Botanische Jahrbücher = für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie herausgegeben von A. Engler. Neununddreissigster Band. Mit 10 Tafeln und 30 Figuren im Text. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1907. Es wurden ausgegeben: Heft 4 (S. A—460) am 43. Februar 1906. Heft 2 (S. 464—318) am 8. Juni 1906. Heft 3 u. 4 (S. 349—670) am 45. Januar 4907. Heft 5 (S. 674—714) am 49. Februar 4907. Nachdruck der in diesem Bande veröffentlichten Diagnosen ist nach $ 15 des Urheber- rechts verboten, deren Benutzung für Monographien und Florenwerke erwünscht. Inhalt. Originalabhandlungen. R. Schlechter, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 23 Figuren im Text . S. Birger, Die Vegetation bei Port Stanley” auf den Falklands- Inseln. Tafel I, II und einer Textfigur . Pascher, Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze A R. Marloth, Eine neue interessante Oliffortia vom Roggeveld. Mit Tat, IN und einer Textfigur R. Renner, Beiträge zur Anatomie und Systematik der Artocarpeen und Cono- cephaleen, insbesondere der Gattung Freus . A. Weberbauer, Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hoch- anden Perus. Mit Taf. IVu. V..... A. Engler, Beiträge zur Flora von Afrika. xxx. Ey Diels, Combretaceae africanae Engler, Simarubaceae africanae. 1. Engler, Sterculiaceae africanae. III.. . Pilger, Gramineae africanae. VI... . . .Koe h ne, Lythraceae africanae . Pax, Euphorbiaceae africanae. VII. aAumRp>>P>rrrtp! H.v. Ihering, Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 4 Figur im Text. . Engler und L. Diels, COrassulaceae africanae Diels, Anonaceae africanae. Mit 4 Figur im Text . . . .. . Krause, Rubiaceae africanae Mit 4 Figur im Text . Engler, Moraceae africanae. III. Mit 4 Figur im Text Engler, Tiliaceae africanae. 111. Mit 4 Figur | im | Text . Mit Mit . . . Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. Seite 41-274 275-305 306-347 318-349 319-448 449-464 462-465 462-468 469-486 487-515 516-572 573-574 575-576 577-580 581-596 Mit Taf. VI-X und 597-604 602-662 663-664 665 666-744 Botanische Jahrbücher für Systematik, Pilanzengeschichte und | Pflanzengeographie herausgegeben ‚. von A. Engler Neununddreißigster Band | I. Heft Mit’12 Figuren im Text | Leipzig | Verlag von Wilhelm Engelmann (9 1 1906 Ausgegeben am 13. Februar. 1906 Inhalt R. Schlechter, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 1. (Mit Textfigur 1-12) . . 2.2.03... 1—160 Seite — Nachdruck der in diesen Jahrbüchern veröffentlichten Diagnosen nach $ 15 des Urheberrechtes verboten, Benutzung für Monographien und Florenwerke erwünscht. — Kommissionsverlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig _ Beiträge zur Flora der oberen Kreide Quedlinburgs and seiner Umgebung | Teil.I: Die Gattung Credneria und einige seltnere Pflanzenreste von BR. P. Richter: Profeägot. am- Kgl. Gymnasium zu Quedlinburg Mit: 77 Figuren auf 6. Lichtdrucktafeln | ‚Großfolio; 1905; Preis .# 8. Preiskrmälifrung | Nach Vereinbarung mit dem Herrn Verfasser wurde a Preis von Robert Lauterborn Untersuchungen über Bau, Kernteilung und Bewegung der Diatomeen mit 10 Tafeln und 1 Figur im Text, 4°, III u.165 Seiten von Leipzig, Dezember 1905. Wilhelm Engehhann, ch Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu -Kaledonien. Von R. Schlechter. (Mit 23 Figuren im Text.) In der vorliegenden Abhandlung gebe ich eine Bearbeitung der von mir auf der Insel Neu-Kaledonien gesammelten Pflanzen. Die Zahl der neuen Arten ist eine recht erhebliche geworden, da ich, dank der Unter- stützung, welche mir seitens der Behörden während meines Aufenthaltes auf der Insel zu teil wurde, manche Gebiete durchforschen konnte, die frühere Sammler nicht besucht hatten. Da ich erst vor kurzem hier in dieser Zeitschrift!) versucht habe, eine pflanzengeographische Gliederung der Insel zu geben, erübrigt es wohl, näher darauf einzugehen, und ich möchte mich daher begnügen, auf jene Arbeit zu verweisen. Die Beziehungen der einzelnen Familien und Gattungen zu der Flora der Nachbargebiete habe ich von den einzelnen Abteilungen aus eingesetzt. Es wird sich natürlich bei genauerer Kenntnis der Insel manches ändern lassen, doch glaube ich schon jetzt angeben zu müssen, daß die Beziehungen zu Nordost-Australien und zur malayischen Flora erheblich engere sind als zu Neuseeland und Südost-Australien, einschließlich Neu-Süd-Wiales. Nach Osten hin finden sich Beziehungen zu den Fidji- und den Sandwich- Inseln, besonders zu den ersteren. Von großem pflanzengeographischem Interesse würde es sein, wenn die Nordwest-Ecke der Insel, von der wir bisher in botanischer Hinsicht recht wenig kennen, einmal näher untersucht würde. Ich möchte daher sämtlichen Botanikern, die Gelegenheit haben, auf dieser hochinteressanten Insel zu sammeln, warm ans Herz legen, diesem Teile ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Leider war es mir nicht vergönnt, selbst jene Gegenden zu 4) R. SchLecmter, Pflanzengeographische Gliederung der Insel Neu-Kaledonien. Engl. Bot. Jahrb. XXXV. Heft 4. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 1 2 R. Schlechter. durchforschen, da meine Zeit zu knapp bemessen war und ich außerdem infolge von Malaria, welche ich von Neu-Guinea mitgebracht hatte, mir gesundheitlich nicht viel zumuten konnte. Auch die Durchforschung der Neuen Hebriden, von denen uns botanisch zurzeit so gut wie nichts be- kannt ist, wird zur Erklärung der Verwandtschaft der Flora von Neu- Kaledonien von höchster Wichtigkeit werden, da höchstwahrscheinlich auf diesem Wege eine große Zahl papuanisch-malayischer Typen auf die Insel gelangt sind. Ich möchte es nicht verabsäumen, den Behörden von Neu-Kaledonien hiermit öffentlich meinen Dank auszusprechen für die Unterstützung, die ich während meines Aufenthaltes auf der Insel gefunden habe, besonders Herrn Gouverneur FeirLır und Herrn J. G. EnsLer, dem Chef des Ver- messungswesens; ebenso Herrn Prof. Dr. L. E. Burzau und Ilerrn J. PoıssoN für die Erleichterung, welche ich beim Bestimmen meiner Pflanzen im Musee d’Histoire Naturelle in Paris gefunden habe. Bei der Bearbeitung meiner Pflanzen in Berlin wurde mir ferner Hilfe zu teil durch die Herren Dr. L. Dies, Dr. E. Prırzer, Mr. €. B. Crarke, Dr. U. Dammer, Prof. Dr. O. Warsurg, Dr. R. Pırser, Prof. Dr. Rapıkorer, Prof. Dr. Gute, Dr. H. Harms und Dr. Tu. Logsener. Ihnen allen sage ich hiermit meinen besten Dank, insbesondere aber Herrn Geheimrat Prof. Dr. A. EnsLer für die mannigfachen Anregungen, die ich durch ihn empfangen habe. Filicales. Von L. Dıiers. Über die Farnflora Neu-Kaledoniens enthält die Literatur gründlichere und eingehendere Arbeiten als über die meisten anderen Familien seiner Vegetation. Schon Lysır, Mertenıus, Van DEN Bosch, VIEILLARD und DrrLAancHE hatten den Gegenstand mehr oder minder ausführlich behandelt. Noch ausgedehnter aber waren die Untersuchungen Fournıers, der über ein bedeutend reicheres Studienmaterial verfügte als seine Vorgänger. Die Sammlungen von Pancher, Baupovin, Tartsaur, Detacour und ganz be- sonders Baransa hatten die Zahl der Farne, die man von der Insel kannte, aufs beträchtlichste vermehrt. Die Abhandlung Fournıers »Filices Novae-Caledoniae, enumeratio mono- graphica« (in Ann. Sc, nat. 5° ser. XVII Paris 1873, 253—360) enthält nicht weniger als 259 Arten. Zweifellos ist der Speziesbegriff des Autors wenigstens stellenweise ein ziemlich enger. Andererseits aber verführt er kritisch genug, um für immer ein sehr brauchbares Fundament für das Studium der interessanten Farnflora des Gebietes geliefert zu haben. Es kommt dem Werte seiner Arbeit zu statten, daß fast sämtliche Sammler, deren Kollektionen er benutzte, den Farnkräutern eine besonders lebhafte Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 3 Aufmerksamkeit gewidmet hatten. Sein Material war daher so umfang- reich und bedeutend, daß er zu allgemeinen Schlußfolgerungen über das Wesen der neukaledonischen Farnflora vollauf berechtigt war. Diese Zusammenfassung der allgemeineren Resultate seiner Studien findet sich in dem Aufsatze »Sur la dispersion geögraphique des Fougeres de la Nouvelle-Caledonie<, in Ann. Se. nat. 5. scr. XIX (1874) 287—299. Es sind wertvolle Ergebnisse, die hier niedergelegt sind, und umso mehr der Beachtung wert, weil sie durch die seither neu gewonnenen Beobach- tungen durchaus ihre Bestätigung gefunden haben. Die nachfolgend bearbeitete Kollektion von Farnen, die SCHLECHTER bei seinem mehrmonatlichen Aufenthalt in Neu-Kaledonien zusammengebracht hat, enthält etwas über ein Viertel aller von Neu-Kaledonien bekannten Formen. Fast sämtlich sind es Pflanzen, die die früheren Reisenden be- reits eingesandt hatten: eine Tatsache, die zu lehren geeignet ist, wie außerordentlich sie die Farne bei ihren Sammlungen bevorzugt haben. Für den Südbezirk läßt sich bei diesem Stande der Dinge behaupten, daß seine Farnflora wohl in allen wesentlichen Zügen aufgeschlossen ist, bezw. daß neue Entdeckungen nur in geringer Zahl noch zu erwarten sind. Etwas anders liegen die Verhältnisse für den Nordbezirk. Auch dort hat SCHLECHTER zwar keine neue Spezies beobachtet, selbst keine Art, die von Neu-Kaledonien noch nicht bekannt geworden wäre. Wohl aber haben seine sonstigen Beobachtungen in diesem Distrikt bewiesen, wie viel Neues in dieser Region noch zu erwarten ist. Und man darf vermuten, daß auch der Bestand der Farne des Gebietes dort noch Vermehrung er- fahren wird. Fournier hat uns mit der Tatsache bekannt gemacht, daß von 259 Spezies der neukaledonischen Farnflora 86 endemisch sind. Mit vollem Recht betont er, eine wie beträchtliche Ziffer das ist, wenn man sie mit den Verhältnissen in anderen Gebieten vergleicht. Es ist Fournier nicht entgangen, daß unter den selbständigen Erzeugnissen Neu-Kaledoniens so- wohl isolierte reliktartige Typen, als auch progressiv polymorphe Ende- mismen sich befinden. Das beste Beispiel für den ersten Fall liefert die ganz ohne näheren Anschluß im System stehende Gleicheniacee Stroma- topteris: zudem ist sie in ihrer Gliederung bemerkenswert als die primi- tivste Form unter den Gleicheniaceen. Sie findet in dieser Hinsicht ein treffliches Seitenstück in der Schizaeacee ZLygodium hians, über deren Wert für die Auffassung des Lygodium-Wedels ich an anderem Orte!) gehandelt habe. — Die Gruppen, welche anderseits für den progressiven Endemismus Neu-Kaledoniens in Betracht kommen, sind etwa die Dentatum- Gruppe bei Trichomanes, Blechnum Sect. Lomaria, Lindsaea, Poly- podium Ser. Cryptosorus Fee, Schixaea Sect. Actinostachys. 4) In »Hedwigia« 4905, 133 —136. 1* 4 R. Schlechter. Eine nähere Analyse der Farnflora nach ihren geographischen Be- ziehungen ergibt uns zwei bedeutsame Tatsachen: erstens ihren malesischen Grundcharakter, zweitens eine gesondert melanesische Weiterbildung dieses Charakters in vielen Formenkreisen, ja bei manchen sogar eine ausschließlich melanesische Entwicklung. Ich habe diese schon von Fournter 1. c. 292 angedeutete, aber viel- leicht nicht ganz ausreichend verstandene Beziehung früher schon für die Polypodiaceae kurz ausgesprochen (in Ester und Prantı, Natürl. Planzen- fam. I. 4), wo ich S. 154 festsetzte: »In Melanesien, Ost-Australien, dem neuseeländischen Gebiete schließt sich der Grundstock der Polypodiaceae allseitig an Malesien an. Es läßt sich zwar nach Osten hin ein allmählicher, stetiger Abfall an Zahl und Mannigfaltigkeit der Typen beobachten, doch ohne daß damit jegliche Ursprünglichkeit aufhörte. In Neu- Kaledonien vielmehr wie im tropischen Polynesien treten uns von vielen malesischen Typen eigene Prägungen entgegen, und auch durchaus selb- ständige Erzeugnisse fehlen nicht. Von Melanesien bis Neuseeland schmückt Arthropteris tenmella die Waldungen, dazu mannigfache Spezies von Pellaea $ Platyloma, einer Reihe eleganter Blechnum-Arten ungewöhnlichen Auf- baues.« Es ist von außerordentlichem Werte für das pflanzengeographische Verständnis Neu-Kaledoniens überhaupt, daß dieser Doppelcharakter seiner Vegetation: malesisches Fundament und ostaustralisch - melanesisch - neu- seeländische Spezialisiertheit, der in so vielen Abteilungen seiner Pflanzen- welt hervortritt, sich mit voller Klarheit schon bei der Farnflora durch- setzt, die man oft für so indifferent in pflanzengeographischer Hinsicht zu halten geneigt war. Eine Frage von weitgehendem Interesse ist erst durch ScHLECHTERS Aufzeichnungen in den Vordergrund gerückt worden: Es handelt sich um die Verteilung jener beiden Kategorien auf der Insel selbst. In manchen Familien (vgl. z. B. Lycopodiaceae) scheinen gewisse Erscheinungen dafür zu sprechen, daß sie sich in der Tat auf Neu-Kaledonien schon räumlich insofern ungleich verhalten, als das rein malesische Element den Norden bevorzugt, das melanesische dagegen im Süden domi- niert. Für die Farne kann ich angesichts der Daten, die mir zur Verfügung stehen, eine derartige Sonderung noch nicht wahrnehmen. Es ist richtig, daß ScaLechter gewisse typische Malesier nur im Nordbezirk angetroffen hat, so Nephrolepis cordifolia, Davallia alpina, Histiopteris ineisa, Ophio- glossum pendulum. Aber die Zahl dieser Fälle ist, wie es ja bei der Kürze des Aufenthaltes kaum anders erwartet werden kann, noch zu un- bedeutend, um weitgehende Folgerungen daraus ableiten zu können. Immerhin ist es schon von großem Werte, daß die Frage der floristischen Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 5 Gliederung aufgeworfen und damit der künftigen Weiterforschung gewisse feste Ziele gesteckt worden sind. Hymenophyllaceae. Hymenophyllum Sm. H. dimidiatum v. d. Bosch. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh®, 500 m. — n. 44757, fruchtend im September 1902; Berge bei Paita, 1250 m. — n. 14930, steril im Oktober 1902. Trichomanes L. T. saxifragoides Presl. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500 m. —n. 44859, steril im Oktober 1902. T. album Bl. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m. —n. 14919, steril im Oktober 1902. T. Vieillardii v. d. Bosch. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 15047, fruchtend im Oktober 1902. T. dentatum v. d. Bosch. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 14790, fruchtend im September 1902. T. rigidum Sw. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 200 m. — n. 14861, fruchtend im Oktober 4902. T. longisetum v. d. Bosch. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m. — n. 14927, fruchtend im Oktober 4902; Abhänge des Mont Humboldt, 4500 m. — n. 15334, fruch- tend im November 1902. T. Milnei v. d. Bosch. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m. — n. 14 924, steril im Oktober 1902. T. Baueriana Endl. Süd=-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 14795, fruchtend im September 4902. T. dentatum v. d. Bosch, eine reduzierte Form. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh@, 550 m. — n. 44796, fruchtend im September 1902. 6 R. Schlechter. Gyatheaceae. Balantium Kaulf. B. stramineum (Lab.) Diels. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh6, 300 m. — n. 14774, fruchtend im September 1902. Cyathea Sm. C. albifrons Vieill. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 400 m. — n. 44811, fruchtend im September 1902. C. Lenormandi Vieill. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m. — n. 14918, fruchtend im Oktober 1902. C. propinqua Metten. Süd-Bezirk: Berge am Ngoye, 900 m. — n. 45472, fruchtend im November 1902. Alsophila R. Br. A. intermedia Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 14777, fruchtend im September 1902. Polypodiaceae. Nephrodium Rich. pt. N. fascieulatum (Fourn.) Diels (Aspidium fascieulatum Fournier). Süd-Bezirk: Abhänge des Mont Humboldt, 4300 m. —,n. 15341, fruchtend im November 1902. N. obliquatum Mett. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, 450 m. — n. 14820, fruchtend im November 1902. N. rufescens (Bl.) Diels. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 14885, fruchtend im Oktober 1902. N. Vieillardii (Mett.) Bak. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 1000 m. — n. 15529, fruchtend im Dezember 1902. N. disseetum Desv. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, 150 m. — n. 44902, fruchtend im Oktober 1902; Abhänge des Mont Humboldt, 1000 m. — n. 15327, fruchtend im November 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien, 7 Polystichum Roth pt. P. aristatum (Sw.) Presl. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, 150 m. — n. 14830, fruchtend im September 1902. Gymnopteris Bernh. 6. varians (Metten.) Diels var. contraetum Metten. Nord-Bezirk: Berge bei Ou Hinna, 400 m. — n. 15612, fruchtend im Januar 4903. Dipteris Reinw. D. conjugata (Kaulf.) Reinw. Süd-Bezirk: Abhänge des Monte Humboldt, 1000 m. — n. 15311, fruchtend im November 1902. Nephrolepis Schott. N. exaltata Presi var. hirsutula (Presl) Hook. Süd-Bezirk: Hügel bei Yaouh@, 400 m. — n. 15067, fruchtend im Oktober 1902. N. cordifolia Presl. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 800 m. — n. 15526, fruchtend im Dezember 1902. Saccoloma Kaulf. S. tenue (Brack.) Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 14890, fruchtend im Oktober 1902. Davallia Sm. D. solida Sw. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh‘, 400 m. — n. 14788, fruchtend im September 1902; Berge bei Paita, 400 m. — n. 14878, fruchtend im Oktober 1902. D. serrata Brackenr. Süd-Bezirk: Berge von Ngoye, 200 m. — n. 15455, fruchtend im November 1902. D. alpina Bl. Nord-Bezirk: Berge bei Ou Hinna, 700m. — n. 15606, fruchtend im Januar 4903. Schizoloma Gaud. Sch. ensifolium (Sw.) J. Sm. Süd-Bezirk: Hügel bei Yaouhe. — n. 14740, fruchtend im Sep- tember 1902. 8 R. Schlechter. Sch. Vieillardii (Metten.) Diels var. platyphylla Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 15042, fruchtend im Oktober 1902. Odontosoria Presl. 0. elongata (Labill.) Diels. Süd-Bezirk: Hügel bei Yaouh@, 450 m. — n. 14815, fruchtend im September 1902. Lindsaya Dry. L. nervosa Metten. Süd-Bezirk: Hügel am Ngoye, 100 m. — n. 15108, fruchtend im November 1902. L. eampylophylla Fourn. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 45046, fruchtend im Oktober 1902. L. linearis Sw. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 44754, fruchtend im September 1902. L. Moorei (Hook.) Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 200 m. — n. 44955, fruchtend im Oktober 1902; Berge am Ngoye, 300 m. — n. 15364, fruchtend im No- vember 1902. L. alutacea Metten. Süd-Bezirk: Berge am Ngoye, 800 m. — n. 15192, fruchtend im November 1902. Diplazium Sw. D. sororium (Metten.) Diels. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 300 m. — n. 14798, fruchtend im September 1902. Asplenium L. A. vuleanicum Bl. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 45043, fruchtend im Oktober 1902. A. amoenum Presl. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 200 m. — n. 14776, fruchtend im September 4902. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 600 m. — n. 15453, fruchtend im Dezember 1902. A. nodulosum Kaulf. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh6, 400 m. — n. 44793, fruchtend im September 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 9 A. furcatum Thunb. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500—600 m. — n. 14875, 14873, fruchtend im Oktober 1902. A. laserpitiifolium Lam. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, #00 m. — n. 14936, fruchtend im Oktober 1902. A. novae-caledoniae Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 4000 m. — n. 14950, fruchtend im Oktober 1902; Abhänge des Mont Humboldt, 1000 m. — n. 153146, fruchtend im November 4902. Blechnum L. B. serrulatum Rich. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 45012, fruchtend im Oktober 4902. B. gibbum (Labill.) Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 400 m. — n. 14964, fruchtend im Oktober 1902. B. eiliatum (Moore) Diels. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh6, 600 m. — n. 15037, fruchtend im Oktober 1902. B. obtusatum (Labill.) Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paitaa, 600 m. — n. 14869, fruchtend im Oktober 1902. B. capense (L.) Schlecht. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, an Bächen, 50 m. — n. 14880, fruch- tend im Oktober 1902. Doodia R. Br. D. media R. Br. Süd-Bezirk: Hügel bei Yaouhe, 400 m. — n. 45072, fruchtend im Oktober 1902. D. lunulata R. Br. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 414996, fruchtend im Oktober 1902. Cheilanthes Sw. Ch. Sieberi R. Br. Süd-Bezirk: Hügel bei Yaouhe, 100 m. — n. 14809, 14810, fruchtend im September 1902. Hypolepis Bernh. H. tenuifolia Bernh. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 400—500 m. — n. 14883, 15000, fruchtend im Oktober 1902. 10 R. Schlechter. Adiantum L. A. hispidulum Sw. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, 50 m. — n. 14994, fruchtend im Oktober 1902. A. fulvum Raoul. Süd-Bezirk: Hügel bei Paita, 200 m. — n. 14834, fruchtend im September 1902. Pteris L. P. novaezelandiae Hook. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 100 m. — n. 14773, fruchtend im September 1902. Histiopteris Agardh. H. incisa (Thunb.) Ag. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 750 m. — n. 15496, fruchtend im Dezember 1902. Vittaria L. V. zosterifolia Metten. var. flaceida Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500 m. — n. 44866, fruchtend im Oktober 1902; Abhänge des Mont Humboldt, 1000 m. — n. 15294, fruch- tend im November 1902. Hymenolepis Kaulf. H. spicata (L.) Presl. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 15040, fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: Berge bei Ou Hinna, 400 m. — n. 45673, fruchtend im Januar 1903. Polypodium L. P. pseudaustrale Fourn. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m. — n. 14932, fruchtend im Oktober 4902; Abhänge des Mont Humboldt, 1400 m. —n. 45336, fruch- tend im November 1902. P. Hookeri Brackenr. Süd-Bezirk: Abhänge des Mont Humboldt, 1500 m. — n. 15346, fruchtend im November 1902. P. cucullatum Nees. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 500 m. — n. 14761, fruchtend im September 1902. P. lasiostipes Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh6, 500 m. — n. 14800, fruchtend im September 1902; Berge bei Paita, 1250 m. — n. 44921, fruchtend im Oktober 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien, 11 Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche. — n. 15538, fruchtend ım De- zember 1902. P. blechnoides look. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 15051, fruchtend im Oktober 1902; Abhänge des Mont Humboldt, 1300 m. — n. 15303, fruch- tend im November 1902. - P. erassifrons Bak. (ex descriptione). Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 4250 m. — n. 14910, fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: Berge bei Ou Hinna, 700 m. — n. 15672, fruchtend im Januar 1903. P. Deplanchei Bak. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500 m. — n. 15008, fruchtend im Oktober 1902. P. lanceola Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500 m. — n. 14998, fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: Berge bei Ou Ilinna, 500 m. — n. 45695, fruchtend im Januar 1903. P. Vieillardii Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 500 m. — n. 44874, fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 900 m. — n. 15493, fruchtend im Dezember 1902; Berge bei Ou Hinna, 900 m. — n. 15703, fruchtend im Januar 1903. Niphobolus Kaulf. N. confluens R. Br. non Hook. et Bak. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 100 m. — n. 14774, fruchtend im September 1902. Elaphoglossum Schott. E. Vieillardii (Metten.) Christ. Süd-Bezirk: Abhänge des Mont Humboldt, 1000 m. — n. 15306, fruchtend im November 1903. Gleicheniaceae. Stromatopteris Metten. St. moniliformis Metten. Süd-Bezirk: Berge am Ngoye, 200 m. — n. 15264, fruchtend im November 1902. Gleichenia Sm. 6. dicarpa R. Br. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 14950, fruchtend im 12 R. Schlechter. September 1902; Hügel am Ngoye, 80 m. —n. 45442, fruchtend im No- vember 4902. 6. flabellata R. Br. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 700 m. — n. 15530, fruchtend im Dezember 1902. 6. linearis (Burm.) Bedd. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 14986, fruchtend im Oktober 1902. Schizaeaceae. Lygodium Sw. L. hians Fournier. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 4250 m ü. M. — n. 14938, fruchtend im November 1902. L. reticulatum Schk. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 300 m. — n. 14965, fruchtend im Oktober 1902. Schizaea Sw. Sch. fistulosa Labill. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh6, 100 m. — n. 14753, fruchtend im September 1902. Sch. intermedia Metten. Süd-Bezirk: Hügel am Ngoye, 100 m. — n. 45446, fruchtend im November 1902. Sch. laevigata Metten. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 450 m. — n. 44952, fruchtend im Oktober 1902; eine Form mit verbreiterten Wedeln auf den Bergen am. Ngoye, 300 m. — n. 45366, fruchtend im November 1902. Sch. bifida Sw. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouh‘, 500 m. — n. 15054, fruchtend im Oktober 4902. Sch. dichotoma Forst. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 400 m. — n. 45007, fruchtend im Oktober 1902; Berge bei Yaouh6, 400 m. — n. 15036, fruchtend im Oktober 1902. Osmundaceae. Leptopteris Presl. L. Fraseri (Hook. et Grev.) Presl. Süd-Bezirk: Abhänge des Mont Humboldt, 4200 m. — n. 15339 fruchtend im November 4902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 13 Marattiaceae. Marattia Sm. M. fraxinea Sm. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 15052, fruchtend im Oktober 1902. M. attenuata Lab. Süd-Bezirk: Berge bei Yaouhe, 600 m. — n. 15050, fruchtend im Oktober 1902. Ophioglossaceae. Ophioglossum L. 0. pedunculosum Desv. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 600 m. — n. 15540, fruchtend im Dezember 1902. 0. pendulum L. Nord-Bezirk: Berge bei Oubatche, 700 m. — n. 15498, fruchtend im Dezember 1902. Lycopodiaceae. Von E. PrıtzeL. In seinem verhältnismäßig reichen Besitz an Lycopodiaceen prägt sich die pflanzengeographische Natur von Neu-Kaledonien in bemerkenswerter Weise aus. Der Norden zeigt sich als völlig dem malesisch-papuasischen Monsun-Gebiete zugehörig: vom Norden reichen sie bis in die Nordhälfte der Insel hinein und besitzen hier ihre Südgrenze die Urwald-Epiphyten: L. carinatum, squarrosum, phyllanthum, serratum. Der Süden der Insel besitzt solche echt malesischen Typen nicht, wohl aber dafür die mit Polynesien gemeinsamen Epiphyten L. nutans und mirabüe. Das sub- tropische australische Element wird hier repräsentiert durch die terrestri- schen L. densum und laterale, welche der Süden der Insel mit Neu-See- land und Öst-Australien gemeinsam hat. Z. Schlechteri stellt eine sich an das polynesische ZL. nutans anschließende Eigenschöpfung des Südens der Insel dar. Das kosmopolitische Z. cernuum ist auf der ganzen Insel ver- breitet. Lycopodium L. L. serratum Thbg. Im eigentlichen Monsun-Gebiet verbreitet, im nördlichen Neu-Kaledonien seine äußerste Südgrenze erreichend. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche bei 550 m. —n. 15 425, Dezember 1902. Die Exemplare sind reichlich mit Brutknospen versehen. L. squarrosum Forst. Im ganzen Monsun-Gebiet verbreiteter Epiphyt. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, bei 800 m. — n. 15 454, Dezember 1902. 14 R. Schlechter L. earinatum Desv. Im ganzen Monsun-Gebiet verbreitet, aber aus Neu-Kaledonien noch nicht bekannt. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, bei 1000 m. — n. 15404, Dezember 1902. Die Form zeichnet sich durch längere schmale Blätter aus und wird dadurch manchen weniger robusten Formen von L. squar- rosum ähnlich. L. Schlechteri E. Pritzel nov. spec. Caulibus useue ad A0—-60 cm erectis simplicibus summo apice excepio; radicibus ex basi infima copiose orientibus, simplieibus vel dichotomis. Foliis sterilibus densis; sub caulis medio patenti-reflexis lineari-lanceo- latis planis, marginibus subtus prominentibus, nervo medio supra sed vix subtus conspicuo, apice pungente; supra caulis medio patentibus vel apice paulo incurvis, rigidis, linearibus, apice brunneo crassiusculo subacuto, supra convexis, subtus concavis marginibus recurvis. Caule ad summum apicem dense breviter 2—3% dichotome ramoso, spieis brevibus recurvis, foliis sporangiferis quam folia sterilia brevioribus, valde prominenter cari- natis, basin versus sensim dilatatis, sed sporangia vix omnino tegentibus, sporangiis reniformibus. Ca. 40—60 cm altum. Folia inferiora ca. 1,5 cm longa, 2 mm lata; superiora ca. A cm longa, 4—4,5 mm lata, sporangifera ca. 0,5 cm longa, sporangia 4 mm diam. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, bei 1000 m im Walde, ter- restrisch, 4. November 1902, n. 15194. Diese neue Art ist durch den hohen unverzweigten Stengel mit den kurzen, ge- drängten dichotomen nach unten gekrümmten Sporangienähren sehr charakteristisch. Da der Übergang zur fertilen Region ein ganz allmählicher ist und sich der Unterschied wesentlich auf die geringere Größe beschränkt, so wäre die Art in die Gruppe Sub- selago Baker einzureihen und zwar am besten neben L. squarrosum Forst. Verwandt- schaftlich scheint es dem L. nutans Brackenr. am nächsten zu stehen; es ähnelt ihm sehr in den unteren Blättern und auch in den obersten Sporophylien, Es ist nicht undenkbar, daß es einen Abkömmling dieses ebendaselbst verbreiteten Epiphyten dar- stellt und seiner terrestrischen Lebensweise den starren Habitus und die kompakten kurzen Ahrenstände verdankt. L. nutans Brackenr. Diese Art darf, wie vielfach üblich, nicht mit der folgenden vereinigt werden, sie ist vor dieser auch durch die engere, auf Neu-Kaledonien und die Sandwich-Inseln beschränkte Verbreitung aus- gezeichnet. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt bei 1000 m, November 4902, n. 15322. L. phyllanthum Hook. et Arn. Im ganzen Monsun-Gebiet verbreitet bis zu den Sandwich-Inseln, von Neu-Kaledonien bisher noch nicht bekannt. Nordbezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, bei 100 m, Januar 1903, n. 15 666. L. mirabile Willd., meist zu Z. Phlegmaria L. gezogen, aber eine für das südliche Monsun-Gebiet (Ost-Australien, Neu-Seeland, Neu-Kaledonien) bemerkenswerte Form. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 15 Nord-Bezirk: Auf den Bergen bei Oubatche, bei 900 m, Dezember 1902, n. 15452. Süd-Bezirk: Abhänge des Mont Humboldt, bei 1000 m, November 4902, n. 415312. L. laterale R. Br. Dem südlichsten australischen Monsungebiet eigen- tümliche Art, erreicht im südlichen Neu-Kaledonien seine Nordgrenze. Süd-Bezirk: Auf den Bergen bei Paita, bei 1000 m, Oktober 4902, n. 14 912. L. cernuum L. In aufrechten und niederliegenden Formen in den unteren Regionen wohl verbreitet: Nord-Bezirk: Berge bei Ou Hinna n. 15696. Süd-Bezirk: Berge bei Paita n. 15006. L. densum Lab. Ein südlich australischer Typus. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, bei 400 m, September 1902, n. 14838. Psilotaceae. Psilotum Sw. Dieses weitverbreitete Tropengewächs fehlt auch den feuchten Regen- wäldern im Norden der Insel nicht. P. triquetrum Sw. In den ganzen Tropen verbreitet. Nord-Bezirk: Auf den Bergen bei Ou Hinna bei 900 m, Januar 1903, n. 15608. Die typische Form. Tmesipteris Bernh. Dieses Gewächs ist für die regenreichen Bergwälder des australen Monsungebiets charakteristisch. Je nach dem Substrat (Rinde der Bäume, besonders der Farnbäume, oder der humöse Erdboden) ist es hängend oder aufrecht und dann auch in der Form der Blätter wechselnd. T. tannensis Bernh. Süd-Bezirk: Berge bei Paita, 1250 m, Oktober 1902, n. 14940. Ab- hänge des Mont Humboldt, 1000 m, Nov. 1902, n. 15295. Taxaceae. Dacrydium Sol. Die Dacrydien sind wie die anderen Taxaceen in Neu-Kaledonien Berg- bewohner, und zwar fast nur in größeren Höhenlagen anzutreffen. Sie bilden gewöhnlich kleinere Bäume, die selten 40 m Höhe übersteigen. D. araucarioides Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, n. 45175 (mas.); n. 15176 fem.). 16 R. Schlechter. Podocarpus L’Her. Über das Vorkommen der Arten dieser Gattung läßt sich das selbe sagen wie über die Daerydium-Arten. Auch sie sind Bewohner höherer Berge, wo sie in den Wäldern in einzelnen Exemplaren eingesprengt an- zutreffen sind, während Araucarien besonders im Süden oft kleinere Be- stände bilden. Besonders interessant und habituell recht abweichend von den anderen Arten ist Podocarpus gnüdioides Carr., welcher als kleiner Strauch, ähnlich wie Juniperus Sabina L., am Boden hinkriecht. P. minor Parl. Süd-Bezirk: An den Abhängen des Mont Humboldt c. 1400 m ü. M., n. 15 331. P. gnidioides Carr. Süd-Bezirk: An den Abhängen und dem Gipfel des Mont Humboldt, c. 1600 m ü. M., n. 15329 (mas.); n. 15330 (fem.). Pinaceae. Agathis Salisb. Die Agathis-Arten sind in Neu-Kaledonien als einzeln stehende Bäume in der Serpentin-Region sehr verbreitet. Besonders die hier aufgeführte A. ovata Warbg. ist häufig. Bestände bildend tritt keine der Arten auf. Einige sind von dem Meeresstrande bis zu einer Höhe von 1300 m ü. M. anzutreffen. A. ovata Warbg. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, c. 450 m ü. M., n. 15130 (mas.); n. 15134 (fem.). Callitris Vent. Die Arten dieser Gattung treten gewöhnlich im Verein mit anderen Koniferen, z. B. Podocarpus- und Dacrydium-Arten, in der oberen Wald- formation des Südbezirkes auf, wo sie ähnlich wie Dacrydien kleine, bis 7 m hohe Bäume bilden. Außer der von mir gesammelten Art sind noch zwei andere bekannt geworden, nämlich ©. subumbellata (Parl.) Schltr. (Frenela subumbellata Parl.) und C. sulcata (Parl.) Schltr. (Frenela sul- cata Parl.). (. Balansae (Brongn. et Gris.) Schltr. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, c. 4000 m ü.M., n. 15179. Libocedrus Don. L. neo-caledonieus Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Abhänge des Mont Humboldt, c. 4400 m ü. M., n. 15333. ie Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 17 Pandanaceae. Von O. WARBURG. Pandanus L. fil. Die Pandanus-Arten spielen trotz ihrer Zahl auf der Insel insofern keine so bedeutende Rolle, wie man annehmen möchte, als sie meist sehr lokal auftreten und selten in größerer Individuenzahl anzutreffen sind. Sie finden sich dagegen meist in einzelnen Exemplaren zwischen anderer Vege- tation eingesprengt, und zwar in allen verschiedenen Höhenlagen. P. Schleehteri Warb. n. sp. Folia 70 cm longa usque 15 cm lata acuta in sieco pallida apice sensim acuminata demum triquelra margine in 2—5 mm intervallis breviter pallide dentatis costa subtus in apice tantum brevissime dentatis. Syncarpium eylindraceum 40 cm longum 4 cm latum spathis 24 cm longis basi 3!/, cm latis apice in flagellum triquetrum angustatis circumdatum; drupae 2—4, vulgo 3-loculares 45 mm longae 13 mm latae 6 mm crassae obpyramidatae, ad apicem breviter 3 mm) angustatae, vertice truncatae, stigmatibus vulgo 3 transversaliter in una serie collocatis suberectis sursum vergentibus coro- natae, mesocarpium fibroso-medullosum subcavum infra apicem drupae collo- catum quam endocarpium osseum dimidio brevius. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouhe, in den Wäldern c. 400 m ü. M., n. 15053, blühend im Oktober 1902. Eine dem P. decumbens von der Isle of Pines nahestehende Art der Sektion Hombronia, die sich durch größere Synkarpien und kleinere Drupen auszeichnet. Freycinetia Gaudich. Entgegen den Pandanus-Arten spielen die Freycinetien in den Wäldern der Insel eine sehr große Rolle, da die einzelnen Arten meist sehr gesellig wachsen und innerhalb gewisser Regionen fast jeden größeren Baumstamm mit ihrem Gewirr von langen gewundenen Stämmchen dicht umkleiden. Sie ziehen zu ihrem Aufenthalte die feuchteren Bergwälder oder die Schluchten der Bergwälder den trockeneren Abhängen vor. F. coriacea Warbg. n. sp. Ramis 45 cm latis in sicco fuscis laevibus plieis longitudinalibus in- structis, foliis coriaceis lanceolatis 15—20 cm longis 3—5 cm latis basi angustatis ibique vix 2 cm latis apice subacutis vel breviter acuminatis margine integris vel parce minute dentatis, dentibus ad apicem folii crebris et distinctis, costa subtus apice tantum prominula ibique indistincte dentata, nervis parallelis subtus praesertim prominentibus. Spadieibus terminalibus ternis anguste cylindraceis 7 cm longis 11/, cm latis apice rotundatis in pedunculis 4 cm longis !/, cm latis, fructibus baccatis inter se connatis apice in sicco breviter pyramidalibus vertice ca. ';, mm lato truncatis ibique stigmatibus 4 (3—5) haud confluentibus coronatis. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd 2 18 R. Schlechter. Nord-Bezirk: in den Bergwäldern bei Oubatche, c. 700 m ü. M., n. 15523 (im März 1902). Eine durch die kurzen lederigen Blätter sehr charakteristische Art. F. graminifolia Solms. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Paita, c. 400 m ü. M., n. 14 872, blühend im Oktober 1902. F. Schlechteri Warbg. n. sp. Ramis 4 mm latis in sieco fulvis laevibus plieis longitudinalibus in- structis; foliis pergamaceis 10—18 em longis 6—8 cm latis subtus pallidis basi angustatis demum 2—3 mm latis apice sensim angustatis demum acutis apice tantum minute dentatis; spadicibus quaternis cylindraceis 12—-20 mm longis 4—6 latis, pedunculis 3 cm longis 4 mm latis, fructibus baccatis liberis, staminodiis paucis interspersis subglobosis 11/, mm Jlatis fibris erystallinis flavido-striolatis, stigmatibus vulgo 3 (2—4) haud capiti- formibus haud connatis. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ce. 100 m ü.M., n. 15535 (blühend im Dezember 1902). F. suleata Warbg. n. sp. Ramis ca. 4 cm latis; foliis ca. 1/) m longis 12 mm latis subtus pallidis apice sensim in acumen triquetrum acuminatis basi haud angustatis vix vaginantibus, parte superiore tantum in margine et costa subtus breviter dentatis; spadice Q unico terminali ovato 5 cm longo 31/, cm lato, pedun- culo 3 cm longo 3 mm lato; fructibus liberis staminodiis paueis interspersis 7 mm longis 2 mm latis fere cylindraceis ad apicem 4 mm latum paullo angustatis longitudinaliter sulcatis, stigmatibus hippocrepidiformibus 3—5 paullo confluentibus e rubro nigrescentibus. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ce. 900 m ü. M., n. 15531 (im Dezember 1902). Durch den bedeutend größeren Fruchtstand und die stark gefurchten, größeren und an der Spitze schmäleren Früchte von F. novo-caledonica Warb. verschieden. F. verruculosa Warbg. n. sp. Ramis 7—8 mm Jlatis subcomplanatis minuta verruculosis et. tactu asperis in sicco fuseis vel fulvis; foliis coriaceis ovatis subcarinatis 7—8 cm longis 4 cm latis basi angustatis ibique ca. 4 mm latis apice falciformiter ineurvatis subacutis margine integris apice tantum minute denticulatis, costa haud valde distincta integra. Inflorescentiis Z' lateralibus bractearum seriebus 3 involutis, bracteis exterioribus vix 11/, cm longis recurvatis eitüs verruculosis, internis lanceolatis usque 8 cm longis et fere 2 cm latis apice breviter cuspidatis ibique verruculosis minutissimeque in margine et eosta denticulatis ceterum integris, spadieibus ipsis anguste cylindraceis 2 cm longis 3 mm latis in pedunculis 5 cm longis 3 mm latis. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, c. 900 m ü. M., n. 15476 (im Dezember 1902). Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. g > [2 Kin durch die eigentümlich geformten kurzen und dicken Blätter sowie die durch kleine Warzen rauhen Zweige sehr charakteristische Art. Triuridaceae. Sciaphila Bl. Die Entdeckung der beiden Arten, welche ich hier beschrieben, ist insofern pflanzengeographisch von besonderem Interesse, als durch sie das Verbreitungsgebiet nicht allein der Gattung, sondern auch der Familie, um ein Bedeutendes nach Osten erweitert wird. S. dolichostyla Schltr. n. sp. Saprophytica erecta simplex vel subsimplex, tota planta erubescens s—13 cm alta; caule plus minusve flexuoso, squamulis paucis dissitis ovatis acutis vel acuminatis donato, tereti, glaberrimo; inflorescentia laxe racemosa, secunda, 3—7 cm longa, 10. —30-flora; bracteis oblongis breviter acuminaltis, pedicello brevioribus; floribus sanguineis nutantibus, masculis alte 6 - partitis, segmentis reflexis, e basi lanceolata elongata - acuminatis apice penicillato-pilosulis, 0,1 em longitudine vix excedentibus; staminibus 6, filamentis subulatis, antheris transversis; floribus femineis alte 6-partitis, segmentis illis florum masculorum similibus vix majoribus, apice penicillato- pilosulis; ovariis ovoideo-oblongis, obtusis, stylo erecto laterali usque ad medium ovarii adnato filiformi-subulato, apice papilloso-incrassato, ovarium duplo excedente. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, n. 15473, blühend im Dezember 1902. Die Pflanze dürfte wohl als Verwandte der S. erubescens Benth. et Hook. f. be- trachtet werden. Sie ist von ihr unterschieden durch die längeren Perigon-Segmente, die mit deutlichen Staubfäden versehenen Antheren und den langen Griffel. S. neo-caledoniea Schltr. n. sp. Saprophytica erecta, gracilis, 10—45 cm alta, tota planta erubescens; caule simpliei, flexuoso, squamulis nonnullis dissitis ovatis acuminatis or- nato, glaberrimo, tereti; racemo laxe plurifloro, secundo, 1,5-—3 cm longo; bracteis ovato-deltoideis acuminatis, pedicello florum multo brevioribus; Noribus nutantibus sanguineis; floribus masculis alte 6-parlitis, segmentis lanceolatis acutis, apice penicillato-pilosis, 1,5 cm longis; staminibus 3, fila- mento brevi, anthera transversa; floribus femineis alte 5-partitis, segmentis illis forum mascularum similibus aequimagnisque, apice penicillato-pilosis; ovario ovoideo minute tuberculato, stylo laterali, ovario usque ad dimidium adnato, tereti, apicem versus tuberculato-incrassato; semine oblongo verru- ceuloso. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen am Ngoye, ea. 200 m. — n. 15707, blühend und fruchtend im November 1902. Von der oben beschriebenen S. dolichostyla Schltr. durch die ungleiche Anzahl der Perigonsegmente in den männlichen und weiblichen Blüten, die kürzeren und 2* 20 R. Schlechter. breiteren Segmente und das Vorhandensein von nur drei auf kurzen Staubfäden sitzenden Antheren gut verschieden Palmae. Von U. DammERr. Mierokentia Wendl. in Benth. et Hook., Gen. Pl. III. 895. Syn.: Cyphokentia Brongn. ex parte in Compt. Rend. Ac. Sc. Par. LXXVII (1873) 39. Kleine wehrlose Palmen mit dünnem, zierlichem, rohrartigem, ge- ringeltem Stamme, endständigen, fiederschnittigen Blättern, deren Abschnitte länglich-schwertförmig lang zugespitzt und entweder sämtlich frei oder an der Spitze des Blattes zu einer breiten zweispaltigen Platte vereinigt sind, zierlichen verzweigten, dichtblütigen einhäusigen Blütenständen und außerordentlich kleinen Früchten. Von den fünf Arten wurde M. Pancheri auf dem Mont Dore (1000 m), Mont Humboldt (900 m), in der Baie Prouy, zwischen Bourail und Kauala (700 m) und bei Messiomon&@ gefunden. M. Deplanchei wächst bei Kauala und auf dem Mont Humboldt (1000 m). M. Billardieri in den Wäldern bei Balade (500 m). M. surculosa auf dem Mont Mou. M. gracilis auf den Bergen bei Balade, auf dem Mont Mi, zwischen Bourail und Kauala und auf dem Mont Arago (800 m). M. eriostachys auf dem Mont Congui, Mont Mou und bei La Con- ception; auf den Bergen am Ngoye, 900 m (ScuLecuter n. 15195). M. Schlechteri Dammer n. sp.; folia subsessilia interrupte pinnata, nempe lamina ovata utrinsecus rhachidem in partes duas 4--5 cm distan- tes divisa, margine leviter inciso, parles inferiores fenestratae. Inflores- centia simpliciter ramosa, ramis ad 30 cm longis breviter pedunculatis dense floribus obsitis; flores??; fructus parvus globosus stigmatibus tribus lateralibus. Süd-Bezirk: in montibus ad Ngoye, 900 m (ScaLeenter n. 15 236, fruct. m. Nov.). Die fast sitzenden Blätter (der Blattstiel ist kaum 2 cm lang) sind etwa 1/, m lang und 25 cm breit. Sie sind dadurch ausgezeichnet, daß die Blattspreite, welche vorn zweispaltig ist, zu beiden Seiten der Rhachis in je zwei etwa 5 cm von einander ab- stehende Hälften geteilt ist, deren Ränder 6—8 cm tief eingeschnitten sind; die beiden unteren Hälften, welche von 7—8 Hauptnerven durchzogen sind, sind an ihrem der Rhachis zunächst liegendem Teile mehr oder weniger weit gespalten etwa in der Weise, wie die zentralamerikanische Malortiea graeilis Wendl. Leider fehlen dem Exemplar Blüten. Die kugeligen Früchte haben einen Durchmesser von etwa 3 mm. Actinokentia Dammer n. gen. Flores in eodem spadice monoici spiraliter dispositi solitarii vel terni, duo Z' et unus Q medio; flores Z' actinomeri sepalis imbricatis, petalis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 2] ai valvatis quam calyx duplo majoribus, staminibus ultra 30, filamentis tenui- bus antheris dorso infra medium affixis ovarii rudimento parvo stylo sub- duplo longiori,;, f. © post deflorationem masculorum aperientes minuti. Fructus ovalis apice areola circulari stigmatibus nullis, semine ovali albu- mine aequabili corneo, raphe longa ramis numerosis anastomosantibus. A. divaricata (Brongn.) Dammer. Syn.: Kentiopsis divarıcata Brongn. Kentia polystemon Planch. in herb. Hab. Neo-Galedonia: mont CGongui (Paxen. n. 765), Baie Prouy (BaA- Lansa n. 1969), prope Unio (Baransa n. 1969*), Bourail, 600 m (BaLansa n. 770); Daaoui de Hero (Baransı n. 770%). A. Schlechteri Dammer n. sp. Floribus 9! sepalis coriaceis late ovatis obtusis margine ciliatis, petalis sublignosis extus basi macula sublunari notatis, staminibus 32, filamentis sanguineis, antheris linearibus sanguineis roseo-marginatis, fructu ovali ca. 2 cm longa mesocarpio carnoso endocarpio fibroso, crasso, sublignoso. Foliis pinnatisectis segmentis alternantibus anguste dispositis elongato-lan- ceolatis apice inaequaliter acuminatis ca. 60 cm longis, % cm latis. Süd-Bezirk: in montibus ad Ngoye, 200 m (Scutzcuter n. 15 373, fl. et fr. m. Nov.). Schon Hooker hat in Gen. Plant. III. p. 887 darauf hingewiesen, daß A. divaricata (Brongn.) Dammer nicht zu Kentiopsis gehöre, hat aber von einer Aufstellung einer neuen Gattung abgesehen. Nachdem nunmehr ScHLECHTER eine zweite Art dieser Gattung in Neu-Kaledonien gefunden hat, hielt ich es für angebracht, den Gattungscharakter festzulegen. Die regelmäßigen, strahlig gebauten männlichen Blüten sowie die Früchte, welche keine Narbenreste, sondern einen kreisförmigen Absatz an der Spitze tragen, charakterisieren die Gattung genügend gegen Kentiopsis. Nephrocarpus Dammer n. gen. Flores in eodem spadice infrafoliaceo duplo ramoso monoici spiraliter in cavis immersi dispositi, inferiores cuiusvis rami terni intermedio foemi- neo, superiores solitarii densiores dispositi masculi, minute bracteati et brac- teolati. Flores ZT symmetrici. Sepala 3 late ovata, cucullata, imbricata. Petala 3 sepalis duplo majora ovata subacuta valvata. Stamina 6, fila- mentis elongatis filiformibus, antheris oblongis obtusis dorso medio affixis. Ovarii rudimentum parvum columnare. Flores Q@ masculis duplo majores subglobosi. Sepala late ovata obtusa imbricata. Petala paulo majora ovato-acuta late imbricata. Staminodia nulla. Ovarium ovoideum 1-locu- lare; stigmata 3 recurva; ovulum basilare erectum anatropum. Fructus parvus reniformis 1-spermus, stigmatibus lateralibus, pericarpio tenul, endocarpio osseo intus laevi. Semen reniforme hilo orbieulari rapheos ramis ab hilo adscendentibus simplieibus, albumine aequabili durissimo; embryo hilo proximus. Palmae inermes caudice gracili arundinaceo annu- lato. Folia terminalia pinnatiseeta sessilia segmentis alternis crassis elon- gato-lanceolatis acuminatis. 22 R. Schlechter. N. Schlechteri Dammer n. sp. Folia sessilia rhachidi ca. 41 cm longa, brunneo pulverulenta supra basin versus leviter canaliculata, maxima parte acutangula, segmentis al- ternis utrinsecus ca. decem, 10—24 cm longis, 11/,—2'/, cm latis, utrinque glabris in pagina inferiori subglaucescentibus nervo primario unico, nervis secundariis duobus, nerviis tertiariis numerosis percursis, summis vix eonfluentibus. Inflorescentia duplo ramosa ramis ca. 41 cm longis, floribus g' minutissimis vix I mm diametro, floribus Q duplo majoribus. Fructu 8 mm diametro 5 mm alto. Süd-Bezirk: in sylvis montium ad Ngoye, 900 m (R. SCHLECHTER n. 15235, fl. et fr.). Gramineae. Von R. PıLGEr. Andropogon L. A. acieulatus Retz. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, 100 m (n. 14806. — Sep- tember 4902). A. obliquiberbis Hack. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, 100 m (n. 14804. — Sep- tember 4902). A. sorghum (L.) Brot. subsp. halepensis (L.) Hack. var. rufus Pilger n. var. Foliis ad 2 cm vel parum supra latis; panicula longe exserta, in spe- cimine quod adest angustissima, 48 cm longa; ramis ad nodos paueis, superioribus singulis vel binis, striete erectis, ad 7 cm longis; spiculis sessilibus lanceolato-ovatis, densius imprimis inferne rufo-sericeo-pilosis, 6.—7 mm longis, arista 12 mm longa, ceirc. ad medium geniculata. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh‘, 1400 m (n. 14812. — September 1902). Die neue Varietät ist besonders durch die Behaarung der schmal eiförmigen, ziemlich lang verschmälerten Ahrchen ausgezeichnet; die Q Ährchen, besonders die jüngeren, sind mit Ausnahme der grünen Spitze, hell rotbraun behaart; ebenso auch die Stiele der gestielten Ahrchen, während diese selbst nur schwach kurze, weißliche Börstchen tragen. Ob die Form der kleinen Rispe typisch ist, läßt sich nicht sagen; vielleicht ist sie an anderen Exemplaren größer und mehr ausgebreitet. Panicum L. \ P. ef. Mitchelli Benth. (det. el. Mez cum adnotat.: hane adhuc a Panico Mitchell! Benth. australiensi distinguere non audeo), Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 150 m (n. 14895. — Oktober 1902). Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. I: fe} « P. colonum L. Süd-Bezirk: auf den Ilügeln bei Yaouhe, 100 m ({n. 14811. — Sep- tember 1902). Sporobolus R. Br. S. indieus (L.) R. Br. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, 1400 m (n. 14829. — Sep- tember 1902). Eragrostis Host. E. pilosa (L.) P. B. Nord-Bezirk: auf den Hügeln bei Ou Hinna, 100 m (n. 15 609. — Januar 1903). Forma perennans. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 200 m (n. 14889. — Oktober 1902); auf den Hügeln bei Yaouhs, 100 m (n. 14813. — September 1902). E. zeylanica Nees (E. Cumingi Steud., non F. elongata (W.) Jacq.). Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, 50 m (n. 14903. — Oktober 1902). Greslania Balansa. 6. eircinata Bal. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 1250 m (n. 14925. — Ok- tober 4902). 6. multiflora Pilger n. sp. Humilis; ramis glaberrimis laevibus, foliis satis approximatis, inter- nodiis infra paniculam cire. 2—3 cm longis; foliorum lamina lanceolata, basi rotundata et parum obliqua, longe sensim attenuata, firme coriacea, dense cerassiuscule striata, 10—13 cm longa, 2 cm circ. vel parum supra lata, pedicello perbrevi, lato, vagina arcte adpressa, firma, marginibus sese tegentibus; panicula recta, apice vix nutante ad 40 cm longa; ramis sin- gulis, satis brevibus, ad 140 cm longis, eleganter arcuatis, dense breviter ramulosis; bracteis squamiformibus brevibus, lamina destitutis; spiculis glaucescentibus, ’ lanceolatis, 6 ınm vel parum supra longis; gluma vacua prima fere ?/; spiculae aequante, late ovata, distinete acuminosa, gluma secunda spiculam aequante, lanceolato-elliptica, nervis 7 parum conspicuis; gluma florifera lanceolata, obtusa, apice pilosula et indurata, nervis 5 pa- rum conspieuis, palea caryopsin includente; axi in stipitem tenerum pro- ducto; lodieulis 3 cuneatis; staminibus nunquam in floribus visis (floribus Jam magis evolutis staminibus delapsis?); ovario evoluto elongato, cy- lindraceo. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 1000 m (n. 15177. — Oktober 4902). Die neue Art steht der @. eireinata Balansa nahe, unterscheidet sich jedoch durch niedrigen Wuchs (sie bildet dichte, niedrige Gebüsche), durch kürzere Verzweigung der Rispe (die Rispenäste sind sehr dicht kompakt verzweigt), sowie durch kleinere Aste. 24 R. Schlechter. Die drei bisher beschriebenen Arten sind stärker von einander verschieden, als die neue Art von @. eireinata, doch ist deren Artnatur nicht zweifelhaft. 6. rivularis Bal. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, 100 m (n. 15118. — No- vember 1902). Cyperaceae. Von C. B. CLarke. Kyllinga Rottb. K. brevifolia Rottb., Deser. et Ic. (1773) p. 13, t. 4, fig. 3; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 588, cum syn. Süd-Bezirk: Paita, alt. 50 m. — n. 14904. Cyperus L. C. difformis Linn., Sp. Pl. ed. 2, p. 67; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p-. 599; cum syn. Nord-Bezirk: Ou Hinna, alt. 50 m. — n. 15617. Mariscus Gaertn. M. eyperinus Vahl, Enum. v. 2 (1806) p. 377; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 621; cum syn. Süd-Bezirk: Paita, alt. 300 m. — n. 14 985. Fimbristylis Vahl. F. diphylla Vahl, Enum. v. 2 (4806) p. 289; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 636; cum syn. F. maxima K. Schum. et Hollr., Fl. Kaiser-Wilhelms-Land p. 24. Nord-Bezirk: Ou Hinna, alt. 200 m. — n. 15619 (forma magna, foliis robustis = F. maxima K. Schum. et Hollr.). F. neo-caledonica n. sp.; foliis longis, complanatis, marginatis; in- Nlorescentia 5 cm in diam., 15—30-stachya, spiculis solitariis, approxi- matis, 4 cm longis, 2 mm Jatis; styli ramis 2, longis, fimbriatis; nuce latiuscule oblonga, levi, nigra. — Species F'. ferrugineo Vahl affinis; ob folia, spiculas angustas, nuces angustas diversa. — Culmi caespitosi 3—4 dm longi. Folia cum culmis aequilonga, 2 mm lata, in facie inferiore estriata, cellulis quadratis cereis albida. Bracteae inflorescentiam saepe superantes. Glumae densius appressae, suberectae, glabrae. Süd-Bezirk: Paita, alt. 400 m. — n. 14983. F. complanata Link, Hort. Berol. v. 1 (1827) p. 292; var. Kraus- siana Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 646, cum syn. Süd-Bezirk: Paita, alt. 50 m. — n.44906, 44993. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 25 Scirpus L. Sc. mucronatus Linn., Sp. Pl. ed. 1, p. 50, ed. 2, p. 73; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 657; cum syn. Nord-Bezirk: Ou Hinna, alt. 200 m. — n. 15613. Schoenus L. Sch. neo-caledonieus n. sp. €. B. Clarke msc. in Deplanche n. 239; fere glabra, foliis brevibus perrigidis; panicula composita, angusta; spiculis I-nueigeris; setis 6, nucem duplo superantibus, minute scabris, basin versus ciliatis subplumosis; styli basi glabra, lineari, non dilatata. Culmi 4 dm longi. Folia basalia 40—15 cm longa, 3 mm lata, curvata, concavo-con- vexa. Panicula longa, tenuis, fere aphylla. Spiculae sparsae, pedicellatae, 15 mm longae, angustissime lanceolatae. Süd-Bezirk: Ngoye, alt. 500 m. — n. 15205. Sch. arundinaceus Forst. Fl. Ins. Austral. Prodr. (1786) p. 89, nomen; Vahl, Enum. v. 2, p. 220; cf. Seem., Fl. Viti. p. 315 in nota. Asterochaete arumdinacea Kunth, Enum. v. 2, p. 312. Carpha arundinacea Brongn. in Duperrey Voy. Coquille pars 2 (1829), p. 169, t. 30; Boeck. in Linnaea v. 38 (1874), p. 27. ©. Urvileana Nees in Linnaea v. 9 (4834), p. 309; Boeck. in Linnaea v.38 (1874), p. 272. Öyperi sp., Rudolfi in Schrader, Journ. Rot. v. 2 (1799), p. 278. Süd-Bezirk: Ngoye, alt. 250 m. — n. 15169; Yaouhe6, alt. 600 m. — n. 14765; Paita, alt. 300 m. — n. 14957. Oyelocampe arundinacea Benth.! in Benth. et Hook. f., Gen. Pl. v. 3, p. 1063; Hook. f., Ic. Pl. t. 4434; est Schoenus comosus C.B. Clarke; planta in Neo-Caledonia vigens, a Sch. arundinaceo Forster, diversa. Sch. tendo Hook. f., Handb. New Zealand Fl. (1867), p. 298. Var. tristigmatosa C. B. Clarke ms. in Deplanche n. 242, 1413. Süd-Bezirk: Paita, alt. 400 m. — n. 14851. Sch. juvenis n. sp.; culmis 4 dm longis, strietis, gracilioribus; foliis 2—3 dm longis, 4 mm latis, glabris, vaginis nigris in ore pilosis; panicula 2 dm longa, angusta, laxiuscula; spiculis perjuvenilibus I cm longis, lineari- bus, nigro-castaneis; glumis in margine albo-lanatis. ‚Sch. sparteo R. Brown, affinis. Süd-Bezirk: Paita, alt. 4000 m. — n. 14920. Var. ??robusta; foliis rigidis, compressis, 2—3 mm latis. Süd-Bezirk:; Paita, alt. 4000 m. — n. 14934. Cladium R. Br. C. jamaicense Crantz, Instit. v. A (1766), p. 362; Urban, Symb. Antill. v. 2, p. 134. ©. Germanicum Schrad., Fl. Germ. v. I (1806), p. 75, t. 5, fig. 7. 26 R. Schlechter. 0. Mariscus R. Brown, Prodr. (1810), p. 236. C. Chinense Nees in Linnaea v. 9 (1834), p. 301, in Ilook. et Arn., Beechey Voy. p. 227. Süd-Bezirk: Paita, alt. 50 m. — n. 14995. C. Deplanchei €. B. Clarke in Deplanche n. 108. Baumea Deplanchei Boeck.! in Flora v. 61 (1878), p. 143. Süd-Bezirk: Paita, alt. 300 m. — u. 14849. C. junceum R. Brown, Prodr. (1810) p. 237. Schoenus imberbis A. Rich., Voy. Astrolabe p. 18. Chapelliera juncea Nees in Lehm. Pl. Preiss. v. 2, p. 76. Lepidosperma Colensoi Boeck.! in Linnaea v. 38 (1874), p. 328. Gahnia juncea F. Muell., Key Victoria Pl. v. 4, p. 453, et Second Gensus Australia p. 216. Süd-Bezirk: Paita, alt. 400 m. — n.'14959. Gahnia Forst. 6. aspera Spreng., Syst. v. 2 (1825), p. 114; Drake, Fl. Ins. Pacifici p- 335. Lampocarya aspera R. Brown, Prodr. p. 238. L. Rawacensis Kunth, Enum. v. 2, p. 333. Oladium asperum F. Muell., Fragm. Phyt. Austral. v. 9, p. 12. Hezxalepis scabrifolia Boeck.! in Flora v. 58 (1875), p. 118. Süd-Bezirk: Paita, alt. 400 m. — n. 14966. Scleria Berg. S. Zeylaniea Poiret in Lam. Encycl. v. 7 /4806), p. 3; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 687, cum syn. Nord-Bezirk: Oubatche, alt. 600 m. — n. 15543. $. depauperata Boeck. in Flora v. 58 (1875), p. 118. Süd-Bezirk: Paita, alt. 400 m. — n. 14984. $. hebecarpa Nees in Wight Contrib. (1834) p. 417; Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 689, cum syn. Nord-Bezirk: Oubatche, alt. 600 m. — n. 15527. S. margaritifera Willd., Sp. Pl. p. 4 (14805), p.312; Seem. Fl, Viti. p- 316; Boeck. in Linnaea v. 38 (1874), p. 541; Benth. Fl. Austral. v. 7, p- 340; Drake Fl. Ins. Pacific. p. 336. S. polycarpa Boeck. in Linnaea v. 38 (1874), p. 509. 5. Graeffeana Boeck. in Flora v. 58 (14875), p. 421; Benth., Fl. Austral. v.7, p. 434, pro magna parte. 5. Doederleiniana Boeck. in Engl. Bot. Jahrb. v. 6 (1885), p. 51. Süd-Bezirk: Ou Hinna, alt. 300 m. — n. 15622, 15658, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledanien. 27 Carex 1. C. Dietrichiae Boeck.! in Flora v. 58 (1875), p. 122. ©. Indica var. 8 Boott! Carex p. 87, t. 254. ©. Indica Linn. var. Melnei Hook. f., Fl. Brit. Ind. v. 6, p. 715 (quoad Ridley n. 2143a). C. fuirenoides Boott, Carex p. 156. t. 507, non Gaudich. Süd-Bezirk: Ou Hinna, alt. 400 m. — n. 15647. Flagellariaceae. Joinvillea Gaud. Die einzige Art dieser Gattung, welche bisher aus Neu-Kaledonien be- kannt geworden ist, sucht mit Vorliebe die Schluchten der Gebirge auf, wo sie oft längs der Wasserläufe an sonnigen Stellen, oder auch an Wald- rändern in feuchterer Lage anzutreffen ist. Ihre hohen beblätterten Stämm- chen mit der lockeren Inflorescenz erinnern habituell sehr stark an einige Paniceum-Arten mit gefalteten Blättern, z.B. P. palmifohium. J. elegans Gaud. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 500 mü.M. — n. 14870; am Rande der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m ü.M. — n. 15270, blühend im November 1902. Flagellaria L. Die unten beschriebene Art ist die einzige der Gattung, welche ich beobachtete, doch wird auch F\. indrca L. als heimisch erwähnt. Sie dürfte wohl in den Küstenformationen zu finden sein, wenn nicht die als F. indica wiederholt von der Insel aufgeführte Art mit der hier beschriebenen iden- tisch sein sollte. Unsere Pflanze bewohnt die Hügel und tritt sowohl zwischen Gebüsch als auch an Waldrändern auf, wo sie oft bis in die Kronen recht stattlicher Bäume emporsteigt. F. neo-caledonica Schltr. n. sp. Inter frutices et arbores scandens, usque ad 10 m longa, pluricaulis; caulibus dense foliatis, vaginis foliorum arete amplectentibus, tectis, usque ad 4,5 cm diamet.; internodüs rarius 5 cm longitudinis excedentibus; foliis patentibus patulisve elongato-lanceolatis, in cirrhum cartilagineum elongatis, basi cordatis, usque ad 45 cm longis, supra basin usque ad 5 cm latis, vagina apice conspicue contracta, rotundata, marginibus altius con- nata, dorso costata; panieula subgloboso-umbellata, multi-ramosa, usque ad 35 cm diametiente; floribus ad apices ramulorum 2—4-nis, aggregatis, illis F! giganteae Hook. f. fere aequimagnis; perigonii foliolis 6, 3 exterio- ribus, 3 interioribus aequimagnis, late ovatis acutis vel subacutis, margine 28 R. Schlechter. hyalinis, e. 0,2 cm longis; filamentis linearibus, dimidio inferiore paulo di- latatis foliola perigonii conspicue excedentibus; stigmatibus 3 subeylindrieis obtusis, teretiusculis; ovario ovoideo triloculari interdum abortu 1 —2 locu- lari, seminibus in loculis singulis dependentibus. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 20 m ü.M. — n. 15386, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Ilinna, ca. 200 m ü. M. — n. 45648, im Januar 1903. Am nächsten verwandt mit F. gigantea Hook. f. von den Fidji- und Samoa-Inseln, doch infolge der langen, nach der Basis zu verbreiterten Filamente und der an der Spitze stark verengten, auf dem Rücken gekielten Blattscheiden gut charakterisiert. Xyridaceae. Diese Familie ist, wie es den Anschein hat, nur in wenigen Arten auf der Insel anzutreffen. Es sind bisher nur 2 Arten beschrieben worden, die beide im Süd-Bezirke an feuchten, offenen Stellen auf den Serpentinbergen heimisch sind. Xyris L. X. neo-caledonica Rendle, Süd-Bezirk: an feuchten Stellen auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14939, blühend im Oktober 1902. Commelinaceae. Aneilema R. Br. A. neo-caledonicum Schltr. n. sp. E basi decumbente, erectum, 20-—30 cm altum; caule tereti, glabro, radicante, laxe foliato; foliis erecto-pendentibus anguste lineari-lanceolatis, acuminatis glabris, basi in petiolum angustatis, 6—9 cm longis, medio fere 0,6—1,2 cm latis, petiolo basi valde dilatata vaginante 2—2,5 cm longo, vaginis submembranaceis, margine minute pilosulis; paniculis brevissime pedunculatis, pauciramosis minute puberulis, folia superiora haud superan- tibus; bracteis cucullatis truncato-obtusissimis, 0,3 cm longis; floribus pallide coeruleis ereetis; pedicello bracteis multo longiore; sepalis aequalibus, ex- terno apice cucullato, aliis obtusis, concavis, 0,6 cm longis; petalis sub- orbieularibus omnibus sessilibus 0,6 cm diametientibus; staminibus 3 fertili- bus, antheris linearibus obtusis, basi sagittatis, 0,4 cm longis, filamentis nudis, 3 sterilibus parvulis, antheris oblongis; ovario glabro ovoideo; stylo filiformi glabro antherarum dimidium haud excedente; capsula biloculari bivalvi, 0,6 cm longa, oblonga, apice acuminata, loculis 2—4-spermis; seminibus oblongis, minute tuberculatis, loculo tertio interdum evoluto. Nord-Bezirk: im Humus der Bergwälder bei Oubatche, ca. 800 m ü. M. — n. 15517, blühend im Dezember 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 29 Die Pflanze bedeckt in den Wäldern oft den Boden auf weite Strecken. Vielleicht gehört die in den Wäldern des Süd-Bezirkes anzutreffende Art auch hierher,” leider habe ich keine Blüten von ihr gesehen. In der Sektion Lamprodithyras ist diese Art neben A. acuminatum R. Br. unter- zubringen. Liliaceae. Arthropodium R. Br. A. neo-caledonicum Bkr. Nord-Bezirk: zwischen Geröll längs der Bäche auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü.M. — n. 15424, blühend im Dezember 1902; an ähnlichen Stellen bei Ou Hinna, ca. 400 m ü. M. — n. 15646, blühend im Januar 1903. Diese Pflanze ist eine häufige Bewohnerin der Gebirgsbach-Ufer des Nord-Bezirkes. Sie erscheint daselbst gewöhnlich in größeren Mengen zwischen und auf den Geröll- blöcken. Nicht selten wächst sie in Gemeinschaft mit Lycopodium serrulatum L. Xeronema Brongn. et Gris. X. Moorei (F. v. M.) Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 4200 m ü. M. —n. 14945, blühend im Oktober 1902. Mit dem Habitus der Gattung Iris vereinigt die Pflanze die Charaktere der Lilia- ceen. Ähnlich wie bei Phormium wird aus den Blattscheiden hier eine schleimige Masse ausgeschieden. Auch die Inflorescenz steht wie bei Phormium gewöhnlich wage- recht ab. Von den Kolonisten wird sie infolge der bürstenähnlichen Inflorescenz als »plante brosse« bezeichnet. Sie bewohnt exponierte felsige Partien der Gebirge des Süd-Bezirkes und scheint daselbst auf die höheren Regionen beschränkt zu sein. Dianella Lam. Die Dianellen sind auf der Insel weit verbreitete Pflanzen und als solche in den meisten Formationen anzutreffen. Obgleich eigentlich wohl Gebirgspflanzen, kommen sie doch nicht selten bis in die unteren Hügel- regionen hinab, besonders D. revoluta R. Br., welche in der Wahl ihrer Standorte bei weitem nicht so vorsichtig ist als D. austro-caledonica Seem. Während die erstere stammlos ist und ihre Blüten durch den langen Schaft zwischen Gesträuch emporhebt, besitzt D. austro-caledonica vollständig strauchigen Wuchs und ist daher auch mit ihren kürzeren Schäften im stande, die Blüten frei zu entfalten. D. austro-caledonica Seem. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouh£, ca. 500 m ü. M. — n. 14751, blühend im September 1902. Diese Art ist offenbar sehr nahe verwandt ınit D. javanica. Auch im Nord- Bezirke ist sie nicht selten. D. revoluta R. Br. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouht, ca. 150 m ü.M. —n. 44723, blühend im September 1902. 30 R. Schlechter. Cordyline Comm. Es scheint mir, als seien von Baker mehrere recht verschiedene For- men als ©. terminalis Kth. aufgefaßt worden, die durchaus spezifischen Rang verdienen, da sie sich sowohl in der Größe der Blüten als auch in der Länge der Blütenstiele von dem Grundtypus bedeutend unterscheiden. Es wird die Aufgabe einer sehr genauen Durcharbeitung sein, diesen For- menkreis zu klären, und zu bestimmen, mit wie vielen verschiedenen Arten wir es zu tun haben. Die hier beschriebene Art halte ich für eine der fälschlich zu ©. terminalıs Kth. gestellten Formen. 6. cannifolia Schltr. n. sp. Fruticulus simplex, erectus, 50—70 cm altus; caule tereti glabro, 0,7—0,9 cm diametiente, apice foliato; foliis congestis 3—5 ad apicem caulis, ereeto-patentibus, petiolatis, lamina elliptico-lanceolata acuminata, basi acuta 20—30 cm longa, glabra, petiolo vulgo ce. 10 cm longo; inflores- centia paniculata folia vulgo excedente; bracteis minutis ovatis acutis vel obtusis, pedicello multoties brevioribus; floribus singulis albidis, patentibus; pedicello 0,3—0,4 em longo tereti glabro; perigonio alte 6-partito, 0,6 cm longo, segmentis oblongis obtusis exterioribus paulo latioribus quam interiora; staminibus 6 fertilibus erectis, filamentis subulatis dimidium perigonii paulo excedentibus, antheris anguste oblongis basi profundius excisis, filamentis paulo brevioribus; ovario ovoideo sessili, glabro, stylo subulato glabro apicem perigonii haud attingente, staminibus aequilongo. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita auf offenen Abhängen, 500 m ü.M. — n. 14969, an Waldrändern auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m. ü. M. — n. 45355, blühend im November 4902. Von Ü. terminalis Kth. unterscheidet sich unsere Pflanze durch bedeutend kürzere Blüten und den Blütenstiel, welcher wenig kürzer ist als die Perigonsegmente. Astelia Banks et Sol. Durch die Entdeckung dieser neuen Asielia-Art wird die geographische Verbreitung der. Gattung auf ein neues Inselgebiet erweitert, obgleich ja wohl anzunehmen war, daß sie auch auf Neu-Kaledonien vorkemme, da Ja Neu-Seeland und die Fidji- und Samoa-Inseln mehrere Arten besitzen. Wie die meisten bisher bekannten Arten ist der neukaledonische Vertreter der Gattung ein Epiphyt, Soweit bisher bekannt ist, beschränkt sich das Vorkommen der Gattung in unserem Gebiete auf die Spitze der höheren Gebirge. A. neo-caledonica Schltr. n. sp. Epiphytica brevicaulis vel acaulis; folis linearibus elongato-attenuatis, basi dilatata vaginantibus, praesertim basi marginibusque sericeo-pilosis, 35—100 cm longis, dimidio inferiore 0,6—2,5 cm latis, textura coriaceis; scapo erecto 25 —40 cm alto evaginato, dense sericeo-lanato; panicula eir- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 31 cuito ovoidea vel oblonga, 12—18 cm longa usque ad 10 cm diameliente, basi cataphyllo e bası oblonga elongato-attenuato dellexo, paniculam longi- tudine excedente ornato; bracteis ovato-lanceolatis acuminatis, sericeo-to- mentosis, pedicellis brevioribus; floribus patentibus densiusculis; pedicello tereti dense tomentoso; perigonü phyllis exterioribus ovato-lanceolatis acu- minatis 3-nerviis, glabris, 0,4 cm longis, interioribus linearibus obtusius- eulis 0,3 em longis, uninervis, glabris; staminodiis minutis subulatis; ovario subgloboso, glabro, stylo brevi conico, stigmate capitato, trilobato; capsula globosa 3-loeulari, loculis pluriovulatis. Süd-Bezirk: auf Bäumen auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14937, blühend im Oktober 4902; auf Bäumen in den Wäldern des Mont Humboldt, ca. 1450 m ü. M. — n. 15305, blühend im November 1902. Durch die mit vielen Samen versehenen dreifächrigen Früchte, welche die abstehen- den Perigonsegmente recht bedeutend überragen, ist diese Art recht charakteristisch. Geitonoplesium R. Br. Die einzige Art dieser Gattung ist ein im indo-australischen Gebiete weitverbreitetes Klettergewächs, das sowohl als Bewohner des Strandge- büsches als auch der Berge angetroffen wird. Auf der Insel Neu-Kale- donien sind es vorzugsweise Gebüsche längs der Bäche und am sandigen Strande, zwischen denen die Pflanze emporwindet. G. cymosum (R. Br.) A. Cunn. Süd-Bezirk: am Rande von Bächen zwischen den Hügeln bei Yaouht, ca. 400 m ü.M. — n. 14736, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15395, blühend im Dezember 1902. Smilax Tourn. Die meisten bisher bekannten Arten der Gattung aus Neu-Kaledonien gehören der Sektion Coslanthus an, und zwar zeichnen sie sich durch die Kürze der Filamente aus, auch $. orbiculata Lab. aus der Sektion Glero- smilax besitzt die auffallend kurzen Filamente. Einige Arten wie S. pur- purata Forst., S. plurifurcata A. DC. und S. orbieulata Lab. steigen bis hoch in die Bäume hinauf, während S. neo-caledonica Schltr. selten Mannes- höhe übersteigt und S. tetraptera Schltr. eine am Boden hinkriechende oder zwischen kurzem Gestrüpp emporsteigende Pflanze ist, die wohl selten 4 m Länge erreicht. S. neo-caledoniea Schltr. n. sp. Inter frutices scandens, usque ad 2 m alta, ramosa; ramis flexuosis lignosis, teretibus, glabris, paucistriatis, laxe foliatis; foliis patentibus patu- lisque elliptico-ovatis acuminatis, textura coriaceis, nervosis, concoloribus, 510 em longis, medio fere 3—5,5 cm latis, petiolo semitereti basi dila- 39 R. Schlechter. tata caulem amplectente 4—2,5 cm longo, basi saepius utrinque cirrho elongato filiformi, tereti ornato; inflorescentiis axillaribus nunc simplieiter umbellatis, nunc umbellis in paniculam laxam foliis nunc breviorem nunc aequilongam dispositis, pedunculis 0,7—1,5 cm longis, teretibus, glabris, pedicellis teretibus glabris, c. 0,5 cm longis; perigonio ovoideo 0,2—0,3 em longo, phyllis exterioribus ovatis obtusis, concavis, glabris, textura crassius- eulis, phyllis interioribus late ovatis obtusis, quam exteriora paulo minori- bus; staminibus 6, filamentis brevissimis, antheris oblongis obtusis, phyllis interioribus perigonii subaequilongis. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Abhängen des Mont Hum- boldt, ca. 600 m ü.M. — n. 15308, blühend im November 1902. Neben $. purpurata Forst. unterzubringen, durch die Form der lederigen Blätter, gedrungene Inflorescenzen und kürzere Blütenstiele verschieden. S. purpurata Forst. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe£, ca. 400 m ü. M. — n. 14738, blühend im September 1902. Diese äußerst zierliche Form zeichnet sich durch den reichen Flor goldgelber Blüten aus. S. tetraptera Schltr. n. sp. Inter frutices scandens vel decumbens, usque ad 1 m longa, simplex vel parum ramosa; caule gracili flexuoso, anguste et acute 4-alato, glaber- rimo; foliis erecto-patentibus patulisve, interdum reflexis, ovato-oblongis vel lanceolatis breviter acuminatis vel apiculatis, nervosis, textura pro genere valde crassis, 3—6 cm longis, dimidio inferiore 1,5—2,5 cm latis, glaber- rimis, petiolo dorso carinato antice applanato, basi dilatata semi-amplec- tente, I—1,5 cm longo, interdum basi utrinque cirrho elongato, filiformi, tereti ornato; umbellis vulgo simplicibus axillaribus, pedunculo 0,5—0,7 cm longo teretiusculo glabro, pedicellis filfformibus 0,6—0,7 cm longis, glabris; perigonio ovoideo, segmentis exterioribus concavis ovatis subacutis prae- sertim apicem versus minute verruculosis, glabris, 0,3 cm longis, carnosis, segmentis interioribus carnosis oblongis obtusiusculis medio incrassatis, mar- ginem versus margineque minute tuberculosis, quam exteriora paulo mi- noribus angustioribusque; staminibus 6, erectis, filamentis brevissimis, an- theris oblongis obtusis, segmentis interioribus fere tertia parte brevioribus; floribus femineis nondum notis. Süd-Bezirk: an trockenen Abhängen der Berge am Ngoye, ea. 600 m ü. M. — n. 15207, blühend im November 1902. Durch die mit 4 flügelartigen Kanten versehenen Stengel ist diese Art vor S. pur- purata Forst., S. plurifurcata A. DC. und $. neo-caledonica Schltr., den neukaledonischen Arten aus der Sektion Coslanthus, ausgezeichnet. Auch die sehr dicken Blätter sind charakteristisch für die Art und stempeln sie schon äußerlich zu einem wahren Xero- phyten. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 33 Amaryllidaceae. Curculigo Gärtn. C. orchioides Gärtn. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 500 m ü. M. — n. 45559, blühend im Dezember 1902. Diese weitverbreitete Pflanze ist in Neu-Kaledonien, besonders im Nord-Bezirke, nicht selten zwischen Gräsern wachsend anzutreffen. Infolge ihrer Behaarung und der sternförmigen Blüten besitzt sie eine große Ähnlichkeit mit Hypoxis-Arten, Campynemanthe Baill. Eine äußerst interessante Pflanze, welche auf den bewaldeten Berg- gipfeln des Süd-Bezirkes häufig anzutreffen ist. Sie wächst daselbst meist gesellig im Humus, ähnlich wie in Europa die waldbewohnenden Lurzla- Arten. Was ihre Stellung zu den Amaryllidaceen betrifft, so möchte ich noch einigen Zweifel darüber walten lassen, ob sie wirklich in diese Fa- milie gehört. Der Aufbau der Inflorescenz erinnert sehr stark an die Taccaceae, doch stimmen einige Blütenmerkmale nicht dazu, wenigstens bei der jetzigen Umgrenzung der Familie. Die von mir untersuchten Blüten besitzen leider keine Antheren, so daß die ganze Frage erst später ent- schieden werden muß. C. viridiflora Baill. Süd-Bezirk: In den Wäldern auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü.M. — n. 14917, blühend im Oktober 4902. Die Blüten sind gelblich-grün gefärbt und besitzen auf jedem Perigon-Blatte eine bräunliche nach vorn stark verdickte Schwiele. Iridaceae. Sisyrinchium L. S. mieranthum Cav. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Wegrändern bei Yaouhe, ca. 50 m ü.M. —n. 14715, blühend im September 1902. Offenbar ist diese ursprünglich von Amerika stammende Pflanze von Ost-Australien her nach Neu-Kaledonien gelangt und hat sich dort in einigen Gegenden weit verbreitet. Orchidaceae. Die Familie der Orchidaceen dürfte wohl bei genauerer Kenntnis aller auf der Insel vorkommenden Arten zu den größten des Gebietes gehören. Mir selbst sind nicht weniger als 160 Arten begegnet, von denen allerdings einige nicht in Blüte waren und daher nicht gesammelt wurden. Es ist interessant und recht bemerkenswert, daß sich unter den Erd- orchideen entschieden Anklänge an die ostaustralischen und neuseeländi- Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 3 34 R. Schlechter. schen, wie auch solche an die malayisch-pazifischen Typen finden, während die epiphytischen Formen mit wenigen Ausnahmen entweder in sich ge- schlossenen Gruppen angehören, oder malayischen Gattungen zugeteilt wer- den müssen. Auch an endemischen Gattungen fehlt es nicht; so sei besonders der Eriaxis gedacht und der hier beschriebenen Gattungen Cotlochtlus, Gonato- stylis und Pachyplectron. Über das Vorkommen der Gattungen und Arten sind nähere Angaben unten zu finden. Habenaria Willd. Von dieser großen Gattung, welche über die tropischen und subtro- pischen Gebiete der Erde weit verbreitet ist, war noch keine Art von der Insel Neu-Kaledonien bekannt. Wohl aber war zu erwarten, daß die Gattung daselbst in einigen Arten repräsentiert sei. Die beiden hier be- schriebenen Arten sind unter sich gar nicht verwandt, gehören aber zwei Sektionen an, von denen Vertreter bereits in den Nachbargebieten gefunden worden sind. Beide Arten sind Bewohner der Wälder, wo sie im Humus an schattigen Stellen zu suchen sind. H. ngoyensis Schltr. n. sp. Erecta, gracilis, ec. pedalis; radieibus carnosis, villosis; caule erecto, strieto, pennae gallinae crassitudine, tereti, glabro, laxe squamis cucullato- vaginantibus obsesso, medio fere densius foliato; foliis rosulato-approximatis ce. 6, patentibus, lanceolatis, acuminatis, glabris, textura tenuibus, basin versus angustatis, basi sursum dilatata vaginantibus, 8—-42 cm longis, medio fere 4—2 cm latis; spica laxe c. 15-flora, elongata, glabra; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario fere aequilongis, lanceolatis; floribus in genere inter minores, viridibus, erectis; sepalis lanceolato-oblongis obtusiusculis, vix 0,3 cm longis, glabris, intermedio galeato-concavo, lateralibus subfalcato- obliquis; petalis oblique elliptieis obtusiusculis, sepalo intermedio fere aequi- longis, glabris; labello e basi cuneato-ligulata dente corniformi erecto O0T- nata, trilobo, lobis lateralibus divaricatis linearibus falcatis obtusiusculis, intermedio ovato-triangulari obtusiusculo, lateralibus plus duplo breviore, ealcare cylindrico brevi, apice vesiculoso-inflato, obtuso, ovario plus duplo breviore; anthera apice breviter exeisa, canalibus ädscendentibus; rostello humili; processibus stigmatiferis brevibus, eanalibus antherarum breviori- bus; ovario subfusiformi, glabro, 0,4 cm longo. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge am Ngoye, alt. ca. 300 m. — n. 45283, blühend im November 1902. Offenbar gehört diese Art in die Gruppe der Peristyloidea, wo ich sie neben FH. goodyeroides A. Rich. unterbringen möchte. Sie ist ausgezeichnet durch die Form des Labellums und den zahnförmigen aufrechten Fortsatz auf dem Lippennagel. Ein ähnlicher Fortsatz ist bereits bei verschiedenen Arten der Gattung beobachtet worden, z.B. bei IH. arenaria Ldl. aus Südafrika. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 35 H. insularis Schltr. n. sp. Erecta, gracilis, c. 40—50 cm alta; caule strieto vel substrieto, ima basi squamis vaginantibus vestito, dimidio inferiore bene foliato, dimidio superiore sensim denudato, vaginis dissitis foliaceis in bracteas abeuntibus donato; foliis ereeto-patentibus, lanceolato-ligulatis acuminatis ce. 8, tenuibus, utrinque glabris, usque ad 14 cm longis, medio fere usque ad 3 cm latis, superioribus sensim brevioribus demum ovatis; racemo oblongo brevi, in- terdum subcorymboso, 8—10-floro; bracteis ovatis acuminatis, glabris, ovario pedicellato multo brevioribus; floribus in genere inter mediocres, albis, glabris; sepalis ovatis obtusiusculis, I cm. longis, intermedio paulo recurvo, galeato-concavo, lateralibus deflexis, falcato-obliquis; petalis erectis ovato- elliptieis, obliquis, obtusiusculis, glabris, sepalorum fere longitudine; labello e basi ligulata tripartito, segmentis lateralibus subfiliformibus, flexuosis, 0,8 cm longis, intermedio lineari subacuto, lateralibus paulo breviore, cal- care filiformi obtusiusculo, ovarium paulo excedente; anthera vix resupinata, apice subemarginata, canalibus e basi lata angustatis, adscendentibus; rostelli lobo medio subulato antherae connectivo paulo breviore; processibus stigma- tiferis gracilibus teretibus, 0,5 cm longis, canalibus antherarum paulo longi- oribus, interdum apice cohaerentibus; ovario pedicellato cylindrico, apice breviter rostrato, 2,3 cm longo, glabro. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, alt. ca. 800 m. — n. 15746, blühend im Januar 4903. Offenbar zur Gruppe Öhlorinae gehörig. Innerhalb derselben gehört sie zu den Arten, die sich durch Blütengröße auszeichnen. Thelymitra Forst. Die einzige im Gelände bekannte Art ist von der weitverbreiteten T. longifolia Forst. kaum verschieden. Sie ist wohl eine der häufigsten Orchideen der Insel. Sowohl in der Ebene von der Seeküste an als auch auf den Gebirgen ist sie bis auf die höchsten Gipfel hinauf an offenen sonnigen Stellen allenthalben zu finden. Ich habe sie sowohl auf trockenen Hügeln, wie am Rande von Sümpfen beobachtet. Gewöhnlich ist die Färbung der Blüten leuchtend blau, doch kommen auch Varietäten mit blasseren Blüten vor, die oft fast hell rosenrote Färbung zeigen. T. longifolia Forst. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh£, c. 400 m ü.M. —n. 14727, blühend im September 1902; auf den Bergen bei Paita, 500—1200 m ü. M. — n. 15013, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, c. 900 m ü. M. — n. 45587, blühend im Dezember 1902. Bu 36 R. Schlechter. Orthoceras R. Br. Die einzige bekannte Art der Gattung, welche sowohl aus Australien wie aus Neu-Seeland bekannt war, liegt nun auch aus dem Gebiete vor. Sie scheint daselbst allerdings selten zu sein und ist nur vereinzelt anzu- treffen. Ich fand die Exemplare an sonnigen Stellen in Gemeinschaft mit Gleichenien, Lycopodien, Eriaxis und Baeckea. 0. strietum R. Br. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouh£, c. 600 m ü.M. — n. 15035, blühend im Oktober 1902. Coilochilus Schltr. n. gen. - Flores inversi. Sepalum intermedium anticum oblongum, lateralia inter- media similia, paulo obliqua. Petala sepalis similia paulo angustiora. La- bellum posticum erectum cucullato-concavum carnosum, breviter acumi- natum, supra basin utrinque lobulo parvulo donatum, glabrum, intus nudum. Columna perbrevis, stigmate basilari, rostello cuneato, apice obtusato-truncato, medio breviter exciso. Anthera subreniformi-cordata obtusa, glabra. Pollinia bipartita, sine stipite glandulae minutae affixa. Herba perennis; radieibus crassis, villosis, folia radicali singulo, an- gusto; scapo gracillimo erecto, vaginato; spiea dense multiflora, eylindrica elongata; floribus in ordine minutis, virescentibus. Species una adhuc nota, Novae Galedonia incola. Ich glaube, diese interessante neue Gattung am besten neben Mierotis R. Br. unter- bringen zu müssen, mit der sie habituell insofern am meisten Ähnlichkeit zeigt, als bei Microtis auch eine Ahre kleiner Blüten vorhanden ist. In der Struktur der Blüten sind allerdings zwischen beiden Gattungen recht wesentliche Unterschiede vorhanden, so- wohl in der Struktur des Labellums als auch in der Columna. Bei Mierotis wird der Helm außerdem durch das mittlere Sepalum, hier durch das Labellum gebildet. C. neo-caledonieum Schltr. n. sp. Terrestris, erecta, gracillima, 35—75 cm alta; radieibus carnosis, villosis; folio radicali solitario, ligulato acuto, basi in petiolum sensim an- gustato, utrinque glabro, 44—-20 cm longo (petiolo incluso), medio fere 1—1,5 cm lato, textura tenui; scapo gracillimo substrieto, vaginis paucis dissitis, arcte amplectentibus acuminatis, vestito, tereti, glabro; spica cylin- drica, dense multiflora, elongata, usque ad 43 cm longa c. 4 cm diametiente; bracteis minutis lanceolatis acuminatis, ovario multo brevioribus; floribus minutis, virescentibus, inversis; sepalo intermedio antico, oblongo obtuso, ec. 0,4 cm longo, glabro, lateralibus aequilongis obliquis, obtusis, glabris, intermedio paulo angustioribus; petalis ligulatis obtusis glabris, sepalis sub- aequilongis; labello postico carnosulo, eucullato-concavo, breviter acuminato, supra basin margine utrinque lobulo parvulo donato, glaberrimo, intus onnino nudo, sepalo intermedio fere aequilongo; columna et anthera generis; ovario recto, glabro, eylindrico, 0,4 em longo. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 37 Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye in Wäldern, c. 800 m ü.M. — n. 45279, blühend im November 1902. Ich habe diese Pflanze wiederholt in Neu-Kaledonien beobachtet, hatte aber nur einmal das Glück, sie in Blüte zu finden. Die Blüten sind gelblich-grün, das Labellum bräunlich angchaucht. Microtis R. Br. Die einzelnen Arten dieser Gattung sind fast alle im trockenen Zustande schwer zu unterscheiden. Reıcnensach hat schon in seinen Beiträgen zur systematischen Pflanzenkunde auf diese Schwierigkeiten hingewiesen. Be- sonders sind es die Arten aus der Verwandtschaft der M. porrifolia R. Br., die dem Botaniker recht viel zu schaffen machen. Man hat sich nun in der letzten Zeit daran gewöhnt, alle der M. porrifolia R. Br. äußerlich ähnlichen Pflanzen, sei es aus welchen Gebieten sie auch kommen, ohne genauere Untersuchung, einfach als M. porrifolia R. Br. oder auch M. parviflora Sprgl. zu bezeichnen. Dadurch ist die Konfusion noch erheblich vergrößert worden. Aus Neu-Kaledonien liegt nun eine Pflanze vor, die trotz ihrer habituellen Ähnlichkeit infolge der Form des Labellums sicher als eigene Art zu betrachten ist. Sie ist auf der Insel weit verbreitet und zählt mit zu den häufigsten Orchideen daselbst. Auch die auf Formosa und den Liukiu-Inseln vorkommende Art ist verschieden und als eigene Art, M. formosana Schltr., welche sich durch das am Grunde mit 2 Doppel- calli versehene Labellum auszeichnet, anzusehen. M. aemula Schltr., n. sp. Terrestris, gracilis, erecta, 23>—45 cm alta; tuberibus globosis, vel ovoideis, glabris; caule strieto, interdum flexuoso, tereti, glabro, infra medium unifoliato; folio tereti filifformi vulgo inflorescentiam paulo exce- dente, nunc breviore, apice mox emarcescente, basi dilatata arcte caulem amplectente; spica subdense multiflora elongata, ceylindrica, 5—13 cm longa; bracteis ovatis acuminatis, ovario breviter pedicellato brevioribus, glabris; floribus viridi-flavescentibus illis M. porrifoliae R. Br. fere aequimagnis; sepalo intermedio suborbiculari, ceucullato-concavo, apice breviter acuminato vel apiculato, glabro, 0,2 cm longo, lateralibus lanceolato-ligulatis obtusis, glabris, apice revolutis, 1,5 mm longis; petalis sepalis similibus sed paulo brevioribus, obtusis glabris; labello e basi ovata apicem versus angustato obtuso, margine paulo undulato, basi callis 2 subfalcato-quadratis medium spectantibus ornato, dimidio anteriore medio densius tuberculato, 1,5 mm longo; columna brevi apicem versus dilatata; anthera ovoidea basi cordala, polliniis -oblique pyriformibus. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, c. 200 m ü. M. — n. 14724, blühend im September 1902. Von M. porrifolia R. Br. durch das nach vorn deutlich verschmälerte Labellum und die Galli desselben unterschieden. 38 R. Schlechter. Pterostylis R. Br. Von dieser in Australien und Neu-Seeland in vielen Arten vertretenen Gattung ist aus unserem Gebiete bisher keine Art publiziert worden. Es sind mir drei Arten bekannt, nämlich die beiden unten beschriebenen und eine Art, welche mit P. ophioglossa R. Br. nahe verwandt zu sein scheint. Letztere erhielt ich von einem Korrespondenten aus Noumca. Es kämen von diesen zwei Arten auf den Süd-Bezirk; davon ist P. Bureaviana Schltr. an schattigen Waldrändern, besonders auf Felsen, anzutreffen, wäh- rend die oben erwähnte Art bei Noum6a auf trockenem Hügel in der Niauli-Formation vorkommt. P. neo-caledonica Schltr. aus dem Nord- Bezirk ist daselbst an offenen Stellen zwischen kurzen Gräsern und Kräutern auf den Bergen nicht selten zu beobachten. P. Bureaviana Schltr. n. sp. Terrestris, erecta, 15—30 cm alta; tuberibus globosis, pisi fere magni- tudine; caule gracili, strieto vel substrieto, tereti, glabro, foliato, apice uni- floro, basi vaginulis paucis vestito; foliis erecto-patentibus patentibusve dissitis, lanceolato-vel oblongo-ellipticis, acutis vel breviter acuminatis, utrinque glabris, textura tenuibus, 2,5—4 cm longis, medio fere 0,8—1,4 cm latis; bractea foliacea ovato-lanceolata acuta, ovario breviter pedicellato fere aequilonga; flore illi P. folatae Hk. f. fere aequimagna pallide viridi- pieta; sepalo intermedio cucullato-concavo apice porrecta acuto, c. 2 cm longo, glabro, lateralibus usque ad dimidium fere connatis subito oblique acuminatis 1,8 cm longis; petalis lanceolato-ligulatis acutis, falcatis, sepalo intermedio fere aequilongis glabris; labello crassiusculo unguiculato, lamina erecta anguste ligulata obtusiuscula I cm longa, 0,2 cm lata, basi appen- dice adscendente, apice plumosa, 0,3 cm longa ornata; columna gracili 1,8 cm longa, auriculis apice breviter acuminatis basi paulo ampliata in- curvis; anthera breviter ovata cordata; ovario breviter pedicellato, cylin- drico, glabro, 1,8—2 cm longo. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf Felsen, auf den Bergen bei Paita (am Kariconye), ce. 600 m ü. M. — n. 14970, blühend im Oktober 1902. Diese Art dürfte vielleicht am besten neben P. foliata Hook. f. von Neu-Seeland untergebracht werden. P. neo-caledonica Schltr. n. sp. Terrestris erecta, 11—20 cm alta; tuberibus subglobosis, pisi fere magnitudine; foliis ad basin caulis rosulatis 3—6, patentibus petiolatis, lamina oblonga vel elliptica vel obovata, vulgo apiculata, glabra, textura tenui, 2—4 cm longa, medio fere 0,9—1,8 cm lata, petiolo I-—-1,5 cm longo, glabro, basi vaginante,; caule gracili basi foliata excepta vaginis 3—4, lanceolatis acutis vel apiculatis, glabris dissitis donato, tereti, glabro, apiee unifloro, braclea vaginis caulis conformi, ovario breviter pedicellato paulo breviore; flore illi P. Bureavianae Schltr. fere aequimagna, erecta, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien, 39 pallida viridi-pieta; sepalo intermedio cucullato-concavo, glabro, acuminato, 2 cm longo, lateralibus ad medium usque connatis oblique lanceolatis bre- viter acuminatis, glabris 1,8 cm longis; petalis falcatis lanceolato-ligulatis acutis, margine interiore basi angustatis, sepalo intermedio fere aequilongis; labello breviter unguiculato, lamina ligulata medio apicem versus carinato- incrassata obtusa glabra, I cm longa, 2,5 mm lata, basi appendice brevi ineurva apice lacerato-incisa donata, infra apicem lamella inciso-lacerata aucta; columna gracili, glabra, aurieulis apice breviter acuminatis, basi paulo ampliata rotundata incurvulis; ovario breviter pedicellato, glabro, 1,8 cın longo. Nord-Bezirk: an offenen grasigen Stellen auf den Bergen bei Oubatche, c. 1400 m ü. M. — n. 15472, blühend im Januar 1902. Obgleich äußerlich im Bau der Blüte der vorigen Art nicht unähnlich, ist die vor- liegende Pflanze durch die Blattrosette und das recht verschiedene Lippenanhängsel leicht zu erkennen, Acianthus R. Br. Unter den Gattungen der Neottünae dürfte wohl Acanthus diejenige sein, welche auf der Insel Neu-Kaledonien als artenreichste gelten kann. Außer den hier beschriebenen 5 neuen Arten waren aus dem Gebiete bisher drei bekannt, nämlich: A. elegans Rchb. f., A. atepetalus Rehb. f. und A. cymbalarüfolius F. v. M. et Krzl. Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß außer diesen 8 Arten noch eine ganze Reihe neuer Formen aus dem Gebiete zu erwarten sind. Ich selbst besitze noch verschiedene, die ich während meiner Reise auf der Insel sammelte, die jedoch schon zu stark in Frucht übergegangen sind, um zur Beschreibung auszureichen. Die Gattung Cyrtostylis R. Br. unterscheidet sich vom Acianthus in keiner Weise. Die einzelnen Blütenteile und die Columna sind bei beiden Gattungen durchaus identisch. Die Stellung des Laubblattes ist unwesent- lich, umsomehr, als auch bei Acianthus sehr tief stehende Stengelblätter vorkommen, während bei schwachen Exemplaren des A. reniformis Schltr. (Cyrtostylıs reniformis R. Br.) und A. oblongus Schltr. (Cyrtostylis oblonga Hk. f.) dieselben auch höher am Stengel emporgerückt sein können. A. atepetalus Rchb. f. Süd-Bezirk: auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, im Humus der Wälder, c. 1250 m ü. M. — n. 14948, blühend im Oktober 1902. A. grandiflorus Schltr., n. sp. Terrestris, erectus, gracilis, 14—30 cm altus; caule strieto vel flexuoso, tereti, glabro, medio fere unifoliato, apice laxe 2—5-floro; folio late ovato profunde cordato, sessili, apiculato, 1,5—2,3 em longo, basi fere 2—3,5 cm lato, utrinque glabro, textura tenui; bracteis foliaceis ovatis obtusiuseulis, ovario brevioribus; floribus in genere inter majores, roseis, erectis; sepalo lanceolato subacuto, concavo, glabro, 0,8 em longo, lateralibus oblique linearibus, acutis, glabris, 0,7 cm longis, petalis subfalcatis late oblongis 40 R. Schlechter. acutis, glabris, 0,7 cm longis; labello obovato obtusissimo basin versus an- gustato, basi eontracto, margine lobulo minuto oblongo-falcato ornato, 0,8 cm longo, infra apicem 0,5 cm lato, glabro; columna gracili, arcuata, supra basin margine paulo dilatata, 0,5 cm longa; ovario sessili eylindrico, glabro, 0,8 cm longo. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Bergen am Ngoye, c. 400 m ü. M. — n. 15243, blühend im November 1902. Habituell dem A. atepetalus R. f. am ähnlichsten, aber durch tief herzförmige Blätter, nicht geschwänzte Sepalen und das Labellum recht verschieden. A. macroglossus Schltr., n. sp. Gracilis, tenellus, erectus, 15—22 em altus; caule strieto vel flexuoso, tenui, tereti glabro, infra apicem unifoliato, apice laxe 3—6-floro; folio sessili, eircuitu ovato profunde cordato, acuto, plus minusve distincte 7-lobato 3—4 em longo, supra basin 2—2,5 cm lato, utrinque glabro, textura tenerrimo; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario aequilongis vel paulo longioribus; floribus erectis purpurascentibus; sepalis filiformibus e basi angustissime lineari, 2 cm longis; petalis e basi angustissime lineari filiformibus, c. 0,5 em longis; labello oblongo-elliptico apice setaceo-acumi- nato, glabro, ce. 4,5 cm longo, medio fere 0,7 cm lato, nervo medio paulo incrassato; columna arcuata apice paulo incrassata, 0,3 cm longa, gracillima glabra; ovario pedicellato, subeylindrico, glabro, 0,7 em longo. Süd-Bezirk: längs der Bäche in den Wäldern der Berge bei Paita, zwischen Steinen, c. 500 m ü. M. — n. 14862, fruchtend im Oktober 1902. Meine Exemplare haben bereits Frucht angesetzt, doch war es mir trotz dieser noch möglich, die einzelnen Teile der Blüten festzustellen. Nur betreffs der Länge der Petalen bin ich nicht ganz sicher, da deren Spitzen vielleicht abgebrochen waren. Durch das große Labellum ist die Art vor allen anderen charakterisiert. A. oxyglossus Schltr., n. sp. Tenerrimus, erectus, pusillus, vix 40 cm altus; caule plus minusve flexuoso, gracillimo (subfiliformi) tereti, glabro, medio vel infra medium unifoliato, apice laxe 3—7-floro; folio parvulo, cordato acuto, utrinque glabro, textura tenui, 0,3—0,7 cm longo, supra basin 0,4—0,6 cm lato; bracteis foliaceis late ovatis acuminalis ovario pedicellato brevioribus; floribus in genere inter minores, luride purpureis, erecto-patentibus; sepalo inter- medio anguste lanceolato valde acuminato, concavulo, glabro, vix 0,6 cm longo, lateralibus e basi anguste lineari filiformi caudatis, c. 4 cm longis; petalis oblique lanceolatis valde acuminatis glabris, vix 0,4 cm longis; labello e basi late unguiculata late ovato subito valde angustato acumina- tissimo, basi margine utrinque callo minuto lunato ornato, 0,4 cm longo, medio fere 0,2 cm lato, glabro; columna arcuata gracili, pro genere brevi, anthera magna, ovario graciliter pedicellato, subeylindrico, c 0,5 cm longo. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 41 Süd-Bezirk: zwischen Steinen in den Wäldern am Ngoye, c. 200 ın ü. M. — n. 45262, blühend im November 1902. Ein äußerst feines, schwer zu findendes Pflänzchen. Leider ist mir ein Teil meiner Exemplare, welche bei ihrer Feinheit übersehen waren, zwischen andere Exsikkaten ge- kommen, so daß ich nur zwei Stück und einige Blütenstände, die ich vorsichtshalber an Ort und Stelle in eine Kapsel getan hatte, retten konnte. Als nächste Verwandte möchte ich A. caudatus R. Br. ansehen. A. eymbalariifolius F v. M. et Krzl. Gracilis, erectus, pusillus, 4—13 cm altus; caule tenui, tereti, glabro, medio vel infra medium unifoliato, apice laxe I—4-floro, folio suborbi- culari cordato, brevissime acuminato, integro vel plus minusve profundius 5-lobato, lobis rotundatis vel minute apiculatis, utrinque glabro, textura tenui, 0,8—1,8 cm diametiente,; bracteis lanceolatis vel ovato-lanceolatis acuminatis, glabris, ovario breviter pedicellato vulgo brevioribus; floribus in genere inter majores, roseis; sepalo intermedio lineari apicem versus paulo angustato obtusiusculo, glabro, 1,5 cm longo, lateralibus oblique ligu- latis obtusis, glabris, porrecto-patulis, 4 cm longis; petalis sigmoideo-lanceo- latis apice obtusiuscule lineari-attenuatis, 0,8 cm longis, glabris; labello ligulato, apice trilobo, lobis lateralibus ahbreviatis rotundatis, intermedio paulo producto oblongo obtuso, auriculis 2 lunatis obtusis ad basin labelli sepalis lateralibus aequilongi; columna gracili apice incurva, medio paulo incrassata, c. 0,4 cm longa; ovario breviter pedicellato, subeylindrico, glabro, c. 0,5 em longo. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder an feuchten Stellen, auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ce. 4250 m ü. M. — n. 14929, blühend im Oktober 1902. Ich veröffentliche nochmals eine Beschreibung der Pflanze, da mir bedeutend besseres Material zur Verfügung steht, als damals den beiden Autoren bei Anfertigung ihrer Beschreibung. A. tenellus Schltr., n. sp. Graeilis, pusillus, tenellus, 40—45 cm altus; caule flexuoso vel sub- strieto, tenui, medio fere unifoliato, apice laxe 2—5-Nloro; folio patente late ovato, profunde cordato breviter acuminato, utrinque glabro, textura tenerrimo, 0,8—1,3 cm longo, supra basin 0,6—1 cm lato; bracteis ovato- lanceolatis acuminatis, ovario fere duplo brevioribus; floribus ereeto-paten- tibus purpurascentibus, in genere inter mediocres; sepalis e basi anguste lineari elongato-acuminatis glabris, 0,5 cm longis, lateralibus basi paulo obliquis, glabris, petalis sepalis similibus sed paulo brevioribus glabris, vulgo patulis; labello amplo porrecto obovato-oblongo, apice breviter acu- minato, 0,6—0,7 cm longo, infra apicem 0,3 cm lato, basin versus paulo angustato; columna graeili arcuata apicem versus paulo incrassata 0,2 cm longa; ovario breviter pedicellato subeylindrico, glabro, 0,3 cm longo. Süd-Bezirk: auf schattigen Felsen in den Wäldern des Pic Malaoni 42 R. Schlechter. oberhalb Yaouhe, e. 500 m ü. M. — n. 14799, blühend im September 1902. Die vorliegende Art ist durch ein Labellum charakterisiert, welches sie als Mittel- form zwischen den typischen Acianthus-Arten und Cyrtostylis hinstellt. In der Blatt- form erinnert die Art an A. rotundifolius Schltr. (Oyrtostylis rotundifolia Hook. f.), während die Blüten denen des A. reniformis (R. Br.) Schltr. gleichen. Was die Stellung des Laubblattes bei Oyrtostylis anbetrifft, so scheint mir das- selbe nicht wurzelständig, sondern stengelständig zu sein, was dadurch bewiesen wird, daß bei schwachen lang aufgeschossenen Exemplaren das Blatt manchmal fast bis an die Mitte des Stengels emporrückt, wie dieses bei den meisten Acianthus-Arten der Fall ist. Durch die hier beschriebenen Arten fallen auch die anderen bisher angenommenen Unterschiede zwischen beiden Gattungen vollständig fort, so daß ich mich genötigt sehe, beide Gattungen zu vereinigen. A. tenuilabris Schltr., n. sp. | Gracillimus, erectus, pusillus, 15—48 cm altus; caule tenuissimo, tereti, glabro, medio fere unifoliato, apice 1—3-floro; folio sessili cordato, distincte 3—5-lobato, utrinque glabro, textura tenui 0,8—4 cm longo, lobis apice brevissime acuminatis, vel apiculatis; bracteis ovatis acutis vel breviter acuminatis, glabris, ovario paulo brevioribus; floribus erectis in genere inter mediocres; sepalis anguste linearibus acuminatis, glabris, intermedio 0,7 cm longo, lateralibus paulo obliquis, 0,6 cm longis; petalis subfalcatis acumi- natis, oblique ovato-elliptieis, utrinque glabris, 0,5 cm longis; labello an- guste lanceolato acuto, supra basin paululo angustato, basi dilatato, basi medio callo parvulo oblongo donato, medio et apice minutissime papilloso, 0,7 em longo; columna gracili apice incurvula dilatata, glabra; anthera late ovata, breviter acuminata; ovario clavato, glabro, pedicello brevi in- cluso c. 0,5 cm longo. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouh@, auf schattigen Felsen in den Wäldern, c. 500 m ü. M. — n. 44780, blühend im September 1902. Diese Art ist wohl als nächste Verwandte des A. eymbalariifolius F. v.M. et Krzl. anzusehen. Obgleich in den übrigen Teilen der Blüte ihm sehr ähnlich, wird sie durch das Labellum vorzüglich charakterisiert. Auch die Blätter sind kleiner und der Habitus gewöhnlich noch schlanker als bei A. eymbariifolius. Die Färbung der Blüten ist schmutzig weinrot. Wie viele der verwandten Arten ist die Pflanze nur immer in einzelnen Exemplaren anzutreffen. So fand ich z.B. nur zwei kleine Pflänzchen. Calochilus R. Br. Die kleine Gattung Calochilus war bisher nur in 4 Arten aus Australien bekannt. Eine dieser Arten, ©. Holtzei F. v. M., stammte aus dem nörd- lichen tropischen Teile des Kontinentes. In der unten beschriebenen Art liegt die erste nicht australische Form vor. Die Pflanze kommt auf der Insel Neu-Kaledonien offenbar recht selten vor, denn ich fand nur zwei einzelne Pflanzen, die in Gemeinschaft mit Thelymitra longifolia Forst. wuchsen, der sie habituell auch recht ähnlich waren. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 43 C. neo-caledonieum Schltr. n. sp. Terrestre, erectum, ce. 40 cm longum; folio basilari, solitario, basi caulem amplectente, erecto-patente, anguste lineari, acuto, glabro, textura carnosulo, c. 20 cm longo, medio fere c. 0,3 cm lato, basin versus paulo dilatato; caule strieto, tereti glabro, vaginis 2 dissitis, arcte amplectentibus subulato-acutatis donato, apice laxe 3—7-floro; floribus breviter pedicellatis secundis, erecto-patentibus, illis C. Holtzei F. v. M. fere aequimagnis: bracteis lanceolatis acuminatis glabris, ovario pedicellato paulo brevioribus, superioribus sensim decrescentibus; sepalis ovato-oblongis acutis, glabris, c. 4 cm longis, lateralibus obliquis; petalis oblique ovato-lanceolatis, acutis, glabris, sepalis brevioribus, 0,7 cm longis; labello lanceolato subacuto, ima basi carina transversa donato, superne e dimidio anteriore margine dense papillis elongatis fimbriatis, obtecto; columna brevi, crassiuscula; stigmate medio lamella longitudinaliter divisa; rostello abbreviato; anthera erecta ovato-lanceolata, obtusiuscula, glabra; ovario pedicellato c. I cm longo, clavato, glabro. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 4000 m. ü. M. — n. 15258, blühend im November 1902. Dem ©. Holtzei F. v. M. zur Seite zu stellen. Die Blüten sind ziemlich bunt ge- färbt, die Sepalen und Petalen sind grünlich, violett-braun geadert, das Labellum weiß- lich, an der Spitze rosa, nach der Basis zu violett. Lyperanthus R. Br. Die Umgrenzung der Gattung Lyperanthus ist keineswegs so scharf, wie es wünschenswert wäre. Besonders die australischen Arten lehnen sich ziemlich stark an Caladenia an. Recht verschieden in ihrer Tracht sind nun die hier aufgeführten Arten. Wir können unter ihnen wiederum mehrere Typen unterscheiden, so daß ich oft in Zweifel war, ob nicht L. glandulosus Schltr. und L. latilabris Schltr. als Typen eigener Gattun- gen aufzufassen seien. L. gigas (Rchb. f.) Schltr., L. latissömus Schltr. und L. montanus Schltr. zeichnen sich durch den sehr stark übereinstimmen- den Bau aus und werden vielleicht am besten den australischen Arten gegenüber als eigene Sektion Megalostylis aufgefaßt. Sie alle sind charak- terisiert durch die großen Blüten und auffallend starken Wuchs. Was das Vorkommen der Arten betrifft, so sind alle im Süd-Bezirk anzutreffen, Z gigas (Rehb. f.) Schltr. und Z. glandwlosum Schltr. sind auch aus dem Nord-Bezirke bekannt, doch scheint es wohl zu erwarten, daß auch die anderen Arten sich über ein größeres Areal ausgebreitet haben. L. gigas (Rehb. f.) Schltr. und L. latilabris Schltr. sind Bewohner offener Abhänge, während die anderen Arten im Schatten der Wälder oder größerer Felsen gut zu gedeihen scheinen. L. latissimus Schltr. und L. montanus Schitr. habe ich nur auf den Spitzen höherer Berge angetroffen. 44 R. Schlechter. L. gigas (Rchb. f.) Schltr. Caladenia gigas Rehb. f. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Yaouhe, ca. 700 m ü. M. — n. 15049, blühend im Oktober 1902; auf den Hügeln am Ngoye, ca. 400 m ü.M. — n. 15109, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 15681, blühend im Januar 1903. Diese Prachtpflanze ist nicht nur eine der schönsten Orchidaceen des Gebietes, sondern auch als eine der schönsten Erdorchideen der Welt anzusehen. Ich habe Exemplare beobachtet, die über einen Meter Höhe aufwiesen und deren Blütenstand bei einer Länge von 30 cm nicht weniger als 30 der prachtvollen weißen oder rosen- roten ca. 5 cm großen Blüten entfaltet hatte. Die Pflanze verdiente wohl in Kultur genommen zu werden, umsomehr als sich die Blüten sehr lange halten. L. glandulosus Schltr. n. sp. Terrestris, erectus, 40—120 cm altus; radieibus incerassatis, villosis; foliis radieibus 3—4, longius petiolatis, anguste lanceolato-elliptieis vel lanceolatis, utrinque glabris, 13—20 cm longis, 1,5—4 cm latis, petiolo basi vaginante usque ad 20 cm longo; caule vulgo gracili basi 1—2-foliato glabro, supra glanduloso, vaginis ampleetentibus dissitis, sensim decres- centibus obsesso; foliis caulinis radicalibus similibus mox vaginiformibus; racemo laxe 7—I15-floro, glanduloso; bracteis lanceolatis acutis vel acumi- natis, ovario graciliter pedicellato brevioribus; floribus patentibus, viridibus; sepalis lanceolatis, glanduloso-puberulis, subacutis, ec. 2 cm longis, laterali- bus falcato-obliquis, patulis; petalis margine interiore vulgo cohaerentibus cum sepalo intermedio galeam acuminatam formantibus, oblique lanceolatis acuminatis, sepalis aequilongis, glabris; labello e basi carnosa contracta elliptico breviter acuminato, glabro, ce. 2 cm longo, medio fere A cm lato, glaberrimo, nudo; columna gracili, incurvula; anthera ovata cucullata, glabra; ovario graciliter pedicellato, celavato, dense glanduloso-puberulo 2—2,5 cm longo. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 500 m ü. M. — n. 14971, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15379, blühend im November 1902, Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna ca. 500 m ü. M. — n. 15669, blühend im Januar 1903. Die Exemplare aus dem Nord-Bezirke unterscheiden sich von den anderen durch gedrungeneren Wuchs und breite Blätter. Die Pflanze mag daher als Var. compacta N. var. abgetrennt werden. L. latilabris Schltr. n. sp. Terrestris, erectus, 25—60 em altus; radieibus incrassatis, vulgo villo- sulis; foliis radiealibus vulgo singulis, interdum 2—3, basi vaginatis, linearibus aculis, vel acuminatis, basi sensim in petiolum angustatis, utrinque glabris, textura subeoriaceis, 13—23 em longis, medio fere 0,5—0,8 cm latis; caule erecto stricto vel parum flexuoso, tereti, glabro, vaginis 4—7 acuminatis, dissitis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 45 amplectentibus, glabris, obsesso; racemo oblongo vel ovoideo, 5—25-floro, denso; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario fere aequilongis, glabris; floribus erecto-patentibus, sepalo intermedio oblongo-lanceolato acuminato, glabro, 4,1 cm longo, lateralibus similibus sed paululo angustioribus, glabris, aequi- longis, obliquis; petalis sepalis similibus acuminatis, glabris, falcatis, aequi- longis; labello ex ungue brevissimo late ovato breviter acuminato, omnino superne papillis sparsis obsesso, ungue papillis glomeratis ornato, 0,7 cm longo, infra medium fere aequimagno, columna semitereti vix incurvula, basi excavatione lunata eircumdata; anthera brevi obtusa; ovario subsessili, glabro, 1,2 cm longo. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 4000 m ü. M. —n. 45161, blühend im Oktober 1902. Diese Art unterscheidet sich von den anderen Arten durch die an der Basis von einem ausgehöhlten Wulst umgebene Columna. Auch die Breite des kleinen Labellums ist auffallend. L. latissimus Schltr. n. sp. Validus, erectus, terrestris, usque ad 200 cm altus; radicibus incras- satis, villosis; foliis radicalibus 1—3 erectis, petiolatis, crassis, lamina 35—40 cm longa medio fere 43—15 cm lata, petiolo 20 —25 cm longo, utrinque glaberrimis; scapo valido tereti, glabro, basi usque ad 1,5 cm dia- metiente, vaginis dissitis arcte amplectentibus, acuminatis, obsesso; racemo elongato plus minusve secundo, sublaxe multifloro, 50—60 em longo; bracteis lanceolatis acuminatis, inferioribus flores excedentibus, superioribus sensim brevioribus; floribus in genere inter majores erecto-patentibus pedi- cellatis, sepalo lanceolato-elliptico eoncavo, acuto, glahro, ce. 2 em longo, lateralibus oblique lanceolato-elliptieis subfaleatis, glabris, intermedio fere aequilongis; petalis falcatis anguste lanceolato-ligulatis subacutis, glabris 1,8 cm longis; labello ovato obtuso, glabro, perbreviter unguiculato, intus nudo; eolumna arcuata basi utrinque obscure auriculato-lobulata; anthera galeato-cucullata; ovario pedicellato, clavato, 2,3—2,5 cm longo, glabro. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, zwischen großen Felsen im Walde, c. 1400 ü. M. —n. 15349, blühend im November 1902. Die höchste Erdorchidee des Gebietes. Als nächste Verwandte ist L. montanus Schltr. anzusehen, welche bedeutend niedriger bleibt. Trotz ihrer Größe ist die Pflanze nicht so schön wie L. gigas (Rehb. f.) Schltr., da die weißen Blüten kleiner sind als bei jener. L. montanus Schltr. n. sp. Erectus, terrestris, 40— 50 em altus; foliis radiealibus 1—2 lanceolato- elliptieis acutis, basi sensim in petiolum angustatis, utrinque glabris, textura crassis, 15—20 cm longis, medio fere 5—6 cm latis, petiolo ec. 10 em longo; scapo strieto, tereti, glabro, basi usque ad 0,8 cm diametiente, vagina amplecetentibus acuminatis, dissitis, obsesso, racemo ovato vel oblongo 5—12-floro, brevi; bracteis lanceolatis, acutis vel acuminatis floribus vulgo haud aequilongis, glabris; floribus illis L. Jatissimi Schltr. minoribus; 46 R. Schlechter. sepalis lanceolatis acuminatis, glabris, 1,5 cm longis, intermedio concavo, lateralibus subfalcatis, basin versus paulo angustatis; petalis sepalis latera- libus similibus, paulo minoribus, 1,2 cm longis; labello perbreviter ungui- culato ovato-oblongo obtusiusculo, glabro, nudo, c. 0,7 cm longo; columna arcuata, antice concava; anthera lanceolata-cordata, cucullata; ovario sub- sessili clavato, glabro, c. 1,5 cm longo. Süd-Bezirk: zwischen Felsen auf dem Gipfel des Mont Humboldt, ca. 1600 m ü. M. — n. 15348, blühend im November 1902. In allen Teilen kleiner als die vorige Art. Obgleich nahe mit ihr verwandt, doch wohl sicher als eigene Spezies anzusehen. Die weißen Blüten zeigen auf dem Labellum einen violetten Fleck. L. rarus Schltr. n. sp. Terrestris, erectus, gracilis, c. 40 cm altus; radieibus crassiusculis, villosis; foliis radicalibus vulgo singulis, e basi subpetiolato-angustata ligu- latis acutis, utrinque glabris, textura crassiuscule herbaceis, c. 16 cm longis, medio fere 0,6—0,8 cm latis; scapo erecto gracili, tereti, glabro, squamis 8—10 dissitis, arctius vaginantibus acuminatis, obsesso, apice laxe 3—6- floro; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario subsessili subaequilongis; flori- bus in genere inter minores, pallidis; sepalo intermedio lanceolato-elliptico acuminato, glabro, lateralibus aequilongis oblique lanceolatis acuminatis, glabris, 0,9 cm longis; petalis sepalis lateralibus similibus paulo minoribus, subfalcatis, glabris; labello oblongo apiculato medio longitudinaliter seriebus paucis irregularibus callorum substipitatorum ornato, 0,8 cm longo, medio fere 0,4 cm lato; columna semitereti paulo curvata, glabra, marginibus basi paululo arcuatis; anthera oblonga cordata, apice subacuta; ovario clavato, glabro, c. I cm longo; capsula subeylindrica. Süd-Bezirk: an oflenen Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 150 m ü. M. — n. 15412a, bereits stark verblüht im November 4902; längs des Weges nach Pont des Francais, im Oktober 1902 — (Sammler des Noumea- Museums). Ich hatte an Ort und Stelle bereits eine Zeichnung nach dem von mir gefundenen verblühten Exemplare gemacht, die ich später in Noum&a nach einem besseren Exemplare ergänzen konnte. Dies ist die schlankeste der Arten des Gebietes. In beiden Fällen ist nur je ein Exemplar beobachtet worden. Caladenia R. Br. Das Hauptverbreitungsgebiet der Gattung liegt in Australien, nur wenige Arten sind außerhalb des Kontinentes zu finden, als westlichste ist wohl C. javanica Bennett, als östlichste neben den wenigen neuseeländi- schen Arten, die hier aufgeführte Art zu betrachten, welche ich von der in Australien weit verbreiteten und variablen C©. alba R. Br. einstweilen nicht trennen kann, obgleich ich es nicht für ausgeschlossen halte, daß bei einer monographischen Bearbeitung der Gattung sich noch genügend Unterschiede finden könnten. Beiträge zur Kenntnis (der Flora von Neu-Kaledonien. 47 Die Pflanze ist auf der ganzen Insel in allen Formationen und Höhen- lagen zu finden, soweit ihr genügend Sonnenlicht zur Verfügung steht. C. alba R. Br. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhc, ca. 200 m ü.M. — n. 14726, blühend im Sepliember 1902; an offenen Abhängen der Berg bei Paita, ca. 1000 m ü. M. — n. 14931, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Ilinna, ca. 900 m ü. M. — n. 15668, blühend im Januar 1903. Corysanthes R. Br. Daß die Insel auch wenigstens eine Art der Gattung hervorbringen würde, war wohl kaum anders zu erwarten, da ja viele der umherliegen- den Inseln, ebenso wie Australien, ihre eigenen, sehr lokal verbreiteten Arten besitzen. Besonders reich an Arten ist das benachbarte Neu-Seeland, weiter östlich ist eine Art, ©. Betchei F. v. M. von Samoa, und eine Art, ©. minuta Schltr. (Liparis minuta Drake) von Taiti bekannt. Nach Westen geht die Gattung bis zum Himalaya vor, wo sie durch C. hima- latca King et Pantl. vertreten wird. Die hier beschriebene Art schließt sich der Ü©. Cheesemani Hk. f. von Neu-Seeland am nächsten an. Ich habe während meiner Reisen im Gebiete Corysanthes-Blätter im Süd- Bezirke an vielen Stellen beobachtet, doch waren nur an der unten ange- führten, hoch gelegenen Lokalität Blüten zu finden. Ich halte es nicht für ausgeschlossen oder sogar für wahrscheinlich, daß mehrere Arten auf der Insel vorhanden sind. Die von mir beobachteten Standorte glichen sich alle auffallend. An feuchten, meist lehmigen Abhängen, in den Berg- wäldern, die mit Moos bewachsen waren, suchte und fand ich häufig Corysanthes-Blätter. Der Standort auf dem Gipfel des Mont Mou unter- scheidet sich von den anderen dadurch, daß die Pflanze dort zwischen niedrigem Gesträuch in dem feuchten Boden wächst. C. neo-caledoniea Schltr. n. sp. Perpusilla, acaulis, florifera e. 2 cm alta; tuberibus globosis, pisi fere magnitudine, folio solitario humistrato, suborbiculari acuto vel brevissime acuminato, cordato, utrinque glabro, textura tenui, 0,7—1,2 cm diametiente; flore subsessili, solitario, atropurpureo, bractea lanceolata acuminata, ovario sessili breviore; sepalo dorsali formicato-cucullato, glabro, antice obtuso, 1,2 cm longo; sepalis lateralibus minutis linearibus glabris inter calcara labelli descendentibus, 0,2 cm longis; petalis linearibus aculis patulis, sepalis late- ralibus aequimagnis; labello erecto trilobo, concavo 0,9 cm alto, lobis late- ralibus erectis obtusatis, intermedio deflexo suborbiculari obtusissimo, spar- sim puberulo, margine minute ciliato, 0,4 cm diametiente, laterales vix longitudine excedente, callo rotundato ad basim labelli, calcaribus 2 deflexis eonieis acutis, glabris, vix 0,3 cm longis; columna perbrevi, anthera erecta oblonga obtusa; ovario cylindrico glabro, 0,4—0,5 cm longo. 48 R. Schlechter. Süd-Bezirk: zwischen niedrigem Gebüsch und Xyris auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14918, blühend im Oktober 1902. Nervilia Gaud. Diese Gattung, welche in der alten Welt weit verbreitet ist, wurde merkwürdigerweise in der letzten Zeit von den meisten Autoren mit Pogonia Juss. zusammengeworfen, mit der sie tatsächlich wenig zu tun hat, wie schon die vollständig verschiedene vegetative Entwicklung beweist. Die meisten Arten der Gattung sind in Indien und dem malayischen Archipel anzutreffen. Vier Arten sind, außer einer etwas zweifelhaften, im nörd- lichen Australien gefunden worden, nämlich N. Dallachyana Schltr. (Po- gonia Dallachyana F. v. M.), N. holochila Schltr. (P. holochila F. v. M.), N. Holxeana Schltr. (P. Holzeana F. v. M.) und N. uniflora Sehltr. (P. uniflora F. v. M.). Als östlichster Vertreter ist mir bis jetzt eine Art auf Samoa bekannt, die entweder mit N. aragoana Gaud. identisch oder mit ihr nahe verwandt ist. Was die beiden auf der Insel Neu-Kaledonien vor- kommenden Arten betrifft, so ist die eine, von der ich nur Blätter und stark verblühte Inflorescenzen kenne, eine Waldpflanze, und wahrscheinlich wie die Samoa-Art identisch mit N. aragoana Gaud., die andere fand ich an offenen Abhängen auf den Vorbergen des Nord-Bezirkes. N. aragoana Gaud.? Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Hügeln bei Yaouh£, ca. 150 m ü. M. — 15075, verblüht im Oktober 1902. N. platychila Schltr. n. sp. Terrestris, ereeta, 10—15 cm alta; cormo paulo depresso, subgloboso 1,5 cm diametiente; folio nondum noto; scapo erecto, flexuoso, vaginis paucis alte vaginantibus, dissitis, donato, apice 2—3-floro, tereti glabro; bracteis lanceolatis acuminatis ovario pedicellato brevioribus, glabris; sepalis petalisque linearibus vel potius lanceolato-Iinearibus acutis glabris, 1,7 cm longis, petalis vix brevioribus, omnibus sepalo intermedio excepto paulo obliquis; labello late obovato obscure trilobato, antice subtruncato-obtuso, minute apiculato, nervis mediis paulo elevatis, ceterum nudo 1,7 cm longo, medio fere 1,2 cm lato; columna gracillima apice incrassata, clinandrio subintegro, 1,1 cm longa; ovario graciliter pedicellato, clavato, glabro, e. 4 cm longo. Nord-Bezirk: an offenen Abhängen am Fuße der Berge bei Ou Hinna, ca. 150 m ü. M. — n. 45747, blühend im Januar 1903. Als nächste Verwandte dieser Art möchte ich N. biflora Schltr. (Pogonia biflora Wight) ansehen. Leider sind die Blätter mir nicht bekannt. Die Sepalen sind bräunlich, das Labellum hellrosa, fast weiß. Cryptostylis R. Br. Die Gattung Cryptostylis zeigt eine merkwürdig sporadische geo- graphische Verbreitung, wenigstens soweit unsere Bekanntschaft derselben Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 49 heute geht. Fangen wir von Westen an, so können wir zuerst in Geylon eine Art beobachten, dann treifen wir sie erst wieder in Hinter-Indien, Java und Sumatra, sodann habe ich neuerdings eine Art aus Papuasien beschrieben. In Australien sind bisher 4 Arten bekannt geworden, von denen 3 ost-australisch, 4 west-australisch sind. IHlier liegt eine Art von Neu-Kaledonien vor, und endlich ist noch eine samoanische Art zu ver- zeichnen. Auffallen muß dabei das bisherige Fehlen der Gattung in Neu- Seeland. Die Arten der tropischen Gebiete sind alle Humusbewohner der Ur- wälder, während die australischen Arten meist in sandigen Gegenden zwi- schen Gebüsch anzutreffen sind. 6. stenochila Schltr. n. sp. Terrestris, erecta, 25—-35 em alta; radieibus crassiusculis, villosulis; foliis radicalibus erectis, vulgo singulis interdum 2—3-nis, petiolatis, ovato- vel lanceolato-elliptieis acuminatis, basi angustatis, utrinque glabris, 10 —15 cm longis, medio fere 3,5—5 cm latis, petiolo sulcato, 4,5—5 em longo; scapo erecto, substricto, vaginis c. 4 laxe vaginantibus acuminatis dissitis obsesso, tereti glabro, apice subdense vel laxe 7—15-floro; bracteis lanceolatis valde acuminatis, ovario sessili brevioribus; floribus erectis, brunnescenti-viridibus, inversis; sepalis e basi-lanceolata valde acuminatis, glabris, c. 1,5 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis quam sepala paulo minoribus angustioribus- que, c. 1,3 cm longis, glabris; labello erecto lanceolato acuminatissimo, mar- ginibus incurvalis, sepalis subaequilongo; columna perbrevi, dorso lobulata, lobo linguiformi infra stigma instructo, stigmate erecto; anthera ovoideo- subcordata, obtusiuscula; ovario sessili, clavato, glabro, e. 4,2 em longo. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 4000 m ü. M. — n. 15596, blühend im Januar 1903. Vor allen anderen Arten durch die schmale den Sepalen äußerst ähnliche Lippe zu erkennen. Eriaxis Rechb. f. Eine bisher monotypische, im Gebiete, einschließlich der umliegenden kleinen Inseln, endemische Gattung. Sie ist mit Galeola am nächsten ver- wandt, aber schon durch ihren eigenartigen steifen Habitus unterschieden und entgegengesetzt den Arten letzterer Gattung sicher kein Saprophyt. Die Behauptung ReıcnensacHs, daß die Samen nicht geflügelt seien, trifft nicht ganz zu, denn tatsächlich ist ein schmaler Flügel vorhanden. Die Pflanze ist auf der Insel im Süd- und Nord-Bezirk anzutreffen, ganz be- sonders häufig ist sie auf den Serpentin-Bergen des Süd-Bezirkes, wo sie an trockenen und feuchteren sandigen offenen Lokalitäten überall durch ihre schönen Blüten auffällt. E. rigida Rehl. f. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 15074, Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 4 50 R. Schlechter. in Knospe im Oktober 1902; auf den klügeln am Ngoye, ca. 60 mü.M. — n. 45142, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: an offenen Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 700 m ü.M. — n. 15670, blühend im Januar 1903. Da über die Färbung der außen dicht hellbraun behaarten Blüten bisher keine Mitteilungen vorliegen, will ich hier erwähnen, daß die Sepalen und Petalen rein weiß sind, während das Labellum mit violettroten Seitenlappen und goldgelben Anhängseln versehen ist. Didymoplexis Falc. Es sind bisher nur wenige Arten dieser Gattung bekannt geworden, was wohl vor allen Dingen daran liegt, daß sie gewöhnlich im tiefen Waldesschatten zwischen abgefallenem Laube, oft noch verdeckt durch Farnkräuter, für kurze Zeit hervorsprossen, um bald nach der Fruchtreife wieder zu verschwinden. Außer der ursprünglich beschriebenen indischen Art, unter welcher wahrscheinlich verschiedene Spezies durcheinander ge- mischt sind, sind einige Arten aus Java bekannt, eine aus dem nördlichen Teile Australiens und endlich eine von den Fidji-Inseln. Die Gattung ist mit Gastrodia sehr nahe verwandt, und wirklich nur durch das kurze Stigma verschieden. D. neo-caledonica Schltr. n. sp. Pusilla, erecta, simplex, saprophytica, aphylla; caule erecto, flexuoso, vaginulis parvulis dissitis, obsesso, tereti, glabro, c. 40 cın alto; floribus pallidis, illis D. pallentis Falc. vix majoribus, 3—4 ad apicem caulis, sub- sessilibus; bracteis lanceolato-deltoideis, glabris, ovario multo brevioribus; sepalis petalisque plus minusve connatis, petalis margine anteriore ad me- dium usque liberis, apieibus liberis ovato-triangulis obtusiusculis, omnibus subaequilongis, glabris, omnino 0,5—0,6 cm longis; labello e basi ungui- culato-angustata cuneato, apice trilobo, lobis lateralibus brevibus rotunda- tis, margine undulatis, intermedio paulo longiore lateralibus duplo latiore, obtuso, margine undulato, callis 2 oblongis ad basin labelli, medio lineis 3 papillarum, infra apicem papillis dense glomeratis ornato, 0,5 cm longo, apice 2,5 mm lato; columna gracili, labello aequilonga, pede perbrevi, stig- mate brevi; anthera incumbente cordata, antice obtusa, minuta papillosa ; ovario clavato, glabro, 0,7 cm longo. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 15748, blühend im Januar 1903. Diese Art ist durch ihr Labellum von den übrigen verschieden. Leider konnte ich die Wurzel des Exemplares nicht beschreiben, da es von einem meiner Leute herausgerissen wurde, bevor ich hinzukam. Spiranthes Rich. Ich befürchte, daß unter dem Namen S. australis R. Br. so manches zusammengeworfen worden ist, das gar nicht zu einander gehört. So liegt Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 51 mir hier eine Art vor, welche sowohl im Bau der Lippe, als auch vor allen Dingen der Golumna von der australischen Art recht stark abweicht. Ich hatte Gelegenheit gehabt, die javanische Pflanze und die Geylon-Pflanze, welche auch beide stets als S. australis R. Br. aufgeführt werden, lebend zu untersuchen und zu zeichnen und fand auch bei diesen beiden recht erhebiiche Differenzen in der Columna, so daß ich der Ansicht zuneige, daß auch diese von S. australis R. Br. abgetrennt werden müßten. Es wäre allerdings auch recht merkwürdig, wenn eine Pflanze unter all diesen recht verschiedenen Klimaten als einheimisch zu betrachten sein sollte, denn an eine Verschleppung ist bei ihr nicht zu denken. Es wäre wohl wün- schenswert, daß in diese Frage einmal Licht gebracht würde. Dazu wäre allerdings ein genaues Studium des sämtlichen vorhandenen Materiales not- wendig, das höchst wahrscheinlich zu der Überzeugung führen würde, daß wir es hier mit einer Reihe nahe verwandter Arten zu tun haben, ähnlich wie in Nord-Amerika. " S. neo-caledonica Schltr. n. sp. Pusilla, erecta, simplex c. 44 cm. alta; caule stricto tereti, glabro, basi foliato, supra vaginis paucis sensim decrescentibus, donato; foliis 2—3, erectis vel erecto-patentibus lanceolato-linearibus acutis, usque ad 6 cm longis, medio fere 0,4 cm latis, utrinque glabris; spica brevi, densius pluri- flora; bracteis lanceolatis acuminatis, inferioribus ovarium excedentibus, superioribus sensim decrescentibus; floribus in genere inter minores, albis, ereeto-patentibus; sepalo intermedio lanceolato obtuso, apicem versus extus carinato, glabro, 0,3 cm longo, lateralibus conniventibus subfalcato-obliquis, glabris, intermedio aequilongis, paulo angustioribus; petalis oblique lineari- lanceolatis obtusis glabris, sepalis paululo brevioribus; labello e basi ovata cochleari dimidio angustiore angustato marginibus crispatis incurvulis, apice subretuso-truncato, basi intus appendieibus 2 parvulis falcatis ornato, 0,3 cm longo,; columna brevi, rostello suppresso; anthera lanceolata ob- tusiuscula erecta,; parte libera filamenti late cuneata triloba; ovario clavato glabro, vix 0,4 cm longo. Nord-Bezirk: an sandigen Stellen auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 50 m ü.M. —n. 15594, blühend im Januar 1903. Durch die weißen Blüten, die Lippe und die Columna ist diese Art gut von der verwandten S. australis R. Br. geschieden. Pachypleetron Schltr. n. gen. Sepalum dorsale concavum, lateralia valde obliqua nunc porrecta, nunc reflexa. Petala sepalo dorsali margine interiore adhaerentia cucullam formantia. Labellum cum columnae pede productum calcar formans con- cayatum apicem versus incrassatum disco puberulum. Columna gracilis clavata, pede producto. Stigma erectum breve. Anthera incumbens, brevis, cordata, medio dorso incrassata. Herbae perennes; radiecibus inerassatis fasciculatis; foliis radicalibus 4* 52 R, Schlechter. 1—2 petiolatis, oblongis vel sagittatis; scapo aphyllo, vaginis arete amplec- tentibus obtecto, glabro; floribus sublaxe spicatis; bracteis lanceolatis acu- minatis; ovario glabro vel puberulo. Species 2 adhuc notae Novae Caledoniae incolae. Ich stelle diese neue Gattung einstweilen neben Physurus. Sie unterscheidet sich von dieser durch das Vorhandensein weniger nur grundständiger Blätter, durch die mit einem Fuß versehene Columna und die aufliegende, kurze Anthere. P. arifolium Schltr. n. sp. Terrestre, erectum, 20—45 cm altum; radicibus fasciculatis, incrassatis, glabris; foliis radicalibus I—2-nis erecto-patentibus petiolatis, lamina ovata acuminata basi sagittato-auriculata, 140—15 cm longa, basi 4—5,5 cm lata, utrinque glabra, crassiuscule herbacea; petiolo sulcato 4—8 cm longo, basi vaginante; caule gracili stricto vel subflexuoso, tereti, glabro, vaginis pluri- bus arcte amplectentibus acuminatis obsesso; spica sublaxe multiflora elon- gata, usque ad 20 cm longa; bracteis lanceolatis acuminatis glabris, ovario fere aequilongis; floribus incurvis pro tribu mediocribus; sepalo intermedio oblongo-elliptico obtuso, concavo, glabro 0,8 cm longo, lateralibus falcato- reflexis brevioribus, basi margine anteriore valde dilatata decurrentibus, 0,6 cm longis; petalis subfalcato-ligulatis obtusis, sepalo intermedio paululo brevioribus; labelli lamina subquadrato-ovata obtusa, medio incrassata pilis brevibus aurantiacis puberula, 0,4 cm longa, calcare paulo depresso apice retuso, crasso, intus basi squamulis 2 parvulis oblongis donato, laminae fere aequilongo, glabro; ovario arcuato, subeylindrico, glabro; columna dorso carinata, clavata. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15525, blühend im Dezember 1902. Was die Form der Blätter betrifft, so dürfte die Orchidee bisher einzig dastehen. Aber auch die Färbung derselben übertrifft alles, was ich bisher in der Familie gesehen. Sie sind dunkel bronze-braun mit helleren und dunkleren Wellenlinien. Die Blüten sind dicht braun ‚gesprenkelt, der Sporn weiß, das Labellum rotbraun mit orangeroten kurzen Haaren. P. neo-caledonieum Schltr. n. sp. Terrestre, erectum, 30—50 cm altum; radieibus fasciculatis, incrassatis, villosulis; foliis radicalibus 1—3 erecto-patentibus, petiolatis, lamina oblonga vel oblongo-elliptica acuta vel acuminata, glabra, textura crassiuscule herba- cea, 10—-12 cm longa, medio fere 3—5 cm lata, petiolo sulcato, 3,5—6 cm longo, basi vaginante; scapo erecto, stricto vel substricto tereti, basi glabro, apicem versus puberulo, vaginis amplectentibus acuminatis sensim in bracteas decrescentibus obsesso; spica sublaxe 40—20-flora, usque ad 43 cm longa; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario sessili nunc aequilongis, nunc paulo brevioribus; floribus erectis, illis P. arifolii Schltr. fere aequimagnis; sepalo intermedio oblongo-elliptico obtuso, apice subinerassato, glabro, 0,7 cm longo, lateralibus obliquis, fere aequilongis, sed paulo angustioribus, basi margine anleriore dilatata breviter decurrentibus; petalis oblique subspathulato-ob- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 53 e longis, obtusis, margine apicem versus subinconspieue serrulatis, 0,6 em longis; labelli lamina subcucullato-concava, subtruncata, medio incrassata, intus puberula, c. 0,4 cm longa, calcare subeylindrico apicem versus paulo attenuato, obtuso, glabro, ce. 0,6 em longo; columna generis; anthera rotun- data, cordata, dorso gibba donata; ovario subeylindrico, puberulo, c. 0,8 cm longo. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder, an den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1250 m ü. M. — n. 15299, blühend im November 1902. Von der vorigen Art ist diese durch die Blätter, die oben behaarten Schäfte und Övarien, sowie durch den längeren Sporn leicht zu scheiden. Erythrodes Bl. Nachdem ich vor kurzem für die Wiederherstellung der Bruneschen Gattung Erythrodes eingetreten bin, gereicht es mir zur großen Freude, daß ich nunmehr eine neue Art aus Neu-Kaledonien veröffentlichen kann, durch welche die Behauptungen, welche ich aufstellte, durchaus bestätigt werden. Früher habe ich bereits darauf hingewiesen, daß sich das Ver- breitungsgebiet dieser Humusbewohner der Urwälder von Geylon durch den malayischen Archipel bis nach Neu-Guinea erstreckt. Nun wird durch die Entdeckung der hier beschriebenen Art die Grenze erheblich nach Osten verschoben. E. oxyglossa Schltr. n. sp. Terrestris, erecta, 25>—35 cm alta; radicibus erassiuseulis, villosulis; caule erassiusculo e basi decumbente radicante, erecto 4—-5-foliato, supra vaginulis acuminatis sensim in bracteas abeuntibus obsesso, inflorescentiam versus glanduloso-puberulo; folis erecto-patentibus oblique lanceolatis acu- minatis, utrinque glabris, 5,5 —7,5 cm longis, infra medium 1,5—2,7 cm latis, petiolo gracili, basi valde dilatata laxe amplectente, 2,5—3 em longo; bracteis lanceolatis acuminatis, minute glanduloso-puberulis, ovario sessili aequilongis, vel paulo brevioribus; spica laxe 7—12-flora, usque ad 8 cm longa; floribus erectis, in genere mediocribus; sepalis lanceolatis acuminatis, extus glanduloso-puberulis, 0,7 cm longis, lateralibus obliquis; petalis more generis sepalo intermedio margine interiore agglutinatis oblique et anguste subspathulato-rhomboideis, acutis, glabris, sepalis fere aequilongis; labello concavo lamina ovato-lanceolata acuta, glabra, sepalis paulo breviore, cal- care saccato brevi, apice bipartito; columna clavata facie longitudinaliter bilamellata; anthera lanceolata acuta, basi cordata; ovario cylindrico, glan- Auloso-puberulo, 0,7—0,8 cm longo. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 700 m ü.M. — n. 15749, blühend im Januar 1902. Habituell der E. Blumei (Ldl.) Schltr. ähnlich, unterscheidet sich diese Art durch die Petalen und das Labellum. Die Blüten sind bräunlich überlaufen. 54 R. Schlechter. Anoectochilus Bl. Bisher waren aus Neu-Kaledonien keine Arten dieser Gattung be- schrieben worden. Die hier aufgeführten beiden Arten erwiesen sich beide als neu. Die erstere derselben zeigt eine solche Annäherung an @oo- dyera subregularis (Rehb. f.) Schltr., daß ich es nicht für ausgeschlossen halte, daß die Goodyera eine peloriale Form der Anoectochilus imitans Schltr. ist. Wie bereits Hooker fil. des näheren ausführte, bestehen zwischen Anoeetochilhıs und Odontochtlus keine scharfen Grenzen, ebenso- wenig wie zu Zeuxine. In A. montanus Schltr. liegt hier eine Art vor, die mit ebensoviel Recht als Odontochelus bezeichnet worden wäre, denn von einem Sporn ist bei dem Labellum dieser Pflanze kaum zu reden. Ich schlage daher vor, beide Gattungen zu vereinigen und Anoectochtlus der Zeuxine gegenüber dadurch zu charakterisieren, daß der Lippennagel der letzteren keine Anhängsel oder Zähne besitzt. A. imitans Schltr. n. sp. Terrestris, erectus, 15—20 cm altus; radicibus crassiusculis, villosis, vulgo simplicibus; caule e basi decumbente erecto, tereti, basi 3—6 foliato glabro, supra vaginis paueis dissitis, laxe amplectentibus, acuminatis, ob- sesso, apicem versus puberulo, apice laxe 2—4-floro; foliis subrosulato- approximatis erecto-patentibus, petiolatis, late ovatis vel ovato-oblongis, breviter acuminatis, 2,5—3,5 em longis medio vel infra medium 2—3 cm latis, petiolo basi dilatata laxe amplectente, glabro, 0,8—1,5 cm longo, bracteis lanceolatis acuminatis minute puberulis vulgo ovario aequilongis, nunc paulo brevioribus; floribus in genere inter mediocres, erecto-paten- tibus; sepalo intermedio ovato-lanceolato acuto, concavo, extus glanduloso- puberulo 4,2 cm longo, lateralibus oblique lanceolatis acuminatis, extus minute glanduloso-puberulis, intermedio fere aequilongis; petalis sepalo intermedio margine interiore agglutinatis, oblique lanceolatis acuminatis, margine exteriore medio paulo dilatatis, glabris, sepalo intermedio aequi- longis; labello concavo ungue lato marginibus incurvis, latere utroque appendicibus dentiformibus ornato, lamina antica late rhomboideo-elliptica breviter acuminata, ‚glabro, usque ad ostium calcaris 4 cm longo, calcare econico obtuso a latere paulo compresso, basi intus appendicibus parvulis 2 ornato, 0,7 cm longo; columna gracili, rostello peralto, facie carina duplica medio confluente ornata; polliniis gracilibus usque ad medium parallelis, dimidio superiore falcato-divaricatis, glandula obovata; ovario subfusiformi- eylindrico, glanduloso-puberulo, sessili c. 4,4 cm longo. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Paita, © 00 m ü. M. — n. 14864. Eine recht hübsche Pflanze, mit dunkelbraun-grünen Blättern, die von rosenroten Nerven netzartig durchzogen sind. Die Sepalen sind grünlich, das Labellum und die Petalen weiß. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 55 A. montanus Schltr. n. sp. Humilis ereeta, 6—10 cm alta; radicibus crassiuseulis villosulis; caule e basi decumbente radicante erecto, tereti, basi glabro, apicem versus pube- rulo, dimidio inferiore 4 --7 foliato, dimidio superiore vaginis paueis lan- ceolatis acuminatis, sensim in bracteas abeuntibus obsesso, apice 2— 4-Nloro; foliis nune approximatis, nunc plus minusve dissitis erecto-patentibus, ovatis vel ovato-lanceolatis acuminatis, utrinque glabris, 1,5—2,5 cm longis, infra medium 0,8—1,4 cm latis, petiolo basin versus mox dilatato laxe amplectente 1—1,3 em longo; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario aequilongis vel paulo longioribus, glabris vel minute puberulis; floribus in genere inter mediocres, niveis; sepalis anguste lanceolatis obtusiuseulis, basi sparse puberulis, 1—3 em longis, lateralibus obliquis basi paulo dila- talis, cum sepalo intermedio quarta parte connalis; petalis oblique lanceo- latis obtusis, glabris, margine posteriore sepalo intermedio adhaerentihus, fere aequilongis; labello e basi concava subsaccata late unguiculato, unguis marginibus incurvis, latere utroque serie appendicum gibberiformium do- nato, lamina transversa breviter apiculata, glabro, omnino 1,5 cm longo, basi squamulis 2 parvulis lobulatis ornato; columna gracili, rostello alto, facie lamellis 2 genuflexis ornato; ovario cylindrico minute puberulo, c. 1 cm longo. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf der Spitze des Mont Mou bei Paita, ec. 1250 m ü. M. — n. 14933, blühend im Oktober 1902. Eine der Zwischenformen zwischen Odontochtlus und Anoectochilus. Ich besitze auch Exemplare dieser Art von Aneitum (Neue Hebriden) und eine sehr ähnliche oder dieselbe Art von Samoa. Die Blätter sind hellgrün. Zeuxine Ldl. Wenn erst die Gruppe der Neottinae, welche Prırzer als Physurcae bezeichnet hat, einer genauen monographischen Bearbeitung unterzogen werden wird, dürfte die Gattung Zeuxine eine bedeutend weitere Um- grenzung bekommen und daher auch an Artenzahl bedeutend zunehmen. Es befinden sich jetzt in verschiedenen Gattungen Arten, die wohl sicher als Zeuxine zu betrachten sind. Eine derselben ist die unten aufgeführte Art, die Reıcaensach fil. als Monochilus beschrieben hatte. Sie ist bis Jetzt die einzige im Gebiete auftretende Art der Gattung. Im Süd-Bezirke ist sie im Humus der meisten Bergwälder anzutreflen. Wie weit sie nach Norden geht, ist mit Sicherheit noch nicht festzustellen. Z. Vieillardii (Rchb. £.) Schltr. Monochilus Vieillardii Rehb. f. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder bei Yaouhe, c. 400 m ü.M. — n. 14769, blühend im September 1902. Da über die Blütenfärbung keine Angaben vorliegen, sei hier derselben Erwähnung getan. Die Sepalen sind bräunlich, die Petalen weiß, das Labellum hellgelb mit dunklerer Mitte. 56 R. Schlechter. Gonatostylis Schltr. n. gen. Sepalum intermedium concavum, glabrum, lateralia porreeta apice incrassata intermedio longiora. Petala sepalo intermedio margine posteriore adhaerentia ligulata glabra. Labellum eucullato-concavum circuitu ovatum obtusum, intus basi carunculis 6 oblongis ornatum subtus dimidio anteriore dense margaritaceo-verrucosum. Columna pro tribu bene elongata genu- flexo-sigmoidea, rostello humili, stigmate more Pogoniae excavatum. Anthera pro tribu valde abbreviata cucullato-concava, polliniis pyriformi-ovoideis, glandulae minutae sine stipite affixis. Herba terrestris, erecta, gracilis; caule basi rosulato-foliata, ceterum vaginato; floribus in tribu inter minores, spica plus minusve dense multi- flora, elongata. Species una adhuc nota Novae Caledoniae incola. Die Pflanze ist als Typus einer vorzüglich gekennzeichneten neuen Gattung an- zusehen. Sowohl der Habitus als auch das Labellum und vor allen Dingen die merk- würdige Columna lassen die Pflanze in der Gruppe der Physureae eine eigene Stellung einnehmen. Die schlanke auffallend lange Säule ist in der Mitte plötzlich knieförmig nach vorn gebogen und steigt von dem Stigma an wieder gerade empor. Die Anthere ist auffallend kurz und aufliegend, nicht aufrecht wie bei den verwandten Gattungen. 6. Vieillardii (Rchb. f.) Schltr. Ihamphidia Vieilardir Rehb. f. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Paita, c. 300 m ü. M. — n. 15009, blühend im Oktober 4902; ın den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, c. 400 m ü. M. — n. 151421, blühend im Nobember 1902. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, c. 400 m ü. M. — n. 15667, blühend im Januar 1902. Goodyera R. Br. Über die Gattung Goodyera läßt sich etwa dasselbe sagen wie über Zeuxine. Auch sie wird bei einer Sichtung der Arten verwandter Gattungen an Artenzahl zunehmen. Besonders ist es die Gattung Hetaeria, aus welcher ihr wahrscheinlich viele Arten zufließen werden. Auch Eucosia Bl. ist nichts als eine Goodyera. Die einzige Art G. carnea (Bl.) Schltr., welche ich vor einigen Jahren zum ersten Male seit Brume wieder lebend untersuchen konnte, ist vielleicht immer kleistogam, und so ist auch die Verkümmerung des Rostellums zu erklären. Was die Gattung Hetaeria anbetrifft, so bin ich der Ansicht, daß sie in der augenblicklichen Um- srenzung nichts als ein Mixtum compositum von Physureen ist, die man ohne Erweiterung der Gattungsdiagnosen nicht in anderen Gattungen unter- zubringen wußte. Wahrscheinlich wird sie sich später vollständig auf- lösen. Die hier aufgeführten 4 Arten, die einzigen, welche bisher aus dem in \ Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. AYj frage kommenden Gebiete bekannt sind, sind mit Ausnahme der @. grande- flora Schltr. schon früher von Reıcnenpach beschrieben worden, nämlich zwei als Rhamphidia und eine als Georchis. Sie sind Bewohner der Wälder, wie fast alle tropischen und subtropischen Arten der Gattung. Zwei dieser Arten scheinen nur dem Nord-Bezirk anzugehören. Gr. seripta (R. f.) Schltr. und @. grandiflora Schltr., @. discordea (Rehh. f.) Schltr. ist aus beiden Bezirken bekannt, @. subregularis (Rehb. f.) Schltr. dagegen liegt nur aus dem Süd-Bezirk vor. 6. discoidea (Rchb. f.) Schltr. Ithanphidia discoidea Rehb. f. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Paita, e. 400 m ü. M. — n. 14967, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ce. 500 m ü.M. —n. 15671, blühend im Januar 1902. Diese Pflanze ist meiner Ansicht nach sicher als Goodyera zu betrachten. Das Labellum und die Columna verweisen sie entschieden- in diese Gattung. Auch habituell ist die Pflanze der @. Erimae Schltr. durchaus ähnlich. Interessant ist der Umstand, daß durch eine Furche, die vom Grunde der Columna ausgeht, das Stigma in der Mitte in zwei Teile geschieden wird. Offenbar kommen hier von den Narbenflächen zwei zur Entwicklung. Es sollten über diese Erscheinungen an lebendem Material mehr Be- obachtungen gemacht werden. Es gibt sicher eine ganze Anzahl von Orchideen, bei denen die drei Narbenflächen fertil sind. . 6. grandiflora Schltr. n. sp. Erecta, robusta, usque ad 30 cm alta; caule e basi decumbente radi- cante, erecto, basi 3—5-foliato, supra vaginis 3—4 dissitis, acuminatis laxe vaginantibus obsesso basi glabro, inflorescentiam versus puberulo; foliis erecto-patentibus ovato-ellipticis acuminatis, basi sensim in petiolum angustatis, utrinque glabris, textura tenuibus, 10—13,5 cm longis, medio fere 4,5—6 cm latis, petiolo basin versus conspicue dilatato, amplectente 4,5—5,5 cm longo; spica oblonga dense multiflora eylindrica usque ad 8 cm longa, c. 2,5 cm diametiente; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario fere aequilongis; floribus in genere inter majores, erecto-patentibus; sepalis lanceolatis acuminatis, basi puberulis, 4,2 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis sepalo intermedio margine posteriore adhaerentibus, ligulatis obtusis, margine anteriore dimidio superiore paulo dilatatis, glabris, sepalis intermedio fere aequilongis; labello concavo, circuitu lanceolato longius acuminato, marginibus incurvis, infra medium paulo constricto glabro, basi intus utrinque seriebus 2 brevibus papillarum minutarum ornato, ceterum nudo; columna valde gracili facie carinato-incrassata, glabra; rostello erecto bifido; anthera lanceolata acuminata, glahra, basi cordata,; ovario subfusiformi-cylindrico, sessili, minute glanduloso-puberulo. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, c. 600 m ü. M. — n. 15750, blühend im Januar 1903. 58 R. Schlechter. Als nächste Verwandte dieser Art ist wohl @. brachiorhynehos Sehltr. von Neu- Guinea anzusehen. 6. seripta (Rehb. f.) Schltr. Rhamphtidia seripta Rehl.. f. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, c. 1200 m ü. M. — n. 15470, blühend im Dezember 1902. Sowohl in der Struktur des Labellums als auch der Columna scheint mir die vor- liegende Pflanze eine echte Goodyera zu sein. G. subregularis Schltr. Georchis subregularis Rehb. f. Süd-Bezirk: im Ilumus der Wälder auf den Bergen bei Yaouhe, c. 400 m ü. M. —n. 14792, blühend im September 1902. In der Färbung der Blätter hat diese Art, wie ich bereits oben bemerkt, eine merk- würdige Ähnlichkeit mit Anoeetochilus imitans Schltr. Ob es sich hier um eine peloriale Form oder um eine einfache Nachahmung handelt, habe ich nicht feststellen können, da ich beide Pflanzen nie neben einander gefunden habe. Außer dem recht verschie- denen Labellum zeigt allerdings auch die Columna einige Abweichungen. \ Tropidia Ldl. Eine wahrscheinlich noch unbeschriebene Art ist in den Bergwäldern des Süd- und Nord-Bezirkes nicht selten anzutreffen. Obgleich ich die Pflanze an vielen verschiedenen Lokalitäten gesehen, habe ich doch nie das Glück gehabt, sie in Blüte anzutrefien. Es ist eine kleine unverzweigte Art mit kurzen offenbar zweizeiligen Blütentrauben. T. spee. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Paita, c. 200 m ü. M. — n. 44835, fruchtend im September 4902. Chrysoglossum Bl. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung, von der nun etwa 7 Arten be- kannt geworden sind, erstreckt sich von Ceylon über Indien durch den malayischen Archipel und Neu-Guinea bis zu den Fidji-Inseln. Durch das Auffinden einer neuen Art auf Neu-Kaledonien werden also die Grenzen des Verbreitungsgebietes wenig erweitert. Die meisten der Arten, wie auch die vorliegenden, lehnen sich eng an C. javanicum an und sind unter sich nur verschieden durch die Ausbildung des Spornes und kleine Differenzen in der Gestalt des Labellums und der Columna, sowie der An- there. C. neo-caledonieum Schltr. n. sp. Terrestre, erectum, gracile, 40—55 em altum; rhizomate decumbente subterraneo, tereti: radieibus erassiusculis villosis, simplieibus; pseudo- bulbis dissitis erectis subeylindraceis, apicem versus paululo attenuatis, glabris, apice unifoliatis, 2,5—3 cm altis, basi 0,5—0,7 cm diametientibus; folio erecto graciliter petiolato, glaberrimo, lamina oblongo-elliptica acumi- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 59 nata, textura papyracea, 20—27 em longa, medio fere 5,5—-8,5 cm lata, petiolo sulcato 8—10 cm longo; scapo radicali gracili, tereti, glabro, vaginis brevibus acuminatis 3—5 dissitis arcte amplectentibus obsesso, laxe 6—15- floro; bracteis patentibus patulisve lanceolatis acuminatis, ovario gracili brevioribus, floribus illis C. ornati Bl. bene similibus aequimagnisque, erecto-patentibus; sepalis lanceolato-ligulatis acutis, glabris, 1,2—1,3 cm longis, lateralibus obliquis paulo falcatis, intermedio subbrevioribus; petalis sepalis similibus subfalcatis, paululo latioribus; labello trilobo, supra basin utrinque margine auriculato-undulato, medio longitudinaliier lamellis 2 medio et apice paulo dilatatis usque ad medium lobi intermedii decurren- tibus ornato, lamella tertia humiliore breviore interjecta, lobis lateralibus subtriangulis obtusis erectis, intermedio conspicue majore rotundato apieu- lato, labello toto 0,9 cm longo, ima basi subsaccato-foveolato; columna paulo incurva, pede perbrevi, alis medio et basi dilatatis, facie carinis 2 basi obtusatis donata, 0,7 cm alta; anthera cucullata antice breviter acumi- nata dorso gibbis 2 ornata, glabra; ovario pedicellato clavato, glabro, c. 4 cm longo, post aestivationem mox conspicue elongato. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Yaouh6, c. 500 m ü. M. —n. 14786, nur Blätter. Nord-Bezirk: in den Wäldern des Mont Iguambi bei Oubatche, c. 1000 m ü. M. — n. 15477, blühend im Dezember 1902. Microstylis Nutt. Diese große Gattung ist, soweit mir bekannt, nur in einer Art im Gebiete vertreten. Rıpıey hat zwar eine zweite Art, M. polyphylla, ab- getrennt, doch kann ich diese nun, da mehr Material vorliegt, nicht von M. taurina Rchb. f. trennen. Die Pflanze scheint auf der Insel weit ver- breitet zu sein, ich habe sie fast in jedem größeren Waldkomplexe des Süd- und Nord-Bezirkes angetroffen. Sie ist, wie die meisten Arten der Verwandtschaft, eine Humusbewohnerin in den Wäldern. Nicht selten ist sie in Gemeinschaft mit Ziparis Layardi F. v. M. anzutreffen. M. taurina Rech). £. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Paita, ce. 500 m ü. M. —n. 14879, blühend im Oktober 1902; im Humus der Wälder auf den Bergen am Ngoye, c. 200 m ü. M. — n. 15377, blühend und fruchtend im November 1902. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, e. 900 m ü. M. — n. 15499, blühend im Dezember 1902. Liparis Rich. Die von mir mitgebrachten 5 Arten gehören den verschiedensten Sektionen der Gattung an, keine von ihnen sind unter einander verwandt. Wir haben sowohl Formen, welche terrestrisch sind, und zwar solche, die, 60 R. Schlechter. wie L. disepala Rehb. f. an sonnigen Stellen, oder wie Z. Layardı F. v.M. im Schatten der Urwälder und L. laxa Schltr. im Schatten großer Felsen, als auch epiphytische Vertreter, wie L. disticha Ldl. und eine Art aus der Verwandtschaft der L. flaccida Rehb. f. L. disepala Rehb. f£. Nord-Bezirk: an feuchten grasigen Stellen auf den Bergen bei Ou Hinna, c. 500 mü. M. — n. 45592, blühend im Januar 1902. Bei der vorliegenden Art sind nicht, wie Reıcnenxgach fil. schreibt, die seitlichen Sepalen verwachsen, sondern sie hängen nur leicht zusammen. L. disticha Ldl. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Paita, c. 200 m ü. M. — n. 14858, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mont Iguambi bei Oubatche, c. 800 m ü. M. — n. 15489, blühend und fruchtend im De- zember 1902. L. Layardi F. v. M. Nord-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, c. 1000 m ü. M. — n. 15468, blühend im Dezember 1904. Vielleicht. gehört hierher auch ein Exemplar ohne Blüten, welches ich im Süd- Bezirke, in den Wäldern des Pic Malaoni bei Yaouhe, sammelte. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß L. longa Rchb. f., welche ohne Angabe des Vaterlandes und Sammlers zugleich mit einer Anzahl neukaledonischer Orchidaceen veröffentlicht wurde, mit obiger Art identisch ist. L. laxa Schltr. n. sp. Terrestris, ereeta, 30—60 cm alta; rhizomate valde abbreviato; radi- cibus filiformibus flexuosis, villosulis; pseudobulbis valde approximatis ovoideis glabris, vaginis amplis obtectis, apice bifoliatis, 3-5 cm altis, infra medium 1,5—2 cm diametientibus, foliis erecto-patentibus ligulatis obtusis, utrinque glabris, textura coriaceis, 5—-140 cm longis, medio fere 1—2 cm latis, basin versus paulo angustatis; scapo terminali flexuoso, plus minusve angulato, glabro, vaginis parvis lanceolatis acuminatis, glabris, sensim in bracteas abeuntibus obsesso; racemo laxe 7—A5- floro, flexuoso, elongato; bracteis ovato-lanceolatis acuminatis, glabris, ovario pedicellato bene brevioribus; floribus in genere inter mediocres; sepalo intermedio sublanceolato-ligulato obtuso ima basi paulo dilatato, glabro, lateralibus subfalcato-oblongis obtusis, glabris, c. 0,4 cm longis; petalis lineari-falcatis obtusis, deflexis, apicem versus paululo dilatatis; labello eireuitu late rhomboideo antice 4-dentato, dentibus 2 intermediis lateralibus conspieue majoribus subfalcatis, basi biauriculato, auriculis trian- gulis, medio sulcato callo rotundato ornato, glabro, 0,4 cm longo, medio 3,5 mm lato; columna arcuata, semitereti, basin versus facie conspieue dilatata; anthera late ovata, obtusa, glabra; ovario graciliter pedicellato, clavato, glabro, c. I cm longo. Süd-Bezirk: an schattigen Stellen auf den Bergen bei Paita, c. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 61 500 mü. M. — n. 14991, blühend im Oktober 1902: zwischen schattigen Felsen auf den Bergen am Ngoye, c. 200 m ü. M. — n. 15368, blühend im November 1902. Diese Art ist, soweit ich ermitteln kann, mit keiner der bisher bekannten näher verwandt. L. spec. afl. flaceidae Rehlı. f. Nord-Bezirk: auf Bäumen und Felsen auf den Bergen bei Ou Ilinna, ec. 600 m ü. M. — n. 15692, fruchtend im Januar 1902. Da ich diese Art nur in Frucht fand, konnte ich leider nicht feststellen, ob sie eine eigene Art ist, oder mit L. flaccida Rehb. f. zusammenfällt, der sie in diesem Zustande sehr stark ähnelt. Oberonia Ldl. Die Gattung Oberonia ist im Gebiete durch drei Arten vertreten, von denen O0. Vierllardii Rehb. f. bereits seit längerer Zeit bekannt ist, die anderen von mir gesammelten Arten sich dagegen als neu erwiesen. Alle drei Arten sind Epiphyten der Wälder, wie ja auch die anderen Arten der Gattung. Zwei der Arten sind verwandt mit den australischen Arten O. palmieola F. v. M. und O. Muelleriana Schltr. (0. iridifolia Fitzg. in Austr. Orch., nee Ldl.), die dritte, O. flexuosa Schltr., welche zur Gruppe Caulescentes gehört, dürfte sich an O0. glandulosa Ldl. von Tahiti an- schließen. ©. Vieillardii Rehb. f. und 0. neo-caledonica Schltr. sind im Süd-Bezirk anzutrefiien, ©. flexuosa Schltr. dagegen ist eine Bewohnerin des Nord-Bezirkes. 0. flexuosa Schltr. n. sp. Epiphytica, patula, 14—20 cm longa; radieibus filiformibus elongatis, ilexuosis, glabris; caule elongato flexuoso, dense foliato, usque ad 44 cm longo; foliis distichis erecto-patentibus, anguste falcato-lanceolatis aculis, carnosulis, 2,5—/4 em longis, supra basin 0,4—0,6 cm latis; spica elongata, subdense multiflora, gracillima, usque ad 7 cm longa; rhachide bracteisque puberulis; floribus subvertieillatis, patentibus, flavidis; sepalis oblongis obtusis, extus sparse subciliato-papillosis, c. 4 cm longis; petalis ovato- oblongis obtusis glabris, sepalis paulo minoribus; labello e basi subqua- drata breviter biauriculata dilatato, bilobato, margine minute denticulato, lobis oblique rotundato-truncatis, c. 0,4 em longo, basi concavulo; columna brevi teretiuscula; anthera rotundata, antice breviter et obtusiuscule acu- minata; ovario subsessili, subglabro, c. 4,5 mm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, e. 600 m ü. M. —n. 15496, blühend im Januar 1903. Wie bereits oben erwähnt, mit O. glandulosa Ldl. verwandt. 0. neo-caledonica Schltr. n. sp. Acaulis, erecta, epiphytica, 2—8 cm alta; radieibus filiformibus, elon- satis, flexuosis, glabris; foliis 4-9 ereeto-patentibus, distichis, ligulato- subfalcatis; acutis vel breviter acuminatis, utrinque glabris, carnosulis, 62 R. Schlechter. 1,5—2 cm longis, medio fere 0,3—0,6 cm latis; pedunculo gracili, tereti vaginulis paueis dissitis obsesso; spiea eylindrica 1—4,5 cm longa, c. 0,2 cm diametiente, dense multiflora; bracteis ovatis acutis, ovario brevioribus ; floribus in genere inter minimos, aurantiacis, patentibus, vix 1,5 mm dia- metientibus; sepalis ovatis obtusis, glabris, lateralibus paulo obliquis; pe- talis ovato-oblongis obtusis, glabris, paulo obliquis, sepalis paulo minori- bus; labello trilobo, lobis lateralibus ovato-triangulis obtusiusculis, intermedio cuneato-obovato obtusissimo, glabro, sepalis paulo majore; columna brevi crassiuscula,; anthera late ovata obtusiuscula; ovario breviter pedicellato sub- eylindrico, glabro. Süd-Bezirk: auf Bäumen, in den Wäldern auf den Bergen bei Yaouh6, ca. 500 m ü. M. — n. 14766, blühend und fruchtend im Sep- tember 4902. Äußerlich der O. palmicola F. v. M. nicht unähnlich, aber durch das Labellum verschieden. Podochilus Bl. Bisher ist der unten aufgeführte P. Viesllardii (Rehb. f.) Schltr. die einzige Art der Gattung, welche aus dem Gebiete bekannt geworden ist. Sie ist im Nord- und Süd-Bezirke eine weit verbreitete Pflanze und tritt, soweit meine Beobachtungen gehen, mit Vorliebe, wenn nicht sogar stets, terrestrisch auf, während die im malayischen Gebiete gefundenen Verwandten als Epiphyten bekannt sind. P. Vieillardii (Rehb. f.) Schltr. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Pic Malaoui bei Yaouh6, ca. 600 m ü. M. —n. 14778, blühend und fruchtend im September 1902. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 600 m ü. M. — n. 15655, blühend im Januar 4902. Earina Ldl. Die kleine Gattung Karina, deren Verbreitungsgebiet, soweit jetzt bekannt ist, auf die Inseln des Stillen Ozeans beschränkt zu sein scheint, findet sich in zwei Arten auf Neu-Kaledonien. Die eine derselben, E. De- planchwüi Rehb. f. ist stets terrestrisch und findet sich an exponierten Abhängen der Berge des Süd-Bezirkes, E, valida Rehb. f. ist in den Wäldern als Epiphyt auf hohen Urwaldbäumen über die ganze Insel verbreitet; mit ihr identisch, oder zum mindesten sehr nahe verwandt ist E. samoensium F. v. M..et Kral. E. Deplanchei Rchb. £. Süd-Bezirk: auf trockenen Abhängen der Berge bei Paita, ca. 800 m ü. M. — n. 14942, blühend im Oktober 1902. E. valida Rchh. f. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mont Mou bei Paita, ca. 4000 m ü. M. — n. 14943, fruchtend im Oktober 1902; auf Bäumen Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 63 in den Wäldern der Abhänge des Mont Humboldt, ca. 4000 m ü. M. — n. 15320, in Knospe im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 700 m ü. M. — n. 15686, blühend im Januar 1903. Ceratostylis Bl. Durch die Entdeckung der CO, mucrantha Schltr. auf Neu-Kaledonien wird das Verbreitungsgebiet der Gattung ziemlich weit nach Osten vorge- schoben. Die äußersten östlichen Vertreter waren bisher die von mir aus Neu-Guinea beschriebenen Arten, welche ebenso wie ©. micrantha Schltr. in die Verwandtschaft der €. subulata Bl. gehören. Die neukaledonische Art ist mir bisher nur als Epiphyt in den Bergwäldern des Nord-Bezirkes bekannt geworden. Sie wächst daselbst auf den Bäumen oft in Gemein- schaft von Phreatia-Arten und Astelia neo-caledonica Schltr. C. mierantha Schltr. Epiphytica erecta, habitu ©. subulatae Bl., A0—A7 cm alta; rhizomate valde abbreviato, densissime caulibus obsesso; radicibus filiformibus elon- gatis, flexuosis, glabris; caulibus (pseudobulbis) subulato-subfiliformibus, teretibus glabris, basi vaginis ventricoso-amplectentibus obtectis, apice uni- foliatis, 7—14 cm longis, 0,2—0,3 cm diametientibus; folio erecto subulato, tereti, obtusiusculo, glabro, 3—4 cm longo, pseudobulbo vulgo paulo tenuiore; floribus ad apices pseudobulborum capitato-glomeratis; in genere inter minores, bracteis ovato-lanceolatis acutis, ovario bene brevioribus; sepalo intermedio ovato-oblongo obtuso, sparse stellato-puberulis, 3,5 mm longo, lateralibus aequilongis obtusis, sparse stellato-puberulis, obliquis, basi mar- gine anteriore ampliatis, mentum breve formantibus; petalis oblique lanceo- latis obtusiusculis, glabris, sepalis paulo brevioribus; labello vix unguiculato oblongo-obtuso, medio vix paululo constrieto, apice incrassato, supra me- dium squama duplica transversa depressa donato, glabro, 0,3 cm longo; columna perbrevi, cornubus excavatis oblongis, antheram plus duplo exce- dentibus; anthera cucullata, antice subretusa, glabra; polliniis pyriformi- clavatis, glandula minuta rotundata; ovario subsessili, elavato, stellatim puberulo, 0,3 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. —n. 15392, blühend im Dezember 1902. Infolge des, kurzen Kinnes der Lippe und des Labellums ist diese Art von (©. subu- lata Bl. und den anderen Verwandten zu trennen. Phajus Lour. Als endemisch von der Insel beschrieben ist bisher eine Art der Gat- tung, P. Robertsii F. v. M., eine offenbar nicht seltene Art. Es gelang mir, eine zweite Art zu finden, welche ich für P. Bernaysii Rehb. f., die Ja auch aus den Nachbargebieten bekannt geworden ist, halten möchte. 64 R. Schlechter. Beide Arten sind terrestrisch, und kommen, soweit ich bis jetzt feststellen konnte, nur im Süd-Bezirke vor. P. Robertsöi F. v. M. als Humusbewohner in den dichten Wäldern, P. Bernaysii Rehb. f. an offenen Stellen zwischen Gräsern und (yperaceen, mit Vorliebe an Waldrändern. P. Bernaysü Rchb. f. Süd-Bezirk: am Fuße der Berge bei Paita, ca. 150 mü.M. — n. 14848, blühend im September 1902. P. Robertsii F. v. M. Süd-Bezirk: im Humus der Wälder auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 400 m ü. M. — n. 14768, blühend im September 1902. Die Blütezeit der Pflanze schien eben vorüber; es waren nur noch einige Blüten bereits abgefallen auf dem Boden zu finden; sie gestatteten mir, eine Zeichnung der- selben zu machen. Soviel mir bekannt, war diese seltene Art seit ihrer Entdeckung durch RogErTs nie wieder gefunden worden. Calanthe R. Br. Es sind zur Zeit drei Arten dieser Gattung aus Neu-Kaledonien be- schrieben worden. Eine derselben ist von Reıchrnpach fil. als ©. angraecı- flora veröffentlicht worden, scheint mir jedoch mit ©. veratrifoha R. Br. zu nahe verwandt und wird deshalb vielleicht besser als eine luxuriante Form derselben angesehen. Die beiden anderen Arten, ©. Langer F. v.M. und ©. Balansae Finet sind unter sich nahe verwandt und schließen sich enger an einige Formen des papuanisch-malayischen Gebietes an. Alle drei Arten sind terrestrisch als Humusbewohner der Wälder anzutreffen: (. veratrifoha R. Br. var. angraecıflora (R. f.) Schltr. ist im ganzen Gebiete weit verbreitet, die beiden anderen Arten dagegen nur aus dem Süd-Be- zirke bekannt. Die Blütenfärbung bei ©. Langer F. v. M. ist goldgelb, die der beiden anderen schneeweiß. C. Balansae Finet. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf der Spitze des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14947, blühend im Oktober 14902; im Humus der Wälder auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1000 m ü. M. — n. 15314, blühend im November 4902. Die von Fıner gegebene Abbildung dieser Art ist recht gut. Spathoglottis Bl. Es waren bisher von dieser Gattung drei Arten aus Neu-Kaledonien be- kannt, nämlich S. Vieillardüi Rehb. f., S. Deplanchei Rehb. f. und S. ungui- culata Rehb. f. Die letzte derselben wurde von ReıcHensaca fil. auf Grund der Abbildung des Limodorum unguieulatum Lab. aufgestellt. Ob ganz mit Recht, ist noch etwas fraglich, denn wenn wir die betreffende Tafel in Labillardieres Sertum Austro-Caledonicum ansehen, so fallen uns sofort an der durchaus mit Fleiß ansgeführten Abbildung der Pflanze einige Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 65 merkwürdige Eigenschaften auf, die berechtigterweise zu Zweifel Anlaß geben, ob die Pflanze überhaupt eine Spathoglottis sei, denn erstens besitzt nach der Abbildung das Labellum einen Sporn, zweitens aber fehlen ihm die bei sämtlichen Spathoglottis-Arten so sehr charakteristischen Galli am Grunde des Mittellappens des Labellums. Die Pflanze ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Ob hier etwa eine falsche Zeichnung vorliegt, wird nur eine Analyse des Originals entscheiden können. Sämtliche Arten sind Bewohner offener sonniger Bergabhänge. Über die Verbreitung der einzelnen Arten im Gebiete ist noch recht wenig be- kannt. Sie wachsen zwar meist gesellig, scheinen aber doch ziemlich lokal aufzutreten. S. breviscapa Schltr. n. sp. Terrestris, erecta, usque ad 60 cm alta; rhizomate valde abbreviato; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, villosulis; pseudobulbis ovoideis 4—6 cm altis, supra basin 2,5—3 cm diametientibus, omnino basibus foliorum obtectis; foliis erecto-patentibus anguste lanceolatis acuminatis, glabris, plicatis, basin versus sensim angustatis, articulatis, usque ad 60 cm longis, medio fere usque ad 3 cm latis; scapo erecto, vulgo plus minus- ve flexuoso tereti, subglabro, foliis vulgo breviore, vaginis paucis valde dissitis lanceolatis acutis obsesso,; racemo abbreviato usque ad 10-floro; bracteis ovatis acuminatis subglabris, ovario brevioribus; floribus_ illis S. plicatae Bl. paulo minoribus; sepalis ovato-oblongis, obtusiusculis, glabris, ec. 2 cm longis, lateralibus obliquis, paulo angustioribus; petalis sepalis paululo brevioribus, obliquis, obtusis, vix latioribus; labello e basi late cu- neata trilobo, lobis lateralibus subquadratis, oblique rotundato-truncatis, inter- medio late obovato obtusissimo glabro, callis 2 subelavatis obliquis puberulis amplis, ad basin lobi intermedii ornato; labello 4,3 cm longo, ad apices lobo- rum lateralium 1,3 cm lato, ad apicem lobi intermedii 0,7 cm lato; columna semitereti, apicem versus dilatata, facie longitudinaliter carinata; anthera cucullata, late rhomboideo-rotundata; polliniis 8 oblique clavatis, glandula minuta rotundata; ovario pedicellato, subeylindrico, 1,8 cm longo, subglahro. Nord-Bezirk: auf offenen Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15486, blühend im Dezember 1902. Die Pflanze besitzt im Bau des Labellums eine gewisse Ähnlichkeit mit dem der S.? unguieulata (Lab.) Rchb. f., besitzt aber die typischen Calli der Gattung und ist sporn- los. Sollte die Abbildung LaAsırLarnieres falsch sein, so halte ich es nicht für un- möglich, daß die hier beschriebene Art mit Limodorum unguieulatum Lab. identisch ist. Unter den augenblicklichen Umständen muß ich meine Pflanze jedoch als neue Art ansehen. S. Deplanchei Rchb. f. Nord-Bezirk: an offenen Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 45424, blühend im Dezember 4902. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 5 66 R. Schlechter. Pachystoma Ldl. Die östlichste Art dieser kleinen Gattung, welche zur Zeit bekannt war, P. Holtzei F. v. M., stammte aus Nord-Australien. Die Entdeckung einer neuen Art in Neu-Kaledonien ist daher‘ besonders interessant, weil durch sie die Ostgrenze des Verbreitungsgebietes der Gattung nicht unbe- deutend weiter vorgeschoben wird. Die Pflanze bewohnt grasige, halb- schattige Abhänge auf den Gebirgen des Nord-Bezirkes. Scheint daselbst allerdings recht selten zu sein, denn trotz eifriigen Suchens konnte ich nur zwei Exemplare finden. P. gracile Schltr. n. sp. Graeile, ereetum, simplex, aphyllum, 45—60 cm altum; tubere cylin- drico, hine inde paulo constricto; caule erecto, tereti, glabro, vaginis acu- minatis, mox emarcescentibus, apice sensim in bracteas abeuntibus, arcte vaginantibus, obsesso; racemo laxe 6—12-floro, rhachide minute puberulo; bracteis anguste lanceolatis acuminatis, vulgo patulis, ovarium pedicellatum excedentibus; floribus patulis, illis P. sinensis Ldl. fere aequimagnis, fla- vidis; sepalis ligulatis obtusiusculis, extus pilosulis, 4,1 cm longis, laterali- bus subfalcatis, basi margine anteriore sensim paulo dilatatis; petalis sub- falcatis lineari-ligulatis, obtusiusculis, dimidio superiore paululo dilatalis; extus sparse pilosulis; labello cuneato trilobato, lobis lateralibus oblique oblongis obtusis, intermedio cuneato antice truncato-rotundato, breviter apiculato, lineis 3 verrucosis e basi concava labelli usque ad medium lobi intermedii decurrentibus, seriebus 2 brevibus verrucarum apice interjectis, labello toto sparse pilosulo, praesertim ad nervos, 4 cm longo, ad apices loborum lateralium 5—6 cm lato, lobo intermedio apice 0,3 cm lato; co- lumna gracili, arcuata, pilosula, 0,8 cm lata, apice biauriculata; anthera cucullata, glabra, antice excisa; ovario pedicellato, clavato, velutino, 0,8 cm longo. Nord-Bezirk: an grasigen Abhängen auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 200 m ü. M. —.n. 15752, blühend im Januar 1903. Mit P. chinensis Ldl. verwandt, doch durch die Lippe leicht zu unterscheiden. Geodorum Jacks. Die Arten dieser Gattung sind unter einander so verwandt, daß die Zahl derselben höchst wahrscheinlich etwas verringert werden muß. Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckte sich von Ost-Indien über Java und Neu-Guinea bis Australien. Nun liegt von Neu-Kaledonien die Art vor, welche ich von @. pietum R. Br. nicht trennen kann. Wie die meisten oder alle Arten der Gattung, bewohnt die unten aufgeführte grasige Orte, mit Vorliebe in lehmigen Gegenden. Da die niekenden Blütenköpfe von den sie überragenden Blättern meist überdeckt werden, wird diese Pflanze von den Sammlern leicht übersehen. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 67 Dendrobium Sw. Diese Gattung ist auf der Insel als artenreichste der Familie anzu- sehen. Die Zahl der Arten dürfte etwa 25 betragen. Diese lassen sich in die unten angeführten 9 Sektionen unterbringen, von denen 3 mir bis- her nur aus dem Gebiete bekannt sind. Die meisten Arten sind epiphytisch, nur die der Sektion Polycladium sind stets terrestrisch und besonders erwähnenswert, da hierher die höchsten Arten der Gattung gehören. Die Mehrzahl der Vertreter der Gattung ist im Nord-Bezirke der Insel zu finden. Doch sind einige, z. B. D. closterium Rchb. f. und D. cerinum Schltr. über die ganze Insel weit verbreitet. Die im Gebiete vorkommenden Sektionen der Gattung sind die folgenden: S I. Mekynosepalum. Charakterisiert durch hohe, nach oben hin verjüngte, einblättrige Pseudobulben, die an der Spitze eine langgestielte Blüte mit lang ausgezogenen Sepalen und Petalen tragen. Diese Sektion ist von Neu-Guinea bis Samoa verbreitet. S II. Strongylophyllum. Kriechende oder herabhängende Pflanzen mit verlängertem, oft verzweigtem Rhizom, mit 4-weniggliedrigen, dünnen Pseudobulben, die an der Spitze ein einzelnes dickfleischiges, meist stiel- rundes Blatt tragen. Die Blütentrauben erscheinen seitlich. Sie sind wenig- vielblütig. Bisher ist diese Gruppe nur aus Australien und den Inseln der Süd-See bekannt. Die östlichste Art ist D. erıspatum Sw. $ II. Inobulbum. Eine offenbar bis jetzt monotypische Sektion, die durch kurze, mehrgliedrige, von vielen Fasern umgebene, zweiblättrige Pseudobulben besitzt, an denen seitlich verzweigte, schlanke Inflorescenzen mit sehr charakteristischen Blüten erscheinen. Habituell erinnert dieser Typus an die Gattung Acriopsis. Hierher gehört D. muricatum Finet. $ IV. Platycaulon. Diese Sektion habe ich bereits früher einmal charakterisiert. Sie ist durch flachgedrückte breite, spatelförmige Pseudo- bulben mit wenigen Blättern und kurzen, wenigblütigen, seitlichen Inflores- cenzen gekennzeichnet. Es sind bisher 4 Arten von Malaysien, den Phi- lippinen, Neu-Guinea und Neu-Kaledonien beschrieben. Die am besten be- kannte ist D. lamellatum Ldl. $ V. Eleutheroglossum. Hierher gehören mit Sicherheit bisher drei hier beschriebene Arten, wahrscheinlich auch D. elosterium Rchb. f. und D. jocosum Rchb. f. Die Sektion besitzt mehr oder minder verdickte, zwei- blättrige Pseudobulben, an deren Spitze terminale oder laterale, wenig- blütige Inflorescenzen erscheinen. Die Blüten sind durch abstehende Sepalen charakterisiert, die das Labellum vollständig freilassen, welches letztere stets einen großen zweilappigen Mittellappen besitzt. S VI. Dianthe. Von dieser großen, von mir bereits früher charak- terisierten Sektion, die etwa den Gemella Rıpıeys und Hookers entspricht, br 68 R. Schlechter. kenne ich zwei unten aufgeführte Arten im Gebiete. Über die Verbreitung ist im allgemeinen zu sagen, daß Arten dieser Sektion fast allenthalben da gefunden worden sind, wo die Gattung’ auftritt. $ VII. Distichophyllum. Diese Sektion ist bereits von Hooker um- srenzt worden. Sie ist bisher eigentlich nur aus den hinterindisch-malay- ischen Gebieten bekannt. Sehr bemerkenswert ist daher das Auftreten einer durchaus typischen Art der Sektion, des D. cerinum Schltr. auf Neu-Kaledonien. $ VIII. Maerocladium. Meist recht hohe (bis 2!/, m) terrestrische Sträucher mit zweizeiligen Blättern und lateralen 4-vielblütigen Trauben meist recht ansehnlicher Blüten. Besonders charakteristisch sind D. Sarcochrlus Finet, D. fractiflexum Finet und D. steatoglossum Rehb. f., die wegen der verholzenden hohen Stämme »Orchidees a canne« im Lande genannt werden. Die Zugehörigkeit des D. Finetianum zu der Sektion ist noch fraglich. $SIX. Kinetochilus. Eine typisch neukaledonische Gruppe, die durch kleine, dicht beblätterte Stämme, seitliche 4—3-blütige Inflorescenzen und wie bei Bulbophyllum bewegliche Lippe ausgezeichnet ist. Bisher sind drei Arten bekannt. D. fractiflecum, welches auch eine bewegliche Lippe besitzt, scheint mir seiner großen Dimensionen wegen besser zu Macrocladium gestellt zu werden. SI. Mekynosepalum. D. Ou-Hinnae Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, 15—20 cm altum; rhizomate abbreviato pseudo- bulbis dense obsesso; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudo- bulbis gracilibus, teretibus, glabris, e basi paulo ampliata attenuatis, apice unifoliatis, 8—14 cm altis supra basin 0,4 cm, apice 0,2—0,3 cm diametien- tibus; folio erecto lineari-ligulato, apice obtuse et inaequaliter bilobulato, glabro, textura coriaceo, 5—7,5 cm longo, medio fere 0,5—0,8 cm lato; Noribus ad apicem pseudobulborum singulis graciliter pedicellatis; sepalis e basi lanceolata filiformi-caudatis, 2,4 cm longis, glabris, lateralibus obliquis, basi margine anteriore ampliatis; petalis e basi lineari-lanceolata filiformi- elongatis glabris, paulo obliquis, 2,4 cm longis; labello e basi late ungui- culata trilobo, lobis lateralibus oblique oblongis, obtusis, brevibus, inter- medio lineari-unguiculato, lamina late ovato-subcordata, obtusa, margini- bus undulata, labello omnino glabro, lamellis 2 parallelis e basi usque ad basin laminae lobi intermedi decurrentibus, lamella tertia brevi- apice interjecta, e basi usque ad apices loborum lateralium 0,5 cm longo, toto 1 cm longo, lobo intermedio supra basin 0,4 cm lato; columna brevi, eli- nandrio dorso altius apiculato, pede producto; ovario pedicello incluso c. 3 em longo, glabro. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 1000 m ü. M. — n. 15626, blühend im Januar 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 69 Mit D. longecolle Ldl. verwandt. Die Blüten sind hellrosenrot gefärbt, die Lamellen auf der Lippe gelb. S II. Strongylophyllum. D. erispatum Sw. Süd-Bezirk: auf den Casuarinen längs der Bäche bei Yaouh£, ca. 100 m ü. M. — n. 14728, blühend im September 1902. Diese Art kann ich von der auf Tahiti heimischen nicht unterscheiden. Sie ist mit D. teretifolium R. Br. verwandt. S III. Inobulbum. D. muricatum Finet. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ea. 1000 m ü. M. — n. 15589, blühend im Dezember 1902. Eine sehr merkwürdige Pflanze, von der ich übrigens auch im Süd-Bezirke blüten- lose Exemplare in den Wäldern am Fuße des Mt. Mou bei Paita gesehen. S IV. Platycaulon. D. eamptocentrum Schltr. n. sp. Epiphyticum erectum, usque ad 25 cm altum; rhizomate valde ab- breviato; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis compressis e basi teretiuscula gracili valde compressis dilatatis, eircuitu fere oblanceolato-spathulatis, 6—8-nodis, vaginis foliaceis mox emares- centibus 2—4 obsessis, apice bifoliatis lucidis, 7—I7 cm altis, supra me- dium 4,8—2,5 cm latis; foliis erecto-patentibus lanceolato-oblongis, sub- acutis, apice inaequalibus, basin versus paulo angustatis, glabris, textura pro genere tenuioribus, 8S—10 cm longis, medio fere 2—3 cın latis; race- mis lateralibus versus apicem pseudobulborum brevibus, laxe 2—3-floris, glabris; bracteis minutis ovatis obtusis, ovario pedicellato, multoties bre- vioribus; floribus illis D. platycaulon Rolfe fere aequimagnis; sepalo inter- medio lanceolato-elliptico acuto, glabro, 1,3 cm longo, lateralibus fere aequilongis, acutis, margine anteriore basi valde dilatata calcar curvatum, longius conicum, obtusum formantibus, basi 4,5 cm latis; petiolis e basi subunguiculata oblique oblongis obtusis, glabris, sepalis fere aequilongis, sed latioribus; labello e basi unguiculata sensim ampliato subquadrato- ovato, marginibus undulato, apice minute apiculato, nervis 5 medianis usque supra medium lamellato-incrassatis, c. 2 cm longo, supra medium 1 cm lato; columna perbrevi, pede longius producto; anthera rotundato- cueullata, dorso gibba humili donata, glabra, antice obtusiuscula; ovario pedicellato, glabro, clavato, 1,3 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — blühend im Januar 1902. Mit D. platycaulon Rolfe verwandt, aber durch das Labellum verschieden. Die Blüten sind hellrosa, das Labellum fast weiß mit gelblichen Lamellen. 70 R. Schlechter. $ V. Eleutheroglossum. D. eleutheroglossum Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, 6—20 cm altum; rhizomate valde abbreviato; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis glabris; pseudobulbis ovoideis vel crassiuscule obovoideis vel erasse subeylindraceis 1,5—3,5 cm longis, 0,7 — 2 em diametientibus, demum sulcatis, vaginis paucis hyalinis, arcte am- pleetentibus primum obsessis, apice bifoliatis; folis erecto-patentibus, ligulato-elliptieis apice acute et inaequaliter bilobulatis, glabris, textura coriaceis, 3,5—8,5 cm longis, medio fere 0,7—1,4 cm latis; racemis ad apicem pseudobulborum lateralibus vel pseudoterminalibus, gracilibus, folia plus minusve excedentibus, laxe 2—7-floris; pedunculo tereti, glabro, folia excedente; bracteis minutis ovatis obtusiusculis, ovario pedicellato multoties brevioribus; floribus in genere inter mediocres, erecto-patentibus; sepalo intermedio ovato obtusiusculo, glabro, 4 cm longo, lateralibus ob- longis subacutis, margine anteriore basi valde dilatata, 1,5 cm latis, fere 4,5 cm longis, glabris, petalis oblique:.ligulatis acutis, glabris; labello e basi oblonga trilobato, lobis lateralibus rotundatis, abbreviatis, intermedio e basi subquadrata bilobato, lobis oblongis obtusis, Jobulo minuto (vix conspicuo) interjecto, labello toto 2 cm longo, ad apices loborum lateralium 4,1 cm lato, ad apices lobi intermedii 0,9 cm lato, lamellis 2 parallelis e basi apicem versus paulo undulatis usque infra apicem labelli decurrentibus; columna brevi, pede producto, clinandrio dorso apiculato; ovario pedi- cellato, glabro, subelavato, ec. A cm longo. Süd-Bezirk: auf Stämmen von Melaleuca viridiflora Forst. bei Yaouh£, ca. 450 m ü. M. — n. 15077, blühend im Oktober 4902. Nord-Bezirk: auf Casuarina-Bäumen bei Ou Hinna, ca. 50 m ü. M. n. 15593, blühend im Januar 1903. Mit D. elosterium Rehb. f. und D.jocosum Rehb. f. wahrscheinlich verwandt, aber von beiden durch das Labellum unterschieden. Die Blüten sind gelb, das Labellum ist rot gesprenkelt und besitzt weiße Kämme. D. ngoyense Schltr. n. sp. Epiphyticum, humile, 4—7 cm altum; rhizomate valde abbreviato; radicibus filiformibus, elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis oblongis vel ovoideis, vel cylindraceis, demum sulcatis, I—2 cm altis, medio fere 0,4—0,7 cm diametientibus, vaginis paucis hyalinis, arete amplectentibus obsessis, apice 2-foliatis; foliis erecto-patentibus, patentibusve oblongis vel ligulatis, apice obtusis inaequalibus, utrinque glabris, textura erassiuscule eoriaceis, 1,5—4 em longis, medio fere 0,4—0,8 cm latis; inflorescentiis ad apicem pseudobulborum terminalibus; pedunculo brevi, foliis breviore 1—3-Ioro; bracteis parvulis ovatis acutis, ovario graciliter pedicellato multoties brevioribus; floribus illis D. eleutheroglossi Schltr. similibus aequi- magnisque; sepalo intermedio ovato-oblongo acuto, 0,7 cm longo glabro; lateralibus oblique oblongis acutis, margine anteriore basi valde dilatatis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 71 1,2 cm longis, basi 1,3 cm latis; petalis oblique lanceolato-oblongis, acutis subfalcatis, glabris, 0,8 cm longis; labello e basi subcuneato-ligulata trilo- bato, lobis lateralibus parvulis obtusis, intermedio amplo profunde bilobato, lobis oblongis obtusis, margine subundulatis, labello toto 1,8 cm longo, ad apices loborum lateralium 0,6 cm lato, infra apices lobi intermedii 4 cm lato, glabro, lamellis 2 parallelis apice falcato-curvatis, e basi usque in basin lobi intermedii decurrentibus; columna brevi, pede longius producto, elinandrio dorso breviter et obtuse apiculato; anthera cucullata obtusa; ovario graeiliter pedicellato, glabro, ce. 2 cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen auf den Bergen am Ngoye, ca. 150 m ü.M. — n. 15269, blühend im November 1902. Diese Art ist mit D. eleutheroglossum Schltr. verwandt, aber durch ihr Labellum stets leicht zu unterscheiden. D. Poissonianum Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, gracile, 9——20 cm altum; rhizomate valde ab- breviato; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis gracilibus subeylindricis, apicem versus paulo incrassatis, demum sulcatis, vaginis paucis arctius amplectentibus siceis obsessis, apice bifoliatis, 3—14 cm longis infra apicem 0,4—-0,6 cm diametientibus; foliis erecto-patentibus ligu- latis obtusiusculis, apice inaequalibus, glabris, textura erassiuscule coriaceis, 3,5 —5,5 cm longis, medio fere 0,7—1,1A em latis; racemis versus apicem pseudobulborum gracilibus lateralibus, laxe paueifloris, peduneulo gracili, folia paulo excedente; bracteis minutis, ovato-triangulis, ovario pedicellato mul- toties brevioribus; floribus illis D. eleutheroglossi Schltr. similibus fere aequi- magnis, erecto-patentibus; sepalo intermedio oblongo apieulato, glabro, 1,1 cm longo, lateralibus obliquis oblongis, subacutis, glabris, basi margine anteriore valde dilatatis, intermedio fere aequilongis, basi 1,3 cm latis, petalis ob- lique oblongo-ligulatis, apieulatis, glabris, 0,9 em longis; labello e basi sub- cuneato-ligulato trilobato, lobis lateralibus oblique oblongis obtusis, parvulis, intermedio e basi subquadrato-subunguiculata cuneato-dilatato bilobo, lobis obliquis rotundatis, labello toto glabro, 1,8 cm longo, ad apices loborum lateralium 0,8 cm lato, infra apices lobi intermedii 4 em lato; lamellis 2 parallelis e basi usque ad basin lobi intermedii decurrentibus, callis 2 ob- longis subconfluentibus, dense granuloso-verruculosis ad basin lobi inter- medii ornato; columna brevi, pede longius producto, clinandrio antice utrinque unidentato, dorso obtuse lobulato; anthera cucullata, obtusa, glabra; ovario pedicellato, glabro, e. 2 cm longo. Nord-Bezirk: auf Casuarinen längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 50 m ü. M. — 15590, blühend im Dezember 1902. Von den beiden vorhergehenden Arten ist diese durch die schlanken nach oben keulig verdickten Pseudobulben und durch das Labellum gut unterschieden. Wie bei den anderen beiden Arten sind die Blüten gelblich mit braunroter oder braunvioletter Zeichnung auf dem Labellum. 72 R. Schlechter. $S VII. Dianthe. D. camaridiorum Rchb. f. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern auf Bergen am Ngoye, ca. 800 m ü. M. — n. 15280, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 600 m. ü. M. — n. 15680, blühend im Januar 1903. D. erassifolium Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, pluricaule, 20—30 cm altum; rhizomate valde abbreviato, radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; caulibus tere- tibus glabris, bene foliatis, vaginis foliorum arcte amplectentibus strictis omnino obtectis; foliis erecto-patentibus anguste lanceolato-ligulatis apice obtuse et inaequaliter bilobulatis, 3,85—7 cm longis, supra basin 0,7—1,2 cm latis utrinque glabris, textura crasse coriaceis; floribus geminatis e vaginis lateralibus compresso-cucullatis; bracteis minutis, ovario pedicellato multo brevioribus; floribus patentibus illis D. salaccensis Bl. fere aequimagnis; sepalis ligulatis subacutis, glabris, e. 1,3 cm longis, lateralibus subfalcato- obliquis, basi margine anteriore paulo dilatatis; petalis e basi lineari paulo dilatatis subacutis, glabris, subfalcatis, 1,2 em longis; labello e basi late cuneata trilobo, lobis lateralibus oblongis obtusis, intermedio ovato-triangulo acuto, margine basi undulato, lateralia excedente, labello toto 0,5 cm longo, ad apices loborum lateralium 0,6 cm lato, linea media incrassata, lamina lobo medio excepto seriebus transversis papillarum sparsarum ornata, lobo medio seriebus papillarum densarum longitudinaliter ornato; columna brevi, pede producto, basi macula concavata ornato, clinandrio humili, in- tegro, dorso obtuse apiculato; anthera cucullata, antice obtusato-truncata, glabra; ovario pedicellato, glabro, elavato, 0,7 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, c. 900 m ü. M. — n. 15603, blühend im Januar 1903. Ich schlage vor, die Art in die Nähe des D. salaccense Bl. unterzubringen. Die Blüten sind hellgelb. Das Labellum besitzt einen orangegelben Mittelnerv, ebenso der Säulenfuß am Grunde einen orangegelben Fleck. $ VII. Distichophyllum. D. eerinum Schltr. D. inaequale Finet (non Rolfe). Süd-Bezirk: auf Bäumen längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, e. 400 mü. M. — n. 14987, blühend im Oktober 14902; auf Bäumen in den Wäldern der Berge am Ngoye, c. 300 m ü. M. — n. 15277, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, c. 100 m ü. M. —n. 15654, blühend im Januar 4903. Da der Speziesname inaequale schon früher einmal von Rourk für eine Den- drobium-Art aus Neu-Guinea angewendet wurde, mußte der Fınersche Name, der Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 13 übrigens wenig zutreffend war, umgeändert werden. Die wachsartigen Blüten sind gelblich. S VII. Macrocladium. D. eymatoleguum Schltr. n. sp. Terrestre, erectum, pluricaule, 50—90 cm altum; rhizomate valde ab- breviato; radieibus crassiusculis, teretibus, glabris; caule lignoso, rigido, bene foliato, tereti, glabro, primum vaginis foliorum alte amplectentibus omnino obtecto, demum nudo, vulgo simpliei, interdum parum ramoso;: foliis erecto-patentibus, patentibusve, lineari-ligulatis, obtusis, apice inaequa- libus, —6 cm longis, medio fere 0,5—0,7 cm latis; inflorescentiis lateralibus vulgo simplieibus interdum pauciramosis, foliis aequilongis vel paulo longio- ribus, laxe plurifloris; bracteis lanceolatis acuminatis, parvulis, ovario pedi- vellato multoties brevioribus; floribus in genere inter mediocres, erecto- patentibus; sepalo intermedio oblongo subacuto, glabro, 0,7 em longo, lateralibus oblique oblongis basin versus margine anteriore paulo dilatatis, glabris, sepalo intermedio fere aequilongis; petalis oblique angusti-spathu- latis obtusis glabris, 0,8 cm longis; labello e basi cuneato-ligulata trilobato, lobis lateralibus parvulis triangulis acutis, intermedio labelli totius dimidium aequante quadrato-oblongo antice retuso, marginibus valde undulatis erectis, lamellis 3 parvulis parallelis e basi labelli usque ad basin lobi intermedii decurrentibus, labello toto 4 cm longo, ad apices loborum lateralium 0,4 cm lato, apice lobi intermedii 0,5 cm lato; columna perbrevi, pede longius producto, clinandrio latere minute pauci-denticulato; anthera cucullata, obtusa antice truncata; ovario pedicellato clavato, glabro, 0,5 cm longo. Süd-Bezirk: zwischen Flußgeröll an den Ufern des Ngoye, c. 50 m ü. M. —n. 15144, blühend im November 1902. Var. major n. var. differt a forma typica floribus paulo majoribus et racemis laxioribus. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, c. 600 m ü. M. —.n. 15454°, blühend im November 1902. Diese Art ist im Bau der Blüte, besonders des Labellums dem D. Sarcochdus Finet am nächsten verwandt, jedoch durch seine kleinere Belaubung, kürzere Inflores- eenzen und das Labellum unschwer zu erkennen. Die Blüten sind braun gefärbt, mit weißen Kämmen auf dem Labellum. D. Finetianum Schltr. Terrestre, gracile, pulchellum, 25—40 em altum, pluricaule; rhizomate valde abbreviato; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; caulibus gracilibus demum angulato-sulcatis, laxe foliatis, vaginis foliorum arcte amplec- tentibus obtectis, 0,2—0,3 cm diametientibus; foliis erecto-patentibus lineari- ligulatis, apice inaequaliter ac obtuse bilobulatis, glabris, textura coriaceis, 3—5 cm longis, 0,3—0,5 cm latis; racemis lateralibus erecto-patentibus, folia paulo excedentibus, laxe 5—10-floris; bracteis minutissimis; floribus erecto- patentibus in genere vix inter mediocres; sepalis oblongis obtusiusculis, glabris, 74 R. Schlechter. ce. 5,5 mm longis, lateralibus paulo obliquis, basi margine anteriore paulo dila- tatis; petalis oblique spathulatis obtusis, sepalis subaequimagnis ; labello e basi breviter subunguiculato-cuneata quinquelobato, lobis inferioribus subquadratis, mediocribus oblique et breviter oblongis, intermedio subquadrato transverso, margine paulo crenulato-undulato, lobis 3 anterioribus minute papilloso- granulosis, seriebus 3 papillarum inter lobos inferioribus sitis, callo parvulo oblongo in labelli dimidio inferiore minute puberulo, labello toto ce. 0,5 cm longo, ad apices loborum inferiorum c. 0,4 cm lato; columna brevi, pede producto, facie paulo puberulo, clinandrio dorso inaequaliter denticulato; anthera cucullata, antice minute puberula; ovario pedicellato glabro sub- clavato, 0,8 cm longo. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, c. 1000 m ü. M. — n. 15505, blühend im Dezember 1902. Eine sehr charakteristische Art, von der ich augenblicklich keine Verwandte kenne. So ist z. B. auch ihre Zugehörigkeit in diese Sektion nicht ganz sicher. Sie zeichnet sich (durch Reichblütigkeit aus. Ihre Blüten sind gelb mit brauner Zeichnung, das Labellum und die Columna weiß, die Anthere violett. D. fraetiflexum Finet. Süd-Bezirk: in den Wäldern im Tale des Ngoye, c. 100 m ü. M. — n. 15,092, blühend im November 1902. D. Sareochilus Finet. Süd-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen am Ngoye, c. 150 m ü. M. — n. 15432, blühend im November 1902. $ IX. Kinetochilus. D. eleistogamum Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, pluricaule, usque ad 45 cm altum; rhizomate valde abbreviato; radieibus filiformibus, flexuosis, glabris; caulibus graeili- oribus, quadrangulari-sulcatis, laxe foliatis, vaginis foliorum arcte amplec- tentibus obtectis, 0,3 cm diametientibus; foliis erecto-patentibus, apice profundius et inaequaliter bilobulatis, utrinque glabris, textura coriaceis, 3—5 cm longis, 0,5—0,7 cm latis; inflorescentiis tenuibus lateralibus apice laxe 2—3-floris, nunc foliis aequilongis nunc paulo longioribus; bracteis minutis, glabris, ovario pedicellato multoties brevioribus; floribus in genere inter minores pallide flavidis, cleistogamis; sepalis lanceolatis subacutis glabris, c. 0,5 cm longis, lateralibus subfalcatis, basi margine anteriore dilatatis; petalis sepalis subaequilongis oblique lanceolatis acutis, glabris; labello articulato e basi rotundata paulo contracto, deinde sursum dilatato ovato obtuso, ima basi callo duplici oblongo utrinque cornu marginem labelli verso, lineari, recurvulo, aucto, donato, 0,4 cm longo, medio fere 0,2 cm lato; columna brevissima, pede producto, clinandrio humillimo, anthera cucullata, dorso retusa, antice obtuse truncata, ovario pedicellato, clavato, glabro, ce. 4 cm longo. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 75 Süd-Bezirk: an Baumstämmen auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü. M. —n. 15194, blühend im November 1902. Diese Art, welche stets kleistogame, sich nicht öffnende Blüten besitzt, unterscheidet sich von den beiden anderen Arten der Sektion leicht durch ihr Labellum. D. erassicaule Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum, 30—60 cm altum, pluricaule; rhizomate valde abbreviato; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; caule crassius- culo, strieto vel substrieto, vulgo simpliei, tetragono sulcato, breviter foliato, “ vaginis foliorum minute verruculoso-punctatis, arcte amplectentibus obsesso, glabro, 0,6—0,8 cm diametiente; foliis erecto-patentibus ovato-oblongis vel oblongo-ligulatis, apice breviter et inaequaliter bilobulatis, glabris, textura crasse coriaceis, I—2 cm longis, infra medium 0,7—1,2 cm latis; racemis gracilibus, ereeto-patentibus, flexuosis laxe 4—8-floris, folia multo exce- dentibus (usque ad 40 cm longis), glabris; bracteis minutis ovatis obtusis, ovario pedicellato multo brevioribus; floribus illis D. pectinatz Finet paululo majoribus; sepalis lanceolatis acutis, glabris, 0,8 cm longis, lateralibus ob- liquis, basi margine anteriore paulo dilatatis; petalis elliptico-lanceolatis acutis glabris, 0,7 cm longis, labello articulato, ovato-lanceolato acuto, basi paulo dilatato, medio carinis obtusis 3 parallelis, basi confluentibus, usque supra medium ornato, 0,5 cm longo; columna brevi, pede lato producto, elinandrio humili dorso utrinque paucidentato, medio late apieulato; anthera eucullata obtusa, antice truncato-obtusata; ovario pedicellato, subelavato, glabro, c. A cm longo. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, meist am Grunde von Baumstämmen wachsend, ca. 1200 m ü.M. — n. 15351, blühend im November 1902. Diese Art unterscheidet sich von dem verwandten D. pectinatum Finet durch die dicken Stämme, die breiteren und kürzeren Blätter, größere Blüten und das Labellum. Die Blüten sind grünlich, die Petalen violett berandet, ebenso das Labellum an der verbreiterten Basis. D. pectinatum Finet. Süd-Bezirk: auf Bäumen auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü.M. —n. 15237, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 90 müM —n. 15660, blühend im Januar 1903. Eria Ldl. Die Gattung Eria, die im malayischen Archipel den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht hat, nimmt von dort nach Osten zu sehr rapide ab. So ist es denn auch nicht zu verwundern, daß wir auf der Insel Neu- Kaledonien nur zwei Arten kennen. Schon in Neu-Guinea und Australien sind nur wenige Arten gefunden, und endlich erreicht die Gattung wahr- scheinlich auf den Fidji- und Samoa-Inseln die äußerste Ostgrenze ihrer Verbreitung. Die hier aufgeführten beiden Arten sind Epiphyten, oder, 76 R. Schlechter. wie E. karikouyensis Schltr., zuweilen Bewohner nasser Felsen am Wasser- rande. F. karikouyensis Schltr. n. sp. Epiphytica, vel rupium incola, minuta, decumbens, 1—1,5 cm alta; rhizomate decumbente pseudobulbis obsesso; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis depressis ovoideis, glabris, unifoliatis, 0,3— 0,4 cm longis, infra medium c. 0,2 cm diametientibus; folio erecto-patente oblongo- vel elliptico subspathulato obtuso, utrinque glabro, textura crassius- culo, 0,4—0,8 cm longo, medio vel supra medium 0,3—0,5 cm lato; scapo gracili, filiformi, singulo, ad apicem pseudobulbi terminali, glabro, uni- floro, 0,6—0,8 cm longo; bractea ovata acutiuscula, glabra, ovario breviter pedicellato breviore; floribus pro magnitudine plantae inter majores flavi- dis; sepalo intermedio oblongo obtusiusculo, glabro, 0,4 cm longo, laterali- bus fere aequilongis subfaleato-obliquis, basi margine anteriore paulo dila- tatis; petalis oblique oblongis obtusiusculis glabris, sepalis paulo brevioribus angustioribusque; labello subspathulato-elliptico obtuso, omnino nudo et glabro, petalorum longitudine; columna brevi, pede producto, celinandrio dorso breviter et obtusiuscule acuminato; anthera cucullata subquadrata, antice truncata; polliniis 8 oblique oblanceolatis; ovario breviter pedicellato subelavato, glabro, c. 2,5 mm longo. Süd-Bezirk: auf nassen Felsen auf den Bergen am Karikouye bei Paita, an Stellen, die während des hohen Wasserstandes oft tagelang überflutet werden, ca. 500 m ü. M. — n. 14963, verblüht im Oktober 1902; auf Bäumen in den Wäldern am Gipfel des Mt. Nekando am Ngoye, ca. 900 m ü.M. — n. 15238, blühend im November 1902. E. Vieillardii Rehb. f. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mont Humboldt, ca. 1300 m ü.M. — n. 15347, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, c. 800 m ü. M. — n. 15454, blühend im Dezember 1902. Phreatia Ldi. Es ist sehr bemerkenswert, daß die Gattung Phreatia auf der kleinen Insel Neu-Kaledonien in so vielen Formen anzutreffen ist. Da ich selbst während meines kurzen Aufenthaltes daselbst 7 neue Arten entdeckte, die offenbar recht lokale Verbreitung zu besitzen schienen, so ist wohl anzunehmen, daß wir von dort noch eine Reihe neuer Formen zu er- warten haben. Eine Art, P. paleata Rehb. f., war nur aus dem Gebiete beschrieben; diese habe ich nicht gefunden, doch besitze ich Exemplare dieser Art, welche mir gütigst von dem verstorbenen Verwalter des Museums in Noume£a, M. Berner, geschenkt wurden. Sie ist von sämtlichen hier beschriebenen Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 17 Formen durch ihre Blütengröße verschieden. Alle Arten sind Epiphyten. Besonders reich ist ihre Zahl im Nord-Bezirk. P. hypsorrhynehos Schltr. n. sp. Epiphytica, acaulis, erecta, 5—10 cm alta; rhizomate abbreviato, poly- rhizo;, foliis erecto-patentibus, distichis, ce. 6—12, linearibus obtusis, apice inaequaliter bilobulatis, glabris, textura coriaceis, 2,5—6,5 cm longis, medio fere 0,2—0,4 cm latis; racemis axillaribus, subdense multifloris, elongatis, foliis semper brevioribus, 2,5—3 cm longis; bracteis lanceolatis acuminatis mox patulis, floribus subaequilongis; floribus virescentibus in genere inter minimos, erecto-patentibus; sepalis oblongis, glabris, c. 0,4 cm longis, intermedio subacuto, lateralibus obliquis acutis; petalis lanceolato-ligulatis obtusis, glabris, sepalis paululo brevioribus; labello cuneato-obovato, apice breviter subapiculato-acuminato, glabro, carnosulo, petalis fere aequilongo; columna brevi, pede brevi; rostello subdense multifloro, secundo, folia vulgo paulo excedente; bracteis lanceolatis acuminatis, glabris, ovario pe- dicellato paulo brevioribus; floribus in genere inter minores, niveis, erecto- patentibus; sepalo intermedio ovato-lanceolato obtuso, c. 0,2 cm longo, lateralibus oblique ovatis obtusiusculis, glabris, intermedio fere aequilongis; petalis oblique ovato-lanceolatis obtusis, glabris, sepalis paulo minoribus; labello e basi cuneato-unguiculata, ima basi concava, subito in laminam semiorbicularem, obtusam, basi angulis acutatam dilatato, glabro, 0,2 cm longo, lamina basi vix 0,2 cm lata; columna perbrevi, pede breviter pro- ducto, clinandrio dorso paulo dilatato, rostellum apice breviter bidentatum, paululo excedente; stigmate humili; anthera late cordata, obtusiuscula ; polliniis 8, oblique pyriformibus, stipite lineari, polliniorum longitudine, glandula rotundata, parvula; ovario pedicellato, clavato, glabro, 0,2 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. —n. 15427, blühend im Dezember 1902. P. paleata Rchb. f. und P. neo-caledonica Schltr. sind die einzigen beiden Arten des Gebietes, bei denen es zur Bildung einer deutlichen Pseudobulbe kommt. P. paleata Rehb. f. ist eine bedeutend stärkere Pflanze und besitzt größere Blüten als die soeben beschriebene Art. Wir können drei Sektionen in der Gattung unterscheiden: I. Octarrhena mit verlängertem Stamm. I. Ru-Phreati a, stengellose Pflanzen mit zweizeiligen Blättern ohne Pseudobulben. III. Bulbo- Phreatia mit deutlicher Pseudobulbenbildung. P. oberonioides Schltr. n. sp. Epiphytica, erecta, gracilis, 5—8 cm alta; rhizomate valde abbreviato, Polyrhizo; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; caule teretius- culo bene foliato, omnino vaginis foliorum amplectentibus obtecto; folüs erecto-patentibus equitantibus, linearibus acutis, glabris, textura subcoria- ceis, 1,5—4 cm longis, 0,2-—0,3 cm latis; racemis gracillimis, erecto-paten- tibus, lateralibus, flexuosis, vaginulis paucis dissitis obsessis, laxe pluri- Noris, foliis aequilongis vel paulo longioribus; bracteis ovatis acutis, glabris, 78 R. Schlechter. ovario breviter pedicellato brevioribus; floribus in genere inter minimos, erecto-patentibus, flavo-virescentibus; sepalo intermedio late ovato obtuso, glabro, 1,5 mm longo, lateralibus aequilongis, oblique ovatis obtusis; petalis late oblongis obtusissimis, obliquis, sepalis conspicue minoribus; labello oblongo obtusissimo, basi utrinque paulo cuneato-angustato, petalis paululo longiore; columna perbrevi, pede perbrevi, rostello late triangulo, apice breviter exeiso, elinandrium conspieue excedente,; anthera subreniformi- cucullata, medio dorso ampliata; polliniis oblique pyriformibus, 8, stipiti lineari paululo brevioribus, glandula rotundata, parvula,; ovario breviter pedicellato, celavato, glabro, vix 0,2 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mt. Iguambi bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15394, blühend im Dezember 1902. Eine Art der Sektion Octarrhena, die der P. parvula Hook. f. (Oct. parvula Ldl.) zur Seite zu stellen ist. P. macrophylla Schltr. n. sp. Epiphytica, acaulis, erecta, 18—25 cm alta; rhizomate valde abbre- viato, polyrhizo; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; foliis erecto-patentibus, ligulatis obtusis, apice inaequalibus, 141—20 cm longis, 1,2—2 cm latis, glabris, textura tenuiter coriaceis; scapis axillaribus gra- eilibus, teretibus, glabris, ‚vaginis paueis, dissitis, arctius amplectentibus obsessis; racemis eylindricis, elongatis, subdense multifloris, folia exceden- tibus; bracteis lanceolatis acuminatis, ovario pedicellato duplo fere bre- vioribus; floribus in genere inter minimos, niveis, subpatentibus; sepalis late ovatis, glabris, 1,5 mm longis, intermedio obtuso, lateralibus obtusius- culis obliquis; petalis oblique ovatis obtusis, glabris, sepalis paululo bre- vioribus; labello subrhomboideo obtuso, sepalis fere aequimagno, basi medio gibbis conieis obtusiusculis ornato, marginem versus utrinque gibbo aequimagno aucto; columna brevi, pede breviter producto, clinandrio dorso peralto trilobulato, rostello humili medio breviter exciso latere utrinque denticulo subinconspicuo donato; anthera suborbiculari; polliniis oblique pyriformibus, stipite lineari, polliniis paululo breviore, glandula suborbicu- lari, pro magnitudine polliniorum ampla; ovario pedicellato, clavato, glabro, c. 4,5 mm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, besonders längs der Bäche, ca. 900 m ü. M. — n. 45465, blühend im Dezember 1902. Eine Verwandte der P. oxyantheroides Schltr. von Neu-Guinea und P. ptatyphylla Schltr. (Thelasis platyphylla Krzl.) von Samoa, Durch das am Grunde mit vier Höckern versehene Labellum ist sie gut charakterisiert. Bemerkenswert ist auch das am Rücken auffallend hohe Clinandrium. P. neo-caledonica Schltr. n. sp. Epiphyticum, graeile, 7—9 cm alto; rhizomate decumbente, dense pseudobulbis obsesso; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis conico-ovoideis, c. 0,5 cm altis, supra basin 0,5 cm diame- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 79 tientibus, 2-foliatis; foliis erectis vel erecto-patentibus, inaequimagnis, ligu- latis obtusis, apice inaequaliter bilobulatis, basin versus paulo angustatis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, 3—7,5 cm longis, medio fere 0,5— 0,8 cm latis; scapis radicalibus erectis, flexuosis, teretibus, glabris, vaginulis paucis dissitis, obsessis; racemo lato pro genere satis alto, clinandrium superante, apice breviter exeiso, stigmate subquadrato antice altimarginato ; anthera subreniformi obtusa; polliniis 8, oblique obovoideis, stipite lineari, polliniis aequilongo, glandula parvula rotundata; ovario pedicellato, clavato, glabro, ec. I cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern und an Bachrändern der Berge bei Yaouhe, ca. 500 m ü.M. — n. 14755, blühend im September 1902; auf Bäumen in den Wäldern der Berge am Ngoye, ca. 300 m ü.M. — n. 15228, blühend im November 1902. Diese Art ist durch die Form des Labellums und das verhältnismäßig hohe Rostellum ausgezeichnet. P. oubatchensis Schltr. n. sp. Epiphytica, erecta, acaulis, 40—20 cm alta; rhizomate valde ab- breviato, polyrhizo; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; foliis distichis, 6—10, lineari-ligulatis obtusiusculis, basin versus angustatis, 7— 13 cm longis, 0,4—0,7 cm medio fere latis; racemis axillaribus, plus minusve Nlexuosis, sublaxe multifloris, folis vulgo subaequilongis, nunc paulo lon- gioribus, pedunculo pro longitudine racemi perbrevi; bracteis oblongis acuminatis, ovario fere aequilongis; floribus erecto-patentibus quaquaversis, in genere inter minimos, niveis; sepalis late ovatis obtusis, glabris, longi- tudine 0,4 cm vix excedentibus, lateralibus paulo obliquis; petalis oblique ovatis obtusis, glabris, sepalis paulo brevioribus; labello e basi rotundato- unguiculata, concava, subito in laminam semiorbicularem brevissime apicu- latam dilatato, angulis laminae basilaribus obtusatis, glabro, 1,5 mm longo, lamina basi 0,4 cm lata; columna perbrevi, pede producto, clinandrio dorso in lobulum obtusum rostellum paulo excedentem dilatato, rostello antice breviter trilobulato, lobulo intermedio breviter exeiso; anthera subreniformi antice obtusiuscula; polliniis oblique pyriformibus, stipite lineari, polliniorum longitudine, glandula minuta rotundata; stigmate valde humili, transverso; ovario brevissime pedicellato, glabro, 4,5 mm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mont Iguambi bei Oubatche, ca. 600 m ü.M. —n. 15393, blühend im Dezember 1902. \ In die oben definierte Sektion Eu-Phreatia gehörig, durch den breiten rundlichen ägel des Labellums und die dünnen Inflorescenzen gekennzeichnet, P. pachyphylla Schltr. n. sp. Epiphytica, acaulis, pusilla, 2,5—4,5 cm alta; rhizomate valde ab- breviato, polyrrhizo; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; foliis quitantibus, erecto-patentibus, subfalcatis, linearibus apiculatis, utrinque glabris, Carnosis, superne basin versus sulcatis, 1,5—4,5 cm longis, latere 80 R. Schlechter. 2,5—3,5 cm latis; racemis lateralibus erectis, secundis, sublaxe 10—20- floris, foliis vulgo brevioribus interdum aequilongis, pedunculo brevi; brac- teis lanceolatis acuminatis, floribus subaequilongis; floribus in ordine inter minimos, patulis, pallide virescentibus; sepalo intermedio late ovato, bre- viter apiculato, glabro, concavo, longitudine 0,4 cm haud attingente, late- ralibus oblique ovatis subapiculatis, glabris, intermedio aequilongis; petalis oblique oblongis, obtuse apieulatis, sepalis paulo brevioribus; labello late ovali-oblongo, obtuso, margine medio fere angulis obtusis instructis sub- rhomboideo, basi medio gibbo obtuso subinconspicuo aucto; basi marginem versus paulo incrassato, sepalis fere aequimagno; columna perbrevi, pede breviter producto, clinandrio dorso semiorbiculari-ampliato, tamen rostello altius triangulo apice breviter exciso subbreviore; anthera subreniformi, antice obtusiuscula; polliniis oblique pyriformibus, stipite lineari aequilongo, glandula minuta rotundata; ovario breviter pedicellato, celavato, glabro, 0,1 cm longitudinis haud attingente. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15474, blühend im Dezember 1902. Vor allen anderen Arten des Gebietes durch die dick-fleischigen Blätter ausgezeichnet. Mit P. limenophylax Rehb. {. am nächsten verwandt. P. saccolabioides Schltr. n. sp. Epiphyticum, erectum vel adscendens, c. 40 cm altum; rhizomate valde abbreviato, polyrhizo; radieibus filifformibus elongatis, flexuosis, glabris; caule tereti glabro, bene foliato, vaginis foliorum arcte amplecten- tibus vestito; foliis distichis, equitantibus, erecto-patentibus, lineari-ligulatis acutis, glabris; carnosulis, interdum subfalcatis, 2—4,5 cm longis, 0,2— 0,3 cm latere latis; racemis lateralibus erecto-patentibus, breviter peduncu- latis, dense multifloris, cylindrieis, foliorum fere longitudine; bracteis pa- tentibus lineari-lanceolatis acuminatis, glabris, inferioribus quam flores paulo brevioribus, superioribus aequilongis; floribus in genere inter minimos, pa- tentibus, flavidis; sepalis ovato-lanceolatis acutatis, glabris, 0,1 cm paulo excedentibus, lateralibus obliquis; petalis e basi ovato-lanceolata acuminatis, margine anteriore basi paulo dilatatis, glabris sepalis paulo minoribus; la- bello oblongo-ligulato acuminato, petalis vix longiore, paulo crassiore,; CO- lumna perbrevi, pede perbrevi, rostello late rotundato, medio breviter acu- tato, breviter exciso, clinandrium excedente; stigmate semilunato transverso; anthera subreniformi-cordata, medio ampliata obtusata; polliniis oblique pyriformibus, stipite lineari, polliniis multo breviore, glandula rotundalta, minuta; ovario breviter pedicellato, clavato, glabro, 4,5 mm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 700 m ü. M. — n. 15618, blühend im Januar 4903. Eine äußerst gut gekennzeichnete Art der Sektion Octarrhena. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 81 Cirrhopetalum Lind. Von der Insel ist in neuerer Zeit von F. v. Mürrer und KränzLın ein neues ÜCirrhopetalum beschrieben worden; ob diese Art wirklich von ©. clavigerum Fitzg. verschieden ist, ist noch nicht sicher. Nach der Ab- bildung FırzerraLos zu urteilen, halte ich es für wahrscheinlich, daß beide Arten zusammenfallen. Entschieden kann diese Frage erst werden, wenn lebendes oder Herbar - Material von ©. clavigerum Fitzg. vorliegt, was augenblicklich nicht der Fall ist, da FiırzerraLn selber kein lHerbar an- gelegt hatte und nur spärliche Fragmente seiner Arten hier und da vor- handen sind. Die andere, hier neu beschriebene Art, gehört in die Sektion der Gattung, welche durch einblütige Schäfte charakterisiert ist, muß also neben ©. Blumei Ldl. untergebracht werden. C. Layardii F. v.M. et Krzl. \ Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. —n. 15463, blühend im Dezember 1902. C. uniflorum Sehltr. n. sp. Epiphyticum, decumbens in ramis arborum, 5—7 cm altum; rhizo- mate tereti, crassiusculo, dense vaginato; radieibus filiformibus elongatis llexuosis, glabris; pseudobulbis ovoideo-oblongis acute angulatis, unifoliatis, 1—1,5 cm altis, supra basin 0,6—0,9 cm latis; folio erecto oblanceolato- ligulato obtuso, basin versus conspicue angustato, utrinque glabro, textura Crasse coriaceo, 3,5—-5 cm longo, supra medium 0,8—1,2 cn lato; scapis Numerosis, erectis, strietis, folia vulgo paulo excedentibus, teretibus glabris, vaginulis paucis dissitis obsessis, apice unifloris; bractea minuta ovata, glabra, ovario multoties breviore; flore ili ÜC. Dlumei Ldl. fere aequi- mazno, erecto; sepalo intermedio e basi cucullato-concava dorso et apice peralte carinato, I cm longo, glabro, lateralibus anguste lanceolato-falcatis, acuminatis, glabris, 2,3 cm longis; petalis parvulis oblique oblongo-lanceo- latis, breviter apiculatis, glabris; labello carnosulo curvato, linguiformi, obtusiusculo, glabro, vix 0,2 cm longo; columna perbrevi, crassiuscula, brachiis triangulis valde abbreviatis, elinandrii dente posteriore brachia ex- cedente, pede longius producto adscendente; anthera cucullata dorso gibbo ‘onspieuo donata, antice breviter excisa, glabra; ovario breviter pedicellato, graciliter clavato, e. 2 cm longo, glabro. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ea. 1000 mü.M. —n. 15615, blühend im Januar 1903. Wie bereits oben erwähnt, ist diese Art mit (€. Blumei Ldl. von Java verwandt. Blüten sind gelblich, nach der Basis rosenrot, die Petalen weiß, das Labellum olivenbraun. Die Bulbophyllum Thou. Von dieser Gattung waren bis jetzt keine Arten aus den tebieten be- kannt geworden. Trotzdem erwartete ich, als ich auf der Reise nach Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 6 82 R. Schlechter. Neu-Kaledonien begriffen war, dort einige Arten der Gattung zu finden, da deren Vorhandensein wohl als wahrscheinlich angenommen werden konnte. Ich wunderte mich sogar sehr wenig, als während meines; Aufent- haltes auf der Insel die Zahl der entdeckten Arten sich immer mehr ver- größerte, boten doch die klimatischen Verhältnisse alles, was zum Gedeihen dieser Orchideen erforderlich ist. Besonders im Nord-Bezirke werden noch eine ganze Reihe unbekannter Arten zu finden sein. Interessant ist, daß in den aufgefundenen Arten Vertreter der verschiedensten Gruppen vor- liegen und daß wohl von keiner angenommen werden kann, daß sie eine endemische Gruppe repräsentiere. B. aphanopetalum Schltr. n. sp. Epiphyticum, decumbens, 6—9 cm altum; rhizomate decumbente; ra- dieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis subapproxi- matis, cylindraceo-conieis, apice unifoliatis, 1—4,2 cm altis, supra basin 0,3—0,4 cm diametientibus, glabris; folio erecto sublanceolato-ligulato, ob- lique apiculato, glabro, textura coriaceo, 3,5—4,5 cm longo, medio fere 0,8—1,2 cın lato, basin versus sensim paulo angustato; scapis radicalibus gracillimis, vulgo 2—3-nis, filiformibus, glabris, vaginulis perpaucis dissitis obsessis, apice unifloris, nunc folia haud excedentibus, nunc paulo lon- gioribus; bractea ovata acuminata, glabra, ovario pedicellato multo bre- viore; flore patulo inverso, pallide flavo; sepalis oblongo-lanceolatis acumi- natis, glabris, 0,8 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis subincon- spicuis minutissimis, semiorbicularibus, subapiculatis, glabris; labello circuitu ovato-lanceolato obtuso obscure bilobulato, basi auriculato excavato, glabro, c. 0,3—0,4 cm longo; columna teretiuscula glabra, apice excavata, pede producto, apice subito dilatato; anthera rotundato-cucullata; ovario pedi- cellato, clavato, glabro, 0,7—A cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 900 m ü. M. — n. 45598, blühend im Januar 1903. Eine recht merkwürdige Art. Die Petalen sind bei ihr so klein, daß sie sehr leicht zu übersehen sind. Bei den von mir im lebenden Zustande untersuchten Blüten fand ich eine tief ausgehöhlte Narbenfläche, in welche die Anthere hineinhing. Ob dieses ein normales Stadium ist, konnte ich nicht feststellen, da mir zu wenig Blüten zur Ver- iügung standen. B. atrorubens Schltr. n. sp. Epiphyticum, decumbens, 9—A7 cm altum; rhizomate brevi, dense pseudobulbis obsesso; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis parvulis, ovoideis, glabris, unifoliatis, 0,3—0,5 cm altis; folio erecto petiolato obovato- vel oblongo-spathulato, obtuso, glabro, basi sen- sim in petiolum angustato, glabro, textura crasse coriaceo, petiolo incluso 5—10 cm longo, medio fere 1,5—2,2 cm lato; scapo gracillimo, filiformi, folia plus minusve excedente, vaginulis 3—4 dissitis amplectentibus obsesso glabro,; racemo abbreviato, subcapitato, dense multifloro, nutante, ovoideo; Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 83 bracteis lanceolatis acutis, parvulis, ovario brevissime pedicellato paulo brevioribus; floribus illis B. trifolium Ridl. paululo majoribus, atroruben- tibus; sepalo intermedio late ovato obtuso, glabro, c. 0,2 cm longo, late- ralibus oblique ovato-oblongis obtusis, glabris, intermedio fere aequilongis; petalis oblique oblongo-elliptieis obtusis, glabris, sepalis bene brevioribus; labello cireuitu suborbiculari, basi cordato, recurvo, antice obtusissimo marginibus recurvis, gibbis 2 e basi versus apicem decurrentibus, petalis paululo longiore; columna perbrevi, brachüs subquadratis, angulo superiore acuminatis, pede producto; anthera subquadrato-cucullata, antice emargi- nala,; ovario brevissime pedicellato clavato, c. 0,2 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mt. Iguambi bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. —n. 15 495, blühend im Dezember 1902. Eine Art aus der Verwandtschaft des B. trifolium Ridl. B. Finetianum Schltr. n. sp. Epiphyticum dependens, simplex vel parum ramosum, 6—40 cm lon- sum; rhizomate tereti, dense vaginato, subdense pseudobulbis obsesso; ra- dieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis ovoideis, par- vulis, unifoliatis, c. 0,4 cm altis, supra basin 2,5 mm diametientibus; folio erecto-patente ligulato, subacuto, apice inaequali, utrinque glabro, textura erassiuscule coriaceo, 2—3,5 cm longo, medio fere 0,4—0,6 cm lato, basin versus paulo angustato; floribus singulis, pedunculo brevissimo vaginulis obtecto; bractea ovata acuminata glabra, ovario subsessili 3—- 4-plo breviore; floribus in genere inter minores; sepalis ovato-oblongis acuminatis glabris, 3,5 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis minutis oblique oblongis obtusis, basi margine anteriore subangulato - dilatatis, 1,5 mm longis; labello carnosulo oblongo-ligulato basi leviter cordato, medio paululo constrieto, apice obtuso, superne glabro, subtus minute puberulo, medio longitudinaliter sulcato, vix 0,3 cm longo; columna brevi, brachüs erectis subulatis acuminatis, antheram bene excedentibus; anthera alte galeato-cucullata glabra, antice leviter retusa; ovario subcylindrico, glabro, 0,4 cm longo. Nord-Bezirk: an Baumstämmen in den Wäldern der Berge bei Ou- batche, ca. 600m ü.M. — n. 15446, blühend im Dezember 1902. Diese Art hat ihre nächsten Verwandten in Neu-Guinea. B. hexarhopalos Schltr. n. sp. Epiphyticum, dependens, simplex vel parum ramosum, usque ad 30 cm longum; ıhizomate elongato, flexuoso, pseudobulbis laxe obsesso, vaginis dense obteeto, tereti; radicibus filiformibus elongatis, flexuosis, glahris; pseudobulbis parvulis, cylindraceo-ovoideis, unifoliatis, glabris, c. 0,6 m altis, supra basin 0,3 cm diametientibus; folio ereceto vel erecto- Patente, ovato-elliptico acuto, glabro, textura erassiuscule coriaceo, 3—5 cm longo, infra medium 1,3—1,8 cm lato, basi breviter subpetiolato-angustato; Nloribus basilaribus singulis, pedunculo perbrevi, vaginato, bractea ovata 6* 84 R. Schlechter. acuminata glabra, ovario pedicellato multo breviore; sepalis ovato-oblongis breviter acuminatis, glabris, 0,7 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis transversis, 5-partitis, partitionibus exterioribus 2 apice trifidis, segmentis filiformibus apice appendice cylindraceo flexuoso 0,4 cm longo ornalis, partitionibus 3 mediocribus subfiliformibus, dimidio superiore incrassato, 0,2 cm longo; labello carnoso ovoideo subacuto, dense verruculoso, basi attenuata glabra incrassata auriculato-cordata, nudo, 0,3 cm longo; co- lumna brevi; pede producto, brachiis subulatis acutis, antheram haud ex- cedentibus, clinandrio serrulato; anthera cucullato-cordata, glabra; ovario pedicellato, subeylindrico, 0,9 cm longo, glabro. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Pic Malaoni bei Yaouh£, c. 500 m ü.M. — n. 14746, fruchtend im September 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ea. 100 m ü.M. — n. 15620, blühend im Januar 1903. Diese Art ist besonders deshalb interessant, weil sie mit B, Epierianthes Hook. f. von Hinterindien, Sumatra und Java nahe verwandt ist. Sie ist von jener durch die Petalen und das Labellum recht gut unterschieden. Die Blüten sind gelb, die Anhängsel der Petalen grau, das Labellum dunkelpurpurn. B. neo-caledonicum Schltr. n. sp. Epiphyticum, dependens, ramosum, habitu B. elandestinum Griff. in mentem revocans, 6—10 cm longum; rhizomate tereti, flexuoso, dense vaginato, laxe pseudobulbis obsesso; radiecibus filiformibus elongatis, flexuo- sis, glabris; pseudobulbis eylindraceo-conieis, apice unifoliatis, demum sul- catis, 0,5—0,8 cm altis, supra basin 0,2 cm diametientibus; folio erecto lanceolato-ligulato, glabro, apice subacuto, textura subcoriaceo, basi sub- petiolato-angustato, 1—1,7 em longo, 0,2—0,3 cm lato; floribus basilarıbus singulis, in genere inter minimos, pedunculo perbrevi vaginato, bractea ovata acuminata, ovario breviore; sepalis lanceolato-ovatis acuminalis, glabris, 0,2 cm longis; petalis oblique ovato-oblongis, obtusis, glabris, se- palis fere duplo minoribus; labello eircuitu ovato obtuso, obscure trilobato, dimidio inferiore excavato, gibbis 2 depressis medium spectantibus medio aucto, 0,1 cm longo; columna brevi, erassiuscula, brachiis triangulis ob- tusiusceulis brevibus, pede suborbieulari erecto; anthera late ovato-cordata, antice obtusa; ovario subsessili eylindrico, glabro, 1,5—2 mm longo; cap- sula oblonga, 0,3 cm longa, 0,2 cm diametiente. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei: Oubatche, c. 600 m ü.M. — n. 15492, blühend und fruchtend im Dezember 1902. Eine Art aus der Verwandtschaft des B. elandestinum Griff., von dem sie sich durch größere Pseudobulben, das Labellum und die Columna nicht unerheblich unter- scheidet. Recht charakteristisch ist das in der unteren Hälfte stark konkave Labellum. B. ngoyense Schltr. n. sp. Epiphyticum in ramis arborum longe repens, 3,5—4 cm altum; rhizo- mate elongato, vaginato, laxe pseudobulbis obsesso, polyrhizo; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis ovoideo-cylindraceis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 85 0,5—0,7 cm altis, infra medium c. 0,3 em diametientibus, mox angulatis, glabris, unifoliatis; folio erecto vel erecto-patente, oblongo-elliptico obtuso, apice breviter exciso, utrinque glabro, textura crasse coriaceo, 1—2,8 cm longo, medio fere 0,5—1 cm lato; scapis gracilibus, filiformibus, glabris, folia excedentibus vel aequilongis, vaginulis paueis dissitis, obsessis; bractea ovata acuminata, ovario graciliter pedicellato, multoties brevioribus; floribus illis D. hirsute Ldi. fere aequimagnis; sepalis lanceolatis vel lanceolato- ligulatis subacuminatis, glabris, intermedio 0,7 cm longo, lateralibus obliquis subfalcatis, 4 cm longis; petalis oblique lanceolatis obtusiusculis, 0,3 cm longis; labello erassiusculo ligulato, obtusiusculo, subtus carinato, basi vix retuso, glabro, petalis vix longiore; columna brevi, crassiuscula, brachiis abbreviatis dentiformibus, pede producto, clinandrio dorso elato exciso; anthera e basi cordata cucullato-protrusa, glabra, obtusa; ovario graciliter pedicellato glabro, clavato, pedicello incluso, c. 1,7 cm longo; capsula ob- longa, leviter costata, glabra, c. 1,1 cm longa, medio fere 0,5 cm diame- tiente. Süd-Bezirk: auf Bäumen längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 500 m ü. M. — n. 14989, fruchtend im Oktober 1902; auf Bäumen längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 600 m ü. M. —n. 15278, blühend im November 1902. Zur Sektion Monanthaparva gehörig. Die Blüten sind gelb oder purpurbraun, in ersterem Falle dunkel gestreift. B. pachyanthum Schltr. n. sp. Epiphyticum, in ramis arborum decumbens, 25—30 em altum; rhizomate repente, pseudobulbis densius obsesso; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, slabris; pseudobulbis oblique ovoideis, 2—3 cm altis, supra basin 1—1,7 cm diametientibus, unifoliatis; foliis petiolatis, oblongo-elliptieis, obtusiusculis, 13—22 cm petiolo ineluso longo, lamina ipsa 10-47 cm longa, 3—5,2 cm lata, utrinque glabra, textura coriacea; scapo erecto foliis fere aequilongo, tereti, glabro, vaginis paucis dissitis obsesso; apice 2—3-lloro; bracteis late ovatis acu- minatis, glabris, ovario pedicellato plus duplo brevioribus; floribus in genere Inter majores, erectis vel suberectis; sepalo intermedio ovato-triangulo acu- minato, apice carinato-incrassata, glabro, 2,2 cm longo, lateralibus e basi oblique-lanceolata elongatis, dorso alti-carinatis, 3,3 em longis; petalis ob- lique ovatis aculis, glabris, 4,2 cm longis; labello curvato, carnosulo, e basi oblonga angustato obtuso, longitudinaliter leviter bicarinato, glabro, petalis Paulo longiore; columna brevi crassiuscula, brachiis subulatis, antheram multo excedentibus, pede longius producto; anthera cucullata, antice bre- viter retusa, glabra; ovario pedicellato, glahro, elavato, c. 2,5 cm longo. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Ou Hinna, auf Bäumen, ca. 800 m ü.M. —n. 15678, blühend im Januar 1903. Die einzige Art der Sektion Sestochilus, welche mir aus dem Gebiete bekannt 8eworden ist. 86 R. Schlechter. B. pallidiflorum Schltr. n. sp. Epiphyticum decumbens, pusillum, 3,5—5 cm altum; rhizomate brevi, densius pseudobulbis obsesso; radieibus filiformibus elongatis, flexuosis, glabris; pseudobulbis parvulis ovoideis, apice unifoliatis, c. 0,4 cm altis supra basin 0,2 cm diametientibus; folio erecto, ligulato, apice obtusiusculo, inaequali, basin versus paulo angustato utrinque glabro textura crassiuscule coriaceo, 2,5—4 cm longo, medio fere 0,3—0,5 cm lato; pedunculis basi- laribus, gracillimis, vaginulis paucis dissitis obsessis, filiformibus, glabris, unifloris, foliis brevioribus; bractea ovata acuminata, glabra ovario pedi- cellato multo breviore; floribus in genere inter minores, pallidis; sepalis lanceolatis acuminatis, glabris, 0,6—0,7 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis oblique ligulatis obtusis, glabris, 2,5 mm longis; labello rhomboideo- lanceolato acuto, carnosulo, dimidio inferiore margine minute margaritaceo- erenulato, basi foveolata minute puberula excepta glabro, 0,4 cm longo; columna brevi, brachiis subulatis erectis, antheram duplo excedentibus, pede longius producto; anthera cucullata, antice obtusa, glabra; ovario pedi- cellato, clavato, glabro, 0,6 cm longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna; ca. 1000 m ü. M. — n. 15704, blühend im Januar 1903. Zur Sektion Monanthaparva gehörig. Durch die kleinen hellgelben Blüten unter den Arten des Gebietes ausgezeichnet. B. polypodioides Schltr. n. sp. Epiphyticum, in ramis arborum decumbens, 8—18 cm altum; rhizo- mate teretiusculo, crasso, polyrhizo, pseudobulbis laxe obsesso, pseudo- bulbis depressis, parum conspicuis, semiorbicularibus, 0,2 em altis, 0,4 cm diametientibus, unifoliatis; folio erecto, petiolato, oblongo - ligulato, apice breviter et inaequaliter exciso, utrinque glabro, textura coriaceo, 5— 12,5 cm longo, medio fere 1—2,3 cm lato, petiolo teretiusculo, superne sulcato, glabro, 2—5 cm longo; scapis basilaribus, erectis, vaginis 3—4 alti-vaginantibus, obtusis obsessis, teretibus glabris; racemo subdenso, 15—20-floro, foliis vulgo breviore; bracteis lanceolatis acuminatis, glabris, ovarium brevissime pedicellatum paululo excedentibus; floribus in genere vix inter mediocres illis D. apodi Hk. f. similibus aequimagnisque, inversis, flavidis; sepalis lanceolatis acutis, glabris, intermedio 0,5 cm longo, late- ralibus obliquis, basi margine anteriore ampliatis, 0,6 cm longis, petalis oblique lanceolato-ellipticis, subfalcatis, acutis glabris, sepalo intermedio fere duplo brevioribus; labello ligulato, obtusiusculo, superne sulcato, glabro, c. 0,4 cm longo, columna perbrevi, brachiis erectis subulatis, pede pro- ducto; anthera cucullata, antice obtuse producta; ovario subelavato, glabro, 0,4 em longo. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern des Mont Iguambi bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. —n. 45422, blühend im Dezember 1902. Mit B. apodum Hook. f. und B. flavescens Ldl. verwandt. Durch die Blüten ver- schieden. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 87 Dipodium R. Br. Es ist aus dieser Gattung von der Insel eine Art der Sektion Eu- Dipodium, die sonst nur noch in Australien und auf den Neu-Hebriden vorkommt, bekannt. Die Sektion Wadesia, für deren Gattungsrang Pritzer wieder eingetreten ist, ist ohne jeden Zweifel generisch nicht zu scheiden. Der Bau der Blüte ist vollständig identisch, die vegetativen Charaktere insofern etwas verschieden, als bei Wailesia der Stamm ver- längert ist, bei Eu-Dipodium dagegen stark verkürzt. Die Behauptung Pritzers, daß die Arten der letzteren Sektion zur Blütezeit blattlos seien, trifft nicht zu. Es ist am Grunde stets ein verkürzter Sproß mit kurzen Blättern vorhanden, der auch stets an der Spitze, allerdings sehr langsam, weiterwächst. Aus den Achsen der kurzen oberen Laubblätter wird dann zur Blütezeit ein Schaft emporgetrieben. D. squamatum R. Br. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6£, ca. 500 m ü. M. —n. 14725, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 300 cm ü M. —n. 15656, blühend im Januar 1903. Sarcochilus R. Br. Die Ansicht O. Kuntzes, daß Sarcochius R. Br. auf Grund des älteren Thrixspermum Lour. fallen müsse, wird dadurch hinfällig, daß Sarco- chilus R. Br. überhaupt nicht mit jener identisch ist, wie schon Rıpıry des näheren ausgeführt hat. Thrüxrspermum allerdings in der Rınıryschen Umgrenzuug erscheint mir auch nicht ganz korrekt gefaßt, da unter allen Umständen auch Dendrocolla Bl. dazu gehören muß. In dieser Umgren- zung haben wir zwei scharf von einander getrennte Gattungen. Sarcochtlus selbst, von dem Ascochilus Ridl. nicht zu trennen ist, ist besonders stark in Australien vertreten. Östlich gehen die Arten nicht viel weiter hinaus, doch haben wir noch wenige Arten in Neu-Seeland und einige zweifel- hafte auf den Inseln des Stillen Ozeans. Sarcochilus Graeffei Rchb. f. ist ein Thröxspermum aus der Dendrocolla-Gruppe und sollte nunmehr als Thrixsp. Graeffei (Rchb. f.) Schltr. aufgeführt werden. Nach Westen finden Sich merkwürdigerweise Sarcochilus-Arten bis Vorderindien und Ceylon. Verschiedene australische Arten der Gattung, wie S. tridentatus Rehb. f. und S. Beckleri F. v. M. sind als Saccolabien anzusehen. S. rarım Schltr. n. sp. Epiphyticum, subacaule, erectum, pusillum, 3,5—8 cm altum; caule subnullo, dense foliato; radieibus tenuibus, filiformibus, elongatis, flexuosis, glabris; foliis distichis erecto-patentibus linearibus acutis, utrinque glabris, textura coriaceis, interdum plus minusve faleatis, 2—6,5 em longis, 1,5—4 mm latis; racemis lateralibus erecto-patentibus, laxe pauei-pluri- 38. R. Schlechter. floris, rhachi flexuosa; bracteis e basi triangulari subulatis, patentibus, ovario multo brevioribus; floribus in genere inter minores, illis S. Wigthii Hk. f. fere aequimaguis; sepalo intermedio obovato-elliptico, obtuso, glabro, c. 0,6 em longo, lateralibus oblique ligulatis, obtusis, margine posteriore medio dilatatis, glabris, intermedio vix longioribus; petalis anguste oblongo- ligulatis obtusis, oblique subfalcatis, basi margine anteriore paulo dilatatis, glabris, sepalis aequilongis; labello trilobo, basi excavato puberulo, bila- mellato, medio appendiculo ovato glabro donato, lobis lateralibus subfalcato- ligulatis, obtusis, glabris, intermedio brevi, carnosulo, dense farinoso-pube- rulo, antice breviter exciso, labello e basi ad apicem 0,4 cm longo, explanato ad apices loborum lateralium 0,7 cm lato, lobo intermedio 0,2 em longo, fere aequilato; columna brevi, pede producto, rostello subulato elongato bifido; anthera cucullata glabra, antice acuta; polliniis globosis, stipite gracili, medio paululo constricto, glandula minuta, sub stipite abscondita; ovario subsessili, clavato, c. 0,4 cm longo. Süd-Bezirk: auf Baumzweigen in den Wäldern an der Spitze des Mont Nekando am Ngoye, ca. 900 m ü. M. — n. 15275, blühend im November 1902. In der Struktur der Blüte besitzt diese Art auffallende Ähnlichkeit mit S. Wightüi Hook. f. von Ceylon, ist aber stets lang beblättert und besitzt ein etwas verschiedenes Labellum. Auch die Behaarung an der Inflorescenz und am Ovarium fehlt ihr. Microtatorchis Schltr. Als ich die Gattung Microtatorchis im April des Jahres 1902 im Torricelli-Gebirge entdeckte, hätte ich kaum vermutet, daß ich kurz darauf Gelegenheit haben würde, zwei weitere Arten in Neu-Kaledonien zu beob- achten. Ich war damals doch noch nicht ganz schlüssig darüber, ob wirklich der Unterschied in den Pollinien, der etwa derselbe ist wie der zwischen Zaelia und Cattleya, wirklich ausreichend ist, um die neue Gattung zu begründen. Da bei der Gruppe der Monopodiales die Cha- raktere der Gattungen noch recht starker Sichtung bedürfen, so glaubte ich vor allen Dingen auch darauf achten zu müssen, ob die zu Mierota- torchis gehörigen Arten wirklich nicht zu enge Beziehungen zu echten Arten von Taenzophyllum besitzen. Ich denke nach meinen Beobachtungen feststellen zu können, daß der Charakter doch schwerwiegend genug zur Aufstellung der Gattung sei, trotz der offenbaren ähnlichen Struktur der Blüte im allgemeinen. M. faseiola Schltr. n. sp. Epiphytica, acaulis, vulgo aphylla, pusilla, 2—8 cm alta; radicibus lineari-elongatis, compressis, flexuosis, glabris, 1,5—3 em latis; foliis (vulgo defieientibus) oblanceolato-spathulatis, acutis, glabris, basin versus angustatis, 0,7—3 em longis, supra medium 0,3—0,5 em latis; scapis brevibus angu- latis, paucivaginatis, mMoX in racemum abeuntibus, racemo incluso 2—8 cm Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 89 longis; racemo distiche pluri-multifloro, valde flexuoso; bracteis subrecurvo- patentibus, ovatis apiculatis, glabris, dorso carinatis, ovario subaequilongis, vel paulo brevioribus; floribus in ordine inter minimos erecto-patentibus; sepalo intermedio ovato-lanceolato subacuto, glabro, 2 mm longo, lateralibus oblique lanceolatis subacuminatis, glabris, 2,5 mm longis; petalis oblidque ovato-lanceolatis subacutis, sepalo intermedio subaequilongis; labello carno- sulo eircuitu ovato, antice incrassato, apice carinato, calcare inflato obtuso fere ovoideo, lamina 0,2 cm longa, calcare paulo breviore; columna per- brevi crassiuscula, apoda, rostello incurvo antice exciso, clinandrio haud bene evoluto; stigmate cordato; anthera cucullata antice subquadrato-pro- ducta, glabra, apice exeisa; polliniis 2 oblongis, stipite gracili apice et basi dilatato, glandula obovata, ampla, ovario breviter pedicellato clavato, glabro, vix 0,2 cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern auf der Spitze des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 44944, blühend im Oktober 1902; in den Wäldern an den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1300 m ü. M. — n. 145300, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 15695, blühend im Januar 1903. Ich habe der Pflanze den Speziesnamen »fasciola« gegeben, da ich nicht ganz sicher bin, ob sie nicht mit Taeniophyllum faseiola Rchb. f. identisch ist, einer Pflanze, die mir bisher noch unbekannt geblieben, zumal da sie auf Gaunıcnauns Vanılla fasciola begründet wurde, die vielleicht immer eine obskure Art bleiben wird. M. oreophila Schltr. n. sp. Epiphytica, acaulis, aphylla?, 8—14 cm alta; radieibus compressis, linearibus, flexuosis, glabris, 0,2—0,3 em latis; scapis ereetis graeilibus teretiusculis, vaginulis ovatis dissitis obsessis, racemo excluso 5,5—8,5 cm longis; racemo disticho, sublaxe plurifloro, bracteis ovatis apieulatis, glabris, erecto-patentibus, ovario vulgo brevioribus; floribus illis M. fascvola Schltr. similibus aequimagnisque, erecto-patentibus; sepalis petalisque oblongo- ligulatis obtusis, glabris, apice paululo incrassatis, sepalis 2,5 mm longis, petalis paululo brevioribus; labello ovato obtuso, antice incrassato, apice obscure carinato, calcare inflato obtuso, subgloboso, lamina 0,2 cm longa, calcare aequilongo; columna perbrevi, apoda; rostello deeurvo, antice fisso, elinandrio dorso obtuso; stigmate cordato; anthera cueullata, antice sub- quadrato-ligulata, retusa, glabra; polliniis oblongis, stipite gracili, polliniis longiore, apice dilatato, glandula oblonga conspicua; ovario breviter pedi- eellato, clavato, glabro, c. 0,2 cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern an der Spitze des Mont nad am Ngoye, ca. 900 m ü. M. — n. 15233, blühend im November Diese Art ist entschieden mit der vorhergehenden nahe verwandt, weicht jedoch h so vielen Punkten von ihr ab, daß ich mich gezwungen sehe, sie als eigene Art zu etrachten. Auch habituell ist sie kaum mit ihr zu verwechseln. Ob sie, wie die beiden 90 R. Schlechter. Arten der Gattung auch zuweilen Blätter entwickelt, konnte ich an den mir zu Gebote stehenden Exemplaren leider nicht ermitteln. Taeniophyllum Ldl. Nachdem ich bereits eine ganze Anzahl neuer Arten der Gattung Taeniophyllum aus Neu-Guinea veröffentlicht habe, liegen hier noch zwei weitere Arten aus Neu-Kaledonien vor. Von diesen schließt sich die eine, T. minutissimum Schltr., an T. Alwisi? Ldl. aus Ceylon, die andere da- gegen an Arten aus Neu-Guinea an. Es liegt also hier wieder ein neuer Beweis dafür vor, daß die Orchideen oft nahe Verwandte in recht fernen Ländern besitzen können, resp. wieviel wir noch zur Erforschung der Tropenländer zu tun haben, um alle Orchideenformen zu kennen, denn höchstwahrscheinlich ist es doch, daß solche Formen auch in Nachbar- ländern nähere Verwandte besitzen, die uns nur noch nicht bekannt sind, besonders wenn die zwischen den betreffenden Ländern gelegenen Gebiete noch mit primärem Urwald bedeckt sind, in dem die Orchidaceen entweder im Waldesschatten zwischen Gebüsch oder Kräutern verdeckt oder in un- zugänglichen Baumkronen wachsen. Solche Gründe berechtigen wohl zu dem Glauben, daß die Familie der Orchidaceen, die ja schon jetzt zu den größten bekannten Familien der Siphonogamen gehört, wahrscheinlich die artenreichste Familie dieser Abteilung ist. T. minutissimum Schltr. n. sp. Epiphyticum, perpusillum, aphyllum, 1—2 cm altum, acaule; radieibus paueis filiformibus elongatis, flexuosis, glabris, paulo compressis; scapo gracillimo, filiformi, tereti, glabro, vaginulis paucis, dissitis, perparvis ob- sesso, apice laxe paueifloro,; bracteis minutis ovatis, ovario brevissime pedicellato multo brevioribus; floribus in genere inter minimos, pallide flavidis, erecto-patentibus; sepalis lanceolatis subacutis glabris, usque ad medium fere connatis, 0,2 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis e basi late unguiculata tubo sepalorum adnata dimidio superiore oblique ovato-lanceolatis obtusis, sepalis paululo brevioribus; labello ovato-lanceolato concavo, Apicem versus paulo incrassato, apice ipsa appendice subulato refracto ornato, callis semiorbieularibus transverso in medio fere disci, calcare globoso, laminae fere triplo breviore, lamina sepalis aequilonga; columna perbrevi, apoda, rostello pro genere brevi antice leviter exciso; anthera cucullata, antice obtusata; polliniis 4 oblique pyriformibus, stipite lineari infra apicem paulo angulato-dilatato, glandula oblonga; ovario sub- sessili clavato, glabro, 0,2 cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen längs der Bäche am Fuße der Berge bei Paita, ca. 250 m ü. M. — n. 15002, blühend im Oktober 1902. Diese Art ist mit 7. Alwesid Ldl. verwandt, aber noch zierlicher als jene. T. trachypus Schltr. n. sp. Epiphyticum, acaule, pusillum, 3—5 cm altum; radicibus numerosis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 91 compressis, elongatis, flexuosis, glabris, 1,5—2,5 mm latis; scapis erectis vel suberectis, omnino squamuloso- vel appendiculoso-hispidis, vaginulis paucis dissitis obsessis; racemo disticho flexuoso, laxe 6—10-floro; bracteis ovatis breviter acuminatis; floribus in genere mediocribus, flavis, ereeto- patentibus; sepalis ovato-lanceolatis acutis vel acuminatis, glabris, liberis, vix 0,4 cm longis, lateralibus paulo obliquis; petalis oblique oblongis obtusis, sepalis paululo brevioribus; labello cochleari breviter acu- minato, glabro, sepalis aequilongo, antice incrassato trifoveolato, calcare subeylindrico obtusiusculo, laminae paulo breviore; columna perbrevi, apoda, rostello amplo ligulato, antice adscendente bifido, anthera cueullata longius rostrata, apice adscendente; polliniis 4 oblique oblongis, stipite gracili polli- niis 4—5-plo longiore, apice valde dilatato, glandula ampla, oblonga stipitis dimidium excedente; ovario breviter pedicellato, clavato, glabro, 0,4 cm longo. Süd-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14922, blühend im Oktober 1902. Die vorliegende unterscheidet sich von allen anderen neu-kaledonischen Arten der Gattung durch die mit Schuppenborsten besetzten Schäfte. Sie dürfte mit T. torri- eellense Schltr. von Neu-Guinea verwandt sein. Gasuarinaceae. Casuarina IL. Die Casuarinen spielen in der Zusammensetzung der Vegetation von Neu-Kaledonien eine sehr wichtige Rolle, weniger durch ihren Artenreich- tum als dadurch, daß gewisse Arten an bestimmten Lokalitäten als Cha- rakterbäume auftreten. Vor allen Dingen sind es die drei hier aufgeführten Typen, welche in dieser Hinsicht hervortreten. CO. Cunninghamiana Mig. und ©. Poissoniana Schltr. begleiten als stattliche schlanke Bäume die Flußufer, während C. Deplancheana Migq. als kleines, bis 8 m hohes Bäumchen an den Berg- und Hügelabhängen in der Serpentinregion eine hervorragende Rolle spielt. C. Cunninghamiana Mig. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Yaouh£, ca. 50 m ü M. —n. 44746 (mas.); n. 44747 (fem.), blühend im September 1902. C. Poissoniana Schltr. n. sp. Arbor erecta valde ramosa 15—20 m alta; ramis erecto-patentibus patulisque; ramulis sparsis haud verticillatis tenuissimis patulis, internodiis tetragonis viridibus, dentibus 4, appressis ovato-triangulis obtusis anguste hyalino-marginatis: strobilis pedunculatis 8-seriatis globosis; bracteolis ob- longis obtusis, exsertis, lignescentibus, 0,5 cm longis; nuce ovoideo-oblonga, altius et oblique hyalino-alata; floribus masculis ignotis. 92 R. Schlechter. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an den Ufern des Ngoye, ca. 20 m ü. M. — n. 15144, fruchtend im November 1902. Ich habe diese Art nur sehr kurz beschrieben, da sie identisch ist mit der von Poısson als C. Deplancheana Miq. var. debilis bezeichneten Pflanze. Sie ist von C. Deplanchei Poiss. jedoch spezifisch durchaus verschieden und leicht sowohl durch den Wuchs, als bedeutend höherer Baum, vor allen Dingen aber dadurch zu erkennen, daß die dünnen Zweige nicht wie bei ©. Deplancheana Miq. in Wirteln, sondern vollständig zerstreut stehen. C. Deplancheana Mig. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, 100—1000 m ü. M. — n. 15444, fruchtend im November 1902. Piperaceae. Piper L. Die Arten der Gattung, welche wir von der Insel kennen, sind auf die Urwaldgebiete beschränkt. Es sind sehr hoch kletternde Arten, die nicht selten Urwaldbäume von beträchtlicher Größe vollständig überdecken. Die blühenden Zweige hängen häufig bis zu einer Länge von mehreren Metern von den Bäumen herab. In sekundären Wäldern habe ich keine Art beobachten können. P. austro-caledonieum €. DC. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouhe; ca. 400 m ü.M. — n. 14786, blühend im September 1902. P. paitensis Schltr. n. sp. Frutex alte scandens, ramosus; ramis elongatis teretibus glabris, nodis paulo incrassatis; foliis patentibus patulisve obliquis, late ovatis acuminatis, glabris, textura crassiusculis, usque ad 16 em longis, dimidio inferiore usque ad 44 cm latis, petiolo teretiusculo, facie sulcato, basi dila- tata incrassato, I—1,5 em longo; spieis breviter pedunculatis filiformi-elon- gatis, teretibus, 25—40 cm longis, foliis oppositis; bracteis in floribus masculis peltatis rotundatis, stipite brevi; staminibus 3, filamentis per- brevibus. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m ü. M. —n. 44964, blühend im Oktober 4902. Von P. austro-caledonieum C. DC. durch die größeren Blätter und bedeutend längere Blütentrauben unterschieden. Peperomia Ruiz et Pav. Die Arten dieser Gattung sind auf der Insel zumeist Bewohner der Felsen in den Flußbetten. Sie sind an solchen Lokalitäten in allen Höhen- regionen anzutreffen. Hin und wieder treten sie auch als Epiphyten auf älteren Bäumen auf. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 93 P. caledoniea €. DC. Süd-Bezirk: auf Felsen längs der Gebirgsbäche bei Yaouhe, ca. 400m ü. M. — n. 14783, blühend und fruchtend im September 1902. P. Endlicheri Mig. Süd-Bezirk: auf Felsen längs der Gebirgsbäche bei Yaouh£, ca. 500 m ü. M. —n. 14794, blühend im September 1902. P. vitiana C. DC. Süd-Bezirk: auf Felsen längs der Gebirgsbäche bei Yaouhe, ca. 400m ü. M. —n. 44785, blühend im September 1902, zusammen mit P. caledonica C DC. wachsend. Chloranthaceae. Ascarina Forst. Von den drei bisher bekannten Ascarina-Arten war nur eine von der Insel Neu-Kaledonien bekannt, nämlich A. rubricauks Solms. Ich be- schreibe hiermit noch zwei weitere Arten, die ich während meiner Reisen entdeckte. Leider habe ich von beiden nur weibliche Blüten und daher ist bei der einen Art (A. alticola Schltr.) ihre wirkliche Zugehörigkeit zu der Gattung wohl noch etwas fraglich, da sie sich von den anderen Arten äußerlich erheblich unterscheidet. 4A. rubricaulis Solms und A. Solmsiana Schltr. sind Bewohner der Ufer der Gebirgsbäche und anderer feuchter Plätze. A. alticola Sehltr. sucht dagegen die höchsten Gipfel der Berge auf, wo sie als kleiner Strauch meist gesellig auftritt. A. alticola Schltr. n. sp. Frutex erectus, dioicus, ramosus, 4—1,50 m altus; ramis ramulisque erassiusculis, teretibus glabris, nodiis inerassatis; foliis subverticillatis ob- longis vel oblongo-ellipticis ohtusiuseulis vel breviter et obtuse acuminatis, margine crenato-serratis, basi margine incrassatis, acutis, glabris, textura coriaceis 4,5—8 cm longis, medio fere 3—5 cm latis, petiolo superne le- viter sulcato 4,2—2,5 em longo; spieis axillaribus pseudo-terminalisque fascieulatis, foliis vulgo aequilongis, rarius paulo longioribus; pedunculo ferrugineo-puberulo; floribus femineis nudis, 0,4—0,5 cm longis, ovario oblique cylindraceo ferrugineo-piloso; stigmate sessili. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4500 m ü. M. —n. 15326, blühend im November 1902. | Diese Art unterscheidet sich von den sämtlichen anderen Arten der Gattung durch die braun-behaarten Inflorescenzen und die sehr großen weiblichen Blüten. Da die männlichen Blüten trotz eifrigen Suchens nicht gefunden werden konnten, so muß die Frage noch offen bleiben, ob wir hier nicht doch etwa den Vertreter einer anderen Gattung vor uns haben. 94 R. Schlechter. A. rubricaulis Solms. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, c. 400 m ü. M. — n. 14865, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Diese Art bildet bis # m hohe vom Grunde aus verzweigte Büsche. Sie ist im Süd-Bezirke, längs der Gebirgsbäche verbreitet. A. Solmsiana Schltr. n. sp. Frutex erectus, e basi ramosus, usque ad 70 cm altus; ramis ramu- lisque teretibus, glabris, nodiis incrassatis; foliis oppositis, lanceolatis obtuse acuminatis, margine serratis, basi sensiim in petiolum brevem angustaltis, glabris, marginibus plus minusve recurvulis, petiolo leviter sulcato incluso 7—-9 em longis, medio fere 1,5—2,5 cm latis; spieis terminalibus fasciculatis vel ex medio biramosis, laxe plurifloris, foliis brevioribus; bracteis ovato- triangulis breviter acuminatis patentibus, minutis, glabris; floribus femineis nudis, glabris, subglobosis, 0,2 cm longis; stigmate sessili. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 700 m ü. M. —n. 15679, blühend im Januar 1903. Mit A. rubricaulis Solms verwandt, jedoch unterschieden durch die gleichfarbigen, derberen (unterseits nicht blau-bereiften) Blätter, lockere und größere Inflorescenzen, die offenbar nur endständig erscheinen, und größere Blüten. Balanopsidaceae. Die Arten dieser Familie, welche, soweit bis jetzt bekannt geworden ist, mit Ausnahme einer australischen Art allein auf Neu-Kaledonien vor- kommt, sind Bewohner der Berge der Insel und, wie es scheint, auf den Süd- Bezirk beschränkt. Die hier beschriebene Art der neuen Gattung Trüocularia sucht auch ganz ähnliche Lokalitäten auf. Während die meisten bisher beschriebenen Balanops-Arten als Bäume bezeichnet werden, hat Triloeularia sparsifola Schltr. das Gepräge eines kleinen Busches, der infolge seiner lederigen glänzenden Belaubung stark an einige Celastraceen erinnert. Trilocularia Schltr. n. gen. — Fig. 1. Flores feminei sparsi, axillares involucro bractearum plus minusve obtecti. Bracteae 7—8 late ovatae vel suborbiculatae acuminatae, mar- gine ciliatae, imbricata. Ovarium ovoideum, glabrum, triloculare, ovulis in quoque loculo binis adscendentibus; stylus cylindricus crassus, crassitudine ovarium aequans, alte tribachiatus, brachiis divaricatis alte bifidis, stigma- tibus linearibus. Frutex erectus e basi ramosus 4,5—2,5 m altus; ramis teretibus erecto-patentibus; foliis sparsis (haud subverticillatis) obovatis vel obovato- elliptieis, glabris; floribus femineis ovoideis, pisi fere magnitudine; floribus masculis fructibusque nondum notis. Species adhuc nota singula. Novae Caledoniae incola. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 95 Diese neue Gattung unterscheidet sich von der Gattung Balanops habituell da- durch, daß die Blätter längs der ganzen Zweige zerstreut nicht schein-wirtelig stehen, ferner durch ein dreifächeriges Ovarium und einen in drei Arme geteilten sehr dicken Griffel, dessen Arme wiederum tief zweispaltig sind. T. sparsifolia Schltr. n. sp. Frutex 1,50—2,50 m altus, ramosus; ramis erecto-patentibus, teretius- culis glabris; foliis sparsis, haud ad apices ramulorum congestis, erecto- patentibus elliptico-obovatis obtusis, basi in petiolum perbrevem angustatis, Fig. 4. Triloeularia sparsifolia Schltr. n.sp. A Zweig. B, C Ovar mit Griffel. D Blüte. coriaceis, marginibus recurvulis subincrassatis, nervis vix Cconspicuis, con- coloribus, supra lucescentibus, petiolo ineluso 5—8 cm longis, dimidio superiore 2—4 cm latis; floribus femineis lateralibus, sessilibus, solitaris; bracteis c. 7-8 imbricatis late ovatis vel orbicularibus acuminatis, minute 96 R. Schlechter. eiliatis, interioribus sensim paulo majoribus; ovario ovoideo, glabro, trilo- culari; ovulis in quoque loculo binis; stylo eylindrico rigidiusculo, apice trifido, brachiis alte bifidis. Süd-Bezirk: auf den Spitzen der Berge am Ngoye, ca. 900 ü. M. — n. 15251, blühend im November 1902. Ulmaceae. Celtis L. Die Celtis-Arten machen in manchen Wäldern der Insel einen nicht zu unterschätzenden Bestand der Waldbäume aus. Im Strandwalde ist besonders C. congesta Planch. verbreitet, während in den Bergwäldern C. hypoleuca Planch. und C. Balansae Planch. häufig anzutreffen sind. (. congesta Planch. Süd-Bezirk: im Strandwalde bei Noumea, häufig — n. 15087, blühend im Oktober 1902. C. hypoleuca Planch. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 ü. M. —n. 45231, blühend im November 1902. Trema Lour. Wie in angrenzenden Florengebieten finden sich die Trema-Arten vor- zugsweise am Strande oder in den Gebieten in der Nähe der Küste. Sie bilden meist kleine schlanke Bäumchen mit stark divergierenden, oft fast hängenden Zweigen. T. aspera Bl. var. microphylla Schltr. n. var.; differt a forma typiea foliis minoribus et minus asperatis. Süd-Bezirk: im Strandwalde bei Noumea — n. 45084, blühend im Oktober 4902. T. Vieillardii (Planch.) Schltr. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und am Strande der Mündung des Ngoye — n. 45291, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 500 m ü. M. — n. 15570, blühend im Dezember 1902. Von Prancuon als Sponia Vieillardii beschrieben. Sie steht der Trema orientalis Bl. sehr nahe. Urticaceae. Procris Com. P. peduneulata (Forst.) Wedd. Nord-Bezirk: auf Bäumen in den Wäldern oberhalb Oubatche, ca. 1200 m ü. M. — n. 15483, blühend im Dezember 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 97 Diese im malayischen Gebiete und in der Süd-See weit verbreitete Pflanze ist im Gebiete offenbar auf die feuchteren Wälder des Nord-Bezirkes beschränkt. Sie wächst daselbst wie auch in anderen Gebieten als Epiphyt, meist in Gemeinschaft mit Farnen auf den dicken Ästen und an Stämmen der Bäume. Cypholophus Wedd. C. heterophyllus Wedg. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 500 m. ü. M. — n. 15514, blühend im Dezember 1902. Pipturus Wedd. P. albidus Wedd. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 200 m ü. M. — n. 45552, blühend im Dezember 1902. Diese Art ist bisher von den Sandwich-Inseln bekannt. Proteaceae. Die Proteaceen nehmen in der Zusammensetzung der Flora von Neu- Kaledonien eine weniger bedeutende Stellung ein, als man wohl bei der Nähe von Australien vermuten könnte. Was die einzelnen Gattungen be- trifft, so zeigen dieselben, mit Ausnahme weniger Arten eine Annäherung an tropische Formen. Soweit bisher zu übersehen ist, ist der Nord-Bezirk entschieden ärmer an Arten als der Süd-Bezirk. Beauprea Brongn. et Gris. Die Gattung Beauprea war bisher in 5 Arten auf der Insel vertreten, von denen sicher 4 Arten dem Süd-Bezirke angehörten, während D. Pan- cheri Brongn. et Gris, die ohne Standortsangabe publiziert wurde, viel- leicht im Nord-Bezirke heimisch ist. Ich fand zwei weitere Arten, von welchen eine der Flora des Süd-Bezirkes, die andere dem Nord-Bezirke angehört. Einige Arten, wie B. gracilis Brongn. et Gris, B. spathulifolia Brongn. et Gris und B. asplenioides Schltr., suchen mit Vorliebe die Ufer der Gebirgsbäche auf, doch kommt B. spathulifolia auch in niedrigeren For- men, ebenso wie BD. diversifolia Brongn. et Gris, BD. Balansae Brongn. et Gris und B. filipes Schltr. an Bergabhängen vor. B. asplenioides Schltr. n. sp. | Arbor graeilis 6—10 m alta; ramis teretiusculis, glabris, rugosis; foliis ad apices ramorum approximatis, patentibus, impari-pinnatis, 8—10 Jugatis, usque ad 40 cm longis; foliolis brevissime petiolatis, obliquis, subfalcatis, elliptico-lanceolatis, margine grosse pauci-dentatis, apice ob- tusiusculis, basi acutis, textura coriaceis, lucescentibus, 7—10 em longis, medio fere 1,2—2,5 cm latis; inflorescentia terminali laxe paniculata, folia Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 7 98 R. Schlechter. vulgo paulo excedente, ramis ramulisque angulatis, laxifloris, glabris, bracteis ovatis acuminatis pedicello brevioribus albis; perigonii segmentis lanceolatis acutis; staminibus 4, segmentis basi adnatis, filamentis subulatis glabris, antheris lanceolatis acutis; ovario ovoideo, glabro; stylo filiformi glabro, stigmate capitato. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14887, in Knospe im Oktober 1902. Diese Novität ist am nächsten verwandt mit B. Balansae Brongn. und Gris und B. Paneheri Brongn. und Gris, Von beiden unterscheidet sie sich durch stärkeren Wuchs und die vieljährigen Blätter. Leider sind die Blüten in den gesammelten Exem- plaren noch nicht ganz entwickelt, so daß ich vorgezogen habe, die Maße der Teile in den 3 mm langen Knospen nicht anzugeben. B. Balansae Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 800 m ü. M. — n. 15263, blühend im November 1902. Ein kleines Bäumchen, das bis zu 6 m Höhe erreicht. B. filipes Schltr. n. sp. — Fig. 2. Frutex, erectus, subsimplex, 1,5—2 m altus; caule stricto, tereti, glabro rugoso; foliis ad apicem caulis approximatis, erecto-patentibus impari- pinnatis, petiolo incluso 23—45 em longis, 4—5-jugatis, foliolis subsessi- libus nunc alternantibus nunc oppositis, plus minus obliquis nunc subfalca- tis, lanceolato-elliptieis, obtusiusculis, margine grosse paucidentatis vel sub- integris, 6—15 cm longis, medio fere 2,5—4 cm latis, textura coriaceis nitidulis; inflorescentis simplicibus racemosis, ad apicem caulis fasciculatis; racemis gracillimis, pedunculo filiformi; floribus laxis erecto - patentibus, roseis; bracteis lanceolatis acuminatis, glabris, pedicello brevioribus; pedi- cello brevioribus; pedicello gracili glabro, 0,5 cm longo; perigonii alte 4-partiti segmentis anguste lanceolatis acutis, glabris, 0,5 cm longis; sta- minibus erectis, perigonio paulo brevioribus, filamentis filiformibus glabris, antheris parvulis oblongis; ovario glabro, sensim in stylum filiformem glabrum attenuato,; stylo staminibus paulo breviore; stigmate capitato. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1300 m ü. M. — n. 15528, blühend im Dezember 1902. Von den sämtlichen Arten ist die vorliegende durch ihre kurzen schlanken In- florescenzen verschieden. B. gracilis Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15276, verblüht im November 4902. Eine sehr schlanke Art mit ungeteilten Blättern. B. spathulifolia Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 4000 m ü. M. — n. 14972, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m ü. M., an feuchten Stellen — n. 15447, blühend im November 99 Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. nen ee E-—F Fruchtknoten mit Griffel. Beauprea filipes Sehltr. n. sp. A Zweig. B Inflorescenz. © Blüte. D Perigon- segment mit Staubbl. 7r* 100 R. Schlechter. 4902; an den Abhängen des Mont Humbtlidt, ca. 900 m ü.M. —n. 15347, blühend im November 1902. Eine sehr verbreitete Art, die an offeneren Stellen als hoher Strauch, im Walde und an Flußrändern als Baum auftritt. Sie zeichnet sich durch den Reichtum ihrer weißen Blütenstände aus. Cenarrhenes Lab. Von dieser in Australien noch durch eine Art repräsentierten Gattung sind ursprünglich zwei Arten von Broxenırr und Gris als neukaledonisch publiziert, später aber C. spathulifolia als eigene Gattung berechtigter Weise abgetrennt worden. Somit bleibt C. panieulata als einzige Art auf der Insel. Sie ist eine gesellig auftretende Pflanze, die die trockenen Ab- hänge der Serpentin-Berge bewohnt. Habituell ähnelt der etwa 41,, Fuß hohe Strauch einigen Statice-Arten, mit dem Unterschiede, daß sich hier eine längere aufrechte Rispe weißer Blüten findet. 6. panieulata Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 4000 m ü. M. —n. 15218, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. — n. 15560, blühend im November 1902. Grevillea R. Br. Habituell zeigen die neukaledonischen Grewillea-Arten mehr Überein- stimmung unter einander als die australischen. Es sind große Sträuche, die oft eine Höhe von 3 m erreichen und- an den langen, oft rutenförmi- gen Zweigen meist spatelförmige, rotbraun-behaarte Blätter besitzen. Die Blüten, welche in einseitswendigen, wagrechten Trauben stehen, sind recht ansehnlich, meist hellgelb, seltener rot gefärbt. Pflanzengeographisch sehr interessant ist die Tatsache, daß neuerdings auf Celebes eine Grevillea-Art entdeckt wurde, die im Habitus diesen Formen auffallend gleicht, somit also ein ähnlicher Fall vorliegt wie bei Metaleuca Leucodendron Soland. Die hier aufgezählten Arten wurden freundlichst von Herrn Dr. Dıieıs bestimmt. 6. Deplanchei Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln am Ngoye, an sandi- gen Stellen, ca. 20 m ü. M. — n. 15104, blühend im November 1902. Diese Art zeichnet sich vor den anderen durch schlankeren Wuchs und rote Blüten aus. 6. rubiginosa Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 600 m ü.M. — n. 15309, blühend im November 1902. 4. Vieillardii Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14850, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 101 blühend im September 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 700 m ü. M. — n. 45247, blühend im November 1902. Diese Art scheint die häufigste. Sie wächst mit Vorliebe an trockneren exponierten Abhängen der Serpentin-Berge. Kermadezia Brongn. et Gris. Die Gattung Kermadexia ist hauptsächlich im Nord-Bezirke der Insel heimisch. Die Arten treten alle als Waldbäume auf, die eine recht be- deutende Höhe erreichen. K. rotundifolia Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15562, blühend im Dezember 1902. Stenocarpus R. Br. Unter den neukaledonischen Proteaceen-Gattungen ist Stenocarpus die artenreichste. Es sind bisher 12 Arten publiziert worden, denen ich hier noch zwei neue hinzuzufügen habe. Charakteristisch sind besonders die Formen zweier Arten, um welche sich die anderen gruppieren lassen, nämlich die des $. umbellatus (Forst.) Schltr. und die des S. laurinus Brongn. et Gris. Die Arten aus der Verwandtschaft des S. umbellatus (Forst.) Schltr. sind Sträucher mit mehr oder minder flachgedrückten, aufrechten Ästchen und entweder spatelför- miger oder fiederteiliger Belaubung. Die Arten, welche sich um S. laurinus Brongn. et Gris gruppieren würden, sind Bäume mit abstehenden oder überhängenden Zweigen und kurz gestielten, meist im Jugendzustande rost- braun behaarten, länglichen oder elliptischen Blättern. S. aemulans Schltr. n. sp. Arbor erecta, valde ramosa 40—20 m alta; ramulis teretibus erecto- patentibus laxe foliatis, ferrugineo -tomentosulis, demum glabratis; foliis erecto-patentibus ellipticis obtusis, basi in petiolum brevem angustatis, petiolo brevi incluso 4,5—7,5 cm longis, medio fere 3—4 cm latis, junioribus fer- Tugineo-tomentosulis, demum glabratis; florum umbellis erecto-patentibus graciliter pedunculatis, foliis brevioribus, pedunculo pedicellisque duplo brevioribus filiformibus ferrugineo-tomentosulis; floribus pallide flavescenti- bus, glabris; perigonii segmentis anguste linearibus apice in lobum oblon- gum parvulum dilatatis concavulis, 4,2 cm longis; antheris sessilibus sub- orbicularibus obtusissimis; stylo cum ovario filiformi, e. 2 cm longo, glabro, stigmate capitato oblique truncato apice eircuitu elliptico e. 0,2 lato; vario glabro; folliculo lignescente c. 5 em longo. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15536, blühend im Dezember 1902. Mit S. laurinus Brongn. und Gris sehr nahe verwandt, jedoch durch den bedeutend längeren Griffel verschieden. S. Dielsianus Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosissima, 10—20 cm alta; ramulis erecto-patentihus, 102 R. Schlechter. teretibus laxe foliatis, junioribus ferrugineo-tomentosulis demum glabratis; foliis erecto-patentibus patulisve ellipticis vel obovato-ellipticis obtusis, basi in petiolum brevem angustatis, junioribus minute ferrugineo-tomentosulis, demum glabratis, petiolo incluso 6—A1 cm longo, medio fere 3—5 cm latis; umbellis florum graciliter pedunculatis, foliis brevioribus; pedunculo pedicellisque 3—4-plo brevioribus minute ferrugineo-strigillosis; floribus pallide flavescentibus extus sparse ferrugineo - strigillosis; perigonii seg- mentis anguste linearibus anguste in lobulum parvulum orbicularem con- cavum dilatatis 0,9 cm longis; antheris late ovatis apice breviter exeisis, sessilibus; stylo cum ovario filiformi glabro ce. I cm longo; stigmate capi- tato truncato, circuitu orbieulari, vix 1,5 mm diametiente. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4000 m ü.M. — n. 15344, blühend im November 1902. Ebenfalls mit S. laurinus Brongn. und Gris verwandt, aber durch kleinere Blüten und die Form des Stigmas verschieden. S. heterophyllus Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1300 m ü. M. — n. 15502, blühend im November 1902. In allen Teilen kleiner als S. umbellatus (Forst.) Schltr. S. Jaurinus Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 400m ü. M. — n. 15048, blühend im Oktober 4902; in den Wäldern auf den Hügeln und Bergen am Ngoye, 50—400 m ü. M. — n. 15110, n. 45385, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen am Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15514, blühend im Dezember 1902. S. umbellatus (Forst.) Schltr. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouh6£, ca. 400 m ü. M. — n. 15027, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen bei Paita, ca. 700 m ü. M. — n. 14980, blühend im Oktober 4902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 41000 m ü. M. — n. 15216, blühend im November 4902. Da diese Pflanze ursprünglich als BEmbothrium umbellatum Forst beschrieben und abgebildet ist, mußte der Name S. Forsteri R. Br. in S. wmbellatus umgewandelt werden. Santalaceae. Exocarpus Lab. Die Gattung Erocarpus ist nur in zwei Arten auf der Insel vertreten, welche verschiedenen Sektionen angehörten. E. spathulatus Schltr. et Pilger n. sp. Frutex ramosus; ramulis primum dense pilis stellatis, brevibus, ad- pressis canescenti-tomentosis; foliis junioribus pilis stellatis densius inspersis, demum subglabrescentibus, rigidis, coriaceis, spathulato-elliptieis, apice Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 103 rotundatis, inferne cuneatim angustatis, breviter petiolatis, 2,5—3 cm longis, 13—18 mm latis, nervis 3 vix notatis; floribus perparvis in spieis fere ad 2cm longis basi nudis, multifloris ad rhachin crassam cano-tomentosis; bracteis perparvis, dentiformibus; tepalis 5, erassis, extus tomentosis, tri- angularibus, staminum antheris subsessilibus, introrsis, disco plano inter stamina 5-lobato, stilo parvo, apice subtruncato; floribus, ut videtur, sae- pius masculis, gynaeceo parum evoluto; fructu ovoideo, dense cano-tomen- toso, 7 mm longo, in pedicellum incrassatum, tomentosum, 5 mm longum basi immerso. Süd-Bezirk: aufden Bergen am Ngoye, ca. 4000 m ü. M. —n. 15212, blühend und fruchtend im November 1902. Die neue Art ist verwandt mit E. latifolius R. Br., zeichnet sich aber besonders aus durch dichtere Verzweigung, regelmäßig spathelförmige Blätter mit dichterer Stern- haarbekleidung und 3 schwach hervortretenden Nerven; die Blüten sind sehr klein, im Durchmesser nicht 4 mm erreichend; die Frucht ist stark behaart. E. neo-caledoniceus Schltr. et Pilger n. sp. Frutex phyllocladiis instructus, glaberrimus; phyllocladiis erassis rigidis, sublanceolatis, apice obtusis inferne sensim angustatis prominenter nervosis, 3—5 em longis et 6—8 mm Jatis, foliorum ope denticulatis; foliis ad phyllocladia juniora dentes obtusos formantibus, demum deciduis; floribus perparvis ad dentes phyllocladiorum paucis glomeratis sessilibus, in axillas bractearum carnosarum rotundatarum parvarum sitis, praeterea prophyllis 2 similibus munitis; tepalis 5 carnosis, triangularibus; staminum introrsorum filamentis brevissimis, basi tepalorum insertis; ovario supero, A-loculari; fructu (juniore?) albo, ellipsoideo, 2—3 mm longo, pedicello incrassato, carnoso, subsemigloboso, 4 mm vel parum supra longo instruclo. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 150 m ü.M. —n. 15239, blühend und fruchtend im November 1902. Die neue Art, die durch die Entwicklung von Phyllocladien Ähnlichkeit mit E. phyllanthoides End). zeigt, ist in mehreren Punkten ausgezeichnet. Abgesehen von der Form der Phyllocladien, die viel schmaler als bei E. phyllanthoides sind, ist be- merkenswert, daß eine kleine gerundete konkave Braktee und 2 Vorblätter für jede Blüte ausgebildet werden; ferner ist der fleischige Stiel der jungen Frucht kurz, un- gefähr halbkugelig. Wir haben die Art ihrer sonstigen Merkmale wegen vorläufig bei der Gattung Exocarpus belassen. Olacaceae. Ximenia Plum. Die hier aufgeführte Art ist an der Küste des Süd-Bezirkes an trockenen Stellen nicht selten anzutreffen. Ob sie mit X. americana L. wirklich identisch ist, wie wiederholt behauptet wurde, lasse ich noch unentschieden, äußerlich scheint sie doch nicht ganz mit jener überein- zustimmen. 104 R. Schlechter. X. elliptiea Forst. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Strande bei Noum6a, alt. c. 10 m — n. 15082, blühend im Oktober 1902. Loranthaceae. Loranthus L. Die Loranthus-Arten besitzen in Neu-Kaledonien keine große Ver- breitung, sondern scheinen vielmehr ganz lokal aufzutreten, und zwar nur in einzelnen Exemplaren. Von den beiden hier beschriebenen Arten gehört die erste der Flora des Süd-Bezirkes, die zweite der des Nord-Bezirkes an. L. neo-caledonieus Schltr. n. sp. Parasiticus, dependens, e basi pauciramosus; ramis validis, crassis, teretiusculis, glabris, laxe foliatis; foliis quaternatis, oblongo-ellipticis vel oblongo-spathulatis, brevissime petiolatis, glabris, textura coriaceis, 5—7,5 cm longis, medio fere 3—4,5 cm latis; corymbis axillaribus, breviter pedun- culatis, 4#—6-radiatis, radiis trifloris, pedunculo radiisque teretibus aequi- longis, teretibus glabris, c. 0,7 cm longis; bracteis ovatis obtusis, glabris, vix 0,2 cm longis; floribus sessilibus; perianthii segmentis usque ad medium fere connatis, basi haud dilatatis, anguste linearibus glabris apice vix dila- tatis, paulo incrassatis, obtusiusculis 3,5 cm longis; staminibus segmentis usque supra medium adnatis, filamentis filiformibus glabris, antheris valde angustis, 0,5 cm longis, segmentis paulo brevioribus; stylo filiformi glabro, antheris aequilongo; stigmate obtuso vix incrassato; calyculo ovarium paulo excedente, truncato, edentato, turbinato, glabro minute granuloso punctato, 0,4 cm longo. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m ü. M. —n. 15247, blühend im November 1902. Diese zur Untergattung Dendrophtho@ gehörige Art ist ausgezeichnet durch die zu vier im Quirl angeordneten, breiten Blätter. L. oliganthus Schltr. n. sp. Parasiticus, dependens, e basi pauci-ramosus; ramis mox lignescenti- bus, teretiusculis, rugulosis, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus obovato- spathulatis, obtusis, basin versus conspicue attenuatis, subpetiolatis, glaber- rimis, superne lucescentibus, textura coriaceis; inflorescentis axillaribus, paucifloris, corymbosis, 3—4-radiatis, pedunculo radiisque teretibus, glabris, subaequilongis, c. 4 cm longis, radiis 3-floris, flore intermedio sessili, late- ralibus breviter pedicellatis; bracteis ovatis, obtusis, vix 0,2 cm longis; perianthio c. 2 cm longo, glabro, tertia parte basilari 5-fido, segmentis linearibus, acutiusculis, apice paulo incrassatis, basi haud ampliatis ; fila- mentis anguste linearibus, subfiliformibus, glabris usque supra medium tubo jperianthii adnatis, antheris angustatis obtusis, c. 0,5 cm longis, gla- bris; stylo filiformi glabro, staminibus aequilongo, stigmate capitato-sub- Beiträge zur Kenntnis der Flora. von Neu-Kaledonien. 105 globoso; calyculo turbinato glaberrimo, ovarium excedente, truncato eden- tato, c. 0,4 longo. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf Bergen bei Oubatche, ca. 800 m ü. M. —n. 15513, in Knospe am 20. Dezember 1902. Auch diese Art gehört zur Untergattung Dendrophthoö und zwar in die Sektion, welche durch die am Grunde nicht erweiterte Blütenhülle charakterisiert ist, Balanophoraceae. Die beiden bisher bekannten Arten sind Bewohner der Wälder, wo sie als Wurzelparasiten zuweilen durch ihre lebhaften Farben dem Sammler auffallen. Nur Hachettea ist endemisch, während Balanophora fungosa Forst. ja bekanntermaßen eine weitere Verbreitung im Gebiete des Pazi- fischen Ozeans besitzt. Hachettea Baill. H. austro-caledonica Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 4000 m ü. M. — n. 15480 (masc.); n. 45481 (fem.), blühend im November 1902. Balanophora Forst. B. fungosa Forst. Süd-Bezirk: in den Wäldern, auf Frceus-Wurzeln, auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 400 m ü. M. — n. 14779, blühend im September 1902. Polygonaceae. Außer dem hier angeführten Polygonum sind noch einige andere Arten in die Kolonie eingeschleppt worden. So hat sich z.B. P. avieu- lare L. als lästiges Unkraut verbreitet. Polygonum L. P. barbatum L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noum6a, ca. 10 m ü. M. —n. 15088, blühend im Oktober 1902. Amarantaceae. Ebenso wie unter den Polygonaceen sind bisher aus Neu-Kaledonien keine endemischen Arten der Amarantaceae bekannt geworden. BRONGNIART gibt acht Arten an. Ich selbst habe außer der unten erwähnten Deeringia, die wohl auch aus Australien eingeschleppt ist, noch einige Amarantus- Arten und Alternanthera sessilis L. beobachtet. Deeringia Br. D. altissima F.v.M. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noume6a, zwischen Gebüsch empor- steigend, ca. 10 m ü. M. — n. 15086, blühend im Oktober 1902, 106 R. Schlechter. Magnoliaceae. Drimys Forst. Die Drimys-Arten, deren bis jetzt von der Insel drei bekannt ge- worden, sind Bewohner der Wälder und Bachläufe. Sie treten als Sträucher von 2—4 m Höhe auf. Hin und wieder nehmen sie auch die Form eines kleinen Bäumchens an. D. erassifolia Baill. Süd-Bezirk: auf den Abhängen und längs der Bäche am Fuße des Mont Humboldt, ca. 300 m ü. M. —n. 15348, blühend im November 1902. D. Pancheri Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 400 mü.M. — n. 14970, blühend im Oktober 1902. Monimiaceae. Die interessante Familie der Monimiaceae ist auf der Insel in drei (Gattungen bekannt, von denen Amborella Baill. A Art, Hedycarya Forst., einschließlich der unten beschriebenen 3 Arten und Nemuaron Baill. 2 Arten besitzen. Asmborella und Nemuaron sind endemische Gattungen. Leider sind uns über die Standortsverhältnisse dieser Pflanzen nur wenige Mitteilungen gemacht worden, in einigen Fällen sogar nur » Neu-Kaledonien« als Heimat der Arten angegeben, so daß über die Verbreitung der Arten auf der Insel bisher nur wenig gesagt werden kann. Aus den bisher zu- gänglichen Notizen scheint hervorzugehen, daß die meisten Arten im Süd- Bezirke heimisch sind und nur wenige in den Nord-Bezirk eindringen. Es ist wohl anzunehmen, daß alle oder doch die meisten Arten an ähnlichen Standorten anzutreffen sind, wie die beiden vom Verf. gesammelten, näm- lich als Gebüsche im Walde oder an Waldrändern. Hedycarya Forst. H. cupulata Baill. Süd-Bezirk: Gebüsch in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 250 m ü. M. — n. 15156, fruchtend im November 1902. 4. parvifolia Perk. et Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus usque ad 3 m altus; ramis ramulisque plus minusque flexuosis, erecto-patentibus, bene foliatis, teretiusculis, verrucu- losis; foliis oppositis oblanceolatis-ellipticis, acuminatis, basi in petiolum sensim angustatis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, 3—4 cm longis, 0,8—1,8 cm latis, petiolo teretiusculo, 0,5—0,8 cm longo, floribus in axillis foliorum singulis, pedicello tereti glabro, petiolo paulo brevioribus; florum femineorum (in speciminibus collectis) jam defloratorum perigonii segmentis ovatis breviter acuminatis, recurvulis, glabris, receptaculo demum subglo- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 107 boso, pilis flavidulis densius hirto, carpellis c. 10, basi paululo immersis, obovoideo-fusiformibus, glabris, carnosulis c. 1,2 cm longis, 0,7—0,6 cm diametientibus. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15353, fruchtend im November 1902. Von beiden bisher auf der Insel bekannt gewordenen Arten der Gattung, sowie allen anderen ist diese durch die kleinen Blätter zu erkennen. Sie wird am besten neben H. cupulata Baill. untergebracht. Lauraceae. Die Lauraceen spielen in der Zusammensetzung der Flora der Wald- gebiete Neu-Kaledoniens eine sehr wichtige Rolle, sowohl in dem Süd- wie im Nord-Bezirke. Sie sind daselbst in allen Höhenregionen anzutreffen. Besonders zahlreich an Arten scheinen die Gattungen Cryptocarya und Beilschmiedia zu sein. Bronsnırt gibt in seinen Documents sur la flore de la Nouvelle Cal&donie ihre Arten-Zahl als 25 an, doch glaube ich, daß sich diese bei besserer Durchforschung der Insel erheblich vergrößern wird. Bisher ist eine Bearbeitung der Lauraceen des Gebietes nicht vorgenommen worden und diesem Umstande ist es wohl zuzuschreiben, daß ich die meisten der hier aufgeführten Arten als neu beschreiben mußte. Einige nicht genügend entwickelte Exemplare konnten nicht bestimmt werden, und sind daher in dieser Aufzählung nicht erwähnt worden. Beilschmiedia Nees. Die Gattung Beilschmiedia, welche besonders stark im tropischen Asien verbreitet ist, ist im Gebiete durch mehrere Arten vertreten. Die Art, welcher man am häufigsten begegnet, ist wohl sicher B. lanceolata Panch. ei Seb., ein Baum, der in den Wäldern des Süd-Bezirkes durch seine tauben- eigroßen schwarzen Früchte und die unterseits blaugrünen Blätter auffällt. B. Baillonii Panch. et Seb., die nach Angabe der Autoren ein häufiger Baum der Wälder des Süd-Bezirkes sein soll, ist mir nur von den Bergen bei Oubatche im Nord-Bezirke bekannt geworden. B. oreophrla Schltr. Scheint offenere Bergabhänge zu lieben, kommt sogar nicht selten als ein- zeln stehender Baum vor. B. Baillonii Panch. et Seb. . Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m üM. —n, 15477, blühend im Dezember 1902. B. lanceolata Panch. et Seb. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Paita, ca. 400 m ü.M. — no. 14999; in den Wäldern der Berge am Ngoye, besonders längs der Wasserläufe, ca. 300 m ü. M. — n. 15470, blühend im Oktober 1902. B. oreophila Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, ramis ramulisque teretiusculis, subrugulosis, 108 R. Schlechter. laxe foliatis; folis erecto-patentibus obovato-spathulatis, obtusissimis vel minus retusis, utrinque glabris, superne lucescentibus, textura coriaceis, petiolo brevi glabro incluso 15—24 cm longis, supra medium 9,5—13 cm latis; paniculis laxis, interdum subcorymbosis foliis multo brevioribus axil- laribus, pedunculo pedicellisque minute brunneo-puberulis; floribus minutis; perigonio campanulato vix 0,3 cm longo, usque infra medium 6-fido, seg- mentis aequalibus oblongis obtusis, minutissime brunneo-puberulis; stamini- bus seriei exterioris 6 antheris ovatis obtusis, filamentis brevibus crassius- eulis; glandulis breviter stipitatis subglobosis; staminibus seriei mediocris 3, exterioribus valde similibus; staminibus seriei interioris staminoideis, steri- libus, brevibus, rhomboideo-oblongis, brevissime stipitatis, dorso brunneo villosis; ovario ovoideo-oblongo, glabro, stylo subulato brevi, glabro, apicem antherarum vix attingente. \ Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü. M, — n. 15158, blühend im November 1902. Ich beschreibe trotz Mangels an Früchten diese Pflanze als Beilschmiedia, weil bei der Kürze der Röhre der Blütenhülle wohl anzunehmen ist, daß die entwickelte Frucht nicht in der Blütenachse eingesenkt ist. Von den anderen Arten des Gebietes ist die Art durch die großen spathelförmigen kahlen Blätter unterschieden. Cryptocarya R. Br. Die Gattung Uryptocarya R. Br. ist unter den Lauraceen wohl die- jenige, welche die weiteste Verbreitung hat. Bei dem Reichtum ihrer Arten im Pazifischen Gebiete ist es zu erwarten, daß auch Neu-Kaledonien einige Arten besitzen werde. So liegen denn jetzt hier vier neue Arten vor, die von einander recht verschieden sind. Ebenso wie die Beilschmiedien sind die Cryptocaryen im Gebiete recht stattliche Waldbäume, besonders in den Schluchten und den feuchten Gebieten des Nord-Bezirkes. Ich habe noch verschiedene andere Lauraceen gesammelt, die wohl hierher gehören dürften, deren Bestimmung jedoch infolge des unzureichenden Materials augenblicklich nicht möglich ist. C. elliptica Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, ramosissima; ramis ramulisque teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis ereeto-patentibus patulisve, breviter petiolatis, ellipticis, vel obovato-elliptieis, obtusis, utrinque glabris, subtus tenuissime reticulato- nervosis, superne lJucescentibus, 4,5—6,5 cm longis, medio fere 2—2,8 cm latis, petiolo semitereti, ca. 4 cm longo; paniculis lateralibus terminalibus- que, laxis, foliorum longitudine vel paulo longioribus, minutissime (sub- inconspicue) puberulis; pedicellis brevissimis; floribus parvulis, 0,2 cm longis; perigonio usque ad medium 6-partito, extus subinconspicue pube- rulo, intus glabro, segmentis oblongis obtusis; staminibus generis, filamentis brevibus, antheris elliptieis, obtusis, staminodiis 3 internis oblongo-ellipticis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 109 obtusis, subsessilibus; ovario gracili, glabro, stylo subulato glabro, anthera- rum apicem vix attingente. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 800 m ü. M. — no. 15445, blühend im Dezember 1902. Als nächste Verwandte dieser Art möchte ich C. gracelis Schltr. bezeichnen, welche sich allerdings durch ihre schlanken Inflorescenzen schon bei oberflächlicher Betrachtung nicht unerheblich unterscheidet. C. gracilis Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, ramosissima; ramis ramulisque erecto-patentibus, glabris vel junioribus minute puberulis, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus, petalisve elliptieis obtusis, brevissime petiolatis, margine vulgo plus minus undulatis, utrinque glabris, superne lucidis, subtus tenuissime reticulato- nervosis, textura subcoriaceis, petiolo ineluso 3—5,5 cm longis, medio fere 1—3 cm latis; paniculis laxis erectis vel suberectis lateralibus termi- nalibusque folia fere duplo excedentibus; ramis pedicellisque gracilibus glabris, floribus c. 2,5 mm longis, flavis; perigonio usque ad medium fere ö-lobato; segmentis ovatis obtusis, glabris; staminibus generis, filamentis brevibus glabris; antheris elliptieis obtusis, staminodiis 3 interioribus an- theris brevioribus lanceolatis subsessilibus; ovario ovoideo, glabro; stylo subulato, glabro, antherarum apicem subattingente. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. — n. 15397, blühend im Dezember 1902. Auf die Verwandtschaft dieser Art mit CO. ellöptica Schltr. habe ich bereits auf- ınerksam gemacht. Noch näher steht sie aber der C©. macrodesme Schltr., welche größere Blätter und längere Blütenrispen besitzt. C. macrodesme Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta; ramis ramulisque ereeto-patentibus, glabris, teretibus, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus patulisve, breviter petiolatis elliptieis vel lanceolato-ellipticis, vulgo obliquis, 7—15 em longis, medio fere 4—5,5 cm latis, superne sublucidis, subtus tenuiter reticulato-nervosis; pe- tiolo semitereti, glabro, ec. I cm longo; paniculis valde ramosis, laxis, axil- laribus terminalibusque folia vulgo multo excedentibus, usque ad 30 cm longis; pedicellis filiformibus, glabris flore vulgo duplo longioribus; floribus °. 0,3 cm longis, flavis; perigonio ad medium usque 6-lobato, segmentis Ovatis obtusis, extus glabris, intus medio puberulis, staminibus generis, segmentis brevioribus, filamentis brevibus cylindraceis, versus apicem pu- berulis, antheris ovato-ellipticis obtusis, glabris; staminodiis 3 interioribus breviter stipitatis, lanceolatis subacuminatis, dorso hispidulis ; ovario ovoideo, glabro, stylo subulato glabro, apices antherarum subattingente. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m ü.M. — n. 15399, blühend im Dezember 1902. Wie bereits oben erwähnt, unterscheidet sich diese Art von C. gracilis Sehltr. und mithin auch von allen anderen durch die sehr sıoßen Rispen. Auch die Blätter sind größer als die der anderen Arten. 110 R. Schlechter. C. oubatchensis Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta,; ramis ramulisque erecto-patentibus vel suberectis, teretiusculis, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus vel suberectis, breviter petiolatis, oblanceolato-elliptieis acuminatis, utrinque glabris, tex- tura coriaceis, subtus penninerviis, 6—40 cm longis, medio fere 2—3,5 cm latis, petiolo semitereti, glabro e. 1 cm longo; paniculis abbreviatis laxe paueifloris, subaxillaribus, terminalibusve, foliis semper conspicue breviori- bus, ramulis pedicellisque brevibus minutissime strigulosis; floribus c. 0,4 cm longis flavido-rubescentibus; perigonio campanulato usque ad medium fere 6-lobato, glabro, segmentis ovato-oblongis obtusis, glabris; staminibus gene- ris, filamentis teretiusculis brevibus, antheris elliptieis obtusis, glabris, sta- minodiis 3 interioribus subsessilibus lanceolatis obtusis, glabris, antheris brevioribus; ovario oblongo glabro, stylo subulato, antherarum apices subattingente, glabro. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. —n. 15464, blühend im Dezember 1902. Diese Art zeichnet sich vor allen anderen neukaledonischen Arten durch größere Blüten und wenigblütige kurze Inflorescenzen aus. In der Nähe von Ou Hinna im Nord-Bezirke habe ich unter n. 15625 eine sehr ähnliche Pflanze gesammelt, die sich durch größere Blätter unterscheidet, aber keine genügend entwickelte Blüten hat. Wahrscheinlich liegt hier eine verwandte Art vor. Endiandra R. Br. Die Gattung Endiandra, die einzige altweltliche in der Gruppe der Acrochidieae, ist bisher in ca. 15 Arten aus dem indo-malayischen und australischen Gebiete bekannt. Die einzelnen Arten sind unter einander oft recht verschieden, so daß sich mir bei näherer Betrachtung derselben un- willkürlich die Ansicht aufdrängte, daß man besser tun würde, sie in mehrere kleinere Gattungen zu zerlegen. Noch mehr wird diese Ansicht gerechtfertigt dadurch, daß die Glieder der verschiedenen Kreise der Staubblätter keineswegs bei allen Arten gleich oder ähnlich entwickelt sind. So fehlen bei einigen Arten einige Kreise vollständig, bei anderen finden wir einen offenbar durch verwachsene Staminodien gebildeten Ring oder auch einzelne mit den fertilen Staubgefäßen alternierende Staminodien. Da die Sichtung der Arten und deren Zusammengehörigkeit eher die Sache eines Monographen ist, als des Bearbeiters eines kleinen Florengebietes, SO habe ich auch hier die beiden unten beschriebenen Arten in dieser Gattung untergebracht, obgleich ich die Überzeugung habe, daß man sie trotz ihrer Verwandtschaft mit anderen Endiandra-Arten in verschiedene Gattungen bringen sollte. E. mierantha Schltr. n. sp. — Fig. 3. Arbor erecta, robusta, ramosissima; ramis ramulisque erecto-patenli- bus, teretiusculis, junioribus minutissime puberulis, laxe foliatis; folüis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 111 erecto-patentibus patulisve, petiolatis, elliptieis obtusis, subglabris, utrinque exsiccatione reticulato-nervosis, textura coriaceis, 6,5—8 cm longis, medio fere 2,7—4 cm latis, petiolo semitereti, glabrescente, 2—2,5 em longo; paniculis parvulis vulgo axillaribus, breviter pedunculatis, petiolo plus minusve excedentibus, minutissime puberulis; floribus in genere inter minimos, ca. 0,2 cm longis; perigonio campanulato usque infra medium 6-Iobato, extus minutissime puberulo, lobis ovato-oblongis obtusis intus minutissime puberulis; antheris 3 fertilibus subsessilibus elliptieis obtusis, vix externis, basi utrinque glandula parvula subglobosa donatis; staminodiis 3 parvulis antice truncatis, antheris alternantibus; ovario oblongo sensim in stylum brevem glabrum attenuato, stigmate capitato. Fig. 3. Endiandra mierantha Schltr. n.sp. A Zweig. B, C Blüte. D Perigonbl. E Staubbl. F Ovar mit Griffel. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14951, blühend im Oktober 1902. E. polyneura Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, valde ramosa; ramis ramulisque ereeto-patenti- bus teretiusculis, glabris, partibus novellis tantum minute puberulis, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus patulisve late oblongis obtusis, vel subre- tusis, glabris, utrinque exsiccatione reticulato-multinerviis, textura subcoria- 112 R. Schlechter. ceis, 6—8 cm longis, medio fere 3,5—5 cm latis; racemis axillaribus patulis, laxe 4—7-floris, pedunculo pedicellisque (0,3 em longis) minute puberulis; floribus in genere inter :majores, usque ad 0,5 cm longis, glabris; perigonio usque infra medium 6-lobato, lobis suborbicularibus obtusissimis, utrinque glabris; antheris fertilibus 3 amplis, ovatis obtusis subsessilibus utrinque glandula minuta subglobosa donatis, glabris, extrorsis, valvulis parvis, staminodis nullis; ovario subgloboso, glabro; stylo conico, perbrevi, glabro. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 900 m ü. M. — n. 145693, blühend im Januar 4903; in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. A000 m ü. M. — n. 15459, blühend im Dezember 1902. Cassytha L. Bisher ist von der Insel nur die eine hier angeführte Art bekannt, die ja auch sonst im Pazifischen Gebiete und in Australien recht verbreitet ist. Sie ist besonders in der Nähe des Meeres sehr häufig und überzieht daselbst die Sträucher und Kräuter mit dem dichten Gewirr ihrer seiden- förmigen Äste. C. filiformis L. Nord-Bezirk: zwischen Gebüsch windend an den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, von Meereshöhe bis 100 m ü. M. —n. 15643, blühend im Januar 1903. Capparidaceae. Die Capparidaceen sind auf Neu-Kaledonien nur spärlich vertreten, wie dies ja auch in den angrenzenden Gebieten der Fall ist. Als wirklich en- demisch sind mir nur die beiden hier angeführten Capparis-Arten bekannt, von denen Ü. meocaledonica Vieill. ein Bewohner des Strandbusch-Waldes ist, wo sie zwischen anderem Gesträuch und an Bäumen emporsteigt, während ©. Deelsiana Schltr. ein Bewohner der Ufergehänge im Innern des Süd-Bezirkes ist. In der Nähe der Ortschaften und ganz besonders um Noum6a herum hat sich Pedicellaria pentaphylla (L.) Schrank als eingeschlepptes Unkraut bereits weit verbreitet. Capparis L. C. Dielsiana Schltr. Frutex erectus usque ad 3 m altus, ramosus inermis; ramis ramu- lisque teretibus, minutissime molliter puberulis, laxe foliatis; foliis petio- latis erecto-patentibus oblongo-lanceolatis obtusiusculis, glabrescentibus, in- tegris, textura chartaceis, 5—7 cm longis, infra medium 2,5-——3 cm latis, petiolo gracili teretiusculo I—4,5 cm longo; floribus extraaxillaribus axil- laribusve versus apices ramorum graciliter pedicellatis; pedicello teretius- eulo minutissime et molliter puberulo; calyeis segmentis oblongis obtusis, eonnatis, aestivatione fissis, c. 4 cm longus, extus molliter et minutissime Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 113 puberulis, intus glabris; petalis spathulatis obtusis, concavis utrinque minute puberulis, intus bası subbarbatis, verosimiliter nondum maturis, 4,4 cm longis; filamentis filiformibus glabris; antheris oblongis; ovario ovoideo alte stipitato, glabro. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —n. 15253, blühend im November 1902. Var. angusta Schltr. n. var.; differt a forma typica foliis angusti- oribus lanceolatis, 1,2—1,8 cm latis. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an der Mündung des Ngoye, ca. 100 m ü. M. —n. 15429, blühend im November 1902. C. neo-caledonica Vieill. Msc. Süd-Bezirk: im Strandwald bei Noume6a, ca. 40 m ü. M. Ein hochkletternder, dorniger Strauch mit kleinen Blüten und rostbrauner Be- haarung. Droseraceae. Bisher ist auf der Insel nur die unten aufgeführte Art bekannt ge- worden. Bei der Nähe des Drosera-reichen Australien ist es wohl nicht unwahrscheinlich, daß noch weitere Arten bekannt werden dürften. Bis jetzt muß jedenfalls die Armut in dieser Hinsicht auffallen und verdient deshalb besonders erwähnt zu werden. D. caledonica Vieill. in schedis. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Yaouh6, ca. 600 m ü. M. — n. 14952, blühend im September 1902; längs der Wasserläufe an den Bergen am Ngoye, ca. 800 m ü. M. —n. 15193, blühend im Novem- ber 1900. Saxifragaceae. Von dieser Familie ist bisher nur die Gruppe der Escallonioideae auf der Insel bekannt, in den drei Gattungen Dedea Baill., Polyosma Bl. und Argophyllum Forst. Außer den hier beschriebenen neuen Arten waren von Dedea zwei Arten, von Polyosma drei und von Argophyllum drei Arten publiziert. Was die geographische Verbreitung der Arten betrifft, so dürften sie wohl über den Nord- und Süd-Bezirk gleichmäßig verbreitet sein. Aller- dings kommt es wohl nur selten vor, daß einzelne Arten beiden Bezirken zugleich angehören. Während die Argophyllum nur als Sträucher an offenen Bergabhängen oder an Waldrändern auftreten, treffen wir alle P olyosma-Arten, Dedea parwiflora Schltr. und D. major Baill. als hohe Waldbäume an. Letztere kann allerdings auch wie die anderen Arten als Strauch auftreten. Alle Arten sind Bewohner der Berge, nur eine Argo- Phyllum-Art steigt zuweilen in den Bachläufen bis in die Ebene hinab. Botanische Jahrbücher XNXIX. Bd 8 114 R. Schlechter. Strasburgeria Baill. Da die Stellung dieser interessanten Gattung eine durchaus unsichere war, so hielten wir es der Mühe für wert, auf Grund des vorhandenen reichlichen Materials von der einzigen Art (Str. callıantha Baill.) den Ver- such zu machen, ihr im System einen sicheren Platz zuzuweisen. BaıtLon beschrieb die Pflanze (Adansonia XI, 372) als neue Gattung der Ternstroemiaceae, gab aber zu gleicher Zeit an, daß sie gewisse Be- ziehungen zu den Sapotaceae und der Gattung Dreria zeige. ENGLER, dem Material der Pflanze allerdings nicht zur Verfügung gestanden hatte, brachte Strasburgeria nach der Beschreibung als zweifelhafte Gattung zu den Ochnaceae, gab aber zugleich an, daß »die Beschaffenheit der Antheren und der Samen, sowie der Umstand, daß die Blätter trocken blaugrün sind« gegen die Zugehörigkeit zu dieser Familie spräche. Nach unseren Untersuchungen der Blüte konnten wir die Befunde BaıLrons in allen Punkten bestätigen, bezüglich der Zugehörigkeit der Gattung gelangten wir zu einem ganz anderen Resultat. Es scheint uns nämlich absolut sicher zu sein, daß die habituelle Ähnlichkeit von Stras- burgeria mit Brexia keineswegs eine zufällige ist und daß die Pflanze eine typische Saxifragacea darstellt. Sie unterscheidet sich von der Unter- familie der Escallonioideae, zu denen Breria gehört, nur durch verdoppel- ten Staubblattkreis. Wir schlagen deshalb vor, sie als eine besondere Unterfamilie der Strasburgerioideae zwischen Escallonioideae und Pterostemonoideae den Serrifragaceae anzugliedern, Dedea Baill. D. major Baill. Süd-Bezirk: an den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 300 m ü. M. — n. 14935, blühend im Oktober 1902 (als ca. 4 m hoher Strauch); in den Wäldern der Berge am Ngoye, ca. 700 m ü. M. — n. 15210 (hoher Urwaldbaum mit dickem Stamm). D. oreophila Schltr. n. sp. Frutex, humilis, fere bipedalis, ramosissimus; ramis ramulisque tere- tibus nodosis, sublaxe foliatis, junioribus dense resinosis; foliis erecto- patentibus ovato-ellipticis obtusiusculis dense resinoso-punctulatis, textur& cerasse coriaceis, 2—3,5 cm longis, medio fere 4,3—2 cm latis, petiolo semitereti resinoso, brevi, ca. 0,5 cm longo; racemis terminalibus axillari- busque laxi-plurifloris, foliis fere aequilongis dense resinosis; floribus in genere inter minores albidis, extus apicem versus roseis, calyce turbinato sensim in pedicellum erassum transeunte glandulis sessilibus sparsis ornato, seginentis 5 brevibus triangularibus obtusiusculis sparse glandulosis, c. 0,1 cm longis; petalis oblongis obtusis, glabris, 2,5 em longis; staminibus 5 ereectis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 115 petalis brevioribus, filamentis erassiusculis eilis paueis longiusculis donatis, antheris oblongis, breviter exeisis; ovario semiimmerso, parte libera sub- glabra; stylis crasse in columnam eylindricam, glabram staminibus aequi- longam usque ad apicem connatis. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1800 m ü. M. — n. 15378, blühend im November 1902. Diese Art unterscheidet sich von den anderen bisher bekannten dadurch, daß ihre Blüten hermaphroditisch sind. D. parviflora Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta; ramulis erectis vel erecto-patentibus teretius- eulis, nodosis, junioribus minute resinosis, laxe foliatis; foliis erecto-paten- tibus patulisve petiolatis, lanceolato-elliptieis, subacutis, 8—10 cm longis, medio fere 2,5—3,2 cm latis, glabris, glandulis numerosis sessilibus orna- tis; petiolo semitereti, 2—2,5 cm longo; racemis axillaribus erectis sub- laxe multifloris, elongatis, foliis paulo brevioribus resinosis; floribus in genere inter minores, 0,2 cm longis; calyce turbinato sensim in pedicellum crassiusculum transeunte, segmentis minutis dentiformibus, glandulis nume- rosis obsesso; petalis oblongis obtusis, glabris, intus medio longitudinaliter subcarinato-incrassatis, e. 0,1 cm longis; staminibus erectis, petalis subaequi- longis, filamentis brevibus erassiuseulis, facie ciliis longiusculis barbatis, an- theris oblongis obtusis; ovario subinfero, parte libera conica glabra; stylis in columnam crassiusculam subeylindricam staminibus aequilongam connatis. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — 15542, blühend im Dezember 1902. Unter den bisher bekannten Arten die kleinblütigste. Ebenso wie D. oreophila Schltr. zeichnet sie sich durch hermaphroditische Blüten aus. D. resinosa Schltr. n. sp. — Fig. 4. . Frutex erectus, ramosus, 1,5—2 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, teretiusculis, nodosis, laxe foliatis, junioribus resinosis; foliis petiolatis, erecto-patentibus oblongis obtusiusculis, integris, utrinque glandulis numerosis sessilibus obsessis, 6—8 cm longis, medio 3—3,5 em latis, petiolo teretiusculo resinoso c. 2,5 cm longo; racemis axillaribus simpli- cibus subdensis, petiolum fere dimidio excedentibus; floribus maseulis femineis brevioribus; calycis tubo abbreviato, segmentis ovato-triangulis obtusis, glan- dulis sessilibus ornatis; petalis oblongo-subspathulatis obtusis, glabris, c. 2,5 mm longis; staminibus erectis, petalis fere aequilongis, filamentis antice dense barbatis, antheris late oblongis, filamentis fere aequilongis; ovario styloque sterili, glabro; Noribus femineis c. 0,5 em longis, tubo calyeis eylindrico °. 0,3 em longo, segmentis illis florum masculorum simillimis; petalis ob- longo-subspathulatis obtusis glabris, 2,5 mm longis; staminodiis staminibus sImilibus sed paulo brevioribus et omnino glabris, stylis alte connatis glabris, Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m. ü. M. — n. 14893, \masc.); n. 14894 (fem.), blühend im Oktober 1902. s+ 116 R. Schlechter. Diese Art ist mit D. minor Baill. am nächsten verwandt. Sie bildet insofern einen Übergang zur Gattung Quintinia A. Cunn., als sie nicht zwei, sondern mehrere Samen- anlagen an den Plazenten hat. Ich bin nach Untersuchung der hier beschriebenen Dedea-Arten zu der Überzeugung gekommen, daß die Gattung sich auf die Dauer nicht neben Qwäöntinia halten wird. Auch D. major Baill. besitzt mehr als 2 Samenanlagen. Y f ? [x R MN 3508 8970 ER . 3305 hi i u ! -, DH: : i RZ N A G. Fig. 4. Dedea resinosa Schltr, n. sp. — A Männl. Zweig. B Blüte. C Petalum. D Staubbl. E Weibl. Zweig. F Blüte. @ Kelchzipfel. H Petalum. I—-K Ovar. m. Narben. Z Schuppen des Kelches. M Fruchtzweig. N—O Frucht. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 117 Polyosma Bl. Die Gattung Polyosma Bl., welche aus etwa einem Dutzend Arten besteht, ist von den Khasia-Bergen durch das malayische Gebiet bis in die austral-pazifischen Regionen verbreitet und erreicht, soweit bisher bekannt ist, in Neu-Kaledonien den östlichsten Punkt ihrer Ausdehnung. Von der Insel waren bisher drei Arten bekannt, von denen die eine sicher aus dem Süd-Bezirke stammt, während bei den beiden anderen keine Standorts- angaben gemacht sind. Wahrscheinlich stammen aber auch diese aus dem Süd-Bezirke wie die meisten anderen Pancher- und Steertschen Ent- deckungen. Ich habe hier zwei weitere neue Arten beschrieben, die beide aus dem Nord-Bezirke kommen. Alle Arten treten als vereinzelte Bäume in den Wäldern auf. P. brachystachys Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, ramosa; ramis ramulisque erecto-patentibus erectisve, laxe foliatis; foliis oppositis vel suboppositis, erecto-patentibus lanceolato-ellipticis, acuminatis, margine grosse pauci-dentatis, glabris, 3—6 cm longis, medio fere 1,7—2 cm latis, petiolo teretiusculo, minu- tissime puberulo 1,5—2 cm longo; spieis axillaribus, vulgo singulis, petiolo fere aequilongis, laxe 8—42-floris; floribus breviter pedicellatis, c. 0,6 cm longis, extus strigillosis; ealyce turbinato, segmentis breviter triangulis, subacutis, parvulis; corolla ce. 0,4 cm longa, 4-partita, lobis oblongis ob- tusis, trinerviis, intus puberulis; staminibus 4 petalis subaequilongis, fila- mentis rhomboideo-lanceolatis, glabris, brevibus, antheris anguste oblongis obtusis, glabris; stylo subulato basi densius piloso, supra glabro, stigmate parvulo subcapitato. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna — blühend im Januar 4903. Die vorliegende Art zeichnet sich unter den neukaledonischen Arten durch die kurzen Inflorescenzen und Blüten aus. Sie steht der P. Cunninghamii Bl. am nächsten. P. podophylla Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, ramosa; ramis ramulisque teretiusculis, gibbo- sis, bene foliatis, glabrescentibus, erecto-patentibus erectisve; foliis vulgo ternato-verticillatis, erecto-patentibus vel erectis graciliter petiolatis, elliptico- lanceolatis obtusiusculis, glabris, superne lucidis, glabris, margine integris, Interdum paulo undulatis, 6—40 cm longis, medio fere 2,4—3 cm latis, petiolo semitereti, superne sulcato, 3—4 cm longo; floribus in genere inter minores, c. 0,5 cm longis; calyce turbinato, puberulo, segmentis ovato- triangulis obtusiusculis, tubo plus duplo brevioribus; corolla 4-partita, seg- mentis anguste oblongis obtusis extus minute puberulis, intus pilis flavidis reeurvis subbarbatis, 0,3 longis; staminibus erectis, 4 glabris, filamentis perbrevibus, antheris sublinearibus, obtusis; stylo filiformi glabro stamini- bus aequilongo, stigmate parvulo. id 118 R. Schlechter. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. — n. 15515, blühend im Dezember 1902. Durch die langen Blattstiele unter den anderen Arten ausgezeichnet. Am besten wohl der P. fragrans Benn. zur Seite zu stellen. Argophyllum Forst. Bisher sind fünf Arten dieser Gattung veröffentlicht worden, von denen zwei australisch, die anderen drei auf Neu-Kaledonien heimisch sind. Zu den neukaledonischen Arten kommen nun noch zwei neue hinzu, so daß die Gattung nunmehr 7 Arten enthält. In dem Gebiete sind die Arten ziem- lich gleichmäßig über den Nord- und Süd-Bezirk verbreitet. Es sind Sträu- cher, die entweder klein bleiben wie 4A. elliptieum Lab. und A. montanum Schltr., oder wie A. larum Schltr. und A. nitidum Forst. über manns- hoch werden können. Mit Ausnahme des A. laxıun Schltr. suchen die Arten freie sonnige Standorte auf. A. laxum wächst gewöhnlich an Bach- rändern, an feuchteren Waldrändern oder im Schatten größerer Büume. Die Färbung der Blüten ist bei A. ellipticum Lab. und A. Grumowri gelb, bei den anderen Arten weiß. A. ellipticum Lab. Nord-Bezirk: auf den Bergen oberhalb Oubatche, an offenen sonni- gen Stellen, ca. 900 m ü. M. —n. 15431, blühend im Dezember 1902. A. laxum Schltr. n. sp. Frutex erectus 2—3 m altus, pauciramosus; ramis teretibus, laxe foliatis, minute rufo-tomentosulis, demum subglabratis; foliis erecto-paten- tibus graciliter petiolatis, ellipticis vel oblongo-ellipticis, acutis vel sub- acutis, margine paucidentatis, superne lucidis, glaberrimis, subtus pallide tomentosis, nervis rufescenti-tomentosis, 40—47 cm longis, medio fere 4—-8,5 cm latis, petiolo rufescenti-tomentosulo —7 cm longo, superne sulcato; paniculis longius pedunculatis, laxe pluri-ramosis, pallide tomen- tosulis, folia excedentibus, axillaribus; calyce breviter turbinato, alte 5-par- tito, segmentis lanceolatis acutis vel acuminatis, extus tomentosulis, 0,3— 0,4 cm longo; petalis 5 ovatis, calycis segmentis aequilongis, niveis, extus puberulis; coronae lacinüis basi petalorum insertis, pluri- (8—10-) fimbriatis, glabris, petalis paulo brevioribus, apicem versus sulphureis; staminibus 5, petalis aequilongis, filamentis subulatis, glabris, antheris oblongis apice breviter excisis, glabris; stylo simpliei conico, stigmate brevi parvulo capitato. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. —n. 14962, in Knospe im Oktober 1902; längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 150 m ü. M. —n. 15149, blühend im November 1902. Als nächste Verwandte dieser Art betrachte ich A. Grunowii Zahlbr., welches durch ganzrandige, kleinere, unterseits braunfilzige Blätter, kürzere, oben trugdolden-artig ausgebreitete Inflorescenzen und gelbe Blüten abweicht. A. montanum Schitr. n. sp. Fruticulus 11/,—2-pedalis, erectus, pauciramosus; ramis teretiusculis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 119 laxe foliatis gibbosis, jJunioribus minute tomentosulis; foliis erectis vel erecto- patentibus petiolatis, obovato-oblongis, obtusis, integris, margine vulgo revo- lutis, utrinque glabris, textura coriaceis, superne lucidis, 3,5—5 cm longis, supra medium 1,3—2,2 cm latis, petiolo glabro, 4—14,5 cm longo; inflores- centis axillaribus singulis, folia dimidio fere excedentibus subcorymboso- pluriramosis, niveo-tomentosulis, pedunculo foliis fere aequilongo; calyce breviter turbinato, extus niveo-tomentosulo, 0,3—0,4 em longo, alte 5-par- tito, segmentis lanceolatis acutis, intus puberulis; petalis ovato-lanceolatis obtusiusculis extus niveo-tomentosulis, intus glabris, calycis segmentis paulo brevioribus; coronae laciniis petalis basi adnatis 40—15-fimbriatis, medium petalorum longitudine paulo excedentibus; staminibus 5 glabris, petalis paulo brevioribus, filamentis subulatis, anthera subquadrato-oblonga, utrinque breviter exeisa, filamento paulo breviore; stylo brevi, conico, glabro, stig- mate capitato. Süd-Bezirk: auf der Spitze des Pic Malaoui bei Yaouht, ca. 700 m ü. M. — n. 15032, blühend im Oktober 1902. Vor allen anderen Arten ist die vorliegende durch die unterseits kahlen Blätter unterschieden. Die Blüten sind weiß. Verwandt mit ihr sind offenbar zwei noch un- beschriebene Arten, deren Blätter unterseits nur eine braunfilzige Mittelrippe haben, sonst kahl sind, welche ich leider, da sie noch nicht genügend entwickelt sind, nicht be- schreiben kann. A. nitidum Forst. Nord-Bezirk: an offenen Stellen auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 mü. M. —n. 15506, blühend im Dezember 1902. Cunoniaceae. Es gibt wohl kein anderes Land, in dem die Cunoniaceen in einem kleinen Gebiete in so vielen verschiedenen Formen und Arten auftreten als in Neu-Kaledonien. Von den 49 Gattungen der Familie sind nicht weniger als 6 auf der Insel durch einige Arten repräsentiert, zwei dieser Gattungen, Pancheria Brongn. et Gris und Codia Forst. sind endemisch. Die meisten Arten treten als Sträucher auf, nur einige aus den Gattungen Spiraeanthe- mum, Geissois, Cumonia und Weinmannia sind als Bäume zu finden. In bezug auf. ihre Standorte sind die Cunoniaceen nicht sehr wählerisch ; wenngleich auch die einzelnen Arten immer ähnliche Lokalitäten aufsuchen, so kann man doch Vertreter der Familie in allen Höhenlagen und unter den verschiedensten Verhältnissen beobachten. Spiraeanthemum A. Gr. S. undulatum Vieill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 600 m ü. M. —n. 15623, blühend im Januar 1903. 120 R. Schlechter. Geissois Labill. Die Arten dieser Gattung sind bald als Bäume, bald als Sträucher anzutreffen. Besonders @. montana Vieill. scheint in dieser Hinsicht recht variabel zu sein. @. pruinosa Brongn. et Gris habe ich nur als recht stattlichen Baum gesehen. Die Blüten der Arten sind stets leuchtend rot. G. montana Vieill. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 800—1000 m ü. M. — n. 15490, blühend im Dezember 1902. 6. pruinosa Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca, 30 m ü. M. — n. 15387, blühend im November 1902. Cunonia L. Die Cunonia-Arten des Gebietes besitzen eine sehr große Ähnlichkeit mit den Weinmannia-Arten. Es sind bisher 8 Arten von der Insel be- kannt geworden, unter denen sich bei Ü©. pulchella Brongn. et Gris drei Varietäten befanden, die sicher als Arten anzusehen sind. Außer diesen habe ich noch eine neue Art gefunden, so daß nunmehr die Artenzahl auf 12 steigt. Einige Arten sind als Sträucher stets Begleiter der Gebirgsbäche, wie z. B. C. purpurea Brongn. et Gris und ©. Veeillardii Brongn. et Gris, andere als Bewohner von offenen Bergabhängen anzutreffen, so C. maero- phylla Brongn. et Gris. und (©. atrorubens Schltr., auf Berggipfeln ©. buullata Brongn. et Gris und ©. montana Schltr. Als Waldbäume endlich sind ©. pulchella Brongn. et Gris, C. pterophylla Schltr. und ©. latifolia Schltr. anzuführen. 6. atrorubens Schltr. n. sp. — Fig. 5. Frutex erectus, usque 21/, metralis, pauciramosus; ramis ramulisque teretibus nodosis, glabris, junioribus pilis sparsis ornatis, bene foliatis; foliis erecto-patentibus vel suberectis, sessilibus, trifoliolatis, foliolis sessilibus ob- lanceolato-elliptieis, basi nervo medio marginibusque pilis sparsis obsessis, ceterum glabris, margine paucidentatis, exsiecatione superne reticulato- nervosis, textura crasse coriaceis, 2,5—3,5 cm longis, supra medium 1— 4,7 cm latis; spieis ad apices ramulorum geminatis, dense multifloris, cylindraceis, folia excedentibus interdum paueiramosis, ramis erectis, rha- chide sparsim pilosa; bracteis anguste lanceolatis, acutis, ciliatis; floribus sessilibus, patentibus; calyce campanulato alte 5-partito, segmentis lanceo- latis obtusis, margine sparse ciliatis, ceterum glabris, 2—5 cm longis; petalis 5 oblongis, obtusis, glabris, calycis segmenta paulo superantibus; staminibus petala excedentibus, filamentis filiformibus, glabris, antheris sub- yuadrato-oblongis, utrinque breviter excisis, glabris, parvulis; ovario ovoideo, ETEIeETTERTEETeR EEE Ten Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 121 glabro, stylis 2 subulatis, stigmate minimo, antherarum apices attingen- tibus. Süd-Bezirk: an feuchten offenen Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. — n. 15463, blühend im Oktober 1902. Durch die dicken, sitzenden Blätter und die dichten dunkelroten Blütentrauben ist diese sehr schöne Pflanze vor den anderen Arten ausgezeichnet. C. purpurea Brongn. et Gris, welche zuweilen hellrote Blüten trägt, hat gestielte ganzrandige Blätter. Fig. 5. Oumonia atrorubens Schltr. n. sp. — A Zweig. B Blüte. C Blütenteile ge- öffnet. D Petalum. E Staubbl. F Ovar. m. Griffel. C. bullata Brongn. et Gris. — Fig. 6. . Süd-Bezirk: auf den Gipfel-Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1600 m ü M. —n. 15343, in Knospe im November 1902. Diese interessante Art mit ungeteilten Blättern ist bisher nur von dieser Lokalität bekannt. C. latifolia Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, valde ramosa; ramis ramulisque teretibus, juni- oribus minutissime puberulis, demum glabratis, lenticellis parvulis obsessis, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus, oppositis, impari-pinnatis, rhachide 122 R. Schlechter. eonspicue alata, 2--3-jugatis, 6—7 cm longis, foliolis elliptieis breviter acuminatis vel acutis, serratis, utrinque puberulis, 2,7—4 em longis, medio fere 4—2 cm latis; spieis ad apices ramulorum vulgo geminatis, erectis, folia superiora paulo excedentibus, 7—9 cm longis, subdense multifloris, eylindraceis, 0,8 cm diametientibus, pedunculo et rhachide puberulis; bracteis lanceolatis acutis pilosulis, flore paulo brevioribus; floribus breviter pedi- cellatis, niveis; pedicello puberulo 0,2 cm longo: calyce late campanulato extus sparsim pube- rulo, alte 5-partito, segmentis oblongis obtusis margine pau- ei - ciliatis, 1,5 mm longis; petalis ob- longis obtusis glabris, calycem dimidio fere excedentibus; stami- nibus erectis, filamen- tis filiformibus gla- bris,petalalongitudine aequantibus, antheris late subquadrato-ob- longis, basi excisis, apice apiculatis, gla- bris; ovario ovoideo, dimidio superiore pi- loso, stylis 2,subulatis glabris, filamentorum apices subattingen- tibus. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4400 m ü. M. — n. 15296, blühend im’ Novem- ber 1902. Diese Art wurde als Varietät latzfolia von Brongn. und Gris zu ihrer ©. pulchella gestellt. Wie diese beiden Autoren, welche doch sonst einzelne Arten stark zu zer- splittern geneigt waren, diese Pfanze sowohl wie die unten beschriebenen C. pterophylla Schltr. und (©. montana Schltr. als Formen jener Art ansehen konnten, ist mir un- verständlich, denn schon bei oberflächlicher Betrachtung der Pflanzen muß man zu dem Schluß kommen, daß man ganz verschiedene Arten vor sich habe. 6. macrophylla Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: an offenen Abhängen der Berge bei Paita, ca. 500 m Fig. 6. Cunonia bullata Brongn. et Gris. a EEE TE RE Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 123 ü.M. — n. 14895, blühend im Oktober 1902: auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15367, blühend im November 1902. Wohl sicher die schönste der neukaledonischen Cunonien. Die gelbgrünen Blüten sind größer als die sämtlichen anderen Arten und zeichnen sich durch auffallend lange Griffel und Staubgefäße aus. C. montana Schltr. n. sp. Frutex erectus, interdum arborescens, usque ad # m altus, ramosus; ramis ramulisque teretibus, glabris, Jaxe foliatis; foliis erecto-patentibus impari-pinnatis, I—2-jugatis, 3—4 cm longis, glabris, petiolo rhachideque anguste alatis, 0,7-—0,8 cm longis, foliolis e basi cuneata oblanceolato- vel obovato-spathulatis, obtusis, margine serrato-crenulatis, sessilibus, 1,5—2 cm longis, supra medium 0,7—1 cm latis; racemis ad apices ramulorum vulgo geminatis, cylindrieis, sublaxe multifloris, 3—4 cm longis; bracteis lineari- lanceolatis acuminatis, glabris; floribus patentibus breviter pedicellatis, niveis: pedicello glabro; calyce late campanulato glabro, alte 5-partito, segmentis suborbicularibus obtusis, petalis plus duplo brevioribus; petalis oblongis obtusis glabris, c. 2,5 mm longis; staminibus erectis, filamentis filiformibus glabris petala excedentibus, glabris, antheris subquadratis glabris, purpureis; ovario glabro; stylis brevibus subulatis, glabris, filamentis conspicue brevi- oribus; capsula oblonga, glahra. Süd-Bezirk: auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü.M —n. 14944, blühend im Oktober 1902; auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4300 m ü. M. — n. 15349, fruchtend im November 1902. Von ©. pulchella Brongn. und Gris, als deren Varietät diese Art von BROoNGNIART el Gris gehalten wurde, unterscheidet sie sich durch die glatte Rinde der Zweige, nur !—2jochige Blätter mit geflügelter Rhachis und vollständig kahle Inflorescenzen. C. pterophylla Schltr. n. sp. Arbor erecta, valida, valde ramosa; ramis ramulisque teretibus Juni- oribus tomentosulis, laxe foliatis; foliis ereeto-patentibus, impari-pinnatis, 5—T7-jugatis, perbreviter petiolatis, 4—6 cm longis, rhachide alata, foliolis oblongis obtusis serrulatis, villosulis, superne demum glabratis, exsiccatione reticulato-venosis, 1—4,4 cm longis, 0,6—0,7 cm latis; spieis ad apices "amulorum vulgo geminatis, sublaxe multifloris, cylindraceis, —5 cm longis, °. 0,5 cm diametientibus, pedunculo rhachideque villosulo; floribus sessilibus, patentibus, niveis; calyce late campanulato alte 5-partito, segmentis ovatis obtusis, villosulis; petalis oblongis obtusis glabris calycis segmenta sub- duplo excedentibus, vix 0,2 cm longis; staminibus erectis, petalis paulo brevioribus, filamentis subulatis, glabris, antheris subquadratis, apiculatis, basi exeisis, glabris; ovario ovoideo, villoso; stylis subulatis glabris, petala eXcedentibus. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü.M. 2. 15209, blühend im November 1902. 124 R. Schlechter. Auch diese Art wurde von Bronsnıart et Grıs als Varietät der ©. pulchella Brongn. et Gris aufgefaßt. Sie unterscheidet sich von dieser jedoch recht erheblich durch die geflügelte Rhachis der 5—7jährigen Fiederblätter, kleinere sitzende Blüten und das bedeutend dichter behaarte Ovarium. C. pulchella Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1300 m ü. M. — n. 15464, blühend im Dezember 1902. Durch die hellen auffallend großen und dichten Lentizellen ist diese Art vor allen Verwandten sehr leicht zu unterscheiden. C. purpurea Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln an der Mündung des Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 15102, blühend im November 1902. Die Färbung der Blüten dieser Art ist keineswegs, wie man nach dem Namen ver- muten könnte, immer purpurrot, sondern gewöhnlich weiß, nur hin und wieder kommen Exemplare mit blaß-purpurnen Blütentrauben vor, C. Vieillardii Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15250, fruchtend im November 1902. Weinmannia L. Diese Gattung, die größte in der Familie, besitzt ein Verbreitungs- gebiet, das sich in einem breiten Gürtel zu beiden Seiten des Äquators fast um die ganze Erde herumzieht. Von der Insel Neu-Kaledonien waren bisher zwei Arten bekannt. Zu diesen kommt die unten beschriebene W. paitensis Schltr. als dritte Art hinzu. Wie die anderen Arten der Gattung sind die Weinmannien auch in Neu-Kaledonien Bewohner der Gebirge. Hier sind sie allerdings nicht nur auf die höchsten Regionen beschränkt, sondern steigen auch mit den Gebirgsbächen in tiefere Regionen bis zu 600 m Höhe hinab, doch liegt hier wohl sicher eine durch die Bäche be- wirkte Wanderung vor, da dieselben Arten doch stets bis oben in die Ge- birge hinauf anzutreffen sind. W. dichotoma Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 600 m ü. M. — n. 15653, blühend im Januar 1903. W. paitensis Schltr. n. sp. Arbuscula erecta, 5—7 m alta, ramosa; ramis ramulisque teretibus glabris, vulgo dichotome ramosis, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus vel suberectis oblongo-elliptieis, obtusis vel obtuse acuminatis, subsessilibus, marginibus revolutis, breviter serratis, utrinque glabris, textura coriaceis, 3,5—5 em longis, medio fere 2—3 cm latis; racemis ad apices ramulorum vulgo geminatis, sublaxe multifloris, 0,5 cm diametientibus; floribus breviter pedicellatis niveis, ereeto-patentibus; pedicellis minutissime puberulis; calyce alte 4-partito, segmentis suborbicularibus minute ciliatis, petalis & oblongis ‘obtusis, glabris, calycem subduplo excedentibus, c. 2,5 mm longis; staminibus Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 125 erectis 8 (nondum maturis) corollae aequilongis, filamentis subulatis glabris, antheris apiculatis basi profundius excisis, glabris; ovario ovoideo sericeo- piloso, stylis 2 subulatis, staminum longitudine, glabris. Süd-Bezirk: auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü.M. — n. 14944, blühend im Oktober 1902. Diese Art ist insofern sehr interessant, als sie sich vor den beiden anderen neu- kaledonischen Arten durch die einfachen Blätter unterscheidet. Die vorliegenden Exemplare sind leider noch nicht aufgeblüht, doch immerhin weit genug entwickelt, um die Struktur der Korolla gut erkennen zu lassen. Pancheria Brongn. et Gris. Die Gattung Pancheria, welche fast dieselbe Verbreitung auf der Insel besitzt wie Cunonia, ist etwa auch in derselben Artenzahl vor- handen wie die letztere. BronGnıart und Gris führen von den 7 von ihnen beschriebenen Arten drei aus dem Nord-Bezirke aus der Umgegend von Balade an. Ich habe diese Artenzahlen noch durch vier neue Vertreter zu vergrößern, deren drei dem Süd-Bezirke und zwei dem Nord-Bezirke angehören. Ich bin allerdings der Ansicht, daß sich auf der Insel noch verschiedene Arten finden werden, die noch zu beschreiben sind, so z. B. sind in den europäischen Herbarien verschiedene mit VırıLLarpschen Manu- skriptnamen versehene Exemplare verbreitet, die sich von den bisher be- kannten offenbar gut unterscheiden. Ein großer Teil der Arten ist längs der Gebirgsbäche anzutreffen, einige andere, z. B. P. fusca Schltr., P. ferruginea Brongn. et Gris und P. Engleriana Schltr. sind Bewohner trocknerer Bergabhänge. Die Arten mit dreiteiligen Blättern scheinen nur im Nord-Bezirke vorzukommen. Sie bilden daselbst an den Ufern der Bäche hohe Gebüsche oder bis 4 m hohe Bäumchen. Die Blüten sämt- licher Arten sind weiß oder weißlich. P. aemula Schltr. n. sp. Frutex erectus usque ad 4#-metralis interdum arborescens; ramis 'amulisque erectis vel erecto-patentibus, teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus ternatim verticillatis, graciliter petiolatis 3—5-folio- latis, foliolis elliptico-lanceolatis obtusiusculis vel subacutis, utrinque glabris, margine breviter serratis, textura subecoriaceis, subtus exsiccatione reticu- lato-nervosis, subsessilibus, 4—5 cm longis, 1,1—1,5 cm latis, petiolo Yhachideque (si adest) glabris teretiusculis, stipulis ovato-oblongis obtusis, glabris, cadueis, petiolo multoties brevioribus; capitulis in axillis foliorum Nune singulis nunc ternatim umbellatis, 0,8—0,9 em diametientibus; pe- duneulo gracili puberulo, tereti, 4—1,5 cm longo; floribus sessilibus albis, calyx alte 4-fido, segmentis oblongis obtusis, glabris, vix 0,2 cm longis; petalis Jaciniis calyeis similibus sed paulo majoribus, obtusis, vix 2,5 mm longis; staminibus corollam duplo excedentibus, aequalibus filamentis fliformibus glabris, antheris parvulis rotundatis, bilobis glabris; disco 126 R. Schlechter. eupuliformi-eylindrico, glabro, quam calyx breviore; floribus femineis non- dum notis. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 200 m ü. M. — n. 15642, blühend im Januar 1903. Leider sind bisher nur die männlichen Blüten dieser Art bekannt, welche mit P. ternata Brongn. et Gris und P. rivularis Schltr. eine eigene Sektion bilden sollte, welche sich durch die 3teiligen, seltener zu 5 gefiederten Blätter auszeichnet. Von den beiden anderen ist die vorliegende Art durch kleinere Blätter leicht zu unterscheiden. P. alaternoides Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 300 m ü. M. — n. 14886, blühend im Oktober 1902. P. elegans Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 400 m ü. M. — n. 145031, (masc.) blühend im Oktober 1902; längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 100 m ü. M. — n. 15150, blühend im November 1902 (fem.). Fig. 7. Pancheria Engleriana Schltr. n. sp. A männl. Zweig. B Blüte. C Kelchbl. D Petalum. F Staubbl. mit Diskusschuppen. E weibl. Zweig. @ Blüte. FH Kelchblatt. J Petalum. X Blüte ohne Kelch und Petalen. Z Staubbl. mit Diskus. M Karpell. P. Engleriana Schltr. n. sp. — Fig. 7. Frutex erectus, ramosus, ec. 2—3 m altus, vel rarius arbuscula usque ad 4 m alta; ramis erectis vel erecto-patentibus, teretibus, nodosis, bene foliatis, glabris: foliis vulgo ternatis ereeto-patentibus late oblongis vel Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 127 ovato-oblongis, serrulatis vel crenato-serrulatis, utrinque glabris exsiccatione praesertim subtus retieulato nervosis; 2—3 cm longis, I—2 em latis, pe- tiolo brevissimo, glabro; floribus versus apices ramorum in axillis foliorum eapitatis; peduneulis gracilibus puberulis vel subglabris, I—1,5 cm longis; capitulis 0,5—0,6 cm diametientibus, floribus sessilibus; calyce alte 4-fido, segmentis oblongo-subspathulatis, eiliatis, e. 1,5 cm longis; petalis 4 seg- mentis calyeis similibus, paulo longioribus; staminibus 4 petala subduplo excedentibus, filamentis subfiliformibus, medio paulo incrassatis, glabris, antheris rotundatis, basi excisis, apice obtuse apiculatis; disci filamentis distinetis 4, gracilibus, subulatis, calyce brevioribus; ovario in floribus mas- eulis haud bene evoluto; floribus femineis calyce et corolla eadem ac in Nloribus masculis, staminibus sterilibus brevioribus; ovario minute puberulo. Süd-Bezirk: auf der Spitze des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m ü. M. — n. 14944 m, (masc.) blühend im Oktober 1902; auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 4000 m ü.M. — n. 15187 (masc.), 15188 (fem.), blühend im November 1902. Var. potamophila n. var.; differt a forma typica foliis paulo ma- joribus et capitulis longius pedunculatis. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m ü.M. — n. 15134 (masc.), 15135 (fem.), blühend im November 1902. Das Vorhandensein dieser Varietät kann ich mir nur dadurch erklären, daß Samen der typischen Form von den Bergen herabgespült wurde und sich in der unteren Region entwickelt hat. Obgleich die Blüten gleich sind, zeigen sich doch bei dieser Form schon in der Belaubung solche Unterschiede, daß man bei oberflächlicher Betrachtung fast glauben möchte, hier zwei getrennte Arten vor sich zu haben. Wir haben offenbar hier einen Fall vor uns, wo eine Pflanze durch die Macht der Verhältnisse gezwungen, sich zu einer Form umgewandelt hat, welche von dem auf den Bergen lebenden Typus schon recht erheblich abweicht, und sich vielleicht noch zu einer eigenen Art um- gestalten wird, Am nächsten ist P. Engleriana wohl mit P. alaternoides Brongn. et Gris ver- wandt, jedoch durch bedeutend breitere Blätter leicht zu unterscheiden. Ich erlaube mir diese Art zu Ehren des Herrn Enster, Chef des Topographischen Institutes in Noumca zu benennen, der mich während meiner Reisen in Neu-Kaledonien wiederholt durch Rat und Tat unterstützte. P. ferruginea Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Mou bei Paita, ca. 400 m ü.M. — n. 14872, blühend im September 1902. P. fusea Schltr. n. Sp. Fruticulus 2—3-pedalis, erectus, ramosus; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretibus, junioribus primum fusco-villosulis, demum glabratis, ven foliatis; foliis 3——k-tim verticillatis, patentibus patulisve late ellipticis, obtusis vel subacutis, margine integris, superne lutescentibus, brevissime puberulis, demum glabris, subtus fusco-tomentosis, perbreviter petiolatis, 3— 0’ em longis, medio fere 2,3—3,7 cm latis; capitulis llorum globosis, versus Apices ramulorum in axillis foliorum singulis, pedunculo fusco-tomentoso, 128 R. Schlechter. tereti, foliis breviore; floribus sessilibus; calyce alte 5-partito, segmentis oblongis obtusis, extus dense fusco-villosis, 2,5—3 mm longis; petalis seg- mentis calycis paulo longioribus sed multo angustioribus; staminibus 10 petala superantibus, filamentis subulatis glabris, antheris oblongis apiculatis basi cordatis glabris; ovario villoso, stylis 2 basi villosis, supra glabris, disco nullo. B D A Fig. 8. Pancheria rivularis Schltr. n.sp. — A Zweig. B Weibl. Blütenkopf. C Blüte. D Blüte ohne Kelch u. Pet. E Kelchbl. F Petalum. @ Staubbl. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15363, mit Knospen im November 1902. Eine besonders merkwürdige Art, welche äußerlich mit P. ferruginea Brongn. et Gris eine gewisse Ähnlichkeit besitzt, aber in zwei Punkten von den sämtlichen anderen Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 129 Vertretern der Gattung abweicht. Erstens sind die Blüten monoklinisch, ferner aber fehlen ihr die Diskusschuppen. P. rivularis Schltr. n. sp. — Fig. 8 Arbor erecta ramosa, usque ad 5 m alta; ramis ramulisque teretius- culis, erecto-patentibus, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus ter- natim verticillatis, graeiliter petiolatis 3-foliolatis vel 5-foliolato - pinnatis, foliolis lanceolatis vel elliptico-lanceolatis subacutis, intermedio excepto ob- liquis, margine breviter crenulato-serrulatis, glabris, textura coriaceis, ex- siccatione reticulato-nervosis, superne lucescentibus; capitulis florum glo- bosis c. 0,7 em diametientibus umbellatis, umbella pedunculo erassiusculo glabro, radiis erecto-patentibus filiformibus glabris, pedunculo longioribus basi bractea oblonga obtusa donatis, e. 2,5 em longis: floribus femineis solum notis, sessilibus albis; calycis segmentis 4 oblongis obtusissimis, glabris; petalis calyceem paulo excedentibus, 4, oblongis obtusis, ciliatis, longitudine vix 0,2 cm excedentibus; staminibus 4 sterilibus, petalis bre- vioribus, filamentis subulatis, glabris, basin versus paulo applanatis, antheris rotundatis; disci filamentis liberis, subulatis, glabris, cum staminibus al- ternantibus, duplo brevioribus; ovario oblongo glabro; stylis conieis, glahris, petala excedentibus. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 100 m ü. M. — n. 15645 (fem.), blühend im Januar 1903. Von den beiden anderen Arten mit geteilten Blättern ist die vorliegende durch den nicht becherförmigen Diskus unterschieden. Interessant ist, daß bei P. aemula Schltr. und P. rivularis Schltr. auch gefiederte, zweijochige Blätter vorkommen. Codia Forst. Ebenso wie die sehr nahe verwandte Gattung Paneheria ist Codia auf der Insel Neu-Kaledonien endemisch. Es sind bisher 6 Arten bekannt geworden, denen ich unten eine neue hinzufüge. Drei Arten, (©. montana Forst, c floribunda Brongn. et Gris und ©. ferruginea Brongn. et Gris gehören der Sektion Eu-Codia an, während die Sektion Codiopsis, die durch das Fehlen der Petalen charakterisiert ist, aus den folgenden 4 Arten besteht: C. spathulata Brongn. et Gris, C. nütida Schltr., ©. microcephala Pampanini und C. obeordata Brongn. et Gris. Die Verbreitung der Arten ist eine ähnliche, wie die der Arten von P Ancheria; sie scheinen etwa gleichmäßig auf den Süd-Bezirk und den Nord-Bezirk zerstreut zu sein, vielleicht im Süden wenig zahlreicher, be- sonders Codiopsis. Die einzelnen Arten suchen genau solche Standpunkte auf wie die Pancheria-Arten, wie überhaupt beide Gattungen vieles ge- Meinsam haben. C. montana Forst. . Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 200 m uM. —n. 15635, blühend im Januar 1903. Diese Art kommt auch weiter oben im Gebirge vor. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 9 130 R. Schlechter. C. nitida Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque ad 2!/, m altus; ramis ramulisque erecto-patentibus, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus ellipticis vel elliptico-subspathulatis, glaberrimis, integris, margine vulgo recurvulis, obtusis, breviter petiolatis, textura crasse coriaceis, superne exsiccatione reticulato-nervosis, subtus sublaevibus, utrinque nitidis, 2,5— 4,5 cm longis, medio fere 4,2—2,3 cm latis, petiolo vix 0,4 cm excedente; capitulis florum geminatis vel singulis in axillis foliorum, globosis, ec. 0,8 cm diametientibus, peduneulatis, pedunculo tomentosulo, 2—3 cm longo; flori- bus sessilibus; calyce turbinato utrinque breviter tomentosulo, usque infra medium 5-partito, c. 0,3 em longo, segmentis ovatis acutis; petalis nullis; staminibus 40, calycem subduplo excedentibus, filamentis filiformibus gla- bris, antheris rotundatis, apice breviter apiculatis, glabris, basi execisis; ovario pilis longis, dense villoso, stylis subulatis, dimidio inferiore pilosis, superiore glabris, staminibus paulo brevioribus. In die Sektion Codiopsis neben CO. spathulata Brongn. et Gris unterzubringen. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln und Bergen am Ngoye, 50—150 m ü. M. — n. 451407; n. 45376, blühend im November 1902. (. obeordata Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m ü.M. — n. 14897, blühend im Oktober 1902. Pittosporaceae. Bereits BronenIart et Gris sind näher auf die Verbreitung der Gattung im allgemeinen und die Verwandtschaft der neukaledonischen Arten mit denen der angrenzenden Gebiete eingegangen. Sie führen 44 Arten von der Insel auf, eine Zahl, die sich mit dem Fortschreiten der Erforschung der Insel noch bedeutend vergrößern wird. Die Arten dürften etwa gleichmäßig über den gebirgigen Teil der Insel verbreitet sein, mit dem Unterschiede, daß sie im Nord-Bezirke nur die höheren Gebirgsregionen zu bewohnen scheinen. Sie sind sowohl längs der Bäche, als auch auf den offenen und bewaldeten Abhängen der Berge anzutreffen. P. subero- sum Panch. (mse.) und die Waldformen entwickeln sich nicht selten zu kleinen Bäumen. P. scytophyllum Schltr. ist als Xerophyt mit dick- ledrigen Blättern als runder bis mannshoher Strauch ein Charakter-Busch trockener Bergabhänge einiger Gegenden. P. oubatchense Schltr. n. sp. Frutex interdum arborescens usque ad A m altus, ramosus; ramis ra- mulisque subvirgatis, interdum verticillatis, junioribus fulvo-tomentosis, de- mum glabratis; foliis versus apices nodorum approximatis subverticillatis, 1) In Bull. Soc. Bot. France XI. (4864) p. 185. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 131 oblanceolato-ellipticis acuminatis, basin versus sensim in petiolum brevem angustatis, primum fulvo-tomentosulis mox glabratis, subtus reticulato-ner- vosis, textura tenui-coriaceis, petiolo incluso 6—40 em longis, supra me- dium 1,5—2,3 cm latis; floribus ad apices ramulorum in axillis foliorum singulis vel fascieulatis, breviter pedicellatis; pedicello villosulo 0,3 —0,4 em longo; calyce corollae tubo aequilongo alte 5-fido, segmentis subulatis acu- ‚tissimis, subvillosis; corolla sulfurea gamopetala, tubo eylindrico glabro, 0,7 cm longo, ce. 0,3 cm diametiente, lobis lanceolatis valde acuminatis re- volutis, 0,6 cm longis, glabris; staminibus 5 liberis, corollae tubo subduplo brevioribus, glabris, filamentis paulo applanatis, subulatis, antheris lanceo- latis obtusiusculis, filamentis multoties brevioribus; ovario oblongo, hispi- dulo, stylo subulato, glabro, stamina excedente, stigmate capitalo. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. —n. 15440, blühend im Dezember 1902. Als nächste Verwandte dieser Art dürfte wohl P. eehinatum Brongn. et Gris zu betrachten sein, mit dem unsere Art auch die gamopetale Korolla gemein hat. Ver- schieden ist sie von P. eehinatum durch die lanzettlichen zugespitzten Lappen der Korolla, P. panieulatum Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 4200 m ü M. — n. 15420, blühend im Dezember 1902. Die größte der Arten der Insel. Sie hat bis 40 cm lange Blätter und ebensolange vielblütige Inflorescenzen mit gelben Blüten. P. scythophyllum Schltr. n. sp. Frutex erectus, e basi ramosus usque 2 m altus; ramis ramulisque erecto-patentibus, foliatis, demum glabratis; foliis vulgo 3—4-nim subverti- eillatis, primum utrinque fulvo- vel albido-tomentosulis, demum superne glabris, subtus tenuissime albido-tomentosulis, petiolatis, ellipticis breviter Acuminatis, margine revolutis plus minusve undulatis, textura crassiuscule coriaceis, 4—5 cm longis, medio fere 2—3 cm latis, petiolo 1,5—2 cm longo; floribus ad apices ramulorum in axillis foliorum singulis, pedicello “0,5 cm longo, calyceque tenuiter fulvo-tomentosulis; calyce alte 5-fido, segmentis lanceolato-subulatis acutis, tubo corollae paulo brevioribus; corolla Samopetala sulphurea, tubo cylindrico ore vix attenuato, glabro, 0,9 cm Iongo, 3,5 mm diametiente, lobis ovato - lanceolatis subacutis, glabris, 0,3 cm longis, recurvis; staminibus ereetis 5, liberis, glabris, corolla tubo fere Quarta parte brevioribus, filamentis subulatis, antheris lanceolatis Subacutis, basi excisis, filamentis fere duplo brevioribus; ovario oblongo, omentosulo, stylo subulato glabro, antheras paulo excedente; stigmate capitato, Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 600 m ü. M. 2. 15232, plühend im November 1902. f Vor allen Arten mit gamopetaler Korolla durch die steifledrigen Blätter, welche ie Pfl: , . Pflanze sofort als Xerophyten erkennen lassen, ausgezeichnet. 9* 132 R. Schlechter. P. suberosum Panch. (ex Brongn. et Gris). P. rhytidocarpum Brongn. et Gris in Bull. Soc. Bot. France. XI (1864), p. 187 nec A. Gr. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü. M. — n. 14733, blühend im September 1902; auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 15044, blühend im Oktober 1902. Ich halte die Pflanze entgegen der Ansicht Bnroxsntarts et Gris für verschieden von P. rhytidocarpum A. Gr. Die Blütenstände sind dichter und reicher an Blüten, der Kelch größer und die Stamina länger. P. xanthanthum Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, interdum arborescens, usque ad 5 m altus; ramis ramulisque teretiusculis, primum fulvo-tomentosulis, demum glabra- tis; foliis verticillatis vel subverticillatis, primum pilosulis, demum glabra- tis, oblanceolatis acuminatis, basi sensim in petiolum perbrevem angustatis, marginibus recurvis, exsiccatione superne reticulato-nervosis, textura tenu- iter coriaceis, 5—10 cm longis, supra medium 1,3—2,5 cm latis; floribus in axillis foliorum singulis vel fasciculatis; pedicellis brunnescenti-tomento- sulis, teretibus, 0,5—07 cm longis; calyce alte 5-partito piloso, segmentis anguste lanceolatis, acutis, 0,5-—0,6 cm longis; corolla sulfurea, eleuthero- petala; petalis ligulatis obtusis, utrinque glabris, apice recurvis, medio cohaerentibus, 4,2—1,3 cm longis; staminibus erectis, glabris, filamentis subulatis, antheris anguste oblongis subapiculatis, filamentis subduplo bre- vioribus; ovario pilis brunnescentibus sericeis villoso, stylo subulato glabro, stamina paululo excedente. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1400 m ü. M. — n. 15338, blühend im November 1902. Äußerlich besitzt diese Art am meisten Ähnlichkeit mit P. echinatum Brongn. et Gris und P. oubatchense Schltr., ist jedoch durch die freien Petalen leicht zu unter- scheiden. Rosaceae. Die Rosaceen sind im Gebiete nur äußerst spärlich vertreten. Nach BronGNIaRT soll von den Rosoödeae nur A Rubus-Art beobachtet sein, die wohl mit der unten aufgeführten identisch ist, und 2 Formen der Chryso- balanoideae. Ob das unten beschriebene Parinarium als eine der beiden von BronGnıaRrT angegebenen Uhrysobalanoideen zu betrachten ist, muß ich noch dahingestellt lassen, da ja eine Beschreibung oder auch nur ein Name nicht angeführt ist. Rubus L. R. moluccanus L. var. neo-caledonieus Schltr. n. var.; differt a forma typica tomento faciei inferioris foliorum conspicue breviore et facie superiore foliorum nervis exceptis glabra. Nord-Bezirk: im Gebüsch am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15557, blühend im Dezember 1902. Wahrscheinlich wird sich die Form später als eigene Art erweisen. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 133 Parinarium Aubl. P. myrsinoides Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque ad 3 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretiusculis, glabris, laxe foliatis; foliis patentibus patulisve breviter petiolatis ellipticis vel oblongo-elliptieis, obtuse acuminatis, glabris textura coriaceis, 8—10 cm longis, medio fere 3,5—4,5 em Jlatis, petiolo 1—1,5 cm Jongo; inflorescentiis laxis paniculatis, axillaribus, foliis brevi- oribus, glabris; floribus in subordine inter minores, rosaceis, breviter pedi- cellatis; calyce campanulato, 0,2—0,3 cm longo, lobis ovatis obtusis, erecto- patentibus, glabris; petalis oblongis, obtusis, glabris, vix 4,5 mm longis; staminibus 5, uno latere receptaculi confertis saepius irregulariter dispo- sitis, petalis paulo brevioribus, glabris, filamentis basi conspieue dilatata in annulum humilem connatis, tubo receptaculi fauce densi pilis retrorsis barbato, basin versus pilis brevioribus sparsis puberulo; ovario ovoideo villoso; stylo subulato brevi. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. —n. 45687, blühend im Januar 1903. Ich habe lange geschwankt, ob ich diese Pflanze nicht als Typus einer neuen Gattung betrachten solle, da sie nur 5 Staubgefäße und im Ovarium eine einzige Samen- anlage besitzt. Da jedoch auch Hooxer ähnliche Verhältnisse bei indischen Parinarium- Arten konstatiert hat, bringe ich die Pflanze hier unter. Leguminosae. Bei der Nähe des an Leguminosen so reichen Australien ist die Ar- mut an endemischen Arten dieser Familie auf der Insel recht auffallend. Es sind allerdings eine ganze Anzahl von eingeschleppten Papilionaceen als Unkräuter verbreitet, z. B. Desmodium - Arten, Dolichos, Clitoria, Indigofera, Crotalaria usw. Doch die Zahl der wirklich heimischen Arten ist sehr gering. Als einzige endemische Gattung ist Arthrochanthus zu erwähnen. Die Gattung Albixxia ist in einigen schönen Arten der Sektion Lophantha vertreten. Einige Arten von Acacia, welche entschieden austra- lischen Typen gleichen, sind längs des Strandes verbreitet, so A. laurifola Lab. und A. spirorbis Lab. Im Nord-Bezirke kommen einige Formen vor, besonders als Lianen, die auf die Beziehungen der Flora dieses Ge- bietes mit der papuanisch-malayischen Flora hindeuten, in der ja bekannt- lich die Leguminosen auch eine weit weniger bedeutende Rolle spielen als In den anderen tropischen Gebieten. Sehr merkwürdig ist bei den sonsti- gen Beziehungen der Flora zu der des östlichen Australien das vollständige Fehlen der Podalyrieen. Albizzia Durazz. A. Schlechteri Harms n. sp. Arbor vel frutex, ramulis satis tenuibus, initio puberulis, demum gla- 134 R. Schlechter. bris, cortice subbrunneo usque brunneo-cinereo crebre lenticelloso obtectis; foliis petiolatis, duplo-pinnatis, pinnis 2—5-jugis, petiolo communi et rhachi pinnarum puberulis, glandula parva supra basin petioli sessili, glandulis inter basin pinnarum solitariis vel nullis, foliolis 5—43-jugis, sessilibus, lanceolatis, = obliquis, basi acutis vel obtusis, apice acutis vel obtusis, utrinque glabris; stipulis foliaceis, magnis vel majusculis, plerumque ut videtur deeiduis, late oblique ovatis; paniculis terminalibus (vel axillaribus infra folia ortis), divaricatis, glabris vel subglabris (minute tantum pube- rulis), capitulis pedunculatis plerumque verticillatim digestis; floribus sessili- bus, in capitulo ce. 9—16; calyce minute 5-dentieulato, corolla calyce fere triplo longiore, 5-loba, lobis acutis; staminum tubo incluso; ovario stipitato, glabro, pluri-ovulato. Blattspindel 4—9 cm, Fiedern 4—7 cm lang. Es wurde auch ein Blatt mit nur einem einzigen Fiederpaar beobachtet. Blättchen in der Größe sehr wechselnd, bis- weilen nur klein, nur 7—47 mm lang, 2—5 mm breit, dann meist in mehreren Paaren (8—13), oder größer, 2,5—6 cm lang, 9—A7 mm breit. Köpfchenstiele 7—20 mm lang. Kelch 2—-2,5 mm, Krone 6—7 mm lang. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, 50 m ü. M. —n. 14908, mit Blüten am 4. Oktober 1902. Da Früchte fehlen, so ist es nicht ganz sicher, ob die Art zu Albixzia, Pithe- colobieum oder Calliandra gehört. Die bisher aus Neu-Kaledonien bekannten Arten von Albixxia gehören nach BEntHam (Rev. Mimos. 558) zur Sektion Lophantha, sind dem- nach durch ährige Anordnung der Blüten weit verschieden; merkwürdig genug, hat SCHLECHTER aus Neu-Kaledonien keine einzige Lophantha-Form mitgebracht, deren BENTHAM nicht weniger als 6 aus diesem Gebiete aufzählt.e. Nach ihren Merkmalen könnte die Art nur zur Sektion Bualbixzia gehören, doch ist schwer zu sagen, welcher Art sie nahekommt. — Pithecolobium Fournieri Vieill. (Benth., 1. c. 574) weicht nach der Beschreibung ab durch 4 jochige Fiedern, wenigjochige, stumpfe Blättchen. Acacia L. A. Farnesiana Willd. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 mü. M. — n. 14856, blühend und fruchtend im September 1902. Diese Pflanze ist allenthalben in der Nähe kultivierter Plätze verbreitet und oft dadurch lästig, daß sie die Hügel als undurchdringliches Gebüsch überzieht. Entada Adans. E. scandens Benth. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, in den Wäldern als Liane bis hoch in die Bäume hinaufsteigend, ca. 1000 m ü. M. — n. 15398, blühend im Dezember 1902. Leucaena Benth. L. glauca Bth. Süd-Bezirk: aufden Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m. ü.M. — n. 14737, blühend im September 4902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 135 Mimosa L. M. pudica L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 mü.M. —n. 14882, blühend im Oktober 1902. Ein auf der Insel weit verbreitetes sehr lästiges Unkraut. Cassia L. C. laevigata Willd. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Öubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15579, blühend im Dezember 1902. Ist eingeschleppt und an vielen Stellen auf der Insel verwildert. Caesalpinia L. C. nuga Ait. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an der Mündung des Ngoye, ca. 40 m ü. M. — n. 15290, blühend im November 1902. C. Schlechteri Harms n. sp. Arbor vel frutex (?), ramulis glabris vel subglabris; foliis petiolatis, duplo-pinnatis, pinnis 4—5-jugis, petiolo communi glabro vel subglabro, inermi vel aculeis ‚paueis dissitis instructo (aculeis ad pinnarum basin ge- minis vel solitariis, in partibus petioli inter pinnas sitis saepius solitariis), pinnarum rhachi sparsius vel densius breviter puberula usque subglabra, foliolis 4—6-jugis (plerumque 5-jugis), oppositis, subsessilibus vel brevissime petiolulatis, obliquis, oblongis, parte antica quam postica imprimis basi latiore, apice obtusis vel saepe leviter emarginulatis, utrinque glabris, supra nitidulis, sub lente creberrime punctulatis, nervo quoad inferiorem partem folioli excentrico et reti venarum subtus prominulis; panieulis amplis axilla- ribus vel terminalibus (?), e racemis longis multifloris laxifloris compositis, axi et racemis + pube brevissima ferruginea adpressa pubescentibus vel puberulis, bracteis minutissimis; pedicellis satis brevibus puberulis; recepta- culo obliquo late cupuliformi, extus parce vel vix puberulo vel subglabro, sepalis 5, inter sese inaequalibus, oblongis, obtusis, uno ceteros distincte “uperante, ceteris brevioribus, extus subglabris vel glabris; petalis 5, sepalis Minoribus eirc. aequilongis, oblongis, obtusis; staminibus 10, filamentis in- feriore parte dense hirsutis; ovario oblique ovoideo, subsessili, glabro vel subglabro, bi-ovulato (vel interdum uni-ovulato?), stylo glabro, filiformi, Stigmate parvo, truncato. Blattspindel 42—44 cm, Fiedern 4—7 cm, Internodien zwischen den Fiedern 2,5— al eigentlicher Blattstiel 3—5 cm lang. Blättchen 0,8—3 cm lang, 813 mm breit. des lan 7—12 cm lang, Blütenstiele h--4,5 mm lang; Kelch (vom Grunde bis zur Spitze gsten Kelchblattes) 6—7 mm, Blumenblöätter 3—3,5 mm lang. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 800 m ü. M. — n. 15572, blühend im Dezember 4902. 136 R. Schlechter. Da Früchte nicht vorliegen und die Sektionen der Gattung Caesalpıinia im Sinne BentHuans (die vielleicht besser zu zerspalten wäre) gerade nach der Ausbildungsweise der Früchte unterschieden werden, so läßt sich die Pflanze nicht mit Sicherheit in irgend einer der in Natürl. Pflzfam. III. 3. S. 474 im Anschluß an Bexrtuam unterschiedenen Gruppen unterbringen. Die Mehrzahl der Caesalpinien ist amerikanisch. Altweltliche Arten finden sich in den Sektionen Guslandina, Nugarra, Sappania, Cinelidocarpus; eine nähere Verwandtschaft zu einer der mir bekannten Arten dieser Sektionen vermag ich nicht zu erkennen. Von der weit verbreiteten, auch in Neu-Kaledonien gefundenen ©. nuga Ait. (Sekt. Nugaria) weicht die Art in vielen Punkten ab, schon allein in der Form der Blättchen, die bei ©. nuga spitz sind. — Außer ©. nuga und der vorliegen- den: Pflanze scheint sonst eine Caesalpinia-Art aus Neu-Kaledonien nicht bekannt zu sein. Indigofera L. l. anil 1. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 mü. M. —n. 14901, blühend im Oktober 1902. Desmodium L. D. polycarpum DC. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, 20—200 m —-n. 15705, blühend im Januar 1903. D. umbellatum DC. Süd-Bezirk: auf den Hügeln, am Strande an der Mündung des Ngoye, ca. AO m ü. M. — n. 15287, blühend im November 1902. Arthroclianthus Baill. A. sanguineus Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —.n. 15272, blühend im November 4902. Galactia P. Br. 6. tenuiflora W. et Arn. var. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh&, ca. 100 m ü. M. — n. 15066, blühend im Oktober 1902. Diese weitverbreitete Pflanze tritt in Neu-Kaledonien fast stets nur einzeln zwischen anderen Unkräutern auf, besonders in der Niauli-Formation. Pueraria DC. P. neo-caledonica Harms n. sp. Scandens, caule tereti, densissime longeque hirsuto-villoso; foliis petio- lalis trifoliolatis, petiolo communi villoso; foliolis petiolulatis, late subrhombo- ideo-ovatis (lateralibus valde obliquis), basi rotundatis vel leviter emargi- natis, apice breviter acuminatis, supra adpresse longiuscule pubescentibus, subtus dense sericeo-villosis; stipulis magnis, lanceolatis, basi appendicu- latis, stipellis lineari-laneeolatis; inllorescentiis pedunculatis, elongatis, spiei- formibus, multifloris, villosis; calyeis sericeo-pilosi dentibus 4 (superioribus in unum connatis), acutis, infimo ceteros excedente, lanceolato, tubo longiore, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 137 ı lateralibus brevioribus, late lanceolatis, tubo paullo longioribus, corolla glabra. Dicht behaarte Schlingpflanze. Blattspindel 12—45 cm lang, Blättchen 40—44 cm lang, 8—10 cm breit. Blütenstände 45 und mehr cm lang. Kelch (am untersten Zahn gemessen) 43 mm lang. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei ÖOubatche, 800 m — n. 45484, blühend im Dezember 1902.“ Sehr nahe verwandt mit P. Thomsoniti Benth. von Ostindien, verschieden durch kleineren Kelch und dichtere Behaarung der Blättchen. Phaseolus L. P. semiereetus L. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m ü. M. —n. 44891, blühend im Oktober 1902. Ist auch im Nord-Bezirk sehr verbreitet. Linaceae. Von endemischen Linaceen sind die aufrechten Fugonia-Arten, die von VIeıLLarn als eigene Gattung Penicillanthemum betrachtet wurden, sehr charakteristisch für das Gebiet. Es sind Sträucher oder kleine Bäumchen bis zu einer Höhe von 5 m, die an lichteren Stellen oder am Rande der Wälder zu treffen sind. Die Färbung der Blüten ist wie bei sämtlichen Hugonien goldgelb. Auch die Gattung Durandea gehört hierher. Hugonia L. H. oreogena Schltr. n. sp. — Fig. 9. Frutex erectus, ramosus 2—4 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, bene foliatis, teretibus, glabris; foliis alternantibus erecto- patentibus, angustius oblanceolato-oblongis, obtusis, margine grosse serratis, utrinque glabris, textura coriaceis, 7—9 cm longis, supra medium 2,3— 2,6 cm latis, petiolo brevi, usque ad 4 cm longo; inflorescentia paniculata, vulgo e basi tripartita, foliis supremis aequilonga vel paulo longiore, sub- laxe multiflora; floribus breviter pedicellatis, illis 7. pemieillanthemum Baill. fere aequimagnis aureis; sepalis suborbieularibus obtusissimis, margine tenuiter eiliatis, ceterum glabris, corollae duplo vel plus duplo brevioribus; petalis obovato-spathulatis obtusissimis, glabris, interdum margine minutissi- me ciliatis, 0,8—1 cm longis; staminibus 10, tertia parte basilari in tubum connatis, glabris, filamentis subulatis, antheris rotundatis, parvulis, filamentis 5 aliis paulo longioribus basi glandula haud bene eonspicua praeditis; ovario ovoideo- oblongo leviter 5-suleato glabro, stylis 5 filiformibus glabris, stamina excedentibus, stigmatibus incurvulis capitatis, oblique truncatis. . Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1300 m “ M. — n. 15350, blühend im November 1902. 138 R. Schlechter. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. — n. 45500, blühend im Dezember 1902. Von sämtlichen anderen neukaledonischen Arten ist diese durch die kahlen Fila- mente verschieden. Als nächste Verwandte sind H. racemosa Schltr. (Peniesllanthemum racemosum Vieill.) und AH. latifolia Schltr. (Penieillanthemum latifolium Vieill.) an- zusehen. Fig. 9. Hugonia oreogena Schltr. n. sp. — A Zweig. B Blüte. CO’ Petalum. D Staubbl. E. Ovar. m. Griffel. F. Dass. im Querschnitt. H. penieillanthemum H. Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Bergen am Ngoye 100—500 m ü. M. — n. 15127, 45248, blühend im November 1902. Dieser Name ist im Ind. Kew. übersehen, er wurde von PANcHER et Sererr in der Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 139 Revue maritime et coloniale (1874) p. 604 veröffentlicht. Auch Durandea serrata Planch. gehört hierher. ; Rutaceae. Zur Bearbeitung der Rutaceen der neukaledonischen Flora ist von vielen Arten durchaus Frucht- und Blüten-Material in den verschiedensten Stadien sehr erwünscht; so konnte ich z. B. wegen Mangel an Früchten verschiedene von mir gesammelte Arten der Familie trotz des vorhandenen reichen Blütenmaterials nicht unterbringen. Es waren aus dem Gebiete etwa 45 Arten beschrieben worden, die sich über 6—8 Gattungen verteilen. Die artenreichste Gattung ist Erodia. Die meisten Formen treten als Sträucher auf, doch nehmen einige Kvodia- Arten auch den Charakter eines Baumes an. Evodia Forst. Wie bereits oben erwähnt, ist Kvodia die artenreichste der Rutaceen- Grattungen. Die 6 Arten sind ziemlich gleichmäßig über beide Bezirke zer- streut, einige sind beiden Bezirken gemeinsam, E. Lamarckiana Benth. kommt auch auf den benachbarten Inseln vor. Während Evodia Baudo- nini Baill. stets als kleiner Strauch auftritt, entwickeln sich andere Arten, wie E. drupacea Lab. und E. Lamarckiana 'Benth. zu kleinen Bäumen. E. Baudouini Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15167, in Frucht im Oktober 1902. E. drupacea Lab. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m M. — n. 15486, blühend im November 1902. E. Lamarekiana Benth. Süd-Bezirk: Längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m -M. —n. 14888, in Frucht im Oktober 1902. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, °@. 900m ü. M. —n. 15404, blühend im Dezember 1902. E. spec. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü M. — n. 15566, in Frucht im Dezember 1902. Diese Art ist höchst wahrscheinlich neu. Leider liegen nur Früchte vor, so daß ich sie noch nicht beschreiben möchte. es: ft; Boronella Baill. Die einzige Art dieser endemischen Gattung B. Pancheri Baill. ist als kleiner bis 4 m hoher Strauch auf sonnigen freien Abhängen der Serpentin- Berge des Süd-Bezirkes meist gesellig wachsend zu beobachten. Obgleich 140 R. Schlechter. die Blüten reichlich entwickelt werden, scheint die Pflanze nur selten Früchte anzusetzen. B. Pancheri Baill. — Fig. 10. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoyb, ca. 700 m ü. M. — n. 15274, blühend im November 1902. Fig, 10. Boronella Pancheri Baill. — A Zweig. B Blüte. C Petalum. D Kelch mit Staubbl. u. Ovar. E Staubbl. mit Diskus. F Ovar. Myrtopsis Engl. — Fig. 11. Von dieser bisher monotypischen endemischen Gattung kann ich hier eine zweite Art beschreiben. Beide sind bis zwei Meter hohe Sträucher mit rostbraunen Schuppenhaaren an den jüngeren Teilen. Die hier be- schriebene M. macrocarpa Schltr. besitzt eine solche Ähnlichkeit mit der Abbildung des Kriostemon corymbosum Lab., daß ich sie anfangs dafür hielt. Die Lapınuarpikaesche Pflanze besitzt aber die wechselständigen SE Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 141 Blätter der Gattung Zriostemon, während meine Art die gegenständigen Myrtopsis-Blätter zeigt. M. macrocarpa Sehltr. n. sp. — Fig. IH E—K. Frutex erectus, ramosus, usque ad 2 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus erectisve, teretiusculis, bene foliatis, dense ferrugineo-squamulosis; foliis erecto-patentibus patentibusve petiolatis, oblongo-elliptieis obtusis, basi nune cumeato-acutatis, superne glabris, subtus ferrugineo-squamulosis, 5,5-— 10 cm longis, medio fere 2—4 cm Jlatis, petiolo superne leviter sulcato Fig. a1. Myrtopsis. A—B M. novae-caledoniae Engl. B Früchte. — O—K M. maero- °arpa Schltr. n. sp. C Blatt. D Blüte E Gynosteg. F Staubbl. @ Ovar mit Griffel. H—K Früchte. ‚dense Squamuloso; cymis terminalibus ramosis, corymbiformibus, dense ferrugineo - squamulosis; floribus illis M. novae - caledoniae Engl. paulo majoribus; calyce campanulato segmentis ovato-triangulis obtusiusculis ferrugineo-squamulosis, dimidium petalorum haud excedentibus; petalis ob- longo-ligulatis obtusiusculis glabris, 2,5 mm longis; staminibus 40 generis, 142 R. Schlechter. > longioribus supra medium barbellatis, 5 brevioribus glaberrimis; disco annulari-cupuliformi, leviter 10-lobato, ovario glabro paulo breviore; stylo tereti glabro, stigmate eapitato; carpellis 5 inter se usque ad medium arcte coalitis. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. — n. 15198, blühend und fruchtend im November 1902. Von M. novae - caledoniae Engl. durch die kahlen kurzen Staubfäden und die größeren Früchte mit engverbundenen Karpellen verschieden. Eriostemon Sm. Das von der Insel beschriebene E. corymbosum Lab. scheint in neuerer Zeit nicht wieder gesammelt zu sein. Die in den Herbarien als #. corym- bosum Lab. verbreiteten Exemplare scheinen größtenteils zu Myrtopsis macrocarpa Schltr. zu gehören. Das hier beschriebene &. pallidum Schltr. ist in einigen Teilen des Süd-Bezirkes auf den Bergen ein häufiger Busch. Da er meist gesellig auftritt, oft in Gemeinschaft mit Zrocarpus neo- caledonicus Schltr. et Pilger und Tristania capitulata Panch. ist er als Charakterbusch dieser Gegenden von einiger Bedeutung. E. pallidum Sehltr. n. sp. Frutex erectus ramosus, usque ad 2 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus vel erectis, teretibus, sericeo-pilosis, mox glabratis, dense foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve subsessilibus, pallidis, lanceolato-ob- longis apice penicillato-apiculatis, marginibus vulgo plus minusve revolutis, utrinque glabris, nervo medio subtus puberulo excepto, utrinque dense punctatis, 4—6 em longis, medio fere 0,7—4A,? cm latis; floribus in axillis foliorum superiorum singulis, breviter pedicellatis; calycis segmentis lanceo- lato-triangulis acutis, extus puberulis, vix 0,3 em longis; petalis ovato- lanceolatis obtusiusculis, vulgo paulo obliquis, extus sericeo-puberulis, intus glabris, apice carunculo incurvo donatis, 0,5 em longis; staminibus 10, filamentis compressis linearibus apice angustatis, margine dense ciliatis, 5 paulo brevioribus, antheris ovatis cordatis, apiculatis; disco perbrevi; carpellis 5 glabris, stylo brevi, glabro, apicem versus paulo incrassato. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 150 m ü. M. — n. 45148, blühend im November 1902. Habituell erinnert diese Art etwa an das australische E, myoporoides DC. Acronychia Forst. A. laevıs Forst., der einzige Vertreter der Gattung in Neu-Kaledonien, ist ein in den unteren Regionen, besonders am Fuße der Berge in beiden Bezirken weit verbreiteter Busch, der in einer ganzen Zahl von Formen zu beobachten ist, von denen einige selten einen Meter Höhe erreichen, während andere bis zu 3 m hoch werden können. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 143 A. laevis Forst. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Paita 100— 200 m ü. M. — n. 15001, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge und auf den Bergen bei Oubatche, bis zu 400 m ü. M. — n. 155014, 15555, blühend im Dezember 1902. Bauerella Borzi. Eine auch im östlichen Australien verbreitete Pflanze. Sie ist auf der Insel besonders längs der Bäche am Fuße der Berge als Busch oder als kleines Bäumchen anzutreffen. Bisher ist sie mir nur aus dem Süd- Bezirke bekannt. B. australiana Borzi. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Yaouh£, ca. 100 m ü,M. — n. 15071, blühend im Oktober 1902. Micromelum Bl. Die einzige bisher aus dem Gebiete bekannt gewordene Art, M. minu- tum (Forst.) Seem. ist ein kleines wenig verzweigtes Bäumchen, welches im Strandbuschwalde oder auch sonst in der Nähe des Meeres oft anzutreffen ist. Da dieselbe Art auch aus Nachbargebieten bekannt ist, ist wohl an- zunehmen, daß sie auf ‘der Insel eine weite Verbreitung besitzt. M. minutum (Forst.) Seem. Süd-Bezirk: im Strauchbuschwalde bei Noum&a, ca. 40 m ü. M. — n. 15089, blühend im Oktober 1902. Simarubaceae. Die Familie der Simarubaceae ist in Neu-Kaledonien durch 7 Arten repräsentiert, von denen eine von Rapıkorer als Pierocardia beschrieben ist, die anderen 6 als Soulamea von BronGNIART, Gris und BaıtLon ver- öffentlicht wurden. Wie weit sich Picrocardia als Gattung halten wird, entzieht sich meiner Beurteilung, da ich kein Material gesehen, doch da sie durch die Fiederblätter und die 4—5teiligen Blüten von Soulamea ver- schieden sein wird, scheint sie kaum haltbar, da die meisten (5) neu- kaledonischen Soulamea-Arten Fiederblätter und 3-teilige oder 3—4-teilige Blüten besitzen. Soulamea Lam. Die Soulamea-Arten des Gebietes sind gewöhnlich schlanke wenig ver- 2weigte Bäumchen von 2—10 m Höhe. Vorzugsweise sind sie in den Wäldern der Ufergehänge anzutreffen, doch steigen auch einige ziemlich hoch in die Berge hinauf. Mit Ausnahme der S. Pancheri Brongn. et Gris besitzen alle Arten gefiederte oder gedreite Blätter. Alle Arten der Insel sind diözisch. 144 R. Schlechter. S. fraxinifolia Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü.M. — n. 14876 [masc.), 14677 (fem.), blühend im Oktober 1902. S. Pancheri Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —n. 15173, blühend im November 1902. Meliaceae. (Bestimmt von Herrn Dr. Harms). Die Gattung Dysorylon zeichnet sich auf der Insel durch ihre starke Entwicklung aus. Es sind einschließlich der unten beschriebenen 20 Arten bisher bekannt geworden. Alle entwickeln sich zu Bäumen, die teils einzeln stehend, teils im Urwalde, teils längs der Bäche anzutreflen sind. Einige Arten gehen bis hoch auf die Gebirge hinauf, während das Gros der Gat- tung in niederen Regionen anzutreffen ist. Von anderen Gattungen ist noch Aglaia elaeagnoides Benth. durch ihr häufiges Vorkommen im Strandbusch- walde zu erwähnen. Dysoxylum Bl. D. canalense €. DC. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m ü. M. —n. 15153, blühend im November 1902. D. Lessertianum Benth.? Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei: Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15517, im Dezember 1902. Da die Blüten noch nicht fertig entwickelt sind, ist diese Bestimmung unsicher. D. oubatchense Harms n. sp. Arbor vel frutex glaber; foliis petiolatis, pari-pinnatis, petiolo communi glabro; foliolis A—2-jugis, plerumque 2-jugis, breviter vel brevissime petiolu- latis, oblongis vel obovato-oblongis vel obovato-oblanceolatis, basi in petio- lulum attenuatis, apice obtusis vel rotundatis, subcoriaceis, glabris; pani- culis ramosis multifloris ad apicem ramorum confertis, glabris usque minute puberulis, ramulis = compressiusculis; floribus breviter pedicellatis, calyce 5-dentato, dentibus 5, latis, obtusiusculis; petalis 5, anguste imbricatis, extus subsericeo-puberulis; tubo stamineo erenulato, glabro, antheris 10. Blattspindel 4—8 cm lang, Blättchen (einschließlich Stielchen) 5—14 cm lang, 2—4 cm breit. Blütenstiele 2—3 mm lang, Blumenblätter —5 mm lang. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15550, blühend am 23. Dezember 1902. Aglaia Lour. A. elaeagnoidea Benth. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noum6a, ca. 20 m ü. M. — n. 15080, blühend im Oktober 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 145 Malpighiaceae. Bron6nIAaRT gibt in seinen Nouveaux documents für die Insel 5 Arten dieser Familie an; mir sind während meiner Reisen daselbst nur zwei zu Gesicht gekommen, nämlich eine Strandpflanze, die mit Tristellateia austral- asica A. Rich. identisch sein dürfte, und der unten aufgeführte Aerido- carpus austro-caledonteus Baill., welcher einen kleinen Strauch, der zu- weilen schlingt, längs der Bäche bildet. .Acridocarpus Guill. et Perr. Entgegen der Ansicht Nıepenzus halte ich die Gattung in Neu-Kale- donien durchaus für endemisch. Daß sie »durch Schiffe dorthin ver- schleppt« sei, ist wohl ausgeschlossen, da die einzige bisher bekannte Art der Insel nicht am Strande, sondern längs der Bäche wächst, gewöhnlich in Gemeinschaft mit anderen charakteristischen Endemismen, wie Lewco- pogon Cymbulae Lab., Solmsia chrysophylla Baill. und Maxiwellia lepidota Baill. Auch äußerlich scheint mir die Art von den anderen durchaus gut verschieden. A. austro-caledoniens Baill. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 120 m ü.M. —n. 15388, blühend und fruchtend im November 1902. Euphorbiaceae. Diese Familie ist im Gebiete so reich entwickelt, daß sie von BRONGNIART als drittgrößte Pflanzenfamilie von Neu-Kaledonien aufgeführt wurde. Bei einer Durchsicht des vorhandenen Materiales glaubte er nicht weniger als 124 verschiedene Arten annehmen zu können. Bei der Größe der Insel ist dieser Reichtum an Euphorbiaceen so bedeutend, daß man das Gebiet in dieser Hinsicht wohl als artenreichstes bezeichnen kann. Besonders interessant und erw ähnenswert ist die Entwicklung, welche hier die Gattung Phyllanthus erfahren hat, die besonders stark vertreten ist. Außer den endemischen Arten haben sich eine Anzahl eingeschleppte Formen der Familie im Gebiete eingefunden, die nun, wie z. B. Kuphorbia pilulifera L. und E. indica als Ruder alpflanzen bereits weit verbreitet sind. Phyllanthus L. Wie bereits oben erwähnt, zeichnet sich die Gattung Phyllanthus im Gebiete durch besonderen Artenreichtum aus. Wir finden sowohl Formen, die dem Typus der niedrigen, nicht selten einjährigen Arten folgen, als auch Sträucher, die teils niedrig bleiben, teils einige Meter Höhe erreichen können. Zu den letzteren gehört bei weitem die größere Zahl der bisher bekannten Arten des Gebietes. Die einzelnen Arten sind in den ver- Botanische Jahrbücher. XXNXIX. Bad. 10 146 R. Schlechter. schiedensten Höhenlagen anzutreffen. Obgleich die Mehrzahl Bewohner der Berge sind, steigen doch einige bis an die Meeresküste hinunter, wo z. B. P. Fagueti Baill. recht häufig anzutreffen ist. P. baladensis Baill. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15446, blühend im Dezember 1902. P. Bourgeoisii Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1300 m ü. M. — n. 15485, blühend im Dezember 1902. P. bupleuroides Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15553, fruchtend im Dezember 1902. P. loranthoides Baill. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 500 m ü. M. — n. 15544, blühend im Dezember 1902. P. ngoyensis Schltr. n. sp. Frutex erectus simplex vel parum ramosus, c. 1,50 m altus; caule teretiuseulo, ramulis mox cadueis, 20—25 cm longis, patentibus, angulatis; foliis vulgo oppositis, patentibus, ovato-lanceolatis ovatisve, acuminatis, basi leviter cordatis, utrinque glabris, subtus pallidioribus, textura subcoriaceis, 4,5—7 cm longis, supra basin 2,5—3,3 cm latis, petiolo subnullo; floribus axillaribus singulis vel faseiculatis, nutantibus; pedicello filiformi 0,8—0,8 cm longo, glabro; tepalis 5 late ovatis vel suborbicularibus, interdum apice breviter acuminatis, 2—2,5 mm longis; staminibus in flore masculo 11, filamentis brevibus, glabris, antheris oblongis obtusiusculis, basi leviter cordatis, glabris, filamentis fere duplo longioribus; floribus femineis non- dum notis. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 m ü. M. —n. 15240, .blühend im November 1902. Habituell ähnelt diese Art dem P. bupleuroides Baill. am meisten, besitzt jedoch kleinere Blätter und ist vor allen Dingen durch das Vorhandensein von 44 Staub- gefäßen vor allen anderen neukaledonischen Arten charakterisiert. P. simplex Retz. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 100 m ü. M. — n. 15020, blühend im Oktober 1902; auf den Hügeln bei Paita, ec. 100 m ü, M. — n. 14832, blühend im September 1902. P. Vieillardii Baill. var. ? Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m ü.M. — n. 15.069, blühend im Oktober 1902. P. yaouhensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, c. metralis, ramosus, ramis erecto-patentibus teretius- eulis, ramulis demum caduceis, angulatis, laxe foliatis; foliis alternantibus ereeto-patentibus elliptieis vel rhomboideo-elliptieis, interdum ovatis, obtusis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 147 reticulato-nervosis, subtus densissime papilloso-granulosis, 5—9 cm longis, medio vel infra medium 2,5—4,5 cm latis, petiolo brevi; floribus in axillis foliorum dense glomeratis, numerosis; pedicellis filifformibus, glabris, ec. 1,5 mm longis; floris masculi tepalis 5 oblongis obtusis, glabris, 0,4 cm longis, in- terioribus nunc paulo minoribus; staminibus 3, tepalis brevioribus, filamentis subulatis, glabris, antheris reniformibus, brevibus obtusissimis; floris feminei tepalis 5 margine serrulato-ciliatis, interioribus exteriora excedentibus, longitudine 0,2 cm subattingentibus; ovario globoso glaberrimo, columna stylari cylindrica, erassiuscula, glabra; stylis elongatis revolutis, longitudine tepala interiora subduplo excedentibus. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Schluchten auf den Bergen bei Yaouhe, c. 500 m ü. M. — n. 15029, blühend im Oktober 1902. Äußerlich besitzt diese Art eine gewisse Ähnlichkeit mit P. baladensis Baill., ist jedoch durch das Vorhandensein von drei Staubblättern recht gut zu scheiden. Leicht zu erkennen ist sie im trocknen Zustande an den unterseits dicht, mit körnigen Papillen besetzten Blättern. Glochidion Forst. Von dieser Gattung sind auf der Insel eine Reihe von Arten vor- handen, die sich meist an indo-malayische Formen anschließen; wirklich auffallende Formen fehlen. Sie sind alle als Sträucher auf den Bergen und Hügeln des Nord- und Süd-Bezirkes anzutreffen. Da die meisten Arten der Gattung eine recht lokale Verbreitung haben, ist es kaum be- merkenswert, daß alle Arten im Gebiete endemisch sind. Sie sind ge- wöhnlich am Rande oder an lichteren Stellen der Wälder zu finden. 6. Billardieri Baill. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 800 m ü. M. — n. 15444, blühend im Dezember 1902. . diospyroides Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque 2-metralis; ramis ramulisque erecto- patentibus teretiusculis, molliter brunneo-puberulis, laxe foliatis; foliis alter- nantibus, patentibus oblongis breviter acuminatis, basi rotundatis, superne demum glabrescentibus, molliter et breviter puberulis, 7--12 em longis, medio fere 1—4,6 em latis, petiolo brevi molliter puberulo, 0,5—0,7 cm longo; Nloribus in axillis foliorum glomeratis, masculis nondum notis; flori- Iie Femineis breviter pedicellatis, extus molliter puberulis; tepalis 6, ob- Iongis obtusis, intus glabris; ovario molliter tomentosulo, subgloboso, car- pellis 6; columna stylari coniea molliter puberula, stigmatibus 6 brevibus, Ovatis; seminibus glahris. n u d-Bezirk, auf den Bergen bei Paita, zwischen Gebüsch, ca. 200 m "00. 14956, blühend im Oktober 1902. Die vorliegende Pflanze erinnert bei oberflächlicher Betrachtung an @. xeylanieum j net sich jedoch durch die weiche Behaarung aller Teile aus. Sie muß en G. hirsutum M. Arg. untergebracht werden. Ju 10* 148 R. Schlechter. 6. Pancherianum M. Arg. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —n. 15352, fruchtend im November 1902. Cyclostemon Bl. Die hier beschriebene ist die erste Art, welche bisher aus dem Gebiete bekannt ist. Die Ostgrenze der Verbreitung der Gattung war Neu- Guinea gewesen. Nach Westen zu sind Arten bis West-Afrika bekannt. { . retieulatum Schltr. n. sp. Frutex erectus usque 2-metralis, e basi ramosus; ramis ramulisque erecto-patentibus teretiusculis, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus obo- vato- vel rhomboideo-elliptieis, obtusis vel obtusiusculis, utrinque glabris, reti- culato-nervosis, textura coriaceis, 5—8 cm longis, supra medium 2,8—3,8 cm latis, petiolo brevi, 0,5—0,7 cm longo; floribus in fasciculis axillaribus, pluri- floris; pedicellis gracilibus, teretibus glabris, 0,5—0,7 em longis; tepalis 6—8 suborbicularibus, obtusissimis, intus villosulis, 0,2 cm longis, interioribus paulo minoribus; disci squamis oblongis obtusis, irregulariter coalitis; ovario ovoideo glabro; columna stylari (si licet appellari) perbrevi, crassa, stigmatibus 2 sessilibus, erassis; ovulis in quoque loculo ovarii bilocularis 2, glabris. Nord-Bezirk: Strauch am Rande der Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 600 ü. M. — n. 15628 blühend im Januar 1903. Leider besitze ich nur weibliche Exemplare dieser Pflanze, doch halte ich ihre Zu- gehörigkeit zu der Gattung für ziemlich sicher. Sie besitzt übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit @Glochidion Billardieri Baill. Die Zahl der Perigonblätter variierte bei den von mir untersuchten Blüten zwischen 6 und 8. Auch in der Form der hypogynen Diskusschuppen waren Unterschiede zu be- merken. Bischofia Bl. B. trifoliata Hk. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15568, blühend im Dezember 1902. Die Pflanze besitzt ein sehr großes Verbreitungsgebiet, sie ist in Indien und dem gesamten Monsun-Gebiete anzutreffen. Briedelia Willd. Bisher sind aus dem Gebiete drei Arten, nämlich B. laurina Baill., B. stipitata Baill. und B. buxifolia Baill. bekannt geworden. Sie sind gewöhnlich als Sträucher oder Bäume am Rande der Bäche, wohl beson- ders im Nord-Bezirke, vielleicht sogar nur in demselben anzutreflen. B. stipitata Baill., welche vom Autor als Baum bezeichnet wurde, habe ich stets nur als Strauch, der selten Manneshöhe übertraf, beobachtet. B. stipitata Baill. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 200 m ü. M. — n. 15664, fruchtend im Januar 1903. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 149 Croton L. Die große Gattung Croton ist bisher_aus dem Gebiete nur in einer Art, dem ©. insulare Baill. bekannt geworden. Diese Art ist besonders im Süd-Bezirke in dem Strandbuschwalde vielfach anzutreffen. BaıLLon er- wähnt sie auch aus dem Nord-Bezirke aus der Umgebung von Balade. Im Innern, d. h. weiter entfernt von der unmittelbaren Küste, scheint die Art nicht vorzukommen. C. insulare Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noum6a, bis ca. 30 m ü. M. — n. 15078, blühend im Oktober 1902. Claoxylon Juss. Außer der unten genannten Spezies führen BaıLLox und MüLLer Arg. nur eine Art von Neu-Kaledonien auf, nämlich C. insulanum Müll. Arg. (C. affine Zoll. nach BaıLLon). Beide Arten sind Sträucher, die besonders die Nähe des Meeres aufsuchen. Die unten aufgeführte Form weicht von dem im malayisch-indischen Gebiete verbreiteten C©. indieum Hassk. in verschie- denen Punkten ab und scheint sich als eigene Art entwickeln zu wollen. C. indieum Hassk. var. neo-caledonicum Schltr. n. var. differt a forma typica foliis superne laevibus, sublueidis, et indumento florum lutes- cente minus tomentoso. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge bei Oubatche, an der Küste, ca. 20m ü. M. —n. 15554, blühend im Dezember 1902. Ich habe auch Exemplare dieser Form von der Insel Lifu gesehen. Cleidion Bl. Die kleine Gattung Cleidion zeigt eine recht merkwürdige Verbreitung, wenn man in Betracht zieht, daß einige Arten in Süd-Amerika, andere im rropischen Afrika und Asien und schließlich die größere Zahl auf den Inseln des Stillen Ozeans, besonders in Neu-Kaledonien, heimisch sind. Yon den 43 Arten, welche bis jetzt bekannt geworden waren, sind nicht weniger als 5 in Neu-Kaledonien heimisch. Besonders in den Wäldern des Nord-Bezirkes sind die Arten häufig als Sträucher im Walde zu treffen. . macrophyllum Baill., die fälschlich von Mürusr Arg. als Varietät von C. Vieillardii Baill. angesehen wurde, bildet in den Wäldern der Berg- Schluchten des Süd-Bezirkes geradstämmige kleine Bäumchen. C. elaoxyloides M. Arg. in Süd-Bezirk: am Rande der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. An N ü.M. —n. 15004, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen 80ye, ca. 600 müM. —n. 15208, blühend im November 41902. Ich bin nicht ganz sicher, ob nicht hier vielleicht auch eine eigene Art vorliegt. Die A . rten dieser Gattung sind überhaupt nicht gut geschieden. 150 j R. Schlechter. C. maerophylium H. Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Schluchten auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n' 15005, blühend im Oktober 1902. C. platystigma Schltr. n. sp. Frutex erectus, usque 5-pedalis, pauciramosus; ramis erectis teretibus verruculosis, glabris; foliis versus apices ramorum congestis, lanceolato- elliptieis, subacutis, utrinque glabris, margine dentatis, textura coriaceis 8-—12 cm longis, medio fere 2—3,3 cm latis, petiolo brevi 0,4—0,7 cm longo; spieis gracilibus in axillis foliorum vulgo singulis, quam folia aequilongis vel brevioribus, femineis tantum notis, laxe 4—8 floris; floribus secundis sessilibus; perigonio rudimentario minuto, 5-phyllo, phyllis exterioribus ovato-triangulis acutis 0,4 cm longis, interioribus 2 lanceolatis acutis; ovario subgloboso, glabro, triloculari, ovulo in quoque loculo solitario dependente; stylis 3 lanceolato-ligulatis obtusis subcoriaceis, tertia parte basilari in cupulam connatis, 0,5 em longis, medio fere c. 4,5 mm latis; capsula sub- globosa, tricocca, glabra, ce. 0,7 cm diametiente. Nord-Bezirk: am Rande der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 300 m ü. M. — n. 15697, blühend und fruchtend im Januar 1903. Die merkwürdigen unten becherartig vereinigten Griffel sondern diese Art von allen anderen ab. Die männlichen Blüten habe ich leider nicht finden können. C. spathnlatum Baill. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, häufig in den Wäldern, ca. 600 m ü.M. —n. 15433 (masec.), 15 434 (fem.), blühend im Dezember 1902. C. tenuispiea Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus usque ad 3 m altus; ramis plus minusve flexuosis, teretibus glabris, laxe foliatis; foliis ereeto-patentibus patentibusve lanceolato-ellipticis obtuse acuminalis, basi acutatis, utrinque glabris, tex- tura subcoriaceis, subtus brunnescentibus, 9—412 cm longis, medio fere 2,5—3,5 cm latis, petiolo c. 1,5 cm longo; inflorescentiis masculis longe spicatis, gracillimis, foliis fere aequilongis; floribus glomeratis, subsessi- libus; tepalis 3 suborbicularibus obtusissimis, concavis; staminibus €. 40; filamentis subulatis, glabris, brevibus, antheris subquadratis; flore femineo {singulo in speciminibus meis) graciliter pedunculato; pedunculo glabro, e. 3 cm longo; tepalis rudimentariis 5, ovatis obtusis, 1,5 mm longis; fructu 2-cocco rotundato; stylis eylindrieis 2, usque ad basin liberis, 0,4 cm longis. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, am Rande der Wälder, ca. 70m ü. M. —n. 15139, blühend im November 1902. Macaranga Thou. Die Zahl der zurzeit aus dem Gebiete bekannten Arten ist nur sehr klein. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, daß diese im malayisch-pazi- fischen Gebiete recht stark entwickelte Gattung im Nord-Bezirke der Insel Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 151 noch in verschiedenen unbekannten Arten auftreten wird. Die einzelnen Arten sind zerstreut als Bäume im Walde zu finden; einige, z. B. M. coriacea M. Arg., suchen mit Vorliebe Flußläufe auf, sind aber auch sonst im Walde an trockenen Stellen zu beobachten. M. coriacea Müll. Arg. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Schluchten auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m ü. M. — n. 14958, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 600 cm ü. M. — n. 15221, blühend im November 1902. MN. fulvescens Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa; ramis ramulisque teretiusculis, demum glabratis, jJunioribus fulvescenti-tomentosis, bene foliatis; foliis patentibus vel erecto- patentibus, demum patulis, oblongo-elliptieis, breviter et obtusiuscule acumi- natis, utrinque glabris, subtus nervo medio interdum fulvescenti-puberulis, lamina leviter peltata 9—16 cm longa, medio fere 4,5—7,5 cm lata, petiolo 3—5 cm longo, gracili; floribus masculis paniculatis, paucis femineis inter- Jectis; paniculis foliis paulo brevioribus; floribus masculis glomerulatis; perigonii segmentis 3 oblongis obtusis concavis; staminibus (in floribus 3 dissectis) 12, filamentis subulatis glabris, antheris subquadratis, filamen- torum longitudine; floribus femineis singulis; capsula bipartita dense appen- dieibus subulatis tecta; stylis subulatis, 0,2 em longis. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 45438, blühend im Dezember 1902. Ausgezeichnet ist die Art zusammen mit der folgenden durch die am Grunde leicht schildförmigen Blätter, ein Charakter, der zwar in der Gattung weit verbreitet ist, aber bei den anderen Arten des Gebietes noch nicht beobachtet wurde. M. insularis Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa; ramis ramulisque erecto-patentibus teretiusculis, Junioribus rufescenti-tomentosulis, demum glabratis, laxe foliatis; foliis patentibus patulisve oblongo-elliptieis acuminatis, superne glabratis, subtus, praesertim nervis, sparsim pilosulis, basin versus paulo angustatis, sub- cuneatis rotundatis leviter peltatis, 12—14 cm longis, medio fere 3,5—6,5 cm latis,. petiolo gracili, 2—3,5 cm longo; floribus masculis paniculatis vel spi- ealis, inflorescentiis foliis brevioribus, tomentosulis; perigonii segmentis 3, Oblongis obtusiusculis extus villosulis, staminibus e. 42, illis M. fulvescentis Sehltr. similibus; floribus femineis subcapitato-glomeratis, bracteolis et Perigonii segmentis (3) lanceolatis tomentosulis; ovario biloculari, dense appendicibus subulatis obtecto, tomentosulo; stylis 2, teretibus, 0,3 cm longis. _Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Yaouh6, ca. 300 m " M. — n. 15026, blühend im Oktober 1902. Ich habe lange gezweifelt, ob diese Pflanze nicht besser als Form der M. fulves- aa Sehltr. aufzufassen sei, entschloß mich dann aber doch, sie als eigene Art an- "sehen. Die weiblichen Blüten sitzen in dichten Knäueln an der Spitze der Zweige, 152 R. Schlechter. Ob sie sich bei der Fruchtreife strecken, ist noch nicht bekannt. Auffallend ist auch die sehr dichte Behaarung der männlichen Blütenstände, die bei M. fwlvescens Schltr. fast kahl sind. Acalypha L. Wie wohl zu erwarten war, ist die Gattung, die ja im Gebiete der Süd-See in einer größeren Artenzahl entwickelt ist, auch auf der Insel Neu-Kaledonien in mehreren Arten bekannt geworden. Die häufigste der- selben ist A. Pancheriana Baill., welche sowohl im Strandgebüsch, wie in den Wäldern als hoher Busch oder kleiner Baum anzutreffen ist. Die Baıronsche A. Vedeliana wird von MüLLer Arg. als Macaranga an- gesehen. A. Pancheriana Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 300 m ü. M. — n. 15624, blühend im Januar 4903. _ Aleurites Forst. Endemische Arten der Gattung besitzt die Insel nicht, doch ist 4. moluecana W. sowohl im Süd-Bezirk wie im Nord-Bezirk weit verbreitet. Sie wächst mit Vorliebe längs der Flußläufe. A. moluccana W. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 300 m ü. M. — n. 15573, blühend im Dezember 1902. Baloghia Endl. Die Gattung umfaßt ca. 8 Arten, die auf der Insel heimisch sind. Eine Art, D. lucida Endl., ist eine auch in Australien und auf den Nor- folk-Inseln bekannte Pflanze der Küstengebüsche. Alle Arten besitzen einen strauchigen Habitus. Hauptsächlich sind die Arten im Süd-Bezirke der Insel anzutrefien, wo sie entweder sonnige oder halbschattige Abhänge oder auch exponierte Bergkämme bekleiden. Während die meisten Arten nur unscheinbare Blüten besitzen, finden sich bei B. Bureaviü Schltr. (Codiaeum Bureavüi Baill.) und B. drimiflora Schltr. (Codiaeum drimi- florum Baill.) recht ansehnliche Blüten, auf Grund deren man die Gewächse fast für Rosaceen halten könnte. Feuchte Lokalitäten scheinen die meisten Arten zu meiden, nur B. alternifolia Baill. wächst nicht selten in der Nähe von Wasserläufen. B. alternifolia Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 600 m ü. M. —n. 14974, blühend im Oktober 1902. B. Bureavii (Baill.) Schltr. — Fig. 12. Codiaeum Bureavi Baill. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 900 m ü. M. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 153 — n. 15223, blühend im November 1902; auf exponierten Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1400 m ü. M. — n. 15323, blühend im November 190%. Fig. 12. Baloghia Burecavii (Baill.) Schlte. A Zweig. B Blüte. C Brakteolen. D Perigonbl. E—G@G Staubbl. Excoecaria L. Bisher war von dieser Gattung noch keine Art aus dem Gebiete be- kannt. Die Zugehörigkeit der hier beschriebenen Pflanze zur Gattung muß auch insofern noch etwas fraglich bleiben, als nur männliche Blüten vorliegen und sich die Art auch durch schlankeren Wuchs vor den übrigen “uszeichnet. Sie ist als kleines Bäumchen längs der Gebirgsbäche des Süd- Bezirkes anzutreffen. R. rhomboidea Schltr. n. sp. ent erecta, ramosa, gracilior; ramis ramulisque gracilibus teretibus, bus pa entibus vel subpatulis, ramulis glabris laxe foliatis; foliis paten- patulisve breviter petiolatis, rhomboideo-elliptieis, obtuse acuminatis, . 154 R. Schlechter. basi cuneatis, margine obscure pauci-angulato-repandis, utrinque glabris, 5,5— 7,5 cm longis, medio fere 2,2—4 cm latis, petiolo 1—1,3 cm longo; inflorescentiis masculis spicatis, gracillimis, usque ad 2,5 cm Iongis; floribus minutis distanter glomeratis, brevissime pedicellatis; perigonii bipartiti seg- mentis concavis late ovatis, obtusis, glabris; staminibus 2, filamentis subu- latis, glabris, antheris cordatis obtusis, perigonio fere aequilongis; floribus femineis nondum notis. Süd-Bezirk: längs der Bäche in den Wäldern der Berge bei Yaouhe, ca. 500m ü. M. — n. 15041, blühend im Oktober 1902. Bereits oben habe ich angegeben, wie diese Art von den anderen verschieden ist. Homalanthus Juss. Ebenso wie viele andere Inselgruppen der Süd-See besitzt, wie sich nun herausstellt, auch Neu-Kaledonien seine eigenen Homalanthus-Arten. Die beiden hier aufgeführten Arten gehören zu der Gruppe, bei welcher nur das äußere Perigonblatt der männlichen Blüten entwickelt ist. Die eine Art weicht infolge ihrer Belaubung von allen bisher bekannten Arten ab, während die andere wohl als eine Varietät des Homalanthus nutans (Forst.) Pax zu betrachten ist. Beide Arten sind an Waldrändern und längs der Bäche anzutreffen. H. nutans (Forst.) Pax. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 200 m ü. M. —n. 14884, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 200 müM. — n. 15614, blühend und fruchtend im Januar 1903. Bei den Exemplaren aus dem Süd-Bezirke sind an den männlichen Inflorescenzen Brakteen vorhanden, welche 3-blütig sind. H. repandus Schltr. n. sp. Arbor gracilis, erecta, ramosa, usque ad 10 m alta; ramis ramulisque erecto-patentibus, gracilibus, teretiusculis, glabris, laxe foliatis; foliis graci- liter petiolatis ereeto-patentibus patentibusve rhomboideo-ovatis, obtusius- cule acutatis, margine repandis vel repando-dentatis, utrinque glabris, subtus pallidioribus, 4—6 cm longis, infra medium 2,5—4 cm latis, petiolo 1,5—3,5 cm longo; floribus masculis spicatis, spieis dense multifloris foliis aequilongis vel paulo longioribus, bracteis ovatis trifloris, supremis tantum unifloris; perigonii phyllo exteriore evoluto reniformi; staminibus 4015, . filamentis brevioribus, antheris transversis, filamento longioribus; floribus femineis ad basin spicae masculae singulis nutantibus; pedicello tereti glabro c. 0,5 cm longo; perigonii segmentis 3 late ovatis obtusis, glabris; ovario ovoideo triloculari; stylis 3 lineari-filifformibus 0,2—0.3 cm longis. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 400 m ü. M. — 'n. 145579, blühend im Januar 4903. Wie schon oben erwähnt, durch die Belaubung vor allen anderen Arten aus- gezeichnet. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Raledonien. 155 Anacardiaceae. Die Anzahl der bis jetzt aus dem Gebiete bekannt gewordenen Anacar- diaceen ist eine recht geringe. Soweit ich feststellen konnte, sind bisher nur 4 Arten der Gattung Kuroschinus und 3 der Gattung Semecarpus be- schrieben worden. Vergleicht man die Floren der Nachbargebiete, so wird man sich allerdings darüber wenig wundern, denn auch diese sind alle verhältnismäßig arm an Arten der Familie. F. v. MürLer führt z. B. von Australien nur 9 Arten auf. Semecarpus IL. f. Wie bereits oben erwähnt, gibt es auf der Insel 3 Arten dieser Gattung, nämlich S. atra Vieill., S. reo-caledonica Engl. und S. Balansae Engl. Alle diese Arten sind im Süd-Bezirk heimisch. Man trifft sie da- selbst gewöhnlich in den Flußtälern in einiger Entfernung von dem Wasser- laufe selbst an. Sie bilden hohe gedrungene, plumpe Büsche oder kleine Bäume mit breiten dichten Kronen. S. Balansae Engl. scheint in günstiger Lage sich etwas höher zu entwickeln als die beiden anderen Arten. S. atra Vieill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln längs der Bäche bei Yaouhe, ca. 100 m ü. M. — n. 15065, blühend im Oktober 1902. S. Balansae Engl. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, c. 400 m ü. M. —n. 15124, blühend im November 1902. Euroschinus Hk. f. Wir haben in Kuroschinus eine jener Gattungen vor uns, die eigent- ich als typisch neukaledonisch betrachtet werden können, obgleich eine Ausstrahlung des Verbreitungsgebietes nach Queensland bekannt geworden ist. Wie finden also hier wieder die selbe Verbreitung wie bei Balanops und anderen sonst typisch neukaledonischen Gattungen. Es sind aus dem Gebiete bisher vier Arten bekannt, von denen drei der Flora des Süd-Bezirkes und nur eine der des Nord-Bezirkes angehören. Sie treten vereinzelt als Bäume in den Bergwäldern auf. E. verrucosus Engl. f Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, c. 100 m % M. —n. 15125, hlühend im November 1902. 156 R. Schlechter. Aquifoliaceae. Bearbeitet von Tu. LOESENER. llex L. Die Gattung ist nur durch eine Art im Gebiet vertreten. I. Sebertii Panch. et Seb. }). Nord-Bezirk: auf den Bergen von Öubatche ca. 600 m ü. M. — n. 15436, mit 3' Blüten im Dezember. Süd-Bezirk: auf den Bergen am \goye, 300 m ü. M. —n. 15357, mit Früchten im November. Phelline Labill.?). Die Gattung ist auf Neu-Kaledonien beschränkt und umfaßt etwa 10 Arten. Ph. wagapensis H. Baill. Ovarium fl. © inveni 5—6-merum. Nord-Bezirk: auf den Bergen von Ou Hinna, ca. 400 m ü. M. — n. 15674, mit © Bl. im Januar. Ph. erubescens H. Baill. Stirps Z' adhuc ignota adest. Inflorescentiae ' racemiformes, eis stirpis © conformes, interdum panniculatae, saepius densae, singulatim laterales vel in fol. axill. solitariae. Flor. g' 4 meri. Calyx interdum 4—6-dentatus, explanatus 1,25— vix 2 mm diam., glaber, lobis deltoideis obtusiusculis, vix 0,5 mm longis. Petala 4 valvata, sub anthesi libera et recurvata, sublinguliformia, apice ipso paullulum incrassata, non vel vix apiculata, 3 mm longa, c. 4 mm lata. Stamina 4 sub anthesi petalis paullulo breviora, antheris filamentis liberis aequilongis. Pistillodium e basi latiore breviter et obtuse subcolumelliforme, longitudinaliter striato-sul- catum, vix 2 mm longum. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 900 m ü. M. —.n. 15469, mit g'! Blüten im Dezember. Ph. Incida Vieill. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 300 m ü. M. —n. 14954; auf den Bergen am Ngoye, 700—900 m ü. M. —n. 15255 und 15365; auf den Abhängen des Mont Humboldt, 1200—4300 m ü. M. — n. 15340 und 15342, mit 3' Blüten im Oktober und November. Ph. confertifolia HH. Baill. Stirpe g' adhuc ignota; inflorescentiae g' eis stirpis Q@ con- formes, racemosae, 2,5 —3 cm longae, floribus praecipue ad racemi apicem 4, Vergl. Lossexen, Monographia A4uifoliacearum I. p. 444, in Nova Acta Acad. Leopold. Vol. 78. 1904. 2 Vergl. LoEsener |. c. p. 504. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 157 conglomeratis, pedicellis c. 2 mm longis. Flor. 9! 4-meri. Calyx 4-lobus, explanato-patelliformis, 1,5— vix 2 mm diaın., lobis deltoideis acuminatis vel obtusiusculis. Petala 4 valvata, libera, lanceolata vel ovato-lanceolata, 4 mm longa, 1,5 mm lata, subacuta vel obtusiuscula, juxta apicem margine paullulo incrassato, non vel vix subfimbriolato-apieulata. Stamina 4 pe- talis paullulo breviora, libera, antheris versatilibus filamento fere paullulo longioribus, anguste cordiformi-subsagittatis. Pistillodium anguste sub- conicum, longitudinali-striolatum, obtusiusculum, staminibus brevius, 2 mm longum. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 900 m ü. M. —n. 15215, mit gJ' Blüten im November. Ph. comosa Labill. Stirpre Q adhuc ignota; inflorescentiae Q in folior. axillis soli- tariae vel singulatim laterales, paniculas sub anthesi c. 7—8 cm, in statu fructifero usque 24 cm longas formantes, ceterum (9 conformes. Flores Q 4-meri, parvi. Calyx dentibus 4 separatis plane liberis subsubulato- deltoideis, c. 0,6 mm longis efformatus. Petala 4 libera, valvata, late sublinguliformia, apice acuta et incurvatim apiculata, apiculo postea erecto, sub lente papillosa, 4,6—1,8 mm longa, 0,8 mm lata. Staminodia fl. O minuta, vix medium ovarium aequantia, ovarii suleis subrecondita, squami- formia. Ovarium parvum depresso- et truncato-subovoideum, obsolete 4-lobum, apice paullulum intrusum, stigmate coroniformi, 4-loculare, locu- lis 4-ovulatis, ovulis pendulis. Drupa depresso-4-loba vel 3-loba, stig- mate lobato, discoideo, medio intruso coronata, 4— fere 6 mm diam., i. s. atro-violacea, 3—4-pyrena, pyrenis fere 3 mm longis, apice angustatis, tenacibus. Var. b. Vieillardii Loes. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 900—1300 m ü. M. — n. 15482 und 15549, mit ZJ’ und © Blüten und Früchten im Dezember. Ph. Billardieri Panch. ‚ Stirpe Q adhue ignota; inflorescentiae Q usque 16 cm longae, "sque 7 cm longe pedunculatae, cet. ut in stirpe g. Flores Q excepto Ovario &4-meri. Calyx explanatus, crassiusculus, eirc. 4 mm diam., lobato- %-angulatus, angulis i. e. lobis deltoideis, acutis. Petala 4 libera, valvata, deltoideo-sublinguliformia, apice incurvatim apiculata, margine juxta apicem Incrassata, vix 2 mm longa, c. 0,75 mm basi lata. Staminodia fl. Oh, Minuta, vix quartam ovarii partem aequantia, syuamiformia. Ovarium 1.9 depresso-sublageniforme, stigmate crasso discoideo-capitato coronatum, em longum et latum, 2-loculare, loculis 1-ovulatis. Drupa valde Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 1250 m ü. M. —n. 14928, mt Q Blüten und Jungen Früchten im Oktober. 158 R. Schlechter. Celastraceae. bearbeitet von Tu. LoESENER. (Eine monographische Studie.) Durch ScnhLecuters Sammlungen aus Neu-Kaledonien wurde ich veranlaßt, mich mit den Celastraceen und IIippocrateaceen dieses (Gebietes etwas näher zu beschäftigen. Zunächst zwar mußte von einem Versuche, die von jenem mitgebrachten hierher gehörigen Pflanzen zu bestimmen, Abstand genommen werden, da es an einschlägigem Vergleichsmateriale im Berliner kgl. Herbar gebrach und außerdem von den wenigen auf der Insel bisher festgestellten Arten bei der Verschiedenheit der Auffassung, die bei den einzelnen Autoren über die Abgrenzung der Celastraceen- Gattungen herrscht, die Gattungszugehörigkeit aus der Beschreibung nicht immer zu erkennen war. Es war daher auch für diese beiden Familien von ganz besonderer Wichtigkeit, die in Paris befindlichen Originale der bisher aus dem Gebiete bekannt gewordenen Arten selbst in Augenschein nehmen zu können, und ich wandte mich deswegen an Herrn J. Poıssox mit der Bitte, mir dazu behilflich zu sein. Von diesem erhielt ich nun in bereitwilligster Weise für das hiesige Herbar Dubletten nicht nur von den schon bekannten Arten, sondern auch von allen sonst noch im Pariser Herbar befindlichen, bisher noch nicht bearbeiteten Materialien neukaledonischer Celastraceen und Hippocrateaceen. Für die Bereitwilligkeit, mit der Herr Poısson meiner Bitte willfahrte, sei ihm auch hier mein aufrichtigster Dank ausgesprochen. Während bisher aus dem Gebiete erst 5 Celastraceen und eine Salacia bekannt waren, hat nun die Untersuchung des ganzen mir zur Verfügung gestellten Materiales 147 Celastraceen und 4 Salacien für Neu-Kaledonien ergeben, darunter 3 neue Varietäten, 14 neue Arten, eine neue Untergattung und zwei neue Gattungen. Von den Celastraceen sind die beiden Hauptunterfamilien, die Cela- stroideae ebenso wie die Cassinioideae, im Gebiete vertreten. Die übrigen fehlen. Nach ihrer Verbreitung und ihren verwandtschaftlichen Beziehungen lassen sich die neukaledonischen Vertreter dieser Familie in zwei Gruppen teilen. Zur ersten würde die Gattung Celastrus (in engerem Sinne) und von den Cassinioideen Pleurostylia gehören, beide durch je eine weiter verbreitete Art vertreten, die entweder indisch-malayischen (Cea- strus) oder tropisch afrikanisch-vorderindischen (Pleurostylia) Ur- sprungs ist, also im Gebiete ihre äußerste östliche Verbreitungsgrenze erreicht. Während aber die Celastrus-Art auch sonst noch ziemlich häufig und in fast gleichmäßiger Verbreitung über das malayische Gebiet sich zu erstrecken scheint oder wenigstens aus den verschiedenen Teilen Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 159 desselben, Indien, Sundainseln, Philippinen usw. bekannt geworden ist, be- findet sich der nächste Standort der Pleurostylia erst auf Ceylon und in Vorderindien; aus dem ganzen dazwischen liegenden Areale ist uns noch keine Art dieser Gattung zu Gesicht gekommen. Die andere mit jener in gewissem Gegensatze befindliche Gruppe würde von den beiden neuen, in Neu-Kaledonien endemischen Gat- tungen Menepetalum, wit 6 Arten, und Peripterygia, bisher eindeutig, ge- bildet werden. Es muß dabei aber bemerkt werden, daß die oben schon erörterten und durch die Verbreitung der Arten als solcher aufs schärfste ausgeprägten Beziehungen auch in dieser rein endemischen Gruppe durch die Verwandtschaft dieser beiden Gattungen, teils mit der tropisch und südafrikanischen Catka, teils mit der indo-malayischen Kokoona an- gedeutet sind. Im übrigen sei auf das im speziellen Teile Gesagte hier verwiesen. Fine Art Mittelstellung zwischen beiden Gruppen nehmen die im Gebiete vorkommenden @ymmosporia- und Elaeodendrum-Arten ein. Von Gymnosporia kennen wir jetzt 6 auf das Gebiet zwar be- schränkte Arten der /nermes-Gruppe, die aber sowohl mit der Art der Fidji-Inseln, wie auch mit solchen des tropischen und südlichen Afrika, ja sogar mit der makaronesischen @. cassinoides (L’Her.) Masf. deutliche verwandtschaftliche Beziehungen zeigen. Was endlich die beiden neukaledonischen Elaeodendrum-Arten be- trifft, so stellt die eine einen zweifellos endemischen, innerhalb der Gattung isoliert dastehenden Typus dar, die andere ist mit der auf den Norfolk-Inseln heimischen Art identisch und besitzt sonst noch Be- ziehungen zu den tropisch-australischen, wie tropisch-asiatischen und auch afrikanischen Arten der Gattung. Wir sehen also bei dieser Familie am schärfsten ausge- prägt die Beziehungen zum tropischen Asien und im Einklang damit und als weitere Folge die zum tropischen Afrika, ja selbst zu Makaronesien, während die Arten der Norfolk- und Fidji-Inseln sich als weitere östliche Ausläufer dieser Gruppe darstellen, Auffallend schwach dagegen sind in Anbetracht der doch nur geringen geographischen, Entfernung die Be- »iehungen zum tropischen Australien. Gelastroideae. Celastrus L. . Diese Lianen-Gattung ist hauptsächlich im mandschurisch-japa- Nischen und im indischen Monsungebiete verbreitet, mit südlichen „strahlungen über Neu-Guinea nach Australien und über Neu- aledonien nach den Fidji-Inseln. Ein zweites Verbreitungsgebiet er- 160 R. Schlechter. streckt sich vom atlantischen Nordamerika südlich bis nach Co- lumbien und Brasilien hinein. Die Art unseres Gebietes steht am nächsten der indisch-malayischen weit verbreiteten Ü. paniculata Willd., von der sie sogar spezifisch kaum zu trennen ist; sie kann also auch nicht als endemisch angesehen werden. Auch die Art der Fidji-Inseln gehört nach Gray in dieselbe engere Verwandtschaft. C. panieulata Willd. var. Balansae (Baill.) Loes., var. nov., foliis apice et basi oblusioribus et rotundioribus quam in typo, non vel vix acuminatis, ovalibus vel ovatis; pedicellis glabris; filamentis staminodiorum O brevioribus; germine maiore; styli lobis brevioribus. An species propria ? Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Pancher, 1870 [e; BarLansa n. 3029). Gymnosporia Wight et Arn. Die Gattung ist durch sechs unter einander nahe verwandte Arten in Neu-Kaledonien vertreten, die sämtlich auf das Gebiet beschränkt zu sein scheinen. In ihren Blütenständen zeigen sie Beziehungen zu Arten des tropischen und südlichen Afrika (z. B. zu @. peduneularis (Sond., Loes., @. meruensis Loes.), im übrigen Habitus dagegen (so besonders (@. Fournieri |Panch. et Seb.) Loes.) am meisten zu der makaronesi- schen @. cassinoides (L'H£rit.) Masf. einerseits und anderseits zu der Art der Fidji-Inseln, @. vitiensis Seem. Die Arten des (Gebietes gehören zur Sect. II. Inermes Loes. Clavis specierum. I. Folia integerrima vel integra vel tantum supra ınedium obsolete et pauci-serrulata, denticulis utrinque plerumque tantum 4—3. A. Folia 0,9—2,2 cm lata. a. Inflorescentiae semel vel bis dichotomae 2.2.1.6. Drakeana. b. > usque plerumque ter dichotomae . . . . 2. G. Sebertiana. B. Folia angusta tantum 0,5— vix 4 cm (supra medium) lata 3. @. Pancheriana. II. Folia & manifeste serrulata vel denticulato- vel crenulato-serru- lata, denticulis plerumque pluribus quam 3. A. Inflorescentiae laxiores plerumque usque ter dichotomae; laminae reticulum + manifestum. a. Folia obovato-elliptica usque lanceolata . . . . . 4. 6. Deplanchei. b. » latiora, obovata vel obovato-oblonga vel oblonga 6. 6. Fournieri. B. Inflorescentiae tantum semel vel bis dichotomae; laminae reticulum perlaxum vel plane obsoletum . . . ..... „5. & Bureaviana. 4. %. Drakeana Loes. n. spec. Glaberrima et inermis; foliis alternis, 3—9 mm longe petiolatis, obo- vatis usque oblanceolatis vel lanceolatis, adultis crassiuscule coriaceis, basi anguste et cuneiformiter in petiolum angustatis, apice obtusis vel rotundatis et saepius exeisulis, margine integris vel integerrimis, 3,5—6 cm longis, RT Bemerkung ‚Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20 Sonderdrucke, bei solchen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die der Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat und zwar: RE AM MN für 10 Expl. geh. in Umschlag für den Druckbogen 1.20, für.die einfarb. Taf. 8° —.30. 20 ae »..» 2 » » 2.40, » ».. 80 —,60. "» 30° » » ».9» » Do 3.60, » » » 80 —,90 » 40» »’» » » » 4,80, » » » 80 1.20 » 50 » » » » » » 6.—, » » » 80 1 .50 » :60 » » » » » 7.20, » » » 80. 1.80 » 70 » »’» » » » 8.40, » » »..80 2,10 » 80 » » » » » » 9.60, » » » 80 2.40 90 » » '» » » » 10,80, » » » 80..2,70 »100 » ».» » » » 12.—, » » ».80 3,— ‚ Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von ‚Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung soleher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als 3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit „4 50.— ‚für den Bogen honoriert. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr- Dacher« werden bis Ende April 1906 an Herrn Privatdozent Dr. ‚L. Diels, Kgl. Botanisches Museum, Berlin W. 30, Grunewaldstr. 6/7, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druckfertig eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und ausgedehnten Abänderungen während sr Korrektur Zeitverlust und sonstige Unzuträglichkeiten ‘verbunden Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Soeben erschien: 0. o Friedrich Ehrhart Kgl. Großbritannisch& u. Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Botaniker Mitteilungen aus seinem Leben und seinen Schriften Unter Benutzung von bislang nicht veröffentlichten Urkunden, sowie von Briefen Ehrharts und seiner Witwe herausgegeben. von Ferdinand Alpers Seminarlehrer zu Hannover ‚Separate Schriften des Vereins für Naturkunde an der Unterweser. II. Mit den Bildnissen Ehrharts, Andreaes und Usteris 8° X VI und 452 Seiten. Preis # 11.— Der Verein für Pflanzenheilkunde legt unserer heutigen Num- mer einen von mehreren Hundert. geheilten Patienten aus. allen Klassen der Bevölkerung unterzeichneten Aufruf an alle Kranken bei, sich im’ eignen Interesse diesem Heilverfahren zuzuwenden. Der . Aufruf enthält außerdem eine kurze Darstellung .der Grundzüge dieses Verfahrens “und ein Verzeichnis der einschlägigen Literatur. Unterzeichnet haben den Aufruf auch 9 Arzte, die außer den beiden, dem genannten Verein nahestehenden Arzten, das Pflanzenheilver- fahren praktisch anwenden. Wir weisen unsere Leser auf diese Bei- lage besonders hin. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle des Vereins für Pflanzenheilkunde, Berlin N.W., Lübecker-Straße 52, IL Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Aula Se ee Botanische Jahrbücher & für \ Systematik, Pflanzengeschichte Pflanzengeographie In herausgegeben " von A. Engler -Neununddreißigster Band / ’ Mit 13 Figuren im Text und 3 Tafeln ’ rs \ Leipzig BAHR: : Verlag von Wilhelm Engelmann 1906 Ausgegeben am. $. Juni 1906 Inhalt Seite R. Schlechter, Beiträge zur ‚Kenntnis der Flora ‘von Neu-Kaledonien. Mit Textigur 13—23. (Schuß). » 2: vn... 2. ee... 161—274 S, Birger, Die Vegetation. bei Port Stanley auf den Falklands- Inseln. Mit Tafel I, IE und einer Textfigur .. . ... 2.2 nn... 275—305 A. Pascher, Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze... . .. . 306 —-317 R. Marloth, Eine neue interessante Cliffortia vom Roggeveld. Mit Taf. III wndzeineh Textäguf: 2. TEN EP EN 318—319 — Nachdruck der in diesen Jahrbüchern veröffentlichten Diagnosen nach $ 15 des Urheberrechtes verboten, Benutzung für Monographien und Florenwerke erwünscht. — Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Soeben begann zu erscheinen: Die fossilen Insekten "und die Phylogenie der rezenten Formen. Ein Handbuch für Paläontologen und Zoologen von ‚Anton Handlirsch, Kustos am naturhistorischen Hofmuseum in Wien, Das Werk erscheint in 8—10 Lieferungen zu je etwa 10 Bogen Text in Lex.;8° mit zusammen etwa 50 Doppeltafeln und kann durch jede Buchhandlung bezogen werden. Inhaltsübersicht: Einleitung: Morphologische Verhältnisse, — Morphologie der ae _ Kon- Y vergenzerscheinungen. — Protentomon. 1. Abschnitt: Beschreibung der rezenten Insektengruppen. IL > Paläozoische. Insekten: 1. Präcarbonische -Formationen. . 2: Carbon-Formation. 3. Per- $ mische Formation. BE}, SE> ‘ Mesozoische Insekten: ® 1: Triassische Formation. : 2. Lias-Formation. 3. Dogger und Malm. 4. Kreide-Formation: IV. Tertiäre Insekten. V. >, Quartäre Insekten. VI. > Zusammenfassung der paläontologischen Resultate. VII. > Historische Übersicht der bisherigen Systeme und Stammbäume. VII. > Begründung des neuen Systems. — Phylogenie der gesamten Ar- thropoden. Erschienen ist Lieferung 1 (Bogen 1—10 mit Tafel 1-9. # 8—. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 161 0,9— (supra medium) 2,2 cm latis, costa et nervis lateralibus supra et subtus = prominulis et juxta marginem laxiuscule reticulatis; inflorescen- tiis in foliorum axillis solitariis vel singulatim lateralibus, pedunculis cire. 1—1,5 em longis, semel vel bis diehotomis ideoque eirec. 3—7-lloris, axi- bus intermediüs eirc. 2 mm longis, bracteis deltoideis, acutis vel subacutis, prophyllis illis consimilibus, supra medium pedicellum et fere sub flore ipso insertis, pedicellis ante anthesin eirec. I mm longis; floribus ut in ge- nere 5-meris, excepto ovario 3-mero, sepalis obtusis vel rotundatis, petalis ovalibus, staminibus inter disci lobos obsoletissimos insertis, ovario sub- libero, 3-loculari, conico-sublageniformi, stigmate capitellato, 3-lobo, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis; tantum alabastris mihi visis. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransa, n. 3494). Vielleicht läßt sich noch innerhalb der Art eine schmalblättrige forma lanceolata von einer breitblättrigen forma obovata unterscheiden. Bisweilen scheinen die Terminal- blüten erster Ordnung vierzählig zu sein bei zweizähligem Fruchtknoten. 2. 6. Sebertiana Loes. n. sp. Glaberrima et inermis; foliis alternis, 5—8 mm longe petiolatis, obo- vato-oblongis usque oblanceolatis, adultis erassiuscule vel suberasse coria- ceis, basi et apice ut in praecedente, margine integris vel rarius supra medium obsolete et pauci-erenulatis vel -suberenatis, 4—5 cm longis, 1—1,5 cm latis, costa et nervis obsoletioribus quam in praecedente, supra nervis inconspicuis, conspicua costa, subtus vix prominulis retieulo valde obsoleto; inflorescentiis laxioribus quam in praecedente, pedunculis 1,2— 2,4 em longis, semel usque plerumque ter dichotomis 3—15-floris, axibus intermediis 4—6 mm longis, exterioribus brevioribus, bracteis ut in praeced., prophyllis medio circ. pedicello insertis, pedicellis 2—5 mm longis; Noribus majoribus quam in praeced. sub anthesi eirc. 5—6 mm diam.; sepalis TO- tundatis, sub lente obsolete dentieulatis; petalis elliptieis circ. 3,5 mm lon- sis; staminibus dimidia petala superantibus, inter disci obsolete 5-lobi sub- annuliformis lobos insertis, filamentis anthera longioribus; ovario sublibero, basi tantum disco immerso, in stylum brevem attenuato, 3-loeulari, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis, stigmate 3-lobo; capsula 3-valvi; ceter. ut in praecedente, Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransa, n. 3319°). Von der vorigen im wesentlichen nur durch etwas derbere Blätter mit undeut- lie . . ’ . herer Nervatur und lockerere etwas stärker verzweigte Blütenstände verschieden. 3. 6. Pancheriana Loes. n. sp. Glaberrima et inermis; foliis alternis interdum densis, breviter tantum Jun ‚un longe petiolatis, anguste obovato-elliptieis usque anguste oblan- Ceolatis, rassjuscule coriaceis, basi anguste et cuneiformiter in petiolum een apice obtusis vel rotundatis et minute exeisulis, margine basi 23. 18, apice pauci- (dentieulis 4—3) serrulatis, 1,7 vel plerumque »—#,2 cm longis, 0,5— vix I em (supra medium) latis, costa et nervis Potanische Jahrbücher. XXXIX. Ba, 1 162 R. Schlechter. ut in @. Sebertiana, inflorescentiis solitariis, ex statu fructifero semel tantum dichotomis, 3-floris; pedunculis tantum 4-6 mm longis, prophyllis paullulum supra medium pedicellum insertis, pedicellis I—4 mm longis; capsulis i. s. pallidis, 3-valvibus, valvis ambitu ovalibus, circ. 6 mm longis; seminibus i. s. atris, arillo obsoleto vel inconspicuo, albumine subcorneo- carnoso, embryone magno, cotyledonibus ovalibus, foliaceis, attamen certe in siecco non viridibus. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransa, n. 2162). Weicht von den beiden vorigen Arten auf den ersten Blick durch nur ungefähr halb so große, besonders schmälere, Blätter ab; in der Nervatur stimmt sie mit @. Sebertiana überein, die aber weit länger gestielte, lockerere, stärker verzweigte In- florescenzen besitzt. 4. 6. Deplanchei Loes. n. sp. Glaberrima et inermis; foliis alternis, breviuscule, 3—5 mm longe, petiolatis, obovato-ellipticis usque lanceolatis, coriaceis, basi ut in praece- dentibus, apice obtusis vel rotundatis, margine juxta basin integris, ad apicem versus denticulato-serrulatis (denticulis pluribus quam 3), 3,5—6 cm longis, 0,8—1,8 cm latis, costa et nervis supra et subtus i. s. manifeste 'prominulis vel in fol. crassioribus supra conspicuis subtus subprominenti- bus, laxiuscule reticulatis reticuloque utrinque prominulo vel supra certe conspicuo et subtus prominulo; inflorescentiis in foliorum axillis solitariis, laxis, eis @. Sebertianae conformibus, i. e. ter dichotomis, pedunculis 0,7 vel plerumque 2—3 cm longis, axibus intermedis usque 8 mm longis, exterioribus brevioribus; floribus sub anthesi 6 mm diam., eis @. Sebertianae conformibus; sepalis rotundatis, denticulato-subfimbriolatis; capsula trivalvi, valvis ovali-oblongis apieulatis, 7—8 mm longis; arillo valde lacerato, tan- tum basin seminis cingente pallido, testa dura, nigra, albumine copioso, corneo, valde oleifero, embryone magno, cotyledonibus ovalibus, foliaceis, viridibus; cetera ut in @. Sebertiana. Nord-Bezirk: bei Pum (Drrranche n. 252bis et 304). Die Art besitzt dieselben Blüten und Blütenstände wie @. Sebertiana, die aber in Konsistenz, Berandung und Nervatur der Blätter von @. Deplanchei sich leicht unter- scheiden läßt. 5. 6. Bureaviana Loes. n. sp. Glaberrima et inermis; foliis alternis, saepius subverticillatim approxi- matis, 5—8 mm longe petiolatis, obovatis vel oblongis usque ob- vel sub- lanceolatis, coriaceis, basi cuneatis, apice rotundatis vel obtusis, saepe minute excisulis, margine jJuxta basin integris, superne, interdum obsolete, serrulatis (denticulis saepe brevissimis, pluribus quam 3), 3—5,3 cm longis, 1—1,9 cm latis, supra i. s. plerumque valde nitidis et subtus nitidulis, costa et nervis supra et subtus prominulis vel subobsoletis, interdum supra manifestioribus quam subtus, laxiuscule reticulatis vel reticulo plane obso- leto; inflorescentis solitariis eis @. Drakeanae conformibus, semel vel bis dichotomis, peduneulis 0,7 vel plerumque 1—3 cm longis, axibus inter- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 163 mediis 3—8 mm longis, pedicellis ultimis 3—6 mm longis, supra medium biprophyllatis; floribus ut in @. Drakeana, eis axem primarium terminan- tibus saepius 4-meris, ovario bimero; capsula et semine ut in praecedente, arillo tantum ut videtur paullo majore. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransı n. 961, 2163", 3319). In der Inflorescenz gleicht die Art der @. Drakeana, die aber durch ganzrandige Blätter von ihr unschwer zu unterscheiden ist; von der nächstfolgenden weicht sie wieder durch weniger reich verzweigte Blütenstände, undeutlichere Netzaderung, schmälere und meist kleinere und stärker glänzende Blätter ab. Es ist möglich, daß das Exemplar Baransa n. 3349 vielleicht als besondere Form später einmal abzutrennen sein wird. Blüten haben mir bisher nur im Knospenstadium vorgelegen. Das genannte Exemplar hat etwas länger gestielte lockerere Inflorescenz als die beiden anderen, auch in der Blatt- färbung ist es etwas von diesen verschieden. 6. 6. Fournieri (Panch. et Seb.) Loes. Celastrus Fournieri Panch. et Seb. in Revue Marit. et Colon. Vol. 4. ‘ 1875, .p. 209. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (BEaunovin 1868 [A]; DepLanche 1870 p- p-; Pancner 1870[B]; Baransı n. 574, 2163, 2163°, 3495). Ich glaube, daß dies die Art ist, die Strerr unter dem Namen Celastrus Fournieri Panch. et Seb. veröffentlicht hat. Im Pariser Herbar trägt die Pflanze, nämlich das angeführte Punchersche Exemplar, einen andern Namen, der aber augenscheinlich Manuskripiname geblieben ist und, um die Synonymie nicht unnütz zu belasten, auch hier ungenannt bleiben mag. Von den in der Revue Maritime et Coloniale 1374 auf- Sezählten Celastraceen kann nur Celastrus Fournieri für diese Gymnosporia-Art in Betracht kommen, und ebenso halte ich umgekehrt von allen neukaledonischen, - aus dem Pariser Herbar zur Bearbeitung überwiesenen Arten dieser Familie nur die hier angeführten Exemplare für so weit mit der a. a. O. gegebenen Beschreibung über- "ostimmend, daß sie als Vertreter der Pancnen-Söventschen Art angesehen werden können. Für sie aber paßt die Diagnose ganz gut; und ich möchte daher vermuten, daß der ursprünglich gegebene Manuskriptname für die Publikation nachträglich ge- ändert wurde, diese Änderung aber bei dem Originale dann hernach nicht eingetragen Rn ist. Ich schließe dies zugleich auch daraus, daß ein Exemplar mit der Be- chnung » Celasirus Fournieri« unter dem Pariser Materiale, wenigstens dem mir über- Sandten, fehlt. Menepetalum Loes. nov. gen. Flores, ut videtur, saepe abortu unisexuales, actinomorphi, parvi. alyx ö-lobus, sepalis rotundatis. Petala 5 praefloratione imbricata , deltoidea vel ovata vel late rotundata et + manifeste subpalmatim lobulata. Mina 5 extra discum carnosum inserta, petalis manifeste breviora et iis älterna, in flor. Q in staminodia reducta, staminodiis staminibus conformi- ner Ovarium 3-merum, stylo brevi vel brevissimo, stigmate capitellato "eviter 3-Jobo, 3-loculare, loculis plerumque 2-ovulatis, ovulis erectis, in I etsi locellatum attamen ovula reducta gerens. Capsula loeulicide ehi B . . . . . ns :41__9 Poren 3-valvis, valvis ovalibus vel obeordiformibus. Semina in loculis 1 —2 lam : . . . R : : x / m 3?) erecta, basi arillata, arillo pallido, interdum in alam brevem 11* 164 R. Schlechter. seminis basi inhaerentem elongato, testa obscura, dura, albumine copioso, embryone magno, cotyledonibus foliaceis, radicula infera.. — Arbores vel frutices glabri vel glaberrimi et inermes, ramulis plerumque angulatis, foliis simplieibus, oppositis; inflorescentiis 3—7-floris vel floribus in foliorum axillis fasciculatis. Im Bau der Frucht bildet die Gattung einen Übergang zwischen Gymnosporia und Catha. Die Form des Arillus, besonders wie er sich bei M. pachystimoides ausgebildet zeigt, nähert sie dieser, in der Gestalt der Kapsel aber stimmt sie ganz mit jener überein. Von Catha weicht die Gattung auch durch die dichtere, gebüschelte Inflorescenz nicht unwesentlich ab; dagegen sind ihr wieder die gegenständigen Blätter mit derselben ge- mein. Ob die als Sekt. I. Pseudomaytenus von den übrigen 4 abgetrennten beiden Arten hierher gehören, muß, solange sie nicht in Früchten vorliegen, noch zweifel- haft bleiben. Wenn auch einige Arten, M. cassinoides und M. pachystimoides im Habitus sehr der nordamerikanischen Gattung Pachystima gleichen, die übrigens in dieselbe Verwandtschaftsgruppe gehört, so dürfte unsere Gattung doch jedenfalls zu derim tropischen und südlichen Afrika heimischen Calha in sehr naher verwandt- schaftlicher Beziehung stehen, so daß ich erst ungewiß war, ob sie nicht mit dieser zu vereinen sei. Die sechs bis jetzt bekannten Arten sind in Neu-Kaledonien endemisch. Clavis specierum generis Menepetalum. I. Sect. Psendomaytenus Loes. Folia plerumque 5—10 cm longa, i. s. —& obscure brunnescentia. Petala basi lata insidentia, deltoidea usque ovata, praefloratione tantum marginibus sese leviter tegentia. A. Folia oblonga vel ovali- vel obovato-oblonga, apice obtusa 4. M.(?) Balansae. B. Folia obovato-elliptica usque oblanceolata, apice late obtusa vel rotundata . . . 22 222.2 2202.0..2 M. (2) Schlechteri. II. Sect. Eumenepetalum Loes. Folia plerumque minora (except. spec. n. 6), i. s. olivacea vel viridula, non vel vix brunnescentia. Petala basi angustiore insi- dentia superne dilatata, suborbicularia, praefloratione valde imbricata. A. Folia parvula 6 cmis breviora. a. Folia crassiuscule vel rigidule coriacea, tantum 1,8— 2,5 cm longa. en b. Folia tenuiter coriacea, chartacea usque submem- branacea, 2—5,5 cm longa. «. Folia oblonga vel ovato-oblonga . . . ..... 4. M, eathoides. 3. Folia lanceolata vel lineari-lanceolata....... . . 5. M. pachystimoides. B. Folia longiora, 7—12 em longa . . . -. :.......6M. salieifolium. 3. M. cassinoides. Sect. I. Pseudomaytenus Loes. 4. M.(?} Balansae Loes. n. sp. Glabra et inermis; foliis oppositis, 0,8—1,4 cm longe petiolatis, ob- longis vel ovali- vel obovato-oblongis, coriaceis vel subcoriaceis, i. s. brunnes- centibus, subtus pallidioribus, basi cuneatis, apice obtusis, margine sub- crenato-serrulatis usque subintegris, 6—9 cm longis, 2,5—3,4 cm latis, costa et valde arcuatis nervis lateralibus supra conspicuis vix prominulis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 165 subtus manifeste prominulis, reticulo obsoleto; inflorescentiis in foliorum axillis fasciculatis, singulis brevibus, semel vel rarius bis dichotomis, 3—7- floris, pedunculis 3—5 mm longis, axibus intermediis usque circ. 2 mm longis, bracteis parvis, deltoideis, prophyllis eis conformibus, juxta pedi- eelli basin insertis, pedicellis 2—3 mm longis; floribus sub anthesi cire. 3—4 mm diam. abortu, ut videtur, polygamis; sepalis 5 crassiusculis, rotundatis, margine subintegro vel sub lente valida hine inde obsolete et callose et dense denticulato; petalis 5 e basi lata triangularibus, obtusis, sepala duplo superantibus; staminibus 5 infra et extra discum disciformem orbieularem insertis, dimidia petala paullulo vel vix superantibus, antheris ovoideis; ovario disco subsemiimmerso fertili obsolete trilobo, in stylum brevissimum angustato, 3-loculari, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis, stigmate 3-lobulato; fructu ignoto. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Barınsa n. 2775). Da die Früchte der Art noch unbekannt sind, ist es nicht unmöglich, daß sie später zu einer anderen Gattung, etwa bei den Cassinioideen, untergebracht werden muß. 2. M.(?) Schlechteri Loes. n. sp. Glabra et inermis; foliis oppositis, 0,4—4,2 cm longe petiolatis, obo- vato-ellipticis usque oblanceolatis, tenuiter coriaceis vel subchartaceis, i. s. brunnescentibus vel olivaceo-brunnescentibus, subtus paullulo vel vix pallidi- oribus, hasi anguste et interdum sublonge cuneatis, apice late obtusis vel rotundatis, margine serrulatis vel suberenato- vel crenato-serrulatis, 4,5— 10 cm longis, 4,6—3 cm latis, costa et nervis supra conspicuis, vel nervis supra Obsoletis, subtus prominulis, dense reticulatis, reticulo subtus tenuiter prominulo vel plane obsoleto; inflorescentiis in foliorum axillis fasciculatis, singulis Q unifloris, ZT uni- usque plerumque trifloris, semel dichotomis, pedunculis in 3-floris 2—4 mm longis, bracteis et prophyllis parvis deltoideis, MR pedicelli basi ipsi insertis, pedicellis in 3-floris, 1,5-—3 mm longis, in wnifloris 2—4 mm longis et medio vel paullulo sub medio biprophyllatis; Noribus abortu unisexualibus et, ut videtur, dioieis; g' expansis sub an- thesi eire. 4 mm diam., sepalis rotundatis, petalis e basi lata deltoideis, Obtusis, longitudine sepala plus duplo superantibus, staminibus infra et extra discum depresso- et pulvinato-annuliformem insertis, dimidia petala Paullulo superantibus, ovario disco semiimmerso attamen superne sulco “enui sed manifesto a disco segregato, rudimentario attamen locellato et Ovulis in loeulis singulis binis instrueto, ovulis autem rudimentariis; Nloribus ‚Paullulo minoribus, petalis tantum fere duplo quam sepala longioribus, Polius oyatis quam deltoideis, staminodiis dimidia petala non aequantibus, Minutis, antheris etsi evolutis attamen vacuis, disco subpatelliformi, ovario Multo majore, sublibero, in stylum brevem attenuato, 3-loculari, loculis “vulatis, oyulis ereetis: fructu ignoto. Var. a. genuinum Loes.; foliis tenuioribus subchartaceis, basi an- guste ; . a Cuneatis, reticulo manifestiore. 166 R. Schlechter. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 600 m ü. M., desgl. hei Oubatche, ca. 700 m ü.M. — n. 15630 (gt) u. 15432 (g"), blühend im Januar. Var. 9. australe Loes.; foliis paullo coriaceis, basi latius cuneatis, reticulo obsoleto. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü. M. —.n. 17485 (@), Anfang November blühend. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese beiden Varietäten sich später als zu zwei verschiedenen Arten gehörig herausstellen und die in der Beschreibung als geschlecht- liche Unterschiede angegebenen Verschiedenheiten sich als Artmerkmale erweisen könnten. Ich halte es aber auch für ebenso gut möglich, daß die angegebenen Unterschiede nur auf Anpassungen an den Standort in Verbindung mit sexueller Differenzierung beruhen. Bei den beiden Exemplaren des Nord-Bezirks ist entschieden der Staubgefäßapparat stärker ausgebildet als der Fruchtknoten, so daß ich sie für männliche halten möchte; umgekehrt besitzt die Pflanze des Süd-Bezirks einen auffallend großen Fruchtknoten und nur verkümınerte Stamina, die zwar Antheren tragen; dieselben sind aber, soweit ich gesehen habe, leer. Die derbere Konsistenz der Blätter und der gedrungenere Wuchs der südlichen Pflanze könnte sehr wohl mit dem exponierten Standorte in größerer Höhenlage zusammenhängen. — Von der vorigen weicht diese Art durch etwas schmälere, an der Spitze rundere, an der Basis länger ausgezogene Blätter ab. Auch die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Menepetalum ist wegen des Fehlens der Früchte noch fraglich. Sect. II. Eumenepetalum Loes. 3. M. eassinoides Loes. n. sp. Glabra; ramulis quadrangulatis; foliis parvulis, oppositis, breviter, 2—3 mm longe petiolatis, ovalibus vel ovali-oblongis usque obovatis vel subelliptieis, crassiuscule vel rigidule coriaceis, i. s. olivaceis, subtus paullulo pallidioribus, et nitidulis, basi acutis vel rarius cuneatis vel subobtusis, apice obtusis vel rotundatis, margine grosse serratis, denticulis ipsis ob- tusiusculis, 1,8— 2,5 cm longis, 0,7—1,3 cm latis, costa supra tenuiter et acutiuscule prominula, nervis lateralibus supra obsoletis, subtus costa et nervis densiusculis manifeste prominulis et reticulum prominulum formanti- bus; floribus, ut videtur, in foliorum axillis fasciculatis dioieis (?), sub anthesi circ. 3 mm diam.; pedicellis circ. 3 mm longis; sepalis 5 rotundatis, sub lente valida saepe tenuiter et brevissime subfimbriolato-denticulatis, intus sparse punctulis minutis obtectis; petalis 5 late rotundatis suborbicularibus, + irregulariter subpalmatim lobulatis, sepala longitudine duplo vel plus duplo superantibus; staminibus 5 in f.Q sterilibus, extra discum carnosum tenuiter annulari-subpulviniformem insertis, minutis, etiam sepalo breviori- bus, filamentis brevissimis, antheris vacuis valde reductis; ovario disco immerso, obtuse conico, stigmate parvo, capitellato coronato, quoad vidi, 3-loculari, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransa n. 2164). Von der nächsten durch bedeutend derbere, kleinere stumpfere Blätter unter- schieden, im Habitus mehr mit M. pachystömoides übereinstimmend, die aber weit schmälere, längere und dünnere Blätter hat. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 167 4. M. cathoides Loes. n. sp. Glabra; ramulis quadrangulatis; foliis oppositis, breviter, 2—5 mm longe petiolatis, oblongis vel ovato-oblongis, chartaceis vel submembranaceis, i. s. olivaceo-viridibus, subtus pallidioribus, non vel vix nitidulis, basi cuneata vel subobtusa vel subacuta, apice obtusa vel obsolete et late et obtuse acuminata, margine suberenulato-serrulatis, 3—5,5 em longis, 1,5— 2 cm latis, costa supra acutiuscule et tenuiter prominula, nervis lateralibus obsoletis, subtus costa et nervis prominulis et reticulum prominulum for- mantibus; floribus in foliorum axillis fasciculatis, sed, ut videtur, ex unius- ceuiusque glomeruli numero uno tantum usque ad statum fructus maturum persistente fructibus ideo pseudosolitariis; pedicellis sub fructibus 6— 8 mm longis; petalis sub capsulis persistentibus obsolete et irregulariter sub- palmatim lobulatis; capsula loculieide dehiscente, trivalvi, valvis transverse ovalibus, usque 5 mm longis et 6 mm latis; semina inveni in loculo 3 (1?) ellipsoidea, eirc. 2 mm longa, arillo obsoleto, pallido instructa, testa brunnea, albumine copioso, embryone ? Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Barınsaı n. 2761). Bemerkenswert ist das Ausdauern der Blumenblätter bis zur Fruchtreife. Durch die Gegenständigkeit der Blätter und die Form derselben erinnert die Art an die Gattung Catha, wo gelegentlich auch einmal persistierende Petala zu beobachten sind. In der Fruchtform und im Samen weicht aber Catha von unserer Art, die im übrigen die gewöhnlichen Gymnosporia-Früchte besitzt, erheblich ab, desgleichen auch in der Inflores- cenz, die bei jener aus einzeln axillären mehrmals verzweigten Dibrachien besteht. 5. M. pachystimoides Loes. n. sp. Glabra; ramulis quadrangulatis; foliis parvulis, oppositis, perbreviter 1,5—3 mm longe petiolatis, lanceolatis vel lineari-lanceolatis, chartaceis vel tenuissime coriaceis, i. s. olivaceo-viridibus, subconcoloribus, nitidulis, basi anguste acutis, apice obtusis et excisulis, margine grossiuscule serratis, 2—4,5 cm longis, 0,5—4,1 cm latis, costa media supra conspicua vel tenuiter et acutiuscule prominula, nervis lateralibus obsoletis vel conspicuis, subtus costa et nervis prominulis et reticulum subtus prominulum formanti- bus; floribus, ut videtur, in foliorum axillis fasciculatis, attamen ut in Praeced. uno tantum fructu glomeruli persistente, 'reliquis antea labentibus vel non evolutis; pedicellis sub fructibus 7—8 mm longis; petalis sub Capsula persistentibus irregulariter subpalmatim lobulatis; capsula loculicide dehiscente trivalvi, valvis subobcordiformibus, 6—7 mm longis, 5—6 mm latis; seminibus in loculis plerumque 2 erectis, 3 mm longis, ellipsoideis, basi arillo pallido instructis, arillo a lateribus complanato, alam semini sub- aequilongam formante, testa atra, dura, albumine copioso, albido, carnoso, nryone majusculo, cotyledonibus ovalibus, foliaceis, viridulis, radicula Infera, Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransa n. 1332). Diese Art zeigt im Bau der Frucht und des Samens die Beziehungen zu Oatha, eı der die Kapseln nur noch mehr gestreckt und der zum Flügel gewordene Arillus 168 R. Schlechter. noch erheblich länger ist, noch deutlicher als die vorige. Im übrigen Habitus gleicht M. pachystimoides aber anderseits sehr der nordamerikanischen Gattung Pachystima, von der sie aber im Fruchtbau wesentlich abweicht. 6. M. salieifolinm Loes. n. sp. Glabra; ramulis quadrangulatis; follis pro genere longis, oppositis, 6—9 mm longe petiolatis, lanceolatis vel suboblanceolatis, tenuiter charta- ceis vel submembranaceis, i. s. subglaucescenti-viridibus, non vel vix niti- dulis, basi cuneatis, apice acutis vel subacutis, margine minute et obsolete erenulatis vel erenulato-serrulatis vel subintegris, 7—1N,7 cm longis, 1,9— 2,7 cm latis, costa et nervis supra conspieuis vel tenuissime prominulis, subtus prominulis, nervis lateralibus pertenuibus densiuscule retieulatis, venis tenuissimis, subtus prominulis vel obsoletis; floribus minimis in folio- rum axillis fasciculatis, tantum alabastris juvenilibus mihi visis; sepalis 5 rotundatis subfimbriolato-denticulatis; petalis 5 rotundatis, suborbieularibus, obsolete bilobulatis; staminibus 5 extra discum carnosulum subpatelliformem insertis, sepala vix aequantibus, antheris ellipsoideis vel ovoideis, fertilibus, filamentis brevissimis tenuissimis; ovario disco immerso nondum satis evoluto. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 600m ü.M. — n. 15702, mit Knospen im Januar. Da die Früchte der Art noch unbekannt und die Blüten noch nicht vollkommen entwickelt sind, bleibt ihre Zugehörigkeit zur Gattung Menepetalum noch etwas unsicher. Was mich bestimmte, sie zu dieser Gattung zu rechnen, ist die Vierkantigkeit der Aste, die dünne Konsistenz und die Gegenständigkeit der Blätter, sowie die Form der fast kreisrunden Petala, bei denen mir auch eine Zerteilung in 2 Lappen bereits angedeutet zu sein schien. j Peripterygia {Baill.) Loes. emend. gen. novum. Flores, quoad vidi, abortu dioiei (?). Sepala 5 rotundata, praefloratione imbricata. Petala 5 imbricata, late ovalia, sepalis duplo longiora, 2—3 mm longa. Stamina in fl. J'(?) 5 extra et infra discum subpentagonum crasse carnosum sub anthesi explanatum, obsolete radiatim striolato-subsulcatum in eius angulis obtusis inserta, filamentis subulatis, sepala vix aequantibus, antheris late cordiformibus versatilibus fertilibus filamentis circ. aequilongis. Ovarium in fl. J'(?) obtuse pyramidatum 3-gonum, disco insidens, stylo nullo, stigmate capitellato, 3-loculare, ovulis? Capsula obcordato-3-alata, eirc. 2 cm longa, 1,2—1,5 cm lata, alis obsolete venosis, superne tantum usque paene !/, altitud. loculicide dehiscens (usque ad ®/, altitud. a basi indehiscens). Semen tenuiter discoideum, suborbiculare, paullulum ob- liquum, testa brunnea, strato exteriore in alam membranaceam discoideam semen depresso-ellipsoideum ipsum undique orbiculariter cingentem ampliato, albumine parco, carnosulo, embryone magno, cotyledonibus foliaceis (i. V- viridibus?), ovalibus, basi rotundatis, radicula manifesta infera. — Arbores ve] frutices, inermes, glabri; foliis simplicibus, alternis, densis, inflorescentis in foliorum axillıs solitariis, dichotomis, paucifloris. | Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 169 Pterocelastrus sect. nova Peripterygia Baill. in Adansonia Vol. XI. 1874 p. 267. Diese neue Gattung ist in die Nähe von Aokoona zu stellen. Sie zeigt im Bau der Frucht zugleich Beziehungen zu den Tripterygioideen, nämlich zu Tripterygium und Wimmeria, deren Früchte sich dadurch unter- scheiden, daß sie geschlossen bleiben, ihr Lumen kleiner ist und die 3 Kanten zu breiteren Flügeln erweitert sind. Bei dieser Unterfamilie sind aber Samen mit Flügeln nicht bekannt. Solche finden sich aber innerhalb der Celastroideen bei Kokoona, nur daß der Flügel hier den Samen nicht als kreisrunde ringsherum gleichstarke Scheibe umgibt, sondern auf der einen Seite bedeutend gefördert ist. Es wäre von Interesse, diese Flügel- bildungen an den Samen einmal entwicklungsgeschichtlich zu untersuchen. Bei Catha ist der Flügel sicher nichts anderes als der gewöhnliche Celastra- ceen-Arillus. Ob er dies auch bei unserer Gattung und bei Kokoona ist, läßt sich an dem fertigen Zustande nicht entscheiden. Höchstens könnte man als einen Fingerzeig dafür den Umstand ansehen, daß bei Peripterygia der. Flügel, der in der oben stehenden Diagnose noch als die äußere Schicht der Testa angesehen ist, von der inneren Testaschicht, die nach der anderen Auffassung also die Testa allein vorstellen würde, sich äußerst leicht los- {rennen läßt, so daß man den Eindruck erhält, daß beide in lebendem Zustande vielleicht gar nicht in geweblichem Zusammenhange, außer am Funiculus, gestanden haben. Die Samen von Kokoona würden dann einen weiteren Schritt in der Entwicklung bedeuten, und dies führte schließlich zu den geflügelten Samen von Mippocratea. Peripterygia ist eine bisher eindeutige auf Neu-Kaledonien be- schränkte Gattung, deren Gattungscharakter ausschließlich im Bau der Frucht zu suchen ist. Sonst aber stimmt sie im Habitus und selbst im Blütenbau ganz und gar mit den unbewehrten Gymnosporva-Arten überein, so daß man ein nur in Blüten oder steril vorliegendes Exemplar ohne Zögern in die nähere Verwandtschaft der tropisch-afrikanischen @. luteola (Delile) Loes. oder der südafrikanischen @. procumbens (L.) Loes. stellen würde. Daß Baırron die Pflanze zur Gattung Pterocelastrus gerechnet hat, kann ich mir nur aus einem vermutlichen Mißverständnis erklären. PANncHER hat nämlich sein unten angeführtes Exemplar so bezeichnet, und zwar als eine neue Art, und hat wahrscheinlich, ohne Kenntnis der südafrikanischen Gattung Pterocelastrus, mit diesem Namen eine neue Gatfung bezeichnen wollen; und Barıxon scheint dann den Glauben gehabt zu haben, damit sei die alte Gattung Pierocelastrus gemeint gewesen. Der Augenschein muß aber jedem zeigen, daß mit dieser die neukaledonische Pflanze nichts u tun haben kann. Die einzige bisher bekannte Art ist: P. marginata (Baill.) Loes. terocelastrus marginatus Baill. in Adansonia XI. 4874, p. 266. 170 R. Schlechter. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (DrrrancHe n. 464 ‘ex Baill.); Pancner 1870 (E). Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 150 m ü.M. —n. 15266, blühend im November. Cassinioideae. Elasodendrum Jacaq. Die Gattung, in ihrer jetzigen Umgrenzung, findet sich, außer in unserem Gebiete, in Zentral-Amerika, besonders West-Indien, ferner im tropischen Afrika und Südafrika, im malagassischen Gebiet, sowie im tropischen Asien (Indien, Sunda-Inseln, Philippinen) und end- lich im tropischen und östlichen Australien, auf den Lord Howe- und auf den Norfolk-Inseln vertreten. Ob auch das japanische E. ‚jeponieum Franch. et Sav. hierher gehört, vermag ich wegen mangelnden Materials nicht anzugeben. Mindestens für zweifelhaft aber halte ich die Angaben über das Vorkommen der Gattung in Süd-Amerika!). In unserm Gebiete ist sie durch zwei Arten vertreten, von denen die eine, E. curtı- pendulum Kndl., auch auf den Norfolk-Inseln heimisch ist, während die andere mit ihren schönen, großen, dicklederigen, keilförmigen, voll- ständig ganzrandigen Blättern (E. clusiophyllum) innerhalb der Gattung eine ziemlich isolierte Stellung einzunehmen scheint. Diese ist jedenfalls ein besonderer Neu-Kaledonien eigentümlicher Typus. 4. E. eurtipendulum Endl., Prodr. Flor. Norf. 441. E. arboreum Panch. et Seb. in Revue Marit. et Colon. Vol. 41, 187%, p- 209. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangabe (Baransaı n. 574, 2139, 3320; Pancner 1870 (F). Die Art ist, wie die meisten anderen auch, diözisch, was bereits Pancner selbst beobachtet hat. Der Fruchtknoten besitzt, nach der Frucht zu schließen und dem mir aus den & Blüten bekannten Ovarrudiment, normal 3 Fächer, von denen aber eins oft verkümmert. Die Steinfrucht besitzt daher öfters auch nur 2 Fächer. Der Kern st außerordentlich hart und diekwandig; die Fächer daher nur von sehr kleinem Lumen. Nach PAncHER soll die Art ein gutes Bauholz liefern. 2. E. elusiophyllum Baill. in Adansonia XI. 1874, p. 267. Süd-Bezirk: ohne nähere Standortsangabe (Baransı n. 3613); an den Ufern des Flusses Dotio bei Ourou& (Herb. Mus. Par. [ex BaııL.), blühend im Dezember). Diese ausgezeichnete Art besitzt einen von dem der übrigen Elaeodendrum-Arten recht abweichenden Habitus und gleicht darin eher gewissen Clusiaceen oder Phelline- Arten. Sie besitzt gleichfalls eingeschlechtliche Blüten, die vielleicht diözisch sind. BaıLnon bezeichnet sie als »polygam.« Die Früchte sind unbekannt. Möchte es daher I) Vergl. LoEsener in Bericht. Deutsch. Pharm, Gesellsch. Vol. VI. 1896. Heft 7 ($S. 8 des Sonderabdruckes). ee EETe Er EEE Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 171 auch vielleicht gewagt erscheinen, die Art ohne Kenntnis der Früchte zu Klaeodendrum zu rechnen, so deutet doch der auffallend dicke Diskus und die Gestalt der inneren Blütenorgane, sowie besonders auch die leiterförmige Gefäßperforation auf die Zugehörigkeit zu der genannten Gattung. Die Blätter sind allerdings abwechselnd und haben, wie dies für so viele Gewächse des Gebietes aus den allerverschiedensten Familien charakteristisch ist, bei unserer Familie sonst aber nirgends zum Ausdruck kommt, eine äußerst lange keilförmige Form und stehen meist zu mehreren genähert und nach der Spitze der Äste zu etwas schopfig gedrängt. Pleurostylia Wight et Arn. , Das Vorkommen dieser Gattung in Neu-Kaledonien erscheint recht beachtenswert, da wir hier den am weitesten nach Osten vorgeschobe- nen, geographisch völlig vereinsamten Posten der Gattung vor uns haben. Im übrigen gehört dieselbe gleichzeitig zu denjenigen Florenele- menten, die das tropische Afrika mit Vorderindien gemeinsam hat. Sie findet sich im tropischen und südlichen Afrika, auf Madagascar, Mauritius, in Vorderindien und auf Ceylon. Mindestens ebenso he- merkenswert aber ist es, daß die einzige aus unserm Gebiete bekannte Pleurostylia so nahe mit der vorderindisch-ceylanischen verwandt ist, daß wir sie höchstens als eine besondere Varietät von dieser änsehen können. P. Wightii Wight et Arn. var. neocaledoniea Loes. var. nova: atque medioeris; inflorescentiis unifloris vel semel dichotomis 1—3-lloris (in typo plerumque 3—7-floris). | Pleurostylia Sebert in Revue Marit. et Colon. Vol. 41, 1874, p. 209. Neu-Kaledonien: ohne nähere Standortsangahbe (PAncHER, BALANSA n. 570, 960, 9602). Die Aufstellung dieser Varietät gründet sich weniger auf morphologische Ver- schiedenheit als auf die Erwägung, daß die neukaledonischen Exemplare unter einander zwei a x . 2. . B . N weifellos näher verwandt sein müssen als mit den indischen Exemplaren. Hippocrateaceae. Bearbeitet von Tun. LoESENER. k Yon. den drei Gattungen dieser die tropischen und subtropischen Länder beider Erdhälften bewohnenden Familie ist im Gebiete nur ver- treten die Gattung Salacia L. Das Verbreitungsgebiet von Salacia umfaßt das tropische und süd- ik Afrika, das Monsungebiet bis zu den Philippinen, Neu- ak den Salomon-Inseln und dem tropischen Australien. Ein Arten. Entwicklungszentrum liegt im tropischen Südamerika. Die Forgetriche Gebietes stellen also gegenwärtig den am weitesten nach Osten nahe riebenen Vorposten dar. Die Gattung ist durch vier unter einander verwandte endemische Arten in Neu-Kaledonien vertreten. Die- lich 172 R. Schlechter. selben weichen sämtlich im Bau des Gynäceums nicht unwesentlich von den übrigen Salacien ab und können daher als eine besondere auf das Gebiet beschränkte Untergattung zusammengefaßt werden. Im vegetativen Bau würden sie der südafrikanischen S. Kraussii Hochst. am nächsten stehen. Das neue Subgenus wäre folgendermaßen zu beschreiben: Subgen. II. Dicarpellum l,oes. n. subgen. Sepala 5, saepe inaequalia, rotundata. Petala 5 elliptica, erecta. Discus annularis. Stamina 3 inter discum et ovarium inserta, filamentis erectis, antheris extrorsum rimis 2 obliquis longitudinalibus dehiscentibus. Ovarium liberum conicum in stylum brevem attenuatum, 2-loculare, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis — Arbores vel frutices glabri, "foliis alternis. Clavis specierum. 1. Folia apice obtusa vel subacuta vel obsolete et breviter et obtuse vel obtusiuscule acuminulata. . ....... 14.8. Pancheri. II. Folia apice obtusa usque rotundata. A. Folia coriacea vel crassiuscule coriacea, nitida, nervis manifestis, supra prominulis, subtus costa et nervis prominentibus vel costa expressa, reticulo manifesto. . 2. 8, neocaledonica. B. Folia tenuiora, opaciora, nervis supra obsoletis, reticulo plane vel certe supra obsoleto. 1. Folia 4—6,5 cm longa . : ..2..2.20.» 2. Folia 8—12 cm longa. w . $. Bailloniana. . 8. Poissoniana. En 1. 8. Pancheri Baill. in Adansonia X. 1872, p. 184. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 500 m ü.M. — n. 14745 und 45044, blühend und in Früchten im September und Oktober; auf den Bergen am Ngoye, ca. 500 m ü. M. — n. 15168, desgl. im No- vember; bei Kanala (Vıeıuarn n. 189, 2298 [ex BaıtLon]; PancHer|!)). Eine dieser Art sehr nahestehende Pflanze, deren Blüten aber noch zu wenig ent- wickelt waren, um sie endgültig zu bestimmen, und die vielleicht zu einer neuen Art gehören könnte, wurde von Baransa unter der Nummer 4353 gesammelt. 2. S. neocaledonica Loes. n. sp. Glaberrima; foliis alternis, 5—8 mm longe petiolatis, obovatis vel obovato-elliptieis usque suboblongis, coriaceis vel crassiuscule coriaceis, 1. S- griseo-olivaceis vel brunnescentibus, subtus + pallidioribus, utrinque nitidis vel nitidulis, basi acutis vel cuneatis, rarius cuneato-subobtusis, apice ob- tusis vel rotundatis, margine integris, 5—9,5 cm longis, 2—3,5 cm latis, costa et nervis supra manifeste prominulis, subtus prominulis vel promi- nentibus, vel costa subtus expressa, laxiuscule reticulatis, reticulo supra prominulo, subtus prominulo vel prominente; floribus in foliorum axillis fasciculatis, pedicellis @—4 mm longis; prophyllis 2 sub flore ipso insertis, deltoideis; sepalis 5, rotundatis, margine + fimbriolatis, subinaequalibus; petalis 5 ellipticis, sub anthesi erectis neque explanatis, sepala tantum Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 173 paullulum superantibus, circ. 1,5 mm longis; staminibus 3 inter discum breviter subannulari-cupuliformem et ovarium insertis, erectis, filamentis latis, ovario subaequilongis, antheris cordiformibus, extrorsum rimis obliquis longitudinaliter dehiscentibus, connectivo minuto paullulum supra antheram producto; ovario libero vel sublibero, conico, in stylum brevem angustato, 2-loculari, loculis 2-ovulatis, ovulis erectis, stigmate parvo capitellato, bi- lobo; fructu ignoto. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü.M. — n. 15497, blühend im November. Von der vorigen durch dickere, stark glänzende, an der Spitze mehr abgerundete Blätter mit bedeutend deutlicherer Nervatur abweichend. 3. 8. Bailloniana Loes. n. sp. Glaberrima; foliis alternis, 4—7 mm longe petiolatis, obovatis vel ob- longis, raro obovato-elliptieis, coriaceis vel tenuiter, interdum rigidule coria- ceis, i. $. brunneo-olivaceis vel obscure-brunneis, subtus non vel vix palli- dioribus, i. s. utrinque nitidulis vel subopaeis, basi late cuneatis vel acutis, raro subobtusis, apice rotundatis, margine integris, 3 vel plerumque 4— 6,5 cm longis, 1 vel plerumque 1,5—3,1 cm latis, costa et nervis supra prominulis vel saepe obsoletis, subtus prominulis vel nervis tenuiter pro- minentibus, reticulum laxiusculum subtus prominulum formantibus; inflores- centiis plerumque semel dichotomis 4—3-floris, in foliorum axillis fasciculatis, vel in axis communis et perbrevis et dense perulis obtecti apice congestis, gracilibus, pedunculis singulis 3—6 mm longis, pedicellis 4— vix 2 mm longis, prophyllis pedicelli basi insertis; floribus paullo minoribus quam in praeced.; sepalis 5 subinaequalibus, rotundatis, fimbriolato-denticulatis; petalis 5 erecto-patentibus, apice + recurvatis, linguiformi-elliptieis, cire. 1,5 mm longis, sepalis vix duplo longioribus; staminibus 3 inter discum parvum annularem et ovarium insertis; cetera ut in praecedente; fruetu Ignoto, Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 800 m ü.M. — 1. 15444, blühend im Dezember. In Nervatur und Konsistenz der Blätter mit der ersten, in ihrer Form mit der zweiten übereinstimmend, durch kleinere und verhältnismäßig breitere Blätter von beiden abweichend. 4. 8. Poissoniana Loes. n. sp. Glaberrima; foliis alternis, 5—10 mm longe petiolatis, 'cuneiformibus, Coraceis vel tenuiter coriaceis, i. s. obscure griseo-brunnescentibus, subtus "on vel vix pallidioribus vel subobscurioribus, utrinque vix nitidulis, basi Angustissima sensim in petiolum vix a lamina distinetum angustatis, apice Obtusis usque rotundatis, margine integris vel subintegris, 8—12 cm longis, 113,3 cm latis, costa et nervis supra prominulis vel obsoletis, subtus Prominulis, Jaxe reticulatis, reticulo subtus prominulo; inflorescentiis in axis ommunis peruligeri usque 5 mm longi apice congestis vel in foliorum axillis faseiculatis, raro solitariis, singulis plerumque semel dichotomis 1— 174 R. Schlechter. 3-Noris, gracilibus, peduneulis 5—7 mm longis, pedicellis 2—3 mm longis, prophyllis pedicelli basi insertis; sepalis 5 inaequalibus, rotundatis, + fim- briolato-denticulatis; petalis 5 sepala cire. duplo superantibus, elliptieis, erecto-patentibus, paene ad 2 mm longis; staminibus 3 erectis, filamentis ovarium paullo superantibus; cetera ut in praecedentibus; fructu ignoto. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 300 m ü.M. — n. 15644, blühend im Januar. Von den übrigen Arten durch die lang keilföürmig ausgezogenen und ganz all- mählich in den Blattstiel übergehenden Blattspreiten leicht zu unterscheiden; erinnert im Habitus sehr an manche Formen von Elaeodendrum australe Vent., das aber schon durch die Gegenständigkeit seiner Blätter sich auf den ersten Blick von unserer Pflanze als verschieden erweist. lcacinaceae. Es sind bisher nur zwei Vertreter dieser interessanten Familie aus dem Gebiete bekannt geworden. Beide sind als Repräsentanten endemischer, monotypischer Gattungen anzusehen. Sie sind, wie es scheint, in ihrer Verbreitung auf den Nord-Bezirk beschränkt, wo sie in den Wäldern an- zutreffen sind, Sarcanthidion als Strauch, Anisomallon als Baum. Sarcanthidion Baill. S. sarmentosum Baill. — Fig. 13. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ce. 1200 m ü. M. —n. 15480, blühend im Dezember 1902. Anisomallon Baill. A. celusiifolium Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 4200 m ü. M. — n. 15479, blühend im Dezember 41902. Sapindaceae. (Bestimmt von Herrn Prof. Dr. RApLKorER.) Auf der Insel Neu-Kaledonien ist die Zahl der bekannten Sapindaceen eine verhältnismäßig hohe; dieselbe dürfte schon jetzt annähernd 40 be- schriebene Arten beherbergen. Besonders ist es die Gruppe der Cupamnieae, die sich durch Formenreichtum auszeichnet. Die größte Gattung stellt Cupaniopsts dar mit 16 offenbar sehr lokal auftretenden Arten. Guioa Cav. Die Gattung ist nun in 9 Arten aus dem Gebiete bekannt, welche fast gleichmäßig über beide Bezirke zerstreut sind. Alle mir bekannt gewordenen Arten bilden Sträucher. Einige derselben, wie @. collina (Panch. et Sb.) Schltr. und @. erenulata Radlk., werden selten 11/, m Höhe übersteigen, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 175 während @. glauca Radlk. auch als kleines Bäumchen zu beobachten ist. Mit Vorliebe suchen die Arten der Gattung lichtere Stellen in Wäldern oder Waldränder auf. Fig 27. . r ® 13. Sarcanthidion sarmentosum Baill. — A Zweig. BC Blüte und Korolla. D—-E Petalum. 7 Kelch mit Griffe. @-—H Staubbl. J Ovar. m. Griffel. 6. eollina (Panch. et Seb.) Schltr. Cupania collina Panch, et Seh. Guioa villosa Radlk. Süd-Bezirk: auf den Hügeln zwischen Gebüsch und an Wald- 176 R. Schlechter. rändern bei Yaouhe, 50—100 m ü. M. — n. 14732, blühend im Sep- tember 1902. Diese Pflanze stimmt so gut mit der Beschreibung der Pflanze von PancHer et Sesert überein, daß ich mich gezwungen sah, die obige Namenveränderung vorzu- nehmen. 6. erenulata Radlk. n. sp. Frutex; rami teretes, glabri non nisi extimo apice pilis minutis flavidis adpressis, ut et inflorescentiae, adspersi, cortice rubro-fusco; folia abrupte pinnata; foliola 6—10, subopposita vel praesertim superiora majora alterna, parva, lanceolata, acuta, rarius obtusiuscula, basi in petiolulos complanatos attenuata, margine subrevoluta, prope apicem minutim crenulata, rigiditis- cule coriacea, nervis lateralibus teneris utrinque 7—-10 obliquis ante mar- ginem arcuato-anastomosantibus utrinque paullulum prominulis, supra glabra nitidula subfusca, subtus pallidiora pilis minutissimis laxe adspersa et minutim tubereulato-papillosa, inde opaca, cellulis secretoriis majusculis crebris puncta pellucida etsi aegrius perspicienda nec non supra puncta impressa efficientibus persita; rhachis foliorum praesertim superne mar- ginata, petiolus subnudus; inflorescentiae axillares, foliis breviores, thyrsi vel paniculae parvae pauciramosae, rhachi superne ramisque thyrsoideis eineinnos sessiles paucifloros gerentibus, bracteis bracteolisque minutis subulatis; flores (masculi tantum visi) parvi, pedicellati; sepala sat imbri- cata, adpresse puberula, exteriora minora triangularia acuta, interiora mar- gine petaloidea; petala 4 — quintum infimum abortivum vel rudimentarium — ovali-lanceolata, utrinque basi pilosula et dorso infra medium papillosa, margine ciliolata, intus squamulis 2 subspathulatis petalo ipso paullo bre- vioribus villosis dorso sub apice ad marginem interiorem incrassatum crista subelavata ornatis aucta, cellulis secretoriis instructa; discus A-lateralis, semilunaris, glaber; stamina 8, infra medium puberula, antheris glabris; pistilli rudimentum parvum triquetrum puberulum; fructus — (non sup- petebat). Rami florigeri. diametro 3—4 mm. Folia petiolo —2 cm longo adjecto 4—10 cm longa; foliola 4,5—3,5 cm longa, 5—8 mm Jlata. Inflorescentiae 6 cm vix superantes. Flores expansi vix 2 mm longi et lati. Nord-Bezirk: an lichten Waldstellen auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. —n. 15413, blühend im Dezember 1902. Valde affinis Gwusioae erenatae Radlk. (in Sitzungsber. K. bayer. Ac. IX. 1879, p: 533), cujus quasi forma gracilior. 6. glauca Radlk. Forma 2 dendroides Radlk. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Bergen am Ngoye, ca. 600 m ü. M. — n. 15499, fruchtend im November 1902. Forma 4 trachycalyx Radlk. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 4200 m ü. M. — n. 45503, blühend im Dezember 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 177 Gongrodiscus Radlk. Eine endemische Gattung der Insel mit 2 Arten, welche beide in dem Süd-Bezirke vorkommen. Sie wachsen, ähnlich den Gaora-Arten, als hohe Sträucher oder kleine Bäumchen an Waldrändern. 6. sufferrugineus Radlk. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Abhängen des Mont Mou bei Paita, ca. 1200 m ü. M. — n. 14 916, blühend im Oktober 1902. Loxodiscus Hook. fil. Eine endemische monotypische Gattung. Die einzige Art, L. coriaceus Hook. fil., ist ein kleiner Baum, der längs der Fluß- und Bachläufe der Gebirge des Süd-Bezirkes zur Blütezeit durch schöne Rispen ansehnlicher rosenroter Blüten schon von weitem ins Auge fällt. L. coriaceus Hk. f. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 600 m ü. M. — n. 14973, blühend im Oktober 1902. Harpullia Roxb. Bisher ist nur eine Art dieser im malayischen Gebiete weitverbreiteten Gattung von Neu-Kaledonien bekannt geworden. Die Art bildet in den Küstenregionen des Süd-Bezirkes, besonders in der von mir als Strand- buschwald bezeichneten Formation Bäume, die sich durch große runde Kronen auszeichnen. Da dieselben gesellig auftreten, tragen sie oft nicht unerheblich zur Charakteristik jener Formation bei. H. austro-caledonica Baill. Süd-Bezirk: im Strandbuschwalde bei Noumea, ca. 10—20 m ü. M —n. 15083, blühend im Oktober 1908. Rhamnaceae. Die Rolle der Rhamnaceen ist in der Zusammensetzung der neukale- donischen Flora wenig bedeutend, sowohl dadurch, daß nur wenige Arten nn Thanden sind, als auch durch die recht lokale Verbreitung derselben. Nachgewiesen sind bis jetzt die Gattungen Colubrina, Ventilago, Emme- "ospermum und Alphitonia. Ventilago Gärtn. . Eine endemische Art wurde von Barızox als V. buroides beschrieben, nme andere von WEBERBAUER in seiner Bearbeitung der Rhamnaceen für die Pflanzenfamilien als V. leiocarpa Bth. aufgeführt. Ich halte es für Währscheinlich, daß diese letztere die unten beschriebene Art ist, welche “A von V. leiocarpa Bth. für verschieden ansehe. Die Arten der Gattung, Potanische Jahrbücher. XXXIX. Bi. 12 178 R. Schlechter. welche in den Tropen der alten Welt eine weite Verbreitung hat, sind in Neu-Kaledonien kletternde Sträucher, die besonders gern in den Bäumen, welche in der Niauli-Formation die Bäche begleiten, emporsteigen. V. neo-caledonica Schltr. Frutex valde ramosus, alte scandens; ramis ramulisque teretibus, glabris, flexuosis, laxe foliatis, gracilibus; foliis ereeto-patentibus patentibusve, petiolatis oblongo-ellipticis obtusiuscule acuminatis, margine integris vel pauci-dentatis, utrinque glabris, textura coriaceis, 2,8—4,5 cm latis, medio fere 4,7—3 cm latis, petiolo gracili, 0,8—4 cm longo; inflorescentiis ad apices ramulorum spicatis vel paniculatis, floribus dissite fasciculatis, bre- viter pedicellatis, viridibus; pedicello glabro, tereti, 0,4 cm longo; calyce alte 5-fido, segmentis ovato-triangulis, leviter acuminatis, utrinque glabris, 1,5 mm longis; petalis parvis late cuneatis apice truncatis levissime trilo- batis, marginibus subcucullato-incurvis, lobis lateralibus rotundatis, inter- medio vix emergente, segmentis calycis duplo brevioribus, glabris; stami- nibus petala haud excedentibus, glabris, filamentis subulatis, antheris subquadrato-ovatis obtusis; stylis et ovario biloculari glahris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. — n. 14905, blühend im Oktober 1902. Mit V. leiocarpa Benth. nahe verwandt, jedoch durch größere Blüten und die Petalen ausgezeichnet. Die letzteren sind bei V. leiocarpa Benth. oben deutlich aus- geschnitten und mit einem kaum sichtbaren Spitzchen versehen. Colubrina Brongn. Wie in den sämtlichen Nachbargebieten findet sich auch auf Neu- Kaledonien ©. asiatica Brongn. in den Strandformationen. Im Süden ist die Pflanze zwar selten, doch auch hier und da anzutreffen. Je weiter man sich dann dem Norden der Insel nähert, desto öfter kann man ihr begegnen. Sie unterscheidet sich in keiner Weise von der Art der um- liegenden Gebiete. .C. asiatica Brongn. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge bei Ou Hinna, ca. 20 m ü. M. — n. 15640, blühend im Januar 4903. Alphitonia Reiss. Es bestehen noch einige Zweifel darüber, ob die beiden von BaıLLoN als Alphitonia erubescens und A. xerocarpa beschriebenen neukaledonischen Arten wirklich in der Gattung verbleiben können. Bei A. zerocarpa Baill. sind die Früchte jedenfalls recht verschieden von denen der A. excelsa Reiss., die als Typus der Gattung anzusehen ist. Es ist besser, diese Frage erst zu entscheiden, wenn auch Früchte von A. erubescens Baill. vorliegen. Beide Arten sind Bewohner trockener Bergabhänge des Süd- Bezirkes, A. rerocarpa Baill. als kleiner Baum oder hoher Strauch, A. eru- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 179 bescens Baill. dagegen als kleiner Strauch, der nur äußerst selten die Höhe von 4 m übersteigt. A. erubescens Baill. — Fig. 45. / Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü. M. —n. 15214, | blühend im November 1902. Diese Art ist oft in Gemeinschaft mit Boronella Pancheri Baill. anzutreffen. Fig. 43, Alphitonia xerocarpa Baill. — A Zweig. B Blüte. C Kelchzipfel. D-E Petalum mit Staubbl. F—-@ Staubbl. H Ovar. m. Narben. | A. xerocarpa Baill. — Fig. 14. Süd-Bezirk: auf dem Gipel des Mont Mou bei Paita, ca. 1250 m -M. — on. 449 49, blühend im Oktober 4902; auf den Bergen am Ngoye, “a. 800 müM — n. 15204, blühend im November 1902. es Elaeocarpaceae. Die Familie der Elaeocarpaceen hat auf der Insel Neu-Kaledonien eine Anz besondere Entwicklung erfahren. Von den 7 Gattungen derselben 12* 180 R. Schlechter. sind zwei, Dubouzetia und Antholoma, bisher nur aus dem Gebiete be- kannt, die erstere in drei, die zweite in zwei Arten. Klaeocarpus besitzt einschließlich der drei hier neu beschriebenen 48 Arten im Gebiete. Man kann wohl mit Recht behaupten, daß in keiner Gegend der Erde auf einem kleinen Areal so viel Elaeocarpaceen beisammen zu finden sind wie hier. Hast alle Arten sind Bäume, doch sind auch einige als Sträucher ent- wickelt, so E. prunifolius Schltr., oder als hinkriechende Büsche , auf den Gebirgskämmen E. vae- cimioides F. v.M., E. myrtillus Schltr. und E. oreogena Schltr., drei Arten, welche habituell an Vacceinium erinnern. Mit Vor- liebe suchen die baumartigen Spezies Fluß- und Bachränder auf. So sind an solchen Standorten besonders oft E. rotundifolius Brongn. et Gris und E. speciosus Brongn. et Gris zu beobachten. Elaeocarpus L. E. myrtillus Schltr. n. sp. — Fig. 16 A—H. Frutex decumbens, usque ad 4 m longus; ramis ramulis- que teretibus, glabris, laxe folia- tis; foliis ereeto-patentibus obo- vato-spathulatis, obtusis, apice nunc subretusis, basi in petiolum brevem angustatis, utrinque gla- bris, subtus pallidioribus, mar- ginatis, reticulato-nervosis, pe- Fig. 45. Alphitonia erubescens Baill. A Zweig. tiolo brevi ineluso 1,7—2,5 cm B Blüte. O0, D Petalum mit Staubbl. E Staubbl. F Ovar mit Narben. longis, infra apiceem 41,5 cm latis; racemis axillaribus folia fere duplo excedentibus, secundis laxe 6—10-floris; floribus nutantibus pallide roseis vel albidis; pedicello tereti minute et sparse puberulo; calyce alte 5-fido, segmentis lanceolato-oblongis subacutis extus subinconspicue et sparsissime puberulis, intus medio longitudinaliter carinatis, 3,5 mm longis; petalis 5 subcuneato-oblongis, glabris, apice breviter 4—5-fidis, basi mar- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 181 n, R 2 “® K Blüte. Z Kelchbl. M—N Petalen. O Andröceum und Gynäceum. P Ovar. m. Griffel. 182 R. Schlechter. gine sparse ciliatis, sepala paululo excedentibus, 0,4 em longis; staminibus 15—20, petalis paulo brevioribus, filamentis subulatis, ciliatis, antheris lineari-lanceolatis apiculatis, apice puberulis; ovario ovoideo glahro, stylo glabro antheras paulo excedente. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. — n. 15163, blühend im Oktober 1902. Mit E. vacciniordes F. v. M. verwandt, aber in verschiedenen Punkten abweichend. Die Pflanze besitzt eine auffallende Ahnlichkeit mit emigen Vaccinium-Arten. E. oreogena Schltr. n. sp. Frutex decumbens, ramosus, usque ad 50 cm longus; ramulis crassius- culis, teretibus glabris, densius foliatis; foliis erecto-patentibus breviter pe- tiolatis, obovato- vel oblongo-elliptieis, obtusis, margine recurvulis, utrinque glabris, textura crasse coriaceis, petiolo brevi incluso 2—3,5 cm longis, supra medium 0,7—1 cm latis; racemis versus apices ramulorum axillaribus, laxe 6—10-floris, folia paulo excedentibus vel subaequilongis; floribus nutantibus subsecundis, pallide roseis; pedicello tereti subglabro, c. 0,6 em longo; calyce alte 5-fido, segmentis lJanceolato-ligulatis acutis, extus subglabris, intus medio carinatis, margine apicem versus sparse puberulis, 0,4 cm longis; petalis sub- cuneato-ligulatis, dimidio superiore inaequaliter 3—4-fidis, intus basi medio carinatis, basi margine minute puberulis; staminibus ec. 12, filamentis teretibus, minute papilloso-puberulis, antheris angustis, filamentis aequilongis apice con- spicue apiculatis, minute papilloso-puberulis, petalis fere tertia parte breviori- bus; ovario subgloboso glabro, stylo subulato, glabro, antheras excedente; fructu oblongo-ovoideo, glabro, c. 1,5 cm longo, medio fere 1 cm diametiente. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. —n. 45196, blühend und fruchtend im November 1902. Durch die kleinen sehr dicken Blätter ist diese Art von E. vaceimioides F. v. M. und E. myrtillus Schltr. leicht zu erkennen. E. prunifolius Schltr. n. sp. — Fig. 16 J—0. Frutex erectus 1,50—2 m altus, ramosus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, teretibus, minute puberulis, sublaxe foliatis; foliis petiolatis erecto-patentibus ellipticis obtuse acuminatis, Margine erenulatis, plus minusve undulatis, utrinqgue subglabris, 3,5—5 cm longis, medio fere 1,7—2,3 cm latis, petiolo minute puberulo, I—-1,2 cm longo; racemis versus apices ramulorum axillaribus, laxe 6—10-floris, foliis brevioribus subtomen- tosulis; floribus nutantibus, in genere mediocribus, pedicello e. 0,5 cm long; calyce alte 4—5-fido, segmentis ovato-oblongis, extus subtomentosulis, intus medio longitudinaliter carinatis, glabris, 0,4 cm longis; petalis 4—5 oblongis, apice breviter 4-fidis, dorso medio minute sericeo-puberulis ceterum glabris, calyei vix longioribus; staminibus 20—26 petalis brevioribus, filamentis bre- vibus teretibus, basin versus paulo attenuatis, glabris, antheris anguste sub- lanceolatis, subacutis, minute papilloso-puberulis, filamentis 3—4-plo longiori- bus; ovario ovoideo, villoso, stylo subulato puberulo, antheras haud excedente. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 183 Nord-Bezirk: zwischen Gebüsch an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ea. 700 m ü. M. — n. 15402, blühend im Dezember 1902. Eine durch die am Rande gewellten Blätter und die kurzen, dicht behaarten In- florescenzen charakterisierte Art. Die Färbung der Petalen ist weiß, E. rotundifolius Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln am Ngoye, ca. 40 m ü. M. — n. 15390, blühend im November 1902. E. speciosus Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 100 m ü.M. — n. 15126, blühend im November 1902. Dubouzetia Brongn. et Gris. Diese auf Neu-Kaledonien endemische Gattung ist in drei Arten bekannt geworden. Von diesen ist D. campanulata Panch. auf den Süd-Bezirk beschränkt, D. elegans Brongn. et Gris und D. parriflora Brongn. et Gris im Nord-Bezirke heimisch. Alle drei Arten stellen kleine Bäumchen dar, die an Waldrändern oder in den Formationen der Ufergehänge anzu- treffen sind. Mit ihr verwandt ist eine zweite endemische Gattung der Insel, Antho- loma Lab., die merkwürdigerweise in neuerer Zeit nie wieder gesammelt worden ist. D. campanulata Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Bergen am Ngoye, 100—300 m ü M. —n. 15445, 45222, blühend im November 1902. . Eine prächtige Pflanze mit großen roten Blüten, die außen vollständig mit braunen Filzhaaren bekleidet sind. Gonystilaceae. Nachdem ich zusammen mit Herrn Prof. Gırs die Gattung Solmsin emer intensiveren Untersuchung unterworfen habe, sind wir zu dem Schlusse gekommen, daß sie wohl am besten als Gonystilacee zu betrachten st. Der Bau der Blüte, die Behaarung und die Bastbelage der Rinden weisen sogar auf eine nahe Verwandtschaft zur Gattung Gonystlus hin. Unterschieden ist Solmsia von Gonystilus durch das Fehlen der Petalen, un echtige Blüten und das Fehlen von Steinzellen in der primären inde, : Es sind bisher 2 Arten bekannt geworden, die als Sträucher längs der Bäche im Süd-Bezirke des Gebietes nicht selten anzutreffen sind. Solmsia Baill. S. ehrysophylla Baill. — Fig. 17. Süd-Bezirk: längs der Bäche zwischen Hügeln am Ngoye, ca. 50 m M. — n. 15438, blühend und fruchtend im November 1902. 184 R. Schlechter. Tiliaceae. Von echten Tiliaceen habe ich nur die als Unkraut weitverbreitete Triumfetta rhomboidea Jacq. beobachtet und eine Corchorus-Art, beide in der Nähe von kultiviertem Gelände, also sicherlich daher stammend. Groß dürfte die Zahl endemischer Tiliaceen wohl keinesfalls sein. Wenn solche vorhanden sind, wird wohl die Gattung (Grewr«a dieselben stellen. Fig. 17. Solmsia chrysophylla Baill. — A Zweig. B Männl. Blüte. C—D Staubbl. E Weibl. Blüte. F Perigon mit ‚sterilen Staubbl. @—H Fruchtknoten. ./ Unreife Frucht. K Samen jung. Triumfetta L. T. rhomboida Jacaq. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge bei Ou Hinna, ca. 10 m ü. M. — n. 15641, blühend und fruchtend im Januar 1903. Malvaceae. Diese Familie ist auf Neu-Kaledonien nur spärlich vertreten. Außer verschiedenen eingeschleppten Arten dürfte es nur wenige endemische Formen geben. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 185 Sida L. Die hier beschriebene Art, die einzige, welche ich aus dem Gebiete kenne, scheint eine wirklich endemische Form darzustellen, denn ich habe sie mit keiner der bisher beschriebenen Typen identifizieren können. Sie ist in der Niauli-Formalion des Süd-Bezirkes zwischen Gräsern und nied- rigen Kräutern nicht selten anzutreffen. Bemerkenswert ist die Gestalt ihrer Blätter, welche an der Spitze deutlich zweilappig sind. S. bipartita Schltr. n. sp. Fruticulus tenellus, decumbens, ramosus; ramis ramulisque gracilibus, teretibus, pilis stellatis breviter cano-tomentosis, laxe foliatis; foliis erecto- patentibus, patentibusve, graciliter petiolatis, suborbicularibus, dimidio supe- riore bilobatis, lobis margine grosse crenato-serratis, nervo medio apicu- lato, superne scabrido-puberulis, subtus pilis stellatis cano-tomentosulis, 0,5—1,2 cm longis, 0,8—1,8 cm medio latis, petiolo cano-tomentosulo 0,5—0,7 em longo; floribus axillaribus singulis; pedicellis gracilibus, fili- formibus, 1,5—2,2 cm longis, breviter cano-tomentosulis; calyce poculi- formi, pilis stellatis cano-tomentoso, ad medium usque 5-lobato, 0,4 cm longo, lobis ovato-triangulis obtusis; petalis cuneatis bilobatis, lobis semiorbi- ealaribus, ungue margine barbellato-eiliatis ceterum glabris, 0,5 em longis; staminibus 10, petalis subduplo brevioribus, filamentis dimidio inferiore connatis, parte libera filiformi; glabris, antheris subreniformibus; ovario subgloboso, carpellis 8, dorso verruculosis, pilis stellatis cano-tomentosulis; stylis 8 filiformibus, tertia parte basilari connatis, glabris, petalis paululo brevioribus, stigmatibus oblique capitatis. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü.M. — n. 14818, blühend und fruchtend im September 1902. Sterculiaceae. Es sind bisher nur recht wenige Sterculiaceen von Neu-Kaledonien bekannt geworden. Abgesehen von der ja jetzt als Bombacacee betrachteten Marwellia lepidota Baill. war nur eine endemische Stereulia bekannt. Die meisten anderen Sterceuliaceen des Gebietes sind solche, die als Strand- Pflanzen eine weite Verbreitung haben. So die Heritiera litoralis Dryand. und Commersonia echinata Forst. Melochia odorata 1. f. ist offenbar vom Strande aus ins Innere allmählich vorgedrungen. Der endemischen Stereulia bullata Panch. et Seb. füge ich aus einer neuen Gattung noch drei Endemismen hinzu. Ich bin überzeugt, daß sich In den Wäldern noch eine ganze Reihe neuer Sterculiaceen finden werden. Melochia L. Die im Gebiete verbreitete Art ist offenbar identisch mit der ursprüng- ch von der Insel Tana der benachbarten Neuen Hebriden beschriebenen 186 R. Schlechter. M. odorata L. f. Sie ist sowohl im Strandbuschwalde als auch längs der Bäche in den niederen Regionen der Insel anzutreffen. Im Süd-Bezirke ist sie weit verbreitet; wie weit sie nach Norden geht, ist noch näher fest- zustellen. M. odorata L. f. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, c. 300 m ü. M. — n. 14978, blühend im Oktober 1902. Commersonia Forst. Eine im Monsun-trebiete weit verbreitete Strandpflanze. Sie bildet hohe Büsche besonders in sandigem Boden. Tief in das Land scheint sie nie einzudringen. Sowohl im Süd- wie im Nord-Bezirke ist sie anzu- treffen. C. echinata Forst. Süd-Bezirk: im sandigen Strande an der Mündung des N\goye, ca. I0m ü. M. — n. 15280, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge bei Vu Hinna, ca. 20 m ü.M. — n. 15675, blühend im Januar 1903. Acropogon Schltr. n. gen. Flores campanulati, aspectu illorum Sterculiae. Corolla campanulata 5-lobata, extus tomentosula.. Androgynophorum floris masculi gracile, cy- lindricum, antheris uniseriatis 40, thecis parallelis, columnae apice dense fulvo - barbata. Ovarium globosum, intricato - tomentosum, triloculare, stylis gracilibus alte connatis, ovulis in quoque loculo pluribus. Arbusculae humiles, graciles, simplices vel parum ramosae, habitu Fatsiae japonicae Dene. et Planch.; foliis petiolatis, lobatis, coriaceis; in- florescentiis caulinis, tomentosulis. Species 3 adhuc notae Novae-CGaledoniae incolae. Diese endemische Gattung des Gebietes unterscheidet sich von Ster- culıa, der sie habituell ähnelt, durch die einreihigen Antheren. Von Ptero- cymbium, der einzigen Gattung, welche infolge ihrer geographischen Ver- breitung in Betracht kommt, ist sie durch die Korolla, das dreiteilige Ovarium und die an der Spitze stark bebärtete Columna, die durch die Antheren gebildet wird, zu erkennen. Leider sind die Früchte noch nicht bekannt, durch welche wahrscheinlich noch bessere Gattungsmerkmale ge- liefert werden. A. fatsioides Schltr. n. sp. Arbuscula erecta, 3—4 m alta, simplex vel pauciramosa, aspectu fere Fatsiae Japonicae Dene. et Planch.; foliis ad apices approximatis, paucis, patentibus, petiolatis, lamina profunde cordata, ad medius usque 5-lobata, lobis oblongis obtusis, utrinque glabra, reticulato-nervosa, textura crasse coriacea, c. 27 cm longa, fere aequilata, petiolo tereti, glabro, ce. 15 cm Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 187 longo; inflorescentia caulina panicula abbreviata arcte contracta, multiflora, pyramidalis, c. 4 cm longa, pedunculo valde incrassato, ramis ramulisque dense brunneo-tomentosis; pedicellis teretibus brunneo-tomentosis, ec. 4 cm longis; corolla latius campanulata, extus brunneo-tomentosa, intus glabra, c. 4,1 cm longa, apice 1,2 cm diametiente, 5-lobata, lobis subtriangulis acutis, 0,4 cm longis; androgynophoro in floribus maseculis leviter 5-angu- lato, c. 0,4 cm longo; antheris 10 anguste oblongis, theeis parallelis, 1,5 mm longis; columna apice fulvo-barbata; ovario basi annulo stami- nodiorum eincto, subgloboso, apice intruso, triloculari, extus dense tomen- toso, c. 0,2 cm diametiente, ovulis in quoque loculo pluribus; stylis 3, c. 0,2 cm longis, in columnam tomentosulam connatis, stigmatibus 3 liberis divaricatis, glabris. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. — n. 15428, blühend im Dezember 1902. A. sageniifolia Schltr. n. sp. Arbuscula erecta, gracilis ec. 3 cm alta, simplex vel parum ramosa, aspectu fere Fatsiae japonicae Dene. et Planch.; foliis ad apices approxi- matis, paueis, patentibus, petiolatis, profundius cordatis, subdigitato-5-lobatis, lobulo altero haud bene evoluto utrinque juxta basin instructo, lobis evo- lutis oblongo-elliptieis obtuse acutiusculis, folio omnino c. 29 cm longo, e. 23 cm lato, utrinque glabro, textura coriaceo, reticulato-nervoso, petiolo e. 16 cm longo; racemis caulinis, simplieibus, vel parum ramulosis, e basi incrassata gracilibus, sublaxe multifloris, c. 9 em longis, subeylindraceis, tomentosulis; pedicellis subfiliformibus tomentosulis, e. 0,5 cm longis; co- rolla obeonico-campanulata, c. 4 cm longa, extus tomentosula, ad medium usque 5-Jobata, lobis lanceolatis acuminatis, intus minute papillosa; andro- gynophoro gracili, subeylindrico, 2,5 cm longo, antheris 10, oblongis, c. 1,5 em longis, thecis parallelis, columna apice dense fusco-barbata. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 00miü.M —n. 15429, blühend im Dezember 1902. Von der vorigen Art durch die Blätter, lockere Inflorescenzen, kleinere Blüten und kürzeres Androgynophor verschieden. A. Schumanniana Schltr. n. sp. Arbuscula ereeta, graeilis, c. 2 m alta, vulgo simplex apice pauci- foliata; foliis petiolatis late cordatis, profunde 5-lobatis, utrinque glabris, textura coriaceis, reticulato-nervosis, lobis oblongis, obtuse acutatis, lamina omnino c. 45 cm longis, medio fere c. 48 cm latis, petiolo glabro S— 12 cm longo; racemis caulinis, brevibus, vix 1,5 cm longitudine exce- dentibus dense 5—8-floris, breviter tomentosulis, pedicellis 0,2 cm longis lomentosulis; corolla campanulata, c. 4,1 cm longa, extus tomentosula, ntus papillosa, usque infra medium 5-lobata, lobis laneeolatis acuminatis; androgynophoro eylindrieo, graeili, vix 1,5 mm alto, antheris oblongis, {hecis parallelis, e. 0,1 cm longis, columna apice dense barbata. 188 R. Schlechter. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1000 m ü.M. — blühend im Dezember 4902, Diese ist die kleinsteder drei Arten, sowohl in der Größe der Blätter, als auch der Kürze der Inflorescenzen und des Androgynophors. Dilleniaceae. Die Dilleniaceae haben bei der geringen Ausdehnung des Gebietes in Neu-Kaledonien eine verhältnismäßig reiche Entwicklung erfahren. Es sind zwar bisher nur die Gattungen Tetracera und Fibbertia von dort bekannt, jedoch die letztere einschließlich der hier beschriebenen in der von GiL6s in Enerer und Prantr, Pflanzenfamilien, gegebenen Umgrenzung in nicht weniger als 13 Arten. Zudem ist anzunehmen, daß noch eine größere Anzahl bisher nicht beschriebener Formen im Gebiete vorhanden ist. Tetracera L. Von dieser Gattung scheint nur eine Art, 7. euryandra Vahl, im Ge- biet vorzukommen. Sie ist besonders häufig in der Nähe der Küste als Schlinger zwischen hohem Gebüsch beobachtet, steigt aber auch in den Gebirgen bis zu einer Höhe von 600 m empor. Ich habe die Pflanze so- wohl im Süd- wie im Nord-Bezirke oft beobachtet. T. euryandra Vahl. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, zwischen Gebüsch kletternd, ca. 500 m ü. M. — n. 15539, blühend im Dezember 1902. Hibbertia L. Die von Gıirs als Sektion von Alebbertia aufgefaßte Hookzrsche Gattung Trisema ist es, welche die Hibbertia-Arten des Gebietes stelli. Wie bereits oben angegeben, gehören nicht weniger als 43 Arten hierher. Diese könnten vielleicht am besten in zwei Gruppen geteilt werden, welche sich schon äußerlich durch die Inflorescenzen unterscheiden. Die erstere der- selben, charakterisiert durch die verzweigten Blütenstände, umschlösse die Trisema-Arten im Sinne Hooksas, nämlich H. coriacea Gilg, H. Vieillar- dir Gilg, H. wagapii Gilg und H. oubatchensis Schltr., zu der zweiten Gruppe mit einfachen, unverzweigten, einseitswandigen Blütenähren ge- hören sämtliche andere Arten. Die Hibbertien sind auf der Insel stets als Bergpflanzen anzusehen. Die meisten wachsen als Sträucher an sonnigen Bergabhängen, einige sind als kleine Bäume an Waldrändern anzutreffen. A. altigena Schltr. und H. pulchella (Brongn. et Gris) Schltr. sind als kleine, oft niederliegende Sträucher Bewohner exponierter Berggipfel. H. altigena Schltr. n. sp. — Fig. 18. Fruticulus erectus 1 —14,5-pedalis, ramosissimus; ramis ramulisque, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 189 teretibus, dense foliatis, minutissime sericeo-puberulis, demumm glabratis; foliis erecto-patentibus obovato- vel oblanceolato-spathulatis, apice retusis, marginibus recurvulis, utrinque glabris, superne lueidis, subtus pallidis, im- presso-punctatis, petiolo brevi incluso 4,3—2,5 em longis, supra medium 0,6—0,9 cm latis; spieis versus apices ramulorum axillaribus singulis, 1,3 — 3 em longis, 3—5-floris; pedunculo sericeo-puberulo; bracteis linearibus acutis, sepalis brevioribus, sericeis; floribus seeundis approximatis, sessilibus; calycis segmentis 5, oblongis obtusatis, apiculatis, extus sericeo-puberulis, margine breviter ciliatis, 0,8 cm longis; petalis cuneatis apice bilobatis, lobis semiorbicularibus obtusissimis, glaberrimis, c. 4 cm longis, sepala paululo excedentibus, infra apicem 0,6 cm latis; staminibus 15, ce. 0,4 cm Fig. 18. Hibbertia altigena Schlir. n. sp. — A Zweig. BBlüte. C Kelchbl. D Blumenbl. E Andröceum und Gynäceum. F Staubbl. @—H Fruchtknoten mit Griffel, longis, filamento subulato glabro, anthera anguste oblonga apice subexeisa, filamentis paululo breviore, glabra; carpellis 2, liberis, oblique ovoideis, glabris, stylis subulatis, glabris, apicem versus attenuatis, antheras exce- dentibus, 3,5 mm longis, ovulis in quoque loculo pluribus 4—5. Süd-Bezirk: auf den Kämmen und Spitzen der Berge am Ngoye, °@. 4000 m ü. M. — n. 15159, blühend im Oktober 1902. Außerlich ist die vorliegende Art der H. pulchella Schltr. (Trimorphandra pulchella haarigen Diät recht ähnlich, unterscheidet sich aber durch die unterseils nicht seiden- ätter und die Blütenverhältnisse, besonders die Antheren. Bron 190 R. Schlechter. H. Brongniartii Gilg. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei ÖOubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15524, blühend im Dezember 1902. Girs führt als Synonym dieser Art fälschlich Trisema salieifoha Brongn. et Gris an, einen Namen, der nie publiziert ist, es sollte FRbbertia salicifolia Brongn. et Gris heißen. Fig. 19. Hibbertia ngoyensis Sehltr. n. sp. — A Zweig. B Blüte. C Kelchzipfel. D Petalum. E Staubgefäße. F Einzelnes Staubblatt. @—H Fruchtknoten. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 191 H. coriacea Gilg var. Pancheri (Brongn. et Gris) Schltr. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 450 mü. M. — n. 15266, blühend im November 1902. H. ngoyensis Schltr. n. sp. — Fig. 19. Frutex erectus, e basi ramosus, usque ad 3 m altus; ramis ramulisque teretibus, erectis vel erecto-patentibus, glabris, dense foliatis; foliis erecto- patentibus demum patulis, anguste lanceolato-ligulatis, obtusis, apice sub- excisis, utrinque glabris, superne lueidis, 5—7,5 cm longis, medio fere 1—1,3 cm latis; spieis axillaribus versus apices ramulorum singulis, folia paulo excedentibus, subdense secundifloris, rhachi sericeo-puberula; bracteis lanceolato-ellipticis, acutis, calyce brevioribus; floribus secundis, sessilibus; calyeis segmentis 5, oblongis obtusis, sericeo-puberulis, margine_ ciliatis, 0,9—1 em longis; petalis cuneatis, apice bilobatis, lobis semiorbicularibus obtusissimis, sepala paulo excedentibus, 4,1 cm longis, infra apicem 0,7 cm latis; staminibus numerosis, 50—60, filamentis filiformibus glabris, 3,5 mm longis, antheris oblongis, apice brevissime exeisis, filamentis fere triplo brevioribus; carpellis 2, liberis, oblique ovoideis, glabris, c. 9-ovulatis; stylis subfiliformibus glabris, antheras paululo excedentibus apice incurvulis. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 100 m ü. M. —.n. 15097, blühend im November 1902. Diese Art muß der H. Baudowinii Brongn. et Gris zur Seite gestellt werden, welche durch bedeutend größere Blätter und die Karpelle gekennzeichnet ist. H. oubatchensis Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa, 4—6 m alta; ramis ramulisque erecto-patenti- bus laxe foliatis, rufo-tomentosulis; foliis erecto-patentibus, petiolatis, obo- vato-spathulatis, obtusis, interdum apice minute apiculatis, utrinque glabris, subtus papillosis, nervo medio puberulo, #—6,5 cm longis, 2,5—3,5 cm Supra medium latis, petiolo 2,3—2,5 cm longo; paniculis pauciramosis, fulvescenti-tomentosis; bracteis lineari-lanceolatis, fulvescenti-tomentosis, ca- Iyei brevioribus ; floribus secundis, sessilibus; calyeis segmentis oblongis obtusis extus dense fulvescenti-tomentosulis, 5—6 cm longis; petalis ob- longis obtusatis, apice retuso-concavatis, glabris, calycem haud excedentibus; staminibus inaequilongis, exterioribus brevioribus, glabris, filamentis filifor- mibus, antheris oblongis, apice leviter excisis, petalis semper multo brevi- oribus; carpello singulo, subgloboso, sericeo-villoso, 40—A3-ovulato, ovulis valde approximatis, stylo subulato glabro, antheras paulo excedente. Nord-Bezirk: in den Wäldern und an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15532, blühend im Dezember 1902. doch I H. coriacea, (Hook. f.) Gilg offenbar nahe verwandt, aber meiner Ansicht nach Pezifisch verschieden. Die Blätter sind breiter mit deutlich hervortretenden Nerven auf der Unterseite, die Blüten kleiner, die Staubblätter ungleich und die Zahl derselben Seringer als bei F. eoriacen Gilg. H. podocarpifolia Schltr. n. sp. Frutex erectus, e basi ramosus 2—3 m altus; ramis ramulisque 192 R. Schlechter. erecto-patentibus, teretibus, glabris, dense foliatis; foliis erecto-patentibus anguste sublanceolato-ligulatis, obtusis utrinque glabris, superne lueidis, subtus pallidioribus, 4,5—7 cm longis, medio fere 1,2—1,5 cm latis, sub- sessilibus; spieis ex axillis foliorum superiorum, dense plurifloris, folia ex- cedentibus, rhachi sericeo-villosa; bracteis Iineari-lanceolatis, sericeo-villosis, »alyei brevioribus; calycis segmentis 5, late ovato-oblongis, brevissime acumi- natis, extus sericeo-villosis; petalis 5, subeuneato-oblongis, apice bilobalis, gla- bris, calyci vix longioribus, infra apicem 0,6 em longis; staminibus numerosis e. 80--100, glabris, filamentis filiformibus c. 3 cm longis, antheris oblongis apice leviter excisis, filamentis fere duplo brevioribus; carpellis 2 oblique ovatis, glabris, ec. 10-ovulatis; stylis subulatis glahris, antheras paululo excedentibus. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 600 m ü.M. — n. 14975, blühend im Oktober 1902. Diese Art ist mit H. ngoyensis Schltr. nahe verwandt. Sie läßt sich äußerlich durch die zottigere, nicht so dicht anliegende, seidige Behaarung der breiten Kelchblätter erkennen. H. trachyphylla Schltr. H. scabra Brongn. et Gris (nec R. Br.). Frutex erectus, e basi ramosus, c. 2—3 m altus; ramis ramulisque erecto-patentibus scabride brunnesceenti-tomentosulis, teretibus, dense foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, demum patulis, anguste oblongo-ligulatis obtusis, breviter apieulatis, basin versus paululo angustatis, utrinque praeser- tim subtus eosta mediana, scabride puberulis, 7—AA cm longis, medio fere 1, 4—% cm latis, sessilibus; spieis in axillis foliorum superiorum erecto-paten- tibus, Jaxe plurifloris seceundis, folia paulo excedentibus, breviter velutino- tomentosulis; bracteis lineari-lanceolatis acutis, calyei paulo brevioribus, velutino-tomentosulis; floribus in sectione inter majores, sessilibus; calycis segmentis 5 late-oblongis obtusis, extus velutinis, exterioribus 4,4 cm lon- gis, interioribus paulo minoribus; petalis e basi cuneato-oblonga apice bi- lobulatis, glabris, 1,2 cm longis, infra apicem 0,6 cm latis; staminibus numerosis, glabris, 0,6 cm longis, filamentis filiformibus, antheris angustius oblongis, obtusis, filamentis paulo brevioribus; carpellis 2—3 oblique oVvo- ideis, glabris, 8—10-ovulatis; stylo subulato glabro, antheras paulo ex- cedente. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 80 m ü. M. — n. 15143, blühend im November 1902. Guttiferae. In der Zusammensetzung der neukaledonischen Flora spielen die Gutti- feren eine sehr wichtige Rolle, da sie sowohl infolge ihrer Artenzahl zu den größeren Familien des Gebietes zählen, als auch die einzelnen Arten fast stets gesellig auftreten, und so zur Physiognomie der Vegetation nicht unerheblich beitragen. Als endemisch sind zwei Gattungen aus dem Ge- biete bekannt geworden: Clusianthemum mit 2 Arten und Montrouxiera Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. '193 mit ca. 8 Arten. Die Arten der übrigen Gattungen weisen besonders auf eine Verwandtschaft mit malayischen Formen hin. Hypericum L. Diese große Gattung ist nur durch das im australisch-ozeanischen Ge- biete weit verbreitete A. gramimeum Forst. auf der Insel vertreten. Sie ist an lichteren Stellen der Niauli-Formation nicht selten zu beobachten. H. gramineum Forst. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 150 m ü. M. — n. 14802, blühend im September 1902. Calophyllum L. Eine endemische Art der Gattung war bisher aus dem Gebiete bekannt, nämlich ©. montanum Vieill. Ich beschreibe unten nun die zweite. Beide Arten sind mir aus dem Süd-Bezirke bekannt, die erste als hoher Baum, der allerdings nie die Dimensionen des (©. inophyllum L. erreicht, als Be- gleiter der Flußläufe, die andere, (. neurophyllum Schltr., als Bäumchen oder hoher Strauch im Strand-Buschwalde. C. montanum Vieill. Süd-Bezirk: längs der Bäche zwischen den Bergen am Ngoye, ca. 100 m ü.M. — n. 15241, blühend im November 41902. C. neurophyllum Schltr. n. sp. Frutex vel arbuscula 4—8 m alta, ramosa; ramis ramulisque ereeto- patentibus, erectisve, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis oppositis vel ternatis, brevissime petiolatis, oblanceolato- vel ovato-oblongis vel elliplicis, obtusis, utrinque glabris, textura coriaceis, densissime reticulato-nervulosis, 5—9 cm longis, supra medium 2,3—4,2 em latis, petiolo 0,5—0,9 em longo; floribus in axillis foliorum lapsorum natis, singulis; pedicello tereti, glabro, 1,3—1,5 cm longo; perianthii phyllis exterioribus 2 calyeinis, cu- eullato-concavatis, suborbicularibus, obtusis, glabris, e. 1 cm longis, interioribus 3 petaloideis, oblongis obtusis, glabris, exteriora vix excedentibus; sta- minibus valde numerosis, filamentis filiformibus ima basi tantum connalis, glabris, antheris lineari-oblongis apieulatis, perianthio brevioribus; ovario “um stylo haud viso. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noumca, ca. 20 m ü. M. — n. 15091, blühend im Oktober 1902. Ich beschreibe, obgleich ich in der untersuchten Blüte das Ovarium nicht finden konnte, diese Art als Oalophyllum, zu dem sie wohl sicher generisch gehört. Sie ist Yon den anderen Arten durch die nicht in Trauben stehenden Blüten verschieden. Garcinia L. ı Unter den Guttiferen ist die Gattung Gareinia die artenreichste auf er Insel. Es sind bis jelzt etwa 4 Dutzend Arten bekannt, die teils im Potanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 13 194 R. Schlechter. Süd-, teils im Nord-Bezirke anzutreffen sind. Besonders häufig scheinen sie auf den Serpentin-Bergen des Süd-Bezirkes aufzutreten. Sie sind da- selbst in den Tälern am Rande der Wälder oder von Gebüsch oft zu be- obachten. Bei den mir bekannten Arten ist die Blütenfärbung schmutzig- gelb oder schmutzig-rot. 6. collina Vieill. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m ü. M. —n. 15003, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 45581, blühend im Dezember 1902. 6. Hennecartii Pierre msc. in Herb. Paris. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 100 m ü. M. — n. 15122, blühend im November 41902. 6. Vieillardii Pierre. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, an Waldrändern, ca. 800 m ü. M. — n. 15419, blühend im Dezember 1902. Clusianthemum Vieill. Zwei Arten dieser Gattung sind aus Neu-Kaledonien beschrieben wor- den, nämlich ©. pedicellatum Vieill. und C. densiflorum Vieill. Beide am Rande oder an lichteren Stellen der Wälder des Süd-Bezirkes als Sträucher anzutreffen. C. pedicellatum wächst meist recht gesellig. C. pedicellatum Vieill. Süd-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen am Ngoye, ca. 200 mü. M. — n. 15383, blühend im November 1902. Montrouziera Panch. Es sind von dieser Gattung, einschließlich der unten beschriebenen, nun 6 Arten bekannt. Die schönste ist wohl unzweifelhaft M. Gabriellae Baill., die häufigste sicher M. sphaeroidea Panch., mit der übrigens M. sphaeriflora Panch. identisch ist. Während die übrigen Arten als Bäume oft nicht unbeträchtliche Höhen erreichen, sind M. vertieillata Planch. et Triana und M. rhodoneura Schltr. nur als kleine Büsche anzutreffen. Sämtliche Arten gehören, soweit bis jetzt‘ zu übersehen ist, dem Süd- Bezirke an. M. 6abriellae Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü. M. — n. 15252, blühend im November 1902. M. rhodoneura Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, I—4'/, metralis; ramis teretiusculis, MOX lignescentibus, apice foliatis; foliis erecto-patentibus oppositis, lanceolato- elliptieis, obtusis, utrinque glabris, textura coriaceis, nervo intermedio valde Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 195 prominulo roseo, lateralibus pinnatis, margine recurvulo, integerrimo, 6,5 —9 cm longis, medio fere 2—2,7 cm latis, petiolo glabro, 0,6—0,8 cm longo; floribus ad apices ramulorum singulis, sessilibus, illis M. vertieillatae Fig, 20. Montrouziera sphaeroidea Panch. — A Zweig. B Kelch. C© Petalum. D An- dröceum und Gynäceum.. E. Staubblattbüschel. F—H Fruchtknoten. Ho majoribus, purpureis; calycis segmentis suborbicularibus obtusis, a, coriaceis 0,8 cm longis; petalis elliptico-suborbicularibus obtusis, glabris, ca, 2,8 cm longis; staminibus 5-adelphis, in fasciculis singulis c. 6, 13* 196 R. Schlechter. usque supra medium connatis, glabris; antheris generis, glandulis cum adelphiis staminum alternantibus bene evolutis, ovoideis, lateraliter paulo compressis, glabris, 0,5 cm altis; ovario suborbiculari, columna stylorum cylindrica, stamina paulo excedente, glabra, stigmatibus conicis ornata. Süd-Bezirk: an exponierten Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 250 m ü. M. — n. 45151, blühend im November 1902. Wohl mit M. sphaeroidea Panch. am nächsten verwandt, mit kleineren Blüten höher verwachsenen Staubfäden, auffallend großen Drüsen zwischen den Staubfäden- bündeln und längerer Griffelsäule. Auch in der Form der Blätter charakteristisch. M. sphaeroidea Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15128, blühend im November 1902. M. vertieillata Planch. et Triana. Süd-Bezirk: an exponierten Abhängen auf den Bergen am Ngoye, ca. 900 m ü. M. — n. 15384, blühend im November 1902. Violaceae. Die wenigen endemischen Formen dieser Familie, welche bisher aus Neu-Kaledonien bekannt sind, sind von ganz besonderem Interesse, erstens da durch sie die Beziehungen zur Fidji-Flora deutlich hervortreten, ferner aber, da sie morphologisch recht interessante Formen darstellen. Ionidium Vent. Wer die hierher gehörige Art zum erstenmal in der Natur beobachtet, der würde wohl kaum ein Jomidium dahinter vermuten. Interessant ist auch, daß die Pflanze eine Celastracee, Gymnosporia Deplanchei Loes. im äußeren Wuchs so stark imitiert, daß in der Vıriuuarpschen Samm- lung Exemplare der Gymnosporia als Ionidium ausgegeben wurden. T. ilieifolium Vieill. Nord-Bezirk: Strauch längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 100 mü. M. —n. 15632, blühend und fruchtend im Januar 1903. Agatea A. Gr. Ich schließe mich durchaus der Ansicht K. Scnumanns an, daß Agatea neben Agathaea (Agathea) bestehen kann, und schreibe daher, wie er, nicht Agation. Interessant ist die geographische Verbreitung dieser Gattung. Ursprünglich wurde sie von A. Gray auf eine Pflanze der Fidji-Insel ge gründet, dann beschrieb Broxentart zwei neue Arten von Neu-Kaledonien, und endlich in neuerer Zeit K. Scuumans eine papuanische Form. Die beiden Formen von Neu-Kaledonien scheinen mir zu nahe zu stehen, als daß sie sich auf die Dauer trennen lassen. Sie sind im Gebiete sehr ver- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 197 breitet und steigen besonders oft an Bachrändern zwischen hohem Gebüsch und Bäumen empor, sind aber auch an Waldrändern auf den Bergen an- zutreffen. A. Pancheri Brongn. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü. M. — 15055, blühend im Oktober 1902; längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15226, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. —n. 15510, blühend im Dezember 1902. Flacourtiaceae. Die Zahl der Flacourtiaceen ist im Gebiete eine verhältnismäßig große, was daher kommt, daß die Gattung Homalium mit 14 Arten auf der ganzen Insel verbreitet ist. Die anderen Gattungen besitzen, soweit mir bekannt geworden, bis zur Zeit nur je eine bekannte Art. Scolopia Schreb. Soweit ich ermitteln konnte, ist die hier beschriebene Art die erste, welche auf der Insel gesammelt wurde. Sie ist ein hoher, stark verzweigter Strauch, der im Nord-Bezirke verbreitet ist. Ich habe sie an Waldrändern angetroffen. S. austro-caledoniea Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 3—4 m altus; ramis ramulisque erecto-paten- tibus, teretiusculis, laxe foliatis, glabris; foliis ereeto-patentibus patulisve Thomboideo - ellipticis obtusiusculis, utrinque glabris, reticulato -nervosis, 5—6,5 cm longis, medio fere 2—3,7 cın latis, petiolo brevi 0,5—0,8 cm longo; racemis axillaribus, brevibus, interdum fasciculiformibus, pedicellis gracilibus, glabris, 0,7—0,9 cm longis; sepalis 4, oblongis obtusis, extus glabris, intus puberulis, 0,2 cm longis; petalis 4 extus glabris, intus pube- rulis, sepalis fere duplo angustioribus et paulo brevioribus; staminibus numerosis, sepala subexcedentibus, filamentis filiformibus glabris, antheris subglobosis, exappendiculatis, parvulis. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 700 m ü. M. — n. 15701, blühend im Januar 1903. Homalium Jacg. Bereits oben habe ich erwähnt, daß die Gattung im Gebiete sich durch Artenreichtum auszeichnet. Wahrscheinlich gibt es keine Gegend der Erde, Wo auf einem so kleinen Areal so viele Arten zusammenwachsend ge- funden werden, wie gerade auf Neu-Kaledonien. Nach Wanrsuns gehören die Arten der Insel den verschiedensten Sektionen an, von denen eine, P olyanthera, endemisch zu sein scheint. Die in Betracht kommenden 198 R. Schlechter. Arten bilden alle Sträucher, die bis über mannshoch werden können. Einige Arten sind im Süd-Bezirke verbreitet, die meisten jedoch im Nord-Bezirke anzutreffen. H. decurrens (Vieill.) Brig. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15556, blühend im Dezember 1902. H. montanum (Vieill.) Brig. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m ü. M. —n. 15106, blühend im November 4902. Casearia Jacaq. Die hier beschriebene ist die erste Art, welche von der Insel bekannt geworden ist. Sie ist im Gebiete sehr weit verbreitet, jedoch nur in Wäl- dern anzutreffen. Sie stellt gewöhnlich 1—11/, m hohe, sehr wenig ver- „weigte Büsche dar, die an der Spitze von einer Krone schirmförmig ab- stehender Zweige, die später offenbar wieder abfallen, gebildet werden. C. silvana Schltr. n. sp. Frutex erectus, I—1,5 m altus, pauciramosus; ramis erectis vel erecto- patentibus apice ramulis approximatis patentibus eircumdatis, verruculosis, ramulis laxe foliatis; foliis distichis horizontalibus, breviter petiolatis, oblon- gis vel oblongo-elliptieis, apicem versus vulgo paulo acutatis, obtusiusculis, plus minusve obliquis, 15—32 cm longis, 6,5—14 cm medio fere 'latis, utrinque glabris, textura coriaceis, petiolo I—2 cm longo; floribus in axillis foliorum dense glomeratis, parvulis; pedicello tereti glabro; ce. 0,3 cm longo; calycis segmentis 5, oblongo-elliptieis obtusis, glabris, plus minus concavis, 2,5 mm longis; petalis nullis; staminibus 10 sepalorum dimidium exceden- tibus, filamentis subulatis glabris, antheris ovatis, basi cordatis, breviter apieulatis, glabris; disei processibus 40 staminibus alternantibus, ligulatis, barbellatis, filamentis paululo brevioribus; ovario ovoideo glabro, stylo erasso, puberulo, brevi; stigmate capitato, antheras haud excedente. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 400 m ü. M. — n. 15076, blühend im Oktober 1902; in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 100—300 m ü. M. — n. 15414, n. 15370, blühend im November 1902. Var. oubatchensis Schltr. n. var. Differt a forma’ typica foliis minoribus longius petiolatis, floribusque paulo majoribus. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 45520, blühend im Dezember 1902. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß sich diese Varietät einst als eigene Art erweisen wird. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 199 Thymelaeaceae. Von dieser Famile sind mir bisher nur Arten der Gattungen Wik- stroemia und Microsemma, die ich auch hierher stelle, aus dem Gebiete bekannt geworden. Bei der großen Nähe des an T’hymelaeaceen doch recht reichen Australien verdient dieser Mangel an Formen der Familie besonders erwähnt zu werden. Recht bezeichnend für den Einfluß des malayischen Elementes auf die Flora der Insel ist dagegen das Vorhanden- sein der Wikstroemia, die zwar auch in den Nachbargebieten nicht fehlt, aber nach Neu-Kaledonien höchst wahrscheinlich von Norden her über die neuen Hebriden gelangt ist. Microsemma Lab. Diese Gattung ist in den »Pflanzenfamilien« noch als zweifelhafte Gattung der Flacourtiaceen angeführt. Bei der näheren Betrachtung des von mir aus Neu-Kaledonien mitgebrachten Materiales fiel Herrn Prof. GıLs und mir die große Ähnlichkeit auf, die die Gattung mit der afrikanischen Thymelaeaceen-Gattung Oetolepis besitzt. Eine genauere Untersuchung führte denn auch zu dem überraschenden Resultat, daß die Gattung als Thymelaeacee zu betrachten ist. Die Struktur der Blüte ist fast die gleiche wie bei Octolepis, nur daß die Frucht hier noch mehr Karpelle besitzt. Infolge dieses Charakters muß sie als erste Gattung der T’hyme- laeuceen betrachtei werden. Genau wie bei Octolepis haben wir eine hängende Samenanlage. Interessant ist, durch diese neue Acquisition in der Familie zu beobachten, wie allmählich die Zahl der Karpelle verringert wird. Mierosemma besitzt deren 10, Oetolepis 5—4, Aquilaria 2 und endlich die typischen T’hymelaeoideen nur 1. In derselben Weise, wie sich die Zahl der Karpelle verringert, kommt auch die Blütenachse mehr zur Geltung. Es sind im ganzen nun vier Arten der im Gebiete endemischen Gat- tung Mierosemma bekannt, nämlich M. salieifolium Lab., M. Balansae Baill., M. cernuum. Baill. und die hier beschriebene Art. M. oblongum Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus 3—5 m altus, interdum arborescens, laxus! "amis ramulisque erecto-patentibus plus minusve flexuosis, teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis ereeto-patentibus subsessilibus, oblongo-elliptieis, apieu- latis, basi subcordatis, utrinque glabris, textura coriaceis, 7—12 cm longis, medio fere 3—5 cm latis; floribus polygamis singulis nutantibus, extra- Axillaribus; pedicello tereti, velutino, perigonii phyllis 5 suborbieularibus Obtusissimis, velutinis, c. 0,6 cm longis; squamae c. 10 minutae dense Millosae intus ad basin tepalorum; staminibus numerosis, interdum ima basi Iregulariter connatis, filamentis filiformibus ima basi villosis, ceterum 200 R. Schlechter. glabris, tepalis paulo brevioribus, antheris rotundatis basi cordatis; ovario globoso velutino A0-loculari, ovulo in quoque loculo solitario dependente; capsula globosa 40-loculari, velutina, c. 2,5 cm diametiente. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen am Ngoye, ca. 150 m ü. M. — n. 15447, blühend im November 1902. Von sämtlichen‘ anderen Arten durch die fast sitzenden Blätter verschieden. Wikstroemia Endl. Offenbar ist die Gattung auf der Insel im Begrifle, eigene Formen zu bilden, die ich hier zunächst als Varietäten unterscheiden möchte. Es sind dies die beiden am weitesten nach Süden vorgedrungenen Formen. Die eine derselben ist die in der Niauli-Formation als kleiner Busch mit ruten- förmigen, nicht oder wenig verzweigten Stämmchen häufige Varietät znsu- lnris, die andere eine Bergform, die sich bei starker Verzweigung durch die Blattgröße unterscheidet. Ein genaues Studium des Wikstroemia-indiea- Materiales anderer Gebiete, würde höchstwahrscheinlich zur Abtrennung verschiedener Arten führen, zu denen sich dann auch die hier aufgestellten Varietäten gesellen dürften. W. indiea C. A. Mey. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. —n. 15512, blühend im Dezember 1902. Var. amplifolia Schltr. n. var. Differt a forma typica foliis tenuioribus majoribus, floribusque gracilibus pedicellatis. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Yaouh£, ca. 400 m ü. M. — n. 44749, blühend im September 1902. Var. insularis Schltr. n. var. Differt a forma typica ramis virgatis, vix vel parum ramosis, foliisque angustioribus. Süd-Bezirk: in der Niauli-Formation auf den Hügeln bei Yaouht, ca. 50—100 m ü.M. —n. 44743, blühend im September 1902. Lecythidaceae. Von dieser Familie ist nur die Gattung Barringtonia in nunmehr 6 Arten von der Insel bekannt. Bereits VırıL.arn hat eine Aufzählung der in Frage kommenden Arten gegeben und bei dieser Gelegenheit drei ende- mische Arten veröffentlicht und das Vorhandensein zweier weitverbreiteter Arten, der B. racemosa Bl. und B. speciosa L. f. im Gebiete festgestellt. Die von mir hier beschriebene BD. longifolia ist mit B. racemosa Bl. ver- wandt. Auch BD. integrifolia Schltr. (Stravadium integrifolium Montr.) dürfte in ihre Nähe gehören. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 201 Barringtonia Forst. Wie auch in den anderen Ländern sind die Barringtonien im Gebiete besonders Bewohner des Strandes. Nur wenige Arten sind an tiefer ge- legenen Orten in einiger Entfernung vom Meere zu finden, so z. B. B. integri- foka Schltr. Von höher gelegenen Lokalitäten sind keine bekannt ge- worden. Fast alle Arten sind bis jetzt ausschließlich im Nord-Bezirke beobachtet worden. B. longifolia Schltr. n. sp. Arbor erecta, robusta, 4—6 m alta, ramosa; foliis ad apices ramu- lorum congestis, petiolatis, erecto-patentibus, oblanceolato-elliptieis acymi- natis, integris, utrinque glahris, textura coriaceis, usque ad 38 cm longis, supra medium usque ad 9,5 cm latis, petiolo 4—5 cm longo; inflorescentia pendula, racemosa, foliis fere aequilonga, cylindrica, laxe multiflora; floribus llis BD, racemosae Bl. aequimagnis, similibusque, albis, subsessilibus; calyce turbinato, glabro, lobis ovato-triangulis acutis, glahris, 0,5 cm longis, tubo brevioribus; petalis 5 obovato-oblongis obtusis, vulgo plus minusve obliquis, utrinque glabris, c. 2 cm longis; staminibus numerosissimis, petala sub- excedentibus, filamentis filiformibus glabris, flexuosis, tertia parte basilari connatis, antheris rotundatis, glahris, utrinque exeisis, longitudine 0,4 cm vix excedentibus; stylo cylindrico, glabro, filamentis multo breviore, stig- mate simplici. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge bei Ou Hinna, ca. 45 m ü. M. — 2. 15616, blühend im Januar 1903. Von B. racemosa Bl. durch die gestielten Blätter leicht zu unterscheiden. Rhizophoraceae. In meiner pflanzengeographischen Gliederung der Insel Neu-Kaledonien habe ich bereits hingewiesen, welche Rolle die Rhixophora und Bruguiera m der Mongrove-Formation spielen. Wie in allen Teilen der Erde, sind diese Gattungen an die Meeresküste gebunden. Anders steht es mit den Arten der Gattung Crossostylis, die oft ziemlich hoch in den Gebirgen an- zutreffen sind, Crossostylis Forst. Es sind zwei Arten aus dem Gebiete bekannt, (©. grandiflora Brongn. ei Gris und ©. multiflora Brongn. et Gris. Besonders die erste derselben st auf der Insel weitverbreitet. Zumeist ist sie als hoher dichter Strauch, seltener als kleiner Baum anzutreffen. Während der Blütezeit leuchtet sie Infolge ihrer großen weißen Blüten, die von der dunklen Belaubung vor- he abstechen, schon von weitem zwischen anderen Gebüschen und mehen hervor. Während C. grandiflora besonders im Süd-Bezirke 202 R. Schlechter. häufig wächst, ist U. multiflora Brongn. et Gris ein selteneres Bäumchen auf den Gebirgen des Nord-Bezirkes. Ihre Blüten sind bedeutend kleiner. C. grandiflora Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Paita, ca. 150 m ü. M. —n. 14836, blühend im September 4902; auf den Hügeln an der Mündung des Ngoye, ca. 40 m ü. M. — n. 15389, blühend im November 1902. C. multiflora Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15521, blühend im Dezember 1902. Myrtaceae. Neben den Rubiaceen werden, soweit unsere Kenntnis der Flora der Insel heute reicht, die Myrtaceen als zweitgrößte Familie des Gebietes an- gesehen. Ihre Artenzahl dürfte wohl bei besserer Kenntnis der Flora 400 er- reichen. Es sind Vertreter der Familie fast in jeder Formation und Höhenlage bekannt. Besonders reich an Arten sind die Gattungen Eugenia, Syzygium und Xanthostemon. Endemisch sind die Gattungen Prliocalyx Brongn. et Gris mit 4 Arten, Spermolepis Brongn. et Gris mit 2 Arten, ÜOlexia Brongn. et Gris mit 6 Arten, und Plewrocalyptus Brongn. et Gris mit 1 Art. Myrtus L. Es sind von der Gattung nun 9 Arten von der Insel bekannt, die sich etwa gleichmäßig über den Nord- und Süd-Bezirk verteilen. Recht typisch für die Serpentin-Berge des Süd-Bezirkes ist M. rufo-punctatus Panch., ein niedriger Busch mit rutenartiger Verzweigung. Die sämtlichen Arten sind Sträucher, von denen die meisten selten 2 m Höhe erreichen, andere aber, wie M. Vieillardii Brongn. et Gris, bis 4 m hoch werden können. Die Arten des Süd-Bezirkes sind fast ausschließlich an trockeneren Lokalitäten, besonders sonnigen Bergabhängen zu beobachten. Im Nord-Bezirke da- gegen tritt M. Vieillardii an Waldrändern auf. M. emarginatus Panch. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — 15374, blühend im November 41902. M. ngoyensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, valde ramosus, 4—4,50 m altus; ramis ramulisque erecto-patentibus, teretibus, mox decorticantibus, bene foliatis; foliis oppO- sitis, ereeto-patentibus, breviter petiolatis oblongo-elliptieis, obtusis, margine revolutis, superne demum glabris, subtus tenuissime albido-puberulis, 1,5— 2,5 cm longis, medio fere 0,8--1,1 cm latis, petiolo puberulo 0,3— 0,4 em longo; floribus in axillis foliorum singulis, nutantibus; pedicello graeili, tere, minutissime puberulo, ca. 1,2 cm longo; calyce basi bibracteolato, turbinate, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 203 minutissime puberulo, segmentis 5 suborbicularibus obtusis, margine minute eiliatis, 0),3— 0,4 cm longis; petalis late obovato-suborbicularibus obtusissi- mis, margine minute ciliatis, ceterum glabris, c. 0,6 cm longis, supra medium fere aequilatis; staminibus numerosis, petalis plus duplo breviori- bus, glabris, filamentis crassiusculis paulo applanatis, antheris lanceolatis obtuse apieulatis, filamentis longioribus, apice ipsa glandula ornatis; stylo subulato glabro, stamina excedente, stigmate simplici. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü.M. —n. 15361, blühend im November 1902. Sehr charakteristisch für die vorliegende Art sind die unterseits fein behaarten Blätter mit zurückgerollten Rändern und die kurzen dicken Filamente der Staubgefäße. M. paitensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus 41/,—2 m altus; ramis ramulisque gracilibus, erecto-patentibus, teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis oppositis, petiolatis, erecto-patentibus patentibusve, ellipticis vel ovato-ellipticis, obtusiusculis, utrinque glabris, textura coriaceis, 3,5—6,5 cm longis, medio fere 1,6— 3,3 cm latis; petiolo glabro 0,3—0,7 cm longo; floribus in axillis foliorum singulis, patentibus; pedicello filiformi, gracili, tereti, glabro, apice bracteolis 2 mox deciduis donato; calyce obovoideo glabro, lobis suborbicularibus interdum breviter acutis, glabris, tubo paulo brevioribus, 0,2 cm longis; petalis suborbicularibus obtusis, glabris, 0,5 cm longo, unico nunc subeucullato- concavo, staminibus numerosis, petalis fere duplo brevioribus; filamentis filiformibus, gracillimis, glabris, antheris parvulis suborbicularibus, basi pro- fundius cordatis, glabris; stylo eylindrico crassiusculo, stamina paulo exce- dente, 0,3 cm longo, glabro, stigmate subcapitato. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 150 m ü. M. — 14827, blühend im September 4902. Eine sehr schlanke Art, die wohl am besten neben M. emarginatus Panch. unter- gebracht würde. Die Blüten sind weiß. M. rufo-punetatus Panch. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m ü. MN. — 14845, fruchtend im September 4902; auf den Bergen am Ngoye, “@. 500 m. — 15356, fruchtend im November 1902. M. Vieillardii Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, @ 1200m ü.M. — n. 15509, blühend im Dezember 1902; am Rande un Wälder auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 800 m ü. M. — n. 15601, end im Januar 1903. Eugenia Micheli. AS den Myrtaceen des Gebietes ist Eugenia an Artenzahl die be- ste Gattung. Es sind bereits 49 Arten von der Insel beschrieben ce. Sie sind in den verschiedensten Gebieten und Höhenlagen an- elfen, wenn auch einige eine recht lokale Verbreitung besitzen. So ist 204 R. Schlechter. z. B. die Ostseite der Insel entschieden reicher an Arten als die Westseite. Leider sind die Angaben über das Vorkommen einzelner Arten oft recht dürftig, doch scheint festzustehen, daß die Artenzahl im Süd-Bezirke eine größere ist als im Nord-Bezirke. Während E. littoralis Panch. eine Be- wohnerin des sandigen Strandes ist, steigen die meisten Arten bis hoch in die Gebirge empor. E. myrtoides Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü. M. — n. 15452, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü.M. — n. 15569, blühend im Dezember 1902. E. ngoyensis Schltr. n sp. Frutex humilis, erectus 2—3-pedalis, ramosus; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretibus glabris, subdense foliatis; foliis erecto-patentibus oppo- sitis, obovato-spathulatis, obtusissimis, utrinque glabris, textura coriaceis, superne lucidis, 2—3 cm longis, supra medium 4,1—4,6 cm latis, petiolo brevi, 0,2—0,4 cm longo; cymis terminalibus, subumbellatis, dense multi- floris; floribus subsessilibus; calyce obconico, glabro, lobis triangulis ob- tusis, 1,5 mm longis tubo multoties brevioribus; petalis 5, suborbicularibus obtusis, 3,5 cm longis, glabris; staminibus numerosis inaequilongis, exteriori- bus petala excedentibus, usque ad 0,5 cm longis, filamentis gracillimis, fili- formibus, glabris, antheris subglobosis perparvulis, basi leviter cordatis; disco excavato, glabro; stylo subulato, glabro, staminibus paulo breviore, stigmate simplici. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an den Ufern des Ngoye, ca. 50 m ü.M. — 15095, blühend im November 4902. Diese Art zeichnet sich durch ihren Reichtum an sehr wohlriechenden Blüten aus. Unter den Arten mit reichblütigen Inflorescenzen ist sie durch die kleinen Blätter zu erkennen. E. strieta Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an den Ufern des Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 15140, blühend im November 1902. Syzygium Gaertn. Neben Eugenia ist Syxygium mit 15 Arten die zweitgrößte Myrtaceen- Gattung der Insel. Die Arten sind etwa gleichmäßig über den Nord- und Süd-Bezirk verbreitet. Während bei Eugenia die größere Zahl der Arten der Insel strauchig sind, sind fast alle bisher bekannten Syxygium-Arten des Gebietes recht ansehnliche Bäume. Besonders charakteristisch für einige (iegenden des Süd-Bezirkes ist S. Iateriflorum Brongn. et Gris, das am Fuße der Berge die Bäche oft weithin begleitet, und in der Zusammen- setzung des Uferwaldes eine hervorragende Rolle spielt. Auch S. mullı- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 205 petalum Panch. ist mit Vorliebe längs der Bäche anzutreffen, wächst aber nicht so gesellig wie S. lateriflorum Brongn. et Gris. S. lateriflorum Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m ü, M. — n. 145061, in Knospe im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 müM. — n. 15443, blühend im Dezember 4902. $. micans Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1400 m ü. M. — n. 15321, in Knospe im November 1902. $. multipetalum Panch. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 200 m ü-M. —n. 14953, blühend im Oktober 1902. $. rhopalanthum Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa, 6—10 m alta; ramis ramulisque erecto-patenti- bus, bene foliatis, teretiusculis, glabris; foliis erecto-patentibus, oppositis, obovato-spathulatis, apice breviter retusis, utrinque glabris, textura coriäceis, superne Jucidis, 3—4 cm longis, supra medium 1,5—2 cm latis, petiolo perbrevi, vulgo subnullo, glabro; corymbo terminali, plurifloro, folia superiora paulo excedente, floribus subsessilibus illis S. multipetali Panch. paulo minoribus, ca. 1,5 cm longis; calyce e basi carnosa cylindrica apicem versus ampliato, apice truncato, 4,3 cm longo, glabro; petalis 6, suborbi- eularibus glabris, exterioribus 3,5—4 mm diametientibus, interioribus sensim paulo minoribus; staminibus numerosis, petala mox caduca longitudine excedentibus, filamentis filiformibus, glabris, antheris subquadratis basi cordatis, parvulis; stylo graciliter subulato, glabro, staminibus breviore. Süd-Bezirk: längs der Bäche zwischen den Hügeln am Ngoye, ca. 5'miü.M. —n. 15137, blühend im November 4902. Von dem verwandten S. multipetalum Panch. ist diese Art durch schlankeren Habitus, kleinere oben ausgerandete Blätter und die wenigerblütigen Inflorescenzen ver- schieden, Metrosideros Banks. Außer den hier beschriebenen neuen Arten waren 4 aus dem (Gebiete bekannt. Sie entstammten fast alle dem Nord-Bezirke und sind daselbst als hohe Sträucher oder kleine Bäumchen längs der Gebirgsbäche zu finden. Die beiden von mir hier aus dem Süd-Bezirke beschriebenen Arten M. por- Phyrea Schltr. und M. Engleriana Sehltr. zeigen eine andere Lebensweise. ° erstere ist ein kleiner Waldbaum auf exponierten Berggipfeln, M. Enng- "ana dagegen als hoher Busch ein Bewohner trockener sonniger Berg- abhänge. Da er sehr gesellig wächst, trägt er viel zur Charakteristik der betreffenden Berge hei. M. Engleriana Schltr. n. sp. Frutex erectus e basi ramosus, 2—3 m altus; ramis ramulisque mox 206 R. Schlechter. brunnescenti-decorticantibus, dense foliatis, glabris, tereliusculis; foliis oppo- sitis, erecto-patentibus lanceolato-ellipticis, obtusis, utrinque glabris, textura coriaceis, superne lueidis, 1,8—2,5 cm longis, medio fere 0,7—1,2 cm latis, petiolo brevi 0,3—0,5 cm longo; floribus ad apices ramulorum 4—7 glome- ratis, subsessilibus, purpureis; calyce obeonico breviter ö-lobato, minute sericeo-puberulo, ca. 0,4 cm longo, lobis triangulis obtusis, tubo plus duplo brevioribus; petalis 5 subreniformi-suborbieularibus obtusissimis, margine minutissime ciliatis, calycis lobis duplo longioribus; staminibus erectis, gracillimis, glabris, filamentis filiformibus, I—1,2 cm longis, antheris par- vulis cordatis, apice breviter exeisis; disco poculiformi, glabro; stylo fili- formi, glabro, staminibus fere aequilongo. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 800—900 m ü. M. — n. 15261, 15381, blühend im November 1902. Var. mierophylla Schltr. n. var. differt a forma typica foliis duplo minoribus calyeisque lobis paulo longioribus. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1300 m ü. M. — n. 15313, blühend im November 1902. Als Nächstverwandte der vorliegenden Art betrachte ich M. opereulata Lab. Es ist mir eine große Freude, diese schöne Pflanze Herrn Ensrer, dem Chef des topo- graphischen Institutes in Neu-Kaledonien, widmen zu können. M. laurifolia Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1200 m ü. M. — n.15508, blühend im Dezember 1902. M. opereulata Lab. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Oubatche, ca. 4000 m ü.M. — n. 15467, blühend im Dezember 1902. M. porphyrea Schltr. n. sp. Frutex vel arbuscula erecta 3—4 m alta, ramosa; ramis ramulisque teretibus glabris, bene foliatis; foliis oppositis brevissime petiolatis, erecto- patentibus, ovato-oblongis vel oblongo-elliptieis, obtusis, utrinque glabris, textura coriaceis, 2—3,5 cm longis, medio fere 4,2—2 cm latis, petiolo perbrevi, glabro; inflorescentiis ad apices ramulorum corymbosis, ce. 10—25- floris; floribus erectis pedicellatis, pulchre porphyreis; pedicello glabro, tereti, 0,3—0,4 cm longo; calyce obovoideo, glabro, tubo c. 0,4 cm longo, lobis 5 semiorbicularibus obtusissimis, margine vulgo paululo laceratis, 0,2 cm longis; petalis suborbicularibus margine irregulariter lacerato-dentatis, glabris, 0,4 cm longis, fere aequilatis; staminibus erectis, glabris, filamentis filiformi- bus c. 4,3 em longis, antheris parvulis oblongis, utrinque breviter exeisis; disco poculiformi glabro; stylo filiformi staminibus fere aequilongo, stigmate simplici. Süd-Bezirk: auf dem Gipfel des Mont Mou bei Paita, ce. 4250 m ü. M. —n. 14923, blühend im Oktober 4902; in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1200 m ü. M. — n. 15302. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 207 Infolge ihres Zugenia-ähnlichen Aussehens schließt sich diese Art unter den neu- kaledonischen am meisten an M. laurifolia Brongn. et Gris. an. Cioezia Brongn. et Gris. Eine endemische Gattung der Insel, die aus 6 Arten besteht. Sie sind ziemlich gleichmäßig über das ganze Gebiet verteilt. C. canescens Brongn. et Gris ist die häufigste Art und scheint sowohl im Süd- wie im Nord- Bezirke aufzutreten. Alle scheinen exponiertere sonnige Bergabhänge zu lieben und steigen bis hoch in die Gebirge empor. (. canescens Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m ü. M, n. 14840, blühend im September 1902. Xanthostemon F. v. M. Hierher gehört nach Ansicht sämtlicher neuerer Autoren die von Broxgniart und Gris aufgestellte Gattung Fremya, von der 44 neukaledo- nische Arten beschrieben worden sind. Die meisten der Arten sind im Gebiete als kleine Bäumchen längs der Gebirgsbäche oder in Wäldern an- zutreffen. Einige wenige, wie X. aurantiacum (Brongn. et Gris) Schltr., X. elegans (Brongn. et Gris) Niedenzu und X. ciliatum (Sm.) Niedenzu bilden hohe Sträucher. Die Färbung der meist recht ansehnlichen Blüten variiert zwischen scharlachrot und goldgelb. X. rubrum (Brongn. et Gris) Niedenzu. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 600 m ü M. — n. 14990, blühend im Oktober 1902. X. eiliatum (Sm.) Niedenzu. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 900 m ü. M. — n. 15610, blühend im Januar 1903. Pleurocalyptus Brongn. et Gris. Eine bisher monotypische Gattung des Gebietes. P. Deplanchei Brongn. et Gris ist ein kleiner Baum oder hoher Strauch der oberen Regionen der Serpentin-Gebirge des Süd-Bezirkes. Mit Vorliebe scheint er trockene expo- Niere. Bergabhänge oder Kämme aufzusuchen. Die sehr steifen Blätter Sind stark blasig aufgetrieben, ähnlich wie dies bei €. bullata Brongn. et Gris der Fall ist. P. Deplanchei Brongn. et Gris. . Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ".M. —n. 15259, blühend im November 1902. Tristania R. Br. ‚ Die im Gebiete vorkommenden 5 Arten sind als eine eigene Gattung, "staniopsis, von Bronsntart und Grıs zusammengefaßt worden, aber von 208 R. Schlechter. neueren Autoren wieder allgemein mit Trzstania verbunden worden. Die Arten sind vorzugsweise auf den Serpentin-Gebirgen des Süd-Bezirkes heimisch. Sie wachsen meist auf den Bergabhängen gesellig beisammen, teils Sträucher, teils kleine Bäumchen bildend. T. ealobuxus (Brongn. et Gris) Niedenzu.. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —n. 15372, blühend im November 1902; auf den Bergen bei Paita, ca. 400 mü.M. — n. 44977, blühend im Oktober 1902. T. eapitulata Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Bergen am Ngoye, ca. 100 —800 m ü. M. — n. 15404, n. 15265, blühend im November 1902. Melaleuca L. Von dieser in Australien so reich vertretenen Gattung sind auf der Insel nur drei Arten bekannt geworden. Eine derselben, M. viridiflora Soland. ist mit M. leucodendron 1. vereinigt worden, dürfte wahrschein- lich aber durchaus spezifisch verschieden sein. Sie spielt in der Zusammen- setzung der Physiognomie der Flora eine sehr wichtige Rolle, da sie. als »Niauli< einen großen Teil des Gebietes bedeckt, und daher auf die Ent- wicklung der übrigen Vegetation einen großen Einfluß ausübt. Auch die beiden anderen Arten, M. gnüdioides Brongn. et Gris und M. pungens Brongn. et Gris wachsen stets gesellig beisammen, sind aber nur an ofle- nen Bergabhängen als Sträucher zu beobachten. M. gnidioides Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M — n. 15160, blühend im Oktober 4902. M. viridiflora Soland. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhc, ca. 100 m ü. —n, 15016, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge hei Ou Hinna, ca. 500 m ü, M. — n. 15657, blühend im Januar 4903. Baeckea L. Von der Insel werden 6 Arten der Gattung aufgeführt, die mir jedoch so nahe verwandt erscheinen, daß sich ihre Zahl auf 2-—-3 Arten redu- zieren lassen dürfte. Besonders typisch ist B. pinifolia ‚DC., die als kleiner, gesellig wachsender, aufrechter Strauch mit nadelförmigen Blättern längs der Bäche wächst. Die anderen Arten sind meist Bewohner trocke- ner Abhänge und sind sehr niedrige, fast stets am Boden hinkriechende Sträucher. B. erieoides Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouht, ca. 50 m ü. M. —n. 14721 Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 209 blühend im September 1902; auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. — n. 44909, blühend im Oktober 1902. B. pinifolia DC. Nord-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 50m ü. M. — n. 15591, blühend im Dezember 1902. B. virgata Andr. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15519, blühend im Dezember 1902. Melastomataceae. Die Familie ist nur durch das weitverbreitete Melastoma denticeulatum Labill. vertreten, welches im Süd- wie im Nord-Bezirk an feuchten Stellen allenthalben anzutreflen ist. Melastoma Burm. M. dentieulatum Lab. Nord-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100m ü.M. — n. 14735, blühend im September 1902. Oenotheraceae. Endemische Arten dieser Familie sind von Neu-Kaledonien nicht be- kannt. Ich fand nur die eine hier aufgeführte Jussiaea, die auf der Insel an feuchten Orten recht häufig ist. Bronsniart gibt in seinen »Nouveaux documents« für das Gebiet 2 Arten der Familie an. Jussiaea L. J. suffruticosa L. ! Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, an sumpfigen Stellen, ca. 50 m ü M. —n. 14900, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Umbelliferae. Nachdem die Gattung Myodocarpus von den neueren Autoren als Äraliacee betrachtet wird, dürften sich kaum endemische Umbelliferen auf ” Insel nachweisen lassen. Außer der unten angeführten Pflanze habe ich noch einige Fydrocotyle beobachtet. Apium L. A. Ammi Urb. han Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m ü. M. —n. 14741, "hend und fruchtend im September 1902. B : / Otanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 14 210 R. Schlechter. Araliaceae. (Bearbeitet von H. Harms.) Es gibt wohl kaum ein zweites Gebiet von gleichem Umfang, das an Araliaceae so reich wäre wie Neu-Kaledonien. Diesen Nachweis verdankt man in erster Linie BaıLron, der durch die Aufarbeitung eines umfang- reichen Materials eine große Anzahl neuer Formen der Familie aus diesem Gebiete kennen lehrte (s. Adansonia XI [1878] 125). Daß noch viele neue Arten bei genauerer Durchforschung der Insel gefunden werden, zeigt sogleich die Scawsentersche Sammlung. Es gibt hier 4 endemische Gat- tungen: Myodocarpus A. Brongn. et Gris, Apiopetalum Baill., Pseudoseia- dium Baill., Eremopanax Baill., von diesen fehlt nur Pseudosciadium unter ScuLecHters Pflanzen. Die ersten drei stellen Formen dar, die in der Familie ziemlich isoliert stehen; sie stehen an der Grenze zwischen Araliaceae und Umbelliferae, Eremopana.x bietet Anklänge an die indisch- malayische Gattung Arthrophyllum. Sehr wahrscheinlich ist auch die Gattung Dixygotheen N. E. Brown auf unser Gebiet beschränkt; sie ist mit der papuasisch-polynesischen Plerandra sehr nahe verwandt, mit der sie besonders durch eine jüngst beschriebene Art (D. plerandroides) verknüpft wird. Neu-Kaledonien ist reich an Arten der beiden großen tropischen Gattungen Schefflera und Polyscias. Die sehr eigenartige Gattung Meryta hat hier ihre reichste Entwicklung gefunden. Erst nach Abschluß meiner Bearbeitung des Scuzeenterschen Materials erhielt ich Kenntnis von den wichtigen Arbeiten R. Vıevirrs über neukale- donische Araliaceen. Dieser Autor hat sich der sehr verdienstlichen Auf- gabe unterzogen, das in Paris lagernde überaus reiche Material gründlich (durchzuarbeiten und die oft recht kurzen Beschreibungen BaıLLons, Aus denen ein sicheres Erkennen der Pflanze vielfach kaum möglich ist, zu er- gänzen. Seine Studien führten ihn zur Aufstellung mehrerer neuen Arten und einer engeren Fassung der Gattung Polyscias (darüber s. unten). In Gemeinschaft mit Dusarp unterwarf er die Gattung Myodocarpus einer monographischen Bearbeitung. Dizygotheca N. E. Brown. D. plerandroides R. Viguier in Journ. de bot. XIX (1905) 24 — Plerandra seiadophyllum Harms in Englers Bot. Jahrb. XXXVI. (1905) 37 nomen. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 900 m. — n. 15537, blühend am 22. Dezember 1902. Nach Visvier wurde die Art zuerst von VieiıLLarn sub n. 628 gesammelt. Bei der Bearbeitung der Scureentenschen Sammlung habe ich die Pflanze zuerst als eine Plerandra-Art bezeichnet, und man kann gewiß in Zweifel sein, ob man sie zu dieser Gattung oder zu Dixygotheca stellen soll; nit jener teilt sie das Vorhanden- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 211 sein von mehr als 40 Staubblättern, mit dieser die 4-fächerigen Antheren. Ich schließe mich jetzt Vısurer an, der die eigenartige Pflanze als Dixygotheea beschrieben hat. Er gründet auf sie eine eigene Sektion, und zwar ist die Gattung nach ihm so einzuteilen: Sect. 4. Budixygotheca. Stamina 5. Calycis margo integer vel subinteger. $ 4. Ova- rium 5-loculare. D. Reginae Hemsl. — $ 2. Ovarium 40-loculare. D. Vierllardii (Baill.) N. E. Brown und D. leptophylla Heınsl. Sect. 2. Neodixygotheca. Stamina 15. Calycis margo profunde in lobulos (sepala) 5 latos rotundatos divisus. D. plerandroides R. Viguier. Meryta Forst. Diese Gattung wurde zunächst in einer geringen Zahl von Arten von den Gesellschafts-Inseln, Norfolk, den Samoa- und Freundschafts-Inseln und von Neu-Seeland bekannt; BaıLLon wies für Neu-Kaledonien eine größere Zahl Arten nach, so daß demnach die Gattung auf dieser Insel am reichsten entwickelt ist. N. coriacea Baill. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, 1000 m ü. M. n. 15327, mit g' Blüten, gesammelt am 16. November 1902. — Hierhin vielleicht auch n. 15328, ©. M. mierocarpa Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 800 m ü. M. —n. 15449, mit Früchten, am 15. Dezember 1902. M. Schlechteri Harms n. sp. Foliis longe vel longiuscule petiolatis, oblanceolatis, basin versus sensim in. petiolum angustatis, apice obtusis, coriaceis, glabris, costa et nervis lateralibus subtus prominentibus: panicula mascula ramosa, peduneulata, glabra, basi bracteis paucis deciduis oblongo-lanceolatis vel ovato-lanceolatis aCutis instructa, ceterum nuda, capitulis plurifloris sessilibus ad ramulos Paniculae faseiculatim congestis, bracteis ad basin capitulorum parvis vel ut videtur saepius nullis; perianthii laciniis (petalis) basi connatis, 3—4, ob- longo-obovatis, valvatis, apice acuminatis, acumine brevi inflexo; staminibus sh filamentis brevibus, interdum basi eonnatis, antheris dorsifixis, ex- \rorsis, ovalibus, obtusis, basi obtuse sagittatis. R a legt nur ein ausgewächsenes Blatt vor; dessen Stiel ist en a a EA cm breit; die größte Breite liegt etwa MER N v Hua “ an \ Der Blütenstn a ndlert sich die Spreite ganz allmät ic huge i ln entspringt Bio eich ) ist 47—A18 cm lang, der erste Seitenzweig ur N ne A he End die he i alb des Grundes. An diesem unteren blütenlosen vo ler \ a hen 2 cm lan ) Ku Brakteen wahrzunehmen, von denen nur no 1 en koaomt um Uherva, ubrig geblieben ist. Aus der Achsel einer der unteren raktee ' \ i Ph or, yon dem nur der untere nackte Teil erhalten ist, offenbar stellt er einer „ren Seitenzweig der Rispe dar, der dann vermutlich auch wieder erst von einer seien Höhe an blütentragende Ästchen erzeugt. Einen sehr eigentümlichen Anblick ähren die knäuelartig zusammengedrängten Köpfchen. Perianth 2 mm lang. ie Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 1000 m. — n. 15475, lühend am 17. Dezember 1902. 14* 212 R. Schlechter. Von der von SchLEcHTER gesammelten M. coriacea, abgesehen von anderen Merk- malen, auffällig verschieden durch die sitzenden Köpfchen. Ein derartiges Verhalten scheint bisher bei keiner Art der Gattung beobachtet zu sein, ebensowenig wie extrorse Antheren. BaıtLon gibt für die von ihm beschriebenen Arten introrse Antheren an, Man könnte daher an der Zugehörigkeit der Pflanze zu M. zweifeln, doch spricht sonst kein Merkmal dagegen. Schefflera Forst. Diese große, in den Tropen weitverbreitete Gattung ist in Neu-Kale- donien reich vertreten. Baırron (in Adansonia XII 140 — 146) beschreibt an 20 neue Arten; ihre Zahl dürfte jedoch bei genauerer Erforschung des Gebietes und Aufarbeitung der Sammlungen noch beträchtlich zu- nehmen. S. cerifera Harms n. sp. Arbor erecta: foliis longe petiolatis, digitatis, glabris, foliolis in unico [olio exstante 7, verticillatis, petiolulatis, oblongo-lanceolatis, basi in petio- lulum breviter angustatis, apice rotundato leviter emarginulatis, integris margine in sieco revoluto undulato), chartaceis, utrinque glabris, costa subtus prominente; ligula intrapetiolari brevi rotundata: panicula ampla, ramosa, ramulis et umbellulis pedunculatis vertieillatim vel umbellatim di- gestis, fere tota cera nivea obtecta (etiam ovariis in floribus defloratis et fructibus junioribus ceriferis); fructibus junioribus ovoideis vel oblongo- ovoideis acute 5-angulatis, columna stylorum angusta, brevi, fere in medio vel supra medium in ramulos 5 reflexos divisa. Nach Angabe des Sammlers: »Arbre droit ölance ayant au sommet un panache de feuillage en ombelle.« Blattstiel 26 cm, Blättchenstiele 2—3,5 cm lang; Blättchen 15-49 cm lang, etwa 5 cm breit. Doldenstiele 2—3 cm, Stiele der abgeblühten Blüten und jungen Früchte (diese 7—8 mm lang) 7—42 mm lang. Süd-Bezirk: Baie du Sud (foret Nord), 300 m ü. M. — gesammelt von Gries n. 4266, mit jungen Früchten im Januar 1903. Die Pflanze ist sehr auffällig durch den feinen, weißen Wachsüberzug, der den Blütenstand überkleidet. Ein ähnliches Vorkommnis ist mir bisher noch von keiner anderen Araliacee bekannt geworden. Schwache Spuren eines ehemaligen Wachs- überzuges findet man auch am Blattstiel, besonders an dessen Spitze. S. pachyphylla Harms n. sp. Arbor vel frutex glaber; ramulis crassis; foliis longiuscule petiolatis (petio- lis crassis, duris), digitatis, 3-foliolatis, glabris, foliolis breviter petiolulatis vel subsessilibus (lamina sensim fere ad apicem petioli decurrente), obovatis vel oblongo-obovatis velobovato-oblanceolatis, basin versus sensim angustatis, apic® rotundatis vel obtusis vel leviter emarginulatis (costa interdum in mucronulum brevissimum exeunte), crassissimis, dure coriaceis, integris, subtus in sieco pallide viridibus, costa subtus prominente; ligula intrapetiolari brevi, rotundata; panicula breviter pedunculata terminali, ramosa, ramulis primariis paucis (5?) erassis, umbellatim digestis, ramis secundariis umbellularum pedunculos erassos efformantibus compluribus (forsan 10 vel ultra?), iterum umbellatim digestis, umbellulis plurifloris, pedicellis erassiusculis; loco umbellulae inter- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien, 213 dum in medio umbellae flore fertili vel fructu pedunculato; flore medio in unaquaque umbellula fertili, ovario 5-loculari anguste oblongo praedito, floribus lateralibus ovario carentibus, masculis; calycis margine minute acute 5-denticulato; petalis 5, valvatis, crassiusculis, in calyptram apice 5-apicu- latam cohaerentibus; staminibus 5; stylis 5 basi connatis, linearibus, in flore arcte approximatis, erectis, in fructu recurvatis. Die vorliegenden Zweigenden sind sehr dick, sie tragen unterhalb des Blüten- standes einige (6) Blätter, deren Stiele 4—8 cm lang sind. Ein deutlich abgesetzter Stiel fehlt meist den Blättchen, da die Spreite allmählich nach unten hin sich ver- schmälert und verläuft, Blättehen im ganzen 8—22 «m lang (wohl noch größer werdend), 3—7 cm breit oder noch breiter. Rispe auf dickem, etwa 2—2,5 cm langem Stiel, Zweige 4. Grades etwa 7—9 cm lang, Doldenstiele 2,5—4,5 cm, Blütenstiel 5—9 mm lang. Kelchsaum der & Blüten im Durchmesser 2,5—3 mm breit, Blumenblätter 3— 4 mm lang. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 800 m ü. M. — n. 15382, blühend am 19. November 1902. Diese Art zeiehnet sich besonders aus durch die äußerst dicken und starren Blätter. $. Schlechteri Harms n. sp. Arbor vel frutex glaber; ramulis glabris, erassiusculis, foliorum delap- sorum cicatrieibus magnis notatis; foliis longe vel longiuscule petiolatis, satis parvis, digitatis, 3—5-foliolatis, foliolis petiolulatis, rarius subsessilibus, obovatis vel obovato-oblongis vel oblongis vel oblongo-oblanceolatis, basin versus in . petiolulum brevem vel longiorem angustatis, apice rotundatis vel obtusis vel brevissime obtuse subacuminulatis, coriaceis, integris, marginatis (mar- gine in sicco + revoluto), glabris, utrinque at magis supra nitidis vel nitidulis, subtus pallidis, costa venisque subtus prominulis; ligula intra- petiolari brevi rotundata; inflorescentia terminali, breviter vel brevissime Pedunculata, ex umbellarum pedunculis paucis (—5) longiusculis composila, umbellis verosimiliter paueifloris, fructibus junioribus 2—3-angulatis, stylis 2—3, basi connatis, in fructu reflexis. Die Zweige sind verhältnismäßig dünn, jedoch starr. Blattstiel 4—11 cm lang, Stiele der Blättchen etwa 5—16 mn lang; Blättchenspreite 4—6 cm lang, 4,5—2,6 cm breit. Doldenstiele 4—5 em lang, Stiele der jungen, 9—12 mm langen Früchte 10— 17 mm lang. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 1000 mü.M. — n. 45191, mit jungen Früchten am 1. November 1902. . Dürfte der Schefflera Balansaeana Baill. in Adansonia XII. (1878) 442 nahestehen, Jedoch von ihr in der Blattform abweichen. Bei Bartrons Art (ich beziehe mich auf en aus dem Pariser Herbar stammendes Exemplar Baransa n. 3386) sind die Blättchen nach oben hin breiter, stärker obovat als bei der neuen Art, zudem am Ende mit deut- licher Zuspitzung versehen, in der Konsistenz weniger starr. Polyscias Forst. Gegen 100 Arten in den Tropen der alten Welt. An 30 Arten in 'eu-Kaledonien. Die von BaıLıon aus diesem Gebiete als Panax bezeich- 214 R. Schlechter. neten Arten (Adansonia XII 150—152) gehören hierher \vergl. Harns in Engl.-Prantl, Pflzfam. II 8. 45). Die Angaben Baıross über diese in- teressanten Formen waren zum größten Teil recht lückenhaft. Diese empfindliche Lücke ist jedoch nunmehr in dankenswerter Weise durch die Arbeit R. Vievrers (in Bull. Soc. bot. France LIT [1905] 285) ausgefüllt worden. Leider bin ich nieht in der Lage gewesen, das von diesem Autor beschriebene Material zu studieren. Bei meinen Bestimmungen war ich angewiesen auf einige Dupla, welche das Berliner Museum erhalten hatte. Die wichtigsten und interessantesten Arten (wie P. austro-caledonvca und P. Weinmannziae, konnte ich nach diesem Material recht gut erkennen. R. Visvrer spaltet die Gattung Polyscias, die ich sehr weit gefaßt hatte, in Polyscias im engeren Sinne, Sciadopanax Seem., Tieghemopanazx Viguier n. gen., Bonmierella Viguier n. gen. Bei dieser neuen Gruppierung fallen die in Neu-Kaledonien endemischen Arten alle unter Tieghemopana. Die Neu-Kaledonier bilden die Mehrzahl der etwa 26-30 Arten dieser Gattung, neben ihnen finden sich einige Australier und ÖOzeanier. Es ist die Gattung dadurch gekennzeichnet, daß bei ihr das oben flache oder konkave Ovar aus 2 Karpellen besteht, auf dessen Scheitel 2 freie oder längs eines kurzen Stückes vereinte Griffel sich erheben; bei Polyseias im engeren Sinne finden wir mehr als 2 Karpelle, bei Sciadopanax Seem. (einer auf Afrika und Madagaskar beschränkten Gattung) ist der Fruchtknoten zwei- fächerig und der Diskus -- stark konvex, kegelförmig, gekrönt von zwei kleinen kurzen Grifleln oder zwei Narben. Ich möchte jedenfalls vorläufig - noch an meiner Auffassung der Gattung Polyscias festhalten, da nur ein gründliches Studium dieses Formenkreises darüber belehren kann, ob eine derartige Zerteilung, wie sie Vıeuisr vorgenommen, sich empfiehlt oder nicht. Daher habe ich die neu-kaledonischen Arten unter Polyscias auf- geführt. P. botryophora Harms n. sp. Arbor vel frutex subglaber, ramulis apicem versus minute puberulis; foliis impari-pinnatis, foliolis oppositis, 7-jugis, breviter petiolulatis usque sessilibus, ovatis vel ovalibus vel oblongis (lateralibus = obliquis), basi plerumque inaequali obtusis vel rotundatis, apice saepius obtusis sacpt emarginulatis, interdum breviter acuminatis, margine raro subintegris, plerumque late remote parce irregulariter erenulato-serratis, vel breviter irre- gulariter ineisis crenulato-lobulatis (lobulis obtusis), chartaceis, glabris, subtus glaucis, nervo medio subtus prominulo; petiolo communi et petiolulis parce brevissime puberulis vel subglabris; panicula terminali, ampla, ramulis elon- gatis, numerosos racemos spiciformes plurifloros racemose ordinatos geren- tibus, racemis in planta mascula breviter vel vix pedunculatis, in planta feminea pedunculatis et apice umbelluliformibus (i. e. rhachi inferiore parte nuda floribus carente, floribus fertilibus versus apicem confertis et apic® Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 915 5 9) umbellatim congestis); inflorescentiae ramulis et pedunculis sparse minute puberulis; pedicellis brevissimis, versus ovarium vel calycem articulatis; alabastris masculis obtusis, glabris! calyce parvo minute 5-denticulato: pe- talis 5 (in floribus fertilibus saepius 4?); staminibus 4—5 (etiam in floribus fertilibus evolutis); ovario in fl. g' nullo, in floribus fertilibus majusculo, ovali-suborbiculari, puberulo, 2-loculari; stylis 2 in alabastro arcte cohae- rentibus. Blattspindel 13—18 cm lang, Blättchen 2—4 cm lang, 1,2—2,7 cm breit. Die Blättchen der fertilen Pflanze sind am Rande meist tiefer eingeschnitten, doch finden sich an ihr auch ganz schwach eingeschnittene Blättchen. Rispenäste 9—15 cm lang, Trauben 4—2 «m lang. "An der 5 Rispe finden sich nur 5 Blüten; diese sind in kurzen, etwa 40—20 blütigen Trauben angeordnet. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, 100 m ü. M. — n. 15099, g' Pflanze; n. 15400, 8 Pflanze, beide mit noch ungeöffneten Blüten am 26. November 1902. Die entsprechenden Ästchen der fertilen Rispe zeigen insofern eine etwas andere Ausbildung, als sie im unteren Teil meist blütenlos sind, so daß demnach sich die Blüten am Ende des Pedunculus zusammendrängen und ein Übergangsstadium zur Dolden- bildung zustande kommt; die am Ende stehenden Blüten sind fertil, d. h. sie besitzen einen deutlich entwickelten, 3—4 mm langen, flachen Fruchtknoten, daneben aber auch Staubblätter. Unterhalb dieser Blüten stehen am selben Pedunculus meist noch einige oder wenige traubig oder fast wirtelig angeordnete rein & Blüten. Übrigens habe ich am Material keine geöffnete Blüte bemerkt; die Blumenkrone war überall noch ge- schlossen, R. Visvier nennt 3 Arten von Neu-Kaledonien mit Trauben: Tieghemopanaz mierobotrys (Baill.) Viguier (I. c. 308; auf Panax microbotrys Baill. in Adansonia XII. 152 begründet); 7. Harmsii n. sp. (1. c. 309); T. reflexus n. sp. (l. c. 309). Jedenfalls gehört Polyscias botryophora in die Verwandtschaft dieser Arten, von denen ich keine gesehen habe. Nach den Beschreibungen weicht T. refleeus durch kurze Blütenstands- achse, größere Blättchen von anderer Form u. a. ab, T. mierobotrys ist durch größere längliche Blättchen, längere Trauben mit zahlreicheren Blüten verschieden. Am nächsten kommt offenbar 7. Harmsii unserer Art; die Beschreibung läßt gewisse Unterschiede erkennen, die eine Identifizierung mit Visviers Art verbieten. So scheinen die Blättchen bei 7. Harmsii breiter (suborbikular), die Trauben beim fertilen Exemplar länger zu sein als bei unserer Art; Visurer beschreibt die $ Trauben als nur 40 mm lang und nennt die Blüten äußerst. klein (1 mm), diese Angaben passen nicht auf das $ Exemplar SCHLECHTERS, | P. simabifolia (Baill.) Harms — Tieghemopanax simabaefolius R. Viguier in Bull. Soe. bot. France LI. (1905) 312. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 400 m ü. M. —n. 14852, Mit jungen Früchten am 29. September 1902. Baransa n. 3397 liegt im Berliner Herbar als Panax simabaefolia Baill., diese Nummer führt auch Vievrsr an. Hiermit stimmt Scnweenters Pflanze gut überein. Die an P. botryophora ähnlich, unterscheidet sich jedoch dadurch, daß die jungen am Ende der Pedunculi in Dolden stehen oder unterhalb des Endes wirtelig "geordnet sind; auch stehen die Blättchen nur in wenigen (2—3) Jochen. P. Weinmanniae (Baill.) Harms — Treghemopanaz Weinmanniae R. Viguier in Bull. Soc. bot, France LII. (1905) 309. 216 R. Schlechter. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 300 m ü.M. — n. 15358, blühend am 47. November 4902. Dieses ist wohl die eigenartigste der von BaıLLox beschriebenen Panaw-Arten dieses Gebietes, auffällig durch die Gestalt der Blättchen, die von oval-länglicher Form und in größerer Zahl von Paaren (9—14) am Fiederblatte stehend sich ganz merkwürdig wegen der langen wimperartigen Zähne des Randes ausnehmen. P. austro-caledonica (Baill.) Harms. — Tieghemopana.r R. Viguier in Bull. Soc. bot. France LI. (1905) 313. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, 50 m ü. M. — n. 15063, blühend am 16. Oktober 1902. Von Baron in Adansonia XI. 152 ganz kurz charakterisiert unter dem Namen Panax austro-caledonica. Scenuecurers Pflanze paßt zu einer Pflanze Pıncner s (a. 1870) die den Namen der Baırronschen Art trägt. — Nach R. Visvier gehört zu dieser Art Panax erenata Panch. et Sebert in Revue maritime et coloniale XL. (1874) 5885. — Die 2. von Pancner ebenda beschriebene Panax-Art (P. sessiliflora) betrachtet Vıisvier als besondere Art von Treghemopanazx (). «. 308). P. pinnata Forst. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, 600 m ü. M. — n. 15627, blühend am 4. Januar 1903. Die Pflanze paßt gut zur Beschreibung von Panax Manguette Vieill. in Ann. se. nat. 4. ser. XVI. (4862) 66. Diese Art wird von Baron (Adansonia XI. 449) zu Poly- seias pinnata Forst. gerechnet. Daher stelle ich, BasıLnon folgend, Scuuecnrens PNanze zu P. pinnata. P. monticola Harms n. sp. Arbor vel frutex glaber; foliis ad apicem ramulorum confertis, longe petiolatis, impari-pinnatis, foliolis oppositis, 3—4-jugis, petiolulatis, oblongo- ovatis usque lanceolatis (lateralibus = obliquis), basi in petiolulum an- gustatis vel acutis, apicem versus angustatis, apice ipso obtuso vel acuto, tenuiter chartaceis, utrinque glabris, supra nitidis, margine subintegris vel saepius breviter remoteque undulatis erenulato-serratis; panicula terminali ramosa foliis breviore subglabra, axi brevi, ramulis elongatis complures vel saepius numerosos pedunculos umbelluligeros racemose vel interdum sub- verticillatim ordinatos breves gerentibus, umbellulis parvis, paucifloris (eirc. 6—9-floris), pedicellis perbrevibus; ramulis, pedunculis, pedicellis minute puberulis, usque subglabris; fructibus immaturis parvis, compressis, sub- orbicularibus, 2-locularibus, stylorum columna apice in stigmata 2 brevia reflexa divisa. Blattspindel 30—35 em lang, Stiele der Blätichen 5—10 mm lang, Blättchen 6— 8 cm lang, 2--4,5 cm breit. Blütenstandszweige 6—10 cm, Doldenstiele 3—7 mm, Blüten- stiele etwa 4,5—2 mm lang. Früchtchen etwa 2 mm im Durchmesser. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, 700 m ü. M. — n. 15605, mit jungen Früchten am 2. Januar 1903. Diese Art ist durch ihre sehr kurzen Dolden- und Blütenstiele, ihre kurz 2spaltige Griffelsäule gekennzeichnet. Es ist möglich, daß sie zusammenfällt mit Tieghemopanaz mierocarpus \iguier, ]. c. 340. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 217 P. Schlechteri Harms n. sp. Arbor vel frutex glaber; foliis longe vel longiuscule petiolatis, impari- pinnatis, foliolis 3—4-jugis, breviter petiolulatis, oblongis vel lanceolatis lateralibus = obliquis), basi in petiolulum angustatis, apice obtusis vel acutis vel leviter emarginulatis, chartaceis, glabris, margine integris vel sub- integris vel parce et irregulariter remote serrulatis; panicula terminali, ramosa, glabra, ramulis elongatis, complures vel multos pedunculos um- belluligeros racemose vel subverticillatim ordinatos gerentibus; pedicellis florum masculorum perbrevibus, articulatis, articulatione a basi calycis paullo remota; alabastris acutiusculis; calyce minute 5-denticulato vel subintegro; petalis 5; staminibus 5. Blattspindel 18—22 cm lang, Blättchen 5—7,5 em lang, 2—4 cm breit. Rispenäste 5—9 cm, Doldenstiele 6—41 (meist 9—40) cm, Blütenstiele 2—-3 ının lang. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, 400 m ü. M. —n. 15149, blühend am 28. November 1902. — Hierher gehört wohl auch das Exem- plar in jungen Früchten, das am selben Standort sub n. 15120 ge- sammelt ist. Von Polyseias dioica (Vieill.) Harms (=' Oussonia deoica Vieill.; Deplanche n. 46 in Herb. berol.) durch längere Doldenstiele verschieden; ähnlich ist auch Panax myrio- phylla Baill. (Adans. XII. 452), doch besitzt diese Art breitere Blättchen. Eremopanax Baill. Eine mit 4—5 Arten in Neu-Kaledonien endemische Gattung, ausge- zeichnet durch 4-fächerigen Fruchtknoten. E. Balansae Baill. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 900 m ü. M. — n. 15563, blühend am 24. Dezember 1902. E. Schlechteri Harms n. sp. Arbor vel frutex, ramulis tomento brevissimo adpresso detergibili ferru- gineo obtectis vel glabrescentibus: foliis oppositis, petiolatis, trifoliolatis vei simplieibus, foliolis petiolulatis, limbo foliolorum vel foliorum oblongo ve lanceolato, basi in petiolum vel petiolulum angustato, apice acuto, te- »uiter chartaceo, utrinque glabris, supra nitidulis, integris; umbellulis pluri- Noris (eirc. 10—20-floris) in axillis foliorum superiorum simplieium vel apice "amulorum nonnullis (3—5) in umbellam basi foliis 2 oppositis instructam “ongestis, pedunculis pedicellis ovario plus minus tomento brevissimo ad- presso detergibili ferrugineo obtectis; calyeis limbo brevi, breviter 5-denti- eulato; pelalis 5, valvatis, glabris; staminibus 5: ovario uniloculari, ovulo "co, ex apice pendulo; disco crasso, in medio conico-elevato. obs Stiele der Fingerblätter oder der unteren einfachen Blätter 2—6 em lang, die der ai en einfachen Blätter kürzer, Blättchenstiele 1—2,5 cm lang. Spreiten 6—12 cm 8 1,5—4,5 cm breit. Doldenstiele 2-4 cm lang, Blütenstiele 5—7 mm lang. 218 R. Schlechter. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 4000 m ü. M. —-n. 15487 mit noch geschlossenen Blüten am 18. Dezember 1902. Offenbar nahe verwandt, vielleicht identisch mit Eremopanax angustata Baill. in Adansonia XII. (4878) 459, einer mir unbekannten, nach Fruchtexemplaren beschriebenen Pflanze. Von E. Balansae Baill. jedenfalls durch viel schmälere, spitze Blätter und Blättchen verschieden, einer Art, die zudem auch der angedrückten, kurz-filzigen Be- haarung zu entbehren scheint, welche die Zweige von E. Schlechtert bekleidet; wenigstens spricht BaıLnon nicht von Behaarung. ) Myodocarpus A. Brongn. et Gris. Die in Neu-Kaledonien endemische Gattung Myodocarpus A. Brongn. et Gris, ausgezeichnet ganz besonders durch 2-flügelige Früchte und durch die Trennung der beiden Fruchthälften in Teilfrüchte den Umbelliferae, denen sie zuerst zugesprochen wurde, sich nähernd, zählte bisher 4 Arten. Nach den Forschungen von Dusarp und Vievier, welche die Gattung an leider schwer zugänglichem Orte monographisch behandelten (in L’Agrieul- ture pratique des pays chauds Ill n. 48, mai-juin 1904, p. 694) ist die Zahl der Arten auf 10 angewachsen; außerdem wurden mehrere Varietäten von bekannten oder neuen Arten beschrieben. Man kann 2 Gruppen unterscheiden: I. Pinnatae. Blätter gefiedert. 3 Arten gehören hierher: M. fraxinifolius A. Brongn. et Gris, M. coronatus Dubard et Viguier, M. pinnatus Brongn. et Gris. Die von SchLecuter gesammelten Arten gehören in die 2. Gruppe: II. Sömnplieifoliae. Blätter einfach. Hier kann man 2 Untergruppen bilden, nämlich a. solche mit sehr dicken, dicht- lederigen, sehr starren Blättern mit stark hervorspringendem Nervennelz (Crassifoliae: M. erassifolius Dubard et Viguier und der hiermit vielleicht identische M. pachyphyllus mihi, außerdem M. floribundus Dubard el Viguier), und b. solche mit weniger dicken, lederigen oder papierartigen, weniger starren Blättern mit weniger vortretender Nervatur (Kusimpliei- foliae: M. Vieillardii A. Brongn. et Gris, M. involucratus Dubard et Viguier, M. Brongniartii Dubard et Viguier, M. simplieifolius Brongn. et Gris, M. elegans Dubard et Viguier). Unter den zuletzt genannten fällt der auch von ScaLecHter gesammelte M. involucratus auf durch die breiten, relativ stark entwickelten Involukralbrakteen. M. pachyphyllus Harms n. sp. Arbor vel frutex ramulis crassis, glabris; foliis simplieibus, ad apicem ramulorum dense congestis, petiolatis (petiolis longiusculis crassis), obovalis vel obovato-oblongis vel oblongis, apice rotundatis, basi in petiolum breviter angustatis, crasse et dure coriaceis, glaberrimis, costa crassa, subtus pTO- ıninente, nervis lateralibus multis marginem petentibus et reti venarum subtus bene prominentibus, supra minus conspieuis; panicula terminali, ampla, ramosa, glabra, umbellis plurifloris vel multifloris pedunculatis race ınose digestis, bracteis ad basin pedunculorum satis brevibus, lanceolatis usque oblanceolatis, acutis; bracteis involucri umbellae circ. 6—9, obovatis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 219 rotundatis, cerassiusculis, striatis; pedicellis versus ovarium compressum bialatum articulatis; sepalis 5, ovatis, obtusis vel rotundatis; petalis et sta- minibus 5; stylis 2. Die sehr dicken Zweige tragen am Ende einen Schopf dichtgedrängter Blätter, die durch ihre starre, dicke Beschaffenheit sehr auffallen; daher der Artname. Blattstiel 4—6 cm lang, Spreite 13—A7 cm lang, 4,5—6,5 cm breit; Nervennetz stark hervor- tretend, besonders unterseits. Der vorliegende Blütenstand ist noch etwas jung, die Blüten verharren noch im Knospenzustande; Brakteen am Grunde der 3—4 cın langen Doldenstiele 4—5 mm, die Involukralbrakteen 2—3 mm lang. Blütenstiele 6—8 mm, Fruchtknoten 2—2,5 mm lang. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 1000 mü.M. — n. 152147, mit Blüten am 4. November 1902. Vielleicht ist die Art identisch mit M. erassifolius Dubard et Viguier, von der ich kein Exemplar geschen habe. M. Vieillardii A. Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 900 m ü. M. — n. 15407, blüihend im Dezember 1902. — Vermutlich gehört hierhin auch das Exemplar n. 15602, gesammelt im ‚Januar 1903 auf den Bergen bei Ou Hinna, 600 m ü. M. — Die Art scheint variabel zu sein; nach Dusarn et Visurer sind ein wichtiges Merkmal die relativ schmalen Früchte mit Flügeln, die am Grunde wenig ausgeschweift sind. M. involueratus Dubard et Viguier var. Le Rati Dubard et Viguier, l. ce. TAA. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, 400 m ü. M. — n. 14854, mit Blüten am 29. September 1902; auf den Bergen am Ngoye, 600 m ü.M. — 15375, mit Blüten am 18. November 1902. Die Varietät wurde gegründet auf ein von Le Rar sub. n. 388 gesammeltes Exemplar; ein unter dieser Nummer dem Berliner Herbar zugekommenes Exemplar diente als Grundlage für die Bestimmung der Scuuecnrerschen Pflanzen. Delarbrea Vieill. Diese Gattung wurde mit 2 Arten zuerst von Neu-Kaledonien be- schrieben. Neuere Sammlungen wiesen nach, daß sie im malayisch-papua- Sischen Gebiet ziemlich weit verbreitet ist; von der Molukken-Insel Banda- "eira wurde Delarbrea Lauterbachii Harms beschrieben. Sehr nahe ver- wandt und kaum von ihr zu trennen ist die nordostaustralische Gattung Porosperımum W. Muell. Dieser Typus kann demnach nicht mehr als endemischer Bestandteil der Flora Neu-Kaledoniens gelten. D. collina Vieill. . Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, 700 m ü. M. — n. 15460, blühend am 17. Dezember 1902. Apiopetalum Baill. , Endemische Gattung, nach BaıLLon mit 2 Arten in Neu-Kaledonien treten, A. velutinum und glabratum; die Unterschiede sind in den 220 R. Schlechter. Namen enthalten. Diese Gattung gehört ebenso wie die monotypische, in Neu-Kaledonien endemische Gattung Pseudosciadium Baill. zur Gruppe der Mackinlayieae, die den Übergang zu den Umbelliferae vermittelt. A. velutinum Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, 700 m ü. M. —n. 15201, blühend am 3. November 1902. Epacridaceae. Die Epacridaceen nehmen in der Zusammensetzung der Flora des Süd-Bezirkes eine hervorragende Stellung ein, während aus dem Nord-Be- zirke bis jetzt nur wenige Arten bekannt geworden sind. In ihrer Be- arbeitung der Epacridaceen Neu-Kaledoniens führen Bronsnsart und Gris 13 Arten auf, doch gibt Bronentart später (1874) die Zahl der Arten als 22 an. Diese verteilen sich auf 4 Gattungen, nämlich Cyathopsis, Leueo- pogon, Dracophyllum und Kpacris. Für das Vorkommen der letzten Gattung liegt als Beleg allerdings nur ein kleines Zweiglein vor, das im äußersten Süden der Insel gesammelt sein soll. Dracophyllum Lab. Außer der hier beschriebenen sind aus dem Gebiete 5 Arten der (Gattung bekannt geworden. Die meisten derselben gehören dem Süd- Bezirke an, doch soll D. vertierllatum Lab. auch bis in den Nord-Bezirk vorgedrungen sein. In ihrer Tracht schließen sich die Arten teils den neu- seeländischen, teils denen des nord-östlichen Australien an; aber wohl nirgends sind Arten bekannt geworden, die mit dem im Gebiete heimischen D. verti- eillatum Lab. und D. involueratum Brongn. et Gris an Dimensionen wett- eifern könnten. Diese beiden äußerst charakteristischen Arten werden nicht selten über mannshoch, und sind an der Spitze mit einem Schopf über Fuß langer Blätter geschmückt, aus denen sich ein noch längerer dichter Blütenstand erhebt. Sie machen in diesem Zustande eher den Eindruck einer Dracaena als den eines Dracophyllum. D. dracaenoides Schltr. n. sp. Frutex erectus, pauciramosus, usque ad 2 m altus; caule ramisque teretibus glabris, mox denudatis; foliis densis patentibus patulisve ad apices ramorum congestis, linearibus acuminatis, utrinque glabris, textura coriaceis, margine subinconspicue et distanter serrulatis, 15—20 cm longis, supra basin 0,7—1 em latis; racemo terminali erecto, dense multifloro, folia vulgo excedente; floribus vulgo 5—7-ne fasciculatis, pedicellis teretibus glabris, ca. 0,5 cm longis; calyeis phyllis 5, lanceolatis vel ovatis acuminatis, glabris, e. 0,2 cm longis; corolla alte campanulata glabra, tubo subcylindrico apicem versus paulo ampliato, e. 0,4 cm longo, lobis patentibus oblongis obtusis, tubo fere 3-plo brevioribus; staminibus usque ad ostium tubo adnatis, fila- 221 Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. D Griffel mit Ovarium, Dracophyllum dracaenoides Schltr. n. sp. — A Habitusbild, nat. Gr. B Blüte. © Korolla geöffnet. Fig, 94, 222 R. Schlechter. mentorum parte libera glabra, (uam antherae oblongae incurvae paulo bre- viore; ovario 5 loculari, subgloboso, stylo clavato, leviter 5-costato, tubo corollae bene breviore. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 900 m ü. M. — n. 15599, blühend im Januar 1903. Diese Art hält in ihrer Größe etwa die Mitte zwischen D. vertieillatum Lab. und D. ramosum Panch. D. gracile Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 15103, blühend im November 1902. D. ramosum Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Bergen am Ngoye, ca. 30—400 m ü. M. — n. 15093, 15257, blühend im November 1902. Diese Art ist von D. gracile Brongn. et Gris kaum zu unterscheiden, und muß höchstwahrscheinlich mit ihm vereinigt werden. D. vertieillatum Lab. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Pic Malaoni bei Yaouh£, ca. 600 m ü. M. — n. 14767, blühend im September 4902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 250 m ü. M. — n. 15206, blühend und fruchtend im November 1902. Leucopogon R. Br. Die im Gebiete vorkommenden 40 Arten sind unter einander fast alle recht nahe verwandt, so daß man oft im Zweifel ist, ob man sie nur als Varietäten oder wirklich als Arten zu betrachten hat. Wirklich typisch sind L. albicans Brongn. et Gris und der unten beschriebene L. macro- carpus Schlir. Die sämtlichen anderen Arten schließen sich mehr oder minder dicht an Z. eymbwulae Lab. an, und könnten meist ebenso gut als Varietäten einer sehr variablen Pflanze angesehen werden. Mit wenigen Ausnahmen sind die Arten Bewohner der Gebirge des Süd-Bezirkes. Da sie meist sehr gesellig wachsen, tragen sie viel zur Physiognomie der Vege- tation bei. Als Standorte werden sonnige Bergabhänge bevorzugt, doch kommen einige Arten, so Z. eymbulae mit den Bächen auch in die Täler, wo sie im Halbschatten längs der Ufer auch gedeihen. L. albicans Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 600 m ü. MN. — n. 14982, blühend im Oktober 1902. L. econcavus Schltr. n. sp. Frutex erectus, e basi ramosus 14,50—2 m altus; ramis ramulisque erectis, teretibus glabris, dense foliatis; foliis erecto-patentibus 3—5-nis vulgo subvertieillatim approximatis, oblongo-elliptieis obtusiusculis, concavis, utrinque glabris, textura coriaceis, subsessilibus, ec. 2 cm longis, medio fere 1,1——1,3 em latis; spieis axillaribus perbrevibus, vaginulis dense obsessis apice conferte 3—6-floris, floribus inclusis 0,6—0,8 cm longis, rhachi Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 2923 puberulis; calycis segmentis oblongis obtusis, margine ciliatis, ceterum glabris, corollae tubo fere aequilongis; corolla albida vel pallide rosea, 0,3 cm longa, extus glabra, tertia parte apicali 5-lobata, tubo eylindrico, lobis erectis intus barbatis; staminibus glahris, ob antheras incurvas fila- mentis aequilongas dimidium loborum haud excedentibus; ovario ovoideo, puberulo, sensim in stylum brevem angustato, stigmate simpliei; disei squamis in annulum connalis, apice 2—3-lobulatis, glabris, dimidium ovarii attingentibus. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. — n. 15184, blühend im November 1902. Die Art gehört in die Verwandtschaft des L. eymbulae Lab., ist von ihr aber durch die breiteren stumpfen, auffallend konkaven Blätter, wenigerblütige Inflorescenzen, größere Stamina und gelappte Diskusschuppen verschieden. L. eymbulae Lab. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m .M. — n. 15136, blühend im November 1902. e: L. dammarifolius Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m -M. — n. 15190, blühend im November 1902. L. macrocarpus Schltr. n. sp. Frutex erectus, bene ramosus, fere metralis; ramis ramulisque pube- rulis, demum glabratis, erecto-patentibus, dense foliatis; foliis lanceolato- ve] oblanceolato-ellipticis, acutis vel mucronatis, utrinque glabris, subtus glaueis, textura coriaceis, medio vel supra medium 0,9—1,4 cm latis; spieis abbreviatis apice paucifloris, pedunculo vaginis obtecto, floribus inclusis vix 1 em longis; bracteis 2 dorso conspicue carinatis, margine carinaque ciliatis, calyei brevioribus; calycis segmentis oblongo-elliptieis apiculatis, margine eiliatis, ceterum glabris, concavis, tubum corollae paulo excedentibus; corolla alba vel pallide rosea, 0,7 cm longa, extus glabra, ad medium üsque 5-lobata, tubo eylindrico, intus fauce puberulo, lobis erectis lanceo- lato-ligulatis acutis, glabris, carnosis, intus carinatis; staminibus in fauce corollae insertis, filamentis brevibus, glabris, antheris incurvis glabris, fila- Mentis duplo longioribus; ovario ovoideo, glabro, stylo tereti, glabro, stig- mate simpliei; disci squamis alte connatis, apice bilobulatis, ovario fere 3-plo brevioribus. . Süd-Bezirk: auf den Abhängen .der Berge am Ngoye, ca. 900 m “. M. — n. 15380, blühend im November 1902. Diese Art zeichnet sich durch die großen Früchte und die Belaubung vor den anderen Arten des Gebietes aus. ws L. Pancheri Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 200 m ‘— n. 145371, blühend im November 1902. üuM 294 R. Schlechter. L. salieifolius Brongn. et Gris. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Yaouh@, ca. 500 m ü. M. — n. 14760, blühend im September 1902. L. septentrionalis Schltr. n. sp. Frutex erectus, usque 21/,-metralis, ramosus; ramis ramulisque erecto- patentibus erectisve, teretibus, glabris, bene follatis; foliis erecto-patentibus lanceolato-ellipticis acutis vel subaeutis, utrinque glabris, textura coriaceis, 6—7 cm longis, medio fere 1,2—1,8 cm latis; spieis axillaribus, brevibus plurifloris, usque ad 4,% cm longis, rhachi villosula; bracteis 2 suborbieu- laribus eiliatis, dorso obtuse carinatis; calyeis segmentis late oblongis ob- tusis, margine ciliatis, concavulis, corollae tubum excedentibus; corolla extus glabra, vix 0,3 cm longa, tubo eylindrico, intus fauce excepto glabro, lobis ereetis ovato-triangulis acutis, intus dense barbatis; staminibus fauce in- sertis, filamentis antheris incurvis fere aequilongis, lobis plus duplo breviori- bus; ovario ovoideo, sensim in stylum subulatum, glabrum attenuato, glabro, disci squamis alte connatis, obtusis, ovarii dimidium aequantibus; fructu ellipsoideo, longitudinaliter striato. Nord-Bezirk: Auf den Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 1000 m ü. M. —n. 15585, blühend und fruchtend im Dezember 1902. Diese Art ist mit L. salvcifolius Brongn. et Gris in der Form der Blätter am nächsten verwandt, aber durch die Inflorescenz verschieden. Die Korolla ist bei der vorliegenden Art so kurz, daß nur die Spitzen der Lappen vor den Kelchzipfeln her- vorragen. Primulaceae. Wirklich endemische Arten dieser Familie sind aus dem Gebiete nicht bekannt geworden, doch ist Anagallis arvensis L. aus Europa eingeschleppt und stellenweise zu beobachten, ebenso ist an sandigen Stellen an der Küste Lysimachia lubinioides Sieb. et Zuce. und an feuchten Stellen am Fuße der Berge L. lobeliordes Wall. verwildert. Lysimachia L. L. lobelioides Wall. ' Süd-Bezirk: An feuchten Stellen am Fuße der Berge bei Yaouhf, ca. 300 m ü. M. — n. 14770, blühend und fruchtend im September 1902. Sapotaceae. Von dieser auf der Insel in vielen sehr eigenartigen Formen vel- tretenen Familie habe ich leider infolge der ungünstigen Witterungsver- hältnisse während meines Aufenthaltes daselbst sehr wenige Arten in Blüte gefunden. Einige sind außerdem infolge mangelnder Früchte nicht mit Sicherheit zu bestimmen gewesen und daher in diese Liste nicht aufge- nomınen worden. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 295 In seinen »Nouveaux Documents« gibt Brongntart als Zahl der aus dem Gebiete im Pariser Herbar befindlichen Arten 47 an. Höchst wahr- scheinlich ist diese Zahl noch zu niedrig gegriffen. Als endemische Gat- tungen sind Pyenandra, Achradotypus, Leptostylis und Epiüluma bekannt. Besonders reich an Formen ist die Gattung Sederoxylon, welche von PıErre und Baron in eine ganze Zahl kleinerer Gattungen zerlegt worden ist, die neuerdings durch EneLer hier untergebracht wurden. Chrysophyllum L. Es sind von dieser Gattung mehrere Arten aus Neu-Kaledonien be- kannt, die teils im Süd-, teils im Nord-Bezirke gefunden worden sind. Einige derselben entwickeln sich in den Wäldern zu nicht unbedeutenden Bäumen, während andere, wie z. B. das unten aufgeführte C. (Trouettia) parvifokum (Pierre) Schltr., welches aus den Kämmen der Berge wächst, ein kleiner Busch bleibt, der selten Meterhöhe übersteigt. C. parvifolium Schltr. (Trouettia parvifolia Pierre). Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am N\goye, ca. 4000 m ü. M. — n. 15189, blühend im November 1902. Ebenaceae. Die auf der Insel vorkommenden Ebenaceen gehören den beiden Gattungen Maba und Diospyros an. Die einzelnen Arten zeigen im all- gemeinen Anklänge an nordaustralische und malayische Arten, doch kommen auch Formen vor, welche ziemlich isoliert dastehen. Hıern führt in seiner Monographie der Familie 10 Arten als neukaledonische an, zu denen noch zwei von Montrouzıer beschriebene und zwei unten publizierte Arten hinzu- kämen, so daß ihre Zahl nunmehr auf 14 gestiegen ist. Maba J. R. et G. Forst. Einschließlich der hier beschriebenen ist die Gattung durch 11 Arten im Gebiete repräsentiert, von denen der größere Teil im Nord-Bezirke anzutreflen ist, wie es ja auch durch die bereits öfter erwähnten Anklänge des Be- zirkes zu der malayisch-papuanischen Flora leicht erklärlich ist. Die sämt- lichen von mir gesammelten Arten habe ich nur als Sträucher beobachtet, doch wird von einigen der Arten der Insel auch angegeben, daß sie Baum- form annehmen können. Mit Vorliebe suchen die Maba-Arten auf der Insel den Halbschatten der Waldränder oder der Bäume längs der Flußläufe auf. Nur M. Vied- lardii Hiern beobachtete ich als sehr kleinen Busch an recht trockenen Und sonnigen Lokalitäten. M. faseieulosa F. v.M. „ Süd-Bezirk: unter Bäumen längs der Bäche auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. — n. 14907, blühend im Oktober 1902. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba 15 226 R. Schlechter. M. parviflora Schltr. n. sp. Frutex erectus valde ramosus, usque 2-metralis; ramis ramulisque erecto-patentibus, teretibus, rufo-villosulis, bene foliatis; foliis erecto-patenti- bus, subspathulato-ellipticis vel spathulato-oblongis obtusis, basi sensim in petiolum angustatis, superne glabratis, subtus rufo-puberulis, 3—5 cm longis, supra medium 1,5—3 cm Jlatis, petiolo rufo-villoso 0,3—0,6 em longo; floribus in axillis foliorum singulis vel 3—5-nim fasciculatis sessili- bus; calyce campanulato, vix 0,5 em longo, rufo-piloso, tertia parte apicali trifido, lobis triangulis acutis; corolla tubulosa, 0,9 cm longa, dimidio in- feriore glabra, dimidio superiore pilosa, trilobata, lobis patentibus ovato- oblongis, subacutis, superne glabris, 0,2 em longitudine vix excedentibus, tubo subeylindrico vulgo arcuato, glabro; staminibus 3, tubo corollae fere aequilongis, filamentis linearibus glabris, antheris lineari-lanceolatis sub- acutis, filamentis fere duplo longioribus; ovario globoso rufo-villoso. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1100 m ü.M. — n. 15533, blühend im Dezember 1902. Diese Art gehört in die Sektion Ferreola und dürfte am besten neben M. elliptiea Forst. untergebracht werden. Sie unterscheidet sich von ihr durch die unterseits stets deutlich behaarten Blätter und die entweder einzeln oder bis zu 5 in den Aclhıseln sitzen- den Blüten, die stets nur drei Staubgefäße aufweisen. M. rufa Labill. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Ou Hinna ca. 1000 m ü. M. — n. 15604, blühend im Januar 4903. M. ruminata Hiern. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6 ca. 50 m ü. M. — n. 15.057, blühend im Oktober 1902. M. Vieillardii Hiern. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita,'ca. 400 m ü. M. — n. 14968, fruchtend im Dezember 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15229, fruchtend im November 1902. M. yaouhensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, valde ramosus, ce. 1,50 m altus; ramis ramulisque patentibus vel erecto-patentibus, teretibus, primum rufo-tomentosulis, demun glabrescentibus, bene foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, pel- breviter petiolatis, late ovalibus vel suborbieularibus, obtusissimis vel sub- retusis, primum rufo-puberulis, mox glabris, 4—6 cm longis, 3—5,) em latis; floribus femineis in axillis foliorum singulis, sessilibus; calyce cam- panulato, rufo-tomentoso, 0,9 em longo, apice breviter trilobato, lobis late triangulis obtusis; corolla 1,5 cm longa, basi excepta extus pilosa, intus omnino glabra, tertia parte apicali trifida, lobis patentibus suborbieularibus obtusis, tubo subeylindrico, medio paululo ampliato; staminodiis nullis; ovario globoso, dense villoso, columna stylari alte tribrachiata villosa, brachiis alte bifidis, extus villosis; floribus masculis nondum notis. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 297 Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, am Rande der Ufer- gebüsche längs der Bäche, ca. 50 m ü. M. — n. 15059, blühend im Oktober 1902. Diese Art, welche offenbar auch in die Sektion Ferreola gehört, unterscheidet sich von den anderen neukaledonischen Arten durch die breiten Blätter. Sie gehört offenbar in die Verwandtschaft der Maba rufa. M. n. sp. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü.M. — n. 15584, in Knospe gegen Ende Dezember 1902. Leider ist das Material noch nicht genügend entwickelt, um zur Beschreibung der Art zu genügen. Symplocaceae. Diese Familie, von der bisher nur die eine Gattung Symplocos mit ea. 300 Arten bekannt geworden ist, ist auf der Insel in 13 Arten ver- treten. Dieselben sind hauptsächlich im Nord-Bezirke des Gebietes ver- breitet. Einige wenige sind im Süden anzutreffen. Fast alle neu-kaledo- nischen Arten sind Waldbewohner, resp. Bewohner der Waldränder, wo sie sich als Sträucher oder kleine Bäumchen entwickeln. Symplocos Jacq. S. Brandiana Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque 3 m altus; ramis ramulisque teretibus puberulis, apice corona foliorum ornatis; foliis ad apices ramorum con- gestis, erecto-patentibus lanceolatis subacuminatis, textura chartaceis, utrin- (ue sparsim puberulis, margine remote et indistinete dentatis, basin versus sensim in petiolum perbrevem angustatis, 22—35 cm longis, supra medium 6,5—9 cm latis; spieis in axillis foliorum fascieulatis, subdense multifloris, elongatis, usque ad 8 cm longis, puberulis; bracteis bracteolisue lanceo- latis acuminatis puberulis; calyeis segmentis ovatis obtusis pilosis, e. 1,5 mm longis; corolla alte 5-fida, calycem duplo excedente, 'glabra, lobis suborbicu- laribus obtusissimis; staminibus ut videtur pentadelphis, numerosis, corollae fere aequilongis, glabris, filamentis filiformibus, antheris rotundatis, apice breviter excisis; stylo cylindrico, glabro, staminibus breviore; ovario tri- loeulari, ovulis in quoque loculo 2. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1200 m ü.M. — n. 15507, in Knospen im Dezember 1902. . Die vorliegende Art ist mit S. stravadioides Brongn. et Gris und $. Lenorman- diana Brongn. et Gris. verwandt. Von beiden ist sie leicht durch kleinere Blüten und behaarte Blätter und Zweige zu erkennen. 8. Lenormandiana Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü.M. — "15575, blühend im Dezember 1902. 15* 228 R. Schlechter. S. stravadioides Brongn. et Gris. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 600 m ü.M. — n. 15659, blühend im Januar 1903. Oleaceae. Diese Familie ist im Gebiete durch die zwei Gattungen Notelea und Jasminum vertreten. Während die erstere besonders im Süd-Bezirke reich an Arten ist, scheint Jasmenum den feuchteren Nord-Bezirk vor- zuziehen. Nach Bronsntart sollen auf der Insel 46 Arten der Familie heimisch sein, doch halte ich diese Zahl für zu hoch gegriffen. Notelaea Vent. Wie es scheint, sind die in Neu-Kaledonien vorkommenden Arten der Gattung meist als Formen einer sehr variablen Art angesehen worden. Daß dies nicht der Fall ist, haben mir nähere Untersuchungen des von mir mitgebrachten reichlichen Materiales bewiesen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Pıncuer und S£serrt in ihrer Beschreibung der Note- laea badula Vieill. bereits die hier als N. badula Vieill. aufgeführte Art und N. collina Schltr. durcheinander geworfen haben. Was das Vorkommen der Arten betrifft, so habe ich nur eine Art, N. brachystachys Schltr., im Nord-Bezirke angetroffen, sämtliche anderen sind im Süd-Bezirke heimisch. N. badula Vieill., N. collina Schltr. und N. eucleoides Schltr. suchen die Ränder der Bäche als Standort auf, die anderen Arten sind in den Bergwäldern anzutreffen. N. badula Vieill. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15466, blühend im Oktober 1902. N. brachystachys Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa, usque ad 5 m alta; ramis ramulisque erecto- patentibus teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus petiolatis, oblongo-ellipticis oblongisve, obtusiuseulis, glabris, textura crassiuscule corid- ceis, 6—10 cm longis, medio fere 2,5—4,5 cm latis, petiolo teretiusculo superne leviter sulcato, glabro, 1,5—2 cm longo; racemis axillaribus bre- vibus sublaxis, petiola vix excedentibus; floribus distichis oppositis; calyce campanulato usque supra medium 4-fido, glabro, segmentis triangulis sub- acutis, margine minute ciliatis; corolla calycem fere 4-plo excedente, 4-par- tita, lobis oblongis obtusis, glabris; antheris oblongis obtuse apiculatis; ovario ellipsoideo, glabro. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 800 m ü. M. — n. 15600, in Knospen im Januar 1903. Leider ist das vorliegende Material noch nicht genügend entwickelt, so daß die Beschreibung der Blüten noch später ergänzt werden muß, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 2939 Habituell steht die Art der N. montzicola Schltr. am nächsten, unterscheidet sich aber durch länger gestielte, dünnere Blätter und die Inflorescenz. N. collina Schltr. n. sp. Arbuscula erecta ramosa, c. 3—4 m alta; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus patenti- busve, petiolatis, elliptieis vel lanceolato-elliptieis, subacutis, utrinque glabris, superne lucidis, subtus pallidioribus, textura coriaceis, 5—8 cm longis, medio fere 1,5—4 cm latis, petiolo I—2 cm longo; racemis axillaribus laxe 7—14-floris, distichis; floribus oppositis, nutantibus; pedicellis patentibus, 0,4 cm longis; calycis segmentis suborbicularibus obtusis, 0,2 cm longis, glabris; corolla campanulata, ad medium usge 4-fida, calyci subduplo lon- giore, glabra, lobis late oblongis obtusis erecto-patentibus: staminibus 2 erectis, corollae paulo brevioribus, filamentis perbrevibus, anthera oblonga obtusa, apice obtuse apiculata; ovario subgloboso, glabro, stylo tereti glabro, apice breviter bifido; fructu ellipsoideo glabro. Süd-Bezirk: an Bachrändern auf den Hügeln bei Paita, ca. 150 m ü M. —n. 14834, blühend und fruchtend im September 1902. Außer der Breite der Blätter finden sich von N. badula Vieill. noch verschiedene andere Merkmale, so die aufrechten Blütentrauben und größere Kelchzipfel. N. eucleoides Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 0,80—1 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus teretibus, glabris, dense foliatis; foliis ereeto-patentibus elliptieis obtusis, margine recurvulis, utrinque glabris, superne lucidis, subtus pallidioribus, textura crassiuscule coriaceis, 2,5—5 cm Jatis, medio fere 13—2,5 cm latis; racemis axillaribus sublaxe 5—9-floris; pedicellis tere- tibus glabris, c. 0,4 cm longis: floribus patulis niveis; calyce alte 4-fido, 1,5 mm longo, glabro, segmentis suborbicularibus obtusissimis, margine minute ciliatis; corolla campanulata glabra, 0,4 cm longa, usque supra medium 4-lobata, lobis suborbicularibus obtusissimis; staminibus 2, corollae distincte brevioribus, filamentis linearibus ad medium usque corollae adnatis, antheris oblongis obtusis, basi cordatis, filamentis paulo longioribus; ovario Ovoideo, stylo perbrevi, stigmate amplo bilobo. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 800 m ü. M. — n. 15464. blühend im Oktober 1902. Durch die dicken elliptischen Blüten, die kurzen Inflorescenzen und die fast sitzende ® ıst diese Art leicht kenntlich. N. monticola Schltr. n. sp. Arbor erecta, ramosa, usque ad 40 m alta; ramis ramulisque erecto- Patentibus, teretibus, glabris, dense foliatis; foliis erecto-patentibus, per- breviter petiolatis, elliptieis vel oblongo-elliptieis, obtuse acuminatis, utrinque ‚ glabris, Superne sublucidis, subtus pallidioribus, margine revolutis, textura a °oriaceis, 8-—40 cm longis, medio fere 3,2-—4,5 cm latis, petiolo N cm longo; racemis in axillis foliorum singulis, 410—45-floris, folis po vel plus duplo brevioribus; floribus singulis vel 2 —3-ne oppositis, Narb 230 R. Schlechter. patulis; pedicellis teretibus glabris, c. 0,4 cm longis; calyce usque ad medium fere 4-fido, segmentis suborbicularibus obtusissimis, glabris; corolla campanulata glabra, usque supra medium 4-lobata, 0,5 cm longa; lobis suborbicularibus obtusissimis; staminibus 2, corollae paulo brevioribus, filamento perbrevi, anthera oblonga utrinque obtusa, ampla; ovario sub- globoso, stylo eylindrico, glabro, apice breviter exciso. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, c. 4400 m ü. M. — n. 145315, blühend im November 1902. Unter allen Arten ist diese die kräftigste, und besitzt die größten Blätter. M. vaccinioides Schltr. n. sp. — Fig. 22. Frutex erectus, ramosus, 4,5—2 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretibus, glabris, subdense foliatis; foliis erecto-patentibus ellip- ticis vel oblongo-elliptieis obtusis, utrinque glabris, superne lucidis, 3— 3, = ur 10, 7 D41 '@ Fig. 22. Notelaea raceinioides Schltr. n. sp. — A Zweig. BBlüte. C Kelch. D Blüten- teil geöffnet. E Staubbl. F—H Ovar. s,5 cm longis, medio fere 1,5—2 em latis, petiolo brevi, 0,3—0,5 cm long; racemis axillaribus, foliis paulo brevioribus, laxe 7—9-floris; pedicellis patentibus teretibus glabris, 0,3—0,4 cm longis; calyce alte 4-fido, 1,5 cm longo, lobis suborbicularibus glabris, margine subinconspicue ciliatis, corolla campanulata, usque supra medium 4-lobata, glabra, lobis suborbicularibus obtusissimis; staminibus 2, corollae distinete brevioribus, filamento brevi, eorollae ommino Adnato, glabro, anthera late oblonga obtusissima, basi Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 231 leviter cordata, glabra, filamento fere 3-plo longiore; ovario globoso glabro, stylo subulato, glabro, apice leviter bilobato. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 500 m ü. M. -— n. 14976, blühend im Oktober 1902. Als nächste Verwandte dieser Art ist N. eueleordes Schltr. zu betrachten, die beim ersten Anblicke sogar für identisch gehalten werden könnte. Die Differenz in der Länge der Staubfäden und die recht verschiedene Ausbildung der Narbe lassen es aber wün- schenswert erscheinen, hier zwei Arten aufzustellen. Jasminum 1. Diese Gattung dürfte auf der Insel etwa in einem halben Dutzend Arten vertreten sein, von denen bisher allerdings nur zwei als dort vor- kommend beschrieben waren, nämlich J. divaricatum R. Br. und J. artense Montr. Die einzelnen Arten verteilen sich ziemlich gleichmäßig über beide Bezirke. Sie sind entweder in trockneren Gebüschen oder Buschwäldern, oder wie die unten beschriebene Art in den feuchteren Bergwäldern des Nord-Bezirkes heimisch. J. divarieatum R. Br. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 m ü. M. — n. 15064, blühend und fruchtend im Oktober 1902. J. neo-caledonieum Schltr. n. sp. Volubile, alte scandens, exsiccatione nigricans, ramosum; ramis ramulis- que fillformibus flexuosis, glabris, laxe foliatis; foliis patentibus patulisve ovatis acutis vel acuminatis, glabris, textura subeoriaceis, basi rotundatis, 6—9 cm longis, infra medium 3,5—6,5 cm latis, petiolo superne sulcato glabro, 4,5—2 cm longo; inflorescentiis axillaribus terminalibusque, panicu- latis vel corymboso-paniculatis, glaberrimis; pedicellis teretibus, glabris, c. 0,5 cm longis; floribus speciosis, niveis, odoratissimis; calyce campanulalo glabro, c. 0,5 cm longo, apice breviter 4—6-dentato, dentibus subulatis acutis, nunc irregularibus; corolla c. 3 cm longa, glabra, 4—-6-lobata, tubo eylindrico c. 2 cm longo, lobis patentibus ovato-oblongis obtusiusculis, C. I cm longis; staminibus tubo corollae alte aflixis, filamentis perbrevibus glabris, antheris anguste oblongis apiculatis, c. 0,4 cm longis; ovario cy- Iindrico, apice truncato, glabro; stylo filiformi, glabro, stigmate subulato, dimidium tubi haud excedente. j Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m Ü.M. ——n. 15585, blühend im Dezember 1902. ie Die vorliegende Art ist eine der schönsten Arten der Sektion Unifoliata, welche ich je gesehen, Loganiaceae. j Die Loganiaceen sind aus Neu-Kaledonien bisher in den Gattungen "mostoma, Mitrasaeme, Couthoria, Fagraea und Buddleya bekannt $eworden, die letzte derselben ist allerdings eingeschleppt. Durch die 232 R. Schlechter. verhältnismäßig große Anzahl von Geniostoma-Arten nimmt die Familie in der Zusammensetzung der Flora eine höhere Stellung ein, als es eigent- lich bei einem so kleinen Gebiete zu erwarten ist. Geniostoma Forst. Bronsnsart schätzt die Zahl der im Pariser Herbar befindlichen neu- kaledonischen Arten der Gattung auf 14. Beschrieben waren bisher zehn Arten, die zum großen Teile im Süd-Bezirke heimisch zu sein scheinen. Die Arten bilden wohl alle nur Sträucher, von denen einige, wie z.B. @. vestitum Baill., recht beträchtliche Höhe erreichen können. Eine besonders häufige Art ist @. foetens Baill., die an Waldrändern und anderen schatti- gen Orten der Berge im ganzen Gebiete anzutreffen ist. Alle Arten be- sitzen eine auffallende Ähnlichkeit mit Rubiaceen, so daß der Sammler nur zu leicht verleitet wird, sie als solche zu betrachten. 6. coriaceum Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus 1—1,5 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus ellipticis vel oblongo-ellipticis, breviter acuminatis, glabris, textura coriaceis, 2—3,5 cm longis, medio fere 4—1,5 cm latis, petiolo subnullo; floribus in axillis foliorum singulis vel 2—3-nis; pedicello tereti glabro, ec. 0,3 cm longo, apice bibracteolato; calyce alte 5-fido, 0,4 cm longo; segmentis lan- ceolatis acuminatis, margine minute ciliatis, ceterum glabris; corolla cam- panulata ce. 4 cm longa, ad medium usque 5-lobata, tubo late cylindrico intus fauce barbato, lobis patentibus lanceolatis acutis, glabris; staminibus tubo corollae fauce insertis, dimidium loborum attingentibus, filamentis tere- tiusculis glabris, demum extrorsum deflexis, antheris anguste oblongis apiculatis, filamentis fere aequilongis; ovario ovoideo, glabro, sensim in stylum eylindricum glabrum attenuato, stigmate subcapitato-elavato, pube- rulo, tubum corollae superante. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Mou bei Paita, ca. 1000 m ü. M. — n. 14943, blühend im Oktober 1902. Vor allen anderen Arten des Gebietes ist die vorliegende durch die Größe ihrer Blüten und die dicke Konsistenz der Blätter kenntlich. 6. foetens Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Noum6a, ca. 20 m ü. M. — n. 15084, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen bei Yaouh£, ca. 100 m ü.M. — n. 14748, blühend im September 1902; auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Paita, ca. 200 m ü.M. — n. 14828, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü.M. — n. 15405, blühend im Dezember 1902. 6. glaucescens Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 1,5—2 m altus; ramis ramulisque ereetis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 233 vel erecto-patentibus, primum pulvereo-papillosis demum glabratis, teretibus, bene foliatis; foliis erecto-patentibus ypetiolatis oblongo-elliptieis obtusius- culis vel obtusiuscule acuminatis, glabris, exsiccatione praesertim subtus glaucescentibus, 3—5,5 cm longis, medio fere 1,2—2,3 cm latis, petiolo teretiusculo superne leviter sulcato, 0,5—4 cm longo; inflorescentüs axilla- ribus laxe trifloris, petiolum vix excedentibus, pedunculo pedicellisque tere- tibus c. 0,3— 0,4 cm longis; pedicellis medio fere bibracteolatis,; floribus ilis @. coriacei Schltr. paulo minoribus; calyeis segmentis ovato-lanceolatis obtusiusculis, margine minutissime ciliatis, 0,4 cm longis; corolla campanu- lata c. 0,9 cm longa, ad medium usque 5-fida, tubo late cylindrico, extus glabro, intus dimidio superiore villosulo, lobis lanceolato-ligulatis, subacumi- natis, intus sparsissime pilis brevibus obsessis, margine papilloso-ciliatis; staminibus e fauce corollae natis erectis, filamentis brevibus puberulis, an- theris lanceolatis acuminatis, basi cordatis, dimidium loborum attingentibus; ovario ovoideo glabro, stylo cylindrico, medio dense hispido, stigmate cy- lindrico, papilloso-puberulo, tubum corollae paulo excedente. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 800m ü. M. — n. 15444, blühend im Dezember 1902. Diese Art ist leicht kenntlich durch die bläuliche Färbung, welche die Blätter nach dem Trocknen annehmen. 6. phyllanthoides Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. #0 müM. —n. 15033, blühend und fruchtend im Oktober 1902. 6. ihymeleaceum Baill. Süd-Bezirk: in lichtem Gebüsch an Bachrändern auf den Bergen am Ngoye, ca. 100 m ü. M. — .n. 15098, blühend im November 1902. 6. vestitum Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 90 mü.M. —n. 15458, blühend im Dezember 1902. Mitrasacme Lab. Auf der Insel ist die im malayisch-papuanischen Gebiete verbreitete M. nudieaulis Reinw. an sandigen Stellen der Niederungen in der Nähe der Küste nicht selten anzutreffen. Ich selbst habe die Art im Nord- Bezirke verschiedentlich beobachtet, sah aber in Noumea auch Exemplare, welche in der Nähe der Stadt gesammelt worden waren. Endemische Arten sind aus dem Gebiete nicht bekannt geworden. M. nudicaulis Reinw. Nord-Bezirk: an sandigen Stellen am Fuße der Berge bei Ou Hinna, °@. 20 m ü.M. — n. 15621, blühend im Januar 1903. 234 R. Schlechter. Couthovia A. Gr. Die im Gebiete heimische Art wird allgemein für identisch mit der auf den Sandwich-Inseln vorkommenden (©. corynocarpa A. Gr. gehalten. Ich muß offen gestehen, dal mir dieses recht unwahrscheinlich vorkommt, da ich in den meisten Fällen feststellen konnte, daß die scheinbar iden- tischen Arten beider Gebiete fast stets spezifisch verschieden seien. Da mir leider kein Vergleichsmaterial zur Verfügung steht, kann ich jetzt diese Frage noch nicht entscheiden und muß daher die Pflanze auch hier als ©. corynocarpa A. Gr. aufführen. Im Nord-Bezirke ist sie ein häufiger Baum, der zur Blütezeit durch seine weißen Blütendolden ins Auge fällt. (. corynocarpa A. Gr. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 15650, blühend und fruchtend im Januar 1903. Fagraea T'hunbg. Die auf der Insel in der Küstenzone nicht selten vorkommende Art ist F. grandis Panch. et Seb., mit welcher übrigens auch F\ Berteriana A. Gr. zusammenfallen muß, da beide Arten auf Carissa grandis Bert. be- gründet wurden. Diese schöne Pflanze ist auch auf den benachbarten Inselgruppen verbreitet und daselbst an ähnlichen Lokalitäten anzutreflen wie auf Neu-Kaledonien. F. grandis Panch. et Seb. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 m ü. M. — n. 15068, blühend im Oktober 1902. Nord-Bezirk: am Fuße der Berge ‚bei Ou Hinna, ca. 100 m ü.M. — n. 45691, blühend im Januar 1903. Buddleya L.. Durch irgend welchen Zufall ist B. madagascariensis Lam. in das (Gebiet eingeschleppt worden und hat sich daselbst besonders an der Ost- küste der Insel verbreitet. Sie tritt jetzt bereits in einer Weise auf, die kaum noch vermuten läßt, daß man es hier mit einer Adventiv-Pflanze zu tun habe. B. madagascariensis Lam. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an der Mündung des Ngoye, ca. 10 m ü. M. — n. 15281, blühend im November 1902. Gentianeae. Einheimische Arten der Familie sind mir aus Neu-Kaledonien nicht bekannt geworden, dagegen ist Krythaea spieata L. eingeschleppt und als Unkraut jetzt aus allen Teilen des Gebietes bekannt. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 235 Erythasea 1. E. spicata L. Süd-Bezirk: auf den Ilügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü.M. -— n. 14720, blühend im September 1902. Apocynaceae. Die Familie der Apocynaceen zeichnet sich in dem doch immerhin recht kleinen Gebiete durch auffallenden Artenreichtum aus. Während ganz Australien nur 47 Arten nach F. v. MürLer aufweist, besitzt die kleine Insel Neu-Kaledonien, deren Flora doch noch recht unvollkommen bekannt ist, bereits nicht weniger als mindestens 70 Arten. Die größten Gattungen sind Alyaia, Parsonsia und Alstonia. Obgleich eigentlich zu erwarten wäre, daß in dem xerophytischen Florengebiete des Süd-Bezirkes Apocynaceen nur spärlich vorhanden seien, finden wir daselbst fast ebenso viele Arten wie im Nord-Bezirke. a Melodinus Forst. Von der Insel sind 8 Arten dieser Gattung beschrieben. Alle ent- wickeln sich zu Schlingsträuchern und sind in den Wäldern der Berge oder zwischen Gebüsch anzutreffen. Die meisten Arten sind auf den Bergen des Süd-Bezirkes zu finden, wo übrigens auch M. phylliraeoides Lab. bis in die unmittelbare Nähe des Meeres hinabsteigt. Es scheint mir, daß einige der Arten recht nahe unter einander verwandt sind und daher besser als Varietäten zu betrachten wären. Das mir augenblicklich zu Gebote stehende Material reicht leider nicht aus, in dieser Hinsicht Klarheit zu schaffen. N. Balansae Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 700 m ü. M. —n. 15224, blühend im November 1902. M. polyadenus Baill. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600-—900 m ü. M. — n 15571, 15580, blühend im Dezember 1902. Alstonia R. Br. Von etwa 30 Arten, welche diese Gattung besitzt, sind nicht weniger als 40 in dem hier behandelten Gebiete endemisch. Merkwürdig ist, daß trotz der eigenartigen Polymorphie, zu der sich die Gattung auf der Insel entwickelt hat, nicht eine Art von Neu-Kaledonien bekannt geworden ist, die so große und mächtige Stämme bildet, wie z. B. A. scholaris R. Br. und ihre Verwandten. Unter den Arten des Gebietes sind die meisten als mehr oder minder hohe Sträucher anzutreffen, wenige, wie z. B. A. plu- mosa Lab., A. Vieillardii M. Arg. et v. Heurck und A. Dürkheimiana Schltr. 236 R. Schlechter. sind kleine Bäumchen. Die einzelnen Arten sind ziemlich gleichmäßig über den Nord- und den Süd-Bezirk verbreitet. A. Dürkheimiana Schltr. ist als Kautschuklieferant von Wichtigkeit. A. Dürkheimiana Schltr. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 400 m ü.M.— n. 14867, blühend im Oktober 1902. A. lanceolata v. Heurck et M. Arg. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. — n. 15565, blühend im Dezember 1902. A. Legouixiae v. Heurck et M. Arg. Süd-Bezirk: auf den Kämmen der Berge am Ngoye, ca. 1000 m ü. M. — n. 15182, blühend im November 1902. A. plumosa Lab. Süd-Bezirk: längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 150 m ü. M. — n. 14833, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15440, blühend im Dezember 1902. ® A. quaternata v. Heurck et M. Arg. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 900 m ü.M. — n. 15578, blühend im Dezember 1902. A. Schumanniana Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 2—3 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, teretibus, glabris, dense foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, 4—6-nim verticillatis, petiolatis, lanceolato-ellipticis obtusius- eulis, utrinque glabris, textura tenuiter coriaceis, 10—12 cm longis, medio fere 1,8—3 cm latis, petiolo teretiusculo superne leviter sulcato, c. 3 cm longo; inflorescentiis pedunculatis, corymbosis, pedunculo tereti, glabro, 1-5 em longo;, pedicellis teretibus glabris, 0,4—0,5 cm longis; calyce campanulato breviter 5-lobato, 0,3 cm longo, lobis triangulis subacutis; corolla tubulosa tertia parte apicali, 5-lobata, tubo cylindrico extus glabro, intus fauce barbato, lobis patentibus oblongis obtusis, glabris; staminibus medio conniventibus, filamento perbrevi, anthera lanceolata acuta, cordata, glabra, tubum corollae haud excedente; ovario ovoideo, glabro, stylo tereti glabro, infra stigma angulato-incrassato, stigmate conico, glabro. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 800 m ü.M. — n. 15442, blühend im Dezember 490?. Diese Art gehört in die Verwandtschaft der A. lanceolata v. Heurck et M. Arg., unterscheidet sich aber leicht durch kräftigeren Wuchs, breitere Blätter und die In- tlorescenzen. Ä. spec. nov. Nord-Bezirk: In den Wäldern auf den Bergen bei Ou Hinna, (8. 500m ü.M. — n. 15654, in Knospen im Januar 1903. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 237 ad Das Material ist noch nicht genügend entwickelt, um eine nähere Bestimmung der Pflanze zuzulassen. Alyxia R. Br. Die Gattung Alyxıa ist für Neu-Kaledonien bisher die größte in der Familie. Außer den hier beschriebenen sind nicht weniger als 48 Arten bekannt gewesen. Die meisten derselben sind kletternde Sträucher, nur wenige haben ihren aufrechten Strauch-Habitus behalten. Die Arten sind besonders oft im Nord-Bezirk anzutreffen, doch kommt auch eine größere Anzahl im Süd-Bezirke vor. Eine Art, A. sapirfolia (Baill.) Schltr., scheint auf die Nähe des Meeres angewiesen zu sein, während andere, z. B. A. suavis (Baill.) Schltr., stets die Waldränder auf den Bergspitzen aufsuchen. Als hochsteigende Liane ist A. disphaerocarpa v. Heurck et M. Arg. in den Wäldern des Süd-Bezirkes sehr- häufig. Sie besitzt eine große Ähnlichkeit mit einigen Secamone-Arten. A. brevipes Schltr. Gynopogon brevipes Baill. Nord-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen bei Oubatche, ca. 1200 m ü.M. — n. 15488, blühend im Dezember 1902. A. disphaerocarpa v. Heurck et M. Arg. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Paita, ca. 200 m ü.M. — n. 14863, blühend im Oktober 1902. A. Loeseneriana Schltr. n. sp. Frutex ramosus, scandens; ramis ramulisque teretibus glabris, laxe foliatis; foliis patentibus patulisve, petiolatis, elliptieis acuminatis, utrinque glabris, textura coriaceis, superne lucidis, 5—9 cm longis, medio fere 2,7 —3,7 cm latis, petiolo teretiusculo superne leviter sulcato, glabro, 0,5— 1 cm longo; inflorescentiis breviter pedunculatis, petiolum vix excedentibus, plurifloris, glabris; pedicellis puberulis, c. 0,2 cm longis; calycis segmentis oblongis obtusis puberulis, c. 1,5 mm longis; corolla c. 1,1 cm longa, 5- lobata, tubo subeylindrico extus glabro, intus pilis sparsis deflexis obsesso, lobis oblongis obtusis, utrinque glabris, 0,3 cm longis,; staminibus tubo corollae dimidio superiore insertis, filamentis subnullis, antheris lanceolatis, aculis, basi cordatis, glabris, vix 0,4 cm longitudinis excedentibus; ovario subgloboso villoso, stylo filiformi glabro, stigmate fusiformi, basin anthe- "arum vix excedente. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Abhängen der Berge bei Ou Minna, ca. 800m ü.M. — n. 15689, blühend im Januar 1903. Von 4. brevipes Schltr. durch größere Blätter und längere Blüten unterschieden. A. myrtoides Schltr. n. Sp. Frutex erectus, ramosus, 1,5—2 m altus; ramis ramulisque erectis vel recto-patentibus teretiusculis, glabris, mox verruculosis, densius foliatis; Oliis vulgo ternatis erecto-patentibus, elliptieis vel oblongo-elliptieis obtusis, "trinque glabris, superne lueidis, 3—4 em longis, medio fere 1,2—1,7 cm 238 R. Schlechter. longis, petiolo brevi teretiusculo, glabro, superne leviter sulcato, 0,2— 0,3 cm longo; cymis pedunculatis axillaribus, plurifloris, peduneulo paulo compresso,“glabro, c. 0,5 em longo, pedicellis teretiuseulis glabris, c. 0,2 cm longis; calyeis segmentis ovatis obtusis, margine minute ciliatis, caeterum glabris; corolla ad medium fere 5-lobata, extus glahra, vix 0,5 cm longa, tubo eylindrico dimidio superiore paulo ampliato, intus dimidio superiore piloso, lobis patulis, oblongis obtusis, glabris; staminibus tubo corollae supra medium affıxis, filamento perbrevi, glabro, anthera lanceolata acuta, basi cordata, glabra, ovario ovoideo basi piloso, caeterum glabro, stylo tereti, glabro, stigmate paulo incrassato, conico. Süd-Bezirk: am Rande der Bäche auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 15133, blühend im November 1902. Als nächste Verwandte dieser Art ist wohl A. disphaerocarpa v. Heurk et M. Arg., anzusehen. Unsere Pflanze besitzt breitere Blätter und unterscheidet sich durch auf- rechten Wuchs. A. obovata Schltr. n. sp. Frutex ramosus, scandens; ramis ramulisque erectis, crassiusculis primum scabro-puberulis, demum glabratis, densius foliatis, teretiusculis; folis 3—4-nis, breviter petiolatis, obovatis vel obovato-oblongis obtusis, nunc breviter apiculatis, superne mox glabratis, subtus scabride puberulis, 4—6 cm longis, medio fere 2,5—4 cm latis, petiolo scabridiusculo superne leviter sulcato, 0,4—0,7 cm longo; cymis axillaribus pauciramosis, densius plurifloris, petiolum paulo excedentibus; pedunculo pedicellisque scabridius- eulis, brevibus; calyeis segmentis ovatis obtusis minute et scabride pube- rulis, 0,2 cm longis, corolla 4 cm longa, 5-lobata, extus glabra, tubo sub- eylindrico, supra medium vix ampliato, intus fauce e dimidio superiore piloso, lobis oblongis obtusis, glabris, 2,5 mm longis; staminis tubo corollae supra medium affıxis, filamento brevi, glabro, anthera lanceolata acuta, basi cordata, glabra, apicem tubi haud attingente, filamento fere triplo longiore; ovario subgloboso, villoso, stylo filiformi glabro, tubo paulo bre- viore, stigmate incrassato alte pyramidato. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, an Wald- rändern, ca. 400 m ü. M. — n. 45636, blühend im Januar 1903. In ihren Blüten besitzt diese Art eine gewisse Ähnlichkeit mit A. Loeseneriand Schltr., ist aber durch die Belaubung und ihre Behaarung recht verschieden. Var. oubatchensis Schltr. Differt a forma typica foliis subtus vix scabride puberulis, petiolisqu® paulo longioribus. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, © 900 m ü.M. — n. 15562, blühend im Dezember 4902. A. sapiifolia Schltr. (Fynopogon sapüfohum Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Strande bei der Mündung des Ngoye, ca. 40 mü.M. — n. 15286, blühend im November 1902. ’ Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 239 Nord-Bezirk: auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Oubatche, ca. 40 m ü.M. — n. 15534, blühend im Dezember 1902. A. suavis Schltr. Gynopogon suave Baill. Süd-Bezirk: am Rande der Wälder auf den Bergen am Ngoye, ca. 800 m ü. M. — n. 15165, blühend im Oktober 1902. Rauwolffia L. Die einzige von der Insel bisher bekannt gewordene Art der Gattung ist die unten aufgeführte AR. semperflorens (M. Arg.) Schltr. Sie ist als ein bis manneshoher Busch auf den Serpentinbergen des Süd-Bezirkes, be- SR, 08. 23. Rawwolffia semperflorens (M. Arg.) Schlti. — A Habitusbild. B Blüte. Korolla geöffnet. D Kelch. E Staubgef. F Ovarium. @ Dass. im Längsschnitt. Fruchtzweig. .J Doppelfrucht. A—L Frucht im Längs- und Querschnitt. 240 R. Schlechter. sonders in den unteren Regionen, recht oft in Gemeinschaft mit Genio- stoma foetens Baill. anzutreffen. Sie liebt sonnige oder halbschattige Standorte. R. semperflorens Schltr. — Fig. 23. Heurckia semperflorens M. Arg. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Paita, ca. 200 m ü.M. —n. 14825, blühend und fruchtend im September 1902. Cerbera L. Wie im ganzen tropischen Gebiete der polynesischen Inseln ist €. manghas L. auch auf Neu-Kaledonien ein häufiger Baum in der Nähe des Strandes. Er scheint nur selten in einiger Entfernung von der Küste auf- zutreten, dann aber stets längs der Wasserläufe und wohl nie in einer größeren Höhe als höchstens 50 m ü. M. Die in Neu-Kaledonien heimische Form zeichnet sich vor den anderen Formen der Art durch ihren sehr gedrungenen Wuchs und dichte Inflorescenzen aus. C. manghas L. Süd-Bezirk: im Strandbuschwalde bei Noum&a, ca. 10 m ü.M. — n. 45090, blühend im Oktober 1902. Parsonsia R. Br. Die Verbreitung dieser Gattung fällt im Gebiete fast genau mit der der Gattung Alyxria zusammen. Auch die Anzahl der Arten dürfte bei beiden Gattungen eine gleich große (c. 20) sein. Die sämtlichen auf der Insel gefundenen Arten sind endemisch und besonders im Süd-Bezirke oft anzutreffen. Während einige Arten, wie z. B. P. micans Schltr., wohl selten über einen Meter Länge erreichen und daher an offenen Berg- abhängen zwischen niedrigem Gebüsch zu finden sind, entwickeln sich andere, z. B. P. populifolia Baill. und P. marsdenioides Schltr. zu recht großen Lianen, die in den Wäldern bis hoch in die Kronen der Bäume emporwinden. P. Balansae Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln an den Ufern des Ngoye, ca. 100 m ü.M. —n. 15405, blühend im November 1902. P. lanceolata Schltr. n. sp. Volubilis, scandens, usque ad 2 m alta, parum ramosa; ramis elon- gatis flexuosis, teretibus glabris, demum paulo verruculosis, laxe foliatis; foliis patulis, petiolatis, lanceolatis acuminatis, utrinque glabris, superm® lueidis, textura coriaceis, 7—-9 cm longis, infra medium 2—3,3 cm latis, petiolo teretiusculo superne leviter applanato, glabro, 1—1,5 cm long0; cymo (in specimine unico) terminali corymboso, multifloro, amplo, ca. 8 cm diametiente; pedicellis teretibus glabris, c. 0,7 em longis; calyeis segmentis u Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 241 ovatis acutis glabris, c. 0,2 em longis; corolla omnino 0,6 cm longa, 5-fida; tubo eylindrico vix 0,3 em longo, extus glabro, intus puberulo, lobis lanceolato-oblongis subacutis, extus glabris, intus basin versus fauceque barbatis; staminibus tubo corollae infra medium affıxis, filamento subulato sparsim puberulo, anthera lanceolato-sagittata acuta glabra, faucem paulo excedente, filamento paulo longiore: disei squamis oblongis obtusis carno- sulis glabris, ovario aequilongis; ovario subgloboso, glabro, stylo filiformi, glabro, dimidium antherarum attingente, stigmate annulato conico. Süd-Bezirk: zwischen (Gebüsch auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15227, blühend im November 1902. Offenbar mit P. flexuosa Baill. verwandt. P. marsdenioides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque filiformibus elon- gatis, teretibus, laxe foliatis, primum rufescenti-tomentosulis, demum gla- bratis; foliis patentibus patulisve petiolatis, late ovatis acuminatis basi rotundatis vel subcordatis, superne mox glabrescentibus, subtus pallidioribus minutissime rufescenti-puberulis, 8—12 em longis, supra basin 5,5—9 cm latis, petiolo teretiusculo, superne leviter sulcato, fulvo-tomentosulo; cymis subeorymbosis dense multifloris folia excedentibus; pedicellis teretibus bre- vibus ramisque fulvo-tomentosis; calyeis segmentis ovatis subacutis, tomen- tosulis, c. 1,5 mm longis; eorolla 0,7 cm longa, usque infra medium 5-fida, extus subtomentosula, intus glabra, lobis patentibus lanceolato-oblongis ob- tusis; staminibus erectis, filamentis filiformibus glabris, tubo corollae supra basin affıxis, antheris lineari-lanceolatis acutis, basi sagittatis, corollae apices subattingentibus, filamentis longioribus; disci squamis oblongis obtusiusculis glabris, ovario apice barbato paulo brevioribus; stylo filiformi, glabro, dimidium antherarum paulo excedente. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Öubatche, ca. 700m ü. M. — n. 15445, blühend im Dezember 1902. Mit P. populifolia Baill. verwandt. P. micans Schltr. n. sp. Volubilis, scandens, usque ad 2 m longa, pauciramosa; ramis filiformi- bus elongatis, flexuosis, rufescenti-tomentosulis, plus minusve laxe foliatis ; foliis patentibus patulisve, petiolatis, lanceolatis vel lanceolato - elliptieis, acutis vel acuminatis, superne lucidis, glabris, subtus pallidioribus, minute Puberulis, textura eoriaceis, 4—6 cm longis, infra medium 1—2 cm latis, Petiolo leviter sulcato, puberulo, 0,7—1,3 em longo; cymis tomentosulis terminalibus subeorymbosis, Solia excedentibus; pedicellis brevibus, teretibus, tomentosulis : calyeis segmentis ovato-triangulis acutis, brevibus, c. 1,5 mm longis; corolla 0,7 cm longa, usque supra medium S-fida, extus puberula, tubo intus barbata, lobis lanceolatis acutis, glabris, intus longitudinaliter *eristatis; staminibus tubo corollae supra basin affixis, corollae paulo brevioribus; filamentis filiformibus pilosis, antheris lanceolato - sagittatis, Potanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 16 242 R. Schlechter. glabris, filamentis aequilongis; disci squamis ovatis obtusis, glabris, ovario glabro paulo longioribus; stylo filiformi, glabro, dimidium antherarum paulo excedente; stigmatis capite annulato. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 45225, blühend im November 1902. Diese Art ist mit P. flexuosa Baill. verwandt. P. multiflora Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque filiformibus elon- gatis, flexuosis, subglabris vel minute puberulis; laxe foliatis; foliis paten- tibus patulisve, petiolatis, ovatis vel late ovato-elliptieis, acuminatis vel acutis, utrinque glabris, textura tenuiter coriaceis, 5—9 cm longis, infra medium 3,3—5,8 cm latis, petiolo leviter sulcato subglabro, 1,2—3 cm longo; eymis terminalibus corymbosis, subdense multifloris, folia exceden- tibus; pedicellis brevibus teretibus puberulis; calycis segmentis ovatis ob- tusiusculis puberulis, margine breviter ciliatis, ec. 1,5 mm longis; corolla 0,4 cm longa, ad medium usque 5-fida, tubo campanulato extus glabro, intus fauce barbato, lobis ovato-lanceolatis obtusiusculis, margine minutissime cilio- latis, extus puberulis, intus glabris; staminibus tubo corollae supra basin affixis, corollae paulo brevioribus, filamentis brevibus puberulis, antheris lanceolato-sagittatis acutis, glabris, filamento c. 4-plo longioribus; disci squamis oblongo-quadratis, glabris, ovario glabro aequilongis; stylo glabro, apicem versus paulo incrassato, antheris paulo breviore, stigmatis capite annulato. Nord-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15435, blühend im Dezember 1902. Von P. populifolia Baill. durch kleinere Blüten verschieden, Asclepiadaceae. Asclepias L. Die Gattung Asclepras, welche in der von mir bereits anderweitig aus- geführten Umgrenzung endemische Arten nur in Amerika und Afrika be- sitzt, hat sich durch einige Arten allmählich die Tropenzone der ganzen Erde erobert. Als besonders lästige Unkräuter haben besonders drei Arten eine weite Verbreitung gefunden, die durch die Beschaffenheit der Samen nur zu sehr begünstigt wurde, nämlich A. curassavica L., A. fruticosa L- und A. physocarpa (E. Mey.) Schltr. Neuerdings scheint sich in Australien auch A. arborescens L. eingebürgert zu haben. Von den hier erwähnten Arten kommt für die Flora von Neu-Kaledonien, soweit unsere Kenntnis reicht, jetzt nur A. curassaviea L. in Betracht, obgleich wohl anzunehmen ist, daß bei dem jetzt so regen Verkehr mit Australien auch die anderen Arten bald eingeschleppt werden dürften. A. curassarica L. ist jetzt be reits auf der Insel an allen möglichen Lokalitäten anzutreffen und soll stellenweise sogar ganze Felder bedecken. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 243 A. eurassavica L. Süd-Bezirk: häufig auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü.M. — n. 44718, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Ou Hinna, ca. 400 m ü M. — n. 15697, blühend im Januar 1903. Sarcostemma R. Br. Die Gattung Sarcostemma ist ein recht typischer Repräsentant der xerophyten-Flora der Tropen und Subtropen der alten Welt. Schon habi- tuell haben alle Arten ein Gepräge, das sie als echte Xerophyten erkennen läßt. Recht charakteristisch ist die geographische Verbreitung. Eine Art ist in Afrika weit verbreitet, mehrere andere sind in den xerophyten Di- strikten Vorder-Indiens heimisch und endlich finden wir eine Art in Australien. Von Australien aus ist wahrscheinlich auch das in den trocke- nen Küstenbezirken des Süd-Bezirkes der Insel verbreitete S. australe R. Br. nach Neu-Kaledonien in neuerer Zeit gelangt. S. australe R. Br. Süd-Bezirk: im Strandgebüsch und Strand-Buschwald bei Noume6a, ca. 0 m ü.M. — n. 1471&, blühend im September 1902. Secamone R. Br. Diese Gattung ist, soweit mir bekannt, nur in der einen hier be- schriebenen Art in Neu-Kaledonien vertreten. Wie die meisten verwandten Arten hat sie höchst wahrscheinlich eine größere Verbreitung und wird Sich wohl ebenso wie im Süd- auch im Nord-Bezirke der Insel finden. Auffallend ist das Vorhandensein der schmalblättrigen Varietät, die äußer- lich recht verschieden erscheint, jedoch im Bau der Blüte so gut mit der gewöhnlichen Form übereinstimmt, daß ich mich genötigt sah, ihr nicht spezifischen Rang beizumessen. S. insularis Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, valde ramosa; ramis ramulisque filiformibus, lexuosis, glabris, primum rubiginoso-puberulis, laxe foliatis; foliis patentibus Palulisve, breviter petiolatis oblongo-elliptieis obtusis vel minute apiculatis, utrinque glabris, superne sublucidis, textura tenuiter coriaceis, 1,8—3 cm longis, medio fere 0,7-—1,2 cm latis, petiolo 0,3—0,5 cm longo, teretius- eulo, Superne leviter sulcato glabro; cymis extraaxillaribus laxe ramosis, vulgo foliis brevioribus, interdum folia paulo excedentibus, pedunculo ramis- que rubiginoso puberulis; pedicellis teretibus rubiginoso-puberulis, c. 0,3 cm longis; floribus illis S. Thunbergüi E. Mey. similibus aequimagnisque, Navis; “alyeis segmentis suborbicularibus obtusissimis, margine ciliatis, dorso pube- ralis, c. 0,1 mm longis; corolla subrotata, usque infra medium 5-fida, 0,2 cm longa, utrinque glabra, lobis oblongis obtusis; coronae foliolis dorso 16* 244 R. Schlechter. antherarum ad medium usque adnatis, ligulatis, lateraliter carinato-com- pressis, dimidio superiore libero acuto incurvulo, basin appendicis anthe- rarum attingente; antheris oblongo-quadratis, marginibus cartilagineis basi rotundatis, appendice hyalina suborbiculari; polliniis ellipsoideis, trans- latoribus perbrevibus retinaculo rotundato dimidio superiore affixis, reli- naculo polliniis paululo majore. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 700 m ü. M. — n. 152143, blühend im November 1902. Var. angusta Schltr. n. var. Differt a forma typica foliis lineari-ligulatis, usque 4,5 cm longis et inflorescentia laxiore, vulgo minus puberula. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Schluchten der Berge am Ngoye, e. 300 m ü. M. — n. 15096, blühend Ende Oktober 1902. Die hier beschriebene Varietat kann ich von der Stammform im Bau der Blüte gar nicht trennen und halte sie daher nur für eine Varietät der S. insularis Schltr. Die Art besitzt eine ziemliche Ähnlichkeit mit S. Thunbergii E. Mey, besitzt aber kleinere Blätter. Offenbar gehört sie in die Verwandtschaft der S. lanceolata Bl. Tylophora R. Br. T. anisotomoides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque filiformibus elon- gatis, flexuosis, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, petiolatis, oblongo-ellipticis oblongisve apiculatis, utrinque glabris, textura tenuiter coriaceis, 2—4 cm longis, medio fere 0,8—1,8 cm latis, petiolo teretiusculo glabro, 0,6 —1,5 cm longo; cymis subaxillaribus, pauciramosis, multifloris, nunc folia excedentibus nunc aequantibus; pedunculo tereti glabro, pedicellis filiformibus, teretibus, glabris, 1,5—1,7 cm longis; calyeis segmentis ovatis obtusis, margine minute ciliatis, caeterum glabris, vix 0,2 cm longis; corolla alte 5-fida, 0,7 cm longa, lobis oblongis, apice ob- lique obtusis, utrinque glabris; coronae foliolis tubo staminum basi alte adnatis carnosis, lanceolato-rhomboideis, basin antherae paulo excedentibus, glabris; antheris «uadrato-oblongis, appendice hyalina suborbiculari obtu- sissima; polliniis obovoideis, translatoribus pro genere media longitudine, glandulae oblongae polliniis paulo minori basi insertis; stigmatis capite depresso. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Bergen am Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 15067, blühend im November 1902. Ich habe mich bewogen gefühlt, der Pfianze den obigen Speziesnamen zu geben, da sie in ihren Blüten eine gewisse Ähnlichkeit mit Anisotome besitzt. Sie gehört in die Nähe der unten beschriebenen 7. tapeinogyne Schltr. T. tapeinogyne Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque filiformibus elon- gatis, Nexuosis, minute puberulis, laxe foliatis; foliis petiolatis, patentibus patulisve, ovatis vel ovato-ellipticis, apiculatis vel breviter acuminatis, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kalellonien. 245 minute puberulis, texlura coriaceis, 2,5—3 cm longis, infra medium 1,4— 1,8 cm latis, petiolo teretiusculo puberulo, 0,7—1,3 em longo; eymis sub- axillaribus pluriramosis, multifloris, vulgo folia excedentibus, nunc bre- vioribus, pedunculo pedicellisque filiformibus ce. 4 cm longis, puberulis; calyeis segmentis lanceolato-Iigulatis obtusiusculis, puberulis, 0,4 em longis; corolla alte 5-fida, c. 0,9 cm longa, lobis oblongis obtusis, utrinque glabris: coronae foliolis tubo staminum basi alte adnatis, carnosis, oblongis, anthe- rarum basin paulo excedentibus; antheris subquadratis, appendice hyalina oblonga obtusa, stigmatis caput depressum distinete excedentibus, haud ineurvis; polliniis oblique ovoideis obtusis, translatoribus brevibus tenuihus, retinaculo ellipsoideo obtuso polliniis paulo minori bası aflixis. Süd-Bezirk: zwischen Gesträuch auf den Hügeln bei Paita, ea. 50 m ü. M. —n. 14836, blühend im Oktober 1902. Var. glabrata Schltr. n. sp.; differt a forma typieca caule, foliis pedicellisque glabris. Süd-Bezirk: zusammen mit der typischen Form. — n. 14836, blühend im Oktober 1902. Die Art gehört in die Verwandtschaft der 7. biglandulosa F. v. M. von den Norfolk-Inseln. Sie besitzt in dem niedrigen Narbenkopf ein recht gutes Merkmal. Hoya R. Br. H. neo-caledoniea Schltr. n. sp. Epiphytica, scandens, plus minusve ramosa; ramis cauleque radican- tibus, filiformibus, elongatis, teretibus, glabris, laxe foliatis; foliis ereeto- patentibus patentibusve, ovatis vel ovato-oblongis acuminatis, utrinque glabris, textura carnosis, exsiccatione nervis 3 primariis superne bene con- Spicuis, petiolatis, Jamina 5—9 cm longa, medio vel infra medium 3—5 em lata, petiolo carnosulo, tereti, 4-——2 cm longo; umbellis peduneulatis, usque ad 25-floris; pedunculo tereti glabro, 3—6 em longo, rhachi cylindrica, incrassata,; pedicellis filiformibus, glabris, ec. 2 cm longis; Noribus illis H. carnosae R. Br. fere aequimagnis; calycis segmentis ovato-lanceolatis ob- tusis, dorso sparsim pilosis, margine sparsim ciliatis, c. 2,5 mm longis; corolla rotata usque infra medium 5-lobata, explanata 1,3 cm diametiente, extus glabra, intus minutissime et dense papilloso-puberula, lobis ovatis acutis, apice reflexis; coronae foliolis horizontaliter patentibus carnosis, Superne ellipticis, antice acutis, postice obtuse acuminatis paululo deflexis, subtus longitudinaliter sulcatis, 0,4 cm longis; antheris trapezoideis, appen- dice hyalina ovata acuta; polliniis oblique oblongis, margine exteriore leviter carinatis, translatoribus perbrevibus, retinaculo rhomboideo-pyriformi, pol- liniis 3—4-plo breviore. Nord-Bezirk: auf den Bäumen in den Wäldern der Berge bei Ou- batche, ea. 600m ü.M. —n. 15396, blühend im Dezember 1902. den Ken "fanze besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit H. australis R. Br., ist aber durch ich und die Korona kenntlich. 246 R. Schlechter. Marsdenia R. Br. Unter den Gattungen der Asclepiadaceen von Neu-Kaledonien ist Marsdenia die artenreichste. Es sind nunmehr acht Arten bekannt, die sich etwa gleichmäßig über den Nord- und den Süd-Bezirk verteilen. Sehr interessant ist das Auftreten einer Art aus der Sektion Stephanotis, die sich außerdem durch ihre Schönheit auszeichnet. Eine recht charakte- ristische und interessante Art ist ferner M. ericoides Schltr., welche kleine aufrechte Büsche bildet, ein Typus, der bisher in der Gattung noch nicht bekannt ist. Obgleich verschiedene der Arten sich durch eine urnen- ähnliche Korolla auszeichnen, wie sie bei Dischidia nicht selten ist, zeigen doch die meisten nicht zu bestreitende Anklänge an australische Formen. Das Vorkommen der Stephanotis beweist, daß diese Formen sich in allen möglichen Gegenden entwickeln können, in denen Marsdenien vorkommen. M. Billardieri Dene. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14892, blühend im Oktober 1902; auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü.M. — n. 15200, blühend im November 1902. Von dieser Art gibt es auch Formen, die klein und aufrecht bleiben und nur dann winden, wenn sie zwischen Sträuchern oder hohen Gräsern stehen, an denen sie empor- streben können. M. ericoides Schltr. n. sp. Fruticulus, erectus, pluricaulis, 30—50 cm altus; caulibus vulgo sim- plicibus, interdum pauciramosis, teretibus, glabris, minute verruculosis, dense foliatis; foliis erecto-patentibus, ternatis vel quaternatis, lineari-subu- latis, acutis, marginibus revolutis, 5—6 cm longis, c. 1,5 mm latis, glabris; petiolo a lamina haud bene distincto; floribus in fasciculis extraaxillaribus, 3—5-floris; pedicellis teretibus, glabris, c. 0,8 cm longis, patentibus; calyeis segmentis 5, ovatis obtusiusculis, margine minutissime ciliolatis, ceterum glabris, 0,2 cm longis; corolla campanulata pallide rosea, 0,7 cm longa, usque supra medium 5-lobata, lobis ovato-oblongis obtusis, extus glabra intus medio linea undulata puberula; coronae foliolis lanceolato-rhomboideis obtusis, dorso antherarum altius adnatis, basin ‘appendicis attingentibus; antheris rhomboideo-oblongis, appendice hyalina oblonga obtusa stigmatis eapiti breviore; polliniis oblongis, translatoribus linearibus glandulae aequi- longae basi insertis; stigmatis capite conico obtuso. Süd-Bezirk: zwischen Felsen in den Flußbetten auf den Hügeln am Ngoye, ca. 70 mü.M. —n. 15095, blühend im November 1902. Die Pflanze ist in der Gattung schon durch den Habitus recht interessant. Am nächsten dürfte sie wohl mit M. Billardieri Dene. verwandt sein, die auch zuweilen als kleiner aufrechter Busch anzutreffen ist, jedoch zu schlingen beginnt, sobald sie eine Stütze findet, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 247 M. Iyonsioides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque teretibus, filiformi- bus, flexuosis, glahris, laxe foliatis; foliis petiolatis patentibus patulisve oblongis vel oblongo-ellipticis, obtuse acuminatis, basi rotundatis, utrinque glabris, textura chartaceis, 4,5—6 cm longis, medio fere 2—3 cm latis, petiolo glabro, teretiusculo, superne leviter suleato, 1,5—2,5 cm longo; umbellis 4-—10-floris, extraaxillaribus, breviter pedunculatis, petiolum vix superantibus; pedunculo 0,7—0,8 em longo, pedicellisque 0,5—0,6 cm longis, teretibus, glabris; calyeis segmentis oblongo-suborbieularibus obtusis, margine minutissime ciliatis, dorso persparsim puberulis, subglabris, 0,3 cm longis; corolla urceolari, 0,8 cm longa, utrinque glabra, ad medium usque 5-lobata, tubo apicem versus paulo contracto, lobis patentibus oblique ob- longis obtusis; coronae foliolis carnosis lanceolato-oblongis obtusis, basi tenuioribus, antheris paulo brevioribus; antheris trapezoideo - rhombeis, appendice hyalina parvula ovata obtusa, stigmatis capiti conspicue breviore; polliniis oblique obovoideis, translatoribus tenuibus brevibus, retinaculo ob- longo, polliniis paulo breviore basi affıxis; stigmatis capite altius conico obtuso. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. —n. 15414, blühend im Dezember 1902. Eine recht typische Marsdenia, wie sie in allen Tropenländern der Erde anzutreffen ist. Die Blüten sind gelblich mit braun überlaufenen Korollalappen. M. mierostoma Schltr. n. sp. Volubilis, scandens, usque 4 m alta, ramosa; ramis cauleque filiformi- bus flexuosis, teretibus, primum puberulis, demum glahris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus vel patentibus linearibus, acutis vel subacutis, inter- dum subapiculatis, glabris, textura coriaceis, marginibus recurvulis, 5—8 cm longis, medio fere 0,2—0,3 cm latis, petiolo minutissime puberulo, teretius- culo, superne leviter sulcato; umbellis extraaxillaribus singulis, foliis multo brevioribus, subdense 8—-1I 5-floris; pedunculo tereti, puberulo, 0,3—0,5 cm longo, pedicellis teretibus puberulis, 2—3,5 mm longis; calycis segmentis elliptieis obtusis, margine tenuiter ciliatis, ceterum subglabris, 0,2 cm longis; corolla ovoidea apice breviter 5-lobata, 0,4 cm longa, extus glabra, intus fauce pilis reversis barbata, lobis suborbieularibus obtusissimis, mar- gine minutissime eiliatis; coronae foliolis omnino gynostegio adnatis late rapeziformibus, apice subretuso-truncatis, carnosulis, dimidium antherarum vix excedentibus; antheris trapezoideis, appendice hyalina oblonga obtusa: polliniis oblique oblongis, stipitibus gracilibus polliniorum longitudine reti- naculo oblongo obtuso, polliniis paululo minori basi affixis; stigmatis capite conico acutato, appendices antherarum paululo excedente. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 100 müM. —n. 15174, blühend im Oktober 1902. M Als nächste Verwandte dieser durch die Korona gut gekennzeichneten Art ist . Billardieri Dene. zu betrachten. 248 R. Schlechter. M. oubatchensis Schltr. n. sp. Volubilis, seandens, usque ad 4m alta, ramosa, ramis ramulisque filiformibus flexuosis, teretiuseulis, glabris, laxe foliatis; foliis patentibus patulisve, lineari-lanceolatis vel lanceolatis vel ovato-oblongis, obtusis vel obtuse acuminatis, utrinque glabris, textura chartaceis, 2,5 —6 cın longis, 0,3—2,2 cm latis, petiolo teretiusculo glabro, superne leviter sulcato, 0,3 — I cm longo; umbellis axillaribus 4—15-floris, perbreviter pedunculatis, pedunculo pedicellisque fere aequilongis, teretibus glabris, 0,3—0,5 cm longis; calyeis segmentis 5, ovatis obtusis, dorso minute puberulis, margine minute ciliatis, vix 0,2 cm longis; corolla urceolari 0,4 em longa, tertia parte apicali 5-lobata, extus glabra, tubo ovoideo, intus fauce barbato, infra lobos puberulo, lobis ovato-oblongis, obtusis, glabris; coronae foliolis carnosulis, dimidio inferiore dorso antherarum adnatis, dimidio superiore libero erecto-patentibus, oblongis obtusis, basin appendicis paulo exceden- tibus; antheris oblongo-quadratis, appendice hyalina oblonga obtusa, stig- matis capiti paulo breviore; polliniis oblique et late oblongis, translatoribus tenuibus, erassitudini polliniorum aequilatis, retinaculo oblongo obtuso pol- liniis fere duplo minori basi affixis; stigmatis capite conico obtuso. Nord-Bezirk: zwischen niedrigen Sträuchern windend auf den Ab- hängen der Berge bei Oubatche, ca. 300 m ü. M. — n. 15391, blühend im Dezember 1902. Unter den Arten des Gebietes zeichnet sich diese durch die recht polymorphen Blätter aus. Sie wird am besten der M. Iyonsioides Schltr. zur Seite gestellt. M. sareoloboides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis filiformibus elongatis, flexuosis, glabris, laxe foliatis; foliis erecto-patentibus, petiolatis, ellipticis vel oblongo- elliptieis breviter acuminatis, glabris, textura tenuiter coriaceis, 4—6,5 cm longis, medio fere 1,8—3,5 cm latis; petiolo teretiusculo, glabro, superne leviter sulcato, 0,5—0,7 cm longo; racemis subaxillaribus abbreviatis, rhachi puberula petiolum vix excedente, pluri— vel -paucifloris; floribus erecto- patentibus brunnescentibus; pedicello tereti subglabro, c. 0,5 cm longo; calycis segmentis suborbicularibus obtusissimis, margine minutissime ciliatis; corolla subrotata 0,9 cm diametiente, usque infra medium 5-lobata, intus basin versus subinconspicue puberula, caeterum glabra; lobis oblongis ob- tusis; coronae foliolis erecto-patentibus elliptieis obtusis, carnosis, facie interiore medio leviter incrassatis dorso paululo excavatis, basin appendicis antherarum attingentibus; antheris subquadratis, appendice hyalina rotun- data obtusa; polliniis oblique et anguste oblongis, translatoribus gracilibus, retinaculi fere longitudinis, retinaculo polliniis subaequimagno ima basi fere insertis; stigmatis capite leviter conico. Nord-Bezirk: zwischen Gebüsch am Fuße der Berge bei Oubatche, ca. 20 m ü. M. — n. 45754, blühend im Januar 4903. Habituell erinnert die Pflanze an Sarcolobus, die Korona stimmt zwar auch nicht gut zu Marsdenia, «doch immerhin besser als zu einer anderen Gattung. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 249 M. speciosa Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 400 m ü.M. — n. 15607, blühend im Januar 1903. Nach Besichtigung der Originale im Pariser Herbar bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß M. Balansae Baill. sowohl, wie M. Vieillardii Baill. von M. speciosa nicht zu trennen sind. Die Pflanze ist noch schöner als M. (Stephanotıs) floribunda Schltr. und verdiente wohl in die europäischen Gärten eingeführt zu werden. Die wohlriechenden Blüten sind größer als die der M. floribunda und stehen in 6—10 blütigen Trauben. M. tylophoroides Schltr. n. sp. Volubilis, alte scandens, ramosa; ramis ramulisque filiformibus, flexuosis, teretibus glabris, laxe foliatis: foliis patentibus patulisve, oblongis vel ob- longo-elliptieis obtusis vel obtuse acuminatis, basi rotundatis vel leviter cordatis, utrinque glabris, textura tenuiter chartaceis, 5—8 cm longis, medio fere 2,7—5 cm latis, petiolo 1,3—2,3 em longo, teretiusculo, glabro, superne leviter sulcato; eymis extraaxillaribus paueiramosis, 20—30-lloris, foliis duplo fere brevioribus; pedunculo nunc petiolo aequilongo, nunc bre- viore, pedicellis teretibus minutissime puberulis, 0,3—0,4 cm longis; calyeis segmentis ovato-oblongis obtusis, extus minute puberulis, margine minute eiliatis, c. 2,5 mm longis; corolla urceolari, tertia parte apicali 5-lobata, 0, cm longa, utrinque glabra, tubo subgloboso, intus fauce annulo vel potius lamella annulari leviter 5-lobulata ornato, lobis suborbicularibus ob- tusissimis, patentibus; coronae foliolis carnosis, dorso antherarum alte ad- natis, medio valde constrictis, quasi callum duplicem trapezoideum forman- tibus, basin appendicis paulo excedentibus; antheris trapezoideo-oblongis, appendice hyalina ovato-obtusa, stigmatis capiti paulo breviore; polliniis oblique pyriformibus, translatoribus gracilibus vix aequilongis, glandulae lineari obtusae, polliniis aequilongae basi affixis. Nord-Bezirk: in den Wäldern längs der Bäche auf den Bergen bei Qubatche, ca. 100 m ü. M. — n. 15 631, blühend im Januar 1903. Durch die in der Mitte stark eingeschnürten Koronaschuppen ist diese Art leicht kenntlich, Die gelblichen Blüten besitzen rotbraune, hellgelb berandete Lappen. CGonvolvulaceae. Von dieser Familie, die auch in Australien in einem recht geringen Prozentsatz von Endemismen auftritt, können wir nur wenige auf der Insel heimische Arten erwarten. Die meisten mir bekannt gewordenen Arten gehören in den Tropen und Subtropen weit verbreiteten Formen der Gat- tungen Falkia, Evolvulus, Ipomaea und (Convolvulus an. BRONGNIART schätzt die Zahl der auf Neu-Kaledonien beobachteten Arten auf 23, doch glaube ich, daß diese Ziffer zu hoch gegriffen ist. 250 R. Schlechter. Ipomaea L.. Bei der weiten Verbeitung, die viele Arten dieser Gattung haben, können wir uns nicht wundern, daß die im Gebiete häufigen Arten alle als nicht endemisch betrachtet werden müssen. Auf dem sandigen Strande treffen wir so die überall häufige I. pes caprae L. mit ihren schönen violettroten Blüten, während in den Gebüschen der Hügel des Nord- und Süd-Bezirkes allenthalben 7. cairicn Forsk. und I. turpethum R. Br. mit roten, resp. weißen Blüten auffallen. Auf den Bergen oder in größerer Entfernung von der Kultur habe ich keine Vertreter der Familie be- obachtet. l. cairica Forsk. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch windend auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m ü. M. — n. 15070, blühend im Oktober 1902. 1. turpethum R. Br. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch windend auf den Hügeln bei Yaouh£, ca. 50 m ü. M. — n. 14729, blühend im September 1902. Borraginaceae. Diese Familie scheint in Neu-Kaledonien keine eigenen 'Typen hervor- gebracht zu haben. Einige Formen sind aus dem nahe gelegenen Australien, mit dem Jetzt ein reger Verkehr stattfindet, oder aus Europa eingeschleppt und nun verwildert. Die in den niederen Regionen häufige Cordia ınyxa L. ist auch an ähnlichen Lokalitäten der angrenzenden Gebiete allenthalben anzutreffen. Cordia L. C. myxa L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü. M. — n. 15025, blühend im Oktober 1902. Verbenaceae. Die Verbenaceen sind auf der Insel in einer ganzen Reihe von Arten vertreten, die sich auf die Gattungen Lantana, Stachytarphyta, Priva, Viter, Oxera und Clerodendron verteilen. Die ersten drei dieser Gattungen sind aus Amerika über Asien eingeschleppt worden, während die (lero- dendron und Viter-Formen meist als Litoral-Pflanzen zu betrachten sind. Anders steht es mit der Gattung Orera, die eine der vielen endemischen Gattungen der Insel darstellt. Lantana L. Ich habe bereits in meiner »Pflanzengeographischen Gliederung der Insel Neu-Kaledonien« darauf aufmerksam gemacht, welche ungeheure Ver- breitung L. camara L. auf der Insel gefunden hat und wie destruktiv dieser Eindringling auf die endemische Flora wirkt. Tatsächlich hat sich Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 351 die Pflanze bereits einen großen Teil der Hügel am Fuße der Berge er- obert und dringt von hier aus immer weiter vor. In neuerer Zeit bat sich noch Z. Sellowiana Lk. et Otto ihr zugesellt, scheint sich aber weniger üppig zu entwickeln. L. camara L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50—200 m ü. M. — — n. 15044, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Stachytarpheta Vahl. Wie wohl bei dem Verkehr des Gebietes mit anderen subtropischen und tropischen Ländern zu erwarten war, ist S. indica Vahl eingeschleppt worden, und hat sich als typische Tropenruderalpflanze nun überall in der Nähe kultivierter Gegenden ausgebreitet und zwar in solchem Maße, daß man oft ganze Felder davon bedeckt beobachten kann. S. indiea Vahl. Süd-Bezirk:auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. —n. 14881, blühend im Oktober 1902. Priva Adans. Eingeschleppt tritt vereinzelt im Gebiete P. echinata Juss. auf. Der Grund dafür, daß sie sich so wenig verbreitet hat, ist wohl darin zu suchen, daß auf der Insel infolge der mißlichen Weideverhältnisse nur sehr wenig Kleinvieh-Zucht getrieben wird. P. echinata Juss. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. — n. 14899, blühend im Oktober 1902. | Vitex L. Die meisten auf der Insel vorkommenden Arten dieser Gattung ge- hören der Litoral-Flora an, nur wenige dringen tiefer inland ein. V. tri- foka L. ist auf die unmittelbare Nähe des Meeres beschränkt. V, Rapini Beauvis. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 50 m ü. M. —n. 15249, blühend im November 1902. V. trifolia L. Nord-Bezirk: auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Oubatche, “@. müM —n 15546, blühend im Dezember 1902. Oxera Labill. Diese Gattung ist, soweit bisher bekannt, nur in Neu-Kaledonien ge- funden, und daselbst in ca. 12 Arten vertreten. Sie scheint allerdings mit der in den Nachbargebieten vorhandenen Gattung Faradaya ziemlich nahe Yerwandt, soll sich aber durch das Vorhandensein von nur zwei fertilen Staubgefäßen unterscheiden. Die Orera-Arten zeichnen sich fast alle durch 252 R. Schlechter. ihre Blütenpracht aus. Nicht selten besitzen die orange- oder rosenrot ge- färbten Blüten eine große Ähnlichkeit mit den Blüten gewisser Bignonia- ceen. Habituell zeichnen sich die Arten durch Mannigfaltigkeit aus. So sehen wir in O. nerviifolia Beauvis. als kleinen, selten über meterhohen Schlingstrauch vor uns, während andere Arten, z. B. O0. Morieri und 0. robusta Vieill. sich zu hohen Lianen entwickeln. 0. Morieri Vieill. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15408, blühend im Dezember 1902. 0. nerviifolia Beauvis. Süd-Bezirk: zwischen Gesträuch auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m. ü. M. — n. 14847, blühend im September 1902. 0. robusta Vieill. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Paita, ca. 250 m ü. M. — n. 14844, blühend im September 1902. Labiatae. Aus dieser Familie sind bisher keine endemischen Arten bekannt ge- worden; alle im Gebiete vorkommenden Formen sind entweder eingeschleppt und nun als Ruderal-Pflanzen, wie Leonurus sibirica 1.., anzutreffen, oder sie sind, wie Plectanthus parviflorus Benth., ebenso wie in den Nachbar- gebieten allgemein im Gebiete verbreitet. Teucrium L. T. inflatum Sw. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Fuße der Berge bei Paita, ca. 300 m ü. M. —n. 15040, blühend im Oktober 1902. Leonurus L. L. sibirica L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 m ü. M. — n. 14898, blühend im Oktober 1902. Plectranthus 1’Her. P. parviflorus R. Br. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 150 m ü. M. — n. !4823, blühend im September 1902; auf den Hügeln am Ngoye, ca. 20 m ü. M. — n. 45292, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. — n. 15558, blühend im Dezember 1902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 353 Solanaceae. Die Solanaceen sind auf der Insel zwar nur in wenigen, zum Teil ein- geschleppten Formen vertreten, spielen aber eine sehr wichtige Rolle, da sie weit verbreitet sind und meist gesellig wachsen. Solanum torvum $w., welches seit einigen Jahrzehnten eingeschleppt ist, hat hier offenbar die günstigsten Lebensbedingungen gefunden und ist nunmehr eine ähnliche Pest für die Insel geworden wie Lantana camara L. Solanum L.. S. torvum Sw. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 müM. — n. 15022, blühend im Oktober 1902. Duboisia R. Br. Die auf der Insel vorkommende Art ist identisch mit der von Neu- Süd-Wales und Queensland bekannten D. myoporoides R. Br. Obgleich aus Australien noch zwei weitere Arten, D. Hopwoodü F. v. M. und D. Leichardtüi F. v. M. bekannt geworden sind, ist eine typisch neukale- donische Art der Gattung noch nicht gefunden worden. Daß D. myo- poroides R. Br. im Gebiete wirklich wild auftritt, steht außer Zweifel; vor allen Dingen wird dies durch ihr Vorkommen an Waldrändern längs der Bäche bewiesen. Einzel stehende Exemplare der Pflanze entwickeln sich oft nur zu manneshohen Sträuchern, während sie unter günstigen Ver- hältnissen zu Bäumen von 6—10 m Höhe heranwachsen können. D. myoporoides R. Br. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Yaouhe, ca. 100 m .M.—n., 14747, blühend im September 1902; längs der Bäche auf den Bergen bei Paita, ca. 300 m ü. M. — n. 44868, blühend und fruchtend im Oktober 1908. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Ou Hinna ca. 500 mü. M. — 1.15690, blühend im Januar 1903. Gesneraceae. Diese Familie ist im Gebiete durch eine endemische Gatttung vertreten, die, einschließlich der hier beschriebenen, 10 Arten zählt. In verwandt- schaftliche Beziehung schließt sich die Gattung an Rhabdothamnus und 'egria an, von denen die erste auf Neu-Seeland, die zweite auf der Lord- Howe-Insel endemisch ist. Coronanthera Vieill. Die zehn nunmehr aus dem Gebiete bekannten Arten dürften sich elwa gleichmäßig über das Gebiet verteilen. Sie sind sämtlich Wald- 254 R. Schlechter. bewohner und wachsen fast stets am Rande von Gebirgsbächen, oder sel- tener an Waldrändern. Alle mir bekannten Arten bilden Sträucher, die bei einigen bis 4 m Höhe erreichen können, so z. B. bei (. deltoidifolia Vieill. C. aspera (. B. Clarke. Süd-Bezirk: längs der Bäche in den Bergwäldern bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14860, blühend und fruchtend im Oktober 1902. C. Clarkeana Schltr. n. sp. Frutex ereetus, ramosus, 1,5-—3 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, bene foliatis, teretibus glabris vel subglabris; foliis erecto- patentibus petiolatis, euneato-elliplicis vel oblanceolatis breviter et obtuse acuminatis, subglabris (costa subtus puberulis), subtus pallidioribus, 3,5 — 7,5 em longis, supra medium 1,4—3,3 em latis, petiolo superne leviter suleato, puberulo, 1,3—1,7 cm longo; eymis axillaribus pedunculatis, folio- rum longitudine vel paulo brevioribus, paueifloris; pedunculo teretiusculo, glabro, pedicellis teretibus, glabris, calyei fere aequilongis; calyce alte 5-fido, subglabro, c. 0,7 cm longo, segmentis lanceolatis acutis; corolla ob- lique ovoidea ore contracta, 0,9 em longa, 0,4 em diametiente, utrinque glabra, lobis oblongis obtusis, 1,5 mm longis; staminibus corollae subaequi- longis, filamentis glabris; ovario ovoideo puberulo, sensim in stylum cylin- dricum dimidium corollae vix attingentem attenuato; capsula demum glabra, calycem vix excedente. Nord-Bezirk: an Bachrändern auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 500 m ü.M. — n. 15637, blühend im Januar 1903. Diese Art scheint mit C. pingwior C. B. Clarke verwandt. Sie unterscheidet sich durch schmalere Blätter und längere Kelchzipfel. €. deltoidifolia Vieill. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouh6, ca. 500 m ü.M. — n. 14801, blühend und fruchtend im September 1902. S. glabra C. B. Clarke. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, an Waldrändern, (4. 900 m ü. M. — n. 15576, blühend im Dezember 1902. C. sericea C. B. Clarke. Nord-Bezirk: längs der Bäche in den Bergwäldern bei Oubatche, ca. 800 mü. M. — n. 15403, blühend im Dezember 1902. Acanthaceae. Diese Familie ist im Gebiete nur spärlich vertreten und durch meist sehr lokal auftretende Formen charakterisiert. Hauptsächlich sind ® Pseuderanthemum-Arten, die in den Wäldern als kleine Sträucher im Verein mit kleinen Psychotrien die Buschvegetation bilden. Krautige Formen, wie sie in den Wäldern des malayischen Gebietes sehr verbreitet Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien, 955 sind, scheinen sehr selten zu sein. Mit der Kultur eingeführt, und nun in einigen Teilen häufig verwildert anzutreffen ist Thunbergia alata Bo). Thunbergia L. f. T. alata Bo). Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 mü.M. — n. 44855, blühend im September 1902. Pseuderanthemum Radlk. P. tubereulatum Radlk. Süd-Bezirk: in den Wäldern und an Waldrändern auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 300 m ü.M. — n. 14763, 14772, blühend und fruchtend im September 1902. Rubiaceae. Wir haben in Neu-Kaledonien ein Gebiet vor uns, in dem die Rubia- ceen auffallend reich an Arten sind. Bronentrt glaubte schon 1874 an dem im Pariser Herbar befindlichen Material nicht weniger als 219 Arten unterscheiden zu können. Bei dem geringen Flächeninhalt, den die Insel besitzt, kann man daher wohl behaupten, hier eines der Rubiaceen-reichsten (wenn nicht das reichste) Gebiete vor uns zu haben. Beschrieben sind von dieser Artenmenge noch nicht die Hälfte, so daß es leicht zu erklären ist, daB ich hier eine so große Zahl von Novitäten zu veröffentlichen habe. ' Besonders reich an Arten ist die Gattung Psychotria, in welche ich Uragoga einschließe, wie es bereits von vielen Autoren geschehen ist, denn gerade auf Neu-Kaledonien sind alle Übergangsstadien zwischen diesen beiden Gattungen anzutreffen. Bikkia Reinw. Aus dem Gebiete sind bisher 6 Arten der endemischen Gattung, ia, beschrieben worden. Schon Bentuam hat nachgewiesen, daß Grisia von Bikkia nicht zu trennen ist, und ihm ist Scuumann in EnGLers »Pflanzen- familien. gefolgt. Bronsnıarr teilt die neukaledonischen Arten in solche Di ö-zähliger und solche mit 4-zähliger Korolla. Zu den ersteren ge- hören B, macrophylla (Brongn.) K. Sch., B. fritillarioides (Brongn.) Schltr., B. ‘ampanulata (Brongn.) Schltr. und B. nerüfolia (Brongn.) Schltr. Von diesen sind die ersten drei unter einander nahe verwandt. Zu der zweiten en gehören B. tubiflora (Brongn.) Schltr. und B. retusiflora (Brongn.) r. Die meisten Arten sind Bewohner der Berge des Süd-Bezirkes. Sie entwickeln sich je nach der Beschaffenheit des Standortes entweder zu Kleinen Bäumen oder zu kurzen, gedrungenen Sträuchern. 256 R. Schlechter. B. fritillarioides Schltr. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am N\goye, ca. 200 — 700m ü. M. — n. 15242, 15273, blühend und fruchtend im November 1902. Lindenia Benth. Die Verbreitung dieser Gattung ist ganz besonders interessant. Zwei Arten sind aus Zentral-Amerika, eine von den Fidji-Inseln und eine von Neu-Kaledonien bekannt. Ob L. austro-caledonica Brongn. mit L. vitiensis Seem. wirklich identisch ist, konnte ich nicht entscheiden. L. austro-cale- donica Brongn. ist unter dem Schatten von Bäumen an Bachrändern am Fuße der Berge des Süd-Bezirkes anzutreffen. L. austro-caledoniea Brongn. Süd-Bezirk: am Fuße der Berge bei Paita, c. 70 m ü.M. — n. 44992, blühend im Oktober 1902. Gardenia Ellis. Es sind bisher 7 Arten der Gattung aus dem Gebiete beschrieben worden. Sie sind stets als Sträucher, die allerdings zuweilen recht be- deutende Höhe erreichen können, in den Wäldern beider Bezirke anzu- treffen. Sehr interessant ist bei einigen Arten, z. B. @. lucens Panch., der Knospenschutz, welcher während der Trockenzeit die Blattknospen umgibt. Derselbe besteht aus einer bis 2 mm starken Harzmasse, die aus der . Knospe ausgeschieden, dann bei der Regenzeit wieder gelöst und gesprengt wird und somit die nun austreibende Knospe wieder freigibt. 6. Iucens Panch. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 70 m ü. M. — n. 15411, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 15684, blühend im Januar 4903. 6. mollis Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 2—4 m altus; ramis ramulisque patentibus vel erecto-patentibus teretibus, molliter puberulis, bene foliatis; foliis paten- tibus breviter petiolatis, oblongis acutis, utrinque molliter puberulis, 8— 15 cm longis, medio fere 3—5 cm latis, textura pro genere tenuioribus, petiolo villoso, 0,3—0,6 cm longo; floribus axillaribus subsessilibus, niveis, fragrantissimis; calyce campanulato 7—9-fido, ovario incluso c. 1,5 cm longo, molliter villoso, segmentis subulatis acuminatissimis, e. 4 cm longis; corolla subhippocrateriformi, tubo e basi eylindrica dimidio superiore paulo ampliato, extus subvelutino, intus glabro, 2,5 em longo, lobis 7--9 paten- tibus, oblongo-lanceolatis acuminatis, extus puberulis, intus subgranuloso- puberulis, ec. 2 cm longis; staminibus tubo supra medium insertis, inclusis, filamentis perbrevibus, antheris lineari-oblongis apiculatis, ce. 0,5 cm longis; Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 257 stylo filiformi, apicem versus incrassato, infra apicem pilosulo, apice ipsa bieuspidato. Nord-Bezirk: in den Wäldern des Mt. Ignambi bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 15504, blühend im Dezember 1902. Durch ihre Behaarung ist diese Art vor den anderen leicht kenntlich. 6. ngoyensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, 1,5—3 m altus; ramis patentibus vel erecto- patentibus, teretibus glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus paten- tibusve lanceolato-ellipticis acutis vel subacuminatis, utrinque glabris; tex- tura coriaceis, 7—A2 cm longis, medio fere 14,5—2,7 cm latis, petiolo glabro superne leviter sulcato, 4,5-—-2 cm longo; stipulis lanceolatis sub- acutis, mox deciduis, petiolo paulo brevioribus; floribus in axillis foliorum singulis vel geminatis sessilibus, niveis, fragrantissimis; calyce campanulato, ovario excluso c. I cm longo, usque ad medium fere 5-fido, minute pube- rulo, segmentis lanceolatis acuminatis; corolla hippocrateriformi, tubo sub- eylindrico, medio paulo ampliato, ce. 2 cm longo, extus glabro, intus infra medium puberulo, lobis 5 patentibus oblongo-ligulatis acutis utrinque glabris, longitudine 3 cm attingentibus; staminibus tubo corollae medio affıxis tubum haud excedentibus, filamentis brevibus, antheris linearibus acutis, 0,9 cm longis; stylo filiformi, apice bicuspidato, glabro, tubum paulo excedente, ovario subeylindrico, extus minute puberulo, c. 4 cm longo. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü. M. —n. 15258, blühend im November 1902. Durch ihre schmalen Blätter, die schlanken Zweige und die langen Ovarien ist diese Art unschwer zu erkennen. Timonius Rumph. Die aus Neu-Kaledonien beschriebenen Guettarda-Arten gehören wohl besser sämtlich hierher, ebenso wie auch die Gattung Bobea Gaud. wohl kaum auf die Dauer getrennt gehalten werden kann. Von den ans dem Gebiete bekannten Arten ist Timonius platycarpus Montr. (Guettarda fusca Panch.) die häufigste. Sie ist auf den Abhängen und an Gebüschrändern auf den Serpentinbergen des Süd-Bezirkes allenthalben zu beobachten, wie überhaupt die Vertreter der Gattung hauptsächlich im Süd-Bezirke vor- kommen. Durch Blütengröße zeichnen sich aus 7. Balansaeanus (Baill.) Schltr., 7. splendens (Baill.) Schltr. und 7. erimius (Baill.) Schltr. T. glabrescens Schltr. n. sp. Arbuscula erecta, ramosa; ramis ramulisque patentibus vel erecto-pa- tentibus, primum leviter puberulis, mox glabratis, bene foliatis; foliis bre- viter petiolatis, patentibus patulisve, oblongo-elliptieis obtusis, primum seri- °0-puberulis mox glabratis, textura coriaceis, 3—4,5 cm longis, medio fere 15—2,7 em Jlatis, petiolo superne leviter sulcato, mox glabrato 0,5— 0,8 cm longo; stipulis lJanceolatis acuminatis, sericeo-puberulis, mox cadueis, Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 17 258 R. Schlechter. petiolo fere aequilongis; eymis florum axillaribus pedunculatis, sericeo- puberulis; pedunculo petiolo vix longiore; floribus ut videtur hermaphro- ditis; calyce campanulato extus sericeo-strigoso, breviter 3—4-lobato, 1,5 mm longo; corolla tubulosa extus puberula, apice breviter 3—4-lobata, 0,9 cm longa, tubo 0,2 cm diametiente, lobis erectis semiorbicularibus ob- tusis 2—2,5 mm longis; filamentis supra medium tubi affixis, brevibus, antheris linearibus acutis, basi excisis, faucem paulo excedentibus, 3,3 mm longis, glabris; ovario ovoideo, glabro; stylo filiformi glabro, tubo plus duplo breviore; fructu 4-loculari, c. 2,5 em longo, 1,2—1,3 cm dia- metiente. Süd-Bezirk: an Ufergehängen auf den Bergen am Ngoye, ca. 500 m ü. M. — n. 15256, blühend und fruchtend im November 1902. T. ngoyensis Schltr. n. sp. Frutex vel arbuscula erecta, ramosa, 2—-4 m alta; ramis ramulisque erecto-patentibus, teretibus, primum molliter puberulis, demum glabratis, foliatis; foliis versus apices ramulorum approximatis late ellipticis acumi- natis, superne glabrescentibus, subtus molliter puberulis, textura coriaceis, 7,5—15 em longis, medio fere 4—9 cm latis, petiolo paulo compresso, superne glabrato, subtus puberulo, 0,6—2,5 cm longo; cymis paueifloris (3—7-floris) in axillis foliorum erectis, puberulis, pedunculo subcompresso petiolo fere aequilongo; calyce campanulato breviter 3—4 lobato, puberulo, 0,6 cm longo; corolla tubulosa, ce. 0,9 cm longa, tubo cylindrico extus stri- gilloso, intus dimidio inferiore puberulo, lobis 3—4 ovato-oblongis obtusis, 0,3 em longis; filamentis brevibus linearibus, antheris linearibus obtusis, 0,% cm longis; stylo filiformi glabro, dimidium corollae paulo excedente. Süd-Bezirk: an Ufergehängen auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. — n. 15230, blühend im November 1902. Diese Art ist von dem verwandten T. glabrescens Schltr. durch größere unterseits weich behaarte Blätter leicht zu unterscheiden. T. platycarpus Montr. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Yaouhe, ca. 150 m ü. M. — n. 15062, blühend im Oktober 4902; auf den Bergen bei Paita, ca. 600 m ü. M. — n. 149814, blühend im Oktober 1902; auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. —n. 45446, blühend im November 1902. Randia Houst. Bisher ist aus dem Gebiete eine Randia beschrieben worden, die im Süd-Bezirke verbreitet ist, A. Brandxeana Baill. In meiner Sammlung befindet sich eine Pflanze aus dem Nord-Bezirke, welche ich auch für eine Randia halten möchte, die aber infolge ihrer schlecht entwickelten Frucht- knoten einstweilen besser als fragliche Art beschrieben werden muß. R.? nigricans Schltr. n. sp. Frutex vel arbuseula 3—4 m alta, ramosa; ramis ramulisque erecio- Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 259 patentibus, teretibus, primum strigillosis, mox glabratis, bene foliatis; foliis erecto-patentibus oblongo-ellipticis acuminatis, 13—20 cm longis, medio fere 5,5—7,5 cm latis, mox glabratis, exsiecatione nigricantibus, petiolo minute puberulo 2—3 cm longo; stipulis lanceolatis, caducis, petiolis fere duplo brevioribus; floribus in axillis foliorum sessilibus, 2—4-nis; calyce campanulato, 5-lobato, c. 0,6 cm longo, puberulo, lobis triangulis acutis, brevibus; corollae tubo cylindrico, extus puberulo, ec. 1 cm longo, intus glabro, lobis 5 patentibus, oblongis obtusiusculis, tubo subaequilongis, extus puberulis intus glabris; antheris angustis linearibus glabris, tubum corollae haud excedentibus, 0,6 cm longis; stylo filiformi glabro, stigmate fusiformi- incrassato, faucem corollae paulo excedente. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü. M. — n. 45546, blühend im Dezember 1902. Pavetta L. Von dieser Gattung war bisher nur eine Art, P. opulina DC. aus dem Gebiete bekannt. Sie und die hier beschriebene P. rhypalostigma Schltr. sind Bewohner der Wälder des Nord-Bezirkes. Beide unter einander nahe verwandte Arten bilden bis manneshohe Sträucher, die während der Blüte- zeit infolge ihrer weißen Blütendolden leicht ins Auge fallen. P. rhypalostigma Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus usque ad 2 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus teretibus, glabris, bene foliatis; foliis ereeto-patentibus petiolatis, elliptieis acutis vel obtusis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, superne lueidis, 6—9 cm longis, medio fere 2,5—3,5 cm latis, petiolo superne levi- ter sulcato, glabro, 2—2,5 cm longo; stipulis acuminatis cucullato-amplec- tentibus, connatis, petiolo fere 4-plo brevioribus; eymis dense multifloris, corymbosis, terminalibus; calyce poculiformi truncato, obscure S-lobulato, margine ciliolato, 0,2 cm longo; corollae tubo eylindrico, brevi, fauce bar- bato excepto glabro, vix 0,3 cm longo, lobis 5-patentibus, oblongo-ligulatis obtusis, extus glabris, intus dimidio inferiore barbellatis, medium versus Puberulis; staminibus corollae lobis subaequilongis, filamentis linearibus, glabris, antheris linearibus apiculatis, glabris, filamentis longioribus; ovario glabro; stylo filiformi glabro, apicem versus clavato-incrassato, bifido. _Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 600 m ÜM. — n. 45611, blühend im Januar 1903. Ixora L. Diese in den Tropenländern weit verbreitete Gattung besitzt ein- schließlich der beiden hier beschriebenen Arten vier Vertreter auf der Insel. Dieselben sind an ähnlichen Lokalitäten anzutreffen wie die Pavetta- Arten, jedoch mit dem Unterschiede, daß sie hauptsächlich im Süd-Bezirke 2u Hause sind. 17* 260 R. Schlechter. I. montana Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus usque ad 3 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus patentibusve, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis perbreviter petiolatis oblongo-elliptieis acuminatis vel acutis, utrinque glabris, textura coriaceis, 44—14 cm longis, medio fere 4,8—5,5 cm latis, petiolo glabro, c. 0,5 cm longo; stipulis e basi lata subulatis, petiolo subaequilongis; cymis corymbosis, dense multifloris; floribus coceineis erectis; calyce campanulato breviter 4-dentato, minutissime puberulo, ce. 0,2 cm longo; corolla 2,5 cm longa, tubo gracili cylindrico, glabro, intus basin versus sparsim pilosulo, lobis patentibus oblongis obtusis, glabris, 0,5 em longis; staminibus corollae fauce insertis, filamentis brevibus, antheris lanceolato-sagittatis, acuminatis, glabris, 0,3 cm longis, tubum omnino excedentibus; stylo filiformi, glabro, stigmate fusiformi-clavato, faucem excedente. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouhe, ca. 500 mü.M. — n. 15030, blühend im Oktober 1902. Diese Art ist durch ihre schlanken roten Blüten ausgezeichnet. I. yaouhensis Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus, usque ad 3 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus patentibusve, teretibus, bene foliatis, glabris; foliis patentibus brevissime petiolatis, lanceolato-oblongis, acutis vel acuminatis, basi breviter cordatis, utrinque glabris, textura coriaceis, 44—43 cm longis, petiolo 0,2 —0,3 cm longo; stipulis ovatis aristato-apiculatis, petiolum paulo exceden- tibus; cymis pedunculatis subcorymbosis multifloris, patulis; floribus gra- cilibus, virescenti-albidis; calyce campanulato breviter 5-lobato, c. 2,5 em longo, lobis ereetis ovato-triangulis subacutis, glabris; corollae tubo gracili, eylindrico, 4,5 cm longo, glabro, lobis oblongo - elliptieis obtusiuseculis, glabris, 0,6 cm longis; staminibus corollae fauci affixis, filamentis brevibus, antheris lanceolatis acuminatis, basi excisis, 0,4 cm longis; stylo filiformi apice incrassato, bifido, tubum et antheras excedente, glabro. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouhe, ca. 400 m ü. M. — n. 14789, blühend im September 1902. Diese Art ist durch die schlank gestielten Inflorescenzen vor den anderen leicht kenntlich, Psychotria L. Höchstwahrscheinlich wird sich die Gattung Psychotria, von der, wie Bentuam bereits äußerte, Uragoga generisch nicht zu trennen ist, nicht allein als größte Gattung der Rubiaceen, sondern sogar sämtlicher Phanero- gamen-Familien des Gebietes erweisen. Es waren bereits 38 Arten, die fast alle von Baıtıon als Uragoga beschrieben sind, von der Insel bekannt. Diesen habe ich hier noch eine ganze Reihe von neuen Arten hinzugefügt, so daß nunmehr schon die Zahl auf über 50 gestiegen ist. Sämtliche Arten bilden Sträucher, die allerdings zuweilen bis gegen 3 m Höhe er reichen können. Die meisten sind Bewohner der Wälder oder Waldränder, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 261 andere sind auf den ofieneren Hügeln anzutreffen. Besonders interessant ist eine Gruppe, die in den Wäldern an felsigen Orten niedrige Büsche mit kleinen Blättern und einzeln stehenden meist roten Blüten entwickelt, z. B. P. Iyeüflora (Baill.) Schltr., P. mieromyrtus (Baill.) Schltr., P. rosmarini- folia (Baill.) Schltr., P. arbutifolia (Baill.) Schltr., P. subuniflora (Baill.) Schltr., P. paramaecarpus (Baill.) Schltr. und P. monanthos (Baill.) Schltr. P. Baillonii Schltr. n. sp. Fruticulus erectus, ramosus 2— 3-metralis; caule ramisque erectis vel erecto-patentibus, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, lanceolato-elliptieis acutiusculis, basi subcordatis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, sublueidis, 8&—18 cm longis, infra medium 2,5—5,3 cm latis, petiolo teretiusculo, glabro, 3—5,5 cm longo; stipulis ovatis obtusiusculis, glabris, c. 0,5 cm longis; eymis ramosis pedunculatis, multifloris; floribus erectis albidis; calyce cum ovario obconico glabro, apice breviter 5-dentato, 0,2 cm longo; corolla c. 0,4 cm longa, tubo brevi eylindrico, extus glabro, intus tubo barbato, lobis oblongis obtusis utrinque glabris, tubo fere duplo longioribus; staminibus corollae fauei affixis, fila- mentis brevibus, glabris, antheris oblongis obtusis, filamentis fere duplo longioribus; stylo subulato glabro, tubum excedente. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, an Waldrändern, ca. 1000 m ü. M. — n. 15457, blühend im Dezember 1902. Ist mit der unten beschriebenen P. salieifolia Schltr. verwandt. P. cardiochlamys Schltr. Uragoga cardiochlamys Baill. Süd-Bezirk: in Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü.M. —n. 15254, blühend im November 1902. P. collina Lab. Nord-Bezirk: an Waldrändern und zwischen Gebüsch auf den Ber- gen bei Oubatche, ca. 500—900 m ü.M. — n. 15406, 15437, 15567, blühend im Dezember 1902; an Waldrändern auf den Bergen bei Ou Hinna, ca. 400mü.M. —n. 15663, blühend im Januar 1903. P. Faguetii Schltr. Uragoga Faguetii Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern bei Yaouhe, ca. 200 m ü.M. — n. 14744, blühend im September 1902. P. fusco-pilosa Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus usque ad 3 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus patentibusve, teretibus, fusco-villosulis, bene foliatis; foliis paten- {ibus petiolatis, lanceolato - elliptieis acuminatis, basi sensim angustatis, utringue fusco-puberulis, praesertim subtus nervis, superne demum glabratis, textura chartaceis, 8—10 em longis, medio fere 2,5—3,6 em latis, margine Paulo undulatis, petiolo fusco-piloso 1,5 —2 em longo; cymis plurifloris terminalibus sessilibus, bracteatis; floribus subcapitatis erectis, sessilibus; 262 R. Schlechter. calyce fusco-villoso, alte 5-lobato, lobis lanceolatis acuminatis, 0,4 cm longis; corolla tubulosa, breviter 5-lobata, 2,5—3 cm longa, tubo subeylindrico, apicem versus paululo ampliato, extus fusco piloso, intus puberulo, lobis erectis oblongis obtusis, extus fusco-pilosis, intus glabris, c. 0,5 cm longis; staminibus tubo corollae infra faucem affıxis, filamentis glabris, antheris lineari-oblongis, obtusis, tubum excedentibus filamentorum longitudine; stylo filiformi glabro, corollae fere aequilongo. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4200 m ü.M. — n. 15301, blühend im November 1902. Mit P. Faguetii \Baill.) Schltr. verwandt, jedoch durch die lange Korolla und die sitzenden Inflorescenzen verschieden. P. Lenormandi Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, c. 2? m altus; ramis ramulisque erecto-paten- tibus, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve petiolatis, ellipticis obtusiuscule acuminatis, utrinque glabris, textura charta- ceis, 6—8,5 cm longis, medio fere 2,5—3,2 cın latis, petiolo superne leviter sulcato glabro, I—4,5 cm longo; cymis laxe multifloris, subpaniculato- corymbosis, terminalibus, folia superiora vulgo excedentibus; floribus erectis in genere inter minores; calyce breviter poculiformi, apice leviter 5-lobato, c. 4,5 mm longo; corolla subecampanulata 2,5 mm longa, tubo extus glabro, intus fauce barbellato, lobis erecto-patentibus, oblongis obtusis, utrinque glabris, tubo aequilongis; staminibus fauci corollae affıxis erectis, filamentis perbrevibus, antheris oblongis obtusis glabris, corollae lobis duplo breviori- bus; stylo glabro, apice ampliata bifido, tubum corollae excedente. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1200 m ü. M. — n. 15337, blühend im November 1902. Diese Art wird am besten der P. collina Lab. zur Seite gestellt. P. oleoides Schltr. Uragoga oleoides Baill. Süd-Bezirk: an Waldrändern auf den Hügeln am Ngoye, ca. 50 m ü. M. — n. 45143, blühend im November 4902. P. oubatchensis Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus 4,5—2,5 m altus; ramis ramulisque plus minusve flexuosis, teretibus rufo-villosulis, demum glabratis, apice densius foliatis; foliis patentibus vel erecto-patentibus petiolatis, oblanceolatis, sub- acutis vel subacuminatis, fusco-strigillosis, superne mox glabratis, 4,5— 8 cm longis, supra medium 1,2—1,8 cm latis, petiolo fusco-puberulo 0,8— 1,5 em longo; stipulis fuseo-hirsutis oblongo-lanceolatis, brevibus, mOX cadueis; inflorescentia terminali subcapitata, 3—7-flora, breviter peduncu- lata; pedunculo fusco-villoso 1,3—1,7 cm longo; bracteis brevibus; calyc® poeuliformi truncato, haud lobato, fusco-villoso, 0,5 cm longo; corolla tubulosa extus omnino fusco- vel albido-villosa, c. 2 cm longa; tubo eylin- drico, intus glabro, dimidio inferiore puberulo, lobis erectis oblongis Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 263 obtusiusculis, intus glabris; staminibus infra faucem corollae affixis; fila- mentis brevibus, antheris oblongis obtusis, tubum vix excedentibus; stylo filiformi antheras excedente, glabro. Nord-Bezirk: in den Wäldern des Mt. Ignambi bei Oubatche, ca. 1200 m ü. M. — n. 15516, blühend im Dezember 4902. Ist mit ©. Faguetir (Baill.) Schltr. und P. fusco-piosa Schltr. verwandt. P. Pancheri Schltr. Uragoga Pancheri Baill. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 800 m ü M. — n. 15450, blühend im Dezember 1902. P. phyllanthoides Schitr. Uragoga phyllanthoides Baill. Süd-Bezirk: an felsigen Stellen in den Wäldern der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü. M. —n. 15157, blühend im November 1902. P. rupicola Schltr. Uragoga rupieola Baill. Süd-Bezirk: auf den Hügeln am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15115, blühend im November 1902. P. salieifolia Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus, usque ad 3 m altus, ramis ramulisque erecto- patentibus vel erectis, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis patentibus patulisve, anguste lanceolato-elliptieis, acutis, utrinque glabris, textura sub- coriaceis, 5,5— 14 cm longis, medio fere 0,8—1,8 cm latis, petiolo glabro 1—2 cm longo; stipulis parvulis acuminatis, mox caducis; cymis termi- nalibus panieulatis, pedunculatis, nunc foliis aequilongis, nunc brevioribus; pedunculo rhacheque paululo compressis subancipitibus, glabris; calyce breviter ö-dentato, glabro, ovario incluso vix 1,5 mm longo; corolla sub- ampanulata, tubo extus glabro, fauce barbato, 1,5 mm longo, lobis ob- longo-lanceolatis acutis utrinque glabris, 0,2 cm longis; staminibus fauci affixis, glabris, corollae lobis brevioribus, filamentis subulatis, antheris ob- longis obtusis, filamentis aequilongis; stylo subulato, glabro apicem versus Paulo ampliato, tubum corollae vix excedente. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü.M. — n.15551, blühend im Dezember 1902. . Var. On-Hinnae Schltr. n. var.; differt a forma typica foliis latioribus ma)oribusime. . Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 700 m UM. — n. 15682, blühend im Januar 1903. FRE P. Baillonii Schltr. unterscheidet sich die vorliegende Art durch die am icht herzförmig ausgeschnittenen Blätter. P. Schumanniana Schltr. n. sp. Frutex erectus ramosus, usque ad 2 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus dense rufo-velutinis, demum glabratis, bene foliatis; 264 R. Schlechter. foliis petiolatis, ereeto-patentibus patentibusve, oblongo-elliptieis, obtuse acuminatis, superne nervis primariis exceptis glabratis, subtus rufo-velu- tinis, 11—14 cm longis, medio fere 5—6,5 cm latis, petiolo rufo-velutino, 2,5—3 cm longo; inflorescentiis terminalibus pedunculatis, subcapitatis, 4—8-floris; pedunculo rufo-velutino, petiolo paulo breviore; calyce poculi- formi apice truncato, extus rufo-villoso, 0,5 cm longo;, corolla tubulosa 2—2,5 cm longa, extus pallide villosa, tubo apicem versus paulo ampliato, intus dimidio inferiore pilosulo, lobis oblongis obtusis intus glabris, c. 0,5 cm longis; staminibus corollae dimidio superiori affıxis, dimidium loborum ex- cedentibus, filamentis glabris, filiformibus, c. 0,7 em longis, antheris ob- longis obtusis; stylo filiformi, glabro, tubo corollae breviore, stigmate incrassato bifido. Nord-Bezirk: in den Wäldern des Mont Ignambi bei Oubatche, ca. 900 m ü. M. — n. 15400, blühend im Dezember 1902. Diese schöne Pflanze wird am besten in die Nähe der P. Faguetis (Baill.) Schltr. untergebracht. Sie ist durch die starke Behaarung der Blattunterseite ausgezeichnet. P. semperflorens Panch. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 100— 500 m ü. M. —n. 14731, 44746, blühend im September 1902. P. subuniflora Schltr. Uragoga subuniflora Baill. Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouh6, ca. 500 m ü. M. — n. 44762, blühend im September 1902. P. n. sp. aff. salieifolia Schltr. Süd-Bezirk: auf den Hügeln und Bergen bei Yaouh6, ca. 150— 500 m ü. M. —n. 14756, 15060, in Knospe im September 1902. P. n. sp. Süd-Bezirk: an Gebüschrändern auf den Hügeln am Ngoye, ca. I00 m ü. M. — n. 15096, fruchtend im November 4902. P. n. sp. aff. rufo-pilosae Schltr. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1200 m ü. M. — n. 15304, in Knospe im November 1902. P. n. sp. aff. rufo-pilosae Schltr. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 1200 m ü. M. — n. 15340, in Knospe im November 1902. Normandia Hook. f. Eine endemische monotypische Gattung von Neu-Kaledonien. N. neo- caledoniea Hook. f. ist ein bis A m hoher Busch mit rutenartiger Ver- zweigung. Die Inflorescenzen sind kleine, endständige Trugdolden, die in- folge der weißen Färbung der Blütenstiele und Kelche leicht weithin sicht- bar sind. Die Pflanze ist auf den Abhängen der Serpentinberge des Süd-Bezirkes sehr häufig. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 265 N. neo-caledonieca Hook. f. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Paita, ca. 400 m ü,.M. — n. 14846, blühend im September 1902. Olostyla DC. Da über diese Gattung und ihre Zugehörigkeit zur Gattung Corlo- spermum noch nicht Klarheit geschaffen ist und mein nicht sehr reich- liches Material darüber auch keine Aufschlüsse zuläßt, habe ich mich ver- anlaßt gesehen, die hier in Frage kommende Pflanze als Olostyla auf- zuführen. 0. corymbosa DC. Süd-Bezirk: auf den Abhängen des Mont Humboldt, ca. 4000 m ü.M. —n. 15345, blühend im November 1902. Morinda L. Es waren bisher sechs Arten dieser Gattung aus dem Gebiete be- schrieben worden. Wie viel mehr zu erwarten sein werden, beweist der Umstand, daß ich in der kurzen Zeit meines Aufenthaltes auf der Insel nicht weniger als 7 neue Arten sammelte. Während die größere Zahl der Arten klettern, bleiben einige, z. B. M. Vieillardii Baill., M. decipiens Schltr. und M. phällyraeoides Lab. aufrechte Sträucher. M. Billardieri Baill. bildet sogar in der Nähe des Strandes nicht selten kleine, bis 3m hohe Bäumchen. Die einzelnen Arten sind ziemlich gleichmäßig über den Süd- und Nord-Bezirk verbreitet. M. Billardieri Baill. Süd-Bezirk: auf den Bergen am Ngoye, ca. 300 m ü. M. —n. 15245, blühend im November 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 60 m ü. M. — 1. 15462, blühend im Dezember 1902. M. choriopetala Baill. Süd-Bezirk: zwischen Sträuchern emporsteigend, an den Ufern der Bergbäche des Mont Mou bei Paita, ca. 400 m ü. M. — n. 14871, blühend Im Oktober 1902. M. collina Schltr. n. Sp. Frutex erectus vel subscandens, ramosus, usque ad 2 m altus; ramis ereclis vel suberectis, saepius flexuosis, teretiusculis, glabris, bene foliatis; 'liis erecto-patentibus, petiolatis, elliptieis vel oblanceolato-elliptieis, ob- \usiuseulis et breviter acuminatis, marginibus paululo revolutis, utrinque glahris, textura coriaceis, 4—6 cm longis, 1,2—2,5 cm latis, petiolo 4 — 17 cm longo, glabro; capitulis florum peduneulatis, ce. 0,9 cm diametienti- Mr 20—25-floris; pedunculo glabro, petiolis fere aequilongo; calyce sub- Nlegro, carnoso, corolla usque ad medium fere 4-fida, glabra, lobis ob- Ongis obtusis, erassiusculis; staminibus omnino in corollae tubum inclusis, 266 R. Schlechter. filamentis perbrevibus antheris oblongis obtusis, glabris; stylo glabro, tereti, apice breviter bifido, stamina paulo excedente. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 200 m ü. M. — n. 15154, in Knospe im November 1902. An dem vorliegenden Material sind die Blüten in den Köpfen leider noch nicht ganz entwickelt, so daß in Zukunft die Beschreibung derselben wohl noch einiger Richtigstellungen bedarf. Immerhin zeichnet sich die Art, welche übrigens wie M. Billiardieri Baill. beim Trocknen eine schwarzbraune Färbung annimmt, durch die Tracht und die reichblütigen Köpfe vor allen anderen Arten des Gebietes so aus, daß ich kein Bedenken trug, sie zu beschreiben. M. deeipiens Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, c. 4 m altus; ramis ramulisque erectis vel erecto-patentibus, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis petiolatis, erecto- patentibus, lanceolatis acutis vel acuminatis, utrinque glabris, textura sub- coriaceis, 4—7 cm longis, infra medium 1,2—2,1 cm latis, petiolo glabro, superne leviter suleato, 0,3—0,5 em longo; capitulis breviter pedunculatis, axillaribus, paucifloris, pisi fere magnitudine, pedunculo petiolis breviore, glabro; calyce carnosulo, campanulato, glabro, truncato, edentato, 0,3— 0,4 cm longo; corolla extus glabra, tubo subeylindrico apicem versus paulo ampliato, subglabro, ce. 0,4 cm longo, lobis 4 ovato-oblongis, subacutis, extus glabris, intus verruculosis, 2—2,5 mm longis; staminibus tubo corollae medio fere insertis, filamentis brevibus, glabris, antheris linearibus acutis, faucem paulo excedentibus, 0,3 em longis; stylo filiformi glabro, corollae fere aequilongo. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 900 m ü, M. — n. 15466, blühend im Dezember 1902. Ist von M. phüllyracoides Lab. durch dünnere Blätter, schlanker gestielte und wenigerblütige Köpfchen sowie größere Blüten verschieden. M. elongata Schltr. n. sp. Frutex volubilis, alte scandens; ramis elongatis flexuosis, teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus patentibusve, lanceolato-ellip- tieis, acutis vel acuminatis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, 6—11 cm longis, medio fere 2,3—3,5 cm latis, petiolo superne leviter sulcato, glabro, 1—1,5 cm longo; florum capitulis axillaribus, pedunculatis, usque ad 1 cm diametientibus, 5—7-floris, pedunculo glabro, 0,6—0,9 cm longo; calyce earnosulo truncato, subinconspicue 4-dentato, glabro, ovario immerso incluso usque ad 0,5 cm longo; corolla ad medium usque 4-fida, 0,4 cm longß, extus glabra, intus barbata, lobis oblongis obtusis; staminibus tubo infra faucem affıxis, filamentis brevibus, glabris, antheris oblongis obtusis; stylo glabro, faucem paulo excedente. Süd-Bezirk: in den Wäldern auf den Bergen am Ngoye, ca. 400 m ü. M. — n. 15234, blühend im November 1902. Unter den Arten des Gebietes ist die vorliegende diejenige, welche am höchsten auf die Bäume steigt. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 267 M. fallax Schltr. n. sp. Frutex volubilis alte scandens, ramosissima; ramis ramulisque gracili- bus, plus minusve flexuosis, teretibus glabris, bene foliatis; foliis erecto- patentibus petiolatis, lanceolatis vel sublanceolato-elliptieis, obtusiusculis vel obtuse acuminatis, utrinque glabris, textura subcoriaceis, 2,5—6,5 cm longis, infra, medium 1,2—2,2 cm latis, petiolo gracili, teretiusculo, glabro, 0,5—1 cm longo; capitulis globosis, pedunculatis, 5--8-floris, pisi minoris fere magnitudine, pedunculo gracili, glabro, usque ad 0,4 cm longo; calyce poeuliformi, subintegro, carnoso, glabro; corolla c. 3,5 mm longa, extus glabra, ad medium usque A4-fida, intus fauce barbata, lobis oblongis ob- tusiusculis; staminibus infra faucem insertis, filamentis brevibus glabris, antheris oblongis, obtusis, lobis corollae brevioribus; stylo glabro, tubum corollae paulo superante. \ Süd-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Yaouh6, ca. 400 m ü.M. — 15034, blühend im Oktober 1902. Ist mit M. phällyraeoides Lab. verwandt, aber leicht durch den windenden Habitus und die schlank gestielten Blütenköpfchen zu erkennen. M. glaucescens Schltr. n. sp. Frutex ereetus, ramosus, usque ad 2 m altus; ramis ramulisque erectis vel suberectis, glabris, teretibus, bene foliatis; foliis oblongis vel oblongo- elliptieis obtusis, vel obtuse acuminatis, utrinque glabris, textura coriaceis, praesertim subtus glaucescentibus, 3—4,5 cm longis, medio fere 1,5— 2,5 cm latis, petiolo glabro, superne leviter sulcato, 0,5 cm longo; capitulis florum 2—4-floris, pedunculatis, pisi fere magnitudine, peduneulo gracili, glabro, 1,5—1,8 cm longo; calyce cupuliformi glabro, leviter 5-dentato, carnoso, glabro; corolla extus glabra, c. 0,4 cm longa, ad medium usque 4-partita, extus glabra, intus tubo dense villosa, lobis anguste oblongis obtusis , utrinque glabris; staminibus tubo medio fere insertis, filamentis brevibus, antheris linearibus, tubum corollae excedentibus; stylo glabro, lubum corollae paulo excedente. Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 300 m ü M. — n. 15354, blühend im November 1902. Ausgezeichnet ist diese Art durch die unterseits blaugrünen Blätter und die schlanken Stiele der Blütenköpfchen. M. phillyraeoides Lab. . Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. — 15455, blühend im Dezember 1902. M. pnlchella Schltr. n. Sp. Frutex volubilis, scandens, ramosa; ramis ramulisque teretibus glabris, bene foliatis; foliis petiolatis patentibus patulisve, oblongo-elliptieis obtusius- eulis, utrinque glabris, textura chartaceis, 4,5—9 em longis, medio fere 234 em latis, petiolo glabro superne leviter suleato 4—1,5 cm longo; “apıtulis Pedunculatis, ad apices ramulorum umbellatis, —8-floris, c. 0,7 cm 268 R. Schlechter. diametientibus; pedunculo gracili, subglabro 1,2—1,4 cm longo; calyce poeculiformi, truncato, margine subinconspicue ciliolato, ovario immerso in- cluso ce. 4,5 mm longo; corolla usque infra medium 4-fida, extus glabra, 0,5 cm longa, tubo angustiore cylindrico, lobis erecto-patentibus oblongis obtusis, intus dense roseo-barbatis; staminibus erectis, filamentis gracilibus, antheris oblongis, aequilongis; stylo brevi, glabro. Nord-Bezirk: an Waldrändern auf den Bergen bei Oubatche, ca. 700 m ü.M. — n. 45491, blühend im Dezember 1902. Eine sehr zierliche Art der ehemaligen Sektion Guttenbergia und als solche vor den anderen Arten des Gebietes ausgezeichnet. M. Schumanniana Schltr. n. sp. Volubilis, scandens, ramosa; ramis ramulisque teretibus, glabris, bene foliatis; foliis erecto-patentibus breviter petiolatis, lanceolato-ellipticis, ob- tusiusculis, utrinque glabris, subtus pallidioribus, textura coriaceis, 5,5— 7 cm longis, medio fere 1,3—2,3 cm latis, petiolo glabro, superne leviter suleato, 0,5—1 cm longo; capitulis florum pedunculatis ad apices ramu- lorum vulgo umbellatis, interdum singulis, 8—20-floris; pedunculo tereti glabro, 0,8—1 cm longo; calyce poculiformi glabro, margine leviter c. 8- dentato, ovario immerso incluso ce. 2,5 mm alto; corolla usque ad medium fere 4-fida, extus glabra, 0,4 cm longa, tubo late cylindrico, lobis oblongis obtusis, extus glabris, intus dimidio inferiore dense barbatis; staminibus erectis apices loborum haud attingentibus, filamentis glabris, linearibus, antheris oblongis, filamentis subduplo longioribus; stylo filiformi glabro, corollae paulo breviore, apice bifido. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 100—300 m ü. M. —n. 15105, 15359, blühend im November 1902. Auch diese Art zeichnet sich durch die Charaktere der Guttenbergia-Sektion aus. Sie ist von M. pulehella Schltr. durch die Blätter und größere Blütenköpfchen ver- schieden. Borreria G. F. W. Mey. Die Arten dieser Gattung sind beide eingeschleppt und daher nur in der Nähe kultivierter Lokalitäten anzutreffen. B. strieta G. F. W. Mey. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 m ü. M. — 14815, blühend im September 1902. B. spec. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 100 m ü. M. — n. 14816, blühend im September 1902. Caprifoliaceae. ine anatomische Untersuchung der beiden hier beschriebenen Pflanzen ergab die auffallende Beobachtung, daß fast die sämtlichen Zellen .der Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 269 Rinde mit Tropfen von fettem Öl erfüllt sind. Herr Prof. Rapıkorer hatte die große Liebenswürdigkeit, uns diesen Befund und unsere Vermutung, daß wir es hier mit wenig typischen Vertretern der Familie zu tun haben, zu bestätigen. Er schrieb uns darüber etwa folgendermaßen: »Auffallend ist das gleichmäßige Verhalten der beiderlei Pflanzen bezüglich des Öl- gehaltes, wie in anderen anatomischen Verhältnissen (Epidermis, Spalt- öffnungen, Kristalldrusen in sämtlichen Palissadenzellen, leiterförmige Ge- fäßdurchbrechungen), so daß man meinen möchte, man hätte nur verschieden geschlechtiges Material aus einer und derselben Gattung vor sich, doch scheint dem wieder mancherlei zu widersprechen, wie vor allen Dingen die Konfiguration der Blumenkrone. Dabei weisen die anatomischen Ver- hältnisse einigermaßen auf die Caprifoliaceen hin, aber allerdings dann auf einen einigermaßen anormalen Typus infolge der freien oder fast freien Staubgefäße und der mit der Mikropyle nach unten gekehrten Samen- knospen. Doch findet sich das letztere, wenn ich recht gesehen habe, auch bei Alseuosmia, welche auch ähnliche braune Haarbüschel in den Blattachseln besitzt«. Memecylanthus Gilg et Schltr. n. gen. Flores polygami, actinomorphi. Sepala 4—5, sublibera. Corolla cam- panulata, lobis tubo conspicue brevioribus, ovato-triangulis utrinque glabris, intus carunculis transversalibus infra apicem donatis. Stamina 4—5, libera, filamentis teretibus basi conspicue incrassatis, glabris, antheris parvis dorso affıxis (haud versatilibus) introrsis, rimis longitudinalibus dehiscentibus. Discus intrastaminalis haud bene evolutus. Stylus columnaris, stigmate capitato. Ovarium inferum biloculare; receptaculo obovato arcte adnatum, ovulis Pluribus (*—6) in quoque loculo dissepimento affixis, pendulis. Fructus anguste oblongoideus apice calyce coronatus. Species 4 adhuc nota Novae Caledoniae incola. M. neo-caledonieus Gilg et Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque ad 2,5 m altus; ramis ramulisque erecto-patentibus, teretibus, glabris; foliis alternantibus, patentibus patulisve, petiolatis, versus apices ramulorum vulgo approximatis, interdum suboppo- sitis, oblongo-elliptieis vel oblongo-obovatis obtusiusculis, basi subcuneatis Vrinque glaberrimis, textura chartaceis, 5—8,5 cm longis, medio vel supra Medium 2,8—4 cm latis, petiolo superne leviter sulcato, glabro, c. 1— 1,8 cm longo; floribus in apice ramulorum subumbellatis, coeruleis; pedi- cellis teretibus, glabris, 0,5—1 em longis; sepalis ovatis subacutis, vix 2,5 mm longis; corolla campanulata tertia parte apicali 4—5-lobata utrin- que glabra, 0,3 cm longa basi aequicrassa, textura subeoriacea, lobis ovato- triangulis obtusiuseulis, valvatis, intus carunculis transversalibus infra dpicem notatis; staminibus generis corollae subduplo brevioribus, glabris. 970 R. Schlechter. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Ou Hinna, ca. 500 m ü. M. — n. 45677, blühend im Januar 1903. Diese Gattung ist zweifellos mit Alseuosmia nahe verwandt. Sie unterscheidet sich von ihr durch die Form der Korolla, die vollständig freien Staubblätter und den bei der Frucht nicht abfallenden Kelch. Ob Alseuosmia mit Recht zu den Caprifoliaceen gestellt wird, ist eine Frage, welche nur nach Eingang sehr reichlichen und vollständigen Materials gelöst werden kann. Pachydiscus Gilg et Schltr. n. gen. Flores polygami, actinomorphi. Sepala 5 libera. Corolla campanulata, apice contracta, lobis 5 dentiformibus brevissimis, ovato-triangularibus. Stamina 5, libera, filamentis subfiliformibus teretibus glabris, antheris par- vulis dorso affixis, introrsis, rimis longitudinalibus dehiscentibus. Discus intrastaminalis subgloboso-conicus, stylo basi arcte adnatus, quasi ovarium simulans, flavidus vel aurantiacus. Stylus columnaris, stigmate capitato. Ovarium saepius haud evolutum inferum, bene evolutum crasse obconicum glabrum, receptaculo arete adnatum, biloculare, ovulo in quoque loculo solitario, pendulo. Fruetus ignotus. Species 4 adhuc nota, Novae Galedoniae incola. P. gaultherioides Gilg et Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque ad 3 m altus; ramis ramulisque erecto- patentibus, teretibus glabris; foliis patentibus patulisve, petiolatis, lanceo- lato-elliptieis vel elliptieis obtusiusculis, basi subcuneatis, utrinque glabris, textura subchartaceis, 4—5,5 cm longis, medio fere 1,5—2,1 em latis, petiolo glabro, 0,5—0,8 cm longo; floribus in apice ramulorum singulis vel 2—4-nis, nutantibus, albidis; pedicellis teretibus glabris 0,5—0,7 cm longis; sepalis ovato-triangulis subacutis, glabris, vix 0,1 em longis; corolla eylin- draceo-campanulata, apice contracta, utrinque glabra, 0,7—0,8 cm longa, lobis minutis ovato-triangulis, subacutis, tubi vix 1/,, longitudinis aequan- tibus, valvatis; staminibus generis, corolla paulo brevioribus, glabris. Nord-Bezirk: in den Wäldern der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü, M. — n. 15426, blühend im Dezember 1902. Anfangs fühlten wir uns versucht, die hier beschriebene Pflanze mit Memeeylanthus als kongenerisch anzusehen. Die Form der Korolla, der eigenartige Diskus und vor allen Dingen das Vorhandensein nur je 4 Samenanlage in den Fächern des Ovariums ließen es jedoch notwendig erscheinen, sie zum Typus einer eigenen Gattung zu erheben. Cucurbitaceae. Während der Zeit meines Aufenthaltes auf der Insel ist mir nur die eine unten aufgeführte Cucurbitacee zu Gesicht gekommen. Sie scheint allerdings im Süd-Bezirke des Gebietes nicht selten zu sein. Besonders oft ist sie an Gebüschrändern anzutreffen. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 271 Bryoniopsis Arn. R. laciniosa Naud. Süd-Bezirk: zwischen Gebüsch auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50m ü. M. — n. 15058, blühend und fruchtend im Oktober 1902. Campanulaceae. Diese Familie ist, soweit mir bekannt, nur durch die in den Tropen weit verbreitete Wahlenbergia gracilis A. DC. repräsentiert. Die Pflanze ist überall an sonnigen Stellen in der Niauli-Formation häufig. Wahlenbergia L. W. graeilis A. DC. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50 m ü. M. —n. 14739, blühend im September 1902; auf den Hügeln bei Paita, ca. 50 mü.M, — n. 14819, blühend im September 1902. Goodeniaceae. Es ist, soweit bisher bekannt, im Gebiete bisher nur die Gattung Seaevola vertreten. Ich halte es allerdings nicht für unwahrscheinlich, daß eine genauere Erforschung der Insel auch Arten anderer Gattungen zur Kenntnis bringen dürfte. Scaevola L. Diese Gattung kennen wir bereits in verschiedenen endemischen Arten, die auf den Hügeln und Bergen oft in größeren Mengen als kleine Sträucher zu beobachten sind. Außerdem kommt $. Koenigii Vahl, die ja auch den Floren der Nachbargebiete nicht fehlt, am sandigen Strande vor. $. Beckii Zahlbr. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 600 m ü.M. —n. 14764, blühend im September 4902. 8. indigofera Schltr. n. Sp. Fruticulus erectus, ramosus 40—70 cm altus; ramis ramulisque erecto- Palentibus vel erectis, teretiusculis, dense foliatis, glabris; folis erecto-pa- 'entibus elliptieis vel obovato-elliptieis, obtusis, basi in petiolum angustatis, Utrinque glabris, textura chartaceis, exsiccatione nigrescentibus, 2,5—4 cm Ongis, medio vel supra medium 1,2—1,7 em latis, petiolo perbrevi; cymis Axillaribus terminalibusque plurifloris, foliis aequilongis vel paulo breviori- bus; Pedunculo pedicellisque puberulis; calyce cum ovario obconico, 5-10- ato, Puberulo, lobis linearibus obtusis, puberulis, 0,3 cm longis; corolla ” em longa, extus puberula, intus tubo barbellata, antice 5-fida, segmentis 272 R. Schlechter. lineari-oblongis obtusis, 0,5 em longis; staminibus erectis omnino liberis, glabris, filamentis filiformibus, 0,6 cm longis, antheris anguste ellipsoideis obtusiuseulis, 4,5 mm longis; stylo filiformi, sparsim piloso, apice incurvo, stigmatis indusio cupuliformi, margine barbato. Nord-Bezirk: auf den Abhängen der Berge bei Oubatche, ca. 600 m ü. M. —n. 15564, blühend im Dezember 1902. Schon äußerlich von der verwandten S. montana Lab. durch die kahlen, beim Trocknen eine blauschwarze Färbung annehmenden Blätter und Zweige verschieden. S. montana Lab. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50—100 m ü.M. — n. 14719, blühend im September 1902. Compositae. Die Zahl der von der Insel bekannten Compositen ist eine geradezu auffallend kleine, wenn man in Betracht zieht, daß sich in den anderen Fa- milien doch oft eine Verwandtschaft mit der australischen Flora zeigt. Die meisten Compositen des Gebietes sind eingeschleppte Unkräuter und Ruderal- pflanzen. Aus diesem Grunde habe ich auch vermieden, bei den einzelnen Gattungen allgemeine Angabe über ihr Vorkommen zu geben. Endemisch ist höchstwahrscheinlich von den hier aufgezählten nur die Helichrysum-Art. Vernonia Schreb. V. einerea Less. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 50 m ü. M. —n. 14742, blühend im September 1902. Elephantopus L. E. scaber L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 50—100 m ü.M. — n. 15019, blühend im Oktober 1902. Ageratum L. A. conyzoides L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 m ü.M. —n. 415017, blühend im Oktober 1902. A. mexicanum Sims. Süd-Bezirk: aufden Hügeln bei Yaouhc, ca. 100 m ü. M. —n. 15015, blühend im Oktober 1902. Lagenophora (ass. L. Billardieri Cass. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6, ca. 150 m ü. M. — n. 1480, blühend im September 4902. Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. 273 Blumea DC. B. ineisa DC. ‚Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Paita, ca. 200 m ü. M. —n. 14827, blühend im September 1902. Nord-Bezirk: auf den Bergen bei Oubatche, ca. 600m ü.M. — n. 15432, blühend im Dezember 1902. Pterocaulon EIl. P. eylindrostachyum C. B. Cl. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh6£, ca. 100 m ü. M. —n. 14807, blühend im September 1902. Gnaphalium L. 6. involueratum Forst. f. | Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Paita 150 m ü. M. —n. 14826, blühend im September 1902. 6. Iuteo-album L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouh£, ca. 100 m ü. M. —n. 15021, blühend im Oktober 1902. 6. purpureum L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhe, ca. 100 m ü. M. — n. 15.023, blühend im Oktober 1902. Helichrysum Grtn. Das Vorhandensein einer endemischen Art aus der Verwandtschaft der australischen und neuseeländischen Oxothamnus-Arten ist pflanzengeo- graphisch äußerst interessant. Umsomehr als trotz der Nähe des an Compositen so reichen Australiens in ihr die erste von der Insel bekannt gewordene endemische Composite vorliegt. H. neo-caledonicum Schltr. n. sp. Frutex erectus, ramosus, usque ad 80 cm altus; ramis ramulisque erecto-patentibus vel erectis, teretibus, dense foliatis, primum cano-tomen- tosulis, mox glabratis, dense foliatis; foliis patentibus patulisve, linearibus acutis, margine revolutis, utringue cano-puberulis, 0,5—1,2 cm longis, vix 0,l cm latis; capitulis florum versus apices ramorum subcorymboso ap- proximatis, subsessilibus; involucro pluriseriato, imbricato, squamis oblongo- Ovatis obtusis, margine hyalinis, dorso puberulis; floribus 13—15, tubulosis, Ki 0,3 cm longis, tubo cylindrico glabro, fauce paulo ampliato, lobis ovato- triangularibus subacutis, glabris; filamentis glabris; stylo cylindrico glabro, “orollae tubo breviore; achaeniis oblongoideis, sparsim setosis, glandulosis; Pappi setis corollae subaequilongis, asperis. _Süd-Bezirk: auf den Abhängen der Berge am Ngoye, ca. 400 m "M. — n. 14839, hlühend im September 1902. Interessant ist diese Art als Verwandte der australischen Ozothamnus-Arten. Botanische Jahrbücher. XXXIX, Bd. ” 274 R. Schlechter, Beiträge zur Kenntnis der Flora von Neu-Kaledonien. Parthenium L. P. hysterophorus L. Süd-Bezirk: in collibus prope Paita, ca. 50 m ü. M. —n. 14857, blühend im September 1902. Wedelia Jacq. W. biflera DC. Süd-Bezirk: am Strande an der Mündung des Ngoye, ca. 10 m ü. M. — n. 45284, blühend und fruchtend im November 1902. Spilanthes L. S. Acmella L. Süd-Bezirk: auf den Bergen bei Yaouhe, ca. 200 m ü. M. — n. 14775, blühend im September 1902. Glossogyne Cass. 6. tenuifolia Cass. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yaouhd, ca. 50 m ü. M. —n. 14722, blühend im September 1902. Centaurea L. C. melittensis L. Süd-Bezirk: auf den Hügeln bei Yahoue, ca. 100 m ü. M. —n. 15024, blühend im Oktober 4902. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. Von Selim Birger Stockholm. Mit 4 Figur im Text und Taf. I u. II. Der erste, von welchem wir eine Mitteilung über die Flora der Falk- landsinseln erhalten haben, war BoucaısviLLe (1767—68). In den Jahren 1817 —1821 unternahm Admiral Lovuıs pe Frevcıner seine Reise um die Erde auf den Korvetten »Uranie«e und »Physiciennee. An Bord befand sich Ca. Gaupichaup, welcher trotz des Schiffbruchs der »Uranie« bedeutende ‚ botanische Sammlungen auch von den Falklandsinseln hat nach Hause bringen können und auch nach seiner Heimkunft die erste Abhandlung über die Flora der Inseln schrieb 1). Einige Jahre später wurden die Inseln auf der Reise des Admirals Dursrrey mit der Korvette »La Coquille« von Dunoxt D’Urvirte besucht. Derselbe machte eine Menge neuer botanischer Beobachtungen 2). Auf der bekannten Reise des James Cr. Ross mit dem »Erebus« und dem »Terror« 1839-_4843 wurden die Falklandsinseln von J. D. Hooker besucht. Derselbe veröffentlichte in dem Werke »The Botany of the Ant- arctic Voyage: Flora Antarctica« (Vol. 1—2, London 1847) nicht nur seine eigenen Studien, sondern außerdem eine Bearbeitung der Sammlungen von Darwın, SULIVAN, WricHT und Cuarıres. In den 58 Jahren seit der Ent- stehung von Hookers Flora Antarctica sind so gut wie keine Angaben über die Flora der Falklandsinseln veröffentlicht worden, ausgenommen 1903 J. Coswo MervıLıs®) Verzeichnis von 46 Phanerogamen und Gefäßkrypto- gamen, unter anderen die seit Hookers Zeit eingeführten. Taraxacum ffieinale (Web) Wigg. und Ulex europaeus L. I__ ) Ch. GaupicHaup, Rapport sur la Flore des Iles Malouines. Annales des Sciences Naturellos, Tome 5. Paris 4 825, und: Botanique in L. Freyciner, Voyage autour du Monde, Paris 4895, Ba 2) Dumoxt p’UrviLLe, Flore des Malouines. Memoires de la Societ® Linneenne de °* Tome 4. Part 2. Paris 1826. En 3) J. Cosmo Mervır, Report on the Plants obtained by Mr. Rupert VALLENTIN € Falkland Islands 1904-4902. Memoires and Proceeding of the Manchester Lit erary and Philosophical Society 1903, No. 40. 18* 276 S. Birger. Schließlich hat €. Skorrsserg!), Botaniker der schwedischen Südpolar- expedition mit der »Antarctic« 4902—1903 auch auf den Falklandsinseln sehr umfassende Studien unternommen. Doch sind dieselben bis heute nur in einer vorläufigen Mitteilung berührt worden'). ein paar Wochen in Port Stanley auf den Falklandsinseln zu. Meine Zeit war für botanische Arbeiten kurz bemessen. Da indessen einerseits die Flora daselbst sehr arm an Arten ist und darum leicht studiert werden kann, anderseits die Umstände, in denen die Pflanzen dort leben, außer- ordentlich eigenartig sind, so dürften meine Aufzeichnungen von den Ex- kursionen in der Umgegend von Port Stanley einiges Licht über die im sroßen und ganzen wenig bekannte dortige Vegetation werfen ?). Die Falklandsinseln liegen ungefähr 500 km östlich von der Südspitze Amerikas, zwischen 51—52° s. Br. und 571/,—61!/,° w. L. Sie haben einen Flächengehalt von 12532 qkm und besitzen 2000 Einwohner, von welchen 900 in der Stadt Port Stanley auf der östlichen der beiden Haupt- inseln wohnen. Noch 4834, als Ca. Darwın die Inseln besuchte, streiften dort gewal- tige Herden verwilderter Pferde und Rinder umher. Diese sind jedoch ausgerottet worden, da sich die Schafzucht als lohnender erwiesen hat, und gegenwärtig gibt es auf den Inseln ungefähr eine Million Schafe. Einen Hauptzug in der Geologie der Landschaft der Falklandsinseln bilden von Osten nach Westen sich erstreckende Bergrücken, welche bei Port Stanley eine Höhe von ein paar hundert Meter erreichen; dieselben liegen parallel in einem Abstande von A—2 km von einander; an den Küsten sind die Täler zwischen den Höhen durch Fjorde ersetzt. Die größte Eigentümlichkeit der Falklandsinseln dürfte in dem gänz- lichen Fehlen von Bäumen zu suchen sein. Sogar höhere Sträucher fehlen, wenn man von dem eigentümlichen Ohökiotrichum diffusum Forst.) ab- sieht. Die Versuche, Bäume zu pflanzen, haben ein sehr betrübendes Resultat ergeben, und der einzige wirkliche Baum, welcher in Port Stanley, durch einen Wellblechschuppen gegen die SW.-Winde geschützt, vorkommt, ist eine 40 m hohe Araucaria. Charakteristisch für das Klima der Falklandsinseln sind die S.- oder SW.-Winde, beständiger Regen und plötzlicher Temperaturwechsel. Wochen- lang kann der Südwestwind mit unverminderter Kraft wehen, derselbe wird oft so intensiv, daß es fast unmöglich ist, sich im Freien aufzu- 4) C. SkortsBers, On the zonal distribution of south atlantic and antarctic vege tation. The Geographical Journal. London 4904, S. 655; vergl. auch die während des Druckes erschienene Abhandlung »Some remarks upon the geographical distribution of vegetation in the colder Southern Hemisphere. Ymer. Stockholm 4906, S. 402. 2) Einige der gesammelten Moose, Flechten und Süßwasseralgen sind mit den- jenigen der schwedischen Südpolarexpedition bearbeitet worden. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 277 halten. Infolge der beständigen starken Winde bildet sich im Winter so gut wie gar keine zusammenhängende Schneedecke. Pferde, Rinder und Schafe können darum das ganze Jahr über im Freien sein und sich hier ihre freilich oft kümmerliche Nahrung suchen. Das Klima der Umgegend von Port Stanley ist aus der beigefügten Tabelle ersichtlich. Das Klima von Port Stanley 1875—771). | Temperatur Rel. | Regen Tas, Extr. Mittel | Br Menge Tage | Januar. ..... 14,7 4,7 s2 | 7 50 21,0 Februar... .. 13,4 6,2 3, | 2 69 24,3 Min ...... 12,8 5,6 en a 1 55 19,3 [\) 12,4 6,0 u "1 43 18,3 Mi....2.... 9,5 3,6 6,6 84 54 22,3 Wi....22.. 7,0 2,2 4,6 90 43 19,3 Wi...... 5,3 1,2 3,3 9 37 20,6 August... ... 4,8 0,2 2,5 9 47 20,3 September... . . 5,6 0,6 3,1 88 30 22,0 Oktober... . . . 7,3 1,5 a 29 15,7 November... . . 8,0 2,0 5,0 82 34 21,3 Dezember... . 10,8 3,9 7,4 76 29 15,3 ah. | a a Er VE In den Jahren 1875—77 war die Mittelgeschwindigkeit des Windes 340 Meilen in 24 Stunden und die maximale Geschwindigkeit 799 Meilen in 24 Stunden. Im Jahre 1887 hatte man 62 Sturmtage und 234 Regen- lage. Die Regenmenge des Jahres betrug 717 mm. Von den eingesammelten Phanerogamen sind 7 augenscheinlich zur ursprünglichen Flora der Inseln gehörende jetzt zum erstenmal wahrge- nommen worden, nämlich Atropis Preslii Hack. f. brevieulmis C. magellanıca Lam. Hackel. Koeleria Kurtxii Hackel. Euphrasia antarctica Benth.?) Ranunculus caespitosus Dusen. Carex vallis pulchrae Philipp. Poa rigidifolia Steud. =——__ 4) Vergl. Zeitschr. d. österr. Ges. f. Meteorologie Bd. XVI. Wien 1881. 2) Von diesen kommt Euphrasia antarctica Benth. ganz allgemein in Feuer- land und Patagonien vor, wo sie der Steppe angehört und dann gewöhnlich den Polstern der Bolaz glebaria Comm. eingesprengt ist. Ranuneulus caespitosus Dusen ist ”war nur im östlichen Feuerland bei Rio Azopardo (vergl. P. Dusin, Die Gefäßpflanzen der Magellansländer. Svenska Expeditionen till Magellansländerna Bd. III. Nr. 5 (Stock- holm 1900] S. 485) und Oarex vallis pulehrae Philipp. nur auf den Cordilleren Chiles und Argentiniens gefunden worden. 278 S. Birger. 29. für die Inseln neue Ruderaten und andere von Menschen einge- führte Arten sind aufgezeichnet worden!). Die lange Zeit, welche verflossen ist, seitdem eine botanische Untersuchung zuletzt unternommen wurde, hat be- wirkt, daß einige derselben schon eine große Verbreitung gewonnen haben. Die betreffenden 29 Arten sind: Achüllea müllefolium L. Myosotis arvensis (L.) All. Agrostemma githago L. Plantago lanceolata L. Agrostis vulgaris With. Phleum pratense L. Airopsis praecox (L.) Fr, Poa annua L. Anthemis arvensis L. Rumex erispus 1. Anthoxanthum odoratum L. R. obtusifolius L. Atriplex sp. Senebiera didyma (L.) Pers. Bellis perennis L. Sinapıs alba L. Capsella bursa pastoris (L.) Medik. Trifolium agrarıum L. Centaurea ceyanus L. T. minus Sm. Dactylis glomerata L. T. repens L. Geranium molle L. T. hybridum L. Holceus lanatus L. Vieia cracca L. Juneus bufonius L. Viola tricolor L. 8 arvensis Murr. Leontodon hispidus L. Der Reichtum an Ruderatpflanzen fällt in der Gegend von Port Stanley sofort in die Augen. Da die Stadt nicht älter als 60-70 Jahre ist (vor- her war Port Louis der Hauptort), so dürfte der größte Teil der obigen aus England eingeführt worden sein; mit diesem Lande stehen die Inseln in lebhafter Verbindung. Da ein Teil dieser Arten nicht nur auf den Straßen und am Hafen von Port Stanley anzutreffen ist, sondern sich weit in das Land hinein ver- breitet hat, woselbst auf diese Weise den einheimischen Arten schlimme Konkurrenten entstanden sind, so dürften die Arten der Falklandsflora am vorteilhaftesten in folgende beide Hauptgruppen zu zerlegen sein. 1. Einheimische Arten. 2. In jüngster Zeit eingeführte Arten. Letztere Gruppe besteht außer den von VArLentın und mir neu- gefundenen obengenannten Arten auch aus den schon von .Hooker An- geführten: Agrostis stolonifera L. Senecio vulgaris L. Cerastium vulgare C. Hn. Stellaria media (L.) Cyrill. Rumex acetosella L. Veronica serpylkifolia L.?) 1) Es liegt also hier eine Bereicherung der Flora dieser Inseln von etwa 300/g vor. 2) Ob Poa pratensis L. und Sagina proeumbens L. auch zu dieser Gruppe zu zählen sind, habe ich nicht bestimmt festsetzen können. Sind sie nicht einheimisch, ınüssen sie schon lange eingeführt worden sein, hierfür spricht ihre große Ausbreitung. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 279 Diese sind auch alle von mir gefunden worden. Zu den Arten, welche gegenwärtig am meisten bis weit in die Heide hinein verbreitet sind und in den verschiedensten Pflanzenvereinen vorkommen, gehören: Cerastium vulgare C. Hn. Poa annua L. Rumex acetosella L. Bei anderen Arten kann man, wenn man erst seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet hat, leicht herausfinden, daß dieselben sich, von Port Stanley aus, landeinwärts verbreiten. Zieht man nur solche Arten in Be- tracht, welche weit von der Stadt vorkommen, so findet man hauptsäch- lich drei Arten und zwar die folgenden: Awropsis praecox (L.) Fr. Veronica serpyllifolia L. Trifolium repens L. Auch andere Arten dürften sich gegenwärtig von der Stadt aus über die Heide ausbreiten, doch sind von denselben nur einzelne Exemplare in der allernächsten Umgebung der Stadt gefunden worden. Hierher gehören: Bellis perennis L. Dlex europaeus L. Leontodon hispidus L. Taraxacum officinale (Web.) Wigg. I. Die Vegetation der Heide. Die Vegetation in der Umgegend von Port Stanley besteht größten- teils aus Heide. Dieselbe ist, besonders nach anhaltendem Regen, oft stark mit Wasser getränkt. Die Heidevegetation ist im großen und ganzen außerordentlich einheitlich, wenn auch ihre Artenanzahl und ihr Individuen- teichtum Variationen unterworfen sind. Je nach der Verschiedenheit des Bodens, der Feuchtigkeit, Windrichtung und Intensität des Abweidens kann man in den Pflanzenvereinen der Heide verschiedene Typen unter- Scheiden. Um die größtmögliche Übersicht zu schaffen, ist hier zwecks Beschrei- bung der Vegetation bei der Schilderung der falkländischen Heide der Einteilung die Bodenbeschaffenheit zu Grunde gelegt worden: A. Vegetation auf relativ trockenem und ebenem Boden. Obwohl die Heide jetzt überall abgeweidet wird, ist die Benutzung jedoch so reguliert, daß gewisse Partien eine Zeit lang eingezäunt werden, um der Vegetation Gelegenheit zu geben, sich kräftiger zu entwickeln. Hierdurch erhält die Heide ein so verschiedenes Aussehen, daß man sie, wie folgt, einteilen kann: &. Gegen Abweidung geschützte, grasreiche Heide. b. Abgeweidete, grasarme Heide. © Nach Abbrennen in Wiederentwicklung begriffene Heide. B. Vegetation der Bergrücken und anderer Felsen. - Vegetation auf wasserreichem Boden. 280 S. Birger. A. Vegetation auf relativ trockenem und ebenem Boden. Auf einer Exkursion am 28. Februar 1904 nach dem einige Kilo- meter von Port Stanley entfernten Mount Williams studierte ich auf im übrigen gleichförmiger Heide ein von Schafen, Pferden und Rindern immerwährend stark abgeweidetes Gebiet und im Vergleich dazu ein in der Nähe liegendes, mehrere Jahre lang durch Einfriedigung gegen alle Weiden abgegrenztes Stück. Die Verschiedenheit dieser beiden Teile der Heide geht aus folgender Nebeneinanderstellung hervor: Geschützte Partie. Gräser dominieren, meist dicht an- einander stehend. Greg.-soc.!) Arundo pilosa d’Urv. | Agrostis antarctica Hk. f. Spars.-cop. Carex fuscula d’Urv. 4Aira flexuosa L. Koeleria Kurtzii Hack. /wischen den Graspolstern findet man folgende Arten: Spars. Galium antarcticum Hook. f. Hieracium antarcticum d’Urv. Oxalis enneaphylla Cav. Gentiana patagonica Gris. Sol. Chabraea suaveolens DC. Sisyrinchium filifoliumGaud. Luzula alopecurus Desv. Gnaphalium affine d’Urv. In Flecken mit großem Abstand von einander wachsen auch: Baccharis magellanica (Lam.) Pers. Empetrum rubrum Vahl. Blechnum pinna marina (Poir.). Abgeweidete Partie. Gräser unterdrückt, einige von den einzelnen noch zurückgebliebenen Polstern sind durch Abweiden halb- kugelförmig geworden. Am besten scheint Carex fuscula d’Urv. die Abweidung zu vertragen. Die Arten mit gut entwickeltem unterirdi- schem System und mit der Fähig- keit vegetativer Vermehrung über- leben die Abweidung am besten. Zwergsträucher und Arten mit leder- artigen Blättern dominieren. Am meisten hervortretend sind jedoch halbkreisförmige, beinahe igelähn- liche Polster von Oreobolus . ob- tangulatus Gaud. Von anderen Arten sind zu merken: Greg. Empetrum rubrum Vahl, ge- wöhnlich die höher liegen- den Teile des Bodens ein- nehmend. Blechnum pinna marina (Poir.) Cop. Baccharis magellanica (Lam.) Pers. 4) Die Frequenz der einzelnen Arten wird durch folgende Skala ausgedrückt: a = wn8 = . Solitariae (vereinzelt, selten). . Sociales (massenweise), Grundton der Pflanzendecke. . Gregariae (in Menge), in den Hauptformationen — stellenweise sehr reichlich. . Copiosae (reichlich), reichlich eingestreut. . Sparsae (spärlich), hier und dort eingestreut auftretend. Vergl. Seuım Bırcer, Vegetationen och floran i Pajala s:n med Muonio kappeliüe i arktiska Norrbotten K. Svenska Vetenskaps Akademiens Arkiv för Botanik Bd. (1904) No. 4, 8. 8. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 981 :.“ Geschützte Partie. Abgeweidete Partie. se Spars. Marsippospermum grandi- florum (L. f.) Hook. Pernettya pumila (L.f.) Hook. Axorella Iycopodioides Gaud. Myrteola nummularia (Poir.) Berg. Sol. Gunnera magellanica Lam. Lyeopodium magellanieum Sw. An einigen Stellen trifft man bis 100 qm große Flecken von: Astelia pumila (Forst.) R. Br., einen dicken Teppich bildend. In diesem erscheinen vereinzelte Fleckchen von: Caltha appendiculata Pers. Abrotanella emarginata Cass. Zwischen den Astelia - Individuen wachsend kommt mehr oder weni- ger reichlich Drosera unifloru Willd. vor. Entsprechend dem Grade, wie die Arten der Heide die Abweidung vertragen können, habe ich sie in drei Gruppen einteilen zu können geglaubt. &. Stark abgeweidete Arten; die Blütenteile unterdrückt, Möglich- keit zur Fortpflanzung durch Samen so gut wie völlig ausgeschlossen: Agrostis antarctica Hook. f. Lagenophora hirsuta Poepp. et Endl. Arundo pilosa d’Urv. Oxalis enneaphylla Cav. (scheint Aster Vahlii Hook. et Arn. Tieren nicht so begehrenswert zu Carex fuseula d’Urv. sein und erhält sich sogar nach C. magellanica Lam. vollständiger Abweidung gut, dank Chabraea suaveolens DC. seinem starken unterirdischen Sy- Festuca erecta d’Urv. stem). alium antarcticum Hook. f. Sisyrinchium fiifolium Gaud. Gentiana patagonica Gris. Trisetum subspicatum Beauv. X Hieracium antarctieum d’Urv. phleoides (Kunth) Hack. Koeleria Kurtzii Hack. b. Arten, die durch lederartige Blätter, chemische Stoffe usw. gegen Abweidung meistens geschützt sind, zuweilen aber trotzdem voll- sändig von Schafen abgeweidet werden, z. B. 282 Axorella Iycopodioides Gaud. Baccharis magellanica (Lam.) Pers. Blechnum magellanicum (Desv.) Mett. Die nach Abbrennen em- porragenden zarten Blätter wer- den abgeweidet. B. pinna marina (Poir.). Callicene marginata Lam. Wenn diese Pflanze, wie z. B. unter her- vorragenden Steinen, üppiger wird und weniger lederartige Blätter be- kommt, so wird sie abgeweidet. S. Birger. Chihiotrichum diffusum (Forst.). Empetrum rubrum \ahl, die oft äußerst reichlich vorkommenden Beeren werden von den Tieren mit Begehrlichkeit aufgesucht. Lycopodium magellanicum Sw. L. selago L. Marsippospermum grandiflorum (L. f.) Hook. Myrteola nummularia (Poir.) Berg. Pernettya pumila (1. f.) Hook. c. Arten, die wegen ihres Wachstums, in dichten Teppichen oder in kleinen Polstern vollständig vor Abweidung geschützt sind. Abrotanella emarginata Cass. Astelia pumila (Forst.) R. Br. Die in dem Teppich lebenden Exemplare von Drosera uniflora Willd. sind Bolax glebaria Comm. Caltha appendiculata Pers. Drapetes muscosus Lam. Oreobolus obtangulatus Gaud. dann völlig vor Abweidung geschützt. Hie und da, besonders in Tälern, zwischen Bergrücken, wo die Vege- tation üppiger ist, sucht man durch Abbrennen besseren Graswuchs zu erzielen. Dieses Abbrennen wurde auch da vorgenommen, wo die vel- welkten alten Blätter von Blechnum magellanieum (Desv.) Mett., besonders an den Seiten der Hügel eine gute Nahrung des Feuers abgeben. Folgende Aufzeichnung von einer abgebrannten Stelle am Mount Williams (besucht am 28. Februar 1904) zeigt die Zusammensetzung der Vegetation, ein Jahr später als das Feuer darüber hingegangen war. Überlebende Arten: Cop. Blechnum magellanicum (Desv.) Melt. Gunnera magellanica Lam. Hier und dort trifft man auch kleine vom Feuer schwer beschädigte, jedoch lebende Flecken von Blechnum pinna marina (Poir.). Die dichten Teppiche von Astelia pumila (Forst.) R. Br. sind vom Feuer völlig unberührt geblieben und erscheinen hübsch grün inmitten der sonst beinahe völlig verbrannten Heide. Getötete Arten: Empetrum rubrum Vahl, Baccharis magellanica (Lam.) Desv., Zycopodium magellanicum Sw. Ferner sämtliche Gräser und Halbgräser mit Ausnahme von Oreobolus obtangulatus Gaud., von welcher Art einzelne Polster das Abbrennen haben überleben können. Auch Marsippospermum grandiflorum (L. f) Hook. ist vollständig untergegangen, augenscheinlich deswegen, weil sein unterirdisches System nicht tief genug liegt, um gegen die Wirkung des Feuers geschützt zu sein. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 283 In.der Grenzzone des abgebrannten Gebietes tritt eine Anzahl von Arten auf, welche beinahe alle den neuen Ankömmlingen der Flora ange- hören. Am häufigsten sind Rumer acetosella L. und Airopsis praecox (L.) Fr., vereinzelte Po«w annua L. und Sagina procumbens L. Längs Reitwegen oder Fußpfaden, die über die verbrannte Heide führen, kommen diese Arten vereinzelt vor. Hier und da findet man diese Arten auch in Resten verwesender Ex- kremente vor, wodurch wahrscheinlich wird, daß sie durch Schafe, Rinder oder Pferde dorthin verschleppt worden sind. B. Vegetation auf Bergrücken und anderen Felsen. Maßgebende Arten derselben sind: Blechnum magellanicum (Desv.)Mett. Bolax. glebaria Comm. sowie in geringerem Grade: Arorella Iycopodioides Gaud. Empetrum nigrum \ahl. Auf den höchsten Teilen des Mount Williams fanden sich außer den schon genannten Arten (am 28. Febr. 490%): Cop. Baecharis magellanica (Lam.) Pers., Blechnum pinna marina (Poir.), Callixine marginata Lam., Gunnera magellanica Lam., Festuca erecta d’Urv. Spars. Myrtus nummularia (Poir.) Berg, Pernettya pumila (L. f.) Hook., Luxula alopecurus Desv. Sl. Chabraca suaveolens DC., Oxalis enneaphylla Cav., Sisyrinchium fllifolium Gaud., Lagenophora hirsuta Poepp. et Endl. Die Felsen sind fast vollständig von Steinflechten bedeckt, aber auch Bodenflechten kommen reichlich vor. C. Vegetation auf wasserreichem Boden. Große Teile der Heide werden nach dem Regen vom Wasser durch- drungen, Besonders in den Tälern nimmt die Heide einen großen Teil des Jahres über einen oft mehr sumpfmoorähnlichen Charakter an. Der anhaltende Wind kann indessen in kurzer Zeit diesen Teil der Heide, Welcher vor kurzem einem Bebeland glich, wieder in festen Boden ver- wandeln. Anders gestaltet sich das Verhalten der Astelia pumila-Formation. Besonders an niedrigen, sumpfigen Stellen, aber auch auf den höchsten und am trockensten liegenden Teilen der Heide trifft man die weitaus- gedehnten Teppiche derselben. Das im Astelia-Teppich zurückgehaltene Wasser besteht offenbar fast immer aus Regenwasser. Diese Pflanzen- Ormation erinnert teilweise an die Sphaynum-Formationen von Nord- Europa, indessen nimmt Astelia das Wasser nicht in ihrem Innern auf, 984 $. Birger. sondern dasselbe wird von den verwelkten, auf jedem Individuum massen- weise sitzenbleibenden, sehr hygroskopischen Blättern und Blattteilen fest- gehalten. Aus einigen losgerissenen Astelia-Individuen kann man durch /usammendrücken eine große Menge Wasser gewinnen. Für den Wasser- reichtum spricht auch der Umstand, daß Drosera wuniflora Willd., eine in hohem Grade feuchtigkeitsliebende Pflanze, gewöhnlich zwischen den Astela- Individuen angetroffen wird. Bei der ausgedehnten Torfbildung, welche überall in solcher Aus dehnung stattfindet, daß sogar auf den Bergrücken oft Torfschichten von 5—10 m Mächtigkeit angetroffen werden, spielt Astela eine sehr bedeu- tende Rolle. In dem Astelia-Teppich findet man außer Drosera uniflora Willd. gewöhnlich auch größere oder kleinere Flecken von Caltha appendieulata Pers. und Abrotanella emarginata Cass. An kleineren Bächen, welche im Sommer austrocknen, ebenso auch in Senkungen, wo der Schnee sich anhäuft und lange liegen bleibt, treten reine Bestände von Gunnera magellanica Lam. auf. Obwohl letztere Art in die Vegetation aller Teile der Heide eindringt, so scheint sie doch nur hier gut zu fruktifizieren. Die Vegetation der Bachufer. Das reichliche Vorhandensein von Wasser und der Dünger der Haustiere, der hier reichlicher als anders- wo zurückbleibt, bewirken hier artenreichere Pflanzenvereine, als sie sonst auf den Falklandsinseln vorkommen. Die Vegetation der Bachufer läßt sich meistens in zwei Zonen ein- teilen: ein schmaler Gürtel besteht nahe am Wasser mit kriechenden niedrigen Arten auf dem stark mit Wasser gesättigten und mit Moosen überzogenen Uferrande, der zweite breitere äußere, erstreckt sich so weit, als die Pflanzen das vorhandene Wasser sich zu nutze machen können. Da wo sich der Bach tiefer in den Boden eingeschnitten hat, reicht die artenarme Heide bis an den Uferrand, was deutlich darauf beruht, daß das Wasser von den oberen Erdschichten nicht ausgenutzt werden kann. Ein paar Beispiele mögen dies beleuchten. An einem Bache zwischen Port Stanley und Mount Williams wurden am 22. Febr. 4904 auf dem inne ren schmalen Strandgürtel folgende Arten aufgezeichnet: Spars.-cop. Pratia repens Gaud., Nertera depressa Banks. Sol.-spars. Galum antareticum Hook. f., Ranunculus maclovianus d’Urv., R. biternatus Smith. Die breitere äußere Zone besteht hier in ihrem inneren Teile aus: Cop. Arundo püosa d’Urv., Gunnera magellanica Lam. Spars. Aster Vahliüi Hook. et Arn., Carex mieroglochin We. f. oligantha (Boott) Kükenth., ©. magellanica Law. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 285 Der äußere Teil besteht aus einem Pflanzenvereine, wie er auf S. 287 beschrieben ist und in welchem die strauchähnliche Pflanze Chihotrichum diffusum (Forst.) die oberste Vegetationsschicht bildet. Ganz anders gestaltet sich die Vegetation an einem Bache auf dem Festlande gegenüber Kidney Island. Der Bach hatte dort sein Bett 1—2 m tief gegraben und zwar in einer Empetrum rubrum-Heide. Außer Empe- trum findet man hier so gut wie nichts außer einzelnen Beständen von Arorella Iycopodioides Gaud. und Marsippospermum grandiflorum. (L. f.) Hook. Aus schon berührten Ursachen ist die Flora bis zur Strandanhöhe hin ebenso arm. Unten an der Oberfläche des Wassers wurden in dem dichten Moosteppich, welcher hauptsächlich aus Marchantia sp. besteht, (am 25. Febr. 1904) aufgezeichnet: Cop. Galium antarcticum Hook. f., Callitriche verna L. : Spars. Ranunculus biternatus Smith. An den meisten Bächen, welche ich Gelegenheit hatte zu sehen, stimmte die Vegetation mit der soeben angeführten Standortsaufzeichnung überein. Besonders häufig scheint sich die Chiliotrichum diffusum -For- mation auf den nicht allzu trockenen, aber anderseits nicht allzu feuchten Standorten in der Umgebung des Baches zu entfalten. Über die wichtigeren Arten der Heide findet man in dem Folgenden einige Aufzeichnungen angeführt. Agrostis antarctica Hook. f. ist, wenn man von der folgender Art absieht, das in der Umgebung von Port Stanley gewöhnliche Gras. Arundo pilosa d’Urv. Auf guten Weideplätzen kommt stets dieses (Gras vor, im allgemeinen mit Agrostis antaretica Hook. f. zusammen. Beide Arten gedeihen sowohl an wasserarmen als an wasserreichen Standorten. Astelia pumila (Forst.) R. Br. Vergl. S. 281 und $. 283. Asorella Iyeopodioides Gaud. ist eine der gewöhnlichsten Arten der Heide und bildet besonders zwischen den höheren Felsen fast reine Bestände. Blechnum magellanicum (Desv.) Mett. Gedeiht am besten auf sehr steini- gem Boden. In Übereinstimmung hiermit tritt diese Pflanze an derartigen Stellen oft formationsbildend auf und dehnt sich über große Gebiete aus, so z. B. auf dem steinblockreichen Verwitte- rungsboden nahe am Gipfel des Mount Williams und an den aus- gedehnten »stonerivers«, welche gewisse Täler der Inseln charak- terisieren. B. pinna marina (Poir.). Diese Art gibt, abgesehen von Empetrum rubrum Vahl, vielleicht mehr als irgend eine andere Pflanze der Heide in der Umgegend von Port Stanley ihren Charakter. Oft bildet dieselbe ohne Beimengung von anderen Arten Flächen von I 286 S. Birger. 20—30 m Durchmesser; doch kommt sie auch mit fast allen Arten der Heide zusammen und auf allerlei Standorten vor. So z.B. wurde diese Art auch auf einer kleinen Wiesenanlage (der einzigen bei Port Stanley) wahrgenommen, welche mit Agrostis vulgaris With. besät war. Die große Verbreitung dieser Art auf den Falk- landsinseln dürfte in erster Linie damit in Zusammenhang stehen, daß die Tiere dieselbe nur im Notfall fressen. Bolax glebaria Comm. Schon seit langer Zeit hat diese Art (die sogenannte »Balsam-bog«) große Aufmerksamkeit erregt. Nur wenige Phanero- gamen dürften sich mit so verschwindend geringer und schwer zu erlangender Nahrung begnügen. Oft hängt ein gewaltig großes Bolax-Exemplar an einem sonst vollständig kahlen Felsen, wobei es seine Wurzeln in die Felsenritzen hineintreibt. Der Durchmesser der Bolax-Polster ist 5—7 cm bis mehrere Meter; letztere sind gewöhnlich halbkreisförmig oder konisch, bis- weilen nehmen auch die jüngeren die Kegelform an. Fast immer dürfte jedes Polster ursprünglich aus nur einem Individuum bestanden haben. Später kann ein solches Polster in mehrere Teile zerfallen dadurch, daß sein mittlerer Teil abstirbt. Besonders auf diesen .. älteren, aber auch auf völlig lebenskräftigen Bolax-Polstern findet man eine sehr reiche Flora. Dieselben dürften entweder von vegetativen Vermehrungsorganen herstammen, welche von der Seite oder von unten her in das Polster eingedrungen und mit der Zu- nahme desselben allmählich von ihrer Mutterpflanze getrennt worden sind, oder auch von Samen, welche auf der Oberfläche des Bolar- Polsters gekeimt haben und später teilweise von diesem über- wachsen worden sind; so wie z. B. ein Sphagnum-Lager die fremden Arten, die darin leben, teilweise überwuchert. Es ist leicht festzu- stellen, daß dies oft der Fall ist. In den Bolax-Polstern wachsen gewöhnlich Pernettya pumila (L. f.) Hook., aber auch Empetrum rubrum Vahl, Gunnera magellanica Lam. und Blechnum pinna marina (Poir.), sowie mehrere Gräser und Halbgräser. Gerade auf der Oberfläche von Bolax-Polstern trifft man Abrotanella emarginata Cass., welche Flecken von 2—30 cm Durchmesser bildet. Auf den Felsen, wo Bolax oft vorher vegetationslose Felsritzen ausfüllt, schließt sie sich allen Unebenheiten derselben an und spielt daselbst als die Vorläuferin anderer Pflanzen dieselbe Rolle, wie Steinflechten und Moose. Callixene marginata Lam. wächst beinahe nur neben Felsen, großen Steinen usw. Chabraea suaveolens DC. wird, obgleich vereinzelt, in allen Teilen der Heide gefunden. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 287 Chihotrichum diffusum (Forst... Auf nicht allzu wasserarmen Plätzen trifft man an den Bächen (vergl. S. 285) einen wirklichen Chriko- trichum-Gürtel, der durch Höhe (bis zu 90 cm) und Physiognomie an die Grauweidenformation der schwedischen Hochgebirge erinnert. Die Art ist, abgesehen von Empetrum rubrum Vahl, der einzige höhere Strauch in der Umgegend von Port Stanley, findet sich aber auch staudenartig und übersteigt dann gewöhnlich nicht die Höhe von 45 cm. Als Beispiel der Cheliotrichum-Formation mag dasjenige angeführt werden, was im Bachtale am Mount Williams ermittelt worden ist. Die Flora des Bachrandes ist auf S. 284 geschildert worden. Zwischen den Sträuchern ist der Boden vom Vieh niedergetreten, und hier sind auch alle Pflanzen so gut wie abgeweidet. Im Innern der Gebüsche findet man dagegen Galium antarctieum Hook. f. in reichlicher Menge. Weiter bemerkt man Oxalis enneaphylla Cav. sowie Chabraea suaveolens DC. Auf Kidney Island, einer kleinen Insel, welche fast ausschließlich von der Tussock- (Poa caespitosa [Forst.] Hook. f.) Formation ein- genommen wird, trifft man in dem südlichen, höher liegenden Teile eine artenreiche Heide. Wahrscheinlich hat die Üppigkeit der Vegetation ihren Grund darin, daß dort keine Abweidung vorkommt. In einem gegenseitigen Abstande von 2—8 m stehen Chiliotrichum - Büsche, dieselben werden bis 90 cm hoch und haben einen Stammdurchmesser von bis zu 2,5 cm. Die Zusammen- setzung der Vegetation war im übrigen, wie folgt (am 25. März 1904). Am Rande der Tussock-Formation wachsen: Spars. Carex trifida Cav. Agrostis falklandica Hook. f. Die Heide ist fast ganz mit polsterähnlichen Pflanzengruppen bedeckt, dieselben sind 20—-50 cm hoch; gewöhnlich besteht das Zentrum derselben aus einem Chiliotrichum-Individuum, während Rubus geoides Sm. oder Blechnum pinna marina (Poir.) die Polsterseiten bekleiden. Andere in diesem Pflanzenvereine vor- kommende Arten sind: Cop.-greg. Galium antarcticum Hook. f. an den Rändern der Polster oder Cop. Spars. Sol. unter den Chrkotrichum-Büschen. Pernettya pumila (L. f.) Hook., Empetrum rubrum Vahl. Aira flecuosa L., Gunnera magellanica Lam., Senecio falk- landieus Hook. f., Baccharis magellanica (Lam.) Pers., Blechnum magellanieum (Desv.) Mett. Pratia repens Gaud., Chabraea suaveolens DC., Cerastium vulgare C. Hn. 288 S. Birger. ömpetrum rubrum Vahl. Diese Art ist sehr gewöhnlich und wird auf den verschiedensten Standorten oft die herrschende Art der Pflanzen- vereine. Auf der relativ ebenen Heide sind die etwas höheren Partien von Empetrum rubrum Vahl bestanden, während die niedriger liegenden Teile eine etwas reichere Vegetalion besitzen. Von einer anderen Form der Empetrum rubrum-Formation ist die Rede auf S. 280, dieselbe befindet. sich auf den Flughumus- feldern am Mount Willianıs. An der Nordseite eines Bergrückens nördlich von Port Williams liegt eine interessante Empetrum-Heide. Die Untervegetation ist sehr arm, sie besteht aus: Spars. Gunnera magellanica Lam., Azorella Iycopodioides Gaud., Blech- num pinna marina (Poir.) und hat hie und da kleine, eingesprengte Flecken von Marsıppo- spermum grandıflorum. (L. f.) Hook. Fig. 4. Windform von Empetrum rubrum \ahl aus Port Williams (vergl. S. 280). Der S-förmig gekrümıinte Stamm ist 45 cm lang und 3,5 cm im Durchmesser. Die dichte Krone ist 45 cm lang und hinten 30 cm breit, nach vorn hin verschmälernd. Photo. nach getrocknetem Exemplar. Das Aussehen der Empetrum-Sträucher geht aus Fig. I her- vor. Dieselben sind mittels eines starken, 10—25 cm langen, 3—5 cm dicken Hauptstammes im Boden befestigt, derselbe löst sich dann in zahlreiche Äste auf und bildet so eine eiförmige »Krone« (Fig. 4). Die Zwergsträucher sind in der Richtung S.-N. geordnet. Die Größe der Krone schwankt zwischen 30 und 70 cm Länge und 30—50 cm Breite. Die Individuen stehen in einem gegen“ seitigen Abstande von 2—5—8 m. Es ist ganz klar, daß dieser Habitus eine Folge des heftigen $.- und SW.-Windes ist. Auch auf steilen und den meisten anderen Arten unzugäng“ Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 289 lichen Felsen findet man Empetrum. Ungefähr eine Meile südlich von Port Stanley wurde z. B. eine 15 m hohe, beinahe jäh sich erhebende Felsenwand beobachtet, welche nur mit dieser Art be- kleidet war. Festuca erecta d’Urv. ist sehr gewöhnlich, besonders an trockenen Stellen. Galium antarcticum Hook. f. Vergl. S. 284 und 287. Gentiana patagonica Gris. Kommt so gut wie überall vereinzelt vor, oder es stehen auch einige wenige Individuen zusammen, doch meistens auf der ebenen Heide. Auch var. gracslis Alboff ist von mir auf den Falklandsinseln gefunden. Gnaphalium affine d’Urv. Hier und da, jedoch vereinzelt. Gunnera magellanica Lam. Sehr häufig, auf beinahe allen Standorten, von den trockensten bis zu den feuchtesten. Vergl. im übrigen S. 284. Hieracium antarcticum d’Urv. Sehr verbreitet, besonders auf trockenem Boden mit dünner Vegetationsdecke. Luzula alopecurus Desv. Kommt meist in Felsenritzen vor, aber hier vereinzelt. Lycopodium magellanicum Sw. wächst hier und da, meist in Flecken von ein paar Meter Breite. Marsippospermum grandiflorum (L. f.) Hook. Oft trifft man sehr große Bestände dieser Art auf der Heide an. Von Marsippospermum gilt noch in höherem Grade als von den übrigen Arten der Heide, daß es im stande ist, auf den allerverschiedensten Standorten zu leben, von den trockensten bis zu den feuchtesten, obwohl diese Art augenscheinlich feuchten Boden vorzieht, wie z. B. die Ufer kleiner Seen. Myrteola nummularia (Poir.) Berg. Kommt außerordentlich allgemein vor, besonders an Steinen oder in Felsenritzen. Oxalis enneaphylia Cav. Fehlt selten, tritt aber sehr vereinzelt auf. Pernettya pumila (L. f.) Hook. Fehlt fast niemals, gedeiht am besten in Felsenritzen und bildet hier große Bestände. Diese Art fruk- tifiziert jedoch fast nur auf ebenem Boden. Die großen, laku- nösen und deshalb leichten Beeren werden besonders auf Flug- sandfeldern mit großer Geschwindigkeit durch den Wind verbreitet. Rubus geoides Sm. Auf 8. 287 ist eine auf Kidney Island befindliche Heide erwähnt, von welcher diese Art ein wichtiger Bestandteil ist. Die großen, wohlschmeckenden Früchte sind in reifem Zu- stande meist in die Polster hinein gerichtet und sind darum sehr schwer zu finden. Auch auf der Heide um Port Stanley kommt diese Art hier und da vor. Sisyrinchium filifolium Gaud. kommt meistens auf Felsen und dann ver- einzelt vor. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 19 290 S. Birger. Trisetum subspieatum Beauv. * phleoides (Kunth) Hack. findet sich ver- einzelt in allen Teilen der Heide. II. Die Vegetation der Küste. Die wichtigsten Standorte der Küste können zusammengefaßt werden als Sandufer, Abrasionsränder und Felsenufer. Die Sandufer sind im all- gemeinen flach, und da der Unterschied zwischen Ebbe und Flut 2 m beträgt, dringt die Brandung bei Hochwasser in die Pflanzenvereine der Heide oder des Flugsandes ein, so daß jedes Jahr größere Teile von dem Wasser weggespült werden. Hier und dort auf dem Sandufer selbst haben die aufgeworfenen Wälle der Riesenalgen — meist Macrocystis und D’Urrillea — der Strandvegetation eine gute Unterlage® hinterlassen, da sie schichtenweise von Sand bedeckt sind. Auf dem Festlande gegenüber Kidney Island befanden sich demgemäß weitverbreitete Formationen von der durch Farbe, Wachstum und Größe sehr an Orambe maritima L. erinnernden Pflanze Senecio candicans (Vahl) DC. Wenn man von kleinen Flecken von Orantxia lineata Nutt. absieht, kann man sagen, daß diese Art hier ganz allein dominiert. Im SW. von Port Stanley wurde (am 23. Febr. 4904) auf einem Strandgebiete eine von der gewöhnlichen abweichende Strandvegetation wahrgenommen. Die Grenze der Wellen bezelchnet ein mehrere Meter breiter Gürtel aus von Flut und Wellen ausgewaschenen Rollsteinen. Die obersten Steine liegen im allgemeinen deutlich über der Hochflut und sind mit Steinflechten bewachsen. Von einer Strandwiese im eigentlichen Sinne kann man hier nicht sprechen, aber auf den kleinen, durch das Wasser vom Strandboden losgespülten Erdhügelchen, sowie auf und unter dem 30—100 em hohen Abrasionsrande, trifft man eine meist aus niedri- gen Arten bestehende Flora, die verschieden von derjenigen der angrenzen- den Heide ist. Cop.-greg. Atropis Preslii Hack. * breviculmis Hack., Isolepis pygmaea Kit. Cop. Sagina procumbens L., Poa annua L., Ranunculus biternatus Smith (überall sowohl auf als auch unter dem Abrasions- rande vorkommend). Spars. Agrostis stolonifera L.; oft zwischen Rollsteinen wachsend. Crantzia lineata Nutt.; oft auf den Humushügelchen unter- halb des Abrasionsrandes, zuweilen auch auf der Heide, dann aber niedriger. Pratia repens Gaud. Plantago barbata Forst, halbkreisförmige, konische Polster von 5—10 cm Durchmesser bildend. Aptum graveolens L., außerordentlich niedrig. Fruktifizierende Die Vegetation bei Port. Stanley auf den Falklandsinseln. 291 Individuen von nur 3 cm Höhe wurden an mehreren Stellen wahrgenommen. Oralis enmeaphylla Cav., Oreomyrrhis andıcola Endl., Fypochaeris arenaria Gaud., Chevreulia Iycopodioides DC., Ranumeulus sericeocephalus Hook. f. Außer den diese Küste auszeichnenden Arten kommen auch, beson- ders oberhalb des Abrasionsrandes, zum Teil die Arten der Heide vor. Cop. Avropsis praecox (L.) Fr., Rumex acetosella L., diese beiden Arten kommen an solchen Stellen vor, wo die Pflanzendecke nicht geschlossen ist, sondern die lockere Erde offen zu Tage tritt. DBlechnum pinna marina (Poir.). Spars. Baccharis magellanica (Lam.) Pers.; bisweilen wie ein Teppich oben an steilen Abhängen herunterhängend. Gunnera magel- lanica Lam. Sol. Cerastium vulgare C. Hn. Auf den hohen Küstenabhängen nahe an der Stadt sind Viola macu- lata Cav. und Acaena adscendens Vahl. formationsbildend. Die Vegetation auf dem Felsenufer besteht überwiegend aus Stein- echten sowie vereinzelten Individuen von den Arten der Heide. Auf den hohen Uferfelsen des Festlandes nördlich von Kidney Island trifft man außer vereinzelten Fleckchen von Tussockgras (Poa caespitosa [Forst.] Hook. f.) überall zahlreiche Bestände von Armeria alpina W., sowie hier und da in den mit Flugsand ausgefüllten Klüften große Polster von Colo- banthus erassifolius (d’Urv.) Hook. f. II. Die Vegetation der äolischen Bildungen. Der Wind häuft auf den Falklandsinseln teils Sand, teils Humus an. Der Flugsand. Der Boden besteht in der Umgegend von Port Stanley, besonders am Meere, zum großen Teile aus Sand, so z. B. ist die vorspringende Land- Zunge von Kap Pembroke ein einziges großes Sandfeld. Dieses und zahl- Teiche andere Sandfelder verdanken ihre Existenz den vorherrschend süd- lichen oder südwestlichen Winden, welche sowohl den Sandfeldern als auch ihrer Vegetation ein leicht wahrnehmbares, eigenes Gepräge aufgedrückt haben. Auf einem solchen Flugsandfelde nördlich von Port Williams Wurde folgende Aufzeichnung (am 25. Febr. 1904) gemacht: Soc. Carer vallis pulchrae Phil., Deschampsia antarctica Desv. Greg. Koeleria Kurtzii Hack. ?- Gnaphalium spicatum Lam., Pernettya pumila (L. f.) Hook. "re Gunnera magellanten Lam. . Oreomyrrhis andieola Endl., Pratia repens Gaud., Aypochaerıs arenaria Gaud. 19* 292 S. Birger. Die Vegetation ist sehr dünn und die Pflanzendecke ist nicht ge- schlossen, so daß der weiße Sand zwischen den mit Vegetation bekleideten Flecken hervorleuchtet. Auf den dem Winde mehr ausgesetzten Partien hat sich der Sand in regelmäßigen Dünenwellen von den in der Dünenlandschaft bekannten para- bolischen Formen angelagert. Die Wellen sind 4—1,5 m lang und an der Basis 4 m breit. Der Sand ist so hart gepackt, daß in den Rinnen zwischen den Dünenwogen der Fuß kaum einen Eindruck hinterläßt. Dieses System hat die Richtung S.—N., mit einer kleinen Abweichung nach NW. Flughumus. Die Torfbildung ist auf den Falklandsinseln überall außerordentlich reich- lich, und auch auf den obersten Teilen der Hügelrücken trifft man, wie schon erwähnt, bedeutende Torfschichten. Da, wo die Wasserzufuhr ungenügend ist, stirbt die schützende Pflanzendecke ab und die Winderosion beginnt. Dasselbe ist auch der Fall, wo Tiere oder Menschen die Pflanzendecke zerstören. Bisweilen bilden sich förmliche Dünen von Flughumus. Südlich von Port Stanley liegt ein Bergrücken, wo die Einwohner der Stadt jahrelang ihren bedeutenden Bedarf an Heiztorf gedeckt haben. Auf dem Boden dieser großen Torfgrube hat sich ein großes Flughumus- feld gebildet. Man hätte erwarten sollen, daß Pflanzenarten der umgeben- den Heide das bloßgelegte Torflager besiedelt hätten, da ja durch den hier sehr heftigen Wind Samen und Früchte massenweise hierher geführt werden. Doch gibt es hier nur wenige Arten, die von der Heide her- stammen, dagegen fand ich (am 28. Febr. 4904) Arten von ganz anderem Ursprunge: Greg. Airopsis praecox (L.) Fr., Juncus scheuchxerioides Gaud. Spars. Rumer acetosella L., Gnaphalium affine d’Urv., Arundo pilosa d’Urv. (oft metergroße, zusammenhängende Polster bildend). Sol. Leomtodon hispidus L., Festuca erecta d’Urv. Auf den älteren Teilen dieses Feldes, da wo die Vegetation die Erde einigermaßen hat binden können, beginnt Gunnera magellanica Lam. sich auszubreiten. Auf den gegen Süden liegenden Teilen dieses Bergrückens ist infolge der heftigen, trocknenden Winde ein schöner Polygonboden entstanden. Man trifft daselbst eine dünne Vegetation, die sich auf die Rinnen zwischen den Polygonen beschränkt. Empetrum rubrum Vahl bindet oft in 0,5—4,5 m hohen Polstern von 2 m Durchmesser einen Teil des Flughumus. So fanden sich am Mount William wahre Dünen von Flughumus. Von anderen Arten sind hier ZU nennen kleine Bestände von Pernettya pumila (L. f.) Hook. gewöhnlich im Innern von Empetrum-Polstern, sowie zwischen denselben: Cop. Juncus scheuchzerioides Gaud. Sol. Auropsis praecox (L.) Fr. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 293 Iv. Die Tussock-Formation (Taf. I). Diese Formation ist so bezeichnend für den für uns in Frage kommen- den Teil der Erde, daß es sich wohl lohnen dürfte, etwas ausführlicher darauf einzugehen. In der Umgegend von Port Stanley findet man das Tussockgras (Poa caespitosa [Forst.] Hook. f.) nur vereinzelt auf dem Festlande, aber auf den kleinen Inseln ist dasselbe fast alleinherrschend, und zwar nach der Auffassung der Bevölkerung deshalb, weil die Inseln nicht abgeweidet werden. Früher soll das Tussockgras auch auf dem Fest- lande allgemein gewesen sein. Obwohl das Gras sehr rauh ist, wird es doch von den Tieren sehr gern gefressen und da, wo es sich in größeren Mengen vorfindet, wird es abgeschnitten und als Futter verwendet. Am schönsten sah ich es auf Kidney Island, einer kleinen Insel nördlich von Port Stanley. Das Tussockgras bekleidet diese 1 km lange Insel fast ganz und gar, und nur der im SW. gelegene höhere Teil besitzt eine heide- ähnliche Vegetation mit Chrliotrichum diffusum (Forst.) (vergl. S. 287). Das Aussehen der Tussockformation geht aus Taf. II hervor. Die Büschel erreichen eine Höhe und einen Durchmesser von über 2 m. Die ein- zeinen Büschel sind durch Gänge von einander getrennt, die so breit sind, daß ein Mensch sich hindurchdrängen kann. Steht man in einem dieser Gänge, welche, wenigstens teilweise, durch die hier lebenden See- löwen erweitert sein dürften, so reicht das Gras einem hoch über den Kopf. Im Innern des »Tussockwaldes« findet man ein reiches Tierleben. Eigentümlich für die Tussockformation, da wo die Büschel dicht nebenein- ander: stehen, ist, daß dieselbe fast ausschließlich aus dieser Art besteht. Zum großen Teil dürfte dies von der starken Beschattung abhängen. Trotz- dem alle Aufmerksamkeit darauf gerichtet war, konnten in dem »Tussock- walde« keine anderen Arten gefunden werden als: Poa annua L. in vereinzelten, zerstreut liegenden Flecken. Anhäufungen von Keimpflanzen, die wahrscheinlich dieser Art angehörten, wur- den in Abstand von älteren Individuen wahrgenommen. Apium graveolens L. Große Bestände hiervon findet man am Ufer der Insel, doch auch hier und da im Innern des »Tussockwaldes« wach- sen halbmeterhohe, bleiche, reichlich fruktifizierende Individuen. Wie bekannt, beansprucht diese Art, wenn angebaut, nur wenig Licht. An der Grenze gegen die Heide hin sind noch einige andere Arten (vergl. $. 287) in die Tussockformation eingedrungen. V. Die Vegetation des Süßwassels. Trotz eifrigen Suchens habe ich in den in der Umgegend von Port Stanley überall vorkommenden kleinen Seen und Bächen keine phanero- 294 S. Birger. game Wasserpflanzenflora finden können (doch vergl. S. 285 Callitriche verna L.), abgesehen von einem halbausgetrockneten kleinen Pfuhl (etwa {0 m im Durchmesser) nördlich von Port Williams (am 25. Febr. 1904). Der ganze Pfuhl war so gut wie durchwachsen von Myriophyllum elati- noides Gaud. An den Rändern des seichten Wassers stand Pranunculus caespitosus Dusen, und in dem stark mit Wasser getränkten Sande am Ufer wuchsen: Cop. Caltha sagittata Cav. Spars. Urantxia lineata Nutt. VI. Die Vegetation der Kulturgrenze '). Der größte Teil der in diesem Pflanzenvereine befindlichen Arten ist schon (auf S. 278) unter den in jüngster Zeit in der Gegend von Port Stanley eingewanderten Arten aufgezählt worden. Auf der Küste und ihren Abhängen nahe am Städtchen trifft man hauptsächlich folgende Arten: Agrostis stolonifera L. Poa pratensis L. 4A. vulgaris With. Senebiera didyma (L.) Pers. Atriplex sp. Senecio vulgaris L. Bellis perennis L. Taraxacum officinalis (Web.) Wigg- Cerastium vulgare C. Hn. Trifolium repens L. Plantago lanceolata L. Vieia cracca L. Poa annua L. Diese Arten wachsen mit einem Teile der einheimischen Arten zu- sammen, von denen besonders am Ufer auftreten: Plantago barbata Forst. und Isolepis pygmaea Kit. In den Straßen und Gräben der Stadt wachsen besonders: Avnopsis praecox (L.) Fr. Rumex cerispus L. Bellis perennis L. Taraxacum officinale (Web.) Wigs: Rumex acetosella L. Veronica serpyllifolia L. R. domestieus Hn. Von anderen Arten wurden auf einem Pfade am Regierungsgebäude "angetroffen: Anthemis arvensis L. Viola tricolor L. var. arvensis Murr. Geranium molle L. Myosotis arvensis (L.) All. Sich selbst überlassene Kartoffelfelder und ähnliche Plätze zeigen untel anderem eine reiche Vegetation von: 1) Vergl. K. JoHansson, Hufvuddragen af Gottlands växttopografi och växtgeo“ grafi. K. Sv. Vet.-Akad. Hand. 29. Stockholm (1897) No. A. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 295 Agrostemma githago L. Phleum pratense L. Anthoxanthum odoratum L. Stellaria media (L.) Cyrill. Capsella bursa pastoris (L.) Medik. Taraxacum officinale (Web.) Wigg. Centaurea cyanus 1. Trifolium hybridum L. Dactylis glomerata L. An einigen Stellen in der Nähe der Stadt, ja sogar ein Stück in die angrenzende Heide hinein, trifft man üppige Dickichte von Ülex euro- paeus L. an. vo. Kulturpflanzen. Wegen der Kürze der Zeit konnte ich niemals vollständige Aufzeichnungen von den angebauten Gewächsen und den Zierpflanzen machen, doch sei folgendes angeführt. Äcker und Wiesen fehlen vollständig (doch ist S. 286 zu vergleichen). Keine von unseren Getreidearten wird dort angebaut. Doch baut man in Port Stanley überall Kartoffeln und erzielt eine gute Ernte. Völlig aus- gereift ist die Kartoffel Anfang März, frühestens Ende Februar. Von Küchenpflanzen werden unter anderen folgende mit mittelgutem bis sehr gutem Resulat kultiviert: Blätterkohl Kohlrüben Rote Rüben Blumenkohl Möhren Salat Dil Meerrettich Sellerie. Schnittlauch Petersilie Kopfsalat Radieschen Obstbäume fehlen vollständig. Von Beerensträuchern habe ich wahrnehmen können: Ribes nigrum L., R. rubrum L. und R. grossulara L.; letztere trug am 27. Febr. 1904 völlig reife Früchte. Von Zierbäumen gibt es in Port Stanley, wie schon erwähnt, nur Araucaria, geschützt gegen die südlichen Winde. Versuche sind mit einer Menge von Nadel- und Laubbäumen angestellt worden, doch alle mit un- günstigem Resultat. Erst sind die Äste auf der Windseite und dann ist der ganze Baum abgestorben. Von Ziersträuchern werden zahlreiche Arten kultiviert, und zwar nit gutem Resultat, wenn man sie nur gegen den Wind schützt. Ein Teil der Arten ist auf gleiche Weise wie Berberis iieifolia L. f. und B. buxi- folia Lam. aus den Wäldern des Feuerlandes geholt worden, andere da- gegen, wie z.B. Ilex aquifolium L. (wird bis 2 m hoch), sind augen- scheinlich von Europa aus importiert worden. Ulex europaeus L. wird “n mehreren Stellen zu Hecken angepflanzt und scheint der einzige Strauch u sein, welcher den Kampf gegen den Wind erfolgreich aufnimmt. Von Schlingpflanzen zur Bekleidung von Mauern usw. sind zu be- merken Federa helix L. und Lonicera perielymenum L., welche beide auf der Leeseite sehr üppig gedeihen. 296 "S. Birger. Von Zierkräutern werden eine Menge in den Gärten kultiviert. Letztere liegen gewöhnlich auf der Nordseite der Häuser und sind somit durch die Gebäude vor dem Winde geschützt. Um den Schutz gegen den Wind noch wirksamer zu machen, werden die Gärten von hohen Mauern aus Steinen oder Wellblech eingezäunt. Sind die Pflanzen auf diese Weise erst einmal richtig vor dem Winde geschützt, so erlangen sie in betreff der Blätter, Blütenzahl und Blütengröße eine wunderbare Üppigkeit, wie man sie in Skandinavien kaum finden dürfte. Beispielsweise mögen unter anderem folgende allgemeiner kultivierte mehrjährige Zierpflanzen erwähnt werden: Digitalis purpurea L. Polemonium coeruleum L. Dianthus barbatus L. Viola tricolor masıima. Es werden auch nicht wenige ein- und zweijährige Pflanzen angebaut, hauptsächlich dieselben, welche man in den nordeuropäischen Gärten findet. vıut. Phänologische Beobachtungen. Da man bis jetzt fast gar keine derartigen Beobachtungen von den Falklandsinseln besitzt, dürfte es nicht ohne Interesse sein, die zwar un- vollständigen, aber doch einigermaßen aufklärenden Angaben mitzuteilen, welche ich habe machen können. Aus dem Verzeichnis geht auch hervor, welche Arten der Verfasser in der Umgebung von Port Stanley be- obachtet hat!). Entwicklungsgrad der Pflanzen in der Umgegend von Port Stanley nach Beobachtungen vom 20.—27. Februar 1904. 2 oa |5r | 38 Ss: 25155 82 2 |8,8 Namen =3|32 | 25 943 = 5335 SS = 2 S i = =|.8 e e ö 35° 83157 5% m ———— ——— u im 5 Abrotanella emarginata Cass.. » 2. 22.2... -—|-ı - | - | +| + Acaena adscendens Vahl. . 2 2 2 2. u — | + Achillea milefolium L.. . >: 2 co... - I|+ı+r]| —-|7 7 Agrostis antaretica Hook. f. | - | - | +|+ + A. falklandiea Hook... . . 2 2 2 222... | -|—-!+|I+t|!I A. stolonifera Le. 2 2 oo rn -|I|-|-|+|4| — A. vulgaris With. 2 2 oo 2 rn -|- | -ı +|+! Agrostemma githago L. 2: > 2 2222 .. +| + I-|1-| - Ara flezwosa L.. 2 2 oo rn -|-|-ı| - |+ = Airopsis praecos (L.) Fr... 2 2 2 Yo 22. . -|1-|-|-]|+ + Armeria alpina W. . 2 Cr. — | +| + | + | —- - 4) Dieses Verzeichnis umfaßt 446 Arten, während Hooker für die Inseln über- haupt 440 Arten Phanerogamen und Gefäßkryptogamen angibt. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 297 | | | Abfallende | 2 [e»] 5 & =} Blütenknospe entfaltend Rückgang der Blüte Schluß der Blütezeit Reife Frucht Früchte und | Samen Arundo pllosa d’Urv... » » 2 22 2220. u Anagallis alternifolia Cav.. . . 2.2 2.2.. —_—ı — Anthemis arvensis L.. .. . > 2 22 2 20. —ı + Anthoxanthum odoratum L. . . : .:... u Apium graveoiens L.. . :. > > 2 2.2.20. u Astehia pumila (Forst.) R.Br.. ....... —_ Aster Vahlii Hook. et Am... . 2.2.2... — Alriplen D.> > 2222. En —|— Atropis Preslii Hack. * breviculmis Hack. . . u Baecharis magellanica (Lam.) Pers... . . . u Bellis peremmis L.. . : >: 2 2 2 2 2 2. | Bolax glebaria Comm. . . . 2 2 2 2 220. io Bulliarda moschata WUrv.. . 2 222.2... u Calläriche verna L.. . > 2 2 2 2 222... — | + Callixine marginata Lam...» . 2.2... — | (+ + | ++ I ++ I++| | | m I+I++8 1 I+ ++ +++ 1 ++ +1 | I+I+l | .— I ++ 1 + IH I ++ ++ + IH | I++1 Caltha appendieulata Pers... - 22.2... _ C. sagittata Cav.. 2 on —_ Capsella bursa pastoris (L.) Medik. .. . . . —_ Carex magellanica Lam... 2. 2 222... | — C. fuseula MUv. oo. _ C. mieroglochin Wg.* oligantha (Boott.) Kükenth. | — 0. iröfida Cave. _—ı— C.vallis pulehrae Phil. . 22 2222... _-—|—- urea cyanus L.. .. 2.222200. —_ Cerastium vulgare C. Hn u Chabraea suaveolens DU. I... a | I+++1| | I+I+l 2 S S Ss ! S Ei | | I+I I $+1 2 s Ss S zZ E | | | Tr Te 8. e uoaıan SEE ; ısSsa ges Sy 2 2 2 2 2... —ı + + 7 SH Ss SS SIE 25? SS "5 &3 < 11 II +1 | ... ... ..—.eeeee.ße +++ | Be a Be ee ++t+t+Ht +++ | 298 S. Birger. Blütenknospe entfaltend Völlig erblüht Rückgang | | der Blüte Schluß der Blütezeit | Reife Frucht Samen Abfallende Früchte und Holeus lanatus L.:. ». . 222. Hypochoeris arenaria Gaud. ........ Isolepis pygmaea Kit. . .. : 2.2.20. Juneus bufmius L.. . .. 2. 222200. J. scheuchzerioides Gaud.. . . 2.2... Koeleria Kurtzüi.Hack. . . . : . 2.2... Lagenophora hirsuta Poepp. et Endl. Leontodon hispidus L.. . . 222.0. Luzula alopecurus Desv.. . ..» : 2.2... Marsippospermum grandiflorum (L. f.) Hook.. Myosotis arvensis (L.) All...» 2.2.2.2 .. Myriophyllum elatinoides Gaud.. ..... . Myrteola nummularia (Poir.) Berg... .. . . Nertera depressa Banks . .. :. 2.2.2 .. Oreobolus obtangulatus Gaud.. ......- Oreomyrrhis andieola Endl. . ....... Ozxalis enneaphylla Cav. .. 2. 22.2... Pernettya pumda (L. f.) Hook. ....... Phleum pratense L.... 2 2.2.2.0. Plantago barbata Forst... ..... re P.lanceolata L.. . 2. : 22220. Poa annua L.... 2». > 222. P. caespitosa (Forst.) Hook. f.. .. : .... P. pratensis L. . » : : 2 2 2 2 2 ne. P. rigidifolia Steud.. . 2. 2 2 22220. Pratia repens Gaud.. . 2. 2: 2 22220. Ranuneculus biternatus Smith... ..... R. caespitosus Dusen. . . 2. 2 2 22200... R. maelovianus dUrv. . .. 2 22 2200. R. sericeocephalus Hook. f. . ....2..... Rostkovia magellanica (Lam.) Hook. f. . Rubus geoides Sm... . 2 2 20. Rumezx acetosella L.. . . 22220. R.erispus L.L. 222 2 2 oe. R.obtusifolius L.. 2 2 2 2 2 2. Sagina procumbens L.. . 2»: 222.2... Senebiera didyma (L.) Pers... ....... Senecio candicans (Vahl.) DC S. falklandieus Hook. f.. . . 22 22.220. S. vulgaris Le: 2 2 2 Sinapis alba L.. 2 2 2 2 m m on Stsyrinchium filifolium Gaud Stellaria media (L} Cyrill. . 2 2 2 2 22. Taraxacum officinale (Web.) Wigg Trifolium agrarium L T. hybridum L ..n— [LT 0. Ii+Ii+1| IF+1+| I+++ —_ | +1 I++1I+1 II — II I++++t+H+4+H+ + | +++ | I++ II ++ 1 +1 | +++ I+++1 a a +4+++ | I+++4++H++ + | I++| \E+ 1 +1 IH I +H+H+t+H+ ++ | | I++t+I+I+I I ++I +1 +1 1 | ) I++| IF +++ I ++ Hl | I+ I E+++ 1 I | Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 299 Namen | Blütenknospe entfaltend Völlig erblüht Rückgang der Blüte Schluß der Blütezeit Abfallende Früchte und Samen | | | | + || Reife Frucht "3 S S- S & un = | | Trisetum subspicatum Beauv. * phleordes (Kunth) Hack. 2 oo Eon — | — Ulex europaeus L.. . . : 22 2 2220. —- | — Urtiea urens L.. 2 2 2 22 —_—|ı— Veronica serpyllifolia L.. » 2 22 22.. u Vieia eracea L.. 2 2: 2 22 en | — Vila trieolor L. 3. arvensis Mur. . .. . . _— | V.maeulata Cav. . 2 2: 222 — | — I+++l4++ ++ +++4++l+ ++ | | | | | Blechnum magellanicum (Desv.) Mett... . . . | — B. pinna marina (Poir.) © 2 2 2222 .. | Iyeopodium magellanieum Sw.. . 2.2... —|ı— LSclago L. 2.2 2 2 onen - |-|-|-|7 u Aus dieser Zusammenstellung geht hervor: a. daß die einheimischen Arten fast ausnahmslos ihren Samen vor Einbruch des Winters zur Reife bringen. b. daß sich die Verhältnisse bei den in jüngster Zeit eingeführten Arten ganz anders gestalten. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, daß man letztere Arten in drei Gruppen einteilen kann. Nach den Beobachtungs- tagen 20.—27. Februar dürften die Pflanzen noch ein paar Wochen für die Reife des Samens übrig gehabt haben. Es muß indessen bemerkt werden, daß man 1904 auf den Falklandsinseln einen sehr warmen und für die Vegetation günstigen Sommer hatte. Der erste Schnee fiel jedoch auf den höheren Bergen schon am 28. Febr. und 4. März. Die erwähnten Gruppen sind nach den Beobachtungen dieses einzigen Sommers zu be- urteilen: @. Arten, von denen man annehmen kann, daß ihre Samen regel- mäßig zur Reife kommen, z. B. Airopsis praecox (L.) Fr., Juncus bu- fonius L., Taraxacum officinale (Web.) Wig., Capsella bursa pastoris (L) Medik. i 3. Arten, von denen man annehmen kann, daß ihre Samen nur in Sünstigen Jahren zur Reife kommen, z. B. Bellis perennis L., Sene- a didyma (L.) Pers. Y- Arten, deren Samen selten oder auch niemals zur Reife kommen dürften, z. B. Plantago lanceolata L., Geranium molle L., Ulex Puropaeus L. 300 S. Birger. IX. Die Samenverbreitung. Verbreitung durch den Wind. Es liegt nicht im Rahmen dieses Aufsatzes, über die Möglichkeit der Samenverbreitung durch den Wind von dem 40-50 Meilen entfernten südamerikanischen Festlande nach den Falk- landsinseln zu diskutieren. Folgende Wahrnehmung dürfte jedoch für die Wahrscheinlichkeit dieser Annahme sprechen. Auf dem Wege von Port Stanley nach Montevideo auf R.M. S. »Panama« beobachtete ich an einem sonnigen und warmen Morgen (am 5. März 1904), nachdem es in den letzten 24 Stunden außerordentlich stark von der Landseite her gestürmt, daß große Massen Insekten sich auf dem Dampfer niedergelassen hatten. Der Abstand vom nächsten Lande war nach der Aussage des wachthabenden Offiziers und nach der Kurs- berechnung des Tages beurteilt, ungefähr 300 km. Außer diesen Insekten fand sich auch ein Kolibri, offenbar ermüdet; derselbe folgte dann dem Dampfer, indem er sich oft auf demselben ausruhte, bis Land in Sicht kam. Einige mit Schwebeorganen versehene Früchte wurden auch be- obachtet, aber nur 3 Stück Haarpinsel gesammelt, wahrscheinlich zu einer Synantheree gehörend. Nur einer von ihnen hatte Frucht. Die Haarpinsel hatten ungefähr dasselbe Aussehen und dieselbe Größe wie z. B. die von Cirsium acaule (L.) Scop., doch war die Frucht bedeutend kleiner. Von den Insekten, deren Anzahl sich auf Tausende belief, wurden Proben gesammelt. Letztere sind von Prof. Car. AurıvırLLıus in Stockholm gütigst bestimmt worden. Dieselben bestanden aus: Lepidoptera. Aeroea sp., nahe verwandt mit Ae. thalia L., 3 Exemplare (Ae. thalia ist ein im südlichen Brasilien allgemeiner Schmetterling). Harpalus sp., A Exemplar. | Chalepus sp., 4 Exemplar. Coleoptera +Ein Gallerueid in 2 Exemplaren. Zygogramma virgata Stäl., 1 Exemplar. ) Chelymorpha variabilis Boh., 4 Exemplar. Hemiptera. Ischrodemus sp., 4 Exemplar. Hymenoptera. Eine Biene von der Gattung Augochlora, wahrscheinlich A. spinalae Cock. Diptera. Dilophus sp., wahrscheinlich dieselbe Art, wie die für Chile beschriebene D. rubricollis Blanch. Es ist klar, daß die Insekten, besonders die Käfer, nicht selbst so weit haben fliegen können, sondern wider ihren Willen von einem heftigen Orkan über das Meer getragen worden sein müssen. Es ist absolut sicher, daß die Insekten nicht mit dem Dampfschiffe so weit gefahren und dann im Sonnenscheine hervorgekrochen sind. Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 301 Wenn also Insekten, sogar bis 4 cm große Käfer (Chalepus sp.) und Früchte mit Schwebeorganen 300 km über das Meer getragen werden können, so scheint es mir nicht unglaublich zu sein, daß ausnahmsweise Samen von südamerikanischen Pflanzenarten durch günstigen Wind nach den Falklandsinseln gelangen können. Denken wir an die Samenverbreitung innerhalb der Inseln selbst, so dürften an nur wenigen Plätzen der Erde die Bedingungen für eine Ver- breitung durch den Wind günstiger sein als hier und zwar nicht nur für die Arten, welche Schwebeorgane besitzen, sondern auch für die meisten anderen. Beim Samensammeln fand ich die meisten Früchte auch solcher Arten, die ihren Samen gewöhnlich nicht durch den Wind verbreiten, ihres Samens beraubt, so z. B. Gentiana patagonica Gris., Sisyrinchium filifohum Gaud., Marsippospermum grandiflorum (L. f.) Hook. usw. Auch unter den gewöhnlicheren Arten der Inseln befindet sich eine relativ große Anzahl, deren Früchte für die Verbreitung durch den Wind eingerichtet ist, z. B. Aster Vahlii Hook. et Arn., Baccharis magellanica (Lam.) Pers., Chabraea suaveolens DC., Chiliotrichum diffusum (Forst.), Gnaphalium spieatum Lam., @. affine d’Urv. Auch solche Pflanzenteile, welche eine vegetative Vermehrung veran- lassen können, dürften mit Leichtigkeit durch die heftigen Winde verbreitet werden können. Auf einem Hügel südlich von Port Stanley habe ich Bodenläufer!) von Juncus scheuchzerioides Gaud. wahrgenommen. Verbreitung durch Tiere. Epizoische Verbreitung. Vieles spricht dafür, daß epizoische Samenverbreitung eine große Rolle spielt. Dieselbe wird durch die auf den Falklandsinseln lebenden Schafe vermittelt, deren Anzahl eine Million beträgt. Samen und Früchte dürften in einer nicht geringen Anzahl in der dicken, zottigen Wolle haften bleiben, und in Port Stanley erzählte man mir, daß nach der Schafschur die Bereitung der Wolle in hohem Grade erschwert werde durch eine Menge fremder Dinge, nicht am wenig- sten durch Pflanzenteile. Die Bedeutung der epizoischen Verbreitung wird dadurch vermehrt, daß die Einfriedigungen, in welchen die Tiere gehalten werden, oft mehrere Meilen weite Wanderungen erlauben, sowie auch da- durch, daß die Schafe bisweilen von einem Weideplatz nach einem anderen übergeführt werden. An den Heckplätzen der Pinguine auf dem Festland, Kidney Island gegenüber, wurde eine Beobachtung ganz merkwürdiger Art gemacht. Auf diesen Platz, der einige hundert Meter vom Meere oben auf der Heide liegt, setzen Menschen nur sehr selten, und wahrscheinlich einzig und allein im Frühling, den Fuß, wenn sie Pinguineier einsammeln. Die Pinguine mm__ 4) Vergl. R. SERNANDER, Den skandinaviska vegetationens spridningsbiologi. Up- sala 1904. 8. 443, | 302 S. Birger. leben in Kolonien von etwa je ein tausend Individuen. Die Flecken von 20—50 m Durchmesser, auf denen sie sitzen, haben durch das Guanolager jede Spur von Vegetation verloren und sind von der umliegenden Heide scharf abgegrenzt. Die Pinguine wählen jedoch jedes Jahr einen anderen Heckplatz, und auf die verlassenen Flecken, wo der Guano von dem - Regen ausgewaschen wird, beginnen die Arten der Heide allmählich wieder einzuwandern. Aber hier findet man auch andere Arten, von denen auf einem mit großer Sicherheit zwei Jahre vorher verlassenen Heckplatze (am 25. Febr. 1904) aufgezeichnet wurden: Poa annua L., am allgemeinsten. Urtica urens L., kleine und große Bestände. Rumex acetosella L., vereinzelt. Airopsıs praecox (L.) Fr., vereinzelt. Cerastium vulgare C. Hn., vereinzelt. Veronica serpyllifoha L., vereinzelt. Taraxacum officinale (Web.) Wigg, vereinzelt. Es ist ja möglich, daß Menschen oder Tiere zur Verbreitung dieser Arten zu den Heckplätzen der Pinguine beigetragen haben, aber wahr- scheinlicher ist es doch, daß die Pinguine selbst die Verbreitung wesentlich vermittelt haben. Urtica urens L. ist auf den Inseln seit 1822 nur an dieser Stelle gefunden worden. Samen oder Früchte können sich leicht in dem daunenartigen Feder- kleid der Pinguine festsetzen und dürften gewöhnlich hier verbleiben, bis die Daunen oder Federn gemausert werden; sie bleiben also im all gemeinen auf den Heckplätzen liegen. Bei einigen Arten, wie Acaena lucida Vahl, A. laevigata Ait., A. 45- cendens Vahl und Uneinia macloviana Gaud. findet man besondere Wider- haken, welche eine epizoische Verbreitung begünstigen. Endozoische Verbreitung. Exkremente von Schafen sind mehr- mals untersucht worden; dieselben enthalten oft Samen. Am 28. Februar wurde am Mount Williams eine Probe von Schafmist untersucht; dieselbe enthielt zahlreiche Samen von Empetrum rubrum Vahl und Colobanthus crassifolius Hook. f., sowie noch einige andere Arten, die nicht bestimmt werden konnten. Mit einem Teil der Probe wurden Keimversuche an- gestellt, und nach 10 Tagen zeigten sich 4 Keimpflanzen, offenbar von der- selben Art. Diese gingen jedoch ein, ehe noch die Artbestimmung möglich geworden war. Verbreitung durch Wasser. Wenn für die Verbreitung der falkländischen Flora der Wind und die Tiere schon eine große Rolle spielen, so darf man auch die Bedeutung des Wassers nicht unterschätzen. Im Frühling haben die Schneewassel- rinnen und im Sommer und Herbst die sich nach andauerndem Regen Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 303 bildenden Bäche ihre Bedeutung für den Samentransport. Bisweilen ge- schieht es, daß große Teile der Heide unter Wasser gesetzt werden, wobei die Strömung stärker oder schwächer sein kann; hier treiben Samen, die auf dem Boden liegen oder an Pflanzen haften, umher. Die Verbreitung durch das Meerwasser bekommt ebenfalls in einem an Baien, Golfen und tiefen Buchten reichen Lande eine viel größere Bedeutung, als in einem Lande mit nicht zerrissenen Küsten. Die starke Flut erhöht die Bedeutung dieser Verbreitung noch mehr. Einen Beweis dafür, daß der Same wirklich vom Meere umhergetrieben wird, erhielt ich auf dem Festland Kidney Island gegenüber. Hier sah Verf. an zwei Stellen Keiimpflanzen von Senecio candicans DC., die in Reihen wuchsen, die dem Rande des Wassers parallel waren. Da keine älteren Individuen in der Nähe zu sehen waren, ist es wahrscheinlich, daß dieselben durch die Hochflut hierher geschwemmt worden sind). Schwimmfähigkeit von Samen und Früchten einiger Arten Falklands im Meerwasser von 3,4°/, Salzgehalt. [ E mm Fe | Prozente Samen, die sich schwimmend erhalten Exp-ange- sofort) nach 2 | nach | nach | nach nach EREN: Samen ı Stunden ı Tage |2 Tagen| 5 Tagen|30 Tagen Aster Vahlii Hook. et Arn. . 50) 100 | 98 “a 2 | m Barcharis magellanica (Lam.) | Pers. ...... 1008) | 5228 3003 7 7 Boluz glebaria Comm. 50 | — 2 | 6 6 0 Care trifida Cav. 100) 3% 24 18 aea suaveolens DC. 52) 10 | — 26 0 0 y Empetrum rubrum \Vahl PIE RB 7 2 | 0 0 0 Gentiana patagonica Gris . 100 0 0 0 0 0 nmera magellanica Lam. . 1005) 30 28 3 — 2 0 "eractum antarcticum d’Urv. . 1002) 400 — 0 0 0 0 Ypochaeris arenaria Gaud... 502) 100 64 8 0 0 0 “ula alopecurus Desv. 100 0 0 0 0 0 0 Sıppospermum grandiflorum | WR) Hook... 0... 50 | — ET 6 0 ae andieola Endl. . 50 v v v | v u ' repens Gaud. ur 100 0 N 010 0 0 ”a magellanica (Lam.) | | a kt. ee. 50 | 100 | 4100 100 | 400 100 y2 Maeulata Cav. . so, 100 | 44 De u 0 ' m {ll Mag 1) Vergl. P, Dus£n, Die Pflanzenvereine der Magellansländer. Svenska Expeditionen ellansländera II. No. 40. Stockholm 4903, S. 499, und SERNANDER l. c. S. 364. ‚ Früchte mit Haarpinseln. 3) Früchte ohne Haarpinsel. 4) Früchte ohne Utriculus. > Ganze Früchte, 304 S. Birger. Um die Frage richtig beantworten zu können, inwieweit es möglich ist, daß Pflanzen sowohl von Südamerika aus als auch zwischen den Inseln selbst durch das Wasser Verbreitung finden, muß man ausfindig machen, einerseits, wie lange sich die Samen der verschiedenen Arten schwimmend erhalten können, andererseits, wie der große Salzgehalt des Wassers wäh- rend einer längeren Zeit auf das Keimvermögen einwirkt. Einige Beobach- tungen dieser Arten finden sich in folgenden Tabellen zusammengestellt. Einfluß des Salzwassers auf Samen und Früchte einiger Arten Falklands. Ce nn [=] = >R5e 3285 38. 222g -EN!2|l_35%2 3288153582 =2_58|12>:= BEISSHZEIS I g 8Sas3 Sp35 SEI 8 1985 n=5n N = N | AZ IH ON 332° |is8° “su 6% Kontrollversuch 50 —_ 40 30 Aster Vahlii Hook. et Arn. | Salzwasservers. >0 0 6 12 Baccharis magellanieca { Kontrollvers. 100 —_ 5 5 (Lam.) Pers. Salzwasservers. 100 0 19 19 Kontrollvers. 50 — 19 24 , Chabraea suaveolens DC. N Salzwasservos 50 ) 5 10 Hieraei Jarch Kontrollvers. 100 —_ 81 81 u arcncum ) SuBwasservers. 50 36 37 74 nv Salzwasservers. 100 0 20 20 Hhmocheri Kontrollvers. 50 —_ 43 86 yP 's arenaria Süßwasservers. 50 34 38 76 Gaud. Salzwasservers. 50 0 7 14 Kontrollvers. 50 —_ 29 58 Oreomyrrhi. yrrhis andicola Süßwasservers. 50 0 34 62 Endl. Salzwasservers. 4100 0 19 19 Kontrollvers. 400 _ 0 0 Pratia repens Gaud. Süßwasservers, 400 4 3 r) Salzwasservers. 400 0 4 1 Aus den Tabellen ist ersichtlich, daß die Schwimmfähigkeit im Salz- wasser bei den untersuchten Arten im allgemeinen schlecht ist. Zusammen mit Kapseln, Stengeln, ganzen Polstern, Eis oder Exkrementen usw. können jedoch natürlich auch die Samen, welche an und für sich selbst nicht schwimmen können, längere Zeit umhertreiben. Die Versuche, welche ich betrefls der Einwirkung des Salzwassers auf das Keimvermögen der Samen mit einem Teil Arten von Falkland gemacht habe, beabsichtige ich an einer anderen Stelle zu publizieren und zwar im Vereine mit ähnlichen Versuchen an skandinavischen Arten. Eine Anzahl Samen legte ich in Meerwasser von 3,4°%/, Salzgehalt, und sie sind da 30 Tage lang dem Tageslichte ausgesetzt gewesen. Inwieweit die Samen sich in dem 3 @M Die Vegetation bei Port Stanley auf den Falklandsinseln. 305 tiefen Wasser schwimmend erhalten haben, geht aus der Tabelle auf S. 303 hervor. Von einigen Arten legte ich auch entsprechende Anzahl Samen in gewöhnliches Wasser, wo sie 30 Tage lang blieben. Sowohl letzteres wie auch das Meerwasser sind fast täglich durch frisches ersetzt worden. Nach 30 Tagen sind die Samen herausgenommen und Keimversuche mit denselben angestellt worden und zwar zwischen angefeuchtetem Fließ- papier im Dunkeln und bei einer Temperatur von +15— 20° C. Gleich- zeitig habe ich für sämtliche Arten eine Kontrollserie mit nicht präparierten Samen keimen lassen. Die verschiedenen Proben derselben Art sind wäh- rend der ganzen Versuchszeit denselben äußeren Verhältnissen ausgesetzt gewesen. Ergebnisse einiger dieser Experimente sind ersichtlich aus der Tabelle auf S. 304. Es ist merkwürdig, daß schon im süßen Wasser 72%, der Samen von Fieracium antarcticum d’Urv. und 68°/, derjenigen von Hypo- chaeris arenaria Gaud. keimen, während in den daneben stehenden Büchsen von den in Salzwasser liegenden Samen derselben Arten keiner keimt. Ferner zeigt es sich, daß bei sämtlichen Arten mit Ausnahme von Baec- charis magellanica (Lam.) Pers. eine bedeutende Herabsetzung des Keim- vermögens stattfindet, wenn die Samen 30 Tage lang in Salzwasser liegen, dagegen nicht, wenn sie ebenso lang in Süßwasser liegen. Die oben dargelegten Beobachtungen über die Flora der Falklandsinseln fanden während des Besuchs auf den Inseln statt, den ich im Auftrage von Prof. Orto NornensksöLn und Dr. J. G. ANDERSSON machte, um nach dem Schiffbruch der Antaretic die Sammlungen der schwedischen Südpolar- expedition nach Schweden zu schaffen. Durch das freundliche Entgegen- kommen des Gouverneurs der Falklandsinseln, Mr. W. GREY WiLson, sind meine dortigen Arbeiten bedeutend erleichtert worden. Prof. Svanıe Murgeck in Lund hat meine Bestimmungen von Ruderat- pflanzen gütigst durchgesehen, und durch die Vermittlung von Prof. Dr. A. Excıer in Berlin sind ungefähr 40 Gräser und Halbgräser, welche ich aus Mangel an Vergleichsmaterial nicht bestimmen konnte, identifiziert worden; auch haben Prof. Dr. Hackkı einige Gramineen und Herr Pfarrer 6. KÜKENTnAL einige Carex-Arten bestimmt. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. Von Dr. Adolf A. Pascher. Arbeit aus dem Deutsch. Bot. Institut zu Prag, durchgeführt mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen; April 4905. Im folgenden mögen die Resultate eines speziellen Studiums über eine Pflanze zusammengestellt sein, — die, solange sie beschrieben ist, ein Ob- jekt des Streites für Floristen und Systematiker war — die aber auch als Charakterpflanze zahlreicher pontischer Relikte interessant ist. Ein kurzer Auszug über die Ergebnisse dieses Studiums legte ich bereits in einem Resumee eines über diese Pflanze im Verein Lotos gehaltenen Vortrags nieder. Zum völligen Verständnis der in der Folge gegebenen Tatsachen scheint es notwendig, zunächst eine kurze Übersicht über das systematische Ver- hältnis unserer Art zu ihren Verwandten zu geben, umsomehr, als auch in neueren Publikationen die Stellung der Pflanze verkannt wird. — So vereinigt Terracciano in seiner Schrift über die Gageen Portugals die G. bohemica resp. deren Reihe die G. saxatilis mit der @. pygmaed, G. nevadensis und @. nebrodensis, welche letztere einer ganz anderen Reihe von Arten, der Subsektion Pygmaea angehören, und zur @. saxatilis in keinem nachweisbar näheren verwandtschaftlichen Verhältnis stehen. Die @. bohemica mit ihren zahlreichen Formen gehört der Reihe der Arvenses an, und bildet wie die @. peduncularis und @. arvensis einen eigenen Typus innerhalb dieser Reihe. Bezüglich der näheren Gliederung verweist ich auf die seinerzeit in den Sitzungsberichten des Lotos gegebene Über- sicht über die Arten der Gattung Gagea?) Von den zahlreichen Formen der @. bohemica wurde jene Form zu erst beschrieben, die Zauschner als Ornithogalum bohemicum bezeichnete 1) Lotos, Prag, Sitzungsberichte, 4904, 4. 2) Lotos 1904, 114. Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. 307 und, wenn auch schlecht, abbildete. Ich bezeichnete diese Pflanze in meiner Übersicht als @. bohemica s. str., AscHErson et GRAEBNER in der Synopsis?) als @. eubohemica, aus Gründen der Priorität bezeichne ich sie im folgen- den als @. Zauschneri?). Die @. Zauschneri wird durch Formen repräsentiert, die einen ver- hältnismäßig kleinen Bulbus, einen kräftigen Stengel, fast stielrunde fädliche Basalblätter, von einander abgerückte, aus länglichem fast scheidig umfassen- dem Grunde vorn stark verschmälerte und oft in eine lange Spitze aus- gezogene Stengelblätter haben, die nach oben abnehmen. Der Blütenstand, meist armblütig, hat große 15—17 mm lange intensiv gelbe Blüten, deren äußere Tepalen breit länglich, vorn stumpf bis abgerundet stumpf, deren innere Tepalen breit verkehrt ei-länglich, mit oft ungleich ansetzender basaler Verschmälerung und abgerundet stumpfem vorderem Ende versehen. sind. Doch sind diese Formverhältnisse schon bei der Prager Pflanze nicht konstant, es finden sich Formen mit einer weniger ausgesprochenen Ab- stumpfung; die Breite der äußeren Tepalen beträgt durchschnittlich 4!/, (3—7), die der inneren 4 (3—6'/) mm. In der Synopsis Aschersons werden als charakteristisch für die @. saratilis nur kugelige, für die @. Zauschneri auch längliche bis kurz linealische Staubbeutel angegeben. Die Form der Staubbeutel ändert sich aber mit dem Alter der Blüte und ist abgesehen davon an Staubblättern oft derselben Blüten verschieden. Da aber auch @. sara- filis längliche bis linealische Staubbeutel hat, versagt dies Merkmal. Als charakteristisch wird für die @. Zauschneri auch der verkehrt-eiformige oben ausgerandete Fruchtknoten mit einspringenden Seiten angegeben. Diese Formverhältnisse schwanken mit dem Alter, es finden sich aber auch Frucht- knoten mit flachen bis etwas vorspringenden Seitenflächen, ebenso wie auch die Größe der oberen Ausrandung bei der Form um Prag schwankt. Reife Kapseln sah ich nicht; die bis jetzt angestellten Versuche, reife Kapseln zu erziehen, blieben resultatlos, werden aber fortgesetzt?). Die Behaarung schwankt; neben fast ganz kahlen Formen, finden sich solche mit oft starker Behaarung; im allgemeinen ist sie aber spärlich, und bekleidet die oberen Stengelpartien, die Ränder der Stengelblätter, nimmt im Inflorescentialteil zu und erstreckt sich auf Basis und Rückenseite der Tepalen. Bald erkannte man die größere Verbreitung dieser Formen, aber auch, daß nicht alle Formen sich mit der gegebenen Beschreibung decken. Kocn — 0, 1) AscHenson et GraEBNeR, Synopsis III. 80. 2) Die Nomenklatur ist sehr verwickelt. Der Name O. bohemieum bezieht sich auf die Formen um Prag, also die echte G@. bohemica, die nur ein Glied einer großen Formenreihe ist. Da dieser Name der älteste Name ist, so hat die ganze Formenreihe so zu heißen. Die Prager Pflanze hat also den nächstältesten Namen zu führen; der ist unzweifelhaft O. Zauschneri (Pont, Fl. boh. II. 14), demnach hat die Form um Prag @. Zausehneri zu heißen. 3) Auch Janka und VELENOVSKY (Flora 4887, 494) geben gleiches an. 20* 308 A. A. Pascher. trennte infolgedessen eine eigene Art, die @. saxatelis ab. Die typischen Formen dieser Art weichen von der @. Zauschnert vor allem durch stärkere Behaarung, etwas schmälere Stengelblätter, kleinere blassere Blüten, ab. Die Grundform der Tepalen ist auch hier zwar eine verkehrt-eilängliche bis längliche; die Tepalen jedoch sind schmäler, die basale Verschmälerung erfolgt oft geradlinig, die vordere Zuendung ist weniger stumpf, oft spitz- lich. Der Fruchtknoten ist wenig oder nicht ausgerandet, die Seitenflächen nicht eingedrückt, oder schwach nach außen gewölbt; die Kapsel verkehrt- herzförmig und vom vorderen Drittel aus stark bogig verschmälert. - So verschieden einzelne wohl ausgebildete Formen der @. Zauschneri und G@. saxatilis sind, so finden sich doch bereits an den Originalstand- orten einzelne Formen, die den Übergang vermitteln. So sah ich davon G. saxatilis mit dem Fruchtknoten der @. Zauschnert und umgekehrt in allen möglichen Abstufungen; ebenso wechseln die Formverhältnisse der Tepalen an ein und derselben Pflanze und zeigen Annäherungen beiderseits hin. Es wäre zu weitläufig, hier detaillierteres darüber zu sagen, und ge- hörte nicht hierher; es genügt auf die Tatsache hinzuweisen. Mit der Zeit haben einzelne Forscher sich gegen die völlige Abtren- nung der beiden bis jetzt erwähnten Formen ausgesprochen und eine Unter- ordnung der @. Zauschmeri unter die @. saxatilis oder eine Nebenein- andersetzung vorgenommen. Historisch interessant wäre die Ansicht PsTEr- Manns, der die @. saxatilis als Hungerform der @. arvensis anspricht; ihm folgte auch Reıcaensach in der Flora excursoria. Dagegen spricht, außer den von verschiedenen Autoren erwähnten Momenten, die Gestalt der Stengelblätter, die uns später noch einmal verwertbar wird. Sahen wir nun schon an den Originalstandorten die Formverhältnisse inkonstant, so ist dies noch mehr im übrigen Verbreitungsgebiet der Fall. Der östlichste Teil des Verbreitungsgebietes der @. bohemica im weiteren Sinne (mit Ausschluß der von Terraccıano hierher gezogenen Arten: @. nebro- densis, G. nevadensis, G. pygmaea) liegt in Frankreich. Hier tritt sie im mittleren und westlichen, sowie im südlichen und östlichen Frankreich auf. Auf den langen Streit der französischen Floristen: ob die Pflanze ihres "Landes @. sawatilis oder die »echte« @. bohemica sei, kann ich hier nicht eingehen. Es wurde aber dadurch der Nachweis erbracht, daß beide Formen, und zahlreiche Zwischenformen zwischen beiden in Frankreich auf- ‚treten?). - Vollständig. mit der Prager Pflanze übereinstimmende Formen ‚sah ich von: Prunieres, l’Andellot, St. Priöre und Angers; daneben 4) Saınt-LAcer (soc. bot. Lyon 1875, 2) hält die G. saxatilis für eine Form der G. bohemica mit fehlgeschlagener Frucht; Carıor (ötud. d. fleurs V) weicht dadurch aus, daß er die französische Pflanze @. Flourraeana neu benennt, Masnın (soc, bot. Lyon V. 46) untersucht die Originale Goprons und konstatiert an ihnen intermediäre Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. 309 lagen alle Übergänge zur @. sawatilis auf, ohne daß ich jedoch völlig über- einstimmende Formen sah. Dasselbe gilt für die Pflanze von Ancenis; nebst typischer @. Zauschneri auch @. saratilis vom selben Standort sah ich von Erigne. Der @. sa.ratılis näherte sich die Pflanze von Thouars. Von Vienne und Gannat liegt sowohl diese als auch jene Form auf, während die Formen aus Drome ganz intermediär sind. Mehr der @. sara- tılıs entsprechen die Formen aus Cantal, die aber unverkennbare An- näherungen an die @. Zauschneri zeigen. Die Schweizer Pflanze gehört dem @. saxatilis-Typus an. Doch fin- den sich an den innern Tepalen unverkennbare Annäherungen an die G. Zauschneri. Hier treten nicht selten auch reichblütige und hoch- wüchsige Formen auf, wie sie in Bulgarien wiederkehren werden. In Deutschland finden sich beide Pflanzen verbunden durch zahlreiche Übergänge nur um Magdebu rg, während die anderen Vorkommnisse den G. saxatilus-Typus haben, jedoch in verschiedener Weise nicht selten An- näherungen an die @. Zauschmeri zeigen. In Österreich findet sich die typische G. Zauschneri an den Stand- orten Böhmens, Mährens, Niederösterreichs. Dagegen finden wir in Ungarn genau dasselbe Formengewirr wie in Frankreich. Schur und Borbäs sprechen sich gegen die völlige Trennung der beiden Typen aus. Die Formen Nordungarns schließen sich eng an die mährischen an und zeigen nur vereinzelt Anklänge an die @. saratilis. Um Farkasvölgy treten dagegen eigentümliche Mittelformen auf. Um Alalkert tritt dagegen der Typus der @. saxatilis wieder vorherrschend auf. Hier kehren auch die reichgegliederten, hochwüchsigen Formen der Schweiz wieder. Während Kammersdorf @. saxwatılis zeigt, finden sich am Vilagos alle inter- medjären Formen. Es ist ein mächtiges Gewoge von Formen zwischen den beiden Extremen @. Zauschneri und @. saxatilis. Die serbischen Pflanzen entsprechen fast völlig der @. Zauschneri; nur haben sie etwas kleinere Blüten; um Balinovac finden sich an die G. saxatilis anklingende Formen. Die @. Szowitsii von Odessa, die von Terraccıano als Unterart auf- recht erhalten wird, zeigt dieselbe intermediäre Stellung wie einzelne Formen von Nordungarn. Oft sind diese Formen reichblütig. Nur einzelne Exem- plare entsprechen diesem oder jenem Extrem völlig. Von russischem Material sah ich weniges und auch dieses war inter- mediär, bald dahin bald dorthin neigend; was vom Kaukasus als @. bo- hemiea auflag, war @. chlorantha. Dagegen zeigt die Krim eigene eigentümliche, ‚gestauchte kleinblütige I Formen; Borkau (mem. d. ]. soc. ac. d. Maine et L. 1862, 53) gibt genau Standorte an, wo er G, saxatilis und wo er G. bohemica konstatiert hat; einige Standorte sind beiden gemeinsam. Auch Lesranp, BouvEr und andere beteiligten sich an diesem Streite, der in eine subtile Haarspalterei ausartete. 310 A. A. Pascher. Formen. Ich bezeichnete sie seinerzeit als @. Callieri; sie entspricht im allgemeinen der @. Zauschneri, doch finden sich häufig Übergänge zur @. saxatılis. Aus dem. Orient sah ich nur weniges; meist liegt die Pflanze mit der G. chlorantha vermischt auf! Die grazilen, sich extrem der @. saratilis nähernden Formen bezeichnete ich als @. aleppoana. Ebenso sind die Formen aus Kios-Tepe und Tourmainin Mittelformen. Die Abbildung de la Billardieres vom Antherieum villosum ist unzweifelhaft auf die (@. bohemiea zu beziehen und stellt eine jener eigentümlichen Formen dar, die wir ähnlich in Bulgarien wiederfinden. Griechenlands eigentümliche Formen, die im allgemeinen der @. Zauschneri entsprechen, weichen von allen anderen Formen durch den mächtigen geförderten Blatteil, das dichte Haarkleid und noch andere morphologische Momente ab; sie beginnen sich zu differenzieren ((. lanosa). Intermediär, obwohl der @. Zauschneri mehr entsprechend, sind die von Sıntenıs von Dardanellen, und die vom Basapıcn einmal als G@. sawa- tılıs, einmal als @. bohemica aufgelegten Exsikkaten. Die von Srrıerny um Philipopel gesammelten Formen zeigen mannig- fache Ähnlichkeit mit den bereits erwähnten ungarischen und Schweizer Formen. Sie zeigen eine bedeutende Streckung der Inflorescentialglieder und sind ungemein grazil. Im Blütenbau stehen sie intermediär zwischen der @. saratilis und (@. Zauschneri. Sie repräsentieren eine neue Ent- wicklungsrichtung innerhalb des Formengewirres (@. Velenovskyana). Im westmediterranen Gebiet tritt die @. bohemica im Appenin, auf Elba, Korsika, Sizilien auf. Es ist hier ebenfalls eine Fülle inter- mediärer ineinander übergehender Formen, die in Sizilien oft der @. saxa- tilıs näher stehen, aber ohne die für diese typische Form zu erreichen. Die @. busambarensis ist eine anomale Form mit mehr als 2 Basalblättern; die @. corsica Jourd. (non Tausch.) wird vom Autor selber als intermediär angegeben. Ich glaube, diese kurze Übersicht zeigt zur Genüge, daß sich eine völlige Scheidung der beiden Formen (G. saxatılis und G. Zauschneri) nicht durchführen läßt. Während wir sie in Deutschland und Österreich scharf geschieden oder nur selten durch Übergangsformen verbunden sehen, — stellt die andere Hauptmasse ein zwischen beiden Typen schwankendes Formengemenge dar, aus dem sich einzelne jüngere Formenkreise nach anderen differenzierenden Momenten abzulösen beginnen. Man hat die (@. bokemica in Mitteleuropa als Charakterpflanze des pontischen Florenreiches aufgefaßt. Dies trifft nur bedingt zu. Als Relikt der pontischen Flora ist sie sicher aufzufassen in Österreich (Böhmen, Mähren, Schlesien, Niederösterreich, Ungarn), in Serbien, in Deutsch- Gagea boheniica — eine mediterrane Pflanze. 311 land, ganz abgesehen davon, ob sie auf diesem oder jenem Wege dahin gelangte. Ich glaube, daß auch die Schweiz durch das Vordringen der Steppen- Nora mit der @. bohemica besiedelt wurde; und die Umstände, die dafür sprechen, entsprechen vollständig den von Scuurz (Beihefte zum bot. Zentral- blatte, 1904, 147) gegebenen Anschauungen. Demnach hätten wir uns die Besiedelung der Schweiz durch die @. bohemica rheinaufwärts, durch das Talsystem zwischen Alpen und Jura bis zum Rhonetal vorzustellen. Daß Lücken da sind, darf uns nicht wundernehmen, angesichts der großen Lücken in Deutschland, wo die @. bohemica sicher seinerzeit viel weiter verbreitet war. — Wenigstens scheint mir diese Art der Besiedelung plau- sibeler als die aus dem mediterranen Florenreich rhoneaufwärls. Das Vorkommen im westlichen und mittleren Frankreich läßt sich als pontische Relikte deuten. Das Vorkommen im südöstlichen Frankreich läßt sich jedoch nicht auf die gleiche Weise erklären, es ist wahrscheinlich, daß es hier im Zusammenhang mit der Ausbreitung der mediterranen Flora steht. Interessant aber ist das Auftreten der @. bo- hemica in diesen beiden pflanzengeographisch differenten Gebieten. Für den Zusammenhang mit der mediterranen Flora im letzteren Fall spricht auch die Verbreitung der @. pusilla, die längs der mediterranen Südküste bis ins Hochland von Teruöl (Spanien) vordrang. Wir stoßen demnach schon im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes der @. bohemica auf Schwierigkeiten in der Ableitung aus dem pontischen Florenreich. Im Osten des Verbreitungsgebietes könnten wir das Vor- kommen auf der Krim allenfalls mit der pontischen Flora in Zusammen- hang bringen. Schwieriger ist es schon in Bulgarien, wo andere rein mediterrane Arten der Gattung Gagea mit vorkommen. Doch stehen wir bezüglich Bulgariens noch vor manchem ungelösten Rätsel trotz der aus- gezeichneten Arbeiten VELENovsKYs. Dagegen existiert eine kausale Beziehung zwischen der pontischen Flora und den Vorkommnissen an den Dardanellen sicher nicht. Das- selbe gilt von den kleinasiatischen Standorten, vom Vorkommen um Ephesus und Aleppo. Eine Besiedelung dieser letzteren Standorte von seite der anstoßenden syrischen Steppengebiete, die als letztes Glied jener großen Steppenreihe zu betrachten sind, der auch das turkestanische zugehört, — halte ich für unwahrscheinlich, da ich aus diesem Gebiete weder Exsikkaten hi der @. bohemica sah, noch in der Literatur Angaben fand. Analoges silt auch von dem innerkleinasiatischen Trockengebiete. Ebenso undenkbar ist ein kausaler Zusammenhang zwischen den riechischen Vorkommnissen und der pontischen Flora. . Wie soll aber das Auftreten in Sizilien, in Korsika, auf Elba, im Apen- aın erklärt werden, wenn wir annehmen, daß die @. bohemica auch hier Pontischer Herkunft sei? Sizilien, das so lange im Konnex mit Afrika 312: A. A, Pascher. verblieb, Korsika, das seit altersgrauer Zeit losgelöst vom Kontinent, sich einen kolossalen Reichtum an Endemismen herausbildete. Hier ist die Pflanze sicher einheimisch und nicht auf Einzug durch die pontische Flora zurückzuführen. Demnach ist aber auch die Verbreitung der @. bohemica im mediter- ranen Gebiet lokalisiert: Südfrankreich, Elba, Korsika, Italien, Sizilien—Grie- chenland, Dardanellen, mediterranes Kleinasien und mediterranes Syrien. Die Verbreitung im mediterranen Gebiet muß ehedem eine größere gewesen sein, und sich außerdem zu mindest auf die Verbindung zwischen Klein- asien und Griechenland, die Verbindung zwischen Griechenland und Süd- italien resp. Sizilien, andererseits auch zwischen Korsika und dem übrigen Teil des Verbreitungsgebietes erstreckt haben. — Demnach muß aber die @. bohemica bereits seit uralter Zeit im mediterranen Gebiet einheimisch sein. Von ihrem ehemals weiten Verbreitungsgebiet im mediterranen Florenreich haben wir nur mehr räumlich von einander entlegene Reste vof uns. Für die Auffassung der @. bohemica als mediterranen Typus aber sprechen auch noch andere Momente morphologischer sowie entwicklungs- geschichtlich-verwandtschaftlicher Natur. Unsere Pflanze gehört der Sektion Didymobolbos an; diese hat ihr eigentümliches Entwicklungsgebiet im Bereich der mediterranen Flora: nur 2 Arten gehen über dieses hinaus, die G@. arvensis und G. bohemica, wenn wir von den in Spanien vorkommenden sich von mediterranen Typen ab- leitenden subalpinen Formen absehen. Beide genannten Arten sind aber auch im mediterranen Gebiet weit verbreitet. Die @. bohemica gehört innerhalb dieser Sektion einer eigenen Reihe, der der Arvenses, an (mit den Arten G. arvensis, G. dubia, G. Grama- telli, @. fibrosa,; G. Juliae, @. peduncularis, G@. mierantha). Es ist nun auffallend, daß die nächsten Verwandten der @. bohemica, die (@. pe- duneularis schmal-lineale, fast fädliche Blätter hat. Die @. arvensis zeigt insbesondere, wie auch ihre mediterrane Rasse, die @. dubia, deutlich die Tendenz, im mediterranen Gebiet die Basalblätter zu verschmälern. Ja dieses schmal-lineale tritt bei den meisten mediterranen Arten dieser Sektion überhaupt auf. Nun besitzt auch die @. bohemica dieses schmal, fast fädliche, halbstielrunde, bis fast stielrunde Blatt. Wichtiger ist die Form des unteren Stengelblattes. Die @. bohemica hat ein Stengelblatt, das aus länglichem, bis eilänglichem Grunde, länglich und dann mehr oder minder rasch in eine schmale, verschieden verlängerte Spitze ausgezogen ist. Es ist nun auffallend, daß diese eigentümliche Blattform bei einigen mediterranen Arten der Arvenses, ja bei der nächsten Ver- wandten der (7. bohemica charakteristisch auftritt. Auch andere mediter- rane Arten der Sektion (@. Durieui, G. mauritanica) zeigen diese Blatt- Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. 313 form. Ja, die ostmediterrane Rasse der @. arvensis, die @. dubia hat die ursprüngliche Blattform der @. arvensis ganz in diese eigentümliche umgewandelt, und das nur im mediterranen Teil; für sie ist unter anderen morphologischen Momenten gerade dieser Umstand als Rassenmerkmal charakteristisch. Auch die @. peduncularis, die nächste Verwandte der @. bohemica zeigt dieses Blatt. Spricht nicht der Umstand, daß die @. bohemica eine gleiche Blattform hat, für die Herkunft aus der mediterranen Flora ? Aber auch die Gliederungsverhältnisse des Stengelteiles sprechen dafür. Wir sehen bei den meisten Arten der Didymobolbos-Sektion (mit Ausnahme der @. arvensis und ihren Verwandten und der (@. mauritanica — bei letzterer ökologisch bedingt —), soweit sie dem mediterranen Ge- biet angehören, deutliche einzelne Internodien (in einigen Fällen alle) ent- wickelt. Auch die @. arvensis zeigt im mediterranen Gebiet Tendenz zur Streckung. Die @. bohemica hat aber diese deutliche Ausbildung der Internodien sogar im pontischen und mitteleuropäischen Gebiet erhalten, während die @. arvensis sie im extramediterranen Teile fast völlig unter- drückte. Auch die Kapselform mit ihrer starken basalen Verschmälerung hat sie mit den nächsten rein mediterranen Arten gemeinsam. Diese Kapsel- gestalt tritt aber auch noch bei anderen mediterranen Arten der Sektion auf und ist häufig. Nur bei der G@. mierantha und @. Juliae fehlt sie; diese sind aber montan. Auffallend ist auch hierbei, daß die mehr mittel- europäische @. arvensis die basale Verschmälerung der Kapsel ihrer ost- mediterranen Rasse, der G. dubia nicht hat — ähnlich wie wir es auch beim unteren Stengelblatt sahen. Ich darf auch nicht verschweigen, daß im botanischen Garten der Universität in Prag, das Hervorstechen der Basalblätter der @. bohemica gleichzeitig mit anderen typisch mediterranen Pflanzen erfolgte. Nach all diesem. scheint es auch aus morphologischen Gründen wahr- scheinlich, daß die @. bohemica eine mediterrane Pflanze ist. Demnach ist die @. bohemica aus dem mediterranen Florenareale ins pontische übergetreten. Ein Übertritt aus dem pontischen ins mediterrane Florenreich, und eine nachfolgende Besiedlung dieses so weiten Areales stößt in seiner Erklärung auf viel größere Schwierigkeiten, als der um- gekehrte Fall: ein Übertritt aus dem mediterranen Gebiet ins pontische und °n späteres Vorrücken mit dieser. Demnach kann sie in Mitteleuropa noch immer als pontische Charakterpflanze gelten: hierher ist sie ja sicher Mit der. pontischen Flora gelangt. Topographisch ist ja ein solcher Übertritt aus dem mediterranen ins Pontische Florenreich leicht möglich, da ja beide Areale noch jetzt in 314 A. A. Pascher. größeren Strecken aneinander stoßen und früher wahrscheinlich noch mehr benachbart waren. Auch ökologisch ist ein derartiger Übertritt leicht denkbar. Die @. bohemica ist ein typischer Xerophyt. Als einer frühblühenden Zwiebel- pflanze — sie beendet ihre Vegetation Ende April, Beginn Mai — hat sie den Bulbus für das nächste Jahr rasch gebildet. Der rauhe Steppenwinter (wohl der maßgebendste Faktor) konnte ihr demnach nicht schaden, da sie ihn im Bulbus geschützt überdauerte. Danach bildete aber auch der Hauptgegensatz in den klimatischen Verhältnissen beider Florenreiche, der pontische Winter, kein Hindernis für sie. Gerade aber der Umstand, daß sie die kritische Zeit im Bulbus über- dauert, machte sie aber auch im Ferneren geeignet, nach dem Rückzug der pontischen Flora — mit der sie inzwischen vorgewandert war — sich an jenen einzelnen Stellen zu erhalten — an denen die pontische Flora grüßten- teils durch die infolge der Änderung der klimatischen Verhältnisse wieder vordringende mitteleuropäische Flora verdrängt wurde — den Stellen, die wir als pontische Relikte bezeichnen. Interessant ist aber, beiläufig erwähnt, daß eine andere Art der Gat- tung Gagea, die @. pusüla, wirklich aus dem pontischen Gebiet ins mediterrane eindrang; sie findet sich aber nur im nördlichen Küstenteile des westmediterranen Gebietes, längs welcher sie bis ins Hochland von Teru&@l vordrang. Es ist eine auffällige Tatsache, daß die G@. bohemica bei uns nicht oder höchst selten Früchte ansetzt. Kerner kannte dies bereits und er- klärte sich dies Verhältnis aus dem Rückweichen der Steppeninsekten — so daß an den pontischen Relikten die @. bohemica nicht mehr bestäubt wurde. Er führte darauf auch die reichliche Bildung der Brutzwiebelchen zurück. Daß diese Unterdrückung der Fruchtbildung allgemeinerer Natur ist, dafür liegen zahlreiche Angaben vor (Janka, VELENOVSKY, (0ssoN, DuVAL, JouvE, LAMOTTE!), An dem reichen Material, das mir vorlag, beobachtete ich nur einige sehr wenige Male reife Kapseln, die aber nur verkümmerte Samen hatten. Es waren dies der G. saratilis nahe stehende Formen. Duvar, JouvE') meint, daß die reichliche Bildung von Bulbillchen die Ursache der Sterilität sei; ich glaube aber, daß Kerner mehr im Recht ist. Ob Lamorres AN- sicht, daß die Kälte die Sterilität hervorrufe, irgendwelche Wahrscheinlich- keit hat, lasse ich dahingestellt. Auffallend ist, daß nach schneereichen Wintern die @. bohemica häufiger auftritt und blüht. Kustn gibt in seiner Blütenbiologie (N. 2. 479) bei der @. saxatilis an: Diese Art ist schwach protogynisch; bei trüber Witterung findet hier 4) Bull. soc. bot. Franc. XXI. 423. Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. 315 auch pseudokleistogamische Autogamie statt. Die Ausbildung von Früchten wterbleibt zuweilen. Wie erwähnt, entsprachen die vorgelegenen kapsel- tragenden Exemplare mehr der (@. saratılıs-Form. Das spricht gegen die Auffassung der @. saxatılis als sterile Form der @. bohemica. Mir scheint aber darin noch mehr zu liegen. Wir sahen oben, daß die Tendenz zur Differenzierung in die zwei Extreme (r. saxatılıs und b. Zauschneri an den meisten Vorkommnissen vorhanden ist; neben der Differenzierung nach diesen beiden Formen, tritt aber lokalisiert stellenweise eine Sonderdifferenzierung nach einem anderen Moment auf, die die allgemeine (die in die @. saxatelis und @. Zauschneri) überholt; es sind dies die kleinen Formenkreise (G. lanosa, G. Callieri, @G. aleppoana, G. Velenovskyana). In Mitteleuropa nun dominiert die Differenzierung in die @. saxatılis und 6. Zauschneri; die anderen Differenzierungen sind ganz in der Hinterhand und treten nur individuell auf (die hochstengeligen und reichblütigen Formen der Schweiz und Ungarns, die analog der @. Velenovskyana sich entwickelt haben), In Mitteleuropa haben sich auch die derzeit extremsten Formen dieser ersten Differenzierung entwickelt: die typische @. saratılis und die Ipische @. Zauschneri. Vergegenwärtigen wir uns nun die morphologischen Verhältnisse der Blüte: die Blüte der @. Zauschneri ist auffallend groß, die Tepalen sind breiter und viel intensiver gelb, als bei der @. saxwatılis, deren Blüten kleiner, deren Tepalen schmäler, flächenkleiner sind und eine blassere, weniger intensive Färbung haben. Wir sahen, daß an den meisten außermitteleuropäischen Vorkomm- Nissen die Blüte in ihrer Morphologie so ziemlich die Mitte zwischen diesen Extremen einnimmt und bald diesem oder jenem mehr zuneigt oder es auch Virklich erreicht. Warum schritt aber gerade in Mitteleuropa diese Diffe- 'enzierung so mächtig vor? Die Pflanze ist mit der pontischen Flora in unsere Gebiete vorgedrungen. Nach dem Rückzug der pontischen Flora blieb sie als Relikt an einzelnen Stellen zurück, — die Insekten, die die Befruchtung vornahmen, wurden dabei weniger, — wird nicht hierbei teilweise ebendasselbe eingetreten ““n, wie bei den Pflanzen hoher Breiten oder hoher Regionen? Es werden Ri Mur diejenigen erhalten haben können, die einen wirksameren Schau- Fin besaßen, — oder benutzen wir den gewöhnlichen Sprachgebrauch, in nn. wird ihren Schauapparat vergrößert haben, umsomehr als bereits endenz zur Bildung solcher Tepalen, die eine ausgiebige Vergrößerung statten, vorhanden war. Dafür spricht aber auch das intensive Gelb der u amicn, sowie der Umstand, daß das Auftreten derarlig extremer Ränder — ich habe hier speziell die @. Zauschneri im Auge, an den omsii und »Relikten« des Gebietes, — wo sich wohl die verändernden ® am fühlbarsten gemacht haben. Es würde aber dadurch nicht etwas wesentlich Neues geschaffen; die 316 A. A. Pascher. in der Pflanze bereits gelegene Tendenz zur Differenzierung nach den beiden Richtungen, deren Extrem eben die (7. Zauschneri und @. saxratilis ist, — erhielt in Mitteleuropa nur eine kräftige Unterstützung durch die äußeren ökologischen und klimatischen Faktoren, — so daß sich hier das der- zeitige Extrem dieser Richtung entwickeln konnte. Wir sahen aber, daß an den mediterranen und den extramediterranen Vorkommnissen auch die Neigung besteht, Formen zu bilden, die zur @. sa.ratilis hinüberführen, und daß die Tendenz, derartige Formen zu bilden, fast ebenso verbreitet ist als die frühere. Diese Formen neigen zur Pseudo- kleistogamie. Es werden nun wohl unter diesen Formen, die mit der pontischen Flora vorrückten, auch solche zur Pseudokleistogamie neigende gewesen sein. Es sind dies Formen, die von vornherein meist zur Ver- kleinerung des Schauapparates neigen. Diese werden beim Rückzug der pontischen Flora, sich anders verhalten haben, als die vorerwähnten, der @. Zauschneri sich zuneigenden Formen. Die Bedeutung des Schauapparates wird bei dem ohnedies abnehmenden Insektenbesuch immer mehr und mehr gesunken sein, er wird kleiner, weniger intensiv geworden sein, umsomehr als die sich herausbildende Pseudokleistogamie im stande war, den ermangeln- den Insektenbesuch wettzumachen. Danach stellen die @. Zauschneri und @G. saxatilis die derzeitigen Höhepunkte zweier divergierender Entwicklungsrichtungen derselben Pflanze dar. Diese Höhepunkte sind aber — durch Unterstützung äußerer Faktoren nur an wenigen Stellen erreicht, — diese Faktoren haben diese Differen- zierung aber gefördert, nicht ausgelöst. Wir sehen ja diese Differenzierung auch dort angedeutet, wo die geschilderten Umstände nicht mitsprechen, allerdings erreichen diese Formen nicht das Extrem der Entwicklung. Warum sich aber hier nur jene, dort diese Form herausbildet, fällt schwer zu sagen; es spielen da noch sicherlich andere Momente mit, die für uns unmerklich, dennoch aber die eine oder andere Form in ihrer Ent- wicklung begünstigen. Daneben aber erfolgte, ich möchte fast sagen, ein plötzliches fremdes Aufflackern: mitten darunter treten vereinzelnd Formen auf, die an ganz andere in Mitteleuropa fremde Formenkreise erinnern (einzelne Formen der Schweiz, aus Ungarn); es macht mir immer den Eindruck, als ob derart einzelne Fomen gewissermaßen den Zwang, der durch die äußeren FaktoreN erhalten wird, durchbrächen und sich in eigener Gestaltung versuchten. Machen wir noch einmal einen Überblick. Den alten Typus, die 6. palaeo-bohemica, kennen wir nicht mehr; sie hat sich in altersgrauer Zeit über das mediterrane Gebiet verbreitet; es erfolgte dann durch geologische Transformationen eine bedeutende Reduktion des Verbreitungsgebietes. Die (r. palaeo-bohemieca aber blieb nicht unverändert; es muß sich bereits bald eine allgemeine Spaltungstendenz geltend gemacht haben, und zwäf in } Gagea bohemica — eine mediterrane Pflanze. 317 G. Zauschneri und @. saxatılis zustrebende Formen. Diese Tendenz läßt sich im ganzen mediterranen Gebiet nachweisen. Im mediterranen Gebiete aber erfolgte keine weitgehende, durchgreifende derartige Spaltung. Dafür treten nun im selben Gebiete eng lokalisiert, unvermittelt neue »Entwicklungs- richtungen« auf; es zeigen sich nach neuen unvermittelten Momenten üifferenzierende Formenkreise, die zwar die allgemeine Differenzierungs- tendenz in. G. saxatilis und @. Zauschneri erkennen lassen, — sich aber inihrer eigenartigen Entwicklung scharf abheben und sich dadurch bis zu ge- wissem Grade gesondert haben. Die Pflanze drang aber, immer noch ein Formgewoge zwischen (@. saxatilis und @. bohemica bildend, inzwischen nach Mitteleuropa vor. Beim Rückzug der pontischen Flora machten sich nun auf die zurückbleibende @. bohemica Faktoren geltend, die die be- gomnene Differenzierung in @. saxratilis und @. Zauschneri ähnliche Formen so mächtig förderte, daß wir derzeit an den Relikten, die diesen beiden Rich- tungen entsprechenden Formen am markantesten ausgeprägt finden, — daß wir hier an den Relikten die derzeit weitest entwickelten Endglieder der bereits in mediterranem Areale angelegten beiden Reihen vor uns haben. Die systematische Übersicht über diese Verhältnisse ist schwierig. Da Ornithogalum bohemicum der älteste Name eines Gliedes dieser Reihe ist, muß dieser Name auf die ganze Reihe ausgedehnt werden. Danach hätten wir folgende Übersicht : Gagea bohemica s. ampl., formenreich, in einer allgemeinen bereits verschieden weit vorgeschrittenen Auflösung in die beiden Formen G. saxatilis Koch, G. Zauschneri Pasch. begriffen, die sich in Mitteleuropa am weitesten entwickelt haben. Daneben haben sich noch einige kleinere Formenkreise losgelöst, die die erste Spal- \ungstendenz vielfach erkennen lassen, sich aber nach anderen Momenten weiter entwickelt haben, die: @. lanosa, @. Velenovskyana, die as @. Callieri, @. aleppoana, geographische Rassen aufzufassen wären. TOR fällt ‚schwer, diese Verhältnisse klar genug darzustellen, da die ad vier Formen geographische Rassen im eigentlichen Sinne des W ortes ‚ während die ersten beiden Formen erst in ihrem Extreme derartige na Pllfche Rassen darstellen, im Beginn der Differenzierung jedoch ne Variationen darzustellen scheinen. Es war mir in der vorliegenden Abhandlung weniger darum zu tun, jede elne Form morphologisch zu charakterisieren und zu benennen, es gibt RE Fülle von intermediären Formen, als vielmehr darum, einen Erklä- Radg de “ Auf des phylogenetischen Zusammenhangs zu machen, den Werde- des Rip ntwicklung möglichst klar zu legen. Daß hierbei mehr Punkte drungsversuches spotten, als zugänglich sind, liegt ja auf der Hand. einz hier Eine neue interessante Cliffortia vom Roggeveld, Von R. Marloth. Mit Tafel IH und 4 Figur im Text. Cliffortia arborea Marloth n. sp.; frutex vel arbuscula dioica. Rami juniores erecti, seniores horizontales.. Folia trifoliolata, foliolis rigide coriaceis, pungentibus, integerrimis, margine revolutis, subtus tomentis; petiolo membranaceo vaginante; stipulis coriaceis, petiolo adnatis. Flores masculi brevissime stipitati, in axillis foliorum solitarii, structurae generis, sed stamina ad 6—10 reducta. Flores feminei fascieulati; faseiculi in spiculas breves aggregati; spiculae in spicas compactas termi- nales dispositae. Calycis lobi tres, decidui; stylus solitarius; stigma unum, album non plumosum. Arbor usque ad 40 m alta. Africa australis: in rupibus montium regionis Roggeveld dietae; alt. 1500 m (Marrora n. 3907. — Floret Octobri). Diese Art bildet 3—5 m hohe Sträucher oder selbst 5—10 m hohe Bäume, deren Stammdurchmesser 30—50 cm beträgt (vgl. Taf. III). Die Rinde schält sich in faserigen Streifen ab und hängt meistens in lange" Fetzen von Stamm und Ästen herunter. Die männlichen Blüten bieten keine besonderen Charaktere, aber die weiblichen weichen sowohl durch die einfache, weiß gefärbte, nicht federige Narbe von den anderen Arten ab, als auch durch die ganz eigenartigen Inflorescenzen. Die Blüten sind zu 6—10 in Bündeln zusammengedrängt, welche ihrerseits in den Achseln der Blätter von Kurztrieben stehen. Eine größere Anzahl solcher Kurztriebe oder Ähren bildet dann am Ende der aufrecht stehenden Zweige eine 15—20 cm langen walzenförmigen Blütenstand (s. Figur auf S. 319). Eine ähnliches ist von keiner anderen der 40 (oder mehr) Arten bekannt. Das Aussehen dieser Kurztriebe hat der Pflanze den kolonialen Name! »Starboom» (= Sternbaum) eingetragen. Besonders bemerkenswert ist die im höchsten Grade xerophile Struktur und Haarbekleidung der Blätter, welche alles ähnliche bei anderen Aue der Gattung weit übertrifft. Die Blättchen sind auf der Unterseite mit Eine neue interessante Cliffortia vom Roggeveld. 319 einem starken Filze bekleidet. Die Haare sind zweischenklig (Malpighische Haare) und bilden auch auf den jüngeren Achsen eine gleich dichte Filz- decke. Außerdem finden sich gestielte Drüsen, welche ein stark aroma- tisches Öl absondern. Abgesehen von den morphologischen Eigentümlichkeiten dieser Art ist sie durch ihren Standort von ganz besonderer Bedeutung. Sie findet sich nämlich nur an der Südkante des Roggeveldes, auf dem sogenannten Koms- berge, in einer Meereshöhe von 1500—1600 m. Hier bildet sie stellen- weise, besonders in den Schluchten des oberen Ran- des, kleine Haine und ist früher nach den Berichten der Kolonisten viel häufiger gewesen. Da der Winter auf diesen Höhen aber sehr rauh und das ganze Roggeveld sonst bekanntlich völlig baumlos ist, so sind nach und nach alle irgendwie erreichbaren Stämme als Feuerungsmaterial verwendet worden. Das Roggeveld ist durch die Karroo von der südwestlichen Kapflora getrennt. Bisher war außer- halb der Grenzen der letzteren nur eine Oliffortia- Art bekannt, nämlich ©. linearifolia E. et Z., wel- che sowohl auf den Bergen des östlichen Kaplandes wie in Angola gefunden und nach dem letzteren Ge- biete wohl durch Vögel verschleppt worden ist. Nun stellt sich heraus, daß das größte und eigenartigste Glied der Gattung auf den rings von der Karroo und karroiden Flächen umgebenen Roggevelde vor- kommt, wo seine Existenz eben nur durch äußerst reichliche Ausbildung von Schutzmitteln möglich ge- worden ist. Wir haben es hier augenscheinlich mit einem Q Inflorescenz von Clif- höchst bemerkenswerten Relikte aus einer weit ent- Forti« arborea Marloth. Iegenen Vergangenheit zu tun, aus einer Zeit, da die Kapflora ein größeres Gebiet einnahm, da die klimatischen Verhältnisse Südafrikas derartige waren, daß auch noch auf dem Roggevelde Cliffortien und wahrscheinlich Eriken, Proteaceen und Restiaceen gedeihen konnten. Als das Steppenklima dann weiter vordrang, wurden sie alle vernichtet, Mur eine Restio-Art (R. Eleocharis Nees) und diese Chiffortia blieben er- halten, die Chiffortia eben nur dadurch, daß sie ihre Schutzmittel immer weiter vervollkommnete. Wie viele andere höchst interessante Gewächse aber mögen bei der fortschreitenden Änderung des Klimas nicht so erfolgreich gewesen und infolgedessen spurlos verschwunden sein! Engle r, Bot. Jahrb. AAXAIN. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Über die Vegetation s. 8. 288, Die Spitze des Mount Williams; typisch falkländische Landschaft. Falklands-Inseln: Selim Birger Phot. 28./2. 1904. Taf. II. ANAIX. Engler, Bot. Jahrb. "8685 0A N (7 001 [IS204) Bsondsord Rod) ‘oJoy. Apıcı -purjsp Aoupiy ne UONPUno T-N20S$NnL dIg ZUJOSUF-SPURINIRA Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. rn Bw. u Engler, Bot. Jahrb. XXAIX. Taf. 111. Zar‘ a A - w, er a R. Marloth phot, Cliffortia arborea Marloth, am Südrande der Roggeveld-Berge bei 1550 m. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Bemerkung Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20 Sonderdrucke, bei solchen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die. der Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat und zwar: \ Mu 4 für. 10 Expl. geh. in Umschlag für den Drackbogen 1.20, für-die einfarb. Taf. 80 —.30, » 20 » » », » » : » 2.40, » » iR 80 —.,60. ».30° » »o» » » » 3.60, » » ” 80,90 ® 40 » » » » » » 4.80, » ” » 80 1 20 ».50 °» »» » » » 6.—, » » »....80.1,50 » 60 » » n » » ru 7.20, » » » 80 1.80 » 0 » » » » » » 8.40, » » > to 2.10 ».80 ” » » » » » 9.60, » » » 80 2,40 hL 90 » » 4 » R » » 10.80, » » » 80 2.70 » 100 » » » » » » 12.—, ” » » 80 3.— ‚Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung solcher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als 3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit 4 50.— für den Bogen honoriert. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr- bücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr.:Ad. Engler in Berlin W. 30, Grunewaldstr. 6/7, erbeten. Im. Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druck- fertig eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und aus- gedehnten Abänderungen während der Korrektur Zeitverlust und sons- fige Unzuträglichkeiten verbunden’ sind. a EIN JAHR AN BORD| I.M.S. SIBOGA | von Frau A. Weber-van Bosse 4 4 3 Fe RER. ET SR ER Beschreibung der holländischen Tiefseeexpedition. 2 im niederländisch-indischen Archipel 1899-1900 | Nach der zweiten Auflage aus dem Holländischen übertragen von Frau E. Ruge - Baenziger Mit 26 Vollbildern, 40 Textabbildungen und einer Karte. gr. 8. 1905. . XII und 370 Seiten Broschiert;6 Mark; in Leinen gebunden 7 Mark Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig 7 I Botanische Jahrbücher - Systematik, Pflanzengeschichte N Pflanzengeographie herausgegeben Sr von = Au Bingler ‚Neununddreißigster Band IH. und IV. Heft Mit 5 Figuren im Text und 2 iafeln uk | Leipzig _ A Verlag von Wilhelm Engelmann 1907 a URFRERFAR Ä nr BERREE REINER Ausgegeben am 15. Januar 1907 Inhalt ; Seite ©. Renner, Beiträge zur Anatomie und Systematik der Artocarpeen und Conocephaleen, insbesondere der Gattung Fieus . ........ 319—448 “A, Weberbauer, Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. ’ Mit Tafel IV und V .. 2... 2... 449 - 461 A. Engler, Beiträge zur Flora von Afrika. XZAX . 2.2.2... 5.462465 A. Engler und L. Diels, Crassulaceae afrieanae . . .... .. 462—468 L. Diels, Anonaceae africanae. Mit.1 Figur im Text. ..... 469—486 L. Diels, Combretaceae africanae . . -.. 2.0 none nn 487-515 K. Krause, Rubiaceae afrieanae. Mit 1 Figur im Text. . . .. 516-572: A. Engler, Moraceae africanae III. Mit 1 Figur im Text. . . .. 598-574 A. Engler, Simarubaceae africanae. I... . 0.0 2. 578-5%6 . A. Engler, Tiliaceae africanae. III. Mit 1 Figur im Text . . . 577-580 A. Engler, Steteuliaceae africanae. IT... .. 2-2... 581— 596 R. Pilger, Gramineae africanae. VI... -.u 2.0.0 e. 597-601 F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien. gesammelten Pflanzen 602-662 « E. Koehne, Lythraceae africmae . . ..- =. Te er Harchh 663-664 F. Pax, Euphorbiaceae afrieanae. VIIL. . ..2....-. 0... 665 H. v. Ihering, Die Cecropien und ihre Schutzameisen. -Mit Tafel VI-X und 1 Figur im Text (die Tafeln erscheinen mit der Fortsetzung im nächsten Heft). . . 2. 2. 2.2 2 220 PER 666-670 SE-IR-IE-ISE-IE-IE-IE-IE-IE-SB-IR-IE-IE-IB-IB-IR-IR-IB-IB-IR-IE-SE-IE-IL Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Im Laufe: dieses Jahres werden erscheinen: dehwendeners Vorlesungen über mechanische Probleme der Botanik gehalten an der Universität zu Berlin Mit dem Bilde Schwendeners und zahlreichen Textfiguren Herausgegeben von Prof. Dr. Carl Holtermann Inhaltsverzeichnis: 1. Das mechanische System. — 2. Theorie der Blattstellungen. — 3. Mechanik des Windens. — 4. Bau und Mechanik der Spaltöffnungen. — 5. Hygroskopische Krümmungen und Tors’onen. — 6. Ablenkungder Markstrahlen bei. exzentrischem Wachstum der Stamm- organe. — 7. Das Saftsteigen. — 8. Die Flugapparate der Früchte und Samen. — 9. Die nyetitropischen Bewegungen. — 10. Zur Kenntnis der Rindenspannungen. : | | | J | | | Beiträge zur Anatomie und Systematik der Artocarpeen und ÜConocephaleen, insbesondere der Gattung Ficus. Von Otto Renner. Die anatomische Bearbeitung der Artocarpeen und Conocephaleen für die Zwecke der Systematik ist vor mehreren Jahren von Arapar RICHTER in Angriff genommen, aber nicht zu Ende geführt worden. Weil die wenigen vorhandenen Beobachtungen von der anatomischen Behandlung wohl Ge- winn erwarten ließen, wurde der Verfasser von seinem hochverehrten Vor- stand und Lehrer, Herrn Professor Rınıkorer, dazu veranlaßt, die von Rıcater im Münchener Institut begonnenen Untersuchungen in weiterem Umfange wieder aufzunehmen. Für die Förderung, die Herr Professor Rapıkorer durch die Leitung der Arbeit, Herr Kustos Dr. Ross durch Rat in Literaturfragen, Herr Casımır DE CanpoLLe in Genf, Herr Dr. Beccari in Florenz, Herr Garteninspektor Rerrıc in Jena durch Überlassung von Pflanzenmaterial, Herr Dr. Starr in Kew durch eine persönliche Mitteilung dem Verf. zu teil werden ließen, möchte er die Genannten auch an dieser Stelle seines aufrichtigen Dankes versichern. Ebenso ist der Verf. der Direktion der Royal Gardens in Kew und vor allem der Direktion des botanischen Museums in Berlin für die Zustellung von Herbarmaterial zu Dank verpflichtet. Bei den Artocarpeen beschränkt sich die Untersuchung durchweg auf das Laubblatt, bei den Conocephaleen hat es sich als notwendig ergeben, auch die Achse in orientierender Weise zu berücksichtigen. Die Gattung Opia, die von A. Rıcnter schon ziemlich ausführlich behandelt ist, hat der Verf. der Vollständigkeit halber trotzdem aufgenommen. Des beschreibenden Teiles allgemeine Hälfte. Die Blätter der Moraceen besitzen durchweg eine wohl ausgebildete dorsiventrale Spreite. Über die Nervatur soll nur so viel bemerkt werden, Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. a 320 O. Renner. daß die einfachen Blätter immer fiedernervig sind. Ist das Blatt reich ge- gliedert, wie die schildförmigen tief gelappten Blätter vieler Conocephaleen und das gefiederte Blatt von Artocarpus anisophyllus, so verhält sich der einzelne Blattabschnitt seiner Nervatur nach wie die einfachen Blätter der übrigen Formen. Der anatomischen Untersuchung ist immer ein Blatt- fragment unterworfen worden, das ein Stück eines der unteren primären Seitennerven einschließt. Das Hautgewebe der Oberseite ist bei den meisten Gattungen ein- schichtig, als einfache Epidermis entwickelt, aber Mehrschichtigkeit kommt doch häufiger vor als in vielen anderen Verwandtschaftskreisen. Im ein- fachsten Falle, wie er bei zahlreichen Arten von Ficus, auch bei Cecropia auftritt, sind zwei Schichten vorhanden, deren Zellen mit ihren Seiten- wänden mehr oder weniger genau aufeinander passen. Von der Fläche be- trachtet macht eine solche 2-schichtige Epidermis oft kaum einen anderen Eindruck als eine einfache, und der Querschnitt zeigt regelmäßig, daß un- geteilte Zellen zwischen die geteilten eingestreut sind. Diese Art von Haut- gewebe ist nämlich aus der einfachen Epidermis dadurch hervorgegangen, daß die Mehrzahl der Zellen sich durch eine tangentiale Wand geteilt hat, in einem Stadium, als die Teilungen senkrecht zur Oberfläche größtenteils beendet waren. Bei Dammaropsis ist die Epidermis auf diese Weise sogar stellenweise 3-schichtig geworden. Gewöhnlich besteht aber kein so ein- facher Zusammenhang zwischen den Schichten des mehrschichtigen Haut- gewebes. So passen bei Sahagunia die Zellen der beiden Lagen nicht aufeinander, trotzdem sie von gleicher Größe und Umrißform sind. Und in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fälle unterscheiden sich die Schichten in der Zellgröße, und zwar in dem Sinne, daß die Größe der Zellen nach innen zu von einer Schicht zur anderen zunimmt. In all diesen Fällen soll, im Anschluß an SoLereper, die äußerste Schicht als Epidermis schlechthin, die innere als Hypoderm bezeichnet werden. Pritzer will die Bezeichnung Hypoderm für solche funktionell zum Haut- gewebe gehörige Schichten reserviert wissen, die ihrer Entstehung nach zum Mesophyll zu rechnen sind, und faßt alle echten Dermatogenbildungen unter dem Begriff der (I- oder mehrschichtigen) Epidermis zusammen. Aber im fertigen Zustande sind die genetischen Zusammenhänge oft vollständig verwischt, so daß ohne Kenntnis der Entwicklungsgeschichte eine sichere Entscheidung unmöglich wird, in welche Kategorie der eine oder andere Fall zu stellen ist. Nach dieser Festsetzung kommt 4-schichtiges Hypoderm auf der Blattoberseite vor bei Sahagumia und Cecropia, 4—2-schichtiges bei Balanostreblus, Artocarpus, Pourouma, 2-schichtiges bei Coussapod und Musanga, 2—3-schichtiges bei Conocephalus, 1—4-schichtiges bei Fieus. Für verschiedene Arten von Ficus ist die Entstehung des Hypoderm® aus der Epidermis nachgewiesen, z. B. F. rubiginosa (»australis«) von Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 321 Pritzer, für F\ elastica von De Bary. Bei den Conocephaleen ist dieselbe Entstehungsweise sicher, bei Dalanostreblus und Sahagunia sehr wahr- scheinlich. Dagegen scheint bei Artocarpus echtes Hypoderm im Sinne Prirzers vorzuliegen. Bei A. Blumei, Kemando, Maingayi besteht das 4—2-schichtige Hypoderm aus isodiametrischen dünnwandigen Zellen und macht denselben Eindruck wie bei vielen Freus-Arten. Bei A. Tamaran sind die Hypodermzellen starkwandig, getüpfelt und teilweise der Blattfläche entsprechend etwas gestreckt, bei A. lanceaefolius zeigen sie dieselbe Wand- beschaffenheit und sind fast faserförmig. Bei der letzten Art kommt das Hypoderm zweifellos dadurch zustande, daß die Streifen mechanischen Ge- webes, mit denen bei den verwandten Arten noch die schwächsten Nerven an die Epidermis ansetzen, so breit werden, daß sie in der Mitte der Areolen zusammenfließen. Angedeutet ist dies schon bei A. anisophyllus, wo ein ziemlich kleines Stück der Epidermis in jeder Areole von den Fasern frei bleibt, während die Faserstreifen sonst gewöhnlich nur wenige Zellen breit sind. Die Frage, ob bei den drei erstgenannten Arten das Hypoderm ebenfalls eine Bildung des Mesophylis ist, läßt sich vorläufig nicht mit Sicherheit beantworten. Wahrscheinlich ist es allerdings nicht, daß inner- halb einer Gruppe so nahe verwandter Arten das Hypoderm verschiedenen Ursprung hat. Unterseits ist mehrschichtiges Hautgewebe viel seltener als oben und findet sich auch nur dann, wenn das obere mehrschichtig ist. Wenn die im vorausgehenden angewandte Bezeichnungsweise beibehalten wird, kommt 2-schichtige Epidermis der Gattung Conocephalus und Ficus longifolia und gibbosa zu, einfaches, selten 2—3-schichtiges, wohl immer aus dem Derma- togen hervorgegangenes Hypoderm zahlreicher Ficus-Arten. Für die Größen- verhältnisse zwischen den Zellen der Epidermis und des Hypoderms gilt das- selbe wie oberseits, doch sind die Größenunterschiede unten gewöhnlich weniger bedeutend. Daß die Größe der Hautgewebezellen bei den verschiedenen Arten wechselt, braucht kaum bemerkt zu werden. Die Mittelgröße der Zellen der oberen Epidermis ist 25—30 w in der Länge und Breite, 20—25 y in der Tiefe, nach oben schwankt die Größe bis 50: 40 u (Parartocarpus excelsus, Fieus religiosa), nach unten bis 42:12 y (Ficus rubiginosa). Die Größe der Zellen der unteren Epidermis bewegt sich zwischen geringeren Maßen; die von Parartocarpus venenosus gehören mit 36:19 y zu den größten, die von Balanostreblus ilieifolia mit 9:A4 u zu den kleinsten. Die größten Hypodermzellen (bei Conocephalus tonkinensis) sind 400 „ breit und tief. Hervorzuheben ist noch, daß oberseits die Epidermiszellen, wenn Hypoderm fehlt, nie so klein werden wie bei Vorhandensein von Hypoderm. Sehr instruktive Beispiele dafür finden sich bei Ficus Sektion Urostigma, auch bei Ceceropia und Pourouma; bei den asiatischen Arten von Urostigma Schwankt die Größe der Epidermiszellen, wo Hypoderm vorhanden ist, 21* 322 0. Renner. zwischen 42:42 u (Breite : Tiefe) und 38:12 u, bei Abwesenheit von Hypo- derm zwischen 38:16 u und 50:40 u. Die Aufgabe der Wasserspeiche- rung muß im einen Fall von der Epidermis selbst geleistet werden, im anderen geht sie aus teleologisch leicht verständlichen »Gründen« auf das Hypoderm über, und dazu kommt, daß der Schutz gegen Transpiration und mechanische Einwirkungen, der bei Hypodermbildung der Epidermis hauptsächlich verbleibt, von einem kleinzelligen Gewebe mit sehr zahl- reichen Vertikalwänden auf der Flächeneinheit wohl besser geleistet werden kann als von einem großzelligen. Was die Form der Hautgewebezellen anbelangt, so sind sie, von der Fläche betrachtet, je nach dem Verlauf der Seitenwände von geraden oder buchtigen, undulierten Konturen umrissen. Es kommt auch nicht selten vor, daß die Seitenwände ihrer Hauptausdehnung nach gerade sind und nur im äußersten, an die Außenwand grenzenden Teil eine feine Wellung zeigen (z. B. Sorocea). Wellung der Seitenwände ist unten häufiger als oben; wenn mehr als eine Hautgewebeschicht vorhanden ist, sind allermeist die Zellen sämtlicher Schichten von der Fläche gesehen polygonal. Eine Aus- nahme macht Sahagunia Peckoltii, wo die Zellen beider Schichten zierlich undulierte Seitenwände besitzen, und Ficus cunia, wo die Seitenwände des Hypoderms unregelmäßig gebogen sind, während die der Epidermis gerade verlaufen. »Gefächerte Epidermis« (Prirzer) ist dadurch charakterisiert, daß innerhalb der durch starke Seitenwände geschiedenen Epidermiszellen zarte sekundäre Vertikalwände auftreten, bald in Einzahl (Artocarpus Sek- tion Jaca, Poulsenia), bald zu mehreren gekreuzt (Artocarpus Limpato, Brosimopsis). Diese Sekundärwände sind immer gerade und fallen dann am meisten auf, wenn die primären Seitenwände buchtig sind (Artocarpus Polyphema, A. Limpato, Brosimopsis). Die Außenwand der Epidermiszellen der Oberseite ist meist vollkommen eben, deutlich konvex nur bei Perebea macrophylla. Besondere Erwähnuug verdient Ficeus paraensis. Hier ist die Außenwand jeder Zelle schwach nach außen gewölbt und trägt, dem Zentrum genähert, eine kleine Ver- dieckung von der Form einer bikonvexen Linse, häufig auch zwei solehe Verdickungen nicht weit von einander entfernt. Die optische Wirkung der Linsen ist bei entsprechender Beleuchtung mit dem Planspiegel unverkenn- bar, und die Anknüpfung an die HagerLanprschen Lichtsinnesorgane liegt sehr nahe. Unterseits ist deutliche Modellierung der Außenwand viel häufiger. Zunächst sind die Kutikularbildungen zu erwähnen, die als feine gruppenweise parallel verlaufende Streifen (Parartocarpus, Ficus laevs, macropoda, chrysocarpa) oder als derbe kreuz und quer ziehende Kämm® in die Erscheinung treten (Fieus erocata und verwandte). Bei den letzten zeigen die Kämme deutliche Beziehung zu den Spaltöffnungen, indem Sie ringförmig um dieselben zusammenschließen. Deutliche Wölbung der ganzen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 323 dünnen Außenwand ist bei Pourouma heterophylla beobachtet. Bei Fieus paraönsis ist die Außenwand zu einem niedrigen, oben wagrecht abgestutzten Höcker vorgetrieben, an dem Kutikularleisten hinauflaufen. Bei Helicostylis Poeppigiana finden sich neben subpapillösen Zellen, deren Außenwand ihrer ganzen Breite nach gleichmäßig gewölbt ist, auch Bildungen, die man als echte Papillen bezeichnen kann, blasenförmige dünnwandige Auftreibungen, die deutlich als Anhängsel der tragenden Zellen erscheinen, aber noch ziem- lich kurz sind. Typische lange Papillen sind etwas häufiger. Bei Myr- anthus arboreus sind sie fingerförmig, sehr zartwandig, verhältnismäßig weitlumig, bei .Brosimum derbwandig, so daß nur ein schmaler Fortsatz des Zelllumens sie durchzieht, und entweder schmal fingerförmig, nach oben etwas verjüngt, oder (Dr. Alicastrum) keulenförmig, indem ein dünner Stiel zu einem oben etwas abgeflachten, schwach lappigen Köpfchen sich ver- breitert. Bei den lang fingerförmigen Papillen von Ficus pumila und foveolata ist der eigentliche Papillenkörper ziemlich schmal und englumig, trägt aber eine größere Zahl von Kutikularkämmen, die, oben wagrecht abgestutzt, von der Spitze bis zum Grunde längs hinablaufen, teilweise auch weiterziehen und die Verbindung mit den benachbarten Papillen herstellen. Die papillöse Ausbildung der Epidermis läßt eine Beziehung zu den Spalt- Öffnungen nie verkennen. Sie ist nämlich am stärksten in den Spaltöffnungen führenden Partien oder sogar ganz auf diese beschränkt und läßt jedenfalls die stärkeren Nerven frei. Außerdem neigen die Papillen über den Spalt- Öffnungen oft bis zur Berührung zusammen. Die Innenwände des Hautgewebes sind, soweit sie ans assimilierende Gewebe anstoßen, meistens ziemlich eben, doch oberseits nach innen nicht selten mehr oder weniger vorgewölbt, besonders bei den verschleimten Zellen. Das auffallendste Beispiel gibt Bosqueia cerasiflora, die Epidermiszellen Springen fast kegelförmig ins Palisadengewebe ein, und die verwäachsenen Teile der Seitenwände erreichen kaum die halbe Höhe des Mediandurch- messers. In der innersten Schicht des mehrschichtigen Hautgewebes kommt eine sehr starke Wölbung der Innenwände bei Ficus diversifolia vor. Die Dicke der Wände schwankt zwischen ziemlich weiten Grenzen. In der Regel ist die Außenwand dicker als die Innen- und Seitenwände (die größte Dicke von 42 u bei Ficus subapieulata), aber bei Sahagunia Peckoltii st die Membran zwischen Epidermis und Hypoderm die dickste, und bei Fieus Sektion Synoeeia ist in den einen Kristall führenden Zellen die Außen- wand dünn, die Innenwand, auf der der Kristall aufsitzt, viel dicker, während bei den übrigen Zellen das Verhältnis, wie normal, umgekehrt ist. \Wenn die Seitenwände großer, tiefer Zellen dünn sind, zeigen sie manchmal eine blasehalgartige Fältelung, ein Anzeichen dafür, daß sie ihr Volumen nach dem Wassergehalt leicht zu ändern vermögen. So die Epidermis bei Freus kuten, religiosa, vasculosa, Pourouma heterophylla, das Hypoderm bei Fieus Benjamina, rubiginosa. Tüpfelung kommt wohl allen Membranen 324 O. Renner. des Hautgewebes mit Ausnahme der Außenwände der Epidermis zu und ist fast immer an den Seitenwänden leicht wahrzunehmen, besonders regel- mäßig bei den starkwandigen hypodermatischen Bildungen von Fleus. Die chemische Beschaffenheit der Wände des Hautgewebes zeigt ge- wöhnlich keine Besonderheiten. Schwache Verholzung ist für das sehr dickwandige Hypoderm von Fieus xylophylla konstatiert, während reine Cellulose z. B. auch das starkwandige Hypoderm von Ficus elastica und Sahagunia Peckoltiüi bildet. Besondere Berücksichtigung verdient aber das Auftreten der Verschleimung im Hautgewebe. Wenn nach HaBERLANDT Verschleimung in typisch ausgebildetem Wassergewebe selten ist, so trifft das für die vorliegende Familie nicht zu. Bei Frceus ist allerdings Ver- schleimung nirgends bekannt geworden, weder bei einfacher Epidermis noch bei mehrschichtigem Hautgewebe. Dagegen ist das Hypoderm der Ober- seite verschleimt bei Balanostreblus, Conocephalus, Cecropia, Coussapoa, Musanga. In all diesen Fällen ist die Epidermis selbst nicht verschleimt, was ebenso zu erklären ist wie der Größenunterschied zwischen Epidermis- und Hypodermzellen. Bei zahlreichen anderen Gattungen findet sich Ver- schleiınung in der einfachen Epidermis, und zwar nur auf der Oberseite, mit Ausnahme von Artocarpus Vrieseanus, wo auch unterseits die Zell- streifen neben den Nerven sich als verschleimt erweisen. In der Epidermis kommt es manchmal vor, daß so gut wie alle Zellen der Verschleimung unterliegen (Bosqueia, Brosimum, Artocarpus), während in der Mehrzahl der Fälle, und beim Hypoderm immer, nur isolierte Zellen von der Ver- schleimung betroffen werden und dann meistens durch bedeutendere Größe sich von den übrigen merklich unterscheiden. Bei Balanostreblus bleiben die Schleimzellen des Hypoderms sogar ungeteilt, während die nicht ver- schleimten Zeilen sich tangential teilen. Nicht selten ist die freie Außen- wand der Schleimzellen im Verhältnis zu der mächtigen Innenentwicklung klein und von konkaven Seitenwänden begrenzt, deshalb von der Fläche gesehen sternförmig; so besonders bei Olmedia und Brosimum in der Epidermis, bei Balanostreblus im Hypoderm. Wie gewöhnlich, betrifft die Verschleimung meist nur die Innenwand, die immer unmittelbar ans Assimilationsgewebe anstößt. Bei Brosimopsts ist aber zu beobachten, daß Außen- und Innenwand der Epidermiszellen gleichmäßig verschleimt sind. Nach dem Verquellen in Wasser kommen die inneren Grenzhäutchen der beiden Schleimmembranen oft in der Mitte der Zelle zur Berührung und können so eine doppelt konturierte Tangential- wand vortäuschen. Als stellenweise 2-schichtig hat der Entdecker und Autor der Gattung, Spencer-MooRE (p. 473, T. 39), diese Epidermis auch wirklich angesehen und abgebildet. Eine noch nicht aufgeklärte Eigentümlichkeit der Schleimmembranen ist bei einigen Arten von Artocarpus Sektion Pseudojaca zur Beobachtung gekommen und bei A. dasyphyllus genauer studiert worden. Die mächtig Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 3935 verdickten, geschichteten Innenwände der Zellen der oberen Epidermis zeigen hier nach tagelangem Liegen in Wasser eine sehr schwache Quellung, so daß man von Verschleimung kaum reden kann. Etwas stärker quellen sie in starker Salzsäure. Von konzentrierter Schwefelsäure werden sie nicht einmal beim Erwärmen merklich angegriffen, mit Jod und Schwefelsäure färben sie sich gelblich. Eine gewisse Ähnlichkeit mit verkorkten Mem- branen ist also vorhanden. Aber die fraglichen Schichten werden durch Javellesche Lauge so substanzarm gemacht, daß sie nach dem Bleichen sich von normalen Schleimmembranen kaum mehr unterscheiden. Der Ent- stehung der merkwürdigen Membranen nachzugehen war nicht möglich, weil jugendliches Material fehlte. Einlagerung von Kieselsäure in die Membranen, besonders die Außen- wände, ist sehr verbreitet. Große, von der Außenwand ins Lumen hinein- ragende, verkieselte Zapfen sind bei Ficus und Antiaris zu finden. Ver- kieselung der Hypodermwände wurde bei Ficus diversifohla konstatiert, und hier erscheinen auch mächtige, undeutlich geschichtete, verkieselte Ver- diekungen, die, an mehreren aneinander stoßenden Seitenwänden des Hypo- derms zugleich auftretend, solide rundliche Knollen bilden. Mineralische Einlagerungen in besonders gestalteten Wucherungen der Membran sind bei den Cystolithen zu besprechen. Differenzierung der Zellen der oberen Epidermis findet sich, von den trichomatischen Bildungen abgesehen, in sehr beschränktem Maße. Spaltöffnungen sind oberseits nur bei Cecropia Humboldtiana in der Nähe der Nerven beobachtet; über die im Zusammenhang mit Epithemen auf- tretenden Wasserspalten wird unten zu berichten sein. Geringfügige Form- unterschiede sind allerdings nicht selten. So sind die Zellen, die über den Nerven liegen, oft in der Richtung des Nervenverlaufs gestreckt, auch oft kleiner als die übrigen, und gerade Seitenwände sind hier die Regel. Daß Schleimzellen sich durch Form und Größe auszeichnen können, ist schon angeführt. Für Kristalle führende Zellen gilt dasselbe, doch soll davon weiter unten gesprochen werden. Für das Hypoderm kommt außer der Verschleimung keine Art der Differenzierung in Betracht. Beim unteren Hautgewebe kommt die Differenzierung, wie seine Doppel- funktion sie verlangt, in allen Fällen in der Bildung von Spaltöffnungen zum Ausdruck, und auch alle übrigen Differenzierungserscheinungen werden durch das Durchlüftungssystem mittelbar oder unmittelbar bedingt. Daß der Spalte zwischen den Schließzellen immer eine Lücke im Hypoderm entsprechen muß, ist selbstverständlich. Die Epidermisstreifen über den nach unten durchgehenden Nerven zeichnen sich allgemein durch den Mangel u Spaltöffnungen aus. Gelegentlich finden sich allerdings auch hier Spalten, die aber wahrscheinlich der Guttation, nicht dem Gaswechsel dienen. Auch der Form und Größe nach unterscheiden sich die Epidermiszellen über den Nerven von denen in den Areolen oft bedeutender, als es in der oberen 326 0. Renner. Epidermis der Fall ist. Und zwar sind die Zellen über den Nerven bald größer, bald kleiner als die in der Nähe der Spaltöflnungen, und ebenso kann die Gliederung ihrer Umrißform reicher oder einfacher sein. Doch gilt als Regel, daß die Zellen, welche vorspringende Nerven bekleiden, poly- gonalen oder rektangulären Umriß haben. Ein Kranz von Zellen um jede Spaltöffnung ist manchmal durch dünnere Wände ausgezeichnet, was mit der Bewegungsfähigkeit der Atemapparate zusammenhängen kann; so bei Ficus Binnendijkü und pertusa. Bei F. gibbosa sind kleine rundliche Flecke der Epidermis, je mit wenigen Spalt- öffnungen, durch von Spaltöffnungen freie Züge größerer Zellen von ein- ander getrennt. Häufiger ist die Erscheinung, daß die ganze Mittelzone der Areolen, soweit sie Spaltöffnungen führt, von den bald schmäleren bald breiteren Randstreifen neben den Nerven deutlich unterschieden ist. Bei F. ramentacea und scandens sind die Zellen über und neben den Nerven groß, polygonal, die in den Areolen viel kleiner, zierlich unduliert. Bei Brosimum Alicastrum laufen neben den Nerven breite großzellige Streifen her, von denen die kleinen papillösen Zellen der Mittelzone scharf abge- setzt sind. Bei Ficus longifolia ist die Epidermis nur neben den Nerven 2-schichtig, bei F. erocata und verwandten Arten ist nur neben den Nerven Hypoderm entwickelt, aber sonst kein Unterschied in der Ausbildung der Epidermis. Bei F. excavata erscheint die Blattunterseite mit sehr kleinen Gruben von unregelmäßigem Umriß bedeckt, die in Gruppen von 3—4 einander genähert liegen. Die breiten Epidermisstreifen, die annähernd quadratische Maschen bilden und die Gruppen von einander trennen, ent- sprechen den stärkeren Nerven, die sehr schmalen Streifen zwischen den einzelnen Gruben liegen über den letzten noch nach unten durchgehenden Nervenverzweigungen. Über den Nerven also und eine Strecke weit neben ihnen ist die Epidermis durch großzelliges A—2-schichtiges Hypoderm ver- stärkt, in den sehr engen Areolen ist die Epidermis sehr kleinzellig und mit scharfer Grenze eingebrochen, wobei die Gruben sich vom Eingang nach innen zu bedeutend erweitern. Der Grund der Gruben ist aber nicht gleichmäßig konkav, sondern zu 2—4 mit Spaltöffnungen bedeckten steilen Hügeln ausmodelliert, die schmale Rinnen zwischen sich lassen und manch- mal mit der Spitze oder Kante des Scheitels fast die Oberfläche erreichen. Bei Fieus (Synoecia) sp. (Farconer n. 973 und 4007) ist in jeder Masche des Nervennetzes die allein Spaltöffnungen führende, wenig aus gedehnte Mittelzone sehr klein- und flachzellig und mit deutlicher Kuti- kularstreifung versehen. An diese Zone grenzt ohne vermittelnden Über- gang ein 1—3 Zellen breiter Streifen viel größerer tieferer Zellen mit glatter Außenwand an. Noch weiter gegen die Nerven und über den Nerven ist eine ziemlich kleinzellige flache Epidermis von einem tiefen sehr groß- zelligen Hypoderm zu unterscheiden; zweifellos haben die großen Epidermis- zellen sich hier tangential geteilt, und das äußere flache Stück ist noch Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 327 weiter durch senkrecht zur Öberfläche gerichtete Wände zerlegt worden. Bei den übrigen Arten der Sektion Synoecia ist die Differenzierung der unteren Epidermis noch weiter vorgeschritten. Die mit Spaltöffnungen ver- sehenen kleinzelligen Partien in der Mitte jeder Masche des Nervennetzes sind tief eingesenkt, so daß rundliche, regelmäßig umschriebene Gruben entstehen, die im Grund oft beträchtlich weiter sind als am Eingang. Am inneren Rand (sehr selten auch etwas außerhalb) und da und dort auch tiefer in den Gruben sind zahlreiche Epidermiszellen zu gekräuselten ober- wärts fast lumenlosen Haaren von geringem Durchmesser ausgewachsen, die zu einem dichten Filz verflochten die Gruben ausfüllen. Außerhalb der Gruben ist die ziemlich kleinzellige Epidermis durch großzelliges, 2—3- schichtiges Hypoderm verstärkt, das mindestens die halbe, selten die ganze Tiefe der Gruben erreicht und in voller Stärke an die Seitenwand der Gruben ansetzt. Die in der Gattung Freus ganz isoliert auftretenden Blatt- strukturen von F\ ercavata und F. punctata samt Verwandten sind von Barcasıı-Perruccı (1901) eingehend beschrieben und in Abbildungen dar- gestellt worden. Der Autor hebt auch in klarer Weise den Unterschied zwischen diesen echten Krypten vom Nerium-typus und den grubenförmigen Vertiefungen hervor, wie sie z. B. bei F. pumila durch stark vorspringende Nerven erzeugt werden. Die Verteilung der Spaltöffnungen auf dem Blatt ist schon besprochen. Es handelt sich jetzt darum, die Variationen kennen zu lernen, die am einzelnen Spaltöffnungsapparat in die Erscheinung treten. Die Größe des Schließzellenpaars variiert ebenso wie das Verhältnis zwischen Länge und Breite. Die Extreme sind 14:40 u (Ficus-Synoecia) und 38:30 u (Fieus erocata). Das am häufigsten vorkommende Maß ist 25 u in der Länge, 20 » in der Breite, wie bei Cudrania javanensis. Nebenzellen in kon- stanter, charakteristischer Lagerung kommen nur in der Gattung Üono- cephalus vor, und zwar gehören die Spaltöffnungen hier dem Cruciferen- !ypus von Vesqur an, d. h. die Nebenzellen sind immer in Dreizahl in der bekannten Gruppierung vorhanden. Besonders auffallend geformte Schließ- zellen sind nicht zur Beobachtung gekommen. Dagegen ist Verlagerung in vertikaler Richtung über oder unter das Niveau der Epidermis nicht selten. Eine sehr geringe Niveaudifferenz wird erreicht, wenn die Schließzellen allein über die nächst anstoßenden Epidermiszellen sich erheben (Artocarpus @nisophyllus). Eine Hebung um größere Beträge wird dadurch ermöglicht, daß die Nachbarzellen der Spaltöffnungen einen Sockel bilden, auf dessen Scheitel die Schließzellen inseriert sind. Dieser Modus ist nur bei den Conocephaleen verwirklicht, aber hier häufig, und zwar an stark behaarten Blättern, wo die Transpiration wahrscheinlich erschwert ist. Bei einigen Arten von Ceeropia und Pourouma beträgt die Höhe des Sockels das 3—4-fache von der Tiefe der allerdings ziemlich flachen Epidermiszellen. Versenkung der Spaltöffnungen ist außerhalb der Gattung Fieus 398 O. Renner. nur bei Brosimopsis bekannt geworden. Ist die Epidermis einfach, so kommt die Versenkung nur durch eine Differenz in der Tiefe der Schließ- zellen und der anstoßenden Epidermiszellen zustande. Die Innenwände liegen im gleichen Niveau, aber die Epidermiszellen treten steil über die Schließzellen vor und lassen einen nicht sehr tiefen Kanal, der durchweg gleiche Weite besitzt oder sich nach außen etwas erweitert, über der Atem- spalte frei. So bei Brosimopsis, Fieus gibbosa, salicifolia, saxophila, Tjakela. Bei 2- und mehrschichtigem Hautgewebe, wie es bei Freus in den Sektionen Urostigma und Pharmacosyce vorkommt, entgehen die Schließzellen bei der Teilung der Epidermis selten der Verlagerung nach innen. Zu den Ausnahmen gehören Fieus glaberrima und Rumphü, wo die Schließzellen mit ziemlich stark vorspringenden Eisodialleisten versehen sind, die den äußeren Vorhof verengern. Auch bei F. truncata unter- bleibt die Versenkung, dafür wülben sich die benachbarten Epidermiszellen mit englumigen Vorsprüngen um die Spalte zu einem scharf umschriebenen vertikalen Ringwall auf, der die Eisodialleisten der beiden oben genannten Arten gewissermaßen vertritt. Bei F. anthelminthica sind die Schließ- zellen schon eingesenkt, die Nachbarzellen aber stumpf abgerundet, so daß der Kanal nach außen sich etwas erweitert. In den meisten Fällen sind die beiden Momente, Versenkung der Schließzellen und Vertiefung bezw. Verengerung des Kanals durch Vorsprünge der Epidermiszellen, kombiniert (vergl. z. B. die Zeichnung von » F! Chauvieri« bei Mozsıus T. II). Der Kanal ist besonders tief und weit bei F\ rubiginosa, wo die Schließzellen zwischen der zweiten und dritten Hypodermschicht, auch bei F‘ elastica, wo sie zwischen der ersten und zweiten Hypodermschicht eingefügt sind. Der Ringwall, der den Kanal verengt, ist bei diesen Arten nicht sehr deut- lich, während er z. B. bei F. bengalensis, Benjamina, mangiferoides, prlosa, retusa sehr stark entwickelt ist. Der Kanal geht nie kontinuierlich in den äußeren Vorhof über, vielmehr werden durch die Eisodialleisten der Schließzellen deutlich zwei Räume abgegrenzt. Spaltöffnungen mit veränderter Funktion sind die Wasserspalten. Bei zahlreichen Fieus-Arten und außerdem bei Brosimum Alicastrum sind unterseits auf den schwächeren Nerven, wo gewöhnlich Spaltöffnungen fehlen, in geringer Zahl solche zu finden, die sich von den übrigen, in den Areolen befindlichen hauptsächlich durch etwas bedeutendere Größe unter- scheiden. Bei Ficus Pringsheimiana sind diese großen Spalten im Gegen- satz zu den gewöhnlichen nicht eingesenkt. Und bei F. xylophylla kommen sogar in den Areolen zwischen den eingesenkten Stomata sehr vereinzelte große, nicht eingesenkte, von einem breiten Kranz dünnwandiger Zellen umgebene Spaltöffnungen vor. Eine Beobachtung der Funktion an leben- dem Material steht bei allen diesen Pflanzen aus, doch liegt die Vermutung nahe, daß man es hier mit Wasserspalten zu tun hat. Besser steht es mit der Kenntnis von der Funktion der Spaltöffnungen; Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 329 die über Epithemen auf der Blattoberseite auftreten. HABERLANDT (1895) hat bei den Epithemhydathoden von Conocephalus die Wasserausscheidung konstatiert, und dasselbe ist bei verschiedenen Fiexs-Arten des Münchener Gartens sehr schön zu beobachten. Am Herbarmaterial wird man auf die Epithemhydathoden oft durch kreisrunde weißliche Flecke aufmerksam, die, manchmal in regelmäßigen Abständen, über die Blattoberseite verteilt sind: doch läßt das Fehlen dieser Flecke keineswegs auf das Fehlen der Hyda- thoden schließen. Wie auffallend die Flecke sein können, zeigen die photo- graphischen Abbildungen, die BarcasLı-Perruccı in seiner Rirista del genere Conocephalus (1902) gegeben hat. Die Flecke rühren zweifellos von den Rückständen des ausgeschiedenen Wassers her. Eine Untersuchung der weißen, splitternden Blättchen, die sich bei Flcus brevieuspis und Rox- burghü abschaben ließen, ergab keine in Wasser oder Salzsäure löslichen Be- standteile, sondern die ganze Masse, die als feines Häutchen die Epidermis bedeckte und sogar die Wasserspalten im Abdruck wiedergab, erwies sich als aus Kieselsäure (bezw. einem Silikat) bestehend. In der Mitte der Flecke läßt sich mit bloßem Auge oder unter der Lupe ein rundes oder eckiges, mattes, dunkles Fleckchen erkennen, die Hydathode. Genauere Unter- suchung ergibt, daß die immer einfache Epidermis der Hydathode sehr kleinzellig und zartwandig ist und eine größere Zahl sehr kleiner Wasser- spalten trägt. Unter der Epidermis liegt ein kleinzelliges, chlorophylifreies Gewebe mit zahlreichen Interzellularen, das Epithem; an dieses schließt sich noch weiter nach innen ein Komplex von Tracheiden an, der aus der Auf- lösung meist mehrerer hier zusammentreffender kleiner Nerven hervorge- gangen ist. Das ganze drüsige Gewebe, Epithem samt Tracheiden, wird von einer einfachen Parenchymscheide umfaßt, die unten von der Epidermis meist (z.B. bei F' religiosa) durch grünes Gewebe getrennt ist. Bei F‘. urophylla liegt dagegen zwischen dem Tracheidenkörper und der unteren Epidermis eine mehrschichtige Zone stark verholzter sklerotischer Zellen; seitlich sind die Tracheiden und das nicht verholzte Epithemgewebe von einer Scheide ziemlich großer isodiametrischer Zellen umschlossen, deren Membranen ziemlich dick, getüpfelt und in von unten nach oben abnehmen- dem Maße verholzt sind; die Scheide reicht nicht ganz bis zur oberen Epi- dermis, so daß hier eine Verbindung zwischen den Palisaden und dem Epithem hergestellt ist. Eingehende Beschreibungen der Epithemhydathoden von Fieus sind zu finden bei Dr Bary (p. 56, 392), bei Haserranpr (1895 P- 68 und T. IT), bei Moxsıus (p. 118), von Conocephalus bei HaBErLAnDT (pP 59, T. 1). Der Verf. hat Epithemhydathoden bei einer großen Zahl von Ficus- Arten, bei Dammaropsis, Conocephalus und Cecropia beobachtet. Gewöhn- lich ist die Epidermis der Hydathoden in Form eines seichten Grübchens eingesenkt, hei Ceceropia oft als kleiner wärzchenartiger Höcker aufgetrieben, wie es schon von HaBERLANDT für CO. Schiedeana, auch für Ficus fulva und 330 OÖ. Renner. seandens beschrieben worden ist (1895, p. 68). Bei Cecropia concolor scheinen nur Wärzchen vorzukommen, bei ©. adenopus und Ficeus alba Grübchen und Wärzchen neben einander. In allen Fällen sind die Wasserspalten über den Epithemen beträchtlich kleiner als die Luftspalten desselben Blattes (11:9 u groß bei Flcus-Synoecia, A8:16 u bei Fleus nervosa), auch meist von der Fläche betrachtet fast kreisrund und mit sehr kurzem Porus versehen. Die Ausdehnung der drüsigen Epidermisflecke wechselt, und ebenso die Zahl der Wasserspalten, aber die beiden Größen stehen nicht immer im selben Verhältnis. Die größten Grübchen mit über 400 dicht gedrängten Spalten sind bei Ficus (Synoecia) sp. (FaLcoxer 973) gefunden. 30—40 Spalten besitzen die kleineren Hydathoden bei Conocephalus und bei verschiedenen Arten der Sektionen Sycidium und Eusyce von Fleus. Kaum kleiner als bei diesen sind die Grübchen bei Ficus-Urostigma, aber die Spalten sind ziemlich entfernt und nur zu 15—25 vorhanden. Die kleinsten Hydathoden mit 10—45 dicht stehenden Spalten besitzt Ceeropia. Auch die Zahl der Hydathoden auf dem Blatt ist verschieden. Bei Cono- cephalus ovatus beträgt die Anzahl nach HaserLanpr (1895 p. 60) »durch- schnittlich 4—5 pro Quadratzentimeter, so daß die gesamte Blattoberseite mehrere Hundert trägt«. Ähnlich ist die Verteilung bei Cecropia adenopus. Bei Fieus sind die Organe kaum irgendwo so häufig, in manchen Fällen bleibt die Zahl auf mittelgroßen Blättern unter 30. Für die Artcharakteristik ist das Vorkommen der Epithemhydathoden kaum zu verwerten. Denn ganz abgesehen von der Schwierigkeit, sie an getrocknetem Material zu finden, scheinen sie für die Art nicht immer kon- stant zu sein. Bei Ficus elastica z. B. fehlen sie in der Regel, sind aber doch dann und wann in sehr geringer Zahl nahe dem Blattrand anzutreffen, und bei Fieus religiosa hat Mosgıus sie an lebendem, der Verf. an Herbar- material nicht entdecken können, während sie an einem Exemplar im Münchener Garten als weißliche Punkte leicht zu sehen sind. Moesıus hat an Fieus nerüfolia die Entwicklungsgeschichte der Epithemhyda- thoden studiert und ist dabei zu Resultaten gekommen, die nicht unerörtert bleiben dürfen. Die Entwicklung der Grübchen (p. 422) soll ausgehen »von einer Epidermis- zelle, die sich etwas vergrößert, nach außen vorwölbt und ihre Außenwand etwäs verdickt. Diese Zelle vergrößert sich weiter, bildet eine kleine Papille nach außen, und die ganze Membran verdickt sich, so daß die Außenwand dicker ist als die Wandung der in der Mittelrippe bereits deutlich hervortretenden Holzgefäße«... »Das Grübchen bildet einen Vorsprung des Blattes, durch die Verdickung des Mesophylis an dieser Stelle und die papillenförmige Initialzelle der Epidermis hervorgerufene.... >Um sie (die Initiale) herum finden lebhafte Teilungen in den anderen Epidermiszellen statt, WO“ durch ein kleines Feld erzeugt wird, das sich am Rande, wo dann besonders die Tei- lungen stattfinden, vergrößert.« Ist die Ausbildung des Grübchens vollendet, SO »ist die Initialzelle von den anderen Epidermiszellen in ihrer Größe erreicht worden«. Dagegen soll bei Fieus elastiea die Initiale im ausgewachsenen Zustand des Grüb- chens »sowohl bei der Flächenansicht als auch auf dem Querschnitt als große, vol gewölbte Zelle« zu,sehen sein. Die zitierten Beobachtungen veranlassen Moesıus ZU dem Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 331 Satze (p. 437): »es ist recht bemerkenswert, daß, so wenig der ausgebildete Zustand dies auch verrät, doch auch die Grübchen der Entstehung nach von Trichomgebilden abzuleiten sind«. Der Verf. hat dazu zu bemerken, daß es ihm in keinem Falle ge- lungen ist, an den ausgebildeten Hydathoden etwas von der »Initiale« zu entdecken. Ebensowenig ist HABERLANDT etwas derartiges aufgefallen, worauf Morsıvs (p. 432) aus- drücklich hinweist. Außerdem sind wir gewohnt, unter Initiale etwas anderes zu verstehen als das untätige Zentrum eines Teilungsvorganges. Und auch für den Ge- danken, das ganze Grübchen sei auf ein Trichomgebilde zurückzuführen, deshalb, weil eine Zelle in dem vielzelligen Epidermisstück sich papillös ausbildet, wird sich in der morphologischen Terminologie schwerlich eine Rechtfertigung finden lassen. Erwünscht sind die Angaben von Mozsıus, daß am Rande der Hyda- thoden von Freus nerüfolia Drüschen auftreten (»Keulenhaare«, p. 122) und daß bei Fieus stipulata »neben den Grübchen fast regelmäßig ein aus einer Zellreihe bestehendes zugespitztes Haar« steht. Übereinstimmende Beobachtungen hat der Verf. an anderen Objekten gemacht. In der Mitte der Hydathoden von Cecropia, bei wärzchenförmigen auf dem Scheitel, stehen regelmäßig 2—4 Drüschen mit dickem Kopf. Und bei Ficus alba, erecta, stlhetensis, memoralis ist neben jedem Grübchen ein starkes Haar inseriert, das sich über die Drüse hin niederbiegt. Bei den 3 letztgenannten Arten ist dies besonders auffallend, weil hier auf der Oberseite Haare sonst ganz fehlen. Eine funktionelle Beziehung zwischen Trichom und Hydathode hat sich jedoch nicht wahrscheinlich machen lassen. Es wäre ja denkbar, daß durch die angedrückten Haare, bezw. durch die (Schleim absondernden ?) Drüschen Wassertropfen festgehalten werden. Aber wie HaBerLanpr bei ('ono- cephalus keine Wasserabsorption durch die Hydathoden hat ermitteln können, so hat auch der Verf. bei Versuchen mit Fieus Canoni und Roxburghü negative Resultate erhalten. Als Anhangsgebilde der Epidermis sind nun die Trichome zu be- sprechen, und zwar zunächst die Deckhaare, von denen die Regel gilt, daß sie die Blattunterseite und hier wieder die Nerven bevorzugen. Dem eigentlichen Begriff des Haares kommen am nächsten die dünn faden- fürmigen, gekräuselten Wollhaare, die bei den meisten Conocephaleen die Unterseite der Blätter als weißer Filz bedecken. Diese Haare sind stets 1-zellig, ziemlich dünnwandig und von unten bis oben gleich weit. Ver- hältnismäßig kurz und derb sind sie bei Musanga, wo sie auf die Seiten- teile der Nervenvorsprünge beschränkt sind und über den Areolen sich verflechten, sehr zartwandig bei Myrianthus arboreus, wo sie über die ganze Epidermis verstreut auftreten. Bei Cecropia und Pourouma sind oft außerordentlich lange, auf dem Scheitel der Nerven inserierte Haare von kürzeren, zarteren zu unterscheiden, die von den Flanken der Nerven her die vertieften Areolen ausfüllen. Unter den Artocarpeen finden sich ähn- liche Wollhaare nur in der Gattung Ficus. Der weiße Filz auf der Unter- seite der Blätter von F‘ alba und tozicaria besteht aus 1-zelligen, ge- kräuselten Haaren, die derbere Wände besitzen als die Haare der Cono- 3323 O. Renner. cephaleen und oben sich scharf zuspitzen; die auf den Nerven inserierten Haare zeichnen sich vor denen in den Areolen durch bedeutenderen Durch- messer und größere Länge aus. Die fadenförmigen Haare, die bei Fieus Sektion Synoecia die Krypten ausfüllen, sind schon erwähnt. Sie sind vom Grund an verjüngt, nach oben zu sehr englumig und laufen dünn aus. Von den bisher beschriebenen Haarformen weichen sie hauptsächlich durch ihre Starrheit ab, die auf starker Verkieselung der Membran beruht. Weit häufiger sind die gewöhnlichen Deckhaare von Nadel- oder Kegel- form. Nach Lagerung und Häufigkeit schließen sich an die Wollhaare am nächsten die kurzen spitzen Haare an, zu denen bei Artocarpus glaucus und glaucescens fast sämtliche Zellen der unteren Epidermis, ausgenommen die auf dem Scheitel der vorspringenden Nerven, nach Papillenart aus- wachsen, sowie die ähnlich geformten Haare, die bei Coussapoa von den Flanken der Nerven her wie ein Schleier sich über die vertieften Areolen legen und sich in der Mitte der Felder treffen. Die übrigen Haare, die keine Beziehungen zum Durchlüftungssystem zeigen, sind bald kurz stiftföürmig, bald dem bloßen Auge als kräftige Borsten sichtbar, gerade oder seltener an der Spitze scharf hakig (z. B. Brosimum), abstehend oder anliegend. Der zwischen die Epidermiszellen eingesenkte Basalteil ist oft kolben- oder scheibenförmig erweitert und oft bedeutend tiefer als die benachbarten Zellen der Epidermis; die Haare auf der Ober- seite des Blattes von Helicostylis Poeppigiana sind mit einem flaschen- förmigen Fuß verankert, der manchmal bis zur Blattmitte eindringt. Sehr starke lange Haare sitzen gelegentlich, z. B. bei Castilloa elastica, Fieus lanata, asperrima, in kurz zylindrischen Zellhöckern, die sich auf den Nerven erheben. Gewöhnlich sind die Haare einzellig, doch treten dünne Querwände, die das Lumen fächern, nicht selten auf. In den kurzen weiten Haaren von Ficus (Synoecia) aurantiaca ist manchmal eine etwas schief aufsteigende Längswand anzutreffen. Die äußersten Membranschichten dürften in den allermeisten Fällen verkieselt sein, und oft sind die Haare von kleinen, spitzen oder stumpfen, besonders kieselsäurereichen Höckern rauh; diese Höcker finden sich jedoch nur bei geraden, nicht bei hakigen Haaren. Von den langen abfälligen Haaren von F\ pilosa var. chrysocoma ist zu bemerken, daß die Abgliederung an vorbestimmter Stelle erfolgt. Knapp über dem Fußstück, das aus 2—4 kurzen Zellen besteht, zeigt nämlich die im übrigen dicke Wand eine schmale verdünnte Ringzone, von der Innenseite betrachtet eine Rinne, und hier löst sich das lange 4-zellige Endglied des Haares ab. Einen besonderen Typus repräsentieren die Haare, die bei den meisten Arten von Ceeropia an der Unterseite der Blattstielbasis ein dichtes, scharf umgrenztes Polster bilden und die Mürterschen Körperchen zwischen sich bergen. Diese Haare sind bei Cecropia concolor A2- oder mehrzellig, die unteren Glieder lang zylindrisch, die mittleren tonnenförmig bis fast kugelig Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 333 (Darvıx spricht von »moniliform appearance«), das Endglied groß, lang und scharf zugespitzt; eine gute Abbildung ist bei Beccarı (1884, p. 56) zu finden, eine sehr schematisierte bei Scnimrer (1888, T. II, Fig. 10). Die dunkelbraune Farbe, die den Polstern schon am lebenden Blatt eigen ist und mit den weißen Futterkörpern wirksam kontrastiert, rührt von dem reichen Gehalt der Haare an braunem Gerbstoff her. Kurze papillenartige Trichome, schon von A. Rıcater (1898) beschrieben, treten bei einigen Arten von Cecropia auf der Oberseite auf, und zwar in solcher Zahl, daß sie einen wesentlichen Teil der Oberfläche einnehmen. Bei C. latiloba sind sehr zahlreiche, meist durch Größe nicht auffallende Zellen der oberen Epidermis zu spitz kegelförmigen, gewöhnlich dünn- wandigen Haaren ausgewachsen. Bei (©. mexicana finden sich ähnliche Gebilde, teils von der Breite der normalen Epidermiszellen, teils viel breiter und dann auch ziemlich lang, regelmäßig kegelföürmig oder im optischen Längsschnitt von der Form eines gotischen Kielbogens oder mit durchweg etwas konkaven Seiten. Die größeren dieser Papillenhaare sind oft durch eine von der Mitte der Basis nicht vertikal, sondern schief aufsteigende und bald an die Seitenwand ansetzende Membran 2-zellig; manchmal kommt dazu noch eine weitere zur ersten senkrechte Längswand, die das kleinere durch die erste Membran abgeschnittene Stück des Haares der Länge nach halbiert. Die Seitenwände sind stark verdickt und schön geschichtet, und die Verdickungslamellen setzen sich auch von oben her ein beträchtliches Stück weit auf die im übrigen zarten Teilungswände fort. Wenn aber A. Rıcater (1898, p. 7) schreibt: »das innere weite Gewölbe der... . Ge- bilde des Hautgewebes von (©. mexicana bedeckt eine Gallertmembran; €s ist nicht unmöglich, daß dasselbe gleichsam die, bei den Ceeropia-Arten allgemein verbreiteten verschleimten epidermoidalen Zellen vertritt«, so ist das ein Irrtum. Die von Küster angegebene Phenolprobe weist in den verdickten geschichteten Membranen Einlagerung von mineralischer Substanz nach, und bei der Behandlung mit Chromsäure und konzentrierter Schwefel- säure bleiben von der oberen Epidermis nur die Papillenkegel samt den verdickten Partien der Teilungswände erhalten. Die geschichteten Mem- branen sind also verkieselt. Denkt man sich die beschriebenen Papillenhaare mit eingedrückter Spitze, d. h. die Außenwand fast flach und mit winzigem in der Mitte auf- gesetztem Spitzchen, so erhält man ein Bild von den ebenfalls in großer Zahl auftretenden Trichomen, wie sie bei einigen Arten von Cecropia, bei Coussapoa villosa und Musanga beobachtet sind. Von der Fläche gesehen erscheinen diese Gebilde mit ihrer verdickten und verkieselten Außenwand als matte Flecke, ähnlich wie verschleimte Zellen, fast ohne Andeutung des Trichomcharakters. Am allerwenigsten unterscheiden sie sich von den $ewöhnlichen Epidermiszellen bei Coussapoa villosa. Bei Cecropra Jurany- @na A. Richt. scheinen die Spitzchen auch sehr kurz zu sein. Der Autor 334 O. Renner. spricht nämlich von »tellerartigen Verdickungen der oberen Zellmembran«, doch ist nach der Wiedergabe des Querschnitts (T. VI, Fig. 3) die Außen- wand nicht ganz flach. Eine gute Vorstellung von der Flächenansicht gibt Fig. 16 in T. VII. Sehr kleine flache Trichome von zweierlei Art finden sich auf der Blattunterseite von Cecropia sciadophylla;, bei den einen ist die nicht besonders starke Außenwand in ein kleines Spitzchen vorgezogen; bei den andern ist die Außenwand sehr dick und nahe dem Rand von zahlreichen, großen, vertikalen Tüpfeln durchsetzt, und das in der Mitte aufgesetzte winzige Spitzchen ist bei Betrachtung von der Fläche kaum zu entdecken. Zu erwähnen ist noch, daß die Trichome bei Cecropia leucocoma nicht selten eine zarte mediane Längswand aufweisen. Nur noch etwas größer, dickwandiger und mit längerer Spitze ver- sehen sind die in, viel geringerer Menge vorkommenden zwiebelförmigen Haare bei gewissen Arten von Cecropia und Pourouma. Auch hier sind (bei Pourouma bicolor) dünne mediane Längswände beobachtet, und zwar einzeln oder häufiger zu zweien oder mehreren gekreuzt. Unter den zwiebelförmigen Trichomen kommen immer solche mit längerer Haarspitze vereinzelt vor, und damit ist die Anknüpfung an die typischen Haare gewonnen, die bei anderen Arten der betreffenden Gattungen vef- breitet sind. Alle die beschriebenen kleinen Trichome der Conocephaleen besitzen mehr oder weniger verkieselte Membranen. Kegelfürmige Haare, deren Lumen von geschichteter verkieselter Substanz teilweise oder vollständig ausgefüllt ist, beschreibt A. Rıcater von Cecropia scabrifolia (1898, T. 7, Fig. 7-1). Unter den Artocarpeen finden sich ähnliche zwiebelförmige, dick- wandige Trichome mit sehr reduziertem Lumen bei Sahagunia, ‚Balano- streblus, Poulsenia. Durch verkieselte Trichome mit fast flacher, nur in der Mitte vorgezogener, oder kurz kegelfürmiger Außenwand und sehr fein und zierlich undulierter, getüpfelter Seitenwandung sind Artocarpus Lim- pato, scandens und frutescens ausgezeichnet; die Gebilde sind deshalb sehr auffallend, weil die Basis der Trichome sonst allgemein einfach kreisförmiger, elliptischen oder polygonalen Umriß zeigt, auch wenn die Trichome zwischen undulierten Zellen stehen. Verschiedene Arten von Artocarpus besitzen Trichome, bei denen auch hauptsächlich der kolbenförmig erweiterte, dick- wandige Basalteil zur Entwicklung kommt; aber die dicke Außenwand tritt doch noch in Form eines breiten höckerigen Knopfes über die Oberfläche vor, wenn sie nicht gar seitwärts in eine angedrückte Spitze ausgezogen ist. Die Basis dieser Haare ist deutlich getüpfelt, und zwar in verschie- dener Weise. Bei einer Anzahl von Arten sind die Tüpfel kleine, rund- liche, gleichmäßig verteilte Poren, bei anderen sind sie länglich spalten förmig und bilden einen einfachen Kranz auf der Seitenwandung, bel Artocarpus communis endlich sind es lange, großenteils ziemlich parallele, vom Grund bis auf die Seitenwand hinziehende Spalten, die natürlich g® Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 335 wisse Teile der Seitenwand frei lassen müssen und hier durch kürzer spaltenförmige, zu den ersten senkrecht oder schief orientierte Tüpfel er- setzt sind. Ist bei diesen Trichomen die Außenwand schon sehr dick und verkieselt, so tritt ähnliches in noch höherem Grad bei Artocarpus pa- puanus, Parartocarpus Riedelii und Antiaris auf. Hier haben die Tri- chome eine gut entwickelte massive, verkieselte Haarspitze, von der ein dicker Kieselzapfen in den kolbenförmigen Basalteil hineinhängt, wodurch dessen weites Lumen oft zum größten Teil ausgefüllt wird. Die verkieselten Trichome von Antiaris und Artocarpus communis sind von A. Rıcater (1896) Cystolithhaare genannt worden, wegen ihrer an- geblichen Ähnlichkeit mit den als Cystolithen seit lange bekannten Bil- dungen. Von dem, was ursprünglich, z. B. bei Ficus elastica, als Cystolith bezeichnet wurde, entfernen sich die Cystolithhaare Rıcuters aber sehr weit. Der Verf. beschränkt den Begriff Cystolith auf solche Bildungen, die deutlich Stiel und Kopf erkennen lassen und däbei im Kopf konzentrische Schichtung zeigen. Radialstreifung, wie sie bei Ficus vorliegt, kann noch dazu kommen, muß aber nicht vorhanden sein. Die chemische Natur der inkrustierenden mineralischen Substanz ist nicht von Bedeutung. Gewöhn- lich tritt kohlensaurer Kalk in großer Menge auf, und daneben kann Kieselsäure vorhanden sein oder fehlen. Aber der Kalk ist gelegentlich auch ganz durch Kieselsäure ersetzt, wie von MıLrarakıs bei F\ sycomorus, vom Verf. z. B. bei Conocephalus lanceolatus beobachtet worden ist. Bei Fieus aurantiaca finden sich einzelne verkieselte Cystolithen unter viel zahlreicheren verkalkten. Die ungestielten und ungeschichteten, mit breiter Basis ansitzenden Kieselzapfen, wie sie bei Antiarıs und Freus in gewöhn- lichen Epidermiszellen, bei Artocarpus papuanus, Parartocarpus Riedelii und Antiaris in Haaren auftreten, wären nach Prırmer Cystotylen, Zell- schwielen, zu nennen. Aber der Name ist von RADLKoFER ursprünglich für stiellose Cellulosezapfen ohne mineralische Inkrustation geschaffen und dem- nach von Priemer in weit abweichendem Sinn gebraucht worden. Nach der gegebenen Definition sind Cystolithen auf die Gattungen Poulsenia, Fieus, Dammaropsis, Sparattosyce und Üonocephalus be- schränkt, und zwar kommen sie nur im Hautgewebe, nie im Mesophyll vor, meistens in Zellen der Epidermis, die sich durch besondere Größe auszeichnen, manchmal in Haaren, oft auch in gewöhnlichen Zellen der Epidermis oder des Hypoderms. Die Behälter, die weder nadelfürmige Haare noch unveränderte Hautgewebezellen sind, sollen hier ihrer spezi- fischen Funktion entsprechend nach Raprkorer Lithocysten, oder ab- kürzungsweise im Zusammenhang einfach Cysten genannt sein. Wird so der Terminus Cyste einer besonderen Form von Behältern vorbehalten, so dürften streng genommen die in anderen Zellen auftretenden Gebilde nicht auch als Cystolithen bezeichnet werden. Aber der Verf. zieht es vor, diesen Widerspruch bestehen zu lassen, anstatt einen neuen Namen zu bilden. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 22 336 O. Renner. Bei Conocephalus sind die Lithocysten der Oberseite Epidermiszellen von meist bedeutender Größe, die mit einem sehr kleinen Membranstück an der Bildung der Oberfläche teilnehmen. Senkrecht zur Blattfläche er- strecken sie sich bis zum Grund des Hypoderms oder darüber hinaus bis ins Palisadengewebe, in tangentialer Richtung dehnen sie sich hauptsäch- lich nach zwei Seiten hin aus, so daß annähernd eine Walzen- oder Spindelform resultiert; annähernd, weil der Querschnitt in der Mitte oft bedeutend höher als breit ist, und weil außerdem die beiden Schenkel oft nicht horizontal divergieren, sondern schräg gegen das Mesophyll absteigen, so daß die Cyste in der Mitte geknickt erscheint. Die Streckung in einer zur Blattfläche parallelen Richtung kann aber auch ganz unterbleiben; die Cyste ist dann bei immer beträchtlicher Tiefe mit ihrer langen Achse vertikal zur Epidermis orientiert und erscheint von oben gesehen kreisrund. 7wischen diesen aufrechten und den zweischenkligen liegenden Cysten sind alle Übergänge zu finden, die, wenn die zweischenklige Spindelform als Ausgangspunkt gewählt wird, durch immer steileres Absteigen der Schenkel vermittelt werden. Diese großen Cysten auf der Oberseite sind über das ganze Blatt verteilt und, soweit zweischenklig, mit der längsten Achse in der Blattebene regellos orientiert, nur über starken Nerven, die das Haut- gewebe in seiner Ausbildung beeinflussen, in der Richtung des Nerven- verlaufs gestreckt. Unten sind die Cysten in allen Dimensionen kleiner und fast ganz auf die über den Nerven liegenden, von Spaltöffnungen freien Epidermisstreifen beschränkt, welche hier ein enges Netzwerk bilden. Sie sind meistens schmal spindelförmig, gerade, nicht geknickt, den Nerven entlang gestreckt, und an Stellen, wo die Nervenbahnen sich verzweigen, gelegentlich dreischenklig. Die Cystolithen zeigen dieselben wechselnden Umrißformen wie ihre Behälter. Bei zweischenkliger Form sind sie gegen die Enden meist deutlich verjüngt, während die Cysten oft breit und stumpf auslaufen, und die Knickung kommt in den Cystolithen schärfer zum Aus- druck als in den Cysten. Der Stiel, der dem winzigen zentralen Flächen- stück der Cyste ansitzt, ist haarfein, der Kopf ist mit langen Warzen be- deckt und besitzt sehr ausgesprochene konzentrische Schichtung, während Radialstreifung nicht wahrzunehmen ist. Große Cystolithen von unregel- mäßiger Form kommen auch in den Zellen der innersten Schicht des oberen Hypoderms nicht selten vor, der Außenwand mit feinem Stiel angeheftel. Kalk ist meist reichlich vorhanden. Kieselsäure ist bei Conocephalus ton- kinensis nicht einmal im Stiel gefunden, der vielmehr verkorkt ist. Be C. lanceolatus dagegen erwiesen sich die Cystolithen der Oberseite als gan? verkieselt; nach dem Kochen in Salzsäure geglühte Blattstückchen lieferten große Mengen von zweischenkligen Cystolithenskeletten, und noch schöner waren die Skelette durch Behandlung mit Chromsäure und konzentrierter Schwefelsäure zu erhalten. Bei Pordsenia aculeata finden sich Lithocysten nur auf der Unterseite, Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 337 sehr zahlreich auf der ganzen Fläche. Sie sind verschieden groß, unregel- mäßig sackförmig oder fast kugelig, nie spindelförmig, und auf das kleine freie Flächenstück ist ein sehr kurzes Spitzchen aufgesetzt. Die Cystolithen füllen ihre Behälter ganz aus. Der Stiel ist bedeutend dicker als bei Cono- cephalus und setzt sich ein Stück weit in den Kopf hinein fort. Der Kopf ist verkalkt, ziemlich glatt und zeigt wohl konzentrische Schichtung, aber keine Radialstreifung. Die Lithocysten von Dammaropsis und Sparattosyce sind denen von Poulsenia sehr ähnlich. Sie sind auf die Unterseite des Blattes beschränkt, länglich (senkrecht zur Oberfläche gestreckt) oder kugelig, nie so unregelmäßig wie bei Powdlsenia. Das freie Flächenstück ist ziem- lich klein und bei Dammaropsis von einem sehr kleinen Spitzchen, bei Sparattosyce von einer längeren, dünnen, massiven Haarspitze gekrönt. Der Stiel der Cystolithen ist auch im Kopf auf eine Strecke zu verfolgen. Der Kopf ist meist verkieselt, konzentrisch geschichtet, bei Dammaropsis schwach warzig und radial gestreift, bei Sparattosyce glatt, ohne Radialstreifung. In der Gattung Ficus sind die Cystolithen führenden Zellen von großer Mannigfaltigkeit der Form. Die eigentlichen Lithocysten kommen auf beiden Blattseiten vor und sind kugelig oder ellipsoidisch (und zwar senkrecht zur Blattfläche gestreckt) oder in vertikaler Richtung abgeflacht, also breiter als hoch, aber doch von oben betrachtet kreisrund. Nur über den Nerven sind sie hier und da tangential gestreckt, kurz walzenfürmig. Das Mem- branstück, das die Oberfläche erreicht, ist bald winzig klein, bald von be- trächtlicher Größe und dann oft stark verdickt und in eine kürzere oder längere, solide verkieselte Spitze vorgezogen. Die Cystolithen besitzen einen verschieden langen, manchmal sehr dicken, meist verkieselten Stiel, der sich ein Stück weit in den Kopf hineinzieht und oft mit einer Anschwellung endet. Der Kopf ist meistens verkalkt, deutlich warzig, und zeigt immer feine konzentrische Schichtung und radiale Streifung. In den abgeflachten Cysten fehlen oft die Cystolithen, und solche Cysten unterscheiden sich in nichts von den kleinen Kieselhaaren von Poulsenia bezw. von Üeeropia oder Pourouma. Sie sollen aber auch in solchen Fällen Cysten genannt werden, weil sie jedenfalls die Fähigkeit haben Gystolithen zu beherbergen. Findet man doch auf einem und demselben Blatt, z. B. von Fieus clavata, einen Teil dieser Gebilde mit, einen Teil ohne Cystolithen. Außer in den Cysten treten gestielte, wohl ausgebildete Cystolithen auch in gewöhnlichen Zellen der Epidermis und des Hypoderms auf, immer an der Außenwand angeheftet, und in langen Haaren, entweder an der Seitenwand befestigt ‘oder von einer geschichteten Ausfüllung der oberen Partie des Lumens herabhängend. Übergänge von Cysten mit großem Cystolithen über kurze Haare mit kleinem Cystolithen zu langen Haaren Ohne Cystolithen kommen hin und wieder vor, z. B. bei Frleus erecta; für Fieus cariea ist diese Erscheinung schon von Kon beschrieben worden. Auch die Drüsenhaare sind in sehr verschiedenen Formen entwickelt, 99% 338 0. Renner. denen nur die Trennung in starkwandigen Stiel und dünnwandigen Kopf gemeinsam ist. Ziemlich einförmig sind die Drüschen bei den Conocephaleen. Das Blatt von Conocephalus trägt oben und unten Drüschen, die »eine plasmareiche Fußzelle, einen kurzen Stiel und ein unregelmäßig geformtes, 3—6-zelliges Köpfchen« besitzen (Haperıanpt 1895 p. 64 und T. I Fig. 5). An älteren Blättern sind diese Drüschen meist zerstört; bei ©. suareolens fand der Verf. auf der Blattunterseite den 1-zelligen Stiel ziemlich schlank, den Kopf aus drei oder mehr divergierenden, I—3-zelligen Schläuchen ge- bildet. Auch Trecur (1868 p. 164) spricht von »poils ü cellules obtuses et flexueuses, dont plusieurs partent de la m@me base«. Bei den übrigen Gattungen sind die Drüschen auf den beiden Blattseiten gewöhnlich ver- schieden gebaut. Unterseits ist die Form fast immer dieselbe: ein langer, gekrümmter, 4—10-gliedriger Zellfaden, dessen untere, den Stiel bildende Glieder lang zylindrisch, die oberen, zusammen als Kopf zu bezeichnen, mehr oder weniger tonnenförmig, selbst kugelig aufgeblasen. Bei einigen Arten von Cecropia ist das oberste oder die beiden obersten Glieder längs geteilt, so daß der Kopf einen kleinen Zellkörper darstellt. Und fast regel- mäßig ist dies der Fall bei den Drüschen, die bei Cecropia sich auf der Blattoberseite finden; der Kopf ist hier als dicker, unregelmäßiger, oft viel- zelliger Zellkörper ausgebildet, die Glieder des geraden oder gekrümmten Stiels sind gewöhnlich kürzer als unten (nicht sehr gelungene Zeichnungen bei A. Rıcnrer 1898). Ausnahmsweise kommen auch oben dieselben ein- fachen gekrümmten Zellfäden vor wie auf der Unterseite. Bei Pouwrouma tomentosa tritt unterseits eine Drüschenform auf, die zu einem anderen, nur der Oberseite eigenen Typus überleitet. Es ist hier noch eine einfache gerade Zellreihe vorhanden, aber die Glieder sind kurz und nehmen nach oben an Breite etwas zu, so daß das Drüschen schlank keulenförmig er- scheint. Und ausgesprochen keulenförmig sind die kurzen, geraden, ziem- lich plumpen Drüschen auf der Oberseite bei Pourouma, Musanga und Myrianthus. Der Stiel besteht aus kurzen scheibenförmigen Zellen, ver- breitert sich vom Grund an und geht ohne Einschnürung in den dicken, meist durch Quer- und Längswände mehrzelligen Kopf über. Die Drüschen von Conocephalus stehen in seichten Vertiefungen über den Nerven zu 2—6 (nach Haserranpt, 4895, sogar zu 44—45) beisammen und fungieren nach dem genannten Autor als Kolleteren. Ebenso sind die keulenförmigen Drüschen der oben genannten Gattungen in mehr oder weniger deutlichen Einsenkungen der Oberseite zu Gruppen von 2—7 ve einigt. Bei Cecropia sind die Drüschen oben einzeln oder gepaart; WO Epithemhydathoden beobachtet sind, fehlt nie eine Gruppe von 2—#4 Drüs- chen in der Mitte der Hydathode. Die Fadendrüschen auf der Unterseite stehen immer einzeln, aber oft in großer Zahl, in den Areolen wie auf den Nerven. Über die Leistung der Drüschen ist nichts bekannt, doch werden harzartige Stoffe sicher nicht ausgeschieden. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 339 Bei den Artocarpeen sind die Drüschenformen ganz andere und sehr wechselnd; nur der Stiel ist fast ausnahmslos 1-zellig. Verhältnismäßig nahe kommt den Üonocephaleen eine einzige Art, Ficus rubiginosa. Der Kopf ist hier ein sehr langer, zylindrischer, 2—4-gliedriger Zellfaden, der schlanke Stiel weist hier und da eine Querwand auf. Die Abbildung, die Mossıus gibt (T. III Fig. 8), stellt den Kopf als 4-zellig dar, was dem Verf. nie zu Gesicht gekommen ist. Sonst ist der Kopf als Zellreihe nur aus- nahmsweise, nicht als für die Art charakteristische Form entwickelt. Im einfachsten Falle ist der Kopf kugelig, A-zellig oder höchstens durch eine Längswand geteilt (Artocarpus-Pseudojaca, Scyphosyce). Der häufigste Typus zeigt den Kopf kürzer oder länger ellipsoidisch oder kugelig, durch eine Längswand und eine oder mehrere (Querwände geteilt; so die schema- tisierte Abbildung von Antiaris bei A. Rıcnter (1896). Oder der Kopf ist mehrmals länger als breit und dabei 4-zellig (Parartocarpus, Ficus- Uro- stigma, hier manchmal dünn fadenförmig), oder mit einer Längswand (Drostigma; eine häufig vorkommende Form bei Mozsıvs, T. III Fig. 10 von Fieus indica abgebildet), oder dazu noch mit einer oder mehreren Quer- wänden versehen (Poulsenia, Bosqueia, Olmedia, Fieus-Pharmacosyce u. a.). Die letzte Form findet sich auch bei Sparattosyce, aber die 4—6 Zellen des Kopfes sind nicht immer so einfach geformt, daß der Kopf etwa ein Ellipsoid darstellt, sondern sie zeigen gewöhnlich .Ausstülpungen, die sogar zu langen Schläuchen werden können, so daß geweihartige Formen zustande kommen. Bei einzelnen Arten von Artocarpus-Jaca und Pseudolmedia ist der Kopf kugelig, aus zwei Stockwerken von je 4 Zellen aufgebaut. Bei Fiecus Cunia und clavata sind nur zwei gekreuzte Längswände vorhanden, die das kugelige Köpfchen in Quadranten zerlegen. Bei Artocarpus kommt dasselbe vor, und außerdem gibt es hier Drüschen, deren kugeliger oder fast schildförmig abgeflachter Kopf in der Weise längs geteilt ist, daß sich an eine primäre Wand rechts und links mehrere Wände teils schief, teils rechtwinklig ansetzen; so bei Artocarpus integrifolius und Polyphema (Ab- bildungen bei Hanerıannr 189% T. II). Die größten derartigen Drüschen mit flachem bis 12-zelligem Kopf sind dem Verf. bei A. communis bekannt geworden; noch größere fast schülferartige hat HaserLanpr bei einer un- bestimmten Artocarpus-Art gefunden (1894 T. II). Ebenfalls ausgesprochen schildförmig sind die großen Drüschen von Ficus laevis, doch zeigt sich in der Anordnung der kleinen Zellen keine Regelmäßigkeit. Ungleichseitig schildförmige Drüschen mit schief aufsitzendem Kopf sind bei Ficus lanata Anzutreffen, und daneben auch solche, die man als fächerförmig bezeichnen kann: der flache Kopf stellt sich nicht rechtwinklig zum Stiel, sondern in dessen Verlängerung, und die 2—4 Längswände des Köpfchens laufen parallel oder strahlig von der Ansatzstelle des Stieles aus; dazu kommen dann ge- legentlich noch einige Querwände, wie bei dem großen unregelmäßig ge- bauten Drüschen, das Mossıus abbildet (Fieus barbata = lanata, T. II 340 ©. Renner. Fig. 11). Ausgezeichnet fächerförmige Drüschen mit sehr kurzem Stiel und längs-ovaler, herzförmiger, kreisrunder oder quer-elliptischer Platte sind bei den mit Freus lanata verwandten Arten allgemein verbreitet. Besonders regelmäßig sind die vom breiten Stielansatz divergierenden Längswände und die dazu senkrechten Querwände in den fast kreisrunden Köpfchen bei Ficus-Synoecia angeordnet. Alle diese Drüschen sind dem Blatte so angedrückt, daß die Fläche des Kopfes annähernd parallel zur Blatt- fläche liegt. Was die Verteilung der Drüschen bei den Artocarpeen betrifft, ist her- vorzuheben, daß sie nie zu Gruppen vereinigt, sondern stets einzeln auf- treten. In vielen Fällen sind sie auf die Nerven beschränkt, und gewöhn- lich unten zahlreicher als oben. Natürlich können sie auch ganz fehlen, doch kommt dies seltener vor als bei den Deckhaaren. Die langen gerb- stoffreichen Drüschen von Freus rubiginosa und Sparattosyce sind unter- seits in solcher Zahl vorhanden, daß sie in den Areolen einen feinen, am Herbarmaterial braunen Filz bilden. Bei Artocarpus und Ficus sind die Drüschen oft in tiefe Gruben eingesenkt und gewinnen so einen engen An- schluß an das Mesophyll und die Wasserleitungsbahnen. Für Artocarpus integrifolius hat HaserLanpr (1894, p. 532) nachgewiesen, daß den ein- gesenkten Drüschen die Funktion von Hydathoden zukommt. Von den Drüsenhaaren der übrigen Formen ist nur so viel mit Sicherheit anzugeben, daß sie nie ein Sekret von harziger oder öliger Natur, sondern nur Gerb- stoff enthalten. Bei sehr stark behaarten Blättern, außerdem auch sonst auf den stärk- sten Nerven und noch mehr auf den Zweigen, treten oft Drüschen auf, die sich von den typischen in der Form weit entfernen. So kann man bei Fieus lanata zwischen den kleinen fächerförmigen Drüschen andere finden, deren Kopf lang-walzenförmig und nur quer geteilt ist (eine Abbildung bei Mossius, T. III Fig. 9). Die Zeichnung, die Mossıus in Fig. 42 auf T. Il gibt, zeigt auch ein für Fieus elastica keineswegs typisches Drüschen; der Kopf ist nämlich gewöhnlich kein vielzelliger Körper, sondern eine schlanke Zelle. Das auffallendste Vorkommen hat der Verf. bei Pourouma fuliginea beobachtet; die Drüschen auf der Blattunterseite sind lang fadenförmig, die oberseits keulenförmig, der Zweig ist bedeckt mit großen, bäumchenartigen Drüschen, die auf einem langen mehrzelligen Stiele einen großen, aus zahl- reichen verzweigten Schläuchen bestehenden Kopf tragen. Von den Trichomen im allgemeinen, Deckhaaren wie DrüsenhaäreP, ist zu sagen, daß ihr Fuß fast immer ans Mesophyll anstößt. Sind sie also in einem mehrschichtigen Hautgewebe inseriert, so ist das Hypoderm an der Insertionsstelle unterbrochen. Bei den Drüsenhaaren ist ein Aus nahmefall überhaupt nicht bekannt geworden. Die Einsenkung des Drüsen- stiels in eine enge Grube findet sich hauptsächlich bei Vorhandensein voR Hypoderm, z. B. bei Ficus-Pharmacosyce, Fieus elastica, rubiginosa, dı- Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 341 versifolia, excavata, sie kommt jedenfalls dadurch zustande, daß die Fuß- zelle des Drüschens an den tangentialen Teilungen der übrigen Epidermis- zellen sich nicht beteiligt, und vermitttelt auf die einfachste Weise den Zusammenhang mit dem Mesophyll. Unter den kleinen flachen Trichomen z.B. von Oecropia leucocoma schließt der Kranz der anstoßenden Hypo- dermzellen so eng zusammen, daß von der Innenmembran des Trichoms nur ein winziges Stück frei bleibt, aber es ist doch sicher zu erkennen, daß in den zu Trichomen werdenden Epidermiszellen die Tangentialteilung unterblieben ist. Ähnlich verhält es sich mit den Papillenhaaren von Cecropia latiloba und mexicana. Dagegen zieht unter den ähnlichen, noch kleineren Trichomen von Coussapoa villosa und Musanga das Ilypoderm tatsächlich weg. Hier ist die Differenzierung der Trichome also erst nach der Teilung der Epidermis eingetreten. An die Trichome sind am besten die Perldrüsen von Cecropia an- zuschließen. Die Literatur über diesen Gegenstand besteht bis in die neueste Zeit herauf aus so unvollständigen und fehlerhaften Angaben, daß es ge- boten erscheint, hier zu sichten. Der Entdecker ist Mevex (1837 p. 46), und seine Beobachtungen sind vollständiger als die fast aller späteren Autoren. Er fand weiße, blasenförmige, vielzellige Gebilde an der Basis des Blattstieles von Powrouma guyanensis in einem Polster brauner Haare. Dasselbe beobachtete er bei Cecropia palmata und peltata, aber hier ent- deckte er außerdem ähnliche, wasserhelle Blasen auf der unteren Blatt- fläche, an die Nerven angeheftet. Diese Blasen bestehen »aus ziemlich sroßmaschigem Zellgewebe, dessen einzelne Zellen mit einem: wasserhellen Safte gefüllt sind und darin einige, mehr oder weniger große Harztröpfchen enthalten. Das Ganze ist nicht etwa hohl, sondern besteht durch und durch +. aus eben denselben Zellen, wie auf der Oberfläche«. Dagegen ist »die Zellenmasse, welche die Drüsen auf der Basis der Blattstiele von Pourouma Juyanensis bildet, um vieles kleinmaschiger«. Denselben Unterschied hätte Meyen konstatieren können, wenn er bei Cecropia die Blasen auf dem Blatte mit denen vom Stiel verglichen hätte. Von einer Spaltöffnung auf den Blasen erwähnt er nichts, und für die beiderlei Gebilde schlägt er den Namen Perldrüsen vor. Fast 30 Jahre später wurde von Frırz Mürrer die merkwürdige bio- logische Bedeutung der in den Haarpolstern von Ceeropia befindlichen Gebilde aufgedeckt. Mexens Arbeit kannte MüLter nicht, und seine Aufmerksamkeit war von den Ameisenfutterkörpern wohl so gefangen, daß die Perldrüsen auf der Blattfläche ihm entgingen. Dasselbe Versehen kehrt fast bei allen späteren Beobachtern wieder. Noch im selben Jahr mit Mürzers Publi- kation, 1876, stellte Fr. Darwın fest, daß die »food-bodies« von der Epi- dermis des Blattkissens überzogene Emergenzen sind. Bei De Barry (1877 p- 69) ist Mevex - sehr kurz zitiert, und die Gebilde an der Blattstielbasis sind überhaupt nicht erwähnt. Daß er die Bezeichnung 342 0. Renner. Perlblasen für Perldrüsen vorschlägt, soll nicht übergangen werden. Der Name wäre dem von Mryen gewählten sicher vorzuziehen, weil sekreto- rische Funktion fehlt, aber DE Barys Darstellung ist von den späteren Autoren ebensowenig berücksichtigt worden wie die von Meyen. Beccarı (1884) hatte wieder lebendes Material vor sich, bemerkte aber auch nicht mehr als Darwın. Ebenso berichtet Schımper (1888) in seiner bekannten Arbeit nur über die Blasen am Blattstiel, die er Mürzersche Körperchen nennt. Eine Erweiterung der Kenntnis dieser Gebilde brachte er insofern, als er die Spaltöffnung bemerkte, die jedes Körperchen nahe dem Scheitel trägt. Auch erkannte er als hauptsächliche Inhaltsbestandteile Eiweiß und Fett. Nach Exsrer (1889 p. 67) sollen »die 4-zelligen Trichome zu steck- nadelkopfgroßen kugeligen Blasen, den sogenannten Perldrüsen, umgebildet« sein. Danach scheint ExeLer die Perldrüsen für I-zellig gehalten zu haben, was sie anderswo, z. B. bei den Piperaceen, auch sind. Pexzıe (1893) zitiert nur Schimper, ohne selbst Untersuchungen zu machen, und versteht unter Perldrüsen nur die Mürzerschen Körperchen, trotzdem ihm Mrysns Arbeit bekannt ist. A. Rıcater (1898 p. 9) zitiert endlich MEvEn ausführ- lich. Als neu wirft er eine Frage auf, die für Penzıs schon entschieden ist, nämlich ob Meyexs Perldrüsen mit den Mürterschen Körperchen iden- tisch seien, und wenn er die kleinen Drüschen auf dem Blatte, die er mehrfach abbildet, mit den Perldrüsen identifiziert, greift er fehl. SOLEREDER (1899 p. 871) schließt sich, wie Penzis, trotz der Berufung auf MeyEn an Schimper an. Ebenso Hanscıns (1903 p. 237). Bis dahin hat also kein Autor seit Mevzn die Perldrüsen auf der Lamina durch eigene Beobachtung kennen gelernt, und A. Rıcater ist der einzige, der die Originalarbeit von Meyen genau kennt, oder wenigstens der einzige, der sämtliche Angaben von MEyEn als glaubwürdig wiedergibt. Erst in jüngster Zeit (1904) ist eine Arbeit von Rerric erschienen, in der gründliche Kenntnis der einschlägigen Literatur mit eigenen Beobach- tungen vereinigt ist. Rerric liefert eine Ergänzung zu MEYENS Darstellung, indem er darauf hinweist, daß zwischen den Mürerschen Körperchen und den Perldrüsen auf der Blattfläche bei einer und derselben Pflanze Unter- schiede bestehen. Worin die Unterschiede bestehen, gibt er nicht an, aber sie erscheinen ihm so bedeutend, daß er die Bezeichnung Perldrüsen auf die Blasen der Lamina beschränkt wissen will, während die Mürerschen Körperchen als Gebilde sui generis geführt werden sollen. Der Verf. hat die beiderlei Gebilde an Ceeropia concolor untersucht, die im Münchener Garten kultiviert wird, und außerdem hat ihm Herr Rertis in liebenswürdiger Weise sehr schönes Material von derselben oder einer nahe verwandten Art aus dem Garten zu Jena zur Verfügung gestellt. Die Mürzerschen Körperchen im Haarpolster an der Stielbasis sind kurz ellipsoidisch, mit sehr schmalem Grund ansitzend, aber nicht eigentlich ge stielt, und weiß mit Porzellanglanz. Die Epidermis ist sehr kleinzellig und Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 343 besitzt nahe dem Scheitel eine kleine Spaltöffnung. Dann und wann sind einzelne Zellen der Epidermis zu kurzen, spitzen, dünnwandigen Haaren ausgewachsen. Das Füllgewebe besteht ebenfalls aus kleinen Zellen mit sehr dichtem undurchsichtigem Inhalt, der durch Mırrons Reagens intensiv ziegelrot gefärbt wird, während durch Osmiumsäure in jeder Zelle zahl- reiche sich schwärzende Fettkugeln von verschiedener Grüße sichtbar ge- macht werden. Die Blasen auf der unteren Blatifläche sind von wechselnder Form, ellipsoidisch, keulenförmig oder kugelig, immer in einen Stiel ver- schmälert, wasserhell mit Glasglanz. Die Epidermis, in der sich keine Spalt- öffnung findet, ist großzellig (gute Oberflächenansicht bei Meyex T. VII Fig. 24, kopiert bei A. Rıcarer 1898 T. VII). Das innere Gewebe besteht aus einer ziemlich kleinen Zahl von Zellen, die wohl 20—30 mal größeres Volumen haben als die Epidermiszellen. Die ganze Blase ist vollkommen durchsichtig. In jeder Epidermiszelle ist eine Anzahl kleiner stark licht- brechender heller Tropfen zu sehen, in jeder Zelle des Füllgewebes ein einziger sehr großer Tropfen; die Behandlung mit Osmiumsäure läßt die Tropfen als fettes Öl erkennen. Der größte Teil des Gewebes ist von farb- losem Zellsaft erfüllt, und Mırrons Reagens ruft deshalb nur eine schwache Ziegelrotfärbung hervor. Die Probe mit Fenuisescher Lösung ergab die Abwesenheit von reduzierendem Zucker. Daß die beiden Arten von Blasen beträchtlich verschieden sind, läßt sich also nicht bestreiten. Ob auch in der Entwicklungsgeschichfe eine Verschiedenheit zum Ausdruck kommt,‘ wie Rerrıs meint, ist bis Jetzt nicht festgestellt, aber gar nicht wahrscheinlich. Auch die Perldrüsen auf der Lamina dürften Emergenzen sein. Zu den Gebilden auf der Blattfläche finden sich analoge Fälle bei mehreren Arten von Urtica (vergl. Mevex, De Burvy, Pexzis), und auch in anderen Familien, für die Perldrüsen an- gegeben werden (vergl. Ds Barv), sollen diese in Form wasserheller Blasen auftreten. Aber auch bei diesen »echten« Perldrüsen kommen Spaltöffnungen vor, und selbst Haarbildung auf den Blasen hat Pexzıe bei Urtica penduli- Nora beobachtet. Wenn die Mürtzrschen Körperchen nach der Konsistenz ihres Gewebes und Zellinhaltes auch eine Sonderstellung einnehmen, so scheint dem Verf. doch kein zureichender Grund vorhanden, sie aus der Kategorie der Perldrüsen auszuschließen. Es ist oben schon erwähnt, daß Meyen nicht nur von Cecropia, SON- dern auch von Pourouma guyanensis Aubl. Haarpolster an der Blattstiel- basis mit Perldrüsen beschreibt. Diese Angabe wird seit fast 70 Jahren bis auf Rerrig von einer Arbeit in die andere hinübergenommen (bei De Bary sogar unrichtig oder jedenfals ungenau zitiert), ohne daß ein Autor sich die Mühe genommen hätte, die Pflanze selbst zu untersuchen. Bei 9 Arten von Pourouma, die das Münchener IHerbar besitzt, fehlt das Haarpolster am Blattstiel; die Mürrerschen Körperchen selbst sind am Herbarmaterial von Ceer Opia immer abgefallen. Powrouma guyanensts konnte der Verf. nicht 344 O. Renner. zu sehen bekommen, aber der Verdacht lag nahe, dab diese einzige Art die merkwürdigen Gebilde ebensowenig besitzt. Herr Dr. Starr in Kew hatte nun die Freundlichkeit, auf die Bitte des Verf. die Pflanze im Herbar zu Kew zu untersuchen, und teilte dem Verf. mit, daß die dort befindlichen 3 Exemplare »keine Spur von Perldrüsen am Grunde der Blattstiele zeigen«. Meven hatte also falsch bestimmtes Material, und zwar eine Cecropia, als Pourouma guyanensis vor sich, und Pourouma ist aus der Reihe der durch Perldrüsen ausgezeichneten Gattungen zu streichen. Nach dem Bau des Assimilationsgewebes gehören die Blätter meistens dem bifazialen Typus von De Bary, bezw. dem dorsiventralen von ARESCHOUG an, d.h. es ist eine deutliche Sonderung in Palisadenparenchym und Schwammparenchym eingetreten. Den zentrischen Typus De Barys hat Arescnous in mehrere Formen zerlegt. Für uns kommt nur der »iso- laterale« und der »dorsale« in Betracht. Isolaterale, wie Arrscnous mit einem häßlichen, leider schon seit längerer Zeit ziemlich eingebürgerten Wort sagt, Ausbildung des Blattes kommt, wenigstens angedeutet, bei zahl- reichen Arten von Ficus-Urostigma vor. Das Schwammgewebe erstreckt sich nicht bis zur unteren Epidermis, sondern ist hier durch eine meist niedrige, gelockerte Palisadenschicht ersetzt, also zwischen zwei Lagen von Palisadenparenchym eingeschlossen. Bei einigen amerikanischen Urostigma- Arten ist die Entwicklung palisadenartiger Zellen auf der Unterseite nur in der Nähe der Nerven zu finden. Dorsale Blätter, deren Mesophyll ganz aus palisadenartig gestreckten Zellen gebildet ist, sind z. B. bei Antiaris, Brosimum, Ficus-Urostigma, Pourouma anzutreffen. Von den eigent- lichen Palisaden unterscheiden sich dabei die Zellen der unteren Schichten immer durch geringere Länge und deutliche Lockerung, wobei die Inter- zellularen so entwickelt sind, daß sogenannte konjugierte Palisadenzellen entstehen. Die Zahl der Palisadenschichten schwankt bei den beiden ersten Typen zwischen 4 und 3, wozu noch Querteilungen in den Zellen kommen können, und die Länge und Weite der Palisadenzellen ist natürlich vel- schieden, aber bedeutende Formdifferenzen sind bei dem Charakter des Gewebes nicht zu erwarten. Armpalisaden kommen nur bei Pararto- carpus vor. Gewöhnlich besteht hier die erste Schicht des Assimilations gewebes aus schlanken typischen Palisaden, die zweite aus Armpalisaden, die immer nur am oberen Ende einige kurze Arme zeigen; oder ist eine einzige Palisadenschicht vorhanden, deren Zellen gegen die Epidermis in kurze Arme auslaufen. In den gewöhnlichen Fällen vermittelt den Über- gang vom Palisadengewebe zum Schwammgewebe eine Schicht kurzel, oft triehterförmiger Sammelzellen, manchmal auch eine Schicht konjugierte! Palisaden. Sehr wechselnd ist bei den dorsiventralen und bilateralen Blättern der Habitus des Schwammgewebes, von seiner Stärke ganz abgesehen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 345 Arzschous hat die verschiedenen Formen vor kurzem in ein Schema ge- bracht, doch ist es ohne tangentiale Mikrotomschnitte, wie er sie ange- wendet hat, oft kaum möglich, einen Fall zu rubrizieren. Der Verf. hat sich deshalb in der Einzelbeschreibung darauf beschränkt, allgemein gefaßte Angaben über die Dichtigkeit des Schwammgewebes zu machen. Nur die auffallendste Form, das »hyphenartige« Schwammparenchym, ist mit dieser Bezeichnung jeweils hervorgehoben. Die Zellen sind hier (z. B. bei Arto- carpus-Jaca, Freus-Urostigma) als dünne, einfache oder verzweigte Schläuche entwickelt und nehmen einen viel kleineren Raum ein als die Interzellularen. Man kann mit ArrscHhous von einem großen Luftraum sprechen, der von den Zellfäden kreuz und quer durchzogen ist. Unter den Spaltöffnungen sind an älteren Blättern mancher Arten von Fieus (z. B. E. salicifolia) die Schwammgewebezellen gegen die Atemhöhle vorgedrängt und ihre Wände verdickt und verkieselt. Eine dem Schwamm- gewebe angehörende hypodermähnliche Bildung ist bei Parartocarpus excelsus zu beobachten; die beiden untersten Schichten des Mesophylis bestehen aus sehr großen, diekwandigen, getüpfelten Zellen, die wenigstens in der äußersten Schicht, außer den Lücken über den Spaltöffnungen, keine Iterzellularen einschließen und neben Gerbstoff ziemlich wenig Chlorophyll zu führen scheinen. Besonders differenzierte Mesophylizellen kommen vor als Behälter für Gerbstoff, Harz und Kristalle. Die Gerbstoffidioblasten des Palisadengewebes unterscheiden sich von den übrigen Palisadenzellen durch größere Weite und Chlorophyllarmut. Daß die »Schleimzellen« bei Fieus rubiginosa (Mozsıus T. II Fig. 3) solche Gerbstoflidioblasten sind, hat schon SoLEREDER berichtigt. Wo der Gerbstoff auf bestimmte Zonen des Schwammgewebes beschränkt ist, sind die Gerbstofizellen höchstens durch Größe ausgezeichnet (Dosqueia). Sekretzellen mit bräunlichem, zum Teil in Wasser, zum anderen Teil in Alkohol löslichem, also gummi- harzartigem Inhalt sind bei Artocarpus-Jaca und bei Artocarpus-Prainea gefunden. Von A. communis hat schon A. Rıcuter (1896 p. 141, T. II) diese Zellen beschrieben und abgebildet, doch scheint er über ihren ein- fachen Zusammenhang mit dem übrigen Blattgewebe nicht klar geworden Zu sein. Die Sekretzellen, die nur unterhalb des Palisadengewebes vor- kommen, sind nämlich nichts anderes als kugelig oder ellipsoidisch auf- gelriebene Zellen des hyphenartigen Schwammgewebes, sind also mit Mindestens zwei, meistens mehreren sehr kurzen Armen in die Fäden ein- geschaltet. Noch viel deutlicher ist diese ihre Zugehörigkeit bei Artocarpus- Prainea, wo sie einen beträchtlichen Teil des Schwammgewebes ausmachen und längere Arme besitzen. Die Zellen des Mesophylls, die Kristalle führen, Sind oft, doch nicht immer durch kugelige Gestalt und Mangel an Chloro- Phyl| ausgezeichnet. Als bedeutend differenzierte Mesophylizellen sind endlich die Spikular- -ellen zu nennen, wie sie bei mehreren Arten von Fieus sich finden. Es 346 OÖ. Renner. sind dies dickwandige, fast lumenlose, verzweigte, aus reiner Cellulose be- stehende Fasern, die hauptsächlich unter dem oberen Hautgewebe ein wirres Geflecht bilden. Bei Ficus obscura und pesifera verlaufen sie außerdem kreuz und quer, oft lange Strecken weit parallel zur Oberfläche, durchs Assimilationsgewebe und legen sich dann irgendwo an die Nerven an, oder sie gehen vollends bis zur unteren Epidermis durch, wo sie fast ebenso häufig auftreten wie oben. Auch bei F\ longifolia sind sie beiderseits etwa gleich zahlreich, aber die von oben durch das Mesophyll absteigenden Arme sind größtenteils annähernd vertikal zur Blattfläche gerichtet und legen sich an Nerven an, um deren Verlauf zu folgen, oder laufen an einen Nerv an- gelehnt bis zum unteren Hautgewebe; teilweise sind die absteigenden Arme so kurz, daß sie aus dem Palisadengewebe nicht heraustreten, und nur selten ziehen sie unabhängig von den Nerven schräg von einer Blattseite zur anderen, weshalb das Schwammgewebe von Spikularzellen ziemlich frei ist. Bei F. Gardneriana kommen die Fasern anscheinend im Schwamm- gewebe überhaupt nicht vor, sondern die Arme, welche obere und untere Epidermis verbinden, laufen nur an den Nerven herunter, und an der unteren Epidermis bilden die Fasern, zu Bündeln vereinigt, ein regelmäßiges Netz, weil sie den Nerven folgen. F\ crocata und tomentella unterscheiden sich von F. Gardneriana nur dadurch, daß die Spikularzellen an der Unter- seite spärlich sind. Bei’ F. Bonplandiana sind die Fasern schon oben wenig zahlreich, unten fehlen sie ganz. Außerhalb der Gattung Ficeus sind freie Faserelemente nur noch bei Sahagunia und Balanostreblus zur Beobachtung gekommen. Bei Saha- gunia sind es sehr vereinzelte Bastfasern, die von dem mechanischen Beleg der Leitbündel abzweigen und eine Strecke weit frei durchs Schwamm- gewebe ziehen. Bei Balanostreblus liest über den nicht durchgehenden Nerven eine Anzahl von Fasern dicht unter dem Hypoderm, und hier und da verläßt eine Faser die Richtung des Nervs. Nach A. Meyer sollen bei Artocarpus integrifolius beiderseits unter der Epidermis isolierte Sklerenchymfasergruppen vorkommen, die von oben teil- weise »zwickelartig ins Mesophyll hineinragen«. Die Angabe beruht auf einem Mißverständnis. Die »Sklerenchymfasergruppen« gehören zum mecha- nischen Gewebe der durchgehenden Nerven. Die leitenden Bahnen im Blatt mit Einschluß des sie umhüllenden ehlorophylifreien Gewebes pflegen wir als Nerven zu bezeichnen. In den Seitennerven — es sollen darunter immer die primären verstanden sein — sind die leitenden Bahnen repräsentiert durch ein einziges kol- laterales Leitbündel, oder durch zwei solche Bündel, die mit dem Xylem einander zugewendet sind und von denen das untere meist bedeutend gröber ist als das obere, oder durch ein großes unteres und mehrere kleine obere Bündel, oder endlich durch einen konzentrischen Strang, in dem einzelne Bündel sich nicht unterscheiden lassen. Sind mehr Bündel vorhanden als Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw, 347 eines, so ist im Zentrum des Bündelstranges oft dünnwandiges oder sklero- tisches Grundgewebe entwickelt, in dem ein weiteres kleines Bündel (manch- mal nur als Phloömstrang) oder deren mehrere auftreten können. So die sehr starken Nerven von Artocarpus-Jaca, Coussapoa, Pourouma, Cecropia. Bei Coussapoa und Pourouma ist das dritte mittlere Bündel oft so stark wie das obere, diesem sehr genähert und wie das untere orientiert. Aber im allgemeinen ist in der Orientierung der überzähligen Bündel keine Regel- mäßigkeit zu konstatieren. Auch ist das Vorkommen akzessorischer Bündel für die Art nicht immer konstant (z. B. bei Artocarpus communis). Das Xylem besteht gewöhnlich zum größten Teil aus weitlumigen Gefäßen. Eine starke dem Phloöm zugewendete Zone dickwandiger, englumiger Elemente ist bei Cudrania und mehreren Arten von Ficus (Sektion Synoecia und Eusyce) beobachtet worden, die sämtlich Kletterpflanzen sind, außerdem auch bei den nicht kletternden Perebea calophylla und macrophyla. Der Bündelstrang ist in den allermeisten Fällen mit einer Faserscheide (Bastscheide) versehen. Ist ein einziges Bündel vorhanden, so ist der Faserbe- leg meist nur an der Phloömseite entwickelt, wobei das Xylem aber doch sehr oft von sklerotischen Zellen bedeckt ist, selten ringsum geschlossen. Bei zwei Bündeln hat jedes seinen mechanischen Beleg am Phlo&m, und die beiden Faserzonen können dann zusammenschließen oder seitlich eine Lücke lassen. Bei mehreren Bündeln verhält sich die obere Gruppe kleiner Bündel wie ein einziges großes. Konzentrische Bündelstränge sind immer von einer geschlossenen Faserzone umscheidet. Wo gut ausgebildete Bastfasern ge- funden wurden, haben sie sich immer als »behüllt« erwiesen, d.h. es ist eine äußere verholzte von einer inneren aus Cellulose bestehenden Schicht gesondert. Auer hat diese Eigentümlichkeit bei einer größeren Anzahl von Gattungen an den Bastfasern der Rinde konstatiert, und seine Vermutung, daß behüllte Bastfasern der ganzen Familie zukommen, hat sich also be- stätigt, Der Fibrovasalstrang ist gewöhnlich rings von einem chlorophyllarmen Gewebe umschlossen, das vom Faserbeleg sich ebenso deutlich abhebt wie vom Chlorophyliparenchym. Der Verf. möchte es Hüllgewebe der Nerven nennen. Der Ausdruck Nervenparenchym oder Leitparenchym, der bisher dafür angewandt wird, ist deshalb nicht immer passend, weil das Hüll- gewebe keineswegs immer aus dünnwandigem Parenchym besteht, sondern $anz sklerenchymatisch sein kann. Das Hüllgewebe erreicht die untere Epidermis immer, wird aber vom oberen Hautgewebe oft durch Chlorophyll- pParenchym getrennt. Geht es, was die Regel ist, nach oben durch, so verschmälert es sich über dem Bündelstrang oft bedeutend, kann sich aber knapp unter der Epidermis wieder verbreitern. Fehlt die Faserscheide, so fällt dem Hüllgewebe der mechanische Schutz des Bündelstranges ganz zu, und die Scheide fehlt auch nur, wenn das Hüllgewebe stark ausgebildet ist. Die seitliche Entwicklung des Hüllgewebes kommt in der Oberflächen- 348 O. Renner. gestaltung des Blattes nicht zum Ausdruck. Aber bei starker Ausbildung an der Ober- und besonders der Unterseite ist es hauptsächlich das Hüll- gewebe, welches das Vorspringen der Nerven über die Blattfläche bedingt. In extremen Fällen (z. B. bei Brosimum) liegt der Fibrovasalstrang, in das mächtig vorspringende Polster des Hüllgewebes eingebettet, ganz unterhalb der eigentlichen Blattfläche. Ist das Hüllgewebe schwach, so wird die Ober- fläche durch den Verlauf der Nerven nicht modelliert. Gewöhnlich ist das Hüllgewebe seitlich vom Fibrovasalstrang und ebenso oben und unten aus dünnwandigem Parenchym gebildet und geht beider- seits gegen die Epidermis in Kollenchym über. Doch sind die an die Epi- dermis anstoßenden Zonen nicht selten stark sklerotisch. So sind bei Brosimum Alicastrum die 5—6 äußersten Schichten gegen die untere Epidermis dickwandig und faserförmig, und eine ebensolche, mächtig breite Zone, die mit dem übrigen Hüllgewebe durch einen schmalen parenchyma- tischen Isthmus in Verbindung steht, ist unter der oberen Epidermis ent- wickelt. Bei Ficus alba und fulva bestehen die an die untere Epidermis grenzenden Schichten des Hüllgewebes aus fast lumenlosen Sklerenchym- zellen. Manchmal ist das Hüllgewebe großenteils oder durchweg so stark sklerenchymatisch, daß kaum die Grenze gegen die Faserscheide zu finden ist (z. B. Fieus infectoria, retusa, rhododendrifolia). Wenn der Bündel- strang in eine fast homogene, beiderseits die Epidermis erreichende Masse von sklerenchymatischem Gewebe eingesetzt erscheint (Fricus Ampelas, Ben- Jamina, glabella, salicifolia), so dürfte die aus Prokambium hervorgegangene® Faserscheide immer sehr schwach sein, fast der ganze Komplex mechani- scher Elemente dem Hüllgewebe entsprechen. Von den schwachen Nerven, wie ein auf wenige Millimeter neben dem Seitennerv ausgedehnter Schnitt sie quer trifft, ist im allgemeinen nur zu sagen, daß sie stets 1 Leitbündel besitzen. Im übrigen sind sie den Seitennerven um so unähnlicher, je schwächer sie sind, und umgekehrt ist die Mehrzahl der schwachen Nerven den Seitennerven um so ähnlicher, je schwächer diese sind. Die allerletzten feinsten Auszweigungen bestehen nur noch aus einigen Tracheiden und einer einfachen Parenchymscheide. An den übrigen, mit Xylem und Phloöm versehenen Bündeln ist oft noch ein Faserbeleg entwickelt, meist nur an der Phloömseite. Bei Parartocarpus und Sorocea ist dagegen das Xylem der schwachen Nerven rings von einem starken sklerotischen Beleg umscheidet, auch dann noch, wenn die Phlo&m- scheide schon fehlt. Das Hüllgewebe ist natürlich ebenfalls viel schwächer als an den Seitennerven und besteht meist aus ähnlichen Elementen wie dort. Ist also das Hüllgewebe der Seitennerven stark 'sklerotisch, SO sind auch die Bündel der schwachen Nerven großenteils von dickwandigen Zellen umhüllt; doch fehlt eine aus dünnw andigem Parenchym bestehende äußerste Scheide selten. Häufig umgibt das Hüllgewebe als ringsum gleich breite, oft einfache Scheide den Fibrovasalstrang, ohne die Epidermis zu erreichen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 349 (eingebettete Nerven), oder es setzt wenigstens an die untere Epidermis an, oder von der geschlossenen Scheide geht außerdem eine schmale, oft nur eine Zelle breite Zone tangential gestreckter Elemente durch die Palisaden bis zur oberen Epidermis, um sich hier etwas zu verbreitern (durchgehende Nerven), so besonders bei sehr lockerem Schwammgewebe. Durch die schwachen Nerven wird die Oberfläche des Blattes gewöhn- lich nicht modelliert. Aber hie und da kommt es vor, daß unterseits die Nerven zwischen den konvex gewölbten Feldern der Epidermis als Rinnen erscheinen. Diese Eigentümlichkeit findet sich hauptsächlich, wo obere und untere Epidermis durch das enge Fachwerk der mit mechanischem Gewebe durchgehenden Nerven in unverrückbarem Abstand gehalten werden (Arto- carpus Blumei, Pseudolmedia, sehr schwach bei Castilloa, Ficus fulva). Vielleicht wird durch die nachträgliche Vorwölbung der Epidermisfelder eine Ausdehnung und Lockerung des Schwammgewebes erzielt. Bei Ficus lanata, recurva, villosa gehen dagegen die Nerven nicht durch, und die starken Vortreibungen der Epidermis dürften schon früh »im Interesse« der Ober- llächenvergrößerung angelegt werden. Viel häufiger springen die schwachen Nerven unten vor, doch nur dann, wenn die Seitennerven stark vortreten. Bei den letztgenannten Fiexs-Arten ist Ausbildung vorspringender Nerven mit gewölbter Epidermis kombiniert, so daß die ‚untere Blattfläche sehr unregelmäßig bucklig wird. Das vorspringende Polster besteht gewöhnlich ganz aus ziemlich chlorophylifreiem Parenchym und Kollenchym. In den Fällen, wo das Maschenwerk der mächtig vorspringenden Nerven so eng ist, daß die untere Blattfläche fein grubig erscheint, sind aber die Flanken der Nervenvorsprünge gewöhnlich von assimilierendem Gewebe eingenommen. Bei Fieus graphalocarpa sind sogar zahlreiche Vorsprünge ganz aus Chloro- Phyliparenchym gebildet, wohl ein Zeichen dafür, daß das mechanische Bedürfnis hier keine Rolle spielt. Auch ist derartige Ausbildung immer mit starker Behaarung (F. gnaphalocarpa, Pourouma, Cecropia) oder mit papillöser Beschaffenheit der Epidermis verbunden (Brosimum, Ficus pu- mia; eine gute Abbildung von F. stipulata = pumila bei A. Meyer). Die Bedeutung dieser Modellierung dürfte also, wie auch BarsasLı-PErRuccı (1904) meint, eher in der Bildung der Gruben als in der der Vorsprünge liegen, dieselbe sein wie bei den Krypten von Ficus-Synoecia, die durch Einbruch der Epidermis entstehen. Als für sämtliche untersuchte Artocarpeen konstant hat sich der Be- sitz von ungegliederten Milchröhren in den Blättern ergeben. Daß damit auch das allgemein verbreitete Vorkommen der Milchröhren in der Achse sichergestellt ist, bedarf kaum der Hervorhebung. Die Milchröhren verlaufen als dünnwandige, 8—30 u weite Schläuche im Hüllgewebe jeden- falls der stärkeren Nerven rings um den Fibrovasalstrang verteilt, vorzugs- weise auch im zentralen Grundgewebe innerhalb des Bündelstrangs, wenn solches vorhanden ist. Gewöhnlich begleiten sie noch die schwächsten 350 O. Renner. Nerven und oft zweigen sie, 7—15 u weit, ins assimilierende Gewebe ab; bei Fieus (z.B. F. excavata, rubiginosa) sind nicht selten Äste zu finden, die sich durch das Hypoderm bis zur Epidermis durchzwängen. Anasto- mosen zwischen den Milchröhren kamen nirgends zur Beobachtung. Wenn Mıyus solche bei #! elastica gesehen haben will, so scheint er sich nicht bewußt zu werden, daß er mit seiner Angabe einer seit lange als sicher begründet geltenden Auffassung entgegentritt. Wenigstens hebt er das Neue an seiner Darstellung nicht ausdrücklich hervor. Über den Inhalt der Milchröhren eingehende Untersuchungen anzu- stellen, ist bei Herbarmaterial nicht wohl am Platz, auch sind die Bestand- teile einiger technisch wichtiger Milchsäfte schon lange genau bekannt. Nur so viel ist hervorzuheben, daß bei den Artocarpeen, einen unten zu be- sprechenden Fall ausgenommen, neben Gerbstoff hauptsächlich Kautschuk in Form kleiner zusammengeballter Kügelchen zu finden ist. Der Milchsaft von Antiaris toricaria hat sich in einer bei Wıesxer (Bd. I, p. 369) mit- geteilten Analyse als kautschukfrei erwiesen, doch hat der Verf. auch hier Kautschuk gefunden. Daß die Zusammensetzung des Milchsafts bei einer und derselben Pflanze wechseln kann, wird unten zu berühren sein. Die für die Unterscheidung von anderen Inhaltsbestandteilen wichtigsten Eigen- schaften des Kautschuks sind seine absolute Widerstandsfähigkeit gegen Javellesche Lauge und sein Vermögen Alkannarot zu speichern. Ein Milch- saft sehr abweichender Art ist aber für Ficus populifolia konstatiert. Der Inhalt ist im Herbarmaterial rötlichgelb, vollkommen homogen, splittert nicht beim Schneiden, wird von Javellescher Lauge gewöhnlich vollständig zerstört und färbt sich nicht mit Alkannatinktur; nur da und dort er- scheinen nach dem Bleichen mit Lauge vereinzelte Kautschukkügelchen. Er ist weiter unlöslich in kaltem und heißem Wasser, in Säuren, in Alkohol, Äther, Chloroform; er färbt sich nicht mit Eisenalaun, kann also nicht Gerbstoff sein, woran etwa zu denken wäre. Aber er färbt sich mit Jod braun, mit starker Salpetersäure dunkelgelb, wird bei darauf folgender Be- handlung mit Natronlauge braun und wird bei Erwärmen in Natronlauge zerstört. Endlich wird der Inhalt durch Zucker und konzentrierte Schwefel- säure rötlich, durch Mırrons Reagens tief scharlachrot gefärbt. Er besteht demnach sicher zum größten Teil aus Eiweiß. Über das Vorkommen von Milchröhren bei den Conocephaleen fin- den sich in der Literatur spärliche und teilweise widersprechende Angaben. Von den Systematikern werden Cecropia und Coussapoa als lakteszent bezeichnet. Gewisse Arten von Ceeropia sollen sogar Kautschuk in tech- nisch verwertbaren Mengen liefern (EnGLER 1889, WIESNER). Anatomisch ist Ceeropia am meisten studiert worden. H. Karsten hat bei (. peltata Milchröhren in der Rinde gefunden, ob in der primären Rinde oder IM Phlo&m, ist nicht ganz sicher zu ersehen. MosLLer und ÜHIMaNl geben spärliche Milchröhren in der sekundären Rinde an, Scammrer findet sie bei Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 351 C. adenopus in der primären Rinde. Der letztgenannte Autor sagt nichts über den Inhalt der Milchröhren. MoeLLer und Cnımanı äußern sich auch nicht ausdrücklich darüber, doch ist notwendig an Kautschuk zu denken, weil MoeLLer die Cecropia an Frecus anschließt, ohne auf einen Unter- schied aufmerksam zu machen, und Camanı die Cecropia gar unter den Kautschuk liefernden Pflanzen behandelt. Ausschließliches Vorkommen der Milchröhren im Bastzuwachs ist bei der Natur der ungegliederten Milch- röhren von vornherein unwahrscheinlich, und dazu dürften bei einer tech- nisch ausgebeuteten Kautschukpflanze die Milchröhren auch nicht spärlich sein. Morısch hat Cecropia zwar nicht anatomisch untersucht, aber den ausgeflossenen Milchsaft einer eingehenden Betrachtung unterzogen und da- rin große Mengen von Proteinkörnern gefunden, die von Proteinoplasten gebildet werden; Kautschuk erwähnt er nicht, und dasselbe berichtet er von » Brosimum microcarpum« (= Coussapoa Schottü). Bei Conocephalus sollen nach Tre£eur Milchröhren fehlen; Enger (1889, p. 94) fand im Zweig »zahlreiche spindelförmige Zellen mit feinkörnigem Inhalt, der vielleicht doch Milchsaft ist«e. Bei Myrianthus und Musanga sollen nach Encrer (1898) Milchröhren hauptsächlich in der sekundären Rinde vorkommen. Mit- teilungen über das Auftreten von Milchröhren in den Blättern fehlen durch- aus. A. Rıcurer (1898) hat im Blatt von Ceeropia keine Milchröhren ge- funden, meint aber, sie könnten am Herbarmaterial zu schwer zu fin- den sein. Der Verf. hat Milchröhren im Blatt nur bei einigen Arten von Pou- rouma entdeckt, in der Achse dagegen bei allen untersuchten Gattungen konstatieren können. Bei Myrianthus arboreus finden sich zahlreiche zart- wandige Milchröhren, 25—38 „u. weit, in der primären Rinde, selten in den äußeren Partien außerhalb der unten zu besprechenden Schleimgänge, größtenteils den Bastbelegen des Phloöms genähert; einzelne liegen auch im Phloöm selbst. Der Inhalt ist (am Herbarmaterial) hell schwefelgelb, homogen und füllt das Lumen der Zellen ganz aus. Sämtlichen angewen- deten Reagentien gegenüber verhält er sich wie der Milchsaft von Fieus populifolia. Kautschuk fehlt vollständig. Bei Conocephalus suaveolens sind die Milchröhren ebenso gelagert und ebenso weit, doch viel spärlicher; der Inhalt ist etwas dunkler gelb, und bei der Behandlung mit Javellescher Lauge zeigen sich, wenn die Hauptbestandteile zerstört sind, runde Körner, die der Lauge länger widerstehen, aber doch zuletzt verschwinden, also Nicht Kautschuk sind. Bei Coussapoa Schottii und mitida sind die Milch- "öhren außerordentlich zahlreich, 30—50 u weit, der Inhalt ist rötlich- gelb, stimmt aber sonst mit dem von Myrianthus vollkommen überein. Aus der Gattung Cecropia wurde Herbarmaterial von C. obtusa Tree. (Russy and Squıres 273) untersucht. Die Milchröhren sind ungemein zahl- reich, 25—85 u weit. Sie nehmen in der primären Rinde von außen nach 'ınen an Zahl und Weite zu, sind am größten zwischen den Bastbelegen Botanische Jahrbücher. XXXIX Bd. 23 352 O. Renner. des primären Phloöms und kommen auch im Phloöm selbst, nahe dem Bast, noch vor. Dem Inhalt nach verhalten sich («ie einzelnen Röhren verschieden. Entweder ist der Inhalt tief braun, scheinbar homogen und füllt das Lumen der Zelle ganz aus, oder er ist trübbräunlich und nimmt nur einen Teil der beherbergenden Milchröhre ein, oder er besteht zum größten Teil aus kugeligen oder länglichen, 8—18 u großen, farblosen Körnern, die einer trüben Masse eingebettet sind. Die sämtlichen Formen des Milchsafts werden von Javellescher Lauge zerstört, sehr langsam die Körner, und sind unlöslich in organischen Lösungsmitteln. Mit Mirroxs Reagens ist eine ausgesprochene Rotfärbung nur bei dem hellen, körnigen Inhalt zu erzielen, der sich außerdem mit Jod gelb färbt. Die Erklärung für das Versagen (der Millonschen Reaktion bei dem größeren Teil der Milchröhren gibt das Verhalten gegen Eisenalaun: der Inhalt färbt sich schwarzgrün, enthält also jedenfalls Gerbstoff, der die Eiweißreaktion bald mehr bald weniger, je nach seiner Menge, verdeckt. Beobachtet man den braunen Inhalt während der Einwirkung der eau de Javelle, so sieht man oft Körner frei werden, die der Lauge lange widerstehen und, wenn recht- zeitig ausgewaschen, von ‚Jod gelb gefärbt werden. Ebenso können die Körner durch längere Behandlung der Schnitte mit konzentrierter Salpeter- säure isoliert werden. Cecropia peltata unterscheidet sich von C. obtusa nur durch die geringere Häufigkeit der Milchröhren. Von einem im Mün- chener Garten kultivierten 5 cm dicken Stamme von C. concolor wurde ein Rindenstück in Alkohol fixiert. “Die Milchröhren finden sich in der primären wie in der sekundären Rinde und sind 25—60 u weit. Der ge- ronnene Inhalt ist trübbräunlich mit einzelnen größeren Körnern und ver- hält sich wie der des getrockneten Materials. Von Kautschuk ist keine Spur zu entdecken. Große Übereinstimmung mit Ceeropia zeigt Pourouma tomentosa. Die Milchröhren sind 25—60 u. weit, und der Inhalt ist da und dort dem von Coussapoa ähnlich. Große Körner sind nicht selten; sie lassen sich auch durch sehr gelindes Erwärmen in MıLLons Reagens isolieren und erscheinen dann zart ziegelrot. Die Körner dürften also hier wie in den übrigen Fällen mit den von Morıscn beobachteten Proteinkörnern identisch sein. Von allen anderen Conocephaleen weicht Pourouma durch die bedeutende Dieke der Milchröhrenwände ab. Auch sind allein bei Pourouma Fälle bekannt geworden, in denen die Milchrören bis in die Blätter sich er- strecken. Bei P. mollis sind nämlich im Parenchym der Seitennerven weitlumige (30 1. weite), dickwandige Elemente zu beobachten, die gewöhn- lich leer sind, doch gelegentlich denselben Inhalt führen wie die Milch- röhren der Rinde. Bei P. acuminata sind dieselben Zellen, aber immer ohne Inhalt, gefunden. Bei Ficus populifolia sind die Eiweiß führenden, im Zweig 1218" weiten Elemente zweifellos Milchröhren, die. entsprechenden Zellen bei Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 353 Myrianthus und Conocephalus entfernen sich in der Weite noch nicht allzusehr, und als weitere Zwischenglieder leiten Coussapoa und Pouwrouma zu Ceeropia mit ihren mächtigen Röhren über. Querwände in den Milch- zellen oder Anastomosen hat der Verf. auf Längsschnitten auch nicht zu sehen bekommen, und so ist es sehr wahrscheinlich, wenn auch noch nicht ganz sicher erwiesen, daß die Eiweißschläuche der Conocephaleen unge- gliederte Milchröhren sind. Ein Widerspruch ist bis jetzt .noch nicht aufgeklärt: daß der Verf. bei Ceeropia keinen Kautschuk finden kann, während die Pflanze Kaut- schuk für die Technik liefern soll. Die Vermutung auszusprechen, daß die betreffenden Angaben auf Mißverständnis beruhen, und daß die Anatomen, die Kautschuk gefunden haben wollen, durch die vorgefundenen Angaben beeinflußt gewesen seien, wäre zum mindesten gewagt. Aber eine Beobach- tung an Fieus populifolia läßt eine andere Möglichkeit offen. In einem von SCHIMPER gesammelten Zweig (iter Abyssin. 880) finden sich neben Milchröhren mit reinem Eiweißinhalt auch vereinzelte mit reichlichem Kaut- schuk, in der primären wie in der sekundären Rinde. Und dieselbe In- konstanz des Inhaltes der Milchröhren könnte ja auch bei Ceeropia vor- liegen. Aber das eine steht jedenfalls fest, daß noch kein Anatom kaut- schukreiches Material einer Cecropia vor sich gehabt hat, und Mitteilungen über Kautschuk von Imbauba sind deshalb mit Vorsicht aufzunehmen. Über das Vorkommen von »Gummikanälen« (Schleimgängen) in der primären Rinde von Ceeropia peltata berichtet wohl zuerst H. Karsten. Dann hat Tr£cur (1868) in Rinde und Mark des Zweigs von Conocephalus Naucleiflorus (= suaveolens) »des lacunes ou canaux pleins de gomme« beobachtet; er hat auch die Entwicklungsgeschichte studiert, und nach seiner Darstellung entstehen die Schleim führenden Räume aus kleinen Zellgruppen, deren Inhalt zunächst verschleimt, worauf ihre Membranen und weiterhin auch die Nachbarzellen der Desorganisation unterliegen. Schimper konstatierte Schleimgänge im Mark von Üecropia adenopus, ENGLER (1898) in Mark und Rinde von Musanga Smithii und Myrianthus arboreus. Über Schleimgänge in Blättern scheinen keine Beobachtungen vorzuliegen. Der Verf. konnte Schleimgänge in den Blättern der meisten Üono- cephaleen nachweisen, auch bei sämtlichen Arten von Ceeropia, wo sie von A RıcHTer (1898) als lufterfüllte Interzellularen angesprochen worden sind. Die Schleimgänge treten, 30—50 u weit, im Parenchym der Seitennerven gewöhnlich zu etwa 6 oder 8, bei Coussapoa Schottii zu 2, bei Ceeropia seiadophylia zu A0—A2 auf. Im Parenchym auch der schwächeren Nerven wurden sie nur bei Myrianthus arboreus gefunden. Wo Schleimgänge in der Blattspreite vorkommen, sind sie meistens auch im Blattstiel und in der Achse vorhanden, und zwar hier entweder im Mark (Ceeropia obtusi- folia) oder in der Rinde (C. peltata) oder in Mark und Rinde (Cono- 23* 354 O. Renner. cephalus, Myrianthus, Coussapoa nitida). Bei Coussapoa Schott fehlen sie in der Achse und im Blattstiel, treten im Mittelnerv unter dem ersten Paar von Seitennerven in sehr geringer Zahl auf, werden im Mittelnerv nach oben zu häufiger und fehlen auch in den Seitennerven nicht. Auch bei Pourouma velutina sind sie in den Seitennerven des Blattes, doch nicht in der Achse gefunden. Wo Schleimgänge in der Blattspreite fehlen (z.B. P. acuminata), sind sie im Blattstiel und in der Achse ebensowenig zu finden. . Das Übergreifen der Verschleimung von den primären Schleimzellen auf die Umgebung scheint in der Achse im allgemeinen sehr frühzeitig einzutreten. Exser gibt dagegen für Myrianthus arboreus Schleimzellen in der Rinde eines ziemlich starken Zweiges an und stellt dies auch in einer Zeichnung dar (1898, p. 39). Der Lage, Größe und Häufigkeit nach entsprechen diese Schleimzellen der Zeichnung den vom Verf. beobachteten Eiweißschläuchen, und in einem sehr schwachen Zweig fand der Verf. wenige Zentimeter unter der Spitze schon große Schleimräume. Aber in stärkeren Zweigen sind die Verhältnisse vielleicht andere als in schwachen Trieben. Bei den Artocarpeen sind Schleimgänge nirgends beobachtet worden. Dagegen finden sich bei Olmedia angustifolia im Parenchym der Seiten- nerven isolierte oder zu Gruppen vereinigte Schleimzellen, d.h. Zellen mit verschleimter Innenmembran, die nicht zu Schleimräumen verschmelzen. Was die Verbreitung des Gerbstoffs betrifft, ist oben schon erwähnt, daß Gerbstoflidioblasten im Palisadengewebe vorkommen. Sonst sind be- sondere Behälter nicht wahrgenommen worden. Die Parenchymscheiden der Nerven können auch da, wo sie es fast ausschließlich sind, die Gerb- stoff führen (bei Fieus rubiginosa von Mozsıus Schleimzellen genannt), nicht als spezifische Gerbstoffbehälter betrachtet werden. Im übrigen kann Gerbstofl in allen Geweben des Blattes zur Ablagerung kommen, am häu- figsten im Nervenparenchym, verhältnismäßig selten in der Epidermis und im Hypoderm, und hier meistens nur dann, wenn auch die übrigen Ge- webe von Gerbstofl erfüllt sind. Dagegen ist er z. B. bei Fleus parietalis ganz auf die obere Epidermis, bei F\. gibbosa gar auf gewisse Partien der unteren Epidermis beschränkt. Dann und wann fehlt Gerbstoff auch ganz (z. B. bei F-Pharmacosyce). Kristalle von oxalsaurem Kalk, Einzelkristalle wie Drusen, haben eine sehr weite Verbreitung. Am sichersten und oft in großer Menge sind sie im Hüllgewebe der Nerven anzutreffen. Auch im Chlorophyliparenehym fehlen sie selten, doch sind sie hier fast nur als Drusen entwickelt. Im Palisadengewebe liegen sie sehr oft in kugeligen chlorophylifreien Zellen. Die größten solcher Kristallschläuche sind, nahe dem oberen Hautgewebe an die durchgehenden Nerven angelehnt, bei Powrouma beobachtet worden. Verbreiteter als in vielen anderen Familien ist das Vorkommen von Kristallen in der Epidermis. Gewöhnlich sind es hier Drusen, die einzeln in isolierten Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 355 oder zu (iruppen vereinigten Zellen von gewöhnlicher Form liegen und die Nähe der Nerven bevorzugen. Besonders oberseits kommt es aber vor, daß die eine Druse einschließenden Zellen kreisrund und von den an- stoßenden Epidermiszellen rosettenförmig umlagert sind (z. B. Ficus obscura, pisifera). Einzelkristalle sind in der Epidermis nur bei Sorocea, Balano- streblus, Brosimum, Fieus-Synoecia und F.-Urostigma beobachtet. Be- merkenswert ist das massenhafte Auftreten von kleinen Einzelkristallen in der beiderseitigen Epidermis bei Synoecia; die Zellen, die einen Kristall beherbergen, sind sehr klein, von ihm fast ausgefüllt, und ihre Innenwand, die dem Kristall anscheinend angewachsen ist, ist viel dicker als die Außen- wand. Sind bei Synoecia die kristallführenden Zellen, oft zu kleinen Gruppen vereinigt, über die ganze Fläche verteilt, so sind bei Brosimun Altcastrum breite Epidermisstreifen über den Nerven mit großen Kristallen wie gepflastert. Rosanoffsche Drusen, an einem Cellulosebalken aufgehängt, sind im Hypoderm und in der Epidermis von Ficus elastica beobachtet, dürften aber auch sonst vorkommen; am Rand einer Epithemhydathode fanden sich bei F\ elastica Drusen, die von den verdickten Membranen der sie beherbergenden Epidermiszellen allseitig dicht umschlossen waren. Sehr kleine optisch anisotrope Körper, bald kugelig oder biskuitförmig, bald als Büschel kurzer gekreuzter Nadeln oder als unregelmäßige Ag- sregate entwickelt, treten nur im Hautgewebe (gewöhnlich nur im oberen) auf, und zwar einzeln oder zu wenigen in jeder Zelle der betreffenden Schicht. Nach den gebräuchlichen Reaktionen erweisen sie sich immer als Kalkoxalat. In der oberen Epidermis sind sie bei gewissen Arten von Artocarpus, Parartocarpus, Ficus, im oberen Hypoderm bei Ficus ge- funden. Größere, deutlich radialfaserige Sphärokristalle sind bei Cono- cephalus beobachtet worden, zu mehreren der Wand der verschleimten Hypodermzellen ansitzend. Über die Einlagerung von mineralischer Substanz, Kieselsäure und Kalkkarbonat, in die Zellmembranen ist oben hauptsächlich bei der Be- Sprechung der Cystolithen schon berichtet. Aber es gibt überhaupt kaum ein Grewebeelement, dessen Membranen im Alter nicht verkieseln könnten. Das auffallendste Beispiel ist dem Verf. in Frcus (Synoecia) aurantiaca bekannt geworden. In älteren Blättern lassen sich Epidermis und Hypo- derm, sämtliche Deckhaare, große Partien des Assimilationsgewebes, sogar die Tracheiden von Nervenendigungen durch Chromsäure und konzentrierte Schwefelsäure nicht zerstören, besitzen also stark verkieselte Wände. Ein anderes Vorkommen von Kieselsäure ist bei einigen Arten der Sektionen Synoecia, Palacomorphe und Syeidium von Ficus, bei Sparat- bosyce und Parartocarpus Riedelii konstatiert worden. In älteren Blättern von Fieus (Synoecia) aurantiaca sind zahlreiche Zellen des Parenchyms der stärkeren Nerven von einer trübrauchfarbenen oder weißlich hyalinen, Oplisch isotropen Substanz erfüllt. Diese Inhaltskörper besitzen eine glatte 356 OÖ. Renner. Oberfläche und ihr Querschnitt ist meist von konkaven Linien begrenzt. Gegen Glühen erweisen sie sich ebenso widerstandsfühig wie gegen Kochen in konzentrierter Schwefelsäure und in starker Natronlauge, und durch Be- handlung von Nervenstücken mit Chromsäure und konzentrierter Schwefel- säure lassen sich kantige Stäbe und Klumpen mit konkaven Seitenflächen gewinnen. Es handelt sich hier jedenfalls um Kieselfüllungen, nicht um inkrustierte Membranwucherungen. Von derselben Beschaffenheit, nur weniger häufig sind die Kieselkörper bei den übrigen genannten Pflanzen. Endlich sind noch die drüsigen Flecke mit Palisadenepithel, ohne Spalt- öffnungen, zu erwähnen, die bei zahlreichen Arten von Fieus auf der Blattunterseite auftreten. An der lebenden Pflanze sind die Drüsen glänzend- grüne oder braune Flecke, am Herbarmaterial sind sie vom umgebenden Gewebe bald durch dunklere, bald durch hellere Färbung unterschieden. Daß sie keine extranuptialen Nektarien sind, wie ANTONIETTA MIRABELLA nachzuweisen versucht hat, sondern Wachsdrüsen, wird der Verf. an anderer Stelle darlegen. Bei Urostigma ist gewöhnlich eine unpaare Drüse auf dem Mittelnerv angebracht, an der Stelle, wo der Blattstiel in die Lamina eintritt, sonst findet sich ein Drüsenpaar in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven, oder Drüsen an mehreren Seitennerven zu beiden Seiten des Mittelnervs, bisweilen sogar noch in den Winkeln der sekundären Verzweigungen, oder die Drüsen treten — an asymmetrischen Blättern — nur auf einer Seite des Mittel- nervs, und zwar auf der breiteren Blatthälfte auf; bei F\ diversifolia var. ovoidea endlich ist der Winkel in der Gabelung des Mittelnervs von einer Drüse ausgekleidet. Für den Systematiker ist es von Bedeutung, daß die unpaare mediane Drüse auf die Sektion Urostigma beschränkt ist, während die seitlichen Drüsen in allen übrigen Sektionen und bei zwei Arten von Urostigma beobachtet sind. Des beschreibenden Teiles spezielle Hälfte. Vorbemerkung. Die Anordnung der Gattungen ist die von EnsLEr in den »Natürlichen Pflanzenfamilien« gewählte. Die Reihenfolge der Arten schließt sich bei den asiatischen Species von Ficus an Kına an, bei den amerikanischen Species von Ficus-Urostigma an MıQuEL (1867), bei Coussapoa, Pouroumt, Cecropia an Mıqueu (1853). Im übrigen hat der Verfasser die Arten nach den anatomischen Verhältnissen gruppiert. Für die Synonymie war im all- gemeinen der Index Kewensis maßgebend, bei den asiatischen Arten von Fieus die Monographie von Kınc. Für die Bestimmung der asiatischen Arten von Fieus ist der Verf. verantwortlich; die Namen, unter denen die Materialien aus Asien eingegangen waren, vertrugen sich teilweise nicht mit Kınss Monographie. Beiträge zur Anal. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 357 Übersicht der Gattungen nach Engler. | Zahl der | Zahl der bekannten HR | Arten Arten Artocarpoideae Euartocarpeae Helranthostylis . 1 4 Sorocea . 8 | 6 Clarisia . 4 | Sahagunia . 3 | 4 Batocarpus 2 22222. .| 4 — (Balansaephytum = Conocephalus . | A 4) Poulsenia . | A 4 Cudrania . | 8 3 Parartocarpus . | 7 7 Treculia . en | 5 1 (Gymnartocarpus = Parartocarpus . | ) 4) Artocarpus. i | 0 29 Brosimopsis . . 2.2. | 4 4 Balanostreblus . N 1 4 Olmedieae | Perebea . 2.22) 8 3 Helieostylis 002 A Castilloa. 3 4 Antiaropsis nen 4 — Olmedia. » 2 222 eennen iR 3 Olmediophaena 1 —_ Pseudolmedia. en 8 4 (Olnediella ist zu streichen) !) Antiaris . 5 2 Brosimeae Brosimum. . 2... a4 6 Sceyphosyce. 2 y Lanessania A u Bosqueia 5 A Bosqueiopsis . | A = Ficeae | Fieus » 2 2er nenenenn | 600 120 Sparattosyce . 3 1 Dammaropsis .. 0A 1 Conocephaloideae | Conocephalus. | 24 3 Musanga 2.) A Ah Myrianthus | 6 ! | Coussapoa . | 15 > [ — m 4) Olmediella Baill. ist nach Baccarını u. Buscemı keine Moracee, sondern — nach Lorsexer (bezw. Rıppa) — eine Flacourtiacee. 358 O, Renner. | Zahl der | zabı der _ | unter- bekannten suchten Arten | Arten — — Pourouma -. » » 2:2 22000. 20 | 9 Ceeropia. > 2 2 ren 40 #0 (Prainea = Artocarpus. . 2... 5 4) Hallettia!) . . 2 2 22.0. | 2 | 2 Summe der untersuchten Arten: 227. Artocarpoideae. Milchröhren im Blatt (wie in der Achse) immer vorhanden, haupt- sächlich im Hüllgewebe der Nerven, oft noch der schwächsten, und vielfach auch ins Assimilationsgewebe abzweigend. Schleimgänge fehlen durchweg. Drüschen von sehr verschiedener Form, vorzugsweise auf der Blattunter- seite, und wenn beiderseits auftretend, oben und unten gleich geformt; Stiel immer 4-zellig; Köpfchen 4-zellig oder als Zellkörper oder als Zell- fläche, sehr selten als höchstens 4-gliederige Zellreihe entwickelt. Euartocarpeae. Helianthostylis. Helianthostylis Sprucei Baill. SprucE 3775, Brasilien, Zellen der oberen Epidermis ziemlich breit, aber flach, mit stark buch- tigen Seitenwänden, nicht verschleimt, die der unteren Epidermis ähnlich. Spaltöffnungen nur unten, klein. Palisadengewebe einschichtig, niedrig, Schwammgewebe lockermaschig. Seitennerven unten vorspringend, mit einem Leitbündel; Hüllgewebe nach oben nicht durchgehend, fast ganz sklerenchymatisch; Faserscheide des Phloöms trotzdem deutlich abgehoben. Mittelstarke Nerven mit sklerotischem Gewebe die untere Epidermis er- reichend, schwächere ganz eingebettet, die meisten mit geschlossener Faser- scheide. Sehr kurze, kegelförmige, 4-zellige Haare unten an den stärksten Nerven selten. Drüschen mit kurzem Stiel und kugeligem, durch Längs- und Querwände mehrzelligem Köpfchen. Kristalle. fehlen, Gerbstoff ebenso. Milchröhren sehr zahlreich, auch im Assimilationsgewebe. Sorocea. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, nicht verschleimt, Seitenwände in der äußersten Partie fein buchtig, mit Randtüpfeln in den Buchten. Zellen der unteren Epidermis ebenso oder ($. uriäamem) klein, mit geraden 1) Im beschreibenden Teil übergangen, weil unsicherer systematischer Stellung, wie im theoretischen Teil kurz begründet. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 359 Seitenwänden. Spaltöffnungen nur unten, mittelgroß. Eine Schicht kurzer Palisaden, eine lockere Schicht von kegelförmigen Sammelzellen, 2—4- schichtiges lockeres Schwammgewebe; bei S. zriamem das Mesophyll stärker. Seitennerven unten mehr oder weniger vortretend, mit 1 Leit- bündel; Hüllgewebe nach oben nicht durchgehend, meist schmal, aus Paren- chym und Kollenchym gebildet; Faserscheide um das Phloöm gut ent- wickelt, über dem Xylem durch sklerotisches Gewebe geschlossen. Schwächere Nerven eingebettet, das Xylem mit starker Faserscheide, nur bei den mittel- starken auch das Phloöm mit schwachem Faserbeleg. Haare unten auf den Nerven sehr spärlich, kurz, einzellig, manchmal ganz fehlend. Drüs- chen mit kurzem Stiel und kugeligem oder länglichem, durch Längs- und Querwände 4—mehrzelligem Kopf. Einzelkristalle an den Nerven häufig; Drusen im Mesophyll zerstreut; Einzelkristalle in der unteren Epidermis bei 8. murziculata. Gerbstoff fehlt. Milchröhren zahlreich, auch im Assi- milationsgewebe. Sorocea muriculata Mig. Marrıus, iter Brasil. Seitennerven beiderseits allmählich vortretend, Querschnittsform des Leitbündels etwa so hoch wie breit, Hüllgewebe sehr breit. In der unteren Epidermis über den Nerven Einzelkristalle in Gruppen von 3—4 in ebensoviel Zellen, manchmal auch mehrere Kristalle in einer Zelle. Sorocea amazonica Mig. Marrıus, iter Brasil., obs. 3049. Seitenn. beiderseits allmählich vortretend, oben im Scheitel wieder eingedrückt, Querschnitt des Bündels breiter als hoch. Sorocea ilieifolia Mig. Marrıus, iter Brasil., obs. 2065. Seitenn, nur unten vortretend, oben flach, Querschnitt des Bündels breiter als hoch. Sorocea affinis Heimsl. Surron Havss 684, Panama. Seitenn. nur unten scharfkantig vortretend, Querschnitt des Bündels etwas höher als breit. Sorocea Guilleminiana Gaud. Rıeve, Brasilien. Seitenn. nur unten stumpf vortretend, Querschnitt des Bündels etwa so hoch wie breit, Haare mit stark erweiterter Basis. Sorocea uriamem Mart. Marrıus, iter Brasil., obs. 1818. ... Zellen der unteren Ep. klein, polygonal. 3 Schichten Palisaden, mehrschichtiges dichtes Schwammgewebe. Seitenn. unten schwach vortretend, Querschnitt des Bündels eiwa so hoch wie breit. 360 O. Renner. Sahagunia. Sahagunia Peekoltii K. Schunı. Peckort, Brasilien. Oberes Hautgewebe 2-schichtig; Zellen der Epidermis und des Hypo- derms von gleicher Größe und Gestalt, doch nicht aufeinander passend, ziemlich klein, sehr flach, dickwandig, mit zierlich undulierten, getüpfelten Seitenwänden, nicht verschleimt; auch die besonders dicke Membran zwischen Epidermis und Hypoderm getüpfelt. Zellen der unteren Epidermis ziemlich klein, mit dünneren, gröber buchtigen, getüpfelten Seitenwänden. Spalt- öffnungen nur unten, mittelgroß, etwas emporgehoben. Palisadengewebe I-schichtig, stellenweise 2-schichtig, aus niedrigen breiten Zellen bestehend, von dem dichten mehrschichtigen Schwammgewebe nicht scharf unter- schieden. Seitennerven unten vorspringend, mit 4 Leitbündel; Hüllgewebe sehr schwach, oben und seitlich kaum entwickelt, nach oben nicht durch- gehend; Faserscheide stark, seitlich unterbrochen. NMittelstarke Nerven nach unten durchgehend, ihr Phloöm mit Faserbeleg, schwächere ein- gebettet. Vereinzelte Sklerenchymfasern von den Nerven abzweigend und frei im Mesophyll verlaufend. Unterseits an den Nerven zahlreiche sehr kleine zwiebelföürmige Haare, kaum über die Epidermis vorragend, fast ohne Lumen. Drüschen spärlich, klein, mit kurzem Stiel und kugeligem mehr- zelligem Kopf. Kristalldrusen im Schwammgewebe und an den Nerven. Gerbstoff fehlt. Milchröhren auch im Assimilationsgewebe. Poulsenia. Poulsenia aculeata Egg. Essers 45654, Ecuador. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, polygonal, ziemlich stark- wandig, oft mit einer zarten sekundären Vertikalwand, nicht verschleimt; die Außenwand oft mit einem nach innen vorragenden verkieselten Zapfen. - Zellen der unteren Epidermis sehr klein, polygonal. Spaltöffnungen nur unten, sehr klein. 2—3 Schichten sehr kurzer schmaler Palisaden, lockere Schwammgewebe. Seitennerven unten weit und scharfkantig vorspringend, mit 2 Leitbündeln und fast geschlossener Faserscheide; Hüllgewebe breit, von einem unter der oberen Epidermis liegenden Kollenchymstreifen durch grünes Gewebe getrennt, parenchymatisch, gegen die untere Epidermis kollenchymatisch. Schwache Nerven großenteils mit einem schmalen Streifen dünnwandigen Gewebes durchgehend. In der oberen Epidermis vereinzelte Zellen mit sehr stark verdickter, verkieselter, in ein kurzes Spitzchen vo!“ gezogener Außenwand; unten an den Nerven ebensolche Zellen, etwas länger zugespitzt, und in den Areolen sehr zahlreiche Lithocysten, unregelmäßig sackförmig, von wechselnder Größe, die größten bis zur Blattmitte ein- Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 361 dringend, dünnwandig, mit kleinem freiem Flächenstück und sehr kurzem, in der Verlängerung des Cystolithstiels aufgesetztem Spitzchen; Cystolithen an dünnem kurzem Stiel, ziemlich glatt, geschichtet, verkalkt. Drüschen unten häufig; Stielzelle kurz, Köpfchen lang und schmal, mit einer Längs- wand, oft auch noch quer geteilt und so 4-zellig. Kristalldrusen im Pali- sadengewebe und an den Nerven. dGerbstoff an den Nerven. Milchröhren spärlich. Cudrania. Zellen der Epidermis beiderseits mittelgroß, nicht verschleimt, unten immer, oben meistens mit in der äußersten Partie fein buchtigen und ge- tüpfelten Seitenwänden. 2 Schichten Palisaden, gut entwickeltes lockeres Schwammgewebe. Seitennerven mit 4 Leitbündel ohne Faserbeleg; die dem Phloöm zugewandte Zone des Xylems bei ©. fruticosa und javanensis aus sehr engen Elementen gebildet; Hüllgewebe schmal, durchgehend, aus Paren- chym und Kollenchym gebildet. Mittelstarke Nerven mit dünnwandigem Gewebe durchgehend, schwächere eingebettet. Haare, wenn vorhanden, kurz, 4-zellig oder mit einer Querwand, dünnwandig, knapp über der Basis umgeknickt und angedrückt. Drüschen auf dem Blatt nur bei ©. fruticosa gefunden, mit schlankem Stiel und länglichem, durch eine Längswand ge- teiltem Köpfchen; auf den Zweigen bei allen Arten, hier das Köpfchen ziemlich groß, aus mehr oder wepiger zahlreichen, wechselnd angeordneten Zellen bestehend. Kristalldrusen im Mesophyll und in der unteren Epi- dermis häufig; Einzelkristalle an den stärksten Nerven bei €. Javanensis. Gerbstoff sehr spärlich im Mesophyll. Milchröhren zahlreich, auch im Assimilationsgewebe. Cudrania fruticosa Wight. HooKER u. Tuouson, Khasia. Zellen der oberen Ep. mit geraden Seitenwänden. Seitenn. unten stark vor- iretend. Haare und Drüschen unterseits zahlreich. Cudrania javanensis Trec. a) Maxımowicz, Japan, iter sec., b) Guirrıtu, distr. Kew. 4654, Bengal. Seitenn. nicht vorspringend. Haare und Drüschen fehlen. Cudrania obovata Trec. RortupauschHer, Manila, Kristalldrusen auch in der oberen Ep. Seitenn. unten etwas vortretend. Enge Fasern im Xylem der Seitennerven fehlen. Haare sehr selten. Der C. javanensis schr ähnlich, Parartocarpus. Zellen der Epidermis beiderseits sehr groß, meist mit starker Außen- wand und etwas undulierten Seitenwänden, nicht verschleimt; Kutikular- Skulptur unten häufig, fehlend bei P. Riedelii und venenosus. Spaltöffnungen 362 ©. Renner. D nur unten, ziemlich groß. Mesophyli sehr großzellig; Armpalisaden mit kurzen nach oben gerichteten Armen häufig; Schwammgewebe_ stark, ziemlich locker; die beiden untersten Schichten des Schwammgewebes P. excelsus eine Art Hypoderin bildend. Seitennerven meistens mit I Leitbündel, bei P. bracteatus, Riedelii, venenos’s mit einem zweiten viel kleineren; Faserscheide oben meist offen, bei P. bracteatus geschlossen; bei P. Beccarianus und Borneensis auch das Xylem mit einem Skleren- chymbeleg; Hüllgewebe meist nicht durchgehend, nur bei P. braeteatus schmal an die obere Epidermis ansetzend, größtenteils kollenchymatisch, selten mit Sklerenchymelementen. Schwache Nerven nach unten durch- gehend oder häufiger ganz eingebettet, das Xylem mit starker Faserscheide, das sehr schwache Phloöm ohne solche, das ganze von einer einfachen ziemlich großzelligen Parenchymscheide eingeschlossen. Haare von ver- schiedener Form, 4-, selten mehrzellig. Drüschen groß, beiderseits, sehr charakteristisch; Stielzelle lang, weit zylindrisch, ziemlich starkwandig, Kopf einzellig, lang und weit, fast zylindrisch, stumpf. Kristalldrusen an den Nerven und im Assimilationsgewebe, selten Einzelkristalle an den Nerven (P. involueratus); kleine rundliche Kristalle in der oberen Epi- dermis bei P. Reedelii. Kieselfüllungen im Parenchym der Seitennerven bei P. Riedelii. Gerbstoff in großer Menge im ganzen Blatt, nur bei P. involucratus fast fehlend. Milchröhren zahlreich und meistens weit, oft auch im Assimilationsgewebe. . Parartocarpus bracteatus Becc. GrIFFITH, distr. Kew. 4663, Malacca. Eine Schicht einfacher und eine Schicht Armpalisaden. Seitenn. unten fast um das Doppelte der Blattdicke vorspringend, Hüllgewebe durchgehend. Lange, weiche, abstehende Haare besonders unten auf den Nerven in großer Zahl, starkwandig, weil- lumig, meist mit mehreren zarten Querwänden. Parartocarpus Borneensis Becc. Beccarı, Piante Bornensi 2005. Palisaden wie vorher. Seitenn, unten vortretend, oben etwas eingedrückt. Kurze, angedrückte Haare mit etwas erweiterter Basis, sonst fast ohne Lumen, unten zahlreich. Parartocarpus Riedelii Warb. in sched. Teysman, Celebes. Zellen der oberen Ep. mit geraden Seitenwänden. Eine Schicht einfacher Pali- saden, Armpalisaden fehlen. Seitenn. unten vortretend, im Hüllgewebe sehr vereinzelte dickwandige Sklerenchymzellen. Unten kurze, verkieselte Haare mit kolbenförmig e- weiterter Basis, deren Lumen durch einen vom massiven Haarteil herabhängenden Kieselzapfen größtenteils ausgefüllt. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleiner, Funf: licher Kristall. Parartocarpus venenosus Becc. (Gymnartocarpus venenosa Boerl.) ZoLLinGer 2983, Java. Zwei Schichten von Armpalisaden, die Zellen der zweiten sehr kurz. Seitent. unten wenig vortretend. Haare kurz, angedrückt, mit stark verbreiterter, flacher Basis. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 363 Parartocarpus involueratus Becc. HoLtLrung 522, Kaiser Wilhelmsland. Eine einzige Schicht schr kurzer, einfacher Palisaden. Seitenn. unten wenig vor- tretend. Kurze Haare mit erweiterter Basis unten auf den Nerven zerstreut, Parartocarpus Beccarianus Baill. Beccarı, Piante Bornensi 2557. Eine Schicht schlanker, einfacher Palisaden. Seitenn. kaum vortretend. Kurze, schiefe Haare mit erweiterter Basis unterseits. Parartocarpus excelsus Becc. Beccanı, Piante Bornensi 673. Eine Schicht langer einfacher und eine Schicht kurzer Armpalisaden. Schwamm- gewebe stark, verhältnismäßig dicht; die beiden untersten Schichten aus schr großen, dickwandigen, getüpfelten Zellen gebildet, eine Art Hypoderm darstellend, das fast nur über den Spaltöffn. Interzellularen besitzt. Seitenn, kaum vortretend; Hüllgewebe schwach, unter dem Leitbündel mit zahlreichen, sehr dickwandigen Sklerenehymzellen. Haare fchlen. Treculia. Treenlia Standtii Engl. var. anyustifolia Engl. ZENKER 2526, Kamerun. Zeilen der oberen Epidermis mittelgroß, mit geraden, getüpfelten Seiten- wänden, nicht verschleimt, die der Unterseite etwas buchtig. Spaltöffnungen nur unten, klein. Eine Schicht niedriger Palisaden, Schwammgewebe aus wenigen Schichten ziemlich großer derbwandiger Zellen gebildet. Seiten- nerven unten etwas vortretend, mit {1 Leitbündel; Faserscheide geschlossen; Hüllgewebe schwach, nach oben nicht durchgehend, parenchymatisch, gegen die untere Epidermis sklerotisch. Schwächere Nerven eingebettet, mit ge- schlossener Faserscheide. Kurze 4-zellige Haare unterseits sehr selten. Drüschen ziemlich groß, mit länglichem, oft durch eine Längswand ge- teiltem Kopf. Einzelkristalle an den Nerven, Drusen im Palisadengewebe und in kleinen kreisrunden Zellen der ünteren Epidermis. Gerbstoff im öänzen Blatt, auch in der Epidermis. Milchröhren ziemlich zahlreich, auch im Assimilationsgewebe. Artocarpus. I. Sektion Jaca Tree. Obere Epidermis manchmal durch (wahrscheinlich aus dem Mesophyll hervorgegangenes) Hypoderm verstärkt, ihre Zellen meist mittelgroß, poly- gonal, selten verschleimt, Verschleimung sehr schwach und auf die Außen- wand beschränkt. Zellen der unteren Epidermis meist klein, mit etwas 8ebogenen Seitenwänden. Spaltöffnungen nur unten, klein oder mittelgroß. Mesophyli sehr gleichartig gebaut: 4 Schicht meist quer geteilter Palisaden, I lockere Schicht gestreckter Sammelzellen, und sehr lockeres, hyphen- 364 O. Renner. artiges Schwammgewebe; bei den meisten Arten (ausgenommen A. integri- folius, Polyphema, mutabilis) zahlreiche Zellen des Schwammgewebes kugelig oder kurz ellipsoidisch aufgetrieben und von grünlichem harzigem Sekret erfüllt. Seitennerven unten bald mehr, bald weniger vorspringend; Bündelstrang meistens konzentrisch, mit zahlreichen den Siebteil durch- setzenden Markstrahlen, manchmal mit stark entwickeltem Mark und darin mit einem oder mehreren überzähligen Leitbündeln (A. communis, hirsutus, mutabilis, nobilis), mit geschlossener Faserscheide; selten ein einziges kol- laterales Bündel mit oben offener Faserscheide (A. integrifolius, Polyphema); Hüllgewebe meistens sehr breit, durchgehend, aus Parenchym und Kollen- chym gebildet. Schwächere Nerven nicht vortretend, größtenteils mit einem sehr schmalen, meist nur 4 Zelle breiten, unter der Epidermis wieder ver- breiterten Streifen von faserförmigen, sklerotischen Zellen nach oben durch- gehend, die untere Epidermis mit einem breiteren, meistens ebenfalls sklero- tischen, nur bei A. integrifolius und Polyphema dünnwandigen Zellstreifen erreichend. Die verbreiterten Faserstreifen, mit denert die Venen an die oberen Epidermen ansetzen, lassen bei A. anisophyllus ziemlich kleine Epidermisstücke in der Mitte der sehr engen Areolen frei, bei A. lanceae- folius schließen sie zu einem vollständigen A-schichtigen Hypoderm zu- sammen, dessen Zellen sämtlich faserförmig gestreckt, diekwandig und ge- tüpfelt sind; bei A. Tamaran sind die Hypodermzellen schon größtenteils isodiametrisch, aber noch diekwandig und getüpfelt, bei 4. Blumei, Kemando, Maingayi sind sie isodiametrisch und dünnwandig; bei den beiden letzten Arten das Hypoderm überdies 2-schichtig. Haare meist vorhanden, doch immer zerstreut, fast nur unterseits, selten lang, immer verkieselt, von kleinen Knötchen rauh, diekwandig, 4-zellig, meist (mit Ausnahme von 4. mutabilis, Polyphema) mit kolbig erweiterter, getüpfelter Basis, oft ohne Haarspitze, über dem weiten Basalteil mit einem stumpfen, massiven Höcker; die Tüpfel der Basis entweder rundliche, gleichmäßig verteilte Poren (4. Chaplasha, hirsutus, integrifolius, mutabilis, nobilis, Polyphema, rigidus) oder längliche, auf die Seitenpartien beschränkte Spalten (A. anisophyllus, Blumer, Kemando, lanceaefolius, Maingayi, Tamaran) oder lange, parallele, von der Basis bis auf die Seitenpartien hinziehende Spalten, die natürlich gewisse Teile der Seitenwand frei lassen (A. communis). Drüschen beider- seits auf den Nerven, oft in kleine Gruben eingesenkt; Stielzelle kurz, mil starker Seitenwand; Köpfchen kugelig oder abgeflacht, meist nur mit Verti- kalwänden, (4—)8(—42)-zellig, manchmal durch eine Querwand zweistöckig, nur bei A. mutabilis ein Zellkörper mit regellos angeordneten kleinen Zellen. Kristalldrusen im Parenchym der Nerven und im Assimilations- gewebe, bei sämtlichen Arten in der unteren und bei der Mehrzahl auch in der oberen Epidermis (ausgenommen A. anisophyllus, Chaplasha, integrt folwus, Kemando, Maingayi);, Einzelkristalle an den Nerven bei 4. ündegrt- folius. Gerbstoff meist sehr reichlich im ganzen Blatt, bei A. integrifolıus Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 365 und Polyphema im Palisadengewebe in erweiterten Idioblasten. Milch- röhren nur an den Nerven, nicht im Assimilationsgewebe. Artocarpus integrifolins L. fil. a) Marrıvs, iter Brasil. b) Sıeser, fl. Maurit. 47. c) Sıeser, fl. Maurit. 496. Epidermiszellen beiderseits fein oder (Sıeser 47) grob unduliert. Sekretzellen fehlen. Seitennerven mit einem Leitbündel. Beiderseits auf den Nerven Kieselhaare ohne oder (Sıeser 47) mit kurzer, angedrückter Spitze. Drüschen eingesenkt, Kopf etwas abgeflacht. Artocarpus Polyphema Pers. ZOLLINGER 775, Java. Zellen der oberen Ep. starkwandig, fein buchtig, oft mit zarten, sekundären Verti- kalwänden. Sekretzellen fehlen. Seitenn. mit einem Bündel. Schr lang borstenförmige, diekwandige, weitlumige, 4-zellige, von kleinen Knötchen rauhe Haare unten auf den Nerven verstreut. Drüschen in tiefen, scharf umgrenzten Gruben, Kopf fast kugelig. Artocarpus mutabilis Bece. Beccarı, Piante Bornensi 758. Ep.-zellen beiderseits unduliert. Sekretzellen fehlen. Seitenn. mit konzentrischem Bündelstrang, wie bei den folgenden. Dickwandige, ziemlich lange Haare mit oft tief eingesenkter Basis besonders unten ziemlich zahlreich. Drüschen mit großem, kugeligem, vielzelligem Kopf. Artocarpus Chaplasha Roxb. Masters, Assam. Ep.-zellen beiderseits unduliert, groß. Sekretzellen vorhanden, wie bei den folgen- den, Diekwandige, ziemlich lange Haare besonders unten. Drüschen etwas eingesenkt, Kopf abgeflacht. Artocarpus hirsutus Lam. Stocks, Malabar. Ep.-zellen polygonal, wie bei den folgenden. Seitenn. mächtig vortretend. Kurze, starke Haare spärlich. Drüschen etwas eingesenkt, Kopf fast kugelig, klein, 4—6-zellig. Artocarpus communis Forst. a) Sıerer 46, Mauritius. b) Kanwınskı, Mexico. c) Manrıus, iter Brasil. d) SrunLmann 62, Sansibar. Kurze, angedrückte, dieckwandige Haare beiderseits auf den Nerven verstreut; Basis mit lang spaltenförmigen, parallelen Tüpfeln, bei c) mit einem Kranz seitlicher, spältenförmiger Tüpfel; Drüschen eingesenkt, sehr kurz gestielt, mit großem, flachem, 9—12-zelligem Kopf. Artocarpus marianensis Tree. GaupicHAup, Marianen. Haare fehlen. Drüschen dingesenkt, mit flachem Kopf. Artocarpus nobilis Thw. Tuwarres 2818, Geylon. j Zellen der oberen Ep. diekwandig, die meisten mit zarten, sekundären Vertikal- Wänden, Seitenn. mächtig vortretend. Schr kurze, angedrückte Haare mit massiver 366 ©. Renner. Spitze beiderseits auf den Nerven. Drüschen tief eingesenkt, Kopf etwas abgeflacht, 8—10-zellig. Artocarpus rigidus Bl. Curra in horto Calcutt. Zellen der unteren Ep. stark buchtig. Kurze, dickwandige Haare unten an den stärkeren Nerven. Drüschen mit kugeligem, 2-stöckigem, 8—10-zelligem Kopf. Artocarpus anisophyllus Mid. Sumatra. Zellen der oberen Ep. groß, etwas buchtig, teilweise mit zarten Vertikalwänden, die der unteren Ep. sehr klein. Seitenn. ziemlich scharf vortretend, Hüllgewebe beider- seits gegen die Ep. sklerotisch. Breite Haare mit sehr kurzer, angedrückter Spitze beiderseits auf den Nerven. Drüschen klein, eingesenkt, Kopf 4—6-zellig. Artocarpus lanceaefolius Roxb. Kıng’s Coll. 3452, Perak. Zellen der oberen Ep. großenteils mit zarten, sekundären Vertikalwänden. Seitenn. wenig vortretend, Hüllgewebe sehr breit, gegen die Ep. beiderseits sklerotisch. Oben 4-schichtiges, aus faserförmigen, diekwandigen Zellen bestehendes Hypoderm. Breite | Haare unten auf den Nerven, meist ohne Spitze. Drüschen in tiefe, enge Gruben ein- gesenkt, klein, Kopf 4-zellig. Artocarpus Tamaran Becce. BeccArı, Piante Bornensi 2996. Zellen der oberen Ep. sehr schwach verschleimt. 4-schichtiges, ziemlich dick- wandiges Hypoderm. Seitenn. unten stark vorspringend, oben eingedrückt, Hüllgewebe oben sehr schmal ansetzend. Kurze, abstehende Haare, teilweise hakig, auf den Nerven spärlich. Drüschen mit 2-stöckigem, 8-zelligem Kopf. Artocarpus Blumei Trec. BLUME, Java. Zellen der oberen Ep. sehr schwach verschleimt. Untere Ep. zwischen den Venen stark nach außen gewölbt. Oben 4—2-schichtiges, dünnwandiges Hypoderm. Seitenn. mächtig vorspringend, Hüllgewebe oben breit ansetzend. Kurze, abstehende Haare auf den Nerven. Drüschen mit 2-stöckigem, 8-zelligem Kopf. Artocarpus Kemando Mia. a) Forses 3046, Sumatra. b) BeccArı, Piante Bornensi 2667. Oben 2-schichtiges, dünnwandiges Hypoderm. Hüllgewebe der Seitenn. oben schmal ansetzend, teilweise etwas sklerotisch. Venen mit großen Zellen sehr breit an die untere Ep. ansetzend. Haare mit sehr kurzer, angedrückter Spitze auf den Nerven. Drüschen etwas eingesenkt, klein, Kopf 4- oder 9-stöckig, 4—8-zellig. Artocarpus Maingayi King. RıpLev 6432, Singapore. Von A. Kemando kaum verschieden. Haare etwas länger. II. Sektion. Prainea mihi. Oberes Hautgewebe einfach, Zellen ziemlich groß, stark und zierlich unduliert, nicht .verschleimt. Zellen der unteren Epidermis gewöhnlich IP den Areolen klein und polygonal, über und neben den Nerven ziemlich Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 367 groß, unduliert. Spaltöflnungen nur unten, mittelgroß. Mesophyll aus 1—2 Schichten von Palisaden und starkem, sehr lockerem Schwammgewebe ge- bildet; sehr zahlreiche Zellen des Schwammgewebes kugelig aufgetrieben und von einem hellbraunen, gummiharzartigen Sekret erfüllt. Seitennerven unten oder oben vortretend, mit 4 Leitbündel; Faserscheide nur unten; Hüllgewebe sehr breit, beiderseits gegen die Epidermis aus einer starken Zone sehr dickwandigen Kollenchyms gebildet, sonst parenchymatisch. Schwächere Nerven nicht vorspringend, großenteils mit starken Kollen- chymbelegen oben und unten an die Epidermis ansetzend. Flache ver- kieselte Haare, aus breiter meist zierlich undulierter und getüpfelter Basis sehr kurz zugespitzt, nur unten an den Nerven oder beiderseits. Drüschen oben und unten häufig, tief eingesenkt; Stiel kurz, Kopf kugelig, durch 2 gekreuzte Längswände 4-zellig oder dazu noch mit einer Querwand und damit 8-zellig. Kristalldrusen im Palisadengewebe und in der beiderseitigen, bei A. frutescens nur in der unteren Epidermis häufig; Einzelkristalle neben Drusen an den stärksten Nerven. Gerbstoff hauptsächlich an den Nerven, bei A. Limpato auch in erweiterten Idioblasten des Palisadengewebes. Milchröhren sehr zahlreich und weit, auch im Assimilationsgewebe. Artocarpus Limpato Mig. a) DiErPENHoRsST, Sumatra. Zellen der oberen Ep. meist mit mehreren zarten, sekundären Vertikalwänden. Palisadengewebe 2-schichtig, Schwammgewebe stark. Seitenn. unten scharf vortretend. Kieselhaare nur unten, mit undulierter Basis, fast ohne Lumen, mit sehr kurzer, kegel- förmiger Spitze, b) Beccarı, Piante Bornensi 2825. (Prainea euspidata Bece.) Vollkommen übereinstimmend. Artocarpus Papuanus mihi. (Prainea Papuana Bece.). Beccarı, Piante Papuane 675. In der unteren Ep. die Zonen undulierter großer Zellen neben den Nerven ziem- lich breit. Palisadengewebe 4-schichtig. Seitenn. unten wenig vortretend. Kieselhaare Nur unten, mit tiefer, kolbiger Basis und kurzer, dünner Haarspitze; Basis nicht un- duliert, von einem von oben hereinhängenden Kieselzapfen fast ganz ausgefüllt. Artocarpus frutescens mihi. (Prainea frutescens Becc.) Beccarı, Piante Bornensi 667. Zellen der oberen Ep. sehr flach, die der unteren durchweg ziemlich groß und unduliert, Palisadengewebe 4-schichtig. Seitenn. unten kaum, oben deutlicher vor- tretend, Kieselhaare unten nur an den Nerven, oben auf der ganzen Fläche in großer Zahl, sehr flach; Basis unduliert, Außenwand eine verdickte Platte mit sehr kurzem aufgesetztem Spitzchen. Artocarpus seandens mihi. (Prainea scandens King.) Kına’s Collector, Perak. Zellen der oberen Ep. sehr fein unduliert, sehr flach, die der unteren Ep. nur in der Nähe der Nerven unduliert. Palisadengewebe 2-schichlig. Seitenn. unten schwach vortretend. Sonst wie A. fruteseens. Botanische Jahrbücher. XXKXIX. Bd. 24 368 O. Renner. III. Sektion. Pseudojaca Tree. Oberes Hautgewebe immer einfach; Zellen meist groß und polygonal, seltener unduliert, oft mit verschleimter Innenmembran; die Schleim- membranen bei A. Cumingianus, dasyphyllus und rebieulatus in Wasser sehr wenig quellend. Zellen der unteren Epidermis klein oder mittelgroß, meist polygonal; Verschleimung nur bei A. Vrieseanus und hier auf die nächste Nähe der Nerven beschränkt. Spaltöffnungen nur unten, klein. Palisadengewebe gewöhnlich 2-schichtig, Schwammgewebe meist schwach, nie hyphenartig, nie mit Sekretzellen. Seitennerven unten bald schwach, bald sehr stark vorspringend; 4 kollaterales Leitbündel mit oben offener Faserscheide bei 4. glaucus, Gomexianus, humilis, Lakoocha, nitidus, Vrieseanus, 2 Leitbündel mit geschlossener Faserscheide bei A. dasyphyllus, glaucescens, reticulatus, rufescens; Hüllgewebe meistens nach oben ver- schmälert durchgehend, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwä- chere Nerven unten manchmal etwas vorspringend, fast überall (mit Aus- nahme von A. glaucescens) zum Teil mit Parenchym nach oben durchgehend, die schwächsten eingebettet. Deckhaare A-zellig, von verschiedener Art: länger oder kürzer nadelförmig, dickwandig, meist von Kieselhöckern rauh, wenn glatt, gewöhnlich hakig; oder kurz, dünnwandig, spitz, in großer Zahl nach Papillenart die Unterseite bedeckend, die auf den Nerven inserierten gegen die etwas vertieften Areolen hin niedergedrückt (A. glaucus, glau- cescens); oder aus breiter Basis in einen sehr kurzen, wenig über die Ober- fläche vortretenden, stumpfen, höckerigen Knopf auslaufend (A. Gomexiamus). Drüschen hauptsächlich unten an den Nerven, nicht eingesenkt; Stiel kurz, Kopf kugelig, 1-zellig oder durch eine Längswand geteilt, bei A. Lakoocha ausnahmsweise auch länglich und quer geteilt. Kristalldrusen im Assimi- lationsgewebe und an den Nerven meist häufig; in der unteren Epidermis hauptsächlich an den Nerven, bei allen Arten außer A. Gomexianus, glaucescens, Vrieseanus, doch oft spärlich, in der oberen Epidermis nur bei A. Cumingianus und nitidus; kleine kugelige oder biskuitförmige Kristalle in jeder Zelle der oberen Epidermis nicht selten. Gerbstoff meist reichlich, nicht in besonderen Behältern, bei A. Vrieseanus nur an den Nerven. Milchröhren zahlreich, auch ins Assimilationsgewebe abzweigend. Artocarpus Gomezianus Wall. Kıng’s Coll. 7535, Perak. Ep. nicht verschleimt. Schwammgewebe locker. Seitenn. unten nicht einmal um die Dicke der Lamina vorspringend, wie bei den folgenden; Hüllgewebe von einem unter der oberen Ep. liegenden Kollenchymstreifen durch grünes Gewebe getrennt Unten auf den Nerven kurz knopfförmige Kieselhaare in großer Zahl. Artocarpus nitidus Trec. Cunıns 4078, Philippinen. Zellen der oberen Ep. sehr groß und tief, stark verschleimt. Schwammgewebe ziemlich locker. Seitenn. wie vorher. Unten kurze, teilweise hakige Haare. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 369 Artocarpus humilis Becc. . Beccarı, Piante Bornensi 3128. Zellen der oberen Ep. unduliert, nicht verschleimt, die der unteren Ep. großenteils ähnlich, nur in der Nähe der Spaltöffnungen klein, polygonal. 4 Schicht Palisaden, { Schicht großer Sammelzellen, 2 schichtiges Schwammgewebe. Seitenn. wie vorher. Unten kurze, angedrückte, lumenlose, sehr rauhe Haare. Artocarpus glancescens Tree. ZOLLINGER A044, Java. Obere Ep. sehr schwach verschleimt. Schwammgewebe sehr schwach, dicht. Seitenn. wie vorher. Schwache Nerven unten etwas vortretend, nach oben nicht durch- gehend. Unten auf den stärkeren Nerven kurze, rauhe, angedrückte Haare mit er- weiterter Basis. In den seicht vertieften Areolen jede der sehr kleinen Ep.-zellen zu einem kurzen, spitzen, glatten, dünnwandigen Haar ausgewachsen; ebensolche Haare die schwächeren Nerven bedeckend, auf den stärkeren nur an den Flanken inseriert, alle über die Areolen hin nach deren Mittelpunkt niedergedrückt. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleiner rundlicher Kristall. Artocarpus glaucus Bl. var. vellosiusculus Warb. DierenHorst, Sumatra. Zellen der oberen Ep. teilweise verschleimt. Schwammgewebe schwach, dicht. Seitenn. unten um mehr als die Dicke der Lamina und mit scharfer Kante vorspringend, Hüllgewebe durchgehend. Schwächere Nerven unten deutlich vortretend, nach oben durchgehend. Unten auf den Nerven zahlreiche kurze, dickwandige angedrückte Haare. In den Areolen dieselbe dichte Behaarung wie bei A. glaucescens, nur die Haare etwas länger. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleiner rundlicher Kristall oder mehrere solche. Artocarpus Vrieseanus Miq. a) Warsuns 417888, Batjan. b) De Vrıese, Batjan. Zellen der oberen Ep. groß, tief, sehr stark verschleimt, die der unteren Ep. den Nerven entlang ebenfalls groß, tief, starkwandig, verschleimt, die übrigen kleiner, flacher, dünnwandig, unduliert. 4 Schicht Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. um mehr als die Dicke der Lamina vorspringend, Hüllgewebe durchgehend. Kurze, lumenlose Haare unten sehr selten. Artocarpus reticulatus Miq. DE Vrıese, Celebes. Obere Ep. sehr schwach verschleimt. Schwammgewebe ziemlich dicht. Seitenn. unten etwa um die doppelte Dicke der Lamina vorspringend und Hüllgewebe durch- gehend, wie bei den folgenden. Kurze Haare unten auf den Nerven verstreut, die Mehr- zahl gerade und rauh, wenige hakig und glatt. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleiner rundlicher Kristall. Artocarpus dasyphyllus Migq. WarsgurG 45656, Celebes. Obere Ep. verschleimt. Schwammgewebe dicht. Mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Längere und kürzere, glatte und rauhe Haare unten häufig. In vielen Zellen der oberen Ep. ein kleiner rundlicher Kristall. 24* 370 O. Renner. Artocarpus Cumingiauus Tree. WarsurG 44040, Luzon. Obere Ep. verschleimt. 2 Schichten Palisaden und 2 Schichten palisadenartig ge- streckter, konjugierter Zellen. Mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Starke, rauhe, abstehende Haare unten zahlreich. Artocarpus Lakoocha Roxb. Branvıs 4687, Himalaya. Obere Ep. nicht verschleimt. Schwammgewebe dicht, kleinzellig. Mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Lange, rauhe Haare unten sehr zahlreich. Artocarpus rufescens Miq. Teysman, Sumatra. Obere Ep. ziemlich kleinzellig, nicht verschleimt. Schwammgewebe locker. Lange, weiche, meist glatte Haare unten in großer Zahl. Drüschen sehr klein. Brosimopsis. Brosimopsis laetesecens Sp. Moore. SpENCER MoorE 366, Mato Grosso. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, ziemlich tief, mit in der äußersten Partie fein welligen und getüpfelten Seitenwänden, oft mit zarten sekundären Vertikalwänden, großenteils mit verschleimter Innen- und Außen- membran. Zellen der unteren Epidermis klein, doch ziemlich tief, mit be- trächtlich dicker, konvex gewölbter Außenwand und fein undulierten g- tüpfelten Seitenwänden. Spaltöffnungen nur unten, ziemlich klein; Schließ- zellen zwischen die etwas höheren Nachbarzellen eingesenkt. Eine Schicht Palisaden, 3 Schichten palisadenartig gestreckter, konjugierter Zellen. Seiten- nerven unten etwas vortretend, mit einem größeren und einigen kleinen Leitbündeln; Hüllgewebe oben breit an die Epidermis ansetzend, skleren- chymatisch, vom Faserbeleg des Bündelstranges nicht abgehoben, unten parenchymatisch und kollenchymatisch, von der starken Faserscheide deut- lich gesondert. Schwächere Nerven mit Sklerenchym durchgehend, schwächste eingebettet. Einzellige, spitze Haare, über der Basis scharf geknickt und angedrückt, unten zahlreich. Drüschen mit kurzem dünnem Stiel und kugeligem mehrzelligem Kopf. Einzelkristalle an den stärkeren Nerven zahlreich; Drusen in kreisrunden Zellen der unteren Epidermis über den Nerven häufig. Gerbstofl im ganzen Blatt. Milchröhren nicht sehr reich- lich, auch im Assimilationsgewebe. Balanostreblus. Balanostreblus ilieifolia Kurz. Hooker u. Tuonson, Chittagong. Oberes Haulgewebe 2—3-schichtig; Zellen der Epidermis klein, flach, diekwandig, fast ohne Lumen, mit sehr zierlich undulierten in den sehr Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 371 Buchten getüpfelten Seitenwänden, nicht verschleimt; Hypoderm großzellig, tief, die Membranen dünn, nicht unduliert, zahlreiche Zellen kugelig, mit mächtig verschleimter Innenmembran, die übrigen Zellen großenteils durch eine tangentiale Wand geteilt. Untere Epidermis ähnlich wie die obere, doch die Wände weniger dick und die Zellen teilweise noch kleiner. Spalt- öffnungen nur unten, klein. Palisaden 1-schichtig, schmal, meist mit einer Querwand, Schwammgewebe sehr locker. Seitennerven nicht vorspringend, mit 4 Leitbündel; das Phloöm mit starker Faserscheide; Hüllgewebe sehr schwach, parenchymatisch, nach oben nicht bis zum Hypoderm durch- gehend. Mittelstarke Nerven ähnlich, schwächere eingebettet. Über den Nerven verlaufen knapp unter dem Hypoderm isolierte oder zu Gruppen vereinigte dicke Sklerenchymfasern, die ebenso wie die Elemente der Phloän- belege dann und wann von der Richtung der Nerven abzweigen. Unter- seits an den Nerven sehr kleine, zwiebelförmige, kaun über die Epidermis vortretende Haare mit sehr reduziertem Lumen. Von Drüschen sind nur die Stielzellen gefunden. Einzelkristalle an den Nerven, im Palisadengewebe, und sehr zahlreiche kleine beiderseits in der Epidermis. Gerbstoff nur in der unteren Epidermis. Milchröhren spärlich, nur an den Nerven. Olmedieae. Perebea. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, gewöhnlich polygonal und teilweise verschleimt, die der unteren Epidermis klein oder mittelgroß, poly- gonal. Spaltöffnungen nur unten, klein oder (P. calophyylla) mittelgroß. Mesophyll aus 2 Schichten Palisaden, von denen die oberen oft quer geteilt, und lockerem Schwammgewebe gebildet. Seitennerven mehr oder weniger vorspringend, gewöhnlich mit 2 Bündeln, bei P. calophylla mit A Bündel, immer mit geschlossener Faserscheide; Hüllgewebe verschieden entwickelt. Schwächere Nerven mit sklerotischem Gewebe durchgehend oder (P. calo- Phylla) eingebettet. Haare kurz, I-zellig. Drüschen mit kurzem Stiel und langem, nach oben verschmälertem, längs und quer geteiltem, 4—8-zelligem Kopf. Einzelkristalle an den Nerven, Drusen im Assimilationsgewebe, ge- egentlich auch in der Epidermis. Gerbstoff nicht in besonderen Behältern, bei P. guianensis und macrophylla auch in der Epidermis. Milchröhren zahlreich, dünn, auch im Assimilationsgewebe. Perebea calophylla Benth. et Hook. Poerrıc 2764, Brasilien? Seitenn. wenig vortretend; Hüllgewebe schwach, über der mächtigen Faserscheide nicht entwickelt, parenchymatisch, die an die untere Ep. stoßende Zellschicht skleren- Chymatisch, Unterseits kurze Haare häufig, aus breiter, rauher Basis plötzlich kurz und fein zugespitzt. Drusen in der unteren Ep. häufig. 372 ©. Renner. Perebea guianensis Aubl. MARTIN, Cayenne. Seitenn. unten sehr stark vorspringend; Hüllgewebe nach oben schmal durch- gehend. Kurze, stiftförmige, schief abstehende Haare auf den Nerven. Drusen beider- seits in der Ep. Perebea macrophylla. (Naueleopsis maerophylla Miq.) Marrıus, iter Brasil., obs. 2828. Seitenn. oben und unten stark vorspringend; Hüllgewebe stark, großenteils sklerenchymatisch. Zellen der oberen Ep. mit starker, konvexer Außenwand und un- dulierten, getüpfelten Seitenwänden, nicht verschleimt. Kürzere und längere, dick- wandige Haare unten ziemlich zahlreich. Helicostylis. Helicostylis Poeppigiana Tr£c. a) MieuveL Bang 1696, Bolivia. Zellen der oberen Epidermis klein, polygonal, zahlreiche verschleimt ‚und dann bedeutend breiter und tiefer, aber mit kleinem freiem Flächen- stück. Zellen der unteren Epidermis klein, polygonal, größtenteils {mit Ausnahme der über den Nerven liegenden) papillös; Papillen kurz höcker- förmig, breit, kaum so lang als die tragende Zelle tief. Spaltöffnungen nur unten, klein. Mesophyll aus 5 Schichten palisadenartiger, nach unten ver- kürzter und gelockerter Zellen gebildet. Seitennerven unten stark vol- tretend, mit konzentrischem Bündelstrang und geschlossener Faserscheide, Hüllgewebe breit, aus Kollenchym und schwach sklerotischem Parenchym gebildet, nach oben verschmälert. Schwächere Nerven größtenteils mit etwas sklerotischem Gewebe durchgehend. Ziemlich lange, dickwandige, 1-zellige Haare mit etwas erweiterter Basis unten auf den Nerven zahl- reich; oben spärlich, Basis stark erweitert, manchmal fast bis zur Blatt- mitte eingesenkt, die Wände der anstoßenden Epidermiszellen stark vel- dickt. Drüschen mit kurzem Stiel und länglichem, 3—4-zelligem Kopf. Kristalldrusen an den Nerven und im Assimilationsgewebe spärlich. Gerb- stoff spärlich. Milchröhren nicht zahlreich, nicht im Assimilationsgewebe. b) Marrıus, iter Brasil. Papillen etwas länger. Castilloa. Castilloa elastica Cerv. DonseLL SmitH 2506, Guatemala. Obere Epidermis einfach, stellenweise 2-schichtig, ihre Zellen mittel- groß, polygonal, nicht verschleimt. Zellen der unteren Epidermis klein: polygonal. Spaltöffnungen nur unten, klein. 2 Schichten Palisaden, 2% schichtiges dichtes Schwammgewebe. Seitennerven oben wenig, unten sehr stark vorspringend, mit 2 Leitbündeln; Faserscheide schwach, vielfach unterbrochen: Hüllgewebe breit, nach oben verschmälert, aus Parenchy® Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 373 und Kollenchym gebildet. Mittelstarke Nerven noch vorspringend, auch die schwächeren größtenteils mit Parenchym durchgehend. 4-zellige Haare mit erweiterter Basis auf den Nerven oben zerstreut, unten sehr häufig, teils kurz, teils sehr lang und stark, von spitzen Höckern rauh, die größten auf den stärksten Nerven in kleine Zellhöcker eingesenkt. Drüschen mit kurzem Stiel und länglichem, 2-—mehrzelligem Kopf. Kristalldrusen an den Nerven und im Schwammgewebe, auch in der unteren Epidermis über den Nerven. Gerbstoff spärlich. Milchröhren nicht im Assimilations- gewebe. Olmedia. Zellen der oberen Epidermis groß oder (Fexprer 1274) klein, poly- gonal, großenteils verschleimt, die der unteren Epidermis mittelgroß oder (Fenpzer) klein, unduliert. Spaltöffnungen nur unten, klein. A Schicht kurzer Palisaden, 4 Schicht kurzer Sammelzellen, 3—4-schichtiges ziemlich lockeres Schwammgewebe. Seitennerven mehr oder weniger vortretend; im Hüllgewebe bei O0. angustifolia Zellen mit verschleimter Innenmembran. Haare, wenn vorhanden, kurz, 1-zellig.. Drüschen mit kurzem Stiel und langem, schmalem, durch längs, quer und schief verlaufende Wände 3—8- zelligem Kopf. Drusen im Mesophyll, gelegentlich auch in der Epidermis; Einzelkristalle nicht selten an den Nerven. Gerbstoff nicht in besonderen Behältern. Milchröhren nur bei O0. angustifolia reichlich, auch im Assimi- lationsgewebe, sonst spärlich. Olmedia angustifolia Poepp. Poerrıs 2270, Peru. Seitenn. beiderseits etwas vortretend, mit 2 Bündeln; Faserscheide geschlossen; Hüllgewebe nicht sehr breit, parenchymatisch, von einem schwachen unter der oberen Ep. liegenden Kollenchymstreifen durch grünes Gewebe getrennt; im Parenchyın unter der Faserscheide eine Schicht von Zellen mit verschleimter Innenmembran, und eben solche Zellen vereinzelt in dem oberen Kollenchymsireifen. Schwächere Nerven ein- gebettet. Kurze, starkwandige Haare sehr selten. Kristalldrusen in der unteren Ep. an den Nerven, Olmedia sp. icsers 45746, Ecuador. Zellen der oberen Ep. mit der Entfernung von den Nerven stetig an Tiefe zu- nehmend. Seitenn, unten etwas vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide nur unten; Hüllgewebe nach oben sehr schmal durchgehend, über dem Bündel und gegen die untere Ep. sklerenchymatisch. Schwächere Nerven großenteils mit Sklerenchym durch- gehend. Haare fehlen. Olmedia sp- FEnpLer 42371, Venezuela. Seitenn. unten sehr stark vorspringend, mit konzentrischem Bündelstrang; Faser- Scheide geschlossen; Hüllgewebe stark, nach oben schmal durchgehend, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven größtenteils durchgehend. Kurze, an- gedrückte Haare unten häufig, mit erweiterter Basis, sonst ohne Lumen, teilweise kropfig. 374 OÖ. Renner. Pseudolmedia. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, polygonal oder etwas unduliert, meistens zum Teil verschleimt. Untere Epidermis gewöhnlich (mit Aus- nahme von P. oryphyllaria) zwischen den Venen nach außen gewölbt, ihre Zellen klein, etwas unduliert. Seitennerven unten meist stark vorspringend, mit konzentrischem Bündelstrang; Faserscheide geschlossen; Hüllgewebe stark, nach oben schmal durchgehend, großenteils sklerotisch. Schwächere Nerven alle oder größtenteils mit sklerotischem Gewebe schmal durch- gehend. Haare 1-zellig, kurz oder lang; an den Blattstielen und manch- mal auch am Rand und auf dem Mittelnerv sehr lange, borstenförmige, dickwandige, A-zellige Haare; solche fehlen bei P. oxyphyllaria. Drüschen meistens mit sehr kurzem Stiel und kugeligem, aus 8 Zellen in 2 Stock- werken aufgebautem Kopf, bei P. oryphyllaria etwas länger gestielt, mit lan- gem, 4- oder mehrzelligem Kopf. Meist Einzelkristalle an den Nerven und Drusen im Assimilationsgewebe zahlreich; Kristalle fehlen bei P. obliqua. Gerbstoff reichlich im ganzen Blatt. Milchröhren an den Nerven, nicht im Assimilationsgewebe. Psendolmedia oxyphyllaria Donn. Smith DonseLL SmıtH 4429, Guatemala. Obere Ep. nicht verschleimt, Außenwand oft verdickt und verkieselt. Untere Ep. eben. 4 Schicht niedriger Palisaden, 3—4-schichtiges Schwammgewebe. Seitenn. unten nicht sehr stark vortretend. Sehr kurze, stiftförmige Haare selten. Drüschenkopf lang. Pseudolmedia ferruginea Tree. (?) Marrivs, iter Brasil. 4 Schicht sehr kurzer Palisaden, 4—5-schichtiges, ziemlich dichtes Schwamn- gewebe. Sehr kurze, stiftförmige Haare unten nicht selten, auf den stärkeren Nerven auch längere Haare. Pseudolmedia maerophylla Tr£c. (?) Marrıus, iter Brasil. 2 Schichten Palisaden, starkes, lockeres Schwammgewebe. Kurze, dünne, u lumenlose Haare unten auf den Nerven häufig. Pseudolmedia obliqua Engl. H. Karsten, Venezuela. 3 Schichten kurzer Palisaden, ziemlich dichtes Schwammgewebe. Kurze, kegel- förmige, dickwandige Haare mit breiter Basis unterseits. | Antiaris. Zellen der oberen Epidermis groß, tief, polygonal, hier und da mit einer horizontalen Teilungswand, teilweise verschleimt. Spaltöffnungen nUf unten, mittelgroß. Assimilationsgewebe aus 4—-5 Schichten palisaden- Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 37 artiger Zellen bestehend. Seitennerven oben wenig, unten stärker vor- tretend, mit 2 Bündeln; Faserscheide fast geschlossen; Hüllgewebe breit, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven großenteils mit Parenchym durchgehend. Unterseits kurze, angedrückte, verkieselte Haare, der Spitzenteil massiv, rauh, die kolbig erweiterte Basis von einem verkieselten, vom Spitzenteil ausgehenden Zapfen wenigstens teilweise aus- gefüllt. Ähnliche Kieselzapfen auch in der oberen Epidermis nicht selten, der Außenwand breit ansitzend. Drüschen mit kurzem Stiel und fast kugeligem, quer und lüngs geteiltem, meist 4-zelligem Kopf. Kristalldrusen an den Nerven, im Assimilationsgewebe und in der unteren Epidermis häufig. Gerbstoff an den Nerven und im Assimilationsgewebe reichlich, im Palisadengewebe in erweiterten Idioblasten. Antiaris toxicaria Leschen. Kurz 4494, Birma. Zellen der unteren Ep. klein, polygonal. Drusen in der Ep. nur über den Nerven. Antiaris saccidora Dalz. Tuonson, Nilghiri. Zellen der unteren Ep. mittelgroß, mit gebogenen Seitenwänden. Drusen in der Ep. auch in den Areolen. Brosimeae. Brosimum. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß bis groß, polygonal; Verschlei- mung meist vorhanden, die verschleimten Zellen, wenn vereinzelt, größer und tiefer als die übrigen, das freie Membranstück dabei oft verhältnis- mäßig klein, von konkaven Wänden begrenzt (so besonders bei B. Ali- castrum). Zellen der unteren Epidermis polygonal, alle klein und papillös, oder die Zellen über den Nerven und in deren Nähe größer, ohne Papillen; Papillen entweder kurz keulenförmig, mit dünnem Stiel und verbreitertem, oben abgeflachtem, etwas lappigem Köpfchen, oder länger, dünn finger- fürmig, nach oben etwas verjüngt, immer glatt (ohne Kutikularleisten). Spaltöffnungen nur unten, klein, zwischen den zusammenneigenden Papillen verborgen. Mesophyll verschieden gebaut. ‚Seitennerven kaum oder unten sehr stark vorspringend (bei B. Gaudichaudii so weit, daß der Bündel- strang gewissermaßen außerhalb der Blattfläche liegt), mit 4 Leitbündel, nur bei B. Gaudichaudii mit einem zweiten kleinen; Faserscheide oben offen; Hüllgewebe durchgehend, manchmal gegen die beiderseitige Epi- dermis zu einer mächtigen Sklerenchymzone verbreitert. Schwächere Nerven wenigstens teilweise mit Parenchym durchgehend, nicht oder unten so stark vorspringend, daß die Blattfläche fein grubig wird; Gruben tief, an der Mündung oft enger als im Grund; die Flanken der Nervenvorsprünge von Assimilierendem Gewebe eingenommen. Haare meist vorhanden, 1-zellig, kurz, starkwandig, gerade oder an der Spitze scharf hakig gebogen. Drüschen klein, mit kurzem Stiel und kurz ellipsoidischem, längs und quer 376 O0. Renner. geteiltem, 4— mehrzelligem Kopf, meist nur unterseits. Einzelkristalle und Drusen hauptsächlich in der Epidermis, seltener an den Nerven, nicht im Assimilationsgewebe; die Epidermis über den Nerven manchmal mit Einzel- kristallen wie gepflastert. Gerbstoll bei B. Alscastrum und Essers 15721 nur im Parenchym der Nerven, bei den übrigen auch im Assimilations- gewebe, bei B. Gaudichaudü sogar in der Epidermis, bei B. discolor, Aubletii, echinocarpım im Palisadengewebe in erweiterten Idioblasten. Milchröhren nicht sehr reichlich, auch im Assimilationsgewebe. Brosimum Alicastrum Sw. Herb. Zuccarini. Obere Ep. teilweise verschleimt. Zellen der unteren Ep. zweigestaltig, die den Nerven benachbarten ziemlich groß, ohne Papillen, die in den Areolen viel kleiner, papillös; die Papillen keulenförmig, am Rande der Areolen sehr kurz, gegen die Mitte an Länge zunebmend, die längsten fast doppelt so lang als die tragende Zelle tief. I Schicht Palisaden, 4 Schicht gestreckter Sammelzellen, 3-schichtiges, ziemlich lockeres Schwammgewebe. Seitenn. beiderseits sehr wenig vortretend; Hüllgewebe beiderseits gegen die Ep. zu einem schr breiten, 3—4 Zellen tiefen Sklerenchymstreifen verbreitert. Haare und Drüschen fehlen. Große Einzelkristalle in der beiderseitigen Ep. über den Nerven in großer Zahl. Brosimum sp. Essers 45724, Ecuador. Obere Ep. nicht verschleimt. In der unteren Ep. sehr schnale Streifen neben den Nerven ohne Papillen, die Zellen nicht viel größer als die papillösen; Papillen sehr kurz keulenförmig, kaum länger als die tragende Zelle tief. 2 Schichten Palisaden, 3-schichtiges, dichtes Schwammgewebe. Seitenn. unten stark vortretend, sonst wie vol- her. Kurze, gerade, stiftförmige Haare unten häufig. Einzelkristalle in der Ep. wie vorher. Brosimum discolor Schott. Pour, Brasilien. Obere Ep. stark verschleimt. Untere Ep. durchweg papillös, nur über den stärk- sten Nerven nicht; Papillen fingerförmig, 2—3 mal so lang als die tragende Zelle tiel, über den Nerven kürzer, kegelförmig. 5 Schichten palisadenartiger Zellen. Seitenn. unten wenig vortretend; Hüllgewebe schwach, oben und unten mit einem verhältnis- mäßig schmalen Sklerenchymstreifen an die Ep. ansetzend. Kurze, angedrückte, großen- teils hakige Haare mit erweiterter Basis unten häufig. Kleine Kristalldrusen in der beiderseitigen Ep. über den Nerven selten. Brosimum Aubletii Poepp. et Endl. Poerpıs, Peru. Zellen der oberen Ep. sehr groß und tief, 4-2 Schichten Palisaden, 3—4-schich- tiges, dichtes Schwammgewebe. Haare unten häufig, weich, meist abstehend, nur teil- weise angedrückt und hakig. Sonst wie B. discolor. Brosimum echinocarpum Poepp. et Endl. Pour, Brasilien. ’ Obere Ep. stellenweise verschleimt. Untere Ep. durchweg papillös, Papillen Jünn fingerförmig, 3—4mal so lang als die tragende Zelle tief. 3 Schichten Palisaden- Beiträge zur Anat, und System, der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 377 Seitenn. unten stark vortretend, Hüllgewebe aus Parenchym und Kollenchym gebildet, nach oben verschmälert. Schwächere Nerven größtenteils unten weit vorspringend, nach oben mit Parenchym durchgehend. Kurze, meist hakige Haare unten zahlreich. Einzelkristalle und Drusen in der unteren Ep. nicht selten. Brosimum Gaudichaudii Tree. Marrıus, iter Brasil. Obere Kp. nicht verschleimt, mit starker Außenwand. Nerven noch stärker vor- tretend als bei DB. echinocarpum. Sonst wie dieses. Var. parvifolium Miq. Marrıvs. iter Brasil. Blatt dünner. Vereinzelte Zellen der oberen Ep. verschleimt. Nerven weniger stark vortretend. Sonst wie die typische Form. Scyphosyce. Seyphosyce Zenkeri Engl. ZENKER 2700, Bipinde. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, mit fein undulierten, in den Buchten getüpfelten Seitenwänden, nicht verschleimt, die der unteren Epi- dermis gröber buchtig. Spaltöffnungen nur unten, ziemlich klein. 1 Schicht sehr kurzer Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitennerven oben wenig, unten stärker vortretend, mit einem vollständigen Bündel und einem schwachen Phloömstrang; Faserscheide nur unten; Hüllgewebe ziemlich breit, nach oben nicht ganz durchgehend, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven meist eingebettet, sehr lockermaschig. Kurze 1-zellige Haare unten sehr selten. Drüschen klein, mit kurzem Stiel und kugeligem, 4-zelligem Kopf. Einzelkristalle und Drusen an den Nerven, kleine Drusen im Palisadengewebe. Gerbstoff im ganzen Blatt. Milch- röhren reichlich, auch im Assimilationsgewebe. Lanessania. Lanessania turbinata Baill. Spruce 4825, Brasilien. Zellen der oberen Epidermis ziemlich breit, aber flach, mit zierlich undulierten, getüpfelten Seitenwänden, nicht verschleimt, die der unteren Epidermis ähnlich, kleiner. Spaltöffnungen nur unten, klein. 1 Schicht Palisaden, ziemlich dichtes Schwammgewebe. Seitennerven unten sehr stark vortretend, mit A großen und 1 kleinen Bündel; Faserscheide geschlossen; Hüllgewebe durchgehend, großenteils etwas sklerotisch. Schwächere Nerven nach oben nicht durchgehend, teilweise unten vorspringend. Haare unten In großer Zahl, bald länger bald kürzer, hie und da hakig, starkwandig, 1-zellig, mit etwas erweiterter, getüpfelter Basis. Drüschen mit schlankem Stiel und kugeligem oder etwas länglichem, längs und quer geteiltem, 4— mehrzelligem Kopf. Kristalle fehlen ganz. Gerbstofl sehr spärlich. Milch- röhren spärlich, nicht im Assimilationsgewebe. 378 O®. Renner. Bosqueia. Bosqueia cerasiflora Volk. SchErrtEr 444, Usambara. Zellen der oberen Epidermis mittelgroß, polygonal, mit starker Außen- wand und zarten Seitenwänden, größtenteils verschleimt und dann sehr weit ins Palisadengewebe einspringend, bis 3mal so tief als breit. Zellen der unteren Epidermis ziemlich groß, mit buchtigen, getüpfelten Seiten- wänden und sehr stark verdickter, nach innen konvex gewölbter Außen- wand. Spaltöflnungen nur unten, mittelgroß. A Schicht oft quer geteilter Palisaden, 1 Schicht kurzer Sammelzellen, starkes, großzelliges, sehr lockeres Schwammgewebe. Seitennerven nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faser- scheide nur unten; Hüllgewebe schwach, nach oben nicht ganz durch- gehend, aus Parenchym und wenig Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven eingebettet. Haare fehlen. Drüschen ziemlich groß, mit kurzem Stiel und langem, quer und lüngs geteiltem, 4-zelligem Kopf. Einzelkristalle an den Nerven, kleine Drusen im Palisadengewebe. Gerbstoff nur in der mittleren, besonders großzelligen Zone des Schwammgewebes. Milchröhren sehr zahlreich und weit, auch im Assimilationsgewebe. Ficeae. Ficus. Hautgewebe sehr oft mehrschichtig, nie verschleimt. Spaltöffnungen nur unterseits. Lithocysten meistens vorhanden, entweder länglich, senk- recht zur Oberfläche gestreckt, oder kugelig, oder etwas abgeplattet, aber dabei von der Fläche gesehen doch kreisrund; spindelfürmig und parallel zur Oberfläche gestreckt höchstens ausnahmsweise über Nerven. (ysto- lithen von derselben Umrißform wie die Cysten, an dünneren oder dickeren Stielen aufgehängt, konzentrisch geschichtet und radial gestreift, verkalkt. Milchröhren meist reichlich, oft auch ins Assimilationsgewebe abzweigend. Sektion Urostigma. Obere Epidermis einfach oder selten (bei F. pubinerves, lancifolia) 2-schichtig oder am häufigsten durch A—3-schichtiges Hypoderm verstärkt. Epidermiszellen immer mit geraden Seitenwänden, wenn Hypoderm vor handen klein bis mittelgroß und flach, wenn Hypoderm fehlt breit und tief. Zellen des Hypoderms breiter und tiefer als die der Epidermis, went mehrere Schichten vorhanden, die Größe der Zellen nach innen zunehmend; Wände des Hypoderms meistens dick und getüpfelt, die ans Palisadenge- webe grenzenden flach, selten dünn und gegen die Palisaden gewölbt. Untere Epidermis wie die obere (2-schichtig nur bei FM. longifolia), nur seltener mit Hypoderm, und auch bei Fehlen von Hypoderm manchmal Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 379 kleinzellig,; Zellen des Hypoderms nie so groß und dickwandig wie oben, aber doch oft deutlich getüpfelt. Spaltöflnungen meist mittelgroß, oft einge- senkt; ist dabei Hypoderm vorhanden, so wird der Kanal über den Spalt- öffnungen von den ringförmig zusammenneigenden, oft über die Oberfläche vortretenden Vorsprüngen der angrenzenden Epidermiszellen außen mehr oder weniger verengert. Mesophyll häufig aus 2 Schichten kurzer Pali- saden, verschieden starkem Schwammgewebe und einer an die untere Epi- dermis stoßenden Schicht kurz palisadenförmiger Zellen gebildet; ab- weichende Formen in der Artbeschreibung. Lange, diekwandige, faser- förmige Spikularzellen, hauptsächlich unter dem beiderseitigen Hautgewebe als wirres Geflecht verlaufend, vielfach senkrecht oder schräg den Nerven entlang durch das Mesophyll absteigend, bei mehreren amerikanischen Arten. Lithoeysten fast immer in großer Zahl (nur bei F\ mangiferoides ganz vermißt), beiderseits oder nur oben oder nur unten, oben nur wenn Hypo- derm vorhanden ist, unten auch wenn Hypoderm fehlt, länger oder kürzer ellipsoidisch oder, besonders unten, kugelig, oben meistens aus dem Hypo- derm heraus weit ins Palisadengewebe, manchmal bis zu dessen innerer Grenze, vordringend, ziemlich starkwandig, mit meist sehr kleinem, nur bei wenigen asiatischen Arten in ein kleines Spitzchen auslaufendem freiem Flächenstück; nur bei F. elastica die Cysten scheinbar der innersten Hypo- dermschicht, nicht der Epidermis angehörend, die Oberfläche nur mit einem dünn zylindrischen lumenlosen Cellulosezapfen erreichend; bei allen übrigen Arten die Außenwand der Cyste nicht besonders stark verdickt, die (yste von der Oberfläche nicht abgerückt. Cystolithen an kurzen, ziemlich dicken Stielen aufgehängt, mit bald mehr bald weniger deutlichen Warzen. Ge- schichtete und gestielte Cystolithen auch in gewöhnlichen Epidermiszellen, wenn Hypoderm fehlt, nicht selten. Seitennerven sehr selten stark vor- springend, gewöhnlich mit einem großen und einem (oft nur aus Phloöm bestehenden) kleinen Bündel, manchmal auch mit mehreren kleinen Bündeln (F. nervosa, pubinervis, truncata, rylophylla; Pringsheimiana), oder mit einem konzentrischen Strang, in dem einzelne Bündel kaum zu unterschei- den sind (F. glumosa, enormis, paraönsis); oder ziemlich häufig mit einem einzigen Bündel (die betreffenden Fälle in der Artbeschreibung angegeben); Hüllgewebe meistens durchgehend, gegen die obere Epidermis verschmälert, aus dünnwandigem oder sklerotischem Parenchym und Kollenchym gebildet; andere Typen in der Artbeschreibung. Schwächere Nerven meistens gar nicht vortretend, gewöhnlich eingebettet. Haare nicht häufig, glatt und weich, 1- oder seltener mehrzellig. Drüschen unten meistens vorhanden (oben nur ausnahmsweise), selten in enge tiefe Gruben eingesenkt (F. elastıca, rubiginosa) ; Stiel schlank, ziemlich lang; Köpfchen lang und dünn, ein- zellig oder durch eine Längswand geteilt, selten dazu noch mit einer (uer- wand (F. Pringsheimiana, clusiaefolia), nur bei F. rubiginosa als lang fadenförmige, 3—4-gliedrige Zellreihe entwickelt. Kristalldrusen im ganzen 380 O. Renner. Blatt, gelegentlich auch in der Epidermis und im Hypoderm; Einzelkristalle hauptsächlich an den Nerven, in der Epidermis nur bei F. Pringsheimiana und Gardneriana; kleine rundliche Kristalle in der Epidermis bei F\ pubi- nervis, im Hypoderm bei F. Jaliscana, größere unregelmäßige Aggregate in der Epidermis bei F\ nervosa, im Hypoderm bei F\ acrocarpa und sapida. Gerbstoff besonders im Parenchym der Nerven, oft außerdem im Assimilationsgewebe; in erweiterten Idioblasten des Palisadengewebes bei F. elastica, pubinervis, rubiginosa, Tjakela;, abutilifolia, acrocarpa. Epi- theme mit 15—25 Wasserspalten auf der Oberseite bei F. elastica, nervosa, pubinervis, religiosa, Dekdekana beobachtet. Große Spaltöffnungen (Wasser- spalten?) unten über den Nerven bei F\. retusa, xzylophylla; acrocarpa, lanceobracteata, mangiferoides, populifolia, Pringsheimiana; Guadalaja- rana, lentiginosa, ligustrina, longifolia. Eine große Wachsdrüse mit Palisadenepithel auf der Unterseite an der Basis des Mittelnervs bei F. bengalensis, glaberrima, infectoria, religiosa, Rumphü, saxophila, Tjakela, truncata, acrocarpa, Dekdekana, lanceobracteata, lutea, mangiferoides, populifola, salicifolia, amaxonica, crocata, fagifolia, Guadalarajana, lentiginosa, longifolia, populnea, Pringlei, subtriplinervia, tomentella. Zwei Drüsen in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei f\ nervosa und pubinervis. Species Asiaticae. Ficus saxophila Bl. Kunz, Java. Hypoderm fehlt, untere Epidermis mit Kutikularskulptur. 'Spaltöffnungen etwas eingesenkt. 2 Schichten Palisaden, schwaches Schwammgewebe. Seitenn. beiderseits vortretend, Faserscheide geschlossen, Hüllgewebe schwach. Cysten nur unten, kugelig; CGystolithen in der oberen Ep. selten. Fieus bengalensis L. Hb. Wight, distr. Kew. 2727, India or. Hyp. oben 2-schichtig, unten einfach. Spaltöffn. eingesenkt. Seitenn. beiderseits sehr wenig vortretend, Hüllgewebe sklerotisch, breit. Cysten oben zahlreich, lang, unten sehr selten, klein. Kurze, starkwandige Haare unten häufig, oben spärlich. ei der unteren Ep. gelegentlich Drusen. Fieus pilosa Reinw. Var. chrysocoma King. Kurz, Java. Hyp. beiderseits 1-schichtig. Spaltöffn. eingesenkt. Seitenn. unten elwäs vol- tretend, Hüllgewebe breit, die Randzonen sklerenchymatisch. Cysten oben zahlreich, lang, manchmal bis ins Schwammgewebe reichend, unten selten, kuglig. Sehr langt; weitlumige, starkwandige Haare besonders Unten sehr zahlreich, von dem kurzen, vel- schmälerten, 9—3-zelligen Fußstück an präformierter Abbruchsstelle sich leicht 10% trennend. Kleine Drusen in der unteren Ep Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 381 Ficus xylophylla Wall. Kurz, Java. Hypoderm beiderseits 4-schichtig, oben sehr dickwandig. Spaltöffnungen eingesenkt. Schwammgew. außerordentlich dick, aber sehr locker hyphenartig. Seitenn. unten vor- tretend, Hüllgewebe sehr breit, nach oben nicht durchgehend, die Randzonen skleren- chymatisch. Schwächste Nerven teils dem Palisadengew., teils dem unteren Hyp. ge- nähert, auch schräg auf- und abwärts im Schwammgew. verlaufend. Cysten nur unten, länglich. Fieus glaberrima Bl. HookEer u. Tuomsox, Sikkim. Hyp. oben 1—2-schichtig, unten einfach. 2 Schichten Palisaden, gut entwickeltes Schwammgewebe. Seitenn. unten etwas vortretend, Hüllgewebe ziemlich breit, nach oben nicht durchgehend. Cysten oben länglich, unten kuglig, manchmal mit kleinem Spitzchen. Kurze Haare unten zerstreut, meist einzellig, seltener septiert. Drüschen klein. Fieus Binnendijkii Mig. Kurz, Java. Hyp. beiderseits 1-schichtig. Spaltöffn. etwas eingesenkt. Seitenn. nicht vor- tretend, mit 4 Leitbündel; Faserscheide oben offen, Hüllgewebe schmal, sklerotisch. Cysten beiderseits häufig, kurz ellipsoidisch. Fieus truncata Migq. Kurz, Java. Hyp. beiderseits 4-schichtig, oben sehr dickwandig. Untere Ep. mit Kutikular- skulptur. Spaltöffn. kaum eingesenkt, aber von einem ziemlich hohen, gerade auf- steigenden Ringwall umgeben. Schwammgewebe locker, hyphenartig. Seitenn. unten vortretend, Hüllgewebe breit, nach oben nicht durchgehend, ganz sklerolisch. Schwächste Nerven größtenteils dem oberen, teilweise dem unteren Palisadengewebe genähert, außer- * dem Anastomosen im Schwammgewebe. Cysten oben sehr selten über den stärksten Nerven, unten zahlreich, länglich. Drüschen sehr häufig, lang und dünn. Fieus obtusifolia Roxb. HookEr u. Tuomson, Khasia. Hyp. oben 2-schichtig, unten einfach. Spaltöffn. tief eingesenkt. Seitenn. nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide oben offen, Hüllgewebe schmal, sklerotisch. Cysten oben häufig, ziemlich lang, unten selten, kugelig. Fieus Benjamina L. llooker, Sikkim. Hyp. beiderseits einfach, dünnwandig, ohne deutliche Tüpfel. Spaltöfin. etwas eingesenkt. Seitenn. nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide geschlossen, beider- seils bis zur Epidermis reichend; dünnwandiges Hüllgewebe fehlt. Cysten oben zahl- reich, lang, unten zerstreut, kugelig. Drüschen fehlen. Fieus elastica Roxb. Kunz, Java. . Hyp. beiderseits 2-schichtig, großzellig. Spaltöffn. sehr tief eingesenkt. Seitenn. nicht vorspringend, mit 1 Bündel; Faserscheide oben offen, Hüllgewebe sehr schmal. ysten oben häufig, lang, unten selten, kleiner. Drüschen tief eingesenkt. Drusen ge- 382 je Ö. Renner. legentlich in der ersten Schicht des oberen Hyp. und in der unteren, sehr selten in der oberen Ep. Fieus rhododendrifolia Mig. Hooker u. Tuonson, Khasia. Hypoderm beiderseits einfach, unten sehr kleinzellig. Spaltöffn. klein, etwas ein- gesenkt. Seitenn. nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide des Phloöms vom skler- enchymatischen, durchgehenden Hüllgewebe kaum gesondert; schwächere Nerven großen- teils mit Sklererenchym durchgehend. Gysten beiderseits häufig, oben lang und schmal, unten kleiner, kugelig. Drüschen fehlen. Fieus glabella Bl. ZIMMERMANN 36, Siam. Hyp. fehlt. Mesophyli ganz aus Palisaden gebildet, 5-schichtig. Seitenn. oben etwas vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide geschlossen, beiderseits bis zur Epidermis reichend. Schwächere Nerven großenteils mit Sklerenchym durchgehend. Cysten nur unten, häufig, kugelig. Drüschen fehlen. Einzelkristalle an den Nerven sehr häufig. Fieus retusa L. Hb. Wight, distr. Kew. 2729, Ind. or. Hyp. oben 2-schichtig, unten einfach. Spaltöffn. eingesenkt. Seitenn. nicht vor- tretend, mit 4 Bündel; Hüllgewebe schmal, sklerenchymatisch, von der Faserscheide des Phloöms wenig abgehoben. Cysten beiderseits häufig, oben lang (Cystolithen stark warzig), unten klein, länglich. Ficus nervosa Heyne. Kurz 4504, Birma. Hyp. fehlt. Zellen der unteren Ep. neben den Nerven groß, in den Areolen klein. 4 Schicht kurzer Palisaden, 5—6-schichtiges Schwammgewebe. Seitenn. unten stark vortretend; Hüllgewebe ziemlich breit, nach oben nicht durchgehend. Cysten oben sehr selten, unten häufig, kugelig, bis zur Blattmitte eindringend, das ziemlich große, freie Membranstück meist in eine kleine Spitze auslaufend. In jeder Zelle der oberen Ep. älterer Blätter ein Kristallaggregat. Fieus pubinervis Bl. Kurz, Java. Hyp. fehlt. Obere Epidermis größtenteils 2-schichtig, die Zellen der beiden Schich- ten aufeinander passend, nur einzelne Zellen ohne tangentiale Wand und dann nach innen trichterförmig verschmälert. 4 Schicht Palisaden, gut entwickeltes Schwamm- gewebe. Seitenn. unten vortretend. Hüllgewebe nicht sehr breit, nach oben nicht durchgehend. Cysten nur unten, kugelig oder etwas länglich, dünnwandig, das ziemlich große freie Membranstück nicht selten in einen kurzen Höcker auslaufend. Angedrückle, lange, dünnwandige Haare mit zahlreichen Querwänden nur am Mittelnerv. In jeder Zelle der oberen Ep. (in beiden Schichten) ein kleiner kugeliger Kristall. Fieus Rumphii Bl. Culta in horto Calecutt. Hyp. beiderseits einfach. Mesophyll aus 6—7 Palisadenschichten gebild denen die mittleren gelockert. Seitenn. beiderseits sehr wenig vortretend, Hüll mächtig breit. Schwächere Nerven teilweise mit Parenchym durchgehend. beiderseitigen Ep. gelegentlich Kristalldrusen. et, von gewebe In der Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Gonocephaleen usw. 383 Fieus religiosa L. Tnoxson, India or. Hypoderm fehlt. Mesophyll ganz aus palisadenartigen Zellen gebildet, 6-schichtig, die Zellen der unteren Schichten kurz, konjugiert. Seitenn. beiderseits etwas vortretend; Hüllgewebe seitlich von der geschlossenen Faserscheide nicht entwickelt, oben und unten ziemlich breit. Cysten nur unten, etwas länglich; kleine Cystolithen gelegentlich in der oberen Ep. Drüschen fehlen. Fieus Tjakela Burm. Burwann, Ceylon. Hyp. fehlt. Spaltöffn. zwischen die mit sehr dicker Außenwand versehenen Ep.- zellen eingesenkt. Mesophyll ähnlich wie bei F‘ religiosa, 5-schichtig. Seitenn. oben vortretend; Hüllgewebe seitlich von der geschlossenen Faserscheide nicht entwickelt, oben und unten ziemlich schmal. Cysten nur unten, kugelig, Cystolithen mit starken Warzen; die meisten Zellen der oberen Ep. mit einem kurz gestielten Cystolithen. Drüschen fehlen. Fieus infeetoria Roxb. a) Var. Zypica King. WeınLann 426, Kaiser Wilhelmsland. Hyp. fehlt. 1 Schicht Palisaden, ziemlich lockeres Schwammgewebe. Seitenn. oben deutlich, unten kaum vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide oben offen, Hüll- gewebe ziemlich breit, großenteils, besonders gegen oben, sklerenchymatisch. Schwächere Nerven großenteils mit Sklerenchym durchgehend. Cysten nur unten, groß, kugelig oder etwas länglich, manchmal bis zum Palisadengewebe reichend. Einzelkristalle an den Nerven beiderseits unter der Epidermis sehr häufig. > b) Var. Lambertiana King. Hb. Wight, distr. Kew. 2724, India or. % Schichten schlanker Palisaden, kein Schwammgewebe. Seitenn. mit 2 Bündeln, Nüllgewebe weniger stark sklerotisch. Cysten klein. c) Var. caulocarpa King. Cunıns 4930, Philippinen. 2 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. mit 4 Bündel, Hüll- gewebe ganz sklerenchymatisch. Cysten kleiner. In der oberen Ep. gelegentlich kleine gestielte Cystolithen. Fieus vaseulosa Wall. Warrıch 4482, Penang. Hyp. fehlt. Zellen der unteren Ep. neben den Nerven viel größer als in den Areolen. 2 Schichten Palisaden, ziemlich lockeres Schwammgewebe. Seitenn. unten etwas vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide geschlossen, sehr stark; Hüllgewebe „emlich schwach, oben sehr schmal ansetzend. Cysten nur unten, das große freie Membranstück mit einem deutlichen Spitzchen. Species Australiensis. Ficus rubiginosa Desf. Culta in horto Monae. a. 1840. Hyp. beiderseits 3-schichtig. Zellen der oberen Ep. sehr klein. Spaltöffn. groß, bis unter die zweite Hyp.-schicht eingesenkt; Kanal innen schr weit, außen stark ver- engert, Seitenn. kaum vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide oben ollen; Nüllgewebe -iemlich schwach, nach oben schmal durchgehend. Schwächere Nerven großenteils mit nem schmalen Parenchymstreifen durchgehend. (ysten nur oben, zahlreich, fast Potanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 25 384 O. Renner. kugelig, selten tiefer als das Hypoderm, oft von Hyp.-zellen unterlagert. Dünne, kurze und längere Haare unten zahlreich. Drüschen außerordentlich zahlreich; Stiel schlank, starkwandig, oft mit kleinen Knötchen besetzt, manchmal 2-zellig, oft in eine tiefe, enge Grube eingesenkt; Köpfchen lang fadenförmig, sehr zartwandig, 3—4-zellig, von Gerbstoff erfüllt. Kristalldrusen in der unteren Ep. sehr häufig, auch in den beiden äußeren Schichten des oberen Hyp. nicht selten. Gerbstoffidioblasten im Palisaden- gewebe sehr weit. Species Africanae. Fieus mangiferoides Warb. ZENKER 4690, Kamerun. Hypoderm beiderseits einfach. Spaltöffnungen eingesenkt. 2—3 Schichten Palisaden, gut entwickeltes Schwammgewebe. Seitenn. kaum vortretend. Faserscheide geschlossen, stark; Hüllgewebe schwach, seitlich fast fehlend. Schwächere Nerven großenteils mit Parenchym durchgehend. Cysten und Drüschen fehlen. Kristalldrusen in der unteren Ep. Ficus lanceobracteata Warb. ZENKER 4701, Kamerun. Hyp. oben einfach, dünnwandig, unten fehlend. 2 Schichten Palisaden, starkes, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. wenig vortretend; Hüllgewebe schwach, nach oben nicht durchgehend. Cysten kugelig, dünnwandig, oben größer und zahlreicher als unten. Fieus macrosperma Warb. \ ZENKER 2639, Kamerun. Hyp. oben einfach, dünnwandig, unten fehlend. 2 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. nicht vortretend; Hüllgewebe schwach, nach oben nicht durchgehend. Schwächere Nerven großenteils nach unten durchgehend. Cysten klein, dünnwandig, oben lang und schmal, sehr häufig, unten selten. Fieus acrocarpa Steud. ScHimpEr, iter Abyssin. 627. Hyp. beiderseits einfach, oben stellenweise 2-schichtig. Obere Ep. ziemlich groß- zellig. 2 Schichten Palisaden, starkes, dichtes Schwammgewebe. Seitenn. beiderseits wenig vortretend; Hüllgewebe schwach. 'Schwächere Nerven großenteils mit Parenchym durchgehend. Cysten oben häufig, groß, kugelig oder etwas länglich, unten spärlicher, kleiner. Drüschen fehlen. Kristalldrusen in der unteren Ep. über den Nerven; ein unregelmäßiges Aggregat in jeder Zelle des oberen Hypoderms. Fieus Dekdekana A. Rich. SCHWEINFURTH 764, Colonia Fritrea. Hyp. oben einfach, dünnwandig, unten fehlend. Ep. ziemlich großzellig. are beiderseits wenig vortretend; Hüllgewebe schwach. Schwächere Nerven meist durt gehend. Cysten oben häufig, groß, fast kugelig, unten seltener, kleiner. Drüschen fehlen. . Fieus abutilifolia Mig. Korscny, Fl. aethiop. 462. Hyp. oben größtenteils einfach, stellenweise 2-schichtig, unten fast nur in der Nähe der Nerven, einfach. Untere Ep. mit starker Kutikularskulptur. 3—4 Schichten kurzer Palisaden, schwaches, lockeres, hyphenartiges Schwammgewebe. Seitenn. beider“ Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 385 . seits sehr breit vorspringend; Hüllgewebe sehr stark, oben und unten gleich breit an- setzend. Schwächere Nerven größtenteils mit Parenchym durchgehend, die mittelstarken unten noch vortretend. Cysten nur oben, häufig, breit und niedrig. wenig aus dem Hyp. heraustretend. Dünne, ziemlich lange Haare unten sehr zahlreich. Fieus glumosa Delile. SCHWEINFURTH 806, Colonia Eritrea. Hypoderm beiderseits einfach, oben stellenweise 2-schichtig. Ep. ziemlich großzellig, die untere mit starker Kutikularskulptur. 3 Schichten Palisaden, schwaches, locker hyphenartiges Schwammgewebe. Seitenn. unten etwas vorspringend; Hüllgewebe stark. Schwächere Nerven sämtlich mit Parenchym durchgehend. Cysten oben sehr häufig, sehr groß, eiförmig oder fast kugelig, Cystolith mit sehr dickem kurzem Stiel; Cysten unten selten, klein. Kurze starkwandige Haare besonders unten auf den Nerven. Kristalldrusen in kreisrunden Zellen der beiderseitigen Ep. häufig, auch im oberen Hyp. nicht selten. Fieus populifolia Vahl. SCHWEINFURTH 4672, Colonia Eritrea. Hyp. beiderseits einfach, oben großzellig, tief. 2 Schichten Palisaden, starkes schr dichtes Schwammgewebe. Seitenn. oben vortretend; Hüllgewebe sehr breit. Schwächere Nerven großenteils durchgehend. Cysten nur oben, häufig, sehr groß, kurz ellipsoidisch; im oberen Hyp. gelegentlich gestielte Cystolithen. In der unteren Ep. Drusen. Ficus Pringsheimiana J. Br. et K. Schum. J. Braun, Kamerun. Hyp. beiderseits einfach, seine Zellen unten in der Nähe der Nerven größer als in den Areolen. Spaltöffn. eingesenkt, klein. 2 Schichten sehr kurzer Palisaden, mächtig entwickeltes sehr locker hyphenartiges Schwammgewebe. Gegen die Seitenn. hin nimnit die Blattdicke allmählich, aber ziemlich bedeutend zu; Hüllgewebe sehr breit, nach oben nicht durchgehend, größtenteils sklerotisch. Mittelstarke Nerven mit breiten Belegen sklerotischer Zellen vom Palisadengewebe nach unten durchgehend, schwächste einge- bettet, ans Palisadengewebe angelehnt. Cysten nur oben, nicht häufig, kugelig. Drüschen- kopf meist 4-zellig, quer und längs geteilt. Kleine Drusen und Einzelkristalle in der unteren Ep. an den Nerven häufig. Ficus salieifolia Vahl. SCHWEINFURTH 4694, Colonia Eritrea. Hyp. fehlt. Ep. beiderseits sehr großzellig, mit dicken Außenwänden. Spaltöffn. sroß, deutlich eingesenkt. Seitenn. beiderseits etwas vortretend, mit 4 Bündel; Faser- scheide geschlossen, schr stark, oben schmal bis zur Ep. durchgehend, unten durch sklerotisches Gewebe in Kollenchyım übergehend; dünnwandiges Hüllgewebe fehlt. Schwächere Nerven großenteils mit sklerotischem Gewebe durchgehend. Cysten nur unten, häufig, sehr groß, kugelig, das freie Flächenstück ziemlich groß, meist etwas ein- gesenkt, Cystolithen mit sehr dickem Stiel und starken Warzen. Gestielte Cystolithen, nicht selten zu zweien, in der oberen Ep. sehr zahlreich, in der unteren manchmal in den an die Cysten anstoßenden großen Rosettenzellen. Fieus Iutea Vahl. Schweinrurtn 4484, Centralafrika. . Hyp. fehlt. Zellen der oberen Ep. groß, tief, besonders in der Mitte der Areolen, Üie der unteren Ep. klein. 4—5 Schichten Palisaden, die Zellen der unteren Schichten 25* 386 O. Renner. 5 ziemlich kurz, konjugiert. Seitenn. beiderseits etwas vortretend, mit 4 Bündel; Faser- scheide nur unten, schwach; Hüllgewebe ziemlich breit, oben und unten gegen die Ep. sklerotisch. Drüschen fehlen. Cysten nur unten, klein, kugelig. Species Americanae. Ficus Gardneriana Miq. Marrıus, iter Brasil. Hypoderm beiderseits einfach, unten nur in der Nähe der Nerven. 2 Schichten Pali- saden, schr locker hyphenartiges Schwammgewebe. Spikularzellen unter dem oberen Hyp. ein wirres Geflecht bildend, unten in Bündeln zu regelmäßigen Maschen geordnet, weil den Nerven folgend. Seitenn. unten breit vortretend; Hüllgewebe stark, mit einer sklerotischen Zone oben schmal, unten schr breit an die Ep. ansetzend. Schwächere Nerven großen- teils wenigstens nach unten durchgehend. Cysten beiderseits, nicht häufig, etwa kugelig, oben aus dem Hyp. kaum heraustretend. Kristalldrusen in der unteren Ep. sehr häufig, gelegentlich auch Einzelkristalle. Ficus lentiginosa Vahl. Sıntexis 4444, Portorico. Hyp. oben 1—2-schichtig, unten fehlend. 2 Schichten Palisaden, ziemlich dichtes Schwammgewebe. Seitenn. oben vortretend, Hüllgewebe ziemlich schmal, großenteils sklerotisch. Cysten oben zahlreich, groß, lang, unten spärlich, kugelig. Fieus doliaria Mart. Culta in horto Monac. a. 4829. Hyp. oben einfach, unten fehlend. Untere Ep. mit Kutikularskulptur. Spaltöffn. klein. 2 Schichten Palisaden, sehr locker hyphenartiges Schwammgewebe. Spikularzellen unter dem oberen Hyp. zahlreich und wirr, selten an der unteren Ep. Seitenn. unten mächtig vortretend; Hüllgewebe sehr stark, in den äußeren Zonen sklerotisch. Schwächere Nerven teilweise unten noch vorspringend, die meisten durchgehend. Cysten nur “unten, selten, klein, kugelig. Lange Haare mit zahlreichen Querwänden unten auf den Nerven. Fieus tomentella Miq. Marrivs, iter Brasil. Hyp. beiderseits einfach, unten hauptsächlich in der Nähe der Nerven. Untere Ep. mit Kutikularleisten. Spaltöffn. groß. 2 Schichten Palisaden, locker hyphenartiges Schwammgewebe. Spikularzellen unter dem oberen Hyp. zahlreich, selten an der unteren Ep. Seitenn. unten breit vortretend; Hüllgewebe sehr breit, ganz sklerotisch. Cysten nur oben, breit und niedrig, nicht weit ins Mesophyli vordringend. Lange Haare, meist sepliert, besonders unten, Fieus erocata Mart. Marrıus, iter Brasil. Spikularzellen zahlreicher, Haare viel kürzer, einzellig. Sonst wie F' tomentella. Fieus Bonplandiana Mid. PrinsLe 3977, Mexico. I!yp. nur oben, einfach. Untere Ep. mit starken Kutikularkämmen, die um die sroßen Spaltöffn. ringförmig zusammenschließen. 2 Schichten Palisaden, locker hyphen- artiges Schwammgewebe. Spikularzellen oben und unten spärlich. Seitenn. unten vol“ Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 387 tretend; Hüllgewebe sehr breit, die Randzonen oben und unten sklerotisch. Cysten beiderseits zahlreich, groß, oben länglich, unten kugelig. Fieus longifolia Schott. Marrıus, iter Brasil. Hypoderm oben einfach. Untere Ep. stellenweise 2-schichtig, mit starken Kutikular- leisten, die um die großen Spaltöffn. ringförmig zusammenschließen. 2 Schichten Pali- saden, locker hyphenartiges Schwammgewebe. Spikularzellen beiderseits unter dem Hautgewebe sehr zahlreich und wirr, fast ohne Lumen. Seitenn. oben scharf vortretend; Hüllgewebe nicht sehr breit. Cysten beiderseits, nicht häufig, eiförmig. Fieus paraönsis Mig. Marrıvs, iter Brasil. Hyp. nur oben, einfach. Zellen der oberen Ep. ziemlich groß, ihre Außenwand schwach konvex, mit 4—2 linsenförmigen, dem Zentrum genäherten Verdickungen. Untere Ep. etwas papillös, mit starker Kutikularskulptur. 2 Schichten Palisaden, ziem- lich diehtes Schwammgewebe. Seitenn. beiderseits sehr wenig vortretend; Hüllgewebe fast ganz sklerenchymatisch. Cysten nur oben, häufig, lang, dünnwandig. Drüschen lang und dünn, fadenförmig. Fieus lanecifolia Hook. et Arn. Donn. Snıtn 8289, Guatemala. Hypoderm fehlt oberseits, doch die Ep. größtenteils 2-schichtig. Zellen der unteren Ep. klein, polygonal. Seitenn,. unten vortretend, mit 2 Bündeln; Faserscheide geschlossen; Hüllgewebe schwach, nach oben nicht durchgehend. Cysten nur oben, eiförmig. Weiche, oft quer geteilte Haare besonders unten. Fieus ligustrina Kunth et B. Donn. Smırn 4402, Guatemala. Hyp. nur oben, einfach, dünnwandig. 2 Schichten Palisaden, schwaches Schwamn- gewebe. Seitenn. nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide seitlich offen; Hüllgewebe schwach, nach oben sehr schmal durchgehend. Cysten beiderseits, oben ziemlich groß, länglich, unten kleiner. Fieus enormis Mart. Marrıus, iter Brasil., obs. 725. Hyp. nur oben, einfach. Obere Ep. beiderseits großzellig, unten mit starker Kuti- kularskulptur. 3 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. beiderseits etwas vortretend; Hüllgewebe ziemlich breit, oben und unten sklerotisch. Cysten nur oben, wenig aus dem Ilyp. heraustretend. Drüschen fehlen. Kristalldrusen in der unteren Ep. ' Ficus elusiaefolia Schott. Var. acutivseula Mig. Marrıvs, iter Brasil. Hyp. nur oben, großenteils 2-schiehtig. 2 Schichten Palisaden, locker fädiges Schwammgewebe. Seitenn. sehr wenig vortretend; Hüllgewebe ziemlich breit, oben und unten sklerotisch. Schwächere Nerven großenteils durchgehend, nach oben mit Skleren- chym, nach unten mit Parenchym. Cysten nur oben, nicht weit aus dem Hyp. heraus- eg Drüschen gelegentlich längs und quer geteilt. Kristalldrusen in der unteren D. häufig, 388 O. Renner. Fieus subapieulata Mig. SprucE, Brasilien. Hypoderm beiderseits einfach. Außenwände der beiterseitigen Ep. mit sehr starken Kutikularschichten. Spaltöffn. eingesenkt. 2 Schichten Palisaden, lockeres Schwamm- gewebe. Seitenn. unten kaum, oben deutlicher vortretend; Hüllgewebe nach oben sehr schmal durchgehend, sklerotisch. Cysten nur oben, breit, aus dem Hyp. kaum heraus- tretend. Fieus sapida Mig. Don. Smırn 7984, Guatemala. Hyp. nur oben, 4—2-schichtig, 2 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. nicht vortretend, mit 4 Bündel; Faserscheide seitlich offen; Hüllgewebe sehr schmal, nach oben nicht durchgehend. Mittelstarke Nerven durchgehend, schwächere eingebettet. Cysten beiderseits häufig, oben groß und lang, unten kleiner, kugelig. In jeder Zelle des oberen Hyp. ein kleines Kristallaggregat. Fieus populnea Willd. Kssers 4496, Bahamas. Hyp. nur oben, einfach. Obere Ep. großzellig. 2 Schichten Palisaden, dichtes Schwammgewebe. Seitenn. oben wenig vortretend, Hüllgewebe ziemlich breit, oben und unten sklerotisch. Cysten oben häufig, groß, eiförmig, unten seltener, kleiner, kugelig. In jeder Zelle der oberen Ep. ein sehr kleiner rundlicher Kristall; Drusen ın der unteren Ep. Fieus amazonica Mig. Marrıus, iter Brasil. Hyp. nur oben, einfach. Obere Ep. großzellig. 6 Schichten Palisaden, die unteren sehr niedrig. Seitenn. beiderseits vortretend; Hüllgewebe seitlich sehr schmal, über der Faserscheide verschmälert, dann unter der Ep. wieder stark verbreitert, großenteils sklerotisch. Cysten nur oben, länglich. Drüschen unten sehr häufig, lang. Fieus pertusa L. fil. Sıntenis 2553, Portorico. Hyp. nur oben, tief, großenteils 2-schichtig. Seitenn. nicht vortretend, mit 1 Bündel; Faserscheide sehr stark, geschlossen; parenchymatisches Hüllgewebe nur unten, sehr schwach. Cysten beiderseits sehr häufig, oben lang; Cystolithen unten mit sehr dickem Stiel. Drüschen fehlen. Fieus subtriplinervia Mart. Marrıus, iter Brasil., obs. 584. . Hyp. nur oben, einfach. Obere Ep. großzellig. Seitenn. kaum vortretend, mit t Bündel; Faserscheide seitlich offen; Hüllgewebe sehr schmal, oben fehlend. Cysten beiderseits, oben lang. Drüschen fehlen. Fieus fagifolia Mig. Marrivs, iter Brasil, obs. 2666. Hyp. nur oben, einfach. 2 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. oben eingedrückt, unten weit vorspringend; Hüllgewebe nach oben schmal durchgehend, sklerotisch. Cysten beiderseits nicht häufig, oben wenig aus dem lyp- vortretend. Haare am Blattstiel und am Mittelnerv, lang, dünnwandig, septiert. Drüschen fehlen. Seitenn. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 389 Fieus Jaliseana Wats. PrinsLe 4336, Mexico. Iypoderm beiderseits einfach, oben in der Nähe der stärkeren Nerven 2-schichtig. Untere Ep. mit Kutikularskulptur. 3 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. oben etwas vorspringend; Hüllgewebe sehr breit. Schwächere Nerven fast alle mit Kollenchym durchgehend. Cysten beiderseits, oben länglich. Im oberen Hyp. kleine rundliche Kristalle. Fieus Guadalajarana Wats. PrrinsLe 3890, Mexico. Hyp. beiderseits einfach. Untere Ep. mit starken Kutikularkämmen, die um die Spaltöffn. zu unregelmäßigen Ringleisten zusammenschließen. Seitenn. beiderseits etwas vortretend, Hüllgewebe ziemlich breit. Cysten beiderseits, mit kurzem vorspringendem Höcker, oben nicht weit ins Mesophyll eindringend, unten nur in der Nähe der Nerven; Cystolithen mit dickem Stiel. Schr kurze stiftförmige Haare ohne Lumen besonders unten auf den Nerven. Fieus Pringlei Wats. PrineLE 3865, Mexico, Hyp. nur oben, größenteils 2-schichtig.. 2 Schichten Palisaden, dichtes von den Palisaden nicht deutlich abgehobenes Schwammgewebe. Seitenn. unten stark vor- springend; Hüllgewebe ziemlich breit, sklerotisch. Schwächere Nerven teilweise noch vortretend, großenteils durchgehend. Cysten nur oben, sehr häufig, kugelig oder etwas länglich, Lange, oft septierte Ilaare unten auf den Nerven in großer Zahl. Sektion Pharmacosyce. Zellen der beiderseitigen Epidermis ziemlich klein, polygonal. Hypo- derm oben 1—2-schichtig, unten fehlend oder 4-schichtig; Zellen mittel- groß, mit getüpfelten, nicht sehr starken Wänden. Spaltöffnungen klein und flach oder, wenn Hypoderm vorhanden, größer und eingesenkt. Palisaden- gewebe 2-schichtig, Schwammgewebe locker. Seitennerven beiderseits etwas vortretend, mit 2 Leitbündeln; Faserscheide stark, geschlossen oder seit- lich unterbrochen; Hüllgewebe breit, durchgehend, meist aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven meist mit Parenchym durch- gehend. Lithocysten oben und unten, länglich, oben gewöhnlich durch die erste Palisadenschicht reichend; das freie Membranstück oben sehr klein, unten größer, meist mit massivem Spitzchen; Cystolithen kurz gestielt, mit Stumpfen, wenig vortretenden, Warzen. Über den Nerven gehen die Cysten gelegentlich im Haare über, unter Reduktion der Cystolithen; Haare fehlen sonst. Drüschen mit sehr kurzem Stiel und länglichem, aus breiterer Basis verschmälertem, durch eine Längswand und mehrere Querwände 4—10- zelligem Köpchen, oben immer, unten nur bei Vorhandensein von Hypo- derm eingesenkt. Kristalldrusen im Palisadengewebe und in der untersten Schicht des Schwammgewebes; an den Nerven Drusen oder Einzelkristalle; bei A" adhatodaefolia kleine Aggregate in der Epidermis und im Hypoderm. Gerbstoff fehlt fast ganz. Zwei Wachsdrüsen mit Palisadenepithel in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven unterseits bei F adhatodaefolia. 390 O. Renner. Ficus grandaeva Mart. Manrıus, iter Brasil. Hypoderm oben einfach, unten fehlend. Spaltöffn. nicht eingesenkt. Seitenn. nach oben schmal durchgehend, mit Einzelkristallen. Schwächere Nerven eingebettet. Cysten oben sehr vereinzelt, durch das ganze Palisadengewebe reichend, ohne Spitze, unten sehr häufig, kleiner, mit Spitzchen. Drusen im Palisadengew. sehr groß. Ficus adhatodaefolia Schott. Marrıus, iter Brasil. Hyp., Spaltöffn., Seitenn. wie vorher. Schwächere Nerven durchgehend. Cysten beiderseits sehr zahlreich, oben mit stumpfem Höcker, unten öfter mit deutlicher Spitze. In den meisten Ep.-zellen, oben wie unten, ein sehr kleines, in jeder Hypodermzelle ein größeres Kristallaggregat. Fiens anthelmintiea Mart. Marrivs, iter Brasil. Iyp. oben 4-schichtig, nur einzelne Zellen tangential geteilt, unten einfach. Spaltöffn. eingesenkt, die Nachbarzellen über dem Kanal nicht zusammenneigend. Seitenn. nach oben breit durchgehend. Cysten beiderseits häufig, oben mit deutlicher, unten mit langer Haarspitze. Fieus radula Willd. Done Smitn 6235, Guatemala. Hyp. oben 2—3-schichtig, unten einfach. Spaltöffn, eingesenkt, die Nachbarzellen über dem Kanal zusammenneigend. Seitenn. nach oben breit durchgehend. Gyste beiderseits häufig, oben mit winziger, unten mit deutlicher Spitze. Sektion Synoecia. Oberes Hautgewebe 4—5-schichtig; Zellen der Epidermis klein, sehr flach, unregelmäßig polygonal, die des Hypoderms viel größer, mit dünnen getüpfelten Wänden. Untere Epidermis über den Nerven und auf eine Strecke neben denselben ähnlich wie die obere, auch durch 9-—4-schich- tiges großzelliges Hypoderm verstärkt, aber die Mittelzonen der Areolen sehr kleinzellig, ohne Hypoderm, scharf grubenförmig eingebrochen; zahl- reiche Zellen am inneren Rand der Gruben und wenige auch im Grund zu dünnen, gekräuselten, fast lumenlosen, verkieselten Haaren ausgewachsen, die zu einem dichten Filz verflochten die Gruben ausfüllen, aus ihnen selten heraustreten. Spaltöffnungen klein, in den Gruben verborgen. 4 Schicht meist quer geteilter Palisaden, sehr lockeres starkes Schwammgewebe; bei F. punctata gegen das untere Hypoderm wieder eine. Schicht Palisaden. Seitennerven kaum merklich vorspringend, mit 4 Bündel; die dem Phloen zugewandte Zone des Xylems aus sehr engen Elementen gebildet; Faser- scheide nur unten; Hüllgewebe über dem Bündel sklerotisch, durch Pali- sadengewebe vom Ilypoderm getrennt, unten parenchymatisch, großzellig, ohne Grenze ins Hypoderm übergehend. Schwächere Nerven ebenso, DU schmäler, oder (bei F' punetata) eingebettet. Cysten nur unten, groß, kugelig, dünnwandig, mit sehr kleiner Außenfliche und mit Spitzchen, gr Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 391 wöhnlich am äußeren Rande der Gruben, höchstens so tief wie das Hypo- derm, bei F'. callicarpa größtenteils im äußeren Teil der Gruben selbst und dabei mit der Längsachse parallel zur Oberfläche orientiert; Cystolithen ziemlich glatt, immer bräunlich gefärbt. Kurze, diekwandige Haare mit weiter Basis, manchmal mit einer schief aufsteigenden Längswand, nur bei F. aurantiaca, beiderseits über den Nerven zerstreut. Drüschen meist nur unten, hauptsächlich am äußeren Rande der Gruben, bei F. callicarpa größtenteils in den Gruben, ausgezeichnet fächerförmig; Stiel kurz, Köpfchen eine fast kreisrunde Platte, meist durch 3 von der Ansatzstelle des Stiels strahlig auslaufende Längswände und dann noch oft durch einige Quer- wände geteilt. Einzelkristalle beiderseits in der Epidermis sehr häufig, unten nur außerhalb der Gruben; die einen Kristall führenden Zellen sehr klein, mit dünner Außen- und dicker Innenwand, bei den übrigen Zellen das Verhältnis umgekehrt; außerdem Einzelkristalle an den Nerven und kleine Drusen im Palisadengewebe; kleine kugelige Kristalle im oberen Hypoderm bei F\ punetata. Kieselausfüllungen im Parenchym der stärkeren Nerven bei F\ aurantiaca. Gerbstoff scheint gewöhnlich zu fehlen; in er- weiterten Idioblasten des Palisadengewebes bei F' callicarpa. Zwei kleine Wachsdrüsen unterseits in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei F\ aurantiaca, noch einige weitere Drüsen an den nächsten Seitennerven bei F\ punctata. Ficus aurantiaca Griff. Kurz, Java. Gruben der unteren Ep. ziemlich groß, Hyp.-streifen neben den Nerven deshalb nicht sehr breit. Seitenn. mit nach unten sehr breitem Hüllgewebe. Kurze starke Haare beiderseits. Fieus punetata Thunb. Kurz, Java. Gruben klein, Hyp.-streifen neben den Nerven breit. Seitenn. mit sehr schwachen Hüllgewebe, Faserscheide fast unmittelbar ans Hyp. grenzend; schwächere Nerven teil- weise ganz eingebettet. Fieus ealliecarpa Mig. FaArLconer 4026, Tenasserim. Gruben ziemlich groß, aber mit engem Eingang, Hyp.-streifen neben den Nerven sehr breit. Seitenn. mit ziemlich starkem Hüllgewebe. Cysten und Drüschen fast nur m den Gruben, Das Münchener Herbar besitzt zwei sterile Materialien, die aus dem Herb. Horti Bot. Caleuttensis als von Farconer in Tenasserim gesammelt unter den Nummern 973 und 1007, doch ohne Bestimmung mitgeteilt worden sind. Zu Symoecia gehören diese Materialien zweifellos, und zwar legt in ihnen eine neue, von Kıns nicht beschriebene Art oder, was viel- leicht wahrscheinlicher ist, eine Jugendform von Fieus callicarpa vor, die "n derselben Gegend vorkommt. und ähnlich geformte Blätter hat. Die 392 OÖ. Renner. Abweichungen von dem sonst so geschlossenen Typus der Sektion sind wegen dieser Vermutung nicht in den Sektionscharakter aufgenommen und werden im folgenden kurz beschrieben. Obere Ep. verhältnismäßig großzellig, durch eine einzige, nur stellenweise doppelte Schicht von Hypoderm verstärkt. Gruben auf der Unterseite fehlen, doch das Haut- gewebe in jeder Areole scharf differenziert in eine kleine, Spaltöffnungen führende Mittelpartie und eine die Nerven begleitende breite Randzone; Zellen in der Mitte sehr klein und flach, mit Kutikularskulptur versehen, in den Randstreifen viel größer und tiefer; über den Nerven selbst einschichtiges Hypoderm. 2 Schichten kurzer Palisaden, sehr lockeres Schwammgewebe. Nerven ähnlich wie bei F'. eallicarpa, nur schwächer. Kugelige Cysten und fächerförmige Drüschen nur in den großzelligen Partien der unteren Epidermis. Kurze Haare sehr spärlich, unten auf den Nerven, oben nur neben den Epithemhydathoden. Diese häufig, groß, mit 50 bis über 400 Wasserspalten. Kleine Drüsenflecke in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und den meisten Seitennerven. Sektion Palaeomorphe. Obere Epidermis A- oder 2-schichtig oder durch einfaches Hypoderm verstärkt; Zellen der Epidermis mittelgroß oder klein, polygonal, die des Hypoderms größer. Zellen der unteren Epidermis klein, polygonal. Spalt- öffnungen klein, eingesenkt nur bei F. gibbosa. Palisadengewebe I—- schichtig, Schwammgewebe meist dicht {locker bei .F\ göbbosa), die Schicht über der unteren Epidermis aus palisadenartigen Zellen gebildet bei F. Decaisneana und subulata. Spikularzellen bei F pisifera, als lange, ver- zweigte, fast lumenlose Fasern kreuz und quer durchs Mesophyll und beider- seits an der Epidermis verlaufend. Seitennerven meist beiderseits wenig vorspringend, doch unten mehr als oben; unten flach und oben vortretend bei F. Decaisneana; A oder 2 Bündel mit oben oder seitlich offener Faser- scheide; Hüllgewebe ziemlich breit, oben meist an assimilierendes Gewebe angrenzend, gewöhnlich aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven eingebettet oder nach unten durchgehend oder [F. adenosperms, parietalis) beiderseits durchgehend, selten vorspringend. Cysten beiderseits oder nur unten, länglich, kugelig oder abgeflacht, dünnwandig, das freie Flächenstück meist groß (deshalb an zahlreiche Epidermzellen grenzend) und mit Spitzchen; Cystolithen in den flachen Cysten oft fehlend. Gestielte Cystolithen im Hypoderm bei F. Decaisneana und gibbosa. Haare, weit vorhanden, #-zellig, glatt. Drüschen mit kurzem Stiel und länglichem, meist 4-zelligem Kopf. Kristalldrusen im Assimilationsgewebe und ge wöhnlich auch beiderseits in der Epidermis; in der oberen Epidermis fehlend bei F. adenosperma und Decaisneana; Einzelkristalle an den Nerven neben Drusen nicht selten, nur Einzelkristalle bei F' parietalis und urophylla. Gerbstoff vorzugsweise im Nervenparenchym, nur in der oberen Epidermis bei F\ parietalis und urophylla, in bestimmten Zellen der unteren Epiderm® bei F‘ gibbosa, manchmal ganz fehlend. Kieselfüllungen im Parenchym get Seitennerven bei F. päsifera. Milchröhren nicht selten im Assimilations“ Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 393 gewebe. Epithemhydathoden oberseits überall außer bei F! Decaisneana und gebbosa gefunden. 2 Wachsdrüsen in den Winkeln zwischen dem Mittel- nerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei F\ Decaisneana, gibbosa, lasiocarpa, parietalis, eine seitliche Drüse am Grund bei F\ wrophylla; 2 Drüsen auf einer Seite des Mittelnervs, am 4. und 4. Seitennerv, bei F\. subu- lata, Drüsen an den oberen Seitennerven, doch einseitig, bei #F\. pisifera. Fieus pisifera Wall. Warren 4504, Silhet. Obere Ep. einfach. Spikularzellen im Mesophyll. Seitenn. oben wenig, unten stark vortretend. Breite, flache Cysten, großenteils ohne Cystolithen, beiderseits häufig, unten außerdem noch kugelige, mit kleinerer Außenfläche und sehr kurzem Spitzchen, immer mit Cystol. Haare unten sehr selten, kurz kegelförmig. Kristalldrusen beider- seits in der Ep. sehr häufig, oben groß, in Zellen, um die sich die benachbarten ro- settenförmig gruppieren. Fieus gibbosa Bl. a) Culta in hort. Galeutt. Obere Ep. flach, durch ziemlich tiefes, einfaches Hypoderm verstärkt. Untere Ep. tief, diekwandig; Spaltöffn. eingesenkt, in scharf abgegrenzten Zonen kleiner, Gerbstolf führender Zellen, die durch Züge größerer, gelegentlich tangential geteilter Zellen ge- trennt sind. Schwammgewebe stark, sehr locker. Cysten beiderseits außerordentlich häufig, abgeflacht, das freie Membranstück etwas eingesenkt, dick, mit sehr kurzem Spitzchen; die oben höchstens so tief wie das Hyp., ohne Cystolithen, die auf der Unter- seite nur in den großzelligen, von Spaltöffn, freien Partien, mit Cystol. b) Var. euspidifera King. Wartich 4477f, Nepal. Zellen der unteren Ep. flacher, mit weniger dicker Außenwand; Spaltöffn. in den Areolen gleichmäßig verteilt, kaum eingesenkt. Cysten unten fast nur in der Nähe der Nerven. e) Var. parasitica King. Tnowsos, India or. Untere Ep. wie bei var. cuspidifera, nur die Cysten auch in den Areolen sehr zahlreich, Fieus Decaisneana Mig. CuninG 4937, Philippinen. Obere Ep. mit einfachem Hyp. Hüllgewebe der Seitenn. schwach. Cysten beider- seits häufig, mit Cystolithen, oben groß, kugelig oder etwas länglich, unten klein, oft etwas abgeflacht; gestielte Cystolithen auch im Hyp. der Oberseite. Fieus adenosperma Mig. DE Vrıese, Celebes. Obere Ep. mit einfachem Hyp. Hüllgewebe der Seitenn. nach oben breit «durch- gehend, auch die schwächeren Nerven großenteils durchgehend. Cysten beiderseits häufig, Ohne Spitze, mit Cystolithen, oben groß, länglich, bis zur Blattmitte eindringend, unten kugelig- oder etwas abgeflacht. Kurze angedrückte Haare unten spärlich. Fieus subulata Bl. Kurz, Java. Obere Ep. größtenteils einfach, tief, nur stellenweise einige Zellen horizontal geteilt. Cysten oben sehr selten, unten außerordentlich häufig und von zweierlei Form: flache, 394 ©. Renner. breite, starkwandige, mit großer Außenfläche, oft (besonders an den Nerven) ohne Cystolithen, und tiefe, schmal sackförmige, dünnwandige, mit kleiner Außenfläche, immer mit Cystolithen; beide Formen mit kurzem Spitzchen. Gestielte Cystolithen auch in der oberen Ep. Haare fehlen. Fieus lasiocarpa Mig. Kurz, Sumatra. Obere Ep. teilweise 2-schichtig. Seitenn. unten sehr weit und scharf vorspringend, Hüllgewebe nach oben sehr schmal durchgehend; auch die schwächeren Nerven unten noch großenteils vortretend. (ysten nur unten, hauptsächlich in der Nähe der Nerven, ziemlich fach, mit langer feiner Haarspitze, ohne Cystolithen. Lange weiche Haare unten sehr zahlreich. Fieus parietalis Bl. Warrich 4525, Penang. Obere Ep. einfach. Seitenn. unten sehr stark vorspringend, Hüllgewebe nach oben sehr schmal durchgehend, großenteils sklerenchymatiseh. Schwächere Nerven teilweise noch vortretend und durchgehend. Cysten wie bei F\. lasiocarpa, Haare weniger zahl- reich und kürzer. Fieus urophylla Wall. Waruich 4483, Penang. Obere Ep. tief, größtenteils 2-schichtig. Hüllgewebe der Seitenn. großenteils sklerenchymatisch. Cysten unten häufig, abgeflacht, mit kurzer Spitze, ohne Cystolithen. Haare fehlen. Sektion Syeidium. Obere Epidermis 4- oder 2-schichtig oder durch einfaches Hypoderm verstärkt; Zellen der Epidermis mittelgroß oder klein, polygonal, die des Hypoderms größer. Zellen der unteren Epidermis klein, polygonal oder (F. scabra) etwas unduliert. Spaltöffnungen klein. Palisadengewebe 1—2- schichtig, Schwammgewebe dicht; bei F. heterophylla das Assimilations- gewebe aus 4—5 Schichten palisadenartiger Zellen gebildet. Spikularzellen bei F. obscura, als lange, verzweigte, fast lumenlose Fasern kreuz und quer durchs Mesophyli und beiderseits an der Epidermis verlaufend. Seiten- nerven unten meist vorspringend, mit 4 oder 2 Bündeln (die Zahl scheint für die Art nicht immer konstant zu sein); Faserscheide oben oder seitlich offen oder geschlossen; Hüllgewebe ziemlich breit, oben meist an assi- milierendes Gewebe angrenzend, gewöhnlich aus Parenchym und Kollen- chym gebildet. Schwächere Nerven eingebettet oder nach unten durch- gehend oder (F. asperrima, heterophylla) beiderseits durchgehend. Cysten beiderseits oder nur unten, länglich, kugelig oder abgeflacht, dünnwandig, das freie Flächenstück meist groß (deshalb an zahlreiche Epidermiszellen grenzend) und mit Spitzchen; Cystolithen in den flachen Cysten oft fehlend. Auch in längeren Haaren gestielte Cystolithen oder geschichtete verkalkle Ausfüllungen. Gestielte Cystolithen in der oberen Epidermis bei F" ‚Ampelas und clavata, im Hypoderm bei F. brevicuspis. Haare, wenn vorhanden, I-zellig, glatt oder von kleinen verkieselten Höckern rauh. Drüschen mit kurzem Stiel und meist länglichem, 9—4-zelligem Kopf; bei elavata der Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 395 Kopf kugelig, mit 2 gekreuzten Längswänden. Kristalldrusen im Mesophyll und gewöhnlich auch in der unteren Epidermis; beiderseits bei F. obscura, nur oben bei F\ cuspidata, quereifolia, rostrata, in der Epidermis ganz fehlend bei #. Pserrdopalma; Einzelkristalle neben Drusen an den Nerven bei F* clavata, obseura, Pseudopalma, nur Einzelkristalle bei F\ cuspidata und rostrata. Gerbstoff an den Nerven und im Assimilationsgewebe, ge- legentlich auch fehlend; in erweiterten Idioblasten des Palisadengewebes bei F. Pseudopalma. Kieselfüllungen im Parenchym der Seitennerven bei F. brevieuspis, celavata, obscura, sikkimensis. Epithemhydathoden mit Wasserspalten oberseits überall gefunden, außer bei F\. asperrima. 2 Wachs- drüsen in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei F. Pseudopalma, quercifolia;, eine einseitige Drüse an der- selben Stelle bei F". clavata, rostrata, sikkimensis, mehrere Drüsen an den oberen Seitennerven, doch einseitig bei F\. obscura. Fieus heterophylla L. fil. Waruich 44754, India or. Obere Ep. ziemlich großzellig, tief, teilweise 2-schichtig. Hüllgewebe der Seitenn. durchgehend, auch die schwächeren Nerven meistens durchgehend. Cysten beiderseits, fast alle mit Cystolithen; die oberen höchstens so tief wie die Ep., mit starker Spitze, die unteren kleiner, mit kürzerer oder längerer, glatter oder rauher Haarspitze. Kurze und lange, glatte und sehr rauhe Haare besonders unten. Fieus quereifolia Roxh. Kurz, Sumatra. Obere Ep. teilweise 2-schichtig. Cysten beiderseits, großenteils mit Cystolithen, oben mit kurzer, unten mit längerer, manchmal höckeriger Spitze; auf den Nerven Cysten mit breit kegelförmiger, höckeriger Spitze, ohne Cystolithen. Längere Haare nur an den stärksten Nerven. Fieus asperrima Roxb. Hb. Wicur, distr. Kew. 2735, India or. Obere Ep. großenteils 2-schichtig; einzelne Zellen mit Kieselzapfen an der Außen- wand. Seitenn. durchgehend, ebenso auch viele der schwächeren Nerven. Beiderseits auf den Nerven schr starke Haare mit weiter tief eingesenkter Basis, oben glatt und meistens mit einem gestielten seitlich angehefteten Cystolith, unten rauh und selten mit einem gestielten Cystolith, öfter von geschichteter verkalkter Substanz teilweise ausgefüllt; daneben unterseits noch glatte, weiche, dünnwandige, oft septierte Haare. Fieus obscura Bl. Kurz, Java. Obere Ep. einfach. Spikularzellen im Mesophyll. Seitenn. oben wenig, unten stark vortretend. Breite flache Cysten, meistens mit Cystolithen, beiderseits häufig, oben mit kaum angedeutetem, unten mit deutlichem Spitzchen, nur an den Nerven beiderseits mit längerer Haarspitze; außerdem gestielte Cystolithen gelegentlich in der oberen Ep. Lange glatte Haare unten häufig. Kristalldrusen beiderseits in der Ep. sehr häufig, oben groß, in Zellen, um die sich die benachbarten rosettenförmig gruppieren. 396 0. Renner. Fieus brevieuspis Miq. Kurz, Java. Obere Ep. flach, durch eine großzellige Hyp.-schicht verstärkt. Seitenn. durch- gehend. Cysten beiderseits, mit Cystolithen, oben kugelig oder etwas abgeflacht, so tief wie das Hyp., ohne Spitze, unten abgeflacht, mit Spitzchen; außerdem gestielte Cystolithen im Hyp. häufig. Haare fehlen. Fieus rostrata Lam. Kurz 459, Java. Obere Ep. einfach. Hüllgewebe der Seitenn. gegen die untere Ep. sklerenchy- matisch. Cysten nur unten, abgeflacht, mit Spitzchen, mit Cystolithen. Kurze Haare unten spärlich. Fieus elavata Wall. a) Waruich 44958, Nepal. Obere Ep. stellenweise 2-schichtig. Cysten beiderseits, klein, sehr flach, mit Spitz- chen, oben außerordentlich häufig, ohne Cystolithen, unten hauptsächlich nahe den Nerven, mit Cystolithen. Haare fehlen. Drüschen etwas eingesenkt, Kopf kugelig mit 2 gekreuzten Längswänden, b) Hooxer, Sikkim. Obere Ep. einfach, flach. Cysten oben manchmal mit Cystolithen. c) Hooker und Tuouson, Khasia. Obere Ep. größtenteils 2-schichtig. Cysten oben weniger flach, oft mit CGystolithen. Gelegentlich kleine gestielte Cystolithen in der oberen Ep. Ficus euspidata Reinw. BLunE, Java. Obere Ep. einfach, ziemlich großzellig, tief. Seitenn. unten sehr wenig vorspringend, Hüllgewebe schwach. Cysten nur unten, sehr häufig, ziemlich groß, etwas abgeflacht, dünnwandig, mit Spitzchen, oft ohne Cystolithen. Haare fehlen. Fieus sikkimensis Migq. Hooxer, Sikkim. Obere Ep. einfach. Cysten nur unten, sehr häufig, von zweierlei Form: flache, breite, starkwandige, mit großer Außenfläche, mit Spitzchen, meist ohne Cystolithen, und lange, schmal sackförmige, das allerdings dünne Blatt bis zur oberen Ep. durch- setzend, dünnwandig, mit kleiner Außenfläche, ohne Spitze, immer mit Cystolithen. Haare fehlen. Fieus Ampelas Burm. Louer 4930, Philippinen. Obere Ep. großzellig, sehr tief, großenteils 2-schichlig. Seitenn. unten nicht sehr stark vorspringend; Hüllgewebe unten sehr breit, nach oben sehr schmal durchgehend, ganz sklerenchymatisch. Cysten beiderseits, abgeflacht, meist mit Cystolithen, oben sehr groß, dickwandig, die freie Außenfläche glatt und kurz kegelförmig zugespitzt oder “ höckerig und in eine längere Haarspitze auslaufend, unten etwas kleiner, mit kurzen Spitzchen. Auch in gewöhnlichen Zellen der oberen Ep. gestielte Cystolithen nicht selten. Ficus scabra Forst. National Herbarium of New South Wales. Obere Ep. kleinzellig, teilweise 2-schichtig. Seitenn. durchgehend. Cysten beider seits, meist mit Cystolithen, oben mächtig breit, flach, diekwandig, mit kurz kegel- Beiträge zur Anat. und System. «der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 397 förmiger massiver Spitze, zerstreut, unten klein, kugelig, dünnwandig, mit kleinem Spitzchen. Unten glatte Iaare, teils länger nadelförmig, teils aus breiter Basis kurz kegelförmig. Fieus Pseudopalma Blanco. Loner 4927, Luzon, Obere Ep. einfach. Seitenn. oben und unten breit vorspringend, mit breitem durchgehendem Hüllgewebe. Cysten beiderseits häufig, mit Spitzchen, unten kugelig oder etwas länglich, mit annähernd kugeligem Cystolith an dünnem Stiel. oben lang und schmal, der Cystolith zur Hauptsache als ein mit breiter Basis ansitzender, nach innen schlank kegel- oder belemnitenförmig verjüngter Kieselzapfen entwickelt, von einem dünnen Cellulosemantel umhüllt. Außerdem unten über den Nerven sehr kleine, flache, dickwandige Cysten ohne Cystolithen, mit Spitzchen. Haare fehlen, Drüschen schlank, Kopf mit einer Längswand. Sektion Covellia. Obere Epidermis 4- oder 2-schichtig, mit mittelgroßen, polygonalen Zellen; eigentliches Hypoderm nur bei F\ Cunia stellenweise, mit etwas buchtigen Seitenwänden. Zellen der unteren Epidermis klein, polygonal oder etwas buchtig. Spaltöffnungen klein. Palisadengewebe 2-schichtig, Schwammgewebe meist gut entwickelt, ziemlich dicht. Seitennerven unten vorspringend, manchmal sehr stark, gewöhnlich mit 2 Bündeln, bei F', Zeibes und saemocarpa mit 1 Bündel; Faserscheide schwach, bei 4 Bündel oben offen, bei 2 Bündeln seitlich offen, ganz fehlend bei F. myriocarpa; Hüll- gewebe sehr breit, nach oben verschmälert, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven großenteils mit Parenchym durchgehend. Cysten immer häufig, meistens nur unterseits, groß, kugelig, nit Spitzchen, mit ziemlich großer freier Fläche, immer dünnwandig; (ystolithen mit starken langen Warzen. Haare, wenn vorhanden, I-zellig, glatt oder von verkieselten Höckern rauh. Drüschen mit kurzem Stiel und meist läng- lichem, längs und quer geteiltem, 4-zelligem Kopf; Kopf kugelig, mit 2 ge- kreuzten Längswänden, bei F. Ormia. Kristalldrusen im Assimilations- gewebe und an den Nerven, gelegentlich auch in der oberen Epidermis; Einzelkristalle an den stärksten Nerven bei F. Cunia und Ribes; kleine Aggregate in der oberen Epidermis bei F\ saemocarpa. Gerbstofl meist reichlich, nicht in besonderen Behältern. Epitheme oberseits bei allen Arten, ausgenommen F! myriocarpa. 2 Wachsdrüsen unterseits in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei F\ Myriocarpa, an den oberen Seitennerven bei F\ hispida und lepicarpa, eine einzige Drüse seitlich am Grund bei F. Cumia. Ficus Cunia Ham. Hoorer u. Tnouson, Sikkim. In der Nähe der stärkeren Nerven 4-schichtiges Hyp. mit etwas buchtigen Seiten- Wänden, sonst die Ep. 2-schichtig. Haare mit massiver rauher Spitze und weiter Basis, oben kurz kegelförmig, zerstreut, unten länger, häufiger. >) 398 O. Renner. Fieus myriocarpa Migq. Weınzann 434, Kaiser Wilhelmsland. Obere Ep. großenteils 2-schichtig, untere zwischen den Venen etwas nach außen gewölbt. Seitenn. oben schmal, unten sehr breit und weit vorspringend; schwächere Nerven zum Teil noch vortretend. Cysten verhältnismäßig klein, mit kürzerem oder längerem Spitzchen, auch in Haare übergehend. Haare besonders unten häufig, teils kurz kegelförmig, teils lang und derb, die meisten rauh. Kristalldrusen in der inneren Schicht der oberen Ep. zahlreich. Ficus Ribes Reinw. Cunins 1939, Philippinen. Obere Ep. einfach. Cysten beiderseits, groß, kugelig, bis zur Blattmitte ein- dringend, ohne Spitze. Kurze angedrückte Haare beiderseits zerstreut, mit erweiterter Basis, teilweise rauh. Fieus euneata Mig. Cuxuins 1938, Philippinen. Obere Ep. großenteils 2-schichtig. Cysten beiderseits, oben länglich, ohne Spitze, unten kugelig, mit stumpfem Spitzchen. Kurze angedrückte Haare besonders unten. Fieus fistulosa Reinw. Kurz, Java. Obere Ep. teilweise 2-schichtig. Cysten mit stumpf vortretendem Höcker. Haare fehlen. Kristalldrusen in der oberen Ep. häufig. Ficus saemocarpa Mia. Hooser u. Tuonson, Sikkim. . Obere Ep. einfach, tief. Unten kurze derbe Haare. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleines Kristallaggregat, oft in Form eines Nadelbüschels. Fieus hispida L. fil. HookeEr u. THowson, India or. Obere Ep. einfach, tief. Seitenn.’unten sehr stark vorspringend, auch die schwäche- ren Nerven noch teilweise vortretend. Lange, weitlumige, rauhe Haare unten häufig, oben spärlich. Fieus lepicarpa Bl. Waruich 4542, Penang. Obere Ep. großenteils 2-schichtig. Seitenn. unten sehr stark vorspringend. Cysten ohne Spitze. Haare fehlen. Kristalldrusen im Palisadengewebe groß und sehr häufig, gelegentlich in der oberen Ep. Sektion Eusyce. Obere Epidermis durchweg einfach oder teilweise 2-schichtig oder durch 4—3-schichtiges Hypoderm verstärkt; Zellen der Epidermis meisten® mittelgroß, polygonal, nur bei F. chrysocarpa mit etwas gebogenen Seiten- wänden; Hypoderm ziemlich großzellig, meistens starkwandig, getüpfelt Untere Epidermis selten mit 4-schichtigem starkwandigem Hypoderm (F. ercavata), sonst immer einfach; Zellen meist klein und polygonal, größer und unduliert bei F. chrysocarpa, erecta, lepidosa, pyriformis, silhetens®, Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 399 in den Areolen viel kleiner als an den Nerven bei F\ ramentacea und scandens, papillös bei F\ foveolata und pumila, Papillen lang fingerförmig, nur über den stärkeren Nerven fehlend, mit längs verlaufenden Kutikular- leisten, die teilweise noch von Papille zu Papille ziehen; Kutikularskulptur sonst bei F\ chrysocarpa, laevis, macropoda. Spaltöffnungen klein. Die untere Epidermis zwischen den Venen bei F\. lanata, recurva, vilosa stark nach außen gewölbt, bei F". falva schwach; die Spaltöffnungen führenden Partien der Epidermis in Form kleiner Gruben eingebrochen bei F excavata. Meist 2 Schichten Palisaden; Schwammgewebe schwach und dicht oder stärker und locker. Seitennerven unten fast immer stark vorspringend, meistens mit 2 Bündeln; 4 Bündel bei F. diversifolia, erecta, pyriformis, sühetensis; die ans Phloöm anstoßende Zone des Xylems aus engen, meist diekwandigen Elementen gebildet bei F pumila, excavata, laevis, scandens, recurva, foveolata, ramentacea, lanata, villosa; Faserscheide fehlt bei F' carica und hirta, sonst seitlich oder oben oflen; Hüllgewebe meistens breit, gewöhnlich nach oben durchgehend, aus Parenchym und Kollenchym ge- bildet, mit sklerotischen Elementen hei F. alba, foveolata, fulva, pumila, ramentacea. Schwächere Nerven meist großenteils durchgehend, oft unten vorspringend, bei F\ pumila so stark, daß die untere Blattfläche fein grubig wird. Cysten beiderseits oder nur unterseits oder ganz fehlend; unten kugelig oder etwas länglich, dünnwandig, mit ziemlich großem freiem Flächenstück, mit oder ohne Spitze, auch in Haare übergehend, mit Cystolithen; oben länglich oder etwas abgeflacht, mit sehr kleinem freiem Flächenstück, mit Spitzchen, dickwandig, meist ohne eigentliche Cystolithen, höchstens mit geschichteten eystolithischen Zapfen, nur bei F. macropoda dünnwandig, mit gestielten Cystolithen. Haare, wenn vorhanden, gewöhnlich 1-zellig und glatt, meist nadelförmig; lange, dünn, gekräuselte Wollhaare bei FÜ alba und foxicaria. Drüschen jedenfalls unterseits immer häufig, manchmal ein- gesenkt, besonders oben; Köpfchen länglich ellipsoidisch, durch eine Längs- wand 2-zellig oder längs und quer geteilt; oder eine Zellfläche, und dann häufig fächerförmig, mit von der Ansatzstelle des sehr kurzen Stiels zu ?—4 ausstrahlenden Längswänden und dazu gewöhnlich noch quer oder schief geteilt, auf demselben Blatt oft von der verschiedensten Umrißform und Zellenzahl, längs elliptisch, quer elliptisch, herzförmig, 3—10-zellig, in der Verlängerung des Stiels oder etwas schief aufsitzend; selten das Köpfchen Nach und schildförmig, in der Mitte angeheftet (F. laevis). Kristalldrusen m Assimilationsgewebe und an den Nerven, gewöhnlich auch in der Epi- dermis, beiderseits bei F. excavata, erecta, laevis, lanata, nemoralis, ramen- facen, villosa, virgata, nur oben bei F. alba, hirta, pumila, recurva, nur unten bei silhetensis;, Einzelkristalle an den Nerven nicht selten; kleine Aggregate in jeder Zelle der oberen Epidermis bei F\. fulva und lepidosa. Gerbstoff meist reichlich, im Palisadengewebe in erweiterten Idioblasten bei F cavata, fulva, hirta, lanata, pyriformis, ramentacea, recurva, villosa. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bad. 26 400 O0. Renner, Epithemhydathoden mit zahlreichen Wasserspalten auf der Oberseite bei F. alba, diversifolia,erecta, fulva, hirta, laevis, pyriformis, ramentacea, reeurva, silhetensis, toricaria. 2 Wachsdrüsen auf der Unterseite in den Winkeln zwischen dem Mittelnerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei F. alba, diversifolia var. lutescens, erecta, fulva, pyriformis, silhetensis;, noch weitere Drüsen an den oberen Seitennerven und manchmal auch an den Sekundärverzweigungen bei F\ hirta, laevis, ramentacea, recurva, scandens, toxicaria, eine große Drüse in der Gabelung des Mittelnervs und nach Kına gelegentlich auch in den sekundären Gabelungen bei F. diversifolia var. ovotdea. Blätter an starken fertilen Zweigen von anderer Gestalt und anderem anatomischem Bau als an schwachen sterilen Zweigen bei F. pumıla. Fieus pumila L. a) Großblättriger, fertiler Zweig. Maxınowicz, Japan. Öberseits 2-schichtiges, kleinzelliges, verhältnismäßig dünnwandiges Hypoderm. Untere Ep. papillös. 4 Schichten palisadenartiger Zellen, die 3 unteren niedrig und ge- lockert. Auch die schwächsten Nerven unten weit vortretend, die Blattfläche deshalb fein grubig; die Flanken der Nervenvorsprünge von assimilierendem Gewebe eingenommen. Cysten auf den schwächeren Nerven unten häufig, kugelig. Kurze Haare unten auf den stärkeren Nerven. Drüschen klein, mit länglichem, 2—4-zelligem, etwas abgeflachtem Kopf. b) Kleinblättriger steriler Zweig. Hort. Monac., a. 1906. Epidermis beiderseits einfach, Zellen groß, unduliert, unten nicht papillös. 1 Schicht sehr kurzer Palisaden, 2—3 Schichten Schwammgewebe. Schwächere Nerven nicht vortretend. Cysten unten in den Areolen zerstreut, groß, kugelig. Haare fehlen. Drüschen beiderseits häufig, klein, wie an den großen Blättern. Fieus excavata King. Beccarı, Piante Bornensi 1368. Oberseits 3— 4-schichtiges, großzelliges Hypoderm. Unten in jeder Masche des Nerven- netzes 3—4 kleine, sehr unregelmäßig umrissene Gruben, deren Grund etwas weiter als der Eingang; im Grunde die einfache, sehr kleinzellige Epidermis nicht flach, sondern zu 2—4 steilen, die Oberfläche manchmal fast erreichenden, mit Spaltöffn. bedeckten Hügeln ausmodelliert; zwischen den Gruben und an den Nerven 4—2-schichtiges groß- zelliges Hypoderm. Palisadengewebe aus 2—3 Lagen sehr kurzer, nicht in regelmäßige Schichten geordneter Zellen gebildet, Schwammgewebe stark, ziemlich locker. SeitenD. nicht vorspringend; Hüllgewebe schmal, nach oben nicht durchgehend, unten ohne Grenze ins Hypoderm übergehend. Cysten nur unten, etwas länglich, mit kleine! Höcker, teils außerhalb der Gruben, teils in den Gruben an deren Rand und dann mit der Längsachse schräg oder fast parallel zur Oberfläche orientiert, seltener im Grund der Gruben in den Furchen zwischen den Hügeln. Sehr kurz stiftförmige Haare unien: auf den Nerven selten. Drüschen beiderseits sehr häufig, oben ihrer ganzen KiaR? nach in sehr tiefe, enge Gruben eingesenkt (meist verwittert), unten an den Nerven noch ziemlich tief, in den Gruben nicht eingesenkt; Stiel schlank, Kopf schräg aufsitzend, tänglich, flach, längs und quer geteilt, 4—mehrzellig. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 401 Fieus laevis Bl. Hooker u. Tuomson, Khasia. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe stark, locker. Cysten unten ziemlich häufig, fast kugelig, mit kurzem Spitzchen. Haare fehlen, Drüschen besonders unten, schild- förmig, mit flachem, kreisrundem oder elliptischem, vielzelligem Kopf; Stiel etwas eingesenkt. Ficus seandens Roxb. Waruıch 4501, Silhet. Oberseits 2-schichtiges Hypoderm, die zweite Schicht sehr tief. Zellen der unteren Ep. an den Nerven groß, in den Areolen sehr klein. Schwammgewebe sehr locker. Cysten oben ziemlich zahlreich, höchstens bis zur Mitte der zweiten Hyp.-schicht reichend, dickwandig, mit kurzem Spitzchen, ohne Cystol., höchstens mit einem Kiesel- zapfen, unten nur in den großzelligen Teilen der Ep., mit kurzem Spitzchen oder Höcker, auf den stärkeren Nerven klein, zwiebelförmig, fast ohne Lumen. Haare fehlen. Drüschen unten, ausgezeichnet fächerförmig, mit sehr kurzem Stiel. Fieus recurva Bl. BLunE, Java. Oberseits 4-schichtiges Hyp. Untere Ep. zwischen den Nerven stark nach außen gewölbt. Schwammgewebe locker. Hüllgewebe aller Nerven nach oben nur bis zum Palisadengewebe reichend; mittelstarke Nerven unten noch etwas vortretend. Cysten oben häufig, etwas eingesenkt, weit ins Palisadengewebe vorspringend, mit kleinem Spitzchen, der an die Ep. und ans Hyp. angrenzende Teil der Membran mächtig ver- deckt, Cystolith klein oder fehlend; Cysten unten noch häufiger, kugelig oder etwas länglich, mit Spitzchen. Starkwandige, oft mehrzellige, teilweise hakige Haare unten auf den Nerven zahlreich. Drüschen mit 4- oder mehrzelligem Köpfchen, oben schild- förmig, eingesenkt, unten fächerförmig. Fieus foveolata Wall. Hooker u. THoxsox, Khasia. Obere Ep. großenteils 2-schichtig, untere papillös. Schwammgewebe ziemlich locker. Cysten nur unten, kugelig. Sehr kurze anliegende Haare unten auf den Nerven zer- streut. Drüschen fächerförmig, Stiel dünn, Kopf meist 4-zellig. Fieus ramentacea Roxb. Kurz, Java. Oberseits 2-schichtiges Hyp. Zellen der unteren Ep. an den Nerven groß, in den Areolen viel kleiner, zierlich unduliert. Schwammgewebe sehr locker, hyphenartig. Hüll- gewebe aller Nerven oben nur bis zum Palisadengewebe reichend. Cysten oben häufig, länglich, aus dem Hyp. nicht heraustretend, meist ohne Cystolithen, unten nur in den großzelligen Teilen der Ep., kugelig. Haare fehlen. Drüschen unten, ausgezeichnet fächerförmig, mit schr kurzem Stiel. Fieus lanata Bl. ZıppELius, Java, Oberseits 4—2-schichtiges, wie die Ep. kleinzelliges Hyp. Untere Ep. zwischen den Nerven stark nach außen gewölbt. Schwammgewebe ziemlich locker. Hüllgewebe aller Nerven oben nur bis zum Palisadengewebe reichend, mittelstarke Nerven unten noch vortretend, Cysten nur unten, kugelig. Haare unten in großer Zahl, teils kurz, teils 26* 402 O. Renner. sehr lang, und dann starkwandig, manchmal mehrzellig, in kurz zylindrische Polster ein- gesenkt. Drüschen meist schildförmig mit ungleichseitigem schiefem Kopf, unten auch fächerförmig oder seltener keulenförmig mit Querteilungen, oben eingesenkt. Fieus villosa Bl. Kurz, Java. Oberseits 4—2-schichtiges Hypoderm. Untere Ep. zwischen den Nerven stark nach außen gewölbt. Schwammgewebe locker. Hüllgewebe aller Nerven oben nur bis zum Pali- sadengewebe reichend; mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Gysten oben klein, schmal, meistens ins Palisadengewebe vorragend, oft das ganze im Hyp. steckende kegel- förmige Stück massiv, und daran noch ein mit breiter Basis oder mit dünnem Stiel an- sitzender eystolithischer Zapfen; Cysten unten klein, kugelig, meist mit langer massiver Haarspitze. Unterseits Haare in großer Zahl, teils sehr lang, dickwandig, englumig, mit zahlreichen dünnen Querwänden, teils kürzer, 4-zellig. Drüschen unten, fächerförmig. Fieus diversifolia Bl. a) Var. ovolidea King. Waruich 4526, Penang. Oberseits 4-schichtiges Hyp. mit sehr großen, tiefen, dünnwandigen, gegen das Palisadengewebe stark gewölbten Zellen; nicht selten mächtige verkieselte Verdickungen an den Seitenwänden der Hyp.-zellen. Palisadengewebe aus 2—3 Lagen sehr kurzer, nicht in regelmäßige Schichten geordneter Zellen gebildet; Schwammgewebe stark, sehr locker. Seitenn. nicht vorspringend; das Phloöm des sehr schwachen Leitbündels mit einem mächtigen, fast die untere Ep. erreichenden Faserbeleg; Hüllgewebe sehr schwach, nach oben nicht durchgehend. Schwächere Nerven eingebettet. Cysten nur unten, groß, kugelig, dünnwandig, ohne Spitze; Cystolithen unregelmäßig geformt, nicht warzig, an diekem Stiel, oft zu zweien in einer Cyste. Haare fehlen. Drüschen oben selten, unten häufig, schlank, der ganzen Länge nach in enge Gruben eingesenkt, der lange Kopf mit einer Längswand. b) Var. lutescens King. Culta in Horto Monac. a. 1869. Ganz übereinstimmend. Nur das Hüllgewebe der Nerven stärker. Fieus ereceta Thunb. Maxımowicz, Japan. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe locker. Cysten nur unten, kugelig, mit sehr starker Außenwand — auch die Wände der anstoßenden Ep.-zellen oft bis zum Schwinden des Lumens verdickt —, mit stumpfem Höcker, Kurze Haare sehr spärlich, unten auf den Nerven, oben nur in der Nähe der Ep. Drüschen mit langem 4—4-zelligem Kopf. Var. Sieboldi King. Maxımowicz, Japan. Cysten mit Spitzchen. Sehr kurze Haare unten häufiger. Fieus macropoda Mic. Cuning 4933, Philippinen. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe ziemlich dicht. Mittelstarke Nerven unten noch vorspringend. Cysten oben sehr zerstreut, länglich, dünnwandig, weit ins Palisaden- gewebe vorragend, mit kurzer schlanker Haarspitze, mit Cystolithen, unten sehr häufig, groß, fast kugelig, mit kürzerer oder längerer Spitze. Weiche, dickwandige, ziemlich lange Haare besonders unten in großer Zahl. Drüschen mit länglichem, 4- bis mehr- zelligem Kopf. Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 403 Ficus toxicaria L. KoLLmann, Java. Obere Ep. nur stellenweise 2-schichtig. Schwammgewebe schwach, dicht. Mittel- starke Nerven unten noch vortretend. Cysten fehlen. Unten ein dichter Filz von dünnen, langen und kurzen, gekräuselten, dünnwandigen Wollhaaren. Drüschen mit länglichem oder kugeligem, mehrzelligem Kopf. Fieus virgata Roxb. Wartich 4492b, Kamaon. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe schwach. Mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Cysten nur unten, kugelig oder etwas länglich. Starkwandige Haare oben zerstreut, unten sehr zahlreich, meist glatt, oben teilweise rauh. Drüschen mit läng- lichem, 3—4-zelligem Kopf. Ficus carieca L. KovArs, Ungarn. Obere Ep. einfach. 5 Schichten palisadenartiger Zellen, die 3 unteren niedrig und gelockert. Mittelstarke Nerven unten noch vortretend. Cysten nur unten, kurz ellipsoi- disch, auf das kurz kegelförmig gewölbte freie Flächenstück ein kleines Spitzchen auf- gesetzt. Dickwandige Haare besonders unten sehr zahlreich, das Lumen oft zu einem großen Teil von quergeschichteter Substanz ausgefüllt, selten mit einem kleinen gestielten Cystolithen. Drüschen mit länglichem, 3—4-zelligem Kopf. Fieus alba Reinw. Kurz, Java. Obere Ep. fast ganz 2-schichtig. Schwammgewebe schwach, dicht. Im Hüllgewebe der Seitenn. Sklerenchymzellen. Mittelstarke Nerven unten noch vorspringend. Cysten fehlen. Oben derbe, starkwandige Haare zerstreut, unten ein dichter Filz von dünnen, langen und kurzen, gekräuselten, nicht sehr dünnwandigen Wollhaaren, und außerdem auf den vorspringenden Nerven noch derbe, nadelförmige Haare. Drüschen oben mit kugeligem, vielzelligem, unten mit länglichem, meist 4-zelligem Kopf. Fieus fulva Reinw. Kurz, Java. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe schwach, dicht. Im Hüllgewebe der Seitenn. Sklerenchymzellen. Mittelstarke Nerven unten noch vorspringend. Cysten fehlen. Lange, weitlumige Haare unten sehr zahlreich. Drüschen mit länglichem oder kugeligem, viel- zelligem Kopf. In jeder Zelle der oberen Ep. ein kleines Kristallaggregat. Fieus hirta Vahl. Var. Roxburghii King. Kurz, Java. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe schwach, dicht. Schwächere Nerven großen- teils unten vorspringend. Cysten fehlen. Lange weitlumige Haare unten sehr zahlreich, teilweise mit Querwänden. Drüschen mit länglichem, vielzelligem Kopf. Fieus chrysocarpa Reinw. Kurz 4543, Birma. Obere Ep. einfach. Zellen der unteren Ep. ziemlich groß, unduliert, mit Kutikular- skulptur. Schwammgewebe schwach, dicht. Mittelstarke Nerven unten noch vorspringend. Cysten fehlen. Lange, weitlumige Haare besonders unten. Drüschen mit kugeligem, mehrzelligem Kopf. j 404 OÖ. Renner. Fieus silhetensis Miq. Hooker u. Tuomson, Khasia. Obere Ep. einfach. Zellen der unteren Ep. neben den Nerven viel größer als in den Areolen. Seitenn. beiderseits sehr wenig vorspringend, Hüllgewebe schwach. Cysten nur unten, groß, kugelig, ohne Spitze oder mit kürzerer oder längerer Haarspitze, und unter Reduktion des Cystolithen in starkwandige Haare übergehend. Weitlumige Haare mit breiter Basis unten nicht selten, oben nur neben den Epithemhydathoden. Drüschen mit kurzem Stiel und länglichem, 2—4-zelligem Kopf. Ficus pyriformis Hook. et Arn. Var. ischnopoda King. Hooxer u. Tuouson, Khasia. Obere Ep. einfach, tief, nur vereinzelte Zellen horizontal geteilt. Schwammgewebe stark, ziemlich dicht. Seitenn. beiderseits kaum vorspringend. Cysten nur unten, groß, kugelig, ohne Spitze. Haare fehlen. Drüschen mit länglichem, 2—4-zelligem Kopf. Ficus nemoralis Wall. Var. gemella King. Warzich 4516, Nepal. Obere Ep. größtenteils 2-schichtig. Schwammgewebe sehr locker. Seitenn. beider- seits nicht schr stark vortretend. Cysten nur unten, kugelig, meist ohne Spitze, auf den Nerven manchmal mit längerer Spitze und reduziertem Basalteil. Starkwandige Haare oben nur neben den Ep. Drüschen mit kurzem Stiel und länglichem, 3—4-zelli- gem Kopf. Fieus lepidosa Wall. Prams’s Coll. 699, Assam. Obere Ep. einfach. Schwammgewebe dicht. Cysten fehlen. Ziemlich lange Haare unten zerstreut. Drüschen mit länglichem, mehrzelligem Kopf. In jeder Zelle der oberen Ep. ein ziemlich großer, annähernd kugeliger oder prismatischer Kristall, die Außenwand oft mit einem dicken verkieselten Zapfen. Sycomorus. Obere Epidermis 4- oder 2-schichtig, nie mit eigentlichem Hypoderm, ihre Zellen meist ziemlich groß, polygonal. Zellen der unteren Epidermis mittelgroß oder klein, polygonal oder etwas buchtig. Spaltöffnungen ziemlich klein, Palisadengewebe 2—3-schichtig, Schwammgewebe dicht, gut ent- wickelt. Seitennerven unten mehr oder weniger vorspringend, mit 2 Bündeln; Faserscheide schwach, oft in isolierte Zellgruppen aufgelöst; Hüllgewebe stark, nach oben verschmälert, aus Parenchym und Kollenchym gebildet. Schwächere Nerven großenteils durchgehend, gewöhnlich nicht vorspringend, doch bei F‘ gnaphalocarpa so stark, daß die Blattunterseite feingrubig wird, dabei die Flanken der Nervenvorsprünge von assimilierendem Gewebe ein“ genommen. Haare, wenn vorhanden, A-zellig und glatt. Drüschen mit schlankem Stiel und länglichem, 2—4-zelligem Kopf. Cysten kugelig oder länglich, mit nicht sehr großem freiem Membranstück, immer mit Spitze und mit Cystolithen. Kristalldrusen an den Nerven und im Assimilation“ gewebe; kleine Aggregate in der oberen Epidermis bei F' corylifolia. Gerb- stoff an den Nerven und im Assimilationsgewebe, im Palisadengewebe immer Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 405 in erweiterten Idioblasten. Ziemlich große Epithemhydathoden auf der Ober- seite bei F* barbicaulis, gnaphalocarpa, riparia (mit etwa 30 Wasserspalten), stellulata. 2 Wachsdrüsen unterseits in den Winkeln zwischen dem Mittel- nerv und dem ersten Paar von Seitennerven bei #\ barbicaulis, stellulata, Sycomorus, noch zwei weitere Drüsen an den nächstoberen Seitennerven bei F\ corylifolia und gnaphalocarpa. Fieus Sycomorus L. SCHWEINFURTH 992, Colonia Eritrea. Obere Ep. fast durchweg 2-schichtig. Seitenn. nicht sehr stark vorspringend. Cysten beiderseits, groß, oben zerstreut, kugelig oder etwas abgeflacht, aus der Ep. bald mehr, bald weniger hervortretend, manchmal mit längerer Haarspitze, auch in Haare (ohne Cystolithen) übergehend, unten häufiger, kugelig. Kurze angedrückte Haare mit breiter Basis unten auf den Nerven. Fieus riparia Hochst. ScHINPER, iter Abyssin. 1585. Obere Ep. größtenteils 2-schichtig. Seitenn, wenig vorspringend. (ysten unten häufig, kugelig. Haare fehlen fast ganz, nur an den Epithemhydathoden gewöhn- lich ein einzelnes kurzes Haar. Fieus stellulata Warb. ZENKER 2449, Kamerun. Obere Ep. 4-schichtig. Seitenn. unten stark vortretend. Cysten unten häufig, groß kugelig. Kurze angedrückte Haare mit breiter Basis unten auf den Nerven. Ficus barbicaulis Warb. ZENKER 4704, Kamerun. Obere Ep. teilweise 2-schichtig. Seitenn. unten sehr stark vorspringend. Cysten unten häufig, groß, kugelig, Cystolithen mit langen Warzen. Kurze und lange Haare unten an den stärksten Nerven. Fieus corylifolia Warb. ZENKER 4623, Kamerun. Obere Ep. stellenweise 2-schichtig. Seitenn. oben wenig, unten sehr stark vor- springend, auch die schwächeren Nerven unten teilweise vortretend. Cysten unten häufig, ziemlich klein, etwas länglich, Cystolithen mit starken Warzen. Oben längere und kürzere, starke Haare, unten sehr zahlreiche dünnwandige, etwas gekräuselte Haare. Ficus gnaphalocarpa Steud. Schimper, iter Abyssin. 874. Obere Ep. sehr tief, fast durchweg 2-schichtig. Nerven sämtlich breit und weil vorspringend, so daß tiefe, enge Gruben entstehen. Cysten nur oben, sehr groß, läng- lich, Cystolithen mit dickem Stiel und langen Warzen. In den Gruben der Unterseite kurze, derbe, spitze Haare in großer Zahl; ähnliche Haare, nur etwas länger, auch auf dem Scheitel der Nerven, meist angedrückt. 406 0. Renner. Sektion Neomorphe. Der Sektionscharakter ist derselbe wie bei Covellia. Epithemhydathoden vorhanden. 2 Wachsdrüsen am Grund bei F glomeratd, noch weitere an den oberen Seitennerven bei F. Roxburghi. Fieus Roxburghii Wall. Kurz, Java. Obere Ep. großzellig, größtenteils einfach, stellenweise 2-schichtig. Schwamm- gewebe locker. Seitenn. unten sehr breit und weit vorspringend, Hüllgewebe nach oben schmal durchgehend. Cysten nur unten, groß, kugelig oder etwas länglich, ohne Spitze. Haare unten zahlreich, 4-zellig, weitlumig, glatt. Ficus glomerata Roxb. Kurz, Hort. Bogor. Obere Ep. teilweise 2-schichtig. Schwammgewebe ziemlich dicht. Seitenn. nicht sehr stark vorspringend, Hüllgewebe nach oben breit durchgehend. Cysten nur unten, sehr zahlreich, groß, kugelig, mit kürzerem oder längerem Spitzchen, auch in Haare übergehend, Kurze angedrückte Haare unten zerstreut. Sparattosyce. Sparattosyce dioica Bur. SCHLECHTER 44997, Novo-Caledonia. Obere Epidermis einfach, nicht verschleimt; Zellen mittelgroß, mit dicker Außenwand und fein undulierten in den Buchten getüpfelten Seitenwänden. Zellen der unteren Epidermis polygonal, mit dicker Außenwand, über und neben den Nerven ziemlich groß, in den Areolen klein. Spaltöffnungen nur unten, mittelgroß. 2 Schichten kurzer Palisaden, starkes, lockeres, großzelliges Schwammgewebe. Seitennerven unten etwas vortretend, mit 1 Leitbündel; Faserscheide stark, geschlossen; Hüllgewebe breit, über dem Leitbündel stark verschmälert, dann unter der Epidermis wieder verbreitert, großenteils kollenchymatisch. Schwächere Nerven großenteils durchgehend. Lithoeysten unten häufig, länglich, mit ziemlich kleiner Außenfläche und langer, dünner, massiver Haarspitze; Cystolithen gestielt, glatt, konzentrisch geschichtet, nicht radial gestreift, meist verkieselt. Über den Nerven nicht selten abgeflachte Cysten ohne Cystolithen, sonst keine Haare. Drüschen unten außerordentlich häufig, in den Areolen einen feinen Filz pildend; Stiel schlank; Kopf 4—6-zellig, entweder schlank ellipsoidisch, längs und quer geteilt, oder dadurch, daß sämtliche Zellen zu längeren oder kürzeren Schläuchen auswachsen, sehr unregelmäßig geformt, manchmal geweihartig- Kristalldrusen im Mesophyll. Kieselkörper im Parenchym der Seitennervel- Milchröhren zahlreich, auch im Assimilationsgewebe. Dammaropsis. Dammaropsis Kingiana Warb. Wanrpurs, Kaiser Wilhelmsland. Obere Epidermis größtenteils 2-, sogar stellenweise 3-schicht da und dort ungeteilte Zellen eingestreut; Zellen polygonal, diekwandig- ig, doch Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 407 Zellen der unteren Epidermis klein, etwas unduliert, dünnwandig, über den Nerven größer, dickwandig, gestreckt. Spaltöffnungen nur unten, klein. 2—3 Schichten Palisaden, lockeres Schwammgewebe. (Seitennerven wurden nicht untersucht.) Mittelstarke Nerven mit großenteils kollenchymatischem Hüllgewebe, auch die schwachen meistens noch durchgehend. Lithocysten unten häufig, länglich oder kugelig, mit kleiner Außenfläche und sehr kleinem Spitzchen; Cystolithen kurz gestielt, schwach warzig, konzentrisch geschichtet, undeutlich radial gestreift, meistens verkieselt. Dickwandige, I-zellige Haare mit breiter Basis unten auf den Nerven zerstreut. Drüschen unten sehr häufig, klein, mit dünnem Stiel und länglichem, längs und quer geteiltem, meist 4-zelligem Kopf. Kristalldrusen im Assimilationsgewebe, an den Nerven und in beiden Schichten der oberen Epidermis. Gerbstoff reichlich überall, im Palisadengewebe in erweiterten Idioblasten. Milch- röhren zahlreich, weit, auch im Assimilationsgewebe. Epithemhydathoden mit etwa 30 Wasserspalten oben sehr häufig. Gonocephaloideae. Milchröhren fast nie im Blatt, aber wohl immer in der Achse. Häufig Schleimzellen bezw. Iysigene Schleimgänge!) im Parenchym der stärksten Nerven; wenn hier vorhanden, nicht immer auch im Blattstiel und in der Achse. Drüschen bei Conocephalus beiderseits gleich gestaltet, mit 1-zelligem Stiel und aus drei oder mehr divergierenden 1—3-zelligen Schläuchen gebil- detem Kopf. Sonst die Drüschen auf beiden Blattseiten verschieden. Unten sehr übereinstimmend gebaut, als schlanke, meist gekrümmte, 4—1 0-gliedrige Zellfäden entwickelt, sehr selten schlank keulenförmig mit kurzen Gliedern oder mit kugeligem, durch eine Längs- und eine Querwand 4-zelligem End- glied; die unteren (Stiel-) Zellen meist schlank zylindrisch, verhältnismäßig derbwandig, die oberen (Köpfchen-) Zellen mehr oder weniger tonnenförmig, zartwandig. Oben mit schlankem mehrzelligem Stiel und mit als Zellkörper entwickeltem Kopf, oder plump keulenförmig, von der Fußzelle bis zum Kopf gleichmäßig verdickt, mit kurzgliedrigem, 3—7-zelligem, derbwandigem Stiel und 4-zelligem oder häufiger durch Quer- und Längswände mehrzelligem, dünnwandigem Kopf. Conocephalus. Oberes Hautgewebe 3—4-schichtig, dünnwandig; Zellen der Epidermis mittelgroß, flach, unregelmäßig polygonal, die des Hypoderms viel größer; 1 4) Auf S. 353 ist die Bemerkung weggeblieben, daß im Blatt die Seitenwände der in Reihen übereinander gestellten Schleimzellen nie aufgelöst werden, während eime Auflösung der Querwände, also Bildung von Schleimgängen, bei (ecropta sciadophylla zur Beobachtung kam. An lebendem Material einer Ceeropia wurde nachträglich er- mittelt, daß hier nicht einmal die Querwände resorbiert werden. Im folgenden wird deshalb von Schleimzellen im Blatt gesprochen werden, wobei offen bleibt, ob die Zellen fusionieren. 408 OÖ. Renner. in der innersten Hypodermschicht zahlreiche riesige Zsllen mit verschleimter Innenmembran. Zellen der unteren Epidermis mittelgroß, unregelmäßig polygonal, wenigstens in der Nähe der Nerven teilweise tangential geteilt. Spaltöffnungen nur unten,vom Cruciferentypus, mittelgroß. Mesophyll aus zwei Schichten kurzer Palisaden und lockerem Schwammgewebe gebildet; Zellen des Schwammgewebes so aufeinander gefügt, daß sie zylindrische, senkrecht zur Epidermis orientierte Lufträume zwischen sich lassen. Seiten- nerven unten vorspringend, mit einem großen Leitbündel; Gefäße sehr weit; Faserscheide oben offen, nicht stark, großzellig; Hüllgewebe von einem unter dem oberen Hypoderm hinziehenden breiten Kollenchymstreifen durch grünes Gewebe getrennt, gegen die auch hier noch mehrschichtige untere Epidermis kollenchymatisch, sonst parenchymatisch, mit 4--6 großen Schleim- zellenzügen. Schwächere Nerven nach oben nicht durchgehend, mit sehr zartwandiger Parenchymscheide, an die untere Epidermis mit Kollenchym ansetzend. Haare 1-zellig, lang, weich, weitlumig, unten auf den Nerven, nicht immer vorhanden. Drüschen zu 3—6 in seichten Gruben über den Nerven; Stiel 1-zellig, schlank, Kopf aus 3 oder mehr strahlig abstehenden 1—3-zelligen Schläuchen gebildet. Lithocysten beiderseits häufig, mit einem sehr kleinen Membranstück an der Bildung der Oberfläche teilnehmend, ziemlich dünnwandig; oben überall, auch den stärksten Nerven nicht aus- weichend, entweder 2-schenklig, mit horizontal divergierenden oder schräg absteigenden Schenkeln, oder einfach ellipsoidisch, vertikal zur Oberfläche gestreckt (aufrecht), abseits von starken Nerven sehr tief, oft noch aus dem Hypoderm heraus in Palisadengewebe vordringend, im Kollenchym über den stärksten Nerven viel weniger tief; unten fast nur über den Nerven, zweischenklig, länger oder kürzer spindelförmig, viel kleiner als oben, in den Areolen sehr selten. Cystolithen von derselben wechselnden Umrißform wie die Cysten, die zweischenkligen auf der Oberseite meistens in der Mitte geknickt, mit sehr starken Warzen, konzentrisch geschichtet, verkalkt oder verkieselt, an haarfeinen mittelständigen Stielen aufgehängt. Nicht selten große Cystolithen im oberen Hypoderm, und zwar in Zeilen der innersten Schicht, an der Außenwand angeheftet. Kristalldrusen IM Mesophyll sehr häufig; oft Sphärokristalle an den Wänden der verschleimten IIypodermzellen, entweder wenige große oder zahlreiche kleine; Kristall- aggregate von unregelmäßiger Form im oberen Hautgewebe von C. suave olens. Gerbstoff an den Nerven und in erweiterten Idioblasten des Palı- sadengewebes. Epithemhydathoden mit 30—40 Wasserspalten oberseits in großer Zahl. Schleimgänge im Zweig in Rinde und Mark. Milchröhren in der Rinde. Conocephalus lanceolatus Tröc. Grirritn, distr. Kew. 4674, Bengal. Cysten beiderseits ziemlich kurz zweischenklig, oben sehr dick und tief, teilw bis zur Blattmitte eindringend, unten dünn spindelförmig. Lange Haare unten häulig. eise Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 409 Conocephalus suaveolens Bl. a) Warzicn 4624 A, Silhet. Cysten oben lang spindelförmig bis aufrecht ellipsoidisch, unten schmal spindel- förmig. Haare fehlen. b) Hooker, Sikkim. Lange Haare unten. Fast in jeder Zelle des oberen lautgewebes ein kleines Kristallaggregat. Conocephalus tonkinensis mihi. (Balansaephytum tonkinense Drake del Cast.) Banansa 2488, Tonkin. Untere Ep. großenteils 2-schichtig. Schwammgewebe stark, ziemlich dicht. Cysten oben aufrecht ellipsoidisch oder sehr kurz zweischenklig, unten kurz walzenförmig. Haare fehlen. Musanga. Musanga Smithii. J. Braun, Kamerun. Oberes Hautgewebe 3-schichtig; Zellen der Epidermis klein, polygonal, die des Hypoderms nicht viel größer; in der inneren Hypodermschicht zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Untere Epidermis sehr kleinzellig. Spaltöffnungen nur unten, sehr klein. Mesophyli aus einer Schicht langer schmaler Palisaden und 3—4 Schichten sehr kleinzelligen, dichten Schwammgewebes gebildet. Seitennerven unten stark vortretend, mit zwei Leitbündeln; Faserscheide fast geschlossen, schwach; Hüllgewebe nach oben schmal durchgehend, gegen die untere Epidermis hin koll- enchymatisch, sonst parenchymatisch, mit etwa 6 Schleimzellenzügen. Die schwächeren Nerven fast alle unten etwas vorspringend, mit dünnwandigem Gewebe durchgehend. Sehr zahlreiche, etwas vergrößerte Zellen der oberen Epidermis mit verdickter, verkieselter und in ein kleines Spitzchen vor- 5ezogener Außenwand. Unten auf den Nerven kurze, dünne, gerade, spitze Haare in großer Zahl, gegen die Areolen hin niedergedrückt; auf den Flanken der Nerven verhältnismäßig derbe, kurze, etwas gekräuselte Woll- haare, die etwas vertieften Areolen ganz ausfüllend. Keulenförmige kurze Drüschen oberseits ziemlich selten, zu mehreren in kleinen Gruben stehend; sehr schlanke gekrümmte Fadendrüschen unten auf den Nerven. Kristall- drusen im Parenchym der Nerven häufig, auch in der unteren Epidermis über den Nerven zahlreich, in der oberen selten. Gerbstofl reichlich im ganzen Blatt, nicht in besonderen Behältern. Milchröhren und Schleim- gänge nach Ensuer (1898) in der Achse vorhanden. Myrianthus. Myrianthus arboreus P. B. ZENKER 1400, Kamerun. Obere Epidermis einfach, ihre Zellen groß, selten durch eine tangen- Vale Wand geteilt, dünnwandig, nicht verschleimt, Seitenwände im inneren 410 OÖ. Renner. Teil gerade, in der äußersten Partie fein unduliert. Zellen der unteren Epidermis klein, etwas buchtig, großenteils in dick fingerförmige, zart- wandige Papillen ausgezogen. Spaltöffnungen nur unten, sehr klein. Meso- phyli aus einer niedrigen Palisadenschicht und schwachem, 2—3-schichtigem Schwammgewebe gebildet. Seitennerven unten vortretend, mit einem Leit- bündel; Bast sehr schwach; Hüllgewebe nach oben mit starkwandigen Zellen nicht sehr breit durchgehend, gegen die untere Epidermis koll- enchymatisch, sonst parenchymatisch, mit zahlreichen, das Leitbündel rings umgebenden Schleimgängen. Schwächere Nerven größtenteils unten vor- springend, mit einem schmalen Streifen sklerosierten Gewebes durchgehend, teilweise noch mit einem Schleimgang. Derbe, spitze, weitlumige, einzellige Haare oben zerstreut; ebensolche Haare unten auf den Nerven zahlreich, manchmal durch eine zarte Querwand geteilt; sehr feine, zartwandige, ge- kräuselte, nicht sehr lange Haare auf den Nerven und in den Areolen, nicht besonders dicht. Kleine keulenförmige Drüschen oberseits, zu 2 oder mehreren in seichten Vertiefungen; gekrümmte Fadendrüschen unten häufig. Kristalldrusen im Palisaden- und Schwammgewebe zahlreich. Gerbstoff reichlich, nicht in besonderen Behältern. Milchröhren in der primären Rinde der Achse, Schleimgänge in der primären Rinde und im Mark. Coussapoa. Oberes Hautgewebe 3-schichtig; Zellen der Epidermis polygonal, klein oder mittelgroß, die des Hypoderms größer, alle dünnwandig; in der inneren Hypodermschicht besonders große Zellen mit verschleimter Innenmembran; Verschleimung fehlt bei CO. villosa. Zellen der unteren Epidermis poly- gonal, in den Areolen sehr klein, an den Nerven größer. Spaltöffnungen nur unten, sehr klein, manchmal auf einem von den 3—4# Nachbarzellen gebildeten niedrigen Sockel emporgehoben. Im Mesophyll zwei Schichten Palisaden, die zweite Schicht gelockert oder (bei C. subincama und villosa) aus konjugierten Zelleu bestehend, und verschieden entwickeltes SchwammM- gewebe. Seitennerven unten meistens (mit Ausnahme von C. Schattü) stark vorspringend, mit 2 Leitbündeln bei ©. Sehottii und subincana, mit 3 Bündeln, von denen das mittlere dem oberen sehr genähert und wie das untere orientiert ist, bei ©. nitida, intermedia, villosa ; Faserscheide 8% schlossen; Hüllgewebe nach oben mit Kollenchym oder Sklerenchym nicht sehr breit durchgehend, gegen die untere Epidermis kollenchymatisch, sonst parenchymatisch, mit 2—8 Schleimzellenzügen. Die schwächeren Nerven manchmal unten vorspringend, so daß die Blattunterseite fein grubig wird, alle mit einem schmalen Streifen mehr oder weniger sklerenchymatischen Gewebes nach oben durchgehend. In der oberen Epidermis etwas ver“ größerte Zellen mit verdickter, verkieselter, in ein sehr kurzes Spitzehen vorgezogener Außenwand nur bei ©. »llosa ; derbe, spitze, nadelförmig®; diekwandige, einzellige Haare meistens vorhanden; schwächere, kurze, dünn“ Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 411 wandige Haare unten auf den Nerven in großer Zahl, gegen die Areolen hin niedergedrückt, fehlend nur bei (. Schott, sehr lange, dünne, ge- kräuselte, einzellige Wollhaare unterseits auf den Nerven bei ©. intermedia, subincana, villosa. Drüschen unterseits fadenförmig, gekrümmt, 6—10- zellig, nicht gefunden bei ©. Schotti; Reste von Drüschen mit schlankem Stiel und dickem Kopf auf der Oberseite nur bei ©. rillosa beobachtet. Kristalldrusen im Mesophyll und an den Nerven meistens häufig, oft auch in der Epidermis; gelegentlich sehr große Drusen in kugeligen, nahe dem Hypoderm an das Sklerenchym der Venen angelehnten starkwandigen Zellen; selten Einzelkristalle an den Nerven. Gerbstoff reichlich, nicht in be- sonderen Behältern. Milchröhren in der primären Rinde der Achse bei C. nitida und Schottül konstatiert; nach den Angaben der Systematiker ist »succus lacteus« für die Gattung charakteristisch. Die Schleimgänge bei ©. nitida und villosa auch im Zweig, und zwar in der primären Rinde und im Mark, gefunden; bei (. Sehottii fehlen sie schon im Blattstiel. Coussapoa intermedia Mart. Marrivs, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. klein. Schwammgewebe locker, mit in der Richtung der Palisaden gestreckten Zellen. Seitenn. unten stark vortretend, nach oben mit Kollenchym durchgehend. Schwächere Nerven nicht vorspringend. Kurze spitze Haare unten auf den Nerven in sehr großer Zahl, die Areolen ganz bedeckend; lange Wollhaare nicht besonders zahlreich. Kristalldrusen in.der oberen Ep.; besonders große Drusen da und dort an den Venen. Coussapoa nitida Miq. Marrıvs, iter Brasil. obs. 2673. Zellen der oberen Ep. mittelgroß, die der unteren Ep. mit gebogenen Seitenwänden und gestreifter Cuticula. Schwammgewebe und Nerven wie vorher. Kurze Haare unten auf den Nerven weniger zahlreich, auf den stärkeren Nerven außerdem derbere, dick- wandige, abstehende Haare; Wollhaare am jungen Blatt spärlich, später abfallend. Kristalldrusen in der unteren Ep. über den Nerven; besonders große Drusen an den Venen nicht zahlreich; Einzelkristalle an den stärksten Nerven. Coussapoa subincana Mart. Marrius, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. klein, Spaltöffn. etwas gehoben. Schwammgewebe ziemlich dicht. Seitenn. nach oben mit einem schmalen Sklerenchymstreifen durchgehend. Schwächere Nerven unten stark vortretend, die Blattfläche deshalb fein grubig. Ober- seits kurze, dickwandige, aus breiter Basis gleichmäßig zugespitzte Haare häufig; unten an den Flanken der Nerven kurze schwache Haare in sehr großer Zahl, die Gruben sanz ausfüllend, auf den Nerven, besonders den stärkeren, kurze, starkwandige, ab- Stehende Haare häufig; außerdem lange Wollhaare. Kristalldrusen massenhaft in der Oberen Ep. ;" Einzelkristalle gelegentlich an den Nerven. Coussapoa villosa Poepp. et Endl. Essens 14465, Ecuador. Zellen der oberen Ep. mittelgroß, Hyp. nicht verschleimt. Spaltöffn. deutlich ge- hoben. Schwarmmgewebe schwach, dicht. Seitenn. unten sehr stark vortretend, mit 412 O. Renner. einem schmalen Sklerenchymstreifen nach oben «durchgehend, Schwächere Nerven unten großenteils vorspringend. In der oberen Ep. ziemlich zahlreiche, durch Größe nicht auffallende Zellen mit verdickter Außenwand und kurzem aufgesetztem Spitzchen; unter- seits an den Nerven kurze, schwache, niedergedrückte Haare in großer Zahl, auf den stärkeren Nerven lange, diekwandige llaare häufig; außerdem sehr zahlreiche, lange, ziemlich derbwandige Wollhaare. Große Kristalldrusen in der oberen Ep. häufig. Coussapoa Schottii Migq. Pont, Brasilien. Zellen der oberen Ep. mittelgroß, die der unteren größer als bei den übrigen Arten, mit gebogenen Seitenwänden. Schwammgewebe locker, mit in der Richtung der Palisaden gestreckten Zellen. Seitenn. kaum vortretend, mit ziemlich schmalem, großen- teils sklerenchymatischem Hüllgewebe. Kurze diekwandige Haare unten sehr selten. Drüschen scheinen zu fehlen. Kristalldrusen sehr selten, an den Nerven. Pourouma. Oberes Hautgewebe 1—3-schichtig; Zellen der Epidermis meist klein und polygonal, die des Hypoderms größer, alle meist dünnwandig; Ver- schleimung fehlt. Zellen der unteren Epidermis über den Nerven mittel- groß, polygonal, in den Areolen meist schr klein, selten mit subpapillöser Außenwand. Spaltöffnungen nur unten, sehr klein auf einem niedrigen von 3-—4 Nachbarzellen gebildeten Sockel emporgehoben. Mesophyll ge- wöhnlich aus einer Schicht schlanker Palisaden und zwei ziemlich dichten Schichten kürzerer, palisadenartig gestreckter, konjugierter Zellen gebildet, selten eine Palisadenschicht und zwei Schichten lockeren, typischen Schwamm- gewebes vorhanden. Seitennerven unten stark vortretend; Bündelstrang verschieden gebaut: annähernd konzentrisch bei P. acuminata, tomentosa; mit 2 kollateralen Bündeln bei P. fuliginosa, heterophylla; mit 2 Bündeln, von denen das untere kollateral, das obere hadrozentisch, bei P. bieolor ; mit ‘2 vollständigen kollateralen Bündeln und einem zentralen Phloömstrang bei P. velutina; mit 3 kollateralen Bündeln, von denen das mittlere dem oberen sehr genähert und wie das untere orientiert ist, bei P. cecropiaefola, cinerascens; Faserscheide immer geschlossen; Hüllgewebe nach oben mit einem schmalen Streifen von Sklerenchym (bei P. einerascens mit einem sol- chen von Kollenchym) durchgehend, gegen die untere Epidermis hin kollenchy- matisch, sonst parenchymatisch, oft mit Schleimzellen, selten (bei P. acum“ nata und mollis) mit Milchröhren. Schwächere Nerven unten gewöhnlich größtenteils stark vorspringend (die Blattfläche deshalb fein grubig)), alle mit einem sehr schmalen Streifen mehr oder weniger sklerenchymatischen Gewebes nach oben durchgehend. Einzellige, nadel- oder stiftförmige, stark wandig® Haare bei allen Arten, seltener kurz zwiebelförmige Haare, aus hfeiter Bası® sehr rasch zugespitzt, mit massiver verkieselter Spitze, dickwandig, manch“ mal mit einer oder auch mit zwei oder mehreren gekreuzten zarten Läng®“ wänden; in der oberen Epidermis die zahlreichen an die zwiebelförmigen (Gebilde anstoßenden, rosettenartig gruppierten Zellen in radialer Richtung | Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 413 etwas gestreckt; lange, dünne, gekräuselte, einzellige Wollhaare unten auf den Nerven, außerdem, wo die Unterseite deutlich grubig ist, noch zartere, kürzere Haare auf den Flanken der Nerven und gelegentlich in den Areolen selbst, die Gruben ausfüllend. Drüsehen oben keulenförmig, gerade, kurz- gliedrig, mit 3-—7-zelligem Stiel und meist mehrzelligem Köpfchen, in Gruppen von 2—-7 über den Nerven beisammenstehend, meist in kleinen Gruben; Drüschen unten einzeln, aber in großer Zahl, nicht eingesenkt, schlank fadenförmig, meist gekrümmt, langgliedrig, nur bei P. tomentosa gerade, kurzgliedrig. Kristalldrusen im Mesophyll und an den Nerven meistens häufig, selten in der Epidermis; oft sehr große Drusen in kugeligen, nahe dem oberen Hautgewebe an das durchgehende mechanische Gewebe der Nerven angelehnten Zellen; Einzelkristalle an den Nerven nicht häufig. Gerbstoff reichlich, nicht in besonderen Behältern. Milchröhren in der Rinde der Zweige bei P. tomentosa, fuliginea, bicolor, velutina konstatiert, Schleimgänge im Zweig bei keiner der genannten Arten gefunden. Pourouma cecropiaefolia Mart. Marrıvs, iler Brasil. Hyp. der Oberseite größtenteils 1-schichtig, stellenweise 3-schichtig, nicht sehr großzellig. Seitenn. mit zahlreichen Schleimzellen. Oben zahlreiche zwiebelförmige, oft etwas abgeflachte Haare mit sehr kurzem Spitzchen; unten auf den Nerven spitze, teils sehr kurze, teils längere Haare zerstreut, und lange und kurze Wollhaare in großer Zahl. Einzelkristalle gelegentlich an den Nerven. Pourouma heterophylla Mart. Marrıus, iter Brasil, Zellen der oberen Ep. groß und tief, etwas unduliert; Hyp. fehlt. Ep.-zellen der Unterseite groß, stark und zierlich unduliert, papillenartig vorgewölbt. Eine Schicht kurzer Palisaden, schwaches lockeres Schwammgewebe. Seitenn. ohne Schleimzellen, die schwächeren Nerven zum kleinsten Teil vortretend. Oben sehr starke, dickwandige Naare häufig, aus weiter tiefer Basis kürzer oder länger zugespitzt; unterseils auf den Nerven ähnliche, doch schmälere Haare in großer Zahl, sonst stiftförmige kurze llaare zerstreut; Wollhaare nicht häufig. Einzelkristalle da und dort an den stärksten Nerven; große Drusen an den Venen fehlen, Pourouma cinerascens Mia. Marrıvs, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. mittelgroß, flach, mit etwas gebogenen Seitenwänden; Hyp. !-schichtig, ziemlich großzellig. Zellen der unteren Ep. ziemlich klein, unduliert. Spalt- öffn, ziemlich hoch gehoben. Eine Schicht nicht sehr langer Palisaden, schwaches, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. mit Schleimzellen, schwächere Nerven nicht vor- Springend. Oben auf den Nerven sehr starke, dickwandige, meist lange Haare mit sehr weiter tiefer Basis zerstreut; unten sehr lange, schlanke Haare mit weiter Basis und Oberwärts engem Lumen häufig; lange dünne Wollhaare vereinzelt. Pourouma tomentosa Mart. Marrıvs, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. und des 2-schichtigen Hyp. klein, verhältnismäßig stark- wandig. Seitenn. ohne Schleimzellen. Unterseits auf den Nerven kleine, spitze, ange- 414 0. Renner. drückte Haare zahlreich, ebenso lange und kurze Wollhaare. Die keulenförmigen Drüschen der Oberseite in ziemlich tiefen Gruben; Drüschen unterseits gerade, kurz- gliedrig, in der Form zwischen den gewöhnlichen fadenförmigen und den Keulendrüschen stehend. Kristalldrusen nur in der unteren Ep. über den Nerven. Pourouma fuliginea Mig. Marrıus, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. sehr klein; Hyp. 2-schichtig, ziemlich kleinzellig. Seitenn. ohne Schleimzellen. Oben zwiebelförmige, aus breiter Basis kurz zugespitzte, dickwandige Haare in großer Zahl, nicht selten mit einer dünnen Längswand; unten auf den Nerven ziemlich lange, fast lumenlose, angedrückte Haare sehr zahlreich; Wollhaare, besonders die langen, nicht sehr häufig. Pourouma bicolor Mart. Marrius, iter Brasil. Hyp. 2-schichtig, ziemlich kleinzellig. Seitenn. mit Schleimzellen, schwache Nerven unten weit vorspringend. Oberseits zwiebelförmige, dickwandige Haare, oft mit einer oder mit zwei gekreuzten Längswänden; unten auf den Nerven ähnliche, kleinere, und auch längere Haare zerstreut; lange und kurze Wollhaare häufig. Ponrouma velutina Mart. Marrivs, iter Brasil. obs. 2620. Hyp. 4-schichtig, ziemlich großzellig. Seitenn. mit Schleimzellen. Dickwandige, aus breiter Basis kurz zugespitzte Haare oben zahlreich; unten auf den stärkeren Nerven ziemlich lange, schlanke, dickwandige Haare; lange und kurze Wollhaare häufig. Kristall- drusen beiderseits in der Ep. Pourouma acuminata Mart. Marrıus, iter Brasil. obs. 3034. Hyp. 1-schichtig, kleinzellig. Seitenn. ohne Schleimzellen, mit Milchröhren, schwache Nerven sehr stark vorspringend, Unten auf den Nerven kurze, spitze, angedrückte Haare mit erweiterter Basis zerstreut; lange und kurze Wollhaare häufig. Einzelkristalle da und dort an den stärksten Nerven, Cecropia. Oberes Hautgewebe 1—2-schichtig; Zellen der Epidermis klein oder groß, ziemlich dünnwandig, meist polygonal, selten unduliert, verschleimt nur da, wo Hypoderm fehlt; Hypodermzellen so groß oder größer als die Epidermiszellen, polygonal, dünnwandig, nur bei C. sciadophylla deutlich getüpfelt, häufig verschleimt. Zellen der unteren Epidermis über den Nerven mittelgroß oder klein, polygonal oder rektangulär, in den Areolen noch kleiner, polygonal oder etwas unduliert. Spaltöffnungen nur unter- seits, mit Ausnahme von C. Humboldtiana, sehr klein, meistens auf einem von den Nachbarzellen gebildeten, höheren oder niedrigeren Sockel empor gehoben. Mesophyli gewöhnlich aus einer Schicht sehr enger Palisaden, einer Schicht palisadenartig gestreckter, konjugierter Zellen und sehr schwachem, dichtem, kleinzelligem Schwammgewebe gebildet; seltener eine Schicht Palisadengewebe und lockeres Schwammgewebe. Seitennerven unten Beiträge zur Anat. und System, der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 415 immer stark, oben nicht oft vorspringend; meist 2 deutlich getrennte kollaterale Leitbündel, jedes mit Faserbeleg am Phloöm, selten ein fast radiär gebauter Bündelstrang mit geschlossener Faserscheide (©. scabra, sciadophylla); skle- rotisches zentrales Grundgewebe, von 2 Phloömsträngen durchzogen, bei C. sciadophylla;, Bast fehlt bei ©. obtusifolia, Hüllgewebe nach oben breiter oder schmäler, mit Kollenchym oder Sklerenchym durchgehend, gegen die untere Epidermis hin kollenchymatisch, sonst parenchymatisch, mit 6—12 Schleimzellenzügen. Schwache Nerven unten oft vorspringend, selten so weit, daß die Blattfläche deutlich grubig wird, alle oder großenteils mit einem sehr schmalen Streifen dünnwandigen oder sklerenchymatischen Gewebes zur oberen Epidermis durchgehend. In der oberen Epidermis manchmal ein großer Teil der Zellen in spitze, kegelförmige Papillen ausgewachsen oder mit verdickter, verkieselter, in eine sehr kurze Spitze vorgezogener Außenwand, in beiden Fällen die trichomatischen Zellen von der verschie- densten Größe neben einander, bald so groß wie die flachen Epidermis- zellen, bald viel größer; oder kurz zwiebelförmige, sehr breite, diekwandige, nicht weit über die Blattfläche vorragende, weniger zahlreich auftretende Haare; oder endlich typische Haare, meist aus breiter Basis ziemlich kurz kegelförmig zugespitzt, selten nadelförmig; sämtliche Haarbildungen meist einzellig, nur bei C. mezxicana die kegelförmigen Papillen teilweise mit einer von der Basis schräg, nicht median aufsteigenden, ganz oder zum Teil bedeutend verdickten, geschichteten Teilungswand, und bei (. leuco- coma die verkieselten Gebilde mit einer zarten Längswand; die rosetten- artig an die Trichome anstoßenden Epidermiszellen gewöhnlich in der Form von den entfernteren nicht verschieden, ihre Zahl nach dem Umfang der Trichombasis wechselnd; die Rosettenzellen sehr schmal, deshalb sehr zahl- reich, radial bedeutend gestreckt bei (©. scabra. Unterseits über den Nerven bei ©. sciadophylla zahlreiche Zellen mit schwach verdickter, in ein kurzes feines Spitzchen vorgezogener Außenwand, und dazwischen andere Zellen, deren Außenwand mit winzigem Spitzchen, sehr stark ver- diekt, am Rand von großen vertikalen Tüpfeln durchsetzt; etwas häufiger zwiebelförmige Gebilde mit längerer Spitze oder auch schmal kegelförmige, Papillenartige Trichome, und besonders länger oder kürzer nadelförmige, gerade, selten hakige, einzellige Haare. Endlich sehr dünne, gekräuselte, einzellige Wollhaare unten meist in großer Zahl, oben spärlich oder fehlend, beiderseits fehlend bei C. concolor, die Wollhaare unten meistens sehr lang, verhältnismäßig derbwandig, von stärkeren und schwachen Nerven ausgehend die Blattfläche als mehr oder weniger dichtes, wirres, weißes Geflecht bedeckend; oder die langen Haare nur auf dem Scheitel der Nerven, und etwas kürzere, zartere von den Flanken der Nerven ent- Springend und die etwas vertieften Areolen ausfüllend; oder endlich nur ziemlich kurze, sehr zartwandige Kräuselhaare auf den Flanken der Nerven, aus den stark vertieften Areolen nicht heraustretend; auf der Oberseite Botanische Jahrbücher. XXXIX Ba. 27 416 O. Renner. nur lange derbwandige Wollhaare. Drüschen oben mit 3—5-zelligem, geradem oder gekrümmtem Stiel und mehrzelligem, kugeligem, länglichem oder unregelmäßig lappigem Köpfchen, selten auch das Köpfchen als Zell- reihe entwickelt, einzeln oder zu 2—4# beisammen stehend, nicht eingesenkt (nur Stielreste gefunden bei C. adenopus, leucocoma, scabra);, unterseits schlanke, gekrümmte, 5—8- (selten mehr-)gliedrige Fadendrüschen überall häufig, das Endglied bei ©. concolor regelmäßig, bei C. latiloba manchmal (vielleicht auch sonst noch gelegentlich) annähernd kugelig, mit einer Längs- wand oder dazu noch quer geteilt. Kalkoxalat in Form von Drusen im Mesophyli und im Parenchym der Nerven bald mehr bald weniger häufig, dann und wann auch in der Epidermis; sehr kleine kugelige oder biskuit- förmige Kristalle in der oberen Epidermis bei C. leucocoma. Gerbstofl reichlich, nicht in besonderen Behältern. Sehr kleine Epithemhydathoden mit 10 —15 Spaltöffnungen auf der Oberseite bei (©. adenopus, eoneolor, seabra beobachtet, wahrscheinlich weiter verbreitet. Dichte braune Haarpolster an der Basis der Blattstiele dürften den meisten Arten zukommen (im Herbarmaterial die langen Blatt- stiele oft nicht ganz vorhanden; die Haarpolster fehlen sicher z. B. bei ©. scabra und sciadophylla),; die Haare (an C. concolor untersucht) ge- gliedert, 12- und mehrzellig, die unteren Glieder lang zylindrisch, die mittleren tonnenförmig bis fast kugelig, das Endglied groß, lang und scharf zugespitzt. Zwischen den gegliederten Haaren die bekannten Perldrüsen oder Müllerschen Körperchen, weiße, blasenförmige, vielzellige Emergenzen, mit einer Spaltöffnung auf dem Gipfel; bei ©. concolor Perldrüsen ohne Spaltöffnung auch auf der unteren Blattfläche an Nerven angeheltet. In der Achse Schleimgänge, bei ©. peltata io der primären Rinde, bei (©. ob- lusifolıa im Mark (dasselbe nach Scaımrer bei (. adenopus). Milchröhren in der primären Rinde und im Phloöm bei C. concolor, obtusifolia, pel- fata, nach den Angaben der Systematiker sämtliche Arten lakteszent. Cecropia seiadophylla Mart. Manrrius, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. klein, polygonal; Hyp. 4-schichtig, kleinzellig, nicht - schleimt, mit getüpfelten Wänden. Seitenn, auch oben vorspringend, Hüllgewebe nach oben mit Kollenchym sehr breit durchgehend, mit 42 Schleimgängen; schwache Nerve® alle mit Sklerenchym durchgehend, unten sehr stark vorspringend, an den Flanken mit assimilierendem Gewebe. In der oberen Ep. zahlreiche etwas vergrößerte em mit schwach verdickter, in ein sehr kurzes Spitzchen vorgezogener Außenwand; unter- seits auf den Nerven ebensolche, etwas kleinere Zellen sehr häufig, und dazwischen verstreut andere mit sehr stark verdickter, am Rand von großen vertikalen Tüpfeln durchsetzter Außenwand und mit winzigem Spitzchen; sehr feine Kräuselhaare in. tiefen Gruben. Oben Drüschen mit 3—4-zelligem Stiel und diekem mehrzelligen Köp“ chen, Fadendrüschen unten in den Gruben sehr häufig. Kristalldrusen in der untere! Ep. über den Nerven. | Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 417 Cecropia seabra Mart. Manrrivs, iter Brasil. Obere Ep. größtenteils einfach, stellenweise 2-schichtig, ihre Zellen mittelgroß, un- duliert, nicht verschleimt, Spaltöffn. stark gehoben. Eine Schicht kurzer Palisaden, lockeres Schwammgewebe. Seitenn. nach oben mit Sklerenchym schmal durchgehend; schwache Nerven unten weit vorspringend, alle mit sklerosiertem Gewebe durchgehend. Oben über den Nerven zahlreiche schr breite, kurze, abgeflacht zwiebelförmige Haare mit sehr dicker Außenwand; unten ähnliche, kleinere, länger zugespitzte Haare sehr zahlreich; feine Kräuselhaare in den Gruben. Ceeropia leucocoma Mia. SpruceE, Brasilien. Zellen der oberen Ep. mittelgroß bis klein, polygonal; Hyp. 4-schichtig, großzellig, tief, verschleimt. Seitenn. nach oben mit Kollenchym nicht sehr breit durchgehend; schwächere Nerven nicht vorspringend, nur teilweise mit dünnwandigem Gewebe durch- gehend. Oben zahlreiche durch bedeutende Größe auffallende Zellen mit verdickter, in eine kurze Spitze vorgezogener Außenwand, teilweise mit einer dünnen medianen Längs- wand; unten kürzere und längere, spitze Haare zerstreut; lange und kurze Wollhaare unten sehr zahlreich, oben spärlich. Ceeropia eoncolor Willd. Culta in Hort. bot. Monac. Obere Ep. einfach, ihre Zellen groß, tief, grob buchtig, großenteils verschleimt; Zellen der unteren Ep. mittelgroß, stark unduliert; Spaltöfin. kaum gehoben. Eine Schicht Palisaden, 3 Schichten kleinzelligen ziemlich dichten Schwammgewebes. Seitenn. auch oben etwas vortretend, mit Kollenchym ziemlich schmal nach oben durchgehend: schwache Nerven nur zum Teil mit dünnwandigem Gewebe durchgehend, die wenigsten etwas vorspringend. Oben zahlreiche zwiebelförmige Haare, unten ähnliche, kleiner und mit längerer Spitze; Wollhaare fehlen ganz. Drüschen oben nicht häufig, mit kurzem Stiel und dickem Kopf. Ceeropia latiloba Mig. Marrius, iter Brasil. Zellen der oberen Ep. klein, polygonal, die des 4-schichtigen Hyp. kaum größer, nicht verschleimt. Spaltöffn. nicht gehoben. Seitenn. nach oben mit Kollenchym nicht sehr breit durchgehend, schwache Nerven großenteils etwas vorspringend, mit sklero- siertem Gewebe durchgehend. Sehr zahlreiche, kleine und größere Zellen der oberen Ep. zu spitz kegelförmigen, ziemlich dünnwandigen, papillenartigen Haaren ausgewachsen, stellenweise auch etwas längere kegelförmige Haare; unten auf den Nerven ähnliche Papillenhaare, nur etwas schmäler; Wollhaare oben spärlich, unten lange und kurze in sroßer Zahl. Drüschen oben mit 3—4-zelligem, kurzem Stiel und kugelig-traubigem, 1—6-zelligem Kopf. Kristalldrusen in der unteren Ep. über den Nerven spärlich, Cecropia adenopus Mart. Marrıus, iter Brasil. obs. 2834. Zellen der oberen Ep. mittelgroß, regelmäßig polygonal, mit starker Außenwand und getüpfelten Seitenwänden; Hyp. 4-schichtig, stellenweise unterbrochen, ziemlich großzellig, teilweise verschleimt. Spaltöffn. zum Teil sehr hoch, um die vierfache Höhe der Ep.-zellen gehoben. Seitenn. nach oben mit einem stärken Sklerenchym- Streifen durchgehend, schwache Nerven teilweise vorspringend und mit Sklerenchym 27* 418 O. Renner. durchgehend. In der oberen Ep. sehr zahlreiche vergrößerte Zellen mit verdickter, zu- gespitzter Außenwand, da und dort auch aus breiter Basis kurz zugespitzte Haare; unten sehr kurz kegelförmige und lange, diekwandige Haare, außerdem lange Wollhaare in großer Zahl. Ceeropia Humboldtiana Klotzsch. Donn. Sun 6772, Costarica. Zellen der oberen Ep. klein, polygonal; Hyp. 4-schichtig, aus größeren, fast durch- weg verschleimten Zellen gebildet. Spaltöffn. auch oben, etwas größer als die der Unterseite und nicht gehoben. Seitenn. mit einem breiten kleinzelligen Kollenchymstreifen nach oben durchgehend; schwache Nerven nur teilweise vorspringend, die meisten mit Parenchym durchgehend. Kürzere und längere, dickwandige Haare mit weiter Basis oben häufig; unten lange dickwandige Haare auf den Nerven zahlreich, auf den stärksten Nerven außerdem noch viele kleine spitze Haare; lange Wollhaare unten schr dicht, verhältnismäßig derb. Drüschen oben mit gekrümmtem langem Stiel und vielzelligem lappigem Köpfchen. Ceeropia peltata L. Sıntenis 3974, Portorico. Zellen der oberen Ep. klein, polygonal, die des 4-schichtigen Hyp. größer, teilweise verschleimt. Seitenn. mit Kollenchyim ziemlich breit nach oben durchgehend, schwache Nerven großenteils etwas vorspringend und mit Parenehym durchgehend. Oben über den Nerven kurze Haare, aus schr breiter Basis kurz kegelförmig zugespitzt, gelegentlich auch länger; unten weitlumige Haare mit breiter Basis häufig, teils kurz und dünn- wandig, teils lang und diekwandig; lange Wollhaare oben zerstreut, unten sehr zahl- reich. Drüschen oben mit gekrümmtem 4-zelligem Stiel und rundlichem Kopf. Ceeropia obtusifolia Bertol. Donn. Suıtn 7666, Guatemala. Obere Ep. 4—2-schichtig, Zellen groß, polygonal, die der unteren Schicht teilweise verschleimt. Spaltöffn. nicht gehoben. Seitenn. mit Kollenchym ziemlich breit durch- gehend, schwache nicht vorspringend, nur teilweise mit Parenchym durchgehend. Oben zahlreiche kurze dünnwandige Haare, aus breiter Basis gleichmäßig verjüngt; unten ähnliche, aber kleinere und schmälere Haare, außerdem längere diekwandige Haken- haare; Wollhaare fehlen fast ganz. Drüschen oben gekrümmt, meist gepaart, mit schlankem Stiel und 4—6-zelligem, bald als Zellkörper, bald als Zellreihe entwickelten Köpfchen. Kristalldrusen in der oberen Ep. Ceeropia mexicana Hemsl. Donn. Smıru 2024, Guatemala. Zellen der oberen Ep. sehr klein, polygonal; Hyp. 4-schichtig, kleinzellig, nieht verschleinmt. Seitenn. mit Kollenchym ziemlich breit durchgehend, schwache Nerven fast alle unten vorspringend und mit sklerosiertem Gewebe durchgehend. Außerordentlich zahlreiche Zellen der oberen Ep., teils von der Breite der normalen, teils viel brei zu spitzen, papillenähnlichen Haaren ausgewachsen; ‘die Papillen verschieden lang, m ei lich starkwandig, kegelförmig oder im optischen Längsschnitt von der Form ein gotischen Kielbogens oder auch mit etwas konkaven Seiten, die größeren sehr oft ” FE . . . . jel einer von der Basis schief aufsteigenden, an die Seite ansetzenden, ganz oder er f ardiek a: . . e verdiekten Teilungswand, manchmal noch mit einer zweiten, zur ersten senkrech Längswand; unten kurze und längere, spitze, teilweise hakige Haare häufig; lange ser wandige Haare oben sehr vereinzelt; Wollhaare oben sehr spärlich, unten zahlr ter," Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 419 Theoretischer Teil. Zur Systematik. Das wichtigste Ergebnis ist die Tatsache, daß die beiden Unterfamilien anatomisch scharf getrennt sind. Die Artocarpoideae besitzen sämtlich in den Blättern wie in der Achse enge Milchröhren, deren Inhalt großenteils aus Kautschuk besteht. Bei den Conocephaloideae kommen die durch be- deutende Weite ausgezeichneten, hauptsächlich Proteinstoffe führenden Milchröhren fast nur in der Achse vor, sehr selten treten sie in das Blatt ein. Dafür treten im Blatt sehr häufig Schleimzellen bezw. Schleimgänge auf, die dann gewöhnlich auch in der Achse zu finden sind. Ein anderer Unterschied besteht in der Form der Drüschen, die in beiden Unterfamilien wohl wechselt, aber bei den Artocarpoideae doch immer andere Typen zeigt als bei den Conocephaloideae. Für die Artocarpoideae und Conocephaloideae, mit weiterem Einschluß der Moroideae, die sich in der Ausbildung des Milchröhrensystems an die Artocarpoideae anzuschließen scheinen, wird nach der Zusammenfassung der 3 Gruppen zur Familie der Moraceae gemeinsamer Ursprung ange- nommen. Und wer an phylogenetischen Spekulationen Vergnügen findet, kann die Frage diskutieren, welche Gruppe in den anatomischen Verhält- nissen, also besonders in der Ausbildung des wichtigsten Charakters, des Milchröhrensystems, den primitiveren Typus darstellt. Am bequemsten lassen sich die gegebenen Tatsachen in eine Reihe bringen, wenn man ein bis in die Blätter - ausgedehntes Milchröhrensystem als das Ursprüngliche betrachtet. Bei den Conocephaloideae hätten dann die Milchröhren sich aus den Blättern zurückgezogen, und dafür hätten die Blattspreiten Schleim- gänge erworben, die ihrerseits bei den meisten Formen in die Blatistiele und sogar in die Achse vorgedrungen wären. Unter den Conocephaloideae, um die kleinere Unterfamilie zuerst zu erledigen, steht die asiatische Gattung Conocephalus nach der Ausbildung der Spaltöffnungen und Drüschen und durch den Besitz von Cystolithen isoliert. Die amerikanischen und afrikanischen Gattungen sind einander im anatomischen Habitus anßerordentlich ähnlich. Nach der Form der Drüschen auf der Oberseite schließen sich Musanga, Myrianthus und . Pourouma einerseits, Ceeropia und Coussapoa andererseits zusammen. Für Powrouma ist bemerkenswert, daß bei den 9 untersuchten Arten keine Verschleimung gefunden wurde. Im übrigen sind bei Pourouma ebenso wie bei Ceeropia die einzelnen Spezies gut charakterisiert, doch lassen sich Ohne Zwang keine größeren Gruppen bilden. Prainea King, nach dem Autor zu den Conocephaloideae gehörig, ist unter Artocarpus nachzusehen. Hullettia King, vom Autor neben Praineu 490 O. Renner. gestellt, scheint ebenfalls keine Conocephalee zu sein, nach den anatomischen Verhältnissen, z. B. nach dem Vorkommen von Milchröhren mit Kautschuk im Blatt, zu urteilen. Die nähere Verwandtschaftsbestimmung ohne Kennt- nis des reproduktiven Apparats scheint dem Verf. aber zu gewagt, und er behält sich die Lösung dieser Frage deshalb noch vor. Balansaephytum tonkinense Drake del Cast. ist nach der Darstellung des Autors eine Artocarpee aus der Verwandtschaft von Oudrania. Die Samenanlage wird von Drake als atrop und hängend beschrieben, der Verf. findet sie atrop und aufrecht. Dazu besitzt das Blatt Schleimzellen, keine Milchröhren. Demnach gehört die Pflanze jedenfalls zu den Conocephaloi- dene. Aber die Gattung muß kassiert werden, weil sie in keinem Punkt von Conocephalus Bl. abweicht. Die Samenanlage hat genau dieselbe Form und Anheftungsweise (im Grund des Ovars etwas seitlich) wie bei Cono- cephalus suaveolens, das Perikarp denselben Bau, die Beschreibung, die Drake von den Blüten, von den Infloreszenzen, vom Habitus gibt, stimmt ebenfalls vollkommen zu dem Charakter von Conocephalus, und der Be- sitz von verschleimtem Hypoderm, von zweischenkligen Cystolithen, von Epithemhydathoden, von Spaltöffnungen, die nach dem Cruciferentypus ge- baut sind, macht die Übereinstimmung vollständig. Als Art darf Cono- cephalus tonkinensis m. wohl aufrecht erhalten werden. Wenigstens findet sich bei Barsasıı-Prrauccı (1902) keine Spezies, mit der die Pflanze von Drake identisch sein könnte. Wenn die Stellung innerhalb der Gattung präzisiert werden soll, kann es nach der Zahl der Staubblätter und nach der Ausbildung des Perianths an der Frucht nicht zweifelhaft sein, daß ©. tonkinensis zu der Sektion Euconocephalus Barg.-Petr., also in die Nähe von (©. suaveolens gehört. Im Vorübergehen mag die Darstellung berührt werden, die Bansasuı-PErrucer von dem Verbreitungsmechanismus der Frühte von Oonocephalus suaveolens gibt. Er schreibt: >L’epidermide che tapezza la superficie interna del perigonio si distacca dai sottostanli tessuti, forse per un processo di mucillagginizzazione, e rimane unita al resto del per gonio solamente per l’orlo di esso. Quando l’epidermide si & cosi distaccata, si ‚estro- flette, e porta fuori dell’involucro perigoniale (scaglia) il frutto maturo, che si {rovä cosi in condizione di essere facilmente trasportato dagli agenti disseminatori.« Der Verf., der allerdings vielleicht keine ganz reifen Fruchtstände vor sich gehabt hat, kann die Vermutung von Barsasuı-Prrrvccr bestätigen, daß quellender Schleim bei diesem vor gang im Spiel ist. Aber Sitz der Verschleimung ist nicht das Perianth, sondern die außerhalb des Putamen gelegenen Schichten des Perikarps. Und nach der anatomischen Beschaffenheit des Perianths ist eine Loslösung der inneren Ep. sehr unwahrscheinlich. Anatomisch scheint Barsasuı-Perrvecr die Frucht nicht untersucht zu haben, und 50 glaubt der Verfasser annehmen zu dürfen, daß bei der Ausstoßung der Frucht aus dem Perianth allein die quellenden Schleimmassen des Perikarps beteiligt sind. Bei den Artocarpoideae sind keine anatomischen Merkmale ausfindig zu machen, die die Triben auseinander zu halten erlauben. Und ebenso“ wenig hat sich für die Gruppierung der Gattungen innerhalb der Triben ein Gewinn ergeben. Die Gattungen sind großenteils im anatomischen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 421 Bau sehr verschieden, so sehr, daß es nicht gelingt, sie in Gruppen zu- sammenzufassen, die man mit einiger Wahrscheinlichkeit für natürlich halten könnte. Die im folgenden gewählte Anordnung darf also keineswegs als. Versuch eines Systems betrachtet werden. Eunartocarpeae. Unter den Gattungen mit eingebetteten Nerven zeigen Helianthostylis, Sorocea und Treeulia nichts auffallendes im anatomischen Bau, auch die Drüschen sind von der gewöhnlichsten Form, besitzen ein mehrzelliges ellipsoidisches Köpfchen; Sahagunia ist durch unverschleimtes Hypoderm ausgezeichnet, Balanostreblus durch verschleimtes Hypoderm, freie Sklerenchymfasern und Einzelkristalle in der Epidermis, Parartocarpus durch sehr großzelliges Gewebe und durch große Drüschen mit länglichem I-zelligem Kopf. Die Vereinigung von Gymnartocarpus Boerl. mit Par- artocarpus Baill., wie Beccarı (1902, p. 632) sie vornimmt, scheint dem Verf. gerechtfertigt. Von Gymnartocarpus ist nur eine Art, @. venenosa Boerl., beschrieben worden, doch würden nach Beecarı sämtliche Arten, die er aufführt, mit Ausnahme von Parartocarpus Beccarianus Baill., zu Gymnartocarpus zu zählen sein. Tatsächlich unterscheiden sich diese Arten anatomisch von P. Beeccarianus nicht mehr als unter einander. Bei Cudrania, wo die schwächeren Nerven wenigstens teilweise durchgehen, fällt das Fehlen der Faserscheide an den Seitennerven auf, dazu besitzen alle untersuchten Arten Kristalldrusen in der Epidermis. Die Gattungen mit durchgehenden Nerven sind Brosimopsis, Poulsenia und Artocarpus. Brosimopsis ist durch die merkwürdige Verschleimung der oberen Epidermis und durch sehr dichtes Mesophyll charakterisiert; Poulsenia steht durch den Besitz von Cystolithen ganz isoliert, und dazu finden sich hier Drüschen mit langem Kopf, wie in der ganzen Tribus nicht wieder. Artocarpus ist durch die Drüschen gekennzeichnet, deren innerhalb des Genus wechselnde Formen sonst in der Tribus nicht vorkommen. Im übrigen ist hier eine ausführlichere Behandlung nötig als bei den übrigen einförmigen oder mono- typischen Genera. Die Gattung Artocarpus ist schon von Trecvur in 2 Sektionen (bezw. Subgenera) geteilt worden: I. Jaca. Perigonium masculum diphyllum . . .; slipulae 2 oppositae, amplexicaules...; folia alterna. ll. Pseudojaca. Perigon. inasc. tetra-rarissime triphylium; stipulae 2 minimae, axillares vel sublaterales, non oppositae, nec amplexieaules; folia disticha. Kına hat in seiner Bearbeitung der Arten von Britisch-Indien diese Einteilung kassiert. Was er gegen die Verwendung des Blütencharakters anführt, soll nicht diskutiert werden. Aber wenn er schreibt: »The part of his character which is derived from Ihe stipules is founded on a mistake: for... Ihe leaf of every one of the 15 species described by him has two stipules at the point of its junetion with the stem, at the same level, and therefore opposite«, so ist ihm hier ein Mißverständnis untergelaufen. Treeun nennt zwei Blätter eben nur dann öopponiert, wenn ihre Medianen um 480° von einander entfernt sind, 422 0. Renner. und das ist bei den kleinen, im Blattwinkel genäherten Stipeln von ‚Pseudo- jaca nicht der Fall. Überdies ist der Nachdruck auf die Größe zu legen. Der Einwand Kınss, die Stipeln seien am Herbarmaterial oft abgefallen, ist, vom Theoretischen ganz abgesehen, auch praktisch belanglos, weil die von den Stipeln hinterlassenen Narben sich immer deutlich erkennen lassen. Den Unterschied in der Blattstellung, den Tr£cur hervorhebt, berührt Kına nicht. Der Grund, der Kıng zur Aufgabe der Trecurschen Subgenera ver- anlaßte, ist darin zu suchen, daß er auch die Fruchtcharaktere verwenden konnte. Bei den Arten von Jaca fand er mehr oder weniger stachelige, bei Pseudojaca glatte Früchte, aber dazu wurden ihm Arten mit gemisch- ten Charakteren bekannt, nämlich mit stacheliger Frucht, kleinen Neben- blättern und zerstreuter Blattstellung. Diese Arten sind in der Zwischen- zeit als Gattung Parartocarpus abgetrennt worden — auch nach dem anatomischen Befund mit allem Recht’ —, und jetzt fallen die auf die Frucht- form basierten Kınsschen Gruppen mit den beiden alten Subgenera zu- sammen. Jaca besitzt »fruit spinous or tubercled«, Pseudojaca »fruit smooth«. Daß die beiden Gruppen vollkommen natürlich sind, wird durch die anatomische Untersuchung bestätigt. Die Arten von .Jaca haben Drüschen mit 4—12-zelligem Kopf, sehr lockeres, hyphenartiges Schwammgewebe und gewöhnlich Sekretzellen, die von Pseudojaca Drüschen mit 1—2-zelligem Kopf, dichtes Schwammgewebe und nie Sekretzellen. Innerhalb ‚Jaca sind Artocarpus integrifolius und Polyphema durch das Fehlen der Sekretzellen und das Vorkommen eines einzigen kollateralen Leitbündels in den Seiten- nerven ausgezeichnet, die übrigen Arten besitzen einen konzentrischen Bündelstrang in den Seitennerven und mit Ausnahme von 4. mutabilis Sekretzellen im Schwammgewebe. Unter den Arten mit Sekretzellen sind A. Chaplasha, hirsutus, communis, marianensis, nobilis, rigidus, amıSsO- phyllus durch einfache Epidermis, A. Blumei, Tamaran, lanceaefohus, Kemando, Maingayi durch Hypoderm charakterisiert. Der Ansicht BrecaRis, daß die beiden letztgenannten Arten identisch seien, schließt sich der Verf. an. In der Sektion Pseudojaca sind prägnant charakterisierte Gruppen nicht aufzustellen. Höchstens sind etwa nach der Stärke der Seitennerven A. Gomexianus, nitidus, humllis, glaucescens, glaucus einerseits und 4. Vrieseanus, retieulatus, Cumingianus, dasyphyllus, Lakoocha, rufescens andererseits zusammenzufassen. A. glaucescens und glaueus sind durch dichte kurze Behaarung sehr ausgezeichnet. Das häufige Vorkommen starker Behaarung bei Pseudojaca und der Mangel der Behaarung bei Jaca dürfte mit der Ausbildung der Neben- blätter zusammenhängen. Bei Jaca genießt das junge Blatt lange den Schutz der großen Nebenblattscheide, die ihrerseits oft mit mächtigen Borstenhaaren bedeckt ist; die Behaarung des Blattes selbst, die bei mäßiger Ausbildung wohl meistens dem Transpirationsschutz des noch jugendlichen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 423 Blattes dient, wird dadurch überflüssig. Bei Pseudojaca wird das sich ent- faltende Blatt nach der früh erfolgenden Sprengung der engen Stipularhülle bei vielen Arten durch sein Haarkleid geschützt. In der Sektion Psexdojaca befand sich bisher auch Artocarpus Lim- pato Miq., eine Art, die nach dem exomorphen vegetativen Aufbau hier wohl Platz zu haben scheint, aber durch die Beschaffenheit des Frucht- standes abweicht. Sie hat nämlich nach Miquer (1860, p. 421) »recepta- cula fem. (submatura) perigoniis fecundis altius exsertis ... .. quasi echi- natac. Und auch das Ergebnis der anatomischen Untersuchung weist der Spezies eine Stellung zwischen den beiden Sektionen zu. Die eingesenkten Drüschen haben einen mehrzelligen Kopf wie bei Jaca, das Schwammge- webe ist nicht gerade hyphenartig, aber doch viel lockerer als bei Pseudo- Jaca und enthält zahlreiche Sekretzellen. An A. Limpato schließen sich nun nach den exomorphen und anatomischen Verhältnissen der Blätter wie nach der Fruchtbildung die Materialien an, die von Kıng und Beccarı als Prainea beschrieben worden sind. Die Gattung Prainea ist von Kıns aufgestellt (Hooker 1890, p. 546), und die einzige dem Autor bekannte Art, P. scandens King, soll mit Conocephalus viel Ähnlichkeit haben. Beccarı (1902, p. 35), der mehrere Pflanzen gefunden hat, die er als zu Prainea gehörig betrachtet, kommt zu einem andern Resultat. Er findet bei P. euspidata Becc. die Samenanlage nicht orthotrop wie bei den Conocepha- Ioideae, sondern anatrop wie bei den Artocarpoideae, und dazu sind seine Arten sämtlich aufrechte Bäume oder Sträucher. Der Verf. hat P. scandens King nach den histologischen Verhältnissen mit den Beccarıschen Arten verglichen und eine außerordentlich weitgehende Übereinstimmung gefunden. Er hat auch die © Blüten von P. frutescens untersucht, mit demselben Erfolg wie Beccarı. Daß Prainea eine Artocarpee ist, unterliegt also keinem Zweifel. Aber es fragt sich nach des Verf. Ansicht überhaupt, ob die generische Abtrennung zu Recht besteht. In den Genera von Bentnam und HookER (IT, p. 375), wo die später von Brccanı als P. frutescens bezeichnete Pflanze (Piante Bornensi n. 667) zu Parartocarpus Baill. gestellt ist, findet sich die Angabe, daß die g' Blüte kein Perianth besitzt. Im Gegensatz dazu schreibt Beccarı: »Il genere € molto caratte- ristico per gli antocarpi fertili coll’ involuero perigoniale che diventa tarnoso e sporge fra mezzo a quelli rimasti sterili. E questo la sola differenza che esiste fra le Prainea e gli Artocarpus. I ricettacoli Z' non differiscono da quelli di un Artocarpus.« Nimmt man dazu noch die übereinstimmende Schilderung von Kına, so muß man dieser Dar- stellung wohl Glauben schenken. Dagegen kann der Verf. die Angaben bei Bentuam-Hooker und bei Kınc bestätigen, daß die Perianthien der Q Blüten vollständig frei sind, nicht mit einander verwachsen wie bei Artocarpus. Diesem Charakter, der nach der bisher bei den Artocarpeen üblichen Behandlungsweise eine Abtrennung wohl rechtfertigen würde, legt 494 0. Renner. Beccarı also kein Gewicht bei. Der Verf. schließt sich ihm in der Be- wertung dieses Merkmals an, aber auch die Eigentümlichkeit in der Frucht- bildung scheint dem Verf. wenig von Belang gegenüber der Tatsache, daß Prainean im anatomischen Bau mit der einen Sektion von Artocarpus, ‚Jaca, mehr Ähnlichkeit hat als die beiden Sektionen unter einander. Wird also der Gruppe Prainea Gattungswert zuerkannt, so muß Pseudojaca ebenfalls von Artocarpus losgerissen werden. Diese Spaltung von Arto- carpus hat noch niemand gewagt, und so hält der Verf. es für ange- bracht, die Arten, die sich um A. Limpato gruppieren, als zweite Sektion Prainea in der Gattung Artocarpus zu belassen. P. cuspidata Becc. scheint dem Verf. identisch mit A. Limpato, P. scandens King und P. frutescens Becc. stehen einander sehr nahe, sind aber doch etwas ver- schieden. Die Arten der neuen Sektion sind demnach bis jetzt: Arto- carpus Limpato Mig., A. papuanus m., A. scandens m., A. frutescens m. Der Speziesname scandens (wohl nach der Mitteilung eines Sammlers ge- wählt) ist wahrscheinlich ein luecus a non lucendo; denn wie BrecArı meint, dürfte die von Kına beschriebene Art im Habitus sich von den verwandten Spezies kaum so weit entfernen. Der Verfasser ist noch Aufschluß darüber schuldig, was ihn veranlaßt, Artocarpus (und natürlich auch Parartocarpus) entgegen dem allgemeinen Brauch als Maskulinum zu behandeln. Die Gründe sind zwei. Einmal ist die bisher übliche Behandlung etymo- "logisch nicht gerechtfertigt, und zum andern beruht sie auf einem unzweifelhaften Druck- fehler. Aus der ersten Publikation des Genus durch J. R. und G. Forster (4776) ist nicht zu ersehen, ob für die Autoren die Etymologie oder die im Lateinischen geltende grammä- tikalische Regel, der zufolge Bäume generis feminini sind, maßgebend war, weil die bis dahin einzige Spezies A. communis benannt wurde. Aber später spricht G. Forster in dem schönen Büchlein »Vom Brodbaume« (4784) von A. ineisus und integrifolius. In einer etwas früheren Publikation von Linne fil. (4781) steht entsprechend A. ineisus auf S. 411, aber A. integrifolia auf S. 412. Das letztere dürfte ein Druckfehler sein, Ver anlaßt durch den Umstand, daß auf derselben Seite sonst nur Feminina aufgeführt sind, was bei der damaligen Sitte, die Speziesnamen auf den Rand zu drucken, sehr in die Augen springt. Merkwürdigerweise haben die späteren Autoren sich für diese ursprüng- lich sicher versehentliche Behandlung entschieden. Olmedieae. Helicostylis ist die einzige Gattung mit schwach papillöser Epidermis, Antiaris besitzt stark verkieselte Haare. Wie die beiden erst- genannten Gattungen hat Castilloa Drüschen mit fast kugeligem wenig“ zelligem Kopf, während der Drüschenkopf bei Perebea, Olmedia, Psendol- media zum Teil lang und vielzellig, bei Pseudolmedia zum Teil kugelig und S-zellig ist. Innerhalb Perebea ist die Sektion Naueleopsis (P. macrophylla) durch den Mangel der Verschleimung und die Ausbildung der Nerven von den beiden Vertretern der Sektion Euperebea wesentlich unterschieden. Olmediopsis obliqua Karst. (Pseudolmedia o. Engler) unterscheidet sich anatomisch von den beiden Marrıusschen Materialien, die zwei Tr£curschen Arten sicher nahe stehen, wenn sie nicht damit identisch sind, und jeden“ falls zu Psendolmedia gehören, so wenig, daß es fraglich erscheint, ob Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 425 Ölmediopsis auch nur als Sektion aufrecht zu erhalten ist, wie EnsreR (1894, S. 85) es tut. Viel weiter weicht Pseudolmedia oxyphyllaria Donn. Sm. ab, die sich näher an Olmedia als an die übrigen Arten von Pseud- olmedia anschließt. Brosimeae. Brosimum ist durch papillöse Beschaffenheit der unteren Epidermis ausgezeichnet. Lanessania hat die Form der Drüschen mit Brosimum gemein, d.h. der Kopf ist fast kugelig, mehrzellig. Seyphosyce hat kleine Drüschen mit kugeligem, A-zelligem Kopf, bei Bosqueia ist der Drüschenkopf lang, A4-zellig. Bei Drosömum sind zwei scharf gesonderte Gruppen vorhanden, die Arten der einen mit flachen, die der anderen mil unten sehr stark vorspringenden Nerven. In der ersten Gruppe ist Dr. Alıcastrum durch keulenförmige Papillen und den Mangel an Haaren charakterisiert, Dr. discolor und Arrbletii nähern sich durch den Besitz von lingerförmigen Papillen und von Haaren der zweiten Gruppe mit Br. echino- carpum und Gaudichaudü. Zwischen Br. Alicastrum und discolor steht Brosimum sp. Essers n. 15721, das einerseits keulenförmige Papillen, andererseits kurze Haare besitzt. Ficeae. Dammaropsis und Sparattosyce schließen sich durch den Besitz von (ystolithen eng an Fieus an. Dammaropsis besitzt dazu noch Epithemhydathoden und Drüschen von einer Form, wie sie bei Fieus sehr verbreitert ist; am meisten Ähnlichkeit hat die bis jetzt monotypische Gattung mit gewissen Arten der Sektion Sycidium von Ficus. Sparattosyce ist durch die merkwürdige oft geweihförmige Ausbildung der Drüschen sehr ausgezeichnet. Wenn der Verfasser nun versucht, auch die Gliederung der arten- reichen Gattung Fieus vorzunehmen, die von jeher eine erux der Syste- matiker war, so ist er sich der Gefahr wohl bewußt, in die er sich dabei begibt. Es mag anspruchsvoll erscheinen, wenn jemand auf Grund der Kenntnis sehr spärlichen Herbarmaterials über einen so schwierigen Gegen- stand eine Meinung sich zu bilden wagt, die mit den Ergebnissen von Forschern nicht übereinstimmt, . welche Gelegenheit hatten, reiches Material zum Teil im lebenden Zustand lange Jahre zu studieren. Aber die bisher nicht berücksichtigten anatomischen Verhältnisse sprechen eine Sprache, die nicht leicht gänzlich mißzuverstehen ist, und dieser anatomischen Be- handlung soll jetzt versuchsweise das Wort ausschließlich gegönnt sein. Einem anderen bleibt es dann vorbehalten, abzuwägen zwischen dem Ein- druck des lebendigen Bildes und dem Gewinn aus der Zerstückelung der Leiche, und er mag dann zwischen den beiden Wegen die Linie ziehen, die weiterhin Kanon sein soll. Das Werk, das jeder Bearbeiter von Fieus in erster Linie zu berück- Sichtigen hat, ist die Monographie der asialisehen Arten von Kıng. Uber die großen Züge der Gliederung, die nach Kınss Behauptung in der Ein- 426 OÖ. Renner. leitung wenigstens ganz auf die an den Blüten und Rezeptakeln zu beob- achtenden Verhältnisse gegründet ist, orientiert am besten eine wörtliche Wiedergabe der Tabelle auf Seite XI der Einleitung. Group I. Pseudo-hermaphrodite: male flowers with I stamen and a rudimentary pistil. Pseudo-hermaphrodite flowers and gall flowers in one set of receptacles: fertile female flowers in another nenn. JPalaeomorphe. Group Il. Unisexual or asexual; male flowers without rudimentary pistils. Section I. Male, gall, and fertile female flowers on the same receptade . . 2 2 222.222... Urostigma. Section II. Flowers unisexual or neuter: male and gall flowers on one set of receptacles, fertile female and neuter flowers in another set. . . sSynoecia. Section II. Flowers unisexual: male and gall flowers in one set of receptacles, fertile female flowers only in another set. A. Flowers monandrous. a. Receptacles chiefly axillary . . . 2... . ‚Syeidium. 3. Receptacles mostly in fascicles from stem and branches. . . 2.2 .2..2.2.2..2... Covellia. B. Flowers di-, rarely triandrous. a. Receptacles mostly axillary . . . . . . . Eusyee. 3. Receptacles mostly in fascieles from stem and branches. . 2 22.22.2222. Neomorphe. DaB einzelne Gruppen, wie Syeidium und Covellia, Eusyce und Neomorphe, sich nach den hier gegebenen Unterscheidungsmerkmalen nicht auseinander halten lassen, leuchtet ein. Es können also für Kına nicht die Charaktere der Reproduktionsorgane allein maßgebend gewesen sein. Und bei der Einzelbeschreibung stellt es sich heraus, daß die Blütenverhältnisse Bei 4 Sektionen in gewissen Fällen sogar sehr gering bewertet werden. pen — die 7 in der Tabelle teils koordinierten, teils subordinierten Grup werden weiterhin als gleichwertig behandelt — finden sich verschiedene Ausnahmen angegeben. So fehlen geschlechtslose Blüten bei ‚Sımoecu apiocarpa. Einige Arten von Syeidium haben 2 Stamina. In der Sektion Eusyce kommen 3° Blüten mit A Staubblatt mehrfach vor, Eusyce dumost hat pseudohermaphrodite Blüten mit 4 Stamen und Pistillrudiment, und be 3 Arten sind G', © und Gallenblüten in einem Rezeptakel vereinigt “ bei Urostigma. Ebenso schließt die Sektion Neomorphe-Arten ein, die monandrische 9! Blüten besitzen, und solche, deren Rezeptakeln alle Blütenformen neben einander enthalten, | Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw, 427 Aus diesen Angaben geht unzweideutig hervor, daß weder die Ver- teilung der Blüten in den Rezeptakeln, noch die Zahl der Staubblätter, noch das Vorkommen von Scheinzwitterblüten oder von geschlechtslosen Blüten, von der Stellung der Rezeptakeln an den Sproßachsen ganz ab- gesehen, für Kıng den Ausschlag gibt. Es bleibt also in vielen Fällen nichts anderes übrig als der Komplex von rein äußerlichen Merkmalen, der sich in Worte nicht fassen läßt und trotzdem dem systematischen Gefühl mit unabweislicher Notwendigkeit sich aufdrängt, allen theoretischen Erwägungen über systematischen Wert oder Unwert zum Trotz, es bleibt nichts als der Habitus. Leider hat Kına diesem Gefühl für den Habitus sich nicht ganz konsequent überlassen. Und nach der Überzeugung des Verfassers, der noch den anatomischen Habitus mit berücksichtigen konnte, ist Kıng in solchen Fällen öfters fehl gegangen. Die erste Sektion Palaeomorphe ist von Sycidium nur auf Grund der Blütenverhältnisse getrennt. Daß Kıns selbst dabei ein sehr ausgesprochenes Gefühl der Unsicherheit hat, geht aus verschiedenen Bemerkungen im speziellen Teil hervor. So sieht sich Kıns zu der Erklärung gezwungen, daß Sycidium sikkimense vielleicht nur eine »minute form« von Palaeomorphe subulata ist, daß Pal. urophylla von Sye. rostratum im Grunde überhaupt nur durch die Beschaffenheit der g' Blüten sich unterscheidet; daß Pal. pisifera mit Sye. rostratum und obscurum sehr nahe verwandt ist. Eine derartige Verweisung aus einer Sektion in die andere, noch dazu in eine andere, die im conspectus sectionum weit absteht, ist nicht zulässig. Die Sektioneneinteilung soll, so weit möglich, ein Bild von den natürlichen Zu- sammenhängen entwerfen, nicht ein willkürlich gezimmertes Schema geben, wie es ein rein praktischen Zwecken dienender clavis specierum wohl sein darf, in dem eine und dieselbe Art der Bequemlichkeit halber an ver- schiedenen Stellen auftreten kann. Und Kına ist bei der Bewertung der hermaphroditen Blüten nicht einmal konsequent geblieben, wie das Beispiel von Eusyce dumosa zeigt, d.h. er hat in seiner Sektion Palaeomorphe nur solche Arten zusammengefaßt, die mit Syeidium habituelle Ähnlichkeit zeigen. . Die anatomische Untersuchung hat ergeben, daß die endomorphe Ähnlichkeit der oben genannten Artenpaare von Palaeomorphe und Syei- dium fast noch auffallender ist als die Übereinstimmung in äußerlich habi- tueller Beziehung. Pal. urophylla ist von Sye. rostraltum anatomisch ebenso "schwer zu unterscheiden wie nach der Blattform. Pal. subulata und Syc. sikkimense sind unter allen untersuchten Arten die einzigen, die auf der Blattunterseite zwei deutlich verschiedene Formen von Lithoeysten haben, Pal. pisifera und Sye. obseurum außerhalb der Sektion Urostigma die einzigen Arten mit Spikularzellen im Mesophyl. Und dazu kommt noch eine Ähnlichkeit in den Kristallverhältnissen usw., die geradezu überraschend ist. Die beiden Glieder jedes Artenpaares einfach als Erscheinungsformen 428 0. Renner. einer und derselben Species, ähnlich wie bei diözischen Pflanzen, zu be- trachten, geht nicht an, weil die Unterschiede doch zu deutlich sind und weil z.B. .P. subulata und S. sikkimense getrennte Areale bewohnen. Also muß eine Konvergenzerscheinung vorliegen. Nimmt man mit Kıne an, daß die Formen mit Zwitterblüten unter sich näher verwandt sind und ebenso die Formen mit rein g' Blüten, so hat die Anähnlichung in den vegetativen Organen stattgefunden. Die Übereinstimmung zwischen je zwei Parallel- formen geht aber so weit, daß diese Annahme nicht viel Wahrscheinlich- keit hat. Viel weniger gezwungen ist eine andere Konstruktion des Zusammen- hangs: die Parallelformen sind unter einander viel näher verwandt als mit einer anderen Art der beiden Sektionen. Die Blütenverhältnisse waren bei mehreren Typen variabel, insofern als bald pseudohermaphrodite, bald rein Jg" Blüten auftraten, und in Kombination mit anderen Differenzen im vege- tativen Bau hat sich da der erste, dort der zweite Blütencharakter fixiert, Diesen Vorgang als bei verschiedenen Typen gleichzeitig und unabhängig verlaufend vorzustellen, scheint dem Verfasser nicht schwierig. Und, was wichtig ist: es existieren noch Formen, bei denen die g' Blüte variabel ist, ein Pistillrudiment bald besitzt, bald vermissen läßt. So hat der Ver- fasser bei S. cuspidatum Zwitterblüten gefunden, während die Pflanze nach der Stellung in Kınses System sonst rein 9! Blüten besitzt, und bei P. lamprophylla finden sich nach Scuumann und Laurerrach (1901) sowohl »flores pure 9! diandri« als »hermaphroditi monandri«. Die angeführten Tatsachen legen eine Vereinigung der ganzen Sektion Palaeomorphe mit Syeidium nahe, also die Wiederaufnahme der Sektion Syeidium in dem. ursprünglich von Migurı. geschaffenen Umfang, wenn sämtliche Arten von Palaeomorphe, auch soweit eigentliche Parallelformen bei Syeldium fehlen, sich ohne Zwang an Arten von Sycidium anschließen lassen. Daß dies gelingt, so daß die vereinigten Sektionen eine in sich wohl geschlossene Gruppe bilden, wird unten gezeigt werden. Nachträglich, nach langem Suchen, kam dem Verfasser eine sehr ef- wünschte Äußerung Warsurss über die vorliegende Frage zu Gesicht. Warsurg behält noch in seinen neuesten Publikationen die Kınasche Ein- teilung bei, und der Autorität dieses berufensten Kenners von Fieus enl- gegenzutreten, wäre immerhin gewagt gewesen. Aber in der (wohl dem Manuskript der inedierten Monsunia entnommenen) Diagnose von Fious (Syeidium) blepharostoma Warb. (bei Psrkıns, 1905, S. 197) findet-sich die Anmerkung: »Es ist wegen der Inkonstanz des Ovarrudiments in den männ- lichen Blüten ein Beispiel dafür, daß die Sektion Palaeomorpha nicht auf- recht zu erhalten ist«. Damit fällt jedes Bedenken gegen die vom vor fasser hiermit ausdrücklich vorgeschlagene Vereinigung der beiden Sektionen. Die Antwort auf die Frage, welcher T ypus der männlichen Blüte der ältere ist, gibt Kıns mit dem Namen Palaeomorphe, den er für die Formen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 429 mit Scheinzwitterblüten gewählt hat. So ganz selbstverständlich, wie es Kına erscheint, ist aber diese Entscheidung nicht. Männliche Blüten mit großem Pistillrudiment finden sich im ganzen Verwandtschaftskreis sehr selten, und in der Sektion Urostigina, die in der Verteilung der Blüten nicht so weit differenziert ist wie Syeidium, fehlt das Gynöceum in der J' Blüte ganz, bei der mit Urostigma nächst verwandten Sektion Pharma- cosyce ist das Pistill zwischen den Staubblättern sehr klein. Der Gedanke, daß das Pistill von Palaeomorphe eine Neuerwerbung ist, einerlei, ob in der monandrischen Blüte oder in der diandrischen mit Unterdrückung des zweiten Staubblattes entstanden, läßt sich also nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Von einem anderen Gesichtspunkt aus könnte das Auftreten des Pistills dann natürlich auch als Rückschlag bezeichnet werden, aber von einer primitiven Ausbildung kann man genau genommen bei einer Anamorphose, in der ein vollständig verschwundenes Organ wieder neu auftaucht, nicht sprechen. Eine halbwegs wahrscheinliche Entscheidung, ob die 5! Blüte von Palaeomorphe jünger ist als die von Syeidium, wäre deshalb nicht ohne Bedeutung, weil das Stamen der Zwitterblüten gegen das Pistill hin stark konkav gekrümmt ist, während sonst bei Fieus die Filamente gerade sind. Die beiden Unterfamilien Moroideae und Arto- carpoideae werden bekanntlich nach der Beschaffenheit der Filamente ge- trennt, die bei den Artocarpoideae immer gerade, bei den Moroideae in der Knospe stark eingekrümmt sind und bei der Reife mit plötzlichem Ruck los- schnellen. Ein Explodieren der Antheren ist bei Palaeomorphe allerdings ausgeschlossen, weil das kurze dicke Filament sicher keine Bewegungs- möglichkeit hat, aber irgend eine Bedeutung in den Beziehungen zu den Pronubi könnte der Einkrümmung doch zukommen. An das Vorkommen von geraden und gekrümmten Filamenten bei Fleus ließen sich allerhand naheliegende spekulative Folgerungen anknüpfen, die aber besser unerörtert bleiben, weil dafür die Basis, eben die Kenntnis des phylogenetischen Alters der Scheinzwitterblüte, fehlt, Mit den übrigen Punkten der Einteilung von Kıng stehen die Ergebnisse der anatomischen Untersuchung nicht im Widerspruch. Die am schärfsten charakterisierte und auch im reproduktiven Apparat am weitesten difleren- zierte Gruppe ist Synoecia. Von anatomischen Merkmalen, die Synoecia ohne weiteres erkennen lassen, sind zu nennen das mächtige Hypoderm auf beiden Seiten, die fächerförmigen Drüschen, die Einzelkristalle in der Epidermis, die Krypten auf der Blattunterseite. In den Materialien FALconer 973 und 1007, bei denen es noch nicht zur Grubenbildung gekommen ist, liegt ein frühes Entwicklungsstadium des Synoecia-Typus vor, einerlei, ob Sie eine neue Art oder eine Jugendform von Fieus callicarpa vepräsentieren. Sie haben im Habitus große Ähnlichkeit mit F. (Syeidiumm emend.) gehbosa, bei der in der typischen Form ebenfalls eine ziemlich weitgehende Difleren- zierung der unteren Epidermis eingetreten ist. Und daß Synoeeia zu Syei- 430 OÖ. Renner. dium und den verwandten Sektionen nähere Beziehungen hat als zu Uro- stigma, darauf weisen z. B. die Drüsenflecke hin, die, wenn vorhanden, seitlich auftreten, und ebenso die Formen der Trichome. Auffallend ist, daß Epithemhydathoden nur an der mutmaßlichen Jugendform vorkommen. Das Fehlen dieser Organe an den übrigen Materialien dürfte also nicht als primitiv zu deuten, sondern durch Reduktion zu erklären sein. Die sämt- lichen Arten klettern an Bäumen und Felsen und sind vielleicht mit Wasser nicht am besten versorgt. Ebenfalls noch gut abgegrenzt, aber sehr vielgestaltig, ist die größte Sektion, Urostigma. Ein Merkmal, das sämtliche Arten von den übrigen Sektionen unterscheiden läßt, ist nicht ausfindig zu machen. Aber die Kombination der Charaktere ist immer derart, daß ein Urostigma als solches stets zu erkennen ist. Der Rand des Blattes ist immer ungegliedert, die Behaarung ist selten und weich. Die Drüschen haben gewöhnlich einen langen, I-zelligen oder nur längs geteilten Kopf. Die Lithocysten besitzen meist keine Spur von einem Spitzchen auf dem sehr kleinen freien Flächen- stück, flache Lithoeysten fehlen ganz, und ebenso (ystolithen in Haaren. Das IHypoderm ist oft von einer Stärke und von einer Regelmäßigkeit in der schichtenweisigen Anordnung der Zellen wie sonst nirgends und tritt auch unten häufig auf. Tief eingesenkte Spaltöffnungen sind verbreitet, Epithemhydathoden selten. Wo Wachsdrüsen vorkommen, ist es fast durch- weg eine einzige auf dem Mittelnerv; sehr selten sind zwei seitliche Drüsen beobachtet. Als dritter großer Kreis sind die 4 letzten Sektionen aufzufassen. In allen Organen herrscht große Mannigfaltigkeit, gemeinsam ist nur die scharf ausgesprochene Abweichung von Urostigma. Der Blattrand ist oft reich gegliedert, Behaarung weit verbreitet und von anderem Charakter als bei Urostigma, oft sehr grob und rauh. Der Kopf der Drüschen ist fast immer längs und quer geteilt, die Lithocysten sind meistens deutlich trichomatisch, und Cystolithen treten auch in typischen Haaren auf. Eigentliches Hypoderm tritt zurück, eingesenkte Spaltöffnungen sind sehr selten, Epithemhydathoden sehr verbreitet. Wachsdrüsen kleiden nur die Winkel zwischen Nerven aus. Am einförmigsten und deshalb am besten umgrenzt ist in diesem Kreis Covellia. Charakteristisch sind die starkwarzigen, meist kugeligen, nie ab- seflachten Cystolithen. Hypoderm fehlt. Neomorphe ist nur in zwei Arten untersucht, die von Covellia in keinem Punkte abweichen. Die geringe Zahl der Arten erlaubt keine ent- schiedene Stellungnahme, aber weil auch sonst zwischen den beiden erst von Kıng getrennten Sektionen viel Übereinstimmung besteht, ist Neomorphe am besten als eine durch Kauliflorie ausgezeichnete Abteilung von Covellia zu betrachten. Viel mannigfaltiger ist Syeidisem (samt Palaeornorphe), doch sind weit von einander stehende Typen durch Zwischenformen verbunden. Die meisten Bemerkung m Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20 Sonderdrucke, bei solchen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die en ‘Verfasser Druck und Papier zu zahlen en: und zwar: für. 10 Expl. geh. in 2 Uimpohlag für an Yrcklaren 1, ”, für die einfarb. Taf. 3 30. » 20 » » » 2.40, » » >» - 80 —,60. » 30 » » » » » » 3. 60, » » »..80..,90 » 40 » ‚> » » . » » R 4.80, » » » 80 1.20 » 50 » »>» » BER, » x 6.—, » ” » +80.1,50 ». 60 » » » » » » 7.20, > » » 80 1,80 » 70 » »o» » » > » 8.40, » » » 80 2,10 » 80 » » » » » ö ». 2 9.60, » nd » 80 2.40 » :90 » » ») » » Be 10. 80; Be » » 80 2.70 » 100 » » » ” -» » 12. ig) » » » 80 3.— Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung solcher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als 3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher ‘sehr erhöhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für.den Literaturbericht werden mit 4 50.— für den Bogen honoriert. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr- bücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in Berlin W. 30, Grunewaldstr..6/7, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druck- fertig eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und aus- gedehnten Abänderungen‘während der Korrektur Zeitverlust und son- stige Unzuträglichkeiten verbunden sind. [un Verlag von Wilhelm Engelmann. in Leipzig Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin des bofan. Gartens in Dresden. Leni 1 1 Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der . Willkomm, Moritz, iperischen Halbinsel. Mit 21 Textfguren, 2 Heliogravüren und 2 Karten. Lex.-8. .# 12.—; in Ganzleinen geb. ‚# 13.50. Subskriptionspreis: .# 10.—; in Ganzleinen geb. .# 11.50. u Pax F Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. I. Band. ° 270") Mit 9 Textfiguren, 3 Heliogravüren und 1 Karte. Lex.-8 # 11.-; in, Ganzleinen geb. .# 12.50. 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Hier ist alles zusammengebracht, was in keiner der übrigen Sektionen Platz hat, und unten soll der Versuch gemacht werden, einige größere Gruppen abzuteilen. Die afrikanische Formengruppe Sycomors findet un- gezwungen in der Kınsschen Arrsyce Platz, wenn auch, wie Warsurc (1904) vorschlägt, als eigene Abteilung. Noch ist eine in Amerika endemische Gruppe zu erwähnen, die von Migquer als Sektion Pharmacosyce abgetrennt, von EnsLer (1889) der Sektion Urostigma einverleibt wurde. Warsurs (1902) nimmt die Mıiqurısche Sektion wieder auf, und der Verfasser schließt sich ihm an. Pharmacosyce hat große Ähnlichkeit mit Trostigma. Aber die ' Blüten sind diandrisch und enthalten oft, wie Mıquer in allen Publikationen hervorhebt, zwischen den Staubblättern ein Pistillrudiment. Auffallenderweise wird diese Angabe, trotzdem in der Flora Brasiliensis (T. 25) von P. radula sogar eine Zeich- nung gegeben ist, von allen Autoren ignoriert. Leicht zu sehen ist das Pistill allerdings nicht immer, bei Fieus radula hatte es in einem vom Ver- fasser beobachteten Fall etwa Größe und Form eines Archegons von Mnium. Ein anderer Unterschied gegenüber Urostigma besteht in der Form der mehrzelligen eingesenkten Drüschen. Wachsdrüsen sind nur bei einer Art gefunden worden, und zwar seitlich, paarig. Nach diesen Feststellungen wäre die Gliederung von Fieus folgender- maßen zu gestalten, von den vermutlich primitiveren Formen zu den differenzierteren fortschreitend: f a. Pharmacosyce "\b. Drostigma a. Sycidium II. ! b. Eusyce mit Sycomorus e. f a. Corellia \ 3. Neomorphe II. Synoecia I Pharmacosyce. Die Arten lassen sich trennen in solche, die Hypoderm nur oberseits und flache Spaltöffnungen haben (KFieus adhatodaefola, grandaeva), und solche, die Hypoderm auch unterseits und eingesenkte Spaltöffnungen besitzen (F. radula, anthelminthica). Urostigma. Die asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Arten inüssen gesondert behandelt werden, weil die Sektion sich in jedem Erd- teil in besonderen Typen entfaltet hat. Kına gliedert die 66 asiatischen Arten, die er beschreibt, in folgende Reihen: > . > Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bad. 28 432 0. Renner. I. Leaves coriaceous or subcoriaceous, with short, or moderately long, stout petioles, which are never jointed to the blade. II. Leaves subcoriaceous or membranous, on long, slender petioles, which are sometimes jointed to the blade. III. Leaves coriaceous, stamens 2. Wirklich scharf umgrenzt sind die beiden ersten Reihen nach dieser Definition sicher nicht, aber im großen und ganzen scheinen sie doch natürlich zu sein. Nur in einzelnen Fällen hat Kına über der Ähnlichkeit des Blattumrisses die Verschiedenheit der Struktur, die schon das un- bewaffnete Auge und noch mehr der tastende Finger ahnen läßt, ver- nachlässigt. Daß die Abtrennung der Ill. nur aus 2 Arten bestehenden Reihe gerechtfertigt ist, kann bestritten werden. Die eine untersuchte Art, Ficus vasculosa, wird deshalb in einer der beiden ersten und einzigen Gruppen erscheinen. Nach der Blattstruktur sind zwei Reihen auseinander zu halten: Arten mit Hypoderm, in der Hauptsache der ersten Reihe von Kıng entsprechend, und Arten ohne Hypoderm, die bei Kına großenteils in der zweiten Reihe geführt sind. Aus der ersten Reihe sind danach F. saxophila, glabella, nervosa und pubinervis auszuschließen, weil ihnen Hypoderm fehlt; F. pubinervis steht insofern in der Mitte, als die Epidermis hier zwei- schichtig ist. Aus der zweiten Reihe in die erste ist F. Rumphi zu ver- setzen, die mit F\ religiosa in der Blattform große Ähnlichkeit hat. F. vasculosa endlich aus der dritten Reihe kommt, weil Hypoderm fehlt, in die zweite. Innerhalb der großen Reihen faßt Kına die Arten wieder nach dem Blattumriß zusammen. Zwei seiner Subseries in der I. Reihe sind auch auf den Verlauf der Nerven gegründet. Und die Nervatur scheint sogar geeignet in der ersten Reihe zwei Abteilungen abzugrenzen. In die erste Abteilung fallen die Arten ‘mit wenigen starken Seiten- nerven, die breites Hüllgewebe besitzen und 2 oder mehr Leitbündel ent- halten: F\ bengalensis, Rumphü, pilosa, glaberrima, truncata, xylophylla. Hypoderm ist beiderseits vorhanden, unten immer einfach, oben bei F bengalensis 2-schichtig, sonst einfach. Die Spaltöffnungen sind immer u gesenkt, bzw. von den Nachbarzellen umwallt, mit Ausnahme von F Rumphü und glaberrima. Cystolithen treten oben und unten auf, nur bei F. trumeata sind sie oben sehr selten, bei F. zylophylla fehlen sie oben ganz. Das Hüllgewebe der Seitennerven geht nach oben durch bei den 3 ersten Arten, es erreicht das obere Hautgewebe nicht bei den 3 übnger- F. truncata und xylophylla haben von allen am meisten Ähnlichkeit mit einander. Als zweite Abteilung faßt der Verfasser die Arten zusammen, deren Seitennerven zahlreich und schwach sind und ein einziges von schwachen Hüllgewebe umgebenes Leitbündel besitzen; F' obtusifola, rubiginost, Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 433 rhododendrifolia, Binnendijkei, relusa, Benjamina, elastica. Im Extrem (bei F\ elastica, Benjamina) sind zwischen den sehr eng gestellten primären Seitennerven nur noch sehr wenige Sekundärnerven entwickelt. Das Hypo- derm ist beiderseits einfach bei F Benjamina, Binnendijkü, rhododendri- folsa, oben 2-schichtig, unten einfach bei F" retusa, obtusifolia, beiderseits 2—3-schichtig bei F". elastica und rwubiginosa. Die Spaltöffnungen sind immer eingesenkt, Lithocysten meist oben und unten vorhanden, bei F. rubiginosa nur oben. Eingesenkte Drüschen besitzen #* elastiea und rubi- ginosa. Die zweite Hauptreihe umfaßt die Arten: F\ pubinervis, nervosa, vasculosa, saxophla, religiosa, Tjakela, infectoria, glabella. Die Nervatur ist meistens wie in der ersten Abteilung der ersten Reihe, nur F\ glabella hat große Ähnlichkeit mit F\ rhododendrifolia (aus der Gruppe von F. elastica), zu der sie von Kıng auch gestellt wird. Lithocysten finden sich nur unten, dagegen nicht selten Cystolithen auch in Zellen der oberen Epidermis. Die Spaltöffnungen sind meist nicht eingesenkt. Die Seiten- nerven springen unten mehr vor als oben bei F" pubinervis, nervosa, vasculosa, saxophila, oben mehr als unten bei F\ religeosa, Tjakela, infectoria, glabella. Die 4 letzten Arten neigen auch sehr zu »dorsaler« Ausbildung des Mesophylis. F\ pubinervis und nervosa bilden für sich einen besonderen Typus, der durch Fehlen der Brakteen unte? den Rezeptakeln und durch das Vorhandensein eines Wachsdrüsenpaares am Blattgrund ausgezeichnet ist; auch der Besitz von Epithemhydathoden, die bei Urostigma gar nicht häufig sind, ist beiden Arten gemeinsam. F. vasculosa kommt der F. nervosa ziemlich nahe. F. saxophila hat etwas eingesenkte Spaltöffnungen, wie F. Tjakela aus der letzten Gruppe. F' religiosa und Tjakela haben eingebettete Nerven, bei F! infectoria und glabella, die einander anatomisch viel ähnlicher sind als äußerlich, gehen die Nerven durch. Die Gliederung der afrikanischen Arten kann nach demselben Schema durchgeführt werden wie bei der asiatischen. Hypoderm und wenige starke Seitennerven besitzen F. abutilifolia, glumosa, populifolia, 'Pringsheimiana, Hypoderm und zahlreiche schwache Seitennerven finden sich bei F! mangi- feroides, lanceobracteata, macrosperma, acrocarpa, Dekdekana; der Unter- schied zwischen diesen beiden Gruppen ist aber viel weniger prägnant als bei den asiatischen Arten, weil auch in den schwachen Nerven häufig 2 Bündel auftreten. Hypoderm fehlt bei F\ Iutea und salierfola. Unter den amerikanischen Spezies sind Formen mit einfacher Epidermis nicht bekannt geworden, aber F' lancifolia hat doch 2-schichtige Epidermis, kein eigentliches Hypoderm. Die übrigen durch Hypoderm ausgezeichneten Arten sind wieder nach der Nervatur in zwei Reihen zu zerlegen, doch silt hierbei dieselbe Einschränkung wie bei den afrikanischen Arten. In der Reihe mit verhältnismäßig wenigen Seitennerven (mit starkem Hüll- gewebe) ist eine Gruppe großblättriger Arten durch Spikularzellen aus- 28* 434 0. Renner. gezeichnet: F' erocata, tomentella, Gardneriana, longifolia, doliaria, Bon- plandiana. Unter den übrigen Arten steht F. fagifolia insofern isoliert, als hier die Seitennerven oben stark eingedrückt sind. Im übrigen be- sitzen F\. Jaliscana, Guadalajarana, subapicrlata Hypoderm auf beiden Seiten, F\. subapreulata zudem allein eingesenkte Spaltöffnungen; der Rest von Arten hat Hypoderm nur oberseits: F\. Pringlei, elusiaefolia, amaxonika, enormis,populnea, lentiginosa, paraensis. DieArten mit zahlreichen schwachen Seitennerven (mit schwachem Hüllgewebe, das nach oben nicht oder sehr schmal durchgeht) sind F. lgustrina, subtriplinervia, sapıda, pertusa. " Von Mıguer (1867) sind die amerikanischen Arten nach der Form und Größe der Blätter in 4 Reihen gebracht worden. F. lentiginosa kommt hier neben F' crocata zu stehen, F\ longifolia und Bonplandiana sind von F. erocata getrennt und mit F\ paraönsis zusammengebracht. Wenn also die Gliederung nach den vegetativen Charakteren vorgenommen werden soll, läßt sie sich durch die anatomischen Verhältnisse sicher viel schärfer präzisieren. Aus Warsurgs Feder ist dem Verfasser nur die Bearbeitung einer kleinen Zahl von Arten aus den Antillen bekannt (1902). WARBURG bildet die größeren Gruppen nach der Größe und Form der Rezeptakeln, und nur kleine Abteilungen werden nach der Umrißform und der Nervatur der Blätter unterschieden. Aus einer Mitteilung von Kına über die Variabilität der Rezeptakeln bei gewissen asiatischen Arten läßt sich natürlich nicht der Schluß ziehen, daß die Merkmale des reproduktiven Apparats bei der ganzen Gattung geringen Wert besitzen, aber für die Praxis wäre eine auf die vegetativen Teile gegründete Gliederung sicher bequemer. Und daß die Größe der Rezeptakeln für die natürliche Gruppierung eher Fingerzeige geben soll als z. B. die Eigentümlichkeit der Blattnervatur, kommt dem Verfasser nicht sehr wahrscheinlich vor. Leider hatte der Verfasser von den Arten, die Wargurs a. a. 0. beschreibt, so wenige vor sich, daß er nicht prüfen konnte, wie weit das nach den anatomischen Verhältnissen entworfene Schema mit dem von WarsurG gewählten sich etwa deckt. Syeidium. Kısa unterscheidet für 31 Arten von Syeidium nieht weniger als 8 koordinierte Gruppen, für 10 Arten von Palaeomorphe 7 solche Gruppen, und zwar fast durchweg nach der Blattform. Es ist ihm also nicht gelungen, größere Formenkreise abzugrenzen, und auch die Kenntnis der anatomischen Verhältnisse gibt kein einfaches Mittel dazu an die Hand. Aber es lassen sich doch zwei Reihen aufstellen, die durch einen gewissen, nicht immer vollständigen Komplex von Eigentümlichkeiten sich unterscheiden. In der einen Reihe springen die Seitennerven uam meist stark vor, wenn schwach, dann oben mehr als unten; das # - gewebe der Seitennerven ist nie sklerenchymatisch; die Lithoeysten sind meist von ansehnlicher Größe, machen nie einen bedeutenden Teil der Epr dermis aus und besitzen wohl entwickelte Cystolithen. In der anderel Reihe springen die Seitennerven schwach vor, oder wenn sie stark sind, Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 435 ist das Hüllgewebe ganz oder teilweise sklerenchymatisch, was auch bei den schwachen vorkommt; die Gysten sind immer abgeflacht, manchmal so häufig, dab sie einen beträchtlichen Teil der Oberfläche einnehmen, und enthalten oft keine Cystolithen. Leichter ist es, innerhalb dieser Reihen kleine Abteilungen zu unter- scheiden. In der ersten schließen sich durch rauhe Behaarung F. scabra, heterophylla, quereifolia, asperrima an einander an, F\ obseura und pisifera sind durch den Besitz von Spikularzellen verbunden, F\ brerieuspis, De- caisneana, adenosperma durch typisches Hypoderm und gut entwickelte Gysten auf der Oberseite, F\ subulata und sikkimensis durch das Auf- treten von zwei bedeutend verschiedenen Cystenformen unterseits und durch das Fehlen der Üysten oberseits (während alle übrigen Arten Cysten auch oben, oft stark trichomatisch, besitzen). In den drei letzten kleinen Arten- gruppen sind je Vertreter von Syerdium und Palaeomorphe enthalten, in der ersten fehlt Prlueomorphe. In der zweiten Hauptreihe stehen F. partetalis, lasiocarpa, urophylla, rostrata, Ampelas, clavata, cuspidata, teils zu Syeidium, teils zu Palaeomorphe gehörig, einander sehr nahe. Die 5 ersten haben an den Seitennerven sklerotisches, die 2 letzten kollen- chymatisches Hüllgewebe, und (ysten auf der Oberseite besitzen nur Ampelas und clarata. Die am meisten abseits stehende F\ (Pal.) yilbosa, die allein echtes Hypoderm und ebenfalls Cysten auf beiden Seiten auf- weist, wird durch ihre Varietät parasitica an F. clavata und rostrata an- geknüpft, F. Pseudopalma Blanco, die bei Kına fehlt und bei Navzs et FERNanDEz- Vırzar zu Covellia gestellt wird, zieht der Verfasser nicht ohne Bedenken zu Sycidium. Die Gestalt der Cystolithen und Cysten auf der Oberseite ist in der ganzen Gattung ohne Beispiel, aber die kleinen flachen (ysten ohne CGystolithen, die auf der Unterseite die Nerven bedecken, erinnern sehr an Syeidium, während unter den untersuchten Arten von Covellia keine auch nur entfernte Ähnlichkeit mit F. Pseudopalma hat. Auch die Um- rißform des grob buchtig gezähnten Blattes findet sich in ähnlicher Weise nur in der Sektion Syeidium wieder, bei F\ deeipiens. Wenn diese dem Verfasser nicht weiter bekannte Art nicht auch sonst Beziehungen zu F'. Pseudopalma aufweist, steht die letztere sehr isoliert. Eusyece. Für die Einteilung in die zwei großen Reihen, die Kıxs wählt, »scandent or ereeping shrubs« und »erect shrubs or trees« spricht auch das Resultat der anatomischen Untersuchung. Die Kletterformen sind Aurch schild- oder fächerförmige Drüschen, meist auch durch Hypoderm, die aufrechten Holzgewächse durch keulenförmige Drüschen und meist durch einfache Epidermis charakterisiert. Die dritte, aus 2 Arten bestehende Reihe Sründet Kına auf die abweichende, nämlich dem Urostigma-Typus ent- sprechende Verteilung der Blüten in den Rezeptakeln. Genügt aber dieser Charakter nicht, F nemoralis und lepidosa zu Urostigma zu stellen, so 436 0. Renner. berechtigt er auch nicht dazu, die beiden Arten als besondere Gruppe zu führen. Vielmehr müssen sie nach der Blattstruktur und als aufrechte Bäume an verschiedenen Stellen der zweiten Reihe untergebracht werden. Diese Behandlung scheint dem Verfasser um so mehr gerechtfertigt, als Kıne selbst so inkonsequent ist, F. Thwaxtesir, die nach der Blütenverteilung in seine dritte Reihe gehört, bei der ersten Reihe zu belassen, jedenfalls weil sie hier an F! pumila sich gut anschließt, während die Einordnung von F. nemoralis und lepidosa Schwierigkeiten macht. In der ersten Reihe steht . /aevis mit einfacher Epidermis für sich. Unter den übrigen, meist mit Hypoderm versehenen Arten sind F. pumila und foveolata durch papillöse Beschaffenheit der unteren Epidermis aus- gezeichnet, F\ recurva, lanata und villosa durch hügelige Modellierung der unteren Blattfläche und durch starke Behaarung, die jedoch nach Kıns bei F. recurva bisweilen fehlt. Glatt und kahl ist die untere Blattseite bei F. ramentacea und scandens. Der Anschluß von F! excavata, die mit den tiefen Gruben auf der Unterseite, dem mächtigen Hypoderm und den tief eingesenkten Drüschen einen ganz besonderen Typus repräsentiert, dürfte am ehesten bei F' ramentacea zu suchen sein, wo schon eine deutliche Differenzierung der unteren Epidermis zu bemerken ist. Zu erwähnen bleibt noch, daß sämtliche Arten Lithocysten wenigstens auf der Unter- seite besitzen. Die zweite Reihe ist nach dem Vorkommen von Cystolithen weiter in zwei Gruppen zu trennen. In der ersten sind Cystolithen vorhanden, bei F. maeropoda beiderseits, sonst nur unterseits. Stark behaart sind F. macropoda, earica, palmata, fast kahl erecta, pyriformis, silhetensis. Wenn Kına die beiden letzten Arten für mit F ereela sehr nahe verwandt hält, muß der Verfasser ihm beipflichten. In die Nähe von F'. ereeta dürfte F. nemoralis zu stellen sein. In der zweiten Gruppe fehlen Cystolithen. Die Arten haben in der Beschaffenheit des dünnen Blattes viel Ähnlichkeit unter einander und stehen auch bei Kı« nahe beisammen. F. alba und ltowicaria sind durch ihre wollige Behaarung in der ganzen Gattung a gezeichnet. Bei F' ehrysocarpa, fulva und hirta muß F'. lepidosa ein- geschoben werden. Eine Spezies, F. diversifolia, ist bis jetzt nicht berücksichtigt worden, weil sie in keiner der großen Reihen ohne Zwang unterzubringen ist. Kıns stellt sie nach der Wuchsform in die zweite Reihe, aber im anatomischen Habitus hat sie hier mit keiner Art entfernte Ähnlichkeit. Läßt sie sich vielleicht auch nicht als eigene Sektion Erythrogyne abtrennen, wie Miqueb will, so muß sie doch als ein besonderer Typus von Eusyce betrachtel werden. Die »Untersektion Syeomoraus, eine speziell afrikanische Differenzierung‘ der Sektion Eusyce (WarsurG 1804), findet ihren Anschluß ‚bei dem Bin von F. earica und ereeta, mit dem sie den Besitz von Cystolithen gemein Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 437 hat. Beiderseis sind (ysten anzutreffen bei F. Sycomorus, nur unterseits bei F\ riparia, stellulata, barbieaukis, corylifolia, nur oben bei F. gnapha- locarpa, die auch durch grubige Beschaffenheit der Unterseite ausge- zeichnet ist. Covellia. Die Arten werden von Kıns nach der Stellung der Rezep- takeln gruppiert, die anatomischen Verhältnisse sind wegen ihrer Einförmig- keit für eine Gliederung nicht geeignet, Höchstens lassen die beiden Spezies mit Gystolithen auf beiden Seiten, F‘ cuneata und Ribes, die auch nach Kıns nahe verwandt sind, den übrigen Arten sich gegenüberstellen, die Cystolithen nur unterseits besitzen. Über Neomorphe hat der Verfasser wegen Spärlichkeit des Materials nichts zu bemerken. Die Arten von Symoecia sind so ähnlich, daß die Gruppierung ganz willkürlich erscheint. Zum Schluß soll noch ausdrücklich hervorgehoben werden: der Ver- fasser denkt nicht daran, daß er mit dem Versuch einer Gliederung von Fieus überall die wahren verwandtschafllichen Beziehungen getroffen hat. Er wollte nur eine Vorstellung davon geben, wie durch ziemlich prägnante Unterscheidungsmerkmale im histologischen Habitus die Fülle der Formen sich zerlegen und ordnen läßt, leichter und eindeutiger als es auf Grund alleiniger Beobachtung der exomorphen Verhältnisse möglich ist. Von einer Kenntnis der natürlichen Zusammenhänge sind wir noch weit entfernt, und was Bentuam und Hooker in den Genera sagen: genus totum monographo assiduo acriter commendamus, das gilt heute noch. Aber daß für diese schwierige Arbeit aus der anatomischen Behandlung kein geringer Gewinn zu ziehen ist, das glaubt der Verfasser gezeigt zu haben. Zur physiologischen Anatomie der Milchröhren. Es gibt nicht leicht wieder ein Organ des Pflanzenleibes, dessen Deutung so fundamentale Änderungen durchgemacht hat wie die der Milchröhren. Erst für ein System gehalten, das im Stoffwechsel der Pflanze eine ebenso grandiose Rolle spielt wie das Blutgefäßsystem im Tierkörper, haben die Milchröhren sich bald mit der Zuerkennung einer verhältnismäßig beschei- denen Hilfstätigkeit in der Stoffleitung begnügen müssen, und am Ende ist ihnen fast jede ernährungsphysiologische Funktion abgesprochen worden, so daß ihnen nur eine ziemlich untergeordnete ökologische Bedeutung bleiben soll. Aber hier ist eine Einigung eben noch nicht erzielt. Die physiologische Anatomie will Momente finden, die deutlich auf eine Be- teiligung der Milchröhren am Transport der plastischen Substanzen hin- weisen. Das physiologische Experiment kann — mit dem besten Willen, Sozusagen; denn eine Beeinflussung durch die sehr bestimmt lautenden An- gaben der Anatomen war anfangs wohl vorhanden — von einer derartigen Leistung nichts entdecken. Und nachdem in den augenscheinlich mit großer 438 O. Renner. Umsicht angestellten Versuchen von Knıer das Experiment gesprochen hat, hat die physiologische Anatomie über die experimentell behandelten Objekte eigentlich kein Wort mehr zu verlieren, solange sie sich im Widerspruch mit dem Ergebnis des Experiments befindet. Denn die anatomische Be- handlung der unter nicht kontrollierten Bedingungen erwachsenen Pflanze hat hier dem positiven Ergebnis, der lebendigen Tat des Organismus nichts entgegenzusetzen als Wahrscheinlichkeitsgründe. Freilich ist die Pflanze im Experiment kein selbstregistrierender, Umformungen vornehmender Apparat, und zwischen der tatsächlichen Reaktion und dem theoretischen Fazit des Experimentators liegt eine lange Kette mehr oder weniger sub- jektiver Deutungen. Aber es sind doch immerhin Vorgänge, Bewegungen, Zustandsänderungen, die zur Beobachtung kommen und durch Variation der Bedingungen verschoben und so in ihren Ursachen einigermaßen ver- standen werden können, nicht starre Lagebeziehungen oder Mengenver- hältnisse, .in die eine Zweckmäßigkeit für eine willkürlich angenommene Funktion hineingedeutet wird. Die hauptsächlich von Hasertanpt und Pırorra und MaRcATILI Vel- tretene Auffassung, die in den Milchröhren Leitungsbahnen für die im Blatt gebildeten organischen Substanzen sieht, gründet sich in erster Linie auf die Lagebeziehungen, die zwischen den Milchröhren und dem Assimilations- gewebe bestehen sollen. Fälle, wie der bei Hanerranpr (1883, T. II, Fig. 1) von Euphorbia palustris abgebildete, wo ein Milchröhrenast sich zwischen die Epidermis und die Palisaden so eingedrängt hat, daß auf einem Quer- schnitt nicht weniger als 5 Palisadenzellen mit ihrem oberen Ende an die Milchröhre anstoßen, sind dem Verfasser bei den Moraceen nicht zu Ge- sicht gekommen, und Scnimper (1885) und Knıer haben sogar bei Euphorbia vergebens nach prägnanten Beispielen gesucht. Häufig dürfte diese Er- scheinung also nicht sein, typisch ist sie auf keinen Fall, und dazu läbt sie sich ganz ungezwungen auch rein mechanisch, ohne jede teleologische Unterschiebung, deuten, eine Möglichkeit, auf die auch SchımPER (1885, S. 775) hinweist, ohne im vorliegenden Fall weiter darauf einzugehen. Ein Milchröhrenzweig, der im jungen Blatt wie ein schmarotzender Pilzfaden unter der Epidermis sich gewaltsam seinen Weg bahnt — denn die Spitzen der Milchröhrenäste scheinen ziemlich lange fortzuwachsen, nach ihrem Vorkommen innerhalb mehrschichtiger Hautgewebe zu urteilen — wird bei gar nicht beträchtlicher Weite an jener Stelle einige Palisadenzellen, nicht eine einzige, sondern mindestens zwei, von der Epidermis abdrängen, und diese Palisadenzellen können bei der endgültigen Ausgestaltung, d. h. bei der Bildung der Interzellularräume, leicht so verbogen werden, daß sie gegen die Milchröhre hin zusammenneigen; wenn die Längswände der Palisaden streckenweise auseinander weichen, wird ja gerade der Zusammenhang der Tangentialwände mit den angrenzenden Gewebeelementen fest erhalten bleiben. Bei den unter dem oberen Hautgewebe verlaufenden faserförmigen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 439 Spikularzellen von Freus erocala und tomentella, die bedeutend weiter sind als die Milchröhren, ist es eine ganz gewöhnliche Erscheinung, daß mehrere Palisadenzellen, die an eine Faser stoßen, gegen diese hin konvergieren. Trotzdem wird niemand sich zu dem Schluß veranlaßt sehen, daß die Fasern mit der Ableitung der Assimilate etwas zu tun haben. Ein anderes Bild, wie es bei Hagerranpr in T. ], Fig. 4 und 2 wiedergegeben ist, findet sich häufig. Aber auch hier reicht die mechanische Erklärung vollkommen aus. Im lockeren Schwammgewebe grenzen die Milchröhren wohl stellen- weise an Interzellularen, aber jedenfalls von Strecke zu Strecke müssen sie zwischen den Zellen aufgehängt werden, und dabei mag es sich oft er- geben, daß diese konvergierenden Trägerzellen ihren längsten Durchmesser senkrecht zur Längsausdehnung der Milchröhren einstellen. Daß dazu noch ein physiologisches Moment kommt, die Notwendigkeit der Ernährung der Milchzellen, bedarf als selbstverständlich kaum der Erwähnung. Ein sicheres Kriterium für die Bedeutung der Milchröhren liefern also diese Lagebeziehungen nicht. Aber vielleicht ist aus den Tatsachen, die in das Gebiet der Gewebekorrelation gehören, eher ein Anhalt zu gewinnen. Wenn das Leitparenchym oder die Siebröhren durch die Milchröhren funktionell entlastet« werden, so können bei reichlicher Entwicklung der Milchröhren die beiden erstgenannten Gewebesysteme schwächer ausgebildet sein, und eine derartige Beziehung soll nach Dr Bany zwischen Milchröhren und Phloöm z. B. bei den Asclepiadeen, nach Haserraxpr zwischen Milch- rühren und Leitparenchym bei Hupkorbia zu beobachten sein. Auch unter den untersuchten Moraceen sind mehrere solche Fälle zur Beobachtung gekommen. Durch besondere Weite und große Zahl der auch im assi- milierenden Gewebe verlaufenden Milchröhren sind die meisten Arten von Parartocarpus ausgezeichnet, und hier ist die Reduktion der Phloömteile der Leitbündel wirklich auffallend. Dagegen sind die Parenchymscheiden der Nerven sehr gut entwickelt; die Scheide ist an den schwächeren Nerven zwar nur einschichtig, besteht aber aus großen zartwandigen Zellen. Ähn- lich liegen die Verhältnisse bei Sorocea; die Milchröhren sind zahlreich, auch im Chlorophyliparenchyin, und die Siebteile der Leitbündel in den schwächeren Nerven sind schwach, und, was bei Parartocarpus nicht der Fall ist, die Parenchymscheiden der schwachen Nerven ebenso. Dosqueia bildet insofern ein Gegenstück zu Parartocarpus, als die Milchröhren in sroßer Zahl auftreten und das Leitparenchym schwach ausgebildet ist, während eine Reduktion des Phloöms sich nicht zu erkennen gibt. Aber diesen wenigen mit Fleiß zusammengelragenen Beobachtungen steht eine viel größere Zahl von indifferenten oder gar widersprechenden Fällen gegenüber. Um ein paar prägnante Beispiele herauszugreifen, seien nur Dammaropsis Kingiana, Artocarpus Limpato, Vriescanus, rufescens genannt, die zahlreiche weite Milchröhren und dazu sehr gut entwickeltes Leitparenchym und Phloöm besitzen. Bei diesen Pllanzen besteht nun der 440 0. Renner. Milchsaft zum größten Teil aus Kautschuk, so daß man den Milchröhren schon deswegen keine bedeutende Beteiligung an der Leitung der plastischen Stoffe zuschreiben kann. Günstigere Resultate könnte man von den Pflanzen mit Eiweiß führenden Milchröhren erwarten. Aber die Eiweißschläuche der Conocephaleen treten, wie oben angegeben, fast nie in die Blätter ein, und wo dies der Fall ist, bei Pourouma mollis und acuminata, ist kein An- zeichen von einer Reduktion des Phloöms oder des Leitparenchyms zu ent- decken. Und das Verhalten von Fieus populifolia, der einzigen Artocarpee, deren Milchsaft größtenteils aus Proteinsubstanzen zu bestehen scheint, ist erst recht überraschend: es gibt kaum ein Blatt unter den untersuchten, das so zahlreiche und so weite Milchröhren aufweist wie das von Fleus populifolia, und trotzdem sind die Siebteile wie die Parenchymscheiden ungewöhnlich gut entwickelt. Das ist ein Ergebnis, das der Deutung von NABERLANDT genau zuwiderläuft. Nach der Überzeugung des Verfassers ist dem Problem durch ver- gleichend anatomische Betrachtung nicht beizukommen, weil es viel zu komplex ist. Bei der Vergleichung verschiedener Formen in dem oben angenommenen Sinn wird stillschweigend die Voraussetzung gemacht, daß die Menge der in den Leitungsbahnen wandernden Stoffe, auf die Volum- einheit des Blattes bezogen, überall dieselbe ist. Denn nur so ist die Forde- rung einer Kompensation für die geringen Leistungen des einen oder anderen Gewebesystems verständlich; wobei sogar noch zu bedenken bleibt, daß der Schluß von der räumlichen Ausdehnung auf das Maß der Leistung nicht absolut zwingend ist. Aber die Menge der zu transportierenden Stoffe ist eine Funktion der Wurzeltätigkeit, der Transpirationsgröße, der Assimilations- energie, lauter Faktoren, deren Größe für die einzelne Art unbekannt ist und für verschiedene Arten jedenfalls verschieden sein kann. Für die Richtigkeit der oben gegebenen Prämisse fehlt also jeder sichere Beleg, es fehlt sogar die Wahrscheinlichkeit, und damit fällt die Berechtigung des Schlusses. Daß den Milchröhren eine bedeutende ökologische Rolle zukommt, inso- fern als ihr Inhalt den provisorischen Wundverschluß besorgt und: ein chemisch wirksames Schutzmittel gegen Tierfraß darstellt, darf nach den Ausführungen von Kntrp als sicher betrachtet werden. Die Lagerung der Milchröhren im Blatt findet von diesem Gesichtspunkt aus eine vollkommen befriedigende Erklärung. Bei einer Verletzung des Blattes wird in erster Linie eine Verstopfung der Leitungsbahnen nützlich sein, und dafür erweist sich das allgemein verbreitete Vorkommen der Milchröhren in der Nähe der Leitbündel als vorteilhaft. Als der vollkommenste Typus kann ur Milchröhrensystem mit ins Assimilationsgewebe abzweigenden Ästen gelten. Hier kann durch die kleinste Verwundung eine Milchröhre angeschnitten und so eine Infektion verhindert oder ein tierischer Schädling beim ersten Angriff abgeschreckt werden. Das Eindringen der Milchröhren zwischen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 441 die Zellen des Hautgewebes, wie es bei Fieus oft zu beobachten ist, läßt eine andere als eine derartige ökologische »Motivierung« überhaupt kaum zu — wenn um jeden Preis jedes Moment in der Gestaltung teleologisch moti- viert sein muß. Ein Antagonismus zwischen den chemisch und den mecha- nisch wirksamen Schutzmitteln, also den Milchröhren und den mit mine- ralischer Substanz inkrustierten Trichombildungen, etwa auch den Spikular- zellen, hat sich nicht konstatieren lassen. Bei den Milchröhren, deren Inhalt sich zum größten Teil aus eiweiß- artigen Substanzen zusammensetzt, fällt es freilich schwer nur eine öko- logische Rolle anzunehmen. Aber es bleibt doch zu bedenken, daß auch in den Myrosinschläuchen der Crueiferen usw. stickstoffreiches Material in großer Menge festgelegt ist, dessen Bedeutung in erster Linie auf dem Ge- biet der Ökologie, nicht der Ernährungsphysiologie zu liegen scheint. Und dasselbe könnte bei Fricus populifolia der Fall sein, deren Milchröhren von denen der übrigen Artocarpeen nur durch den Inhalt, nicht durch die Verbreitung im Vegetationskörper sich unterscheiden. Bei den Conocepha- leen könnte das Milchröhrensystem, das in seiner Ausdehnung fast immer auf die Achse beschränkt bleibt, allerdings ganz wohl ein Magazin für plastische Substanzen darstellen. Und wenn die oben aufgestellte, jeder Begründung entbehrende Hypothese, daß das Milchröhrensystem der (ono- cephaleen als reduziert aufzufassen sei, hier weiter verfolgt werden darf, so kann man sich denken, daß das Zurückweichen der Milchröhren aus den Blättern mit einem Funktionswechsel verbunden, bezw. durch einen solchen bedingt war. Die Milchröhren hätten die ökologische Funktion des Wundverschlusses und des Schutzes gegen Tierfraß durch Umbildung zu Speicherorganen eingebüßt und wären damit im Blatt überflüssig geworden. Ein Teil der Funktion, nämlich der Wundverschluß, könnte dabei durch die zunächst im Blatt auftretenden Schleimgänge übernommen worden sein. Der Inhalt der Schleimzellen scheint nämlich für eine solche Leistung ganz geeignet; er quillt (z. B. bei Coussapoa nitida) bei Wasseraufnahme rasch, erreicht aber bald die feste Grenze seiner Quellungsfähigkeit, die auch durch Erwärmen des zugegebenen Wassers sich kaum weiter hinaus- rücken läßt. Die stärkeren Leitungsbahnen, die ja allein von Schleim- Sängen begleitet sind, können also bei mechanischen Beschädigungen leicht verstopft werden; das übrige Gewebe der Blätter ist so zart, daß es an der Wundstelle jedenfalls sehr rasch kollabiert und vertrocknet. Ein che- mischer Schutz gegen Tierfraß fehlt, und wie z. B. die Ceeropien von Blattschneiderameisen zu leiden haben, wenn sie nieht von ihren Schutz- ameisen verteidigt werden, ist ja hinreichend bekannt. Bei der Behandlung der Frage nach der Bedeutung der Milchröhren ist bisher eine Möglichkeit sehr wenig berücksichtigt worden: daß die Milchröhren Organe sein können, die im Haushalt verschiedener Pflanzen verschiedene Leistungen zu erfüllen haben. Es wird sich darum handeln, 442 O. Renner. Milchsäfte von möglichst verschiedener chemischer Zusammensetzung kennen zu lernen — die Oonocephaleen mit ihrem eiweißreichen Milchsaft dürften dabei als Gegenstück zu den Kautschukpflanzen in erster Linie ins Auge zu fassen sein — und unter den betreffenden Pflanzen Objekte auszuwählen, die für experimentelle Eingriffe günstig erscheinen. Denn das Experiment, so schwer es im einzelnen Fall zu handhaben sein mag, ist die einzige Methode, die eine sichere Lösung des Problems erwarten läßt. Zur Theorie der Anpassung zwischen CGecropia und Azteca. Der Verf. möchte der Auffassung Rerriss noch entschiedener entgegen- treten, als es im beschreibenden Teil ausgeführt ist. Aus seiner Annahme, daß Müllersche Körperchen und Perldrüsen grundverschiedene Dinge seien, zieht Rerrig Schlüsse, mit denen er die Scnimrersche Anpassungstheorie ad absurdum zu führen glaubt. Er schreibt (p. 143): »Das Nebeneinander- bestehen dieser verschiedenartigen Gebilde auf ein und derselben Pflanzen- art wird zu einem wichtigen Faktum mit überraschenden Konsequenzen. Ich wiederhole hier noch einmal, daß der Wert der Perldrüsen als Ameisen- nahrung bereits festgestellt, derjenige der Haarpolsterdrüsen zur Genüge bekannt ist; beiderlei Organe werden von der Ceeropia in reichem Maße produziert. Aber es kann weder eins derselben allein, noch beide neben einander logisch als Anpassungsprodukte betrachtet werden. Waren die Müllerschen Körperchen nach der noch zu begründenden Theorie ScuimPERS ursprünglich zu sezernierenden Funktionen bestimmt und zur Ameisen- nahrung ungeeignet, so müssen eben die Perldrüsen die Lockspeise für Ameisen gewesen sein — dann aber käme selbstredend das Moment der Nol- wendigkeit zu weiteren, Anlockung bezweckenden Umbildungen in Fortfall.« Daß ein fundamentaler Unterschied zwischen den beiderlei Blasenge- bilden besteht, bestreitet der Verf, wie schon oben dargelegt. Aber das Vorkommen von Spaltöffnungen auf den Müllerschen Körperchen, ihr Fehlen bei den Blasen der Lamina muß doch diskutiert werden. Man könnte die Dilierenz einfach auf den Ort der Entstehung zurückführen: die Spaltöflnung der Müllerschen kKörperchen gehört nach Scnımrer ursprünglich der Epi- dermis des Blattkissens an und wird von der sich aufwölbenden Emergenz in die Höhe gehoben; auf den Nerven, wo die Perllrüsen der Lamina sich bilden, fehlen Spaltöffnungen, also können die Blasen keine solchen tragen. Aber so einfach liegen die Verhältnisse nicht. Die Spaltöffnungen könnten als »zufällige auf die Perldrüsen geratend nur dann betrachtet werden, wenn in den angrenzenden Epidermispartien, auf dem Blattstiel und auf der Rinde der jungen Achse, ebenfalls Spaltöffnungen verbreitet wären. Und das ist nicht der Fall. Also stehen die Spaltöffnungen in unmittel- barer Beziehung zur Bildung der Müllerschen Körperchen. Senmrer ist (wie schon Darwın, der die Spaltöffnungen übersehen Beiträge zur Anat. und System. der Artocarpeen und Conocephaleen usw. 443 hatte) der Ansicht, daß die Emergenzen ursprünglich Harz oder Schleim sezernierten wie die Randdrüsen an Jungen Blättern, und daß die Spalt- öffnung auf dem Gipfel jetzt funktionslos ist. Dagegen ist einzuwenden, daß Harz nie durch Spaltöffnungen, sondern — von Trichomen abgesehen — durch drüsige Epithelien sezerniert wird, und daß Emergenzen, die Schleim durch Spaltöffnungen ausscheiden, nur als drüsige Zähne am Blatt- rand bekannt sind. Auf solche Zähne lassen sich zweifellos die Beltschen Körperchen (bei Acacia sphaerocephala) zurückführen, aber als Drüsen funktionierende Gebilde, an die man die Müllerschen Körperchen anknüpfen könnte, existieren unseren jetzigen Kenntnissen nach überhaupt nicht. Kann die Spaltöffnung nicht als Rest einer früheren Organisation ge- deutet werden, so muß ihr eine noch bestehende Funktion zugeschrieben werden. Und eine solche ist nicht schwer zu finden. Eine Anreicherung mit plastischen Stoffen, die ja in den Müllerschen Körperchen in großer Menge aufgespeichert werden, kann sicher rascher erfolgen, wenn das zu- strömende Wasser nach außen entfernt wird, nachdem es die gelösten Sub- stanzen abgegeben hat, und hierfür ist eine Spaltöllnung sehr geeignet, einerlei ob sie das Wasser in Dampfform oder tropfbar flüssig austreten läßt. Auf diese Weise könnte der außerordentliche Reichtum an Eiweiß und Fett, der die Müllerschen Körperchen vor den Blasen der Lamina auszeichnet, mit dem Vorhandensein einer Spaltöffnung zusammenhängen. Dem Verf. erscheinen die Müllerschen Körperchen als eine Differen- zierung der Perldrüsen auf der Spreite. Cecropia mag ursprünglich, wie so viele andere Pflanzen, Perldrüsen auf dem ganzen Blatt besessen haben. Am Blattkissen können dann die Perldrüsen in einer Weise umgebildet worden sein, daß sie als Futterkörper viel geeigneter wurden als in der alten Form, die sich auf der Blattfläche erhalten hat. Diese Umbildung kann mit Scnmper als Anpassung im Zusammenleben mit den Schutz- ameisen aufgefaßt werden. Denn die Darbietung der Müllerschen Körper- chen an einer bequem zugänglichen Stelle, auf einem durch die Färbung sich deutlich abhebenden Untergrund, wobei die gereiften Stücke von selbst sich loslösen und emporgehoben werden, die jungen bis zur Reife geschützt sind, diese Art der Darbietung ist so unvergleichlich »zweckmäßig«, daß die Annahme einer Anpassung, wie wir sie bei komplizierten Bestäubungsver- hältnissen ohne Bedenken postulieren, sich kaum umgehen läßt. Wir haben ja damit doch nicht viel mehr als ein (in manchen Fällen sogar nur scheinbar) anschauliches Wort für ein wechselweise bedingtes Verhältnis, das wir uns nicht gelöst vorstellen können. Die Lösung des Problems, welche Funktion die Vorfahren, wenn man SO sagen darf, der Müllerschen Körperchen ursprünglich hatten, ist damit natürlich nur hinausgeschoben. Aber die Perldrüsen von der gewöhnlichen Form sind etwas so wenig Seltenes, daß wir uns mit der partiellen Lösung begnügen könnten. Vielleicht hätte Scunrer selbst auf seine Deutung, die 444 O. Renner. die Müllerschen Körperchen unmittelbar auf Sekretionsorgane zurückführt, verzichtet, wenn ihm die Perldrüsen der Spreite bekannt gewesen wären, Für die Perldrüsen der gewöhnlichen Form, wie sie z. B. auf der Blatt- spreite von Cecropia auftreten, scheint dem Verf. dagegen die Scuimpsrsche Ableitung von Sekretionsorganen, etwa Schleim absondernden Trichomen oder Emergenzen, ganz plausibel; aber in dem gar nicht seltenen Erscheinen der Spaltöffnung sieht er, im Gegensatz zu Scaımrer, einen Charakter, der erst sekundär im Gefolge des Funktionswechsels sich eingestellt hat. Jedenfalls kommt der Verf. zu dem Schluß, daß die Schimpersche An- passungstheorie durch die Wiederentdeckung der Perldrüsen auf der Blatt- spreite nicht zu Fall gebracht ist, sondern eine neue Stütze gefunden hat, Dafür, daß die Perldrüsen von der gewöhnlichen Form jedenfalls das Primäre sind, wenn die Müllerschen Körperchen auch nicht aus ihnen hervorgegangen, sondern eine unabhängige Neubildung sein sollten, spricht eine Beobachtung, die der Verf. noch nachträglich gemacht hat. Im Mün- ' chener Garten steht ein junges Exemplar einer Cecropia, dessen Blätter zahlreiche Perldrüsen auf der Unterseite der Lamina (ganz vereinzelte auch oberseits) tragen, während an der Stielbasis anstatt des Haarpolsters mit den Müllerschen Körperchen nur kurze 4-zellige Borstenhaare und faden- förmige, gerbstoffreiche Drüschen zu finden sind. Für das auf $. 442 unten Ausgeführte ist wichtig, daß die Epidermis der Stielbasis keine Spalt- öffnungen besitzt. Das Fehlen der Haarpolster ist nach F. MürLer (1876, p- 282) tatsächlich konstanter Jugendcharakter; Mürrer teilt sogar mit, daß die ersten Blätter von Seitensprossen geköpfter Stämme das »Gemüsebeel« ebenfalls vermissen lassen. Es wäre nun von Interesse zu ermitteln, ob solche jungen Pflanzen, die zwar Perldrüsen auf der Lamina, aber noch keine Müllerschen Körperchen besitzen, von Ameisen bewohnt werden, und ob die Perldrüsen der Spreite die Müllerschen Körperchen tatsächlich als Futterkörper vertreten können, Rerris nimmt diese ökologische Funktion der Perldrüsen mit einem Analogieschluß — allerdings ohne das Hypo thetische daran hervorzuheben; vergl. das Zitat p. 442 — für Ceeropia ohne weiteres als sicher an. Aber zunächst ist das nur eine Vermutung, weil in der Heimat der Pflanze niemand auf die Perldrüsen der Spreite geachtet hat. Und vielleicht läßt sich für die Perldrüsen doch noch eine physiologische Leistung ausfindig machen. Noch eine weitere Frage wäre der Untersuchung wert, nämlich welchen Momenten junge Pflanzen ihre Immunität gegen die Schlepperameisen verdanken, wenn tatsächlich, wie Rertis angibt, die Jugendzustände verschont bleiben, trotzdem sie keine Schutzameisen beherbergen. Die Vermutung Rerries, der Reichtum an Milchsaft sei hier maßgebend, gewinnt einige Wahrscheinlichkeit durch die Beobachtung des Verf., daß bei dem erwähnten jungen Exemplar die Milch- röhren bis in die Blattnerven eindringen, was aber bei der betr. Art nicht notwendig nur Jugendcharakter sein muß. Beiträge zur Anat. und System, der Artocarpeen und Gonocephaleen usw. 445 Literaturauswahl. I. Zum anatomischen Teil. ArescHous, Undersökningar öfver de tropiska växternas bladbygnad. Kungl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar. Bd. 39, No. 2, 4905. Aven, Über die Bastfasern der Moraceen. Österr. Bot. Zeitschr. 1903, p. 353. BarcaGLı-Prrnuccı, Cavitä stomatifere nel genere Freus. 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IV. pars I. 4853. —— Florae Indiae Batavae Supplementum. 4860. —— Annotationes de Ficus speciebus. Annales Musei Botanici Lugduno-Batavi III. 41867, p. 260. NAvES et FERNANDEZ-VILLAR, Novissima Appendix ad Floram Philippinarum Emmanuelis Blanco, 4880. ScHUMANN u. LAUTERBACH, Die Flora der deutschen Schutzgebiete in der Südsee. 4901. Nachträge 4905. TrecuL, Memoire sur la famille des Artocarpees. Annales des sciences naturelles serie II. t. 8, 4847, p. 40. WargurG, Moraceae africanae. II. Freus. Englers Botan. Jahrb. XX. 4895, p. 152. —— Fieus in Ursan, Symbolae Antillanae. III. 4902/3, p. 453. WarBuRG et Duranp, Les Freus de la Flore de l’Etat independant du Congo. Annales du musee du Congo, Botanique Serie VI. Fasc. I. 1904. —— Die Gattung Freus im nicht tropischen Vorderasien. Festschrift zu P. AscHensons 70. Geburtstag, 4904, p. 364. —— Fieus in Perkıns, Fragmenta Florae Philippinae, Fasc. III. 1905, p. 494. Inhaltsübersicht Seite Des beschreibenden Teiles allgemeine Hälfte... 2 2.2 2. 2 nennen nn. 319 Hautgewebe (Epidermis und Hypoderm) . . 2.2222 nn. 320 Modellierung der Außenwand, Papillen .. 2.2222... 322 Verschleimung . . . Er > 7 Kieselsäure in der Membran FE } 75) Differenzierung (Spaltöffnungen) .. 2. 222m 325 Grubenbildung ... . . rennen nee nn 326 Gestalt der Spaltöffnungen. een een 927 Wasserspalten . . 2. 2 2 m um Een nen 328 Epithemhydathoden. . . 2. 2. 2 2 2 rn nennen. 9329 Deckhaare . . 2 2 En Em ne Cystolithen. . 2222 onen nn 335 Drüsenhaare . . 2... LE Ho Er eneeenennn 0337 Trichome im allgemeinen 22 Perldrüsen von Ceeropia » >: 222er I Assimilationsgewebe .. 2. 2 2 2 2222 nn tn 3 Sekretzellen . 2.2 Co Eon en 36 Spikularzellen . 22 Co 2 oa onen 345 Seitennerven . . 2 oo ernennen nn 346 Schwächere Nerven. 2 2 2 Come 38 Milchröhren der Artocarpeen. . » 22:2 3 Milchröhren der Conocephaleen. . . . nn 350 Schleimzellen und Schleimgänge der Conocephaleen. 3:7 Schleimzellen von Olmedia . 2222er nn 35 Gerbstot een 35 Kalkoxalat. oo oo een 35 Kieselsäure. . . 22. o onen een 355 Wachsdrüsen von Fieus. - : 2 = 2: 22m nn nn nn nn 356 Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 29 448 O. Renner, Beitr. zur Anat. und System. der Artocarpeen usw. Des beschreibenden Teiles spezielle Hälfte... 2. 2 2: 2 EL Er en Übersicht der Gattungen. . 2 2 2 2 Cm mn m nn Euartocarpeae . . : 2 222. Olmedieae . . Brosimeae 2 22 Ficeae. . 23 Conoeephaloideae > = 2 2222 Theoretischer Teil. . 2 2: 22 CL m m nn Zur Systematik. 22 2 Co Co oo nn Conocephaloideae . . Euartocarpeae > 2: 2 22 Olmedieae 222m Brosimeae . 2 En e Ficeae. .. 2.2... reine eh Zur physiologischen Anatomie der Milchröhren . on nen Zur Theorie der Anpassung zwischen Öecropia und Axteca . een Literaturauswahl . . . 22 2 2 2 20.0 rennen 856 Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. Von A. Weberbauer. Mit Taf. IV u. V. Die Untersuchungen, welche ich während der Monate Februar und März des Jahres 4904 in der Umgebung der Silbergrube >Alpamina« aus- führte, und über deren Ergebnisse ich in Englers Botan. Jahrb., 37. Bd. 1. Heft 4905 S. 60 ff. berichtete, habe ich nicht an derselben Stelle fort- gesetz, da mir im Jahre 1905 kein Arbeitszimmer überlassen werden konnte. Doch gelang es mir bald in der Nachbarschaft eine andere Arbeits- stätte zu finden: Die Herren Den«ks und Weiss gewährten ınir Unterkunft im Beamtenwohnhaus ihrer Silbergrube »La Tapada«. Es ist mir eine an- genehme Pflicht, ihnen auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ab- zustatten. Vom Tapada-Hause erreicht man in 41/,-stündigem Ritte die Station Ticlio, gelegen am westlichen Eingang des Palera-Tunnels, in welchem die 'Lima-Oroya-Bahn ihren höchsten Punkt erreicht. Das Tapada-Haus liegt 4700 m ü. d.M. in einem Tälchen, welches sich nur nach Norden öffnet, im übrigen aber von steilen, teilweise felsigen Bergwänden umrahmt wird, die bis zur Höhe von 5000 m ansteigen. Ein schmales Rinnsal durchzieht das wasserarme, fast vegetationslose Tälchen. Doch hatte ich nur eine Viertelstunde talabwärts zu wandern, um in dieselbe hochandine Vegetation zu gelangen, welche ich von Alpamina her kannte. Zweimal ließ ich mich an der Tapada nieder, vom 45. März bis 6. April und vom 23.—29. August des Jahres 4905. Ich setzte meine anatomisch-physiologischen Studien fort an 35 Arten, welche ich früher aus Mangel an Zeit nicht hatte untersuchen können, und richtete mein Augenmerk vor allem auf die Bewohner der hochandinen Moore. Meine früheren Angaben, betreffend die charakteristi- schen Eigentümlichkeiten im anatomischen Bau der hochandinen, Pflanzen fand ich in der zweiten Arbeitsperiode durchaus bestätigt. Zu ausführ- licher Darstellung werde ich später Gelegenheit haben. Mein Aufenthalt an 29* 450 A. Weberbauer. der Tapada diente ferner dem Zweck, Klima und Vegetation der Hoch- anden-Region auch unmittelbar nach der Regenzeit und später inmitten der Trockenzeit kennen zu lernen. I. Meteorologie. A. Niederschläge und elektrische Entladungen. 4905 42. März Keine Niederschläge. Meist Sonnenschein. 13. >» Keine Niederschläge. Meist Sonnenschein. LE Keine Niederschläge. Meist Sonnenschein. 15.0 > Bis 42 Uhr keine Niederschläge. Dann ununterbrochener Schneefall bis 7 Uhr. Von 5 Uhr an x. 16. > Morgens 7 Uhr &. Die dünne Schneedecke verschwand im Laufe des Vormittags. Keine Niederschläge. 171. >» Bis 4 Uhr 30 keine Niederschläge. . Dann Graupeln eine Viertelstunde lang. Danach keine Niederschläge mehr. i 18.» 7 Uhr morgens Reif. Danach keine Niederschläge bis 2 Uhr 30 und bis 4 Uhr 30 enthaltend Sonnenschein. Von 2 Uhr 30 an 3/4 Stunden lang Graupeln und dann Schneefall bis nach 9 Uhr mit kurzer Unter- brechung gegen 6 Uhr. Seit 5 Uhr x. 19. > 7 Uhr morgens &. Der Schnee verschwand im Laufe des Vormittags. Keine Niederschläge. Meist Sonnenschein. 20. > Keine Niederschläge. 21. >» _ Bis 2 Uhr keine Niederschläge. Dann stundenlang anhaltende Schneefälle bis 6 Uhr. Von 5 Uhr an x. . 22. >» Morgens 7 Uhr &. Während des Vormittags verschwand der Schnee. Keine Niederschläge. Fast ununterbrochener Sonnenschein. 233.» Keine Niederschläge. Fast ununterbrochener Sonnenschein. 24. >» Morgens 7 Uhr Reif. Bis 4 Uhr 30 keine weiteren Niederschläge. Von 1 Uhr 30 an wiederholt Graupeln. Gegen Abend hörten die Nieder- schläge auf. 4 Uhr 30 Donner -in der Ferne, 3 Uhr 30 Gewitter. 25. >» Morgens 7 Uhr x. Zunächst keine Niederschläge. Später Nebel, dann wiederholte Schneefälle und danach von 2 Uhr an bis gegen 9 Uhr wiederholt Graupeln (zuletzt mit Regen vermischt). 26. > Morgens 7 Uhr Schnee mit Regen vermischt. Später wiederholt Schnee- . fälle. 21. > Bis 5 Uhr keine Niederschläge. Von 5 Uhr an Graupeln mit Regen ver mischt etwa eine halbe Stunde lang. Danach keine Niederschläge mehr. Um 3 Uhr Donner. 28. >» 7 Uhr morgens Nebel und Reif. Danach bis auf 2-maliges (je Ja Stungs anhaltendes) Graupeln am Nachmittage (nach 2 Uhr), keine Nieder- schläge mehr. Um 2 Uhr Donner. 20... > 7 Uhr. morgens Reif. Bis 42 Uhr keine weiteren Niederschläge. Di 12 Uhr bis 42 Uhr 30 Graupeln. Von 2—6 Uhr Schneefall fast © Unterbrechung. Seit 6 Uhr keine Niederschläge mehr. Von 5 an x. Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 451 4905 30, März 34. >» 4, April 23. August 24. > 25. >» 26. >» 27.» 28. >» 7 Uhr morgens %&%. Der Schnee verschwand im Laufe des Vormittags. Bis 4 Uhr keine Niederschläge. Danach wiederholt Graupeln und Schneefälle. 7 Uhr morgens % und Nebel. Der Schnee und Nebel verschwand im Laufe des Vormittags. Bis 4 Uhr keine weiteren Niederschläge. 4 Uhr bis 4 Uhr 30 Graupeln mit Regen vermischt. Danach keine Nieder- schläge mehr. 7 Uhr morgens Nebel und Reif. Bis 4 Uhr keine weiteren Niederschläge. Zwischen 4 und 2 Uhr Graupeln während einer Viertelstunde. Da- nach keine Niederschläge bis 6 Uhr. Um 6 Uhr Graupeln mit Regen vermischt während einer Viertelstunde. Keine Niederschläge bis 9 Uhr Um 9 Uhr Schneefall und Gewitter. 7 Uhr morgens Nebel und &. Der Schnee verschwand gegen 12 Uhr. Bis auf Schneefall von 6—6 Uhr 30 keine weiteren Niederschläge. Um 9 Uhr Wetterleuchten. 9 Uhr morgens Nebel. Danach keine Niederschläge mehr bis auf Graupeln von 2—2 Uhr 30. 7 Uhr morgens Nebel. Bis 3 Uhr keine weiteren Niederschläge. Von 3—6 Uhr Graupeln und danach Schnee mit Regen vermischt. Danach keine Niederschläge mehr. Um 3 Uhr Donner. Morgens 7 Uhr Nebel. Später wiederholt Graupeln oder Schnee mit Regen vermischt. Von 6—9 Uhr Nebel. 7 Uhr morgens Nebel. Dann bis 2 Uhr wiederholt Schnee mit Regen vermischt. Zwischen 2 und 3 Uhr Hagel. Dann keine Niederschläge bis 9 Uhr. Um. 9 Uhr Nebel. _ Morgens Reif. Von 3,30—4 Uhr schwacher Schneefall. Sonst keine Nieder- schläge. Von 3 Uhr 30 an wiederholt Donner. Morgens Reif. Von 8 Uhr an bis nach Sonnenuntergang wiederholt Grau- peln und Schnee mit Regen. Von 7 Uhr nachmittags an x. Zwischen 4 Uhr und 7 Uhr Gewitter. 7 Uhr morgens * und Nebel. Der Schnee verschwand im Laufe des Vormittags. Von 42 Uhr 30 an Graupeln und Schneefälle mit ge- ringen Unterbrechungen bis 5 Uhr 3%. Von 5 Uhr 39 an Nebel bis 9 Uhr. Morgens Reif. Dann bis 4 Uhr keine Niederschläge. Von 4 Uhr an mit geringen Unterbrechungen bis 9 Uhr Graupeln und dann Schnee mit Regen. Von 5 Uhr 30 an x. 7 Uhr morgens & und Nebel. Von 7 Uhr 30 morgens bis 9 Uhr abends Schneefall mit einer kurzen Unterbrechung um die Tagesmitte. Wäh- rend des ganzen Tages x. 7 Uhr morgens & und Schneefall bis gegen 42 Uhr mit etwa einstündiger Unterbrechung. Von 12—4 Uhr keine Niederschläge. Von 4 Uhr an Schneefall bis 9 Uhr, Während des ganzen Tages x. 7 Uhr morgens x. Bis 3 Uhr keine Niederschläge. Von 3—9 Uhr Schnee- fall, Graupeln und Nebel mit einstündiger Unterbrechung (von 3 Uhr 30 bis 4 Uhr 30). Während des ganzen Tages %. 452 A, Weberbauer. B. Bewölkung. (0 = völlig wolkenleerer, 40 = völlig bedeckter Himmel.) 4905 7 Uhr % Uhr 9 Uhr 4905 7 Uhr 2% Uhr 9 Uhr 45. März — 10 10 ||| 30. März 5 6 u 46. >» 40 40 7 | 834.» 40 8 9 11. > 10 9 9 || 4. April 10 9 10 418. > 4 9 40 2.» 40 8 0 49, > 4 4 40 | 3. > 40 9 [3 20. > 8 9 4 1.» 40 8 40 2A. >» 3 —_— 40 | 5. >» 40 40 ik) 22. > 0 2 0 | 6. > 40 40 4 23. > 0 4 6 || 23. August 0 5 0 4.» 0 f) 5 | 24. > 7 7 9 25. » 0 40 40 | 95. >» 10 9 7 26. >» 10 m — | 9 » f _ 10 27. >» 0 5 0 | 97. » 40 40 — 28. >» 40 8 0 | 2 >» 10 10 10 29. >» 4 40 0 | 29. » 5 2 10 C. Temperatur und Feuchtigkeit der Luft. t = Temperatur (Celsius) am troeknen Thermometer des Assmannschen Aspirations- psychrometers. t’ = desgl. am feuchten Thermometer des Assmannschen Aspirationspsychrometers. e” — Spannkraft des Wasserdampfes in Millimetern. Rel. F. = Relative Feuchtigkeit in Prozenten. 1005 7 Uhr i 2 Uhr sub t |’ |e" RBeLF.| t | t’ |e” |Rer.| t | ti | e” |ReLF. 45. März || -|I-| — —-|I-|-| —- I-05| — || 16. >» — /|-!-!' - [+ |- |-| - + | - | -|- 11.» 51 — |—| — I43 |—- — | — I+ u a 48. > +1 _— _— —_ +8 _— FOR — —4 — — = 19. > +5 — !—| — [+65] — !— | — [4151 — | -| 20. » + 1 -|-| - I+5 | - || - I-15| — | -| 7 A. >» —A — I. _ —_ _ _ _ — —_— |— 2 22. > 2 I —1—-| — [+51 |203| 28 [+1 [6,5 |9,50 er 23.» 06 1386| 32 |+6,5 140,5 2,74 | 38 | +2 |+0,5 [4,2% “ 2. >» oa Te l+45 Hast 8 23. >» — 0 14,30, 100 (+3,5|+2 la,771 84 |+0,5| 0 440 ” 26. >» ae —-— | — 1 -— -— IT - |< |-|Z 27. >» 0151365 7946 +1 (393 46 | -+1,5 |—0,5 13,83 2 28. >» —2,5 2,5 3,77| 100 [45,5 140,5 13,071 45 I+0,5| 0 |4,40| 9 29. > —0,5 11,5 13,79| 86 | 0 0 3,60 | 100 [2,5 |—3,5 13,17 ” 30.» a ner | In” I Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 453 7 Uhr 2 Uhr 9 Uhr 1905 —_ _ —l a u t | v’ le” |Re.F.| t | t’ | e”Rel.F. 31.März |—1 —1,5/3,94| 93 |+3,5 +2 77 | sı [+0,51 0 14,40) 98 1. April |—4 0 18,30) 100 | +4 +4 13,91) 64 |—0,5| 0 4,45 | 400 2. >» —1,5 [1,5 14,09 | 100 |+4 +2 14,60) 76 [+0,53 1—0,5 14,12 87 233.August | — | — | — | — 4 0 200, 33 |—1 1-3 13,03, 7 24. >» 1 1-3 1332| 85 540,5 3,4) 54 | |—2 |3,62| 85 25. > —12,5 |—2,5 3,77| 100 HN 5 +0, 51444 87 |—2,5 —2,5 |3,77 | 100 26. > ln — I | — I-12 |-—2 |3,92) 100 2. >» em — 23. >» 3,5 [3,5 3,417 | 100 [2,5 —25 37 10 | — | — ı— | — 29.2 | 1-5 18,770 83100 00 6Iı —- | —-I—-| — j I D. Intensität der Sonnenstrahlung. Infolge anhaltender Bewölkung des Himmels waren nur wenige Tage dazu geeignet, die Intensität der Sonnenstrahlung zu messen. Ich benutzte ein Radiationsthermometer, d. h. ein Thermometer mit geschwärzter Kugel im Vacuum. Auf einer Bergkuppe von erdigsteiniger, vegetationsloser!) Oberfläche wurden 3 weiß gestrichene, je 5 cm breite Holz- latten aufgestellt, welche nach oben etwas divergierten und am oberen Ende mit je einer Einkerbung versehen waren. Eine horizontale Latte, den aufrechten Latten angenagelt, verhinderte eine Verschiebung der letzteren In die Einkerbungen der aufrechten Latten wurde das Radiationsthermo- meter gelegt; seine Entfernung vom Erdboden betrug 1!/, m; seine Achse hatte ostwestliche Richtung; die Kugel wurde vormittags auf die Ostseite, nachmittags auf die Westseite gebracht. Am 23. August wurde das Thermometer um 8 Uhr 30 ausgelegt und den ganzen Tag über auf dem Gestell belassen. Ich notierte folgende Beobachtungen: 4 Uhr: Temperatur (Celsius) am Radiationsthermometer . . . . ... +35° Desgl. am trockenen Thermometer: des Assmannschen Aspirations- psychrometers . . . . rennen... #+ 7° Differenz der beiden Temperaturen EEE 38° Bewölkung . . . . 5 Wetter von 8 bis 4 Uhr: Um 8 Uhr Bewölkung = o und Windstille, dann zunehmende Bewölkung und Luftbewegung. Trotz der Bewölkung —_ 4) In den meteorologischen Handbüchern wird zwar empfohlen, das Insolations- thermometer über einer Rasenfläche oder ähnlicher Vegetationsdecke anzubringen. Da aber die Vegetation der hochandinen Region fast stets durch geräumige, unbewachsene Erdflecke unterbrochen wird, und ich meine meteorologischen Beobachtungen zum Zwecke pflanzenbiologischer Forschungen anstellte, glaubte ich jene Forderung ver- hachlässigen zu dürfen. 454 A. Weberbauer. überwiegend Sonnenschein. Wind zeitweise heftig, aber auch häufig wind- stille Momente. 2 Uhr: Temperatur am Radiationsthermometer. . . 2. ..2........+38° Desgl. am trockenen Thermometer des Assmannschen Aspirations- psychrometers . 22 2 22 ennnnnnnnn + 655° Differenz der beiden Temperaturen en 28,5° Bewölkung . 2... 2 nn on nn h) E. Bodentemperatur. Am 23. März 8 Uhr morgens vergrub ich zwei Thermometer an einem ebenen Fleck auf einem schmalen, vegetationslosen Bergkamme. Der Boden war erdig-steinig und gelblich gefärbt. Die Thermometer waren von einer 1—2 cm hohen Erdschicht bedeckt. Das eine hatte keine andere Hülle als sein Hartgummifutteral, bei dem anderen wickelte ich um das Futteral noch einen wollenen Lappen. Um 2 Uhr und 3 Uhr wurde an der Beobachtungsstelle die Luft- temperatur gemessen und zwar mit dem trockenen Thermometer des Ass- mannschen Aspirationspsychrometers. Dasselbe zeigte um 2 Uhr . . 2 2 2 22 22 nn nn. +6 um 3 Uhr ..... 2... + 75° Um 3 Uhr 15 grub ich. die beiden Thermometer aus. Das mit Wolle umwickelte zeigte . - 2.222222... #1 das andere . . . . . +17,5° Die Erwärmung des Bodens über die Lufttemperatur betrug somit-42°. Die beiden Thermometer wurden nunmehr wiederum vergraben: und bis zum nächsten Morgen an ihrer Stelle belassen. Am 24. März 7 Uhr morgens zeigte das trockene Thermometer des Assmansschen Aspirationspsychrometers die Lufttemperatur von 0°. Um 7 Uhr 30 wurden die beiden Thermometer ausgegraben. Das mit Wolle umwickelte veigle 27.2 das andere . ... . Ä a u) Die Bodentemperatur \ war somit 0 ‚5° höher als die Lufttemperatur, also sehr wenig von dieser verschieden. Hierzu ist folgendes zu bemerken: 1. Am. 23. März 9 Uhr abends war der Himmel zu einem. ı großen Teile mit Wolken bedeckt (Bewölkungsziffer 4) und somit die nächtliche Wärmeausstrahlung des Bodens zunächst beschränkt. 2. Am Morgen des 24. März herrschte wolkenleerer Himmel, und die Sonne wirkte in der Zeit von ihrem Aufgange bis 7 Uhr 30 bereits erwärmend auf den Boden. Aus den meteorologischen Beobachtungen habe ich als Ergänzung meiner früheren Angaben nur wenige Punkte hervorzuheben. Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 455 Im Monat März pflegen in der hochandinen Region Zentralperus eine Abnahme der elektrischen Entladungen, der relativen Luftfeuchtigkeit, der Niederschläge und der Bewölkung zu beginnen. Meine Beobachtungen aus der Zeit vom 15. März bis 6. April 1905 dürften dieser Regel entsprechen. Unter 26 Tagen befanden sich 6 Tage mit elektrischen Entladungen und 8 ohne Niederschläge. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug in 6 unter 32 Beobachtungsfällen weniger als 50°). Unter den 65 Beobachtungen der Bewölkungstabelle verzeichnen 47 eine Bedeckung des Himmels zu weniger als der Hälfte, darunter 8 völlig freien Himmel. Während des Monats August erreicht für gewöhnlich auf den Hoch- anden Zentralperus die Trockenzeit ihren Höhepunkt. Vom 23.—29. August des Jahres 1905 fielen jedoch täglich Niederschläge, und vom Abend des 26. bis über den 29. hinaus blieb die unmittelbare Umgebung des Tapada- hauses mit Schnee bedeckt. Personen, welche seit vielen Jahren in jener Gegend wohnen, versicherten mir, daß zwar der Winter des Jahres 1905 außergewöhnlich reich an Niederschlägen war, andererseits aber in nur sehr wenigen Wintern die Niederschläge mehrere Wochen hinter einander ausbleiben. Für die Insolation, die Erwärmung des Bodens und seine Er- kaltung durch nächtliche Ausstrahlung hätte ich wahrscheinlich höhere Werte gewonnen, wenn mir günstigere Tage für diese Messungen zur Ver- fügung gestanden hätten. I. Botanischer Teil. Wiewohl dieser Abschnitt sich in erster Linie auf Zentralperu bezieht, so gilt doch das darin Gesagte in der Hauptsache für die gesamte Hoch- andenregion Perus; allerdings ist das Hochandenklima im Norden feuchter, im Süden trockener als im zentralen Teile des Landes. Periodizität und Lebensdauer in der hochandinen Vegetation. Schon in meiner früheren Arbeit (l. c. S. 80 und 81) habe ich darauf hingewiesen, daß die jahreszeitlichen Gegensätze keine schroffen sind. Als ich im Jahre 1905 während der zweiten Augusthälfte, also in einer Zeit, wo die Trockenperiode ihren Höhepunkt zu erreichen pflegt, die hochandine Region in der Umgebung des Tapadahauses aufsuchte, fand ich jene Ansicht, die sich auf früherere Reiseeindrücke gründete, durch- aus bestätigt: Ein ausgeprägter, allgemeiner Ruhezustand der Pflanzenwelt war nicht vorhanden. Die Gesamtfarbe der Pflanzen- decke war allerdings keine so frische wie während der feuchten Sommer- monate, sondern (von den sumpfigen Stellen abgesehen) fahler, vorherrschend gelblich bis bräunlich grün. Dieser Gesamteindruck beruhte aber, wie die genauere Betrachtung der einzelnen Pflanzen ergab, hauptsächlich darauf, daß die verdorrten Blätter weit zahlreicher waren als die lebenden, nament- 456 A. Weberbauer. lich bei den Gräsern. Auch jetzt noch vollzog sich die Neubildung von Blättern bei den allermeisten Arten. Sie war an trockenen Stellen natürlich keine so reichliche wie im Sommer, auf sumpfigem Boden aber nahezu die selbe. Weit mehr als die vegetativen Organe zeigten sich die reproduktiven von dem Wechsel der Jahreszeiten beeinflußt: Wenngleich noch viele Arten blühend angetroffen wurden, waren doch die allermeisten verblüht und im Zustand der Samenreife. Wie bereits erwähnt, war der Winter des Jahres 1905 außergewöhn- lich reich an Niederschlägen. Aber auch geringere Niederschlagsmengen können in der hochandinen Pflanzenwelt viel beitragen zur Verlängerung der Vegetationsperiode; denn nur kurz sind die Leitungsbahnen_ dieser Zwergpflanzen, und eine weitgehende Ausnutzung der Niederschläge wird durch deren Form begünstigt: reine Regen sind selten, fast immer be- finden sich die Niederschläge in gefrorenem oder halb gefrorenem Zustande; im Gegensatz zu dem rasch abfließenden Regenwasser werden aber Schnee- flocken und Hagelkörnchen von den Rasen und Polstern leicht festgehalten und während des Auftauens allmählich aufgesogen. Überdies schmilzt an den bewachsenen Stellen der Schnee viel langsamer als auf den nackten Erdflecken, weil jene sich in der Sonne langsamer erwärmen als diese. Meine früheren Angaben über die Lebensdauer der hochandinen Ge- wächse seien durch eine kleine Beobachtung ergänzt, welche ich im August 1905 an zwei Umbelliferen machte, nämlich an Oreomyrrhis andicola und einer Oreosciadium-Art. Diese Pflanzen sterben ab, sobald ihre Samen reifen und zwar, wie ich deutlich feststellte, auch in den unterirdischen Teilen. Neben den mit reifen Früchten besetzten abgestorbenen Individuen sah ich aber andere in voller Lebenskraft, in den verschiedensten Stadien der Fruchtbildung, ja sogar auch noch blühende. So verschieden verhalten sich also die Individuen ein und derselben Art hinsichtlich der Lebensdauer, und so gering ist die Abhängigkeit der letzteren von dem Wechsel der Jahreszeiten, daß die Bezeichnungen »einjährig«, zweijährig« usw. hier un- brauchbar werden. Die hochandinen Formationen. Die Höhenlage von 4300—4600 m ü. d. M. ist die geeignete Region zum Studium dieser Formationen. Bei 4600 m beginnt eine Verarmung der Vegetation, welche mit zunehmender Höhe rasch fortschreitet, und zwischen 4000 und 4300 m herrscht zwar noch die hochandine Flora, aber die Formationen sind nicht ganz so scharf geschieden wie dort. Die Polster- und Rosettenpflanzen-Matte scheint von allen hochandinen Formationen die artenreichste zu Sei ht besetzt ebenes oder doch wenig geneigtes Gelände von erdiger bis lelt D. Sie Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 457 steiniger Bodenbeschaffenheit und mittlerer Feuchtigkeit. Die Kräuter dominieren, daneben finden sich einige niederliegende Sträucher. Hoch- wüchsige Büschelgräser und aufrechte Sträucher fehlen oder treten nur sehr vereinzelt auf. Bei fast allen Pflanzen bleiben die oberirdischen Teile dicht an der Bodenoberfläche, d.h. deutlich erkennbare Stämme, Stengel oder Blütenstiele werden nur von wenigen Arten gebildet, und wo sie vor- kommen, wachsen sie nicht aufrecht, sondern schmiegen sich an die Erde; ganz ähnlich liegen die biologischen Verhältnisse bei den sonderbaren Polstern der Axorella-Arten, der Valeriana ($ Aretiastrum) Aschersoniana, der Lucilia ($ Merope) aretioides. Zwar wölben sich diese Polster so hoch empor, daß sie oft die Form von Halbkugeln oder Kegeln annehmen, aber ihr humusreiches Innere ist ein dem bewachsenen Boden analoges Medium, denn an ihrer Oberfläche drängen sich die Rosetten zu einem festen Panzer zusammen, welcher kräftigen Spatenstichen zu trotzen vermag. Allenthalben wechseln bewachsene Stellen mit nackten Erdflecken ab, und oft nehmen letztere einen größeren Flächenraum ein als erstere. In eigentümlichem Gegensatz zu diesem Überfluß an unbesetzten Plätzen steht das dichte Gewirr, zu welchem sich die Pflanzen an den bewachsenen Flecken zusammendrängen. Polsterförmig oder rasenartig wachsende Pflanzen sieht man im Kampfe mit fremdartigen Elementen, welche sich zwischen den Stämmchen der ersteren ansiedeln. Bewachsene Stellen gewähren offen- bar für die Keimung der’Samen und für die erste Entwicklungszeit des Keimpflänzchens günstigere Bedingungen als unbewachsene und halten über- dies viele Samen und Früchte fest, welche vom Winde getragen oder vom Wasser fortgeschwemmt werden. Durch den Wechsel von nacktem und bewachsenem Boden und durch die mannigfaltigen Blattfarben der Vege- tationsdecke, in welcher sich unter reines Grün das Gelbgrün gewisser Arenarien und die verschiedenen grauen Töne der Lucilien, Pyenophyllen und Geranien mengen, erhält die Formation ein eigenartig scheckiges Aus- sehen. Auf diese matten Töne aber beschränkt sich der Farbenwechsel im Vegetationsbilde: es fehlt der Blumenschmuck, weil kleine unscheinbare Blüten vorherrschen, und die größeren und lebhaft gefärbten so zerstreut auftreten, daß sie kaum zur Geltung kommen. Stellenweise erinnert diese Matte mit ihrem winzigen Laubwerk an einen Moosteppich, und offenbar dürfen manche hochandine Pflanzen nicht nur wegen ihrer Tracht, sondern auch wegen ihrer biologischen Eigentümlichkeiten mit Moosen verglichen werden: Arten von Arenaria und Pyenophyllum zeigen nur geringe Ge- webedifferenzierueg in ihren Blättern und scheinen ferner sehr leicht ein- zutrocknen, aber ebenso leicht wieder Wasser aufzunehmen. Vielleicht ähnelt diese Formation in ihrer Physiognomie der arktischen Tundra. In- dessen spielen Moose und Flechten, welche an der Zusammensetzung der arktischen Vegetation so hervorragend beteiligt sein sollen, in der hoch- andinen Matte eine untergeordnete Rolle. Sorgfältiges Suchen ist erforder- 458 A. Weberbauer. lich, um hier und da ein Moos zu entdecken, und wo der Pflanzenteppich eingestreute Flechten enthält, sind es Schüppchen, welche auf dem Erd- boden kleine, versteckte Krusten bilden, oder winzige, an Üetraria er- innernde Formen, oder schmächtige weißliche Fäden, welche der Thamnolia vermicularis gleichen. Die Büschelgras-Formation (Taf. IV). Abhänge von erdiger bis erdig-steiniger Bodenbeschaffenheit, nicht selten von beträchtlicher Steilheit, bewohnt diese Formation, welche in den Hoch- anden Perus ungeheure Flächen einnimmt. Die charakteristischen Elemente sind die kräftigen, etwa halbmeterhohen, durch beträchtliche Zwischen- räume gesonderten Büschel verschiedener Gräser. Alle diese hochwüchsigen Puna-Gräser bezeichnet der peruanische Indianer mit dem Worte »ichu«. Eines der häufigsten ist Deyeuxia intermedia Presl. Auch in der Büschel- grasformation ist die Vegetation lückenhaft, sind nackte Erdflecke häufig. Neben den Büschelgräsern tritt ein großer Teil derjenigen Flora auf, welche die Polster- und Rosettenpflanzenmattte bewohnt, doch ist die letztere artenreicher. Auch andere stengelbildende Kräuter als die genannten Büschelgräser, ferner aufrechte Sträucher kommen vor, beide aber weniger häufig als in der Vegetation der später zu besprechenden Steinfelder und Felsen. Das hochandine Moor oder die Distichia-Formation (Taf. V). Nur ebenes oder sehr wenig geneigtes Gelände gewährt den dauernd nassen Untergrund, auf welchen diese Formation angewiesen ist. So sieht man. dieselbe häufig in der Nachbarschaft von Seen, und mancher See mag im Laufe der Zeiten durch Moor verdrängt worden sein. Auch an den langsam fließenden Bächen kommt die Distichia-Formation vor, ebenso oft wie diese aber die typische Polster- und Rosettenpflanzenmatte. Im Gegen- satz zu den übrigen Formationen ist die Vegetation des hochandinen Moores lückenlos geschlossen und fehlen demselben die Büschelgräser und die Sträucher, aufrechte sowohl wie niederliegende. Bemerkenswert ist auch, daß die Cyperaceen eine sehr untergeordnete Rolle spielen und vielfach überhaupt nicht vertreten sind. Die tonangebenden Gewächse sind Arten der Juncaceen-Gattung Distichia, vor allem wohl Distichva muscoides Nees et Meyen. Diese Distichien bilden stark gewölbte Kissen, und hierdurch erhält das Moor eine wellige Oberfläche. Die Vertiefungen zwischen den Kissen werden von einer Sumpfvegetation eingenommeh, welche bald frei zu Tage liegt, bald in Wasserlachen untergetaucht ist. Die Kissen selbst sind so fest, daß es schwer hält, einen Spaten hineinzutreiben, und daß man, von Kissen zu Kissen springend, das Moor fast trockenen Fußes überschreiten kann. Ähnlich wie die Sphagnum-Polster unserer Torfmoore wachsen die Distichia-Kissen allmählich in die Höhe, während Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 459 sie an ihrer Basis sich in den Torf verwandeln. Dieser Torf, die sogenannte champa, liefert den indianischen Hirten und Grubenarbeitern wertvollen Brennstoff. Der Wechsel der Jahreszeiten macht sich an diesen Mooren noch weniger bemerkbar als an den übrigen Formationen: fast unverändert erhält sich das saftige Grün der Blätter, und mehrere Arten scheinen hier das ganze Jahr hindurch zu blühen. Die festverflochtenen Zweige des Distichia-Kissens lassen für andere Pflanzen wenig Raum. Nur einige Rosettenpflanzen mit spärlicher Verzweigung und einige schmächtige Kräuter mit kriechenden, dünnen Rhizomen behaupten sich hier. Etwas größer ist die Artenzahl außerhalb der Kissen, in den Vertiefungen des Moores. Hier finden sich neben Phanerogamen auch einige Schizophyceen, Algen und Moose (aber nur sehr selten Sphagnum!). Da sich in den Vertiefungen oft Wasser ansammelt, überrascht es nicht, daß jene Pflanzen großenteils Übergangsformen zwischen Landbewohnern und Wasserbewohnern dar- stellen. Die Vegetation der Felsen und Steinfelder. Vier Vegetationsformen sind es, welche steinige oder felsige Orte be- vorzugen und hier häufiger anzutreffen sind als anderwärts: die Flechten, die Farne, die aufrechten Sträucher und die stengelbildenden Kräuter. Unter den Flechten herrscht der Krustentypus entschieden vor; es zeichnet sich durch seine Häufigkeit namentlich eine Art aus, welche unserm Rhixocarpon geographicum gleicht. Ein Beispiel für andere Thallus-Formen bieten die Gyrophora-Arten. Wiederholt beobachtete ich, daß auf den Eruptivgesteinen die Flechtenformationen sich üppiger entwickeln als auf dem Kalk, woselbst sie mitunter gänzlich fehlen. Die Farne werden durch 3—5 zwergige Arten vertreten. Neben den niederliegenden Sträuchern, welche in den vorher besprochenen Formationen erwähnt wurden, finden sich hier auch mehrere aufrechte. Dieselben gehören größtenteils zu den Compositen (z. B. Chuquiragua rotundifolia) und überschreiten selten die Höhe eines halben Meters. Als relativ riesiges, aber selteneres Holzgewächs habe ich schon in meiner früheren Arbeit (l. c. S. 70) eine Polylepis-Art erwähnt, welche 2 m hoch wird und, als Strauch, mitunter fast als Baum auftretend, an steinigen oder felsigen Stellen noch bei 4500 m ü. d.M. ge- deiht. Von den früher besprochenen Formationen enthalten zwei, nämlich die Matte und das Moor, nur selten Kräuter mit ausgeprägter Stengel- bildung; wo Stengel vorkommen, pflegen sie nur geringe Länge zu er- reichen, nur kurze Internodien aufzuweisen, nicht vollkommen aufrecht zu wachsen, kurz in ihrer ganzen Tracht von typischen Organen dieser Art abzuweichen und sich dem Rosettenstamm oder dem Rhizom zu nähern. Häufiger und ausgeprägter findet man die Stengelbildung, namentlich auch den aufrechten Wuchs der Stengel, in der Büschelgrasformation, so 2. B. bei den Büschelgräsern selbst; diese bewohnen übrigens stellenweise auch Stein- felder und, wenngleich seltener, Felsen. An den beiden letztgenannten 460 A. Weberbauer. Standorten erreicht die Artenzahl der Stengelkräuter ihren Höhepunkt. Nicht nur bei den Gräsern, sondern auch bei den dikotylen Kräutern ent- steht gewöhnlich an ein und demselben Individuum eine große Zahl von Stengeln, welche zu einem Büschel zusammengedrängt sind, dessen Dichtig- keit und Umfang noch gesteigert werden kann durch reichliche Produktion von Grundblättern. Diese Zusammendrängung der Stengel zu Büscheln er- innert an die Zusammendrängung der rosettenförmigen Sprosse zu Rasen oder Polstern. Von größter Wichtigkeit für die Beurteilung der Vegetationsverhältnisse in den Hochanden und wahrscheinlich in den Hochgebirgsregionen über- haupt ist die Tatsache, daß auf Felsen und Steinfeldern die Vege- tation höher hinaufzieht als auf erdiger Unterlage. In den ver- schiedensten Gegenden Hochperus beobachtete ich immer wieder diese Erscheinung. Bei 4600—4700 m verschwindet der Pflanzenwuchs auf erdiger Unterlage und zwar auch da, wo keine Gletscher in der Nähe sind. Weite von Erde bedeckte Flächen sieht man jeglicher Vegetation entbehren, obgleich diese Erde locker und, wenigstens während der Sommer- monate, fast beständig feucht ist. Mehr an Ackerland, welches mit der Egge bearbeitet wurde, als an eine Wüste erinnern diese nackten Erd- flächen, in welche das Schmelzwasser des Schnees ein Netz feiner Furchen zieht. An Felsen dagegen traf ich noch bei 5100 m Vegetation und zwar nicht nur Flechten, sondern auch mehrere Arten von Phanerogamen. Allerdings überschreiten die allermeisten Phanerogamen der hochandinen Flora auch auf felsiger Unterlage nicht die Höhenlinie von 4600 m. Daß in Höhen, wo die Phanerogamen schon sehr selten sind, die Krustenflechten noch in beträchtlicher Menge auftreten und so Flechtenformationen zustande kommen, habe ich oft beobachtet, doch be- zweifle ich, daß allenthalben über der oberen Phanerogamengrenze noch eine Fiechtenregion liegt. Auf dem fast erloschenen Vulkan Misti, welcher bei der südperuanischen Stadt Arequipa liegt, erreichte ich den Gipfel und damit eine Höhe von 5900-6000 m. Bei 5100 m verschwanden die Phanerogamen und mit ihnen jegliche Vegetation, auch die Flechten. Nun wandert man allerdings beim Aufstieg zum Mistigipfel zuletzt über Sand und feinen Steinschutt, und es bleibt immerhin die Möglichkeit offen, daB felsiger Untergrund, der stellenweise vorkommen dürfte, andere Vegetations- verhältnisse darbietet. Die hochandine Vegetation in ihrer Abhängigkeit von den Temperatur" verhältnissen. Oft ist xerophile Struktur als ein wesentliches Merkmal der Hoch- gebirgspflanzen bezeichnet worden unter Hinweis auf die austrocknenden Wirkungen des Höhenklimas. Bei meinen Untersuchungen (l. ©.) gelangte ich zu Ergebnissen, welehe mit jener Auffassung nicht in Einklang stehen: Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. 461 In den Hochanden Zentralperus sind die meisten Pflanzen nicht xerophil gebaut, und werden die austrocknenden Wirkungen des Höhenklimas wenigstens während der Vegetationszeit stark eingeschränkt durch die reich- lichen Niederschläge und die anhaltende Bewölkung. Wäre die Gefahr des Vertrocknens so groß, dann müßte man erwarten, daß die feuchtesten Standorte auch die meisten Arten und die kräftigsten Formen beherbergen, und daß auf feuchtem Boden die Vegetation höher hinaufsteigt als ander- wärts. Die hochandinen Pflanzenformationen bieten aber kein derartiges Bild: das hochandine Moor enthält weniger Arten als die Polster- und Rosettenpflanzenmatte und nichts von jenen kräftigeren Formen, welche in ihrer Tracht an tiefere Regionen erinnern, wie Sträucher, Büschelgräser und andere Stengelkräuter; dieselben wachsen vielmehr vorzugsweise an trockenen Abhängen, Steinfeldern und Felsen; auf steinigem Untergrund liegt die Vegetationsgrenze höher als auf reichlich befeuchteter Erde. Die Erklärung dieser Erscheinungen hat meines Erachtens von den Wärme- verhältnissen des Bodens auszugehen. Durch die niedrigen Bodentempe- raturen werden so viele Pflanzen vom Moore ferngehalten, während die zeitweilig starke Erwärmung der Felsen einen günstigen Faktor für die Vegetation darstellt. Daß die Bodenwärme in diesen Höhen eine wichtige Rolle spielt, darauf deutet auch die früher (l. c.) besprochene Erscheinung der horizontalen Wurzeln. Auch zwischen der eigentümlichen Tracht der Hochgebirgspflanzen und den Temperaturverhältnissen dürfte eine engerer Zusammenhang bestehen, als vielfach angenommen wird. Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Unter Mitwirkung der Beamten des Kön. bot. Museums und des Kön. bot. Gartens zu Berlin, sowie anderer Botaniker herausgegeben von A. Engler. Crassulaceae africanae. Von A. Engler und L. Diels. Die weitere Erforschung der Gebirge des tropischen Afrika hat wieder eine Anzahl neuer Crassulaceen ergeben, welche teils mit solehen des öst- lichen Kaplandes, teils mit den aus Abyssinien bekannten verwandt sind. Mehrere von Dr. Wırns in Transvaal im Distrikt Lydenburg gesammelte Arten hatte Dr. Dies schon vor einigen Jahren benannt; seine Beschrei- bungen habe ich ihrer Verwandtschaft entsprechend zwischen die Be- schreibungen der von mir aufgestellten Arten eingefügt. Unter letzteren befinden sich einige interessante Formen, welche ich auf meinen Reisen in Ostafrika selbst gesammelt habe. Dahlem bei Berlin 7. Juli 4906. A. ENnGLBR. Sedum Tourn. ex L. S. Erlangerianum Engl. n. sp. — Fruticulus, ramis adscendentibus inferne densiuscule foliatis. Folia lanceolata, obtusa, glabra, sessilia. In- florescentia corymbosa, pauciflora, pedicellis quam flores brevioribus, brac- teolis lineari-lanceolatis acutis; sepala lanceolata quam petala duplo breviord. Petala ovato-lanceolata acuta, stamina petalorum 2/3 aequantia, antheris breviter ovatis; squamulae hypogynae late cuneatae; carpidia quam sta- mina paullum breviora; ovaria oblonga, stilo duplo breviore coronate. Der Strauch wird 0,5—1 m hoch und trägt 2,5—3 mm dicke Zweige, deren untere Internodien nur 5—7 mm lang sind, während die oberen 4,5—2 em lang werden. Di Blätter sind 2,5—3 cm lang und oben 5—6 mm breit. Die Blütenstiele sind nur 3= 4 mm lang, die Kelchblätter 4,5 mm, die Blumenblätter fast 4 cm bei einer unteren A. Engler u. L. Diels, Crassulaceae africanae. 463 Breite von 4 mm; sie sind gelb und A4-nervig. Die Staubfäden sind 6 mm lang, die Antheren kaum 4 mm. Die Ovarien sind etwa 4 mm lang und haben 2 mm lange Griffel. Gallahochland: bei Ladjo, auf dem Gebirgskamm zwischen Felsen (Dr. Errenseck in Exped. Baron v. Erranger n. 4888. — Blühend im Februar 1904). Kalancho& Adans. K. Neumannii Engl. n. sp. — Herba altissima, ubique brevissime puberula. Foliorum superiorum lamina ovata margine obtuse dentata in petiolum cuneatum duplo breviorem contracta. Panicula maxima ramis primariis adscendentibus, bracteae inferiores spathulatae, superiores lanceo- latae, summae anguste lanceolatae; pedicelli calyce breviores; sepala lanceo- lata tubi corollini evoluti eire. 1/; aequantia; corollae rosaceae laciniae lanceolatae quam tubus duplo breviores. Die Pflanze wird bis 4,5 m hoch. Die oberen Stengelblätter in der Nähe der In- florescenz gehen aus der 6 cm langen und 5 cm breiten Spreite in den 2 cm langen Blattstiel über. Die Rispe ist etwa 4 dm lang mit 2,5 dm langen unteren Ästen, welche erst vom oberen Viertel ab Blüten tragen, die oberen Äste werden allmählich kürzer; die unteren Brakteen sind etwa 4 cm lang, die obersten 4 cm und kleiner. Die Kelch- blätter sind etwa 4 cm lang und unten etwa 2 mm breit. Die Röhre der rosafarbenen Blumenkrone ist 2,5 cm lang, ihre Saumabschnitte 0,8—1 cm bei einer Breite von 4 mm, Gallahochland: Natadera, nahe bei Keritata um 2200—2400 m ü. M. (O. Neumann n. 82. — Blühend im Dezember 1900). Diese Art steht der K. Schimperiana Rich. nahe, besitzt aber nur halb so große Blüten, K. Prittwitzii Engl. n. sp. — Caulis altus remote foliatus. Folia oblonga obtusa in petiolum triplo breviorem contraeta margine subintegra, glabra, summa spathulata vel linearia obtusa. Panicula corymbosa dense multiflora, bracteis anguste lanceolatis acutis; sepala lanceolata quam co- rollae tubus 21/,-plo breviora ; corollae Juteae tubus inferne inflatus, laciniae oblongae acutae quam tubus triplo breviores. Ein etwa 6 dm hohes Kraut mit unten etwa 8 mm dickem Stengel und 6—8 cm langen Internodien. Die 6 cm langen, 2,5 cm breiten Blattspreiten gehen mit keil- förmiger Basis in den 4 cm langen, 2 mm breiten Blattstiel über. Der Blütenstand ist etwa 4 dm breit und 6 cm hoch; die Stiele der Blüten sind etwa 5 mm lang, wie die Kelchblätter. Die Röhre der Blumenkrone ist 4,5 cm lang, in den beiden unteren Dritt- teilen 4 mm weit; die Kronenabschnitte sind 6 mm lang und 3 mm breit. Nördl. Nyassaland: Uhehe, am Weg Kampi ya ndizi—Kiranguana selten (Hauptmann vox Prırtwitz und Garrron n. 267. — Blühend im März 4908). Diese Art zeigt ein wenig Ähnlichkeit mit K. multiflora Schinz, hat aber längere Kelchblätter, größere Abschnitte der Blumenkrone und einen viel dichteren corymbösen Blütenstand. K. Luebbertiana Engl. n. sp. — Herba glauca. Caulis internodiis inferioribus brevibus ad terliam partem usque dense, deinde laxe foliatus. Botanischo Jahrbücher. XXXIX. Bd. 3 464 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Folia spathulata. Bracteae inferiores paniculae elongatae lanceolatae vel lineares obtusiusculae. Paniculae rami adscendentes in cymas 7—44-floras exeuntes; pedicelli quam sepala elongato-triangularia longiores; corollae tubus quam sepala 5—6-plo longiora, laciniae lanceolatae tubo_ triplo breviores. Die Stengel sind 4 dm lang mit 0,5—1 cm langen unteren und 4,5—3 cm langen oberen Internodien. Die spatelförmigen Blätter sind 2—2,5 cm lang und 4 cm oder weniger breit; die unteren Brakteen sind 4,5 cm lang und 4 mın breit, die oberen und obersten kaum 5 mm. Die Kelchblätter sind nur 3—4 mm lang, die Röhre der Blumen- krone 1,5 cm, ihre Abschnitte + mm lang und kaum 4 mm breit. Deutsch-Südwest-Afrika (Stabsarzt Dr. Lüsserr II. n. 67). Crassula Dill. ex L. (. Goetzeana Engl. n. sp. — Caudex crassissimus, e basi ad inflores- centiam usque dense foliatus. Folia inferiora quam media et superiora 2—3-plo longiora, basi connata, lanceolato-triangularia, e basi sursum an- gustata, toto margine ciliata. Cyma corymbosa dense multiflora in toto subhemisphaeroidea, ut caulis breviter pilosa; bracteis ramulos superantibus sursum gradatim minoribus dense ciliatis; pedicellis flores subaequantibus, glabrescentibus. Sepala elongato-triangularia quam petala oblonga alba duplo breviora; staminum filamenta filiformia, antherae suborbiculares; squamulae hypogynae obovatae parvae; carpidia quam petala 1 !/,-plo bre- viora, ovaria oblonga in stilum duplo breviorem contracta. Eine sehr schöne, stattliche, etwa 30 cm hohe Art, mit unten 2 cm dickem Stämmchen, das sich nach oben stark verjüngt und dicht beblättert ist. Die unteren Blätter sind 4 dm lang und am Grunde 2,5 cm breit, die mittleren 6—7 cm lang und unten 4,5 cm breit, allmählich gehen die Laubblätter in die nach oben immer kleiner werdenden Brakteen über. Dem sehr dichten mehr als 4,5 dm breiten und 6—8 cm hohen Blütenstand gehen noch einige Zweige voran. Die Blütenstiele sind etwa 3 MR lang, die Kelchblätter 1,5 mm, die weißen, mit einem starken Mittelnerv und zwei schwachen Seitennerven versehenen Blumenblätter 3,25 mm lang und 4,25 mm breit; die Karpelle sind 2 mm lang und 14,25 mm dick. Nördliches Nyassaland: Usafua, an trockenen Abhängen im Son- gwe-Tal, um 4100 m ü. M. (W. Gortze n. 1055. — Blühend am 22. Jun 1899). C. Wilmsii Diels n. sp. — Caulis elatus squamulis albidis paleacelS deversis seriatis praeditus. Folia basi lata connata lanceolata apice sensim angustata acuta vel saepius apice marcescente quasi deusto terminala praeter marginem squamulis illis albidis conchiformibus ornatum glabra. Inflorescentia amplissima repetito-dichotoma corymbosa fastigiata bracteis decrescentibus acutis praedita. Sepala triangulari-lanceolata acuta margin® paleaceo-ciliata eiliis patentibus, petala subduplo longiora conniventia, apic® acuminato extrorsum curvata, pulchre purpurea. Die Höhe des vorliegenden (noch nicht vollständigen Exemplares) beträ Die unteren Blätter sind 43 cm lang, am Grunde 4,5 cm breit, von dort zur gt 60 cM. Spitze A. Engler u. L. Diels, Crassulaceae africanae. 465 sehr allmählich verschmälert. Auffällig ist die häufig abgetrocknete, etwas verbreiterte Endigung des Blaites. Der reiche Blütenstand ist insgesamt etwa 40 cm hoch, bis 25 cm. breit. Der Blütenstiel ist 3—4 mm lang. Die Kelchblätter sind 2 mm lang, 4—1,5 mm breit, die Blumenblätter sind 3,5—4 mm lang, 1,5 mm breit. Transvaal: bei Lydenburg (Wırns n. 538. -— Blühend im Dezember 4890. — Herb. Berol.!). (. Scheppigiana Diels n. sp. — Folia basalia late, caulina angustius elliptica margine (cum caule) pilis paleaceis albis ciliata, tenere-suceulenta. Inflorescentia plerumque parva breviter cymosa rarius cymis axillaribus pluribus additis corymbosa; sepala triangularia denticulato-ciliata; petala duplo longiora; stylus subulatus. Der Stengel ist 7—40 cm hoch. Die Blätter sind 5—7 mm lang, 3—4 mm breit, die grundständigen noch etwas breiter. Die Blütenstiele sind höchstens 4,5 mm lang. Die Kelchblätter sind 2 mm lang, die Blumenblätter 4 mm lang, Transvaal: Lydenburg, Paardeplaats (Wırms n. 514. — Blühend im März 4886); Schlucht bei Coldstream (Wırms n. 519. — Blühend im Fe- bruar 1885). Die Art steht C©. Cooperi und C. Bolusei Hook. f. nicht fern. Die Kelchblätter sind etwas länger und fein gezähnelt, die Blütenstände reichblütiger, die Blätter etwas breiter als bei ©. Cooperi. C. argyrophylla Diels n. sp. — Caulis incrassatus cortice coriaceo laevi tectus. Folia carnosa utrinque pilis albis subnitentibus deflexis dense vestita, late obovata, apice obtusissima basin versus sensim angustata. Scapus folia superans. Inflorescentia mediocris subdensa (cum sepalis) pilis eisdem vestita; sepala elliptica apiculata; petala duplo longiora (sic- cata) fusco-rubra; stamina claviformia. Der fleischige Stengel ist (getrocknet) etwa 4 cm breit. Die Blätter sind 2,5 cm lang, 4,5—2 cm breit. Die Länge des Schaftes beträgt 5—7,5 cm. Die Kelchblätter sind 2—2,5 mm lang, die Blumenblätter 4—5 mm lang. Transvaal: Distr. Lydenburg beim Großen Wasserfall (WırLns n. 527. — Blühend im November 1884. — Herb. Berol.!). C. Illichiana Engl. n. sp. — Caudex in caulem inferne dense, cete- rum remote foliatum dense ferrugineo-pilosum transiens. Folia opposita ima basi connata inferiora quam caulina multo majora, oblonga, obtusa, dense cinereo-pilosa et ciliata, caulina inter se valde remota, ovata vel ob- longo-ovata. Cyma laxa pluries pseudo-dichotoma cum pedicellis et sepalis dense albo-pilosa; petala angusta öblonga quam sepala ovata triplo Ion- giora, ex rubro violascentia; staminum filamenta tenuia petalis aequilonga; Squamulae hypogynae obovatae; ovario oblongo in stiilum duplo breviorem contracta. Die Stämmchen der etwa 20 cm hohen Pflanze sind etwa 8 mm dick und ver- jüngen sich nach oben bis zu 2 mm. Die unteren Blätter sind 3—4 cm lang und 1,5—2 cm breit, die durch 2,5—4 cm lange Internodien getrennten Stengelblätter sind nur 0,5—4 cm lang. Die unteren Äste des Blütenstandes sind etwa 2 cm lang, die oberen viel kürzer, die Blütenstiele nur etwa 2 mm. Die Kelchblätter sind 4,5 mm lang, 30* 466 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. die Blumenblätter 4—5 mm lang und etwas über 4 mm breit; die Staubblätter und die Karpelle mit den Griffeln sind so lang wie die Blumenblätter. West-Usambara: im Kwasossa-Tal, um 1200 m ü. M. (Dr.. Bucn- warn n. 474. — Blühend im Januar 1896), auf Felsen von Manca bei Sakare, um 1400 m ü. M. (A. Encıer n. 1073. — Blühend im September 1902). 6. Liebuschiana Engl. n. sp. — Caulis inferne dense foliatus, deinde scaposus, glaber, foliorum jugis valde remotis. Folia inferiora oblonga glabra, margine tenuiter cartilagineo dense ciliata, folia caulina quam in- feriora 4-plo breviora, atque braecteae eiliatae oblongae sursum gradatim breviores. Ramuli floriferi in axillis folorum superiorum cymosi, summi corymbum efformantes; pedicelli quam flores paullum breviores; sepala eiliolata, ceterum glabra oblonga, quam petala oblonga trinervia alba 21/,— 3-plo breviora; stamina (uam petala paullum breviora, squamulae hypogynae parvae late cuneatae; ovaria elongata, in stilum duplo breviorem contracta. Die Stengel sind etwa 4,5—1,8 dm hoch, mit 6—8 cm langen unteren und er- heblich kürzeren oberen Internodien. Die Blüten tragenden Äste sind 1,5—2 cm lang, die Blütenstiele 2,5—3 mm. Die Kelchblätter sind 4,5-—2 mm lang, die Blumenblätter 4,5 mm lang und 2 mm breit, die Staubblätter 3,5 mm und die Karpelle 3,5 mm lang. West-Usambara: Lutindi (Liesuscn). Diese Art ist habituell der C. Ilkehiana Engl. ähnlich, aber von derselben durch die Kahlheit der Blätter und Stengel, sowie durch die weißen Blüten verschieden. C. massonioides Diels n. sp. — Caulis abbreviatus incrassatus. Folia carnosa pleraque basalia rosulata patentia pilis paleaceis angustis margine ciliata ceterum glabra suceulenta, late obovata vel suborbicularia. Scapus foliis decrescentibus oppositis late obovatis praeditus abbreviatus. Inflores- centia cymosa congesta; flores pedunculati; sepala triangulari-lanceolata pilis illis brevioribus eiliata; petala glabra sepala subduplo superantia lanceolata. Die Blätter, welche größtenteils in bodenständiger Rosette angeordnet sind, ef- reichen 2,5—3 cm Länge, 2—2,5 cm Breite. Der Blütenschaft ist 2—2,5 cm lang und trägt Blätter und Blüten dicht gedrängt. Die Kelchblätter sind @ mm lang, 0,8—1 mm breit. Die Blumenblätter sind bis 4 mm lang, 4 mm breit. , Transvaal: am Vaalfluß bei Kloete (Wıms n. 526. — Blühend ım Oktober 1888. — Herb. Berol.!). C. inchangensis Engl. n. sp. — Herba parva, caule inferne dense, ceterum parce foliato, pilis patentibus obsito. Folia inferiora congesta. ob- ovata, caulina ovata vel oblongo-ovata, summa lineari-oblonga, ont glabra, margine dense et longe ciliata. Inflorescentia densa pseudocapitala pedicellis brevissimis vix '/, sepalorum aequantibus; sepala lanceolata quam petala lineari-oblonga duplo breviora; stamina quam petala breviora, AAN mulae hypogynae minutae; carpidia valde elongata petala subaequantiä; ovaria in stilum triplo breviorem contracta. Dem Stengel entspringen am Grunde zahlreiche Sprosse mit Rosetten Blättern, welche etwa 8 mm lang und 6 mm breit sind; die durch 1,5—3 © Internodien getrennten Blätter sind nur 5- 6 mm lang und wie die grundständigen bildenden m lange mit A. Engler u. L. Diels, Crassulaceae africanae. 467 etwa 4 mm langen Wimpern versehen. Die Kelchblätter sind 3 mm lang, die Blumen- blätter 6 mm bei einer Breite von 4,3—4,5 mm; die Staubblätter sind 4,5 mm lang, die Karpelle 6 mm. Natal: oberhalb Inchanga an Felsen um 750 m ü. M. (A. EnGLERr .n. 2687. — Blühend und fruchtend am 25. Aug. 1905). Die Art steht der ©. setulosa Harv. nahe, ist aber von derselben durch die kahlen Blätter und längeren Blumenblätter verschieden. Noch näher steht sie der C. deminuta Diels, ist aber viel kräftiger und besitzt reicher beblätterte Stengel. C. deminuta Diels n. sp. — Caulis abbreviatus. Folia pleraque ba- salia rosulata patentia pilis paleaceis albis angustis margine longe ciliata ceterum glabra tenere-succulenta, latissime obovata basi sensim angustata. Folia caulina 4—2-paria quam basalia multo minora connata, ovato-ellip- tica (ciliis vix deminutis conspicue) ciliata, acuta. Inflorescentia cyma ter- minali atque 1—2 axillaribus parvis effecta pauciflora; sepala triangularia ciliata; petala vix duplo longiora obtusa. Die größten Blätter sind 40 mm lang, etwa 7 mm breit; sie stehen in einer grundständigen Rosette. Die wenigen Stengelblätter messen etwa 4—5 mm Länge, 4,5 mm Breite. Der Schaft ist 4,5—3 em lang. Die Kelchblätter sind etwa 4,5 mm lang, die Blumenblätter 2,5—3 mm lang. Transvaal: Distr. Lydenburg beim Großen Wasserfall (Wııms n. 515. — Blühend im November 1884. — Herb. Berol.!). Die Art ist verwandt mit ©. orbieularis, besitzt aber mehr’ gerundete Blätter, kleinere Blütenstände, längere Kelchblätter und stumpfe Blumenblätter. — Eine etwas schlaffe Varietät ist Wırms n. 543 (vom Spitzkop bis Lydenburg). C. Zimmermannii Engl. n. sp. — Herba e basi irregulariter eymoso- ramosa, minute puberula. Folia lanceolato-spathulata, obtusiuscula, basi in vaginam amplexicaulem brevissimam contracta. Flores ramulos inferiores terminantes longe et tenuissime pedicellati, pedicellis saepe quam flores 6-plo longioribus. Flores superiores longe et tenuiter pedicellati in dichasia laxa dispositi; bracteae et bracteolae oblongae acutae; sepala anguste lan- ceolata petalorum circ. 2/3 longitudine aequantia; petala oblonga trinervia; stamina et carpidia oblonga acuta petala aequantia. Die Pflanze ist 4—1,5 dm hoch, bald über der Wurzel mehr oder weniger dicho- tomisch verzweigt, mit etwa 1,5—2 cm langen Stengelgliedern. Die unteren und mitt- leren Blätter sind 4,5—2 cm, selten 3 cm lang und in der Mitte 5—8 mm breit, Die Stiele der zwischen den Ästen stehenden Blüten sind bis 2cm lang und sehr dünn. Die sekundären und tertiären Zweige enden in @—4 cm lange vielblütige Dichasien mit 0,5—1,5 cm langen Blütenstielen. Die Kelchblätter sind 2 mm lang, die Blumenblätter 3,5 mm und 4,25 mm breit. Staubfäden und Karpelle sind 3,25 mm lang. West-Usambara: zwischen Felsen unterhalb Mbalu, am Nordabhang des Gebirges in der felsigen Gebirgssteppe, etwa um 1500 m ü. M. (A. EnsLer, Reise nach Ostafrika n. 4473. — Blühend im November 1905). Var. Uhligii Engl., folia angustiorra 3—# cm longa, 5 mm lata. Pedicelli tenuissimi eirc. 4 em longi. Kilimandscharogebiet: Burraberge in Englisch-Ostafrika, um 4400 m ü. M. (Unten. 44. — Blühend im September 1901). 468 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die Art ist von der nahe verwandten ©. Volkenst Engl. durch die Behaarung und die sehr dünnen, langen Blütenstiele verschieden. (. nakurensis Engl. n. sp. — Laxe ramosa, ramulis quadrangulis, subdivaricatis glabris, ad nodos saepe radicantibus. Folia quam internodia + breviora, tenuiter pilosa, obovata vel obovato-spathulata, vagina bre- . vissima connata. Pedicelli solitarii tenues flore triplo longiores, puberuli; sepala triangularia dimidium petalorum superantia; petala oblonga 5-nervia, nervis lateralibus tenuissimis; stamina petala aequantia; squamulae hypo- gynae subquadratae; carpidia valde elongata; ovarium elongatum in stilum triplo breviorem contractum. Ein sehr locker verzweigtes, 2—3 dm hohes Kraut mit 6—8 cm langen Ästen und 4,5—3 cm langen Internodien. Die Blätter sind in Gestalt und Größe ziemlich ver- änderlich, 0,5—1 cm lang und 5—6 mm breit. Die Blütenstiele haben eine Länge von 4 cm und sind sehr dünn. Die Kelchblätter sind etwa 2,5 mm, die weißen Blumen- blätter 4,5 mm lang und 4,5 mm breit. Die Karpelle sind 4 mm lang. Seengebiet: Englisch-Ostafrika, auf Lavafelsen am Nakuru-See um 2000 m ü. M. häufig (A. Enerer n 2022. — Blühend am 30. Okt. 1902). Etwas verwandt mit C. expansa Ait., aber durch die Form und Größe der Blätter auffallend verschieden. (C. galunkensis Engl. n. sp. — Herba minus ramosa, ramulis ad- scendentibus glabris densius foliatis. Folia crassa subsessilia elliptica ob- tusiuscula, tenuissime penninervia. Flores pauci terminales atque im axillis foliorum superiorum pedicellis 4—6-plo longioribus insidentes; sepala an- guste lanceolata dimidium petalorum superantia; petala oblongo-lanceolata; stamina quam 'petala 1/; breviora, antheris breviter ovatis; squamulae hypogynae late cuneatae; carpidia elongata. Etwa 4 dm hohe Pflanze, mit 2—6 cm langen Ästen und 6—8 mm langen Inter- nodien. Die Blätter sind 6—8 mm lang und 5—6 mm breit. Die Blütenstiele werden zuletzt bis 1,5 cm lang. Die Kelchblätter 4 mm lang, die blaßrosafarbenen Blumen- blätter 6 mm. Die Staubblätter sind 3 mm lang und tragen fast 4 mm lange Antheren. Die Karpelle sind 4 mm lang. Englisch-Ostafrika: Galunka (Kissner n. 854. — Blühend im Mai +1902). Die Art sieht bei oberflächlicher Betrachtung der C. alsinoides (Hook. f.) ähnlich, st aber mit derselben nicht einmal besonders nahe verwandt; die Blätter sind dicker, am Grunde wenig verschmälert und fiedernervig, nicht wie bei C. alsinoides mil einigen vom Grunde ausgehenden Nerven versehen. C. Vaillantii (Willd.) Schoenland var. kilimandscharica Engl. — Gaules ultra 4 dm longi. Folia oblongo-spathulata, obtusa, 5—6 mm longa, 2 mm lata. Kilimandscharo: an der Westwand des Kessels der östlichen Garanga-Quelle an sehr feuchten Stellen um 4100 m ü. M. (C. Unis n. 209. — Blühend am 22. Okt. 1901). | { Anonaceae africanae, Nachtrag zu »Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gattungen« von A. Enster. VI. Anonaceae von A. Enszer u. L. Dieıs (Leipzig 1904) Von L. Diels. (Mit 4 Figur im Text.) Die seit der Veröffentlichung unserer Monographie der Anomaceae (Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gattungen VI [1904)) verflossenen fünf Jahre haben einen sehr beträchtlichen Zuwachs von wichtigem und interessantem Material gebracht. Wieder ist eine Reihe neuer Typen von eigenartiger Gestaltung aus Afrika bekannt geworden, und es hat sich gezeigt, daß wir wohl noch lange nicht die Formen- Mannigfaltigkeit der Anonaceen in Afrika vollständig überschauen. Außer- dem haben die Feststellungen der Sammler manche bedeutungsvolle Daten geliefert für die Verbreitungskunde der Familie auf dem afrikanischen Fest- land. Namentlich ist es mehrfach gelungen, durch günstige Funde die er- hebliche Ausdehnung mancher Areale nach Süden und Osten hin nach- zuweisen. Auf den nachfolgenden Seiten sollen die von auswärtigen Botanikern seit 1900 beschriebenen Spezies aufgeführt werden und die zahlreichen im Botan. Museum zu Berlin seitdem eingegangenen Neuheiten zur Beschreibung gelangen. Auf diese Weise wird dieser Aufsatz einen vollständigen Nachtrag zu unserer Monographie von 4901 bilden. Systematische Gliederung. Ganz erhebliche Erweiterung hat das Bereich der Gattung Üvaria- strum erfahren. Während früher nur eine einzige Spezies, das Uvarıastrum Pierreanum (Mon. 32) aus Gabun vorlag, ist jetzt eine vegetativ viel kräftigere Art (U. Zenkeri Engl. et Diels) in den Waldungen von Kamerun ATO Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. zur Beobachtung gelangt. Dieser Fund gab auch Gelegenheit, die Blüten- verhältnisse des Genus eindringender verfolgen zu können, als es an der Originalart Pıeanes möglich gewesen war, und diese Untersuchung führte dazu, die in Mon. 28 von uns als Uvaria dependens beschriebene Pflanze Ostafrikas Uvariastrum einzuverleiben. ' Uvariopsis Engl. (Mon. 38), deren Beschreibung durch Auffindung von Frucht-Exemplaren in erwünschter Weise ergänzt werden konnte, hat in der Dimerie der Blütenhülle einen Genossen erhalten in Gestalt von Tetra- stemma Diels. Diese von H. Wınkter in Kamerun entdeckte Gattung ist der interessanteste neue Anonaceen-Typus, den uns Afrika in den letzten Jahren gebracht hat. Neben der Zweizähligkeit zeichnet sich die Gattung durch ihren Diözismus aus, wie er übrigens jetzt bei mehreren unter den Regenwald-Anonaceen Afrikas festgestellt worden ist. Sehr zweifelhaft war uns (Mon. 67) die Position von Polyceratocarpus Engl. et Diels geblieben. Inzwischen sind die Blüten des eigenartigen Baumes eingesandt worden, doch hat sich durch ihren Bau nur die iso- lierte Stellung der Gattung bestätigt. Der Diskus ist konvex, oben schwach ausgehöhlt, die sechs annähernd gleichartigen Blumenblätter und das Gy- näceum kommen in gleicher Verbindung nirgends sonst bei den Anonaceen Afrikas vor. Unsere Anschauungen von dem inneren Gefüge und von der Formen- Mannigfaltigkeit der Gattungen sind ganz besonders durch die weitere Forschung in den Regenwald-Gebieten West-Afrikas in teilweise uner- wartetem Maße bereichert worden. Bei Polyalthia weicht eine neue Art Kameruns (P. crassipes Engl.) in den vegetativen Organen durch Gestalt und Färbung des Laubes recht erheblich von den Typen ab, die uns bisher bekannt waren. Die neue Popowia filamentosa Diels ist in der Gattung durchaus eigenartig: die Anordnung der Staubblätter und ihre am Grunde breiten Filamente zeichnen sie deutlich aus vor ihren Verwandten. Eine Artabotrys mit ansehnlich großen, aber in nur einblütigen Inflorescenzen stehenden Blüten (A. insignis Engl. et Diels) unterscheidet sich gleichfalls auf den ersten Blick von allem, was die Gattung bisher in Afrika vertrat. Erwähnung verdienen auch unsere beiden neuen Stenanthera-Spezies, die in Zenkers Sammlungen von Kamerun enthalten waren. Denn die Dimensionen der äußeren Petalen und die Anordnung der Blüten, auch das Indument des Laubes geben der St. platypetala etwas sehr distinktes innerhalb der Verwandtschaft. — Diesen Fällen würde sich endlich Isolona pleurocarpa Diels anschließen. Wir kennen zwar wegen Mangels der Blüten ihre Zugehörigkeit noch nicht sicher, doch jedenfalls ist sie durch ihre sonderbar maschig-berippte Frucht von allen Anonaceen Afrikas gut zu unterscheiden. Neben diesem Reichtum an (vorläufig) scharf umgrenzten Typen haben die Regenwälder des Westens auch Material geliefert, welches dem Poly- L. Diels, Anonaceae africanae. 471 morphismus gewisser Gruppen einen größeren Umfang zuweist, als man bisher annehmen konnte. Das tritt besonders hervor bei Uwaria Seet. Uvariodendron (Mon. 10) und bei Hexalobus (Mon. 55). Auch Xylopia wäre hier zu nennen, wenn nicht diese Gattung auch aus anderen Ge- bieten Afrikas noch viele neue Formen geliefert hätte. Es sind nicht nur im Kongo-Becken zahlreiche Modifikationen davon gefunden worden, son- dern auch von den ostafrikanischen Küsten Vertreter zur Beschreibung gelangt. Geographische Verbreitung. Für die pflanzengeographische Kenntnis der Familie in Afrika am meisten Bedeutung besitzen diejenigen Funde, welche für westafrikanisch geltende Typen auch im Osten des Erdteiles sichere Standorte nachgewiesen haben. 11 Gattungen wurden Mon. 90 aufgeführt, welche damals »nur in West- und Zentral-Afrika bis zum Ghasalquellengebiet und zum Westrande des Vietoria Njansa« bekannt waren. Von diesen scheiden heute drei aus: Uvariastrum, Hexalobus und Xylopia. Das ist eine sehr empfindliche Verminderung, weil Hexalobus und Xylopia zu den wichtigsten Elementen jener Elfer-Reihe gehört hatten. Uvariastrum ist, wie oben schon erwähnt, gründlich erst durch U. Zenkeri bekannt geworden. Dabei hat sich mit Notwendigkeit ergeben, daß Uvaria dependens aus Usambara ein Uvariastrum darstellt. Die Gattung verhält sich also in ihrer Verteilung über Afrika wie die Mon. 91 angeführten Uraria göigantea und Polyalthia Oliveri, — oder wie Enan- fa (Mon. 69, 70) und Isolona (Mon. 84). Von Hexalobus konnten wir Mon. 56, 57 nur west- und zentralafri- kanische Standorte nennen, allerdings in sehr beträchtlicher Menge. Um so bemerkenswerter ist es, daß jetzt ein zweifelloser Hexalobus aus dem Sansibarküsten-Gebiet vorliegt. Der letzte Fall trifft Xylopia; diese Gattung war zwar schon bis zum Seengebiet bekannt und war auch bereits im Nyassalande gesammelt wor- den. Immerhin bedeutet ihr Nachweis an der Sansibarküste, und zwar gleich in zwei Arten und bis zum Norden des Gebietes, eine willkommene Ergänzung des Bildes, welches ihre geographische Verbreitung darbietet. Neben diesen Areal - Erweiterungen von West nach Ost wäre nur geringer Verschiebungen durch die neu bekannt gewordenen Standorte zu gedenken. Noch am wesentlichsten ist die Expansion für Oleistopholis und Stenanthera. Beide waren nur bis Gabun festgestellt, sind jetzt aber durch WıLdemans Forschungen auch am Kongo nachgewiesen. 472 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Aufzählung der neuen Arten und sonstige Nachträge. Die Ziffern beziehen sich auf die Numerierung der Monographie. (EnsLER, Monogr. afrik. Pflanzenfam. u. Gatt. VI [1904].) 4. Uvaria L. (Mon. 7). . 2°. U. Winkleri Diels n. sp.; arbor parva; foliorum petiolus. in- crassatus brevis; lamina chartacea utrinqgue glabra oblanceolata vel ob- longo-oblanceolata acuminata; nervi utrinque, imprimis subtus, pro- minentes, laterales I. utringque 20—25 adscendentes juxta marginem conjuncti; flores non visi, ex cl. collectore mediocres fusco-purpurascentes. Fructus pedunculus crassus lignosus; carpidia 4—7 sessilia glabra ellip- soidea obtusa, linea suturali prominente signata. Der Blattstiel ist etwa 6—8 mm lang, 4—5 mm breit, die beiderseits kahle Spreite mißt 30—35 cm in der Länge, 40—12 cm in der Breite. Die Blüten habe ich nicht gesehen. Der dicke Fruchtstiel ist 3 cm lang. Die Einzelfrüchte sind 5—7 cm lang, 3—3,5 cm breit. Kamerun: Molive (H. WınkLer n. 4466. — Fruct. — H. Berol.!). Die neue Art gehört zur Sektion Uvariodendron Engl. et Diels. Von den ver- wandten Arten (U. gigantea usw.) unterscheidet sie sich durch kahle, zugespitzte, beider- seits geaderte Blätter, meist kleinere Blüten (nach Winkter), kahle Einzelfrüchte. 2°. U. megalantha Diels n. sp.; arbor ramis cortice cinereo-brunneo vel demum albido tectis subglabris; foliorum petiolus erassus sublignescens, lamina ampla, chartaceo-coriacea, glabra supra sublucida, elongato-oblonga vel oblanceolata, basi rotundata, apice breviter acuminata, nervis primarüis 15—25 utrinque adscendentibus cum costa subtus prominentibus; flores (an semper?) pedunculati; pedunculus crassus, bracteolis mox deciduis suf- fultus; sepala late cordato-ovata, acuta, pubescentia; petala exteriora la- tissime cordato-ovata, concava, extus pubescentia, longitudinaliter striala, interiora paulo angustiora, omnia pallide ochroleuca, intus purpureo-suffusa; stamina linearia, connectivo supra thecas paulum incrassato papillos0- pubescente; carpella pauca (4—6); ovarium pubescens stigmate amplo plicato coronatum; ovula numerosa. Die Blätter besitzen an einem 4—4,3 cm langen Stiele eine 25—50 cm lange, 6-—12 cm breite Spreite. Der dicke Blütenstiel ist 2—3 cm lang. Die Kelchblätter sind 4—4,5 cm lang, eire. 4,5 cm breit; die äußeren Blnmenblätter 2,5—-2,8 em lang, etwa 2,5 cm breit; die inneren etwas kleiner, Die Staubblätter sind 3—4 mm lang; der Fruchtknoten ist etwa 2,5—3 cm lang, die Narbe 3—4 cm lang. Kamerun: Bipinde im Urwald des Lokundje-Tales (ZENKER N: 3204. — Blühend im Juni 4904. — Herb. Berol.!). Diese Art schließt sich an die Sektion Uvariodendron Engl. et Diels an, ist aber durch die gestielten Blüten, die frühzeitig abfälligen Bracteolen und die weniger starke Behaarung der Blütenhülle leicht zu unterscheiden. 27°. U. Cabrae De Wild. in Th. Dur. et De Wild. Mater. Fl. Gong XT (1904) 2. Unteres Kongo-Gebiet: Lemba (Capit. Capra). L. Diels, Anonaceae africanae. 473 Nach dem Autor sehr nahe verwandt mit folgender Art. Aber die Früchte sind 4—6 cm lang, 1,5—2 cm breit; Samen 20—22. 27°. U. brevistipitata De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1903) 38. Unteres Kongo-Gebiet: Kimuenza (J. GıLLer n. 1733). Von U. Afzelüi verschieden schon durch die kurzen Stipites der Einzelfrüchte, welche nur 5—-7 mm lang sind. 50. U.? mierotricha Engl. et Diels n. sp.; arbor; ramuli novelli fusco-pilosiusculi; foliorum petiolus supra sulcatus tortus, lamina coriacea, utrinque pallida, glabra supra laevis, subtus glauca, pilis minutissimis brevissimisque conspersa, elongato-elliptica vel oblonga utrinque angustata apice acutissime acuminata, nervi laterales I. 8—12 utrinque acutangulo- arcuatim adscendentes, supra immersi subtus prominentes; flores praecipue in ramis vetustis crassis orti pedunculati unisexuales; sepala extus ferru- gineo-sericea, connata, concavo-triangularia; petala extus dense ferrugineo- sericea, intus glabra lutea, exteriora ovata, interiora oblonga; torus rotun- datus; stamina apicem versus incrassata, antherae subsessiles. — Flores feminei non adsunt. Der Baum ist 45 m oder höher. Die Blätter besitzen an 6—8 mm langem Stiel eine 45—25 cm lange, 5—6 cm breite Spreite. Die Kelchblätter sind 5 cm lang, 8 mm breit; die äußeren Blumenblätter sind 20 mm lang, 42 mm breit; die inneren sind eben- falls 20 mm lang, aber nur 8 mm breit. Die Staubblätter sind 2—2,5 mm lang. Kamerun: im Urwald bei Bipinde (Zexker n. 2899. — Blühend im März 1904). Wegen des Fehlens der weiblichen Blüte ist die Zugehörigkeit dieser Spezies un- sicher. Das lederige, unterseits glauce Laub ist sonst bei den afrikanischen Uvaria ungewöhnlich. 4. (42) Uvariastrum Engl. (Mon. 31). 2. U. Zenkeri Engl. et Diels n. sp.; arbor ligno rufo instructa; rami novelli fusco-purpurei, glabri; foliorum petiolus perbrevis, lamina chartaceo- coriacea, utrinque glabra, obovato- vel oblanceolato-oblonga, basin versus angustata apice conspicue acuminata, nervi laterales primarii utrinque 10—25 patentes apice arcuatim adscendentes margine vix conjuncti, venulae subtus prominulae; flores solitarii vel complures faseiculati e ramis vetustiori- bus vel trunco ipso orti; pedunculi atro-purpurei, apicem versus sensim incrassati; sepala ampla, quam petala exteriora paulum breviora, late cor- dato-ovata excavata, viridia, extus glabra intus velutinella, petala veluti- nella lutea, exteriora anguste ovata lanceolatave, interiora subconformia, breviora; receptaculum pyramidatum apice truncatum; antherae angustae, Connectivo supra thecas paulum incrassato; carpella pauca (4—6) albo- Pilosa, stigmate truncato verrucoso; monocarpia ampla, subsessilia, cur- vato-cylindrica, glabrata; semina 40—I5 transversa. 6—30 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 4—2,5 mm langem Stiel eine 10— %0 cm lange, 4,5—6 cm breite Spreite. Die Blütenstiele sind 2—3,5 cm lang. Die 474 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Kelchblätter sind 2,5 cm lang, etwa 4,6—1,9 cm breit. Die äußeren Blumenblätter sind 3—3,5 cm lang, etwa 1,5 cm breit. Die inneren Blumenblätter sind 2,5 cm lang, 1,3 cm breit. Die Staubblätter sind 3—4 mm lang. Der Fruchtknoten (mit Griffel) ist 5 mm lang. Die reifen Mesokarpien werden etwa 7—8 cm lang, 2,5—3 cm breit. Kamerun: Bipinde, im Lokundje-Tal bei Bowisunde, im Urwald (Zenker n. 2935. — Blühend im April 1904. — Herb. Berol.!), im Malom- Walde (Zenker n. 2438. — Fruchtend im August 1904. — Herb. Berol.!). Diese Art unterscheidet sich von der einzigen bisher bekannten Spezies, U. Pier- reanum Engl., sofort durch die viel beträchtlichere Größe aller Teile. Ferner sind die Kelchblätter außen fast kahl. Auch die deutlichere Nervatur der Blätter weicht ab, indem eine intramarginale Verbindung zwischen den Seitennerven kaum ausgebildet wird. Ferner sind die Blätter kürzer gestielt, die Spreite breiter und die Spitze viel schärfer abgesetzt. 3. U. dependens Engl. et Diels. Uvaria dependens Engl. et Diels in Monogr. S. 28, Taf. IX. Das reiche Blütenmaterial, das wir von Uvariastrum Zenkeri erhalten haben, er- gibt ohne Zweifel die Zugehörigkeit unserer Uvaria dependens zu der eigentümlichen Gattung Uvariastrum. Uvariastrum wird damit zu einem weiteren Beispiel der Floren- gemeinschaft zwischen dem feuchten Westafrika und den Gebirgen Ostafrikas, welche innerhalb der Familie der Anonaceae vorher durch Uvaria gigantea, Polyalthra, Enantia und Isolona bezeugt war. 6 (16). Cleistopholis Pierre (Mon. 33). 4°. C. discostigma Diels n. sp.; frutex scandens; ramuli novelli fusco-sericei, adulti glabrati nigri; foliorum petiolus brevis; lamina coriacea, supra laevis glabra lucida, subtus pallide glauca pilis minutis sericeis CON- spersa, obovato-elliptica, basin versus angustata nonnunquam obtusa, apice acuminata; nervi primarii 5—7 utrinque adscendentes subtus prominuli; pe- dunculi uniflori vel in inflorescentiam paucifloram dispositi, fusco-sericei; sepala atque petala omnia similia, extus pubescentia; sepala subovata demum reflexa; petala luteo - viridia, exteriora ovato-elliptica, interiora crassiora paulo minora; antherarum connectivum productum; ovarium pl osum stigmate sessili diseiformi coronatum. Die Blätter besitzen an 3—4 mm langem Stiele eine 40—43 cm lange Spreite, 4,5—5,5 cm breit. Die Blütenstiele sind etwa 1—4,5 cm lang. Die Kelchblätter sind etwa 3—4 mm lang, 2—3 mm breit, die äußeren Blumenblätter 5—6 mm lang, 4 5 mm breit, die inneren Blumenblätter 5 mm lang, 4 mm breit, Die Staubblätter sind 2 mm lang, der Griffel <—3 mm lang. Kamerun: Bipinde (Zenker n. 2980. — Blühend im April 1904. — Herb. Berol.!). Diese interessante Art schließt sich verwandschaftlich an ©. glauca Pierre (Mon. 35) an, aber die dickeren Blätter, die viel größeren Kelchblätter, die längeren inneren Petalen, sowie die scheibenförmige Narbe lassen sie leicht davon unterscheiden. 6. C. patens (Benth.) Engl. et Diels (Mon. 35); fructus crasse pe dunculatus, monocarpia crasse stipitata, plerumque subglobosa, monO- sperma, exocarpium fusco-cinerascens, mesocarpium osseum verrucosuM albidum. L. Diels, Anonaceae africanae. 475 Der Fruchtstiel ist 2—3 cm lang, die Stiele der Einzelfrüchte 5—7 mm, ihr Durch- messer 4,5—2 cm. OÖberguinea: Togo, Sokode, in Galleriewäldern (Kersting n. 35. — Blühend und fruchtend im März 1905. — Herb. Berol.!). Einheim. Name: »Culedia«; aus dem Stamme werden Trommeln gemacht. . 6°. C.grandiflora De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (4903) 39 pl. XXI. Unteres Kongogebiet: Kimuenza (Gıuuer n. 1739). Die Art stellt der Autor neben Oleistopholis patens und Cl. Klaineana. Sie unter- scheidet sich von beiden durch die viel längeren äußeren Petalen, welche 43—22 mm lang sind. 9 (26). Uvariopsis Engl. (Mon. 38). U. Zenkeri Engl. (Mon. 38). Desceriptioni addendum: Monocarpia prismatico-ellipsoidea extus fusco-tomentella; semina nume- rosa biseriata transverse posita. Die Einzelfrüchte sind 4,5—3 cm lang, etwa 4—1,5 cm breit. Kamerun: Bipinde (Zenker n. 3228. — Fruchtend im Juli 41904. — Herb. Berol.!). 9° (26°). Tetrastemma Diels n. gen. — s. Fig. I, S. 476. Flores dioici, feminei quam masculi multo majores. Calyx disciformis ve] patelliformis obsolete bilobus. Petala 4 aequalia, percrassa carnosa intus excavata valvata. Torus insigniter convexus. Stamina numerosissima minuta facile decidua. Carpella numerosa, stigma depresso-turbinatum Tugosum, ovula biseriata numerosa. Fructus non visus. — Arbores cauli- florae, in Africa oceidentali indigenae. Genus novum floribus dimeris facile recognoscitur. Ab aliis generibus Anona- cearum dimeris separatur: a Disepalo borneensi calyce minore, petalis magnis non linearibus, dioicis, a Tetrapetalo borneensi habitu arboreo, inflorescentia, calyce minore, petalis valvatis, Ab Urariopsi ejusdem Africae oecidentalis regionis incola calyce patelliformi, petalis majoribus liberis, inflorescentia cauliflora atque habitu vegetativo 'longe distat, tamen floribus non hermaphroditicis atque antherarum carpellorumque structura congruere videtur. T. dioicum Diels n. sp.; arbor 9—A0 m alta, vertice laxe pyrami- dato praedita; foliorum petiolus brevis, lamina tenuiter coriacea, glabra, obovato-oblonga vel oblanceolata, conspicue acuminata, 13—20 cm longa, 5—6 cm lata, nervi laterales I. subtus prominentes eirc. 12 utrinque ad- Scendentes arcu intramarginali conjuncti; flores fasciculatim e trunci parte basali (usque ad 1,5—2 m altitudinis) orti; pedicelli elongati crassi, non- Nunquam curvati, bracteola adpressa parva suffulti, ei forum eirc. 3, forum Q 4-—5 cm longi; floris g' calyx 7—8 mm diamet., petala anguste Ovata, 42—143 mm longa 6—7 mm lata luteola plerumque extus purpuras- 476 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. centia, torus subovoideus, 8 mm longus, 4—5 mm latus, stamina 0,6— 0,7 mm longa, antherae sessiles; floris Q petala 25 mm longa, 15 mm lata, torus fere hemisphaericus (carpellis additis) 42 mm longus, 14 mm latus, carpella hexagono-prismatica, adpresse pilosa, 2,5 mm longa. 8s—10 m hoher Baum. Die Blattspreite ist 43—20 cm lang, 5—6 cm breit Männlich’e Blüte: Kelch 7—8 mm im Durchmesser, Blumenblätter 42—13 mm lang, 6—7 mm breit. Torus 8 mm lang, 4--5 mm breit. Staubblätter 0,6—0,7 mm lang. Weibliche Blüte: Blumenblätter 25 mm lang, 45 mm breit. Torus 12% mm. lang. Karpelle 2,5 m lang. Kamerun: Edea, Urwald am Sanaga-Ufer (H. Wınkrer n. 908 (J') und 909 (Q). — Blühend im November 1904. — Herb. Berol.). 2. a GL eng BE 0ER Fig. 4. Tetrastemma dioieum Diels: A—F & Blüte, A von außen, B im Längsschnitt, © Teil des Andröceums, D—F Staubblatt: D von vorn, E von der Seite, F von hinten. — @—L g Blüte: @ von außen, H Gynäceum, J Karpell, K Narbe von oben (Original). 10 (29). Unona L. fil. (Mon. 38). 6. U.? Dielsiana Engl. n. sp.; frutex alte scandens; ramuli graciles pubescentia ferruginea vestiti; foliorum petiolus minute pubescens; lamina papyracea supra glabra subtus praeter costam sparsissime pilosam glabra glauca, oblanceolato- vel anguste oblanceolato-oblonga, basi rotundata, apiee longe acuminata, nervi laterales I. utrinque eirc. 40-42 angulo acuto ad- scendentes subtus cum eis II. rectangulo illos conjungentibus prominente$; flores complures in pedunculo brevissimo orti longiuscule pedunculati; pe dunculus cum omnibus floris partibus extus ferrugineo-velutinellus, 1,5— 3 cm longus; bracteola lata acuminata supra medium inserla; sepala 3 late triangularia; petala coriacea purpurea, exteriora late ovata, interior& minora angustiora; torus excavatus; stamina lata brevia, connectivum glabrum dilatatum apice emarginatum; carpella numerosa ovoidea ferru- gineo-velutinella, stylus obconicus latere profunde sulcatus, ovulum unuM. Hochschlingende Liane. Die Blätter besitzen an 5—12 mm langem Stiel ein? 15-20 cm lange, 3—5 cm breite Spreite. Die Blütenstiele werden etwa 2,5 cM lan. Die Kelchblätter sind 6 mm lang, 4—5 mm breit. Die äußeren Blumenblätter sind 1,52 cm lang, 4—1,3 em breit; die inneren Blumenblätter 4,2 cm lang, 0,7 cm breit L. Diels, Anonaceae africanae. 477 Die Staubblätter sind etwa 4,5 mm lang, 4 mm breit. Der Fruchtknoten ist 3 mm, der Griffel etwa 4,5 mm lang. Kamerun: bei Bipinde im Urwald (Zenker n. 2473. — Blühend im Dezember 1904. — Herb. Berol.!). Die Verwandtschaft dieser Art ist schwierig zu bestimmen, zumal das Material der afrikanischen Unona-Arten noch sehr dürftig in den Herbarien ist. Die dicken Blütenstiele, die starke Bekleidung der Blumenblätter geben unserer Art recht abweichen- den Habitus. Die Einzahl der Samenanlagen entfernt sie gleichfalls von der Haupt- “masse der Gattung. 44 (30). Polyalthia Bl. (Mon. 44). 3. P. crassipes Engl. n. sp.; rami graciles nigro-corticati; foliorum petiolus plerumque gracilis supra sulcatus niger, lamina papyracea, glabra, subtus pallidior anguste obovato-oblonga basin versus sensim angustata apice breviter acuminata, nervi laterales I. utringue 8—40 adscendentes cum eis II. venisque irregularibus utrinque prominuli; pedunculi extra- axillares A—2-flori; pedicellus fructifer crassus; monocarpia crassissime stipitata subglobosa; semina testa tuberculata instructa. Die Blätter besitzen an 8—45 mm langem Stiel eine 42—20 cm lange, 5—6,5 cm lange Spreite. Die Blütenstiele sind zur Fruchtzeit 2—2,5 cm lang, 2—3 mm dick; die Stipites der Einzelfrüchte messen 6—40 mm in der Länge und werden 3—4 mm dick. Die Einzelfrucht (in getrocknetem Zustande) mißt 4,2—4,5 cm im Durchmesser. Kamerun: Bipinde (Zenker n. 2454°. — Fruchtend. — Herb. Berol.!). Die leider nur in Früchten vorliegende Art unterscheidet sich durch Gestalt und Färbung des Blattes leicht von den beiden anderen afrikanischen Spezies: das Blatt ist in der oberen Hälfte am breitesten und mehr in die Länge gestreckt. Auch unter- scheidet sich die Färbung der Unterseite beträchtlich von der der Oberseite. 12 (31). Popowia Endl. (Mon. 43). 1°. P. Laurentii De Wild. in Miss. Em. Laurent (1905) 83, t. XIX. Unteres Kongogebiet: Lukolela (Laurent. — Blühend und fruchtend im Dezember 1903). Die neue Art stellt der Autor neben P. congensis Engl. et Diels; sie unterscheidet Sich durch kleinere Blätter und größere Früchte. 2. P.obovata (Benth.) Engl. et Diels (Mon. 44). Einheim. Name: »ndjöku« (am Rovuma). Sansibarküsten-Gebiet: im System des Rovuma bei Kwa-Mkum- bura in schattigen, feuchtgründigen Lagen dichter Gehölze (Busse n. 1070. — Blühend im Februar 1901. — Herb. Berol.!). 2°. P. Gilletii De Wild. in Ann. Mus. Congo V. 241 (1906). Unteres Kongogebiet: Kisantu (Gier n. 3592). Die Art ist verwandt mit P. obovata (Benth.) .Engl. et Diels, doch unterscheidet. sie sich durch die Behaarung der jungen Teile und durch die Dimensionen des Vor- blattes, das kleiner ist als bei P. obovata und P. Stormsii De Wild., doch größer als bei P. eongensis Engl. et Diels. 478 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 2». P. Stormsii De Wild. in Ann. Mus. Congo V. 241 (1906). Zentralafrikanisches Seengebiet: Tanganjika, Karema (Srorns). Gleichfalls verwandt mit P. obovata (Benth.) Engl. et Diels, doch verschieden durch das erheblich kleinere Vorblatt: es mißt nur 9—44 mm im Durchmesser. 7°. P. filamentosa Diels n. sp.; frutex scandens, rami novelli atque inflorescentia pilis patentibus fuseis hirto-velutina; foliorum petiolus per- brevis cum costa subtus eodem modo pilosus, lamina tenuiter papyracea, supra praeter costam fere glabra, subtus glauca pilosa, subelliptica, bası cordata, apice acuta vel breviter acuminata; nervi primarii 44—18 utrin- que oblique adscendentes cum secundariis subtus prominentes; bracteola ovata sepalo conformis plerumque supra pedunculi medium inserta; flores pedunculati vel in inflorescentias paucifloras dispositi; sepala late ovata valde pilosa; petala extus sericea viridescenti-ochroleuca, exteriora ovata, interiora aliquantum minora; stamina 20—25 2-—3-seriata, basi congesta filamentum valde conspicuum basi dilatatum, loculi extrorsi laterales cur- vati; carpella 8—40; ovarium pilosum; stylus lineari-conicus subpatulus; ovula 5—6. Liane. Die Blätter besitzen an 2—3 mm langem Stiele eine 14—46 cm lange, 5—7 cm breite Spreite. Der Blütenstiel wechselt zwischen 0,5 cm und 3,5 cm Länge. Die Kelchblätter sind 6 mm lang, 5 mm breit. Die äußeren Blumenblätter sind 12 mm lang, 7—8 mm breit; die inneren sind 40 mm lang, 5 mm breit. Die Staubblätter sind 3—3,5 mm lang. Kamerun: Bipinde (Zexker n. 2985. — Blühend im April 1904. — Herb. Berol.!). Diese sehr ausgezeichnete Art, welche an der Anordnung der Staubblätter und ihren am Grunde breiten Filamenten leicht zu erkennen ist, steht vielleicht in entfernter Verwandtschaft zu P. parvifolia (Oliv.) Engl. et Diels. 9. P.trichocarpa Engl. et-Diels (Mon. 47). Flores viridi-lutei. Usambara: im Urwald bei Amani (Warnecke n. 173). 17°. P. Whytei Stapf in Journ. Linn. Soc. XXXVII (1905) 81. Ober-Guinea: Sinoe-Becken (Wuvrr). Die Art wird mit P. Vogelii verglichen; nähere Angaben über die Unterschiede von den Verwandten macht der Autor nicht. 45 (55). Hexalobus A. DC. (Mon. 55). 1. H. monopetalus (A. Rich.) Engl. et Diels (Mon. 56). Uvaria huillensis Engl. et Diels in Notizbl. K. Bot. Gart. Berlin Il (1899) 296. Hexalobus hwillensis Engl. et Diels Mon. 56 et Baum Kunene Samb. Exped. 237. Nachdem wir von dem Hexalobus huillensis durch Baum Blüten kennen gelern | haben, sehen wir uns veranlaßt, die s. Z. in Fruchtzustand geschaffene Art einzuziehen. Es ergibt sich damit eine bedeutende Vergrößerung des Areales für H. monopelahus (A. Rich.) Engl. et Diels. L. Diels, Anonaceae africanae. 479 Wahrscheinlich gehört auch eine von Busse unter n. 620 gesammelte Pflanze hier- her. Sie blüht in blattlosem Zustande, so daß es noch nicht absolut sicher ist, ob echter H. monopetalus vorliegt; die Blütenverhältnisse machen das jedoch sehr wahr- scheinlich. Die Pflanze stammt vom Sansibarküstengebiet: im Donde-Land bei Kwa-Mponda auf Sandboden (Busse n. 620 — Blüh. ohne Laub im Dezember 4900. — H. Berl). Der Name bei den Kinyamwezi ist »mwega«. Da ein Hexalobus zweifellos vorliegt, so ist die Gattung nunmehr auch für die Ostküste sicher gestellt, so daß sie aus der Liste der spezifisch westafrikanischen Anonaceen (Mon. p. 90) zu streichen ist. 3°. H. Bussei Diels n. sp.; arbor; ramuli novelli ferrugineo-tomen- tell. Foliorum petiolus perbrevis, Jamina ampla, chartacea supra glabrata subtus minute pilosa, elliptica vel oblanceolato-elliptica, basi rotundata vel sinu angustissimo cordata, apice longe acuminata, nervi laterales primarii 42—16 utrinque adscendentes supra paulum insculpti subtus prominentes, nervuli obsoleti vix conspicui; flores pedunculati; pedunculi uniflori dense ferrugineo-tomentelli; sepala subcoriacea ovata extus dense sericea intus tomentella, demum reflexa, petala flavescentia basi purpurea ceterum eis H. grandiflori similia. 20 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 5—7 mm langem Stiel eine 20—25 cm lange, 6—9,5 cm breite Spreite. Die Blütenstiele sind 4—7 mm lang. Die Kelchblätter sind 4,5—2 cm lang, 42 mm breit. Die Blumenblätter werden (nach dem geringen Material, das vorliegt) etwa 5 mm lang. Kamerun: Urwald am Ufer des Kribi-Flusses (Busse n. 3216. — Blühend im September 1904. — Herb. Berol.!). Die Art steht dem H. grandiflorus Benth. nahe, unterscheidet sich aber durch die größeren Blätter, die kurzen Blattstiele, den herzförmigen Blattgrund. 3°. H. megalophyllus Engl. et Diels n. sp.; arbor; foliorum petiolus brevissimus incrassatus atratus, lamina chartacea, supra glabra, subtus Pilis minutis conspersa, amplissima, elongata oblanceolato-oblonga angustata, basi ipsa rotundata, apice longe et acute acuminata, nervis lateralibus I. 418—25 utrinque patentibus, subtus prominentibus; flores pedunculati; sepala coriacea ovata extus sericea, petala novella corru- gata includentia; petala basi connata, extus praecipue basin versus dense sericea, pallide Jutea purpureo-maculata; stamina numerosissima angustissi- ma gracilia, connectivo elongato dilatato; gynoeceum dense cinereo-seri- ceum, stigmatibus reflexis bilobis lobis dilatatis praeditum. Der Baum wird 20—30 m hoch. Die Blätter besitzen an —5 mm langem Stiel eine 30—50 cm lange, 7—12% cm breite Spreite. Der Blütenstiel ist 41—4A,5 cm lang. Die Kelchblätter sind 4 ‚>—2 cm lang. Die Blumenblätter sind 3,5—4 em lang. Die Staubblätter messen 6—7 mm, wovon etwa 0,7 mm auf das Filament entfallen. Die Ovarien sind 5—6 mm lang, die Narbe 2 mm. Kamerun: im Urwald bei Bipinde im Lokundje-Tal (Zenker n. 2889. — Blühend im März 4904). Diese Art schließt sich an H. grandiflorus Benth. an, ist aber sehr ausgezeichnet durch die beträchtlichen Dimensionen der Blätter und ihre Form. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. al 480 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 16 (56). Xylopia L. (Mon. 57). 1°. X. Gilletii De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1903) 42. Unteres Kongogebiet: Kisantu (Gier n. 207). X. Gületii gehört zur Sektion Neoxylopia. Durch die Blattmerkmale nähert sich die Art der X. humilis, aber durch die Struktur der Samen erinnert sie an X. afri- cana; doch unterscheidet sie sich deutlich durch die viel kleineren Samen, die kaum halb so groß sind, wie bei den übrigen Arten der Sektion. 6°. X. congolensis De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1903) 4. Unteres Kongogebiet: Kisantu (GıLLer n. 812). Kommt nach Dr Wırprewan der X. Eminii am nächsten. Aber die Blätter sind um 5—9 cm lang, 2—3,5 cm breit; jederseits sind 7—40 Nerven vorhanden. 9%, X. Zenkeri Engl. et Diels n. sp.; arbor ramis novellis atque folüis imprimis junioribus subtus dense ferrugineo - sericeis; foliorum petiolus crassus supra sulcatus, lamina subcoriacea supra glabra, elliptica ovato- vel obovato-elliptica basin versus angustata superne subito acuminata,; pedunculi breves bracteati fasciculati vel solitarii; sepala triangularia con- cava, petala lutea extus nitenti-sericea exteriora e basi dilatata excavata elongato-lanceolata vel linearia, interiora brevissima excavato-ovala; torus paulum excavatus; staminum filamenta brevia; carpella circ. 40, ferru- gineo-pilosa. Der Baum wird 20 und 30 m hoch. Die Blätter besitzen an 5—7 mm langem Stiel eine 40—12 cm lange, 4—4,5 cm breite Spreite. Die Kelchblätter sind 2,5 mm lang. Die äußeren Blumenblätter sind 3,5 cm lang, etwa 2,5 mm breit; die inneren sind nur 6 mm lang, ebenfalls etwa 2,5 mm breit. Die Staubblätter werden 2—2,5 mm lang. Die Karpelle sind 2 mm lang. Kamerun: bei Bipinde unweit Mimfia im Urwald (Zexker n. 2827. — Blühend im März 1904). Diese Art steht wohl der X. Batesii Engl. et Diels am nächsten. Doch sind die Blätter am Grunde langsam verschmälert, kaum abgerundet und an der Spitze deut- lich akuminat. Sehr bemerkenswert ist auch die ungleiche Ausbildung der Petalenkreise bei X. Zenkert. 10°. X. striata Engl. in Engl. Bot. Jahrb. XXXIV. 160. Kamerun: Bipinde (Zuxker n. 2655. — Blühend im Dezember 1902, fruchtend im Januar 1903. — Herb. Berol.!). »Diese Art ist etwas ähnlich der X. aeutiflora (Dun.) A. Rich.; aber die Blätter sind größer und dicker, sodann auch die gestreiften Einzelfrüchte charakteristisch. « 12°. X. Holtzii Engl. in Engl. Bot. Jahrb. XXXIV. 159. Sansibarküsten-Gebiet: Pugu-Berge in Busch-Gehölzen auf rotem Lehm (Horrz n. 897. — Fruchtend im Februar 1903. — Herb. Berol.)). »Diese Art unterscheidet sich von den nächst verwandten Spezies, die nur aus Westafrika bekannt sind, sehr leicht durch die schmal oblongen Blätter.« 12°. X. arenaria Engl. in Engl. Bot. Jahrb. XXXIV. 159. Sansibarküsten-Gebiet: Dar-es-Salam im Sachsenwald, in park- artigem Busch-Gehölz auf Sand (Eneuer n. 2473. — Blühend im November L. Diels, Anonaceae africanae. 481 1902. — Herb. Berol.!); ebenda (Horrz n. 321, 393. — Blühend und fruchtend im November und Dezember 1901. — Herb. Berol.!). »Die Spezies, wohl die kleinlaubigste aller bekannten afrikanischen Xylopien, dürfte X. oxypetala (DC.) Oliv. am nächsten stehen, weicht aber durch Form und Behaarung der Blätter bedeutend ab. Auch sind die Größenverhältnisse der Blüten abweichend.« 12°. X. katangensis De Wild. in Ann. Mus. Congo IV. 32 (1902). Kongogebiet: Lukafu (Vervick n. 503). 124. X. Butayei De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. IV. 33 (1902). Unteres Kongogebiet: Malela (Buraye in coll. GıitLer n. 2239). Beide Arten gehören zu der Gruppe Euxylobia. DE WıLvEman 1. c. 34 ordnet die Arten folgendermaßen in den von uns Mon. 59 vorgeschlagenen Schlüssel: II. Blätter papierartig oder dünn lederartig, oberseits oft schwach glänzend. 4. Blütenstiel etwa 2,5 mm lang. Blätter meist 7—8 cm lang. . . 2.2.2 .2.. X. acutiflora, X. Dinklagei. Blätter 6—45 cm lang. Blüten im allgemeinen einzeln, Blütenstiel mindestens so lang als der Blattstiel . . . 2 2 2 22200. X. oxypetala. Blüten im allgemeinen zu zwei oder drei, Blütenstiel kürzer als der Blattstiel . .. 22.222020. X. Butayei. 2. Blütenstiel 5—45 mm lang. Blüten zu mehreren, Blätter 7—14 cm lang... . .. X. katangensis. Blüten einzeln. Blüten behaart . .. 2 2 en nn X. parvifolia. Blüten kahl... 2.2. 2 2 nn nennen X. Wilwerthit. 12°. X. Dekeyzeriana De Wild. in Ann. Mus. Congo. Bot. V (1903) 43. Kongogebiet: Sanda (Gitter n. 2258). Die neue Art wird vom Autor in die Nähe von X. Batesii und X. Butayei ge- stellt. Sie unterscheidet sich von X. Batesiö durch die geringere Behaarung, die beider- seits mehr zugespitzten Blätter, durch die längeren äußeren Petalen (mindestens 3 cm). Von X. Butayei weicht sie ab durch die weniger starke Nervatur, die kürzeren Blatt- stiele, die größeren Blüten. 13. X. parviflora (Guill. et Perr.) Engl. et Diels (Mon. 64). Ober-Guinea: Sokode-Basari an Bachufern auf lehmig-sandigem Boden (Kersting n. 468. — Blühend im November; n. 579. — Fruchtend im September. — Herb. Berol.!). 44. X. Wilwerthii var. cuneata De Wild. in Th. Dur. et De Wild. Mater. Fl. Congo XI (1901) 63. Unteres Kongogebiet: Kimuenza (GiLLET). Blätter am Grunde keilförmig, die Spitze schmäler. 19. X. Bokoli De Wild. et Th. Dur. Contrib. Fl. Congo II (1900) 2. Kongogebiet: Bokakata (Dewivae n. 785). Über die Verwandtschaft der Art fehlen nähere Angaben. 20. X. longipetala De Wild. et Th. Dur. Contrib. Fl. Congo 1899, 4. Kongogebiet: Bangala (Drwivre ohne n.). Die äußeren Blumenblätter sind 4, die inneren 3,5 cm lang. 31* 483 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 46?. Polyceratocarpus Engl. et Diels (Mon. 67). S. Nachträge III zu Enster-PrantL, Natürl. Pflanzenfam. S. 420, Fig. 46. Flores hermaphroditi. Torus vasiformis apice truncatus ibique leviter concavatus. Sepala 3 coriacea extus minutissime tomentella connata tri- angularia. Petala 6 biseriata elongato-ovata, exteriora extus minute tomen- tella leviter costata intus praeter basin imam glabratam tomentella area triangulari mediana praedita, interiora exterioribus paulum latiora atque crassiora ceterum subaequalia extus minutissime tomentella area lanceolata signata intus glabra. Stamina numerosa; filamentum brevissimum; thecae lineares, connectivum ultra thecas productum atque incrassatum. Carpella compluria; ovarium cylindricum dense pilosum; ovula numerosa; stigma pulvinare pilosum. Blütenstiel eirc. 2 cm longus; Torus 40 mm longus, 8 mm latus; Kelchblätter 6— 7 mm lang, 40 mm breit; äußere Blumenblätter 30 mm lang, 14 mm breit; innere Blumenblätter 30 mm lang, 46 mm breit; Staubblätter 4—5 mm lang, Fruchtknoten 8—9 mm lang. Usambara: Nguelo (Frau Dr. Kummer n. 44. — Blühend im Februar 1903). Die Blüten bestätigen die isolierte Stellung dieser Gattung. Es gibt unter den afrikanischen Vertretern der Familie keine andere, welche die Kombination eines kon- vexen oben schwach ausgehöhlten Torus mit einer Ausbildung der Petalen und des Gynöceums zeigte, wie wir sie bei Polyceratocarpus finden. 17 (58). Stenanthera (Oliv.) Engl. et Diels (Mon. 67). 2°. St. pluriflora De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1903) 45, pl. XX. Kongogebiet: Kisantu (Gier n. 168), o.n. O. (DEWEVRE), Sanda (GıtLet n. 3635) u. a. O. Blüten zu 2—4, selten einzeln. Blumenblätter nur 4,7—2,2 cm lang. Dadurch von der sonst nächst stehenden St. gabonensis verschieden. 4. St. platypetala Engl. et Diels n. sp.; arbor; ramuli novelli dense ferrugineo-pilosi; foliorum lamina papyracea, supra fere glabra, subtus glauca, ubique et imprimis ad nervos pilis sericeis ferrugineis praedita, obovato-oblonga, basin versus angustata rotundata, apice acuminata; nerVl laterales I. 45—20 subtus prominentes; ramuli floriferi abbreviati, noN- nunquam aphylli, pluriflori; pedunculi solitarii vel bini ternive, ferrugine0- tomentelli, apice incrassati; sepala minuta; petala coriacea viridi-luted siecando rufescentia, extus minute pubescentia, exteriora basi excavata, © basi angustata late lanceolata vel elongato-ovata acuta; interiora erassd excavata; antherarum connectivum produetum; ovarium pilosum, stilus glaber apice subcapitatus. Die Blätter besitzen an 5—40 mm langem Stiele eine 4—30 cm lange, 1510 breite Spreite. Die blütentragenden Seitenäste sind 5—15 em lang. Die Blütenstie L. Diels, Anonaceae africanae. 483 messen 1—2,5 cm. Die äußeren Blumenblätter sind 4,5 cm lang, 4,5 cm breit; die inneren Blumenblätter sind 8 mın lang, 5 mm breit. Die Staubblätter sind 2,5 mm lang, der Fruchtknoten (mit dem Griffel) ungefähr 4 mm. Kamerun: Bipinde bei Mimfia, im Urwald (Zeugen n. 2877. — Blü- hend im März 1904. — Herb. Berol, N). Diese Art ist in der Gattung durch die beträchtliche Behaarung des Laubes und die breiten äußeren Petalen, sowie durch die Anordnung der Blüten an kurzen Seiten- ästen sehr ausgezeichnet und steht keiner der bekannten Spezies nahe, 5. St. neurosericea Diels n. sp.; frutex arborescens, ramuli novelli minutissime sericeo-velutini; foliorum lamina tenuiter papyracea, supra fere glabra, subtus pallida glauca, ubique inprimis ad nervos pilis sericeis ferru- gineis minutissimis praedita, anguste obovato-oblonga, apice acuminata; flores subsolitarii pedunculati; peduneuli strieti apicem versus subclavato- incrassati, sepala minuta, margine minute ciliata; petala subcoriacea, viridia, siccando subfusca, minute velutinella, exteriora basi excavata, e basi an- gustata elongato-ovata acuminata; interiora crassa excavata; antherarum connectivum paulum productum; ovarium pilosum, stilus glaber apice vix incrassatus. Die Pflanze wird 4—-6 m hoch. Die Blätter besitzen an 4—6 mm langem Stiele eine 12—45 cm lange, 5—6 cm breite Spreite. Die Blütenstiele messen 1—4,5 cm. Die äußeren Blumenblätter sind 3—3,5 cm lang, A4—1,2 cm breit; die inneren Blumenblätter sind 8 mm lang, 4—5 mm breit. Die Staubblätter sind 2 mm lang, der Fruchtknoten (mit dem Griffel) ungefähr 3 mm lang. Kamerun: Bipinde am Weg nach Songlepem bei Tschingbellong, an sumpfigen Plätzen des Urwaldes (Zenker n. 3105. — Blühend im Mai 1904. — Herb. Berol.!). Diese Art schließt sich in der Struktur der Blüte an St. platypetala Engl. et Diels an. Aber die einzeln stehenden Blüten, die kleineren Blätter und die viel kürzere feinere Behaarung unterscheiden neben einigen geringeren Merkmalen die neue Art leicht von jener St. platypetala. 19 (64). Artabotrys R. Br. (Mon. 70). 6%. A. insignis Engl. et Diels n. sp.; frutex scandens, ramuli atro- fusco-corticati; foliorum lamina novella prope costam marginemque ferru- gineo-pilosa, mox glabrata, adulta coriacea, supra lucida, subtus ad costam adpresse et inconspicue pilosa, oblongo-elliptica utrinque angustata apice acuminata, nervi laterales I. 8—10 utrinque adscendentes arcu intramargi- nali conjuneti subtus cum venis prominuli; inflorescentia (an semper?) uniflora; flores ampli; sepala ovato-triangularia longe acuminata mox patula vel subreflexa; petala coriacea extus viridia intus alba carmineaque, extus costata, ufringue minutissime sericea in parte basali extus densius aureo-sericea; exteriora e basi valde concava dilatata leviter constrieta demumque longe lanceolato-linguiformia, interiora similia sed angustiora in parte basali magis concava dein valde constrieta demum longe lineari- lanceolata; carpella gracilia stigmate horizontali coronata. 484 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die Blätter besitzen an 3—5 mm langem Stiel eine 40—45 cm lange, etwa 4 cm breite Spreite. Die Stiele der Inflorescenz sind etwa 4 cm lang, später länger. Die Kelchblätter sind 4—1,3 cm lang, 0,7—0,8 cm breit. Die äußeren Blumenblätter sind 4—4,5 cm lang, am Grunde 8—10 mm breit, dann etwas verschmälert, darauf 40 mm breit und von da ab allmählich schmäler werdend. Die inneren Blumenblätter sind ungefähr 3,5 cm lang, auf 2,5 mm zusammengezogen, dann in ihrem Vorderteile 7— 8 mm breit und von da ab allmählich verschmälert. Die Staubblätter sind 2,5 mm lang. Das Ovarium ist etwa 3 m lang; die Narbe mißt ungefähr 4,5—2 mm. Kamerun: im Urwald bei Bipinde (Zenker n. 2801. — Blühend im Februar 4904. — Herb. Berol.!). Die neue Art schließt sich noch am ehesten an A. aurantiacus Engl. und A. oli- ganthus Engl. et Diels an. Aber die einblütigen Inflorescenzen und die beträchtliche Größe der Blüten unterscheiden sie von allen bekannten Spezies Afrikas auf den ersten Blick. 20 (69). Anona L. (Mon. 76). 4. A. senegalensis Pers. var. rhodesiaca Engl. et Diels n. sp.; caules e rhizomate lignoso complures humiles tomentosi; foliorum petiolus perbrevis nonnunquam fere nullus; lamina novella omnino sericeo-tomen- tosa, utrinque molliter pilosa, subtus dense tomentosa, elliptica, utrinque rotundata, nervi laterales primarii utrinque adscendentes subtus prominuli vel tomento fere occulti; flores solitarii pedunculati, sparsi, haud raro ad caulis basin orti, patentes vel decurvati. Die Stengel sind 20—30 cm hoch. Die Blätter besitzen an höchstens 2 mm langem Stiele eine 5—40 cm lange, 2—4,5 cm breite Spreite. Matabeleland: Maschona, Lateritsteppe bei Salisbury, bei 4500 m ü. M. (Enezer n. 3080. — Blühend im September 1905. — Herb. Berol.!), Matopos bei 4200 m ü. M. (Marrora n. 3376. — Blühend im November 1903. — Herb. Berol.!). Diese Form der vielgestaltigen Art entspricht den var. euneata Oliv. und var. sub- sessilifolia Engl. Sie zeigt namentlich mit var. cuneata Oliv. in der Blattform Über- einstimmung, während sie mit var. subsessilifolia Engl. die Fähigkeit besitzt, schon an ganz niedrigen Stengeln Blüten, oft dicht über der Bodenfläche, hervorzubringen. Wie weit diese Eigenschaft durch periodische Brände bedingt ist, bedarf näherer Unter- suchung. Die Behaarung ist besonders bei dem Ensuerschen Exemplare stärker, als bei irgend einer anderen Forrn der A. senegalensis. 21 (74). Isolona (Pierre) Engl. (Mon. 82). 1°. I. leucantha Diels n. sp.; arbor parva, ramuli nigri glabri; folio- rum petiolus brevis niger, lamina adulta membranacea, supra lucidula, ob- ovato-oblonga, utrinque angustata, apice acuminata, nervi laterales 1. utringue 6—10 adscendentes, cum nervis secundariis venisque utrinque prominentes; flores solitarii erecti; sepala minute ciliata; petala demum stellatim expansa alba glabra subacuta, 3 exteriora breviora latiora elongalo- ovala, 3 interiora ad basin contracta marginibus involuta superne plans sublanceolata; staminum connectivum papillosum, L. Diels, Anonaceae africanae. 485 Der Baum ist 8-10 m hoch. Die Blätter besitzen an 6—8 mm langem Stiel eine 12—15 cm lange, 5—6 cm breite Spreite. Die Blütenstiele sind etwa 45 mm lang. Die Kelchblätter sind 2,5 mm lang, 3 mm breit. Die äußeren Blumenblätter messen in ihrem freien Teil 15 mm Länge, 10 mm Breite, die inneren 48 mm Länge, 7—8 mm Breite. Die Staubblätter sind 4,5 mm lang. Das Ovarium ist 5 mm lang. Kamerun: Bipinde, am Nordabhang der Mimfia-Berge im Urwald (Zenker n. 3038. — Blühend im April 1904. — Herb. Berol.!). Die Pflanze steht der Isolona hexaloba (Pierre) Engl. et Diels zweifellos am nächsten. Sie unterscheidet sich durch relativ breitere Blätter, durch die Wimperung des Kelches und die weiße Farbe der Blumenkrone. 8. I.? pleurocarpa Diels n. sp.; arbor, rami juniores atropurpurei glabri; foliorum petiolus brevis atropurpureus, lamina chartacea, glabra, supra lucida subtus aliquantum pallidior, obovato-oblonga vel_ elliptico- oblonga, basin versus angustata, acuta, apice acuminata; flores solitarii; fructus syncarpium dilatato-ovoideum vel subglobosum amplum, extus costis 5—6 primariis, 5—6 secundariis atque costulis irregulariter eas transverse conjungentibus omnibus admodum prominentibus ornatum; semina in pulpa imposita, pleomorpha saepe complanato-ellipsoidea vel incrassato-subreni- formia. 40—15 m hoher Baum, Die Blätter besitzen an etwa 4—6 mm langem Stiele eine 8—10 cm lange, 2—3,5 cm breite Spreite. Die Frucht wird 8—40 cm lang, 7—8 cm breit. Die Samen sind 2—2,5 cm lang, 1,2—1,7 cm breit. Kamerun: Bipinde, im Urwald des Lokundje-Tales (Zexker n. 3217. — Mit Früchten im Juli 1904. — Herb. Berol.!). Wegen des Mangels von Blüten ist die Gattung dieser Pflanze noch unsicher. Ihre eigentümlich maschig-berippte Frucht unterscheidet sie von allen afrikanischen Anonaceen, die wir kennen. 22 (72). Monodora Dunal (Mon. 84). 2. M. Grandidieri Baill. (Mon. 85). Deseriptioni addendum: Fruetus pedunculus elongatus; fructus pendens eitriformis, irregulariter gibboso -tuberculatus; semina irregulariter endocarpio carnoso immersa, testa rufo-fusca laevi praedita. 6—8 m hoher Baum; Blätter zuletzt kahl, 6—7,5 cm lang, 2,5—3 cm breit; Frucht- stiel 6—8 cm lang. Frucht eirc. 7 cm lang, 4 cm breit, Samen 2 cm lang, 4,2 — 1,5 cm breit, 'Sansibarküsten-Gebiet im Süden: Rovuma-Ufer bei Kwa-Mtora, in dichtem Buschwald auf Sandboden (Busse n. 1026. — Fruchtend im Fe- bruar 4904. — Herb. Berol.!), bei Mtua im Hinterland von Lindi, in dichtem Buschwald feuchter Niederungen (Busse n. 1116. — Fruchtend im März 1901. — Herb. Berol.!). 2°. M. Veithii Engl. et Diels n. sp.; ramuli foliaque novella albido- vel cinereo-pilosa; eorum gemma tegmentis fuseis lueidis coriaceis eincta; foliorum lamina novella membranacea supra sparse subtus densius pilosius- cula oblonga basi paulum angustata subceordata apice acuta; folia adulta 486 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. sub anthesi nulla; flores solitarü; pedunculus pilosulus, bracteola amplexi- caulis cordata (praecipue extus) sericeo-pilosa; sepala ovato-oblonga undu- lata acutiuscula extus pilosa; petala exteriora utrinque minute sericeo- pilosa e basi subrotundata dilatata medio subconstricta dein rursus dilatata late-elliptica apiculo undulato, interiora extus pilosula intus longe pilosa ex ungue longiusculo abrupte in laminam transverse ellipticam intus fere bar- batam dilatata. Die Blätter der vorliegenden blühenden Zweige sind 2—2,5 cm lang, 7—9 mm breit. Der Blütenstiel ist 4—2,5 cm lang. Das Vorblatt ist 0,6—4 cm lang, ca. I cm breit. Die Kelchblätter sind 4 cm lang, 0,4—0,5 cm breit. Die äußeren Blumenblätter sind etwa 4 cm lang, am Grunde 4 cm lang, dann auf 0,7 cm zusammengezogen, vorn wiederum 4,5 cm breit. Die inneren Blumenblätter sind (mit Einschluß des 7 mm langen Nagels) 44 mm lang und ebenso breit. Usambara: Mombo, im Uferwald bei ca. 550 m ü. M. (ENGLER n. 3268. — Blühend im Oktober 41905. — Herb. Berol.!). Die Art steht Monodora Grandidieri Baill. am nächsten, doch sind die äußeren Blumenblätter von M. Veithüi Engl. et Diels relativ erheblich kürzer und in ihrem Um- riß recht verschieden. Auch ist die Behaarung aller Teile bei M. Veithii stärker. 9°. M. Cabrae De Wild. in Th. Dur. et De Wild. Mater. Fl. Congo XI (1904) 3. Unteres Kongogebiet: Tchoa (Capra). Nach DE Wırpenan steht die Art etwa in der Mitte zwischen M. tenuifolia Benth. einerseits und M. minor Engl. et Diels und M. angolensis Welw. anderseits. 9°. M. Durieuxii De Wild. in Ann. Mus. Congo V (1904) 122. Kongogebiet: Wangata (Drwivre n. 613). Von der nahe verwandten M. angolensis Welw. leicht durch die inneren Blumen- blätter unterschieden: der Nagel ist gegen die Mitte verbreitert, kaum länger als die Lamina. 10°. M. Dewevrei De Wild. et Th. Dur. in Mater. Fl. Congo Il (1899) 3. Kongogebiet: o.n. O. (Dewkvre n. 365). Die Autoren stellen die Art neben M. madagascariensis Baill., eine auf dem Festland bisher noch nicht gefundene Art, Combretaceae africanae. Nachtrag zu »Monographien afrikan. Pflanzen-Familien und -Gattungen« von A. Enter. III, IV. Combretaceae von A. Enster u. L. Diers (Leipzig 1899) von L. Diels. Seit der Publikation der Bearbeitung der Combretaceen von A. EnGLER und L. Dıiers (Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und -Gattungen II, IV [1889)) sind einige Zugänge von auswärtigen Forschern veröffentlicht worden. Außerdem aber ist ein recht umfangreiches Material im Berliner Botanischen Museum eingegangen. In diesem fand sich nach und nach eine größere Menge von Neuheiten zusammen, die ich nachfolgend be- schreiben werde. Daneben füge ich die auswärts publizierten Spezies an den ihnen zukommenden Stellen ein. So ist in diesem Nachtrag alles vereinigt, was seit Erscheinen unserer Monographien zur Kennt- nis der Familie in Afrika hinzugefügt worden ist. Die weitaus überwiegende Menge des neuen Materiales stammt von den Savannen- und Xerophyten-Gebieten Afrikas. Aus den Regenwäldern haben wir nur wenig hinzu bekommen. Damit mag es zusammenhängen, daß stark abweichende, sehr distinkte Typen nur in geringer Zahl vor- liegen. Die meisten Formen schließen sich ziemlich eng an bekannte Arten an und geben nur einen neuen Beweis, zu welcher Formen-Mannigfaltigkeit mehrere Kreise der Combretaceen in den trockenen Teilen von Afrika ge- langt sind. Systematische Gliederung. Wir sind daher nicht veranlaßt worden, an der Fassung der Gattun- sen oder an der Gliederung der beiden großen Genera Terminalia und Combretum, wie sie in Monogr. III. 8 bezw. IV. 6 vorgeschlagen ist, Irgend etwas ändern zu müssen. Auch ist keine Form bekannt geworden, die die Einschiebung einer neuen Gruppe erforderlich gemacht hätte. Als morphologisch erwähnenswert ergibt sich nur die Auffindung des Combretum atelanthum durch EnsLer in Rhodesia, des ersten apetalen 488 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Combretums aus Afrika. Der verwandtschaftliche Zusammenhang dieser Pflanze mit den Orliatopetalae ist dabei ganz zweifellos. Da wir aus Asien gleichfalls blumenblattlose Combretum kennen, so ergibt sich, daß die Apetalie bei Combretum polygenetisch ist. Eine wesentliche Bereicherung hat bei Combretum die Gruppe Meruenses erfahren. Bisher war sie monotypisch, jetzt besteht sie aus 3 Arten, die sämtlich einem verhältnismäßig kleinen Bezirke Ostafrikas angehören. Den numerisch größten Zuwachs an neuen Arten aber gewinnen Com- bretum $ Glabripetalae und Terminalia $ Stenocarpae nebst $ Platy- carpae, -drei Gruppen, welche bereits in unseren Monographien als außer- ordentlich polymorph erwiesen waren. Geographische Verbreitung. Zur Bedeutung der afrikanischen Combretaceen für die Gliederung der afrikanischen Flora war in Mon. IV. 44 auf eine »gewisse Gleichartigkeit« der großen nordafrikanischen tropischen Steppenländer durch das Vor- kommen von Gwiera, Anogeissus, Combretum aculeatum hingewiesen worden. Für diese Gleichartigkeit sind dank der Erforschung von Togo durch deutsche Sammler und des Tsadsee-Gebietes durch die Expedition ÜuEvALıer eine Reihe neuer Belege gewonnen worden. Eine nicht geringe Anzahl gut bezeichneter Arten aus den verschieden- sten Verwandtschaftskreisen, die man bisher vorwiegend aus dem Senegal- Gambia-System gekannt hatte, haben sich östlich noch im Tsadsee-Gebiet nachweisen lassen: z. B. Combretum tomentosum, O. lecananthum, C. Le- cardü. ©. floribundum, das früher nur in Senegambien bekannt war, ist am Schari konstatiert worden und zwar in einer Form, die auch zu C. altım und C. mieranthum gewisse Beziehungen besitzt. So erscheint die Serie der Paueinerves als eine sehr eng in sich geschlossene. _ In ähnlicher Weise zeigt sich der innige Zusammenhang der Sudan- Savannen durch das Vorkommen von Formen, die man bis vor kurzem dem östlichen Anteil allein zuschreiben mußte, im Becken des Tsadsees und seiner Zuflüsse. Viele der bis jetzt nur aus SCHWEINFURTHS Sammel-Revier bekannten Arten sind bis zum Schari nachgewiesen: so Combretum brun- neum, CO. Schweinfurthü, Terminalia laxiflora. Oder es finden sich wenigstens dort sehr ähnliche, vikariierende Formen für Arten des Ghasal- Gebietes. Combretum hypopilinum steht in nächster Verwandtschaft zu C. gallabatense. C. Kerstingii aus Togo schließt sich eng an Ü. bongense an. Das hübsche, kleine ©. Harmsianum gehört in die Affinität von C. parvulum (Ghasalquellen-Gebiet) und ist die schmalblättrigste Art aller Parvulae. Das auffälligste Beispiel aber für diese Beziehungen liefert Terminalia Brownii, deren Areal bisher westlich in Kordofan zu Ende schien, die aber von CnkvaLıer wenn auch spärlich in Bagirmi angetroflen L. Diels, Combretaceae africanae. 489 wurde. Dadurch schiebt sich das Wohngebiet dieser im Osten so häufigen Terminalia um fast 15 Längengrade nach Westen vor. Ein anderes fast unerwartetes Anzeichen für die enge Verbindung der südostafrikanischen und der westlichen Sudan-Savannen liefert die Fest- stellung einer Pieleopsis im Tsadsee-Gebiet und im Hinterlande von Togo. Die neue Spezies, Pf. suberosa, steht der bekannten Pf. myrtifolia äußerst nahe. Und da diese Art in Südostafrika bis zur Delagoa-Bay nach Süden geht, so erscheint Pfieleopsis auf einmal unter den typischen Gattungen des gesamten afrikanischen Savannengebietes. Unter den artenreichsten aller afrikanischen Combretaceen-Stämme, die oben genannt wurden, ist besonders stark vermehrt die Gruppe Com- bretum $ Glabripetalae. Sehr viele neue Kombinationen von Stellung der Blätter, Blattform, Behaarung, Beschuppung und Fruchtform mußten be- schrieben werden. Und dabei tritt jene Einheitlichkeit der großen afri- kanischen Trockengebiete in vielerlei Einzelheiten stets von neuem hervor. Die quirlblättrigen Arten der Glabripetalae, die bisher vorwiegend nur aus dem Sudan bekannt waren, sind noch am Sambesi festgestellt, wo ©. tetra- phyllum an den Victoria-Fällen gesammelt wurde. — An den Grenzen dieses großen Areales haben sich konvergente Formen entwickelt, so daß sich z.B. Combretum psammophilum (Sansibarküsten-Gebiet) und ©. rubi- ginosum (Angola), oder C. Erlangerianum (Gallahochland) und C. Eilkeri (Kunene-Gebiet) entsprechen. | Die für Ost-Afrika gemeinsamen Züge, die Monogr. IV. 44 auf das »Vorherrschen der Steppen« zurückgeführt worden sind, haben sich in starker Ausprägung bei den intensiver xeromorphen Terminalia gezeigt. Starre, mit Zweigdornen bewehrte Arten, wie sie früher nur vom Somali- land bis Usagara bekannt waren (T. bispinosa Schwf. et Volk., T. spinos« Engl.), haben sich nun südwärts in mehreren Formen gefunden. Eine Art, T. Randii, ist aus Matabeleland von mehreren Sammlerr mitgebracht worden. Wuchsform und Lebensweise. Über Wuchsform und Lebensweise der nun bekannt gewordenen Arten enthalten die Angaben ihrer Sammler nichts, was die frühere Kenntnis darüber nach einer wesentlichen Seite ergänzte und verbesserte. Ein noch nicht genügend aufgeklärter Punkt ist das Verhältnis von Baum, Strauch und Liane in der Gattung Combretum. Um das Augenmerk der Sammler auf diese Verhältnisse zu richten, stelle ich zusammen, was bisher über die Vertretung der drei Wuchsformen angegeben wird. Es gibt in den Gruppen Bäume Sträucher Lianen Hy, a Put Dcrateropsis Hypoerateropsis Aueinerves Paueinerves 490 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Bäume Sträucher Lianen Tomentosae Paradoxae Meruenses Olivaeeae Elaeagnoideae Macrostigmateae Angustimarginatae Angustimarginatae Angustimarginatae? Campestres Ciliatopetalae Oiliatopetalae Ciliatopetalae Glabripetalae Glabripetalae Spathulipetalae Spathulipetalae Brevirameae Brevirameae Lasiopetalae Lasiopetalae Parvulae (Halb- sträucher) Capituliformes Conniventes Conniventes Corütfoliae Corürfoliae Angolenses Angolenses Fuscae Fuscae “ Chionanthoideae Chionanthoideae Racemosae Campylogyne Campylogyne Grandiflorae Trichopetalae Trichopetalae Cacoucia Aufzählung der neuen Arten und sonstige Nachträge. Die Ziffern beziehen sich auf die Numerierung der Monographien (EnsLer Monogr. afrik. Pflanzenfam. und Gatt. III. IV [1899)). 3. Combretum Loeffl. (Mon. #). $ (1). Hypocrateropsis Engl. et Diels. 3. C. patelliforme Engl. et Diels (Mon. 12). Oberes Sambesi-Gebiet: unweit des Kuito-Flusses bei 1150 m ü.M. in dichtem Buschwald (Baum n. 528. — »2 m hoher Strauch«, blü- hend im Dezember 1899. — Herb. Berol.!). Dieser Standort bahnt die Verbindung an zwischen den von uns 1. c. aufgeführten zwei so weit von einander entlegenen Orten. 3°. C. Butayei De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V. 196. Unteres Kongogebiet (BurayE in GiLLer). Der Autor stellt die Art in die Nähe von C. patelliforme. 7. C. padoides Engl. et Diels (Mon. 14). Einheim. Name: »Ndani« im Rovuma-Gebiet (Busse). L. Diels, Combretaceae africanae. 491 Sansibar-Küstengebiet: im Rovuma-Gebiet auf dem Makonde- Plateau (Busse n. 4098. — Blühend im März 4904. — Herb. Berol.!). 7°. C. contractum Engl. et Diels n. sp.; frutex; rami novelli pubes- centes, adulti lignosi cortice cinereo instructi; ramuli abbreviati pa- tentes; foliorum petiolus brevis; lamina papyracea parva utrinque breviter pilosa subtus praeterea sparse lepidota elliptica vel obovato- elliptica utrinque paulum angustata apice valde obtusa, nervi laterales primarii subtus prominentes 3—5 utrinque adscendentes; spicae axillares solitariae vel paniculam componentes pedunculatae, axis pubescens; recep- taculum extus lepidotum inferius fusiforme superne constrietum quam su- perius longius, superius patelliforme; discus crassus pilis albidis conspersus; calycis segmenta ampla (lutea?) triangularia valde concava marginibus inflexa; petala minuta anguste-oblanceolata; stamina stylusque exserta. Die Seitenästchen sind 5—7 cm lang. Die Blätter besitzen an 2—3 mm langem Stiele eine 2—2,5 cm lange, 4,8—2,3 cm breite Spreite. Die Ähren sitzen an 1—2,5 cm langem Stiel; in ihrer eigenen Länge erreichen sie 2 cm Länge, 0,8 cm Breite. Der untere Teil des Receptaculums ist 2,5—3 mm lang, der obere ist tief gespalten in die 4 (zuletzt abstehenden) Kelchabschnitte; seine Höhe beträgt etwa 2,5 mm. Die Blumen- blätter sind etwa 2 mm lang. Die Staubblätter werden 3 mm lang. Der Griffel ist 2,5 mm lang. Sansibar-Küstengebiet: Taro Plains (Kissser n. 529. — Blühend im März 4902. — Herb. Berol.!). Diese Art steht durch den behaarten Diskus nahe bei C. padoides Engl. et Diels, Sie unterscheidet sich durch Verkürzung der Seitentriebe, Verkleinerung des Laubes, stumpfe Blätter, kürzere Inflorescenzen, größere Blüten und die längeren Haare des Diskus. 8. C.imberbe Wawra var. Dielsii Engl. (Mon. 14). Sansibar-Küstengebiet: im Bezirk Kilwa auf schwarzgründigem Alluvial-Land vorherrschender Baum (Busse n. 553. — Mit Blütenknospen im Dezember 4900. — Herb. Berol.!). 8°. (.imberbe Wawra var. Petersii Klotzsch (Mon. 14). Sansibar-Küstengebiet: am Rovuma in der Baum-Savanne (Busse n. 1346. — Herb. Berol.!). Nördlichster Standort der Varietät; allerdings in einer durch die breiten Blätter Zu voriger überleitenden Form. $ (2). Tomentosae Engl. et Diels. 10. C.tomentosum G. Don (Mon. 16). Tsadsee-Gebiet vielfach (ÜHRVALIER — Herb. Chevalier). $ (3). Paucinerves Engl. et Diels. 14. C. floribundum Engl. et Diels (Mon. 18). Tsadsee-Gebiet: Schari (ChevaLıer mehrere n. — Herb. Chevalier!). Diese Exemplare vermitteln zum Teil den Übergang von der typischen Form zu ©. altum und ©. miceranthum. 499 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. $ (5). Meruenses Engl. et Diels. A. Blätter zu 3 quirlig, unterseits zuletzt nur sparsam beschuppt 17. ©. meruense Engl. B. Blätter gegenständig, unterseits auch zuletzt reichlich be- schuppt und behaart. a. Unteres Receptaculum verlängert-kegelförmig, oberes breit- trichterförmig . . . . 178, CO. tavetense Engl. b. Unteres Receptaculum kurz-kogelförmig, oberes fast halb- kugelig. . 2 2 22 20. Deren... 47. CO. didymostachys Engl. et Diels. 47°. C.tavetense Engl. n. sp.; frutex nonnunquam subarborescens; rami cortice griseo instructi, ramuli novelli fusco-sericei; folii suboppositi; petioli breves fusco-pilosi, lamina demum papyracea primo supra sericeo- pilosa subtus dense lepidota pilisque sericeis brevibus curvatis fere velutina, demum vestimento minus conspicuo praedita, elliptica vel oblongo-elliptica utrinque rotundata basi nonnunquam fere cordata, nervis lateralibus demum subtus eonspicuis, primariis 7—9 utrinque arcuatim adscendentibus secundaris reticeulatis; spicae axillares pedunculatae folii dimidium supe- rantes; rhachis fusco-velutina; receptaculum extus et lepidotum et pilosum, inferius elongato-conoideum quam superius longius, superius late- infundibuliforme intus in parte infera discum omnino adnatum 4-lobum vix conspieuum includens glabrum, limbum versus pilosum; calycis Seg- menta vix conspicua latissima; petala parva obovata apice saepe emargi- nata siccando lurido-flava ciliolata; stamina petala pluries superantia; fila- menta carnosa sub anthera constrieta; fructus ambitu anguste ovoideus apice acutus glaber, alis angustis coriaceis saepe (siccando?) reflexis nucleo- que adpressis ornatus. 2—5 m hoher Strauch oder Baumstrauch. Die Blätter besitzen an 5—8 mm langem Stiel eine 5—12 em lange, 2—6 cm breite Spreite. Die Ähren sind (mit Einschluß des Stieles) 3—6 em lang. Der untere Teil des Receptaculums ist 3,5 ıım lang, der obere Teil 2—3 mm lang, 3 mm breit. Die Blumenblätter sind etwa 4,5 mm lang, 4 mm breit, Die Staubblätter werden 3—3,5 mm lang. Die Frucht ist 2,5 cm lang, 1,5 em breit; der Flügel ist 3—4 mm breit. Kilimandscharo-Gebiet: am Fuße des Pare-Gebirges in der Busch- und Obstgarten-Steppe zwischen Sengina und Simba, sowie zwischen Sadani und Kwagoge bei 600-800 m ü. M. (Unzis n. 867. — Blühend im De- zember 1904; Ensrer n. 162%, 4653. — Fruchtend im Oktober 1902. Herb. Berol. ): in der Baumsteppe bei Taveta (Ensrer n. 1901. — Blühend im Oktober 1902. — Herb. Berol.!). 17°. €. didymostachys Engl. et Diels n. sp.; rami corlice einereo instructi; ramuli novelli fusco- velutinelli; folia opposita; petioli breves fusco-pilosi, lamina tenuiter papyracea supra punctulata parce pilosula, subtus dense lepidota pilisque sericeis brevibus curvatis conspersa, late obovata vel obovato-elliptica basi subcordata, nervis lateralibus subtus pTO- minentibus, primariis 10—12 utrinque arcuatim adscendentibus; spicae L. Diels, Combretaceae africanae. 493 axillares pedunculatae folii dimidium subaequantes; rhachis fusco-velutina; receptaculum extus et lepidotum et pilosum, inferius conoideum breve, superius hemisphaericum intus in parte infera discum omnino adnatum 4-Jobum vix conspicuum includens glabrum, limbum versus pilosum; calyeis segmenta vix conspicua latissima; petala late obovata emarginata ciliolata; stamina petala pluries superantia; filamenta carnosa sub anthera constricta. Die Blätter besitzen an etwa 5 mm langem Stiele eine 8—14 cm lange, 5—6 cm breite Spreite. Die Ähren sind (mit Einschluß des Stieles) 6—7 cm lang, etwa 4,5 cm breit. Der untere Teil des Receptaculums ist 2 mm lang, der obere Teil 4,5 mm lang, 3 mm breit. Die Blumenblätter sind etwa 4,5 mm lang, 4,5 mm breit. Die Staubblätter erreichen eine Länge von 4—5 mm. Sansibar-Küstengebiet: Samburu, bei etwa 300 m ü. M. (Kissxer n. 490. — Blühend im März 14902. — Herb. Berol.!). Diese Art steht der vorigen Spezies sehr nahe; doch sind die Blätter erheblich größer und breiter, auch ist die Behaarung weniger dicht. Das Receptaculum ist be- deutend kleiner, die Blumenblätter dagegen breiter und beträchtlich ansehnlicher. S (9). Angustimarginatae Engl. et Diels. 30°. C.rhodesicum E. G. Bak. in Journ. of Bot. XXXVII (1899) 435. Matabeleland: Buluwayo (Ranp n. 582, 583. — Blühend und fruch- tend im September. — Herb. Brit. Mus.). »Verwandt mit ©. glomeruliflorum Sond. und C. erythrophyllum Sond.« $ (12). Mucronatae Engl. et Diels. 37. C. mueronatum Schum. et Thonn. (Mon. 31). Tsadsee-Gebiet: an mehreren Standorten (CnevaLıer. — Herb. Chevalier). $ (13). Orliatopetalae Engl. et Diels. 42. C. deserti Engl. (Mon. 35). Kilimandscharo-Gebiet: in der Obstgarten-Steppe unterhalb Moschi von 800—1500 m (Enerer n. 4694. — Fruchtend im Oktober 1902. — Herb. Berol.!). 47. C. splendens Engl. (Mon. 37). Aus sämtlichen 1. c. genannten Gebieten liegen uns neue Standorte vor, welche die Häufigkeit dieser Art in Ost-Afrika beweisen. Sie greift auch auf die Westküste über, wo sie sich im Huilla-Gebiet gefunden hat: Benguella: Huilla, auf sandigem Boden bei Omutunda auf Wald- Lichtungen bei 1770 m ü.M. (Dexinot n. 51. — Blühend im Oktober 1899. — Herb. Berol.!). Das C. arbuscula Engl. et Gilg (Warsurs-Baum, Kunene-Sambesi-Ex- pedition [1903] p. 314) stellt ebenfalls wohl nur eine Form dieser Art vor. 47°. C. sinuatipetalum De Wild. in Ann. Mus. Congo IV (1903) 215. Kongogebiet: Lukafu (Vervick n. 193). Eine Form aus dem Kreise des C. splendens; aber die Blumenblätter sind buchtig- gezähnt, 494 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 49*. C. Holtzii Diels n. sp.; arbor; rami adulti cortice cinereo obtecti novelli pubescenti-tomentosi; foliorum petiolus perbrevis, lamina novella utrinque velutino-tomentosa, adulta coriacea supra glabrata, oblongo-lanceolata vel ovato-elliptica basi subcordata apice acuta vel saepius obtusa, nervi laterales primarii utrinque 12—14 utrinque adscendentes juxta marginem longius (antrorsum) producti demum cum venis dense reticulatis subtus valde prominentes; spicae elongatae tomentosae; bracteae lineares, recep- taculum inferius brevissimum, superius hemisphaericum; calycis segmenta late triangularia; discus pilosissimus; petala minuta margine pilosa; fructus 4-pterus ambitu ovato-ellipticus pubescens apice paulum emarginatus. Die vorliegenden erwachsenen Blätter sind 46—A8 cm lang, etwa 5—8 cm breit, der Stiel ist bis 3 mm lang, häufig jedoch kaum ausgebildet. — Die Blüten sind am vorliegenden Material sehr mangelhaft, so daß ihre endgültige Beschreibung aus besserem Material zu ergänzen oder zu verbessern ist. Das untere Receptaculum scheint höchstens 4 mm lang zu werden. Das obere wird bis 3 mm hoch. Die Blumenblätter sind nur ‚etwa 0,5 mm breit. Die Frucht besitzt an ca. 4 mm langem Stiel einen 2,5 cm langen, 2 cm breiten Körper. Zentralafrikanisches Seengebiet: Tabora, Myombowald (HorLrz n. 4478. — Fruchtend im Juli 1904; n. 4548. — Verblüht im Juli 1904). $ (13) Okliatopetalae Engl. et Diels. — Die ansehnliche Art ist verwandt mit Combretum grandifolium F. Hoffm., welches durch die nicht herzförmige Basis- der Blätter, das größere und relativ weniger breite Receptaculum und die kaum behaarten Früchte abweicht. 50°. C. atelanthum Diels n. sp.; arbor parva; rami novelli dense velutini; foliorum petiolus brevis, lamina novella utrinque densissime velu- tina postea subtus tomentella, ovato- vel oblongo-elliptica, apice acumine nigrescente ornata basi rotundata, nervi laterales utrinque 6—7 adscen- dentes; inflorescentiae breviter paniculatae ex axillis foliorum delapsorum ortae, rhachi albo-tomentosae; flores 4-meri; receptaculum inferum albo- tomentosum elongato-ovoideum, superum parcius pilosum hemisphaerico- campaniforme margine ciliatum; discus margine pilosus; petala nulla. Der Baum ist 3—8 mm hoch. Die Blätter des vorliegenden blühenden Exemplares n. 3098 sind noch nicht voll entwickelt; sie sind 4—5 cm lang, 3,5—4 cm breit; Sie zeichnen sich durch seidig-sammetene Behaarung aus. Die Blütenstände entstehen an laublosen Zweigen. Sie bestehen aus einigen dichtblütigen Trauben. Der untere Teil des Receptaculums ist 4,5 mm lang, 4 mm breit; der obere Teil ist 2 mm lang, 2,5 mm breit. Rhodesia: Maschonaland, Lateritsteppe bei Salisbury, um 1500 m ü. M., häufig (Ensıer n. 3098. — Blühend am 46. Sept. 1905. — Herb. Berol.!). Die Art steht der Gruppe der Oiliatopetalae nahe, ist aber durch völliges Schwinden der Blumenblätter ausgezeichnet. 54. C. Welwitschii Engl. et Diels var. melanostictum Welw. (Mon. 40). Einheim. Name: »Omupupu« (Huilla nach Dskıxpr). Benguella: Huilla, 4—8 m hoher Baum an steinigen Berghängen L. Diels, Gombretaceae africanae. 495 bei Kamungua, um 1820 m ü. M. (Derisor n. 47. — Blühend und mit jungem Laube im Oktober 1899). 51*. C. aureo-nitens Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 315. Einheim. Name: »Olifantsbosch« bei den Boeren. Kunene-Gebiet: zwischen Chihinde und Ediva, 1250 m ü. M. auf Sandboden (Baum n. 53. — Blühend im September 1899), zwischen Harte- beest- und Löwenpan, 1400 m ü. M., auf Sandboden (Baum n. 113. — Blühend im September 1899), bei Makopi, auf Tonboden im lichten Busch (Baum n. 982. — Fruchtend im Juni 1900). 54. C. tenuispicatum Engl. (Mon. 41). Einheim. Name: »Mlama« (in Usaramo, nach Busse). 57. C. apiculatum Sond. (Mon. 42). Kunene-Gebiet: vom Kassinga bis zur Schella auf Laterit verbreitet, etwa 1200 m ü. M. (Baum n. 980. — Fruchtend im Juni 1900). 57%. C. apiculatum Sond. var. parvifolium E. G. Baker, Journ. of Bot. XLII (1905) 46. »Blätter (vielleicht noch nicht erwachsen) & 2 cm lang, 4,7—4,8 cm breit. Matabeleland: Buluwayo (Eyes n. 1094. — Blühend im Oktober 1902. — Herb. Brit. Mus.). 55. (.lecananthum Engl. et Diels (Mon. 42). Tsadsee-Gebiet: Schari, Ndelle (CmevaLıer n. 8031. — Blühend im Februar 1903. — Herb. Chevalier!). 56. C. Elliotii Engl. et Diels (Mon. 42). Tsadsee-Gebiet: Kulikoro (CnevaLıer n. 2126, 2164. — Mit Früch- ten. — Herb. Chevalier!), Schari (Cnevarıer n. 8125. — Verblüht im April 1903. — Herb. Chevalier!), Ndelle (Cnevauıer n. 7558. — Blühend im Februar 1903. — Herb. Chevalier!). S (14). Glabripetalae Engl. et Diels. 58°. (. pachycarpum Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 316. Diese Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten ©. coriaceum Schinz durch die im Alter nur wenig behaarten, aber (unterseits) dicht beschuppten Blätter, ferner durch die etwas kleineren, mehr eckigen Früchte, deren Kern außerordentlich dick ist. 58°. (. laete-viride Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 316. Diese Art schließt sich ebenfalls an ©. eoriaceum Schinz an; sie hat jedoch eine hoch geringere, fast ganz geschwundene Behaarung auf der Unterseite. Die Frucht hat fast 41/, cm breite Flügel, ist aber relativ schmäler als bei (. pachycarpum. 59°. C. geitonophyllum Diels msc. in herb. Chevalier; frutex elatior, rami novelli brunneo-velutinelli; foliorum fasciculatim approximatorum sed vix verticjllatorum petiolus longiusculus, novellorum velutinellus, lJamina Dovella papyracea supra pubescens demum glabrata subtus dense lepidota alque molliter pubescens, ovato-elliptica basi breviter angustata saepius Totundata, nervis lateralibus I. 5—8 utrinque adscendentibus, utrinque = Prominulis; spicae pedunculatae velutinellae; receptaculum inferius ovoideo- Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 32 496 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. eylindrieum, superius deciduum plicatum e parte basali obconica cyathi- formi-ampliatum, discus altus margine longe pilosus pilis receptaculi mar- ginem aequantibus, segmenta calycina breviter triangularia; petala longe unguiculata latissime obcordata vel transverse elliptica lutea; stamina exserta. 5-6 m hoher Strauch. Die Blätter besitzen an 1,2—4,8 cm langem Stiele eine 8—12 cm lange, 4—5 cm breite Spreite. Die Ähren sind mit Einschluß des Stieles 7—10 cm lang. Der untere Teil des Receptaculums ist 2,5 mm lang, der obere ist 4.5 mm lang, 2,5 mm breit. Die Blumenblätter sind 4,5 mm lang, 2 mm breit. Tsadsee-Gebiet: Balondongon (CHEvALIER n. 323. — DBlühend im Februar 1899. — Herb. Chevalier!). Die Art gehört zur Reihe der Glabripetalae. Sie zeigt Beziehungen z. B. zu ©. Passargei, doch ist das Blatt bedeutend dünner, die Schuppen treten unterseits deutlich hervor, das Receptaculum ist größer und in seinem oberen Teile deutlicher in zwei Stücke gegliedert. 63*. C. Zechii Diels n. sp.; arbor tortuosa parce ramosa, rami pallide cinnamomei demum pallide cinerascentes. Foliorum petiolus 1,5 cm longus, lamina subcoriacea utrinque glabra ovato-elliptica basin versus angustata breviter apiculata 12—15 cm longa, 6,5—9 cm lata, nervi laterales primarii utrinque 6—8 adscendentes subtus prominentes. Paniculae in ramis de- foliatis ortae breves; earum spicae breviter pedunculatae; receptaculum in- ferius prismatico-fusiforme, cum superiore cinereo-pubescens; superius e basi infundibuliformi ampliatum; calyeis segmenta triangularia acuta, petala flavida obcordata, discus margine pilosus. 4—5 m hoher Baum. Der Blattstiel ist 4,5—2 cm lang, die Spreite ist 42—15 cm lang, 7—8 cm breit. Die Rispen sind 4—5 cm lang, ca. 5—6 cm breit und setzen sich aus etwa 4—6 Ähren zusammen. Der untere Teil des Receptaculums ist 2 mm lang, der obere gliedert sich in ein 2 mm langes trichterförmiges (innen vom Diskus aus- gekleidetes) Basalstück und ein 2,5 mm langes, bis 6 mm breites Saumstück, das 4 tief ausgehöhlte Kammern bildet: sie endigen in die Kelchzähne. Die Blumenblätter sind 2 mm lang, 1,5 mm breit. Ober-Guinea: Togo-Gebiet, am Chra-Fluß im »Baum-Pori« (Busse n. 3572. — Blühend im Januar 1905. — Herb. Berol.!). Combretum Zechii steht C. multispieatum Engl. et Diels, ©. basarense Engl. und C©. undulatum Engl. et Diels am nächsten. Es unterscheidet sich durch die relativ sehr breiten Blätter und durch die kleinen, in sehr kurzen Rispen stehenden Blüten. 64°. (. basarense Engl. n.sp.; arbor parva, rami cinereo-corticati, novelli atro-purpurei; foliorum alternorum petiolus longus, lamina adulta subeoriacea supra nitidula utrinque glabra, elliptica utrinque angu- stata, apice plerumque acuta, nervis lateralibus I. utrinque 6 arcuatim adscendentibus, II. primarios transverse conjungentibus; paniculae saepe e% axillis foliorum delapsorum interdum fasciculatim enatae; spicae breviter pedunculatae eylindricae eas componentes; omnes inflorescentiae partes ad- presse pilosae, floribus subremotis; receptaculum inferius angulato- ovoideum, superius inferne breviter infundibuliforme superne ampliatum campaniforme plicatum intus pilosiusculum ; discus eyathiformis margine L. Diels, Combretaceae africanae. 497 pilosus; calycis segmenta triangularia acutiuscula; petala longiuscule ungui- culata in laminam late ovatam vel suborbicularem ampliata. Die erwachsenen Blätter besitzen an 2— 2,5 cm langem Stiel eine 42—15 cm lange, 5—6,5 cm breite Spreite. Die Rispen sind 10—12 cm lang. Die einzelnen Ähren sind 1,5—3,5 cm lang gestielt; ihre eigene Länge beträgt 4—7 cm. Der untere Teil des Receptaculums ist 4,5—2 mm lang. Der obere Teil ist 4—4,5 mm lang. Die Blumen- blätter erreichen mit Einschluß des Nagels eine Länge von 2,5 mm, bei einer Breite von 1,5 mm. Ober-Guinea: Togo-Gebiet bei Sokode-Basari im Ufergehölz, etwa 400m ü.M. (Kenstine n. 435. — Blühend im Januar 1900. — Herb. Berol.!). Diese Pflanze ist sehr nahe verwandt mit C. ghasalense Engl. et Diels, unter- scheidet sich aber durch die breiteren Blätter und die viel größeren Rispen mit ent- fernter stehenden Blüten. C. brunneum Engl. et Diels (Mon. 48). Tsadsee-Gebiet: Schari (CarvaLıer n. 8847. — Blühend im Juni. — Herb. Chevalier!). 68°. C. Chevalieri Diels msc. in herb. Chevalier; rami flexiles gla- brati; folia novella verticillata vel subopposita adulta saepe sparsa; peliolus brevis; Jamina demum chartacea supra glabrata sublucida subtus dense sed vix conspicue lepidota, obovata vel obovato-oblonga rarius lanceolata, basin versus angustata apice acula margine saepe undulata, nervis lateralibus primariis 8—10 utrinque adscendentibus utrinque prominulis; fructus bre- viter pedicellatus, ambitu .ovato-ellipticus utrinque emarginatus vel basi truncatus 4-pterus flavescenti-brunneus minute lepidotus. Der Blattstiel ist etwa 5—7 mm lang, die Spreite ist 8S—10 cm lang, etwa 2,5— ‘em breit. Die Frucht ist mit etwa 5 mm langem Stiel versehen; sie selbst mißt 2—2,5 cm in der Länge, etwas weniger in der Breite. Tsadsee-Gebiet: Schari bei Ndelle (Cusvarıer n. 7667, 7682; forma angustifolia n. 7680). Diese Spezies, welche zweifellos zu den Glabripetalae zu stellen sein dürfte, reiht Sich am besten neben ©. undulatum ein, doch sind bei ©. Chevaliert die Blätter kleiner und viel kürzer gestielt; ebenso sind die Früchte bedeutend kleiner und am Grunde Dicht ausgeschnitten. 68°. Ü.kamatutu De Wild. in Ann. Mus. Congo IV (1903) 215. Kongogebiet: Lukafu (Vervick). Aus der Verwandtschaft des C. undulatum Engl. et Diels; unterschieden durch fast sitzende Blätter, mit beiderseits sehr zahlreichen Schuppen am Blatte, durch das kürzere untere Receptaculum, das nur 4,5 mm lang ist. 71°. C. hypopilinum Diels n. sp.; frutex elatus; ramis novellis minute tomentellis; foliis vertieillatim eonfertis mox remotis demum sparsis; petiolus tomentello- -puberulus; lamina ovato- vel obovato- elliptica basin versus = Angustata apice breviter acuminata, novella supra pubescens subtus pallida Einereo- -tomentella, adulta subcoriacea supra glabrata, nervis primariis utrin- que 8—10 adscendentibus subtus cum venis ramulisque prominentibus; Spicae pedunculatae anguste cylindricae; flores infimi subremoti horizon- 32* 498 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. taliter patentes cinereo -tomentelli, receptaculum inferius ellipsoideum; superius e basi infundibuliformi campaniforme, calycis segmenta triangu- laria; discus insignis margine longe liber; petala parva obcordata mar- gine saepe erosula flava; fructus 4-pterus conspicue pedicellatus, ambitu quadrangulari-ovatus apice excisus basi truncatus vel emarginatus omnino cinereo-pubescens. Der Blattstiel ist 6—15 mm lang; die Blattspreite ist 40--43 cm lang, 3—5 cm breit. Die Ähren sind 2—7 mm lang gestielt; ihre eigene Länge beträgt 7—8 cm, 4,3 cm breit. Unteres Receptaculum 2 mm lang, oberes 3,5 mm lang, 3,5 mm breit. Kelchsegmente 3 mm lang. Blumenblätter 4 mm lang, etwa 4,3 mm breit. Die Frucht ist etwa 45 mm lang, 20 mm breit; ihr Stiel wird 5—9 mm lang. Tsadsee-Gebiet: am Schari an mehreren Orten (CneEvALıer n. 7431, 7469, 8462, 8466bis, 40474. — Blühend und fruchtend, 1903. — Herb. Chevalier!). Diese Art hat viele Ähnlichkeit mit ©. cordofanum Engl. et Diels und C. galla- batense Schweinf., namentlich mit letzter. Sie unterscheidet sich leicht durch die viel schlankeren Ähren, die deutlich gestielt sind und die entfernter stehenden Blüten. 72%. C. sokodense Engl. n. sp.; arbor parva ramis novellis pilis sericeis adpressis cinereo-tomentellis; foliorum plerumque quaternorum pe- tiolus dense sericeo-pilosus, lamina chartacea supra pilis adpressis conspersa subtus dense einereo-pilosa ovato-oblanceolato- vel lanceolato-oblonga basi angustata apicem versus sensim angustata acuta, nervis lateralibus I. eirc. 8—12 utrinque adscendentibus arcuatis II. primarios transverse vel oblique conjungentibus, venis reticulatis subtus conspicue prominentibus; fructus 4-pterus pedicellatus ambitu quadrangulari-ellipticus utrinque truncatus vel apice subexeisus lepidotus et ad corpus pubescens, alis quam corpus N',2 plo fere latioribus. Die Blätter besitzen an 0,7—4 cm langem Stiele eine 45—20 cm lange, 5—6,5 cm breite Spreite. Die Frucht ist etwa 5 mm lang gestielt; sie mißt 45—20 mm in der Länge, 15—47 mm in der Breite. OÖber-Guinea: zwischen Sokode und Basari auf freier, sonniger Busch- Savanne, bei 150 m ü.M. (Kersting n. 485. — Fruchtend im November 1901. — Herb. Berol.!). Auch Tsadsee-Gebiet: Bagirmi (CuevaLıer n. 9444. — Steril. — Herb. Chevalier!). Diese Art ist nahe verwandt mit ©. gallabatense Schweinf., unterscheidet sich aber durch das 4quirlige Laub, die längere und weniger fein-filzige Behaarung der Blattstiele und Blätter, sowie auch durch die kleineren Früchte. 73. 6. Schweinfurthii Engl. et Diels var. angustior Diels n. var. Foliorum lamina quam illa typi angustior 18—25 cm longa, 6— 8 cm lata. Tsadsee-Gebiet: Schari-Distrikt (Curvauıer n. 6441. — Blühend im November 1902. — Herb. Chevalier!). 76°. 6. quirirense Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 318. Die Verwandtschaften dieser Art sind durchaus unsicher. An CO. psidiotdes Welw., mit dem sie von den Autoren verglichen wird, erinnert die Form, Beschaffenheit und L. Diels, Combretaceae africanae. 499 das Indument der Früchte. Die Blattgestalt aber und die Behaarung des Laubes ist eine sehr abweichende und bietet eher Anklänge an die Brevirameae, wo auch ein äbnlicher Verzweigungsmodus vorkommt. 78°. C. tetraphyllum Diels n. sp.; rami einereo-corticati, juniores pallide lutescentes; folia quae adsunt vertieillatim quaterna, petiolus per- brevis, Jamina coriacea subtus lepidota pilosaque, supra laevis lucida, ovato-elliptica vel elliptica, utrinque angustalta, nervi laterales primarii utringue 8—40 adscendentes supra pallidi subtus cum venis conspicue prominentes lutescentes; spicae in paniculas sessiles collectae pedunculatae patentes, cinereo-pubescentes; receptaculum inferius elongato-conicum vel fusiforme pubescens superius infundibuliformi-campaniforme pubescens lim- bum versus pallescens, discus amplus elongatus anguste-tubulosus margine longe-pilosus, petala unguiculata, subrotunda. Die Blätter besitzen an 2—4 mm langem Blütenstiel eine 40—42 cm lange, 5— 6cm breite Spreite. Die Ähren sind bis 4 cm lang, bis 4,5 cm breit. Das untere Re- ceptaculum ist 4,5—2 mm lang, das obere gliedert sich in einen 0,5 mm langen Basal- teil; das Saumstück ist 2,5 mm lang, etwa 4 mm breit. Der Diskus ist in seinem freien Teil 1—1,5 cm lang und auffallend eng. Die Blumenblätter sind 1,5—- 2 mm lang. Die Staubblätter werden 5 mm lang. Rhodesia: Victoria Falls; auf Baumsteppen bei 930 m ü. M. (EnGLER n. 2906. — Blühend im September 1905. — Herb. Berol.!). $ 14 Glabripetalae Engl. et Diels. — Nach der Belaubung gehört die Art zu den quirlblättrigen Vertretern der Reihe. Von dem gleichfalls 4-blättrigen Combetrum verti- eillatum Engl. (Sudan) unterscheidet sie sich jedoch sehr wesentlich, durch die viel breiteren, fast stumpfen Blätter, die kürzeren, in Rispen vereinten Ähren, die weniger fein-filzige Behaarung der Inflorescenz. 80°. C. Kerstingii Engl. et Diels n. sp.; arbor parva; rami novelli et squamulis albidis et pubescentia minuta ferrugineo-sericea teetis; foliorum petiolus gracilis elongatus, lamina tempore florendi membranacea supra fere glabra subtus squamulis argenteo-albis primo densius postea sparse tecta, obovata vel late elliptica rarius oblongo-ovata, nervis lateralibus I. 6—8 utrinque adscendentibus; spicae pedunculatae folio breviores anguste cy- lindricae; receptaculum inferius subeylindricum, superius inferne cupuli- forme limbo ampliato campaniformi intus pilosum; discus amplus eyathi- formis margine longe-pilosus; calycis segmenta late-triangularia; petala unguiculata late obcordata (sicca) flavida. Die {wohl noch jugendlichen) Blätter des vorliegenden Exemplares besitzen an 2,5 cm langem Stiel eine 7—10 cm lange, 5—6 cm breite Spreite. Die Ähren sind 2— 3,5 cm lang gestielt; ihre eigene Länge beträgt etwa 3 cm, ihre Breite ungefähr 4,5 cm. — Früchte liegen nicht vor. Ober-Guinea: Togo, bei Loso in der Savanne (Kersting n. 615. — Blühend im März 1902. — Herb. Berol.!). Diese Art scheint sich an C. bongense Engl. anzuschließen. Doch sind die Blätter erheblich breiter; die Blumenblätter besitzen im trockenen Zustande nicht die eigen- lümlich braune Färbung, welche (©. bongense aus der ganzen Verwandtschaft heraus- hebt. — Auch C. Binderianum Kotschy und €. populifolium Engl. et Diels zeigen gewisse Beziehungen. 500 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 84%. €. Goetzenianum Engl. n. sp.,; arbor; rami novelli ferrugineo- pubescentes; foliorum oppositorum petiolus pubescens, lamina adulta coriacea supra saturate-viridis fere glabra subtus pallidior ad nervos rufos puberula ceterum lepidibus argenteis dense obtecta, late ovato-elliptica vel elliptica, basi late rotundata, apice plerumque obtuse acuminatis, nervis lateralibus I. utrinque eirc. 40 arcuatim adscendentibus, II. venisque reticulatis omnibus supra (in statu siccato) pallidis flavidis subtus prominulis rufis; fructus 4-pterus breviter pedicellatus ambitu ellipticus basi truncatus, apice rotun- datus, fuscus densissime minute lepidulosus, alae quam corpus angusliores hince inde glabrescentes. 4 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 4—2 cm langem Stiele eine 10—45 cm lange, 5—7,5 mm breite Spreite. Die Frucht ist etwa 3—5 mm lang gestielt; sie mißt 4—5 cm in der Länge, 3— 4 cm in der Breite. Einheim. Name: »mlandäla« im Dondeland (Busse). Nyassa-Gebiet: im Donde-Land zwischen Kwa und Likemba auf dürftigem Sandboden (Busse n. 570. — Mit Früchten im Dezember 1900. — Herb. Berol.). Diese Art ist in der Gruppe durch die am Grunde kaum verschmälerten breit ge- rundeten Blätter leicht zu erkennen. 83°. C. Jamprocarpum Diels n. sp.; arbor parva; rami cortice einna- momea vel demum cinerascente fibrosa tecti. Folia plerumque quaternim approximati vel subvertieillati; petiolus elongatus, lamina elongato-ovata vel oblongo-elliptica utrinqgue angustata apice acuta chartacea supra saturale subtus flavescenti-viridis supra demum glabra laevis subnitida subtus squa- mulis albidis dense vestita, nervi laterales primarii (an siccando?) Navi subtus prominuli utringue 10—12 adscendentes. Flores? Fructus 4-pterus pedicellatus latus ambitu subquadrangulo-orbieularis apice exeisus basi angulo amplissimo fere truncatus, corpus sublepidotum, alae corpore latiores glabratae demum laeves nitidae atropurpureae margine aeruginoso-suflusae. 3 m hoher Baumstrauch. Die Blätter besitzen an etwa 3—3,5 cm langem Stiele eine 42—18 cm lange, 5,5—7 cm breite Spreite. Die Früchte haben 6—8 mm lange Stiele; sie selbst sind 2,5—3 cm lang, 3 cm breit. Ober-Guinea: Togo, Amlame in einem Elaeis-Hain (Busse n. 3548. — Fruchtend im Dezember 1904. — Herb. Berol.!). Soweit sich ohne Blüten urteilen läßt, gehört diese neue Art in die nahe Ver- wandtschaft von Combretum populifolium Engl. et Diels; doch sind die Blätter erheb- lich länger, die Früchte kürzer und breiter. 83». (. kerengense Engl. n. sp.; arbor; rami novelli brevi-pilosi de- mum cinereo-corticati; foliorum alternorum petiolus longissimus, lamina adulta coriacea supra flavescenti-viridis sparse lepidota subtus pallidior squamulis albis dense lepidota atque ad nervos pilosa, ovato-elliptica vel elliptica, raro obovato-oblonga, apice saepe acuminata, nervis lateralibus 1. utrinque 6—9 arcuatim adscendentibus subtus prominentibus; fructus h- pterus pedicellatus ambitu quadrangulari-orbicularis utrinque truncatus vel L. Diels, Combretaceae africanae. 501 apice leviter emarginatus omnino minute tomentellus, alis corpus sub- aequantibus. 5—6 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 3—4 cm langem Stiele eine 40— 45 cm lange, 4,5—6 cm breite Spreite. Die Frucht ist etwa 8$—15 mm lang gestielt; sie mißt etwa 4 cm in der Länge, 4,5 cm in der Breite. Usambara: Baumsteppe der Vorhügel zwischen Kerenge und Kwa- schemsi bei etwa 350 m ü. M. (Enerer n. 919°. — Mit Früchten im Sep- tember 1902. — Herb. Berol.!). Die Art scheint verwandt mit C. populifolium Engl. et Diels, unterscheidet sich aber durch die abwechselnden, längeren Blätter, die viel größeren, vorn kaum ver- schmälerten und dichter behaarten Früchte. 83°. C. Augustinum Diels msc. in herb. Chevalier; frutex elatus vel arbuscula; folia sparsa vel hine inde opposita vel vertieillatim faseiculata, novella vernicosa; petiolus varie elongatus, Jamina demum chartacea vel subcoriacea paene concolor supra glabra subtus dense sed (squamis con- coloribus) haud conspicue lepidota, late-ovata, apice acuta nonnunquam acuminata, nervi laterales I. pallidi 5—7 utrinque adscendentes prope marginem accedentes utrinque prominentes; spicae cylindricae pubescentes; receptaculum extus lepidotum et pubescens, inferius angulato-ovoideum, superius ex basi infundibuliformi ampliatum, discus altus margine pilosus, petala suborbicularia emarginata luteola; stamina exserta. Die Pflanze ist 5—6 m hoch. Die Blätter besitzen an 1,5—2 cm langem Stiele eine 7—10 cm lange, 5—8 cm breite Spreite. Der untere Teil des Receptaculums ist 2,5 mm lang, der obere 5 mm lang, 4,5 mm breit. Die Blumenblätter sind 4,5 mm lang und etwa ebenso breit. Die Staubblätter erreichen eine Länge von 5 mm. Tsadsee-Gebiet: Segoro (Cnevauıer n. 2125. — Steril. — Herb. Chevalier); Guelia (Cnrvauıer n. 320. — Blühend im Februar 1899. — Herb. Chevalier). Diese Art scheint mit C. populifolium Engl. et Diels verwandt zu sein; sie unter- scheidet sich davon leicht durch die nicht diskoloren Blätter, weniger hervortretende Beschuppung, die breitere Blattbasis, die dem Rande viel näher kommenden Nerven I 84*. C. cognatum Diels n.sp.; rami adulti cortice cinnamomeo-einereo obtecti, folia in statu plantae florente parum evoluta; quae adsunt novella membranacea supra parce lepidota alque minute puberula subtus densissime lepidota (sicca) sulphurea, oblonga, utrinque obtusa; spicae (an semper?) in paniculas conjunctae; inflorescentiae partes et lepidotae et cinereo- vel albido-pubescentes; receptaculum inferius elongato-conicum, superius infundibuliformi-campaniforme intus pilosum, discus amplus cyathiformis märgine longe pilosus; calycis segmenta late triangularia extus convexa acuta; petala unguiculata late subreniformia. , Die vorliegenden Exemplare tragen eine Blütenrispe und junge Belaubung. Die jungen) Blätter sind 3 cm lang, 1,2—1,3 cm breit. Das untere Receptaculum ist 1,5 mm lang, das obere gliedert sich in einen 4,5 mm langen, 2 mm breiten Basalteil und ein 2—3 mm langes Saumstück, welches 5 mm breit ist. Der Diskus ist auf 4—1,5 mm Höhe frei. Die Blumenblätter sind 4,5 mm lang, 2,5—3 mm breit. Die Staubblätter sind 5—6 mm lang, 502 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Rhodesia: bei Pasipas im Trockenwald (Ensrer n. 2885*. — Blü- hend am 13. Sept. 1905. — Herb. Berol.!). $ 44 Glabripetalae Engl. et Diels. — Die Art gehört zu der sehr formenreichen Gruppe, die sich um Combretum collinum Fesen. gruppiert und (©. Fischeri Engl., ©. laete-viride Engl. et Gilg, CO. taborense Engl., ©. Schinzii Engl., ©. ondongense Engl. et Diels u. a. einschließt. Am nächsten scheint unserer Art C©. Schenzwi Engl. (vom Amboland) zu stehen; welches jedoch axilläre Ahren besitzt, eine mehr rostbraune Behaarung zeigt, auch durch breitere und spitzere Blätter abzuweichen scheint, soweit sich aus dem jugendlichen Material ein Urteil gewinnen läßt. 95°. C. psammophilum Engl. et Diels n. sp.; arbor irregulariter ramosa, rami pallide-corticati; foliorum alternorum vel suboppositorum petiolus fere glaber, lamina adulta subcoriacea supra saturate viridis lepi- dibus albis paucis conspersa subtus pallida, ad costae nervorumque angulos barbata, ceterum glabra sed lepidibus rufescenti-argenteis ‘dense obtecta, oblonga, basi rotundata apice breviter acuminata subobtusa, nervis late- ralibus I. utrinque cire. 8—12 arcuatim adscendentibus, subtus cum costa prominentibus; fructus 4-pterus pedicellatus ambitu ovato-elliptieus basi leviter excisus apice vix emarginatus nonnunquam breviter apiculatus pur- purascenti-fuscus densissime minute lepidulosus, alis quam corpus fere aequilongis hinc inde glabratis. 40 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 1,5—2 cm langem Stiele eine 8—11 cm lange, 3,5 -4,5 cm breite Spreite. Die Frucht ist etwa 4—4,5 cm lang gestielt; sie mißt 5—5,5 cm in der Länge, ungefähr 4 cm in der Breite. Sansibarküsten-Gebiet: im Bezirk Lindi bei Ruaha in ganz lichten Gehölzen auf schwach lehmigem Sandboden (Busse n. 11422. — Mit Früch- ten im März 4904. — Herb. Berol.!). Die nächste Verwandte dieser Art ist zweifellos CO. rubiginosum Welw. von Angola. Doch unterscheidet sich ©. psammophilum Engl. et Diels durch die breiteren Blätter und die schmäleren Früchte. 95. C. ukamense Engl. et Diels (Mon. 57). Folia subtus imprimis ad costae nervorumque primariorum angulos barbata. »6—7 m hoher Baum mit unregelmäßiger Beästung« (Busse). Ukami: Baumsteppe zwischen Kirundira und Kibwendera (Busse n. 421. — Mit Früchten im Juni 1900. — Herb. Berol.!). 97°. C. Bosoi De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V. 195. Kongogebiet: Eala (Laurent n. 179). Über die Verwandtschaft dieser Art gibt der Autor keine Aufklärung. Sie gehört Jedoch nach der Beschreibung wohl zu den Glabripetalae. $ (15). Spathulipetalae Engl. et Diels. | 98°. (. lopolense Engl. et Diels n. sp.; arbor ramis novellis cinereo- tomentellis; foliorum (ramulorum juniorum saepe ternatorum) petiolus cum costa cinereo-tomentellus, lamina papyracea utrinque imprimis ad nervos pilosa et minute lepidota elliptica, basi rotundata apice obtusa vel bre- L. Diels, Combretaceae africanae. 503 vissime apiculata, nervis lateralibus I. eire. 5—7 utrinque adscendentibus II. primarios oblique conjungentibus, nervis venisque reticulatis utrinque conspicue prominentibus; spicae breviter vel brevissime peduneulatae ei- nereo-tomentellae; flores patentes; receptaculum sericeo-tomentellum, inferius conoideum superius ad strieturam fragilissimum e basi infundibuliformi ampliatum; discus margine Jibero pilosus, calyeis segmenta triangularia brevia; petala spathulata vel obovato-spathulata apice emarginata vel bre- viter lobulata lutea; fructus conspicue pedicellatus amplus subquadrato- orbieularis, alis quam corpus latioribus. 4—8 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 10—A5 cm langem Stiele eine 6— 40 cm lange, 3,5—5 cm breite Spreite. Der untere Teil des Receptaculums ist etwa 3,5 mm lang, der obere 4,5 mm lang, 3,5 mm breit. Die Blumenblätter sind etwa 4,3 mm lang, 0,7 mm breit. Die Frucht ist etwa 4—1,5 cm lang gestielt; sie mißt 4—5 cm in der Länge, 5—6 cm in der Breite. Einheim. Name: »Om pu pu«. Angola: auf dem Kamm der Lopolo-Berge in Lichtungen (Dekinpr n. 48. — Blühend und fruchtend im Oktober 1899). Diese Art erinnert am ehesten an C. Antunesii Engl. et Diels; aber durch ihre beiderseits abgerundeten, kleineren Blätter und durch die breiteren Früchte ist sie deut- lich davon verschieden. 99°. C. platycarpum Engl. et Diels n. sp.; arbor parva cortice brunneo praedita; ramuli novelli einereo-tomentelli; foliorum oppositorum petiolus tomentellus, lamina chartacea, demum praeter nervos subtus sparse Pilosos minute-lepidota supra nitida glabra, elliptica, oblongo-elliptica vel obovato-elliptica, basi rotundata (raro subcuneata) apice breviter apiculata, nervis venisque utrinque imprimis subtus prominentibus, lateralibus 1. utrinque 6—9 adscendentibus, II. primarios transverse conjungentibus; fruetus pedicellatus amplus 4-pterus utrinque emarginato-exeisus latius quam longus, alis corpore latioribus margine sinuato-erosulis fusco-lepidotis. 4m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 0,4—0,6 cm langem Stiele eine «—10 cm lange, 3,5—4,5 cm breite Spreite. Der Fruchtstiel ist 40—15 mm lang; die Frucht (mit den Flügeln) ist 5——6 cm lang, 7—8 cm breit, Nyassagebiet: Donde-Barigiwa auf sandigem Boden (Busse n. 586. — Fruchtend im Dezember 4900. — Herb. Berol.!). Die Art steht C. Bragae Engl. am nächsten, unterscheidet sich jedoch durch die ünterseits auch im Alter stark beschuppten Blätter sowie die relativ breiteren Früchte. Fe genlibus; fructus amplissimus 4-pterus ambitu late-elliptieus vel suborbieu- laris, basi exeisus apice emarginatus, rufescens, alis quam corpus latioribus transverse striatis minute pünctulatis. 504 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 2,5 m hoher Strauch. Die Blätter besitzen an 3—4 mm langem Stiel eine 10— 45 cm lange, 5—6 cın breite:Spreite. Die Frucht erreicht eine Länge von 8—40 cm bei einer Breite von 7—8 cm. Massai-Steppe: Kilimatinde, auf sonnigen Felshalden mit lichtem Gebüsch bei 1100 m ü. M. (Busse n. 245. — Fruchtend im August 1900. — Herb. Berol.!). Von C. oblongum F. Hoffm. durch die doppelt größeren Früchte leicht zu unter- scheiden. $ (16). Brevirameae Engl. et Diels. 105°. C. Erlangerianum Engl. n. sp.; frutex vel arbor parva, ramis cortice griseo praeditis novellis tomentellis; foliorum petiolus perbrevis pu- bescens, lamina demum subcoriacea, novella velutino-tomentella supra de- mum calvescens subtus etiam adulta lepidota atque pilosa, elliptica, utrinque rotundata basi interdum subcordata apice obtusissima vel apiculo minuto aucla, nervis venisque subtus prominulis, lateralibus I. circ. 6 utrinque ar- cuatim adscendentibus; omnibus inflorescentiae partibus lepidotis et tomentellis; receptaculum inferius e basi ovoidea constrietum, superius in- fundibuliformi-campanulatum intus pubescens, discus margine liber pilosus; calyeis segmenta breviter triangularia; petala longe unguiculata lamina late obeordata praedita ochroleuca vel flavida; stylus anguste fusiformis basi et parte inferiore glaber, parte media pilosus; fructus immaturus dense fusco-lepidotus atque pubescens. 2—‘ m hoher Strauch oder Baum. Die Blätter besitzen an 2—3 mm langem Stiele eine etwa 3—4 cm lange, 2—2,8 cm breite Spreite. Die Ähren sind 4,5—3 cın lang. Der untere Teil des Receptaculums ist etwa 4 mm lang, der obere Teil ist 3— 4 mm lang. Die Blumenblätter sind 2 mm lang, wovon 4 mm auf den Nagel entfallen; sie sind 2,5 mm breit. Der Griffel ist 6 mm lang. Galla- Hochland: Arussi im Buschwald bei 1500 m (ELLENBECK n. 1924. — Blühend im März 4904. — Herb. Berol.!), auf gelbem, sandig- lehmigem Boden (Eızenseck n. 4996, 2030. — Blühend und mit jungen Früchten im April 1904. — Herb. Berol.!). Diese Pflanze ist verwandt mit- ©. Eilkeri Schinz, unterscheidet sich aber leicht durch die lang genagelten Petalen und die am Grunde kaum verschmälerten, sondern abgerundeten Blätter. $ (19). Parvulae Engl. et Diels (Mon. 67). B. Blumenblätter rot. a. Blüten in dichten Ähren. a. Blätter länglich-elliptisch oder länglich ver- kehrt-eiförmig, in der unteren Hälfte deut- lieh schmäler . . . 2.22 2.2222..42 3. Blätter breit-elliptisch oder breit-verkehrt- eiförmig, in der unteren Hälfte kaum ver- schmälert. I. Obere Blätter mit langem Spitzchen endigend . 2. 22222222022. 4900. O. gnidioides Engl. et Gilg. o . C. platypetalum Welw. L. Diels, Combretaceae africanae, 505 II. Blätter mit ganz kurzem Spitzchen en- digend. 4. Oberes Receptaculum außen sparsam behaart . » 2. 2 2 2 2 2 nen 41206. CO. arenarium Engl. et Gilg. 2. Oberes Receptaculum außen dicht seid oo 2 na. 120°. O. argyrochryseum Engl. et Gilg. Alle diese Arten stehen sich einander sehr nahe. 109°. C. hereroense Schinz (Mon. 63). Rhodesia: Buluwayo, in der Baumsteppe, 4400 m ü. M. (EngLer n. 2914. — Blühend im September 1905. — Herb. Berol.!). 118. €. herbaceum Don (Mon. 67). Tsadsee-Gebiet: Schari (CnevaLıer n. 7759. — Blühend im März 1903. — Herb. Chevalier!), Guelia (CnevaLıer n. 319. — Blühend im Fe- bruar 1899. — Herb. Chevalier!), u. a. Orte (Cuevauıer n. 7230, 8127). Ober-Guinea: Togo, Sokode-Basari, Savanne (Kersting n. 42. — 1. Jan. 1898). 120°. 6. gnidioides Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 319. Kunene-Gebiet: zwischen Kassinga und Kubango auf freien, sandigen, grasigen Flächen bei 1400 m ü. M. (Baum n, 232°. — Blühend und fruch- tend im Oktober 1899. — Herb. Berol.!). 120°. €. arenarium Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 318. Kunene-Gebiet: zwischen Kassinga und Kubango am Waldrand auf Sandboden (Baum n. 232. — Blühend und fruchtend im Oktober 1899. — Herb. Berol.!). 120°. C. argyrochryseum Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.- Exp. 320. Kunene-Gebiet: zwischen Kassinga und Kubango am Waldrande auf Sandboden (Baum n. 232°. — Blühend und fruchtend im Oktober 1899. — Herb. Berol.!). Die Arten 4202-—420° stehen sich außerordentlich nahe. 124. C. Oatesii Rolfe (Mon. 68). Nyassaland: Unyika im Buschwald auf grauem Laterit, bei 1700 m ü. M. (Goerze n. 4374. — Blühend im Oktober. — Herb. Berol.!). Matabeleland: Maschonaland, steinige Steppen zwischen Hartley und Gazama um 1500 m ü.M. (Enger n. 3005. — Blühend im September 1905. — Herb. Berol.!), Salisbury, steinige Lateritsteppen, um 1550 m ü. M. (Exerer n. 3044. — Blühend im September 1905: — Herb. Berol.!). 122°. C..Harmsianum Diels n. sp.; suffruticosum erectum primo visu Omnino glabrum re vera minutissime lepidotum; foliorum petiolus brevis, lamina papyracea vel chartacea subeoncolor, anguste lanceolata vel ob- lanceolata basin versus longe angustata apice acuminata acuta, nervis late- ralibus I. 6—8 angulo acuto adscendentibus subtus cum venis prominulis; fruetus conspicue pedunculatus patens 4-pterus breviter fusiformis alis an- gustis tenuibus. 506 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Etwa 0,5 m hoch. Die Blätter besitzen an 5—8 mm langem Stiel eine 40—12 cm lange, 2—3 cm breite Spreite. Die Früchte, an 5—8 mm langem Stiel, sind etwa 2 cm lang, 0,7—0,9 cm breit. Tsadsee-Gebiet: im Schari-Distrikt im östlichen Dar-Bonda (Cas- VALIER n. 7035. — Fruchtend im Dezember 1902. — Herb. Chevalier). Diese Art steht in der kleinen Gruppe der Parvulae neben Ü. parvulum Engl. et Diels oder ©. turbinatum F. Hoffm., soweit wenigstens ohne Blüten sich beurteilen läßt. Die sehr schmalen, beiderseits spitzen Blätter unterscheiden sie jedoch leicht von alle übrigen Spezies der Reihe. $ (20). Conniventes Engl. et Diels. 125°. C. Baumii Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 321. Kunene-Gebiet: zwischen Hartebeest- und Löwen pan auf sandigem Boden (Baum n. 119. — Blühend im September 1899. — Herb. Berol.!). 125. C. paniculatum Engl. et Diels (Mon. 70). Tsadsee-Gebiet: Schari (CnevaLıer n. 2139). 127°. C. Haullevilleanum De Wild. in Ann. Mus. Congo IV. 213 (1903). Kongo-Gebiet: Lukafu (VErDICK n. 9). Der Autor erklärt die Pflanze für nahe verwandt mit O. abbreviatum Engl., doch soll sie sich durch die Behaarung der Zweige und Blätter, sowie durch die kürzeren Stiele der Früchte unterscheiden. 128. C. Lecardii Engl. et Diels (Mon. 73). Tsadsee-Gebiet: Schari (Cnevauıer n. 167, 240, 2139, 2183). 129. C. porphyrobotrys Engl. et Diels (Mon. 73). Unteres Kongo-Gebiet: Brazzaville (CnsvaLıer n. 44447, 11466. — Blühend im Januar 1904. — Herb. Chevalier). 129°. C. angustifolium De Wild. in Ann. Mus. Congo IV. 213 (1903). Kongo-Gebiet: Lukafu (Vernick n. 81). Die Art unterscheidet sich von dem nächst verwandten Ü. porphyrobotrys durch die kurzen Blütenstände und die am Grunde keilförmigen, nahezu kahlen Blätter. $ (24). Chromanthoideae Engl. et Diels. 149". (. leiophylium Diels n. sp.; scandens, rami cortice pallide cinereo-brunneo obtecti novelli fusco-tomentelli; foliorum lamina novella parce squamulosa et pilosa, adulta chartacea glabra supFä laevis, oblonga vel elliptica utrinque angustata apice acuta, nervi laterales primarii circe. 5 supra insculpti subtus prominentes; paniculae terminales vel axillares e spieis compositae, omnibus inflorescentiae partibus fusco-pilosis. Petala glabra. —- Flores adulti fructusque ignoti. 10—45 m hohe Liane. Die oblongen oder elliptischen Blätter haben einen 40— 12 mm langen Stiel, eine 14—48 cm lange, 6—7 cm breite Spreite. Die Blütenstände liegen nur in ziemlich jungem Knospenzustand vor. Die Ähren sind ziemlich kurz und werden vielfach noch von den Tragblättern überragt. Die gesamte Inflorescenz ist von dunkelbrauner Behaarung überzogen. L. Diels, Combretaceae africanae. 507 Usambara: bei Amani im oberen immergrünen Regenwald bei 950 — 1000 m ü. M. (EnsLer n. 3440. — In Knospen im Oktober 1905. — Herb. Berol.!). Trotz des wenig entwickelten Zustandes der Blüten halte ich wegen des Laubes und der Inflorescenz die Zugehörigkeit der Art zu den Ohionanthorideae Engl. et Diels für wahrscheinlich. Sie gleicht unter den bisher bekannten Arten am meisten dem Oombretum xanthothyrsum Engl. et Diels, welches jedoch bedeutend kleinere Blätter mit dichter Beschuppung unterseits besitzt, auch kleinere Blüten und eine viel feinere Behaarung an der Inflorescenz aufweist. — Im Habitus hat auch (. corüfolium Engl. et Diels bedeutende Ähnlichkeit mit der neuen Art, doch läßt sich bei dem Mangel ent- wickelter Blüten nichts sicheres über die Beziehungen der beiden Spezies festsetzen. 149*. C. xanthothyrsum Engl. et Diels n. sp.; frutex, rami novelli saepe oppositi vetustiores sparsi cortice brunneo tecti; foliorum petiolus semiteres supra pilosus, lamina chartacea supra glabra subtus lepidibus impressis dense tecta ceterum glabra, elliptica, basin versus angustata apice obtuse acuminata vel omnino obtusata, nervis lateralibus I. 7—9 utrinque adscendentibus subtus prominentibus, secundariis oblique primarios con- jungentibus paulum conspieuis; spicae pedunculatae cylindricae; inflores- centiae partes ferrugineo-pilosae lepidotaeque; receptaculum inferius ellip- soideum, superius a basi angusta sensim in limbum infundibuliformem am- pliatum intus inferne glabrum superne breviter pubescens, discus obsoletus, calycis segmenta breviter triangularia, petala unguiculata obcordata apice excisa glabra flava. Die Blätter besitzen an 6—40 mm langem Stiele eine 8—10 cm lange, 3,5—4 cm breite Spreite. Die Ähren sind (mit Einschluß des Stieles) 4—6 cm lang, 2—2,5 cm breit. Der untere Teil des Receptaculums ist etwa 3 mm lang, 4 mm breit; der obere Teil ist etwa 6 mm lang und erweitert sich zu einem 2,5 mm breiten Saume. Die Blumenblätter erreichen eine Länge von 2—2,5 mm bei einer Breite von etwa 4,5 mm. Sansibarküsten-Gebiet: unweit Dar-es-Saläm in dichten Gehölzen auf Laterit (Horrz n. 658. — Blühend im August 4902. — Herb. Berol.!), oberes Namgaru-Tal in Busch-Dickicht auf Sandboden (Busse n. 2931. — In Knospen im Juni. — Herb. Berol.!). Die Art steht O. butyrosum (Bertol. fil.) Tul. am nächsten, unterscheidet sich aber durch längere Blattstiele, größere, unterseits mehr glatte Blätter, breitere Petalen. Auch C. Hildebrandtii Engl., dessen Blüten nicht bekannt sind, steht vielleicht nicht fern, be- sitzt aber kürzer gestielte Blätter mit viel dickerer, unterseits weniger schuppenreicher und mit viel mehr hervortretender Nervatur versehene Blätter. $ (25). Racemosae Engl. et Diels. 151°. C. Cabrae De Wild. et Th. Dur. in Bull. Soc. Bot. Beilg. XXXIX (1900) 100. Unteres Kongogebiet (Canra). Die Früchte haben ihre größte Breite am vorderen Ende, sonst ist die Art dem €. mittuense Engl. et Diels nahe stehend. 508 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. 8 (26). Campylogyne (Hemsl.) Engl. et Diels. 154°. C. pyriforme De Wild. in Ann. Mus. Congo V. 296 (1906) pl. LXX1. Kongo-Gebiet: Kisantu (Gitter). Steht dem ©. Poggei sehr nahe. Es dürfte sich unterscheiden durch die Frucht, die vorn ausgerandet wäre, nicht zugespitzt, sowie durch die meist gedrungenen Frucht- stände. $ (27). Grandiflorae Engl. et Diels. 162. C. hispidum Laws. (Mon. 89). Tsadsee-Gebiet: Schari, Dar Bonda (Cuevatıer n. 7291. — Blühend im Jan. 4903. — Herb. Berol.!). 162°. C.hispidum Laws. var. latifolium Diels n. var. Foliorum lamina chartacea quam ea typi latior subtus mollis 12— 15 cm longa, 8—10 cm lata. Togo: Agate (Busse n. 3532. — Blühend im Dezember 190%. — Herb. Berol.!). $ (28). Trichopetalae Engl. et Diels. 168. C. aculeatum Vent. (Mon. 93). Tsadsee-Gebiet verbreitet (CHEVALIER). 170°. C. lukafuensis De Wild. in Ann. Mus. Congo IV. 214 (1903). Kongo-Gebiet: Lukafu (Vravıck). Die Art steht ©. longespieatum (Engl.) Engl. et Diels ganz nahe; sie hat kürzere Inflorescenzen und unterscheidet sich in den Maßen der Blüten. 178°. C. cataractarum Diels n. sp. (C. floribundum N. E. Brown non Engl. et Diels [1899]); rami adulti einereo-cortieati; folia non visa; inflorescentiae in statu plantae defoliato ortae omnino albo-cinereae seri- ceo-tomentosae. Spicae subsessiles vel breviter pedunculatae; bractea® deeiduae; receptaculum extus einereo-sericeum, inferius fusiforme superiore subdimidio brevius, superius elongato-campaniforme supra trien- tem inferam faucem versus conspicue ampliatum; discus intus glaber, receptaculum supra discum intus pilosum; calycis segmenta acuta, petala anguste oblonga utrinque angustata pubescentia. Es liegen nur unbeblätterte Blütenzweige vor. Die Inflorescenzen sind etwa 2 3 cm lang und ebenso breit. Die Blütenstiele sind sehr kurz und gehen in das 5 mm lange, untere Receptaculum über. Das obere Receptaculum ist mit Einschluß der Kelch- zähne 9 mm lang und im basalen Teile 2 mm, am Saume 5 mm breit. Die Kelch- zähne messen etwa 2 mm. Die Blumenblätter sind 6—7 mm lang, 2—2,5 mm breit. Die Staubblätter sind 13 mm lang, der Griffel 15 mm lang. Rhodesia: bei den Victoria Falls (Arır. — Blühend im Oktober 1904. — Herb. Berol.!), ebenda am linken Ufer, um 930 m ü. M. (En6LER n. 2925. — Blühend am 12. Sept. 1905. — Herb. Berol.!). $ 28. Trichopetalae Engl. et Diels. — Die nächst stehende Art ist Combretum quangense Engl. et Diels von Angola, welche jedoch doppelt längere Ähren und größere Blüten besitzt. Auch ist die Gliederung des oberen Teiles des Receptaculums in einen L. Diels, Combretaceae africanae. 509 schmalen Teil am Grunde und einen erweiterten Saum bei (©. quangense lange nicht so entwickelt wie bei ©. caractarum, welches in dieser Hinsicht schon an (C. eonstrietum (Benth.) Laws. erinnert. 480. C. constrictum (Benth.) Laws. (Mon. 99). Somali-Tiefland: Sololo, Buschwerk am Sumpfrande (ELLENBECK n. 2266. — Blühend im Juni 1904. — Herb. Berol.!). 180°. C. Bussei Engl. et Diels n. sp.; frutex ramis pendentibus prae- ditus; folia maxime novella ferrugineo-sericea adulta glabrata; petiolus ad- presse pilosus, lamina tenuiter papyracea oblongo-obovata vel fere oblanceo- lato-elliptica, basin versus longe angustata, basi ipsa rotundata, apice acuminata, nervis lateralibus I. utringue 8—12 adscendentibus subtus prominentibus, secundariis tenuibus; fructus breviter ellipsoideis obsolete 5-angulatus glaber. Die Blätter besitzen an 40—12 mın langem Stiele eine etwa 40 cm lange, 3—4 cm breite Spreite. Die Frucht ist 5—8 mm lang; sie misst etwa 2,5 cm in der Länge, 1,5—1,8 cm in der Breite. Einheim. Name: »mpümbolo«. Sansibarküsten-Gebiet: bei Lindi am Wege nach Kitulo in lichtem Steppen-Gehölz auf steinigem Boden (Busse n. 2429. — Mit Früchten im Mai 1903. — Herb. Berol.!). Diese Art gehört zweifellos in die Reihe der Trichopetalae. Ihre nächste Ver- wandte scheint das noch nicht ganz aufgeklärte O©. pentagonum Laws. aus Mossambik zu sein. 485. C. Gentilii De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1903) 65. Unteres Kongo-Gebiet: Tal der Djuma (Gextir. — Blühend im Juli 1902). ©. Gentilii gehört in die Nähe von C. nervosum Engl. et Diels und ©. Law- sonianum Engl. et Diels, doch ist es leicht durch die Behaarung zu unterscheiden: die Jungen Äste, Inflorescenzen und Blüten sind mit braunen drüsigen Köpfchenhaaren bedeckt. 186. C. Laurentii De Wild. in Ann. Mus. Congo Bot. V (1904) 197. Unteres Kongo-Gebiet: Eala (Laurext n. 193). Gleichfalls den vorigen nahe stehend. Die neue Art unterscheidet sich durch die obovaten stumpfen Blumenblätter und die silberige Behaarung der jungen Teile und Blütenstände. 4. Pteleopsis Engl. (Mon. 2). P. suberosa Engl. et Diels n. sp.; arbor parva, rami cortice rufes- cente rimoso suberoso uberrimo tecti; foliorum petiolus subgracilis, lamina subeoriacea supra glabra subtus pallidior tenuiter pilosa, ovato-elliptica vel oblongo-elliptica vel anguste oblonga, glaucescenti-viridis utrinque angustata apice acuminata, nervis lateralibus I. 6—8 utrinque adscendentibus pro- minulis, II. venisque obsoletis; fructus 4-pterus gracili-pedicellatus ad pedi- cellum summum subdecurrens, ambitu late obovatus vel subobcordatus apice emarginatus, Die Blätter besitzen an 5—15 mm langem Stiel eine —14 cm lange, etwa 2—4 cm breite Spreite. Die Früchte sitzen an etwa 10 mm langen, zierlichen Stielen; sie messen ungefähr 1,6—2 cm in der Länge, 4,5—2,5 cm in der Breite. 510 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Ober-Guinea: im Hinterland von Togo bei Sokod6-Basari, auf freier - Busch-Savanne (Kersting n. 486. — Fruchtend im November 4901. — Herb. Berol.!). Tsadsee-Gebiet: Balami CuevArLıEr n. 143. — Fruchtend im Januar 1899. — Herb. Chevalier!). Die Art steht der ostafrikanischen P. myrtifolia (Laws.) Engl. et Diels ganz un- gemein nahe, Nur sind die Früchte vorwiegend vierflügelig, was bei P. myrtifolia seltener vorkommt. Blüten sind bis jetzt nicht bekannt, so daß wir einstweilen die Form spezifisch getrennt halten wollen. 6. Terminalia L. (Mon. 6). 3. T. macroptera Guill. et Perr. (Mon. p. 41). Tsadsee-Gebiet (CnevaLıer n. 280, 2162, 2168). 5%. T. Chevalieri Diels msc. in herb. Chevalier; arbor, rami novelli nigrescentes glabri; foliorum petiolus glaber nigrescens, lamina subcoriacea utrinque glabra subtus glaucescens pallidior, oblonga vel oblanceolata, basin versus angustata acuta, apice acuta vel rarius obtusata, nervis lateralibus primariis utrinque eirc. 45 adscendentibus cum secundariis tertiariisque utrinque prominulis; spicae axillares breviter pedunculatae cylindricae, flores albi; receptaculum extus glabrum, inferius fusiforme, superius eX- planato-cyathiforme, discus longe barbatus, calycis segmenta anguste tri- angularia acuta costata; stamina exserta; stylus teres. 5—6 m hoher Baum. Der Blattstiel ist 4,5—2 cm lang; die Spreite 40—15 cm lang, 2,5—5 cm breit. Ährenstiel 1,5—3 cm lang; Ähre 7—9 cm lang (mit Einsch’uß des Stieles). Der untere Teil des Receplaculums ist 5—7 mm lang, der obere mm breit, 4 mm hoch. Die Staubblätter sind 4 mm lang, der Griffel ist 4 mm lang. Früchte nicht gesehen. Tsadsee-Gebiet: Schari (Caevarırr n. 4047. — Blühend im Juni 1899. — Herb. Chevalier!). Diese neue Art steht verwandtschaftlich neben 7. Elliotii Engl. et Diels, von der sie sich namentlich durch das unterseits mehr glauce Laub und die schinale beiderseits zugespitzte Form des Blattes unterscheidet. 6: T. laxiflora Engl. (Mon. 12). Tsadsee-Gebiet: Ndelle (CusvaLıer n. 7964. — Fruchtend im April 1903. — Herb. Chevalier!). 9®, T. sokodensis Engl. n. sp.; arbor parva, rami novelli cortice atro- purpureo tecti; foliorum petiolus elongatus, lamina coriacea, (siccata) pallide- viridis, glabra lineari-oblonga basin versus angustata, apice obtusata, nervi I. laterales 12—15 utrinque adscendentes subtus prominuli, II. venae- que obsoleta; fructus pedicellatus lineari-oblongus basin versus angustatus apice obtusus glaber angusti-alatus. Die Blätter besitzen an etwa 3 cm langem Stiel eine 15—18 cm lange, 4,5—5,5 CM breite Spreite. Die Früchte, welche sich an einem 5—7 mm langen Stiel befinden, sind etwa 4,5 cm lang, 4,5—2 cm breit. Ober-Guinea: im Hinterlande von Togo bei Sokode-Basari frei in L. Diels, Combretaceae africanae. 511 der Savanne (Kerstin n. 473. — Mit Früchten im November 1901. — Herb. Berol.!). Diese Art unterscheidet sich von allen kablfrüchtigen Stenocarpae leicht durch die lineal-oblongen, relativ schmalen Blätter; nur T. salieifolia besitzt ähnlich schmales Laub, aber ihre Blätter sind vorn lang zugespitzt. 9* T. aemula Diels n. sp.; arbor; ramuli tenues cortice pallido tecti. Foliorum petiolus longiusculus, lamina chartacea supra saturate viridis pilis curvulatis parce conspersa subtus pallidior flavido-viridis eisdem pilis fre- quentioribus praedita, obovato-elliptica utrinque angustata subacuta, nervi laterales primari utringue 5—6 subtus prominentes, venis ramulisque reliculatis. Fructus quasi pedicellatus ambitu fere oblongus utrinque angu- status apice acutus minute ferrugineo-pubescens demum denudatus. 45 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an etwa 2,5 cm langem Stiel eine 10— 42 cm lange, etwa 5 cm breite Spreite. Der stielartige Teil der Frucht ist 8—10 mm lang, sie selbst 6—7 cm lang, 3 cm breit. Usambara: Amani, Sigi-Tal, um 500—600 m ü. M. (Enger n. 3447. — Fruchtend am 8. Okt. 1905. — Herb. Berol.!). Die Art steht sehr nahe der Terıninalia sambesiaca Engl. et Diels, welche im Blatt und in der Gestalt der Frucht große Ähnlichkeit aufweist. Nur ist die Frucht bei T. sambesiaca kürzer, etwas breiter und die Behaarung an Blatt und Frucht mehr ge- schwunden. — Auch T. dolichocarpa Engl. et Diels hat viele Übereinstimmungen; sie besitzt jedoch erheblich längere und spitzere Früchte; auch ist die junge Behaarung mehr seidig, .. 10%. T. Kerstingii Engl. n. sp.; arbor parva, rami novelli tomentelli; folior m petiolus pubescens, lamina ampla coriacea supra glabra subtus pallida ad nervos parce pilosula, late obovato-elliptica, nervis lateralibus I. eirc. 12 utrinque angulato-patentibus cum eis II. atque venis subtus con- Spicue reticulatim prominentibus; pedunculi tomentelli; fructus pedicellatus basi angustatus apice plerumque emarginatus minute pilosulus. Die Blätter besitzen an 5—6 cm langem Stiele eine 30 cm lange, 18—20 cm breite Spreite. Die Fıüchte haben einen 5—10 mm langen Stiel; sie messen etwa 7—8 cm in der Länge, 2,5—3 cm in der Breite. Ober-Guinea: im Hinterlande von Togo bei Sokode-Basari frei in der Savanne (Kersting n. 476. — Mit Früchten im November 4901. — Herb. Berol.!). Diese Art gehört in die Nähe von T. glauceseens Planch. und T. togoensis Engl. et Diels; von beiden unterscheidet sie sich leicht durch die sehr großen Blätter und die umfangreicheren Früchte. 10%. T. reticulata Engl. n. sp.; arbor; foliorum petiolus pubescens vel demum glabratus, lamina ampla coriacea supra glabra subtus pallidior, ad nervos pilis curvatis + obtecta, ovato-elliptica utrinque obtusata, nervis lateralibus I, eire. 1 2—45 utrinque, inferioribus saepe rectangulo - patenti- bus, Superioribus adscendentibus, cum eis II. venisque reticulatim promi- nentibus; pedunculi tomentelli; fructus pedicellatus utrinque sensim an- gustatus apice acutus minute pubescens. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 33 512 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die Blätter besitzen an 3—4 cm langem Stiele eine 25—35 cm lange, 12—17 cm breite Spreite. Die Früchte haben einen 1—1,5 cm langen Stiel; sie messen etwa 8— 8,5 cm in der Länge, 2,5—3 cm in der Breite. Ober-Guinea: im Hinterlande von Togo bei Sokod6-Basari frei in der Savanne (Kerstine n. 476%. — Mit Früchten im November 1904. — Herb. Berol.!). Diese Art gleicht vegetativ ganz außerordentlich der T. Kerstingei Engl., doch unterscheiden sich die Früchte durch deutliche Zuspitzung beiderseits auf den ersten Blick. Trotzdem macht es die überaus weitgehende Ähnlichkeit des Laubes beider Exemplare sehr wünschenswert, die Zuverlässigkeit dieses Fruchtmerkmales in der Heimat zu prüfen. 43. T. avicennioides Guill. et Perr. (Mon. 14). Tsadsee-Gebiet: Ndelle u. a. O. (Cuevauıer n. 2161, 7430. — Herb. Berol.!). 13°. T. dietyoneura Diels n. sp.; arbor parva vix 4 m excedens, rami juniores tomento pallide cinereo molli obtecti; foliorum petiolus con- spieuus, lamina subcoriacea supra glabrata, (venis reticulatis insculptis) rugosa subtus tomento ceinnamomeo vel pallido vestita lanceolata vel ob- longa utrinque paulum angustata, apice obtusata, nervi laterales primarii 10—12 utrinque adscendentes cum venis supra insculpti, subtus prominentes (nisi tomento immersi); spicae axillares minute tomentosae; fructus quasi pedicellatus ambitu anguste-oblongus bialatus apice obtusissimus basi in- aequaliter angustatus Omnino tomentellus. Der Baum ist selten mehr als 7 m hoch. Die Blätter haben an 3—4 cm langem Stiel eine 10—18 cm lange, 4,5—6 cm breite Spreite. Die erwachsene Frucht mißt an 6—40 mm langem stielartigem Grunde 6—7 cm in der Länge, 2,5-—3,5 cm in der Breite. Ober-Guinea: Togo, Sokode, zahlreich in trockener Savanne, bei 400 m ü.M. (Kersting n. 32. — Fruchtend und mit Blütenknospen im März 4905. — Herb. Berol.!). Eingeborenen-Name: »ssuä«. — Große, kugelförmige Gallen, welche sich an der Pflanze in großen Mengen finden, werden von den Eingeborenen für eine zweite Fruchtform gehalten. Die Art steht wohl 7. avicennioides Guill et Perr. relativ am nächsten, aber die Form, Konsistenz und Nervatur des Blattes zeichnen sie sofort davon aus und machen sie leicht unter den Verwandten kenntlich. 15. T.torulosa F. Hoffm. (Mon. 45). Tsadsee-Gebiet: Ndelle, Golo u. a. O. häufig (CuevaLier n. 7763, 7880, 8173). 16. T. Lecardii Engl. et Diels (Mon. 13). Tsadsee-Gebiet: verbreitet (Curvauıer n. 7764, 8466, 8512. — Herb. Chevalier!). 18. T. Passargei Engl. (Mon. 16). Tsadsee-Gebiet: Kemene (UnevaLıer n. 654. — Blühend im März 1899. — Herb. Chevalier!)). L. Diels, Combretaceae africanae. 513 18°. T. longipes Engl. n. sp.; arbor; foliorum petiolus elongatus, lamina coriacea supra glabra, subtus ad nervos imprimis lanuginoso-pubes- cens lineari-oblonga, basi irregulariter angustata apice obtusiuscula, nervis lateralibus I. circe. 6—8 utrinque adscendentibus cum eis Il. venisque subtus prominentibus; spicarum rhachis ferrugineo-sericeo-pubescens; recep- taculum inferius fusiforme ferrugineo-pubescens, superius basi eodem indu- mento praedito segmenta versus glabrescens; discus planus barbatus; calycis segmenta triangularia acuta intus pilosa; stamina exserta. Die Blätter haben einen 2—5 cm langen Stiel; sie messen 12—144 cm in der Länge, 3,5—5,5 cm in der Breite. Die Ähren, etwa 2—4 cm lang gestielt, werden 5—10 cm lang. Der untere Teil des Rezeptakulums ist 2—3 mm lang, der obere 2—3 mm lang, 3—3,5 mm breit. Ober-Guinea: Togogebiet bei Loso (Kersting n. 639. — Blühend im März 1902. — Herb. Berol.!). Wegen des Fehlens von Früchten ist diese Art noch nicht sichergestellt hinsicht- lich ihrer Verwandtschaft, Sie ähnelt äußerlich sehr der gleichfalls noch zweifelhaften T. Passargei Engl. et Diels. 21. T. Brownii Fresen. (Mon. 17). Tsadsee-Gebiet: Süd-Bagirmi auf dem Granit-Gebirge von Djember, selten; einzige beobachtete Lokalität (Cmezvauıer n. 9384. — Blühend im Juli 4903. — Herb. Chevalier!). Weitaus westlichster Standort, soweit bekannt. 21°. T. Brownii Fresen. var. gallaensis Engl. n. var.; foliorum adultorum indumentum persistens albido-einereum, Somali-Hochland: zwischen Gollaboda und Gidda in lichten Ge- hölzen auf grasigen, steinigen Flächen, bei 13—1400 m ü.M. (ELLENBECK n. 4214. — Blühend im Juni 4900. — Herb. Berol.!). Galla-Hochland: im Fiußtal des Mane auf steinigem Boden bei 1500 m (Erzenseek n. 4978. — Herb. Berol.!). Ähnliche Formen finden sich in Abessinien n. s. 25°. T. Holtzii Diels n. sp.; arbor; rami cortice rufo-fibroso, novelli cortice. purpurascente obtecti; internodia distineta. Foliorum lamina charta- cea glabra supra saturate viridis laevis subtus pallida glaucescens, angusle oblonga vel oblanceolata, basi sensim in petiolum angustata apice obtusius- cula, nervi praeter costam prominentem supra parum prominuli subtus cum venis venulisque tenerrime reticulatis vix prominulis; inflorescentiae striete patentes; fructus quasi pedicellatus bialatus ambitu elongato-ellipticus vel oblongus apice obtusus basi inaequaliter angustatus glaber purpurascens. Die Blätter besitzen an etwa 1,5 cm langem Stiel eine 10—12 cm lange, 2—2,5 «m breite Spreite. Die Frucht ist 5—8 mm lang gestielt. Ihre eigene Länge beträgt 5— 6 cm, ihre Breite 2—2,5 cm. Zentralafrikanisches Seengebiet: Bukoba, im Myombo- Wald (Hourz n. 1637. — Fruchtend im November 1904. — Herb. Berol.!). Die Art ist ganz nahe verwandt mit Terminalia Kaiseriana F. Hoflm., nur hat Sie etwas schmälere, unterseits mehr blaugrüne Blätter und etwas deutlichere Aderung. 33* 514 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Es ist wohl möglich, daß vollständigeres Material eine Vereinigung beider Arten not- wendig macht. Jedenfalls zeigt 7. Holtzii, daß T. Kaiseriana besser in der Gruppe Stenocarpae Platz findet. 27° T. trichopoda Diels n. sp.; arbor, rami corlice atropurpureo vel nigrescente annulatim secernente obtecti, novelli cinereo-tomentelli; foliorum petiolus sericeo-tomentellus, lamina coriacea supra primum pubes- cens demum praeter costam albo-pilosam glabrata subtus = pilosa, obovata elongato-obovata vel obovato-elliptica, basin versus angustata apice breviter acuminata vel obtusata, nervi laterales primarii 8—10 utrinque arcualo- adscendentes subtus cum secundariis prominentes; inllorescentiae tomen- tellae; fructus quasi pedicellatus ambitu ellipticus omnino molliter tomen- tellus, (siceus) rufidulus. 8—40 m hoher Baum. Die Blätter besitzen an 4—44 mm langem Stiel eine 9— 14 cm lange, 3,5—6 cm breite Spreite. Die Frucht, an 6—8 mm langem Stiel, ist 5— 5,5 cm lang, 3—3,5 cm breit. Matabeleland: Matoppos, in steiniger Baumsteppe, bei 1600 m ü. M. (Enster n. 2847%. — Fruchtend am 410. Sept. 1905. — Herb. Berol.!;; Maschonaland, Umtali, in steiniger Baumsteppe, bei 4200 m ü. M. (EnsLer n. 3142. — Fruchtend am .18. Sept. 1905. — Herb. Berol.!). $4. Platycarpae Engl. et Diels. Die Verwandtschaft der Art liegt bei Terminalia sericea Burch. und T. phanerophlebia Engl. et Diels; sie unterscheidet sich von 7. sericea leicht durch die mehr zerstreuten, breiteren Blätter; 7. phanerophlebia Engl. et Diels hat viel breitere Blätter, viel zierlichere Äste und bedeutend schwächere Behaarung. 28°. T. Baumii Engl. et Gilg in Baum, Kunene-Samb.-Exp. 321. Kunene-Gebiet: zwischen Kassinga und Kolove in lichtem Walde auf Sand (Baum n. 215. — Blühend im Oktober 41899, — Herb. Berol.!). 34°. T. hararensis Engl. n. sp.; frutex vel arbor parva, rami. di- varicati erassi, ramuli breves apice folia fasciculatim conferta inflorescentias- que gerentes; foliorum petiolus adpresse pilosus, lamina parva papyraceä, supra glabra subtus adpresse-pilosa obovata, basin versus angustata, apice obtusata vel emarginata, nervi laterales I. 3—6 utrinque adscendentes tenues supra insculpti subtus prominuli; fructus ambitu ellipticus basi rotundatus vel brevissime decurrens apice excisus purpurascens. 2—‘ m hoch. Die Blätter besitzen an 3—6 mm langem Stiele eine etwa 3 cm Jange, 4,5—1,8 cm breite Spreite. Sie sitzen am Ende von ungefähr 4,5—3 cm langen Seitentrieben und tragen in ihren Achseln die zur Fruchtzeit etwa 4—5 cm langen In- florescenzen. Die Frucht ist etwa 3 cm lang, etwa 2 cm breit. Somali-Hochland: Gollaboda in dichten Gehölzen auf rotgelbem Lehmboden häufig (Ertesseek n. 1494. — Mit Früchten im Juni 1900. — Herb. Berol.!). Diese Art ist nächst verwandt mit T. somalensis Engl. et Diels, unterscheidet sich jedoch durch die kleineren oberseits kahlen Blätter, die eingesenkte Nervatur, die kleineren Früchte. 35°. T. hecistocarpa Engl. et Diels n. sp.; arbor parva, rami sub- flexuosi, ramuli breves, apice folia fasciculatim conferta inflorescentiasqu® L. Diels, Combretaceae africanae. 515 gerentes; foliorum petiolus sericeo-tomentosus, lamina utrinque sericeo- tomentella subtus pallidior, late-elliptica vel late-obovata, basi plerumque rotundata apice obtusata vel emarginata, nervi laterales I. 3—5 utrinque adscendentes, supra cum venis insculpti, subtus prominentes; inflorescentiae rhachis pubescens; fructus parvus breviter pedicellatus ambitu ellipticus basi truncatus vel rotundatus apice saepe emarginatus, alis minutissime pubescentibus. T. microcarpa Engl. nom. n. in Sitzber. Ak. Wiss. Berlin 1904, 38%, non Deecne. 4—5 m hoch. Die Blätter besitzen an 5—10 mm langem Stiel eine etwa 2,5— 3,5 cm lange, 2—2,8 cm breite Spreite. Sie sitzen am Ende von 0,7—A,5 cm langen Seitentrieben und tragen in ihren Achseln die zur Fruchtzeit etwa 4—5 cm langen In- florescenzen. Die Frucht ist etwa 4—4,4 cm lang, etwa 4 cm breit. Unteres Gallaland: Abfall zum Somaliland, im Arussi Galla-Gebiet bei Webi Mana (Errengeck n. 1982. — Fruchtend im März 1901. — Herb. Berol.!). Die Art schließt sich eng an T. polycarpa Engl. et Diels an; sie unterscheidet sich von ihr durch die auch im Alter oberseits ziemlich dicht grau behaarten Blätter und die noch kleineren Früchte. 38. T. spinosa Engl. Mon. 25). Usagara: Mpapwa, Kilimatinde (Horrz n. 1296, 1420. — Fruchtend im Juni, Juli 1904. — Herb. Berol.!). 38°. T. Randii E. G. Bak. in Journ. of Bot. XXXVII (1899) 435. Matabeleland: Buluwayo (Rınn n. 325. — Herb. Brit. Mus.), eben- dort auf steinigem Boden der Schiefer-Formation (Evres n. 1210. — Blü- hend im November 41902. — Herb. Berol.!); Victoria Falls (ALLen, ENGLER n. 2907. — Herb. Berol.!). Die Art steht der 7. spinosa Engl. ganz nahe; der wesentlichste Unterschied scheint in den kleineren Blättern gelegen zu sein. 7. Anogeissus Wall. (Mon. 31). A. leiocarpus (DC.) Guill. et Perr. (Mon. 31). Tsadsee-Gebiet verbreitet (CuevALıer). Ober-Guinea: Togo verbreitet (Graf ZecH, WARNECKE, SCHRÖDER, Kensting, Busse n. 3521). 8. Conocarpus Gaertn. (Mon. 32). C. erectus Jacq. (Mon. 32). Kamerun: Victoria (Deister. — Blühend im Februar 1899. — Herb. Berol.!). Rubiaceae africanae. Von K. Krause. Mit 4 Figur im Text. Einen großen Teil der im folgenden beschriebenen neuen Arten hat schon der frühere Bearbeiter der Rubiaceen des Berliner Herbariums, der leider zu früh verstorbene Prof. K. Scaumann, als neu erkannt und dem- entsprechend bezeichnet. Unter Berücksichtigung der seitdem publizierten Literatur habe ich alle diese bisher noch nicht beschriebenen Arten noch einmal nachgeprüft und veröffentliche nun ihre Diagnosen unter gemein- samer Autorschaft. Ferner habe ich aus den in den letzten zwei Jahren eingetroffenen Sammlungen noch mehrere Arten hinzugefügt. 0. roseiflora K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba ut videtur annua, caulis erectus simplicissimus vel rarissime sparse ramosus tenuis teres striatus glaberrimus. Folia pro genere lata brevissime petiolata vel sub- sessilia; stipulae anguste ovatae acutae apice profundiuscule laciniatae gla- berrimae; petiolus tenuis brevissimus; lamina membranaceo-herbacea ovata vel ovato-oblonga apice angustato-acuminata basi rotundata vel subacuta utrinque glaberrima vix nervosa. Flores longe pedicellati; pedicelli gra- eillimi erecti; ovarium obconicum glabrum; calyceis laciniae anguste-tri- angulares acutae margine longiuscule ciliatae ovario aequilongae vel paulo longiores; corollae infundibuliformis roseae vel siccae nigrescentis tubus brevissimus extus glabratus intus fauce sparse pilosus, lobi obovato-oblongi acuti tubo triplo 4-plove longiores; stamina fauce inserta, filamenta bre- vissima, antherae oblongae obtusae corollae lobos non superantes; stilus ereclus filiformis praesertim dimidio inferiore densiuscule pilosus stigmatibus linearibus papillosis fere horizontaliter patentibus. Capsula membranacea subglobosa. K. Krause, Rubiaceae africanae. 517 Die 15—22 cm langen und im trockenen Zustande fast sehwärzlichen Stengel sind am Grunde höchstens 1,5 mm dick und nicht verholzt. Die verhältnismäßig breiten, etwa 2,5—3 cm entfernt stehenden Blätter sitzen auf sehr kurzen, kaum 2 mm langen Stielen und erreichen eine Länge von 14—148 mm und im unteren Drittel eine Breite von 5—8 mm, während die Nebenblätter 2—2,5 mm lang werden. Die kleinen, un- scheinbaren, nur zu wenigen beisammen stehenden Blüten werden von 4,8—2,4 cm langen Stielen getragen. Kelch und Fruchtknoten messen etwa 2 mm, während die Kronen- röhre nur eine Länge von 4,5 mm erreicht. Die Antheren sind höchstens 0,3 mm lang, die kaum sichtbaren Filamente noch kürzer. Die Länge des Griffels beträgt 3,5—4 mm; die vorliegenden Früchte endlich zeigen einen Durchmesser von 2,5 mm. Kilimandscharo: Höhe zwischen Eugongo Engare und Njoro Lka- tende, bei ca. 1700 m ü. M. (Untie n. 452. — Blühend am 12. Nov. 1904). Die Pflanze gleicht im Habitus sehr der ebenfalls im Gebiet des Kilimandscharo vor- kommenden O. Johnstonii Oliv.; sie unterscheidet sich von dieser Art indes durch ihre weniger dichten, sehr armblütigen Inflorescenzen, durch fast sitzende Blätter, sowie durch die andere Farbe der Blüten. 0. capituliflora K. Krause n. sp.; herba ut videtur perennis caulibus pluribus erectis rigidis subtetragonis simplieibus vel rarius sparse ramosis scaberulis vel demum glabratis. Folia parva sessilia anguste linearia apice acuminata basi subdilatata margine revoluta utrinque glabra; stipulae basi vaginatim conjunctae truncatae apice in setas plures erectas vagina paulo longiores desinentes. Flores pro genere majusculi tetrameri sessiles in cymis paueifloris subcapitatis dispositi; calyx usque ad basin in lacinias 4 lineari-lanceolatas acutas extus et margine ut ovarium turbinatum hispidius- culas intus glabras divisus; corollae tubus anguste eylindraceus apicem versus vix dilatatus extus puberulus intus glabratus, lobi 4 ovati rotundati interdum apiculati; stamina paulum infra faucem filamentis brevissimis vix conspicuis affıxa, antherae anguste ovatae acutae basi obtusae inclusae; stilus erectus calyeis laciniis paulo longior stigmatibus duobus brevibus plerumque compressis coronatus. Eine 30—40 cm hohe Pflanze, deren dünne, graugrüne Stengel sich zu 2 oder 3 aus einer kurzen, mäßig dicken, dunkelbraun berindeten Wurzel erheben. Die kleinen 3—4 cm langen und höchstens 3 mm breiten Blätter stehen zu 4 oder seltener zu 6 in ziemlich regelmäßigen Abständen von 6—7 cm. Die Nebenblätter sind in ihrem unteren, etwa 2,5 mm langen Teile unter einander verwachsen, während sie oben in 3—4 auf- gerichtete 4——8 mm lange Borsten ausgehen. Die ziemlich großen Blüten stehen zu 6—42 in kleinen dicht gedrängten Köpfchen; ihr Fruchtknoten mißt 2,5—3 mm, während die Kelchzipfel bis zu 4 mm lang werden. Die sehr enge Röhre der Blumenkrone ist 10—12 mm lang, die Zipfel dagegen nur 5—7 mm, sie sind an den lebenden Pflanzen rosa gefärbt und nehmen beim trocknen violette Färbung an. Die etwa 2,5 mm langen Antheren sitzen auf kurzen, kaum deutlich wahrnehmbaren, höchstens 4 mm langen Fäden und sind in der engen Kronenröhre eingeschlossen. Der Griffel bleibt verhältnis- mäßig kurz und wird kaum länger als 5 oder 6 mm. Benguella: auf Sumpfboden bei Humpata (Berrua Fritzsche n. 139. — Blühend im Mai 1903). Mit ihren dicht gedrängten, kopfartigen Blütenständen schließt sich die Pflanze an 0. Bojeri Hi. und O. globosa Hi. an, weicht aber von beiden durch die geringere Größe 518 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. der Köpfchen, durch größere Blüten sowie anders gestaltete Blätter ab. Von 0. ob- Zusiloba Mi., mit der sie sehr in der Blütenform übereinstimmt, unterscheidet sie sich durch die Beschaffenheit der Blütenstände. 0. Dinteri K. Krause n. sp.; herba pluribus caulibus e basi communi ascendentibus tenuibus tetragonis scaberulis. Folia breviuscula sessilia linearia apice acuminata basi subdilatata margine revoluta utrinque scabe- rula; stipulae basi in vaginam brevem laxam connatae apice in lacinias 2 vel 3 setaceas vaginam subaequantes desinentes. Flores parvi plus minus longe pedicellati in eymis subpannieulatis elongatis laxifloris dispositi; pedi- eelli ereeti graeillimi; calyx lacinis 4 anguste ovatis acutis extus ut ovarium hemisphaericum minute papillosis intus glabratis; corollae tubus angustissime eylindraceus apice subinflatus extus et intus glabratus, lobi 4 ovato-oblongi acuti tubo multo breviores; antherae sessiles oblongae apiculatae basi ob- tusae semiexsertae; stilus laevis erectus gracilis calyeis laeinias eirc. triplo superans stigmatibus duobus longiusculis utrinque papillosis coronatus. Capsula membranacea hemisphaerica semina plura includens. Die schlanken, graugrünen Stengel erreichen eine Länge von 20—25 cm und am Grunde eine Stärke von 4,5—2 mm. Die sehr tief eindringende, über 25 cm lange Wurzel ist in ihren oberen Teilen unverästelt, von heller, gelblicher Rinde bekleidet und bis zu 3,5 mm stark, während sie in den unteren Partien von dunklerer Färbung ist und sich in wenige kurze Seitenwürzelchen verzweigt. Die kleinen, ebenso wie die Stengel graugrünen Blätter stehen zu 4—8 in etwa 3—3,5 cm entfernten Quirlen; sie erreichen eine Länge von 2—2,5 cm und eine Breite von 4--1,5 mm. Die Nebenblätter sind 3,5—/4 mm lang und bis zur Hälfte in eine lockere Scheide verwachsen. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen in sehr lockeren, 5—*5-blütigen Infloresceenzen und sitzen auf dünnen 4—20 mm langen Stielchen; ihr Fruchtknoten mißt nur 2,5 mm, während der Kelch noch etwas kürzer bleibt. Die im trocknen Zustande schwarz gefärbte Blumenkrone besitzt eine 4,2—1,5 cm lange Röhre und 4 schmale, kaum 3 mm lange, schräg abstehende Zipfel. Die etwa 2 mm langen, sitzenden Antheren sind dicht unter dem Schlunde der Blumenkrone angeheftet und ragen mit ihren Spitzen ein wenig über denselben hinaus. Der Griffel wird 6—7 mm lang, wovon ungefähr ein Drittel auf die Narben entfällt. Die reifen, dunkelbraun bis fast schwarz gefärbten Kapseln haben einen Durchmesser von 3—3,5 mm und enthalten kleine, hellbräunliche, höchstens 1,5 mm breite Samen. Damara-Namaland (Deutsch-Südwestafrika): bei Inachab (Diner n. 943. — Blühend und fruchtend im November 4897). Eine durch die sehr enge, am oberen Ende ziemlich plötzlich erweiterte Kronen- röhre gut charakterisierte Art, die sich am engsten an 0, Scehimperi And. anschließt, aber eben durch die angeführten Merkmale sowie durch kürzere Blätter von derselben abweicht. 0. Uhligii K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba gracilis verosimiliter perennis; caules tenues erecti vel subeurvati simplices vel sparse ramosl inferne teretes superne praesertim infra nodos tetragoni ubique sparse puberuli lineis 4 infra margines foliorum deeurrentibus vix prominentibus instructi. Folia opposita sessilia parva; stipulae minutae setaceä®, Jamına coriaceo-herbacea lineari-lanteolata apice acuta basin versus longe angustata margine revoluta, supra scabra subtus sparse hispidiuscula. Flores parv! K. Krause, Rubiaceae ufricanae. 519 in cymis panniculatis terminalibus atque axillaribus sparse ramosis sub- capitatis paucilloris dispositi; pedunculi graciles erecti saepe elongali folia multo superantes; ovarium hemisphaericum; calyx fere ad basin in lacinias 4 ovato-lanceolatas extus et margine hispidulas intus glabratas divisus; corolla hypvcraterimorpha in siceitate nigrescens, tubus anguste eylindrieus 4 extus glabriusculus intus medio sparse villosus fauce nudus, limbi lobi oblongi obtusi eirc. dimidium tubi aequantes; stamina fauce inserta, fila- menta tenuia brevia, antherae lineares obtusae exsertae; stilus erectus brevis gracilis sparse pilosus in tubo inelusus stigmatibus linearibus dense papillosis coronatus. Capsula subglobosa membranacea semina plura minu- tissima subrotundata includens. Die kurzen, ziemlich gedrungenen, graugrünen Stengel werden nur 8—40 cm lang und an ihrem Grunde etwa 2—2,5 mm dick. Die feinen, borstenförmigen Nebenblälter messen 3—4 mm, während die schmalen, infolge der kurzen Triebe ziemlich gedrängt stehenden und ebenso wie die Stengel graugrün gefärbten Laubblätter 4,5—3,5 em lang und 2—4 mm breit werden können. Die unanschnlichen, an dem vorliegenden trocknen Exemplar schwärzlichen Blüten stehen zu mehreren in dichten fast kopfähnlichen Blüten- ständen, deren Stiele eine Länge von 4—6 cm erreichen. Der winzige, kugelige Frucht- knoten hat kaum 4 mm im Durchmesser, während der Kelch erheblich länger, nämlich 2,5- 3 mm lang ist. Die Blumenkrone mißt 5—7 mm, wovon etwa ein Drittel auf die Zipfel entfallen. Die Staubbeutel werden 4,5 mm lang, die Fäden bleiben etwas kürzer. Der Griffel erreicht kaum eine Länge von 2 mm. Die reife Kapsel hat einen Durch- messer von 2,5—3 mm und enthält zahlreiche, sehr kleine, rundliche oder etwas zu- sammengedrückte, braune bis schwärzliche Samen. Massaisteppe: etwa 1 km entfernt vom Fuße des Meru, bei 1500 m ü. M. (Unuie n. 718. — Blühend am 26. Nov. 1901). . Die Pflanze zeigt zumal in der Beschaffenheit ihrer Blütenstände eine gewisse Ähnlichkeit mit der von Wırnenmann bei Moschi ebenfalls im Gebiet des Kilimandscharo gesammelten O. Wiedenmannii K.Sch., weicht aber von derselben durch niedrigeren. mehr gedrungenen Wuchs, sowie durch größere und etwas breitere Blätter ab. 0. pedunculata K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba humilis ut videtur annua; caulis erectus vel erecto-ascendens simplex rarius superne Sparse ramosus ubique breviter pilosus. Folia opposita sessilia parva prae- ecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae late ovatae apice longius- cule acuminatae extus pilosulae intus glabratae; lamina tenuiter herbacea lanceolata vel ovato-lanceolata apice angustato-acuminata basi acuta mar- gine subrevoluta atque breviter ciliata, supra glabriuscula subtus praesertim ad costam mediam prominulam sparse puberula. Flores breviter pedi- eellati in eymis terminalibus paucifloris plus minus longe pedunculatis dispositi; pedunculus erectus elongatus graeilis; ovarium turbinatum gla- brum: calyeis laciniae 4 usque ad basin liberae lanceolatae acutae ovarium fere duplo superantes; corolla infundibuliformis extus et intus glaberrima fauce nuda, ad ceire. '/; in lacinias 4 anguste ovatas obtusas divisa, sta- mina paulum infra faucem affıxa, filamenta tenuia brevissima, antherae lineares subacutae in tubo inclusae; stilus brevis tenuis basin versus sub- 520 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. incrassatus corollae tubo multo brevior stigmatibus duobus linearibus valde papillosis plerumque compressis coronatus. Aus der kurzen, oben etwa 2,5 mm dicken und dunkelbraun berindeten Wurzel erheben sich mehrere, 42—415 cm lange, schwarz-grüne Stengel, die besonders in ihren oberen Teilen dicht gedrängt stehende, sitzende 12—16 mm lange und 4—6 mm breite Blätter tragen. Die meist sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 3—3,5 mm. Die kleinen, kurz gestielten, im trocknen Zustande schwarz gefärbten Blüten stehen zu 3—6 an den Enden von gerade aufgerichteten Inflorescenzstielen, die bis zu 8 cm lang werden können. Ihr Fruchtknoten ist 4,5 ınm lang, ihr Kelch 3 mm. Die Krone mißt 10—12 mm, wovon ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Die 2 mm langen Antheren sind 8—9 mm über dem Grund der Blumenkrone an sehr kurzen, kaum 4 mm langen Filamenten angebeftet, während der Griffel nur eine Länge von 3—3,5 mm erreicht. Sansibar-Küstengebiet: Britisch-Ostafrika, im Avisana Daruma- Distrikt, bei 1420 m ü. M. (Kissner n. 442. — Blühend am 23. März 1902). Eine durch ihren niedrigen Wuchs, die dicht gedrängt stehenden, ziemlich breiten Blätter, sowie durch den auffallend langen, gerade aufgerichteten Inflorescenzstiel sehr gut charakterisierte Art. 0. Kaessneri K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba gracilis erecta, ut videtur annua; caulis tenuis teres superne sparse dichotome ramosus ubique glaberrimus lineis % infra marginem foliorum decurrentibus vix prominentibus instructus in vivo ut in siccitate glaucus. Folia sessilia parva; stipulae basi in vaginam tubulosam extus sparse puberulam intus glabratam connatae apice in setas plures lineari-subulatas acutissimas vagina aequilongas vel paulo breviores desinentes,; lamina linearis vel lineari- lanceolata apice acuminata basin versus valde contracta, margine revoluta, glabra vel interdum sparsissime pilosa, costa media supra paulum depressa subtus manifeste prominente percursa. Flores parvi inconspicui brevissime pedieellati in capitulis subglobosis terminalibus vel rarius axillaribus plus minus longe pedunculatis dispositi; pedunculus gracilis erectus; ovariıum turbinatum glabrum; calycis laciniae usque ad basin liberae ovato-triangu- lares acutae ovario circ. duplo longiores extus et intus glabrae margine ciliolatae; corollae tubus erectus cylindraceus extus glabratus intus fauce densiuscule pilosus, lobi ovato-oblongi obtusi 'apicem versus subincrassati tubo paulo breviores; stamina paulum infra faucem affıxa, filamenta bre- vissima, antherae lineares subacutae in tubo inclusae; stilus erectus gracilis apicem versus paulum dilatatus. Capsula membranacea globosa semina plura triangularia vel subrhomboidea includens. Der schlanke, aufrechte, graugrüne Stengel erreicht eine Länge von 2030 CM. Die kleinen, ziemlich entfernt stehenden Blätter sind 2- 3,5 cm lang und kaum 3—+ mm breit, während die Nebenblätter 7—8 mm lang und bis ungefähr zur Mitte verwachsen sind. Die fast kopfigen Blütenstände haben einen Durchmesser von 6—8 mm und werden von Stielen, deren Länge zwischen 0,5—3 cm schwankt, getragen. Die einzelnen Blüten sitzen auf sehr kurzen, kaum 4 mm langen Stielchen; auch ihr Fruchtknoten mißt höchstens 4 mm, während der Kelch etwa doppelt so lang wird. Die weiße oder im trocknen Zustande blaß-braune Blumenkrone ist 4 mm lang, wovon etwas mehr als die Hälfte auf den Tubus entfällt. Die Staubblätter haben schmale, gelbliche, etwä K. Krause, Rubiaceae africanae. 521 4ı mm lange Antheren und noch kürzere, kaum wahrnehmbare Fäden. Der Griffel mißt 3,5 mm. Die reife kugelige Kapsel endlich besitzt einen Durchmesser von 4,5—2 mm und enthält 8—16 kleine, dunkelbraune, flach gedrückte, kaum 0,5 mm breite Samen. Massai-Steppe in Britisch-Östafrika: bei Sultan Hamond (Kissner n. 665. — Blühend und fruchtend am 22. April 1902). Mit ihren dichtgedrängten, kopfförmigen Blütenständen erinnert die Pflanze sehr an O. Bojeri Hi. und O. globosa Hi.; von beiden unterscheidet sie sich jedoch sehr gut durch die geringere Größe der Köpfchen, sowie durch kleinere und vor allen Dingen viel schmälere Blätter. Pentas Benth. P.SchumannianaK. Krause n.sp.; planta erecta suffruticosa ut videtur sparsiuscule ramosa; ramuli tenues teretes apicem versus subtetragoni infra nodos profundiuscule sulcati sparse ferrugineo-pilosi vel demum glabres- centes. Folia parva conferta longiuscule petiolata; stipulae interpetiolares tri- vel quadrifidae lobis anguste-linearibus acutis instructae; petiolus tenuis applanatus dimidio superiore subalatus; lamina herbacea late ovata vel ovato-elliptica apice acuta basin versus rotundata demum paulum ad pe- tiolum decurrens margine integerrima supra sparse albo-strigulosa subtus praesertim ad costam mediam atque venas primarias 5—8 prominulas densius strigosa. Flores mediocri plerumque pentameri in cymis corym- bosis terminalibus multifloris dispositi; ovarium obconicum; calyx fere ad basin in lacinias 5 inaequales subulatas ovario fere duplo longiores divisus, Jaeinia una vel rarius geminae foliaceo-dilatata; corollae tubus erectus elongatus, extus sparsissime puberulus intus fauce dense barbato-villosus, reliqua parte glaber, lobi 5 patentes ovato-oblongi subacuti glabri; stamina paulum infra faucem affıxa, filamenta tenuia brevissima, antherae lineari- oblongae obtusae; stilus erectus gracilis stigmatibus duobus_ filiformibus undique dense papillosis coronatus. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 4 m. Der vorliegende 25 cm lange und an seinem unteren Ende 3,5 cm dicke Zweig ist von dunkelbrauner oder bisweilen fast schwarzer Rinde bedeckt. und trägt viele, ziemlich dicht gedrängt stehende, 3—6 cm lange und 2—-4 cm breite Blätter, deren Blattstiele 4—2,5 cm lang sind und an deren Grunde 6-8 mm lange, ausdauernde Nebenblätter stehen. Die mäßig großen, meist ö-zähligen Blüten stehen in reichblütigen Trugdolden; ihr Fruchtknoten mißt 2—3 mm, während der Kelch etwa doppelt so lang wird. Die trichterförmige, im lebenden Zu- stande blaß-violette, im trocknen schwärzliche Blumenkrone ist 16—20 mm lang, wovon etwas mehr als die Hälfte auf die Kronenröhre entfällt. Die schmalen, sehr kurz ge- stielten Staubblätter erreichen eine Länge von 3 mm, der Griffel eine solche von 8— 10 mm, während seine beiden Narben 2,5 mm lang werden. Nördliches Nyassaland: bei Kwa-Amakita im Mahenge-Hochland; steinige, dornige Berghalde bei 1600 m ü. M. (Bussz n. 929. — Blühend am 21. Jan. 4904), In der blattartigen Verbreiterung des einen Kelchblattes steht die Pflanze der von Baker aus Madagaskar beschriebenen P. mussaendoides sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben durch vie) kleinere Blätter und Blüten, sowie weit schwächere Be- haarung. 522 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Anmerkung: Schumann hatte die Pflanze zuerst als -P. mussaendoides K. Sch. n. sp. bestimmt, ohne dabei zu berücksichtigen, daß dieser Name bereits vergeben war. Da infolgedessen eine Umtaufung notwendig geworden ist, so nehme ich gerne Gelegen- heit, die vorliegende Pflanze dem Andenken dieses verdienten Forschers- zu widmen. P. Stolzii K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba ut videtur annua; caulis erectus simplieissimus vel rarius superne sparse ramosus, tenuis teres apicem versus compressus atque praesertim infra nodos profundius- cule suleatus ubique sparse pilosus. Folia majuscula breviter petiolata vel subsessilia; stipulae interpetiolares tri- vel quadrifidae lobis linearibus acutis utrinque pilosis, petiolus brevissimus applanatus; lamina herbacea lanceolata vel oblongo-lanceolata apice angustato-acuminata basi cuneata supra hispidiuscula subtus dense molliter tomentosa. Flores mediocri bre- vissime pedicellati in cymis terminalibus umbellatis densifloris breviter pe- dunculatis dispositi; ovarium hemisphaericum, calyx fere ad basin in lacinias 5 subinaequales anguste ovatas acutas extus ut ovarium sparse pilosas margine ciliatas intus glabratas divisus; corollae tubus erectus anguste Cy- lindraceus apicem versus subdilatatus extus pilosulus intus fauce dense villosus, lobi 5 ovato-oblongi acuti patentes vel subreflexi; stamina paulum infra faucem affıxa, filamenta brevissima, antherae lineares obtusae in tubo inelusae; stilus ereetus filiformis sparse pilosus apice breviter bifidus. Die Pflanze wird etwa 30 cm hoch und ihr graugrüner, gerade aufsteigender, nur wenig verzweigter Stengel am Grunde gegen 3 mm dick. Die 2—4 mm lang gestielten Blätter sind 6—8 cm lang, 2—2,5 cm breit und werden außer vom Mittelnerv noch von 9—40 beiderseits ziemlich gleich stark hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durchzogen, während die Nerven II. und III. Grades sehr zurücktreten. Die an den untersten Knoten meist schon abgefallenen Nebenblätter messen 4—1,2 cm. Die mäßig großen Blüten sind hellblau oder im trocknen Zustande schwarz gefärbt, ihr Frucht- knoten mißt kaum 4,5 mm, die fast bis zum Grunde freien Kelchzipfel 2—2,5 mm, die Kronenröhre 6—8 mm; die Zipfel der Blumenkronenröhre sind gegen 5 mm lang und an der lebenden Pflanze oft dadurch ausgezeichnet, daß ihre Spitzen nicht blau, sondern weiß gefärbt erscheinen. Die Staubblätter sind ungefähr 3 mm unter dem Schlunde der Kronenröhre angeheftet, ihre Fäden werden kaum 4 mm lang, ihre Beutel dagegen etwas länger bis zu 3mm. Die Länge des Griffels endlich schwankt zwischen 5—9 mm. Nördliches Nyassaland: in der Steppe des Kondelandes (SToLz n. 41. — Blühend am 2. Aug. 1899. — Einheim. Name: kakolua); auf Bergwiesen an sonnigen Hängen im oberen Mgaka-Tal (Busse n. 937. — Blühend am 22. Jan. 1904). Massai-Steppe: am Ran-Fluß bei 4400 m ü. M. (Untis n. 270. — Blühend am 30. Okt. 1901). Scheint am nächsten mit P. parziflera Benth. verwandt zu sein, von der sie sich aber durch andere Blattform und dichtere Behaarung unterscheidet; von der weit ver- breiteten P. lanceolata (Forsk.; K. Sch. weicht sie in der Größe der Blüten sowie eben- falls in der Gestalt der Blätter ab. K. Krause, Rubiaceae africanae. 523 Urophyllum wall. U. floribundum K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arbo- rescens ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique subvalidi teretes apicem versus compressi atque infra nodos sulcati ubique glaberrimi. Folia majuscula brevissime petiolata; stipulae interpetiolares late ovatae acutae extus et intus glabratae; petiolus tenuis supra usque ad basin pro- funde canaliculatus; lamina coriaceo-herbacea oblongo-lanceolata apice acumi- nata basi rotundata vel subaecuta, supra glabra nitida, sublus praesertim in costa media atque in venis primariis sparsissime puberula. Flores parvi pentameri in cymis panniculatis axillaribus dense ramosis multifloris dis- positi; bracteae bracteolaeque lineari-lanceolatae glabratae; pedunculus erec- tus moaice validus compressus apicem versus sulcatus sparse puberulus vel demum glabrescens; ovarium hemisphaericum glabrum; calyx cupulatus ovario paulo longior 5-denticulatus; corollae tubus brevis apicem versus subdilatatus extus glaber intus fauce dense villosus, lobi 5 ovalo-oblongi acuti apicem versus subincrassati patentes vel demum reflexi; stamina fauce affixa, filamenta brevia tenuia, antherae anguste-ellipsoideae apicu- latae basi manifeste bifidae semiexsertae; stilus erectus brevis inerassatus inferne dense puberulus stigmate clavato integro coronatus. Der Stamm des fast baumartigen Strauches erreicht eine Höhe von —8 m und wird ebenso wie die Zweige von dunkelbrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die ziemlich großen, im trocknen Zustande bräunlichen Blätter sitzen auf sehr kurzen, kaum 4—7 mm langen Stielen, werden von 48—20 deutlich hervortretenden Quernerven durch- zogen und sind 44—22 cm lang und in der Mitte 5—7,5 cm breit. Die bald abfallen- den, ebenfalls bräunlich gefärbten Nebenblätter messen 10—12 mm. Die kleinen Blüten stehen in sehr reichblütigen, dicht verzweigten, bis zu 20 cm langen Rispen; ihr Frucht- knoten besitzt einen Durchmesser von etwa 4 mm, während der Kelch 1,5 mm lang wird. Die weiße oder gelbliche, getrocknet braun gefärbte Blumenkrone ist 5 mm lang, wovon etwa ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Staubfäden und Antheren sind je 1,5 mm lang, während der kurze Griffel nur etwa 2 mm mißt, dabei aber fast 4 mm dick wird. Kamerun: Bipinde in der Nähe von Njebbes Dorf im lichten Urwald (Zenker n. 2378. — Blühend im Mai 1901). Verwandt mit U. hirtellum Benth. und U. calicarpoides Hi., aber verschieden durch den reichen, dicht verzweigten, die Blätter an Länge oft überragenden Blütenstand. Leptactinia Hook. f. L. Bussei K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus sparse ra- mosus; ramuli graciles teretes superne puberuli inferne glabrati. Folia parva brevissime petiolata praesertim ad ramulorum apicem conferta; sti- Pulae interpetiolares ovatae apice longe acuminatae basi subconnatae extus et intus flavido- vel ferrugineo-tomentosae; petiolus brevis teres supra subsulcatus; lamina herbacea elliptica vel ovato-elliptica apice breviter acu- minata basi subacuta utrinque dense molliter tomentosa ad costam mediam 524 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. atque nervos primarios hispidiuscula. Flores magni conspicui sessiles ad ramulorum apices fasciculati; ovarium elongato-turbinatum dense flavido- sericeum; calycis laciniae fere ad basin liberae magnae lanceolatae foliaceae extus ut ovarium sericeae intus glabratae; corollae tubus anguste cylindra- ceus elongatus apicem versus paulum ampliatus extus sparse sericeus intus fauce villosus, lobi 5 lanceolato-oblongi acuti in flore patentes; stamina fauce inserta antheris sessilibus utrinque acutis inclusis; stilus erectus gra- cilis sparse pilosus stigmatibus duobus brevibus linearibus saepe sublyrato- curvatis coronatus. Der Strauch erreicht eine Höhe von etwa 2 ın. Seine dünnen Zweige sind von dunkelbrauner, rissiger, sich hier und da in kleinen Streifen loslösender Rinde bedeckt. Die Blätter sitzen ziemlich entfernt auf kurzen, nur 3—ı mm langen Blattstielen, wer- den von 4—5 mäßig stark hervortretenden Quernerven durchzogen und sind 2-—3,5 cm lang und 4,5— 2 cm breit. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 5—6 mm. Die großen, ansehnlichen Blüten stehen zu wenigen an den Enden der Zweige; ihr Fruchtknoten mißt 2—2,5 mm, während die blattartig verbreiterten Kelchzipfel bis zu 42 mm lang und im oberen Drittel bis zu 3,5 mm breit werden können. Die Blumen- krone ist weiß oder an der getrockneten Pflanze bräunlich gefärbt, ihre Röhre wird 5 cm lang, die Zipfel etwas über 2 cm. Die sitzenden Staubblätter messen höchstens 2 mm, während der stark verlängerte Griffel bis zu 6 cm lang wird, also die Kronen- röhre noch ein wenig überragt. Deutsch-Ostafrika: im Gebiet des Mbarangandu in einem Tal- einschnitt; auf rotem Lehmsandboden in einem Brachystegienwald (Busse n. 669. — Blühend am 26. Dez. 1900). Die Pflanze dürfte am nächsten mit L. heinsioides Hi. verwandt sein, von der sie aber durch breitere und kürzere Blätter sowie weniger rauhe Behaarung abweicht. Chomelia L. C. oligantha K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut vi- detur sparsiuscule ramosus; ramuli tenues teretes inermes glaberrimi. Folia decussata parva breviter petiolata; stipulae interpetiolares late triangulares aculae extus et intus glabratae mox deciduae; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque profundiuscule sulcatus; lamina rigide herbacea rarius subcoriacea obovato-oblonga vel obovato-lanceolata apice obtusa vel sub- acuta basi cuneata utrinque glabra. Flores parvi pentameri brevissime pedicellati in cymis terminalibus corymbosis subsessilibus paucifloris dispo- siti; ovarium parvum subturbinatum glabrum; calyx brevis cupulatus ob- solete 5-dentatus; corollae tubus erectus cylindraceus apicem versus sub- dilatatus extus glabriusculus intus fauce sparse villosus, lobi ovato-oblongl obtusi in flore plerumque revoluti; stamina summa fauce inserta, filamenta brevissima, antherae lineares apiculatae basi breviter incisae exsertä®; stilus erectus apicem versus subincrassatus praesertim dimidio superiore puberulus stigmatibus duobus longiusculis plerumque compressis coronatus. Ein 4,5—2,5 m hoher Strauch, dessen schlanke Zweige von graubrauner, var hier und dort von ziemlich tiefen Rissen durchzogener Rinde bedeckt sind. Die batc K. Krause, Rubiaceae africanae. 5925 abfallenden, zuletzt fast häutigen Nebenblätter messen 3,5—4 mm. Die Laubblätter sitzen auf 4—1,5 cm langen Stielchen, werden von 3—4 auf der Oberseite fast gar nicht wahrnehmbaren und auch auf der Unterseite nur wenig hervortretenden Nerven I. Ord- nung durchzogen und sind 4—5 cm lang und im oberen Drittel 4.2—1,5 cm breit. Die unscheinbaren Blüten stehen zu 6—10 in endständigen Inflorescenzen ; ihr Fruchtknoten mißt 4,5 mın, der Kelch kaum die Hälfte davon; die trichterförmige, weiße oder an der trocknen Pflanze schwärzliche Blumenkrone besitzt eine 5—7 mm lange Röhre und 5 gleichlange oder etwas kürzere Zipfel. Die Fäden der Staubblätter messen höchstens 4 mm, die Antheren dagegen bis 4 mm; der Griffel endlich wird bis 8 mm lang und von zwei feinen 2,5 mm langen Narben gekrönt. Somaliland: bei Sidimum im Buschwald, bei 260 m ü. M. (ELLen- BECK n. 2237. — Blühend am 28. Mai 1904). Die Pflanze unterscheidet sich von der ihr ziemlich nahe stehenden Ch. nigricans (Hook. f.) K. Sch. durch kleinere, anders gestaltete Blätter sowie weniger reichblütige und lockere Inflorescenzen. C. subcapitata K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut videtur sparsiuscule ramosus ramulis striete patentibus tenuibus tetrangu- latis glabris. Folia mediocra breviter petiolata; stipulae basi in annulum brevem diutius persistentem connatae apice in lacinias 2 subulatas mox deciduas desinentes; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque sub- sulcatus; lamina rigide coriacea obovato-lanceolata vel lanceolata apice acuminata basi cuneata utrinque glaberrima nitida. Flores majusculi bre- viter pedicellati in cymis sessilibus congestis subcapitatis paucifloris; brac- teae bracteolaeque ovato-oblongae acutae glabrae; ovarium hemisphaericum ; calyx brevis cupulatus utrinque glabratus ad tertium vel rarius fere ad medium in lacinias 5 ovatas acutas divisus; corollae tubus anguste cy- lindraceus erectus elongatus extus et intus glaberrimus fauce nudus, lobi ovato-oblongi acuti, stamina fauce inserta, antherae sessiles lineares acutae semiexsertae; stilus erectus filiformis. Die Pflanze stellt einen etwa 2 m hohen Strauch dar, dessen 30--35 cm lange und am Grunde fast 3 mm dicken Zweige oben von glatter, glänzender, rotbrauner Epidermis, unten dagegen von braungrauer, schwach rissiger Rinde bekleidet sind. Die 6—12 cm langen und in ihrem oberen Viertel bis zu 3,5 cm breiten Blätter stehen auf kurzen, 4—40 mm langen Stielen, werden rechts und links von der Mittelrippe von 7 oder 8 oberseits fast gar nicht und auch unterseits nur wenig hervortretenden Quernerven durch- 20gen und nehmen beim Trocknen olivengrüne bis bräunliche Färbung an. Die kleinen Nebenblätter messen etwas über 3 mm und sind bis zu einem Viertel ihrer Höhe mit einander verwachsen. Die Blüten stehen zu 8$—12 in dicht gedrängten, fast kopfförmigen Inflorescenzen und besitzen einen @ mm langen Fruchtknoten, einen etwas längeren Kelch sowie eine Krone, die an der lebenden Pflanze weiß bis gelblich, an der ge- trockneten braun gefärbt ist und eine 3—3,5 cm lange Röhre mit 5—7 mm langen Zipfeln hat, Die sitzenden Staubbeutel messen 3—3,5 mm, während der Griffel eine Länge von annähernd 3 cm erreicht. Die Frucht endlich ist im getrockneten Zustande von ähnlicher braungrüner Farbe wie die Laubblätter und besitzt einen Durchmesser von 6—7 mm. Sansibar-Küstengebiet: an der Westküste von Mafia unmittelbar am Wasser (Busss n. 426. —- Fruchtend am 26. Nov. 1900); im Sachsen- 526 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. wald bei Dar-es-Saläm (Enter n. 3241. — Fruchtend am 1. Okt. 1905, Stunımann n. 455. — Blühend am 11. Sept. 1901). Eine durch ihre dicht gedrängten, fast kopfigen Blütenstände, sowie die ziemlich ansehnlichen, lang gestreckten Blüten sehr gut charakterisierte Art. Randia Houst. R. Stolzii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arborescens ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique tenues inermes teretes vel apicem versus tetragoni infra nodos subsuleati. Folia decussata breviter petiolata pro genere magna; stipulae breves anguste triangulares acutae extus ferrugineo-pilosae intus glabrae basi in annulum minutum diutius persistentem connatae; petiolus modice validus semiteres supra paulum applanatus atque profundiuscule sulcatus basi vix incrassatus; lamina coriaceo-herbacea obovata vel obovato-oblonga rarius obovato-lanceolata apice breviter acuminata basi cuneata supra glabra subtus in costa media atque venis primariis sparsissime ferrugineo-pilosa. Flores majusculi mani- feste pedicellati solitarii terminales; pedicelli incrassati tetragoni densiuscule ferrugineo-pilosi; ovarium obovoideum dense molliter ferrugineo-tomen- tosum; calyx laciniis 5 lineari-subulatis acutissimis erectis ut ovarium ferrugineo-tomentosis; corolla extus minute papillosa intus glabra (in spe- cimine quod adest nondum evoluta); stamina fauce inserta, antherae magnae ut videtur sessiles dorso aflixae lineares acutae; ....; bacca subglobosa longitudinaliter costata grisea. Der Strauch erreicht eine Höhe bis zu 5m. Seine ziemlich dünnen Zweige sind oben spärlich mit rostfarbenen Haaren besetzt und unten mit graubrauner, rissiger Rinde bekleidet. Die großen, im getrockneten Zustande grünlich-grauen Blätter stehen in ziemlich regelmäßigen Abständen von 8$—12 cm; sie sitzen auf kurzen, nur 6—14 mm langen Stielen, sind 12—20 cm lang, im oberen Drittel 6—-8,5 cm breit und werden von 40—12 beiderseits deutlich hervortretenden Quernerven durchzogen. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 4—5 mm. Die Knospen der an dem vorliegenden Material leider noch nicht vollständig entwickelten Blüten haben schmal-eiförmige Ge- stalt und sind etwa 3 cm lang; sie werden von kurzen 4—4,4 cm langen Stielen ge- tragen, besitzen einen Fruchtknoten von 4 cm Länge und einen Kelch, dessen Zipfel bis zu 2 -2,3cm lang werden können. Die noch unentfaltete Blumenkrone soll bei der lebenden Pflanze weiß gefärbt sein, getrocknet nimmt sie hell-bräunliche Färbung An. Die wie es scheint sitzenden oder doch wenigstens nur sehr kurz gestielten Antheren messen 4—4,2 cm. Nördliches Nyassaland: Kondeland; bei Isujana auf feuchtem Waldboden, bei 550 m ü. M. (An. Sroız n. 87. — Gesammelt kurz vor dem Aufblühen am 20. Nov. 1899. — Einheim. Name: umpuso). Die Pflanze ist ohne jeden Zweifel sehr nahe verwandt mit der besonders im tropischen Westafrika vorkommenden R. malleifera Hook. f.; sie unterscheidet sich indes von dieser Art durch die größere Länge und dichtere Behaarung der Kelchzipfel, sowie ferner in der Form und Textur der Laubblätter. R. refractiloba K. Krause n. sp.; frutex ereetus arborescens ut vi- detur sparsiuscule ramosus ramulis tenuibus teretibus substriatis glaberrimis K. Krause, Rubiaceae africanae, 527 non spinosis. Folia majuscula breviter petiolata; stipulae caducissimae basi in annulum brevem diutius persistentem connatae; peliolus modice validus supra paulum applanatus atque late canaliculatus basi vix incrassa- tus; Jamina rigide coriacea utrinque glaberrima anguste oblonga vel rarius anguste .obovato-oblonga apice breviter acuminata basi subcuneata. Flores parvi breviter pedicellati ad 8—16 in axillis superioribus fasciculati; ovarium turbinatum glabrum; calyx eupulatus profundiuscule in lacinias 5 triangulares acutas erectas divisus; corollae tubus late cylindraceus apicem versus subdilatatus extus glaberrimus intus fauce dense villosus, lobi ob- ovato-oblongi acuminati reflexi; stamina summa fauce inserta in flore ut corollae lobi reflexa, filamenta tenuia brevia, antherae lineares apiculatae basi subrotundatae; stilus erectus incrassatus basi subito contractus stig- mate clavellato subsulcato integro coronatus. Bacca globosa glabra poly- sperma. Der Strauch erreicht eine Höhe von 2—5 m und ist an seinen dünnen Zweigen von brauner oder grauer, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die 5—8 mm lang gestielten und im trocknen Zustande tabaksbraunen Laubblätter stehen in ziemlich regelmäßigen Abständen von 4—6 cm, sind 42—15 cm lang, 4—5 cm breit und werden von 7—8 oberseits ein wenig eingesenkten, unterseits ziemlich stark hervortretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen. Die ziemlich kleinen Blüten sitzen auf 6—12 mm langen Stiel- chen; ihr Fruchtknoten erreicht eine Länge von 3 mm und ist an den trocknen Exem- plaren meist schwarz gefärbt, während der 4 mm lange Kelch eine etwas hellere, mehr bräunliche Färbung besitzt und fast bis zur Mitte in 5 Abschnitte geteilt ist. Die wachsgelbe oder getrocknet rotbraune Blumenkrone hat eine 5—6 mm lange Röhre und 8—9 mm lange Zipfel. Die Staubfäden messen höchstens 2,5 mm, während die Antheren bis zu 5 mm lang werden können und in eine deutliche, etwa 1/s mm lange Spitze auslaufen. Der ziemlich starke Griffel überragt die Kronenröhre um 6—8 mm Die an den vorliegenden Pflanzen anscheinend noch nicht völlig ausgereiften Beeren sind getrocknet von bräunlicher Färbung, haben eine ziemlich dicke, lederige, fast krusten- artige Schale und messen etwa 5—7 mm im Durchmesser. Kamerun: bei Bipinde im Urwald (Zenker n. 3147. — Blühend und fruchtend im Juni 1904). Unterscheidet sich von der sonst ziemlich nahe verwandten und auch im gleichen Gebiet vorkommenden R. genipaeflora DC. durch kleinere, vor allen Dingen kürzere Blüten und andere Blütenfarbe. R. congestiflora K. Krause n. sp.; arbor erecta ramulis tenuibus teretibus vel apicem versus tetragonis atque sulcatis glaberrimis. Folia majuscula breviter petiolata; stipulae ovato-triangulares acutae basi con- junetae extus et intus glabratae tardius deciduae; petiolus tenuis compressus Supra profundiuscule sulcatus basi vix incrassatus; lamina coriaceo-herbacea utrinqgue glaberrima oblonga vel oblongo-elliptica apice acuminata basi subacuta. Flores in panniculis densifloris axillaribus sessilibus; pedicelli graciles erecti; ovarium subglobosum glabrum calycem cupulatum manifeste .ö-dentatum aequans; corollae tubus late cylindraceus basin versus paulum contractus extus glaberrimus fauce densiuscule villosus, lobi ovali acuminati reflexi; stamina fauce affıxa exserta, filamenta tenuia brevissima, antherae Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd 34 528 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. lineari-oblongae apiculatae basi breviter incisae; stilus erectus validus basi contractus stigmate clavellato bifido coronatus. Bacca subglobosa utrinque obtusa. Der Baum erreicht eine Höhe von 15 m und mehr. Die von ihm vorliegenden, 35—40 cm langen, blühenden Zweige sind am Grunde 3—4 mm dick und mit dunkel- brauner und glatter oder in den älteren Teilen graubrauner und ziemlich rauher Rinde bekleidet. Die mäßig großen, in Abständen von 4—5 cm stehenden Blätter sitzen auf dünnen, kaum 6—8 mm langen Stielchen, erreichen eine Länge von 42--46 cm und eine Breite von 4—6 cm, werden von 7—9 beiderseits nur wenig hervorspringenden Nerven I. Ordnung durchzogen und nehmen beim Trocknen dunkelbraune bis schwärz- liche Färbung an. Die Blüten stehen zu 20—35 in sehr dicht gedrängten, rispenähn- lichen Blütenständen und werden von 8—46 mm langen Stielchen getragen. Ihr Frucht- knoten hat einen Durchmesser von etwa 3 mm, und auch der Kelch mißt annähernd ebensoviel. Die ledergelben oder getrocknet schwärzlichen Zipfel der Blumenkrone messen 6—8 mm, während die an der lebenden Pflanze karminrot gefärbte Röhre etwas kürzer bleibt. Die Fäden der Staubblätter sind kaum 1 mm lang, die Antheren dagegen bis zu 3,5 mm. Der Griffel überragt bei einer Länge von 1,2—1,4 cm die Kronenröhre um mehr als das Doppelte. Die beerenartigen Früchtchen endlich haben im trocknen Zustande ziemlich harte, lederartige Beschaffenheit, sind tiefbraun gefärbt und besitzen einen Durchmesser von 4—6 mm. Kamerun: bei Bipindihof im Urwald des Lokundjetales (ZENKER n. 3173. —Blühend und fruchtend im Juni 4904). Ähnelt im Habitus sehr der ebenfalls aus Kamerun beschriebenen R. sphaero- eoryne K.Sch.; weicht aber von dieser Pflanze ab durch höheren Wuchs, dichtere Blütenstände, anders gefärbte Blüten sowie tiefer geteilten Griffel. R. lasiophylla K. Krause n. sp.; frutex ramis decumbentibus modice validis teretibus vel apicem versus subtetragonis compressis superne pilosis inferne glabratis. Folia parva breviter petiolata praecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae late ovatae acuminatae extus sparse pilosae intus glabrae margine ciliatae basi subconnatae; petiolus tenuis applanatus supra vix sulcatus; lamina herbacea obovata vel obovato-oblonga rarissime ovata apice obtusiuscula basi cuneata utrinque praesertim ad costam mediam at- que venas primarias adpresse pilosa. “Flores majusculi breviter pedicellati; calyx cupulatus ad medium in lacinias 5 ovatas obtusas divisus extus ul ovarium hemisphaericum dense flavido-pilosus intus minute papillosus, eorollae tubus brevis late cylindraceus extus sparse puberulus intus fauce dense villosus, lobi rotundati utrinque puberuli tubo eirc. duplo longiores; stamina fauce affıxa, filamenta brevissima vix conspicua, antherae ovato- oblongae acutae basi breviter incisae semiexsertae; stilus brevis incrassatus stigmate globoso subcapitato manifeste bifido coronatus. Die vorliegenden, ziemlich gedrungenen, beinahe krüppelartigen Zweige messen etwa 15—2) cm, sind am Grunde 3—3,5 mm dick und werden von graubrauner, war- ziger und stark rissiger Rinde bekleidet. Die kleinen, 3—4,5 em langen und 2—3 cM breiten Blätter stehen vorzugsweise dicht gedrängt an den Enden der Zweige, während die unteren Sproßpartien fast gänzlich blattlos sind. Ihre dünnen, im trocknen Zu-. stande auf der Oberseite tiefbraun, auf der Unterseite etwas heller gefärbten Spreiten werden von 4—3 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven I. Ordnung durch- ’ K. Krause, Rubiaceae africanae, 529 zogen. Die mäßig großen, 8—16 mm lang gestielten Blüten stehen einzeln oder zu 2—3 beisammen. Ihr Fruchtknoten mißt 4 mm, während der Kelch etwa doppelt so lang wird. Die weiße oder getrocknet schwärzliche Blumenkrone besitzt eine 3,5 mm lange Röhre und 7—8 mm lange und ebenso breite Zipfel. Die 3 mm langen und im unteren Drittel etwas über 1 mm breiten Staubbeutel sitzen auf sehr kurzen, kaum sichtbaren Filamenten von höchstens 4 mm Länge. Auch der Griffel bleibt ziemlich kurz und mißt mit der kopfigen, etwa 4 mm langen Narbe kaum mehr als 4 mm. Südliches Deutsch-Ostafrika: Im Gebiet des Mbarangandu; im Brachystegienwald auf Sandboden mit mäßigem Schatten (Busse n. 677. — Blühend am 26. Dez. 1900). Mit ihren knorrigen, verkürzten Zweigen und ihren kleinen Blättern ähnelt die Pflanze sehr der in Natal vorkommenden R. Krausii Harv. und ebenso der im Gebiet der Delagoabai heimischen R. lachnosiphonium Hochst. Von beiden Arten unter- scheidet sie sich aber zunächst durch den nicderliegenden Wuchs und dann durch die verhältnismäßig dichte Behaarung ihrer Blätter und äußeren Blütenteile. R. torulosa K. Krause n. sp.; frutex erectus ramis modice validis teretibus superne puberulis inferne glabratis. Folia parva brevissime petio- lata ad ramulorum apicem conferta; stipulae late ovatae aculae basi vagi- natim conjunctae extus puberulae intus glabrae mox deciduae; petiolus tenuis compressus; lamina coriaceo-herbacea obovata vel rarius ovata apice Subacuta basi cuneata supra puberula subtus praesertim ad costam mediam atque venas primarias prominulas densiuscule pilosa wmargine_ ciliolata. Flores majuseuli breviter pedicellati; ovarium turbinatum dense flavido- Pilosum; calyx tubulosus apicem versus paulum dilatatus margine superiore 5—7-dentatus; corollae tubus eylindraceus extus papillosus intus glabrius- eulus fauce sparse puberulus, lobi 5—7 obovati obtusi tubo paulo bre- viores; stamina paulum infra faucem affıxa, antherae subsessiles lineares utrinque acutae inclusae; stilus erectus validus corollae tubum paulum Superans stigmate clavato subsulcato integro coronatus. Die Pflanze stellt einen 2—3 m hohen knorrigen Strauch dar, dessen ziemlich starke gedrungene Zweige von glatter, gelblicher, sich an manchen Stellen in vielen kleinen Schüppchen loslösender Rinde bedeckt sind. Die kleinen, hauptsächlich an den Enden der Zweige stehenden Blätter scheinen sehr leicht abzufallen, so daß der Strauch bis- weilen fast gänzlich blattlos dasteht; sie sitzen auf kurzen, kaum 2—4 mm langen Stielen, sind 2—3 cm lang und 1—4,5 cm breit, werden von 6—7 beiderseits nur ganz wenig hervortretenden Nerven durchzogen und nehmen beim Trocknen auf der Ober- seite schwärzliche bis tief olivgrüne, auf der Unterseite etwas hellere Färbung an. Die mäßig großen, meist einzeln stehenden Blüten werden von 6—10 mm langen Stielen getragen. Ihr Fruchtknoten mißt 3,5 mm und ist ebenso wie der fast röhren- förmige, bis 40 mm lange Kelch dicht gelblich behaart. Die gelbe oder getrocknet rot- braune Blumenkrone besitzt eine 1,5—1,8 cm lange Röhre und 41—4,2 cm lange Zipfel. Die sehr schmalen, fast sitzenden Antheren messen 1—1,2 cm, während der Griffel eine Länge von eirc. 2 cm erreicht. Abfall des östlichen Nyassalandes: Gebiet des Liwale-Flusses; lichte Baumsteppe mit sandigem Boden (Busse n. 561. — Blühend am 1. Dez. 1900). Steht der vorhergehenden Art ziemlich nahe; weicht aber ab durch den aufrechten 34* 530 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Wuchs, die hellere, gelbliche, glatte Berindung der Zweige, durch andere Blütenfarbe sowie durch erheblich längere, ansehnlichere Blüten. Heinsia DC. H. parviflora K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ramulis tenuibus teretibus superne dense ferrugineo-pilosis inferne glabratis. Folia opposita parva brevissime petiolata; stipulae interpetiolares anguste ovatae acutae apice profundiuscule bifidae extus pilosulae intus glabratae; petiolus tenuis complanatus supra vix sulcatus; lamina membranaceo-herbacea ovata vel ovato-elliptica apice plus minus acuminata basi acuta vel subcuneata supra glabra subtus praesertim ad costam mediam atque venas primarias sparse puberula. Flores pro genere parvi terminales solitarii vel in cymis paucifloris dispositi; pedicelli graciles erecti; ovarium obeconicum minute papillosum; calyeis laciniae usque ad basin liberae subfoliaceae obovato- oblongae acutae margine ciliatae ovario aequilongae vel paulo breviores; corollae hypocraterimorphae tubus erectus anguste-cylindraceus apicem versus subdilatatus extus sericeus intus fauce densissime villosus, lobi 5 anguste ovali acuminati horizontaliter patentes; stamina fauce inserta, fila- menta brevissima, antherae lineares acutae inclusae; stilus erectus gracilis corollae tubum paulum superans stigmatibus duobus brevibus incrassatis coronatus. Fructus subglobosus. Der Strauch wird 4—2 m hoch. Die von ihm vorliegenden, 30—35 cm langen und am Grunde 2,5—3 mm dicken Zweige sind mit rauher, rissiger, graubrauner Rinde bekleidet. Die ziemlich lange ausdauernden Nebenblätter messen 4—4,5 mm. Der Blatt- stiel wird kaum 2—ı mm lang, während die dünne, im trocknen Zustande schwärzliche Spreite eine Länge von 2—3 cm und eine Breite von 4—4,5 cm erreicht und von 3—4 beiderseits nur ganz wenig hervortretenden Quernerven durchzogen wird. Die verhältnis- mäßig kleinen Blüten stehen entweder einzeln oder zu 3—3 beisammen; ihre Stiele messen 6—10 mn, während Kelch und Fruchtknoten nur je 2,5—3 mm lang werden. Die weiße oder getrocknet gelbliche Blumenkrone mißt 2,5—3 cm, wovon etwa ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Die Staubblätter besitzen 4 mm lange Antheren, während die Staubfäden kaum 4 mm lang werden. Der Griffel ist etwas über 2 cm lang, und die vorliegenden, schwarzbraunen Früchte besitzen endlich einen Durchmesser von 6—8 mm. Sansibar-Küstengebiet: im Sachsenwald bei Dar-es-Saläm auf Sandboden an lichten wie auch an dichter bewachsenen Stellen (HoLtz n. 341. — Blühend am 28. Nov. 1901). — Einheim. Name: uugoud sokoru. Makonde-Plateau: bei Mkomadatchi als Charakterpflanze des Ma- konde-Busches auf lichten, sonnigen Stellen (Bussz n. 1083. — Blühend und fruchtend am 27. Febr. 1901). Von der nahe verwandten, weit verbreiteten H. pulchella (G. Don) K. Sch. durch erheblich kleinere Blüten unterschieden. K. Krause, Rubiaceae africanae. 531 Polysphaeria Hook. f. P.squarrosa K. Krause n. sp.; frutex ut videtur densiuscule squar- roso-Famosus ramulis striatis modice validis subtetragonis ad nodos paulum complanatis atque dilatatis glaberrimis. Folia parva breviter petiolata; stipulae minutae e basi late triangulari acuminatae glabrae; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque subsulcatus; lamina coriaceo - herbacea utrinque glaberrima nitidula anguste oblonga vel ovato -oblonga apice acuminata basi subcuneata vel rarius rotundata. Flores in glomerulis axil- laribus sessilibus multifloris congesti; ovarium parvum obconicum; calyx brevis cupulatus truncatus utrinque glabratus; corollae tubus late eylindra- ceus extus glaber intus fauce dense villosus, lobi 4 ovato-triangulares acuti tubo paulo longiores; stamina fauce affıxa, filamenta tenuia brevissima, an- therae anguste oblongae apiculatae semiexsertae; stilus erectus graeilis dimidio inferiore sparse pilosus apice breviter bifidus. Die vorliegenden, 20—35 cm langen und am Grunde bis zu 6 mm dicken Zweige sind von dunkelbrauner, schwach rissiger Rinde bekleidet und durch starren, gestreckten Wuchs ausgezeichnet. Die bräunlich bis graugrün gefärbten, schwach glänzenden Laub- blätter scheinen sehr leicht abzufallen, wenigstens ist das vorliegende Exemplar fast völlig blattlos; sie sitzen auf kurzen, 8$—44 mm langen Stielen, sind 8—412 cm lang, in der Mitte 2,5—3,2 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 7 oder 8 beiderseits ziemlich gleich stark hervorspringenden Quernerven durchzogen. Die kleinen, unscheinbaren Blüten besitzen einen schr kurzen, kaum 4 mm langen Fruchtknoten und einen Kelch, der etwa 1,2 mm mißt. Die Blumenkrone selbst ist an der vorliegenden Pflanze noch nicht vollständig entfaltet, ihre genauen Maße lassen sich also noch nicht angeben; ihre Farbe ist im trocknen Zustande dunkelbraun bis fast schwarz, während Kelch und Fruchtknoten eine hellere, mehr rotbraune Färbung besitzen. Die Staub- beutel sind annähernd 2,5 mm lang und sitzen auf sehr kurzen, kaum 4 mm langen Filamenten. Der Griffel endlich ist ebenso wie die Blumenkrone noch nicht völlig ent- wickelt, sondern in der Knospe eingeschlossen; seine vorläufige Länge beträgt in dieser nur etwa 6 mm. Makonde-Plateau: bei Mtepera (Busse n. 43441. — Mit Knospen gesammelt am 28. Febr. 1904). In den ziemlich reichblütigen Inflorescenzen und dem kahlen, ungezähnten Kelch stimmt die vorliegende Pflanze sehr mit der ebenfalls in Ostafrika vorkommenden P. multiflora Hi. überein. Sie unterscheidet sich aber dann von dieser durch den mehr gedrungenen, sparrigen Wuchs, durch andere Blaltform sowie durch zugespitzte. nicht abgerundete Korollenzipfel. Pentanisia Harv. P. crassifolia K. Krause n. sp.; herba perennis pluribus caulibus tenuibus erecto-ascendentibus subtetragonis sulcatis superne praesertim in Suleis sparse puberulis inferne glabratis. Folia parva subsessilia interdum ternatim verticillata; stipulae basi vaginatim conjunctae apice in lacinias 2 vel 3 subulatas glabras desinentes; lamina crassa subcoriacea anguste ovata vel ovato-oblonga apice acuta hasi subrotundata utrinque glaberrima. 532 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Flores majusculi sessiles in eymis capitatis terminalibus; ovarium obconicum densiuscule sericeum; calycis laciniae inaequales, 2 vel 3 elongatae folia- ceo-dilatatae, ceterae parvae subdentiformes; corollae tubus erectus anguste eylindraceus apicem versus subdilatatus extus sparse pilosus intus glabratus fauce villosus; lobi ovato-oblongi subacuti; stamina fauce affıxa, filamenta tenuia longiuscula, antherae oblongae utrinque obtusae exsertae; stilus erectus gracilis corollae tubo paulo brevior stigmatibus tribus brevibus com- pressis undique papillosis coronatus. Aus der ziemlich stark verdickten, holzigen Basis erheben sich 3-6 dünne, von schwarzbrauner Epidermis bedeckte, 48—22 cm lange Stengel. Die im getrockneten Zu- stande gelblichgrün oder auch mehr bräunlich gefärbten Laubblätter sind 2,5—4 cm lang, im unteren Drittel bis zu 4,3 cm breit und werden außer vom Mittelnerv noch von 3 oder 4 beiderseits nur wenig hervorspringenden, bisweilen sogar etwas eingesenkten, dafür aber durch etwas dunklere Färbung auffallenden Quernerven durchzogen. Die aus- dauernden Nebenblätter messen 2,5—3 mm. Die Blüten stehen zu 42—20 in end- ständigen etwa 2 cm breiten Inflorescenzen; sie haben einen kaum 4,5 mm langen Fruchtknoten, einen Kelch, dessen längste Zipfel bis zu 3 mm messen, und eine hell- blau oder getrocknet rötlich-violett gefärbte Krone, die eine 1—1,3 cm lange Röhre und 2—2,5 mm lange Zipfel besitzt. Die Länge der Staubfäden beträgt 4,5—2 mm, die der Antheren kaum 1 mm. Der Griffel endlich mißt etwas weniger als die Blumenkrone, in der Regel 8—44 mm. Sambesigebiet: Maschonaland, Norton bei Salisbury; in steiniger Steppe bei 1500 m ü. M. (Enster n. 3022. — Blühend am 15. Sept. 1905). Eine durch ihre verhältnismäßig dicken, fast lederigen Blätter sowie durch die blaßblaue Farbe der Blüten schr gut charakterisierte Art, die auch mit den beiden in letzter Zeit aus Rhodesia beschriebenen Pentanisia-Arten, P. serieocarpa Sp. Moore und P. rhodesiana Sp. Moore, nicht identisch sein kann, sondern von beiden in Form, Größe und Textur der Blätter wie auch in der Länge der Blüten ganz erheblich ab- weicht. P. longisepala K. Krause n. sp.; herba ut videtur perennis pluribus caulibus e basi communi adscendentibus modice validis subtetragonis com- pressis sparsissime pilosis vel mox glabratis. Folia pro genere lata bre- vissime petiolata conferta; stipulae basi cum petiolis in vaginam brevem laxam connatae apice in lacinias 3 lineari-subulatas desinentes; lamina te- nuiter herbacea plus minus late ovata apice acuta basi rotundata vel rarius subcordata utrinque glaberrima. Flores sessiles in cymis terminalibus sub- eapitatis; ovarium obeonicum breviter pilosum; calyeis laciniae 5 inaequales, 2 foliaceo-dilatatae valde elongatae dimidium corollae aequantes vel paulo longiores, ceterae minutae dentiformes; corollae tubus gracilis angustissime eylindraceus apicem versus ampliatus utrinque glaber fauce sparse villosus, lobi 5 ovato-oblongi obtusi; stamina fauce inserta, filamenta tenuia brevia, antherae lineari-oblongae obtusae; stilus erectus filiformis apice bifidus. Die 20—28 cm langen und am Grunde bis zu 3 mm dicken Stengel sind von brauner oder seltener grünlichbrauner Epidermis bekleidet. Die breiten, ziemlich dicht stehenden Laubblätter sind 2,5—3,5 cm lang, im unteren Drittel 1—2,2 cm breit, werden rechts und links vom Medianus von 5 oder 6 beiderseits nur wenig hervortretenden, aber durch etwas dunklere Färbung mehr auffallenden Quernerven durchzogen und K. Krause, Rubiaceae alricanar. 533 nehmen beim Trocknen eine lebhaft gelbgrüne, seltener etwas dunklere Farbe an. Die Nebenblätter messen nur 2,5—3 mm. Die Blüten stehen zu 45—%20 in endständigen Köpfchen. Sie haben einen höchstens 4 mm langen Fruchtknoten und einen Kelch, von dem gewöhnlich 2 Zipfel blattartig verbreitert sind und bis zu 12 mm lang werden, während die übrigen 3 kleine, kaum 4 mm lange Zähnchen darstellen. Die Blumen- krone ist im lebenden Zustande blau-violett, im getrockneten rötlich-violett gefärbt; sie besitzt eine 1,8—2,2 cm lange Röhre und 3—4 mm lange Zipfel. Die Staubfäden messen höchstens 4,5 mm und auch die Länge der Antheren beträgt nur wenig über 2 mm. Der sehr dünne, fadenförmige Griffel endlich wird bis zu 2,3 cm lang, wovon auf die Narben 2,5—3 mm entfallen. Sulu-Natal: Pondoland, häufig auf der oberen Fläche bei Kl.-Kraa (Bacumann n. 1304). Von P. variabilis Harv. var. latifolia, mit der sie im Nabitus noch am meisten übereinstimmt, durch die fast völlige Kahlheit all ihrer Teile sowie durch die stark ver- längerten Kelchzipfel leicht zu unterscheiden. Vangueria Juss. V. erythrophloea K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus modice altus ut videtur sparsiuscule ramosus atque foliosus, in specimine quod adest fere omnino defoliatus; rami ramulisque modice validi teretes apicem versus subcomplanati inermes superne sparse adpresse pilosi inferne glabrati. Folia parva brevissime petiolata opposita vel rarius ternatim verticillata cadueissima; stipulae interpetiolares late ovatae acuminatae basi in annulum diutius persistentem connatae extus densiuscule pilosae intus glabratae; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque subsuleatus; la- mina herbacea elliptica vel ovato-elliptica rarissime obovato-oblonga apice acuta basi subeuneata utrinque glaberrima. Flores parvi pentameri bre- viter pedicellati conferti; ovarium breve minutum turbinatum glabrum; calyx usque ad basin in lacinias 5 ovatas apicem versus rotundatas apice ipso apieulatas divisus; corollae urceolatae tubus extus glabriusculus intus paulum infra medium annulo pilorum deflexorum instructus fauce nudus, lobi 5 ovati acuminati eirc. dimidium tubi aequantes vel paulo longiores; stamina fauce affıxa, filamenta tenuia brevissima, antherae lineares apieu- latae basi vix incisae in tubo inclusae; stilus erectus gracilis corollae lobos non superans. Drupa subglobosa rugulosa glabra apice areolata. Die vorliegenden, 20—25 cm langen und am Grunde 3—3,5 mm starken, fast gänzlich blattlosen Zweige sind von rotbrauner, rissiger Rinde bedeckt, die sich mit sehr großer Leichtigkeit loslöst und dann das glatte, ebenfalls intensiv rotbraun gefärbte Holz hervortreten läßt. Die nur 3—5 mm lang gestielten Blätter werden 4—6 cm lang und 2—3 cm breit, sind von 4—5 auf der Oberseite ein wenig eingesenkten, auf der Unterseite schwach hervortretenden Nerven durchzogen und besitzen auch im getrock- neten Zustande eine ziemlich frische, hellgrüne Färbung. Die einige Zeit ausdauernden Nebenblätter messen 3—3,5 mm. Die unscheinbaren Blüten stehen zu 6—10 ziemlich dicht zusammengedrängt in den oberen Blattachseln und sitzen auf kurzen, dünnen 6— 12 mm langen Stielchen auf, Ihr Fruchtknoten mißt nur 4,5 mm und auch der Kelch wird höchstens 1 mm länger. Die an der getrockneten Pflanze braune Blumenkrone 534 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. besitzt eine 4—6 mm lange Röhre und 2,5—3,5 mm lange Zipfel. Die Antheren er- reichen eine Länge von 2,5—3 mm, während ihre Fäden kaum halb so lang werden. Der Griffel bleibt ebenfalls ziemlich kurz und mißt selten mehr als 5 mm. Die reife, an den vorliegenden Exemplaren grün gefärbte Frucht besitzt einen Durchmesser von 6—8 mm. Ober-Guinea: Togo, bei Basari im Gras der Savanne bei 350 m ü. M. (Kersting n. 539. — Blühend und fruchtend am 16. Fehr. 1902). Mit ihren rötlich berindeten fast völlig entblätterten Zweigen und ihren kleinen, unscheinbaren, dicht zusammengedrängten Blüten nimmt die Pflanze schon ihrem ganzen Habitus nach eine sehr abgesonderte Stellung unter den übrigen Arten der Gattung ein. Sie ähnelt noch am meisten der weit verbreiteten V. infausta Burch., weicht aber auch von dieser in Zahl, Größe und Form der Blätter und Blüten erheblich ab. V. Uhligii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arborescens ramis ramulisque tenuibus teretibus inermibus glabris. Folia opposita parva breviter petiolata praecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae triangulares acutae basi in annulum diutius persistentem connatae extus glabratae intus densiuscule villosae; petiolus tenuis applanatus supra vix suleatus; Jamina membranacea ovata vel ovato-elliptica apice cuspidato- acuminata basi subacuta vel rarius cuneata supra glabra subtus praesertim in axillis nervorum primariorum barbellata. Flores parvi solitarii axillares vel rarius in fasciculis paucifloris dispositi; pedicelli gracillimi erecti vel subdependentes; ovarium parvum turbinatum glabrum; calyx brevissimus patens obsolete 5-dentatus; corollae tubus late cylindraceus apicem versus subampliatus extus glabratus intus paulum infra medium annulo pilorum deflexorum instructus fauce nudus, lobi 5 ovati acuti in flore plerumque reflexi; stamina paulum infra faucem affixa, filamenta tenuia brevissima vix conspicua, antherae lineares acutae basi breviter incisae semiexserlä®e; stilus erectus filiformis corollae tubum paulum superans stigmate subcapi- tato coronatus. Die Zweige des bis zu 5 m hohen Strauches sind mit graubrauner, rissiger, hier und da von kleinen Warzen bedeckter Rinde bekleidet. Die 2—3 cm langen und im unteren Drittel 1—1,5 cm breiten Blätter sitzen auf kurzen, 5—8 mm langen Stielen und werden von 3 oder zu 4 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen. Die in ihren oberen Teilen bald abfallenden Nebenblätter messen 2,5— 3 mm. Die einzeln oder 3—5 beisammen stehenden Blüten werden von sehr schlanken, 1—1,4 cm langen Stielchen getragen, haben einen etwa 4,5 mm langen Fruchtknoten, einen kaum 0,5 mm langen Kelch und eine rosa oder getrocknet braun gefärbte Blumen- krone mit 7 mm langer Röhre und 3 mm langen Zipfeln. Die Antheren messen etwa 2 mm, während ihre Filamente kaum 0,5 mm lang werden. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von ungefähr 7—8 mm. Kilimandscharo - Gebiet: am Kilimandscharo im Urwald noch unterhalb der Bambuszone bei 2200 m ü.M. (Unis n. 521. — Blühend am 48. Nov. 4904). Ziemlich nahe verwandt mit V. negleeta K. Sch., aber durch kleinere Blätter, größere und länger gestielte Blüten sowie andere Blütenfarbe unterschieden. V. longisepala K. Krause n. sp.; frutex erectus ut videtur modice altus ramis tenuibus teretibus superne puberulis inferne mox glabratis. K. Krause, Rubiaceae alricanae. 535 Folia parva breviter petiolata; stipulae e basi late triangulari subulatae pi- losae; petiolus gracilis supra paulum applanatus atque late canaliculatus; lamina tenuiter herbacea elliptica vel ovato-elliptica apice breviter acumi- nata basi subacuta, supra parce pilis albis adpressis obsita subtus densius tomentella. Flores parvi plus minus longe pedicellati in eymulis axillaribus paueifloris dispositi; ovarium hemisphaericum ut pedicellus gracillimus densiuscule pilosum; calyx laeiniis 5 vel rarius 6 subulatis pilosis margine eilialis ovario cire. duplo longioribus instructus; corollae tubus brevis late cylindraceus apicem versus manifeste dilatatus extus et intus glaberrimus fauce villosus, lobi 5 ovato-oblongi caudati apicem versus ciliolati; stamina fauce affıxa, filamenta brevissima basi valde dilatata, antherae ellipsoideae apice acutae basi obtusae semiexsertae; stilus ereetus validus apicem versus subattenuatus corollae tubo paulo longior. Die vorliegenden, 20—35 cm langen und am Grunde 1,5—2 mm dicken Zweige sind in ihren oberen Teilen mit braungrüner, in ihren unteren Teilen mit rotbrauner, sich sehr leicht loslösender Rinde bekleidet. Die ziemlich kleinen, oberseits graugrün, unterscits mehr weißlich gefärbten Laubblätter stehen in kurzen Abständen auf dünnen, kaum 6 mm langen Stielchen; sie messen 5—7 cm in der Länge, 3—i cm in der Breite und werden außer vom Mittelnerv noch von 6 oder 7 beiderseits nur wenig hervor- tretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen. Die kleinen, 6—10 mm lang gestielten Blüten stehen zu 2—4 in den oberen Blattachseln; ihr Fruchtknoten besitzt einen Durchmesser von annähernd 2 mm, während ihre schmalen, pfriemenförmlichen Kelch- zipfel bis fast zu 5 mm lang werden können. Die gelblich-weiße oder getrocknet ocker- braune Blumenkrone hat eine 6 mm lange Röhre und 5 etwa 3 mm lange Zipfel, die an ihren Enden in feine fadenförmige, etwa ebenso lange Spitzen auslaufen. Die Staub- beutel sind kaum 4 mm lang, während der Griffel eine Länge von ungefähr 6--7 mm erreicht. Sansibar-Küstengebiet: im Sachsenwald bei Dar-es-Salam auf Sandboden (Horrz n. 1085. — Blühend am 17. Dez. 1903). Habituell erinnert die Pflanze sehr an V. binata K. Sch., unterscheidet sich aber sehr durchgreifend von dieser Art durch ihre langen, pfriemenförmigen Kelchzipfel. Von V. velutina Hi. und V. paueiflora Schweinf., mit denen sie die lang geschwänzten Zipfel der Blumenkrone gemein hat, ist sie ebenfalls ohne weiteres durch die Beschaffen- heit ihres Kelches sowie durch die Form und Behaarung ihrer Blätter zu trennen. V. stenophylla K. Krause n. sp.; frutex vel arbuscula ramulis te- nuibus teretibus apicem versus paulum compressis glaberrimis. Folia ma- Juscula breviter petiolata ut videtur praecipue ad ramulorum apicem con- ferta; stipulae ovato-triangulares longe acuminatae glabrae; lamina coriaceo- herbacea lanceolata vel oblongo-lanceolata apice acuta vel rarius obtusiuscula basi sensim in petiolum contracta utrinque glaberrima. Flores parvi breviter Pedicellati in®°cymis axillaribus paucifloris dispositi; peduneuli erecti modice validi compressi; pedicelli gracillimi; ovarium hemisphaerieum glabrum; calyx fere ad basin in laeinias 5 ovatas obtusas ovario eire. duplo lon- giores divisus; corollae tubus brevis late eylindraceus extus glabratus intus Paulum supra medium annulo pilorum deflexorum instructus, lobi 5 lineari- oblongi acutissimi glabri tubo circ. duplo longiores; stamina fauce affixa, 536 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. filamenta tenuia brevissima, antherae ovato-oblongae acutae basi obtusae subexserlae; stilus erectus modice validus corollae tubum paulum superans. Die vorliegenden, 40—15 cm langen und an ihrem unteren Ende 2—2,5 ımm starken Zweige sind von dunkelbrauner, an einigen Stellen auch etwas heller erscheinender Rinde bedeckt. Die graugrünen, schwach glänzenden Blätter stehen in geringen, an den Enden der Zweige kaum 4 cm betragenden Abständen; ihre Spreite wird bis zu 42cm lang, im oberen Drittel 2—3,5 cm breit, läuft am Grunde in einen kurzen, ziemlich stark verdickten, kaum 6 mm langen Stiel aus und wird rechts und links vom Medianus von 5 oder 6 oberseits nur wenig, unterseits etwas deutlicher hervortretenden Quer- nerven durchzogen. Die ziemlich lange ausdauernden, bräunlich gefärbten Nebenblätter messen 4—5 mm. Die Blüten stehen zu 45—20 in ziemlich dichten, axillären, 4,5— 2 cın lang gestielten Blütenständen; ihr Fruchtknoten besitzt einen Durchmesser von fast 2 mm, während die Kelchzipfel bis zu 4 mm lang und bis zu 4,5 mm breit werden können. Die im trocknen Zustande gelblichbraun gefärbte Korolla wird 42--144 mm lang, wovon etwa ein Drittel auf die Röhre entfällt. Die Antheren messen etwas über 4 mm, während der Griffel eine Länge von 5—6 mm erreicht. Kalahari-Gebiet: Betschuanaland, Mochudi bei 1100 m ü. M. (Mar- LoTH n. 3333. — Blühend im November 1903). Scheint am nächsten mit der im Kapland vorkommenden V. Zeyheri Sond. ver- wandt zu sein, von der sie aber in der Blattform sowie in verhältnismäßig breiten, eiförmigen Kelchzipfeln abweicht. V. verruculosa K. Krause n. sp.: frutex erectus arborescens ra- mulis tenuibus teretibus vel apicem versus subtetragonis glaberrimis ubique verruculosis. Folia parva breviter petiolata; stipulae lineari-oblongae acutae basi vaginatim conjunctae glabrae; petiolus gracilis supra paulum appla- natus atque vix sulcatus; Jamina membranaceo-herbacea glaberrima elliptica vel ovato-elliptica rarius obovato-elliptica apice plus minus longe acu- minata basi cuneata plerumque paulum ad petiolum decurrens. Flores parvi inconspicui longe et graciliter pedicellati in axillis superioribus fas- eiculati; ovarium hemisphaericum glabrum; calyx parvus cupulatus obsolete ö-dentatus ovario paulo brevior; corollae tubus late cylindraceus extus glaberrimus intus fauce sparse pilosus, lobi late ovati apice subeucullato- inerassati tubo paulo longiores; stamina fauce affixa, filamenta brevissima, antherae ellipsoideae utrinque obtusae; stilus erectus modice validus apieem versus attenuatus corolla paulo longior stigmate clavellato truncato coronatus. Der baumartige Strauch erreicht eine Höhe von 5—8 m. Die von ihm vor- liegenden, 25—35 cm langen und am Grunde 2,5—3 mm starken Zweige sind von hell- brauner, ziemlich dicht mit vielen kleinen Wärzchen besetzter Rinde bekleidet. Die kleinen, höchstens 8—9 cm langen und kaum 3—4 cm breiten Blätter sitzen auf kurzen, 6—10 mm langen Stielen, werden von 5 oder 6 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen und sind auch im trocknen Zustande noch lebhaft hellgrün gefärbt. Die schmalen, verhältnismäßig sehr lange ausdauernden Nebenblätter messen 6—7 mm und sind etwa bis zu ein Drittel ihrer Höhe mit einander verwachsen. Die kleinen, ziemlich unanschnlichen Blüten stehen zu 10—15 auf schlanken, 8—16 mm langen Stielchen; sie besitzen einen etwa 1,5 mm langen Fruchtknoten, einen Kelch, der kaum 4 mm lang wird, und eine im lebenden Zustande grünlichgelb, im trocknen bräunlich gefärbte Blumenkrone, die eine 4 mm lange Röhre und 5 mm lange Zipfel K. Krause, Rubiaceae africanae. 537 hat. Die Staubbeutel werden etwas über 4 mm lang, während ihre Filamente noch kürzer bleiben. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 5—6 mm. Kamerun: bei Bipindihof (Zexker n. 2761. — Blühend im Januar 1904). Verwandt mit NV. canthioides Benth., aber durch die völlige Kahlheit all ihrer Teile, vor allem auch des Fruchtknotens schr leicht von dieser Art zu unterscheiden. Plectronia L. P. lucida K. Schum. et K. Krause n. sp.: frutex squarroso-ramosus dense foliosus vel interdum fere omnino defoliatus: ramuli tenues teretes saepe partibus inferioribus decumbentes inermes glaberrimi. Folia op- posita breviter petiolata; stipulae anguste triangulares acutae extus et intus glaberrimae basi in annulum brevem diutius persistentem connatae; petiolus brevis teres supra profundiuscule suleatus basi vix incrassatus; lamina rigide herbacea utrinque glaberrima late ovata vel ovato-elliptica apice breviter acuminata basi subacuta margine integerrima. Flores parvi manifeste pedicellati in cymis umbellatis axillaribus; peduneculi pedicellique graciles erecti; ovarium hemisphaericum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5-dentatus; corollae tubus cylindraceus apicem versus paulum dila- tatus extus glaber intus annulo pilorum deflexorum instructus, lobi 5 ovato - triangulares acuti horizontaliter patentes vel demum reflexi tubo aequilongi vel paulo longiores; stamina summa fauce aflixa demum ut co- rollae lobi reflexa, filamenta tenuia brevissima, antherae lineari-oblongae apiculatae; discus elevatus annularis carnosus; stilus erectus subinerassatus corollam ceirc. dimidio superans stigmate oblongo utrinque truncato latere sulcato coronatus. Fructus globosus semina pauca majuscula includens. Die etwa 30—35 cm langen und am unteren Ende 2,5—3 mm dicken Zweige sind von dunkelgrauer bis brauner, ziemlich glatter Rinde bedeckt. Die olivgrünen, stark glänzenden Blätter sitzen auf kurzen, 3—5 mm langen Stielen, sind 3,5—7 cm lang, 2—4 cm breit und werden außer vom Mittelnerven noch von 4—6 oberseits ein wenig eingesenkten, unterseits dafür etwas hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durch- zogen. Die Nebenblätter messen nur 3—5 mm. Die unscheinbaren Blüten stehen zu 6—10 in doldenartigen Inflorescenzen; ihre Stiele sind etwa 5 mm lang, der Frucht- knoten kaum 2 mm und der Kelch ca. 3 mm. Die Kronenröhre erreicht eine Länge von 5—6 mm, während die Zipfel bis zu 7 mm lang werden können; ihre Farbe ist an der lebenden Pflanze grünlich-weiß, im getrockneten Zustande ockerbraun. Die Staub- beutel erreichen eine Länge von 2—2,5 mm, ihre Filamente dagegen kaum eine solche von 0,5 mn. Auffallend ist die verhältnismäßig bedeutende Höhe des fleischigen Diskus, die bis zu 2 mm betragen kann. Der Griffel wird 10—42 mm lang, und die schwarz gefärbte Frucht endlich 6—8 mm dick. Ober-Guinea: Togo, in der Parksteppe bei Lome (WARNECKE n. 120. — Blühend und fruchtend im April 1900). Gehört in die Verwandtschaft von P. anemocarpa (DC.) K. Sch. und P. acuti- flora 'Hi.) K. Sch.; von ersterer unterscheidet sie sich durch die nicht abgestumpften, sondern deutlich zugespitzten Blumenblätter, von letzterer durch den niedergedrückten 538 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Wuchs, die auch in den oberen Teilen runden Zweige und die meist nur zu wenigen beisammen stehenden Blüten. P. Eickii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arborescens modice altus ramulis tenuikus teretibus substriatis ubique glaberrimis. Folia mediocra breviter petiolata; stipulae late ovatae apice longiuscule acuminatae basi in annulum brevem persistentem conjunctae extus et intus glaberrimae; petiolus teres supra profundiuscule sulcatus basi vix in- crassatus; lamina membranaceo -herbacea glaberrima ovata vel ovato- elliptica apice breviuscule acuminata basi subrotundata vel interdum paulum ad petiolum decurrens margine integerrima. Flores parvi pentameri lon- giuseule pedicellati in axillis superioribus fascieulati; pedicelli erecti gra- eillimi; ovarium turbinatum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5- dentatus: corollae tubus apicem versus subdilatatus extus glaber intus dimidio superiore densiuscule pilosus, lobi ovati subaculi demum reflexi tubo aequilongi vel paulo longiores; stamina fauce affıxa, antherae sessiles ovatae acutae semiexsertae; stlilus erectus incrassatus sed apicem versus contraetus corollae tubo circ. duplo longior stigmate obconico integro sub- suleato coronatus. Fructus subglobosus. Die 25—30 em langen Zweige sind aın Grunde 2,5 mm dick und von ziemlich glatter, grauer oder seltener grünlich gefärbter Rinde bedeckt. Die mittelgroßen, im trocknen Zustande tabaksbraunen Laubblätter stehen in ziemlich regelmäßigen Abständen von 3—4 cm, sitzen auf kurzen, 3—8 mm langen Stielchen, werden 6—10 cm lang, 3—4,5 cm breit und sind rechts und links von der Mittelrippe von 6—8 beiderseits deutlich hervorspringenden Quernerven durchzogen. Die in ihren oberen Teilen bald abfallenden, dunkelbraunen Nebenblätter messen 5—7 mm. Die kleinen, ziemlich un- scheinbaren Blüten stehen zu wenigen, meist nur zu 2 oder 4, in den oberen Blatt- achseln. Sie werden von sehr schlanken, bis zu 4,5 cm langen Stielen getragen und besitzen einen Fruchtknoten von 1,5 mm Länge und einen etwas größeren Kelch. Ihre im Leben weiße, im getrockneten Zustande braun gefärbte Krone mißt 6—8 mm, wovon die Hälfte oder noch etwas mehr auf die zurückgeschlagenen Zipfel entfällt. Die An- theren sind nur 0,5 mm lang, während der Griffel bis zu 9 mm lang werden kann. Die reife, dunkelbraun bis fast schwarz gefärbte Frucht besitzt einen Durchmesser von 6—8 mm. West-Usambara: bei Kwai (Eıck n. 86); bei Muafa in der Adler- farnformation (Bucawarn n. 611. — Blühend und fruchtend am 20. April 1896). Verwandt mit P. Schimperiana (A. Rich.) K. Sch., aber durch andere Form, Farbe und Textur der Blätter zu trennen. P. subopaca K. Schum. et K. Krause n. sp. ; frutex erectus ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes inermes ad nodos paulum complanati atque dilatati cortice ruguloso hinc inde rimoso ubique glaberrimo obtecti. Folia decussata pro genere parva brevissime petiolata ; stipulae interpetiolares subulatae extus et intus glabrae basi in annulum brevem persistentem eonmatae; petiolus tenuis semiteres supra paulum ap- planatus atque late canaliculatus basi subincrassatus; lamina rigide coriacea elliptica vel rarius ovato-elliptica apice acuta basin versus angustala Mär K. Krause, Rubiaceae africanae. 539 gine integerrima utrinque glabra. Flores parvi plerumque tetrameri lon- giuscule pedicellati in axillis superioribus faseiculati (in specimine quod adest jam deflorati); pedicelli graciles erecti vel subrecurvi; ovarium turbi- natum minute papillosum; calyx cupulatus extus et intus glaberrimus ad medium in lacinias 4 late ovatas acultas divisus. Die etwa 25 cm langen und am unteren Ende 2,5 mm starken Zweige sind mit graubrauner oder in den oberen Teilen fast weißlicher Rinde bekleidet. Die an den Enden der Zweige ziemlich dicht gedrängt stehenden, kaum 1— 1,5 cm entfernten Blätter sitzen auf sehr kurzen, höchstens 5 mm langen Stielchen, sind im trocknen Zustande braun gefärbt, 4—7,5 cm lang, in der Mitte 2—3,5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 6 oder 7 oberseits nur wenig, unterseits etwas deutlicher her- vorspringenden Quernerven durchzogen. Die bald abfallenden Nebenblätter messen 4—5 mm. Die unscheinbaren Blüten sitzen zu 6—40 auf 8--16 mm langen Stielen in den Achseln der oberen Blätter. Sie sind an der vorliegenden Pflanze leider schon verblüht, so daß nur noch der dunkle, fast schwarz gefärbte, 4,5—2 mm lange Frucht- knoten und der etwas hellere, mehr bräunliche, 4,8—2,2 mm lange Kelch vorhanden ist, Sansibar-Küstengebiet: im Versuchsgarten bei Dar-es-Saläm (StunL- MANN n. 233). Gehört in die Nähe von P. nitens (Hi.) K. Sch. und P. negleeta (Hi.) K. Sch.; von ersterer unterscheidet sie sich durch die stumpfen, nicht glänzenden, dann auch anders gestalteten Blätter, von letzterer durch die geringere Größe sowie die lederige Be- schaffenheit der Blätter. P. kidaria K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ramis ra- mulisque tenuibus teretibus ubique glaberrimis. Folia parva breviter petio- lata praecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae late ovatae apice acuminatae basi vaginatim conjunctae extus et intus glabrae; petiolus gracilis teres supra vix sulcatus; lamina tenuiter herbacea ovato-lanceolata apice acuta basin versus sensim in petiolum contracta utrinque glabra. Flores parvi penta- vel rarissime tetrameri; pedicelli graciles ereeti; ovarium subglobosum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5-dentatus; corollae tubus erectus apicem versus subdilatatus extus glaber intus paulum supra basin annulo pilorum deflexorum instructus fauce nudus, lobi 5 ovati acuti tubo paulo longiores, horizontaliter patentes vel demum reflexi; stamina Summa fauce affıxa, antherae sessiles ellipsoideae acutae; stilus ereclus subincerassatus corollae tubo eirc. dimidio longior stigmate capitato basi truncato apice obtuso profundiuscule bifido coronatus. Der Strauch erreicht eine Höhe von 2—3 m. Seine ziemlich dünnen Zweige sind von graubrauner, ziemlich glatter oder an den älteren Partien ınäßig rauher Rinde bedeckt. Die kleinen, 3—6 mm lang gestielten, braungrünen Blätter sind von 3—4 oberseits fast gar nicht, unterseits etwas deutlicher hervortretenden Quernerven I. Ord- Aung durchzogen und messen 3—5,5 cm in der Länge und 1,5—2 cm in der Breite. Die Nebenblätter sind 4—5 mm lang und am Grunde etwa 2 mm breit. Die Blüten stehen zu 2—, seltener zu mehreren in den oberen Blattachseln, sitzen auf 4—40 mm langen Stielen, haben einen 1,5 mm langen Fruchtknoten, einen sehr unscheinbaren, kaum 0,5 mm langen Kelch und eine Krone, die im lebenden Zustande grünlich, im ge- trockneten dunkelbraun gefärbt ist und 7—7,5 mm lang wird, wovon etwas mehr als die Hälfte auf die Zipfel entfällt. Die sitzenden Staubbeutel messen etwa 4 mm, 540 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. während der Griffel gegen 4 mm lang wird und eine deutliche, fast viereckige, etwa ı mm breite Narbe trägt. West-Usambara: an Bergabhängen bei Kwai bei 1600 m ü.M. (Arsers n. 121. — Blühend im Dezember 14899. — Einheim. Name: Kidaria). Von der im abyssinischen Gebirgsland vorkommenden P. neglecta (Hi.) K. Sch., mit der sie am nächsten verwandt sein dürfte, durch kleinere, weniger stark zugespitzte und viel dichter stehender Blätter zu unterscheiden. P. malacocarpa K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ramulis di- varicatis tenuibus tetragonis infra nodos subsulcatis glaberrimis scandens. Folia opposita breviter petiolata; stipulae interpetiolares lanceolatae basi in annulum brevem persistentem connatae extus et intus glaberrimae; petiolus brevis tenuis supra paulum applanatus atque vix sulcatus; lamina membranaceo-herbacea utrinque glabra nitida elliptica vel rarissime ovato- elliptica apice breviter acuminata basi rotundata vel rarius paulum ad pe- tiolum decurrens. Flores parvi graciliter pedicellati; ovarium hemisphaeri- cum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5-dentatus; corollae tubus subeylindraceus apicem versus paulum dilatatus extus glabriusculus intus medio annulo pilorum deflexorum instructus, lobi 5 ovato-triangulares aculi apicem versus subincrassati reflexi tubo aequilongi vel paulo longiores; stamina summa fauce inserta, filamenta tenuia brevissima vix conspicua, antherae ovato-oblongae apice apiculatae basi breviter incisae; stilus erectus validus corollae tubum circ. duplo superans stigmate oblongo truncato subsuleato. Drupa subglobosa. Die dünnen, ausgespreizten Zweige des bis zu 10 m hohen Strauches sind mit dunkelbrauner, schwach rissiger Rinde bekleidet. Die 5—8 cm langen und in der Mitte 2,5—4 cm breiten Blätter sitzen auf kurzen, 4—8 mm langen Stielen und werden außer vom Mittelnerv noch von 4 oder 5 auf der Oberseite etwas eingesenkten, auf der Unter- seite dafür ein wenig hervortretenden Quernerven I. Grades durchzogen. Die Neben- blätter erreichen eine Länge von 4—6 mm. Die etwas größeren Blüten stehen zu 4—8 auf dünnen, 6—7 mm langen Stielchen in den Achseln der oberen Laubblätter; sie haben einen 1,5 mm langen Fruchtknoten, einen kaum 4 mm langen Kelch, während ihre gelbliche oder im trocknen Zustande rostbraun gefärbte Blumenkrone eine 56 mm lange Röhre und gleichlange oder meistens etwas längere Zipfel besitzt. Die etwa 4 mm langen Antheren werden von sehr kurzen, kaum sichtbaren, höchstens 0,3 mm langen Fäden getragen. Der Griffel erreicht eine Länge bis zu 4 cm, und die reife, getrocknet dunkelbraune oder schwärzliche Frucht hat einen Durchmesser von 10—12 mm. Nördliches Nyassaland: Kondeland bei der Station Ischana im feuchten Walde (A. Srorz n. 92. — Blühend und fruchtend am 20. Nov. 1899. — Einheim. Name: wulema). Die Pflanze ist nach der ganzen Beschaffenheit ihrer Blütenstände in die Nähe von P. nitens {Hi.) K. Sch., P. neglecta (Hi.) K. Sch. und P. Sehimperiana (A. Rich.) K. Sch., zu stellen; sie weicht aber von diesen allen in der Form ihrer Blätter sowie in der Größe der Blüten ab, die bei ihr fast das Doppelte der genannten Arten erreicht. P. heliotropiodora K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arborescens ut videtur sparsiuscule ramosus ramulis subvalidis teretibus K. Krause, Rubiaceae africanae. 541 primum dense flavido pilosis demum glabratis. Folia decussata parva breviter petiolata; stipulae interpetiolares triangulares apice longe acumi- natae basi vix connatae extus pilosulae intus glabrae tardius deciduae; petiolus gracilis teres supra profundiuscule sulcatus ut ramuli juniores flavido-pilosus; lamina herbacea anguste ovato-elliptica vel ovato-lanceolata apice acuminata basi acuta supra sparse pubescens subtus praesertim ad costam mediam atque venas primarias densius albo-strigulosa margine inte- gerrima breviter ciliata. Flores parvi plerumque tetrameri longe pedicellati in cymis corymbosis multifloris axillaribus; pedunculi pedicellique graciles erecti ubique dense albo- vel flavido-strigulosi; ovarium globosum ut pedi- celli pilosum; calyx brevis cupuliformis obsolete 4-dentatus; corollae tubus apicem versus paulum dilatatus extus glaber intus medio annulo pilorum deflexorum instructus fauce nudus, lobi 4 late ovati acuti demum reflexi; stamina summa fauce inserta, filamenta brevissima, antherae lineares acutae; stilus erectus gracilis basin versus paulum incrassatus corollae tubum eire. duplo superans stigmate oblongo truncato integro subsulcato coronatus. Der Strauch erreicht eine Höhe von 2 m und darüber. Die von ihm vorliegenden, 30—35 cm langen und am Grunde 3,5—4 mm dicken Zweige sind mit dunkelbrauner oder an einigen Stellen purpurn erscheinender, ziemlich glatter Rinde bedeckt. Die schmalen Blätter sitzen auf 4—12 mm langen Stielen, werden 3—5 cm lang, im unteren Drittel 4,5—2 cm breit und sind rechts und links vom Medianus von 3—4 oberseits fast gar nicht, unterseits auch nur sehr wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die Nebenblätter messen 3—5 mm. Die verhältnismäßig großen, frisch stark nach Heliotrop duftenden Blüten stehen auf kurzen 4—8 mm langen Stielchen in dichten, 20—25 blütigen Inflorescenzen. Ihr Fruchtknoten wird 4,5 mm lang, ihr Kelch etwa 4 mm, während die weiße oder im trocknen Zustande braun gefärbte Krone eine Länge von 4—5 mm erreicht, wovon etwa ein Viertel auf die Zipfel entfällt. Die Staubbeutel sind höchstens 4 mm lang, die Filamente noch kürzer. Der Griffel endlich mißt in der Regel 7—8 mm, überragt also die Blumenkrone beinahe um das Doppelte. Zentralafrikanisches Seengebiet: bei Ruanda in Ungoni, lichtes Buschgehölz auf hellem, sandigem Lehmboden (Busse n. 875. — Blühend am 42. Jan. 19014); an der Steilküste des Tanganyika-Sees (R. Bönm (Deutsche Expedition nach Ostafrika] n. 68. — Blühend am 1. Dez. 1881), Die von Böum gesammelte Pflanze war ursprünglich von SCHUMANN als P. syringio- dora K. Sch. (?) bestimmt worden, mit deren Original sie indes vor allem wegen der weichen Behaarung ihrer Blätter und jüngerer Stengelteile absolut nicht übereinstimmt. P. heliotropiodora K. Schum. et K. Krause schließt sich vielmehr am engsten an P. in- fausta Burch. an, von der sie nur durch kleinere und schmälere sowie weniger dicht behaarte Blätter zu trennen ist. P. microterantha K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex vel arbus- cula ramulis tenuibus ut videtur inermibus teretibus apicem versus paulum compressis superne sparse puberulis inferne mox glabratis. Folia parva breviter petiolata; stipulae interpetiolares basi in annulum diutius persi- stentem connatae apice in lacinias 2 subulatas extus parce puberulas intus glabratas desinentes; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque vix 542 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. sulcatus; lamina membranaceo-herbacea ovata vel ovato-elliptica apice acuta basin versus sensim in petiolum contracta supra glabra subtus in axillis nervorum primariorum barbellata. Flores parvi inconspieui breviter pedicellati vel subsessiles; pedicelli graciles erecti vel subdependentes; ova- rium hemisphaericum glabrum; calyx cupulatus obsolete 5-dentatus ovario eirc. dimidio brevior; corollae tubus late cylindraceus extus glabriusculus intus paulum infra medium annulo pilorum deflexorum instructus fauce villosulus, lobi 5 ovato-triangulares obtusi tubo paulo longiores patentes vel demum reflexi; stamina fauce affixa, filamenta brevissima, antherae minutae oblongae semiexsertae; stilus erectus validus apicem versus vix attenuatus stigmate oblongo utrinque truncato subsulcato integro coronaltus. Die 20—25 cm langen und am unteren Ende 2,5 mm starken Zweige sind von graubrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die 2—3,5 cm langen und im unteren Drittel 1,5—2 cm breiten Blätter sitzen auf 2—5 mm langen Stielen und werden außer dem Mittelnerven noch von 3 oder 4 beiderseits nur ganz wenig hervortretenden Quer- nerven I. Ordnung durchzogen. Die Nebenblätter messen 2—3 mm. Die kleinen, un- scheinbaren Blüten stehen zu 6—10 in den oberen Blattachseln. Ihre Stiele sind 3 mm lang, ihr Fruchtknoten 4 mm, ihr Kelch kaum 1/3; mm. Die im trocknen Zustande schwarzbraun gefärbte Blumenkrone besitzt eine 1,9—4,4 mm lange Röhre und Zipfel von 4,4—4,5 mm Länge. Die Staubbeutel messen kaum 4 mm, die Fäden sind noch kürzer. Der Griffel wird 2,2—2,5 mm lang. Sansibar-Küstengebiet: Britisch Ostafrika, am Schimba-Berg bei 450 m ü. M. (Kissner n. 383. — Blühend am 19. März 1902). Eine durch sehr kleine Blätter und Blüten charakterisierte Art. P. longistaminea K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ut videtur erectus alque sparsiuscule ramosus; rami ramulique tenues tereles inermes eortice glaberrimo obtecti. Folia opposita parva breviter petiolata; stipulae interpetiolares basi in annulum diutius persistentem connatae apice in lacinias 2 lineari-subulatas mox deciduas desinentes; petiolus modice validus supra paulum applanatus atque subsuleatus basi vix incrassatus; lamina coriacea obovata vel obovato-oblonga apice obtusa basi cuneata utrinque glaberrima nitida. Flores majusculi breviter pedicellati; ovarium turbinatum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5-dentatus; corollae tubus erectus late cylindraceus apicem versus paulum dilatatus extus glaberrimus intus fauce dense villosus, lobi 5 anguste triangulares acuti reflexi tubo aequi- longi vel paulo longiores; stamina summa fauce affıxa, filamenta tenuia brevia primum erecta demum ut corollae lobi reflexa, antherae ovato-ob- longae obtusae filamentis paulo longiores; stilus erectus subvalidus corollae tubum cire. dimidio superans stigmate oblongo utrinque truncato subsulcato coronatus. Die ziemlich dünnen, am Grunde kaum 2,5 mm starken Zweige sind von dunkel- brauner, schwach rissiger, hier und da mit kleinen Wärzchen besetzter Rinde bekleidet Die Spreite erreicht eine Länge von 4—6 cm, ist im unteren Drittel 2—3,5 cm breit und wird von 4—3 auf der Oberseite nur wenig auf der Unterseite deutlicher hervor- springenden Quernerven durchzogen. Die Nebenblätter sind 4 oder 5 mm lang, fallen K. Krause, Rubiaceae africanae. 943 aber bald ab. Die verhältnismäßig großen Blüten stehen auf kurzen, meistens nur 4—7 mm langen Stielen in geringer Anzahl, gewöhnlich zu 5—8, in den oberen Blatt- achseln. Ihr Fruchtknoten mißt 4,5 mm, während der Kelch nur etwa 0,5 mm lang wird. Die im trocknen Zustande braun gefärbte Blumenkrone besitzt eine 5—6 mm lange Röhre und 6—7 mm lange Zipfel. Auffallend ist die verhältnismäßig bedeutende Länge der Staubfäden, die etwa 2,5 mm beträgt, während die Antheren nur gegen 4,5 mm messen. Der Griffel endlich mißt bis zu 42 mm, überragt also die Kronenröhre um etwa das Doppelte. Sansibar-Küstengebiet: Britisch-Östafrika, Gadu bei 100 m ü.M. (Kissner n. 418. — Blühend am 21. März 1902). Erinnert im Habitus wegen der lederigen, stark glänzenden Blätter sehr an P. lamprophylla K. Sch., ist aber vor dieser durch erheblich größere Blüten sowie längere Staubfäden ausgezeichnet. P. flaviflora K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ramulis modice validis teretibus inermibus cortice striato hine inde verruculoso ubique gla- berrimo obtectis. Folia decussata majuscula breviter petiolata; stipulae interpetiolares late ovatae basi vix conjunctae apice mucronatae extus et intus glabrae; petiolus validus supra profundiuscule suleatus basi manifeste incrassatus; lamine rigide coriacea utrinque glaberrima oblonga vel ra- rissime lanceolato-oblonga apice breviter acuminata basi subacuta. Flores parvi inconspieui plus minus longe pedicellati in cymis subpanpniculatis axillaribus sessilibus multifloris dispositi; pedicelli gracillimi erecti vel leviter recurvi plerumque puberuli; ovarium turbinatum glabrum calyce cupulato 4-dentato margine ciliolato paulo longius; corollae tubus erectus apicem versus subdilatatus extus glaberrimus intus paulum infra faucem pilosulus, lobi 4 ovati subacuti patentes vel demum reflexi; stamina summa fauce inserta, filamenta brevissima vix conspicua, antherae ovato-oblongae apice acutae basi leviter incisae exsertae; stilus erectus gracilis elongatus stig- mate subcapitato obtuso sulcato coronatus. Die vorliegenden, 20—25 cm langen und am unteren Ende etwa 3 mm dicken Zweige sind von ziemlich dunkler, brauner oder in den oberen Teilen fast schwärzlicher Rinde bekleidet. Sie tragen ziemlich große, im trocknen Zustande auf der Oberseite tabaksbraun, auf der Unterseite etwas heller gefärbte Laubblätter, die auf 6—15 mm langen Stielen sitzen, 8—12 cm lang, in der Mitte 3—5 cm breit sind und rechts und links vom Medianus von 8—10 oberseits etwas eingesenkten, unterseits dafür deutlich hervortretenden Quernerven durchzogen werden. Die sehr bald abfallenden Neben- blätter besitzen eine Länge von 4—5 mm. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen auf 4—8 mm langen Stielchen in ziemlich dichten, 45—25 blütigen Inflorescenzen. Ihr Fruchtknoten mißt etwa 0,8 mm, der Kelch noch etwas weniger. Die gelbe oder ge- trocknet rotbraune Blumenkrone wird 6—7 mm lang, wovon etwas weniger als ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Die Staubfäden sind höchstens 0,3 mm lang, während die Antheren eine Länge von fast 4 mm erreichen. Der Griffel endlich mißt nahezu 4 cm. Kamerun: im Urwald am Mimfiaberg (Zesker n. 2240. — Blühend im Februar 1901). Die Pflanze ähnelt in der Größe, Form und Textur ihrer Blätter sehr der eben- falls im Urwald des Kamerungebirges vorkommenden P. setosa (Hi.) K. Schum.; sie unterscheidet sich von dieser Art jedoch durch ihre kleineren, in dichteren Büscheln Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 35 544 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. beisammenstehenden Blüten sowie dadurch, daß ihre Blätter beiderseits vollständig kahl sind, während bei letzterer der Blattrand mehr oder weniger deutlich gewimpert er- scheint und ferner die Nerven der Blattunterseite ziemlich dicht mit kleinen, rauhen Härchen besetzt sind. Fadogia Schweinf. F. arenicola K. Schum. et K. Krause n. sp.; herba suffruticosa erecta pluribus caulibus adscendentibus tenuibus teretibus simplicibus vel spar- sissime ramosis ubique dense albo- vel flavido-pilosis. Folia parva oppo- sita vel plerumque ternatim vertieillata brevissime petiolata; stipulae inter- petiolares subulatae tomentellae; petiolus tenuis supra subsulcatus; lamina laevis herbacea oblonga vel obovato-oblonga superne obtusa apice mucronu- lata basi subacuta supra sparse sed longiuscule adpresse pilosa subtus dense tomentosa margine ciliata. Flores parvi inconspicui breviter pedi- cellati in axillis superioribus fascieulati; pedicelli graciles erecti; calyx cupulatus 5-dentatus extus ut ovarium turbinatum albo-tomentosus intus glabriusculus; corollae tubus erectus cylindraceus apicem versus subdilatatus extus sparsissime pilosus intus medio densiuscule villosus fauce nudus, lobi plerumque 5 ovato-oblongi acuti apicem versus minute papillosi margine breviter ciliolati,; stamina summa fauce affıixa, antherae subsessiles lineares acutae exsertae; stilus erecetus basin versus valde dilatatus itaque eorollae tubum paulum superans stigmate oblongo utrinque truncato sub- integro coronatus. Die mehr oder weniger gerade aufsteigenden, graugrünen, krautigen oder am Grunde verholzten Stengel erreichen eine Länge von 45—2% cm und werden gegen 2,5 mm,dick. Die kleinen, ziemlich entfernt stehenden Blätter sitzen auf kurzen, kaum 3—4 mm langen Stielen, sind 3—3,5 cm lang, in der Mitte 4,2—4,6 cm breit, und nehmen beim Trocknen auf der Oberseite bräunliche Färbung an, während sie auf der Unterseite von einem ziemlich dichten, gelblichweißen Haarfilz bedeckt werden. Die längere Zeit ausdauernden Nebenblätter, die man bisweilen auch noch in den untersten Partien der Stengel erhalten findet, messen 4—6 mm. Die unscheinbaren Blüten stehen zu 2—4 auf kurzen, kaum 3 mm langen Stielchen in den oberen Blattachseln. Ihr Fruchtknoten wird etwa 4 mm lang, der Kelch ein wenig länger. Die gelbe oder ge- trocknet braune Blumenkrone mißt 8$—9 mm, wovon etwas mehr als ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Die fast sitzenden Antheren sind ca. 1,5 mm lang, während der Griffel eine Länge von 5—6 mm erreicht. Östliches Nyassaland: am Mironji-Lager; im lichten Myombo-Hain auf lehmig-sandigem Boden in mäßigem Schatten (Busse n. 980. — Blü- hend am 5. Febr. 1901). Eine gut charakterisierte Art, die am nächsten noch mit der im oberen Nilgebiet vorkommenden F'. agrestis Schweinf. verwandt zu sein scheint, aber auch von dieser erheblich durch ihren niedrigen Wuchs, kleinere, anders gestaltete Blätter und Blüten abweicht. N r . . . F. tetraquetra K. Krause n. sp.; herba perennis pluribus caulibus simplieibus ereetis modice validis tetrangulatis infra nodos subsulcatis gla- berrimis. Folia parva breviter petiolata opposita vel ternatim verticillata ; K. Krause, Rubiaceae africanae. 545 stipulae basi in vaginam tubulosam extus glabram intus dense sericeam eonnatae apice in lacinias 4 lineares acuminatas vagina aequilongas vel paulo longiores desinentes; petiolus brevis tenuis supra paulum applanatus atque late canaliculatus; lamina herbacea anguste oblonga vel oblongo- lanceolata utrinque acuta supra laevis glabra subtus ad costam mediam atque venas primarias prominulas sparse pilosa. Flores parvi breviter pedicellati ad 6—10 in axillis superioribus fasciculati; ovarium hemisphaeri- cum glabrum; calyx cupulatus fere ad basin in lacinias 5 anguste triangu- lares acutas divisus; corollae tubus brevis apicem versus dilatatus extus glabratus intus densiuscule villosus, lobi 5 ovati acuminati tubo paulo longiores; stamina fauce affixa, antherae subsessiles oblongae acutae basi rotundatae semiexsertae; stilus erectus validus basin versus subincrassatus corollae tubo ceire. dimidio longior stigmate typico coronatus. Die vorliegenden, 30—35 cm langen, gerade aufsteigenden und ziemlich scharf vierkantigen Zweige sind von bräunlicher, glatter Epidermis bekleidet. Die kleinen, oberseits dunkelgrün, unterseits etwas heller gefärbten Laubblätter sitzen auf 4—8 mm langen Stielen, sind 4—6,5 cm lang, 1,5—2 cm breit und werden außer vom Mittelnerv noch von 7 oder 8 oberseits fast gar nicht, unterseits etwas stärker hervortretenden Quernerven durchzogen. Die verhältnismäßig großen, lange ausdauernden Nebenblätter messen bis zu 8 mm, wovon die Hälfte oder noch etwas mehr auf die freien Zipfel entfällt. Die kleinen, unscheinbaren Blüten werden von 6—10 mm langen Stielen ge- tragen, haben einen 2,5 mm langen Fruchtknoten, einen etwas kürzeren Kelch und eine im getrockneten Zustande dunkelbraun gefärbte Krone, deren Röhre 3 mm und deren Zipfel 3,5 mm messen. Die Länge der Antheren beträgt nur wenig über 4 mm, während der Griffel bis zu 4 mm lang wird. Sambesigebiet: Maschonaland; Umtali, trockener Regenwald und Baumsteppe bei 1200 m ü. M. (Exsuer n. 3139. — Blühend am 18. Sept. 1905). Die Pflanze dürfte am nächsten mit der in Natal vorkommenden F. venosa (Hochst.) K. Sch. verwandt sein, weicht aber auch von dieser ab durch ihre deutlich vierkantigen Stengel sowie ihre nicht abgestumpften, unterseits schwach behaarten Blätter. Coffea L. C.lasiodelphys K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arbo- rescens ramulis validis teretibus apicem versus paulum compressis atque Praesertim infra nodos subsulcatis glaberrimis. Folia majuscula breviter Petiolata ; stipulae interpetiolares basi dilatatae apice longe acuminatae extus et intus glabrae; petiolus semiteres supra paulum applanatus atque pro- fundiuscule canaliculatus basi vix incrassatus; lamina coriaceo-herbacea oblonga vel rarissime obovato-oblonga apice breviter cuspidata basi acuta utrinque glaberrima. Flores majusculi conspieui breviter pedicellati in axillis foliorum superiorum glomerati; bracteolae in cupulam parvam trun- Calam glabram vel interdum margine superiore sparse ciliolatam connatae; Pedicelli tenues erecti vel rarius oblique patentes; ovarium subturbinatum densiuseule flavido-pilosum; calyx brevis cupulatus obsolete ö-dentatus 35* 546 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. glabratus; corollae tubus ereetus anguste cylindraceus extus glabratus intus fauce sparse pilosus, lobi 5 lineari-oblongi acuti horizontaliter patentes vel demum subreflexi tubum aequantes vel paulum superantes; stamina summa fauce affıxa, filamenta tenuia brevissima, antherae lineares acutae exsertae; stilus erectus gracilis apicem versus subincrassatus bifidus corollae tubo eirc. duplo longior. Der Strauch erreicht eine Höhe bis zu 4 m, während die von ihm vorliegenden, mäßig starken, von glatter, grünbrauner Rinde bedeckten Zweige 25—30 cm lang und an ihrem unteren Ende 2,5—3 mm dick sind. Die ziemlich großen, im trocknen Zu- stande bräunlich gefärbten Blätter sitzen auf kurzen, 8—40 mm langen Stielen, besitzen eine Länge von 20—25 cm, eine Breite von 7—9,5 cm und werden rechts und links vom Medianus von 7 oder 8 oberseits nur wenig, unterseits erheblich stärker hervor- tretenden Quernerven durchzogen. Die bald abfallenden, zuletzt fast häutigen Neben- blätter messen 5—7 mm. Die Blüten stehen zu 6—8, seltener in noch größerer An- zahl, in den oberen Blattachseln; ihre Stiele sind 3—5 mm lang, ihr Fruchtknoten 4 mm, ihr Kelch kaum 2 mm. Die weiße oder getrocknet bräunliche Blumenkrone mißt 20— 22 mm, wovon die Hälfte oder etwas mehr auf die Zipfel entfällt. Die Antheren sind 8—10 mm lang, während der Griffel gegen 20 mm lang wird. Kamerun: Station Bipindi; bei Mimfia im Urwald (Zenker n. 2303. — Blühend im Dezember 1900). Die Pflanze erinnert im Habitus am C. Staudtii Froehner, weicht aber durch größere, nicht obovat, sondern mehr oblong gestaltete Blätter ab. C. Engleri K. Krause n. sp.; frutex erectus densiuscule ramosus Ta- mulis tenuibus teretiusculis nodulosis novellis complanatis atque dilute ferrugineo - tomentellis tardius glabratis. Folia parva breviter petiolata conferta; stipulae late ovatae apice longe acuminatae basi vaginatim con- jJunctae extus pilosae intus glabrae; petiolus brevis tenuis ut ramuli juniores tomentellus; lamina herbacea elliptica vel ovato-elliptica apice acuta basi subcuneata utrinque praesertim ad costam mediam atque venas primarias prominulas pilis albis longiusculis adpressis obsita. Flores majusculi con- spicui sessiles in axillis superioribus glomerati; bracteolae late ovatae acutae extus strigulosae intus glabrae infimae in calyculum brevem connatae; ovarium turbinatum parvum; corollae tubus apicem versus paulum dila- talus extus dense sericeus intus fauce villosus, lobi 5—8 obovati obtusi apice leviter emarginati atque ciliolati; stamina fauce affıxa, filamenta bre- vissima vix conspicua, antherae oblongae obtusae semiexsertae; stilus erectus validus stigmatibus duobus suborbicularibus crassiusculis coronatus. Die Pflanze stellt einen 3m hohen Baum dar, dessen ziemlich dünne, 3030 cm lange und am Grunde fast 4 mm dicken Zweige von rauher, dunkelbrauner Rinde be- kleidet sind. Die verhältnismäßig kleinen, 3—4 cm langen und 4,5—2 cm breiten Blätter sitzen auf 4—8 mm langen Stielen, werden rechts und links vom Mittelnerv von 3 oder % oberseits fast gar nicht, unterseits etwas deutlicher hervortretenden Quernerven durch- zogen und nehmen beim Trocknen hellbraune bis graugrüne Färbung an. Die Neben- blätter messen höchstens 4 mm. Die Blüten werden von mehreren, bis zu 3,5 mm langen und ungefähr ebenso breiten Brakteen gestützt. Sie haben einen kaum 3 mm langen Fruchtknoten, einen nur wenig größeren Kelch und eine weiß oder getrocknet hell rotbraun gefärbte Blumenkrone, deren Röhre 10—42 mm und deren Zipfel 8—10 m K. Krause, Rubiaceae africanae. 547 messen. Die Staubbeutel werden bis zu 2 mm lang, während die Länge des Griffels 6—5 mm beträgt. Sambesigebiet: Rhodesia, Matabeleland, Matoppos bei Bulawayo, steinige Baum- und Buschsteppe, bei 1600 m ü. M. (EnsLer n. 2853. — Blühend am 10. Sept. 1905). Eine schon durch ihren Habitus vor den meisten anderen Coffea-Arten sehr gut ausgezeichnete Pflanze, die am nächsten noch mit der in Mozambique vorkommenden C. ibo Froehner verwandt sein dürfte, aber auch von dieser durch erheblich kleinere, dichter behaarte Blätter sowie stärker behaarte Blüten zu unterscheiden ist. Ye ER T: En, * i } Yan mm Coffea Engleri K. Krause. — A Habitus. B Teil der Blumenkrone mit Staubblättern. C Griffel mit Narben. Pavetta L. P. decumbens K. Schum. et K. Krause n. sp. ; fruticulus humilis ramıs decumbentibus teretibus validis densiuseule ferrugineo-pilosis vel demum glabratis. Folia decussata breviter petiolata praecipue ad ramulorum apieem eongesta; stipulae interpetiolares late ovatae acutae basi vix connatae extus 548 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. albo-strigulosae intus subglabrae; petiolus brevis teres; lamina herbacea lanceolata vel ovato-lanceolata apice acuta basin versus sensim in petiolum eontraeta margine subrevoluta utrinque dense molliter tomentosa.. Flores majusculi conspicui manifeste pedicellati tetrameri in cymis subcapitatis multifloris terminalibus atque axillaribus dispositi; pedicelli graciles erecti pilosi; calyx ad medium in lacinias 4 triangulares acutas extus ut ovarium turbinatum puberulas intus glabras divisus; corollae tubus erectus elongatus anguste cylindraceus extus et intus glaberrimus fauce nudus lobi 4 ovato- oblongi acuti patentes vel demum reflexi; stamina fauce inserta, filamenta tenuia brevissima, antherae rectae lineari-oblongae apice mucronulatae basi breviter bifidae corollae tubum paulum superantes; stilus erectus filiformis corolla dimidio et ultra longior stigmate clavellato integro coronatus. Die vorliegenden, 45—25 cm langen und am Grunde 2,5—3 mm dicken Zweige sind von ziemlich glatter, weißgrauer Rinde bedeckt. Sie tragen sehr wenige, oliven- grüne und dicht samtartig behaarte Blätter, die auf kurzen, 2—6 mm langen Stielen sitzen, 2—4 cm lang und 0,8—2 cm breit sind und von 7—9 oberseits ein wenig ein- gesenkten, unterseits dafür etwas hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durchzogen werden. Die bald abfallenden Nebenblätter messen nur 2—3 mm. Die ziemlich an- sehnlichen Blüten stehen in größerer Anzahl, meist zu 15—20, in endständigen, dicht gedrängten, daher fast kopfförmigen Trugdolden; ihre Stiele sind 4—8 mm lang, während der Fruchtknoten nur eine Länge von 4,5 mm und der Kelch eine solche von annähernd 2 mm erreicht. Die Blumenkrone ist im lebenden Zustande weiß, getrocknet dagegen tief schwarz gefärbt; sie besitzt eine 40—12 mm lange Röhre und 4 fast wage- recht abstehende oder zuletzt etwas zurückgekrümmte, 8—40 mm lange Zipfel. Die Antheren sind 3 mm lang und der Griffel endlich 44—-46 mm. Sansibar-Küstengebiet: bei Mangatana (Donde) auf einem zur Zeit leeren Sorghum-Feld auf schattenlosem Sandboden (Busse n. 608. — Blü- hend am 20. Dez. 1900), in der Nähe des Mbarangandu auf rotem, lehmi- gem Sandboden in mäßigem Schatten (Busse n. 670. — Blühend am 26. Dez. 1900). Unter den zahlreichen Arten der Gattung erscheint die vorliegende schon durch ihren eigenartigen Habitus, vor allem durch ihre kurzen niederliegenden, fast gänzlich blattlosen Zweige sehr gut charakterisiert. P. mangallana K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus modice altus ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes supern® tomentelli inferne glabrati. Folia breviter petiolata superiora praesertim ad ramulorum apicem conferta inferiora ut videtur mox decidua; stipulae interpetiolares basi in vaginam laxam tubulosam connatae apice longiuscule acuminatae extus pilosulae intus glabrae; petiolus teres tenuis ut ramuli Juniores pilosus; lamina rigide herbacea lanceolata vel obovato-lanceolata apice acuta basin versus sensim angustata utrinqgue plus minus sparse tomentosa. Flores in cymis subcapitatis terminalibus densifloris dispositi; ovarium parvum breviter turbinatum; calyx fere ad basin in lacinias 4 lineares elongatas acutas divisus; corollae tubus erectus gracilis anguste cylindraceus utrinque glaberrimus, lobi 4 patentes lanceolati acuti; stamina K. Krause, Rubiaceae africanae. 549 summa fauce inserta, filamenta tenuia brevia, antherae lineares oblongae corollae tubum paulum superantes; stilus erectus elongatus filiformis corolla multo longior stigmate clavellato leviter bidentato coronatus. Die 22—25 cm langen und an ihrem unteren Ende etwa 2 mm starken Zweige sind von brauner oder graubrauner, schwach rissiger und sich an manchen Stellen bereits in kleinen Schüppchen loslösender Rinde bekleidet. Die mäßig großen, in der Trockenheit graugrün oder seltener bräunlich gefärbten Laubblätter stehen fast stets an den Enden der Ästchen zusammengedrängt, während sie unten sehr leicht abzufallen scheinen, so daß die vorliegenden Zweige in ihren unteren Partien nahezu blattlos sind. Sie messen 6—40 cm in der Länge, 2—3 cm in der Breite und werden rechts und links vom Medianus von 6 oder 7 oberseits fast gar nicht, unterseits auch nur sehr wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die Nebenblätter sind ziemlich groß und können bis zu 8 mm lang werden, wobei sie bis fast zur Hälfte mit einander ver- wachsen sind. Die ansehnlichen, kurz gestielten Blüten stehen zu 12—18 in dicht ge- drängten Blütenständen; sie haben einen kaum 3 mm langen Fruchtknoten und einen 4—1,2 cm langen Kelch, während die weiße oder getrocknet braune Blumenkrone eine Röhre von 4,5 cm Länge und Zipfel von 5 mm Länge besitzt. Die sehr hoch ange- hefteten Antheren messen etwa 2 mm, ihre Fäden sind ein wenig kürzer. Der Griffel endlich wird bis zu 3,5 cm lang und überragt daher die Blumenkrone um mehr als das Doppelte. Sansibar-Küstengebiet: Dar-es-Saläm, im Sachsenwald auf sandi- gem Boden an schattigen Stellen (Horrz n. 370, 401. — Blühend am 30. Nov. und am 5. Dez. 4904) — Einheim. Namen: Mangalla und Mdudu. In der Form ihrer Blätter steht die Pflanze der P. erebrifolia Hi. nahe, weicht aber von dieser Art durch die wenn auch nur schwache Behaarung ihrer jüngeren Teile sowie die kleineren, aber dichter gedrängt stehenden Blüten ab. P. grandiflora K. Schum. und K. Krause n. sp.; frutex vel arbuscula ramulis validis teretibus laevibus infra nodos subsulcatis glaberrimis. Folia decussata pro genere magna breviter petiolata ut videtur praesertim ad ramulorum apicem conferta; stipulae interpetiolares mox deciduae (in spe- eimine quod adest jam caducae); petiolus teres incrassatus atque modice complanatus; lamina membranaceo-herbacea utrinque glabra elliptica vel ovato-elliptica apice breviuscule acuminata basi acuta vel paulum ad pe- tiolum decurrens. Flores magni conspicui in cymis multifloris dense ra- mosis terminalibus; pedunculi pedicellique validi compressi glabri; ovarium turbinatum glabrum; calyx cupuliformis truncatus ovario aequilongus vel paulo brevior margine superiore obsolete 4-dentatus; corollae tubus erectus basin versus subattenuatus extus glaberrimus intus sparsissime pilosus fauce nudus, lobi 4 obovato-oblongi apice rotundati in flore horizontaliter patentes vel demum reflexi; stamina summa fauce affıxa, filamenta brevia Subincrassata, antherae subulatae post anthesin contortae; stilus erectus elongatus basin versus paulum contractus corollam multo superans stigmate clavellato subintegro coronatus. Der vorliegende, etwas über 20 cm lange und am Grunde 2,5 mm dicke Zweig ist von dunkelbrauner bis fast schwarzer, schwach glänzender, glatter Rinde bekleidet. 550 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die großen, im trocknen Zustande tabaksbraun gefärbten Taubblätter stehen auf 2— 3 cın langen Stielen vorwiegend an den Enden der Zweige; sie sind 20-25 cm lang, 40-45 cm breit und werden außer vom Mittelnerv noch von 9 oder 40 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen. Die Nebenblätter sind an der vorliegenden Pflanze leider nicht mehr erhalten, sondern bereits abgefallen Die großen, ansehnlichen Blüten stehen in dichten, endständigen, 45—25blütigen Inflores- cenzen; ihr Fruchtknoten wird 2—3 mm lang, der Kelch 2—2,5 mm. Die getrocknet hellbraun gefärbte Blumenkrone besitzt eine 1,6—1,8 cm lange Röhre und 4 etwas kürzere, meist 4—1,2 cm lange Zipfel. Die Staubbeutel messen 6—8 mm, ihre Fila- mente werden dagegen kaum halb so lang. Der Griffel endlich erreicht eine Länge bis zu 6 cm und darüber. Kamerun: ohne genaue Angabe des Standortes (Runarıs n. 104). Eine durch auffallend große Blätter und Blüten charakterisierte Art, die in die Verwandtschaft der ebenfalls aus Kamerun beschriebenen und gleichfalls ziemlich groß- blätterigen P. rigida Hi. und P. Deistelüi K. Schum. gehören dürfte, aber von diesen beiden durch die abweichende Blattform sowie durch die größeren Blüten zu unter- scheiden ist. P. lasiorhachis K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus dense ramosus; rami ramulique tenues teretes vel apicem versus subtetragoni laeves vel infra nodos sulcati superne ferrugineo-pilosi inferne glabrati. Folia decussata breviter petiolata; stipulae late ovatae acuminatae basi vaginatim conjunctae extus strigulosae intus glabrae margine sparse ciliatae; petiolus semiteres supra paulum applanatus ut ramuli juniores pilosus; lamina rigide herbacea oblongo-elliptica vel rarius obovato-oblonga apice breviter acuminata basi acuta, supra laevis glabra nitidula subtus sparse pilis albis longiusculis adpressis obsita. Flores medioeri in cymis capitatis multifloris terminalibus dispositi; calyx fere ad basin in lacinias 5 lanceo- latas acutas extus ut ovarium subglobosum strigulosas intus glabras divisus; corollae tubus erectus gracilis subelongatus extus et intus glaberrimus fauce nudus, lobi 5 lineares acuti horizontaliter patentes vel demum reflexi; stamina summa fauce inserta, filamenta tenuia brövissima, antherae anguste linearcs utrinque acutae; stilus erectus gracilis corollam multo superans, medio tertio parce pilosus reliqua parte glabratus. Die ziemlich dünnen Zweige des etwa 2—4 m hohen Strauches werden von brauner, manchmal fast schwärzlicher Rinde bekleidet und sind ziemlich dicht mit schwach glänzenden, im trocknen Zustande dunkelgrün oder ebenfalls schwärzlich gefärbten Laubblättern besetzt, die auf 5—42 mm langen Stielen sitzen und deren 10—25 cM lange und 4—10 cm breite Spreiten von 8 oder 9 beiderseits nur wenig hervor tretenden Quernerven durchzogen werden. Die mittelgroßen Blüten stehen auf kurzen, 6—10 mm langen Stielen in dichten, 15 - 25 blütigen Inflorescenzen; ihr Fruchtknoten besitzt einen Durchmesser von nur 2 mm, während der Kelch 4—5 mm lang wird. Die weiße oder getrocknet tief schwarze Blumenkrone mißt 45-47 mm, wovon etwa ein Drittel auf die Zipfel entfällt. Die Staubblätter haben kaum 1,5 mm lange Filamente und 5—6 mm lange Antheren. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 2,5 cm und wird von einer kopfigen, undeutlich zweizähnigen Narbe gekrönt. Kamerun: Njabilandschaft, im Urwald bei Nddumdorf (ZEnkER N. 2259. Blühend im März 1900); bei Bipindedorf im Urwald des. Lokundjetales \ZenKeR n. 3017. — Blühend im April 1904). K. Krause, Rubiaceae africanae. 551 Vorliegende Pflanze steht zweifellos der in Oberguinea und Kamerun vorkommen- den P. owariensis P. Beauv. sehr nahe, unterscheidet sich aber doch von derselben in Form und Größe der Blätter sowie Dichtigkeit der Blütenstände. P. Warneckei K. Schum: et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut vi- detur densiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes apicem versus subsulcati cortice ruguloso ubique glaberrimo obtecti. Folia decussata bre- viter petiolata praecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae inter- petiolares basi in vaginam tubulosam extus et intus glabram connatae apice in lacinias 2 lanceolato-subulatas vagina aequilongas vel paulo longiores desinentes; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque vix suleatus; lamina herbacea utrinque glabra oblonga vel oblongo-elliptica rarissime ovato-elliptica apice breviter acuminata basi acuta. Flores majuseuli con- spicui plus minus longe pedicellati in cymis terminalibus sessilibus multi- floris dispositi; pedicelli graciles erecti; ovarium turbinatum glabrum:; calyx cupulatus ovario paulo longior profunde in lacinias 4 lineari-lanceolatas acutas divisus; corollae tubus erectus anguste eylindraceus utrinque glabrius- ceulus, lobi 4 obovati acuti horizontaliter patentes vel demum reflexi: sta- mina summa fauce affıxa, antherae subsessiles ut corollae lobi reflexae post anthesin tortae; stilus erectus filiformis corollam multo superans, stig- mate clavellato leviter bifido coronatus. Bacca globosa glabra. Der Strauch erreicht eine Höhe von 4,5—2 m, während die von ihm vorliegen- den, mit weißgrauer Rinde bekleideten Zweige 25>—35 cm lang und an ihrem unteren Ende bis zu 3 mm dick werden. Seine mittelgroßen, im trocknen Zustande dunkel- grün bis fast schwarz gefärbten Laubblätter sitzen auf kurzen, 6—12 mm langen Stielen, sind 6—10 cm lang, in der Mitte 3—4,5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 9 oder 40 oberseits nur wenig, unterseits deutlicher hervorsprmgenden, zuletzt weißlich schimmernden Quernerven durchzogen. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 8—40 mm und sind bis zur Mitte mit einander verwachsen. Die ziemlich großen, ansehnlichen Blüten stehen auf 6—10 mm langen Stielen in dichten 20—25 blütigen Inflorescenzen; sie haben einen 4,5 mm langen Fruchtknoten, einen Kelch von etwa 1,8 mm Länge und dann eine 2—2,3 cm lange, bis zu einem Viertel geteilte Blumenkrone, die an der lebenden Pflanze weiß, an der getrockneten schwarz gefärbt ist. Die sitzenden Antheren messen 4—5 mm, während der Griffel bis zu 4,5 cm lang wird. Die ebenfalls schwarz gefärbte Frucht besitzt auch noch im zusammen- getrockneten Zustande einen Durchmesser von 6—8 mm. Ober-Guinea: Togo, bei Lome auf feuchtem Sandboden im Ufer- gebüsch der Lagunen (WARNECcKE n. 301. — Blühend und fruchtend im Mai 1904). Eine durch ihre besonders auf der Unterseite stark hervortretenden, weißlich schimmernden Blattnerven gut charakterisierte Art. P. Elliottii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus modice altus; rami ramulique validi teretes rarius apicem versus subtetragoni cor-. tice longitudinaliter rimoso superne densiuscule albo-piloso inferne glabrato obtecti. Folia decussata parva brevissime petiolata; stipulae interpetiolares late ovatae apice longe acuminatae basi in vaginam laxaın eonnatae extus dense strigulosae intus glabrae; petiolus subvalidus teres suprü vix sulcatus 552 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. ubique ut ramuli juniores dense pilosus; lamina crasse herbacea ovata apice breviter acuminata basi- subrotundata utrinque plus minus dense molliter tomentosa margine ciliata. Flores majusculi brevissime pedicellati in cymis subumbellatis confertis terminalibus sessilibus dispositi; pedicelli incrassati pilosi; ovarium hemisphaericum densiuscule albo-pilosum; calyx cupulatus fere ad basin in lacinias 4 inaequales subulätas extus pilosas intus glabras divisus; corollae tubus erectus angustissime cylindraceus extus sparse pube- rulus intus densius pilosus, lobi 4 ovato-oblongi acuti horizontaliter patentes vel subreflexi; stamina summa fauce affıxa, antherae sessiles lineari-lanceo- latae apiculatae; stilus filiformis corollam fere duplo superans stigmate fusiforme apice breviter bifido coronatus; bacca globosa carnosa. Die 20—25 cm langen und am Ende 2,5 mm dicken Zweige sind von ziemlich rauher, graubrauner Rinde bedeckt. Die kleinen, dunkelgrünen Laubblätter stehen auf 2—4 mm langen Stielen, sind 4—5 em lang, im unteren Drittel 2—2,5 cm breit und werden von 4 oder 5 auf der Oberseite kaum wahrnehmbaren und auch auf der Unter- seite nur wenig hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durchzogen. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 5--6 mm. Die Blüten stehen auf sehr kurzen, kaum 1—2 mm langen Stielchen in dichten, 45— 20 blütigen Inflorescenzen; ihr Fruchtknoten erreicht einen Durchmesser von etwa 2 mm, während der Kelch bis zu 5 mm lang wird. Die im trocknen Zustande schwarz gefärbte Blumenkrone besitzt eine 2,2—2,4 cm lange Röhre und 4—5 mm lange Zipfel. Die Antheren sind sitzend und werden 6—7 mm lang. Der Griffel mißt 4—4,2 cm und die reife, schwarz gefärbte Frucht endlich 6— 8 mm. Massaihochland: ohne genaue Angabe des Standortes, aber wahr- scheinlich aus der Gegend von Nairobi (EıLiort n. 76). Die Pflanze ähnelt der gleichfalls in Ostafrika vorkommenden P. Oliveriana Hiern, unterscheidet sich jedoch von derselben durch kleinere, dickere Blätter sowie etwas kürzere, viel weniger dicht stehende Blüten. P. chionantha K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ereetus ut vi- detur densiuscule ramosus; rami ramulique graciles teretes cortice laeve griseo-brunneo ubique glaberrimo obtecti. Folia breviuscule petiolata; sti- pulae interpetiolares late ovatae basi in vaginam laxam connatae apice abrupte subulatae extus glabrae intus praesertim ad basin sparse pilosae; petiolus tenuis semiteres supra paulum applanatus atque subsulcatus ; lamina herbacea glaberrima nitidula elliptica vel oblongo-elliptica utrinque acuta vel rarius basi subrotundata. Flores tetrameri majusculi conspicui in panniculis terminalibus trichotomis multifloris dispositi; pedicelli brevissimi erecti subincrassati; ovarium turbinatum glabrum; calyx ad medium in lacinias 4 late ovatas apice rotundatas margine ciliolatas divisus; corollae tubus brevis cylindraceus apicem versus subdilatatus, lobi 4 oblongi acutl patentes vel tardius reflexi; stamina fauce inserta, filamenta brevissima, antherae lineares dorso affixae exsertae; discus brevis carnosus; stilus erectus tenuis basin versus subattenuatus stigmate clavellato apice breviter bifido coronatus. Die vorliegenden, graubraun berindeten Zweige sind 23—30 cm lang und an ihrem unteren Ende 2,5—3 mm dick. Die ziemlich großen, schwach glänzenden, In der K. Krause, Rubiaceae africanae. 553 Trockenheit bräunlich gefärbten Laubblätter werden von 1,5—2,5 cm langen Stielen ge- tragen, messen 8—12 cm in der Länge, 3—5 cm in der Breite und sind rechts und links vom Mittelnerv von 7 oder 8 oberseits kaum wahrnehmbaren, unterseits dagegen deutlich hervorspringenden Quernerven durchzogen. Die nur kurze Zeit ausdauernden Nebenblätter sind 3—4 mm lang. Die großen ansehnlichen Blüten stehen auf kurzen, kaum 4 mm langen Stielchen in dichten 20—25blütigen Inflorescenzen. Sie besitzen einen etwa 2 mm langen Fruchtknoten, einen etwas längeren Kelch und eine weiße oder getrocknet hellbraun gefärbte Blumenkrone, deren Röhre 5—7 mm und deren Zipfel 7—9 mm messen. ‚Die Antheren erreichen eine Länge von 6—8 mm, während ihre Filamente kaum 4 mım lang werden. Der Griffel endlich mißt 4,8—2 cm. Kamerun: Bipindi; im Urwald an einem Felsabhang bei Njebes Dorf in der Njabilandschaft (Zexker n. 2254. — Blühend im März 1900). Verwandt mit der in demselben Gebiet vorkommenden P. brachycoryne K. Sch., aber durch erheblich größere und viel dichter gedrängt stehende Blüten unterschieden. - Ixora L. I. Scheffleri K. Schum. et K. Krause n. sp.; arbuscula erecta ramulis tenuibus teretibus rugulosis glaberrimis. Folia decussata majuscula breviter petiolata; stipulae interpetiolares basi in vaginam laxam tubulosam connatae apice in lacinias 2 lineari-subulatas acutissimas vagina aequilongas vel paulo breviores desinentes; petiolus modice validus complanatus supra late canaliculatus basi vix incrassatus; lamina coriaceo-herbacea glaberrima ob- longa vel ovato-oblonga apice breviter acuminata basi subacuta vel rarius rotundata. Flores majusculi conspicui brevissime pedicellati in cymis ter- minalibus trichotome ramosis multifloris dispositi; pedunculus erectus teres subinerassafus apicem versus compressus; bracteae lineares acutae; calyx eupulatus ovario hemisphaerico fere duplo brevior ad medium in lacinias 4 subdentiformes divisus; corollae tubus anguste cylindraceus elongatus extus et intus glaberrimus fauce nudus, lobi 4 oblongi acuti; stamina summa fauce affixa, antherae sessiles lineares apiculatae exsertae; stilus erectus filiformis corollae tubum paulum superans stigmatibus duobus brevibus ovalibus coronatus. Die Pflanze erreicht eine Höhe von S—40 m. Die von ihr vorliegenden, graubraun berindeten Zweige sind 25—30 cm lang, am unteren Ende 2—2,5 mm dick und mit ziemlich großen, im trocknen Zustande bräunlich gefärbten Blättern besetzt, die auf 6—45 mm langen Stielen sitzen, 45—20 cm lang, 4-7 cm breit sind und rechts und links vom Medianus von 16—18 oberseits nur sehr wenig, unterseits etwas deutlicher hervorspringenden Quernerven durchzogen werden. Die bald abfallenden Nebenblätter inessen 2,5—3 mm, wovon etwa ein Drittel auf den verwachsenen, scheidigen Teil ent- fällt. Die großen, ansehnlichen Blüten sollen nach Scherrer sehr wohlriechend sein. Sie stehen zu 20—30 in ziemlich dichten, bis zu 42 cm langen Inflorescenzen, haben einen kaum 2 mm langen Fruchtknoten, einen noch kürzeren Kelch und eine weiß oder getrocknet schwarz gefärbte Blumenkrone, die eine 1,8—2,1 cm lange Röhre und 5— 7 mm lange Zipfel besitzt. Die sitzenden Antheren messen 3—3,5 mm, während der Griffel eine Länge von 2,2—2,5 cm erreicht. Ost-Usambara: bei Derema im dichten, schattigen Urwald auf ver- 554 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. wittertem, von starkem Humus bedecktem Granitboden (SCHEFFLER n. 248. — Blühend am 30. Jan. 1900). Verwandt mit der ebenfalls in Usambara vorkommenden J. Albersii K.Sch., aber durch weit größere und im Verhältnis viel schmalere Blätter von dieser Art zu trennen. Von der ihr gleichfalls ziemlich ähnlich sehenden J. nareissiodora K. Sch. durch kürzere breitere Blüten zu unterscheiden. Psychotria L. P. Scheffleri K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arbores- cens ramulis subvalidis teretibus glaberrimis vel partibus junioribus spar- sissime pilosis. Folia decussata majuscula plus minus longe petiolata con- ferta; stipulae triangulares acutae basi vix connatae extus dense ferrugineo- pilosae intus glabrae margine ciliatae; petiolus semiteres supra paulum applanatus atque vix sulcatus; lamina herbacea utrinque glabra nitida oblonga vel oblongo-elliptica apice breviter acuminata basi subacuta. - Flores parvi ineonspicui subsessiles in cymis subcapitatis paueifloris terminalibus dispositi; pedicelli tenues erecti subtetragoni glabri; ovarium turbinatum; calyx cupuliformis incrassatus ovario aequilongus vel paulo longior margine manifeste 5-dentatus; corollae tubus brevis extus et intus glabratus fauce dense villosus, lobi oblongi acuti apicem versus valde incrassati tubum aequantes vel paulo longiores; stamina fauce inserta, filamenta tenuia brevia, antherae ellipsoideae obtusae corollam paulum superantes; stilus brevis carnosus apice obsolete bifidus. Der Strauch erreicht eine Höhe von 3—4 m, während die von ihm vorliegenden, dunkelgrün oder fast schwarz berindeten Zweige 25—30 cm lang und am unteren Ende 2,5—3 mm dick sind. Die sehr dicht stehenden, ziemlich großen Laubblätter sitzen auf 2-5 cm langen Stielen, sind 8—15 cm lang, in der Mitte 2,5—6 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 40—42 oberseits etwas eingesenkten, unterseits deutlich hervorspringenden Quernerven durchzogen. Die bald abfallenden Nebenblätter messen 4 -6 mm. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen zu 6—40 in dichten, fast kopfförmigen 3—5 cm lang gestielten Inflorescenzen. Sie haben einen kaum 1,5 mm langen Fruchtknoten, einen etwas längeren Kelch und eine gelb oder im getrockneten Zustande schwarz gefärbte Krone, die eine 2 mm lange Röhre und 2—2,5 mm lange Zipfel be- sitzt. Die Staubbeutel werden kaum 4 mm lang und ihre Fäden sind noch kürzer. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 4,5—2 mm, ist also gewöhnlich in der Kronenröhre eingeschlossen. Usambara: im Regenwald zwischen Derema und Monga auf sumpfigem Waldboden im dichten Schatten in der Nähe eines kleinen Wasserlaufes (ScHEFFLER n. 473. — Blühend am 8. Dez. 1899). Wegen ihrer kopfähnlichen Blütenstände gehört die Pflanze in die Nähe von P. abrupta Hi. und P. Kirkii Hi., von ersterer unterscheidet sie sich schon durch den höheren Wuchs und ihre längeren Zweige, von letzterer durch die völlige Kahlheit ihrer Blätter, P. leuconeura K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut videtur densiuscule ramosus atque foliosus; rami ramulique subvalidi teretes glabri cortice laeve vel exsiccatione hinc inde ruguloso obtech. Foli K. Krause, Rubiaceae africanae. by)) opposita vel rarissime ternatim verticillata breviter petiolata; stipulae late ovatae acutae apice profundiuscule bifidae basi in vaginam laxam connatae; petiolus gracilis supra paulum compressus; lamina herbacea elliptiea apice acuta basin versus sensim angustata, utrinque glabra nitidula. Flores parvi breviter pedicellati in panniculis umbelliformibus terminalibus plus minus longe pedunculatis dispositi; pedunculus ereetus tenuis: ovarium subglobosum:; calyx brevis eupulatus 5-dentieulatus; corolla infundibuliformis extus glabra intus ad insertionem staminum villosa ad tertium in lacinias 5 lanceolatas subacutas in flore patentes vel demum reflexas divisa: stamina paulum infra faucem affixa, filamenta filiformia, antherae oblongo-lineares exsertae; stilus gracilis erectus apicem versus incrassatus in tubo inclusus stigmatibus duobus papillosis subreflexis coronatus. Der Strauch wird bis zu 5 m hoch und ist an seinen Zweigen von weißgrauer, glatter oder hier und da schwach rauher Rinde bedeckt. Die mittelgroßen, ziemlich dicht stehenden Laubblätter werden von 5—15 mm langen Stielen getragen, sind 6— 9 cm lang, in der Mitte 2,5—4 cm breit und von 8 oder 9 oberseits fast gar nicht, unter- seits deutlicher hervortretenden, weißlich oder hellbräunlich schimmernden Quernerven durchzogen. Die unansehnlichen Blüten stehen in ziemlich reichblütigen, bis zu 6 cın langen Inflorescenzen; ihre Stielchen messen 5-7 mm, ihr Fruchtknoten 4—1,5 mm und ihr Kelch kaum 4 mm. Die weiße oder an dem getrockneten Exemplar braun ge- färbte Blumenkrone besitzt eine 4—5 mm lange Röhre und 2—2,5 mm lange Zipfel. Die Staubbeutel sind höchstens 4 mm lang und ebenso auch ihre Filamente. Die Länge des Griffels endlich beträgt 4—5 mm. Östliches Nyassaland: oberes Rovumatal bei den Makorro-Bergen, am oberen Rand des steil abstürzenden Ufers auf lehmigem, wenig schatti- gem Boden (Busse n. 861. — Blühend am 10. Jan. 4904); am Milonyi- Fluß im Uferdickicht unmittelbar am Wasser (Buss# n. 983. — Blühend am 5. Febr. 4904). Eine durch ihre auf der Blattunterseite deutlich hervortretenden, im lebenden Zu- Stande weißen, im trocknen Zustande hellbraunen Nerven sehr gut charakterisierte Art. P. Eickii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes ubique glaberrimi cor- tice ruguloso obteeti. Folia opposita vel rarius ternatim vertieillata parva breviuscule petiolata vel fere sessilia; stipulae interpetiolares ovatae acutae apice profundiuscule bifidae; petiolus brevis tenuis basi paulum incrassatus Supra subsulcatus; lamina coriaceo-membranacea anguste elliptica apice acuta basin versus sensim in petiolum contracta margine integerrima saepe eviter revoluta, utrinque glabra nitidula. Flores parvi pentameri distinete pedicellati in panniculis corymbosis terminalibus dispositi; pedunculi pedi- cellique graciles et paulum complanati; corolla tubulosa extus et intus glaberrima superne in lacinias 5 ovatas acutas patentes vel demum reflexas divisa; stamina paulum infra faucem nudum affıxa, filamenta filiformia, antherae oblongae obtusae inclusae; stilus erectus dimidio inferiore sub- Incrassatus superiore attenuatus corollam paulum superans stigmatibus duobus brevibus papillosis coronatus. 556 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die 20—25 cm langen und an ihrem unteren Ende etwas über 2 mm dicken Zweige sind von graubrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die kleinen, im trocknen Zustande fast tabaksbraun oder selten schwärzlich gefärbten Laubblätter, sitzen auf kurzen, 5—10 mm langen Stielen, sind 4—7 cm lang, in der Mitte 4,2—2,3 cm breit und werden rechts und links vom Mittelnerv von 4 oder 5 beiderseits nur sehr wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen zu 42-20 in endständigen, etwa 3cm langen und 4 cm breiten Inflorescenzen. Ihre Stiele messen kaum mehr als 5 mm. Die Länge des Fruchtknotens beträgt höchstens 1 mm, ebenso die des Kelches. Die Blumenkrone ist getrocknet rötlichbraun gefärbt und be- sitzt eine 4—5 mm lange Röhre und 2—2,5 mm lange Zipfel. Die Antheren werden gegen 4 mm lang, während ihre Filamente noch kürzer bleiben. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 8--10 mm. West-Usambara: bei Kwai (Eıck n. 127, 330). Verwandt mit der ebenfalls in Usambara vorkommenden P. alsophila K. Schum., aber dureh erheblich kleinere Blätter sowie besonders auf der Blattunterseite stärker hervortretende, rötlich bis hellbraune Mittelnerven zu unterscheiden. P. brachythamnus K. Schum. et K. Krause n. sp.; fruticulus erecto- adscendens e basi sparse ramosus, ramulis tenuibus teretibus cortice cinereo glaberrimo ruguloso obtectis. Folia opposita inferiora ut videtur mox de- cidua superiora praesertim ad ramulorum apicem congesta; stipulae ovatae bifidae mox deciduae; petiolus gracilis; lamina herbacea lineari-lanceolata apice acuta basin versus sensim in petiolum contracta, supra laevis glabra, subtus praesertim in venis prominulis albo-tomentosa. Flores pentameri breviuscule pedicellati in panniculis terminalibus erectis paucifloris dispositi; ovarium subglobosum glabrum; calyx brevis oblique truncatus 5-denticu- latus; corolla tubuloso-infundibuliformis extus et intus glabra superne in lacinias 5 oblongas acutas apice valde incrassatas plerumque reflexas divisa; stamina fauce inserta, filamenta filiformia, antherae oblongae obtusae eXx- sertae; stilus erectus apicem versus valde dilatatus in tubo inclusus stig- matibus duobus papillosis oblique patentibus coronatus. Die Pflanze wird etwa 25 cm hoch. Ihre schmalen, oberseits im trockenen Zu- stande braun, unterseits infolge der ziemlich dichten Behaarung mehr weißlich gefärbten Laubblätter sitzen auf dünnen, 8—15 mm langen Stielen, erreichen eine Länge von 6—9 cm, im oberen Drittel eine Breite.von 1—4,5 cm und werden von wenigen, beiderseits nur sehr schwach hervortretenden Quernerven durchzogen. Die 4—8 mm lang gestielten Blüten stehen zu 6-42 in 3—4 cm langen Inflorescenzen; sie haben einen etwa 1,5 mm langen Fruchtknoten, einen nur wenig längeren Kelch und dann eine Blumenkrone, die 3 mm lang ist, 1—1,5 mm lange Zipfel besitzt und beim Trocknen ihre ursprünglich weiße Farbe in ein helles Braun verändert. Die Staubbeutel sind etwas über 4 mm lang und werden von sehr dünnen, 4,5—2 mm langen Fäden 8° tragen. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 3—5 mm. Östliches Nyassaland: lichtes Gehölz (Baumpori) zwischen dem Mate- bende-Fluß und Kwa-Mtira in mäßigem Schatten und auf dunklem, humös- sandigem Boden (Busse n. 1006. — Blühend am 9. Febr. 1904). Die Pflanze erinnert im Habitus sehr an P. albidocalyc K. Schum., ist aber von dieser durch schmälere, mehr lineale, stärker zugespitzte Blätter sowie den dunkel ge- färbten, im trocknen Zustande fast schwarzen Kelch zu trennen. K. Krause, Rubiaceae africanae. 557 P. albidocalyx K. Schum. var. angustifolia K. Schum. et K. Krause n. var.; folia lineari-lanceolata apice acuta basin versus sensim in petiolum brevissimum contracta, margine integerrima saepe subreflexa, costa media supra paulum impressa subtus prominente instructa. Die Blätter sind 3—5 cm lang, im oberen Drittel 4—7 mm breit, getrocknet bräunlich gefärbt und von einem besonders auf der Unterseite rötlich schimmernden Mittelnerven durchzogen. Sansibar-Küstengebiet: am Bome River oberhalb Mombassa (Kiss- NER n. 307. — Blühend am 15. März 1902). P. petroxenos K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus sparse ramosus atque foliosus ramulis tenuibus teretibus glaberrimis vel partibus Junioribus densiuscule puberulis. Folia decussata parva breviter petiolata; stipulae interpetiolares late triangulares acutae apice vix bifidae basi in vaginam laxam mox caducam connatae; petiolus tenuis supra subsulcatus: lamina herbacea utrinque glaberrima elliptica vel ovato-elliptica apice sub- acuta basi cuneata atque paulum. ad petiolum decurrens. Flores parvi in- conspicui pentameri in panniculis corymbiformibus terminalibus paueifloris dispositi; pedunculi graciles subtetrangulares saepe leviter curvati; pedicelli brevissimi; ovarium subglobosum pedicello aequilongum vel paulo longius: calyx brevis 5-denticulatus; corolla infundibuliformis extus glabra intus ad insertionem staminum dense villosa ad tertium in lacinias 5 ovatas acutas divisa; stamina summa fauce affıxa, filamenta tenuia longiuscula, antherae oblongae obtusae corollae lacinias paulum superantes; stilus erectus gracilis apicem versus subdilatatus circ. dimidium corollae aequans stigmatibus duobus erectis valde papillosis coronatus. Die Pflanze erreicht eine Höhe bis zu 4 m. Die von ihr vorliegenden 20—30 em langen und am Grunde etwas über 2 mm dicken Zweige werden von schwach rissiger, dunkelbrauner oder an einigen Stellen fast schwarz gefärbter Rinde bekleidet. Die kleinen, ziemlich entfernt stehenden, oberseits graugrünen, unterseits etwas helleren Laub- blätter sitzen auf 3—6 mm langen Stielen, sind 3—4,5 cm lang, 2—2,5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 6 oder 7 beiderseits nur wenig hervor- springenden Quernerven durchzogen. Die bald abfallenden, zuletzt häutigen und in der Trockenheit goldgelb gefärbten Nebenblätter messen kaum 3 mın. Die unscheinbaren, höchstens 2 mm lang gestielten Blüten stehen zu 6—10 in lockeren, etwa 3—4 cm langen Inflorescenzen. Sie besitzen einen 4,5—2 mm langen Fruchtknoten, einen etwas längeren Kelch und eine weiße oder im trockenen Zustande braun gelärbte, 5—7 mm lange Krone. Die Filamente messen 2—3 mm, die Antheren sind etwas kürzer. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 3—3,5 mm. Östliches Nyassaland: Abhang bei Bendera, etwa 400 m über dem Spiegel des Nyassa-Sees auf steinig-kiesigem Boden (Busss n. 905. — Blü- hend am 21. Jan. 1901). Die Pflanze steht der bekannteren P. punetata Vtke., die längs der ganzen ost- afrikanischen Küste vorzüglich auf Dünen vorkommt, sehr nahe. Sie unterscheidet sich indessen von derselben durch die dunklere, tiefbraune Farbe ihrer Rinde, die nur sehr wenig oder gar nicht punktierten Blätter sowie durch die längeren, die Kronenzipfel überragenden Staubfäden. AA8 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. P. pachyclada K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut vi- detur densiuseule foliatus; rami ramulique modice validi ad nodos paulum dilatati teretes vel rarius apicem versus subtetragoni cortice glaberrimo nitidulo obtecti. Folia majuscula conferta breviter petiolata; stipulae inter- petiolares late triangulares apice obsolete bifidae basi liberae; petiolus teres supra profundiuscule suleatus basi incrassatus; lamina herbacea utrinque glabra ovata vel ovato-elliptica apice acuta basi subcuneata saepe paulum ad petiolum decurrens margine integerrima hine inde atro-punctulata. Flores parvi in panniculis terminalibus; pedunculi erassi complanati glabri; ovarium eupuliforme; calyx brevis obsolete 5-dentatus; corollae tubus extus glaber intus ad insertionem staminum dense villosus, lobi ovati apice ro- tundati eire. tertium tubi aequantes; stamina paulum infra faucem aflixa, filamenta tenuia brevissima, antherae oblongae obtusae in tubo inclusae; stilus erectus gracilis apicem versus subdilatatus stigmatibus duobus pa- pillosis leviter recurvis coronatus. Der Strauch wird bis zu 4,5 m hoch, während die von ihm vorliegenden Zweige 25—30 cm lang und an ihrem unteren Ende fast 3,5 mm dick sind und von weißgrauer, vollständig glatter, bisweilen sogar schwach glänzender Rinde bekleidet werden. Die häutigen, im trockenen Zustande gelblich gefärbten Nebenblätter sind 3—4 cm lang. Die ziemlich großen, bis zu 12 cm langen und 4—6 cm breiten Laubblätter sitzen auf 2—3 cm langen Stielen, werden von 9—12 oberseits nur sehr wenig, unterseits deutlicher hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durchzogen und nehmen beim Trocknen hell- bis graugrüne Färbung an. Die kleinen Blüten stehen auf 4—4,5 mm langen Stielchen in endständigen, 3—6 cm langen Inflorescenzen. Sie besitzen einen 4,5 mm langen Fruchtknoten, einen wenig längeren Kelch und eine weiße oder getrocknet braunrote Blumenkrone, deren Röhre 5—6 mm und deren Zipfel kaum 2 um messen. Die An- theren werden etwas über 1,5 mm lang, die Fäden bleiben noch kürzer. Die Länge des Griffels beträgt 5 mm. Südliches Sansibar-Küstengebiet: bei Mariwe (Bez. Kilwa) im lichten Busch auf feuchtem, schwarzgründigem Boden (Bussz n. 457. — Blühend am 4. Dez. 1900). Ist ebenso wie die vorstehende mit P. punetata \Vtke. verwandt, unterscheidet sich jedoch durch erheblich größere, dichter stehende Blätter und durch die helle, fast weiße, bisweilen schwach glänzende Rinde. P. Warneckei K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut vi- detur densiuscule ramosus; rami ramulique subvalidi teretes ad nodos paulum complanati atque dilatati ubique glaberrimi cortice laevissimo niti- dulo obtecti. Folia longiuscule petiolata; stipulae late ovatae acutae integräa® basi in vaginam laxam connatae; petiolus gracilis semiteres supra paulum applanatus basi vix incrassatus; lamina tenuiter herbacea utrinque gla- berrima ovata vel ovato-elliptica apice acuta basi cuneata. Flores sessiles majusculi pentameri in panniculis cymosis terminalibus dispositi; peduneuli inerassati complanati; ovarium cupulatum glabrum; calyx brevis 5-denticu- latus; corolla infundibuliformis extus glabra intus ad insertionem staminum dense villosa ad quintum in lacinias 5 breves lancevlatas subacutas ereclas K. Krause, Rubiaceae africanae. 559 divisa; stamina fauce affixa, filamenta tenuia basin versus paulum dilatata, antherae oblongae corollae lacinias aequantes vel paulum superantes; stilus erectus incrassatus ceirc. dimidium corollae aequans stigmatibus duobus papillosis coronatus. Fructus globosus. Der Strauch erreicht eine Höhe von 1—1,5 m. Die von ihm vorliegenden, 20—25 cm langen und am Grunde fast 4 mm dicken Zweige sind von glatter, schwach glänzender, grünlicher Rinde bedeckt. Die mittelgroßen, im trocknen Zustande oberseits graugrün, unterseits ganz ähnlich, nur etwas heller gefärbten Laubblätter sitzen auf I—2 cm langen Stielen, sind 5—8 cm lang, 2,5—4 cm breit und werden rechts und links vom Mittelnerv von 5 oder 6 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die wenigstens in ihrem unteren, verwachsenen Teile ziemlich langen, ausdauernden Nebenblätter messen kaum 3 mm. Die Blüten stehen zu 10-45 in endständigen 2—3 cm langen und etwa 4 cm breiten Inflorescenzen. Sie haben einen Fruchtknoten von 1—1,5 mm Länge, einen etwas kürzeren Kelch und eine Krone, die 6—7 mm lang wird und beim Trocknen bräunliche Färbung annimmt. Die Antheren sind 4 mm lang, wäh- rend ihre Filamente bis zu 2 mm messen. Die Länge des Griffels beträgt etwa 3 mm, und die kugelige, getrocknet weißgraue Frucht besitzt endlich einen Durchmesser von 3—4 mm. Ober-Guinea: bei Lome überall anzutreflen (WARNEcKE n. 381. — Blühend und fruchtend im August 1901). Die Pflanze ist ziemlich nahe verwandt mit der in Ober-Guinea und auch in Togo vorkommenden P. Brassii Hi.; die abweichende Form und Textur der Blätter sowie die helle, fast weißliche Berindung der Zweige dürften indes doch die Abtrennung als eigene Art rechtfertigen. P. hypsophila K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut vi- detur sparsiuscule ramosus ramis ramulisque subtenuibus teretibus gla- berrimis rugulosis. Folia sparsa plus minus longe petiolata; stipulae breves obtusae margine superiore laciniatae basi in vaginam laxam connatae; petiolus gracilis semiteres supra paulum applanatus basi subincrassatus; lamina herbacea utrinque glabra elliptica vel oblongo-elliptica apice brevius- cule acuminata basi cuneata. Flores in panniculis capituliformibus longe Pedunculatis; pedunculi subvalidi ereeti; flores ipsi jam deflorati. Fructus ellipsoideus suleis pluribus longitudinalibus profundiusculis instruetus. Die 20—25 cm langen und an ihrem unteren Ende kaum 3 mm starken Zweige sind mit brauner oder graubrauner, schwach rissiger Rinde bekleidet. Die mäßig großen, ziemlich entfernt stehenden Laubblätter sitzen auf 2—4 cm langen Stielen, sind bis zu 12cm lang, in der Mitte —6 cm breit und werden außer vom Mittelnerv noch von 8 oder 9 oberseits fast gar nicht, unterseits dagegen erheblich stärker hervortretenden Quernerven durchzogen. Die kurzen, bald abfallenden Nebenblätter erreichen eine Länge von kaum 3 mm. Die Blüten stehen in größerer Anzahl in ziemlich dicht gedrängten, daher fast kopfförmigen Blütenständen, die einen Durchmesser bis zu 4 cm besitzen und von ziemlich starken, 5—8 cm langen Stielen getragen werden; sie sind an dem vor- liegenden Exemplar bereits vollständig verblüht, so daß sich die Maße ihrer einzelnen Teile nicht mehr angeben lassen. Die an ihrer Stelle vorhandenen Früchte sind im getrockneten Zustande schwarz gefärbt und messen etwa 6 mm in der Länge und 4 mm in der Breite. Kamerun: im Urwald von West-Buea, am Rande der Grasregion im Unterholz bei 2100 m ü. M. (Preuss n. 1071. — Fruchtend am 14. Okt. 1891). Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 36 560 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Verwandt mit der auf Fernando Po vorkommenden P. subobliqua Hi., aber durch mehr hervortretende Blattnerven und kleinere, viel stärker geriefte Früchtchen zu unter- scheiden. Grumilea Gärtn. 6. riparia K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ramulis validis teretibus vel apicem versus complanatis atque subdilatatis cortice ruguloso ubique glaberrimo obtectis. Folia majuscula breviter petiolata; stipulae interpetiolares basi in vaginam tubulosam glumaceam extus et intus glaberrimam connatae apice in lobos plures late ovatos obtusos desinentes; petiolus incrassatus supra usque ad basin profunde canaliculatus; lamina rigide coriacea obovata vel obovato-lanceolata apice breviter acuminata basi euneata utrinque glabra nitida. Flores parvi sessiles in cymis capitatis terminalibus paucifloris dispositi; pedunculi incrassati atque complanati sparse ferrugineo-puberuli; ovarium turbinatum minute papillosum; calyx cupulatus obsolete 5-dentatus ovario paulo brevior; corollae tubus late cy- lindraceus apicem versus subdilatatus extus glabriusculus intus fauce dense villosus, lobi 5 late ovati obtusi apicem versus subincrassati tubo paulo breviores; stamina summa fauce inserta, filamenta tenuia, antherae ellip- soideae exsertae; stilus erectus stigmatibus duobus brevibus coronatus. Die Zweige des bis zu 2,5 m hohen Strauches sind 20—23 cm lang, an ihrem unteren Ende fast mm dick und von dunkelbrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die ziemlich großen, im trockenen Zustande ähnlich wie die Rinde braun gefärbten Blätter sitzen auf 6—40 mm langen Stielen, sind 40—44 cm lang, im oberen Drittel 3,5—5,5 cm breit und werden rechts und links vom Mittelnerv von 8 oder 9 oberseits nur wenig, unterseits dagegen erheblich stärker hervorspringenden Quernerven durch- zogen. Die Nebenblätter messen 6—8 mm. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen zu 8—42 in ziemlich dichten, fast kopfigen 5—7 cm lang gestielten Inflorescenzen; sie besitzen einen kaum 4 mm langen Fruchtknoten, einen noch kürzeren Kelch und eine gelblich-grüne oder getrocknet schwarzbraune Krone, deren Röhre 3 mm und deren Zipfel 2,5 mm messen. Die winzigen Antheren sind noch nicht 4 mm lang und auch ihre Filamente sind nur wenig länger. Die Länge des Griffels beträgt ebenfalls nur wenig, meist nur 2—3 mm. Abfall des östlichen Nyassalandes: am Ufer des Liwale-Flusses, im dichten Uferwald hart am Rande des Wassers (Busse n. 557. — Blü- hend am 41. Dez. 1900. — Kihiao-Name: Kitu-Kutu). West-Usambara: im oberen Uferwald bei Mombo (EnsLER n. 3261. — Knospend am 3. Okt. 1905). Die Pflanze erinnert habituell etwas an @. @oetzei K. Schum., unterscheidet sich aber von derselben durch andere Form und Textur der Blätter, dichter gedrängt stehende Blüten, sowie andere Farbe der Blumenkrone. 6. Elliottii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex vel arbuscula ra- mulis subvalidis teretibus vel apicem versus tetragonis infra nodos sulcatis compressis glaberrimis. Folia magna conferta breviter petiolata; stipulae interpetiolares oblongae subacutae basi vaginatim conjunctae extus et intus glaberrimae mox deeiduae; petiolus subinerassatus semiteres supra paulum applanatus atque late canaliculatus; lamina rigide herbacen glaberrima K. Krause, Rubiaceae africanae. 561 nitidula oblonga utrinque acuta. Flores parvi brevissime pedicellati in cymis corymbosis terminalibus multifloris dispositi; pedunculus erectus va- lidus tetragonus apicem versus densiuscule ferrugineo-pilosus; bracteae bracteolaeque lineari-ovalae acutae; pedicelli brevissimi ut peduneuli plus minus dense ferrugineo-pilosi; ovarium turbinatum sparse puberulum; calyx cupulatus oblique truncatus margine superiore obsolete 5-dentatus; corollae tubus erectus cylindraceus extus glabratus intus fauce dense villosus, lobi 5 ovati apicem versus subincrassati horizontaliter patentes vel demum reflexi eirc. dimidium tubi aequantes vel paulo longiores; stamina summa fauce inserta, filamenta tenuia brevissima, antherae ellipsoideae obtusae; stilus erectus validus apice profunde bifidus. Die vorliegenden, ziemlich dicken Zweige besitzen eine Länge von 25—30 cm, sind am Grunde etwas über 3 mm dick und werden von graubrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt, die großen, dicht gedrängt stehenden Laubblätter sitzen auf 8—14 mm langen Stielen, sind 8-12 cm lang, in der Mitte 4—6 cm breit und werden außer vom Mittel- nerv noch von 44 oder 42 oberseits nur wenig, unterseits dagegen verhältnismäßig stark hervortretenden Quernerven durchzogen. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter erreichen eine Länge von 4—4,4 cm und sind ziemlich hoch mit einander verbunden. Die kleinen, unscheinbaren Blüten stehen in größerer Anzahl in bis zu 8 cm langen Inflores- cenzen; sie werden von 1—4,5 mm langen Stielchen getragen, besitzen einen Frucht- knoten von kaum 4 mm Durchmesser, einen nur wenig längeren Kelch und eine Krone, die beim Trocknen bräunliche Färbung annimmt und eine 3,5—4 mm lange Röhre und 1,8—2 mm lange Zipfel hat. Die Antheren sind noch nicht 4 mm lang, während die Filamente etwas länger werden. Der Griffel endlich mißt etwas über 3 mm. Massai-Hochland: ohne genaue Angabe des Standortes, wahr- scheinlich aus der Gegend von Nairobi (EtLiort n. 27). Verwandt mit der in Deutsch-Ostafrika ziemlich häufigen und weit verbreiteten @. platyphylla K. Sch., aber von dieser Art durch kleinere, schmälere, oblong gestaltete Blätter unterschieden. 6. kwaiensis K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ut videtur den- siuscule ramosus atque foliosus; ramuli tenues teretes apicem versus sub- tetragoni glaberrimi cortice rugoso hinc inde secedente obtecti. Folia pro genere parva breviter petiolata praecipue ad ramulorum apicem conferta; stipulae interpetiolares ovato-oblongae obtusae basi paulum conjunctae margine superiore fimbriatae extus et intus glaberrimae; petiolus tenuis semiteres supra paulum applanatus atque vix sulcatus basi subincrassatus; lamina rigide coriacea glaberrima oblonga vel obovato-oblonga apice acuta basi subcuneata. Flores parvi inconspicui sessiles in cymis corymbosis terminalibus paucifloris; ovarium breve turbinatum sparse minute papil- losum; calyx cupulatus obsolete 5-dentatus ovarium paulum superans; corollae tubus brevis cylindricus apicem versus subdilatatus extus glaber intus fauce dense villosus, lobi 5 ovati obtusi apice cucullato-incrassati patentes vel demum reflexi; stamina summa fauce inserta, filamenta tenuia brevissima vix conspicua, antherae lineari-oblongae exsertae; stilus erectus incrassatus basin versus subattenuatus apice altiuseule bifidus. Fruetus globosus longitudinaliter costatus. 36* 562 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Die nur wenig über 20 cm langen und am Ende 2,5 mm dicken Zweige sind von rauher, grau oder seltener graubraun gefärbter Rinde bekleidet. Die kleinen, nur 4— 7 cm langen und in der Mitte 2—3,5 cm breiten Laubblätter sitzen auf 6—40 mm langen Stielen, werden von 9 oder 40 beiderseits gleich stark hervortretenden Quernerven I. Ordnung durchzogen und nehmen beim Trocknen auf der Oberseite gelblich-grüne, auf der Unterseite etwas dunklere, mehr bräunliche Färbung an. Die sehr bald ab- fallenden Nebenblätter sind 8S—40 mm lang. Die Blüten stehen zu 6—142 in endständigen, meist nur 2—3 cm langen Inflorescenzen. Sie besitzen einen kaum 4 mm langen Frucht- knoten, einen wenig längeren Kelch und eine getrocknet schwarz gefärbte Krone, deren Röhre 2—2,5 mm und deren Zipfel 1,5—2,2 mm messen. Die winzigen Antheren werden noch nicht 4 mm lang, ihre Fäden bleiben noch kürzer. Der Griffel erreicht eine Länge von beinahe 3 mm, während der Durchmesser der dunkelbraun, fast schwarz gefärbten Frucht 3—4,5 mm beträgt. West-Usambara: bei Kwai (Eıck n. 126) Die Pflanze steht im Habitus der @. Purtschelleri K. Sch. nahe, unterscheidet sich aber von derselben durch kleinere, härtere und dichter gedrängt stehende Blätter, sowie lockere Blütenstände. 6. Bussei K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus arborescens sparsiuscule ramosus; rami ramulique subvalidi teretes apicem versus com- planati cortice rugoso hinc inde rimoso superne puberulo inferne glabrato obtecti. Folia breviter petiolata; stipulae utrinque glabrae basi in vaginam tubulosam connatae apice in lobos 4 lanceolatos acutos vagina aequilongos desinentes; petiolus tenuis semiteres supra usque ad basin profundiuscule sulcatus; lamina rigide herbacea lanceolata vel ovato-lanceolata apice an- gustato-acuminata basi cuneata utrinque glabra vel rarius subtus ad nervos primarios sparsissime pilosa. Flores parvi inconspicui subsessiles in cymis brevibus capitatis terminalibus dispositi; pedunculus incrassatus compressus striatus breviter sed densiuscule pilosus; ovarium turbinatum glabrum; calyx cupulatus 5-dentatus ovario subaequilongus; corollae tubus late eylindraceus extus glabriusculus intus fauce dense villosus, lobi 5 ovato-oblongi apice inerassati tubo aequilongi vel paulo longiores; stamina summa fauce allixa, filamenta tenuia, antherae anguste ellipsoideae exsertae; stilus erectus gracilis stigmatibus duobus filiformibus intus valde papillosis coronatus. Der Strauch wird 3—4 m hoch; seine Zweige sind etwa 20 cm lang, am Grunde 2,5 mm stark und mit graubrauner, rissiger Rinde bekleidet. Die mäßig großen, im 8e- trockneten Zustande bräunlich gefärbten Laubblätter sitzen auf kurzen, nur 4—8 mm langen Stielen, erreichen eine Länge von 9—12 cm, eine Breite von 3—4 cm und wer- den außer vom Mittelnerv von 7 oder 8 oberseits nur sehr wenig, unterseits dagegen erheblich stärker hervorspringenden Quernerven durchzogen. Die Nebenblätter messen 10—12 mm und sind bis etwa zur Mitte mit einander verwachsen. Die Blüten stehen in geringerer Anzahl in endständigen, 2—4 cm langen Inflorescenzen. Ihr Fruchtknoten wird kaum 4 mm lang und auch ihr Kelch ist nur wenig länger. Die gelblich oder getrocknet schwarz gefärbte Blumenkrone besitzt eine 4 mm lange Röhre und 4—4,5 mm lange Zipfel. Die Antheren messen 4—1,5 mm, während ihre Filamente noch etwä® kürzer bleiben. Die Länge des Griffels beträgt 3—3,5 mm. Östliches Nyassaland: am Milonyi-Fluß im Uferdickicht, etwa 4m oberhalb des .Wasserspiegels (Busse n. 986. — Blühend am 5. Febr. 1901). K. Krause, Rubiaceae africanae. 563 In der verhältnismäßig schmalen Form ihrer Blätter erinnert die Pflanze sehr an @. elachistantha K. Sch., von der sie aber andererseits durch die Größe der Blätter, sowie durch die andere Form des Blütenstandes zu trennen ist. 6. ungoniensis K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex vel arbuseula ramulis validis complanatis subtetragonis cortice striato dense albo-lomen- toso tardius glabrato obteetis. Folia sparsa breviter petiolata; stipulae late ovatae acutae basi vaginatim conjunctae extus tomentellae intus glabrae; petiolus tenuis semiteres supra paulum applanatus atque vix sulcatus; lamina herbacea elliptica vel rarius ovato-elliptica apice obtusa basi sub- acuta saepius paulum ad petiolum decurrens utrinque praesertim ad venas albo-tomentella. Flores parvi sessiles in cymis corymbosis terminalibus paucifloris; pedunculi erecti incrassati ut ramuli juniores dense albo- vel cinereo-tomentosi; ovarium obconicum brevissime pilosum; calyx cupulatus obsolete 5-dentatus; corollae tubus erectus dilatatus extus glabriusculus intus fauce dense villosus, lobi 5 ovati obtusi circ. dimidium corollae aequantes vel paulo longiores; stamina summa fauce affixa, filamenta tenuia brevissima, antherae ovato-ellipsoideae subexsertae; stilus brevis incrassatus apice altiuscule bifidus. Die etwa 20—25 cm langen und an ihrem unteren Ende über 3 mm dicken Zweige sind von grauer oder bisweilen mehr bräunlich gefärbter Rinde bedeckt. Die mäßig großen, ziemlich entfernt stehenden Blätter sitzen auf kurzen, kaum 8—40 mm langen Stielen, sind 7—9 cm lang, in der Mitte 3—4,5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 7 oder 8 beiderseits nur wenig hervorspringenden Quernerven durch- zogen. Die sehr bald abfallenden Nebenblätter messen 4-6 mm. Die kleinen, un- scheinbaren Blüten stehen zu 6—14 in endständigen, 5—8 cm lang gestielten Inflores- cenzen. Sie besitzen einen 4 mm langen Fruchtknoten, einen etwas längeren Kelch und eine im getrockneten Zustande schwarz gefärbte Krone, deren Röhre 3 mm und deren Zipfel 4,5—2 mm messen. Staubbeutel und Fäden sind je etwa 0,8 mm lang, währen die Länge des Griffels ebenfalls nur wenig, meistens kaum 2 mm beträgt. Östliches Nyassaland: Ost-Ungoni, im Busch bei Kwa-Kihingi (Busse n. 4358. — Blühend am 4. Jan. 1901). Von den meisten, bisher aus diesem Gebiet bekannt gewordenen Grumtlea-Arten wird die vorliegende Pflanze durch ihre besonders an den jüngeren Teilen ziemlich dichte, fast filzige Behaarung leicht zu trennen sein. 6. fissistipula K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ereetus ut vi- detur sparsiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes vel apicem versus subtetragoni cortice verruculoso hinc inde secedente superne sparse ferrugineo-puberulo inferne glabrato obtecti. Folia majuscula breviter petio- lata; stipulae late ovatae basi connatae apice in lacinias 3 vel 4 lineares acutissimas desinentes extus sparse puberulae margine ciliolatae intus glabrae; petiolus tenuis supra paulum applanatus atque subsulcatus basi modice incrassatus; lamina rigide herbacea lanceolata vel obovato-lanceo- lata apice cuspidata basi cuneata supra glabra subtus praesertim in venis Prominulis sparsissime puberula. Flores parvi inconspicu brevissime pedi- cellati in eymis terminalibus subpannieulatis paueifloris; pedunculus erectus tetragonus sparse ferrugineus; ovarium turbinatum; calyx cupulatus ultra 564 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. medium in lacinias 5 lineares acutas extus sparse pilosulas intus glabratas divisus; corollae tubus cylindraceus apicem versus subdilatatus extus minute papillosus intus fauce villosus, lobi 5 oblongi subacuti tubo paulo breviores; stamina fauce inserta, antherae sessiles lineares obtusae semiexsertae; stilus erectus apicem versus subincrassatus pilosulus stigmatibus duobus ovalibus valde papillosis coronatus. " Die 20—25 cm langen und etwas über 3 mm dicken Zweige sind von dunkel- brauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die ziemlich großen, 8—14 mm lang ge- stielten Laubblätter sind 44—20 cm lang, im oberen Drittel 4—5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 8 oder 9 oberseits fast gar nicht und auch unterseits nur sehr wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die bald abfallenden Neben- blätter erreichen eine Länge von 4,4—1,6 cm. Die Blüten stehen zu 40—46 in end- ständigen Inflorescenzen; ihre Stiele messen 2,5—-3 mm, ihr Fruchtknoten kaum 4,5 mm, ihr Kelch 4 mm und ihre weiße oder im trocknen Zustande schwarze Blumenkrone 8—10 mm, von denen etwas weniger als die Hälfte auf die Zipfel entfällt. Die An- theren werden 4 mm lang. Der Griffel endlich erreicht eine Länge von 6 mm und darüber. Kamerun: bei Bipindi im Urwald der Ngabilandschaft (Zexker n. 2252. — Blühend im März 1900). Mit ihren fast bis zur Hälfte zerschlitzten Nebenblättern nimmt die Pflanze unter den übrigen afrikanischen Arten der Gattung eine ziemlich isolierte Stellung ein. Sie schließt sich darin noch am nächsten an @. sulphurea Schweinf. an, wo die Neben- blätter ebenfalls geteilt sind, weicht aber auch von dieser letzteren Art wieder sehr erheblich in Form und Größe der Blätter, sowie in der Beschaffenheit des Blüten- standes ab. Chasalia BI. C. Garretii K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex vel arbuscula ra- mulis tenuibus teretibus vel apicem versus subcomplanatis cortice striato superne sparsissime puberulo inferne mox glabrato obtectis. Folia mediocra breviter petiolata; stipulae interpetiolares basi in vaginam laxam utrinque glabram connatae apice in lacinias 2 subulatas desinentes; petiolus tenuis supra applanatus atque profundiuscule sulcatus; lamina coriaceo-herbacea elliptica vel ovato-elliptica apice longiuscule acuminata basi subacuta utrin- que glaberrima. Flores breviter pedicellati in panniculis terminalibus sub- sessilibus late pyramidatis laxifloris; rhachis erecta tetragona apicem versus subsulcata brevissime puberula; ovarium hemisphaericum glabrum; calyx brevis cupulatus obsolete 5-dentatus ovario aequilongus vel paulo longior; corollae tubus leviter curvatus apicem versus subampliatus extus et intus glabriusculus fauce nudus, lobi ovati acuti erecti; stamina paulum suprä medium tubi affıxa, filamenta longiuscula tenuia basin versus subdilatata, antherae lineares acutae semiexsertae; stilus erectus gracilis corollae tubum non superans stigmatibus duobus angustis coronatus. Die vorliegenden 95—30 cm langen und an ihrem unteren Ende fast 3,5 mm dicken Zweige sind von rotbrauner, schwach rissiger Rinde bedeckt. Die 6—18 mm lang ge- stielten Laubblätter erreichen eine Länge von 6—10 cm, eine Breite von 3—5 cm, werden K. Krause, Rubiaceae africanae. 565 außer vom Mitttelnerv von 6 oder 7 oberseits nur wenig, unterseits etwas deutlicher hervorspringenden Quernerven durchzogen und nehmen beim Trocknen bräunliche Färbung an. Die Nebenblätter sind 4—5 mm lang, bis zu 1/3 ihrer Höhe miteinander verwachsen und in diesem unteren, scheidigen Teil ziemlich lange ausdauernd, während ihre oberen, freien Zipfel sehr leicht abfallen. Die mäßig großen Blüten stehen zu 40—46 in endständigen, 5—8 cm langen Inflorescenzen. Sie haben einen 4,5 mm langen Fruchtknoten und einen 4,5—2 ınm langen Kelch, während die im getrockneten Zu- stande braune Blumenkrone eine 40—42 mm lange Röhre und 3 - 3,5 mm lange Zipfel besitzt. Die Staubbeutel messen 2,5—3 mm, die Filamente sind etwas kürzer. Die Länge des Griffels beträgt endlich 7—9 mn. West-Afrika: ohne genaue Angabe des Standortes (GARRET. — Blühend im Oktober 1893). Die Pflanze schließt sich am nächsten an CO. Ansellii (Hi.) K. Schum. an, unter- scheidet sich aber von derselben durch kleinere, im Verhältnis zur Länge breitere Blätter, sowie reichere Blütenstände. C. Zenkeri K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus vel scandens ut videtur sparsiuscule ramosus; rami ramulique tenues teretes cortice striato ubique glaberrimo obtecti. Folia majuscula breviter petiolata; sti- pulae basi vaginatim conjunctae apice in lacinias 2 subulatas acutissimas desinentes; petiolus tenuis semiteres supra paulum applanatus atque pro- fundiuscule canaliculatus; lamina rigide coriacea vel rarius coriaceo-herbacea oblonga vel obovato-oblonga apice cuspidato-acuminata basi acuta utrinque glaberrima nitidula. Flores mediocri subsessiles in cymis corymbosis ter- minalibus paucifloris breviter pedunculatis; pedunculus erectus subtetra- gonus striatus; ovarium obconicum parvum glabratum; calyx brevis cupu- latus truncatus ovario paulo brevior; corollae tubus elongatus leviter eurvatus extus et intus glabriusculus fauce nudus, lobi 5 ovati acuti; stamina paulum infra medium tubi affıxa, filamenta tenuia brevia, antherae lineares subacutae in tubo inclusae; stilus graeilis basin versus subincrassa- tus corollam non superans stigmatibus duobus filiformibus longiusculis valde papillosis coronatus. Die vorliegenden, 30—35 cm langen und am Grunde kaum 3 mm dicken Zweige sind von brauner oder seltener grau-braun gefärbter Rinde bedeckt. Die mäßig großen, schwach glänzenden Laubblätter sitzen auf 40-—18 mm langen Stielen, sind 8—14 cm lang, in der Mitte 3,5—5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 7 oder 8 oberseits nur wenig, unterseits dagegen deutlicher hervorspringenden Quer- nerven durchzogen. Die Nebenblätter messen 4—5 mm. Die Blüten stehen zu 6—10 in endständigen Inflorescenzen, deren Stiel eine Länge von 1—2,5 cm besitzt und im lebenden Zustande violett oder weißviolett gefärbt ist, beim Trocknen dagegen schwarz- braune Farbe annimmt. Der Fruchtknoten hat einen Durchmesser von kaum 2 mm, während der Kelch noch kürzer bleibt. Die Krone ist an der lebenden Pflanze weiß, an der getrockneten rotbraun gefärbt und mißt 4,6—2 cm, wovon fast !/3 auf die Zipfel entfällt. Die Antheren sind 3—3,5 mm lang, ihre Filamente nur 4—1,2 mm. Die Länge des Griffels endlich beträgt nur wenig über 5 mm. Kamerun: bei Bipindihof im Urwald des Lokunge-Tales (ZenKker n. 3076. — Blühend im Mai 1904); bei Bipinde im Urwald bei 909—100 m ü. M. (Zenker n. 1430. — Knospend am 24. Okt. 1896). 566 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Verwandt mit O. macrodisceus K. Sch., aber durch schmälere Blätter und dichter gedrängte, weniger reichblütige Inflorescenzen unterschieden. C. albiflora K. Krause n. sp.; frutex erectus sparse ramosus ramulis modice validis nodulosis teretibus vel apicem versus subcompressis gla- berrimis. Folia majuscula plus minus longe petiolata; stipulae late ovato- triangulares apice bifidae basi vaginatim conjunctae extus glabrae intus basi subsericeae; petiolus tenuis supra paulum applanatus; lamina mem- branaceo-herbacea obovata vel obovato-oblonga apice acuminata basi cuneata utrinque glaberrima. Flores medioeri sessiles in cymis panniculatis termi- nalibus paucifloris dispositi; ovarium obconicum glabrum; calyx brevis cupulatus dentibus 5 late ovatis acutis; corolla elongata apicem versus paulum ampliata leviter curvata utrinque glabra ad cire. !/, in lacinias 5 ovatas acutas medio incrassatas divisa; stamina paulum supra medium tubi affıxa, filamenta brevia tenuia, antherae lineares apiculatae basi rotundatae inclusae; stilus erectus filiformis basin versus paulum incrassatus stigma- tibus duobus longiusculis lineari-ovatis plerumque compressis; discus ele- vatus carnosus calycem fere aequans. Der spärlich verzweigte Strauch erreicht eine Höhe von 14,5—3 m. Die von ihm vorliegenden, 45—30 cm langen und am Grunde 23,5—3 mm dicken Zweige sind oben von schwarzbrauner Epidermis, unten von etwas hellerer, grünlichbrauner ziemlich glatter Rinde bedeckt. Die Laubblätter sitzen auf 2—4,5 cm langen Stielen, sind 12— 48 cm lang, im oberen Drittel 4,5—7 cm breit, werden von 9 oder 40 oberseits nur sehr wenig, unterseits etwas stärker hervortretenden Quernerven durchzogen und nehmen beim Trocknen braungrüne bis graugrüne Färbung an. Die Nebenblätter messen 3— 4 mm und sind in ihrem untersten Teil bis zu etwa 1/, ihrer Höhe zu einer lockeren, ziemlich lange ausdauernden Scheide verwachsen. Die mäßig großen Blüten stehen zu 25—35 in endständigen, 3—5 cm langen Inflorescenzen. Sie besitzen einen 2 mm langen Fruchtknoten, einen kaum 4 mm langen Kelch und eine Krone, die im lebenden Zu- stande weiß, im getrockneten braun gefärbt ist, eine Länge von 4,2—1,5 cm erreicht und 2—2,5 mm lange Zipfel besitzt. Die Antheren messen 3—-3,5 mm, ihre Filamente etwas über 4,5 mm. Die Länge des Griffels endlich beträgt 5 mm, wovon fast die Hälfte auf die Narben entfällt. Ost-Usambara: im Regenwalde auf dem Gonjaberg bei 900 m ü. M. (Enerer n. 3378. — Blühend am 5. Okt. 1905); bei Derema auf humus- reichem, sehr schattigem, feuchtem Waldboden im dichtesten Unterholz (SCHEFFLER n. 119. — Blühend am 13. Sept. 1899); im Urwalde von Amani bei 950 m ü. M. (Wanrnecke n. 490. — Blühend im September 4903). Verwandt mit der in dem gleichen Gebiet vorkommenden Chasalia Buchwaldii K. Sch., aber durch Forın und Textur der Blätter, sowie anders gestaltete und gefärbte Blüten von dieser Art unterschieden. Geophila Don. 6. fissistipula K. Krause n. sp.; herba ut videtur perennis caulibus repentibus ad nodos radicantibus tetragonis compressis ubique hirsutis. Folia pro genere majuscula plus minus longe petiolata ; stipulae ovato-tri- angulares ad medium bifidae extus pilosae margine ciliatae intus glabratae, K. Krause, Rubiaceae africanae. 567 petiolus modice validus supra subsulcatus dense hirsutus; lamina herbacea elliptica vel oblongo-elliptica rarius obovato-oblonga apice acuta basi sub- cuneata, supra glabra vel pilis sparsissimis adpressis obsita subtus ad costam mediam atque venas primarias tomentella. Flores in eymis capi- tatis terminalibus sessilibus bracteis amplis suborbicularibus extus pilosulis intus glabris involucratis; ovarium parvum obovoideum; calyx ad medium in lacinias 5 anguste lineares aculas margine ciliolatas divisus; corolla glabra; stamina paulum infra faucem affixa, filamenta tenuia brevissima, antherae oblongae obtusae basi breviter bifidae; stilus ereetus apicem versus subdilatatus stigmatibus duobus brevibus sublyrato-recurvis coronatus. Die Pflanze hat durchaus die gewöhnliche Tracht der Gattung. Ihre niederliegen- den Stengel erreichen eine Länge bis zu 30 cm, sind wenigstens an dem getrockneten Exemplar ziemlich stark zusammengedrückt, werden am Grunde bis zu 3 mm dick und sind von dunkelbrauner bis fast schwarzer Färbung. Die verhältnismäßig großen, im trocknen Zustande oberseits schwarzbraun, unterseits etwas heller gefärbten Laubblätter sitzen auf 1—3,5 cm langen Stielen, sind 4—6,5 cm lang, 2,5—3,5 cm breit und werden rechts und links vom Medianus von 4 oder 5 beiderseits nur wenig hervortretenden Quernerven durchzogen. Die noch nicht völlig entwickelten, sitzenden Blüten stehen zu 6—10 in endständigen Köpfchen; ihr Fruchtknoten mißt kaum 2 mm, während der Kelch bis zu 7 mm lang wird und bis zur Hälfte oder noch ein wenig über dieselbe hinaus in meist 5 schmale, schwach behaarte Zipfel gespalten ist. Die Blumenkrone ist an der lebenden Pflanze weiß, an der getrockneten schwarz gefärbt; sie ist in dem vorliegenden Material noch nicht völlig entfaltet und überragt deshalb die ziemlich langen Kelchzipfel nur um ein weniges. Die Staubbeutel haben etwa 2,5 mm lange Antheren und sehr dünne, kaum 1/, mm lange Filamente. Der wohl ebenfalls noch nicht völlig entwickelte Griffel mißt 3 mm. Kamerun: am Boden im Urwald in der Nähe von Tshingbellong am Fräfluß (Zenger n. 3089. — Blühend im Mai 1904). Die Pflanze ähnelt vor allem wegen der rauhen Behaarung ihrer Stengel sehr der ebenfalls in Kamerun und den angrenzenden Gebieten vorkommenden @. hirsuta Bth., weicht aber von derselben ab durch größere, anders gestaltete Blätter, sowie erheblich längere Kelchzipfel. Uragoga 1. U. brachypus K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex ereetus ramulis tenuibus teretibus äpicem versus paulum compressis glaberrimis. Folia parva breviter petiolata praesertim ad ramulorum apicem conferta; stipulae majusculae basi vaginatim conjunctae apice in lacinias 4 lineari-lanceolatas acutas desinentes; petiolus tenuis semiteres supra paulum applanatus atque late canaliculatus; lamina rigide herbacea ovato-oblonga vel ovato-lanceo- lata apice angustato-acuminata basi cuneata vel subacuta utrinque gla- berrima. Flores in capitulis parvis terminalibus breviter pedunculatis bracteis liberis late ovatis rotundatis involucratis dispositi; ovarium turbi- natum glabrum; calyx cupulatus manifeste 4-dentatus ovario aequilongus vel paulo longior margine superiore densiuseule ciliatus: corolla infundibuli- formis utrinque glaberrima fere ad medium in lacinias 4 anguste oblongas apice cucullato-incrassatas suberectas divisa; stamina fauce inserta, filamenta 568 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX, tenuia brevissima, antherae lineari-oblongae obtusae in tubo inclusae; stilus erectus apicem versus dilatatus stigmatibus duobus longiusculis clavellatis coronatus. Der Strauch wird bis zu 2m hoch. Seine dünnen, 20—25 cm langen und am Grunde etwas über 2,5 mm dicken Zweige sind mit schwach rissiger, olivengrün bis bräunlich gefärbter Rinde bekleidet. Die 7—412 cm langen und im unteren Drittel 3—5 cm breiten Laubblätter sitzen auf 8—46 mm langen Stielen, werden rechts und links von der Mittelrippe von 7 oder 8 oberseits nur wenig, unterseits stärker hervor- springenden Quernerven durchzogen und nehmen beim Trocknen dunkelgrüne bis fast schwarze Färbung an. Die verhältnismäßig großen Nebenblätter erreichen eine Länge bis zu 42 mm. Die Blüten stehen auf 4,5—2 cm langen Stielen in Köpfchen von etwa 2 cm Durchmesser, die von mehreren 6—8 mm langen und fast ebenso breiten Hoch- blättern umhüllt sind. Der Fruchtknoten mißt 4,5 mm, der Kelch ebensoviel oder etwas mehr. Die Blumenkrone ist an der lebenden Pflanze weiß, an der getrockneten schwarz gefärbt und besitzt eine 3-—3,5 mm lange Röhre und 3 mm lange Zipfel. Die Länge der Antheren beträgt kaum 4,5 mm, die des Griffels etwas über 3 mm. Kamerun: bei Lolodorf auf feuchtem Humus an sonnigen, lichten Stellen (Staupt n. 222. — Blühend am 16. April 1895). Wegen der kurz gestielten, fast sitzenden Blütenköpfehen verwandt mit U. con- gensis (Hi.) K. Sch., aber durch kleinere, anders gestaltete Blätter unterschieden. U. calathea K. Schum. et K. Krause n. sp.; frutex erectus ut videtur densiuscule ramosus; rami ramulique subtenues teretes apicem versus COMm- pressi atque praesertim infra nodos profundiuscule sulcati glaberrimi. Folia majuscula breviter petiolata praecipue ad ramulorum apicem conferta; sti- pulae late ovatae acutae apice bifidae basi vaginatim conjunctae extus glabrae vel inferne purpureo-tomentellae; petiolus tenuis complanatus supra vix sulcatus; lamina coriaceo-herbacea obovata vel obovato-oblonga apice breviter acuminata basi cuneata utrinque glaberrima. Flores pro genere magni subsessiles in capitulis terminalibus atque axillaribus plus minus longe pedunculatis dispositi; pedunculus erectus tenuis subtetragonus; brac- teae obovatae obtusae glabrae; ovarium turbinatum subcostatum; calyxX cupulatus ovario eirc. duplo longior margine superiore longiuscule eiliatus atque manifeste 5-dentatus; corollae tubus erectus cylindraceus apicem versus paulum dilatatus extus glabratus intus fauce sparse pilosus, lobi 5 breves ovati acuti; stamina paulum infra faucem affıxa, filamenta tenuia eonspicua, antherae lineares acutae exsertae; stilus erectus gracilis apicem versus modice incrassatus corollae tubo aequilongus vel paulo brevior stig- matibus duobus linearibus ubique valde papillosis plerumque compresSiS coronatus. Drupa ellipsoidea longitudinaliter costata. Der Strauch erreicht eine Höhe bis zu 1 m. Die von ihm vorliegenden 20—30 cm langen und an ihrem unteren Ende 2,5—3 mm dicken Zweige sind von schwach rissiger, dunkelbrauner oder an einigen Stellen auch rötlich schimmernder Rinde bedeckt. Die ziemlich großen, 4—2,5 cm lang gestielten Laubblätter sind 45—25 cm lang, im oberen Drittel 7—41 cm breit, werden von 9 oder 40 oberseits nur wenig, unterseits dagegen deutlicher hervorspringenden Quernerven I. Ordnung durchzogen und nehmen beim Trocknen auf der oberen Seite rötlichbraune bis fast purpurne Färbung an, während sie auf der Unterseite mehr grau, bisweilen sogar fast silbern glänzend erscheinen. Die K. Krause, Rubiaceae africanae. 569 Nebenblätter werden 1—1,2 cm lang. Die Blüten sitzen in 6-42 cm lang gestielten Köpfchen, die einen Durchmesser von 2,5 cm haben und von mehreren, 40—44 mm langen und ebenso breiten Brakteen umgeben werden. Der Fruchtknoten mißt 2 mm, der Kelch 4 mm, während die weiße oder getrocknet schwarzrote Blumenkrone 4,8— 2 cm lang ist, wovon etwa 1/; auf die Zipfel entfällt. Die Länge der Antheren beträgt 2,5—3 mm, die der Filamente 2 mm. Der Durchmesser der reifen, getrocknet schwarz oder tief dunkelrot gefärbten Frucht endlich ist 6-8 mm groß. Kamerun: bei Yaunde im Urwald-Unterholz (Zexger n. 706. — Blü- hend und fruchtend am 43. Febr. 1895); bei Viktoria im Buschwald nahe dem Wasser (Preuss n. 1138%. — Blühend am 20. März 1899). In den lang gestielten Blütenköpfchen, der den Kelch um etwa das doppelte über- ragenden Blumenkrone und der Kahlheit der Blätter stimmt die Pflanze fast vollkommen mit der in Guinea vorkommenden U. peduncularis (Salisb.) K. Sch. überein. Sie unter- scheidet sich dann aber von derselben durch die andere Form und Farbe ihrer Blätter, die Größe und Gestalt der Blütenköpfchen sowie die geringere Zahl der darin auf- tretenden Blüten. U. macrophylla K. Krause n. sp.; frutex erectus ramulis glabris modice validis subtetragonis compressis ad nodos paulum dilatatis atque praesertim apicem versus profundiuscule sulcatis. Folia magna breviter petiolata; stipulae late ovatae apice bifidae basi vaginatim conjunctae extus glabrae intus basi dense sericeae margine superiore fimbriolatae; petiolus validus compressus glaber; lamina membranaceo-herbacea obovata vel ob- ovato-elliptica apice breviter acuminata basi subcuneata utrinque glaberrima vel rarius subtus ad costam mediam sparse ferrugineo-pilosa. Flores sub- sessiles in capitulis axillaribus breviter pedunculatis multifloris (in specimine quod adest jam deflorati); calyx brevis cupulatus fere ad basin in lacinias 5 ovatas acutas divisus; corolla... Fructus ellipsoideus glabratus profundius- eule longitudinaliter sulcatus calyce persistente coronatus. Der Strauch wird etwa 4,5 m hoch. Der von ihm vorliegende, 47 cm lange und an seinem unteren Ende fast 4 mm dicke Zweig ist mit dunkelbrauner oder fast schwarzer Rinde bekleidet. Die großen, 4,5—3 cm lang gestielten Laubblätter sind 48—26 cm lang, im oberen Drittel 8—12 cm breit, werden rechts und links vom Medianus von 47—20 beiderseits ziemlich stark hervorspringenden Quernerven durchzogen und nehmen beim Trocknen braungrüne bis graugrüne Färbung an. Die ziemlich großen, völlig braun gefärbten Nebenblätter werden bis zu 1,8 cm lang und sind wenigstens in ihrem unteren Teil ziemlich lange ausdauernd. Die Blütenköpfe stehen auf 3 cm langen Stielen und besitzen einen Durchmesser von annähernd 3 cm. Die Blüten selbst sind an dem vorliegenden Material schon abgeblüht, so daß sich die genauen Maße ihrer einzelnen Teile nicht mehr angeben lassen. Nur der Kelch ist noch erhalten und mißt etwas über 2 mm. Die Frucht hat die typische Beschaffenheit einer Uragoga-Frucht; sie ist ungefähr 4 mm lang, 2 mm breit und im getrockneten Zustande von dunkler, fast schwarzer Färbung. Ost-Usambara: im Regenwald, auf dem Gonjaberg bei 950 m ü. M. (EnsLer n. 3366. — Fruchtend am 5. Okt. 1905). Die Pflanze scheint am nächsten mit der ebenfalls in Ostafrika vorkommenden D. Fischeri K. Sch. verwandt zu sein, von der sie aber durch erheblich größere Blätter und auch größere Blütenköpfehen genügend unterschieden ist. 570 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Anthospermum L. A. Prittwitzii K. Schum. et K. Krause n. sp.; fruticulus ericoideus e basi dense squarroso-ramosus; radix palaris incrassata ut videtur pro- fundissime penetrans; rami ramulique modice validi erecti vel erecto-ascen- dentes teretes apicem versus subtetragoni atque complanati vix sulcati cortice substriato superne sparse puberulo inferne glabrato obtecti. Folia parva ad 42—16 verticillata; stipulae cum petiolis in vaginam laxam cupulatam truncatam integerrimam extus ut ramuli juniores sparse pube- rulam intus glabratam connatae; lamina herbacea lineari-lanceolata apice acuminata basi cuneata margine interdum subreflexa utrinque pilosiuscula. Flores minuti inconspicui hermaphroditi breviter pedicellati; ovarium ovoi- deum glabrum; calyx brevis obsolete 4-dentatus; corolla infundibuliformis utrinque glabra fauce nuda ultra medium in lacinias 4 ovato-oblongas acutas divisa; stamina summa ' fauce affıxa, filamenta brevia tenuissima, antherae lineares obtusae exsertae; stilus erectus gracilis corollae lacinias aequans vel paulo brevior stigmatibus duobus longiusculis filiformibus un- dique valde papillosis coronatus. Fructus parvus in coccos 2 crustaceos oblongos a latere compressos secedens. Die Pflanze wird bis zu 1/ym hoch. Ihre anscheinend sehr tief eindringende, dunkelbraun berindete Pfahlwurzel ist in ihrem obersten Teil 40—12 mm dick. Die aufrechten, ziemlich geraden Stengel sind von heller, rotbrauner Rinde bedeckt und erreichen am Grunde eine Stärke von fast 3mm. Die Blätter sind 8—12 mm lang, im oberen Drittel 2—3 mm breit, werden von einem oberseits etwas eingesenkten, unterseits dafür deutlich hervorspringenden Mittelnerven durchzogen und nehmen beim Trocknen dunkelbraune bis fast schwarze Färbung an. Die kleinen, ausdauernden Nebenblätter messen kaum 3 mm. Die Blüten sitzen auf 4—4,5 mm langen Stielen, haben einen kaum 0,5 mm langen Fruchtknoten, einen nur wenig längeren Kelch und eine Krone, die 3—3,5 mm mißt und an der lebenden Pflanze weiß, an der getrockneten dagegen rotbraun erscheint. Die Länge der Antheren beträgt kaum 4 mm, die Fila- mente sind noch kürzer. Der Griffel wird bis zu 4 mm lang. Die Frucht endlich besitzt einen Durchmesser von 3 mm. Nördliches Nyassaland: beim Lager Kidoko (v. Paıttwirz u. GAFFRON n. 57. — Blühend und fruchtend am 28. Aug. 1901). Die Pflanze ist nahe verwandt mit A. usambarense K. Sch., aber durch größere, vor allen Dingen breitere Blätter sowie besonders in den oberen Teilen der Stengel ziemlich entfernt stehende Blattquirle unterschieden. A. ericoideum K. Krause n. sp.; fruticulus humilis multis caulibus ® basi communi ascendentibus modice validis teretibus, novellis tomentellis tardius glabratis. Folia sessilia lineari-lanceolata apice mucronulata basi subdilatata margine revoluta utrinque glabra subeoriacea; stipulae basi cum petiolis vaginatim conjunctae apice in setas plures breves desinentes. Flores parvi hermaphroditi axillares brevissime pedicellati; ovarium obovatum PI losum ; calyx minutus obsolete 4-dentatus; corolla infundibuliformis glabra ad tertium in lacinias 4 ovato-triangulares acutas divisa; stamina fauce nr ( Pierreodendron Engl. nov. gen. Flores majusculi hermaphroditi, 5-meri. Calyeis breviter-cupulati lobi brevissimi lati apieulati, leviter imbrieati. Petala oblonga imbricata. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 37 576 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Stamina 15 cum petalis ad basin disci crassi late turbinati inserta; fila- menta filiformia, ad tertiam partem usque ligula angusta longe pilosa ad- nata instructa, antherae supra basin filamentis insertae quam illa triplo breviores, lineares, utrinque obtusae, introrsum dehiscentes. Ovarium pro- funde 5-lobum, disco carnoso latiori subimmersum, loculis 1-ovulatis, stilus brevis simplex. — Arbor. Folia magna, coriacea, pinnata plurijuga, petiolo communi tereti, foliolis brevissime petiolulatis, oblongis, basi obtusis, apice obtusissimis apiculo cochleariformi instructis, nervis lateralibus I. utrinque eire. 8 tenuibus subtus prominentibus, procul a margine conjunctis, venis reticulatis immersis. Flores ad ramos paniculae magnae adscendentes in axillis bractearum crassarum obovatarum bini vel terni fasciculati. Diese Gattung steht am nächsten Odyendea Pierre und Quassia L.; der Kelch ist wie bei Odyendea beschaffen; aber das Andröceum ist durch 3 Staubblattkreise und linealische Antheren unterschieden. Die Gattung wurde zum Andenken und zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Direktors des botanischen Gartens in Saigon benannt, der sich um die Kenntnis der tropisch-westafrikanischen Flora unvergängliche Verdienste erworben hat. 7 P. grandifolium Engl. n. sp.; arbor alta; folia maxima, pinnata, eirc. A0-jJuga, petiolo communi teretiusculo, foliola cujusque jugi interdum paullum distantia, breviter petiolata, coriacea, late lineari-oblonga, basi ob- tusa, apice rotundato apiculo cochleariformi instructa, nervis lateralibus 1. utrinque 6—7 angulo circ. 70° a costa abeuntibus supra insculptis, subtus distincte prominentibus, supra insculptis, venis tenuibus dense reticulatis subtus insculptis. Paniculae rami longi leviter curvati densiflori, fasciculis 2—3-floris in axillis bractearum erassarum obovatarum, pedicellis quam bracteae 2—3-plo longioribus, quam alabastra oblonga brevioribus. Sta- ınina quam petala paullum breviora. 40—12 m hoher Baum. Die Blätter sind 6—7 dm lang, der Blattstiel unten 6—-7 mm dick, mit 6 cm langen Zwischenräumen zwischen den Blattpaaren, deren ein- zelne Blättchen oft einige mm von einander entfernt sind; die an 3—4 mm langen Stielchen stehenden Blättchen sind 4,7—2,2 dm lang und 6—8 cm breit, am Ende mit ‚3—+ mm langer und 2—3 mm breiter löffelartiger Spitze versehen. Die Zweige der braun-karminroten Rispe haben eine Länge von 3—7 dm. Die Blätterstiele sind 3—+ mm lang ‚der Kelch ist oben etwa 3 mm breit mit 4 mm breiten Kelchabschnitten; die hellkar- minroten Blumenblätter haben eine Länge von 42 mm und sind 3 m breit. Die Staubfäden sind etwa 7,5 mm lang, mit 2,5 mm langer, angewachsener langhaariger Ligularschupp®, die gelben Antheren messen 3 mm in der Länge und sind kaum 4 mm breit. Das Gynophor ist etwa 2 mm lang, das Ovarium nur 4,25 mm. Kamerun: Nkuambe bei Bipindihof, am Westabhang des Mimfiaberges, im Urwald (Zexker_n. 3306. — Blühend im Juni 1906). Tiliaceae afrieanae. II. Von A. Engler. Mit 4 Figur im Text. (Vergl. Bot. Jahrb. XXXII. p. 301—307, XXXIV. p. 319 -— 322.) Cistanthera K. Schum. in Engl. u. Prantl, Natürl. Pflanzenfam., Nachtrag (1897), S. 234, emend. Flores hermaphroditi, 5-meri. Sepala basi in hypanthium transeuntia libera, extus puberula vel tomentosa, valvata. Petala erassiuscula oblonga, contorta. Stamina libera eirc. 20 vel 10, 3- vel 2-seriata, aequalia vel exteriora breviora; filamenta brevissima, antherae lineari-lanceolatae distincte vel in- distincte locellatae, connectivi apieulo superatae. Staminodia 5 staminibus inclusa, lineari-lanceolata quam stamina longiora. Ovarium sessile breviter obovoideum, 5-lobum, 5-loculare, ovula in loculis 2 collateralia pendula, micropyle ventrali; stilus brevissimus in stigmata 5 crassa linearia quam ovarium duplo longiora exiens. Capsula turbinata, pentagona, verlice ex- cavata, complete loculicida. Semina in loculis 2, compressa, parte superiore oblique adscendentia deorsum in alam longam quam nucellus triplo longio- rem producta; embryo minutus cotyledonibus planis ovatis in loculi pla- nitie mediana accumbentibus, caudiculo aequilongis. — Arbores semper- virentes. Foliorum petiolus tenuis quam lamina oblonga 4—5-plo brevior. Flores mediocres, distincte pedicellati, corymbosi. Durch die folgende von mir in den Pugubergen von Usaramo ge- sammelte Art ist die Gattung, von welcher man bisher nur Blüten kannte, schärfer definiert worden. Zwar sind bei der ostafrikanischen Art nur 10 fruchtbare Staubblätter vorhanden, während bei den beiden westafri- kanischen (C. kabingaensis K. Schum. und 0. Dewewrei De Wild. et Th. Dur.) 15—20 Staubblätter vorkommen; aber im übrigen stimmen die Blüten der 3 Arten in allen wesentlichen Dingen überein. Die Angabe SCHUMAnNs über die Lage der Mikropyle ist, wie aus der Betrachtung der Lage des Embryo hervorgeht, unrichtig. 37* 578 Beiträge zur Flora von Afrika, XXX. C. Holtzii Engl. n. sp.; arbor parva, ramulis tenuibus, novellis mi- nute puberulis, adultis cinereo-corticatis. Foliorum petiolus tenuis quam lamina 5-—6-plo brevior, brevissime pilosus, lamina subcoriacea oblonga, Cistanthera Holtzii Engl. A Blühender Zweig, B Diagramm der Blüte, (€ Knosp®, D Blumenblätter, E Einzelnes Blumenblatt, F’ Andröceum, @ innere, kürzere Staub- blätter, F längere, innere Staubblätter, 7 Gynöceum, K dasselbe im Längsschnitt, I, Querschnitt des Fruchtknotens, M Frucht, N Längsschnitt durch ein Fruchtfach, nen Samen zeigend, O Same, P Längsschnitt durch den oberen Teil des Samens, den Embryo zeigend, () Schrägschnitt durch zwei benachbarte Samen. A. Engler, Tiliaceae africanae. II. 219 bası obtusa, apice interdum breviter et ohtuse acuminata, nervis laterali- bus I. tenuibus utringue 3—4 adscendentibus. Pedunculi in axillis foliorum superiorum quam petioli longiores, biflori; ramuli alabastris ovoideis aequi- longi, infra calycem articulati, breviter fulvo-pilosi; prophylla ad basin pedicelli brevissimi mox decidua, linearia; sepala oblongo-lanceolata; petala oblonga sepalis aequilonga; stamina 10, exteriora dimidium petalorum aequantia, interiora paullum longiora; staminodia 5 lineari-lanceolata petala aequantia; pistillum cum stigmatibus dimidium petalorum aequans. Capsula majuseula, turbinata, profunde 5-loba, vertice excavata; semina infra supremam tertiam partem affixa, compressa, basi in alam cuneiformem producta. Ein 4—5 m hoher Baum mit 2 mın dicken Endästchen an 3— 1 mm dicken Zweigen. Die am Ende der Endästchen einander sehr genäherten Blätter sind mit A—-2 cm langen Blattstielen versehen, welche 6—8 cm lange und 2-—4 cm breite dunkelgrüne Spreiten tragen. Die in den oberen Blattachseln stehenden Blütenzweige sind nur 2 cm lang meist zweiblütig, mit 4 mm langen Stielen und 4,5 ınm langen Stielchen oberhalb der 2 mm langen bald abfallenden Vorblätter. Das Stielchen ist so wie der 9 mm lange Kelch graugelblich behaart. Die Blumenblätter sind in der Knospe nur 7 mm lang Die äußeren Staubblätter sind 4, die inneren 5 mm lang, die Staminodien 6 mm. Der 4 mnı lange Fruchtknoten ist von den 2 mm langen Narben gekrönt. Die kreiselförmige, 5-lappige Kapsel ist in der Mitte 2 cm, an den Kanten 2,5 cm lang, oben fast 2 cm breit. Die Samen haben mit den 4,5 cm langen Flügeln eine Länge von 1,8 cm und sind oben 6 mm breit. ' Sansibar-Küstengebiet: auf den Pugubergen in Usaramo, um 250 m ü. M. im immergrünen Trockenwald (A. Ensrer, Reise nach Süd- und Ostafrika 1905 n. 3960. — Fruchtend im Oktober). Diese Art, welche ich zu Ehren des Herrn Forstassessor Dr. Horız, der mich nach den Pugubergen führte, benannt habe, ist von den beiden westafrikanischen Arten, ©. kabingaensis K. Schum. und ©. Dewewrei De Wild. et Th. Dur. durch die geringere Zahl von Staubblättern und kleineren Blüten unterschieden. Triumfetta L. T. laxiflora Engl. n. sp.; herba perennis, caudice crasso hypogaeo, ramulis angulosis novellis dense stellato-tomentosis demum paulo glabres- eentibus. Foliorum petiolus sensim in Jaminam anguste cuneatam transiens, stipulae lineari-subulatae, lamina membranacea juvencula utrinque imprimis margine patenter pilosa, adulta secus nervum medium pilis stellatis sparse obsita, ceterum glabra, lineari-oblonga basin versus longe cuneatim angu- stata, a medio apicem versus serrata, nervis lateralibus adscendentibus Supra paulo immersis, subtus cum venis dense reticulatis prominulis. Panniculae longe pedunculatae, ramuli pauciflori breviter tomentelli, brac- teolis linearibus deciduis; floribus pedicello longiore suffultis; calyeis sepala lanceolata, apice obtusiuscula extus stellato-tomentosa; petala calycem sub- aequantia obovato-oblonga, unguiculata apice involuta; androgynophorunı breve apice patelliformi-complanatum et margine ciliatum; staminum fila- 580 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. menta linearia, antherae breviter ellipticae; ovarıi subglobosi dense pilosi loculi 2-ovulati; stilus filiformis. Aus einem bis 3 cm dicken Rhizom entspringen bis 4 oder 5 dm lange Stengel, welche unten 1,5—2 dm lange Laubzweige und oben ebenso lange Blütenzweige tragen. Die Blätter sind 5-—6 cm lang und oben 4—5 mm breit; ihre Spreite ist gegen den Blattstiel nicht deutlich abgesetzt, sondern geht am Grunde allmählich in denselben über. In der Jugend ist die Spreite besonders am Rande und längs der Mittelrippe dicht mit ab- stehenden Sternhaaren besetzt, im ausgewachsenen Zustand ist sie am Rande ganz kahl und auch längs des Mittelnerven nur noch spärlich behaart. Die Nebenblätter sind 5—6 mm lang. Die lockeren Rispen tragen 2—3-blütige Zweigchen oder statt derselben bei Verkürzung der Seitenzweige Gruppen von 2 Blüten oder Einzelblüten; die Stielchen der einzelnen Blüten messen 8—12 mm. Die auf ihrer Außenseite gelblich gefärbten, sternfilzigen Kelchblätter messen 4 cm, die nach dem Grunde ziemlich stark verschmä- lerten Blumenblätter sind 8,5 mm lang und 3,3 mm breit. Die Filamente der Staub- blätter, die auf dem 0,5 mm langen, an seiner Spitze flach tellerartig verbreiterten An- drogynophor inseriert sind, sind 6,5 mm, die Antheren 0,75 mm lang. Der dicht behaarte, 4,5 mm lange Fruchtknoten wird von einem 5—6 mm langen Griffel gekrönt; die Zahl der je 2 Ovula enthaltenden Ovarfächer beträgt 2—4. Rhodesia, Maschonaland: in steinigen Steppen bei Norton bei Salisbury um 1500 m ü. M. (A. Enser, Reise nach Süd- und Ostafrika 1905 n. 3025. — Blühend am 15. Sept. 1905). Diese Art ist nächst verwandt mit 7. Mastersii Bak. f., von derselben aber ver- schieden durch schmälere, in der Jugend weniger behaarte Blätter, sodann durch Blüten- stiele, welche länger sind als die Blüten. - T. Dekindtiana Engl. n. sp.; suffrutex ramulis teretibus novellis stellato-tomentosis tarde glabrescentibus. Foliorum petiolus brevis teres tomentellus, stipulae brevissimae subulatae, lamina membranacea utrinque stellato-tomentosa ovato-oblonga vel oblongo-lanceolata basi subrotundata apice acuta margine serrata, nervis lateralibus adscendentibus subtus promi- nentibus. Fructus globosus setis dense pilosulis instructus 2—4 locularis, loculis 2 spermis. Ein bis 1,5 m hoher Halbstrauch, dessen jüngere Zweige dicht sternfilzig behaart, dessen ältere Zweige von dunkel-braunroter Rinde bekleidet sind. Der Blattstiel mißt etwa 5—8 mm; die Spreiten der größeren Blätter sind bis 5 cm lang und am Grunde 1,5—2 cm breit; die Länge der Nebenblätter beträgt 3—3 mm. Die Früchte stehen zu 2—+ an kurzen Zweigchen in der Achsel kleiner laubiger Brakteen; die Stielchen der einzelnen Früchte sind 1—2 mm lang. Der Durchmesser der kugeligen Frucht be- trägt 8 mm. Benguella: Huilla, in Gebüschen bei Mounyino, um 1760 m (ANTUNES n. 363. — Blühend im Mai 1902). In der Fruchtbildung gleicht diese Art der 7. Welwitschii Mart., sonst der T. helio- carpa K. Schum., in der Blattgestalt kommt sie näher an T. rhombordea Jacq. Sterculiaceae afrieanae. II. Von A. Engler. (Vergl. Bot. Jahrb. XXXIII. p. 308—345, XXXIV. p. 323—324.) Dombeya Juss. D. amaniensis Engl. n. sp.; arbor alta, ramis validis teretibus, pilis stellatis ubique tomentosis, flavo-brunnescentibus, demum glabratis. Foliorum petiolus quam lamina circ. duplo brevior supra applanatus, tomentosus, lamina erassiuscula, utrinque at subtus densius tomentosa, rotundata basi cordata haud profunde tri- vel subquinqueloba lobis subacuminatis, irregu- lariter erenata, 5—7-nervis, stipulis lanceolato-subulatis acuminatis. In- florescentia longe pedunculata, pedunculo subtereti tomentoso, dense multi- flora ramulis abbreviatis subspieiformis. Flores (pro genere) maximi, breviter pedicellati, bracteolis lanceolatis acuminatis subtomentosis. Sepala lineari-lanceolata, acuta petalis paulo breviora, extus pilis stellatis tomen- tosa; petala oblique obovata, obtusa; stamen medium in triade «uaque quam lateralia paulo brevius; staminodia linearia obtusa. Ovarium pen- tamerum tomentosum, ovulis 6--8 pro loculo; stigmata revoluta. Der Baum wird etwa 5 m hoch; seine Zweige sind mit einem dichten, gelblich- braunen Filz von Sternhaaren bekleidet, der erst an den älteren, stärkeren Zweigen allmählich einer braungrauen Rinde Platz macht. Der Blattstiel ist 8—10 cm lang und filzig; die in der Jugend dicke und blaßrostfarbene, sammetartige Spreite erreicht später bei einer Länge von 8—18 cm in der Mitte eine Breite von 7--20 cm; die 5 Haupt- nerven und ihre primären Verzweigungen sind oberseits eingesenkt, unterseits deutlich vorspringend, während das Venennetz oberseits wenig, unterseits fast gar nicht hervor- tritt; sie ist auch im entwickelten Zustande beiderseits mit zweigabeligen bezw. stern- förmigen Haaren bekleidet, die auf der Unterseite infolge ihrer größeren Dichtigkeit einen hellgrau schimmernden Filz bilden. Die Nebenblätter sind 42 mm lang, getrocknet braun. Der Blütenstiel ist gegen 20 cm lang und ebenfalls braunfilzig. Die Inflorescenz ist scheinährig, aus mehrblütigen kurzgestielten Seitenzweigen zusammengesetzt; die Blütenstielchen messen 3—5 mm. Die Brakteolen sind 4,5—2 cm lang. Die Länge der lanzettlichen, kurz zugespitzten, auf der Außenseite ebenfalls sternfilzigen Kelchblätter beträgt 3—3,5 cm. Die Blumenblätter sind nur wenig länger als die Kelchblätter, 2—3 cm breit, gelblich bis rötlich. Das Andröceum mißt reichlich 20 mm, wovon 6— 83 mm auf die Röhre kommen. Der weißfilzige, 5 fächerige, in jedem Fach 6—8 Samen- 582 Beiträge zur Flora von Afrıka. XXX. anlagen enthaltende Fruchtknoten mißt 6 mm; der dünne Griffel ist 2,5—3 cın lang; die Narbenlappen sind spiralig zurückgerollt. Ost-Usambara: im Regenwald bei Amani, um 800 m ü. M., am Weg zum Sigital (Braun im Herb. Amani n. 668. — Blühend im April 1905, A. Ensrer, Reise nach Süd- und Östafrika 1905 n. 3413% — Blü- hend im Oktober 1905). Einheim. Name: mruwati. Es ist dieser Baum die prächtigste Art, welche aus dem tropischen Afrika bekannt geworden ist; sie ist von allen Arten der Untergattung Eudombeya, zu welcher sie ge- hört, durch den scheinährigen vielblütigen Blütenstand von 4—4,5 dm Länge, welcher von den jungen dichtstehenden Blättern überragt wird, unterschieden. 1*1). D. Elliottii K. Schum. et Engl. n. sp.; arbor ramis teretibus, novellis complanatis subvilloso-tomentosis, demum glabrescentibus. Foliorum petiolus subteres tomentosus, lJamina supra pilis simplicibus, subtus pilis stellatis densius tomentosa, late ovata, basi cordata, apice acuminata cre- nata, 7-nervia, stipulae oblongo-ovatae acuminatae subtomentosae. Inflores- centiae subumbellatae multiflorae pedunculus teres tomentosus, bracteae oblique ovatae glabrae, flores longe pedicellati, pedicelli teretes villosae, bracteolis deciduis. Sepala lanceolata breviter acuminata extus villoso- tomentosa; petala modice obliqua obtusa; androecei tubus longiusculus, stamina quam staminodia anguste spathulata manifeste breviora, media eujusque triadis brevissima; ovarii tomentosi loculi intus tomentosi 2-0vu- lati; stilus basin versus hispidulus; 'stigmata recurvata. Die Zweige, welche an dem vorliegenden Exemplar einen Durchmesser von etwa 4 mm erreichen, sind anfänglich dicht mit abstehenden Haaren bekleidet; die Behaarung verschwindet allmählich, die kahle Rinde ist von dunkelrötlich-brauner Farbe. Der Blattstiel ist 3—5 cm lang und dicht abstehend behaart, die ungeteilte Spreite hat eine Länge von 6—12 cm und eine Breite von 4,5—9 cm; ihre Behaarung besteht oberseits aus einfachen, auf der Unterseite aus sternförmigen Haaren; die Nervatur ist oberseits etwas eingesenkt, unterseits deutlich hervortretend. Die ziemlich stattlichen Neben- blätter sind an der Basis länglich eiförmig, dann plötzlich in eine schmale Spitze zu- sammengezogen; sie sind am Rande abstehend behaart. Die 7—44 cm langen, abstehend behaarten Stiele der Inflorescenzen verzweigen sich zunächst dichasial, während im oberen Teil der reichblütige Blütenstand doldenförmig ist; die ebenfalls abstehend be- haarten Stielchen der einzelnen Blüten sind gegen 3 cm lang, die Deckblätter sind von schief eiförmiger Gestalt. Die lanzettlichen, kurz zugespitzten Kelchblätter sind 10 bis !2 mm, die’Blumenblätter 44—46 mm lang. Die Röhre des Andröceums ist 4—5 mm lang; der freie Teil der Staminodien erreicht eine Länge von 40 mm, während die Fila- mente der längeren Staubblätter 3,5 mm, die der kürzeren 4,5 mm lang werden und die Länge der Antheren etwa 4 mm beträgt. Der weißfilzige Fruchtknoten ist 2,5 bis 3 mın, der in seiner unteren Hälfte behaarte Griffel 10 mm lang; die Fruchtknotenfächer sind innen sternfilzig. Massaihochland: oberhalb des Escarpement um 2800 m (C. F. ELioTT n. 19. — Blühend im November 1902). \ . um . . N r T 1) Die vorgesetzten Ziffern geben an, an welcher Stelle die Art in K. SCHUMANNS Monographie der afrikanischen Sterculiaccae einzufügen wäre. — A. Engler, Sterculiaceae africanae. II. 583 . Diese Art ist einigermaßen mit D. leucoderma K. Schum. verwandt; aber durch die stark filzigen Stiele der Inflorescenzen verschieden. 2“. D. gallana K. Schum. et Engl. n.sp.; frutex ramis teretibus no- vellis hispidulis mox glabrescentibus. Foliorum petiolus teres subvillosus, laminae subaequilongus, lamina herbacea pilis stellatis supra inspersa, subtus tomentella, ovata, breviter acuminata, basi cordata, leviter crenata, uinquenervis, stipulis lanceolato-subulatis deeiduis. Inflorescentiae pedun- culus ut pedicelli gracilis subvillosus, 5—4A0-florus, bracteolis subovatis acuminatis deeiduis. Sepala lanceolata, acutiuscula extus stellato-tomentosa; petala quam sepala longiora, modice vel vix obliqua obtusa; androecei staminodia anguste lanceolata petalis breviora, stamina in triade quaque media brevissima; ovarium tomentosum, pentamerum, loculis 2-ovulatis intus glabris; stilus hispidulus stigmatibus recurvatis instructus. Ein 3—5 m hoher Strauch, dessen Zweige nach oben zu von einfachen abstehen- den Haaren zottig und außerdem mit kurzen Sternhaaren bekleidet, weiter unten von grau- bis rötlich-brauner Rinde bedeckt sind. Der zottig behaarte Blattstiel wird 2 bis 4 cın lang; die Spreite erreicht eine Länge von 3—6 cm und eine Breite von 2,5 bis 4,5 cm; sie ist beiderseits mit kurzen Sternhaaren bekleidet, welche auf der Unterseite einen mehr oder weniger dichten Filz bilden, außerdem finden sich auf der Unterseite längs der Hauptnerven einfache, zottige, abstehende Haare; die Nervatur ist oberseits wenig, unterseits auch in den feineren Verästelungen deutlich hervortretend. Die lan- zettlich-pfriemlichen, bald abfälligen Nebenblätter sind kurz sternfilzig und getrocknet von hellbrauner Farbe, ihre Länge beträgt etwa 4 mm. Die rispig-doldigen, ziemlich reichblütigen Blütenstände entspringen aus den Blattachseln, ihr Stiel wird 2,5—4,5 cm lang, er ist ebenso wie die 4,5—2,5 cm langen Stielchen der einzelnen Blüten abstehend zottig behaart, daneben finden sich auch Sternhaare. Die Kelchblätter werden 8 mm, die weißen, rosa angehauchten Blütenblätter 44—12 mm lang. Vom Andröceum sind die Röhre 2,5 mm, der freie Teil der Staminodien 5-6 mm, die längeren Filamente 2—2,5 mm, die kürzeren 4 mm und die Antheren 4,5 mm lang. Der kurzfilzige Frucht- knoten mißt 2 mm; der Griffel ist der ganzen Länge nach abstehend zottig behaart und wird 5 mm lang. Harar: am Gara Mulata, im Gebüsch von 1800—2000 m ü.M. (Dr. Ertenseck in Expedition Baron v. ErLanGer n. 558. — Blühend im März 1900). 94, D. nairobensis Engl. n. sp.; frutex arborescens ramis teretibus, novellis pilis patentibus hispido-villosis demum glabrescentibus. Foliorum petiolus teres hispidus, lamina membranacea vel chartacea, pilis stellatis supra sparse obsita subtus tomentosa, ovato-cordata, apice acuminata, interdum subtriloba, irregulariter crenata, 7-nervis, stipulae lanceolatae acuminatae hispidae. Inflorescentia pedunculo tereti subhispido suffulta, folia aequans, umbellata, pauciflora bracteolis ovato-Janceolatis subacumi- natis. Flores longe pedicellati, pedicellis hispidis. Sepala lanceolata post anthesin reflexa extus tomentosa. Petala modice obliqua, obtusa, quam sepala paullum lengiora. Androecei tubus longiuseulus quam petala paulum brevior, staminodia anguste spathulata, triadum stamina media brevissima. Ovarii tomentosi loculi 3-ovulati, stigmata revolula. 584 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Der vorliegende Blütenzweig besitzt einen Durchmesser von etwa 3 mm; die oberen jüngeren Teile sind von abstehenden Haaren rauh, an den unteren verschwindet die Behaarung allmählich und läßt eine bräunliche Rinde zum Vorschein kommen. Der Blattstiel weist die gleiche Behaarung auf und ist 4—6 cm lang; die Blattspreite mißt in der Länge 7—10 cm, in der Breite 5—9 cm; ihre Oberseite ist mit zerstreuten kurzen Sternen bedeckt, die Unterseite ist weißfilzig; die 7 von der Basis ausgehenden Haupt- nerven sind oberseits etwas eingesenkt, unterseits auch in den feineren Verästelungen deutlich hervortretend. Die an der Basis ziemlich breiten, dann plötzlich stark ver- schmälerten und zugespitzten Nebenblätter sind 8-40 mm lang. Der Stiel der Inflores- cenz ist abstehend behaart und wird bis 12 cm lang. Die Brakteen sind eiförmig-lan- zettlich, kurz zugespitzt und 5 mm lang. Die ebenfalls abstehend behaarten Stielchen der einzelnen Blüten erreichen eine Länge von 2—2,5 cm. Die lanzettlichen, kurz zu- gespitzten, auf der Außenseite filzigen Kelchzipfel sind 8 mm lang; die Länge der Petalen beträgt 12 mm. Die Röhre des Andröceums mißt 3 mm; die Staminodien werden 9 mm lang, die Filamente der längeren Staubgefäße 3 mm, die der mittleren kürzeren 4,5 mm; die Länge der Antheren beträgt 2 mn. Der weißfilzige Fruchtknoten ist 4,5 mm, der Griffel 8 mm lang. Massaihochland: Nairobi (Kissner n. 963. — Blühend im Juni 1906). 23°. D. melanostigma K. Schum. et Engl. n. sp.; frutex vel arbor ramis teretibus breviter stellato-tomentosis glabrescentibus. Foliorum pe- tiolus teres, subvilloso-tomentosus, quam lamina 4—5-plo brevior, lamina crasse chartacea late ovata acutiuscula vel subacuminata, basi cordata utrinque, at subtus densius, stellato-tomentella, haud lobata, + manifeste crenata, 5—7-nervia, stipulae mox caducae. Inflorescentiae axillares cum calycibus dense tomentosae, pedunculi demum dimidium folii superantes, ramulis cineinnatis, pluriflori, bracteolis anguste linearibus deciduis. Sepala late lanceolata, obtusiuscula extus stellato-tomentosa; petala valde obliqua, obtusa; androecei tubus breviusculus, staminodia lineari-lanceolata obtusa stamina inter se fere aequilonga; ovarium 3—4-merum, tomentosum, loeulis 2-ovulatis, stilus breviter pilosus, stigmata recurvata. Der vorliegende Blütenzweig besitzt einen Durchmesser von etwa 4 mm und ist, besonders nach oben zu, sternfilzig behaart. Der zottige Blattstiel ist 2—2,5 cm lang; die Spreite mißt in der Länge 9—'2 cm, in der Breite 9—10 cm; sie ist beiderseits, unterseits jedoch dichter, mit Sternhaaren bekleidet, außerdem sind die Hauptnerven auf der Unterseite dicht abstehend zottig behaart; die Nerven sind oberseits etwas einge- senkt, unterseits bis in die feinsten Verästelungen deutlich vorspringend. Der dicht- filzige Stiel der 2—3 Wickel tragenden Inflorescenz mißt 4—5 cm, die Stielchen der einzelnen Blüten sind gegen 4—6 mm lang; die abfälligen Vorblätter sind schmal lineal, kürzer als der Kelch und getrocknet braun gefärbt. Die breit-lanzettlichen, auf der Außenseite sternfilzigen Kelchblätter sind 53 mm, die Blumenblätter 40 mm lang. Vom Andröceum mißt die Röhre 4 mm, der freie Teil der Staminodien 5—6 mm. Die Fila- mente sind sämtlich annähernd gleich lang, sie messen 4,5—2 mm, die Antheren 0,5 mm. Das weißfilzige Ovar ist 1,5 mm, der oft ziemlich tief in 3—4 Narbenäste sich spaltende, kurz behaarte Griffel 3 mm lang. Benguella: Huilla (Antunes n. 195 in Herb. Coimbra. — Blühend im Mai 1895). 34*. D. Warneckei Engl. n. sp.; frutex, ramulis novellis, petiolis A. Engler, Sterculiaceae africanae. IM. 585 atque inflorescentiae ramis dense stellatim tomentosis pilis longioribus sim- plieibus intermixtis, ramulis adultis cortice nigrescente instructis. Folia utrinque stellatim pilosa, petiolo quam lamina 2—3-plo breviore, teretius- culo, lamina cordato-ovata, subacuminata, margine leviter crenata, nervis lateralibus I. utringue 4—5 adscendentibus, secundariis 5—6 ab infimis primariis abeuntibus. Paniculae plures apice ramulorum congestae, corym- bosae multiflorae, pedicellis tenuibus sepala & superantibus; sepala ob- longa, acuta, cinereo-pilosa; petala obliqua, securidiformia quam sepala plus duplo longiora; stamina sepala aequantia, filamentis tenuibus qua antherae lineares triplo longioribus; ovarium dense cinereo-pilosum, subglobosumn. Ein Strauch oder Baumstrauch von 3—5 m Höhe, mit etwa 3 mm dicken End- zweigen. Die Blattstiele sind 5—6 cm lang, die Spreiten 4—4,5 dm lang, im unteren Drittel etwa 4 dm breit, dann nach oben geradlinig oder durch eine leicht nach innen gebogene Linie verschmälert, am Rande schwach gekerbt; die Nerven I. und II. Grades treten beiderseits, die Adern unterseits deutlich hervor. Die Blütenstände, welche am Ende der Zweige zusammengedrängt sind, sind 5—7 cm lang, die dünnen, abstehend behaarten Blütenstiele 0,5—41,5 cm. Die Kelchblätter sind 4—5 mm lang, die weiß- gelblichen Blumenblätter 8 mm bei einer Breite von 3 mm. Die Staubfäden sind fast 4 mm lang, die Antheren etwas über 1 mm. Usambara: im Sigital unterhalb Amani (Warnecke in Herb. Inst. Amani n. 480. — Blühend im September 1903). Massaisteppe: Kilimatinde, im Trockenwald auf dem Wege von Mukundaku nach Konko (v. Prittwirz n. 471. — Blühend im Mai 1905). Diese Art steht der D. umbraculifera K. Schum. nahe, ist aber von derselben durch noch einmal so große und verhältnismäßig länger gestielte Blätter unter- schieden. Oberflächlich betrachtet erinnert sie auch etwas an D. Mupangae K. Schum., doch hat diese etwas mehr rundliche Blätter und natürlich noch stärker hervortretende Adern. Hermannia L. H. (Euhermannia) Johannisburgiana Engl. n. sp.; suffrutex par- vus, ramulis, foliis et sepalis dense cinereo-fulvo-tomentosis; folia breviter petiolata, erassiuscula, complicata, anguste oblonga, basi acuta, apice obtusa, ınargine leviter crenata, nervis lateralibus I. adscendentibus subtus valde prominentibus; stipulae majusculae lanceolatae laminae '/,—!/s aequantes. Ramuli floriferi breves 1—2-flori, bractea solitaria elongato-triangulari, Stipulata instructi; flores nutantes, majusculi, calycis dentes triangulares quam tubus paullum longiores; petala obovato-spathulata quam calyx duplo longiora, aurea; staminum filamenta anguste spathulata, longe pilosa, quam antherae longe subulatae paullum breviores; ovarium ovoideum cinereo- pilosum; stilus subulatus quam ovarium fere duplo longior. Ein wenig verzweigter 0,5—1 dm hoher Halbstrauch, mit aufrechten, graufilzigen Zweigen. Die Blattstiele sind 2—3 mm lang, die Spreiten etwa 1—1,5 cm lang und 4—5 mm breit, zusammengefaltet, die Nebenblätter —5 mm lang und 1,5 mm breit. Die Braktee ist etwa 6 mm lang. Der Kelch ist etwa 8 mm lang, mit 4 mm langen Zähnen. Die goldgelben Blumenblätter sind 13,5 mm lang, nit 6,5 mm breiter Platte. Die Staub- 586 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX, blälter tragen an 4 mımı langen Filamenten 6 mm lange Antheren. Der Fruchtknoten ist 3,5 mm lang und von einem 6 mm langen pfriemförmigen Griffel gekrönt. Transvaal: Johannesburg, auf dem Hohefeld am Klippriver, um 1800 m ü. M. (A. Enster, Reise nach Süd- und Ostafrika n. 2747. — Blü- hend im August 1905). Eine zierliche auffallende Art, welche mit der /Z. ceristata Bolus entfernt ver- wandt ist. H. (Mahrenia) Conradsiana Engl. n. sp.; suffrutex ramosus ramulis teretibus novellis stellato-tomentellis, demum glabrescentibus. Foliorum petiolus quam lamina 11/,—21/,-plo brevior, stipulae parvae lineari-lanceo- latae, mox deciduae, lamina subcoriacea rigida, supra pilis simplieibus 1. sparse obsita, subtus stellato-tomentosa, ovato-elliptica, apice obtusa vel acutiuscula, crenata, nervis lateralibus adscendentibus subtus manifeste prominentibus, supra insculptis. Inflorescentiae terminalis panniculatae dense pilosae, stellato-tomentosae ramuli 2—3-flori, bracteae lineares, flores subnutantes. Cälycis dentes lanceolato-triangulares quam tubus fere duplo longiores, petala obovata calycem vix superantia; staminum petala sub- aequantium filamenta obovato-oblonga, antherae subulatae; ovarium sub- globosum, cinereo-pilosum manifeste 5 costatum, loculi 6 ovulati, stilus subulatus quam ovarium paulo longior. Die ausgewachsenen Blätter des Halbstrauches tragen an 1—1,5 cm langen Stielen Spreiten von 3—5 cm Länge, 2—3 cm Breite; die Nebenblätter sind nur 3—5 mm lang und fallen bald ab. Die Inflorescenzen sind etwa 4—4,5 dm lang, ihre unteren Zweige nur 4 cm, die Blütenstiele 3—5 mm, die Brakteen nur 2—3 mm. Der Kelch ist 5,5 bis 6 mm lang, mit 3,5—4 mm langen Zähnen; die Blumenblätter sind 5,5 mm lang und oberseits etwa 2,5 mm breit. Die Staubblätter tragen an 3 mm langen Filamenten 4 mm lange Antheren. Der Fruchtknoten ist 3,5 mm, der Griffel 4 mm lang. Zentralafrikanisches Seengebiet: Ussukuma, Bukumbi-Muansa (Gonrans n. 32. — 1903). Diese Art ist von der ähnlichen MH. exappendieulata (Mart.) K. Schum. hauptsächlich durch die dichte sternfilzige Bekleidung der Blütenstände, sowie durch die kürzeren Zweige und Blütenstiele verschieden. H. (Mahernia) dolomitica Engl. n. sp.; herba, ramulis prostratis strictis teretibus novellis capitellato-glandulosis. Folia brevissime petiolata vel subsessilia; stipulae 2—3-fidae vel integrae oblique ovatae subglandu- losae, lamina crassiuscula utrinque glandulosa pinnatifida, lobis oblongis obtusis integerrimis vel rarius ineisis. Pedunculi in axillis bractearum amplexicaulium 2—-3-fidarum, biflori, pedicellis brevibus, floribus nutan- tibus. Calycis tubus campanulatus, dentes lanceolato-triangulares margin? eiliati, tubum aequantes; petala calycem triente vel dimidio fere superantia obovata vix unguiculata, staminum filamenta cruciata superne pilosa, an- therae subulatae ciliolatae; ovarii ovoidei, leviter glandulosi loculi 6-8 ovulati, stilus subulatus inferiore parte patenter breviterque pilosus. Die niederliegenden, am Grunde verholzten Zweige sind gegen 20 cm lang und mit hell- bis dunkelrötlich-brauner Rinde bekleidet. Die bisweilen kaum deutlich, ım allgemeinen aber 2—3 mm lang gestielten Blätter sind 5-15 mm lang und 3-5 m A. Engler, Stereuliaceae africanae. IN. 587 breit; von Nerven sind nur der Mittelnerv, seltener auch noch in den Seitenlappen ein- zelne Auszweigungen desselben deutlich hervortretend, die Nebenblätter sind 4—2 mm lang. Die Blütenzweige sind 5—8 mm lang, die Stielchen messen 3—4 mm, die Brak- teolen 1,5 mm. Die Kelchröhre mißt 2,5 mm, ebenso viel die Kelchzipfel. Die Blumen- blätter sind 6,5 mm lang und 2,5—3 mm breit, karminrot. Die Filamente sind 1,5 mm, die Antheren 3,5 mm lang; das drüsig-körnige, 2,5 mm lange Ovar wird von einem 4 mm langen, in seinem unteren Teil abstehend behaarten Griffel gekrönt. ‘Transvaal: auf Dolomitsteppe bei Ottoshoop zwischen Seerust und Mafeking, um 1200 m ü.M. (A. EnsLer, Reise nach Südafrika n. 2906. — Blühend im September 1906). Nähert sich der A. vernicata (Burch.) K. Schum., welche jedoch weniger dicke Blätter mit längeren und rein linealen Abschnitten, eiförmige, weniger drüsige Kelchzähne und größere Blumenblätter besitzt. H. (Mahernia) rhodesiaca Engl. n. sp.; herba ramulis teretibus procumbentibus vel suberectis, cum foliis et sepalis cinereo-pilosis. Folia breviter petiolata, herbacea, lineari-oblonga basi obtusa vel acuta, apice acuta, acute serrata; stipulae petiolum vix aequantes, elongato-triangulares vel incisae. Pedunculi patentes internodium superantes vel aequantes bi- flori, pedicellis flori nutante subaequilongis; calycis dentes triangulares tubum dimidio superantes acuti; petala quam sepala manifeste longiora, obovato- oblonga, basin versus paulo contracta; staminum filamenta cruciata superne pilosa, antherae subulatae ciliolatae; ovarium ovoideum, leviter 5 costatum, breviter glanduloso-tomentellum, loculi 42-ovulati, stilus elongatus subulatus basin versus patenter pilosus. Ein kleines, allenthalben zottig weißhaariges Kraut mit niederliegenden oder halb- aufrechten, gegen 20 cm langen Zweigen. Der Blattstiel mißt 2—4 mm; die bis 15 mm langen und 4 mm breiten Blätter sind scharf und ziemlich tief eingeschnitten — gesägt; die Nebenblätter sind etwas kürzer als der Blattstiel. Die Blüten stehen zu je zweien an gemeinsamen, 4,2—1,5 cm langen Stielen, welche den Achseln der oberen Blätter entspringen, ihre Stielchen sind gegen 5 mm, die länglich dreieckigen Vorblätter sind 2—2,5 mm lang. Der Kelchtubus mißt 2 mm, die Zipfel 3 mm; die Petalen sind 8,5 mm lang und über der Mitte 3 mm breit, nach der Basis zu sind sie allmählich verschmälert. Die Filamente sind 2,5 mm, die Antheren 4 mm lang; der drüsig behaarte, 2 mm lange Fruchtknoten wird von einem 5 mm langen Griffel gekrönt. Rhodesia: in der Baumsteppe zwischen Machoda und Palapaya A. Enter, Reise nach Südafrika 1905 n. 2909°. — Blühend am 7. Sept. 1905), Diese Art gehört in die Verwandtschaft der H. pulchella L., von der sie sich durch die scharf gesägten Blätter, durch die Behaarung derselben, der Blütenstiele und Kelche unterscheidet. , H. (Mahernia) geminiflora Dinter et Engl. n. sp.; suffrutex radice Conica percrassa, ramis prostratis vel suberectis, novellis hispidulis demum glabratis. Foliorum stipulae lineares vel lanceolatae plerumque 2-dentatae petiolum subaequantes, petiolus brevis, lamina membranacea, utrinque stellato-tomentosa, oblonga, basi acuta, apice obtusiuscula, margine serrato- erenata, nervis lateralibus adscendentibus subtus prominentibus; pedunculi biflori, bracten solitaria bifida amplexicauli instrueti; calyeis dentes lanceo- 588 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. lati, acuti, quam tubus duplo longiores, hispidi; petala calycem paulo superantia, obovata, basin versus contracta apice obtusa; staminum fila- menta cruciata pilosula, antherae subulatae; ovarium ovoideum, leviter 5 costatum breviter pilosum, loculi 6-ovulati, stilus subulatus. Der durch eine rübenartige, dicke, saftige, glatte Wurzel ausgezeichnete nieder- liegende oder halbaufrechie Halbstrauch wird gegen 3 dm hoch. Die Blätter tragen an 5—6 mm langem Blattstiel eine 2,5—3 cm lange und 8—10 cm breite Spreite, die meist in 2—3 Zähne gespaltenen Nebenblätter sind etwas kürzer oder ebenso lang wie der Blattstiel. Die Blüten stehen zu je zweien an 2—3 cm langem Stiel; die Stielchen der einzelnen, nickenden Blüten sind bis zu 4 cm lang. Die Kelchröhre mißt 4,5—2 mm, die einzelnen Zipfel 4—4,5 mm; die Petalen sind 7 mm lang, wovon 2 mm auf den verschmälerten Nagel kommen, die Platte ist 2,5 mm breit. Die Staubblätter sind un- gefähr ebenso lang wie die Blumenblätter, die Filamente sind 4,5 mm, die Antheren 5—6 mm lang. Der 2,5 mm lange Fruchtknoten wird von einem 3,5 mm langen pfriem- lichen Griffel gekrönt. Deutsch-Südwest-Afrika: Brackwäter, auf kurzrasigen lehmigen Wiesen (Dınter n. 4526. — Blühend am 19. Sept. 1900). Verwandt mit H. stellulata Herv.; aber auf den Blick zu unterscheiden durch die breiteren und längeren Blätter. H. (Acicarpus) windhukiana Engl. n. sp.; suffrutex ramosissimus squarrosus, ramis erectis teretibus, glabris violascentibus, novellis dense foliatis, breviter ferrugineo-pilosis. Foliorum petiolus brevis supra sulcatus, stipulae lineares petiolo breviores, lamina crassiuscula utrinque stellato- tomentosa lineari-oblonga basi in petiolum contracta apice obtusiuscula integerrima. Flores in axillis superioribus solitarii breviter pedicellati nu- tantes, pedicellis stellato-tomentellis ebracteolatis; calycis tubus turbinatus, dentes lanceolato-triangulares subulati tubum aequantes; petala calyce di- midio longiora anguste obovata longe unguiculata apice obtusiuscula; sta- minum filamenta leviter obovata, antherae subulatae apice apiculatae cilio- latae; ovarii breviter stipitati oblongo-ovoidei, breviter subtomentosi COor- nicula longe pilosa, loculi 10-ovulati; stilus subulatus. Ein reich verästelter Strauch von ziemlich sparrigem Habitus; die Zweige sind in der Jugend drüsig, später kahl und von dunkelbrauner, etwas violett überlaufener Rinde bekleidet. Der Blattstiel, der gegen die an ihrer Basis verschmälerten Blätter nicht deutlich abgesetzt ist, mißt 3—4 mm, die Länge der Spreite beträgt 10—-15 mm, die Breite 2—3 mm, außer der unterseits etwas vorspringenden Mittelrippe sind keine wei- teren Nerven vorhanden, Die bräunlichen Nebenblätter sind 4—2 mm lang. Die Blüten- stiele sind 5—8 mm lang; der Kelchtubus mißt 2,5 mm, die Zipfel gegen 3 mm. Die Blumenblätter sind 8 mm lang, wovon mehr als ein Drittel auf den ziemlich stark ver- schmälerten Nagel kommt; die Platte ist 2—-2,3 mm breit. Die Filamente sind 3,5 mn, die Antheren 4 mm lang. Der an seiner Spitze in 5 lang behaarte Hörnchen ausgehende, im übrigen kurz behaarte, 3 mm lange Fruchtknoten wird von einem 3,5 mm langen pfriemlichen Griffel gekrönt. Deutsch-Südwest-Afrika: Windhuk (Dınrer n. 854. — Blühend im Februar 1899), H. (Acicarpus) complicata Engl. n. sp.; suffrutex ramosissimus, ramis suberectis vel adscendentibus novellis stellato-tomentosis, tarde glabres- A. Engler, Stereuliaceae africanae. II. 589 complicata, subovata, basi in petiolum 2—3-plo breviorem angustata mar- gine crenata, nervis paucis subtus prominenlibus; stipulae lineari-lanceolatae vel subulatae tomentosae petiolo breviores. Pedicelli axillares uniflori ebracteolati; calycis extus stellato-tomentosi tubus turbinatus, dentes tri- angulares tubo paullum longiores subulati; petala longe unguiculata lamina subovata obtusa, staminum filamenta oblonga vel obovata, antherae subu- latae ciliolatae; ovarii ovoidei breviter stipitati 5-costati apice corniculati pilosi loculi 12-ovulati; stilus subulatus. Capsula pilosa, longe et curvato- decemcornuta. centibus. Folia petiolata, crassiuscule herbacea utrinque tomentosa, + Ein etwa 2 dm hoher, in .allen Teilen grau-sternfilziger, reich verästelter Halb- strauch. Die Blattstiele messen 3—5 mm, die meist zusammengefaltete Spreite ist 8 bis 45 mm lang und 3—5 mm breit; die Nebenblätter sind 4—2 mm lang. Die Stiele der einzelnen, in den Blattachseln stehenden Blüten sind 3—5 mm lang; sowohl die Kelch- röhre, als die Zipfel sind je 2,5 mm lang; die Blumenblätter sind 6 mm lang, wovon mehr als ein Drittel auf den stark verschmälerten Nagel kommt; die Platte ist 1,5 bis ®2 mm breit. Die Filamente messen 2,5 mm, die Antheren 3,5 mm. Das Ovar ist ebenso wie der Griffel 2,5 mm lang. Deutsch-Südwest-Afrika: Jakalswater (Dınter n. 1460. — Blühend und fruchtend im Februar 1900). In der Blattform nähert sich diese Art der H. frutieulosa K. Schum., unter- scheidet sich aber durch die Behaarung der Blätter und Kelche sowie durch die größere Zahl der Samenanlagen. H. (Acicarpus) Lindequistii Engl. n. sp.; suffrutex, ramis teretibus novellis stellato-pilösis demum glabratis cinereis, erectis. Foliorum petiolus quam lamina 3—6-plo brevior, supra canaliculatus, stipulae lineares petio- lum subaequantes, lamina herbacea utrinque dense stellato-tomentosa, ob- longa basi acuta apice subacuta integerrima, nervis lateralibus adscenden- tibus supra insculptis, subtus prominentibus. Flores ramulorum apicem versus singuli axillares longe pedicellati nutantes; pedicelli tenues folia subaequantes, bracteolis 2 linearibus instructi; calycis dense tomentosi tubus Campanulatus, dentes anguste lanceolati acuti quam tubus triente breviores; petala calycem manifeste superantia longe unguieulata obovato-spathulata ; staminum filamenta ohovata, antherae subulatae eiliolatae; ovarii ovoidei slipitati manifeste 5 costati breviter pilosi, loculi 12-ovulati; stilus subulatus. Die jüngeren Teile der Äste des vorliegenden Strauches sind ebenso wie die Blätter, die Blütenstiele und der Kelch kurz graufilzig; sehr charakteristisch ist die bräunliche, hellgraue Farbe der Rinde an den älteren, kahl gewordenen Ästen. Der Blattstiel mißt 2—3 mm; die Spreite ist 2—3 cm lang und 5-8 mm breit; die schmal linealischen Nebenblätter sind ungefähr ebenso lang wie der Blattstiel. Die Blüten ent- Springen an der Spitze der einzelnen Äste in den Blattachseln; ihr Stiel ist gegen 1,5 cm lang und trägt oberhalb der Mitte zwei lineale Vorblätter. Der Kelchtubus mißt gegen % mm, während die Zipfel nur 4,25—1,5 mm lang sind. Die Länge der Blumenblätter beträgt 8 mm, wovon 2,5 -3 mm auf den Nagel kommen. Die Filamente sind 4 mm, die Antheren 3 mm lang. Das 2,5 mm lange Ovar wird von einem 3,5 mm langen Pfriemlichen Griffel gekrönt. 590 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Deutsch-Südwest-Afrika: zwischen Okahandja und Otjisasu auf rotem, lehmigem Sand (Dınter). Die Art steht der H. helianthemum K. Schum. nahe, unterscheidet sich jedoch durch viel kürzere Kelchzähne. An den Ovarien ist von Hörnchen nichts zu bemerken, Früchte sind nicht bekannt. Die Pflanze wurde zu Ehren: des Herrn Gouverneur von Lixpeotist benannt. H. (Acicarpus) arenicola Engl. n. sp.; suffrutex ramosissimus ramis teretibus novellis stellato-tomentellis demum glabrescentibus erectis. Folio- rum petiolus quam lamina 3—6-plo brevior, supra canaliculatus, stipulae lineares petiolum subaequantes, lamina herbacea utrinque stellato-tomentella oblonga basi acuta apice subacuta, margine serrata, nervis lateralibus supra immersis subtus prominentibus. Flores in axillis superioribus solitarii pedi- cellati nutantes; pedicelli tenues, tomentosi, bracteolis 2 linearibus mox deeiduis instructi; calycis dense tomentosi campanulati dentes lanceolato- triangulares tubum aequantes; petala quam calyx triente longiora, obovato- spathulata basin versus paulatim contracta apice obtusa; staminum fila- menta obovata superne pilosula, antherae subulatae ciliolatae; ovarii ovoidei stipitati pilosi manifeste 5 costati loculi 42-ovulati; stilus subulatus. Cap- sula subglabra cornieulis 5 villosis Jongis curvatis donata. Ein reich verästelter, 2--2,5 dm hoher Halbstrauch mit sternfilzig behaarten Zweigen; die Rinde ist von bräunlicher, an älteren Ästen von hellgrauer Farbe. Der Blattstiel mißt 3—5 mm; die Spreite ist bis zu 3 cm lang und 8—10 mm breit; die schmal linealen Nebenblätter sind ungefähr ebenso lang wie der Blattstiel. Die Blüten entspringen einzeln aus den Achseln der oberen Blätter mit dicht sternfilzigen, s—10 mm langen Stielen.. Die Röhre des Kelches mißt 4 mm, während die Zipfel 3 mm lang sind; die Blumenblätter sind 9 mm lang und nach oben zu 2,5 mm breit, nach dem Grunde hin sind sie allmählich in den Nagel verschmälert. Die Filamente sowohl als auch die Antheren sind je 4 mm lang. Der Fruchtknoten ist 2,5 mm, sein Griffel 3,5 mm lang. Die Kapsel trägt an ihrer Spitze 5 ziemlich lange, gekrümmte, rauhhaarig zottige Hörnchen. Deutsch-Südwest-Afrika: Hohewarte, 8 Reitstunden östlich von Windhuk, auf gelbem Sandboden (R. Foermer n. 22. — Febr. 1900). Mit H. helianthemum E. Schum. und H. Lindequistii Engl. verwandt, aber durch die gesägten Blätter unterschieden. H. (Acicarpus) solaniflora K. Schum. in Engl. Bot. Jahrb. X. #2; Monogr. afrik. Pflanzenfam. V. 58, n. 19. Benguella: Mossamedes, in grasiger Ebene (Bertua FriTzsche N. 35. — Blühend im April 1903). Diese von Schumann zu Euhermannia gestellte Art gehört zur Sektion Aciearpus, sie steht der MH. Kirkii Mart. nahe und unterscheidet sich hauptsächlich durch die aus breiterem Grunde nach oben verschmälerten Blätter, sowie durch die größere Zahl der Samenanlagen in den Fächern der Fruchtknoten, H. (Acicarpus) Mildbraedii Dinter et Engl. n. sp.; herba mox supf@ basin ramosa ramulis patentibus vel adscendentibus stellato-pilosis. Foliorum petiolus brevis, stipulae lineares subulatae, lamina membranacea utrinque stellato-tomentella, ovata vel ovato-lanceolata basi subrotundata apice acuta, A. Engler, Sterculiaceae africanae. Ill. 591 margine = acute dentata, nervis lateralibus adscendentibus subtus pro- minulis. Flores axillares solitarii, pedunculis graeilibus subglabris haud bracteolatis suffulti, calycis tubus turbinatus, dentes lanceolato-triangulares quam tubus paulo breviores disperse pilosi; petala obovata basi breviter contracta apice acutiuscula calycem subaequantia vel paulo superantia; staminum filamenta obovata, antherae subulatae apiculatae; ovarium sub- globosum patenter pilosum manifeste 5 costatum, loculi 4—5 ovulati; stilus subulatus basin versus pilosulus. Capsula corniculis 10 tenuibus rectis vel paulo curvatis donata. 4—2 dm hohes Kraut mit aufrechten oder aufsteigenden Ästen. Die ausgewach- senen Blätter, deren Stiel 40—12 mm lang ist, sind bis zu 4,5 cm lang und 2 cm breit; die Nebenblätter sind 3—4 mm lang. Der Stiel der in den Blattachseln einzeln stehenden Blüten mißt bis zu 2cm. Die 2,5 mm lange Kelchröhre geht in 2 mm lange Kelchzipfel über. Die Länge der Blumenblätter beträgt 3,5 mm, ihre Breite 1 mm; die Filamente sind 1,5 mm, die Antheren 4,7 mm lang. Der kaum 4 mm lange Fruchtknoten wird von einem 4,7 mm langen pfriemlichen Griffel gekrönt. Die Kapsel mißt 3—4 min, sie trägt an der Spitze 40 4—1,5 mm lange, gerade abstehende oder wenig gekrümmte Hörnchen. Deutsch-Südwest-Afrika: am Fuß der Granitberge bei Okahandja (Dinzer). Diese Art steht der IT. tigrensis Hochst. ganz außerordentlich nahe und ist im blühenden Zustande nur durch stärkere Behaarung der Blätter und etwas kleinere Blüten zu unterscheiden. Bei der Fruchtreife unterscheidet sie sich aber auffallend durch die längeren spitzen Hörnchen an der Kapsel. H. Dinteri Engl. n. sp.; humilis ramulis suberectis stellato-tomentosis. Foliorum petiolus teres tomentosus quam lamina 3—-6-plo brevior, stipulae subulatae petiolo breviores, lamina erassiuscula novella complicata, utrinque stellato-tomentosa lineari-oblonga basi acuta, integerrima praeter apicem obtuse 3 dentatum, nervis paucis lateralibus supra immersis subtus pro- minulis. Flores in axillis superioribus singuli, pedicellis tomentosis ‚haud bracteolatis; petala quam calyx multo breviora obovata vix unguiculata apice obtusa; staminum filamenta obovata superne pilosula, antherae subu- latae; ovarii dense pilosi ovoidei breviter stipitati loculi 4 ovulati; stilus Subulatus. Eine niedrige, 40-45 cm hohe, in allen Teilen dicht sternfilzige Pflanze mit langer glatter Pfahlwurzel und aufsteigenden Ästen. Der Blattstiel mißt —6 mm, die Spreite ist 4,5 cm lang und 5 mm breit; die Nebenblätter sind kaum halb so lang wie der Blattstiel, Die Petalen der einzelnen in den oberen Blattachseln an 4—4,5 em langen Stielen entspringenden Blüten sind vollständig in dem 5—6 mm langen Kelch verborgen, ihre Länge beträgt 4,5 mm, ihre Breite 4 mm. Die Filamente sind 4,5 mm, die Antheren 4,5 mm lang. Der Fruchtknoten mißt 1,5 mm, sein Griffel 3 mm. Deutsch-Südwest-Afrika: Asoichab (Dınter n. 1085. — Blühend im September 1897). Von dieser Art liegt nur ein junges Exemplar vor. Die Art steht der MH. hrachy- Petala Harv. am nächsten, ist aber durch die fast ganzrandigen, nur an der Spitze ge- izähnten Blätter ausgezeichnet. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 38 592 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Buettneria L. B. glabra K. Schum. et Engl. n. sp.; arbor humilis valde ramosa, cortice rimoso nigro, ramulis extimis tenuibus densiuscule foliatis. Foliorum petiolus quam lamina 2—3-plo brevior, inferne incrassatus, canaliculatus, suberosus, superne teretiusculus; lamina rigida chartacea utrinque obscure viridis et nitidula, oblonga, basi emarginata, apice obtuse acuminata, nervis lateralibus I. utrinque eirc. 6 adscendentibus prope marginem sursum versis inter se conjunctis subtus cum venis dense reticulatis valde prominentibus; floribus (ignotis); capsula majuscula globosa, tenuiter coriacea, septi- et loculicida, extus sparse aculeata. Ein niedriger weitverzweigter Baum mit rissiger, schwarzer Rinde. Die Blätter stehen in 4—2 cm Entfernung an den dünnen + gekrümmten Endzweigen; der Blatt- stiel ist 3— 4 cm lang, am Grunde auf 6—8 mm stark verdickt, zuletzt verkorkt und quer- rissig, die Blattspreiten sind 0,8—1,8 dm lang und 4—8 cm breit. Die Frucht hat 2 cm Durchmesser und ist mit 2 mm dicken, von einander entfernten Stacheln versehen. Die Samen sind ausgefallen. Sansibar-Küstengebiet: Useguha, Makinjumbi-Uferwald am Ufer eines Pangani-Armes, an sonnigen Stellen auf feuchtem, sandigem Boden, um 250—300 m ü.M. (G. Scherrer n. 253. — Fruchtend im Juli 1900). Sehr ähnlich der B. fruticosa K. Schum.; aber verschieden durch die entfernt stacheligen Kapseln. Zwar ist von der genannten Art keine Kapsel bekannt; aber ihr Fruchtknoten ist dicht warzig, so daß aus demselben nicht eine Kapsel wie die von B. glabra hervorgehen kann. Sterculia L. St. Livingstoneana Engl. n. sp.; arbor fruticosa ramis teretibus breviter stellato-tomentosis, serius glabrescentibus. Foliorum petiolus teres stellato-tomentosus laminam aequans vel paulo superans, lamina chartacea utrinque, at subtus densius, stellato-tomentosa, mollis, rotundata, basi alte cordata, triloba, interdum subquinqueloba, lobis rotundatis apice obtusius- eulis, margine integerrima, e basi palmatim 5-nervia. Ein 5 m hoher Baum mit gelblich-brauner, sternfilziger, allmählich kahl werdender Rinde. Der ebenfalls dicht sternfilzige Blattstiel erreicht eine Länge von 6—12 cm; die dreilappige, beiderseits dicht sternhaarige Spreite mißt in der Länge 9—12 cm, in der Breite 9—43 cm. Blüten bisher nicht bekannt. Rhodesia: Vietoria Falls, Livingstone Island, um 930 m ü. M., im Uferwald (A. Eneer, Reise nach Süd- und Ostafrika 1905 n. 2936. — September 4906). Obgleich mir von dieser Pflanze keine Blüten bekannt sind, so glaube ich doch sicher zu sein, daß hier eine neue Art vorliegt, welche der St. qwinqueloba (Garcke) K. Schum. nahe kommt, sich aber durch dreilappige Blätter oder bei Ausbildung eines vierten und fünften Lappens durch schwaches Hervortreten derselben, sowie durch den Mangel der Zuspitzung unterscheidet. 6*. St. lindensis Engl. n. sp.; arbor, ramis teretibus rugosis glabris brunnescentibus vel brunneo-cinerascentibus. Foliorum petiolus longus teres A. Engler, Sterculiaceae africanae. IN. 593 glabratus vel juvenculus brevissime stellato-puberulus, lamina chartacea utrinque glaberrima rotundata basi nunc alte cordata nunc subcordata vel fere truncata, plus minus alte 5—7-loba lobis subacuminatis, margine in- tegro vel irregulariter leviterque crenato, 7-nervia, nervis subtus valde prominentibus. Flores non adsunt. Fructus lignosus dehiscens extus stel- lato-tomentosus. Die Zweige des nur in einem Fruchtexemplar vorliegenden Baumes sind kahl und von bräunlicher oder bräunlich-grauer Rinde bedeckt. Der in der Jugend kurz stern- haarige, später kahle Blattstiel wird 4,8—2,5 dm lang; die Spreite mißt in der Länge wie in der Breite bis zu 2,5 dm; sie ist an der Basis mehr oder weniger stark, bis- weilen kaum deutlich herzförmig, an der Spitze flach, seltener ziemlich tief 3—5lappig. Von der Basis gehen handförmig 5—7, auf der Unterseite auch in ihren feineren Ver- ästelungen deutlich vorspringende Nerven aus; Behaarung fehlt, wenigstens an den ausgewachsenen Blättern, auf beiden Seiten. Die Balgfrüchte werden 7—9 cm lang, sie sind von holzig-lederiger Beschaffenheit und auf der Außenseite von einem kurzen, aber dichten gelblich-braunen sternhaarigen Filz bekleidet. Südliches Sansibar-Küstengebiet: Lindi, Seliman-Mamba (Busss, Reisen in Deutsch-Ostafrika IH [1903] n. 2679. — Nur Zweige und Früchte, im Mai 1903). Einheim. Name: njari. Verwandt mit St. quinqueloba (Garcke) K. Schum. Der Bast des Baumes wird sehr geschätzt. 42°. St. leguminosacea K. Schum. et Engl. n. sp.; arbor ramis teretibus vel rugosis, brevissime glanduloso-tomentellis demum glabrescen- tibus. Folia floresque desunt. Fructus longe pedicellati, folliculis 5 ob- longis basin versus longe angustatis apice rostratis, glutinoso-tomentosis, eirc. 5-spermis; semina ovoidea glabra, nigrescentia, nitidula. Von dem eine ziemlich stattliche Höhe erreichenden Baum sind bisher nur frucht- tragende Zweige gesammelt worden, Blätter und Blüten sind noch unbekannt. Die Zweige sind mit kurzen, aber dichten, zum Teil drüsigen Haaren besetzt. Die lang ge- Stielten Früchte bestehen aus 5 einzelnen Balgfrüchten; dieselben sind an der Spitze geschnäbelt, dicht klebrig weichhaarig, 5—7 cm lang, 5-samig. Die ovalen oder ellip- Soidischen Samen sind 8—40 mm lang bei einem Querdurchmesser von 4—5 mm; die schwach runzelige Samenschale ist von schwärzlich-violettroter Färbung; der längliche Embryo liegt in reichlichem Nährgewebe eingebettet. Massaisteppe: im Myombowald von Meigwa bei Tabora (Hoırz n. 1405. — Fruchtend im Juli 1904). Südliches Sansibar-Küstengebiet: lichtes Buschgehölz am Man- dandu im Bezirk Kilwa (Busse n. 143%. — Fruchtend im Dezember 1900). Gola Schott. 6°. C. flavescens Engl. n. sp.; frutex arborescens ramis teretibus novellis brevissime denseque pilosis, demum glabrescentibus. Foliorum Petiolus teres tomentellus vel demum glabratus laminae vix 1/4 aequans, lamina membranacea, supra glaberrima, subtus juvencula pilis stellatis 38* 594 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. sparse obsita, adulta glaberrima, oblongo-lanceolata, basin versus cuneatim angustata, apice acuminata, integerrima nervis lateralibus I. utrinque 6—8 adscendentibus, prope marginem conjunctis. Inflorescentiae axillares pauci- florae breviter panniculatae petiolo breviores, stellato-puberulae demum glabratae, bracteis lanceolatis mox deciduis, pedicellis articulatis. Flores masculi: calyeis campaniformis lobi quam tubus A11/,-plo breviores, semi- ovati, acutiusculi, extus stellato-tomentelli, flavescentes; androeceum andro- gynophori glabri ope sublevatum, antheris oblongis, pistillodiis minutissimis. Flores feminei non adsunt. Ein 2—3 m hoher Strauch mit anfangs ziemlich dicht behaarten, später kahlen, von grauer bis bräunlicher Rinde bekleideten Zweigen. Der zunächst kurzhaarige, später kahle Blattstiel wird 4,5—3 cm lang; die Spreite erreicht eine Länge von 8—12,5 cm und ist am Grunde des oberen Drittels 4—5 cm breit; in der Jugend trägt sie unter- seits zerstreute Sternhaare, später ist sie vollkommen kahl. Die aufsteigenden Nerven treten auf beiden Seiten, auf der Unterseite indessen stärker hervor. Die aus den Blattachseln entspringenden, rispigen Blütenstände sind wenig-, gewöhnlich 3—5-blütig; sie tragen lanzettliche bald abfallende Vorblätter; die Blütenstiele sind gegliedert. Der Kelch der männlichen Blüten ist auf der Außenseite von einem gelb-braunen, stern- haarigen Filz bekleidet; seine Röhre ist 6—8 mm lang, die Zipfel messen 4—5 mm. Das Androgynophor ist 3 mm lang, die länglichen Antheren, deren Zahl gegen 42 be- trägt, 1—1,5 mm; die Pistillrudimente an seiner Spitze sind sehr stark zurückgebildet. Weibliche Blüten bisher nicht bekannt. Kamerun: Bipindihof, im Urwald als Unterholz (Zenker n. 2778. — Blühend im Januar 1904). Diese Art kommt am nächsten der C. natalensis Oliv., von welcher sie sich durch breitere, schmaler zugespitzte Blätter und weitmascherigere Netzaderung derselben unterscheidet. Auch sind die Blüten größer, als bei der genannten Art. Durch _ die- selben Merkmale unterscheidet sie sich auch von C. angustifolia K. Schum., die über- dies auch viel starrere Blätter besitzt. CO. scandens Pierre besitzt kürzer gestielte In- florescenzen und Blüten. 11%. C. altissima Engl. n. sp.; arbor ramis teretibus, adultis glabratis. Foliorum petiolus teres juvenculus disperse breviterque stellato-pilosus moX glabratus, Jaminae trientem subaequans; lamina coriacea, utrinque glaberrima vel subtus pilis stellatis secus nervos principales valde sparse obsita, ob- longa basi obtusiuscula, apice brevissime acuminata, nervis lateralibus 1. utrinque 5—7 adscendentibus prope marginem conjunctis, eum nervis Il. inter primarios transversis et venis dense reticulatis utrinque prominentibus. Flores solitarii vel 2—3 fasciculati aut paniculam brevem efformantes; pedicelli stellato-tomentelli vel demum glabrati. Calycis extus + stellato- pilosi segmenta late lanceolata acutiuscula.. Flores masculi: androeceum uniseriatum ope androgynophori glabri reeti sustentum, pistillodiis 6; flores feminei: ovarium breviter stipitatum, 6-merum, basi antheris uniserialibus einetum, breviter stellato-tomentosum, loculi usque 20-ovulati; stili erecti, stigmata reflexa. Der Baum wird 20—30 m hoch; die stärkeren Zweige, die an dem vorliegenden Exemplar allein vorhanden sind, sind kahl und von einer ziemlich glatten, graubraunen R A. Engler, Sterculiaceae africanae. II. 595 Rinde bedeckt. Der nur im jugendlichen Zustand zerstreut sternhaarige Blattstiel wird 8—15 cm lang; die Blattspreite mißt an ausgewachsenen Blättern in der Länge 3—4 dm, in der Breite 1,2—1,6 dm; die Behaarung fehlt im ausgewachsenen Zustand völlig, in der Jugend finden sich auf der Unterseite besonders längs der Hauptnerven zerstreute Sternhaare. Der Hauptnerv und die von ihm ausgehenden primären Seitennerven sind beiderseits deutlich vorspringend, auch die übrige Nervatur tritt deutlich hervor. Die Blüten entspringen einzeln oder zu sehr wenigen aus den Blattachseln; ihre Stiele sind, ebenso wie die Außenseite des Kelches, mit kurzen, gelbbraunen Sternhaaren bekleidet und gegen 2 cm lang. Die Länge des Kelchtubus beträgt 2 cm, die der Zipfel 2—2,5 cm; der ganze Kelch ist außen grün, innen karmin. Das Androgynophor der männlichen Blüten ist 0,8—4 cm; an seiner Spitze trägt es einen einzeiligen Kranz von Antheren, der von mehreren Pistillrudimenten etwas überragt wird. Das Ovar der weiblichen Blüten, das an seinem Grunde von einem Kranz von Antheren umgeben wird, mißt 8 mm, der Griffel gegen 3 mm. Kamerun: Bipindi, im Urwaldgebiet (Zenker n. 2907. — Blühend im März 1904). In der Form der Blätter nähert sich diese Art der C©. semecarpophylla K. Schum., aber sie entbehren einer abgesetzten Endspitze und sind durch ihre lederartige Kon- sistenz ausgezeichnet. Auch sind die Blüten fast noch einmal so groß als bei der ge- nannten Art. 12°. 6. usambarensis Engl. n. sp.; arbor ramis teretibus, breviter stellato-pilosis demum glabratis. Foliorum petiolus teres, juvenculus tomen- tellus, mox = glabratus, apice saepius geniculatus dimidium fere laminae aequans; lamina chartacea vel subeoriacea adulta utrinque glaberrima, ob- longo-elliptica, interdum basin versus magis angustata, apice breviter et obtuse acuminata, nervis Jateralibus I. utringue 4—6 arcuatim adscenden- tibus subtus valde prominentibus, venis dense reticulatis prominulis. Flores e ligno vetere nascentes brevissime pedicellati; calyeis crasse carnosuli 4-meri extus stellato-tomentosi lobi tubum subaequantes, subovati acuti; androeceum androgynophori glabri recti ope sustentum uniseriatum 8—40- andrum; pistillodia 3, parva, glabra. Flores feminei adhuc desunt. Der Baum wird bis zu 40 m hoch; die anfangs kurz sternfilzigen, bald kahl wer- denden Zweige weisen eine ziemlich glatte Rinde von bräunlicher Farbe auf. Der am Übergang in die Spreite oft deutlich gekniete Blattstiel ist 6—12 cm lang; die beider- seits, wenigstens an ausgewachsenen Blättern vollständig kahle Spreite mißt in der Länge bis zu 2,5 dm, in der Breite bis zu 1,3 dm; die Hauptnerven sind oben wenig, unterseits stärker vorspringend. Die bisher allein vorliegenden männlichen Blüten brechen aus der Rinde alter Äste hervor; ihr Kelch besteht aus 4 dickfleischigen, bis zur Mitte verwachsenen, auf der Außenseite dicht sternfilzigen Zipfeln; er ist insgesamt etwa 6—8 mm lang. Die Länge des Androgynophors beträgt 1—2 mm; es trägt an der Spitze in einreihiger Anordnung die Antheren, zwischen denen 3 kleine Pistillrudimente verborgen sind, Ost-Usambara: Amani, im oberen immergrünen Regenwald, um 1000 m ü. M. (A. Enerer, Reise nach Süd- und Ostafrika 1905 n. 3423. — Blühend im Oktober 1905). . Diese Art nähert sich in der Blattform etwas der (. flavo-velutina K. Schum., besitzt aber am Grunde spitzere Blattspreiten und viel kleinere Blüten. 596 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Pterygota Endl. P. kamerunensis K. Schum. et Engl. n. sp.; arbor ramis teretibus, novellis minute tomentosis adultis rimoso-corticatis. Foliorum petiolus appla- natus supra leviter canaliculatus breviter tomentellus laminam aequans vel paulum superans; lamina chartacea utrinque at subtus densius breviter stellato-tomentosa, rotundata vel subovata, basi subcordata, apice subacumi- nata, integerrima, 7-nervia. Inflorescentia axillaris panniculata foliis brevior subpauciflora, rhachide tomentella, bracteis anguste lanceolatis deciduis. Flores masculi: sepala brevissime |vix triente) connata lanceolata obtusius- cula extus stellato-tomentosa; antherae androgynophori glabri ope sub- levatae, lineares, stilodia 4 glaberrima includentes. Flores feminei: sepala ut in floribus masculis; ovarium 3- vel 4-merum, tomentosum, basi stami- nodiis linearibus circumdatum, loculi 8—40-ovulati; stili suberecti, stigmata reflexa capitata. Der Baum wird 20—25 m hoch; die jüngeren Zweige sind, ebenso wie die Blatt- stiele und die Blütenstände, von einem kurzen, gelbbraunen sternhaarigen Filz bedeckt; die stärkeren Zweige sind kahl, ihre Rinde ziemlich rauh und von graubrauner Farbe. Die Länge des flachen, oberseits etwas rinnigen Blattstieles beträgt 7—8 cm; die Spreite mißt in der Länge gegen 8 cm, in der Breite 6—7 cm, sie ist auf beiden Seiten mit kurzen Sternhaaren bekleidet; die ziemlich breiten, von der Basis ausgehenden Hauptnerven sind auf beiden Seiten nur wenig vorspringend, die übrige Nervatur tritt fast gar nicht hervor. Die nicht eben reichblütigen, rispigen Blütenstände entspringen aus den Blatt- achseln und sind bis 8 dm lang. Die einfache Blütenhülle ist von aulien grüngelb, von innen heller, mit karminroten Streifen; ihre an Zahl 4 oder 5 betragenden Blätter sind nur auf eine kurze Strecke (2—3 mm) mit einander verwachsen, die freien Zipfel sind lanzettlicher und 40—15 mm lang; auf der Außenseite ist die Blütenhülle dicht stern- filzig. Das Androgynophor der männlichen Blüten mißt 3 mm, an der Spitze trägt es zahlreiche, gegen 1,5 mm lange, in einen Ring gestellte Antheren, welche die 4 kurzen Pistillrudimente deutlich überragen. Das 3—4 fächerige Ovar der weiblichen Blüten ist dicht filzig behaart und mißt 4 mm, an seiner Basis ist es von einem Kranz von länglich- linealischen Staminodien umgeben. Die Griffel sind 3 mm lang, ihre schwach kopfige Narbe ist nach außen gebogen. Kamerun: Bipindihof (Zenker n. 2652. — Blühend im November 1902). Gramineae afrieanae VI. Von R. Pilger. Erianthus teretifolius Pilger n. sp.; culmus elatus, erectus, vagi- nalus, innovationes?; foliorum lamina stricta, valde elongata, teres, solida, angusia, laevis, leviter striata, longe attenuata, basi intus late sulcata, vagina arcte culmum includens, glaberrima, laevis, striata, superne mem- branaceo-marginata, ligula membranacea, truncata, vel = acutata, margine albido-pilosa; panicula 30 cm longa, angusta, laxiuscula, rhachis glabra, rami satis distantes, inferiores a basi in ramulos 2 tenues, internodia Superantes, erectos vel arcuato-suberectos divisi, ramuli racemosi vel iterum parum divisi, ramusculi plerumque breves; spiculae inaequaliter pedicellatae, pedicelli tenues, longiores ad ramos inferiores internodia subaequantes vel parum breviores; spiculae ad basin et ad glumarum partem imprimis in- feriorem longe albido-sericeo-pilosae, pilis spiculas superantibus, glumae exteriores membranaceae, ovato-lanceolatae, nervosae, gluma tertia hyalina, margine longe ciliata, quarta aristata breviter bipartita, margine ciliata, arista + torta. Der Halm, der hochwüchsig zu sein scheint, ist nur in seinem oberen Teil im Exemplar vorhanden; eines der mittleren drehrunden, graugrünen Halmblätter, an denen keine Randfurchung zu sehen ist, ist 1,40 m lang, der Durchmesser ca. 2 mm; von dem obersten Halmblatt, dessen Scheide bis an den Fuß der Rispe reicht, ist die Spreite im Exemplar nicht vorhanden, die Spreite des darunter stehenden Blattes, dessen Scheide weithin die des obersten Blattes eng umgreift, ist etwas über 30 cm lang; die Rispe ist ziemlich locker, weißlich glänzend behaart; die Ährchen sind 5 mm lang, die Granne 7—8 mm. Angola: Malange-Distrikt (J. GossweıLEr n. 807). Die neue Art unterscheidet sich von E. junceus Stapf, der sich auch durch volle drehrunde Blätter auszeichnet, nach der Beschreibung durch die große Länge der Blätter, die Behaarung und längere Begrannung der Ährchen, sowie durch kürzere Stiele der- selben. Pollinia polyneura Pilger n. sp.; perennis caespitosa, culmi com- Plures erecti, glabri laeves, internodia quam vaginae multo longiores, In- florescentia longe exserta; foliorum Jamina linearis, superne sensim angustata, 598 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. striata, hirsuto-pilosa, foliorum culmeorum aperta vel sicca = involuta, foliorum innovationum angustior, involuta, vagina ad nodos albido-barbata, striata glabra, vel superne parum hirsuta, foliorum innovationum magis hirsuto-pilosa, ore longius albido-setosa, ligula membranacea, brevis; pani- cula racemis 3—4 composita, ad rhachin glabram singulis distantibus, vel 2 ad nodum inferum dispositis, erectis, inferioribus plerumque quam ter- minalis multo brevioribus; spiculae sessiles et pedicellatae aequales, flore unico 8; internodia inter spicularum paria graeilia, quam spiculae sessiles breviora, pedicellos spicularum pedicellatarum aequantia, apice clavato-in- crassata, ad margines aeque ac spieulae extus, pilis longioribus, patulis, albido-sericeis subhirsuta, callus brevis obtusus; spiculae ad basin breviter stricte barbatae; gluma prima chartacea, anguste ovalis, obtusiuscula, mi- nute apice denticulata, 9-nervia, marginibus anguste parum inflexa, itaque vix carinata; secunda aeque indurata, anguste ovalis, eymbiformi-concava, acutiuscula, 5-nervia; tertia tenuiter hyalina, obtusa, marginibus ciliata, nervi 2 vix conspicui; quarta aristata tenuiter hyalina, parum marginibus ciliata, profunde biloba, lobis acutis, arista geniculata, bene evoluta, in- ferne torta. Die ziemlich dünnen Halme sind ca. 80 cm hoch, die Spreite der unteren Halm- blätter ist ca. 42—15 cm lang und 3 mm breit, die der oberen Halmblätter ist be- deutend verkürzt, die des Blattes unter der weit herausgeschobenen Rispe bis auf 2,5 cm; die Rispe ist bis 40 cm lang, die Trauben stehen um 4—2 cm entfernt einzeln an der Spindel, oder manchmal am untersten Internodium zu zweit, die unteren sind (meist viel) kürzer als die ca. 5—7 cm lange Endtraube; das Ährchen ist ohne Granne 7 mm lang, die ungefähr in der Mitte gekniete Granne 4?—14 mm, Massaihochland: Mau-Plateau, 2300—3000 m ü. M. (Forsstry DE- PARTMENT NAIRoBI n. 49). Die neue Art ist von P. vsllosa in einer Reihe von Merkmalen erheblich ver- schieden, so auch durch die Nervatur der Spelzen. Aristida Gossweileri Pilger n. sp.; humilis perennis, dense caespi- tosa, innovationibus intravaginalibus; culmi graciles, erecti, apice longe ex- serti, basi tantum foliati; Jamina foliorum basalium et illorum innovationum in specim. igni == consumpta, rigida, linearis, secus medianum plicata, vagina satis laxa, firma, glabra, striata, demum + in fibros secedens, ligula brevissima truncata, apice minutissime ceiliolulata; panicula parva, laxiuscula ambitu lanceolata vel ovata, rhachis tenuis et rami gracillimi scabri, rami suberecti vel curvati, a basi in ramulos complures superne tantum parum iterum ramulosos et spiculigeros divisi; spiculae parva® violascentes, glumae vacuae lanceolatae, acutissimae inaequilongae ad nervos scabrae, aristae basis haud e glumis exserta, arista cum gluma florifera scabrida continua, ut videtur haud articulata, haud torta, rami 3 breves, scabri, medius laterales longitudine superans, callus brevissimus obtusus. Der dichte Rasen des zierlichen Grases ist im vorliegenden Exemplar großenteils durch Brand vernichtet, so daß die Länge der starren, in der Mitte zusammengefalteten Blattspreiten nicht angegeben werden kann; der ungefähr 45—20 cm hohe zierliche R. Pilger, Gramineae africanae. VI. 599 Halm trägt oberhalb des Rasens nur ein Blatt, dessen aufrechte starre, sehr schmale, gefaltete Spreite 2—3 cm lang ist; die Rispe ist 7—9 cm lang, die unteren Zweige bis 4—5 cm; die Hüllspelzen sind 4,5—5 resp. 6—7 mm lang; die Deckspelze ist bis zur Verzweigungsstelle der Granne 5 mm lang, die Zweige der Granne sind 4, resp. 6 bis 7 mm lang. Angola: Malange (J. GossweıLer n. 805). Die neue Art, zur Ohaetaria-Gruppe gehörig, zeichnet sich neben ihrem Wuchs durch sehr kleine Ahrchen mit kurzen Grannen aus, durch die sie sich an A. delica- tula Hochst. u. a. annähert. A. graciliflora Pilger n. sp.; perennis caespitosa culmi complures erecti hie inde e nodis ramificati ramis elongatis floriferis, culmi 3—4 nodi, graciles, glaberrimi, laeves, teretiusculi, internodia quam vaginae ple- rumque multo longiores; foliorum lamina angustissima filiformi involuta, erecta vel + patens, laevis glabra, acuta, foliorum culmeorum superiorum plerumque multo brevior quam inferiorum vel imprimis quam illa inno- vationum, vagina arcta, laevis, glabra, ligula brevissima truncata, brevissime dense lanulato-ciliolulata; inflorescentia angusta spieiformis, ramis erectis paueispiculatis; glumae vacuae valde inaequales angustae, acutissimae ve] (imprimis secunda) breviter apiculata, gluma florifera cum arista facile articulata, aristae pars infra ramos bene spiraliter torta, rami tenues, sub- aequilongi, vel parum inaequilongi, scabri, callus elongatus, acutissimus, albido-sericeus. Der Halm der neuen Art ist bis 50—55 cm hoch, die Länge der Rispe zu ca. 12— 17cm mit eingerechnet; während die Spreiten der Innovationsblätter bis 20 cm lang werden, fallen die Spreiten der oberen Halmblätter bis ca. 3—7 cm zurück; die untere Hüllspelze ist ca. 4 cm lang oder etwas darüber oder darunter, die obere Hüllspelze 16-18 mm; die Granne ist unterhalb der Verzweigungsstelle 16-20 mm lang, die Aste ca. 53cm, der mittlere manchmal bis 6 cm, die Deckspelze ist bis zur Abbruchstelle 71—8 mm lang, der Callus 2 mm. Mossambik: Delagoa-Bay, Dünen 10’ ü. M. (Scauzenter n. 11984. — Blühend im Januar 1898). Verwandt mit der folgenden Art und in den wichtigsten Merkmalen überein- Stimmend, aber unterschieden durch mehr rasenförmigen Wuchs, zierlichere, niedrigere Halme, kürzere Blätter ıbesonders oben am Halm), längere Hüllspelzen und Deckspelzen. A. ramifera Pilger n. sp.; perennis, culmi satis; elati complures, erecti, e nodis saepe ramificati, ramis mox e vaginis liberatis, basi foliis squamiformibus circumdatis, culmi vaginis quam internodia brevioribus Magna pro parte nudi, glaberrimi, parum compressi; foliorum lamina an- gustissima, satis elongata, filiformi-involuta, erecta, pungenti-acuta, praeter marginem -+ scaberulam laevis, ligula brevissima truncata, brevissime dense ciliolulata, vagina glaberrima laevis, primo eulmum arctius amplec- tens, demum latere folio opposito latius aperta; panicula angusta, splel- formis, vix exserta vel basi inelusa, rami tenues distantes erecti, & basi parum divisi et spiculigeri; glumae vacuae angustae, inaequilongae, bre- viter subaristatae, ad carinam scabrae; arista cum gluma florifera facile 600 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. articulata, infra ramos pluries torta, rami aristae subaequilongi, tenues, scaberulae; callus elongatus acutissimus, albido-sericeus. Der Halm des starren Grases wird ca. 70—80 cm hoch, die einzelnen Internodien sind von ziemlich gleicher Länge; die Blattspreite ist bis 30 cm lang; die Rispe, die bei anliegenden Ästen sehr schmal, ährenförmig ist, ist 20—25 cm lang; die Hüllspelzen sind 7—40 und 42—45 mm lang; die Granne ist unterhalb der Verzweigungsstelle 4 cm ca. lang und löst sich leicht von der 0,5 cm langen Deckspelze ab, der Gallus ist 2 mm lang, die zarten zuletzt = ausspreizenden Äste der Granne sind ungefähr 4 cm lang. Mossambik: Delagoa-Bay, im Gebüsch 100’ ü. M. (SchLecaTer n. 41966. — Blühend im Dezember 1896). Eine gut charakterisierte Art der Sektion Arthraterum, die mit Aristida Sieberiana Trin. verwandt ist, aber unterschieden durch höheren Wuchs, durchgehend bedeutend kürzere, fast unbegrannte Hüllspelzen, kürzere Grannenzweige, sowie durch kürzere, weniger straffe Behaarung des Gallus. Agrostis producta Pilger n. sp.; culmi 3-nodi, tenues, erecti, hie illie leviter geniculati, basi vaginis in fibros solutis circumdati, vaginae quam internodia breviores vel longiores; foliorum lamina erecta, angustissime linearis, sicca -= involuta, superne scaberula, striata, vagina angusta (im- primis folii supremi) + aspera, ligula membranacea, elongata, apice + fissa; panicula basi vagina suprema ceircumdata, laxiuscula, rhachis tenuis aeque ac ramuli valde scabri, rami salis distantes, a basi in ramulos 2 elongatos divisi, ramuli inferne nudi, superne ad internodia quaeque iterum ramulos 2 superne densius spiculigeros gerentes; spieulae virides = violas- centes, parvae; glumae vacuae lanceolatae, acutae, superior paulo brevior, A-nerviae (vel inferior cum nervis 2 lateralibus evanescentibus), ad nervos scabrae; basis glumae floriferae breviuscule barbata; gluma florifera ovalis, truncata, tenuis, extus parce longe sericeo-pilosa, nervis & subparallelis, supra glumam breviter mucronatim (exterioribus paulo longius setoso-)pro- ductis, arista parum supra basin glumae libera glumam circ. duplo vel paulo magis superans, geniculata; palea 2-carinata, carinae supra glumam breviter setoso-productae; flos 8; axis processus glumae floriferae 3 aequans, inferne parum pilosus superne nudus. Die Halme sind ungefähr 40—50 cm hoch, die Spreiten des oberen Halmblattes sind 5—12 cm lang, die der untersten und der Erneuerungssprosse bis 30 cm, die Breite überschreitet nur wenig 4 mm; die Rispe ist bis 25 cm lang, ihre unteren Zweige bis 40 cm; die Hüllspelzen sind ca. 4 mm lang, die Deckspelze 3 mm. Massaihochland: Mau-Plateau, 2300—3000 m ü. M. (Foresray DE- PARTMENT NAıROoBI n. 14!) Kilimandscharo-Gebiet: auf den Bergwiesen oberhalb des Gürtel- waldes nicht selten, aber vereinzelt; am Kifiniku, Vulkan, 2700 m ü. M. (VoLxens n. 4456. — Blühend im Oktober 1893). Die neue Art ist verwandt mit Agrostis (Trisetaria) qwinqueseta Hochst., unterschieden durch reichere, längere, an der Basis eingeschlossene Rispe, im Verhältnis zu den Deckspelzen längere Hüllspelzen, längeren Achsenfortsatz, sowie Stachelspitzen der Vorspelze. aber R. Pilger, Gramineae africanae. VI. 601 Oxytenanthera Braunii Pilger n. sp.; frutescens; ramuli floriferi in- ferne foliati; foliorum approximatorum lamina chartacea, oblongo-lanceolata, basi rotundata, superne sensim angustata, longius setoso-acutata, glabra, margine scaberrima, nervi supra vix conspicui, medianus subtus parum prominulus, nervi laterales 7—8 parum conspicui, vagina glabra, ligula brevis, truncata; inflorescentia ad ramulos terminalis spieiformis; spicu- larum fasciculi discreti, juniores approximati, tum magis distantes, rhachis inflorescentiae villosa, tum = glabrescens; fasciculi vaginis latis deciduis primo involucrati; squamae ad basin spicularum in fasciculo numerosae, firmae, nitidae, aeque ac glumae vacuae superiores primo 4 villosae et setoso-ciliatae, tum glabrescentes vel glaberrimae; glumae omnes — nitidae vel nitidulae; vacuae superiores 2 cum spicula secedentes ellipticae vel ovato-ellipticae, firmae, multinerves, vix vel breviter mucronulatae; flores 2 hermaphroditi; gluma florifera floris inferioris firma, arcte florem in- eludens, elliptica, breviter pungenti-acuta, multinervia; palea angustior, saepe parum longior, multinervia, sed carinis 2 instructa, ad carinas setoso eiliata; flos 8, staminum filamenta in tubum connata, antherae angustae, apice setoso-caudatae; stilus elongatus, a basi pilis brevibus patentibus in- structus in stigma indivisum breviter papillosum transiens; gluma florifera floris superioris longior angustior, anguste oblonga, arcte involuta, acu- lissime pungenti-acutata; palea vix carinis instructa; flos 3 serius evoluta. Die neue Art ist strauchig, 8—40 m hoch, die Blätter sind ca. 15 cm lang und 2—3 cm breit; die einzelnen Büschel der Ährchen sind wenig reichblütig, durch Inter- nodien bis zu 4 cm Länge getrennt; die beiden obersten Hüllspelzen, die mit den Ährchen ausfallen, sind 7 mm und 9—40 mm, manchmal bis 43 mm lang; die Deck- spelze der unteren Blüte ist 43-46, manchmal bis 2! mm lang, die der oberen Blüte 18—19, manchmal bis 23 mm lang. Verwendung: Zur Bierbereitung und als Bindemittel beim Hüttenbau. Nyassaland: Neu-Langenburg, Bezirk Ukinga, Upangu-Ubena, Rupia B. L. Institut-Amani n. 1347 — leg. Braun. — Blühend im Juni 1906). Die neue Art ist neben den getrennten Blütenbüscheln ausgezeichnet durch die Zweiblütigkeit der Ährchen, durch die verkahlenden und glänzenden Ahrchen, deren Nervatur viel weniger hervortritt, als bei der verwandten O. maerothyrsus K. Schum. Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. Von F. Pax. In den Monaten Januar bis Mai 4906 brachte Prof. Fzııx Rosen, der die im Auftrage des Reiches nach Abyssinien gesandte Sondergesandt- schaft begleitete, eine interessante Pflanzensammlung zusammen, die er dem Herbar des Kgl. botan. Gartens zu Breslau überwies. Sie umfaßt 337 Nummern Herbarpflanzen und eine Anzahl vorzüglicher Photographien, die in mustergültiger Ausführung Wuchsverhältnisse und biologische Eigen- tümlichkeiten einzelner Pflanzen und die Zusammensetzung bestimmter Formationen erläutern. Die den Pflanzen beigegebenen Etiketten enthalten interessante Bemerkungen verschiedener Art, die in der folgenden Auf- zählung Aufnahme fanden und durch »...« als Beobachtung oder Hinweis von Feuix Rosen bezeichnet wurden. Die gesammelten und beobachteten Pflanzen stammen aus den Provinzen Harar, Tschertscher, Schoa, Godjam, Damot, Amhara, Semien und Tigre, nur einige wenige aus Eritrea und der französischen Kolonie Djibouti. Sie verteilen sich nach den Familien in folgender Weise, wobei die Zahl der neuen Arten in Klammern beigefügt wurde: Fungi 11 (3), Lichenes 2, Hepaticae 1, Filices 12, Selaginellaceae 1. Taxaceae A, Pinaceae A. Gramineae 7, Cyperaceae 6, Palınae 2, Araceae 4, Eriocaulaceae 1 (1), Commelinaceae 2, Liliaceae 4, Amaryllidaceae 2, Tridaceae 1, Musaceae 2, Orchida- eeaeT (2). Piperaceae A, Myricaceae *, Salicaceae A, Moraceae 3, Proteaceae A. Urticaceae 2, Loranthaceae 10 (2), Santalaceae 2, Olacaceae A, Polygona- ceae 6, Chenopodiaceae 2, Amarantaceae 3, Phytolaccaceae 2, Aixoaceae 3, Caryophylla- ceae 5, Ranunculaceae 5, Menispermaceae 1, Orueiferae 3, Cappurilacnt 2 (1), Resedaceae A, Crassulaceae 2, Sazifragaceae 1, Pittosporaceae \ (1), Rosacea® 5 (1), Leguminosae 35 (2), Oxalidaceae A, Rutaceae 6, Burseraceae 1, Simaruba- ceae A, Meliaceae A (A), Polygalaccae 4, Euphorbiaceae 17 (h), Buxaceae a), Anacardiaceae 2, Aquifoliaceae 1, Celastraceae 4, Hippoerateaceae 1, Ieacinaceae I Sapindaceae A, Balsaminaceae 4, Rhamnaceae 2, Vitaceae 3, Tiliaccae 1, Malva- eeae 6), Bombacaceae 4, Guttifer ae 3, Flacourtiaceae 2, Thymelacaccae 1, Lythra- ceae 1, Myrtaceae A, Combretaceae 1, Onagraceae 2, Umbelliferae 1. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 603 Brieaceae !, Myrsinaceae 1, Primulaceae 2, Plumbaginaceae 1, Ebenaceae A Oleaceae 3 (A), Loganiaceae 2, Apocynaceae 1, Asclepiadaceae 5, Convolvulaceae 5 Borraginaceae 6, Verbenaceae 4, Labiatae 47 (2%), Solanaceae 47 (2), Serofu- lariaceae 8, Lentibulariaceae A, Orobanchaceae 3 (1), Bignoniaceae 1, Acanthaccae 10, Plantaginaceae A, Rubiaceae 4, Cucurbitaceae 7 (4), Campanulaceae 3, Com- positae 43 (A). Im ganzen hat somit Prof. Rosen 350 Spezies beobachtet, darunter 28 neue, deren Familienzugehörigkeit durch gesperrten Druck oben an- gegeben wurde. Der größte Teil der neuen Arten stammt aus den südlichen, in bota- nischer Hinsicht noch unvollkommen durchforschten Provinzen, namentlich aus Schoa und Harar, die sich an das Galla- und Somalihochland an- schließen, aber auch das Tschertschergebirge und die Prov. Damot haben je 3 Spezies geliefert. So erfreulich auch die Entdeckung neuer Arten aus den Gattungen Loranthus, Ritchiea, Alchemilla, Acacia, Erythrina, Trichilia, Hibiscus, Jasminum, Stachys, Solanum, Cistanche und Conyxa an sich auch sein mag, so besitzen doch diese Funde ein geringeres allgemeineres Interesse, da die genannten Genera aus Abyssinien längst bekannt waren. Die neue Acacia gleicht in der Blüte einem Pfirsich, das Jasminum wächst aufrecht und trägt geruchlose Blüten, und die neue Erythrina ist im Laube und wegen ihrer sehr großen, eigenartig gefärbten Blumen eine recht auffällige Erscheinung. Viel interessanter sind aber eine Epipactis, die der orientalischen E. veratrifolia Boiss. äußerst nahe steht, noch näher als der E. somaliensis Rolfe, eine kleinblütige Eulophia, deren Verwandtschaft auf das Kapland weist, ein Buxus vom Typus der Socotra-Art, ein Mesanthemum, nächst verwandt mit einer aus Madagaskar stammenden Spezies, und ein Vertreter der Gattung Bridelia, dessen Standort die nordöstlichste Arealsgrenze der Gattung bedeutet; sie war bisher aus Abyssinien noch nicht bekannt. Das Pittosporum Feddeanum erinnert an P. Goetzei aus Uluguru. Nicht weniger als drei sehr ausgezeichnete, baumartige neue Arten von Euphorbia aus der Sektion Diacanthium hat die Expedition geliefert, dazu eine neue Subspezies von E. polyacantha Boiss. Daran reiht sich ein sukkulenter Coleus mit der an Sempervivum erinnernden Bildung von Vermehrungssprossen und die neue, freilich nur in männlichen Blüten be- kannte Cucurbitaceen- Gattung Eulenburgia, die durch ihre Biologie hohes Interesse beansprucht. Auf die pflanzengeographischen Beziehungen der gesammelten Arten soll in der folgenden Aufzählung nicht eingegangen werden, da dieser Gegenstand von A. Encuer in der »Hochgebirgsflora« erschöpfend behandelt wurde. Wer sich für die Verbreitung der einzelnen Sippen auf afrikani- 604 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. schem Boden näher interessiert, wird durch die zitierte Literatur leicht in die Lage versetzt, die erforderlichen Standortsangaben zu finden. Die Arbeit wurde abgeschlossen im März 1906. Fungi. Rhytisma nitidum Lev. Champ. Mus. n. 185 (1846); Sacc. Syll. VII (1889) 764. Prov. Damot: Ambo-Mieda, auf den Blättern von Myrica saleifolia, 2200 m, 5. IV. 1905. Phyllachora Schweinfurthii P. Henn. in Engl. Bot. Jahrb. XIV (1892) 364; Sacc. Syll. XI (1895) 372. Prov. Tschertscher: Buruma, auf den Blättern von Fieus Pseudo- carica, an Bachufern häufig, 1700 m, 25. I. 1905. Ph. Schweinfurthii P. Henn. var. nervisequens Lingelsh. n. var. — Stromata secus nervos confluentia, = irregulariter lineariformia, ceterum cum speciei typo omnino congruens. Prov. Ost-Schoa: Godaburka, auf den Blättern von Fieus Hoch- stetteri var. glabrior am Bache, 4700 m, 2. II. 1905. Ph. Bersamae Lingelsh. n. sp. Maculae primo carbonario-nigrae, de- inde flavido-fuscae; ostiola punctiformia vel conica, nigra, gregaria; peri- thecia immersa, nigra, applanata, matura 150—170 „ alta, 450—480 y lata; asci octospori, clavati, 60—70 u longi; membrana tenuissima; sporae mono- vel distichae, flavidae, ellipsoideae, 44—16 y longae, 9,5—10 y latae, 2 guttulis oleosis instructa; paraphysi hyalini, filiformes. Prov. Tschertscher: Deru, auf den Blättern von Bersama abyssinica, 2300 m, 19.1.1905. Derselbe Pilz von demselben Standorte auf den Blättern einer vielleicht neuen, nur steril gesammelten Bersama-Art, 19. 1. 1905. Puceiniastrum Schweinfurthii P. Henn. in Engl. Bot. Jahrb. XIV (1892) 371; Rostrupia Schweinfurthii P. Henn. in Engl. Bot. Jahrb. XVI (1893) 14; Sace. Syll. XI (4895) 208. Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Rhamnus spec., kleine, dottergelbe Hexenbesen bildend, 2300 m, 419. III. 4895. Aecidium immersum P. Henn. in Hedwigia (1895) 330; Sace. Syll. XIV (1899) 375. Prov. West-Schoa: Aki, auf Acacia abyssinica Hexenbesen bildend, 2625 m, 24. III. 4905. Ae. Rosenii Lingelsh. n. sp. Aecidia ramulos deformantia; ramuli incrassati, flagelliformes, + contorti et applanati, == 24 cm longi. Pseudo- peridia dense aggregata, non confluentia, basi immersa, e ramulo longe exserta, cylindracea, ima basi fusca, apicem versus pallidiora, submicantia, pergamenea, clausa, fragmentis epidermidis apice coronata, 3—5 mm alta, 1 mm diametientia, 50—52 ». crassa, cellulis irregularibus, granulatis cON- F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 605 texta. Aecidiosporae fuscellae, ellipsoideae vel subrhomboideae, 35— 45,5 u longae, 14—21 1 latae, 4—0o guttulis oleosis instructae; membrana granu- lata, apice incrassata. Prov. West-Schoa: Urga Mumitscha, an verschiedenen Schirm- akazien, 2000 m, 26. III. 4895. Verwandt mit Ae. Schweinfurthii P. Henn. Phyllostieta jasminicola (Desm.) Sacc. Syll. XI (1895) 474. Prov. Tschertscher: Deru, auf Jasminum abyssintcum, 19.1. 1905. Ph. Capparidis Sacc. et Speg. Mich. 3 (1877) 139; Sace. Syll. III (1884) 39. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, auf den Blättern von Capparis tomentosa var. persicifolia, 19. III. 1905. Septoria Crotonis Bres. in Hennings, Fungi aethiop. I. 122; Sacc. Syll. XI (1895) 545. Prov. Tschertscher: Deru, auf Croton spec., 2270 m, 49. I. 1905. Cercospora Calotropidis Lingelsh. n. sp. Maculae epi- vel hypo- phyllae, rotundatae, olivaceo-nigrae, 0,5—1 cm diametientes, solitariae, rarius confluentes; hyphae e stomatibus paullo fasciculato-exsertae, olivaceo- nigrae vel subolivaceae, simplices vel breviter ramosae; conidia cylindraceo- elongata vel vix curvata, I—5-septata, olivaceo-nigra, 15—60 » longa, 6—7 u lata. Prov. Djibouti (Französische Kolonie): auf den Blättern von Üalo- tropis procera im Regierungsgarten, 6.1. 1900. Lichenes. Usnea barbata (L.) Fries var. strigosa Ach. Meth. Lich. I (1803) 310. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, auf Zäunen aus ‚Juniperus-Holz, sehr häufig, 2400-3000 m, 4. II. 4905. Anaptychia leucomelaena (L.) Trev. in Flora 1861. 52. Prov. Tschertscher: Deru, an alten Bäumen, namentlich an Juni- perus procera, 2270 m, 49. I. 1905. Hepaticae. Reboulea hemisphaerica (L.) Raddi in Opuse. sc. Bolog. II (1818) 357. Prov. Semien: Temirk, an überrieselten Felsen im Hochgebirge, 3650 m, 23. IV. 1905. Polypodiaceae. Cystopteris fragilis (L.) Bernh. in Schrad. neues Journ. Bot. I. 2 (1806) 26; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 98. Prov. Semien: Temirk, an schattigen Felsen, 3650 m, Aspidium lobatum Sw. in Schrad. Journ. 1800. II. 34; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 100. BE Ioo Prov. Semien: Temirk, in feuchten Gebirgsschluchten, 3650 m, 22. IV. 5. 22. IV. 1905. 606 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. A. Schimperianum Hochst. var. paleaceum Pax n. var. Differt a typo foliis, imprimis petiolo et secus rhachides, dense paleaceis. Prov. Damot: auf dem kahlen Gipfel des Amidamit, unweit der Quellen des Blauen Nils, 3325 m, 4. IV. 1905. A. monanthes L. Mant. I (1767) 130. — Asplenium monanthemum Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 102. Prov. West-Schoa: Aki, in Waldschluchten, 2600 m, 21. 3. 1905. A. praemorsum Sw. Prodr. Fl. Ind. occ. II (1806) 1620, Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 102. Prov. West-Schoa (Kutai): Anadad, in Schluchten am Fuße alter Bäume, 2300 m, 25. III. 1905. »Trocken bindfadenartig zusammengezogen.« A. furcatum Thunb. Prodr. (1794) 172; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 58. Prov. Semien: Temirk, an überhängenden Felsen, 3650 m, 22. Il. 1905. — Prov. Ost-Schoa: Schankora, an schattigen Felsen, 2000 m, 4. 11. 1905. Meiner Meinung nach spezifisch verschieden von A. praemorsum. Pellaea Calomelanos (Sw.) Link, Fil. Spec. Hort. Berol. (1841) 61; Christ, Farnkr. Erde (1897) 161. Prov. Ost-Schoa: Menabello, schattige Felsen am Rande einer zum Kassam-Fluß abstürzenden Schlucht, 1670 m, 4. IL. 1905. Cheilanthus coriacea Desne. in Arch. Mus. II (4841) 190; Penzig in Atti Gongr. bot. 1892, 58. Prov. Ost-Schoa: Menabello, in Felsspalten einer zum Kassam-Fluß abstürzenden Schlucht, 4670 m, 4. IL. 1905. Actiniopteris radiata (König) Link, Fil. Spec. Hort. Berol. (1841) 79; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 98; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 58. _ Prov. Ost-Schoa: Menabello, in Felsspalten und unter Gebüsch im Geröll, 1670 m, 4. II. 1905. Am Hawasch, 850 m. Pteris eretica L. Mant. I (1767) 430; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 97. Prov. West-Schoa: Worambutschi (Metscha), im Juniperus -Walde am Bergabhange, 2700 m, 22. III. 4905. »Fast I m hoch.« Polypodium Loxogramme Mett. Polyp. n. 216, t. Il. f. 25; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 105. Prov. West-Schoa (Kutai): Anadad, an Baumstämmen und in Schluch- ten, 2300 m, 25. II. 1905. »Trocken, strangartig zusammengedreht. Farbe bleich gelbgrün.« Drynaria propingua (Wall.) J. Sm. ex Nat. Pflanzenfam. I. # (1902) 330. — Polypodium Willdenowüi Engler, Hochgebirgsfl. (4892) 106. Prov. West-Schoa (Kutai): Anadad, epiphytisch, mit Nischenblättern reichlich Humus sammelnd, 2300 m, 25. II. 4905. — Auch in Damot an Albixxia häufig, 1800-2100 m. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 607 Selaginellaceae, Selaginella rupestris (L.) Spring. in Endl. et Mart. Fi. bras. I (1840) 148. Prov. Ost-Schoa: Menabello, an Felswänden in der Schlucht, 1670 m, 1. II. 1905. Taxaceae. Podocarpus graeilior Pilger in Pflanzenreich 18 (1903) 71. — P. elongata Rich. Fl. abyss. II (1851) 278. — P. falcata Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 409. »Im Tschertschergebirge von 2000 m an aufwärts, über 2400 m herrschender Waldbaum, obere Grenze wohl bei 3000 m. In Adis Ababa bei der Kirche einige sehr alte Bäume, wohl Reste eines früheren Be- standes; sonst in den abyssinischen Stammprovinzen nur bei Haro (2500 m) gesehen. In Kutai (West-Schoa) gibt es einen Ortsnamen Birbirssa, d. i. der Name des Baumes in der Gallasprache. « Pinaceae. Juniperus procera Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 537, 919; Rich. Fl. Abyss. II (1851) 278; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 58; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 110. Prov. Tschertscher: Deru, 1700—2600 m, 49.1.4905. — Prov. West-Schoa: Worambultschi, 2700 m. — Gemeinster Waldbaum im gan- zen südlichen Abyssinien. »Habitus verschieden, meist der Fichte ähnlich, seltener Cupressus-artig. Ge- bräuchlichstes Bauholz, rot, leicht spaltend.« Gramineae. Andropogon arrhenobasis Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 1821; Hackel in DC., Monogr. Phan. VI (1889) 626. Prov. Schoa: Gennet, 2300 m, 19. II. 1905. — »Häufigstes, for- mationsbildendes Präriegras, oft über 2 m hoch, auf allen Plateaus Abys- siniens, nur in den höchsten Lagen (Semien, Amidamit) fehlend.« A. Sorghum Brot. f. eernuus (Ard.) Koernicke, Handb. Getreidebaues I (1885) 344; Hackel in DC. Monogr. Phan. VI (1889) 515. Im Freistaat Harar allgemein in Kultur. Tricholaena rosea Nees, Fl. Afr. austr. I (1841) 16; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 121. Prov. Harar: Harar, auf sonnigen 13.1. 4905. Eleusine coracana (L.) Gaertn., De Fruct. I (1788) »Als »Dagussa« gebaut, zur Bierbereitung.< Hügeln am See Haramaja, 2000 m, steh. 39 Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 608 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Arundo Donax L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 81. »An Bächen in Gennet (Süd-Schoa), Akaki (Ost-Schoa) und sonst angepflanzt; vielleicht auch wild.« Eragrostis abyssinica (Jacq.) Schrad. in Linnaea XI (1838) 450; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 133. — Poa abyssinica Rich. Fl. abyss. I (1851) 428. »Als »Teff« zur Brotbereitung gebaut. « Bromus vestitus Schrad. in Gött. gel. Anz. III (1821) 207%. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einem künstlich berieselten Garten, 2250 m, 9. II. 1905. Cyperaceae. Kyllingia alba Nees in Linnaea X (4835—36) 140; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 446; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (1902) 271. Prov. West-Schoa (Metscha): Aki, in einem Torfsumpfe, zwischen Gras, 2625 m, 24. II. 4905. »Köpfchen schneeweiß.« Cyperus Papyrus L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 70; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (A902) 37%. Bei Debra Mariam am Ausflusse des blauen Nils aus dem Tanasee, 1850 m, bei Korata, weiter nördlich, fehlend. »Bis 5-6 m hoch, undurchdringliche Dickichte bildend, in einem Gürtel bis zu 500 m Breite.« C. nigricans Steud., Syn. pl. glum. (1855) 42; Rich. Fl. abyss. II (1854) 476; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 439. — Pyereus nigricans Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (4902) 292. Prov. West-Schoa (Metscha): Aki, in einem Torfsumpfe, 2625 m, 21. II. 1905. C. flabelliformis Rottb., Deser. et icon. pl (1773) 42, t. 12, f. 2; Rich. Fl. abyss. II (1851) 479; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 54; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VIII (1902) 336. — C. flagellatus Engl., Hochgebirgsfl. (1892) 140. Prov. Tschertscher: Katschinoa, am Bache unter Gebüsch, 970 m, 28. I. 1905. C. alopecuroides Rottb. var. dives (Del.) Böck. in Linnaea XXXVl (1869/70) 322; Engler, Hochgebirgsfl. (4892) 143. — C. dives Rich. Fl. abyss. II (1851) 480. — Juncellus exaltatus Retz var. dives Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (1902) 370. Prov. Damot /Metscha): Jegind, am Bache, 4700 m, 7. IV. 1905. »11/am hoch. Blätter rinnig.« Seirpus corymbosus Heyne ex Roth, Nov. pl. sp. (1824) 28; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 448; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (1902) 455. — Se. brachyceras Rich. Fl. abyss. II (1851) 496. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 609 Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einem Quellensumpfe, 2250 m, 6. Il. 1905. »Wie Se. lacustris gesellig wachsend.« Palmae. Hyphaene thebaica (L.) Mart., Hist. nat. Palm. II (1836—50) 225, t. 131— 133; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (1902) 120. Eritrea: Nur unfern Massaua. Phoenix reclinata Jacq. Frag. bot. 1(1804) 27, t. 24; Penzig in Atti Congr. bot. 4892. 54; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VIII (1902) 103. — Ph. dactylifera Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 153? Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m. An Bächen, meist nur strauch- artig, seltener hochstämmig. Kutai, Godjam, Damot, Tanasee, Gondar. »Früchte klein, herb und ungenießbar. -- In den Flußtälern Südabyssiniens all- gemein verbreitet.« Araceae. Sauromatum abyssinieum (Rich.) Schott, Syn. Aroid. I (1856) 25; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 53; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 54. — S. nubicum Brown in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VIII (1902) 144. — Arum abyssinicum Rich. Fl. abyss. II (1851) 332. Prov, Tigre: Axum, im heiligen Hain der Kathedrale unter Jun?- perus procera, 2200 m. Eriocaulaceae. Mesanthemum Roseni Pax n. sp. — Folia caespitosa, lanceolata, obtusa, rigida, multistriata, cartilagineo-marginata, glabra, ad 10—12 cm longa, medio 1,5—2 cm lata. Pedunculi multistriati, glabri, folia vix Superantes, ad 43 cm alti; vaginae breviter oblique fissae, ore ampliatae, rigidae. Capitula hemisphaerica, unisexualia, alba, fere 1,5 cm diame- tientia; bracteae involucrales exteriores lineari-ovatae, obtusae, albae, apice ipso nigrae, glabrae, interiores acutae, apicem versus albo- lanatae; bracteae flores stipantes spathulatae, acutae, denticulatae. — Flores sessiles. Floris g' sepala 3, basi breviter connata, concavo- euneato-obovata, obtusa, glabra, hyalino-alba; corollae tubus glaber, laciniae pilosae, glandula nigra instructae; stamina olivacea. Floss © —. Prov. West-Schoa (Metscha): Aki, in einem Torfsumpfe, 2625 m, 21. II. 4905, Verwandt mit M. Rutenbergianum Koern. (cfr. RUHLAND, Eriocaulac. in en reich 43 [1903] 148, £.46) von Madagaskar, weniger mit M. radicans Koern. . © . besitzt lang gestielte 5 Blüten. Von der malagassischen Spezies unterscheidet nn M. Roseni durch die relativ kurzen Schäfte, die Gestalt der Hochblätter im Köpfchen und die eingeschlechtlichen Inflorescenzen. Die lebende Pflanze beschreibt a »Schwammie, sukkulent, lebhaft grün. Blätter in der Tracht an Stratiotes erınnernd. Köpfchen rein weiß.« 39* 612 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Prov. Süd-Schoa: Antotto, auf einem Wiesensumpfe unterhalb der zerstörten Stadt, 2800 m, 10. II. 1905. »Blüten .dunkelrosa.« Epipactis abyssinica Pax nov. spec. — Caulis procerus, crebre foliosus, ad 40 cm altus. Folia valde nervosa, infima ad vaginas sub- inflatas reducta, inferiora oblonga, supra vaginam säepe fere subcordata, superiora lanceolata, sensim attenuata, suprema in bracteas sensim abeuntia, media vaginis exceptis ad 14 cm longa et A cm fere lata. Spica laxa, saepius elongata; bracteae flores superantes. Flores brunneo-virides, nutantes, mediocres. Prov. Ost-Schoa: Schankora, am Bachufer, 2000 m, #. IV. 1905. Die neue Art ist schon von F. Rosen als eine Spezies von Epipactis richtig er- kannt worden, und er vergleicht ihren Habitus mit dem Wuchse von E. palustris. Viel näher steht aber die Pflanze der orientalischen E. veratrifolia Boiss., von der sie nur durch kleinere Blüten und eine kürzere Ähre abweicht. Im allgemeinen ist sie auch eine schmächtigere und zartere Pflanze als die vorderasiatische Art. Auch verwandt mit E. somaliensis Rolfe, von der sie habituell durch die festeren und schmäleren Blätter abweicht. Leider hat sich das Material auf dem Transporte schlecht erhalten, so daß eine Analyse der Blüte nicht die erwünschten Resultate ergab, doch kann ein Zweifel über die Zugehörigkeit zur Gattung Epepactis nicht bestehen. Eulophia Petersii Rchb. f. in Flora (1865) 486. — Rolfe in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. VII (4898) 55. — Eulophia Schimperiana Rich. Fl. abyss. II (1854) 283. Prov. Süd-Schoa: Gennet, im Gebüsch am Hulota-Fluß, auch ander- wärts auf lehmigem, schwerem Waldboden, unter Hecken, 2200 m, 19. IH. 4905. »Blüten goldgelb; Bulben über der Erde, fingerlang, grün.« Eulophia Petersii Rchb. f. f. pieta Rosen in sched. — Differt a speciei typo perigonii phyllis exterioribus brunneis. Prov. Süd-Schoa: Gennet, in Ufergebüschen am Hulotaflusse, 2200 m, 49. III. 4905. E. Menelikii Pax n. sp. — Herba epiphytica, ad 40—50 cm alta, radices adventivas velamine vestitas emittens.. Caulis foliosus. Folia lineari-lanceolata, nervoso-plicata, firma, ad 45 cm longa vaginis exceptis, 12—13 mm lata. Flores inter minores, vix 4 cm diametientes, virides, roseo-tincti, in racemum satis densum, 6—8 cm longum, multiflorum, basi ramosum dispositi; bracteae paleaceae, triangulares, acutae. Sepala triangularia, acuta, lateralia in gynostemio decurrentia, basi ad marginem inferiorem fere subsaccata. Petala lateralia spathulata, acuta, basin versus cuneato-attenuata, quam sepala multoties angustiora et paullulo tantum vel vix breviora; labellum trilobum, secus nervum medium a basi ad laminam mediam calloso-cristatum, lobi late- rales erecti, lobus medius paullo reflexus. Anthera inflexa; pollinaria ecaudiculata. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 613 Prov. West-Schoa: Urga Mumitscha, 2300 m, 25. III. 1905. Mit den bisher aus Abyssinien bekannten Arten der Gattung Eulophia ist die hier beschriebene neue Spezies nicht verwandt. Ihre spezifischen Charaktere liegen vor allem in der geringeren Größe der Blüten und den beblätterten Stengeln. Systematisch schließt sie sich noch am engsten an E. mierantha Lindl. des Kaplandes an. Piperaceae. Peperomia abyssinica Mig. in Hook. Lond. Journ. Bot. IV (1845) 449; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 188. Prov. Tschertscher: Deru, auf bemoosten Baumstämmen, seltener an schattigen Felsen im Walde, kriechend, 2000—2200 m, 49. 1. 4905. Myricaceae. Myrica salieifolia Hochst. in Schimp. Pi. abyss. II 4093, 4435, 1327; Rich. Flor. abyss. II (1851) 977; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 188. Prov. Damot: Dembetscha, Ambo-Mieda, 2000—2200 m, 3. und d. IV. 4905. »Schöne, vollkronige Bäume am Bir-Flusse oder kleine Bäume am Bache; habituell der Quercus Ilex sehr ähnlich. Früchte aromatisch wohlriechend.« Salicaceae. Salix Safsaf Forsk. in Cat. pl. Aegypt. (1775) 76; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 189. — S. eyathipoda et S. acıllaris Rich. Flor. abyss. II (1854) 275. Prov. Ost-Schoa: Akaki, im Flußkiese am Wasser, 2250 m, 9. Il. 1905. »Gleicht habituell der Salıx fragilis L.< Urticaceae. Urera Hypselodendron (Höchst.) Wedd. in Ann. sc. nat. 3. ser. XVII (1852) 203; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 192. — Urtica Hypselodendron Rich. Flor. abyss. II (1851) 460. i Prov. Tschertscher: Deru. Liane auf verschiedenen Bäumen, hoch- klimmend, 2000—2500 m, 19. I. 1905. »Blütenäste senkrecht herabhängend, fast rechtwinklig verzweigt. grün, meist vor dem Laube. Auch in Schoa, Damot usw.« Urtiea simensis Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 4283; Rich. Fl. abyss. II (1851) 260 ; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 192. Prov. Ost-Schoa: Akaki, an Wegen, 2400 m, 6. II. 1905. »Bis 1/, m hoch.« Blüht rötlich- Moraceae. Fieus Pseudo-Carica Mig. in Lond. Journ. VII (1848) 225; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 192. 614 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Prov. Tschertscher: Burka. — Prov. Amhara: Damot, 1700— 2200 m, 20. I. 4905. »Rutenästiger Strauch oder kleiner Baum, stets an Bächen. Häufig. — Rezep- takula zuletzt blauviolett, kleiner als eine Kirsche, wohlschmeckend.« F. Dahro Delile et Caill. in Ann. sc. nat. 2. ser. XX (1843) 94; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 491. — F. bengalensis Rich. Fl. abyss. II (1851) 265. Prov. Damot: Ambo-Mieda, an Plateauabhängen, 1700—-2200 m, 5. IV. 4905. »Riesiger Baum mit ausgebreiteten Ästen und sehr heller Rinde. Rezeptakula nicht an besonderen Zweigen, reif kleiner als eine Bergamotte-Birne, rotgelb, eßbar, manchmal wohlschmeckend.« F. Sycomorus L. Spec. pl. ed. I (4753) 1059; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 51. Prov. Tschertscher: Tschalanko, 2150 m. Der Stamm hatte 5'/, m Durchmesser und 17 m Umfang. Schola bei Kuni, 2166 m. »In der Kulturregion von 4500—2500 m einzeln, namentlich an Bächen, auch an- gepflanzt oder verschleppt. Früchte eßbar, aber meist fade schmeckend.« Proteaceae. Protea abyssinica Willd. Spec. pl. I (1797) 522; Rich. Fl. abyss. II (1851) 232; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 195. Prov. Damot: Plateauabhänge im Birtale, 2500 m. — An ähnlichen Standorten noch mehrmals beobachtet. »Kleiner Baum.« Santalaceae. Osyridocarpus Schimperianus (Hochst.) A.DC. Prodr. XIV. 2 (1856/57) 635; Engler, Hochgebirgsfl. (4892) 499; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49. — Thesium Schimperianum Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 40%; Rich. Flor. abyss. II (1851) 235. Prov. Ost-Schoa: Akaki, Busch am Bergabhange; Hauptbestandteil der Macchie im Flußtale, 24. I. u. 6. II. 4905. 2300—2800 m. »1—11/4 m hoch. Blüten grünlich; Frucht eine orangerote Beere.« Thesium Wightianum Wall. List n. 4037 (1828); A. DC. Prodr. XIV. 2. (1856/57) 647. — Th. radicans Rich. Flor. abyss. II (1854) 235. Prov. Süd-Schoa: Gennet, an kurzrasigen Orten, 2400 m, 20. I. 1905. »Beere mennigrot.« Loranthaceae. Mit sehr großer Vollständigkeit hat Prof. Rosen die von ihm be- obachteten Loranthus-Arten gesammelt und dem Breslauer Herbarium ein vorzüglich konserviertes Material ühergeben, das unter acht Arten zwei neue Spezies erkennen ließ. Als Grundlage für die Bestimmung und systemati- F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 615 sche Bewertung dienten die Angaben von Enger in Nat. Pfl. Fam. Nach- träge (1897) 427 und die dort zitierte Literatur. Loranthus rufescens DC. Prodr. IV (1830) 303; Rich. Flor. abyss. I (1847) 339; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 197; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49. Prov. West-Schoa: Laga-Colu, 2500—3000 m, 23. III. 1905. >Auf Hagenia, Acacia, Freus, Rhamnaceen usw., bis 2m lange, überhängende Aste bildend. Oft ganze Bäume von dem Parasiten überdeckt. Blüten orangerot.« L. rufescens DC. var. pilosus Pax nov. var. Differt a typo foliis minoribus, basi cuneato-acutis, ramulis junioribus floribusque densius rufescenti-villosis. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 49. III. 1905. »Auf Freus Sycomorus, mehr als meterlange, überhängende Zweige treibend. Blüten rostrot.« L. Schimperi Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 458; Rich. Flor. abyss. I (1847) 342; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 198; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49. Prov. Tigre: Mariama bei Axum, 29. IV. 4905, 2200 m, auf Acacia Lahai. »Blüten goldgelb, Laub gelbgrün.« L. platyphyllus Hochst. ex Rich. Flor. abyss. I (1847) 341. Prov. Tigre: Mai Sallasa, 1800 m, 29. IV. 4905, auf verschiedenen Laubbäumen. »Blätter blaugrün, Blüten orangerot.« L. globiferns Rich. Flor. abyss. I (1847) 344; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 197; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 59. Prov. Amhara: Mitraa, 1850 m, 13. IV. 1905, auf Schirmakazien am Tana-See. »Blüten grünlich-weiß mit hellkarmin.« L. Lingelsheimii Pax nov. spec. — Glaberrimus; internodia lenti- ellis brunneis dense obtecta, flores longitudine fere aequantia. Folia breviter petiolata, petiolo semitereti, #4 mm longo suffulta, coriacea, 7— 8 cm longa, 2—3 cm lata, lanceolata vel oblonga, acuta, basin versus Cuneato-attenuata , utrinque nervis 3—4 lateralibus percursa. Umbellae Aultiflorae (+ 40-florae); flores brevissime pedicellati, fere sessiles, Tubrolilacini, pentameri; bractea oblique ovata. Calyculus turbinatus, Margine fere integer, 2,5 mm longus. Perigonium 4—#!/5 em fere longum, basi globoso-inflatum et hie ad 5 mm diametiens, unilatera- liter ad medium fissum; laciniae arcte reflexae, incrassatae, lineari- lanceolatae. Filamenta linearia, convoluta, in dentem brevem exeuntia. Stylus pentagonus. Prov. West-Schoa: Haro, auf Rhamnus, Olea chrysophylla usw., 2500 m, 25. II. 4905. 616 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Gehört, wie L. globiferus, in die $ Constrietiflori Engl. der Untergattung Tapi- nanthus (vergl. Ensrer in Engl. Bot. Jahrb. XX [1894] 107). Von den abyssinischen Arten kommt als verwandte Spezies nur L. globiferus in Betracht, der durch die schmalen, weidenähnlichen Blätter und die anders gefärbten Blüten sofort zu unter- scheiden ist. L. heteromorphus, gleichfalls zu den Constrietiflori gehörig, trägt be- haarte Blätter und Blüten und besitzt anders gebaute Perigonabschnitte. L. heteromorphus Rich. Flor. abyss. I. (1847) 340. Prov. Amhara: Mitraa, 4850 m, 43. IV. 1905, auf Akazien und anderen Bäumen. »Blüten karminrot, an der Basis der Röhre orangefarben.« L. Acaeciae Zucc. in Abh. der Münch. Akad. III (1837—43) 249, t. 2. f. 3; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 498; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49. — L. gibbosulus Rich. Flor. abyss. I (1842) 342. Prov. Amhara: Bida, bei der Nilbrücke Dildi, 4700—1800 m, 10. IV. 1905, auf Acacia Seyal. »Blüten karminrot.« L. tschertscherensis Pax nov. spec. Glaber. Rami tenues. Folia opposita, breviter petiolata, petiolo 5—7 mm longo suffulta, subcoriacea, lanceolata, basi acuta, apicem versus attenuata, 6—7 cm longa, 1'!/, cm fere lata, nervis lateralibus paucis, vix prominulis percursa. Umbellae sessiles, multiflorae, 40-florae et ultra; flores fere sessiles roseo- lilacini etcyanei, tetrameri; bractea truncata, cupuliformis. Calyculus turbinatus, bracteam superans, margine irregulariter denticulatus et ciliolatus. Perigonium 2 cm fere longum, basi paullo inflatum, unilatera- liter ad basin fere fissum, intus glabrum; laciniae lineares. Filamenta tenuia, in dentem tenuem quam anthera multo breviorem producta. Stylus acutangulus; stigma ovoideo-capitatum. Prov. Tschertscher: Kuni, 2400 m, 24. I. 1905, auf Laubhölzern unbestimmter Art. Die neue Art muß ihre systematische Stellung in der Sect. Ischnanthus Engl. der Untergattung Tapinanthus finden und steht verwandtschaftlich dem L. woodfordiotdes Schweinf. am nächsten (vergl. Enster in Engl. Bot. Jahrb. XX [4894] 425), unterscheidet sich aber schon durch die vielblütigen Dolden. Viseum Schimperi Engl. in Bot. Jahrb. XX. (1895) 132. Prov. Amhara: Mitraa, 4850 m, 40. IV. 1905, auf Akazien und anderen Bäumen dichte Büsche bildend. Olacaceae. Ximenia americana L. Spec. pl. ed. I (4753) 4493; Penzig in Atli Congr. bot. 1892. 26; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 200. Prov. Damot (Metscha): Jegind. 4800 m, 7. IV. 1905. »Großer, sparriger Strauch. Blüten grünlich-weiß, sehr wohlriechend, ähnlich wie die von Daphne Mexereum.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 617 Polygonaceae. Rumex Steudelii Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 380; Rich. Flor. abyss. II (1851) 229; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 204. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 20. III. 4905, auf Gartenland und an Wegrändern. R. abyssinicus Jacq. Hort. vindob. II (4776) 48. t. 93; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 203. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 20. III. 1905, auf Ackerland. »Halbstrauch. Blüten und Früchte grün.« R. nervosus Vahl, Symb. I (1790) 27; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49, Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 203. Prov. Harar: Haramaja, 2000 m, 43. I. 1905. »Halbstrauch von A m Höhe; auch in den abyssinischen Stammprovinzen ver- breitet.« Polygonum senegalense Meisn. in DC. Prodr. XIV. 1. (1856) 123; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 202. Prov. Süd-Schoa: Schola bei Adis Ababa, 2400 m, 10. Il. 4905, am Bache im Kiese, bis 1,30 m hoch. >Blüten lebhaft fleischfarben-rot.« P. nepalense Meisn. in DC. Prodr. XIV. 4 (1856) 428; Engler, Hoch- gebirgsfl. (4892) 203. Prov. Ost- u. Süd-Schoa: Akaki, Gennet, 2250 m, 7. II. u. 20. II. 1905, in Quellsümpfen, auf Gartenland, namentlich wo Bewässerung vor- handen ist. P. serrulatum Lag. nov. gen. et spec. XIV (1816) n. 81; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 202. — P. abyssimieum Rich. Flor. abyss. II (1854) 225. Prov. Süd-Schoa: Akaki, in einem Quellsumpfe, 2250 m, 6. II. 1905. Chenopodiaceae. Chenopodium murale L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 218; Rich. Flor. abyss. II (1851) 220; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 204. Prov. Süd-Schoa: Adis-Ababa, 2400 m, 4. II. 4905, auf Gartenland. Suaeda monoica Forsk. Fl. aegypt. arab. (1775) 70. Prov. Djibouti: Am Meeresstrande ausgedehntes, niedriges Gestrüpp bildend; manchmal in kleinen Bäumen aufwachsend. »Fast laublos, aber mit Blüten überdeckt.« Amarantaceae. Aerua javanica (Burm.) Juss. Ann. Mus. XI (1808) 131, Engler, Hochgebirgsil, (1892) 207; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 18. Prov. Djibouti: Auf Ödland und in der Steppe, 6. I. 1905. 618 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Achyranthes aspera L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 204; Rich. Flor. abyss. II. (1851) 245; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 208; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 48. Prov. Tschertscher: Hirna, 1850 m, 24. I. 1905, in Gebüschen, namentlich an Bächen und am Waldrande häufig, klimmend. »Blüten mattrosa.« Gomphrena globosa L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 224. Prov. Djibouti: Frz. Kolonie, 6. I. 4905, in Gärten, wohl ange- pflanzt. Aizoaceae. 6linus lotoides L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 463. — Mollugo Glinus Rich. Fl. abyss. I (1847) 43; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 590. Prov. Amhara: Auf Ackerland an den Ufern des Reb in Fogera, 1850 m. Trianthema erystallinum Vahl, Symb. I (4790) 32; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 587; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 34. Prov. Djibouti: auf Gartenland, niederliegend, 6. I. 4905. »Blüten klein, gelb, in der Mitte rot.« Aizoon canariense L. Spec. pl. ed. 4 (4753) 488; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 584. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Kiese des Kassamflusses bei seinem Austritte aus dem Gebirge in die Hawasch-Wüste, 960 m, 30. l. 1905. Phytolaccaceae. Phytolacca abyssinica Hoffm. in Comm. Goetting. XII (1796) 27 t. I, Il; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 209. — Pircumia abyssinica Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 49. Prov. Tschertscher: Deru, auch sonst häufig, 2000—3000 m, 19. 1. 4905. »Strauch oder kleiner Baum, in Gebüschen oft klimmend, manchmal epiphytisch auf alten Bäumen. — Alle Teile, namentlich die purpurroten Früchte, als Ersatz für Seife allgemein im Gebrauche und auf den Märkten zu kaufen.« Limeum linifolium Fenzl in Ann. Wien. Mus. I (1836) 342; Oliv. Fl. trop. Afr. II (4871) 596. Prov. Djibouti, 6. I. 4905, auf Gartenland und am Meeresstrande. »Niederliegend, sukkulent. Blüten klein, goldgelb.< Caryophyllaceae. Silene flammulaefolia Steud. in Schimp. Pl. abyss. II. 676; Rich. Fl. abyss. (1847) 43; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 439; Engler, Hochgebirgs“ flora (1892) 244. Prov. Semien: Temirk, 3600 m, 23. IV. 14905, in Felsspalten. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 619 Cerastium vulgatum L. var. simense Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 4379. — C. vulgatum Oliv. Fl. trop. Afr. T (1868) 140; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 212. Prov. Semien: Temirk, an quelligen, kurzgrasigen Orten, 3600 m, 23. IV. 1905. Pollichia campestris Sol. in hist. Hort. Kew. ed. I (1781) I. 5; Rich. Fl. abyss. I (1847) 304; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 245; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 48. Prov. Ost-Schoa: Menabella, an Felswänden, 1670 m, 1. II. 1905. »Früchte beerenartig, rot.« Paronychia arabica DC. Cat. hort. Monsp. 1813. 130; Delile, Fl. Egypt. (1843) 487 t. 48. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, 960 m, 30. I. 1905, im Kiese des Kassamflusses bei seinem Austritte aus dem Gebirge. Seleranthus annuus L. Spec. pl. ed. I (1753) 406; Rich. Fl. abyss. 1 (1847) 304; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 216. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 20. IH. 4905, auf Ackerboden. Ranunculaceae. Clematis glaucescens Fres. in Mus. Senckenb. II (1837) 268. — Cl. Thunbergiüi Oliv. Flor. trop.: Afr. I. (1868) 6. — Cl. orientalis subspee. Wightiana, Engler, Hochgebirgsfl. Afr. (1892) 217. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, 2240 m, 5. II. 1905, auf einem steinigen Hügel, niederliegend und über Hecken kriechend. C. longicauda Steud. in Schimp. Pl. abyss. II 1284; Rich. Flor. abyss. I (1847) 2; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 7; Engler, Hochgebirgsil. (1892) 217. Prov. West-Schoa (Kutai): Anadad, 2300 m, 26. III. 1905, in Ge- büschen kletternd. »Blüten ockergelb.« Ranunculus oreophytus Delile in Ann. sc, nat. 2 ser. XX (4843) 89; Rich, Flor. abyss. I (1847) 4; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 10; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 220. Prov. Semien: Berotschuaha, 3600 m und höher, 24. IV. 1905, auf torfigen Wiesen. R. membranaceus Fresen. in Mus. Senckenberg. II (1837) 267; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 218. — R. striatus Rich. Fl. abyss. I (1847) 8. — R. pinnatus Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 9. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in Quellsümpfen, 2250 m, T. I. 1905. Thalietrum minus L. Speec. pl. ed. I (1753) 546; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 8; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 221. Prov. Godjam: Tschamoga, 2300 m, 30. IH. bei den Kaskaden. 1905, in der Schlucht 620 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Menispermaceae. Stephania hernandifolia (Willd.) Walp. Repert. I (1842) 96. — Stephania abyssinica Oliv. Fl. trop. Afr. 1 (1868) 47; Engler, Hochgebirgs- flora (1892) 224. — Clypea abyssinica Rich. Fl. abyss. I (1847) It. 4. . Prov. Tschertscher: Deru, 2400 m, 49. I. 4905, in Gebüschen, an Wegen, klimmend oder freistehend. S. hernandifolia (Willd.) Walp. var. pilosa Engler, Pflanzenwelt Ost- Afrika C. (1895) 181. Prov. Tschertscher: Buruma, 4800 m, 25. I. 1905, an Wegen, namentlich in den Tälern häufig. Gruciferae. Arabis albida Steven in Cat. h. Gor. (1812) 54; Rich. Fl. abyss. I (1847) 46; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 226. — A. alpina Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 59; Penzig Atti Congr. bot. 1892. 20. Prov. Semien: Am Meseraria, in Felsklüften nahe unter dem Gipfel, 4300—4440 m, 24. IV. 4905. Stenophragma faleatum (Rich.) Prantl ex Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 226. — Arabis falcata Rich. Flor. abyss. I (1847) 47. — Sisym- brium falcatum Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 64. Prov. Semien: Am Meseraria und Buahit, an quelligen Orten, an Schmelzwässern usw., 4300 m, 23. IV. 1905. »Blüten lila-weiß.« Nasturtium officinale R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV (4812) 110; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 58; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 224. Prov. Harar: Diredaua, auch angepflanzt. Capparidaceae. Ritchiea stella aethiopica Pax nov. spec. — Arbor glaberrima, ramulis lenticellosis praedita. Folia trifoliata, petiolo 31/,—5 em longo suffulta; foliola petiolulo 3—4 cm longo suffulta, oblonga vel elliptica, apice subobtusa et manifeste mucronulata, basi cuneata, chartacea, lucida, 7—9 cm longa, 3—4 cm lata, nervis lateralibus utrinque = 7 percursa, lateralia vix obliqua. Flores albi, in racemos paucifloros, umbelliformes dispositi; pedicelli 2—2!/, em longi. Sepala 4, ovata, acuta, 2cm longa, fere A cm lata. Petala linearia, sepala duplo superantia. Stamina numerosa, petalorum longitudinem adaequan- tia, sepalis plus quam duplo longiora. Gynophorum 2 cm fere longum. Ovarium stigmate incrassato coronatum. Prov. Godjam: Tschamoga, in wenigen Exemplaren am Rande einer Schlucht unfern Debra Marcos (Moncorer), 2400 m, 30. IV. 4905. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 621 Gire hat (in Englers Bot. Jahrb. XXXII [1904] 204) kürzlich eine monographische Übersicht über die Arten der Gattung Ritchiea geliefert, aus welcher ihm 49 gut cha- rakterisierte Spezies bekannt waren. Die Gattung erreicht in Abyssinien ihre Nord- grenze, und hier kannte man bisher nur eine Art, R. Steudneri Gilg. In die nächste Verwandtschaft gehört die oben neu beschriebene Spezies, die durch Blattform und Blütenbau sich sehr scharf von R. Steudneri abgrenzt. Die durchgreifenden Unter- schiede sind oben durch gesperrten Druck hervorgehoben. Capparis tomentosa Lam. var. persicifolia (Rich.) Penzig in Atti Congr. bot. 41892. 21; — Ü. persicifolia Rich. Fl. abyss. I (1847) 30. — C. tomentosa Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 96 ex parte; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 227 ex parte. Prov. Süd-Schoa: Gennet, im Itu-Galla-Gebiete und in den Hügel- ländern östlich und südlich von Schoa, häufig im Gebüsch, auf steinigem Grunde, auch an Felsen, 4700—2400 m, 19. III. 1905. »Runde Büsche von 2—3 m Höhe, häufig graugrün kurzhaarig. Blüten weißlich mit rosa Tönung. Frucht kugelig, reif orangegelb; nicht abfallend, sondern oft von Tauben angefressen.« Resedaceae. Reseda luteola L. Spec. pl. ed. I (1753) 448. Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Gartenland, 2300 m, 20. III. 1905. Offenbar eingeschleppt. — War bisher ausAbyssinien noch nicht bekannt. Grassulaceae. Cotyledon simensis (Hochst.) Britten in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 399; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 230. — Umbilicus semiensis Gay in Rich. Fl. abyss. I (1847) 308. Prov. Semien: Temirk, 3600 m, 23. IV. 4905, an überhängenden Felsen. »Polsterbildend. Blüten hellrosa. Auch am Nordabhange des Buahit.« Kalanchoe glandulosa Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 90%; Rich. Flor. abyss. I (4847) 342; Britten in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 396; Penzig in Atti Congr. bot. 1882. 31; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 233. Prov. Harar: Haramaja, 13. I. 1905. — Prov. Ost-Schoa: Khraburka, 3. II. 4905, 4700 m, auf sonnigen Hügeln, in Gebüschen, auf riften, ” — I | »Um diese Jahreszeit meist abgeblüht und blattlos. Blüten dottergelb. Auch im Tschertscher« Saxifragaceae. Saxifraga hederifolia Hochst. in Schimp. Pl. abyss. 1 1305; neh Plor. abyss, I (1847) 347; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1874) 383; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 233. Prov. Semien: Temirk, 3600 m, 23. IV. 1905, an Quellen im Hoch- gebirge, 622 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Pittosporaceae. Pittosporum Feddeanum Pax n. sp. — Arbor parva vel frutex ar- busculus, ramulis dense foliatis, novellis et foliis junioribus arachnoideo-tomentosis, deinde = glabrescentibus praeditus. Folia firme chartacea, opaca, & 5 cm longa et = 3 cm lata, ellip- tica, apice et basi acuta, margine integro, paullo cartilagineo-incrassato leviter revoluta, petiolo 4 cm fere longo suffulta. Flores viridi-lutes- centes, odorati, in paniculas ad 4 cm longas et 6 cm diame- tientes, breviter thyrsoideas dispositi; pedicelli tomentosi, demum 8 mm longi; bracteae deciduae. Sepala ovata, obtusa, ciliolata, glabres- centia. Petala lineari-spathulata, ad 8 mm longa. Stamina inclusa. Prov. Süd-Schoa: Gennet, an den Abhängen des Plateaus, 2300 m, 19. II. 1905. — Prov. West-Schoa: Mumitscha-Urga, 2400 m, 26. II. 1905. Von P. abyssinieum Del. durch das Indument und die lockere Inflorescenz sehr verschieden. Dem P. Goetzei Engl. aus Zentral-Uluguru näher stehend. Rosaceae. Alchemilla abyssinica Fresen. in Mus. Senckenb. II (1837) 161; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 378; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 237. Prov. Süd-Schoa (Meta): Aki, 2625 m; auf Wiesen, am Waldrande, nicht selten, 24. IH. 4905. A. pedata Hochst. in Schimp., Pl. abyss. II. 1446; Rich. Fl. abyss. I (1847) 260; Oliv. Fl. trop. Afr. II (4874) 379; Engler, Hochgebirgsil. (1892). Prov. Süd-Schoa: Gennet, 1800—2800 m; auf grasigen Höfen, an Wegen und auf Triften, 20. II. 4905. »Blüten honiggelb.« A. gracilis Pax n. sp. — Perennis, repens, glabrescens, inter- nodiis violaceo-rubro tinctis praedita. Folia graciliter petiolata, petiolo ad 2!/, em longo suffulta; stipulae oblique reniformes, serratae, pilis albis longis ciliatae; lamina late reniformis, herbacea, 21/, cm lata, 2 cm longa, ultra medium 5-loba; lobi rotundato-rhomboidei, basin versus cuneato-angustati, serrati, ciliati. Ramuli floriferi quam folia duplo longiores. Bracteae profunde dentatae, parce ciliolatae; flores bre- viter pedicellati, pedicelli florem aequantes. Floris cupula obconica, glabra. Stipulae calycinae triangulares, acutae, quam sepala paullo bre- viores. Sepala late triangularia, acuta. Stamina sepalorum dimidium vIX aequantia. Prov. Süd-Schoa (Meta): Aki (Hanu), auf einem Wiesensumpfe kriechend, dichte Büschelpolster bildend, 2625 m, 24. III. 1905. Verwandt mit A. eryptantha Steud., von dieser durch die tief gelappten Blätter und die lang gestielten Blütenstände verschieden. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 623 Hagenia abyssinica Willd. Sp. pl. II (4799) 3214; Engler, Hoch- gebirgsflora (1892) 235. — Drayera anthelminthica Rich. Fl. abyss. I (1847) 258; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 380. »In Süd-Abyssinien bei Antotto (Schoa), Meta und Metscha, zwischen 2700—3100 m häufig; am Amidamit (Damot in gleicher Höhe). Im Nor- den selten, z. B. im Semiengebirge bei Kosso.« »Man findet oft monströse Stämme, über welche sich aufstrebende Sprosse mit kleiner, schirmförmiger Krone erheben. — Der Name des Baumes »Kosso« kehrt als Ortsname in Abyssinien mehrfach wieder.« Rosa moschata Mill. var. abyssiniea (R. Br.) Crepin ex Engler, Hoch- gebirgsflora Afr. (1892) 239. — R. abyssinica Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 381. — R. Schimperiana Rich. Fl. abyss. I (1847) 261. »In der »Woina dega« zwischen 1600—2200 m sehr häufig, manch- mal baumartig, allein stehend.« »Duft aromatisch, nicht rosenartig.« Leguminosae. Albizzia Schimperiana Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 359. Prov. Godjam: am Komiberge zwischen Giman und Kork, 2200 m, 30. III. 1905. | »Schöner, großer Baum mit lebhaft grünem, glänzenden Laube und weißen Blüten — Auch in Amhara; meist einzeln, nicht Bestände bildend.« A. ferruginea (Guill. et Perr.) Benth. in Hook. Journ. Bot. III (1844) 88; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 361. Prov. Amhara: Dildi (Brücke über den Blauen Nil), einzeln und zer- streut, auf Wiesen und am Waldrande, 1600—2000 m, 8. IV. 1905. »Großer Baum mit breiter Krone, weißen Blüten und breit lanzettlichen, spannen- langen Hülsen. « Mimosa asperata L. Sp. pl. ed. I (1753) 1507; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1874) 335, Prov. Amhara: Mitraa, an einer Bucht des Tanasees am Strande mannshohe, äußerst scharf bedornte Büsche bildend, 1850 m, 10. IV. 1905. Einheim. Name: tsche’a. »Weißlich lila Blüten.« 7 Dichrostachys nutans (Guill. et Perr.) Benth. in Hook., Journ. Bot. IV (1842) 353; Oliv. Fi. trop. Afr. II (1871) 333; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 29. Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 239. u . Prov. Metscha (Godjam): Jegind, südlich von Dildi, am Fuße des Plateaus (südlichster Fundort!), 4700 m, 7. IV. 1905. — Einheim. Name: 80nnok. , »Sparriger, plump und breit beästeter Strauch, hängend, geschlechtslose Blüten violett, geschlechtliche Entada abyssinica Steud. in Schimp. P abyss. I (1847) 234: Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 327; sebirgsflora (1892) 239. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. selten über 2 m hoch; Ähren gelb. — In Tigre häufig. l. abyss. 1. 520; Rich. Fl. Engler, Hoch- 40 624 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Prov. Damot: am Birfluß, Haine bildend, 1800 m, 5. IV. 1905; Go- manzer, 2200 m. »Großer, schöner Baum mit breiter, etwas flacher Krone, rahmweißen bis gelben Blüten und spannenlangen, daumenbreiten, flach zerfallenden Hülsen.« Acacia albida Delile, Fl. Egypt. 1813) 142, t. 52, 3, Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 329; Penzig in Atti CGongr. bot. 1892. 28; Engler, Hoch- gebirgsflora (1892) 240. Prov. Eritrea: Magundi, 2000 m, 9. V. 1905, meist einzeln auf Wald- blößen. »Großer, wuchtiger Baum mit breit ausladender, nicht schirmförmiger Krone und knorrigen Ästen. Blüten gelb, Früchte rotgelb, in flacher Spirale gedreht, etwas fleischig. — Auch in Amhara, Godjam, Schoa.« A. Lahai Steud. et Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 129 et 229; Rich. Fl. abyss. I (1847) 240; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 340; Engler, Hochgebirgstfl. (1892) 240. Prov. Tigre: Mariama, 2200 m, 29. IV. 4905. »Baum oder stattlicher Strauch, kaum schirmförmig. Blüten lebhaft gelb.« A. abyssiniea Hochst. in Schimp. Pl. abyss. III. 1843; Oliv. Fl. trop. Afr. IE (1874) 347; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 240. Prov. West-Schoa: Laga Ukotta, Kutai, 26. III. 1905. — Prov. Godjam: Debra Markos, 30. II. 4905. »Die häufigste Schirmakazie des abyssinischen Plateaus, 4800—3200 m, mit hohem, trichterförmigem Schirm. Blüten anfangs helllila, dann weißer, hinfällig. — Besonders in Schoa und Amhara ungeheure Bestände in der Grassteppe bildend.« A. Seyal Delile, Fl. Egypte (1813) 142, t. 52, 2; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1871) 351; Vatke in Öst. bot. Ztschr. XXX (1880) 277. Prov. Amhara: Bida, unfern der Brücke Dildi über den Blauen Nil, 1700—1900 m, 8. IV. 1905. Häufiger in Dembea, südlich von Gondar. »>Nur auf dem abyssinischen Plateau. — Kleinbleibender Baum mit schlanken Schirmästen. Blüten goldgelb, Rinde rot, Dornen nie aufgetrieben.« A. fistula Schweinf. in Linnaea XXXV (1867/68) 344. — A. Seyal var. fistula Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 354. Prov. Eissa-Steppe, Ost-Schoa: Menabello, 1700 m, A. II. 1905. »Höchster Fundort dieser am Fuß der abyssinischen Gebirge gemeinsten, waldbildenden Akazie.« »Krone sehr locker und unregelmäßig schirmförmig; Rinde grau oder hell, nie Tot.« A. persiciflora Pax n. sp. — Arbor gracilis, ramulis novellis lutescenti-pilosis praedita. Aculei infrastipulares gemini, e basi lata latereque compressa recurvi, badii, nitidi. Folia rhachide pubescente praedita; pinnae 10—12; foliola pinnarum 15—20-juga, glauco-viridia, glabra, oblonga, subacuta, parva, (fortasse nondum evoluta) ad 3 mm longa. Spicae pedunculo + 41/, cm longo suffultae, abbreviatae, 2—3 cm longa®, satis laxae, foliis paullulo praecociores. Flores roseo-purpurei, F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 625 stamina lacteo-alba, sicca lutescentia. Legumen lanceolatum, planum. Prov. Kutai (West-Schoa): Mumitscha-Urga, 2200 m, 24. II. 1905. — '»Nur hier an beiden Seiten des Tales von Urga gesehen. « Gehört in die $ Vulgares. Rosen beschreibt den Habitus folgendermaßen: »Zier- licher Baum, mit nicht schirmförmiger Krone und rutenförmigen Ästen. Blüten lebhaft karmin, Staubblätter rahmweiß, beim Trocknen gelblich. Von weitem gleicht der Baum in der Blüte dem Pfirsich.« Pterolobium lacerans R. Br. in Salt. Voy. Abyss. App. 64 (1844); Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 26%; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 242. — Pt. abyssinicum Rich. Fl. abyss. I (1847) 246. »Im Tschertscher-Gebirge an Waldrändern.« Cassia goratensis Fresen. in Flora XXI. 1 (1839) 53; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 273; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 29; Engler, Hoch- gebirgsflora (1892) 243. Prov. Metscha (Godjam): Jegind südlich von Dildi, auf steinigen Höhen, unfern des Blauen Nils, 1900 m. — Einheim. Name: homboi. »Auch sonst nicht selten von Godjam bis Tigre. — Mannshoher Strauch, Blüten goldgelb, Früchte auffallend schwer.« C. Arereh Delile, Cent. Pl. Afr. (1826) 29; Rich. Fl. abyss. I (1847) 249, t. 47; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 270. Prov. Tigre: Tokole, unweit des Takase-Flusses, 1800 m, im Busch- walde. — Einheim. Name: shitol hobai. »Etwa 8 m hoher, kleiner Baum mit schwefel- bis goldgelben Blüten.« (. Petersiana C. Bolle in Peters, Reise Mossamb. Bot. (1842—48) 13; Oliv. Fl. trop. Afr. II (18714) 272; Engler, Hochgebirgsil. (1892) 233. Prov. Metscha (Godjam): Jegind, 1700 m, 7.1V. 1905; auf niedrigen, steinigen Anhöhen über dem Tale des Blauen Nils, mit Cassia goratensıs, aber seltener. Crotalaria spec.? Prov. Godjam, Amhara: Tsultal, unfern der Nilbrücke, 2000 u) 1.W. 1905, im hohen Prairiegrase, halbwindend, mit blattlosen, blauvio- letten Blüten. Liegt nur in blattlosen Zweigen vor und läßt sich daher mit bestimmen. C. incana L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 716; Bak. in Oliv. Fl. trop- Afr. II (1874) 31; Engler, Hochgebirgsil. (1892) 244. — Or. Schimpert Rich. Fi. abyss. II (1847) A51. Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Gartenland, 23 »Aufrecht, 4 m hoch, mit gelb-violetten Blüten.« Lupinus Termis Forsk. Fl. aegypt. arab. | Fl. trop. Afr. IT (1874) 44; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) Am Südufer des Tanasees, angebaut und wild. Sicherheit nicht 50 m, 20. III. 1905. (1775) 134; Bak. in Oliv. 248. 40* 626 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Melilotus elegans Salzm. ex Ser. in DC. Prodr. Il (1825) 488; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 251. — M. italica Rich. Fl. abyss. II (1851) 166. — M. abyssiniea Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 53. Prov. Amhara (Fogera): am Reb, einem Zufluß des Tanasees, 1860 m, 4905; auf Ackerland. >41 m hoch mit gelben Blüten.« Trifolium semipilosum Fresen. in Mus. Senck. II (1837) 52; Rich. Fi. abyss. I (1847) 167; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 56; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 252. Prov. Süd-Schoa: Akaki, an steinigen Halden im Tale des Akaki- flusses, 2250 m., 6. II. 1905. »Meist nur 2—3 cm hoch, mit weißlich rosa Blüten.« Lotus nubicus Hochst. in Kotschy, Herb. nub. n. 341; Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 61. Prov. Damot: Amaniel am Gasenit, 2300 m, 2. IV, 4905, auf dürren, steinigen Triften, kriechend. L. cornieulatus L., Spec. pl. ed. 4 (1753) 775; Rich. Fl. abyss. I (4847) 476; Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. (1871) 63; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 256. Prov. Südost-Schoa: an einem Bache, 1960 m, 4. II. 4905; Kultur- land und Karawanenstraße. »Möglicherweise eingeschleppt.« Indigofera endecaphylla Jacq. Ic. rar. III (1786-93) t. 570; Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 96; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. XXVII (1878) 213; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 259; Baker in Journ. Bot. XLI (1903) 327. Prov. Wogera (Nord-Amhara): Daro, auf dürren, steinigen, sonnigen Triften und Halden häufig, 2600 m, 49. IV. 1905. »Blüten ziegelrot. — Auch aus Semien und Tigre bekannt.« Millettia ferruginea (Hochst.) Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 130. — Berebera ferruginea Hochst. in Flora XXIX (1846) 597; Rich. Fl. abyss. I (1847) 190, t. 35; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 261. Prov. Amhara: Debra Mariam am Tanasee, 1900 m, 9. IV. 1905. Auf den Höhen längs dem Seeufer; wild einzeln oder in kleinen Gruppen, auch angepflanzt (z. B. Gondar). — Einheim. Name: Birbirra. »Stattlicher Baum mit schöner, regelmäßiger Krone und rotvioletten Blüten. Allgemein als Betäubungsmittel für Fische bekannt.« Tephrosia dichroocarpa Steud. in Schimp. Pl. abyss. I 102; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 140; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 260. Prov. Süd-Schoa: Schola, östlich von Adis Ababa, 2600 m, 20. I. 1905; im Geröll am Bache, an Wegen, auf steinigen Bergwiesen. »Blüten schmutzig rotviolett. 4 m hoch.« Taverniera abyssinieca Rich. Fi. abyss. I (1847) 206; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. IT (1871) A41; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 31. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 627 ud Prov. Ost-Schoa: zwischen Menabello und Godaburka, 4600 m, 2. II. 4905, an den Böschungen eines Flusses. »Fußhohe Büsche, halb holzig, halb krautig. Blüten rosa. — Sonst nicht mehr gesehen.« Ormocarpum bibracteatum (Hochst.) Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1871) 143; Penzig in Atti Gongr. bot. 1892. 30. — Acrotaphros bibrae- teata Rich. Fl. abyss. I (1847) 207, t. 38; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. XXVII (1878) 215. Prov. Amhara, Dembea: Gondar, auf steinigen Anhöhen im Busch- walde, 2000 m, 15. IV. 1905. — Einheim. Name: albudea. »Mannshoher, sparriger Strauch, fast ohne Blätter blühend. Blüten schmutzig rot.« Sesbania punetata DÜ. Prodr. II (1825) 265; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 133; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 31. Prov. Metscha (Godjam): Jegind, unfern des Blauen Nils, am Bache; Katschinoa an einem Bache nahe dem Hawasch-Fluß, 1800 m, 28. I. 4905. — Einheim. Name: Deddem agase£n. »Großer, rutenästiger Busch, an Bächen häufig, mit gelben, außen schwarz ge- scheckten Blüten. — Verbreitet über ganz Abyssinien.« Aeschynomene abyssiniea (Rich.) Taub. in Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 262. — Ae. Rueppelii Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 149. — Ruppellia abyssinica Rich. Fl. abyss. I (1847) 203, t. 37. Prov. Süd-Schoa: Schola, östlich von Adis Ababa, 2300 m, 10. Il. 1905, an Bächen. »Mannshoher, rutenästiger Strauch mit gelben, rotviolett geaderten Blüten.« Lens eseulenta Mönch var. abyssiniea Hochst. ex Engler, Hoch- gebirgsflora (1892) 265. — Ervum Lens Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 172. »Allgemein kultiviert. « Erythrina tomentosa R. Br. in Salt. Voy. Abyss. App. 63 (1814); Rich. Fl. abyss. I (1847) 213; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 184; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. XXVII (1878) 262; Penzig in Atti Congr. bot. 4892. 30; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 266. Prov. Amhara: Korata am Tanasee, 12. IV. 1905, 1700— 2500 m. »Kleiner, breitästiger Baum, auch schon als mannshoher Strauch blühend; Zweige plump bestachelt. Blüten intensiv kardinalrot, erscheinen manchmal vor den Blättern. Der Filz an der lebenden Pflanze ist farblos, nimmt erst beim Trocknen die Rostfarbe g, in Metscha (Godjam) einmal gesehen.« nu E. Roseni Pax n. sp. — Frutex 1/,—'/, m altus, ramulie valde guve- nilibus exceptis glaber. Ramuli paullo pruinosi. Folia trifoliata, Petiolo ad 4 cm longo suffulta; foliola brevissime petiolulata, Arne mem branacea, ovata vel elliptica, basi et apice acuta, mucronulata, — 21/; em longa, 11/, cm lata, lateralia fere aequilatera, Racemus elongatus; a deeiduae. Flores permagni, Iutescenti-virides, violaceo-tinetl, Pedicello 4 cm fere longo suflulti. Calyx sub anthesi ad basin fere an. — In Tigre häufi 628 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. in lacinias 3 inaequales fissus, laciniae laterales 3 cm longae, I cm latae, inferus 3 cm longus, !/, cm latus, omnes acuminati. Vexillum 5 cm et ultra longum, alae ad 3 cm longae, carina 51/,—6 cm longa, mar- gine dense et breviter tomentoso-ciliata. Stylus longissimus. Prov. Meta und Metscha (Süd-Schoa): Matalaya (Meta), 2500 m, 24. III. 1905, im Prairiegrase. Nur 2 Exemplare an weit entfernten Stand- orten in Süd-Schoa beobachtet. »Durch den niedrigen Wuchs, die Kahlheit der Vegetationsorgane und Größe der Blüten sehr ausgezeichnete Art. Auch die Blütenfarbe ist auffallend.« Rhynchosia elegans (Hochst.) Rich. Fl. abyss. I (1847) 228; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 224; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 30; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 272. Prov. Süd-Schoa: Akaki, 2250 m, 9. 1. 4905, in Gebüschen und zwischen Steinen und Gras. »Klebrig-drüsig, Blüte schmutzig-gelb.« Eriosema polystachyum (Rich.) Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 225; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 272; Baker in Journ. Bot. XXXlI (1895) 143. — KRhynchosia polystachya Rich. Fl. abyss. I (1847) 231, t. 44. Prov. Metscha (Godjam): Jegind, im Tale unfern des Blauen Nils, 1800 m, 7. IV. 4905. »Kleiner Busch in der Grassteppe.« Phaseolus trinervins Heyne ex Wall. Cat. 5603; Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 493. — Vigna opisotricha Rich. Fl. abyss. I (1847) 220. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, in Gebüschen und im Präriegrase windend, 19. III. 4905. »Blüten rosa, später spangrün.« Oxalidaceae. Oxalis procumbens Steud. in Schimp. Pl. abyss. II. 1465; Rich. Fl. abyss. I (1847) 123. — O. corniculata var. procumbens Engler in Engl. Bot. Jahrb. XIX. Beibl. 47 (1894) 33. — O. corniculata Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 296 ex parte; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 277 ex parte. Prov. Ost-Schoa: Schankora, 2000 m, 4. II. 4905, zwischen Felsen. Rutaceae. Ruta graveolens L. var. bracteosa (DC.) Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 304; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 278. »In allen abyssinischen Gärten.« Clausena inaequalis (Spr.) Benth. var. abyssinieca Engl. Pflanzen- weit Östafr. C (1895) 229. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 19. III. 4905, in Gebüschen. »Strauch von wenig über 4 m Höhe, mit steif aufrechten Ästen. Blüten weiß.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 629 “ Toddalea nobilis (Del.) Hook. f. Gen. pl. I (1862) 301; Oliv. Fi. trop. Afr. I (1868) 306; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 278. — Teclea no- bis Rich. Fl. abyss. I (1847), t. 28; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 26. Prov. Tschertscher: Kuni, 2450 m, 24. 1. 1905. Citrus Aurantium L. var. Bigaradia {Loisel.) Brandis, For. Fl. (1876) 53. Korata. C. medica L. var. Limonum (Risso) ex Engler, Pflanzenwelt Ostafr. B (1895) 197; C (1895) 229. In Gärten kultiviert, mit eirunden, dünnschaligen Früchten. C. deeumana Murr. Syst. veg. ed. 13 (1774) 508; Engler, Pflanzen- welt Ostafr. B (1895) 195. In Gärten kultiviert. Burseraceae. Boswellia papyrifera (Del.) Hochst. in Flora XXVI. 1 (1843) 81; Rich. Fl. abyss. I (1847) 3%; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 323. »Zwischen dem Semiengebirge und dem Takase, an niedrigen Ab- hängen des Plateaus, Ende April fruchtend.« Simarubaceae. Brucea antidysenterica Mill. ex Oliv. Fl. trop. Afr. T (1868) 309; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 379. Prov. West-Schoa: Laga-Colu, 2500 m, 23. II. 1905, am Rande der Bergprärien häufig. »Busch bis großer Baum vom Habitus einer Esche oder Eiche. Blüten gelbgrün.« Meliaceae. Trichilia biloceularis Pax n. sp. — Arbor parva, ramulis pilis stellatis scabriuseulis ferrugineo-tomentosis praedita. Folia 1 foliata, subtus pubescentia; foliola breviter petiolulata, coriacea, lanceo- lata, aCuminata, basi acuta, margine leviter undulata, nervis secun- dariis numerosis percursa, terminale ad 10 cm longum, 3%, cm latum, lateralia basin versus sensim deerescentia. Flores in paniculas foliis bre- Viores, pubescentes, dispositi, viriduli. Calyx S-lobus, lobi late triangulares, acuti, 3 mm fere longi, tomentosi. Petala pubescentia, 6—7 mm longa, Iineari-Janceolata. Filamentorum tubus calycem duplo superans, petalis brevior, intus parce pilosus, margine acute 40-dentatus. Ovarium 2- loeulare. Prov. Tschertscher: Deru, Unterholz unter den über die Bergwiesen -erstreuten Gr uppen von Podocarpus gracilior bildend, 2400 m, 19. I. 1905. _ Von der einzigen abyssinischen Art, Tr. emetica Vahl, durch die spitzen Blätter und den zweifächerigen Fruchtknoten sehr verschieden. 630 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Polygalaceae. Securidaca longipeduneulata Fresen. in Mus. Senckenb. II (1837) 275; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 134; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 281. — Lophostylis oblongifolia et L. angustifolia Rich. Fl. abyss. I (1847) 39—40, t. 10. Prov. Schoa, Amhara, Godjam: zwischen Anadad (Kutai) und dem Abai. Nur an den Steilhängen der in die Plateaus eingeschnittenen Flußtäler. Häufig am Takase, 1000—1500 m, 26. II. 1905. »Schlanker, zierlicher Baum mit hängenden Zweigen, 8 m hoch, höchstens manns- armdicker Stamm, Blüten rotviolett bis karminrot. Schwach nach Veilchen riechend.« Euphorbiaceae. Bridelia abyssinica Pax n. sp. — Arbor parva, inermis. Folia gla- berrima, coriacea, nitida, subtus lutescenti-viridia, petiolo ferrugineo- tomentoso, 4 cm fere longo suffulta, ad 43 cm longa, A1/, em lata, an- guste ovata, acuminata, margine leviter undulato-suberenulata, utrinque nervis secundariis 13—17 percursa. Flores arcte glome- rati, parvi, monoiei, glabri, viriduli. Floris S' 4 mm diametientis sepala 5—6, ovato-triangularia, acuta; petala minuta, sepalis valde minora; discus crassus, lobulatus ; androphorum breve; ovarii rudimentum conicum. Floris Q sepala et petala maris; ovarium glabrum, stylis 2 bilobis coronatum. Fructus niger, ellipsoideus, acutus, 4 cm fere longus. Prov. Damot (Metscha): Jegind, im Tale des Abai unfern der Brücke Dildi, 4700 m. Schönblättrige Art, die erste aus Abyssinien, aus der Verwandtschaft der westafrikanischen Br. elegans Müll.-Arg., angolensis Müll.-Arg. u. a. Croton macrostachys Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 1134, III. 1665; Rich. Fl. abyss. II (1851) 254; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 282; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 50. Prov. Tigre: Gunimba, 1900 m, 29. IV. 1905. »Mittelgroßer Baum, auf Feldern frei stehend.« Chrozophora plicata (Vahl) Juss. Tent. Euph. (1824) 28; Rich. Fl. abyss. II (1851) 252; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 283. Prov. Amhara: am Rebflusse, auf Ackerland, 1850 m. »Niedrige, sehr ausgebreitete Halbsträucher bildend.« Tragia mitis Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 731; Rich. Fl. abyss. Il (1854) 244; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 51; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 284. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, zwischen Felsen und Geröll am Bergabhange, 2300 m, 5. II. 1905. Rieinus communis L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 4007. In Dörfern allgemein verbreitet, seltener im Walde, oft verwildert. Tritt in mehreren Varietäten auf. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen, 631 Cluytia myricoides Jaub. et Spach. Ilustr. pl. or. V (1853—57) 73, t. 465, 466; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 284. — CI. Ianceolata var. angustifolia Rich. Fl. abyss. II (1851) 253. Prov. Ost-Schoa: Akaki, Bergabhang, 2250 m, 8. II. 1905. »1 m hoher Busch. Alte Blätter karminrot.« Sapium abyssinicum (Müll. Arg.) Benth.-Hook. Gen. pl. III (1880) 335; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 285. Prov. Amhara: Mitraa, am Ufer des Tanasees, 1850 m, 10. IV. 1905. »Mittelgroßer Baum mit hängenden Ästen. Blüten grünlich.« Euphorbia pilulifera L. Amoen. acad. II (1756) 41%; Pax in Engler, Pflanzenwelt Ostafr. G (1895) 241. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Flußkiese des Kassam bei seinem Austritte aus dem Gebirge in die Hawasch-Wüste, 960 m, 30.1. 1905. E. aegyptiaca Boiss. Cent. Euph. (1856) 13; in DC. Prodr. XV. 2 (1862) 35. Prov. Tigre: im Flußkiese des Takase, 950 m, 27. IV. 1905. E. Schimperi Presl, Bot. Bemerk. (1844) 409; Engler, Hochgebirgsfl. (1812) 285; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 50. Prov. Ost-Schoa: Melkabello; Strauch, seltener Bäumchen, wild in Macchien, sehr oft angepflanzt zu Hecken, um Gehöfte usw., 4700 m, 1. II. 4905. E. depauperata Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 1532; Rich. Fl. abyss. II (1851) 241; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 286. Prov. Süd-Schoa: Metscha, 2600 m, 22. III. 1905. »Im Walde, 1/; m hoch.« E. depauperata Hochst. subsp. aprica Pax n. subsp. — Ramuli in- aequales: steriles dense foliosi, procumbentes, florigeri erecli, foliis paucis praediti; internodia + elongata. Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf sonnigen, steinigen Triften, 2250 m, 7. II. 1905. Euphorbia Sect. Diacanthium. Durch die Aufnahmen von Prof. Rosen hat sich die Zahl der Arten dieser Sektion wiederum nicht unerheblich vermehrt um einige sehr interessante neue Spezies, deren endgültige Be- schreibung freilich hier noch nicht gegeben werden kann. Auch fand meine frühere Angabe Bestätigung, daß die Arten nur beschränkte Areale bewohnen. Vergl. Pax, Monogr. Übersicht, in Englers Bot. Jahrb. XXXIV (1904) 61. Die von Rosen gefundenen Arten von Diacanthium sind folgende fünf: E. abyssinieca Räusch. Nom. bot. ex Boiss. in DC., Prodr. XV. ? (1862) 84; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 50; Pax in Englers Bot. Jahrb. XXXIV. (1904) 77. Prov. Tschertscher: Laga-Hardim, 1600 m. 632 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. »Charakterpflanze Abyssiniens zwischen 1500-2000 m. Harar und Tscher- tscher, auch als Heckenpflanze, in Schoa spärlich, am Tanasce und namentlich in Eritrea (zwischen Asmara und Ghinda).« E. Menelikii Pax n. sp. »Plumper, breitästiger Baum, bis 20 m hoch«, schon nahe vom Grunde an verzweigt, mit schräg bogenförmig aufsteigenden Ästen. Äste dreiflüglig, tief eingeschnürt, die Glieder länger als breit. Liegt in zwei ausgezeichneten Photographien vor, die keinen Zweifel lassen, daß diese schöne und imposante Pflanze in die Verwandt- schaft der E. Nyikae Pax gehört. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2400 m. »Sonst nirgends gesehen. « E. saneta Pax n. sp. Baum mit schlankem, kahlem Stamme, bis 15 m hoch, mit schräg nach oben unter spitzem Winkel aufstrebenden Ästen, eine lockere und etwas unregelmäßige Krone bildend. Äste 3- oder 4-Nüglig, tief gegliedert, die Glieder annähernd gleich lang als breit oder nur wenig länger, die Flügel am Rande gekerbt. Es liegen zwei sehr gute Photographien vor. Der Baum zeigt den Habitus der ostafrikanischen E. angularis Klotzsch. Vergl. Goetz u. EnsLer, Vegetationsansichten Ostafr. t. 14 (als E. Stuhlmanni), t. 16 (als E. Stuhlmanni), t. 58 (als E. Nyikae). Verwandt mit E. Nyikae Pax und E. angularis Klotzsch. Prov. Tschertscher: Tschertscher-Gebirge, Deru, 2270 m. Heiliger Hain von Jagallo in Godjam. »Wird in den heiligen Hainen der südabyssinischen Kirchen angepflanzt.« E. hararensis Pax n. sp. Mächtige, bis 20 m hohe Bäume, von der Basis an verzweigt. Die stärkeren Äste steigen unter etwa 60° auf, die späteren Zweige senken sich, nach Art der Roßkastanie, bogenförmig ab- wärts. Zweige 4-kantig, mit kaum flügelartig ausgebildeten Kanten, in größeren Abständen schwach eingeschnürt. Steht systematisch ziemlich isoliert, am nächsten noch an E. tetragona Haw. und E. Stuhlmannt Schweinf. sich anschließend, aber durch den Habitus sofort zu unter- scheiden. Nur in einer Photographie vorliegend. Prov. Harar: Karssa, 1950 m, meist kleine Bestände bildend. E. polyacantha Boiss. subsp. Roseni Pax n. var. Differt a typo ra- mulis 5-gonis. Prov. Harar: Haramaja, 2000 m, 43.1. 1905. »Kandelaber - wüchsig, aber wenig und aufsteigend verzweigt, fünfkantig, 1m hoch. Kapseln braun. — In Hecken angepflanzt, meist in Lücken zwischen A. abys- sintca, welche hier allgemein Heckenpflanze ist.« Buxaceae. Buxus calophylla Pax n. sp. — Frutex 4—2 m altus, macro- phyllus, glaberrimus, dense foliatus. Folia coriacea, elliptico-oblong3, apice obtusa velretusa, basin versus cuneato-angustata, pallida, lueida, 5—51/, cm longa, 21/,--3 cm lata, petiolo brevissimo suffulta, F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 633 nervis sublus prominulis percursa. Flores monoiei. Floris g' perigonii laciniae 4, 5-—6 mm longae, lanceolatae; stamina longe exserta; ovarii rudimentum globosum. Floris Q laciniae 6; ovarium fusiforme, stigma- tibus 3 crassis coronatum. Capsula lignosa, 4 cm longa, pallide brunnea, 3-valvis; valvae durae, apice bicornutae. Prov. Harar: Diredaua, in waldigen Schluchten am Bache Lagahare, 1200—1300 m, 10. I. 41905. — »Liefert angeblich das Pfeilgift der Gurgura.« Die neue Art steht dem B. Hildebrandtri Baill. von Socotra am nächsten, besitzt aber viel größere Blätter und Blüten. Anacardiaceae. Lannea Schimperi (Hochst.) Engl. in Nat. Pflanzenfam. Nachtr. (1897) 213. — Odina Schömperi Rich. Fl. abyss. I (1847) 140; Oliv. Fl. trop. Afr. (1868) 445. Prov. Damot (Metscha): Jegind, an den Abstürzen des Plateaus, 1900 — 2100 m, 4. IV. 1905. »Plumpästiger, nicht großer Baum, um die Zeit des Sammelns unbelaubt, mit gelbgrünen, sehr wohlriechenden Blüten.« Rhus glaucescens Rich. Fl. abyss. I (4847) 141; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 37; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 28; Engler, Hochgebirgsf. (1892) 289. Prov. Amhara: Mitraa, Gebüsch am Ufer des Tanasees, 1850 m, 10. IV. 1905. In den Maechien Südabyssiniens sehr häufig, doch meist mit doppelt so breiten Blättchen. Blüten gelbgrün.« Celastraceae. Gymnosporia senegalensis (Lam.) Loes. in Engl. Bot. Jahrb. XVII (1893) 541. — Celastrus senegalensis Rich. Fl. abyss. I (1847) 133; Oliv. Fı. trop. Afr. I (1868) 361; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 26; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 290. Prov. Damot (Metscha): Jegind, an den Abstürzen des Plateaus Segen das Niltal, 41900 m, 7. IV. 1905. »Baum mittlerer Größe mit bogigen Rutenästen.« . 6. senegalensis (Lam.) Loes. var. eoriacea (Guill. et Perr.) Loes. in Engl. Bot. Jahrb. XVII (1893) 544. — CO. senegalensis var. comacea Engl. Hochgebirgsfl. (1892) 290. — 0. senegalensis var. inermis Rich. Fl. abyss. I (1847) 433. Prov. Tschertscher: Deru, 2400 m, 19. 1. 1905. »Unterholz bildender, großer Strauch.« 6. serrata (Hochst.) Loes. in Engl. Bot. Jahrb. XVIt (1893) 546. — Celastrus serratus Rich. Fl. abyss. I (1847) 131, Oliv. FI. trop. Afr. (1868) 362; Penzig in Atti Congr. hot. 1892. 26; Engler, Hochgebirgsfl. 1892) 94, 634 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. . Prov. Damot (Metscha): Jegind, 1700 m, 7. IV. 1905. »Kleiner Baum mit pfirsichblütenroten Kapseln, meist an Bachufern.« 6. obseura (Rich.) Loes. in Engl. Bot. Jahrb. XVII (1893) 546. — Celastrus obscurus Rich. Fl. abyss. I (1847) 131; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 291. — C. serratus Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 362 ex parte. Prov. Süd-Schoa: Gennet, am Hulota-Flusse, 2300 m, 19. II. 1905. »Busch oder kleiner Baum. Kapseln grün.« Catha edulis Forsk. Fl. aegypt. arab. (4775) 63; Oliv. Fl. trop. Afr. 1 (1868) 365; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 291. — Catha Forskalei Rich. Fl. abyss. I (1847) 134, 1. 30. Prov. Harar: Diredaua, 4200 m, 10.1. 1905. »In frischen Zweigen auf den Markte verkauft als nervenanregendes Mittel. Soll im ganzen Bereiche von Harar viel angepflanzt werden.« Aquifoliaceae. Ilex mitis (L.) Radik. in Sitzber. bayr. Akad. 1886. 322. — lex capensis Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 359; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 292. Prov. West-Schoa: Laga Ukotta, 2500 m, 27. III. 1905. »Knorriger, vollkroniger Baum, einzeln in der Prärie. Blüten weiß.« War aus Abyssinien bisher noch nicht nachgewiesen. Hippocrateaceae. Hippocratea obtusifolia Roxb., Hort. beng. (1844) 5; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 369; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 292; Loes. in Engl. Bot. Jahrb. XXXIV (1904) 108. — H. Schimperiana Rich. Fl. abyss. I (1847) 99, t. 22. Prov. Godjam: Tschamoga, 2340 m, 34. II. 1905. »Großer Busch in der Schlucht, stellenweise mit Astschlingen, sonst aufrecht.« Icacinaceae. Apodytes dimidiata E. Mey. in Pl. Drög.; Benth. in Transact. Linn. soc. XVII 684, t. 41; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 292. — 4. aculı- folia Rich. Fl. abyss. I (1847) 92. Prov. Süd-Schoa: Schola bei Adis Ababa, 2300—2700 m, 10. II. 1905. Schönere Exemplare am Wege von Adis Ababa nach Antotto. »Schöner Baum mit voller Krone, glänzend grünem Laube und rein weißen Blüten.« Sapindaceae. Cardiospermum Helicacabum L. Spec. pl. ed. # (1753) 366; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 417. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Flußkiese des Kassam, 960 m, 30. 1.1905. — Prov. Damot (Metscha): Jegind, am Bachufer, im Ge- büsche klimmend, 4700 m, 7. I. 1905. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 635 Balsaminaceae. Impatiens tinctoria Rich. Fl. abyss. I (1847) 250; Oliv. Fi. trop. Afr. I (1868) 302; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 25; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 293. Prov. Damot: Amaniel am Gazenit, in einer Bachschlucht, 2300 m, 1.1V. 4905. »Auch sonst wiederholt beobachtet. « »Blüten violett.« Rhamnaceae. Zizyphus Jujuba Lam. Eneyl. IIT (1789) 318; Hemsl. in Oliv. Fi. trop. Afr. I (1868) 379; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 294. — Z. abyssini- eus Rich. Fl. abyss. I (1847) 136. In sandigen, tiefgelegenen Tälern, namentlich am Mareb bei Gundet (Eritrea). »Frucht eßbar.« Rhamnus prinoides L’Herit. Sert. angl. (1788) 6, t. 9; Hemsl. in Dliv. Fl. trop. Afı. I (1868) 382; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 295. Prov. Ost-Schoa: Akaki, 2250 m, 7. XI. 1905, in einem Garten an- gepflanzt. »1—2 m hoher Busch mit Rutenästen. Allgemein in Abyssinien angepflanzt, oft in sehr großem Maßstabe, so in Adis-Ababa und Harar. — Blätter, Zweige und Wurzel- Tinde dienen bei der Bereitung des Honigweins Tetsch als Narcoticum.« Vitaceae. Cissus quadrangularis (L.) Planchon in Monogr. Phaner. V. 2 (1887) 509; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 27; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 296. — Vitis quadrangularıs Bak. in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 399. Prov. Amhara: Mitraa, am Ufer des Tanasees, 1850 m, 43. IV. 1906. »Kletternd. Vorjährige Reben blattlos, etwas fleischig und vierkantig; Blätter nicht fleischig.« C. adenocaulis Steud. in Schimp. Pl. abyss. 1. 1646; Rich. Fl. abyss. (1847) 444; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 296. — Vitis adeno- aulis Bak. in Fl. trop. Afr. I (1868) 405. Prov. Ost-Schoa: Menabello, 4700 m, 1. II. 4905. >In Gebüschen klimmend, habituell an Ampelopsis erinnernd. Blätter mit drei Blättchen.« C. adenantha Fresen. in Mus. Senckenb. IT (1837) 223; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 296. Prov. Godjam: am Plateauabsturz, unterhalb Giman, unfern des Blauen Nils, 4600 m, in lichten Laubwäldern. »Blattlos aus der Erde hervorbrechend, von roten Drüsenhaaren klebrig. der Blüte entwickeln sich die doppelt fußförmigen Blätter und die erbsengroßen, roten, Bläsig durchsichtigen Beeren. — Auch in Eritrea oberhalb Ghinda.« Nach 636 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Tiliaceae. Grewia carpinifolia Juss. in Ann. Mus. Paris IV (1804) 91, t. 51, f. 4; Mast. in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 247; Penzig in Atti Congr. bot, 1892. 24. Prov. West-Schoa: Mumitscha-Urga, 1950 m, 24. II. 1905; in tiefen Flußtälern und am Fuß des abyssinischen Plateaus, 900—1500 m, so in Fontale am Saume der Hawaschwüste. »Strauch oder kleiner Baum, bis 4 m hoch, Blüten weiß, geruchlos.« Malvaceae. Sida triloba Cavan. Diss. I (1790) 44, t. A, £. 44; Mast. in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 179; Garcke in Linnaea N. F. IX (1880/82) 51. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einer feuchten Schlucht, 2250 m, 5. I. 1905. $S. Schimperiana Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 305; Rich. Fl. abyss. I (1847) 66; Garcke in Linnaea N.F. IX (1880/82) 50; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 23; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 300. Prov. Harar: Haramaja, 2000 m, 13.1. 1905. »Spannhohes Gestrüpp auf sonnigen Hügeln; in Adis Ababa auch auf freien Plätzen der Stadt. Blüten klein, dottergelb, früh morgens geöffnet.« Pavonia triloba Hochst. in Flora XXIV (4844) A. Intell. 43. Prov. Godjam: Komiberg, auf steiniger Halde, 2200 m, 30. III. 1905. »Blüten blutrot.« Kosteletzkya 6rantii (Mast.) Garcke in Linnaea N. F. XIV (187%) 697; N. F. IX (1880/82) 53; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 300. — Hi- biscus Grantii Masters in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 203. Prov. Tschertscher: Hirna, 4800 m, 21.1. 4905. »Mannshohe Staude, im Unterholz am Bache. Blüten rosa gestreift.« Hibiscus diversifolia Jacq., Icon. pl. rar. II (1786—93) t. 551; Garcke in Linnaea N. F. IX (1880/82) 23; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 301. — H. berberidifolius Rich. Fl. abyss. I (1847) 56. Prov. Amhara: Korata, 1850 m, 9. IV. 1905; Mitraa, 1850 m, 40. IV. 1905. »Mannshoher Strauch, äm Tanasee Macchien bildend. Blütenfarbe wie bei H. Trionum.« — Vielleicht gehört hierher auch eine in der Prov. Tschertscher bei Kuni im Unterholz der Erythrina-Wälder gesammelte Pflanze, die in etwas unvollkommenem Material vorliegt, aber »blaßviolette Blüten« besitzt. H. teramnensis Pax n. sp. — Frutex elatus. Folia membranacea, petiolo gracili, ad 2 cm longo suffulta, cordata, acuminata, irregulariter dentata, ad 31/, cm longa et 3 cm lata, fere glabra. Flores magni, in axillis foliorum superiorum orientes, pedicello villosulo, vix 4 cm supe- rante stipitati. Epicalyx 5-phyllus, basi breviter connatus, laciniae longe ciliatae, acute acuminatae, integrae, 41/, cm longae vel longiores, F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 637 calycem duplo fere superantes. Calyx cupuliformis, $-dentatus, dentes acuti. Corolla 7—8 cm longa, dilute violacea, viridi-vittata. Prov. Eritrea: Teramni, in einer Felsenschlucht, 2000 m, 6. V. 1905. Verwandt mit H. calyeinus Willd., aber durch die Blütenfarbe und den Bau des Außenkelches davon sehr verschieden. Bombacaceae. Adansonia digitata L. Spec. pl. ed. 4 (1753) 1490; Masters in Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 212. »Nur 3 Exemplare beobachtet: zwei am Takase, ein drittes auf dem Wege nach Semien; alle drei wildwachsend.« Guttiferae. Hypericum Quartianum Rich. Fl. abyss. I (1847) 97; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 156; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 307. Prov. Tschertscher: auf der Paßhöhe östlich von Hirna, 2200 m, 21.1.1905. »Mannshoher Strauch.« H. lanceolatum Lam. Encyel. IV (1797) 445; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 456; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 306. — Hypericum leucopty- chodes Rich. Fl. abyss. I (1847) 96. Prov. Süd-Schoa: Aki, häufig am Rande von Buschwäldern, in Bachtälern, 2700 m, 24. II. 1905. »Busch oder Baum, bis 6 m hoch, auch angepflanzt, z. B. in Adis Ababa.< H. peplidifolium Rich. Fi. abyss. I (1847) 95; Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 155; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 306. Prov. Süd-Schoa: Aki, in tiefen Wiesensümpfen, 2700 m, 21. I. 1905. Flacourtiaceae. Doryalis abyssinica (Rich.) Warb. in Engl.-Prantl, Nat. Pflanzenfam. IM. 6* (1893) 44. — Rumea abyssinica Rich. Fl. abyss. I (1847) 34, 8. — Aberia abyssinica Oliv. Fl. trop. Afr. I (1868) 122; Engler, Hochgebirgsfi. (1892) 305. Prov. Amhara: Bida, 1730 m, 6. IV. 1905. »Kleiner Baum am Bachufer.« D. verrucosa (Hochst.) Warb. in Engler, Pflanzenwelt Ostafr. B (1895) MT. — Aberia verrucosa Rich. Fl. abyss. I (1847) 34; Engler, Hoch- Sebirgsfl. (1892) 305. Prov. God jam: Tschamoga, in einer Schlucht, 2340 m, 30. TIL. 1905. »Kleiner Baum mit grünlichen Blüten.« zwischen Felsen, 638 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Thymelaeaceae. 6nidia glauca (Fresen.) Gilg in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. II. 6a (1894) 227. — Lasiosiphon glaueus Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 309. Prov. West-Schoa: Aki, 2600—2800 m, 21. IH. 1905. »An seiner unteren Grenze ein sparriger Busch, in höheren Lagen ein mittelgroßer Baum mit blaugrüner Belaubung und goldgelben Blüten. In Süd- und West-Schoa sehr häufig.« . Lythraceae. Lythrum rotundifolium Rich. Fl. abyss. I (1847) 280; Oliv. Fl. trop. Afr. II (A874) 465; Engler, Hochgebirgsfl. (1872) 311. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, in Quellsümpfen dichte Rasen bildend, 2450 m, 1. II. 1905. »Blüten rosaviolett, hinfällig.« Myrtaceae. Syzygium guineense (Willd.) DC. Prodr. III (1828) 259; Engl. in Bot. Jahrb. XXVII. 442. — Eugenia owariensis Oliv., Fl. trop. Afr. u (1874) 438; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 343; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 32. — Syzygium owariense (P. B.) Benth. in Hooker, Niger Fl. (1849) 359. Prov. Damot (Metscha): Jegind, am Bache, 1800 m, 7. IV. 1905. — Prov. Amhara: Korata, Ufergebüsch am Tanasee, 1850 m, 9. IV. 1905. — Tigre: Magundi. »Kleiner Baum, Blüten weiß, Frucht blauviolett, saftig, süß- und terpentinartig schmeckend; wird gegessen.e — Die Exemplare von Jegind zum Teil mit vergrünten Blüten, deren Inflorescenzen zu größeren Hexenbesen deformiert erscheinen. Ganz ähn- liche Monstrositäten auch in Bipinde (Kamerun). Vergl. ZENKER, Fl. v. Kamerun n. 3747. Onagraceae. Epilobium hirsutum L. var. villosum (Thunb.) Hausskn. Monogr. Epilob. (1884) 55; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 343. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einem Quellsumpfe, 2250 m, 6. II. 1905. »Bis 2 m hoch; Blüten rosa.« E. stereophyllum Fresen. in Mus. Senckenb. II (1837) 152; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871) 487; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 343. Prov. Semien: Temirk, an Quellen und an Schmelzwässern im Hoch- gebirge, 3650 m, 23. IV. 1905. »Blüten rosa.« CGombretaceae. Combretum trichanthum Fresen. in Mus. Senckenb. II (1837) 155; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 32; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 31; F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 639 Engler et Diels, Monogr. afr. Pflanzenfam. Combr. (1899) 34, t. IX f. B. — (. ferrugineum, ©. Petitianum, C. Rüppellianum, ©. Schimperianum Rich. Fl. abyss. I (1847) 265—268, t. 49. Prov. Metscha (Godjam): Jegind, 1800 m, 7. IV. 1905. »Kleiner bis mittelgroßer, breitästiger Baum. Nur an den Steilhängen der in das Plateau eingeschnittenen Flüsse.« Umbelliferae. Sanicula europaea L. Sp. pl. ed. I (1753) 235; Rich. Fl. abyss. I (1847) 320; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (4877) 8; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 316. Prov. West-Schoa: Anadad, in einem schattigen Laubwalde, am Bache, 2300 m, 26. III. 1905. Pimpinella hirtella (Hochst.) Rich. Fl. abyss. I (1847) 323, Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 185. — Pimpinella peregrina Niern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 15; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 318. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, zwischen Felsen, 2300 m, 5. Il. 1905. Chaerophyllum spec.? Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf quelligem Boden, 2250 m, 7. 11. 4905. Liegt nur in Exemplaren mit ganz jungen, noch völlig unentwickelten Blüten vor, so daß selbst die Bestimmung der Gattung nicht als ganz sicher gelten kann. . Foenieulum capillaceum Gilib. Fi. lithuan. II (1782) 40; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 186; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 3; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 320. »Auf Feldern, leicht verwildernd.« Peucedanum spec. (aff. P. araliaceo Benth. et Hook. f.). Prov. Damot (Metscha): Jegind, an den Abstürzen des Plateaus gegen das Niltal, 1800 m, 4. IV. 1905. »Kleiner, um diese Jahreszeit völlig unbelaubter Baum vom Habitus einer Aralia.« P. Petitianum Rich. Fl. abyss. I (1847) 327; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 187; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 29; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 321. Prov. Süd-Schoa: Worambultschi, an trockenen Abhängen, 22. III. 1905. Malabaila abyssiniea Boiss. in Ann. se. nat. 3. ser. I (1844) 338; Rich. Fl. abyss. I (1847) 327; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 186; Hiern In Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 24; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 323. Prov. Ost-Schoa: Akaki, an schattigen Orten, im Gebüsch usw., 2250 m, 6. II. 1905. 2700 m, Ericaceae. ı Erica arborea L. Spec. pl. ed. I (1753) 353; Rich. Fl. abyss. 1854) 13; Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 483; Vatke in Linnaea N. F. N Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. #1 640 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. (1876) 203; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 38; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 324. Prov. Semien: Berotsch-Uaha, 3500 m, 23. IV. 1905. »Waldbildend am Selki und Abo Yared bis etwa 3700 m; sonst mehr einzeln. Im Hochgebirge baumförmig, in tieferen Lagen große Büsche.« Myrsinaceae. Myrsine africana L. Spec. pl. ed. I (1753) 196; Rich. Fl. abyss. II (1854) 49; Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 433; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 38; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 331. Prov. Ost-Schoa: Schola bei Adis Ababa, in den Macchien, in Bach- tälern, im Unterholze der Wälder häufig, jedoch selten um diese Jahreszeit blühend, 2300 m, 10. II. 4905. Primulaceae. Primula simensis Hochst. var. farinosa Schweinf. Beitr. Fl. Aethiop. (1867) 86; Pax in Pflanzenreich 22 (1905) 37. — Primula vertieilata Vatke in Linnaea N. F. V1 (1876) 203; Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 488. — Primula vertieillata f. farinosa Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 328. — Primula Boveana Rich. Fl. abyss. II (1851) 45. Prov. Semien: Temirk, in Schluchten, an überrieselten Felsen, auch am Meseraria und Buahit, 3500—4300 m, 23. IV. 1905. Anagallis- Quartiniana (Rich.) Engl. Hochgebirgsfl. (1892) 330. — Lysimachia Quartiniana Rich. Fl. abyss. II (1851) 46; Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 489. Prov. West-Schoa: Aki, in Sümpfen, auch bei Jaldu an Wiesen- quellen, 2600 m, 24. II. 4905. »Blüten leuchtend fleischrot-rosa.« Plumbaginaceae. Plumbago zeylanica L. Spec. pl. ed. I (4753) 451; Rich. Fl. abyss. I (1851) 204; Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 486; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 332. Prov. Tschertscher: Katschinoa, an dem die Hawasch-Wüste durch- fließenden Bache im Unterholze, 1000 m, 28. I. 4905. — Prov. Amhara: Mitraa, in Gebüschen am Tanasee, 1750 m, 40. IV. 4905. »Mannshoch, halb klimmend, Blüten weiß, Fruchtknoten stark drüsig.« Ebenaceae. Diospyros mespiliformis Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 655, 1243, Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 518; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 39. Prov. Semien: Mitschara, 1700 m, 26. IV. 4905. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 641 »Bis 15m hoher Baum mit sehr dichter Krone. Früchte reif gelblich, eßbar. Zweihäusig.« Oleaceae. Olea chrysophylla Lam. Ill. (1791) n. 77; Diet. IV (1795, 4796) 544; Rich. Fl. abyss. II (1851) 27; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 209; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 39; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 333; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 1 (1904) 48. Prov. Südwest-Schoa: Aki, 2625 m, 24. II. 1905. »Mittelgroßer, selten sehr großer Baum, habituell der Olea europaea ähnlich. In der »woina dega« vorherrschend, anderwärts auch oft bei Kirchen angepflanzt; sonst um diese Zeit nicht blühend.« Jasminum abyssinicum R. Brown in Salt, Voy. (1844) app. 63; Rich. Fl. abyss. II (4854) 26; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 209; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 333; Baker in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. A (1904) AA. Prov. Tschertscher: Deru, in Gebüschen und Hecken, oft sehr hoch klimmend, 2300 m, 18. I. 1905. »Blüten weiß, außen rosa angehaucht, wohlriechend.« J. stans Pax n. sp. — Frutex 4 m altus, erectus, non scandens; ramuli juveniles angulosi. Folia parvula, impari-pinnata, 2—3-juga, petiolo = 4 cm fere longo suffulta, rhachide hinc inde subalata, supra canaliculata praedita; foliola coriacea, fere sessilia, anguste obovata, ob- tusa, basin versus cuneato-angustata, terminale ceteris majus, lateralia basin versus decrescentia, terminale 4—1!/, em longum, 6—8 mm latum. Flores axillares, aurei, pentameri, inodori, pedicello gracili, = 1 cm longo suffulti. Calyx cupulatus, breviter et acute 5-dentatus, ö mm longus. ‘ Corollae tubus 2 cm longus. Prov. Ost-Schoa: Akaki, wesentlicher Bestandteil der Macchien im Akaki-Tale, 2250 m, 7. II. 1905. Eine durch den aufrechten Wuchs, die kleinen Blätter, die geruchlosen Blüten und die kurzen Kelchzähne scharf charakterisierte Art. Loganiaceae. Nuxia dentata R. Br. in Salt, Voy. (4814) app. 63; Rich. Fl. abyss. II (1854) 424; Penzig in Congr. bot. 1892. 0; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 335; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 4 (1904) 513. Prov. Tigre: Tokole, 1700 m, 27. IV. 1905, Ufergebüsche am Bache. »Bis 2 m hoch. Blüten helllila.« Buddleya polystachya Fres. var. densiflora Pax n. var. — A typo Paullo tantum differt inflorescentiis densissimis. Prov. Schoa: Akaki, großer Busch an einer Felswand, 2400 — 3100 m, 6. II. 1905. »Bei Hann in über 2800 m Höhe als stattlicher Baum, vom Ha Weiden. Blüten rotgelb, im Verblühen hellgelb.« bitus der Kopf- 41* 642 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Apocynaceae. Arduina edulis (Vahl) Spreng. Syst. veget. I (1825) 669; Stapf in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 1 (1904) 89. — Carissa edulis Rich. Fl. abyss. II (1854) 30; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 211; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 39; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 340. Prov. Harar: Haramaja, sparriger Dornstrauch auf den Plateaus zwischen 4800—2700 m, 2000 m, 43. 1. 1905. »Vielfach formationbildend. Blüten rosaweiß, in dichten Dolden, wohlriechend. Beeren schwarz, werden von Kindern gegessen. Amharisch: »agam«. Asclepiadaceae. Tacazzea venosa (Hochst.) Decne. in DC. Prodr. VII (1844) 293; Rich. Fl. abyss. II (1851) 32; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 212; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 3414; Brown in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. A (1904) 264. Prov. Amhara: Mitraa, am Ufer des Tanasees, 1785 m, 10. IV. 1905. »1—2 m hohes Gebüsch bildend. Blüten schwarzrot (in Knospe).« Gomphocarpus fruticosus (L.) R. Br. Wern. Soc. I (A811) 38 emend. Schweinf. in Beitr. Fl. Aeth. (1867) 129; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 216; in Öst. bot. Zeitschr. (1876) 146; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 341. — Asclepias fruticosa Brown in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 4 (1904) 330. Prov. Damot: Ambo-Mieda, 1800—2800 m, 5. IV. 1905; Jegind, 7. IV. 4905. »Mannshoch. Blüten weiß und blaßlila. Frucht borstig, fast stets angefressen.« 6. tomentosus Burch. Trav. I (1822) 543. — Asclepias Burchellü Brown in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 4 (1904) 335. Prov. Tschertscher: Hirna, 1800—2200 m, 24.1. 1905. »Einzeln, aber nicht selten im hohen Präriegras. Blüten weiß und gelblich.« Calotropis procera (Willd.) R. Br. in Ait. Hort. Kew. II (1812) 78; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 213; in Öst. bot. Zeitschr. (1876, 146; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 39; Brown in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. (1904) 294. Prov. Djibouti (franz. Kolonie): Djibouti, in der Issa-Wüste in den Chors (leeren Wasserläufen), ebenso in sehr tiefen Tälern Abyssiniens ‚Tedetschamalka 960 m), 6. I. 1905. Strauch oder kleiner, breitästiger Baum. Blüten dunkelviolett. Frucht apfel- bis faustgroß, aufgeblasen, schief, einfächrig.« Thylophoropsis heterophylla N. E. Brown in Gard. Chron. 1894. 245; in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 4 (1904) 403. — Vincetoxicum hetero phyllum Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 212; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 342. — Tylophora heterophylla Rich. Fl. abyss. II (1851) # t. 74, Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 40. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 643 Prov. Süd-Schoa: Gennet, in Gebüschen, 2300 m, 49. II. 1905. »Mannshoch kletternd.« Convolvulaceae. Falkia abyssinica Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 344; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 42; Hallier in Englers Bot. Jahrb. XVII (1894) 84. — Falkıa oblonga var. minor Bak. et Rendle in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 65. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, an kurzrasigen Orten der Prärie, 2300 m, 5. II. 1905, sehr häufig. »Blüten weißlich rosa.« Convolvulus arvensis L. var. aurieulatus (Desr.) Choisy in DC. Prodr. IX (1845) 407; Rich. Fl. abyss. II (18514) 73; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 350. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, im Grase, 2300 m, 5. II. 1905. C. penieillatus Rich. Fl. abyss. II (1851) 74; Vatke in Linnaea N. F. IX (1880/82) 521; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 42; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 350. — CO. Aschersonüi Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 349. Prov. Godjam: auf Lehmmauern an der Burg in Debra Markos, 2440 m, 34. III. 4905. »Blüten weißlich rosa.« Ipomoea tenuirostris (Steud.) Choisy in DC. Prodr. IX (1845) 379; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 346; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 42; Bak. et Rendle in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 143. Prov. Amhara: Korata, in Ufergebüschen am Tanasee, 1785 m, 5. IV. 1905. >Klimmend. Blüten ockergelb.« I. cairica (L.) Sweet, Hort. brit. ed. 2 (1830) 370; Hallier in Englers Bot. Jahrb. XVII (1894) 148. — Ipomoea palmata Bak. et Rendle in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 178. | Prov. Tschertscher: Buruma, in den Tälern, zwischen Gras, in Gebüschen, an Bachläufen, 4800 m, 25. 1. 4905. >Hochklimmend. Blüten violett.« Borraginaceae. Cordia abyssinica R. Br. in Salt, Voy. App. (1814) 65; Rich. Fl. abyss. II (1851) 80: Engler, Hochgebirgsfl. 1892) 351; Bak. et Wright in Th. Dyer, FI. trop. Afr. IV. 2 (1905) 8. »In Wäldern verbreitet; bei Kirchen und Dörfern angepflanzt.« »Holz zu Schnitzereien verwendet. Frucht eßbar.« Ehretia abyssinica R. Br. in Salt, Voy. App. abyss. II (1851) 82; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 351; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 23. Prov. Ost-Schoa: Tschoba, 1470 m, 31. I. 1905. Strauch oder kleiner Baum bei einem Gehöfte, anscheinend angepflanzt.« (1814) 64; Rich. Fl. et Wright 644 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Heliotropium ovalifolium Forsk. Fl. aegypt. arab. (1775) 38. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Flußkiese des Kassam, 960 m, 30. 1. 4905. H. pterocarpum Hochst. et Steud. ex DC. Prodr. IX (1845) 552; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. (1875) 168; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 41; Bak. et Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 35. Prov. Djibouti: Djibouti, an wüsten Orten am Meere und auf Garten- land, niederliegend, 6. I. 1905. H. zeylanicum Lam. Encycl. II (1789) n. 1762; Bak. et Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 31. Prov. Djibouti: Djibouti, 6. I. 1905. »>Unkraut in Gärten. Blüten weiß.« Cynoglossum lanceolatum Forsk. Fl. aegypt.-arab. (1775) 44; Penzig in Atti Congr. bot. 41892. 44; Bak. et Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1905) 54. Prov. Damot: Amidamit, auf Feldern, nahe unter den Gipfeln des Gebirges, 3100 m, 6. IV. 1905. »Blüten schön blau.« Verbenaceae. Verbena offieinalis L. Spec. pl. ed. I (1753) 20; Rich. Fl. abyss. 1 (1854) 465; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 45; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 355; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 286. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Flußkiese des Kassam, an anderen Orten auch auf Äckern usw., 960 m, 30.1. 1905. Lippia asperifolia Rich. Cat. Hort. med. Paris. 67; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 289. Prov. Harar: Haramaja, auf sonnigen Hügeln, auf Triften, 2000 m, 13. 1. 1905. »Meterhoher, starrer Busch.« Clerodendron cordifolium (Hochst.) Rich. Fl. abyss. II (1851) 170; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 357; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 30%. Prov. Tschertscher: Melkabella, in der Grassteppe, 1700 m, 26. 1. 1905. »Staude. Blüten weiß und rosa, duftend.« C. myricoides R. Br. in Salt, Voy. App. 64 (1844); Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 356; Gürke in Englers Bot. Jahrb. XXVIII (1900) 298; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 340. — Cyclonema myricoides Rich. Fl. abyss. IT (4851) 174. Prov. Süd-Schoa: Gennet, in Gebüschen, namentlich an Wasser- läufen, 2300 m, 49. III. 1905. »11/g m hoch. Blüten zierlich, schön violett.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 645 Labiatae. Leonotis rugosa Benth. in DC. Prodr. XII (1848) 535; Vatke in Linnaea N. F. II (1871—73) 332. — L. velutina Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 492. Prov. Öst-Schoa: Schankora, an Wegen und in Dörfern, auch an- gepflanzt, 2000 m, 4. II. 1905. »4 m hoch; Wurzeln eßbar.« Otostegia repanda (R. Br.) Benth. Lab. (1832—36) 602; Rich. Fl. abyss. II (1851) 188; Vatke in Linnaea N. F. II (1874—73) 331; in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1875) 95; Penzig in Atti Cong. bot. 1892. 47; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 370; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 495. Prov. Süd-Schoa: Gennet, an buschigen Abhängen, 2300 m, 19. IH. 1905. — Prov. Harar: Haramaja, 2000 m, 13.1. 1905. »Mannshoher Busch. Blüten weiß.« 0. integrifolia |R. Br.) Benth. Lab. (1832—36) 602; Rich. Fl. abyss. II (1851) 197; Vatke in Linnaea N. F. IN (1871—73) 331; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 369; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 45; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 494. Prov. West-Schoa (Kutai): Kurma, an trockenen, mergeligen Ab- hängen, 2300 m, 24. III. 1905. »Mannshoher Busch. Blätter blaugrün, Brakteen weißgelb, Blüten goldgelb.« Thymus serrulatus Hochst. var. Vatkei Pax n. var. — Caulibus procumbentibus, ad 20-30 cm longis foliisque subintegerrimis a typo differt. Prov. West-Schoa: Worambultschi, an trockenen Abhängen, 2800 m, 22. III. 1905. Gebirgsform höherer Lagen, die schon Varke bekannt war. Vergl. Linnaea N. F. II (487173) 325. Stachys aspericaulis Pax n. sp. — herbacea, ramulis quadrangu- laribus, secus angulos aculeolatis praedita. Folia petiolo parce Piloso, A—2 cm longo suffulta, 5 cm longa, 2 cm lata, cordata, erenulata, glabra vel margine et subtus secus nervos parce pilosa. Florum verti- ilastra subremota, 6-flora, spicam laxam eflormantia. Calyx tubulosus, 5-dentatus, ore inaequalis, 4 cm fere longus. Corollae purpureae, 2— 2i/, cm longae tubus calycem paullo superans, superne vix ampliatus galea breviter emarginata, labium inferius 3-lobum, lobus medius lateralibus major. Stamina 4, anteriora posterioribus longiora, saepe omnia iere Subaequalia, Stylus breviter bifidus. Prov. Damot: Delma, in der Schlucht am Bache, 2300 m, % IV. 1905. — Prov. Süd-Schoa: Worambultschi, schattige Waldstellen, 2700 m, 22. III. 4905, Verwandt mit S. sidamoensis Gürke (Engl. Bot. Jahrb. XXXVI. 126). 646 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Mentha Pulegium L. Spec. pl. ed. I (1753) 577; Vatke in Linnaea N. F. II (4871-73) 325, Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 364; Bak. in Th. Dyer, Fl. op. Afr. V (1900) 452. Prov. Tigre: Mariama, auf feuchten Äckern, 2100 m, 29. IV. 1905. M. aquatica L. Sp. pl. ed. I (1753) 576. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in Sümpfen am Flusse, 2250 m, 9. II. 1905. Salvia nubia Ait., Hort. kew. ed. 1.1 (1810) 42. — 8. nudicaulis var. nubia Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 458. Prov. Ost-Schoa: Schankora, auf Weiden, 2000 m, 4. IV. 1905. $. nilotiea Vahl, Enum. I (1804) 258; Rich., Fl. abyss. II (1851) 193; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 368; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 458. Prov. Ost-Schoa: Schankora, auf Weiden, 2000 m, 4. II. 1905. Mieromeria ovata (R. Br.) Benth. Lab. (1832—36) 377; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 46; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 364. — M. biflora Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 452. Prov. ÖOst-Schoa: Tschaffedunza, zwischen Geröll und Rasen, an Wegrändern, in der Prärie, 2300 m, 5. II. 4905, häufig. »Blüten blaßlila, klein.« Hyptis peetinata (L.) Poit. Ann. Mus. Par. VII (1806) 474, t. 30; Vatke in Linnaea N. F. II (1874—--73) 324; in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1892. 46; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 448. Prov. Tschertscher: Katschinoa, in Gebüschen, am Rande der Hawasch-Wüste, 970 m, 28. I. 1905. »Mannshoch, Blüten sehr klein, lila.« Pleetranthus spec. Prov. Eritrea (ital. Kolonie): Asmara, auf Wiesen und Triften, 2400 m, 40. V. 4905. »Macchienbildender Strauch, 3/4 m hoch. Blüten rosa-lila.« — Das Material ist zur sicheren Bestimmung der Spezies zu unvollkommen. P. defoliatus Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 847; Rich. Fl. abyss. It (1854) 481; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 358; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 4417. Prov. Tigre: Tokole, in lichtem Laubwalde, 1700 m, 27. IV. 1905. >Ohne Blätter aus einem starken Wurzelstocke blühend; Blüten gelbweiß und blaßlila.« Coleus suceulentus Pax n. sp. — Planta succulenta, e rupibus dependens, more Sempervivi specierum propagines globuli- formes proferens, eglandulosa. Caules cano-tomentosi, remote foliati; internodia = 5 cm longa. Folia cano- vel albido-tomentosa, petiolo 3 mm longo suffulta, rhombea, acuta, crenata vel subintegra. Ver- ticillastra spicam terminalem ad 5 cm longam, dense violaceo-lanatam ellormantia. Calyeis 2 mm longi, campanulato-tubulosi, densissime villosi F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 647 dens posterior major, acutus, laterales multo minores. Corolla coerulea, 6—7 mm longa, declinata, faucem versus ampliata; labium superius breve, planum, indivisum, inferius elongatum, concavum. Stamina labio inferiori incumbentia, declinata. Prov. Ost-Schoa: Schankora, an Felsen hängend, 2000 m, 4. II. 1905. »Lebt und wächst in der Pflanzenpresse monatelang weiter. Nur einmal ge- funden.«e — Gehört in die $ Solenostemonoides Vatke und die Gruppe der Paniculati Benth. und scheint nächst verwandt mit O. lanuginosus Hochst. Der sukkulente Habitus und die Art der vegetativen Vermehrung verleihen der neuen Art gute spezifische Charaktere. Oeimum affine Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 4621; Rich. Fl. abyss. II (1851) 477; Engler, Hochgebirgsil. (1892) 358; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 342. Prov. Djibouti: in Gärten, wohl angepflanzt, 6. I. 1905, halbstrauchig. 0. suave Willd. Enum. pl. (1809) 629; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 338. — O. menthaefolium Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 357; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 47. Prov. Djibouti, 6. I. 1905. »Gartenunkraut, habituell und im Vorkommen an Galeopsis ochroleuca erinnernd. Blüten weißlich gelb.« 0. filamentosum Forsk. Fl. aeg.-arab. (1775) 108; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1875) 9%; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 46; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 357; Bak. in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 343. Prov. Harar: Haramaja, auf kurzrasigen Weiden, niederliegend, 2000 m, 13.1. 1905. »Blüten rosa, weiß gestreift.« Solanaceae. Solanum tuberosum L. Spec. pl. ed. ! (1753) 185. »Von Scamper eingeführt; jetzt in Godjam und anderwärts einge- bürgert. Trägt kleine, sehr wohlschmeckende Knollen. « $. nigrum L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 186 ex parte; Rich. Fl. abyss. Il (1851) 99; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 372; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 42; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 218. Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Gartenland, 2300 m, 20. Ill. 1905. »Früchte reif blauviolett.« $. nigrum L. var. chlorocarpum Koch, Syn. ed. 2 (1 Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Gartenland und in Gebüschen, 20. III. 4905. »Frucht gelbgrün.« $. grossedentatum Rich. Fi. abyss. II (1851) 104; Engler, gebirgsfl. (1892) 372; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. #2. 1846) 600. 2300 m, Hoch- 648 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Prov. Süd- u. Ost-Schoa: Gennet, auf Gartenland, 2300 m, 20. IH. 1905; Tschaffedunza; im Dorfe auf Wällen, Äckern, 2300 m, 5. II. 1905; Akaki, auf bewässertem Gartenlande, 2250 m, 7. II. 1905. »Frucht blauschwarz gesprenkelt.« S. Mangaschae Pax n. sp. — Frutex scandens, inermis, ramis cor- tice griseo-brunneo vestitis praeditus. Folia juvenilia leviter stellato-pilosa, mox glabrescentia, opaca, petiolo —5 mm longo suffulta, ovata, 4 cm longa, 2 cm lata. Flores in inflorescentias umbelliformes dispositi, peduneulo 1—2 cm longo pedicellisque florem ipsum duplo superantibus glaberrimis. Calyx cupuliformis, 5-dentatus, 2—3 mm longus, lobi breviter triangulares, acuti, pilosi. Corollae albae, 12—13 mm diametientis tubus brevissimus lobi ovato-lanceolati, acuti, extus pubescentes, stellato- patentes. Antherae sessiles. Stylus gracilis, 5 mm longus. Prov. Damot: Amaniel am Gazenit, in Gebüschen, mehrere Meter hoch klimmend, 2300 m, 2. IV. 1905. Gleicht habituell dem in botanischen Gärten kultivierten Solanum jasminordes Paxt. Verwandt mit S. befureum Hochst. S. halophilum Pax n. sp. — Frutex 2-—21/, m altus, parce et bre- vissime aculeatus; aculei ad 4 mm longi. Folia petiolo 3 cm longo suffulta, ad 40 cm longa et 6 cm lata, membranacea, inermia, pilis stellatis satis parce vestita, rugosa, rhombeo-oblonga, apice et basi acuta, grosse et obtuse lobato-dentata, lobi utrinque 2. Flores in inflorescentias abbreviatas, quam petioli manifeste breviores dispositi, breviter pedi- cellati; pedicelli stellato-pilosi. Calyx cupuliformis, 5 mm longus, infra medium in dentes 5 triangulares, acutos divisus, extus pilis stellatis dense vestitus. Corollae lilacinae, 8 mm longae tubus brevis, 2 mm longus, lobi lineares, subacuti, extus stellato-pilosi, ereeti, 6—7 mm longi. An- therae sessiles, 5 mm longae. Stylus gracilis, 61/, mm longus. Baccae rubrae. Prov. Damot: Ambo Mieda, an der Salzquelle, im Gebüsche, 2170 m, 4. IV. 1905. S. giganteum Jaeq. Collect. IV (1790) 425; Engler, Hochgebirgsll. (1892) 373; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 229. Prov. Amhara: Gondar, nur im Hofe des zerstörten Klosters Lyd’heta, vielleicht früher angepflanzt, 1950 m, 48. IV. 4905. >Mannshoch, Blätter oberseits dunkelgrün, unterseits grauweiß. Blüten klein, mattlila.« S. unguieulatum Rich. Fl. abyss. IT (1851) 103; Vatke in Linnaea N. F. IX (1880/82) 332; Engler, Hochgebirgsfl. (1832) 37%: Penzig in Atti Congr. bot. 4892. 43; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 331. Prov. Harar: Haramaja, auf steinigen Halden, gesellig, am Wege, in der Prärie, um Dörfer, 2000 m, 43. I. 4908. »Strauch, 4 m hoch, wenig verästelt. Blüten mittelgroß, schmutzig-violett. Fracht kugelig, goldgelb, halb so groß wie ein Hühnerei.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 649 S. campylacanthum Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 1082, III. 1921; Rich. Fl. abyss. II (4851) 102; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 373; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 239. Prov. Süd-Schoa: Gennet, 2300 m, 20. II. 4905. »Strauch, höchstens 4 m hoch, meist nur 50 cm hoch. Blüten groß, lebhaft violett. Frucht eiförmig, nach vorn verschmälert, gelbgrün, kleiner als ein Hühnerei.« S. marginatum L. f. Suppl. (1781) 147; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 374; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 235. Prov. Godjam: Debra Markos. An Abhängen, in Gärten, an wüsten Orten, 2400 m, A. IV. 1905. »Mannshoch, sparrig verzweigt. Blüten blaßlila, nickend. Frucht wie ein kleiner, gelber Apfel; dient als Gerbemittel.« S. macracanthum Rich. Fl. abyss. II (1851) 106; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 225. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, 2450 m, 4. Ill. 4905, an Wegen, Wällen usw. »Staude oder Strauch, bis 2 m hoch. Blüten klein, schmutzig-lila. Frucht mennigrot.« Withania somnifera (L.) Dun. in DC. Prodr. XI. 4 (1852) 453; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 374; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 43; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 249. Prov. Ost-Schoa: Godaburka, 1700 m, 3. II. 1905, an Wegen, wüsten Orten. »Sparriger Strauch, 4 m hoch.« Discopodium penninervium Hochst. in Flora XXVIL 1 (1844) 22; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 374; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 253. Prov. Schoa: Adis-Ababa, 2450 m, 4. II. 1905. »Kleiner Baum mit fleischig-holzigem Stamme, etwa 4 m hoch. Gärten wohl angepflanzt. Um diese Zeit meist abgeblüht. Frucht kirschgroß, rot. Unvollkommen zweihäusig.« Capsicum abyssinieum Rich. Fl. abyss. II (1851) 96; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 231. Überall in Kultur. « Nieotiana Tabacum L. Spec. pl. ed. 4 (4753) 180; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 375. N. rustica L. Spec. pl. ed. I (1753) 480. »Beide Tabakarten im kleinen Maßstabe, namentlich von den Galla, gebaut. « Datura Stramonium L. Spec. pl. ed. 4 ( gebirgsfl. (1892) 374; Wright in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 »Auf Äckern verbreitet. « In Gehöften und 1753) 179; Engler, Hoch- (1906) 257. 650 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Scrofulariaceae. Anticharis linearis (Benth.) Hochst. ex Aschers. in Monatsber. Akad. Wiss. Berlin 1866. 282; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 276. — Anticharis arabiea Rich. Fl. abyss. II (1851) 419. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Flußkiese, am Austritte des Kassam in der Wüste, 960 m, 30. I. 1905. Antirrhinum Orontium L. var. abyssinicum Hochst. in Schimp. Pl. abyss. III. 4869; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 377. — Antirrhinum Orontium Rich. Fl. abyss. II (1851) A414; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 294. Prov. Süd-Schoa: Gennet, auf Gartenland, 2300 m, 20. III. 4905. »Blüten weißlich.« Limosella aquatica L. Spec. pl. ed. I (1753) 631; Rich. Fl. abyss. II (1851) 122; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 378; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 352. Prov. Semien: Temirk, an quelligen Orten, gesellig, 3650 m. Craterostigma plantagineum Hochst. in Flora XXIV. 2 (1844) 669; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 378; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 329. — Torenia plantaginea Rich. Fl. abyss. Il (1851) 124. Prov. Ost-Schoa: Godaburka, auf kurzrasigen, steinigen Halden, sehr vereinzelt, 4700 m, 4. II. 1905. »Blüten dunkelviolett, sehr hinfällig.« Hebenstreitia dentata L. Spec. pl. ed. I (1753) 629; Rich. Fl. abyss. II (1851) 47%; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 378; Penzig in Ati CGongr. bot. 1892. 45; Rolfe in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 265. Prov. Godjam: Debra Markos, an Wegen und auf Triften, steinigen Abhängen usw., häufig, 2400 m, A. IV. 1905. Cyeniopsis humifusa (Forsk.) Engl. var. parviflora Pax n. var. — Differt a typo floribus minoribus, fere 4,8 cm diametientibus. Prov. Ost-Schoa: Tschafledunza, 2300 m, auf kurzrasiger Weide mit torfigem Untergrunde, im Grase kriechend, 5. II. 1905. »Blüten schwefelgelb. — Über die Gattung Cyeniopsis und, die Verbreitung der Art vergl. EnsLer in Bot. Jahrb. XXXVI (4905) 233. Bartschia deeurva Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 1329; Rich. Fl. abyss. II (1851) 135; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 384; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 462. Prov. Damot: Amidamit, nahe dem Gipfel, an einem feuchten Orte, 3300 m. » Vielleicht auch in niederen Lagen in Schoa und Tschertscher, dort aber stets abgeblüht. Blüten schmutzigrot.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 651 B. longiflora Steud. in Schimp. Pl. abyss. I. 448; Rich. Fl. abyss. II (181) 134; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 384; Hemsl. et Skan in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 461. Prov. Semien: Temirk, auf hochgelegenen Triften, häufiger bei Debarka (Wogera); hier meist im Gebüsche, 2800—3700 m, 23. IV. 1905. »Höhe 4 m; Blüten blaßgelb.« Orobanchaceae. Cistanche carnosa Pax n. sp. — C. Iutea Stapf in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 463? — Valde carnosa, ad 20 cm alta, glaberrima. Caulis cataphyllis triangularibus, = 2% cm longis et 1/,—1 cm latis dense obsitus. Flores pallide lutei, in spicam subglobosam dispositi, pro- phyllis 2 lineari-lanceolatis involuerati. Calyx campanulatus, glaber, 1/, cm longus, ad medium fissus, lobi inter se subaequales, obtusi. Co- rollae tubus 4 cm longus, curvatus et faucem versus ampliatus, limbus 3—31/, cm diametiens, lobi rotundato-ovati, obtusi, inter se fere subaequales. Filamenta e tubo exserta; antherae magnae. Stylus antheras paullo Superans, stigmate valde incrassato coronatus. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, 960 m, 30. 1. 1905. »Wurzelparasit; Nährpflanze unbekannt. Sehr sukkulent und der Fäulnis stark ausgesetzt. Blüten blaßgelb. — Auch in Katschinoa am Ostufer des Hawasch.« Nahe verwandt mit C. salsa C. A. Meyer und (. lutea Lk. et Hoflms., von beiden durch die fast doppelt so langen Kronenröhren und die viel größeren Blüten sofort zu unterscheiden. — Unter »C. lutea« scheinen übrigens verschiedene Arten verstanden zu werden. Orobanche Schultzii Mutel, Fl. franc. II (1835) 352; Beck, Monogr. Orobanche (1890) 141. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einem bewässerten Garten, auf einer Umbellifere. »Blüten schmutzig weiß-violett.« 0. minor Sutton in Transact. Linn. soc. IV (1797) 479; Penzig in Ati Congr. bot. 1892. 43; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 385. — O. abys- sintca Rich. Fl. abyss. II (4851) 437. ie Prov. Süd-Schoa: Gennet, in Gärten, auf Melilotus, 2300 m, 20. I. 5. »Blüht violett.« Acanthaceae. Thunbergia Paulitschkeana Beck in Paulitschke, Harar 459, t. 12; Lindau in Englers Bot. Jahrb. XV (1893) Beibl. 41. 40; Burkill in Th. Dyer, FI. trop. Afr. V (1900) 13. on Prov. Ost-Schoa: Tschafledunza, im Grase auf sonnigen Hügeln, 1700 — 2300 m, 5. II. 1908. ‚Blüten goldgelb.« — Die Becxsche Art ist mir nur nach der D immt mit der hier vorliegenden Pflanze gut überein. Vielleich . iagnose bekannt; sie st t gehört hierher 652 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. auch eine in Süd-Schoa bei Gennet gesammelte Pflanze, die nur in einem kleinen Zweige vorliegt. Hygrophila glutinifolia Lindau Ms. Prov. Damot: Dembetscha, am Bache unter Ufergebüsch, 2000 m, 2. IV. 4905. »Klebrig, unangenehm riechend.« H. longifolia (L.) S. Kurz in Journ. As. soc. 1870. II. 78; Engler, Hochgebirgsfl. (4892) 387. — H. spinosa Burkill in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 31. — Astracantha auriculata Rich. Fl. abyss. II (1851) 146. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, zwischen Felsen, 5. II. 1905; Akaki, auf sonnigen, steinigen Abhängen, 2200—2400 m. »Schattenform von halb aufrechtem Wuchse mit großen Blättern; Sonnenform mit kleineren Blättern und von niederliegendem Wuchse. Blüten violett, wie @lechoma hederacea.« Barleria diacantha Nees in DC. Prodr. XI (1847) 238; Rich. Fl. abyss. II (1851) 444; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 445. Prov. Eritrea: Adicuala, 2000 m, 5. V. 1905. »Macchienbildender Strauch, 4 m hoch. Blüten goldgelb.« Blepharis quadrispina Lindau in Ann. Istit. Bot. Roma VI (1896) 72; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (4900) 447. Prov. Harar: Diredaua, an Wegen, 4200 m, 10.1.1905. »Blüten himmelblau.« Acanthus arboreus Forsk. Fl. aeg.-arab. (1775) 415; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 390; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 106. Z— Cheilopsis polystachya Rich. Fl. abyss. II (1851) 151. Prov. Damot: Jegind, an Waldrändern häufig, 1700—2500 m, 7. IV. 1905. »2 m hoch. Blüten schön rosa. — Auch in Schoa und Amhara.« Dieliptera maculata (Hochst.) Nees in DC. Prodr. XI (1847) 485; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 394; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 257. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einer feuchten Schlucht, 2250 m, 5. Il. 1905. »3/4 m hoch, halb klimmend. Blüten karminrot.« Hypoestis adoensis Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 108, II. 1491; Rich. Fl. abyss. II (1854) 102; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 39%. — H. triflora Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 247. Prov. Tschertscher: Hirna, an Waldrändern und im Gebüsche, 1700 — 2400 m. »Oft klimmend. Blüten blaurot.« H. verticillaris (L.) R. Br. Prodr. (1810) 474 obs.; Clarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 250. Prov. Tschertscher: Kuni, an Waldrändern zerstreut, 2400 m, 24.1. 4905. »Blüten blaß-lila und gelblich.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 653 Justicia Schimperiana (Hochst.) T. Anders. in Journ. Linn. soc. VII (1864) 38; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 392. — Adhatoda Schimperiana Rich. Fl. abyss. II (1851) 155; Glarke in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. V (1900) 221. Prov. Harar: Haramaja, 2000 m, 43.1. 1905. »Bildet Hecken um Dörfer; vielleicht angepflanzt, jedenfalls gern gesehen, als Bienenfutter. 2 m hoch. Blüten gelblieh-weiß.« Bignoniaceae. Stereospermum Kunthianum Cham. in Linnaea VII (14832) 721; Sprague in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 518. — St. integri- folium Rich. Fl. abyss. II (1851) 59. Prov. Godjam: Giman, nur an den Steilabhöngen zum Blauen Nil, Bir und anderen Nebenflüssen, 1500-2500 m, 28. III. 1905. »Mittelgroßer, schlanker Baum. Blätter graugrün, Blüten rosa mit Karmin, an- genehm duftend. Früchte bis 75 cm lang, drehrund, in steiler Spirale gewunden.« Lentibulariaceae. Utrieularia tribracteata Hochst. in Schimp. Pl. abyss. II. 1493; Rich. Fl. abyss. II (1851) 18; Vatke in Linnaca N. F. VI (1876) 206; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 385: Stapf in Th. Dyer, Fl. trop. Afr. IV. 2 (1906) 475. Prov. West-Schoa: Aki, in einem Torfsumpfe, 2625 m, 21. II. 1905. »Blüten blaulila.« Plantaginaceae. Plantage abyssiniea Hochst. ex A. Br. in Flora XXIV. 1 (1841) 279; Steud. in Flora XXXII (1849) 443. — Pl. lanceolata var. capitata Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 395. Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf trockenen, steinigen Halden, 2250 m, 6. II. 1905. >Die Behaarung variiert sehr stark.« Rubiaceae. Coffea arabica L. Spee. pl. ed. 4 (4753) 172; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 180. In Kaffa wild, bei Harar und am Südufer des Tanasees (Korata, Zegie) angebaut.« i Gardenia Thunbergia L. f. in Thunb. Diss. Garden. (4780) 44 et 17, N. 3; Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 198; Engler, Hochgebirgstl. (1892) 398, Prov. West-Schoa: Mumitscha-Urga, an de abyssinischen Plateaus, 1950 m, .25. III. 1905. . »Kleiner, knorriger Baum. Blüten rein weiß (beim Welken gelb), Mechend. Frucht bauchig, holzig.« n Abhängen des süd- sehr wohl- 654 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Pleetronia Schimperiana (Rich.) Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 195; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 399. — Canthium Schimperianum Rich. Fl. abyss. I (1847) 350; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 135; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 35. Prov. Tschertscher: Deru, 2300 m, 19. I. 1905. »Kleiner Baum im Unterholze.« 6alium Aparine L. Spec. pl. ed. I (173) 108; Vatke in Linnaea N. F. VI (4876) 498; Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 245; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 402. Prov. Süd-Schoa: Gennet, in Büschen klimmend, 2300 m, 19. II. 1905. Cucurbitaceae. Melothria tomentosa Cogn. in DC. Monogr. Phanerog. III (1881) 614; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 405. — Melothria velutina Rich. Fl. abyss. I (1847) 287. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, an Zäunen auf dem Grundstücke Ras Makonens, 2450 m, 4. III. 1905. M. maderaspatana (L.) Cogn. in DC. Monogr. Phanerog. III (1881) 623. — Mukia scabrella Hook. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 561. — Bryonia micrantha Rich. Fl. abyss. I (1847) 288, 289. Prov. Harar: Haramaja, in Hecken, 2000 m, 13.1. 1905. M. serobieulata (Hochst.) Cogn. in DC. Monogr. Phanerog. III (1881) 605; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 405. — Zenehria longepeduneulata Rich. Fl. abyss. I (1847) 287. Prov. Tschertscher: Hirna, in Gebüschen, 1800 m, 21.1. 1905. Eulenburgia Pax n. gen. — Flores dioiei. Flores masculi fascicu- lato-racemosi: Galyx campanulatus, fere usque ad basin 5-partitus, lobi imbricati. Corolla late campanulata vel subrotata, fere usque® ad basin partita, lobi integri, lati, imbricati, subaequales. Fila- menta 3, libera, brevia. Disci squamae hyalinae, carnosulae, subconcavae, inter filamenta sitae; antherae conduplicatae, flexuosae, in capitulum connatae, basi squamis 3 hyalinis, Cy- lindricis inter filamenta sitis, quam squamae basales multo mi- noribus auetae. Ovarii rudimentum nullum. Flores foeminei ignoti. — Herba perennis, ecirrhosa, florum masculorum fasciculos paullo supra terram emittens, foliis valde reductis subulatis praedita. Die neue Gattung ist zwar noch unvollkommen bekannt, zumal da Q@ Blüten bis- her fehlen; sie erweist sich aber nach dem Baue der & Blüten als in die Nähe von Momordica gehörig, unterscheidet sich von ihr durch die zu einem Köpfchen ver- einten Antheren, die auch in der entwickelten Blüte sich nicht trennen lassen, und die drei am Grunde des Antherenköpfchens stehenden Schuppen. E. mirabilis Pax n. sp. — Rhizoma subterraneum, fasciculos ramuü- lorum, ad 15 cm altos emittens; ramuli juvenilis pilosi, glaucescentes, F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 655 mox glabrescentes, primo intuitu aphylli. Folia lineari-filiformia, summo apice paullulo dilatata, 3—5 cm longa. Cirrhi nulli. Pedicelli 3—5 cm longi, graciles, strietiusculi. Calyx masculus 4 cm fere longus, campanulatus, usque ad basin fere partitus; lobi ovati, obtusi, ciliati. Corolla albida, centro nigro-notata; lobi obovati, obtusissimi, glabri; tubus brevissimus vel subnullus. Androeceum calyce inclusum. Prov. Damot (Metscha): Jegind, in Gebüschen in der Grassteppe, halb in der Erde steckend, 4800 m, 6. IV. 1905. Ein durch die Wuchsverhältnisse und das Fehlen der Ranken äußerst auffallender Typus der Familie. Momordica Balsamina L. Spec. pl. ed. I (1753) 4009; Rich. Fl. abyss. I (1847) 294; Hooker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 537. Prov. Damot: Amaniel am Gazenit, unter Gebüsch, am Wege, 2300 m. »Blüten chamois, in der Mitte dunkel violett braun.« Coceinia Moghadd (Forsk.) Aschers. in Schweinf. Pl. nub. n. 85, 86, 336; in Schweinf. Beitr. Fl. aethiop. (1867) 250; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 407. — Oucurbita exanthematica Rich. Fl. abyss. I (1847) 296. — Cephalandra indica Hooker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1874) 550. Prov. Amhara: Dildi, in Gebüschen und im Steppengrase, 1600 m, 10. IV. 49085. »Blattlos, klimmend. Blüten orangerot, Frucht mennigrot. — Häufig in Tigre.« Lagenaria vulgaris Ser. in M&m. soc. Genöve II. 4 (1825) 25. 2; Hook. in Oliv. Fl. trop. Afr. II (4871) 529; Engler, Hochgebirgsflora (1892) 406. »Allgemein angebaut, nur bei Asmara angeblich fehlend.« Campanulaceae. Campanula rigidipila Steud. et Hochst. in Schimp. Pl. abyss. I. 167; Rich. Fi, abyss. II (4854) 3; Hemsl. in Oliv. Fl. trop. Afr. 11 (4877) 482; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 440; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 38. — Campanula Schimperi Vatke in Linnaea N. F. IV (1874) 712, N. F. VI (1876) 204. Prov. Ost-Schoa: Akaki, an bemoosten, schattigen Felsen, 2250 m, 7.11.1905. — Prov. West-Schoa: Worambultschi, an Abhängen, schatti- sen Felsen, 2800 m, 22. III. 1905. Canarina abyssinica Engl. var. Roseni Pax n. var. Differt a typo Sepalis brevioribus, 2 cm longis, basi 7 mm latis, corolla 6 cm jonBn- Prov. West-Schoa: Laga Colu, epiphytischeauf ‚Rhamnus3 n- lichen Bäumen, 26002800 m, 23. u. 30. IM. 1905. — Hier sehr häufig, Den Wuchs beschreibt Rosen folgendermaßen: »Knollenartiges Rhizom, unterrindi£ in faulem Holze; jährige Triebe fast blattlos blühend, braunfleckig, saftig. Blüten pur- : . Jahrb- Purn, am Grunde orange«e. Hiernach wäre die Exsensche Diagnose (in Bot. J . 42 Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba. 656 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. XXXI [1902] 446) zu ergänzen. — Weicht von der Exsnerschen Art durch den Habitus, den Kelch und die Blütezeit erheblich ab. Lobelia Rhynchopetalum (Hochst.) Hemsl. in Oliv. Fl. trop. Afr. IIl (1877) 465; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 409; Baker in Journ. Bot. XXXI (4894) 70. — Tupa Ihynchopetalum Rich. Fl. abyss. II (1851) 9. — Tupa montana Vatke in Linnaea N. F. VI (1876) 202. Prov. Semien: Temirk, auf alpinen Halden, 3500 m, 23. IV. 1905; am Selki-Paß, 3770 m. — In Worambultschi steril, ob gleiche Art? »Von etwa 3400 m aufwärts bis auf die Gipfel der Berge. Bis 71/g m hoch.« Gompositae. Bothrioeline Schimperi Benth. in Hook. Icon. pl. t. 1133 (1873); Vatke in Linnaea N. F. V (4875) 475; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 266; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 413. Prov. Tschertscher: Hirna, in Gebüschen und an Wegen, 1800 m, 19. 1. 1905. »4 m hoch; Blüte lila.« Vernonia spec. Prov. Tschertscher: Tschalanko, in Gebüschen, auf Bergwiesen, 2200 m, 18.1. 1905. »80 cm hoher Busch mit rosafarbenen Blüten.«e — Blätter gestielt, dreieckig, gesägt, unterseits dicht grauweiß filzig. Köpfchen ansehnlich, durchaus abgeblüht. Daher die Art nicht näher bestimmbar. . V. amygdalina Delile, Cent. Pl. afr. (4826) 44; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 478; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 284. — Gymnanthemum amygdalinum Rich. Fl. abyss. I (1847) 380. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, in Gebüschen, an Bächen wild, 2500 m. Vielfach bei den Hütten und in Höfen, Gärten und Hecken an- gepflanzt, 4. III. 4905. »Strauch oder kleiner Baum. Blüten blaßlila.. Honigpflanze.« V. abyssiniea Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 389; Rich. Fl. abyss. I (1847) 379; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 688; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 445; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 38. — V. polymorpha var. mierocephala Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 476. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, im Kiese des Kassamflusses (Aus- tritt des Flusses aus dem Berglande), 1000 m, 30. 1. 49085. »75 m hoch, blüht lila.« V. podocoma Sch. Bip. ex Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. Il (1877) 296; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 416. — V. cylindrica Rich. Fl. abyss. I (1847) 374, Prov. Harar, Tschertscher: Harmamaja, 18002200 m, an Flüssen, Waldrändern, selbst in der Prärie häufig, 43. I. 1905. »>Mannshoher Strauch oder kleiner Baum. Blüten rotviolett. Bei Dörfern auch angepflanzt als Bienenfutter.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 657 Ageratum conyzoides L. Spec. pl. ed. I (1753) 839; Vatke in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1875) 324; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 300. Prov. Amhara: am Rebfluß unweit des Tanasees, auf Ackerland, 1800 m. — Prov. Damot: Ambo-Mieda, an einer Salzquelle unfern der Quelle des Bir, am Südfuße des Amidamit, 2180 m, 5. IV. 4905. Diehrocephala chrysanthemifolia (Bl.) DC. Prodr. V (1836) 372; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 480; in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1875) 324; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (4877) 303; Engler, Hoch- gebirgsfl. (1892) 416. Prov. Ost-Schoa: Tedetschamalka, am Kassamfluß, im Uferkiese, beim Austritt aus dem Gebirge in die Ebene, 4000 m, 30.1. 1905. »Blüten violett. « D. latifolia (Lam.) DC. Prodr. V (1836) 372; Rich. Fl. abyss. I (1847) 385; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 480; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 303; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 417. Prov. Süd-Schoa: Adis Ababa, in Gebüschen, an Halden, 2500 m, 1. III. 4908. Blüten grünlich-lila.« Conyza spinosa Sch. Bip. ex Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. IN (1877) 312; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 418. Prov, Schoa: Antotto, auf trockenen Halden, auf den Ruinen der Stadt, 2950 m, 9. III. 4905. »Fußhoch, blüht grünlich.« C. Hochstetteri Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 162, Rich. Fl. abyss. 1 (1847) 387; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 484; Oliv. et Hiern in Oliv. Fi. trop. Afr. III (1877) 312; Penzig in Atti Congr. bot. 1892. 36; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 418. Prov. Damot: auf dem Gipfel des Amidamit, 3325 m, 4. Iv. 4905. C. variegata Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. II. 4385; Rich. Fl. abyss. 1 (1847) 388; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 483; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afe. IE (1877) 316; Engler, Hochgebirgsil. (1892) 419. Prov. Semien: Temirk, auf quelligem Grunde; am Rande der Schnee- löcher am Buahit und Meseraria, 4300 m und mehr, 22. IV. 1905. . C. Gonani (L.) Willd. Spec. pl. III (1805) 1928; Vatke ın 6: N. F. V (1875) 484: Oliv. et Hiern. in Oliv. Fl. trop. Afr. I az nn. der, Hochgebirgsfl. (1892) 419. — Oonyza gmaphalioides red. abyss. I (1847) 389, Proy. eron: Schankora, am Bachufer, 2000 m, 4. 11. 1905. »Höhe 1/, m. Blüten violett.« ; - C. glabrescens Pax n. sp. — 1m alta, glabrescenS. Rami per PUrascentes, parce pilosi. Folia 40 em longa, Pd BPER U EEE “1: uta, glaherr: .n: ..: silia. Janceolata, aculä, $laberrima, eiliata, nitidula, basi lata sessilia, MR 658 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. ima basi + subito contracta, argute denticulata, subtus reticulato- venosa; inferiora vix petiolata. Capitula corymbosa, in inflorescentiae ramulis 2—3 breviter pedicellata, pedicellis 5—8 mm longis suflulta, fere 4 cm diametientia, heterogoma, pallide lutea. Involucri squamae ovatae, acutae, late hyalino-marginatae, glabrae. Flores omnes tubuliformes; exteriores foeminei, corolla filiformi, ore fimbriata, pappo corollam longe superante, uniseriali, stylo longe exserto praediti, centrales hermaplrroditi, corolla 5-dentata, pappo corollam superante, uniseriali, antherarum basi obtusarum connectivo elongato praediti. Ovarium com- pressum, breve, glabrum. Prov. Ost-Schoa: Akaki, in einer feuchten Schlucht unweit des Flusses, 2250 m, 5. II. 1905. Verwandt mit C©. Gouani (L.) Willd. und noch mehr mit (C. tigrensis Oliv. et Hiern. C. incana (Vahl) Willd. Spec. pl. III (1805) 4937; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 481; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 348; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 420. — Conyza leucophylla Rich. Fl. abyss. I (1847) 386. Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, an Felsen, auf dem Plateau, das dem abyssinischen Randgebirge vorgelagert ist, 2270 m, 5. II. 1905. C. pyrrhopappa Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 10; Rich. Fl. abyss. I (1847) 389; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 318. Prov. Ost-Schoa: Godaburka, im Uferkiese des gleichnamigen Flüß- chens, am Fuße der Platte von Baltschi, 1700 m, 3. II. 49085. »Höhe 1—11/, Fuß. Blüten lila.« laaggera tomentosa Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 236; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 325. — Blumea tomentosa Rich. Fl. abyss. I (1847) 394. Prov. Ost-Schoa: Akaki, im Gebüsche und an Abhängen, 2250 m, 6. II. 1905. >Meterhohe Staude mit rosa Blüten.« L. erassifolia Sch. Bip. in Schimp. Fl. abyss. I. 154, III. 4996; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III. (1877) 325. — Blumea_ crassifolia Rich. Fl. abyss. I (1847) 394. Prov. Harar: Haramaja bei Harar, in Hecken und Gebüschen, auf- recht oder klimmend, häufig, 2000—2500 m 43. I. 4908. »Blüt rot, Köpfehen nickend.« Pluchea Dioscoridis (L.) DC. Prodr. V (1836) 450; Vatke in Öst. bot. Ztschr. XXV. (1875) 326; in Linnaea N, F, V (1875) 487; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 329: Penzig in Atti Congr. bot. (4892) 37; Engler, Hochgebirgsfl. (1882) 422. — Blumea baccharoides Rich. Fl. abyss. I (1847) 394. F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen, 659 Prov. Amhara: Am Ufer des Reb-Flusses, unweit des Tanasees, 1800 m, 9. IV. 1905. »Mannshoher, halbholziger Busch mit violetten Blüten.« Sphaeranthus Steetzii Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 334; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 422. Prov. Ost-Schoa: Menabello, an einem Wasserloche auf schlammigem Boden, 4670 m, 4. II. 1905. »Blüten violett.« Phagnalon hypoleucum Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. II. 854; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (4877) 338; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 423. Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf der Weide, zwischen Felsen 2250 m, 6. I. 4905. »Wohlriechend.« Helichrysum fruticosum (Forsk.) Vatke var. chrysocephalum (Sch. Bip.) Vatke in Linnaea V (1875) 491; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 430. — H. chrysocoma Rich. Fl. abyss. I (1847) 424. — H. cymosum Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 353. Prov. Ost und Süd-Schoa: Akaki, 6. I. 1905; Worambultschi, 22. II. 1905, an steinigen, buschigen Hügeln, trockenen Abhängen, am Rande der Juniperus-Wälder, 2200—2800 m. H. abyssinieum Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 127, 11 663; Rich. Fl. abyss. I (1847) 423; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 491, Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 361; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 428. Prov. Schoa: Antotto, an den Abhängen des Berges, auf trockenen, steinigem Grunde, 28003000 m, 8. III. 1905. H. elegantissimum DC. var. majus Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 350; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 426. — H. formosısst- mum Rich. Fl. abyss. I (1847) 422; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 491. Prov. Semien: Temirk, 3600 m; auf hochgelegenen Triften, beson- ders auf torfigem Grunde, 23. IV. 4908. »Zerstreut in den Gebirgen Schoas. — Etwa 4 m hoch, blüht schneeweiß, außen !osa angehaucht.« H. eitrispinam Del. in Ann. sc. nat. 2. ser. XX (1843) 93; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 348; Engler, Hochgebirgsfl. (1872) 486. Prov. Semien: Temirk, auf hochgelegenen Halden, in den Schl und Platten des Meseraria, 4440 m, 23. IV. 1905; Bestände bildend. Athrixia rosmarinifolia (Sch. Bip.) Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. Frop: Afr. II (1877) 355; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 131. — Klenzea ros- marinifolia Rich. Fi. abyss. I (1847) 397. Prov, Semien: Mai Tsahlo (Semiengebirge) ; am Wal uchten drande bei Woram- 660 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. bultschi in Metscha (Südwest-Schoa); an sonnigen Bergwänden, am Rande lichter Wälder, bis 3000 m, 24. IV. 1905. »Häufig. Blüten schön rosa. — Auch in Schoa, Amhara und Godjam.« Inula confertiflora Rich. Fl. abyss. I (1847) 399; Vatke in Linnaea N. F. V (4875) 493; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 358; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 432. Prov. Tschertscher: Deru, im Unterholze unter Podocarpus gracilis, 2300 m, 19. I. 1905. »Über mannshoher Busch, unten holzig, Blüten leuchtend gelb.« Pulicaria vulgaris Gaertn. Fruct. II (4794) 464 t. 173; Oliv. et Hiera in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 365. Prov. Ost-Schoa: Schankora, am Bache, 2000 m, &. IV. 1905. P. odora (L.) Reichb. Fl. excurs. (1830) 239. Prov. Djibouti, auf dürftigem Gartenlande, 6. I. 1906. »In Abyssinien bisher noch nicht beobachtet; sicher wohl eingeschleppt.« Spilanthes Acmella L. Syst. nat. ed. XII. IL (1774) 610; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 384; Engler, Hochgebirgsii. (1892) 434. — S. caulirrhixa Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 496. — S. abys- sinica Rich. Fl. abyss. I (1847) 415. Prov. Ost-Schoa: Schankora, am Ufer des Baches, 2200 m, &. Il. 1905. Godaburka, im Kiese des Flusses, 4700 m, 3. II. 1905. Cotula eryptocephala Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. II. 1171; Rich. Fl. abyss. I (1847) 420; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 399; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 437. Prov. Semien: Temirk, kurz grasige, quellige Stellen, am Meseraria und Buahit, an Schneelöchern, 3400—&300 m, 23. IV 1905. C. abyssiniea Sch. Bip. in Walpers Repert. VI (1846/47) 163; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 502; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 389; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 436. — Verbesina abyssinica Rich. Fl. abyss. I (1847) 409. Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf überrieseltem Gartenland, auf feuchter Erde, an quelligen Stellen, gesellig, 2250 m, 9. I. 1905. Senecio spec. Prov. Harar: Haramaja, in Hecken klimmend, 2000 m, 43. I. 1905. »Laubloser, etwas fleischiger Stamm und wie eine Rhipsalis gegliedert.« — Be hört in die Verwandtschaft von S. Petitianus Rich., doch gestattet das vorliegende Material keine nähere Bestimmung. Wahrscheinlich neue Art. S. pieridifolius DC. Prodr. VI (1837) 386; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 413; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 441. — 5. aculi- dentatus Rich. Fl. abyss. I (1847) 436. | Prov. Ost-Schoa: Tschaffedunza, Wiesensumpf, 2250 m, 5. W. 1905. »Blüten goldgelb, nickend, — 30 cm hoch.« F. Pax, Die von Felix Rosen in Abyssinien gesammelten Pflanzen. 661 S. Steudelii Sch. Bip. var. Rosenianus Pax n. var. — Differt a speciei typo paullo tantum capitulis paueis, I—3. Prov. Godjam; Tschamoga, in der Schlucht des Tschamoga-Flusses unfern der Hauptstadt Debra Markos (Moncorer), 2300 m, 30. II. 4905. »Höhe 4 m, Blüte goldgelb.« $. pinnatipartitus Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. III. 1873; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II. (1877) 442; Engler, Hochgebirgsil. (1892) kl. — S. aegyptius Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 505 ex parte. Prov. Ost-Schoa: Schankora, am Ufer des Baches, im Kiese, 2000 m, 4. II. 4905. $. myriocephalus Sch. Bip. in Schimp. Pl. abyss. I. 837, 1233; Rich. Fl. abyss. I (1847) 441; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 507, Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (4877) 447; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 444. Prov. Amhara: Argef, 2730 m, 18. IV. 1905. »Mannshoher Strauch, halb holzig. Blüten goldgelb.« Tripteris Vaillantii Decne. in Ann. sc. nat. 2. ser. Il. (1834) 260; Rich. Fl. abyss. I (1847) 446; Vatke, in Linnaea N. F. V (1875) 508; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III. (1877) 424; Penzig in Att. Congr. bot. 1892. 37; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 447. Prov. Harar: Haramaja, auf sonnigen Hügeln am See, 2000 m, 13.1. 1905. »Wohlriechend, Köpfchen nickend.« Aretotis pygmaea Rich. Fl. abyss. I (1847) 448; Oliv. et Hiern in Oliv. FI. trop. Afr. II (1877) #27; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) #48. Prov. Semien: Temirk, an quelligen Orten an den Abhängen des Meseraria, Buahit und Abbo Yared, 3400—4300 m, 23. IV. 1905. »Stets halb in der Erde vergraben.« Echinops spinosus L. Mant. I (1767) 149; Rich. Fl. abyss. I (4847) +50; Vatke in Linnaea N. F. V (1875) 509; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 431; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 449; Penzig in Atti Congr. bot. 4892, 36. Prov. Tschertscher: Hirna, in der Grassteppe, 21. 1. 05. j >»! m hoch und darüber. Blüten blaßlila blau. — In ganz Abyssinien häufig, 1750— 3000 m; nur in den höchsten Gebirgslagen nicht beobachtet.« Carthamus tinetorius L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 830; Rich. Fl. abyss. I 1847) 454; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1877) 639. »Als Öl liefernde Pflanze verbreitet. Blüten zeisig-gelb. « _ Sonchus Bipontini Aschers. in Schweinf. Beitr. Fl. Aeth. (1867) 160; Vätke in Linnaea N. F. V (1875) 517; in Öst. bot. Zisch. NXV (1875) 329; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. IT (1877) 458; Engler, Hoch- gebirgsfl, (1892) 456. S. Zactucoides Rich. Fl. abyss. I (1847), 467. Prov. Ost-Schoa: Akaki, auf Weideland mit steinigem Untergrunde, 2250 m, 6. II. 1905. 662 Beiträge zur Flora von Afrika. XXX. Laetuca rariflora Fresen. in Mus. Senckenberg. III (1839) 73; Rich. Fl. abyss. I (1847) 464; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (14877) 454; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 455. Prov. Harar, Tschertscher: Haramaja, rasige llalden, 2000 m, 13. I. 4905. »Blüten milchweiß.« Crepis Rueppellii Sch. Bip. in Flora XXII (1839) 20; Vatke in Linnaea N. F. V (4875) 515; Oliv. et Hiern in Oliv. Fl. trop. Afr. III (1877) 450; Engler, Hochgebirgsfl. (1892) 453. — Barkhausia adenothrix Rich. Fl. abyss. I. (1847) 465. Prov. Schoa: Akaki, auf der Weide zwischen kurzem Grase und Steinen, 2250 m, 6. II. 1905. Lythraceae africanae. Von E. Koehne. Rotala L. R. heteropetala Koehne; propter folia omnia late cordata-ovata diversa et a R. fihformi et a R. Dinteri praeterea differt a R. filiformi semper apetala petalis irregulariter evolutis. Var. Engleri Koehne; folia circ. 2 mm longa, 1,5 mm lata. Bracteolae tubo calycino multo breviores minutae. Calyx 1,5 mm longus. Petala nune 4 subulatum nune 1 oblongum nunc 2 anguste oblonga sepalis fere 1/, breviora nunc 2 oblonga 2 minutissime subulata etc. Stamina 2 v. haud raro 3. Capsula immatura subgloboso-ellipsoidea lobos paullo Superans, matura ellipsoidea lobos manifeste superans. In typo folia 4—6 mm longa, 3—4 mm lata, calyx 2 mm longus, petala 4 pro parte subulata pro parte obovato-rotundata v. omnia subulata, stamina 2, raro 3, capsula (an matura) subgloboso-ellipsoidea lobos paullo Superans, Rhodesia: Vietoriafälle, grasiger Rand des Regenwaldes um 930 m ü.M. (A. Enten n. 2983. — 42. u. 43. Sept. 1905). . Adn. An exemplaria a cl. Hırn sub R. filiformi citata, prope cataractas Vic- Pride collecta huc pertinent ? R. cataractae Koehne n. sp. Alt. 6—14 cm. Caulis e basi repente ascendens ramosque caespitosos emittens, ut rami quadrangulus. Folia decussata, inferiora internodiis subbreviora, superiora imbricata, sessilia, ‘ordato-ovata (ad 4 mm longa, 2,5 mm lata) obtusissima. Flores in axillis solitarii, sessiles, homoeomorphi. Bracteolae calyce multo breviores lineares Scariosae albidae. Calyx (2 mm) campanulatus; lobi tubo di- midio aequilongi triangulares enerves; appendices 0; nectarium subquadri- !obum. Petala lobis duplo longiora, ovata, subunguiculata, per- Sistentia. Stamina 4, vix infra medium tubum inserta lobis paullo hreviora. Ovarium ovatum, tubum circ. dimidium aequans; stylus ovario “equilongus, Sigma majusculum papillosum. Capsulae bivalves, sed maturae defecerunt. 664 Beiträge zur Flora von Afrika. NNX, Rhodesia: Victoriafälle, grasiger Rand des Regenwaldes, bespritzte Felsen, 930 m ü.M. (A. Exsrer n. 2990. — 12. u. 13. Sept. 1905). Adn. Species maxime affinis R. fontinali Hiern, in qua vero pelala lobis caly- cinis breviora calycesque latius breviusque campanulali lobis tubo cire. aequilongis. Nesaea Commers. N. Engleri Koehne n. sp.; (specimen unicum). Habitus Ammanniae sed ovarii fructusque indoles omnino Nesaeae. Annua, alt. 25 cm. Caulis basi tantum ramosus, ut rami ascendenti-erecti quadrangulus angustis- simeque 4-alatus alis minutissime irregulariterque scabrato- denticulatis. Folia decussata, internodiis inferiora aequilonga superiora dimidio longiora, (in sicco) reflexa, ebasiparum dilatata subcordata lanceolata, (10—1% mm longa, 2—4 mm lata), obtusa, margine minu- tissime scabrato-denticulata, uninervia v. basi obscure penninervia. Dichasia inde a caulis basi axillaria, 3—7-flora; pedunculi 1,5—3 mm, infimi nonnulli ad 5 ınm longi; pedicelli peculiares 1—2 mm longi; bracteolae pedicellis eirc. aequilongae lanceolato-lineares albicantes. Flores 4-meri, paueis 6-meris intermixtis. Calyx (3 mm) initio eylin- draceo-quadrangulus sed propter fructus celerrime maturescentes mox ellipsoideo-globosus, apice retusus; lobi lati sed brevissime fere retusi v. subemarginati minutim mueronulati; appendices validissimae ovatae lobis sublongiores; nervi 8 (v. 12) minutissime scabrato-denticulati. Petala 4 (v. 6) fugacissima, calyeis cire. tertiae parti aequilonga, ovalia (videntur albida). Stamina in floribus 4-meris 8 (an semper?, forsan interdum paueiora), tubo paullo infra !, inserta, tubi !, demum ?/; aequantia, epipetala episepalis paullo altius inserta ac debiliora an- theris multo minoribus. Ovarium ellipsoideum calyeis circ. 1/, aequans, stylus eire. 1/,-—1/, mm longus stigmate parvo; placenta cum stylo eontinua (character generis Nesaeae). Capsula ellipsoideo-globosa, tubo inelusa tubo parum brevior, stylo lobos aequante, parietibus tenerrimis, opereulo stylifero in placenta subpersistente parvo dehiscens, parte inferiore apice irregulariter subquadriloba (character Nesweae). Usambara: Mombo, Sumpf in der Buschsteppe, ca. 550 m ü. M. (A. Enster n. 33418. — Okt. 1905). Adn. Species distinetissima, habitu omnino ammannioideo, affinis videtur N. erassteauli Guill. et Perr.) Koehne et N. bandensi. (Hiern) Koehne, post (wuas inse- venda. Floribus $-andris praeter alias notas ab utrayue valde distincta. Euphorbiaceae africanae, VII. Von F. Pax. Tragia Rbodesiae Pax n.sp.; humilis, caulibus brevibus, erectis, apicem versus flexuoso-subvolubilibus, pubescentibus; foliis brevissime petio- latis, fere sessilibus, anguste triangulari-ovalis, acuminatis, basi satis profunde cordatis, serratis, utrinque pilosis; stipulis lanceolatis, erectis; spicis bisexualibus, pubescentibus; bracteis lineari-lanceolatis, acuminatis; floris 51 sepalis ovatis, acutis, staminibus 3; floris © sepalis 6, pin- natipartitis, setosis, parte rhachiali alternatim angustioribus et latioribus, lacinulis utrinque + 4; ovario piloso; stylis 3 basi eonnatis. 20—30 cm hohe Staude oder Halbstrauch, nicht brennend. Blattstiel 2—3 mm lang. Blattspreite 4 cm lang und kaum 2 cm breit, unterseits etwas blasser. Neben- blätter etwa 3 mm lang und an der Basis I mm breit. Blütenstände 2—3 cm lang, zahlreiche $ und an der Basis eine @ Blüte tragend. Die @ Kelchblätter nach der Blüte bis zu 1 em Länge auswachsend. Ithodesia: Maschonaland, Lateritsteppe bei Salisbury, um 1500 m (A. Enster, n. 3073. —— 16. Sept. 1905, blühend). Die neue Art gehört einem in Südafrika entwickelten Verwandtschaftskreise an, der zur Zeit noch zwei andere Arten umfaßt, Tr. rupestris Sond. und Tr. Okanuya Pax. Von beiden unterscheidet sieh die neue Art durch die fast sitzenden Blätter auf den ersten Blick. Die Geeropien und ihre Schutzameisen. Von Hermann v. Ihering. Mit Tal. VI—X und 4 Fig. im Text. Die Literatur über Ameisenpflanzen ist bereits eine ziemlich große, doch gehe ich hier umsoweniger auf dieselbe ein, als dies erst vor kurzem durch E. Utz geschehen ist, auf dessen Darlegungen ich auch in dieser Hinsicht verweise (Nr. 47, 48, 49). Die Angaben über die Symbiose der Azteca- Ameisen und der Cecropien, soweit sie sich auf eigene Beobachtungen stützen, sind indessen nicht zahlreich. Im Laufe der letzten Jahre haben E. Utz und A. Forer') mehrfach den Gegenstand berührt; es sind bei der Gelegenheit eine Anzahl interessanter Nester beschrieben und abgebildet worden. Eingehendere biologische Studien über die erwähnte Symbiose sind aber nur an Üerropia adenopus Mart. und zwar von Frırz MüLtLer und Senimpen angestellt worden. Hauptsächlich war es Frırz MüLtrr (Nr. 44, 15), welcher die einschlägigen Verhältnisse studierte. Die Arbeit von SCHIMPER führt Mürters Angaben in einzelnen Details weiter aus, ohne wesentlich neues zu bringen. Beide Forscher haben nur einige der besonders auf- fälligen Erscheinungen untersucht, im übrigen aber die biologischen Ver- hältnisse keineswegs genügend klargelegt. Selbst so wesentliche Punkte, wie das Metropolitannest der Aztecas, und die sukzessive Metamorphose des Nestes, sind ihnen völlig entgangen. Statt dessen ergehen sie sich in den gewagtesten, und wie wir sehen werden, verkehrtesten Mutmaßungen und Hypothesen, um das Wesen des Ameisenschutzes und seine Erklärung durch die natürliche Zuchtwahl hbegreiflich zu machen. Die tatsächlich wunderbaren Anpassungsverhältnisse der Cecropien an die sie bewohnenden Ameisen sind daher auch zu einem Paradestücke der Selektionslehre ge- worden. Seit 1880 immer wieder, wenn auch mit Unterbrechungen, mit dem 4 A. Foren Nr, 7, 1896, p. 404 und Nr. 9, 4904, p. 450 {., sowie (. EmerY Nr. 3, 1896, p.3 u. 5, Une Nr. 49, 4906, sowie ForkL Nr. 5, 4902. Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 667 Studium der brasilianischen Ameisen heschäftigt und ganz besonders auch ge- nau vertraut mit der Biologie der blattschneidenden Atta-Ameisen, habe ich schon vor Jahren meinen Zweifeln diesen Theorien gegenüber Ausdruck ge- geben (Nr. #1 und 12). Neuerdings hat sich auch E. Urs in ähnlichem Sinne ge- äußert. Es muß aber nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß ein- gehendere Studien über die Symbiose der Cecropien und der Aztecen noch völlig fehlen: sowohl nach der Seite der biologischen Beobachtung, wie nach jener des Experimentes. Diese Lücke mit Bezug auf die auch von Frırz Mürrer und Scnimper untersuchte Art von Cecropia auszufüllen, ist der Zweck der vorliegenden Arbeit. ( Das Material für meine Untersuchungen, welche sich fast ausschließ- lich auf Cecropia adenopus beziehen, stammt im wesentlichen von zwei nicht weit von Säo Paulo entfernten Örtlichkeiten, von Rio Grande, einer Station der von Säo Paulo nach Santos führenden Eisenbahn, und von den Ypirangawaldungen, welche etwa 8—10 km von dem Ypirangahügel, bzw. dem Gebäude des Staatsmuseums entfernt liegen. An ersterer Lokalität leistete mir der bekannte botanische Sammler Herr Marnıas WACKET Vor- treffliche Dienste, für das zweite Gebiet die Herren Pepro FErNANDES und Canpınno Prproso. Beide sind erfahrene Waldarbeiter, von denen der letztere regelmäßig mit Cecropien zu tun hat, deren Hölzer er an Pulver- fabriken in Moinhos, bzw. in Saö Bernado liefert. Zur Bereitung von Kohle verwenden diese Fabriken nur das leichte Holz der Imbauva, d.h. also der Ceeropia adenopus Mart. und der ©. hololeuca Migq., sowie eines anderen ebenfalls durch leichtes, weiches Holz ausgezeichneten Baumes, der Cran- diuva oder Crindiuva, Trema mierantha DU. Außerdem ging Herr Wacker in meinem Auftrage nach Rio de Janeiro, um die dortigen Cecropien, zumal auch die Sumpfcecropien zu studieren, und Herr H. LüperwaLpr nach Campo Bello in Minas, um eine dritte dort häufige Cecropia, C. hololeuca, zu beobachten. Trotz dieser guten Hilfe wäre mir die Durchführung der vorliegenden Studie, namentlich nach der experimentellen Seite hin, kaum möglich ge- wesen, ohne die Beihilfe der reichlichen Anpflanzungen von Geeropien im Parke des Museums, wo ich sie fast durchweg an geschützten, schattigen Stellen unterbrachte. Diese Anpflanzungen erstrecken sich über einen Zeit- raum von mehr als 5 Jahren, doch habe ich ganz besonders zahlreiche Cecropien im Laufe des Sommers 1905—1906 angepflanzt, zumal während der regenreichen Monate Dezember und Januar. Dieselben sind ausnahs- los gut angewachsen und betrug die durch die Umpflanzung bedingte Unter- brechung in der Vegetationstätigkeit nicht mehr als 2— 2!, Monate, d.h. bis zur vollen Entfaltung der neuen Laubkrone. Im folgenden widme ich den wesentlicheren Faktoren besondere Ab- schnitte, habe aber außerdem noch in einem besonderen kleinen Kapitel 668 H. v. Ihering. einen Überblick über die wesentlichsten biologischen Eigentümlichkeiten der Aztecas gegeben. Meine Darstellung gliedert sich demgemäß in folgende Abschnitte: 41. Botanische Vorbemerkungen. Untersuchungsmethoden. Lebensgeschichte der Azteca muelleri. Das Nest im älteren Stamm. Das Nest im jüngeren Stamm. . Erste Anlage und Metamorphose des Nestes. . Die Müllerschen Körperchen. . Die Stomatombildung. . Verhalten der Aztecas gegen andere Insekten. . Symbiose und Selektion. . Schlußwort. wm wm = oo @ 10 4. Botanische Vorbemerkungen. Die Systematik der brasilianischen Cecropien liegt zurzeit noch im argen. Die betreffende Monographie der Flora brasiliensis ist auf dürftiges Material gestützt; besonders gilt dies für das südliche Brasilien. Auch spätere Arbeiten haben diese Lücke nicht ausgefüllt, und so ist es zurzeit nicht möglich, aus der Literatur genaueres zu erfahren über die süd- brasilianischen Vertreter der Gattung, die Synonymie der Arten und deren geographische Verbreitung. Auch Senmmper und UL£ geben keine genauen Informationen über die Cecropia-Arten von Rio de Janeiro. Die genauesten Informationen in dieser Hinsicht habe ich in einer Abhandlung von Tn. Prexorr gefunden. Da- nach ist die gewöhnliche ameisenführende Imbauva von Rio de Janeiro die Ceeropia adenopus Mart., zu welcher C. peltata Vellozo nec Linne synonym ist und welche an der brasilianischen Ostküste vom 28° bis zum Äquator verbreitet ist. Die andere Art mit weißlich glänzenden Blättern, die Gebirgsceeropie, wie Pzekort sie nennt, ist (. hololeuca Miq. Die dritte, kleinste Art, die Sumpfcecropie, hält Psekorr für unbeschrieben, während ich sie im folgenden als C. /yratiloba Miqg. (vgl. Boletim da Commissao Geographica e Geologica Säo Paulo Nr. 44 4896, p. 124) führe, unter welchem Namen sie im Herbar der Gommissaö Geographica von Säo Paulo aufbewahrt wird. In bezug auf die mich hier besonders beschäftigenden Fragen habe ich in der botanischen Literatur keine genügende Information sefunden; ich habe daher nach Möglichkeit versucht, mir selbst ein Urteil zu bilden. Das von mir gesammelte Material habe ich dem Königlichen botanischen Museum zu Berlin überwiesen, wo es hoffentlich in nicht zu ferner Zeit bei kritischer, neuer Bearbeitung der Gattung Verwendung finden wird. Meiner- Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 669 seits habe ich mancherlei über diesen Gegenstand beobachtet, was künftigen Bearbeitern dienlich sein kann; ich teile daher meine Beobachtungen im folgenden mit, was auch schon im Interesse des Verständnisses der spä- teren Darlegungen nötig ist. Die häufigste und allgemein bekannte Cecropie Südbrasiliens ist die Imbauva der Brasilianer, für welche ich mit Scuımper den Namen (e- cropia adenopus Martius beibehalte (ef. Taf. I). Dieser stattliche, schlanke, Candelaber-förmige Baum ist in St. Catharina häufig und auch noch in den angrenzenden, nördlichen Gebieten von Rio Grande do Sul, wo er aber nicht bis zum 30. Breitengrade heruntergeht. Auch in den Staaten Parani, S. Paulo, Rio de Janeiro und Espirito Santo ist diese Art die vorherrschende in den Waldungen des Küstengebirges. Ich erhielt sie vom Corcovado bei Rio de Janeiro, und aus der Umgebung von St. Leopoldina in Espirito Santo. Im Staate Säo Paulo ist der Baum nicht auf das Küstengebirge beschränkt, er wird vielmehr auch noch auf dem Hochplateau zwischen den Bergen und der Hauptstadt von Säo Paulo angetroffen, sowie weiter im Innern bei Caconde. Der ausgewachsene Baum erreicht eine Höhe von 12—15 und angeblich bis zu 20 m, hat aber einen relativ dünnen Stamm, der nur bei besonders großen alten Exemplaren an der Basis so dick wird, daß man ihn nur mit Mühe umspannen kann. Solche alte Bäume zeigen zuweilen eine besondere Eigentümlichkeit darin, daß ihre Basis durch starke Luftwurzeln befestigt ist. Herr Wacker beobachtete und photographierte einen solchen Baum, zwischen dessen Luftwurzeln ein Mann hindurchgehen konnte. Ältere Stämme haben nahe der Mitte oder in ihrer unteren Hälfte eine An- schwellung, welche eine Gallenbildung repräsentiert und durch das im Inneren dieser Stelle gelegene Nest der Ameisen erzeugt wird. Die Krone des Baumes ist immer klein und schwach. Die Äste sind hohl und wie der Stamm durch Septen in Kammern geteilt. Jede Kammer hat die Marke des Blattes, dessen Bildung sie entspricht. Die Höhlung der Aste kommuni- ziert mit jener des Stammes, ist aber an der Insertionsstelle erheblich verengt. Die Blätter sind an der Oberseite dunkel, an der Unterseite heller, mattgrün. Die Oberseite ist mit kleinen, kurzen Dornen besät und rauh anzufühlen. Die Zahl der Lappen beträgt in der Regel 41, sie schwankt aber von 9—12. Ich habe beobachtet, daß an ein und demselben Baume hierin eine gewisse Konstanz herrscht. Der lange Blattstiel ist mit zahl- reichen, kurzen Dornen besetzt, deren Spitzen hakenförmig umgebogen sind, so zwar, daß der umgebogene Teil gegen das Blatt hin gerichtet ist. An der Basis des Blattstieles, welche verdickt ist, liegt nach außen und unten das Schildförmige Trichilium , ein Polster mit kurzen, braunen Borstenhaaren besetzt, zwischen denen die Mürszrschen Körperchen hervorsprießen. Die weibliche Blüte besteht aus 6-8 sessilen Ähren oder Scheinähren, deren 670 H. v. Ihering. Zahl zuweilen bis auf 10 steigt und nur selten auf 4—5 herunter sinkt. Die Scheinähren sind sitzend, wogegen diejenigen der männlichen Blüte, deren Zahl annähernd die gleiche oder etwas höher ist, einen Stiel von 1—2 cm Länge oder etwas mehr besitzen. Die rötliche Hülle der Scheide der männlichen Blüte ist glatt und unbehaart. Sowohl der Stamm, als die Blätter erleiden im Laufe des Wachstums mancherlei Modifikationen. Bei jüngeren Pflanzen und selbst noch bei solchen von 5—6 m Höhe existiert noch keine eigentliche Krone, insofern Äste noch fehlen und die vorhandenen Blätter lediglich der einfachen Gipfelknospe entstammen. Die älteren Blätter fallen ab, hinterlassen aber am Stamme eine große Narbe, der Insertion des Blattstieles entsprechend. Jedem neu entstehenden Blatte entspricht also eine Narbe an der Außenseite des Stammes und ein Sep- tum im Inneren desselben. Erst an größeren Bäumen von 6—8 m Höhe entstehen Äste, die aber wenig zahl- reich sind und eine nur kleine Krone bilden. Auch die Blätter durchlaufen eine Metamorphose, auf die ich weiter- hin noch zurückkomme. Hier sei nur bemerkt, daß die ersten Blätter un- geteilt sind, und daß dann allmählich ; aus der Gipfelknospe kompliziertere u Blätter mit Zacken hervorgehen, denen H dann zuletzt die gewöhnlichen 9—41- ih lappigen Blätter folgen. Auch diese ii sind aber in den verschiedenen Alters- I stadien ungleich. An Bäumchen bis ji zu 2 oder 3 m Höhe ist die Unter- seite des Blattes weißgrau, filzig über- zogen, an Stämmchen von 3—5 m Höhe verschwindet dieser Überzug in der Mitte des Blattes oder richtiger gesagt, die in diesem Stadium eni- stehenden Blätter entbehren von An- Blatt von Üeeropia adenopus mit Blatt- stiel und dem an seiner Basis gelegenen fang an des Filzüberzuges der Unterseite Iniehilium en in welchen als weiße Flecke des Blattes fast ganz. Es kommt hierbei he MÜrvenschen Körperchen sich : | ä perchen sich abheben. yyp Ausbildung von Blättern, deren I, nat. Größe, - . Unterseite matt blaßgrün und ohne Filzüberzug ist, welch letztere auf eine wenige Millimeter breite Randzone beschränkt bleibt. Bei älteren Stämmen verschwindet auch dieser weiße Filzsaum der Unterseite gänzlich. Taf. IN. NAXNIN. Bot. Jahrb. nyler, . ) 4 F tanvqdega Ak "V }0UA “tu ogc+ ewurf qfeydogo uUopuy ‘[solT Drporesopue vıenols(] U0OA UOLJEWIO,[-SBAD[OYASnE DUTpuRry9o 00€ ra | ad ”4u JUEWLANIEH I \ 4 ! HM . =. : 4 e u N ei Po Verlax von Wilhelm Engelmann in Leipziz. Engler, Bot. Jahrb. NNNXIX. Taf N. 4500 m. Hochandine Distichia-Formation von Distiehta mnseotdes Nees et Meven, Anden oberhalb I.ima. Verlax von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Bemerkung Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20. Sonderdrucke, bei solchen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die der Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat und zwar: für 10 Expl. geh. in Umschlag für den Druckbogen 1. 20, für die einfarb. Tat 80 — 30, ”» 20 » ».» ® » » 2. 40, » » 8 — 60. » 30 » »» » » » 3. 60, » » » 80 —,90. » 40 » »» » » » 4.80, » » » 80 1,20, » 50 » » » » » » 6.—, T » » » 80 1,50, » 60 » »» » » » 7.20, » » » 80 1.80, » 70 » » » » » » 8.40, » » » 80 2,10, » 80 » 0» » » » » 9,60, » » » g0 2.40, » 90» » oo» » » » 10.80, » » »..80 2.70, » 1 00 » » » » » j » 1 2.—, » » » 80 3.—, Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung solcher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als 3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit „4 50.— für den Bogen honoriert. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahr- bücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in Berlin W. 30, Grunewaldstr. 6/7, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druck- fertig eingeliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und aus- gedehnten Abänderungen während der Korrektur Zeitverlust und sons- tige Unzuträglichkeiten verbunden sind. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Soeben erschien: Der Einfluß des Klimas auf den Bau der Pflanzengewebe Anatomisch-physiologische Untersuchungen in den Tropen ‚von Dr. Carl Holtermann Professor in Berlin Mit einer Textfigur, 6. Vegetationsbildern und 16 lithographierten Tafeln Lex. 8. 1907 = Preis 12 Mark == | Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig WERE DEE PT EN ET RR ER LER . ” - Botanische Jahrbücher für Pflanzengeographie herausgegeben von A. Engler Neununddreißigster Band V. Heft Mit 5 Tafeln, sowie Titel und Inhaltsverzeichnis zu Bd. XXXIX. Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1907 " Ausgegeben am 19. Februar 1907 Systematik, Pflanzengeschichte H. v. Ihering, Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. (Schluß.) Mit Inhalt Seite Tafel VIOIX . 2.22.22 2 nennen 671—714 1“ NETTE EEE TEE TEE TÜTE EEE TTEWTWTEETTETTETETEETETEETETETETEETE TEE EEE TEE TEE EEE TEE TEE EEE EEE TEE DIEZEZEZEITIEZE2E 222227221, 21,2121,2121212:2121212: 21212: 212.312. 2.2.2 3.2.2. 2.2, 3.3, 2,. 213181 Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Soeben erschien: Der Einfluß des Klimas auf den Bau der Pflanzengewebe Anatomisch-physiologische Untersuchungen ‚in den Tropen von Dr. Carl Holtermann . ‚Professor in Berlin ’ Mit einer Textfigur, 6 Vegetationsbildern und 16 lithographierten Tafeln Lex. 8. 1907 —— Preis 12 Mark == EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE ET EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE EEE ET U nv vv vv v vv vv vv vv vv vv v vv vv vw iv PTR Piy yo ywy vv y Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 67] Die zweite Art des Staates Sao Paulo, welche auch in Rio de Janeiro, namentlich auf dem (oreovado, häufig angetroffen wird, ist Cerropia holo- leuca Miq. (cf. Taf. Il). Diese Art wird nicht ganz so hoch und schlank wie C. adenopus. Ihr Stamm bildet auch im Alter niemals Luftwurzeln und ist stets ameisen- frei. Die Kammerung des Stammes ist die gleiche wie bei (. adenopus, aber die zentrale Höhlung ist enger und die Septen sind nicht eben wie bei ©. adenopus, sondern konvex, mit der Wölbung nach oben. Die Blätter sind oben dunkelgrün, solange intakt, mit einem weißlichen Überzuge be- kleidet und sonst ziemlich glatt, an der Unterseite silbergrau infolge eines Überzuges von dicht verfilzten, weißen Fäden. Die Zahl der Lappen des Blattes wechselt innerhalb der auch für ©. adenopus angegebenen Grenzen. Der Blattstiel ist im allgemeinen länger, als bei (©. adenopus; er übertrifft meist das Blatt bedeutend an Länge. Er ist von einem dichten weißen Filzgewebe überzogen, und seine Basis ist dicht bedeckt mit langen, weichen, weißen Haaren. Die Witterung nimmt in der Regel den Filzüberzug des Blattstieles bald weg, welcher sich dann glatt und dunkelrotbraun erweist, während der Stiel des Blattes von C. adenopus hellgrün und nur an ein- zelnen Örtlichkeiten leichtrötlich ist. Blattstiele von €. hololeuca, welche den Filzüberzug verloren haben, behalten stets die lange Behaarung der Basis bei. Die männlichen Blüten sind gestielt; es beträgt die Zahl der Scheinähren wie bei ( adenopus meist 6—10. Merkwürdig ist das an der Innenseite überaus dicht und seidenweich weiß behaarte llüllblatt der männlichen Blüte. Die weibliche Blüten, von denen ich im März 1896 eine größere Anzahl meist im Fruchtzustand sammelte, sind stets in 2 Schein- ähren angeordnet, die auffallend lang und dick sind. Alle diese geschilderten Differenzen zwischen beiden Cecropia - Arten treten erst im Laufe des Wachstums hervor. Junge Pflanzen beiderlei Arten bis zu 40—60 cm Höhe sind nicht verschieden. Sehr merkwürdig ist die sukzessive Metamorphose des Blattes. Die ersten Blätter sind ungelappt, breit oval, mit einfacher, langer Spitze und gezähneltem Rande. Diese Blattform gleicht ganz jener von Morus und kann als eine phylogenetische Vorstufe angesehen werden. Bei Pflanzen von 40—60 cm Höhe werden die sukzessive am Gipfel sich neu bildenden Blätter breiter, fast rund, und es treten jederseits ein bis zwei Zähne auf, als erste Andeutungen der Lappen des Blattes. Wie mir schien, tritt bei O©. adenopus zuerst der untere, bei €. hololeuca der obere Zahn auf. Weiterhin gestalten sich diese Zähne zu Lappen und es treten an der Basis je zwei weitere Zähne auf. Wird ein Stämmcehen abgebrochen, so treibt bald dicht unterhalb der Bruchstelle ein neuer Schößling hervor, welcher dann 5lappige Blätter erhält. Die jungen Blätter sind alle an der Unterseite mit einem feinen Überzuge von weißem Filz bekleidet. Die Blattstiele haben kurze, feine, weiße abstehende Haare, ihre Basis ist nur wenig verdickt und glatt. Erst an Stämmehen von 4 m Höhe erscheinen ee 3 Botanische Jahrbücher. XXXIX. Ba 4 672 H. v. Ihering. die Trichilien an der Basis des Blattstieles von C. adenopus und zwar zu- nächst weich und von weißgrauer Farbe. Ein charakteristischer Unterschied der jungen Pflanzen beider Arten von 60 cm Höhe und mehr ist die Farbe des Hüllblattes der Gipfelknospe, welche rotbraun bei ©. hololeuca, weißlichgrün bei ©. adenopus ist. Schon oben wies ich auf die rotbraune Farbe der Blattstiele und der Gipfelpartie bei ©. hololeuca hin. Diese Unterschiede sind sehr auffällig; sie haben die Benennung von C. hololeuca als der »roten Imbauva« bei den brasiliani- schen Waldarbeitern veranlaßt, welche im Gegensatz dazu Ü. adenopus als weiße Imbauva bezeichnen, wenigstens in Säo Paulo. Noch auffallender als bei jungen Pflanzen ist dieser Unterschied bei Schößlingen, welche aus dem Wurzelstocke gefällter Cecropien hervorsprießen. Die Rinde solcher Schößlinge ist rotbraun bei C. hololeuca, graubraun bei Ü. adenopus. Das Holz der Imbauva dient nebst jenem der Grandiuva zur Her- stellung von Kohle für die Pulverfabriken. Die Blätter werden an manchen Stellen, wie namentlich in St. Catharina, als Viehfutter verwendet. Die (Gipfelknospe des Bäumchens läßt beim Anschneiden eine trübem Wasser gleichende Flüssigkeit auslaufen, die angeblich Kautschuk enthalten soll, was ich indessen nicht bestätigen kann. Die braunen Lamellen der Brutkammern erweckten in mir den Ver- dacht, daß sie Kautschuk enthalten könnten, aber die von mir mit Schwefel- kohlenstofl, Alkohol und Äther angestellten Versuche blieben erfolglos. Nur eine in Benzin gebrachte Lamelle quoll in demselben erheblich auf. An abgehauenen Gipfelpartien bildet sich aus dem reichlich hervor- sickernden, wässerigen Safte ein helles Gerinnsel von Pflanzengummi, welches aber nicht Kautschuk ist. Beide hier behandelte Arten führen nicht Milchsaft; so ist die Zähigkeit, mit welcher jene falsche Angabe reprodu- ziert wird, merkwürdig. PeckoLr war der erste, welcher diese Verhält- nisse klar gestellt hat. Ich bin mit seiner Darstellung im allgemeinen ein- verstanden, nur bezweifle ich, daß er recht hat, wenn er angibt, bei C. adenopus kämen männliche und weibliche Blüten auf demselben Baume vor, sie sei also monözisch. Sollte es sich nicht um ein Mißverständnis handeln, so kann nur ein abnormer Fall diese Angabe veranlaßt haben. Nach meinen Erfahrungen, welche sich auf alle 3 von mir studierte Arten beziehen, sind dieselben stets diözisch. Bezüglich der brasilianischen Ceeropia-Arten vergleiche man die Ab- handlung von Tu. PrckoLr über Urticaceae in der Pharmazeutischen Rund- schau von Dr. Fr. Horrmann in New-York, 1891, sowie desselben Ver- fassers llistoria das plantas medicinaes e uteis, vol. 5 Rio de Janeiro 1893 p. 8501. In diesen Publikationen findet man auch die chemische Analyse der verschiedenen Säfte usw. der Ceeropien und Angaben über die Verwendung Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 673 derselben in der Volksmedizin. Milchsaft oder Kautschuk konnte PEckoLT bei keiner Cecropra nachweisen. Die bezüglichen Angaben in der Literatur sind also falsch, bzw. durch Verwechselung mit dem aus dem angehauenen Gipfel ausfließenden wässerigen Safte zu erklären. Prekorr gibt (1. e. p- 851 und 58) die Höhe von (. hololeuca zu 30 m und jene von (. ade- nopus zu 5—A0 m an. Letztere Angabe ist zu gering, erstere etwas hoch gegriffen, und scheint mir in Wirklichkeit in dieser Hinsicht kein wesent- licher Unterschied zwischen beiden Arten zu bestehen. Bei beiden hängt die Höhe vom Standorte ab. Die Blütezeit scheint sich bei beiden Arten über einen langen Zeitraum hinzuziehen, denn ich erhielt Blüten sowohl im Oktober, als im Januar und im März. In letzterem Monate war €. hololeuca hier in Ypiranga reich- lich mit Früchten behangen, während von Ü. adenopus kaum noch einige aufzutreiben waren. Der Zufall hatte es gefügt, daß ich zuerst von ©. hololeuca nur männliche, von C. aderopus nur weibliche Blüten erhielt, was mich zur Annahme verleitete, beide Formen gehörten zur selben Art. Spätere Beobachtungen stellten das Verhältnis klar, welches übrigens auch durch den Umstand erwiesen wird, daß in St. Catharina nur eine der beiden Arten, ©. adenopus vorkommt. Hier in Sao Paulo ist die relative Häufigkeit sehr verschieden. In dem Ypirangawaldungen kommen beide Arten massenhaft neben einander vor, bei der Station Rio Grande und in der Serra do Mar ist (©. hololeuca viel seltener, als die andere Art. Ein Punkt, auf den ich noch besonders zu sprechen kommen muß, ist die graue Färbung der Oberseite der Blätter von €. hololeuca. Bei größeren Bäumen ist die Oberseite des Blattes von einer feinen, weißen verfilzten Fasernmasse überzogen, welche sehr brüchig und leicht zerstörbar ist, wogegen die zähen Fäden der Unterseite fest der Blattläche anhängen. Wind und Regen scheuern den weißen Überzug der Oberseite des Blattes in der Regel bald weg, aber es finden sich zwischen Bäumen verschiedener Standorte auch große Unterschiede in der Ausbildung dieses weißen Über- zuges. Ähnlich, aber stärker entwickelt ist dieser Überzug an den Blatt- stielen, wo er ebenfalls nach einiger Zeit verloren geht, so dab der bis dahin weiße Blattstiel eine dunkelrote Farbe erhält. Scenmmper hat sich bei flüchtiger Untersuchung von C. hololeuca auf dem Corcovado zu der Mei- nung verleiten lassen, es handle sich um einen Wachsüberzug. Dies ist nicht richtig: dabei berufe ich mich auf das kompetente Urteil des Herrn Dr. Ta. Prekorr, welcher, gleich tüchtig als Chemiker, wie als Botaniker, keine Spur von Wachs an dem Blattüberzuge von (. hololeuca nachweisen konnte. Bei jüngeren Pflanzen von €‘. hololeuca, auch solchen von mehreren Metern Höhe, ist die Oberseite des Blattes noch ohne diesen Überzug und lebhaft dunkelgrün. Die Sumpfeeeropie, wahrscheinlich Ceeropia Iyratiloba Miq. (ef. Taf. I wurde von uns bei Rio de Janeiro sowie bei Campo Bello ebenfalls ım 43* 674 H. v. Ihering. Staate Rio de Janeiro studiert. Ich verweise auf unsere Abbildung Tafel I. Die Art wird höchstens 6—7 m hoch und behält immer einen sehr dünnen Stamm. Die Höhe desselben wechselt nach der Fundstelle, doch trägt der Baum schon bei einer Höhe von 2m Blüten und Früchte. Die Blätter sind durch die mit einem basalen Zahn versehenen Lappen gut charakterisiert; dieser Zahn ist jedoch bisweilen nur an der einen Seite des Blattes gut ausgebildet, oder er fehlt auch ganz, und verhalten sich hierin die verschiedenen Individuen ganz ungleich. An der Basis des Blattstieles findet sich ein Trichilium vor. Soweit ich ermitteln konnte, scheint das Verhalten der Ameisen (Azteca coll. n. 2470) ganz jenem der gewöhnlichen Imbauva zu entsprechen. Die weibliche Blüte hat meist 2—3 oder 4 sessile Ähren; die männliche Blüte konnte der hohen Über- schwemmung wegen bei Rio nicht erreicht werden. Späterhin sammelte Herr LüperwaLpr in Campo Bello diese Sumpfcecropie, von der männliche und weibliche Blüten von mir an Herrn Geheimrat EngLer gesandt wurden. Im allgemeinen sind die männlichen Blüten von allen drei hier behandelten Arten wenig von einander verschieden, abgesehen nur von der dichten, weichen Behaarung des Hüllblattes der Blüte von ©. hololeuca. Letztere Art unterscheidet sich auch im weiblichen Geschlechte von den beiden an- deren Arten durch die Zweizahl der Scheinähren, während deren Zahl bei den beiden anderen Arten in der Regel 4—10 beträgt. Zu diesen Unterschieden gesellt sich ein weiterer darin, daß €. adenopus und /yratiloba Trichilien an der Basis des Blattstieles haben und von Ameisen besetzt sind, während C. hololeuca ameisenfrei ist und der Trichi- lien entbehrt. Diese Unterschiede scheinen die Begründung von 2 Unter- gattungen zu rechtfertigen, von denen Cecropia s. str. mit ©. hololeuca als typische Art die eine sein würde, während ich für die andere mit Trichi- lien ausgerüstete, den Namen Axtecopia vorschlage. Der Name Imbauva oder Ambauva, unter welchem die Ceeropien in Brasilien bekannt sind, entstammt der Tupysprache und bedeutet nach vox Marrıus (Beiträge zur Ethnographie II, p. 1867, p. 384) Schleimbaum, mit Rücksicht auf den klebrigen Saft, welchen die Knospen enthalten, und welcher, wie auch Prckort bestätigt, gegen Hämoptyse Verwendung findet. BarrısTA ÜAETANO DE ALmepa Nogurıra hat das Wort »ambi« ebenfalls in ähnlichem Sinne als Schnupfen. Ich glaube jedoch nicht, daß diese Erklärung die richtige ist; es wäre möglich, daß das Wort zusammengesetzt ist aus a6 oder ahy Faultier und uba oder iba Baum. Herr Cr. Jorce Mara teilt mir mil, daß der Guaraniname des Faultieres amba sei, was auf eine gemeinsame Tupi-Guaraniwurzel aimb schließen läßt. Da der Name des Baumes auch in der Form Embauva und Umbauva vorkommt, so wäre schließlich auch die Ableitung von emba hohl möglich, was ja für einen Baum mit Stamm- und Asthöhlung ganz bezeichnend sein würde. Es käme daher darauf an, die richtige Schreibweise des Namens festzustellen. Doch dürfte bis auf Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 675 weiteres die Ableitung aimba — uva, Faultierbaum als die zutreflendste anzuschen sein. 2. Untersuchungsmethoden. Es sind nur verhältnismäßig wenige Vorgänge im Leben der Cerropia- Ameisen, welche sich direkt und von außen an der lebenden Pflanze be- obachten lassen. Die übrigen, wie namentlich alles, was sich auf die Königin und die Geschlechtstiere, überhaupt auf die Brut und ihre Aufzucht bezieht, erfordert ein Öfinen des Stammes der (eeropia. Bei dieser Ge- legenheit strömen die Azteca-Ameisen aus dem Inneren der Pflanze her- vor, sich über die Hände, Kleider usw. des Untersuchers verleilend, wo sie dann durch ihre Bisse lästig werden und bei stets zunehmender Menge schließlich zum Rückzug zwingen. Der unbefriedigende Zustand der bis- herigen Kenntnis von der Biologie der Azteca muelleri Emery, der Ameise, welche in den Bäumen von (ecropia adenopus Mart. lebt, ist vorzugsweise auf diese Schwierigkeit zurückzuführen. Ich verwerfe daher die Unter- suchung der Stämme im Freien ganz und nehme dieselben im laboratorium, bzw. im Korridor neben demselben vor. Das Spalten des Stammes mit dem ‚Jagdmesser oder, was ich vorziehe, das Aufsägen desselben, der Länge nach, bringt dann allerdings für kurze Zeit eine große Unannehmlichkeit mit sich, ist die Prozedur aber beendet, so liegen die beiden Hälften neben einander auf der Tischplatte und man hat den vollen Einfluß in das Nest oder die Wohnung der Ameisen, ohne weiterhin von ihnen behelligt zu werden. Es ist jetzt auch leicht möglich diejenigen Teile des Stämmchens, welche man eingehender beobachten will, mitsamt ihren Ameisen in einem srößeren Glase zur Untersuchung unterzubringen. Besonders habe ich das mit den bruthaltigen Kammern getan, sowie mit den Gipfelstücken, deren oberste 8S—10 Kammern vorzugsweise in ihrem weichen Marke die Nährstoffe für die Ameisen liefern. Es sei jedoch bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß man von der biologischen Beobachtung der Azteca-Nester nicht zu viel erwarten darf. Einmal schafft die Spaltung des Stammes gänzlich außergewöhnliche Existenzbedingungen und dann beginnt mit dem Momente des Abhauens des Stammes das Welken der Gipfelpartie, welche gerade für den Unterhalt dieser Ameisen von hervorragender Bedeutung ist. Ein notdürftiger Ersatz läßt sich dadurch bieten, daß man täglich ein frisches Gipfelstück in das Glas gibt, aber normale Existenzbedingungen, wie sie bei vielen anderen Ameisen im Zuchtkasten sich herstellen lassen, sind bei Azteca nicht zu erreichen. Es ist daher nötig, die biologische Beobachtung zu kombinieren mit den durch verschiedentliche Experimente gewonnenen Erfahrungen, und es läßt sich, wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, tatsächlich auf diese Weise ein guter Einblick gewinnen in die Lebensweise der Azteca muelleri. Diese Ameise ist in der Literatur zuweilen irrig A. instabilis H76 H. v. Ihering. Smith benannt. Letztere Art ist jedoch zentralamerikanisch. Nur Azteca muelleri ist es, auf welche sich die folgenden Beobachtungen und Experimente beziehen, d. h. also die Ameise, welche im Inneren der Stämme von Üecropia adenopus lebt. Die wenigen Beobachtungen, welche ich über Azteca coll. n. 2470 besitze, die Ameise der Üecropia Iyratiloba, füge ich gelegentlich ein. Hier sei nur bemerkt, dal die Verhältnisse wesentlich ebenso liegen, wie bei (ecropia adenopus. Die Rinne mit der für die Durchbohrung bestimmten Grube, die Durchbohrung der inneren Septen, die Erzeugung und Verwendung der Mürterschen Körperchen und die Stomaten - Bildung sind ganz übereinstimmend. Lebende Ameisen der Sumpf-Cecropia, welche ich hier beobachtete, nahmen unbedenklich Besitz von den ihnen offerierten Mürtzrschen Körperchen der Cecropia adenopus. In vielen Fällen hat es keinen Zweck, bei der Untersuchung des Nestes sich durch die lebenden Ameisen stören zu lassen. Ich habe daher einige Experimente gemacht, um die bequemste Art festzustellen, in welcher man die sämtlichen Ameisen abtöten kann. Am meisten empfiehlt sich das fol- gende Verfahren. Ein Stämmchen von 3—4 m IHlöhe wird an der Basis abgehauen, worauf mit etwas Wachs die Stomata, d. h. die Ausgangs- öffnungen der Ameisen verklebt werden. Handelt es sich um größere Stämme, so dient feuchter Lehm ebenso gut. In den oberen Teil des Stämmchens wurde dann die Giftlösung ein- gespritzt, durch ein besonders gebohrtes Loch, durch welches zunächst Watte in das Innere der Kammer gestopft wurde, um die eingespritzte Flüssigkeit aufzusaugen. Die ausgewählten Stämmchen waren alle annähernd gleich groß, 3—4 m hoch und jedes wurde mit einer anderen Giftlösung oder doch einer anderen Dosis davon behandelt. Als Resultat ergab sich, daß eine Einspritzung von 20cem Formieida, d. h. also im wesentlichen Schwefel- kohlenstoff, die Ameisen sicher tötete. Derselbe Effekt wurde auch mit einer Dosis von nur 12 ccm Schwefelkohlenstofl erreicht. Chloroform wirkte ebenso in Dosen von 20 und 42 ccm. Auch eine Einspritzung von 12 cem Benzin tötete sicher alle Ameisen; dagegen erwies sich Äther, selbst in der hohen Dosis von 40 ccm, als unwirksam, indem offenbar die Ameisen nur zeitweise betäubt worden waren. Es ist hiernach klar, daß man sich der Plage der lebenden, beilenden \meisen in leichter Weise erwehren und sich die Stämmehen zu bequemer Untersuchung im Laboratorium leicht und billig herrichten kann. Das beschriebene Verfahren kann noch in einer anderen Richtung nutzbringend angewandt werden, nämlich zur Tötung der Ameisen in lebenden Stämmen. Die empfindliche Gipfelknospe verwelkt hierbei, aber das weiter unten abgehanene Stämmchen treibt rasch einen neuen Trieb, der also ameisen- frei ist. Es ist daher leicht, ameisenfreie Geeropien sich künstlich zu prä- parieren, was namentlich für die Beobachtung ihres Verhaltens den Blatt- Die Gecropien und ihre Schutzameisen. H77 schneiderameisen gegenüber von Wert ist Eine andere Methode, solche ameisenfreien Ceeropien in ihrem Verhalten zu den Attiden zu beobachten, ist — die Verpflanzung junger noch nicht mit Ameisen besiedelter Pflanzen an Örtlichkeiten, an welchen Ceeropien bis dahin nicht vertreten: und daher auch die in ihnen lebenden Ameisen nicht verbreitet sind. Eine solche von mir 1901 in den Park des Museums verpflanzte, damals zirka 11/5 cm hohe, junge (ecropia adenopus ist unterdessen zu einem stattlichen Baume von 6,1 m Höhe und 38 cm Stammumfang nahe über dem Boden aufgewachsen und bisher ameisenfrei geblieben: die Krone dieses Baumes ist noch einfach, ohne Äste. Für die Beobachtung der ersten Anlage des Nestes ist Azteca muelleri in hervorragender Weise günstig. Die jungen Weibchen liegen dem Brut- geschäfte auch dann noch ob, wenn die Pflanze, in welche sie sich ein- gebohrt haben, abgeschnitten wird. Freilich wird in diesem Falle die Stomatenbildung ausbleiben oder unterbrochen, und würde daher künst- liche Ernährung am Platze sein. Übrigens kann man auch die jungen Weibchen, mit welchen man experimentieren will, auf lebende ameisenfreie, junge Gecropien bringen, wo sie sich gern und sicher wieder in ein Inter- nodium einbohren. 3. Lebensgeschichte der Azteca mülleri. Ältere, größere Stämme der Imbauva Ceeropia adenopus Martius, sind fast immer bewohnt von volkreichen Kolonien einer kleinen, rotbraunen Ameise, der zu der Unterfamilie der Dolichoderinen gehörigen Azteca mülleri Emery. Dieselben bewohnen sowohl den Stamm, als auch die Äste, welche wie jener hohl und von Septen durchsetzt sind. Die letzteren werden an einer oder mehreren Stellen durchlöchert, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Kammern herzustellen. Ihre Nahrung gewinnen die Ameisen lediglich in den oberen noch im Wachstum begriffenen Teilen des Baumes. Sowohl die Gipfelknospe, als diejenigen der Äste schließen kleine in der Entwicklung begriffene Kammern ein, welche sukzessive auf ihre definitive Größe heranwachsen. Diese halb und nahezu ausgewachsenen Kammern enthalten in dem sie begrenzenden Markparenchym die hauptsächlichste Nahrung der Ameisen. Die äußersten, kleinsten, noch in der Anlage begriflenen Kammern werden nicht von den Ameisen eröffnet, da sie ja andernfalls die Entwicklung des ganzen Baumes beeinträchtigen oder unterdrücken würden. Neben diesem Parenchym ist eine zweite ergiebige Nahrungsquelle gegeben durch die Mürrerschen Körperchen. Es sind dies ovale, weiße 1—1!/; mm lange Körperchen, welche an der Basis eines jeden Blattstieles, in dem Triehilium entstehen, einer schildförmigen, dicht mit braunen Borstenhaaren besetzten Platte. Die einzelnen Internodien lassen, solange sie noch jung und weich 678 H. v. Ihering. sind, am oberen Ende einer Längsfurche eine kleine, grubenförmige Ver- tiefung erkennen, welche bei Mangel harter Fasern- und Gefäßbündel be- sonders zur Durchbohrung geeignet ist. An dieser Stelle, dem Prostoma, nagen die Ameisen eine Öffnung in die Wandung, das Stoma, welches die Kommunikation mit der Außenwelt herstellt. Die unteren Stomas ver- wachsen in dem Maße als der Stamm des Baumes in die Dicke wächst. Um diesem Übelstande abzuhelfen, wird später eine lange, schlitzförmige Öffnung in dem Stamme angebracht, welche gleichzeitig einer großen Zahl von Arbeitern gestattet, aus dem Innern des Stammes nach außen hervor- zuschwärmen. Dieses Ilaupttor liegt in der Nähe des großen Metropolitan-Nestes, welches unterhalb der Mitte des Stammes angebracht ist. Dasselbe liegt in einer Erweiterung der zentralen Stammhöhle, welche von den Ameisen durch Abnagen der inneren Holzschicht hergestellt wird. Der Stamm würde an dieser Stelle bei stärkerem Winde durchbrechen, wenn nicht durch reaktive Hypertrophie der Außenschichten eine lokale Verdickung zustande käme. Dieselbe repräsentiert somit morphologisch eine Galle, eine Ameisen- galle, und als Stammgalle zugleich die größte bis jetzt bekannt gewordene Galle überhaupt. In Jüngeren Stämmehen von 2—5 m Höhe liegen die Verhältnisse in- sofern ganz anders, als die Brut in einer Reihe oft ziemlich weit von ein- ander entfernter Kammern untergebracht ist. In manchen derselben sind durch querstehende Lamellen Taschen zur Aufnahme derselben gebaut. Weiterhin verschmelzen eine Anzahl derselben zum Metropolitanneste, und die übrigen isolierten Nestanlagen gehen ein. Sehr merkwürdig ist die erste Anlage des Nestes. Das junge, be- fruchtete Weibchen bohrt sich nach Entledigung der Flügel in eine be- liebige Kammer einer jungen Cecropie ein. Es wählt dazu eine besonders dünnwandige und weiche Stelle der Kammerwand, das Stoma, in welches sie ein Loch frißt, welches sie dann von innen mit klebriger Markmasse verstopft. Vom Innenrande des Stomas geht dann die Wucherung eines Tumors aus, des Stomatomes, welches neben dem Markparenchym der Königin zur Nahrung dient. Hat dieselbe in dieser sog. Primordialkammer die ersten Arbeiter, meist 6-—-8 an der Zahl aufgezogen, so wandert die ganze kleine Kolonie durch das wiedereröffnete Stoma aus. In der leeren Kammer, in welcher nichts zurückbleibt, als die an der Decke deponierte Fäkalmasse der Königin, wächst das Stomatom wieder zur vollen Größe aus. Sind die obersten Kammern der jungen Cecropie, auf welche es die Junge Kolonie abgesehen hat, leer, so wird in ihnen der definitive Staat begründet, andernfalls kommt es zu erbitterten Kämpfen, wie sie sowohl für die Königinnen, als auch für die Arbeiter wiederholt nachgewiesen wurden. Die Zahl der Arbeiter wurde von mir in zwei Fällen für junge Bäume festgestellt. Sie betrug in einer 2,92 m hohen jungen Cecropia im Die Geeropien und ihre Schutzameisen. 679 Februar 1906 878, in einer anderen von 3,2 m Höhe, an demselben Datum, 1697 Ameisen, alles Arbeiter, dabei eine Königin und keine geflügelten In- dividuen. Die Ameisen sind, wie schon oben bemerkt, bei Störung ihres Nestes äußerst erregt und bissig. Diese ihre Eigenschaft lernen auch viele Insekten, welche die Imbauvas besuchen, kennen. Setzt man eine Blatt- schneiderameise auf ein Blatt einer von Ameisen bewohnten Cecropia, so bleibt ihr selten Zeit, sich unbehelligt zu entfernen; sobald sie von einer oder der anderen Azteca bemerkt wird, greift diese sie an, in der Regel gesellen sich andere Aztecas hinzu, und alsbald fällt die in ihren Be- wegungen gehinderte Atta vom Baume herab. Ebenso ergeht es auch Ameisen anderer Gattungen. Es hat daher die Cecropia im Besitze der Aztecas einen gewissen Schutz gegen andere Ameisen, namentlich auch gegen die Blattschneider. Auffallend ist es dabei, daß die Aztecas manche andere Schädlinge des Baumes, namentlich blattfressende Käfer und deren Larven ganz unbehelligt lassen. Frırz MüLLer und Scuimper haben auf diese Ver- hältnisse hin ihre Theorie des durch natürliche Zuchtwahl entstandenen Ameisenschutzes aufgestellt. Sie haben aber dabei ganz übersehen, daß die jungen, noch ameisenfreien Pflanzen nichts von Ameisen zu leiden haben. Aber auch ältere Bäume von Üecropia adenopus, wenn sie ameisenfrei bleiben, werden, meinen Erfahrungen zufolge, nicht von Blattschneidern geschädigt, und es stellt sich als sicheres Resultat heraus, daß die Ceeropien in keiner Weise eines Ameisenschutzes bedürftig sind. Die Geeropie be- darf zu ihrem Gedeihen der Azteca-Ameisen so wenig, wie der Hund der Flöhe. Wenn die übrigen zugunsten der natürlichen Zucht- wahl vorgebrachten Beweise ebenso stichhaltig sind, wie dieser so oft und mit Vorliebe erörterte Fall, so ist die Selektionslehre überhaupt wertlos, wie das denn seit langem meine Überzeugung ist. Eben mit Rücksicht auf weittragende, allgemeine Bedeutung dieser Angelegenheit, habe ich sie einem eingehenden Studium unterworfen, dessen Resultate im folgenden mitgeteilt werden sollen. 4. Das Nest im älteren Stamme. Am 1. März 1906 wurde ein Stamm von 6,5 m Ilöhe untersucht, nach- dem er in drei Teilstücke geschnitten und die Ameisen vergiftet worden waren. Der Stamm hat an der Basis einen Durchmesser von 10 cm, am Gipfel einen solchen von 8 cm. Während aber die Axialhöhlung nach unten hin sehr schmal und in der Höhe von 70 cm über dem Boden nur 8 mm weit ist, hat sie dicht unter dem Gipfel, resp. unter den Ästen einen Durch- messer von 42 mm {bei 65 mın Dicke des Stammes‘, und in 3,90 m Höhe über dem Boden einen Durchmesser von 55 mm (bei 80 mm Stammdicke). Die Gipfelpartie mißt oberhalb der Äste 12 cm im Achsenteil oder 25 em mit Einschluß der Endknospe. Es sind zwei wägerecht vom obersten Ende des Stammes abgehende Äste von je ungefähr 4 m Länge und 2- 3 cm HS80 H. v. Ihering. Durchmesser vorhanden. Die Äste sind hohl und durch Septen gekammert. Die einzelnen Kammern sind vermittelst Durchbohrungen der Septen in Kommunikation gebracht. Sie sind von Ameisen bewohnt, hier und da mit einem ziemlich weiten Stoma versehen, aber frei von Stomatomen. Gegen den Stamm hin verjüngt sich die Asthöhle zu einem engen, nur 4 mm breiten Kanale. Die obersten 6—7 Kammern der Äste sind uneröffnet, die ihnen folgenden sind ebenfalls mit weichem Markgewebe ausgekleidet, welches aber schon nicht mehr die saubere, weißliche Färbung der obersten Kammern trägt. In den Genuß des Innenparenchyms teilen sich in den bereits geöffneten Kammern mit den Ameisen zahlreiche Coceiden (Lachno- diella ceeropiae von der Subfamilie Dactylopüinae). Es sind aber nur die zartesten, innersten Schichten des Parenchyms, welche abgetragen werden, wenigstens an den Wandungen, während die Septen so gründlich bearbeitet werden, daß von ihnen nur die harte, zentrale Wandung stehen bleibt. Auch diese erhält sich nicht intakt, da in ihr eine Kommunikationsöffnung hergestellt wird. Stomatome waren an den Ästen nicht vorhanden und ebenso wenig in der ganzen oberen Hälfte des Stammes. Bemerkenswert ist, daß die Äste das Prostoma wohl entwickelt aufweisen, sowie auch die davon ausgehende Furche und ferner, daß das Stoma als eine ovale oder rundliche 1—2 mm lange Öffnung im Prostoma geöffnet ist. Es sind aber nur einige, wenige Kammern, in welchen sich ein Stoma vorfindet. Die ganze Gipfelpartie ober- und unterhalb des Abganges der Äste be- steht aus engen Kammern, welche durch überaus starke, 6—8 mm dicke Septen von einander getrennt werden. Diese Septen sind in ihren lockeren Außenschichten stark benagt und grubenfürmig ausgehöhlt. An vielen Stellen ist dieses an Hollundermark erinnernde, aber genießbare, ein wenig bitterlich schmeckende Gewebe bis auf die harte Innenschicht abgetragen. An vielen Stellen ist auch letztere zumal am Rande durchnagt. Besonders die Schildläuse graben sich förmlich in diese Masse ein, in welcher die größeren von ihnen grubenförmige Vertiefungen herstellen, in deren Tiefe sie unter ihrem Leibe die Jungen versteckt halten. Je weiter man sich von der Gipfelpartie aus den mittleren und unteren Teilen der Stammhöhle zuwendet, um so mehr sind die Septen der weichen, korkartigen Rindenschicht beraubt. Diese weiche Schieht läßt sich wie Wachs zusammendrücken und kneten. Die geknetete Masse verglimmt ohne besondere Nebenerscheinungen an der Flamme. Unterhalb des Gipfels folgen einfache Kammern mit durchbohrten Septen, welche meist etwa 20 mm von einander entfernt stehen. Stomata sind nur in geringer Zahl vorhanden und zum Teil ziemlich groß, 10 mm lang bei 2 mm Weite. Zwei dieser größeren Stomata befanden sich 46 mm in gerader Linie von einander entfernt. Im unteren Stücke des Stammes bis zur Höhe von etwa I m sind die Kammern leer und ihre Septen intakt, weiter nach oben folgen Kammern, Die Cecropien und ihre Schutzawmeisen. 681 deren Septen durchbohrt, die aber im übrigen leer sind. Stomatome waren an diesem Stamme nur in ganz geringer Menge, teils der Wandung, teils den Septen anhängend, zu finden. In der Höhe von 2,50 m über dem Boden befindet sich die Höhle für das Zentralnest. Die Stammhöhle ist hier durch Abtragung der inneren Holzschichten von 4 auf 5,5 cm Durchmesser erweitert. Dementsprechend ist die äußere Schicht der Holzmasse verdickt; schon äußerlich konnte daran die Lage des Nestes erkannt werden. Das Nest ist 16 cm lang bei 5 cm Durchmesser. Es besteht aus einer größeren Anzahl graubrauner biegsamer Lamellen von der Stärke kräftigen Papieres. Die Lamellen liegen teils konzentrisch, teils horizontal; viele von ihnen sind gespalten und dadurch entstehen niedrige unregelmäßige Kammern, welche unter einander anastomosieren. Das Nest nahm den Raum von 5 Kammern ein, deren Septen zum Teil mit in den Bau einbezogen waren. Besonders galt dies von dem Septum, welches die oberste der 5 Kammern von der folgenden abtrennte; offenbar war diese Kammer erst vor kurzem dem Neste angeschlossen worden. Über ihr folgte eine leere Kammer und dann weiter 5 Kammern, in welchen sich je 2—3 horizontale an den Rändern eingerollte Lamellen befanden, zwischen welchen Brut von verschiedenen Altersstufen angesammelt lag. In den weiter nach oben folgenden Kammern wurde mit Ausnahme von zweien, nicht sehr weit davon entfernten, welche ebenfalls kautschukartige Lamellen und etwas Brut enthielten, Larven oder Eier usw. nieht mehr gefunden. In dem Nest selbst fanden sich massen- haft Eier, Larven und Nymphen, sowie Arbeiter und eine Königin. Eine breite Ausgangspforte besaß dieses Nest nicht. Etwas unterhalb und oberhalb des Nestes existierte je ein, nur wenige mm weites Stoma. Ein etwas weiter unterhalb gelegenes, größeres Stoma war bereits wieder zugewachsen. Bei älteren Bäumen ergibt sich gerade hierin eine Änderung, insofern in der Höhe meist von 3—4 m über dem Boden und in der Nähe des Nestes eine große lange Hauptpforte eröffnet wird, durch welche sich gleich- zeitig viele Ameisen nach außen hervorstürzen können. Die in Taf. X Fig. 5 abgebildete Hauptpforte des Nestes Nr. 2210 ist außen 35 mm lang bei 1— 2,5 mm Weite, innen 48 mm lang und 5 mm weit. Die Schwierigkeit bei ihrer Herstellung besteht für die Ameise nicht in der Durchbohrung des weichen Holzes, sondern der der Rinde und der nach deren Ver- letzung entstehenden verdickten Randzonen. Ich habe ein großes Nest untersucht, in welchem die hypertrophische Wucherung der Rinde die Pforte völlig verschlossen hatte, wodurch die Ameisen gezwungen waren, viel höher, oben am Stamm ihre erste stomaartige Pforte anzulegen, resp. zu benutzen. Davon abgesehen ist der Bau des Nestes bis auf seine be- deutendere Größe der gleiche. Ein wesentlicher Unterschied besteht nur darin, daß in diesen großen Nestern älterer Stämme während des ganzen 682 H. v. Ihering. Sommers in Menge Geschlechtstiere angetroflen werden, sowie auch Larven und Nymphen von Männchen und Weibchen. Das in Taf. IX Fig. 1 abgebildete Zentralnest Nr. 2210 hat eine Länge von 48 cm bei 7 cm Durchmesser. Die Stammhöhle, welche oberhalb und unterhalb des Nestes 50—55 mm weit ist, erweitert sich in der Mitte des Nestes auf 75 mm im Durchmesser; die Dicke der Wandung aber ist über dem Neste so stark wie unterhalb oder oberhalb desselben, nämlich 25—30 mm. Ein anderes Nest Nr. 2272, aus einem stärkeren Baume stammend, hat eine Nesthöhle von 28 cm Länge und 134 mm Durchmesser. Die Stammhöhle hat unterhalb des Nestes einen Durchmesser von 55 mm, ober- halb desselben einen solchen von 60 mm. Die Dicke der Wandung be- trägt oberhalb und unterhalb des Nestes 52—53 mm, einschließlich der 5 mm dicken Rinde, aber über der Mitte des Nestes nur 33 mm. Der Durchmesser des Stammes, welcher dicht über und unter der Stammjgalle 160— 166 mn beträgt, erweitert sich in der Mitte derselben auf 195 mm, Wäre an diesem Stamme kein hypertrophisches Wachstum des Holzkörpers erfolgt, so würde die Wandungsdecke an der Stelle des Nestes nicht mehr als 13 mm betragen haben. Da somit die Zerstörung der inneren Holzteile eine sehr weitgehende ist, würde der Stamm an dieser Stelle jedenfalls durchgebrochen sein, wenn nicht die reaktive Hypertrophie des Holzkörpers für eine entsprechende Verstärkung der Wandung gesorgt hätte. Derartige Vorkommnisse am Pflanzenkörper bezeichnet man als Gallen, und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die von den Ameisen erzeugte Anschwellung des Stammes der (ecropia adenopus als eine Ameisengalle aufzufassen ist. Es ist das nicht nur die erste Stammgalle, welche wir kennen lernen, sondern auch die größte existierende Galle überhaupt. In unserer Abbildung Taf. VI erkennt man leicht die durch eine photographische Platte von 18:24 cm Größe markierte Stammgalle. Im allgemeinen ist diese bei älteren Bäumen immer deutlicher ausgeprägt, es gibt aber auch viele Bäume, bei denen diese Anschwellung kaum entwickelt und leicht zu übersehen ist. Die Ausbildung der Anschwellung hängt offenbar von dem Grade ab, bis zu welchem die Ameisen die Stammhöhle künstlich erweitern. 5. Das Nest im jüngeren Stamme. Stämmchen von 2,5--4 m Höhe sind ganz besonders geeignet zum Studium. Einerseits ist es leicht, in ihnen die Ameisen zu töten und sie bequem zu transportieren, andererseits gewähren sie einen sehr guten Über- blick über die wesentlichsten Verhältnisse im Neste der Azteca-Ameisen. Unsere Figur Taf. X Fig. 3 zeigt ein Stämmchen von 3,60 m Höhe, welches im Interesse der Photographie in vier Stücke geschnitten wurde, von denen die beiden obersten in der Mitte neben einander stehen, die basalen nach Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 683 außen gerückt sind, während die beiden mittleren Stücke von 9% cm Länge aus Versehen verkehrt neben einander gestellt wurden. Das basale Stück, 86 cm lang, hat oben einen Durchmesser von 39 mm, wovon 6 mm auf den zentralen Kanal entfallen. Von den Kammern haben die dritte und achte, von oben gezählt, je einen Stomatom. Die Septen der Kammern sind nicht durchbohrt. An dem zweiten Stücke ist die unterste Kammer noch geschlossen, während die folgenden durch Öffnungen in den Septen unter einander in Kommunikation gebracht sind. Dieses Stück hat oben einen Durchmesser von 40 mm, wovon 25 mm auf den zentralen Hohlraum entfallen. Dasselbe enthält 35 Kammern, welche ebenso wie die des Basal- stücks nach außen gänzlich geschlossen sind, also der Stomata entbehren. In der Höhe von 65 cm, von unten an gerechnet, trifft man die erste Kammer mit Querlamellen für die Brut. Diese Lamellen sind taschenförmig angeordnet, mit den Rändern etwas nach oben eingekrümmt, und oft ent- springen von ihnen divergierend weitere Lamellen. Dieselben sind zumeist weich und biegsam, erhärten aber an der Luft im Verlauf von einer Woche vollkommen. Zwischen den Lamellen findet man Eier, Larven und Nymphen der Ameisen. Das dritte Stück enthält 25 Kammern, von denen viele mit Brutlamellen und Larven mehr oder minder erfüllt sind. In der unteren, größeren Hälfte von 50 cm Länge fehlen auch in diesem Stücke noch die Stomata, während in der oberen Hälfte deren zwei angetroffen wurden. Das letzte oder Gipfelstück enthält 28 Kammern. Der Durchmesser beträgt oben 55 mm, die Wanddicke aber nur 3 mm. Es finden sich in diesem Stücke 9 Stomata. Die obersten 12 Kammern sind nicht mit Brut- lamellen besetzt und von hellerer Farbe als die übrigen. Von ihnen sind die obersten sechs intakt, die folgenden zugänglich durch Öffnungen in den Septen, deren Größe in diesem Stücke von 5—12 mm Durchmesser wechselt. Nur in wenigen Kammern wurden in diesem Stücke Stomatome beobachtet. Auch in dem nach unten folgenden Stücke ist die Zahl der Stomatome nur eine mäßige, dieselben entsprechen ihrer Lage nach einem Stoma, welches aber verwachsen ist. Einige Septen sind von mehreren Löchern durch- bohrt. In einer der Brutkammern wurde die Königin neben zahlreichen Eiern angetroffen. Geflügelte Geschlechtstiere wurden in diesem Stamme nicht gefunden. Die Lamellen zur Aufnahme der Brut bestehen aus der- selben Masse, welche die obersten Kammern auskleidet. In einem Gewirre von Fasern und Fäden liegen ovale, helle, stark lichtbrechende Körperchen. Diese Masse, welche für den Bau der Brutlamellen und weiterhin auch für jenen des Zentralnestes Verwendung findet, scheint etwas mit kautschuk- artiger Substanz durchsetzt zu sein. 6. Erste Anlage und Metamorphose des Nestes. Die Besiedelung der Ameisen beginnt bei Pflanzen von 1--2 m Höhe. ich habe aber auch schon solche von 50 em Höhe wit ihnen besetzt ge- 684 H. v. Ihering. funden. In dieser Ilinsicht kommen den verschiedenen Lokalitäten ent- sprechend große Unterschiede vor. In meinem Hauptbeobachtungsgebiete, 8—10 km von dem Museumsgebäude entfernt in den Ypiranga-Waldungen, sind Bäumchen von 2 m Höhe noch öfters ameisenfrei, während bei Rio Grande an der Bahn von Säo Paulo nach Santos nicht selten schon ganz junge und schwache Pflänzchen von Ameisen besetzt sind. Von letzterem Orte habe ich im letzten Frühjahre, im Monat Oktober eine größere Anzahl junger Pflanzen von durchschnittlich 1 m Höhe untersucht und dabei die Art kennen gelernt, wie die ersten Kolonien, Primordial-Kolonien, angelegt werden. Das Verhältnis stellt sich danach folgendermaßen. Hat das vom Hochzeitsfluge kommende junge Weibchen eine geeignete kleine Cecropia- Pflanze aufgefunden, so entledigt es sich zunächst der fernerhin nicht mehr nötigen Flügel und sucht dann eine zur Einbohrung geeignete Stelle auf, welche stets ein Prostoma ist. Hier nagt sie ein Loch, durch welches sie in das Innere der Kammer einschlüpfen kann, und zwar geschieht dies, soweit ich nach meinen Erfahrungen urteilen darf, bei Nacht. Mehrmals habe ich den Versuch gemacht, Weibchen, welche einer gespaltenen Pflanze entnommen wurden, in die sie eben erst sich eingebohrt hatten, zu ver- anlassen, in ein geeignetes frisches Stammstück aufs neue sich einzubohren. Sie entsprachen willig dem an sie gestellten Verlangen. Nach beendeter Durchbohrung des Prostoma verstopften sie das neu geschaffene Loch mit einem Pfropfen klebriger weißer Masse, welche sich als von der Innenwand der Kammer abgeschabte Parenchymmasse erwies. In der Kammer, deren Öffnung bald wieder verwächst, ist-das We eibchen zunächst zur Untätigkeit verurteilt, da einige Zeit vergeht, bis es zur Ab- lage von Eiern schreiten kann. Zur Ernährung stehen ihm zwei ver- schiedene Nahrungsmittel zu Gebot: das Stomatom und das Innenparenchym der Kammer. Letzteres ist weich und saftig und zieht auch andere Tiere an, namentlich einen kleinen Rüsselkäfer und Schildläuse. Das Stomatom ist eine kompakte, von der Bißstelle ausgehende Wucherung, der ich einen besonderen Abschnitt gewidmet habe. Die nicht verdaulichen, kleinen, faserigen Stücke werden wieder ausgespieen und bleiben irgendwo an der Wand oder dem Boden hängen. Zur Entleerung der schmierigen, gelb- braunen Exkremente dient fast immer die Decke, nur ausnahmsweise der Boden der Primordialkammer. Die Zahl der zuerst abgelegten Eier und der aus ihnen aufgezogenen Arbeiter ist nur eine geringe, 6—10 nicht übersteigend. Die Larven sind zylindrisch mit verjüngtem, etwas haken- förmig eingebogenem, kleinem Kopfe. Da sie fußlos und unbeweglich sind, vermögen sie sich nicht selbst zu ernähren, sondern sie werden von dem Weibchen mit Speisebrei gefüttert, resp. von Mund zu Mund geätzt. Dies habe ich bis jetzt nicht direkt beoabachten können, es geht aber aus den mancherlei sonstigen von mir mitgeteilten Beobachtungen klar hervor. Sind die ersten Arbeiter ausgeschlüpft, so verläßt die kleine Kolonie mit ihrer Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 685 Mutter die Kammer und wandert in eine höher gelegene Kammer aus. Zu diesem Zwecke wird das Stomatom bis auf die Wurzel abgetragen und das Stoma wieder geöffnet. In der verlassenen Kammer wächst von dem Stoma her ein neues, großes Stomatom, welches weit in das Lumen der Kammer vorspringt und sich fernerhin unverändert erhält. In Kammern, welche nie besiedelt wurden, bildet sich kein Stomatom. Die Septen zwischen den Kammern werden von diesen ersten oder Vorkolonien, die ich ferner- hin als Primordialkolonien bezeichnen werde, nie durchbohrt. Zuweilen kommt es vor, daß das Weibchen über dem Brutgeschäfte hinstirbt und dann findet man es in der Kammer wohlerhalten vor, in welche das völlig ausgereifte Stomatom hineinragt. Die unteren Teile der jungen Gecropie, bis zur Höhe von I—1,5m, dienen also nur provisorisch zur Erzeugung von Vorkolonien, und aus diesen ihrer- seits geht dann in dem oberen Teile der Üecropia ein einziges Volk mit nur einer Königin hervor. Wo innerhalb der Pflanze zwei Königinnen ein- ander treffen, gibt es einen Kampf auf Tod und Leben. Der Zufall hat es gefügt, daß ich einen solchen Kampf sicher feststellen konnte. In dem Wunsche, das Einbohren des jungen Weichens in die (’ecropia beobachten zu können, brachte ich fünf solcher junger Königinnen in ein großes Beob- achtungsglas. Ich hatte dieselben aus kleinen (’ecropia-Pflanzen entnommen, in welche sie erst kurz zuvor sich eingebohrt haben mußten. Ich brachte dann 4 Stücke von frischen, jungen, noch nicht angebohrten (eeropien in das Glas und hoffte, sie würden alsbald an die Arbeit gehen. Das ge- schah aber nicht. Die 5 Weibchen hausten ganz friedlich mit einander, untersuchten die Stengel und besonders deren Prostomas, und so verging die erste Nacht und der folgende Tag. Am nächsten Morgen waren alle verschwunden. Zu meinem Erstaunen wies aber nur einer der Stengel eine Bohrstelle auf. Bei Spaltung desselben traf ich dann ein lebendes Weibchen in der Kammer und an deren Grunde die 4 getöteten Rivalinnen. In einem anderen Falle fand ich beim Spalten einer jungen Pflanze in einer Kammer eine lebende und eine tote Königin vor. Letztere hatte sich den Zugang zur Kammer erzwungen, indem sie dem Stoma gegenüber eine Öffnung in die Wand eingebissen hatte. Die am Leben gebliebene Königin hatte den Körper der Rivalin mehr oder minder mit den säge- ınehlartigen ausgespieenen Fasermassen überdeckt. Da wo Cecropien und ihre Ameisenkolonien massenhaft vorkommen, werden nicht nur schon sehr junge Cecropien mit Primordialkolonien von den Aztecas besetzt, sondern es ist auch die Zahl dieser Vorkolonien eine sehr große, von 5--10 oder darüber schwankend. Alle diese Primordial- kolonien verschmelzen in dem etwa 3 m hohen Stamme in eine einzige den oberen Teil des Stammes bewohnende Dauerkolonie. Von den zahl- reichen jungen Königinnen aber, welche in den unteren, nunmehr verlassenen Stockwerken des Stammes die Grundlage für den zukünftigen Staatl schufen, 686 HA. v. Ihering. bleibt nur eine in der definitiven Kolonie erhalten. Die Ameisenbevölkerung des Baumes geht damit aus dem polygamen Zustande in den monogamen über. An Stelle der zahlreichen kleinen isolierten Kolonien tritt eine mächtige einheitliche. Der Staatenbund wird zum Bundesstaat. In welcher Weise bei dieser gewaltsamen Umgestaltung des Staats- haushaltes die überzähligen und fernerhin entbehrlichen Königinnen be- seitigt werden, ist nicht bekannt, und Vorgänge dieser Art, welche sich im Innern der Stammhöhlung zutragen, entziehen sich auch naturgemäß der direkten Beobachtung. Daß die rivalisierenden Königinnen, wo sie aufein- ander stoßen, einander ernstlich bekämpfen, haben wir festgestellt. Es ist aber die Frage, ob allein die überlebende Königin die Ermordung der übrigen Königinnen ausführt. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, daß, sobald ein- mal der Dauerstaat organisiert ist, die Königin desselben sich lediglich dem Brutgeschäfte, resp. der Eiablage widmet, und daß alsdann die Ar- beiter ansschließlich die Verteidigung des Stockes und die Bekämpfung ein- dringender Feinde übernehmen, zu welch letzteren dann auch neu ein- dringende, überzählige Weibchen gehören würden. Die gewaltsame Be- seitigung überzähliger Königinnen ist ein Seitenstück zur Drohnenschlacht. Die Königinnenschlacht bei Azteca mülleri ist eine normale und not- wendige Erscheinung. Sie ist bedingt durch die monarchische Einrichtung des Ameisenstaates und überhaupt der meisten sozialen Hymenopteren. Für die sozialen Wespen Brasiliens konnte ich die auch von meinem Sohne RupoLPpHo v. JHERING bestätigte, überraschende Tatsache der gleichzeitigen Anwesenheit vieler befruchteter Weibchen bei Polybia und verwandten (rattungen nachweisen. Bei den Ameisen aber ist, soviel ich weiß, die Zahl der Königinnen in der Regel auf eine beschränkt. Auffallend erscheint unter diesen Umständen nur die große Zahl der Primordialkolonien einer einzelnen jungen Pflanze, aber auch sie läßt sich leicht als rationell erkennen. Die untersten, sonst ohne Verwendung bleibenden Kammern dienen auf diese Weise zur Erzeugung zahlreicher kleiner Völker. Dieselben finden willkommene Verwendung bei der Be- gründung des Dauerstaates, und die einzige mit ihrer Erzeugung verbundene Unzulänglichkeit, die Koexistenz zahlreicher Königinnen in demselben Ge- cropien-Stamme, wird durch die Königinnenschlacht mit Leichtigkeit be- seitigt. Nur ein Punkt bleibt mir hierbei unklar, das gelegentliche Ein- dringen mehrerer Königinnen in dieselbe Kammer. Offenbar bietet die einzelne kleine Kammer nicht Raum für die Aufzucht von mehreren Pri- mordialkolonien: der Kampf der rivalisierenden Königinnen ist daher ein notwendiger, eine Frage der Existenz. Warum aber läßt die legitime Be- sitzerin der Brutkammer weitere Rivalinnen in dieselbe überhaupt eindringen? Man sollte meinen, es müsse ihr ein Leichtes sein, dem Eindringlinge aus sicherem Hinterhälte den Kopf abzuschneiden. Doch vielleicht gelingt es ihr nieht, das harte Chitinskelett von Kopf und Thorax zu durehbeiben: Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 687 sie wartet daher auf das Erscheinen des weichen Hinterleibes. An den getöteten Königinnen fand ich auffällige Bißwunden nicht vor. Leider habe ich es versäumt, eine sorgfältige anatomische Untersuchung anzustellen: ich hoffe dies bei Wiederholung des Experimentes nachholen zu können. Die Inspizierung der Leichen legte mir den Gedanken nahe, daß die Tötung nicht durch schwere, körperliche Beschädigungen erfolgt sei, sondern durch giftige Wirkung des Bisses, sei es, daß dieser überhaupt tödlich wirke, sei es, daß er das abdominale Nervenmark getroffen und paralysiert habe. Wie schon früher bemerkt, kommen in bezug auf die erste Besiedelung der jungen Cecropien große Unterschiede vor. Die Koexistenz zahlreicher Primordialkolonien beobachtete ich namentlich an den Cecropien der Station Rio Grande. In dem ca. 8km vom Museum entfernt gelegenen Ypiranga- Wald liegen die Verhältnisse wesentlich anders, und bleiben junge Pflanzen oft, bis sie eine Höhe von 4,5—1,8 m erreichen, gänzlich ameisenfrei. Unter diesen Umständen nimmt in der Regel die Inhaberin der ersten und einzigen Primordialkolonie ohne weiteres die Führung der permanenten Kolonie an sich, ohne daß es also zu einer Königinnenschlacht käme. Auch in diesem Falle aber wird die Kammer, in welcher die Primordialkolonie entstand, verlassen, und weiter oben nahe dem Gipfel der Dauerstaat be- sründet. Am 3. März 4906 beobachtete ich in dieser Hinsicht einen in- struktiven Fall. Eine junge 1,86 m hohe (eeropie besaß am Gipfel ein kurz zuvor begründetes Dauernest, dessen Hauptsitz die fünfte Kammer von oben bildete. Sie besaß ein weites, an der gewöhnlichen Stelle an- gelegtes Stoma, und eine andere Öffnung stellte die Kommunikation her mit der vierten noch ziemlich unentwickelten Kammer. Die drei obersten noch in der Entwicklung begriffenen Kammern waren leer. Die Königin befand sich in Begleitung von 8 Arbeitern, und es war schon reichlich Brut vorhanden. Es fand sich nur eine Nymphe vor, aber eine größere Anzahl von Larven verschiedener Größe und sodann Eier und Mürzersche Körper- chen in großer Menge. Letztere waren namentlich am Boden der fünften Kammer massenhaft abgesetzt. Sie sind oval, weil und glänzend, 1,2 mm lang und überall mit schrägen Furchen und Leisten versehen. An einem gewöhnlich dem Lumen der Kammer zugewendeten Pole gewahrt man eine Grube, welche von einer scharfen Linie begrenzt ist. Durch ihre bedeutende Größe unterscheiden sich die Mürrerschen Körperchen auf den ersten Blick von den sehr viel kleinen Eiern, die ziemlich schmal und oval sind, und eine Länge von 0,5 mm haben. Weiter unten in demselben Stämmchen, 24 em von der fünften Kammer entfernt, befand sich die Primordialkammer. Sie war leer und unrein. Ein vierlappiges erst 1—2 mm hohes Stomatom wucherte vom Stoma aus gegen das Innere der Kammer. Die Wände der letzteren waren abgenagt, miß- farben, hier und da mit Fetzen ausgespieener Nahrungsteile besetzt. Am Boden befand sich etwa ein Dutzend schon etwas eingeschrumpfter Mürrer- Botanische Jahrbücher. XXXIN. Bd. 44 688 H. v. Ihering. scher Körperchen. An der Decke klebte als eine große, braune, schmierige Masse die Anhäufung der Exkremente der jungen Königin. Auch bei einer lkeihe von weiteren ähnlichen Objekten war in der Regel die Decke, selten der Boden «der Kammer zum Abtritt der Primordialkammer eingerichtet. Das Stoma war schon durch die Stomatombildung geschlossen. Weitere Ameisenkolonien wurden in dieser Pflanze nicht beobachtet. Ein Punkt, für den ich den Beweis nicht erbringen kann, ist die Annahme, daß die Primordialarbeiter, deren Königinnen getötet worden, in die Dauer- kolonie aufgenommen würden. Ich habe einige Male in einer der Kammern des Nestes im jüngeren Stamme eine tote Königin gefunden, nie aber tote oder vertrocknete Arbeiter. Offenbar ist den Ameisen die Entfernung des großen und schweren Körpers der getöteten Königin nicht möglich, während sie tote Arbeiter mit Leichtigkeit forttragen. Läßt man einen abgehauenen Jungen Stamm mit lebenden Ameisen auf dem Boden liegen, so entfernen sich dieselben nicht von der Pflanze, sondern gehen in ihr im Verlaufe von 5—10 Tagen aus Nahrungsinangel zugrunde. Mit größter Regelmäßigkeit tragen die überlebenden die Leichen der abgestorbenen Ameisen heraus, welche sich vor den Stomata anhäufen, zugleich mit Brut, Bruchstücken von Brutlamellen und anderem Kehricht. Daß die überlebenden Primordialarbeiter nach der Königinnenschlacht in dem Dauerstaate Alfnahme finden, ist lediglich eine Vermutung von mir, die sich auf das relativ schnelle Anwachsen der Individuenzahl des neuen Staates stützt. Im übrigen verhalten sich die Aztecas eines Stammes gegen solche anderer Bäume genau ebenso feindlich, wie gegen Ameisen anderer Gattungen. Ich habe wiederholt den Versuch gemacht, Aztecas eines Bäumchens auf die Blätter eines anderen ebenfalls von Ameisen besetzten Stammes zu bringen und stets beobachtet, daß sie gerade so, wie beliebige andere fremde Ameisen, vom Blatte heruntergestoßen oder fortgejagt wurden. Wie man weiß, haben die verschiedenen Kolonien einer Ameisenart einen eigenartigen Geruch, an dem sie von den anderen Individuen derselben Art als Freund oder Feind erkannt werden. Diese Beobachtungen beziehen sich auf mehr oder minder definitiv organisierte Staaten. An jungen Stämmchen, solange noch zahlreiche Primordialkolonien in demselben existieren, ist das Verhalten der nigella- Arbeiter unter einander kein feindseliges. Instruktiv waren in dieser Hin- sicht Beobachtungen, welche ich Mitte September 1906 anstellte, also zu Ausgang des Winters oder ganz im Anfange des noch relativ kalten, un- freundlichen Frühjahres. Ich untersuchte eine größere Anzahl junger Im- bauvas, welche von Alto da Serra stammten und durchschnittlich 1,5—? m hoch waren. In allen fanden sich zahlreiche Primordialkolonien vor auf den verschiedensten Stadien der Entwicklung. Die Arbeiter waren alle von der nigella-Form. Die obersten Kammern waren zumeist wohl schon als Dauerkolonien eingerichtet, mil freiem Ausgange und bier und da auch mit Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 689 Durchbohrung einiger Septen. Daneben existierten aber weiter unten auch einzelne Primordialkammern mit Königin und einer Anzahl Arbeiter, deren Stomas geöffnet waren. In all diesen frei nach außen kommuni- zierenden Kammern fanden sich massenhaft Mürrersche Körperchen vor. Die Arbeiter der verschiedenen jungen Kolonien verkehren also gleichzeitig und harmlos neben einander auf demselben Bäumchen. Auch die ver- schiedenen jungen Königinnen bleiben unbehelligt, solange sie in ihrer Primordialkammer sich aufhalten, und deren Septen keine Kommunikations- öffnungen besitzen. Verlassen sie aber ihre Primordialkammer und trefien sie irgendwo mit einer anderen Königin zusammen, so gibt es unfehlbar einen Kampf auf Tod und Leben, bei welchem zuweilen beide Rivalinnen umkommen. In einem der Bäumchen waren die obersten Kammern schon bewohnt, aber ohne Königin, da sich in der Hauptkammer friedlich neben einander liegend die Leichen der beiden Rivalinnen vorfanden; es waren in diesem Falle noch eine ganze Anzahl von mit jungen Königinnen be- setzten Primordialkammern vorhanden, so daß also eine der zunächst aus- wandernden Königinnen die Führung der Dauerkolonie würde übernommen haben. Die gleichzeitige Existenz zahlreicher, junger Königinnen ist daher eine dem Staatshaushalte der Ameisen durchaus widersprechende Erschei- nung, die entweder eine mehr oder minder zufällige Nebenerscheinung re- präsentiert oder den Zweck hat, durch die Verschmelzung mehrerer oder zahlreicher Primordialkolonien das besonders gefährdete, individuenarme Anfangsstadium der Dauerkolonie rascher überwinden zu helfen. Dab tat- sächlich solche junge Kolonien im Winter in ihrer Existenz besonders ge- führdet sind, haben meine Experimente dargetan, indem einige junge zu Anfang dieses Jahres schon gut prosperierende Azteca-Kolonien in Jungen Imbauvas im Laufe des Winters 1906 wieder eingingen. Aus den zuletzt mitgeteilten Beobachtungen ergeben sich einige inter- essante Folgerungen. Zunächst .ist es sehr auffallend, daß auch im Winter die Erzeugung von Geschlechtstieren und die Besiedelung junger (Cecropien durch neue Königinnen keine Unterbrechung erleidet. Vielleicht gibt es keine andere Gattung von Ameisen, bei welcher so ununterbrochen, wie bei Azteca, die Erzeugung von (reschlechtstieren und die Anlage neuer Kolonien sich vollzieht. Von Interesse ist es, ferner festzustellen, daß die Erzeugung vonnigella- Arbeitern auch im Winter keine Unterbrechung erleidet. Der Übergang dieser Arbeiterform in die des mülleri-Arbeiters, welchen ich noch nicht direkt beobachtet habe, muß sieh daher in Bäumen von mehr als 2 m Höhe vollziehen. Noch einige Einzelheiten seien hier erwähnt. Zum ersten Male beobachtete ich bei diesen Imbauvas von Alto da Serra das Vorkommen einer Schlupfwespe. Diese, eine ziemlich große Chaleidiide, wurde im Innern eines Stämmehens inmitten der Ameisen 44* 690 H. v. Ihering. angetroffen. In einem dieser Stämmchen waren zwei an einander stoßende Kammern von einer Kolonie von Crematogaster eingenommen, welche reichlich Brut, aber keine Königin enthielt. Sowohl die höher nach oben gelegenen, als die nach unten folgenden Kammern waren mit Primordial- kolonien von Azteca besetzt. Auch dieser Umstand zeigt, daß die nigella- Arbeiter, wenigstens in den ersten Stadien der Begründung des Nestes, weniger unduldsam oder weniger mutig sind, als späterhin. In einem der Stämmchen waren die obersten Kammern abnormer- oder krankhafterweise ganz erfüllt von weichen, gallertartigen, hypertrophischen Exkreszenzen, zwischen denen verschiedene lange, schmale Dipterenlarven angetroffen wurden. In einem anderen Kalle wurden einige Fliegen aus einer solchen mit Mulme erfüllten Kammer gezüchtet, welche zur Gattung Drosophila gehörten, deren Larven sich regelmäßig in vermoderten Pflanzenteilen, faulendem Obst usw. entwickeln. In verschiedenen anderen Fällen wurden junge Cecropien, von einer etwas abgelegenen Lokalität stammend, untersucht, welche lediglich mit Primordialarbeitern resp. Azteca nigella besetzt waren. In allen diesen durchschnittlich 2 m hohen Stämmchen war das Dauernest schon kon- stituiert, und schon eine Reihe von Kammern in den Bereich des Nestes gezogen. In einem Falle war bei der Durchlöcherung der Septen eine Primordialkammer angeschnitten worden, in welcher die getötete Königin lag. Weiter nach unten folgten unter dem Dauerneste immer Primordial- kammern, deren Zahl im allgemeinen zwischen 3 und 41 variierten. Die- selben waren immer leer mit verwachsenem Stoma und reich entwickeltem Stomatom. Die fast immer oberständige, stark eingetrocknete Fäkalmasse fehlte nie. Auf je 4—5 leere Kammern entfiel in der Regel eine, welche eine tote Königin enthielt. Es kommt also relativ häufig vor, daß eine Königin über der Anlage einer Primordialkolonie hinstirbt. Daß sie nicht von anderen Ameisen getötet sein konnte, beweisen in diesem Falle die in- takten Septen und das verwachsene Stoma. Bei diesen Studien bemerkte ich, daß Ameisen verschiedener Kolonien, obwohl derselben Spezies angehörig, sich stets als Feinde behandeln. Bringt man in ein gespaltenes Imbauva-Stämmchen, welches von Aztecas bewohnt ist, eine Azteca aus einem anderen Stämmchen, so fallen die Bewohner s0- fort über dieselbe her, und einer derselben gelingt es schließlich, sie zu packen, meist am Kopfe, zumal an den Mandibeln, um sie aus der Wohnung hinaus zu schaffen. Ist erst einmal der Dauerstaat geschaffen, so ist im wesentlichen auch die soziale Organisation der Kolonie beendet. Die weiteren noch auftreten- den Modifikationen betreffen, von dem schließlichen Auftreten geflügelter Gieschlechtstiere abgesehen, wesentlich nur die schon im vorausgehenden beschriebene Metamorphose des Nestes. Während in jüngeren Stämmen von 2--5 m Höhe eine größere Reihe von Kammern, die nicht selten Die Gecropien und ihre Schutzameisen. 69] gruppenweise zusammenliegen und in der Regel je durch eine Anzahl leerer Kammern getrennt sind, die Brut in eigens dafür gebauten Säcken und Taschen enthalten, entsteht im älteren Stamme das große Metropolitannest. Zur Bildung desselben verschmelzen die Bruttaschen einer Reihe von be- nachbarten Kammern, welche sukzessive die nächstgelegenen noch an sich angliedern, wie etwa eine Großstadt die Vororte in ihren Bereich zieht. Mit der Ausbildung des Metropolitannestes ist das frühere Stadium der isolierten multiplen Kammernester überwunden, indem die früher begonnenen Einzel- nester verlassen und schließlich abgetragen werden. Eine wesentliche Verschlechterung in den Existenzbedingungen der Ameisen bringt das Dickenwachstum des Stammes der Cecropia mit sich. Zwar alteriert dasselbe die Weite der Stammhöhle nicht, wohl aber ver- schließt es sukzessive die Stomata. So kommt es, daß die große Menge der funktionierenden Stomas am Gipfel und in den Ästen des Baumes ge- legen ist. Da nun aber das Metropolitannest den einmal okkupierten Platz jederzeit beibehält, so wird allmählich die weite Entfernung der Stomas von dem Neste unbequem und die Kolonie entschließt sich zu einer letzten großen gemeinsamen Arbeit, der Herstellung eines Haupteinganges, welcher als ein 2 mm breiter, 3—8 cm hoher oder langer Spalt in der Nähe des Nestes den Stamm durchsetzt. (Taf. X Fig. 5.) In jüngeren Stämmen findet man nur Arbeiter, Brut und die Königin. Auch der oben beschriebene Stamm von 6 m Höhe enthielt, obwohl mit Metropolitannest versehen und mitten im Sommer gefällt, weder geflügelte (reschlechtstiere, noch Larven von solchen. Es sind erst die größeren Stämme von 10—20 m Höhe, welche Brut von Geschlechtstieren erzeugen. Solche sind von Oktober bis März, also während der ganzen wärmeren Jahreszeit vorhanden, ob auch im Winter, weiß ich nicht zu sagen, da ich in jener Jahreszeit keine Nester untersuchte. Zum Schlusse sei hier noch auf das in Taf. IX Fig. 2 abgebildete äußere Nest hingewiesen. Dasselbe wurde auf dem Corcovado bei Rio de Janeiro auf einer mäßig hohen Cecropia beobachtet und durch Fällen des Baumes unbeschädigt erlangt. Ein ähnliches Nest kenne ich von Amparo im Staate Sao Paulo. In einer Arbeit über die Nester der Azteca-Ameisen hat ForeL sich besonders mit den Kartonnestern beschäftigt, welche von Azteca chartifex und anderen Arten außen an Bäumen erbaut werden. Es ist nun gewiß merkwürdig, daß gelegentlich auch bei (eeropia adenopus ebenfalls solche äußeren Nester gebaut werden. Man kennt jetzt über 80 Arten von Azteca, welche alle in oder auf Bäumen, Sträuchern und Kräutern leben. Für den Augenblick aber, wo sorgfältige biologische Beobachtungen in betreff der großen Mehrzahl dieser Arten noch fehlen, läßt sich nicht beurteilen, welche Lebensweise bei den Azteca-Arten als die ältere und ursprüngliche anzu- sehen ist. Stellt das hier erwähnte Kartonnest der Imbauva einen ata- vistischen Rückschlag dar oder ist es Vorstufe einer höheren oder wenigstens 692 H. v. Ihering. neueren Entwicklung? Zurzeit dürfte diese Frage wohl noch nicht zur Diskussion reif sein. Ein besonders interessantes Verhältnis ist schließlich noch gegeben in dem Dimorphismus der jüngeren und älteren Arbeitergene- rationen. In jungen Pflanzen trifft man schwarze, in alten rotbraune Ameisen an. Letztere repräsentieren die Azteca mülleri Emery, während die schwarzen Arbeiter von Enery als Azteca nigella beschrieben wurden. Dieselben sind nicht nur durch die Farbe, sondern auch durch die Form des Stielgliedes des Abdomens verschieden. Prof. Emery glaubte auch die Weibchen beider Arten unterscheiden zu können, überzeugte sich aber an dem reichen von mir an ihn gesandten Material von der Richtigkeit meiner Auffassung, nach welcher Azteca nigella Em. nichts ist, als der Primor- dialarbeiter von Azteca mülleri Em. Es ist bekannt, daß die Primordial- arbeiter der Ameisen in der Regel kleiner sind, als die Arbeiter der folgen- den Generationen, aber in keinem der bisher bekannt gewordenen Fälle ist dieser Unterschied ein so großer, daß er die Unterscheidung der betreffen- den Formen als verschiedener Spezies veranlaßt hätte. Das merk würdigste hierbei ist nun aber der Umstand, daß nicht nur die Arbeiter der Pri- mordialkammern die Gestalt der A. nigella besitzen, sondern, daß auch in der Dauerkolonie zunächst von der Königin noch Arbeiter im Nigella- Stadium erzeugt werden. Im allgemeinen findet man aber in Stämmchen von 2—3 m Höhe nur nigella-Arbeiter; Übergangskolonien habe ich bisher nicht beobachtet, freilich auch nicht speziell auf diesen Punkt geachtet. Handelte es sich aber um zwei verschiedene Arten, so hätte ich bei der Häufigkeit beider Arten unter den außerordentlich vielen jungen Stämmen verschiedener Größe doch auch junge Nester von A. mülleri antreffen müssen. Dabei ist das Verhältnis der beiden Arten überall, wo diese Ameisen der Üecropia «denopus vorkommen, das gleiche. Enery erhielt Azteca mülleri und nigella aus St. Catharina, ich außer von Säo Paulo, beide auch aus Rio de Janeiro. ‚Jedenfalls müssen erst weitere Forschungen dies Verhältnis völlig aufklären. Wahrscheinlich erfolgt die Ersetzung der nigella-Arbeiter durch die mülleri- Arbeiter in Stämmchen von 2—1 m Höhe. Außer den beiden bereits angeführten \rten von Azteca, welche in Cecropien im Staate Säo Paulo leben, habe ich noch eine weitere Art aufgefunden, Azteca lanuginosa Em. Diese Art (Nr. 2394) ist schwarz und wurde in einem ziemlich hohen, alten Baume von Ceeropia adenoprus angetroffen. Diese Art schwärmte von der Imbauva aus auch auf die angrenzenden Bäume und Sträucher hinüber, was bei A. mülleri nie beobachtet wurde. Jedenfalls haben wir folgende Tatsachen festzustellen: Im Neste des alten Baumes werden lediglich mülleri-Arbeiter, in der Primordialkammer und im Neste der Jüngeren Stämme ausschließlich nigella- Arbeiter erzeugt. Die Gecropien und ihre Schutzameisen. 695 Es erhebt sich die Frage, welches die Ursache dieser auffallenden Erschei- nung sei, und aller Wahrscheinlichkeit nach ist dieselbe durch den be- deutenden Wechsel in der Ernährung gegeben, welchen das Weibchen in den verschiedenen Stadien seiner Entwicklung unterworfen ist. Das in der Primordialkamıner eingeschlossene Weibchen hat neben dem Safte des Par- enchyms wesentlich nur eine ergiebige Nahrungsquelle, das Stomatom, ein zuckerhaltiges Pflanzengewebe. Das Weibchen im alten Stamme, welches das Zentralnest nicht verläßt, nährt sich entweder von den dort deponierten Mürzerschen Körperchen, oder es wird von Arbeitern geätzt. Auch in letzterem Falle bilden die MüLter schen Körperchen einen integrierenden Teil seiner Nahrung. Die Mürnerschen Körperchen sind sehr nahrhaft, sie ent- halten Eiweiß und Fett. Der Königin in der Primordialkammer steht also die zuckerhaltige Stomatommasse zur Verfügung, nicht aber MüLrer sche Körperchen, wogegen der Königin im Metropolitanneste diese fett- und ei- weißhaltigen Körperchen zur Verfügung stehen, nicht aber Stomatome. Das bedeutet einen radikalen Wechsel in der Ernährungsweise, der es sehr wohl begreiflich erscheinen läßt, daß auch die entsprechenden Arbeiter Differenzen aufweisen. Auch bei den Bienen beeinflußt bekanntlich Qualität und Quantität der Nahrung die Beschaffenheit der Brut. Auffallend bliebe unter diesen Umständen nur die fernere Erzeugung von Arbeitern des nigella-Stadiums auch in der Dauerkolonie, allein man braucht nur anzunehmen, daß die Königin zunächst die von der Primordialkammer her gewohnte Diät nicht ändert, um auch dieses Verhältnis leicht zu verstehen. Möglich würde der Königin diese Beibehaltung der Diät natürlich sein, da in den jungen be- wohnten Stämmchen Stomatome in genügender Zahl vorhanden sind. Zum Teil bleiben diese Stomatome unberührt, ebenso wie diejenigen der ver- lassenen Primordialkammern:; daraus geht hervor, daß die Arbeiter diese Körperchen für ihre eigene Ernährung wenig oder gar nicht schätzen. Es ist somit das Stomatom eine nur in der jungen Pflanze sich bildende Wucherung, deren Bedeutung als Nährmittel fast ganz auf die Ernährung der jungen Königin beschränkt bleibt. Ist diese meine Auffassung richtig, so wird es wohl möglich sein, ex- perimentell die Erzeugung von nigella- oder mülleri- Arbeitern durch die der Königin gereichte Nahrung zu veranlassen. Ich habe mich davon über- zeugt, daß man junge Königinnen, welche zur Nestgründung schreiten, auch in abgeschnittenen Stengelgliedern der Imbauva am Leben und bei der Zucht erhalten kann. Damit sie dabei nicht aus Mangel an Nahrung ein- gehen, ist es Sache des Experimentes, sie entweder mit Stomatomen oder mit Müruerschen Körperchen regelmäßig zu füttern und das ltesultat der Züchtung abzuwarten. Soweit meine Erfahrungen reichen, dürfte der Ver- bleib der jungen Königin in der Primordialkammer, also von ihrer Ein- bohrungz in dieselbe bis zum Ausschlüpfen in Begleitung der ersten Pri- mordialarbeiter etwas über 2 Monate dauern. Eine wesentliche Ursache 694 H. v. Ihering. für die Verlängerung dieser Klausur ist in der langen Periode der Untätig- keit des Weibchens gegeben, dessen erste Eier zur Zeit des Hochzeitsfluges noch weit in der Bildung zurück sind und erst in der Primordialkammer ausreifen. Es vergeht daher vom Eintritt in die Primordialkammer. bis zur Ablage des ersten Eies ein Zeitraum von 14—16 Tagen. Merkwürdiger- weise war dieser Zeitraum für die im Laboratorium in Stengelgliedern von Imbauva gehaltenen Weibchen der gleiche, wie bei denen in freier Natur. Um sie unter den letztgenannten Bedingungen zu beobachten, bringt man ein aus einem Imbauva-Internodium herausgeholtes Weibchen auf eine junge lebende, noch gänzlich ameisenfreie Cecropia, wo es behende umherläuft, die Pflanze von oben bis unten untersuchend, um sich schließlich in ein Internodium an der gewohnten Stelle des Prostoma einzubohren. Hat man genügend junge Imbauvas zur Verfügung, so wird es auf diese Weise leicht sein, die Zeitdauer für die einzelnen Phasen der Entwicklung exakt festzustellen. Merkwürdig ist auch die Resistenz des Nestes in den Imbauva-Stämmen durch Zeiträume, welche nach vielen Dezennien, wo nicht gar nach Jahr- hunderten rechnen. Es ist nicht glaublich, daß dieselbe Königin 30, 50 und mehr Jahre sich in demselben Neste stets funktionierend sollte erhalten können. Offenbar muß im Falle des Eingehens der Königin eines der aus- schwärmenden jungen Weibchen nach dem Hochzeitsfluge zu dem Stamme zurückkehren, in welchem sie erzogen wurde. Geschieht dies nicht, so geht die ganze Kolonie ein. Daß dies tatsächlich zuweilen vorkommt, be- weisen die Fälle, in welchen das Nest der Azteca von anderen Ameisen eingenommen wird. Ich erhielt zweimal solche Nester, in dem einen Falle von Camponotus balzani M., in dem anderen von Solenopsis gemi- nata F. besetzt, doch handelte es sich in einem dieser Fälle um einen ab- sestorbenen Imbauva-Stamm. Da die Aztecas ihre Nahrung ausschließlich diesem Baume entnehmen, so geht die Kolonie zugrunde, sobald der Baum abstirbt. Dieser wird dann, wie jeder beliebige andere, nicht von Aztecas bewohnte Baum, von Ameisen anderer Art besucht, die dann schließlich auch das verlassene Nest entdecken und sich zu eigen machen. 7. Die Müllerschen Körperchen. An der Basis des Blattstieles befindet sich bei den Pflanzen von (e- sropta adenopus und palustris ein schildföürmiges Polster von kurzen, steifen, braunen Haaren, das Trichilium, zwischen dessen Haaren die Müller- schen Körperchen hervorsprießen. Diese ovalen, weißen Körperchen werden von den Ameisen der (ecropia aufgesammelt und in den Bau eingetragen, offenbar, um als Nahrungsmittel Verwendung zu finden. Senmper, welcher Fritz Mürrers Beobachtungen bestätigte und ergänzte, hat diese Körper- chen von Ceeropia adenopus genauer untersucht und festgestellt, daß die- Tg Die Geceropien und ihre Schutzameısen. 695 selben Eiweiß und Fett enthalten, also nicht etwa als Exkretionen gelten können, sondern wertvolle Stoffe der Pflanze darstellen, welche diese den Azteca-Ameisen als Gastgeschenk und Anziehungsmittel darbietet. Genaueres über die Verwendung der Mürrerschen Körperchen seitens der Ameisen und überhaupt über die Rolle, welche denselben im Haushalte der Gecropien und ihrer Ameisen zukommt, ist bisher nicht ermittelt wor- den. Es werden daher die im folgenden mitzuteilenden Beobachtungen nicht ohne Interesse sein. An Azteca-Ameisen, welche man in Beobachtungs- gläsern hält, läßt sich leicht die Verwendung der Körperchen studieren. Dieselben werden aus dem Haarfilze ausgelöst und meistens zunächst nach derjenigen Stelle des Nestes gebracht, an welcher sich die Brut angesammelt findet. In jedem einzelnen Falle ist indessen das Vorgehen der Ameisen ein mehr oder minder verschiedenes. Von besonderem Interesse waren für mich Versuche, welche ich mit einem im Februar 1906 erhaltenen Zentral- neste anstellte. Ich brachte zwei Stücke des Nestes in verschiedenen Gläsern unter. In jedem dieser Stücke befanden sich reichlich Arbeiter und Brut in verschiedenen Stufen der Entwicklung. Trotzdem beide Stücke demselben Neste entstammten, verhielten sich die Ameisen in beiden ganz verschieden. In dem einen Glase widmeten die Ameisen alle ihre Auf- merksamkeit der Ordnung des Nestes, sowie der Einsammlung und Unter- bringung der zerstreut umherliegenden Larven und Nymphen. Sobald der von mir hineingesetzte Blattstiel mit den Mürt£rschen Körperchen entdeckt wurde, erregte er große Aufmerksamkeit; die abgeernteten Körperchen wurden sofort nach dem Neste getragen und dort in der Nähe der Brut deponiert. In dem zweiten Versuchsglase verhielten sich die Ameisen ganz anders, indem sie sich vor allem der Nahrungsaufnahme widmeten. Eine Azteca, welche ein Mürırrsches Körperchen erbeutet hatte, lief damit nicht zum Neste, sondern suchte, meistens an der Außenwand des Glases, nahe dem Boden, einen stillen Winkel, um das Körperchen zu verzehren. Das eine Ende desselben wurde dabei in den Mund gesteckt, wobei die Vorderbeine und das Flagellum, die umgebogene Endhälfte der Antenne, hilfreiche Dienste leisteten. Es machte einen sonderbaren Eindruck, zu sehen, wie die An- tennen, welche sonst nur als Tastorgane dienen, hierbei gewissermaßen wie Extremitäten funktionierten. Den Mandibeln kam bei diesem Akte nur eine sekundäre Rolle zu, indem sie gelegentlich das unter ihnen gelegene Körperchen etwas bearbeiteten, gewissermaßen kneteten. Das Körperchen selbst ruhte mit dem Vorderende auf der Wand oder dem Boden des Glases. Trotzdem in dieser Weise Ober- und Unterkiefer, Vorderbeine und Antennen stetig und lebhaft bei dem Akte des Fressens beteiligt waren, verringerte sich das Volumen des Körperchens nur langsam. Die einzelnen Details des ganzen Vorganges konnten bei solchen Ameisen, welche sich nahe an der Außenwand des Glases befanden, sehr gut mit der Lupe be- obachtet werden. 696 N. v. Ihering. Häufig erleidet der Akt des Kauens ein jähes Ende, indem eine vor- beistreichende Ameise mit festem Griffe das Mürrzrsche Körperchen zwischen ihre Mandibeln packt und damit enteilt. Die geschädigte Ameise sucht so gut wie möglich sich vor dem Raube zu sichern, aber, ist ihr einmal die Beute entrissen, so verfolgt sie den Dieb nicht. Zu eigentlichen Kämpfen kommt es nicht. Dies ist um so merkwürdiger, als dieselben Aztecas anderen Ameisen gegenüber, welche in ihr Wohngebiet eindringen, äußerst mutig und streitbar siud. Den an ihr von einer Gefährtin begangenen Diebstahl sucht sie nicht zu rächen, lieber trachtet sie durch die gleiche Handlungsweise sich schadlos zu halten. Übrigens bricht bei dem Raube oft das Körperchen in zwei Teile, so daß der beraubten Ameise noch ein Bissen im Munde stecken bleibt. Die Körperchen selbst werden bei diesen Vorgängen mehr oder minder in ihrer Form entstellt, so daß sie eine höckerige oder beerenartige Gestalt annehmen. Obwohl bei allen untersuchten Stämmen und Nestern besonders hierauf geachtet wurde, so konnte doch niemals eine Larve beobachtet werden, welche ein Mürtersches Körperchen oder sonst einen Nahrungskörper im Munde gehabt hätte. Bei der Glätte und Härte des Körperchens würde auch das Verzehren desselben nicht ohne Hilfe irgendwelcher Extremitäten möglich sein. Die Larven der Aztecas liegen aber steif und unbehilflich im Neste, ohne sich zu rühren. Ihre Ernährung kann mithin nur durch Xtzung seitens der Arbeiter oder Weibchen geschehen. Es gibt noch verschiedene Momente, welche auf indirekte Weise zu demselben Resultate führen, welches aus den vorausgehenden Beobachtungen sich ergibt. Wenn ein befruchtetes Weibchen sich in eine junge Ceeropia einbohrt, so befindet sie sich in der Kammer, in welche sie gelangt, von der Außenwelt völlig abgeschlossen. Die Öffnung, welche sie mit ihren Mandibeln in der Kammerwand herstellte, schließt sich durch die Stomatom- bildung völlig. Dem Weibchen stehen dann nur zwei Nahrungsquellen zur Verfügung, das weiche Parenchym der Innenwand der Kammer und das Stomatom. Letzteres wächst, wenn teilweise abgefressen, wieder nach und erst, wenn die ersten Arbeiter, welche die junge Königin sich aufgezogen hat, erscheinen, wird das Stomatom komplett aufgezehrt und so abgetragen, daß die Öffnung in der Außenwand völlig frei gelegt wird. Die junge Königin lebt also mindestens zwei Monate in ihrer Abgeschiedenheit, ohne in dieser Zeit Mürrrrsche Körperchen verzehren oder ihre Larven damit füttern zu können. Ein anderer ähnlicher Fall liegt vor bei jungen ameisenhaltigen Ce- eropien, welche man umpflanzt. Die Darstellung ScHImPERS erweckt die Überzeugung, daß die Mürrtkrschen Körperchen für das Gedeihen der Kolonie unentbehrlich seien. Von diesem Gedankengange aus nahm ich an, daß die lange Periode des Stillstandes in den Vegetationsvorgängen, welche (as Umsetzen einer Pflanze zur Folge hat, die in ihr lebenden Ameisen zum Die Geeropien und ihre Schutzameisen. 697 Absterben bringen müßte. Das ist aber höchstens für ganz junge und kleine Pflanzen richtig, nicht aber für solche von 2—4 m Höhe, wie ich sie mit Vorliebe für meine Experimente verwendet habe. Eine etwas über 2 m hohe Pflanze, welche Aztecas enthielt, wurde am 2. Januar mit aller Sorgfalt nach dem Parke des Museums gebracht und dort im Waldesschätten gepflanzt. Die Gipfelblätter wurden sofort welk, an ihrer Basis aber er- hielten sich die Trichilien noch einige Tage frisch. Dann trockneten auch sie ein. Am 19. Februar waren junge Blätter am Gipfel im Begriffe sich zu entfalten. Es interessierte mich nun zu wissen, ob die Ameisen dieses Bäumehens, welchen seit 11/, Monaten keine Mürrerschen Körperchen zur Verfügung standen, ihr Brutgeschäft unterbrochen oder fortgesetzt hätten. Die Ameisen wurden durch Einspritzung von »Formicida« bzw. Schwefel- kohlenstoff in die Stammhöhle getötet, und darauf der Inhalt am gespal- tenen Stamme untersucht. Die verschiedenen unter einander in Kommuni- kation stehenden Kammern erwiesen sich in großer Zahl als reichlich mit Brut besetzt, auf allen Stadien der Entwicklung. Zwei Kammern enthielten lediglich Eier und zwar in großer Menge, und in einer dieser Kammern befand sich die Königin. Es geht also auch aus diesem Falle hervor, daß die Azteca-Kolonie zu ihrem Gedeihen und zur Erzeugung und Aufzucht durchaus nicht aus- schließlich auf die Mürterschen Körperchen angewiesen ist. Die eben be- sprochene Pflanze war noch nicht als völlig regeneriert anzusehen, da noch Wochen vergangen wären bis zur vollen Entfaltung der Blätter und Blatt- stiele und der regulären Erzeugung von Mürrerschen Körperchen. Die gleichzeitig gepflanzten Kontrollpflanzen, teils ameisenhaltig, teils ameisen- frei bewiesen, daß der Zeitraum bis zur völligen Wiederherstellung der Pflanze und zur Erzeugung von Mürzerschen Körperchen 2—3 Monate be- trägt, und daß die Ameisen diese Periode des Mangels von Mürterschen Körperchen gut überstehen. Bemerkt muß übrigens werden, daß die Sommermonate Januar bis März, 1906, in welche meine Versuche mit An- pflanzungen von Cecropien fielen, überaus regenreich waren, was natürlich das Anwachsen der jungen Bäumchen in hohem Grade begünstigte. Durch die vorausgehenden Beobachtungen und Experimente wird be- wiesen, daß die Mürterschen Körperchen nicht zur Fütterung der Larven, sondern zur Ernährung der Ameisen dienen, daß diese aber in keiner Weise notwendig auf diese Körperchen angewiesen sind. 8. Die Stomatombildung. Wenn ein Weibchen von Azteca muelleri sich in eine junge Üe- eropie einbohrt, so wählt sie dazu fast ausnahmslos eine dicht unterhalb des oberen Septums der Kammer gelegene Stelle aus, welche mehr oder minder der Insertion des Blattes gegenüberliegt. Diese Stelle, welche ich 698 H. v. Ihering. im folgenden als Prostoma bezeichnen werde, entbehrt der harten Ge- fäßbündel und ist daher, wie ScHımpEr zeigte, für diesen Zweck besonders geeignet. Sie ist leicht erkennbar, weil sie nach unten hin sich in eine seichte Rinne verlängert. Das kleine Loch, welches die Ameise hier öffnet und durch welches sie in das Innere der Kammer einschlüpft, verwächst bald wieder. An der Außenwand verdickt sich das Rindengewebe ein wenig. so daß es leicht ist zu beurteilen, ob das Prostoma intakt ist oder nicht. An der Innenwand des Prostoma tritt nun nach dessen Durch- bohrung eine lebhafte Wucherung der Parenchymes ein, als deren Folge sich ein in das Lumen der Kammer vorspringender, rundlicher oder koni- scher, kompakter Körper ausbildet. Diesen, von Frırz MüLLrr als blumen- kohlartige Wucherung bezeichneten Körper nenne ich Stomatom (ef. Tafel X Fig. 4). Die homogene, feste Masse des Stomatomes ist von nicht unangenehmen, etwas an Haselnuß erinnerndem Geschmack. Sie verdient ein eingehendes Studium, sowohl in bezug auf ihre chemische als in bezug auf ihre histo- logische Beschaffenheit und namentlich auch mit Rücksicht auf die Frage, ob etwa ein organisierter Träger des Giftes existiert, welcher mit dem Speichel des Ameisenweibchens inokuliert, die hypertrophische Wucherung des Parenchymes verursacht. Ilier handelt es sich für mich nur darum, die biologische Bedeutung dieser Körper festzustellen. Die Art, wie dieselben namentlich bei vor- geschritteneren Stadien des Brutgeschäftes abgekaut und schließlich bis auf die Wurzel abgetragen sind, weist auch ohne chemische Untersuchung darauf hin, daß wir es mit einem wertvollen Nahrungsmaterial zu tun haben. Sind die Arbeiter der ersten Brut ausgeschlüpft, so wird das Stoma völlig eröffnet, und die ganze kleine Kolonie verläßt die Stätte ihrer Wiege, um in eine der höher gelegenen Kammer einzuwandern. Jetzt beginnt eine neue Wucherung des Stomatomes in der verlassenen Kammer, welche einerseits zum Verschluß und zum schließlichen Verwachsen des Stoma führt, andererseits das Stomatom wieder zur vollen Ausbildung bringt. Wenn man daher ein junges Üecropia-Stämmchen der Länge nach spaltet, so kann man diese ältesten, provisorischen Brutkammern an dem wohlerhaltenen Stomatom leicht erkennen. In den oberen Kammern solcher gespaltenen Stämmehen gewahrt man ebenfalls zahlreiche Stomatome und es ist auffallend, daß dieselben nicht aufgezehrt wurden. Wie mir scheint, wird das Parenchym bei solchen älteren Stomatomen zu hart, um noch genießbar zu sein. Eine auffällige Erscheinung ist es ferner, daß auch an den Septen der Wohn- und Brutkammern häufig Stomatome angetroffen werden. Es geht daraus hervor, daß ihre Bildung nicht von der Wandung der Kammern Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 699 schlechthin ausgeht, sondern nur von deren innerer Parenchymschicht. Eben so wenig ist natürlich die Entstehung des Stomatoms an eine be- stimmte Stelle, wie etwa das Prostoma gebunden. Von Interesse ist in dieser Hinsicht eine Beobachtung, welche ich an einem jungen Üerropia- Schößling machte. Eine der Kammern fiel mir dadurch auf, daß sie an zwei Stellen durchbohrt war, am Prostoma und an der gegenüberliegenden Wand. Bei der Untersuchung ergab sich, dal die Kammer zwei Weibchen enthielt, von denen eines tot am Boden lag, und daß an beiden Durch- bohrungstellen sich je ein Stomatom gebildet hatte. Ich habe einige Versuche angestellt zur künstlichen Erzeugung von Stomatomen. Es schien mir, daß ein relativ so einfacher Prozeß, wie die Entstehung eines Stomatomes infolge der Durchbeißung der Kammerwand durch das Weibchen, auch künstlich nachahmbar sein müsse. Offenbar kommen hierbei zwei Momente in Betracht, die mechanische Verletzung der Wandung und der Einfluß des Speichels des beißenden Insekts. Es schien mir, als ob letzterer Punkt von besonderer Bedeutung sei, weil Ver- suche mit künstlicher Durchbohrung der Wandungen gekammerter Pflanzen stets ein negatives Resultat lieferten. Ich experimentierte in dieser Ilin- sicht mit 1—2 ın hohen Schößlingen von Bambus und Rieinus. Das Re- sultat war stets ein negatives. Es kam nicht zur Wucherung eines Narben- gewebes, vielmehr ging die Umgebung der Stichwunde in Fäulnis über und fiel schließlich aus, nachdem sich eine Demarkationslinie gegen das gesunde Gewebe ausgebildet hatte. Bei der Imbauva liegen die Verhältnisse anders. Einstiche mit einer groben Nadel in das Prostoma blieben meist ohne Er- folg. In manchen Fällen trat Fäulnis der Umgebung ein und die Kammer füllte sich zum Teil mit wässeriger Flüssigkeit. Auch wenn ich mit der Nadel der Bravazschen Spritze Einstiche machte unter Einträufelung einer konzentrierten Lösung von Klapperschlangengift oder von Serum antiophidi- cum, war der Erfolg der nämliche. Ich versuchte es dann mit Speichel- lösungen der Azteca-Ameisen, wobei 100 Köpfe einmal mit 6 g, einmal mit 3 g Leinwasser zerrieben wurden. Die stärkere Lösung veranlaßte in einigen Fällen aber nicht in allen die Bildung eines Stomatomes. Wichtiger erwies sich die mechanische Verletzung. Wurde mit einer feinen Messer- klinge ein kräftiger Längsschnitt in das Prostoma gemacht, oder ein kleines Loch durch Ausschneiden hergestellt, so kam es zur Ausbildung eines Stomatomes. Wahrscheinlich wirkt der Speichel der Königin stärker, als jener der Arbeiter. Wenn letztere an größeren Bäumen im Prostoma ihre Ausgangsöffnung herstellen, so entsteht kein Stomatom. Die Ausbildung desselben hängt wesentlich mit dem Jugendstadium des Baumes und der Tätigkeit der jugendlichen Königin zusammen. In bezug auf die chemische Beschaffenheit der Stomatome gebe ich im folgenden einige Informationen, für welche ich Herrn Dr. Lourexco (iRANATO, derzeitigem Direktor des agronomischen Institutes in Campinas, zu Danke 700 H. v. Ihering. verpflichtet bin. Derselbe teilt mir mit, daß die übersandten Stomatome zusammen nur 4.5 g an Gewicht betrugen, so daß von einer quantitativen Analyse nicht die Rede sein konnte, sondern nur von einer qualitativen, deren wesentlichstes Resultat das folgende war: »Die übersandten Körper- chen bestanden der Hauptsache nach aus einer fettigen, weißen Substanz, ähnlich vegetabilischem Wachs, und aus zuckerartiger Substanz (»Materia saccharina«), welche sich zum mindesten aus zwei verschiedenen Arten von Zucker zusammensetzte. Eine derselben reduziert direkt Frurınesche Lösung, ist also wahrscheinlich Glukose, die andere tut dieses erst nach Zusatz von Mineralsäure, ist also wahrscheinlich Saccharose. Stärke war nicht nachzuweisen, eben so wenig wie ähnliche Körper, welche mit Jod- tinktur eine Reaktion ergeben hätten, auch nicht bei mikroskopischer Untersuchung. Hinsichtlich der Anwesenheit von eiweißhaltiger und faseriger Substanz blieb es fraglich, ob dieselbe dem Stomatom entstammie oder den angrenzenden Teilen der Wandung des Stengels.« 9. Verhalten der Aztecas gegen andere Insekten. Setzt man eine Blattschneiderameise, eine Atta, auf das Blatt einer von Aztecas bewohnten Imbauva, so dauert es in der Regel nicht sehr lange, bis dieselbe von einer Azteca bemerkt wird. Diese laufen, wenn auch in geringer Zahl, auf den Blättern und Zweigen der Pflanze umher, gewisser- maßen Polizeidienst versehend, und sie stürzen sich sofort auf die Atta, trotz deren erheblich beträchtlicherer Größe und Stärke. Da die Aztecas an dem harten Leibe der Atta nichts ausrichten können, so haben sie es wesentlich auf deren Beine und Antennen abgesehen. Mit der am Tarsus festhängenden Azteca marschiert die Atta unbequem, aber sie macht keinen Versuch, sich derselben durch einen Biß ihrer kräftigen Mandibeln zu entledigen. Bald gesellen sich noch weitere Aztecas als Angreifer hinzu und die mehr und mehr in Verwirrung geratende Atta läßt sich zu Boden fallen mit samt ihren Peinigern, die auch dann noch nicht von ihrem Opfer ablassen. Hätte die Atta von vornherein die Situation er- kannt, so wäre es ihr ein leichtes gewesen, unbeschadet den Baum zu verlassen, da ihre langen Beine sie rasch aus dem Gesichtskreise ihrer Verfolger entrücken. Statt dessen läuft sie auf demselben Blatte in ver- schiedenen Richtungen zwecklos umher, dabei immer mehr die Aufmerk- samkeit ihrer Feinde auf sich lenkend. Dem Benehmen der Aztecas gegen die Attas liegt nicht etwa eine besondere Abneigung zugrunde, sie ver- fahren vielmehr in gleicher Weise auch mit anderen Ameisen. Versuche, welche ich mit Ameisen der Gattungen Gamponotus, Solenopsis USW. anstellte, führten stets zu gleichem Resultate. Niemals habe ich jedoch gesehen, daß die Aztecas eine andere auf die (eeropia gesetzte Ameise ge- tötet hätten. Dieselben fallen vielmehr schließlich mitsamt ihren Peinigern Die Geeropien un« ihre Schutzameisen. 01 vom Baume herunter, oder sie springen wie Solenopsis absichtlich von demselben alı. So mutig die Aztecas auch auf ihrer (eeropia sind, so sind sie doch außerhalb dieses ihres Wohnplatzes von relativ harmlosem Naturell. Ich habe Versuche gemacht über die Art, wie sich im künstlichen Beobachtungs- neste verschiedene Ameisen den Sauvas gegenüber verhalten. Letztere, Atta sexdens, ist ein starkes, aber unbeholfenes und nicht eben mutiges Tier. Exemplare, welche in ein großes Glas mit Prenolepis fulva ge- bracht werden, fielen diesen regelmäßig zum Opfer. Die kleine Ameise brachte ihre Bisse mit Vorliebe an der Unterseite der Gelenke der Ex- tremitäten an. Ein Dutzend solcher Bisse, auf welche die Atta jedesmal mit einem leichten Zittern reagierte, genügte, um sie zu töten, bzw. zu- nächst in einen lethargischen Zustand zu bringen. Ähnlich, nur stürmi- scher, ging Solenopsis geminata vor. Die Atta-Arbeiter setzten sich im allgemeinen nicht zur Wehr, obwohl ihr großen Kräfte ihnen eine ge- wisse Überlegenheit gewähren, von denen sie zuweilen mit Erfolg Gebrauch machen. Eine von Solenopsis getötete Sauva hatte eine Solenopsis zwischen ihren Kiefern und die Kadaver von drei anderen von ihr ge- töteten zwischen Thorax und Kinn. Im Gegensatze dazu verhielt sich eine im Beobachtungsneste gehaltene Kolonie von Azteca muelleri gegen die Sauvas gänzlich indifferent. Es ist danach klar, daß die Aztecas weder mutiger sind, als andere Ameisen, noch auch eine spezielle Abneigung gegen die Blattschneider- Ameisen besitzen. Der Grund für die Bissigkeit der Aztecas ist lediglich der auch den meisten anderen Ameisen zukommende Trieb, ihr Nest zu schützen. Was sie in diesem Bestreben nicht irritiert, wird auch beson- derer Beachtung von ihnen nicht für wert gehalten. Dies gilt namentlich für verschiedene Käfer der Familie Chrysomelidae, welche das Blatt der Imbauva häufig zerfressen, indem sie große Löcher in die Blattfläche zwi- schen Mittelrippe und Rand nagen. Eine hierher gehörige Art von Käfern Procalus cayennensis F., sowie eine ähnliche kleinere Art, legen auf das Blatt der Cecropia ihre Eier, welche hier ihre ganze Entwicklung durchlaufen. Die Larven nagen die oberen Schichten des Blattes weg, sie werden aber trotz des großen Schadens, den sie dem Blatt zufügen, von den Ameisen nie behelligt. Auch Schmetterlingsraupen wurden von uns einigemal auf Cecropia-Blättern gefunden. Auch der schlimmste Feind der Imbauva, das Faultier (Bradypus tridactyiusL.), welches die Blätter dieses Baumes mit Vorliebe frißt, wird von diesem Unternehmen durch die Ameisen nicht abgehalten: sein dichter, langer Pelz mag ihm in dieser Hinsicht sehr zu statten kommen. Herr Canpınno PEproso, auf dessen Erfahrung in dieser Hinsicht ich mich ganz verlassen kann, versichert mir, das Faultier oder die durch seine Krallen verursachten Spuren desselben, lediglich auf der weißen Imbauva, Ceeropia adenopus, gefunden zu haben. Es ist also 702 H. v. Ihering. gerade die mit Ameisen besetzte Imbauvaart der Schädigung durch Faul- tiere ausgesetzt, während die ameisenfreie Art, €. hololeuca, vom Faultier nicht besucht wird. Aus den im vorausgehenden mitgeteilten Beobachtungen geht hervor, daß die Aztecas tatsächlich andere Ameisen von der Imbauva fernhalten, wie es die Scnımrersche Theorie fordert. Dies gilt jedoch nicht ausnahms- los, und Ameisen, welche den Aztecas ungefährlich erscheinen, werden von ihnen gelegentlich auf ihrer Pflanze geduldet. Dies kommt namentlich dann vor, wenn ein Teil der Cecropia für die Aztecas durch Fäulnis oder Aus- trocknung unbewohnbar geworden ist. Es kommt zuweilen vor, daß von Septen einiger, oberer Kammern lebhaft wuchernde Neubildungen ausgehen, mehr oder minder verzweigte Exkreszenzen, deren ältere, abgestorbene Teile eine dunkle Farbe annehmen, abfallen und schließlich als eine dunkle, modrige Masse das Innere der Kammer füllen. In diesen für die Aztecas unbewohnbaren Kammern trifft man Larven von Dipteren, sowie auch gelegentlich kleine Kolonien einer baumbewohnenden Ameise der Gattung Grematogaster. In einem anderen Falle war der obere, abgestorbene Teil eines Baumes stehen geblieben neben dem neuen, vom unteren Teile hervorgewachsenen Triebe. Letzterer enthielt Aztecas, der morsche Teil große, rotgelbe Ameisen, Camponotus balzani Emery. In dem von ihnen bewohnten Teile der Cecropia lassen aber die Aztecas andere Ameisen- nester nicht zu. Wenn hiernach offenbar auch die Aztecas den von ihnen bewohnten Imbauvas einen gewissen Schutz gewähren gegen schädliche Insekten und namentlich auch gegen Schlepperameisen, so beweist dies doch nicht die Richtigkeit der Schimperschen Theorie, insofern nicht auch der Nachweis erbracht wird, daß überhaupt die Cecropien eines solchen Schutzes be- dürftig sind. Scenmmper macht sich die Sache leicht, indem er angibt, bei Blumenau öfters Cecropien beobachtet zu haben, welche Fraßspuren von Atta aufweisen und hinzufügt, daß die betreffenden (ecropien sich selbst als ameisenfrei erwiesen. Hier liegt vielleicht ein Irrtum ScnımPpErs VOT. Er hat nicht etwa Attiden auf Gecropien beobachtet oder beim Schneiden von Blättern angetroffen, sondern Fraßspuren an den Blättern gesehen, von denen er annahm, sie seien durch Attiden verursacht. Diese Annahme, bezüglich deren schon ULe Zweifel äußerte, ist wahrscheinlich irrig. Soviel ich auch besonders hierauf geachtet, so habe ich doch nie an Cecropien Blattschneider oder Spuren von deren Arbeit beobachtet. Ich habe auch alle die Personen, die für mich bei diesen Studien tätig waren, zu ent- sprechenden Beobachtungen veranlaßt, aber stets mit negativem Resultate. Von besonderem Werte scheinen mir in dieser Hinsicht auch die Angaben der von mir verwendeten Waldarbeiter, namentlich von Canpınno PEDROSO, weil derselbe stetig mit dem Fällen von Imbauvas beschäftigt ist. Auch diese Kenner des Waldes haben noch niemals Imbauvas gesehen, deren Die Ceeropien und ihre Schutzameisen. 083 Blätter von Schleppern angefressen worden wären. Dies gilt ebensowohl für die Jungen, aımeisenfreien, wie für die älteren Bäume, ebensowohl für Ceceropia adenopus, wie für Cecropta hololeuca. Ich habe Versuche ange- stellt mit Cecropia-Blättern, welche ich neben Atta-Nestern auf den Boden legte. In vielen Fällen blieben diese Blätter unberührt, in anderen aber wurden Stücke von ihnen abgeschnitten. Noch jetzt habe ich ein kleines Nest von Atta ambigua Em. im Beobachtungsglase, welchem ich Blätter verschiedener Art beigab, darunter auch solche der roten und weißen Imbauva. Von allen wurden und werden noch vor meinen Augen Stücke abgeschnitten. Diese Erfahrung könnte als eine Bestätigung der Scninper- schen Ansichten aufgefaßt werden, ist es aber in Wahrheit nicht. Im allgemeinen werden solche Blätter, aus welchen die Attiden niemals Stücke schneiden, von ihnen nicht verschmäht, sobald sie welk sind. Ich habe einmal eine Anzahl Waldbäume von 30—40 Arten in einer Art Baum- schule angepflanzt und dabei festgestellt, daB die Schlepper die welken Blätter auch von solchen Arten abtrugen, welche sie im Leben niemals anrührten. Selbst milchhaltige Blätter, wie diejenigen des Mandiok, werden in diesem Zustande abgetragen. Die Frage, auf die es ankommt, ist daher lediglich die, ob gesunde am Baume stehende Blätter von Ceceropea von Blattschneidern besucht und geschnitten werden. Nachdem ich bereits oben meine bezüglichen Erfah- rungen mitgeteilt, erübrigt mir es nur noch hervorzuheben, daß dieselben sich auch auf Bäume von Üecropta adenopus beziehen, welche ameisen- frei geblieben sind. In dieser Hinsicht ist für mich besonders folgende Erfahrung maßgebend. Vor fünf Jahren pflanzte ich, wie schon oben erwähnt, im Parke des Museums eine junge Cecropia, die jetzt zu einem schönen Baume herangewachsen ist. Da es bisher in dieser Gegend keine Gecropien gab, so blieb der Baum ameisenfrei. Derselbe stand beinahe in einem riesigen Hügelneste von Atta sexdens drin, ist aber niemals von denselben behelligt worden, weder auf den früheren noch auf den späteren Stufen seines Wachstums. Ebensowenig sind andere, später an derselben Stelle gepflanzte Geeropien von den Sauvas je behelligt worden. Jetzt habe ich das große Atta-Nest zwar zerstört, aber gleichwohl noch kürzlich Exemplare von Atta sexdens und A. ambigua am Fuße eines der jün- geren Bäumchen beobachtet. Es sind also auch die ameisenfreien Cecröpien, jüngere wie ältere Bäume, absolut immun den hiesigen Blattschneidern gegenüber. Da auch Frırz MürLer die Angabe macht, gelegentlich ameisenfreie Imbauvas beobachtet zu haben, deren Blätter von Attiden zerfressen waren, so bleibt ein scheinbar unlösbarer Widerspruch bestehen zwischen den Erfahrungen von Frırz Mürter und Scenmmper einerseits, UrE und mir an- dererseits. In Wirklichkeit dürfte ein solcher Widerspruch jedoch nieht bestehen, weil es sich um verschiedene Arten von »Blattschneidern« handelt. Botanische Jahrbücher. XXXIX. Bd. 40 704 H. v. Ihering. Wenn wir von den kleineren, verhältnismäßig wenig schädlichen Arten absehen, so sind die schlimmsten Blattschneider hier in Sao Paulo Atta sexdens L. und A. ambigua Em., welche jedoch beide in Sta. Catharina nicht vorkommen. Andererseits ist die in Sta. Catharina häufige und be- sonders schädliche Atta nigra F., resp. hystrix aut. bisher in Säo Paulo und Rio de Janeiro nicht aufgefunden worden. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese verschiedenen Arten in ihrer Lebensweise und ihrem Verhalten den Imbauvas gegenüber Unterschiede unter einander aufweisen. Die Gleich- gültigkeit, mit welcher Frırz MürLer und ScHimper die Details der Arten- bestimmung sowohl bezüglich der Ceceropien, als auch hinsichtlich der Blattschneiderameisen behandelt haben, erschwert eben in erheblichem Grade eine eingehende Diskussion. Bezüglich der Cecropias habe ich diese Lücken jetzt ausfüllen können, nicht aber hinsichtlich der Atta-Arten von Sta. Catharina. Im übrigen sind auch hinsichtlich des Staates Sta. Catharina die Angaben der verschiedenen Forscher nicht ganz in Übereinstimmung. So berichtet Mörter (Nr. 13, p. 82), Imbauvas beobachtet zu haben, welche reichlich mit Aztecas besetzt waren und doch von Schleppern, Atta disci- gera, bedeckt waren. Das gegenseitige Machtverhältnis ist eben bei den verschiedenen Ameisen nicht immer das gleiche, ebenso, wie auch ihre Neigung und Abneigung gewissen Pflanzen gegenüber wechselt. (Gerade Atta nigra und andere Verwandte aus der Gruppe der A. hystrix sind in dieser Hinsicht wohl vorurteilsfreier, als die meisten anderen Arten. So habe ich gelegentlich Ameisen dieser Gruppe in Rio Grande do Sul Blätter von Mais schneiden sehen, einer Pflanze also, die doch im allgemeinen immun den Schleppern gegenüber ist. Jede solche Immunität ist eben nur eine relative. 10. Symbiose und Selektion. Das konstante Verhältnis, in welchem die Aztecas zu ihrer Wirts- pflanze, der Imbauva, stehen, ist von den verschiedenen Autoren als Sym- biose bezeichnet worden. Nachdem zuerst Berr hierauf hingewiesen, haben zumal Fritz Mürer und A. Scuinper diesen Verhältnissen ihre Aufmerk- samkeit geschenkt und sie als durch natürliche Zuchtwahl entstanden zu erklären versucht. Schon Ur hat wiederholt darauf hingewiesen, daß bis Jetzt weder die Biologie der Aztecas genügend studiert, noch auch nach- gewiesen sei, daß die Attas eine Vorliebe für Cecropia-Blätter besäßen . (ef. Ure Nr. 19, 4900 p. 342 und Nr. 18, 1900 p. 124). Wie sehr diese Bedenken Ures und die schon früher von mir ausgesprochenen (Nr. 11, 1891 und Nr. 42, 4894 p. 364-370) begründet sind, dürfte aus den vorausgehenden Mitteilungen zur Genüge klar geworden sein. Wenn ich dabei zu dem Resultate gelangt bin, daß die Blätter der Imbauva von den Blattschneidern am lebenden Baume verschmäht werden, so steht dieses Ergebnis in direktem Widerspruche mit den Angaben von Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 105 Fritz MüLzer und A. Scnimper. Beide Autoren versichern öfters, ameisen- freie Cecropien bei Blumenau beobachtet zu haben, deren Blätter von Schleppern zerfressen waren. Es ist unter den Umständen nötig zu ver- suchen, die Ursache dieser Widersprüche aufzudecken. . Ein großer Unterschied zwischen Sao Paulo und Rio de Janeiro einer- seits, Sta. Catharina andererseits, besteht zunächst darin, daß die in den erstgenannten Staaten so häufige Sauva in Sta. Catharina fehlt. Obwohl auch die dort vorkommenden kleineren Arten wie Atta octospinosa Reich., coronata F., nigra F. und andere ebenfalls erheblichen Schaden in den Pflanzungen und Gärten anrichten, so ist ihre Bedeutung in dieser Hinsicht doch nicht annähernd mit jener der Sauva zu vergleichen. Übrigens kommen kleinere Atta-Arten auch hier in Säo Paulo neben der Sauva vor, und wäre mir daher hier ebenfalls die Gelegenheit geboten gewesen, ihre Angrifle auf die Imbauvas zu beobachten. Diese kleineren Atta-Arten, wie namentlich A. ambigua Em., sind nicht nur im Park des Museums zahlreich vertreten, sondern auch in dem Ypiranga-Walde, wo ich sie an Bäumen arbeiten sah; wogegen die Imbauvas von ihnen unberührt blieben. Ich kann also lediglich feststellen, daß hier die ameisen- freien Gecropien von Schleppern nicht behelligt werden. Es liegt die Mög- lichkeit vor, daß die Zerstörung der Blätter, auf welche sich Schinrer bezieht, von anderen Insekten, zumal Käfern herrührten. Angenommen aber auch, daß Atta nigra F. und Verwandte in Sta. Catharina sich etwas anders verhielten, als die Arten von Säo Paulo, so können doch derartige Ausnahmsfälle nicht als Grundlage für eine Theorie dienen. In der Form, wie diese Angaben von MüLLer und Scuinper vorliegen, ist überhaupt nichts mit ihnen anzufangen, weil beide Forscher keinerlei Angaben machen über die dabei in Betracht kommenden Ameisenarten. ScHIMPERS ganze Auffassung der Schädigung der Pflanzenwelt durch die Attiden ist eine vollkommen verkehrte. Für ihn sind die Attiden der schlimmste Feind nicht nur der Ceeropien, sondern überhaupt der brasilia- nischen Waldvegetation. Zahllose Individuen nicht nur, sondern Arten sogar, werden und wurden durch die Blattschneider vernichtet und im Kampfe gegen sie blieben nur die resistenten Arten erhalten, wogegen natürlich von auswärts importierte Gewächse, namentlich Kulturpflanzen, in besonderem Grade der Vernichtung durch die Schlepper ausgesetzt sind. Dies alles ist nichts als ein Phantasiegebilde. Ich habe durch Jahre die Beobachtung verschiedener Atta-Nester durchgeführt und darüber in meiner Arbeit über Ameisen von Rio Grande do Sul eingehend berichtet. Weit davon entfernt, die Umgebung der Atta-Nester mehr oder minder ver- wüstet anzutreffen, beobachtet man, daß dieselbe eine durchaus normale Zusammensetzung ihrer Vegetation aufweist. Die teilweise oder ganz ent- blätterten Gewächse sterben nicht ab, sondern treiben sehr rasch neue Blätter und erholen sich schnell, auch wenn die Ameisen von Zeit zu Zeil 4ö* 706 H. v. Ihering. die Prozedur des Blattschneidens wiederholen. Dies gilt nicht nur für ein- heimische, sondern auch für importierte Gewächse, wie z. B. Rose und Orange. Sträucher und Bäume verhalten sich darin nicht anders, wie etwa die Gräser der Fluren, welche, von den Attiden ganz abgesehen, von Vieh beweidet werden. Ich konnte feststellen, daB 183 Kolonien von Atta lundi dieselbe Grasmenge konsumieren, wie eine Kuh. Scnımpers Meinung, daß Gräser von den Blattschneidern nicht geschnitten würden, ist danach zu berichtigen. Ich habe kürzlich ein großes Nest von Atta sexdens, der Sauva öffnen lassen, dessen Kammern sich sämtlich als mit Gras- stücken gefüllt erwiesen. Auch Scawmpers Ansicht, daß die importierten Gewächse in höherem Grade den Angriffen der Blattschneider ausgesetzt seien, als die einheimischen, trifft nicht zu. Betrachten wir z. B. in dieser Hinsicht die Fruchtbäume, so werden Äpfel, Wein, Orange und andere mit Vorliebe angegriffen, während z. B. die Zitrone immun ist und selbst von den verschiedenen Sorten der Orange werden einige von Schleppern geschnitten, andere nicht. Ricinus wird stets, Kaffee zumeist verschont, und doch sind beide Kinder fremder Zonen. Banane und Ananas leiden nie von Schleppern, Jaboticaba (Kugenia), Aracä (Psidium) und manche andere einheimische Fruchtbäume aber in hohem Grade. Es ist bis jetzt nicht möglich zu sagen, worauf die Immunität mancher Gewächse gegen die Angriffe der Schlepper sich gründet. Unberührt bleiben Pllanzen, die reichlich klebrigen Milchsaft führen, aber ich habe gesehen, daß auch von solchen Pflanzen die mehr oder minder alterierten Blätter eingeknickter Äste geschnitten werden, und ich wies oben darauf hin, daß viele Blätter, welche an der lebenden Pflanze nicht von Attiden berührt werden, nachdem sie abgebrochen oder sonstwie mehr oder minder welk seworden, von den Schleppern geschnitten werden. In diese Kategorie sehören auch die Blätter der Imbauva. Übrigens ist die Immunität vieler Gewächse nur eine relative. Während Mais im allgemeinen von den Blatt- schneidern verschmäht wird, kommt es doch zuweilen vor, daß Schlepper, namentlich Atta laticeps Em. ihn angreifen. Das Blatt des Kaffeestrauches ist der Sauva wenig dienlich für ihre Zwecke und doch schneidet sie es da, wo in weiten Plantagen ihr wenig andere Gewächse zur Verfügung stehen. Es ist daher auch schwer zu glauben, daß die natürliche Zucht- wahl Pflanzen in Menge schaffen könnte, welche resistent oder immun den Blattschneidern gegenüber wären. Noch ein Punkt ist hierbei zu beachten. Vielfach verschonen die Schlepper junge Pflanzen soleher Bäume, deren Blätter sie im übrigen gerne schneiden. Diese Tatsache, die sich wahrscheinlich durch besondere Eigenheiten der Blätter junger Pflanzen erklärt, macht es verständlich, dab die Pflanzen, trotz der Attiden, gut heranwachsen. Naturgemäß sind Junge und jüngste Pflanzen den Angriffen der Attiden gegenüber empfindlicher als ältere. In diesem Sinne ist es nun interessant, daß die jungen Cecro- Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 707 pien der verschiedenen Arten ameisenfrei sind und doch von den Attiden nicht zu leiden haben. Bis zu einem gewissen Grade erklärt sich dies vielleicht durch die Anwesenheit der dicht verfilzten Fäden an der Unter- seite des Blattes. Ich habe aber durch Versuche festgestellt, daß solche Blätter in halbwelkem Zustande von den Schleppern ebenso leicht ge- schnitten wurden, wie Blätter älterer, weiblicher Bäume, welche dieses Filzbelages entbehren. Man müßte allenfalls annehmen, daß dieser Filz- überzug am lebenden Blatte die Schlepper mehr genierte, als am halb- welken. Stellen wir uns das Verhältnis in diesem Sinne vor, so stimmt es gut zur Mürrer-Scnuimperschen Theorie, denn die alten Blätter, welche also keinen Schutz mehr den Blattschneidern gegenüber besitzen, sind vor ihnen durch die Schutzameisen geschützt, während die Blätter jüngerer ameisen- freier Cecropien ihren Schutz haben in dem Filzüberzuge der unteren Seite. Auch die Trichilien und Mürrerschen Körper fehlen der ameisenfreien jungen Pflanze. Die Angelegenheit der natürlichen Zuchtwahl wird da- durch immer komplizierter. Hat sie erst einmal in dem Filzüberzuge der unteren Blattseite ein Schutzmittel gegen die Blattschneider zustande ge- bracht, warum sollte sie dann dieses nicht einfach beibehalten, statt ein weiteres Kunststück dadurch zu vollbringen, dal sie die Blätter der älteren Ceeropia adenopus durch Verlust des Filzüberzuges des Blattes aufs neue schutzbedürftig macht, um dann wiederum mit Ililfe der Schutzameisen das Blatt vor Schleppern zu sichern. So unglaublich auch eine solche Erklärung ist, so sehe ich doch vom Standpunkt der Selektionslehre und zur Rettung der Scnimperschen Theorie keinen anderen Ausweg. Daß die Existenz von Trichilien und Mürterschen Körperchen bei älteren Imbauvas als eine Anpassung an die Myrmekophilie der Gecropien aufzufassen ist, scheint mir nach den hier mitgeteilten Untersuchungen nicht zweifelhaft. Beachtenswert ist dabei, daß diese Gebilde den jungen Pflanzen fehlen, das heißt also denjenigen Entwicklungsstufen und Arten, welche frei von Ameisen sind. Im Sinne der natürlichen Zuchtwahl läßt sich aber auch dieses Verhältnis nicht begreifen, denn weder die Königin bei Be- gründung des neuen Stammes, noch auch die schon volkreiche Kolonie während der monatelangen, blattlosen Periode bei der Umpflanzung einer Geeropie verfügen über Mürrersche Körperchen, ohne darum zu verhungern. Wenn daher die Mürterschen Körperchen und ihre phylogenetische Aus- bildung vorläufig noch in ein Dunkel gehüllt bleiben, für dessen Erhellung nicht Spekulation, sondern neue Tatsachen nötig sind, so hat doch der Gegenstand schon viel von seiner Unbegreiflichkeit verloren, seit wir durch Urs auf die bei anderen Pflanzen vorkommenden Ameisenbrötchen hinge- wiesen worden sind. Vielleicht bieten die extranuptialen Nectarien in morphologischer Hinsicht Übergänge und den Schlüssel zum Verständnisse. Erinnert man sich der hier festgestellten Tatsachen, daß ameisenfreie 708 H. v. Ihering. Geeropien inmitten zahlreicher Kolonien von Blattschneidern verschiedener Arten aufwachsen können, ohne daß ihre Blätter von diesen vermeintlichen Feinden zu leiden hätten, und daß andererseits die Blätter der ameisen- führenden Imbauvas aufs schmählichste von Insekten verschiedener Art zerfressen werden, ohne daß die Azteca-Ameisen ihre Wirtspflanze gegen diese lästigen Schädlinge verteidigen, wie sie das denn ja auch dem Faul- tiere gegenüber nicht tun, so wird es klar, daß der Vorteil bei diesem Zusammenleben fast ausschließlich auf Seite der Ameisen liegt. Geht eine ameisenführende Ceeropia ein, so verhungert, resp. stirbt die Azteca- Kolonie, stirbt aber letztere oder bleibt ein Baum von vornherein ameisen- frei, so hat das auf das Gedeihen des Baumes nicht den geringsten Einfluß. In einem solchen Falle habe ich den abgestorbenen Baum untersucht; von dem Neste der Azteca hatte eine andere Ameise, Solenopsis geminata F., Besitz ergriffen, der es nur um die Wohnung zu tun ist, während die Azteca von dem Baume außer der Wohnung auch die Nahrung erhält. Dies sind Tatsachen, nach denen die einer falschen Theorie angepaßte bisherigen Auffassung der Ameisenpflanzen modifiziert werden muß. Dies erscheint um so eher notwendig, als auch Versuche ähnlicher Art an anderen Ameisenpflanzen zum gleichen Resultate geführt haben. Ich ver- weise in dieser Hinsicht auf die Experimente von Trrur, denen zufolge Exemplare von Myrmecodia, welche künstlich ameisenfrei gemacht wurden, ebenso gut gediehen, wie solche, die ameisenhaltig waren. Das Verhältnis der Ameisen zu ihren Wirtspflanzen ist von den ver- schiedenen Autoren als Symbiose bezeichnet worden. Letzterer Begriff wird in der Literatur oft in einem sehr weiten Sinne gefaßt, es ist aber klar, daß davon sowohl mehr oder minder zufällige Vergesellschaftungen, als auch der Parasitismus ausgeschlossen werden sollen. Während die Vergesellschaftung zweier, verschiedenartiger Organismen bei dem Parasitis- mus nur für einen der beiden Teile, den Parasiten oder Inquilinen, unent- behrlich ist, für den andern Teil aber schädlich oder indifferent, so ist bei der idealen Symbiose das Verhältnis ein solches, daß das Zusammenleben unentbehrlich ist für beide Teile. Betrachtet man hiernach das Verhält- nis der Aztecas zu der Imbauva, welche sie.bewohnen, so ist im voraus- sehenden der Nachweis erbracht worden, daß die MÜLLER- Schnimpersche Theorie falsch ist, und daß es die Ameisen sind, welche fast ganz aus- schließlich den Vorteil ziehen aus der Vergesellschaftung. Das gute (re- deihen ameisenfreier, weißer Imbauvas tut dar, daß sie ohne ihre »Sehutz- ameise< ebenso gut bestehen, wie junge Pflanzen derselben Art oder wie Pflanzen von C. hololerten, welche stets der Ameisen enthehren. Das Verhältnis dieser Ameisen zu ihrer Wirtspflanze ist daher eher dem Para- sitismus gleich zu stellen, als der echten Symbiose. Kompliziert wird in dem Falle der Imbauvas das Verhältnis dadurch, daß bei den myrme- kophilen Ceeropien verschiedene Erscheinungen auftreten, welche als An- Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 709 passungsvorgänge mit Bezug auf die Ameisen aufzufassen sind. Daß diese Vorgänge nicht durch das Wirken einer natürlichen Zuchtwahl erklärt werden können, ist in der vorliegenden Arbeit nachgewiesen worden, indem die Irrigkeit der Scnimperschen Voraussetzungen in biologischer Hinsicht dargetan wurde. is ist daher klar, daß die Erklärungsversuche der uns beschäftigen- den Myrmekophilie ‘auf andere Weise erfolgen müssen. Das ganze An- passungsverhältnis erweckt den Eindruck, daß es in seiner jetzigen, seit unzähligen Jahrtausenden fixierten Vervollkommnung überhaupt nicht sicher erklärbar ist. Vielleicht liefert das vergleichende Studium der übrigen Cecropien, zumal der ameisenführenden, noch einzelne Momente, welche als niedrigere, phylogenetische Entwicklungsstufen anzusehen sind. Vor- läufig haben wir uns nur auf einige Vermutungen zu beschränken. Wenn das Stoma seit unvordenklichen Zeiten immer an derselben Stelle der durch Druck der Blattknospe erzeugten Rinne angelegt wurde, so erscheint es wohl möglich, daß die leichte Modifikation der Gegend des Prostoma durch Vererbung fixiert wurde. Es ist richtig, daß im allgemeinen erworbene Eigenschaften nicht erblich übertragen werden, aber man darf auch nicht vergessen, daß das Anpassungsverhältnis zwischen Azteca und Imbauva offenbar ein schon seit langem bestehendes und weit in die Tertiärzeit zurückreichendes ist. Die Mürterrschen Körperchen ihrerseits, den Arneisen- brötchen anderer Myrmecophyten entsprechend, dürften morphologisch wie biologisch in die selbe Kategorie gehören, wie die extranuptialen Nec- tarien. Zum Verständnis der Ameisenpflanzen sind bereits verschiedene Theo- rien aufgestellt worden, die hier kurz zu besprechen wären; es sind die folgenden: 1. Die Fritz Müller-Schimpersche, der zufolge es sich um echte Symbiose handelt, um ein Zusammenleben, ebenso unentbehrlich für die Pflanze, wie für die Ameise, speziell also für die Imbauva sowohl, wie für die Azteca. Dieser Annahme ist durch die hier mitgeteilten Beobachtungen ebenso der Boden entzogen, wie der Hypothese, daß diese Symbiose auf dem Wege der natürlichen Zuchtwahl zustande gekommen sei. 2. Die Theorie von Buscaglioni und Huber, wonach die Ameisen- pflanzen ihre hauptsächliche Verbreitung und ihren Ursprung in Über- schwemmungsgebieten haben würden. E. Urz hat mit Recht darauf hin- gewiesen, daß diese Theorie an und für sich richtige Beobachtungen in einer viel zu weit gehenden Weise verallgemeinert. Hiervon abgesehen bin ich namentlich auch mit Rücksicht auf die Imbauva sehr für diese Anschauungen eingenommen. Die weiße Imbauva wächst zwar, sowohl auf trockenem Lande und in höheren Lagen, wie in niedrigen feuchten Geländen, aber ihre Ähnlichkeit mit der Sumpf-Ceeropie läßt die Annahme 710 H. v. Thering. wohl berechtigt erscheinen, daß die Pflanze ursprünglich :m Niederungs- gebiete entstammt. Die bei alten Bäumen erscheinenden uftwurzeln er- zeugen einen an die Mangrove erinnernden Habitus, in dem also vielleicht eine ältere, sukzessive, weiter zurückgeschobene, phylogenetische Stufe noch zum Ausdruck kommt. Zu beachten ist aber, daß das Verhalten der Ameisen bei Überschwemmungen, außer von mir, bisher in Brasilien nicht studiert ."orden ist (cf. Nr. 12). Im niederen Delta des Rio Camaquam in Rio Grande do Sul sind Atta-Arten der Untergattung Acromyrmex auch an solchen Stellen gemein, welche regelmäßig überschwemmt werden. Steigt das Wasser, so wandern die Schlepper zunächst aus ihren Nestern aus auf eine höher gelegene Stelle, wobei sie nicht nur ihre Brut mit- nehmen, sondern auch, soviel als möglich, Teile des Pilzgartens. Steigt das Wasser höher und bietet sich sonst kein Schutz, so organisiert sich die ganze Kolonie in Form einer schwimmenden Kugel, der°n Zentrum Stücke des Pilzgartens, Königin und Brut einnehmen (ef. H. v. Inzrıng Nr. 12, 321 —447). Es hängt natürlich vom Zufall ab, was weiterhin aus solch treibenden Kolonien wird; Tatsache ist aber doch, daß selbst große Überschwem- mungen die Niederungen nur vorübergehend von Attiden säubern. Es ist daher einleuchtend, daß leicht zugängliche, hohle Pflanzen den Ameisen einen willkommenen Unterschlupf gewähren, und ich habe dies namentlich auch für die wenigen, hiesigen Ameisenpflanzen bestätigt gefunden. So lebt in den Stengeln einer hohlen Sumpfpflanze, Erigeron maximus Link et Otto, eine neue Art von Azteca, die A. wacketi Em. 3. Endlich haben die hier mitgeteilten Untersuchungen insofern zu einer neuen Auffassung geführt, als sie dargetan haben, daß Oeeropia adenopus auch ohne Ameisen ebenso gut gedeiht, wie die stets ameisen- freien jungen Pflanzen und wie die ebenfalls ameisenfreie Cecropia hololeuca. Wenn ich oben äußerte, daß die Ü. adenopus ebenso gut ohne Aztecas bestehen könne, wie der Hund ohne Flöhe, so führt uns das direkt zu der Überzeugung, daß das Verhältnis der Aztecas zu ihrer Wirtspflanze eher einen Fall von Parasitismus darstellt, als einen solchen von echter Symbiose. Eine spezielle Modifikation ist aber durch das Zustandekommen einiger Anpassungsvorgänge an die Ameisen erfolgt und für diese Erschei- nungen und ihre Entstehung wird ein Verständnis wohl am ehesten auf dem Wege weiterer vergleichender biologischer Forschung zu erzielen sein. 44. Schlußwort. Fassen wir zum Schlusse die Resultate unserer Untersuchung zusam- men, so haben wir zunächst festzustellen, daß Scnımper und Fritz MÜLLER die Angelegenheit des Ameisenschutzes der Ceeropia adenopus weder in botanischer, noch in zoologischer, oder allgemein biologischer Hinsicht Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 711 gründlich genug untersucht haben, daß die von ihnen angenommene, echte Symbiose in diesem Falle nicht existiert und daß ihr Versuch, die Erklärung dieses Verhältnisses durch die natürliche Zuchtwahl zu geben, als gescheitert anzusehen ist. Es liegt in diesem Falle keine wirkliche für beide Teile hervorragend nützliche oder unentbehrliche Symbiose vor, sondern ein dem Parasitismus vergleichbares Gastverhällnis, bei welchem der Vorteil fast ausschließlich auf seiten der Ameisen liegt. Azteca mülleri ist an Cecropia adenopus so vollkommen angepaßt, daß diese Ameise ohne ihren Wirtsbaum oder ausserhalb desselben nicht bestehen kann, während die Imbauva ohne die Azteca-Ameisen ebenso gut gedeiht, wie mit ihnen. Cecropia adenopus bedarf der Azteca-Ameisen nicht mehr; als ein Tier der Parasiten. Dies ist jetzt nicht nur durch Beobachtung, sondern auch durch jahrelang fortgesetzte Versuche festgestellt, und es ist daher auch ohne weiteres klar, daß die wesentlichste Voraussetzung der ScninrEr- Mürrerschen Theorie irrig ist, und die Myrmekophilie der Imbauvas mit- hin auch nicht auf Rechnung der natürlichen Zuchtwahl gesetzt werden kann. Seit langem überzeugt, daß die Selektionstheorie nicht imstande ist, die Entstehung der Arten tatsächlich zu erklären, habe ich gerade diesen so gern als ein Paradestück der Selektionslehre vorgeführten Fall zum Gegenstande einer eingehenden biologischen und experimentellen Studie gemacht. Ich habe mich aber aufs neue davon überzeugen müssen, daß die Selektionstheorie bei speziellen Studien im Stiche läßt; sie ist gut nur für die allgemeine Deduktion, wertvoll für diejenigen, welche das Bedürfnis fühlen, ihrer monistischen Auffassung der Natur im allgemeinen, und des Lebens im besonderen, eine in sich abgeschlossene Doktrin zugrunde zu legen, sie ist mit einem Worte nichts als ein anmutiges, geschickt erfun- denes Märchen. In bezug auf die Ursache der Artenbildung habe ich keinen Grund von der Meinung abzugehen, die ich schon 1878 ausge- sprochen !), und wonach dieselbe gegeben ist in der progressiven Zunahme der Häufigkeit einer zuerst nur ausnahmsweise erscheinenden Varietät, wo- durch schließlich die Gesamtmasse der Individuen einer Art, auch ohne räumliche Isolierung in eine andere Art übergeführt werden kann. Die Frage nach der Artenbildung ist im vorigen Jahrhundert durch die hervorragenden Arbeiten von Lamarck, Darwın, HAEcKEL, WEISMANN und vielen anderen ausgezeichneten Forschern mächtig gefördert worden, es ist die Abhängigkeit der Organismen von der äußeren Umgebung fest- gestellt worden, die Descendenzlehre, zumal mit Hilfe der Paläontologie, be- gründet worden, aber in bezug auf die wirklichen, inneren Ursachen der Variabilität und der Artenbildung stehen wir erst ganz am Anfang. Die Selektionstheorie aber, welche Aufklärungen, wie sie erst die anhaltende 4) Inerıns, H. von, Das peripherische Nervensystem der Wirbeltiere. Leipzig 1878. p. IX. 712 H. v. Ihering. Arbeit von Jahrhunderten, wo nicht Jahrtausenden ergeben kann, schon jetzt in gefälliger Form fix und fertig uns anbietet, ist eben infolge dieser Selbsttäuschung nur von Schaden. Kommen wir hiernach nochmals auf die Myrmekophilie der Cecropia adenopus zurück, so ist es klar, daß durch die Beseitigung der MÜLLER- Scurmrerschen Theorie die Bahn für erneute, unbefangene Untersuchung frei geworden, aber für eine plausible Erklärung des ganzen Verhältnisses reichen die zurzeit bekannten Tatsachen bei weitem nicht aus. Wir wissen durch Ute und Forzı einiges über das Vorkommen und die Nester anderer Azteca-Arten, aber eingehende, biologische Studien liegen doch nur be- züglich der Azteca mülleri vor. Wir dürfen selbstverständlich nicht diesen einen Fall generalisieren, müssen vielmehr abwarten, zu welchen Resultaten das Studium anderer Arten, namentlich im Amazonengebiete, führen wird. Wollen wir uns eine Vorstellung machen von den Lebens- bedingungen zur älteren oder mittleren Tertiärzeit, in welche die Ausbil- dung der wesentlicheren südamerikanischen Myrmekophyten fallen dürfte, so müssen wir zunächst die Verteilung von Land und Wasser und die Verbreitungszentren für die verschiedenen Familien der Pflanzen und Tiere kennen. Heute zusammenhängende Gebiete, wie ganz Südamerika, waren damals noch zerstückelt, heute abgetrennte Teile, wie die Antillen, noch an das nördliche Südamerika und an Zentralamerika angeschlossen. Es ist die Aufgabe der von mir begründeten und angewandten analytischen Me- thode der Zoogeographie und, wie wir hinzufügen können, der Phyto- geographie, die einzelnen Elemente der jetzt scheinbar einheitlichen Bio- cönosen auseinander zu halten und ihre Geschichte im einzelnen zu verfolgen. Positiv geleistet ist aber in dieser Richtung nur wenig. Wie könnten wir es unter diesen Umständen unternehmen, schon jetzt die Lebensgeschichte der Galtungen Oeeropia, Atta und Azteca so zu rekonstruieren, daß wir danach die Entstehung der Myrmekophilie der Ceeropia adenopus aufzu- klären versuchten in der Art, wie Scninprr es versucht hat? Bei dem gänzlichen Mangel tatsächlicher Unterlagen sind doch derartige Spekulationen sänzlich wertlos. Wer bürgt uns denn dafür, daß in dem Lande und zu der Zeit, in welcher das Gastverhältnis zwischen Azteca mülleri und Cecropia adenopus sich ausbildete, Blattschneiderameisen vorhanden waren? Das heutige Verbreitungsgebiet der Gattungen Cecropia und Azteca deckt sich wohl einigermaßen, nicht so aber jenes der genannten beiden (Gattungen und der Blattschneiderameisen. Ich habe schon darauf hinge- wiesen, daß sich ein Vordringen mancher Atta-Arten nach Süden und Östen nachweisen läßt, welches im Zusammenhang mit der Abwesenheit derselben auf den der Küste vorgelagerten Inseln zu dem Schlusse einer von Westen her erfolgten Einwanderung gewisser Atta-Arten führt. Ohne auf diesen Punkt hier näher einzugehen, betone ich nur, daß wir durchaus nicht das Recht haben, als Ursprungs- und Verbreitungszentrum der Attinen Die Cecropien und ihre Schutzameisen. 713 das Gebiet anzusehen, in welchem die Cecropien und die Aztecas heimisch und vielleicht auch entstanden sind. Es geht eben in diesem Falle, wie in so vielen anderen, wo bei der Lösung einer Frage sich eine ganze Reihe weiterer, neuer darbietet. Wir pflegen den Fortschritt in der wissenschaftlichen Diskussion nicht nur an den gesicherten, neuen Tat- sachen zu erkennen, sondern auch an der gänzlich veränderten Frage- stellung, zu welcher sie führt, und diese wird eben bezüglich der Myrme- kophyten für die nächste Zukunft eine ganz andere sein müssen als bisher. 4. Sao Paulo, September 1906. Literatur -Verzeichnis. . BuscAcuiont, L., und J. Huser, Eine neue Theorie der Ameisenpflanzen. Bot. Central- blatt, Beiheft IX, Heft 2, 4900. . Every, C., Allianze defensive tra piante e formiche. Nuova Antologia, Ser. III, Vol. XIX, Roma 4889, p. 3—16. . —— Alcune forme nuove del genere Azteca For. e note biologiche. Bolletino del Mus. di Zoologia ed Anatomia comparata della R. Univ. Torino, Vol. XI, No. 230, 4896, p. 1-7. —— Revisione delle Specie del Genere Atta. R. Accademia delle Seienze dell’ Istituto di Bologna, Tom. II, Ser. 6, 1905, p. 407—122. 5. Forer, A., Die Nester der Ameisen. Neujahrsblatt der naturf. Ges. Zürich 1902. 6. —— Quelques particularitöes de l’habitat des Fourmis de l’Amcrique tropicale. Ann. de la Soc. de Belgique Tom. XL, 1896, p. 4168-171. 7. —— Zur Fauna und Lebensweise der Ameisen im columbischen Urwald. Mitteil. der schweiz. entom. Ges. 4896, Bd. IX, Heft 9, p. 401—410. S. In und mit Pflanzen lebende Ameisen aus dem Amazonas-Gebiet und aus Peru. Zool. Jahrb., Jena 4904, Bd. XX, Heft 6, p. 677— 707. 9. Einige neue biologische Beobachtungen über Ameisen. Comptes Rendus du 60 Congrös internat. de Zoologie, Session de Berne 4904, p. 449—455. 10. —— Biologische Beobachtungen brasilianischer Ameisen. Biologisches Centralblatt, Nr. 6, 4905. 44. Inerıns, H. von, Die Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen in den Tropen. Das Ausland, Nr. 24, 4894, p. 474—477. 12. —— Die Ameisen von Rio Grande do Sul. Berliner Entom. Zeitschr. Bd. XXXIX. 1894, p. 324 —447. 13. Mörter, A., Die Pilzgärten einiger südamerikanischer Ameisen. Jena 1893, p. 1 —4127, VII Taf. 44. MÜLLER, Frrtz, Über das Haarkissen am Blattstiel der Imbauba (Ceeropia\, das Ge- müsebeet der Imbauba-Ameise. Jenaische Zeitschr. naturw. X. Bd., 1876. Die Imbauba und ihre Beschützer. Kosmos, VII. Bd., 1880. . Scninper, A. F. W., Die Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen im tropischen Amerika. Jena 4888. . Utz, E., Symbiose zwischen Asclepias curassaciva und einem Schmetterling. Be- richte der Deutschen Bot. Ges. 1897, Bd. XV, p. 385 —387. Verschiedenes über den Einfluß der Tiere auf das Pflanzenleben. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 4900, Bd. XVII, p. 122—130. . —— Ameisenpflanzen. Bot. Jahrb. Bd. XXXVI, 4906, p. 335—352, Taf. VI, VI. 714 H. v. Ihering, Die Cecropien und ihre Schutzameisen. Tafel-Erklärung. Tafel VI. Baum von Cecropia adenopus Mart. von 15 m Höhe, an welchem sich in 3,7 m Höhe über dem Boden die Stammgalle befindet, unterhalb deren eine photographische Platte von 48:24 angebracht wurde, um als Maßstab zu dienen. ' Tafel VII. Mehrere Stämmchen der Sumpf-Cecropie, ©. Iyratiloba Miq., von Cascadura bei Rio de Janeiro. Die Stämmchen sind etwas über 6m hoch, also ver- hältnismäßig für diese Art sehr groß. Tafel VII. Cecropia hololeuca Miq., die Gebirgscecropie vom Corcovado bis Rio de Janeiro. Tafel IX. Fig. 4. Durchschnitt durch die Stammgalle einer Ceeropia adenopus Matt. mit eingeschlossenem Neste von Azteca mülleri. 4:2 nat. Gr. — Fig. 2. Außen am Stamme von Ü. adenopus angebrachtes Nest der A. mülleri aus Rio de Janeiro, 4:2 nat. Gr. Tafel X. Fig. 4. Durchschnitt eines 3,60 m hohen Stämmchens von Cecropia ade- nopus, welches in 4 Stücke geschnitten wurde, um die Anordnung der zum Teil mit Brutlamellen erfüllten Kammern zu zeigen. Die basalen Stücke des Stammes sind nach außen, die Gipfelstücke nach innen gestellt; die beiden anderen Stücke sind aus Versehen vertauscht, so daß das zweite von innen in Wirklichkeit die dritte Stelle einnehmen müßte, 4:6 nat. Gr. — Fig. 4. Senkrechter Längsdurchschnitt einer jungen (©. adenopus mit einem dicht über dem Septum gelegenen Stomatome und dem an der äußeren Fläche sichtbaren Stoma, nat. Gr. — Fig. 5. Eingangspforte des Nestes von Azteca mülleri, im älteren Stamme von (©. adenopus, 1/, nat. Gr. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. ige ler, Bot. Juhrb. Bd. NANIN. n E cropia adenopus Matt. Ce ipzi Engelmann in I von Wilhelm Verlaa Taf. VI. Engler, Bot. Jahrb. Bd. XXXIX. opia Iyratiloba Miqu. D Cecı r Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzi: Engler, Bot. Jahrb. Bd. NXAIX. Taf. 11 af. Tr ER) EIER et:r € Dur r aa “ Cecropia hololeuca Miqu. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Engler, Bot. Jahrb. Bd. XXAXIX. Taf. IX Cecropia adenopus Mart. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. AANIN. Bi. Bot. Jahr. Engler, nn mn mn an nn u en Be — Cecropia adenopus Mart. Verlax von Wilhelm Engelmann in Leipziz.