¢. 1860 p. 806, weiteres auf p. 808 810, 813, 818. Lugdun-Bal** 5) J. M. Moikennorer Loranthaceae, in Plantae Junghuhnianae, 1851 p. 107, 114. 697 Blattern sterben sie wohl meist einige Zeit nach dem Ein- dringen ab. Von den Loranthaceen werden in Java anscheinend alle Biume und Straéucher befallen, deren Zweigoberfliche keine mechanischen Hindernisse bietet, wie zu starke Borkenbildung, Verkieselung und schnelles Abstossen der Borkenlagen. Zugehorigkeit zu den Monokotylen, Fih- ren von harzigen oder bitteren, adstringenten Stof- fen, von scharfen Milchsaften bilden keinen Hin- derungsgrund fiir das Hindringen dieser Parasiten. Auch auf dichtschattigen Baumen kénnen sich Loranthaceen ansiedeln, doch nur an den, dem Licht besonders exponierten Zweigspitzen. 2 Sehr waihlerisch scheinen nach alledem die javanischen Loranthaceen nicht zu sein. Darauf deutet auch die ausge- dehnte Verbreitung auf den verschiedensten Nahrwirten, die fiir einige Loranthusarten bekannt ist, ferner jenes eigenartige Vorkommen hin, wo eine Loranthuspflanze nicht nur ihrem eigentlichen Wirt (Juniperus), sondern auch einem auf ihm wohnenden, einer verwandtschaftlich weit von diesem entfernt stehenden Pflanzengruppe angehdrenden Epiphyten (Orchidee) Nahrung entnahm. Manche Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Ausbil- dungsform der Loranthaceen vom Nahrwirt, den sie besiedelt halten, abhingig ist, anscheinend auch von der Region, in der %¢ vorkommen. Ann, Jard. bot. Buitenz. 2e Sér. Suppl. I. Simtliche Figuren sind Wiedergaben von Photographien, die der ~ auf Java machte. Fig. 4, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6, Fig. 7, (Fig. 2) und Luftwurzel (Fig. 2a) einer epiphytisch auf ihm saga FIGUREN-ERKLARUNG. TAFEL XXVI. Loranthacee auf Araucaria Bidwillii. An der Ansatzstelle des Paras starke Callusbildung von Seiten des Nabrwirts. Grosse 4/4. Saugwurzel einer auf einem ae wachsenden Lora (L), die ihre Haustorien (LH) sowohl in den Juniperus, wie in delten Orchidee (0) getrieben hat. Nat. Grésse. Loranthus sphaerocarpus (L) und Loranthaceen-Keimlinge (LK) Cordyline. Grésse 1/7 TAFEL XXVII. Loranthacee auf succulenter Euphorbia. Grésse 1/6. Viscum articulatum (V) auf Loranthus. Loranthuskeimling (yout articulatum ie Sa Lormithas (LII) auf Loranthus (LI) Grésse ca. 4/9. oe a tS. auf Loranthaceenblittern. Bei (W) junges wiirzelchen. Grosse Loranthaceenkeimlinge auf Cordyline-Blittern. Grésse 2/3. 5 TAF. XXVI Ann. de Buitenzorg. Suppl. Ill. TAF. XXVI Ann. de Buitenzorg. Suppl. 11! TAF. XXVIl. ZUR KENNTNIS VON - EPHEMEROPSIS TJIBODENSIS GOEB. VON A. ERNST, Ziirich. (Tafel XXVIII.) Ahnlich den phanerogamen Epiphyten des tropischen Reger- waldes zeigen auch eine Anzahl yon Mikroorganismen, auf Blittern von Baumen, Straiuchern und Kriutern vorkommende Algen, Pilze, Flechten, Lebermoose und Laubmoose, Merkmale unverkennbarer Anpassung an die epiphytische Lebensweise. Diese Anpassungsmerkmale fallen bei den letzteren Organismen um so mehr auf, als ihre sonstige Organisation eine sehr ein- fache ist. Am griindlichsten sind bis jetzt die epiphyllen Mikro- Organismen der Urwalder am Gedehgebirge in Java studiert worden, welche bekanntlich schon das Material fiir eine grosse Zahl botanischer Arbeiten der verschiedensten Richtung geliefert haben. So sind aus diesen Waldern auch eine Anzahl epiphyller Kryptogamen bekannt geworden, tiber deren Bau, Entwicklung, Oekologie ete. zahlreiche interessante Mitteilungen vorliegen, tiber deren Verbreitung aber wenig oder gar nichts bekannt ist. Zu diesen bisher nur aus den Waldern um die Urwaldstation Tjibodas bekannten Pflanzen gehdrt auch ein kleines von Corser, (1888, S. 66—69) gefundenes und als Ephemeropsis beschriebenes Laubmoos, das seit seiner Entdeckung Gegenstand Ciniger Weiterer, ergiinzender Untersuchungen gewesen ist. Wahrend meines Aufenthaltes an der Urwaldstation Tjibodas U5—30. November 1905 und 15. Dezember 1905—13. Januar 1906) hatte ich haufig Gelegenheit, in dem zur Station ge- 700 horigen Waldareal, wie auch im Walde um ‘Tjiburrum und hinauf gegen Kandang Badak das eigenartige, epiphyll lebende Laubmoos auf den Blattern von Striuchern und Kréautern za beobachten und zu sammeln. Hphemeropsis erzeugt seine Spor- gonien nach der Feststellung von Frriscner (1899, S. 8—10, 1901, 5S. 68—%2) in der Zeit von Juni bis August und auch dann nur spirlich; meinem Material fehlen daher die Spor- gonien vollstindig. Auf meinen nachfolgenden Exkursionen in anderen Teilen Javas und anderen Inseln des malayischen Archipels war leicht festzustellen, dass dieses bis dahin erst von Tjibodas bekannte Laubmoos in den Gebirgswaldern weit verbreitet ist und sich unter geeigneten Bedingungen stets in grosser Menge vorfindet. In Java fand ich Ephemeropsis noch in den Waldern am Salak bei Buitenzorg und zwar beim Aufstieg durch die oberen Partien der Tjiapoesschlucht; wie ich am Schlusse meines Aufenthaltes in Buitenzorg beim Durchblattern des im Laboratorium aut- bewahrten Fremdenbuches las, war Lphemeropsis an dieser Stelle schon etwa ein Jahr zuvor von Goxenkin gefunden worden. Spaiter fand ich Ephemeropsis noch in Mittelsumatra und auf der malayischen Halbinsel. An allen Fundorten habe ich zahlreiche mit Ephemeropsis besetzte Blatter gesammelt; ein Teil derselben wurde getrocknet, von anderen wur : besonders reichlich Hphemeropsis tragende Streifen i verschie denen Fliissigkeiten (Alcohol 96 °/,, 20 °/, Alcohol mit Joi, Chromessigsiure, Chromosmiumessigsiure) fixiert und nach mae Auswaschen und langsamen Entwissern in tiblicher pes konserviert. oe Da die Gattung Ephemeropsis erst in einer Art und bce : erst von einem einzigen Standorte bekannt war, musste — lich zuerst die Frage entschieden werden, ob die in i Sumatra und auf der malayischen Halbinsel gemachten FT mit der Ephemeropsis von Tjibodas tbereinstimmen-— waren auch zur Zeit meiner Exkursionen in Sumatra t | der malayischen Halbinsel keine sporogonientragenden se chen aufzutreiben, so dass gerade die wichtigsten = 701 zur genauen Vergleichung und Bestimmung fehlten. Die Unter- suchung des Vegetationskérpers, der antheridien- und arche- gonientragenden Geschlechtssprésschen, ebenso der Organe der ungeschlechtlichen Vermehrung ergab aber in den Materialien der verschiedenen Standorte weder in Gestalt noch Grdssen- verhaltnissen wesentliche Unterschiede. Bei der Durchmusterung des reichen Materials hatte ich Gelegenheit, die verschiedensten Entwicklungsstadien der merk- wirdigen Brutkérper aufzufinden, welche fiir dieses Moos beschrieben worden sind. Da eine vollstindige Entwicklungs- geschichte dieser Organe noch fehlt und auch die bisher ver- offentlichten Angaben tiber die Morphologie derselben in ver- schiedenen Punkten erginzungsbedirftig sind, méchte ich an dieser Stelle zuerst kurz tiber die Ergebnisse meiner diesbe- aiglichen Untersuchung berichten. Ich schliesse hierauf noch einige Bemerkungen tber Vorkommen und Standorte von Ephemeropsis an. L Entwicklung und Bau der Brutkirper von Ephemeropsis tjibodensis Goeb. Der bis zur Bildung der Sexualsprosse ausschliesslich als Protonema wachsende Vegetationskérper von Lphemeropsis ist in Langtriebe und Kurztriebe mit weitgehender Differenzierung Segliedert. Die Hauptachsen des Protonemas kriechen auf der Blattoberflache. Auf ihren Flanken tragen sie gabelig verzweigte, kurzgegliederte Haftorgane, welche sich der Oberflache des tragenden Blattes dicht anlegen. Gorsex hat diese sich gewohn- lich paarig gegentiber stehenden Kurztriebe mit dem von Warming eingeftthrten Namen Hapreren bezeichnet. Auf der Riickenseite der Hauptachsen erheben sich lange, aufrecht Wachsende Aste. Sie zeigen ebenfalls beschrinktes Langenwachs- tum. In ihrer unteren Halfte sind sie gewdhnlich veraweigt und bilden etagenartig ausgebreitete, horizontale Zweigsysteme, deren Zellen in erster Linie der Assimilationstatigkeit dienen. Das Endsttick der dorsalen Zweige bildet gewOhnlich eine sich 702 verjiingende Borste, welche entweder spitz endigt oder an ihrer Endzelle einen Brutkérper erzeugt. Die Linge dieser Dorsaliste betrigt gewéhnlich 2—3 mm, und zwar finden sich sowohl verzweigte wie unverzweigte Aste von dieser Lange. Der Durch- messer ihrer Zellen betragt 25-30 w an der Basis, an den fiusseren Teilen der Borste nur noch 15—20 w. Neben solchen langen und basal gewoéhnlich verzweigten Dorsalasten sind auch ktirzere, unverzweigte Dorsalaste mit der Bildung von Brutkérpern betraut. Seltener entstehen solche auch an den Spitzen von Seitenzweigen zweiter oder dritter Ordnung. Die Brutkérper von Ephemeropsis folgen in ihrer Entwicklung nicht alle demselben Schema. Einige sehr haufig zu beobach- tende Stadien der Entwicklung sind in den Figuren 1—S von Tafel XXVIII dargestellt. Der einen Brutkérper bildende Dorsal- zweig oder die endstindige Borste eines solchen besteht in ihren basalen Teilen, ahnlich den Hauptachsen und den alteren Teilen der Hapteren, aus mehr oder weniger zilindrischen Zellen mit stark verdickten und meistens intensiv braun ge- firbten Aussenwiinden. Gegen die Spitze hin nimmt die Mem- brandicke seiner Zellen betrachtlich ab und die Aussenwande der obersten Zellen unterscheiden sich nicht mehr wesentlich von den auch in den tbrigen Teilen der Pflanze meist dimnen Quet- wanden. Die Endzelle, von welcher die Bildung des Brutkérpers ausgeht, ist besonders dinnwandig. Sie beginnt in die Lange 2u wachsen und zwar in korkzieherarti gen Windungen (Fig. I). Nach- dem ihr Scheitel 2—3 Windungen beschrieben hat, wichst er, sich zu keulenformiger Gestalt verbreiternd, gerade weiter. Die Wachs- tumsrichtung wird dabei gegentiber derjenigen des tragenden Dor- salastes verdindert. Das verbreiterte Endstiick wird hierauf (Fig. 3 Taf. XXVIII) als Initiale (i) des Brutorganes von dem gewundenet Teilstiick, das zur Tragerzelle wird, durch eine Querwand abgeteilt und zerfallt bald durch eine Teilung unterhalb der Mitte in zwel Tochterzellen (Fig. 4 Taf. XXVIII). Aus der scheitelstandige® (Fig. 4 u. 5 bz.) der aus dieser Teilung hervorgehenden Tochter- zellen entsteht durch weiteres Wachstum und damit verbundené Teilungen der eigentliche Brutkirper. Aus der zweiten Zelle | 703 (Fig. 4 u. 5 az.) dagegen nimmt der den Brutorganen von Ephe- meropsis eigentiimliche ankerartige Fortsatz seinen Ursprung. Vor dieser Entwicklung der beiden Zellen wird vorerst noch eine kleine scheibenformige Zelle zwischen der unteren derselben und der Tragerzelle erzeugt, welche spiter zur Trennungszelle wird (Fig. 5 tz. Taf. XXVIII). Diese Trennungszelle ist tiberall in meinem Material in denjenigen Entwicklungsstadien der Brut- organe, welche mit dem von Gokpet (1888, Fig. 97 und 98) abgebildeten ungefiihr tibereinstimmen, schon konstant ausge- bildet. Sie ist aber in solch jungen Stadien bei Anwendung einer schwachen Vergrésserung, wie zur Herstellung der Gorpen’schen Figur verwendet worden ist, kaum wahrnehmbar. Man wird bei der ausserordentlichen Feinheit der Teilungswande in diesen jungen Stadien erst dann auf diese Zelle aufmerksam, nachdem man sie bei der Untersuchung alterer Stadien wahr- genommen hat und sie in ihrer Entstehung in jiingere Stadien auriickzuverfolgen sucht. Entscheidende Stadien zur Lésung der Frage, ob die kleine, scheibenférmige Zelle von der basa- len der beiden ersten Brutkérperzellen oder von der Triager- zelle abgeteilt worden ist, waren nicht aufzufinden. Der Lage der Zelle nach ist wahrscheinlich, dass sie durch eine Teilung der Tragerzelle entsteht. Es muss also dabin gestellt bleiben, 0b sie nach der von Correns eingeftihrten Bezeichnung (1899, s. XII) als Dolichotmema (aus einer Zelle des Tragers hervor- sgangen), oder als Brachytmema (aus der untersten Zelle des Brutkorpers hervorgegangen), zu bezeichnen ist. Aus der Scheitelzelle des jungen Brutorganes geht der eigent- liche Brutkérper hervor, Er besteht im ausgewachsenen Zustande aus einer Reihe von 6—8 Zellen. In seiner untersten oder in ei reituntersten Zelle zeigt er eine zur Achse sk ae int ie oder stumpfwinklige Krommung. Der ae | © gestreckt, spindelformig. Seine Gesamtlange : ri co Me. Die grésste Breite mit iad u nae se me oder drittuntersten Zelle zu. Gegen die Spitze hin oe op eten starke Verschmilerung, nicht selten bis auf die © des basalen Durchmessers; statt. 104 Die untere der beiden ersten, anfangs wesentlich kleinere Zelle der jungen Anlage (Fig. 5 az.) beginnt wahrend der Streckung und Zellvermehrung des eigentlichen Brutkérpers auf dessen Convexseite zu einem mit ihm gleichsinnig gebogenen Schlauch auszuwachsen (Fig. 6). Dieser verbreitert sich spiter am Scheitel und erzeugt zwei unter sich einen. sehr stumpfen Winkel bildende Schenkel (Fig. 6—8 Taf. XXVIII). Jeder der- selben wird spiter durch eine Querwand von einer sich in den Stiel fortsetzenden Mittelzelle abgetrennt. Diese kann spiter ebenfalls noch durch eine den stielartigen Teil durchsetzende Wand in zwei Zellen zerlegt werden. Das endsténdige Quer- sttick wird hiufig durch eine nochmalige Teilung jeder der beiden Endzellen fiinfzellig. An ausgewachsenen Brutorganen werden sowohl am eigent- lichen K6rper wie am Ankerfortsatz Aussenwande und Quer- winde gleich stark wie an den Zellen von Hauptachsen und Dorsalisten verdickt und zeigen nachher gewohnlich auch mehr — oder weniger intensive Braunfirbung. Von dieser Membranvel- ainderung werden die Endzellen des Brutkdrpers, sowie die Endzellen des Ankers am wenigsten betroffen. Wahrend der Ausbildung von Brutkérper und Ankerfortsata erfihrt, nicht bei allen, aber doch bei den meisten Brutorgane? mit yewundenen Tragern, auch die zukiinftige Trennungszelle eine Gestaltsverainderung. Sie wachst etwas in die Lange und treibt auf der dem Ankerstiel entgegengesetzten Seite einen klel- nen papillenartigen Fortsatz (Fig. 11 Taf. XXVIII). Ihre Aussen wand zeigt im Vergleich zu den tibrigen Zellen des Brutorgan® | und auch zu den unmittelbar angrenzenden Querwanden mur eine geringe Verdickung. Im besonderen bleibt auf der an die Convexseite des Ankerstieles anschliessenden Seite (Fig. Taf. XXVIII) ein Membranstreifen fast unverdickt und auch der Scheitel der gegentiberliegenden Papille zeichnet sich durch eine sehr diinnbleibende Membran aus. Die Loslésung der Brutkérper von ihrem Trager erfolgt falls auf einen von aussen ausgetibten Stoss oder Druck dure Reissen der dtinnen Membranstreifen der Trennzelle- jeden- 12 4 Nicht | ee ae ee 105 ausgeschlossen ist ferner, dass an der Spitze der feinen, glas- hellen Papille eine Verquellung der Membran stattfindet und damit auch ohne Ausseren Anstoss eine allmalige Trennung von Trager und Brutkérper eingeleitet wird. An der Trigerzelle ist meistens noch langere Zeit die eine Lingshilfte der Papillenmembran (m p) sowie ein niedriger Ringwall (w.) an der gegentiber liegenden Seite sichtbar (Fig. 12 Taf. XXVIII). Auch an den abgestossenen Brutkérpern bemerkt man zuweilen ahnliche Membranreste der zerstorten Trennzelle. In seiner Figur 145c hat Correns am Scheitel einer Trigerzelle, ohne dessen Bedeutung zu kennen, ebenfalls ein Anhéingsel gezeichnet, welches wohl gleichen Ursprunges wie die in meinen Figuren 12 und 14 eingetragenen Membranreste der Trennzelle sein dirfte. Ausser Brutkérpern, die mit dem borstenartigen Ende eines Dorsalastes durch eine korkzieherartig gewundene Trigerzelle verbunden sind, findet man andere, aihnlich gestaltete, welche direkt von der obersten zilindrischen Borstenzelle abgehen. Abgesehen von der einfacheren Verbindung mit dem Tragast, stimmt ihr Entwicklungsgang (Fig. 13—20 Taf. XX VII) vollig mit dem eben beschriebenen tiberein. Durch eine erste Querwand wird die sich verbreiternde Endzelle in zwei Tochterzellen, die Bildungszellen fir Brutkérper und Ankerorgan (Fig. 14 und 15 Taf. XXVIII) zerlegt, durch eine zweite Teilung wird die niedrige — Trennungszelle erzeugt. Brutkérper und Ankerfortsatz unter- scheiden sich nach abgeschlossener Entwicklung nicht wesent- ch Von denjenigen auf gewundener Stielzelle. Dagegen entbebrt tie Trennungszelle hiufiger, als es bei jenen der Fall ist, des Mpillenartigen Fortsatzes, Thre Aussenwand bleibt an einer mittleren Zone ebenfalls fast unverdickt. In Ausnahmefillen Fig. 19 und 21 Taf. XXVIII) kann die Trennungszelle auch fehlen, Sae der Loslosung eines Brutkérpers von aoe oo