Botanische J ahrbücher —— 37? baa qutt cnni für Nystematik, Pflanzengesehichte und Pflanzengeographie herausgegeben von A. Engler 4 Siebenundvierzigster Band Mit 38 Tafeln, 1 Karte, 1 farbigen Kunstdruck und 21 Figuren im Text e. Bol, Gar 1912 Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1912 N E > Botanische J ahrbücher für - Systematik, Pflanzengeschichte | ! ; . «- und Pflanzengeographie zi herausgegeben | EE e "Band » Lund IE Heft. Mit einer synökologischen Karte, einem farbigen Kunstdruck, 58 Vegetationsbildern, 14 Figuren im Text, Tabellen und Inhaltsverzeichnis Leipzig 4 = ann an un an names ar Ausgegeben am 4. Juli 1911 | Verlag von Wilhelm Engelmann h Ss 1911 GE f j Inhalt. E. Rübel, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Mit einer synükologischen Karte, einem: farbigen Kunstdruck, 58 Vege- tationsbildern und 14 Figuren im Text ... : . . . 2... e ac. 1—296 Seite : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG 5 Die Rohstoffe des Pflanzenreiches Versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches Unter Mitwirkun g von Prof. Dr. Max Bamberger in Wien; Dr. Vilh. Figdor in Wien; Prof, Dr. F. v. Hóhnel.in Wien; Prof. Dr. T. F. Hanaudek in Wien; Prof. Dr. E äi geg in. Vien;. Prof. Dr. Latar in Wien; ‘Dr. Karl Linsbauer in Wien; Prof.Dr.K. Mikoschiti Bobo, Prof. Dr. H. Molisctli in Prag; Prof. Dr. A. E. v. Vogl in Wien; Prof. Dr. K. Vilhelm in Wien und Prof. Dr. S. Zeisel in Wien von Prof. J. Wiesner o. 6. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der Wiener Universität Zweite günzlich umgearbeitete und erweiterte Auflage ERSTER BAND: —. gr.8. Mit 153 Textfiguren M. 25.—; in Halbfranz geb. M. 28.— ZWEITER BAND: e gr. 8. Mit 297 Textfiguren M. 35.—; in Halbfranz geb. M. 38.— Physiologische Pflanzenanatomie Dr. G. Haberlandt o. ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K. K. Universität Graz Vierte neubearbeitete und vermehrte Auflage Mit 291 Abbildungen im Text VIII u. 650 Seiten. Lex 8.. Geheftet A 19.—; in Halbfranz geb. M 22.— l | Inhalt. Seite d Vorwort . 2 2 2 2 l.l 4 4.4 V. [ | I. Teil. | Die ökologischen Faktoren . . .. .. 4 Erstes Kapitel: Die Geographie des Gebietes. . . . . . . . 4 Lage des Gebietes. Massenerhebung. Größe des Gebietes. Verteilung der Bodenoberfläche . . .. . En 4 Gang durch das Gebiet. Schwemmland des Be rninabache D Stazerwald, Val Muragl, Pontresina, Rosegtal, Languardtal, Morteratschtal, Diavolezza, Berninahäuser, Heutal, Val Minor, Val Arlas, Berninapaß. Wasser- scheide. . . DEENEN 5 Zweites Kapitel: Das Klima aa 9 Geschichte der meteorologischen Messungen . . 2.22 a a a aa 9 j ; Einrichtung der Station auf dem Berninahospiz. Aufstellung der Instru- í mutt, 9 Die Temperaturverhältnisse . . . ML 10 Monatliche und jáhrliche Durchschnittstemperaturen. ess Al 4 Maxima und Minima . . . .. .. ...... A3 Vergleiche mit anderen Statione ML 1 Vegetationsperiode und Schwellenwerte . . a .. ......... 45 Die Sonnenstrahlung (Temperatur in der Sonne; . . . e A6 Sonnenscheindauer (mit dem Sonnenschein - Autographen n von CAMPBELL- STOKES gemessen)... 2 2. s 4. s 4 SS 20 Bewölkung und Nebel. . . . . 2 Luftbewegung, Winde nach ihren Richtunge zn | und Stärke Dno... ss. 27 Verdunstung . 4. on 4 4. 4l 4 4e S 28 Luftfeuchtigkeit. . . . . Hm our ll lll esr 29 Niederschläge . . . . . . on nen 32 Bodentemperaturen . . . . oe Rmo e e s 5 L Ausapern und Einschneien, Frosttage oe e os e s S s s s s AM Das Licht. Photochemische Messungen . . . . 2 2 c... A Einleitung . . . ........ +3 Das Tageslicht . 45 É Beobachtungen . Ds 46 p Der jährliche Gang der Lichtintensitäten . AT ; Der tägliche Gang der Lichtintensitäten (u. a. bei einer Sonne nfinste rnis 53 í Lichtsummen, en 57 Die Bedeutung des direkten n Lichtes für die Vegetation 60 : Eintluß der Sonnenhóhe und der Sonnenbedeckung. 61 Einfluß der Himmelsbedeckung . 65 Vorderlicht. 66 Zusammenfassung der hauptsächlichsten Resultate 69 Drittes Kapitel: Geologischer ` Überblick (von Dr. E. ` Bösen. 70 Die Erstarrungsgesteine . "m rennen NW Die krystallinen Schiefer. . . . . so s os e II E. Rübel. Die Sedimente . . . .. .. .. ren. a) Perm. . . . . . . 4 s s e e e eoe rennen MONUI c; Jurà . Verbreitung des Mesozoicums und Tektonik . Quartàr e Tal- und Seebildung. MM Bodenkundliches II. Teil. Die Vegetation . Viertes Kapitel: Die Pflanzengesellschaften Geschichte der Synókologie und Einteilungsprinzipien . Methode der Untersuchung. Diskussion der Methode . . . . . .. Nomenklatur der Pflanzengesellschaften . Definitionen . . Tabellarische Übersicht über die Pflanzengesellschaften des Berninagebietes A. Vegetationstypus der Wälder. I. Formationsgruppe der Nadelwälder . a. nalen des Lärchenwaldes . . Assoziation des Deciduo-Laricetum pratosum Mischwald von Lärche und Arve. b. Formation des Arvenwaldes . . 2. Assoziation des Cembretum suffruticosum . Walzenarvenwald, Krankheiten des dichten Arvenwaldes, Felsenarvenwald . c. Formation des Föhrenwaldes . 3. Pinetum engadinensis vacciniosum . B. Vegetationstypus der Gebüsche . . I. Formationsgruppe der hochstämmigen Gebüsche D. a. Formation der Alpenerlengebüsche (Alnus viridis) . . Viridi-Alnetum suffruticosum e. b. Formation der Legfóhrengebüsche (Pinus montana 5. Montano-Pinetum suffruticosum ll. Formationsgruppe der Kleinsträucher a. Formation der Zwergstráucher . 6. Rhodoretum-Assoziation . 7. Vaccinietum Myrtilli 8. Vaccinietum Vitis idaeae. 9. Calluno-Nardetum . 10. Ericetum carneae. 11. Calamagrostidetum villosae 12. Juniperetum montanae . Juniperetum nemorale . . Juniperetum pastorale . Arctostaphyletum Uvae ursi , " Formation der Spaliersträucher. . 14. Azaletum-Assoziation . 15. Vaccinietum uliginosi . 16. Dryadetum octopetalae . 9 404 104 104 106 106 108 108 408 108 110 410 113 113 116 148 119 122 123 124 125 125 427 427 130 131 133 135 MAP 1 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Il C. Vegetationstypus der Hochstaudenflur. a. Formation der Karflur . . . . . . Ne 47. Ostruthietum. . . . . . rr b. Formation der Lügerflur . . . . , MM Ge 49. Rasenläger — Poctum annuae . 20. Poetum alpinae-Läger . . . . . Nee D. Vegetationstypus der Grasfluren . . . . . , BE tis I. Formationsgruppe der Wiesen . . . . , en " Bewirtschaftung der Matten und Weiden. e. l l il. WW Phánologie. . . . en on a. Formation der Fettwiese. en 15105777 Ma 21. Trisetetum flavescentis. . . . . . .. ) l ) l Dl. "n 22. Agrostidetum tenuis . . . . . . . ..... ` . | We 33. Festucetum rubrae fallacis . . . "E 149 24. Poetum alpinae-Assoziation der Fettmattenformation. B 140 b. Formation der Frischwiese. . . . . 2 2 ....... l l | 150 25. Schneetälchen auf Urgestein . . . 2 . 2 2 2 2 nn. . " Anthelietum . . . . . 5... l.l... 153 36. Polytrichetum . . 2. 2 2 2 2 nn nn nenn 45 27. Salicetum herbaceae . . . . . 2 22. 455 28. Alchemilletum pentaphylleae . . . . . .. .. .. . 456 Seltenere Nebentypen. . . . . . 2 .. . ...... 4157 29. Schneetálchen auf Kalk . . . . .. .......... 458 30. Luzuletum spadiceae. . . . . 2 2 2 nennen. 488 31. Trifoletum Thalii . . 2 . .. ........-..-... 460 c. Formation der Trockenwiese . 464 32. Trifolietum repentis . 161 33. Nardetum ED 163 34. Trifolietum alpini m 166 35. Curvuletum. . . 2... 470 36. Firmetum . 176 37. Elynetum . . . .. 116 38. Semperviretum . . . . 116 39. Festucetum violaceae. 477 40. Seslerietum coeruleae . e; 178 44. Anthyllidetum Vulnerariae. 180 42. Festucetum variae. 481 E. Vegetationstypus der Sumpffluren 484 I. Formationsgruppe der Hochmoorbestánde . . . .. 481 43. Sphagnetum commune. . 182 44. Sphagnetum piniferum . 183 IT. Formationsgruppe der Flachmoorbestände . 184 Formation der Sumpfwiese. 184 45. Trichophoretum caespitosi 184 46. Trichophoretum atrichi . 185 47. Caricetum Goodenowii . . 186 48. Hydronardetum ee 486 49. Deschampsietum eaespitosae ee 187 50. Caricetum frigidae. . . « o o e ccc otn 7 188 F. Vegetationstypus des SüfswasseB . . o 188 esso ss s 188 I. Formationsgruppe der Teichformationen . E. Rübel. a. Formation der emersen oder Verlandungsbestände . 51. Phragmitetum 52, Menyanthetum 53. Caricetum inflatae. 54. Caricetum lasiocarpae 55. Eriophoretum Scheuchzeri . . . .. b. Formation der Limnäen oder submersen Bestünde . 56. Nitelletum gracilis. . . . . . . .. 57. Potamogetonetum . . 58. Hippuridetum . 59. Sparganietum.. . 60. Ranunculetum flaccidi . IL. Gruppe der Formationen des fließenden Wassers. Formation der Quellfluren . . 64. Cardaminetum amarae. 62. Catabrosetum. . . . e; Formation der Ufergebüsche . . . .. 63. Salicetum mixtum. . . . . ni. PUMP der nichtwurzelnden Wasservegetalion . Formation des Pleuston 65. Formation des Plankton G. Vegetationstypus der Gesteinsfluren I. Formationsgruppe der Felsfluren . Formation (einzige) der Felsflur . . 66. Subalpine Felsflur . A. Auf Urgestein. B. Auf Kalk. 67. Alpine Felsflur. A. Auf Urgestein. B. Auf Kalk. 68. Subnival-nivale Felsflur. A. Auf Urgestein B. Auf Kalk. . » 2 2 2 ...... II. Fomaationsaruppe der Schutt- und Geröllfluren. . Formation der Schuttflur . 69. Subnival-nivale Schuttflur . A. Auf Urgestein. B. Auf Kalk. b. Formation der Geróllflur 70. Subalpine Geróllflur 74. Alpine Geróllflur. . . . ..... A. Auf Urgestein . . . 2222.20. B. Auf Kalk. . . 222200. . 72. Subnival-nivale Geróllflur auf Urgestein. 73. Moränen . . 2.22 2 220. II. Formationsgruppe der Kies- und Sandfluren . Formation der Alluvialflur . 74. Myricarietum germanicae . 75. Höher gelegene Alluvialflur ohne Myricaria . Anhang zu den Gesteinsfluren: Florulae von Berggipfeln Florula der Gletscherinsel Isla Persa . 205 205 206 208 211 212 243 215 216 247 217 218 220 220 224 et Ce e m mem MÀ, PN ease — à Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. V anne zum. Kapitel der Pflanzengesellschaften. . . . . .. . .... 225 . Die Ruderalflora . . . . een. 9225 Liste der Adventiv- und Ruderalflora e... s.s... . 9226 9. Die Moosformationen (von Dr. Tr. HERZOG). . . . . . . . ... 2935 Der Arven- und Lärchenwald . . . .. Denen 938 Wald- und Wiesenmoore der unteren Stufe e...252.25. 9249 Alluvionen der Gletscherbäche . . . ........... 242 Der Alpenrosen- und Vacciniengürte] . . . . . . ZA Echt alpine Formationen . . . .. ... s... s... 288 Fünftes Kapitel: Vertikale Gliederung der " Vegetation. 2. . 250 Einteilung in Hóhenstufen . . . . 2... 250 Ansteigen der Ruderalpflanzen . . . . . . . nennen. 232 Heruntersteigen der Alluvionspflanzen . . . . 252 A Liste der oberen und unteren Hóhengrenzen der Gefäßpflanzen 253 Tabellarische Übersicht über die Höhenstufen und Artgrenzen 271 Diskussion der Tabelle . . . . . .. 914 Tabelle der Hóhenverbreitung von ` Formationen und Asso- ziationen. . . . . Henne AV Die subalpine Stufe. . . . ....... rns e... 9213 Die wichtigsten Pflanzengesellschaften . een. 273 Die Siedelungen . .. .. ..... rrr ne 275 Die alpine Stufe e; 276 Die Baumgrenze . . . e... s. ss. 276 Wald-, Baum- und Krüppelgrenze e... s. s.s ss 216 Verfolgung der Baumgrenze im Gebiet . . . . . . . . . 217 280 Der Zwergstrauchgürtel . Der Wiesengürtel . D 2814 Die Matten und ihre Assoziationen . sss n 2 Die Weiden und ihre Assoziationen . . . . . . . . . . 284 Subnivale Stufe. 282 Schliffgrenze . . 282 Assoziationen. » . 2 . 4 e on e 282 Die Nivalstufe . . . . . MERC 232 Die lokale und klimatische Schneegrenze 283 Die Gletscher, ihre Lage, Größe, Höhe und die Bestimmung der klimatischen Schneegrenze . 2... 284 Die Nivalflora . . .. ef] 285 Liste der echten Nivalpflanzen . 285 Einjährige Nivalpflanzen . 287 Holzige Nivalpflanzen . 287 Sechstes Kapitel: Die geographischen 1 Elemente der Haf Florengeschichtliche Statistik . . en . 988 Das System von MARIE BROCKMANN-JEROSCH . 289 Verteilung der Flora auf die geographischen Elemente im Berninagebiet und Vergleich mit dem Puschlav 389 Anteil der arktisch-alpinen und endemisch- alpinen Arten, ihre Verhältnisse bei zunehmender Höhe im Berninagebiet und " Vergleich mit dem Aostatal . VI E. Rübel, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Siebentes Kapitel: Vergleiche der Flora von Nord- und Süd- seite, Berninabachtal mit Puschlav e... s. 991 Der Artenreichtum der Nordseite . . . . . . . . . .. ... 294 Alpine Pflanzen der Nordseite, die der Südseite fehlen . .. 292 Alpenpflanzen des Puschlav, die der Nordseite fehlen . . . . 293 Die BnockwANNsche Überdauerungstheorie . . . . .. 293 Pflanzen, die in der subalpinen Stufe des Berninabachgebietes vorkommen, aber dem Puschlav fehlen . ....... 294 Pflanzen, die im Puschlav in die subalpine Stufe steigen, dem Berninabachtal aber fehlen. . . . . . . . . . .... 295 Teil III: Die Flora des Berninagebietes (Standortskatalog) folgt im nächsten Heft dieser Jahrbücher. Engler, Botan. Jahrbücher, Bd. XLVII. u m. P & x WW Ss x vH d ^ "n A Berbjtfärbungen auf dem Berninahofpiz lad) einem Originals-Aquarell von £. Schröter Detbíttárbungen auf dem Berninahofpiz Nadh einem Original-Aquarell von £. Schröter Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Von Dr. E. Rübel Zürich. Mit einer synókologischen Karte, einem farbigen Kunstdruck, 58 Vegetationsbildern und einer Reihe von Textfiguren. Vorwort. Wir haben in der Schweiz keine Landesanstalt für Pflanzengeo- graphie, die mit reichlichen Mitteln versehen im Großen die Aufnahme des Landes in geobotanischer Hinsicht an die Hand nähme, um durch das Studium der Vegetation diese Wissenschaft zu fórdern und da- durch zu Nutzen von Forst- und Landwirtschaft zu wirken. Einstweilen muß der Einzelne nach bestem Wissen und Können Beiträge liefern als Bausteine zu dem groflen Werk einer schweizerischen pflanzengeo- graphischen Landesaufnahme. Schon mancher hat dies getan, und ich nenne in erster Linie Dr. C. Schröter, Professor am Eidgenössischen Polytechnikum, der außer eigenen Arbeiten auf dem Gebiete schon viele Arbeiten dieser Art angeregt hat. Auch ich habe diese Arbeit auf seine Anregungen hin unternommen. Er stand mir jeder Zeit mit gutem Rat!) zur Seite, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen allerherzlichsten Dank ausspreche. Seine Idee war es, sich ein volles Jahr mit aller klimatologischen und botanischen Aus- rüstung versehen auf möglichst hohem Punkte anzusiedeln. Als ganz vor- züglich dazu geeignet erwies sich das Berninahospiz, bei 2309 m ü.M. gelegen an der Paßstraße, die das Puschlav mit dem Pontresinertal, das Veltlin mit dem Engadin verbindet. Der Paß hatte das ganze Jahr Post- verbindung, so daß man alles Nötige jederzeit kommen lassen konnte, ferner war man im Gasthof Berninahospiz bei Herrn 7 L. Wen gut aufgehoben 4) Und Tat: 2.—40. August 1905, sowie 4—42. und 15.—17. August 1906 brachte Prof. Schröter im Gebiet zu; Tage, die zu höchst gewinnbringenden gemeinsamen Ex- kursionen dienten. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 1 2 E. Rübel. po und ich konnte mich mit Herbar und Laboratorium wohl einrichten!). Als Assistenten gelang es mir, Josias Braun von Chur zu gewinnen, einen aus- gezeichneten Kenner der Bündnerflora und gewissenhaflen Beobachter. Er | war von Mai 1905 bis Mai 1906 bei mir und besorgte die meteorologische Station, das Herbarium nebst Pflanzensammeln und -bestimmen aufs beste, so daB er am Standortskatalog einen bedeutenden Anteil hat. Wie oft wurde mir bemerkt, es müsse im Sommer dort wunderschón sein, aber im Winter doch wohl kaum auszuhalten! Es ist nicht so einsam, i wie man denkt. Jeden Tag kam zweimal von jeder Seite die Post, kleine, einspännige Schlitten, in denen zwei Personen Platz finden, und auf dem Trittbrett hinten der Lenker. Diese wackeren Leute mit ihren schnee- und berggewohnten Rossen finden den Weg stets über den Paß; trotz der fürch- terlichsten Schneestürme waren wir in jenem Winter nicht einen einzigen { Tag ohne Post. Große Mühe verursacht aber auch die Offenhaltung der Straße im Winter und besonders im Frühjahr, wenn der Schnee weich und ungangbar wird. Den Durchpaß Ende Mai durch eine besonders stark schneeüberwehte Stelle der Straße findet man auf Abb. 4 dargestellt. Ein sehr belebendes Moment bilden die Weinfuhren. Von alters her wird der beliebte Veltliner im Winter auf Schlitten über den Berninapaß ins Engadin und von da weiter befördert. Gegen Mittag ziehen die Schlitten in langen Reihen auf dem Hospiz ein, an den meisten läuft das Pferd allein, der vorderste, eventuell hinterste Schlitten einer Reihe hat einen Lenker. An schönen Tagen halten sich über Mittag 30— 40 Schlitten da oben auf, wie ein Blick auf den Hof vom Zimmerfenster aus zeigt (Abb. 2). Gegen 2 Uhr fahren alle weiter und es tritt wieder die große Stille ein. Wenn der Schnee von den Alpen weggetaut ist, ziehen die Bergamasker- Hirten mit ihren Schafherden von Süden herauf und ins Engadin hinunter zu ihren gepachteten Weiden. Einen solchen Zug zeigt Abb. 3. Das behandelte Gebiet ist eines der reichsten in den Alpen. Wer kennt z. B. nicht das Heutal oder das Rosegtal als reiche Fundgrube für Floristen? Jedoch haben Botaniker hier fast nur mehr gelegentlich mit- genommen, was sie in der Nähe des Weges fanden, nicht systematisch gearbeitet, und es lockte daher sehr, dieses reiche Gebiet einmal gründlich zu erforschen; besonders auch, da der angrenzende Südhang, das Puschlav, in Arbeit war?) und interessante Vergleiche versprach. Wie oben gesagt, nahm ich Mai 4905 meinen Wohnsitz auf dem Ber- ninahospiz bis zum September 1906. In den Sommern 1907 und 1909 war ich hauptsächlich in Pontresina, wo ich bei den liebenswürdigen Herren GrepIG im Kronenhof sehr gut aufgehoben war. Ich verdanke diesen Herren S ine: 4) An dieser Stelle sei auch der Aktiengesellschaft Berninahospiz als Eigentümerin des Hauses gedankt für die Erlaubnis, die meteorologischen Instrumente an und auf dem Hause anzubringen. 2) BRockMANN 1907. ' Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NLVII. Taf. I. Zu 8,2 y Piz Lagalb [ — -— | ! EON ! | | ? | Ei I : 2 — "eg E xw ee ` Ee - r., N y _ =, : | - | | b. i | Lad Abb. 1. Berninastraße bei 2280 m am 29. Mai 1905. Die Post zwischen Sehneemauern. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. D Phot. Kubel. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII e EM - Phot, Kübel. Abb. 2. Berninahospiz im Winter um Mittagszeit. 9. Dez. 1906. An schönen Tagen fahren 30—40 Schlitten mit Veltlinerwein über den Pals. Die 3 leeren Personenschlitten nebst Packschlitten gehören zur eidg. Post. u Phot. Rübel. . . . "m ano Tuna Abb. 3. Lago Crocetta beim )erninahospiz. (2. Sept. ME Gu Herde Bergamaskerschafe, die den Sommer auf gepachteter Weide in Grau- bünden zugebracht hat, zieht heimwárts. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pilanzengeographische Monographie des Beruinagebietes. 3 auch manche Angabe über Land und Leute. Für das Heutal und die um- liegenden Berge eignen sich die alten Berninahäuser zum Aufenthalt, wo ich bei Herrn und Frau Fımıan freundlich aufgenommen, hie und da eine Woche wohnte. Die zwei ersten Sommer waren vorwiegend der floristischen Erforsch- ung gewidmet, die späteren fast ausschließlich den Assoziationen und ihrer Gruppierung. Besondere Aufmerksamkeit schenkte ich auch der subnivalen und nivalen Stufe durch Besteigen möglichst vieler Gipfel und Gräte; für manche Art rückt dadurch die maximale Höhe ihres Vorkommens in den Alpen aufwärts. Aufrichtigen Dank möchte ich hier den Herren aussprechen, die es in freundlicher Weise übernahmen, spezielle Kapitel zu dieser Arbeit zu bear- beiten: Prof. Dr. G. Luana in Berlin die Flechten, Dr. A. Vorkamr in Zürich die parasitären Pilze, Dr. Tu. Herzog in Zürich die Moose, Dr. G. Huser in Zürich das Plankton und Geolog Dr. Brorsca, der mich mehrere Sommer auf meinen Touren begleitete, das geologische Kapitel, Alle diese Herren haben nicht nur das von mir ihnen zugesandte Material bearbeitet, sondern haben selber im Gebiete gesammelt. Ich danke auch bestens den folgenden Herren, welche die Güte hatten, als Spezialisten meine Materialien einer Revision zu unterziehen: Herr Dr. O. APPzL, Berlin (Epilobium); Herr Wm, Becker, Hedersleben, R.-B. Magdeburg (Viola); Herr Prof. Dr. Jonn Briguer, Genf (Labiatae); Herr Dr. Brockmann- JeroscH, Zürich (Festuca); Herr Konservator Ros. Buser, Genf (Alchemilla, Salix), Herr Dr. I. Canisr, Basel (Gefäßkryptogamen); Herr Ing. A. KELLER, Bern (Cerastium); Herr Prof. Dr. Duett, Zürich (Ranunculaceae, Erigeron); Herr K. Ronsicer, Wien (Melampyrum); Herr Prof. Dr. H. Scaınz, Zürich (Rhinanthus, Melampyrum); Herr Prof. Dr. C. Schröter, Zürich (Betulaceae und Diverses); Herr Dr. Ricnanp Scnurz, Grüfenthal in Thüringen (Phyteuma); Herr Dr. J. v. Sterneck, Eger (Rhinanthus); Herr Dr. A. Tarııuns, Zürich (Epilobium); Herr Dr. A. Vorkart, Zürich (Gramineae et Cyperaceae); Herr Prof. Dr. R. v. Werrstein, Wien (Euphrasia, Gentiana sect. Endo- tricha); Herr Dr. Tu. Worr, Dresden (Potentilla); Herr Herm. Zann, Karls- ruhe (Hieracium). ` Ferner verdanke ich Herrn Prof. Dr. Scaınz die Überlassung der Brüg- gerschen Manuskripte zu einer Flora von Graubünden, die mir von Wich- tigkeit waren trotz deren Bearbeitung durch Dr. J. Serer, da die Angaben dort lückenhaft sind !). Herrn Dr. Maurer, Direktor der eidgenössischen meteorologischen Zen- tralanstalt verdanke ich Rat und Anleitung zur Führung meiner meteoro- logischen Station, sowie die Erlaubnis zur Benutzung der Bibliothek und 4) Siehe auch Einleitung zum Standortskatalog. 1* 4 E. Rübel. des Beobachtungsmaterials der eidgenössischen meteorologischen Zentral- anstalt und Herrn Dr. Ros. Bırıwirıer, Assistent der Anstalt, ständigen Rat in allen klimatologischen Dingen. Zürich, im Juni 19410. I. Teil. Die ökologischen Faktoren. A. Kapitel: Die Geographie des Gebietes. Die rhátischen Alpen und die penninischen sind die Gebiete der größten Massenerhebung der Schweizer Alpen. Haben wir in den Walliser und Berner Alpen die höchsten Erhebungen, so bilden die Bündner Alpen die ausgedehnteste Hochlage. Lıez!), der die mittlere Höhe des Bodens in der Schweiz bestimmt hat, zeigt, daß die Zone der höchsten Erhebungen über 2000 m im Wallis und im Kanton Bern eine Breite von 25 —50 km aufweist, Graubünden sich auf 90—100 km erweitert. In diesem Massenzentrum spielt die hohe Lage des Engadins eine große Rolle; das breite Tal Oberengadin hat seine Talsohle bei 4800 bis 1500 m. Das Gebiet, das diese Arbeit behandelt, ist ein Nebental des Ober- engadins, das Tal des Berninabaches mit seinen Nebenflüssen, von seiner Quelle im Lago Nero auf der Berninapaßhöhe bis zur Mündung in den Inn bei Samaden. Das Einzugsgebiet umfaßt 200 km? und enthält die höchsten Spitzen des Berninamassivs. Es zeigt eine Höhendifferenz von 2355 m von der hóchsten Erhebung, dem Piz Bernina, 4055 m, bis zur Champagna, dem Mündungsfeld des Baches, das, schon dem Haupttal angehörend, doch von unserm Bach erzeugt ist, mit dem tiefsten Punkt bei 1700 m. Die linke Talseite gehört mit 136 km? zur Ligzschen Gruppe Piz Ber- nina mit einer mittleren Höhe von 2472 m, die rechte Talseite mit 64 km? zur Languardgruppe mit 2340 m mittlerer Höhe. Die mittlere Höhe des ganzen Gebietes stellt sich somit auf 2130 m. Die Bodenfläche verteilt sich folgendermaßen 2: |. Wald 418,0 km? = 90% 2. Grasflur 590 > = 295 > 3. Gesteinsflur 61,7 » = 30,8 > 4. Gletscher (und 0,5 km? Seen) 61,5 >» = 30,7 > 200,2 km? — 100,0 %, 4) Liez 1903. 2) Herr Topograph E. PrsrALozzt hatte die Freundlichkeit, das Gebiet in Hinsicht auf diese vier Kategorien zu planimetrieren. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 5 Die Länge des Berninabaches beträgt von seiner Quelle im Lago Nero bis zu seiner Mündung in den Inn 48 km. Die größte Breite seines Ein- zugsgebietes erstreckt sich vom Piz Stretta im Heutal bis zum Piz Chapüt- schin im Rosegtal 22 km. Das Gebiet wird gebildet von der Gemeinde Pontresina und Teilen der Gemeinden Samaden und Celerina. Beginnen wir in Samaden unsern Gang durch das Gebiet. Vor uns liegt die zweite Talstufe des Oberengadins. Die oberste Talstufe bei 1800 m wird von den wundervollen Seen eingenommen, die folgende bei Samaden 4700 m von weit gedehnten Wiesen, die beim ersten Betreten des vielgepriesenen Engadins einen etwas óden Eindruck machen. Es ist hier bei Samaden das große Schwemmland des Berninabaches; früher war es ein Sumpf und daher Flaz benannt (Flaz, kelt. Fleß — Kot, Morast), dieser unterste Teil des Derninabaches heißt daher auch Flazbach: seit der Bachkorrektion 1731 trifft der Name nicht mehr zu: trockne Weide und Fettmatten wechseln im Bilde. Der Eingang ins Berninatal wird flan- kiert von Muottas Muragl und Muottas da Celerina, Hügel von runden, weichen Formen, deren Hänge bewaldet sind. Haben wir die weite Ebene überschritten (seit 1908 mit der Bahn), so schließen bei Punt Muragl die Berge enger zusammen, wir treten ins eigentliche Pontresiner- oder Berninatal ein. Rechts vor uns am linken Ufer dehnt sich der schöne Stazerwald aus, der Gemeinde Celerina gehörend, ein Nadel-Mischwald, im untersten Teil vorwiegend Fóhrenwald (Pinus silvestris engadinensis und P. montana erecta), im größten Teil Arvenlürchenwald von großer Üppigkeit, Mitten drin liegt der violettschwarze idyllische Stazersee, der seinen AbfluB, zwar zum St. Moritzersee hinübersendet (früher aber nach Celerina), aber mit seiner interessanten Flach- und Hoch- moorflora noch einbezogen wurde. Über dem See im Wald versteckt findet man bei 2000 m einen Kalkgrat durchziehen, der die flache Terrasse der Stazeralp begrenzt, hinter welcher sich der Muottas da Celerina zum Piz Rosatsch (2995 m) hinaufzieht. Auf der anderen Talseite erhebt sich der Muottas Muragl oder Muottas da Samédan. Am Fuß dehnt sich der Plaun God (= ebener Wald) und zieht sich an den Hängen empor. Die Kuppe des Hügels (seit 1908 mit Bahn) trägt noch eine Sennhütte, zu deren Weidegründen das ganze Val Muragl gehört, das Tal, das den langen Bergzug des Muottas Muragl, der, immer hóher werdend, in der Südspitze des Piz Vadret (3203 m) endigt, von dem Bergzug Schafberg-Piz Muragl trennt. Dieser Piz Vadret gehört zu den wundervollsten Aussichtspunkten: er steht dem Piz Languard nicht nach und hat noch den Vorteil vor diesem, daB man die Aussicht für sich genießen kann ohne das dichte Menschengewimmel. Am leichtesten ist die Besteigung von der Fuorcla Muragl aus. Steigen wir aus dem Val Muragl auf den Schafberg (2733 m), so T E. Rübel. stehen wir plötzlich vor Szsantınıs berühmtestem Bild, der »Natur« oder Sonnenuntergang. Zu Füßen liegt das beliebte Pontresina und, einge- rahmt von Piz Rosatsch und Piz Chalchagn, die dem Beschauer ihre eingedrückte Nordseite mit Zwillingsähnlichkeit zukehren, das waldreiche Roseg. Dieses botanisch und landschaftlich reiche Tal dehnt sich in großer Länge, durchflossen vom Rosegbach, der das weiße Gletscherwasser nach Pontresina bringt. Das verschüttete Trog-Tal ist an den Steilhängen bewaldet, weiter oben sind auf flacheren Partien einige Weiden. Im Hinter- grund erweitert sich der Raum zum großen Gletscherzirkus von Roseg- und Tschiervagletscher. Die Mitte behauptet der Piz Roseg (3942 m), eine der allerschönsten Berggestalten. Sein Nordwestgrat läuft aus in die Gletscherinsel Aguagliouls. Rings vom Gletscher umgeben trifft man dort ausgedehntes Curvuletum. Früher wurde dies sogar verwertet: die Schafe wurden zum Abweiden dieser Insel über den Gletscher getrieben. Der Fahrweg des Tales endet beim Restaurant Roseg, das heutzutag noch ziemlich weit vom Gletscherende entfernt liegt. Für Hochtouren findet man einerseits Unterkunft in der guten, bewirtschafteten Tschiervahülte, anderseits am andern Hang in der primitiven Mortelhütte. Für Piz Cor- vatsch wohnt man gut auf der Fuorela Surlej (2756 m). Am oberen Ende des Dorfes Pontresina dehnt sich vor uns der zweite Talboden des Berninabaches weit aus bis Morteratsch. Bei Pontresina selbst ist die Steilstufe, wo sich der Bach in enger Schlucht rasch abwärts stürzt.. Über dem großen, steilen Arvenwald hinter dem Felszug des Albris erstreckt sich das Val Languard. Das untere Ende des Tales ist ein Steilsturz, in welchem nur ein ganz kleiner Teil des Languardbaches fließt. Die Hauptmasse des Baches zweigt bei der Alp Languard (2230 m) seitwärts ab und stürzt im wundervollen Fall 400 m hinunter über die steilen Felsen des Albris-Ausläufers. An den Felswänden der Breitseite des Piz Albris wie auch gegenüber in den Felsen des Chalchagn und Rosatsch baut noch der Steinadler seinen Horst und erzieht seine Jungen. Doch sind es nur noch wenige und der Steinadler verdient Schutz vor Ausrottung, die ihm droht. Schon ist der bunte Lämmergeier verschwunden, der hier früher hauste. Doch weiter talauf. Nun öffnet sich das großartigste Nebental, Morteratsch. Der gewaltige Gletscherzirkus mit dem Kranz der höch- sten Erhebungen der Ostschweiz glänzt in reinem Weiß; durchflossen wird das Tal vom mächtigen Morteratschgletscher, der von unten gesehen ganz schwarz erscheint wegen der im unteren Teil auf die ganze Glet- scherbreite verteilten Moräne. Der gewaltigen Größe entsprechend stürzt daraus hervor der sehr starke Morteratschbach. Sein trübes Gletscher- wasser bedingt die Flußfarbe das ganze Inntal hinunter. Der klare Ber- ninabach wird durch diesen Hauptzufluß trüb; der klare Inn ist vom Zusammenfluß an weiß; im Unterengadin kennt man nur den trüben Inn - Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. des Morteratschschlammes. Auch dieser Gletscher besteht in seinem oberen Gebiet aus zwei Teilen, dem eigentlichen Morteratsch- und dem Pers- gletscher. Diese sind jedoch nur hie und da getrennt durch die Glet- scherinseln Fortezza, Gemsfreiheit und Isla Persa. Die Vergletsche- rung ist viel weitgehender als im Rosegtal. Nur die zackigen Spitzen ragen aus dem Gletscher; zur Eiszeit mag dieser oberste Teil nicht viel anders ausgesehen haben. Im unteren Teil füllt die Gletscherzunge das Tal noch fast aus, nicht mehr so hoch wie früher allerdings. Im Gegen- satz dazu hört der Roseggletscher schon weit hinten im Tal auf, bald nach der Vereinigung seiner beiden Arme, in der Mitte nicht nur die zackigen Spitzen, sondern auch das geschliffene untere Aguagliouls frei lassend. Will man die beiden Talsysteme mit einander übersehen, so bielet diese einzigartige wunderbare Aussicht der Piz Chalehagn (3458 m). Der Auf- stieg über die ungeheuren Geróllmassen ist zwar langweilig (hier würde eine Bahn nichts verderben), aber die Rundsicht ist ganz hervorragend. Ist man auf Piz Bernina, Piz Morteratsch über allem erhaben, so verliert die Aussicht gerade deshalb an Pracht. Auf Chalchagn hingegen sieht man die Großartigkeit der höchsten noch hoch vor sich und sieht zugleich hinein in die weite Gletscherwelt. Wie weit die Phanerogamenflora eindringt in das Gebiet der Gletscher, zeigen die weiter hinten gegebenen Florenlisten der Gletscherinseln Gems- freiheit und Isla Persa. Will man den Morteratschgletscher in der ganzen Pracht vor sich haben, so besteige man den Munt Pers (3211 mj, der die unvergleichliche Aussicht der berühmten Diavolezza doch noch erhöht. Zugleich überblicken wir von hier den folgenden dritten Talboden des Berninabaches. Das Nordende des Munt Pers verschließt unser Tal mit einer Granitschwelle, auf die sich noch eine Moräne gelegt hat. In hüb- schen Wasserfällen, den bekannten Berninafällen, stürzt sich der klare Bach von dem Boden, der bei 2400—2050 m liegt, hinunter zum Morteratsch- bach bei 1900 m. In unserm oberen Talboden liegen noch die letzten Fettmatten, am Hang noch spärlicher Wald, die Überreste früherer größerer Bewaldung. Hier liegen die Berninahäuser, die ältesten des Passes, am Ausgang des pflanzenreichen Heutales, eines rechtsseitigen Nebentales. Die vordere Hälfte des Heutales ist geteilt in die Matten der Südhalden und die Weide der Nordhalde. Im oberen Teil ist alles Weide. Die Hänge sind steil bis 2750 m, dort sind flache Sättel und Terrassen teils mit, teils ohne kleine Seen. Der größte der Seen ist der Pischasev. Gespeist wird er vom Languardgletscher, der eine Hälfte seiner Schmelz- wasser hierher sendet, die andere Hälfte ins Val Languard. Der Pischa- see, den ich in den Jahren 1905, 1906, 1907 im Juli und August immer eisfrei fand, taute in den Jahren 1909 und 1910 überhaupt gar nicht mehr auf. 8 E. Rübel. In dasselbe Talstück mündet rechtsseitig noch das Val Minor, ein Weidetal, in welchem im Mittelalter Erze gegraben wurden. Jetzt sind nur noch die halbverschütteten Eingangslócher der Minen zu finden über den kleinen Seen am Piz dels Lejs. Diese Erzgrüberei hat auf jeden Fall den Berninapal um seine Waldbekleidung gebracht. Auf der linken Tal- seite mündet das Val Arlas, das seine Wasser einerseits aus dem Diavo- lezzagletscher und Diavolezzasee bezieht, anderseits vom Arlasgletscher, der in einem kleinen See endigt, in welchem infolgedessen häufig kleine Eis- berge schwimmen. Nun folgt die letzte Steilpartie des Tales. Weit und breit sieht man nur Fels, Geröll und einige Weiden. Doch bald ist die oberste Stufe er- reicht, vor uns liegt der Berninapaß mit seinen Seen. Die beiden be- deutendsten, der Weißsee und Schwarzsee, zwei verschiedenen Strom- systemen angehörend, zeigen merkwürdige Farbenunterschiede. Lago Bianco erhält seinen Hauptzufluß in seiner Flanke vom Cambrenagletscher, dessen Gletschermilch das Wasser stark trübt und ihm den hellgrünen Ton verleiht. Sein Wasser weiß nicht recht, wohin es abfließen soll. Sperrte eine kleine Moräne am Nordwestende nicht den Weg, so flósse das Wasser noch ins Engadin; so sucht es sich nun seinen Weg am Südostende. Hier- hin und dorthin überflieBend bildet es die kleinen Laghi della Scala, bis der steile Südhang gefunden ist, der in schónem Wasserfall und Steil- stürzen das Wasser in das Puschlav hinunter führt und weiter hinaus durchs Veltlin, durch den Comersee in den Po, ins adriatische Meer. Die oben erwähnte kleine Moräne bildet die 20 cm hohe Wasserscheide zwischen Lago Bianco und Nero. Dieser hat torfigen Grund, erhält kein Gletscher- wasser, nur kleine Sumpf-Quellbäche, das Wasser ist klar und dunkelblau; sogar die Forellen sind dunkel gegenüber den viel helleren des Weißsees. Hier nimmt der Berninabach seinen Ursprung, bildet noch den kleinen See, ital. Lago minor, rom. Lej pitschen, und fließt dann dem Inn zu und mit diesem in die Donau, ins Schwarze Meer. Diese kleine Wasserscheide wird bald künstlich vergrößert sein, da der Weißsee als Stausee zur Speisung der Elektrizitätswerke in Brusio im Puschlav verwendet werden soll. Hier am See liegt die eigentliche Paßhöhe bei 2230 m. Auf dem Südwestufer führt die alte Straße über Alp Grüm ins Puschlav. Die Post- straße (erbaut in den 1870er Jahren) zieht sich am Hang des Piz Lagalb empor. Bei 2309 m steht das Gasthaus Hospiz am Lago Crocetta und in kurzer Zeit erreicht die Straße ihre Paßhöhe bei 2330 m, um weit- ausholend in großen Kurven ins Puschlav zu führen. Das hügelige Land mit seinen Tümpeln bietet die Prachtsverlandungen von Eriophoretum Scheuchxeri und alle Schneetälchentypen in reicher Auswahl. Am Hang zwischen Hospiz und See fährt seit 1909 die Berninabahn, ihre Bahnhofpaßhöhe bei 2256 m erreichend. Taf. III. Zu S.S. Dd. XLVIT. Jahrbücher. Botan. Engler, 5070 ds) DJ eJ24oydorprtz uos Dpurjsogg oyuqaposisuv 8HUAQU ƏM pun oloN ogv Out PO 76 "MN u9292 ztdsoqvuruizoq woa NOI "rt gay ^ SMAIV Zid, 10 zur A [ uop uj | I | | | | | oduLerq oder] u 676% ED oser] |< Uta1nd fo Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. S. Taf. Il Zu S. hil. NLVIT. ler, Botan. Jahrbücher. . nf H 4 280i wenysauıdon | pun sijuoquenoo4d. unjoranojosror yu uasqovaaq uoqouep 3juuospuvproxooupunp orp. 1o/42202/041 D 42400 0,] pun. supjdot DISLIIHS [ori 3pur vipopuuoiquig) Sep oouvu[ oov [ map IMJ "ot 2*0 6) "MS uo203 zıidsoyeurunogg woa Yg cc av "equi 2074 l : (xw ze - es | 02x. -4 3 57 -i-> # N Qu pete) geao, ziq (ut E) svp p ZU N m E (ut 209%) ^ vusdquee Zt Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. à 401, 3-146025, H-233m, G= — 0,19 mm. Station: Berninahospiz. Zu 8. 9 = — Beobachter: Rüner, Braun u. Gmar, Luftdruck | Luftt , Db S | i IT TEE — we — | | | ulttemperatur | Relative Feuchtigkeit | Baa Bewölkung | Niederschlag f Zahl der Tage ER m = f | : - | 288 || | Windverteilung | Temp. in d. Sonne | Mittel |Minimum Tag "Maximum Tag I 7h | 1h | 9h i Mittel u Termin . Absolutes | m ih gh Mittel m ` T 383 | dp | Niederschla, | NI - me — - gel | | | |/0,1,2-9) Minimum Tag |Maximum Tag |Minimum Tag |Maximum Tag | itte en ag Ep 7h 1h | 9h Mittel Summe |Maximum Tag BET que t ned in Hate m Trab N ] NE | E | RE | 8 | sw | w (NW deel Kai Max. 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September 1/2 | (580,3) | (874,6) 44. | (584,8) 4. | (9) 0501 (64) Däi — — | 170 3. | (—5,3|. 483. | 20,4 3. |(65,2 | 54,4 | 765 | 64,3 | 33 ail 2, |(3,9 15,3, 40) 01,8) 62 | 10 (3| 3 — NS (5)! (& | ziw!-—|a& 6el4i—/—[to 10) (835, n 50,2 | 5 1) Durch Schneetreiben so hoch. a= 9°54, B=46°30, H= 1810 m. Station: Pontresina. Beobachter: C. Hosanc. Luft-Temperatur Relative Feuchtigkeit Bewölkung | Niederschlag | Zahl der Tage i p ! NI ! | - Th 1h 9h Beie 9) Minimum Tag |Maximum Tag 7h 1h 9h Mittel|Minimum Tag 7h Ih 9h | Mittel | Summe Maximum Tag | Gg Em Schnee" Hage! b» Nebel 1 [Heiter | Trüb 1905 | | [ | | Jui. ... 404 | 4728 | 443| 4144 5,2 90. | 25,0 3.| so | 57 | 74 | 70 | 35 | 90.]| 39 | 5,0 | 54 | 47 | 94 23 | 34.) 10 | 10 | oja | 6 | 4 8,5 August . . | 73| 45,3 | 40, 10,9 0| 43.| 20,6 | 4]| 87 | 67 | 87 | 80 | 49 | 40.| 61 | 5,9 | 5,1, | 5,7 | 207 41 m. 16153] 3| 1 | 8 2 5 410 September. | 49]| 12,7 8,0 8,4 0,0! 28. | 18,0 | 41. | 92 78 91 87 59 410.] 62 | 62 | 5,7 | 6,0 97 19 44 | 43 | 40 3| 0 | E | 6 2 |" Oktober. . | — — — -— — l-l- I -1| -1-1-|1-1| - |I|- | - | - | -|7| — — |-|1-|1-|1-|-1|17|171|17r 17 November . | — 6,4 | — 0,4 | —49 | — 4,3 |—13,8| 17. 68 |. Al — — — — — — | 59, 59 | 58 | 59 108 43 3. || 14 | 11 12 0j 0 2 | 9 Dezember . |—10,33 | — 2,7 | — 8,8 | — 7,6 1— 21,0) 31 5,4 9. — — — — — — 2,4 2,4 2,0 2,3 12 10 10. 3 3 3 0 A 19 | 1 | | 1906 | | | Januar . . |—44,6| —3,8 |— 10,4 | —9,0 | —26,2| 24. at | 43.]| —| —| —| — — — | 40 | 40 | 34 | 3,8 12 5 Si 5 3 5,0 9,19 9 s U 3 H E — dl. | Februar. . — — — — ((—190| 5) — — — — — — e = = | — = — = — |^ 174 | =] Màg...|—|-—|-— — —|-|euwls-—-i-i-i-i—-i-i-i-i-cizinzirininieisecle!lov!s Ep April . . . |— $5 39|—09| —04 |—454| 2 88 | 21. | 88, | 69,6 | 88,9 | 8,2 | 46 |7./43] 60 | 5,9 | $2 | 57 47 10 GAN 5 ` | ; 6 Mai. . | 84 10,6 4,0 s | —6,2| 2 19,8 | 31.| 79,8 | 57,1 | 83,1 | 73,3 | 37 30. | 53 | 60 | 52 | 55 30 11 4. | 40 | 5 1 R | o ' | 5 Juni . | 6,8 13,3 7,2 8,6 0,4 7 94,2 | 28. || 76,6 | 52,3 | 77,8 | 68,9 36 7. 5,7 | 5,9 | 5,5 | 5,7 | 34 12 | “| 8 | 7 | , , ' , | , Jui. ... 8,2 16,0 14,7 14,9 4,8) 1.) 2458 | 23. | 84,8 | 63,5 | 89,9 | 76,7 Ve 7.| $5 | $9 | $8 | 57 |. 7? | 5. | 12 | ? | o . | " August . . 69 | 147,5 | 459| 120 ul 48. | 22,2 | 2.| 88,8 | 77,8 | 857 | 85,1 | 27 6.| 29 | 40 | 3,8 | 36 | 43 22 | 15. | | | ; | ) , : | , » | ; September. | 2,5 | 44,5 6,3 67 | — 5,4 | 26. | 24,6 3. || 88,7 | 70,6 | 87,3 | 82,2 | 40 8.| 40 | 46 | 45 | 4,4 || 38 47 | 46. | | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebieles. 9 2 t 2. Kapitel: Das Klima. - Der Weg auf der Morüne, die den Lago bianco gestaut und zum Abfluß nach Süden veranlaßt hat, erhebt sich 90 cm über den Wasserspiegel und bildet die Wasserscheide, wie schon weiter oben bemerkt wurde, zwischen Lago bianco und Lago nero, somit zwischen Berninabach und Cavagliasco, zwischen Inn und Adda, Donau und Po, schwarzem und adriatischem Meer. Im Klima bildet der PaB die Scheide zwischen dem mediterranen und mittel- europäischen, jedes natürlich durch gegenseitige Annäherung modifiziert. So sind die klimatologischen Daten dieses Punktes an sich interessant. Zur Be- urteilung der Bedingungen, unter denen die Pflanzen des Berninatales leben, gehóren mindestens die meteorologischen Daten des oberen und unteren Teiles des Gebietes: Hospiz und Pontresina-Samaden. Für das Ober-Engadin liegen die Daten von Sils, St. Moritz, Bevers vor, welche die Eidg. Meteorologische Zentralanstalt jährlich publiziert. In Pontresina läßt der Kurverein während der Sommersaison Messungen machen. Um mir vergleichbare Daten zu liefern, erklärte sich die Beobachterin, Frl. ConxELiA Hosawa freundlicher- weise bereit, die Beobachtungen im Winter 1905/06 fortzusetzen. Im Berninahospiz sind in den Jahren 1872—1880 Temperatur- messungen vorgenommen worden. Regenmessungen sind zu lückenhaft, um verwertet zu werden. Ich richtete mir die Station, deren Aufstellung am Haus mir die Hospiz A.-G. gütigst bewilligte, nun folgendermaßen ein: Barometer. Von den Beobachtungen aus den Jahren 1872—1880 her war noch ein Quecksilber-Barometer von Hermann & PrisrER !) vorhanden in einem Zimmer des ersten Stockes, das durch Heizung ziemlich großen Temperaturunterschieden ausgesetzt war. Alle übrigen Instrumente habe ich neu aufstellen lassen?) und es sind die Instrumente, wie sie von der Meteorologischen Zentralanstalt verwendet werden. Das Stationsthermometer wurde mit seinem Zinkblechgehäuse im ersten Stock vor dem Fenster des Ganges, der nie geheizt wird, auf der Nordwestseite des Hauses angebracht. Zirka um 2 Uhr begann die Sonne um die Hausecke zu scheinen, zur Zeit der Ablesung 1!/; Uhr M. E. Z. herrschte also noch voller Schatten. Das Hygrometer, ein Haarhygrometer von LAMBRECHT, befand sich beim Stationsthermometer im Blechgehäuse. Der Regenmesser, neues Modell der M. C. A., befand sich auf dem flachen Dache des Hospizes, das sich überhaupt zu Messungen sehr gut 4) Das Barometer hatte 1903 eine Standkorrektion von -+ 5,36 mm, deren Betrag mit Hilfe des einnivellierten Barometers der Station St. Moritz Dorf aus dem Jahresmittel berechnet wurde. der Eida 2) Die sachgemäße Aufstellung der Instrumente besorgte ein Angestellter der Eicg. Meteorologischen Zentralanstalt, dessen Urlaub ich bestens verdanke. 10 E. Rübel. eignet. Die Nachteile hoher Aufstellung waren dadurch vermieden, daß der Apparat in der Mitte des langen Daches sich befand, so daf) gegen die beiden Seiten, von denen der Regen kommen konnte, eine ca. 10 m lange und ebenso breite Fläche sich ausdehnte. Im Winter ist der Zugang zum Dach schwierig und es war vorzuziehen, den Regenmesser auf der Süd- ostseite des Hauses ca. 3 m über dem Boden, 3 m vom Haus entfernt auf- zustellen. Die Niederschlagsmessungen bei Schnee weisen mit den gewöhn- lichen Apparaten zu geringe Zahlen auf!); andererseits geschah es einigemale, daß bei den starken Stürmen, die den früher gefallenen Schnee hochheben und weit herumtreiben, davon in den Apparat hineingeweht wurde; es ist bei den einzelnen Zahlen vermerkt, wo diese Möglichkeit vorliegt. Die Windfahne, eine solche von Wırp mit Stärketafel der halben Beaufortskala, wehte über dem Dache, an einem Kamin befestigt. Das Insolationsthermometer, ein Schwarzkugelthermometer im Vakuum, war in der Nähe des legenmessers angebracht, im Sommer auf dem Dach, im Winter neben dem Haus. Die Extremthermometer. Ein Maximumthermometer nach Nee- RETTI & Zampra und ein Minimumthermometer nach Rurtnerrorp wurden auf dem Dach an der Nordostseite eines Kamines angebracht und durch ein Holzdach gegen Morgensonne geschützt. Der Verdunstungsmesser von Wun in Form einer Wage, die den Betrag des verdunsteten Wassers direkt anzeigt, stand auf dem Dach in einem hölzernen Schutzkasten, dessen Nordostseite offen war; die andern Seiten mußten wegen Wind und Sonne geschützt sein. Der Sonnenscheinautograph nach CaursgtLL & Stores stand auf dem Dach auf einem Kamin sehr gut frei und der Fuß eingemauert, damit die Meridianlage genau beibehalten blieb. Die Berge hinderten den Sonnen- schein beim Aufgang nur bis ca. 3— 4?, auf kürzere Zeit der Corno di Campo um 6—7". Der Untergang fand im Sommer bei 2—3° Erhebung statt, im Winter stieg der Betrag wegen des ziemlich nahen Piz Cambrena bis zu 16°. Die 4 Bodenthermometer waren hinter dem Hospiz mit dem Lamontschen Kasten eingegraben. Temperaturen. 1872—1880 wurden auf dem Hospiz meteorologische Messungen veranstaltet, welche, dem Wechsel der Beobachter unterworfen, verschieden zuverlässig sind; gut sind die aus den Jahren 1872, 4873, 1878, 4879. Reduziert man diese nach ausge- glichenen Mitteln?) nach den 37jührigen Mitteln des Julierpasses 2237 m, so erhält man 4) Herr Dr. R. BınıwirLer ist im Begriff, genaue Messungen darüber mit ver- besserten Apparaten in den Alpen anzustellen. 2) Jan. + Febr. -+ März " — Febr. usw. mage Pilanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 11 die Zahlen, wie sie die oberste Linie der folgenden Tabelle zeigt. Die zweite Linie gibt Hanys Reduktionen in »Die mittlere Wärmeverteilung in den Ostalpen«, Zeitschr. d. deutsch. und österr. Alpenvereins, welche etwas abweichen. Mache ich dieselbe Re- duktion aus meinen Beobachtungen von 4905 und 1906, so erhalte ich ziemlich viel hóhere Werte, diejenigen der dritten Linie. Jan. Febr. | | März Apri | Mai E Juni Juli Aus Sept. | Okt. | Nov. Dez. Jahr 8,0 | —8,0 | —6,8 | —2,7| 4,6 | - n $4 | 7,8 | 56 | 0.6 =; 7,6 —0,7 —87,—82|—6,8|—2,3| 4,6 | 5,9 | 8,4 | 8, 5,0 | 0,6 | - 5,0 —1,9, —0,8 —7,5 —6,8 | —5,7 | —1,4| 2,6 | 68 | &9 "A | 5,5 | 04 |—37 —74 —0,0 —8,4 | —7,8 | —6,4 | —2,0 | 2,2 | 60 | 94 8,4 | 57 | 04 1-40 —7,3 —90.34 —7,8 —6,7| —5,6|—1,7 20 | 59 87 s! , 55 103 | —4,2 —7,2 —0,22 —8,1 —7,2| —6,0| —1,9| 2,1 | 6,0 | S9. 8,3 | 56 04 |—4.1 7.2 —0.27 Um nun zu eruieren, welche von diesen Reduktionen die beste Annäherung dar- stelle, reduzierte ich dieselben 1870er Jahre des Bernhardin auf den Julier und ebenso dieselben Zahlen aus 4905 und 4906 und verglich die beiden Reihen mit den wirklich beobachteten des Bernhardin. Auch dort ergab die Reduktion der 4870er Jahre zu kalte Mittel, die andern zu hohe. Ich bildete nun die Differenzen jener Reduktionen zu den Beobachtungen und korrigierte damit die Reduktionen des Bernina (Linie 4 u. 3). Dies ergab die Zahlen der Linien 4 u. 5, welche bedeutend besser mit einander überein- stimmen als 4 u. 3, das Jahresmittel differiert nur noch um 0,1°. Das Mittel aus diesen beiden Reihen (die 6. Linie) dürfte nun die richtigsten Mittelzahlen bieten, die nach den auf dem Hospiz gemachten Temperaturmessungen zu erreichen sind. Dem allgemeinen Klima der Schweiz, das unter dem Einfluß der Winde vom atlantischen Ozean steht, stellt das Engadin in seiner großen Massen- erhebung und Abgeschlossenheit von den allgemeinen Luftströmungen ein lokal kontinentales Klima entgegen: Heiße Sommer, kalte Winter. Die Differenz von Januar- und Julimittel ist in Silsmaria 19,3° (siehe Tabelle der Monats- und Jahresmittel S. 12), im Kälteloch Bevers sogar 21,7°, über- trifft die 41 ,4? Differenz der isolierten Bergspitze des Rigikulm um volle 7,9? bei nur wenig Höhenunterschied der beiden Stationen. 5 Monate haben ein Mittel unter 0°, sowohl auf der Rigi, als im Engadin, als auch in ähnlicher Höhe im Puschlav in La Rósa 1880 m. Auf der Höhe des Hospizes sind es 6 Monate, in einzelnen Jahren kann, wie 1905, der Ok- tober noch dazukommen, sowohl auf dem Hospiz als im Engadin. Im Januar hat das Hospiz áhnliche Temperaturen wie Sils, das nahe Pontresina ist kälter und Bevers, der Ort der größten Extreme noch mehr; ebenso ist der Dezember auf dem Paß wärmer als im Tal; aber schon im l'ebruar bleibt das Hospiz hinter Pontresina zurück, nur Bevers ist noch um ein geringes kälter; März bis November ist die höhere Station entschieden die kältere, besonders im maximalen Juli: Hospiz 8,9° gegen 40,7° in Pontresina, 11,2? in Sils und gar 11,8? in Bevers. Der Südhang La Rösa weist im Sommer ähnliche Temperaturen wie das Engadin auf, zeigt aber im milderen Winter den Einfluß des Südhanges Monatsmittel der Schattentemperaturen. 1. 1905 | 1906 — I - | Juni | Jul | Aug. | Sept. E Okt. | Nov. | Dez. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | dur uni [m Juli | so. I —r | mnm EE 4 [| T n 1 — t» mm u Tr = Berninahospiz ` (23114 m) | 59. 10,5 7,8 5, | —4,8 | —5,8 —5,2 | —7,9| —9,8 | —5,5 | —3,0 25 " 8.9 9, 3 — I | | | Pontresina (1805 mj . . .| — |4441 [109 | 84 | — ,(—53,—798| —90| — — |—04,| 54 | 86 | 159 | 12,0 | 6,7 | | | ! St. Moritz (1840 m) 200.1404 1 444 1442 | 945 | —0,9 — 2,6 |—4,T | —7,0 | —7,5 —3,4 | 06,6] 64 | 98 412,39 | 42,6 | 7,2 | | Bevers (4743 m) . . 400 | 432 | 405 | 8,2 |—1,9 BR —9,2 |—10,2| —9,4 | —4,6 | 0,0| 62 | 9,4 | 169 | 14,4 | 62 Sils 48144 m) . . 2.1] $8 430 | 99 | 84 11,9 | —3,7 | —6,9 || —9,0 | —8,9 | —4,7 1-02 | 5,8 | 92 | 147 [12,0 | 67 Monats- und Jahresmittel der Temperatur. IO RENE p. bu. d ona i RE ef] | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli Aug. | Sept. | Okt. Nov. | Dez. | Jahr Din, Sils (1814 m). . . . . | —84 | —64 | —54 0,5 49 | 90 | 44,2 | 40,8 7,8 23 | —2,5 | —6,8 4,5 | 49.3 Bevers (4743 m). . . . | —99 | —74 | —4,2 0,8 5,9 9,7 14,8 10,7 7,7 24 | —3,3 | —8,9 43 | 21,7 Bernina (2345 m). . . , | —84 | —7,2 | — 6,0 | —1,9 2,1 6,0 8,9 8,3 5,6 04 | —44 | —72 | —03 | 17,0 Julier (237 m) . . . .| —89 | —8,0 | —6,6 | —2,0 2,3 6,0 8,5 7,8 5,4 02 | —4,7 1-83 | —0,7 | 4174 Rigikulm 4787 m) . . .| —55 | —40 | —3;4 0,2 3,9 7,5 9,9 9,4 7,5 27 | —0, | —3,9 3.0 | 44.4 Pontresina (4805 m). . .| —8,7 | —6,5 | —4,3 0,5 5,0 8,8 10,7 9,9 7,3 2,0 | —3,0 | —7,6 12 | 49,4 La Rósa (4880 m) . . . || —6,6 | —5, | —3,6 0,8 4,7 80 | 444 10,4 7,5 23 |—24 | —5)5 19 | 47.7 12 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebiotes. 13 der Alpen!) Dieser EinfluB macht sich auch auf dem Berninahospiz gel- tend. "Vergleichen wir es mit dem Julier, dieser liegt 80 m tiefer, sollte also ein etwa 0,4? höheres Jahresmittel haben, hat aber im Gegenteil ein um 0,4° kälteres. Die Milde des Berninahospizes zeigen auch die Jahres- mittelberechnungen nach anderen Stationen. Im Durchschnitt fällt die Jahrestemperatur beim Steigen um 100 m auf der Nordseite der Alpen um 0,51°, auf der Südseite 0,59°. Nach dem kalten Bevers gerechnet, müßte das Hospiz —1,8° mittlere Jahrestemperatur haben statt — 0,3°, nach Sils —1,0°, nach dem Rigi — 0,8°, nach Sondrio —0,7°, nach La Rösa —0,8°, nach Brusio — 0,3?, also eine starke Übereinstimmung des llos- pizes mit den südlichen slationen?). Deutlicher werden all die Unterschiede noch, wenn wir zu den Tem- peratur-Extremen übergehen. Aus der Tabelle?) ersehen wir, wie extrem Bevers mit seinem mittleren Januarminimum von — 23,9? ist“) gegen Rigikulm mit —15,9?; der Ber- ninapaf hält sich in der mäßigen Tiefe von -—18,6?. Noch drastischer liegt es bei den absoluten Minima: Bevers —33,3?, Bernina — 23,89, Rigi — 23,0; jenes zeigt das kalte Tal, der Paß die gemäßigte Temperatur der Bergspitze. Bevers hat durchschnittlich 3 Monate ohne Temperaturen unter 0°, Bernina und Rigi deren 2; während in der beobachteten Zeit der Juli in Bevers nie Zahlen unter 0? geliefert, ist auf dem Bernina wie der Rigi kein Monat vor Frost sicher. Allerdings können, wie die höchsten Minima zeigen, an allen 3 Orten 4 Monate ohne Temperatur unter 0? bleiben, in Bevers Mai—August, an den beiden anderen Juni— Sep- tember. Gehen wir zu den Maxima über, so zeigt wiederum Bevers das mitt- lere Extrem von 24,5°, Bernina 90,3? und Rigi 90,59, diese fast gleich und bedeutend geringer als.jenes; dasselbe Bild zeigen die höchsten Maxima 26,5:24,6:24,4°. Im Durchschnitt haben wir an allen 3 Orten keinen Monat, der nicht Temperaturen über 0° aufwiese, aber 2 Monate, auf dem Hospiz sogar 3, können gelegentlich darunter bleiben. Vergleichen wir Minima und Maxima, so ergeben sich die mittleren und absoluten Jahrestemperaturschwankungen; diese betragen für Bevers 1) Klima des Puschlav und Veltlin siehe in BnockMANN 4907, S. 46 ff. 2) Das Wegerhaus an der Berninastraße südl. bei 2243 m, an warmem Südhang gegen Nordwinde geschützt, hatte 4857—4864 das abnorm hohe Jahresmittel von +1,1° (wohl unkontrolliertes Thermometer?). 3) Zusammenstellung für Bevers und Rigikulm aus den Jahren 1881—1900 von der Eidg. Meteor. Zentralanstalt (Brockmanns Zahlen sind nach diesen zu korrigieren), für Berninahospiz von mir aus den elf Jahren 4872—1880, 4905—1906, wovon einzelne nicht vollstándig. 4) 4884—1900, im Mittel 4864—4900 sogar —26,5°. Rübel. E. 14 Temperatur-Minima und -Maxima. i | . . e ] .. | Jan. | Feb. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. Dez. | Jahr a l ` DL | | j | Mittlere (Termin- Bevers . . . |—23,9 | —23,2 | —24,2 | —11,9 —h,2 | 1,6 3,1 06 |—3,8 | —10,0 | —15,9 | —23,4 | —26,2 Minima Berninahospiz. | —18,6 | —18,6| —16,9 | —10,8| —7,0 bk 44 | E OT EE TEE D | —16,5 | —20,9 Rigikuln . .|—4135,9 |—13,9| —143 | —8,4| —5,0 | —0,5 48 | 43 |—14 —6,5| —9,2| EE | —18,8 Bevers . . .|—33,3 | —30,0| —27,6 |—19,6 11,1 1 —0,8 07 |—23 —7,7 |—15,3| —1 —3 — 1 Tiefste beobachtete i i O ’ no " ' » ` ` 99 0,0 | 33,31) Termin-\Minima Berninahospiz. | —23,42) —21,5 | —22,0 | —15,6| —9,8 | —7,0 | —1,13| —3,4 | —7,0 | —14,8| —19,4 | —23,8 | — 23,8?) ( -Mi | Rigikuln . ./|—23,0 | —19,0| —21,4 | —12,4| —8,2 13,4 —1,5 |—4,9 |—45 |—12,0| —15,2| —20,9 | —23,0 | Bevers . . .]||—160 | —17,3| —13,5 | —7,0 068 | 42 4,9 2.3 |—0,8 —3,0| —6,6|—16,0| —20,4 Höchste beobachtete ' 9 ' obo ' ? ) i ? ` "Termin-)Minima Berninahospiz. | —15,4 | —14,8j| —9,8 —7,7| —3,4 3,4 4,2 6,0 0,0 —6,9|—10,3| —9,0| —18,0 \ ın- IM: Rigikulm . .| —5,4 | —8,7| —$,0 | —3,0| —0, 3,7 5,0 5,4 2,4 —2,2 | —48| —7,8| —13,2 Bevers . . . 3,2 4,5 7,4 42) 47,7 | 21,6 | 93,6 ; 44, 9,3 4,2] 24,4 Mittlere (Termin-) . i ^ ’ ' ` d 22,9 20,1 ” ' ? nU Maxima Berninahospiz. 2,0 2,4 5,4 7,7] 11,8 | 46,3 | 182 | 479 14,9 9,4 3,2 414] 20,8 Rigikuln . . 4,5 5,2 6,8 98| 444 | 474 | 19,5 | 18,5 16,6 14,9 8,2 5,4 | 20, Bevers . . . 8,8 9,0] 12,4 1600! 22,6 | 25,4 | 26 19 13,9 89; 26 Móchste beobachtete ’ ' ' ' > Š | 26,4 23,1 i ' i Š /Termin- Maxima (éd 5,9 5,9 9,00 140| 17,00, 24,6 | 21,56) 23,07)| 18,05 46, 7,4 42| 24,6 Rigikulm . 7,0 42,5] 44,8 A4,4| 48,0 | 20,8 | 22,6 | 94,4 | 19,4 LES 14,9 $2, 94, Bevers . H —2,4 | —4,0 3,5 $4] 43,5 | 489 | 20,2 | A 16,4 10,2 3,9 0,3 32.4 Tiefste beobachtete ’ ’ i i » i , 8,8 ’ ! tb " Termin-JMaxima Berninahospiz. | —1,4 | —0,8 0,2 0,2 3,0 | 43,6 | 43,7 | 44,5 13,4 4,1 0,6| —1,0 41,5 ` Rigikulm —4,0 | —0,6 3,4 64| 448 | 42,6 | 42,2 | 43,2 12,4 8,3 4,5 2,8 18.0 1) Minimum nicht am Termin —35,0. nicht am Termin 9,6. Maximum nicht am Termin 20,4. 2) Minimum nicht am Termin — 24,5. 5) Maximum nicht am Termin 48,2. 6) j 3) Minimum nicht am Termin —2,4. Maximum nicht am Termin 24,0. 4) Maximum 7) Maximum nicht am Termin 23,5. Pilanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 15 12,8?1—59,8?9), im Mittel 50,6? für das Berninahospiz 35,6"— 48,4, Mittel 41,272): für den Rigikulm 31,2°— 17,492), Mittel 39,3%. Alle diese Zahlen zeigen eine außerordentliche Übereinstimmung von Berninahospiz mit Rigikulm im Gegensatz zum kontinentalklimatischen Bevers, wobei das übrige Engadin (also auch der untere Teil [Pontresina des Berninagebietes) ähnliche Verhältnisse wie Bevers, wenn auch nicht ganz so extrem, besitzt. Das Hospiz zeigt die ozeanischen Temperaturen wie der freie Berggipfel, zugleich durch die südalpine Lage so stark be- einflußt, daß es dieselben extremen Temperaturen hat wie der 530 m tiefer gelegene Rigikulm; der Höhenunterschied macht sich erst wieder in den Mitteln geltend: 2,3? Differenz im Jahresmittel. Die Flora ist in hohem Mafle von den extremen Temperaturen ab- hángig, jedoch hauptsächlich von denen der Vegetationsperiode, da die dicke Schneedecke fast alles deckt in dem langen Winter. Außer den bei den extremen Temperaturen behandelten Punkten kommt da noch in Be- tracht: Temperaturmittel Winter Frühling | Sommer Herbst Bevers —8,7 0,8 10,7 2,3 Bernina — 7,5 — 1,9 7,7 0,6 Rigi — 4,1 0,2 8,9 3,1 Bevers hat nach dem strengen Winter 0,6° höhere mittlere Früh- lingstemperatur als Rigikulm, d. h. im Mai und teilweise April können die Pflanzen sich entwickeln, und 1,8° höhere Sommertemperatur: die Vege- tationsperiode länger und günstiger. Für das Hospiz zählt der »Frühling«, d. i. März, April, Mai, überhaupt nicht zur Vegetationsperiode, der Sommer bleibt um volle 3° hinter Bevers, um 1,2? hinter Rigikulm zurück; vom Herbst gehört der September und teilweise der Oktober noch zur Vege- tationsperiode. Es mögen zur Veranschaulichung des jährlichen Temperaturverlaufes die mittleren Daten der Erreichung gewisser Schwellenwerte folgen. | Die mittlere Temperatur erreicht | Die mittlere Temperatur verläßt im Mittel | im Beobachtungsjahr im Mittel im Beobachtungsjahr —5° 925. März | 93. März 06 33. Nov. | 48, Okt. 05 0", 29. April — | —— 2. Mai 06 18. Okt. 3. Okt. 05 2^; 44. Mai | 12. Mai 06 6. Okt. | 28. Sept. 05 5% 7. Juni | 40. Juni 06 | 49. Sept. | 17. Sept. 05 4) Differenz vom höchsten Minimum bis zum tiefsten Maximum und umgekehrt. 2) Brusio 38,8°, Lugano 45,9°, Sitten 47,0 ^. 3) Differenz vom mittleren Minimum zum mittleren Maximum. 16 E. Rübel. Dauer Dauer im Mittel im Beobachtungsjahr Tage Tage über | unter über | unter —_5° 243 4122 | 209 456 0° 472 493 | 454 214 99 443 220 | 139 226 5? 104 |. 264 | 99 | 266 Die Daten wurden erhalten, indem in einem Koordinatensystem, in welchem Temperaturen als Ordinaten und die Tage des Jahres als Abszissen genommen wurden, die Monatsmittel je am 15. des Monats eingetragen wurden und die verbindende Kurve gezeichnet wurde. Sonnenstrahlung. Sehr interessante Resultate ergibt die Messung der Temperatur in der Sonne vermittels des Schwarzkugelthermometers im Vakuum. Mit der Hóhe nimmt die Differenz zwischen Schatten- und Sonnentemperatur sehr zu, denn während die Schattentemperatur mit der Höhe sinkt, steigt diejenige in der Sonne. Dies ist aus folgender kleiner Tabelle von FRANKLAND gr: sichtlich: Hóhe ü. Meer Schatten Sonne Differenz m Whitley England. . 20 399 | 378 5,6 Pontresina. . . . . 1800 26,5 44,0 17,5 Berninapaß . . . . 2330 19,4 46,0 27,3 Diavolezza. . . . . 2977 6,0 59,5 53,5 alle Messungen bei 60° Sonnenhöhe. Über den Verlauf der Sonnentemperaturen während der Jahre 1905 und 1906 auf dem Berninahospizdach gibt die folgende Tabelle Auf- schluß. In den ersten Kolonnen stehen die Monatsmittel der Morgentem- peraturen. Schon da machen sich bedeutende Unterschiede geltend, sie sind also vom Sonnenaufgang an den ganzen Tag wirksam, auch schon bei ganz niederen Sonnenständen. In den Monaten November bis März konnten keine Monatsmittel gebildet werden, da die Temperatur häufig tiefer ist als die Skala des Sonnenthermometers und übrigens die Sonne noch gar nicht aufgegangen ist, also noch keine Differenzen auftreten. Aus den Kolonnen der Messungen mittags 4 Uhr ist zu ersehen, daß sogar die Monatsmittel bis auf 44,8° gehen (Mai) und die Differenzen bis 42,3° (März). Während das Jahresmittel der Mittagstemperaturen (Juni—August die Mittel der beiden beobachteten Jahre genommen) im Schatten nur ?,35? betrügt, so ist e$ 17 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. f qo ayaıs f] | | | | | | | m L9—0€ lI een ou | 6ri— | Hp | 009 009. 00 ere voee | t — -|= |: ayer — = 7 | — | — S j 18€ TM sy "ti > — | —_ — — | © "2equiejdag £C—£9 LE | 89€ | gos Ce) SS Uu | Sec tLe sa | ey | Sei geg | gge CL to^ oc gendny €9—L9 IG | V68& eu Sri IG | Veg | tec gy yeg | ose | ggr 9'9V | geg | SL toot anf L9—€9 € €'9* | vis Er 8! Cen | V'86 | ND 6'8c | L'8ee gie See, Lsa) S'y ` “ung €9—86 € g'ce | (ue d — | £ Ceci Ger | SL G'8€ Li DK esa | eg 9% 000 t CIO 86—8* sa | sse | ogs Ce — | I6 | VES | 0S | 6s (et | V6t | vo Se | very | Vv — | 7 7 7 no mdy 81—9£ ei "eran sos eu: | « "og won oo at Eu eene ` ue dit? gd ELS | &or | it | te | 0'96 OC os — | sse | 6/88 | 6'9 — | — (oq 8ep— N enugag 93—03 e | 9S) Uer ei | 6€ | 90% ett | 9'e | Leg | ri &e— — | — e$ — | "` enwp 0£— ES y. | L'OS 84t | o — | ' vos | Stt | 6g — | L'et | eee | ee — — — £'9 — | ' ' 1equiezaq SS up Yi Von | ves | o9 — | or | 9⁄8% S'er | Fe — | SHZ .0.8 | cg— | — — gin — | ' '1equi9AON (dt L€ | L'9v | en gu | L& | L'9v nm | s'y — "E L'S) 6k — | 8k 09 ss — | ' " "Aogou0g Ir eg ovt | Bi | 8 | 8 var | v8* ei | cr | 868 | 6'L Sp | vier | Sin ' '4equiejdog Gel L e&t | occ gu | L Sur es ET EIE | GIE | Un oLV | yez) vo ' | "` ysnny 89—19 ez | sej cc | Mop c | Se y var Es ree | Mor ver gr oog | o6 "` "unt o19—89 Iren "sielen e" osy | seg oo vr Un (e ous oni oe Ir" " gung ll | REN | FL | ur ams uayyeyas | FLL Jq |euuog,| uoj?uos | (iq IM UILIS | Jua |ouuos uajjeuog | sëemm ner — ——— — c 0 MO —| equoqueuuog zueJop!(q 1op ux 1nje1oduiejuauuog Aan ux V ut | | | [oniusjvuopy '(uope1Srjuez ut Sait, '(üuJmnxweA WI I9J9WOWISUL-THINNZIBMYOS) euuog IOP ur uoinjeiodurog, IOP BWIXBN 'n [ejjrusjeuogpy XLVIT. Bd. Potanische Jahrbücher — 18 E. Rübel. in der Sonne 33,64?: es ergibt sich also die große Differenz von 31,39. Absolut die höchste Sonnentemperatur wurde am 2. März!) gemessen mit 60° bei 0? Lufttemperatur, während die größte Differenz am 13. März!) 1906 mit 62,59 (siehe Figur 1). Die maximalen Temperaturen und Differenzen sind in hohem Maße dem Reflex der Schneedecke zuzuschreiben, daher fallen sie auch in die Monate, wo bei hohem Sonnenstand die Schneedecke noch liegt. Die höchste Differenz ohne Einfluß der Schneedecke ist 47,8? am 12. Juni 1905 und die höchste Temperatur 58,1? am 18. Juni 19062). Wir sehen, daß bei Ausschaltung der Schneedecke Übereinstimmung mit den Sonnenhóhen eintritt. Der Schneereflex bewirkt, dal) die hóchsten Temperaturen gegen das Frühjahr verschoben sind: März bis Juni ergab die maximalen Temperaturen von 57—60°, davon gehören 2 Monate noch zu denen mit Schattenmitteln unter 0° und völliger Schneedecke, ? hingegen sind die Monate des Tauens, im Mai werden die südexponierten Halden schneefrei, im Juni das übrige Land und die Seen eisfrei (am 30. Mai 1905 zeigten sich im Eis der Laghi bianco und Crocetta die ersten Pfützen; am A. Juli waren sie noch am starken Schmelzen, Wasser 1°, der Lago nero gerade vollständig eisfrei, Wassertemperatur am Ufer 149). Mit den maximalen Temperaturen März—Juni ist auch die stärkste Bräunung der menschlichen Haut verbunden; die schon hohen Sonnenstände mit der hohen Temperatur und dem starken Schneereflex bewirken, daß Postillone, Kutscher, Wegarbeiter in diesen Monaten ganz negerhaft aus- sehen, wührend sie gegen den Nachsommer im Vergleich dazu schon wie- der ganz bleich sind?). Hóhere Zahlen der Sonnentemperatur und der Strahlung (Differenz von Sonnen- und Schattentemperatur) sind nur wenige bekannt, so vom Mont Blanc, wo np Saussure im Schatten 6,2°, in der Sonne 87° maß‘) (natürlich mit Schneereflex), also eine Strahlung von 80,89. Pıazzı SMYTH erhielt im August 1858 auf dem Pic de Tenerife, wo Schneereflex ausge- schlossen ist, Sonnentemperaturen bis über 84 °5), Strahlungen über 67° " 4) Bei Winterstellung des Apparates. ca. 3 m über dem mit Schnee bedeckten oden. 2) ASSMANN fand auf dem Säntis im Juni 1889 das Maximum der Sonnentempe- ratur 51,5? (bei 9,8 Schattentemperatur) und das Maximum der Differenz 44,6? (bei ST 50,8", bei SchT 6,49). 3) Siehe auch unter Lichtwirkung S. 47 ff. 4) Die Schwarzkugelthermometer zei i gen nicht alle genau glei i ind also nicht bis auf Zehntelgrade vergleichbar. 5 seich dio Zaton sin 5) Sein Schwarzkugelthermometer reichte nur bis 84° . war di dar- über, so sammelte sich dmi das Quecksilber in einem obern Raum ohne Skala. 19 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. "9064 19n3ny sıq c06p tung CLy OS Sage] WP YN) 'uainje1adurejuo]jeq?g pun -uouuog uoqgosraz uazualog'q Jop eunxej pun pus uow rg np — amp mm wg qudy so oa Py cmq ay o os boy ou ZE o0 104 N ^T D$ | Pd N "d ^ RP ` N AQ) N N 4 Y m Á N g ~ A ^N — — "4 PA ps I m” J o Las EPA 009 EI 90 E. Rübel. bei 9714 m Meereshöhe, bei 3262 m ü. M. sogar eine Strahlung über 74? 1). Sonnenscheindauer. Zeit und Dauer des Sonnenscheins ermittelte ich von Juni 1905 bis September 1906 auf dem Dache des Berninahospizes mittels des allgemein angewandten Sonnenschein-Autographen von CAMPBELL & STOKES, bei welchem der Brennpunkt einer als Linse dienenden, massiven Glaskugel seine Bahn auf einem Kartonstreifen einbrennt. Bei den Monaten Juni, Juli, August nahm ich bei der Berechnung der Jahressumme die Mittel von 1905 und 1906, die anderen Monate sind leider nur einmal vorhanden. Vom September 1906 ist noch die erste Hälfte beobachtet worden, die in 15 Tagen schon eine Summe von 109 Stunden ergab, beinahe so viel wie der ganze Monat 1905. Die folgende Tabelle gibt die Monatssummen der einzelnen Tagesstunden. Die Sonne ist in der Nähe des Horizontes öfter bedeckt, als wenn sie hoch- steht. Hann hat für die freien Gipfel Sonnblick und Obir konstatiert, daß die Sonne von November bis Januar am häufigsten von 114—412 Uhr scheint, Februar bis April von 10—11 Uhr, Mai bis Juli sogar von 8—9 Uhr; August bis Oktober von 9—10 Uhr; im ganzen Jahr von 9—10 Uhr, im Gegensatz zur Niederung, wo in Wien und in Klagenfurt das Maximum des Sonnenscheins von 12—14 Uhr eintritt. Die Regel, daß in den Alpen vom Winter zum Sommer das Maximum des Sonnenscheines immer früher am Tage eintritt, gilt nicht für die Paßhöhe des Berninahospizes; dies ist auch begreiflich, da auf dem Paß keine mittägliche aufsteigende Luftströmung herrscht. Die Tabelle zeigt im Winter das Maximum von 12—14 Uhr, im Frühling von 9—10 Uhr, daneben ein zweites kleineres Maximum von 1— 2 Uhr; der Sommer hat auch zwei Maxima von 129—141 Uhr und 9—10 Uhr, der Herbst ebenfalls von 410—141 Uhr und 12—1 Uhr. Längere Beobach- tungsdauer würde wohl noch manches ändern, aber der Paß würde doch nicht das gleiche Bild wie die Gipfel ergeben; das ganze Jahr zeigt auch das doppelte Maximum bei 410—141 Uhr und 19—4 Uhr. Zur Mittagszeit von 11—1 Uhr nimmt auf dem Sonnblick, 3100 m, und dem Obir, 2140 m, der Sonnenschein von einem Maximum im Dezember ab bis Juni, steigt dann wieder bis August und sinkt zu einem zweiten kleineren Minimum im Oktober (siehe Tabelle). Das Berninahospiz hat auch Maxima im Dezember und August, das Minimum aber nicht im Juni, sondern früher, im April, wenn der Frühling vom Veltlin viele Wolken und Nebel über den PaB schickt. Das Maximum des Sonnenscheins ist im Juli und August mit 224 und 4, Sehr merkwürdig ist, daß Smyr auch am Meer bei Orotava am 27. August eine Strahlung über 55° fand (S.T. über 81°, Schattentemp. 25,79). 21 | | | 69 89 89 Veev 60% OELE '"UlQ9?N | "wuoeN pusee L | juez "ULIOA | -0J PLUON | Í d "ULIO A yeuoW RI NA Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. "nf 0% Ce *& D Lt ro eg ts 6/86 ESL L‘09 L'L8 9‘6ry| 0'894 y0 — L'e 0 0'8 L'9 ON? Siet NIT NI Vel IK cer 0'84 ec vg IK WII Sich NO IN NI Ug 61 L'e EN Su — | tady | ZIEW | D 906} DN 0'8 GL 6€ VL 0g SL 0€ vier | ees V6L 68e | ever 89 — | — | _ — yo MA CNS KT Sg o+ | 8'8 97g 66 cec T USs Se a | HL — | ‘ (v "Uer | "an 'AON DN est NI L'0€ ND © 08 *'0€ oeg NZ? ONE: IN Vos 8'oe ND "any | imf DIE n—or | 01—6 L—9 9—$ Ge (ET £—& £— v—& uopunjs | -soSvL | *uepunjsseSej ueu[ezulo lop 1ien9,pureuosueuuog Jop (uepunjg ur) ueurumssj€uogr aspi uio Monats- und Tagessummen (in Stunden) der Sonnenscheindauer von Berninshospiz, St. Moritz, Säntis und Z ch. Jan. Febr. Márz April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr | Bernina 147 127 198 | 164 178 202 224 240 154 105 107 404 | 1820 Wirklicher St. Moritz | 401 MÁ 148 | 166 180 185 222 226 170 150 104 83 | 1848 Sonnenschein || Säntis 143 125 438 | 149 145 148 17% 193 168 151 444 M& | 4258 Zürich 43 94 137 172 182 223 244 243 478 44 54 43 | 4730 i Bernina 204 221 304 339 409 "m 400 394 313 267 207 486 | 3648 E Möglicher St. Moritz | 205 241 300 333 378 375 388 372 345 294 225 474 | 3597 e = Säntis 279 297 335 393 394 420 450 428 351 826 276 257 4204 ui Zürich 233 252 344 384 440 447 440 45 339 291 237 223 | 4042 Bernina 59 53 45 47 45 49 56 58 47 39 49 53 50 St. Moritz 50 47 50 50 48 50 57 6 54 54 46 48 54 Säntis 44 42 1 37 36 36 39 45 46 46 54 44 T !| Zürich 18 37 40 m m 50 54 58 52 38 32 TNNT Bernina 3,8 4,5 Li 5,5 5,7 6,7 7,2 6,8 54 3,4 3,6 3,4 5,0 Mittlerer St. Moritz | 3,3 4,4 4,8 5,5 5,8 6,2 7,2 7,8 5,7 4,8 3,5 2,7 54 D . ? H 3 H 3 H 3 H 3 H 3 3 H täglicher || Säntis 3,7 4,9 " 5,0 4,7 4,9 5,6 6,2 5,4 4,9 4,7 3,7 4,8 Sonnenschein || Zurich nn 3,3 4,4 5,7 5,9 T 7,7 7,8 5,9 3,6 7 a | 47 22 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 23 210 Stunden. Auf der Figur 2 habe ich zum Vergleich die Kurven!) für Zürich (Ebene), Säntis (Bergspitze) und St. Moritz (Hochtal) gezeichnet. Die Maxima sind auch im Hochsommer; Mai, Juni zeigt überall eine gewisse Depression. Das plötzliche Sinken im Oktober und das Fehlen des Steigens bis Ende März rührt auf dem Berninapaß davon her, daß die Sonne im Winter schon zwischen 2 und 3 Uhr hinter dem Piz Cambrena untergeht. Um ein vergleichbares Maß für die Dauer des Sonnenscheins zu haben, muß man den relativen Wert der Insolation bestimmen, d. h. das Verhältnis des Winter | Frühling | Sommer ` Herbst Tageszeit | Dez. März Juni | Sept. Jan. April Juli | Okt. Febr. | Mai Aug. | Nov. 5—6 — 5,3 33,3 — 6—7 — 19,8 52,4 3,5 7—8 5,4 36,4 55,4 21,3 8—9 36,9 47,3 56,4 32,2 9—10 54,9 50,8 57,1 38,5 410—414 55,3 49,6 56,7 42,6 414—123 55,9 48,0 564 DÉI 19—4 56,2 48,9 57,8 42,2 1—2 55,7 49,6 57,4 37,8 2—3 28,8 46,9 52,8 39,1 3—4 2,5 (TN. 48,9 16,9 4—5 — 27,5 44,2 9,8 5—6 — 45,0 36,6 4,2 6—7 — 5,5 47,6 — Dauer des Sonnenscheins über Mittag 11^ a. m.—1^ p. m. Dezember 46,6 März 36,4 Juni 32,6 September 30,7 Januar 35,7 April 25,4 Juli 39,2 Oktober 34,2 Februar 29,8 Mai 35,4 | August 44,9 November 48,7 wirklichen Sonnenscheins zum orographisch und physikalisch móglichen, der bei ständiger Wolkenlosigkeit eintreten würde. Im Jahresdurchschnitt hat das Berninahospiz 509/, St. Moritz SI äi der Säntisgipfel 42°/,, Zürich 439/,, dagegen Davos 549/, Lugano 599/, (geringer sind zum Vergleich Sonnblick 349/,, London 269/). Der Gang im Lauf des Jahres ist sehr verschieden, siehe Figur 2. Zürich als Typus der Ebene am NordfuB der Alpen zeigt sehr geringen Sonnenschein im Winter (Dezember 19%, Januar 180/,), Ansteigen bis 58?/, im August mit Depression im Mai. Die Berg- 4) Die Zahlen für Zürich und Säntis sind aus Henri Durour 4903 aus dem 40jährigen Mittel 4894—1900; St. Moritz habe ich aus den Meteor. Annalen ausgezogen, es ist das Mittel der 7 Jahre 4900—4906. Std. 430 p 200 |. 7501 700 | so 6| ECH -T .* t - . D > »" D Wi p" | L AN Morif, IN . mu u _ 1 | \ 7 409. d^-i-^ VU | -T | x S LT 5N -L 7“ xa. . Ss / Säntis u 9 an, / Verhältnis! des Wirklithen Aum 0%\ | | méglisfien. Sonnenschein, V. | j | | L | Ld. li H Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 25 spitze, der Säntis, verhält sich umgekehrt, Maximum 51 %, im November, hoch den ganzen Winter und tief Frühling und Vorsommer (Minimum 36? Mai und Juni) Der Berninapaß hingegen zeigt 2 ausgeprägte Maxima im Winter und Sommer und 2 Minima in Frühling und Herbst. Es ist dies der Einfluß des nahen Südens, des insubrischen Gebietes. Die Station Lugano z. B. zeigt 2 Maxima im Februar und Juli—August und 2 Minima im November und im Mai. Im ganzen ist der Vormittag sonnenscheinreicher als der Nachmittag, 529/, gegen 49°/,; extreme Differenzen zeigt besonders der Sommer, Juni 1905 49:35 ia, 1906 54:44 9/,; August 1906 81:709/, während in den meisten Monaten die Differenzen gering sind. Dezember und Januar zeigen das umgekehrte Verhältnis, doch rührt das wohl daher, daß nachmittags überhaupt wegen der Berge die öfter bedeckten Stunden bei niedrigem Stand nicht mit in Betracht kommen. Bewólkung und Nebel. Das umgekehrte Bild der Sonnenscheindauer gibt die Bewölkung. Sehr geringe Bewölkung zeigt der alpine Winterhimmel, wodurch die starke In- solation mitbestimmt wird. Mittlere Bewölkung. Hóhe | | I ` Winter | Frühling | Sommer | Herbst | Jahr in m ü. M. | | Ebene Schweiz). . . | 420 | 7,3 | 58 | 32 | 6,2 | 6,1 Hochtäler?) . . . . . | 1830 | 37 | A600 5850 | 42 | 44 Pässe und Gipfel) . . | 2600 An oi | 56 | 355 | 54 Berninahospiz4) . . . | 2300 39. | 60 (0558 65 | 54 > reduziert?) | | — 42 | 60 | 54 | 50 |; 52 In der ebenen Schweiz haben wir ein starkes Maximum im Winter und Minimum im Sommer. Umgekehrt in der Höhe — Pontresina kann mit den Zahlen der Hochtäler zusammengezogen werden — im Winter ge- ringste Bewölkung, im Sommer stärkste und Jahresmittel bedeutend tiefer als das der Ebene. Auf den Pässen und Gipfeln wieder höheres Mittel, Minimum auch im Winter, Maximum im Frühling. Auf dem Berninahospiz ist auch im Winter ein ausgeprägtes Minimum, der schlechte Herbst 1905 verlegt das Minimum auf diesen. Reduziert man diese Jahre jedoch nach dem Bernhardin, so erscheint wie immer das unbestrittene Minimum im Winter, das Maximum jedoch im Frühling, wie bei den anderen Pässen. Vergleichen wir auf der Haupttabelle S.9 das Hospiz mit Pontresina. 4) Nach Hann S. 284: Genf, Neuenburg, Zürich, Basel, Altstätten. 2) > > 8.284: Vent, Sulden, Silsmaria. 3 > > 8.284: St. Bernhard, Theodul, Stelvio, Fleiß, Obir. 4) Beobachtet von Juni 4905 bis Sept. 4906. 5) Reduziert nach dem Bernhardin (Mittel 4864—1900). E. Rübel. Anzahl der Tage mit Nebel. — | Berninahospiz Julier Bernhardin Pontresina Bevers Sils-Maria | Mittel?) Mittel?) Mittel?) | 1905 | 1906 | 1905 | 1906 | 1905 | 1906 |1891/1900| 1905 | 4906 | 4905 | 1906 | 1891/95 | 4905 | 1906 | 4893/97 Januar. — 0 — 1 — 2 8,8 — 0 — 0 0,0 — 0 0,4 Februar . — 4 — 2 — 5 6,9 — — — 0 0,0 — 4 0,6 März . .. — 0 4 — 8 44,8 — — — 0 0,2 — 2 1,4 April . = 2 — 2 | — M 14,4 — 0 — 0 0,4 — 2 0,6 Mai.... — 7 — 9 — 6 40,7 — 0 — 2 0,4 — 2 4,2 Juni. . . 6 6 7 14 7 2 7,4 — 0 5 0 0,2 0 0 0,8 Juli . . . 2 10 44 AA 3 6 5,9 1 A 3 4 4,6 5 8 0,4 August. . . 7 7 44 10 10 3 7,0 2 0 A r 1,4 A 2 4,0 September . 8 5 44 9 47 4 9,4 6 4 8 4 2,0 5 3 0,8 Oktober . . 11 — 8 — 13 — 15,0 — — 4 — 1,2 3 — 0,2 November . 2 — 2 | — 12 — 11,5 0 — 2 — 0,6 0 — 0,8 Dezember . A — 0 — 6 — 7,0 4 — 0 — 0,6 2 — 0,4 — —— — —Ó— — —— Jahr. . 523, : 654) 653) : 80 893) : 140,5 183) 8,6 233) 8,6 Nach Zusammenstellungen der Eidg. Met. Zentralanst. Nach G. Streu 4904. (Er rechnet »neblig« nicht mit, während die Annalen »Nebel« und »neblig« nicht unterscheiden.) 1) 2) 3) Juni—September Mittel der beiden Jahre, die anderen Monate einfach addiert. 4) Gerechnet nach: 89: 440,5 = 52 : x. Pflanzengeographisehe Monographie des Berninagebietes. 27 so sehen wir aus den Mitteln, wie zu erwarten, daB das Hospiz stärker be- wölkt ist, und zwar besonders im Frühling und Herbst. Das Hospiz hat öfter Nebel, wenn es unten im Tal klar, und noch öfter streicht der Nebel über die Berninaseen. Ein häufiges Bild ist es, daß Nebel aus dem Puschlav auf- steigen, über den Pal) ziehen, auf gleicher Höhe bleibend sich den Munt Pers entlang ziehen und vergehen, den unteren Teil des Tales ganz frei lassend. Da aus dem Engadin keine Nebel zum Berninahospiz steigen, so fehlen die bei anderen Pässen häufigen, von Norden herziehenden Nebel voll- ständig. Bernina!) hat daher nur ungefähr halb so viel Nebel wie der Bernhardin (im kombinierten Beobachtungsjahr 89 gegen 52 Tage, das macht nach dem Verhältnis des Bernhardinmittels 140 zu den 89 der Beobach- tungsperiode zu den auf Bernina beobachteten 52 ein Mittel von 65 Tagen). Die Verteilung der Bewölkung während des Tages zeigt auf dem Hospiz keine sehr ausgesprochene Tendenz; der Morgen ist zwar entschie- den klarer, aber Mittag und Abend teilen sich ziemlich gleichmäßig in die Maxima. Ganz klare Tage sind nicht selten, während in der Ebene fast nie die Bewölkung den ganzen Tag über vollständig fehlt. Die Luftbewegung. Wie auf den Pässen überhaupt kommen auch hier nur die 2 Winde aus den beidseitigen Tälern in Betracht. Aus dem Engadin kommen von N und NW die Nord- und Ostwinde heraufgeblasen, während die feuchten West- und Südwinde, durch das Puschlav gedreht, da oben als Ost und Südost einfallen. Aus der Haupttabelle sind die Häufigkeiten in den ein- zelnen Monaten zu erkennen, nach Jahreszeiten zusammengestellt ergibt sich folgendes Bild: Windverteilung. Winter Frühling Sommer Herbst | Jahr 1905—06 1906 DIMUS 1905 E 35 43 25 76 479 SE 7 51 59 50 167 S — — 43 — 13 SW — 2 — 7 W A A 3 47 NW 139 90 45 37 291 N 44 IE 70 70 172 NE — — — — — Kalmen 84 78 50 087. ELEM Total 270 276 276 273 1095 = 3-365 Intensitäts- summen 2481/2 284 305 331 1168 1) Die Tabelle zeigt die Beobachtungsperiode an verschiedenen Punkten nebst den Mitteln von Stationen, die Beobachtungsreihen aufweisen. Die mechanische Wirkung des Windes ist sehr bedeutend in den Alpen; die windgefegten Stellen zeigen den ganzen Winter über keinen Schnee und die Pflanzendecke ist der vollen Kälte ausgesetzt. Die Stürme vermógen da oben sehr viel. Ein Herbststurm 1905 z. B. riß von einem kleinen Häuschen das ganze Blechdach fort, ca. 10 qm, und wirbelte die Blechtafeln durch die Luft, im Frühling bei der Schneeschmelze wurden sie ca. 20 m vom ursprünglichen Ort aufgefunden. Auf dem Dach wurde ein 6 m langer und 20 em dicker Holzbalken von zentnerschwerer Stein- bedeckung befreit und fortgeschleudert, bis er an einem Kamin zerbrach. Die Dachrinne wurde abgerissen und fortgeschleudert. Dies war alles die Leistung eines Südoststurms; die Nordweststürme erreichen dieselben Stärken. Daneben zeigt die Tabelle eine große Zahl Kalmen und viele gelinde Winde, so daß das Mittel der 1095 Terminablesungen des Jahres eine In- tensität von 1,07 der 6teiligen Windstärketafel ausmacht. Verdunstung. Die Verdunstung ist abhängig von Luftdruck, Luftwärme, relativer Feuchtigkeit und Luftbewegung. Die Messung sollte ein Maß für das Wasserbedürfnis der Pflanzen liefern. Doch sind vergleichbare Messungen schwer anzustellen wegen des großen Einflusses von Nebenumständen. Der verminderte Luftdruck großer Höhen bewirkt, daß die Verdunstung viel stärker ist als in der Ebene bei derselben Feuchtigkeit, Temperatur und Windstärke. Verunglückte Grattiere trifft man nicht verfault an, sondern trocken mumifiziert; bekannt im ganzen Bündnerland ist das luftgetrocknete Bindenfleisch. Der geeignetste Verdunstungsmesser ist derjenige von Wiro in Form einer Wage; ich stellte ihn gegen Sonne und Regen geschützt auf dem Dach des Hospizes auf. Regelmäßige Messungen konnten nur im Sommer ge- macht werden, da im langen Winter alles fest zugefroren ist; im Frühling und Herbst dringen die Schneegestöber ein und verhindern die Messungen. Frei von Störungen sind die Messungen der Monate Juni, Juli, August und im Jahr 1906 die der ersten Hälfte September. Zum Vergleich stehen auf der Tabelle 5jáhrige Mittelzahlen von Wien 1), dort wurden die Messungen auch im Schatten ausgeführt. Allerdings kommt bei einem Vergleich der Verdunstungszahlen die stärkere Verdunstung der Höhenstation gar nicht zum Ausdruck. Wie der Apparat in Wien aufgestellt war, weiß ich nicht; die Sicherheit des Appa- rates und der Messungen auf dem Hospiz verlangte die beschriebene ge- schützte Lage, welche wohl den Betrag dadurch herabsetzte, daß der Wind peim Schutz gegen Sonne und Regen in bedeutendem Maße abgehalten wurde. 4) HANN 4897 S. 84, WEILENMANN 4877, S. VII. m Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 29 Verdunstung. Berninahospiz | Wien 1905 Monats- | Tages- , |. | Monats- summe | mittel | Maximum Minimum | summe mm mm mm | mm f | mm Juni (15.—30. Tag) | 31,4 2,40 4,8 (33.93.) 0,6 (24. Nebel u. Neuschnee) | Jan. 13 ui, . .| 885 | 2,85 4,6(11.12.) 0,4 (7. Nebel u. Regen) Febr. 97 August . . . . .| 95,9 | 4,44 2,5 (34.) 10,0 (1.5. 14.46, 23.—98. Regen) März "9 Sept. (16 Tage). . 20,6 1,29 13,4 (4.) | (Schnee u. Regen) | April 74 1906 | "Mai 87 Mai. ... |] 394 | 48 15,5 (30) 0 0.2.3.6.7.8.19.20. 212. Juni 93 Juni s.s] 766 | 2,5 13,8 4.) — (0,6 (9. Nebel) Auli 443 Juli... sss .| ms | 2,3 5,5 40.) 0,0 (1. Nebel u. Regen) | Aug. 94 August . . . . . | 404,0 3,33. 17,4 (6) — 0,8 (19. Nebel u. Schnee) | Sept 77 Sept. (Lk. Tag) | 380 | £7 46 (6. 1304) Okt. 47 | | | | Nov. 32 | | | | Dez. 48 Jahr 74* In der Sonne verdunstet natürlich bedeutend mehr, so z. B. am 9. August 1905 (9. Avgust 7 Uhr a. m. bis 10. August 7 Uhr a. m.) 6,1 mm gegen 2,2 mm im Schatten am 10. August (bei mittlerer relativer Feuchtig- keit 61 zu 62). Luftfeuchtigkeit. Die größte Wasserdampfmenge lagert in der Ebene, bei 2000 m hat man schon die Hälfte des Wasserdampfes der Atmosphäre unter sich. Ganz anders verhält es sich mit der relativen Feuchtigkeit, dem Grade der Säl- tigung der Luft mit Wasserdampf. Dieser zeigt keine gesetzmäßige Ände- rung mit der Höhe. Berggipfel und Ebene haben nahezu dieselben Mittel, der Hauptunterschied besteht in den Extremen, die in der Höhe sehr rasch aufeinander folgen können. Wenn Nebel herumstreichen oder auch nur feuchte Südwinde wehen, haben wir große Feuchtigkeit; ein Umschlag des Windes, rasches Aufheitern bringt in kurzer Zeit extreme Trockenheit. An diese bei schönem Wetter vorherrschende Trockenheit müssen die Pflanzen angepaßt sein !). Das Berninahospiz zeigt sehr geringe Wassersättigung der Luft, wie aus den monatlichen Mitteln der Tabelle S. 31 zu ersehen ist. während Genf als Typus der Ebene ein Jahresmittel von 77°/ zeigt, der Säntisgipfel 82 (bei 2500 m), der Sonnblickgipfel, 3100 m, 80, hat der Berninapaß nur 64°/,. Mittelzahlen über 10 zeigen (zwischen Juni 1905 und September 1906) nur die Monate August, September, November 1905 und Juli 1906. 4) Siehe auch unter Verdunstung. 30 E. Rübel. Von den 3 Beobachtungsterminen zeigt 9 Uhr p. m. weitaus die größte Feuchtigkeit, 1 Uhr p. m. die geringste, nur im November 1905 und Feb- ruar 1906 ist das Mittel von 7 Uhr a. m. höher als am Abend. Über 800/ zeigen nur die Abendmittel von Juni, August, September 1905 und Juli 4906. Nach Hann ist in den Alpen der Winter die trockenste Jahres- zeit, Frühling und Sommer die feuchteste; in der Niederung verhält es sich umgekehrt. Für den Berninapaf stimmt das in der beobachteten Zeit nicht ganz. Wohl ist der Winter am trockensten, aber auch der Frühling bleibt unter dem Mittel, der Sommer wenig darüber, während der Herbst am meisten Feuchtigkeit zeigt. Mittel der relativen Feuchtigkeit des Berninahospizes. | | TI " [M Mittel Winter. . . . | 57,8 | 48,6 60,1 | 55,9 Frühling . . .| 65,5 54,4 72,2 63,8 Sommer!). . . 67,7 54,6 77,4 | 66,4 Herbst . . . .| 74,6 63,3 760 | 70,9 Jahr... .. 66,4 55,2 "A | 643 Die Tabelle zeigt, daß der größte Unterschied vom Winter zum Früh- ling stattfindet, dann eine geringe Steigerung zum Sommer, die haupt- sächlich von den Abendstunden herrührt, welche allein hier ihr Maximum erreichten, während der Morgen und besonders der Mittag eine bedeutende Steigerung im Herbst aufwiesen. Im Lauf vom Tag kommen große Extreme vor, doch sind sie auf dem Paß nicht so bedeutend wie auf freien Gipfeln. Die Minima sind in der Höhe äußerst stark ausgeprägt. Die geringsten relativen Feuchtigkeits- mengen wurden bei folgenden Terminbeobachtungen gefunden: Wind am 12. Jan. 4906 7^ a, m. 16 Nt » 47. Feb. 1906 9^ p. m. 417 — ^ 148. >» 1906 9! p. m. 48 NW! » 44. Dez. 1905 7^ a.m. 48 NW2 > 48. Feb. 4906 "ham 19 Diese fallen merkwürdigerweise nicht auf di . . 04: e Mittagablesung, welche im Mittel die tiefsten Werte ergibt. Vergleichen wir die Zahlen des nahen Pontresina. keit ist bedeutend größer, meist um ca. 10 0/0, Die Luftfeuchtig- Juli und August 1905 8 4) Der Sommer ist aus den Mitteln u von 4905 und 4906 i i Jahreszeiten aus einem Jahr. 006 gebildet, die anderen 31 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. <| g9 | N 9 10 96 | — z8 | * 98 | AN 06 | * 09 | N $E [AN 99 | « m | ue 6 — * 02 — — = — — = — — — * LY 8 — « L9 « Ce « c6 | — &L J Lë « L8 © sg < $e se ty e 6b « (86) L < (es) < t9 e Ag e Së — oL | ds (89) | * 08 « Cp e £t N e$ e Er « (re) 9 — < 09 on e oL | DL q (or) | us (09) < (st) | AN St < Lë e 0t < (88) g « (ze) « 09 e £y * 09 — 9L — (se) | — (g8) < (t£) | — cL e E < Lë « (Le) * * (ee) N 88 | "S 9€ < 39 e GL — (se) | — (ee) < (t6) | « eg < 94 « (c6) | «< (88) [3 «< (e | — 09 | — (og) | « (o) | e G9| —(se)| — (se)| zs (989| « (eo) | amie) « (ee) | « (98) d * 9g < 09 | — SÉ e L9 | AS 9* e Ce — 8 < 6€ < Lë < +} | AN 0% < L% y < 8E " SS | — ge < $8 | — 8t * 08 | — 68 < Lë e 18 e W « 68 e L% St < 0t < P — ot e 08 | — £f < £ — 8 < 0 | dS !S | ISH W < Gë T © 4) * Së | MN 63 e £8 | — t$ < Lë — ty e W — &* | — I8 e Sp < ££ 0r e 6t e 9G — 9g | AS 86 | — SE " 9| — 9 e Ip s t$ | A 08 N Vë < 8€ 6 < 3$ « 3| — v <86; — L$* | — L*$ | — e « €t | AM Er < 19 | A 89 | * H 8 AN 689 | * €$9 | — Lë " L6 | — L8 | — 99 | — t8 N $* | — 66€ e OL — « Së L — AN 0) | AN Tü — — — 99 « g9 — — AN €8 — AN $9 9 — — — — — A rg N L9 — — — — — d "any 'g | qur 6 | "nf cg | W 78i | tem "tl | TW "Si | WN "0 | DEW CS | CO sr | ades "€ | "des "| | Tem ug 1102898 [, 906Y 5061 *jrex311g0n9g3ju'] UOAILIBIEI op 3us3so3s9], 39 E. Rübel. und 69/, 1906 Mai 9, Juni 7, Juli 51/2, dagegen September 1905 113 April 1906 13, August sogar 24?/,. Die Wintermonate lassen sich leider nicht berechnen, da in Pontresina das Psychrometer, das verwendet wurde, unter dem Nullpunkt wie so háufig den Dienst versagte. In Pontresina zeigt auch der Mittag die geringste Feuchtigkeit, Morgen und Abend jedoch sind fast gleich, in den beobachteten Monaten ist im Durchschnitt der frühe Morgen sogar um ein geringes feuchter als der Abend. Der tägliche Gang der relativen Feuchtigkeit ist nicht von vielen Höhenstationen bekannt. Auf dem Sonnblick tritt das Minimum das ganze Jahr hindurch morgens zwischen 8 und 9 Uhr auf; das Maximum im Winter nach Mittag, in den übrigen Jahreszeiten am Abend zwischen 8 und 10 Uhr. Sommerbeobachtungen vom Faulhorn und den Grands Mulets ergaben ähnliches: Minimum 10 Uhr vormittags, Maximum 6—8 Uhr abends. Die Tabelle auf S. 31 gibt einige ganztägige Beobachtungen vom Berninahospiz. Im Laufe des Nachmittags beschien hie und da die Sonne den Kasten, was auf die Luftfeuchtigkeit darin von Einfluß sein kann, weshalb ich diese Werte eingeklammert habe, um deren Minima nicht hoch einzuschätzen. Die Windrichtung ist von großer Bedeutung, oft ausschlaggebend. Regel- mäßige Maxima zeigen der frühe Morgen und späte Abend. Durchgehen wir die Kolönnen, so sehen wir am 30. Mai bei gleichem Wind stetiges Abnehmen bis nachmittags, auch am 1. Sept.; am 2. Sept. Abnehmen bis 10^, dann Steigen, bewirkt durch das Einsetzen des Südostwindes (Ost und Südost sind die durch die Täler in diese Richtung hineingelenkten feuchten Süd- und Westwinde). Dasselbe Bild zeigt der 48. Okt., bei dem nochmaliger Windumschlag um 5" wieder mehr Trockenheit hervorruft. Ahnliche Einwirkungen zeigen auch die anderen Tage: SE. 5. Mai Dh E. 12. Mai 9" und 5*; SE. 14. Mai 1— 3%; NW. 8. Juni 40% usw. Die ungestórten Tage scheinen ihr Minimum meist am Nachmittag zu haben, was für solche Paßlagen auch zu erwarten war. Niederschláge. Nach Hann 2000 m in den nehmen. Doch nehmen die Niederschläge mit der Höhe zu, um bei etwa Alpen ein Maximum zu erreichen und dann wieder abzu- gilt dies hauptsächlich an den nach Nord oder Süd aus- gesetzten Flanken der Alpen, während inneralpine Täler bekanntlich nicht so hohe Niederschlagsmengen haben wie gleich hoch am Außenrand ge- legene. Die Berneralpen schützen das Wallis gegen Norden, die Walliser gegen Süden vor regenschweren Luftschichten und es ist daher sehr trocken. Ahnlich ist auch Zentralbünden LOU sowie das Engadin regenarmes Gebiet. 5 LET Steigen wir von Norden her an: Luzern 453 m ü. M. hat gugler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Piz Trovat Phot. Rübel. Abb.6. Ausapernim Frühling. Blick von der Berninastraße bei 2220 m gegen SW. am 2. Juni 1905. Phot. Rübel & Braun. Abb. 7. Dasselbe am 8. Juni 1905. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. ungler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Taf. VI. Zu S. 32 Abb. 8. Dasselbe (von der Straße bei 2270m aus) am 22. Juni 1905. Phot. Rübel & Braun. Abb.9. Dasselbe von der Straße bei 2220 m aus am 2. Juli 1905. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 33 1149 mm Regen im Jahresmittel!); Zürich?) 480 m hoch 1147 mm; Gla- rus?) 447 m im Regenloch 1402 mm; Einsiedeln?) 940 m 1599 mm; Rigi-Kulm?) 1787 m 1666 mm; Säntis?) 2500 m 2149 mm. Von Süden: Bergamo) 4290 mm; Como5) 1319 mm; Castesegna?) 1440 mm. In den Bergamasker Alpen lassen die feuchten südlichen Luftströmungen ihren Regen fallen, das geschützte Veltlin ist daher sehr trocken: Sondrio *) 869 mm und Belladore im obern Veltlin bei 950 m ü. M. nur 696 mm. (Sitten im Wallis mit 636 mm’) ist allerdings noch extremer trocken.) Das untere Puschlav zeigt dieselben Verhältnisse wie das Veltlin, hat in Brusio nur 656 mm, also noch weniger als das tiefer liegende Sondrio. Steigt man den kurzen Weg von Brusio über die Talsperre in die 200 m höher liegende Talstufe, so ändert sich, wie das ganze Klima, so die Regen- menge: wir sind in Le Prese, das schon 1094 mm*) Regen aufweist. Auf- steigend zum Berninapaß gelangen wir zu ca. 1600 mm. Auf dem Weg ins Engadin lassen die feuchten Winde ihren Regen im Bergell (Castasegna 1440 mm, Maloja 1260 mm) und bringen nur wenig über den Malojapaß: Sils?) hat nur 960 mm, Bevers 830 mm; so nimmt es weiter ab, um im Unterengadin ein Minimum in Remüs von 630 mm zu erreichen. Von Bevers zum Berninahospiz nimmt die Menge rasch zu, da von Süden her viel Regen am Paß anprallt und nur um weniges über den Paß hinüber geht. Es folgt zum Vergleich eine Tabelle der monatlichen Niederschläge von Juni 1905 bis August 1906 von Sils, Bevers, Pontresina, Berninahospiz (leider fehlt in dieser Zeit im Puschlav jede Messung), und nach Mittelzahlen, die Niederschlagsmengen im Laufe des Jahres. Die Niederschlagskurve Mitteleuropas hat ein ausgesprochenes Sommer- maximum und Winterminimum, dies zeigt auch noch das Engadin: Sils Max. Aug. 116 mm, Min. Feb. 32 mm; Bevers Max. Juli, Aug. je 109 mm, Min. Feb. 26 mm. Der Süden — Süditalien, Mittelitalien usw. — haben im Winter den meisten Regen, im Sommer am wenigsten. Zwischen diesen Gebieten liegt das Pogebiet mit 2 Maxima, im Mai und Oktober. Im Veltlin tritt zu diesen Frühlings- und Herbstmaxima noch ein drittes, ein Sommer- 4) Mittel aus den Beobachtungen an der Station Musegg 4884—1900 reduziert auf die 40jährige Periode 4861—4900 nach den Beobachtungen im Kantonsschulgebäude. 2) 37jährige Mittel 4864—1900. 3) Mittel von 48841 —4900' 4) Mittel von 4876—1886. 5) Mittel von 4845—1882. 6) Nach Brockmann, Mittel von 4884—1904, fehlt 4885, unvollständig 1887, 489%. Er hat die Niederschlagsmenge zusammengestellt aus den Annali dell’ ufficio cent. inet. e geod., Rivista meteorologica agraria Roma. 7) Mittel 4889-4894, von BRockwANN reduziert nach 20jührigem Mittel von Sondrio. 8) Reduziert von der eidg. met. Zentr. (Brockwann erhielt 1010 m}. 3 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. . Rübel. H 4 E 34 Niederschlagsmengen in mm von Juni 1905—September 1906. e April | Mai | Juni | Juli | Aug. Sept. | Juni Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Jan. | Febr. März | Sls ... les | 68 | M4 | 264 | 448 | 49 | 422 | 43 | 48 75 | 859 | 95 | 68 | 49 | 98 | 47 | 39 Bevers » 2222.20. | 63 | 92 | 208 | 99 | 25 | 93 | ^4 25 57 33 64 | 56 38 84 52 48 Pontresina `... | — | 9 |20 97 — | 408 | 42 | 42 | — | — | | 30 | 3& | 75 | 43 | 38 Bernina. 2 2 .. .. ..| 80 | 104 | 304 | 168 | a4 | 236 | 44 u 496 | 490 | 226 | 73 29 97 93 — Normale Monats- und Jahresmittel der Niederschläge in mm. | Meereshöhe | Jan. | Febr. | März | April Mai | Juni | Juli | Aug. Dez. | Jahr sien o 1814 m 45 |. 32 55 72 87 | 9 443 | 116 | 444 | 405 | 75 55 960 Bevers Í)... . . - 4709 > 35 26 44 56 66 86 109 | 109 106 88 62 46 830 Pontresina . . e... 4805 > — — — — — — — — — — — — — Bernina . . . . . - - . 9309 » — — — — — — — — — — — — ca. 1600 Le Prese?). . . .. . .- 970 » 40 | Ai 48 84 |116 | 87 96 | 116 | us | 128 | 85 | 54 | — 1010 Brusio) . o o een 777 > 46 | 49 | 30 | 76 eg | 72 | 537| 88] "4 | 26 | A 33 ` 656 .| 8368 > 47 43 69 67 88 | 73 92 79 $3 | 96 | 72 60 869 Sondrio$ . .. ..-. 4) 37jährige Mittel. 2) 4897—1903 beob. von Gärtner AbANK, red. von Bnockw., nach Castasegna u. Sondrio. 3) 4864—1872 beob. von Pfarrer LrowHARbI, red. von Bnockw., nach Castasegna 40jähr. Mittel, 4) 4884—4904, fehlt 4885, unvollständig 4887 u. 1894. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 35 maximum (siehe obige Tabelle). Es zeigt dies schon den Einfluß der Alpen. Auch Brusio und Le Prese zeigen die dreigipfelige Kurve, die ich auch für. das Hospiz erwarten würde, das betreffs Niederschläge mehr zum Puschlav gehórt als zum eingipfeligen Engadin, jedoch mit ausgesprochenem Hauptmaximum im Oktober, welches andere Pässe haben. Die Beobach- tungszeit des Hospizes ist zu kurz, um für die einzelnen Monate Mittelwerte reduzieren zu kónnen (die Niederschlagsmessungen der 70er Jahre sind zu ungenau, um sie in Rechnung zu ziehen), aber nach der Abweichung der Niederschlagsmenge Juni 05 bis Aug. 06 in Sils und Bevers vom Mittel läßt sich beim Hospiz eine Jahres-Niederschlagsmenge von 15401!) bis 46302) mm erwarten, mit 3 Maxima im Mai, Aug. und Okt. und dem Hauptminimum Jan.— Feb. Bodentemperaturen. Hinter dem Hospiz liegt ein ziemlich ebener Platz mit tiefgründigem, von Curvuletum bewachsenem Boden, sehr gut für die Messungen der Bodentemperaturen geeignet. Dort wurden die Thermometer von meinem Assistenten und mir eingegraben. Den Winter über wurde der Schnee möglichst auf dem Deckel belassen, um die Temperaturen des wirklichen Standortes zu erhalten. Beim ersten Tauen im April fror der ganze Apparat durch hineingeflossenes Tauwasser fest zu und konnte erst gegen Ende Mai wieder geöffnet werden, dadurch fehlen leider die genauen Zahlen für diese Monate. Zum Vergleich habe ich die Messungen von Bodentem- peraturen von Sils herangezogen, welche Lehrer FLuor daselbst von 1891 bis Nov. 1904 beobachtete. Aus dem Gang der Kurve in den beobachteten Monaten und durch Vergleich mit Sils lassen sich die fehlenden Monate sowie das Jahresmittel ziemlich genau berechnen. Auch vom langjährigen Mittel stark abweichende Monate machen sich unter der Erde bedeutend weniger geltend, allerdings der viel zu kalte Okt. 1905 (auch Feb. 1906) gibt den Kurven (siehe Fig. 3) einen Knick, der sogar bei 120 cm, wenn auch schwach, noch sichtbar ist. Je tiefer im Boden, um so ausgeglichener ist die Temperatur. Während auf dem Berninahospiz die Luft Temperaturdifferenzen von — 24,5 bis +24,0, also 48,5? durchmacht, sind die größten Differenzen bei 30 cm unter der Erdoberfläche nur 17,7°, bei 60 cm 13,6?; bei 90 cm 11,2" und bei 420 cm 10,4°. Während die Lufttemperatur jeden Monat unter 0° sinkt oder höchst selten einmal nicht — Juli 1905 hat ein Minimum von -+0,4° — bleiben 30 em unter der Erde schon ca. 4 Monate die Mi- nima über 0°; die Mittel 5—6 Monate, wie die Lufttemperatur; bei 60—120 cm haben wir ca. 7 Monate ohne Minima unter 0°, während im 4) Nach Sils gerechnet. 2) Nach Bevers gerechnet. 3* 36 E. Rübel. Mittel 6 Monate bei 30 cm, 7 Monate bei 60 cm, 7—8 bei 90 cm und 120 em. In Sils (was auch für den untern Teil des Berninagebietes Geltung haben mag) sind dagegen in der Luft und bei 5 em Tiefe im Mittel 7 Mo- 15° DO E mperaturen in verschiedenen Tiefen (B. S. in 5 cm, 30 em, 60 cm und 420 Tiefe) aria. (Nach der Tabelle Seite 39.) Pflanzengeographische Monographie des Berninazebietes, £ te] o p D p D nate über 0°, bei 30 und 60 cm 8 Monate, bei 420 cm überhaupt alle Monate über 0°. Der kälteste Monat betreffs Lufttemperatur ist der Januar, doch ver- schiebt sich dies im Boden, bei 60 und 90 cm ist es der Februar, bei 120 cm sogar März und April, dies gilt auch für Sils. Ebenso verspätet sich die Sommerhitze, so daß bei 120 cm August und fast ebenso hoch September die maximalen Temperaturen aufweisen. Im Sommer nimmt die Temperatur mit der Tiefe ab (in den hier ge- messenen Tiefen), im Winter zu. Im April und September finden die Um- kehrungen zum größten Teil statt und die Temperaturmittel der ver- schiedenen Tiefen sind fast gleich. Um Aufschluß zu geben, wie weit die täglichen Temperatursch wan- kungen sowie die Veränderungen von einem Tag zum andern in den Boden eindringen, dient die folgende Tabelle, in der alle Zahlen für die Monate August und Dezember 1905 angegeben sind als Beispiele für Sommer und ` Winter. Im Sommer dringt die tägliche Schwankung bis 30 cm tief ein und zwar mit so großer Verzögerung, daß das Tagesmaximum in die Nacht fällt. Bei 60 cm Tiefe bemerken wir die Tagesschwankung nicht mehr. Wie sich die Schwankungen innerhalb des Monats bewegen, ist aus der Tabelle (S. 40) und aus der Figur 4 zu ersehen. Während die Tagesmittel der Luft rasch auf- und absteigen zwischen 0,9? und 12,8°, also mit Differenzen bis zu 11,9°, ist die Differenz bei 30 cm Tiefe nur noch 5,1? (6,8°—1 1,9°). Die Wir- kung ist um einen Tag verspátet. Der Temperatur-Fall vom 4. bis 6. August macht sich vom 5. bis 7. geltend, der vom 10. bis 12. vom 41. bis 13. usw. Bei 60 cm Tiefe im Boden hat sich die Amplitude auf 9,3? (7,5— 9,8*) verringert, die Verspätung beträgt 2—3 Tage, ein rasches Sinken und gleich wieder Steigen wie vom 22. zum 23. zum 24. August kommt gar nicht mehr zur Geltung. Bei 90 cm ist die Differenz nur noch 4,1? und die großen Schwankungen sind nach ca. 4 Tagen noch in ganz geringem Maß fühlbar. Bei 420 cm Tiefe ist die Differenz wieder höher: 2,29, aber es rührt diese nicht mehr von den Schwankungen des Monats her, sondern liegt im langsamen Steigen des Jahres; der warme Juli und Anfang August läßt dieses Thermometer noch stetig steigen, bis es am 26., 27. August sein Jahresmaximum erreicht. Ein ganz anderes Bild bietet uns der De- zember. | Schon bei 30 cm Tiefe ist nicht nur nichts mehr von den Tages- schwankungen zu verspüren, sondern auch diejenigen innerhalb des Monats machen sich fast gar nicht mehr geltend, man bemerkt nur das langsame stete Abnehmen des Winters. Zum groflen Teil wird da die Schneedecke, die 30—100 cm dick auf der Gegend ruht, ihre Wirkung ausüben, wenn auch zum Beobachten jedesmal der Deckel des Apparates schneefrei gemacht 38 E. Rübel. werden mußte. Er wurde nachher wohl wieder mit Schnee bedeckt; dies schützt aber nicht in dem Maße wie die große gleichmäßige Decke. Auf die Gleichmäßigkeit wirkt auch die Bewachsung des Bodens ein; Q * D 3 of Ka S T "s 214 29 ok 8 6 1001 412021 & 8 6 Uu Ai ‘zıdsoyeutuaag wop ju? 6064 Isndny uow ui uojyorp ueueperq[os1oA ur damjv1edurojuopog ap pun -JMT 1P Suv) (09$ ag e[[oqe IP PLN) iuo 6 9 A AA A t Z $7 de GOOL INTI Op e RZ 4T M im nackten Boden sind die Differenzen größer der Böden äußert sich folgendermaßen. I erwärmt sich Sandboden höher als gekehrt bei niederen Temperaturen. Die Verschiedenartigkeit Bei anhaltend hoher Temperatur Ton und dieser höher als Humus; um- à In feuchtem Zustand i warmste Boden, dann Sand, dann Ton. and ist Humus der Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 39 Bodentemperaturen. Berninahospiz | Sils (1900—1904)3) Luft 1) | Luft | 30 cm| 60 cm, 90 cm 120 cm | Luft2) | Luft | 5 cm |30 cm 60 cm 420 cm Januar . . .|—8,4 |—7,9 | —2,9 | —1,6 | —0,5 | 0,0 |—84 —7,9 |—4,0 | —1,2 |—0,2 | 46 Februar, . .||—7,2 | —9,8 | —3,9 | —3,2 | —2,3 | —1,3 eh [—6,9 | —3,3 111 |—0,5 18 März . . . .1—6,0 | —5,5 | —3,0 | —2,5 | —2,4 | —4,4 | —4,4 | —4,7 | —2,0 | —0,5 — | 4,0 April. . . .|—45,9 | —3,0 (—4,5) (1,8) |—4,7) (1,3) | 0,5 | 0,4 1,2 | 0,6|—0, | 0,8 Mai. 22.20.0024 2,5 | (2,9)| (43)| (0,0) (—0,7)| 4,9] 4,5 | 40,0 $2| 34 | 2,0 Juni . . . .| 60 | 5,6 (67)| (57)| 6,3] (22) 90| 92| 445; 1,1 | 9$5| 6,4 Juli... | 89 | 405 | mal 83) 66] 44l 142 | 1453] 466 13,0 | ue 8,8 August . . .| 83. 7, 9,3 | ss| 80 TA | 1063 | 40,3 | 15,8 | 13,0 | 12,0 | 40,5 September. . 5,6 | 5, 69 | 72| 7 69. 7,3] 7,3 | 42,4 | 40,7 10,8 | 104 Oktober. . . un 08] 49] 26, 32 ant 28| 62| 56] 67! 79 November. . —44 |—5,8 |—0,2 | 04 | (7| 42/,—25,—27|—04| 50| 2,0 | 4,3 Dezember . .,—7,2 | —3,2 | —0,6 | —0,0 0,3 0,6 | —6,8 | —5,9 | —2,6 | —0,6 0,6 | 2.5 Jahr . . . . —0,27|— 0,85) 2,4 | 204 4,9 H 15| un 520) A £35 470 ! »1895—1904, — — — | — — — d — 1,63 5,46) 4,58) 4,56 4,81 1) Auf 37jährige Mittel reduziert. 2) 37jähriges Mittel. 3) November und Dezember fehlt 4904; ebenso April bei 60 und 420 cm. Temperaturschwankungen im Boden. —_— MEME | Luft | 30 cm 60 cm | 90 cm 120 cm | | Min. |Max. Dt | Min. Max. Diff Min. Max. Diff. Min. Max. Diff. Min. |Max. pitt. Januar. . . .|—24,5 3,3 27,8 —4,0 —4,8 2,2 —2,8 —0,6 2,2 —45| 0,0) 1,5 —0,4|4-0,3 0,7 20,3 3,6 —3,2 2,4 —3,0 —28 0,8 |—2,5 —1,6 0,9 |—1,5 —0,5 1,0 | | Februar . . . —1 9,5) 0,8 " li | | | | i | März . 18,5 9,0, 28,1 —3,6—2,6 4,0 |—3,0,.—2,1, 0,9 |— 2,5 — 1,8, 0,7 —4,6 —1,2 0,8 , | | | | | | lli April, . . .—15,0 7,2, 32.2 — j| — | — — — | — — — j 7-7 Mai . 1 8,4 148,2 26,6. — | —ij—j—i—i—j—-i—|-|-ci— — i| | | | | — — — Juni . esp MP$339 — 1 — [—|— — 44747 757 | i Lose | | | 18 49 | bA 62 24 Juli... , + 0,4 94,0 23,6 | 7,7 12,1 4,4 7,3, 10,0 2,7 | 59, 7,819, S162 2. August, . . ,— 3,0 48,121, | 6,6 dÉ 53| 74 98 24| 75 87 482| 62 85 23 il i | | 5 c September , . — 4,8 44,6 16,5. 2.6 9,9 7,3 40 89 59| 50 88 3,4 | 5,600 7.5 4,9 4,9 3,8 | AT Ah 37 Oktober . , , —44,5 5,6 20,1 0,3 27 3,0 | 05 39 3&| Mt November , 14 2,6 17,1 Er 0,2 0,2 0,6 0,4 0,5, 4,4 | DU Dezember, än 28178 —1,6 —0,3 1,3 —0,5 0,2 067 | 00 05 0,5 0,3 0,9 0,6 Jahr... 2,5 24,0) 48,5 ,— 5,6. 12, 47,7 |—3,6. 10,0/13,6 23,5 8,7111,2 —1,6, 8,5 10,1 40 E. Rübel. x z nn —: a nis HEI a A» — ZE2:255 35 ge xrOOG-q0OoU-uMM-o:1(099- ZO sto e -= €» d » o» = œ > > = » Å> `~ > - > n å> së SpesetOPo»o-9UPRMRO-5DID-TOERITLeOPESEID Mp 06 £o $00 s 9 0000 -100 — O Qo -1 O O O O vt O a —- A Qo us c» 9» C 4 Ct | — œ | Serkeeruuup-Speseuns»sIsnumnisue, | CO 6 t9 2: Os (o t6 00-3 0 06 OO DD -1 t O» 00 9- uw LO oR C» M9 c» 00 C» C «c oo o. = ct - wë m veu uGuu—-uouo:u:tuiut-uuoutuo.iuvusm-ucoo > > a m» > a = > ID OW) L3 90 to oco :0:10:00-0-—ou0wv^022ouwo-x wm SE» s» o4 a EEE 9 OQ M 0 (OO (c Uv Q » GO 9 uw oteo os; on un oe « 1njv.roduro31jn'T = `~ > > a ~ 222. 29PDusReOeSSISSow.wo»2oooe25es2022222 Ed eri KKK KE O to bo o EE be = a... > > | SNNN LLL Saano (o «o *O («0 e C o oc so uut $e z- Or so to = a a > > lufppslPDLISSPeos*uo2269£e5222- bk KEES KEE KK KKK KKK f$ $93 M € v 0e 2 te toc ZA D g o io so i io so on o e oa oe o o o o o o a o e o o o o woon- mn o w w a o a o to ute DN o D tO to «2 O e oo D oo oo 9 9 90 co € x5 «o co 0o 0o 12 «5 (5 c2 (D (o 06 c -3 O M t9 o o ut OC AU TOeteuouttttueu! DIR I 96 9e oo tO 0o 00 m m W «D «o «o «o «c S 9955] c wc won "win IT | Um 9 eem n ios N N 0:21 «0^ uw o o o mr 76 (D «D 00 G6 00 o «O «O «o «o «o «o oO cC. 10 $5 ez (e o Qt 00 Ov t6 O0 ner Gt 6 0 Ott uoti. PNN oe oe co eSI IQ MO x e o 0o oo A o o e wm t oou. T ~ EE TH 000 DDE D c 09-1929 6 5 te e D ct „er o w oa ua o E E ZO, RRN ER ec 9 $9 0 ls. oo boo POE MEE RE Ld, — Aa ` I9959690o20o-o0556s6! "m iss REEL WSA EES EE EE l GEES EE EE EEN re susuuuu ano. ron io uio is nn _ ln m-— lieben Cug222Z22022ss85995952522525902026 09e] uU Í| LÁ G us Le Se e Se ome TI | | 6 K KE o1ouuo.7«-eou. E | | | | E 64- Kai q6 | qh f 9jorp[ W Qg ut ƏJƏI uio Q9 ut ƏJƏ um Qzj ut 'g080l 38n3ny I8UOM ur uoinjeioedunojuopog Pilanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Bodentemperaturen im Monat Dezember 1905. 41 an der Luft |in 30 cm Tiefe|in 60 cm Tiefe|iin 90 cm Tiefe||in 420 cm Tiefe 7h Ah 7h 4h 7h 4h 7h 4h Jh 4h a || —10,0 | —3,6 || —0,3 | —0,3 0,2 0,22 | 0,5 0,5 0,9 0,9 2 —5,3 | —0,5 || —0,3 | —0,3 0,2 0,2 | 0,5 0,5 0,9 0,8 3 —4,2 | —1,7 || —0,3 | —0,3 0,2 0,22 | 0,5 0,5 0,8 0,8 & || —14,4 | —5,9 || —0,3 | —0,3 0,2 0,22 | 0,5 0,5 0,8 0,8 5 —7,6 | —1,7 | —0,3 | —0,3 0,2 0,2 | 0,5 0,5 0,8 0,8 6 —6,5 | —2,2 | —0,3 | —0,3 0,2 0,2 | 0,5 0,5 0,8 0,8 7 —8,4 | —0,8 || —0,3 | —0,3 0,2 0,22 | 0,5 0,5 0,8 0,8 8 —3,9 | +3,1 || —0,3 | —0,3 0.2 0,2 | 0,5 0,5 0,8 0,8 9 0,0 | 4-42] —0, | —04 || 04 04 | 0,5 0,5 0,8 0,8 10 —7,0 | —5,7 | —0,4 | —0,4 0, 04 | 0,4 0,4 0,7 0,7 41 —6,6 | —2,6 | —0,4 | —0,4 0,4 04 | 0,4 0,4 0,7 0,7 12 —6,2 | —0,5 || —0,4 | —0,4 0,4 01] 0,4 0,4 0,7 0,7 [E —',8 | —2,8 | —0,5 | —0,5 0,0 0,0 | 0,4 0,4 0,7 0,7 45 —0,9 | — 2,2 || —0,5 | —0,5 0,0 0,0 | 0,3 0,3 0,6 0,6 45 —8,8 | —3,8 | —0,5 | —0,5 0,0 0,0 | 0,3 0,3 0,6 0,6 16 —5,9 | —3,0 | —0,5 | —0,5 0,0 0,0 | 0,3 0,3 0,6 0,6 47 —A4,4 | A| —0,5 | —0,5 0.0 0,0 | 0,3 0,3 0,6 0,6 48 —54 | —144 | —0,5 | —0,5 0,0 0,00 || 0,3 0,3 0,6 0,5 19 —5,6 | —14 || —0,6 | —0,6 0,0 0,0 || 0,3 0,3 0,5 0,5 20 —9,6 | —5,5 | —0,6 | —0,6 0,0 0,0| 0,2 0,2 0,5 0,5 21 —941 | —4,2 | —0,7 | —0,7 0,0 0,00 | 0,2 0,2 0,5 0,5 22 —3,8 | —0,5 || — 0,7 | —0,7 | —0,1 | —04 || 0,2 0,2 0,5 0,5 23 —3,4 | —0,3 || —0,7 | —0,7 || —04 | —o,1 || 0,2 0,2 05 | 0,5 24 —5,6 0,0] —0,7 | —0,7 | —04 | —o, || 0,2 0,2 0,5 0,5 25 —h,0 | +0,9 | —0,8 | —0,8 || —o,2 | —0,2 | 0,2 0,2 0,5 | 0,5 26 —8,2 | —2,2 | —0,8 | —0,8 || —02 | —0,2 | 0,2 0,2 0,5 0,5 27 | —104 | —6,6 | —0,9 | —0,9 | —0,2 | —0,2 | 0,2 0,2 0,4 0,4 28 71 | 4,5 || —1,0 | —1,0 || —0,3 | —0,4 | 04 0,4 0,4 0,4 29 —14,2| —3,4 | —1,2 | —1,3 || —o,4 | —0,4 || 0, 0,4 04 | 04 30 —6,4 | —6,7 | —1,3 | —1,3 | —0,4 | —0,& | 0,4 0,1 0,4 0,4 34 | —12,4 | —9,5 | —1,5 | —1,6 || —0,5 | —0,5 | 0,0 0,0 0,3 0,3 Mittel || —6,3 | —2,5 || —0,6 | —0,6 || —0,0 | —0,0 || 0,3 0,3 0,6 0,6 Verfolgen Ausapern und Einschneien. (Abb. 4, 6, 7, 8, 9.) wir das Kommen und Vergehen von Schnee und Eis beim Berninahospiz während des Jahres. - Am 30. Mai 1905 zeigten sich in der weißen Decke der Laghi bianco und Crocetta die ersten Wasserpfützen, 1906 schon am 42. Mai, sind aber am 5. Juni 4906 wieder zugefroren, am 23. Juni 1906 jedoch ganz auf- Am 8. Juni 1905 ist der Südhang des Albris bis 2600 m hinauf schneefrei, im Tal bei 2200 m liegen aber noch Flecken. Am 48. Juni 1905 ist der Lej pitschen eisfrei, am 24. Juni der Lago nero, während getaut. 49 Lk Rübel. das Land noch Schneeflecken trägt. Am A. Juli 1905 ist die Schnee- fleckengrenze am Nordhang noch bei 2250 m, der Lago bianco noch am Schmelzen, am Südhang des Lagalb die Grenze bei 2500 m, Lago Crocetta gerade vollständig eisfrei. Im dunkeln, seit 10 Tagen eisfreien, Lago nero zeigt das Wasser schon 41^. Kein Monat ist vor Temperaturen unter 0? sicher. Die folgende kleine Tabelle zeigt, daß der Juli 1905 ganz über 0? blieb, im Juni zwar die Terminbeobachtungen, aber nicht das Minimumthermometer, das in 141! Nüchten unter 0? ging; August, September 1905 und Juli 1906 zeigen je nur eine Morgenablesung unter 0°, aber 6, 10 und 5 Nächte usw. Der kalte Oktober 1905 gibt ein Bild, wie er sein kann, nicht aber wie er ge- wöhnlich ist. | Frosttage Frosttage | Frosttage Frosttage 1905 ermittelt aus | (Nächte) | 1906 ermittelt aus | (Nächte) | Termin- nach dem | Termin- nach dem beobachtungen |Min.-Therm. | beobachtungen |Min.-Therm. Juni 7 Uhr | — | | lai 7 Uhr | 8 | i 4» — ` 44 | 4» 4 26 9 > — | 9 8 | Juli. . . .. — — Juni 7 > 3 August 7 Uhr 1 | 4» — | 45 4 > — 6 | 9 > 5 9 > — | Juli 7 > 4 Sept. 7 > 1 | | 1» — | 5 4» — 10 9 » — 9 > — | August 7 > r Okt. 7 > 30 | 4» A 3 4» 26 | 31 9 » 9 9 > 30 Sept. 7 » 3 mis. > — n | 9 > |. 3 Am 1. Oktober 1905 liegt die Schneegrenze wieder bei 2250 m. Der Lago nero hatte am 2. August eine Temperatur von 43,89, am 20. Sep- tember noch 10,59, am 12. Oktober zeigen er und der Lago Crocetta schon zum ersten Mal eine Eisdecke; beim tieferen, größeren Lago bianco geht es langsamer: 2. August 40,49, 20. September 9°, am 18. Oktober nur stückweise Eis, am 22. Oktober scheint er wieder ganz offen, wührend Nero und Crocetta zugefroren und mit Schnee bedeckt sind ; am 29. Ok- tober ist auch der Bianco zu. | Verfolgen wir den Lago Crocetta, 2306 m, weiter: Das Gefrieren ge- schieht nicht in einer einfachen, immer dicker werdenden Eisschicht, son- dern das Eis bildet sich in mehreren Schichten, Wasser dazwischen lassend. Hat man die oberste Eisschicht durchschlagen, so muß man die folgenden unter Wasser weiter bearbeiten. menm Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 43 Am 15. November 1905 waren es 3 Lagen Eis von zusammen 49 cm Dicke. Das Wasser in dem gemachten Loch zeigte 1,5?. Nachdem wir mit Tiefenzügen — der See ist 9 m tief — Plankton gefischt hatten, das Wasser also gemischt worden war durch den Planktonfischapparat, war es 3? warm. Am 4. Dezember 1905: 49 cm Eis, darüber 30 cm Schnee, Wasser 1,5°, nachher 3°. Am 16. Januar 1906: 20 cm Schnee, 55 em Eis, Wasser 2°. Am 20. Februar » : 65 > » » 2°, Am 14. März » 1 70 > > » 29. Am 3. Mai » : 70cm Schnee ? > >» 1,5°. Wie dick das Eis am 3. Mai war, konnte nicht bestimmt werden: 78 cm tief waren wir durch mehrere Eisschichten gedrungen, das Wasser füllte das Loch immer bis oben; da stießen wir wieder auf eine weitere starke Eisschicht, die wir unter dem Wasser nicht mehr durchschlagen konnten. Der 19. Mai zeigte dann schon die ersten Wasserflecken des Auftauens. Die mittlere Lufttemperatur des Taumonats Juni war 1905 5,9°, 1906 5,69, die mittlere Mittagstemperatur 4 Uhr 9,7?; der Einfriermonat Oktober 1905 — 4,8°. Die Vegetationsperiode hatte ca. 4 Monate gedauert, am Südhang beim Hospiz waren allerdings im Mai schon viele schneefreie Flecken (blühende Anemone vernalis) Im Juni sind neben den Schneeflecken die freien Flächen schon mit Blüten übersät. Dieser Monat gehört schon zur Vegetationsperiode, wenn auch nicht der ganze Boden schneefrei ist. Das Licht. Photochemische Messungen !). Einleitung. »Wenn man erwägt, einen wie großen Einfluß die Intensität des Lichtes auf das Wachstum und Gedeihen der Pflanzen- und der Tierwelt ausübt, ein Einfluß, der sich auch in hohem Grade auf das Wohl und Wehe des Menschen erstreckt, so kann man nur lebhaft wünschen, daß die photo- chemischen Messungen eine größere Verbreitung als bisher finden möchten. « Dies schreibt SrELLING im Jahre 1878 in seiner Arbeit: Photochemische Beobachtungen der Intensität des gesamten Tageslichtes in St. Petersburg. Aber es vergingen 16 Jahre, bis überhaupt wieder eine Arbeit auf diesem Gebiete erschien, d. i. Wırsners Photochemisches Klima von Wien. Das lag wohl hauptsächlich in der Schwierigkeit der Messung. Es fehlte an einer geeigneten Meßmethode. Man begnügte sich mit den Bezeichnungen 4) Es ist dieses Kapitel ein Auszug aus den »Untersuchungen über das photo- chemische Klima des Berninahospizes«. Vierteljahrsschr. d. nat. Ges. in Zürich 4908, daselbst findet sich auch ein Verzeichnis der zugehórigen Literatur. 44 E. Rübel. von mehr oder weniger hell oder dunkel. Seit Wiesner die photometrische Methode von Buysen u. Roscor vereinfacht hat, liegt uns in dieser eine leicht anwendbare und gute Resultate liefernde Methode vor. Da für die Alpen, außer einigen Zahlen von Werszierų von der Sandlingalpe, noch keine Resultate von Lichtmessungen vorhanden waren, erschien es mir wichtig, auf dieses Kapitel näher einzugehen und in erster Linie das photoche- mische Klima des Berninahospizes zu studieren. Dieses mag dann zur Grundlage dienen zu eventuellen späteren Lichtgenuß-Studien im Sinne WIESNERS. Die Methode beruht auf der Schwärzung von Chlorsilber durch das Licht, mißt also eigentlich bloß die Intensitäten der chemisch wirksamen oder aktinischen Strahlen, während: für die Pflanzen alle Strahlen in Be- tracht kommen. Daher wird der Methode vorgeworfen, daß sie nichts aussage über die wirklich auf die Pflanzen wirkenden Intensitäten. Gehen wir zu einer Diskussion dieser Fehlerquellen über. Auf den Gestaltungsprozeß der Pflanzen wirken hauptsächlich die stark brechbaren Strahlen ein, diese werden durch die photometrische Methode gemessen, also sind die Resultate für die Fragen der Pflanzengestaltung zu gebrauchen. Die Kohlensäureassimilation hingegen bedingen großenteils die schwach brechbaren Strahlen. Aber nach der Assimilationskurve von ENGELMANN !) besteht neben dem Maximum im roten Teile des Spektrums noch ein zweites kleineres Maximum im blau bei einer Wellenlänge von 480 u. Es gelang auch Tımmiazerr?) bei Benutzung von direktem Sonnenlicht folgender Nach- weis. Setzte er die Menge Kohlensäure, welche durch die Strahlen der gelben Hälfte des Spektrums reduziert wurde gleich 100, so war die Wirkung der blauen Hälfte gleich 54, also ein Drittel der reduzierten Kohlensáure kommt auf Rechnung von stürker brechbaren Strahlen. Sran1?) fand, daB, wenn man die Pflanzen statt direktem Sonnenlicht blauem Himmelslicht aussetzt, sich die Wirkung der beiden Spektrumhälften gleich stark äußert. Es folgt, daß auf jeden Fall die chemischen Strahlen bei der Kohlensäurezersetzung nicht bedeutungslos sind, ihre Bestimmung ist also auch hiefür von Interesse. Von den beiden im Chlorophyll enthaltenen Farbstoffen ist nuch Sranr (I. c.) u. a. der gelbe, auf die Ausnutzung der stark brechbaren Strahlen abgestimmt. Das Tageslicht erleidet auch eine Veränderung beim Durchgang durch pflanzliche Medien, was eine Fehler- quelle ergibt beim Messen des Lichtes unter Bäumen usw Wiesner hat aber gezeigt‘), daß das durch Absorption und Reflexion veränderte Licht bloß einen verschwindenden Anteil des diffusen Lichtes unter Bäumen bildet 4) Botan, Ztg. 1883; 84. 2) Proc. Roy. Soc. 72, 4903. 3) Stauı, Laubfarbe und Himmelsli ` , elslicht. Naturwiss. Woc hrif 4) WIESNER 1895, S. 8—43. urwiss. Wochenschrift 1906, Nr. 19. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 45 und erst wahrnehmbar wird, wenn die Lichtintensität im Baumschatten auf 1 en des Tageslichtes fällt. Von groBer Wichtigkeit für die Brauchbarkeit unserer Methode sind die Untersuchungen von Prof. Leonnarn Weser!) in Kiel. Er mibt die Helligkeiten für bestimmte einzelne Wellenlängen, nämlich ein Grün von 541,5 u Wellenlänge und ein Rot von 630,5 p. Wellenlänge. Er gelangt durch vergleichende Versuche zu dem Resultat, daß eine ziemlich voll- ständige Proportionalitát zwischen der Intensität der aktinischen und der roten Strahlen besteht. Aus all diesen Studien geht also zur Genüge hervor, daß die photo- metrische Methode in weitem Umfang brauchbar ist. Es werden in dieser Arbeit also immer nur die stark brechbaren Strahlen berücksichtigt und verglichen. Bunsen und Roscor haben einen Normalton (A Teil Lampenruß auf 1000 Teile Zinkoxyd) hergestellt und ein lichtempfindliches Normalpapier. Die Lichtintensität wird durch einen Bruch angegeben. Eins dividiert durch die Anzahl Sekunden, die nötig sind zur Erreichung des Normaltones durch das Normalpapier. 1,000 oder 4000 bedeutet, daß der Normalton in einer Sekunde erreicht ist. Braucht es 4 Sekunden zu dieser Schwärzung, so ist die Lichtintensität bloß !/, oder 250. Für hohe Intensitäten, bei denen die Schwärzung zu rasch eintritt, um genau gemessen zu werden, ver- wendet man den Zehnerton, der in der zehnfachen Zeit erreicht wird, oder einen intermediären. Dieses Normalpapier hat den Nachteil, daß es immer frisch bereitet werden muß, es hält nur 46—20 Stunden. Ich verwandte Wywwzs In- fallible Exposuremeter, dessen Papier sehr haltbar und die Färbung leichter und schärfer zu erkennen ist. Ich habe dasselbe Papier zur Probe zwei Jahre behalten und alle paar Monate mit frischem Normalpapier geprüft und es besitzt noch ganz denselben Umrechnungsfaktor. Außerdem wurde jedes Papierscheibehen vor und nach Gebrauch mit Normalpapier kontrolliert, so daß die Resultate auf dieselbe Genauigkeit Anspruch machen können, wie die mit Normalpapier ‚ausgeführten. Daß das Papier durch Glas ge- schützt ist, bat den Vorteil, daß man auch bei Regen und Schnee gut be- obachten kann. Allerdings kann das Glas auch zur Fehlerquelle werden, indem es Strahlen absorbiert, die dann nicht zur Wirkung auf das Papier kommen. Meine darüber angestellten Versuche haben ergeben, daß die Abschwächung der Intensität sehr gering ist und übrigens der Reduktions- faktor das Glas mit berücksichtigt. Das Tageslicht. Ebensowenig wie der Gang der täglichen und jährlichen Temperatur aus dem Sonnenstand ausgerechnet werden kann, vermag man auch nicht 4) Weser, Nat. Verein f. Schleswig-Holstein 4893, Bd. 10, 41, 13. 46 E. Rübel. die Lichtintensitäten der verschiedenen Zonen und Regionen daraus abzuleiten. Dies wäre nur möglich, wenn keine Atmosphäre vorhanden wäre, dann unterläge die Erde dem solaren Klima. Die Atmosphäre schafft das wirklich vorhandene Klima, das empirisch durch Messungen bestimmt werden muß. Das Licht, das die Sonne ausstrahlt, wird durch die Atmosphäre ver- ändert; ein Teil erreicht die Erdoberfläche als eigentliches Sonnenlicht, es ist dies das » direkte Sonnenlicht«. Ein großer Teil wird zerstreut und erreicht die Erde als »diffuses Licht«. Das direkte Licht wirkt also nur wo und während die Sonne scheint, das diffuse aber überall und jederzeit, wo überhaupt Helligkeit herrscht. Im Schatten haben wir nur diffuses Licht, in der Sonne kommt das direkte hinzu, wir haben da das » Gesamtlicht« oder gemischte Sonnenlicht. Dieses Gesamtlicht mißt man, wenn man den Apparat in der Sonne hält, das diffuse, wenn die Meßstelle heschattet wird; die Differenz bleibt für das direkte Sonnenlicht. Beobachtungen. Die Messungen wurden auf dem flachen Dache des Berninahospizes vorgenommen. Der Horizont ist allerdings nicht ganz frei, allein von den Bergen sind die meisten weit genug entfernt, daß sie nicht meßbaren Ein- fluB auf das Resultat haben, einzig der Piz Cambrena bewirkt bei den niedersten Sonnenständen des Winters einen frühen Sonnenuntergang und verkürzt daher bei den ganztàgigen Beobachtungen die Dauer des Sonnen- scheins. Die Beobachtungen wurden größtenteils von mir ausgeführt, ein Teil von meinem Assistenten Josias Braun, der durch viele gemeinschaftliche Beobachtungen in die Methode eingearbeitet war; im Sommer 1907 von der sehr gewissenhaften Telegraphistin. So Sonne vollständig bedeckt, so daß der Ort, wo sie sich befindet, nicht erkennbar ist. Di Sonne nur als heller Schein am Himmel erkennbar. $9 Sonnenscheibe sichtbar, aber noch keinen 83 Sonne nur durch zarten Schleier verdeckt. S4 Sonne vollkommen frei erscheinend. Schatten werfend. Die Sonnenhóhe habe ich mir selber ausgerechnet nach der Gleichung: sin k = sin c sin à + cos © cos ò cos £, worin 7 die Sonnenhöhe | p die geographische Breite à die Sonnendeklination t der Stundenwinkel ist. Für jede Stunde rechnete ich von 5 zu 5? trug sie in ein Koordinatensystem ein 1) Deklinationstabellen stellte m Zentralanstalt zur Verfügung. Deklination die Werte aus, ; in welchem die Deklinationen !) als ir Direktor Maurer von der Meteorologischen Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 47 Abszissen und die Sonnenhöhen als Ordinaten genommen sind. Man erhält sehr schwach gebogene Kurven. Durch Eingehen mit der Deklination in die groß gezeichnete Tabelle erhält man die zugehörige Sonnenhöhe auf 1—2 Minuten genau. Die Zeit ist überall Ortszeit, nach der Zeitgleichung korrigiert. Es bedeutet: Jg die gesamte Lichtintensität Ja die Intensität des diffusen Lichtes Js die Intensität des direkten Sonnenlichtes. Vergleichende Tabelle der Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen des Gesamtlichtes aus allen Tagen. Wien | Kremsmünster | Berninahospiz | | | l. c. S. 32 l. c. S. 50. | X. 05—V. 06, IV.—IX. 07 | VL—XII. 93, 4894 1897—4901 A EN Januar o. .. ..) 3 | 379 | 39 | 85 154 Februar. . . . . .| 9 336 27 189 228 März... 2 34 493 29 302 364 Ann, 56 727 30 585 561 Mai. 2.2 .. . B6 889 | 48 635 698 Juni | 25 710 53 688 882 Juli. EE 939 42 982 929 August . BET 1008 39 909 876 September. | 99 672 30 643 646 Oktober. . . . . .| 26 443 59 293 303 November. . . . .| 95 224 60 145 171 Dezember . | 27 237 52 © 95 125 Jahr | 582 463 495 Lichtintensitäts-Maxima und -Minima auf dem Berninahospiz. | Jg Ja Js . | Max. Min. Max. Min. Max. Min. Januar . . 2.22.0039 144 420 61 300 0 Februar. . . , . .| 600 | 490 460 125 340 0 März, .| ein | 480 560 450 440 9 April . | 4430 300 750 180 660 0 Mai. 1800 260 750 260 1830 0 Juni | 1660 85 750 85 4340 0 Juli, .. ..| 1800 165 900 165 1200 0 August... 1 — 1660 165 700 165 4440 0 September, | 1250 125 750 125 750 0 Oktober. | 740 208 385 120 440 0 November , Ann TI (ii 430 100 250 0 Dezember . 350 | 423 au | 57 | 223 0 E. Rübel, 48 Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen bei Sonnenschein. ——— À 2 € Berninahospiz Kremsmünster (nach Schwab) | Wien (nachWiesner) Monat Sept. 4905—Aug. 06 u. April—Sept. 4907. Mittel der Jahre 4904 u. 1902 1893/94 Mittlere Sonnenhöhe an | NY) | Jg | Ja | „In: | n | Jg | Ja | Js Iin:s | n | RI Jg Januar .. . . . . l| 32 | 31 | 382 | 445 | 487 |400: aal 40 | 474 | 494 | 53 |100: Ai 6 | 29 | 469 220 Februar. . . .. .] 42 | 27 | 397| 480 | 217 |400:449| 34 | 387 | 218 | 174 |100: 82| 15 | 27 | 250 30 März 22202. 49 | 3 | al 209 | 336 |400:464| 59 | 438 | 208 | 220 |100:106| 16 | 29 | 456 T Anel... ] 27 | se | 864 | 408 | 458 |100: 444] 40 | 604 | 277 | 327 |100:118| 23 | 30 | 696 52 Mai. c.c. .] se | se | 4458 | 455 | 698 |400:453| 72 | 904 | 399 | 505 |100:427| !3 | 48 | 879 61 Jun... ...l 48 | a2 | 4449 | 430 | 689 [400:160]| 68 |1146 | &6& | 680 |400:146| 27 | 53 | 943 64 At. lU 23 | as | 4203 | s94 | 709 |400:444| 53 | 4477 | 529 | 648 |100:122| 32 | 42 | 4452 63 August . . . . . . | 26 | 87 | 4470 | sot | 769 |400:494| 83 | 1024 | 486 | 535 |100:410| 32 | 39 | 1072 55 September. . . . . | 33 | 42 | 824 | 340 | 484 |400:441] 89 | 693 | 350 | 343 |100: aal 21 | 30 | 789 T Oktober. 22... lan I 36 | 475 | 2416 | 259 |400:420| 39 | 416 | 234 | 182 |100: 78| 20 | 52 | 476 34 November . . . .. |. +a | 25 | 306 | 450 | 456 |400:1404| 62 | 206| 142 | 64 |100: 45| 16 | 60 | 28! 26 Dezember . . . . . | as | 27 | $48, 409 | 439 |400:427| 32 | 156 | 120 | 36 |100: 30, 8 | 52 | 197 19 Jahr 22222. — | — | usl 29 | 424 1400:443|. — | 609 | 295 | at |100:106|] — | — | 613 — 4) N = Zahl der beobachteten Tage, wovon n sonnige, d. h. die Sonne warf mittags 42h einen Schatten, also Są oder S4. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 49 Interessante Resultate bietet der Vergleich einer Höhenstation mit solchen der Ebene. Länger durchgeführte Mittagsbeobachtungen!) liegen nur für Wien und Kremsmünster vor. Die geographischen Breiten der 3 Stationen sind nicht sehr verschieden, Berninahospiz 46° 24’ 39", Wien 48? 43’ und Kremsmünster 48? 3' 23", so daß die Sonnenhöhen nur wenig voneinander abweichen. Wien hat eine Hóhe über Meer von 170 m, Krems- münster liegt in hügeliger Gegend in reiner staub- und rauchfreier Luft bei 384 m und das Berninahospiz bei 2309 m. Der Höhenunterschied ist also ca. 2000 m. Vergleichen wir die Monatsmittel des Gesamtlichtes nach der vor- liegenden Tabelle. Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen unter Berücksichtigung aller Tage. E" | Ja Lo | RB | Ja’: Js | Ä EEE EEE Januar. än un op 2,8 4,8 100: 34 Februar . . . .| 336 | 239 | 97 20 6,0 400: 41 März . .. Ann | 287 | 206 3.8 5.3 100: 72 April 2... 7271 | 506 321 2,1 7,3 100: 44 Mai. . . . Dn | 503 386 2,3 6,3 100: 77 Juni. . . . . | 770 | 433 337 2.1 7.2 100: 78 Juli. . . . E | 452 | 87 2,7 7,0 100:108 August. | 4008 450. | 558 3,0 5,9 100 :424 September. | 672 369 | 303 2,7 5,9 100: 82 Oktober | 443 244 | 469 3,7 5,8 100: 69 November. | 224 203 21 1,0 7,8 100: 40 Dezember . .| 3237 444 | 93 3,2 2,8 100: 65 Jahr. ii 582 334 | 248 2,5 6,0 100: 74 Mani | 847 | 436 | Aa 2,6 6,5 100: 99 Juni—Sept.. |! | | | 44. Juni—20. Sept. | 875 | 480 | 445 3.6 6,6 100:40% Die Großstadt mit ihrem Rauch und ihren Nebeln zeigt eine geringere Intensität als das freigelegene Kremsmünster. Eine Ausnahme machen der April, der 1893 in Wien ein besonders heller war, sowie Juli und August. Höher als die beiden Talstationen ist die Gesamtintensität auf dem Bernina- hospiz. Am stärksten kommt dies in den Wintermonaten zum Ausdruck, in welchen die Ebene von dichten Nebeln überlagert ist, während es in der Bergeshöhe klar ist. Da tritt uns speziell der Dezember entgegen: Wien 95, Berninahospiz 237 und der Januar, Wien 85, Berninahospiz 279, also auf der oberen Station 2'/, resp. 3 mal mehr Licht. Noch drastischer kommt es zum Ausdruck, wenn wir die absoluten Minima der Mittags- 4) Für Kiel liegen die schönen Beobachtungen von L. Weser vor, jedoch nach anderer mit dieser nicht vergleichbarer Methode. Potanische Jahrbücher. Bd. XLVII 4 50 E. Rübel. beobachtungen vergleichen. Die geringsten Intensitäten des Winters weist Wien auf am 5. Dez. 4893 bloß 7 am 47. Nov. 4894 bloß 9; dagegen auf Berninahospiz am 23. Juni 1907 85 am 47. Nov. 1905 114 am 28. Dez. 1905 123, also das 12—16 fache. Hiemit tritt uns die gepriesene Klarheit und Lichtfülle des Alpen- winters zahlenmäßig in aller Deutlichkeit entgegen. Dagegen sind die höchsten Intensitäten naturgemäß nicht so verschieden. Wiesner fand als Maximum in Wien 1500, in Buitenzorg 1600, ScnwabB in Kremsmünster sogar 4900; Weınzıerı auf der Sandlingalpe bei 1400 m ü. M. 1800, ich auf dem Berninahospiz auch 1800. Für Wien ist das Verhältnis der niedersten zur höchsten Intensität 7: 1500 — 1:214, für das Berninahospiz 85 : 4800 — 4 : 2. Gehen wir nun über zu den Teilen des Gesamtlichtes; zum diffusen und zum direkten Sonnenlicht. Wiesner gibt diese Verhältnisse leider nur für vereinzelte Tage, hingegen Scuwas für die Jahre 4904 und 1902 für alle sonnigen Tage, d. h. solche, an welchen S, oder S, beobachtet wurde, also das direkte Licht nieht gleich null ist. Für die Pflanzen wäre es wertvoll, das Mittel aus allen Tagen zu haben, um den Anteil des direkten Sonnenlichtes zu bestimmen, wovon später, da ScHwaB dies nicht gibt. 1000 | 900 800 700 600 500 | 400 | fy "n D m3 K / 300 + Dé | Bé | 4| gë 200 4 S | MS, | QUU 100 L £ | r | | ud 1 | ———d — M Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt, Nov. Dez Fig g. 5. Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen des Gesamtlichtes aus allen Tagen. meme Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 51 Vergleichen wir also die Mittel der Mittagsintensitäten bei Sonnenschein (Fig. 6). Das Gesamtlicht weist nicht die großen Differenzen auf, wie bei der ersten Tabelle, bei der man die in der Ebene häufigen intensiv trüben 4203 1200 - 1100 1000 + 900 500 Vi 300 E Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Fig. 6. Monatsmittel der Mittagsintensitäten des Gesamtlichtes bei Sonnenschein. \ 709 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Fig. 7. Monatsmittel der Mittagsintensitäten des direkten Lichtes bei Sonnenschein. Tage berücksichtigt. Für Wien habe ich aus Wıssxers Tabellen die Mittel der Sonnentage herausgerechnet. Sie sind ebenso hoch und teilweise höher als die von Kremsmünster. Die vom Berninahospiz sind noch höher, aber doch nicht so bedeutend wie bei Mitberücksichtigung der trüben Tage. 4* 59 E. Rübel. Das diffuse Licht (Fig. 8) ist in Kremsmünster und Berninahospiz fast gleich stark, eher in der Ebene stürker, das direkte (Fig. 7) in der Hóhe aber ganz bedeutend stürker. Eine Depression in der Kurve im Sommer 500 L | e ` 5. > - Zum | 3, zn Zw f MILITUM 4 —.| Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Fig. 8. Monatsmittel der Mittagsintensitäten des diffusen Lichtes bei Sonnenschein und Verháltnis des direkten zum diffusen Licht (Ja — 100 gesetzt). 1000 7 Pa soor 1008 N ——— / ` L---7- ---d. mi Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Monatsmittel der Mittagsintensitüten des gesamten, direkten und diffusen Lichtes aus allen Tagen. Fig. 9. rührt davon her, daß 4907 einen sehr schlechten Juni und teilweise auch Juli hatte. Am klarsten sehen wir dies in der Tabelle und in der Kurve Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 53 (Fig. 9), in der das Verhältnis des direkten zum diffusen ausgedrückt ist. Das diffuse ist gleich 100 gesetzt. Auf Berninahospiz sehen wir den Wert des direkten nur ein einziges Mal unter den des diffusen gehen, im Januar mit 93. In Kremsmünster dagegen liegt er 6 Monate lang, September— Februar, darunter und zwar sehr stark. Im Dezember auf 30, das gegen die 127 des Dezembers 1905 auf Berninahospiz nicht einmal den vierten Teil ausmacht. Allerdings dürfte der überaus schöne Dezember 1905 auch über dem Mittel stehen. Die ganze Zunahme der Lichtintensität von der Ebene zur alpinen Höhe fällt also auf das direkte Licht, das diffuse nimmt nicht zu, was auch begreiflich ist. Würden wir noch höher steigen, so würde sich das diffuse Licht immer stärker vermindern, da es nur soweit vorhanden ist als die Atmosphäre, durch die es erzeugt wird und an deren Grenze es den Null- punkt erreicht. Die Zunahme des direkten Lichtes muß aber größer sein als die Verminderung des diffusen, da die von der Atmosphäre absorbierten Teile der Sonnenlichtstrahlung noch hinzukommen. Diese theoretische Überlegung wird durch die Messungen bestätigt. Gehen wir über zur Tabelle, die die Monatsmittel sämtlicher Mittags- beobachtungen gibt (Fig. 9). Das direkte Sonnenlicht spielt auch hier noch eine hervorragende Rolle, im Juli und August steigt die Kurve des direkten sogar über die des diffusen, was in der Ebene jedenfalls nie vorkäme. Im Mittel des ganzen Jahres verhält sich das diffuse zum direkten Licht wie 100: 74 und ziehen wir die Vegetationsperiode in Betracht, auf die es für den Pflanzenwuchs ankommt, so erreicht das direkte Licht sogar denselben Wert wie das diffuse. Ganztägige Beobachtungen. Zur Veranschaulichung des täglichen Ganges der Lichtintensität dienen die Figuren 10, 44 und 12. Die Kurve des 4. Mai 4906 auf Figur 40 zeigt uns, was man einen normalen Gang nennen kann, ein Steigen und Fallen der Lichtintensität mit der Sonnenhóhe. Den ganzen Tag herrscht volle Sonne, bis 9 Uhr ist der Himmel vóllig wolkenlos, von dann an liegen einige wenige kleine Cirruswölkchen über dem Engadin nahe am Horizont. Die Kurve ist eine ziemlich regelmäßige, zwischen 6 und 695 Uhr ist Sonnenuntergang, wodurch das direkte Licht verschwindet und das Ge- samtlicht um diesen Betrag stürzt und in den Gang der diflusen Kurve einlenkt. Auf derselben Figur sehen wir die Kurve eines wolkenlosen Winter- tages. Die Intensitäten sind gegenüber den sommerlichen bedeutend ge- ringer; immerhin vermag die Intensität des direkten Lichtes immer noch über die des diffusen zu steigen im Gegensatz zu niederen Seehöhen, wo dies nicht mehr der Fall ist. Der Piz Cambrena im SW des Hospizes bewirkt, daß die Sonne schon um 2'/, Uhr untergeht, 11/3 Stunden früher 54 E. Rübel. als es bei freiem Horizont der Fall wäre. Der 19. Mai 1906 zeigt uns eine Kurve bei völlig bedecktem Himmel. Es schneite den ganzen Tag TT 4390 1200 * | gi m | k. Mtag 06 1000 t 9” ) AN 900 + y 7 H 73 ` I dn — — — LÁ —.. i 11b {2h | 4h 2h Fig. 10. Tageslichtkurven von zwe "hah gh 0h 3h 4h 5h 6h ! sonnigen und zwei bedeckten Tagen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 55 ununterbrochen. Die Intensität erreicht mit 650 nicht die Hälfte derjenigen des schönen Tages, 1390, bleibt hingegen doch nicht auf der geringen Zahl des diffusen Lichtes 400 des Sonnentages. Die Wolkenschicht ist zu ver- schiedenen Tageszeiten sehr verschieden dick. Der Nachmittag zeigt ge- ringere Intensitäten als der Vormittag. Ähnliches zeigt die Kurve des 9. Dezember 1905, am Vormittag gleichmäßige Sonnenbedeckung, um A und 2 Uhr erhöht die durchscheinende Sonne die Intensität etwas. Der Sonnenuntergang um 21/, Uhr kommt bei dieser Bewölkung gar nicht mehr zum Ausdruck. Figur 14 zeigt einen Tag mit abwechselnd Regen und schön 1110 1100 T 1000 } 900 + 800 $ 700 600 500 | ` I | | | ie Jul Op 100 | sh 9h 10h 11h 12h 1h 2h 3h "n 5h 6h jh Fig. 44. Tageslichtkurve eines ungleichmäßig bedeckten Tages. Wetter. Große sprungweise Unterschiede des gesamten und direkten Lichtes machen sich bemerkbar mit den verschiedenen Sonnenbedeckungen. (Die Sonnenbedeckung ist auf der Kurve jeweilen angegeben.) Bei ziehen- den Wolken wechselt das Licht von Minute zu Minute in der Weise, wie es diese Figur nur wenige Male zeigen kann, da die Messungen nur jede Stunde einmal gemacht sind. Eine kleine Wolke, die vor die Sonne tritt, vernichtet das direkte Licht, vermindert das Gesamtlicht bedeutend, aber nicht um den ganzen Betrag des direkten, da die Wolke einen Teil dieses direkten als diffuses weiter gelangen läßt. Die höchsten Intensitäten treten nach Gewittern oder Schneefall ein, die Luft ist gereinigt und klar, während 56 E. Rübel. nach längerem schönen Wetter die Lichtintensität durch atmosphärischen Dunst. beeinträchtigt ist. Einen interessanten Fall zeigt Figur 12. Am 30. August 1905 fand eine partielle Sonnenfinsternis statt, die sich prachtvoll beobachten ließ. Ich machte an jenem Tage eine Diavolezzatour, die Finsternis- Mes- sungen sind auf dem Morteratschgletscher ausgeführt. Auf der Figur ist zum Vergleich die »normale« Kurve des 8. August 1906 dünn eingezeichnet. Wir sehen schon vor Beginn der Finsternis ein Abnehmen der Intensität, 1300 4240 4490 1200 + X i 1160 f 1000 + A 900 f i \ / \ " / / d , / eh : Jo dug: 700 f . / d . | 600 f 500 400 300 + 150 EM 200} [US 24e "Lä 7 100 Haug ck A l Th sh UH 10h 11h 12h 1h 2h 7h Fig 42. Tageslichtkurven eines »normalen« sonnigen Tages und eines Tages mit Sonnenfinsternis. mit Beginn einen raschen Sturz. haben wir nur etwa !/, der direkte Zur Zeit des Maximums der Finsternis tw: des sonst zu erwartenden Gesamtlichtes, besonders Anteil ist stark betroffen, er reduziert sich auf etwa 1 rend das diffuse nur etwa halbiert erscheint. ist leider durch Wolken etwas verdeckt doch die Steigerung. Im wäh- Der Schluß der Finsternis ! , im diffusen Licht zeigt sich aber 310 Uhr erscheint wieder die volle gesamtes und direktes Licht noch e Erlöschen des Abends. . Sonne und läßt , inmal in die Höhe schnellen vor dem Eine totale Sonnenfinsternis, bei der die Licht- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 57 intensität sogar auf 0 sank, beobachteten Roscoe und Tmompr!) leider bei nicht gleichmäßig schönem Wetter am 22. Dezember 1870 in Catania und Kapitän IlerscarL?) für Roscor in Indien 1868, aber bei ganz schlechtem Wetter. Lichtsummen. Um ein Maß für die gesamte Quantität des Lichtes zu erhalten, die auf die Pflanzen herniederströmt, bilden wir Lichtsummen. Roscor hat eine einfache Integrationsmethode gefunden, um aus stündlichen Licht- messungen die Lichtsumme zu berechnen. Es wird die Fläche bestimmt, welche die Tageskurve der Lichtinten- sitát mit der Abszissenachse, auf der die Tagesstunden abgetragen sind, bildet. Vergleicht man diese Fläche mit einem Rechteck von der Grund- linie 24 und der Hóhe der Intensitütseinheit und setzt diese Rechteck- fläche = 1000, so drückt der resultierende Bruchteil von 1000 die Licht- summe aus. Wie die einzelnen Lichtintensitáten zerfallen auch die Lichtsummen des Gesamtlichtes in die beiden Anteile des diffusen und des direkten Sonnenlichtes. Die folgende Tabelle (S. 58) gibt die Lichtsummen von einer Auswahl von Tagen. Sg = Lichtsumme des Gesamtlichtes Sa = > > diffusen Lichtes S; = » » direkten Sonnenlichtes. Der hóchste gefundene Wert ist 505 (99. Mai 1906), der niederste 52 (20. Januar 1906); sie verhalten sich wie 1:9,7 rund 1:10. In Wien betrugen die Extreme 419 (17. Juni 4894) und 6,2 (17. November 1894); ihr Verhültnis ist wie 1:68. Die Lichtverhültnisse des alpinen Standorts sind also viel gleichmäßigere als die der Großstadt in der Niederung und dies beruht hauptsächlich darauf, daß das Berninahospiz die sehr dunkeln Wintertage überhaupt nicht kennt, da es höher liegt als ein großer Teil der verdunkelnden gewaltigen Nebelmassen. Die Tabelle (S. 59) bietet einen Vergleich der mittleren Tages-Licht- summen der einzelnen Monate für Wien, Kremsmünster und Berninahospiz, wobei ich noch die Anteile des diffusen und direkten Lichtes berechnet habe. Die Zahlen stammen aus verschiedenen Jahren, sind also nicht ab- solut direkt vergleichbar: Für Wien diente Juni—Dezember 1893, Januar— Mai 1894, für Kremsmünster das Jahr 1897, für Berninahospiz Oktober— Dezember 1905, Januar—Mai 4906, April—September 1907. 4) Roscoe, Phil. Trans. Vol. 161, 4871, S. 467. 2) Roscoe, Lit. Phil. Soc. Mem. IV, 4871, S. 202. 58 E, Rübel, Tabelle der Lichtsummen. | S B Max. Sg Sa S. Sonnenschein- Sonnenhóhe dauer 22. Aug. 1905 | 33 | — Am an 360 2 248 | 9,80 Stdn. l. Sept. > j 3,5 3,0 | 52 4 226 63 163 8,65 > 22> > | 33 3,4 | 54 44 227 97 121 6,155 o 16. > » | 4,8 7,5 | 46 30 476 136 40 260 > 19.» œ> | 0,4 82 | 45 48 102 102 | 0 0.0 > 24. > > | 0,0 | 40,0 | 43 30 63 63 0 0,00 > 236. > > | 08 841 42 37 92 92 0 0,000 > 7. Okt. > 34 2,6 38 23 454 d 80 7,005 >» 8.» > 3,4 6,2 37 59 128 88 40 290 > 18. > > 3,8 2,6 34 17 446 68 48 6,0 > 15. Nov, > 3,3 3,0 25 29 93 64 29 4,55 > 35. > > 4,0 0,0 33 0 76 38 38 6,50 > 3. Dez. > 3,9 0,0 94 31 63 34 32 5,70 > 5.» 0» 4,0 0,0 94 44 72 33 39 6,00 >» 6.» > 4,0 0,0 A 6 60 29 31 600 > 8. œ> > 3,7 1,3 20 52 68 34 34 595 > 9.» > 0,6 7,5 20 46 77 77 0 41,25 > 10. Jan. 1906 | 3,4 2,3 24 30 110 53 57 525 » 44. > > 2,0 5,8 21 37 68 62 6 4,33 > 12. >» 2,6 5,7 24 47 81 64 17 29295 > 120» 5 4,0 0,0 22 48 95 39 56 6,40 > 16. > > 3,1 5,0 22 29 64 46 15 2,90 ^» 30. > > 4,7 7,7 23 48 52 46 6 440 > 11. Febr. > 3,8 4,0 29 22 87 52 35 670 > I8. > œ> 3,9 0,7 34 46 135 76 59 7,60 > 21. März > 0,6 | 140,0 43 35 M9 149 0 0,000 > 38. » > 4,0 0,7 46 20 150 60 90 | 4045 > 12. April > 3,8 4,3 59 40 231 99 4132. 106,30. > 4.Mai > 4,0 0,7 59 18 455 448 310 |4290 > à.» > 3,3 LA 59 35 395 210 185 940 > 2 > > 3,7 4,3 61 29 436 467 269 | 40,80 > 4.» 05 2,8 3,4 62 | 400 150 250 870 > 18.20» 0,4 9,3 62 59 450 150 0 4,00.» 19. >» 0,0 | 40,0 63 13 478 178 0 0,000 > 38. » > 44 7,8 64 59 283 258 25 510 > 29. > > 4,0 3,3 65 9 505 205 300 | 4460 > 8. Juni > 3,0 3,5 66 24 If 103 213 190 > 4. Juli > 0,4 | 406,00 |. 66 32 122 122 0 450 > 6.» > 2,3 80 |' 66 23 293 dt 82 0,00 > T.» >œ 3,0 4,5 66 16 354 477 477 920 > 8. o> > 4,3 8,8 66 40 217 247 0 170 > d NM | 20 | ge 66 2 234 153 81 5,50 > S. Aug. > | d, , 59 54 354 106 245 | 42,0 > 12. März 1907 | 3,4 37 | 40 3 309 102 107 gm MoMab > | 40 | oT | eas 3590 | 454 196 — Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes, OH Die Verhältnisse vom geringsten zum höchsten Monatsmittel sind für Wien 15:274 — 1:18 Kremsmünster 28:341 — 1:12 Berninahospiz! | 53:393 — 1: 6 Das oben Gesagte von den dunkeln Wintertagen bestätigt sich aufs neue; das Hügelgebiet von Kremsmünster hält die Mitte zwischen dem tiefen nebligen Donautal und der Paßhöhe. Das Lichtsummen-Maximum liegt in Wien im Juli, ebenso in Kew (England) und Fécamp (Frankreich), in Kremsmünster im Juni, ebenso in St. Petersburg, auf Bernina im August. Doch ist dies jedenfalls nicht jedes Jahr gleich, der ganze August 1907 war prachtvoll, während den ganzen Juni und die erste Hälfte Juli schlecht Lichtsummen. Wien Kremsmünster Berninahospiz Sg Sg Sg Sa Ss Januar. . . . . . . . . 45 33 63 47 16 Februar . . . . 2... 40 54 76 60 16 März . . 2. 2 2 2 20. 62 9 129 82 47 April . .......- 445 174 212 162 50 Maài.....-..-..- ATA 180 285 478 407 Juni. . . . 2 2 2 . . . 347 341 247 453 94 Juli. . . . 2 2 2 ... 274 303 302 160 142 August. . . 22200. 253 269 323 159 164 September . . . . . . . | 451 199 197 149 78 Oktober . . . . . . . . | 60 75 108 70 38 November . . . . . . . 26 48 54 54 3 Dezember . . . .. .. 16 28 53 37 46 Jahr. . . . . 2 2 202. 449 449 ATA 107 64 Januar— Juni. . . . . . 108 445 469 444 55 Jul—Dezember. . . .. 130 153 473 100 73 Wetter vorherrschte. Der lichtärmste Monat des Hospizes ist noch ent- schiedener als in Kremsmünster und Kew der Dezember, indem der De- zember 1905 die niederste Lichtsumme liefert, trotzdem es ein hervorragend schöner Monat war, wie aus dem sehr starken Anteil des direkten Lichtes trotz der niedern Sonnenstünde zu ersehen ist. Wien und Fécamp zeigen das Minimum im Januar. Die Lichtsummen des Berninahospizes sind durch- weg bedeutend höher als die von Wien und mit geringen Ausnahmen, die wohl der Verschiedenheit der Beobachtungsjahre zuzuschreiben sind, höher als die von Kremsmünster. Am stärksten kommt dies in den Winter- 4) Diese viel mehr ausgeglichene Helligkeit fand auch nach ganz anderer Methode Dr. C. Donxo 1909 für Davos 1: 3,2 gegenüber Kiel 4: 9,4. 60 . E. Rübel. monaten zum Ausdruck. Betrachten wir die Monate Dezember, Januar und Februar, so erhalten wir als Tagesmittel: Wien 24 Kremsmünster 38 Berninahospiz 64 oder, wenn wir statt des Mittels die Summe der drei Monate nehmen, Wien 2081 Kremsmünster 3403 Berninahospiz 5724 Besonders hervorzuheben ist der große Anteil von direktem Sonnen- licht, im Mittel 46 oder die Summe von 4440. Für die andern beiden Stationen werden diese Faktoren leider nicht angegeben, doch dürfte für Wien die Lichtsumme des direkten Lichts in diesen dunkeln Wintermonaten sich nicht viel über Null erheben und auch der Betrag für Kremsmünster ein ziemlich geringer sein. Auf diesem hohen Betrag von 5724 Ge- samtlichtsumme und besonders auf den 4440 Lichtsumme des direkten Lichts dieser Wintermonate dürfte die Berühmtheit der alpinen Winterkurorte und -Sportplátze beruhen. In den Lichtsummen des diffusen Lichtes haben wir das Lichtklima des Schattenstandortes zu sehen. Die Bedeutung des direkten Lichtes für die Vegetation. Wiesner hat gezeigt, daß für die Vegetation der Ebene das diffuse Licht weitaus die größte Rolle spielt. Ganz anders verhält es sich in der Hóhe des Berninahospizes. Den bedeutenden Anteil des direkten Lichtes bei den mittäglichen Beobachtungen haben wir gesehen, doch kommt für die Pflanze viel mehr die Lichtsumme in Betracht, bei welcher die niedern Morgen- und Abendsonnenstünde mit eingerechnet sind. Aus der Licht- summentabelle sehen wir, daß die Lichtsummen des direkten Lichtes über das doppelte derjenigen des diffusen betragen können (siehe die Beispiele 145:310, 106:245, 112:248 usw. Im Winter sind die Summen bei Sonnenschein einander ziemlich gleich (38:38, 33:39, 34:34, 99 : 34 usw.). Unter schónem Wetter ist verstanden, daß das Mittel des Sonnen- scheins 3—4 sei (der 14. Mai mit dem Mittel 2,8, aber den Lichtsummen 400: 150 :250 gehört auch zu den schönen Tagen, da einen großen Teil des Tages S, geherrscht und erst ein Gewitter am Nachmittag das Mittel herabgedrückt hat). ‚Nun hat das Berninahospiz im Jahr ca. 54 ?/o Tage mit schönem Wet- ter, in der Vegetationsperiode Juni— September sogar 649/, in welchen der Anteil des direkten Lichtes größer ist als der des diffusen. Doch nicht nur für die schönen Sommertage gilt dies. In den Haupt- monaten der alpinen Vegetationsperiode Juli und August ist die Lichtsumme Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 61 des direkten fast gleich der des diffusen und kann sie sogar übertreffen wie im August 1907 159:164, also die Summe 4929 : 5084. Alle diese Messungen gelten für ebene Standorte. Die großen Unter- schiede, welche die Exposition bedingt, werden im Kapitel Vorderlicht-1n- tensitáten zur Besprechung kommen. Die Alpenpflanzen stehen also unter ganz andern lichtklimatischen Bedingungen als die Pflanzen der Ebene und der Arktis. Da die arktischen und die Alpenpflanzen in so manchen Beziehungen unter ähnlichen Ver- hältnissen leben, muß der große Unterschied in lichtklimatischer Beziehung für die vergleichende Physiologie der arktischen und alpinen Pflanzen von besonderem Interesse werden. Hiezu fehlen noch länger fortgesetzte Mes- sungen in der Arktis, da wir deren Lichtklima bis jetzt nur aus WiESNERS einmonatlicher Nordlandsreise kennen. Einfluß der Sonnenhóhe und der Sonnenbedeckung. Mit steigender Sonnenhóhe steigt auch die Lichtintensität. Bei solarem Klima, d. h. wenn keine Atmosphäre vorhanden wäre, würde jeder Sonnen- höhe eine bestimmte Lichtintensität entsprechen. Auf eine gegebene Fläche fallen am meisten parallele Strahlen, wenn sie senkrecht darauf fallen, je schiefer sie einfallen, um so weniger treffen sie die gegebene Fläche. Beim terrestren Klima hingegen sind die Beziehungen von Lichtintensität und Sonnenhöhe nicht so einfach, da andere Faktoren beeinflussend mitwirken. Hervorragend ist der Einfluß, den die Sonnenbedeckung hat. Je we- niger die Sonne von Wolken oder Dunst bedeckt ist, um so intensiver ist das Gesamtlicht. Auf der Tabelle habe ich die Messungen bei verschiedenen Sonnen- höhen zusammengestellt: dabei je 10° zusammengefaßt und das Mittel ge- nommen aus den Messungen, die in dieses Intervall fallen, und zwar ge- trennt für die fünf gewöhnlich unterschiedenen Grade der Sonnenbedeckung. Es sind zu dieser Tabelle sowohl die täglichen Mittagsbeobachtungen benutzt worden als auch die stündlichen Werte bei ganztägigen Beobachtungen. Unter 20° Sonnenhöhe sind natürlich keine Mittagsbeobachtungen, da die mittägliche Sonnenhóhe sich auf dem Berninahospiz zwischen 2078 und 67°3’ bewegt in den zur Beobachtung verwandten Jahren. Neben den Durchschnittszahlen des gesamten, des diffusen und des direkten Lichtes sind auch die Maxima und Minima jeder Lichtart und das Durchschnittsverhältnis von diffusem zu direktem Licht angegeben. Be- trachten wir die Zahlen bei S,, also bei vollem Sonnenschein, die den regelmäßigsten Gang aufweisen, weil voller Sonnenschein einen bestimmten Punkt der Sonnenbedeckung angibt, während die andern angenommenen Bedeckungswerte Intervalle darstellen, die durch ihre Variationsbreite einen verwischenden Einfluß auf die Zahlen ausüben. 62 E. Rübel. Mittel der Lichtintensitäten bei verschiedenen Sonnenhóhen bei 2320 m auf dem Dach des Berninahospizes. 5 S Mittel | abs. Maximum und Minimum Sonnenhóhen - S | $8| Jg | Ja | I | Ja:Js Je Ja Js NZ | | Min. Max. | Min. Max.| Min. Max. &—4 09 | 16 106 73 33 |1400: 45 0— 230 0—122 0— 408 10—20 52 227 | 440 | 407 |1400: 97| 73— 450| 50—200] 13— 263 20—30 78 328 | 434 | 194 |100:143|145— 640| 57—260) 64— 440 S4 4 30—40 54 537 | 199 | 338 |100:170|280— 830| 90—310| 155— 600 40—50 53 754 | 938 | 493 |100:191]|430—1300|4120—5300 | 280-—1000 50—60 57 |4404 | 379 | 722 |1400 :494 [670—1660 | 150—650 | 470—1190 60—67 AT | 1323 | 435 | 888 |100:9204|900—1800 | 200—600 | 520—1330 7—40? 3 88 88 | 0 |400: 0| 72— 104| 72—104 — A 0—20 6 146 | 107 | 39 |400: 36ļ111— 190| 88—125! 41— 380 20—30 12 276 | 465 | 444 |100: 67|153— 440| 61—250) 60— 190 S3 1 30—40 41 397 | 275 | 122 |400: 44|3292— 760|139—3530| 60— 230 40—50 5 678 | 372 | 306 |400: 82|500— 830|980—530| 220— 500 50—60 9 828 | 469 | 359 |400: 77|650— 990 | 340—630 | 470— 460 60—67 18 843 | 477 | 366 |1400: 77,630—1060|370—600| 180— 630 6—10 | 4 4| — | — — (ite 4104] — — 10—20 A 354 | — | — — 178— 310 — — 20—30 16 254] — | — — 123— 430 — — Sə 4 30—40 6 350 | — | — — 260— 450 — — 40—50 2 535 | — — — 440— 640 — — 50—60 12 607 | — — — 490— 750 — — Dër 9 706 | — — — 370— 900 — — 0—140° D — — — — — — — 10—20 6 177| — — — 92— 250 — — 20—30 18 231 — — — 140— 340 — — ^| 30—40 MA 347| — — — 250— 560 — — 40—50 A4 hhh | — — — 300— 720 — — 50—60 9 $537 | — — — 300— 700 — — 60-6: 16 5299 | — — — 330— 830 — — 5—10° 6 60| — — — 23— 135 — — 10—20 15 M9| — — — 48— 310 — — 20—30 39 196 | — — | — 60— 410 — — So 4 30—40 23 227 — — | — 69— 500 E — $0—50 | 235 | 308| — | — Juan sol —_ — 50—60 21 will on 250-- 700 — — 60— 67 38 421 | — | — | — 85— 700 — — Bei S, zeigen Steigerung mit steig mum bei alle drei Kolonnen der Durchschnittswerte durchweg | ender Sonnenhöhe; jedoch entspricht nicht das Maxi- einer Sonnenhöhengruppe dem Minimum der nächsthöheren. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 63 Dies ist eigentlich selbstverstündlich, dies kónnte nur bei dem schon er- wähnten solaren Klima der Fall sein, während beim terrestren jede Sonnen- höhe ihre bestimmte Variationsbreite von Lichtintensitätswerten hat, so daB z. B. das Maximum von 19°59’ bis 450 hinaufgeht, das Minimum von 20? 0' auf 445 hinunter. Betrachten wir das Verhältnis des diffusen zum direkten Licht, so sehen wir, daß das Maximum des direkten bei Messungen unter 10° Sonnen- höhe mit 108 fast an das Maximum des diffusen heranreicht. Bis zu 6° Sonnenhöhe ist das direkte Licht meist — 0), während WixswER in Wien bis 19? keinen Einfluß des direkten mit. Durchschnittlich erreicht das direkte Licht auf dem Hospiz denselben Wert wie das diffuse schon bei 16°, in Wien erst bei 57°, in Kremsmünster bei 35°, nach Roscor in Heidelberg bei 42°, in Lissabon bei 519, in St. Petersburg bei 50°, ausnahmsweise (s. 2. Sept. 1905) auf Hospiz schon bei 8? 33', in Wien bei 33°. Gleiche Intensität von diffusem und direktem Licht wurde noch bei folgenden niederen Sonnenhóhen beobachtet: 119 6' (45. Januar 1906); 11? 20' (4. Mai 4906): 149 44' (8. August 1906). Das direkte Licht erreicht durchschnittlich den doppelten Wert des diffusen bei 60—61?; bei einzelnen Beobachtungen aber schon ganz be- deutend früher, so bei 16? 12" (2. September 1905); 169 30' (3. Dezember 1905); 19? 0' (22. August 1906); 20° 33” (2. Januar 1906); 24° 2” (7. Juli 1906); 22? 0' (8. August 1906); 23? 9' (12. Mai 1906). In Wien und Kremsmünster tritt dieser Fall nur vereinzelt auf. In Wien scheint das direkte Licht überhaupt nicht über den doppelten Wert hinauszugehen, in Kremsmünster erreicht es den dreifachen, auf dem Berninahospiz geht es noch bedeutend weiter, wie folgende Zahlen zeigen. Js = 3 Ja 22° 0' (8. August 1906); 26° 6’ ( 2. September 1905); 26° 25’ (7. Juli 4906); 36° 7’ ( 4. September 1905). Js = 4 Ja 39? 44' (8. August 1906); 539? 49' (27. August 1906); 60° 44’ (5. August 1906); 66°59’ (27. Juni 1906). J, = 5 Ja 42° 6’ (8. August 1906); 66924' ( 8. Juni 1906). Ähnlich hohe Werte hat Wiesner?) in hohen Seehóhen gefunden, so J; = 3,9 Ja in Old Faithful U. S. A. bei 51? 47' Sonnenhóhe und 2245 m ü. M. am 4. September 1904; J, — 4,5 Ja in Norris U. S. A. 2212 m ü. M. bei 539 441" Sonnenhóhe am 4. September 1904; Samec im Luftballon über Wien 4200 m Js = 5,7 Ja Bemerkenswerte Zahlen habe ich noch auf D 4) Eine Ausnahme an dem absolut klaren Tage des 5. Dez. 05, wo es bei 40 52’ schon 29 ist. 2) S. Wırssen, Sitz. Wien. Akad. Bd. 414, 1905. 64 E. Rübel. höheren Gipfeln gefunden: das dreifache auf Piz Corvatsch 3442 m bei 20° 4' am 20. Juli 1905; das fünffache auf Piz Morteratsch 3754 m bei 28° 4' Sonnenhöhe am 147. Juli 1906 und auf Piz Lagalb 2962 m bei 609 29' am 6. August 1906 und noch höher, der sechseinhalbfache Wert, 180:970 auf Piz Tschierva 3564 m bei 43? 49' Sonnenhóhe am 17. Juli 4906 (das sechsfache auf dem Pik von Teneriffa. Im Sattel zwischen Piz Morteratsch und Piz Tschierva ist sogar der siebenfache Wert eingetreten, da jedoch der Horizont nicht frei ist, sondern vom Piz Morteratsch ein Teil diffuses Licht aufgehalten wird, kann dieses Verhältnis nicht in Betracht gezogen werden !). Gehen wir zur Tabelle zurück und betrachten die Verhältnisse bei S,2. Sowohl gesamtes als direktes Licht sind bedeutend schwächer, das diffuse hingegen ist nicht nur relativ, sondern auch absolut hóher. Unter 10? Sonnenhóhe ist kein direktes Licht zu beobachten und auf den gleichen Wert mit dem diffusen bringt es der Durchschnitt auch bei den hóchsten Sonnenständen nicht. Bei S, ist direktes Licht nicht mehr wahrzunehmen, das gesamte ist weiter gesunken und ist identisch mit dem weiter ge- stiegenen diffusen, das mit 900 hier seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Von S, fällt die Intensität zu S, und zu Sọ. Die Minima bei S, zeigen keinen steten Gang mit der Sonnenhóhe. Das kommt daher, daD die Variationsbreite von S, eine sehr bedeutende ist. Man nennt die Be- deckung S,, die den Stand der Sonne am Himmel durch keinen Schein mehr erkennen läßt; doch auch die doppelte und mehrfache Wolkenschicht ge- hört zu Sọ. Ein dicker Nebel kann bei hohem Sonnenstand erstaunlich niedere Lichtintensitäten hervorrufen, z. B.: 85 bei 67? 3’ am 23. Juni 1907; 165 bei 66? 40’ am 8. Juli 4907: 465 bei 64°0’ am 4. August 1906. Auf der Tabelle der Monatsmittel der Mittagsintensitäten bei den ver- schiedenen Sonnenbedeckungen ist im allgemeinen dasselbe zu ersehen wie BEEN Hingegen treten die Unregelmäßigkeiten bei Sọ und el weise auch bei S,—S, stärker hervor. Dies ist hauptsächlich der Va- riationsbreite der angenommenen Bezeichnung für die Grade der Sonnen- bedeckung zuzuschreiben. Ferner kommt natürlich sehr stark in Betracht, daB einzelne Kategorien | selten. vorkommen, das Mittel also kein ausge- glichenes ist. Um den Wert der Mittelzahl erscheinen zu lassen, habe ich Jeweilen die Zahl der Beobachtungen angegeben, aus denen sie gebildet ist. Bei S, — auf Berninahospiz überhaupt am häufigsten vertreten — sind keine bedeutenden Unregelmäßigkeiten. Es dürfte vielleicht auffallen, daß der Juni " M hinter Juli und sogar August zurückbleibt, trotzdem letzterer schon bedeutend geringere Sonnenhóhen aufweist. Dies scheint mir nun 4 SN : i " ned Der Lichtgenuß der Pflanzen, 1907, ist ein Apparat und cine Me- ieben, wie auch in Tälern das ganze diffuse Licht gefunden werden kann. " anb 2) Intensitäten bei Ss. A S3-3 usw. sind nicht mitberechnet. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 65 darin zu liegen, daß im Jahr 41907, dem fast alle Messungen dieser Monate entstammen, der Juni sehr schlecht, der August sehr schón war und dies auch bei S, einen bedeutenden Einfluß auf die Klarheit der Atmosphäre . und dadurch auf die Lichtintensität ausübt. Monatsmittel der mittàglichen Lichtintensitüten bei verschiedener Sonnenbedeckung. | So Sı S2 S3 S4 | n | n (ng n | Jg | Ja | Js n Jg Ja | Js i | \ TI [| | In TTT Januar | 6 | 250 0, 6 | 266 8 | 244| 169 | 16 A4 303, 131 | 172 Februar 7,242 14 320| 4,345 4 | 340 | 495 | 445 1! 402 | 179 223 März 41312, 5 500, 9 355, 2 (500; 975 | 995 17 553| 201 352 April (9545/12 648| 8646| 8/525. 472 | 353 18 885 | 360 524 Mai (18 546| 5 (632, 9 630, 8 790 496 | 294 23 4234| 44T | 787 Juni | 8/348] 5 522| A 750, 6,885, 122 | 463 |40 4244 | 375 866 Juli | 8,316| 2,400 | 4 0658. 8,850. 491 | 359 145 1394 | 497 894 August 3308| 5 486, 3 640 a4 850 402 | 448 49 4259 | 394 | S65 September | 6 "282 1500 | 3 468 | 3 | 703! 400 | 303 15 854 | 330 524 Oktober || 2 2413| 6,308 !| 360. 1398| 252 | 147 12 507| 200 ^ 307 November 44 | 203| 5 228| 2 296 | 1/330. 223 107 3 282, 127 472 Dezember | 1,272, 2 258| 6 490| 2,237 427 110 15 9246, 104 142 Einfluß der Himmelsbedeckung. Solange die Sonne am Himmel sichtbar ist, hat die Himmelsbedeckung nur geringen Einfluß auf die gesamte Lichtintensität. Dies haben STELLING in St. Petersburg, WIEsser in Wien, Scuwas in Kremsmünster gefunden, und ich kann es für das Berninahospiz bestätigen. Hingegen »wenn die Sonne am Himmel nicht mehr sichtbar ist, tritt je nach dem Grade der Himmelsbedeckung bei gleichbleibendem Sonnenstande eine deutliche, oft starke Herabdrückung der chemischen Lichtintensität eine, schreibt WIESNER. Ich halte dafür, daß es auch hier nicht die Himmelsbedeckung an und für sich ist, sondern wie immer die Sonnenbedeckung. Allerdings ist bei S, die Himmelsbedeckung meist Dua, so daß Beispiele für den Einfluß der Bewölkung für diesen Fall selten sind. Wırsxer führt zwei an: ein S, B, 214 gegenüber 5 S, Dua von 149—286; ein Sọ By 333 gegenüber 4 S, Bi; 200—357. Bei beiden Beispielen zeigt die geringere Himmelsbedeckung nicht eine größere Lichtintensität als die Bedeckung Dua, sondern eine mittlere, die in die Variationsbreite des Sọ hineinpaßt ohne Berücksichtigung der Himmelsbedeckung. Anders verhält es sich beim diffusen Licht. Dieses wird nach meinen Beobachtungen erhóht durch Anwesenheit von Wolken. Es ist dies auch begreiflich, da die meist weißen Wolken (schwarze Regenwolken sind aus- zunehmen) mehr Licht reflektieren als der wolkenlose blaue Himmel. Das 3otanische Jahrbücher. XLVI. Bd. 5 300 200 100 66 E. Rübel. direkte Sonnenlicht erleidet keine Veránderung. Dies würde nun erfordern, daß bei bewölktem Himmel die gesamte Intensität größer wäre als bei unbewülktem, da die diffuse wächst und die direkte gleichbleibt. Scuwas hat dies auch in geringem Maße wahrnehmen können. Daß Wırsxer und ich dies nicht bestätigen können, sehe ich in folgendem: Wenn Tendenz zu Wolkenbildung vorhanden ist, so ist die Durchsichtigkeit der Atmosphäre geringer als im gegenteiligen Fall; dadurch wird die Intensität des direkten Lichtes heruntergedrückt, was die Steigerung des diffusen Lichtes kompen- sieren, ja übertreffen kann. Häufig habe ich folgenden Gang beobachtet: Nach Schneefall oder Gewitter war die Luft sehr klar, die Lichtintensität hoch. Die folgenden Tage waren noch wolkenlos oder zeigten nur am Horizont kleine Wolkenpartien, die Klarheit und damit die Lichtintensität nahmen 8h 9h 10h 11h 12h 1h 2h 3h Fig. 13. Tageskurven des Oberlichtes O und des Vorderlichtes der vier Himmels- richtungen N, E, S, W eines Wintertages. aber ab, dann erschienen immer mehr Wolken. In dieser Reihenfolge, die ich häufig beobachtete, finden wir also sinkende Gesamtintensität, sinkende des direkten Lichtes und relativ, öfters auch absolut steigende des diffusen. Vorderlicht. Die Verhältnisse des Vorderlichtes sind in pflanzenphysiologischer Be- ziehung sehr wichtig, da der Einfluß der Exposition hier zur Geltung kommt. | Die Bestimmungen des Vorderlichtes wurden so vorgenommen, daß der Apparat senkrecht gegen die einzelnen Himmelsrichtungen gehalten wurde, während für das Oberlicht der Apparat immer horizontal liegt. Die Zahlen gelten also für einen extremen Standort wie senkrechte Felsen und für Pflanzen, die am Fuß von Felsblöcken wachsen. Verfolgen wir ‚den Gang des Vorderlichtes an der Figur 13, die den 15. Januar 1906, einen vollständig wolkenlosen Tag darstellt. . Trotz der niaaa Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 67 niedern Sonnenhóhe von 22° erreichte das direkte Licht den doppelten Wert des diffusen. Das südliche Vorderlicht hat eine Tageskurve wie das Oberlicht und ist bei niederm Sonnenstand teils gleich stark wie das Ober- licht, teils auch stärker, dies war am 10. und 42. Januar der Fall. Nord zeigt natürlicherweise die niedersten Intensitüten, sie reichen nicht einmal an das diffuse Oberlicht heran. Ost und West sind dazwischen- liegend, Ost naturgemäß morgens stark und von ca. 9 Uhr an immer ab- nehmend, West bis in den Nachmittag steigend. Bei hohen Sonnenstünden erreicht das Südlicht nicht mehr das Ober- licht. Bewölkung und besonders Sonnenbedeckung wirken in hohem Maße ausgleichend. Bei Sj, und B, Au ist kein Unterschied der Himmelsrichtungen mehr wahrzunehmen, das Oberlicht ist aber immer noch höher. Selbst das diffuse Licht (Fig. 44 unten) ist etwas stärker in der Himmelsrichtung, wo die Sonne steht, das hat auch WixssER schon ge- funden. Im allgemeinen ist im Winter das Oberlicht fast gleich bis dop- pelt so stark als das mittlere Vorderlicht, im Sommer 11/,—3 mal!) so stark. Enormer Unterschied ist zwischen Nord- und Südlage. In unsern Breiten wird das nördliche Vorderlicht nie höher als das südliche, dieses aber kann mehr als den fünffachen Wert von jenem betragen (8. Juni 44 Uhr 400:545). Das diffuse Licht zeigt nicht so große Unterschiede, Süd ist immerhin 4,00—1,67 mal stärker. Vergleichen wir die für die Pflanzen besonders in Betracht fallenden Lichtsummen. Während der Vegetationsperiode ist die Lichtsumme des Oberlichtes weitaus die höchste, 1,54— 2,96 mal so hoch als die des mitt- leren Vorderlichtes, von den Vorderlichtsummen ist Süd die höchste, Nord die niedrigste, Ost und West liegen dazwischen, fast immer Ost etwas höher als West, was wohl davon herrühren mag, daß an schönen Tagen nachmittags häufig sich der Grad der Klarheit vermindert. Die Südsumme ist 4,66—2,23 mal größer als Nord, mehr Beobachtungen würden wohl noch höhere Zahlen liefern. Im Winter steigt die Südsumme über die Oberlichtsumme. Die Südexposition weist also ganz bedeutend mehr Licht auf als die Nordexposition, in der Hóhe noch viel mehr als in der Ebene; dies be- dingt neben anderen Faktoren den meist ganz verschiedenen Charakter der Vegetation in Nord- und Südlagen und den Unterschied der Hóhengrenzen der Gewächse. 4) In der Arktis nach. Wiesser nur 4,51—2,17 mal so stark. 6 8 E. Rübel. 1300 1 1200 5 Mai 06 1100 T 1000 | 400 } 5h 6h Th 8h 9h 10h 11h 700 f 500 lH 200 t 6h 7h Sh 9h 10h 11h Fig. 44. Tageskurven des und dem Vorderlicht der 12h 1h 2h 3h 4h 5h 6h gesamten und des diffusen Lichte vier Himmelsrichtungen N, E, hohem Sonnenstand. S vom Oberlicht O S, W eines Tages von Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 69 Zusammenfassung der hauptsáchlichsten Resultate. 1. Die höchste beobachtete Mittagsintensität des Berninahospizes ist 1800 (Wien 1500), die geringste 85 (Wien 7); das Verhältnis der niedersten zur höchsten Intensität ist 1:21 (Wien 1:214). 2. Das Gesamtlicht mit Berücksichtigung aller Tage ist in den Alpen höher als in der Ebene. 3. Bei Berücksichtigung der sonnigen Tage ist das Gesamtlicht der Höhenstation etwas höher als das der Ebene, das direkte Licht bedeutend höher, das diffuse eher etwas niedriger. 4. Bei Berücksichtigung aller Tage sogar kann auf Berninahospiz das Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen des direkten Lichtes über das des diffusen steigen. 5. Im Jahresmittel der Mittagsbeobachtungen verhält sich das diffuse zum direkten wie 4:3, in der Vegetationsperiode sind sie gleich. 6. Nach reinigenden Niederschlägen sind die Intensitäten höher als im Laufe länger andauernden schönen Wetters. 7. Bei der. partiellen Sonnenfinsternis des 30. August 1905 reduzierte sich das Gesamtlicht auf !, des sonst zu erwartenden, das diffuse auf !/», das direkte auf !/;. 8. Die hóchste gefundene Lichtsumme ist 505 (Wien 419); die niederste 52 (Wien 6); das Verhältnis der niedersten zur höchsten 1 : 10 (Wien 4 : 68). Die intensiv dunkeln Tage der Ebene sind oben nicht vorhanden. 9. Die Lichtsummen des alpinen sind hóher als die des Ebenenstand- orts, besonders stark im Winter, worauf die Vorzüge der Alpensportplätze beruhen. 10. Die Lichtsummen des diffusen Lichtes verhalten sich zu denen des direkten im Jahresdurchschnitt etwa wie 5:3, in der Vegetationsperiode wie 5 : 4. 11. In ausnahmsweise schönen Monaten kann die Lichtsumme des direkten Lichtes sogar im Monatsmittel über die des diffusen steigen. 12. In der Lichtsumme des Gesamtlichtes haben wir das Lichtklima des horizontalen sonnigen Standortes zu sehen, in der des diffusen das des Schattenstandortes. 13. An einzelnen Tagen kann die Lichtsumme des direkten Lichtes über den doppelten Wert des diffusen steigen. 14. Die Intensität steigt mit der Sonnenhóhe. Das direkte Licht ist nicht meflbar bis 6? (Wien 199); es erreicht durchschnittlich denselben Wert wie das diffuse bei 16° (Wien 57°), ausnahmsweise bei 44° (Wien 33°); den doppelten Wert durchschnittlich bei 60° (Wien nicht mehr), ver- einzelt von 16? an (Wien hie und da); den dreifachen vereinzelt von 22° an (Wien überhaupt nicht, Kremsmünster selten); den vierfachen von 32° an; den fünffachen einmal bei 42°, einmal bei 66° (nach WIESNER den 70 E. Rübel. 4'/sfachen in Norris U. S. A. 2212 m ü. M. bei 63°); den 6!/,fachen auf Piz Tschierva 3564 m bei 43°. 15. Das gesamte und das direkte Licht sinken mit zunehmender Sonnenbedeckung, das diffuse steigt von S, bis Są und sinkt von dort an (absolutes beobachtetes Maximum von Ja bei S, 900). 16. Himmelsbedeckung als solche hat durch vermehrte Reflexion einen lichtintensitätserhöhenden Einfluß, der aber durch begleitende Trübungs- erscheinungen meist mehr als aufgehoben wird. 17. Mit steigender Sonnenhöhe nimmt das Vorderlicht im Vergleiche zum Oberlicht ab, bei niederem Sonnenstand kann das südliche Vorderlicht stárker sein als das Oberlicht. 18. Das stärkste nicht nur gesamte, sondern auch diffuse Licht zeigt das Vorderlicht der Himmelsrichtung, wo die Sonne steht. 19. Bewölkung und Sonnenbedeckung wirken ausgleichend auf die verschiedenseitigen Vorderlichte; bei Sy, und B, Au ist kein Unterschied der Intensität der verschiedenen Himmelsrichtungen mehr wahrzunehmen. 20. Oberlicht ist gleich bis dreimal so stark als das mittlere Vorder- licht; südliches bis 51/, mal so stark als nördliches Vorderlicht. 21. Die Lichtsummen von Oberlicht sind (is bis 2!/, mal so groß als die von mittlerem Vorderlicht, ebenso die südliche Vorderlichtsumme A!/» bis 21/, mal so groß als die nórdliche, was für die Pflanzen der Süd- lagen ganz andere Bedingungen schafft als für die der Nordlagen. 3. Kapitel: Geologischer Überblick über das Berninagebiet von Dr. E. Bröscn. Das Berninagebiet ist enthalten auf Blatt XX der geologischen Karte der Schweiz 1:400 000, aufgenommen von G. Turosarp. Die dazugehörige Beschreibung findet sich in G. Tmrosarp: Die südöstlichen Gebirge von Graubünden. Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz, 3. Lief. 1866. Die für die damalige Zeit sehr verdienstlichen Unter- suchungen von TnrosaLD sind leider veraltet. Der wissenschaftliche Stand von Petrographie und Tektonik war den schwierigen Problemen dieser Gegend noch nicht gewachsen. Auch den quartàren Ablagerungen wurde damals viel zu wenig Beachtung geschenkt. Neuere Untersuchungen des Berninagebietes bestehen nicht. Ich konnte die Bitte meines Freundes Dr. Epvanp Rüser, ihm ein geologisches Kapitel zu seiner Arbeit zu schrei- ben, um so weniger abschlagen, als obengenannte Karte sowie der Beitrag vergriffen sind, also vielen Lesern nicht zugänglich sein werden. Ich hatte die Freude, an seiner Seite dieses herrliche Gebiet sowohl mit. Botanisier- büchse als Hammer mehrere Sommer Zu durchstreifen und will nun ver- suchen, aus meinen Einzelbeobachtungen ein geologisches Bild zusammen- zustellen. Es kann sich natürlich nur um eine lückenhafte Übersicht Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 71 handeln, da eine gründliche geologische Untersuchung des Berninagebietes Jahre in Anspruch nehmen würde. Ich hoffe aber doch, dem Leser dieser pflanzengeographischen Arbeit ein Bild der Geologie des Gebietes zu geben und ihm das eine und andere mitzuteilen, was er sonst vermissen würde. Im Einzugsgebiet des Flazbaches trifft man sowohl Erstarrungsgesteine, als auch Sedimente und metamorphe Gesteine. Im Gebietsteil südwestlich des Berninapasses wiegen die Massengesteine vor, während der nordöst- liche Teil fast ausschließlich aus den anderen Gesteinsarten besteht. Die Erstarrungsgesteine. Die Hauptmasse des Berninamassivs besteht aus Granit. Er bildet, an vielen Stellen von Firn und Eis bedeckt, die Felsen des Palü, den Munt Pers, den Albris östlich des Berninatales, den Piz Morteratsch, Piz Tschierva und Piz Surlej. Im Norden reicht er bis Pontresina. Es lassen sich nach der Farbe der Feldspäthe verschiedene Varietäten unterscheiden, nämlich außer weißem Granit solchen mit rötlichem Orthoklas, den TneosıLn Ber- ninagranit nennt und der sehr verbreitet ist. Dieser ist durch Übergänge mit einem grünen Granit verbunden, der dem Juliergranit ähnlich sieht. Am Munt Pers kommt auch ein graublauer Granit vor. Außer dem Granit finden sich auch große Syenit- und Dioritmassen. Ihre Verbreitung ist nach der Karte von Tmnrosarp folgende: Piz Zupó, Crast'agüzza, Piz Bernina, Piz Prievlus, Piz Morteratsch Osthang, Piz Boval, Piz Scerscen, Piz Roseg, Aguagliouls Westseite, Munt Arlas, Piz Ro- satsch, sowie der ganze Westhang des Val Roseg. Der Syenit überschreitet das Tal bei Alp prüma und zieht sich gegen den Piz Chalchagn hinauf. Ebenso erscheint er am Muottas da Pontresina. Kleinere Vorkommnisse sind NE Punt Rantumas, am Zusammenfluß von Bernina- und Morteratsch- bach, sowie westlich Piz Chatscheders (Syenit und Granit). Sowohl in den Massengesteinen, als auch besonders in den (älteren) krystallinen Schiefern kommen häufig Gänge vor, die meist aplitisch oder pegmatitisch ausgebildet sind. Auch porphyrische Gänge konnten beobachtet werden, z. B. westlich des Languardfalls und SW Alp da Bondo. Am Piz Chatscheders fand ich einen Porphyrit. Auch Quarzporphyr (Feldsteinporphyr TnEoBALDs) kommt vor. Er findet sich in der Nähe der Sedimentzone: im Val Languard, am Piz Stretta (in bedeutend größerer Ausdehnung als auf TmEoBALps Karte), im Val del Fain auf beiden Talseiten, sowie im Val d’Arlas, wo er bis zum Piz Trovat hinaufsteigt. Es liegt nahe, ihn als permisch zu betrachten. Ein eigen- tümliches magnetithaltiges Chloritgestein, offenbar einen gequetschten Lam- prophyr, habe ich bei der Alp da Bondo und im Val d'Arlas im Kontakt mit dem Mesozoicum angetroffen. 19 E. Rübel. Die krystallinen Schiefer. Die metamorphen Gesteine oder krystallinen Schiefer sind teils archä- ischen Alters, teils palàozoisch. Folgende Bezeichnungen auf der Karte von TuroBALD gehören hierher: Gneis, Glimmerschiefer, Talkschiefer, Lavez, Hornblendenschiefer, Casannaschiefer, Verrucano z. T. und grüner Bündner- schiefer. Die Serie der Casannaschiefer, welche sich überall zwischen Sediment und Gneis vorfindet, hält TneosaıLp für jungpaläozoisch (wahr- scheinlich karbonisch). Er hat aber unter dieser Bezeichnung sehr ver- schiedene Gesteine zusammengefaßt, welche nach dem heutigen Stand der Wissenschaft auseinander gehalten werden sollten. Die Hauptverbreitung der Gneise und Glimmerschiefer ist durch folgende Punkte gegeben: Mortel, Piz Corvatsch, Chapütschin, Muongia, Glüschaint, Sella; Piz Languard bis Muottas Muragl; Val Minor, Piz Lagalb, Piz Cambrena. Piz Minor, Piz dels Lejs und Piz Stretta bestehen nach Tar£osaLp aus Casannaschiefer. Eine genaue petrographische Einteilung dieser krystallinen Schiefer kann hier nicht gegeben werden, da dies eine viel zu grofle Arbeit würe und sowohl für unser Gebiet als auch für die weitere Umgebung keine neueren Arbeiten hierüber vorliegen. N Die Sedimente, a) Perm. Der zum Perm gehörige Verrucano ist in unserm Gebiet gut aus- gebildet, aber meist stark tektonisch gestört. Eine brauchbare Schicht- folge läßt sich auf der Furkel (P. 2751) zwischen Piz Alv und Piz Minor beobachten. Dort folgt auf einen dünnschiefrigen Gneis, der sich der ganzen Sedimentzone nach verfolgen läßt, der schon oben genannte, jeden- falls permische, violette Quarzporphyr, eine schiefrige Abänderung desselben und dann typisches Verrucanokonglomerat. Die rötlichen Brocken stecken in einem grünen Zement und sind durch den Gebirgsdruck in die Länge gezogen, wie überhaupt der ganze Verrucano starke Druckschieferung zeigt. Stratigraphisch über dem Konglomerat folgt ein grüner Chloritquarzitschiefer, dem Bindemittel des vorigen nicht unähnlich, zuerst weniger, dann aber stark schieferig. Ein mehr grauer schieferiger Quarzit vertritt vielleicht den Buntsandstein. Darauf folgt Dolomit mit Sericitlagen, weißer Zellen- dolomit und breccióser Dolomit, zur Rauhwacke der unteren Trias gehörig. Der Verrucano wechselt seinen Charakter ziemlich stark, wie es ja bei einer detritischen Ablagerung selbstverständlich ist. b) Trias. Über der basalen Rauhwacke erhebt sich ein mächtiger Komplex von Dolomiten und dolomitischen Kalken, die den verschiedenen Stufen der ostalpinen Trias entsprechen. TusopaLo unterscheidet im Berninagebiet: Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 73 Virgloriakalk, Lünerschichten, Hauptdolomit, Kössenerschichten und Dach- steinkalk. Diese Dolomite sind z. T. zuckerkörnig krystallin. Sehr oft sind sie brecciös oder zellig. Der Mangel an Fossilien, sowie die Einförmig- keit des Gesteins erlaubten mir nicht, eine selbständige Gliederung der Trias, die übrigens nur am Piz Alv gut entwickelt ist, durchzuführen. c) Juraformation. Die Kössenerschichten, dunkle, merglige Schiefer oder schiefrige Kalke, gehören der rhätischen Stufe an, die bald zum Keuper, bald zum Lias gerechnet wird. Der Dachsteinkalk vertritt faziell die Kössener- schichten !). Über dem Rhät folgt der rote Lias, von Tneosaın Steinsbergkalk ge- nannt. Er entspricht dem Hierlatzkalk, also dem unteren Lias. Am Piz Alv ist es eine massige Schichtfolge von roten Kalken, Marmoren, Breccien (meist dolomitisch) mit rotem Bindemittel. Sie sind reich an Fossilien, die aber leider nur ausnahmsweise bestimmbar sind. Ich konnte Überreste von Ammoniten, Belemniten und Echinodermen auffinden. Ein jedenfalls in dieses Niveau gehöriges Konglomerat westlich Alp Clavadatsch am Piz Padella bei Samaden enthält neben Dolomitbrocken auch krystalline Bruchstücke. Mit der neutralen Bezeichnung Bündnerschiefer?) möchte ich die höheren Schichten bezeichnen. Es ist eine Folge von mergeligen Kalk- schiefern, wohl auch sandig und dolomitisch, die den mittleren und oberen Lias reprüsentiert. Es ist das jüngste Mesozoicum in unserem Gebiet und es läßt sich nicht fesstellen, ob nicht auch noch Doggerschichten darin enthalten sind. Die Bündnerschiefer sind häufig stark gefältelt und enthalten hie und da sehr stark gestreckte Belemniten. Echinodermen (Pen- tacrinus) sind ziemlich häufig. Ich beobachtete auch Querschnitte von Bivalven und sammelte am Piz Tschüffer Gastropoden. Wohl als Übergang zum roten Lias aufzufassen sind Schiefer, die ab- wechselnd rot und grau gestreift sind und an der Basis der Schiefermasse vorkommen. In den Bündnerschiefern finden sich auch dolomitische und kalkige Breccien. Am Piz Alv konnte ich sogar ein nagelfluhartiges Konglo- merat auffinden. Hellere, marmorartige Partien dürften durch nachträgliche Metamorphose bei der Gebirgsbildung entstanden sein. Verbreitung des Mesozoicums und Tektonik. Die Verbreitung von Trias und Jura ist infolge des Kalkgehaltes dieser Formationen für die Flora von besonderer Wichtigkeit. Ihre Umgrenzung A) G. v.AnrHABER 4908, 2) Nicht im Sinne der basalen Bündnerschiefer. 14 E. Rübel. ist infolgedessen auf der Karte!) eingetragen. Die Sedimentvorkommnisse lassen sich in der Hauptsache in einen Zug einordnen. Die beste Ent- wicklung findet man am Piz Alv. Dort sieht man oberhalb der Alp da Pontresina züerst einen Chloritmuscovitschiefer, dann schiefrigen Verrucano, grauen schiefrigen Kalk mit schwarzen Tonhäuten (Kössenerschichten) und roten Lias. Dieser bildet den ganzen Südwestfuß des Piz Alv. Höher oben trifft man Bündnerschiefer, der am Südhang, mehr oder weniger senkrecht stehend, bis zur Talsohle hinabreicht. Die Schichten gegen den hangenden Dolomit scheinen nicht Lias, sondern Rhät zu sein, da Rhätfossilien darin gefunden wurden?. Die Felsen am Südostfuß des Berges bestehen aus steilstehendem Triasdolomit, der weiter oben gegen Westen umbiegt und, in verkehrter Schichtlage, den Gipfel des Berges bildet. Den Kontakt mit dem Verrucano auf der Furkel zwischen Piz Alv und Piz Minor haben wir schon erörtert. Der Quarzporphyr läßt sich längs der Trias in mehr oder weniger metamorphem Zustande bis hinunter ins Val Minor verfolgen. Die oben erwähnten Konglomerat- und Quarzitschichten scheinen hier ganz ab- gequetscht zu sein. Der Piz Alv zeigt im grofen und ganzen den Bau einer Synclinale. TnuEoBALp hat alle isolierten, streifenfórmigen Sedimentvorkommnisse ent- sprechend den damaligen Anschauungen, als autochthone Mulden gedeutet und dieser Auffassung zulieb hie und da auf seiner Karte Schichten eingetragen und durchgezogen, die in natura auf weite Strecken fehlen. Beim Studium der vorliegenden Sedimentzone erhält man bald, besonders infolge der Ab- quetschungen, von denen gleich noch weitere Beispiele anzuführen sind, die Gewißheit, daß es sich um eine liegende Mulde handelt. Es ist die sedimentäre Trennungsmasse zwischen zwei krystallinen Decken, welche hier ausstreicht. Verfolgen wir die Sedimentzone gegen Süden, so treffen wir sie am Berninabach, dann bildet sie den Hügel südlich der Alp da Bondo und streicht ins Val d’Arlas. Sie ist oberflächlich vielfach von Moräne und Gehängeschutt bedeckt, überschreitet das Tal bei dem kleinen See am Ende des Gletschers und steigt am Ausläufer des Piz d’Arlas empor. Die Mächtigkeit der ganzen Sedimentzone hat sehr stark abgenommen. Auf der Ostseite des Berges gegen den Cambrenagletscher treten nur noch einzelne Dolomitlinsen auf, eingeklemmt in einen grünen Schiefer. Diese Linsen hören schließlich ganz auf, aber ohne daß irgend welche Andeu- tungen von einer Muldenumbiegung zu sehen wären. Die Sedimentzone hat hier nicht ihr Ende, sondern sie ist nur für eine Strecke ganz abge- quetscht. Ihre Fortsetzung findet sich an der Forcola di Carale, wie Stücke von Rauhwacke in der östlichen Seitenmoräne des Cambrena- gletschers beweisen. 4) Gelbe Linie. 2) C. DIENER, 1884. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 75 Vom Piz Alv nordwärts wandernd sehen wir die Sedimentzone nach Osten ins Val del Fain einbiegen. Die Schichten senken sich und bei der Alp la Stretta haben auch die obersten die Talsohle erreicht. Am jen- seitigen Abhang streichen sie symmetrisch wieder aufwärts, bilden den Piz Tschüffer, den Berg 2909, die Ebene der Pischa und verschwinden dann unter dem Languardgletscher. Die Auflagerungsverhältnisse auf dem Krystallinen sind in dieser Gegend sehr interessant. Während SE Piz Tschüffer der Bündnerschiefer direkt dem Krystallinen aufruht, schiebt sich gegen Val Torta plötzlich roter Lias ein, der sofort zu 2—3 m Mächtigkeit anschwilt. Nur wenig weiter kommt darunter noch Triasdolomit vor, der gleich eine Mächtigkeit von 6 m annimmt. Westlich Val Torta am Berg 2909 bilden diese unteren Schichten eine hohe Felswand, um an der Pischa wieder völlig zu fehlen. Die Unterlage ist eine wellige, unregel- mäßige Fläche. Aber auch die Trennungsfläche von Dolomit und rotem Lias ist nicht der normale Kontakt, sondern eine Überschiebungsfläche. Man sieht hier prächtig, wie sich die einzelnen Schichtkomplexe bei der Überschiebung verschieden verhielten. Der kompakte Dolomit ist zu ein- zelnen, stellenweise sehr mächtigen Linsen zerrissen, während die Bündner- schiefer sich bald gestreckt, bald gefältelt schmiegsam der Umgebung an- passen. Westlich des Languardgletschers im Val Languard kommt die Sedi- mentzone wieder zum Vorschein. Sie ist unterhalb der Roßstation gut aufgeschlossen. Statt der mächtigen Schichtreihe, wie sie am Piz Alv und im Val del Fain zu sehen ist, treffen wir nur noch einen Komplex von ca. 30 m Mächtigkeit. Er besteht vorwiegend aus Bündnerschiefer. Sowohl in ihrem Hangenden als in ihrem Liegenden kann man einzelne Dolomit- fetzen beobachten. Ich fand auch einige, mehrere Kubikmeter große Blöcke von Verrucano, die ganz in den Bündnerschiefer eingewickelt sind. Die Sedimentzone wird hier oben und unten von stark gefalteten Chloritschiefern eingerahmt, die wahrscheinlich teilweise zum Verrucano gehören. Gegen Westen sind die Sedimente häufig von Schutt bedeckt, vielleicht stellenweise auch ganz abgequetscht. An einer Stelle geht der Languardweg über eine Dolomitlinse. Die grünen Schiefer verschwinden ganz. Der 20—30 m mächtige Sedimentzug liegt direkt auf rotem oder grünem Granit und wird überlagert von schiefrigem Sedimentürgneis. Oben am Bach, der gegen Spiert hinabfließt, konnte ich, durch eine Quelle aufmerksam gemacht, noch Zellendolomit auffinden. Eine weitere Fortsetzung findet man erst in der (rasta da Staz westlich Pontresina, welche als weiße Dolomitfluh aus dem Walde hervorragt. Das Mesozoicum ist dort vielfach von Moränen und Vegetation bedeckt, so daß die näheren Verhältnisse schwer zu er- gründen sind. Auch Bündnerschiefer kommen vor und am Stazersee ein dunkler, etwas schiefriger Kalk, wahrscheinlich Muschelkalk ostalpiner Fazies, der mit 45? gegen Nordnordwest einfällt. Nach TuxosıL sollen noch 16 E. Rübel. nördlich vom Stazersee Spuren von Trias vorkommen !). Es gelang mir aber nicht, sie aufzufinden. Diese ausführlich besprochene Sedimentzone vom Cambrenagletscher bis zum Stazersee trennt das Berninamassiv vom Languardgebirge. Sie steht stellenweise beinahe senkrecht, z. B. im Val d'Arlas, fällt aber sonst gegen Norden und Nordosten ein, wie dies sehr schón im Val del Fain zu sehen ist. Im Val Languard fallen die Bündnerschiefer an einer Stelle ca. 30° gegen Norden, an einer anderen 45? NE. Das Languardgebirge ist also die höhere, das Berninamassiv die tiefere Decke. Beides sind übrigens nur Teildecken des großen ostalpinen Deckensystems?) Von der Sediment- zone gehört die normale Schichtfolge zu der Berninadecke; die verkehrte ist als Mittelschenkel aufzufassen. Bald ist die eine, bald die andere Schicht- serie besser entwickelt, meist aber sind beide bei der Überschiebung der krystallinen Massive stark ausgewalzt und zerrissen worden. Die Sediment- zone steht wahrscheinlich mit der Trias bei Samaden im Zusammenhang. Die Verbindung liegt unter Morüne oder ist abgequetscht. Der Glimmer- schiefer an der rhätischen Bahn östlich Chastlatsch scheint identisch dem- jenigen, welcher die Sedimentzone im Val Languard überlagert. Wo unsere Sedimentzone im Osten wieder ausstreicht, ist noch nicht sichergestellt. Ich vermute einen Zusammenhang mit dem Val Chamuera (Piz Mezzaun). Steigen wir auf den Piz Stretta, so finden wir westlich des Gipfels auf Verrucano einen Komplex von Rauhwacke. Diese Trias findet ihre Fortsetzung am Monte Garone. Von dort streicht ein Sedimentzug, ähnlich demjenigen im Val del Fain, nur noch stärker reduziert, hinunter ins Valle Abrie und am Südhang wieder hinauf, den Kessel des Lago Campaccio nördlich und westlich umschließend. Eine Fortsetzung findet sich im Livigno nördlich Colle del Fieno. Der Dolomitzug streicht dort aber nicht horizon- tal wie auf TmEosArLps Karte, sondern zieht sich in einer Runse ins Tal hinab. Nach Süden zieht diese Sedimentzone über die Forcola di Livigno zum Gipshügel Gessi im Valle Agoné. Hier tritt, gegen die Pastura di Lagalb nochmals Rauhwacke in unser Gebiet ein. Die Beziehungen dieser Sedimente zum Piz Alvzug sind noch nicht aufgeklärt. Die Unterlage des ganzen Berninagebietes bildet die Triaszone, welche am Osthang des Val Fex hinstreicht und sich im Süden um die Bernina- gruppe herumzieht. Darauf liegt die Berninadecke mit den krystallinen Schiefern des Piz Corvatsch, Chapütschin, Sella, Pizzo di Verona als Mittel- schenkel und erst auf diesem die Granit-, Syenit- und Dioritmassen. Dar- über folgt die ausführlich beschriebene Sedimentzone des Piz Alvzuges und dann kommen die krystallinen Schiefer der höheren Decke (Abb. 54). Massengesteine in größerer Verbreitung finden sich in dieser Art außerhalb 1) G. TuEonarp, 1866, p. 170. 2) P. TERMIER, 4903, Pl. XXIII. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. VH. Zu 8.76. — n-— | — ^. Phot. Ganz & Rübel. Abb. 10. Gletschertisch auf dem Morteratschgletscher bei 2250 m. 38, Juli 1910.) Piz Campascio Y Phot. Rübel Abb. 11. Rundhöckerlandsehaft auf Giuf, SE. vom Lago Bianco. 8. August 1905.) Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. j1o0nbquoadnp JOUIN [UA Sop Sunpunwurg 19p 19q (initial SUP OLD 'ouvrioutultjg JOAN) cc['qqv "any oT EN ST Stir. Lie" i 1 e Zi t Verlag von Wilhelu Engelmann in Leipz = — KEN H A "S Se} IN gler, Botan. Jahrbiüche "Hf I Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 77 des Gebietes am Piz Vadret. Schließlich liegt zu oberst die Trias des Piz Stretta, die aber außerhalb des Gebietes ihrerseits gegen Osten unter kry- stalline Schiefer einschießt. Quartär. Ein großer Teil des Gebietes ist von Moränen, Schutthalden, Fluß- und Bachanschwemmungen bedeckt. Obwohl Moränen verschiedenen Alters unterschieden werden können, so läßt sich doch eine Trennung in diluviale und alluviale Ablagerungen nicht durchführen. Im folgenden sollen einige bedeutendere Moränen erwähnt werden: Daß alle Gletscher in größerem oder geringerem Maße Obermoränen tragen, sei nur kurz bemerkt. Besonders schön sind die Seiten- und Mittelmoränen auf dem Morteratsch- und Roseg-Gletscher entwickelt. Diese Moränenwälle bestehen aber meist nur aus einer dünnen Schuttdecke, unter welcher klares Eis das Hauptvolumen der Hügel bildet. Bemerkenswert ist, daß auch noch Seitenmoränen von früheren größeren Gletscherstadien einen Eiskern enthalten (z. B. östliche Seitenmorüne des Morteratschgletschers). Überhaupt zeigt an allen großen Gletschern eine Strandlinie, unter welcher sich noch fast keine Vegetation angesiedelt hat, daß dieselben vor kürzerer Zeit einen beträchtlich höheren Stand innehatten. Im Val Roseg findet sich viel Moränenmaterial. Die größte Wall- moräne, welche den Alluvialboden unterhalb des Gletschers abschließt, ist der 430 m hohe Muot da Cresta. Die jedenfalls dem Hochstand von 1850 entsprechende Seitenmoräne des Morteratschgletschers läuft in eine Endmoräne aus, die gleich oberhalb des Hotels liegt. Nördlich des Munt Pers konnte ich in ca. 2500 m Höhe eine Wallmoräne beobachten, die der Morteratschgletscher — wahrscheinlich beim höchsten Stand — zur letzten Eiszeit abgesetzt hat. Im Val d’Arlas staut die Endmoräne einen kleinen See, der sich dort befindet, wo auf der Karte der unterste Eisfleck eingetragen ist. Hinten im Val Minor findet sich, auf der Karte eingezeichnet, eine prächtige Wall- moräne eines ehemaligen kleinen Hängegletschers. Im Tal des Berninabaches sind eine ganze Anzahl Endmoränen, die verschiedenen Gletscherstadien entsprechen, mehr oder weniger vollständig erhalten. Schon gleich unterhalb der Mündung des Val Minor geht ein Moränenwall quer durch das Berninatal (Abb. 12) und läuft gegen die Alp da Bondo in eine Seitenmorüne aus. Zwischen den Berninahüusern und den Bernina-Fällen können zwei solche Endmoränen beobachtet werden. Der eine, gróflere Wall bildet den Vorsprung, um welchen herum der Bach fließt, ehe er zur Tiefe stürzt. Eine schöne Wallmoräne liegt unterhalb Lawiner grand, besonders auf dem rechten Ufer des Berninabaches sicht- bar, und eine weitere folgt gleich oberhalb Punt Rantumas. Unterhalb Pontresina folgt ein Morünenwall dem linken Ufer des Flazbaches. Quer- wälle sind beim Fußgängersteg unterhalb Pontresina, sowie im Wäldchen 78 E. Rübel. östlich der Straße bei Muragl. Mächtige Anháufungen von Morünenmaterial findet man auch zwischen Pontresina und dem Stazersee. Indem ich von allen weniger auffälligen Moränenvorkommnissen ab- sehe, móchte ich noch die gewaltigen Schuttmassen hinten im Val Muragl erwähnen. Etwa 250 m kann man dort auf Moräne hinaufklettern. Immer liegt auf dem erstiegenen Wall wieder ein neuer. Der untere, westliche Komplex ist gebildet von einem Hängegletscher an den Sours, der jetzt kaum mehr zu sehen ist, der obere Komplex, der ganz bis an den dortigen See reicht, ist die Endmoráne des Vadret da Muragl!). Gehängeschutt findet sich am Fuß aller Felswände, wo nicht ein Bach oder Gletscher das herabfallende Material forttransportiert. Die be- deutendsten Schutthalden des Gebietes sind wohl diejenigen im Val Minor am Nordhang des Piz Lagalb, welche eine ganze Anzahl Seen gestaut haben, und diejenigen am Südwesthang des Albris. Aufgefallen ist mir, daB im ganzen wenig Gehängeschutt vorhanden ist. Wenn wir Lawinen- moränen usw. einbeziehen, so übertrifft das Moränenmaterial die Gehänge- schuttmassen bedeutend. Diese Tatsache wird durch verschiedenes bedingt: Einmal haben die Gletscher, die noch in der Postglazialzeit das ganze Ge- biet bedeckten, offenbar den Schutt sauber ausgeräumt. Sodann sind die Gletscher überhaupt erst spät aus den Tälern verschwunden. Im Val del Fain konnte ich z. B. kleine Moränenwälle unten am Talhang konstatieren, die noch nicht einmal von Gehängeschutt hinterfüllt sind. Schließlich sind die meisten Gesteine des Gebietes auch sehr widerstandsfähig und liefern deswegen nur wenig Schutt. Die Bachalluvionen sind wohl ausschließlich postdiluvial. Der größte Wildbachschuttkegel ist die mit Erlen bewachsene Blais dellas Föglias am Osthang des Val Roseg unterhalb Alp prüma. Der Bach hat eine wilde Runse in die Flanke des Piz Chalchagn gerissen. Diese Schuttkegel sind, wie auca die Schutthalden, in welche sie oft übergehen, meist mit Legföhren Abb. 21) und Alnus viridis bewachsen. Der Cambrenagletscherbach lagert das Moränenmaterial dieses Gletschers als großes Delta im Lago Bianco ab (Abb. 5). Auf diesem Piano di Cambrena pendelt er hin und her, immer neue Schuttwälle aufführend, die er dann wieder umlagert, verteilt und zum Teil in den See hinausführt. Am Nordwestrande des Deltas steht ein Rundhöcker. Während der Bach vorher immer südöstlich desselben herumschweifte, hatte er sich 4907 nordwestlich desselben ein neues, tiefes Bett eingerissen, so daß er eigentlich neben dem Delta herabfloß. 4910 hat er sich geteilt und fließt nun zu beiden Seiten dieses Hügels. Auch die anderen Gletscher- bäche schütten am Gletscherende große Kiesflächen auf (Abb. 56). Der Flazbach hat bei seinem Austritt ins Inntal einen mächtigen Schuttkegel abgelagert, die große Champagna von Samaden (Abb. 33) 1) Für die Moränen vergleiche man: ALPHONSE FAVRE, 4884, und J. M. Ziecuen, 1876. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 79 Diese Ebene steigt ganz allmählich gegen Punt Muragl an. Im Östen stößt sie an den steileren Schuttkegel, der aus dem Val Champagna herauskommt. Der Schuttkegel des Flazbaches hat zwei anstehende Hügel umschüttet. Der eine trägt die Kirche St. Gian und ragt ca. 50 m aus der Ebene heraus. Der andere bedeutend kleinere liegt östlich der Straße bei Pradé. Unter- halb Pontresina werden auf der linken Talseite seit Erbauung der Bahn bedeutende Sandlager ausgebeutet. Die Torfmoore sind auf der Karte eingetragen. Diese haben (so weit es sich bestimmen ließ) eine Maximalmächtigkeit von 0,5—3 m. Ihre Unterlage ist meist Morüne. Ein 3 m dickes Torfmoor bildet die Wasser- scheide zwischen Lago Nero und Lago Bianco. Am Ful) des Piz Alv wird ein Teil des dort flachen Talbodens von Torf bis zu 1 m Mächtigkeit be- deckt. Die Hauptmoorgegend ist die Umgebung des Stazersees (Abb. 45). Ein weiterer Moorstreifen zieht sich am Ostrande der Champagna bis zum Inn. Diese kleinen Sümpfe werden gespeist durch Wasser, das z. T. vom Muottas Muragl herunterfliet, z. T. an seinem Ful) als Quelle entspringt, und durch den Schuttkegel des Flazbaches gestaut wird. An zwei Orten wird der Torf ausgebeutet, nämlich das 4,5 m mächtige Lager zunächst der Acla Chuoz und ein eben so mächtiges östlich Palüd Chapé, das viel Baumstämme und Wurzelstócke enthält. Die Ausbeutung des letzteren hat beim Bahnbau begonnen und dürfte vielleicht nur vorübergehend sein. Auch auf der Champagna ist die Torfgewinnung nur sehr gering. Tal- und Seebildung. Die Modellierung der heutigen Oberfläche fällt in die Diluvial- und Postglazialzeit. Für die präglaziale Oberfläche lassen sich keine Anhalts- punkte mehr auffinden. Ich muß hier die viel umstrittene Frage der Glazialerosion anschneiden. Aus den von mir speziell im Berninagebiet gemachten Beobachtungen ziehe ich den Schluß, daß hier die Talbildung vorwiegend fluviatil und also inter- glazial war. Eine nennenswerte glaziale Vertiefung der Täler glaube ich für das Berninagebiet verneinen zu müssen. Ich möchte dabei allerdings die subglaziale Wassererosion ausgenommen wissen, deren Tätigkeit wohl noch hie und da unterschätzt wird. Eine merkbare glaziale Ausweitung der Täler ist schon durch die Härte der Gesteine ausgeschlossen. Ich habe im Gegenteil den Eindruck erhalten, daß die Talwände unterhalb der Schliff- grenze gegenüber den ehemaligen Nunataker durch das Eis vor Verwitterung und Abtragung geschützt waren. Scharf eingerissene Schluchten, die gewöhnlich als postglazial bezeich- net werden, sind im höheren Teil des Gebietes nicht besonders häufig. Der Diavolezzabach hat eine kleine Schlucht eingefressen, ebenso der Languardbach bei der Alp Languard, bevor er über die Felswand herab- stürzt. Der Bach im Val del Fain hat sich beinahe auf seiner ganzen 80 E. Rübel. Länge eine 10—20 m tiefe Schlucht gegraben, und auch der Berninabach läuft bei ihrem Zusammenfluß in einem Canon. Viel bedeutender ist die Schlucht des Berninabaches bei Pontresina. . Im Kalkgebiet kommen auch unterirdische Wasserläufe vor. Der Minorbach versiegt bei seinem Übertritt ins Kalkgebiet, um weiter unten, im Berninabach, wieder hervorzuquellen. Nur zur Zeit der Schneeschmelze führt auch die oberirdische Rinne Wasser. Der Ausfluß des Tschüffersees versickert und tritt im Val Torta an der Kontaktfläche von Kalk und Urgestein wieder zu Tage. Auch auf der Plaun da Staz versiegt ein Bächlein in einem Trichter. Die Gletscher beweisen nicht nur durch die Moränen ihre frühere größere Verbreitung; sie haben auch die Oberfläche modelliert. Die Schliff- grenze liegt etwa bei 2700 m. Besonders die Berninapaßhöhe ist eine prächtige Rundhöckerlandschaft (Abb. 44). Zwischen den roches moutonnées liegen vom Gletscher ausgekolkte Vertiefungen, gleichsam negative Rund- hócker, die von Seelein oder Mooren erfüllt sind (Abb. 14). Obwohl wir den mechanischen Vorgang bei der Bildung dieser kleinen, flachen Becken nicht kennen, besteht wohl kein Zweifel, daß sie durch den Gletscher ent- standen sind, denn ihre Existenz ist an diejenige von Rundhockern ge- knüpft. Diese Gebilde der Glazialerosion sind aber nur Kleinformen. Der Gletscher hat die Oberfläche modelliert und ihr seinen Stempel aufgedrückt. Aus dieser Oberflächenbearbeitung darf aber keine tiefgreifende Glazialerosion abgeleitet werden. Auch die Seen werden gerne für Produkte der Glazialerosion erklärt. Als sicher bewiesen kann dies nur für diejenigen Wannen gelten, für welche eine anderweitige Bildung ausgeschlossen erscheint. In unserem Gebiet gehören zu den Glazialseen jene schon oben erwähnten kleinen Becken der Rundhöckerlandschaften, insbesondere auf der Berninapaßhöhe, der Pastura di Lagalb und am Piz dels Lejs. Der bedeutendste derselben dürfte der 10 m tiefe Lago della Crocetta (Abb. 3) sein, der aber durch die Straße künstlich etwas gestaut ist. Der Diavolezzasee (Abb. 40) dürfte als Karsee zu bezeichnen sein. Inwieweit es sich bei diesen Seelein um Ero- sion des anstehenden Felsens und inwieweit um Schuttausräumung handelt, läßt sich kaum entscheiden. Jedenfalls haben beide Faktoren mitgewirkt. Ist einmal eine kleine Vertiefung entstanden, so wird das darin sich an- sammelnde Wasser zur Verwitterung und Zersetzung des Gesteins beitragen. Auch Wassererosion ühnlich der Bildung der Gletschertöpfe dürfte mithelfen. Gletscher können schon deshalb keine bedeutenden Wannen auskolken, weil, wenn eine Bodenerhóhung dem Gletscher enigegensteht, das Eis oder wenigstens die Grundmoräne dahinter stagniert. So konnte ich 1907 am Westrand des Roseggletschers oberhalb der Klubhütte Mortél an einer Stelle, die einen Blick unter den Gletscher gewährte, konstatieren, daß der größte Teil der Grundmoräne an jener Stelle durch ein Terrainhindernis Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 81 gestaut war und dal das Eis mit einer dünnen Grundmoränenschicht auf einer Rutschfläche über der stagnierenden Moräne sich selbständig bewegte. Übergehend zur Entstehung der größeren Seen auf der Ber- ninapaßhöhe muß zuerst bemerkt werden, daß die Wasserscheide ur- sprünglich südlicher lag und daß auch der Lago della Scala zum Flußgebiet des Inn gehórte!). Wie wir aber gleich sehen werden, lag die Wasser- scheide offenbar schon zur letzten Interglazialzeit am gleichen Orte wie jetzt. Die rezente Wasserscheide ist durch Moräne und Torf?), neuestens durch einen Staudamm bedingt. Der seichte Lago della Scala wird vom Lago Bianco (Abb. 4 und 5) ebenfalls durch Moräne getrennt. Die Kraftwerke Brusio haben in den Jahren 1909—1910 zwei Stau- dämme errichtet, um den Lago Bianco als Reservoir benutzen zu können. Der eine Damm quert das Tal zwischen Lago Nero und Lago Bianco, der andere unterhalb Lago della Scala, welcher See dabei vorübergehend trocken- gelegt wurde. Die Fundation der Dàmme geschah in ihrer ganzen Länge auf anstehendem Fels. Da ich nicht alle Stadien des Baues selbst in Augenschein nehmen konnte, hatte das Baubureau der Kraftwerke Brusio . die Freundlichkeit, mir Pläne und sonstige Angaben zu übermitteln. Beim Lago Nero fand man unter 3 m Torf zwischen Rundhóckern einzelne mit Moräne ausgefüllte Vertiefungen. Die tiefste Felsquote war bei ca. 2225,5 m, also 4 m unter dem Seespiegel. Beim Lago della Scala war der Fels unter der Moränenbedeckung durchwegs glatt gescheuert und zum Teil mit Kritzen versehen. Man traf aber auch einige schmale und tiefe Rinnen, die durch fluviatile Erosion entstanden sein müssen. Die tiefste Rinne fand sich am Fuß des Sassal Masone. Ihre Sohle lag bei 2215,5 m, also 14 m unter dem Spiegel des Lago Bianco. Von den 47 m Tiefe, welche die Wanne des Lago Bianco besitzt (dazu kommen noch einige Meter Sohlenerhöhung durch Schlamm), fallen also 14 m auf Moränenstauung. Da tektonische Einflüsse wohl zu verneinen sind, bleiben für die Entstehung des über 33 m tiefen Felsbeckens noch zwei Erklärungsmöglichkeiten. Da die Sedi- mentzone vom Cambrenagletscher her in nicht allzugroBer Tiefe unter dem See durchstreichen muß, so kommt Auslaugung und Einsturz der darüber liegenden Schichten in Frage, und schließlich bleibt uns noch die Glazial- erosion. Sollte man sich, was wohl manchem näherliegend scheint, für die letztere entscheiden, so stünden wir hier wohl vor einem der bedeu- tendsten durch den Gletscher ausgekolkten Seen, denn die Bildung tiefer Becken durch Glazialerosion wird immer unwahrscheinlicher?). Zwischen Lago Nero und Lej Pitschen ist kein anstehender Fels zu sehen. Der Abfluß des Lej Pitschen liegt zwar im Fels, doch ist das offenbar ein epigenetischer Lauf, da rechts und links desselben je ein 1) A. DELEBECQUE, 1904. 2) Ep. BLóscu, 4908. 3\ F. A. ForeL, 4910. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 6 82 E. Rübel. Streifen Erraticum sich hinzieht, von denen einer jedenfalls den alten Fluß- lauf verdeckt. Es sind also, wie auch DeLeBECQUE (l. c.) betont, keinerlei Beweise für eine Felsschwelle am Abfluß dieser Seen gegen das Engadin, so daß wir sie als Moränenstauseen betrachten können. Weitere von Moränen gestaute Seen sind: ein kleiner See am Ende des Arlasgletschers, durch dessen frühere Endmoräne gestaut (nicht auf der Karte), ein Seelein, das durch die westliche Seitenmoräne des Morte- ratschgletschers gestaut wird, der kleine See hinten im Val Languard, der- jenige im Val Muragl und der Stazersee (Abb. 45). Dieser ganz in Torf eingebettete See hatte nach Drrrsecque (l. c.) seinen Abfluß früher entweder gegen Celerina oder gegen Pontresina. Das erstere scheint mir wahrscheinlicher, obwohl man auch gegen Pontresina nur Moränen antriflt. Außer den durch den Gletscher erodierten Seelein und den Moränen- stauseen finden sich im Gebiet noch Schuttstauseen und Auslaugungsseen. Im Val Minor wird der Bach durch den Schutt von den Abhängen, be- sonders vom Piz Lagalb zu einer ganzen Anzahl kleinerer Seen gestaut (Abb. 53). Ich zählte 1909 deren 5. Der Lej della Pischa und der Tschüffersee sind Auslaugungswannen in den dortigen Kalkschichten. Daß ein Teil ihres Ufers aus Urgestein besteht, läßt sich auf zwei Arten erklären: Entweder ist das krystalline Gestein in unterirdisch im darunter durchstreichenden Kalk ausgelaugte Höhlungen eingestürzt, oder es ist von der Auslaugungswanne her durch Tagwässer erodiert worden. Ich kann diesen Abschnitt nicht schließen, ohne den Reservoirs von Wasser in fester Form noch einige Worte zu widmen. Wir befinden uns hier in einem der bedeutendsten Gletschergebiete der Alpen, in dem sich die Gletscherphänomene prächtig studieren lassen. Von dem Firngebiet, das sich um den Piz Bernina gruppiert, fließen nach allen Seiten Gletscher zu Tal. In unser Gebiet entsendet es vor allem die beiden langen Zungen des Vadret da Roseg (Abb. 56) und des Vadret da Morteratsch. Einen großartigen Überblick über diese Eis- und Schnee- massen genießt man von dem leicht zu ersteigenden Diavolezzapaß. Ein Bild, das sich dem berühmten Ausblick vom Gornergrat würdig zur Seite stellt! In den letzten 30 Jahren haben unsere Gletscher stark abgenommen; an manchem Ort, wo die Karte Eis und Firn angibt, tritt der nackte Fels zu Tage. Im Jahre 1908 konnte ich wieder ein Anwachsen des Cambrena- gletschers konstatieren (l. c. p. 177). Wir befinden uns am Beginn einer dreißigjährigen Wachstumsperiode!) Durch die starken Niederschläge der letzten Zeit werden nun wohl auch die anderen Gletscher wieder anwachsen und diese wunderbare Gegend noch mehr verschönern. 1) Aus. Hem, 1885, p. 500 ff. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 83 Bodenkundliches. Die geologisch-petrographische Zusammensetzung eines Gebietes ist die Grundlage für den Boden und die darauf wurzelnden Pflanzen. Da diese aber meistens nicht auf dem anstehenden Fels, sondern im Schutt, in der Ackerkrume, wurzeln, so werden zur Darstellung der Bodenverhältnisse besondere agrogeologische Karten angefertigt. In Ländern, wo die Boden- beschaffenheit auf weite Erstreckung gleichfórmig ist, geben schon Karten kleineren Maßstabs ein gutes Bild der Verhältnisse, z. B. die 1879 er- schienene Bodenkarte von Rußland in 1:2520000. Bei uns in der Schweiz sind die Bodenverhältnisse so mannigfaltig, dal) die Siegfriedkarten in 1:25000 noch nicht genügen würden, um eine brauchbare agrogeologische Karte aufzunehmen. Unsere neueren geologischen Spezialkarten in 1 :25000, die das Quartür gut gliedern, bieten auch dem Agrogeologen alles, was sich in diesem Maßstabe erreichen läßt. In den Alpen, wo die Siegfried- karte in 1: 50000 ausgeführt ist, läßt sich auf derselben noch weniger Bodenkundliches darstellen. Hier ist aber der Boden infolge der vielen zu Tage tretenden Felsen viel mehr vom Anstehenden abhängig. Im Berninagebiet können wir, ohne uns auf Einzelheiten einzulassen, folgende Böden unterscheiden: I. Fels. a) Kalkarm: Krystalline Gesteine + Verrucano. b) Kalkreich: Mesozoische Sedimente. Il. Schuttformation. a) Gehängeschutt (+ Verwitterungsprodukte in situ). b) Moränen. c) Schotter. Ill. Torfboden (+ humusreicher Waldboden). Die Flora ist sowohl vom Chemismus als auch von den physikalischen Eigenschaften des Bodens abhängig. Die Eigenschaften des Torfbodens, der sich auf krystalliner Unterlage und auf Moräne findet, dürfen als bekannt vorausgesetzt werden. Die Schuttformationen müssen nach ihrem chemischen und physikalischen Ver- halten weiter gegliedert werden. Bei Gehängeschutt und Moränen kann man solche aus Kalk und solche aus krystallinem Material unterscheiden. In den Schottern werden meistens beide Gesteinsgruppen gemischt sein. Da aber im Einzugsgebiet unserer Bäche die krystallinen Gesteine bei weitem vorherrschen und die Sedimente überdies rascher zerrieben werden, so sind unsere Schotter fast rein krystalin. Moränen aus Kalk sind auch sehr untergeordnet. Während die Moränen für Wasser schwer durchlässig, also feucht sind, können Schotter und Gehängeschutt (der kalkige noch mehr als der krystalline) als trockene Böden gelten. E 84 E. Rübel. Während in den Moränen grobes und feines Material regellos gemischt ist, sortiert das fließende Wasser nach dem Korn. Auch die Schutthalden sind bald fein, bald grobkörnig, was hauptsächlich von der Art des Ge- steins und seiner Zerklüftung abhängt. Das Korn des Schuttes ist von großem Einfluß auf die Flora. Feststehende Blöcke sind für die Pflanzen wie anstehender Fels. Chemismus und physikalische Eigenschaften gehen einander häufig parallel. So ist der Kalk durchlässig und somit trocken (Mergel kommen im Gebiete nicht vor), während die krystallinen Felsarten undurchlässig und feucht sind. Der für die Flora wichtigste Gegensatz ist derjenige zwischen Kalk und Krystallin, d. h. Abwesenheit von Kalk. In unserem Gebiet kommt der Kalk als Kalkstein, Dolomit, sandiger und schiefriger Kalk vor. Diese Unterschiede sind aber für die Pflanzen chemisch ohne Belang. Aus allen diesen Gesteinen löst das Regenwasser soviel Kalk, als für eine kalkliebende Flora nötig ist. Andere Unterschiede im Chemismus des Untergrunds sind teils von geringerer Bedeutung, teils in ihrem Einfluß auf die Pflanzen noch unge- nügend untersucht. Der Kaligehalt des Bodens dürfte z. B. eine nicht ge- ringe Einwirkung auf die Flora haben. Es sind aber aus dem Bernina- gebiet noch zu wenig petrographisch-chemische Untersuchungen und noch weniger Bodenanalysen vorhanden, um den Einfluß dieser Faktoren fest- zustellen. - Bei der Trennung von Kalk- und Kieselflora zeigen sich gewisse Anomalien. Hie und da trifft man Kalkpflanzen auf krystallinen Gesteinen !). Zur Erklärung dieser auf den ersten Blick befremdenden Tatsache mögen folgende Überlegungen dienen. Ganz kalkfreie Gesteine, wie Quarzite, ge- wisse Sandsteine, kalkfreie Tone usw. kommen im Berninagebiet nicht vor. Die Erstarrungsgesteine enthalten Calciumsilicate, die bei der Verwitterung Karbonate liefern. Die Syenite und Diorite enthalten mehr Calcium als die Granite, was in der Flora zum Ausdruck kommt (siehe botanischer Teil. Dieser Unterschied ist gerade für das Berninagebiet sehr ausge- sprochen, wie die folgenden Zahlen zeigen?): Granit 0,55 °/, CaO (nur eine Analyse) Syenite 2,49—6,33 0/ CaO Diorite-Gabbro 7,92—9,61 Ais CaO. Die verschiedenen Pflanzen haben auch ein verschiedenes Vermögen, den Kalk aus den krystallinen Gesteinen und ihren Verwitterungsprodukten 1) 4. B. hat GitLor 1894 einige hübsche Beispiele dieser Art angeführt und erklärt, 2) Diese Angaben stammen von noch nicht publizierten Analysen aus dem minera- logisch-petrographischen Laboratorium des eidg. Polytechnikums, für deren Überlassung wir Herrn Prof. Dr. U. GnvBENMANN den besten Dank aussprechen. Aus seinen petro- graphischen Untersuchungen werden sich nach deren Abschluß wohl noch weitere interessante Beziehungen zur Flora ableiten lassen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 85 zu extrahieren. Eine solche Fähigkeit kommt z. B. zweifelsohne Saxifraga Aixoon zu, die auf allen Gesteinen vorkommt. Diese Pflanze scheidet an ihren Blättern größere Mengen Calciumkarbonat aus, was leicht mit Salz- säure zu konstatieren ist. Den Kalk muß sie natürlich der Unterlage ent- nehmen. Auf welche Weise dies geschieht, ist meines Wissens noch nicht untersucht. Solche kalkausscheidenden Pflanzen kónnen nun kalkliebenden Pflanzen den nötigen kohlensauren Kalk liefern. So beobachtete ich an der Nordwestseite des Piz Albris unterhalb der Kolonien von Saz?fraga Aixoon in der Richtung des größten Gefälles, wo also das Regenwasser durchfließt, das den Kalk der Saxifraga bespült hat, Exemplare von Leontopodium alpinum, die als Kalkpflanze gilt. Auch tierische Produkte, wie Schneckenschalen, Knochen usw. können vorübergehend Kalkpflanzen den nötigen Kalk liefern. Erratische Kalkblócke wirken natürlich wie das anstehende Gestein, kónnen sich aber leichter der Beobachtung entziehen. Noch mehr als bei den Massengesteinen kónnen unter den krystallinen Schiefern stark kalkhaltige Gesteine vorkommen. Insbesondere sind die aus kalkigen Sedimenten entstandenen metamorphen Gesteine auch reich an Kalkmineralien. In neuerer Zeit ist die Gliederung der krystallinen Schiefer insbeson- dere durch U. GmuseNMANN auf chemische Basis gestellt worden!) Bei folgenden Gruppen seines Systems dürfte der Kalkgehalt eine Kalkflora bedingen: III. Gruppe: Plagioklasgneise 3—13 0/ Lat IV. » Eklogite und Amphibolite 7— 16 %/, CaO V. > Magnesiumsilikatschiefer 0— 13 %/, CaO VI > Chloromelanitgesteine 2—14%, CaO IX.» Kalksilikatgesteine A 4—36 9/, CaO X. » Marmore 30—56 %/, CaO Aus dem Berninagebiet sind leider keine Analysen von krystallinen Schiefern vorhanden, so daß ich mich mit diesen theoretischen Hinweisen begnügen muß. Die Botanik und zwar speziell die Pflanzengeographie hat von ihren Nachbarwissenschaften noch viel zu erwarten und zwar hátte die Unter- suchung eines Gebietes etwa in folgender Reihenfolge zu geschehen: Auf- nahme der geologischen Spezialkarte mit möglichster Berücksichtigung des Quartärs, petrographisch-chemische Untersuchung aller vorkommenden Ge- steine, agronomische Bodenuntersuchung. Erst auf all diesen Grundlagen aufgebaut kann eine pflanzengeographische Untersuchung als wirklich voll- kommen betrachtet werden. Leider fehlen diese Unterlagen, insbesondere die erste, die geologische Spezialkarte, noch für so viele Gebiete. Mögen 4) U. GRUBENMANN, 1910. 86 E. Rübel. meine Zeilen wenigstens einen schwachen Ersatz für diese fehlenden Prä- liminarien bilden. II. Teil. Die Vegetation. 4. Kapitel: Die Pflanzengesellschaften. Geschichte der Synókologie und Einteilungsprinzipien. Die Vegetation der Erde hat eine ungeheure Mannigfaltigkeit, kein rleck Erde ist identisch mit einem andern. Um aber dem menschlichen Geist verständlich zu werden, muß ähnliches zusammengefaßt und dafür Begriffe und dann Namen geschaffen werden, damit man sich verständigen kann. Man muß eine Einteilung haben, ohne die jede Masse von Dingen eben eine ungegliederte Masse bleibt. Als Grundlage, als Einheiten drängen sich gesetzmäßig wiederkehrende Verbindungen von Pflanzen auf: »Pflanzen- gesellschaften«. Es hat sich mit der Zeit eine umfangreiche Lehre der Pflanzengesellschaften, die »Synókologie« SCHRÖTER) entwickelt. Viele Faktoren wirken auf das Zusammenwachsen der Pflanzenwelt ein, und je nachdem dem einen oder anderen Faktor bei der Einteilung mehr Gewicht beigelegt wird, erhalten wir verschiedene Systeme. Diese werden um so natürlicher, je mehr man den verschiedenen Faktoren Rechnung tragen kann. In der Systematik schuf Liww£ durch sein künst- liches System, das nur die Sexualorgane berücksichtigte, zuerst Ordnung; spáter konnte man durch genauere Kenntnis der Wesen andere Merkmale heranziehen und das System natürlicher gestalten; während beim künst- lichen System sehr Ungleiches zusammenkam, das gerade den berück- sichtigten Faktor gemeinsam hatte, riß andererseits eine kleine Abweichung in diesem Faktor Ähnliches auseinander. Dasselbe sehen wir bei der Lehre von den Pflanzengesellschaften. Die verschiedenen Einteilungen gruppieren sich um die 3 Grundrichtungen: I. nach der Physiognomie (GRISEBACH, Drope), 2. nach der Ökologie (WanniNG), 3. nach Klima und Physiologie (SCHIMPER). Jede dieser Einteilungen hat ihre Vor- und Nachteile und Ziel jeder Arbeit auf diesem Gebiete ist es, tiefer einzudringen in die bedingenden Verhältnisse, um zum vielseitigen natürlichen System zu gelangen. Nur nach der Physiognomie betrachtet wird z. B. das ökologisch einheitliche Hochmoor zerteilt in verschiedene Formationsgruppen, zu den Wäldern, wenn aufrechte Pinus montana darauf wächst, zu den Ge- büschen, wenn Legföhren darauf wachsen, zu den Heiden, wenn Zwerg- gesträuch vorherrscht, oder zu Wiesen oder Moosformationen d 4) GRADMANN 4909. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 87 Wenn wir nach Wang unser System nur auf die Ökologie gründen, so müssen wir die Wälder, die eine physiognomisch schön einheitliche Gruppe bilden, zusammensuchen in den verschiedensten Klassen, bei der Klasse der Oxylophyten!) Nadelwälder mit Zwergsträuchern als Unter- holz, bei den Psammophyten Nadelwälder auf Dünen, bei den Psilo- phyten immergrüne Laubwälder, bei den Hartlaubwäldern immergrüne Laubwälder, bei der Klasse der Coniferenformationen einen Nadel- wald, bei der Klasse der Mesophyten immergünen Regenwald und den sommergrünen Laubwald. In so viele Klassen finden wir den Wald ver- teilt, dafür aber in derselben Klasse Flachmoor und Nadelwald bei den Oxylophyten?), oder tropischen Regenwald mit der alpinen Matte in der Mesophytenklasse?). Alle diese Einteilungsmethoden sind deduktiv. Sie haben den Fehler, daß sie der Umgrenzung der Einzelformationen vorgreifen und häufig zu unnatürlicher Spaltung an sich einheitlicher Gesellschaften zwingen, wie wir gesehen haben. Diese Einteilungen sind notwendig, so lange die Einzelforschung noch nicht weiter fortgeschritten ist*). Im kleinen, wohldurchforschten Gebiet kann man, wie es GRADMANN fordert, induktiv vorgehen. »Statt sich von vornherein auf eine bestimmte Einteilung festzulegen und die Einzelformationen in ein Prokrustesbett zu spannen, sucht man, ganz unbekümmert um eine künftige Einteilung, zu- nächst einmal die einzelnen Formationen auf und umgrenzt sie so natürlich wie möglich. Dann erst folgt die zweite Arbeit, die einzelnen Bausteine zu einem Gesamtgebäude zusammenzufügen. Unbeengt durch irgend welche Fesseln kann nun der Darsteller den mancherlei Fäden, wie sie sich zwischen den verschiedenen Formationen herüber- und hinüberspinnen, durch seine Gruppierung Rechnung tragen, so daß ein organisches und übersichtliches Gebilde entsteht« (GRADMANN), Zur Charakterisierung der kleinsten Einheiten der Pflanzengesell- schaften eignet sich am besten die floristische Zusammensetzung)‘ Die floristische Methode ist rein analytisch, daher objektiver als andere. Sie stellt fest, wo die Bedingungen so geartet sind, daß sie eine gleiche Flora hervorbringen. Dadurch regt sie an, die gemeinsamen Standorts- bedingungen herauszufinden, d. h. zum Schluß die Ökologie des Bestandes kennen zu lernen. Dies ist sicher der richtigere Weg, als auf die mut- maßliche, aber noch nicht genau bekannte Ökologie aufzubauen. Ich will aber durchaus nicht sagen, daß nun nur die Flora maßgebend sein soll, 1) WARMING 4909, 2' 4909, S. 193. 3) Leg 337. ^! Siehe auch GRADMANN 1909. 5) STEBLER U. SCHRÖTER 4892, BROCKMANN 4907, GRADMANN 1909 usw. 88 E. Rübel. sie soll nur die Grundlage bilden, worauf bei der Methode der Untersuchung noch einzutreten ist. Bestimmt die Pflanzenliste eines Standorts die kleinste Einheit, den Bestandestypus = Assoziation (von der, wo nötig, noch der Nebentypus abgetrennt werden kann), so soll für die höhere Einheit, die Formation, die Ökologie maßgebend!) sein. l Verwandte Formationen sind zu Formationsgruppen zusammengefaßt, als höchste Einheit folgt der Vegetationstypus. Dieser wird bedingt durch die Physiognomie aus großer Ferne, möchte ich sagen, aus welcher man nur noch die größten Linien unterscheiden kann, z. B. Wälder, Grasfluren, Gesteinsfluren. Nicht jede Pflanzengesellschaft läßt sich in natürlicher Weise in die kleineren Einheiten auflósen; oder anders gesagt: die Einheiten, welche die genaue Untersuchung des Gebietes ergibt, sind unter einander nicht gleich- wertg. Hiefür schuf Brockmann den Begriff der ökologischen Wertig- keit ?). Auf einer Alpenmatte wechselt bei kleinen Verschiedenheiten des Bodens die Gesellschaft der Pflanzen, ein anderer Bestandestypus tritt auf, während derselbe Wald, dies besonders bei Fichtenwald, große Strecken mit stark wechselnden Bodenbedingungen in gleichmäßiger Ausbildung überzieht. Wie in der Systematik eine Reihe nur eine Familie mit einer Gattung mit einer Art ohne Varietüten enthalten kann, so kann ein Vegetations- typus auch nur aus einer Formationsgruppe mit einer Formation ohne Differenzierung in Bestandestypen bestehen, d. h. wir geben einer Gesell- schaft die ökologische Wertigkeit »Formation«, und lassen diese als einzige in einem Vegetationstypus. Die richtige Parallelisierung ist oft schwer durchzuführen, wie übrigens noch hie und da bei den viel besser bekannten systematischen Gruppen auch. Die Bestände unseres Gebietes habe ich aufder Übersichtstafel S. 94—95 zusam- inengestellt unter Einteilung nach der vermutlichen ökologischen Wertigkeit. Methode der Untersuchung. Uber die Methode der Untersuchung von Pflanzengesellschaften schreibt GRADMANN?): »Mühsamer, aber auch genauer und sicherer (als eine vorher besprochene »intuitiv-synthetische« Methode) ist die rein analytisch-induktive Methode. Man beginnt damit, die natürlichen, in sich selbst geschlossenen Pflanzengesellschaften, wie man sie im Gelände vorfindet, möglichst voll- ständig und an möglichst zahlreichen Orten aufzuzeichnen. Dabei zeigt es sich bald, daß gewisse Einzelbestände unter sich weit mehr Gemein- 1) Schröter 4896, S. 72, FLAHAULT u. SCHRÖTER 1910, S. 24, 3; 1907, S. 240. 3) 1909, S. 99. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. HO sames haben als mit allen übrigen. Sie werden zu Gruppen vereinigt, und jede dieser Gruppen von nah verwandten Einzelbestünden bildet eine For- mation). Die Formation umschließt in diesem Fall die sämtlichen Arten aller zugehörigen Einzelbestände und erweist sich damit als eine Abstraktion, wie sie sich nicht leicht an einer einzelnen enger umgrenzten Örtlichkeit verwirklicht findet, wohl aber auf der Gesamtfläche sämtlicher zugehöriger Einzelbestände«e. Nach dieser Methode habe ich 4905—1909 das Berninagebiet aufge- nommen. Eine andere genaue Methode, die Mengenverhältnisse zu Grunde legend, ist in SrEBLE« und ScnnórEns Wiesentypen der Schweiz durchgeführt. Ein typischer QuadratfuB Landes wird genau gewichtsanalytisch nach seinen Pflanzenarten untersucht. Diese Methode ist ausgezeichnet für die landwirtschaftlich wichtigen Fragen, für die sie von den Verfassern geschaffen wurde. Es läge nun nahe, zu versuchen, sie auch zur Charakterisierung von Pflanzengesell- schaften zu verwenden, doch ist dies leider nicht möglich, weil der Wechsel von einer Quadrateinheit zur andern zu groß?) wäre und sich überdies diese Wiesenanalyse aus naheliegenden Gründen nicht auf Wälder oder Ge- steinsfluren übertragen ließe. Über all die Schwierigkeiten hilft die statistische Methode?) hinweg, sie hat natürlich aber auch ihre Schattenseiten. Es folge die Art der Be- obachtung und dann die Diskussion der Methode. Zur Bezeichnung des Anteils einer Art in einem Bestand wurden die dezimalen Bezeichnungen von Hurr u. a. angewendet. 40 bedeutet, daß die Art unbedingt vorherrscht, 9 etwas weniger usw. bis zu | = vereinzelt. Dem gleichen Zweck dienen auch die Drunsschen Bezeichnungen socialis, copiosus , sparsus, solitarius und 'gregarius. Das Hauptgewicht lege ich aber (wie Brockmann, GnapnwmaNN) auf die Konstanz der Arten im Typus, wie ja die Bestandestypen als Gesellschaften gleicher floristischer Zusammensetzung definiert sind. Um so definierte Bestandestypen zu erhalten, muß man möglichst viele Aufnahmen machen. Stellt man diejenigen zusammen, die z. B. vorherr- schend Nardus zeigen, so werden eine Reihe Aufnahmen ziemlich gut zu- sammenstimmen, andere nicht. Wir lernen daraus, daß Nardus auch anderswo vorherrschen kann als im Nardetum der Trockenwiese (z. B. im Sumpf). Scheiden wir die Gruppe der abweichenden Bestände aus, so er- halten wir die brauchbaren Aufnahmen eines Typus. Brockmann teilt nun die Arten ein in Konstante, die in mindestens der Hälfte aller Aufnahmen vorkommen, Akzessorische, die in einem —_ 1) Nach unserer Nomenklatur Assoziation = Bestandestypus. 2) Jaccard 4902/1907 zeigt bei seiner Bestimmung der Gemeinschaftskoeffizienten, wie merkwürdig klein diese sein können bei benachbarten Quadratmetern. 3) Von Brockmann bei mehreren Bestandestypen angewandt. 90 E. Rübel. Viertel bis der Hälfte der Fälle vorkommen, die übrigen als zufällige Bei- mischungen. Vergleicht man die Konstanten verschiedener Bestandestypen, so werden einige in mehreren Typen vorkommen, dies sind die Formations -U bi- quisten, die übrigen, die wichtigsten des Bestandes, die Charakterpflanzen (Brockmann) oder Leitpflanzen (GRADMANN). Nicht jeder Fleck Erde ist ein Bestandestyp, sondern es liegen sehr viel Übergänge, Mischungen dazwischen, die nicht einer bestimmten Pflanzen- gesellschaft zuzusprechen sind, da sie schwankend sind; zu fassen und zu benennen sind die Extreme. Wenn man das Gebiet kennt, kann man die häufigen Übergangsstufen vermeiden, anfangs nicht. So scheiden von meinen rund 1000 Aufnahmen im Berninagebiet viele aus, die übrigen verteilen sich auf die circa 70 besprochenen Bestandestypen und Nebentypen derart, daß nicht alle eine genügende Anzahl erhalten, um Tabellen maß- gebender Arten von großem Gewicht herzustellen, besonders natürlich bei Typen, die im Gebiet selten sind und nicht genügend viele typische Stand- orte aufweisen. Diskussion der Methode. Leitsatz: Bei den phylogenetischen und synökologischen Forschungsmethoden ist vieles dem Takt des Beobachters an- heimgestell. Die Natur kennt nicht scharfe systematische Grenzen, sondern läßt sich nur mit relativer Genauigkeit ein- teilen. Zunächst: wie macht man eine Aufnahme. Soll man ein möglichst vollstándiges Verzeichnis der Arten eines Standortes machen? Ja und nein. Ist der Standort einheitlich, dann gewiß; aber meist ist er dies nicht. Bei der Aufnahme einer Alpenmatte, sagen wir eines Nardetums, erhält man bei vollstándiger Aufnahme des Standorts auch die Wasserpflanzen oder Uferpflanzen des durchlaufenden Bächleins, oder Felspflanzen eines eingespreng- ten Felsblocks. Die gehóren aber nicht dazu. Bei so stark verschiedenen Be- dingungen ist dies klar, es gibt aber immer leichte Verschiedenheiten, die man verschieden auffaßt. Bei breiter Auffassung erhält man viele »zu- fällige Beimischungen« und auch die Akzessorischen nehmen zu auf Kosten der Konstanten. Die Größe und Gleichartigkeit des Gebietes hat auch Einfluß auf die Anzahl der K und A1), indem auf kleinem Gebiet der Gemeinschaftskoeffizient der Arten mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat, groß zu sein. Aus demselben Grund kommt es darauf an, die Aufnahmen, die man zur Bestimmung der Maßgebenden (so nenne ich K und A) verwendet, gleichmäßig aus dem sanzen Gebiet zu nehmen, da die Verwendung ähn- 1) K = Konstante, A — Akzessorische. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 91 licher Aufnahmen sonst nicht häufige Arten zu Maßgebenden erheben kann. Natürlich muß man ziemlich viele Aufnahmen eines Typus machen, um eine sichere Abstraktion daraus ziehen zu können, d. h. die Zahl der ver- werteten Aufnahmen einer Tabelle geben den Annäherungswerten verschie- denes Gewicht; z. B. kommt eine Art in 3 Aufnahmen von 6 vor, so wäre sie noch als konstant zu rechnen, zwei weitere Aufnahmen ohne sie machen sie akzessorisch, noch zwei weitere zufällig, während bei 30 Aufnahmen eine A4malige Akzessorische dies auch bleibt, wenn 25 Aufnahmen ohne sie noch dazu kommen sollten (14 — 1 [30 + 25). Bei einer Monographie eines Gebietes kann natürlich nur für häufige Bestandestypen eine grofle Zahl typischer Aufnahmen müglichst auf das Gebiet verteilt ausgewiesen werden, da ich nicht Monographien jeder Formation geben kann. So ist z. B. das Firmetum kurz abgetan, da es im Bernina- gebiet zu selten ist, als daß man nach der statistischen Methode etwas dar- über aussagen kónnte. Nomenklatur. Unsere Einheit, die Assoziation oder der Bestandestypus ist wie oben ausgeführt, durch die Pflanzenliste bestimmt. Die meisten Typen haben eine dominierende Art, nach der man sie benennen kann durch An- hängen von -efum, wie Scmouw!) es vorgeschlagen hat und es ziemlich allgemein angenommen worden ist, zu deutsch mit Bestand, Halde und dergl.2). Die Endung kann an den Genus- oder Speziesnamen angehängt werden, letzteres ist nur mit großer Vorsicht zu verwenden, wenn keine Verwechslungen entstehen, z. B. Was ist ein Strictetum? Ist es ein Be- stand von Nardus stricta oder von Carex elata (= stricta)? Meistens wird letzteres gemeint sein, wobei Carex stricta in die Synonymie ge- wandert, der Name also überhaupt nicht mehr anwendbar ist; oder ein Violacetum, ist das ein Bestand von Poa violacea oder Festuca violacea? Darum bin ich in den nicht ganz klaren Fällen für die binäre Nomenklatur, nach CaJawpER?): das Anhängen des -etum an den Gattuugs- namen und darauf folgend der Speziesname im Genitiv: Festucetum festucae violaceae, aber unter Weglassung der unnötigen Wiederholung des Gattungs- namens im Genitiv einfach Festucetum violaceae. Bei andern Assoziationen mag eine Vorsilbe geeigneter sein, so unterscheidet WoopnzAn!) ein Xero- pteridetum und ein Mesopteridetum, ScnmórER?) ein Magnocaricetum. Fragen wir beim Bestandestypus nach der Pflanzenliste, so bei der hóheren Einheit, der Formation, nach den Standortsbedingungen und in 1) ScHovw 4822, 2) SCHRÖTER 1892. 3) CAJANDER 4903. ^) WoopuEap 1906. 5) SCHRÖTER 1596, 99 E. Rübel. zweiter Linie den Lebensformen. Haben wir bei Behandlung der ökolo- gischen Wertigkeit schon gesehen, daß ein Fichtenwald höher zu werten ist als ein einzelner Wiesentyp, so bestätigt sich dies hier. Physiognomisch betrachtet, bietet in unserm Gebiet ein lichter hellgrüner Lärchenwald einen ganz andern Anblick als der dichte düstre dunkelgrünschwarze Arvenwald oder der trockne braune Waldföhrenwald, und auch ihre Standortsbe- dingungen sind verschieden. Jedoch haben diese 3 Waldarten untereinander mehr Ähnlichkeit als mit einem Buchenwald, der mit ihnen zum Vegetations- typus der Wälder gehört. Dies berechtigt uns, sie zu einer zwischen- liegenden Einheit zusammenzufassen, zu der Formationsgruppe der Nadel- wälder und diese einer Formationsgruppe sommergrüner Laubwälder gegen- überzustellen, so wie man verwandte Gattungen zu Familien vereinigt innerhalb derselben »Reihe«. Nach Festlegung dieser Einheiten müssen wir noch geringer Abwei- chungen im Bestand gedenken, die etwa den Varietäten einer Art ent- sprechen. Es sind Abänderungen, die floristisch ähnlich sind, also dem- selben Bestandestypus angehören, aber wobei eine andere Art dominiert, also doch noch ein bemerkenswerter Unterschied besteht, hervorgerufen durch geringe Veränderungen des Bodens. Diese »Nebentypen« (SCHRÖTER) nennt Warning edaphische Varietäten. Beispiel: Die Fettmatte des Trisetetum flavescentis wird an trockneren Stellen zum Festucetum rubrae fallacıs, an feuchteren, aber weniger gedüngten zum Agrostidetum tenuis (= vulgaris). Daneben unterscheidet Warning noch geographische Varietäten, was Brockmann mit dem leider sehr verschieden gebrauchten Wort Facies bezeichnet. Von einer Gegend zur andern verschwinden einzelne Pflanzen eines Bestandes und werden durch andere ersetzt, so z. B. haben wir eine Curvuletum-Varietàt in Graubünden mit Phyleuma pedemontanum als Leitpflanze, in den Ostalpen eine mit Phyteuma pauciflorum. Aus dem Vorhergehenden geht die angewandte Terminologie hervor, doch sei sie hier noch in Form von Definitionen beigefügt gemäß dem Be- schluß des Brüsseler Kongresses, wonach jeder Autor genau definieren soll, was er unter den angewandten Ausdrücken verstanden wissen will. Die hier angewandte Terminologie stimmt mit der von den Berichterstattern FrasauLt und Schröter vorgeschlagenen überein, zeigt also ein Beispiel von deren Anwendung. Definitionen. Unter Ökologie versteht man die Gesamtheit der Beziehungen zwischen der Einzelpflanze oder der Pflanzengesellschaft einerseits und dem Standort andererseits; mit andern Worten: Die Ökologie (in der Botanik) oder ökologische Pflanzengeographie studiert die Pflanzen und ihre Gesellschaften in ihren Beziehungen zur Außenwelt. Die Ökologie Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 93 umfaßt also die Lehre von den Standortsbedingungen und Anpassungs- erscheinungen der einzelnen Art (Autókologie) und der Pflanzengesell- schaften (Synókologie oder Formationslehre). Pflanzengesellschaft bezeichnet als allgemeiner Ausdruck die synökologi- sche Einheit jeden Ranges. Unter Standort versteht man die Gesamtheit der an einer geographisch bestimmten Lokalität wirkenden Faktoren, soweit sie die Pflanzenwelt beeinflussen. Eine Assoziation (— Bestandestypus) ist eine Pflanzengesellschaft von be- stimmter floristischer Zusammensetzung, einheitlichen Standortsbedin- gungen und einheitlicher Physiognomie. Ein Nebentypus!)2) ist eine edaphische Varietàt des Bestandestypus. Einige Nebenarten haben gewechselt oder auch nur das Verhältnis der Arten zu einander, d. h. eine andere Art ist dominierend geworden. Eine Formation ist der gegenwärtige Ausdruck bestimmter Lebens- bedingungen. Sie besteht aus Assoziationen, welche in ihrer floristischen Zusammensetzung verschieden sind, aber in erster Linie in den Stand- ortsbedingungen, in zweiter Linie in ihren Lebensformen übereinstimmen. (Es ist dieser Definition vorgeworfen worden, daß sie zwei verschiedene Prinzipien in die Einteilung einführe. Wir haben weiter oben gesehen ?), wie unnatürlich die Einteilung werden kann, wenn man nur das eine Prinzip anwendet und auf alle Fálle durchführt. Wenn die Standorts- kenntnis, die heute erst in ihren Anfängen steht, einmal bedeutend fort- geschritten sein wird und wir von allen einwirkenden Faktoren Genaueres wissen, wir also mehr Faktoren bei der Einteilung berücksichtigen können, dann wird m. E. in vielen Fällen eine Einteilung nach Stand- ortsbedingungen nicht mehr so sehr von der physiognomischen ab- weichen. Bis dahin — und das mag noch Jahrzehnte gehen — finde ich, es sei vorzuziehen, die Physiognomie in der Einteilung stark mit- sprechen zu lassen, als streng ökologisch zu teilen nach einem Faktor, der, wie das Beispiel vom Wald oben zeigte, offensichtlich natürlich Zusammengehöriges auseinander reißt.) 1) STEBLER u. SCHRÖTER 4892; bei DrunE 1890 und bei Schröter 1902: »Facies« 2) Dr. C. E. Moss, dem ich alle Pflanzengesellschaften im Gebiet im August 1940 zu zeigen Gelegenheit hatte, erklärte Nebentypus synonym mit dem engl. society. Er wendet society in diesem Sinne an (so z. B. Moss 1907, S. 46, 49) und nicht im Sinne von Heerde (in Franautt u. Schröter 4910 British resolutions No. 5). Es schein! mir jedoch nicht vollkommen synonym zu sein, da Nebentypus immer an einen Be- standestypus anlehnt, während »society« als selbständige Einheit von niederer Wertig- keit gebraucht wird. Jeder Nebentypus kann als eine (oder auch mehrere) »society« be- zeichnet werden, aber nicht jede »society« ist ein ganzer Nebentypus. Für Nebentypus schlägt Moss »subassociation« vor. 3) S. 87. ‘3p aqueg ur ssoj "43 q uoa oS8p[q»s10A purs uoZunzjosieqt) ueqgosm2ue eng (| "BLIBILIÄN euugo aunpperanj|y o19QoH SBIIUPWAAB uinjeureonAq U9URION in[j[[OJ9r) e[earu-[eAruqng inpio2e59 eutdpy Ingi[Q1er) euid[eqngs Inpinmuog e[pAiu-[PATuqng nys e[eaAru-[eAruqng mysg durdıy Ans d aurdreqns umjxiur umgjeoiegs umnjaso4q?]?7) oe1pure ulnjeurule pr) Ip eg uinje[nounu? 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STA WMJAUNIMA "|j unnjerumoe A uinje1opouy Rübel. E. uimsoonnJjpns tunjourg - ourJuoR umsoonnigns ungjeu[y-IpritA unsormr2323?A srsueurpeguo unmjeutd unsoonnipns umgje4quio?) "nsojvad unjoot]- onpioaq sndijuogag UNNEITOSSY : (puno4s [erani[ry) It (spuno48 AjoAv48 pue Apurs) "y H JnpIetAngty | uoJnpsery ^n -pueg!. "EL, (səəsəş = EIVRu Sutpt[S) | g ÁK Y éi anyon) (spunoa3 Ájqqny) "mr ES "y usanyyynyas pun -[[9419 ` Zn (e(qqna. paxtg) | Unnuos p 19199 | "69 munnuos) (spuno48 oo :89 (punoi8 Amoy) | P dest | "L9 mys J ER | (e1og Joyem 2unoo1-UuON) Kb uopmu?Id] o IƏSSV AA OpU[OZID AA ]QOIN '$9 Uuojsno adf y A pul IIAW | E pu Funds, Lem uoger sop uoo! 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Laubwülder kommen im Gebiet nicht vor. Nur vereinzelt treffen wir auf wildwachsende Laubbäume. Einige Zitterpappeln sind hier und dort im Lärchenwald eingestreut, eine einsame Weißerle bewacht das Ausfließen eines Baches aus dem Stazerwald; Birkengruppen mischen sich bei im Godin Muragl, bei Sanssouci, ob dem Steinbock; aber es sind dünne Bäum- chen, die eher zum Unterholz gehören, sie mischen sich auch viel lieber und gedeihlicher den Grünerlengebüschen bei). Auch von den Nadelwäldern fehlt der »gewöhnlichste«, der Fichten- wald (Picea excelsa). Dieser für die subalpine Stufe so charakteristische Wald bedeckt im Unterengadin weite Strecken, im Oberengadin teilt er die Herrschaft mit Arven- und Lärchenwald. Aber merkwürdigerweise über- springt die Fichte unser Seitental vollständig. Dem St. Moritzerwald gegen Staz zu ist sie noch zu 50°/, beigemischt, dann verschwindet sie, soweit der Flazbach reicht, und erscheint wieder an den Hängen des vom Inn bespül- ten Munt Gravatscha auf Beverserboden. Nicht daß ihr die Wachstums- , möglichkeit im Seitental fehlte: Sie wird neuerdings zu Aufforstungen im Plaun God und bei Pontresina häufig verwendet und gedeiht gut, besonders in Schattenlagen, wo Lärchenaufforstung nicht gelingt 4). Aber die Hauptbäume unserer Gegend sind die Arve (Pinus Cem- bra) und die Lärche (Larix decidua) Diese Bäume des kontinentalen Klimas kommen hier zu prachtvoller Entfaltung. Einen wunderbaren Reiz verleihen diese so verschieden gefärbten und so verschieden gestalteten Báume der Landschaft in ihrer Mischung; bald herrscht die eine, bald die andere 1) Engl. »types of formations« Warning 4909, S. 441 oder dann types of vegetation. 2) Z. B. Verlander bis Hochmoor. 3) Siehe unter Vegetationstypus der Gebüsche S. 409. &) Vgl. S. 404. 97 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. "pIeM uap qomnp 3493 opreqosgosse A. Aq (| P[eAzjnqos suyo se) op 948I — 1000884 "eo 000941 "€9| — t0 7 7 TROLL Pq aasuf — er | S£ se 8 100985 "99 0095€ "Dä oeg || ^ ` (1191499 wəI3suNn UI UOATP Dog —eyzr=unydgyLrE| Hr 06 ££ 6LV [008,9 VISES 098 | 77 7 7 0 0 7. 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XLVII. Bd. 98 E. Rübel. vor, so daß alle Farbenkombinationen vom dunkelsten bis zum hellsten Grün zu voller Entfaltung kommen. Stellen wir uns an einem schönen Nachmittag auf den Celeriner Hügel Christolais und blicken auf die Wälder unseres Gebietes, so kónnen wir die Baumarten prachtvoll unterscheiden. In den tieferen Regionen herrscht das Hellgrün der Lärchen vor, von dunkelblaugrünen Arven wie von Schlag- schatten durchsetzt. An den Hängen aufwärts bekommt die Mischung einen immer dunkleren Ton, um auszuklingen in die Felsenarvenwälder, wohin die Lärche nur selten noch vereinzelt mitsteigt. Zwischen diesen ver- schiedenen grünen Tönen lagern drüben ganz braune Flecken, im Plaun God ist einer, ein großer vielgestaltiger, im untern Stazerwald mehrere die mehr mit Grün gemischt sind. Es sind dies die Engadinerföhren (Pinus silvestris v. engadinensis), die hier waldbildend auftreten. Nach meiner Planimetrierung durch Geometer PrsrALOzzi hat das Ge- biet 1805 ha Wald!) über deren Verteilung die obige Tabelle Aufschluß gibt», Samadens neue Messungen 4907/08 ergaben nach CANDRIAN: | Stammzahl | d Eneadiner- Bemerkungen. | Arven | Lärchen | ` m _ E | föhren God Muottas Muragl . . . . , M 505 5676 1000 Pedmunt, unten. . . ` | (0 45843 4038 5573 | "74 5702 1979 Pedmunt bis Grenze von Bevers . || 48256 17494 — | Val Roseg linkerseits . . || 45929 6404 939 |874 geradstümmige > > rechterseits . . . , | 12326 11693 — | Bergföhren. In diesen Plänen sind nur die Stämme von 12 em Durchmesser an berücksichtigt. Wir sehen in diesen Nutzwaldungen ein Vorherrschen der Arve, die mit 49 Uu ziemlich häufiger als die Lärche ist und allein fast die Hälfte des Waldes ausmacht. Doch ist dies in Wirklichkeit noch in viel höherem Maße der Fall, als in den Zahlen der Nutzwaldungen zum Ausdruck kommt. Der Jungwuchs der Arven ist viel bedeutender als der.der andern Bäume, worauf weiter unten noch eingegangen wird. Aber das Hauptmoment bilden die Schutzwaldungen, die zum weitaus größten Teil aus Arven be- stehen‘). Hier treffen wir auf die Differenz zwischen meinen nach der 1) Vgl. S. 4. 3) Die Tabellen sind der umfassenden ‚Arvenmonographie von Rıkıı (4909) ent- nommen mit Ergänzung durch eigene Messungen und Mitteilungen von Förster CANDRIAN n Samaden. 3) Siehe unter Felsenarvenwald S. 106, Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Taf. IN. Zu 5N. Un, Reiner Lärchwald im Rosegtal bei 1860 m. 13. Abb. Der Unterwuchs gehört zu den Wiesen- Assoziationen Trifolietum repentis und Trifohietum alpini. Feat vg E H 14 “Ir wé s Pi i ve 7 A Bd. XLVI. a Las a — — ac Y DE) Q E Bei — + EN Q 77 ^ — c = = IEN "2 ej — a - a KI m e — Unterwuchs 7r?folietum alpini. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. 14. Jahrbiicher. Abb. Engler, Botan. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 99 Karte gemessenen 1805 ha Wald und den nach den Wirtschaftsplänen be- stimmten ca. 1260 ha Nutzwald. Es bleiben also ca. 550 ha Schutzwald, von denen wohl 90°/, dem Arvenkontingent zugesprochen werden müssen. a) Formation des Lärchwaldes. (Abb. 43, 44, 45.) 1. Assoziation des Deciduo-Laricetum pratosum. Die Lärche (Larix decidua) ist ein lichtliebender Baum, die einzelnen Exemplare stehen nicht dicht beisammen, daher ist auch der Boden mehr beleuchtet und gestattet einer Reihe Bestandestypen der Grasflur als Boden- decke aufzutreten. Für die lichten Lärchenwälder kommen in Betracht das Trifolietum alpini das Nardetum strietae das T'rifolietum. repentis. Die Assoziation kann man Zeciduo- Laricetum pratosum nennen. Der mittlere Lichtgenuß ist !/;. Es schließt die Lärche im Oberengadin viel stärker zusammen als anderswo und ertrügt bei der starken absoluten Lichtintensitit geringere Grade relativer Intensität, die die Grasflurtypen nicht mehr gedeihen läßt und wo bei stärkerem Humusgehalt die Zwergstrauchtypen überhand nehmen. Dann rückt aber meist schon Arvenjungwuchs nach und wir haben nicht mehr den reinen Lärchwald, sondern Mischwald. Reiner Lärchwald hat seinen Standort hauptsächlich auf Neuland, Schuttkegeln und Alluvial- boden. Haben sich dort die niederen Gras- und Schuttflurpflanzen ange- siedelt und das Keimbett vorbereitet, ohne den Lichtgenuß wesentlich zu beeinträchtigen, so stürzt sich Lärcheninvasion auf dieses Gebiet, es ent- steht der reine Lärchwald. Erst viel später betreten die zurückhaltenden Arven den vorbereiteten Boden und wir haben wieder Mischwald. Wird der Wald jedoch beweidet, so bleibt er Lärchwald, da die Arve viel empfindlicher gegen den Tierzahn ist. Reine Lärchenbestände finden wir auf den Alluvialbóden; im Rosegtal den God Clavadels (diesen Wald zeigen Abb. 13 u. 14), im Morteratschtal auf Alp veglia und Alp nova, dann auf den Schuttkegeln des Lawinér grand, der Tschiervabüche usw. Arvenlärchenwald. Am häufigsten und der Landschaft den Charakter aufdrückend ist der Arvenlärchen-Mischwald. Die Mischung wechselt besonders mit der Höhe; In den tieferen Partien herrschen meist die Lärchen vor, in den höheren die Arven. Zur Illustration mögen zwei Beispiele folgen, wie die Verhältnis- zahlen mit der Höhe wechseln. Folgen wir der Muottas-Muraglbahn, so ergibt sich: ut 100 E. Rübel. Verháltniszahlen von ` Arven- Lärchen- Bemerkungen Arven | Lärchen jungwuchs | jungwuchs C L c l 4730 m 0 10 5 5 41840 0 7 5 — 3 Pin. silv. eng. 1870 0 10 5 — 1910 2 9 9 — A» >œ 4930 5 9 — — 2020 9 9 9 — 4» > >» 2070 2 9 — — 2090 9 2 — — 2120 10 0 4 -—- 2170 10 1 — — 2220 8 0 — — 2240 — 4 sol. 5 — Unten herrschen die Lärchen bedeutend vor und mit mannigfacher Variation tritt bei 2080 m ein gründlicher Wechsel ein). Machen wir einen andern Schnitt am dunkeln Nordosthang des Muottas da Celerina vom Bahnhof Pontresina hinauf zur Crasta da Staz: er le |: 1840 m | 0 | 40 9 — 1850 5 | 8 8 [ 1870 10 | o 2 0 4900 | 40 0 2 0 2000 | 40 | 0 — | — Wir sehen wieder unten Lärchen, oben Arven, den Wechsel aber schon bei ca. 1850 m. In ähnlicher Art und Weise liegen die Verhältnisse im ganzen Gebiet, die Talsohle ist in hellgrün gekleidet und in mannigfachen Abstufungen geht es dunkler werdend die Hänge empor bis zu den dunkelblaugrün er- scheinenden Felsenarvenwüldern. Jedoch auch in horizontaler Richtung ist die Mischung durchaus nicht gleichartig. Untersuchen wir den Wechsel des Waldbildes auf dem Wege von Pontresina Sanssouci nach Morteratsch: Es herrscht im ganzen bald gleichmäßige Mischung, bald mehr Arven vor, aber auf den alluvialen Böden der Alpweiden und auf dem Schuttkegel des großen Lawinenzuges steht nur Lärchwald. Beim Betrachten dieser Listen wird jedem auffallen, wie ganz anders sich der Jungwuchs verhält als die alten Bäume. Es ist dies eine merk- wW "rier im ganzen Gebiet verbreitete Erscheinung: allmählicher Über- 1) Betreff Jungwuchs siehe S. 404. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 101 (06 ll e| vor Sanssouci. | 8 9 — | — nach /» 8 2 — -— | 9 A 9 | 1 ob der Sägebrücke . , 5 5 8 E || -1- 5 5 — | — 5 5 10 | — 8 2 — | — Rantumas Ericetum. 6 4 — | — Lawiner grand 0 10 10 | 5 5 — — Alp veglia . Il 0 10 — — | 2 8 - — Alluvium . | 0 10 — — alle Moräne . . .| 5 5 — — 7 3 — — Alp nova " 0 10 — — Morteratsch . . .j 3 7 — — gang von Lärchwald in Arvenwald (Abb. 15). Das Neuland wird nur von Lárchen besiedelt, haben diese Waldbedingungen geschaffen, so mischt sich die Arve bei und je mehr diese aufwüchst, um so dunkler wird der Wald, was junge Lärchen am Aufkommen hindert, während die jungen Arven noch prächtig gedeihen. Diese Tatsache haben sich die Förster auch längst zu Nutze gemacht: im alten Lärchwald, der ziemlich dicht ist, werden nicht Lärchen, sondern schattenliebendere Bäume gepflanzt, Arven und häufig, besonders in den tieferen Lagen des Muottas Muragl und des Schafberges, Fichten (Picea excelsa), welche hier im Schatten sehr gut gedeihen. Es bedingen diese eigenartigen Verhältnisse also den sonst im Forstbetrieb nicht gebräuchlichen Wechsel der Baumart. An der Baumgrenze wird mit Arven und Lärchen aufgeforstet; das gelingt am Schafberg sogar bis 2500 m ziemlich gut. Wir sehen, daß Lärchwald und Arvenwald verschiedene Standorts- bedingungen aufweisen; das berechtigt uns, sie als verschiedene Formationen und nicht nur als verschiedene Assoziationen zu betrachten. Hingegen ge- hören sie zusammen in eine Succession. Soweit die Zwergstrauchformation geht, habe ich auch Zwergarven gefunden; ich glaube darum auch, daß Aufforstung bis dorthin bis zu einem gewissen Grad möglich ist; wo hingegen an der Baumgrenze typische alpine Grasflurbestände stehen, da wagen sich auch die Arven nicht mehr hinein. Weitaus das ausgedehnteste Vorkommen als Unterwuchs des Misch- Waldes zeigt das Vaccinietum Myrtilli. Von Wichtigkeit, wenn auch nicht 109 E. Rübel. so vorherrschend wie dieses sind das Rhodoretum ferruginet, Juniperetum und das Vaccinietum Vitis idaeae. Vaccinium Vitis idaea (Preißelbeere) bildet Ringe um die Baumstämme; es kommt direkt unter dem Baum meist fast ganz als Reinbestand vor; begnügt sich mit der geringen Feuchtigkeit und dem geringeren Licht. die an dem geschützten Ort herrschen. Gebüsche kommen zerstreut im Wald vor; hie und da eine Sorbus aucuparia, häufig Lonicera coerulea, seltener Lonicera nigra. An lichteren Stellen und an den Waldrändern mischen sich Cotoneaster integerrima, Rubus idaeus und saxatilis bei; da und dort Ribes alpinum und petraeum, Rosa pendulina. Von großem Reiz ist die unsere Waldungen dicht durchspinnende Linnaea borealis, die Anfang August mit ihren zarten Doppelglöckchen das Bodenbild der Pontresiner Wälder beherrscht!) In den unteren Lagen sind darin die zierlichen Pyrolae minor, uniflora und secunda eingestreut. Beispiele von Mischwaldaufnahmen: Lichter Lärchenwald ob Pontresina SW-Hang, 2000—2100 m, Urgestein, ca. 25? Neigung. Larix decidua S. rupestris Pinus Cembra, junge, ca. 30jährige Be- Cerastium arv. strictum stánde Aconitum Napellus Juniperus com. monlana Anemone alp. sulfurea Phleum alpinum Deschampsia flexuosa Avena pratensis Anthoxantum odoratum Brixa media Festuca ovina duriuscula F. violacea nigricans Carex sempervirens Ranunculus acer R. geraniifolius Thalictrum minus Biscutella laevigata Cardamine resedifolia Sempervivum montanum Saxifraga Aixoon Cotoneaster integerrima Juncus trifidus Potentilla grandiflora Luxula campestris P. aurea L. nemorosa P. Crantxii Lilium Martagon Trifolium pratense Majanthemum bifolium T. alpinum Gymnadenia conopsea T. repens Nigritella nigra Lotus corniculatus Orchis masculus Hippocrepis comosa Thesium alpinum Geranium silvaticum Polygonum viviparum Euphorbia Cyparissias Rumex arifolius Helianthemum nummularium R. scutatus Daphne striata Melandrium dioecum Epilobium angustifolium Silene vulgaris Chaerophyllum hirsutum S. nutans Bupleurum stellatum 1) Siehe auch GicEn, Die Linnaea borealis L., Diss. Zürich 1941. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NL VIT. Taf. NI. Zu N, 102. SH ^ Y H i LU 1 Abb. 15. Im Wald von Pontresina gegen Staz. Die alten Bäume sind Lürchen, der Jungwuchs besteht aus lauter Arven. (25. Aug. 1910. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 103 Peucedanum Ostruthium Ligusticum Mutellina Laserpitium Panax Arctostaphylos Uva ursi Vaccinium Vitis idaea V. Myrtillus V. uliginosum Calluna vulgaris Androsace obtusifolia Gentiana Kochiana Myosotis silvatica M. pyrenaica alpestris Thymus Serpyllum Veronica Chamaedrys V. officinalis V. fruticans V. bellidioides Melampyrum silvaticum s. |. Pedicularis tuberosa Plantago alpina Galium asp. anisophyllum Lonicera coerulea Valeriana officinalis V. tripteris Phyteuma orbiculare Ph. betonicifolium Campanula barbata C. Scheuchxeri Solidago Virga-aurea Aster alpinus Erigeron alpinus Antennaria dioeca Achillea moschata A. millefolium Chrysanthemum Leucanthemum Homogyne alpina Arnica montana Senecio Doronicum Carlina acaulis Hypochoeris uniflora Leontodon hispidus Tragopogon pratensis orientalis Taraxacum officinale vulgare Hieracium Hoppeanum subnigrum H. Pilosella H. Auricula H. Auricula atratum Lichter Arvenlärchenwald auf Fels mit Rasenbändern, Gra- nithalde des Paun da Zücher 20—60° SW-Neigung, 1850—1900 m. Asplenium septentrionale Polypodium vulgare Botrychium Lumaria Pinus Cembra Larix decidua Juniperus com. montana Dactylis glomerata Avena pratensis Deschampsia flexuosa Brixa media Anthoxantum odoratum Stipa pennata Melica nutans Poa violacea P. nemoralis glauca P. nemoralis Reichenbachii Carex sempervirens C. glauca C. frigida Juncus trifidus Lilium Martagon L. bulbiferum eroceum Veratrum album. Lobelianum Polygonatum officinale Paradisia Laliastrum Allium strictum Gymnadenia conopsea Orchis masculus Alnus viridis Populus tremula Urtica dioeca Rumex scutatus Dianthus Car. silvestris Silene vulgaris S. nutans S. rupestris Cerastium arv. strietum Arabis alpestris Cardamine resedifolia Turritis glabra Sedum annuum S. dasyphyllum Sempervivum arachnoideum S. tectorum Saxifraga Aixoon S. aspera Ranunculus aconitifolius Anemone alp. sulfurea 104 Trollius europaeus Thalictrum minus Cotoneaster integerrima Potentilla grandiflora P. Crantxii Helianthemum nummularium Rosa pendulina Rubus idaeus Amelanchier ovalis Astragalus australis Oxytropis campestris Lotus corniculatus Phaca alpina Hippocrepis comosa Trifolium pratense T. montanum Euphorbia Oyparissias Polygala alpestre Viola Thomasiana Geranium silvaticum Rhamnus pumila Epilobium angustifolium Heracleum Sphondylium Laserpitium Panax L. latifolium L. Siler Bupleurum stellatum Peucedanum Ostruthium Arctostaphylos Uva ursi Gentiana utriculosa Primula farinosa P. hirsuta Echium vulgare Lappula deflexa Cuscuta Epithymum Myosotis pyrenaica E. Rübel. Pulmonaria angustifolia Ajuga pyramidalis Satureia alpina Galeopsis Ladanum intermedia Galeopsis Tetrahit Thymus Serpyllum Pedicularis tuberosa Melampyrum silvaticum s. |. Veronica Chamaedrys V. fruticans Euphrasia salisburgensis Dracocephalum Ruyschiana Pinguicula vulg. leptoceras Galium asperum Plantago serpentina Sambucus racemosa Valeriana tripteris Phyteuma orbiculare Ph. betonicifolium Ph. Scheuchxeri Ph. Carestiae Scabiosa lucida Aster alpinus Solidago Virga-aurea Senecio Doronicum S. viscosus Chrysanthemum Leucanthemum Carduus defloratus Tragopogon pratensis orientalis Centaurea Rhaponticum C. alpestris Leontodon hispidus Leontopodium alpinum Hieracium scorxonerifolium H. Pilosella b) Formation des Arvenwaldes. (Abb. 45, 46, 47.) 2. Assoziation des Cembretum suffruticosum. Wir sind in einem Zentrum des Arvenvorkommens und hier kommt der Arvenwald in dichten Beständen mit wenig und an einzelnen Stellen gar keinem Lärchenzusatz vor. Der Typus des dichtesten Bestandes- schlusses ist der Walzenarvenwald!) (Abb. 46.) Er findet sich in der tiefgründigen, frischen Talwaldung von Staz bis hinauf auf die Crasta da Staz, 4800—2000 m. Die Äste sind von oben bis unten gleich lang und lassen so das Bild einer Walze oder Säule entstehen. Z. B.: 4) Rıkıı 1909, S. 362, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 105 Am Weg von Pontresina zur Crasta da Staz (Osthang des Muottas da Celerina), 1870 m, mittlerer Lichtgenuß 1/5. Pinus Cembra 10 Oxalis Acetosella 5 Larix decidua 0 Viola biflora 1 Vaccinium Myrtillus | 40, sogar 999/, Melampyrum silvaticum 4 V. Vitis idaea A Solidago Virga-aurea A Luxula silvatica 1 o Homogyne alpina 1 Potentilla villosa 4 Hieracium murorum 1 Nicht weit davon entfernt wird der Wald etwas lichter, mittlerer Licht- genuß 1/5; da stellt sich als Unterwuchs ein Calamagrostidetum villosae ein: Pinus Cembra 10 Peucedanum Ostruthium 2 Calamagrostis villosa 10 Pyrola minor A Luxula silvatica 1 Vaceinium Myrtillus 2 Ranunculus geraniifolius a V. Vitis idaea A Oxalis Acetosella 5 Rhododendron ferrugineum 1 Sorbus aucuparia 1 Linnaea borealis 1 Viola biflora 3 Gentiana punctata 1 Geranium silvaticum A Homogyne alpina 2 Steigen wir vollends den Kalkrücken der Crasta da Staz hinauf, so finden wir auch dort bei 2000 m prachtvollen reinen Walzenarvenwald. Die Aufnahme ergibt: Pinus Cembra 10 Ranunculus geraniifolius 4 Larix decidua 0 Geranium silvaticum A Picea excelsa 4 Melampyrum silvaticum 1 Vaccinium Myrtillus 10 Homogyne alpina 2 Juniperus com. montana A Hieracium murorum A Luxula silvatica 2 Die Humusdecke verdeckt den Kalkfels hier zwar, doch stehen daneben direkt auf nacktem Kalkfels und in seinen Spalten gut gedeihende Arven. Auffallendste Krankheitserscheinungen unseres dichten Arvenwaldes. In den dichten Beständen des Walzenarvenwaldes und dichteren Lärchenarven- wäldern sind die Äste in der ruhigen feuchten Luft dicht behangen von einem Trauer- flor, der dem Wald ein betrübliches Aussehen verleiht. Es sind die langen Stränge des Moosbartes (Bryopogon jubatum Kbr.) und der Bartflechte (Usnea barbata Fr) Sie wirken trotz ihrer Masse nicht gerade tótlich auf den Baum. Man sagt, sie befallen nur schon totes Holz, das lebende stößt sie mit der Rinde ab, bei dem lang- samen Wachstum der hohen Gegend jedoch können sie sich auch auf dem lebenden Holz halten. Immerhin sind es keine Parasiten, sie entziehen dem Baum keine Nähr- stoffe, allein Luft und Licht. Als einzige Maßregel dagegen gibt Coaz die rechtzeitige Durchforstung der jungen Arvenbestände an. Ein bemerkenswerter Schädling unseres Gebietes ist die Arvenmotte (Tinea copiosella v. Heyd.). Im Tale fliegen im Juni diese Mottenmánnchen morgens massen- haft "m die Arven, auf deren Nadeln die Weibchen herumlaufen. Jedes Ei wird auf eine Nadelspitze gesetzt, die Raupe braucht zu ihrem Lebensgang als Nahrung gerade die Länge der Nadel, in der sie sich zum Grunde durchbohrt, verspinnt aber die anderen 106 E. Rübel. vier Nadeln des Kurztriebes mit und bringt den ganzen braun gewordenen Kurztrieb zum Absterben. Die Motte hat zwei Generationen im Jahre, in höheren Lagen nur eine, In dem außerordentlich späten Jahre 1909 waren die Motten am Muottas Muragl bei 4900 m am 34. Juli noch in vollem Flug. Sehr auffallend in unserem Gebiet ist die Nadelschütte, verursacht durch den Pyrenomycetenpilz Lophodermium Pinastri (Schrad.) Chev. Die Nadeln vergilben und fallen ab. Eine sehr häufige Erscheinung im Gebiet ist der Felsenarvenwald (Abb. 47), den Bil als Nebentypus seines Veteranenarvenwaldes be- handelt. Die meisten Schutzwaldungen gehören diesem Typus an. Der Felsenarvenwald zieht sich zu beiden Seiten des Morteratsch- gletschers hin, immer dünner werdend bis zur Baum- und Krüppelgrenze. Ebenso findet man ihn an den Steilhängen des Rosegtales, am Albris, am vorderen Teil des Munt Pers, am Chalchagn usw., kurz, er ist vorherrschend an den Hängen der unteren Talstufe von ca. 2000—2250 m. Die Begleitflora besteht aus diversen Typen der Zwergstrauchformation, die auch weiter steigen bis zur Krüppelgrenze. Darin finden sich auch viele Fels- und Geróllpflanzen. Z. B. Felsenarvenwald am Westhang des Munt Pers ob dem Morte- ratschgletscher, Gneis, Neigung 40°, 2250 m. Pinus Cembra 40 licht Avena versicolor Larix decidua 4 sol. Carex sempervirens Rhododendron ferrugineum 8 Salix sp. Vaccinium uliginosum 7 Alnus viridis Loiseleuria procumbens 14—10 Silene rupestris Empetrum nigrum 1—8 Sempervivum montanum Juniperus com. montana 3 Rosa pendulina Vaccinium Myrtillus 4 Gentiana punctata V. Vitis idaea A Pinguicula vulg. leptoceras Cetrariae A Galium asp. anisophyllum Cladoniae A Lonicera coerulea Lycopodium Selago 4 Phyteuma hemisphaericum Calamagrostis villosa [ Homogyne alpina Agrostis tenella [ Leontodon pyrenaicus Deschampsia flexuosa Hieracium spec. c) Formation des Föhrenwaldes. (Abb. 48.) Der Wald besteht hauptsächlich aus der Engadiner Waldfohre (Pinus silvestris var. engadinensis Heer) mit beigemischten Lärchen und Arven, ferner aufrechte Pinus montana und die berühmten Zwischenformen und Bastardformen von silvestris und montana, deren nähere Erörterung sich bei Cumisr2), Bruntes®), SEILER4) u. a. findet. 4j 1909, S. 363. 3) 1864. 3) 1906. 4) 1909. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NLVIT. Taf. XI. Zu n. 106. Phot. Ganz A Rüb Abb.16. Walzenarvenwald. Crasta da Staz 2000 m. Unterwuchs Veeeinsetum Myrtilli. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NLVIT. Taf. NIIT. Zu 8. 106. Abb. 17. Felsenarvenwald im hintern Rosegtal am Alp Ota-Weg bei 2150 m. Verlag von. Wilhelm Engelmann in Leipzig. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Taf. NIV. Zu N. 106. a NY s Phot. Ganz & kubel cob. 18. Wald von Pinus silvestris var. engadinensis. im Samadener Plaun o ? d, 1770 m. Die Baumwipfel spitz. nicht nur bei den jungen Exemplaren Mitte und ete des Bildes, sondern auch bei den alten dahinter. Unterwuchs Vacenifi dE ’dacae. Im Vordergrund eine Sumpfwiese der Hydronardetum- Assostation. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Der Wald tritt nicht ins Seitental ein, er besetzt nur die beiden Flanken der Talmündung; einerseits am Muottas Muragl im Plaun God mit stellen- weisem Hinaufsteigen am Hang bis 2100 m; andererseits im unteren Teil Auch im Ofengebiet fand Brunıes ein ähnliches Ver- Pinus silvestris-Wald ist der Wald des kontinentalen Klimas und wührend das Haupttal des Engadins kontinental ist, herrscht in den Seiten- tälern ein mehr gemäßigtes Klima 1. des Stazerwaldes. halten. 107 Der vorherrschende Unterwuchs ist das Vaceinietum Vitis idaeae. Beispiele: Plaun God in der Nàhe von Pedmunt 1770— 1790 m. Pinus silvestris engadinensis 7 Larix decidua 2 Pinus Cembra 2 Picea excelsa A Vaccinium Vitis idaca 10 V. Myrtillus 3—6 Linnaea borealis 4 Calluna vulgaris 4—4 Calamagrostis villosa 3 Deschampsia flexuosa 3—4 Equisetum siwaticum sumpfiger Stelle Homogyne alpina Hieracium murorum Arnica montana Cetraria Juniperus com. montana Festuca rubra genuina Deschampsia caespitosa Avena versicolor Luxula nemorosa Majanthemum bifolium Potentilla erecta P. Crantxii Sanguisorba officinalis Geranium silvaticum Trifolium alpinum Vicia Cracca tenuifolia Lotus corniculatus Empetrum nigrum Pyrola minor Rhododendron ferrugineum Vaccinium uliginosum Gentiana punctata Veronica officinalis Melampyrum silvaticum s. l. M. pratense s. l. Knautia arvensis Phyteuma betonicifolium Campanula barbata Solidago Virga-aurea Homogyne alpina Antennaria dioeca Taraxacum officinale Leontodon autumnalis »Choma« im Stazerwald 1800 m. Pinus silvestris engadinensis 7 P. Cembra 2 Larix decidua 2 Pinus montana 1 Vaccinium Vitis idaca 10 V. Myrtillus 3—4 V. uliginosum 3—4 Calluna vulgaris 3 Empetrum nigrum 3 Deschampsia flexuosa 3—4 Calamagrostis villosa Festuca rubra genuina Linnaea borealis Homogyne alpina Poa nemoralis Luxula nemorosa Melampyrum silvaticum s. l. Lonicera coerulea Hieracium murorum 1) Siehe Vergleiche der Regenmengen usw. im klimat. Kapitel S. 34. ] > > së Hi Hi Hi 108 E. Rübel. Der Boden ist trockener als im Arvenwald, das zeigt das Zurücktreten von Vace. Myrtillus und das stärkere Hervortreten von Heidekraut (Calluna) und das häufige Vorkommen der Festuca rubra genuina. Eine ganz andere Assoziation der Waldföhrenwald-Formation finden wir bei Brockmann!) beschrieben. Unser Gebiet trägt nur die klimatische Varietát (— Subtypus) der Engadinerfóhre der Assoziation mit vorherrschen- dem Vaceinietum-Unterwuchs der Formation der Waldföhre (Pinetum engadinensis vacciniosum). B. Vegetationstypus der Gebüsche. I. Formationsgruppe der hochstämmigen Gebüsche. An verschiedenen Orten in den Alpen, besonders in den Ostalpen, bilden die hochstämmigen Gebüsche einen Gürtel oberhalb der Waldgrenze, den Strauchgürtel?, die unterste Abteilung der alpinen Stufe von SCHRÖTER®), die infraalpine Region Drupes. In unserem Gebiet ist dies nicht der Fall, wenigstens was die hochstämmigen Sträucher Alnus viridis und Pinus montana anbetrifft. Die Alpenerle als Formation bleibt innerhalb der Nadelholzstufe und die Legföhre bildet an einer einzigen Stelle an der Südwestwand des Albris einen Bestand, der die dortige Baumgrenze etwas überragt. Der Strauchgürtel der hochstämmigen Gebüsche dürfte wohl künstlicher Herabsetzung der Baumgrenze zuzuschreiben sein. Im unteren nordwestlichen Teil unseres Gebietes ist die Baumgrenze an den meisten Orten natürlich und die Hochgebüsche bleiben darunter. a) Formation der Alpenerlengebüsche. (Abb. 19, 20.) Alnus viridis ist im Gebiet auf Urgestein verbreitet. Sie mischt sich dem Wald bei, besiedelt Schutthalden und Schuttkegel, Bachalluvionen, zieht sich besonders längs der Wasserrinnen der Steilhänge, gesellt sich der Bergfóhre am Westhang des Albris; einzelne Sträucher wachsen noch bei 2350 m in den Felsen des Nordosthanges des Munt Pers und gegen den Cambrena. Als zusammenhängende Formation ist sie jedoch nicht häufig. Ihre Höhenverbreitung liegt zwischen 1900 und 2150 m, Untergrund Urgestein. Die Formation hat ein ziemlich ausgeprägtes Wasserbedürfnis, während die folgende Formation der Legföhrengebüsche nicht so vieler Feuchtigkeit bedarf. Dieser Unterschied der Standortsbedingungen berech- tigt uns, diese beiden Gesellschaften als getrennte Formationen aufzufassen. In der Exposition ist die Grünerle nicht wählerisch. Im Rosegtal 1) 4907, S. 261. 2) Siehe auch unter Hóhengrenzen, im 5, Kapitel. 3) 1904/08, S. 9, a he Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 109 finden wir sie an Ost- und Westhängen, bei den Berninahäusern an Nord- ost- und Südwesthalden. Die Neigung des Bodens ist sehr verschieden. Den Bächlein entlang zieht sich Alnus viridis mit Vorliebe. Als Unterwuchs finden wir hauptsächlich die Arten der Zwergstrauchformation, daneben schattenliebende Pflanzen und wasserliebende. Die am häufigsten gefundenen Arten sind: Dryopteris spinulosa Viola biflora Larix decidua Epilobium angustifolium Pinus Cembra Astrantia minor P. montana Rhododendron ferrugineum Juniperus com. montana Vaccinium Myrtillus Deschampsia flexuosa V. Vitis idaea Calamagrostis villosa Lonicera coerulea Veratrum album Campanula Scheuchxeri Polygonum viviparum Solidago Virga-aurea Ribes petraeum Homogyne alpina Rubus idaeus Cirsium spinosissimum Empetrum nigrum . Von diesen sind besonders die Arten der Zwergstrauchtypen in Massen vorhanden; zweimal finden wir sogar Loiseleuria procumbens im Alnus- dickicht. Merkwürdig ist, daß die im Gebiet fehlende Picea in 2 Alneten vereinzelt vorkommt; auch der einzige Standort von Sorbus Chamaemes- pilus ist hier. An den Bächen wachsen natürlich verschiedene Carices, Pinguicula, Comarum usw. Treten die Büsche auseinander, so finden wir außer Beständen von Zwergstrauchtypen auch je nach der Feuchtigkeit Nardus stricta und Trichophorum caespitosum mit ihren Begleitern häufig. Zwei Beispiele mögen das Gesagte erläutern. Von Bedeutung ist vor allem der Bestand im Rosegtal am WNW-Hang des Piz Chalehagn. Ein gewaltiger Schuttkegel hat sich dort aufgehäuft. Aus weitumfassendem Halbkreis oben am Chalchagn rollt alles Material durch eine ziemlich enge Felsklus, um sich darunter wieder deltaartig aus- zubreiten von 2200-1900 m. Auf dieser Blockhalde steht, viele Tausend Quadratmeter einnehmend, der Erlenbuschwald. Die Gegend hat danach den Namen »Blais dellas Füglias«e, Laubblockhalde (Abb. 19). Alpenerlenbestand »Blais dellas Fóglias« am NW-Hang des Chalchagn im Rosegtal. Dryopteris spinulosa D. caespitosa Picea excelsa Lilium Martagon Laris decidua Veratrum album Pinus Cembra Salix helvetica Juniperus communis montana Alnus viridis Anthoxantum odoratum Betula tomentosa Calamagrostis villosa, in Massen Polygonum viviparum Deschampsia flexuosa Silene vulgaris 110 Melandrium dioecum Stellaria nemorum Cerastium arvense strictum Trollius europaeus Aconitum Napellus A. paniculatum A. Lycoctonum Ranunculus aconitifolius Thalictrum aquilegifolium Ribes petraeum Sorbus aucuparia Rubus idaeus Potentilla Crantxii Rosa pendulina Prunus Padus Geranium silvaticum Oxalis Acetosella Euphorbia Cyparissias Viola biflora Epilobium angustifolium Astrantia minor Peucedanum Ostruthium E. Rübel. Rhododendron ferrugineum Vaccinium Vitis 4daea V. Myrtillus Gentiana lutea G. punctata Myosotis pyrenaica M. silvatica Satureia alpina Lonicera coerulea Linnaea borealis Adoxa Moschatellina Valeriana officinalis Campanula Seheuchxeri Adenostyles Alliariae Solidago Virga-aurea Achillea moschata Homogyne alpina Senecio Fuchsii S. Doronicum Carduus Personata Hieracium Auricula H. murorum Alnetum am Nordosthang des Munt Pers von 2040—2150 m. Oladonia Cetraria Musei Lycopodium Selago L. alpinum L. annotinum Dryopteris spinulosa D. Filix mas Larix decidua Zwerge Pinus Cembra Zwerge P. montana Juniperus com. montana Deschampsia flexuosa Calamagrostis villosa Agrostis tenella Carex frigida C. atrata aterrima Salix arbuscula S. glauca S. hastata Alnus viridis Polygonum viviparum = | = e > | wwa [ndma MaMa wu >- | o w Saxifraga stellaris 1 Sorbus Chamaemespilus 1 Viola biflora 1 Empetrum nigrum 4—5 Astrantia minor 1—3 Peucedanum Ostruthium A Ligusticum Mutellina 1 Ithododendron ferrugineum 4—6 Vaccinium Myrtillus 1—3 V. uliginosum 4—5 Loiseleuria procumbens Pyrola minor Melampyrum siwaticum Pinguicula vulg. leptoceras Lonicera coerulea Campanula Scheuchzeri Solidago Virga-aurea Homogyne alpina Cirsium spinosissimum Leontodon pyrenaicus _ a» em um uo Wo o9 | to b) Formation der Legfóhrengebüsche. (Abb. 24.) Die Bergfóhre ist im Gebiet da und dort vorhanden, als Hochstam nur im Arven- und Lärchen-Mischwald, als Legfóhre sowohl hie und A ! | v Piz Corvatsch Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XL VIT. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Taf. NT. Zu S. 110. Rübel. & Ganz Phot. Roseetal. ım iuf der Blais dellas Föglias )00—2100 m. : ( Ausgedehntes Alpenerlengebüsch, 1 9. Abb. 1 Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NLTIT. Taf. XVI v2 3 A AS WU wet wi, Kä M A Phot. Rübel. Abb. 20. Alnetum viridis am Tschiervaweg 2140 m. Unterwuchs Calam- grostidetum villosae nebst Adenostyles tomentosa hybrida und Veratrum album Lobelianum. ` ` R 2 . D 2| Re e = -æ Phot. Ganz A Kübel, Abb. 2 T " . . Dr . 21. l.egföhrengebüsch am Südwesthang des Piz Albris. 2050 bis 2300 m; Untergrund sedimentärer Gmeis. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 111 im Wald als auch vereinzelt in der Náhe der Baumgrenze, als Formation tritt sie hingegen nur am Albris in größerer Ausdehnung auf, wo sie am Südwesthang auf den Schutthalden unterhalb der Felsen einen breiten lang- gezogenen Gürtel bildet. Der Fels ist sedimentärer Gneist). In den unteren Lagen ist Alnus viridis herrschend, Pinus montana beigemischt, das Verhältnis wechselt bei ca. 2000 m. Kleinere Legfóbren- bestände finden sich auch diesem gegenüber am Nordosthang des Munt Pers im Alnetum viridis, ferner bei der Baumgrenze am Muottas Muragl. Während die Legföhre im Puschlav und Scarl und an anderen Orten vorzüglich Kalkschutthalden besiedelt, sind hier diese am Piz Alv ganz frei davon (der Piz Tschüffer, Kalkberg, hat die ähnlich gebauten Halden erst in höherer Lage und kommt deshalb nicht in Betracht), obwohl Lage und Höhe passend wären; daneben trägt der Gneisberg Piz Albris diesen starken Legfóhrengürtel. Am Westhang des Munt Pers gegen den Morte- ratschgletscher steht sogar auf der Granittrümmerbalde ein Legföhrenbestand von 2000—2240 m, darüber bis 2260 m große Arven und kleinere bis 2360 m. Der Unterwuchs besteht in Zwergstrauchbeständen. Unter den Legföhren am Westhang des Muottas Muragl bei 2300 m fand sich: Juniperus com. montana Ranunculus geraniifolius Potentilla aurea Sieversia montana Daphne striata Geranium silvaticum Vaccinium Myrtillus V. Vitis idaea Solidago Virga-aurea Arnica montana = Y > > m - N oO ` In der folgenden Liste sind die Arten mit P (Puschlav) bezeichnet, welche auch in BnockwaxNs Liste vom Westhang des Sassalbo vorkommen ?), mit S, die nach Scnrörer3) in einem Bestand des Scarltales vorkommen am Südhang des Mot Madlein auf Dolomitschutt. Legführenbestand am SW-Hang des Piz Albris 2200 m. Im4) Gebüsch wuchsen: ` Larix decidua Calamagrostis villosa SP Pinus montana Deschampsia flexuosa P Juniperus communis montana Festuca varia Anthoxantum odoratum Carex frigida a 4) Siehe S, 85, 2) 4907, S. 276. 3) 4907, S. 88. 4) Um das Legföhrengebüsch herum wuchsen: Botrychium Lunaria Sesleria coerulea Agrostis tenella Poa violacea A. alpina Nardus stricta A. rupestris Avena versicolor Carex sempervirens 112 Carex sempervirens Tofieldia calyculata Allium Vietorialis SP Gypsophila repens Cardamine resedifolia P Saxifraga aixoides S. exarata Parnassia palustris S Cotoneaster integerrima Rubus idaeus Potentilla aurea P. Crantxii S Rosa, pendulina P Hippocrepis comosa Anthyllis Vulneraria SP Helianthemum nummularium Viola biflora S P Daphne striata Astrantia minor Bupleurum stellatum Juncus Jacquini J. trifidus Thesium alpinum Rumex scutatus Silene vulgaris S. rupestris Dianthus Caryophyllus silvester Minuartia verna Cerastium arvense strictum Anemone alpina sulfurea Draba frigida Sempervivum arachnoideum S. montanum S. tectorum Saxifraga Aixoon Potentilla Orantxii Sieversia montana Astragalus australis Euphorbia Cyparissias Daphne striata Epilobium spec. Astrantia minor Laserpitium marginatum L. Panax Bupleurum stellatum Peucedanum Ostruthium S P Laserpitium marginatum Rhododendron ferrugineum Vaccinium Vitis idaea V. Myrtillus V. uliginosum SP Arctostaphylos Uva ursi Primula farinosa P. hirsuta S Galium asperum anisophyllum Valeriana tripteris S Campanula Scheuchxeri Phyteuma betonicifolium Solidago Virga-aurea Bellidiastrum Michelii Achillea moschata S Leontodon hispidus Carlina acaulis Hieracium cirritum H. furcatum clariceps. Chaerophyllum hirsutum Villarsii Gentiana Kochiana G. tenella G. campestris Thymus Serpyllum Veronica fruticans Euphrasia drosocalyx E. minima Rhinanthus subalpinus Pedicularis tuberosa Plantago alpina Phyteuma hemisphaericum Ph. orbiculare Campanula barbata . Erigeron uniflorus neglectiform?s E. alpinus Chrysanthemum Leucanthemum Achillea moschata Carduus defloratus Senecio Doronicum S. abrotanifolius Hieracium Pilosella H. cirritum hypochoerides H. intybaceum Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 113 IL Formationsgruppe der Kleinsträucher. a) Zwergstrauch-Formation. (Abb. 22, 23, 24. 25.) Meist wird für diese Formation der Ausdruck Zwergstrauchheide an- gewandt, doch wird damit dem allgemeinen Sprachgebrauch des Begriffes »Heide« Gewalt angetan. Unter Heide versteht man gewöhnlich!) baum- loses Gelände, das hauptsächlich von immergrünen, kleinblättrigen Zwerg- sträuchern bewachsen ist. Die Bestandestypen des Mwyrtilletum, des Rhodoretum und zum Teil auch des Jamiperetum und Callunetum kommen aber im subalpinen Nadelwald in großer Ausdehnung als Unter- holz vor, besonders im lichten Wald, Alpenrosen- und Heidelbeerbestände jedoch auch im dichten Wald, wo der Ausdruck Heide, in welchem der Begriff des baumlosen steckt, nicht mehr paßt. In unserm Gebiet ist die Zwergstrauchformation sehr verbreitet (auf der Karte sind die Kleinsträucher rosa gemalt). Ihr Hauptgebiet liegt zwischen der Waldgrenze und der Krüppelgrenze und im Wald selber. Von verschiedenen Autoren "Ent, ScHRÖTER, HAGER usw.) wird die Grenze des ehemaligen Baumwuchses bestimmt durch die Höhengrenzen der Alpenrosen. Ich kann dies auch bestätigen, möchte aber noch einen Schritt weiter gehen: Nicht nur die Alpenrose gibt die Grenze des Baumwuchses an, sondern die Formationsgruppe der Zwerg- sträucher und Spaliersträucher. In unserem Gebiet geht die Zwergstrauchformation gleich hoch wie die kleinen Arven und Lärchen. Dieselbe Grenze hat auch das Azaletum, worauf ich dort zurückkommen werde. Die Zwerg- und Spalierstrauchformationen bewohnen hauptsächlich mineralarmen humosen Boden. Die wichtigsten Bestandteile dieser For- mationen sind ,Ericaceen, denen sich Empetrum und Juniperus anschließen, die ganz ähnlichen Habitus besitzen. Sie schützen sich gegen Trockenheit durch Lederblätter, ericoide Blätter, Rollblätter usw. Wiewohl der humus- reiche Arvenwald meist eher einen feuchten als trockenen Eindruck macht, so hält doch der Humus die Feuchtigkeit fest, so daß der Boden physio- logiseh trocken ist. Die Zwerg- und Spalierstrauchformationen lassen sich in die folgenden Assoziationen auflósen auf Grund von über 100 Aufnahmen dieser For- mation 2) : Das Rhodoretum, der Bestand, in welchem Rhododendron ferru- gineum lonangebend ist (Abb. 22) ———— E 1) WanwiNG 4909. 2) Gültig für das untersuchte Gebiet, wieweit dies auch für andere Gebiete stimmt, überlasse ich deren Bearbeitern. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 8 114 E, Rübel. Das Vaccinietum Myrtilli oder Bestandestypus der Heidelbeere (Abb. 23). Hieher der Nebentypus des Vaccinietum Vitis idaeae. Das Callunetum vulgaris oder der Heidekrautbestand, dazu das Ericetum carneae. Das Calamagrostidetum villosae (Abb. 24). Wiewohl ein Gras vorherrscht, weist die Ökologie dieses Bestandes und sein Vorkommen im Wald so ausgesprochen auf die nahe Verwandtschaft mit den anderen Typen der Zwergstrauchformation hin; es ist ein Typus dieser Formation mit einem überwuchernden Gras!) Das Juniperetum. Das Arctostaphyletum (Abb. 25). Das Azaletum (Abb. 26), der Typus der unbeschatteten Standorte mit dem nahe verwandten Vaccinietum uliginosi als Nebentypus (Abb. 27). Das Dryadetum, das einen Übergang zur Kalkgeröllflur bildet. Die Bestánde der Gletscherweiden, die man physiognomisch hier suchen könnte, finden sich bei den Schneetälchen besprochen, wo sie ükologisch hingehóren. Nach oben wird die Zwergstrauchheide lichter und treten Formations- mischungen auf und allmähliche Übergänge. Häufig geht sie in Nardetum oder Curvuletum über, wo die Bedingungen dazu vorhanden sind, d.h. wo sanfte Böschungen folgen. An anderen Orten, z. B. am Piz Chalchagn auf der Alp Morteratsch gibt es viele Stellen, wo die Heide direkt in Schutt und Geröll sich auflóst. Wegen der allmählichen Auflösung können nicht scharfe Zahlengrenzen angegeben werden, die aussagen, wie hoch die For- mation geht, sondern nur Gürtel des Übergangs. Es ist nun merkwürdig zu sehen, wie die Grenze der Zwerg- und Spalierstrauchformationen mit den letzten kleinen Arven und Lärchen (Krüppel, wie man diese gewühn- lich nennt, nenne ich sie nicht gern, da sie meist normal gewachsene, kleine, alte Báumchen sind, die auch gar nicht krüppelhaft aussehen) zu- sammen läuft. Am Muottas Muragl findet die Zwergstrauchformation ihre obere Grenze bei 2300—2350 m, auf Wellenkämmen in Westlage Arctostaphyletum bis 2400 m. Arven und Lärchen notierte ich bei 2330 und 2340 m öfters Vom Schafberg habe ich Aufnahmen von Vaccinieta uliginosi bei 3350, 2370 m, Lärchlein 2350, 2370 m, Arvlein 2340, 2360 m. . Im Schatten des Waldes sind es die Vaccinieta M yrtilli und vitis idaeae und das Rhodoretum, die vorherrschen. Wird der Wald lichten, 1. Hier ein Fall, wo die Zugehörigkeit zu einer Formation nach den in erster Linie maßgebenden Standortsbedingungen abweicht von der in zweiter Linie ZU þe- rücksichtigenden Übereinstimmung in Lebensformen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 115 so treten lichtbedürftigere Bestände auf: Juniperetum, Wiesentypen, Arctostaphyletum in Süd- und Westlage, in den anderen Lagen und auf flachem Boden Vaccinietum uliginosi und das stark lichtliebende Azale- lum. Wird ein Wald gerodet, so bleibt wohl noch lange derselbe Zwergstrauch- bestand bestehen, jedoch es mischen sich die Bestände des trockneren und belichteteren Bodens bei. Im Wald über den Berninahäusern, dem die dunkeln,*dichten Arven fast ganz fehlen, trifft man schon Loiseleuria häufig an. Talaufwärts hört der Wald plötzlich auf, wo die Weide der Bondasker beginnt: nur vereinzelte Lärchen deuten auf früheren Wald. Dort hat sich den Rhodoreten, Vaccinieta Myrtili und Vitis idaeae in bedeutendem Maße Juniperetum, | Vaccinietum uliginosi und Axaletum beigemischt, welch letzteres talaufwärts vorherrschend wird. Es setzt den Gürtel der Zwergstrauchheide in ganz der gleichen Höhenlage fort über den Paß hinüber. Der veründerte Standort berechtigt uns, daraus eine getrennte Formation zu machen!) Im Arlastal, wo 24 große Lärchen und einiger Jungwuchs etwas Schatten spenden, sind sofort und in gleicher Quantitát wie Axaletum auch wieder Rhodoretum, Juniperetum, Arctostaphyletum vorhanden. | Höchste Zwergstrauch- | kleine | aufnahmen | Arven Lärchen | m ü. M. | m ü. M. m ü. M. Muottas Muragl . . . | 2300—2350, Arc. 2400 | 2340, 2360 2350, 2370 Schafberg | 2350—2380 ulig. | 2340, 2360 2350 Albris SW. . | — | 2340—2380 Rosatsch-Surlej . 2350 | 2350—2450 Rosegtal Chalchagn . . | 2450 ul, 2500 Azal. 2350—2450 Chalehagn-Boval . | 2500—2580 Rhod. 2500—2580 Pers-Morteratsch . | 2300—2420 2430, 2480 2380 Pers N.- u. NE.-Hang . | 2400—2509 Azal. 2480, 2490 2410 Heutal SE.-u.S.-Hünge . | 2300 — > NW.-u.W.-Hàángoe | 2330 — Lagalb W. | 2300 (2400 Jun.) — Arlas . | 2300 2280 Nachdem wir gesehen, daß die Zwergstrauchformation in unserem Gebiet so hoch wie Arven und Lärchen vorkommt, führt mich das Vor- stehende zu dem Satz: Das Azaletum und Vaccinietum uliginosi sind dem stärkeren Lichte angepaßte umgewandelte Zwerg- strauchformationen und zeigen uns auch an, wo früher Wald oder Kampfgürtel war. Danach müßte der Waldgürtel früher über den Paß Segangen sein. Vergleichen wir diese durch die Kleinsträucher gewonnene Hypothese mit anderweitigen Tatsachen. 1) Siehe unter Spalierstrauchformation. Hi '116 E. Rübel. In den Torfmooren des Berninapasses fanden J. Braun und ich sub- fossile Arvennüsse und Lärchensamen, also müssen hier auf dem Paß Bäume gelebt haben; auch am Lago della Scala fand Brockmann subfossile Arvennüsse und im Lago della Crocetta beim Berninahospiz sah man nach LrowBaRDii) im 18. Jahrhundert noch Baumstrünke. Überdies fand man beim Straßenbau im Boden Lärchenblöcke und beim Bau des Staudammes (1910) fanden sich zwischen Lago Bianco und Nero in ca. 3 m Tiefe zahl- reiche Baumstämme und Wurzelstócke. Mit einer Alp in der Nähe der Paßseen war im 45. Jahrhundert George Crarp von Samaden belehnt gegen Zahlung eines jährlichen Zinses von vier kaiserlichen Pfunden und zwei Stär Arvenzapfen?). Auch Bet hält den Berninapaß für einen Waldpaß. Rhodoretum ferruginei. (Abb. 22.) Im Gebiet kommt nur Rhododendron ferrugineum vor; hirsutum fehlt dem Kalkgebiet des Piz Alv — Heutal — Piz Tschüffer, obwohl es außerhalb des Gebietes an beiden Enden vorkommt an den Gessi-Hügeln des oberen Puschlav und massenhaft im Schlatteinbachgebiet um den Piz Padella (Samaden — Celerina). Der Größe der Büsche entsprechend, ge- hört die Alpenrose eher zu den hochstämmigen Gebüschen als zu den Zwergsträuchern®), jedoch in den Ansprüchen an Boden usw. gliedert sich dieser Bestandestypus leichter hier ein als bei den ökologisch und physiognomisch stärker davon abweichenden Grünerlen- und Legfóhren- gebüschen. In der folgenden Tabelle (Seite 117) sind 9 verschiedene Bestände zusammengestellt, die folgende Standorte haben: A. Nordostseiten der Geländewellen am Südosthang des Albris ob dem Heutalweg 2220 m. 2. Nordostseiten der Wellen am Pischahang 2200 m. 3. 300 m nordöstlich von 2. 2230 m. 4. Am Tortabach lichtes Rhodoretum wechselnd mit Araletum, Cur- vuletum, Nardetum und Trifolium-Thalii-Beständen 2250— 2270 m. 5. Lärchenwald über den Berninahäusern am Nordostabfall des Munt Pers, 2100 m. 6. Weide der unteren Alp Bondo am Nordosthang des Munt Pers, 2100—2200 m. Der Boden verteilt sich neben einigen großen Lärchen und etwas Lärchen- und Arvenjungwuchs folgendermaßen: A) Das Poschiavinotal 1859. 2) LECHNER 4900. 3) Nach ScunórEn 4904 —8: Gebüsche 1/,—2 m hoch, Zwergsträucher 1/—!/3 m hoch. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. | 2100 m 2200 m | flacher | steiler i Rhodoretum . . | 3 6 3 Myrtilletum . 2 — — 1—4 Juniperetum , e. mI 3 9 1 Vacc. uliginosi (steinig) . . | 4 6 8 Azaletum e’ «| 3 | 2 6 Grasweidemischtypen . . . | 6 | [ 0 117 7. Felsenarvenwald mit 40? Neigung am Westhang des Munt Pers, 2260 m. 8. Alp Morteratsch über der auf der Karte eingezeichneten Sennhütte, Osthang 2500—2580 m. Kleine Arven bei 2500, 2550, 2580 m. 9. Rusellas im Rosegtal 15° NW geneigt, 1830 m. Konstante Akzessorische 6 an Rhododendron ferrugineum. Vaccinium Myrtillus . > uliginosum . Juniperus comm. montana . Deschampsia flexuosa . Leontodon pyrenaicus . . . Empetrum nigrum Cetraria , oes Anthoxantum odoratum . Avena versicolor . Homogyne alpina . Vace. Vitis idaea . . Phyteuma hemisphaericum . Cladonia , Arnica montana Lotus corniculatus Loiseleuria procumbens Festuca Halleri . J Myosotis pyren. alpestris . Potentilla aurea. Gentiana Kochiana . Sempervivum montanum. Silene rupestris. , Sieversia montana, Campanula barbata . Lycopodium Selago . Zahl der Arten an dem betreffen- den Standort . davon Konstante 12, Akzessorische 44 . 10 9 vw oao m OO 35 10 kal e 27 12 ‚ Mittel 19 9 H 118 E. Rübel. In den 9!) Rhodoretum-Aufnahmen, in welchen im ganzen 662) ver- schiedene Arten vorkamen, erwiesen sich 12 als »konstante«, 14 als akzesso- rische Arten?) Die Hälfte der Aufnahmen ist von waldigem Gebiet, die andere Hälfte aus ganz unbewaldetem, was erklärt, daß unter den akzes- sorischen eine Reihe Wiesenpflanzen vorkommen. Es ist wohl gerecht- fertigt, den Bestandestypus in 2 Subtypen zu scheiden: das Rhodoretum silvaticum und das > pratense. Hier will ich nicht weiter darauf eingehen, dazu gehören Untersuchungen in ausgedehnteren Gebieten. Vaccinietum Myrtilli. (Abb. 23.) Diese Assoziation bildet am häufigsten den Unterwuchs im Wald. Ausgedehnte Strecken sind damit bekleidet im dichtesten feuchtesten Wald wie im lichten trockenen; jedoch wo der Wald gerodet ist, tritt all- mählich Vaccinium Myrtillus in den Hintergrund. Die Konstanten des Typus sind außer den hauptsächlich humikolen Arten wie Homogyne, Deschampsia flexuosa usw., das schattenliebende Hieracium murorum und unter den akzessorischen Arten die zierliche Linnaea und Oxalis Acetosella, 4) 9 ist eine zu kleine Zahl, um den Annäherungswerten großes Gewicht zu ver- leihen. 2) Es mag nützlich sein zu späteren Vergleichen, hier alle die beobachteten Arten aufzuzählen: Selaginella selaginoides Calamagrostis villosa Agrostis alpina A. tenella Nardus strieta Carex sempervirens Luzula silvatica L. sudetica Veratrum album Gymnadenia albida Salix spec. ` Alnus viridis Polygonum viviparum Silene vulgaris Anemone alp. sulfurea Ranunculus geraniifolius Biscutella laevigata Rubus idaeus Crepis aurea Fosa pendulina Solidago Virga-aurea Alchemilla glaberrima 1 Hieracium sp. 2 3) Eine größere Zahl Aufnahmen würde wohl Cetraria unter die akzessorischen verschieben. Trifolium badium A Geranium silvaticum 1 Viola calcarata. 1 Laserpitium marg. Gaudini A Ligustieum Mutellina A Calluna vulgaris ! Pyrola minor 1 Gentiana punctata 1 Pedicularis tuberosa 1 Euphrasia minima 1 Plantago alpina 2 Galium asp. anisophyllum 2 Lonicera coerulea 1 Phyteuma betonieifolium A Cirsium spinosissimum A Hypochoeris uniflora 1 Bellidiastrum Michelii 1 1 4 = > 2 c» (D = 22 22 — RI an Engler, Botan. Jahrbiicher. Bd. NLVIT. Taje XVH Zu 5. IIS. Phot. Ganz & Rübel. i 99 ` e e . " \bb. 22. Rhodoretum ferruginei im Wald ob den Berninahäusern. am Nordosthang des Munt Pers bei 2100 m. TEL Ew Phot. Ganz a N Abb 22 M TM . . . O25. Vaecinietum Myrtilli im Wald ob den jerninaháüusern. Verlax von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 119 die bis in den tiefsten Schatten eindringt; ich fand sie bis zu einem Licht- genuß von Lan blühend!) und Blätter bis zu !/jg. Die 16 Myrtilletum- Aufnahmen der Tabelle sind von folgenden Standorten: 1. Wald S. Gian 1720 m. Im Plaun God bei Acla Planta 1740 m. Wald am Nordhang des Muottas Muragl, 2100 m. . Lärchenwald Tolais bei Pontresina am linken Bachufer, 1770 m. Nordosthang des Stazerwaldes, 1800 m. Nordhang des Stazerwaldes ob dem See 1850 m. Crasta da Staz, Kalk, W.-Hang 1960 m. 8. Gleichmäßig gemischter Arvenlärchenwald am Muottas da Celerina, NE., 1850 m. 9. Dichter Walzenarvenwald am Muottas da Celerina, NE., 1870 m. 10. Dasselbe 4920 m. A1. Roseg, Osthang ob der Acla Colani in den Felsen, 2350 m. 12. Roseg, Muot da Cresta, Heide, abgeholzt mit Jungwuchs, 2050 m. 13. Mischwald auf Plattas an der Berninastraße, 2010 m. 14. Lärchwald, NE.-Hang ob den Berninahäusern mit !/; Arven, 2080 m. 15. Lärchwald, etwas höher als 14, 2100—2130 m. 16. Am Diavolezzaweg, wo nebeneinander eine Musterkarte aller Zwerg- strauchtypen vorkommt, nebst einigen Lärchen, 2100 m. Ti C» CU oe C) Vaecinietum Vitis idaeae. Geht man von Pontresina den prachtvollen Schluchtweg im schönen Tais-Wald, so fällt einem auf, daß der größte Teil der Bodenbedeckung dem Heidelbeerbestand angehört. Jedoch um jeden Baum zunächst am Stamm ist ein Kranz von Vaccinium Vitis édaea fast allein herrschend. Zu einem eigentlichen Typus wird es im Plaun God, wo Pinus silvestris engadinensis den Wald bildet; da gibt die Preißelbeere den Ton an, ebenso im Stazerwald, wo ebenfalls Pinus silv. engadinensis vorherrscht. Wenn auch „seltener, so wird hie und da das Vaccinietum Vitis idaeae auch im Lärchen- wald herrschend, wie bei den Aufnahmen 7 und 8 der folgenden Tabelle; im Arvenwald fand ich es sehr ausgeprügt nur auf der Nordseite von S. Gian, wo die Preißelbeere stellenweise den Boden ganz für sich bean- Sprucht; wo die Sonne stärker hinkommt, erscheint Arnica und Calam- agrostis villosa. Die Aufnahmen der folgenden Tabelle sind von 1. S. Gian, Nordseite, 1730 m. 2. 1770 m; 3. 1780 m; 4. 1790 m, aus verschiedenen Teilen des u Pinus engadinensis-Waldes im Plaun God. —_ —. 1) Wiesner fand Oxalis nur bis 1/9 in Tyrol. Der große Unterschied rührt von der großen Gesamtintensität im Engadin her, bei bedecktem Himmel erhöht sich der relative Lichtgenuß sofort auf 1 x9. 190 E. Rübel. | BENE la! PEN , H A AME 6 WM 10 1112 13] 44 15 146 Ze S 1740 2100 1770 1800 1850 1960 18501870 1920 2350 2050 2010. 2080 2120 2100 335 GU m Is (m[mim mm m E mimis Vaccinium Myrtillus . s 1 8/89 7-10] t0 10 10 0 | 0 (8/7 104 10/9 | K > Vitis idaea. | ! Ir d = 38 1411/12/86 14 —,2,/K > uliginsum , | ! 4/12 | 1 — de ! nde Wei 6 10 5, K Rhodod. ferrugineum = -/6,—|2 | 1 |— 31 | II" (2,7 1512, ! (Pinus Cembra) . I 11 143] 9 40 540 10 — ta 3 Jaji KE ‘Larix decidua) . . (9 1|! 10 | 7 | | —| 5 |— 1 | | | 116 | T 8.1 | K i Homogyne alpina. . . ! -|-|-|'| ! KE 1—1 u d d 3 Solidago Virga-aurea . | dl end Af Basel —40— 1| 08)041 1110, 4 —|'|k 5 jLuzula silvatica. . . . | |! à |! -| Ma Bu u Bu miri —— d Be wa * | Hieracium murorum, . |! IT = 14 ———|K = [Juniperus com. montana | ! -- 1 -| ENER ONE | 3/2 I A Melampyrum silvaticum | ! — 1 |— | —| 1 td rg EH 4 — K Calamagrostis villosa I, — 1400 2-7, 1 fl ke 1—1 HAN A jci A Deschampsia flexuosa . 6 — 1 |3 | 1 — ind 1! —|—— 53 (06 13, K Empetrum nigrum EEGENEN ON EWECH ENER, Ranunculus geraniifolius — | 1 | 1 |— — | 4 14 ı 14|1 il 4|—|—| 2 Leontodon pyrenaicus . —1)1|- —|— |- — — MEE 2 414112 Anthoxantum odoratum | 1—1 —— Lug Io E 1 ! E ! Gentiana punctata. | II, -1-/- | A — ı NN u Er u (Picea excelsa) t4 aili — l1 [= =-= == ER Lonicera coerulea . IESEL AER N 11—|—|) 2 2 Linnaea borealis — —-—- D 4 1,33 !'—— — —|— —|K&K 2 Avena versicolor en del Basel end Ell Kent ANE Se — 2 |—|— A 3 Potentilla aurea. . . (It —|— /-/-|- !|—i|—|—|4 u í S | Calluna vulgaris . . I Baal Kae 2| = |=|- —-|—-|—-|— 2|. .|—|—|K < | Sorbus aucuparia . . A bell EE d 1 I EE AE —(—|4. Z | Arnica montana ,. NEEN il A Oxalis Acetosella . (Clinic EROEM EE ——|1! Peucedanum Ostruthium | GEELEN — | 1al | 414—414 —-|- Poa alpina. . 1 1 =|1-/-/)- 11-1] 1 | —-|2 Festuca rubra genuina, —|—-— 1.3 | — I —!_ II. Au —|K Lotus corniculatus —| d'A bd KEE —|— 1 —|— E |— —| A Antennaria diocca. 11-1 —-|1-| — — OU l_!-| _!I_' E Geranium silvaticum. —|— —|— EL I - 1 — -ll A Potentilla Crantzii . HEMMER 1 Ful Il A Pyrola minor. , |— | (Ill li] 1 |a | —l—l— | K (Pinus silv. engadin.) . | 4 | | —|—|-|—|-|—i|—i—|— ——|—|-— |— K Phyteuma betonicifolium ` ! I — 11-11 _ L5 LLLI. 11—|—_ — H Epilobium angustifolium | |— — 1... _ —i— _— 0-4 |— —|— I— — Moose . — — -—-—LLILLLG LIB. 404 — 6l— Cetraria + Cladonia. —————|-— E ll 1 3 P 1 —| 5 | 0| | | | | Artenzahl am Standort 62 48 24 17/22, 14 |1023 2427 10/30 32 49 42 48 — Konstante 47, 13 40 912, 9 | 8s 404 lasl 9 (545 ds ao 401 — Akzessorische 14 9 5 5 3/5 4&4 5 s | 6i 3l 4| ei 8 "n E — + = L. silvatica und L. nemorosa. n = L. nemorosa. f = hier var. fallax. j Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 191 5. Im Stazerwald bei Palüd Chape, 1760 m; Pinus engad.-Wald. 6. Im Stazerwald bei »Choma«, 1800 m; Pinus engad.-Wald. 7. Im Stazerwald unter der Plaun Choma, 1830 m; reiner Lärch- wald. 8. Osthang des Muottas da Celerina, im reinen Lärchwald, 1810 m. 9. Rusellas-Mischwald, 1820 m. | 1 2 | 3 sls le]? | 8 9 |% H 1730 4770 | 4780 1790 | 1760 | 1800 | 1830. 1810 |1820 | £2 | m | m | m m m | m | m (^m m S / ` r ( VacciniumVitisidaea | 10 | 9 4—7 10 | 40 | 10 | 7 | 38 | 8 | K > Mytilus al 6 | 4 413—786 | 3 |3 (3| 9 |K > uliginosum — | 1 1 NEE E (Pinus Cembra) .. | ? 2 2 3 3 NONE K (Larix decidua) . . | 3 2 3 3 | 2 1 10 10 | 5 K (Pinus silv. engad.]. — | 7 6 7 7 7 | - 1 2 $ | Calluna vulgaris. 001,2 H | 3 4 6 Il A $ Hieracium murorum | — |o 003 1 [ 1 [ 10,4 K SV Deschampsia fex. || ı aa a ala 502,1 |K ^ Solidago Virga-auroa' 1 INN 1 | —|— A A A K ~ | Homogyne alpina .| _ [ | 3 — | — 2 A l A K Luzula nemorosa | 1 400040 1 1 =| 3t sj K Melampyrum silv. . | — 1 | [ [ | 1 | — — 1 A K Empetrum nigrum. || 4 — | — | 1 | — | 3 3 — 1 K Linaea borealis. .|0—2| 4 | 4 | & | 14 — | — i — |8 A Pyrola minor . `. e| — la | | il 1 1 3 Festuca rubra gen. | — E004 4 [| 4 E —[—|^4 Calamagrostis villosa | 0—x| — | — 365 — | — 1 K E Juniperus com.mont. | — 11 | —|—|—,|2 — | ! K a Arnica montana . 0—2| 2 afa — | -ı — d — A 2 Avena versicolor, . EE || — | — — — | — A — A 5 Potentilla Crantzii , | — — ll 1. — — | [ 1 — 3 < | Geranium silvaticum| — | -lı il | — | ! 3 œ | Lotus corniculatus, | 4 l ai l=] — | 2 ! 3 Antennaria dioeca NEE NEEN [ 2 | | | | Artenzahl der Aut. | | | | | nahmen o. i5 | 30 ae — engen " | 13 | 21 | 20 49 | 44 | 403 0 In — Onstante 17 | 10 | 16 | 16 146 | 43 | 12 | 12. 13 | 12 | — Akzessorische s| 8 5 | A 3 [ 1i 2] 6| 5 — S= L, silvatica. s Ge Mr veranschaulichen, wie nah der Nebentypus der Preißelbeere Stel PMypus der Heidelbeere steht, habe ich auf den Tabellen die es = beim anderen Typus angegeben: 9 Konstante und 2 Akzessorische a Dies sind im Haupttypus Konstante und 3 Konstante und 2 rische des Neben. gehören als Akzessorische dem Haupttypus an 122 E. Rübel. und auch die übrigen Arten des einen kommen hie und da im anderen vor; im ganzen also eine sehr starke Übereinstimmung in der Pflanzenliste, die uns berechtigt, das nicht so häufige, aber doch sehr deutlich ausgebildete Vaccinietum Vitis idaeae als Nebentypus dem ausgedehnten Myrtilletum unterzuordnen. Callunetum. Der Bestandestypus der Calluna vulgaris, die »Heide« katexochen, wie sie in Norddeutschland in grofler Ausdehnung vorkommt, ist in unserem Gebiet nur vertreten durch das Calluno-Nardetum (siehe Grägxer 1901: Typus der trockeneren Grasheide, Facies Nardus-Heide). Andererseits findet sich Calluna in den anderen Bestandestypen ziemlich häufig vor; in dem Schatten liebenden und feuchteren Myrtilletum nur akzessorisch, ebenso im Juniperetum, im Vaccinzetum | Vitis idaeae hingegen, das den trockneren Wald aufsucht, als Konstante. Einige Beispiele werden die Zusammensetzung des Calluno-Nardetums am besten veranschaulichen. 1. Tolais-Heide am linken Flazbachufer, von der Puntota abwürts, trockener, steiniger Boden. Calluna vulgaris 8 Anthoxantum odoratum. 1 Nardus stricta 4 Avena, versicolor A Hieracium Auricula. 8 Silene rupestris A Antennaria dioeca 8 Trifolium alpinum A Cetrariae 4 Gentiana Kochiana A Cladoniae 4 Vaccinium Vitis idaea us Euphrasia Rostkoviana 4 Veronica bellidioides A Juniperus com. montana 1 Plantago alpina 1 Deschampsia flexuosa 4 2. Ein etwas anderes Bild bietet das vom umgebenden Walde beeinflußte Calluno-Nardetum auf der Waldlichtung Plaun Choma (im Stazerwald). Calluna vulgaris 5 Polygonum viriparum Nardus strieta 9 Potentilla erecta Juniperus com. montana 4 Vaccinium uliginosum Festuca rubra genuina 3 Euphrasia Rostkoviana Luxula vulgaris 2 Campanula Scheuchxeri Plantago alpina 2 Leontodon pyrenaicus Deschampsia flexuosa [ Chrysanthemum Leucanthemum D. caespitosa 1 Die stark vertretene Festuca rubra genuina, die den trockenen lichten Wald liebt, deutet auf das nicht ferne Vaccinietum Vitis idaeae. J. Am Pischahang im Heutal kommt ein kleines, ziemlich reines Callunetum bei 2200 m vor. Calluna vulgaris 10 Anthoxantum odoratum Daphne striata 9 Festuca Halleri Sieversia montana 2 F. ovina duriuscula Arnica montana 2 Avena versicolor Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 123 Poa alpina Trifolium prat. nivale Luzula sudetica Vaccinium Myrtillus Cerastium arv. strietum Phyteuma hemisphaerieum Rosa pendulina Homogyne alpina Lotus corniculatus Leontodon pyrenaicus. Dies ist die Aufnahme des engeren Callunetum; dab es nicht ausge- dehnt ist und Nardus nicht weit entfernt, zeigt die kleine Bestandesüber- sicht des dortigen Hanges: Pischahang, Südost, 2200 m. Nardetum 7 Juniperetum 6 Rhodoretum 4 lokal Ost 7 Callunetum 3 Trifolietum alpini 2 Ein sehr typischer Standort des Calluno-Nardetum sind die »Treien- hügele. Durch den Tritt des Weideviehs wird die Weide vielfach in Hügelreihen geteilt, daß es aussieht, als hätte man zur Veranschaulichung für Topographen die Horizontalkurven ins Gelände eingetragen (nur sind sie nicht wirklich horizontal). Diese 10—40 cm hohen Wellen fallen dem nährstoffarmen Calluno-Nardetum anheim. Ericetum carneae. Erica carnea kommt nur an 2 Stellen des Gebietes vor, dort aber ausgedehnt und in Massen, jedoch nicht so ausschließlich, um den Bestand völlig zu dominieren. Am Westhang des Piz Alv auf Kalk von 2200 bis an den Fuß der Felsen 2330 m: Erica carnea 5 Daphne striata Dryas octopetala 6 Draba aixoides Sesleria coerulea 6 Saxifraga Aixoon Arctostaphylos alpina Soldanella alpina A. Uva ursi Es ist dies also kein eigentliches Ericetum, sondern mehr ein Misch- bestand von Dryasrasen mit Erico-Seslerietum. Das andere Vorkommen liegt auf Urgestein am Nordosthang des Piz Chalchagn auf der Schutthalde Lawiner grande. Auf der oberen baumlosen Hälfte 4950—2020 m ist es ein Gemisch von Erica mit Vaccinium uliginosum und Juniperus; auf dem unteren mit Lärchen bewachsenen Teil tritt Arctostaphylos Uva ursi, Vaccinium Myrtillus und Calluna in größeren Mengen hinzu. . Erica carnea ist also wohl kalkliebend — am Piz Alv gedeiht sie Während Calluna dort fehlt — jedoch nicht kalkfordernd, indem sie hier " der kalkfliehenden Calluna eng verbunden vorkommt. Die beiden rten stehen so dicht beisammen, daß die Äste durcheinander wachsen. 194 E. Rübel. Calamagrostidetum villosae. (Abb. 24.) Calamagrostis villosa (— Halleriana) tritt im Wald, besonders an stei- leren Hängen zu einem Bestand zusammen, der oft zu 99 0/, aus diesem Gras besteht. Den Sommer über bietet sich das Bild der langen nach einer Seite überhängenden Blätter, nur selten unterbrochen durch einen Halm. Man findet daher häufig in der Literatur die Angabe, das Gras sei meistens steril. Im September jedoch ändert sich das Bild vollständig, wenn die Sträucher alle mit roten und schwarzen reifen Beeren behangen sind, da blüht nun unsere Pflanze. Kräftige hohe Halme durchbrechen das wellige Blattdickicht und hängen große dunkelviolette Rispen aus. Man trifft auch sterile Pflanzen, besonders im tiefen Schatten, doch eine groBe Menge kommt zum Blühen. Einer Merkwürdigkeit sei hier gedacht. Mitten in einem halmlosen Bestand sproßten schon im Juli die üppigsten Rispen: Alle die blühenden Pflanzen standen in einem Ameisenhaufen. Der Bestand bevorzugt den Wald, geht aber auch darüber hinaus. Er liebt Nord- und Ostlagen bis zu 40° Neigung. Die konstantesten Be- gleiter sind: Juniperus com. montana Linnaea borealis Deschampsia flexuosa Vaccinium Vitis idaea Sorbus aucuparia Solidago Virga-aurea Rhododendron ferrugineum Homogyne alpina. Es sind alles humusliebende Pflanzen und der physiognomisch zu den Grasfluren gehörige Bestand. hat ökologisch eine sehr nahe Verwandtschaft mit den Beständen der Zwergstrüucher. Drupe sagt schon 18961) darüber: >So- stellt sich diese Formation als ein beachtenswertes Übergangsglied sehr monotonen Charakters auf Urgestein zu den subalpinen Heiden und Krumm- holzbestánden dar.« Einige Beispiele mógen am besten zur Illustration dienen: 1. Am Nordosthang des Muottas da Pontresina bei 1920 m: Pinus Cembra 8 Larix decidua 2 Der Bestand bevorzugt die Orte, wo Arve vorherrscht. Calamagrostis villosa 10 Chaerophyllum hirs. Villarsis Poa pratensis Peucedanum Ostruthium P. Chaixi Pyrola minor Thesium alpinum P. secunda Ranunculus geraniifolius Solidago Virga-aurea Sorbus aucuparia Homogyne alpina Potentilla aurea Hieracium murorum. Geranium silvaticum 2. Am Muottas Muragl, 30° Nordwest geneigt, 2310 m. Bäume stehen keine in der Nähe, der größte Teil des Hanges ist bedeckt von 4) S. 349. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NL VH. Taf. N VII. Zu S. 124. Ke CANA | Phot. Ganz A Rübel. { 9 . . . r . Abb. 24. Calamagrostidetum villosac im Wald beim Languardfall. bei 1870 m. P M GER? Phot. Ganz A Kübel. Arctosta phyletum Uvae ursiam Albrishang ob Montebello bei 2060 m. Abb. 25, Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 125 Vaccinietum uliginosi mit Übergängen zu Trifolietum alpini. Darin stehen etwa 10 m? Calamagrostidetum Vaccinium uliginosum 5—8 Androsace obtusifolia Juniperus com. montana 1 Calamagrostis villosa 8 Agrostis tenella 2 Myosotis pyrenaica Avena versicolor 4 Veronica bellidioides Festuca Halleri 4 Pedicularis tuberosa Silene vulgaris 1 Melampyrum silvaticum Empetrum nigrum [ Solidago Virga-aurea Ligusticum Mutellina [ Homogyne alpina Rhododendron ferrugineum A Chrysanthemum alpinum Loiseleuria procumbens 4 Hieracium spec. => a `~ a c» wë wë ës dazu Cetraria und Cladonia. Außer den als konstant aufgezählten und den Arten, die in den beiden Beispielen vertreten sind, fanden sich noch folgende vereinzelt vor: Botrychium Lunaria Rubus idaeus Polypodium vulgare Viola biflora Dryopteris spin. dilatata Oxalis Acetosella Poa nemoralis Vaccinium Myrtillus Festuca rubra genuina Veronica officinalis Anthoxantum odoratum Galium asp. anisophyllum Luzula silvatica Phyteuma betonicifolium L. nemorosa Campanula Scheuchxeri Veratrum album Arnica montana Silene rupestris Leontodon pyrenaicus Daphne striata Senecio Doronicum Aconitum Napellus Hieracium intybaceum. Euphorbia Cyparissias Juniperetum montanae. Bei diesem Bestand kommt es sehr deutlich zum Ausdruck, daß nicht alles, worin Juniperus vorherrscht, zusammengehörig ist. Die Tabelle zeigt die Zusammenstellung von 19 Aufnahmen, die nur 7 Konstante, aber 24 Akzessorische ergeben. Hat der Typus nur so wenige Konstante oder liegt der Grund für die kleine Zahl anderswo? Und von diesen 7 sind erst nur 4 typisch auch in den nahe verwandten Bestandestypen mnerhalb der Zwergsträucher. Die Juniperus-Bestände lassen sich in 2 Teile zerlegen. Die ersten 8 Standorte der Tabelle können zusammengefaßt werden, sie sind im Wald oder Gebüsch oder wie 6, 7 und 8 auf Teilen 7 oa, die im Mittelalter jedenfalls noch bewaldet waren. Die übrigen der „nahmen sind Juniperus-Bestände der Matten und Weiden, die von den Hoc auchformation hinüberführen, teils zu den Grasfluren, teils zu haben 'staudenfluren. Betrachten wir die erstere Abteilung für sich, SO und Ts eine bedeutend größere Einheitlichkeit, nämlich 19 Konstante che kzessorische, Vergleichen wir mit dem Myrtilletum, mit wel- m die Gesamttabelle nur 4 Konstante gemeinsam hat, so ergeben sich ^ 196 E. Rübel. nun 41 gemeinsame Konstante und 10 weitere gemeinsame » Maßgebende«. Leider vermindern sich bei dieser Teilung die Aufnahmen des einen Typus auf 8, eine Zahl, die zu klein ist, um den Annäherungswerten großes Ge- wicht zu verleihen. Die Höhenverbreitung ist die des Waldes mit seinem Kampfgürtel, die Junipereta steigen also wie die meisten Zwergstrauchtypen bis zur Krüppelgrenze, 2400 m. Südseiten scheinen etwas bevorzugt zu sein, jedoch nur gegenüber anderen Zwergstrauchbestünden, während auf der Weide dies nicht zutrifft. Die 19 Junipereten der Tabelle verteilen sich auf folgende Standorte: A. Lichter Arven-Lürchenwald auf der oberen Chünetta bei Morte- ratsch, Junipereten mit Myrtilleten wechselnd. 2080 m (19. VII. 07). 2. Lichter Arvenmischwald der oberen Chünetta, steiler Osthang 2100 m (24. VIII. 09). 3. Sonniger Südosthang der bewaldeten Wallmoräne vor dem Ber- ninabach-Steilabfall 2030 m (9. VIIT. 09). 4. Gegenüber Nr. 3, Südwesthang des Albris 2050 m, die lichten Partien im Alnetum ausfüllend (11. VII. 09). 5. Nordosthang des Munt Pers, Grenze der »Krüppel«, lokal Ost- hang 40° Neigung, 2430 m (6. VII. 09). 6. Nordosthang des Munt Pers am Diavolezzaweg, zur Bondasker Weide gehörig 2100 m, Musterkarte von Axaletum, Rhodoretum, Gras- weiden, Juniperetum, Myrtilletum, Vaccinietum uliginosi nebst Baum" überresten (5. VIM. 09). 7. Osthang im Arlastal 2300—2200 m, nebeneinander: Elyno-Semperviretum 6 Juniperetum 4 Vace. uliginosi 4 Axaletum 3 Rhodoretum 4 (5. VIII. 09). 8. Piz Lagalb, WNW.-Hang 2300—2200 m. Es folgen verschiedene Lagen im Heutal. 9. Kleine Hügelchen am Heutalweg 2080 m (4. VIII. 09). 10. Etwas weiter als 9 am Hang schwach Süd geneigt, zwischen Agrostis alpina- Matten und Torfmoor von Trichophorum caespitosum 2110 m (2. VIII. 09). 11. Wellenkàmme, wo auf der Karte der Pischaweg markiert ist, 2180 m (2. VIII. 09). 12. Am Pischahang, 2300 m, nebeneinander Juniperetum 7 Nardetum 6 Callunetum 4 Arctostaphyletum 5 SE.-Wellenköpfe Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 127 Festucetum variae 1 Rhodoretum A, lokal E: 6 (7. VIII. 09). 13. Südosthang des Piz 2909, auf den Kanten der Geländewellen (Ost- hang der Welle Trifolietum) 2200 m (4. VIII. 09). 14. Ähnliche Kante etwas weiter hinten im Tal. 15. Steingruppe in der Nähe des Tortabaches 2220 m (4. VIII. 09). 16. FuB des Val Torta, groBer Lauchbestand, 2200 m (2. VIII. 09). 17. Südhang des Piz Tschüffer, Kalk, 25—30° Neigung, Lauchbe- stand, 2300 m (16. VIII. 05) 18. Ausgedehnter Lauchbestand, nicht weit von 17, 2300 m (4. VIII. 09). 19. Tschüfferfuß, südost, Lauchbestand weiter hinten im Tal als 18. 2300 m (4. VIIL 09). Neben den Ähnlichkeiten mit dem Myrtilletum sind auch Unter- schiede in der Flora hervorzuheben. Das Juniperetum nemorale hat häufig, wie aus der Tabelle ersichtlich, Daphne striata, Galium asperum anisophyllum, Arctostaphylos Uva ursi, Arnica, Lotus, Silene rupestris, Campanula barbata, Sieversia montana usw., die im Myrtilletum keine Rolle spielen. Das Juniperetum pastorale ist kein gut in sich geschlossener Typus. Die Tabelle zeigt eine Masse akzessorischer Arten, die also eine Rolle spielen, ohne konstant zu werden. Es kommt dies von der Ver- breitungsart auf den Weiden. Eine Masse Arten der Grasflurtypen dringen ein, da die Standortsbedingungen nicht sehr verschieden sind. Diese »Wacholdergärtchen« haben sich nicht eine so konstante und charakteristi- sche Zusammensetzung zu sichern gewußt wie die Schneetälchen, die auch nur kleine »Gärtchen« in der allgemeinen Weide einnehmen, aber wenig Eindringlinge von den anderen Wiesentypen dulden. Arctostaphyletum Uvae ursi. (Abb. 23.) . Dieser Zwergstrauch bedeckt mit seinem horizontalen Wuchs besonders Südhänge, in der Lage, die auf der Nordseite dann meist Vaccinietum uliginosi trägt, z. B. am Südhang des Schafberg bei der Baumgrenze. Da *5 Sonnigere, trockenere Standorte sind, liegt meist nicht so viel Humus wie bei den verwandten Typen. Es fehlen in der Begleitflora daher auch eme Anzahl der Humuspflanzen der anderen Typen. Die häufigsten in diesem Gesträ uch waren: Juni . en, 7 com. montana Daphne striata An / . . D. oxantum odoratum Galium asp. anisophyllum es ; , champsia flezuosa Leontodon pyrenaicus. Avena versicolor Der Bestand kommt bis ca. 2400 m vor auf Urgestein und Kalk. wll OO 11177117172710017 E. Rübel. IT ELE ELLE ELIT HEIT HEEL E E IG GT d * * * * GOUD unonsn3r] Nd Leude ou&Souiod | * wnasıu wnappdwrg tto tt t to ?nproep xueT | tt 7t * * waqwen snutq | wnıepnwunu wnwəyyur H (coco Baoyıpurad vejnuejoq | * 7 * * Qeqieq einuedur) toc ' fUU]UOUI 9ISIOAOIS ` BIqNI LINIA ` SupäInA wungen uimniojroruojoq vurnojÁug tot "SIITDNA IUJ dk siijjsed[e ‘uad snosoAqy . umnaediara. uinuoSÁAJoq * * * QTUUVjUOUI vOlUJV ` umouisnal9gj uo1puopopouy rr 7 ` steuoiat wm tts "uoZwejiew uini] * * * t * xeueq unridaoser ttt surjsodna euo[ts * ulnoneA[rs unutay " Ssnje[noru1OO snjo'] isan van So[Áudvjsojo1y snoreua1&d uopojuoo'T 01—1| * * * * * SAW < geleed ll ae EHNEN ES ELT I *--|bililili77i--7-*177 III LG **[LLE E IEEE E ITIEITS LE LL ELLE E E LL GI -9-9-4|4ppriimdi7* i77 dio i77 a gll NNN EHNEN LG | g eieiei ee geet Mett dall EH dd db Me gesellt Mell H dell eelst SH ENNEN NNN ELIT H ff leie a a a na a HE En En ==] Ba a BB a a ITIS E 4 17 1| 4 0 Eu SYl-—-- e á- > DÉI Ke Ka ee IT i7 TSI db go db bg gd -I-79-/|Ij7j|i7*ji7777I7 Hb db d gd I7 77I] unsouiGin — e "Goppt SINA UIDIUIQOP A "umjr&gdosrue "deg vunn © * Gainp-Dlu1A oSPpi[os ‘eus ouugdeq ' 10]0IISJƏA TUOAY "esonxo[j eisduiuoso( ?uvjuour ‘Wo snaodiunf H | EPIL oo 29 e|e10jsed uinjeredrun( ejezourou um3eredjunf 128 129 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. IIS 9 LY y 9£ | | 8 | 99811088923 V ehog - SD L* Si Gi | q | azuvrysuoy $9 ei d Li gei | ` epuoqeageyw - 00% Sig V 00% 9€ oor re | ]uezuojy % | mu | % | mm % | genu o[e10jsed unt o[e1ourau "Ont umnjoodiunf "It |L [8 |s |+ js |z on e |" ` oyoswossezyy | sndeg s s |s |9 |9 |t |s |S Je Joris |n 9rle|9r er e ji^ 'ejuejsuoy } — sopef 819 SEE | VW |8 In Gr | € | £6| 6 (ey 06 LH | €& | 99 | ty || ' "^ 'opueqeSgey ) qieurouug orfe [0FLOLIS leur ev | e | 9 nle Lula ig $6 90SMOSSOZ4V vor $419 |S |2 jt |S J£ |a |t jz iy ig Jg lg |L |s lale L ejuvjsuox E] S [SE TE L6 [Ok] 8f VEL VF DEI II II sr] SELSE OVI 7 > * 7 7 ye opueqesSgey WE | L |€6| 66 | SV | LV | V6 | 8V| ýr 68 | VV | € | I | 8€ | 1G. sa| $6 | ^ "^ > uopoeg ure [qezuaj1y | | ll El E EEN a a — | — | — | — . snpyiu snounf m — — — — — — —- — a | — } — — | — — . uinuid[e umnuiaqju?sÁIu-) lb Mes a | — Ir tot ?irednone snqios | - 1-1 -| - | -|-|1 - | - | - | - | _ | —i— |} ıi-|—- * Bsojjla sıIsSOIAJeWweIe) | -!-|- | || /1-|1 |-1-|1-|1 1-11 | - umoo?qÁjur uinio?Jorg l—|—|—!— I=171-|1-|- | -|1-|-|- |} Viii ` ?o[nJ0OO vJOOIUO'T fb ===] — | — | ill) y " — | — * BI90IP VILUUIJUŞ ab ee EECH EHNEN — } —| . eurdje God y u a ad E BE a EH | —|—|—i|—|-— suaJrAIodures am) y y EECHER BEE BEEM NEE ?9)n[ 9[nzn'] NEEN | i íi—j|—|—|—|—i|i—|—i—i|,1|—i—|-— ` umn10]99] uinArAdeduieg " —-ı-|- | -|-|-|-|-|, —|—|—1í; —|— |y 'umjeJopo uMJUrXoyJuy y — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | —| t — ` gmoəsnunp ?UIAO < -— — V — — — — — — V — — 1 — V — — tot Ho[[eH 9?o2njso, — !'-|-19 — lg -|-|1-I|-|-|1-[-|% n — | — Dt Vu} snso1dy —j—|j—|—!—i|—[|v, ifj — | — | — | — | — | — | —] & k * "` snmojunuwro8 snin9unuey —|-ir(l— | t i(—|il—i.:c1—l.:1—1— | —— 9j e | — || > > * * *10yrun sməoyoodíH ll 1} | — | — | — | ln It —:/ ës JE n —|—i-—]|* > mnusjuow uimnara1odureg Lk 9 Sk vk er St kk or 6 8 L 9 | S $ D € l k b 1 Vtanische Jahrbücher. XLVII. Bd. E. Rübel. Beispiel auf Kalk: Crasta da Staz, Arctostaphylos Uva ursi Juniperus com. montana Poa violacea Thesium alpinum Silene vulgaris Kernera saxatilis Saxifraga Aixoon Cotoneaster integerrima Rhamnus pumila Daphne striata Südhang, 30° geneigt, 2000 m. Hippocrepis comosa Lotus corniculatus Laserpitium Siler Satureia alpina Galium asp. anisophyllum Phyteuma orbiculare Campanula cochleariifolia Leontodon pyrenaicus Carduus defloratus Chrysanthemum Leucanthemum Helianthemum nummularium Hieracium spec. Beispiel auf Urgestein: Schafberg, Südhang, 2260 m: Lotus corniculatus Bupleurum stellatum Galium asp. anisophyllum. Arctostaphylos Uva ursi Juniperus com. montana Anthoxantum odoratum Helianthemum alpestre b) Spalierstrauchformation !). (Abb. 26, 27.) Der Standort dieser Formation unterscheidet sich von dem der vor- hergehenden durch trockneren Boden und stürkere Belichtung. In den häufigsten Fällen herrscht hier der Lichtgenuß 14, während z. B. im Myr- tlletum der mittlere Lichtgenuf) 1/,—!/5, ist. Die Grundlage der Assoziationen, die floristische Zusammensetzung bat mir in unserem Gebiet gezeigt, daß eine sehr nahe Verwandtschaft besteht zwischen dem Axaletum, der Assoziation mit leitender und domininierender Loiseleuria (Axalea) procumbens und dem Vaccinietum | uliginosi, der Assoziation mit dominierendem Vaccinium uliginosum. Das Vaccinietum uliginosi erweist sich nach floristisch analytischer Methode dagegen nur entfernt verwandt mit den Vaccinietis Myrtilli und Vitis idaeae und kann nicht mit diesen zusammengenommen werden in einen Bestandestypus » Vaceinietum«?), sondern gehört nach meinen Beobachtungen im Bernina- gebiet zum Azaletum als nahverwandter Bestandestypus, wenn nicht sogar als Nebentypus, wie aus den Tabellen zu ersehen ist. Da nun dieser nahen Verwandtschaft halber Azaletum und Vacei- nietum uliginosi in dieselbe Assoziation gehören, ist der alte Name Spalierstrauchformation, der von der Physiognomie hergenommen ist, bei Einschließung des Bestandes des »Zwergstrauches« Vaccinium uliginosum nicht mehr korrekt, doch belasse ich ihn, bis ein anerkannt besserer, €?T die Ökologie dieser Formation trifft, vorgeschlagen wird. 4) SCHRÖTER 1904/08, S. 68. 2) Siehe BnockMANN 1907, S. 279. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 131 44. Azaletum oder Loiseleurietum procumbentis. (Abb. 26.) Diese Assoziation kommt auf Urgestein vor. Die Höhenverbreitung des Axaletums liegt von 2050—2400 m, an einzelnen Stellen bis 2500 m und zwar dort, wo auch die Baumzwerge so hoch steigen. Es bevorzugt ebene und schwach geneigte Standorte, begnügt sich aber auch mit Hän- gen von 30°. Der Boden ist trocken, humos. Dieser Bestand ist der lichtbedürftigste der Kleinstrauchbestände; die anderen scheinen beim Abholzen des Waldes nach und nach in diesen überzugehen. Die Verände- rung des Standorts durch das Abholzen bedingt eine retrogressive Suc- cession, die im Azxaletum zu endigen scheint. Verfolgen wir den Verlauf an den Nordosthängen von den Berninahäusern gegen den Paß. Im Lär- chenwald über den Berninahäusern herrscht Vaccinium Myrtillus weit vor, daneben Rhodoretum, auch vereinzelt Vaccinietum uliginosi und selbst stellenweise Axaletum (im Wald!). Neben diesem Wald liegen weite Weide- hänge, einzelne Lärchen und Zwergarven weisen auf früheren Wald hin. Über die Typen orientiert folgende kleine Tabelle. Häufigkeitsgrad der Bestände. 3400 m | 2200 m | 2380 m 2400 m 2440 m flach | steil | aM EE SE Azaletum . . . 3 2 6 8 1 | A Vacc. uliginosi . 4 6 " 4 o — steinig | Rhodoretum ` 3 6 3 A H — Juniperetum . 3 2 1 [ 1 — Vace. Myrtilli . 2 N 1—4 — — — Mischgras. . , 6 1 — — — e Curvuletum , . — — — h 5 | 8 art Waldhöhe halten sich die Typen die Wage, im Kampfgürtel T von Alters her mehr Licht, dort überwiegen die lichtliebenden ‚Pen, bis nach der Krüppelgrenze das Curvuletum in sein Recht tritt. Wee Ges Berninapaf zu verschwinden die Bäume und die Schattentypen; m kleinen lichten Lärchhorst bei Arlas tritt noch einmal auf: KRhodoretum 4 Arctostaphyletum 4 Juniperetum 4 Axaletum 4 nebst pre curvula, Dryas und Sesleria coerulea. e Arlas-Cambrenahänge, trocken und baumlos — nur einige alte Strünke Stehen FI noch — gehören dem Axaletum an mit starker Neigung Zur echtentundra . Cetraria und Cladonia rauschen in Massen. Das Axaletum 9* Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. NIX. | | Phot. Rübel. Abb. 26. Detailbild aus einem Loiseleurietum procumbentis ober- halb Berninahäuser bei 2100 m. Abl (Phot, Rühel. Abb, 27 annal 2. D. o ` i Zwische, \aceinietum uliginosi im Muragltal bei 2370 m, Nordhang. man Ds den kurzen, aufrechten Zweigen von Vaccinium uliginosum sieht serie procumbens, die steifen Blätter von Luz ac lutea u. a m. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. 132 E. Rübel. in Blüte gehórt zu den wundervollsten Anblicken und lohnt einen Juni- Besuch in der Gegend. Die Azaletum procumbentis-Aufnahmen der Tabelle stammen von folgenden Standorten: 1. Westhang am 2. Nordhang (ca. Muottas da Pontresina, 20? Neigung, 2500 m. 5?) des Munt Pers bei Punkt 2509 m. Konstante Akzessorische 3. Kampfgürtel des Lürchwaldes am Nordosthang oberhalb Berninahäuser, 2270 m. des Munt Pers 4. Nordosthang des Munt Pers, Weide am Diavolezzaweg, 2090 m (einzelne Lärchen). 9. Am selben Hang wie 4 etwa 4 km weiter, auf ebener Fläche, 2100 m. 6. Am selben Hang wie 4, höher oben 2300—2400 m, die Wellen- erhebungen mit Nordostlage tragen ausgedehnt das Axzaletum, die Mulden mit Ostlage Ahodoretum. | | dora | Ir D dq rp l NEN Stellung! | | | beim IN NEE j4 58,6|7,841|29/|10 Vace. | | | © | [uliginosi Loiseleuria procumbens . | 9 | s | 9 |[7—3,8—4| 10 | 6 | 10| 8 | to MOK) K Vaccinium uliginosum 3 | — | 6 4—6 4 M—3| A A 6 4 "bh K Empetrum nigrum . 2 | 3 4 |5—8/5--8| 4 8 4 | — |1—8| 9K K Juniperus com. montana . 4046 1 2 A A UNE — |SK'! K ) Cetrariae . 1 | 5/5|13|6,8|—/|6|—]|7|sK, K Cladoniae . Na 5 8 2 7 8 — 2 | — 6 8 K K Avena versicolor . | o3 | — | 14 d [ 1 ("ll 1|7K, K Carex curvula . (8 — MELLE 1 1 4|—]|11|7K| A Sesleria disticha . 1 — | 4 — | —| 2? |— 4 — | 4 5K) — Rhododendron ferrugineum IESU i —]— 41—|41|— sA K Chrysanthemum alpinum , C54 l1—1—1—1!. - i E K Vaccinium Myrtillus Innen ll saj K Deschampsia flexuosa. | — | 4 (ENNEN E —|5A| A Polygonum viviparum II u BE | — |— | — | 41141|—4]|41|4A| A Primula hirsuta All. 1 [ —|—|— | 1 — 4 - — KA — » viscosa All. baoa ga .—4|—,|1|]—.—|-|— rA — Homogyne alpina ) -1-1ı!-|- i] ==] 3A K Leontodon pyrenaicus I A | —|— 1 | =|| [3A K Ligusticum Mutellina . ! - 2 | —|—|4 —]—l—l3 A K Luzula lutea. - EE | _ | IEN 3A| A Carex sempervirens 4 ~|- | 1141 |= — | — | —]|— |3A| A Primula integrifolia, | 4 — | —|—|j—|—|— 4 — | 3A| — | | | | | | | | | Total| Mittel Artenzahl . | 31 40 | 16 | 33 | 10 | 48 | 25 | 43 | 44 | 144 | 72 |. 48 Maßgebende. (as 9 a3 aajao 02 | 43 | | s | 02]| 22] 12 Konstante. , . | 314 | 7 8 | 9 6 | 7 3 8 9 7 Akzessorische . 1 & 14 | 7 2 l3 7 | 4 9 4 | 43 5 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 133 7. Nordhánge bei der Alp Bondo, 5—410? Neigung, 2150 m. 8. Sehr ausgedehntes Axaletum südwestlich von Lago Nero und Minor (= pitschen), 5—20° Nordost geneigt, 2230—2300 m (alte abge- hauene Baumstrünke). 9. Westhang des Piz Lagalb 2400 m. 40. Im Heutal am Nordwesthang des Piz Minor, schwach geneigt, 2400 m. Die Zwergsträucher spielen eine große Rolle. Empetrum nigrum tritt oft in Massen auf. Es mischt sich allen Kleinstrauchtypen stark bei, jedoch nicht so, daß es auf größere Strecken und öfter in dem Maß vor- herrschend würde, daß sich ein eigener Typus oder Nebentypus aufstellen ließe. Dem Azaletum ist meist das Curvuletum benachbart, die öko- logischen Bedingungen sind ähnlich (die physiographischen aber verschieden: Höhenlage); wir finden daher auch schon viele Arten des einen häufig im andern. Die Erdflechten nehmen einen starken Anteil. Unser Typus ist der resistenteste gegen die Winterkälte, wir finden ihn häufig an schnee- freien, windgefegten Stellen den Winter ünbeeinträchtigt überdauern. Die Knospen der Loiseleuria, die im Herbst schon in allen Einzelheiten vor- gebildet sind und nicht sehr ausgedehnten Schutz genießen !, erfrieren doch nicht. 15. Vaccinietum uliginosi. (Abb. 27.) Dieser Bestand nimmt ähnliche Standorte ein wie der Haupttypus, jedoch ist er nicht ganz so trockenheitsliebend. Die steinigen Partien sind beliebt, wo Vaccinium uliginosum von der Feuchtigkeit profitieren kann, die durch die Steine geschützt, nicht so rasch verdunstet. Am ausge- dehntesten ist dieser Bestand im Kampfgürtel des Muottas Muragl und des „nafbergs Die Höhenverbreitung ist dieselbe wie beim Azaletum. Es 8t weniger Verwandtschaft zum Curvuletum als das Axaletum, dafür wei ?u den anderen Zwergstrauchtypen, zu denen es überleitet, immer- den "hn doch nüher stehend als jenen. Die Erdflechten sind " onstant wie beim Haupttypus, treten jedoch nicht in derselben assenhaftigkeit auf wie dort. Die Aufnahmen der Tabelle des Vaccinietum uliginosi verteilen auf folgende Standorte: WA, Nordwesthang des Muottas Muragl, 10—20? Neigung, 2300— m. sich " 2. Westhang des Muottas Muragl (1 km südlich der obigen Auf- me) 2280—2200 m. 1) Vgl. Rüsgı, 1908b. 134 E. Rübel. 3. Südwesthang des Muottas Muragl, 2350 m. 1. Nordhang des Schafbergs, 5° geneigt, 2380 m, unten an Block- trümmern anschließend. [| | 1| | Stellung 112 3 405 6 7 s 9 10/14 | 142 ipea | | II mM ——— A —— Vaccinium uliginosum , .| 8 |a 8,6/6|6/8,8 |40 7 | 8,8 "uk K Loiseleuria procumbens «| —|2,2 | 3|3|4|—|— | 3 7 — ij 8K K Empetrum nigrum . | | | 32,4103]|1503]|451|5 4-6 —| K| K Juniperus com. montana .| 3,22 E 2/15 1/3|3,4|1 MKI K Homogyne alpina. E NOR OR AEN 4 4| 048148 | MK] A Cetrariae SESSEL NE 8 10K K 3 |Cladoniae . , ZEE 3,5 1|-)11—,5 11418 10K, K EB Avena versicolor . A 19a I—| AJAA 0—| 4 404g .0—, 14, 9K 8 | Leontodon pyrenaicus. .|— (011——-—|1/2[2]4,14 [2/18 KA nd Rhododendron ferrugineum | 3 I- —- ıl-!4/—-|ıla | — 1 7K A Chrysanthemum alpinum 4 |— — ln NR — li] 7K | A Ligusticum Mutellina . II: 1 —| i =|= REH Androsace obtusifolia . NW I= — jd "K — Anthoxantum odoratum. I 14 — li 4 | i | BEE ck — Myosotis pyren, alpestris. | 4 | Il 4]|14 I=] 1 |I-|- '— —]| 6K | — Vaccinium Myrtillus J= 2> 1 l]a EE i2 2|— 6K A Deschampsia flexuosa . |— —|—j—.—|— 3| 4 | 1 | Ad |— 5A A Polygonum viviparum, — 1 —i|141|—|—1|41412 B A 5A, A Luzula lutea . EN OO Er ii Al A Lotus corniculatus . ll 4 NN NNNM 4 SA! — Senecio carniolicus . |J— 1 = = laila la 1-1 415A! — 2 Festuca Halleri, 119 ui —|—|14 — 5A — $ | Vaccinium Vitis idaea , 141-112 —|2|1 —|2,—|—| A, — 5 J Arctostaphylos Uva ursi, =! E 032 | | 2 | 4A) — $ | Carex curvula . m == s — [4 — 1l 4A E i Veronica bellidioides inn lail l —| MED rA — Phyteumahemisphaericum| . | — I | ll 41414 1 1 | 4A | — Potentilla aurea WË ala D WE pA, _ Gentiana Kochiana |. | L O i Lia nisi ANE Solidago Virga-aurea `. . BE AU E WAN 3A | _ Calluna vulgaris , di TN d dl AN 3A| _ Carex sempervirens, , || _ =|=- 1le 1-11 2 IL 3A| A NENNEN T Artenzabl Total | | | | | | | | | Mittel, % Maßzebends S isana 3320 H 22 36 44 24| 25 | 400 ` ` 115/35 |44 13/19/20 |43 | 44 418.20 12/120, 47 65 Konstante , e, 46 12/15/40 11 12 TENTE 8 43 43 am 1 45 Akzessorische 6 39/627/8|s|g|s 7 a| 9 6 E 5. Westhang des Schafbergs 2330 m. 6. Südw 2350 u üdwesthang des Schafbergs (1 km südlich von 5), 30° geneigt, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 135 7. Nordwesthang des Piz Chalchagn ob der Blais dellas Föglias (einige große Lärchen und Zwergarven) 2300 m. 8. Westhang des Piz Chalchagn, 30? geneigt, 2450 m. 9. Westhang des Munt Pers, gegen den Morteratschgletscher, 30? geneigt, 2300 m. 10. Nordhang des Munt Pers nahe der Berninastraße 2050 m. 41. Am Diavolezzaweg, nordost geneigt, 2100 m. 12. Im Heutal. Nordwesthang zwischen Piz Alv und Piz Minor, 2300 m. 16. Dryadetum octopetalae. Wuchsen alle bisherigen Kleinstrauchtypen auf Urgestein, so kommen wir hier zu einem typischen Kalkbestand. Dryas besiedelt das feine Kalk- geröll und ist der Hauptbefestiger desselben. Nach und nach wird das Geröll von dichtem Spalier dieser Pflanze so gedeckt, daß andere Pflanzen im Dryashumus aufwachsen können. Solche Dryashalden zeigt der Süd- hang des Piz Alv am Eingang ins Val Minor Bestand bildend ca. von 2150—2300 m, ferner das Kalkband der Alp Bondo. Beispiel: Kalkgeróllhalde auf Alp Bondo, feiner gelblicher Schutt, Neigung 30— 1409, Dryasbestand treppenfórmig mit vielen offenen Stellen infolge von Weidgang. Dryas octopetala 8 Helianthemum alpestre Sesleria coerulea Gentiana verna Festuca pumila G. campestris Elyna myosuroides Thymus Serpyllum Carex ornithopoda Euphrasia salisburgensis C. sempervirens Plantago alpina C. capillaris Campanula cochleariifolia C. firma Aster alpinus Polygonum viviparum Bellidiastrum Michelii Gypsophila repens Carduus defloratus Sedum atratum Cirsium spinosissimum Saxifraga Aixoon Carlina acaulis S. aixoides Taraxacum officinale Anthyllis Vulneraria Hieracium dentatum. Daphne striata C. Vegetationstypus der Hochstaudenflur. Formation der Karflur. (Abb. 28, 29.) Die Hochstaudenwiese (Ensrer) oder Karflur (Kerner) verlangt einen feuchten Boden. In niedrigen Stufen findet sie sich häufig im Wald m Mulden, oft in Reinkulturen von Petasites oder Epilobium angustifolium. In unserem trockenen Gebiet hält sie sich an die Nähe von Bachrinnen oder Quellen. Es gibt Übergänge zu Quellfluren, jedoch verlangt die 136 E. Rübel. Karllur viel mehr Humus und weicht daher in typischer Ausbildung doch sehr wesentlich von den Quellfluren ab. Düngung verträgt der Bestand ziemlich gut, daher besteht eine bedeutende Verwandtschaft zur Lágertlur. Diese üppige Hochstaudengesellschaft steigt im Gebiet durchschnittlich bis 2300 m, vereinzelt aber noch viel höher: 2500 m am Südwesthang des Muottas Muragl, 2600 m auf Isla Persa. Der Hauptbestandteil ist meist Peucedanum Ostruthium und man kann danach die Ausbildungsart be- zeichnen als 17. Ostruthietum. Von 44 Aufnahmen solcher Bestände von 1850— 2500 m erwiesen sich die folgenden Arten als Maßgebende !): Konstante: Durchschnittliche Durchschnittliche Häufigkeit Häufigkeit Peucedanum Ostruthium 4—10 Aconitum Napellus IA Veratrum album d Geranium. silvatieum 1—6 Rumex arifolius 1—3 Akzessorische: Deschampsia caespitosa 1—5 Gentiana lutea 1 Calamagrostis villosa 4 Myosotis pyrenaica 1 Urtica dioeca A Lonicera coerulea L Silene vulgaris 1—4 Valeriana officinalis 1 Ranunculus aconitifolius 1—2 Solidago Virga-aurea A Trollius europaeus 1 Adenostyles tomentosa hybrida 1—5 Polemonium coeruleum 4 Senecio Doronicum 1 Rubus idaeus 1—3 S. Fuchsii 1—3 Epilobium angustifolium [ Cirsium spinosissimum 1—3 1) Vereinzelt kamen noch vor: Dryopteris spinulosa D. Filiz mas Juniperus eom. montana Phleum alpinum Poa pratensis P. alpina Festuca violacea Luzula silvatica L. spadicea Lilium Martagon Allium Victorialis Aconitum variegatum A. Lycoctonum Caltha palustris Ranunculus acer R. geraniifolius Cardamine amara Thalictrum aquilegifolium Saxifraga stellaris Rosa pendulina Alchemilla vulgaris ` A. glaberrima Gymnadenia conopsea Sieversia montana Thesium alpinum Rubus saxatilis Polygonum viviparum Rumex alpinus Chenopodium Bonus Henricus Sorbus aucuparia Fragaria vesca Silene nutans Stellaria nemorum Trifolium prat. nivale Euphorbia Cyparissias Ligustieum Mutellina Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII Taf. XX. Zu $8. 136. - | à S9 H Phot. Rubel. [970] P D . .. Abb. 28. Karflur am Tschierva weg bei 2090 m. Dominierend Peucedanum Ostruthium, beigesellt Adenostyles tomentosa, Lonicera coerulea, Rubus idaeus. H | Phot. Schröter A Kübel. Karflur im Rosegtal bei Margum Misaun bei 2255 m. Abb. 29, Adenostyles dominiert, Aconitum. Cirsium spinnosissimum cte. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 137 Hie und da kommen andere Arten zum Vorherrschen, ohne daf die allgemeine floristische Zusammensetzung stark verándert würde, man kann also von Nebentypen sprechen. Es sind dies im Gebiet Bestände mit do- minierender Adenostyles oder Geranium silvaticum u. a. Formation der Läger. (Abb. 30, 34.) Die »Läger« sind die überdüngten Stellen, wo das Vieh regelmäßig »lagert« oder auch steht und wo daher viel Dünger fällt. Eine Gemein- schaft stickstoffliebender Kräuter und Gräser findet man um jede Senn- hütte. Die meisten sind giftig oder enthalten sonst dem Vieh nicht zu- sagende Stoffe oder sind so mastig, daß sie das Vieh nicht frißt. Es werden dadurch die nahrungsreichsten Stellen völlig wertlos. SrEBLER u. Schröter!) stellten diese Läger als Nebentypus zum Poa alpina-Typus der Fettmatten. Brockmann macht aus den Lägern eine eigene Formation im Vegetationstypus der Hochstaudenflur, welchem Vorschlag sich Scuröter?) auch angeschlossen hat, da die Flora die Läger physiognomisch enger mit der Hochstaudenflur verbinde. Diese Läger zerfallen aber physio- gnomisch in zwei ganz verschiedene Teile: 1. Das Rasenläger, wie ich es nennen möchte, das physiognomisch zu den Wiesen gehört. 2. Das Stauden- läger (als kürzerer Ausdruck für Hochstaudenläger), das physiognomisch zu den Hochstaudenfluren zu rechnen ist, ökologisch jedoch ganz in die Nähe des Rasenlägers gehört). 418. Staudenläger. Die Maßgebenden des Staudenlägers sind: Chaerophyllum hirs. Villarsii Phyteuma betonicifolium Laserpitium Panax Campanula rapunculoides Gentiana bavarica C. Scheuchxeri G. punctata Adenostyles Alliariae Satureia. alpina Petasites niveus Lamium album Bellidiastrum Michelii Galeopsis Ladanum Achillea Millefolium P runella vulgaris Cirsium heterophyllum Rhinantus subalpinus Chrysanthemum Leucanthemum Pedicularis verticillata Taraxacum officinale P. foliosa Hieracium murorum Veronica Chamaedrys H. intybaceum 1) 1893, S. 203, 3) 1904/08, S. 503. dichten. TADUEIUN, der die Láger unter Hochstaudenflur einreiht, verweist die en WO er si 9Ppiche von Poa annua var. supina oder von Poa alpinas unter die Wiesen. Sie aber auch nicht bespricht. 138 E. Rübel. Konstante Akzessorische Rumex alpinus Urtica dioeca R. arifolius Ranunculus acer Chenopodium Bonus Henricus Capsella Bursa pastoris Aconitum Napellus Peucedanum Ostruthium Cardamine amara Adenostyles Alliariae Cirsium spinosissimum Jede Art kann vorherrschend werden. Die nassesten Partien nehmen Cardamine amara ein, die fettesten die Rumices. Die Läger sind bei uns jedoch nicht so ausgedehnt wie anderwärts, man kennt hier daher auch nicht wie in anderen Bündnertälern die Rumexläger-Kultur zur Gewinnung von Schweinefutter. Eine typische Lägerpflanze fehlt unserem Gebiet voll- ständig !): Senecio alpinus, welcher anderwärts z. B. bei Novai am Vereina- paB manche Are Landes bedeckt. Auch die hierher gehórige Mentha sil- vestris fehlt dem Gebiet. Senecio Fuchs und nemorensis kommen hie und da vor, jedoch weniger direkt bei den Sennhütten im dicksten Läger als vielmehr für sich allein in kleinen Beständen etwas von der Hütte ent- fernt, sie lieben schwächere Düngung und bilden so einen Übergang zu den düngerlosen Karfluren, in denen sie auch vorkommen. Vereinzelt finden wir im Staudenläger noch Phleum alpinum Deschampsia caespitosa an nassen Stellen Veratrum album Polemonium coeruleum Gentiana punctata Myosotis pyrenaica Lamium album Urtica urens Galeopsis Ladanum Stellaria nemorum G. Tetrahit St. media Chrysanthemum Leucanthemum Melandrium dioecum Achillea Millefolium. Alchemillae diversae Beispiel: Staudenläger bei der Alphütte Misaun (Abbildung 30). Aconitum Napellus ^ 10 Peucedanum Ostruthium 2 ou amine amara. 2—8 Deschampsia caespitosa rstum spinosissimum 3 Chenopodium Bonus Henricus Stellaria nemorum 2—4 Taraxacum officinale Adenostyles Alliariae 2 Senecio nemorensis Urtica dioeca 2 Poa alpina Lamium album 2 P. annua. 19. Rasenláger. Um die Sennhütte herum haben wir eine schon von weitem in der Lan Farbe. Es sind dies fast re Sehr ausgeprägt z. B. n weichen Grasteppich, der sich dschaft abhebt durch seine frische hellgrüne . ine Bestände von Poa annua var. supina. ist dies bei Alp Surovél. Über diesen Teppich führt ) o " 1 Dem Puschlav und den Bergünerstócken nach Grisch 4907 ebenfalls. Engler, Botan. Jahrbücher. Bå. XLVII. af. XXI. Zu 5. 135. M Phot, Rübel. Abb. 30. Hochstauden-Läger bei der Alp Misaun, 2005 m, im Rosegtal. Aconitum. Napellus vorherrschend. Phot. Kübel. A 9 M . ` OR bb. 31, Detailbild aus einem Rasen-Lüger im Muragltal bei 2350 m Doa annua mit Cerastium errastiordes in voller Blüte. Verlag von Wilhelm. Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 139 der Weg zur Fuorcla Surlej und daß wir es wirklich mit »Läger« zu tun haben, erfuhr ich aufs deutlichste, als ich einmal nachts — es war sehr dunkel, der Mond noch nicht aufgegangen — zur Fuorcla hinaufstieg. Der gute Weg mündet in diese Faxwiese (Fax = Poa annua) und plötzlich war kein Weiterkommen, denn helle Punkte, die wir für Wegandeutungen hielten, erwiesen sich alle als Kühe, die hier dicht »gelagert« auf diesem Rasenlüger die Nacht verbringen. Die Maßgebenden des Rasenlügers in unserem Gebiet sind: Konstante Akzessorische Poa annua v. supina Poa pratensis P. alpina Deschampsia caespitosa Phleum alpinum Gagea fistulosa Chenopodium Bonus Henricus Polygonum aviculare Cerastium cerastioides Capsella Bursa pastoris Taraxacum officinale. Potentilla aurea Alchemilla vulgaris s. 1. A. glaberrima Trifolium repens Veronica serpyllifolia. Der Haupttypus ist das hellgrüne Faxläger, das oft fast ganz rein aus Poa annua besteht!) Der regelmäßigste Begleiter ist Cerastium cerastioides. Diese Pflanze ist sonst hauptsächlich als typische Schnee- tälchenpflanze bekannt und nicht als Lägerpflanze?2). Es rührt das davon her, daß die alpinen Studien meist Juli- und August-Studien sind. In dieser Zeit blüht Cerastium cerastioides wohl noch in den Schneetälchen, da diese überhaupt spät zur Entwicklung kommen wegen der ökologischen Bedingungen, aber auch wegen der Höhenlage, jedoch in den Höhen der Sennhütten blüht diese Pflanze im Juni. Die weißen Sterne geben im hellgrünen Fax ein sehr hübsches Bild (siehe Abb. 31), doch nach der Blüte sind die schmalen Triebe im dichten Teppich fast. nicht mehr zu finden3. Ähnlich verhielt sich auch der Frühblüher Gagea fistulosa. Beispiel: Das Làger der Abbildung 31 im Muragltal bei 2380 m. Poa annua 8 Ligustieum Mutellina 4 P. alpina n Myosotis pyrenaica 4 Cerastium cerastioides 6 Cirsium spinosissimum 1 Chenopodium Bonus Henricus 4 Taraxacum officinale A Ranunculus geraniifolius A 4) Vgl. Bestandesanalyse von ScunórER (im Ldw. Jahrb. Bd. I. S. 425), wo in Quadratfuß eines solchen Rasens auf der Fürstenalp zu 99,90/, aus diesem Gras bestand. 2) Brunıes 4905 gibt auch »Läger« an. 3) Nach OSTENFELD (mündl. Mitt.) zählt Cerastium cerastioides auch im Norden zu den Lägerpflanzen. 140 E. Rübel. 20. Nebentypus: Poa alpina-Läger. Wo Poa annua zurücktritt, wird Poa alpina vorherrschend. Wie bei Besprechung der kultivierten Fettmatten !) ausgeführt, deutet das Vorherrschen von Poa alpina nicht einen bestimmten Typus an, sondern in vielen Typen kann diese anpassungsfähige Art die Oberhand gewinnen. Wenn auch das äußere Ansehen dieses Bestandes mit einem der kultivierten Fettmatten viel Ähnlichkeit hat, zeigt doch die floristische Zusammensetzung große Verschiedenheiten an maßgebenden Arten 2. Beispiel: Alp Stretta im Heutal 2415 m. Poa alpina 10 Cerastium cerastioides 1—5 P. annua A Alchemilla glaberrima 1—10 Phleum alpinum 1 Trifolium. repens 3 Chenopodium Bonus Henricus 4 Taraxacum officinale 2 Eine ganz ähnliche Flora zeigen auch die Geilstellen der Weide. Über das Verhältnis der Lägerbestände von Poa annua zu Poa alpina schreibt Grisca®): »Wohl auf allen relativ jungen oder Jedes Jahr benutzten Lagerplätzen herrscht das Romeyengras (Poa alpına) vor. Nach und nach, wenn der gefallene Dünger stark verrottet und der Boden allzu überdüngt ist, muß das Alpenrispengras (Poa alpina) weichen und dem Faxrasen (Poa annua supina) oder mit diesem oft vikarisierenden, mastigen Pflanzen wie Rumex alpinus, Aconitum Napellus, Urtica dioeca u. a. m. Platz machen, D. Vegetationstypus der Grasflur. Formationsgruppe der Wiesen. Bewirtschaftung der Matten und Weiden. In früheren Zeiten wurde im Engadin noch Getreide gepflanzt. Doch hat die neuere Wirtschaftsentwicklung diese Kultur unrentabel gemacht und so werden die alten Äcker als Fettmatten bewirtschaftet. Man kann diese alten Äcker in der Landschaft noch erkennen an der Terassierung des Geländes. Pontresina pflanzte über dem Unterdorf am SW-Hang des Schaf- berges Gerste und Kartoffeln. An deren Stelle befinden sich nun auch Fettwiesen!). Die Fettwiesen werden gedüngt, aber nicht bewüssert. Dies im Gegen- satz zu den tieferen Lagen im Puschlav, wo nach Bröckmann (1907 S. 323) die Bewässerung eine so große Rolle spielt, daß der Wasserzulauf den 1) Siehe S. 449. 2) vgl. S. 144 und 445, 3) Grisch 1907, S, 57. 4) GiEBEL 4876 schreibt: Gerstenfelder, das eine noch Kartoffelfeld war da, wogegen i Getreidebau an den sonnigen H »Ackerbau fehlt im Pontresinertal; nur zwei kleine grün, wurden am 43, Sept. gemäht, auch ein kleines im Inntal schon bei Samaden und der Umgegend viel angen getrieben wird.« Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 141 Wiesenbesitzern nach Stunde und Minute zugemessen ist, jedoch auch dort werden nur die Wiesen der Kulturstufe allgemein, die der Montanstufe meist, die der Alpen selten bewüssert. Auf den Muraglwiesen wurde in früheren Jahren durch 2 Graben bewässert, schon längere Zeit aber nicht mehr. Die natürliche Bewässerung genügt in unserem Gebiet trotz der geringen Niederschläge !). Im Tal befinden sich einige Meyereien, rom. »Acla«, so auf Samadener Gebiet am Muottas Muragl am Nordfuß die Acla Chuoz (oder Acla Niggli), am Westfuß eine andere bei 1750 m, in der Nähe des letzteren auf Pon- tresiner Gebiet die Acla Stiffler. Gehen wir zu den Alpweiden über und zuerst zu denen der Gemeinde Pontresina. Die Gemeinde benutzt für sich Morteratsch und Heutal. Was auf der Karte als Alp nova und Alp veglia bezeichnet ist, bildet zusammen nur eine Alp, die die Gemeinde als Unterstafel benutzt. Dazu gehört die rauhe Alp Morteratsch am Osthang des Chalchagn, die aber schon lüngere Zeit nicht mehr benutzt wird ihrer Wildheit wegen. Den Oberstafel bildet für die Pontresiner das Heulal. Bei 2124 m am Heutaleingang stehen die Alphütten (auf der Karte »Alp da Pontresina«). Früher waren dort 2 AL pen, die untere jedoch ist nur noch Ruine. Bei dieser Alp sind noch einige Fettmatten. Es ist dies in unserem Gebiet die einzige Alp, zu der noch Mähwiesen gehören, während im Puschlav zu den Monti alpivi oder ^Alpi« immer eine Fettwiese gehört. 2/, des Düngers der Alp da Pon- tresina wird auf die Weide ausgebracht und !/; auf die Fettmatten. Als Weide für diese Alp dient die ganze linke Seite des Heutales, also die Nordabhänge von Piz Alv und Minor, während die schönen Süd- und Süd- osthalden von Albris, Pischa, Tschüffer, Chatscheder gemäht werden. Der wildere obere Teil des Heutales wird beidufrig als Galtviehweide benutzt, zugehörig zu den Hütten bei 2415 m. Die Alp Languard wird von der Gemeinde Pontresina verpachtet. Das ganze Val Languard dient als Weide, am Ausgang bei 2220 m stehen die Alphütten. Dazu gehört als Schafalp auf dem gegenüberliegenden Berges- hang der Muottas da Pontresina. Merkwürdige Alpverhältnisse herrschen im oberen Teil des Berninatales. Im 45. und 46. Jahrhundert kaufte die Gemeinde Bondo im Bergel um geringen Preis den großen Alpkomplex, danach Alpe di Bondo oder Alpe di Bregaglia genannt, zu der Val Arlas, Val Minor usw. gehört. Terri- torial der Gemeinde Pontresina gehörend, ist von diesem großen Teil die Gemeinde Bondo Eigentümerin. Das Gebiet haben die Bondasker m zwei Alpen getrennt. Die untere Alp bestoßen sie selber. Die Hütten befinden sich, wo auf der Karte 9113 steht. Als Weidegebiet gehört dazu der NE-Hang des Munt Pers vom Bächlein, das bei den Bernina- 1) Siehe S, 32. 142 E. Rübel. häusern in den Berninabach mündet bis an den niedrigen Höhenzug im im Rücken der Alphütten, sowie das ganze Val Minor. Die obere Alp, deren Hütten auf der anderen Seite des niedrigen Höhenzuges, des »Kalk- bandes der Alp Bondo« liegen, haben die Bondasker verpachtet. Die Kühe dieser oberen rauheren Alp weiden im Val Arlas und an den Seen bis an die Gemeindegrenze, die sich durch den Piano di Cambrena zieht, das Galtvieh auf den Halden des Piz Lagalb, mit Vorliebe in der hohen Mulde des Westhanges 2370—2640 m. Auf dem Südosthang des Piz Lagalb grenzt am Bächlein diese Bondasker Alp an die Pastura di Lagalb, die einzige von den Puschlavern als Gemeindealp bestoßene. Ehemals bestießen die Pontresiner den SW-Hang des Schafberges als Schafalp, doch wurden dort große Aufforstungen vorgenommen, zu deren Schutz mit Weiden aufgehört wurde. Gehen wir über zu den Samadener-Alpen unseres Gebietes. Da ist vor allem die Alp Muragl; der Unterstafel bei 2120 m, der Oberstafel bei bei 2436 m, eine der höchsten Alphütten der Alpen überhaupt. Bei 2360 m im Val Muragl befinden sich noch Hütten, die jedoch ohne Käsereibetrieb mehr als »Schermen«, Schutz gegen das Wetter benutzt werden. Zu Samaden gehört ferner der größte Tell des Rosegtales mit einer ganzen Reihe Alpen. Die erste, Alp prüma beweidet das linke Bachufer, die zweite, Alp seguonda, das rechte. Weiter hinten im Tal auf dem Tal- boden des Gletscherendes liegt die Alp Misaun, welche auch die Tschierva- hänge weit hinauf beweidet (bei 2255 m die kleine Schutzhütte Margun Misaun). An den Osthalden des Tales liegen in der Höhe noch 3 Alpen: am Corvatsch die Alp Ota (Hütten bei 2254 m); in den Halden der Fuorcla Surle) die Alp Surovél (2263 m) und in den wilden Hängen des Rosatsch die Alp Sass nair. Mit merkwürdiger Sicherheit bewegen sich die so schwer- fällig aussehenden Kühe auf diesen oft sehr steilen Halden, nur selten stürzt en Tun kam ich dazu, wie ein Tier bei der Alp Sass nair zu m hes liegen "OMM über die steilen Felsen und erst unweit des geblieben, die Knochen Dee Fan "P fast 200 m. Die Haut war gan? fühlte sich an wie sut arunter jedoch fürchterlich zerschlagen. Der Kopf it kleinem Geröll erfüllt statt der Schädelknochen. | Phänologie. v Finem ganz enormen Farbenwechsel sind die Fettwiesen im Laufe der egetationsperiode unterworfen. Betrachten wir z. B. die Muraglwiesen. Kaum ist der Schnee weggeschmolzen, so erscheinen die Wiesen wieder ganz weiß überschneit von lauter Crocusblüten. Dies ist Mitte bis Ende Ende "i ve vergen das Weil und macht einem frischen Grün Platz. ains A T le Fettwiesen noch grün sind, leuchten die trockenen 1906 schi ensiv hellgelb von Viola tricolor alpestris. Am 20. Jun! schimmerte die ganze Wiese hell- bis dunkelgelb. Den dunkeln Ton Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 143 gaben die Massen von Taraxacum an, an weniger feuchten Stellen Ranun- culus acer, überall durchsetzt von der helleren Nüance der Viola tricolor alpestris. Mitten durch die Wiese ziehen 50—80 cm breite, weiße Streifen. Es sind die durchquerenden Bächlein, die vollständig zugewachsen sind von üppig blühender Cardamine amara. Trockene Hänge wechseln auch in gelb und weiß, dort herrscht Ranunculus acer mil Cerastium arvense strictum. Am 94. Juni 1906 waren die starken weißen Linien der Cardamine amara bereits verschwunden (1909 schon am 24. Juni. Das Gelb läßt auch nach, die Wiesen werden wieder für kurze Zeit grün, um in den ersten Tagen des Juli in tiefes Braunschwarz überzugehen, von den dun- keln Ähren der Festuca rubra fallax erzeugt. Gegen Mitte Juli wird dieses wiederum verdeckt durch die goldbraun schimmernden Ähren des Trisetum flavescens, stellenweise mit hellerem Glanz, verursacht durch Avena pubes- cens. Die feuchteren Depressionen erscheinen schwarz von Knospen der Agrostis tenuis, um bald in den wunderbar feinen braunen Schleier über- zugehen, den diese Rispen bilden. Um den 20. Juli beginnt die Heuernte, die braunwogenden Wiesen werden wieder grün mit einem Stich ins gelb- liche bis sie wiederum als weiße Schneefläche erscheinen. (Die schlechte Witterung des Jahres 1909 ließ Agrostis tenuis vor der Heuernte gar nicht zum Blühen kommen, trotzdem begann diese am 20. Juli, da die übrigen Gräser blühten und besonders wegen der Blätter von Polygonum Bistorta. Diese verdorren bald und machen dann das Heu, in dem sie massenhaft vorkommen, fast wertlos.) Bei den Berninahäusern wurde der Ton am 24. Juni 1906 angegeben durch Caltha palustris in den feuchten Partien, Trollius europaeus in den trockenen, daneben auch Ranunculus. Die Alpenmatten des Heutals sind um diese Zeit vollkommen lila von Primula farinosa, stellenweise auch intensiv violett von Viola calcarata. a) Formation der Fettwiese. (Abb. 32, 33.) Die gedüngten Fettmatten unseres Gebietes liegen in den Hóhen von 1700—2420 m. Diese relativ geringen Höhenunterschiede bringen es mit sich, daß eine große Gleichförmigkeit der Bestandestypen herrscht, es ist der in den Alpen weit verbreitete Typus des Trisetetums flavescentis, M M ausgedehntesten vorkommt mit seinen Nebentypen. Aus 84 Auf- men dieser Fettmatten lassen sich die folgenden Typen herausschälen: Poetum alpinae dazu de Alum flavescentis ebentypen Agrostidetum tenuis (— vulgaris) Festucetum rubrae fallacis. 144 E. Rübel. Botrychium Lunaria . Anthoxantum odoratum. Phleum alpinum . . Agrostis tenuis. Holcus lanatus Deschampsia caespitosa . Trisetum flavescens Avena pubescens. » versicolor. . . Briza media. . . Dactylis glomerata . . . Cynosurus cristatus Poa violacea. » bulbosa. . > alpina . . . . > trivialis. . . . » pratensis . . Festuca rubra fallax . . . Bromus hordeaceus Lolium perenne . . . . . . . Luzula campestris (incl. sud.) . Crocus albiflorus!) , . . Colchicum autumnalei).. , Ornithogalum umbellatum. Rumex arifolius . Polygonum viviparum > Bistorta Silene vulgaris, . , Melandrium dioecum . . . Cerastium caespitosum . H arvense strictum . Arenaria serpyllifolia . Ranunculus bulbosus . > acer. . Caltha palustris , Thlaspi alpestre Salisii , Potentilla aurea , . Alchemilla vulgaris (s. 1.) Sanguisorba officinalis . 1) Eine eigen | Trise- | Agrosti- | Festu- | | tetum detum cetum | BEN l — — 30A 10 8 — 95 85K — 79K 100 K 40A 47A 60 K — 4100 K 92 K 60 K 58K | 60K 70 K a | — — | 40 — _ 5 16 -— d 46 46 30A | 79K 60K | 10 .| — — j| nk 5 K 30A | 79K 15K 100K 26 A 49A 30 A 100 K 42 A 10 34A 25 A — 400 K 75 50K 58K 50K 20 341 A 35 A 20 = — 10 .| 400K | 400K 70K | 5 | 33A — |O UA 16 40A | 5 — WW | 68K 50K 40A | ^ 42A 60 K 50K 100 K 40 A 100 K 60K 60K 40 A Puschlaver Trise- tetum 44 ÀA 38A 100 K 36 A 36 A 69 K 31A 56K 48 56K 50K artige Stellung nehmen Crocus und Colchicum ein: sie bedecken, der eine im Frühling alle, der andere im Herbst bis 4800 m, die Wiesen in Massen, 8°- hóren überall zu den Konstanten, bei den Hauptaufnahmen im Sommer ist nur hier und da eine Kapsel anzutreffen der Liste angeführt ohne A en, be in ‚ Sie spielen nun gar keine Rolle. Ich habe sie darum ! ussetzen einer » Zahl. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII Taf. NNI Zu S. 144. Phot. Ganz & Rübel. Abb. 32. Fettwiese in »Muragl« bei 1750 m. Vorherrschend Trisetum fla- vescens und Polygonum Bistorta. (22. Juli 1910. Piz Morteratsch Piz Y Muragl Piz Y Albris Munt Y Pers Piz H Chalehagn Jj e Fin D . mE v R Lef T D ; 35 Phot. Ganz A Rübel. ) . | ` . -Ontresinertal von Samaden aus geschen. Die große Ebene. besteht zum großen Teil aus Fettmatten, zum kleineren aus Weide vom Typus des Trifolietum repentis. Abb. 33, | "TN Champ: lampagna, Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 145 p | | , | Trise- | Agrosti- | Festu- | Pusch- | tetum detum cetum | Poetum Trisetetum «EZ % © % % | % Trifolium pratense . | 95K 100K 50K 40A 100 K > alpinum . . . . . . . | 5 — — 40A — > repens. | 90K 68 K 30A — 75 K .» badium ....... 84K 85K 80 K — — Lotus corniculatus . . . . . . 5 8 — — 31 A Vicia Cracca f. . . | 87 50K 40A 40A — Lathyrus pratensis . | 34 25 A 10 — — Viola tricolor alpestris . | 16 8 10 A0 A 69K Carum Cari . 2. 2222200. | 16 25 — — 56K Pimpinella major. . . . . . .. | — — — — 56K Ligusticum Mutellina . . . . . .| S3K 34 A 40 A 40A — Heracleum Sphondylium | —- — — — 69K Gentiana nivalis . | 31 A 25 A A0 A 40A — » bavarica . | 8 — 40A — ^ campestris | 364A 16 A0 A 20 — Myosotis pyrenaica. . . . . . . | 37A 34A 10 40 A 25A Salvia pratensis `... — — — — 82K Veronica Chamaedrys . . . . .| 37A 34 A 40 — _ > arvensis . . . . . . . | -— — — — 75 K Euphrasiae . e.c... MA 60 K 10 40A — Rhinanthus Alectorolophus . . . | — — — — 25 A ^ — Crista Galli. 22.2.0 46 25 A — — — Pedicularis verticillata . . . . .| 31A 16 10 60K — Plantago media . . 2.2.2.2... — — — — 25A ^ lanceolata |= — 10 — 50K Galium àsp. anisophyllum. 37AÀ 34 A 40 A 60K — Phyteuma orbiculare . 42A 34A 20 40A _ > betonicifolium . 10 8 — — 44 A Campanula Scheuchzeri . 90 K 50K 50K 40A 19 ^ rotundifolia . — — — — 56 K Bellis perennis . 2... o-— — — — 254 Erigeron vuan... 1 8 — WA | — Achillea Millefolium. `..." 38K 16 20 — 78K Chrysanthemum Leucanthemum . | 52K 25A | 30A 20 69K Centaurea dubia . — — | — — 50K Leontodon autumnalis — 34 A 20 20 — CH hispidus. . 26 A — — — 75 K Tragopogon prat, orientalis . 42A 16 wa — — Taraxacum offic. vulgare.. , , | 90K 60 K 30 A 80 K 69 K Crepis aurea ATA 16 — WA — Anzahl der konst > | - 2essorischen en und ak- 20K 20K | 9K AK ! 26 K Typus, . ' en von jedem (48A 16A | 164A | 30A ER) l | | | | | | E Botanische Jahrbücher. XLVII. pq. 10 146 E. Rübel. Diese sind häufig stark ausgesprochen, häufig gehen sie ineinander über. Zur Feststellung der typischen floristischen Zusammensetzung sind immer nur die extremen Aufnahmen in der Tabelle berücksichtigt. Oft kommen auch noch andere Pflanzen zum Dominieren, diese abgeleiteten Einzelbestinde kommen bei den nächstverwandten Typen zur Erwähnung. Die Assoziationen der Fettmatten gehören zu denen, die Swrrn!) »sub- stituierte Assoziationen« nennt: solche, die ihr Vorkommen dem Ein- griff des Menschen verdanken. Die Tabelle gibt einen Überblick über die maßgebenden Arten der Fett- matten unseres Gebietes und zum Vergleich auch über diejenigen des Puschlav nach Brockmans. Das Gewicht der Zahlen ist folgendes: 19 Aufnahmen mit stark vorherrschendem Trisetum flavescens von 1700—2100 m ü. M. lieferten die Prozentzahlen dieser Kolonne, 12 Aufnahmen Agrostidetum von 4700—2050 m die der zweiten, 10 Aufnahmen Festucetum von 1700— 2050 m die der dritten und 5 Aufnahmen Poetum von 2090—2120 m die der vierten Kolonne, während aus dem Puschlav 46 Aufnahmen von 500—1970 m vorlagen. Die durchschnittlich tiefere Lage der Puschlaver Wiesen läßt eine ganze Anzahl Arten zu den Maßgebenden steigen, die unserem gleichmäßig hohen Gebiete überhaupt fehlen oder doch nur noch vereinzelt vorkommen; vergleiche z. B. Salvia pratensis, Veronica arven- sis, Lolium perenne, Heracleum Sphondylium, Holcus lanatus usw. Andere Arten aber zeigen einen Wechsel, der nicht in der Höhe bedingt ist. Vor allem ist hier Polygonum Bistorta zu nennen; im Puschlav »feuchte Wiesen, nicht häufig, aber wenn vorhanden, meist herdenweise in kleinen reinen Beständen«, dagegen im Engadin tonangebend in allen Fettmatten. Zur Blütezeit lassen die kanonenputzerartigen hochgestreckten Blütenstände alle Wiesen rosa erscheinen (siehe Abb. 32), an fetteren Stellen kaum et- was anderes neben sich aufkommen lassend, an mageren selber auch magerer auftretend und manch anderer Pflanze Raum gebend?). i Sanguisorba officinalis, die sich im Puschlav an Sümpfe und feuchte Wiesen hält und nicht unter den Maßgebenden der Fettwiesen erscheint, wird in unserem nicht ganz so trockenen Klima Konstante des feuchten Agrostidetum tenuis, auch noch des trockenen Festucetum rubrae fallacis und nahezu in dem fetten Trisetetum und Poetum. Anderer- seits wird Vicia Cracca für sonnige Wiesen und Acker, aber nicht maß- gebend in Feltwiesen angegeben, die bei uns Akzessorische bis Konstante wird. Ahnliches zeigt sich bei Ligusticum Mutellina Tragopogon, Ga- lium usw.?) ? j* 1) W. G. Bumm 1905. 2) Siehe auch weiter unten. 3) Für weiteres vgl. die Tabelle. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 147 21. Trisetetum flavescentis. (Abb. 32.) Wohl die Hälfte der Wiesen gehört hieher. Es sind besonders die mäßig fetten Partien, wo Trisetum flavescens zum Vorherrschen kommt und der Matte einen goldigen Ton verleiht zur Zeit der Blüte, Mitte Juli, kurz vor der Heuernte, die in Pontresina meist um den 20. Juli beginnt. Zuerst werden die sonnigen Muraglwiesen gemäht, in Samaden die heißen Hänge des Padella, später kommen die flachen Partien an die Reihe, die meist feuchter und weniger reich sind, Anfang August folgen dann die höheren Lagen bei den Berninahäusern 2050 m. Einer wirtschaftlichen Besonderheit sei hier noch Erwähnung getan. Das nasse Jahr 1909 ließ die Flora 3—4 Wochen später erblühen als die trocknen vorhergehenden Jahre und doch wurde die Heuernte am selben Tage be- gonnen. Trisetum, das sonst dem Verblühen nahe ist, war kaum aufge- blüht und erst Agrostis tenuis (— vulgaris), die sonst zur Heuerntezeit in den frischeren Wiesenpartien durch massiges Auftreten einen Schleier von seinen feinen Rispen ausbreitet, erschien 1909 als dicke, schwarze Flecken, die noch dicht zusammengezogenen Rispen hatten erst bis zu halber Höhe ihres Wachstums die Knospen gestreckt und doch wurde schon gemäht. Dies beruht darauf, daß trotz Regen und Schnee Polygonum Bistorta schon in voller Entwicklung war und dieses gibt die Zeit zum Mähen an, denn wartet man noch, so verdorren zuerst und sehr rasch die mastigen Blätter dieser Pflanze und werden wertlos, und da sie einen großen Prozentsatz des Heues ausmachen, ist es notwendig, das Verblühen dieser Pflanze nicht abzuwarten. Häufig geht das Trisetetum an fetten Stellen in einen Bestand von 99 "jo Polygonum Bistorta über. In 9 Aufnahmen solcher Bestände fand ich als Konstante d. h. 5 mal oder öfter nur noch — und spärlich — Trisetum flavescens, Phleum alpinum, Rumex arifolius und Alchemilla vulgaris s. l. Alle anderen Arten sind durch die üppige Konkurrenz erstickt. In der Trisetumwiese notierte ich vereinzelt außer den Arten der Tabelle noch : Agrostis alba Trifolium. alpinum Festuca ovina T. prat. nivale Poa annua Geranium silvaticum Carex nigra Chaerefolium silvestre Juncus Jaequini Chaerophyllum hirs. Villarsii Veratrum album Gentiana verna Lilium Martagon G. punctata Allium oleraceum G. Kochiana Rumex alpinus Lamium album Chenopodium Bonus Henricus Thymus Serpyllum rollius europaeus Veronica serpyllifolia ardamine pratensis Pedicularis Kerneri 10* 148 E. Rübel. Plantago montana Phyteuma scaposum P. serpentina Leontodon pyrenaicus. im ganzen 81 Arten. Wo früher die Äcker von Pontresina standen (1800—1900 m), wechseln nun die dafür abgeflachten Terrassen mit steileren Hängen. Die flachen Partien werden von Trisetetum und Agrostidetum eingenommen, die ohne sichtbaren Grund mit einander abwechseln. Daneben sind diese Wiesen von großer Farbenpracht, da Rotklee, Weißklee (Trif. rep.) und Leontodon hispidus nebst Campanula Scheuchxeri in großer Menge und Üppigkeit ein Gewebe von äußerster Buntheit erglänzen lassen. In der Nähe der Häuser von Pontresina bietet sich ein aus der Ebene bekanntes Bild: die Anthriscus- Wiese (Chaerefolium silvestre). Diese Pflanze, ein Freund der flüssigen Düngung, die man hier sonst nicht kennt, hat eine Wiese eingenommen, die unterhalb einer Metzgerei liegt, aus der ihr Jauche zufließt. Zunächst unten am Haus steht ein Reinbestand von Ru- mer drifolius, hangabwärts nimmt Rumex immer mehr ab und wird durch Polygonum Bistorta ersetzt. Aufnahme dieser Wiese bei 1780 m: Trisetum flavescens å Ranunculus acer A Poa pr atensis A Alchemilla vulgaris 1 Deschampsia caespitosa 4 Trifolium pratense 4 Dactylis glomerata 1 T. repens 1 Phleum pratense [ Ohaerefolium silvestre 8 Chenopodium Bonus Henricus 4 Lamium album A Rumex arifolius 9—0 Achillea Millefolium A P olygonum Bistorta 0—7 Chrysanthemum Leucanthemum 2 Melandrium dioecum 2 Taraxacum off. vulgare 6—8 Cerastium caespitosum 4 Ein gleicher Bestand findet sich auch oberhalb der Straße, wo kein Haus darüber ist, wohl aber die Häuser sonst nahe. Vereinzelte Anthris- cusstauden (Ohaerefolium silvestre) findet man auch in der Champagna und oberhalb Pontresina in den Fettmatten bis zur Punt Rantumas, während die Pflanze den Fettmatten des Puschlavs völlig fehlt. | 22. Nebenlypus: Agrostidetum tenuis. Dieser Nebentypus unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung nicht sehr stark vom Haupttypus, für den Wechsel in der Wiese läßt sich auch häufig kein Grund sehen. Im allgemeinen sind die wenn auch noch s0 schwachen Mulden von Agrostis besetzt, wo der Boden frischer oder auch pur etwas weniger stark gedüngt ist. Es findet diese Beobachtung ihre Be- stätigung in dem nur akzessorischen Vorkommen der Düngerpflanze umer arifolius, die im Trisetetum eine 100 prozentige Konstante bildet, auch Tragopogon wird seltener, hi 1 a ingegen dringt die f iokeitsli 'alth p lustris öfter ei 8 ) Beg ingt die feuchtigkeitsliebende C 4) Vgl. Tabelle S, 444, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 149 Außer den Pflanzenarten der Tabelle kommen vereinzelt noch in diesem Nebentypus vor: Poa annua Hypericum maculatum Lilium Martagon Gentiana tenella Trollius europaeus Primula farinosa Potentilla Gaudini Parnassia palustris Trifolium montanum Veronica serpyllifolia Chaerefolium silvestre Leontodon pyrenaicus. Geranium silvaticum im ganzen nur 65 Arten. 33. Nebentypus: Festucetum rubrae fallacis. Blickt man im Juni über die großen Muraglwiesen.oder die weite Champagna, so heben sich groDe Rasenflüchen dunkelbraun ab. Diese etwa !/; der Wiesen einnehmenden Strecken erhalten ihre Färbung von Festuca rubra fallax, die schon Anfang Juni zu blühen beginnt, während man große Mühe hat, auch nur kleine sprießende Hälmchen von Trisetum oder gar Agrostis zu finden. Untersucht man die Stellen genauer, so sind es immer die Bodenerhebungen und wenn sie auch nur wenige cm betragen, die von diesem Bestand bedeckt sind. Weniger Wasser als bei Agrosti- detum und weniger Dünger als bei Trisetetum läßt dieses genügsame Gras, dem wir in vielen anderen Formationen wieder begegnen, herrschend werden. Die anspruchsvolleren Arten der Fettmatte verschwinden oder werden wenigstens viel seltener, vergleiche z. B. auf der Tabelle Rumex arifolius, Melandrium dioecum usw., das Fehlen des düngerliebenden Phleum alpinum, der nässeliebenden Deschampsia caespitosa, und das nur noch akzessorische Auftreten von Taraxacum. Außer den Arten der Tabelle kamen vereinzelt noch die folgenden vor: Carex atrata Helianthemum nummularium Thesium alpinum Gentiana verna Sedum acre Lamium album Arabis Halleri Thymus Serpyllum A. alpestris Veronica serpyllifolia Potentilla Gaudini V. fruticans Oxytropis campestris Plantago serpentina. im ganzen 61 Arten. An ähnlichen Standorten wie Festuca rubra fallax wird vereinzelt auch Arena pubescens vorherrschend oder auch Trifolium badium. 24. Poetum alpinae-Assoziation der Fettmattenformation. Poa alpina ist ein Formationsubiquist. Wir begegnen diesem Gras In den meisten Formationen, in den Fettmatten, Frisch- und Trockenwiesen, auf den Zwergstrauchheiden, auf Lägern, in Hochstaudenfluren und dann Wieder erklimmt sie als Schuttpflanze die höchsten Gipfel. An verschiedenen 150 E. Rübel. Orten kann sie dominierend werden, so daß die Bezeichnung: Poa alpina- Bestand noch nicht viel für den Typus aussagt. Mehr als bei den meisten anderen ist die ganze Florenliste nótig. Diese zeigt von derjenigen des Trisetetums einen bedeutenden Unterschied, während Agrostidetum tenuis und Festucetum rubrae fallacis nur geringe Differenzen aufwiesen. Ich erachte die floristische Verschiedenheit dieses Poetum als hinreichend, um einen eigenen Bestandestypus daraus zu machen und nicht bloB einen Nebentypus des Trisetetum, wie es Brockmann für das Puschlav als richtig erachtet!). Dieses Poetum bildet die Ablösung des Trisetetum in höheren Lagen. Der Tri- setum-Typus ist wie wir sahen alleinherrschend bis 2050 m und noch ver- einzelt bei 2400 m, während Poa alpina-Typus vorherrscht in den Fett- matten Tigels der unteren Alp da Pontresina (Ruine) 2090 m, der eigentlichen Alp da Pontresina 2420 m, ferner den Fettmatten von Cur- tinatsch 2100 m, südlich und nördlich der Berninastraße, östlich und westlich des Paravicinihauses. Bei all diesen Wiesen ist Poa alpina stark vorherrschend und gibt der ganzen Matte zur Blütezeit einen dunkelbraun- violetten Ton. Die maßgebenden nebst einigen anderen Arten sind aus der Tabelle S. 144—145 zu ersehen, außerdem kamen noch vor: Nardus stricta Polemonium coeruleum Sesleria coerulea (gegen den Piz Alv hin Trifolium alpinum klingt die anliegende Matte in ein Primula farinosa Seslerietum aus) Gentiana verna Carex atrata Veronica bellidioides Trollius europaeus Scabiosa lucida Ranunculus geraniifolius Leontodon pyrenaicus. im ganzen 54 Arten. b) Formation der Frischwiese. Schneetälchen. (Abb. 34, 35, 36, 37.) Die Standorte dieser besonders auf Urgestein ungemein typischen und konstanten Pflanzengemeinschaft sind die Wege des Schmelzwassers und des Regens. Im Frühling bleibt dort der Schnee lange liegen, daher der durch Oswirp Heer eingeführte Name „Schneetälchene. Es sind nicht große gleichmäßige Flächen, die diese Vegetation deckt, es sind in unserem Gebiet immer nur relativ kleine Stellen. Ist im großen die Land- schaft von Curvuletum bedeckt, so finden wir in den kleinen Mulden, auf ebenen Flächen, besonders auf Nord- und verwandten Seiten, die nicht 50 stark besonnt sind, die Schneetälchen eingestreut. Zum größten Teil sind es spätblühende Pflanzen, da Ja der Frühsommer noch unter Schnee oder 1) STEBLE CHRÖ ) ; EBLER U. SCHRÖTER (1892) stellten schon den Bestandestypus der Poa alpina auf, damals allerdings die Lä . die Läger noch dazuzä i Ó mE später auch abgetrennt hat. "ii die Sonnen, selber (1901 | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 151 unter kaltem Schmelzwasser zugebracht wird. Erst im August!) treten die Blüten auf unter dem frischen Grün; die der Arenaria biflora meist erst im September. Die Flora hat eine gewisse Verwandtschaft mit Fettmatten und Rasenlägern. Das Wasser, welches Detritus aller Art mit sich führt, der Schnee, der viel organische Stoffe mit der Zeit beherbergt, sie lassen diese düngenden Stoffe in diesen Mulden liegen. In Cerastium cerastioides sehen wir eine Konstante des Rasenlägers, die auch im Schneetälchen von Bedeutung ist, das düngerliebende Taraxacum ist auch häufig. Brockmann fand?) bei Schneetälchenpflanzen Einrichtungen, die sie unbenetzbar machen, so daß sie nach Ablauf des Wassers, das sie lange und oft bedeckt, gleich wieder trocken und zur Assimilation bereit dastehen. Vegetative Vermehrung ist häufig, woraus oft Reinbestände einer einzelnen Art resultieren. Auf Urgestein ist der Bestandestypus sehr ausgeprägt und zerfällt deutlich in eine Reihe Subtypen. Schneetälchen auf Urgestein. 48 Schneetälchenaufnahmen ergaben folgendes Häufigkeitsbild: 4t mal. Gnaphalium supinum 16mal Sedum alpestre 43> Salic herbacea 15 > Anthelia julacea v. clavuligera?) 34> Chrysanthemum alpinum 14 » Sibbaldia procumbens 31» Polytrichum 13 » Cerastium cerastioides 27 » Poa alpina 22 fruct. 5 vivip. 9» Carex Lachenali? 35» Cardamine alpina 8» Polygonum viviparum 35» Taraxacum off. alpinum 6» Gentiana bav. imbricata 24> Soldanella pusilla 5> Cerastium pedunculatum A> Luxula spadicea 5> Euphrasia minima 90» Veronica alpina 5» Carez curvula 19» Arenaria biflora 4 » Agrostis rupestris 17> Ligusticum Mutellina 4 » Leontodon pyrenaicus. 16> Alchemilla pentaphyllea Die Reihenfolge der Häufigkeit gibt jedoch nicht die Bedeutung der einzelnen Art an, zu diesem Zweck müssen die Aufnahmen gruppiert E Eine Reihe Arten konnen tonangebend werden, einen Nebentypus ilden: (Anthelia julacea v. clavuligera) Alchemilla pentaphyllea Polytrichum spec. div. Ligusticum Mutellina Salix herbacea Gnaphalium supinum. Sibbaldia procumbens Diskussion der Liste. ` Anthelia bildet meist den Untergrund, doch ist bei dichter Über- Wachsung oft nicht mehr zu entscheiden, ob sie anfangs vorhanden war — 1) Im kalten Sommer 4910 fand ich die Schneefälchen der Pastura di Lagalb 3770 m am 2, August noch von altem Schnee bedeckt. 3) l. e. S. 337. 3| Synonym mit Anthelia Juratxkana (Limpr.) Spruce in ScHRÖTER 1904—1908, 6. 152 E. Rübel, oder nicht. Sie vergeht, wenn die in ihr wurzelnden Pflanzen die Ober- hand erhalten haben. In den Polytricheten ist sie noch am öftesten zu sehen. Polytrichum kommt in ganz reinem Bestand oder mit nur wenigen Beimengungen vor. Es gehört noch konstant zu den Saliceten, aber nicht mehr zum Alchemilletum. Salir herbacea kommt ebenfalls und häufig in quadratmetergroßen Reinbeständen vor, findet sich auch als Konstante der anderen Typen. Gnaphalium supinum ist charakteristisch für alle Typen des Schnee- tälchens. Chrysanthemum alpinum Konstante aller Typen und Formations- ubiquist. Cardamine alpina ist in hohem Maße Charakterpflanze der Schnee- tälchen, besonders der Polytricheten und Saliceten. Soldanella pusilla, Konstante im Salix- und Alchemillarasen, meidet den Polytrichumteppich. Luzula spadicea bildet selber einen nah verwandten Frisch wiesentypus und dringt auch häufig ins Schneetälchen, relativ am seltensten in den Polgtrichumteppich. Tararacum off. alpinum ist an vielen Orten zu Hause. Veronica alpina charakteristisch für Schneetälchen jeder Art. Poa alpina Formationsubiquist. Arenaria biflora ist sehr charakteristisch für Schneetälchen und hier besonders für den Polytrichumteppich, während sie sich selten in den anderen Typen findet. Ligustieum Mutellina, in verschiedenen Formationen zu Hause, kann auch hier selbst zum Vorherrschen kommen, wird auch Konstante im Alchemilletum, meidet aber den Goldhaarmoosteppich. Sedum alpestre, überall gern eingestreut. i Cerastium cerastioides, eine bekannte Charakterpflanze des Schnee- tälchens, scheint hier besonders die Anhäufung organischer Substanz zu schätzen, denn konstanter als hier fanden wir es auf den Rasenlägern. Im Salixrasen und Alchemilletum ziemlich stark ver teppich durch Cerasti . -erastium pedunculatum (= filiforme) vertreten. Es wäre interes- sant z ; ; . | zu untersuchen, ob sich diese Scheidung für größere Gebiete konstant erwiese. breitet, wird es im Moos- Sibbaldia procumbens ist ziemlich charakteristisch für Schneetälchen, fehlt jedoch häufig. Carex Lachenalii (— ; . " i ! (= lagopina) steigt häufig aus den unter den Schnee- "in liegenden Sümpfen hinauf, ich fand sie aber auch drin, wenn weit l . M d A kein Sumpf in der Nühe war. Moosteppich nimmt selbst die sten Stellen der Mulden ein, so daß kein Sumpf mehr Platz findet. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 153 Polygonum viviparum und Gentiana bav. imbricata sind Eindringlinge aus der Umgebung. Die häufigsten Typen des Gebietes (siehe Abb. 34, 35, 36) sind das Polytrichetum, das Salicetum herbaceae und das Alchemilletum pentaphylleae. Bevor ich zur Besprechung der einzelnen Nebentypen gehe, möge eine Liste folgen über die Verteilung der vorkommenden Arten auf die Typen. | Polyt Salic. | Alch. | 42 Aufn. | 48 Aufn. | 19 Aufn. Anthelia julacea v. clavuligera | 3A 3 2 Polytrichum sp. div. 12 K 9K A A Salix herbacea . . . . . | 8 K 48 K $S K Alchemilla pentaphyllea . | A 3 12 K Gnaphalium supinum . | 40K 45 K 9K Chrysanthemum alpinum . | 7K 43 K 7K Cardamine alpina. . . . . | TK 40 K A A Soldanella pusilla. | 04 AK sK Luzula spadicea . . . . . | 84A 9K 6 K Taraxacum off. alpinum. . | 4A 9 K 5A Veronica alpina 0] 5A 8 A 4 A Poa alpina. . . . . . . . | 5A 7A 5A Arenaria biflora | 9K 4 [ Ligusticum Mutellina . | — TA 6 K Sedum alpestre. . 3A 8 A 4 Cerastium cerastioides. 2 6A 3 A C. pedunculatum . 4 A A | — Sibbaldia procumbens . | 2 4 | 2 Carex Lachenalii . . . . . | — 5A | 3A Polygonum viviparum. | — 3 | 3A Gentiana bav. imbricata. . | 3A 1 | — 95. Anthelietum. Es ist dies eigentlich nicht als ein Typus anzusprechen, sondern mehr als Grundlage für die anderen. Auf feuchtem Boden, Schwemmland, ruhenden Feinschutt siedelt sich dieser Vegetationspionier als wulstige Polster an. Diese Polster haben graue Fürbung, die von einem Pilz- eg herrührt. Das ganze macht von weitem den Eindruck von weicher rde. Auf diesen Polstern gedeihen die Schneetälchenpflanzen gut. Anthelia kommt im Gebiet von 2230—2955 m bestandbildend vor. Beispiele: In dem Sandboden der alten Berninastraße (seit ca. 40 Jahren außer Benutzung) auf dem Cambrenadelta. Anthelia Überzug bildend Agrostis rupestris Bryum Salir herbacea Webera Silene acaulis Stereocaulon Arenaria biflora Polytriehu m Cardamine resedifolia 154 E. Rübel. Sedum alpestre Ligusticum Mutellina Sibbaldia procumbens Euphrasia minima Potentilla aurea Veronica bellidioides Trifolium prat. nivale Plantago alpina T. pallescens Phyteuma hemisphaericum T. badium Gnaphalium supinum T. alpinum Chrysanthemum alpinum Lotus corniculatus Senecio carniolicus. Dieser Mischbestand auf dem offenen Boden ist trotz der Anthelia noch nicht zu den Schneetülchen zu rechnen. Das hóchste Vorkommen findet sich bei 2955 m in einer flachen Mulde nahe dem Gipfel (2962 m) des Piz Lagalb. Anthelia julacea clav. 10 Saxifraga asp. bryoides Polytrichum H Gentiana bav. imbricata Poa alpina Chrysanthemum alpinum Minuartia sedoides Musei et Lichenes, u. a. Cetraria. Die Aufnahme als solche gehört zur Schuttflur, ist jedoch hier bei Behandlung der Anthelia von Interesse. 26. Polytrichetum. (Abb. 34.) Dieser weit verbreitete Typus, den KrnwkR!) schon beschreibt, ist in unserem Gebiet ziemlich häufig, kommt aber hier nicht zu der Entwicklung, wie an manchen anderen Orten der Alpen. Als wir?) einst von Lavin auf den Vereinapaß stiegen und den letzten steilen Hang überwunden hatten, breitete sich auf der Nordseite plötzlich ein riesiger dunkelgrüner, schwel- lender, leuchtender Moosteppich vor uns aus. 50 m unter der Paßhöhe liegt eine ausgedehnte Hochfläche bei 2600 m, die ganz von Polytrichum bedeckt ist. Es sind ca. 5000 Aren von Moos bedeckt, das der Gegend auch den Namen Miesbüden (Mies, Miesch — Moos) eingetragen hat. Das Bernina- gebiet zeigt nur Moos-Schneetülehen von 4 —10 m?, Es sind immer die tiefsten und flachsten Stellen der Mulden, die von diesem Typus einge- nommen werden, darüber folgen Salix herbacea-Rasen, offene Antheliaböden, die Rundhöckerköpfe sind dann von Curvuletum besetzt. Uber den Moosteppich spinnen die langen Ausläufer der Arenaria bi- flora ein feines Netz (siehe Abb. 34) und besetzen im September das dunkle Grün des Mooses mit weißen Sternen. Es ist dies die speziellste Leitpflanze in diesem Nebentypus; andere Schneetälchenpflanzen fehlen hier dagegen ganz oder häufig, wie die Tabelle zeigt. Die Höhenverbreitung geht von 2440—2900 m. Es ist der Neben- 4) KERNER 4863, S. 270. 2) ScunórEns botanische Polytechnikerexkursion Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. XXII. Zu S. 154. l. vübe Phot. ! « M : * 947 Abb. 34. Schneetälchen auf Pastura di Lagalb bei 2470 m Polytrichetum. Arenaria biflora spinnt darüber hin (von oben gesehen). PTR Te i iam uc D a di Ir ~ . . "EDI . Abb. 35. Sehneetälchen auf Pastura di Lagalb bei 2440 m Salicetum herbaceae (von oben gesehen). Verlag von Wilhelm Engelmann in Leip ig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 155 typus, der die größte Höhe erreicht. Die tieferen Lagen sind flach, in den höheren Lagen verträgt er auch größere Neigung. Der höchste beobachtete Standort eines typischen Moos-Schneetälchens liegt auf der Trovatweide am Persgletscher, wo sich bei 2900 m am 30° steilen Westhang zwischen Gneisgeröll eine mit Anthelia überwachsene erdige Stelle befindet: Polytrichum 10 Alchemilla pentaphyllea Arenaria biflora Veronica alpina Cerastium cerastioides Gentiana bar. imbricata Cardamine alpina Gnaphalium supinum, Sedum alpestre drum herum fanden sich: Salix herbacea Taraxacum off. alpinum Luxula spadicea Sibbaldia procumbens in der weiteren Umgebung Curvuletum und Schuttflora. 97. Salicetum herbaceae. (Abb. 33.) Dies ist im Gebiet die häufigste Ausbildungsart des Schneetälchens. Häufig bildet diese Holzpflanze ganz allein die »Wiese«. Ein bis mehrere Quadratmeter können überzogen sein davon ohne jeden andern Wuchs. Doch meist siedeln sich dazwischen die übrigen Bekannten an und dann ist dieser Rasen viel weniger ausschließlich als Polytrichetum und Alche- milletum. Es hat nach der Tabelle 8 Konstante und 6 Akzessorische, von den Konstanten sind 5 (= 63/,) gemeinsam mit dem Polytrichetum, 5 (= 63°/,) mit dem Alchemilletum, während diese beiden unter sich nur 3 (= 380) gemeinsam haben, von denen erst noch 4 (Chrys. alp.) ein Formationsubiquist ist. Salicetum herbaceae scheint nicht so viel Feuchtig- keit zu benötigen, wie die beiden anderen Typen, indem es an Stellen, wo zonenweise die verschiedenen Ausbildungsarten miteinander vorkommen, die oberen Partien einnimmt, dem Curvuletum am nächsten. Dieser Krautweidenbestand geht im Gebiet von 9390— 2760 m, etwas weniger typisch ist er auch schon bei 2220 m ausgebildet. Beispiele: 1. Tiefstes Vorkommen am Damm beim Lago nero 2220 m. Salix herbacea 90 Du Gnaphalium supinum Cerastium cerastioides Taraxacum off. alpinum Ligustieum Mutellina Durchsetzt. ist das Schneetälchen von Poa annua supina und Deschampsia caespitosa, 2. Diavolezzahang ob den Berninahäusern, lokal 5° Nord ge- neigt, ausgedehnt, 2320 m. Salix herbacea 10 Alchemilla pentaphyllea A Ligustieum Mutellina 4 Soldanella pusilla 1 Polytrichum [ Veronica. alpina A Poa alpina 1 Gnaphalium supinum 4 Luxula spadicea A Chrysanthemum alpinum 1 Polygonum viriparum A Taraxacum off. alpinum A Cardamine alpina A 3. Pastura di Lagalb 2440 m, vollständig ebene Stelle: Salix herbacea 10 Cardamine alpina A Potytrichum 2 Sedum alpestre 1 Nardus stricta sol. Soldanella pusilla 2 Poa alpina 1 Gnaphalium supinum 2 Luzula spadicea A Chrysanthemum alpinum A Cerastium cerastioides 2 Taraxacum of. alpinum 1 Die Pastura di Lagalb bildet ein Dorado für Schneetälchenstudien, nebeneinander sind alle Ausbildungsarten vom Sand mit spärlichem Anthelia- Anflug bis zu den dichtesten Teppichen von Polytrichum oder Salix oder Alchemilla vorhanden. i. Höchste notierte Aufnahme. Flache Partie am Südosthang des Piz Lagalb, 2760 m Salix herbacea 10 Ligustieum Mutellina A Polytrichum sexangulare?) 2 Gnaphalium supinum 2 Luxula spadicea 1 Chrysanthemum alpinum A Sedum alpestre 1 Das ausgedehnteste Schneetälchen, das aus 99?/, Salix herbacea be- steht, fand ich am Lagalb bei 2610 m, es ist 10 m lang und 4 m breit, also 40 m? dichte Salir herbacea. 28. Alchemilletum pentaphylleac. (Abb. 36.) | Die Alchemilla pentaphyllea kommt häufig als Reinbestand vor und mit geringen Beimengungen, besonders fehlt oft Cardamine alpina, die Konstante der beiden oben besprochenen Typen. Wie für alle Nebentypen findet man auch für diesen gute Beispiele auf der Pastura di Lagalb: Um einen Tümpel herum bei 2420 m lag Feinschutt, darüber eine Zone Alchemilletum und über diesem Salicetum. Das Alchemilletum bestand aus: Alehemilla pentaphyllea 9 Polytrichum ! Salix herbacea 3 Poa. alpin | ' Luxula spadicea 3 Carex Tachenalii ! Chrysanthemum alpinum 2 Cerastium cerastioides A 4) Det. HEnzos. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Taf. XXIV. Zu 8.156. Phot. F. v. O. Meyjes. Abb. 36. Schneetälchen auf Pastura di Lagalb bei 2500 m. Alehemilletum pentaphylleae (von oben gesehen’. Abb. 37 g , l ibb. 3T, Sehneetülehen auf Kalk oberhalb Pastura di Lagalb bei 255 . 1 205719. 7990 m, Die groBen Blätter sind Salix reticulata var. sericea, die kleinen rechts Salir retusa (von oben gesehen. Verlag von Wilhelm Engelnann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebictes. 157 Soldanella pusilla 1 Gnaphalium supinum 4 Veronica alpina 1 Taraxacum off. alpinum 1 Cardamine alpina fehlt, während es daneben vorkommt im Bestand von 99 9/, Salix herbacea. Seltenere Nebentypen. Der von STEBLER u. Schröter erwähnte Nebentypus von Ligusti- cum Mutellina fand sich auf der Pastura di Lagalb bei 2430 m: Untergrund Anthelia Luxula spadicea 1 Ligustieum Mutellina 10 Salix herbacea A Cardamine alpina 4 Sedum alpestre 4 Soldanella pusilla 3 Sibbaldia procumbens [ Gnaphalium supinum 2 Taraxacum off. alpinum A Polytrichum 1 Beim Berninahospiz bei 2310 m kommen in einem Schneetälchen ab- wechselnd Cerastium cerastioides und Gnaphalium supinum zum Vorherrschen : Gnaphalium supinum 9—10 Sibbaldia procumbens ! Cerastium cerastioides 40—2 Soldanella pusilla A Ligusticum Mutellina 5 Plantago alpina 1 Cardamine alpina 2 Chrysanthemum alpinum 4 Polytriehum 4 Taraxacum off. alpinum 1 Poa alpina A Nicht weit von diesem Bestand wächst ein Poa alpina-annua-Rasen- läger mit Massen von Cerastium cerastioides. Weiter ist noch zu erwähnen eine Gruppe Schneetälchen an ziemlich flacher Partie des Nordosthanges des Muottas da Celerina bei 2500 m. Da lag ein Bestand von 99 0 Salix herbacea, dann mischte sich Polytrichum zu 50°/, bei und daneben breitete sich eine Fläche voll Sibbaldia pro- Cumbens aus, worin nur wenig Polytrichum und Salir vorkam. SCHRÖTER erwähnt noch den Nebentypus der Plantogo alpina, die in den tieferen Lagen vorkommt, wo das Schneetälchen nicht mehr mit Cur- vuletum vergesellschaftet ist, sondern mit Nardetum und »Milchkrautweide«. Zum Teil im hinteren Heutal, jedoch schöner im Val Minor 2240—2280 m Ist die herrschende Nardusweide in den Mulden ersetzt durch typische Schneetälchenbildung, die nicht mehr die so sehr konstante Zusammen- setzung höherer Lagen tragen. Vorherrschend ist Alchemilla glaberrima, aber auch Plantago alpina ist häufig. Es sind Übergänge zu subalpinen Frischwiesentypen, die im Gebiet jedoch nicht zu ausgedehnter Ausbildung kommen, da die Lagen, wo sie vorkämen, von kultivierten Fettmatten ein- genommen werden. Kleine schneetälchenartige Mulde im Val Minor bei 2260 m: Plantago alpina 5 Ligustieum Mutellina Alchemilla glaaberrim 5 Soldanella pus. od. alp. 4 Ge 158 Poa alpina Agrostis alpina Cerastium cerastioides Sibbaldia procumbens Sieversia montana Potentilla aurea E. Rübel. Alchemilla vulgaris s. l. Euphrasia minima Veronica alpina Gnaphalium supinum Chrysanthemum alpinum Leontodon pyrenaicus. An ähnlichem Standort an anderer Stelle innerhalb der Val Minor- Nardusweide fand sich bei 2240 m: Alchemilla glaberrima Ligusticum Mutellina Euphrasia minima Sagina saginoides Alchemilla vulgaris s. l. 1 0 6 1⁄9 S Trifolium Thalii Gentiana nivalis G. ramosa Plantago montana Gnaphalium supinum. 29. Schneetälchen auf Kalk. (Abb. 37.) Auf Kalkboden sind die Mulden, wo Wasser lang steht oder langsam Nießt, wegen der Durchlässigkeit sehr selten. Wo sie vorkommen, finden wir die kalkliebenden Gletscherweiden Salix retusa und Salir retusa ssp. serpyllifolia am regelmäßigsten. Charakter wie auf Urgestein. Beispiele: Die Begleitflora hat nicht den konstanten 1. Ebene Fläche am Südhang des Piz Alv 2600 m. Salix ret. serpyllifolia Ranunculus geraniifolius Ligusticum Mutellina 10 $ 9 Arabis coerulea A Myosotis pyrenaica A Taraxacum off. alpinum A 2. Pastura di Lagalb auf einer Kalklinse 2550 m. Salix reticulata 10 wo der Boden geneigt ist. Polygonum viviparum Primula farinosa Gentiana brachyphylla 3. Fuorcla Lagalb, Kalkschutt, 5° Salix reticulata S. retusa Salix rei. serpyllifolia Sesleria coerulea Saxifraga Seguieri 8 ct herrscht vor, wo es ganz flach ist, Salix ret. serpyllifolia 10 herrscht, Bartsia alpina Pinguicula alpina. Nordost geneigt, 2560 m. Silerfe acaulis Primula integrifolia Myosotis pyrenaica Gentiana bav. imbricata. 30. Luzuletum spadiceae. Luzula spadicea ist häufig im Schneetälchen und bildet selber einen damit nah verwandten Typus. Dieses Luzuletum braucht wie das Schnee- tälchen viel Feuchtigkeit, gedeiht aber an steilen Halden gut. Wo Schnee- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 159 tälchen steiler werden, sehen wir oft plötzliche Übergänge zu reinen Spadicearasen. Ein beliebter Standort sind Blockschutthalden, im Schutt zwischen den Blöcken, die dem Boden das Wasser zufließen lassen und die Verdunstung herabsetzen, indem sie vor Sonne schützen. Der Typus geht von 2200—2900 m. In den tieferen Zonen hält er sich an Nord- und verwandte Lagen und ersetzt das Semperviretum der Südhänge, in höheren Lagen geht er nach und nach auf die Südseite über und konkurriert mit Schutt- und Geröllfluren. Einige Beispiele mügen zur Erläuterung folgen: |. Nordhang des Munt Pers, 30° geneigt, 2470 m, feuchter Fein- schutt. Luxula spadicea 10 Primula viscosa All. 4 Salix herbacea 4 Gnaphalium supinum A Soldanella pusilla 4 Chrysanthemum alpinum A Cardamine alpina 2 Polytrichum 1 Daneben bei derselben Steilheit ohne sichtbaren Grund Schneetälchen- bestànde des Polytrichum- oder Salix herbacea-Typus. Da die Schnee- tälchen mit größerer Höhe auch größere Steilheit vertragen, treten sie öfters mit den hier heimischen Luzuleten abwechselnd auf. 2. Im Heutal bei Val Torta, Südhang, 35° geneigt, Grobgeröll, 2670 m. Luxula spadicea 10 Veronica. bellidioides Poa alpina vivipara Cirsium spinosissimum Sieversia montana Achillea nana. Myosotis pyrenaica Wir haben bei 2600 m die Höhe überschritten, unter welcher Luzula spadicea die Südhänge scheut. 3. Dadurch, daß das Curvuletum in hohen Lagen auch steile Hänge einnimmt 1), kann es sich mit Luzuletum mischen; eine mittlere Trockenheit dient hier dazu, die Grenze zwischen Trockenwiese und Frischwiese zu verwischen. Südhang des Piz Vadret, 30—40° geneigt, zwischen Felsflur und Carex eurvula-Beständen tritt Luxula spadicea vorherrschend auf, so daß ein Curvuleto-Luzuletum (spadiceae) -Mischbestand entsteht. Luzula spadicea 8 Juncus trifidus Carex curvula 3 Salix ret. serpyllifolia Sierersia montana 2 Polygonum viviparum Poa alpina Silene exscapa Sesleria disticha Cardamine alpina Festuca Halleri Sedum alpestre Carex, sempervirens Saxifraga exarata Luxula spicata S, asp. bryoides m—__ 1) Siehe S, 174, 160 E. Rübel. Potentilla aurea Pedicularis Kerneri Sibbaldia procumbens Phyteuma pedemontanum Ligustieum Mutellina Erigeron uniflorus Gentiana punctata Gnaphalium supinum G. bar. imbricata Senecio carniolicus Primula integrifolia Chrysanthemum alpinum P. hirsuta All. Taraxacum off. alpinum Myosotis pyrenaica Hieracium alpinum Veronica alpina Polytrichum. Eines der größten und artenreichsten Luzuleten steht auf dem Nord- osthang der Tschiervamoräne um 2500 m, an und auf welcher der Weg zur Hütte führt. Kleinere Bestände in Blockfluren bestehen oft nur aus 100%, Luzula spadicea, wie überhaupt der Typus meist artenarm ist. Am häufigsten fand ich!) Luzula spadicea Ligusticum Mutellina Chrysanthemum alpinum Myosotis pyrenaica Taraxacum off. alpinum Salix herbacea Gnaphalium supinum Veronica alpina Sierersia montana Poa alpina (dieser Ubiquist auch hier wieder) Sedum alpestre . Sibbaldia procumbens Alchemilla glaberrima 2). Diesem Urgesteinstypus entspricht auf Kalk?) derjenige der Carex ferru- ginea, der aber nicht so hoch geht. Nordhänge auf Kalk haben wir im Gebiet nur am Piz Alv und dort gehen Fels und Schutt bis zu den Erica- beständen und dieser Typus fehlt, wie überhaupt Carex ferruginea im Gebiet eine seltene Pflanze ist. 31. Trifolietum Thalii. Auf nährstoffreichem, kalkhaltigem Boden wurde auf Weiden ein Typus mit vorherrschendem Trifolium Thalii beobachtet. Es sind dies ebene bis schwach geneigte Flüchen. Ob dem Typus größere Verbreitung und Bedeutung zukommt! kann im Gebiet nicht entschieden werden, da er nur an 4 Orten von Ausdehnung ist: 1. Im Heutal unter »F« von Val de auf Tschüfferkalk, 2300 m. l Fain, schwach Süd geneigte Weide ) Nach der Háufigkeit geordnet. 2, Nach BnockwaANN auch noch háufiger Polygonum viviparum Cirsium spinosissimum Leontodon pyrenaicus 3) Nach Brockwmann. Homogyne alpina Ranunculus geraniifolius Seither habe ich ihn auch am Piz Padella angetroffen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 161 d Auf überwachsenem Bachschutt des Diavolezzaseebaches bei 2180 m. 3. Weide über dem kleinen Arlas-Lärchenwäldchen, 2300 — 2350 m, schwach NE geneigt. 4. Weicher Weideteppich auf der oberen Alp Bondo, 5° geneigt, bei 9160 m. Nr. 2—4 erhalten kalkhaltiges Wasser aus den Kalklinsen des Arlas- Diavolezzahanges. Diese 4 Weidenstandorte enthalten folgende Pflanzenliste: (mal Trifolium Thalii 8—10 > Poa alpina 3—4 > Galium asp. anisoph. A 3mal Polygonum viviparum 1—2 > Sieversia montana > Trifolium badium > Myosotis pyrenaica > Plantago alpina 1—2 2mal Festuca Halleri > Nardus stricta > Sempervivum montanum > Potentilla aurea > Alchemilla vulgaris 1—3 > Lotus corniculatus > Gentiana nivalis > Veronica fruticans > Erigeron uniflorus > Homogyne alpina > Crepis aurea i em off. alpinum vena, versicolor > Phleum alpinum > Elyna myosuroides rex nigra Luxula spicata » A mal Salix ret. serpyllifolia Silene rupestris Cerastium arv. strictum Ranunculus geraniifolius Sedum atratum Sempervivum tectorum Alchemilla glaberrima 7 Polygala alpestre Trifolium prat. nivale Oxytropis campestris O. lapponica 3 Helianthemum nummularium Ligusticum Mutellina 3 Gentiana bavarica typica Thymus Serpyllum Veronica alpina Campanula Scheuchxeri Antennaria dioeca Aster alpinus Chrysanthemum alpinum Achillea Millefolium 2 A. moschata 3 Leontodon hispidus L. pyrenaicus Hieracium alpinum. Die häufigsten Arten sind + Formationsubiquisten, charakteristisch ist eigentlich nur das vorherrschende Trifolium Thalü. Die analogen Standorte auf Urgestein werden von Trifolietum alpini eingenommen. c) Formation der Trockenwiese. (Abb. 38, 39, 40, 41, 42, 43.) 32. Trifolietum repentis. y Ae der subalpinen Stufe bis 2150 m treffen wir viel Pus mit stark vorherrschendem Trifolium repens. E fach einen Weide- s sind die flachen Parti ia mil len, die nicht als Fettmatten kultiviert werden. B D Otanische Jahrbücher. XLVII Bd. 11 162 E. Rübel. Dieser Typus tritt in Konkurrenz mit dem Trifolietum alpini, begnügt sich aber mit den trockneren Weiden, auf denen Trifolietum alpini nicht mehr gedeiht. Hieher gehóren die Weiden der Champagnatscha (Abb. 33), die im Talboden von Pontresina bis Punt Rantumas, die bei der Acla Colani im Rosegtal und einzelne Weiden im Heutal und Minortal. Als Konstante des Typus haben sich erwiesen: Trifolium repens Gentiana, navalis Poa alpina meist stark vertreten Euphrasiae sp. div. Phleum alpinum Plantago alpina stark vertreten Festuca rubra Galium asp. anisophyllum Cerastium caespitosum Campanula Scheuchzert C. arv. strietum Leontodon pyrenaicus Ranunculus geraniifolius Crepis aurea Lotus corniculatus Achillea Millefolium Trifolium pratense Taraxacum off. vulgare Ligusticum Mutellina Hieracium Auricula. Beispiele: Champagnatscha Weide, 4715 m, ausgedehnt. Trifolium repens 10 Potentilla erecta, Poa alpina A Lotus cornieulatus Plantago alpina 3—5—8 Trifolium pratense Hieracium Auricula 4 Ligusticum Mutellina Ranunculus geraniifolius 3 Gentiana nivalis Agrostis tenuis G. campestris Nardus stricta Thymus Serpyllum Phleum alpinum Veronica fruticans Festuca rubra Euphrasia Rostkoviana Deschampsia caespitosa Rhinantus Orista Galli Luxula sudetica Plantago media Rumex Acetosella Campanula Scheuchxeri Polygonum viviparum Antennaria dioeca Cerastium caespitosum Leontodon pyrenaicus C. arv. strictum Cirsium acaule Silene rupestris Achillea Millefolium Arabis alpestris Taraxacum off. vulgare Sedum alpestre Cetraria. Sempervivum arachnoideum, kein Stein darunter, sitzt nur im Humus von Cetraria und Hieracium Auricula Weide bei der Acla Chuoz, 1710 m. Trifolium repens 8 Rumex Acetosella Carum Carvi 8 Cerastium caespitosum C. arv. strictum Alchemilla vulgaris s. l. Potentilla aurea Trifolium pratense Phleum alpinum Agrostis tenuis Poa alpina Festuca ovina | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 163 Gentiana campestris Achillea Millefolium Myosotis pyrenaica Leontodon hispidus Veronica officinalis L. pyrenaicus Plantago alpina Taraxacum officinale. Chrysanthemum Leucanthemum Es bildet dieser Bestand einen Übergang zu den aus tieferen Lagen bekannten Carum Carvi-Wiesen. 33. Nardetum. (Abb. 38.) Dieser Typus ist in den Alpen sehr verbreitet, von 900—2500 m. Es sind besonders die flachgründigen, mageren Matten und Weiden, die ausgedehnte Nardus-Bestände tragen. In unserem Gebiet ist das Nardetum nicht von so großer Bedeutung wie sein Nebentypus, das Trifolietum alpini. Das Nardetum kommt hauptsächlich auf flachem oder leicht geneigtem Boden vor, und da es ein Trockenheit liebender Bestand ist, sind es vor- zugsweise Südlagen. In der subalpinen Stufe sind es die Waldwiesen, die hieher gehören. Auf tiefgründigem Boden geht es rasch in Trifolietum alpini über. Auf Nordlagen wird es von Vaccinietum uliginosi abgelöst. Nach oben schließt sich in ähnlichen Lagen das Curvuletum an. Wird der Boden steiler, so geht es in Sesleria- oder Carex sempervirens-Halden über. Nimmt der Humusgehalt zu, so erscheint das Nardeto-Callunetum in allen Übergängen bis zum Hochmoor. l Nardus stricta bewohnt die verschiedensten Böden und wir begegnen ihm außer im Trockenwiesenbestand » Nardetum « oder »Xeronardetum« wieder an ganz anderen Orten. So bildet es einen Kranz um die Sümpfe und Verlandungen, sich als Hydronardetum dem Trichophoretum cae- Spiosi anschließend, dann wieder im Callunetum, besonders die eigen- argen »Treienhügel« mit Calluna vereint bildend. Spezielle Anpassungs- erscheinungen an diese Standorte hat es nicht; Hacker hält dafür, daß der Sumpf ein neu eroberter Standort sei, an den es noch nicht angepaßt sei, nach anderer Meinung ist es der nötige Humusgehalt, den es auf der Alpenweide wie im Torf findet, oder der Umstand, daß der Sumpf, von „umussäuren sauer, für die Pflanze ein physiologisch trockener Stand- TU ist. Das Xeronardetum strictae zu charakterisieren diene die folgende Aufnahmen-Zusammenstellung : Die 14 Nardeta der Tabelle verteilen sich auf das Gebiet wie folgt: 1.1750 m. Flache Waldwiese im Plaun God beim Pflanzgarten. 2. 1880 m. Flache Weide beim »Trinkplatz« am Fuß des Albris. 11* 164 E. Rübel. 3. 4910 m. Flache Waldwiese im Lärchwald an der Berninastraße. 4. 2035 m. Flacher Alluvialboden am Berninabach unter der Brücke vor den Berninahäusern, 999/, Nardus. Urgesteins- und Kalkschutt gemischt. : 5. 2090 m. Bondaskerweide am Diavolezzaweg bei den Bernina- häusern, 10—20° NE geneigt, Übergänge zu Azaletum. 6. 2190 m. Matte im Heutal am Pischahang, sanft SE geneigt. 7. 2210 m. Weide im Val Minor am Südfuß des Piz Alv, sanft S. geneigt, Kalk. 8. 2270 m. Weide im Val Minor am Fuorcla Alv-Bach, 5—15?$ geneigt. 9. 2350 m. Weide am Südfuß des Piz Minor, 2300—2400 m, 30*$ geneigt. 10. 2450 m. Unbeweidete Alp Morteratsch, 10° SE geneigt. 11. 2630 m. Am Pischahang, 30—40° SE geneigt. 47 Konstante und 31 Akzessorische ergeben sich aus dieser Tabelle, von denen eine Reihe auch quantitativ hervortreten kann, da Nardus in unserem Gebiet nicht stark den Platz für sich beansprucht. Trifolium alpinum bildet einen eigenen Nebentypus, Agrostis alpina kann stark her- vortreten, auch Avena versicolor, ein Gras, das in vielen Bestandestypen zu Hause ist. An die oben erwähnten Übergänge erinnern die Zahlen bei Carer sempervirens, Carex curvula. Als Freunde des Humusgehalts der Nar- deten breiten sich besonders Arnica montana und Gentiana Kochiana aus. Wie die Liste der Aufnahmen zeigt, kommt der Bestand auf dem Kalkboden des Piz Alv wie auf dem Urgestein des größten Teiles des Ge- bietes vor). 4) Vereinzelt kamen in den erwähnten Nardeten noch folgende Arten vor: Cetraria Carex pallescens Cladonia C. leporina Musei Juncus Jacquini Lycopodium alpinum Luxula nemorosa Selaginella selaginoides L. spicata Botrychium Iamaria L. lutea Deschampsia flexuosa D. caespitosa Briza media Poa pratensis Festuca varia F. rubra F. ovina duriuscula Nigritella nigra Thesium alpinum Rumex Acetosella Silene nutans Cerastium caespitosum Anemone vernalis A. alp. sulfurea Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. NL VII. Taf. XXT. Zu S. 164. Buca on oo ` Phot. Ganz & Rübel. Abb.38. Nardetum im Heutal, Weide der Alp Stretta, bei 2450 m. Phot. Ganz A Kübel. Detailbild von Trifolium alpinum u. Nardus Siicht aus Saa Mas . In . einem Trifolietum alpini im Heutal bel 2100 m. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 165 AEN 5 1880 1900 2035/2090 m m | m m 6 21819 40 | 44 2490/22410 2270 2350 2450 2630 m |m mmım m im Nebentypus Konstante 47 31 Akzessorische Nardus stricta. . . . Potentilla aurea . Poa alpina . . . .. Leontodon pyrenaicus Plantago alpina Carex sempervirens Ligusticum Mutellina . Arnica montana . Gentiana Kochiana . Sieversia montana . Euphrasia minima . Trifolium alpinum . Agrostis alpina Festuca Halleri e Phyteuma hemisphaericum Polygonum viviparum Ranunculus geraniifolius Anthoxantum odoratum. Phleum alpinum . Festuca rubra . Avena versicolor . Luzula sudetica . Cerastium arv. strictum, Veronica bellidioides . Campanula Scheuchzeri . Chrysanthemum alpinum . Antennaria dioeca Crepis aurea . . Achillea Millefolium Carex curvula . Lotus corniculatus . Gentiana nivalis . Myosotis pyrenaica . Euphrasia Rostkoviana . Galium asp. anisophyllum Campanula barbata Leontodon hispidus. Juniperus com. montana Juncus trifidus. Luzula vulgaris Chamorchis alpinus. Silene rupestris . Trifolium prat. nivale Gentiana campestris Daphne striata. Senecio carniolicus . Hieracium Auricula . Zahl der Arten Maßgebende . Konstante . Akzessorische m * Chrysanthemum Leucanthemum. 0. s. 1143 | |>| *_ DN `~ > tO = u =|| = a a M 2 |----b--lilbilllelbl-2-bli---- (il ll ln ee III TI = ARENS (all 35 | 26 | 19 | 34 14 | 40 8 | 45 + Ii-1---|!1I11-1-1--1---|1.---||1-|1u--| > © O2» 2» 2» 2» -1 -1 NN O0 co «c 2 | | ! | >>> == | — mw Qo HI >w E MT | > NENNEN Lll bb dbdbidbdblelalallllsel elzlslizlillllislzsellz-llil-ellli2l2ta-ezslils2--l--ee- > | z De Ge E e D D e De D fe De De D Se De De e e D De Ge We Se Ge Ge Se Siem w w Dä Q2 De Q2 Q2 Gu Q3 Q3 4 4 nn m mm dx Dt Ur Së CC SE SE CC SE SE SE HE SP ---]i--b-lbb--])l].-! | MEE Mittel a0 | 33 a | 29 | 149 | 30 | 3 36 24 20 | 24 | 47 | 22 23 i543 44 | 44 | 42 12 42 MM C 6/43] 5 mu 4A ee ie p A H A > Ver > PEAK R» Ge 9/o 400 15 39 36 166 E. Rübel. 34. Nebentypus: Trifolietum alpini. (Abb. 39.) Dieser Nebentypus wurde von Scurörer aufgestellt. In unserem Gebiet ist er viel häufiger als der Haupttypus, was sehr für die Güte der Weiden spricht. Die guten Weiden des Gebietes gehören großenteils hieher. Die Hauptverbreitung liegt zwischen 1900 und 2500 m. Während das Nardetum auch in der montanen Stufe herrscht, hat der Nebentypus die Hauptverbreitung in der alpinen Stufe und schon etwas weniger stark in der subalpinen. 1800—1900 m ist er noch ziemlich verbreitet, über 2500 m kommt er noch hie und da vor bis 2760 m. Flache Lage und schwache Neigungen sind bevorzugt, jedoch noch bei 30? Neigung gedeiht der Bestand gut, besonders in den höheren Lagen des Vorkommens. Am häufigsten sind Süd-, Ost- und Westlagen; die Nord- lagen tragen in geringeren Hóhen mehr Vaccinietum uliginosi, in hóheren Luzuletum spadiceae. Kalk meidet das Trifolium alpinum; wo der Kalk am Tschüffer ins Heutal streicht, gehen die Bestände über in allerlei Misch: bestände, die sehr reich an Arten sind, mancher Seltenheit Platz gewähren und das Heutal zum altberühmten Sammelplatz für Botaniker machen. Vorherrschend können dort verschiedene Arten werden, bald Anthyllis Vulneraria oder Oxytropis campestris, ferner Senecio abrotanifolius, Tri- folium pratense ssp. nivale u. a. Beim Berninahospiz ist auf der Weide Trifolium alpinum mit viel Agrostis alpina gemischt, auf den trockenen Kuppen der Rundhöcker Cardamine resedifolia. Sempervivum montanum Alchemilla vulgaris Soldanella alpina Thymus Serpyllum Prunella vulgaris A. glaberrima Veronica alpina Viola biflora V. spicata Polygala alpestre V. fruticans Helianthemum nummularium Pedicularis tuberosa Trifolium repens T. pallescens T. pratense T. montanum T. badium Chaerophyllum hirs. Villarsii Loiseleuria procumbens Calluna vulgaris Vaccinium Myrtillus Gentiana ramosa G. verna G. anisodonta Plantago serpentina Phyteuma orbiculare Gnaphalium Hoppeanum Erigeron alpinus Centaurea Scabiosa Cirsium spinosissimum C. acaule Leontodon autumnalis Taraxacum officinale Solidago Virga-aurea Hieracium Hoppeanum H. gland. piliferum Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 167 herrscht wieder mehr Carex curvula; es sind Mischbestände von Agrostideto- Trifolietum, Agrostideto-Curvuletum; es ist dies der Gürtel 2300—2400 m, in dem das Curvuletum erst beginnt, sich zu bilden, und noch nicht sieg- haft wuchert, wie in hóheren Lagen. l Über Ähnlichkeit und Verschiedenheit des Nebentypus vom Haupt- typus geben die vorhergehende und die folgende Tabelle Aufschluß. Die 15 Trifolieta alpini verteilen sich aufs Gebiet, wie folgt: 1. 1810 m. Weide am Rosegtaleingang, flach. 2. 1860 m. Flache Weide bei der Acla Colani, die trockneren Stellen tragen Trifolietum repentis. 3. 2050 m. Ausgedehnte Strecken von Agrostideto-Trifolietum am Heutaleingang, Mulden und Hügel. 4. 2090 m. Flache Matte im Heutal am Südosthang des Piz Albris. Die große Ausdehnung der Matten und Weiden im Heutal bedingt, daß dieses Gebiet besonders stark mit Aufnahmen zu berücksich- tigen ist. 9. 2120 m. Flache Matte am Südostfuß des Piz Albris. 6. 2130 m. Alp da Pontresina, Matte, lokal 5—10? W geneigt. 7. 2200 m. Matte am Pischahang, 5° SE geneigt. 8. 2240 m. Matte am Tortafuß im Heutal, 30° S geneigt. 9. 2300 m. Tschüfferhang, 30? S geneigt. 10. 2340 m. Urgesteinsmoráne am Piz Tschüffer. 14. 2360 m. Weide im Val Muragl, 5? SW geneigt. 12. 2400 m. Am Westhang des Muottas Muragl, 10? W geneigt. 13. 2450 m. Weide im Val Minor am Piz dels Lejs, 30? SSW geneigt. 14. 2500 m. Unter dem Muraglgrat, lokale Süd- und Westhänge 209. 15. 2520 m. Am Pischahang, 20? SE geneigt. Wir sehen, es sind zum größten Teil die selben Arten. Von den 18 Maßgebenden des Nardetum gehören 35 zu denen des Trifolietum, worunter alle 17 Konstanten; 144 von letzteren gehören auch hier zu den Konstanten und auch die häufigeren Akzessorischen sind gemeinsam mit wenigen Ausnahmen. Festuca rubra kann auf dem frischeren Boden des Trifolietums die Konkurrenz nicht aushalten, Achillea Millefolium, Cam- panula Scheuchxeri drängen sich im Nardetum an tiefere Lagen, die nicht mehr stark vertreten sind im Trifolietum, dafür treten mehr hervor: Campanula barbata, Lotus corniculatus, Galium asperum ssp. aniso- Phylum, Silene rupestris. Der im Haupt- und Nebentypus konstante Leontodon pyrenaicus und der akzessorische Leontodon hispidus zeigen die Verwandtschaft dieser Typen mit der subalpinen »Milchkrautweide« von SCHRÖTER an. In beiden Typen bilden die Mafigebenden 75 bzw. 76%, d. h. ?/, der m den Aufnahmen vorkommenden Arten — qualitativ, denn quantitativ E. Rübel. 168 bbb Ir 0 N e N e e e O e e e e e A e es e e e 5 > * guid ssoady 805 BIS SNPIEN * *sujsedureo vu?nuer) ?e1njns "dg euoureuy * > 'sniojrue1o8 sn[pnounuey . WEIEN *?990Ip vrreuuojuy soprorpi[[Sq 9oruoJaA J *umoueegdsmueq eumojÁud . * * gude odejuejg ` unj|qdosrue deg uini[es * * vurejnj unornsnsrT TUR}uOW ?ISIGAOSIS VINL v[[juojOd sirsedna eue[gs * umje1lopo unjuexoqjuy 'vjeqreq vpnuedurer) ` veoreuo1Ád snosoÁj unuv?juoui uinaAtA.oduieg * gnje[noru1OO Snjo'] ` wnıedıara umnuo3Á[od "Me[pH onjso, "ei 9JUBISUOY zz "euid[? 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Rübel. wohl 99°/,. Dies zeigt eine sehr gute Zusammengehörigkeit und wohl- umschriebene Typen 1. 35. Curvuletum. (Abb. 40, 44.) Dieser Bestand?) ist einer der häufigsten und ausgeprägtesten des Ge- bietes. Es sind meist größere Strecken davon bedeckt und Carex curvula stark vorherrschend, so daß diese Art das Bild ganz beherrscht. Die Blätter dieser Carex sind gekrümmt und in ihrer oberen Hälfte immer abgestorben braun. Es ist dies wahrscheinlich durch einen Pilz verursacht nach Untersuchungen von Dr. VoLkart und Prof. ScueLLENBEnG. Höchst !) Dies ist natürlich für unser relativ kleines Gebiet zu verstehen, Größe des Ge- bietes kommt als Gemeinsamkeit verringernder Faktor in Betracht. Vereinzelt kamen noch folgende Arten im Trifolietum vor: Botrychium Lunaria Juniperus com. montana Poa violacea Festuca rubra Agrostis rupestris A. alba Koeleria cristata Sesleria disticha Carex nigra Luzula spicata Lilium Martagon Veratrum album Crocus albiflorus Chamorchis alpinus Gymnadenia albida Orchis globosus Thesium alpinum Silene nutans S. vulgaris S. exscapa Ranunculus pyrenaeus Cardamine resedifolia Sedum alpestre Sempervivum arachnoideum S. alpinum S. tectorum Alchemilla vulgaris s. |, Sanguisorba officinalis Potentilla grandiflora P. erecta Daphne striata Polygala Chamaebuxus P. alpestre 2. Auf der Karte braun. Trifolium pratense T. prat. nivale T. repens Oxytropis campestris Anthyllis Vulneraria Hippocrepis comosa Empetrum nigrum Viola calcarata Helianthemum nummularium Laserpitium Panax Vaccinium Myrtillus V. uliginosum Gentiana punctata G. nivalis Soldanella alpina Thymus Serpyllum Rhinanthus subalpinus Veronica alpina V. fruticans Phyteuma orbiculare Ph. betonicifolium Campanula Scheuchxeri Solidago Virga-aurea Chrysanthemum Leucanthemum Cirsium spinosissimum C. acaule Achillea Millefolium A. moschata Crepis aurea C. conyxifolia Hieracium Hoppeanum H. villosum H. niphobium. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Taf. XXVI. Zu S. 170. Abb Phot. Ganz & Rübel. ie : 40. Schwach westgeneigtes Curvuletum vor dem Diavolezza- ir OR eU. j . e, 25W19 m, der am 28. Juli im kalten Sommer 1910 noch gefroren ist. y Piz Julier y Piz Ot —- 8t Moritz Phot. Kubel. Abb. 41. Curvuletum auf dem Schafberg, um 2100 m, Südhang. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 171 selten gelingt es, ein ganz grünes Blatt zu finden und auch das nur in relativ jungem Zustand. Das Gelbbraun dieser Blattspitzen beherrscht die Landschaft und verleiht einen Ton, an dem man die Curvuleta schon von weitem erkennen kann. Der Bestand liebt ebene Flächen und Südlagen. Auf schwach ge- neigtem Boden kommen außer Süd- und verwandten Lagen auch hie und da NE-Lagen vor (Tabelle Nr. 3), die aber von den ebenen Lagen nicht stark verschieden sind. Auf direkt Süd gerichteten Hängen vermag der Bestand auch größere Neigungen zu ertragen (Tabelle Nr. 15) bis 40°, dies besonders in den hóheren Lagen, wo die meisten Wiesentypen nicht mehr vorkommen. Das Curvuletum ist unser höchst steigender Typus. Die Gräte der subnivalen und nivalen Stufe sind überall, wo sich Flächen bieten, noch von größeren oder kleineren Curvuleten bewachsen. So geht dieser Be- stand im Gebiet von 2300 bis 3120 m. In einer Rundhóckerlandschaft sind es immer die konvexen Stellen, die sich das Curvuletum aussucht, die Mulden werden von Schneetälchen eingenommen !). Carer curvula hält sich immer an Urgestein. Auf Terrassen der Kalkberge Piz Alv und Piz Tschüffer sieht man hie und da kleine Curvu- leten, jedesmal ergibt sich, daß dort dem Kalk Urgesteinsmoräne auf- gelagert ist. In den tieferen Lagen konkurriert das Curvuletum mit dem Nardetum und Trifolietum alpini, zwischen 2300—2400 m ist es auch selten aus- geprägt, man findet mehr Mischtypen, in denen meist keine der ton- angebenden Arten vorherrscht, sondern Agrostis alpina oder der For- mationsubiquist Avena versicolor. Höher oben beherrscht das Curvuletum die schwach geneigten Hänge und nach dem Aufhören des Sempervire- tums auch die stark geneigten Südhänge. Die entsprechenden Nord- hänge gehören zur Schuttflur, hier und da noch durch kleine Bestände der Luxula spadicea unterbrochen, wo sich genügend Feuchtigkeit sammeln kann, Die Aufnahmen der folgenden Tabelle sind so ausgewählt, daß sie Sich auf die verschiedenen Hóhen und Gebietsteile verteilen. 1. 2300 m. Flache Terrasse im Heutal am Fuß des Piz Minor, Ur- gestein, hie und da Kalkblócke, auf den Geländewellen in Vacci- nietum uliginosi übergehend. : 9450 m. Fuorcla Minor, eben, windgefegt. . 2500 m. Muottas da Schlarigna, schwach NE geneigt. : 2590 m. Am Diavolezzasee, 5? SW einfallend (Abb. 40). : 2680 m. Am Grat des Piz dels Lejs, Süd geneigt. m 4) Siehe S, 454, Qt em CO Pi 172 E. Rübel. 6. 2740 m. Heutal, Pischahang, 40° SE. geneigt. 7. 2720 m. Piz Stretta Südgrat, Südexposition. 8. 2730 m. Schafberg-Gipfel, Südseite (Abb. 41). 9. 2750 m. Nordgrat des Piz Rosatsch, SE.-Exposition. 40. 29770 m. Am Piz Lagalb, SE.-Exposition. 14. 2810 m. Am Kopf 2909 östlich des Pischasees, 10? W. geneigt. 12. 9830 m. SE.-Hang am Munt Arlas im Rosegtal. 13. 2880 m. Gneiskuppe vor (südl.) Piz Chatscheders im Heutal. 44. 2830 m. SSE.-Hang des Piz Chatscheders. 15. 2900—2980 m. Piz Pischa nordöstlich des Sees, steile (40°) Süd- halde. 16. 2977 m. Diavolezzapaß, flach. 47. 3030 m. Am Piz dels Lejs, schwach Süd geneigt. 18. 3080 m. Am Piz Stretta, Gneis und Verrucano, schwach Süd geneigt. 19. 3120 m. Am Munt Pers, offener Pionierrasen, Schuttflur mit Über- gängen zu Curvuletum, besonders noch Phyteuma pedemontanum zwischen Carer curvula-Büschen. Carex curvula herrscht fast immer weit vor, von 2700 m an kann aber auch Sesleria disticha starken Anteil nehmen, doch wird über 2900 m dieser Anteil wieder schwächer. Mit größter Konstanz geht Chrysanthemum alpinum durch alle Curvuleten, doch finden wir diese Pflanze, wie auch Poa alpina, Avena versicolor, Polygonum viviparum, Leontodon pyrenaicus in mehr oder weniger vielen anderen Assoziationen wieder. Hingegen er- weist sich auch bei uns, wie es Brockmann im Puschlav ausgeführt hat, Phy- teuma pedemontanum als ausgesprochene Charakterpflanze für das Curvu- letum. Seine Hauptverbreitung liegt zwischen 2600 und 3100 m und es läßt sich bei genauem Suchen fast stets finden, es verkleinert sich aber so, daß man genau suchen muß, dann findet man auf kaum 4 cm hoher Pflanze emen dicken, großen Blütenstand, oder, wenn es nicht blüht, sieht man zwischen den Carex-Büscheln die kleinen, spateligen Blätter. Diese Pflanze ist ganz an das Curvuletum gebunden; ich fand es außerhalb desselben selten und nie weit vom Curvuletum entfernt. Eine gute Leitpflanze ist auch P edicularis Kerneri (= rhaetica = rostrata — caespitosa). Sie ist zwar nicht konstant in jedem Curvuletum zu treffen, aber wenn sie vor- kommt, konstant an das Curvuletum gebunden. Auch der hübsche ost- alpine Senecio carniolicus hält sich mit Vorliebe im Curvuletum auf. 5 Das häufige Nebeneinanderliegen von Curvuletum und Schneetälchen bewirkt, dab Pflanzen des letzteren häufig in unserem Bestand vorkom- n ir finden unter den Konstanten Salix herbacea, unter den Akzes- ebund We u an die frischen Bedingungen des Schneetälchens gebunden sind; sie fanden sich auch an dem trockenen, sonnverbrannten, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 173 stellen Südhang hinter der Pischa (Tabelle Nr. 15) hinter jedem Carex eurvula-Büschel, wo sie ein etwas flacheres Bodenstückchen von 2—3 cm Breite erwischen konnten. Die relative Trockenheit des Standorts läßt in tieferen Lagen Elemente des Azaletums eindringen: wir finden akzessorisch Lorseleuria (Axalea) pro- cumbens, Cetraria, Cladonia, Homogyne alpina. In höheren Lagen, wo das Curvuletum nur noch mit Schutt- und Felsflora konkurriert, dringen viele dieser Pflanzen in unseren Bestand ein, so die Konstante Saxifraga asp. bryoides, die Akzessorischen Gentiana bav. imbricata, Luxula spi- cata, Doronicum Clusi?, Ranunculus glacialis. Und sie lassen sich nicht damit abweisen: Das ist zufällige Beimischung, das gehört nicht zum Be- stand; sie sind im Bestand drin. Für das Puschlav gibt Brockmann eine Tabelle von 12 Aufnahmen, aus der 13 konstante und 11 akzessorische Arten hervorgehen. Diese sind: Konstante Akzessorische Carex curvula Juncus trifidus Sesleria disticha Saxifraga asp. bryoides Avena versicolor Primula viscosa All. Chrysanthemum alpinum Pedicularis Kerneri Polygonum viviparum Agrostis alpina Leontodon pyrenaicus Veronica bellidioides Luzula lutea Saxifraga exarata Phyteuma pedemontanum Homogyne alpina Senecio carniolicus Vaccinium uliginosum Salix herbacea Antennaria carpathica Minuartia sedoides Achillea moschata Silene exscapa Phyteuma hemisphaericum Die Konstanten sind fast ganz identisch, Luxula lutea ist in unserer Liste noch bei den Akzessorischen, eine Aufnahme mehr kann sie aber auch zu den Konstanten erheben. Die Akzessorischen weichen allerdings, besonders an Zahl, von einander ab. Hier 28 statt 44. Das kommt daher, daß in unserem Gebiet der Bestand viel höher geht, die mittlere Höhe der 42 Puschlaver Aufnahmen liegt bei 2600 m, die der unsrigen bei 2780 m. Die Pflanzen der höheren Lagen sind daher viel häufiger und werden zu Akzessorischen. Hingegen sind, offenbar felsnahe Auf- nahmen seltener, da die Puschlaver Akzessorischen — Felsenpflanzen — Primula viscosa All. und Agrostis alpina fehlen (hingegen Agrostis rupestris ist vorhanden). Wenn wir einmal die ökologischen Bedingungen jeder Art kennen und auch die Bestände genau ökologisch definieren können, muß wohl manche Aufnahme als Übergangsbestand ausscheiden, so daß dann eine genauere Übereinstimmung der Listen entsteht, doch davon sind wir noch weit entfernt. E. Rübel. 174 D -|= nn m og I-1-,-|- - 1 pi>] Ja LT BER Ha a —|1d SEH a y |= — i N — |} | — | y | 'unuejuour wnadwag Lo —i|— | — — — u Zu a E | N —|— + tV v * suoquinoo4d Pranajasıor] EHNEN ONE fl ll it lich ` snpgu) snounf |L I-|- 1 = LI a dl fie ECK suv[norpad I*$|—7|7,—7 — |] | — 4 = ||, A i — |4 — i -BURJUOUI 9ISIOAOIS s =] I-1- 1-17 8, lH EEN u gm — wnurdpe unroeerg 6 1-|1—-)-|-,r E la] fb end engl ' He[[eH BONS 6 | kik |f l | — py o — vga! == i |= = | 7 | "eouqui aeq vuru g EE EA Ir S a Ba Bu | | V | Fog ` " "Going Vud dE E Zu EEE EEE EEE eine vurojny wnaNsndr] CB oc or ur Aen vb Med gg7 AAA | — ` pont e[nzn'T or | — — =j- e k > ee (UI lU in [^77 emeound eueguap o l-l- r plr — je j r | — =| |k k TT 7^ veoeqioq eg ui — | o M Eo c | fend fend a a | I 04 t |a wnsuəvrydsiwəy vwnəyíyd (tu UU ot a a BE Ze SA =l |-|- sepioK1q "deg vSeijrxeg HH | — | ll i —i p | — | l | t o — For 8 d — lt * * snoreueiÁd uopojuoo'T Due u En Eu US bs | RN Ms Mes snomoruieo oreues A dell — | — — |l | kok i — k |k il I snese pun vdvosxo ouatts DI ^ | gp o 0 0 5 '*4—! -|=| |=]! 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Firmetum (Carez). Dieser Typus, der in den nördlichen Kalkalpen eine große Rolle spielt, ist im Gebiet nicht von Bedeutung. Am Piz Alv sind auf der Nord- und Südseite einige wenige Bestände dieses Typus zwischen 2200 und 2650 m. Dieser letztere besteht aus: Carex firma 10 Sedum atratum Helianthemum alpestre 5 Saxifraga caesia Anthyllis Vulneraria 4 Dryas octopetala Salix ret. serpyllifolia Daphne striata Polygonum viviparum Myosotis pyrenaica Biscutella laevigata Bartsia alpina. 37. Elynetum. l Auf schwach geneigten Südhalden kommt Elyna myosuroides (= sp- cata = Bellardii) zam Vorherrschen, wenn der Kalkgehalt das Curvuletum oder Trifolietum alpini nicht mehr zuläßt. Es sind jedoch immer nur kleinere Bestände, nicht sehr typisch ausgebildet und von wechselnder Begleitflora. Beispiel: Weide im Val Minor am Südhang des Piz Alv, 5° Neigung, 2250 m. Elyna myosuroides 8 Primula farinosa Sesleria coerulea 1 Gentiana verna Poa alpina G. Kochiana Biscutella laevigata Daphne striata Anthyllis Vulneraria Hippocrepis comosa Oxytropis campestris Trifolium prat. nivale T. badium Helianthemum nummularium H. alpestre Thymus Serpyllum Veronica fruticans Galium asp. anisophyllum Campanula Scheuchzert Aster alpinus Cirsium acaule Leontodon hispidus Crepis aurea = 2 > `> >da së `> `> [` MN w o es ër ër 2.2 ww 38. Semperviretum (Carex). (Abb. 49.) Dieser Typus kommt in der subalpinen und alpinen Stufe vor, im Gebiet am häufigsten von 2200—2600 m, und zwar auf Urgestein und Kalk, an steilen Halden in Süd- und Westlagen. Auf Kalk scheinen e$ dieselben Standorte wie die des Seslerietum zu sein, mit dem er auch in allen Mischungen vorkommt. Auf Urgestein nimmt diese Carex ähnliche Halden wie Festuca varia ein, verlangt jedoch mehr Erde als diese. Beispiel auf Urgestein: Steiler Felshang, Südexposition, am Lago Bianco, 2270 m. Carex sempervirens Agrostis alpina Juniperus com. montana Festuca violacea Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. XXT. Zu 8.176. x o. Wa Phot. Rübel. Semperviretum am Südwesthang des Schafbergs bei 2300 m. Abb. 42, d E Phot, Ganz & Kübel Anthyllidetum Vulnerariae am Tschüffer Kalkberg im Heu- Abb. 43, tal bei 225 Dor . : . nor al bei 2250 m." Soe.: Anthyllis Vulneraria, cop.: Primula farinosa, Carex semper- virens, Plantago alpina. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 177 Festuca Halleri Saxifraga asp. bryoides Juneus trifidus Daphne striata Salix retusa Bupleurum stellatum Silene rupestris Gentiana Kochiana Cerastium arv. strictum Primula hirsuta Sempervivum montanum P. viscosa Saxifraga exarata Veronica fruticans. Beispiel auf Kalk: Südhang des Piz Alv, 30° Neigung, 2500 m. Carex sempervirens 10 Polygala alpestre Sesleria coerulea 2 Anthyllis Vulneraria Festuca pumila 3 Myosotis pyrenaica Salix retusa Thymus Serpyllum S. retusa serpyllifolia Globularia cordifolia Polygonum viviparum Bartsia alpina Minuartia recurva Galium asp. anisophyllum Biscutella laevigata Aster alpinus Sedum atratum Bellidiastrum Michelii Dryas octopetala Leontopodium alpinum Daphne striata Senecio Doronicum. Helianthemum alpestre 39. Nebentypus des Festucetum violaceae. Wo die Steilhalden etwas feuchter zu sein scheinen, wird Festuca violacea vorherrschend und bietet mit ihren feinen Blättern und dunkeln Rispen ein stark verschiedenes Bild von der derben grünen Carex semper- virens. Während nach Brockmann dieser Nebentypus im Puschlav auf Kalk keine Existenzbedingungen zu finden scheint, tritt er am Piz Alv bei 2300 m in starkem Maße in Erscheinung, und zwar nicht nur am Steil- hang (40° Neigung), sondern auch auf flacheren Bändern von 5° Neigung, 30 bei 2300 m und bei 9350 m, der Steilhang ist jedoch artenreicher (36 gegen 21). Dieser Standort in der Höhe der Baumgrenze entspricht ganz den Standortsangaben in St. Antönien, wo Scurörter den Bestand bei 1830—1950 m einzeichnet!), etwas unterhalb der dortigen Baumgrenze, während im Puschlav dieser Bestand hauptsächlich eine obere Fortsetzung des Semperviretums von 2550 m an bilden soll. Auch der Typus auf Ur- gestein geht in unserem Gebiet noch wesentlich tiefer als die Baumgrenze, wie das folgende Beispiel zeigt. Beispiel auf Urgestein: Geschlossener Mährasen am Osthang des Piz Rosatsch ob Acla Co- lani 2070 m. Testen violacea dominierend Dactylis glomerata uides com. montana Brixa media nthoxantum odoratum Poa Chaixi mm. 1) Schröter 1895, Karte. Botanische Jahrbücher. XLVIL Ba. 12 178 E. Rübel. Poa violacea Helianthemum nummularium P. alpina Rhododendron ferrugineum Festuca ovina duriuscula Gentiana campestris Carex sempervirens Plantago serpentina C. frigida Scabiosa lucida Silene vulgaris Campanula Scheuchzert Sempervivum arachnoideum Solidago Virga-aurea S. montanum Aster alpinus S. arach. X mont. Chrysanthemum Leucanthemum Potentilla grandiflora Achillea Millefolium Lotus corniculatus A. moschata Trifolium prat. nivale Senecio Doronicum Euphorbia Cyparissias Carlina acaulis Daphne striata Leontodon hispidus. Beispiel auf Kalk: Südhang des Piz Alv, 40° Neigung, 2300 m. Festuca violacea Sesleria coerulea Agrostis alpina Poa alpina Carex sempervirens Dianthus Car. silvester Gypsophila repens Minuartia recurva Cerastium arv. strictum Sempervivum arachnoideum S. montanum Potentilla grandiflora Sieversia montana Anthyllis Vulneraria Hippocrepis comosa Trifolium prat. nivale Euphorbia Cyparissias Polygala alpestre Helianthemum nummularium Myosotis pyrenaica Euphrasia salisburgensis E. minima Veronica fruticans Globularia cordifolia Galium asp. anisophyllum Phyteuma orbiculare Ph. Scheuchzeri Campanula cochleariifolia Aster alpinus Erigeron alpinus Chrysanthemum Leucanthemum Leontopodium alpinum Senecio Doronicum S. abrotanifolius Carduus defloratus Hieracium villosum =- a > c yY » dda `> c» ër sm Mi os O6 ~na së RÉI 2 2 MNM‘ 2 2 2 2 së M 40. Seslerietum coeruleae. Die Blaugrashalde ist ein Bestand, der durch alle Hóhenstufen von der Ebene aufsteigt bis zur Grenze des zusammenhängenden Rasens und sich immer an Kalk hält. So finden wir diesen Rasen in unserem kleinen Kalkgebiet, am Südhang des Piz Alv vom Fuß bei 2100 m aufwärts mit Fels und Schuttflur wechselnd. Kleine Elyneten sind auf flacheren Partien eingestreut, bei 2600 m ist er durch ein Firmetum (Caricetum firmae) unter- brochen, erscheint wieder und verliert sich bei 2650 m im Schutt und Geröll. Im Val Languard, an der kleinen Stelle, wo Kalk stürker zutage tritt, ist außer Geröll ein Seslerietum, am Piz Tschüffer finden wir aus- gedehnter den Nebentypus der Anthyllis, jedoch bei 2740 m noch einen Mischbestand von Seslerietum und Elynetum, überwuchert von vorherr- schender Avena versicolor. Es sind hauptsächlich steile Südhalden, die Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 179 in dichtem Teppich oder treppenförmig von diesem Bestand besiedelt sind. Es sind scheinbar dieselben Standorte, die das Semperviretum einnimmt. Um die Differenzen zu untersuchen, welche den einen oder den anderen Bestand zum Vorherrschen bringen, ist unser Gebiet mit vorwiegend Ur- gesteinsausbildung nicht geeignet. Am Piz Alv gehen die Bestände in einander über; ich fand dort sowohl Carex sempervirens als Konstante des Seslerietums als auch Sesleria coerulea als Konstante des Semperviretums, sofern es auf Kalk steht. Um eine sichere Liste von Maßgebenden auf- zustellen, bietet das Gebiet zu wenige von einander entfernte Standorte von Blaugrashalden. Für die wenigen Halden erwiesen sich aus 6 gut charakterisierten Aufnahmen als häufigste Pflanzen: 6mal Sesleria coerulea 3mal Minuartia verna ^ Aster alpinus $mal Carex sempervirens > Sempervivum montanum > Anthyllis Vulneraria > Galium asp. anisophyllum > Senecio Doronicum mal Saxifraga Aixoon > Helianthemum nummularium > Thymus Serpyllum > Veronica fruticans > Leontopodium alpinum 3mal Agrostis alpina ^ Festuca pumila > Poa alpina > Polygonum viviparum Seltener kamen vor: 2mal Festuca ovina Elyna myosuroides Salix ret. serpyllifolia Draba aizoides Biscutella laevigata as octopetala Sieversia montana Gentiana campestris Seabiosa lucida und einmal: Botrychium Lunaria uniperus com. montana Avena pubescens 4. versicolor arex nigra Thesium alpinum lene exscapa S. vulg, alpina tanthus Car. silvester Cerastium arv. strietum Sedum atratum Sempervivum tectorum S. arachnoideum Oxytropis campestris Daphne striata Polygala alpestre Helianthemum alpestre Ligusticum Mutellina Gentiana verna Myosotis pyrenaica Globularia cordifolia Campanula cochleariifolia Erigeron uniflorus Hieracium villosum. Campanula Scheuchxeri Homogyne alpina Erigeron alpinus Solidago Virga-aurea Carduus defloratus Chrysanthemum Leucanthemum Bellidiastrum Michelit Senecio abrotanifolius Gypsophila repens Thalictrum minus . Arabis alpestris Saxifraga caesia Euphorbia Oyparissias Hedysarum obscurum Hippocrepis comosa Parnassia palustris Arctostaphylos Uva ursi 12* 180 E. Rübel. Primula farinosa Soldanella alpina Gentiana brachyphylla G. Kochiana G. nivalis Bartsia alpina Veronica bellidioides Pedicularis verticillata P. palustris Euphrasia salisburgensis Phyteuma orbiculare Ph. Scheuchxeri ' Saussurea alpina Chrysanthemum alpinum Arnica montana Crepis aurea Leontodon pyrenaicus Antennaria carpathica Achillea atrata Hieracium Pilosella H. permutatum. Die treppenförmige Halde kommt durch die starke, schuttstauende Kraft der Sesleria-Büsche zustande. Helianthemum alpestre, das nackten Boden vorzieht, gedeiht dann üppig an den von den meisten anderen Pflanzen gemiedenen Vertikalstellen der Treppenabsätze. 44. Nebentypus: Anthyllidetum Vulnerariae. (Abb. 43) Am Fuß des Piz Tschüffer haben temporäre Wildbäche in ausgedehn- tem Maße schwach geneigte Schuttkegel von Kalksand geschaffen, auf denen eine sehr bunte Wiese entstanden ist. Unter vorherrschender An- thyllis fanden sich fast immer Sesleria coerulea Poa alpina Polygonum viviparum Myosotis pyrenaica Phyteuma orbiculare Galium asp. anisophyllum Erigeron alpinus die meisten also Konstante der Sesleria-Halde; daneben fanden sich fast alle unter Seslerietum aufgezählten Pflanzen und dazu noch: Phleum alpinum Festuca Halleri Anthoxantum odoratum Nigritella nigra Chamorchis alpinus Lilium Martagon Silene vulgaris Minuartia recurva Anemone vernalis Trifolium Thalii T. badium T. prat. nivale Das Beispiel, das auf Abbildun folgende Aufnahme: Anthyllis Vulneraria 40 Primula farinosa 4 Carex sempervirens 3 Astragalus alpinus Oxytropis lapponica Lotus corniculatus Loiseleuria procumbens Pedicularis tuberosa Euphrasiad minima Plantago alpina Campanula thyrsoidea Cirsium acaule Leontodon hispidus Antennaria dioeca g 43 zu sehen ist, bei 2250 m, ergab Plantago alpina 3 Sesleria coerulea 4 Nardus stricta 2 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 18I Anthoxantum odoratum Poa alpina Festuca sp. Juncus Jacquini Nigritella nigra Polygonum viviparum Silene vulgaris Minuartia verna Trollius europaeus Anemone alp. sulfurea Biscutella laevigata Potentilla erecta P. aurea Alchemilla vulgaris s. l. Oxytropis campestris Gentiana verna G. nivalis Euphrasia minima Rhinanthus subalpinus Pedicularis tuberosa P. verticillata Phyteuma orbiculare Ph. Scheuchzeri Erigeron alpinus E. uniflorus Bellidiastrum Michel Chrysanthemum Leucanthemum Crepis aurea 42. Varietum. (Festucetum variae.) Festuca varia ist Felspflanze und Rasenpflanze. Die Bestände, die sie bildet, liegen daher meist an felsigen Hängen, wo sie auf dem Fels selbst die Unterlage für die übrigen Pflanzen geschaffen hat. Es sind die steilen Südhalden auf Urgebirge, die ihr zusagen. Im Puschlav ist der Bestand sehr ausgedehnt und findet daher bei Brockmann eingehende Be- sprechung. In unserem Gebiet ist er dagegen nicht häufig, nur im Heutal an den Hängen des Albris, der Pischa und des Val Torta von 2200— 2560 m finden wir kleinere Bestände nebst Übergängen zu Sempervireten einerseits, andererseits zu Junipereten. Als Konstante, also in 50?/, der Aufnahmen erwiesen sich: Festuca varia Juniperus com. montana Carex sempervirens Avena versicolor als Akzessorische: Anthoxantum odoratum Deschampsia flexuosa Luxula sudetica Polygonum viviparum Sempervivum montanum Saxifraga exarata Trifolium alpinum Helianthemum nummularium Juncus trifidus Silene rupestris Daphne striata Laserpitium Panaz, Vaccinium Vitis idaea Myosotis pyrenaica Thymus Serpyllum Galium asp. anisophyllum Phyteuma betonicifolium Arnica moniana Crepis conyxifolia Leontodon pyrenaicus. E. Vegetationstypus der Sumpffluren. Formationsgruppe der Hochmoorbestände. (Abb. 44, 43.) W Das Hochmoor ist eine Pflanzengesellschaft von hoher ökologischer ertigkeit, ich setze es daher parallel den Wiesen oder Felsfluren in die 182 E. Rübel. Rubrik der Formationsgruppen, trotzdem es eigentlich keine Gruppe, sondern eine Formation ist. Moor ist nach den neueren Arbeiten!) ein geologischer Begriff geworden und es wird dafür eine Torfschicht von mindestens 20 cm verlangt. Da nun aber die Pflanzengesellschaften dieselben sein können auf Boden von 5 cm Torf wie auf solchem von 50 cm, muß für diese ein neuer Name gesucht werden, ich nehme daher für die Gesellschaften der lebenden Pflanzen dieser Standorte die Namen Hochmoorbestánde?) und Flachmoor- bestände an. Formation der Hochmoorbestände. Diese Formation ist im Gebiet nicht von großer Ausdehnung. Ihr Hauptareal liegt im Stazerwald, daneben kommen in höheren Lagen noch Anflüge vor. Diese letzteren bilden Bülten von kaum einem (Quadratmeter Größe; so am Lago Nero bei 2225 m, an verschiedenen Stellen des Muottas da Schlarigna bis 2430 m und des Piz Chalchagn im Morteratschtal bis 2500 m. Wir kónnen 2 Arten der Ausbildung unterscheiden, den Sphagnum- moorbestand mit und den ohne Baumwuchs. 43. Baumloses Sphagnetum oder Sphagnetum commune. Die schönste Ausbildung treffen wir am Stazersee, 1813 m, dessen Umgebung für fast alle Sumpfbestände des Gebietes klassisch ist (siehe Abb. 45). Mehrere Quadratmeter große »Bülten« wechseln mit den noch wassererfüllten Vertiefungen, den »Kolken«, die meist aus 100%, Carex inflata bestehen, der sich bei abnehmendem Wasser Trichophorum caespi- tosum beigesellt. Die Bülten zeigen folgende Zusammensetzung: Sphagna 10 Caltha palustris Cetraria Parnassia palustris Polytrichum Comarum palustre Selaginella selaginoides Potentilla erecta. Equisetum palustre Sanguisorba officinalis Juniperus com. montana Empetrum nigrum Anthoxantum odoratum Viola palustris Sesleria coer. uliginosa Vaccinium uliginosum Eriophorum vaginatum V. Vitis idaea Trichophorum alpinum T. caespitosum Carex Goodenowii Oxycoccus quadripetalus Calluna vulgaris Primula farinosa C. panicea . . . C P aucifl Pedicularis palustris ` tcrftora . C p flat Lonicera coerulea . dicata . Galium boreale Salix caesia S. arbuscula S. nigricans G. asp. anisophyllum Plantago alpina Saussurea alpina. A) Frün u. Schröter 1904, C. A, WEBER 1907, 4908 u. a. 2) Frün u. ScunórEn 1904, S. 17, Taf. XXVII gler, Botan. Jahrbücher. Bd. NLVIT. Ui E 182. Zu S. "expo H-V u 2477) "n uogngp-wrußvydg 979949 vupjuow SMUL PU uosquovaoq ur (OST wwoyn*ıoq Iowy oH Pp qV RED Wow zuep OUT ed : ) PLE A x ’ NP S E KR i H Lé JN ` D € ek 4 f Ss LSK sw Ei br Verlag von. Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 183 Eine Reihe dieser Pflanzen sind Eindringlinge, die sonst nicht regel- mäßig auf den Sphagneten gefunden werden. Die Konstanten des Sphagnetum sind: Sphagna Vaccinium Myrtillus Empetrum nigrum V. Vitis idaea Calluna vulgaris Oxycoccus quadripetalus Vaccinium uliginosum Homogyne alpina. Auf einzelne Arten muß noch näher eingegangen werden. Das typische Hochmoorscheingras Eriophorum vaginatum gibt in dieser Höhe nicht mehr den Ton an. Gegen Plaun da Choma kommt es noch ziemlich häufig vor (siehe weiter unten beim baumtragenden Hoch- moor), vereinzelt tritt es am Stazersee auf und ganz spärlich im Hochmoor- anflug beim Lago Nero, 2225 m. Oxycoccus quadripetalus überspinnt die Bülten in Massen, aber über 4900 m fand ich ihn nirgends mehr. Andromeda poliifolia fehlt im Gebiet vollständig, kommt aber südlich vom St. Moritzersee bei 1830 m noch vor. Steigen wir am Hang ob der Chünetta (Karte C4) gegen den Piz Chalchagn empor, so treffen wir noch öfter auf Sphagneten, deren Zu- sammensetzung folgende ist: bei 2340 m | bei 2370 m | bei 2500 m | I li 10 | 10 © Sphagna . . 2.222220. 1 Polytrichum sp. . . . . . .. Pinus Cembra 20 cm. . . . . Juniperus com. montana . . . Carex sempervirens . . . .. > ferruginea . ... .. Trichophorum caespitosum . Empetrum nigrum. . . . Ligusticum Mutellina. . . Calluna vulgaris. . . . . . . Vaccinium uliginosum . > Myrtillus . . » Vitis idaea . Rhododendron ferrugineum . Pinguicula vulgaris Homogyne alpina . . Leontodon pyrenaicus . . . l-leslll ca] bei | >a] MEME | el | i k. Baumtragender Hochmoorbestand (Sphagnetum piniferum). (Abb. 44.) Dieser bekannte Typus kommt auch hier vor zwischen Stazersee und Plaun da Choma (Karte B2). Es ist ein ganz lichter Wald von hochstämmigen Pinus montana, alle von der ssp. uncinata, wie SCHRÖTER ') es angibt, allerdings mit Annüherungen gegen die anderen Zapfenformen. Ein Quergang durch den Wald ergab: m 4) FRÜH u. SCHRÖTER 1904. 184 E. Rübel. Pinus montana uncinata P. m. u. rotundata 21 Bäume P. m. u. r. pyramidata 2 » P. m. u. r. gibba 16 » P. m. u. r. mughoides 3 > P. m. u. pseudopumilio 3 > Eine Aufnahme des Unterbestandes dieses Waldes bestand aus: Sphagna 10 Potentilla erecta 3 Pinus Cembra, klein 2 Empetrum nigrum [ Carex inflata 4 Calluna vulgaris H Eriophorum vaginatum 2 Oxycoccus quadripetalus 2 Trichophorum caespitosum 1 Vaccinium uliginosum h Dazwischen liegen Kolke, die im Begriff sind, »Schlenken« zu werden (ebene, nasse Stellen) mit Carex inflata 10 Sphagna 2 Trichophorum caespitosum 5 Auf dem Moor Palüd Chapé tritt uns eine andere Abart von Hoch- moor entgegen, die Arve wird zur Moorpflanze. Jede Sphagnumbülte trägt eine Arve von 1—2 m Höhe, die sehr wohl gedeiht. In den kleinen Hochmooranflügen der höheren Gehänge trifft man meist auch kleine Arven, dort von 10—40 cm. Vegetationsgruppe der Flachmoorbestände. Sumpfwiesen-Formation !). (Abb. 4 und Titelbild.) Diese Formation findet sich auf dem Paß und am Fuß der Berge ziemlich häufig. Die beste Übersicht gibt die Karte, auf welcher die Sümpfe, die für den Kartenmaßstab groß genug sind, in Violett eingetragen sind. An den Gehängen trifft man häufig kleinere Quellsümpfe, wie bei den ein- zelnen Typen näher ausgeführt wird. 45. Trichophoretum caespitosi. (Abb. 4.) Große Strecken werden von diesem Bestand auf dem Paß einge- nommen. Es ist die bedeutendste Flachmoorassoziation des Gebietes. Genutzt können die Flächen nicht werden, die zähen Triebe werden nur selten vom Vieh abgebissen und für Torfbetrieb ist die Mächtigkeit zu gering. Von 1700—2450 m ist der Bestand verbreitet, Er ist artenarm. In der | Ich vermeide die Namen Niedermoor und Übergangsmoor, da Weser diese auf die Geologie, nicht auf die lebenden Pflanzen gründet. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 185 Champagna, bei Punt Rantumas und bei Rusellas im Rosegtal liegen große sumpfige Partien von Trichophoretum caespitosi mit allen Übergüngen zur gedüngten Fettmatte, und zwar besonders zum feuchtigkeitsliebenden Agrosti- detum tenuis. Bei den Seen und Tümpeln schließt sich der Bestand an den Ver- landungsbestand des Eriophoretum an, von dem es sich besonders Ende September gut abhebt, indem Trichophorum in tiefem Goldorange neben dem Strohgelb von Eriophorum Scheuchzeri leuchtet. Ebener Flachmoorbestand am Rande des Lago nero (Abb. 4). soc. Trichophorum caespitosum Polygonum viviparum Anthoxantum odoratum Potentilla erecta Deschampsia caespitosa Primula integrifolia Eriophorum angustifolium Bartsia alpina ` Carex Goodenowii Pinguicula vulg. leptoceras C. echinata grypos Leontodon pyrenaicus. Eine etwas abweichende Zusammensetzung zeigt ein Torfmoor am Heutaleingang bei 2100 m. Trichophorum caespitosum 10 Tofieldia calyculata typica Carex panicea 1—8 Parnassia palustris Juncus alpinus 3 Saxifraga stellaris Molinia coerulea 2 S. aixoides Agrostis alba [ Potentilla erecta Eriophorum angustifolium Primula farinosa Carex echinata grypos Pinguicula vulgaris genuina. 46. Nebentypus des Trichophoretum atrichi. Trichophorum atrichum gilt als seltene Pflanze. Im Gebiet ist sie dies nicht, vielleicht verdankt sie das Seltenscheinen auch anderwärts ihrer Kleinheit; sie ist schwer zu finden und wohl oft übersehen. Wenn ich einen speziellen Nebentypus aufstelle, so geschieht dies, weil ich diese Pflanze regelmäßig in charakteristischer Vergesellschaf- tung fand. l Der Standort ist vom Haupttypus dadurch verschieden, daß der Neben- typus schwache Neigungen und etwas mehr Sand im Boden vorzieht. Als Konstante dieses Nebentypus fand ich: Trichophorum atrichum Carex incurva Carex microglochin C. Goodenowit C. capillaris Juncus alpinus. Hie und da kommen noch dazu: Trichophorum alpinum Carex dioeca Carex bicolor Cobresia bipartita. Beispiele: K Sandige nasse Grabenufer in der Champagnatscha, 1715 m. richophorum atrichum Carex incurva Eleocharis pauciflora C. capillaris 186 E. Rübel. Carex flacca C. Goodenowit Blysmus compressus Juncus filiformis Saliz purpurea Ranunculus repens Ranunculus Flammula reptans Cardamine amara C. pratensis Potentilla erecta Pinguicula vulg. leptoceras. 9. Am Nordwesthang des Piz Alv bei 2200 m, kleiner Sumpf, nur: Trichophorum atrichum Equisetum variegatum Carex microglochin C. capillaris Carex Goodenowii Juncus alpinus Tofieldia palustris. 3. Ein reicherer Bestand sei hier noch aufgeführt: Kleines Moor am Hang, oberhalb des Stazersees: Trichophorum atrichum Cobresia bipartita Equisetum variegatum Selaginella selaginoides Pinus Cembra, junge Nardus stricta Sesleria coer. uliginosa Deschampsia caespitosa Brixa media Agrostis alba Elyna myosuroides . Eriophorum angustifolium, nur spärlich Trichophorum alpinum T. caespitosum Eleocharis paueiflora Carez capillaris C. panicea C. Davalliana C. mieroglochin C. flava lepidocarpa | dominierend Carex pulicaris C. pallescens C. ericetorum approximata Juncus alpinus Luxula campestris Polygonum viviparum Parnassia palustris Saxifraga aizoides, am Rande massenhaft Empetrum nigrum Potentilla erecta Trifolium badium Primula farinosa Euphrasia montana Rhinanthus Orista Galli Pinguicula spec. Plantago serpentina Phyteuma orbiculare Bellidiastrum Michelii Cirsium acaule Leontodon hispidus. 47. Caricetum Goodenowii. Dieser im Puschlav so ausgedehnte Bestand tritt im Gebiet gegenüber dem Trichophoretum caespitosi sehr zurück. Carex Goodenowii kommt fast in allen Sumpfbestánden mehr oder weniger häufig vor, absolut vor- herrschend fand ich sie selten. 48. Hydro-Nardetum. (Abb. 48.) Nardus stricla bildet den Bestand der weit verbreiteten Trocken- wiesen der ebenen bis geneigten Flächen. Dann treffen wir das Gras aber hier unter ganz anderen Verhiltnissen wieder. Es bildet die auf das Trichophoretum caespitosi folgende Zone der austrocknenden Sümpfe und Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 187 kommt hier in solcher Massenhaftigkeit vor, daß es sich rechtfertigt, einen eigenen Bestandestypus daraus zu machen. Solche Vorkommnisse haben wir am Lago nero, auf dem Muottas da Schlarigna !). Oberhalb der Alp da Bondo findet sich ein flacher Sumpf von ca. 20—30 qm, der vollständig im Nardusstadium steht, indem dieses Gras den ganzen Sumpf einnimmt, während Trichophorum nur verhältnismäßig gering vertreten ist. Carex magellanica C. Goodenowti C. panicea Leontodon pyrenaicus Taraxacum off. alpinum Nardus stricta 1 Trichophorum caespitosum Deschampsia caespitosa Eriophorum angustifolium Carex capillaris a 22 Voo m > `~ ` së d Die umgebende Weide ist ein Nardeto-Curvuletum. Wir haben es in diesem Hydro-Nardetum also mit dem auf das Tricho- phoretum folgenden Glied einer Sukzession zu tun. 49. Deschampsietum caespitosae?). Kleine Sümpfe, Übergänge zwischen Sumpf und Wiese, besonders aber die häufigen Gehängesümpfe werden von Deschampsia caespitosa beherrscht. Es läßt sich nicht eine Liste von Konstanten aufstellen. Die Flora ist meist arm und wechselt stark. Der Einfluß der umgebenden Bestände macht sich stark fühlbar, besonders der Umstand, daß der Grad der Feuchtigkeit viel weniger auf die vorherrschende Pflanze als auf die Be- gleitflora einwirkt, mit anderen Worten: Weil wir einen Übergangstypus von Sumpf zu Wiese vor uns haben, der auch noch zu Quellfluren über- führt, zeigen die Aufnahmen bald mehr Verwandtschaft zum Sumpf, bald zur Quellflur, bald zur Wiese. Was es aber doch rechtfertigt, einen eigenen Typus aufzustellen, ist das sehr häufige regelmäßige Vorkommen. Deschampsia ist nicht ein Formationsubiquist, der überall eindringt, sondern sie herrscht unter bestimmten Bedingungen: Man kann sagen, es ist ein Typus mit einer Konstanten: Deschampsia caespitosa. Wo das Wasser etwas fließt, wie an den Gehängesümpfen, gesellt sich Saxifraga aixoides massenhaft bei, Parnassia palustris, Pedicularis pa- lustris, Saxifraga stellaris und diverse Carices sind häufig. Ein sehr armer Gehängesumpf findet sich bei der Alp da Pontresina, 2100 m. g. 5 Deschampsia caespitosa 10 Cardamine amara greg Caltha palustris greg. 4 Bellidiastrum .Michelit —_ 4) Siehe unter Caricetum inflatae. 2) STEBLER u. SCHRÖTER 4892, 188 E. Rübel. 50. Caricetum frigidae. Carex frigida wird hie und da Bestand bildend. Ob er als eigene Assoziation zu behandeln ist oder mit anderen zu vereinigen, etwa als Nebentypus des Deschampsietum, vermag ich nicht zu entscheiden, da er im Gebiet zu selten auftritt. Es móge nur ein Beispiel folgen: Sumpfiger Rand des Lago Bianco, 2230 m. Carex frigida 9 Juncus filiformis Deschampsia caespitosa 1—7 J. Jacquini Nardus stricta J. triglumis Eleocharis pauciflora Luxula spadicea Triglochin palustre Salix herbacea Trichophorum caespitosum Viola palustris Carex Goodenowii Epilobium nutans C. echinata grypos Ligusticum Mutellina C. magellanica Primula integrifolia C. sempervirens Pinguicula vulg. leptoceras. Juncus alpinus F. Vegetationstypus der Süßwasservegetation. Formationsgruppe der Teichformationen. Formation der Verlandungsbestände. (Abb. 45, 46, Titelbild.) Von diesen Beständen wird die Landschaft sehr malerisch beeinflußt. Es ist besonders der obere Teil des Passes, der sehr reich ist an Tümpeln und kleinen Seen, die die verschiedensten Stadien der Verlandung auf- weisen. 91. Phragmitetum. (Abb. 43.) Von diesem häufigen Verlander der Ebene und der montanen Stufe gibt es nur noch einen einzigen Standort im Berninagebiet. Am Süd- und Westufer des Stazersees bildet steriler Phragmites die ins tiefste Wasser gehende Zone der Verlandung. Darauf folgt 32. Bestand von Menyanthes trifoliata. Dieser Bestand ist nach Schröter 1) ein Nebentypus des Caricetum elatae (= strictae der namentlich an alpinen Seen ausgebildet ist. Hier haben wir es mit diesem Fall zu tun. 53. Caricetum inflatae. (Abb. 45.) Dies ist der Hauptverlandungs-Bestand der subalpinen Stufe des Ge- bietes, wáhrend er nach oben vom Eriophoretum Scheuchzeri abgelóst wird. - Das Caricetum inflatae geht bis 2250 m. 1) 1893, S. 169. XIX. Taf. X Engler, Botan. Jahrbicher. Bd. XLVII. Moour[oop[ Sne IY9JSOq opu;[-ooq uiopuv we ouq IP “vp u wong J9p9ra pun njpujofn] sogjnfiuopy. 1930 uv 1ojurqjep ‘sapho punas[oqi wur so4»y) yaanp 2unpuvpnoA punio19pJo04 DI WEIST 998192238 "Or "(IN “PUY Y zuen oq uu px5vaugg Verlag von Wilhelm Engelnanu in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 189 Auf dem Muottas da Schlarigna bei 2250 m in der Nähe des Signales liegt ein Sumpfweiher, bei welchem die Verlandung schon weit vorge- schritten ist. Carex inflata reicht bis in die Mitte des Weihers (21. Aug. 1906). Darin findet sich nur noch Eriophorum angustifolium. Am Ufer folgt ein Gürtel von Trichophorum caespitosum Carex echinata grypos dann Nardus stricta Agrostis rupestris. Luzula campestris Sehr ausgedehnt ist der Bestand auf Choma und am Stazersee. Wie oben erwähnt, füllt Carex inflata die Kolke aus. Am Südufer des Stazersees geht der Bestand bis 50 m landeinwärts. Großenteils besteht er zu 99?/, aus Carex inflata. Dazwischen kommt zerstreut eine inter- essante Gesellschaft vor: Sesleria coer. uliginosa Carex polygama (= Buxbaumit Brixa media C. diandra Agrostis alba C. limosa Molinia coerulea C. panicea Eriophorum angustifolium C. lasiocarpa (= filiformis) Trichophorum alpinum C. canescens T. caespitosum Salix caesia Eleocharis pauciflora Polygonum viviparum Carex microglochin Menyanthes trifoliata C. Goodenowii Drosera anglica C. echinata grypos Parnassia palustris C. flava. typica Comarum palustre C. flava lepidocarpa Potentilla erecta. C. magellanica Sanguisorba officinalis Pedicularis palustris. Das Caricetum inflatae macht die verschiedenen Stadien der Verlandung mit; es gehört zur typischen Teichformation, es wurzelt in ziemlich tiefem Wasser. Daneben verschwindet es aber nicht mit dem Teich, sondern dominiert auch noch dort, wo der Bestand zur Sumpfwiese geworden ist, die das Gewicht des Menschen trägt. l Auf der oberen Plaun da Staz bei 2020 m wächst auf 4| m mäch- tiger Torfschicht eine Weide, in der auch Carex inflata zu den abge- weideten Pflanzen gehört. Diese merkwürdige Weide mag hier aufgezählt werden: Sphagna, abgeweidet Molinia coerulea Polytricha Brixa media Selaginella selaginoides Eriophorum angustifolium Juniperus com. montana Trichophorum alpinum Phleum alpinum commutatum T. caespitosum Agrostis tenuis Carex pauciflora Nardus stricta C. dioeca lebhaft abgeweidet Deschampsia caespitosa C. inflata Poa pratensis C. magellanica 190 E. Rübel, Carex frigida Sanguisorba officinalis « C. Davalliana Callitriche palustris androgyna C. pallescens Empetrum nigrum C. Goodenowti Viola palustris C. canescens Trifolium badium C. echinata grypos T. pratense C. flava lepidocarpa Vaccinium uliginosum C. panicea Primula farinosa Juncus alpinus Myosotis scorpioides J. filiformis Pedicularis palustris Luxula sudetica . Pinguicula spec. Veratrum album abgeweidet Galium asp. anisophyllum Cerastium caespitosum Gnaphalium Hoppeanum Comarum palustre Homogyne alpina Potentilla erecta Leontodon pyrenaicus Alchemilla vulg. pratensis L. autumnalis A. glaberrima Hieracium Auricula. Noch im Lago nero bei 2225 m bildet Carex inflata eine bedeutende Verlandung. Sie geht am weitesten in den See; landwärts folgt Erio- phorum angustifolium, dann ein ausgedehnter Bestand von Eriophorum Scheuchzeri. 54. Nebentypus des Caricetum lasiocarpae. Dieser von Schröter!) aufgestellte Nebentypus findet sich nur an einem Ort, wiederum an dem reichen Stazersee. Dort bildet Carex lasiocarpa (= filiformis) am Nordufer weitgehende Verlandung. Der Boden ist schon fest genug, um ohne Gefahr betreten werden zu können. 55. Eriophoretum Scheuchzeri. (Abb. 46, Titelbild.) Der wichtigste Verlander unserer alpinen Stufe ist Eriophorum Scheuchzeri. Daneben kommt noch Eriophorum angustifolium häufig vor. An den Berninapaßseen sowie an Torflöchern in deren Nähe, ferner auf Giuf und besonders auf der Pastura di Lagalb sind große Tümpel zum größten Teil besetzt von diesem Wollgras. Zur Fruchtzeit bieten die massen- haften Wollgrasköpfe einen sehr hübschen Anblick (siehe Abb. 46 und Titelbild). Es sind meist nur wenige Arten, die diese Bestände begleiten: I. Am Lago nero in einer Bucht, 2225 m: Eriophorum Scheuchzeri 10 Carex Goodenowit Musei ; J t, Juncus filiformis Eriophorum angustifolium 3 J. triglumis Triglochin palustre Trichophorum caespitosum Cerastium cerastioides Saxifraga stellaris. 2. Im Bachschutt der Alp Stretta findet sich bei 2450 m ein Be- stand von 4) 4892, S. 168, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 191 Eriophorum Scheuchzeri Salix herbacea mit Equisetum palustre Polygonum viviparum Deschampsia caespitosa Saxifraga stellaris Carex Goodenowii Ligusticum Mutellina C. Lachenalii (= lagopina) Gnaphalium supinum. Juncus Jacquini 3. Ein wundervolles Beispiel der Verlandung bietet der Laghetto di Lagalb bei 2400 m, ein Seelein von 50 m Länge und 25 m Breite Etwa 1/; des Sees ist noch offenes Wasser (Abb. 46 am 3. Aug. 1905), das übrige ist ein Wald von Eriophorum Scheuchzeri, mit viel Moos ge- mischt. Dazwischen befinden sich einzelne sehr feste kompakte Horste von Carex Goodenowii, die auch am Rande vorkommt. Am Rande tritt spärlich Carex Lachenaliù und Cerastium cerastioides auf. Daneben stehen 50 cm dicke Torfhügel, hauptsächlich von Carex Goodenowii ge- bildet. Wo der Torf bloBgelegt ist, hat sich Eriophorum angustifolium angesiedelt. Auf diesen Torfhügeln hat sich ferner noch eingestellt: Trichophorum caespitosum Viola palustris Carex Goodenowii, abgeweidet Ligusticum Mutellina C. curvula Loiseleuria procumbens Salix herbacea Primula integrifolia cop. Polygonum viviparum Soldanella pusilla Saxifraga stellaris darum herum ein Moosteppich. Das Eriophorum Scheuchxeri ist teilweise so stark verfilzt, daß man darauf stehen kann. Ungemein charakteristisch ist die Herbstfärbung der Eriophora; während Scheuchxeri mit hellem Strohgelb der Landschaft etwas Aufhellendes ver- leiht, heben sich die Blätter des angustifolium sehr stark davon ab in tiefem Rotviolett. Formation der Limnäen oder submersen Bestände. Diese Bestände zeichnen sich dadurch aus, daß sie meist nur aus emner Art bestehen, die gesellig sich über ziemlich weite Flächen ausdehnen. 56. Nitella-Bestand. Die Characee Nitella gracilis (Lm.) A. Br. bildet im Lej pitschen, Lago nero und Lago Crocetta Bestände. Ungefähr der Linie von I m Wasser- tiefe folgend, sieht man einen Gürtel, ganz aus dieser Pflanze bestehend, sich um den See ziehen. 57. Potamogeton-Bestände. Die Bestände kommen sowohl im fließenden wie im stehenden Wasser vor. Im Schlamm wurzelnd und die Stengel bis fast an die Wasseroberfläche "réckend, bilden verschiedene Arten der Laichkräuter noch in dieser Höhe 192 E. Rübel, submerse Staudenfluren. Besonders findet sich ein bedeutender Bestand im Inn oberhalb Celerina. Dort kommen 4 Arten Potamogeton zusammen Bestand bildend vor: P. alpinus, perfoliatus, pusillus und filiformis. Die letzten Reste eines Bestandes von Potamogeton pusillus finden sich im Lago della Crocetta 2306 m. 58. Hippuridetum. In der Tiefenlage von ca. 50 cm findet sich im Lej pitschen am NW.- Ufer ein kleiner submerser Wald von Hippuris vulgaris L. var. rhaetica Brügg. 59. Sparganietum. Eine ausgedehnte Fläche des NW.-Ufers des Lej pitschen nimmt ohne Beimischung für sich allein das Sparganium affine Schnitzl. in Anspruch. Im August sieht es dort aus wie auf einer gemähten Wiese. Die breiten flutenden Blätter, mit der dicklichen Unterseite im Wasser, bedecken das Wasser, so daß die Oberseite trocken ist und durch das dichte Neben- einanderlegen den Eindruck hervorruft, als läge Gras auf Land. Die Tiefe ist 20—50 cm. Einen weiteren kleinen Sparganium-Bestand trägt ein kleiner Teich bei 2350 m am NW.-Hang des Munt Pers. 60. Ranunculetum flaceidi (= trichophyllus Chaix). (Abb. 48, 49.) Der verbreitetste Limnäentypus ist der des Ranunculus flaccidus: In verschiedenen Abarten bildet er Bestände, sowohl im fließenden wie im stehenden Wasser. Teils werden die Blüten über das Wasser hinaus- gestreckt, meistens befinden sie sich auf der Wasseroberfläche, hingegen findet man die offenen Blüten nicht selten unter Wasser bis zu einer Tiefe von 50 cm (so var. paucistamineus im Inn und im Lago Crocetta). Die Bestände finden sich im Inn in Massen, am schönsten ausgebildet sind sie in den langsam fließenden Nebenwassern des Inn; viele Quadrat- meter bedeckend, leuchten Anfang September, teils auch schon früher, die dichtgedrängten weißen Blüten aus dem Wasser empor (Abb. 48, 49). Auch die Wassergrüben und Tümpel des Champagna-Schwemmlandes sind davon überwachsen. In kleineren Beständen findet sich der Ranunculus auch im Lago Crocetta 2306 m und in einigen Tümpeln auf Giuf in der Nähe des Hospizes bis 2400 m. Saxifraga stellaris findet sich steril hier und da submers bis 50 cm: häufig ist ferner Callifriche, jedoch nicht Bestand bildend. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. XXX Zu S. 192. Phot. Blösch. Abb. 46. Verlandung durch Eriophoretum Scheuchzeri auf Pastura di Lagalb bei 2410 m. (3. August 1905.) ` paw m j Phot. Ganz A Rúbel. Abb. 47 Caltha jRuelltlur im Plaun God bei 1770 m. Soc.: Cardamine amara, cop: , v y . H . D . . 3 t patustris, Deschampsia caespitosa, sp ` Stellaria uliginos, Myosotis, Equisetum. Verlag von Wilhelm Engeln.ann in Leipzig. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XL VH. Taf. NXNI. na. evers VP vers Zu 5.192. Phot. Ganz A Kübel. Abb. 4 M : i 7 Caria " Dere nwasser des Inn in der Champagna, 1700 m. Verlandung durch flata, im Wasser flutend Catabrosa aquatica. Die weiBen Punkte im Wasser sind Blüten von Ranunculus flaccidus. Phot. Ganz A Kübel. lus. Die stark weißen Wasser. 1.Aug. 1910. Abb. 49 D . Blüten +. etailaus obigem Bild. Ein Stock von Ranunculus flacei / entauch en: Hai a . » 1aus demWasserauf, die matter erscheinenden blühen unter Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 193 Gruppe der Formationen des fließenden Wassers. Formation der Quellfluren. 61. Cardaminetum amarae. (Abb. 47.) Das frische klare Wasser der Quellen, das immer fließt, bedingt eine eigenartige Pflanzengesellschaft. Der Standort kann ziemlich stark wech- sel. Wenn das Wasser stärker fließt, gelangen wir zur Bachrandfílora. Im Juni ziehen dicke weiße Streifen durch die grünen Fettmatten Muragl, es sind die Bächlein, die dicht überdeckt sind von Reinbestünden von Carda- mine amara. Es ist dies die konstanteste Pflanze unserer Quellfluren. Ebenso verbreitet, aber ruhige Stellen vorziehend, ist Deschampsia caespitosa, sie bildet Übergänge zu den Sümpfen. Eine andere Pflanze, die auch noch in dieser Höhe in Massen auftritt, ist Caltha palustris, welche Anfang Juni die Quellsümpfe am Fuß des Piz Alv in einen leuchtenden, goldgelben Teppich verwandelt. Wo der Boden durch das Fließen des Wassers nur noch Sand und Kies aufweist, triumphieren Saxifraga a?xoides und stellaris oder Montia rivularis. Eine Waldquelle im Plaun God bedingt den einzigen Bestand von Chrysosplenium alternifolium im Gebiet. Typische Quellpflanzen sind im weiteren noch Stellaria nemorum, Veronica Beccabunga, Pinguiculae. Da die Hochstaudenfluren einen feuchten Standort lieben, siedeln sie sich in der alpinen Stufe, wo nicht mehr der Wald sie gegen Trockenheit schützt, mit Vorliebe in der Nähe von Quellen und Bächen an: daher finden wir auch Übergänge zwischen diesen Typen. 62. Catabrosetum. In der Champagna besitzt der Inn langsam fließende Nebenwasser mit interessanter Flora (Abb. 48). Es bilden sich Inseln von Catabrosa aquatica, die sich sehr stark vegetativ vermehren, ich fand 3 m lange Exemplare. Auf einigen Catabrosa-Inseln mischen sich Stöcke von Cardamine amara bei. Auch der an anderer Stelle besprochene Ranunculus flaceidus über- zieht das Wasser mit weißem Blütenschnee und gewährt Calthastöcken Aufnahme in seinem Geäste. Beispiele für Quellfluren: 1. Starke Quelle auf dem Rosegtalboden, Fuß des Piz Surlej (im Juli 3? C), 2005 m. Deschampsia caespitosa 40 Cardamine amara 4 Caltha palustris 3 2. Quelle bei der Alp da Pontresina (12°C) 2100 m: Cardamine amara 8 Rumex alpinus Deschampsia caespitosa . 6 Stellaria media Musci 6 Montia rivularis Veronica Beccabunga 3 Aconitum Napellus Poa trivialis var. pallescens Epilobium sp. Botanische Jahrbücher. XLVII. Ba. 13 194 E. Rübel. 3. Unterhalb Beispiel 2 in dem Abfluß der Quelle findet sich ein Über- gang von Quellflur zu Hochstaudenflur. Deschampsia caespitosa 8 Aconitum Napellus Veratrum album Alchemilla vulgaris s. l. Cardamine amara Peucedanum Ostruthium Caltha palustris Cirsium spinosissimum ~ 02 a ~ E ND Es möge hier noch der Gehänge-Weidengebüsche gedacht werden. Sie bilden wiederum einen Übergang zu den Sümpfen, da sie an den Berg- hängen an schwach flieDendem bis stehendem Wasser vorkommen oder auch in Felsspalten, die ja immer ziemlich viel Feuchtigkeit festhalten trotz der trockenen Umgebung. Von großer Bedeutung sind sie zwar nicht im Gebiet!) Auf den Kalkbergen finden wir häufig Salix myrsinites bis hinauf zu 2650 m. Im übrigen Gebiet sind Quellsümpfe, Blockfluren usw. bewachsen mit Salz glauca und hastata bis 2300 m, darüber hinaus bis 2500 m noch mit S. arbuscula und helvetica. Formation der Ufergebüsche. (Abb. 50.) Weidenbestände. 63. Salicetum mixtum. Den Bächen entlang ziehen sich Gebüsche verschiedener Salices. Schön hochstämmig ist der Bestand dem Inn entlang ausgebildet. Es finden sich dort Salix daphnoides, purpurea, pentandra, caesia, nigricans, caprea gemischt vor, auch arbuscula, glauca, hastata, helvetica treffen wir an, diese zwar mehr an den Grabenründern der Flazebene. Am Berninabach treten die Arten der tieferen Stufen zurück, es ist die Gruppe der Frigidae, die das Ufergebüsch bildet und von den Glabratae S. hastata. Besonders Sali caesia zieht sich fast ununterbrochen von Samaden den Bach hinauf bis zur Brücke von 2084 m. Wo Kalk auftritt, mischt sich auch Salir myrsinites bei, so z. B. in der Heubachschlucht, 2050 m, wo ein größeres Weidenbuschdickicht von Salix arbuscula, hastata und myr- sinites sich ausbreitet. Formationsgrappe der Wasserflora. 64. Pleuston. Diese makrophytische Schwimmflora fehlt in diesen Höhen, nicht einmal im Stazersee ist sie mehr vertreten. . 1) Im Gegensatz zum Vorderrheintal, worüber P. Hacer demnächst publizieren WI d. XXXI. Zu S. 191. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. '$)184380. PHY . u | ` u mut wuseduryn 19p ur UUJ 892p ULIOSSBEAMUOAON uop uv *unjxru unjoor[vs "oqnosnqood49] A "Lou y ZUV!) 7044 'üe qqv Verlag von Wilhelm Eugelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 195 65. Plankton. Diese mikrophytische Schwimmflora, von Dr. G. Huser bearbeitet, findet sich im Standortskatalog besprochen. G. Vegetationstypus der Gesteinsfluren. Die Gesteinsfluren sind offene Formationen, d. h. die Pflanzen bilden nicht eine zusammenhängende, geschlossene Decke, sondern der Untergrund wird dazwischen sichtbar. Meist ist der Untergrund überhaupt das maß- gebende und ich will daher das Aussehen des Untergrundes, der die Stand- ortsbedingungen verändert, zur Abgrenzung der »Formationen« heranziehen. Die Beschaffenheit des Gesteins variiert vom anstehenden Fels über große und kleine Blöcke bis zum feinen Schutt, beweglich und unbeweglich, mit allen Übergängen. Um eine Einteilung zu gewinnen, müssen gewisse Gruppen zusammengefaßt werden. SCHRÖTER 1) unterscheidet: 1. Fels, 2. Blöcke bis herab zu 25 cm Durchmesser, 3. Grobschutt von 25—2 cm Durchmesser (Grobgeröll, wenn beweglich), 4. Feinschutt von 2 cm bis 2 mm Durchmesser (Feingeröll, wenn be- weglich), . Sand ? mm bis 0,95 mm, 6. Ton unter 0,25 mm (Erde — Gemisch von Sand und Ton). Uns interessiert hier Nr. 4—4. Zuerst ist zu teilen in einerseits den festen Fels und andererseits die verschiedenen Schuttformen. Diesen zwei Hauptabteilungen gebe ich?) die Wertigkeit von Formationsgruppen. Aus dem übrigen, dem Felsschutt im weitesten Sinne, tritt ökologisch und physiognomisch relativ wohl abgegrenzt die Blockflur heraus. Fels- bewohner können auf den Blöcken und in den Spalten wachsen, andere Pflanzen in der Erde zwischen den Blöcken. Ob Grob- und Feinschutt so weit aus einander zu halten sind, daß nicht nur Ökologische Typen, sondern Formationen darauf zu begründen "nd, muß synökologischen Spezialforschungen überlassen bleiben. Grob- und Feinschutt sind im Gebiet fast stets gemischt, physiognomisch zu unter- scheiden ist jedoch die Schuttflur von ruhendem Schutt auf ebener Fläche oder mit schwacher Neigung von der Geröllflur mit beweglichem Schutt auf stärker geneigten Hängen. . Auf dem offenen Boden kann manche Alpenpflanze in tiefere Stufen hinabsteigen, wo sie sonst der Konkurrenz wegen nicht fortkommt, und auch Pflanzen der Ebene steigen hoch hinauf, aber es findet doch ein Wechsel des Artbestandes, also der Assoziationen, statt, der sich um die m. 4) 4908, S. 519. 2) Wie GEILINGER 1908, S. 255. or 13* 196 E. Rübel. Grenzen der früher dargelegten Stufen gruppiert. Dies gibt die natür- lichste Einteilung in Assoziationen ab. Die Bestände gruppieren sich nicht, wie bei Wiesen und Wäldern, um eine oder einige vorherrschende Arten, die den Namen für das -etum, den Typus abgeben würden, weil das vorherrschende der Fels, der Schutt ist. Ausnahmen davon macht der »Felsenarvenwald«, d. h. die Block- reviere des obersten lichten Arvenwaldes bis zur Krüppelgrenze, wo die Zusammensetzung der Flora ganz zur Zwergstrauchformation (Rhodoretum, Juniperetum, Vaccinietum) gehört. Bei diesen offenen Formationen tritt die chemische Wirkung des Unter- grundes am stärksten hervor und läßt sich bei jedem Typus eine Kalk- und eine Kieselfazies unterscheiden. Formationsgruppe der Felsfluren. Einzige Formation Felsflur. (Abb. 54, 52, 4, 5.) Die Felsflur gruppiert sich nach dem Wechsel der Arten in 3 Assozia- tionen, in die 4. subalpine Felsflur, 2. alpine Felsflur, 3. nival-subnivale Felsflur. . Besonders zu bemerken ist, daß die Grenze zwischen 2 und 3 nicht von der klimatischen Schneegrenze gebildet wird, sondern zwischen der alpinen und der subnivalen Stufe liegt. Dort bei 2750 m hört die alpine Matte auf, die Standorte gehören alle den Gesteinsfluren mit Ausnahme einiger Schneetälchen und der Curvuleten, die sich noch zu halten ver- mügen, allerdings mit Untermischung von Schuttpflanzen. Bei der klima- tischen Schneegrenze tritt nur noch insofern eine Änderung ein, daß eine Art um die andere durch Erreichen ihrer höchsten Standorte verschwindet. OeTTLI t) weist in seiner Ökologie der Felsflora darauf hin, »daß Vergesellschaftung bei der Felsflora überhaupt nicht die Rolle spielt wie anderwärts, was auch aus der Isolierung der einzelnen Spezies leicht zu verstehen wäre, Er sagt dann ferner: »Solange wir nicht die Wurzel- orte einer Anzahl Spezies so genau kennen, daß wir sie als Kriterien bei der Bestimmung von Lokalverhältnissen verwenden können, sind wir not- wendigerweise auf oberflächliche Einteilungen angewiesen. < Auf Grund seiner Beobachtungen in den Kalkketten der Churfirsten und des Säntis kommt er dann zur Aufstellung zweier Bestandestypen: 1. Die Felsflurbestände der Südabhänge bis ca. 2100 m und der trockenen Nordabhänge bis ca. 1500 m, d. h. die Bestände mit Globularia cordifolia. 4) 1905, S. 55. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 197 2. Die Felsflurbestände der zeitweise stark bewässerten Nord- abhänge und ähnlich beschaffenen Südwände von ca. 2000 m an aufwärts, d. h. die Bestände mit Carex firma. Ein Vergleich seiner Pflanzenlisten mit den meinen zeigt große Über- einstimmung. Globularia cordifolia und Carex firma spielen auf den Felsfluren des Berninagebietes keine hervorragende Rolle, aber die Liste von OrttLis erstem Bestandestypus stimmt mit meiner subalpinen Felsflur auf Kalk, sein zweiter mit meiner alpinen Felsflur auf Kalk. Dieser zweite Typus, der auf den Churfirsten in der Gipfelregion liegt und auch dort noch nicht »rein«, d. h. unvermischt mit tieferen Elementen, kommt bei uns zu ausgedehnter Entwicklung. Darüber folgt die nivale Felsflur, die Uer andeutet, indem er den 2 Hauptgruppen untermengt Bestände der Androsace helvetica mit nur dieser Spezies anführt. Diese ist aber ein wichtiger Bestandteil der nivalen Felsflur auf Kalk auf dem Piz Padella (außerhalb unseres Gebietes). 66. Subalpine Felsflur. A. Auf Urgestein. Vom Tal klettert der Wald an den steilen Hängen empor, wo immer er Platz findet. Besonders die Arve wird in hervorragendem Maße Felsen- pflanze; an ganz steilen Felsen, aus Spalten wächst sie hervor. Aber auch baumlose Felsköpfe wechseln mit Schutthalden. Auf diesen Felsen herr- schen Sträucher und Stauden. Alnus viridis sucht die feuchtesten Spalten; Cotoneaster überspinnt mit seinen Ästen den Felsen. Montane Felspflanzen finden sich noch beigemischt, in den geringeren Höhen bis 1950 m Amelanchier ovalis, Allium sphaerocephalum, Stipa pennata aus der fernen Steppe, etwas höher noch die prachtvollen Glocken der Feuerlilie (Lilium. bulb. croceum), da und dort mischt sich ein Busch Juniperus Sabina. bei. Liste der subalpinen Felsflora auf Urgestein t). Asplenium Triehomanes L. bulb. eroceum 4. septentrionale Allium strietum Cystopteris fragilis A. sphaerocephalum Polypodium vulgare Dianthus Car. silvester Woodsia ilv. alpina Silene rupestris Juniperus Sabina Clematis alpina Koeleria hirsuta un N N nm nm nm nm nm m nm nm m m nm m nm m nm m m a Sedum purpureum Agrostis alba S. album Stipa pennata S. dasyphyllum l s trifidus san S. acre tum Martagon s S. annuum 1) Ein »se allein bei der Pflanze bedeutet, daß sie nur in der subalpinen Felsflora ne Rolle spielt, ein »a« dahinter heißt: auch in der alpinen, »n« in der nivalen Felsflorg, 198 E. Rübel. Sempervivum montanum san S. arachnoideum sa Saxifraga Aizoon san S. aspera S. adscendens Ribes petraeum R. alpinum Amelanchier ovalis Rosa pendulina Potentilla grandiflora Rhamnus pumila Cotoneaster integerrima n o o o m ua Dm m u Euphorbia Cyparissias s Bupleurum stellatum sa Laserpitium Panax s Primula hirsuta san P. viscosa All. san Thymus Serpyllum sa Phyteuma Scheuchxert s Ph. Carestiae san Aster alpinus sa Erigeron alpinus sa Carduus defloratus s Hieracium amplexicaule s Zu der Liste ist noch zu bemerken, daß einerseits nie alle die auf- geführten Pflanzen sich bei einander finden und andererseits jeweilen noch viele andere Arten aus umliegenden Beständen auf den Fels übergehen. Um das Bild dieser Assoziation zu verdeutlichen, mögen noch 2 Beispiele von Aufnahmen folgen. Gneisfelsen am Südwesthang des Schafberges 4920—2100 m. Selaginella selaginoides Cystopteris fragilis anthriscifolia Asplenium Trichomanes A. septentrionale Pinus Cembra Larix decidua Juniperus com. montana J. Sabina Koeleria hirsuta Carex sempervirens Juncus trifidus Allium strictum A. sphaerocephalum v. typicum Veratrum album Thesium alpinum Dianthus superbus D. Car. silvester Silene nutans S. rupestris Anemone alp. sulphurea Thalictrum aquilegifolium Berberis vulgaris Cardamine resedifolia Sedum dasyphyllum Sempervivum arachnoideum S. montanum S. alpinum Ribes petraeum Saxifraga Aixoon S. aspera typica S. exarata Rosa pendulina Cotoneaster integerrima Potentilla grandiflora Amelanchier ovalis Sanguisorba officinalis Lotus corniculatus Oxytropis campestris Anthyllis Vulneraria Helianthemum alpestre Euphorbia Cyparissias Rhamnus pumila Bupleurum stellatum Pimpinella major Laserpitium Siler L. Panax Verbascum montanum Arctostaphylos Uva ursi Primula hirsuta P. viscosa All. Dracocephalum Ruyschiana Thymus Serpyllum Veronica spicata Pedicularis tuberosa Plantago alpina Lonicera coerulea Galium boreale Scabiosa lucida Knautia silvatica Phyteuma Seheuchxeri Campanula Scheuchzeri Aster alpinus Erigeron alpinus Solidago Virga-aurea Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 199 Chrysanthemum Leucanthemum Artemisia laxa Carduus defloratus Crepis conyxifolia Cirsium acaule Hieracium intybaceum C. heterophyllum H. amplexicaule Berardianum C. acaule X heterophyllum H. Pilosella Senecio Doronicum H. scorxonerifolium. Felsen ob Acla Colani am Osthang des Piz Rosatsch, Gneis, 4930 bis 2070 m. Asplenium Trichomanes Sempervivum arachnoideum 4. septentrionale S. montanum Polypodium vulgare S. arach. X mont. Woodsia ilv. alpina Saxifraga Aixoon Agrostis tenella S. aspera typica A. rupestris S. aspera bryoides Koeleria hirsuta S. exarata Poa nemoralis Rosa pendulina P. violacea Euphorbia Cyparissias Festuca ovina duriuscula Rhamnus pumila F. wina glauca Bupleurum stellatum Deschampsia flexuosa Laserpitium Panax Carex sempervirens Primula hirsuta C. frigida Thymus Serpyllum Juncus trifidus Cuscuta Epithymum Luzula spicata Veronica fruticans Minuartia verna Phyteuma Scheuchzeri M. recurva Solidago Virga-aurea Dianthus Car. silvester Erigeron acer Schleicheri Silene rupestris Chrysanthemum Leucanthemum S. acaulis Carduus defloratus Cardamine resedifolia Artemisia laxa Draba carinthiaca Hieracium Pilosella Sedum album H. amplexicaule S. dasyphyllum H. intybaceum. S. alpestre B. Auf Kalk. (Abb. 54.) Neben den indifferenten Felsenpflanzen treten eine Reihe Kalkpflanzen 3uf die den anderen Felsen fehlen. Es sind da zu nennen: Sesleria coerulea sa Potentilla caulescens s Carex ornithopoda S Globularia cordifolia sa Epipactis atropurpurea s Campanula cochleariifolia s Kernera saxatilis sa Leontopodium alpinum sa In der subalpinen Stufe sind in unserem Gebiet Kalkfelsen selten. Es gehören hieher nur der Fuß des Piz Alv und mitten im Stazerwald ein hervorstechender Kalkgrat, die Crasta da Staz. Als Beispiel folge die Felsflora dieser Kalkinsel. Die Felsen liegen bei 2000—2020 m nach Süden exponiert. Asplenium Ruta muraria Juniperus com, montana Pinus Cembra Sesleria coerulea flavescens Agrostis alba Calamagrostis varia Poa alpina P. nemoralis Festuca ovina duriuscula Carex ornithopoda Epipactis atropurpurea Gymnadenia conopsea Thesium alpinum Silene nutans E. Rübel. Polygala alpestre Viola rupestris Laserpitium latifolium L. marg. Gaudini Arctostaphylos Uva ursi Vaccinium Vitis idaea Gentiana Kochiana G. ciliata Thymus Serpyllum Ajuga pyramidalis Satureia alpina Pulmonaria angustifolia Valeriana tripteris V. montana S. vulgaris Galium asp. anisophyllum Cerastium arv. strictum Knautia silvatica Clematis alpina Phyteuma orbiculare Ranunculus geraniifolius Campanula cochleariifolia Kernera saxatilis C. rapunculoides Arabis alpina Aster alpinus A. alpestris Antennaria dioeca Sedum dasyphyllum Senecio Doronicum Saxifraga Aizoon Carduus defloratus Rosa pendulina Cirsium acaule Potentilla caulescens Leontodon incanus Cotoneaster integerrima L. hispidus Hippocrepis comosa Anthyllis Vulneraria Helianthemum nummularium Daphne striata Polygala Chamaebuxus Crepis alpestris Hieracium amplexicaule Berardianum H. humile lacerum H. murorum. 67. Alpine Felsflur 2300—2700 m. (Abb. 53.) Es sind nur die steilen Partien, Neigungen sind von Wiesentypen eing und zum Teil Nardetum und Trifo fehlen solche die Steilhänge hier die Überg die in Betracht kommen, geringere enommen (hauptsächlich Curvuletum lietum alpini auf Urgestein, auf Kalk Partien mit Ausnahme kleiner Stellen von Firmetum). Auch sind oft noch zusammenhängend bewachsen. Wir treffen änge von Felsflur zu Semperviretum und Festucetum variae auf Urgestein, zu Seslerietum und Semperviretum auf Kalk. Die Grenze gegen die subalpine Felsflur ist gekennzeichnet durch die vielen Arten, die dort ihre obere Grenze fanden (die in der Liste der sub- alpinen nur mit s bezeichneten) und durch die unteren Grenzen der Arten die in den folgenden Listen als nur alpin »a« oder alpin und nival »a Dr bezeichnet sind. Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVII. Taf. NXNIII Zu S. 200. Phot. Rübel. Abb. 51. Kalkfelsen auf der Crasta da Staz in der subalpinen Stufe. bei 2020 m. Potentilla caulescens. Bellavista Fortezza . En ST, y Crast'agüzza L Piz Bernina Anfang der Isla Persa — Abb. 52. Blick v Phot, Ganz & Rübel. In der Mitte dex Bildes Persgletscher gegen Süden. Nivale Felsflur. ei den Gi fel ildes der I elsen »Gemstreihcit«. dessen Pflanzenliste sich Bild, 28. J E^ Horen findet: zu oberst in der Fortezza, 3500 m. (auf dem 3. Juli 1910, schneebedeckt) große Stöcke von Ranunculus glacialis und Silene erseapa (not. 16. Aug. 1909. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 201 Hauptsáchliche Bewohner der alpinen Felsflur: A. Auf Urgestein. Juniperus com. montana an Saxifraga Aixoon san Agrostis rupestris an Potentilla grandiflora sa 4. alpina an Bupleurum stellatum sa Festuca varia an Astrantia minor a F. Halleri an Primula hirsuta san Carex sempervirens a P. viscosa All. san Juncus trifidus san Thymus Serpyllum sa Silene rupestris sa Galium asp. anisophyllum a S. acaulis a Phyteuma hedraeanthifokium san Minuartia verna an Aster alpinus sa M. recurva a Erigeron alpinus sa Draba Thomasii a Artemisia laxa an Sempervivum tectorum a A. Genipi an S. montanum san Hieracium villosum a S. arachnoideum sa 2. B. Gneisfelsen am Nordfuß des Piz Chapütschin, 2470 m: Lycopodium Selago Saxifraga asp. bryoides . Asplenium septentrionale Potentilla aurea A. viride Sibbaldia procumbens Polypodium vulgare Empetrum nigrum Juniperus com. montana Loiseleuria procumbens Poa alpina vivipara Rhododendron ferrugineum Festuca Halleri Vaccinium uliginosum Carex capillaris Primula hirsuta Salix ret. serpyllifolia P. viscosa All. S. Lapp. helvetica Pedicularis Kerneri Oxyria digyna Phyteuma Carestiae Dianthus Car. silvester Campanula Scheuchzeri Cerastium uniflorum Solidago Virga-aurea Silene rupestris Aster alpinus S. acaulis Erigeron uniflorus & exscapa Chrysanthemum alpinum Arabis alpina Cirsium spinosissimum Sedum alpestre Doronicum Olusii empervivum montanum Hieracium alpinum. B. Auf Kalk kommen hinzu (ohne Wiederholung von Indifferenten) Festuca pumila an Arabis pumila ` ‚a P. alpina an Draba aixoides san Sesleria coerulea sa Saxifraga caesia a Carex firma a Primula longiflora a C. rupestris an Globularia cordifolia sa ; mucronata sa Leontopodium alpinum lyna myosuroides an Hieracium humile z. B. Kalkfelsen am Piz Alv, Südhang, 2500 m: 209 E. Rübel. Festuca pumila Rhamnus pumila Carex rupestris, am häufigsten Crepis Jacquini Kernera saxatilis Leontopodium alpinum Arabis pumila Hieracium humile lacerum. 68. Subnival-Nivale Felsflur. (Abb. 52.) Der ausgedehnte Teil des Gebietes, der über 2750 m liegt, trägt nicht mehr viele verschiedene Formationen. Das ganze teilt sich innerhalb der Gesteinsflur in Fels-, Geröll- und Schuttflur mit Ausnahme kleiner Schnee- tälchen und der Curvuleten. Ganz steile Partien sind Felsfluren, flache sind Schuttfluren, auch die meisten Gipfel sind Schuttgipfel. Fels- und Schuttflora zeigen eine Menge gemeinsamer Arten, da besonders in dieser Stufe die beiden Unterlagsarten oft eng gemischt sind und dabei die Grenze schwer zu ziehen ist nach der Frage: Wie groß darf die Felsspalte sein, wie tief muD sie sein und wie viel Schutt darf sie enthalten, um noch zu den Felsstandorten gerechnet zu werden oder um schon als Schuttstandort angesprochen zu werden. | Auf der nivalen Felsflur finden wir hauptsüchlich folgende Arten: a. Auf Urgestein. Juniperus com. montana an Draba dubia n Agrostis rupestris an Ranunculus glacialis n A. alpina &n Sempervivum montanum san Festuca Halleri an Saxifraga asp. bryoides n F. intercedens n S. Aizoon san F. varia an S. exarata an Poa alpina nt) S. moschata n P. laxa n S. muscoides n Carex curvula n1) Sieversia reptans n Juncus trifidus san Primula hirsuta san Luzula spicata n P. viscosa All. san Silene ezscapa n Androsace alpina n Minuartia sedoides n Gentiana bav. imbricata n M. verna an Eritrichium nanum n Cerastium uniflorum n Phyteuma Carestiae san Draba carinthiaca n Erigeron uniflorus n D. tomentosa n Artemisia, laxa an D. fladnizensis n A. Genipi an Als Beispiel folge eine Aufnahme des Südostgrates des Piz dels Lejs bei 2960 m: Poa alpina P. laxa. pallescens Sesleria disticha Carex curvula Luxula spicata Silene exscapa 4) Diese Pflanzen haben tiefer ihr Hauptvorkommen in ganz anderen F ormationen, nehmen in größeren Höhen oft mit Felsstandorten vorlieb. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 203 Minuartia sedoides Potentilla frigida Cerastium uniflorum Androsace alpina Ranunculus glacialis, ia Felsenspalte Gentiana bav. imbricat Saxifraga oppositifolia Eritrichium nanum S. exarata Phyteuma pedemontanum S. asp. bryoides Erigeron uniflorus Sieversia reptans Chrysanthemum alpinum. Andere Beispiele siehe auch unter Gipfelflorulae. b. Auf Kalk. Nur Piz Alv und Piz Tschüffer gehören hierher. Diese Gipfel sind Schuttgipfel, deren Bestand unter den Gipfelflorulae zu finden ist. Jedoch von felsiger Beschaffenheit ist der Gipfel des Piz Padella bei Samaden, der 2 Pflanzen trägt, die nicht in unser Gebiet eindringen, An- drosace helvetica und Cerastium latifolium. Gipfelflora des Piz Padella, 2860 m: Poa alpina Saxifraga oppositifolia Trisetum spicatum S. exarata Sesleria coerulea S. Seguieri Polygonum viviparum Steversia reptans Cerastium latifolium Androsace helvetica Draba dubia Linaria alpina bicolor Arabis alpina Artemisia laxa dazu kommt noch am Hang 2800—2850 m: Salix ret. serpyllifolia Helianthemum alpestre Arenaria sp. Erigeron uniflorus Saxifraga aphylla Chrysanthemum alpinum Viola calcarata Doronicum Clusii. Formationsgruppe der Schutt- und Geröllfluren. Der Ausdruck Schutt wird so allgemein für verschiedenes gebraucht, daß es schwer ist, ihn einengend zu gebrauchen. Es soll hier aber doch nach SCHRÖTERS Vorschlag »Schuttflur« nur für den ruhenden Schutt be- nutzt werden, für den beweglichen Schutt, die Schutthalden, »Geróll- flure. Es ist also im folgenden der Ausdruck »Schutt« allgemein gebraucht ohne über die bestimmte Art etwas zu sagen; ist hingegen der engere Sinn des ruhenden Bergschuttes gemeint, so benutze ich immer die Zu- sammensetzung mit Flur, also Schuttflur für die wohldefinierte Pflanzen- formation, (Ganz abzusehen ist hier natürlich von Schutthaufen, d. h. von Menschen angelegten Abraumanhäufungen). Die Standorte haben sehr viel gemeinsames in ihren Bedingungen. Da es offene Pflanzengesellschaften sind, ist der Konkurrenzkampf nahezu “usgeschalten, jede Pflanze findet noch Platz, wenn sie die Standorts- bedingungen genießen kann. Im weiteren sind es lauter humuslose Stand- orte, wo nur mineralische Nahrung zu Gebote steht. Diese Ähnlichkeiten 204 E. Rübel. bewirken, daß Schutt- und Geröllfllur sehr viele gemeinsame Pflanzen haben. Schröter teilt die Schuttpflanzen in folgende ökologische Gruppen ein: l. Schuttwanderer, mit verlängerten, horizontalen, wurzelnden Kriechtrieben den Schutt durchspinnend (Typus: Trisetum distichophyllum). II. Schuttüberkriecher, mit schlaffen, oberirdisch beblätterten, von einem Punkt entspringenden und nicht wurzelnden Stengeln sich über den Schutt legend (Typus: Linaria alpina). II. Schuttstrecker, durch Verlängerung aufrechter Triebe und Blätter sich durcharbeitend (Typus: Doronicum). IV. Schuttdecker, wurzelnde Rasendecken bildend (Typus: Saxifraga oppositifolia). V. Schuttstauer, mit kräftigen Triebbündeln oder Polstern sich dem Schutt entgegenstemmend (Typus: Papaver aurantiacum). Die Abteilungen sind vielfach durch Übergänge verbunden. QuamLrs!) gelangt in seiner Studie über Schutthalden dazu, nur 3 Typen zu unter- scheiden unter Zusammenziehung der ScumürERschen in folgender Weise: Scarüters I = Lithophiles migrateurs II + IV = Lithophiles recouvreurs zusammengefaßt, da er findet, daß im allgemeinen nicht wurzelnde Arten bei genügend feinem Schutt wurzelnd werden. III + V = Lithophiles ascendants. Kehren wir zur physiognomisch-floristischen Formationsbetrachtung zurück. Vor allem sind die Blockreviere auszuscheiden. Zwischen den großen Blöcken sammeln sich feine Bestandteile und sobald einmal Pflanzen dort wachsen, sammelt sich auch Humus, da durch die Blöcke geschützt der Boden viel weniger trocken ist als bei Schuttfluren. Dadurch scheidet dieser Standort aber schon aus den Gesteinsfluren aus, für die rein mine- ralischer Boden charakteristisch ist. Die Flora bestätigt dies. Es sind die verschiedenen Typen der humusliebenden Zwergstrauchheide, die wir. an- treffen, soweit die Höhenlage es erlaubt. . Wir finden hier auch die höchsten Standorte der Alpenrose. Steigen wir höher hinauf, so fehlt in den Blockrevieren, die übrigens nicht mehr so häufig sind, jede höhere Vegetation. Die Blockgipfel, sehr spärlich gegenüber den Schuttgipfeln, tragen außer den Felsenflechten keine Pflan- zen, so der Gipfel des Piz Chalchagn und Piz Surlej. Bei Schutt- und Geröllflur wechselt die Flora wie bei der Felsflur mit der Hóhenstufe, es gibt also diese wiederum die Einteilung in Assoziationen ab, hierbei unterscheiden sich aber die beiden Formationen sofort wesent- lich voneinander. Eine Halde zu besiedeln, wo Verschüttungsgefahr besteht, 4) 4909, S. 24. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 205 ist natürlich bedeutend schwieriger, als eine ruhende Fläche, anderseits wird die Besiedlung mit der Höhe, d. h. mit Abnahme der klimatischen Begünstigung, schwieriger. Diese labilen offenen Formationen sind aber nur möglich, wo die Ungunst nicht das Wachstum überhaupt verhindert oder die Gunst nicht eine geschlossene Formation zuläßt. Diese mittelgünstigen Bedingungen finden sich bei nivalen Schuttfluren, sowie bei den subalpinen Geröllfluren und je nach der Stärke der Beweglichkeit noch bei alpinen Geröllfluren. Formation der Sehuttflur. Klimatisch ist diese Formation auf die subnivale und nivale Stufe beschränkt. In der subalpinen und alpinen Stufe gehören die flachen Partien zu den günstigen Standorten, wo ich móchte sagen »hóhere« For- mationen gedeihen, Wiese und Wald. In der alpinen Stufe sind es be- sonders die Wiesentypen, die vorherrschen und wenn durch Lawine oder Bach vorübergehend eine Schuttfläche geschaffen wird, so ist dies nur für kürzere Zeit. In der subalpinen Stufe stehen auf flachem Gebiet Wald, Gebüsch, Wiese, Sumpf, außerdem aber auch eine Art Schutt. Es ist dies der Alluvialschutt der Bäche. Das zeitweise Überschwemmtsein und die kiesige Beschaffenheit des Bodens trennt aber diese Alluvialflur wesentlich von der Schuttflur. 69. Die subnival-nivale Schuttflur. Wie bereits bei der allgemeinen Besprechung der Gesteinsfluren erwähnt, sind die Haupttypen der subnivalen und nivalen Stufe Fels- und Schuttflur. Zwischen den beiden finden vielfach Übergänge statt, da die höheren Pflanzen ja nicht direkt auf dem Fels haften, sondern ein Minimum von feinem Ma- terial verlangen, das nach und nach zur Schuttflur überleitet. Die Topo- graphie des Gebietes ist derart, daß steile Hänge meist bis ca. 2750 m hinauf vorkommen, dort wird der Boden mehr oder weniger plötzlich flach. Ebenen und Sättel sind häufig, dort haben sich viele Seen gebildet, 80 besonders am Piz dels Lejs, Piz Alv, zu beiden Seiten des Piz Tschüffer, am Munt Pers und vor allem der große Pischasee. Neben diesen Seen sind prachtvolle Schuttfluren; zum Teil verschwinden die Seen, z. B. die Tschüffer- seen im Hochsommer überhaupt, es bleibt eine weiche nasse Schuttflur. Höher oben sind flache Stellen auch zahlreich und vor allem gehören die meisten Gipfel zwischen 2900 und 3200 m zum Typus der Schuttgipfel. Es ist fast überall Grobschutt und Feinschutt gemischt, je mehr Feinschutt, um so stärker meist die Besiedelung unter gleichen übrigen Bedingungen. . Polsterpflanzen hat der Ruhschutt mit der Felsflur gemein, während sie der Geröllflur größtenteils fehlen. Besonders die Flachpolster bringen wunderbare Teppiche auf dem Schutt hervor. Unvergeßlich ist der An- blick, der sich uns bietet, wenn wir Anfang oder Mitte August den Piz 906 E. Rübel. e Lagalb besteigen und bei ca. 2750 m flache Schuttfluren treffen, die in den prächtigsten Farben erstrahlen. Große Quadrate des tiefsten Blau von dichtgedrängt blühender Gentiana bavarica imbricata wechseln mit den zartrosa Polstern der Androsace alpina und auf den Felsstufen zerstreut erfreut uns das Himmelblau des Himmelsherolds Erztrichium nanum. a) Schuttfluren auf Urgestein. Es sind immer wieder dieselben Pflanzen, die man beim Erklettern der Höhen auf dem Schutt findet, so daß sie sich sogar gruppieren lassen zu Konstanten und Akzessorischen wie bei geschlossenen Formationen. Darum möge eine zusammengestellte Liste von 19 Standorten folgen. Die Konstanten sind auch zugleich die massenhaftesten, ohne daß jedoch eine einzelne ganz zum Vorherrschen kommt, höchstens Androsace alpina breitet hie und da ihre Flachpolster allein aus. Die Aufnahmen der folgenden Tabelle stammen von folgenden Standorten: A. Schwach geneigte Fläche südlich Piz Surlej, 3400—3120 m (der Piz selber ist ein pflanzenloser Blockgipfel). 2. Gneisschutt auf dem Ostgrat des Piz Stretta bei 3030 m. 3. Gneis und Verrucanoschutt auf dem Westgrat des Piz Minor 2980—3030 m. 4. Am Piz Chalchagn 3000 m. 9. Am Piz Rosatsch, Stazerseite 2930 m. 6. Flachgrat südlich Fuorcla Surlej gegen Piz Mortél, 2800 bis 2900 m. 7. Gneiskopf hinter Piz Tschüffer 2900 m. 8. Bei der Fuorcla Muragl, Nordwestseite, 2890 m. 9. Am Piz Tschüffer ein Kopf mit erratischem Gneis 2870 m. 10. Verrucanohügel über Alp Stretta, 2800 m. 11—19 sind die Gipfelfloren der 9 Schuttgipfel Munt Pers 3244 m Piz Trovat 3154 m Piz Stretta 3108 m Kopf óstl. DiavolezzapaB 3060 m Piz Minor 3052 m Piz dels Les 3045 m Piz Rosatsch 2995 m Piz Chatscheders 9989 m Piz Lagalb 2969 m deren Florenliste bei den Gipfelflorulae, S. 223, nachzusehen ist. Es ergibt sich aus der Liste eine Gruppe von 9 Konstanten, die un- gemein charakteristisch für die hohen Schuttflächen sind. Die meisten decken den Boden zu, um die geringe Feuchtigkeit und Wärme sich ZU Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. on © = © auf 9 Gipfeln!) Poa laxa. . > alpina . Sesleria disticha Festuca Halleri . Elyna myosuroides . Carex curvula . » rupestris. . . Luzula lutea . ... » spicata . . . Lloydia serotina . Salix herbacea . . Oxyria digyna . . . . Polygonum viviparum . Silene exscapa . . . Minuartia verna . > sedoides Cerastium pedunculatum . > uniflorum. . . Cardamine alpina. . > resedifolia . Draba fladnizensis. . Ranunculus glacialis . Papaver aurantiacum . Saxifraga exarata. . . > oppositifolia . > asp. v. bryoides > androsacea . . > Seguieri. Sieversia reptans . Potentilla frigida > aurea. > Crantzii " Primula hirsuta , > viscosa All. » integrifolia Androsace alpina . . . Gentiana bav. imbricata . » brachyphylla. . Eritrichium nan Linaria alpina unicolor Euphrasia minima. . . . Phyteuma pedemontanum Erigeron uniflorus. Chrysanthemum alpinum. tennaria carpathica . Doronicum Clusii . sum spinosissimum . enecio carniolicus Achillea nana. . Artemisia. Genipi Artenzahl . Maßgebende Konstante . Akzessorische . > 1) Siehe S., 223, — NNNM |>| LLEEEELE III dbrlgul LLL ELE ualallll- BEREEEEEEEREEESEEREEEERFTSSNSEEESEEEEEEHEREREEEEE —- OQ» - £l owwe wu oO» «€ «c DESEESEEEEERSSEEEEEEEERSEEESEEREEEEREEEEEBEZEENE => 0» -3 E \le>laliil>lIIlilll>lilill>l III III Ielelalellle-lle---ll| BROSSEL DELE Eabb EE E EF elllille \IIIl-lel-lll Oo» 4 si o = zm C 0 >= W Ct tO = X Lblalblllallesale-ze-2elel2llllelluwlzswe — tO c « ct oo > KRK K m. 908 E. Rübel. erhalten. Die meisten sind flache Polster, andere wie Gentiana bavarica imbricata wachsen so dicht, daß sie ein Polster vortäuschen, ebenso Saxi- fraga aspera bryoides. Nur Ranunculus glacialis und Poa laxa stehen allein und aufrecht oben. b) Schuttflur auf Kalk. Diese tritt selten in reiner, jedoch hàufiger in gemischter Ausbildung auf. Solche von Kalk und Urgestein gemischte Schuttfluren sind die oben be- sprochenen Mulden, die sich in den Sätteln bei ca. 2750 m befinden, so die Mulde »Tschüffer«, ebenso die Mulde östl. von Piz Tschüffer usw. Wir haben also Mischfloren, aus denen die Arten aber hervorzuheben sind, die hier häufig werden und vorher beim reinen Urgesteinsschutt nicht hervor- traten. Ferner sind die beiden Kalkschuttgipfel hervorzuheben, deren Florulae ebenfalls bei den Gipfelfloren, S. 223, zusammengestellt sind. Die Maßgebenden von 8 Aufnahmen (6 Misch- und 2 Gipfelaufnahmen) sind nach der Häufigkeit geordnet: Hutchinsia alp. brevicaulis Saxifraga Seguieri Cerastium uniflorum Sieversia reptans Saxifraga oppositifolia Poa minor Poa alpina Draba aixoides Papaver aurantiacum Arabis alpina Arabis coerulea Minuartia sedoides Ranunculus glacialis Saxifraga aphylla Minuartia verna Gentiana bav. imbricata Androsace alpina Linaria alpina Chrysanthemum alpinum Taraxacum off. alpinum. Veronica alpina Eine ganze Anzahl sind dieselben wie oben und indifferente, bemerkens- wert sind die durch den Druck hervorgehobenen und im ferneren die zwar vereinzelten, aber auf den reinen Kalkgipfeln vorkommenden: Festuca intercedens F. pumila Carex rupestris Draba Hoppeana Sedum atratum. Die Geröllflur oder Formation der Sehutthalden. (Abb. 53, 54.) Eigentlich ist der zweite Name der richtigere, denn wenn man nach der Definition von Schröter den Namen Geröll nur für bewegliches ge- brauchen will, so ist er hier nicht ganz korrekt, da fast alle Schutthalden ruhende Teile aufweisen, dauernd ruhende und zeitweise ruhende, die aber doch nicht formationsfloristisch abtrennbar sind. Quartes!) teilt die Schutthalden ein in: pierriers fixes, die im Gleichgewicht verharren, 4) 4909, S. 3. Engler, Botan. Jahrbücher. Da. NL VII. Taf. XXXIV. Zu 5. 208. Phot. Rübel. Abb.53. See im Val Minor bei 2366 m. Alpine Geröllflur mit strich- weiser Bewachsung. Im Vordergrund Curvuletum. Piz Languard Phot. Rübel. gbb. 54. Blick vom Languardgletscher auf den Piz Languard. Standort bei 2880 m. Subnival-nivale Geröllflur unbewachsen: Felstlur reich. siehe bei den Gipfelfloren. uf E ON Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 209 pierriers actifs, deren Veränderung durch neu hinzukommendes Material geschieht, pierriers mobiles, beweglich in sich ohne neues Material. Die Flora nimmt zu mit der Abnahme der Beweglichkeit. In tiefen Lagen überwuchert die Wiese, wenn keine Bewegung mehr herrscht. QvanLEs!) behandelt die Morphologie und ökologische Synókologie der Schutthalden, hauptsächlich der subalpinen Stufe der Westschweiz; Hess?) wieder in etwas anderer Weise die alpinen Schutthalden des Albulagebietes sehr eingehend, beide unter Ausschluß der physiognomischen Synökologie, d. h. ohne den Versuch einer Einteilung in Assoziationen, die im folgenden zu charakterisieren versucht werden soll, abgegrenzt nach Höhenstufen wie schon oben erwähnt wurde. 70. Subalpine Geröllflur. Da das Tal in der subalpinen Stufe liegt, bieten sich die subalpinen Geröllhalden meist in Form von Schuttkegeln dar, die am Fuß von Runsen sich ausbreiten, und zwar sind es meist Runsen, die kein Wasser führen, dadurch wird der trockne Schuttkegel so steil, daß er in Bewegung bleibt. Sind die Runsen breit, so teilen sie sich nicht streng in Abrißgebiet und Schuttkegel, wir haben die Schutthalde. Letztere sind häufig am Schaf- berg, Muottas Muragl, Piz Albris usw., erstere prägen sich am schärfsten im Rosegtal aus bei der Acla Colani, bei Alp prüma und der mächtigen Blais dellas Fóglias?). Sie haben in ihrer Flora eine ziemlich große Ver- wandtschaft mit Karfluren, besonders wo Grobgeröll oder gar Blöcke vor- herrschen, zwischen denen sich mehr Feuchtigkeit erhalten kann. Sehr häufig finden wir auf diesen Halden Juniperus com. montana Peucedanum Ostruthium Phleum alpinum Chaerophyllum hirs. Villarsii Anthoxantum odoratum Epilobium angustifolium Rumex scutatus Vaccinium Myrtillus Silene vulgaris Thymus Serpyllum Cerastium arv. strictum Satureia alpina Aconitum Na pellus Galium asp. anisophyllum A. Lycoetonum Valeriana officinalis Sempervivum montanum Phyteuma betonicifolium Rosa pendulina Chrysanthemum Leucanthemum Rubus idaeus Carduus defloratus Potentilla grandiflora Solidago Virga-aurea Lotus corniculatus Achillea Millefolium Geranium s ilvaticum Senecio Doronicum. Euphorbia Cyparissias —————— 4) 1909, 2) 4909. 3) Blais ist der romanische Name für diese Schutthänge. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 14 210 Weniger häuflg kamen die folgenden Arten vor. E, Rübel. Unter diesen sind solche, die typisch für den Standort sind, aber ziemlich selten und deswegen nicht unter obigen. Cystopteris fragilis Agrostis tenella Festuca violacea Veratrum album Lobelianum Alnus viridis Thesium alpinum Urtica dioeca Rumex arifolius Oxyria digyna Silene nutans Cardamine resedifolia Biscutella laevigata Ranunculus geraniifolius ~ R.aconitifolius zu Thalictrum aquilegifolium Th. minus Sempervivum tectorum Alchemilla vulgaris Cotoneaster integerrima Vicia Cracca vulgaris V. Cracca tenuifolia Trifolium pallescens Viola rupestris Astrantia minor Laserpitium Panax Verbascum montanum Vaccinium Vitis idaea Rhododendron ferrugineum Gentiana lutea Myosotis pyrenaica Galeopsis Ladanum intermedia Pedicularis tuberosa P. foliosa Veronica Chamaedrys Lonicera coerulea Valeriana tripteris V. montana Scabiosa lucida Campanula barbata C. Scheuchzeri Cirsium spinosissimum Carlina acaulis Achillea, moschata Senecio Fuchsii Hieracium intybaceum. Vereinzelt fanden sich noch die folgenden der Vollständigkeit halber erwähnenden: Dryopteris Félix mas D. Linnaeana Larix decidua Pinus Cembra P. montana Agrostis alba Deschampsia flexuosa D. caespitosa Dactylis glomerata Calamagrostis villosa Poa alpina P. nemoralis Festuca rubra F. ovina duriuscula Carex frigida C. sempervirens C. ornithopoda C. atrata aterrima Juncus trifidus Luxula lutea L. campestris L. silvatica Polygonatum verticillatum Lilium Martagon Allium sphaerocephalum Salix herbacea Silene rupestris Melandrium dioecum Stellaria nemorum Dianthus superbus Arabis alpina Thlaspi alp. Salisii Trollius europaeus Anemone alp. sulphurea Aquilegia alpina Aconitum paniculatum Sedum alpestre Sempervivum arachnoideum S. alpinum Saxifraga Aixoon S. exarata Ribes petraeum R. alpinum Rubus saxatilis Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 211 Fragaria vesca Sorbus aucuparia Prunus Padus Sanguisorba officinalis Potentilla aurea P. Orantzii Geum rivale Trifolium alpinum T. pratense T. prat. nivale T. repens Hippocrepis comosa Vicia sepium Oxytropis Halleri Viola biflora V. canina V. Thomasii Helianthemum nummularium Polygala alpestre P. alpinum Bupleurum stellatum Ligusticum Mutellina Epilobium alsinifolium E. collinum Primula farinosa P. viscosa All. Androsace obtusifolia Gentiana verna G. Kochiana G. punctata G. nivalis Cuscuta Epithymum Polemonium coeruleum Cerinthe glabra Lamium album Ajuga pyramidalis Bartsia alpina Orobanche alba Euphrasia alpina Rhinanthus subalpinus Rh. Orista Galli Veronica fruticans V. spicata Plantago alpina P. serpentina Galium verum G. boreale Phyteuma Halleri Ph. orbiculare Ph. Scheuchzeri Campanula eochleariifolia Aster alpinus Erigeron alpinus E. Schleichert Cirsium acaule C. heterophyllum Homogyne alpina Tragopogon prat. orientale Centaurea Scabiosa Leontodon hispidus Taraxacum off. vulgare Adenostyles tomentosa A. Alliariae Tussilago Farfara Artemisia laxa Senecio viscosus Doronicum Clusii Hieracium Pilosella H. Auricula H. murorum H. cymosum. l Auf Kalk fehlt dieser Typus im Gebiet, die mitaufgezählten kalk- liebenden Arten wie Valeriana montana und Campanula cochleariifolia finden in den Trümmern der Gneise und Schiefer genügend Kalk. 74. Alpine Geröllflur. Die sanften Formen, die die alpine Stufe infolge der früheren Ver- gletscherung aufweist, haben die Möglichkeit geschaffen, daß der größte Teil des Gebietes in diesen Höhen durch Grasflur bekleidet ist. Im weiteren Ist der Beginn der subnivalen Stufe wie oben erwähnt dadurch charakte- "siert, daß in dieser Höhe sich Terrassen befinden, welche schöne Schuit- Joren bilden und zugleich dem von den hóheren Bergen herabrieselnden 14* 912 E. Rübel. Geröll einen Ruhepunkt bieten. So ziehen sich die Matten im Heutal hinauf, die Sur-Ovel-Weide gegen die Fuorcla Surlej, ebenso über die flachen Köpfe der verschiedenen Muottas. Wieder andere Partien zeigen festen anstehenden Fels, so die ganze Breitseite des Piz Albris, wo die subalpine Pinus montana bis zum Fuß der Felswände hinaufklettert, ebenso felsig zeigt sich der Rosatsch gegen die Acla Colani, der Chalchagn gegen Nordwest. Eine Reihe Geröllhalden sind aber doch vorhanden und be- sonders die Kalkberge bieten bei ihrem leicht bröckelnden Gestein schüne Beispiele. a) Auf Urgestein. - Auf aktiven Halden ist es den Pflanzen fast nicht möglich, sich fest- zusetzen. Wir sehen derartige z. B. im hinteren Rosegtal, an dem Munt Pers-Hang von Punkt 2658 und 2509 gegen den Morteratschgletscher,. die völlig kahl sind. Anders verhält es sich, wenn Stellen mit geringerer Beweg- lichkeit vorhanden sind. Dem ungeheuren Schuttkegel der Blais dellas Föglias im Rosegtal entsprechend gähnt darüber eine Quadratkilometer große halb- trichterfórmige Gerüllhalde! Es ist meist Feinschutt, worin Blöcke schwimmen. Im großen und ganzen herrscht große Bewegung und das Traversieren war nicht ganz ungefährlich, da Gemsen über uns das Gerüll überschritten und viel Material ins Rutschen brachten. Aber es fanden sich doch eine Reihe kleiner Pflanzen, die stark um ihr Dasein kämpften. Es waren (2600 m): Poa alpina Primula viscosa All. Sesleria disticha Linaria alpina bicolor Luxula spadicea Chrysanthemum alpinum Salix herbacea Doronicum Olusii Polygonum viviparum Senecio carniolicus und an konsolidierter Stelle: Carex curvula mit Phyteuma pedemontanum humillimum Ein weiteres schönes Beispiel finden wir an den Südwesthängen des Piz dels Lejs. Dort stehen im Gneisgeröll fast reine Bestände von Adenostyles tomentosa hybrida daneben vielfach: Phyteuma Carestiae. Festuca violacea Luxula lutea Arabis alpina Sieversia reptans Trifolium pallescens Myosotis pyrenaica Linaria alpina Achillea moschata A. nana Doronicum Clusii Saussurea alpina Cirsium spinosissimum. 4) Auf der Karte 4BC, auf einem Felsen daneben stehen die zwei höchsten Lärchen bei 2660 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 913 b) Auf Kalk. Viel reicher als auf Urgestein ist die Kalkgerüllflora. Hieher gehören auch viel typischere Geröllalpenpflanzen. Im weiteren läßt der leicht bröckelnde Kalk viel schwerer einen geschlossenen Rasen aufkommen und mancher Hang bleibt Geröllhalde, der auf Urgestein schon in Festucetum variae oder Semperviretum übergegangen wäre. So sehen wir die 3 Haupt-Kalkvorkommnisse, Piz Tschüffer, Piz Alv und Alp Bondo mit vielen Geröllhalden umgeben. Die alpine Geröllflur steigt hier bis 2150 m her- unter, denn ihre Pflanzen können diese tieferen Partien besiedeln ohne oder wenigstens mit geringer Konkurrenz von subalpinen Arten, die auf große Dis- tanz keinen Ruhepunkt finden, deren Verbreitung daher sehr große Schwierig- keiten entgegenstehen. In der unteren alpinen Stufe herrscht meist Dryas octopetala vor, die sich mit der Fixierung der Kalkschutthalden große Mühe gibt. Wo es ihr gelingt, können sich dann andere Pflanzen in ihrem Strauchwerk ansiedeln und der Bestand geht in ein Dryadetum über, das bei der Spalierstrauchformation besprochen wurde. An Steilhängen, die der Festigung entgegengehen, finden wir Übergänge der Geröllllur zur Sesleriahalde und zum Semperviretum und Festucetum violaceae. Im eigent- lichen Kalkgeröll treten am geselligsten auf: Senecio Doronicum Lotus corniculatus Anthyllis Vulneraria. Leontodon montanus Helianthemum alpestre H. nummularium Doronicum scorpioides Neben diesen stellenweise massenhaft auftretenden Arten zeigen die Halden noch eine große Abwechslung von Arten. Zur Illustrierung des Reichtums folge hier die Kalkgeröllflora des Piz Alv von 2150—2650 m. Asplenium viride Cystopteris fragilis Juniperus com. montana Poa minor P. alpina fructifera P. alpina vivipara Phleum alpinum Agrostis alpina A. rupestris Sesleria coerulea Trisetum distichophyllum Festuca alpina F. violacea F. pumila Elyna myosuroides Carex ornithopoda C. rupestris C. atr. nigra C. Sempervirens C. firma Luzula spicata Lilium Martagon Chamorchis alpinus Coeloglossum viride Salix retusa S. ret. serpyllifolia S. myrsinites S. reticulata S. arbuscula S. hastata Polygonum viviparum Silene vulgaris S. vulg. alpina Dianthus Car. silvester Minuartia verna M. recurva Gypsophila repens Biscutella laevigata Hutchinsia alp. brevicaulis Draba aizoides 214 Draba carinthiaca Arabis pumila A. alpina A. coerulea Kernera saxatilis Aconitum Napellus Ranunculus geraniifolius Papaver aurantiacum Sedum atratum Sempervivum tectorum S. arachnoideum Saxifraga oppositifolia S. Aixoon S. aixoides S. caesia S. exarata Potentilla dubia Alchemilla glaberrima Dryas octopetala Sieversia montana Anthyllis Vulneraria Lotus corniculatus Trifolium badium T. Thalii Astragalus alpinus Oxytropis campestris Polygala alpestre Euphorbia Cyparissias Daphne striata Viola pinnata Rhamnus pumila Geranium silvaticum Helianthemum alpestre H. nummularium Ligusticum Mutellina Rhododendron ferrugineum Arctostaphylos Uva ursi Die meisten dieser Arten finden sich in den Geröllhalden des Piz Tschüffer wieder, einige fehlen, wofür aber noch die folgenden hinzu- kommen: Botrychium Lunaria Avena versicolor A. pubescens Deschampsia caespitosa Poa nemoralis Carex atrata Moehringia. ciliata Cerastium arv. strictum C. uniflorum Draba frigida E. Rübel. Arctostaphylos alpina Soldanella alpina Gentiana verna G. Kochiana G. tenella G. campestris Myosotis pyrenaica Linaria alpina Bartsia alpina Thymus Serpyllum Veronica aphylla Pedicularis verticillata Globularia cordifolia Galium asp. anisophyllum Valeriana montana Scabiosa lucida Phyteuma orbiculare Campanula Scheuchxeri C. cochleariifolia Aster alpinus Bellidiastrum Michelii Erigeron uniflorus Chrysanthemum Leucanthemum Gnaphalium supinum G. Hoppeanum Achillea atrata Saussurea alpina Cirsium spinosissimum Carduus defloratus Leontopodium alpinum Leontodon montanus Senecio Doronicum Doronicum scorpioides Taraxacum off. alpinum Orepis Jacquini Hieracium villosum H. incisum. Draba fladnizensis Trollius europaeus Sempervivum montanum S. arachnoid. X mont. Saxifraga aphylla S. androsacea Alchemilla vulgaris Potentilla Crantxii Sieversia reptans Trifolium prat. nivale Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 215 Oxytropis lapponica Erigeron alpinus Phaca frigida Chrysanthemum alpinum Heracleum Sphondylium Solidago Virga-aurea Chaerophyllum hirs. Villarsii Achillea Millefolium Androsace obtusifolia A. nana Gentiana nivalis A. atrata X nana Rhinanthus subalpinus Carlina acaulis Veronica alpina Leontodon hispidus V. fruticans Crepis aurea Plantago alpina C. conyxifolia P. montana C. pontana Valeriana tripteris Hieracium murorum Erigeron neglectus H. dentatum. Man sieht, es haben sich da und dort auch Wiesenpflanzen und dgl., die andere Standorte vorziehen, ins Geröll verirrt. Der Vollständigkeit halber mögen auch die wenigen Arten noch folgen, die bei Hinzuziehen der Geröllhalden der Alp Bondo noch zu nennen sind: Carex capillaris Laserpitium marg. Gaudini Dianthus superbus Gentiana ciliata Saxifraga Aixoon Vaccinium Vitis idaea Potentilla aurea Euphrasia salisburgensis Hedysarum obscurum Galium boreale. Viola rupestris . 72. Subnival-nivale Geröllflur. (Abb. 54). Bei den ungünstigen Bedingungen der Stufe und zugleich des Standorts starren die Schutthalden in gewaltiger Leere, geben der Landschaft einen öden, aber erhabenen Charakter, da die graden Linien der Schutthalden die vielgestalteten Berggipfel zur erhöhten Geltung bringen. Wo die Halden . Bewegung sind, wächst gar nichts, doch sobald die Sache etwas stabiler wird, spinnt eine Linaria alpina sich durch, stemmt sich ein Ranunculus glacialis oder eine Pou laxa fest oder rankt eine Sieversia reptans darüber hin. Ist die Festigung geraten, so breiten sich die Pflanzen der ruhenden Schuttflur aus, der einzige hier oben noch häufige Wiesentypus, das Cur- Vuletum nimmt Besitz von dem eroberten Platz. f Zwei Beispiele mögen zeigen, wie wir die alten Bekannten des Ruh- schuttes und des Curvuletum treffen. : 1. Nicht mehr beweglicher Gneisschutthang am Piz Lagalb, West- seite, 2700—2850 m. Poa alpina Sieversia reptans C a digyna Androsace alpina erastium pedunculatum Gentiana bav. imbricata Arabis alpina Linaria alpina Ranunculus glacialis Chrysanthemum alpinum Sech raga asp. bryoides 216 E. Rübel. 2. Geröllhang hinter dem Muraglsee, 2800 m, Vadret-Südwestseite. Poa laxa Sieversia reptans P. laxa pallescens Ligusticum Mutellina P. alpina ` Androsace alpina Carex atr. nigra Linaria alpina concolor Luxula spadicea Veronica alpina Salix herbacea Phyteuma hemisphaericum Cerastium uniflorum Ph. pedemontanum Cardamine resedifolia Chrysanthemum alpinum Ranunculus glacialis Adenostyles tomentosa hybrida Sedum alpestre Doronicum Olusii Saxifraga exarata Senecio carniolicus S. asp. bryoides Leontodon pyrenaicus. Über Kalkgeröll dieser Stufe ist nichts zu sagen, die spärlichen Vor- kommnisse im Gebiet sind pflanzenlos. 73. Moränen. (Abb. 42, 56.) Einen eigenartigen Geröllflurtypus bilden die Moränen. Wir haben eine ganze Besiedlungsgeschichte vor uns von den pflanzenleeren Moränen auf dem Gletscher, wo das Eis noch direkt unter jedem Steinchen den Untergrund bildet bis zu den alten Moränen, auf denen längst Wiese und Wald wächst, die nicht mehr unter die Geröllfluren fallen. Zuerst siedeln sich meist eine Saxifraga asp. bryoides an, ein Ceras- tium uniflorum, eine Oxyria, nach und nach wird die Flora reicher und zusammenhángender und dem Standort entsprechend entsteht ein Luzula spadicea-Bestand, wie dies z. B. die konsolidierte rechte Seitenmoräne des Tschiervagletschers (Abb. 56) zeigt bei 2500 m, wo der Weg auf der Moräne verläuft; hieher gehört auch eine alte Morüne beim Arlasgletscher 2350 m. Ein hübsches Bild der Besiedelung treffen wir im Val Muragl, wo der Muraglgletscher an ziemlich steilem Hang verschiedene Moränenwälle über- einander aufgetürmt hat. Die oberen sind noch völlig pflanzenleer, der zweitunterste wies (28. August 1906) 7 Phanerogamen auf: Poa alpina Saxifraga exarata Lux ula spadicea Sieversia reptans Cerastium uniflorum Chrysanthemum alpinum. Saxifraga asp. bryoides Der unterste Wall trug schon 32 Arten: Cystopteris fragilis Agrostis rupestris Sesleria disticha » D Oxyria digyna 0n . J } p ı alpina fruct. Cerastium uniflorum 7* laxa pallescens P. lara Ranunculus glacialis n Cardamine resedifolia Arabis alpina Sarifraga asp. bryoides Luxula spadicea Salix herbacea Avena versicolor Carex curvula un mme me BÓ de E RE nA — — ———— E Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XLVI. Taf. NX. N.N V. Zu n. 210. Cpu wu EM y Piz Kesch Y Piz Languard Sterile Seiten- , möorane moräne .. Phot. Meyjes. MN Im V ordergrund die Gletscherinsel Isla Persa (reiche Pflanzen- ste; Blick über den Absturz des Persgletschers; kürzeste Distanz vom »Festland«. Piz Roseg Agaagliouls -—————: I 0 Phot. Rubel. Ab ^a . . . . . PER Alluvialboden im Rosegtal bei 2000 m. In der Mitte des Bildes Streit iervagletscher mit starker rechter Seitenmoräne, Kopf der Mittelmoräne. "reifen der linken Seitenmoräne siehtbar entlang der Gletscherinsel Aguagliouls. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 217 Saxifraga exarata Phyteuma Carestiae S. Seguieri Erigeron uniflorus Sieversia reptans Doronicum Clusii Vaccinium uliginosum Chrysanthemum alpinum Soldanella pusilla Adenostyles tomentosa Primula viscosa All. Achillea nana Bartsia alpina Homogyne alpina Veronica alpina Leontodon pyrenaicus Phyteuma hemisphaericum Musei et Lichenes. Um ein Bild zu geben, welche Pflanzen am verbreitetsten auf den Moränen unseres Gebietes sind, diene nachfolgende Übersicht. Es fanden sich auf 13 Moränen zwischen 2200 und 2600 m: 12mal Saxifraga asp. bryoides 6mal Poa laxa 10mal Oxyria digyna 5mal Linaria alpina > Chrysanthemum alpinum > Silene exscapa 9mal Achillea nana > Salix herbacea Smal Sieversia reptans 4 mal Saz?fraga Aixoon Tmal Saxifraga oppositifolia > Cardamine resedifolia > Luxula spadicea > Avena versicolor > Cerastium uniflorum > Epiobium Fleischeri > Doronicum Clusii > Vaccinium uliginosum 6mal Ranunculus glacialis > Artemisia laxa > Cerastium pedunculatum > Veronica alpina. > Poa alpina Formationsgruppe der Kies- und Sandflnren. Formation der Alluvialflur'). (Abb. 56, 57, 58.) Es sind dies die Kiesbänke, Kies- und Sandflächen, welche die Bäche in ihrem Bett freilassen oder in Form von Deltas aufschütten. Mineralische Unterlage und Offenheit des Bestandes haben diese Standorte mit der Schuttflur gemeinsam, deswegen sind sie auch unter den Vegetationstypus der Gesteinsfluren eingeordnet. Es bestehen aber gegenüber der Schuttflur sehr wesentliche Unterschiede: einerseits der Mangel an Feinschutt und Feinerde und andererseits die zeitweise starke Feuchtigkeit des Unter- 8rundes. Der Ort kann einen großen Teil des Jahres trocken sein, aber zuzeiten unter Wasser stehen, wobei der Sand von den Fluten umgewühlt Wird. Gegen das trockene Land hin kann der Übergang plötzlich sein oder auch gürtelweise vom feuchteren zum trockeneren Standort; in diesem Fall kann man diese Formation auch unter die Verlandungsbestánde ein- reih en?). Die Weidengebüsche, welche die Flüsse begleiten und die zum Teil auch im Kies stocken, sind im Kapitel der Formationen des flieBenden Wassers beschrieben, mao 1) 1908 Formation der Alluvionspflanzen Schröter 1896, der Alluvionalfluren GEILINGER 2) Schröter 1896, 918 E. Rübel. Nach der Höhenlage tritt natürlich ein Wechsel in der Flora der Alluvionen zu Tage. Immerhin werden die Pflanzen verschiedener Hóhen- stufen gerade in dieser Formation sehr gemischt, indem das Wasser die Samen von Alpenpflanzen herunterschwemmt; sie gehen dann auf diesen sekundären Standorten auf und bilden unnatürlich tiefe Artengrenzen t). Neben diesen kommen die psammophilen Arten auf den Alluvionen vor, für die sie die eigentlichen und natürlichen Standorte bilden. Da ist in erster Linie Myricaria germanica zu nennen. Dieser Strauch tritt Bestand bildend auf bis 2000 m und wir kónnen nach dessen Vor- kommen die Alluvionen einteilen in einen tieferen Typus mit und einen höheren ohne diese Tamariske. Am Berninabach und Rosegbach treten solche Myricarieta oder Tamariceta auf, die Steilstufe der Berninafälle überschreiten sie nicht. Ein Hauptbestandteil unserer Gletscherbach-Alluvionen ist Epilobium Fleischeri, das mit seinen groBen weinroten Blüten ein wunderbares Bild in die graue Steinmasse hineinzaubert. Einige Beispiele mógen als Belege folgen. 74. Myricarietum germanicae. Myricarietum auf dem Kies des Berninabaches bei der Punt Rantumas 1860 m: Myricaria germanica Agrostis alpina Deschampsia caespitosa Polygonum viviparum Rumex scutatus Cerastium caespitosum C. arv. strictum Minuartia verna Sedum alpestre Sempervivum arachnoideum Saxifraga Aixoon S. aixoides Parnassia palustris Anthyllis Vulneraria Trifolium repens Trifolium badium T. pallescens Epilobium Fleischer? Linaria alpina Thymus Serpyllum Rhinanthus Orista Galli Plantago alpina P. serpentina Campanula eochleariifolia Erigeron acer droebachiensis Tussilago Farfara Achillea Millefolium Leontodon autumnalis Hieracium staticifolium. Wenn der Bach nicht zu häufig und zu eingreifend den Boden ver- ändert, konsolidiert sich der Boden und die Mannigfaltigkeit der Flora nimmt zu. Bei der Punt Muragl 4725 m finden wir am linken Ufer, wo der Kies noch lose ist nur: Myricaria germanica Oxyria digyna Rumex Acetosella Saxifraga aizoides Parnassia palustris Anthyllis Vulneraria Trifolium pallescens Epilobium Fleischeri Campanula cochleariifolia Erigeron acer droebachiensis. 4) Vgl. Alluvialstandorte im Kapitel Höhenstufen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 219 Auf dem rechten Ufer dehnt sich in größerer Ausdehnung ein kon- solidiertes Schwemmland mit folgender reicher Flora: Stereocaulon tomentosum, ganze Teppiche Cetraria islandica Barbula squarrosa, dominierend Peltigera Grimmia Botrychium Lunaria Cystopteris fragilis Larix decidua Pinus montana, gepflanzt Picea excelsa, gepflanzt Agropyron repens Agrostis alba Briza media B. media var. maxima Anthoxantum odoratum Deschampsia caespitosa Phleum alpinum Poa alpina P. nemoralis Festuca ovina Carex Goodenowii C. pallescens C. canescens C. caryophyllea C. frigida C. sempervirens Juncus filiformis Luzula campestris L. nemorosa Salix purpurea S. pentandra S. hastata S. caesia S. nigricans S. arbuscula Betula pendula Rumex Acetosella R. scutatus Ozyria digyna Polygonum Bistorta | viviparum Seleranthus ANNUUS num catharticum astium caespitosum "vue vulgaris ` rUpestris S. nutans Ranunculus acer d repens Caltha palustris Cardamine resedifolia Sedum alpestre Sempervivum arachnoideum S. montanum S. arach. X mont. Saxifraga Aixoon Parnassia palustris Sanguisorba officinalis Sorbus aucuparia, gepflanzt Potentilla erecta Alchemilla glaberrima Anthyllis Vulneraria Oxytropis campestris Astragalus alpinus Trifolium pratense T. Thalii T. badium Vicia Cracca Helianthemum nummularium Myricaria germanica Viola palustris Epilobium angustifolium E. Fleischeri E. palustre Carum Carvi Calluna vulgaris Gentiana campestris G. Cruciata G. nivalis Thymus Serpyllum Satureia alpina Euphrasia Rostkoviana Rhinanthus Crista Galli Pedicularis palustris P. verticillata Plantago alpina P. serpentina Galium boreale G. asp. anisophyllum G. uliginosum Campanula cochleariifolia Erigeron acer droebachiensis E. alpinus Antennaria dioeca Achillea moschata A. Millefolium Chrysanthemum Leucanthemum Cirsium acaule 290 E. Rübel. Hieracium Pilosella velutinum H. staticifolium. Leontodon autumnalis L. hispidus Hieracium Auricula 75. Höher gelegene Alluvialflur ohne Myricaria. Ein altbekannter Sammlungsort für Botaniker ist das Cambrenadelta (Abb. 57, 58). Mitte Juli erbält das ganze Delta einen gelben Schimmer von Papaver aurantiacum. 2 Wochen vorher ist es aber noch viel in- tensiver gelb von blühender Sieversia reptans, die in großer Üppigkeit dort wuchert (ich maß 90 cm lange Ausläufer). Dieser klassische Ort des rhätischen Mohns ist leider teilweise dem Untergang geweiht. Er dient zurzeit als Kiesgrube für die großen Bauten des Stauwerkes und die untere Hälfte wird unter den Wasserspiegel des für die Elektrizitätswerke zu stauenden Lago Bianco zu liegen kommen. war (4905) folgende: Cambrenadelta 2230—92250 m: Agrostis rupestris A. alpina Avena. versicolor Poa alpina P. laxa Festuca pumila F. Halleri Juneus trifidus Luzula spadicea Salix herbacea S. retusa S. arbuscula Oxyria digyna Polygonum viviparum Silene acaulis S, erscapa Cerastium uniflorum C. pedunculatum Minuartia verna M. recurva Papaver aurantiacum Ranunculus glacialis Cardamine resedifolia Biscutella laevigata Arabis alpina Sedum alpestre Sempervivum montanum S. arachnoideum Saxifraga Aixoon S. aixoides S. asp. bryoides S. exarata S. oppositifolia Sieversia reptans Trifolium pallescens Epilobium Fleischeri Myosotis pyrenaica Linaria alpina Veronica alpina Phyteuma hemisphaericum Campanula Scheuchxeri Adenostyles tomentosa Chrysanthemum alpinum Achillea nana A. moschata Artemisia laxa A. Genipi Doronicum Clusii Cirsium spinosissimum Senecio carniolicus Leontodon pyrenaicus Taraxacum officinale. Gipfelflorulae. Eine Zusammenstellung von Gipfelfloren mag von Interesse sein. gende Punkte sind in der Tabelle zusammengestellt : 1. Piz Morteratsch, Nordgrat Fels 3400 m. (47. Juli A 906.) Die Flora des Kiesdeltas For ——— Á- "S D Engler, Botan. Jahrbücher. Bd. XL VI. Taf. XXXV Zu S. 220. Phot. Schröter A Rübel. Abb. 57. Allu vialfluraufdem Cambrena delta. Paparer aurantiacum in voller Blüte am 8. Aug. 1905. erninastrahe Lago Bianeo 2230 m x Bw EE Phot. Sehroter & kübel. Abb.5 . , . v . Geen Alluvialflu rauf dem Cambrenadelta. V orherrschend Srevrersia ptans in Frucht (8. Aug. 1905), im Vordergrund Achillea nana u. a. m. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. 40. M. 12. 13. A. 15. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 921 ‚ Piz Languard, die obersten 30 m; 3240—3268 m. Steiler Block- gipfel. Ich besuchte ihn oft. J. Braun machte schon früher eine sehr genaue Liste davon. . Munt Pers 3244 m. Schuttgipfel mit Fels. Unter dem Gipfel bei 3200 m kommen zur Gipfelflora noch hinzu: Sesleria disticha, Carex curvula, Luxutu spicata, Minuartia sedoides, Androsace alpina und Doronicum Clusii. (A1. Aug. 1906.) . Piz Surlej 3492 m. Blockgipfel ohne Pflanzen, die notierten finden sich am Hang von 3120—3150 m. (9. Sept. 1907.) . Surlejgrat nordwürts vom Piz Surlej verlaufend, Fels, 3122 bis 3140 m. ` (9. Sept. 1907.) . Piz Chalchagn 3158 m. Blockgipfel aus lauter beweglichem Block- schutt ohne Pflanzen; am ersten anstehenden Fels wenige Meter unter dem Gipfel finden sich die 4 Arten der Liste. (23. Aug. 1907.) .Piz Trovat 3154 m bei der Diavolezza. Blockgipfel, zu oberst kleines Schuttplateau und anstehender Fels. Das Material scheint Verrucano zu sein. Aufnahme 3130—3154 m. (5. Sept. 1905 und 29. Aug. 1907.) . Gemsfreiheit. Gletscherinsel aus Syenitfels im Persgletscher 3100 bis 3120 m. Die höchste Kante reicht bis 3150 m. (24. Aug. 1906.) . Piz Stretta 3108 m. Schuttgipfel im Heutal. (27. Aug. 1907.) Am Piz Vadred in den Felsen 3010—3130 m, die noch im Gebiet sind (Blockgipfel selbst 3203 m sehr arm). (14. Aug. 1907, 12. Aug. 1909). Diavolezza Ostgrat Schuttgipfel 3030—3060 m. (29. Aug. 1907.) Piz Minor 3052 m. (28. Aug. 1907.) Piz dels Lejs 3045 m. (6. Sept. 1907.) Piz Rosatsch 9995 m. Flacher Schuttgipfel. (9. Sept. 1907.) Piz Chatscheders 2989 m. Curvuletum bis zum Gipfel, in di befanden sich 44 Arten, daneben in Schutt und Fels 44 weitere. (26. Aug. 1907.) esem 222 16. AT. 18. 19. 20. E. Rübel. Las Sours 2982 m. Felsgipfel ob Pontresina. (30. Aug. 1906 und 11. Aug. 1910.) Diavolezzapaß 2977 m. Sattel zwischen Munt Pers und Piz Trovat. Ich besuchte ihn häufig. Piz Alv 2976 m. Der einzige Kalkgipfel, der in die eigentliche Schneestufe hineinragt. Liste vom Besuch von C. ScugórER vom 9. Aug. 1889 und von uns beiden vom 5. Aug. 1905. Piz Lagalb 2962 m. Besuch von C. Schröter am 7. Aug. 1889, von uns beiden am D Aug. 1906, 23. Juli 4908 und 29. Juli 1909, von Moss und mir 24. Aug. 19410. Piz Tschüffer 2920 m. Kalkgipfel, reicht nicht mehr in die Nival- stufe, die Gipfelflora weist aber nur Papaver aurantiacum neu auf gegenüber den vorhergehenden und Taraxacum alpinum, das aber am Trovat 2980 m erreicht. Gar keine Gipfelflora fand ich auf Piz Bernina 4055 m (46. Aug. 1909), Piz Misaun 3254 m (24. Aug. 1910), Piz Morteratsch 3754 m (17. Juli 1906), Piz Tschierva 3564 m nur Ranunculus glacialis 50 m unter dem Gipfel (17. Juli 1906). Gipfelflorulae von 3400 m bis 2920 m (s. S. 206, 208, 220). Ku e I ka — oo 9 10 M an 14 45 116 147 | i Juniperus com, montana, | Lycopodium Selago . . . Agrostis rupestris. . . , Avena versicolor `... . Sesleria disticha Poa alpina fructifera » » minor Festuca intercedens `. | » Halleri » pumila Carex rupestris I > curvula Luzula lutea > spadicea. . . . , —| > Spicata Salix herbacea | d EL | Da a a a a ee u u Da a a a a a a a a a a a a . . . . . . ILE EE E I I g I] vivipara . | . . è è 5. 5. 5 | RRE NNN ELE Erb br ELE EE EL abril ll Hi > to e KA — to [2 — ct to to > I — = — = ©. oo ILLE EE ET ELLE TEE E E g gd I- II II II I ILI Tellelllielie I--/1-I I 1 I II lelelı Eg g LLL EE d rr PEE a eiT ELLE Eabb rlildllaellaellll ---|-.--|-||-I11--1-.-1|.l EEN ANNE ANNE ANN SNE ENN | IL 1-1 1-11 bbb bili LEE EE E ELE EE EE SEE peduneulatum . |--|—— — . | z 20 am T rl A S A S S S S SS S b IA as WETTER Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 993 MEM 11213,4545 6,7 8| 9140 144 12 Nie 17 48/19/2920 | | e — Transport | 9 44 2/ 3| 9| 4| 2 5| 4 d 2| 2 TENTE DEI Cerastium alpinum . . . |— £—--rmP--I-O-OT-T----n»---n-n-T- Minuartia rupestris . . . |— .— 1 — —|—|4— — —|-— br va ar ar u u D sedoides lire 4j5-|'r-[|mr 68-5151 I — > verna. . 1-1 1111110011 Ranunculus glacialis . 414/15 41 AE Ad ajajajaj ajajajaj Al ke Papaver aurantiacum —L|-—i-i—PmP-Pmrmi--4-ÓÓ—Ómr[TÓTPnÓOÓT-TrmOT|! Cardamine alpina . . . . | — | —|— — | — |—|— —|—|— 1 1 1 | 4 | — i — LL > resedifolia , 1-1 a ee aa Hutchinsia alp. brevicaulis | — .— — — — 1-1) - | 11-1 1 | 717101 Ill Draba Hoppeana . - u u u Dr u I a a rd 4|l—|— » fladnizensis. . 1-11 1-1 111411 1111| 1 || 11 > dubia.. -—— -eean — Arabis alpina. . 222. 1 1111111 Sedum atratum. . . LLLBZ-LL—-m---r- kk ul > alpestre . I kk ke E CC Sempervivum montanum. |— | 11 — — |.— |— | |- | 1 |— —- 11-1 1— Saxifraga oppositifolia . u CET, (ASA deen AA Ajaja > Aizoon . —|— | — | — — I | LL 1-11 Le bel > asp. bryoides —|4/4/,4/4|——7—,41|4 4| 1 TENE iE: — > Seguieri. . . . |—| 4 — — — |—|— —|- | ! 1-11 1-1 | > aphyla,. .. .|—|—|— I I 1 - edeleded ie [ > exarata. . 0 . =la allalla] dl di —iI— idi d aaja Potentilla frigida . . . . u u I —— rl sde A Se — > Crantzii . M --r-'r-T-LEZILILEZCILEGI- Q2 aurea. . . . . || 4 — |— |—|— | | |— j[— - | Lk Le 1-1 ll Sibbaldia procumbens . . |— ı--.-.--.- 1-1 11-14 1-11 | Sieversia reptans . . — 1-11 1-1 ee -[1l, 414 —|— . Segel Miete > montana NEE edd ! EI Vaccinium uliginosum . 11 1 i—i- 1-1 1121212115 ge Primula hirsuta All.. . — 1-1 [2 14-1 1-1 | del edeg -GZ Androsace alpina . BA E A il i aala (rk) — gentiana bav, imbricata . aJa aaaeeeaa 1 IS C LLL entana brachyphylla . 111 1 [1 I 1 1 | LL Eritrichium narum.. , . | (rt (NEE AAA Eleng HB 1117 Linaria alpina e..l-r-——---me|t'-[-rPmp-|i'-i'rmtu- Veronica bellidioides.: . DU —— Add mm me > a&alpna. . . . 111-1 1 | 11 1 1 | 11 wd 1111 Euphrasia minima. ` | — i—i- -l-l de deele Mieularis Kerneri |.. |— |14 — | — 11 11 121 1717|, HUN yteuma pedemontanum — | 4 | 1 |—| 4 | | | | |— |— 11 del — » y Carestiae . — LL Le —|— dd seed edel ele (Sa : emisphaericum | — — |-—|— | | | i—i | | | 117175 ML Erigeron uniflorus. MN ON EH AA (rk CT A (117 Daphalium Supinum . —_!4l- | | | | || ||| 177111 m Achillea moschata | A iLLiLLLAIiI!i-i-wT-7-—r-r d EN | — Lalalala ij ‚ysanthemum alpinum. | la ja | 1| 1|4|! —|!|'! a Mm l"lemisia Genipi I 1-1 l-i 11- 1-1 1-1 ee I > laxa . 4-12) 11-1227 | _|_ Mogyne alpina . L— dis sdzdsdeded edel el ele Neie oronicum Clusii . Lli =-= lre , deele Fo carniolicus llai- EAR Ell el deg [ Bm laien pyrenaicus , . |— 1-1 | 111119195 mm | 14 Hier, „cum alpinum . 111 | 1 kd ed end eleng -ZZL _ acıum alpinum — | ı'—_ — | |- --|- 11-55 | ] | | | | | lola! 514414191 8 Psa o sa ss emen ir m "n | ei a o gj | J+ | |o +1var 224 E. Rübel. Florula der Gletscherinsel Isla Persa 2720—2530 m. Cystopteris fragilis v. dentata und cynapiifolia Cystopteris fragilis regia Botrychium Lunaria Lycopodium Selago v. adpressum Selaginella selaginoides Juniperus communis v. montana Anthoxantum odoratum Agrostis alpina A. rupestris A. tenella v. mutica Deschampsia caespitosa Avena versicolor Sesleria disticha Poa alpina v. typica P. laxa P. laxa v. pallescens Festuca violacea Carex curvula C. atrata aterrima C. frigida C. sempervirens Juncus trifidus Luxula lutea L. spadicea L. spicata Lloydia serotina Salix herbacea Thesium alpinum Oxyria digyna Polygonum viviparum Silene acaulis S. exscapa S. rupestris Cerastium pedunculatum Minuartia sedoides (= Cherleria) Arenaria biflora Ranunculus geraniifolius R. glacialis erithmifolius R. glacialis laciniatus Cardamine alpina C. resedifolia typica und gelida Sedum alpestre Sempervivum montanum Saxifraga aspera bryoides S. Seguieri Potentilla aurea Potentilla Orantzii Sibbaldia procumbens Sieversia reptans S. montana Alchemilla glaberrima Lotus corniculatus v. alpinus Empetrum nigrum Viola biflora Daphne striata Epilobium angustifolium v. foliosum E. Fleischeri Astrantia minor Ligusticum Mutellina und v. elatius Peucedanum Ostruthium Rhododendron intermedium Rh. ferrugineum l Vaccinium Vitis idaea V. uliginosum typ. und v. frigidum Primula viscosa P. hirsuta Gentiana punctata G. bavarica imbricata G. Kochiana G. campestris islandica G. ramosa G. Schröteri = ramosa X camp. Myosotis pyrenaica Veronica bellidioides V. alpina Euphrasia Rostkoviana f. minuta E. minima X. Rostkoviana E minima v. hispidula Pedicularis Kerneri Galium asperum. anisophyllum Phyteuma pedemontanum Ph. Carestiae Ph. hemisphaericum Campanula barbata C. Scheuchzeri Adenostyles Alliariae A. tomentosa . Solidago Virga-aurea v. alpestris Erigeron uniflorus Antennaria carpathica Gnaphalium supinum Achillea moschata A. nana Chrysanthemum alpinum Homogyne alpina Doronicum Clusii Senecio carniolicus Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 225 Cirsium spinosissimum H. glanduliferum piliferum Leontodon pyrenaicus H. alpinum Halleri uniflorum f. evo- Tarazacum off. alpinum lutum Hieracium glanduliferum glandul. genuin. (Zahn) normale verum Anhang zum Kapitel der Pflanzengesellschaften. A. Die Ruderalflora. Eine eigenartige Gesellschaft bildet die Ruderalflora. Sie ist vom Menschen abhängig, Handel, Verkehr und Industrie bedingen sie. Der Hausbau, der Straßenbau, Eisenbahnbau schafft ruderalen Boden; die Ein- fuhr aller möglichen Artikel gestattet den kleinen Samen sich mit ein- zuführen; andere Samen werden mit den Küchenabfällen wieder auf Land gebracht, wo sie aufgehen können. | In unserem Gebiet sind besonders 2 Arten Ruderalplätze ins Auge zu fassen: Einerseits die Schuttablagerungen bei den Dörfern, wo Bauschutt, Küchenabfälle usw. abgelagert werden, auf denen dann ephemer manches wächst, das sonst nur in der Ebene zu Hause ist; andererseits die Straße, durch deren Bau ein Streifen Schutt geschaffen ist, der auch fortwährend durch die Straßenbenutzung gedüngt wird. Der Straße entlang steigen viele Arten viel höher als sie es sonst täten. Daneben haben sich hier Arten der ursprünglichen Flora erhalten trotz der Bodenumwälzungen, die der Bau mit sich gebracht hat!). Man könnte einwerfen, daß diese Pflanzen der Umgebung nicht in die Liste der Ruderalpflanzen gehören, jedoch ist es von Interesse zu sehen, was auf dem ruderalen Land alles wächst und dazu gehören auch diese, welche der Umbau des Bodens nicht vertrieben hat, trotzdem die Be- dingungen andere geworden sind als in den Formationen, wo sie zu Hause sind. Rıkıı2) und Tueırung®) geben eine Einteilung der Ruderal- und Adventivflora in genetische Gruppen. Von jenen Gruppen kommen hier in Betracht die Ergasiophygophyten (Rixt) Kulturflüchtlinge, die auf unsern Schuttablagerungen verwildert vorkommen, Archäophyten (Bu) ausländische Garten- und Ackerunkräuter, die apophytisch auf Ruderal- stellen übergehen, Epökophyten (Rıkıı) Ansiedler, die an künstliche Standorte gebunden sind, Ephemerophyten (Taste), Passanten, An- kömmlinge, die vereinzelt und vorübergehend auf den Sehuttstellen auf- treten; hieher gehören die meisten der Pflanzen unserer Schuttablagerungen; Apophyten, ursprünglich wild in der Gegend an natürlichen Standorten, später aber auf Kunstbestände übergehend (TmmLLuwc), hievon die rude- —__ 1) In wenigen Jahren wird die neue Bahn interessante Ruderalflora hervorrufen. 2) 1903, S. 71— 82. 3) Nier u. TuLLUNG 4905, S. 232 u. f. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 1 996 E. Rübel. ralen Apophyten. An diese reihen sich die oben erwähnten Pflanzen an, die nicht aktiv auf die Kunstbestände übergehen, sondern passiv am alten Standorte bleiben, trotzdem ein Kunstbestand daraus geworden ist. An ruderalen Stellen erreichen viele Arten anormal hohe Standorte, sie werden von der Kultur hinauf verschleppt, worüber im Kapitel über Höhenverbreitung noch manches zu sagen ist. Die häufigsten Standorte sind in der Liste folgendermaßen ab- gekürzt: Champ. — Champagna Po. = Pontresina, Schutthaufen bei der Rosegbrücke, 1780 m. Sa. — Samaden, Schutthaufen am rechten Innufer, 1712 m. St. — Straße, Berninastraßenbord. Die vorgesetzten Buchstaben geben die' Einteilung der Anthropo- phyten in A. Anthropochoren, durch den Menschen eingeschleppt, im Gebiet nicht spontan vorkommend; B. Apophyten, die im Gebiet mehr auf natürlichen Standorten vor- kommen; a) solche, die auch natürlich dieselbe Höhe erreichen; b) solche, die auf natürlichen Standorten im Gebiet nicht so hoch ge- funden wurden. Die Anzahl der Arten, die auf diese Abteilungen fallen, sind: A = 103 Arten Ba == 487 » Bb— 30 » 320 Arten Adventiv- und Ruderalflora. Ba Cystopteris fragilis (L) Bernh.: St.mauer 4840 m, 1900 m, 2084 m, 2300 m süd, 2270 m. Ba Dryopteris Filix mas (L) Schott: St.mauer 2000 m. Ba Botrychium Lunaria (L) Sw.: St.mauer 2084 m. Bb Equisetum arvense L.: St. 4730 m, 2000 m, St.mauer 2030 m. Ba E. palustre L.: St.mauer 2000 m. Ba E. variegatum Schleich.: Sa. Ba Selaginella selaginoides (L) Link.: St.mauer 2070 m. Ba Larix decidua Miller: Grotzen, in der St.mauer wurzelnd 2084 m. Ba Anthoxantum odoratum L.: St. 2100 m. Ba Phleum alpinum L.: Po, St. bis 2330 m. Ba Ph. pratense L.: Po. A Alopecurus myosuroides Huds.: Po. Bb Alopecurus pratensis L.: Po. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 227 Bb Agrostis Spica venti L.: Po. Bb A. alba L.: Sa, St. 1840 m, St.mauer 2118 m, Po. Ba A. tenuis Sibth. (= vulgaris): Sa., Po. Ba A. rupestris All.: St. häufig. Ba Calamagrostis villosa (Chaix) Gmel.: Sa. Ba Deschampsia caespitosa (L.): Pal. Sa., St. häufig, Po. A Avena sativa L.: Am Flazb. 1740 m. Ba Avena pubescens Huds.: St. 2100 m. A A. fatua L.: Sa. Ba Avena versicolor Vill.: St.mauer 2070 m. Ba Sesleria coerulea (L.) Ard.: St. 2100 m. Ba Brixa media L.: St. 2020 m. Bb Dactylis glomerata L.: St. häufig, bis 2309 m. A Poa compressa L.: St. 1850 m. Ba P. Chaixi Vill.: Sa. Ba P. annua L. supina (Schrad.) Rchb.: Sa., Po., St. bis 2330 m, Hütte ob Po. im Wald. Ba P. alpina L.: Po., St. bis 2330 m. Ba Poa nemoralis L.: St. 1830 m, 2000 m, 2270 m süd. Ba P. pratensis L.: Sa., Po., St. bis 2330 m, Misthaufen am Flazbach 1780 m. Ba Festuca Halleri All.: St.mauer 2040 m, St. 2300 m süd. Bb P. pratensis Huds.: Po. A Bromus erectus Huds.: Po. 1810 m. A B. sterilis L.: Sa. A B. secalinus L.: Celerina Flaz 1720 m. A B. hordeaceus L.: Celerina Flaz 4720 m. A Lolium perenne L.: Po., St. 2309 m. Bb Agropyron caninum (L.) Pal.: St. 2309 m. Bb Agropyron repens (L.) Pal.: Sa., Champ., Po., St. 1830 m, 1950 m, am Flazb. 1740 m. A Triticum aestivum L. (= vulg. Vill): Muragl. A Secale cereale L.: Sa., Hütte ob Po., Muragl 99 %, St. 2200 m. A Hordeum jubatum L.: Sa. Ba Eleocharis pauciflora (Lightf.) Link.: Sa. Ba Carex microglochin Wahlb.: Sa. Ba C. bicolor Bell.: Sa. Ba Carex ericetorum Poll. v. approximata (All) Richter: St. 2060 m. Ba C. sempervirens Vill.: St. 2300 m süd. Ba C. capillaris L.: Sa. Ba Juncus trifidus L.: St. 2300 m süd. Ba J. bufonius L.: Sa. Ba J, triglumis L.: Sa. 15% 298 E. Rübel. Ba J. alpinus Vill.: Sa. Ba Luzula lutea (All.) Lam. u. DC.: St.mauer 2084 m. Ba L. spadicea (All.) Lam. u. DC.: St. 2300 m süd. Ba L. campestris (L.) Lam. u. DC.: St.mauer 2084 m. Ba Allium Schoenoprasum L.: Po. Ba Salix pentandra L.: Sa. Ba S. retusa L.: St.mauer 2030 m. Ba S. purpurea L.: Sa. Ba S. daphnoides Vill.: am Flazb. 1740 m. Ba S. arbuscula L.: am Flach, 1740 m. A Humulus Lupulus L.: Po. Ba Urtica urens L.: Sa., Po., Misth. Champ. Ba U. dioeca L.: Sa., Po., Misth. Champ. St. bis 2320 m. Ba Rumex alpinus L.: Sa., Po., St. 2309 m, 2300 m süd. A R. crispus L.: Sa., St. 2060 m. Ba R. Acetosella L.: Sa., St. bis 2300 m. Bb R. scutatus L.: Sa., Po., St. bis 2330 m. Ba R. arifolius All.: Champ., St. bis 2320 m, am Flazb. 1740 m. Ba Oryria digyna (L.) Hill.: St. 2320 m. Ba Polygonum aviculare L.: Sa., Champ., Po., St. bis 2309 m, Hütte ob Po. im Wald, am Flazb. 1740 m, Muragl. Ba P. viviparum L.: St. bis 2330 m. Ba P. Bistorta L.: Misth. Champ., Po., St. 1830 m. A P. lapathifolium L. em Koch.: Po. A P. Convolvolus L.: Sa., S. Gian, Po., St. 2309 m, 2270 m süd. Ba Chenopodium Bonus Henricus L.: Sa., Po., St. bis 2330 m. A Ch. virgatum (L.) Jessen.: Sa. A Ch. rubrum L.: Sa., Misth. Champ. A Ch. album L.: Sa., S. Gian, Champ., Po., am Flazb. 1740 m, Muraig, St. 2309 m, 2300 m süd. A Spinacia oleracea L.: Sa. A Atriplex patulum L.: Sa. Ba Silene acaulis L.: St. bis 2330 m. Ba S. vulgaris (Mönch) Garcke: Sa., Po., St. 2300 m süd., am Flazb. 1740 m. Ba S. rupestris L.: St. 2300 m, 2970 m süd. Ba S. nutans L.: St. 4840 m. Ba Lychnis Flos cuculi L.: Sa. A L. Flos Jovis L.: Sa. Bh Melandrium dioecum (L.) Schinz et Th. (— silvestre): Sa., Champ» Po., St. 1840 m, 2050 m, 2300 m süd., am Flazb. 1740 m. A M. album (Mill) Garcke: Sa. A Vaccaria pyramidata Medikus: Sa. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 999 Ba Dianthus superbus L.: St. 2118 m. Ba Stellaria media (L.) Vil.: Sa., Po., Champ., St. 1950 m, 2270 m süd., am Flazb. 1740 m. Ba Cerastium caespitosum Gilib.: Sa., S. Gian, Po., St. bis 2300 m süd. Ba C. arvense L. ssp. strictum (Hànke) Gaud.: Po., St. bis 2330 m. Ba C. cerastioides (L.) Britt. (= trigynum): St. 2320 m. Ba Sagina saginoides (L.) Dalla Torre (= Linnaei): Sa., Po., St. 2060 m, 2300 m süd. Ba Minuartia verna (L.) Hiern. (— Alsine): Sa., St. 2030 m, bis 2300 m. A Arenaria serpyllifolia L.: Sa., S. Gian, St. 2060 m. Var. viscida Gremli: St. 1850 m. A Spergula arvensis L.: Misth. Champ., Po., 1810 m. A Spergularia campestris (All.) Aschers.: Sa., S. Gian, Po., St. 2309 m. Ba Herniaria glabra L.: Sa., Champ. Bb Scleranthus annuus L.: Sa., S. Gian, Po., St. 1850 m, 2000 m. Ba Trollius europaeus L.: St.mauer 2010 m, St. 2100 m. Ba Aconitum Napellus L.: St. 1950 m, 2000 m, 2100 m. Ba Ranunculus bulbosus L.: Sa. Bb R. repens L.: Sa., St. 1950 m, 2300 m süd. A R. arvensis L.: Sa. A R. breyninus Crantz (= silvaticus): St. 4840 m. Ba R. acer L.: Sa., Po. 4760 m, St. bis 2320 m. Ba R. geraniifolius Pourret (= mont.): Po., St.mauer 2084 m. Ba R. cassubicus L.: St.graben 2050 m. A Fumaria Vaillantii Lois.: Sa., S. Gian. A F. officinalis L.: Sa., S. Gian. A F. Schleicheri Soy. Will.: Sa. A Lepidium ruderale L.: St.mauer 2084 m. A L. campestre (L.) R. Br.: St. 2050 m. A Thlaspi arvense L.: Sa., Champ., Po., Verbauungswall ob Po., am Flazb. 4740 m. Bb Th. alpestre L. v. Salisii (Brügg.) Gremli: Po., St. 2060 m, 2309 m. A Cochlearia Armoracia L.: Flaz 4750 m. A Sisymbrium Sophia L.: Sa. A Isatis tinctoria L.: Sa. A Erucastrum obtusangulum (Schleich.) Rchb.: Sa. A Brassica arvensis (L.) Scheele (— Sinapis): Sa., Champ., St. 2309 m, 2300 m süd. A B. oleracea L.: Sa. A B. Rapa L.: Sa., Po., St. 2320 m süd. A B. elongata Ehrh. ssp. armoracioides Czern.: Sa. A Barbaraea vulgaris R. Br.: Sa. A Raphanus Raphanistrum L.: Sa., Po. 930 E. Rübel. Ba Roripa islandica (Oeder) Sch. et Thell. (= Nasturtium palustre): Champ. A R. silvestris (L.) Besser: Sa., Bahnhofstr. Ba Cardamine resedifolia L.: St. bis 2330 m. Bb Capsella Bursa pastoris (L.) Med.: Sa., Po., häufig, St. bis 2309 m. Verbauungswall ob Po., am Flazb. 1740 m. A Camelina sativa (L.) Crantz: Champ. Ba Draba aixoides L.: St. 2148 m. Ba Arabis alpina L.: St. 1980 m, 2300 m süd., St.mauer 2084 m. Ba A. alpestris (Schleich.) Rchb. (= arcuata): S. Gian. A Alyssum Alyssoides L. (= calye.): Sa. A Berteroa incana (L.) DC.: Sa. A Reseda odorata L.: Sa. Ba Sedum Telephium L., ssp. purpureum Schultes: Sa., S. Gian. Ba S. annuum L.: Sa., St. bis 2040 m. Ba S. album L.: St. 1950 m. Ba S. atratum L.: St.mauer 2100 m. Ba S. acre L.: Sa., S. Gian, Po., St. 1950 m, 2039 m. Ba S. alpestre Vill.: Po., St. 2320 m. Ba Sempervivum arachnoideum L.: St. 1800 m, 1950 m, bis 2040 m. Ba Saxifraga oppositifolia L.: St.mauer 2084 m. Ba S. Aixoon Jacq.: St.mauer 2030 m, 2084 m. Ba S. aixoides L.: St.mauer 2084 m. Ba S. exarata Vill.: St. 2300 m, St.mauer 2060 m. Ba Parnassia palustris L. v. alpina Drude: St.mauer 2084 m, St. 2300 m süd. Ba Rubus idaeus L.: Po., St. 1840 m, 1900 m, 2300 m süd., am Flazb. 1740 m. Bb Fragaria vesca L.: St. 4900 m, 2270 m süd. Ba Potentilla argentea L.: St. 4810 m. Ba P. grandiflora L.: St. 2300 m süd. Ba P. aurea L.: St. bis 2330 m. Ba P. Crantxii (Crantz) Beck (= villosa); St.mauer 2084 m, St. bis 2330 m. Bb P. anserina L.: Sa., S. Gian, St. 1840 m, 2040 m. Ba Sibbaldia procumbens L.: St. bis 2330 m. Ba Sieversia montana (L.) Spreng.: St. 2300 m süd. Bb Alchemilla hybrida Miller.: St. 2320 m. Ba A. vulgaris L. (= pastoralis): St. 1750—2300 m süd. Bb A. suberenata Buser: St. 2309 m. Ba A. pratensis Schmidt: Po. Ba Sanguisorba officinalis L.: St. 1820 m, 2030 m, 2084 m, 2118 m, am Flach 4740 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 231 A Prunus domestica L.: Po. 1810 m. A P. Persica (L.) Stokes: Sa., Po. A Trigonella coerulea (L.) Ser.: Po. A Medicago lupulina L.: Sa., Po., St. 2000 m, 2300 m süd. A Melilotus albus Desr.: Sa., Muragl. A M. officinalis (L.) Lam.: Sa., Muragl, Po., St. 2000 m. Ba Trifolium pratense L.: Sa., Po., St. bis 2330 m. Ba T. Thalii Vill.: Sa., Po., St. 2118 m, 2200 m. Ba T. repens L.: Sa., S. Gian, Po., St. 2300 m, 2309 m. Ba T. pallescens Schreber: St. 2200 m, 2320 m. A T. hybridum L., ssp. elegans (Savi), A. & G.: Sa. À T. agrarium L.: S. Gian. Ba T. badium Schreb.: Sa., Po., St. 1900, 2100 m, 2300 m süd. A T. procumbens L.: Sa. Ba Anthyllis Vulneraria L.: St. 1850 m, 2300 m süd. Ba Lotus corniculatus L.: Po. A Onobrychis viciifolia Scop.: Sa. A Vicia hirsuta (L.) S. F. Gray: Po., St. 1830 m, Belvair 1770 m. A V. tetrasperma (L.) Mönch.: St. 1810 m. Ba V. Cracca L.: Sa. A V. angustifolia (L.) Reich.: Sa. A V. sativa L.: Champ., Belvair 1770 m, Po., St. 1810 m beim Lan- guardfall. À Lathyrus Aphaca L.: Sa. Ba Geranium silvaticum L.: St. 1900, 2050, 2100 m. A G. Robertianum L.: St beim Languardfall 1810 m. A Erodium cicutarium (L.) L'Hér.: Sa., Champ., Celerina, Po. Ba Oxalis Acetosella L.: St. 1900 m. A Euphorbia Helioscopia L.: Sa. A Malva neglecta Wallr.: Sa., Champ., Po., St. 2309 m. Ba Myricaria germanica (L.) Desv.: Sa. Ba Viola rupestris Schmidt v. arenaria (DC.) Beck: St.mauer 2030 m. Ba V. biflora L.: St. 4950 m, St.mauer 2300 m süd. Bb V. tricolor L. v. alpestris DC.: Sa., Champ., Po., Belvair, St., Schuttplatz 2060 m, 2309 m, am Flazb. 4740 m. Var. hortensis: Sa., Po. Ba Epilobium angustifolium L.: Po., St. 1900 m, 2300 m süd. Ba Chaerefolium silvestre (L.) Sch. et Th. (= Anthriscus): Sa. Bb Carum Carvi L.: Sa., Belvair, Po., St. bis 2320 m. ` A Selinum Carvifolia L.: Po. Ba Ligusticum Mutellina (L.) Crantz: St. 2309 m, bis 2330 m. A Levisticum officinale Koch: Sa. Ba Peucedanum Ostruthium (L.) Koch: St. 4900 m, St.mauer 2084 m. 23 9 E. Rübel. Ba Heracleum Sphondylium L.: Sa., Straßengraben 2050 m. A Daucus Carota L.: Sa. Ba Vaccinium uliginosum L.: St.mauer 2060 m. Ba V. Myrtillus L.: Po. Ba Primula farinosa L.: St.mauer 2084 m. A Pr. elatior (L.) Schreb.: St. 1760 m. Ba Androsace obtusifolia All.: St.mauer 2084 m. Ba Gentiana calycina engadinensis Wettst.: St. 2030 m. Ba G. campestris L. St.: 4850 m, mauer 2084 m, St. 2300 m süd. Ba G. tenella Rottb.: St. 2050 m, mauer 2084 m. Ba Polemonium coeruleum L.: St. 2000, 2030, 2110 m. A Lappula echinata Gilib.: Sa. Bb L. deflexa (Wahlb.) Garcke: St. 1750 m, mauer 1900, 2080 m. Ba Myosotis pyrenaica Pourret (alpestris): St. 2300 m süd. A Anchusa officinalis L.: St. 2309 m. A Lycopsis arvensis L.: St. 2300 m süd. A Lithospermum arvense L.: Sa., Po., St. 2309 m. Bb Echium vulgare L.: Po., St. 2309 m. Ba Ajuga pyramidalis L.: St. 4900 m. Ba Galeopsis Ladanum L.: Sa., Po., am Flazb. 1740 m. Ba G. Tetrahit L.: Sa., Champ., St. 2290 m, am Flazb. 1740 m. A Lamium amplexicaule L.: Sa., S. Gian, Po., Champ. A L. purpureum L.: Sa., Champ., am Flazb. 1740 m. Ba L. album L.: Sa., Champ., Po. A Salvia verticillata L.: Po. Ba Satureia alpina (L.) Scheele: Hütte ob Po. im Wald. Ba Thymus Serpyllum L.: Sa., St. 1850, 2030, 2100 m, 2300 m süd. A Mentha arvensis L.: Sa. A Hyoscyamus niger L.: Sa., Po. beim Hotel Müller 1840 m. A Solanum tuberosum L.: Po. Ba Verbascum Lychnitis L.: Po. A Linaria vulgaris Mill.: Sa. Da Veronica Chamaedrys L.: Sa., St. 1950 m. Ba V. officinalis L.: Hütte ob Po. im Wald. Da V. alpina L.: St. 2309 m, 2300 m süd. Ba V. fruticans Jacq.: Po., St. 2300 m süd. A V. polita Fries.: St. 2084 m. ' Ba V. serpyllifolia L.: Champ., St. 2060 m, 2300 m süd. Ba Melampyrum silvaticum L. s.1.: Sa. A Euphrasia Odontites L.: Po. Ba ŒE. salisburgensis Funk: St. 2300 m süd. Ba E. Rostkoviana Heyne: Sa., Po. Ba E. minima Jacq.: St. 2330 m. - m Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 933 A Rhinanthus Alectorolophus (Scop.) Pollich: Po. Ba R. subalpinus (Stern) Sch. et Thell.: St.mauer 2084 m. Ba Pedicularis verticillata L.: St. 1840, 2084, 2100 m. Bb Plantago media L.: Sa., St. bis 2280 m, Po. Bb P. major L.: Sa., S. Gian, Belvair, Po., St. bis 2320 m. Bb P. lanceolata L.: Sa., St. bis 2330 m. Ba P. montana Lam.: St. 2118 m. Ba P. alpina L.: Po., St. bis 2330 m. Ba P. serpentina All.: Po., am Flazb. 1740 m. A Sherardia arvensis L.: St. 2309 m. A Galium tricorne Stokes: Schutt bei Po. 1810 m. A G. Aparine L.: Sa., Champ., Po. St. 2309 m. Ba G. asperum Schreb.: Sa., Po. St., bis 2330 m. A G. rubrum L. v. Leyboldii Briq.: St. 1920 m. Ba Sambucus racemosa L.: St. 1950 m. Ba Phyteuma hemisphaericum L.: St. bis 2330 m, Mauer 2060 m. Ba Ph. orbiculare L.: St. 1950 m, Mauer 2084 m. Ba Campanula cochlearüfolia Lam.: St. 1850, 1980 m, Mauer 2030, 2084 m. Ba C. Scheuchxeri Vill.: St. bis 2330 m. Ba C. rapunculoides L.: St. 1750 m. Ba Solidago Virga-aurea L.: St. 1900, 2330 m. A Bellis perennis L.: S. Gian. Ba Aster alpinus L.: St. 9300 m süd. Ba Erigon acer L.: Po. Bb E. acer ssp. droebachiensis O. F. Müller: St. 2000, 2050 m, Mauer 2084 m. Ba E. uniflorus L.: St. 2100 m, Mauer 2060 m. Ba E. alpinus L.: St. 1900—9100 m, Mauer 2084 m. Bb E. Schleicheri Gremli: St. 2070 m. Ba Antennaria dioeca (L.) Gärtn.: St.mauer 2030, 2060 m. Ba Gnaphalium supinum L.: St. bis 2330 m. l A Anthemis arvensis L.: St. 2290 m süd. Ba Achillea nana L.: St.mauer 2084 m. Ba A. moschata Wulf.: St. bis 2320 m. Ba A. Millefolium L.: Sa., Champ., Belvair, Po., St. bis 2330 m, am Flazb. 1740 m. A Matricaria Chamomilla L.: Sa., St. 2309 m. Ba Chrysanthemum alpinum L.: St. bis 2330 m. Ba Ch. Leucanthemum L.: Sa., St. bis 2400 m, 2300 m süd, am Flazb. 1740 m. A Ch. inodorum L.: Sa., Po. 234 E. Rübel. Ba Artemisia laxa (Lam.) Fritsch (Mutellina): St.mauer 2030, 2084 m, Flaz 1715 m. Bb A. Absinthium L.: Sa., Po., St. 1750, 2309 m, 2300 m süd. Ba Tussilago Farfara L.: Sa., Po., St. bis 2250 m. Ba Arnica montana L.: St. 2300 m süd. Ba Senecio Doronicum L.: St. süd 2300, 2270 m. A S vulgaris L.: Sa. Champ., Po., St., 1820 m, am Flazb. 1740 m. Ba S. rupester W. et K.: Sa., Po. Ba Carlina acaulis L.: St. 1850 m, 2300 m süd. Ba Saussurea alpina (L.) DC.: St.mauer 2084 m. Ba Carduus defloraius L.: St. 4850, 1900 m, 2320 m süd. A C. crispus L.: Sa. A C. nutans L.: Po. A Cirsium arvense (L.) Scop.: Po. Ba C. heterophyllum (L.) Hill. St.: 1950 m. Ba C. acaule (L.) Weber: St. 1840, 2118 m. Da C spinosissimum (L.) Scop.: St. häufig bis 2320 m. Ba C. spinosissimum X. heterophyllum: St. 1950 m. A Centaurea Cyanus L.: Sa., Po. A Cichorium spec.: Po. A Lapsana communis L.: Po. Bb Leontodon autumnalis L.: Sa., S. Gian, Belvair, Po., St. bis 2330 m. Ba L. hispidus L.: St. 4850 m, 2300 m süd, Mauer 2084 m. Bb Tragopogon pratensis L.: Sa., St. 1950, 2309 m, am Flazb. 1740 m. Ba Taraxacum officinale Web. ssp. vulgare (Lam.) Sch. et Th.: Sa., Champ., Po., St. hàufig bis 2330 m. A Lactuca sativa L.: Po. Ba Crepis aurea (L.) Cass.: St. 2300 m süd. Ba Hieracium Pilosella L.: St. bis 2280 m, 2320 m süd. Ba H. Auricula L.: St. 4850 m, Verbauungswall ob Po. Ba H niphobium N.P.: St. 2300 m süd. Ba H. murorum L. em. Huds.: St. 1950 m. Ba H Bocconei Gris.: St. 1950 m. Ba H. statieifolium Vill.: St. 4950 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 235 2. Die Moosformationen. Von Dr. Tu. Herzoc. Selbst die bestbekannten Gebiete liefern bei genauerer Durchforschung immer wieder interessante Einzelheiten, wodurch das Tatsachenmaterial vermehrt, die früheren Beobachtungen ergänzt oder berichtigt und das Gesamtbild in willkommener Weise abgerundet wird. Es ist ja klar, daß selbst ein Dutzend Bryologen auch für ein so kleines, eng umgrenztes Gebiet wie die Bernina zu erschöpfender Bearbeitung nicht ausreichen kann; denn mögen sie auch noch so weit umhergestreift sein, so bilden die Teile, welche ihr Gesichtskreis umfaßte, doch nur ein Netz, zwischen dessen engeren oder weiteren Maschen noch sehr viel terra incognita übrig blieb, und namentlich, wenn es sich um die in ihrer Kleinheit so wenig auffallenden Moose handelt, ist jede kleine Felsritze, jedes Rasen- polster oder Sumpfloch wieder ein neues, noch von keines Menschen Auge durchforschtes Heim, wo unser die schönsten Überraschungen harren können. Eine gewisse Beschränkung wird allerdings dadurch bedingt, daß gewisse Arten mit großer Zühigkeit fast alle für sie geeigneten Plätze auch wirklich besetzt und die verbreitungs- und anpassungsfähigsten Arten sich in einem gewissen Gleichgewichtsverhältnis über ihr ganzes Verbreitungs- areal verteilt haben, so daß die Zahl der isoliert und exklusiv nur an einer oder wenigen Stellen vorkommenden Arten doch ziemlich gering ist und daher die erwähnten Überraschungen nicht so häufig werden, als sie nach unserer ersten Überlegung sein müßten. Immerhin spricht für die Schwierigkeit, ein so reich gegliedertes Terrain vollständig zu erforschen, schon der Umstand, daß so viele Arten nur von einem einzigen Sammler beobachtet wurden, wührend sie allen anderen entgingen. Das wird zum Teil daran liegen, daß ihr Vorkommen sehr sporadisch ist und schon ein Fehlgang um 40 m rechts oder links alles Suchen vergeblich machen kann, nicht wie bei Phanerogamen, wo das Auge meist auf gewisse nicht un- beträchtliche Entfernungen auffällige Erscheinungen in der Pflanzendecke licht erspäht, zum Teil aber auch in der tatsächlichen Veränderung der Vegetation im Lauf der Jahrzehnte, entweder durch eine natürliche Ver- Mhiebung der Lebensbedingung oder durch künstliche Eingriffe, wie Weg- Anlagen, Absprengungen, Entwässerung oder Abholzen. Die Bernina, als die Krone der Bündner Bergwelt, ist natürlich seit de em das Ziel vieler Bryologen gewesen und schon in den 60er ohren im Mo Jahrhunderts sammelte FıLLION am Morteratschgletscher M Mehr Lo die interessantesten Sachen, zum Teil Arten, die seither nicht Ka eobachtet wurden. So merkwürdig das zunächst scheinen mag, erständlich wird es, wenn wir bedenken, daß seit jener Zeit ganz lang 236 E. Rübel. enorme Veränderungen in der Gletscherbedeckung des Gebietes sich voll- zogen haben, verbunden — primär und sekundär — mit wesentlichen Verschiebungen der klimatischen Faktoren. Aber nicht nur dies. Auch die Bodengestaltung hat sich dadurch beträchtlich verändert. Wo z. B. früher der mächtige Morteratschgletscher große Flächen seines feinen Schlemmsandes ausbreitete, da liegen heute die sterilen Gerölle und Schotter des Morteratschbaches und vernichten alljährlich die für glaziale Arten geeigneten Standorte. Als Belege für diese Tatsache diene folgendes. In der Umgegend des Morteratschbodens habe ich Angstroemia longipes ver- geblich gesucht, obwohl dieselbe hier früher sehr häufig war. Auch Di- trichum nivale ist nur noch sehr spärlich vorhanden und die Standorte der auf anderen Gletscherbóden massigen Pohlia gracilis sind auf ganz kleine Plätze zurückgedämmt. Man kann sich also leicht vorstellen, daß manche Art gänzlich verschwunden sei, und daß sich ebensogut wie hier auch in anderen Teilen des Gebietes starke Veränderungen vollzogen haben. Weitaus die reichste Ernte im Berninastock hatte PFEFFER zu ver- zeichnen, der .— nach seinen Fundortsangaben zu schließen — wohl jeden Talwinkel, jeden Grat außerhalb der eigentlichen Schnee- und Eisregion besucht hat. Auch Kırııas und TueosaLd, wohl den ersten, die in der Bernina sammelten, sind wertvolle Beiträge zu verdanken. In den »Bryo- geographischen Studien aus den rhätischen Alpen, stellte Prerrer 1869 alle bis dahin gemachten Funde in übersichtlicher Weise zusammen und diese Publikation hat mir im wesentlichen für meine ergänzenden Studien als Grundlage gedient. Natürlich haben früher und später noch viele Bryo- logen — allerdings meist nur auf kürzeren Exkursionen — das Gebiet bereist und neue Funde gemacht, so C. MürLER Har., Hotten, BAUR, SCHLIEPHACKE, GRAEF, METZLER, Amann, RöLL, BnüccEn und Frl. von GUGEL- BERG und auch Rüsrr, der sich sonst mehr mit den Phanerogamen seiner Domäne beschäftigte, unterlie es nicht, gelegentlich Moose mitzunehmen, so daß schon ein recht bedeutendes Tatsachenmaterial vorlag, als ich mich entschloß, zur zusammenhängenden Bearbeitung der Moose für 10 Tage in dieses Revier zu ziehen. Meine Aufgabe konnte es natürlich nicht sein, in dieser kurzen Zeit die bestehenden Lücken zu füllen, sondern es kam nur darauf an, die Moose der Bernina in ihren natürlichen Verbänden kennen zu lernen, um danach für die geplante Monographie Dr. RÜBELS eine Schilderung der Moosformationen liefern zu können. In diesen spielen die seltenen Arten naturgemäß eine bescheidene Rolle, denn nur die massig auftretenden Formen geben der Formation jeweils ihr bestimmtes Gepräge. Trotzdem mußte versucht werden, auch diese seltenen Elemente in ihre Verbände einzuordnen, was dank der ausführlichen Angaben PFEFFERS über die Natur der Fundorte meist leicht geschehen konnte. Ich bin mir wohl bewußt, daß auch so nur ein Gerüst entstehen konnte, an welchem weitere Beobachtungen den Ausbau besorgen müssen. Die Kürze der Zeit und die Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 237 Unmöglichkeit, alle Literaturangaben nachzuprüfen, hinderten mich, das Thema nach allen Seiten zu erschöpfen. Nur der Umstand, daß in einer pflanzengeographischen Monographie der Bernina die Moose schlechterdings nicht fehlen durften, weil sie einen physiognomisch und floristisch zu wich- tigen Teil der Pflanzendecke ausmachen, veranlaßte mich, die Bearbeitung zu übernehmen und, unvollständig wie sie ist, Herrn Dr. Rüseı zur Ver- fügung zu stellen. Die Laubmoose hätten sonst ebenso wie die Leber- moose, für die kein Bearbeiter gefunden wurde, ausgelassen werden müssen. Auch die Betrachtung der Sphagnales, die eines Spezialisten bedurfte, habe ich zur Seite gelassen, mit um so besserem Gewissen, als sie ebenso wie die Lebermoose auch systematisch ein Kapitel für sich bilden und nur selten eine bestimmte Sphagnum-Art für den spezifischen Charakter einer Formation ausschlaggebend ist. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Herren L. Loeske, W. MOENKEMEYER, Dismier und Dr. J. PODPERA für ihre mir freundlichst geleistete Hilfe bei Bestimmung und Revision kritischer Formen den besten Dank aussprechen Die Gattungen Pohlia und Bryum wurden von den Herren Losske und Poprera bearbeitet, Philonotis von Iewen und Drepanocladus von MoENKEMEYER. Von einer tabellarischen Zusammenstellung der Arten nach der Natur des Standortes und nach Höhenstufen habe ich ganz abgesehen, weil dazu nach meiner Ansicht das Material noch zu wenig vollständig ist und jeden- fals gegenüber den betreffenden Abschnitten in der Prerrerschen Abhand- lng kaum neues zu bieten vermöchte. Solange wir nicht die im Gebiet des ewigen Schnees liegenden Gräte der höchsten Gipfel nach ihrer Moos- llora erforscht haben, bleiben die oberen Grenzen der Arten unsicher; die unteren Grenzen aber fallen größtenteils — wohl auch für die Arten, von denen sie dort noch nicht nachgewiesen sind — wenigstens theoretisch mit der unteren Grenze des Gebietes überhaupt zusammen. Liegt doch sine Basis bei der Einmündung des Flazbaches in den Inn bei 1712 m noch in der subalpinen Stufe. Viel eher als nach Höhengrenzen lassen sich zwei nach der Natur der höheren Pflanzendecke getrennte Gebiete unterscheiden, nämlich die Waldstufe und die eigentliche alpine Stufe oberhalb der Waldgrenze. Während die erstere physiognomisch sehr gleichartig ist, überall meist in Massenverbänden und sehr charakteristischer Zusammensetzung die gleiche Moosflora trägt, ist die eigentliche alpine Stufe überaus reich gegliedert ind von einer in ihrem bunt schillernden Wechsel höchst reizvollen Pflanzen- Ee besiedelt. Feuchte Blócke unter Alpenrosengestrüpp, trockene Gras- Pätze und dürre Erdstellen zwischen den Büscheln der vergilbenden Carex curvula, Felsbänder, Klüfte und Ritzen, Nischen und Höhlen an über- ier Wand, Humuslagen am Fuß steiler Felsen, Hochmoore, Quell- “ ê schwammige Sümpfe, das Ufer kristallklarer Bächlein, sandige Plätze Ende der Gletscher, Schneetälchen, Trümmerhalden, Erdbrüche und 938 E. Rübel. windige Gráte, das alles gibt einen ständigen Wechsel und bedingt eine reiche Mischung der Elemente, so daß die Formationen, oft nur kleine Flecken vom Umfang weniger Quadratmeter oder Quadratfuf, fortwührend mit einander abwechseln. Nichtsdestoweniger sind diese Formationen eben- sogut charakterisiert wie diejenigen der hóheren Pflanzen und man kann mit der gleichen Sicherheit wie bei jenen aus dem Vorkommen eines For- mationsbestandteiles auf das eines anderen dazu gehörenden rechnen. ‚Finde ich z. B. Myurella julacea, so bin ich fast völlig sicher, auch Orthothecium intricatum dabei zu treffen: steht auf dem schattigen Humus unter Blócken Tayloria Froelichiana, so fehlt auch ganz sicher nicht Distichium capil- laceum und an den Felsen selbst Lescuraea saxicola und Pseudoleskea filamentosa. Im Curvuletum kann ich mit Bestimmtheit auf Polytrichum piliferum, P. juniperinum und Heterocladium squarrosulum var. com- pactum rechnen. Auf dem Gipfel der Berge zwischen den Blöcken be- gegnet uns mit unfehlbarer Sicherheit Didymodon rufus und Stereodon revolutus und so ließen sich noch Dutzende von Beispielen anführen. Ich ziehe es aber vor, statt dessen zur zusammenhängenden Schilderung der Formationen überzugehen. Der Arven- und Lärchenwald. So wie der Baumbestand der Wälder des Oberengadins sehr gleich- artig ist, so ist auch die in ihrem lichten Schatten wachsende Kleinwelt der Moose höchst charakteristisch und in allen Teilen des Gebietes über- einstimmend ausgebildet. Es sind zwar nur wenige und dazu noch fast durchwegs die gleichen Arten, die wir auch in anderen Gebieten in der oberen Waldregion (subalpinen Stufe) antreffen, aber gerade diese Ein- förmigkeit und daneben das Hervortreten einzelner charakteristischer Ele- mente verleihen dem Mooskleid der Berninawälder ein eigenartiges Gepräge. Die überwiegende Häufigkeit von Hypnum Schreberi und Hylocomium proliferum, welche den mit vermodernden Arven- und Lärchennadeln dicht bestreuten, sehr humusreichen Waldboden besiedeln, entspricht dem, was wir erwarten müssen, und dasselbe gilt für die akzessorischen Bestandteile Iihythidiadelphus triqueter, Ptilium. erista-castrensis und Dicranum sco- parium. Diese 5 Arten bilden im wesentlichen wohl überall den Grund- stock der Moosvegetation des Waldes und nur an besonders feuchten Stellen pflegt nach PFEFFER Scleropodium purum das viel gewöhnlichere Hypnum Schreberi zu vertreten. Der Zusammenschluß der Moosindivi- duen ist gewöhnlich recht locker und nur Dieranum scoparium bildet regelmäßig kleine geschlossene Rasen. Große reine Kissen von Hylocomium proliferum sind nur in feuchten Lagen und von erhöhten Stellen wie Felsblócken oder Baumstümpfen ausgehend zu beobachten. Erst auf den mit Humus und Coniferennadeln oft dicht überzogenen Felsblöcken hat sich in lückenloser Decke eine Artengruppe zusammen“ Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 239 gefunden, die für das Gebiet charakteristisch genannt zu werden verdient. An erster Stelle steht hier das breit- und tiefpolstrige Cynodontium fallax, welches ich noch nirgends in solcher Üppigkeit und Menge angetroffen habe, wie im Schatten der Arven und Lärchen der Bernina. Daß diese Art von Prerrer nicht erwähnt wird, kann ich nur damit erklären, daß er sie wahrscheinlich mit C. gracilescens oder C. polycarpum verwechselt hat, obgleich sie sich von dem ersteren durch dauernd gerade Seta und längere Blätter, von letzterem aber durch den Mangel eines Ringes, durch dichten Stengelfilz und die Form der Perigonialblätter sehr wesentlich unterscheidet. Zu diesem prächtigen Alpenmoos tritt weiter in größter Menge Lescuraea saxicola, zuweilen schön fruchtend, Polytrichum alpinum, Hylocomium proliferum, Drepanocladus uncinatus und Stereodon cupressi- formis, während an freieren und trockneren Stellen mit der gleichen Kon- stanz und in größter Häufigkeit Dieranoweisia erispula und Plerigynandrum filiforme var. decipiens das Gestein überziehen. Spärlicher ist der Ein- schlag von Andreaea petrophila, die übrigens auch in den tiefsten Schatten geht, und einigen Grimmieen, so Grimmia apocarpa, G. gracilis und G. Mühlenbeckii. In den Klüften und Rissen tiefschattiger Felsen finden sich außerdem noch Rhabdoweisia fugax, Rh. denticulata, Cynodontium gra- tilescens, Isothecium viviparum, Plagiothecium denticulatum und Isoptery- gium pulchellum, während an den Wänden zu der obenerwáhnten Massen- vegetation der Felsblócke noch Orthotrichum rupestre in großer Häufigkeit hinzutritt, Cynodontium polycarpum konnte ich im Gebiete nirgends nach- Weisen, Zu diesen positiven kommt ein fast noch wichtigeres negatives Charak- teristikum des Berninawaldes, nämlich das vollständige Fehlen der Baummoose. Die Baumrinde ist stets völlig moosfrei, dagegen von Flechten, besonders der schwefelgelben Evernia vulpina, und lang herab- hängenden Usneen dicht besetzt. Das ist eines der hervortretendsten Merk- male, um so mehr, als wir sonst in Bergwäldern eine reiche epiphytische Moosvegetation anzutreffen gewöhnt sind, und beruht ganz gewiß nicht d Zufall. Zunächst könnte man daran denken, daß die leicht abschülfernde Rinde der beiden Coniferen keine geeignete Unterlage für Moose sei, aber das müßte dann in gleicher Weise für die Flechten gelten, die wir doch gerade sehr reich entwickelt sehen. Daß auch anderwärts bei uns Moose an Coniferen nicht gerade häufig sind, was vielleicht in der Struktur der- selben oder dem fäulnishemmenden Harzvorkommen, vielleicht aber auch d der Fichte in ihrem tiefen Schatten begründet sein mag, könnte zu li. Schluß verführen, daß in Wäldern, welche ausschließlich aus coni- We bestehen, vielleicht überhaupt keine epiphytische Moos vegelation “ - mee vermüchte. Nach dem Befund in Kiefernwäldern der nord- "ischen Tiefebene und Fichten- oder Weißtannenwäldern in unserem Mittelgebirge trifft dies jedoch nicht zu. Ich glaube eher, daß der Mangel 240 E. Rübel. an epiphytischen Moosen genau ebenso wie das Vorkommen der beiden Coniferen selbst auf die gleichen klimatischen Bedingungen zurückzu- führen sei. Das Engadiner Verbreitungszentrum der Arve zeichnet sich durch kon- tinentales, niederschlagsarmes Klima aus; St. Moritz, 1800 m hoch in der Mitte eines ausgedehnten Waldrevieres liegend, weist mit 820 mm jähr- licher Niederschläge einen sehr niederen Durchschnitt auf, namentlich ist Nebelbildung in den Sommermonaten selten. Die Kältenebel des Winters aber können von der Vegetation nicht ausgenützt werden, da das Wasser . in gefrorenem Zustand durch die Atmosphäre verteilt ist und ständig aus- gefällt wird. Die epiphytischen Moose aber bedürfen gerade des Nebels, der Anwesenheit tropfbar flüssigen Wassers in der Atmosphäre, ganz be- sonders, Es ist eine auffallende Erscheinung, die ich besonders in tropi- schen Gebirgen zu beobachten Gelegenheit hatte, daß auf der Regenseite der Kämme stets die Moose, auf der Trockenseite dagegen die epiphytischen Flechten vorherrschen. Dem entspricht in den Wäldern der Bernina die enorme Häufigkeit der Baumflechten, während epiphytische Moose voll- ständig fehlen. Es wäre interessant zu erfahren, ob in dem klimatisch anders gearteten Arvengebiet Innerasiens, wo Nebelbildung häufig sein soll, die Baummoose ebenfalls mangeln. Ich zweifle sehr daran. -— An den über die Erde vortretenden Wurzeln der Arven findet man auch in der Bernina zuweilen Moose, aber zunächst an der Erde bleibt eben die Luft viel lànger mit Feuchtigkeit gesättigt und dadurch dem Leben der Moose günstig. Daher die ausschließliche Bodenvegetation der Waldmoose. In den tropisch-feuchten Bergwäldern treffen wir gerade das entgegengesetzte Extrem, nämlich beinahe völliges Fehlen der Moose auf dem mit modern- den Pflanzenresten bedeckten Boden und ungeheure Üppigkeit der Baum- moose, die in den dichtesten Kissen und Polstern alle Stämme und Zweige umhüllen "nd in zart gewebten Schleiern von Ast zu Ast herabhängen. Zwei Bergwaldtypen von grundverschiedenem Charakter! Eine Zwischen- stellung nehmen die Bergwälder der niederschlagsreichen und wolken- umgürteten Randzonen der Voralpenketten und der deutschen Mittelgebirge ein. — Selten und sporadisch ist das Vorkommen zweier Angehöriger der interessanten Splachnaceen-Familie, die stets nur auf organischen Zer- setzungsprodukten pflanzlicher oder tierischer Herkunft wachsen. In unserem Gebiet kommen davon als Waldmoose, die auf modriger, schwarzer Erde gefunden werden, nur die zwei Taylorien: T. acuminala und T. splach- See MO leicht. kenntlich an ihrer üppigen Statur und den 5 "men, die wie Polypenarme sich um die Mündung der Kapsel winden, tief in die Sporenmasse eintauchen, sie lockern und ins HM Die dritte Splachnacee der Waldregion, Splachnum sphae- É z l segen nur auf Kuhdünger anzutreffen und zieht lichte, feuchte Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 24] Waldplütze dem liefen Schatten vor; sie scheint aber im Gebiete selten zu sein, während sie z. B. im Prättigau, Plessurgebiet und um Davos sehr häufig zu beobachten ist. Eine besondere Fazies bilden die feuchten, oft wasserdurchrieselten Gräben und Rinnen, durch die der Bergwald entwässert. Ihre Böschungen sind meist mit tiefen, weichen Rasen eines Sphagnum der Acutifolium- Gruppe und Sph. squarrosum, Polytrichum alpinum, Drepanocladus un- cinatus, Hylocomium proliferum, Hypnum Schreberi, Ptilium crista- castrensis und Dicranum scoparium gepolstert. In dieser Gesellschaft traf ich auch in ungewohnt üppigen Exemplaren und Massenvegetation bildend Polytrichum formosum (P. attenuatum), Stengel von 20—25 cm Länge entwickelnd. An den Rändern des Wasserlaufes selbst sprießen Unium punctatum, Philonotis fontana, Aulacomnium palustre, Hygro- hypnum molle und Brachythecium plumosum, wozu sich in seltenen Fällen Climacium dendroides und eine eigenartige Schattenform von Brachy- thecium glareosum gesellen. In den tiefen Schluchten der Hauptbäche wohnt eine artenreiche Fels- flora, in der wir schon zahlreichen herabgewanderten Elementen der echt alpinen Flora begegnen. Als, Typus führe ich die Berninabachschlucht bei Pontresina an, wo neben einer aus Kalktypen zusammengesetzten Massen- vegetation von Fymenostylium curvirostre, Plagiopus Oederi, Ditrichum flexicaule, Zieria julacea, Barbula paludosa und Bartramia Halleriana auch Anoectangium compactum, Cynodontium fallax, Encalypta ciliata, Blindia acuta var. Seligeri, Orthotrichum Sturmii, Orthothecium intri- catum, Hygroamblystegium | curvicaule, Homalothecium sericeum und Brachythecium trachypodium die Felswände bekleiden. Auf feuchtem, lehmigem Detritus breitet Plagiothecium Roeseanum seine flachen Decken, untermischt mit den weitkriechenden Sprossen des Campylium prolensum und als Seltenheit finden wir an trockenen, exponierten Felsen noch Grimmia funalis. Schon viel mehr alpinen Einschlag läßt die Schlucht der Berninafälle erkennen, obwohl sie nur 150 m höher als die Berninabach- schlucht bei Pontresina liegt. Hier gelangen besonders die alpinen Grim- mien: G. torquata und G. elongata zu Bedeutung, ferner Cynodontium lorquescens, C. fallax, Grimmia alpicola, Rhacomitrium fasciculare und Timmia austriaca, die zwei letzteren in einen dichten Belag von Hylo- tomium proliferum, Rhythidiadelphus triqueter und Dieranum scoparium eingebettet. Auch ein Sphagnum ist hier recht häufig, während wir an melligen Stellen in der Nähe der typischen Formation von Cratoneuron falcatum und Bryum ventricosum begegnen, die entschieden auf kalk- haltiges Wasser hinweist. Eine von diesen Schluchten und dauernd feuchten Stellen völl A Schiedene und nicht weniger interessante Moosflora tragen die Erdhänge der Waldwege, die sich dank der Arbeiten der Kurverwaltung von Pont- 16 ig ver- Botanische Jahrbücher. XLVI. Bd. 949 E. Rübel. resina und St. Moritz in reich verzweigtem Netz durch die Wälder ziehen. Hier verdienen namentlich Pohlia proligera, P. ambigua, P. nutans und P. longicolla, Bartramia ithyphylla, Tortula subulata, Polytrichum pili- ferum und P. alpinum Beachtung. An eben solchen Stellen dürften sich auch die von mir nicht beobachteten Arten Trichodon cylindricus und Dieranella crispa vorfinden. Auch eine neue Art und eine neue Varietät hat mir das Waldgebiet geliefert, Brachythecium Rübeliü mihi, welches ich in der Allg. Bot. Zeit- schrift, 1910, Heft 6 veröffentlichte, und Orthotrichum rupestre var. lati- folium mihi, das ich hier durch eine kurze Diagnose charakterisiere: A typo differt foliis brevioribus 3 mm longis, 4 mm latis, late lanceo- latis, margine in uno latere valde in altero minus revoluto, lamina valde chlorophyllosa basi rufescente. Planta rigida nigri- cans, habitu O. Sturm. — An trockenen, schattigen Felsen im Wald beim Morteratschgletscher, ca. 1930 m. Oktober 1909. Wald- und Wiesenmoore der unteren Stufe. Die dem Waldgebiet hier und dort eingelagerten kleinen Moore ver- dienen noch eine kurze, gesonderte Besprechung, schon weil sie sich durch eine größere Zahl interessanter Arten auszeichnen, die hier zum Teil die obere Grenze ihres Massenvorkommens erreichen. Am bemerkenswertesten sind Mnium einchdioides, M. punctatum var. elatum, Paludella squar- rosa, Amblyodon dealbatus, Aulacomnium palustre, Drepanocladus tri- farius, D. revolvens, D. scorpioides, Calliergon stramineum, C. Richard- sonii, Campylium stellatum und Climacium dendroides. Zwischen den zahlreichen Sphagna erheben sich häufig die starren Horste von Poly- trichum gracile und P. strictum, während P. commune seinen Namen Lügen straft und sogar recht selten ist. In die gleiche Gesellschaft wie Mnium cinclidioides und Paludella gehört auch Tayloria lingulata, die zu den allerseltensten Arten des Gebietes zählt. Alluvionen der Gletscherbäche. Wie als Vorboten der alpinen Region schieben sich im Hintergrund der Täler kahle Streifen und Flächen von bleichem Geröll und Sand zwi- chen die Wälder vor, Schwemmgelände, wo die Gletscherbäche ihr Trans- portmaterial auf breiten, flachen Böden absetzen und damit die Unterlage für eine ganz eigenartige Formation schaffen. Zwar, wo grobe Geschiebe lagern, die, gerollt und geschliffen, bei jedem Anschwellen der Bäche weiter- geführt werden, da kónnen sich nur Pflanzen mit rascher Entwicklung, also einjährige Kräuter, oder üefwurzelnde Stauden und Sträucher an- siedeln; Moose finden hier keine günstige Stätte. Wo aber feiner Sand und Schlamm abgesetzt wurde, also an Stellen, die von der Hauptströmung nicht erreicht werden, wo das Wasser in seichten Adern sich über das Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 243 Gelände zerteilt und nur die feinst geschlämmten Bestandteile ablagert, da ist die Heimat einer Anzahl ganz charakteristischer Arten, die nicht etwa als zufällig heruntergeschwemmte Arten alpiner Standorte angesehen werden können, sondern vielmehr eine ganz eigene Formation bilden. Auffallend an einem Teil dieser Moose ist die Ausbildung langer, fadendünner und kätzchenförmig beblätterter Sprosse, welche durch ihr rasches Wachstum befähigt sind, sich immer wieder aus dem sie deckenden Sande frei- zumachen, und die ganz gleichartig bei Vertretern zweier systematisch weit getrennter Gruppen auftreten. Hierher gehören Angstroemia longipes, Ditrichum nivale, Pohlia gracilis, P. commutata und Bryum Blindi, welche sich sehr schön auf dem Boden vor dem Morteratschgletscher be- obachten lassen, oder — besser gesagt — einst ließen. Denn, wie ich schon erwähnte, sind durch das Zurückweichen der Gletscher und die zunehmende Überlagerung der Böden mit grüberem Bachgeschiebe Ver- änderungen eingetreten, so daß es heute schwer fällt, die einst so häufige Ángstroemia noch irgendwo aufzufinden. Dieselbe begleitet übrigens den Berninabach bis zu seiner Einmündung in den Inn und soll nach Prerrer namentlich zwischen Pontresina und Samaden mit Bryum Blind zu- sammen sehr zahlreich gewesen sein. Außer diesen exklusiv an solche Standorte gebundenen Arten macht sich besonders die Massenvegetation des Rhacomitrium canescens bemerk- bar, das seine gelblichgrünen Rasen über breite Flächen der Sandbóden ausdehnt und mit seinen älteren Stengelteilen meist so tief in der Unter- lage steckt, daß nur die jüngsten Triebe, oft mit Sporogonen dicht bedeckt, daraus hervorragen, durch ihren dichten ZusammenschluB jedoch völlig lückenlose Teppiche bilden. Sie dürften bei der Festigung der sonst leicht beweglichen Sandschichten eine wichtige Rolle spielen und dadurch für die gleichmäßige Ausebnung dieser Böden von Bedeutung sein. Das gleiche Moos rückt auch zwischen die gróberen Geschiebe und auf gefestigte, mit Gras oder niederem Gesträuch bewachsene Terrainschwellen, also auf die Hügel zwischen den Wasseradern vor und bildet dort auf den allertrocken- sten, sonnebestrahlten Flächen mit Polytrichum piliferum, Cetraria ts- landica und einem Stereocaulon, das wie Ballen feinsten Silberfiligrans auf den Steinen liegt, eine höchst bezeichnende Massenvegetation. Mit diesen Arten zusammen trifft man zuweilen auch eine eigenartige, schmächtige Form des Brachythecium glareosum mit leicht einseitswendigen , aber kätzchenartig anliegenden Blättern, die wohl identisch mit B. tauriscorum sein dürfte. Als akzessorische Bestandteile auf den Sandflächen treten dagegen hauptsächlich Bryaceen auf, und zwar Mniobryum verans ‚sehr selten!), "yum fallax, D. bimum, D. cirratum und B. pallens var. abbreriatum. 16* 244 E. Rübel. Der Alpenrosen- und Vacciniengürtel. Auf die Wälder folgt nach oben die Gesträuchformation der Alpen- rosen und Vaccinien, die zwar allenthalben schon als Unterholz im Arven- gürtel auftreten, aber doch erst, wo die Báume zurückbleiben, zur vollen Mächtigkeit gelangen. Die Moosflora dieses Gürtels enthält noch viele typische Waldmoose, die hier jedoch wegen der gesteigerten Lichtmenge und größerer Austrocknungsgefahr meist in engerem Zusammenschluß der Individuen und gedrungeneren Formen auftreten. Namentlich Hypnum Schreberi und Hylocomium proliferum sind noch allgemein verbreitet und bedecken mit dem uns gleichfalls schon aus der Waldregion bekannten Polytrichum alpinum oft große Flächen. Fast überall wird hier die Unterlage von mehr oder weniger humusbedeckten Felstrümmern und vor- springenden Teilen anstehenden Gesteines gebildet, so daß das Kontingent echter Felsbewohner mindestens ebenso stark wie im felsigen Bergwald vertreten ist. Bedeutend, ist der Anteil, den hier die Gattung Dicranum stellt. Besonders Dieranum congestum ist überaus häufig und bildet aus- gedehnte Polster und Friese an all den zahllosen Felsstufen, die die Hänge unterbrechen. Nestweise tritt auch D. neglectum, meist mit Aulacomnium palustre zusammen auf, während Dieranum. Starkei mit Vorliebe an Erd- brüchen oder auf Detritus unter Alpenrosengebüsch und im Schatten der Gesteinsblócke kleine Teppiche bildet. Daneben fehlt auch nicht D. sco- parium, der Massenvegetation der obengenannten Waldmoose beigesellt, und als seltene Arten erscheinen an schwächer gedeckten Felsen und Trümmern Dicranum longifolium und D. Blyttii neben der allgegen- wärtigen, stets reich fruchtenden Dieranoweisia crispula und dem fast ebenso gemeinen, in seinem trügerischen Formenreichtum für den Bryo- logen recht unbequemen Rhacomitrium sudetieum. Cynodontium graci- lescens, Dieranodontium longirostre, Plagiothecium striatellum, Pl. silva- heum, Pl. denticulatum und Isopterygium pulchellum geben sich ein Stelldichein am Rande schattiger Höhlungen und überhängender, moder- hedeckter Wurzeln. Drepanocladus uncinatus, gewöhnlich in der Varietät abbreviatus durchsetzt allenthalben das feuchte Gras und an größeren, zu- sammenhängenden Felspartien stellt sich schon eine ganze Anzahl echt alpiner Bürger aus höheren Regionen ein. Da treffen wir — allerdings nicht häufig — Andreaea alpestris, Oncophorus virens, Grimmia uni- color, Amphidium lapponicum, Anoeetangium compactum, Pohlia acumi- nata, und P. polymorpha, Pseudoleskea filamentosa und Eurhynchium dive rsifolium, während das obenerwühnte Rhacomitrium sudeticum mit Grimmia torquata und G, funalis zu den gewöhnlichen Erscheinungen gehört. Wenn man will, kann man in diesem Gürtel auch die beiden schönen Splachnaceen Tetraplodon bryoides und T. angustatus erwähnen, welche allerdings als Bewohner tierischer Zersetzungsprodukte, wie Ex- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 945 kremente, verwesender Tierleichen und Raubvogelgewölle, eine Abteilung für sich bilden würden. Sie sind, wie überall, selten und gehören in jedem Florengebiet zu den Paradestücken, die als physiologische und mor- phologische Kuriosa jedem Sammler besondere Freude machen. Aus diesem reich gegliederten Terrain und namentlich aus der darüber folgenden eigentlichen alpinen Stufe ist noch manche schöne Entdeckung zu erwarten, wenn wir uns schon nicht verhehlen dürfen, daß die Bernina mit ihren vorherrschenden Gneis- und Granitgesteinen eine viel eintónigere Moosflora besitzen muB, als z. B. die Schiefergebiete mancher in der Bodengestaltung weit einförmigerer Bergketten. Es ist namentlich auffallend, wie unendlich viel reicher im Vergleich zu den Haupterhebungen der Schweizeralpen gerade die nur zu mäßiger Höhe ansteigenden Gebirgs- gruppen der Alpen von Tirol und Steiermark sind. Denken wir nur an Arten wie Voitia nivalis, Tayloria Rudolphiana, T. Hornschuchü, Tetra- plodon urceolatus, Leptodontium styriacum, Barbula bicolor, Cynodon- tium schisti, Ditrichum xonatum, Desmatodon Laureri, Grimmia atrata, G. anomala, G. andreaeoides, Trematodon brevicollis, Mielichhoferia nitida, M. elongata, Aulacomnium turgidum, Oligotrichum hereynicum, Pseudo- leben decipiens, P. oligoclada, P. Pfundtneri, Brachythecium latifolium usw., die allerdings zum Teil an vereinzelten Stellen in der Schweiz vorkommen, dort aber fast nur in den von den Hauptgletschergebieten entfernten Erhebungen gefunden worden sind! Sie fehlen in der Bernina ebenso wie die extremen Vertreter der alpinen Kalkflora, welche an und für sich schon variierter, wenn auch artenärmer, als die der zentralen Urgebirgsstócke zu sein pflegt. Echt alpine Formationen. Liegt der Gesträuchgürtel unter uns, so kommen wir in die eigent- liche alpine Stufe, wo der höhere Pflanzenwuchs nur noch aus Kräutern, Polsterstauden und Spaliersträuchern besteht. Die von der herbstlich blonden Carex curvula gebildete Formation (Curvuletum) ist auf weiten, zusammenhängenden Strecken vorherrschend. Hier spielen die Moose eine weit untergeordnetere Rolle, als nach ihrer bedeutenden Artenzahl zu er- warten wäre. Es ist aber zu bedenken, daß wir hier schon die Gebiete der maximalen Niederschläge unter uns gelassen haben; die Dichtigkeit der Moosdecke aber ist ein sehr genauer Gradmesser der Luft- und Boden- feuchtigkeit. Mehr als die Hälfte des Jahres ist der Boden gefroren, also physiologisch trocken. Ist aber erst der Schnee weggeschmolzen, so kommen außer den verhältnismäßig spärlichen Niederschlägen nur noch die direkten Abwässer des schmelzenden Schnees als Wasserversorgung für die Pflanzenwelt in Betracht. Die letzteren sind lokal sehr beschränkt, die ersteren unzuverlässig und ungenügend. Infolgedessen macht sich der Mangel einer höheren Vegetation, die wie die Gesträuche des Alpenrosen- 246 E. Rübel. gürtels oder der Wald eine rasche Verdunstung des vom Boden aufge- nommenen Wassers verhindern, sehr bemerkbar, verstürkt durch die Wir- kungen einer weit intensiveren Insolation und häufiger Winde, welche die Abtrocknung des Geländes noch wesentlich beschleunigen. Daraus ist der überwiegend xerophile Charakter der Moosformationen dieser Stufe ohne weiteres verständlich. Am deutlichsten drückt sich derselbe im Überhand- nehmen der Polster und Kissen bildenden Moose aus, unter denen wir sogar die pleurokarpen, sonst durch niedergestreckten lockeren Rasenwuchs ausgezeichneten Familien vertreten finden, so Heterocladium squarrosulum var. compactum, Brachythecium_ collinum, Br. glareosum, Cirriphyllum cirrosum, Stereodon revolutus und St. fastigiatus. Ein anderer Teil ist den ungünstigen Verhältnissen durch seinen niederen Wuchs und die Re- duktion sowie die Stellung der meist zu Knospen zusammenschließenden Blätter angepaßt. Hierher gehört in erster Linie Pohlia polymorpha, das Leitmoos des alpinen Gürtels, P. acuminata, Plagiobryum | demissum, Pottia latifolia und die Desmatodon-Arten, von denen D. latifolius an Häufigkeit mit Pohlia polymorpha wetteifert. Eine andere Gruppe — dahin gehören die Polytricha —- ist durch die anatomische Struktur ihres Kör- pers, sowohl Stämmchen als Blätter, bestens geschützt. Die derben Roll- blätter mit ihren auf der Bauchseite verlaufenden zahlreichen Lamellen gehören mit zu den vollkommensten Einrichtungen zum Festhalten der Feuchtigkeit. Demgemäß treffen wir Polytrichum juniperinum und P. pili- ferum noch an den allertrockensten Stellen im Curvuletum und Polytrichum sexangulare bildet auf dem kalten, von Schneewasser durchfeuchteten, also trotz des gegenteiligen Anscheines physiologisch trockenen Bodens der Schneetälchen eine Massenvegetation, die den Eindruck einer Frisch wiese machen kann. Ähnlich verhält sich das an den gleichen Orten vor- kommende (onostomum tetragonum, das in der Derbheit seiner Blätter und ihrer schuppenartigen Deckung ausreichenden Schutz findet. Weiter ist eine Anzahl Dieranum-Arten zu nennen, die in dichtestem, durch reich- lichen Wurzelfilz besonders wirksamen Polsterwuchs den harten klimati- schen Bedingungen widerstehen. Das sind vor allem D. brevifolium, con- gestum, elongatum, groenlandicum und albicans, in die gleiche morpho- logische Gruppe gehört auch der zwergige Campylopus Schimperi, der im Curvuletum und auf den trockensten Lägern eines der widerstandsfähigsten, nie fehlenden Moose ist. Auch andere Arten, die schon in tieferen Re- gionen vorkommen und schon dort in Polstern wachsen, zeigen hier ihre extremste Ausbildung in dieser Richtung, so Tortella tortuosa, Ceratodon purpureus, Distichum capillaceum, Dicranoweisia erispula, Rhacomitrium hypnoides, Amphidium Mougeotii, Pohlia eruda, Bryum pallescens, Aula- e uiri, sels ale besonders ehe spint | ". Dazu kommen noch die längst fixierten, echt hoch alpinen Moose in dichtestem Polsterwuchs. von denen als interessantestes Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 247 Oreas Martiana an erster Stelle genannt werden muß. In diese Gruppe gehören .außerdem die hochalpinen Grimmien: G. unicolor, elongata, in- curva, apiculata, Holleri, funalis, torquata, sessitana, subsulcata und caespiticia, ferner Dieranoweisia compacta, Didymodon rufus, Amphidium lapponicum, Anoectangium compactum und die Andreaea-Arten. Auf alle Einzelheiten der verschiedenen Moosgemeinschaften hier ein- zugehen, ist mir unmöglich, weil dazu eine viel größere Vertrautheit mit dem Gebiet gehóren würde, als ich wührend meines kurzen Aufenthaltes in der Bernina erreichen konnte. Ich will statt dessen nur noch einige besonders prügnante Ausschnitte aus der Moosvegetation dieser obersten Stufe schildern. Außer den oben besprochenen extrem trockenen Stand- orten der Felsen und des Curvuletums finden sich da und dort Verhältnisse, die einer Moosvegetation viel günstigere Bedingungen bieten oder wenigstens ganz spezielle Bedürfnisse befriedigen. Es sind dies die Quellriede und zahlreichen Vermoorungen, welche in Talmulden und auf Terrassen so häufig auftreten und einer reichen Flora von Torfmoosen und ihren typi- schen Begleitern, Aulacomnium-, Philonotis-, Polytrichum- und Drepano- cladus-Arten als Heimstätte dienen; ferner die von jeder höheren Vegetation entblößten, von Schneewasser durchrieselten Blockfelder, welche sich durch das nahezu ausschließliche und massige Auftreten der saftgrünen Grimmia mollis charakterisieren, und endlich die schon oben erwähnten Schnee- tälchen mit einer Massenvegetation aus Polytrichum sexangulare, zu dem sich fast stets noch Brachythecium glaciale, Pseudoleskea filamentosa, Conostomum boreale und Pohlia commutata gesellen. Auf die Flora der Vermoorungen und Quellriede muß ich schon wegen ihres Artenreichtums etwas näher eingehen, obwohl ich die Sphagna, die suis locis häufig den Grundstock abgeben, nicht näher studiert habe. Die Sphagneten selbst sind auch meist ziemlich rein, wenn man von den Bei- mischungen der Polytrichen absieht, so daß man gewöhnlich erst dort, wo sie zurücktreten, eine stärker entwickelte Laubmoosvegetation antriflt. Als Typus mag die moorige Umgebung der Berninaseen gelten. Torf und Sand halten sich hier so ziemlich die Wage, und im allgemeinen biete! der nasse Sand mehr Abwechslung als reiner Torfboden. Eine typische Massenvegetation treffen wir in der Uferzone des Lej pitschen, wo Drepano- dadus exannulatus var. purpurascens und D. trifarius in den verlanden- den Teilen unumschränkte Herrscher sind. Drepanocladus exannulatus var. brachydictyon rückt weiter vor und lebt untergetaucht im Scheuchzerietum (Eriophorum Sch.) und Sparganietum, wührend die neue Varietät angustıs- Simus die extremste ílutende Form darstellt. Dazu kommen auf den ge- festigten, aber immer noch sumpfigen und torfigen Grasbänken rings um den See Aulacomnium palustre, Pohlia nutans var. uliginosa, Leuco- bryum glaucum, Drepanocladus uncinatus var. abbreviatus und D. lyco- podioides var. alpinus, die sandigen, überrieselten Stellen zwischen den 248 E. Rübel. seggenbülten aber sind dicht besiedelt mit Phitlonotis fontana, Ph. seriata, Oncophorus | virens, O. Wahlenbergü, Dicranella squarrosa und Mnio- bryum albicans, während an anderen Stellen noch Rhacomitrium pro- tensum, Bryum Schleicheri, und B. neodamense, Tayloria lingulata, Cin- clidium stygium, Amblyodon dealbatus und das sehr häufige purpur- schwarze Calliergon sarmentosum hinzutreten können. Auffallend ist unter diesen Arten besonders der hohe Standort von Leucobryum glaucum, das hier mit 2200 m seine Maximalhöhe erreichen dürfte. Auch Drepanocladus trifarius und D. lycopodioides wächst hier außergewöhnlich hoch. Das Vorkommen dieser Arten ist ein weiterer Beleg dafür, daß die Paßhöhe der Berninaseen in früheren Zeiten bewaldet war, was übrigens schon durch die Auffindung von Arvennüßchen in den dortigen Torfschichten bewiesen wurde. Dagegen ist es merkwürdig, daß dieses Leucobryum, welches ein typisches Waldmoos ist, nirgends mehr in den noch bestehen- den Wäldern der Täler gefunden wird. Auch eine neue Art hat mir das feuchte Sandufer des Lej pitschen geliefert, nämlich Pohlia Berninae, die wohl in die Verwandtschaft der P. polymorpha gehört, von dieser aber durch eine Summe wesentlicher Merkmale scharf geschieden ist!). Schließlich sei noch einiger Besonderheiten in der Felsflora gedacht. Ihr Charakter ist, den wenig variierten geologischen Verhältnissen des Gebirgsstockes entsprechend, ziemlich einfórmig. Kalk trifft man in größerer Ausdehnung wohl nur in dem nördlichen Begrenzungswall des Bernina- tales; die wenigen Kalkeinschlüsse südwärts der Talfurche sind für das Ge- samtbild der Flora von geringer Bedeutung. Im übrigen herrschen kalk- freie bis kalkarme Gneise, Granite und Tonschiefer vor. Serpentin, Diorit und grüne Schiefer sind örtlich eng umgrenzt; letztere zeichnen sich aber meist durch eine besonders reiche und interessante Moosflora aus. Wir treffen demgemäß überall als Grundstock eine typische Silikatgesteinsflora an, von der sich nur der Piz Alv, ein reicher Kalkgebirgsstock wesentlich unterscheidet. Da hier indes, schon infolge der starken Entwicklung des Südgehänges und der damit verbundenen starken Insolation, weiter durch das Fehlen von Quellwasser und durch die Beschaffenheit des Gesteines selbst eine ungewohnte Sterilität zustande kommt, so zeigt auch dieses Gebiet, das für die Entfaltung einer reichen Kalkflora besonders geeignet erscheinen könnte, wenig Bemerkenswertes. Am auffallendsten ist vielmehr, nali J Moose hier im Landschaftsbild jede Bedeutung verloren haben. ne Eigenart des Gesteins drückt sich am besten noch in dem massigen Vorkommen vou Distichium inclinatum am Abhang des Piz Alv beim Ein- sang Ins Heutal aus, einer Art, die ich sonst nirgends im Gebiet beobachten konnte. Vielleicht sind an diesem schattigen und teilweise feuchten Hang 1) Diagnose in Ta, HERZOG, 4940, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 949 noch mehr typische Kalkformen zu finden; jedenfalls bieten sie die meiste Aussicht auf Erfolg, während weiter aufwürts die Verarmung der Mooswelt rasche Fortschritte macht und zum fast völligen Verschwinden der Moose führt. Bemerkenswert sind immerhin die spärlichen Funde, die ich auf der gerüll- und schuttbedeckten Terrasse auf halber Hóhe des Piz Alv machte: Stereodon dolomitieus, Pseudoleskea filamentosa, Hygroamblystegium curvi- caule, Orthothecinm intricatum, Entodon orthocarpus, Rhythidium ru- gosum, Weisia Wimmeriana, W. erispula, Encalypta contorta, und Rha- comitrium camescens var. strictum. Am Gipfel kommt noch Stereodon revolutus dazu. Auffallend ist namentlich Entodon orthocarpus, Encalypta contorta und Weisia crispata, die hier bei 2350 m wohl die weitaus höchsten Stationen ihres Vorkommens erreichen dürften. Rhacomitrium canescens var. strictum wächst in winzigen Räschen auf dem feinen Gries zwischen den Steinen und erinnert so an das Vorkommen des noch ex- tremeren, aber wahrscheinlich spezifisch doch mit ihm identischen Rha- comitrium tortuloides auf Schieferschutt zwischen Muttsee und Kistenpaß. Während diese Arten hier alle auf reinem Kalkboden wachsen, treffen wir an mehreren Orten anderwärts eine Gesellschaft, die wir sonst gleich- falls als Kalkzeiger anzusprechen gewöhnt sind, mitten im Gneisgebiet. Das ist zunächst sehr überraschend und dazu geeignet, Zweifel an der Bodenstetigkeit dieser Arten aufkommen zu lassen. Es fällt aber bald auf, daß es stets Bewohner feuchter Klüfte und Höhlen, also geschützter Stellen sind, während das gleiche Gestein hart daneben, wo es den Atmosphárilien ausgesetzt ist, die extremste Silikatflora trägt. An der freien Felswand Grimmia funalis, G. torquata, G. unicolor, Andreaea-Arten — in den Spalten Distiehium capillaceum, Orthothecium intricatum, Gymnostomum rupestre, Myurella julacea und Tortula mucronifolia, und zwar — des Rätsels einfache Lösung — zuweilen deutlich mit Kalkschlamm durchsetzt oder inkrustiert. Diese scheinbare Ausnahme von der Regel ist also nur ein weiterer Beweis für die sehr sroße Empfindlichkeit mancher Arten und ihre Bodenstetigkeit. Draußen an der freien Felswand, wo der Regen sofort alle gelösten Bestandteile abwäscht, gedeiht auch auf einem kalk- haltigen Silikatgestein die reine Kieselflora; denn der Boden ist hier für die Pflanze praktisch völlig kalkfrei. In den Klüften und Höhlungen da- gegen, wo das Sickerwasser die gelösten Bestandteile wieder absetzt, da tritt an der Oberfläche eine Anreicherung an Kalk ein und vermag so eine typische Kalkflora hervorzurufen. Erhöhtes Interesse beanspruchen auch die letzten Pioniere pflanzlichen Lebens auf den hóchsten, schon weit in die Schneestufe hineinreichenden Gräten und Gipfeln. Denn in den Gipfelfloren der meisten Berge tritt das Kontingent, welches die Laubmoose stellen, am stärksten hervor. Arten- eich ist dasselbe zwar nicht, dafür aber um so charakteristischer, da es fast überall dieselben Arten sind, welche sich in so hohem Maße lebens- 250 E. Rübel. kräftig im Kampfe gegen die feindlichsten Faktoren, Trockenheit und Kälte, erweisen, nämlich Distichium capillaceum, Tortella fragilis, Didymodon rufus, Desmatodon latifolius, Tortula ruralis var. rufipila, Grimmia in- curva, Rhacomitrium hypnoides, Orthotrichum Killiasit, Mnium orthor- rhynchum var. nivale, Polytrichum piliferum, Lescuraea saxicola, Rhy- thidium rugosum var. imbricatum und Stereodon revolutus. Dazu kommt der Ubiquist Ceratodon purpureus, meist steril und in sehr abweichenden, dichtpolstrigen Formen. Zum Schluß muß ich noch einige neue Varietäten erwähnen, auf die in anderen Alpengebieten noch zu achten wäre, da sie sicher weiter ver- breitet sind. EM Dicranum congestum var. divaricatum mihi, A typo differt foliis laxis valde divaricatis apice subrecurvis. — Zwischen Gras auf der Pastura di Lagalb, 2400 m. Didymodon rubellus fo. dioica. Unterscheidet sich nur durch den zweihäusigen Blütenstand von der gewöhnlichen Form. — Pastura di Lagalb, 2450 m (H.). . Tortula ruralis var. rufipila mihi. — A typo differt pulvinis densioribus spadiceis, foliis brevioribus, pilo minus spi- noso rufo. . Orthothecium intricatum var. laxirete mihi. — A typo differt foliis laxius reticulatis. — In Felsnischen über dem Lago Minor, ca. 2500 m. Brachythecium collinum fo. subenervis. — A forma t ypica dif- fert nervo subobsoleto. — An Felsen über der Bovalhütte, 2600 m. 5. Kapitel: Vertikale Gliederung der Vegetation. m 1 H H W . . . . 1 ScuRÜüTER!) gibt eine Übersicht der verschiedenen Einteilungen In Höhengürtel und stellt auf den Grundlagen von Cnrıst folgende Eintei- lung l. 9 + auf: Kulturstufe (colline Stufe) bis zur oberen Grenze des Weinstocks. ?. Die Stufe des Laubwaldes (montane Stufe) von der Grenze des Weinstocks bis zur Buchengrenze. . Die Stufe des Nadelwaldes (Coniferenstufe, subalpine Stufe) von der oberen Grenze der Buche bis zur Baumgrenze. Die alpine Stufe, von der Baumgrenze aufwärts bis zu den höchsten Spitzen. Diese zerfällt in a) Die eigentliche alpine Stufe (eualpine Stufe möchte ich kurz sagen) von der Baumgrenze bis zur unteren (irenze der peren- nierenden Schneeflecken. 4) 1904/08, Tabelle L 5.8 u. f. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 951 a) Der Strauchgürtel, bis zur oberen Grenze des Krumm- holzes und der Alpenerle. 3) Der Wiesengürtel, von der oberen Grenze des Strauch- gürtels bis zur oberen Grenze der zusammenhängenden Wiesenformationen. b) Die subnivale Stufe: der Gürtel der vereinzelten Schneeflecken und der Pionierrasen. Diese Stufe fällt zusammen mit dem Gürtel zwischen der orographischen und klimatischen Firngrenze RATzZELS. c) Die Nivalstufe, von der klimatischen Schneegrenze aufwärts. Senprser verlangt, daß die Stufen nicht nach der Grenze des Vor- kommens einer einzelnen hervorstechenden Pflanzenart begrenzt werden, sondern nach den Höhenlinien, wo viele Pflanzen aufhören und neue an- fangen. Um zu ersehen!), »ob die Änderungen, welche die Vegetation mit der Höhe erfährt, in allen Höhenabständen gleichmäßig vor sich gehen, oder ob sie sich in gewissen Höhen zahlreicher anhäufen«, hat SENDTNER für Südbayern durch zahllose Exkursionen die oberen und unteren Grenzen des Vorkommens der Gefäßpflanzenarten bestimmt. Es zeigte sich, daß Grenzenhäufungen vorkamen, die ziemlich zusammenfielen mit den Grenzen hervorragender Pflanzen: des Weinstocks, der WalnuB, der Eiche (untere montane Stufe), der Buche (obere montane Stufe), der Fichte |Voralpen- stufe), des Knieholzes und der Heide (Strauchgürtel). Diese statistische Methode hat Brockmann?) für das Puschlav durch- geführt. Auch für das Puschlav ergab sich eine Häufung von Artgrenzen bei den Grenzen der oben erwühnten charakteristischen Arten oder genauer sind es die Grenzen von Formationen. Ich habe nun für das Berninatal diese Zusammenstellungen gemacht. Die Höhen wurden mit Aneroid gemessen mit fortwährender Kontrolle dureh die Karten des Sigfriedatlanten. Ausgeschieden wurden ruderale und alluviale Standorte, da diese die Resultate verfülschen würden. Hochalpine Pflanzen werden heruntergeschwemmt und erscheinen in Schluchten, und besonders auf Alluvionen viel tiefer als ihre normalen Standorte sind, so z. B. bei 1720 m?) auf den Flazalluvionen Artemisia laxa, Achillea nant, Sibbaldia procumbens, Chrysanthemum alpinum usw. Andererseits steigen ruderal eine Masse Pflanzen anormal hoch. Da die BerninastraDe bis 2330 m geht, würde bei Mitberücksichtigung der Straßenbordstandorte die Zahl der oberen Grenzen in der folgenden Tabelle bei 2300—2399 m von 02 auf 93 erhöht und dadurch ein starkes, unberechtigtes Maximum ver- ürsacht. Auch aus der Reihe fallende hohe Standorte, wie z. B. Larir I 4) SENDTNER 1854, S. 372. 2) 1907, S. 367. 3) Siehe Standortskatalog. 959 E. Rübel. bei 2660 m, wurden weggelassen; für Lärche und Arve wurden die Hoch- stammgrenzen aufgenommen. Über das Ansteigen der Ruderalpflanzen gibt am besten fol- gende Tabelle Aufschluß. Ansteigen der Ruderalpflanzen. | Anzahl der Arten, die nur ruderal vorkommen | 4700 | 1800 | 1900 | 2000 2100 2200 | | | | Hóhen des ruderalen | Vorkommens Anzahl der Arten, die ihren höchsten nor- malen Standort haben bei 4700—1799 A 800—1899 1900—1999 2000—2099 2100—2499 2200—2299 2300—2399 [2r] €» h9 o Ct 2 «D «o | w> | >| l w> l oll l | siJ] ellllli "M - So sind z. B. die drei von 1800 nach 2300 m um 500 m hinauf- verschleppten Arten Viola tricolor, Carum Carvi, Plantago major!), die- jenige von 1720 auf 2309 Artemisia Absinthium. Einen Gegensatz dazu bildet das Sinken der alluvialen Artgrenzen im Gebiet, das aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist. Heruntersteigen der Arten in Alluvionen. . | Höhen des || Anzahl der Arten, die ihren tiefsten normalen vanuvialen Standort haben bei oder über orkommens | | v 1800 | 1900 | 2000 | 2100 | 2200 | 2300 | 2500 1700—1799 4 6 2. 3 —|-— 1800—1899 = to 2 2, 3^ 4 — 4900—1999 | — | = | - ı- I. 4 [ 2000—2099 | -l= 4 — | — Die Tabelle spricht für sich, am ausgeprägtesten ist Trisetum spicatum, das seine Hauptverbreitung zwischen 2800 und 3000 m hat, bei 2580 m am Nordhang des Piz d'Arlas einen normalen Tiefpunkt erreicht und in den Rosegalluvionen bei 4920 m wieder vorkommt. Androsace alpina, im Heutal und Minortal bei 2300 m noch ziemlich normal, findet sich bei 1870 m in den Berninabachalluvionen wieder. Saxifraga oppositifolia, Sibbaldia procumbens und Achillea nana sind die drei aus dem 2200 m- Gürtel auf den 1700er hinuntergeschwemmten, usw. 1 Siehe auch unter Alchemilla im Standortskatalog. — E mn o ———— ` — Pflanzengcographische Monographie des Berninagebietes. 253 Liste der oberen und unteren Hóhengrenzen der Gefäßpflanzen. Erueastrum obtusangulum. =. — | 4150 _ » Polüchit . . ...... | - 50 | Grenze des Vorkommens | Bemerkungen in Metern à. M. | r — ruderale Hóhe untere | obere al = alluviale Tiefe 1700—1799 | Potamogeton alpinus . . . .. | — 4745 — » perfohiatus. > 2... | -— 1745 — > filiformis aoaaa o 0 — 1745 — Phleum phleoides. . . . . . . . .. — 1720 — Alopecurus pratensis e — 4745 r 1790 Avena fatua. >» >>: — r 4745 » sala. e, — — r 4720 Poa alpina `, 1780 — al 4745 » colacam........-.... 1750 — -— Festuca pratensis. . . . ls. — 4730 r 4780 Triticum aestivum . . . ... 2. d — — r 4760 Bromus sterilis. . . 22 Cm |o 0o | — r 4745 ^» sealnus. . | ....... 4 — — r 1720 » hordeaceus e | — — r 1720 Nardus stricta... 2:2 2.2... 4700 — — Hordeum jubatum . . . . ..... — — r 4715 Carex sempervérens |... . | 4120 | — — Juncus Jaequini e q M5 |. — — Luxula lutea. » . 2... (| 4700 — — ^ spadicea . . . . . D. 1780 — — > spcata.......-.-... 4745 — — Gagea fistulosa. e, | 4750 — — Allium oleraceum `... — 4780 — Lloydia serotina . | 4750 — — Orchis maculatus. | 1750 — Salix retusa . . . . . | 4730 — — > rei, serpyllifolia. ee 4745 — — > purpured . > > . nn | — | 1730 — > Lapp. helvetica ess |] 120 | — | — Alnus incana `... | — 4730 | — Betula pendula . Va 1760 — Humulus Lupulus | =- — r 4780 Chenopodium virgatum . . . . 2 | — — | r 4720 Spinacia oleracea `... — —- | r 4715 Atriplex patulum. e 0— — | r 4748 Silene acaulis D. | ATS — | as Lychnis Flos Jovis . 1 — — | r 4713 Melandrium album . mE — r S Vaccaria pyramidata. >... ... | — r 1715 Stellaria longifolia `... - | - 50 — Sagina procumbens . LL. 15 ` = Cerastium arv. strictum. (13 | e | = > cerastioides el $789 | — | = Herniaria glabra. © 2.222222. | 172 = Anemone alp. sulfurea | 4700 | — | — > vernalis. | 470 | — "T Ranuneulus arvensis dl > ro > Pyrenaeus |o 750 | — — > aquatilis . UNE 17 20 Fumaria officinalis. |o = — r 1720 > Vaillantii . 0s. pl — — | r 1720 > Schleicheri e T 1750 Cochlearia Armoracia . ..... LZ : 1715 Sisymbrium Sot, | — PATAS Isatis tinctoria. . . IE lu | PATIS | 204 E. Rübel. |! Grenze des Vorkommens Bemerkungen || in Metern ü. M. r — ruderale Hóhe | untere | obere jal = alluviale Tiefe 1700—1799 | Brassica oleracea. | — — r 4745 > elongata. D. |l ^ — — r 4745 Raphanus Raphanistrum . | — — r 1750 Barbaraea vulgaris . |l — — r 1745 Roripa silvestris. 0 — r 1745 Cardamine pratensis . | — 1780 -— > resedifolia 4745 — | — Camelina sativa . — — r 4715 Draba carinthiaca ATAS — — Alyssum Alyssoides . | — — r 4745 Berteroa incana e — — r 4745 Sedum Tel. purpureum . — 1780 — > ` &Gtratum. . 1720 — — > alpestre. e. | 4770 -— al 4720 Sempervivum arachnoideum . | 1700 — — > montanum . 4700 — — Saxifraga Aixoon el. | 4720 — — Chrysosplenium alternifolium | — 1750 — Alchemilla flabellata 41745 — — Sanguisorba minor . — 1720 — Prunus Persica — | — r 4790 Melilotus albus. . . `. — | — r 4780 Oxytropis campestris . 4748 — — Trifoium alpinum . . 41145 — — > hybr. elegans . — — r 4715 , agrarium — — r 1720 > procumbens . — — r 4715 Astragalus alpinus . 1720 — = Hippoerepis comosa. 1720 — — Vicia angustifolia — -— r 4715 Lathyrus Aphaca . — — AE Polygala alpinum 1745 — = > a marellum — 4730 — > atpestre . — — Euphorbia helioscopia. 1740 —- r 4743 Daphne striata. `... 4700 — — Chaerophyllum aureum , — 1720 — Ligusticum Mutellina . | ATS — — Levisticum offieinale . | — r 4745 Angelica. silvestris mE 1780 — Primula hirsuta . 4750 — al 1720 ^ integrifolia 4730 — — > farinosa. 45 -— — > elatior. _ r 1760 Soldanella alpina. 795 u — Gentiana Crueiata. . 179 1725 — > aspera . 5 — Lappula echinata. _ i715 r A745 Lamium amplexicaule D. _ r 4780 > urpureun Stachys eis . " ma r ám Salvia verticillata. u 1730 r 4780 Mentha arvensis . u u r 4745 Solanum tuberosum . u Nu r 4780 Linaria vulgaris . . u i ritis Fuphrasia Odontites m r 4780 uu montana. uu u 45 — Rhinanthus Aleetorolophus , li — | r 4780 Utricularia minor . Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 955 ! Grenze des Vorkommens Bemerkungen | in Metern ù. M. r = ruderale Höhe | untere | obere al — alluviale Tiefe | 1700—1799 | Phyteuma hemisphaericum ..... 1745 — | — Bellis perennis ... e, — — | r 4720 Aster alpinus e, 1745 — -- Antennaria carpathica ....... A745 — | — Achillea moschata . . . . . . ... 1715 — | — Chrysanthemum inodorum . 2... — — | 4780 Artemisia Absinthium ....... — 4720 | 2309 Carduus nutans 2 2 2 2220. — o o c | 1780 > — (CFSpus e, — | — | 5 | Cirsium arvense . 2 2 2 2 220. — — e ke Be e Me le le no = KN —- [^ Centaurea Cyanus . 222... -— — 4780 Cichorium Intybus `... — — 4780 Lapsana communis. . . . ..... — — 1780 Hypochoeris uniflora . » . - 2... - 1750 — — Leontodon pyrenaicus. ....... 4700 — — Lactuca sativa ..,,, — keng r 1780 Crepis conyxifolia 2» >: 2.22... 1720 — — Hieracium Pilosella. . .» 2 2.2... 1720 — e » Auricula » ... ... 1700 — — » furcatum . . . s... 4770 — e > intybaceum `... ` 4700 — — 1800—1899 Phleum pratense . 2. 2222... — 1800 — Alopecurus myosuroides. . . . . .. — 1840 — Agrostis canina > 2 2 a. — 1800 — Arrhenaterum elatius |... . =. — 1800 -— Phragmites communis ....... — 4813 — Poa compressa. . . 2l s. -— — r 4850 Glyceria plicata... s | — 1830 — Bromus erectus. ©. ee 00 r 4810 Agropyron repens. e | 1800 r 2280 Eriophorum Scheuchxeri 2.2.2... 14820 | — — Cobresia bipartita . . 222.2. a830 — _ Eleocharis palustris. e 98M 3 = Elyna myosuroides `... | 38808 | — — Carex pulicaris 22 222 4870 — > dimndra .. . 2. ss 1880 = > paradoxa ee A813 = » paniculata. e | 4843 — > polygama . . ... .. e. | — | A813 = ^ atr. aterrima. > 2 2.2... | 1880 | — u > data e | 4888 | u > ornithopoda 2 222... 1850 — | = > distans . . ....... s.s — 1843 | 7 ^ lastocarpa . . . 2 2 44 00 T7 1813 | u Tofieldia palustris... 2.2222... 4830 — | u Colchicum autumnale . es] - 1800 | u Salix daphmoides. » 22.222... - | — 1800 | u Polygonum lapathifolium .. -| II ` l 17 40 yria digyna... e. 1830 — | 8 Silene vulg. alpina e, 4870 — Stellaria graminea . . . . e... d —— 1850 | 7 Minuartia recurva `... A860 — | u Aquilegia vulgaris aoaaa — 4830 u Ranwuneulus breyninus `... : |.) 1820 E Hutehinsia alpina `, | M00 0 o = Arabis Haller? |... . . e, | — , 1880 — Drosera rotundifolia . . ... 2.. Eoo o= 04 48403 7 — 256 E. Rübel. | Grenze des Vorkommens Bemerkungen | in Metern ù. M. r = ruderale Höbe | untere obere al = alluviale Tiefe 1800—1899 Drosera anglica . x»: . . a’ — 4843 — Sedum villosum `... — 1820 — — Saxifraga aspera . . . s. 1850 — | be > stellaris e, 1880 — | al 4750 Potentilla argentea . . . . . .. .. — 4800 | — > Gaudini . . . . ..... — 1820 | — » anserina > > 22 — 1860 r 2040 Sieversia montana . . . >: 2 22... 4870 — | — Prunus domestica `... — — | r 4810 Trifolium Thalii. ......... 1850 _ al 4715 > pallescens `... 1870 — al 4715 Onobrychis viciifolia `... — 1870 — Vicia hirsuta . . 2 2 > 2 2220. — — r 1820 > letrasperma `... — — r 1810 » saw. ren — — r 1820 Geranium Robertianum. » 2.2... — 1820 — Viola calcarata . . . 2 2 2 220. 1830 — — » tricolor alpestre. . . . 2... — 1880 r 2309 Epilobium palustre... . . . ... — 1800 — Carum Cari . . ......... — 1800 r 2320 Chaerefolium silvestre... . 2... — 1820 — Pyrola uniflora .. — 1860 — > rotundifolia. ........ — 1820 — Oxycoccus quadripetalus. . . 2... _ 1820 — Menyanthes trifoliata `... — 1843 -— Gentiana bavarica typ.. 2» . . . . . | 4800 — —- Hyoscyamus niger o... 0 — — r 4800 Limosella aquatiea . 2.2.2.2... | — 1830 — Veronica verna o o — 1820 — Plantago major | — 1830 r 2320 Galium trieorne . — — r 4810 » palustre . — 1800 — Erigeron acer . — 1850 — Senecio vulgaris . rn — — r 4830 Saussurea alpina... . 1820 — — Carduus defloratus `, 1830 — — Wiüllemetia stipitata s... — 1830 — Crepis aurea. . 2 on 1800 — — Hieracium Schultesii . . . 2. 2. ... — 4800 — > alpinum `, 1830 —- — 1900—1999 Equisetum arvense . . .. 2... -— 4900 r 2020 Dryopteris Lonchitis | 1930 — — Agrostis Spica venti . . ` — 4920 | r 2300 > rupestris . n, — | al 4740 Sesleria disticha . | | ` 1950 — | — Agropyron caninum... ` — 1900 r 2309 Carex atrata . . 1900 WW — > vagmata. — 1900 — > limosa mu 1900 — Juncus trifidus. . . nn 1900 WW — > bufomius 00 O | 4900 — Allium Vietorialis . l 4999 | — - ^ — sphaerocephalum | — 1920 m Polygonatum officinale | u 1970 — Paris quadrifolius | — 1920 — Urtica urens. | - | 4600 — Scleranthus annuus . ——— Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 257 | Grenze des Vorkommens | Bemerkungen | i ü | " | in Metern ü. M. | r — ruderale Hóhe | untere | obere ` al = alluviale Tiefe 1900—1999 | | Cerastium pedunculatum en l 1980 | — —- Aquilegia alpina . o.. naaa’ 4930 | — — Ranunculus bulbosus . .. .. ... (900 | — Thlaspi arvense . . c. (o — | 4900 | — Draba dubia. . . . .. .. .. 1080 | — | — Stenophragma Thalianum . | — | 4920 -— Turritis glabra . |o — | 4920 | — Arabis pauciflora TE | — , 4980 | — > hirsuta. . 2... l.l | — 4980 | — > alpina .... | 4900 | — | al^5 Sempervivum Wulfeni | 490 | — | — Saxifraga asp. bryoides . | 490 | — | al 4870 » exarata . | 4900 | — | al 1870 Ribes alpinum . . o. 22... | — . 4900 | — Alchemilla glaberrima ....... | 4950 — | al 4700 Rosa pomifera . . . 2 2222... | — o 4950 | — Trifolium rubens |... 2 2 2 222.20 | 4900 | — Astragalus australis... . . . ... | 1900 | — | — Phaca alpina . . . 222220. . 41900 | — | al 4745 Oxytropis Halleri. . . . . . .. . . 1900 |) — — > lapponica . . 2.2.2... 4980 | — || — Rhamnus pumila. ... .. ..... 1900 | — | -— Laserpitium Siler . . . . ..... | — | 4950 | — Loiseleuria procumbens . . . . . .. | 4980 | — | — Primula viscosa All. . . . . . . .. | 14920 | — al 1880 Trientalis europaca . . . 2... (0 — | 39090 | — Lappula deflexa . . . 2.2.2.2... — | 14900 | r 2070 Echium vulgare > 2 2 2 2.2222 1900 | r 2309 Satureia Olinopodium. . . . . . . - — | 1900 | — Orobanche reticulata >... . . . .- — , 149.0 | — Plantago media . . . . . 2.2... — | 4900 . r 2280 Galium rubrum `... | o— — | r 1920 > VOUM. nen — 4930 | — Lonicera nigra. . . 2 2 222... — 1980 — Adoxa Moschatellina . . ...... — | 1950 — Phyteuma Carestiae . ....... 419300 | — —. Erigeron uniflorus » » 2 222.2. 1950 | — al 41715 > atticus `... 4950 — Leontopodium alpinum . . . . 4900 | — Gnaphalium supinum ....... 41980 | — as Chrysanthemum alpinum . . . - 41940 |) — al 1745 Doronicum Clusià . . 2.2.2... 41900 | — al 1880 Senecio Doronicum... 2:2... 1900 — e >. ` abrotamifolus. . . . . 1980 — — Hieracium brachycomum ...... 1980 — — > vulgatum . oona’. — 1920 = > sublongifolium . . . . + » — 1980 = > integrifolium `, - — 1980 — 2000—2099 Equisetum silvaticum. ....... — 2000 u > palustre. o 222... — 2000 u Lycopodium annotinum. . . - — 2050 7 Stipa pennata `, — 2040 7 Agrostis alpina... ls 2000 — — Jalamagrostis varia ME — 2010 — Koeleria eristata `... — 2070 130 Festuca Halleri. o... | 2080 — alt ^ violacea `... 2000 — l 17 Botanische Jahrbücher. XLVIL Bd. | Grenze des Vorkommens Bemerkungen in Metern ü. M. r — ruderale Hóhe untere obere al — alluviale Tiefe 3000—2099 Avena pratensis e, — 2000 — Carex pauciflora . o... 22... — 2020 — > CANESCENS . . . lo s. — 2020 — > flava ............ — 2020 — Luxula luxulina . . > 2 2 220200. -— 2030 — Allium Schoenoprasum . . . . . .. — 2000 — > strictum .......... — 2000 — Lilium bulb. eroceeum. ....... — 2040 — Convallaria majalis . .. ..... — 2000 — Orchis latifolius `, — 2080 — Coeloglossum viride. . » 2 22... 2000 — — Epipactis atropurpurea . ....., — 2010 — Salix caesia . en — 2084 — » migrieans. One. — 2000 — Betula tomentosa `, — 2050 — Thesium pratense. e, — 2000 — Rumex erispus. e, —- — r 2060 Melandrium dioecum . ....... — 2050 r 2309 Stellaria uliginosa . ........ | — 2000 Arenaria serpyllifolia. . . . . .. . || 9060 — -— Aconitum variegatum. 2 2. 2... — 2000 — Lepidium campestre... 2.2... — — r 2050 Kernera saxatilis. > CC von 2020 — — Draba aixoides. . > . . 2000 — — Arabis bellidifolia MEN 9084 — al 4870 Sedum annuum 2 2 m ven — 2050 — » QCTOE . . . . . . . ‘n — 2030 — Saxifraga androsacea. ....... 2060 -— — > Seguieri. > 22220. 2000 — — Amelanchier ovalis. Y Yo Yo... — 2020 — Comarum palustre n.. — 2020 — Dryas octopetala `... 2040 — — Sorbus Chamaemespilus. ...... — 2080 — Fragaria vesea. ©. n — 2000 r 2260 Melilotus officinalis . — — r 2000 Trifolium montanum `... — 2000 — Hedysarum obscurum. . . 22... 2050 — al 4870 Geranium phaeum . — 2050 — Erodium cicutarium . — — r 2060 Polygala Chamaebuxus .. | ` — 2040 — Myricaria germanica. o.a’. — 2000 — Pimpinella major `... o. — 2000 — » sax?fraga . — 0 — Pyrola media ^ ” ren — 2000 — > secunda. .. . . .. . . ., — 9050 e Soldanella pusilla 2050 — — Gentiana ciliata. l.l. 2010 — — > utrieulosa. oo oo. — 2000 — ^. brachyphylla . . 2 2... 2000 — — Myosotis scorpioides — 2020 — > silvatica . — 2000 — Cerinthe glabra. .. . ... en — 9040 — Dracocephalum Ruyschiana . . . . . _ 2040 — Veronica spicata . . — 2040 — > polita . ` uu — — r 2084 Rhinanthus Orista Galli — 2000 _ Orobanche alba. . ` : — 2000 — Plantago lanceolata . rn — 2000 r 2320 Sambucus racemosa oo. . — 2050 — Pflanzengeographische Monographie des Berninagebictes. 959 Grenze des Vorkommens in Metern ü. M. Bemerkungen r — ruderale Hóhe untere | obere ` al = alluviale Tiefe 2000—2099 | Phyteuma scaposum e. — | 2000 — Campanula rapunculoides . . — | 2020 — Erigeron ac. droebachiensis . — 2050 r 2084 Adenostyles tomentosa . 2070 — — Erigeron Schleicheri — 2000 r 2070 Artemisia, laxa . 2000 — al 1745 Senecio nemorensis . — 2050 — Carduus Personata . — 2000 — Leontodon incanus . — 2020 — Hieracium basifureum — 2000 — » fuscum . — 2030 — > cymosum — 2000 — » cirritum. 2000 — — » humile 2000 — — » Bocconei — 2000 — > staticifolium . — 2030 — 2400—2199 Asplenium viride . 2150 — — Picea, excelsa . — 9175 — Pinus silvestris — 2100 — Alopecurus fulvus. — 2180 — Agrostis tenuis. . — 2400 — Trisetum flavescens... — 2180 — » distichophyllum 2150 — — Catabrosa aquatica . — 2120 — Melica nutans . — 2400 — Dactylis glomerata . — 2480 r 2309 Poa trivialis . — 2400 — Festuca alpina . 2150 — — > pumila 2400 — — Blysmus compressus — 2450 — Carex rupestris. 2450 — — > curvula 2450 — e > incurva . — 2450 — > foetida. — 2400 — » bicolor. — 2450 — > firma. 2450 — =, Luxula nivea — 2400 — » silvatica . — 9100 — Majanthemwum bifolium . — 2150 — Platanthera bifolia . — 2420 — Salix pentandra — 2400 — > reticulata. 2120 — al 1800 > Caprea. — 2100 — > grandifolia . — 2450 — > myrsinites . 2400 — e Populus tremula . — 2400 — Polygonum Bistorta. — 2100 u Lychnis Flos eueuli — 2100 — Gypsophila repens 2130 — = tellaria nemorum . — 2450 — Arenaria biflora . 2130 — 23 10 Spergularia campestris — 2120 r2 Caltha palustris — 2470 — Aconitum paniculatum | — 2400 — Clematis alpina E | — 2120 — Ranunculus Flam. reptans — 2180 T > auricomus . | — 2120 17* 260 E. Rübel. Grenze des Vorkommens in Metern ü. M. Bemerkungen r — ruderale Hóhe Luxula nemorosa . untere | obere al = alluviale Tiefe 2400—2199 | Ranunculus cassubicus . — 2100 — Lepidium ruderale . — — r 2418 Thlaspi alpestre Salisii . — 2120 r 2309 Brassica Rapa. . . . . — — r 2100 Capsella Bursa pastoris . — 3190 r 2309 Arabis pumila . . 2150 — al 4850 Saxifraga caesia . . 2150 — — Potentilla dubia 2150 — — Geum rivale . — 2100 — Vieia Cracca — 2450 — > Cr. tenuifolia — 2400 — Lathyrus pratensis . — 2420 ke Oxalis Acetosella . — 2100 — Arctostaphylos alpina . 2150 — — Verbascum erassifolium. — 9100 — Veronica officinalis — 2140 — Euphrasia salisburgensis . 2100 — e Pedicularis palustris . — 2100 — Galium uliginosum. . — 2400 — > Mollugo . . — 2100 — Phyteuma pedemontanum |. 2400 — = > Halleri — 9150 — Achillea. atrata . 21 — — Doronicum scorpioides 215 — = Senecio spathulifolius . 2100 — H rupester — 2100 — Crepis Jacquini . 2150 — = > paludosa . . — 9190 — Hieracium eurylepium 2100 — = > glaciellum . 2100 - = > Laggeri. 3400 — — » villosum e. 9150 — — > glanduliferum . . 2400 — — > gl. piliferum 9100 — — > Ganderi . . 2400 — u 2200— 2299 Asplenium Trichomanes. | — 2200 e Juniperus Sabina . | — 2240 eg Triglochin palustre . I _ 2230 — Agrostis alba. LL 2230 r 2320 za media , — 2200 — Poa laxa . 2900 — — Secale cereale n — — r 2200 Eriophorum vaginatum . — 2200 — Trichophorum alpinum . — 2230 = Eleocharis pauciflora, . _ 2230 = Carex mieroglochin . — 2200 = > déeca. . . . — 2200 — > Davalliana. . — 2250 — > leporina . — 2280 = > Lachenalii . 2900 — — ^ atr. nigra . | — — > verna 7 uu | 2200 2200 — > magellanica . | — 3930 — pallescens . | — 2200 — > inflata . | — 2950 — Juncus arcticus | — 2200 — Pflanzengeographische Monographie des Berninagoebietes. 261 || Grenze des Vorkommens Bemerkungen il in Metern ü. M. r — ruderale Hóhe | untere | obere |al = alluviale Tiefe n |o 2200—2299 | | Chamorchis alpinus | 2200 | 7 " 185 o Salix herbacea . | 2220 | 220 o r 2300 Rumex scutatus Eed 2280 T Stellaria media ER n n n n jl --- (03 u Arenaria Marschlinsü . . . . |. 2200 | 0.7 u f Ranunculus glacialis ........ | 2200 | 2200 u > aconitifolius e — | 2 " i Thalictrum foetidum . . . . 0) 2200 | 220 | "— Papaver aurantiacum. .. ..... 2 | ax | D Sedum dasyphyllum IM T | 2200 | u > album .......-.-.-.-. | i " Saxifraga oppositifolia . . . . . . . | 2200 9260 al 1750 Sorbus aucuparia `, 2300 26 al 4720 Sibbaldia procumbens. . . ..... 2230 B al 4870 Sieversia reptans. . . les | 2330 uu _ Alchemilla pentaphyllea . 22: 2280 r 2309 > suberenata . los | — 2390 WW » decumbens . . . 2 2... [OT o] 2250 o > strigosula e Mm 3230 — > impexa ee o T 2310 = > ineoneimma eet T 2200 u Sanguisorba officinalis . . . .. .. | 3200 — Prunus Padus... 4.44 | — 2200 — Vicia septum MM | = 2 200 — Linum catharticum. . » 2...) 2240 — Hypericum maculatum ....... | e 2960 u Viola Thomasiana . | | 2930 D Epilobium nutans dE 2940 | — Hippuris vulgaris... ss | - T u Ligusticum simplex . | > 9900 — Laserpitium latifolium 239 o - | _ Gentiana bav. imbricata 0o 5 222 2200 | — | Cuscuta Epühymum 2.2.2.0... f 2200 | — _ | Eritrichium nanum ELE TN | r 3390 | Lycopsis arvensis. 1 2 3300 | — Prunella vulgaris. ML | | 2270 — Lamium album |... 2 | — | ea | u Satureia alpina | 2200 I Lo -- Veronica aphylla . ZEN | 2270 | _. > Chamaedrys. ee e | _ ( A840 in herb. Melampyrum silvaticum s. str... . 1 — | 9330 ` — » larieetorum © . 2 . 4 9 — — | 3020 in herb. > intermedium ..... | = 5 5 [4840 in herb. » pratense s. str.. ! m | 22350 | — > alpestre . I oo | 9250 | — ! Euphrasia alpina `... a200 | — | - . deg . (03 | Pedieularis Kerneri | ! 99300 | — Plantago serpentina. II e300 | — Galium boreale. l | 2900 — Linnaea borealis . | =Z | 2200 — | Knautia silvatica. ME T | 2200 - | Phyteuma Scheuchzeri `... - | ab | — m | Campanula thyrsoidea | 2200 | u | — Gnaphalium Hoppeanum | 2230 LOLZ | al 1740 Achillea nana e err | 2940 | u — Artemisia Genipi ooa] — | 3200 ` = Senecio Fuchsit `... | — 3300 | " > VÜSCOSUS 2 aa al 2000 pe | 3200 — | al 200 » caniolieus 2: 2 2 0. 262 E. Rübel. Grenze des Vorkommens in Metern ü. Bemerkungen i r — ruderale Hóhe untere obere al — alluviale Tiefe 2200— 2299 Centaurea unifl. nervosa — 2200 — Leontodon autumnalis — 2230 r 2320 Tragopogon prat. orientalis — 2200 r 2309 Hieracium hypeuryum — 2200 — > glaciale . 2200 — — > niphobium. . 2200 — — > nigricarinum . — 2200 e > aurantiacum — 2200 -— > scorxonerifolium . — 2220 — > bifidum . — 2280 — » atratum. — 2280 — 2300—2399 Dryopteris spinulosa — 2350 — Equisetum hiemale . — 2300 — Lycopodium alpinum . — 2360 — Sparganium affine . . — 2350 — Potamogeton pusillus . -—- 2306 — Larix decidua . — 2300 |2660 Zwerglärch. Poa violacea . — 2350 — Lolium perenne e. — — r 2309 Trichophorum atrichum . — 2300 — Carex ornithopodioides — 2300 — Juncus alpinus . — 2310 — Salix glauca . — 2320 — » hastata — 2300 — Alnus viridis — 2350 — Urtica dioeca — 2380 — Rumex Acetosella . . — 2380 — Polygonum Convolvolus . — — r 2309 Chenopodium album — — r 2309 Montia rivularis . — 2300 — Cerastium uniflorum . 2320 — al 1920 Spergula arvensis — — r 2309 Aconitum. Lycoetonum — 2350 — Ranuneulus repens . — 2300 — » acer . — 2350 — Berberis vulgaris . — 2340 — Brassica arvensis. — — r 2309 Roripa islandica . — 3340 — Cardamine amara . — 2380 — > alpina 2300 — — Saxifraga aspera typ. E 2330 — Rubus saxatilis. — 2300 — > 4daeus ... — 2300 — Alchemilla hybrida . — 2300 r 2320 > versipila. — 2300 — > reniformis. — 2380 — » exigua -— 2300 - Medicago lupulina — — r 2300 Phaca frigida 2330 — — Geranium rivulare . — 2300 — Malva neglecta , — — r 2309 Viola pinnata. — 2300 = > palustris — 2380 = > canina g — Daphne Mexereum — 2350 — Epilobium collinum. — 2306 = Laserpitium marg. Gaudini. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. ' 363 | Grenze des Vorkommens Bemerkungen | in Metern ü. M. r = ruderale Höhe | untere | obere al = alluviale Tiefe 2300—2399 | | | Pyrola minor . nee — | 2300 _ Erica carnea `, | — | 2330 Androsace alpina. MM 3300 . — al 4870 Gentiana ciliata . -» . e o- — , 3300 — Polemonium coeruleum . . . . ..- — | 2300 — Anchusa officinalis. ee — | — 2809 Lithospermum arvense ee — | — r 2309 Galeopsis Ladamum .. «ss — | 2800 — » Tetrahit . 2 . 2.00. — | 2300 — Horminum pyrenaicum. .. ... — , 2390 — Euphrasia hirtella . . — 2300 | — » drosocalyg ee — 2300 — Pedicularis recutita. . » . . +. — 2350 — > foliosa . . . s — | 2350 — Sherardia arvensis . . — qq — r 2309 Galium Aparine . — — | r 2309 Lonicera coerulea. — | 3350 | — Valeriana tripteris . — 2300 — Anthemis arvensis . — | — r 2300 Matricaria Chamomilla . — — r 2309 Petasites niveus . Cirsium | heterophi yllum » acaule . . . Centaurea phryg. pseudophri yia . tO 59) Eu Cu = t cc _ | _ Leontodon montanus 2300 — — Crepis alpestris — 2300 — > pontana. — 2300 | — Hieracium rubellum — 2300 — » silvaticum . EE — 2300 | — > pseudoeirritum.. .. + — 3300 | — > Braun. Ruebelianum . . - — | 2300 | — > eochlearüfolium ... >. -— 2310 — » amplexicaule. . . s... — 2300 — | | 2400—2499 | Athyrium Filiz femina. . . | — 2400 | — Dryopteris Phegopteris | — 2440 | — Woodsia ilv. alpina. — 2450 | — Asplenium septentrionale — 2470 | — Polypodium vulgare. | — 2470 | — | Equisetum variegatum | Pinus Cembra . san | — 2400 12580 Zwergärven > montana ee | — 2450 Calamagrostis villosa . | | | | | — Avena pubescens . = 2400 | _ Molinia coerulea . = | 2400 | u Poa Chaixi cff dM TT | 2400 | — > minor . . 2 . oom ot ot ot n | 2400 | ata _ > pratensis . Dj | m 2420 | _ Eriophorum angusti ifolium " hl — | 3420 | _ Trichophorum caespitosum hr | 2450 | _ Carex echinata. e 2450 — > brunnescens . . : 57 | — | 240 0 | _ > queronala . . . 2 oot on n | = 2400 | _ > montana. (o = | Y | u > panicea . Lo — j 28e | i Tofieldia calyculata . DG Bd 28o | — Veratrum album Lobelianum en — Qo EU j 264 E. Rübel. Grenze des Vorkommens Bemerkungen in Metern à. M. r — ruderale Hóhe untere | obere al = alluviale Tiefe 2100— 2499 Paradisia Laliastrum . . . . . . .. — 2470 — Polygonatum verticillatum. ..... — 2400 — Gymnadenia albida. . . `.. ... — 9450 — > odoratissima. . . . . . — 2400 — » CONOpSsed. . ren — 2450 — Polygonum aviculare a... ..... — 2420 — Silene nutans . . 2»: 2... — 2450 — Dianthus Car. silvester `... | — 2470 — > superbus `, — 2450 — Cerastium caespitosum . ...... — 2420 — Minuartia sedoides `... 2400 — — Ranunculus flaeeidus . . . . . . . - — 2400 — Thalictrum minus . e, — 2450 — Draba tomentosa . . . . . . . . .. 2400 — — Ribes petraeum. e, — 2450 — Potentilla erecta. . . . . 2. 22... — 2450 — > frigda.......... 3450 — — Alchemilla pratensis . . . . .... — 2400 — > vulgaris s. Sl... 2... — 2460 -— > tenuis. 2 2 22200. — 2420 — > diversipes . .. 2.2... — 2420 — > Montana . . . ..... — 2400 — Trifolium repens . . .. 2:22... — 2420 — Phaca alpina .. 222220. — 2450 — Callitriche palustris... ...... — 2410 — Viola rupestris. |... ....... — 2400 — Epilobium alsinifolium TN — 2450 — Chaerophyllum hirs. Vilarsii . `. | — 2480 — Veronica serpyllifolia. . . . . . . . — 2420 — > Beecabunga . ....... — 2450 — Toxxia alpina . . . .. 2 2220. — 2400 — Rhinanthus subalpinus en — 2450 — H glacialis. e, — 2450 — Pedicularis rostrato-spieata . . . . . — 2400 — Plantago montana . . . . . . . .. — 2400 — Valeriana officinalis . ». 2.2... — 2400 — Achillea Millfolbum . . . . .... =- 2400 — Centaurea Scabiosa. . ....2... — 2430 — Hieracium dentatum `... — 2400 — > humile . 2. 2 ...... — 2400 — 2500—2599 Athyrium alpestre . . . 2 2 222.0.) — 2550 — Dryopteris Filix mas. ... ` —- 2540 = > Linnaeana. ` 2d — 2570 — > Lonchitis . . . ..... 000 2550 — Asplenium Ruta muraria. ` -— 2500 — Trisetum spicatum `... 2520 — al 4920 Festuca ovina ... aun. — 2500 — > intereedens. a. 2550 — keng Cobresia bipartita `, | — 2500 — Carex Goodenowii es — 9500 | — > ferruginea. n. — 2500 | — > flecea . . . . . . . 4 — 2580 | — Juncus triglumis . 2 2 220.0. | == 2500 | — Allium Vietorials . 22 222222 1 2500 | — Orchis globosus. . . . 2 2 2 20... | — 2500 | — > maseulus.. rn) — | 2500 | = Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 265 | Grenze des Vorkommens in Metern ü. M. Bemerkungen r — ruderale Hóhe 8 untere obere al — alluviale Tiefe 2500—2599 | Salix. Lapp. helvetica . | — 2500 — > arbuscula | — 2500 — Rumex arifolius | — 2500 — Silene vulg. alpina . . | — 2500 — Cerastium caesp. fontanum . — 2550 — Sagina saginoides . | — 2550 — Minuartia rupestris | 3580 — — Aquilegia alpina . 1 — 2500 — Thalictrum aquilegifolium . I 2500 — Arabis coerulea. . . . 2500 — al 2330 Alchemilla flabellata — 2590 — > colorata . — 2580 -- » alpestris. — 2520 — > Longana — 2500 — Rosa pendulina — 2500 —- Epilobium angusti folium — 2530 — > Fleischer? . — 2530 — Heracleum Sphondylium — 2500 — Ar ctostaph ylos alpina . — 2520 - Uva ursi. — 2550 — Calluna vulgaris . — 2510 - Primula longiflora . — 2530 — Gentiana lutea . — 2500 — Rhinanthus apenninus — 2500 - Pinguieula vulgaris. — 2500 — > alpina — 2500 — Adenostyles Alliariae . — 2550 — Gnaphalium silvaticum . , - — 2500 — Chrysanthemum Leucanthemum |. -—- 2500 — Saussurea discolor . — 2530 — Centaurea Rhaponticum . — 2500 — > Scab. badensis . — 2500 — Crepis conyxifolia — 2500 — Hieracium glaciellum . — 2500 — > villosiceps . — 2540 ` > incisum . — 2550 — > psammogenes — 2550 — > Kerneri. .. — 2500 — 2600—2699 Selaginella selaginoides . — 2650 — Deschampsia flexuosa . — 2600 — Koeleria hirsuta — 2600 — Poa annua -— 2600 — ^ nemoralis . — 2600 — Festuca rubra . — 2650 — Carex Halleri | — 2650 — ^ ornithopoda | — 2600 — D fr igida | — 2600 — > eapillaris |o 2600 - Juncus filiformis . | =- 2610 — Luzula campestris | — 2600 — Tofieldia palustris | — | 3600 — Gagea fistulosa . | — | 2600 — Crocus albiflorus . | | 2600 — Chamorchis alpinus | — | 2630 =T Salix myrsinites . | — | 2650 = Rumex alpinus . | — | 2640 — | — 2620 — Chenopodium bonus Henrieus . 966 E. Rübel. Grenze des Vorkommens Bemerkungen in Metern ü. M. r = ruderale Höhe untere obere al = alluviale Tiefe 2600—2699 Viscaria alpina — 2600 — Silene vulgaris . — 2600 — > rupestris — 2650 — Gypsophila repens — 2650 — Cerastium arv. strictum. — 2650 — Trollius europaeus — 2600 — Aconitum Napellus . — 2620 — Biscutella laevigata . — 2600 — Draba fladnizensis . 2600 — — > Thomasi . — 2600 — Arabis bellidifolia — 2620 — > alpestris — 2600 — Sempervivum tectorum — 2650 e » Wulfeni — 2640 — Cotoneaster integerrima . — 2600 — Trifolium pratense . — 2680 — > Thalii . — 2650 — > pallescens. — 2600 — > badium. —— 2650 — Astragalus australis — 2690 — > alpinus . -- 2600 — Phaca frigida . = 2650 — Hippocrepis comosa . — 2600 — Hedysarum obscurum . — 2690 — Geranium silvaticum . — 2650 — Polygala alpinum . — 2630 — > alpestre . — 2630 — Euphorbia Cyparissias . — 2600 — Rhamnus pumila. el. — 2620 — Helianthemum nummulariu — 2600 — Viola biflora. — 2600 — Astrantia minor . — 2600 — Bupleurum stellatum — 2600 — Ligusticum simplex . — 2650 — Laserpitium Panaz. . — 2600 — Khododendron ferrugineum — 2650 — Gentiana nivalis . . Io 2650 — > tenella . — 2600 — > anisodonta | L 2600 — Pulmonaria angustifolia | — 2620 — Ajuga pyramidalis . Lo — 2620 — Veronica fruticans . | — 2660 — Euphrasia Rostkoviana . | — 2600 — E salisburgensis . . | — 2600 — Pedicularis tuberosa | — 2600 — Globularia cordifolia . | — 2600 e Plantago alpina . | — 2630 — Valeriana montana. | — 2620 — Scabiosa lucida. Lo 2600 — Phyteuma orbiculare — 2600 — > betonicifolium | — 2600 — Campanula thyrsoidea — 2600 — Bellidiastrum Michelii | — 2600 — Erigeron neglectus | — 2650 — alpinus. .. |o Gnaphalium Hoppeanum | — 2650 = Chrysanthemum atratum | — 2650 — Tussilago Farfara I 2600 Arnica montana . | — 2650 Pflanzengeographische Monographie des Berninagoebietes, 261 Grenze des Vorkommens in Metern ü. M. untere obere Bemerkungen r — ruderale Hóhe al — alluviale Tiefe 2600—2699 Senecio Doronicum . > qabrotanifolius . Carlina acaulis Carduus defloratus . Hypochoeris uniflora . Leontodon montanus > hispidus . Crepis Jacquini Hieracium Hoppeanum . > Pilosella Auricula . glaciale . niphobium . furcatum eurylepium permutatum . brachycomum Laggeri . villosum . gl. piliferum. Mureti subspeciosum. eirritum. Yy V w» vy UV wv v V V WV sg V WV y 2700—2799 Cystopteris fragilis . Allosurus erispus . Botrychium Lunaria . Agrostis tenella. Deschampsia caespitosa . latisquamum . Trisetum distiehophyllum Carex ericet. approximata . > atraía ssp. atrata. Lilium Martagon . Nigritella nigra Thesium alpinum. Minuartia recurva . Cerastium alpinum. Anemone alp. sulphurea. Ranunculus pyrenaeus Kernera saxatilis. Arabis pumila . D Sempervivum arachnoide Saxıfraga caesia . > aixoides . » stellaris » moschata. » adscendens . Parnassia palustris. Potentilla grandiflora . > dubia Trifolium alpinum . Oxytropis lapponica. Anthyllis Vulneraria . Empetrum nigrum |. aphne striata . D; Peucedanum Ostruthium Vaccinium Vitis idaea . um. 2660 2650 2650 2600 2650 2650 2620 2650 2650 2650 968 E. Rübel. | Grenze des Vorkommens Bemerkungen | in Metern ŭ. M. r = ruderale Höhe | untere obere al = alluviale Tiefe 2700— 2799 Vaccinium Myrtillus |... 2.2...» — 2750 — Primula farinosa ... a...’ — 2740 — Androsace obtusifolia . . . ..... — 2730 — Soldanella alpina. . . . . . . — 2700 — > pusilla. 222200. — 9710 — Gentiana campestris... . . s. — 2700 — > TQmOSQ. e — 2700 — Thymus Serpyllum . . . .. — 2700 — Veronica aphylla. . . . aa’. — 2750 — Campanula eochlearüfoha. . . . . . — 2770 — > eenisin o rn -— . 2740 — Solidago Virga-aurea. . . . . . .. = 2700 — Gnaphalium norvegieum ...... — 2760 — Leontopodium alpinum ....... — 2740 — Crepis aurea. . . os — 2700 — Hieracium intybaceum . . . 2... — 2700 — 2800—2899 Asplenium viride. e, — 2850 — Phleum alpinum . . . . 2.2.2... — 2830 — Sesleria coerulea . . . . . .. . — 2860 — Eriophorum Scheuchzeri . . . ... — 2893 — Carex Lachenalü. e, — 2893 -— > atr. aterrima. . . 2 2 . . .. — 2850 — Salix reticulata. » 2 2 > 2220. =- 2800 — Silene acaulis . |oo — 2870 — Moehringia ciliata . e... | — 2850 — Anemone vernalis .. .. ..... | — 2800 — Ranunculus geranüifolius . . . . .. -— 2800 — Arabis coerulea » . . .. ... — 2370 -— Dryas octopetala . . . 222 .... — 2800 — Alchemilla pentaphyllea . . . . . . . —- 2800 bes Lotus corniculatus . 2» 2 2 2.2... — 2830 — Oxytropis Mailen? — 2800 — Helianthemum alpestre . . 2... — | 3850 — Viola calcarata . . 2 2: .... — 2850 — Epilobium alpinum. » 2 222... — 2880 — Loiseleuria procumbens . . . . . . — 2880 em Gentiana bavarica Iyp. » 2.2.2... — 2830 — Bartsia alpina. ........ —- 2830 — Campanula barbata. . . . 2 .... — 2830 e Doronicum scorpioides . . .... - 2880 — Hieracium glanduliferum . . . . . -— 2810 — 2900— 2999 Anthoxantum odoratum . . . . . . — 2900 | — Poa minor ............ — 2970 | — Festuca alpina. a. —- 2900 | — Nardus stricta... aa — 2900 — Carex firma `... — 2900 — > SsemperWrens . . . . . . LL _ 2970 — Lloydia serotina `... — 2980 — Salix retusa `... —- 2900 = > ret. serpyllifolia . . . . . .. -— 2990 — Oxyria digyna . TEN — 2965 — Dianthus glacialis ... .. — | 9900 -— Cerastium peduneulatum ...... — 2977 — ^ | cerastioides .. 2... — 2920 — Arenaria biflora `... — 2970 = Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 269 |! Grenze des Vorkommens in Metern ü. M. untere | obere 2900—2999 Papaver aurantiacum . Cardamine alpina Draba Hoppeana . > aixoides . > carinthiaca > lomentosa . Arabis alpina Sedum atratum Saxifraga aphylla Alchemilla glaberrima Oxytropis campestris . Ligusticum Mutellina . Gentiana punctata . > verna. Myosotis pyrenaica . Pedicularis verticillata Galium asp. anisophyllum Phyteuma hemisphaericum Campanula Scheuchxeri . Adenostyles tomentosa . Aster alpinus . Antennaria carpathica Achillea atrata . . Cirsium spinosissimum . Taraxacum off. Pacheri. 3000—3099 Lycopodium Selago . Agrostis alpina Trisetum spicatum . Festuca violacea » varia, » pumila Elyna myosuroides . Carex atr. nigra . > rupestris. Juncus Jaequini . Salix herbacea . Polygonum viviparum Minuartia verna . . . . Arenaria Marschlinsii . Hutehinsia alp. brevicaulis Draba fladnizensis . Saxifraga androsacea . > muscoides Potentilla frigida . Sieversia montana Primula integrifolia » viscosa All. Gentiana Kochiana . Antennaria dioeca Artemisia laza. Saussurea alpina. araxacum off. alpinum 3100—3199 Juniperus com. montana Agrostis rupestris. estuca intercedens . 2950 2987 2976 2980 2900 2920 2976 2976 2976 2900 2970 2970 2930 2900 2930 2920 2900 2977 2900 2940 2980 2990 2900 2960 2900 3000 3010 3080 3010 3030 3000 3020 o Bemerkungen r = ruderale Höhe al = alluviale Tiefe 210 E. Rübel. Grenze des Vorkommens in Metern ü. M Bemerkungen r — ruderale Hóhe untere obere al — alluviale Tiefe 3100—3199 Juncus trifidus . — 3180 — Minuartia rupestris — 3100 — Draba dubia . . — 3480 _ Saxifraga A?xoon — 3100 — Potentilla Crantxii . — 3100 — Vaccinium uliginosum — 3100 — Primula hirsuta — 3140 — Linaria alpina. — 3100 — Phyteuma Carestiae — 3100 — Achillea, nana — 3400 — Artemisia Genipi — 3100 — 3200 —3299 Avena versicolor . — 3260 = Sesleria disticha . — 3260 = Poa alpina — 3260 = > laxa . .. — 3260 UU Carex curvula . e. — 3260 — Luzula lutea . — 3260 — > spadicea — 3260 — > spicata. — 3260 = Minuartia sedoides . — 3260 — Cardamine resedifolia — 3260 — Sedum alpestre . . — 3260 = Sempervivum montanum — 3260 — Saxifraga asp. bryoides . — 3260 = > Seguieri . . — 3260 = > exarata — 3260 = Potentilla aurea . — 3260 — Sibbaldia procumbens . — 3260 — Sieversia reptans . — 3260 — Androsace alpina. . . — 3260 — Gentiana brachyphylla — 3260 — Eritrichium nanum — 3260 — Veronica bellidioides — 3260 — > alpina . . © — 3260 — Euphrasia minima . — 3260 — Pedicularis Kerneri. . — 3260 e Phyteuma pedemontanum . — 3260 — Erigeron uniflorus . — 3260 — Gnaphalium supinum. — 3260 a Achillea moschata — 3260 = Homogyne alpina. — 3260 = Doronicum Ölusü — 3260 — Senecio carniolieus . — 3260 — Leontodon pyrenaicus . — 3260 — Hieracium alpinum — 3260 — 3300—3399 — 3400—3499 Festuca Halleri. . — 3400 — Cerastium uniflorum . — 3400 7 Saxifraga oppositifolia . — 3465 = Gentiana bav. imbricata — 3400 = Chrysanthemum alpinum . — 3400 = 3500 Silene exscapa . . . . — 3500 = Ranunculus glacialis . — 3500 — Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 271 Übersicht über die Hóhenstufen des Berninatales. | | | Q Q Höhen Artengrenzen 3 N . 5 Grenzen Siedelungen Meter über a Meer untere obere | total | m 3500 | — 2 2 | — — 3400—3499 — 5 5 — — 3300—3399 — 0 0 = —- — 8200—3299 | — | 84 | 34 E — — 3100—3199 — 44 14 B — 3150mobersteWirtschaft mit Schlafgelegenheit 3000—3099 — 27 97 — — 2900—2999 | — 39 39 3 klimatische Schnee- 2977 m Hotel Diavolezza E grenze (2960 m) — 2800—2899 | — | 925 | 5 f£ — — 2700—2799 | — 49 49 7 Grenze des ge- — schlossenen Rasens — 2600—2699 4 |101 |102 | — — 2500—2599 4 50 54 z — = 2400—2499 4 59 63 B. Krüppelgrenze |2436 m oberste Alphütte | = (Muragl) 2300—2399 5 64 66 — = 2200—2299 || 24 63 87 Baumgrenze — 2100—2199 | 97 47 7^ = Waldgrenze — 2000—2099 || 49 60 | 79 || £ — — 1900—4999 30 34 64 E — — 1800—1899 || 94 46 | 67 | 3 — 1800 m Kirchdorf " Pontresina 1700—1799 || 50!)| 29 79 — — Da das Gebiet seine niederste Quote bei 1700 m hat, kommen nur die Stufen von der subalpinen an aufwürts in Betracht. Die Gürtel maximalen Artenwechsels sind die reichsten, indem in der Grenzzone die herabreichenden und hinaufreichenden Arten übereinander greifen, und zwar greifen sie meist soweit übereinander, daB die Maxima der oberen Grenzen nicht in den selben 100 m-Gürtel fallen wie die der unteren. Eine Reihe von Arten, die in der untersten Stufe endigen, sind solche, die dem Haupttal des Engadins angehören und nicht ins Seitental eindrin- gen. In der Stufe 4800—1900 m bildet der Stazersee bei 1813 m als oberster subalpiner Waldsee einen letzten Standort für eine ganze Reihe Sumpfpflanzen. In der Nähe der Baumgrenze tritt ein bedeutender Artenwechsel ein, die Waldpflanzen hóren auf und alpine beginnen. Da die Baumgrenze von 2200—2400 m schwankt, sind beide 100 m-Gürtelzahlen der oberen Gren- zen hoch, die obere insbesondere noch wegen der im Kampfgürtel herr- m 4) Es sei ausdrücklich hervorgehoben, daß für viele dieser Arten diese unteren Grenzen nur für das Gebiet gelten, weil bei 4700 m der tiefste Punkt des berück- sichtigten Gebietes liegt. E. Rübel. 212 Lärchenwald Arvenwald . Föhrenwald Übersicht der Höhenverbreitung häufigerer Pflanzengesellschaften des Gebietes. Alpenerlengebüsche . Legfóhrengebüsche . . Zwerggesträuch Rhodoretum . Vaccinietum Myrtilli . Arctostaphyletum . Spaliergestráuch Azaletum. . Vaccinietum uliginosi Karflur . . Lägerflur Fettwiese. Frischwiese Polytrichetum . . Salicetum herbaceae. Alchemilletum pentaphylleae Luzuletum spadiceae Trifolietum Thalii . . Trockenwiese Trifolietum repentis . Nardetum Trifolietum alpini . Curvuletum. . . Semperviretum . Seslerietum, Hochmoorbestände . Flachmoorbestände Verlandungsbestände Phragmitetum . . Caricetum inflatae. Eriophoretum Scheuchzeri Limnäen , D o S o o 2 N GI > g on IEEE á gi EH Ss 34 "EL FE SS G 2 58 Ba EI B © g a = E e d 2 SG o 2580 2960 1700 1800 1900 ` 2000 2100 2200 2300 2100 2500 2700 2800 2900 |3000 | | .—— --| | | u | | | . . . | | gem ee emm um | | | e . m-- | ----- | | | | . em -w . . ZR | | | m . e. . . -_—— ! —— | — — — — pm ve | | D D D | | -— = — 3100 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 213 schenden Zwergstrauchformation. Den deutlichsten Absatz bringt die Grenze des geschlossenen Hasens. Das kleinere Maximum bei der klimatischen Schneegrenze ist nicht einmal ganz dieser zuzusprechen. Es ist zugleich das höchste Vorkommen von Kalkboden, so daß die Kalkpflanzen dort auf- hören müssen. Ein ähnliches Maximum über 3200 m rührt davon her, daß dort die pflanzenreichen Gipfel Languard und Munt Pers endigen. Die Maxima des Artenwechsels knüpfen sich am deutlich- sten an den Wechsel der Formationen. Die Tabelle zeigt auf einen Blick, wie sich die verschiedenen Forma- tionen und Bestandestypen auf die Höhenstufen verteilen. Es sei hier noch erwähnt, daß folgende Anteile des Gebietes auf die Hóhenstufen entfallen t): Subalpine Stufe 52 km? Alpine » 60 » Subnivale » 46 » Nivale » 42 » Die subalpine Stufe. Der Talboden des ganzen Engadins samt den Talbóden seiner Seiten- täler gehört in diese Stufe. Sie reicht bis zur mittleren Baumgrenze, in unserem Gebiet bis etwa 2300 m. 52 km?, also rund ein Viertel unseres Gebietes gehört ihr an. Ganz hierher gehören vor allem die 18 km? Wälder. Am ausgedehntesten tritt der Wald als Arven-Lärchen-Mischwald auf, der alle Abstufungen zeigt vom reinen Lärchenwald bis zum reinen Arven- wald. In der unteren Hälfte 1700—1900 m hat meist die Lärche das Übergewicht, in der oberen weitaus die Arve. Auf der Talsohle herrscht die Lärche vor, ferner auf allem Schwemmland, Schuttkegeln, überhaupt Neuland, da sie das frische Land ohne weiteres besiedeln kann. Die Arve dagegen fordert mehr humosen Boden, altes Land, wo Detritus von Pflanzen vorhanden ist. Die Nutzwaldungen bestehen zu 499/, aus Arven, zu 460/ aus Lärchen, die Schutz waldungen, die also meist in hóheren Lagen, an Steilhängen usw. Sehen, mógen wohl 90°/, Arven aufweisen. Bei der Talstufe der Berninafälle ändert sieh das Bild. Von dort an aufwärts trägt der Paß nur noch etwas Lärchwald bei den Berninahäusern, Weiter vereinzelte Lärchen, der Paßwald gehört der Vergangenheit an. Als Unterholz treffen wir nur im lichten reinen Lärchwald Wiesentypen an. Es ist das Nardetum und das nahe verwandte Trifolietum alpini. Kaum sind einige Arven beigemischt oder es wird auch nur die Neigung des Bodens etwas größer, so tritt die Zwergstrauchformation in ihre — 1) Nach eigener Planimetrierung. . 18 Botanische Jahrbücher. XLVII. Ba. 274 E. Rübel. Rechte. Es ist dies eine der ausgedehntesten Formationen des Gebietes!). Weitaus der häufigste Typus im Wald ist das Vaccinietum Myrtilli. Zwischen hinein treten Rhodoreten, Bestände von Juniperus oder von Calamagrostis villosa. Dieser letztere Bestand ist nach seinem Vorkommen und seinen ökologischen Bedingungen so eng mit den Zwergstrauchtypen verknüpft, daß er, trotzdem ein Gras darin vorherrscht (bis zu 990/) hier angeschlossen werden muß. Im trockenen Führen wald kommt Vaccinium Vitis idaea zu starkem Vorherrschen, im übrigen Wald bildet sie jeweilen einen Ring um die Baumstämme. Der Kampfgürtel von der Waldgrenze bis zur Krüppelgrenze gehört der Zwergstrauchformation an, die sich nach Lichtbedürfnis in ihre Typen scheidet. So hoch die Zwergsträucher formationsbildend steigen, so hoch fand ich auch immer Zwergarven, meist auch Zwerglärchen. Die Weiden des Passes zeigen in den Höhenlagen, die Baumwuchs erlaubten und wohl auch gehabt haben, Loiseleuriabestand und den damit nahverwandten des Vaccinium uliginosum. Dazwischen tritt Juniperus und besonders mit Neigung gegen Süd Arctostaphylos Uva ursi. Ganz in dieser Stufe halten sich die hochstämmigen Gebüsche, besonders Alnus viridis. Wo Bäche durch den Wald stürzen, sind sie von Alnus eingefaßt, die durchweideten ehemaligen Waldgebiete des Munt Pers tragen Alnus viridis, ein großer reiner Bestand ist die Blais dellas Föglias im Rosegtal. Pinus montana findet sich da und dort, am Muottas Muragl, am Munt Pers innerhalb der Baumgrenze. Große Bestände bildet die Legföhre nur an den Südwesthängen des Piz Albris, wo sie auch noch elwas höher als die höchsten Bäume geht. Der subalpinen Stufe gehören sämtliche Fettmatten an. Sie sind an flache Partien und schwach geneigte Hänge gebunden. Von 1700—9080 m gehören alle Fettmatten zum Typus des Trise- tetums flavescentis und seiner Nebentypen, die auf derselben Wiese eng vermischt sind und auf die geringsten Bodenverschiedenheiten reagieren. Die geringste Erhöhung der Erde oder anderweitig erzeugte l'euchtigkeitsverringerung bringt Festuca rubra fallar zum ` vorherrschen. Agrostis tenuis scheint feuchtere aber düngerschwache Stellen zu erobern, während Trisetum flavescens die sozusagen normale Fettwiesenlage be- herrscht. Die obersten Fettmatten bei 2400 m haben. ihren eigenen Typus mit überwuchernder Poa alpina. Die subalpinen Weiden sind meistens ein Bestand von Trifolium repens, in dem auch Plantago alpina eine Rolle spielt. Agrostis tenuis, die anderwärts, z. B. in der Grigna?), die subalpinen Weiden beherrscht, 1) Siehe das Rot auf der Karte. 2) GEILINGER 1908. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 275 tritt hier vollständig zurück. In zweiter Linie kommt hier noch Nardetum und Trifolietum alpini in Betracht. Flach- und Hochmoore gehören ferner in diese Stufe. Am aus- gedehntesten ist das Trichophoretum caespitosi, der häufigste Ver- lander ist Eriophorum Scheuchxeri, das aber in der alpinen Stufe die Hauptverbreitung erreicht. Am Stazersee, der ganz im Wald liegt, trifft man noch Phragmites, Menyanthes und eine groBe Menge Carices, die nicht höher steigen im Gebiet. Zu erwähnen sind hier noch die Kiesalluvionen dieser Stufe, wo Myricaria und verschiedene Salices verbreitet sind und welche eine Aus- lese von hochalpinen herabgeschwemmten Arten darbieten. In der subalpinen Stufe liegt das Kirchdorf Pontresina, die einzige größere Siedelung des Gebietes. Früher wurde noch Ackerbau getrieben, die alten Ácker!) kann man über dem Dorf noch erkennen an der Terras- sierung des Bodens. Der Acker- uud Getreidebau hat sich aber als ganz unrentabel erwiesen und ist dem Futterbau vollständig gewichen. Nur noch einige alte Ackerunkráuter haben sich an den Rainen und in den begren- zenden Steinblockmauern erhalten, wie z. B. Campanula rapunculoides. Die meisten Sennhütten fallen in dieses Gebiet, jedoch fast alle in den höchsten Teil, in den Kampfgürtel zwischen Wald- und Krüppel- grenze. Ganz in der Nadelwaldstufe liegen nur die Sennhütten der Alp nova im Morteratschtal bei 1900 m und im Rosegtal die Alpen prüma, seguonda 1944 m und Misaun 2005 m. Zahlreicher sind die Hütten des Grenzgürtels: Alp Muragl 2120 m, Alp Languard 2230 m, im Rosegtal Alp Sass nair 2140 m, Alp Sur-Ovel 2260 m, Alp Ota 2251 m, die unbedeutenden Margun Misaun, Alp Mandra, Alp Muottas, Alp Morteratsch. Im oberen Teil des Tales, wo der Wald schon bei 2050 m aufhört von groBer Bedeutung zu sein, folgen die Berninahäuser 2049 m, die Alp da Pontresina 2124 m, die beiden der Gemeinde Bondo im Bergell gehörenden und danach be- nannten Alpi da Bondo unterhalb und oberhalb des Kalkbandes bei 2113 m und 2150 m, deren unterer das ganze Val Minor als Weide dient. Ehemals stand ein Hof am Eingang des Val Minor, die Stelle trägt noch den Flurnamen Curtinatsch. Am Lago bianco bei 2230 m steht noch eine kleine Sennhütte. In der eigentlichen alpinen Stufe stehen nur die Sennhütten Alp la Stretta im Heutal bei 2415 m und die obere Alp Muragl bei 2436 m, die überhaupt zu den obersten Alphütten der Alpen gehört. Mit den Hütten verknüpft ist die Lägerflur. I 1) S. auch S. 140. 18* 216 E. Rübel. Die alpine Stufe. Sie reicht von der Baumgrenze, die zwischen 2220 m und 2400 m schwankt, bis zur Schneegrenze, die ich mit JEGERLEBNER bei 2960 m an- genommen habe!) Diese Stufe wird nach Scmrörer weiter eingeteilt in die eigentliche alpine Stufe, soweit der geschlossene Rasen reicht und die subnivale Stufe von dort bis zur klimatischen Schneegrenze. Die Baumgrenze. Von großer Bedeutung für die Vegetation ist die Baumgrenze als Scheidelinie zwischen der alpinen und den unteren Stufen. Bekanntlich ist es nicht eine Linie, sondern ein Gürtel, in welchem das Baumleben ausklingt; der Wald löst sich allmählich auf, wird lichter, dann werden die Bäume kleiner. Etwa 200 m mißt der Gürtel von der Wald- grenze bis zum gänzlichen Aufhören der waldbildenden Arten. Im folgenden soll Waldgrenze, Baumgrenze und Krüppelgrenze verfolgt werden, jedoch mit spezieller Betonung der Baumgrenze. Die Waldgrenze?) ist sehr oft schwer zu erkennen, da bei dem allmáhlichen Lichterwerden der Bestánde es ein sehr subjektives Verfahren ist, an einem Punkt zu erklären, bis hierher nenne ich es Wald, von hier an Horst usw., so daß die Waldgrenze nach dem Beobachter schwankt, und auch beim selben Beobachter in verschiedenen Jahren. Jedoch kommt für die Abgrenzung in erster Linie in Betracht, daß zwischen Wald und Baumgrenze noch keine alpine Formation zu typischer Ausbildung kommt, sondern meist noch derselbe Bestand wie im Wald herrscht mit beginnender Veränderung durch Austausch von Schattenpflanzen gegen Lichtpflanzen. Auch die Baumgrenze, gemeint ist die Hochstammgrenze, ist nicht immer leicht festzustellen. Von welcher Hóhe an soll man einen Baum als Hochstamm ansprechen? Die Arven und Lärchen, die allein für das Gebiet in Betracht kommen, werden in der Kampfzone kleiner und kleiner. Auf das Alter läßt sich nicht abstellen, da die ganz kleinen gleich alt sein können wie die großen etwas tiefer. Verkrüppelung zeigen wohl die Fich- ten, die Lárchen nicht oft und die Arven selten. Die obersten Lärchen bei 2660 m sind 50 cm hoch, aber wohl proportioniert und ebenso die schöne gerade Arve von 1!/, m Höhe bei 2580 m3). Es gibt nun vereinzelte Standorte, wo an der Grenze 2—5 m hohe 1) Siehe unter Nivalstufe S, 282 u. ff. 2, Siehe Imnor 1902, = 3) Ich benutze auch lieber die Namen Zwergarve, Zwerglürche, als »Krüppel« den meistgehrauchten Ausdruck, der aber hier nicht recht stimmt; jedoch »Krüppelgrenze* statt dem schwerfälligen: Grenze der zwergfórmigen Arven und Lärchen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 977 Bäume stehen, wo es nötig ist eine Grenze zu ziehen zwischen Hochstamm und Zwerg. Es scheint mir am richtigsten, diese bei 5 m zu ziehen, jedoch nenne ich im Text diese Höhe jeweilen, um die Wertigkeit des Hochstammes dem Leser klarzulegen. Die Krüppelgrenze ist leicht zu erkennen, bedingt jedoch ganz genaue Begehung der Zone, was sehr mühsam ist, da gerade diese Zone häufig aus Felsen und Blockmeeren besteht, wo man sich nur schwer durchwinden kann. Diese Grenze ist aber sehr unregelmäßig, da das lokale Standortsklima im Schutz eines Felsens oder der zufällige Samenfall in eine erdhaltende Felsspalte für das Emporwachsen eines Bäumchens maßgebend sein kann, und in unserem Gebiet die häufigen Arven zwischen 2500 und 2580 m, und die vereinzelten Lärchen bei 2660 m zu Bewohnern der eigentlichsten alpinen Stufe macht. Verfolgen wir diese Grenzen in ihrem Verlaufe durch das Gebiet !). Am NW-Hang des Muottas Muragl, der zum Haupttal des Ober- engadins gehört, liegt die Waldgrenze, mit vorwiegend Lärchen, bei 2200 m, steigt auf der Westseite auf 2230 m, weiter auf 2280 m, wobei Arven vorwiegen, und sinkt dann wieder auf 2220 m. Zwischen Wald- und Baumgrenze haben wir NW 80 m, W 10—40 m, gleich für Lärchen und Arven, außer SW, wo die Lärchen 50 m unter den Arven bleiben. Die Krüppelgrenze zieht sich noch 40—70 m über der Baumgrenze hin. Die Südseite, die gegen das Val Muragl abfällt, ist steil und zeigt Felsenarven- wald, Baumgrenze bei 2330 m, Zwergarven darüber nur bis 2340 m (ver- einzelte Zwerglärche bei 2320 m). Bei den verlassenen Alphütten (2200 m) hört der Baumwuchs plötzlich auf und dringt nicht weiter ins Val Muragl, ein Weidegebiet, ein. Der gegenüberliegende Nordhang des Schafberges zeigt Lärchen- horste bis 2230 m, einzelne Lärchen bis 2260 m und Zwergexemplare bis 370 m. Die Arve fehlt dem Nordhang, tritt aber NW allmählich auf, baumförmig vereinzelt bis 2140 m, zwergförmig in der Vaccinium uligi- nosum-Heide bis 2320 m, während die großen Lärchen bis 2230 m, die kleinen bis 2350 m steigen. In den Mulden der Westseite des Schafberges können sich die Bäume, von Steinschlag gefährdet, nicht halten, nur Zwergexemplare klammern sich an bis 2350 m. Daneben aber auf den Gräten zieht Arvenwald hinauf bis 2280 m, einzelne große Arven bis 2300 m, die kleinen bis 2360 m, einzelne Lärchlein bleiben 50 m darunter. Gehen wir weiter den NW-Hängen von Las Sours entlang durch die prüchtigen Aufforstungen, die die Ge- meinde Pontresina intensiv betreibt, so schwankt die Baumgrenze von 2260—2300 m, Zwerge finden sich bis 2450 m. Bei der nun folgenden Alp Languard geht der Wald bei — 2230 m 1) Auf der Karte ist die Baumgrenze als grüne Linie eingezeichnet. 978 E. Rübel. plötzlich in Weide über; in der Schlucht hingegen stehen schüne Lärchen vereinzelt und in den Felsen steigen die groBen Arven bis 2370 m, im Südhang die kleinen bis 2450 m. Fassen wir die Muragl-Schafberggruppe zusammen. Exposition W und SW Waldgrenze | 2170— 2280 m Mittel 2250 m Baumgrenze 2250—2370 m > 2280m Krüppelgrenze 2300—2450 m >» 2350 m. Gehen wir über zum Rosegtal und verfolgen zuerst den Osthang. Am Rosatsch über der Acla Colani liegt die Baumgrenze bei 2400 m. Weiter hinten ist die Lage mehr SE, die Báume gehen bis 2360 m, der Wald bis 2300 m und über Alp prüma bis 2260 m. Bei der Alp Sass nair hört der Wald bei 2250 m auf, einzelne Bäume reichen bis 2350 m, Zwerge bis 2450 m. Bei Muot da Cresta geht der Wald bis 2260 m. Noch weiter hinten im Tal vor Alp Ota ist die Baumgrenze immer noch 2350 m. Über dem Gletscher geht der lichte Felsenarvenwald auch noch bis 2980 m und vor Mortel (nahe P. 2498) stehen die Arven noch bis 2310 m. Gegenüber am Tschiervagletscher, SW-Exposition sind einzelne Bäume bei 2270 m; weiter vorn im Tal steigt die Baumgrenze auf 2980 m und 2300 m. Am Westhang über der Blais dellas Föglias gehen die Arven- Zwerge von 2 m Höhe bis 2450 m und zwei hübsche 50 cm hohe Lärch- lein finden sich noch bei 2660 m (siehe Karte). Im großen ganzen hat also der linke Südosthang die Waldgrenze bei 2250 m, Baumgrenze bei 2350 m und Krüppelgrenze bei 2450 m; der rechte Nordwesthang hingegen ähnliche Krüppelgrenze, aber die Baum- grenze schon bei 2300 m, gegen den Gletscher hin findet eine kleine Er- niedrigung statt. Am Muottas da Pontresina- Chalchagn hält sich die Baumgrenze bei 2300 m, während eine Reihe Zwergarven sich nahe dem Grat, aber noch Ostseite, hinaufzieht bis 2580 m, was zu den höchsten Vorkommnissen in der Schweiz zählt. Gegenüber am Südwesthang des Albris hält sich die Baumgrenze zwischen 2380 und 2340 m, im Mittel 2350 m; bei den großen Schutthalden öfters heruntergedrückt bis 2040 m. Es folgt das interessante Morteratschtal, ganz vom Gletscher durch- llossen, das aber zu beiden Seiten bis weit hinten sehr schönen Felsen- arvenwald besitzt und die bekannte Depression der Gehülzgrenzen nicht zeigt. Ob dem Gletscherende ziehen sich die Arvenkolonnen bis 2360 m, dann senken sie sich bis 2260 m, um wieder mit 2390 m fast die ver- fallene Hütte der Alp Morteratsch zu erreichen. Dort hórt zusammen- hängender Wald auf, einzelne Posten ziehen weiter und finden ihren letzten »Hochstamm«, 3 m hoch, ob dem Chamin bei 2500 m. Die Zwergarven, im äußeren Teil des Tales 2300 — 2460 m meiden die steinige Alp Mor- Pflanzengeographische Monographie des Berninagehietes. 979 teratsch, hausen aber darüber in den Felsen von 2500—2580 m: bei 2580 m steht eine schöne 1!/, m hohe Arve außer der aus dem Wallis bei 2585 m zitierten die höchste bekannte der Schweiz. Die hinterste Zwergarve des Tales steht nahe der Bovalhütte bei 2460 m. Die Lärchen spielen an diesem Hang gar keine Rolle und gehen auch am Talausgang nur bis 2290 m. Der WNW-Hang des Munt Pers hat eine bedeutend tiefere Baum- grenze, sie liegt von vorn bis hinten bei 2260 m, die Bäume hören auch schon viel weiter vorn auf, wie die Karte zeigt. Die Zwergarven gedeihen hingegen vorn auf dem Grat bis 2490 m, sind ob der großen Runse in den Felsen noch bei 2480 m und in den hinteren Felsen (s. Karte) nur noch bei 2260 m. Wir sehen im Morteratschtal also die Baumgrenze auf der linken Talseite von 2260—2500 m, Mittel 2320 m, die Krüppelgrenze 2400—2580 m, Mittel 2480 m; auf der rechten Talseite Baumgrenze 2260 m, Krüppelgrenze 2250—2490 m, Mittel 2360 m. Beim einschwenken ins Haupttal sinkt die Baumgrenze von 2260 m auf 2240 m und behält diese Höhe am NE-Hang bei bis der Wald bei den Berninahäusern plötzlich aufhört, weil die Bondasker Weide beginnt. Hier ist alles Lärchwald (Grenze 2200 m, dann allmähliche Auflösung bis 2240 m). Kleine Lärchen finden sich bis 2265 m, Zwergarven in den Felsen bis 2415 m. Am Bach fängt die Weide an, darin einige Zwergarven und einige große Lärchen bis 2275 m. Im weiteren Verlauf des Hanges fehlen Bäume, erst beim Val Arlas steht noch ein Lärchenwäldchen von 24 großen Lärchen von 2240—2280 m. Drei einzelne große Lärchen am rechten Arlasbachufer, abgehauene Stümpfe ob dem Lej Pitschen, gleich- mäßig fortlaufende Zwergstrauchheide, eine Zwerglärche am Cambrena, Arvennüsse im Torf beim Lago Nero und darunter zahlreiche Baumstämme |) und Wurzelstócke usw. zeigen, daß in früherer Zeit der Wald weiter ging. Am Albris hört der Wald schon vor den Berninahäusern auf, eine einsame Lärche steht bei 2130 m am Eingang des Heutales. Gegenüber auf der Alp da Pontresina stehen noch einige Zwerge bis 9900 m, am Piz Alv einige schöne alte Lürchen (bis 2130 m). Am Westhang des Piz Lagalb zeigt eine Gruppe von Lärchen, 5 m hohe bis 2200 m, 3 m hohe bis 2230 m und Zwerge bis 2280 m, daß in früheren Zeiten auch diese Talseite über den Paß hinüber bewaldet war, bevor dieser zur Ausbeutung der Silbergruben im Val Minor geschlagen wurde. Noch im 46. Jahrhundert mußten die Lehensleute der Alp des Val Minor jährlich dem Bischof von Chur 2 Stär Arvenzapfen liefern. Die mittlere Waldgrenze des Gebietes liegt bei 2250 m, senkt sich gegen den Paß auf 2200 m (auBer man rechne den Horst der 21 Làr- chen des Arlas bei 2280 m zum Wald). ——————— 1) Ausgegraben beim Bau des Staudammes. Freundl. schriftl. Mitteilung des Bau- bureau der Kraftwerke Brusio. 980 E. Rübel. Die mittlere Baumgrenze liegt bei 2300 oder 2310 m, was auch mit den höchsten großen Lärchen zusammenfällt, die höchste große Arve 2500 m oder wenn man 3 m noch zu den kleinen rechnet, 2400 m. Die mittlere »Krüppelgrenze« liegt bei 2400—2420 m, die höchste Arve bei 2580 m, die höchste Lärche bei 2660 m. Als Grenzbäume kommen nur Arve und Lärche in Betracht, am häu- figsten die Arve, besonders in den Nebentälern, im Haupttal die Lärche. Aus den verschiedenen Expositionen läßt sich in diesem Gebiet nicht viel schließen, die Grenzen sind zu stark durch Orographie und Bewirtschaftung beeinflußt. Der obere Teil des Paßgebietes hat durch den Bergbau viel Bäume eingebüßt. Die vier rechtsseitigen Nebentäler sind beweidet, baumlos, und im Heutal verbieten auf der einen Seite die schönen Mähwiesen den Wald. Auch der Diavolezzahang ist durch Weide gestört. Sonst hindern nur noch die kleinen Weiden im Rosegtal Alp Sass nair, Alp Sur-ovel und Alp Ota den Baumwuchs ein wenig. Aber hoch hinauf steigt der Wald, wo zerklüftete Felsen Steilhänge und Gräte bilden, diese unge- störten Standorte sind für die Arven sehr günstig, dort bilden sich die schönen Felsenarvenwälder, meist so hoch steigend wie der Steilhang geht, wo flachere Partien folgen, verlieren sie sich. Prachtvoll zeigt sich dies am Bovalhang, wo der Wald sich bis 2390 m hinaufzieht und die kleinen Arven den flacheren Teil überspringen, um die höheren Felsen wieder zu bevölkern von 2500—2580 m. Diese rückliegende Partie ist auch nicht mehr unter der direkten Einwirkung des Gletschers. Die kahlen Felsen des Albris, gegen SSW gerichtet, bieten jedoch keine feuchten Felsspalten und keine obere flachere Partie, die den Steinschlag aufhält, uud besitzt daher auch nicht den Felsenarvenwald der linken Seite. Es ist zu betonen, daß sich abgestorbene Strünke u. dgl. von großen Bäumen nur innerhalb der Höhengrenze der jetzigen Bewaldung vorfinden in den im vorhergehenden als abgeholzt bezeich- neten Gebietsteilen. Wo die Weide und der Bergbau nicht direkt einge- griffen haben, läßt nichts auf eine höhere ehemalige Wald- und Baumgrenze schließen. Es ist also nur wirtschaftliche aber keine klimatische Grenz- erniedrigung vorhanden. Den unteren Teil der eualpinen Stufe nennt Schröter den Strauch- sürtel, den oberen den Wiesengürtel. Der Strauchgürtel, der von der Baumgrenze bis zur oberen Grenze von Pinus montana und Alnus viridis geht, ist in unserem Gebiet nicht ausgebildet. Unterengadiner Seitentäler Scarl, Cluoza usw.) zeigen diesen Krummholzgürtel und in hervorragendem Maß ist er in den Ostalpen entwickelt, so daß Bxck!) zwischen Voralpen- stufe (= subalpine) und Alpenstufe eine eigene Stufe des Krummholzes 1) BECK 1884. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 981 einfügt, die in einen unteren Teil unterhalb der Baumgrenze, und einen oberen Teil oberhalb der Baumgrenze zerfällt. Dieser obere Teil, dem Strauchgürtel Scarörters entsprechend, ist in unserem Gebiet in anderer Weise doch wieder zu finden. Wohl fehlt das Krummholz, dafür haben wir aber einen sehr deutlich ausgesprochenen Gürtel der Kleinstrauch- formationen, reichend bis zur Krüppelgrenze. Es sind in erster Linie die Typen: Azaletum und Vaccinietum uliginosi, ferner Juniperetum, Rhodoretum und Arctostaphyletum. Und zwar geht das Vorkommen mit der Krüppel- grenze sehr gut einig: am Muottas Muragl-Schafberg bis ca. 2350 m, bei den hohen Krüppeln am Bovalhang und Munt Pers gehen auch diese Typen mit hinauf zu 2500 m, selbst zu 2550—2580 m1). In diesem Gürtel sind an einzelnen Orten, besonders im Heutal, die ebenen Partien und Südhänge jedoch schon von Grasmatte eingenommen, besonders da diese Sträucher das Mähen nicht gut vertragen. Wie bei den Rhodoreten ausgeführt, treffen wir an den Terrainwellen im Heutal den ausgesprochenen Wechsel von Wiese an der Südwestseite und Rhodoretum an der Nordostseite jeder Welle. Der Wiesengürtel reicht im Gebiet von 2400 m von der mittleren Krüppelgrenze und zum Teil schon tiefer, besonders in Süd- und Westlagen bis zur Grenze des zusammenhüngenden Rasens im Mittel bei 2700 m. Die Wiesentypen kommen hier zu schöner Ausbildung. Der größte Teil besteht aus Weiden, das rechtsseitige Heutal jedoch wird gemäht und liefert äußerst kräftiges Heu. Die Matten sind teils einschürig, teils halbschürig, d.h. sie werden einmal im Jahr gemäht, teils nur einmal alle 2 Jahre; je nachdem der Besitzer darauf hält, jedes Jahr etwas, wenn auch wenig, Heu zu erhalten, oder ob er genug Matten besitzt, daß er zur Verbesserung des Ertrages abwechselnd die Hälfte je 1 Jahr ungemäht lassen kann. Die Halden sind meist mäßig geneigt, 5—30°, und alle gegen Süden gekehrt. So weit Urgestein reicht, herrscht Trifolietum alpini und Nardetum vor mit starker Beimischung von Agrostis alpina. Auf Kalk treten Anthyllis Vulneraria und andere Leguminosen stark hervor. Die Steilhänge, Wildheuplanken, sind an den Süd- und verwandten Hängen mit Beständen von Carex sempervirens bewachsen auf Urgestein und Kalk, auf letzterem des weiteren mit Seslerietum coeruleae. Ist der Boden etwas feuchter, was im Gebiet nur auf Urgestein der Fall ist, so herrscht Festuca violacea auf diesen Südlagen vor. Bei mehr felsiger Unterlage wird Festuca varia tonangebend, doch ist dieser Bestand im Gebiet selten, während er im Puschlav sehr häufig ist. . Gehen wir über zu den Weiden. Im unteren Teil herrschen die schon m der subalpinen Stufe erwähnten Typen Trifolietum alpini und Nar- letum auf ebenem und geneigtem Boden; steigen wir höher, so nimmt 4) Kleinstrauchformationen auf der Karte Rot. 282 E. Rübel. (ca. 2400—2700 m) Trifolietum alpini auch Steilhalden (30— 40°) ein. Die ebenen und geneigten Flächen sind nun von Curvuletum bewachsen. Auf Kalk ist an diesen Stellen meist Fels und Geröll, nur kleine Flecken von Carex firma erinnern an diesen in den Kalkalpen verbreiteten Typus. Auf sedimentären Gneisen bringt es auch Zlyna zu kleinen Beständen. Feuch- tere Partien kommen in kleinen Mulden vor, dort herrscht die charak- teristische Schneetälchengesellschaft, besonders auf Urgestein sehr ausgeprägt. Auf sanft welligem Boden schimmern alle Wölbungen braungelb von Carex curvula, die Vertiefungen frisch grün von Schneetälchenpflanzen, wo scheinbar zufällig die eine oder andere Pflanze zum absoluten Herrschen kommt, von 2300—2700 m am häufigsten Salix herbacea, weniger häufig Alchemilla pentaphyliea. Von 2500 m an tritt daneben häufiger Poly- trichum auf, um höher oben diese Standorte fast allein zu beanspruchen. Subnivale Stufe. Zwischen 2600 und 2750 m hören die sanften gerundeten Formen der Berge auf, es hören die runden geschliffenen Felsen auf und es erheben sich von da an in schroffer Wildheit die scharf geformten Felsen der hohen Berge. Es läßt sich diese Grenze von scharfen und milden Formen durch das ganze Gebiet verfolgen hinunter ins Engadin und weiter an den Hängen der Engadinerberge. Es ist dies die Grenze der eiszeitlichen Gletscherbedeckung. Auf den vom Gletscher glattgehobelten Teilen dehnt sich die Wiesenflora aus, darüber hauptsächlich Fels und Schuttflora. Die Wiesenpflanzen hören größtenteils auf. Es liegt ein sehr starkes Maximum von Artengrenzen dort, indem von 2600—2750 m 144 Arten ihre oberste Grenze finden, in den nächsten 150 m von 2754--2899 m nur 31 Arten. Die subnivale Stufe reicht von der Schliffgrenze bis zur klimatischen Schneegrenze bei 2960 m, sie umfaßt im Gebiet 46 km?. Die Fels- und Schuttflora dieser Stufe ist vollständig dieselbe wie die der eigentlichen Nivalstufe, nur in reicherer Ausbildung. Wo sich Erde findet, haben wir noch Wiesentypen: in Mulden Polytrichum-S chnee- tälchen, auf geneigtem Boden Curvuletum, auf steilen Südhalden eben- falls Curvuletum, auf steilen Nordhalden Luzuletum spadiceae. Die- selbe Erscheinung wie bei dem Trifolietum alpini weiter unten treffen wir beim Curvuletum wieder an: mit zunehmender Höhe vermögen diese Typen steilere Standorte zu besiedeln. Die Nivalstufe. Von besonderem Interesse ist das Studium der Flora der Nivalstufe in bezug auf die Geschichte der Alpenflora, da diese Stufe ühnliche Be- dingungen aufweist wie bedeutende Gebiete Diese Stufe, die sich von der klimatiscl erstreckt, in unserem Gebiet 42 km? der Schweiz zur Eiszeit. ien Schneegrenze an aufwärts einnehmend, enthält immer noch eine Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 983 groBe Anzahl Blütenpflanzen; jedoch keine neue Pflanzengesellschaft. Ee ist derselbe Typus von Schuttflur und Felsflur wie in der subnivalen Stufe; auch Curvuletum tritt noch auf bis 3120 m, jedoch durchsetzt von Schuttpflanzen. Um die » Nivalflora« kennen zu lernen, d.h. die Arten, die noch über der klimatischen Schneegrenze vorkommen, muf für das ein- zelne Gebiet zuerst diese bestimmt werden, d. h. diejenige Höhenlinie, »welche die untere Grenze der dauernden Schneebedeckung unabhängig von der orographischen Begünstigung oder Benachteiligung gibt; oder mit anderen Worten die Höhe, in welcher der im Laufe eines Jahres auf horizontalen Flächen gefallene Schnee gerade noch oder gerade nicht mehr geschmolzen wird« 1). Wir müssen unterscheiden zwischen der lokalen und der klimatischen Schneegrenze. Die lokale Schneegrenze variiert von Gletscher zu Gletscher infolge von Bodengestaltung und Exposition. Die Kargletscher in schattigen Mulden zeigen eine sehr tiefe Schneegrenze, während Gehángegletscher eine sehr hohe zeigen, da sie oft durch Lawinenabbruch geschwächt werden. Die großen Talgletscher hingegen zeigen meist eine vom Gruppenmittel nicht stark abweichende Schneegrenze. Kurowskı und JEGERLEHNER haben durch ausgedehnte Studien erwiesen, daß die beste Methode zur Bestim- mung der Schneegrenze die orometrische ist, indem die planimetrisch ermittelte mittlere Gletscherhöhe die Schneegrenze abgibt. Zur Kontrolle wenden sie dann die Gipfelmethode an: — Gipfel mit Vereisung liegen über der Schneegrenze, Gipfel ohne Vereisung dagegen nicht. JEGERLEHNER berechnet als klimatische Schneegrenze der Berninagruppe 2960 m. Die Gruppe begrenzt er durch Engadin, Berninabach, Poschiavino, Veltlin und Murettopaß, es gehört dazu also das linksseitige Berninabachtal und das rechtsseitige Puschlav. Ich habe auf der folgenden Tabelle noch die Gletscher der anderen Talseite dazu genommen (Muragl-Languard-Minor und Corno di Campo-Saoseo), mit deren Einbezug das Mittel immer noch auf 2960 m bleibt. Die Mittel der kleineren Gletscher bleiben für Nord (2860 m) 100 m unter dem Mittel, für Süd 100 m über dem Mittel; die ganz großen Talgletscher hingegen haben auch nach Norden keine so tiefe lokale Schneegrenze, da sie in ihrem Firnzirkus auch Ost- und Westlagen besitzen, die den Stand beeinflussen. Im Languardgebiet scheint die Schneegrenze etwas tiefer zu liegen als im eigentlichen Berninastock, in den gesamten Spöllalpen (Languard - Ofen) nach JrgenLEHNER eher etwas höher, so daß man für das Mittel wieder zur selben Zahl gelangt. Für das Puschlav würde der ausnahmsweise hochgelegene Palügletscher eine sehr hohe Schneegrenze schaffen, wenn Nicht der ganze Berninastock mit in Rechnung käme; der noch in Betracht A) JEGERLEHNER l. e. S. 488. 284 E. Rübe l. kommende Scalinogletscher mit 304 ha und 2900 m mittlerer Höhe in Nordlage paßt sich sehr gut dem Mittel von 2960 m an. Die Gletscher des Ostens Corno di Campo und Saoseo liegen etwas tiefer als das Mittel ihrer Exposition, so daß es gerechtfertigt erscheint, für jene Gegenden die Schneegrenze auf 2900 m herabzusetzen, wie es JEGERLERNER auf der Karte (nicht im Text) angibt. Daß aber Brockmann für das ganze Puschlav die Schneegrenze auf 2800 m erniedrigt, scheint mir nicht gerechtfertigt. Besonders auffallend kommt diese Schätzung zur Geltung bei der Anwen- Gletscher und ihre Schneegrenze (nach JEGERLEHNER). Areal oberes | unteres | mittlere Exposition Ende | Ende Hóhe | ha m m m Vadret da Tschierva . . |.. NNW | 9285 | Loss} | gozo | 2950 > Roseg. E N 1280,9 3942] 2920 > Morteratsch . . . N 2134,8 4055 1923 2940 Diavolezzagletscher . . . N 94,4 3200 2820 39101) Arlasgletscher . N 75,9 | 3030 9460 98201) Vadret da Muragl . LO N 72 3159 2760 29101) » Minor. N 4112 3052 2610 98801) * » Cambrena . . NNE 280,8 3429 2340 2800 > Languard . . . . . NE?) 192 3470 2780 28801) ro. nördl. P. Mortèl 3167 NE 93,6 3167 2580 29201) > Alp Ota... . . . | ENE 290,9 3456 2880 3090 P. Misaungletscher . . | OE 139,4 3251 2670 29301) Vadret da Boval. | E 124,4 3754 2640 30001) *Vedretta di Palü. ... |) E 4419,4 4002 1950 3120 * > Scerscen inf. . . d E 958,9 3600 2340 2850 to? > — Sup. | S 734,2 3967 2290 3050 uU Fellaria- Verona . . | S 1249,8 4002 9980 3050 Vadretin da Tschierva . | Sw 118,9 3402 2790 31001) Vadret da Misaun . . . |^ SW 93,6 3402 2480 3020 1) (*Corno di Campo‘). . lo w 165 3305 28920 30301) *Chapütschingletscher . 2.0 WNW 78,4 3393 2190 31501) (*Vedr. di Dugorale Saoseo !). . NW ag 3270 9490 27901) Vadret da Languard . NW2) 192 3170 2780 28801) Vadretin (am Misaun). . NW 416,4 | 3254 2640 30001) l EE | vun, " | Mittlere Höhe u ' ha | m Nord’). , 4370 | 2925 (2860) Nordost’). 570 | 2925 Ost... , 3480 | 2990 Süd . | 4980 | 3050 Südwest . | 910 | 3065 West | 200 3055 Nordwest 900 2935 * Gletscher, die nicht in mein Gebiet fallen. 4) Von mir bestimmt, von JEGERLEHNER nicht ausgesetzt. 2) Languard zur Hälfte NE, zur Hälfte NW. 3) Cambrena zur Hälfte bei N, zur Hälfte bei NE. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 285 dung auf den Piz Lagalb, der sowohl zum Puschlav als zum Bernina- bachtal gehört. Er trägt keinen Gipfelgletscher, ragt also mit seinen 2962 m nicht oder nur unbedeutend über die klimatische Schneegrenze empor, auf jeden Fall nicht um 162 m. Seit der Erstellung der Siegfriedkarten sind die Gletscher des Gebietes zurückgegangen, besonders einzelne der kleineren wie der Muraglgletscher. Ich bleibe aber doch bei der Schneegrenze von 2960 m, da u. a. auf dem Piz Alv all die beobachteten Jahre hindurch auf dem ganz schwach ge- neigten flachen Rücken vereister Firn lag und liegt, wodurch nach der Gipfelmethode dieser Berg mit 2976 m über die Schneegrenze hinaufragt. (In den Jahren 1909 und 1910 war die temporáre Schneegrenze bedeutend tiefer als in den vorhergehenden Jahren.) Von den in Brockmanns Liste angeführten 63 Nivalpflanzen des Puschlav finden 31 am Lagalb ihre obere Grenze, von denen ich nur 9 der Gipfel- flora zugehórige als echte Nivalpflanzen anerkennen kann. Einige Puschlaver- pflanzen fallen weg, da sie auf unrichtigen Umrechnungen (Pariserfuß in Meter) von Herrs Zahlen beruhen. Über 2900 m besitzt das Puschlav noch 35 Arten; über der Schneegrenze, diese am Lagalb zu 2960 m an- genommen, im übrigen oberen Puschlav zu 2900 m und im unteren zu 2800 m, 41 Arten. Es können diese 41 Arten jedoch wieder nicht direkt verglichen werden mit den 100 Arten des Berninabachgebietes, da nur wenige Exkursionen Brockmann, wie er selbst sagt!) in jene Höhen führten. Die Zahl 41 konnte wohl bedeutend erhóht werden durch Besteigungen des Corno di Campo, Monte Valnera, der Gräte Dosdé-Saoseo-Teo u. a. Liste der 100 Arten von Gefäßpflanzen, die sich im Berninagebiet noch über der klimatischen Schneegrenze von 2960 m finden. Lycopodium Selago 3000m C. curvula 3260 m Juniperus com. montana 3400» — C.atr. nigra 3030 » Agrostis alpina 3040» C. sempervirens 2970 > 4. rupestris 3400» Juncus Jacquini 3040 > Trisetum spicatum 3080» J. trifidus 3480 > Arena versicolor 3260 » Luxula lutea 3260 » Sesleria disticha 3260 > L. spadicea 3260 > Poa alpina 3260 > L. spicata 3260 > P. laxa 3260 > Lloydia serotina 2980 > P. minor 2970 » Salix herbacea 3010 > Festuca intercedens 3400» — S. ret. serpyllifolia 2990 > P. Halleri 3400» — Oxyria digyna 2965 > P. violacea 3000» Polygonum viviparum 3060 > P. varia 3000 » Silene exscapa 3500 > F. pumila 3040> Cerastium uniflorum 3400 Elyna myosuroides 3040 > C. pedunculatum 2977 > Carex rupestris 3040» Minuartia rupestris 3100 » 11.6. 8.377. 286 E. Rübel. Minuartia sedoides 3260m Primula viscosa 3040 m M. verna 3090» P. hirsuta 3440 > Arenaria biflora 2970» P. integrifolia 3010 > A. Marschlinsii 3000» Androsace alpina 3260 » Ranunculus glacialis 3500» Gentiana bav. imbricata 3400 > Cardamine alpina 2987 > G. brachyphylla 3260 » C. resedifolia 3260 > G. Kochiana 3000 » Hutchinsia alp. brevicaulis 3020» Eritrichium nanum 3260 > Draba Hoppeana 2976» Linaria alpina 3400 > D. aixoides 2980 » Veronica bellidiosdes 3260 > D. fladnixensis 3080 > V. alpina 3260 > D. dubia 3180» Euphrasia minima 3260 » Arabis alpina 2976» Pedicularis Kerneri 3260 » Sedum atratum 2976» Phyteuma pedemontanum 3260 » S. alpestre 3260» Ph. Carestiae 3100 » Sempervivum montanum 3260» Ph. hemisphaericum 2977 > Saxifraga oppositifolia 3465» Aster alpinus 2980 > S. Aixoon 3400» Erigeron uniflorus 3260 » S. asp. bryoides 3260» Antennaria carpathica 2990 » S. muscoides 3000» A. dioeca 3010 > androsacea 3020» Gnaphalium supinum 3260 > S. Seguieri 3260 > Achillea nana 3100 > S. aphylla 2976 > A. moschata 3260 > 5. exarata, u 3260» Chrysanthemum alpinum 3400 > Potentilla frigida 3070» Artemisia Genipi 3400 > P. Crantxii 3400» A. laxa 3020 > P ` aurea 3260» . Homogyne alpina 3260 » Sibbaldia procumbens 3260> Doronicum Clusii 3260 > Sieversia reptans 3260» Senecio carniolicus 3260 » 5. montana 3080» Saussurea alpina 3010 » Oxytropis campestris 2970 » Leontodon pyrenaicus 3260 » Ligusticum Mutellina 2970 » Taraxacum off. alpinum 3090 » Vaecinium uliginosum 3400» Hieracium alpinum 3260 > Uber der klimatischen Schneegrenze von 2960 m fand ich also noch 100 Arten Gefäßpflanzen, 99 Blütenpflanzen und 1 Gefäß- kryptogame Lycopodium Selago. Uber 3000 m sind es noch 82 Arten > 9100» > > > 55 » » 3300» > > > A44 , » 3400 » » » » 7 » bei 3500 > noch Ranunculus glacialis und Silene exscapa. Richtiger wäre es zu sagen: 100 Arten wachsen noch über der Schneegrenze 62» » > 100 m über der Schneegrenze 43 ? 3 > 200 » » » » 41 > » » 300 » » » » 7 > > » 400 » » » » 3 > ^» 500» > , > Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 287 Erst wenn man in allen Gebirgsgruppen die Höhen so verteilt, erhält man wirklich vergleichbare Zahlen. Diese kann man nur herausrechnen, wenn für jede Art eine Maximalhöhe angegeben ist. Leider ist aber meistens nur das Aufhören in einem gewissen Stockwerk angegeben, von 500 zu 500 Fuß oder von 100:400 oft nur 200 :200 m. Da diese Stockwerkseinteilungen sich nicht decken und besonders ohne Rücksicht auf die Schneegrenze aufgestellt sind, bieten Vergleiche nicht so viel wie sie sonst bieten könnten. Wie zu erwarten, sind diese Nivalpflanzen hauptsächlich perennierende Pflanzen. Von einjährigen Kräutern sind es nur noch dreit): Euphrasia minima 3260 m Sedum atratum 2976 m Arenaria Marschlinsit 3000 m. Die nächsten einjährigen Arten finden wir erst an der Grenze der subnivalen und der eigentlichen alpinen Stufe bei 2700 m: Saxifraga adscendens 2700 m Gentiana campestris 2700 m » ramosa 2700 m und darunter: Draba Thomasii 2600 m Euphrasia Rostkoviana 2600 m Gentiana nivalis 2650 > E. salisburgensis 2600 » G. tenella 2600 » Immerhin sind es über 2600 m 41 Arten gegenüber 7 im Aostatal nach Vaccani?). . Sehr zurücktretend ist auch die Zahl der Holzpflanzen. Über der Schneegrenze sind es nur noch vier. Juniperus com. montana 2100 m Salix ret. serpyllifolia 2990 m Salix herbacea 3010 » Vaccinium uliginosum 3400 » Subnival kommen dazu: Salix retusa 2900 m Daphne striata 2750 m Loiseleuria procumbens 2880 > Vaccinium Myrtillus 2750 > Helianthemum alpestre 2850 > Empetrum nigrum 2720 > Dryas octopetala 2800 > und in der obersten eualpinen Stufe: Thymus Serpyllum 2700 m Rhamnus pumila 2620 m Vaccinium Vitis idaca 2700 > Cotoneaster integerrima 2600 > Globularia cordifolia 2600 » Salix myrsinites 2650 > Rhododendron ferrugineum 2630 > (Larix deeidua-Zwerge 2660 >) Unter der Schneegrenze nehmen die Holzpflanzen rasch zu; es sind über 2600 m gegenüber 7 im Aostatal nach Vaccarı und 47 im Davoser- Sebiet nach Scuisuer hier, schon 19. n 1) In Genie u. KELLER ist auch Linaria alpina als einjährig angegeben; nach Meinen Beobachtungen ist sie mehrjährig. 2) VACCARI 4900. 288 E. Rübel. 6. Kapitel: Die geographischen Elemente der Alpenflora. Florengeschichtliche Statistik. Die interessanten Fragen der Florengeschichte, der epiontologischen Pflanzengeographie gruppieren sich nach Jerosen t) in drei Richtungen: nach historischen, genetischen und geographischen Elementen. Die Alpen- flora in genetische Elemente nach ihren Schöpfungsherden, in historische nach ihren Einwanderungszeiten und Einwanderungswegen restlos einzuteilen, ist heute noch nicht möglich. Über diese Fragen sind wir noch nicht ge- nügend orientiert, nur von einer kleinen Anzahl Gattungen oder Arten "liegen in dieser Beziehung ausführliche Arbeiten vor?) Wohl kennen wir einige »Artgenossenschaften« (Dmupr) oder mehr noch einzelne mediterrane, pontische, arktische Florenelemente einerseits und andererseits einzelne systematisch und pflanzengeographisch durch- gearbeitete Gattungen, für welche diese Fragen zu beantworten sind, aber im ganzen kónnen wir die Alpenflora erst geographisch einteilen nach der gegenwärtigen Verbreitung. Eine solche Einteilung der schweizerischen Alpenflora in geographische Elemente besitzen wir von MARIE BROCKMANN- JEROSCH 3). Es ist nun von Interesse, zu sehen, wie sich unser Berninagebiet ein- ordnet, welchen Anteil es gegenüber den ganzen schweizerischen Alpen an den einzelnen Elementen hat, wie der Anteil mit zunehmender Höhe wechselt usw. M. Brockmann-Jerosch legt die Tabulae distributionem florae alpinae sistentes von Conner zu Grunde und erhält durch Ergänzung nach neueren Quellen*) eine Liste von 420 Arten und 4 Varietäten von Alpenpflanzen, die sie folgendermaßen einteilt: 4) 4903, S. 74, 2) Anm. während des Druckes: Vgl. die schöne neue Arbeit von Dırıs 1910. 3) JEnoscu 4903. 4) M. JEnoscu betont, daß die Stellung mancher Art infolge der ungenügenden oder unsicheren Verbreitungsangaben in der Literatur eine unsichere und provisorische ist und die Zahl sich auch ändert, wenn durch systematische Monographien die Art- abgrenzung sich verändert. Infolgedessen wäre u. a. nach der Flora von Scumz u. KELLER Jetzt der Liste in unserm Gebiet beizufügen: Ph ; . ıyteuma Carestiae Taraxacum off. ssp. alpınum Si e Gë "2" T. off. ssp. Pacheri “riger ” geron neglectus T. off. ssp. ceratophorum. Jagegen wäre zu streichen Cerastium arvense »genwinume, das ich nie als ; i iti j | | í : nie als Alpenflanze zitiert gefunden habe, wo nicht strictum mitgemeint wär bestätigt von A. KELLER-Bern) Das himalayische Element ließ Verfasserin später (4904 in SCHRÖTER 1904/08) fallen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 289 I. Hauptgruppe: Arten der Ebene, die aber in die alpine Stufe aufsteigen und dort vielfach eigene Varietäten ausbilden. Erstes oder Ubiquisten-Element. II. Hauptgruppe: Arten, die der Arktis und den asiatischen Hoch- gebirgen fehlen. A) Arten, die in den europäischen Hochgebirgen und Nordeuropa vorkommen: Zweites oder nordalpin-europäisches Element. B) Arten, die nur in den mitteleuropäischen Hochgebirgen (Pyrenäen — Kaukasus incl.) und den benachbarten Mittelgebirgen vor- kommen: Drittes oder mitteleuropäisch-alpines Element. C) Arten, die der Alpenkette (und benachbarten Mittelgebirgen) eigen sind: Viertes oder Alpenelement. III. Hauptgruppe: Arten, die in der Arktis vorkommen. A) Arten, die in der Arktis und im Altai vorkommen: Fünftes oder arktisch-altaisches Element. B) Arten, die in der Arktis, aber nicht im Altai vorkommen. Sechstes oder arktisches Element. IV. Hauptgruppe: Arten, die im Altai, aber nicht in der Arktis vor- kommen: Siebentes oder altaisches Element. V. Hauptgruppe: Arten, die weder in der Arktis noch im Altai, wohl aber im Himalaya vorkommen: Achtes oder himalayisches Element. Von diesen 424 schweizerischen Alpenpflanzen besitzen die Zentral- alpen, zu denen unser Gebiet gehört!), 360 Arten; unser kleines Gebiet 314, also nur 46 weniger als das der ganzen Zentralalpen. Diese 314 Arten verteilen sich folgendermaßen auf die geographischen Elemente (vgl. um- stehende Tabelle). Aus der Tabelle sehen wir, daß unser Gebiet den nordischen Pflanzen besonders gut zusagt, indem von den 128 in der Schweiz vorkommenden 107 oder 84 0/, vorhanden sind, während von der alpinen, nichtnordischen Hauptgruppe von 244 164 oder 66%). Wie verhalten sich nun diese Verhältnisse mit zunehmender Höhe. Cast?) gibt an, daß der Anteil der nordischen Arten mit der Höhe ‚und mit zunehmender sumpfiger Beschaffenheit des Standortes) in den Schweizer- alpen als Gesamtheit zunehme. Vaccarı?) dagegen zeigt in seiner Studie — 1) Cunisr. 4879, 2) 1879, S. 293, 3) VACCARI 4900. l C Botanische Jahrbücher. XLVII Bd. 19 290 E. Rübel. | lag $55 E" Ag, 3533 g |Berninabach-| puschlav 252l 383 = tal =733|5,3 e SW | 8E mi ek I. Hauptgruppe | 4. Übiquisten-Element. . | 34 30 = 97 Din" 3 — 4 II. Hauptgruppe. Nicht-nor- || disch . 2 . .. .... || 244 |1464 — 66 » | 449 — 61 Din 30 | o 2. Alpin-nordeuropáisches | Element. . . . . .. 18 16 — 88 » 47 — | 1 3. Mitteleuropäisch-alpines Element. . . . . .. 160 | 416— 72 » | 408 13 5 4. Alpenelement .... 66 29 = 44 » | 24 7 2 III. Hauptgruppe. Nordisch . 198 | 407 — 84 > 97 = 76 > 10 — 5. Arktisch-altaisches Ele- | ment... ..... DÄ 76—81»]| 69 7 — 6. Arktisches Element. . 34 31 = 94 > 28 3 — IV. Hauptgruppe. Alpen und Altai ......... 20 — — — |j > 7. Altaisches Element. . ! 90 | 45—75» | 13 2 | — V. Himalayisches Element . | 4A 42400» — | — Total . | 494 | 344 — 75 » | 294 = 69 > 32 | 9 über die Gipfelfloren im Aostatal, daB dort im Gegenteil die nordischen mit der Hóhe abnehmen. Wie es in unserem Gebiet!) steht, zeigt die fol- gende Liste. In der ersten Kolonne steht, wie viele Arten unseres Gebietes der Hauptpruppe III (arktisch-alpin) angehören, in der zweiten Kolonne wie viele der Hauptgruppe II (alpin) in der dritten deren Verhältnis verglichen mit dem im Aostatal (in der vierten) nach Vaccanr. H t4 H Anzahl der | Verhältnis der \passelbe Verhält- i| arktisch-alpinen | Anzahl der nordischen zuden ji. im Aostatal | Arten | alpinen Arten alpinen nach VACCARI - d | letztere = 100 gesetzt Oberhalb 2600 m | 84 | 128 66 > 2700 | 66 | 96 69 — > 2800 f 58 | 76 16 58 > 3000 | 35 A 85 — > 3400 | 23 30 71 — > azn | 48 54 > 3300 | — | 22 82 — > 3400 — 3 | 38 > 3500 | 2 bk W 33 Bei uns nehmen die alpinen Arten nach oben viel rascher ab als die nordischen, während Vaccamr für das Aostatal zum gegenteiligen Resultat kommt. Oberhalb 2600 m sind die Verhültniszahlen ähnlich für Bernina 1) Es sind. alle pflanzentragenden Höhen des Gebietes berücksichtigt, da alle be- sucht wurden. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 291 und Aostatal 66 : 61; schon oberhalb 2800 m divergieren sie beträchtlich 16:58 und oberhalb 3200 m noch bedeutender 82:54. Das Verhalten ist also in verschiedenen Gegenden verschieden. ScuiBLEn !) fand für die Gegend von Davos (Kesch-Vadred-Gruppe) ein Zunehmen der nordischen Arten mit der Höhe wie ich. Ob das eine Verhalten nun typisch ist für die Süd- alpen, das andere für die Nord- und Zentralalpen oder ob andere und was für Ursachen in Betracht kommen, làDt sich leider jetzt noch nicht ent- scheiden. Klarer wird der Fall liegen, wenn von einer Reihe verschiedener Gebiete dieser Gegenden in diesen botanisch wenig begangenen Hóhen genaue Aufnahmen bekannt sein werden. 7. Kapitel: Vergleiche der Flora von Nord- und Südseite, Berninabachtal mit Puschlav. Der Artenreichtum der Nordseite. Bekanntlich gehört das Engadin zu den Gebieten der reichsten Alpenflora, . das Puschlav schon nicht mehr, Carıst?) bezeichnet es von mittlerem Reichtum. Einen schlagenden Beweis haben wir in der folgenden Zusammen- stellung. Um den Vergleich von Nord- und Südseite der Bernina zu er- halten, habe ich die Zahlen für das Puschlav aus BnockMANNS Standorts- katalog herausgerechnet. Von den 424 Alpenpflanzen 3) der Schweiz kommen vor: in den Westalpen 388 in den Zentralalpen 360 in den Östalpen 399 im Berninabachgebiet 314 im Puschlav 291. Unser Gebiet gehört noch zu den Zentralalpen 4) und enthält mit seinem kleinen Areal von 200 km? nur 46 Arten weniger als die gesamten Zentral- alpen. Das Puschlav hingegen hat 69 Arten weniger und berücksichtigen wir noch, daß 20 weitere »alpine« Arten das Puschlav nur im Norden berühren und ihm nicht eigentlich angehüren, so sind es 89 Arten; die es weniger zählt. Die Differenz von 314 : 294 setzt sich zusammen aus 3? Arten des Berninabachtales, die dem Puschlav fehlen und 9 Arten mit umgekehrter Verbreitung, auf die später noch zurückzukommen ist. Diese 32 Arten sind die folgenden: O 1) SCHIBLER 4898, S. 274. 2) Cumsr 4879, Karte bei S. 416. 3) Nach der Liste von JEnoscu, 4903. | 4) Nach Cmusr gehört zu den Ostalpen von der 8 excl, Spölltal} und das Münstertal. chweiz nur das Unterengadin 19* 292 E. Rübel. Alpine Pflanzen des Berninabachgebietes, die dem Puschlav fehlen. Potamogeton filiformis Festuca rupicaprina F. alpina intercedens Trichophorum alpinum T. atrichum Carex mieroglochin C. foetida C. vaginata Tofieldia palustris Silene vulg. alpina Dianthus glacialis Moehringia ciliata Cerastium alpinum Draba Hoppeana Saxifraga muscoides Phaca frigida Oxytropis Halleri Hedysarum obscurum Viola pinnata Ligusticum simplex Gentiana alpina (zweifelhaft) Dracocephalum Ruyschiana Horminum pyrenaicum Pedicularis foliosa Campanula thyrsoidea C. cenisia Adenostyles alpina (zweifelhaft) Chrysanthemum atratum Willemetia stipitata Crepis tergloviensis (zweifelhaft) C. pontana C. conyxifolia Hieracium glaciale H. latisquamum ) H. eurylepium H. glaeiellum 1) H. hypoleucum!) H. Laggeri . H. villosiceps 1) H. dasytrichum, H. Mureti H. subspeciosum!) H. cirritum H. pseudocirritum H. humile H. Kerneri H. Braunianum Ruebelianum H. cochleariifolium. Zu dieser Liste müssen aber noch diejenigen hinzugefügt werden, die nur den obersten Teil des Puschlavs bewohnen und auf eine Einwanderung von Norden hinweisen. Poa cenisia, Cambrena. Cobresia bipartita, Lago bianco, Sassal NE. Carex incurva, la Rösa, Teggia, Cüne. C. Halleri, L. bianco. Juncus arcticus, Rösa. Allium Victorialis, Sassal SE, Prairolo, Grüm, Pisciadello, Salix caesia, Rósa, Cüne, S. glauca, Cambrena. S. arbuseula, Lagalb, Cüne, Rösa, Canciano, Arenaria Marschlinsii, Carten. Ranunculus pyrenaeus, Gessi, Rösa, Poz- zolo, Carten, Prairolo, Grüm. Potentilla dubia, Crocettahügel. Astragalus alpinus, Arlas Osthang. Oxytropis lapponica, Arlas, Gessi. l Helianthemum alpestre, Lagalb, Gessi. Viola calcarata, Baracone am Daf, Gentiana brachyphylla, Carten, Baracone, L. bianco, Grüm. Plantago montana, Rösa, Campascio. Scabiosa lucida, Teggia, Gessi, Baracone. Crepis alpestris, Teggia, Gessi. Hierher von subalpin-alpinen Pflanzen noch Rhinanthus ovifugus Centaurea Rhaponticum. Um die Liste noch zu vervollständigen, führe dich noch folgende Pflanzen an, die dem Puschlav mm —— 4) Ich führe nur solche Zwi diese aber nicht mit. . . , n fehlen, im Berninagebiet aber vorkommen, N chne schengliederarten an, die ich über 2300 m fand, rech ^w Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 293 nicht zu den eigentlichen alpinen Arten gehören, jedoch in die alpine Stufe hinaufragen: Sparganium affıne Alchemilla Longana Cerastium caespitosum ssp. fontanum Geranium rivulare Carex montana Gentiana lutea Potentilla caulescens Euphrasia hirtella Alchemilla tenuis Erigeron neglectus A. diversipes Centaurea phryg. pseudophrygia. A. versipila Brockmann’) weist schon auf diese auffällige Verbreitung hin, er zählt 30 Arten auf, die sich nun bei Durchforschung des Nordabfalles auf ca. 56 Arten (excl. 15 Hieracia) erhöhen. Gehen wir über zu den 9 Arten, die das Puschlav vor dem Bernina- bachtal voraus hat. Eine, Cerastium arvense »genuinum« scheidet über- haupt als Alpenpflanze aus; die acht anderen sind Kalkpflanzen. Unser Gebiet mit seinem sporadischen Kalkvorkommen bietet sowieso dem Vor- dringen der Kalkpflanzen große Schwierigkeiten. 4 von den 8 Arten stehen auch schon am Padella an der Nordwestgrenze unseres Gebietes, können also nicht zu den auf der Nordseite fehlenden gerechnet werden; dies sind Cerastium latifolium Erysimum helveticum Ranunculus parnassifolius Rhododendron hirsutum, der Bastard R. intermedium ist auch im Gebiet auf der Isla Persa sicher nachgewiesen. So bleiben schließlich als Puschlaver Alpenpflanzen, die dem Oberengadin fehlen nur: Carex fimbriata Statice montana (= Armeria alpina) Athamanta hirsuta , Rhinanthus ellipticus var. Kerneri. Daß das reiche Berninatal durch das viel ärmere Puschlav getrennt ist von den südlichen Gebirgen, die während der Eiszeit als »Massifs de tefuge« haben dienen können, spricht zugunsten der Bmockwawwschen Theorie des Überdauerns der Eiszeit in den Alpen. Im Kapitel über die nivale Stufe haben wir gesehen, daß sehr viele Arten über der klimatischen Schneegrenze vorkommen und zum Teil be- deutend darüber. In anderen Teilen der Alpen, die hóher sind, kommt dies noch viel ausgesprochener zum Ausdruck. Scurörer?) nennt 8 Arten, die 1000—1400 m über der Schneegrenze gedeihen, Vaccarı?) noch weitere 22, die 400—4000 m darüber gedeihen. Die Berninagruppe hat heutzutage ihren höchsten Punkt bei 4055 m, kann also in dieser Höhe und höher keine Standorte mehr bieten, sonst wären die Pflanzen wahrscheinlich auch noch höher vorhanden. War nun im Maximum der Würmeiszeit die Schneegrenze im Gebiet m A) 4907, S. 385 u. f. 2) 1904/08, S. 644. 3) 1904, S. 34. 294 E. Rübel. bei 1800 m!) und die Gletscherhóhe bei 2600 m, so konnten eine Anzahl Arten darüber noch sehr gut fortkommen, auch wenn das Niederschlags- klima dasselbe war. In feuchterem ozeanischem Klima, das nach den neusten Forschungen für damals an Wahrscheinlichkeit immer mehr ge- winnt, ist für noch viel mehr Arten Wachstumsmöglichkeit vorhanden. Die höchsten Vorkommnisse, die ich fand, waren große wohlausgebildete Pflanzenstócke, die reichlich blühten?) und allem Anschein nach sich in diesen Höhen sehr wohl befinden und nicht nur vorübergehend vorkommen. Der Standort von Ranunculus glacialis am Piz Tschierva 3500 m z. B. ist weit herum von Schneefeldern umgeben, Neubesiedlung also relativ schwer. Es dürfte wohl derselbe schon von Kniet: u. RamseRT?) gefun- dene Standort jetzt noch sein. Gehen wir nun über zu den nicht-alpinen Arten. Trotzdem die Paßhöhe bei 2930 m der subalpinen Stufe angehört und in früheren Zeiten bewaldet war, ist der Artenunterschied auf dieser Stufe ein recht großer, worüber die folgenden Listen aufklären. Pflanzen, welche in der subalpinen Stufe des Berninabach- gebietes vorkommen, aber dem Puschlav fehlen. Sparganium affine l Arabis pauciflora Potamogeton gramineus Drosera anglica Stipa pennata Sedum purpureum Agrostis canina Sorbus Chamaemespilus Bromus secalinus Potentilla caulescens Eleocharis acicularis Alchemilla tenuis Carex pulicaris A. diversipes C. polygama (= Buxbaumii) A. strigosula 4s L C. paradoxa A. versipila ( A. vulgaris "^ C. elata A. impexa sen. lat. C. montana A. inconeinna C. ericetorum typ. A. Longana C. lasiocarpa Allium strictum Salix pentandra Betula tomentosa Prunus Padus Vicia Or. tenuifolia Geranium rivulare al Hippuris vulgaris Thesium pratense . i | Chaerefolium silvestre Stellaria longifolia (= Friesiana) Laserpitium latifolium Herniaria glabra L. Siler D ` f Ranunculus auricomus Pyrola media R. aquatili. quatilis Oxycoccus quadripetalus Erucastrum Pollichii Gentiana lutea Camelina sativa G. utriculosa 1) Penck u. BRÜCKNER 1901/06 sagen: 2) Ich traf diese hóchsten V sammeln. J. BnacN sammelte vi fähigkeit prüfen; er bereitet 3 In HEER 1883, 1150 m unter der jetzigen Schneegrenze. orkommnisse in Blüte, konnte aber keine Samen ele Samen alpiner Pflanzen und ließ sie auf Keim- eine Arbeit über Samenproduktion der Alpenpflanzen "7 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. G. aspera Cerinthe glabra Limosella aquatica Veronica verna Euphrasia hirtella Galium palustre G. boreale Phyteuma scorxonerifolium P. scaposum ` Erigeron neglectus E. atticus t) E. Schleicheri?) Senecio nemorensis S. rupester Carduus Personata Centaurea pseudophrygia Hieracium hypeurium H. Sehultesii H. basifurcum H. nigricarinum H. cymosum H. fuscum H. sciadophorum H. pseudotrichodes H. scorxonerifolium H. Sehmidtii H. Ganderi H. subcanescens H. sublongifolium H. cinerascens H. atratum H. juranum. 295 Hierzu kommen noch Centaurea Rhaponticum, die nur im obersten Teil des Puschlav bei Palü und Prairolo vorkommt. Zu diesen 79 Arten, oder lassen wir die Gattung Hieracium weg mit ihren eigenartigen Verhältnissen, zu diesen 63 Arten kommen noch eine ganze Reihe hinzu, wenn man ins eigentliche Engadin kommt und z. B. nur den gegenüber liegenden Hang von Samaden-Celerina noch mit be- Tücksichtigt. Dagegen kommen eine Reihe Arten im subalpinen Puschlav vor, die der Nordseite fehlen. In erster Linie sind es montane Arten, die in die subalpine Stufe hinaufsteigen, was auf der Nordseite ausgeschlossen ist, da eine montane Stufe auf weite Entfernungen fehlt. Einige weitere Arten fehlen nur dem Berninabachtal, sind aber im Haupttal des Oberengadins vorhanden. Von den übrigen wirklich fehlenden sind es wiederum beson- ders Kalkpflanzen, denen das disjunkte Kalkareal Wanderungsschwierigkeiten bereitet. Pflanzen, die im Puschlav in die subalpine Stufe steigen, dem Berninabachtal aber fehlen (Ca — Kalkpflanze). Naher Standort der Nordseite Cystopteris montana Ca Dryopteris Robertiana Ca D. aculeata lobata Lycopodium clavatum St. Moritz L. complanatum Maloja Sieglingia decumbens Festuca vallesiaca F. heterophylla Eriophorum latifolium Carex alba Ca —— 1) Ein Standort im obersten Puschlav unter Alp Grüm. 2) Ein Standort im obersten Puschlav S-Hang im Carale. E. Rübel, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes, C. Oederi C. brachystachys C. vesicaria Juncus effusus J. articulatus Streptopus amplexifolius Orchis sambucinus Listera ovata Corallorrhixa trifida Salix incana Silene Saxifraga Dianthus Carthusianorum Saponaria ocymoides Minuartia laricifolia Scleranthus perennis Anemone Hepatica Sedum maximum S. mite Saxifraga cuneifolia S. rotundifolia Sorbus Aria Alchemilla saxatilis Ononis rotundifolia Trifolium alpestre Lathyrus montanus Ca Polygala vulgare v. pseudalpestre Hypericum montanum Viola silvestris Ajuga genevensis Stachys alpinus Scrophularia nodosa Veronica arvensis Toxxia alpina Rhinanthus ellipticus Rh. Semleri Lonicera alpigena Achillea macrophylla Cirsium erisithales Hieracium ochroleucum Ca Ca Ca Ca Ca Ca Naher Standort der Nordseite Samaden-Bevers Bevers Bevers Samaden Silvaplana Samaden Bevers Sils Maria Scanfs Bevers St. Moritz Samaden Celerina, Samaden Sils, Maloja, Val Bever Fex Pilanzengeographische Karte des berninagebietes aufgenommen von Dr. E. RÜBEL. Beilage zu: Rübel, Pflanzengeographische M onographie des Berninagebietes. R -— — m m —— - —— Dee dE Ce ` un RT u L EE C Y m D - 7 pego P ` Gu SCH ! REESEN T D - - E - i ARMS, ! . VAS ` - Pr FE; ^y NEE E ` _ u 1 | Poma 2. YA = navi n. N N | Dee Ae Ot Aë EN E d E 3251 Rn A LEGENDE | » a.a .- m = Do40 AM . f. ! Lärcl . . [ ] ` . . | `" En E A AAR — A OM archenwald (Larix decidua). L— Zwerg- und Spalierstrauchformationen (Associationen F WT De Palla A » Lud UM Cr oatechazs. Làrchen, unter der Baumgrenze Hochstämme, dar- und Nebentypen: Rhododendretum ferruginei, Vaccinietum 3 ie CA SEN \ "n "Veen über Zwerglärchen. Myrtilli, Vaccinietum Vitis idaeae, Juniperetum montanae, Cal- e k < R64 lunetum, Fricetum, Calama;rostidetum villosae, Arctostaphy- D ul GN j| Làrchenwald mit Unterwuchs von Wiesentypen. letum ` Azaletum procumbentis, Vaccinietum uliginosi, Drya- A delta r- detum). 1 ! er | MN R A | N * X X. Abgestorbene Bäume und Strünke ; | X ae, , DADA R ` 2U a PY S PE ^ *, Abgestorbene Bäume und Strünke. | . KS AR e 0 AS F; SW "rei e, E, ge SE WM DU ep Lo NN € p Piz Üter . Ben Fettmatten-Formation (Ass. u. Nebent.: Trisetetum flaves- Las C irs : ) Ig" A 6. N 2974 Arvenlärchen-Mischwald mit Zwergstrauchunterwuchs, centis, Festucetum rubrae fallacis, Agrostidetum tenus, Poetum UN 2 alpina). ^. IT M Let EAS H D (py "^, Ir" . . - o e = GEN i | Arvenw ud (Pinus C ombra). " 1. Formationen der Trockenwiesen und Frischwiesen | vis DU] > ` | À rven, unter . er Baumgrenze Hochstämme, dar- (Ass. u. Nebent.: Trifolietum repentis, Nardetum, Trifolietum | 2 i$ d hy 7 ng OT j | über Zwergarven. alpini, Festucetum variae, Semperviretum, Festucetum violaceae, | N AX d ottas Murag Nae: 2 ! ZAA o, Seslerietum coeruleae, Anthyllidetum, Firmetum, Elynetum, Tri- | ` e rara ud CV Buottels li N | Ad Arvenwald init Unterwuchs von Zwergstrauchasso- folietum Thalii, Schneetälchen auf Urgestein und Kalk, Luzu- CA LL EL LL - MAN a priu | clationen. letum spadiceae). | vu E _ ] _ | ` y N VR . . . . . Sr | l na “u, Wald von Pinus silvestris var. engadinensis. m & — Curvuletum (Carex curvula). SE Engadinerfóhrenwald mit Zwergstrauchunterwuchs. | Sumpífluren (Hochmoor und Flachmoor). D . - DH ass €or Dg ti Schlarienia | LL (Uu, ` . In m . . on . Base roig tia , ehlarıgna Vadiret HAHN Grünerlengebüsch (Alnus viridis). -— —— Teichformationen (Limnäen u. Verlandungsbestände). Sn Jass da Muottas Ge = ^T 4 H A ` Dorea iata ff UY UT rhe A atn U u - A 2367 ` d T B wer PA MAM Legföhrengebüsch (Pinus montana). "AES SE Felsflur. e~~ Baumgrenze. RE aere LÉI Lee ed Hochstämmige Pinus montana. 2.2 Geröllflur. > Kalkgebiete. SCC | E . ~ Alluvialflur. ebietsgrenze. A) pu uU A y ` Tom e \ IN g ` 7 I quo D 316 dett. D p nova d R TU GN 7 | la a 2 28 Ne 7 I ai CO ON DEM ak Mori Padi i ww 1 ip C fo, i € Alpina su pina D Iz tre ed o I. KSE D. N BW (s uettembeng ` A (oa LEF iX e 2 3 | | l ; AU. Gandio e a | L.(ampacrıo e , x E EN BITTE R PF Toat Vy 142702227272 CX "nh ZE wi Mundrg Sur SE = ) / DH m Jurterges tL 4 \ ^ uu V ) RUIN Y D ^ my J mi Surh y| ;* H | | j Qi" E icu MER M euni uo In P Oaechasgn ` M \ H n | i v. | dÉ E v. Do | & WW 4 dip Handra | \ OR 4 ` TERY, \ vf? AN . + = i ) \ ` " d b, "| M AT. WI \ | gp" S $ a, ev Eé . DOM i ut — 7 Te | Sn ép Surley > üt WR / 0. aa ^L E D. A YU I p Anna Mh d | ant bilas.. "o rg | ` } R ui, Ei, eran Wé 630; . ` y | oV MR f LL E» SUE, —ÓVUvU mM, 8 Nk OW ` WW i . ~ , E Rent ET Jod m te eben, WA B a E a | f ` ł Ei, L SD. Karton — A i ` A y j Liri dt Wi x | Gaertn, Ve LUNAM . - Mp Morte. Y dt: JPO 7 . i f4 - USES E MZ p. Wie WC HES Nike?) H ISSN oo A ? . | oS y EP della CGarntinella f 241: SR? Ä ei KÉ ? Its Honans E QM ! Tun de f f RAOG Cl \ ^ ^i uo pu H : ( UM DON D W ^ 8 ` RI . ! Zi x XM »" \ d \ nn NEN, En > ss ! E 1 ER 5 hasy AAN "RR EN "T DP Hısaun d x |l ES T i3 D : 5 H e Sé OUT | à vei NI "d Ud Anirna Dass ^ 2% | WW R Nor f i ` L.della Gocettit M a co 5 ^aa 2306 F v 5 ovat ro uf Tali grande Y. e _ "Zoe get Pla ate 4330 $ Waldetta ^ Su = cM 1 f NE. ^ 1 SL EN IE a ; / "TP NENNEN te» o J ` Leien 4 ee e . D cH es. P Mortc/ BEBET. ; v 1 abena L^ Y mos N ENEE: . e A deed xU ZI j gt . Eer? Se pt "oves ZI ba X6. e ^ nen - Wat t Yxm—- Ges A UA ~s Weecallo, . EE e E NW Es A — Ef . í ES! € J. M «tnt ey, B P4 | kn u T pro LETS í bé H et £ a B P s N Jee, | Furtschelläs 1 ; i 1/31) ^ H PB Wr al, - Zn En "D, d . + "E e Ay H ^ À «ou d Lu ée EL E! a : US Eé G "i h | SF "e 3 A A KA Ag. E Morte i säi amparo ER 6 A Mottascia d " b. À e KA v o U^ . ^ / H Y i CLL N f m4 Bub » T S [ign ` H D Md ké 3 . > TN » f WI | NE, t ew BE , V | hu ND d SR & Ae dÉ : | ` eme dguag out A | RÀ d ` ` ` ` ew. M - "Wa | | vo M CE C0 sob S I f. 4 . | H GM EN 7 - Ee. Nono dif / N | | Ba - S ES, x ? D "n N uS NOS US Cm Lr C a unt N Le, - al KE < . DEN ZA Palı 3 . CES SC "e ue FR | äs N 4 7A yad“ 4 H Chalputschrin Wé arg : - y S» MUN N 3037 ( am ent * 70 c? x Fadret da Se d la a vire N VE ` A Priurotlo v ` T bag tjolat WW fi tu : ki " La Sella C i ire N "n TUE 3107 Lara dis. : . P : | | agor . x X360 . ST. wu d u xd Ü D SN ` S PCläsechaint M T rt. - Gg & LOS . | | à / 3600 ^ 2 0) 43 : r Sdt E od ee x » | | 4 M „> . UI P * | - m Ka EMEN edd > -- aset | ` SS Z d - 349 Se xy. : i ` l KS cain - E Www Sasso oe so | 8 c . ` - 4 uv ch p E IN LU COM I5 Z hoo etu Cappuccino , ^ m TU ` , aj um Ae: DN i KW? TA RN ` AE 1 b (4 ei a, c x. N do Y dE | "e Á m za JC m E y) ` 3 A Zo, ] ne fr f Í S ? \ c 12/7 " fut ` TH N UN z$ $ Ke | ` , i ' . pe à *c ^ : - 269 c . . l A Ee ers cen ervf h DX " \ mS. - Jed di - "Jo dw Ki ^S H Ki m bk F N V " N M. Ar iv, (M E «ou^ . a No. 7 mme. N W 4 T P e 775.34 qo aar etíe vr A WI , ! i ^ ` LEE "e BIAC ayıı T "i P a DT ! Kr ` Y^ Get, ` i naj? M N ` Kier tege. u L | Rn A fa (a . - . (CUM bal Lontana -< \ Motte ment Videlreione ` 1 : En il N ey en SUP i < D ^ | AER ` , . * T ER f d D" T A e | So Ted uopoggto^ 3083 -p zn ) 2 feme | . Ut Ser 5 n / LVLDPD ' | 2735 Y "A . ^ | 1 i ) 3008 T _ d Ai à Ta (4 se” PME . | b p gem 3433 1 4 dud d Jommpdarsre | e "E s RAYS d ma» Ge DH | RN E u t _ Vert Le nn far | ü PX . M CW arte IIA, , d ] . » . | ee, ANT Eu WW r^ M Di - + GE ei | TIE v 37 ML d Fellarig za > ) Bita - — s PEL pL | d rg DEEN SEH A j m «< —- i Ne" | Nl _ CE 2 a ` e NUNC ca P 7 ~ C D 5 mE i; | rk too” n 1 Bemerkung Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20 Sonderdrucke, bei solehen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die der Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat und zwar: M A für 10 Expl. geh. in Umschlag für den Druckbogen 1.20, für die einfarb. Taf. 8° —.30. » 90 » » A D » D > 2.40, > > » 80-,60. ». 90 » » » » » » » 3.60, » > a 80—90, >».40 > » >» » » > > 4.80, » > » 8 120 » 50 » » » » » » » 6.—, » » » 8o 1.50. » 60 > > > > > » > 7.20, > > » 89 180. > 70 > > > > > » » 8.40, » » » 8 2.10. » 80 » » » » » » » 9.60, » » » 80 240. » 90 > » > » » » » 10.80, » » » 89 2,70. > 100 » D > » » » » 12.—, » » » 8» 8.—. Über 100 Sonderdrueke werden nur von. Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung solcher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als 3 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daB so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhóhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit 4M 50.— für den Bogen honoriert. »Die Auszahlung der Honorare erfolgt bei Originalarbeiten gleichzeitig mit der Versendung der Sonderdrucke nach Erscheinen des betr. Heftes, bei Referaten erst am Ende eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahrbücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in Dahlem bei Berlin, Königin-Luise-Str. 6—8, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es; daß die Manuskripte völlig druckfertig ein- geliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und ausgedehnten Abänderungen während der Korrektur Zeitverlust und sonstige Unzu- täglichkeiten verbunden sind. Satzkorrekturen, die 6 # pro Bogen übersteigen, müssen dem Autor in Rechnung gestellt werden. L Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig 1 Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler una O. Drude ord. Professor der Botanik und ord, Professor der Botanik und à S i Direktor des botan. Gartens in Berlin Direktor des botan:Gartens in Dresden || ^ IX. Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von ‚A. Engler I. Band: Ate Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas ie und ihre Existenzbedingungen Mit 6 Karten, 47 Vollbildern und 709 Textfiguren 2 Teile. gr. 8. Subskriptionspreis brosch. M. 45. .—, geb. M. 48— Lë XXIV u. 1029 S. Einzelpreis. . . . brosch. M. 60.—, geb. M. 63.— | en. Bereits im Jahre 1908 erschien von diesem Werke der Il. Band: Charakterpflanzen Afrikas (insbesond. des tropischen). dB Die Familien der afrikanischen Pflanzenwelt. Mit 16 Vollbildern und 316 Textfiguren gr.8. XI u. 460 S. Subskriptionspreis brosch. M. 18.—, geb. M. 19.50 Einzelpreis . . . brosch. M. 27.—, geb. M. 28.50, 2 Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. : ja (` Botanische Jahrbücher für und 1 ` ` Pflanzengeographie s Ger : von: AS Engler. p Siebenundvierzigster Band III. und IV. Heft Mit 6 Figuren im Text VeL LN ILL Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann. 1912 1 - Systematik, Pflanzengeschichte "Ausgegeben am 20. Februar 1912 Inhalt. Seite E. Rübel, Pfanzengeographische Monographie des Berninagebietes. ; (Sehlu&) Mit 6 Figuren im Text. e 297—616 4 VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :- Illustriertes Handwörterbuch der Botanik Mit Unterstützung der Herren Prof. Dr. v. Hoehnel, Wien, Dr. K. Ritter v. Keissler, Wien, Prof. Dr. V. Schiffner, Wien, Dr. R. Wagner, Wien, Kustos x Dr. A. Zahlbruckner, Wien und unter Mitwirkung von Jr. O. Porsch, Wien herausgegeben von Camillo Karl Schneider LI—— Mit 341 Abbildungen im Text VIH, 690 Seiten. Gr.8. .416.—; in Halbfranz geb. M 19.— IN DER TROPENWELT DR. CARL HOLTERMANN Universitätsprofessor in Berlin 205 Seiten. Gr. 8. Mit vielen Textabbildungen. Geh. .4 5.80. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 297 III. Teil. Die Flora des Berninagebietes (Standortskatalog). Achtes Kapitel: Gefäßpflanzen. Für die Gefäßpflanzen wurde die Nomenklatur und Anordnung der Flora der Schweiz von Scninz und Keen, III. Auflage 1909!) zu Grunde gelegt. Alle Standortsangaben ohne Finderangabe stammen vom Verfasser oder (in 4905) von seinem Assistenten J. Braun. Funde von J. Braun aus andern Jahren (in denen er also nicht Assistent war) sind mit Namen zitiert. An- gaben anderer Autoren, die ich für denselben Standort bestätigt gefunden habe, wurden mit ! versehen. Zwei verschiedene Standortsangaben wurden durch Semikolon getrennt. Befindet sich nur ein Komma dazwischen, so gilt der allgemeine Teil der Standortsangabe für beide. Höhenzahlen durch Komma getrennt, bedeutet, daß die betreffende Pflanze in jeder dieser Höhen notiert wurde, damit man sicher ist, in dieser Höhe kommt die Pflanze noch vor. Bei Angaben wie z. B. 4800—2000 m, die man in Floren oft findet, wüßte man nicht, wurde die Pflanze einfach in diesem Intervall gefunden, z. B. bei 1830 m, oder geht sie sicher bis genau 2000 m. Bei jeder »alpinen« Art ist das Element nach Manis BrockManN-JEROSCH ?) angegeben als Grundlage für das Kapitel der florengeschichtlichen Statistik. Kalk- und Kieselflora. Da der größte Teil des Gebietes aus Urgestein besteht, ist immer_dieses der Untergrund, wenn darüber nichts näheres bei der Standortsangabe be- merkt ist. Mit »Kalk« werden alle sedimentären Gesteine von der Trias an aufwärts bezeichnet. Es ist in der Hauptsache Trias und Lias, alles nähere siehe im geologischen Kapitel. Unter Urgestein werden Granit, Gneis, Glimmer- schiefer usw, zusammengefaßt. Wir finden öfters, besonders auf den Gneisen, Kalkflora vor. Dies will nun nicht bedeuten, daß diese Arten plötzlich wirk- liche Urgesteinspflanzen geworden sind, sondern nur, daß sie sich mit dem Kalk begnügen, den auch dieses Gestein bei der Verwitterung frei werden läßt. Nach Prof. Dr. U. GruBenmann®), der Untersuchungen in unserem Gebiete macht, enthalten = 1) Da die Nomenklatur in den letzten Jahren stark gewechselt hat, füge ich zur Erleichterung der Benutzung jeweilen Synonyme bei, besonders diejenigen aus früheren uflagen von Scmmwz u. KELLER, aus Gremur verschiedener Auflagen, die die Bündner Botaniker meist benutzten. 2) Jrnoscn 1903. 3) Freundliche mündliche Mitteilung. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 298 E. Rübel. Granit 0,5 % CaO Syenite 25— 6372 > Diorite-Gabbro 79— 96 2 > Plagioklas-Gneise 4—13 Ø » . Eklogite und Amphibolite 7—14 % >» Ist der Kalk im Fels den Pflanzen auch unzugänglich oder schwer zugänglich, so kann er doch herauswittern und die Erde oder das durch- fließende Wasser genügend Kalk für gewisse Pflanzen enthalten. Wir finden daher die kalkholden Pflanzen in Abstufungen. Die einen kommen nur auf den eigentlichen Kalkgesteinen vor, andere auf Kalk und den sedimentären Gneisen, wieder mit weniger ausgesprochener Kalkfreundschaft auch auf einem Teil der Eruptivgesteine, aber nicht auf Granit. Daß gewissen Pflanzen der Kalkgehalt von Urgestein gut erreichbar ist, zeigt z. B. die Saxifraga Aizoon mit ihren Kalkgrübchen auf den Blättern. Als Beispiel pracht- voller Ausnützung dieses vom Steinbrech gewonnenen Kalkes fand ich einst im Urgestein einen Haufen Rosetten der Saxifraga und mitten drin einen wohlausgebildeten kalkholden Edelweißstock. Erklárung der Abkürzungen. J. Braun herb. — Herbarium von Josıas Braun in Chur. Angaben von größter Zuverlässigkeit. Brüceer hinterließ außer seinem Herbarium (im Besitz des rhätischen Museums in Chur) Manuskripte zu einer Flora von Graubünden (im Besitz des botanischen Museums der Universität Zürich), welche ich auf Angaben aus unserm Gebiet durchsah. Diese Angaben bezeichne ich nun mit Bnücc. herb. — wenn sie Sette in seiner Bearbeitung der Brüsszrschen Materialien als belegt durch Exemplare im Herbar angibt. Brücc. in Serer — wenn sie Suen aus den Manuskripten angibt und dafür im Herbar kein Beleg ist. Brüce. man. — wenn die Angaben im Manuskript Brüssers von SEILER nicht aufgenommen wurden. (Diese Angaben können also noch als Ergänzung zu SEILERS Bearbeitung angesehen werden.) Lon, herb. — Herbarium von Lehrer CAnDrIAN in Samaden, das mein Assistent auf Pflanzen aus unserm Gebiet durchgesehen hat. Cav. herb. — Kleine Herbarausgabe von Alpenpflanzen des + Lehrers CAVIEzEL in Pontresina im botanischen Museum des eidg. Polytechnikums. CAYIEZEL sammelte hauptsächlich für den Verkauf, seine Standorts- angaben sind nicht immer zuverlässig. Viele Angaben von Lg finden sich auch bei Brüccer und in Heers nivaler Flora (1883) Seine Höhenangaben sind mit Vorsicht zu verwenden (ob er einen schlechten Höhenmesser hatte oder alte ungenaue Karten?); die kon- trollierbaren erweisen sich meist als zu hoch: z. B. Campanula 0% Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 209 nisia Pischa 9500' — 3086 m, die Pischa liegt bei 2750 m; Potentilla nivea Tschüffer 9200' —2988 m, der Gipfel des Piz Tschüffer ist nur 2920 m. KrittLı in herb. Univ. oder in herb. Pol. Das Herbarium von Lehrer KrittLı von Bevers befindet sich eingereiht großenteils im Herbarium helveticum der Universität Zürich, teils im Herbarium helveticum des eidg. Polytechnikums in Zürich. Ein Verzeichnis der KnirrLischen Schedae, das ich Dr. St. Brunıes in Basel verdankte, gestattete mir, die mich interessierenden Pflanzen aufzusuchen. Sie erwiesen sich als von KnirrL: richtig bestimmt. Diejenigen, die ich in den Herbarien nicht fand, belief) ich unter der Bezeichnung herb. KnirrrI. ScmmürER man. — Prof. Dr. Schröter gestattete mir, seine Notizen von einer Reise durch das Gebiet im Jahre 1889 zu benutzen. Pol. herb. — Herbarium helveticum des eidgenössischen Polytechnikums in Zürich. Univ. herb. — Herbarium helveticum der Universität Zürich. * — Ein Sternchen beim Artnamen bedeutet, daß die Art im Gebiet selber nicht gefunden wurde, wohl aber im angrenzenden Gebiet. i — Ein Kreuz bedeutet, daß die Art eingeschleppt ist und nicht spontan vorkommt. Pteridophyta, Gefäßkryptogamen. Fam. Polypodiaceae, Tüpfelfarngewüchse !). Athyrium, Mittelfarn. A. Filix femina (L.) Roth. | Var. fissidens Doll. — Zwischen den Blöcken Ganda naira am Muottas Muragl Nordwesthang 1750 m; große Schutthalde am Westhange des Albris 2000 m: Südosthang des Chalchagn 2400 m. Zwischen v. fissidens und v. dentatum: Lürchwald bei Montebello 2000 m. A. alpestre (Hoppe) Nylander (= A. rhaeticum (L) Gremli). — Süd- hang des Lagalb 2550 m. | Var. fissidens Christ. — Alp Bondo 2180 m; Geröll am Lago bianco 2230 m. Cystopteris, Blasenfarn. C. fragilis (L.) Bernh. 4725—2730 m. — Felsen, Blockfluren, Grob- Schutt; verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Am Flazbach 4725 m; Muragl Endmoräne 2580 m; Felsen Aguagliouls 2700 m; Berninastraßenbord 1840 m, 2100 m usw. usw. Ssp. fragilis Milde. — Piz Umur 2620 m. Var. eynapifolia Koch. — Lärchwald bei Montebello 2000 m; fels am Südhang des Piz Alv 2200 m; Isla Persa 2650 m. m— 0 1) Rev. von H. Canıst. Kalk- 20* 300 E. Rübel. Var. dentata Hook. — Isla Persa 2650 m. Var. anthriscifolia Chr. — Felsen ob Pontresina Laret 1950 m; Kalkplateau am Piz Alv 2600 m; Felsen am Piz dels Lejs 2500 m, 2730 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m. Versus var. Favrati Chr. — Felsen ob Pontresina Laret 2000 m, unter Sass nair 2000 m. Sep, regia Bernoulli. (= C. alpina Link.). — Kalkfels am Piz Alv Südost 2450 m. Var. alpina Bernoulli. — Kalkfels am Piz Alv West 2300 m. Dryopteris, Schildfarn (= Aspidium Sw.). D. Phegopteris (L.) Christensen (— Asp. pheg. Baumg. — Phegopteris polypodioides Fée) — Pontresina (Cav. in Bmücc. man.); Südosthang ob der Chünetta 2440 m. D. Linnaeana Christensen (= Asp. Dryopteris Baumg. — Phegopteris Dryop. Fée) bis 2570 m. — Felsen, Block- und Grobgeröllfluren nur auf Urgestein. Charnadüraschlucht 1730 m; Felsen Blais stretta 1750 m; Wald bei Pontresina 1900 m, bei Montebello 1900 m; Weide Rosegtaleingang 4840 m; Muottas da Celerina 1850 m; Felsen und Schutt ob Acla Colani 1900 m, 1930 m; Geröll ob Chünetta 2570 m; Geröll am Berninapaß 2280 m; Fuorcla Lagalb 2500 m. D. Filix mas (L.) Schott (= Asp. f. m. Sw.). Var. crenatum Milde bis 2540 m. — Geröllfluren, Wald. Charna- düra 4730 m; Felsschutt Blais stretta 1750 m; Wälder um Pontresina, Roseg Alp prüma, Sass nair, am Tschierva, Blais dellas Föglias Blockfluren 1900—2150 m; Blócke am Chalchagn 2540 m, im Val d'Arlas 2400 m; Ge- röll am Berninapaß 2280 m usw. D. spinulosa (Müller) Kuntze (= Aspid spin. Sw.) bis 2350 m. — Wälder, Geröllfluren. Ssp. euspinulosa Aschers. — selten. Lärchwald ob Montebello 2000 m mit ssp. dilatata zusammen. Felsen am Lago bianco 2230 m (Brockm.). Var. exaltata Lasch. — Blais dellas Föglias 1900 m Alnetum mit dilatata zusammen. Ssp. dilatata (Hoffm.) Christensen — ziemlich verbreitet. Charna- düraschlucht 1730 m; Schuttflur Blais stretta 1750 m; Muraglwald und Blockflur 1900 m, 9100 m, 2350 m; Wald Montebello mit ssp. euspin. zu- sammen 2000 m; Alnetum Blais dellas Füglias mit ssp. euspin. 1900 m; Tschiervahang 2050 m, 2900 m; Geróll am Berninapaf 2260 m. Var. oblonga Milde. — Pontresinerschlucht 4780 m. l D. Lonchitis (L.) O. Kuntze (= Aspid. L. Sw.) 4930—2550 m. — Felsen, hie und da. Ob Acla Colani 4930 m; am Tschiervaweg 2200 m, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 301 2250 m; Heutalsohle 2460 m; am Albris 2200 m; Alp da Pontresina Fels- blócke 2150 m; Kalkblócke am Piz Alv 2150 m; Hang ob Chünetta 2460 m, 3550 m; Arlashügel ob Lej pitschen 2250 m, 2300 m. Woodsia. W. ilvensis Bab. (= W. hyperborea R. Br.). Ssp. alpina Gray. — Felsritzen, hie und da. Pontresina (Cav. in Brücs. man.); Felsritzen an einem Steinblock am Flazbach 4750 m; Clava- dels 1920 m, 2000 m, 2200 m; ob Acla Colani 1950 m; Felsen am Lago bianco 2240 m (von der Bahn zerstörter Standort). Versus var. pseudoglabella Chr. — Felsritzen Pischa 2450 m. Var. pseudoglabella Christ — Felsen unter Alp Sass nair 2000 m. Asplenium, Streifenfarn. A. Trichomanes L. — Felsen ob Pontresina Laret 1950 m; Roseg (Colani in Brüce. man.) ob Acla Colani 1950 m; am Tschiervahang 2200 m. A. viride Huds. — 2150— 2850 m. Felsenritzen. Felsen am Chapütschin 2470 m; am Pischahang 2500 m; am Tschüfferhang Kalk 2350 m, 2600 m; Kalkfelsen am Piz Alv 2150 m, 2180 m, 2600 m; Kalkband der Alp Bondo 92150 m (Bnockw.!) und seine Fortsetzung im Val Arlas 2500 m; Arlashang gegen Cambrena 2320 m; versus var. alpinum Kalkfelsen im Val Languard 2590 m. Var. alpinum Schleich. — Felsritzen am Trovat 2800 m, am Lagalb 2600 m, 2850 m; Cambrenadelta (Tnros. in Curıst) usw. A. septentrionale (L.) Hoffm. — bis 2470 m; nur auf Urgesteinsfelsen. S. Gian 4720 m; ob Pontresina 1850 m, 1920 m, 2000 m; neben dem Languardwasserfall 1950 m; Felsen Clavadels 4920 m, 2000 m, am Cha- Pütschin 2470 m; Südosthang des Chalchagn; am Piz Minor 2450 m; am Cambrenagrat 2400 m; am Lago Crocetta 2450 m (Bnockn.). A. Ruta muraria L. — bis 2500 m, nur auf Kalkfelsen. Crasta da Staz 9010 m; am Tschüffer 2500 m; Curtinatseh bei der Brücke 2400 m, am Piz Aly 2300 m. Var. Brunfelsii Heufl. f. heterophyllum Hf. — Kalkfelsen am Piz Alv 2300 m. Allosurus, Roßfarn. A. erispus (L.) Bernh. — 1750—2730 m nur zwischen Urgesteins- Blockgeröll, hierfür typisch. Blockschutt Blais stretta 1750 m; am Piz Chalchagn SE 2450 m; am Piz Minor 2250 m, am Piz dels Lejs 2730 m, Alp Bondo 2200 m, Arlastal 2500 m, Arlasgrat gegen Cambrena 2340 m; Berninapaß 2330 m (Bnockw.), 2280 m, am Lagalb Südosthang 2500 m usw. 302 E. Rübel. Polypodium, Tüpfelfarn, Engelsüß. P. vulgare L. ssp. vulgare L. — bis 2470 m. Felsspalten ziemlich verbreitet. Charnadüra, Blais stretta, Roseg öfter: Clavadels, Acla Colani, Sass nair 2000 m, am Chapütschin 2470 m, Blais dellas Föglias; Muottas Muragl 2300 m und da Pontresina 1900 m usw. Var. commune Milde — um Acla Colani 1900 m mehrfach. Var. platylobum Christ — Blockflur Montebello 4950 m. Fam. Ophioglossaceae, Natterzungengewächse. Botrychium, Traubenfarn, Mondraute. B. Lunaria (L.) Sw. — 1700-2700 m. Matten und Weiden im ganzen Gebiet verbreitet. Flazebene, Bachalluvionen, um Pontresina, Val Languard bis zu den Kalkfelsen 2590 m, Roseghänge, Heutalwiesen bis 2600 m; am Piz Alv, Kalk 2300—2600 m; Berninastraßenbord, Arlas- felsen-Cambrena usw.; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2530 m; am Lagalb bis 2700 m. Var. incisum Milde. — Magerer Rain bei Pontresina 1810 m. B. ramosum (Roth.) Aschers. (= B. matricariaefolium A. Br.). — Pontresina (Caviezer teste JicGr, Brüce. 1884 in Brücc. man.). B. lanceolatum (Gmel.) Angström. — Pontresina ob Spiert und Giarsun 1900—2000 m (leg. Cav. 1884 in herb. helv. Pol). 1890 hat CAVIEZEL nur noch 2 einzige Exemplare gefunden (herb. helv. Pol.); damit scheint er die Pflanze ausgerottet zu haben. Fam. Equisetaceae, Schachtelhalme. Equisetum, Schachtelhalm. E. silvaticum L. — Samaden Pontresina (Monirzi; Hochmoor ob Pradè 1750 m; sumpfige Waldstellen Plaun God 1800 m massenhaft; Stazerwald 1820 m; Rosegalluvion 2000 m. E. arvense L. — Quellflur und Bachränder Champagna 1715 m; teuchte Stelle im Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Straßenmauer 2020 m. E. palustre L. — Flazanschwemmung Celerina 1720 m: am Stazer- see im Hochmoor 1830 m, Quellflur 4880 m; konsolidierte Rosegalluvion 2000 m. E. limosum L. (= E. heleocharis Ehrh.) — Samaden-Celerina sehr häufig (OvERTON); Las Agnas Bevers (herb. Krättli). E. variegatum Schleich. ex Web. et Mohr. — Bis 2450 m. Allu- vionen, Sümpfe usw. Flazufer gemein; Moor ob Stazersee 4830 m; Roseg- alluvionen 1820 m, 1920 m, 2000 m, Teppich bildend; Berninabachalluvion 1850 m; Straßenmauer 2020; Sumpf bei Brücke 2084 m und Curtinatsch Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 303 2160 m; wässrige Stelle am Albrishang 2200 m; Bachalluvion Alp Stretta 2450 m. E. hiemale L. — Celeriner Alp Laret (1885 Lanıcca); Südhang im Heutal 2200 m (Brockm.); Festuca varia-Bestand bei La Pischa 2300 m. Fam. Lycopodiaceae, Bärlappgewächse. Lyeopodium, Bärlapp. L.Selago L. — 4700—3000 m. Vaccinietum, Rhodoretum, Heide, Fels, Curvuletum. Charnadüra 1730 m; Zwergstrauchheide am Schafberg 2340 m, 2600 m; Rhodoretum ob Acla Colani 2200 m; Heide Muottas da Celerina 2300 m, Felsen 2500 m, da Pontresina Heide 2260 m; Curvuletum und Fels am Chapütschin 2470 m; Val Minor 2220 m; Alp Bondo, Val Arlas 2150 m, 2200 m; Fels am Chalchagn 2650 m; am Munt Pers Vac- einietum 2300 m, Curvuletum 3000 m. Var. adpressum Desv. — Auf den Gletscherinseln Aguagliouls 2600 m und Isla Persa 2650 m. *L. clavatum L. — Bernina (Pozzi in Herb. Pol): St. Moritz (Sannoz in Herb. Pol.). L. annotinum L. — Selten. Lärchwald bei Montebello 2000 m und versus var. pungens Chr. 1960 m; Alnetum-Dickicht am.Pershang 2050 m. L.alpinum L. — Weiden, Vaccinietum. Am Schafberg 2200 m; Vaccinietum am Muottas da Celerina 2300 m; Heutal 2360 m; Bernina- bachalluvion 2084 m; Weide Val Minor am Lagalb 2200 m; Alp nova 1900 m; Alp Bondo 2150 m; Arlastal, Nordhang 2150 m (Brockm.); bei Lej Pitschen 2200 m; gegen Cambrena am Arlashang 2300 m; geht nicht ins Puschlav nach Brockmann. Fam. Selaginellaceae, Moosfarngewächse. Selaginella (= Lycopodioides), Moosfarn. S. selaginoides (L.) Link. (= S. spinulosa A. Br.) — 1715—2650 m. Alpine Weiden, Vaccinietum, Fels, Curvuletum, subalpine Sümpfe. Cham- pagna 1715 m; Hoch- und Torfmoor um den Stazersee 1820 m, 2020 m; Felsen ob Pontresina Laret 2100 m; Montebello 4900 m; Alp Sass nair 2100 m; Muottas da Celerina Vacein., Weide und Curv. 2200 m, 2500 m; Val Minor und Piz Alv Kalk häufig, bis 2650 m (ScHRÖTER man. Val Arlas Kalk 2300 m; Isla Persa 2600 m; Arlasfels gegen Cambrena 9340 m usw. 304 E. Rübel. Phanerogamae, Blütenpflanzen. Gymnospermae, Nacktsamige. Fam. Pinaceae, Nadelhölzer. Picea, Fichte, Rottanne. P. excelsa (Lam. et DC.) Link. — Bis 2175 m. Die Fichtenwälder spielen im Engadin eine bedeutende Rolle, dringen aber merkwürdigerweise nicht in das Seitental des Berninabaches ein, son- dern gehen glatt daran vorbei. Die St. Moritzerseite des Stazerwaldes ist noch reich daran, der Pontresiner fehlt sie. Auf S. Gian ist sie vorhanden (erythrocarpa und chlorocarpa). Im Plaun God wurde sie vor ca. 40 Jahren angepflanzt und zwar finden sich dort sowohl var. fennica Regel subvar. alpestris Brügg. glauk und rundschuppig, als auch europaea Tepl. rot- und grünzapfig. Auch oberhalb Pontresina Laret sind jüngere Pflanzungen von Picea. Außerdem sind einige merkwürdig vereinzelte Vorkommen zu ver- zeichnen. 1. Ein kleiner Baum am Nordhang des Muottas Muragl bei 2100 m. 2. Ein ca. 50jähriger Baum im Lärch-Arven-Mischwald auf der Crasta da Staz, 2040 m. 3. Ein großer Baum im Stazerwald gegenüber Pontresina-Laret, 4. Ein 40 m hoher Baum im Mischwald beim Trinkplatz an der Ber- ninastraße, var. europaea erythrocarpa, 4880 m. 9. Zwei alte liegende Bäume mitten im Alnetum der Blais dellas Föglias im Rosegtal bei 2050 m. Der Stamm hat 40 cm Durchmesser. Sie sind offenbar einst von einer Lawine oder vom Sturm niedergelegt worden, gedeihen aber sehr gut weiter in der äußeren Form von Legföhren. 6. Ein 6 m hoher Baum im Alnetum am Albris 2050 m. 7T. Ein ca. 60 cm hoher Baum am Nordosthang des Munt Pers am Diavolezzaweg bei 2175 m. Die beiden Vorkommen an der Straße und am Diavolezzaweg lassen wohl auf Verbreitung durch den Menschen schließen, jedoch die alten Báume einsam im Rosegtal auf der Schutthalde im schwer durchdringlichen Erlendickicht und der in den Albriser Erlen stammen wohl von verwehten Samen. Abies, Edeltanne, Weißtanne. A. alba Mill. — Fehlt dem Gebiet. Larix, Lärche. L. decidua Mill. (= Abies Lariz Poiret). — Bis 2660 m. Ist der wichtigste Waldbaum des Gebietes neben der Arve. Am häufigsten ist der Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 305 Mischwald von Lärche und Arve, hie und da überwiegt die eine Art bis zum reinen Bestand, wobei die Lärche hauptsächlich auf jüngerem Boden allein steht, so auf Schutthalden, Alluvionen usw. (siehe unter Vegetations- typus der Wälder und auf der Karte und Wald- und Baumgrenze) Die hochstámmigen Lärchen steigen bis 2300 m. Kleine Lärchen finden sich am Muottas da Celerina Nordhang 2370 m, am Osthang ob Acla Colani 2350 m; am Muottas da Pontresina auf dem Plateau zerstreut ziemlich häufig bei 2370 m, 2440 m, 2510 m und die höchsten, 50 cm großen, sehr schön ausgebildeten am Westhang des Chal- chagn bei 2660 m. Krüppel wachsen auch am Piz Alv Südwesthang bis 2350 m und am Piz Lagalb. Ein interessanter Lärchenbestand steht am Nordosthang im Val d’Arlas zwischen 2180 m und 2280 m. Es sind 26 große Bäume. 5 davon stehen von 2480—2200 m und um dieselben ein reichlicher Jungwuchs von den kleinsten bis zu 3 m. Über 2200 m stehen keine jungen mehr, obwohl auch die oberste große bei 2280 m stark fruktifiziert, Darüber hinaus gehen auch keine Zwerge. Am jenseitigen Arlastalhang NW stehen 2200—2260 m noch 3 hohe Lärchen und viele abgehauene Stümpfe. Lärchenzapfen befinden sich auch noch im Torf zwischen Lago nero und bianco 2230 m neben Arvennüssen; die Bäume gingen einst über den Pa. Var. alba Carr. — An der Rosegstraße kurz vor Acla Colani. P. Cembra L. — Bis 2580 m. Dieser schöne Baum hat im Gebiet noch eine große Verbreitung und bildet Wälder, meist Mischwälder mit der Lärche zusammen, aber auch allein (siehe unter Vegetationstypus der Wälder, auf der Karte und bei der Baumgrenze). Die höchste große Arve steht in den Felsen der Languardschlucht bei 2400 m; kleine Exemplare bei 2420 m; weitere kleine am Mortelweg 2350 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2450 m; auf dem Muottas da Pontresina lokal südost 2430 m, lokal ost 2510 m, 2520 m (50 cm hoch), 2550 m (40 cm); Osthang ob Chünetta 2460 m; Alp Morteratsch 2580 m (150 cm); Boval 2500 m (3 m hoch). An männlich blühenden Zweigen fand ich die Nadeln bis 9 Jahre alt. Die Arven sind häufig von Lophyrus-Larven befallen. l P. silvestris L. — Bis 2100 m. Im Plaun God ist die var. genua gepflanzt, sonst fehlt sie im Gebiet; sie gedeiht in den Kulturen schlecht. Var. engadinensis Heer — Im Stazerwald und im Plaun God ist diese Abart häufig. In das Bernina-Seitental dringt die Waldföhre nicht ein, nach Brunızs auch nicht in das Seitental des Ofenbergs. Die Krone Ist spitz, nicht abgewölbt wie bei der genuina, daher widerstandsfähiger gegen Schneedruck. Die Borke ist dünner und das Kernholz nicht so rot. An männlich blühenden Zweigen sind 9 Jahre alte Nadeln noch vorhanden. Im Muraglwald ist noch bei 2100 m viel Jungwuchs um die alten Bäume. Die Muraglbahn hat leider viele schöne Exemplare vernichtet, beson- ders durch Steinschlag während des Baues. 306 E. Rübel. P. montana Mill — Bis 2450 m. Die Legföhre spielt in unserem Gebiet keine groBe Rolle; ihr Vorkommen bedingt nicht wie in anderen Gebieten der Alpen die Abgrenzung eines Strauchgürtels von Legfóhren von der eigentlichen alpinen Stufe. 1. Die hochstämmige Bergfóhre. Während diese im Ofengebiet!) sehr reichlich vorhanden ist, fehlt sie dem Puschlav?) Bei uns ist sie ziemlich häufig eingestreut im Stazerwald, im Nadelmischwald von Tais Pontresina und bei Morteratsch Chünetta, wo Hochstämme und Legföhren gemischt vorkommen. Die Hochstämme gehörten zu den Zapfenvarietäten uncinata, rotundata gibba und mughoides. . Vorkommen der Legföhre: S. Gian (rotundata gibba); am Muottas Murag| 2250 m; am Muottas da Celerina hóchster 9370 m; Alp veglia 4 einzeln stehende weit ausgebreitete Stücke von mughoides; Chünetta zwischen Hochstàmmen 2090 m; im Arvenwald Montebello 1900 m; Westhang des Albris 4950—2000 m und ein Gürtel 2200— 2350 m Gneißboden, mit salzsäurelöslichem Kalk; am Piz Alv Kalk bei 2450 m 4 dm hoch usw. Der Bestand am Albris ist reich an Zapfenvarietäten. Ich sammelte je einen Zapfen von einem Strauch und ergaben 220 Zapfen das folgende Bild von Varietäten, verglichen mit Zusammenstellungen benachbarter Gebiete. Formen Bernina Puschlav?) Sesvenna4)| Ofengebiet*) | Anzahl | 0/0 0/0 Du %/o Var, uncinata Wilk. .. ... ATA | — | 77,7 82 86,5 89,2 subvar. rostrata Ant... . — | — | 15,9 8 3,5 19,9 f. pendula. Willk. . . —|—| ow! — 0,5 ^8 f. castanea Willk.. .. — | 10| 45 — — 4,7 f. versicolor Willk. . . . . — | 25| 11,4 — 3,0 9,0 subvar. rotundata Ant... , | | — 59,5 72 82,5 45,1 f. pyramidata Willk. . . . | — 3| 4,4 — — 2,3 f. gibba Wilk... .... — |423| 55,9 66 67,5 30,9 f. mughoides Wu... . | — 5| 23 6 15,0 10,3 subvar. pseudopumilio Wilk. | — | 5 2,3 2 0,5 24,1 Var. pumilio Hänke. .. ,. . 44 | — | 20,0 8 14,0 6,7 subvar. gibba Willk. — | ul 48,6 2 5,5 3,4 subvar. applanata Willk. ll — 6 4,0 0,3 subvar. echinata Willk. . . —|—|— 0 ^5 de subvar. centripedunculata Wörl. | _ 3| A44 — — m Var. Mughus Scop. `... 5 5| 23 10 2,5 4,1 220 | 220 4) Bruntes 4905, 2) Brockmann 4907, S, 54. 3) Brockmann 4907, S. 53; nach 450 Zapfen. V) Senningen 4907, S. 81; Coaz u. Schröter 4905, S. 36; nach 200 Zapfen. 5) BnuwiEs 1906, S. 240; nach 622 Zapfen. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 307 Es zeigt sich, daß in allen zitierten Gebieten rotundata gibba vor- herrscht, mit dem Ofen hat das Berninatal den bedeutenden Anteil von rostrata gemeinsam. Bemerkenswert sind im Berninatal die vielen pumilio, wogegen im Ofengebiet pseudopumtlio, im Sesvenna mughoides und im Puschlav mughus stark vertreten sind. Vielleicht könnten diese Differenzen von nicht ganz identischer Auffassung herrühren. Im übrigen lassen sich die Zahlen gut vergleichen, indem die Bestimmungen von Bnuwizs, Brock- mann und mir alle an Hand von Scnröters Sesvennasammlung im Bot. Mus. des eidg. Polyt. gemacht sind. X P. silvestris engadinensis X montana uncinata A. et G. Syn. I. S. 229. — Plaun God 1800 m (Bnüac.); bei der Acla Planta am südl. Ende des Plaun God !). Juniperus, Wachholder. J. eommunis L. var. intermedia Sanio. — Hie und da um Pontre- sina; Blais dellas Fóglias 4900 m; Plaun da Staz am Waldrand und Crasta da Staz Kalk 2020 m; Muottas da Celerina Weide im Làrchwald 1850 m, im dichten Wald 1900 m usw. Var. montana Aiton (= J. nana Willd.). — Arktisch-altaisches Ele- ment. 4700—3100 m. Im ganzen Gebiet sehr verbreitet im Wald und auf Weiden; Bestand bildend; mit Rhodoretum und Vaccinietum oft zusammen. Hohe Standorte: Las Sours 2900 m; Gneisfels am Stretta 2770 m; Curvuletum ob Boval 2750 m; am Trovat 2700 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls, Isla Persa 2720 m und Gemsfreiheit 3100 m usw. J. Sabina L. — 1740—2240 m. An Felsen hie und da. An einem Felsblock an der alten Straße unterhalb Pontresina 1740 m; im Pontresiner Felszug öfters, ob Laret 2070 m, 2200 m, ob Spiert 1950 m, ob Giarsun 2000 m, am Wasserfall 1950 m, bei 2030 m Bestand bildend; Felsen am Westhang des Albris 2240 m; im Rosegtal an den Felsen ob Clavadels 1950 m, ob Acla Colani 1900 m, 2040 m, 2100 m. Angiospermae, Bedecktsamige. Monocotyledoneae, Einsamenlappige. Fam. Sparganiaceae, Igelkolbengewächse. Sparganium, Igelkolben. . S. affine Schnitzl. (= S. natans L. pro parte). — Bis 2350 m. Limnäenformation Lej Pitschen 2215 m massenhaft (Overron etc.,!); Lago nero 2220 m "Beate, in Seır.); in einem Teich auf dem Wege von den Berninahäusern nach dem Diavolezzasee 2350 m (OverToN). OVERTON nennt ~ 1) Bild des Nadelquerschnitts dieses Baumes in SEILER 1909. 308 E. Rübel. die Pflanze Sp. natans Fries; in Brücc. in Se. Sp. minimum Fr: ge- nauere Untersuchung von C. ScnmórER ergab, daß das Blatt dicklich ist mit mehreren Zellagen auf dem Querschnitt, wir es also mit affine Schnitzl. zu tun haben (siehe A. und G. I. S. 288; Schröter 1908, S. 618). Fam. Potamogetonaceae, Laichkrautgewächse. Potamogeton, Laichkraut. Kommt in der Limnäenformation vor. Overron hat 1899 diese Gat- tung im Gebiet verfolgt. P. alpinus Balbis (= P. rufescens Schrad.) — Im Inn bei Cresta unterhalb der Charnadüraschlucht 1715 m (Overron,!); Sumpf westlich der Straße Samaden-Celerina 4717 m (Overrox, »Samaden« Bnücc. man.). P. perfoliatus L. — Große Kolonien im Inn zwischen Samaden und Innschlucht 4745 m (Overron, Bmüac. man.,!); Nebenwasser des Inn bei Celerina. *P. gramineus L. — Celerina (Brüce. man. 1869). Overton 1899 hat diese Art nur am nördlichen Ufer des St. Moritzersees gefunden, ebenso M. v. GuGELBERG in herb. Brücc. P. pusillus L. — Zwischen Innschlucht und Samaden 1715 m (Over- TON); Lago della Crocetta 2306 m (Overton, Brockm. usw.). P. filiformis Pers. (P. marinus L. z. T.? — Arktisches Element. Zwischen Innschlucht und Samaden, zusammen mit P. pusillus (Overton). Fam. Juncaginaceae, Blumenbinsengewächse. Triglochin, Dreizack. T. palustris L. — Bis 2230 m. Sumpfformation. Am sumpfigen Flazufer verbreitet zwischen Samaden, Celerina und Pontresina 1715— 1750 m; Sumpf in der Champagna 1715 m; sumpfiges Rosegbachufer 1800 m; vorn im Heutal 2200 m; vorn im Val Minor 2160 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; sumpfiges Ufer am Lej Pitschen 2215 m, Lago nero 2220 (herb. Baíag.,! und Lago bianco 2230 m. Fam. Gramina, Süffgrüser 1). Anthoxantum, Ruchgras. A. odoratum L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni—Sept. 1700—2930 m. Ist das verbreitetste Gras, kommt in fast allen Formationen vor, auf jeder Gesteinsunterlage, von 4700—2600 m sehr verbreitet, weiter oben seltener. Hohe Standorte: am Piz Languard, über 2700 m; Curvuletum am Hang des Munt Arlas im Rosegtal 2830 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls 1) Rev. von A. VoLKART. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 309 über 2600 m; am Piz Minor 2650 m; Curvuletum am Grat des Piz dels Lejs 2670 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Curvuletum am Piz Lagalb 2930 m. Stipa, Pfriemgras. "St. pennata L. — Samaden (Hrer in Bmücc. man.); Christolais bei Celerina 1720 m; Felsen neben dem Languardwasserfall 1900 m, 2040 m; Languard (Cav. in Bntee, man.); Gneisfelsen bei Clavadels im Rosegtal 1950 m und gegenüber am Chalchagn bis 1950 m. Phleum, Lieschgras. *Ph. Michelii All. — Wird von Herr für den Berninapaß angegeben (handschriftliche Notiz im bot. Mus. des eidg. Polyt.); ich konnte es ebenso- wenig wie Brockmann (1907, S. 61) finden, hingegen am Padella 1950 m (Brüce. 23. Aug. 1868 in Herb. Pol.). Ph. phleoides (L.) Simonkai (= Ph. Böhmeri Wib. = Ph. phala- roides Köler) Samaden (Brücs. man.); wenige Exemplare zwischen Jun und Flazbach in der Nardusweide (J. Braun 1910), auf S. Gian vergeblich ge- sucht; Christolais bei Celerina 1720 m. Ph. alpinum L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1700 — 2830 m. Vorzugsweise auf Fettmatten, Geilstellen, ruderal, aber auch auf Fels-, Schutt- und Geröllfluren, im Wald, auf Mooren. Im ganzen Gebiet verbreitet auf Kalk und Urgestein. Hohe Standorte: Weide im Val Lan- guard 2600 m; Muraglseeufer 2710 m; Tschiervamoräne 9500 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Curvuletum 2500 m; Curvuletum am Munt Arlas Rosegtal 2830 m; kurzrasige Wildheuplangge am Piz Alv Kalk 2600 m; Curvuletum am Grat des Piz dels Lejs 2670 m; bewachsene Ge- rülllur am Piz Lagalb 2600 m. Var. commutatum Gaud. — Fettmatte der Champagna 1715 m, ein tiefer Standort für diese Varietät; obere Plaun da Staz Torfmoor 2020 m; Consolidierte Rosegalluvion 9000 m; Felsen ob Acla Colani 2040 m; Cha- Pütschinmoráne 2400 m; Fettmatte der Alp da Pontresina 2140 m; Festuca violacea-Rasen am Piz d'Arlas 2670 m (Bnockw.); am Lago bianco 2250 m (Bnockw.,!), Berninapaß (Kırııns, Brüce.) usw. l Lusus flavescens. — Ob Pradè im Plaun God 1800 m; bei der eisernen Brücke 1725 m. Ph. pratense L. — Bis 1800 m. Fettmatten und ruderal. Var. typicum Beck. — Schutthaufen am Inn bei Samaden ` Charnadüraschlucht 1720 m; Agrostiswiese in der Champagna 1720 m, beim Belvoir 4770 m, beim Steinbock Pontresina 1800 m; Misthaufen unter- halb Pontresina 4750 m. xck Var. nodosum (L.) Richt. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1790 m, die Ährenrispe aber ist lang. 1715 m; 310 E. Rübel. Alopeeurus, Fuchsschwanz. +A. myosuroides Huds. (= A. agrestis L.). — Schutthaufen an der Rosegbrücke 4790 m; am Crap Sassella bei Samaden häufig bis 1810 m. A. pratensis L. var. typicus A. u. G. — Agrostiswiese in der Cham- pagna 1715 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1790 m. A. aequalis Sobolewski (— A. fulvus Sm.). — Caricetum in der Cham- pagna 4745 m; Samaden (Monirzi); Wassergraben der Pontresiner Allmend 1780 m; Sumpf an der Rosegstraße 4830 m; Tümpel über Alp Bondo 2180 m. Agrostis, Windhalm. A. Spiea venti L. — Bl. Sept. Reiner Bestand in einer Lichtung des Stazerwaldes 4920 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1790 m; Berninastraßenbord 2300 m. A. alba L. — Bl. Aug. 1700—9320 m. An Schuttstellen in Kies- alluvionen, Wiesen, Sümpfen, Felsen häufig von 4700—2200 m, z. B. am Berninastraßenbord fortgesetzt bis 2320 m. Die gesammelten Exemplare dieser formenreichen Art gehören zu folgenden Abarten: Var. genuina Schur. — Besiedelung von Brandstellen von Juniperus am Piz Albris 2400 m. Subvar. diffusa Host. — Innufer bei Celerina 1715 m; Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Berninastraßenschutt 2280 m; Ufer des Lago bianco 2230 m. Var. patula Gaud. — Berninastraßenbord 2084 m; Sumpf beim Lago nero 2220 m; im Trifolietum alpini 2085 m und im Trichophoretum caespitosi 2450 m am Heutaleingang. A. tenuis Sibth. (— A. vulgaris With.). — Bl. Juli—Sept. bis 2100 m. Hauptbestandteil des Nebentypus bei den Fettwiesen, Samaden (Brüss. man. var. alpestris Brücc.); Fettmatten der Champagna, Champagnatscha, am Rosegtaleingang usw. auf Schuttablagerungen am Inn, an der Rosegbrücke; im Lärchwald ob Pontresina 4900 m; obere Plaun da Staz 2020 m usw. Die gesammelten Exemplare gehören zur Var. genuina Schur. — Agrostiswiese in der Champagna 1715 m, hinter Pontresina 4840 m; frische Fettmatte bei Bernina alta mit massen- haft Polygonum Bistorta 2100 m. ` Subvar. dubia (Lam.) A. et G. — Wassergraben am linken Flazufer 1750 m; Agrostiswiese bei der Puntota Pontresina 4780 m. A. canina L. var. mutica Gaud. — Sumpf »Palüd Chapé« 1800 m. A. alpina Scop. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2000—3010 m. Felsflur, in den verschiedensten alpinen Wiesentypen ver- breitet auf Kalk und Urgestein, z. B. am Muottas Muraglgrat im Feinschutt 2800 m; Feinschutt am Piz Vadret 3010 m; Schafberg, Languard 2700 m; Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 311 jm ganzen Rosegtal, Gletscherinsel Piz Umur 2670 m; im ganzen Heutal; Nordost-Diavolezzagrat auf Fels 2810 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; Trovatfelsen 2750 m; am Piz Alv häufig, Piz Minor usw., Arlastal, Lagalb usw. Var. aurata (All) Richt. — Lago bianco bis Campascio 2600 m (Brücer in Herb. Pol., Hucuvexin, Bnocxku.!). A. rupestris All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1740—3100 m. Felsfluren, in den verschiedensten alpinen Wiesentypen verbreitet, etwas häufiger als vorige Art, auch öfter höher steigend. Auf Kalk und Urgestein in den Alluvionen tief herabsteigend, z. B. Flazalluvion 1740 m; Berninabachalluvion 1870 m; Alp nova 1900 m usw.: beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; am Muottas Muragl bis zum Grat 2800 m; am Languard 3090 m (Brüce. in Heer); Muottas da Celerina und da Pontresina; im ganzen Rosegtal, z. B. auf den Gletscherinseln Aguagliouls 2600 m und Piz Umur 2620 m, Felsen des Brunnerloch am Munt Arlas 2930 m; im ganzen Heutal, z. B. Curvuletum auf Gneisfelsen am Piz Stretta 2930 m usw.; Curvuletum am Piz Chalchagn 2900 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m und der Gemsfreiheit bei 3100 m; am Piz Trovat 2980 m usw.; ruderal am Berninastraßenbord häufig. A. tenella (Schrad.) R. et S. (= Calamagrostis tenella [Schrad. Link. — Altaisches Element. Bl. Ende Juli, Aug., Anf. Sept. 1720— 2700 m. Geröllfluren, Felsfluren, Karfluren, Heide, auf Urgestein. Die gesammelten Exemplare gehören alle zur Var. mutica Koch. — Vaccinietum auf S. Gian 1720 m, im Spuondas- wald 1720 m; Languardgerüllhalden; Montebello im Lärchwald-Vaccinietum 1900 m; ob Acla Colani auf Geröllhalde 1950 m, auf Fels 2000 m, Calam. villosa-Rasen 2100 m und Vaccinietum 2350 m; Karflur Blais dellas Föglias 2000 m; Tschiervageröllhalden; am Piz Albris usw.; am Piz Minor; Cur- vuletum des Piz dels Lejs 2700 m; Karflur auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Boval; Arlastal usw.; Gerüllhalde am Piz Lagalb 2600 m. Calamagrostis, Reitgras. C. villosa (Chaix) Gmelin (— C. Halleriana Pal.). — Bl. Sept. 1715— 2400 m. Im lichten Wald oft bestandbildend mit Vaccinien, Alpenrosen und Juniperus, ebenso auf Rasenbändern, vereinzelt in Gerüllfluren und Weiden. Massenhaft im Stazerwaldgebiet, Wald im Val Muragl, um Pontresina usw.; ob Acla Colani fast reiner Bestand Rasenband 2100 m; Vaceinietum 2350 m: Alnetum der Blais dellas Föglias 2000 m; Pinus montana-Gebüsch am Al- bris 2150 m; Geröllflur hinten im Val Minor 2400 m usw. Var. hypathera Torges. — Blais stretta gegenüber Samaden mas- senhaft 1750 m; Val Muragl Wald 2100 m; Wald bei Sanssouci Pontresina 1800 m; Arvenwald bei Montebello 1900 m; Weide gegen Fuorcla Surlej 2300 m. 312 E. Rübel. Var. nutans (Sant. A. et G. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Felsen unterhalb Alp Sass nair im Rosegtal 2000 m. Var. mutica Torges. — Arvenwald am Muottas Muragl 1900 m. C. varia (Schrad.) Host. — Crasta da Staz Kalkschuttflur mit Arcto- staphylostreppe 2010 m. Holeus, Honiggras. *H. lanatus L. — Zwischen Bevers nnd Samaden (herb. Knirrr, Juli 1850). Desehampsia, Waldschmiele. D. caespitosa (L.) Pal. (= Aira c.) . — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, Aug. 1700—2750 m. Frischwiesen, Sumpf, Moor, Alluvionen, überhaupt feuchte Orte, aber auch am Straßenbord, auf Läger, Weide, Calluno- Nar- detum, auf Kalk und Urgestein; im ganzen Gebiet verbreitet. Hohe Stand- orte: Muraglseeufer 2710 m; Urgesteinweide am Piz Tschüffer 2700 m; am Piz dels Lejs 2500 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; am Piz Lagalb 2600 m; Schneetälchen am Lagalb 2750 m (Bnockw.) usw. Var. genuina (Rchb.) Volk. — Agrostis- Deschampsiawiese Cham- pagna 1715 m bestandbildend; Polyg. Bistortawiese Bernina alta 2400 m. Var. aurea (Wimm. et Grab.) Volk. — Weide vorn im Heutal 2200 m; hinten auf Alp Stretta 2300 m. Var. alpina Gaud. — Curvuletum auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m. Var. montana (Rchb.) Volk. — Ufer des Lago bianco 2230 m. D. flexuosa (L.) Trin. (= Aira fl. LL — Bl. Juni—Aug. 1700— 2600 m. Im Wald, auf Weiden, Heide, an allen humosen Orten, Konstante der Zwergstrauchformation, daneben auch hie und da auf Fels, im Geröll. Kalkmeidend. Im ganzen Gebiet verbreitet. Hohe Standorte: Weide am Languardweg 2450 m; Semperviretum am Tschiervaweg 2400 m; am Albris 2400 m; am Tschüffer 2500 m; Weide am Piz dels Lejs 2500 m; am Lagalb 2600 m; Semperviretum am Cambrenagrat 2400 m. Var. Legei (Bor.) Rehb. — Felswald ob Pontresina 2000 m; Wald bei Sanssouci Pontresina 1800 m. Trisetum, Grannenhafer. T. spieatum (L.) Richter (— T. subspicatum [L.] Beauv.). — Arktisch- altaisches Element. Bl. Aug. 1920—3080 m. Felsflur, Curvuletum; Fein- und Grobschutt. Bernina (Monrrzt, Cav.), Rosegbachalluvion 4920 m; Fuorela Muragl Felsflur 2895 m; Fels am Vadret 9910 m; am Languard 3090 m (Cav. in Heer); Rosegtal Munt Arlas Fels 2930 m; Pischaplateau Schiefer- grobschutt 2750 m; Piz Tschüffer Gipfel, Feinschutt Kalk 2920 m; Cur- vuletum am Piz Stretta 3080 m; Kalkgrat, Feinschutt Piz Alv 2800 mı Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 313 Piz d’Arlas Nordhang 2580 m (Bmockw.); Lago bianco (Brüce.); Pastura di Lagalb 2520 m (Bnockw.). T. flavescens (L.) Pal. — Bl. Juli. Bis 2180 m. Bildet den häufigsten Typus der Fettwiesen. Fettmatten der Champagna und Champagnatscha 1720 m; Fettmatten um Pontresina 1780—1820 m; Karflur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Fettmatten der Alp da Pontresina 2150 m, der Bernina alta mit viel Polyg. Bistorta 2100 m: Schafläger am Piz Alv 2180 m. Var. villosum Fick. Subvar. variegatum (M. et K.) Aschers. — Bestand beim Belvoir vor Pontresina 1780 m. Subvar. depauperatum (M. et K.) Uechtritz. — Fettmatte der Champagna 1720 m. T. distichophyllum (L.) Pal. — Mitteleuropäisch -alpines Element. Bl. Aug., Sept. 2150—2750 m. Kalkgeröllhalden, seltener ruhender Kalk- schutt. Kalkschutt Pischa 2750 m, Geröll 2600 m; Kalkgeröll am Piz Tschüffer 2400 m, 2600 m, am Piz Alv 2450 m, 2650 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm.,!). Avena, Hafer. tA. fatua L. — Bl. Juli—Sept. Eingeschleppt. Samaden (Bnisc. man. : Schutthaufen am Inn 1715 m. tA. sativa L. — Eingeschleppt. Champesch bei Bevers (1850 herb. Kr. Misthaufen bei km 4 in der Champagna 1720 m. A. pubescens Huds. — Bl. Juni—Sept. bis 2400 m. Konstante der Fettmatten, ruderal, vereinzelt in Magermatten und Geröll. Samaden (Heer, Brüggen); Fettmatten um Samaden, Celerina und Pontresina 4745—1810 m, Bernina alta 2100 m; am Schafberg 2340 m; Südwesthang des Piz Alv, Kalk, 2200 m; Berninastraßenbord 2118 m. Var. alpina Gaud. — Kalkgeröll am Piz Tschüffer 2300, 2360 m. Magermatte im Heutal 2400 m; Fettmatte Bernina alta 2100 m (BRockM.J: Ssp. amethystina Clarion. — Südhang des Piz Alv 2900 m und 2300 m (Brockn.). A. pratensis L. — Bl. Juni—Aug. Bis 2000 m. Samaden (Moritz); Heide bei Acla Chuoz 1700 m; S. Gian 1715 m; Grasplanken und Lärch- Wald oh Pontresina 1950 m, 1980 m, 2000 m; Semperviretum am Schaf- berg 2000 m; Karflur beim Languardwasserfall 1950 m; beraste Geröllhalde bei Clavadels im Rosegtal 1900 m. l A. versicolor Vill — Altaisches Element. Bl. Juli, Aug., Anf. Sept. 1715—3260 m. Vor alem im Curvuletum, aber auch auf Felsgräten, Weiden, Alluvionen, Semperviretum, Vaccinietum usw. im ganzen Gebiet auf Urgestein verbreitet, auf Kalk selten. Tiefe und bemerkenswerte Stand- orte: Weide »Flaz« in der Champagna 1715 m: auf S. Gian 1730 m: i 21 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 314 Iz. Rübel. Lärchwald am Muottas da Gelerina 1850 m; Wiese bei »Spaniola« Pontresina 1830 m; Berninabachalluvion 1830 m; Elynetum Felspartie auf der Gletscher- insel Aguagliouls 2600 m, Isla Persa 2700 m usw. Hohe Standorte: Las Sours Gipfel 2980 m; Piz Languard 3260 m (J. Braun); Piz Surlej im Fels 3010 m, auf dem Grat 3122 m; Curvuletum Chatschedersgipfel 2987 m, Piz dels Lejs-Grat 2940 m usw.; Curv. am Piz Lagalb 2950 m. Arrhenaterum, Glatthafer. 1 À. elatius (L.) M. u. K. (— Avena e. L.). — Fettmatte unterhalb Pontre- sina 1750 m, an der Muraglbahn 1800 m. Angepflanzt. Sesleria. S. coerulea (L.) Ard. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Mai — Aug. 1715—2860. Var. calcarea Cel. — Nur auf Kalk, bildet den Bestandestypus des Seslerietum, an sonnigen Kalkhüngen verbreitet und häufig. Es genügt an Kalk öfters der Gehalt in sedimentären Gneisen. Weide am Muottas da Celerina 2200 m; Runse von Las Sours 2280 m, wo ich keine Kalklinse oder dergl. darüber finden konnte, hingegen sind dies feuchte Stellen, wo das Wasser aus dem Gneis doch kalkhaltig sein kann. Alluvion an der Champagnatscha 17415 m, des Berninabaches 1870 m; Quellen im Val Languard 2400 m; Kalkbänder der Crasta da Staz 2010 m, des Val Languard 2590 m, des Diavolezzahanges 9550 m, der Alp Bondo 2150 m und Val Arlas und Cambrenagrat 2400 m; im ganzen Heutal soweit Kalk herrscht 2000—2750 m; häufig am Piz Alv vom Fuß bis 2850 m; Gipfel des Kalk-Piz Padella bei Samaden 2860 m usw. f. albicans (Kit.) A. u. G. Crasta da Staz 2040 m. Var. uliginosa Cel. — In Sümpfen und Mooren. Flach- und Hoch- moor am Stazersee 4830 m; Sumpf am Muottas da Celerina 2370 m; Flach- moor bei der Brücke 9084 m; Albrishang, Bergschweiß 2100 m usw. S. disticha (Wulf) Pers. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni—Sept. 1950-—3268 m. Hauptsächlich auf Fels und Schuttfluren und Konstante des Curvuletums, selten im Vaceinietum, auf allen Gräten und Gipfeln, aber nicht auf Kalk, verbreitet. Hauptverbreitung zwischen 2500 und 3000 m. Tiefe Standorte: Gerüllhalde ob Acla Colani 1950 m; Heiden am Muottas da Celerina 2450 m und da Pontresina 2260 m und Muragl 2350 m; Curvuletum am Schafberg 2340 m; Arlas-Cambrenafelsen 2300— 2440 m. Auf sämtlichen hohen Gräten, Gipfeln und Curvuleten: Rosatsch 2995 m, Surlej bis 3122 m, Tschiervamoränen, Aguagliouls usw.; Vadret bis 3150 m; Las Sours 2982 m; Languard bis 3268 m (Brüceer man., jetzt ist der Gipfel pflanzenlos wegen Wirtschaftsbauten, aber 3260 m (J. Braun], 3220 m ‚a. 1909]; hinterer Tschüffer 2900 m; Chatscheders Pflanzengeographisehe Monographie des Berninagebietes. 315 2987 m; Stretta 3060 m; Minor 2900 m; dels Lejs 3000 m; Chalchagn 2650 m; ob Boval 2750 m; Isla Persa 2700 m; Munt Pers 3200 m, Diavolezza 2977 m; Lagalb 2962 m usw. usw. Var. flavescens Brügger — am Piz Lagalb 2600 m. Phragmites, Schilfrohr (= Arundo, = Trichoon). Ph. communis Trin. — Flachmoor und Verlandung am Stazersee 1813 m Süd- und Westufer, blüht hier nicht (Brüsser, CANDRIAN,! usw.). Molinia, Pfeifengras. M. coerulea (L.) Mönch. — Bis 2400 m. Sümpfe und Moore. Sphag- netum am Flazbach 41770 m; Flachmoor am Stazersee Carex rostrata-Be- stand 1813 m; Torfmoor obere Plaun da Staz 2020 m; Palüd Chape 1800 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Albrishang: Quelle 2150 m (genuina nähert sich der f. subspicata), magere Weide mit Wasser 2300 m: Mager- matte gegen Tschüffer an feuchten Stellen in fast reinem Trifolium badium- Bestand 2400 m. Koeleria, Kammschmiele. K. hirsuta (Schleich.) Gaud. — Arktisches Element. Bl. Juni, Juli. 1715—2600 m. Matten und Weiden, Fels. Samaden (Monirzi); Celerina, Pontresina, Bernina, Languard (Brüsse. man.); Allmend der Champagna 1715 m; S. Gian sonniger Hang 1720 m; Felsen am Schafberg 1900 m, 1920 m, 2000 m, Felsen ob Acla Colani 2000 m, 2400 m massenhaft; Blockflur am Tschierva 9900 m; Pischahang 2250 m; Alp Stretta Weide 2350 m; Geröllhalde hinten im Val Minor 2400 m; Südhang des Piz dels Lejs 2400 m (Bnockw.); Südhang Piz d'Arlas 2600 m (Brockm.); Cambrena- grat 2400 m; Weide am Lagalb 2600 m. Var. Schinxii Domin. — Magermatte im Heutal Trifolium alpinum- Bestand 2300 m. K. cristata (L.) Pers. (= K. ciliata Schinz u. Keller = K. gracilis Pers. z. T.), — Bl. Juli, Aug. Bis 2070 m. Fett und Magermatten, Geröll- halden. Magermatie bei Pontresina 1730 m; Lärchwald ob Pontresina 1900 m; beraste Geröllhalde ob Clavadels 1900 m. Var. genuina A. u. G. — trockner Südhang S. Gian 41745 m. Var. interrupta (Schur.) A. u. G. — Agrostiswiese der Champagna V5 m; geschlossener Mährasen ob Clavadels 2070 m; lichter Lärchwald am Schafberg 2000 m. Catabrosa, Quellgras. C. aquatica (L.) Pal. (= Glyceria airoides 2120 m. Frisches Wasser. Samaden (Moritzi); unterhalb Samaden 1700 m; Quelle unterhalb Berninahäuser 2 der Alp da Pontresina 2120 m. Rehb.). — Bl. Juli. Bis Innufer und Nebenbäche 020 m; Quelle 21* 316 E. Rübel. Meliea, Perlgras. * M. ciliata L. — Samaden (Hrer in Bnic. man.). M. mutans L. ‘= M. montana Huds.). — Bl. Juni, Juli, Aug. Bis 2100 m. Wald. Charnadüraschlucht 1720 m; Pontresiner Felsen (Cav. herb.) neben dem Languardwasserfall 1900 m; Rasenplanken bei Clavadels im Rosegtal 1950 m; Felsen unterhalb Alp Sass nair 2100 m. Briza, Zittergras. B. media L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. Zerstreut auf Fettmatten, Waldlichtungen, Weiden, Geróllhalden, Felsen, Flacli- und Torfmooren usw. Champagna und Champagnatscha 4715 m; S. Gian; Moore beim Stazersee 1820 m und Plaun da Staz 2020 m, daselbst Calluno-Nardetum; Weiden des Muottas da Celerina 1850 m, 2200 m usw.; Plaun God; um Pontresina in den Felsen 1900 m, 2000 m usw., in den Fettmatten 4810 m; Berninastraßen- bord 1950 m; beraste Schutthalde ob Clavadels 1900 m; Mährasen ob Acla Colani 2000 m usw.; Fettmatte bei Bernina alta 2100 m usw. Var. major Peterm. — bei der eisernen Brücke 1725 m; Agrostis- wiese beim Steinbock Pontresina 1800 m. Daetylis, Knaulgras. D. glomerata L. — Bl Juli, Aug. Bis 2309 m. Fettmatten und ruderal. Fettmatte Trisetumwiese Champagna und Champagnatscha 1715 m; Fettmatte beim Belvoir vor Pontresina 1770 m; Waldschlucht ob Pontre- sina 1830 m; Lärchwald 1900 m; Karfluren bei Pontresina 1850 m, beim Languardwasserfall 1950 m; Berninastraßenbord 1750 m, 1840 m, 1900 m, 1950 m, 2309 m, 2300 m süd.; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; Mährasen ob Acla Colani 2050 m; Felsen ob Alp seguonda 2000 m; Clavadels 1920 m: Schafläger Südwesthang des Piz Alv Kalk 9180 m. Poa, Rispengras. P. violacea Bell. (= Festuca rhaetica Sut. = F. pilosa Hall. f.). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 4750—2350 m. In ver- schiedenen Formationen zerstreut. Um Pontresina: Karflur beim Scheiben- stand 2000 m, Trisetetum und Festucetum rubrae fallacis 1750 m, beim Languardwasserfall 1950 m, am Sehafberg 2000 m; Weide im Val Languard 2300 m; im Juniperetum bei Clavadels 1900 m; ob Acla Colani im Gerüll 1930 m, auf Fels 2000 m, im Mährasen 2000 m; am Tschiervaweg 2250 m; Albrishang 2150 m, 2200 m: Bernina alta 2100 m: am Piz Alv Kalk 9350 m ca, 10 m? Bestand bildend (während P. v. im Puschlav nach BrockmaNs auf Kalk fehlt); Südhang des Piz dels Lejs 2300 m (Bnockn.); Arlasfel gegen Cambrena 2300 m. . Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 317 P. compressa L. var. typica A. u. G. muralis Wib. — Berninastraßen- bord 1840 m. P. Chaixi Vill. (— P. sudetica Hänke). — Bl. Juni—Aug. 1715— 2400 m. Im Wald, seltener auf Weide, Geröll usw., fehlt auf Kalk. Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Staz Weiderasen im Lärchwald 2020 m, Calluno- Nardetum 2030 m, Waldlichtung Muottas da Celerina 1920 m; Wald am Muottas Muragl 2100 m, Schafberg 1900 m, 2100 m, Montebello 1900 m; Schafberghang 2400 m; Albrishang Juniperusbrandstellen 2200 m, Semper- viretum 2400 m; ob Acla Colani im Geröll 1950 m, 1980 m, im Mährasen 2000 m, im Calamagrostis-Bestand 2000 m, im Vaccinietum und Festuca violacea-Bestand 1,20 m hoch, Grobgeróllhalde am Tschiervaweg 2040 m usw. P. annua L. — Ubiquisten Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2600 m. Ruderal, Wegränder, Wiesen, Läger-Bestandestypus, Schneetälchen, meist in der var. supina (Schrad.) Rchb. Wiesen bei Celerina 1715 m; Charna- düraschlucht 4720 m; Alluvionen am Flazbach 1715 m, am Berninabach 1870 m; Berninastraßenbord 1715 m, 1800 m, 1900 m, 2100 m, 2309 m, 2330 m; Montebellowald 1900 m; Pontresina Wegränder 1800 m: Läger der Alp Misaun 2000 m, Margum Misaun 2255 m; am Albrishang 2600 m; Wiesen bei Berninahäusern 2050 m und Alp da Pontresina 2120 m: Nardetum am Lago nero 2220 m; Geilstelle am Lago bianco 2230 m; Schneetälchen am LagalbpaB 2580 m usw. *P, caesia Sm. — Padella 2800 m (Herr in N. FL, Bnteg, herb.): Fuorcla trais Sruors Val Saluver-Seite (1881 Brücc. in herb. Univ.). P. cenisia All. (= P. distichophylla Gaud. = fleruosa Host). — Arktisch-altaisches Element. Heutal (Nasserı in Mona 1833). Fluß- geschiebe des Cambrenabaches (Brücc. herb.): Berninapaß 2242 m (Bntac. in Herb. Pol.). P. alpina L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Sept. 1700— 3360 m. In allen Formationen im ganzen Gebiete verbreitet und häufig. Die var. vivipara ist nicht so häufig, sie kam vor an 42 von 234 notierten Standorten. Auf Lägern bildet P. a. oft fast reine Bestände. Hohe Stand- orte: Languard 3260 m (J. Braun), 3250 m (a. 1909); Vadret vivipara bis 3120 m, fructif. bis 3480 m; Piz Surlej-Grat 3140 m: Curvuletum am Piz Stretta 3060 m; Felsgrat am Piz dels Lejs 3010 m. Von den gesammelten Exemplaren gehören die meisten (20 von 33) der var. typica Beck an, von diesen: Subvar. subalpina (Schur) Richter. — Waldschlucht bei Pontresina 1830 m; Diavolezzagrat 2977 m. Andere sind : Var. divaricata Schur. — Taiswald bei Pontresina 1830 m. | Var. contracta A. u. G. — Taiswald 1830 m; Lärchwald am Schal- berg 245 d — > Chatscheders TE 2150 m; Weide am Piz Surlej 2700 m; Kalkgeröll am Piz Chatsche 2600 m; Kalkfels am Piz Alv 2600 m; Curvuletum beim Berninahospiz 3310 m, 2350 m. 318 E. Rübel. Var. minor Hoppe. — Kalkgeröll am Piz Tschüffer 2800 m; Gneis- fels am Piz Stretta 2970 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2500 m. Var. frigida Gaud. — Schutt am Inn bei Samaden 17415 m; Flaz- geschiebe bei Celerina 1715 m. Var. brevifolia Gaud. — Felsen bei Clavadels im Rosegtal 1900 m. P. laxa Hänke. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug., Sept. 2200—3260 m. Fels und Schuttfluren, Curvuletum, verbreitet; fast auf allen Gipfeln, selten auf Kalk. Tief: Lagalbweide Val Minor 2200 m; Arlasfels 2300 m. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur, Isla Persa und Gemsfreiheit 3100 m. Hoch: Piz Vadret Gipfel 3203 m; Piz Languard 3260 m (a. 1909); Surlejgrat 3150 m; am Piz Stretta 3080 m; Piz Minor 3050 m; Piz dels Lejs 3045 m; Piz Chalchagn 3130 m; Munt Pers 3211 m; Piz Trovat 3154 m usw. Var. pallescens Koch. — Auch ziemlich verbreitet: Val Minor 2200 m: am Muottas Muragl Schuttflur und Moräne 2580 m, 2800 m: Gipfel Las Sours 2982 m; Piz Languard 3070 m; Piz Sulej Felsen und Grat 3090 m, 3122 m, 3150 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls Curvuletum 2600 m, Piz Umur Moräne 2860 m und Isla Persa 2700 m; Curvuletum Piz Stretta 3060 m: am Piz Minor 2900 m; am Piz dels Lejs häufig von 2910—3045 m; Diavolezza 2977 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m; Grobgeröll Piz Trovat 3010 m und Schuttgipfel 3154 m. P. minor Gaud. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Aug. 2400— 2970 m. Nur auf Kalk. Geröll. Nicht häufig. Moräne auf der Gletscher- insel Aguagliouls 2550 m; Pischaplateau Grobschutt 2750 m; Kalkgeröll am Tschüfferhang 2400 m, 2750 m, Feinschuttgipfel 2920 m; am Chatscheders 2600 m, am Piz Alv 2650 m, 2970 m; Seslerietum am Piz Alv 2450 m; Kalkgeröll am Arlasgrat 2400 m, 2500 m. P. nemoralis L. — Bl. Juli, Aug., Anf. Sept. 1700—2600 m. Haupt- sächlich im Wald, aber auch auf Fels, Geröllfluren, Ruderal. Verbreitet, auf Urgebirge und Kalk. Die gesammelten Exemplare gehören zu folgenden Abarten: Var. agrostoides A. u. G. — S. Gian Wald 1715 m; Caricetum in der Champagna 1715 m; Geröllhalde beim Languardwasserfall 1900 m; Gerüllhalden im Val Languard 2200 m, 2450 m; Wald Montebello 1900 m; Berninastraßenbord; Schuttkegel bei Acla Colani 1900 m und im Fels 2000m; um Alp Sass nair in den Felsen 2000 m, 2330 m; Alp Misaun 2000 m; Alluvion Berninahäuser 2050 m; Heubachufer 2150 m; Granitgeröll am Albris 2200 m; Geröll im Val Torta im Heutal 2600 m. Var. Reichenbachii A. u. G. — Meist mit voriger Var. zusammen vorkommend. Gerüllhalde beim Languardwasserfall 4900 m; Arvenwald Alp Ota-Weg 2100 m; Felsen der Alp Sass nair 2330 m; StraBenmaut 2084 m; Geróllhalde am Albris 2200 m, am Tschüffer Kalk 2300 m. Inter varietatibus. agrostoides A. u. G. et Reicherbachüi medians: Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 319 Kalkgeröll am Tschüffer 2570 m, agrostoides versus Beichenbachii: Ber- ninastraDenbord 2000 m. Var. formula Gaud. — Pontresinerwald 1900 m; Karflur am Alp Languard-Weg 2200 m. Var. glauca Gaud. — Geröllhalde am Languardwasserfall 1950 m; Bachalluvion Arlastal 2330 m. P. trivialis L. — Selten. Bernina (Heer, Moritzi in Brics. man.). Var. vulgaris Rchb. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Fettmatten Muragl 1750 m. Var. glabra Doll. — Fettmatte in der Champagna 1715 m. Var. pallescens Stebler u. Volk. — Quellsumpf bei der Alp da Pontresina 2400 m. P. pratensis L. — Bl. Juni—Sept. 1700—2420 m. Auf Ruderalstellen, Läger, Weiden, Fettmatten verbreitet. Um die Alphütten, auf Schutt und Misthaufen usw. Die gesammelten Exemplare verteilen sich auf folgende Abarten: Var. vulgaris Gaud. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Agrostiswiese in der Champagna 1715 m; Fettmatte Muragl bei Pontresina massenhaft 1780 m selber Bestand bildend und im Anthriscusbestand; Felsen ob Pontresina 1950 m; Alp Sass nair 2130 m; Berninastraßenbord 2118 m, 2160 m, 2309 m 2280 m süd. Var. angustifolia (L.) Sm. — Sumpfiges Innufer 4715 m; Fettmatte in der Champagna 1715 m; Polyg. Bistorta-Fettmatte Muragl 1780 m; Rasenplanken bei Clavadels im Rosegtal 1900 m; Südhang des Albris 2150 m; Geilstellen der Alp Stretta 2420 m; Kalkgrus am Piz Alv 2150 m (Brockm.); Fettmatte Bernina alta 2100 m. Glyceria, Süßgras. *6. fluitans (L.) R. Br. — Samaden (Non), 6. plicata Fries. — Sumpf an der Rosegstraße 1830 m. Festuca, Schwingel!) F. ovina L. — Ubiquisten Element. Ssp. duriuscula (L.) Koch. — Bl. Juli, Aug. 1700—2500 m. Heu- berge, Fóhrenwald. S. Gian 1720 m; Flazalluvion 1713 m; am Schafberg 2000 m, 2200 m; ob Acla Colani Schutt 1950 m, Fels 2000 m, Mährasen 2000 m, Vaecinietum 2350 m; Heutal; BerninastraBenbord usw. Var. genuina Godr. — Lärchwald ob Pontresina 41900 m; Pischahang Festuca varia-Bestand 2250 m, Magerwatte 3300 m; vorn im Heutal Festucetum 2150 m; Seslerietum am Piz Alv Kalk 2500 m. am 1) Det. von H. BROCKMANN-JEROSCH. 320 E. Rübel. Var. gracilior Hackel. — Schutthaufen am Inn 4715 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; bei Pontresina Fettmatte 1830 m; Juniperetum am Albris 2100 m; Agrostiswiese Alp da Pontresina 2100 m. Ssp. glauca (Lam.) Hackel. — Am Piz Alv Kalk Läger 2350 m, sesleriahalde 2500 m; Juniperetum Heutaleingang 2200 m (Brockn.). F. alpina Suter. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Nur Kalkfelsen. Kalkfelsen am Tschüffer 2650 m, am Alv 2150 m, 2900 m; Heutal (Monirzi); Fuß Alv 2110 m (Brüsc. in herb. Pol.). Var. intercedens (Hackel) (nach Brockmann [mündl.] einer andern Sektion von Festuca angehörend als alpina). — Felsen am Südwesthang des Piz Vadret, Gneis, 3080 m; Kalkfels am Arlashang gegen Diavolezza 2550 m; Syenitfelsen auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m. F. Halleri All. — Himalayisches Element. Bl. Juli, Aug. 1730—3400 m. Felsen, Curvuletum, Weide, Heide, Moränen, Alluvionen. Rosegbachalluvion 2000 m; Berninabachalluvion 1850 m, 2000 m; Grobschutt am Tschierva 2050 m; Heubachschlucht 2120 m; Weide Val Minor 2200 m. Haupt- verbreitung 2200 —3000 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur. Hohe St.: am Languard 3250 m (J. Braun), 3220 m (a. 4909); Surlej Felsgrat 3140 m, 3120 m; Grat am Piz dels Lejs 3010 m; Fels am Morteratsch 3400 m, am Trovat 3000 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m usw. Var. intermedia Stebl. u. Schr. — Heutal Val Torta 2650 m; Weide Fuorcla Surlej 2750 m; Cambrenadelta 2230 m und Felsgrat 2400 m. Var. decipiens (Clairv.) A. u. G. — Flazalluvion 1730 m; Alp Muottas 2240 m; Curvuletum am Albris 2300 m; Weide am dels Lejs 2650 m; Alp Stretta 2350 m; Weide am Lago nero 2220 m, beim Hospiz 2330 m usw. F. rupicaprina Hackel. — Alpen-Element. Alluvionen im Val d'Arlas 2150 m (Brockm.) F. violacea Gaud. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 2000—3000 m. Matten und Weiden, Fels, Geröll; auf Urgestein und Kalk; mäßig verbreitet; hie und da Bestand bildend. Bernina bis 2620 m Heen (Niv. Fl. S. 45). Var. genuina Hackel. — Wald am Schafberg 2000 m, 2250 m; Felsen ob Acla Colani 2040 m; Grobschutt am Tschiervahang 2050 m, 2250 m, 2400 m, Moräne 2500 m; Languard 3000 m (J. Braun); Isla Persa 2650 in; bestandbildend z. B. Mährasen ob Acla Colani Osthang 2000 m; Südhang des Piz dels Lejs, Piz d'Arlas, Piz Lagalb (Brockm. ‚!) usw. Var. nigricans (Schleich.) Hackel. — Oft mit genuina zusammen vorkomimend. Wald am Schafberg 2000 in; Fels am Muottas Muragl 2300 m; Weide am Languard 9400 m; Kalkmatte am Tschüffer 2400 m, 2600 m und Urgesteinsplateau 2700 m; Geröll im Val Minor 2400 m; Rasenhänge am Lagalb 2600 m, 2680 m (Brockm. ‚!); usw. F. rubra L. — Ubiquisten Element. Bl. Juli Sept. 1700— 92650 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 321 Matten und Weiden, Wald, verbreitet. Häufiger Nebentypus der Fettinatten an trockneren Stellen. Var. genuina Hackel. — Fettwiesen, Frischwiesen, Weide, Straßen- bord usw., verbreitet. Nasse Flazufer 1730 m; Rasenplanken am Muottas Muragl 2300 m; Arvenwaldlichtung Muottas da Celerina 1920 m; Juniperetum am Albris 2150 m; Kleines Plateau am Piz Alv Kalk 2650 m (ScnnórkR man.); usw. f. vulgaris Gaud. — Fettmatte Champagna 1715 m; Berninastraßen- bord usw. f. multiflora (Hoffm.) A. u. G. — Berninastraßenbord 1920 m, 2000 m mit dicht behaarten Deckspelzen voller Straßenstaub. Var. fallax (Thuill.) Hackel. — Fett- und Magermatten, Wald usw. Bestandbildend. Fettmatte Champagnatscha 1715 m, vor Pontresina 1770 m Bestand; Berninastraßenbord; beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; Schutt- halde am Tschiervaweg 2050 m usw. f. subcaespitosa Sonder. — Arvenwald bei Montebello 1900 m. f. nigrescens (Lam.) A. u. G. — Fettmatte Champagna 1715 m; Agrostiswiese bei Pontresina 1800 m; Blockflur neben dem Languardwasser- fall 1900 m. L grandiflora Hackel. — Juniperetum am Albris 2150 m. F. varia Hänke. Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. Bis 3000 m. Nicht sehr verbreitet, aber wo sie vorkommt meist Bestand bildend; hauptsächlich an steilen felsigen Hängen, Südwest, Südost, oft vergesellschaftet mit Beständen von Juniperus com. montana und Allium Vietorialis; so am Albrishang Südwest 2300 m beim Pinusgebüsch, Südost 2300 m felsiges Varietum, 2400 m Varieto-Semperviretum mit viel Juniperus, 2600 m prachtvoll ausgebildete reine Varia-Treppe, die schönste des Ge- bietes; an der Pischa 2250—2300 m Varietum mit viel Juniperus und Allium Vietorialis, 2500 m felsiges Varietum; Val Torta Varietum 2400— 2450 m; am Tschüfferfuß Juniperus- und All. viet.-Bestand; Sassal Masone 3000 m; diese alle auf Urgestein, an der Südhalde des Piz Alv im Kalk- Seslerietum eine abgegrenzte Stelle mit F. varia dominierend 2400 m (Bock. ) usw. F. pumila vm — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1870—3010 m. Rasen und Geröll; nur auf Kalk und kalkreichen Schiefern und Gneisen; da aber verbreitet. Fast immer in der Var. genuina Hackel. — Gneisfelsen am Piz Vadret 3010 m; Berninabachalluvion 4870 m; Südwesthang des Tschierva Gneis Blockflur "land bildend 2200 m; an allen Kalkfelsen, im Kalkgeröll und Rasen ‚on Heutal Pischa, Tschüffer, Alp Stretta, Piz Alv, Minortal von 2100 m ) bis zum Gipfel des Piz Alv 2976 m; Kalkband der Alp Bondo und seine Fortsetzung im Val Arlas 2450—2680 m (Brocem.,!) und Kalklinse am INT 399 E. Rübel. hang gegen Cambrenadelta 2500 m sowie Moräne 2300 m und Delta 2240 m; Gneisfelsen am Piz Stretta 2770 m. Var. rigidior Mutel. — Kalkfels am Piz Alv 2600 m (Perer in HaCkEL, !). F. pratensis Huds. (= F. elatior L. z. T.). Var. megalostachys Stebler. — Überdüngte Plätze. Samaden (Brüce. man.); Charnadüraschlucht 1730 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Var. genuina Hackel. — Muottas Muragl Bahndamm 1760 m. Bromus, Trespe. +B. erectus Huds. var. euerectus A. u. G. subvar. glabriflorus Borbäs. — Schuttablagerung hinter Pontresina 1810 m. tB. sterilis L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 17415 m. tB. secalinus L. var. typicus A. u. G. subvar. polyanthus Beck. — Flazschwemmland bei Celerina 4720 m. TB. hordeaceus L. var. leptostachys (Pers.) Beck. — Flazschwemm- land bei Celerina 1720 m. i*B. commutatus Schrad. — Samaden (Bniícc. man.). brachypodium, Zwenke. * B. pinnatum (L.) Pal. — Surpunt bei Bevers (Kar in herb. Univ.) Nardus, Borstgras. N. stricta L. — Ubiquisten Element. Bl. Juli. 1700—2900 m. Be- stand bildend und in vielen andern Beständen vorkommend, verschlechtert die Weide: Um Sümpfe, trockene Halden, auf der Heide, im Curvuletum usw. auf Kalk und Urgestein. Champagna, Staz, Muragl (Muraglgrat 2600 m), Languardtal, Rosegtal- (Vaccinietum, Festuca violacea-Rasen, Heide, beraste Geröllhalden usw.), Heutal (Curvuletum am Grat des Piz dels Lejs 2670 m usw.), Piz Alv, Minor, Boval, Arlastal, ums Hospiz usw. usw. Sassal Masone 2900 m. Lolium, Lolch. tL. perenne L. — Ruderal. Aufgeschüttetes Land bei Pontresina 1830 m; Bahnhofaufschüttung 1780 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1800 m, beim Berninahospiz 2309 m. ^L. multiflorum Lam. — Bei Bevers angesät (1855 Kai in herb. Univ.). Agropyron, Quecke. A. eaninum (L.) Pal. Var. typicum A. u. G. — Schutthaufen beim Berninahospiz 2309 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 393 Var. pauciflorum (Schur.) Volkart. — Geröllhalde beim Languard- wasserfall 1900 m. A. repens (L.) Pal. — Bl. Juli, Aug. bis 2280 m. Ruderal und Fett- matten, Schutt- und Misthaufen in der Champagna, an der Rosegbrücke ; Berninastraßenbord 1830 m, 1950 m; Agrostiswiese bei Pontresina 1800 m. Var. vulgare (Doll) Volkart. — Innufer bei Samaden 1715 m. Var. aristatum (Doll) Volkart. subulatum Rchb. — BerninastraDen- bord 2050 m, 2280 m. Tritieum, Weizen. +T. aestivum L. (= T. vulgare Vill). — Misthaufen Muragl 1760 m. Secale, Roggen. tS. cereale L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, an der Rosegbrücke 4790 m, nahe Belvoir Pontresina fast reiner Bestand 1780 m, an der Hütte im Wald ob dem Schweizerhof Pontresina 1850 m; Schutz- hütte am Pischahang; Berninastraßenbord 2200 m. Hordeum, Gerste. +H. jubatum L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m adventiv. +*H. distichon L. — Bei Samaden (Kam in herb. Univ.). Fam. Cyperaceae, Sauergrüser '). Eriophorum, Wollgras. E. vaginatum L. — Bl. Mai. Bis 2220 m. Hochmoore, selten. Sphagnumpolster im Hochmoorwald gegen Plaun da Choma, hei Palüd Chapé 1800 m, am Stazersee (CAnDRIAN,!); Torfboden bei Bernina alta 2080 m, 2100 m; Sphagnumpolster am Lago nero 2920 m. —— E. Scheuchzeri Hoppe. — Arktisches Element. Bl. Juni, Juli. 1820— 2893 m. Tümpel, Sümpfe, kleine Seen, bildet den Hauptverlandertypus des Eriophoretum Scheuchzeri. Rosegbachufer 4820 m; Sumpf an der Fuorcla Muragl 2893 m; Bestand auf Alp Stretta 2450 m; Verlandungen am i PTT i 2225 m Diavolezzasee 2500 m; am Lago nero 2220 m, am Lago bianco , an vielen Tümpeln ums Hospiz und die Laghetti di Lagalb 2300— 2450 m. ). — Bl. Juni, E. angustifolium Roth (= Æ. polystachyon L. z. T. l N Juli. 4700—2420 m. Moore, Sümpfe, Seen, Grabenränder usw., tritt auc verlandend auf, aber im Gebiet nicht so sehr wie vorige Art. Die Bianet und Stengel werden im Herbst tief violett gefärbt und stechen dann a ab gegen die strohgelben Flächen von E. Scheuchzeri?). Sumpfige Ka er 1730 m; Flachmoor am Stazersee 1813 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; O 4) Rev. von A. VOLKART. 2) Siehe Titelbild. 394 E. Rübel. Sumpf am Muottas da Celerina 2250 m; Büchlein Rosegtalausgang 1800 m; Rosegalluvionen 2000 m; Grabenrand Berninahäuser 2030 m; Heutal Berg- schweiß Sümpfe 2200 m, Alp Stretta 2420 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Sumpf vorn im Val Minor 2180 m; Lago nero Ufer 2220 m; Verlandung Lagalbsee 2420 m. var. vulgare (Koch) A. u. G. — Nasse Rosegbachufer 1820 m. Subvar. larum (M. u. K.) A. u. G. — Quelle im Val Muragl 2380 m; Albrishang 2100 m. Trichophorum, Haargras. T. alpinum (L.) Pers. (= Eriophorum alpinum L. = Scirpus tricho- phorum A. u. G.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Mai, Juni. 1700 — 2230 m. Sumpf und Moor. Pontresina (Mona in Brücc. herb.); Sumpfige Flazufer 1730 m; Sphagnetum über dem linken Flazufer 1750 m; Palüd Chape 1800 m; Hoch- und Flachmoore am Stazersee 1820 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Sumpf und Moorwiese der Champagna bei Pradé massenhaft, mit Drosera rotundifolia 1730 m; kleines Moor bei den Ber- ninafällen 2000 m; Flachmoor auf Alp Bondo 2100 m; am Lago nero 2230 m; geht nicht über den Paß ins Puschlav (Brockn.). T. eaespitosum (L.) Hartm. (= Scirpus caesp. L.). Ssp. austriacum Palla. — Bl. Juni, Juli. 4700—2450 m. Sümpfe und Moore verbreitet. Bestand bildend von den Eriophoreten landeinwárts. Sumpfige Flazufer 1730 m, 1750 m; Palüd Chape 1800 m; Hoch- und Flachmoor am Stazersee 1813 m; Moor Plaun da Staz 2020 m; Sumpfweiher Muottas da Celerina 9250 m; Sümpfe im Heutal 2150 m, 2200 m, 2400 m, gegen Tschüffer 2450 m, Alp Stretta 2400 m; Weide am Piz Alv Kalk 2250 m; Curvuletum am Piz Minor Nordfuß 2300 m; Flachmoore bei Brücke 2081 m, Val Minor 2180 m; am Munt Pers 2320 m; Bestand am Arlasgrat 2450 m; ausgedehnte Bestände beim Lago nero und bianco 2230 m; La- ghetti di Lagalb 2400—2450 m usw. l T. atrichum Palla (= Scirpus alpinus Schleich). — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juni—Aug. 1715—2300 m. Sümpfe, Moore, Sand. Trocknere Standorte als die vorigen Arten. Sandige Innufer bei Celerina 1715 m; kleines Moor ob dem Stazersee, massenhaft 1830 m; häufig am sandigen Berninabachufer 2000 m; Alp da Pontresina mehrfach 2100 m; bei der Brücke 2084 m; Quelle am Piz Alv Kalk 2300 m; ziemlich trockene Torfhügel am Piz Alv, Kalk, 2200 m mit Pinguicula alpina, Carex capi- laris und dioeca, Plantago alpina; Eingang ins Val Minor 2150 m, 2180 m, ??00 m Bestand bildend. Fehlt nach Brockmann im Puschlav. Blysmus, Quellried. B. compressus (L.) Panz. (= Scirpus comp. Pers. = Schoenus comp. L.).— BI. Juli, Aug. 1715— 2150 m. Sandalluvionen. Innufer bei Celerina 1715 m; Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 325 nasse Stellen in der Champagna 1715 m (herb. CAND.,!; linkes Flazufer unterhalb Pontresina 1740 m; Rosegbachufer 1820 m; Berninabachalluvionen 1850 m, 2000 m; Bachufer auf Alp Bondo 2150 m. Eleocharis, Teichbinse. E. palustris (L.) R. Br. (= Scirpus pal. Li — Isla Glischa zwischen Bevers und Samaden (1849 kurt in herb. Univ.); Stazersee (herb. Cawp.). E. acicularis (L.) R. Br. (= Scirpus ac. L.. — Pontresina (leg. Brüscer 1863 in Brüce. man. herb. KnirrLi Murer in Pol. herb.); Las Agnas Bevers (herb. KnirrLI). E. pauciflora (Lightf.) Link (= Scirpus pauciflorus Lightf. = Heleocharis baeothryon Ehrh.). — Bl. Juni, Juli. 1700—2230 m. Sandalluvion, Sumpf, Moor. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; sumpfige Flazufer 1720 m, 1730 m; Moor am Stazersee 1820 m; Palüd Chape 1800 m; Berninatal 1800 m (Monirzi); nasse Wiese 1800 m und nasse Berninabach- ufer 1820 m bei Pontresina; nasse Rosegbachufer; Trichophorum atrichum- Bestand Val Minor, Kalk, 2200 m; Alluvion Alp Bondo 2130 m. Var. campestris (A. u. G.) Volkart. Sandige Innufer bei Celerina 1715 m; sandige Berninabachufer 1870 m; am Lago bianco 2230 m. Elyna, Nacktriedgras. E. myosuroides (Vill.) Fritsch. (= E. Bellardii (All.) Koch = E. spicata Schrad. = E. scirpina Willd.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1830—3090 m. Auf Geröll, auch auf Fels, Schutt, Weide in Semperviretum, Firmetum, Curvuletum usw. Kalkliebend; öfters Bestand bildend; im ganzen Gebiet. Flachmoor am Stazersee 1830 m; Piz Vadret 3010 m; Languard Kalk 2590 m, 3090 m (Cav. in Heer); Schafberg; viele Bachalluvionen; beraste Schutthalde Clavadels 1900 m in Riesenexemplaren; Bestand bildend am Tschierva Gneisgeröll 2400 m und auf der Gletscherinsel Aguagliouls Gneisfels 2700 m; Piz Minor 2620 m; im ganzen Heutal bis auf Pischa 2750 m, Tschüfferkopf 2870 m, Strettagrat 2800 m, Bestand im Kalkgeröll der Alp Stretta 2350 m usw.; am Piz Alv Kalkgeröll bis auf den Grat 2900 m, Bestand bei 2600— 2700 m; Alp Bondo, Arlas, Diavolezza Kalk- bünder usw.; Trovat Urgestein 2700 m; Lagalb 2700 m usw. Cobresia. C. bipartita (Bell) Dalla Torre (= C. carieina Willd.). Element. BI. Aug. 1830— 2500 m. Weiden, Quellfluren, Moor usw. Moor am Stazersee 1830 m: am Albrishang nasse Stellen 2180 m, 2200 m, 2300 m; Alp da Pontresina 2120 m, 2200 m Kalk; Pischahang nasse Stellen (Brockm.,!), 2450 m, 2500 m; Heutal (Kocn Syn.); Platta (Brockn.); oberhalb Berninahäuser 3400 m; Flachmoo — Arktisches nasse Stellen bei r bei der Brücke 326 E. Rübel. 2084 m; nasse Stellen am Minoreingang 2180 m; Fuß des Piz Alv Kalk (Brüsc. in herb. helv. Pol., Brockm. 2300 m, 2400 m); Westhang des Piz Lagalb 2350 m (Brockm.); Sumpf am Arlasgrat 2450 m; Sumpfufer des Lago bianco 2330 m. Forcola di Livigno 2300 m. Ins Puschlav hinunter geht die Pflanze nach Brockmann nicht, sondern macht auf dem Paß halt, herührt das südliche Gebiet nur in den angegebenen Standorten und Sassal Masone 2300 m (Braun in Bmockw.). Carex, Segge. C. microglochin Wahlenb. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli. 1715—2275 m. Sümpfe, Quellen, Alluvionen. Celerina (Cav. in Brüsc. man.); Padela 9275 m (Brücs. in Herb. Pol); Innufer bei Samaden 1715 m; sumpfige Flazufer 4730 m; Bachrand Caricetum in der Champagna 1715 m; Flachmoor am Stazersee 1813 m, 1830 m; Berninabachufer 1830 m, 1980 m; Alp Misaun im Rosegtal 2000 m; an der Berninastraße sumpfig 2000 m; Alp da Pontresina 2120 m; Westhang Piz Alv Kalk 2200 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; nasse Stellen am Minorausgang 2180 m; Alp Bondo Alluvionen 2130 m (Bmockw.,!. Diese ziemlich häufige Pflanze macht am Daf halt und geht nicht ins Puschlav nach BrockwaNw. C. pauciflora Lightf. — Hochmoore, selten. Palüd Chapé 1800 m; am Stazersee 4815 m; obere Plaun da Staz 2020 m; linkes Flazufer unter- halb Pontresina 1740 m; Pontresina (Monrrzi). C. rupestris Bell — Arktisch-altaisches Element. Bl. Mai, Juni. 2110—3010 m. Geröll, Rasenhünge, Felsgräte auf Kalk und sedimentären Gneisen. Feinschutt Piz Vadret 3040 m; Heutal 2150 m an den Hängen des Albris, der Pischa, des Tschüffer Kalk bis 2870 m, des Stretta Silikat bis zum Grat 2800 m; Rasenhänge und Geröllhalden des Piz Alv Kalk vom Fuß 2150 m (2110 m Bntcc. in Herb. Pol.) bis und mit dem Gipfel 2976 m; Curtinatsch 2150 m; Munt Pers 2320 m, 2550 m Kalkband; von Alp Bondo 2150 m über den Arlasgrat Kalkband 2680 m zum Cambrena; am Lagalb Silikat 2400 m, 2450 m (Brockn.), 2600 m usw. C. puliearis L. — Moor, Cobresiabestand, ob Stazersee 1870 m. C. dioeca L. — Bl. Juni. Bis 2970 m. Sumpfwiesen, Hochmoore, am Padella 2275 m (Brüce. in Herb. Pol.; Palüd Chape 1800 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; am Muottas Muragl Sphagnumpolster Pradé 1800 m, Pedmunt 1730 m; linkes Flazufer 4750 m; Pontresina (Monirzr) sumpfige Wiese 1800 m, feuchter sandiger Graben 1860 m, Sumpfwiese Sanssouci 1820 m; Val Roseg Wiese am Eingang 1850 m; Südfuß des Piz Alv Kalk trockne Torfhügel mit Carex capillaris, Trichoph. atrichum, Pinguic. al- pina 2200 m; Curtinatsch nasse Wiese 2180 m, 2200 m (Brocku. ,!); Alp Bondo Alluvion 2130 m. C. Davalliana Sm. — Bl. Juni, Juli. Bis 2250 m. Sümpfe, Moore usw. Innufer Celerina 1715 m; Champagna 1715 m; Sumpf Prade 1800 m; Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 327 Palüd Chapè 1800 m; Moor ob Stazersee 1870 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Heubachtobel 2070 m; Sumpfhänge Albris 2150 m, 2200 m, Pischa 2250 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Bernina alta Quellried 2100 m; Curtinatsch 2150 m. C. curvula All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni— Sept. 2150—3260 m. Bildet den Wiesentypus des Curvuletums, einen der häu- figsten und am besten ausgeprägten des Gebietes von 2300—3120 m. Als vereinzelte Pflanze kommt C. c. auf Gerölllluren, Fels, Schneetälchen, Schuttfluren vor, fehlt auf Kalk. Tief: Alp Bondo 2150 m; Cambrenadelta 2240 m: Curtinatsch 2150 m Weide; hoch: Vadretfels 3150 m; Las Sours Felsgipfel 2982 m; Piz Lan- guard Fels 3260 m; Piz Rosatsch Grobschuttgipfel 2990 m; Surlejgrat 3140 m; Chatscheders Gipfel 2987 m; Piz Stretta 3090 m noch als Bestand; Piz dels Lejs bei 3040 m stellenweise fast reiner Bestand; Munt Pers als Curvuletum bis 3190 m, einzeln bis 3200 m usw. Der Wiesentypus ist im ganzen Gebiet auf Urgestein vertreten, siehe Karte braun. €. incurva Lightf. (= C. juneifolia All.) — Arktisch-altaisches Ele- ment. Bl. Juli, Aug. 1715—2150 m. Sandalluvionen. Samaden und Bernina (Moritzi); Innufer bei Celerina 1715 m; Flazalluvionen Champagna 1715 m; Rosegbachalluvionen 1820 m, 2000 m; Alluvion bei den Berninahäusern 2000 m; Alp Bondo Alluvion 2150 m (Brockn.,!); Curtinatsch (Pozzi herb.). C. foetida All. — Arktisches Element. Berninahäuser (Kiser 1876 in herb. Kiser); Curtinatsch (Kiser 1876, Scunöter 1888 in Brücc. in SEILER). €. diandra Schrank. (— C. teretiuscula Good.). — Flachmoor am Stazersee Trichophoretum 1880 m. C. paradoxa Willd. — Stazersee (Heer in Brücc. man.). C. paniculata L. var. pseudoparadora (Gibs.) A. et G. — Am Stazer- see 1820 m. C. leporina L. — Mähwiese in der Champagna 1715 m; linkes Flaz- ufer 1780 m; Palüd Chape 1800 m; Arvenwald Berninafälle 2000 m; La- Winengalerien »Camino« 2280 m usw. C. echinata Murray (= C. stellulata Good. = C. Leersii Willd.). — BI. Juli, Bis 2450 m. Sümpfe, Moore, meist in der var. grypos (Schkuhr) Koch. — Flazufer 1715 m; Hochmoor bei Pradé 1750 m; Flachmoor beim Stazersee 1830 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Calluno- Nar- detum Crasta da Staz 2030 m; Hochmoor Palüd Chapé 4800 m; nasse Rosegbachufer 4890 m; Alp da Pontresina 2120 m; Sumpf Albrishang 2150 m; Bachschutt Alp Stretta 2450 m; Ufer des Lago nero 2220 m, Lago bianco 2230 m, Lago Crocetta 2306 m (Brocku. ,!). | C. Lachenalii Schkuhr (— C. lagopina Wahlenb. = C. approximata Hoppe). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 2220—2893 m. Sümpfe, Alluvionen, Schneetülchen. Muraglseeufer 2710 m; Sumpf Fuorela Muragl 2893 m; Quelllur Val Languard 2500 m, 2600 m; Languard (Cav. 328 E. Rübel. in Babac. man.); Alluvion Heutal 2280 m; Alp Stretta 2420 m; Schutt Heupaß 2480 m; Sumpf Fuorcla Minor 2500 m; am Diavolezzasee 2580 m; am Arlassee 2350 m; Schneetülchen Arlasgrat 2400 m; Ufer des Lago nero 2220 m (Brockm.,!), des Lago bianco 2230 m, der Laghetti di Lagalb 2410 m, 2450 m; Schneetülchen »Giuf« 2350 m. C. brunnescens (Pers. Poir. (= C. Persoonii Lieb.) — Arktisches Element. Sumpf Muottas Muragl 2350 m; Rosegalluvion 2000 m; am Morteratschweg 2000 m; Flachmoor am Lago nero 2220 m; sumpfige Stelle Pastura di Lagalb 2400 m (Brockn.). C. canescens L. — Bl. Juni, Juli. 1725—2020 m. Sumpf, Moor usw. Sumpf Pradé 1800 m; Flazufer 1725 m, 1730 m, 1750 m; Palüd Chapé 1800 m; Flachmoor am Stazersee 1813 m (Cav. in Brücc. man.,!); Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; sumpfige Waldstellen bei Sanssouci Pontresina 1850 m; nasse Rosegbachufer 1820 m. C. bicolor Bell. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1715— 2150 m. In Sandalluvionen allein. Alluvionen am Inn bei Samaden 1715 m, Rosegbach 1840 m, 1900 m, 2000 m, am Berninabach reichlich mit Carer Goodenowii 1860 m; Pontresina (Cav. in Brüee. man.); Alluvionen bei den Berninahäusern 2040 m; Alp Bondo 9190 m bachaufwürts bis 2450 m (BRockx., !). €. polygama Schkuhr (= C. Buxbaumii Wahlenb.. — Unweit des Sauerbrunnens von St. Moritz (Krärtuı, J. Nat. Ges. Grb. I; Kırııs, Brücc. in Herb. Pol); Flachmoor am Stazersee, Trichophoretum 1813 m. €. Halleri Gunnerus (= C. alpina Sw. — C. Vahlii Schkuhr). — Arktisch-altaisches Element. Quellflur Val Languard 2400 m; Languard 2650 m (J. Braun); nasse Trift zwischen Berninahäuser und Alp Bondo 2080 m; Alp Bondo 2150—2170 m (Brockm. u.!); sumpfige Stellen nahe Lej pitschen 2200 m; am Lago bianco 2240 m (Bnockw.); Berninapaß (BrÜsGer in Seen: dringt nach Brockmann nicht weiter ins Puschlav. C. atrata L. ssp. atrata L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Aug. 1900 — 2750 mt) Weiden, Karfluren, auf Kalk und Urgestein. Vaccinietum Muottas da Celerina 2350 m; Weide Val Languard 2500 m; Rasen ob Acla Colani 2300 m; Weiden am Albrishang 2650 m, am Tschüffer Kalk 2600 m, Urg. 2700 m; Pischa Kalkschutt 2750 m; Piz Alv, Kalk, 2300 m, Läger 2350 m, kurzrasiges Plateau 2630 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m. Var. altissima Schur. — Im Rosegtal Blais dellas Föglias 1900 m; Karflur am Chalchagn gegenüber Alp prüma 1980 m. Ssp. aterrima Hoppe. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Aug 1880—2850 m. Mähwiese bei Pontresina 1880 m; Karflur im Rosegtal rechtes Ufer 2000 m; Alp da Pontresina 2120 m, 2150 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Quellflur Bernina alta 2100 m; Vaccinietum am Nord- 1) Zu Carex atrata ist auf Seite 268 zu setzen 2750 m statt 2950 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 329 osthang des Munt Pers 2320 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; feuchter Hang am Piz Lagalb 2850 m (Brockm.). Ssp. nigra Bell. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 2200—3030 m. Auf Geróll, Fels, Weide, Alluvionen, Schneetälchen usw. auf Kalk und Urgestein; im ganzen Gebiet ziemlich verbreitet. Val Muragl (herb. Cann.) bis zur Fuorcla 2893 m und Fels am Vadret bis 3030 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls in Schneetülchen und Curvuletum 2600 m; im ganzen Heutal 2300—2800 m; Piz Alv, Kalk, häufig 2600—2920 m; Val Minor Weide und Geröll 2200 m; Diavolezzagrat 2800 m; Kalkband über der Alp Bondo 2200 m; Arlastal häufig Piz Trovat 2700 m; Weide unterhalb Lej pitschen 2200 m; am Lago bianco; Pastura di Lagalb 2450 m, 2580 m (Brockm.,!) usw. C. mucronata All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Südhang des Arlas Kalk 2400 m. €. elata All. (= C. stricta Good.). — Staz (Heer in Brücc. man.); zwischen Samaden und Bevers (Kaze: in herb. Univ.). C. Goodenowii Gay. — Bl. Juli, Aug. 1700— 2500 m. Sümpfe, Moore, Weiden und Matten, Alluvionen; im ganzen Gebiet verbreitet und besonders in Flachmooren Bestand bildend. Innufer, Flazalluvionen, Stazer- see usw., am Berninabach, Rosegbachufer, Albrishang, Pischahang, Alp Stretta 2480 m, Curtinatsch usw., über der Alp Bondo Kalk 2180 m, am Lago bianco, nero, am unteren Laghetto di Lagalb 2410 m und am oberen 2500 m. Die gesammelten Exemplare gehören zur Var. curvata (Fleischer) A. et G. — Wiesenrand Champagna 1715 m; Sumpfweiher Muottas da Celerina 2250 m; Flachmoor Alp Bondo 9200 m; am Lago nero 2220 m. Subvar. melaena (Wimm.) Aschers. — Sumpfweiher Alp Bondo 2150 m. C. montana L. — Bl. Mai. 4700—2400 m. Wiesen. S. Gian 1720 m; sonniger Hang zwischen Samaden und Pontresina 1730 m; Wiesenbord vor Pontresina 1800 m; Weide und lichter Lärchwald am Rosegtalausgang 1810 m, 4850 m; Magermatte im Heutal gegen Tschüffer 2400 m. C. verna Vill. (= C. caryophyllea Latour = C. praecox Jacq.). — Bl. Mai, Juni. 4700—2200 m. Sandalluvionen, Wiesen, Hänge. In der Flazebene öfters 1745—1750 m; Matte gegen Belvoir 1780 m; Rosegtal Acla Colani 1900 m; Albrishang 2400 m; Alp Bondo, Kalk, 2150 m; sub- Var. minor Magerweide am Piz Alv, Kalk, 2200 m usw. C. ericetorum Poll. — Ubiquisten Element. Bl. Mai, Juni. 1700— 2720 m, Weiden, auch Alluvionen, Moore usw. ziemlich verbreitet. Non var. Magerweide zwischen Pontresina und Samaden 17 und wohl auch an anderen tieferen Standorten S. Gian, Champagna, Ped- munt, Flazulluvionen, Stazersee usw. Var. approrimata (All) Richter (= membranacea Hoppe). Am 22 30 m Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 330 E. Rübel. Padella 2720 m (J. Braun). Weiden im Rosegtal 1940 m, 2000 m; Weiden Heutal Albrishang und Tschüfferhang Kalk, 2050—2500 m; Curtinatsch 2150 m; Piz Alv Kalk 2400; Fels am Chalchagn 2650 m; Alp Bondo 2150 m (Brockm.); Bernina »Stein« ob Lago bianco 2270 m usw. C. digitata L. — Heutal (Morızzı), Ich habe sie nicht gefunden; dürfte wohl ornithopoda gewesen sein. €. ornithopoda Willd. (= C. Ornithopus auct) — Bl. Juni, Juli. 1850—2600 m. Geröll, Magermatten, Semperviretum usw. Kalkliebend. Crasta da Staz Kalk 2010 ın. Lärchwald vorn im Val Roseg Urg. 1850 m, Fels Clavadels 1920 m, Karflur 2000 m; Felsen la Pischa (Coranı in BaUcc. man.) 2400 m; Magermatte im Heutal gegen Tschüfler Urg. 2450 m, Semperviretum 2500 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2200 m, 2300 m, 2400 m, 2500 m, 2600 m; Kalkgeröll Alp Bondo 2180 m, im Val Arlas 2500 m; Semperviretum am Cambrenagrat 2400 m. C. ornithopodioides Hausm. — Kalkfelsen am Piz Alv 2300 m. *C. humilis Leyss. — Samaden Kalkofenhalde (Bnücc. man.); Celerina (Cav. in Bnücc. man.). C. frigida All. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1725— 2600 m. Nasse Orte aller Art. Im ganzen Gebiet verbreitet. Flazalluvium 1725 m, Staz, Val Muragl, Languard, Rosegtal, Heutal, Minor, Arlas; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m usw. f. aerogyna. Bachrunse Schafberg 2280 m; Fels ob Acla Colani 2000 m. C. limosa L. — Trichophoretum Flachmoor am Stazersee 1830 m. Morteratsch (Cav. herb. in Herb. Pol.). C. magellanica Lam. (= C. irrigua Sm.) — Arktisches Element. Bl. Juni, Juli. 4720—2250 m. Sümpfe, selten. Prade und Pedmunt 1725 m; Moor Palüd Chape 4800 m; Flachmoor Caricetum inflatae am Stazersee 1813 m (KırLıas, Kat J. Nat. Ges. Grb. L); obere Plaun da Staz 2020 m; Nardus-Sumpf ob Alp di Bondo 2250 m; am Lej pitschen 2210 m (Brockm.,!), am Lago nero 2220 m, bianco 2230 m. C. panieea L. — Bl. Juli, Aug. 1720— 2480 m. Hoch- und Flach- moor, Quellfluren, nasse Felsen usw. Innufer; Bachrand Champagna 1720 m; Hochmoor ob Pradé 1800 m; Hoch- und Flachmoor am Stazersee 1815 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; nasse Felsen am Schafberg 1950 m; am Berninabach 1990 m; Quellflur Heutal 2200 m, Sumpf 2400 m; Albrishang nasser Fels 2450 m, Pischa (Coranı in Dntee, man.) nasse Felsen 2480 m; Bachschutt Alp Stretta 2450 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Curtinatsch Moor 2180 m; Nardus-Sumpf ob Alp Bondo 2250 m; nasse Ufer des Lago bianco 2225 m, ~ e A €. vaginata Tausch (C. sparsiflora [Wahlenb.] Steud.) — Arktisch- "hn Element. Bl. Juni. Sehr selten. Arvenwald bei Montebello 00 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 331 C. ferruginea Scop. — Arktisch-altaisches Element. Roseg gegen Fuorcla Surlej 2400 m; Val Arlas berieseltes Kalkgeróll 2300 m, Quellen 2400 m, 2500 m; Bernina (Monirzi). €. pallescens L. — Bei der eisernen Brücke, Sand 1725 m; Hochmoor Pradé 1800 m; Hochmoor Palüd Chapé 1800 m; Moor ob Stazersee 1880 m; Vaccinietum Muottas da Celerina 2200 m. Var. subglabra Beck. — Feuchte Felsen bei Plattas an der Ber- ninastraße 1900 m. €. firma Host. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2150—2900 m. Nur auf Kalk. Fels, Schutt, Weide; im Gebiet selten. Bestand bildend. Kalkschutt Piz Tschüffer 2750 m, 2600 m; am Piz Alv Kalk häufig, Südfuß 2150 m; Bestand bei 2200—2450 m, Kalkfels 2520 m, 2630 m, Seslerietum 2400 m; Piz Minor Nordwesthang Kalk 2500 m. C. sempervirens Vill. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni bis Aug. 1720—2930 m. Bildet den Bestandestypus des Semperviretums, der im Gebiet verbreitet ist an starkgeneigten Felshängen, daneben kommt diese Pflanze auch vor auf Weiden, im Vaccinietum, Curvuletum, Mährasen, Gerüllluren usw., häufiger auf Urgestein, aber auch auf Kalk. Tiefe Standorte: S. Gian 1720 m; Schafberghang 1950 m; Rosatschhang Fels 1900 m; ob Acla Colani 4900 m. In den Felsen der Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur und Isla Persa. Hohe Standorte: Felsen Vadret 2910 m; am Piz Tschüffer 2700 m; Curvuleten am Piz Chatscheders 2930 m; am Piz Minor 2900 m, am Piz Chalchagn 2900 m, am Piz Trovat 2700 m, am Piz Lagalb 2700 m. C. flava L. var. vulgaris Döll. — Trichophoretum Flachmoor am Stazersee 1820 m. Var. alpina Kneucker. — Feuchte Trift am Innufer bei Celerina 1715 m. Ssp. lepidocarpa Tausch. — Flazufer 1730 m; Caricetum inflatae Flachmoor am Stazersee 1815 m, kleines Moor darüber 1870 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m. *Ssp. Oederi (Retz) A. et G. — Munterütsch bei Samaden (1860 Kat in herb. Univ.). C. distans L. — Stazersee (herb. Can) C. Hostiana DC. (— C. fulva Good. — Hornschuchiana Hoppe). — Bei St. Moritz (Kitts J. Nat. Ges. Grb. I); Stazersee (Brücc. in Herb. Pol., 186% Kaz in herb. Univ.). C. capillaris L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 2600 m. Sümpfe, nasse Stellen aller Art, ziemlich verbreitet. Innufer 1715 m; Flazufer Sumpf 1730 m; Moor ob Stazersee 1870 m; nasse Felsen am Piz Chapütschin 2470 m; Tschiervamoräne 2500 m; Berninabachufer 2000 m, 2050 m, 2100 m; Alp da Pontresina 2070 m; Elynetum kurzrasige Wildheuplangge am Piz Alv, Kalk, 2600 m; Flachmoor bei der Brücke 22* 41715— 332 E. Rübel. 2084 m; Moor bei Curtinatsch 2150 m; Munt Pers 2330 m; von Alp Bondo ins Arlastal, Kalk, öfters in Sumpf, auf Geröll, Fels 2130 m, 2170 m, 2200 m, 2450 m, 2500 m; nahe Lej pitschen 2200 m. C. lasiocarpa Ehrh. (= C. filiformis Good.). — Flachmoor am Stazer- see in der weitgehenden Verlandungszone am Nordufer 1815 m. C. flacca Schreb. (= C. glauca Murray). Ssp. claviformis Hoppe. — Bl. Aug. 1715—2580 m. Nasse Stellen. Innufer 1715 m; neben dem Languardwasserfall 1900 m; Heutal 2100 m; Albrishang sumpfig 2150 m, 2500 m; gegen Tschüffer Kalk 2400 m, 2450 m, 3580 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Quelle am Piz Alv Kalk 2280 m; Cambrenagrat 2400 m. C. inflata Huds. (— C. rostrata Stokes — C. ampullacea Good.). — Bl. Juni—Sept. 1715—2250 m. Sümpfe, Tümpel, Moor, oft Bestand bildend als Verlandungszone, die am weitesten ins Wasser dringt. Innufer fließendes Wasser A745 m, Bachrand 4715 m; Sumpf Pradé 1800 m, Acla Planta 1770 m; Bestand am Stazersee 1813 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m, wird hier lebhaft abgeweidet; Sumpfweiher Muottas da Celerina 2250 m bis in die Mitte des Weihers; Rosegalluvion 2000 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Curtinatsch 2100 m (Bnockw.); im Lej pitschen 2215 m (Bnockw.; im Lago nero 2220 m Bestand bildend und stark fruktifizierend. Var. elatior (Biytt.) Benn. — Moor Palüd Chape 1800 m. Fam. Lemnaceae, Wasserlinsengewächse. Lemna. Wasserlinse. *L. minor L. — Bevers unter der Au (1849 Ketty in herb. Univ.). Fam. Juncaceae, Simsengewächse. Juncus, Simse. J. Jacquini L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug 1715—3010 m. Magermatten, Weiden (Curvuletum), Quellfluren usw. Auf Kalk und Urgestein im ganzen Gebiet verbreitet. Tiefe Standorte: Quellflur in der Champagna 1715 m; feuchte Wiese Choma 1800 m; Magermatte bei Pontresina 4810 m; Berninabachalluvion 1850 m usw. Hohe Stand- orte: Felsen am Piz Vadret 3000 m; Weide am Languard 2800 m; Cur- vuletum Piz Rosatsch ?800 m; Felsen Piz Surlej 30410 m; am Piz Chal chagn 2810 m; auf der Gletscherinsel Piz Umur 2830 m; am Piz Tschüffer 2870 m; Gneisfels Piz Stretta 2880 m, 2960 m; Piz Minor 2900 m; Curvu- letum am Piz Lagalb 2950 m. J. filiformis L. — Bl. Aug. 4700—2610 mt). Sümpfe, Tümpel, Allu- 26 1) S. 269 ist J. filiformis mit 3040 m zu streichen und S. 265 einzufügen mit 2610 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 333 vionen. Inn- und Flazufer 1715— 1780 m; Palüd Chapé 1800 m; am Stazersee 1815 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Bachschutt Alp Stretta 2420 m; Alp Bondo 2180 m; am Lago nero und bianco 2220 —30 m; Tümpel Pastura di Lagalb 2450 m (Brockm.); Seelein am Südhang der Cima di Carten (Puschlav) 2610 m (J. Braun). J. areticus Willd. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni— Aug. 1715—2200 m. Im Sand. Bernina (Cav. in Bnüac. man): Samaden (Baücc. man.); Innufer bei Celerina 1715 m; Flazalluvion 1750 m; Roseg- alluvion 2000 m; Berninabachalluvionen 1830 m, 2000 m; Heutal Bachkies 2200 m; sandige Riedwiese am Westfuß des Piz Alv 2110 m. J. trifidus L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Aug. 1900— 3180 m. Felsen, Curvuletum, Semperviretum, humusliebend Vaccinietum, Festuca varia- und violacea-Rasen usw. auf Urgestein im ganzen Gebiet verbreitet; fehlt auf Kalk; bildet öfters die sog. Hexenringe. Tiefe Stand- orte: Geröllhalde ob Pontresina 1920 m, neben dem Languardwasserfall 1900 m; Fels und Geróll ob Acla Colani 1900 m, 1980 m. Auf den Glet- scherinseln Aguagliouls Elynetum 2700 m und Isla Persa 2700 m. Hohe Standorte: Felsen am Piz Vadret 2940 m, am Piz Languard 3180 m (J. Braun); Muottas Muraglgrat 2800 m; Curvuletum am Munt Arlas im Rosegtal 2830 m; am Piz Chalchagn 2900 m; am Chatscheders 2930 m; Felsen am Stretta 2880 m; Lagalb 2950 m usw. J. bufonius L. — Flazwuhr bei Celerina 1720 m; Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Samaden (Moritzi); Alp nova bei Morteratsch 1900 m. Versus var. fasciculatus Koch. — Linkes Flazufer 1740 m. *J. compressus Jacq. — Sumpfgegend Viergias am Wege von Sa- maden nach Suotsaß (1865 Bnüce in herb. Krirruı im Pol. herb.). J. triglumis L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1100— 00 m. Sümpfe, Quellen, Alluvionen. Verbreitet: Flazufer, Stazersee, Val Muragl 2380 m, Val Languard 2400 m, Rosegbach, Heutal, Minor, Arlas, Lago nero, bianco usw., oberer Lago di Lagalb 2500 m usw. F. albescens Lange. — Rosegalluvion bei Alp prümas 1920 m. J. alpinus Vill. — Bl. Juni, Aug. 1700—2310 m. Var. genuinus Buchenau (— mucroniflorus [Clairv.] A. et G. — Moore, Alluvionen, Wassergrüben. Flazufer, Palüd Chapè 1800 m, Stazersee, Plaun da Staz Torfmoor 2020 m; Alluvionen des Berninabaches 1780 m, 1850 m, des Rosegbaches 1820 m, 1920 m, 2000 m; Sumpf vorn im Heutal 2200 m; am Albrishang 2150 m usw. Curtinatsch 2180; über Alp Bondo 2180 m; Ufer des Lago bianco 2230 m (Brockm.,!), des Lago Crocetta 2306 m (Brocku, ) 25 *J. articulatus L. (— J. lampocarpus Ehrh. KnairrLI in herb. Univ.). *J. acutiflorus Ehrh. — Samaden (Herr in Brüce. man.). — Bei Bevers (1847 334 E. Rübel. Luzula, Hainsimse. L. luzulina (Vill.) Dalla Torre (= L. flavescens [Host.] Gaud.). — Bl. Juni—Aug. Bis 2030 m. Im Wald ob Stazersee 1880 m, Weide im Lärch- wald 1850 m, Calluno-Nardetum auf Crasta da Staz 2030 m; Waldschlucht bei Pontresina 1830 m; God Rusellas 1830 m; Arvenwald beim Trinkplatz 4880 m, bei Montebello 1900 m. L. lutea (All) DC. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 4700—3260 m. Vor allem im Curvuletum, aber auch im Vaccinietum, Semperviretum, Weide, Gerüll, Fels. Im ganzen Gebiet verbreitet, fehlt auf Kalk. Tiefe Standorte: Wald bei Acla Chuoz 1700 m; Wiese bei Pontresina 1840 m; am Rosegbach 1900 m, ob Acla Colani 1920 m. ` Hohe Standorte: Felsen am Piz Vadret 3000 m; Las Sours 2900 m; Felsen Languard 3260 m (J. Braun); Curvuletum am Rosatsch 2800 m, am Munt ` Arlas 2830 m; Pischa 2700 m; Curvuletum Chatscheders 2930 m; Fels am Stretta 2880 m; Grat Piz Alv 2750 m; Curvuletum am Piz dels Lejs 2750 m, am Trovat 2700 m; Diavolezzagrat 2770 m; Isla Persa 2700 m; Curvuletum am Lagalb 2950 m usw. L. nemorosa (Poll) E. Mey (— L. angustifolia [Wulf.] Garcke = L. albida [Hoffm.] DC.). — Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. Im Wald. Bei der eisernen Brücke 1725 m; Muottas da Celerina 1850 m; am Schafberg nahe der Baumgrenze 2200 m. Var. leucanthema (Wallr.) A. et G. — Calamagrostishalde bei Cla- vadels 2450 m. F. lara A. et G. — Wald Val Muragl 2000 m. Var. rubella Hoppe (= cuprina [Rochel] A. et G.). — Wald Muottas Muragl 2000 m, 2200 m; Wäldchen vor Pontresina 1760 m; magerer Rain nach Pontresina 1810 m; am Schafberg 2000 m; Karflur im Rosegtal gegen- über Alp prüma 1950 m. L. nivea (L. DC. — Zwischen Samaden und Pontresina 1750 m; Stazersee gegen Meyerei 1820 m; Arvenwald bei Montebello 4920 m; Alp da Pontresina 2100 m. L. silvatiea (Huds.) Gaud. (— L. marima [Rchb.] DC.). — Bl. Juni, Juli. Bis 2100 m. Im Wald verbreitet. Wald des Muottas Muragl bis 2100 m; Stazerwald von der Innschlucht bis hinein zur Acla Colani 2000 m; Blais dellas Fóglias 1900 m, God Rusellas, Tais; Waldschlucht ob Pontresina 1830 m usw. L. spadicea (AlL) DC. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Aug- 1780—3260 m. Bestünde bildend, ferner auf Geröllhalden, Fels, Moränen, Schutt, in Schneetälchen, Curvuletum usw.; fehlt auf Kalk. Große Bestände am Nordhang des Rosatseh 2500 m, am Nordhang des Schafberg 2500— 2700 m, auf der Tschiervamorüne 2500 m. Selten unter 2000 m, SO: flache Matte bei Pontresina 4780 m; Wald bei Sanssouci 1850 m; Rosegbach Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 335 1900 m, 1930 m. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa 2700 m. Hohe Standorte: Feingeröll am Languard 3000 m, 3260 m (J. Braun), Fuorcla Muragl 2895 m; Curvuletum am Rosatsch 9800 m; am Chalehagn 2900 m; Gneisfels Piz Stretta 2880 m; Diavolezza Grobschutt 2977 m; Lagalb 2920 m (Brockm.,!). L. spieata (L. DC. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Aug. 1745—3260 m. Felsen, Gräte, Curvuletum, Geröllfluren, Weiden usw.; auf Urgestein und Kalk; im ganzen Gebiet verbreitet; selten unter 2200 m, so nur: S. Gian Vaccinietum 1715 m; Champagna Magerweide 1715 m; Schaf- berg 1900 m; Berninabachalluvion 1860 m; Dryas-Geröllflur am Piz Alv Kalk 2150 m. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls Fels 2700 m, Piz Umur 2620 m und Isla Persa 9700 m. Hohe Standorte: Felsen am Piz Vadret bis 3140 m; Las Sours Gipfel 2982 m; Languard Geröll 3050 m, 3260 m (J. Braun), 3250 m (1909); Rosatsch Gipfel 2995 m; Surlej Grat 3140 m; Munt Arlas Fels 2930 m; Chatscheders Gipfel 2987 m; am Piz Minor 2900 m, Piz dels Lejs 3040 m; Diavolezzagrat 2977 m; Munt Pers Cur- vuletum 3100 m, Fels 3205 m; Trovat Geröll 2980 m; Lagalb Gipfel 2962 m usw. Var. compacta E. Mey. — Fels und Geröll am Piz Vadret 3020 m; Curvuletum am Piz Stretta bis 3060 m; Curvuletum am Piz Chalchagn 2900 m usw. L. campestris (L.) DC. — Bl. Mai—Aug. Wiesen, Weiden, Wald, Fels in vielen verschiedenen Bestandestypen auf Urgestein und Kalk; im ganzen Gebiet verbreitet. Ssp. multiflora (Ehrh.) A. et G. — Zwischen Samaden und Pon- tresina häufig; Wiesen ob Pontresina 1800 m usw. L. sudetica (Willd. Lam. et DC. — Bl. Mai—Aug. 1700 —2600 m. Wiesen, Weiden, Wald und Fels. Calluno-Nardetum auf Crasta da Staz 2020 m; beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; Rosegbachalluvion 2000 m; Grobgeröll am Tschierva 2100 m usw.; Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Albrishang großer Festuca varia-Bestand 2600 m; Sempervirelum gegen Tschüffer 2500 m usw.; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Ufer des Lago bianco 2230 m usw. usw. Fam. Liliaceae, Liliengewächse. Tofieldia, Liliensimse, Torflilie. T. ealyeulata (L.) Wahlb. — Bl. Juli, Aug. Meist in der , Var. glacialis Thom. — Alpen-Element. 1700—2450 m. Au Flachmooren, in Sümpfen, Quellfluren. Innufer bei Celerina 1715 m; feuchte Felsen Blais dellas Föglias 2130 m; Südwesthang des Piz Albris 2150 m, *200 m; Alp da Pontresina 2120 m; sumpfige Stellen am Pischahang 2200 m, 2450 m; am Piz Tschüffer 2400 m; Flachmoor bei der Brücke 336 E. Rübel. 2084 m; Sumpf im Val d'Arlas 2300 m; Berninapaß 2300 m; Lago bianco (Leons. in Brüce. in SEILER). T. palustris Huds. (— T. borealis Wahib. — T. alpina Hoppe et Sternb.) — Arktisches Element. Bl. Juli— Anf. Sept. 1830 — 2600 m. Sumpfwiesen, Flachmoore. Am Berninabach hinter Pontresina 1830 m; auf Platta an der Berninastraße 2000 m; Sumpf auf Alp Nova bei Morte- ratsch 4900 m; Alp da Pontresina 2120 m; Heutal Nordfuß des Piz Alv 2200 m; Sumpfwiesen Curtinatsch 2100 m (Brockmann); Sumpf am Aus- gang des Val Minor 2200 m (Brockmann), Sumpf auf der Alp Bregaglia 2120 m (Brockmann und!); Kiesalluvionen im Val d’Arlas 2150 m (Brock- MANN und!); Arlashang 2250 m; am Gletschersee im Val d’Arlas 2350 m; am Lago Nero 2215 m; nach Heen (Nivalflora S. 49) im Berninagebiet bis 2600 m. Veratrum, Germer. V. album L. var. Lobeliamum Bernh. — Bl. Ende Juli, Aug. 1720— 2470 m. Auf Karfluren, Blockfluren, Lügern, Weiden. Im ganzen Gebiet verbreitet, nicht besonders häufig. Stazerwald, Rosegtal bis Karflur am Chapütschin 2470 m; um Pontresina; Heutalhang 2100— 2450 m; am Piz Alv Kalk; Curtinatsch 2100 m; Morteratschhänge; am Lago nero 2220 m usw. Colchicum, Zeitlose. C. autumnale L. — Bl. Ende Aug., Sept. Auf den tieferen Wiesen, gesellig. Wiesen der Champagna und Champagnatscha 1720 m; Wiesen um Pontresina 1800 m. Var. vernum Schrank. — Samaden (Bnücc. man.). Paradisia, Trichterlilie. P. Liliastrum (L.) Bert. (— Anthericum Liliastrum L.. — Mittel- europäisch-alpines Element. Bl. Juni, Juli. 4750—2400 m. Lichte, wal- dige Hänge, ziemlich selten. Blais leda am Muottas Muragl (Cav. in Baüce. man.); am Schafberg oberhalb Pontresina 2000 m; neben dem Languard- bach-Wasserfall 1950 m, 2100 m; am Südwesthang des Piz Albris 2200 m; am Pischahang 2400 m. Anthericum, Graslilie. "A Liliago L. — Im Kalkgeröll ob der Straße zwischen Ponte und Madulein (1858 KnirrLI in herb. Univ.) Gagea, Gelbstern. 6. fistulosa (Ram.) Ker-Gawl. (— G. Liottardi (Sternbg.) R. u. Sch.). — \ Altaisches Element. Bl. Mai, Juni. 1750— 2600 m. In Fettmatten, um Sennhütten, auf Läger. Verbreitet und stellenweise massenhaft. In den Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 331 gedüngten Wiesen um Pontresina; im Rosegtal bei der Acla Colani 1850 m; auf Alp Ota 2250 m; Alphütte hinter Hotel Morteratsch 1900 m; um die Berninahäuser 2049 m; Piz Albris Südfuß 2070 m; Alp da Pontresina 2120 m; Curtinatsch 2100 m; am Piz Alv 2600 m; im Val Minor 2150 m, 2300 m. Allium, Lauch. A. Vietorialis L. — Altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1920— 2500 m. Auf Matten, Weiden, am liebsten im Schutz von Juniperus-Gebüsch. Neben den Berninafällen 1920 m; im Bergföhrengebüsch am Westhang des Piz Albris 2200 m; im Heutal massenhaft, ganze Strecken überwachsend, immer mit Juniperus 2200— 2500 m an den Hängen des Albris, der Pischa, des Tschüffer; Südosthang des Arlasgrates 2320— 2400 m. A. sphaerocephalum L. var. typicum Regel. — Bl. Aug. Geröllflur bei Pontresina 1900 m, Felsen darüber 2030 m. A. Schoenoprasum L. — Bl. Aug. Schutthaufen an der Roseg- brücke 4780 m. Var. foliosum Clar. — Felsen unterhalb Alp Sass nair 2000 m. *A. suaveolens Jacq. — Samaden (Morırzı), nach J. Braun eine irrige Angabe. *A. senescens L. (— A. fallax Röm. et Schult. = montanum Schm.). — Beversertal (KnsrrL: in herb. Univ.). A. strictum Schrad. — Bl. Juli, Aug. 1700--2000 m. An felsigen Hängen. Christolais bei Celerina 1720 m; im Rosegtal Clavadels 1900 m; Felsen unterhalb Alp Sass nair 2000 m; Pontresiner Felszug (CAVIEZEL, Coranı in herb. Dnte 1 Var. Christü A. et G. Syn. III. 448. — Felsen ob Pontresina 1950 m; Karllur neben dem Languardwasserfall 1900 m. A. oleraceum L. — Bl. Ende Juli. Samaden (herb. Cawp.); Agrostis- Wiese bei Pontresina 1780 m. Lilium, Lilie. L. Martagon L. — Bl. Juli, Anf. Aug. 1900—2760 m. In lichten Wäldern, Gebüschen, auf Wiesenhängen; auf Urgebirge und Kalk. Plaun da Staz 2000 m; im Rosegtal ob der Acla Colani in den Felsen 1900 m, 2050 m, im Festuca violacea-Rasen 2250 m; im Alnetum der Blais dellas Föglias 2000 m; am Westhang des Piz Tschierva 2200 m; im Arvenwald am Muottas Muragl 2000 m, 2300 m; im Lärchwald am Schafberg 1900 m, 2000 m; neben dem Languardbach- Wasserfall 1900 m; im Wald bei Monte- bello 1950 m: Südwesthang des Piz Albris im Bergführengebüsch 2150 m; Alp da Pontresina 2120 m; Osthang des Piz Albris, Pischahang, Tschüffer- hang 2150. 9300 m; Piz Alv West- und Südwesthang Kalk 2150 m, *?00 m; Val Minor am Fuß des Piz dels Lejs 2400 m; am Grat des Piz 338 E. Rübel, d’Arlas 2400. m usw.; nach Cavızzer in Heers Nivalflora (S. 49) im Ber- ninagebiet bis 2760 m, diese Zahl ist jedenfalls zu hoch. L. bulbiferam L. nur in der Ssp. eroceum Chaix. — Bl. Juli. 1920— 2040 m. An felsigen, bewaldeten Hängen. Crasta da Staz Kalk 2010 m; im Rosegtal Clavadels 1920 m; in den Felsen ob Acla Colani 2040 m; im Felsblockwald ob Pontresina 2000 m; Felsen neben dem Languardbach- Wasserfall 1950 m. Lloydia, Faltenlilie. Ll. serotina (L.) Salisb. (= LI. alpina Salisb. — Bulbocodium sero- linum L. = Anthericum serotinum L.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Aug. 1750—2980 m. Felsen, Curvuletum, Moränen; im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. In der Schlucht bei der Punt ota Pontresina 1750 m; im Rosegtal Tschierva- und Mortelseite; im Val Muragl am Bach, der aus einer Moräne herausfließt noch am 28. Aug. 1906 blühend 2550 m ; auf Las Sours 2980 m; in den Languardfelsen bis 2850 m; am Diavolezzaweg Kalk 2550 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; im ganzen Heutal 2200—2800 m; im Val Minor usw. | Ornithogalum, Milchstern. 0. umbellatum L. — Pontresina an der alten Straße (Kam in herb. Por.); jetzt nicht mehr. Majanthemum, Schattenblume. M. bifolium (L.) F. W. Schmidt (= Smilacina bifolia Dest — Con- vallaria bifolia L. — Majanthemum convallaria Web.). — Bl. Juli. 1750— 2150 m. In Wäldern, im Gebiet nicht sehr häufig. Wald an der Roseg- straße bei Clavadels und ob Acla Colani 4920 m; Wald bei Alp prüma 2000 m; an verschiedenen Stellen des Plaun God und am Hang des Muottas Muragl bis 1980 m; am Schafberg ob Pontresina 2000 m; bei Montebello 1900 m; am Südwesthang des Piz Albris 2150 m. Polygonatum, Weißwurz, Salomonssiegel. P. verticillatum (L.) All. (= Convallaria verticillata L.). — 1720— 2400 m. In Wald und Gebüsch, nicht häufig im Gebiet. Charnadüra- Schlucht 1730 m; Schutthang ob Acla Colani 4930 m; Muottas Muragl (herb. Canp.); in der Neubesiedelung von Boden mit verbrannten Juniperus- Gebüsch am Südwesthang des Piz Albris 2150 m; im Heutal am Pischahang 2400 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockmann). P. officinale All. (= Convallaria polygonatum L. — Polygonatum polygonatum Jirasek = P. vulgare Dest). — Clavadels im Rosegtal 1920 m; neben dem Languard Wasserfall 1950 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 339 Convallaria, Maiglöckchen. C. majalis L. — Bl. Juni. Im Rosegtal ob der Acla Colani 1900 m; am Weg gegen Alp Sass nair 2000 m. Paris, Einbeere. P. quadrifolius L. — Im Wald am Muottas da Pontresina: God Rusellas 1870 m, 1920 m; bei Sanssouci 1830 m. Fam. Iridaceae, Schwertliliengewächse. Crocus, Safran. C. albiflorus Kit. (= C. vernus Wulf). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. April, Mai. 4700—2600 m. Wiesen. Kaum ist im Frühling der Schnee von den Feldern geschmolzen, so überdecken sie sich wieder ganz mit dem Weiß dieser Blumen, im April alle Wiesen um Samaden und Pontresina, im Mai die Wiesen in der höheren Lage bei den Berninahäusern und Alp da Pontresina; Pischahang 2260 m; im Heutal bis 2600 m; Cur- tinatsch Eingang zum Val Minor 2150 m; Val minor 2500 m; am Piz Lagalb 2270—2400 m. Fam. Orchidaceae, Knabenkräuter. Orchis, Knabenkraut. 0. globosus L. (= O. Halleri Crantz). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bis 2500 m. An sonnigen Hängen. Selten. Pontresina (Brücc. man.); Pischahang 2400 m; Tschüfferhang 2450 m; Heutal 2500 m (Schröter in herb. Polyt.). 0. masculus L. — Bl. Juni—Anf. Aug. 1800—2500 m. In lichtem Wald, auf Rasen. Rosegtal am Eingang 1860 m, Clavadels 1920 m und ob der Acla Colani 1900 m; am Muottas Muragl 1800—2200 m; ob Pon- tresina am Schafberg 1830—2100 m, 2280 m; im Heutal am Pischahang 2200 m, 2250 m, 2450 m, 2500 m; Bernina 2400 m (Cora: in Brücc. herb.). 0. maculatus L. — Plaun God (herb. Cawp.,!; bei einem kleinen Hochmoor ob Pradé im Plaun God 1750 m. * 0. sambucinus L. — Bevers Muntatsch (4859 ku in herb. Univ.). 0. latifolius L. — Bl. Ende Juli, Anf. Aug. 4750—2080 m. Sumpf- Wiesen. Nasse Wiese »Choma« bei Pontresina 1800 m; Acla Planta vor Pontresina 1750 m (herb. Cawp.); Grasplanken am Schafberg ob Pontresina 1950 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m. Chamorchis, Zwergknabenkraut. Ch. alpinus (L.) Rich. (— Orchis alpina Scop. — Herminium alpi- num Lindl.). — Arktisches Element. Bl. Juli. 2200—2630 m. Auf Mager- 340 E. Rübel. weiden, auf Urgestein und Kalk. Felsen im Alnetum Blais dellas Fóglias 2000 m; im Heutal am Albrishang 2200—2600 m Urg., am Pischahang 2500 m Urg., am Tschüfferhang 2450—2600 m Kalk, am Chatscheders 2630 m; am Südwesthang des Piz Alv Kalk 2200 m (BmockwaNN,!; Alp da Bondo 2150 m (Brockmann); Val Minor Urg.-weide 2200 m; am Nord- ausläufer des Piz d’Arlas Urg. 2340 m; am Nordende des Lago Bianco 2280 m; ob dem Berninahospiz 2360 m. Coeloglossum, Hohlzunge. C. viride (L.) Hartm. (~ Satyrium viride L. = Gymnadenia viridis L. = Orchis viridis Crantz — Platanthera viridis Lindl). — Altaisches Element. Bl. Juli. 2000-—2650 m. Auf Rasenhängen, auf Urgebirge und Kalk. Ob Acla Colani im Gras 2300 m; Blais dellas Föglias 2000 m; im Heutal am Albrishang 2150—2600 m, am Pischahang 2250—2500 m, am Tschüfferhang Kalk 2450—2600 m; am Piz Alv Kalk 2650 m; im Val Minor 2300 m; am Südosthang des Piz Lagalb 2500 m; am Piz d'Arlas 2300—2400 m. Gymnadenia, Nacktdrüse. 6. albida (L.) Rich. (= Coeloglossum albidum Hartm. = Orchis albida Scop. — Satyrium albidum L.). — Arktisches Element. Bl. Juli. 4800—2450 m. In lichten Wäldern, Vaccinieten, Gehängen. Am Stazersee 1813 m: auf dem Muottas da Celerina an der Waldgrenze im Vaccinietum 2100 m; im Wald am Muottas Muragl 1900—2200 m; neben dem Lan- guardbach-Wasserfall 1900 m; im Arvenwald bei Montebello 4950 m; im Wald am Muottas da Pontresina 4900 m; Alp da Pontresina 2100 m; im Heutal am Albrishang 2400 m, am Pischahang 2250 m, am Tschüfferhang 2450 m; über der Alp da Bondo 2200 m. 6. odoratissima (L.) Rich. — Bl. Juli. Selten. Bachrunse las Sours 2280 m kalkhaltiges Wasser; am Piz Alv Kalk 2400 m; im Val d’Arlas Kalk 2300 m. Var. oxryglossa Beck. — Kalkgeröll am Piz Alv 2300 m. G. conopsea (L.) R. Br. — Ähnliche Verbreitung wie albida 1730— 2450 m. Zwischen Samaden und Pontresina 4730 m; am Muottas da Celerina Ost 1850 m; Crasta da Staz Kalk 2010 m; am Weg zur Fuorcla Surlej 2200 m; im Lärchwald ob Pontresina 2000 m; Alp da Pontresina 2100 m; im Heutal am Albrishang 2200 m, am Pischahang 2400 m, am si Herbang Kalk 2300 m, 2450 m; in der Sumpfwiese bei der Brücke 2 m. x*6. Strampfii Aschers. — G. albida X odoratissima. Samaden in Wiesen (Brücc. man.). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 341 Nigritella, Männertreu, Bründerli. N. rubra (Wettst.) Richt. (= Gymnadenia rubra Wettst.). Val Minor 2300 m (Brockmann). N. nigra (L.) Rchb. (= Nigritella angustifolia [L.] Rich. = Orchis nigra Scop.. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Juli, Anf. Aug. 1720— 2700 m. Auf Alpwiesen verbreitet, oft massenhaft. S. Gian 1720 m; Champagnatscha 1720 m; in allen Tälern und Gehängen; oberhalb Bernina- hospiz 2360 m; Urgesteinskopf am Piz Tschüffer 2700 m. Var. rosea Goir. — Alp da Pontresina 2120 m; Südosthang des Piz Alv 2600 m; Val Minor 2250 m Magerweide. Versus var. pallida Rob. Keller. — Am Pischahang 2400 m. XN. suaveolens Koch = Gymnadenia conopsea X N. nigra (= N. Moritziana Gremli). — Am Schafberg ob Pontresina 1950 m; im Heutal am Pischahang 2400 m; am Tschüfferhang 2400 m. Platanthera, Breitkölbchen. P. bifolia (L.) Rich. (— Orchis bifolia L. — Pl. solstitialis Boenningh.). Var. subalpina Brügg. — Kalkschutthalde des Piz Alv am Val Minor-Eingang 2120 m mit Horminum pyrenaicum. Epipactis (Ilelleborine), Sumpfwurz. E. atropurpurea Rafin. (— E. rubiginosa Gaud. — E. atrorubens Schultes). — Crasta da Staz, Kalk, 2040 m. Dicotyledoneae, Zweisamenlappige Gewüchse. Choripetalae, Getrenntkronige. Fam. Salicaceae, Weidenartige. Salix, Weide !). S. pentandra L. var. angustifolia G. F. W. Meyer. — Bl. Juni. 1715—2100 m. Innufer und Grabenründer bei Samaden 1715 m: bei der eisernen Brücke 1725 m; Plaun da Choma bei Pontresina 1800 m; am Weg zur Tschiervahütte 2100 m; ob Morteratsch 2000 m. S. herbacea L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1850— 3010 m. In Schneetälchen und im Curvuletum sehr konstant im ganzen Gebiet verbreitet. Kommt auch in Schutthängen und Alluvionen vor. Auf Kalk selten. Tiefe Standorte: Berninabach-Alluvionen 1850 m; Rosegbach- alluvionen 2000 m; Rasen in der Schlucht des Heutalbaches 2050 m: um mm 4) Rev. von R. Buser. 342 E. Rübel. den Lago Bianco und Nero 2220— 2230 m. Hauptverbreitung 2300— 2800 m, worunter auf den Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa. Hohe Stand- orte: im Curvuletum am Piz Rosatsch 2800 m; Felsen beim Brunnerloch 2930 m, am Surlej 3010 m; an der Fuorcla Muragl 2895 m; Las Sours- Gipfel 2982 m; am Piz Languard 2800 m; Curvuletum am Tschüffer 2900 m, am Chatscheders 2880 m; Fels am Stretta 2880 m; am Piz dels Lejs 2850 m, 2940 m; Fels am Chalchagn 2900 m; am Diavolezzagrat 2970 m; im Curvuletum am Munt Pers 3000 m; am Piz Lagalb 2950 m. Kalkvorkommen: Steiler Rasenhang am Piz Tschüffer, Schafweide 2600 m; Nordhang des Arlasgrates 2500 m; am Piz Alv 2700 m, in einem Schneetälchen auf Kalk, Salix herbacea weitaus dominierend, daneben Anthelia julacea var. clavu- ligera, Poa alpina, Carex nigra, Ranunculus geranitfolius, Arabis coe- rulea, Draba aixoides, Hutchinsia alpina brevicaulis, Saxifraga andro- sacea, Sibbaldia procumbens, Alchemilla pentaphyllea, Potentilla dubia, Adrosace obtusifolia, Gentiana bavarica, Veronica alpina, Antennaria carpathica, Gnaphalium supinum, Chrysanthemum alpinum, daneben mitten im Kalkgebiet ein Curvuletum auf Humuspolstern. S. retusa L. — Altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 4730—2900 m. An Hängen, auf Alluvionen und Hauptbestandteil der Schneetälchen auf Kalk. Hauptsächlich auf Kalk, aber auch auf Urgestein an Stellen, wo sich kein Zusammenhang mit kalkigen Sedimenten nachweisen läßt; sie ist im Gebiet auch so verbreitet wie keine kalkstete Pflanze, jedoch sind die Gneise und Schiefer kalkhaltig. Flazalluvionen 1730 m; Berninabach- alluvionen 1850 m, 2000 m; am Piz Rosatsch Urgestein 2900 m, am ganzen Berggipfel nichts von Kalk zu entdecken; Val Murag| am Moränenausfluß, Urgestein 2550 m; am Nordhang des Schafbergs Schiefer 2560 m; krystallener Schutt auf Sass nair 2460 m; Berninastraßenbord 2030 m; Albrishang Schiefer 2650 m; Pischahang Schiefergeröll 2600—2780 m kalkhaltiges Wasser möglich; am Piz Tschüffer Kalk über 2600 m; am Piz Chatscheders Kalk 2700 m; Bachalluvion auf Alp la Stretta 2350 m; am ganzen Piz Alv häufig, Kalk, 2200—2800 m; am Nordhang des Piz Minor Urgestein 2300 m; im Val Minor Schutt am linken Bachufer 2200 m; auf dem ganzen Kalkzug der Alp di Bregaglia im Val d'Arlas 2150 m (BnockmaN Jl, 2200 m (Brockmann,!), alte Moräne 2400 m, Quell 2400 m, 2500—2570 m (Brockmann,!); Diavolezzagrat Urgestein und kein kalkhaltiges Wasser 2740 m; Cambrena-delta 2230 m. Ssp. serpyllifolia Scop. — Alpen - Element, Wie die Hauptarl, ebenso häufig und eher noch etwas weniger wühlerisch mit dem Unter- grund. 1715—2990 m. BI. Juni, Juli. Allmend zwischen Samaden und Pontresina 1715 m; Champagnatscha bei Celerina 1720 m; Schutt am Piz Vadret 2990 m; Rosegalluvion Alp Misaun 2000 m; gegen Fuorcla Surlej Urgestein 2340—2700 m; gegen die Mortelhütte 2300 m am 2. Juni 1909 schon in voller Blüte; am Tschiervaweg 2300 m; Tschierva-Seitenmoráne Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 343 2500 m; auf der Gletscherinsel Piz Umur 2620 m und Aguagliouls am Fels im Curvuleto-Elynetum 2700 m; Val Languard 2400 m; Kalkfels im Val Languard 2590 m; Languard 2925 m (Heer N. Fl.); Südwestfuß des Piz Albris, Urgesteins-Magerweide mit kalkhaltigem Wasser 2020 m; am Kalkhang neben der Pischa 2600— 2750 m; an den Kalkhängen der Piz Tschüffer und Chat- scheders 2300—2700 m; Curvuletum am Chatscheders 2720 m, 2930 m; Gneisfels am Stretta 2770 m; am ganzen Piz Alv 2200—2800 m; nach ScHRÜTER man. am Piz Alv bis 2800 m zusammenhängender Rasen mit S. serpyllifolia (nicht Gipfel des Piz Alv 2976 m, wie bei Brockmann steht); am Nordhang des Piz Minor Urgestein 2300 m; Val Minor Eingang 2150 m; Kalkband der Alp da Bondo bis ins Val d'Arlas 2150—2680 m (BROCKMANN,!); am Piz Trovat 2700 m; Diavolezzagrat 2710 m, 2810 m, Urgestein und kein Kalkwasser; höchster Kalkfels der Diavolezza 2550 m. S. retieulata L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1800—2800 m. In Feinschutt, Rasenhängen; nur auf Kalk. Kalkschutt am Padella 2800 m; Berninabachalluvionen 1800 m, 1870 m, 2000 m; Heubachschlucht 2060 m; Südhang des Piz Albris 2150 m; Alp da Pontresina 2120 m; am Pischahang 2600 m; am Tschüfferhang über 2650 m; am Piz Alv 2200 m, 2500 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Alp da Bondo 2450 m (Brockmann,!); Val d’Arlas Kalkfels 2400 m, Quelle 2400 m; Arlas- grat Kalk 2350 m, 2500 m. Var. sericea (DC) Gaud. — Am Tschüfferhang 2700 m; am Piz Alv-Grat 2700 m. S. purpurea L. — Als Ufergebüsch. Den Ufern des Inn entlang 1700—1730 m; an Grabenrändern der Champagna und Champagnatscha; auf dem Schwemmland bei der eisernen Brücke 1725 m. S. daphnoides Vill. — Komposthaufen an der unteren Straße vor Pontresina am Flazbach 1740 m; Champagna; Stazerwald 1800 m. S. caprea L. — S. Gian 1720 m; Strauch am Südwesthang des Piz Albris 2100 m. S. grandifolia Seringe. — Im Flazbachgeschiebe in der Champagna 1720 m; im Plaun God ob Pradé 1750 m; Blais dellas Föglias 1950 m; Blockhalde ob Montebello 2150 m. S. glauca L. — Arktisch-altaisches Element. Gehängen. Sumpfige Flazufer 1730 m; Berninabachufer 1820 m; in der Festuca violacea-Treppe am Weg zur Tschiervahütte 2150 m; am Pischa- bach 2200 m, 2250 m; im Heutal im Val Torta 2300 m; im Vaccinietum am Nordosthang des Munt Pers 2320 m; dringt ins Puschlav nicht weiter Vor als südl. Cambrenadelta 2250 m (BROCKMANN). l S. Lapponum L. ssp. helvetica Vill. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni, Juli. 4720—2500 m. Schutt, Geröll und Blockfluren an Bächen, auf Urgestein. Flazalluvionen 1720 m; Berninabachalluvionen 1800 m; Rosegbachalluvionen 2000 m; Geröllhalden am Tschiervaweg 2100 m, 4730—2320 m. An 344 E. Rübel. 2200 m; Alnetum der Blais dellas Fóglias 2000 m; im Vaccinietum am Muottas da Celerina 2350 m; am Bovalweg 2400 m; am Nordosthang des Munt Pers 2320 m; am Heutal-Ausgang 2060 m; im Val d'Arlas auf der alten Moräne 2350 m, am Hang 2500 m. Hierher wohl die S. lapponum L. in Heers Nivalflora (S. 50) im Berninagebiet 2600 m. Var. sericea Gaud. — Am Tschiervaweg 2100m. Var. discolor Gaud. — Am Tschiervaweg 2100 m; am Westhang der Gletscherinsel Aguagliouls neben Curvuletum 2450 m. S. hastata L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1720— 2300 m. Auf Alluvionen, in Gebüschen, an Gehängen. Nach BkockwaNw im Puschlav nur auf Kalk, hier aber auf Urgestein und Kalk. Gewöhn- liche Form Var. subalpina Anders. — Am Plaun God-Rand bei Pedmunt 1720 m, (kein Kalkfels und keine Kalkpflanzen von dort bekannt); Schwemmland bei der eisernen Brücke 4725 m; Quellflur ob Stazersee, Salicetum 1880 m (Möglichkeit von kalkhaltigem Wasser von der Crasta da Staz); Alnetum Blais dellas Füglias Urg. 2000 m (mit der kieselliebenden Salir helvetica Vill); Rosegbachalluvionen 2000 m (mit S. Aelv.); Geröllhalde am Tschierva- weg 2100 m (mit S. helv.); Salicetum am Berninabach 1820 m (mit S. helv.); Bergföhrengebüsch am Westhang des Piz Albris 2300 m; Salicetum in der Schlucht am Heutalausgang 2060 m (mit S. helv.; Urgesteinfels und kalk- haltiges Wasser); Salicetum auf Alp da Pontresina 2140 m. Var. vegeta Anders. (= var. macrophylla Ser. — var. viburnoides (Schl.) Gaud.) — Quellflur ob Stazersee 4880 m; Schlucht am Heutal- Ausgang 2060 m; Alp da Pontresina 2140 m; Kalkschutthalde am Nordwest- hang des Piz Alv 2200 m. S. caesia Vill. — Alpen Element. Bl. Juni. 1710— 2084 m. An Bachufern, Sümpfen und Mooren. Am Berninabach fast ununterbrochen von Samaden bis zu den Berninafällen; im Flachmoor und Hochmoor am Stazersee 1813 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; Palüd Chapè bei Pon- tresina 1800 m; kleines Flachmoor bei der Brücke 2084 m. S. myrsinites L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 2100— 2650 m. An Gehängen. Vorzugsweise auf Kalk. Im Val Languard 2400 m; am Südhang des Piz Tschüffer Kalk 2450 m, 2620 m; Südfuß des Piz Alv Kalk 2100— 2200 m; Westhang des Piz Alv Kalk 2150 m, Dryastreppe 2450 m, Kalkschutt 2650 m; Kalklinsen im Val d'Arlas 2300 m, 2400 m. Var. lanata Wimm. — Ebenso häufig wie die Art. Alp da Pom tresina 2140 m; am Albrishang 2150 m, Pischahang 2500 m, Tschüfferhang Kalk 2300 m, 2400 m; Alp la Stretta 2400 m; am Piz Alv Kalk 2200 m, 2650 m südost; am Nordosthang des Piz Minor 2300 m. S. arbuscula L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1715— 2500 m. Auf Alluvionen, an Gehängen, auf Hoch- und Flachmooren. Im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Hohe Standorte: Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 345 im Val Languard 2400 m; am Albrishang 2500 m; Tschüfferhang Kalk 2450 m; La Stretta 2450 m;. Nordosthang des Munt Pers 2320 m; am Piz Alv 2350 m, 2450 m usw. Dringt nach Brockmann nur in den nörd- lichsten Teil des Puschlav bis La Rösa ein. S. nigricans Sm. — BI. Mai, Juni. Bis 2000 m. Auf Alluvionen, an Quellfluren, auf Hochmooren. Meist in der var. alpicola Buser. Flaz- geschiebe 1715 m; sumpfiges Flazufer 1730 m; Hochmoor am Stazersee 1813 m; Quellflur Salicetum ob dem Stazersee 1880 m; am Wald bei Sanssouci bei Pontresina 1830 m; Schuttkegel Alnetum der Blais dellas Föglias im Rosegtal 2000 m, an diesem Standort auch eine Form, zu der R. Buser schreibt: »Ist genau die von Brüscer fälschlich als arbusculax nigricans — Krättliana beschriebene Form«. 8.!) grandifolia »« hastata Buser. Südwesthang des Piz Albris 2100 m. Populus, .Pappel. P. tremula L. — 1720—2100 m. Im lichten Wald. S. Gian 1720 m; Muraglwäldchen an der Straße vor Pontresina 1750 m; Wald am Flazbach Pontresina 1770 m; im Rosegtal ob dem Roseg Restaurant 2100 m; Wald bei Sanssouci bei Pontresina 1830 m; am Schafberg und Las Sours-Hängen 1850 m, 4980 m, 1990 m, 2000 m; neben dem Languardbach-Wasserfall 1900 m, 2000 m; große Schutthalde am Albris Westhang 2000 m. Fam. Betulaceae, Birkengewächse. Betula, Birke. B. pendula Roth (= B. verrucosa Ehrh. = B. major Gilib.). — Bl Juni. Aue bei der eisernen Brücke 1725 m; S. Gian 1720 m; im Pllanzgarten ob Pradé 1750 m; Wäldchen vor Pontresina 1760 m. B. tomentosa Reitt. u. Abel. (— B. pubescens Ehrh. = B. odorata Bechst). — Bl. Juni. Bis 2050 m. S. Gian 1720 m; Blais Stretta am Muottas Muragl; Blais dellas Föglias 1920 m, 1980 m in Massen; Block- Wald süd. Acla Colani Osthang 1950 m; am Rosegbach 1850 m mit Lonicera coerulea, Vaccinium Myrtillus und Calamagrostis villosa; Schutt- halde am Tschiervaweg 2050 m; Wald bei Sanssouci 1830 m; Wald bei Montebello 1900 m. Alnus, Erle. A. viridis (Chaix) Lam. u. DC. (= A. alnobetula (Ehrh.) Hartm.) — Bl. Juni, Bis 2350 m. Bildet im Gebiet einen großen Bestand, die nach {hr benannte Blais dellas Föglias im Rosegtal 1920—2050 m, kommt ım Waldgürtel vor an feuchten Hängen und zwar in der ———— ` ^) Brüsger gibt in seinen Manuskr. noch eine Reihe Bastarde an; die der Kriti nicht Stand gehalten haben (siehe auch SEILER 1909). » Botanische Jahrbücher, XLVII. Bd. 346 E. Rübel. Var. typica Beck. — Charnadüraschlucht 1730 m; Blais Stretta Felsschutt 1730 m; sumpfige Flazufer 1730 m; um Pontresina am Schaf- berg zerstreut 4800—2000 m und in der Schlucht 1770 m; Clavadels 2300 m; Schuttkegel Acla Colani 4950 m, 2000 m; Alp Sass nair 2100 m; an allen Bächen des rechten Roseghanges; Schutthalde am Tschiervaweg mit und ohne Kurztriebe 2050 m, 2150 m; Wald gegen Alp Ota 2100 m; Nordhang des Muottas da Pontresina 4900 m; Albris Westhang 2050 m, Legföhrengebüsch 2300 m; Chünetta 2090 m; Alnetum Bovalweg 2100 m; am Nordosthang des Munt Pers 2350 m sowie im Felsenarvenwald am Westhang; ein Strauch gegen Cambrena 2320 m. f. grandifolia (Beck) Callier. Wald bei Sanssouci 1830 m. A. incana (L.) Mönch. var. alpestris Brügg. (= borealis Nol, — Stazerwald (BRücc. in Brüce. man.) am Waldsaum an einem Bach 1730 m. Fam. Moraceae, Maulbeergewächse. Humulus, Hopfen. TH. Lupulus L. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Fam. Urticaceae, Nesselgewächse. Urtiea, Brennessel. U. urens L. — Bl. Juli. 4700—1900 m. Auf Schutt- und Kompost- haufen. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, in der Champagne, an der Rosegbrücke; Schuttkegel ob der Acla Colani 1900 m (in der Nähe Geissenläger). U. dioeca L. — DL Juli, Aug. 4720—2380 m. An allen ammoniak- reichen Stellen, auf Lägern, Schutthaufen, auf Karfluren, wo Vieh vorbei kommt usw., der Straße entlang von Samaden bis zur Paßhöhe 2330 m; um alle Hütten; Alp Muragl 2380 m usw. Fam, Santalaceae, Sandelholzgewächse. Thesium, Bergflachs. Th. alpinum L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Juli. 1720— 2700 m. In Wäldern, auf Weiden, Felsenhängen usw. auf Urgestein und Kalk verbreitet im ganzen Gebiet häufig von 4900—2400 m. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls im Elynetum 2700 m, Isla Persa 2550 m; am Languard über 2600 m nach Heers Nivalflora (S. 54); am Tschüfferhang 2450—2600 m usw. Var. tenuifolium (Saut. DC. — Karflur neben dem Languardbach- Wasserfall 1900 m. Th. pratense Ehrh. — Lichtung im Arvenwald des Muottas da Celerina 1920 m; Muraglwüldchen vor Pontresina 1750 m; am Hang des Muottas Muragl 2000 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 347 Fam. Polygonaceae, Knóterichgewüchse. Rumex, Ampfer. R. alpinus L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. 1745— 2640 m. Auf Lägern, Schutthaufen. Nicht so verbreitet wie in anderen Bündnertälern, nicht kultiviert. Um Samaden, um Pontresina; Margum Misaun im Rosegtal 2255 m; Fettwiesen bei den Berninahäusern 2040 m; Alp da Pontresina 2130 m; Alp la Stretta 2420 m; Läger am Lago Bianco 2230 m; beim Berninahospiz 2309 m; bei den Galerien Südseite der Bernina- straße 2300 m; nach Brücerr in Heers Nivalflora (S. 50) bis 2640 m im Berninagebiet. R. erispus L. — Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Samaden (Heer und Bnücc. in herb. KmirrL: in herb. Univ.); an der Rosegbrücke 1780 m; an der Berninastraße 2060 m. R. Acetosella L. — 4720—2380 m. Auf Alluvionen, ruderalen Stand- orten usw. nicht sehr verbreitet. Alluvionen Samaden-Pontresina; Pontre- sinerwald 1900 m; Spaniola bei Pontresina 1850 m; im Val Muragl magere Alpenweide Südexp. 2380 m; Rosegtal hie und da; Felsschutt im Val Languard 2300 m; Morteratsch; Berninastraßenbord 2280 m. R. seutatus L. (= R. alpestris Jacq.) — 1720—2300 m. In Geröll- fluren und Schuttfluren. In den Flazanschwemmungen háufig; im ganzen Rosegtal häufig bis 2250 m; am Schafberghang auf allen Schutthalden bis 2200 m; am Berninastraßenbord 1830 m, 1900 m, 2030 m; Berninabach- alluvion 2000 m; Albrishang 2200 m; Berninastraßenbord Süd 2300 m Bovalweg usw. *R. Acetosa L. — Celerina (Brücser in Brücc. man.). R. arifolius All. — Bl. Juli. 4720—2500 m. Konstante der Fett- matten, auf Weiden, Geröllfluren, Schutthaufen, Karfluren. Verbreitet. Champagna und Champagnatscha; Schuttkegel ob Acla Colani 1900 m; Blais dellas Föglias 2000 m; Nordhang des Muottas Muragl feucht 2350 m; um Pontresina in Matten und Waldhang; Languardschlucht Felsschutt 2300 m; Pischa- und Tschüfferhang 2450 m; steile felsige Weide am Süd- hang des Piz dels Lejs 2500 m; Berninastraßenbord 1830 m, 1900 m, 2309 m, 2320 m usw. R. nivalis Heg. — Fehlt im Gebiet. Oxyria, Säuerling. | 0. digyna (L.) Hill — Arktisch-altaisches Element. Bl. Ende Juni— Aug. 1710—2965 m. Auf Geróüllfluren, Schuttfluren, Moränen ; fehlt auf Kalk. Verbreitet im ganzen Gebiet. Flazanschwemmung ATAO m; Pon- tresinerschlucht 1760 m; Waldschlucht ob der Kirche Pontresina 1830 m; Roseg- ung Berninabachalluvionen; Fuorcla Muragl Nordwest-Schutthang 23* 348 E. Rübel, 2890 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa 2550 m; ob der Bovalhütte 2750 m; auf dem Tschüffer-Plateau 2750 m; auf dem Pischa-Plateau 2780 m; am Piz dels Lejs 2965 m; am Piz Trovat über 2800 m; am westl. Schutthang des Piz Lagalb 2750 m, Südosthang 2800 m. Polygonum, Knóterich. P. aviculare L. -— Bl. Juli, Aug. 1740 —2420 m. Auf Schuttstellen, um Alphütten. Flazanschwemmung 1712 m; Champagna, Plaun God, um Pontresina; Alp Misaun 2000 m; Alp da Pontresina 2140 m; Berninastraßen- bord 4950 m, 2100 m, 2120 m, 2309 m; um die Alphütten am Lago Bianco 2230 m. | Var. nanum Boiss. — Alp la Stretta 2420 m. P. viviparum L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1720— 3060 m. Konstante des Curvuletums, des Nardetums, des Trifolietum alpini. Im ganzen Gebiet in den meisten Formationen. Wiesen bei Celerina 1720 m usw. Curvuletum am Rosatsch 2800 m; Fuorcla Muragl 2890 m; Hang des Piz Vadret 3000 m; Las Sours-Gipfel 2982 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa 2700 m; Curvuletum am Fuß des Vadret da Boval 2750 m; Curvuletum am Tschüffer 2900 m, am Chatscheders 2930 m, Fels 2980 m; Grat am Piz Stretta 2800 m, 3030 m, 3060 m; am Piz dels Lejs bis 2850 m; am Piz Alv bis 2900 m; am Piz Lagalb 2900 m usw. P. Bistorta L. — Bl. Juli 4720—2100 m. In den Fettwiesen Hauptbestandteil. Fettwiesen bei Samaden, Celerina, um Pontresina, Ber- ninahäuser bis Curtinatsch 2400 m; vereinzelt an den sumpfigen Flazufern, auf Komposthaufen, auf einer Quellflur ob dem Stazersee 1880 m; Kies- insel im Flazbach unterhalb Pontresina usw. *P. amphibium L. — Reichlich in einem Wassertümpel bei Samaden (Baie. 1853 in herb. Univ.); Samaden, englische Kirche (Cav. herb.). tP. lapathifolium Koch versus var. nodosum Pers. — Schutthaufen hinter Pontresina 1840 m. iP. Convolvulus L. (— Fagopyrum carinatum Mönch.). — 1710— 2309 m. Auf Schuttstellen. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, auf S. Gian 1720 m, an der Rosegbrücke 1780 m, hinter Pontresina 4810 m, beim Berninahospiz 2309 m; Berninastraßenbord Süd bei der zweiten Galerie 2280 m. Fam. Chenopodiaceae, Gänsefußgewächse. Chenopodium, Gänsefuß. | Ch. Bonus Henrieus L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni, Juli. 41710— 2620 m. Konstante der Läger, an Wegründern, Misthaufen. Languard- schlucht 2300 m; Tschüfferhang 2620 m; Lüger am Piz Alv 2150 m, 2350 m; Alp la Stretta 2420 m; BerninastraDenbord 1780 m, 1840 m, 4900 m, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 349 2000 m, 2100 m, 2300 m, 2309 m, 2330 m, Südseite 2320 m; Alp am Lago Bianco 2230 m. Ch. virgatum (L.) Jessen (= Ch. foliosum Aschers. — Blitum vir- gatum L. = Morocarpus foliosus Mönch.). — Samaden (Brüsc. man.); Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Bahnübergang bei Samaden; Misth, in der Champagna. Ch. album L. — 1740—2309 m. Ruderal. An Schutt- und Misthaufen um Samaden und Pontresina; Berninastraßenbord 2300 m, 2309 m, Süd- seite 2300 m. Spinaeia, Spinat. tSp. oleracea L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1712 m. Atriplex, Melde. tA. patulum L. (= A. angustifolium Sm.). — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m. Fam. Portulacaceae, Portulakgewächse. Montia, Flachssalat. M. fontana L. em. Aschers. (= M. minor Gmel.). — Pontresina (Cav. in Brüss. man.); Sumpfbach Bernina alta 2100 m (Bnocka.); im Gletscher- bach des Cambrenagletschers etwa 20 m vom Gletscherende entfernt 2280 m (Brockm.). Beide Exemplare waren steril und sind von Brockm. nach Blatt- form und Blattfarbe bestimmt und könnte es sich vielleicht auch um folgende Art handeln. M. rivularis Gmel. — Quellfluren. Quelle bei Pedmunt 4740 m; Quellen bei Pontresina am linken Bachufer 1770 m; Rosegtal (A. v. Deen); Quelle auf der Alp da Pontresina 2110 m; Quelle unter Felsen bei Morteratsch 2000 m; Tümpel Giuf Berninapaß 2300 m (Brockm.); Wasserlauf unter Daracone Paß Südseite 2150 m; Cambrena (TueosaLp in Bmücc. man.), dies dürfte wohl dieselbe Pflanze betreffen wie die von Brock=. unter minor eingereihte. Fam. Caryophyllaceae, Nelkengewächse. Agrostemma, Rade. T*A. Githago L. — In Gerstenfeldern ob Samaden 1790 m und ob Celerina 1820 m (Brücs. in FI.T.). Visearia, Pechnelke. V. alpina (L Don. (= Lychnis alpina L.). — Arktisch-altaisches Element. Bernina (Moritzi); Bernina über 2600 m (Herr Nivalflora S. 75; Lagalb (Brüce., Heer in Brücc. herb.); ich konnte sie nicht finden. 350 E. Rübel. Silene, Leimkraut. S. acaulis L. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 1715—2870 m. Weiden, Curvuletum, Felsen, Schutt usw. in der alpinen Stufe verbreitet, auch heruntergeschwemmt; Flazalluvion 1720 m und Weide Champagnatscha 4720 m; Alluvionen des Berninabaches 1870 m, des Morteratschbaches 1900 m; Heubachschlucht 2050 m. Von 2100 m an sehr verbreitet; typische Exemplare noch in den Gneisfelsen am Piz Stretta 2720 m und den Kalkfelsen am Tschüffer 2870 m, auf Las Sours 2800 m. S. exscapa All!) (= acaulis ssp. Norica Vierh.). — Bl. Juli, Aug. Bis 3500 m. Felsen, Curvuletum, Schutt. Verbreitet; oft gemischt mit voriger Art, aber höher gehend. Herabgeschwemmt im Flazschwemmland am Inn 1720 m (Bnücc. herb.) Hauptverbreitung 2400—2900 m. Hohe Standorte: Felsen und Grus am Vadret bis 3180 m, las Sours Gipfel 2982 m, am Languard 3250 m (J. Braun), am Surlej 3010 m, Tschüffergipfel Kalk 2920 m, am Chatscheders 2980 m, am Piz Minor 2920 m, am Piz dels Lejs bis 3000 m, am Trovat 3000 m, Diavolezzagrat 2977 m, am Munt Pers 3000 m; in den obersten Felsen der Fortezza 3500; Curvuletum am Munt Pers 3100 m, am Lagalb bis zum Gipfel 2962 m usw. S. vulgaris (Mönch.) Garcke (= S. inflata Sm. — S. venosa (Gilib.) Aschers. — S. cucubalus Wibel) — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, Aug. 4745—2600 m. Auf Matten, Schutthalden, Karfluren verbreitet. Auf der Languardalp 2400 m; am Pischahang 2600 m; am Tschüfferhang Kalk 2450 m; am Piz Alv Kalk 2600 m usw. Ssp. alpina (Lam.) Thom. (= E eucubalus Wibel var. alpina (Thom.) Koch) — Alpen-Element. Berninabachalluvion 1870 m; am Süd- osthang des Piz Alv Kalk 2200 m, 2500 m. S. rupestris L. — Altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 4720—2650 m. Auf Felsen, Schutthalden, Alluvionen. Verbreitet auf Urgestein. Isla Persa 2550 m; am Albrishang 2600 m; am Piz Minor 2650 m; am Piz dels Lejs 2500 m; am Piz Lagalb 2600 m usw. S. nutans L. (= Lychnis nutans Scop. = S. discolor Retz.) — Bl. Juli, Anf. Aug. 1700—9450 m. In lichten Wäldern, auf Schutthalden, Magerweiden usw.; auf Urgestein und Kalk. . Im Vaccinietum und Festuca violacea-Rasen ob der Acla Colani 2300 m; im Val Languard 2400 m; am Albrishang 2400 m; am Tschüfferhang 2450 m usw. A) Nach VIERHAPPER 1904 S. 565 sind der Art S. acaulis L. als geographisch ge- trennte ssp. unterzuordnen: erscapa nur in den Westalpen, Norica Vierh. östliche Zentralalpen (Urg., longiscapa Kern, in den nördlichen Kalkalpen, Pannonica Vierh. in den südöstl. Kalkalpen, Cenisia Vierh. breitblättrig in den Westalpen. Eine vertikale Gliederung der Formen hält Vırrnarper für ausgeschlossen, meist wird diese aber an- genommen wie auch hier nach Scuinz u. KELLER. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 351 Lychnis (= Coronaria), Lichtnelke. L. Flos Jovis (L.) Desr. (= Coronaria flos jovis A. Br.). — Schutt am Inn bei Samaden (herb. Cawp.); Val Bever (Kater: in herb. Univ.); Roseg (CAVIEZEL). L. Flos cuculi L. (= Coronaria flos cuculi A. Br.). — Charnadüra- schlucht 1730 m; Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Fettwiesen bei Bernina alta 2100 m (Brockmann), am Bernina (Brücc. in FI.T.). Melandrium, Waldnelke. M. album (Mill) Garcke (= Lychnis alba Mill. = L. pratensis Sprg. = L. arvensis Schrb. — L. vespertina Sibth.). — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m. M. dioecum (L.) Schinz u. Thell. (= M. silvestre (Schrank) Röhling, = Lychnis dioica L. var. rubra Weigel = Lychnis diurna Sibth. = M. rubrum Garcke — M. diurnum Crép.. — Bl. Ende Juni, Juli. 1720—2309 m. Fette und feuchte Wiesen, Schuttstellen. Verbreitet. Konstante der Fettmatten vom Typus des Trisetum flavescens und der Agrostis tenuis. Schutthaufen am Inn in der Champagna, um Pontresina usw., Fettwiesen um Pontresina, Berninahäuser 2050 m; Sumpfwiese »Choma« bei Pontresina 1800 m; Blais dellas Fóglias 1900 m; Waldschlucht ob der Kirche Pontresina 4830 m; Nordosthang des Muottas da Pontresina 1900 m; Berninastraßenbord 1720 m, 1780 m, 1800 m, 1840 m, 1900 m, 2040 m, 2300 m, 2309 m, Südseite 2300 m, 2280 m bei der zweiten Galerie usw. Weißblühend beim Belvoir bei Pontresina 1770 m; beim Berninahospiz auf dem Schutthaufen 2309 m. Gypsophila, Gipskraut. H repens L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. 2130—2650 m. Kalkzeiger. Auf Geröllfluren, diese mit ihrem Wurzelwerk befestigend. Südwesthang des Piz Albris 2200 m, Urgestein, aber kalkhaltiges Wasser. Es muß in den obern Felsen des Piz Albris Kalk durchstreichen, da die feuchten Stellen dieses Hanges eine typische Kalkflora zeigen; in den Pischa- felsen 2430 m, Urgestein, aber einige Kalkblócke liegen herum; am Piz Alv West 2150 m, südwest 2400 m, 2450 m, südost 2500 m, 2600 m, kleines Plateau 2650 m (Sennürzn man.); Val Minor Eingang Alvseite 2300 m; Kalkband der Alp Bregaglia 2150 m (Brockmann,!); seine Fortsetzung ins Val d’Arlas 2200 m, 2300 m, 2580 m (Brockmann,). Vaccaria, Kuhkraut. tV. pyramidata Medic. (— V. parviflora Mönch. = Saponara Vac- aria L). — Wuhr am Inn bei der Brücke Samaden 1712 m. 352 E. Rübel. Dianthus, Nelke. *D. deltoides L. — Beverser Au (Brüsc. herb. 6. VII. 83); Bevers Säge (1850 Kart in herb. Univ.). D. glacialis Hänke. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Im Rasen zerstreutes Vorkommen, sehr selten. Am Padella 2450—2570 m häufig; Tschüfferboden 2750 m, Urgesteinskopf, nicht weit von der Kalkgrenze (CavıezeL in der Herbarausgabe der Pflanzen des Oberengadins,!); Piz Alv 2760—2900 m, (Cav. in Herbarausgabe). D. Caryophyllus L. ssp. silvester (Wulf) Rouy u. Fouc. (= D. inodorus L.). — 4720—2470 m. Auf Felsfluren verbreitet. S. Gian 1720 m; Alluvion der Flazmündung 1715 m; Felsen ob der Acla Colani 2000 m; Südwesthang des Piz Tschierva 2200 m; Felsen am Chapütschin 2470 m; usw.; Muragl- wäldchen vor Pontresina 4750 m; Felsen ob Pontresina 1850 m, 1950 m, 2000 m; neben dem Languardbach-Wasserfal 4900 m; Südwesthang des Piz Albris 2200 m; Heutal Pischahang 2400 m; Val Torta-Hang 2450 m; Tschüfferhang Kalk 2350 m; am Piz Alv West Kalk 2200 m. D. superbus L. var. grandiflorus Tausch. — Bl. Juli. 4725—2450 m. Im lichten Wald, an Hängen, Schutthalden, auf Alpweiden, besonders in Zwergstrauchheiden im Schutz von Juniperus, Vaccinium usw. Champagna bei Samaden 1715 m; S. Gian 1720 m; Crasta da Staz Calluno-Nardetum 2030 m; Blais bei Alp prüma 2000 m, Alp seguonda, Sass nair; Blais dellas Föglias 1900 m; Lärchwald ob Pontresina 4900 m; Schutthalde am alten Languardweg 2000— 2200 m; Albrishang südwest 2100 m, süd 2150 m, ost 2300 m; Alp da Pontresina 2420 m; Salicetum am Heutal-Eingang; am Tschüfferhang Kalk 2300 m, 2350 m, 2450 m; Alp la Stretta 2400 m; am Piz Alv Kalk 2150 m (Brockmann,!); Kalkband der Alp Bregaglia 2150 m (Brockmann,!); Straßenbord Bernina alta 2100 m; Wiesen bei der Mündung des Val Minor 2150 m (Brockmann). Saponaria, Seifenkraut. *S. oeymoides L. — Christolais bei Celerina 1720 m; Samaden St. Peter 1870 m; fehlt im Gebiet. Stellaria, Sternmiere. St. media (L.) Vill. — Bl. Juli. 4715—2280 m. An Wegrändern auf Schutthaufen. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, in der Champagna 1715 m; vor Pontresina 4760 m, Puntota 1790 m, an der Rosegbrücke 1780 m; um die Alphütte Misaun im Rosegtäl 2000 m; Alp Sass nair 2130 m; Berninastraßenbord 1950 m; bei der zweiten Galerie auf der Südseite des Berninapaßes 2280 m usw. St. nemorum L. — Bl. Juli. 4730—2150 m. Im Wald, Schatten und Feuchtigkeit liebend. Charnadüra-Schlucht 1730 m; Quellflur ob Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 353 Stazersee 1880 m; Quelle bei der Acla Colani 4850 m; Alnetum der Blais dellas Föglias 2000 m, massenhaft unter Alnus viridis; Läger der Alp Misaun 2000 m; am Weg zur Tschiervahütte 2450 m; Sanssouci-Wald bei Pontresina 1830 m; im Wald des Muottas da Pontresina 1900 m. St. uliginosa Murr. — 1720—2000 m. An quelligen Stellen. Quell- fluren im Plaun God 1730 m; am Bach vor Pontresina 1780 m; nasses Kies der Rosegbachalluvion 2000 m; Quelle an der Berninastraße bei Montebello 1920 m. St. graminea L. — Bis 1850 m. Im Wald. Vaccinietum im Lärch- wald am Osthang des Muottas da Celerina 1850 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; God Rusellas 1780 m; Lärchwald ob Pontresina 1850 m. St. longifolia Mühlenb. (= St. Friesiana Ser.) — Blais stretta im Wald auf einem humusüberdeckten Felsen 4750 m; Blais naira am Fuß des Muottas Muragl (Burnar 1873, Kat 4884 in Brücc. herb.,!) Ped- munt (herb. Cawp.); Acla Planta 4750 m (herb. Caxp.). Cerastium‘), Hornkraut. C. caespitosum Gilib. (= C. triviale Link = C. viscosum L. = C. vulgatum Wahlb.). — 1720—2420 m. Auf Schutthaufen, Wiesen und Weiden, Akzessorische der Fettmatten vom Typus des Trisetum flavescens und der Agrostis tenuis. Schutthaufen am Inn bei Samaden 4745 m, in der Champagna 1720 m, an der Rosegbrücke 1780 m; S. Gian 1720 m; Charnadüra-Schlucht 1730 m f. glandulosa; Alluvion bei der eisernen Brücke 4725 m; Weide im Lärchwald am Muottas da Celerina 1850 m; feuchte Wiese Choma 1800 m; obere Plaun da Staz 2030 m; beraste Schutthalde bei Clavadels 4900 m; Birkenbestand am Rosegweg vor Alp seguonda 1920 m; Berninabachalluvion 1870 m; im Heutal am Pischahang 2260 m; Alp la Stretta 2350 m, 2420 m f. calvescens; Bernina alta 2400 m; Berninastraßenbord 4780 m, 1840 m, 1900 m, 1950 m, 2080 m, 2100 m 2309 m, südseite 2300 m, 2270 m; Alp am Lago Bianco 2230 m. Ssp. fontanum Baumg. f. eglandulosum Correns ined. — Bis 2550 m. Lichtung im Arvenwald des Muottas da Celerina 1920 m; God Rusellas 1950 m; Weide im Val Languard 2500 m; Alp da Pontresina in vorherrschend Lotus; im Heutal am Albrishang 2550 m; Berninastraßenbord bei der Brücke 2084 m. *C, latifolium L. — Geht nach Herr (Nivalflora S. 73) im Bernina- gebiet bis 2620 m. Alle latifolium ähnlichen Exemplare, die ich im Gebiet fand, erwiesen sich als uniflorum; hingegen typisch latifolium am Piz Padella, C. uniflorum Murith. (= C. subacaule Heg. = C. glaciale Gaud.). — Alpen-Element. Bl. Juli—Sept. 4900—3400 m. Auf Schuttfluren ver- oM 4) Rev. A. Keen, Bern. 354 E. Rübel. breitet, auf Gipfeln und Plateaux, Moränen. Im Val Muragl auf den End- morünen 2580 m, 2600 m, am Schutthang 2800, an der Fuorcla Muragl nordwest 2890 m, süd 2893 m; am Piz Vadret bis zum Gipfel 3203 m; am Piz Languard 3000 m; Languardspitze 3266 m (Herr Nivalflora S. 73, J. Braun; jetzt 1909 noch bis 3250 m); Las Sours-Gipfel 2982 m; am Muottas da Celerina 2500 m; Curvuletum am Piz Rosatsch 2850 m; Roseg- bachalluvionen 1920 m, 2000 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls, auf beidseitigen Moränen und den Curvuleten, und Piz Umur 2760 m; Piz Surlej 3150 m; am Piz Tschierva im Felsgrus 3400 m; Alp Nova Alluvion 1900 m; La Pischa 2780 m; am Piz Tschüffer 2600 m Kalk, Urgesteins- kopf 2700 m, Tschüffer-Plateau 2750 m; Piz Tschüffer-Gipfel Kalk 2920 m; Piz Chatscheders Gipfel 2987 m; Strettagipfel 3108 m; am Piz Alv Kalk 2750—2920 m; Gipfel Piz Minor 3052 m; am Piz dels Lejs 2950—3010 m; auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m; Diavolezza Nordostgrat 2770 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m; Munt Pers-Gipfel 3214 m; am Chalchagn 3030 m; am Piz Trovat 2700 m, 2800 m, 3090 m; Val d'Arlas am See 3350 m; Arlasgrat nordwest Kalk 9500 m, nordost Urgestein 2350 m; Val Minor im Lawinenschutt 2220 m, 2300 m; am Piz Lagalb 2500—2962 m Gipfel (BRockwANN,). C. peduneulatum Gaudin (— C. filiforme Schleich.). — Alpen-Element. Bl. Juli, Aug. 1980—3000 m. Auf Schuttfluren, Morünen, in Schneetälchen. Am Roseggletscher (Brüce. in Fl. v. Ostrhätien); auf der Tschiervamoräne 2300 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Schneetülchen zwischen Moräne und anstehendem Fels 2550 m, 2600 m; Fuorcla Muragl nordwest 2890 m, süd 2895 m; Felshang des Piz Vadret 2910 m; Muottas Muragl- Grat 2800 m; Las Sours-Gipfel 2980 m, am 30. Aug. 06 noch blühend; Pischa-Plateau, Schiefer, 2780 m; Tschüffer-Plateau 2750 m Feinschutt; Schneetülchen am Chatscheders 2770 m, am Stretta Polytrichetum 2720 m; Piz Alv-Grat Kalkschutt 2750—2920 m; Felsen bei Morteratsch 1980 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Fels am Chalchagn 3000 m; Diavolezza 2977 m; am Piz Trovat 2800 m; Diavolezza-Nordostgrat 2770 m; Val d’Arlas im Geröll 2600 m, auf der alten Seitenmoräne 2400 m, am Nordostgrat 2350 m, am Seelein 2350 m; im Val Minor auf Lawinenschutt 2300 m; am westl. Schutthang des Piz Lagalb 2750 m; Cambrenadelta-Geröll 2240 m; Cambrenagletscher 2300 m (Brüce. in Fl. v. Ostrh., Brockmann,!), alte Moräne 2350 m usw. C. alpinum L. — Arktisch-altaisches Element. f. lanatum Lam. (— setosum Corr. ined.). — Albrishang gegen La Pischa 2750 m. Das Vorkommen dieser Art im Berninagebiet kann ich also bestätigen. Nördlicher Abhang des Padella (1863 Kam in herb. Univ.) Piz Languard (Coranı in Brüce. Fl. v. Ostrh.); Languardspitze 3266 m (Cavızzeı Herbarausgabe in Herb. Pol. ist nur uniflorum). C. arvense L. ssp. strietum Hänke. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 355 Bl Juli, Aug. 4700—2650 m. Auf Schutthalden, Alluvionen, Weiden, in lichten Wäldern usw. verbreitet im ganzen Gebiet häufig. Berninastraßen- bord 4720 m, 4830 m, 2100 m, 2330 m. Hohe Standorte: gegen Fuorcla Surlej 2400 —2600 m; Kalkfels im Val Languard, Südhalde 2590 m; im Heutal Pischahang 2500 m, Tschüfferhang 2600— 2650 m; am Piz Alv im Semperviretum 2500 m; am Piz dels Lejs 2600 m; am Südhang des Piz Lagalb 2600 m. t*C. tomentosum L. — St. Peter ob Samaden (herb. KnirrLI). C. cerastioides (L.) Britton (= C. trigynum Vill. = C. refractum Al. = C. stellarioides Hartm. = Stellaria cerastioides L. — St. multi- caulis Willd.). — Arktisch-altaisches Element. Bl.Juni—Sept. 4700—2920 m. Konstante der Flachläger und Akzessorische der Schneetälchen, auf Fein- schutt, auf Alluvionen und Wassertümpeln, an schattigen Felsen usw. Ver- breitet. Tiefe Standorte: Pedmunt am Plaun God 4730 m; Berninabach- alluvion 1870 m; in einem Tümpel Rusellas 1800 m am 10. Juni 09 blühend; Hohe Standorte: am Westhang der Gletscherinsel Aguagliouls 2450 m; Muraglseeufer, Feinschutt 2700 m; Muottas Muragl-Grat 2800 m; Val Languard 28 00 2600 m; Pischa-Plateau, Grobschieferschutt 2780 m; Tschüffer-Plateau 2750 m; Colle di Fieno 2480 m; unterhalb der Diavolezza- hütte 2800 m; Fuorcla Minor 2500 m; Fuorcla Lagalb 2500 m; am Piz Lagalb süd 2600 m, 2800 m, schattige Felsen 2920 m (Brockmann). Sagina, Mastkraut. S. procumbens L. var. bryoides (Froel) Hausm. — Champagna (Baba. man. und Cav. Herbarausgabe), Innufer bei Samaden (Brücc. herb.). 8. saginoides (L.) Dalla Torre (= S. Linnaei Presl. = S. saxatilis Wimm. — Spergula saginoides L.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1700— 2550 m. Auf Alluvionen, Schuttstellen, Schneetälchen usw. nicht selten. Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Flazalluvionen 1720 m; auf ganz kurz rasierten Flächen des Golffeldes hat es noch seine Blüten dicht dem Boden angepreßt offen 4720 m; Schutthaufen an der Roseg- brücke 1780 m; konsolidierte Rosegbachalluvionen 1920 m, 2000 m (auch Brüsg, herb.): Alp Ota-Weg 2140 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Schneetälchen zwischen Moräne und Fels 2550 m; Schuttstelle hinter Pontresina 1820 m; Bachalluvion auf Alp la Stretta 2350 m; Berninastraßen- bord 2060 m, süd 2300 m. Minuartia (= Alsine), Miere. M. rupestris (Scop.) Schinz et Thell (= Alsine rupestris Fenzl. = Facchinia lanceolata Rchb. — A. lanceolata M. u. K. = Arenaria lan- colata All. = Arenaria cherleroides Vill. — Stellaria rupestris Scop.. — Alpen-Element. Auf Felsen und Felsschutt. Im Heutal, Pischa und Tschüffer EM 2760 m; am Pischahang kalkhaltige Schiefer 9600 m; am 356 E. Rübel. Tschüfferhang Kalk 2580 m, 2600—2700 m; auf der Gletscherinsel Gems- freiheit Syenit-Granitfels 3100 m. M. sedoides (L.) Hiern. (— Alsine sedoides Kittel = A. Cherleri Fenzl. — Cherleria sedoides L.). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2400—3250 m. Auf Schuttfluren, Gräten, Gipfeln, Curvuletum, nur auf Urgestein. Am Tschiervaweg auf der Moräne 2500 m; Rosatsch Gipfel 2995 m; Surlej Gräte bis 3140 m; Fuorcla Muragl 2895 m, Fuorcla Muragl- Grat 2800 m; Vadret bis 3140 m; Schafberg-Gipfel Curvuletum 2730 m; Las Sours-Gipfel Felsschutt 2982 m; am Piz Languard über 3000 m, 3260 m (J. Braun); am Pischahang 2600— 92700 m; Pischa-Plateau Schiefer 2780m; Tschüffer-Plateau Feinschutt 2750 m; Curvuletum am Piz Chatscheders 2930m, Gipfel 2987 m; Grat über Alp la Stretta 2800 m, Curvuletum 2930—3030 m, Felsgrus 3060 m; Grat Piz Alv-Minor 2750 m, am Piz Minor 2650 m, am Piz dels Lejs bis zum Gipfel 3045 m; Curvuletum am Chalchagn 2900 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; »Trovat«weide am Südhang der Diavolezza 2800 m; Schuttfluren des Munt Pers 3000 m, 3100 m, 3190 m; Diavolezza 2977 m, Nordostgrat 2770 m, am Diavolezzasee im Curvuletum 2500 m; am Piz Trovat bis zum Gipfel (Urgestein trotz dem von weitem kalkgelben Aussehen) 3150 m; auf den Schuttfluren des Piz Lagalb 2800 m, 2900 m, 2950 m, bis auf den Gipfel 2962 m (Brockmann,!); Cambrenagrat 2400 m usw. *M. larieifolia (L.) Schinz et Thell. — Zwischen Sils und Silvaplana (Baücc. in Herb. Pol.). *M. biflora (L.) Schinz et Thell. — Padella Einsattlung 2600 m (Brüce. in Herb. Pol.); Valletta am Padella (1869 Kar in herb. Univ.). M. recurva (All) Schinz et Thel. (— Alsine recurva Wahlb.). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. 1860—2700 m. Auf Urgesteins- weiden usw., nicht sehr verbreitet. Ob der Acla Colani 1950 m; am Süd- westhang des Piz Tschierva 2200 m; am Südwesthang des Schafberg 2200 m; Berninabachalluvion 1860 m; Weide Sass nair 2130 m; im Heutal am Albrishang 2400—2650 m; zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2700 m; am Piz Lagalb Süd 2600, 2700; um das Berninahospiz 2310 m, 2360 m, 2400 m, Giuf 2400 m; Cambrenagrat 2400 m. M. verna (L.) Hiern. (— Alsine verna Wahlb. — Arenaria verna L. = A. caespitosa Ehrh.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1720—3090 m. Auf Felsfluren, Schuttfluren, Weiden, Wiesen. Verbreitel auf Urgestein und besonders auf Kalk. Unter 2000 m nur an folgenden Standorten: Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; Champagnatscha bei Celerina 4715 m; Flazalluvionen 1790 m, 4740 m; Kiesinsel im Flazbach 1750 m; Rosegalluvion 1920 m; Felsen ob der Acla Colani 1920 m; Ber- ninabachalluvion 1850 m; Morteratschbachalluvion Alp Nova 1900 m. Hohe Standorte: Curvuletum auf Piz Rosatsch 2800 m; Fuorcla Muragl 9890 m, in den Felsen darüber 2910 m; Las Sours 2900 m, 2980°m; Pischa-Plateau Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 357 2780 m; Chatscheders-Plateau 2750 m; Grat über Alp la Stretta 2800 m; Grat zwischen Piz Alv und Piz Minor 2750 m; Südosthang des Piz Lagalb 2800 m. Var. Gerardi (Willd.) M. et K. — Muottas da Celerina (Brüsc. herb.); Rosegtal (A. v. DzGEN). Var. rhaetica Brügg. — Hinter Pontresina und im Rosegtal (Brücc. herb.). Var. subnivalis Heg. — Am Piz Languard 3090 m (Brücc. in Heers Nivalflora S. 71); Heutal 2760 m (NascELI in Heer); Gipfel des Piz Tschüffer 2920 m. Var. diffusa (Gaud.) Briq. — Fuorcla Muragl 2895 m; Felsen Sass nair 2330 m; Kalkkopf am Tschüffer 2870 m; Curvuletum im Chatscheders- Sattel 2720 m, 2930 m; am Stretta Schutt 2780 m. Arenaria, Sandkraut. A. serpyllifolia L. (= A. sphaerocarpa Ten.) — Ruderal herauf- steigend bis 2060 m. Schutthaufen am Inn bei Samaden 4715 m; S. Gian 1720 m; Schuttstelle am Berninastraßenbord 2060 m. Var. viscida (Lois. Aschers. — Sandboden bei Samaden und Ro- segtal (Moritzi, Bnüaa. in Seen): Straßenbord hinter Pontresina 1820 m. A. Marschlinsii Koch (= A. serpyllifolia à alpina Gand, — Mittel- europäisch-alpines Element. Bl. Aug. 2200—3000 m. An Hängen, selten. Südwesthang des Piz Tschierva 2200 m; am Piz Languard 2700 m!, 2920 m Baüce. in Herrs Nivalflora S. 72, 3000 m (J. Braun); im Val Languard, Südwesthang, Alpweide 2500 m; im Heutal am Piz Tschüffer Kalk über 2600 m. A. biflora L. — Arktisches Element. Bl. Sept. 2130—2970 m. In Schneetälchen, besonders im Polytrichetum. Schneetälchen am Muottas da Celerina 2500 m, Schneetälchen auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2550 m; Chaptitschin Moräne 2450 m; Muottas Muragl (herb. Cawp.); Feinschutt am Muraglseeufer 9710 m; Fuorcla Muragl 2895 m; Schneetälchen am Muotlas Muragl-Grat 2800 m, am 28. Aug. 1906 weit. herum den Boden mit den schönen weißen Blütensternen ganz bedeckend; Languard (Bmüec. in Fl. v. Ostrh.): vorn im Heutal 2130 m: am Südhang des Piz nördlich vom Pischasee 2970 m; zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2700 m, Schutt 2770 m; Alp la Stretta Schneetälchen am Bach 2420 m, 2720 m; am Minor 2560 m, dels Lejs 2770 m, Colle di Fieno 2480 m; Morteratsch (Bnüaa, man.) Südhang der Diavolezza 2800 m; auf der Isla Persa 2700 m; am Piz Trovat 2800 m; Schneetälchen im Val d’Arlas am See 2350 m, 2600 m; am Nordosthang 2920 m (Brockmann); sehr häufig in den ausgedehnten Schneetälchengebieten des »Giuf«, ums Hospiz, den Lago Bianco (auch herb, Bnüaa.), Cambrenadelta, Pastura di Lagalb auf Lagalb- und Minor- Fuorela und am Piz Lagalb bis 2700 m usw. 358 E. Rübel. Moehringia. M. ciliata (Scop.) Dalla Torre (= M. polygonoides M. et K. = Are- naria polyg. Wulf. = Stellaria ciliata Scop.) — Alpen-Element. Kalkgeröll- halde am Piz Tschüffer 2850 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2500 m. Spergula, Spark. tSp. arvensis L. — 1715—2309 m. Ruderal Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, hinter Pontresina 1810 m, beim Berninahospiz 2309 m. Spergularia, Schuppenmiere. Sp. campestris (L.) Aschers (= Sp. rubra Presl. = Arenaria rubra und campestris L.). — 1715—2340 m. Ruderal und an Mauern. Schutt- haufen am Inn bei Samaden 1715 m; S. Gian 1715 m; Mauern in der Champagnatscha 1715 m; Feldmauern bei Pontresina und zwischen Celerina und Rosegtal (Brücc. in Fl. v. Ostrh.); Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m, hinter Pontresina 1810 m; Alp da Pontresina 2120 m; beim Ber- ninahospiz 2309 m; Berninastraßenbord süd 2310 m. Herniaria, Bruchkraut. H. glabra L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; im Kies der Flazalluvionen 1715 m; in der Champagna und Champagnatscha an kiesigen Stellen 1720 m. Seleranthus, Knäuel. S. annuus L. (z. T. S. verticillatus Tausch). — 1710—1960 m. Ru- deral, auf Alluvionen und Wegen. Flazmündung 1715 m; Flazwuhr 1730 m; Weg am Flazbach 1720 m; in der Champagnatscha; S. Gian; im Plaun God an einer kiesigen Stelle mit Polygonum aviculare L. 1750 m; Ber- ninastraßenbord 4840 m, 1960 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Var. hibernus Rchb. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Anschwemmung bei der eisernen Brücke 1725 m. Fam. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse. Caltha, Dotterblume. C. palustris L. var. typica Beck. — Bl. Mai, Juni. Bis 2170 m. Bäche, Sümpfe. Inn-, Flaz- und andere Bachufer der Ebene 1715—1750 m; Quell- flur und Hochmoor am Stazersee 1830 m; Choma 1800 m; Bäche am Rosegtalausgang 1800 m; nasse Rosegbachufer 1830 m; Alp seguonda 1940 m; Rosegalluvion 2000 m; Quellen Berninahäuser 2030 m; Heubach- tobel 2070 m; Flachmoor bei der Brücke 208% m; Bernina alta Quell- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 359 sümpfe 2100 m; Fuß des Piz Alv, Quellen, massenhaft 2100 m; Curtinatsch 2120 m; altes Bachbett im Val d'Arlas 2170 m (Brockn.). Trollius, Trollblume. T. europaeus L. — Bl. Juni, Juli. 1715— 9600 m. Quellfluren, feuchte Matten und Weiden, Semperviretum u. a., Geröll usw. auf Kalk und Urgestein verbreitet. Champagna, Choma, Stazersee, um Pontresina auf Fettmatten; Magerweide quellig Val Murag| 2380 m; Felsschutt Val Languard 2500 m; Rosegtalmatten und Schutthalden usw.; im Heutal Al_ brishang Matten bis 2400 m, Pischahang, Tschüfferhang Sempervireten 2200 m, 2500 m, Felsschutt Kalk 2600 m, Weide Alp Stretta 2350 m usw. ; Berninastraßenbord; Fettmatte Bernina alta 2100 m; Semperviretum Cam- brenagrat 2400 m; Weide Piz Lagalb 2600 m. Aquilegia, Akelei. A. vulgaris L. ssp. atroviolacea Avé Lall. — Samaden und Celerina (Krärtuı, Kırrıas, J. Nat. Ges. Grb. I); Kalkschutthalde am Christolais 1860 m; im Wald bei Samaden 2010 m; Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m. Gartenform (herb. Cawp.); Karflur am Languardfall 1830 m (leg. JaK. GnEDIG Juli 1909). A. alpina L. — Alpenelement. Bl. Juli. 1930 — 2500 m. Geröll, Gebüsch. Auf Kalk und Urgestein. Bernina und Roseg (Cav. herb); Ge- röllhalde ob Acla Colani 1930 m; Karflur, Geróllhalde und Felsen Blais dellas Föglias 2000—2200 m; beim Auslauf des Roseggletschers (Hrsrscuw. in Brüce. Fl. v. Ostrhátien); Felsen am Tschiervahang 9900 m; Alp da Pontresina zwischen Kalkblöcken 2100 m; im Heutal Pischabachfelsen 2450—2500 m; Val Torta 2450 m; Piz Alv Kalk, West- und Südwesthang 2200 m, 2400 m. Aconitum, Eisenhut. A. Napellus L. — Bl. Juli, Aug. 1715—2925 m. Läger, Karfluren, Schutthalden, Weiden an Geilstellen; Juniperetum; auf Kalk und Urgestein verbreitet. Quellflur Champagna 1715 m; Muottas Muragl, Schafberg, um Pontresina usw.; im Val Languard 2100—2590 m Kalkgeröll; im ganzen Rosegtal Dental usw.; Kalkgeröll gegen Pischa 2620 m; Nardetum Alp Stretta 2420 m; Dryashalde Piz Alv Kalk 2150 m; Vaccinietum am Piz Minor 2300 m; Berninastraßenbord usw. Var. alpinum Heg. — Piz Languard 2925 m (Brüce. herb. und Herr N, F.). A. paniculatum Lam. — Bl. Juli, Aug. Karfluren. Samaden (Bats. man.); Blais dellas Föglias Karflur 1900— 2100 m; Alp prüma 1910 m; Alp Sass nair 2100 m. | Var. penninum Ser. — Schutthalde am Tschiervaweg 2050 m. 360 E. Rübel. A. variegatum L. — In Wäldern bei Pontresina (Cav. herb.); Hoch- staudenflur im Rasen der Alp seguonda 1930 m; Blais dellas Föglias 2000 m. A. Lycoetonum L. — Bl. Juni, Juli. Bis 2350 m. Wald, Schuttkegel, feuchte Hänge; auf Urgestein und Kalk. Lärchwald ob Pontresina 1900 m, 2000 m; im Rosegtal verbreitet Blais dellas Föglias 4900—2100 m, Clava- dels Karfluren, Alp prüma, seguonda, am Tschierva 2000— 2250 m usw.; Alp da Pontresina 2120 m; Val Torta 2300 m; Kalkgeróll am Tschüffer 2350 m; Kalkschafläger am Piz Alv 2180 m usw. Var. subalpinum Hegetsch. — Blais dellas Fóglias 1900 m. Var. alpinum Heg. — Pischahang 2300 m. Var. pallidum Rchb. — (Siehe Rouy et Foucaup Flore de France I S. 138 [1893], Schuttkegel süd Acla Colani 1900 m. Clematis, Waldrebe. C. alpina (L.) Mill. (— Atragene alp. L.). — Bl. Juni, Juli. 1850— 2120 m. Geröllhalden, Hecken. Crasta da Staz Kalk 2000 m; Rosatsch- hang Fels 1900 m; Hecken ob Pontresina 1850 m; Karflur neben dem Languardwasserfall 1950 m; Geröllhalden im Rosegtal zwischen dem Gestein durchkriechend Clavadels 4900 m, Acla Colani 4930 m, Blais rechtes Ufer 2000 m; Languard (Bmücc. herb. leg. Corawr) konsolidierter Schutt am Albriswesthang 2000 m; um die Kalkblöcke bei der Alp da Pontresina 2120 m usw. Anemone, Windröschen. *A. Hepatica L. — Ob Samaden (Ende Mai 1850 Ka in Herb. Pol.). A. alpina L. var. sulphurea (L. DC. — Mitteleuropäisch-alpines Ele- ment. Bl. Ende Mai, Juni. 1700—92730 m (nach CavrezEL in HEER Niv. Fl. S. 66 im Berninagebiet bis 9760 m). Matten und Weiden; auf Ur- gestein; verbreitet. Celerina, Crasta da Staz Untergrund Kalkfels, aber der Waldboden nicht kalkhaltig 2000 m; um Pontresina, Muottas Muragl, Schaf- berg bis auf den Gipfel Curvuletum 2730 m; Val Languard bis Curvuletum 2720 m; im Rosegtal bis zur Tschiervahütte, Moräne 2520 m, und Weide gegen Fuorcla Surlej 2640 m; im Heutal am Albris, Pischa und Strettahang 2000—2600 m; Val Minor beidseitig bis Curvuletum am Lejs Grat 2670 m und Piz Minor 2600 m; Morteratschalluvion 1900 m; Arlastal, Cambrenagrat; Lagalb bis 2600 m Weide usw, Im Herbst am 29. Aug. 1906 fand ich blühende Exemplare im Alnetum der Blais dellas Föglias. Var. Burseriana Rchb. — Lärchwald Muottas da Celerina 1850 m; Blais dellas Föglias 1900 m. A. vernalis L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Mai, Juni. 1700-2800 m. Weiden, Heiden, auf Urgestein und Kalk, verbreitet. S. Gian, Plaun God, um Pontresina Muottas Muragl, Schafberg, Val Lan- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 361 guard bis 2720 m Curvuletum usw.; im Rosegtal Karflur 2000 m, Tschierva- hang 2250 m, Weide Fuorcla Surlej, Vaccinietum ob Acla Colani 2350 m usw.; im Heutal 2000--2650 m: Kalkweide Piz Alv 2400 m; Rasen am Piz Minor 2500—2650 m; Curvuletum am Piz dels Lejs bis 2800 m; Ar- lastal; Curvuletum am Trovat 2700 m usw.; Crocettahügel, Lagalb bis 2600 m usw. Var. purpurascens v. Tavel. — Gennas; Heide unter Pontresina 1780 m. Ranunculus, Hahnenfuß !). R. Flammula L. ssp. reptans L. — Am Weg von Celerina ins Ro- segtal 1770 m (Bnücc. Fl. v. Ostrhátien); Samaden und am Weg nach Staz (herb. Canp.); Schlammboden am Inn bei Celerina 1715 m; Tümpel über der Alp Bondo 2180 m. TR. arvensis L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m (herb. Cann. 1894). R. bulbosus L. — Samaden (Brüce. herb.), Pontresina (Kmirrr, Brüce. man.); Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Südhang von S. Gian 1720 m; Rosegtal Clavadels beraste Schutthalde in den Juniperus- Büschen 1900 m. R. repens L. — Schutthaufen am Inn 1715 m; Bachufer Champagna 1715 m; Champagnatscha und Flazmündung 1720 m; bei der eisernen Brücke 1795 m; Wassergraben gegenüber Pontresina 1780 m; Bernina- straBenbord 1900 m, 2300 m süd. R. breyninus Crantz (= R. silvaticus auct. — R. nemorosus DC.). — Berninastraßenbord 1820 m. R. acer L. — Bl. Juni—Sept. 1700— 2350 m. Konstante der Fett- matten, ruderal; Läger. Fettmatten des Tales 4715—2100 m; Wald ob Pontresina 2000 m; Lärchwald Roseg 1820 m; Rosegalluvion 1920 m; Läger Alp Misaun 2000 m; Läger am Piz Alv 2350 m; Schutthaufen und Bernina- straßenbord 1745 m, 1780 m, 1830 m, 1900 m, 2120 m, 2309 m, 2320 m, 2300 m süd; usw. Var. Boraeanus Jord. — Muottas Muragl (herb. Canv.); Blais dellas Füglias im Rosegtal 1920 m. Versus var. Boraeanus Jord. — Waldschlucht ob Pontresina 1830 m; Fettmatte unter Berninahäuser 2020 m; Berninastraßenbord 2320 m. R. geraniifolius Pourr. (— R. montanus Willd.). - - Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Mai-Juli. 1700--2800 m. Wiesen, Weiden, Wald, auf Urgestein und Kalk im ganzen Gebiet verbreitet. Hohe Standorte: Urgesteinskopf am Tschüffer 2700 m: Curvuletum Chatschedersmulde 2700 m; Curvuletum am Stretta 2800 m; Schneetälchen auf Kalk, am Piz Alv 2700 m; Curvuletum ob Boval 2750 m usw. 5) Rev. M. But. . 24 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 2 362 E. Rübel. Var. oreophilus Marsch.-Bieb. — God Rusellas 1800 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2680 m; Kalkgeröll Val d'Arlas 2300 m. Var. gracilis Schleich. — Samaden (Cav. in Brüss. man.). Var. Thomasii Gaud. — Weide Fuorcla Surlej 2700 m. F. pumila A. Br. — Rasen am Piz Alv Kalk 2600 m. R. auricomus L. — Bl. Mai, Juni. Bis 2120 m. Fettmatten. Cham- pagna 1715 m; nasse Wiesen Sanssouci bei Pontresina 1860 m; Wiese Berninahäuser 2030 m; Alp da Pontresina 2420 m; Curtinatsch gedüngt Kalk 2100 m. “ R. eassubieus L. — Bl. Juni. Bis 2400 m. Grabenrand bei »Choma« 1800 m; Wiesen und Straßengraben bei den Berninaháusern 2050 m (Kırrıas, Brockm.,‚!); Sumpfwiesen und ged. Wiesen Bernina alta 2100 m (Brockn.). Var. palustris Rikli. — Mit + verkümmerten Honigblättern. Weg- rand und feuchte Mauer unter Bahnhof Pontresina 1770 m; Quelle bei der Acla Colani 1850 m. R. pyrenaeus L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Mai. 1750— 2700 m. Magermatten und Weiden. Weide Val Muragl 2380 m; Cur- vuletum Alp Languard 2580 m; am Heubach 2070 m; Heutal (Morırzı und Brücc. Fl. T.); Magermatten Albris-, Pischa-, Tschüfferhang 2200—2600 m; Weiden Val Minor 2150 m, 2300 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2500 m; Rasen am Piz Minor 2500—2650 m; am Piz dels Lejs 2450 m; Curvuletum Val Arlas 2400 m; am Lagalb 2500—2700 m. Var. plantagineus Al. — Muottas Muragl (herb. Cawp.); Fettmatte bei Pontresina 1750 m; Alp da Pontresina 2120 m massenhaft nebst Über- gängen zu var. bupleurifolius Lapeyr. R. glacialis L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli—Sept. 2220— 3500 m. Gipfel, Gräte, Schuttfluren; verbreitet von 2500 m an aufwärts. Tiefe Standorte: Seitenmoräne am Roseggletscher 2300 m; Heubachalluvion 2300 m; Bachschutt Stretta 2450 m; Feinschutt Val Minor 2220 m, 2300 m, 2400 m; am Diavolezzasee 2580 m; Stirnmoräne Val Arlas 2500 m; Cam- brenadelta 2230 m. Hohe Standorte: Piz Vadret bis zum Gipfel 3203 m; Piz Languard 3260 m (J. Braun) 3220 m (a. 1909); Surlej Grat 3140 m; am Piz Tschierva 3400 und 3500 m. Heen gibt (Niv. Fl. S. 66) 3570 m an, der Berg ist 3564 m hoch, ob die Pflanze damals noch am Gipfel vor- kam oder die Höhenangabe zu hoch ist wie die alten Angaben es öfters sind (siehe Potentilla nivea), kann ich nicht entscheiden; jetzt blüht erst bei 3500 m ein üppiges Exemplar. Piz Stretta 3060 m; Piz Minor 3052 m; Piz dels Lejs 3045 m; Diavolezzagrat 3060 m; Piz Trovat 3154 m; Munt Pers 3211 m; am Piz Palü 3465 m (Heer), auf der Fortezza 3500 m usw. Var. genuinus L. — Gemsfreiheit 3100 m. Var. crithmifolius Rehb. — Piz Languard 3100 m; Corvatsch 3000 m; Stretta 2800 m; Isla Persa 2700 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 363 Var. laciniatus Rikli. — Isla Persa 2700 m. Versus var. laciniatus. — Corvatsch 3000 m, Cambrenadelta 2240 m. Var. hepatierlobus Chen. — Languard 3200 m. R. alpestris L. — Fehlt dem Gebiet. R. aconitifolius L. — Bl. Juni—Aug. Bis 2200 m. Gebüsch, Kar- fluren; auf Urgestein. Karflur neben dem Languardwasserfall 1920 m; Val Roseg: Gesträuch Rosegbachufer 1900 m, ob Acla Colani 4920 m, Schutt- kegel 1900 m; Blais dellas Föglias 1900 m, 1950 m, 2000 m, 2080 m, 2200 m unter Alnusbüschen; Surlejweg 2200 m. R. aquatilis L. var. succulentus Koch. — Wassergraben bei Celerina (Cav. herb.). R. flaceidus Pers. (— R. trichophyllus Chaix. = R. foenieulaceus Gilib.). — Ubiquisten-Element. Bl. Ende Aug., Anf. Sept. Bis 2400 m. Limnäenformation, eigener Bestandestypus. Im Inn, besonders in den Wasserflächen neben dem Inn, Celerina, Samaden und abwärts (Overton, !), zum Teil unter Wasser blühend; Lago Crocetta (Overton, BRocKkM=.). Var. paucistamineus Tausch. f. hispidus Freyn. — Inn bei Cele- rina 1715 m. F. subglaber Freyn. — Lago Crocetta 2306 m, blüht noch 50 cm unter Wasser am 5. Sept. 1907 (Brockm. fand sie auch 1906 40 cm unter Wasser fruktifizierend). Var. Drouetii F. Schultz. — Graben an der Straße in der Cham- pagna 1745 m mit Alopecurus fulvus. Var. confervoides Fr. — Neu fürs Engadin. Tümpel »Giuf« 2400 m. Thalictrum, Wiesenraute !). Th. aquilegiifolium L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2500 m. Karfluren, um Felsen, unter Gebüsch. Blais bei Pontresina 1900 m und Felsen dar- über 1920 m; Felskopf am Muottas Muragl 2250 m; Rosatschhang Fels 1900 m; Karflur und Schuttkegel ob Acla Colani 1900 m, 2000 m; Blais dellas Föglias 1900 m, unter Alnus 2200 m; Heutal im Juniperus-Gebüsch 2200 m, Pischahang Fels 2500 m. Th. foetidum L. — Bl. Juli, Aug. Bis 9200 m. Karfluren, Schutt- halden, ziemlich selten. Tschiervahang, Val Roseg 2200 m. Var. genuinum Rikli. — Karflur über Acla Colani 1950 m. Subvar. alpestre Gaud. — Kalkfels Piz Alv 21 80 m mit var. glabrum Zusammen. Var. glabrum Koch. — Karflur neben dem Languardwasserfall 1950 m; Kalkfels am Piz Alv 2180 m mit dem Typus zusammen. — Th. minus L. ssp. minus L. — Bl. Juli. 4745—2450 m. Gebüsch, Karfluren, Schutthalden, Fels, Juniperetum usw., ziemlich verbreitet; au 4) Rev. M. But. D 364 E. Rübel. Urgestein und Kalk. Alluvion Flazmündung 1715 m; Fels und Wald um Pontresina; Weide Val Languard 2400 m; Block- und Schutthalden Clavadels bis Acla Colani 4900—2400 m; Blais dellas Föglias usw.; Felspartien am Albris 9150—9300 m; Pischa- 2450 m und Tschüfferhang Kalk 2350 m, 2450 m; Cambrenagrat 2400 m usw. Var. Jacquinianum Koch. — Gebüsch S. Gian 1720 m; Juniperetum Heutal 2200 m; Albrishang süd 2140 m; Blockwald am Schafberg 2000 m; Waldschlucht ob Pontresina 1830 m »bereits versus var. collinum« (Rıkuı); zwischen var. Jacq. und var. collinum: Juniperetum Heutal 2200 m. Var. roridum Wallr. — Albrishang süd 2140 m »wahrscheinlich var. ror.« (Rıkıı); Blockflur Val Roseg linkes Ufer 1950 m »dürfte in die Nähe der var. ror. zu stellen sein« (Rıkıı). Fam. Berberidaceae, Sauerdorngewächse. Berberis, Sauerdorn. B. vulgaris L. — Bl. Juli. Innwuhr bei Samaden 1715 m; Gestrüpp um die Ruine Spaniola 1870 m; Felsen ob dem Scheibenstand Pontresina 1990 m; Languardfal 2060 m; Felsen Westhang des Albris 2200 m; ob den Lawinengalerien der Berninapaßhöhe 2310 m (Bnmockw.). Fam. Papaveraceae, Mohngewächse. Papaver, Mohn. P. aurantiacum Lois. (= P. rhaeticum Ler. = P. alpinum L. var. rhaetieum Ler. — P. pyrenaicum auct). — Alpen-Element. Bl. Juli, Aug. 1850—2950 m. Auf Schuttfluren der alpinen Stufe, selten herabgeschwemmt. Berninabachalluvion 4850 m; Languard 2800 m (Brüsc. herb.); am Pischa- hang im Geröll 2600—2700 m; auf dem Pischaplateau 2780 m (Heer N. F.,!); am Piz Tschüffer Kalk 2870 m und auf dem Gipfel 2920 m; zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2750 m; am Piz Stretta 2860 m (J. Braun); am Piz Alv Kalk 2200—2800 m häufig, »wenige Schritte unter dem Gipfel« (Schröter man.) 2950 m!; Grat zwischen Piz Alv und Piz Minor Urg. 2750 m; Kies am Minorbach 2100 m (Brockm.,!), 2260 m massenhaft, im Lawinenschutt 2300 m (Brockmann,!); Plateau am Nordost- ausläufer des Piz d’Arlas 2680 m (Brockmann); Cambrenadelta, berühmter allbekannter Standort 2230 m. Fumaria, Erdrauch. F. officinalis L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, am Kirchhügel S. Gian 1720 m, Acker ob Samaden 1850 m (Brüce. herb., jetzt gibt es keine Acker mehr) F. Vaillantii Lois. — Kirchhof Samaden 1809 m (Brücc. herb.); Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 365 Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, am Kirchhügel S. Gian 1720 m mit der vorhergehenden Art. F. Sehleicheri Soy.-Will. — Celerina, Samaden, Pontresina (Brüsc. man.); Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m. Fam. Cruciferae, Kreuzblütler. Lepidium, Kresse. TL. campestre (L.) R. Br. — An der Straße bei den Berninahäusern 2050 m (herb. Cawp.). TL. ruderale L. — Samaden (herb. Caxn.). An der Berninastraße bei der Brücke 2084 m fructifizierende Exemplare; bei der Brücke 2118 m (Brockmann). Biscutella, Brillenfrucht. B. laevigata L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Mai— Aug. 1715— über 2600 m. Auf Gerüllfluren, Wiesen, auf Alluvionen usw. auf Kalk verbreitet, auf Urgestein weniger. Zwischen Samaden und Pontresina häufig; Flazalluvion 1715 m; Kiesinsel im Flazbach 1730 m; Rosegbach- alluvionen 1920 m, 2000 m; ob der Acla Colani auf dem Schuttkegel 1900 m, in den Urg.-Felsen darüber 2040 m, 2250 m; Blais dellas Föglias Urg. 2000 m; am Tschiervaweg Urg. 2200 m; Matte bei Pontresina 1780 m; Berninabachalluvion 4870 m; Urg. Felsschutt im Val Languard 2400 m; Urgesteinsweide am Languardweg 2400 m; Kalkfels hinten im Val Languard 2590 m; Lärchwald ob Pontresina Urg. 1850 m, 2000 m, 2200 m; auf der Moräne an der Berninastraße 1860 m; Südwesthang des Piz Albris im Bergföhrenbestand, kalkhaltiges Wasser 2200 m; im Heutal am Albrishang 2150 m, 2400 m; am Pischahang, Kalkwasser 2300—2450 m; am Tschüffer Kalk 2300— über 2600 m; Alp la Stretta Urg. 2350 m; am ganzen Piz Alv herum an den Kalkschutthalden 2450—2600 m; Nordfu des Piz Minor 2300 m; Alp Bregaglia Kalkzug 2150 m (Brockmann,!): westl. Ende davon 2200 m (Brockmann); Nordhang des Arlasgrates 2300 m; Südosthang 2300 m kalkhaltiger Fels; alte Alluvion .des Minorbaches 2100 m; am Piz Lagalb Urg. 2600 m usw. Thlaspi, Täschelkraut. tTh. arvense L. — Ruderal bis 1900 m. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Flazanschwemmung bei Celerina 1720 m; Misthaufen in der Champagna 1790 m, bei S. Gian 1720 m, gegen Pontresina 4740 m; Erdhaufen am Flazbach 1760 m; häufig an der Straße 1780 m: Verbauungs- wall ob Pontresina 1900 m; bei Morteratsch 1900 m. Th. alpestre L. nur in der var. Salisii (Brügger) Gremli. — i71 0—23 09 m. Auf Wiesen, Schuttstellen, in lichtem Wald, an sonnigen Rainen. In der Champagna und Champagnatscha häufig; S. Gian 1720 m; Berninastraßen- bord 1780 m häufig; Schuttkegel bei der Acla Colani 1900 m; Rosegtal- 366 E. Rübel. Ausgang Matte 1830 m; Blais bei der Alp prüma 2000 m; in Lichtungen im Plaun God 1750 m; »Tais«-wald bei Pontresina, am 13. Aug. 06 an einem reifen Fruchtexemplar zweite Blüte; Wiesen und Raine um Pontre- sina 1760—1830 m; Waldschlucht ob Pontresina 1830 m; Alp da Pontresina 2420 m; Schutt an der Straße 2060 m; Quellrain auf Bernina alta 2100 m; Schutthaufen am Berninahospiz 2309 m. Cochlearia, Löffelkraut. +€. Armoracia L. — Meerrettig (~= Armoracia rusticana Fl. Wett.). Schutthaufen bei der kleinen Flazbachbrücke 4750 m. Kernera. K. saxatilis (L.) Rchb. — Bl. Juli. 2020—2700 m. Auf Geröllhalden, in Felsen, nur auf Kalk. Crasta da Staz Kalkfels 2020 m; Kalkgeröllhalde im Heutal 2550 m; Kalkschutthalde am Piz Tschüffer 2700 m; Kalkgeröll- halde am Piz Alv 2400—2500 m; kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (Schröter man.); Alp di Bregaglia Kalkband 2150 m (Brockmann, !). Sisymbrium, Rankensenf. FS. Sophia L. — Schuttablagerungen am Inn bei Samaden 1715 m. Myagrum, Hohldotter. 1* M. perfoliatum L. — Bei St. Peter ob Samaden 1800 m (herb. Can. Isatis, Waid. tI. tinctoria L. — Schuttablagerungen am Inn bei Samaden 1715 m. Erueastrum, Rampe. E. obtusangulum (Schleich. Rchb. — Schuttablegerung am Inn bei Samaden 1715 m. E. Polliehii Sch. u. Sp. — Im Plaun God beim Pflanzgarten 1750 m (BaíGc. man.) Brassiea, Kohl. tB. arvensis (L.) Scheele (= Sinapis arvensis L.) Senf. — 1710— 2309 m. Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, in der Champagna 1720 m, hinter Pontresina 1810 m, beim Berninahospiz 2309 m; Berninastraßenbord, Südseite 2300 m. tB. oleracea L. — Schuttablagerung am Inn bei Samaden 1715 m. . . tB. Rapa L. — Rübe. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, in der Champagna 1720 m, bei der kleinen Flazbachbrücke 1750 m, ‚bei der Rosegbrücke 1780 m; BerninastraBenbord 2060 m, 2100 m. Var. campestris L. — Staz 1810 m (Brügc. Fl. T.) Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 367 tB. elongata Ehrh. ssp. armoracioides Czern. — Schuttablagerung am Inn bei Samaden 1715 m. Raphanus, Rettig. TR. Raphanistrum L. (— Raphanistrum Lampsana Gärtn.) — Schutt- haufen am Inn bei Samaden 1715 m (herb. Caxp.); Pontresina (Brüsg. man.); Muraglwiese 1780 m. Barbaraea, Winterkresse. B. vulgaris R. Br. — Schuttablagerung am Inn bei Samaden 4715 m. *B. verna (Mill) Aschers. (= B. praecox R. Br.. — Bahndamm zwischen Samaden und Celerina 4720 m. Roripa (= Nasturtium), Brunnenkresse. R. islandica (Oeder) Schinz u. Thell. (= Nasturtium palustre (Leysser) DG). — 1715 —9309 m. An Tümpeln, im feuchten Kies. Var. /axa Rikli. — Innufer bei Celerina 1720 m; im Kies an der Flazmündung 1715 m; Innufer zwischen Samaden und Celerina 1715 m (leg. Heer in herb. Pol); am linken Flazufer unterhalb Pontresina; Graben beim Berninahospiz 2309 m (BnockwANN,!). F. alpestris Rikli. — Tümpel über der Alp da Bondo 2180 m. Var. erecta Brügger. — Charnadüra-Schlucht 1730 m. TR. silvestris (L.) Besser (= Nasturtium siw. R. Br.). — Straßen- bord bei Samaden 1720 m. Cardamine, Schaumkraut. C. alpina Willd. — Arktisches Element, Bl. Aug. 2300—2987 m!) Typische Pflanze der Schneetülchen, selten auf feuchtem Felsschutt. Schnee- fälchen zwischen Gneistrümmern auf Aguagliouls 2550 m, am linken Seiten- bach im Val Muragl 2460 m, am Muraglseeufer 2710 m (herb. Cawp.,!, am Muottas Muragl-Grat 2800 m; Schneemulden im Val Languard 2600 m; Schneetälchen am Languard 2700 m, Schneetülchen am Chatscheders 2770 m, Gipfel 2987 m1); Curvuletum am Stretta 2770 m usw.; auf dem Colle del Fieno 2480 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa auf feuchtem Felsen 2700 m; unterhalb der Diavolezzahütte 2800 m; Schneetülchen am See im Val d'Arlas 2350 m, im Val Minor häufig 2300—2400 m, Bachmulde im Polytrichetum 2540 m; ums Berninahospiz, Giuf, Pastura di Lagalb, Fuorcla Minor und Lagalb bis 2750 m am Piz Lagalb (Brockmann,!) usw. C. resedifolia L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni—Aug. Überall verbreitet von 1745—3260 m. Fehlt auf Kalk. Tiefe Standorte: Flazalluvionen 4720 m; Hügel S. Gian 1725 m; Weide Champagna 1745 m; Im 4) Dies könnte auch resedifolia var. nana gewesen sein. 368 E. Rübel. am Stazersee 1830 m am 26. Mai 06 schon blühend; Weide im Lärchwald am Rosegtalausgang 1850 m; Berninabachalluvion 1830 m; Lärchwald ob Pontresina, ein sehr vielstengeliges Exemplar von 23 cm Höhe; usw. Hohe Standorte: Elynetum in den Felsen der Gletscherinsel Aguagliouls 2760 m; Piz Umur 2620 m; am Languard Felskegel 3260 m (J. Braun, 3250 a. 1909) Felsen am Piz Vadret 3140 m; Chatscheders Gipfel 2987 m; am Stretta Fels 2930 m; Felsen am Chalchagn 2970 m; auf den Gletscherinseln Isla Persa 2700 m, Gemsfreiheit 3100 m; Curvuletum unterhalb der Diavolezza- hütte 2800 m: Curvuletum am Munt Pers-Grat 3000 m; auf dem Gipfel des Piz Trovat 3150 m; Diavolezza Ostkuppe 3040 m; am Piz dels Lejs 2800 m; am Piz Lagalb bis auf den Gipfel 2962 m usw. Var. nana O. E. Schulz. — Gegen Fuorcla Surlej 2700 m; auf der Fuorcla Muragl 2895 m usw. C. pratensis L. — Wiesen und Innufer bei Celerina 1720 m und S. Gian; Muraglfettmatten 1780 m. Var. Hayneana (Welw.) Schur. Im Flazgeschiebe 1730 m. C. amara L. — Bl. Juni—Sept. 1715—2380 m. An Bächen, Quellen, Sümpfen, auf Alluvionen, nassen Lägern. Um den 20. Juni erscheinen die Wiesen vor Pontresina ganz gelb, teils dunkler von Taraxacum, teils heller von Viola tricolor alpestris. Kreuz und quer ziehen sich 1 m breite, ganz weiße Streifen von Cardamine amara, den Bächlein und Bewüsserungs- gräben entlang. Innufer, Flazufer häufig; Palüd Chape Sumpf 1790 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; Rosegbachufer und -Alluvionen 1820 m, 2000 m; Alp Misaun Läger 2005 m; Sumpf im Plaun God 1750 m; Quellen im Val Muragl 2380 m, diese Quellen behalten den ganzen Sommer eine Temperatur von 2°. Berninabachalluvion 1830 m; Matten um die Bernina- häuser gemein 2040 m; Südfuß des Piz Alv 2400 m; Val Minor am Bach 2120 m; am Lago Crocetta 2306 m (Brockmann,!) blühte am 5. Sept. 1905. Hutehinsia, Gemskresse. H. alpina (L.) R. Br. (— Lepidium alpinum L.). — Alpin-nordeuro- páisches Element. Bl. Juli, Aug. 4870—3020 m. Auf Schutt- und Geröll- fluren. Auf Kalk und ganz selten auf Urgestein. Var. intermedia Glaab. — Auf der Gletscherinsel Aguagliouls zwi- schen Moräne und Fels, Urgestein 2550 m; Kalkfels gegen die Diavolezza 2550 m. Var. brevicaulis (Hoppe) Glaab. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Am Chapütschin 2470 m; etwas unterhalb Fuorcla Surlej, Urgesteinsweide, Osthang 2700 m; Muraglseeufer Urgestein 2710 m neben ‘Cardamine resedi- folia, Sedum alpestre usw.; am Vadret 3020 m; Berninabachalluvion 1970 m; im Heutal am Pischahang 2600—2700 m; auf dem Pischa- Plateau, Kalkschieferschutt 2780 m; Tschüffer-Plateau 2750 m; am Tschüffer- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 369 hang Kalk 2600 m, 2800 m; zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders Plateau 2750 m; am Piz Alv am ganzen Berg bis auf den Gipfel 2976 m (Scnrörer man. 1889, 1905!); Alluvionen der Alp Bregaglia 2120 m; am Arlassee 2350 m; Arlasgrat Kalk 2400 m, 2500 m, Nordhang 2580 m (BRockuANN); im Bachkies des Val Minor 2300 m; am Chalchagn 2840 m usw. Capsella, Täschel. C. Bursa pastoris (L.; Mönch. — 1700—2309 m. Ruderalstellen, Wegränder usw. Schutt- u. Misthaufen bei Samaden, in der Champagna, um Pontresina, in Massen; im Rosegtal Alp Misaun 2000 m: Alp da Pon- tresina 2120 m; Berninastraßenbord bei Pontresina háufig, 1950 m, 2100 m, 2120 m, 2309 m, Südseite 2300 m, 2270 m. Var. sinuata Schleich. — Berninastraßenbord 2300 m. Camelina, Leindotter. 1€. sativa (L.) Crantz. — Champagna 1720 m. Draba, Felsenblümchen, Hungerblume. D. Hoppeana Rchb. (= D. Zahlbruckneri Host. = D. glacialis Hoppe u. Koch) — Alpen-Element. Im Salix retusa-Rasen am Piz Alv, Kalk 2600 m und auf dem Gipfel des Piz Alv 2976 m (det. Scırörer); Piz Pa- della 2860 m (Brücs. in Herb. Pol); Languard (Brücc. in Heer N. Fl.). D. aizoides L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Mai—Aug. 2000—2980 m. Auf Schuttfluren, Geröllfluren, Gipfeln usw. auf Kalk ver: breitet, auf Urgestein selten; Val Languard Urg.weide 2500 m; im Curvu- letum am Languard-Seeausfluß hinten im Tal 2600 m; Kalkhang am Lan- guard 2590 m; Las Sours 2900 m und auf dem Gipfel 2980 m in Urg.- felsspalten, die ganz mit Lecidea geographica bedeckt sind, gar kein Kalk in der Nähe; Montebello, neben Granitfelsen 2000 m; Berninabachalluvionen 2000 m; am Pischahang; am Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2600 bis 2700 m; Alp la Stretta 2350 m, 2450 m; am Piz Alv häufig, 2100—2700 m; Kalkhang am Berninabach bei der Alp da Bondo 2120 m; Bernina alta 2100 m, am 23. Mai 1906 schon blühend; Val Minor-Eingang häufig 2120 bis 2900 m; am Piz Lagalb Urg. 2700 m. ` D. fladnizensis Wulf. (— D. Wahlenbergü Hartm.). — Arktisch-altai- sches Element. Bl. Juli. 2600—3170 m!) In Felsen auf Gipfeln. Var. homotricha Lindbl. — Am Piz Languard Urg. 3000 m (Brüce. man... im Feinschutt 3470 m; Las Sours-Gipfel Urg. 2980 m; Felsen am Vadret Urg. 3080 m; Kalkfels und Geröll am Pischahang 2600 m; Kalk- geröll am Tschüffer über 2600 m, 2870 m: Piz Lagalb-Gipfel Urg. 2962 m. Versus var. heterotricha Lindl. — Languard Gneisfels 2900 m. RN 1) Setze 3470 m statt 3080 m auf den Seiten 269 ff., 285 ff. 370 E. Rübel. D. carinthiaca Hoppe (= D. Johannis Host = D. nalis D.C.). — Arktisches Element. Bl. Juli. 1715— 2900 m. In den Felsen, an Hängen usw. Champagna 1715 m; ob der Acla Colanı in den Felsen 1950 m, 2200 m; Heutal (Bn?aa. in Fl. T.); Pischahang 2600 m; am Piz Tschüffer Kalk 2400 m, über 2600 m; zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2750 m; Nordhang des Minor Kalk-Firmetum 2500 m; am Piz Alv Kalk Südwesthang 2200 m, 2600 m; am Piz Minor 2900 m; am Piz Lagalb 2600 m. D. Thomasii Koch. — Heutal (Muret in Bnücc. man.); Kalkfels am Piz Tschüffer 2500 m, über 2600 m. D. tomentosa Wahlb. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Am Piz Tschüffer Kalk 2400 m, 2700 m, 2870 m, Gipfel 2920 m; am Piz Alv auf dem Grat Kalk 2800—2900 m. D. dubia Suter (= D. frigida Sauter = D. stellata Koch). — Arktisch- altaisches Element. Bl. Juli. 4920—3180 m. In Felsspalten, auf Geröllhalden; Kalkliebend, aber nicht kalkstet. Clavadels Felshang Urg. 1920 m; am Tschierva- weg Urg. 2200 m; ob Pontresina in den Felsen 1950 m; Las Sours-Gipfel Urg. 2980 m; am Piz Languard Urg. 3000 m, 3180 m (Brücc. bei 3090 m in Herr N. Fl); Südwesthang des Piz Albris neben Bergföhren in den Felsen, Kalkwasser, 2200 m; am Pischahang und Tschüflerhang, Kalk- geröll 2600 m; Fels am Chatscheders 9980 m; am Piz Alv Kalkfelsen 2200 m südwest, 2600 m; am Piz Minor Urg. 2500—2650 m, 2900 m; am Südfufi des Piz dels Lejs Urg. 2400 m, am Hang 2500 m, 3000 m; Kalkfelsen an der Diavolezza 2550 m; Kalkfelsen am Piz d’Arlas, Südost- hang 2300 m; am Piz Trovat Urg. Südexp. 3000 m; am Piz Lagalb Urg. Nordfuß 2400 m, Südosthang 2600, Osthang 2700 m. *D. carinthiaca X dubia. — Samaden (Bmücc. herb. v. 15. Juni 1885). Stenophragma, Schmalwand. l St. Thalianum (L.) Cel. (= Arabidopsis Thalianum Heinh. = Sisym- brium Thalianum Gaud. — Arabis Thaliana L.. — Unter Felsen ober- halb Pontresina-Laret 1920 m. Turritis, Turmkraut. T. glabra L. — Karflur neben dem Languardbach-Wasserfall 1920 m. Arabis, Gänsekresse. l A. pauciflora (Grimm) Garcke (— A. brassiciformis Wallr. = Brassica alpina L.) — Rosegtal, Karflur ob der Acla Colani, Südosthang Urg. 1950 m. A. alpina L. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 1745—2976 m. Auf Fels- und Geröllfluren, auf Alluvionen usw., auf Kalk- und Urgeste Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 311 Alluvionen des Flazbaches 1715 m, des Rosegbaches 1900 m, 2000 m, des Berninabaches 1900 m, 2100 m, des Heutalbaches 2330 m, 9450 m, des Minorbaches 2150 m, 2220 m. Tiefe Standorte auf anstehendem: Pontre- siner Schlucht 1770 m; in den Felsen am Schuttkegel ob der Acla Colani 1900 m, 2000 m, 2200 m; Blais dellas Föglias 2000 m, häufig unter Alnus viridis; Wiese bei den Berninahäusern 2030 m: Südfuß des Piz Alv Kalk 2150 m. Hohe Standorte: Auf der Gletscherinsel Piz Umur ?620 m, 2760 m; auf der Fuorcla Muragl Südexp. 2890 m; am Südhang des Piz Vadret 2910 m; an den Hängen des Piz Albris, der Pischa, des Piz Tschüffer 2600—2870 m; Schutt am Stretta 2780 m; am Piz Alv Kalk 2600 m, Felsen, 2650 m, 2800 m und auf dem Gipfel 2976 m; am Piz Minor 2920 m und Piz dels Lejs, Südexp. 2500—2650 m; Diavolezzagrat Nord- ostexp. 2810 m; Südhang des Piz Lagalb 2500—2650 m usw. A. hirsuta (L. Scop. — Waldschlucht ob der Kirche Pontresina 1850 m; Karflur neben dem Languardbach-Wasserfall 1950 m; Straßen- rand bei Montebello 1980 m. A. Halleri L. — Arktisches Element. In Fettmatten bis 1880 m. Champagna bei Samaden häufig 1715 m bis zu 40 cm hoch werdend, Blüten lilafarbig, Cardamine pratensis vortäuschend; Wiesen bei Celerina häufig 1720 m (Brücs. Fl. v. Ostrh.,!), Belvoir-Wiesen bei Pontresina 1770 m; bei der obern Kirche von Pontresina 1880 m; im Waldhumus bei Puntota 4780 m. A. coerulea (All.) Hänke. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Jui, Aug. 2330—2870 m. Auf Schutt- und Geröllfluren, kalkliebend. Auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Schneetälchen zwischen Moräne (Gneiß) und Gneißfels 2550 m, im Curvuletum 2600 m; beim Muraglsee 2710 m (herb. Caxp.); im Heutal Bachalluvionen 2330 m, 2450 m; Pischa- Plateau, Kalkschiefer, 2750 m; Tschüffer-Plateau, Schiefer, 2750 m; Schutt- flur am Piz Tschüffer, Kalk, 2800 m, 2870 m; zwischen Tschüffer und Chatscheders 2750 m: Kalkschutthalde am Fuß des Piz Chatscheders 2600 m; gegen Stretta 2780 m; Kalkgeröllhalden am Piz Alv 2500 m, 2600 m, 9650 m, 2800 m; Nordhang des Piz d'Arlas, Kalk 2580 m (Brockmann). l A. pumila Jacq. (— A. scabra All. = A. nutans Mönch.). — Mittel- europäisch-alpines Element. Bl. Juli. 4850—2750 m. Auf Schutt- und Geröllfluren, kalkstet. Berninabachalluvionen 4850 m; Heutal (TnsosaLp in Bnios, man.); Kalkfelsen gegen La Pischa 2600—2700 m; Kalkgeröllhalde am Piz Tschüffer 2750 m; am Piz Alv Kalk, Geröllhalde Südostexp. 2200 bis 2600 m, Westexp. 2200 m, Seslerietum 2450 m, Grat 2750 m: Kalk- band der Alp da Bondo 9150 m; Kalkfelsen im Val d’Arlas 2500 m. — - A. bellidifolia Jacq. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. 1870—2620 m. Auf Flachmooren, an Quellen, Sümpfen. Berninabach- alluvion 1870 m; Languard (Brüce. in Heer N.Fl.); Sumpf der Alp da 312 E. Rübel. Pontresina 2120 m; Quelle vorn im Heutal 2200 m; Bergschweiß-Sümpfe am Albrishang 2100 m, am Tschüfferhang 2450 m, 2620 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Sumpf bei Bernina alta 2100 m (Brockmann); Bachkies im Val d'Arlas 2150 m (Brockmann); Quelle im Val d'Arlas 2400 m. A. alpestris Schleich. in Rchb. (= A. arcuata Shuttlew. = A. ciliata R. Br). — 1720—2600 m. Auf trockenen Wiesen ziemlich verbreitet. Champagna 4715 m; auf S. Gian 1720 m, am 25. Mai 1906 schon blühend; Kalkband der Crasta da Staz 2010 m; am Rosegtalausgang im lichten Lärchwald 1850 m, in der Matte 1810 m, am Südosthang 1810 m; in den Wiesen um Pontresina häufig 1800— 1900 m; am Pischahang 2600 m; Semperviretum am Piz Alv 2500 m. Var. glabrata Gren et Godr. — Wiesenborde vor Pontresina 4780 m. Var. vestita Gremli. — Auf der Anhöhe S. Gian 1730 m; Kalkband der Crasta da Staz 2010 m; Rasenplanken ob der Acla Colani 1920 m. Var. alpestris Burnat. — Sonnige Magermatten zwischen Samaden und Pontresina 1730 m. Erysimum, Schotendotter. *E. helvetieum D.C. — Christolais bei Celerina 1750 m (herb. Cap, Var. pumilum Gaud. — Samaden (Brüce. in FI.T.). *E. hieraciifolium L. Ssp. strictum (Fl. Wett.) Rouy et Fouc. — Christolais bei Celerina 1750 m (Brücc. in Fl. T.). Alyssum, Steinkraut. tA. Alyssoides L. (= A. calycinum L.). — Schuttablagerungen am Inn bei Samaden 4745 m. Berteroa, Graukresse. T B. incana (L.) DC. (= Alyssum incanum L. — Farsetia incana R. Br.). — Schuttablagerungen am Inn bei Samaden 1715 m (herb. Cup, Bunias, Zackenfrüchtchen. r*B. orientalis L. (— Laelia orientalis Desv.) — Wiese bei Samaden (herb. Caxp.). Fam. Resedaceae, Resedagewächse. . Reseda. TR. odorata L. — Schuttablagerung am Inn bei Samaden 1715 mM. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 373 Fam. Droseraceae, Sonnentaugewächse. Drosera, Sonnentau. D. rotundifolia L. — Torfsümpfe. »Palüd Chape« bei Celerina 1800 m; Stazersee (Overron, CanDrıan,!); »Pedmunt« Sumpf im Plaun God 1730 m; Torfgrund bei Pontresina, jenseits der Flazbrücke (Brüce. in Fl. v. Ostrh.). D. anglica Huds. (— D. longifolia L. z. T.). — Flachmoor am Stazer- see 1813 m (Herr, Brüce., Kart, CAnDRIAN,!). XD. obovata M. K. — D. anglica X rotundifolia. — Stazersee (KarrLr in Brüce. man.) Fam. Crassulaceae, Dickblattgewächse. Sedum, Fetthenne. TS. Telephium L. — Bl. Sept. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1745 m; Schutthaufen auf S. Gian 1730 m. TS. spurium M. Bieb. — Pontresina Fels 1770 m. S. villosum (L.) Scop. — Bl. Juni. Sumpfige Stellen am Wegrand beim Stazersee 4815 m (Brücc. in Fl. T.,!); Pontresina (Cav. in Bnüaa. man.); Val Roseg (herb. Canp., Mona): feuchte, moosige Stelle am Eingang ins Val Roseg 1790 m. S. atratum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1715—2976 m: Feingeröll-Schutt, Sand, Kies. Nur auf Kalk, aber da verbreitet. Begnügt sich mit wenig Kalk, indem sie im Bachschutt vor- kommt, wenn der Bach nur kleine Kalkvorkommnisse in seinem Einzugsge- biet hat. Flazmündung 1715 m; Champagnatscha 1720 m; Waldheide auf Crasta da Staz Kalk 2020 m; Kalkfels im Val Languard 2590 m; Bernina- bachalluvionen 4870 m, 2000 m, 2400 m; Kalkfeingeröll am Pischahang 2600 m; Tschüfferhang 2300 m, 2600 m; Chatschedershang Curvuletum, aber Kalkgeröll nahe bei 2700 m; Stretta 2350 m; am ganzen Piz Alv Kalk 2150 m, 2200 m, 2450 m, 2500 m, 2630 m, Gipfel 2976 m; Bernina- straßenbord 2000 m; Val Minor hinten Urgesteinfelsen 2450 m (darüber am Paß eine Kalklinse); Kalkband der Alp Bondo und seine Fortsetzung durchs Val Arlas 2150—2680 m (BRockw.,! usw. l S. annuum L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2050 m. Kieselstet. Nicht verbreitet wie im Puschlav. Schutthaufen am Inn 4745 m; S. Gian 1720 m; Mauern Pontresina 1780 m und Lärchwald darüber 1900 m; Blockflur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Bernina- straßenbord 41840 m, 2000 m, 2050 m; Berninabachalluvionen 2000 m; Bernina (Brücc. herb.). S. dasyphyllum L — Bl. Aug. Bis 2200 ım. Felsen; auf Kalk und Urgestein; nicht häufig. S. Gian 1720 m; Crasta da Staz Kalkfels 2010 m; 314 E. Rübel. Felsen am Schafberg 1920 m, 2000 m, am Languardwasserfall 1900 m; Felsen Clavadels 1920 m, ob Acla Colani 2000 m, 2040 m, 2100 m; Felsen ob Blais dellas Föglias 2100 m; Felsen Westhang Albris 2200 m. S. album L. — Bl. Aug. Mauer an der Berninastraße 1950 m; Felsen ob Acla Colani 2000 m, 2100 m; Südfuß Piz Alv Kalk 2150 m, 2200 m. S. aere L. — Bl. Aug. Bis 2030 m. Mauern, Kies, Sand. Schutt- haufen am Inn 1715 m; Allmend Champagna, Champagnatscha, Flazalluvion 1715 m; S. Gian 1720 m; Pontresina (Baüca. man.) Mauer mit S. annuum 1780 m; Berninastraßenbord 1830 m, 2030 m; Schutthaufen an der Roseg- brücke 1780 m. S. alpestre Vill. (= S. repens Schleich.). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1720—3260 m. Feinschutt, Wiesen, besonders Curvuletum, Schneetülchen usw. im ganzen Gebiet auf Urgestein verbreitet, hauptsächlich 2200—2800 m; fehlt auf Kalk. Tiefe Standorte: Flazalluvion 4715 m; Wald unter Pontresina 1770 m; Berninabachalluvion 1870 m; Pontresinerwald 4900 m usw; Schuttkegel Acla Colani 1900 m usw. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur und Isla Persa. Hohe Stand- orte: Las Sours 2900 m; am Piz Languard bis 3260 m (J. Braun); Cur- vuletum am Munt Arlas Roseg 2830 m; Curvuletum am Chatscheders 2930 m; am Piz dels Lejs 2850 m; unterhalb Diavolezza 2800 m; Curvu- letum und Feinschutt am Chalchagn 2900 m; am Munt Pers 3000 m; am Trovat 2800 m; am Lagalb 2960 m usw. usw. *S. mite Gilib. (= S. serangulare auct.). — Bevers »Plaz« auswärts überm Weg (KnirrL: in herb. Pol.). Sempervivum, Hauswurz. S. arachnoideum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Aug., Sept. 4700—2770 m. Felsen, Schuttfluren usw., Alluvionen. Vaccinietum im Humus auch ohne Steinunterlage; im ganzen Gebiet auf Urgestein ver- breitet, selten auf Kalk (7 von 66 Standortsaufnahmen). Kalkfels im Val Languard 2590 m; Kalkschafweide am Tschüffer 2550 m; Kalkweide und Schutt am Piz Alv 2450—2250 m. Hohe Standorte: Fels am Pischahang 2600 m; am Stretta 2770 m; Schuttkopf am Tschüffer 2700 m; am Piz dels Lejs Grat Curvuletum 2670 m, Fels 2770 m; Feingeröll am Lagalb 2700 m usw. S. montanum L. (z. T. S. Braunii Funk.) — Mitteleuropüisch-alpines Element. Bl. Aug., Sept. 1700—3260 m. Hauptsächlich auf Fels, aber auch Weiden, Alluvionen, Schuttfluren, Gerüllfluren, Curvuletum, Vaccinietum, Semperviretum usw.; im ganzen Gebiet auf Urgestein sehr verbreitet, auf Kalk selten (nur 7 von 402 notierten Standorten). Kalkgeröll am Tschüffer 2350 m, 2600 m, am Alv 9200 m, 9500 m, 2600 m, 2630 m; Kalkband Alp Bondo 2150 m. Hohe Standorte: Muottas Muraglgrat 2800 m, Fels Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 315 Vadret 3000 m; Las Sours 2900 m; Languard 3260 m (J. Braun); Fels Rosatsch 2900 m, Munt Arlas 2830 m, Surlej 3090 m; Chatscheders Fels 2980 m, Minor 2900 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m. S. alpinum Griseb. u. Schenk. — Bl. Aug. Bis 2300 m. Fels unter Sass nair im Rosegtal 2100 m; Felsen ob Pontresina 2100 m; Heutal (Koch Syn.) öfters mit folgender Art verwechselt. J. Braun hält diese alle für Formen von /ectorum. S. tectorum L. — Bl. Aug. Bis 2650 m. Wiesen, Weiden usw. ver- breitet. Schafberghänge, Roseghänge, Blais dellas Föglias 2080 m; Pine- tum am Albris 2000 m; im Heutal verbreitet auf Urgestein und Kalk bis 2650 m am Chatschedershang; am Piz Alv Kalk; Val Arlas Kalk 2500 m usw. S. Wulfeni Hoppe. — Alpen-Element. Bl. Juli, Aug. 1950—2610 m. Magermatten, Fels; auf Urgestein und Kalk, nicht sehr verbreitet. Muottas Muragl 2300 m; am Schafberg, West- und Südwesthang 2200 m, 2300 m; Val Languard 2150 m (herb. Braun), 2300 m, Kalkfels 2590 m; Roseg (Moritzi); Fels ob Acla Colani 1950 m; am Tschiervahang 2200 m; Heutal (Killias); Albrishang 2200 m, Pischahang 2250 m, 2280 m, 2450 m, gegen Tschüffer Kalk 2400 m, gegen Val Torta 2300 m, 2610 m; Osthang Val Arlas 2400—2500 m; Cambrena Arlasosthang 2450 m. Bastarde von Semperviven sehr verbreitet. XS. Heerianum Brügg. — alpinum Xx arachnoideum. —- Heutal (Brüceer 1877 in Brüce. man. nach Serer ohne Beleg). S. alpinum »« Wulfeni. — Osthang Val Arlas 2500 m (teste Hayek); Lago bianco am »Stein« 2270 m (vielleicht tect. X Wulf.). XS. rhaeticum Brügg. = alpinum ze montanum. — Samaden, Ber- nina (Brücc. man.). S. arachnoideum >< montanum. — Acla Chuoz-Heide 1700 m; Vac- einietum S. Gian 1720 m; Schwemmland eiserne Brücke 1725 m; Curvu- letum Muottas da Celerina 2500 m; Fels und Mährasen ob Acla Colani 2000—2040 m; Fels Alp Sass nair 2330 m; Tschierva Seitenmoräne 2520 m; Heuta] (BnüccEn); Tschüfferhang 2350 m; Stretta Fels 2770 m; Piz Alv Südwesthang 2200 m; Val Minor 2400 m; Piz dels Lejs Fels 2770 m; Val Arlas Osthang 2500 m. S. arachnoideum x tectorum. — Tschüfferhang Kalk 2350 m. — — S. arachnoideum >< Wulfeni. — Val Minor Fuß des Piz dels Lejs 2350 m. a XS. Funckii F. Braun — montanum X tectorum angustifolium. — Heutal (Brüscer in Kocu Syn. HI. Ed. S. 947, !. ` - X S. Braunii Facch. (= S. Huteri Kern. = S. Theobaldi Brügg. 1867) = montanum »« Wulfeni. — Muottas Muragl 2300 m häufig; Val Lan- guard 2300 m; Heutal gegen Val Torta 2400 m; Südwesthang dels Lejs 2350 m; Osthang Val Arlas 2400 m. 316 E. Rübel. x S. Comollii Rota — tectorum X Wulfeni. — Muottas Muragl (herb. Cann.); Lago bianco am Stein: 2270 m (vielleicht alp. X Wulf.); Heutal 2200 m (Bnockw.). Fam. Saxifragaceae, Steinbrechgewächse. Saxifraga, Steinbrech. S. oppositifolia L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1750—3465 m. Schutt- und Geröllfluren, Fels, Alluvionen, Moränen usw.; auf Urgestein und Kalk; im ganzen Gebiet von 2200—3100 m verbreitet; auf tiefere Standorte öfters herabgeschwemmt: Berninabachschlucht Pon- tresina Fels 1750 m; Rosegalluvionen 1920 m, 2000 m; Fels ob Tschierva- weg 2200 m; Heubachschlucht 2030 m; Berninabachalluvion 2000 m; Berninastraßenmauer 2084 m; Westhang Piz Alv.Kalk 2200 m. Hohe Standorte: Felsen Vadret 3080 m; Las Sours Gipfel 2982 m; Fels Piz Surlej 3020 m; Gneiskopf hinter Tschüffer 2900 m; Fels Chatscheders 2980 m; Piz Stretta Gipfel 3408 m; Piz Alv Kalk Gipfel 2976 m; Piz Minor bis Gipfel 3052 m; Piz dels Lejs 3045 m; Munt Pers 3000 m; Tro- vat Fels 3050 m; Lagalb Gipfel 2969 m (Brockm.,!); Piz Palü 3465 m (Heer Niv. Fl. S. 76). Die übrigen Arten der Sektion Porphyrion fehlen dem Gebiet. S. Aizoon Jacq. — Arktisches Element. — Bl. Juli, Aug. 1700— 3100 m. Felsen; im ganzen Gebiet verbreitet auf Urgestein und Kalk. Hohe Standorte: Fels Vadret 3000 m; Las Sours 2900 m; auf der Gletscher- insel Aguagliouls auf Schutt und Fels 2700 m; Felsen am Tschüffer 2700 m; Stretta 2770 m, Minor 2900 m, dels Lejs 2770 m; Diavolezza Nordost- grat 2810 m; auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m; am Lagalb 2700 m usw. Var. elongata Engler. — Waldschlucht ob Pontresina 1830 m. Var. brevifolia Engler. — Cambrenamoräne 2350 m. S. caesia L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Aug. 4770 —2770 m. Fels, Geröll- und Schuttfluren; nur auf Kalk, da aber ver- breitet. Kalkschutt am Padella bei Samaden 2770 m; Kalkhänge Pischa, Tschüffer, Chatscheders 2300—2700 m; am Piz Alv Kalk 2150 —2650 m; Kalkband Alp Bondo mit Fortsetzung zum Arlasgrat 2150—2680 m (Brockm.!); Kalklinse Arlas—Diavolezza 2550 m usw. . S. aspera L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug- 1850—3268 m. Typica. 1850—2330 m. Felsen. Muottas Muragl 2300 m; am Schaf- berg — Sours 1900—2300 m; Val Languard 2300 m; im Rosegtal Felsen Clavadels, Acla Colani, Sass nair, Alp Ota, Tschierva 1920—2330 m. Var. elongata Gaud. — Wald ob Pontresina Giarsun 1850 m. Var. bryoides L. — 2000 (auf Alluvionen von 4870 m an) —3268 m Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 377 Felsen, Gräte, Gipfel, Schutt- und Geröllfluren, Alluvionen, Curvuletum; im Gebiet auf Urgestein sehr verbreitet; fehlt auf Kalk. Berninabachalluvionen 1870 m; Rosegbachalluvionen 1920 m, 2000 m; Felsen ob Acla Colani 1920 m, 2000 m. Hohe Standorte: Felsen am Vadret bis auf den Gipfel 3203 m; am Languard 3268 m (Brücc. in Heen N. Fl.) ehemals, jetzt wirt- schaftliche Depression, 3260 m (J. Braun) 3250 m (a. 1909); Surlej Grat und Fels 3150 m; Stretta Gipfel 3108 m; Minor Gipfel 3052 m; dels Lejs bis 3045 m; Grobschutt der Diavolezza Ostkuppe 3040 m, des Trovat 3050 m; Munt Pers Gipfel 3244 m; Piz Misaun 3000 m usw. S. aizoides L. — Arktisches Element. Bl. Juli—Sept. 1740—9750 m. Feuchte Felsen, Bachkies, Schutt- und Geróllfüuren, Quellen; auf Urge- stein und Kalk verbreitet, wie im Puschlav auf Urgestein hauptsäch- lich im feuchten, auf Kalk auf trockene Hänge gehend. Tiefe Standorte: Kiesinsel im Flazbach 1740 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m und am Rand des Moores massenhaft; Berninabachalluvion 4870 m; nasse Roseg- bachufer 1820 m. Hohe Standorte: Languardalp 2580 m; auf der Gletscher- insel Aguagliouls Seitenmoräne massenhaft und Schneetälchen 2550 m; Quelle am Albris 2550; Pischaplateau Grobschutt 2750 m; am Tschüffer Kalkgeröll über 2600, Urgesteinskopf 2700 m; trockner Kalkschutt Piz Alv 2500 m, 2600 m; Kalkgeröll Val Arlas 2500 m usw. S. stellaris L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1750 —2780 m. Sumpf, Bäche, Quellfluren u. a. feuchte Orte; im Lago nero und Lej Pitschen noch 50 cm unter Wasser (Bnockw.,) kräftige Pflanzen hervorbringend, aber steril. Verbreitet. Tief: Felsschlucht Pontresina 1750 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; Wald bei Sanssouci 1830 m; Berninabach- alluvion 1870 m; nasse Rosegbachufer 1820 m. Verbreitet 1900— 2500 m. Hohe Standorte: Muraglseeufer 2710 m; Languard 2600 m (Heer); gegen Fuorcla Surlej 2700 m; feuchte Felsen auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2550 m; gegen Pischa 2600—2700 m und Grobschutt Pischaplateau 2780 m; Alv Grat 2750 m; Geröll Trovat 2700 m; feuchte Felsen Lagalb 2600 m. S. muscoides All. (— S. planifolia Lap.) — Mitteleuropäisch-alpines Element. Selten, bis 3000 m. Schutt am Piz Vadret 3000 m; La Pischa 2750 m (Brockn.); »Tschüffer« Plateau 2750 m; Grat zwischen Piz Alv und Minor 2750 m; Val Arlas gegen Trovat 2650 m. S. androsacea L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 2060—3020 m. Schuttfluren, Humuspolster, Fels, feuchtigkeitsliebend: auf metamorphem Urgestein und Kalk; nicht sehr verbreitet. Val Muragl 2300 m: Schlucht am Languardbach 2300m; Roseg ob Alp Misaun 2350 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls Schneetälchen 2550 m; Heutalschlucht 20 Alp da Pontresina 2130 m; Kalkgeröll gegen Pischa 2600 —2700 m; i schutt la Pischa 2750 m: »Tschüffer«boden 2750 m: Kalkgerüll am Tsehätter 2800 m; Kalkgrat Piz Alv 2700—2920 m; Chalehagn bis 3020 m; Kalk- 25 60 m; Kalk- Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 318 E. Rübel. band Alp Bondo und Fortsetzung an den Piz d'Arlas 2150 m, 2200 m, 2580—2680 m (BrockM.). S.Seguieri Spreng. — Alpen-Element. Bl. Juli, Aug. 2000— 3260 m. Wie vorige Art auf Schuttfluren, Kalkschneetälchen, Moränen, humosen, feuchten Hängen; auf Urgestein und Kalk; viel häufiger als androsacea. Felsblockwald ob Pontresina 2000 m; Bachschutt Val Minor 2220 m, 2250 m. Häufig von 2300—2800 m am Muottas Muragl, Schafberg (Nord- hang massenhaft), Languard, Misaun, Aguagliouls, Chapütschin - Moräne, Heutal, Minortal, Val Arlas, Isla Persa usw. Hohe Standorte: am Vadret 3080 m; Muraglfuorcla 2895 m; am Languard 3260 m (J. Braun); gegen Fuorcla Surlej 2800 m; Kalkschutt am Tschüffer 2870 m; Stretta Grat 2800 m; am Piz dels Lejs 2800 m; Lagalb 2960 m (Brockm.,!) usw. S. aphylla Sternb. (— S. stenopetala Gand, — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juli, Aug. Nur auf Kalkschutt und -geröll, selten. Padella 2850 m; Pischa 2750 m; Tschüffer 2800 m und Gipfel 2920 m; Piz Alv 2920 bis Gipfel 2976 m. S. moschatä Wulf.!) (= S. varians Sieb.) — Arktisch - altaisches Element. Grat zwischen Piz Alv und Minor 2750 m (Schröter und!); Piz Lagalb 2600 m (Scaröter in Herb. Pol.). S. exarata Vill. (= S. caespitosa Gaud. — S. hypnoides All.). — Ark- tisches Element. Bl. Juni—Sept. 1870—3260 m. Felsen, Schuttfluren, Gipfel, Gráte, Moränen, Alluvionen, seltner Vaccinietum ` im ganzen Gebiet verbreitet, hauptsächlich 2300—3000 m; auf Urgestein und Kalk. Tiefe Standorte: Berninabachalluvion 1870 m; Felsen am Schafberg 1900 m, 1920 m; Rosegalluvion 1920 m; Fels Clavadels 1920 m; Schutt Acla Colani 1950 m. Hohe Standorte: Fels Vadret 3000 m; Piz Languard 3260 m (J. Braun a. 1902); Surlej Grat 3140; Stretta Curvuletum 3000 m; Piz Minor 3052 m; Piz dels Lejs bis 3045 m; auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m; Piz Misaun 3000 m; Munt Pers Fels 3000 m, Curvuletum 3100 m, Gipfel 3214 m; Piz Trovat Gipfel 3154 m; Diavolezza Ostkuppe 3060 m. BRockMANN schreibt »auf Kalk fraglich«: hierhin die Vorkommnisse: Padellagipfel 2860 m; Kalkfels im Languardtal 2590 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2630 m, 2750—2976 m; am Piz Tschüffer 2630 m, 2700 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m. Var. compacta Koch, — Languardgipfel (Bnücc. in Heer N. Fl.). Var. laxa Koch. — Bernina 2500 m (Bnücc. herb.) | S. adscendens L. (= S. controversa Sternb.). — Alpin - nordeuropà- isches Element. Bernina (Cav. in Bnüac. man.); Kalkblock Heutalsohle 2300 m; zwischen Piz Tschüffer und Chatscheders 2700 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (BRockn.) ` 1) »Je nach einem engeren oder weiteren Begriff der S. moschata und S. exarata können die hier als moschata bezeichneten Exemplare auch zu exarata gezogen werden« (Brockm. 1907, S. 148, gilt auch hier) Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 379 *8. rotundifolia L. — Bei Sils Maria (1855 Knirrrt in herb. Univ.) XS. Padellae Brügg. (Koca Syn. III, I. 991) — androsacea X Seguieri. — Curvuletum Languardseeausfluß 2600 m; la Pischa (SCHRÖTER und Brockm.); Schlickboden am Arlassee 2400 m. Chrysosplenium, Milzkraut, Ch. alternifolium L. — Ob dem Plaun God (herb. Con), »Pedmunt« Wald 1750 m. Parnassia, Studentenröschen, Herzblatt. P. palustris L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juli—Sept. Bis 2740 m. Sümpfe, Hoch- und Flachmoore, Alluvionen, berieselte Felsen, feuchte Wiesen; auf Urgestein und Kalk, verbreitet. Großblumig am Tschiervaweg 2150 m. Meist in der kleinblumigen Var. alpina Drude. — Chuoz im fließenden Inn 1700 m; Flaz- schwemmland und Sümpfe; Hoch- und Flachmoore am Stazersce; Bernina- bachalluvionen 1860 m, 2000 m; am Schafberg; Rosegalluvionen und be- rieselte Felsen; sumpfige Hänge des Heutals bis 2620 m; am Tschüffer 2740 m: Berninastraßenbord, Piz Alv Kalk, Val Minor, Sumpf Bovalweg 2100 m, Kalkband Alp Bondo, Val Arlas, am Lagalb 2500 m usw. Ribes, Johannisbeere. R. petraeum Wulf. — Bl. Juni. Bis 2450 m. Wald, Fels, Schutt- halden. Charnadüra Schlucht 41730 m; Gebüsch bei der eisernen Brücke 1725 m; um Pontresina Schlucht 4750 m massenhaft, Waldschlucht 1830 m, Felspartien 41900 m, 1920 m, Sanssouci Wald 1830 m; Arvenwald bei Montebello 1900 m; Blockflur und Alnetum Blais dellas Föglias 1900 m, 2000 m; Fels ob Acla Colani 1920 m, Sass nair 2000 m; Wald Alp Prüma 2000 m; Tschiervahang Blockflur 2100 m massenhaft; am Gletscherbach Chapütschin Blockflur 2450 m; Wald Muottas da Pontresina 1850 m. R. alpinum L. — Am Schafberg, Schutthalde beim Scheibenstand 1900 m, Lürchwald 1850 m,.Schutthalde ob Schweizerhof Pontresina 1850 m. Fam. Rosaceae, Rosenblütler. Cotoneaster, Steinmispel. | C. integerrima Med. (= C. cotoneaster (L.) Karsten = C. vulgaris Lindl). — Bl. Mai, Juni. 1720—2600 m. In Waldgebüsch, auf Schutt- halden, in Felsen, auf Karfluren, in Juniperetum. Auf Urgestein und Kalk, verbreitet. Im lichten Wald von San Gian 1720 m, am Stazersee 4820 m, auf der Crasta da Staz, Kalk, 2000 m; im ganzen Pontresiner Felszug an Blöcken im Wald; im Rosegtal beidseitig in den Felsen, auf den Schutt- kegeln, in Vaccinieten, Junipereten 1900 —2300 m; im Heutal am Piz Albris 25* 380: E. Rübel. bis 2500 m; am Pischahang auf rasigen Felsbändern, Süd, 2600 m; am Piz Tschüffer, Kalk und Piz Alv, Kalk; an den steilen Südhängen am Boval- weg 2100 m; im Val Arlas 2300 m, 2400 m; am Piz Lagalb 2500 m usw. Sorbus, Eberesche. S. Chamaemespilus (L.) Crantz. — Padella (herb. KnirrLi). Im Alme- tum am Nordhang des Munt Pers 2080 m. S. aucuparia L. Vogelbeerbaum (= Pirus aucuparia Gaertn. = Mes- pilus auc. All.) — 1700— 92260 m. Bl. Juni. Einer der am höchsten steigenden Laubbüume. Mit dem Arven- und Lärchenwald bis an die Wald- grenze steigend. Wird auch viel in den Engadiner Gärten gepflanzt. Verbreitet. Auf S. Gian 1720 m; bei der eisernen Brücke angepflanzt 1720 m; im Plaun God häufig 1700 —1800 m; im Stazerwald; am Muottas Muragl 2000 m; im Pontresiner Felszug ob dem Dorf bis an den Südwest- hang des Piz Albris 2200 m und Montebello 1900 m; in der Pontresiner Schlucht 1760 m; im Rosegtal häufig: Blais dellas Fóglias, Karflur, 1900 m, Gestrüpp am Bach 1900 m, Alnetum am Chalchagn 2000 m, Schuttkegel der Acla Colani 1900 m, Vaccinietum darüber 2260 m; im ganzen Wald von Pontresina nach Morteratsch; am Weg von den Berninahäusern zur Diavolezza, Vaccinietum mit Lärchen 9170 m. Amelanchier, Felsenmispel. A. ovalis Medik. (= A. vulgaris Mönch. — A. amelanchier Karsten = Aronia rotundifolia Pers). — Bl. Mai. Felspartien über Pontresina 1900—1950 m; neben dem Languard-Wasserfall 1900 m; Crap Sassella bei Samaden 2020 m. Rubus, Brombeere. R. saxatilis L. — Bl. Juni, Juli. 4750—2300 m. Im lichten Wald, an Blöcken. Zwischen Samaden und Pontresina 1750 m; Lärchwald bei der Ruine Spaniola 1850 m; Blockwald neben dem Languard-Wasserfall 1900 m; Languardbachschlucht 2300 m; Karflur ob der Acla Colani im Rosegtal 1900 m; Felsen unter der Alp Sass nair 2000 m. R. idaeus L. — Himbeere. Bl. Juni, Juli. 4720—2300 m. Im lichten Wald an Blöcken, Blockschutthalden, an Felsen, im Gebüsch Alnetum und Pinetum, Salicetum, Rhodoretum, auf Läger, auf Ruderalstellen, verbreitet. Am häufigsten bis 2200 m; hohe Standorte: Felsen ob Acla Colani 2250 m; Alp Surovel 2270 m; Alp Languard 2300 m; Läger beim Lago bianco 2230 m; Berninastraßenbord, süd, 2300 m usw. Fragaria, Erdbeere. F. vesca L. — Bl. Ende Mai, Juni. Bis 2260 m durch Wegverschlep- pung. In Wald und Gebüsch, nicht sehr häufig. ' Charnadüra - Schlucht Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 381 1720 m; Arvenwald am Muottas Muragl, West, 1950 m; Waldschlucht bei der Kirche Pontresina 1830 m; Lärchwald ob Pontresina 4900 m: Ruine Spaniola 1870 m; ob Acla Colani 1900 m, Schuttkegel darüber 2000 m: Wald am Muottas da Pontresina 1900 m; Arvenwald bei Montebello 1900 m; BerninastraBenbord 1830 m, 1950 m, 2260 m bei der 2. Galerie, Süd. Comarum, Blutauge. C. palustre L. (= Potentilla palustris Scop.). — Blütezeit Juli. 1715 —2020 m. An Sümpfen, Ufern, in Hoch- und Flachmooren. Champagna 1715 m; im Plaun God an verschiedenen Sumpfstellen; Gräben bei Pon- tresina 4800 m; Stazerwald bei Palüd Chapé 1800 m, Hoch- und Flach- moor am Stazersee 1820 m; Torfmoor der oberen Plaun da Staz 2020 m. Potentilla'), Fingerkraut. P. caulescens L. — Blütezeit erste Hälfte Aug. Auf Kalk. Kalkfelsen der Crasta da Staz 2010 m; Kalkfelsen am Südfu des Piz Alv 2300 m. P. anserina L. — Blütezeit Juli. — 1715—2040 m. Auf subalpinen Magerwiesen, an kiesigen und sumpfigen Ufern, ziemlich selten. Schutt- haufen am Inn bei Samaden 1715 m; Flazbachmündung, Champagna, Cham- pagnatscha, S. Gian, eiserne Brücke 1725 m; Berninabachufer 1860 m; Straßenbord hinter Pontresina 1860 m, bei den Berninahäusern 2040 m. Var. sericea Gaud. — Sumpfiges Flazufer bei der eisernen Brücke 1730 m. P. erecta (L. Hampe. (= P. silvestris Necker = P. Tormentilla (Crantz) Necker). — Blütezeit Juni—Aug. 4715—2450 m. In Sümpfen, feuchten Wiesen, Hoch- und Flachmooren, Callunetum, Nardetum, verbreitet. Champagna, Champagnatscha, Moore und Sümpfe um Pontresina, Bach- ufer, Plaun God, Roseg-Lärchwald Calluno-Nardetum auf Crasta da Staz 2000 m; Vaccinietum am Schafberg 2200 m; auf Alp Languard 2400 m: im Heutal am Pischahang 2450 m, am Tschüffer, Kalk 2400 m; im Val Minor 2480 m. Var. typica Beck. — Feuchte Stelle im Wald auf Chünetta 1950 m. Var. stricticaulis (Zimm.) Th. Wolf. — Stazersee-Moor 1810 m; Felsen der Alp Sass nair 2000 m. P. argentea L. — Blütezeit Juli. 4745—1800 m. An Wegründern. Var. typica Beck. — Champagna Allmend bei Samaden 1715 m: Champagnatscha bei Celerina 1720 m. f. angustisecta Sauter. — Pontresina, Wegründer 1800 m. P. thuringiaea Bernh. — Pontresina (Cav. herb.), (Bnüac. in SEILER). Ich habe sie nicht gefunden. Im 4) Rev. Tu. Worr. 382 E. Rübel. P. Gaudini Gremli (= z. T. P. longifolia Zimmeter = z. T. P. glan- dulifera Krasan). — Blütezeit Mai. Var. virescens Th. Wolf. — 1745—1820 m. Auf Magerwiesen, spe- ziell an trockenen, sonnigen Südhängen, häufig. f. eglandulosa Th. Wolf. Rain vor dem Hotel Roseg Pontresina 1700 m; Rain ob Pontresina-Laret 1800 m. f. glandulosa Th. Wolf. — Schwach nach Süden geneigte Mager- wiesen zwischen Samaden und Pontresina häufig 1750 m; Südhang von S. Gian 1730 m. f. glandulosissima Th. Wolf. — Südraine um den Stazersee massen- haft 1820 m. In Cav. herb. steht die P. Gaudini als P. Tabernaemontand »Pontre- sina, im ganzen Tal häufig«. P. nivea L. — Joch Alpetta Samaden (Cawpm. 1891 in herb. Univ.); nach Heer, Nivalflora und Brüsc. in SeıLer von Caviezel am Piz Tschütfler bei 2990 m gefunden. (Piz Tschüffer ist aber nur 2920 m hoch.) Ich kann die Angabe nicht bestätigen. P. grandiflora L. — Arktisches Element. Bl. Juli und Anf. Aug. 1730—2700 m. Nur auf Urgestein. In verschiedenen Wiesenformationen, in lichtem Wald, auf Felsrasenbändern, häufig, verbreitet. Auf S. Gian 4730 m; am Muottas Muragl im Wald und auf der Weide; im Val Muragl, Val Languard; an den beidseitigen Hängen im Rosegtal; im Heutal am Piz Albris im Festuca varia-Rasen 2600 m in Riesenexemplaren, Albrishang und Pischahang 2200— 2600 m; im Val Minor am Piz Minor 2450 m; am Piz dels Lejs 2500 m; Val Arlas 2350, 2400 m; Südhang des Piz Lagalb 2700 m; ob Berninahospiz 2360 m. f. stenopetala Th. Wolf. — Am Languard-Schafbergweg in Pracht- exemplaren 2200 m. P. frigida Vill. (= P. helvetica Schleich. = P. glacialis Haller fil.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Mitte Juli bis Mitte Aug. 2450—3070 m. Auf Urgestein. Auf Grobschutt, Moránen, in Felsen, Curvuletum. Schutt- flur am Vadret 3070 m; am Piz Languard über 2700 m (Brücc. in Hen, N. FLU; am Piz Tschüffer, Gneiskopf 2940 m, Kalkkopf mit Urgesteins- Erraticum 2870 m; in der Tschüffermulde 2700 m; südöstl. Piz Chatsche- ders auf der Moräne 2830 m, im Curvuletum 2930 m, im Fels 2980 m; am Piz Stretta, Grobgneisschutt 2800 m, 2840 m; zwischen Piz Alv und Minor, Gneisfels 2750 m; am Grat des Piz dels Lejs 2850 m, 2990 m Diavolezza, Nordostgrat 2780 m; am Piz Trovat 2980 m; Munt Pers, süd- Curvuletum 3000 m; Südosthang des Piz Lagalb 2700 m, 2900—2960 m; gegen Piz Campascio 9450 m. l P. dubia (Crantz) Zimm. (— P. minima Hall. IL — Mitteleuropáisch- alpines Element. Bl. Ende Juni bis Anf. Aug. 2450—2700 m. An Kalk- schutthángen. Im Heutal am Piz Tschüffer 2450 bis über 2600 m, Süd- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 383 hang des Piz Alv 2150 m, 2500 m, 2700 m; Kalkzug der Alp Bondo 2150 m. P. aurea L. — Arktisches Element. Bl. Juni—Anf. Sept. 1700 bis 3260 m. In vielen Bestandestypen verbreitet auf Urgestein, seltener auf Kalk. Bemerkenswerte Standorte: am Languard 3260 m (J. Braun); Munt Arlashang im Rosegtal 2830 m; Gletscherinsel Aguagliouls Curvuletum 2600 m; Südosthang des Piz Chalchagn, Curvuletum, Schutt 2900 m; Gneiskopf am Piz Tschüffer 2910; Dryashalde und Weide am Piz Alv, Kalk, 2300 m; Grat des Piz dels Lejs 2800 m; Gletscherinsel Isla Persa 2700 m usw. P. Crantzii (Crantz) Beck. (= P. villosa Zimmeter = P. alpestris Hall. f. — P. salisburgensis Haenke — P. maculata Pourr. — P. laresciae Rob. Keller. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Ende Mai bis Ende Aug. 1700—3100 m. Auf Matten, Weiden, Schutt, Läger, im Wald, Fels, auf Alluvionen, am Straßenbord auf Urgestein und Kalk verbreitet. Var. typica Th. Wolf. — Südhang zwischen Samaden und Pontre- sina, Magerweide 1730 m; Clavadels Val Roseg Gneisfelsen 1900 m; am Piz Tschüffer auf erratischem Gneis 2870 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m. Var. firma Koch. — Fuorcla Muragl 2893 m; am Pischahang 2700 m; auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m. Var. síricticaulis (Gremli) A. u. G. (= P. engadinensis Brügg.). — Wiese, Mauern, Wegränder ob Pontresina 1880 m; Alp Bondo 2200 m; auf Kalkalluvium an der Val Minor-Moräne 2180 m. Var. subsericea Th. Wolf. — Neu für Graubünden. Paradies am Albris 2400 m. Firma-typica (nicht hybride Zwischenform). — Osthang des Piz Alv, Kalk, 2300 m (Brockmann); Abhang der Platea ins Val Minor 2500 m (Brockmann). XP. Peyritschii Siegfr. — aurea X grandiflora. — Muottas Muragl (herb. Canprıan); Pontresinerwald 1900 m; magerer Heuberg, Südhang im Heutal 2300 m (inter parentes); am Piz Minor 2500 m Up. l XP. Huteri Siegf. — aurea X Crantxii. — Champagna bei Sama- den (herb. Canp.); Karflur der Blais dellas Föglias, Chalchagn-Osthang 1900 m. ` X P. Trefferi Siegf. = supercrantzu X aurea. — Berninabach-Kalk- alluvion hinter der Val Minor-Moräne 2180 m (vielleicht auch nur eine P. Crantzüi var. stricticaulis Gremli nach Th. Worr). X P. Candriani Siegf. — superparviflora X aurea, aber nach Ta. Worr sehr zweifelhaft. — Champagna bei Samaden (herb. Ca»... XP. Schroeteri Siegfr. — Gaudini X Crantz. — Raine ob ponte sina-Laret 4800 m (Exemplare, die der Gaudini viel näher stehen als Crantxii schreibt Tm. WoLr). Schela del 384 E. Rübel. XP. rhaetica Brügg. = grandiflora X Crantxii. — Pontresina (Cav. in Brüce., bestätigt von SEILER). Sibbaldia. S. procumbens L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni—Aug. 1720—3260 m. An Felsen, in Block-, Grob- und Feinschutt, in Schnee- tälchen, Curvuletum, auf Gräten, verbreitet, auf Urgestein am häufigsten von 2200—2800 m; darunter: Flazalluvionen 1720 m; Rosegbachalluvion 2000 m; darüber: am Piz Languard 3000 m, 3260 m (J. Braun); Cur- vuletum am Piz Chatscheders 2880 m; Gneisfels am Piz Stretta 2880 m und Curvuletum 2930 m; im Rosegtal am Munt Arlas, Curvuletum 2830 m, Fels 2930 m; Schneetälchen auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m und im Curvuletum daneben; Felsblöcke am Piz Chalchagn, Südost, 2900 m, 3000 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; am Piz Trovat bis 2980 m; am Piz Lagalb bis 2960 m (Brocgmanny,!). Geum, Nelkenwurz. G. rivale L. — Bl. Juli. Bis 2100 m. An Sümpfen, Quellfluren, ziemlich selten. Feuchte Wiesen am Innufer bei Celerina 1720 m; Palüd Chapé und andere Sümpfe des Stazerwaldes 1800 m; Quellflur am Stazer- see 1830 m; Sumpf im Plaun God bei Pedmunt 1750 m; im Rosegtal bei Alp prüma und Alp seguonda 2000 m; am sumpfigen Nordhang des Muottas da Pontresina 1900 m; im Sumpf am Südfuß des Piz Alv 2100 m (Brock- MANN ‚!). Sieversia. S. reptans (L.) Sprengel (= Geum reptans L.). — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juni—August. 4870—3260 m (nach Herr Nivalflora 3250 m am Cambrena). Auf Fels, Block-, Grob- und Feinschutt, Moränen, Geröllhalden, Gipfeln, Gräten, in Alluvionen herabsteigend, verbreitet auf Urgestein und Kalk. Z. B. Berninabachalluvionen 1870 m; Rosegbach- alluvion 2000 m; auf den Moränen des Muraglgletschers 2600 m, des Cha- pütschin 2450 m, des Tschiervagletschers 2300 m, des Arlasgletschers 3500 m u. a.; auf den Gräten des Piz Vadret 3410 m, des Languard 3260 m (J. Braus), (a. 1909 noch 3170 m), der Fuorcla Surlej 2700 m, des Piz Surlej 3122 m, am Piz dels Lejs bis 2990 m, des Piz Minor 2900 m, Munt Pers 3000 mu. a.; Gipfel des Piz Chatscheders 2987 m, des Piz Alv, Kalk, 2976 m, des Piz dels Lejs 3100 m, des Piz Trovat 3020 m, des Piz Lagalb 2960 m, u. a.; auf den Gletscherinseln Aguagliouls 2500—2800 m, Umur 2620 m, Isla Persa 2550—2700 m, Gemsfreiheit 3100 m. S. montana (L.) Sprengel (= Geum montanum L.). Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juni—Aug. 1870—3080 m. Hat die Hauptverbrei- ` tung weniger hoch als reptans. Auf Fels, Schutt, Matten und Weiden, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 385 auf Gräten, im Festuca varia-Rasen, Semperviretum, Curvuletum, ist verbreitet auf Urgestein und Kalk. Die Hauptverbreitung liegt zwischen 2200 und 2700 m; darunter: im Rosegtal am Tschiervaweg, Schutthalde 2050 m, am Alpotaweg 2010 m; Ruine Spaniola, Waldwiese 1870 m; Schlucht bei den Berninaháusern 2070 m; Weide Alp nova 1890 m; Wiese vorn im Val Minor 2150 m; darüber: Muraglseeufer 2710 m; Grat der Fuorcla Muragl 2895 m; Fels am Piz Vadret 2910 m; Las Sours 2970 m; Curvuletum auf der Languardtalsohle 2720 m; am Languard über 2700 m; im Rosegtal am Munt Arlas Südosthang 2830 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls auf Morüne und im Curvuletum 2500—2700 m und Umur 2620 m; Kalkschulthalde am Piz Tschüffer, bis 2750 m; Curvuletum am Piz Chatscheders in der Mulde 2750 m, am Südhang 2930 m; am Piz Stretta im Curvuletum 2720 m, in den Gneisfelsen 2770 m, 2880 m; am Piz Alv, Kalk, nur bis 2600 m beobachtet; am Piz dels Lejs Fels 2730 m; Curvuletum-Schutthalde am Südosthang des Piz Chalchagn 2900 m; Cur- vuletum ob Boval 2750 m; am Bovalgletscherfuß 3080 m; auf der Gletscher- insel Isla Persa 2550—2700 m; im Blockschutt am Piz Trovat 2980 m; Curvuletum am Piz Lagalb 2920 m (Brockmann,!). Dryas, Silberwurz. D. octopetala L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Anf. Aug. 2040—2800 m. Bildet das Dryadetum unter den Spaliersträuchern, im Grob- und Feingeröll, in Grob- und Fein-Ruhschutt. Auf Kalk. Verbreitet, häufig. Languard 2700 m (Coranı in Bnücc. herb. (2); Alluvium bei den Berninahäusern 2040 m; am Piz Padella 2800 m; Südwesthang des Piz Tschierva, Festuca pumila-Bestand mit Leontopodium und Biseutella, im übrigen einer Silikatflora 2200 m; Kalkgeröll am Piz Tschüffer bis über 2600 m, am Chatscheders 2560 m; am Piz Alv, Kalk, Westseite 2150 — 2250 m, Südseite 2620 m, Südosthang, Bestand bildend 2200 — 2600 m; Alp Bondo 2180 m (Brockwann,!); Kalkfelsen über der Alp Bondo 2200 m, am Diavolezzaweg 2550 m; Fortsetzung des Bondokalkbandes im Val Arlas, Geröll Nordwestexpos. 2350—2500 m; Westhang des Lagalb 2300 m (Brockmann), 2500 m. Filipendula, Rüsterstaude. *F. Ulmaria (L.) Maxim. (= Spiraea Ulmaria L.). — Bei Bevers (1847 Kaze in herb. Univ.). Alehemilla!), Taumantel. A. pentaphyllea L. — Mitteleuropäisch -alpines Element. BI. | Aug. 2230—2800 m. Typisch für Schneetülchen; wo sie vorkommt, ist sic m 4) Det. R. Busen. . Juli, 386 E. Rübel. immer massenhaft. Reiner Bestand auf Aguagliouls 2600 m; Alp Stretta 2490 m; Schneetälchen am Piz Alv 2620 m, ost 2700 m, im Val Minor am zweiten See massenhaft 2370 m; am Osthang des Chalchagn 2750 m; im Arlastal, am See; am Diavolezzasee 2500 m, Weide Trovat gegen den Persgletscher Polytrichum vorherrschend 2800 m; in den Schneetälchen am Lago bianco, Giuf, Pastura di Lagalb häufig 2230—2500 m usw. Gruppe A/pinae fehlt dem Gebiet. A. glaberrima Schmidt — Mitteleuropäisch - alpines Element. Bl. Juni—Aug. 1700—92900 m. Bachkies, Sand, Schneetälchen, Quellfluren; im ganzen Gebiet verbreitet, auf Urgestein und Kalk. Alluvionen des Flaz- baches 1725 m, des Berninabaches 1850 m, des Rosegbaches 2000 m, des Arlasbaches 2150 m; Geröllflur Alp prüma 1950—2000 m; Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Sumpf am Bovalweg 2100 m. Hauptverbreitung 2200 bis 2700 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls, Curvuletum, Elyne- tum, Piz Umur und Isla Persa. Hohe Standorte: Fuorcla Muragl 2900 m (J. Braun in ScumórER 1904—08); Osthang der Fuorcla Surlej 2700 m; kleines Plateau am Tschüffer 2700 m; Südgrat am Piz dels Lejs 2750 m usw. Gesamtart A. hybrida Miller s. 1.: A. flabellata Buser (= Alch. hybr. var. flabellata Briq.) — Bl. Juni—Aug. 1715— 2590 m. Block- und Schuttfluren, Fels, Wald usw.; auf Urgestein und Kalk. Weide »Flaz« in der Champagna 1715 m; Felsen im Pontresinerwald 1950 m; Arvenwald bei Montebello 1900 m; Kalkfelsen im Val Languard 2590 m; Lärchwald Rosegtal 1850 m; Blockwald und Schuttkegel um Acla Colani 1900 m; Blockwald am Tschiervahang südwest 2200 m; Seslerieto-Semperviretum am Piz Arlas Osthang 2400 m; Südhang des Lagalb 2350 m usw. A. pubescens Lam. sec. Buser (= A. hybr. var. genuina Brig. = A. minor Buser olim). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2320 m. Pontresina Matte 1780 m: Schutthalde Clavadels 1900 m; am Tschiervaweg 2050 m, 2950 m; Berninastraßenbord 2320 m; im Val Minor 2300 m (Bnocku.). A. colorata Buser (— A. hybr. var. colorata Briq.) — Bl. Juni bis Sept. 1810— 2580 m. Magerweiden. Berninabachalluvion 1850 m; Weide Allmend Pontresina 1810 m, im Val Muragl 2380 m, am Schafberg 2000 m, im Val Languard 2450 m, auf Alp Stretta 2350 m, Curtinatsch 2150 m, am Piz Alv Kalk 2200 m, 2400 m, Läger 2350 m, im Val Arlas 2300 m, Pastura di Lagalb 2100 m, Ostgrat 2580 m (Brockn.). Gesamtart A. vulgaris L.: A. vulgaris L. sec. Buser (= 4. vulgaris var. pastoralis (Buser) Schinz. u. Keller — 4. pastoralis Buser olim). Bl. Juni—Aug. 1720 pis 2460 m. Fettmatten, Wegründer. Fettmatte Champagna 1720 m; S. Gian Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 387 1720 m; Fettmatte Pontresina häufig 1800 m; Waldschlucht 1830 m; Lan- guardweg 2400 m, 2460 m; Südosthang ob Acla Colani 1830 m, 1900 m; Bernina alta 2100 m; Berninastraßenbord 1750 m, 2110 m, 2084 m, 2300 m süd. f. aprica Buser, — Flazbachgeschiebe 4720 m. f. vegeta Buser. — Arvenwald am Schafberg 2000 m. A. suberenata Buser (= A. vulgaris var. suberenata Briq.). — Weide Rosegtal 1810 m; Heutal Pischahang 2280 m; Schutthaufen vor dem Berninahospiz 2309 m. A. pratensis Schmidt sec. Buser (= A. vulgaris Buser olim = eunul- garis pratensis A. et G. — A. vulg. var. typica Rob. Keller in Syn. 1908). Bl. Juni—Aug. Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; Bachalluvion im Heutal 2280 m; Kalkgeröll am Tschüffersüdhang 2300 m; Läger im Val Arlas 2400 m; Südhang des Lagalb 2380 m. A. tenuis Buser (— A. eurulgaris tenuis A. et G.). — Allmend Cham- pagna 1720 m; Weide Alp Stretta 2420 m. A. diversipes Buser zned.!). — Wasserrinne beim Berninahospiz 2270 m; Alp Stretta 2420 m. A. decumbens Buser (— A. euvulgaris decumbens A. et G.). — Wasser- rinne beim Berninahospiz 2290 m. A. strigosula?) Buser (= A. vulg. var. strigosula A. et G.). — Osthang der Alp Ota 2250 m. A. alpestris Schmidt sec. Buser (= A. alpestris var. typica A. et G.). — Bl. Juli— Sept. 1880— 9520 m. Quellllur beim Stazersee 1880 m; Weide Val Muragl 2380 m; Moräne bei Tschiervahütte 2520 m; Wasser- rinne beim Berninahospiz 2270 m; Südhang des Lagalb 2380 m. | A. montana Schmidt sec. Buser (= A. vulg. var. montana (Schmidt) A. et G. — A. pratensis montana A. et G. = A. connivens Buser olim). — BI. Juli, Aug. 4800—2400 m. Nasse Wiese Choma 1800 m; Weide Val Languard 2400 m; Val Roseg Blockflur 1950 m, um die Hütte Misaun 2000 m; Westhang Piz Alv Kalk 2400 m. A. versipila Buser (= A. alpestris versipila A. et G. — Heutal Magerweide Kalk 2300 m. A. reniformis Buser (= A. alpestris reniformis A. et G.) — Bl. Juli, Aug. 1715— 9380 m. Champagna 1715 m; Weide Val Muragl 2380 m; nasse Rosegbachufer 1830 m; Alluvion des Berninabaches 1860 m; Weide Alp Stretta 2300 m; Wasserrinne Berninahospiz 2270 m. — — 4) Krankheit hat leider Herrn Buser bis jetzt verhindert, die Diagnose auszu- arbeiten; ich kann nicht anders, als die Pflanze einstweilen so zu publizieren, wenn ?uch dem Namen der Lebenshauch noch fehlt. d auch 3) Buskn hat die Art strigosula benannt in Bull. Boiss. Ap. I. 3 (4903 und au in Jaccanps Flore Valaisanne; irrtümlicherweise zitieren A. u. G. sowie R. keen immer strigulosa. 388 E. Rübel. A. impexa Buser (= A. alpestris impera A. et G.). — Bl. Aug. Char- nadüraschlucht 4730 m; Geilstellen am Lago nero 2220 m. A. exigua Buser!) Ber. Schw. B. G. IV 83 (1894) (= A. pusilla Buser Bull. Herb. Boiss. I. App. 23 (1893) non Pom. = A. montana A. 1I.2 pusilla A. et G.). — Abhang des Piz Alv im Val Minor 2300 m (Bnockm.). A. inconeinna Buser (— A. coriacea inconcinma A. etG.). — Weide unter- halb Berninahospiz 2270 m. A. Longana Buser (= A. coriacea Longana A. et G.). — Neu für die Schweiz. Östliche Art. Quellránder im Val Languard 2500 m. Sanguisorba, Wiesenknopf, Blutknopf. S. officinalis L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. Auf Frischwiesen, aber auch auf Hoch- und Flachmooren, Callunetum, Alluvionen und ruderal. Verbreitet; häufig. Auf allen Wiesen von Samaden nach und um Pontre- sina, an den Inn-, Flaz- und Berninabachufern; im Flachmoor und im Hochmoor am Stazersee 1830 m; Torfmoor, obere Plaun da Staz 2020 m; Pontresiner Felsblockwald Südwest 2000 m; am Schafberg 2200 m; Alp da Pontresina, Frischwiese 2150 m; Magermatte im Heutal 2200 m; Flach- moor bei der Brücke 2084 m; Bernina alta 2100 m; Sumpf vorn im Val Minor 2150—2200 m (Brockmann,!); Berninastraßenbord 1770 m, 1830 m, 2000—2120 m usw. S. minor Scop. (= S. sanguisorba (L.) A. et G. = S. dictyocarpa Gremli). — Wiesen am rechten Innufer bei Celerina 1715 m; Cham- pagnatscha 4720 m. Rosa, Rose. *R. rubrifolia Vill. — Zwischen Samaden und Bevers am Fußweg (Brüse. 1855 in herb. Kniet. R. pomifera Herrmann. — Ruine Spaniola 4870 m; Karflur neben dem Languard-Wasserfall 1950 m; Felsen ob Clavadels 1900 m. R. pendulina L. (= R. alpina L.. — Bl. Juni, Juli. Bis 2500 m. Im Wald, auf Geröll, Schutthalden, Fels; auf Urgestein und Kalk; ziem- lich verbreitet. Am Stazersee 1830 m; auf dem Kalkzug der Crasta da Staz 2020 m; am Muottas Muragl; im ganzen Pontresiner Felszug an den Hängen des Schafberges bis zu den Berninahäusern 1800—2200 m mit Eindringen ins Val Languard bis 2350 m; im Rosegtal am Eingang; in den Felsen ob Acla Colani 2100 m 2 m hohe Sträucher; Alp Surovèl . 1) Buser hat 4894 erkannt, daß seine pusilla homonym ist und hat sie daher in exigua, umgetauft; diese Umtaufe an versteckter Stelle in einem Referat ohne Her" heben der Tatsache ist den Bearbeitern A. et G. sowie R. KELLER entgangen; SO haben sie dieselbe als pusilla weitergeführt, während die Spezialarbeiten Steiger 4906, BROCK- MANN 1907, JÄssLı 1907, Geusern 4908 usw. dieselbe Pflanze unter dem gültigen BusERschen Namen esigua führen, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 389 2270 m; Schutthänge am Tschiervaweg 2000—2350 m; Arvenwald bei Montebello 4900 m; im Heutal von vorn bis hinten, am Albris 2200 m, bei Pischa 2450 m, am Tschüffer noch 2500 m usw.; am Piz Minor, Süd- hang, 2450 m; am Arlashang gegen den Cambrenagletscher 2450 m usw. Prunus, Pflaume. TP. domestica L., Zwetschge. — Ruderal am Schutthaufen hinter Pontresina 4810 m, 10 cm hoch. iP. Persica (L.) Stokes, Pfirsich. — Schutthaufen am Inn bei Sa- maden, 20 cm hoch, 1712 m; Schutthaufen bei der Rosegbrücke Pontresina 190 m. P. Padus L. — Bl. Ende Juni, Juli. Bis 2200 m. Im Gebüsch, Al- netum, Pinetum Charnadüra-Schlucht 1730 m; Pontresina (Cav. in Brücc. man.); im Rosegtal ob Acla Colani 1920 m; beim Alnetum der Blais dellas Füglias 2000 m und 2200 m; im Bergföhrengebüsch am Westhang des Piz Albris 2000 m. Fam. Leguminosae, Hülsengewächse. Trigonella, Hornklee. TT. coerulea (L.) Ser. Pontresina (BRücc. man.). Ich habe sie nicht gefunden. Medicago, Schneckenklee. * M. falcata L. — Samaden (herb. Canp., Kam herb.]: Celerina it in Brücc. man., CaviEzEL herb.). M. lupulina L. — Bis 2300 m. Ruderal Schutthaufen am Inn bei Samaden 4715 m, bei Pontresina 1770 m, bei der Rosegbrücke 1790 m, Berninastraßenbord 1950 m, 2280 m (var. Willdenowü Bönningh.), 2300 m Südseite. Melilotus, Honigklee. M. albus Desr. — BI. Ende Juli, August. Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Komposthaufen in der Muraglwiese vor Pontresina 4780 m. M. offieinalis (L.) Desr. (= M. melilotus officinalis A. et G. = M. arvensis Wallr.. — Bl. Ende Juli, August. Bis 2000 m. Ruderal. Schutt- haufen am Inn bei Samaden 1715 m; Komposthaufen in der Belvoirwiese (Muragl) vor Pontresina 1780 m; Pontresina (Cav. in Brücc. man.); Schutt- haufen bei der Rosegbrücke 1790 m; BerninastraBenbord ob Montebello 2000 m, Trifolium, Klee. T. rubens L. — Karflur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Bernina (Brügge. man.). 390 E. Rübel. *T. medium L. — Christolais bei Celerina (herb. Cawp.); Bevers (4847 Kn in herb. Univ.). T. pratense L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, August. 1720 bis 2680 m. Auf Matten, Weiden, im Wald, auch auf Alluvionen, Schutt, Fels. Auf Urgestein und Kalk verbreitet, häufig. Die gewöhnliche Form im untern Teil des Gebietes 4700—2000 m, selten darüber: Karflur am alten Languardweg 2100 m; obere Plaun da Staz 2020 m; Schutthalde am Tschiervaweg 9080 m; ruderal am Berninastraßenbord bis zur Paßhöhe 2330 m. Von 2000—2680 m meist in der Var. nivale Sieber und Übergüngen zu derselben, überall; hohe Standorte: Curvuletum im Val Languard 2580 m; Geröllhalde hinten im Val Minor 2400 m; Südosthang des Piz Lagalb, Weide 9500 m, Südhang Geröll, 2600 m; am Piz Lagalb 2680 m (Brockmann). T. alpinum L. — Mitteleuropüisch-alpines Element. Bl. Juli. 1715 bis 2730 m. In der subalpinen Stufe auf Waldlichtungen, auf berasten Schutthalden verbreitet; in der alpinen Stufe wird der Alpenklee oft ton- angebend an sonnigen Weiden und Magermatten als Nebentypus des Nar- detums und in höheren Lagen vikarisierend mit dem Curvuletum. Fehlt auf Kalk. Verbreitet, häufig im ganzen Gebiet. S. Gian 1720 m; Cham- pagna usw. Hohe Standorte: am Muottas Muragl-Grat bis 2600 m; auf Alp Languard bis 2630 m; am Albrishang 2600 m; Chatschedershang 2730 m; am Piz Minor Südhang 2650 m; Piz dels Lejs, Südhang, 2600 m; Piz Lagalb, Südosthang 2700 m. Weißblühend am Pischahang 2400 m. T. montanum L. — Bl. Juli, Anf. Aug. 1715—2000 m. Trockne Wiesen, an Rainen, Wegen, im Felsblockwald, Karflur, Agrostidetum, Busch- ufer usw., nicht sehr häufig. Allmend in der Champagna 1715 m, der Champagnatscha 1720 m; auf S. Gian 1730 m; Buschufer des Flazbaches bei der eisernen Brücke 1729 m; um Pontresina in der Agrostiswiese beim Hotel Steinbock 1800 m; in den bewaldeten Felsen bei Pontresina am Schafberg 1900 m, 1920 m, 1950 m, 9000 m; Karflur bei Languard- Wasserfall 1950 m. T. Thalii Vill. (= T. caespitosum Reyn.). — Mitteleuropäisch-alpines Ele- ment. Bl. Juli, Anf. Aug. 4715—2650 m. Auf Geröll, Schutt, Alluvionen, ruderal, bildet auf kalkhaltigem nährstoffreichen Boden einen BestandestypuS, ziemlich häufig. Schutthaufen am Inn bei Samaden A715 m; Flazbach- alluvionen 1725 m, 1750 m; Weide im Lärchwald am Muottas da Celerina, ost, 1850 m; Fuorela Surlejhang 2340 m; Tschierva-Grobschutthang 9100 m; Berninabachalluvionen 2000 m; Alp Stretta, kiesig 2350 m; Eingang ins Val Minor 2180 m, Kalkalluvion daselbst; am Piz Alv, Kalk, südwest 2300 m, Geróllhalde 2640 m, kleines Plateau 2650 m (ScHROTER man.J; Morteratschalluvion 1900 m; Alp Bondo, Kalk, 2160 m; Berninastraßenbord 2418 m, 2200 m; im Val Arlas 2300 m, Kalkgeröll 2500 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 391 T. repens L. — Bl. Juli, August. 1715-—2420 m. In der subalpinen Stufe verbreitet und häufig auf Felt wiesen, Ruderalstellen; bildet einen Weide- Bestandestypus; in der alpinen Stufe selten, meist ruderal. Hohe Stand- orte: Lärchwald ob Pontresina 2000 m; Alp Misaun im Rosegtal 2000 m; Südwestseite des Piz Alv, Schafläger 2180 m; Fettweide Alp Stretta 2420 m: Berninastraßenbord von Pontresina bis zur Paßhöhe 2330 m häufig ; Geil- stellen am Lago bianco 2230 m. T. pallescens Schreb. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, August. 1700— 2600 m. Auf Schuttkegeln, Moränen, Alluvionen, schwach beraste Weiden auf Fels, ruderal, ziemlich verbreitet, viel háufiger als 7. Thalii. Auf den Alluvionen des Flaz-, Roseg-, Bernina-, Arlasbaches, Cam- brena; Schuttkegel und -hänge des Rosegtales, am Languard bei 2400 m, Albris, Val Arlas usw. 1900—9300 m; Moräne am Piz Chapütschin 2400 m; Felsen ob der Blais dellas Fóglias 2400 m und der Acla Colani 2100 m; Schafberghang 9200 m; Alp Stretta 2350 m; Gerüllhalde hinten im Val Minor 2350 m; am Lagalb, südost, 2550 m, süd 2600 m; nach Heras Nivalflora im Berninagebiet auch bis 2600 m. tT. hybridum L. Ssp. elegans (Savi) A. et G. — Schutthaufen am Inn bei Samaden, 1715 m (herb. Cap) T. badium Schreb. — Mitteleuropäisch - alpines Element. Bl. Juli, August. 4700—2650 m. Auf Weiden, Schutthalden, Moränen, Alluvionen, ruderal usw. Verbreitet. Hohe Standorte: Tschüfferhang 2620 m; Ge- rülhalde am Piz Alv, Kalk, 2650 m; Südhang am Piz Lagalb 2500 m, 2600 m. T. agrarium L. (— T. aureum Poll. — T. strepens Crantz). Bl. Sept. Sonniger Südhang von S. Gian 1720 m. T. proeumbens L. (= T. campestre Schreb.). — Bl. Sept. Samaden, Celerina (Brücc. man.); Schutthaufen am Inn bei Samaden 1745 m. Anthyllis, Wundklee. A. Vulneraria L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni, Juli, Anf. Aug. 1700— 2740 m, meist in der Var. alpestris Kit. Überall verbreitet auf Feinschutt, Alluvionen, an sonnigen trockenen Hángen oft tonangebend; Schutt- hünge, Seslerietum, ruderal usw. auf Urgestein und besonders auf Kalk. Hohe Standorte: An den Südhüngen des Piz Tschüffer, Kalk, Seslerietum 2740 m und Piz Alv, Kalk 2650 m. Lotus, Schotenklee. (= z.T. L. tenuis Kit, = z. T. L. tenuifolius L. corniculatus L Im Wald ) Rchb.. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni—Sept. 1700— 2830 m. We Heide, auf Wiesen, Schutthängen, Alluvionen, Felsen, Gebüsch usw. Ko all verbreitet. Hohe Standorte: im Rosegtal am Munt Arlas, Südosthang 399 E. Rübel. Curvuletum, 2830 m; im Val Languard 2600 m; Hang des Piz Chatsche- ders 2650 m; am Piz Minor 2650 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2530—2700 m; am Piz Lagalb Südhang 2700 m. Var. alpinus Gaud. — Südhang des Piz Albris 2070 m; Arlashang gegen Cambrena 2400 m usw. Astragalus, Tragant. *A. glyeyphyllus L. — Muntatsch bei Bevers (kum: in herb. Univ.). A. australis (L.) Lam. (= Phaca australis L. — Phaca Halleri Vil.). — Altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1900—2690 m. Auf Matten und Weiden: Seslerietum, Semperviretum, Festuca varia-Rasen, Felsrasenbänder; kalkliebend. Er hat nicht die Verbreitung der typischen Kalkpflanzen, sondern wächst auch auf dem Kalksilikat haltenden Urgestein; nicht häufig. Kalkschiefer des Piz Padella bei Samaden 2500 m, 2690 m; Rasenbänder ob Pontresina 4900 m; Felsblockwald am Schafberg 2000 m; Bachrunse von Las Sours herunter 2280 m, Urgestein bis oben, aber bei der Zer- setzung löslichen Kalk liefernd (Leontopodium usw.); neben dem Languard- Wasserfall 1906 m, metamorpher Gneis; Pinetum am Westhang des Piz Albris 2200 m, metamorpher Gneis; im Rosegtal in den Felsen unter Alp Sass nair, 2000 m, Syenit!; Alp da Pontresina, Kalk, 2120 m; im Heutal Pischahang, Kalkschiefer, Festuca varia-Rasen 2280 m, Fels 2500 m, Val Torta 2400 m, gegen Piz Tschüffer, Urgestein mit Kalkblöcken 2300 m, 2580 m; Südfuß des Piz Alv, Kalk 2200 m; am Piz dels Lejs, Süd- hang, Semperviretum 2300 m (Bnockw.), 2500 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm.), westl. Fortsetzung dieses Kalkbandes 2200 m (Brockm.); Val Arlas, Kalk, 2500 m; Südosthang des Piz d’Arlas-Ausläufers gegen Cam- brena, Kalklinsen, 2300 m(!), Sempervireto-Seslerietum 2400 m(!), 2580 m (Brockm.), 2630 m (Bnockw.); am Piz Lagalb, Urg., 2500 m. A. alpinus L. (= Phaca astragalina DC. — Phaca minima AIL). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli, Anf. Aug. 1715— 2600 m. Hauptsächlich auf sandigem Boden, Alluvionen usw., aber auch an Schutt- hängen, in lichtem Lärchwald, auf Weiden usw., wie vorige vorzugsweise auf Kalk. Nicht häufig. Flazbachalluvium 4745 m; Wiesen bei Celerina 1720 m; Schwemmland bei der eisernen Brücke 1725 m; Languard-Schaf- bergweg 2200 m; Weide im Val Languard 9530 m; Berninabachalluvionen 1850 m, 2000 m, 2100 m; Rosegtalausgang, Südost, Weide 4810 m, Lärch- wald darüber 4850 m; Karflur bei Alp prüma 2000 m; am Tschiervaweg Schutthang 2100 m, 2200 m; Alp da Pontresina 2120 m; Heutal am Weg 2350 m; Pischahang 2300 m, la Pischa 2500 m (Brockm.); Westhang des Piz Alv, Kalk 2150 m, Südosthang 2300— 2600 m; Bachalluvion Alp novà Morteratsch 1900 m; Kalkband der Alp Bondo 2160 m (Brockm.); Kies- alluvionen Val d'Arlas 2150 m (Bnockw.); Arlashang gegen Cambrena, Kalk- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 393 linse, 2580 m (Bnockw.); geht nach Brücerr in Hrers Nivalflora S. 81 über 2600 m. Phaea, Berglinse. Ph. alpina Wulf. — Bl. Juli, August. 1715—2450 m. Auf Weide, Grobschutt usw. Auf Urgestein und Kalk, kalkliebend, nicht häufig. Flaz- mündung 1712 m; Felsköpfe am Muottas Murag| 2200 m; am Schafberg ob Pontresina 1950 m; Pinetum am Westhang des Piz Albris 2000 m; Karflur neben dem Languard-Wasserfall 1900 m; im Rosegtal in den Felsen unter Alp Sass nair 2100 m; am Tschiervaweg 2200 m, Grobschutt 2300 m; Alp da Pontresina 2100 m; Heutal am Weg 2160 m, 2280 m, mit Allium Vietoralis und Juniperus com. montana 2200 m; Val Torta 2300 m; gegen Piz Tschüffer Urgestein mit Kalkblócken 2400 m, Alp Stretta Weide, Festuca Halleri, Elma, 2300 m; am Piz Alv, Kalk, 2300 m (Brock=.), 2350 m(!); Südhang des Piz dels Lejs 2300 m (Bnockw.); Weide am Piz dels Lejs 2450 m; gegen Forcola di Livigno 2400 m. Ph. frigida L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Anf. Aug. 2350—2650 m. Auf Rasenbändern, Seslerietum, Geröll, Fels, im Gebie nur auf Kalk, nach Kocu, Synopsis, besonders auf Urgestein häufig. Selten. Seslerietum und Felspartie am Pischahang 2620 m; am Piz Tschüffer, Kalk, am Fuß 2350 m, am Hang 2400 m, auf Schafweide und Geröll 2650 m; am Piz Alv, Kalk, 2400 m (Brockm.), 2350 m. Oxytropis, Spitzkiel. 0. Halleri Bunge (= O. uralensis DC). — Mitteleuropäisch-alpines Element. BI. Juli. Selten. Am Piz Languard 2800m; Schuttkegel bei der Acla Colani 1900 m (Canprian, !). 0. campestris (L.) DC. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Anf. Aug. 4742—2970 m. Auf Geröll, Grob- und Feinschutt, auf Matten und Weiden hie und da, Seslerietum, Curvuletum usw.. auf Alluvionen, auf Ur- gestein und Kalk, aber kalkliebend; ziemlich verbreitet. Flazalluvionen bei Samaden, Celerina, eiserne Brücke 4712—1725 m; Muraglfettmatten, wo die Düngung gering ist und der Hang nach Süd geneigt in Massen; Fels am Muraglhang des Piz Vadret 2970 m; Muottas da Celerina , felsig, 2500 m; am Schafberg, Blockwald, 1920 m, 2000 m, 2200 m; Kalkfelsen im Val Languard 2590 m; Berninabachalluvionen 1870 m, 2000 m; ım Rosegtal an den Felsen ob Blais dellas Föglias 2100 m; im ganzen Heutal auf Matten, Weiden, Geröll verbreitet 2100—2650 m; im Minortal am Piz Aly (Geröll, Seslerietum usw.), Piz Minor, Piz dels Lejs, 22002600 m; AMlavionen auf Alp Bondo 2130 m; Kalkfelsen des Diavolezzahanges 2550 m; Südosthang des Arlasausläufers gegen Cambrena auf Kalklinsen und auch auf Urgestein 2300 m (Kalk), 2670 m (Urg.). 2680 m (Kalk! (Brock- MANN ui. 26 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 394 E. Rübel. 0. lapponica (Wahlb.) Gay. — Arktisches Element. BI. Juni, Juli, Anf. Aug. 1720— 2720 m. Auf Alluvionen, auf Feinschutt, Magerweide. Vorzugsweise auf Kalk, aber auch auf metamorphen Gneisen und Schiefern. Ziemlich selten. Flazalluvion 1720 m; Berninabachalluvionen 1860 m, 2000 m: neben den Berninabachfällen 1980 m; Heutal am Weg 2350 m; üppige Grashünge an der Pischa 2500 m (Bnockw.); Magerweide am Pischa- hang 2720 m; Kalkgeröll am Piz Tschüffer über 2650 m; Festuca Halleri und Elyna-Rasen auf der Alp Stretta 2350 m; Südosthang des Piz Alv, Kalk, 2400 m (Bnockw.), 2600 m; Kalkalluvium am Minorausgang 2130 m; sandiges Minorbachufer 2200 m (Bmockw.), 2300 m; untere Alp Bondo, Sumpf (Brockm.); Alluvion auf Alp Bondo (obere) 2130 m; Kalklinse am Arlas gegen Cambrena 2580 m (Brockm.). *0. montana (L. DC. — Samaden Schafalp 2420 m (KnirrLI,!; am Padella 2400 m. Hippocrepis, Hufeisenklee. H. comosa L. — Bl. Juni, Juli, Aug. 4720—2600 m. Auf trockenen sonnigen Stellen von lichtem Wald, auf Fels, Schutt, Wiese (Seslerietum, Semperviretum, Curvuletum). Auf Kalk und Urgestein, nicht sehr häufig. Flazalluvion 1720 m; sonniger Südhang S. Gian 1720 m; Kalkfels auf Crasta da Staz 2000 m; Arvenwald und Felskópfe am Muottas Muragl 1950 m, 2300 m; ob Pontresina verschiedentlich; Val Languard 2500 m; Weide am Rosegtalausgang 1810 m; ob der Acla Colani 1900 m, im Schutt 1950 m, 2000 m, am Fels 2200 m; Felsen ob der Blais dellas Föglias 2100 m; Südwesthang des Piz Albris, Pinetum, 2900 m; im Heutal an den Hängen des Albris, der Pischa, des Tschüffer, Kalk, 2200--2600 m; Rasen- bänder am Piz Alv, Kalk, 2300—2400 m; Alluvium an der Minorbach- mündung 2100 m; Sempervireto-Seslerietum am Arlasgrat gegen Cambrena, Kalklinse, 2400 m; Südhang des Piz Lagalb 2500 m (Bnockn.). Hedysarum, Süßklee. H. obseurum L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Anf. Aug. 1870- -2690 m. Auf Trocken- und Frischwiesen, in Dryasspalieren usw. Auf Kalk verbreitet, auf Urgestein selten. Kalkschiefer am Piz Padella 2500 m, 2690 m; Kalkfels im Val L anguard 2590 m; Berninabachalluvionen 1870 m, 2000 m; Schlucht bei den Berninaháusern, Urgestein 2050 m; im Heutal Festuca varia-Rasen 2150 m, Quellflur 2200 m, Pischahang Tri- folium alpinum-Magermatte 2250 m, am Tschüffer Urgesteinsmatte mit Kalkblöcken 2450 m; am Piz Alv NW Dryasbestand 2150 m; Curtinatsch 200 m |Bnockw.,); Bachalluvion der Alp Bondo 2120 m, Kalkband dè- selbst 2150 m und dessen Fortsetzung ins Val d’Arlas 2200 bis 2500 m (Brockm.,!); NW-Hang des Piz Lagalb (Brockm.). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 305 Onobrychis, Esparsette. 0. viciifolia Scop. (= z. T. O. montana DC. — O. sativa Lam.). Bl. Juli, Anf. Aug. Schutthaufen am Inn bei Samaden (rechtes Ufer) 1712 m; St. Peter Samaden 1870 m (Caxprran,!); Bahndamm Champagna 1720 m; gegen St. Moritz und bei Samaden häufig in den Wiesen. Vieia, Wicke. V. hirsuta (L.) Koch (= Ervum hirsutum L.). — Bl. Anf. Sept. Ru- deral. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1712 m; Misthaufen unter Pon- tresina 1780 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m, nach Pontre- sina 1810 m; Berninastraßenbord 4820 m. V. tetrasperma (L.) Mónch (— Ervum tetraspermum L.). — Celerina (Brücc. man.); Schutthaufen hinter Pontresina 1810 m. V. Cracea L. Ssp. tenuifolia (Roth) Gaudin. — Pontresina (Brüss. man. ` Grob- schutthang bei Clavadels im Rosegtal 1930 m; Felsen ob Acla Colani 2100 m. Ssp. vulgaris Gaud. — Bl. Juli, Aug. 1700— 2115 m. Auf Fett- matten, Konstante des Agrostidetums und Akzessorische der anderen Fett- mattentypen, im lichten Wald, Gebüsch, Schutthalden, kiesigem Boden usw. Ziemlich verbreitet. Charnadüraschlucht 1720 m und im angrenzenden Celerinerwald im Vaccinietum; Agrostiswiese der Champagna 1720 m; Champagnatscha; Muottas Muragl-Wald 2000 m; Kiesinsel im Flazbach 1750 m; Schafbergweg, Wald, 1900 m, 2000 m; Agrostiswiese beim Stein- bock Pontresina 4840 m; Berninastraßenbord bei Montebello 1950 m; im Rosegtal, beraste Schutthalde, Nardetum ob Clavadels 1900 m; Schutthalden ob Acla Colani 1930 m, 2000 m; Felsen, Kiesalluvion bei Bernina alta 2100 m, 2150 m (Brockm.,!); Trisetumbestand mit viel Polygonum Bistorta und Avena pubescens am Eingang von Val Minor »Curtinatsch« Kalk, ge- düngt 2430 m usw. 1*V. Faba L. - - Champesch bei Bevers in einem Acker (1850 KnirrLI in herb. Univ.). V. sepium L. — Bl. Ende Juni, Juli. | ea € lani auf dem Schuttkegel 1900 m, der Karflur 1920 m und im Mährasen ?200 m; Felsen unter Alp Sass nair 2100 m. V. angustifolia All. Samaden (Tusos. in Brüsc. man. ;: Schutthaufen àm rechten Innufer bei Samaden 1712 m. V. sativa L. — Schutthaufen in der Champagna 4712 m, i " ufer 1750 m, an der Rosegbrücke 1790 m; beim Häuschen am Fuß des Lauguard-Wasserfalles 1820 m. Im Rosegtal bei der Acla Co- am Flaz- 26* 396 E. Rübel. Pisum, Erbse. +*P. sativum L. Var. arvense L. — Celerina (Brücs. man.); im Acker ob Samaden (1849 KniriLr in herb. Univ.). Lathyrus, Platterbse. iL. Aphaca L. — Schutthaufen am rechten Innufer bei Samaden 1712 m. L. pratensis L. — Fettmatten in der Champagna häufig 1720 m; Südhang des Hügels S. Gian 1720 m; beim Hochmoor Pradé im Plaun God 1730 m; Alp da Pontresina beim Heutal 2120 m. *L. heterophyllus L. — Bei Bevers ob der Au am Berg zwischen Felsblócken (1850 KrärTLI in herb. Univ.). Fam. Geraniaceae, Storchschnabelgewächse. Geranium, Storchschnabel. G. phaeum L. Var. lividum L'Hér. — Gedüngte Wiesen bei den Berninahäusern 2050 m (Brockn.). 6. rivulare Vill. (= G. aconitifolium L'Hérit.. — Rasenbänder am Schafberg ob Pontresina 1900 m (Cav. in Bnüca. man.,!) Felsblockwald darüber 2000 m; Südwesthang, steile Rasenhalden des Muottas Muragl 2300 m; Rosegtal bei Alp seguonda (Cav. herb.); gegen die Fuorcla Surlej 2200 m. G. silvaticum L. — Bl. Juli, Aug. — 4700—2650 m. Im Wald, im Gebüsch, auf Fett- und Magermatten, Karfluren, Weiden; ziemlich ver- breitet. Champagnatscha bei Celerina 1740 m; Quellflur am Stazersee 1880 m; im Wald, in den Karfluren und Schutthalden von Muottas Muragl, Schafberg, Albris und gegenüber am Muottas da Pontresina; Kalkfelsen im Val Languard 2590 m; im Rosegtal beidseitig von der Talsohle bis 2300 m häufig; im Heutal am Albrishang 2150 m, 2300 m, 2400 m, Pischa- hang 2200- -2500 m, Tschüffer Südfuß 2300 m; Berninastraßenbord 4900 m, 1950 m, 2048 m; am Piz Alv im Kalkgeröll 2500 m und im Schutt mit viel Leontodon montanus bei 2650 m ; Rasenplanken am Piz Minor 2600 m. 6. Robertianum L. -— Zerfallene Schmiede am Fuß des Languard- falls 1820 m. Erodium, Reiherschnabel. E. cicutarium (L.) L'Hér. ` Ruderal. Celerina (Bnücc. man.); Schutt- haufen am Inn bei Samaden 1715 m; Misthaufen bei Celerina 4745 m, IN der Champagua 1720 m; bei Pontresina 4820 m: in den Felsen des Lan- guardfalls 2060 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 397 Fam. Oxalidaceae, Sauerkleegewächse. Oxalis, Sauerklee. 0. Acetosella L. Bl. Juni. Bis 2100 m. Im Wald, bedarf ganz geringer Lichtmengen. Ziemlich häufig. Charnadüras; Plaun da Choma 1810 m; Waldheide auf der Crasta da Staz 9010 m; Rosatschhangfelsen 1900 m; Muottas Muragl-Wald 2000—2100 m, nord 2100 m blüht noch 15. Juli 06; Plaun God, Waldschlucht ob Pontresina 1830 m usw.; im Rosegtal am Bach 1900 m, beidseitig im Wald, im Alnetum des Blais dellas Föglias, am Tschiervaweg 2050 m; BerninastraDenbord bei Montebello 1900 m; Chünetta bei Morteratsch 2070 m. Fam. Linaceae, Leingewüchse. . Linum, Lein. L. catharticum L. — Bl. Juli. Bis 2200 m. Unter der eisernen Brücke 4725 m; Roseg (Cav. herb. neben dem Languardwasserfall, Kar- flur 1900 m; Südhang des Piz Alv, Kalk, 2200 m. i*L. usitatissimum L. — Samaden subspontan (Brüss. man.). Fam. Polygalaceae, Kreuzblumengewächse. Polygala, Kreuzblume. P. Chamaebuxus L. — Bl. Mai, Juni. Bis 2040 m. Im Wald, an Waldrändern, auf Weiden, nicht häufig. Üelerineräcker, Südhang, Fels 1730 m; auf S. Gian Waldlichtung 1720 m; lichter Wald bei Plaun da Choma, bei der Meyerei, beim Stazersee 1830 m, auf Crasta da Staz, halk, 2010 m; im Fels am Rosatsch 1900 m; im Plaun God, Pedmunt; Wald- rand ob Pontresina 1800 m und darüber in Rasenbändern 1950 m; Weide am Rosegtaleingang 20° SE Neigung 1810 m. Var. rhodopterum Ball. — Waldrand gegenüber Pontresina NE.-Hang 1820 m. P. alpinum Steudel. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni, Juli. 4745—2630 m. Auf Weiden, felsigen Rasenbándern, Schutt, Allu- vionen, bevorzugt kalkhaltigen Boden, ziemlich selten. Bernina (Bate. herb.); Flazalluvion 1720 m; Champagnatscha bei Celerina 1715 m; Val Murag! Magerweide mit viel Trifolium alpinum 9380 m; Languard (Sanarz m Bri 66 herb.), Schuttkegel oh Acla Colani im Rosegtal Gneis 1950 m, 2000 m; Albris Südhang, sedim. Gneis 2070 m; Felspartien am Pischahang, Kalk in der Nähe 2620 m: am Piz Tschüffer Kalk Seslerietum 2630 m; Wald hei Montebello 1900 m: am Piz Alv Südfuß Kalkgeröll Weide 2200 m, Kalk- felsrasenband 2400 m: Kalkband der Alp da Bondo 2150 m (Brockn.)! ob dem Berninahospiz Urgestein, aber Kalkbrocken 2450 m. 398 E. Rübel. e P. amarellum Crantz (— P. austriacum Crantz). — Feuchte Wiesen am Innufer bei Celerina 4715 m; sumpfiges Flazufer 1730 m; Bernina (leg. Coranı in Brücc. herb.). P. alpestre Rchb. — Mitteleuropäisch-alpines Element. BI. Mai, Juni, Juli, Anf. Aug. 1710 ——2630 m. Auf Weiden und Matten, Schuttkegeln bis in lichten Wald. Verbreitet. Allmend Champagna und Champagnatscha 1720 m; Waldschlucht ob Pontresina 1830 m; Ruine Spaniola Matte 1830 m; Weide im Languardtal 2440 m; Wald beim Languardfall 1900 m; Rosegtal Eingang Weide, Colani Schuttkegel, Weiden der Alp seguonda, Alp Ota (Glimmerschiefer) bis Mortél 2350 m; felsige Albrishänge Gneis; Wald bei Montebello 1900 m; Berninabachalluvion 1870 m; im Heutal Pischahang Kalkblócke, am Tschüffer Seslerietum 2630 m, trockner Urgesteinhang 2550 m; am Piz Alv Kalk 2400 m; Südhang Piz Minor 2550 m; Kalkallu- vion des Minorbaches; Kalkband der Alp Bondo 9150 m; Cambrenagrat 2450 m usw. *P. vulgare L. — Ob Bevers (1847 KrärıLı in herb. Univ.). Fam. Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse. Euphorbia, Wolfsmilch. E. Helioseopia L. — Bei Bevers (1847 herb. KnirrLI); Schutt am Inn bei Samaden 1715 m. E. Cyparissias L. — Bl. Ende Mai, Juni, Juli. 4700—2600 m. An steinigen Stellen am häufigsten; Schuttkegel, Felsgeröll, im Gestrüpp auf Weiden, Alluvionen, lichtem Wald. Verbreitet. Am Flazbach, S. Gian, Champagna; am Pontresinerfelszug, am Muottas Muragl noch bei 2300 m, im Languardtal auf der Weide 2450 m, in dem Kalkfelsgeröll 2590 m; im Rosegtal auf beiden Talseiten verbreitet; im Heutal am Tschüfferhang 2300 m; im oberen südöstlichen Teil des Gebietes kommt die Wolfsmilch nicht vor. Fam. Callitrichaceae, Wassersterngewächse. Callitriche, Wasserstern. C. palustris L. *Ssp. stagnalis (Scop.). Var. platycarpa (Kütz.). — Isla Glischa bei Samaden (1861 KräTTLI in herb. Univ.). | Ssp. androgyna (L.) Schinz et Thell. (= C. verna L. — C. vernalis Kütz.J. — Bis 2410 m. Tümpel, Seen. Tümpel der Champagna 1715 m; Tümpel der Talsohle Pontresina-Celerina (Overron); Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Rosegtal (A. v. Drew); Tümpel der Alp Bondo 2180 m: Laghetto di Lagalb 2410 m; Tümpel von Lago bianco bis zum Lago Crocetta 2230— 2306 m, zu diesen schreibt OVERTON (1884): außer verna kommen D in größeren Höhen eine vollständig submerse Art mit linearen Blättern und Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 399 braungelber Farbe vor, so rings um den Lago Crocetta und in vielen Tümpeln der Pafhóhe. Zu Brockmanns Exemplaren vom L. Crocetta schreibt Hecermaıer (in Brockm. 1907 S. 171): Die Pflanzen gehören alle derselben engeren Form an und zwar einer solchen aus dem einigermaßen weiten Formenkreis der C. verna. Die Gestalt der Früchte und die auf- rechte Stellung der Fadennarben lassen daran keinen Zweifel. Fam. Empetraceae, Rauschbeerengewächse. Empetrum, Rauschbeere. E. nigrum L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni. 1700 --2720 m. In allen Typen der Zwergstrauchformation, Hochmoor, seltener Weide, Curvuletum, Fels, Wald. Verbreitet. Celerinerwald am Inn 1720 m, S. Gian 1730 m; Hochmoor am Stazersee 1830 m; obere Plaun da Staz, Moor, 2020 m; Muottas da Celerina Vaccinietum im Lärchwald 1850 m, dichter Wald 1900 m, Waldgrenzzone Vaccinietum 2100 —2200 m massenhaft, 2400 m, 2500 m Curvuletum; Waldheiden um Pontresina, am Muottas Mu- ragl, Schafberg, Albris 2200 m; Muottas da Pontresina, Heide 2260 m, Curvuletum 2520 m, felsiges Curvuletum 2650 m; Wald Rusellas; Blais dellas Föglias 1990 m; am Piz Chapütschin im Fels und Curvuletum 2170 m; im Heutal Magerweide am Pischahang 2600 m; am Piz Alv, West 2150 m; am Piz Minor, West 2300 m; im Val Minor 2130 m, Weide NW 2200 m; Sumpf am Bovalweg 2100 m, Munt Pers 2320 m; auf der Glet- scherinsel Isla Persa 2720 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m; am Lago Nero (Scarörer, Brockn.,!) usw. Heer (Niv. Fl. S. 79) kannte die Pflanze bis 2620 m im Berninagebiet. Fam. Rhamnaceae, Kreuzdorngewächse. Rhamnus, Kreuzdorn. Rh. pumila L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. BI. Juni, 1 2620 m. Am Fels Vorzugsweise auf Kalk und kalkhaltigen Schiefern, begnügt sich aber auch mit dem Ca-Gehalt der sedimentären Gneise. Crasta da Staz, Kalk, 2010 m; Felsen bei Pontresina, Gneis 1920 m, Felsblockwald darüber 2000 m; neben dem Languardfall, Möglichkeit von etwas kalk- haltigem Wasser vorhanden 1900 m; im Rosegtal Felsen Clavadels 1950 m, ob Acla Colani kein Kalk 2000 m; Alp da Pontresina 2100 m; Albrishang kalkhaltiges Wasser 2250 m; Pischahang 2500 m; Tschüfferhang Kalk 2600 m, Kalkfelsrasen 2620 m (nach Heer niv. Fl. S. 79 bis 2620 m auch schon bekannt); Piz Alv, Kalk, west 2150 m, süd 2300-2400 m; d Alp Bondo 2150 m (Bnockw.!); Arlasfels gegen Cambrena, Kalklinse, 2320 m; Kalkschiefer ob Crocettasee 2400 m (Brockm.!). 1900— 400 E. Rübel. Fam. Malvaceae, Malvengewächse. Malva, Malve. tM. neglecta Wallr. (= M. vulgaris Fr.). — Bl. Juli, Aug., Sept. Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Misthaufen in der Champagna 1715 m; Schuttablagerungen beim Berninahospiz 2309 m. Fam. Hypericaceae, Johanniskrautgewächse. Hyperieum, Hartheu, Johanniskraut. H. maculatum Crantz (= H. quadrangulum L. — H. dubium Leers). — Bl. Aug. Selten. Var. genuinum Schinz — Lärchwald ob Pontresina 1900 m, 2000 m und oberhalb des Waldes 2240 m; Fettmatte unter Stazerwald 1730 m. Fam. Tamaricaceae, Tamariskengewüchse. Myricaria, Tamariske. M. germanica (L. Desv. — Bl. Juni, Juli. 1700—-2000 m. Kies- anschwemmungen, Bestand bildend. Champagna am Inn 1700 m, bei Samaden; Flazanschwemmung bei Celerina 1712 m; Charnadüras Schlucht, sumpfiges Flazufer 1730 m; dominierend auf einer Kiesinsel im Flazbach 1740 m; Berninabachalluvion bei 4870 m, bei 2000 m; Rosegbachalluvion bei 1920 m, bei 2000 m: am Morteratschgletscherende, aber merk würdiger- weise nicht im Kies bei 1900 m, sondern hoch oben am bewaldeten Hang bei 1980 m. Fam. Cistaceae, Zistrosengewächse. Helianthemum, Sonnenröschen. H. alpestre (Jacq.) Dunal (= H. oelandieum Koch). — Alpin-nord- europäisches Element. Bl. Juni, Juli, Anf. Aug. 4715—2850 m. Auf Kalk, im Seslerietum, die nackten Stellen bevorzugend, in Dryasbeständen, Geróll. Champagnatscha-Schwemmland 1715 m; Sesleriatreppe in der Runse von Las Sours Gneist) 2280 m: fehlt im Rosegtal; im Heutal Pischahang Kalk 2620 m; am Piz Tschüffer Kalkgeröll 2300 m, 2600 m; Kalkgeröll auf Alp Stretta 2350 m; am Piz Alv Kalk Dryasschutthalde west 2150 m, Schutthalde nordwest 2200 m, Seslerietum süd 2600 m, südwest 23450— 2550 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm.!), westl. Fortsetzung d /? desselben 2200 m (Bmockw.!); Val d’Arlas Kalkgeröll 2300 m, 2500 m. ` Var. hirtum (Koch) Gross — Padella bei Samaden fast auf dem Gipfel, feines Kalkgeröll 2850 m; Südosthang des Piz Alv 2300 m. Var. glabratum Dunal — Felsen ob Pontresina sedimentärer Gneis 1920 m. 4) Mit kalkhaltigem Wasser, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 401 H. nummularium (L.) Mill. (= H. Chamaecistus Mill. — H. vulgare Garsault). — Bl. Juli, Aug. Ubiquisten- Element. 1700.—9590 m. Auf Kalk und Urgestein. Auf Weiden, Matten, Schutthalden, Fels, im Wald usw. Die Herbarexemplare gehören der var. grandiflorum (Scop.) Fiek an. Acla Chuoz-Wald 1700 m; Champagna usw.; im ganzen Pontresiner- Felszug, ins Languardtal hinauf bis zu den Kalkfelsen 2590 m; im Ro- segtal am Rosatschhang 4800—2200 m, am Tschiervahang 2200 m: im Heutal von Albris bis Stretta 2100— 2500 m; am Piz Alv 2400—2600 m; Val d'Arlas 2500 m Kalkgeröll. Fam. Violaceae, Veilchengewächse. Viola’), Veilchen. V. pinnata L. — Altaisches Element. Bl. Ende Mai, Juni. Selten. Südwesthang des Piz Alv 2300 m; Heutal (Brüse. herb.). V. palustris L. — Bl. Ende Mai, Juni. 4700—2380 m. Sümpfe, Sphagnumpolster, Torf, feuchte Wiesen. Bernina (Harrer), Rosegtal 1820— 2050 m (Brüsser in Fl. v. Ostrhátien. Sumpf am Flazbach bei Samaden 1715 m, bei der eisernen Brücke 1795 m, Sphagnetum am Flazufer 1750 m: Palüd Chap? 1800 m; Hochmoor am Stazersee 1830 m; Torf obere Plaun da Staz 2020 m; Pedmunt am Muottas Muragl 1729 m; nasse Stellen unter- halb Belvoir bei Pontresina 1730 m; Quellflur im Val Muragl 2380 m; Roseg- tal, Bächlein 1800 m; Ufer des Lago nero 2220 m, des Lago bianco 2230 m. V. Thomasiana Perr. Song. (= V. ambigua Koch). Ssp. helvetica Becker. — Bl. Ende Mai, Juni. Bis 2260 m. Wald, Wegränder, Heideboden, Feingeröll. Heideboden am Stazersee 1830 m; Wiesenbord vor Pontresina 1780 m, Rain und Lürchwald ob Pontresina, Mauern, Wegründer 4800—1900 m; Val Languard 2250 m (Jos. Braun), Schafberghang Feingeróll 2000 m, 2260 m (bl. 8. Sept. 06); neben dem Languardfall Fels 1900 m; Rosatschhang Lärchwald 1900 m; Clavadels im Wald 1850 m, 1860 m, 1920 m; Schuttkegel bei Acla Colani 1930 m. *V. collina Besser. — Bei Bevers (herb. Krärtti). | | ii - hirta L. — Beverser Wiesen (herb. Krirtu); bei St. Moritz (U. A. v. Saus in herb. Pol. teste BECKER). | MEM "v. mirabilis L. — Planegg ob Samaden (herb. Cawp.]: Celeriner Lärchwald (Cav. in Brüce. man. in SEILER). V. rupestris Schmidt (= V. arenaria DC.). l Var. arenaria (DC.) Beck. — Bl. Ende Mai, Juni. Sand, Weide, Fels, Geröll, Wald. Auf Kalk und Urgestein. God Waldrand 1730 m; Allmend bei Samaden 1715 m, eiserne Brüc 1725 m; Crasta da Staz Kalk 2020 m; Wiesenborde um Pontresina 1780 — 1880 , m; Schuttkegel bei Acla Colani 1900 m: Fels bei Mortel 2350 m: 1700—2400 m. S. Gian; Plaun ke Sand 4) Rey. von W. Becker, 402 E. Rübel. BerninastraDenbord 2030 m; Albrishang 2300 m; Semperviretum Heutal 2200 m; Südfuß des Piz Alv Kalk 2300 m; beraste Vorsprünge am Piz Alv 2400 m; Val Minor 2120 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (BRockw.!); Cambrenagrat Semperviretum mit Sesleria 2400 m usw. *V. Riviniana Rchb. — Ob Samaden (herb. Cawp.); Alpettawald bei Samaden (KirmGurTI in Dntee, man.). V. canina L. — Bl. Ende Mai, Juni. 1700— 2300 m. Wald, Heide, Weide, Vaccinietum. Nicht überall S. Gian; Champagnatscha Weide 1715 m; Vaccinietum am Fuf) des Muottas Muragl bei Pedmunt 1730 m; am Stazersee und von dort gegen Meyerei; Lärchwald bei der Ruine Spaniola 1830 m, höher bei 4920 m, in der Waldschlucht hinter der Kirche 1850 m; Lan- guardschlucht 2300 m; Rosegtal-Ausgang Weide 1800 m, Lärchwald 1850 m, Clavadels 1930 m; Schuttkegel ob Acla Colani 1950 m. V. biflora L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli, Aug. 1720—2600 m. Im ganzen Gebiet verbreitet, an schattigen Orten, feuch- tigkeitsliebend; vorzugsweise unter Felsen. S. Gian; Charnadüras 1720 m; Stazersee; Pontresinerfelszug 4800—2300 m; im ganzen Rosegtal; Heutal z. B. Pischahang bis 2600 m; am Piz Alv 9100 m, 2200 m; Piz Minor 2600 m; Bovalweg sumpfig 2400 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2550 m; Arlastal um 2400 m; Piz Lagalb 2600 m; Cambrenagrat 2400 m; unterhalb Berninahospiz »am Stein« 2270 m usw. V. ealearata L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni. 1830— 2850 m. Auf Kalk und sedimentüren Gneisen; Matten, Weiden, Moor, Vaccinietum. Am Padella Kalk 2500 m, 2850 m; Stazersee Waldrand 1830 m; auf ausgetrockneten Moorhügeln der Alp da Staz Kalk massenhaft 1950 m; Muottas Muragl Gneis im Vaccinietum 2350 m; Magerweide Tri- folium alpinum-Typus im Val Muragl 2380 m; Südwesthang des Schafbergs Gneis 2400 m; Weiden im Languardtal 2300 m, 2440 m; fehlt im Rosegtal; Alp da Pontresina 2190 m; am Gneis Albrishang ob der Alp da Pontresina in solcher Masse, daß von weitem eine ganze Strecke des Hanges tief blau erscheint 2130 m; am Piz Alv Kalk 2400 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm.!). V. tricolor L. Ssp. alpestris (DC.) Wittr. (— V. saxatilis Schmidt). — Bl. Mai— Sept. 1700—2309 m. Fettmatten, hauptsächlich an sonnigen trockneren Stellen und besonders rasche Ausbreitung auf Neuland, ruderal, Alluvionen. Ruderal bei Samaden, am Flazbach, bei Pontresina Puntota, Rosegbrücke, längs der Straße 4780 m, 2060 m, 2309 m, Südseite 2300 m; Fettmatte in der Champagna 1715 m, bei Celerina 1720 m; hinter Pontre- sina Agrostis-Wiese 1810 m, Fettmatte 1880 m; Mischwald S. Gian 1720 m; Waldschlucht bei der Kirche Pontresina 1830 m; Fettmatte gegen Belvoir 1800 m; Matte Rosegtaleingang usw. Verwilderte Gartenformen: Schutt- haufen bei Samaden 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m. Ssp. arvensis Murray. — Staz (Brücc. in Fl. T.). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 403 Fam. Thymelaeaceae, Seidelbastgewüchse. Daphne, Kellerhals. D. Mezereum L. — Bl. Ende Mai, Anf. Juni. Bis 2350 m. Gebüsche, unter Felsen, Karfluren. Rosegtal Mährasen ob Acla Colani 2200 m (herb. Cawp.,!; Blais (Karflur) dellas Föglias 1920 m; Karflur bei Alp prüma 2000 m, bei Alp seguonda massenhaft 2150 m, bei Alp Sass nair 2130 m; Südwesthang Piz Albris kalkhaltiges Wasser 2400 m; Salicetum Heutal- ausgang 2100 m, 2150 m; Kalkgeröllhang am Tschüffer 2350 m; am Piz Alv unter Felsen und in den Geröllhalden Kalk 2100— 2150 m. D. striata Tratt. — Alpenelement. Bl. Juni, Anf. Juli. 1700— 2750 m. Wald, Weide, Heide, Fels, Alluvionen; im Vaccinietum, Seslerietum usw. Auf Kalk und Urgestein, Kalk etwas vorziehend. Im ganzen Gebiet ver- breitet. Wald bei Acla Chuoz 1700 m; Heide unterhalb Pontresina 1750 m; im ganzen Pontresinerfelszug hinauf ins Val Languard zum Kalkgeröll 2590 m und am Languardbach Urg. 2680 m; im Rosegtal auf beiden Talseiten von 1800 m bis Mortél 2350 m und auf der Seitenmoräne bei der Tschiervahütte 2520 m; Berninabachalluvionen; im ganzen Heutal bis 2700 m am Urgesteinskopf des Piz Tschüffer 9. Aug. 4907 blühend; am Piz Alv 2600 m, Piz Minor bis 2500 m, Piz dels Lejs 2500 m; Morteratsch im Curvuletum ob der Bovalhütte 2750 m; Alp Bondo, Val Arlas, Cam- brena, Piz Lagalb 2600 m; ob Berninahospiz usw. Fam. Oenotheraceae, Nachtkerzengewächse. Epilobium'), Weidenröschen. E. angustifolium L. (= E. spicatum Lam.). — Bl. Juli, Aug. 17 00 2530 m. Karfluren, Waldlichtungen, Blockfluren. In der Waldstufe ver- breitet, darüber selten. Flazschwemmland, Stazerwald, im ganzen Pontre- siner Felszug bis 2300 m; im ganzen Rosegtal auf Schuttkegeln, Alneten, im Gestrüpp, Block- und Karfluren, Felsen, 1800— 2230 m; Schutthalden am Albris 2000 m, 2300 m; Salicetum Alp da Pontresina 2420 m; Pischa- felsen 2280 m; Berninastraßenbord 1950 m, 2100 m, 2300 m süd; am Fuß der Gletscherinsel Isla Persa Morüne 2530 m steril. Var. foliosum Hausskn. — Juniperetum im Heutal 2300 m. E. Fleischeri Hochst. — Bl. Juli, Aug, 4700—2530 m. Kiesallu- vionen und Moränen. Alluvionen des Flazbaches 1715 m, 1725 m, 1750 m, des Berninabaches 1850 m, 2000 m, des Rosegbaches 1920 m, 2000 m; Moräne des Chapütschin 2400 m, auf Aguagliouls 2350 m; Alluvionen des Morteratschbaches 1900 m, des Minorbaches Kalk 2100 m, des Arlasbaches 1) Rev. A. TuELLUNG und O. APPEL. 404 E. Rübel. 3150 m: Moräne am Fuß der Isla Persa 2530 m; alte Cambrenamoráne 2350 m. E. collinum Gmel. — Bl. Juli, Aug. Bis 2306 m. Schutt und Fels. Felsen ob Pontresina Laret 1950 m; Schuttfluren bei Clavadels 2000 m, ob Acla Colani 1930 m, unter Sass nair 2000 m; am Bovalweg 2100 m usw.; Lago Crocetta 2306 m (Brockm.,!) usw. F. minus Hausskn. — Am Languard-Schafbergweg 2300 m; an der Strafle bei Montebello 1900 m; an den Gneishalden des Albris 2200 m. F. angustifolium Hausskn. — Am Languardfall 1950 m. E. palustre L. — Bl. Juli, Aug. Bis 1800 m. Schwemmland bei der eisernen Brücke 4725 m; Plaun God, feuchte Stelle 1800 m; Quellrand am Flazbach 1770 m; Rosegtal (A. v. Decen). E. nutans Schmidt. — Bl. Juli, Aug. Sümpfe. Palüd Chape 1800 m; Roseg (Schramm u. Reusteiner in Brüse. man. in SerLer), ob Acla Colani, feuchte Felsen 2230 m; sumpfige Stellen um den Lej pitschen, Lago nero und Lago bianco mehrfach 2245—2230 m (Brockm. ‚!). E. alpinum L. (= E. anagallidifolium Lam.) — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 2000—2880 m. Felsschutt, Rosegalluvion 2000 m; Felsen ob Acla Colani 2400 m; Languard 2600 m (Herr N. Fl.); Val Minor 2300 m; Gneisfelsgrus am Stretta 2880 m, am Piz dels Lejs 2730 m; ums Hospiz mehrfach (Bnockw.) usw.; Hänge des Lagalb 2600 m; Ufer der Laghi bianco und nero usw. E alsinifolium Vill. (— E. origanifolium Lam.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1700 2450 m. Feuchte Orte, verbreitet. Charna- düra 1720 m; Quellflur am Stazersee 1880 m; ob Pontresina 1900 m, 2200 m; Straßengraben bei Montebello 1900 m und anderwärts; Schu: | kegel bei Acla Colani 1930 m usw. bis Bachschutt Alp Stretta 2450 m. X E. Haynaldianum Hausskn. — alsinifolium X palustre. -— Wasser- graben bei Montebello 1950 m; aus der Schweiz nur noch von Arosa bekannt (TarLıung 1908). Fam. Hippuridaceae, Tannwedelgewächse. Hippuris, Tannenwedel. H. vulgaris L. var. rhaetica Brüce. — Beverser Au (1847 herb. Kaum: Lago nero (Brücs. 4865 in Brücs. man.), ich konnte sie dort nicht mehr finden, hingegen im Lej pitschen 2210 m (OvzRrTON, Brüs6. 1865 in SEILER ,!). Fam. Umbelliferae, Doldengewächse. Astrantia, Sterndolde. A. minor L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2600 m. Auf Heide, Vaceinietum, Fels, Schutthalden, Curvuletum. Sie Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 405 hat in unserm Gebiet verhältnismäßig sehr breite Blätter. Auf Urgestein verbreitet. Ganzer Pontresiner Felszug von Alp Muottas 2260 m und ob Pontresina 1900 m zum Albris Westhang Pinetum 2260 m; am Muottas da Celerina Strauchgürtel, im ganzen Rosegtal beidseitig Clavadels—Alp prüma— Sass nair 2000 --2330 m, Blais dellas Fóglias zum Tschiervahang um 2200 m; Muottas da Pontresina 1900 m, Heide 2260 m, Curvuletum 2590 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; in den Arlasfelsen am Cambrena 2320 m; am Munt Pers Nordosthang Vaccinietum 2300 m; Giuf am Campascio, Zwergstrauchheide 2350 m. Chaerophyllum, Kälberkropf. Ch. hirsutum L. ssp. Villarsii (Koch) Briq. (= Ch. Villarsii Koch). Bl. Juli. 4700—2480 m. Die Herbarexemplare gehören zur var. genuinum Brig. Wald, Wiese, Karflur; verbreitet. Stazersee; Muottas da Celerina im Wald 1850 m, 1920 m; Muottas Muragl im Wald 1900 m, Magerweide 2300 m; Schafberg 1800—2200 m; Val Languard Wiese 2480 m: im Rosegtal um Acla Colani in Fels und auf Schuttkegel; Alp Sass nair 2000 m und Alp Surovél 2270 m; Blais dellas Fóglias Karflur 4900—2200 m; Pinetum am Albris 2300 m; Kalkgeröll am Piz Tschüffer 2300 m; Pischa- hang; Schafweide Kalk am Tschüffer 2400 m; am Fuß des Piz Alv Kalk 2100 m; Arlasfelsen 9390 m. Ch. aureum L. — Champagnatscha bei Celerina 1720 m. Chaerefolium (— Anthriscus), Kerbel. Ch. silvestre (L.) Schinz et Thell. (= Anthriscus silv. Hoffm.,. — Bl. Juli. Schutt am Inn bei Samaden 1715 m. Ssp. eusilvestre Brig. Var. alpinum (Vil) Brig. — Fettwiesen um Pontresina 4750 m, 1780 m, 1820 m. Sie bildet in diesen Wiesen einen ordentlichen Bestand- teil, während sie der Südseite, dem Puschlav, nach Bmockwaww, vollstin- dig fehlt. * Ch. Cerefolium (L.) Schinz et Thell. (= Anthriscus Cer. Hoflm.). — Samaden (BnücG. man. in SEILER). Bupleurum, Hasenohr. B. stellatum L. — Alpenelement. Bl. Juli, Aug. Auf Fels und Grobschuttfluren, besonders im Semperviretum (Carer semper- virens) und Varietum (Festuca varia). Nur auf Urgestein. Verbreitet Tiefste Standorte: Lärchwald unterhalb Pontresina am linken Ufer 1770 m; Runse ob dem Schweizerhof Pontresina 1850 m. In den Felsen und Ge- röllhalden des Muottas Muragl, Schafberg, Languardtal, bemerkenswert in einer von Las Sours herabgehenden Runse in einer Sesleriatreppe 2280 m, 4770—2600 m. 406 E. Rübel. wo das kalkhaltige Wasser der Sesleria u. a. Kalkpflanzen das Dasein er- möglicht, Urgesteinspflanzen jedoch nicht ihre Bedingungen nimmt; dasselbe gilt von einem Standort am Cambrenagrat 2400 m. Felsen Alp seguonda, Alp Sass nair; Geröllhalden am Tschiervaweg in Festuca violacea- Treppe 2200 m; im Heutal in prachtvoll ausgebildeter Festuca varıa-Treppe am Albrishang 2600 m; Fels-Sempervireten am Arlas 2300 m, am Piz Minor 2450 m, Lagalb 2500 m, am »Stein« unterhalb Hospiz 2280 m; ums Berninahospiz usw. Carum, Kümmel. C. Carvi L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2320 m. Fettmatten und Weiden der Trifolium repens-Association, ruderal hochsteigend. Champagna bei Samaden 1715 m; Flazalluvionen 1715 m; Berninabachalluvion 1850 m; Agrostis-Wiese in Giarsun Pontresina 1800 m Rosegweg; Schutthaufen bei Samaden, bei Pontresina und der ganzen Berninastraße entlang von Samaden 1715 m bis über den Paß 2320 m an der Südseite, ein gutes Beispiel von Wegverschleppung. Pimpinella, Bibernell. P. major (L. Hudson (= P. magna L.). — Bl. Juli, Aug. Blockflur im Wald. Lärchwald mit Felsblócken ob Pontresina an verschiedenen Stellen 1950 m, 1970 m, 2000 m. P. saxifraga L. — Bl. Aug., Sept. Heide bei Acla Chuoz 1700 m; trockene Magerweide bei S. Gian 1720 m; Wald bei Acla Planta unterhalb Pontresina 1750 m; Pontresinerwald 1900 m, 2000 m (Pontresina Cav. in BníaG. man.); Vaccinietum im Lürchwald am Muottas da Celerina 1850 m. Selinum, Silie. S. Carvifolia L, — Pontresina (TueoseaLp in Bmücc. man.); ist wohl fraglich. Ligustieum, Liebstock. L. Mutellina (L.) Crantz (= Meum mutellina Gärtn.). — Mittel- europäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1715—2970 m. Weiden, Cur- vuletum, Schneetälchen, Fettmatten; auch in andern Formationen im ganzen Gebiet verbreitet und häufig. Tiefe Standorte: Champagna bei Samaden 1715 m; Flazalluvion 4720 m; Wiese bei Palüd Chapé 1800 m. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls im Curvuletum und Elynetum 2600 — 2700 m und Isla Persa 2700 m. Hohe Standorte: Curvuletum am Piz Rosatsch 2800 m; Schutthang am Piz Vadret 2970 m; am Piz Tschüffer Kalk 2750 m; Curvuletum am Piz Chatscheders 2930 m; Felsen am Piz Stretta 2880 m; Curvuletum am Piz Chalchagn 2900 m; ob Boval 2750 m; am Piz Trovat ?800 m; am Piz Lagalb (Brockm.,!) 2830 m usw. Ssp. genuinum Rouy et Cam. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 407 Var. elatius Rouy et Cam. F. angustisectum Beauv. — Agrostis-Wiese bei Pontresina 1800 m; Wald zwischen Pontresina und St. Moritz 1800 m; Schafberghang 2000 m: Nordhang im Val Arlas 2200 m. L. simplex (L.) All. (= Pachypleurum simpler Rchb. — Gaya sim- plex Gaud. — Laserpitium simplex L.) — Arktisch-altaisches Element. Curvuletum am Muottas da Celerina 9500 m; Curvuletum am Rosatsch 2650 m; am Tschiervaweg 2250 m; gegen Fuorcla Surlej 2600 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Curvuletum und Elynetum 2600 m. Levisticum, Liebstöckel. tL. officinale Koch. — Schuttablagerung am Inn bei Samaden 1715 m. Angelica, Brustwurz. A. silvestris L. — Hochmoor bei Pradé am Muottas Muragl 1780 m. Peucedanum, Haarstrang. P. Ostruthium (L.) Koch (— P. angustifolium Rchb. — Imperatoria ostruthium L.) — Bl. Juli, Aug. 4700—2700 m. Karfluren, Läger, Schutthalden; verbreitet. Charnadüraschlucht 1720 m; Hochmoor am Muottas Muragl 4720 m; Fettmatte in der Champagna 1715 m usw., im ganzen Pontresinerfelszug, Rosegtal; Berninastraßenbord entlang; im Heutal Felsrasen 2620 m, Pischahangfelsen 2500 m, Val Torta 2500 m: im Val Minor, am Piz Minor 2650 m usw.; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Val Arlas: Weide am Piz Lagalb 2700 m usw. Heracleum, Bärenklau. H. Sphondylium L. ssp. montanum (Schleich.) Brig. -— Bl. August. Bis 2500 m. Wald, Karflur usw. Champagna bei Samaden 1720 m; Schutt am Inn 4745 m; Charnadüraschlucht 1720 m; Blockwald ob Pontresina 2000 m; Karflur neben dem Languardwasserfall 1950 m; Stralienbord bei den Berninahäusern 2050 m; Felsen unterhalb Alp Sass nair im Ro- segtal 2100 m; im Heutal Frischmatte am Pischahang 2300 m; Kalk- geröll am Piz Tschüffer 2300 m, Semperviretum darüber Urg. 2500 m; Schafläger am Piz Alv 2200 m. Laserpitium, Laserkraut. L. marginatum Waldst. et Kit. ssp. Gaudini (Moretti) Rehb. (= lute- olum Gaud.). — Bl. Juli, Aug. Bis 2350 m. Wald, Vaccinietum, Pinetum, Fels usw. Auf Kalk und Urgestein. Kalkfels der Plaun da Staz 2000 m; Vaccinietum am Muottas da Celerina 2300 m; Lärchwald ob Pontresina 1900 m, 9000 m: Karflur beim Languardwasserfall 1900 m; Wald bei 408 E. Rübel. Montebello 1900 m; Pinus montana-Gebüsch am Albris 2300 m; Blockwald unter Alp Sass nair im Rosegtal 2000 m; Magermatte im Heutal 2200 m; Kalkhang am Piz Alv 2300 m; Val Minor 2300 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m; Felsen der Berninapaßhöhe 2350 m (Brockn.). L. latifolium L. — Bl. Ende Juli, Aug. Selten. Var. asperum (Crantz) Neilr. — Am Languardwasserfall 1900 m; Crasta da Staz Kalk 2010 m; Südwesthang des Piz Alv 2200 m. F. platypterum Schmidely — Heutal am Piz Tschüffer Kalk 2400 .m. Diese Pflanze fehlt nach Brockmann dem Puschlav. L. Siler L. (= L. montanum Lam.) — Pontresina (Cav. in Brücc. man.); Karflur und Felsen neben dem Languardwasserfall 4950 m. L. Panax Gouan (= L. hirsutum Lam. — L. Halleri All.). — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 4700—2600 m. Im Wald, Fels, Geröll, Jumi- perus-Beständen usw., verbreitet auf Urgestein, fehlt auf Kalk. S. Gian, Muottas da Celerina usw., Pontresinerfelszug, Val Languard Weide 2450 m; beidseitig im Rosegtal; im Heutal Matten am Albris 2400 m, 2500 m, 2600 m; Pischahang 2450 m, Val Torta 2500 m, gegen Tschüffer 2450 m usw. Sympetalae, Verwachsenkronige. Fam. Pyrolaceae, Wintergrüngewächse. Pyrola, Wintergrün. P. uniflora L. — Bl. Juli. In Wäldern an ziemlich feuchten Stellen, selten, aber gesellig: Plaun God (herb. Caxp.); Staz (Cav. nach Brücc. man.); God Rusellas 1800 m; ob Pontresina 1860 m. P. seeunda L. — Bl. Juli. Bis 2050 m. In Wäldern, häufiger als vorige: Plaun God (herb. Cawp.); ob Pedmunt 2050 m; Stazerwald häufig 1760—1920 m (Bnücc. man. ,!; Quellflur ob dem Stazersee 1880 m; God Rusellas; Wald am Muottas da Pontresina bei Sanssouci am Nordhang bei 1900 m; Arvenwald unter den Kehren der Berninastraße 1900 m. P. rotundifolia L. — Plaun God (herb. Cawp.); am linken Ufer des Stazersees 1813 m (Brücc. in SEIL. ,!); Brockmann schreibt: nur auf Kalk. Der Stazersee erhält kalkhaltiges Wasser von der Kalklinse der Crasta da Staz, hingegen im Plaun God ist mir kein Kalk bekannt. P. media Sw. — Im Wald am Westhang des Muottas Muragl bei 2000 m. P. minor L. — Bl. Juli. Bis 2300 m. Häufigste Art; in Wäldern. Plaun God (herb. Caxp.,!); Wald am Westhang des Muottas Muragl bis 2100 m; Wald bei Acla Chuoz 1700 m; Stazerwald an dichteren und lich- teren Stellen 1800—1920 m; God Rusellas ; auf der Weide des Muottas da Celerina bei 2200 m; im Vaccinietum und Festuca violacea-Rasen à"! Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes, 409 Osthang ob der Acla Colani im Rosegtal bei 2300 m; Montebello 1900 m: Heutal 2300 m. Fam. Ericaceae, Heidekrautgewüchse. Rhododendron, Alpenrose. * Rh. hirsutum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Im Gebiet nicht gefunden, nächster Standort auf dem Gipsberg le Gessi (Brockmann) und um Celerina massenhaft. Rh. ferrugineum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. Bis 2650 m. Urgebirgspflanze, kommt aber auch auf Kalk vor an feuchten humushaltigen Orten. Begleiter der subalpinen Nadelwälder, bildet an vielen Orten oberhalb der Waldgrenze einen Strauchgürtel, geht aber auch noch weiter hinauf auf alpine Weiden, soweit wie die Zwerge der Waldbäume, immer die Nord-, Ost- und Westhänge bevorzugend, die Südhänge meidend. Sehr drastisch zeigt sich dies an dem stark gewellten Südosthang des Piz Albris gegen das Heutal: Die lokalen Nordosthänge jeder Bodenwelle sind dicht bedeckt mit der Alpenrosen-Zwergstrauchheide, auf den lokalen Süd- und Südwesthängen vom Wellenkamm bis in die Mulde nicht ein Stock davon. In sämtlichen Wäldern des Gebietes; auf der Gletscherinsel Agua- gliouls 2500 m; Osthang des Piz Corvatsch 2350 m; Heide im Wald der Crasta da Staz, Kalk; Val Muragl; Val Languard 2400 m; Heutal in der Schlucht des ausmündenden Baches; Weiden des Heutales an den Kalk- hängen des Piz Tschüffer bis 2450 m; Piz Minor Nordfuß 2150 m; Chal- chagn-Felsen 2650 m; Alp Bregaglia, Kalk 2150 m; am Piz d'Arlas, Ost- hänge zum Lago Nero und Lago Bianco am Cambrenadelta; Val Minor, Weide am Nordwesthang 2200 m; Piz Lagalb, Südosthang 2600 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Blockflur an dem Dinvolezzaweg 2630 m. Var. album Sweet. — Roseg (Cav. in Brüse. man.), God Rusellas. Am selben Stock sind neben reinweißen auch rosa Blüten. Die Stöcke um diesen herum haben fleischrote Blüten. X Rh. intermedium Tausch. — Piz Alv (herb. CaND.). Von Stammeltern ist hörsutum aus der Gegend nicht bekannt. Ich fand nter- medium auf Isla Persa 2600 m, anatomische Untersuchung zeigt bei flachen Papillen und wenigen Drüsen deutlich intermedium, trotzdem der nächste hirsutum-Standort durch hohe Berge getrennt ist. Da der Bastard frucht- bar und der Same sehr flugfáhig ist, wird wohl eine Samenverschleppung vorliegen. den Loiseleuria, Alpenheide, Alpenazalee. L. procumbens (L.) Desv. (= Azalea procumbens L.). — Arktisch- altaisches Element. Bl. Juni. 1980—2880 m. Im Gebiet sehr verbreitet und Bestand bildend. Bildet oft größere reine Teppiche, die im Juni nn 27 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 410 E. Rübel. einer Unzahl von rosa Blütensternen geschmückt einen prachtvollen Anblick gewähren. Als stete Begleiter erscheinen Cetraria und Cladonia. Humus- liebend. Rosegtal: an der Straße 1980 m, hinter Alp Ota 2280 m; Seiten- moräne bei der Tschiervahütte 2520 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Curvuletum zwischen Gneistrümmern und auf den Felsen im Elynetum 2700 m; Fuorcla Surlej 2700 m; am Chapütschin 2470 m; Muottas Muragl bis auf den Grat gegen Fuorcla Muragl 2800 m; Muottas da Celerina von der Waldgrenze an im Vaccinietum und Curvuletum; Piz Alv-Fuß 2100 m; Heubachschlucht 2050 m; ausgedehnte Bestände in der Nähe der Paßseen; Schafberggipfel 2730 m; am Languardbach 2710 m; Urgesteinskopf am Piz Tschüfier 2700 m; Curvuletum am Chatscheders 2720 m, 2880 m, am Stretta 2720 m; bei humosem Boden den Kalk nicht meidend, so auf Alp Bregaglia 2150 m. Andromeda. *A. polifolia L. — Oberhalb St. Moritzersee 1820 m (herb. Caxp.,). Aretostaphylos, Bärentraube. A. Uva ursi (L. Spreng. (— A. officinalis Wimm et Grab.) — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1715— 2550 m. Bestand bil- dend mit andern Zwergsträuchern. Bildet oft große Teppiche. S. Gian 1745 m; Stazersee 1820 m; an den Kalkfelsen und Schutthalden des Piz Alv, Piz Tschüffer, Crasta da Staz, Alp da Bondo, Diavolezza 2520 m; an den Urgesteinshalden des Piz Albris bis 2550 m, Val Languard 2400 m, des Schafberg, Clavadels im Rosegtal, Seitenmoräne des Tschiervagletschers 2520 m, Val Muragl 2400 m, Muottas da Celerina Weide 2200 ın, des Arvenwaldes bei Montebello, oberhalb des Berninahospizes usw. A. alpina (L.) Spreng. (= Arctous alpina Niedenzu). — Arktisch- altaisches Element. Bl. Juni, Juli. Bis 2520 m. Auf Felsen, selten. Wäh- rend diese Pflanze im Puschlav (Brockmans) nur auf Kalk vorkommt, sind von den 7 mir bekannten Standorten des Berninabachgebietes 5 auf Ur- gestein und nur 2 auf Kalk; in den Felsen von Clavadels im Rosegtal 2350 m; Muottas da Celerina 2370 m und 2430 m. Muottas Muragl NW mit Sempervivum montanum durchwachsen 2250 m; Piz Alv, Westseite, Kalk 2150—2250 m, gemischt mit A. Uva ursi Bestand bildend; Heutal am Nordhang des Piz Minor Kalk 2400 m, 2520 m, ein ausgedehnter Osthang am Munt Pers 2290—2340 m. Vaceinium, Heidelbeere. V. Vitis idaea L., Preißelbeere. - Ubiquisten-Element. Bl. Juni. 1700—2700 m. Im Föhrenwald wird es vorherrschend (siehe dort) und bildet einen eigenen Nebentypus zum Vaceinietum Myrtilli. Im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Hohe Standorte: Val Languard Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 411 2550 m; auf den Gletscherinseln Aguagliouls Fels 2700 m und Isla Persa Fels 2600—2700 m; Fels Chalchagn Ausläufer 2650 m; am Lagalb 2500—2600 m. V. Myrtillus L., Heidelbeere. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni. 1700 —2750 m. Bildet den Hauptunterholz-Bestand im Wald, geht außerdem auf Fels und Blockfluren, Curvuletum usw. Im ganzen Gebiet auf Urgestein verbreitet; fehlt auf Kalkfels, kommt aber vor im Vaccinietum des Kalk- grates da Staz 2020 m, wo im Waldhumus der Kalk des Untergrundes nicht zur Geltung kommt. Hohe Standorte: Bernina bis 2620 m Heer (Niv. Fl. 8.59); Muottas Muragl Grat 2600 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls Curvuletum mit Gneistrümmern 2650 m, Elynetum 2700 m; am Piz Minor bis 2650 m; Grat des Piz dels Les .2670 m; Fels Chalchagn 2750 m; am Lagalb 2600 m usw. V. uliginosum L., Moorbeere, Rauschbeere. — Ubiquisten -Element. Bl. Juni, Juli. 1700 bis 3400 m. Hat seine Hauptverbreitung oberhalb des Waldes, wo es im Kampfgürtel mit Loiseleuria zusammen bestand- bildend ist. Geht außerdem auf Fels und Blockfluren, besonders umwächst die Pflanze Blöcke, die in Wiesen eingewachsen sind; ferner auf Hoch- und Flachmoor usw; im ganzen Gebiet verbreitet, jedoch auf Kalk selten (3 von 149 notierten Standorten). Hohe Standorte: Blöcke auf Aguagliouls 2700 m, Rosatsch 2800 m; Muottas Muragl Grat 2800 m; gegen Pischa 2700 m; Stretta Fels 2770 m; Piz dels Lejs Fels 2730 m; Curvuletum ob Boval 2750 m; Diavolezzagrat 2770 m; am Trovat 2700 m; auf den Glet- scherinseln Isla Persa 2700 m und Gemsfreiheit 3100 m. Var. frigidum Schur. — Auf der Gletscherinsel Piz Umur 2760 m: Moräne am Tschiervaweg 2500 m. Oxycoccus, Moosbeere. 0. quadripetalus Gilib. (= OO. paluster Pers. = Vaccinium ory- coccus L.). — Bl. Juni, Juli. Bis 1820 m. Hochmoore, die Sphagnum- polster zierlich überspinnend. Bei der eisernen Brücke (Moritzi); Palüd Chapè öfters 1800 m; am Stazersee 1820 m (herb. Cann., !; Plaun God ob Gennas 1800 m, ob Pradè. Calluna, Besenheide. | g C. vulgaris (L.) Hull (= Erica vulgaris L. = Calluna Erica DC.). — Ubiquisten-Element. BI. Aug., Sept. Bis 2510 m. Zwergstrauchheiden, humusliebend, Bestand bildend, mit Nardus als Calluno-Nardetum, in Vac- cinieten, in Sümpfen Hügel bildend; verbreitet. Im ganzen Waldgebiet; Muottas Muragl 2240 m, 2300 m; Runse von Las Sours 2280 m; Val Lan- guard 2200 m, 2270 m, 2400 m, Weide 2450 m; Vaccinietum und Festuca violacea-Rasen ob Acla Colani 2300 m; Heide Muottas da Pontresina 2260 m usw.; Chalchagnhang bis 2510 m usw. Var. glabra Neilr. — Arvenwald bei den Berninafällen. 27* 412 E. Rübel. Erica, Heide, Schneeheide. E. carnea L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni. Lawinen- zug Alp nova 1860—2020 m innig mit Calluna vulgaris gemischt; Piz Alv Kalk Westseite 2150—2330 m am Felsfuß. | Fam. Primulaceae, Primelgewächse. Primula, Schlüsselblume. P. viscosa All. (= P. latifolia Lapeyr. = P. graveolens Hegetsch. = P. hirsuta Vill. non All.) — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Mai bis Juli. 1880—3000 m. An Felsen häufig im ganzen Gebiet, auch im Gurvu- letum an eingestreuten Steinen. Auf Urgestein und auf Kalk. Die tiefsten Standorte sind: Berninabachalluvionen 1880 m; Felsen ob Pontresina Laret 1920 m; Rosegtal 1950 m. Hohe Standorte: Languard 2900 m; La Pischa 2700 m; am Piz Minor 2650 m; Schafberggipfel 2730 m: am Piz Rosatsch 2900 m; Piz dels Lejs über 2700 m; am Piz Trovat 2700 m; Diavolezza Nordostgrat 2780— 2810 m; Munt Pers-Grat 3000 m; Fuorcla Muragl 2895 m; Südhang des Piz Vadret 3000 m; auf den Gletscherinseln Agua- gliouls 2600 m!) Piz Umur 2650 m und Isla Persa 2720 m; Curvuletum am Tschüffer 2900 m; Felsen am Piz Stretta 2770 m, am Minor 2920 m, am Lejs-Grat 2770 m. P. hirsuta All. (= P. viscosa Vill. — P. villosa Koch). Mitteleuro- päisch-alpines Element. Bl. Mai, Juni. 1720—3140 m. In Felsspalten im ganzen Gebiet häufig. Eine der ersten Frühlingspflanzen. Tiefe Standorte: Charnadüraschlucht 1730 m; Felsen an der Blais Stretta des Muottas Muragl 1750 m; Schlucht bei der Punt ota Pontresina 1750 m. Hohe Stand- orte?): auf den Gletscherinseln Aguagliouls 2700 m, Umur 2620 m und Isla Persa 2720 m; am Piz Rosatsch 1900—2900 m; Curvuletum am Muottas da Pontresina 2720 m; Felsen am Stretta 2770 m; Grat des Piz dels Lejs 2770 m; am Munt Pers 3000 m; am Piz Trovat 3140 m. Var. angustata Widmer — Am Südwesthang des Piz Albris 2200 m. f. erscapa (Hegetschw.) Widmer. — Am Piz Umur 2620 m; Piz dels Lejs 2800 m. Weißblühend an den Gneisfelsen über dem Berninahospiz 2450 m. P. integrifolia L. (= P. Candolleana Rchb.). — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juni, Juli. 1730—3010 m (nach Hsers Nivalflora im Berninagebiet bis 2665 m). Blüht nach der vorhergehenden Art. Be- 1) Wie die Gletscher im allgemeinen zurückgegangen sind, seit Aufnahme der Karte, ist auch bei dieser Gletscherinsel der Fels, der bei Kurve 2580 m beginnt, nicht mehr durch Eis vom Hauptfelsen des Piz Umur getrennt. 2) Nach Heer (Nivalflora S. 61) im »Berninagebiet« bis 2985 m. (Korrigiere pe! Brockmann S. 487: 2085 statt 3070.) Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 413 gleiter der Schneetülchen, feuchtigkeitsliebend, auf Urgebirge und Kalk. Tritt meist gesellig auf, zur Blütezeit leuchten Flächen von mehreren Quadratmetern violett, so besonders am Eingang zum Val Minor, auf dem Hügel über dem Berninahospiz, auf Giuf südöstlich des Berninahospizes. Zwischen Samaden und Pontresina 1730 m; am Berninabach 1830 m; Muottas da Celerina an der Waldgrenze neben Curvuletum 2500 m; am Piz Rosatsch 2900 m; im Rosegtal am Weg zur Tschiervahütte 2350 m; an der Fuorcla Surlej 2700 m; auf Aguagliouls 2600—2700 m; Val Muragl bei 2550 m am Fuß einer Morüne am 28. Aug. noch blühend; am Piz Vadret 3010 m; im Heutal am Pischahang 2600 m; am Chatscheders 2720 m; am Piz Alv: am Munt Pers 2300 m; im Val Minor Weide Nordwesthang 2200 m; am Piz d'Arlas Nordwesthang 2340 m, Kalkgrat 2500 m, am Fuß am Lago Nero, Lago Bianco, gegen Cambrena usw. P. glutinosa Wulf. — Alpen-Element. Von Caviezel auf Alp Stretta im Heutal gepflanzt (Bnícc. man., Heer Nivalflora. Ich habe sie nicht mehr gefunden. P. farinosa L. — Arktisch-altaisches Element. 1715—2740 m. An Bachrändern, feuchten Stellen, Sümpfen, Mooren, feuchten Wiesen im ganzen Gebiete verbreitet bis 2740 m am Tschüffer-Südhang im Heutal. Weißblühend im Tobel des Heutalbaches bei 2100 m. P. longiflora All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Selten. Arlas- Cambrena auf sedimentärem Urgestein; Arlastal auf Kalk (Brüss. in herb. Pol. ‚!). P. elatior (L.) Schreb. — In der Champagna bei Samaden (herb. CAND.); am Weg von Samaden nach Plaun God (herb. Cawp.); am rechten Innufer bei Celerina; an der Berninastraße beim kleinen Muraglwäldchen 1760 m. P. veris L. em. Huds. (= P. officinalis Scop.. — Bei Pontresina ganz kleiner Standort, sonst nirgends im Oberengadin (herb. CAv.); ich konnte sie nicht mehr finden. l X P. Dinyana Lagg. — P. integrifolia X viscosa Al. (= P. Muretiana Moritzi). — Stazeralp (herb. Canp.); Val Roseg (herb. Cawp.); auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m inter parentes; obere Alp da Bondo gegen Lej Pitschen 2200 m; Munt Pers Nordosthang 2320 m; Languard (Bn£ss. man.); Giuf am Berninapaß (Hans KELLER in BrockMmann,!); Felsen am Lago Bianco (Brücs. in Seen, U- Lagalbsee 2460 m. | XP. Salisii Brügg. — P. hirsuta All. X viscosa All. VT P. Bernina? Kern.. — Val Roseg ob Alp Mezem (herb. Cawp.); Bernina (Bnüsc. ael Schafberggipfel Nordseite 2730 m; Morteratsch (Britss. herb.); Felsen i Lago Nero 2230 m; Lago Bianco unterhalb Berninahospiz 2270 390 e dem Lago Bianco gegen Alp Grüm 2300 m; Giuf am Berninapaß 2320 m. 414 E. Rübel. Androsace, Mannsschild. A. alpina (L.) Lam. (= A. glacialis Hoppe = Aretia alpina L.) — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1870—3266 m. Gipfel, Gräte, Geröllhalden, sandige Plateaus, vorzugsweise auf ruhendem feuchten Feinschutt (nicht auf Fels). Berninabach- Mluvionen 1870 m; Tschierva- gletscher Seitenmoräne 2300 m; auf Aguagliouls zwischen Moräne und Fels; am Corvatsch 3000 m; Grat Surlej 3150 m; Val Muragl Schutthalde West- exp. 2850 m; Fuorcla Muragl 2895 m; am Vadret 3130 m; Schafberggipfel 2730 m; am Languard (Brüce. herb.) 3260 m (J. Braun); Languardgipfel 3266 m (Batac. man.); Heutal Bachalluvionen 2330 m, 2450 m; La Pischa 2780 m; Tschüffer-Plateau 2750 m, 2910 m; Chatscheders 2750 m, Gipfel 2987 m; Grat am Piz Stretta 2800 m, Gipfel Schutt 3108 m; Piz Alv-Grat 2750 m; Minor Gipfel 3052 m; Piz dels Lejs 3045 m; Grat des Munt Pers gegen Diavolezzapaß 3400 m, 3190 m; Diavolezza Nordostgrat 2800 m; Fuß des Bovalgletschers 3080 m; Geröllhalde Lawinenschutt im Val Minor 2300 m (Brockmann,N); Piz Lagalb vielfach von 2700 m bis und mit Gipfel 2962 m (BRockmaNN,). A. obtusifolia All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1720—2750 m. Trockene Weiden, Matten, hie und da auf Schuttfluren; auf Urgestein und Kalk; ziemlich verbreitet. Champagna, um Pontresina, am Muottas Muragl, Schafberg, Languard (auch Brüss. herb.) über 2700 m, Roseg, Heutal, Urgesteinskopf am Piz Tschüffer 2700 m, zwischen Tschüffer und Chatscheders 2700 m; Val Minor; Curvuletum ob Boval 2750 m; am Piz Alv Kalk 2750 m; Arlas, Lagalb usw. * A. helvetica (L.) Gaud. — Padella Gipfel 2860 m (Brüsc. in Hesr N.F.,); fehlt dem Gebiet. | *A. Chamaejasme L. — Am Padella 2400— 2500 m (Bnüac. in Hee N.Fl.,!); fehlt dem Gebiet. *A. septentrionalis L. — Bei Samaden 1780 m (Heer, KnirrLI in herb. Pol., BnüaG. herb.). Soldanella, Alpenglöckchen. . S. alpina L. —- Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni, Juli. 1195—2700 m. Im ganzen Gebiet verbreitet. An feuchten humosen Stellen, Schneetälchen, Flachmoor, bezeichnend für die »Flora des schmel- zenden Schnees«. Auf Urgebirge und Kalk. Tiefster Standort: im Stazer- wald gegen Pontresina 1795 m. Hohe Standorte: beim Curvuletum des Ausflusses des Languardsees 2600 m: am feuchten Nordhang des Schal- bergs 2630 m: kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (Scunür. man); aM Piz Tschüffer, Kalk, 2620 m; auf ruhendem Schieferschutt am Pischahang 2100 m usw. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 415 S. pusilla Baumg. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni, Juli. 2050— 2710 m. Konstante des Schneetälchens, im Gebiet wie im Puschlav (Brocgmany) nicht auf Kalk gefunden. Hohe Standorte: Schneetülchen auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m; Val Minor 2600 m; im Val Muragl am Bach beim Austritt aus einer Moräne 2550 m, am 28. Aug. 06 noch blühend; am Ufer des Muraglsees 2710 m usw. Trientalis Siebenstern. T. europaea L. — Bl. Juli. Morteratsch 4900 m; klassischer Stand- ort, 1850 von Oberforstinspektor Coaz entdeckt (in Cumisrs Pllanzenleben der Schweiz setze Morteratsch statt Roseg, es ist dieser selbe Standort gemeint. Schriftl. Mitt. d. Verf.). Fam. Gentianaceae, Enziangewächse. Menyanthes, Bitter- oder Fieberklee. M. trifoliata L. -— Im Stazersee 4843 m (Cav. in Brüss. man. in SEILER,!) mit Carex inflata eine Verlandungszone bildend. Gentiana, Enzian. 6. lutea L. — Bl. Juli. 1900—2500 m. Auf Urgestein und Kalk, auf Karfluren, Schutthalden. Diese Pflanze ist sehr zurückgegangen, da deren Wurzeln zur Bereitung des bei den Älplern sehr beliebten Enzian- bitter »Jenz«, dienen. Waldheide auf Crasta da Staz 2000 m; unter Felsen ob Acla Colani 1950 m, 2000 m: Karflur bei der Alp prüma 1910 m: Blais dellas Fóglias 1900 m; Schutthalde am Weg zur Tschiervahütte 2150 m; am Weg nach Fuorcla Surlej 2200 m; Alp Surovel 2270 m; Celerineralp (Monirzi); Muottas Muragl Südwesthang 2300; Südwesthang des Piz Albris 2300 m; Morteratsch am Weg zur Chünetta; Piz Alv, Kalk, Südwesthang 2200 m (Monrrzi!); Alp da Pontresina 2120 m; Pischahang 2500 m; Tschüfferhang 2350 m; Bernina alta (Moritzi, BROCKMANN, !). 6. punctata L. — Mitteleuropäisch -alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1720--2930 m. Im ganzen Gebiet häufig; auf Lägern, Schutthalden, Mo- ränen, Schutt, Curvuletum, selten auf Kalk. Tiefe Standorte: »Pedmunt« bei Samaden, 1720 m; S. Gian 1720 m; »Choma« bei Pontresina 1800 m; Muraglwäldchen vor Pontresina 1750 m. Hohe Standorte: auf der Gletscher- insel Aguagliouls 2600 m, Isla Persa 2700 m; ob Boval 2750 m; Curvo letum der Languardtalsohle 2720 m; am Piz Languard 2900 n re tum zwischen Piz Chatscheders und Piz Tschüffer 2750 m; am Chatscheders 2930 m, am Stretta 2880 m; Grat des Piz dels Lejs 2770 m; am Tschüfter- hang Kalk 2450 m; am Piz Lagalb bis 2920 m [BROCKMANN, !). G. ciliata L. — Nur auf Kalk, selten im Gebiet. Crasta da Ue 2010 m; Gletscherinsel Aguagliouls (1866 Krärruı in herb. Univ.j; Süd- 416 E. Rübel. westseite des Piz Alv 2250 m: Kalkband der Mp da Bondo 2150 m (Brock- MANN,!); Südosthang im Val d'Arlas 2300 m. G. utrieulosa L. — Selten. Am Inn bei Samaden (herb. Canp.); Champagna bei Samaden 1715 m; Pontresina (Cav. in Brüsc. man); Süd- weststeilhang ob Pontresina, Felsblockwald 2000 m; feuchte Rinne neben dem Languardbach-Wasserfall 1950 m. G. nivalis L. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 4700—2650 m. Auf Wiesen, Weiden, Alluvionen, Heiden, in lichten Wäldern; auf Urgestein und Kalk. Häufig, verbreitet. Acla Chuoz, lichter Wald 1700 m, Heide 1700 m; Kalkfels im Val Languard 2590 m; am Albrishang im Heutal 2550 m; am Piz Alv, Südwest, Kalk 2600 m; am Lagalb Südhang 2650 m; (Brock- MANN,!; nach Heer (Nivalflora S. 65 im Berninagebiet bis 2620 m) usw. Weißblühend am Kalkfelsen, Neigung 40° Süd im Val Languard 2590 m. . G. bavarica L. — Alpen-Element. Bl. Juli. In der typischen Form im Gebiet von 1800— 2830 m. Auf Matten, Weiden, an Quellen. Ver- breitet auf Urgebirge und Kalk. »Choma« bei Pontresina 1800 m; an Quellen im Wald bei Pradé 1800 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m in einem Schneetälchen; am Piz Alv 2750 m; auf einem Urgesteins- kopf am Piz Tschüffer 2700 m; Geröllhalde des Lagalb 2830 m (BnockmANN). Var. imbricata Schleich. Bl. Juli—Sept. 2320. 3400 m. Von 2400 m an häufig. Auf Gräten, Gipfeln, Feinschuttstellen, Schneetälchen, Moränen. Auf den Gletscherinseln Aguagliouls 2600 m, Umur 2850 m, Isla Persa 2700 m: am Piz Corvatsch 2800 m: Piz Rosatsch 2995 m; Surlej 3150 m; am Languard 3100 m; Languardgipfel 3266 m (Bnücc. man., HEER, J. Braun, a. 1909 noch 3170 m); Fuorcla Muragl 2895 m; Munt Pers 3000 m, 3100 m; am Piz Tschierva 3400 m; Munt Pers-Gipfel 3211 m; Piz Trovat 2800 m; am Piz Stretta 3060 m; Chatscheders-Gipfel 2987 m; Piz dels Lejs 3045 m; Minor 3052 m; Lagalbgipfel 2962 m (ScumürER in herb. Pol., Brockmann, !). Weißblühend am Lago della Pischa 2780 m. 6. brachyphylla vill. — Mitteleuropäisch - alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2000--3260 m. Auf Rasen und Alluvionen, ziemlich selten. Roseg- bachalluvion 2000 m; Bernina 2500 m (Brügs. herh.); am Weg zur Tschierva- hütte 2200 m; am Weg zur Fuorcla Surlej 2350 m und 2700 m; am Piz Languard 2700 m, 3260 m (J. Braun); Pischahang 2600— 2800 m; Mulde zwischen Piz Tschüffer und Piz Chatscheders 2750 m; Chatscheders-Gipfel 2987 m; am Piz dels Lejs 2800 m; am Piz Minor 2600 m; Cambrenadelta nn m: ME am Berninapaß 2400 m; Hügel ob dem Berninahospiz 24 ; Südosthang des Piz Lagalb 2600 m, 2700 m 6. verna L. —- Altaisches Element. Bl. Mai—Juli. 1700—2900 m. Auf Wiesen, an Hängen, auf Alluvionen, in lichtem Wald. Verbreitet, häufig; auf Urgestein und Kalk, besonders um Pontresina ist Ende Mai an den Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 417 Wiesenborden alles voll von großen tiefblauen Flecken, wo eine zusammen- hängende Kolonie 4—8 dm? bedeckt. Hohe Standorte: Am Languardbach 2700 m; Las Sours 2900 m; Pischahang 2600 m; gegen Piz Tschüffer über 2600 m, blühte noch am 26. Aug. 1906 usw. Var. angulosa Bieb. — Fast so häufig wie die Art Var. Favrati Wittener. — Selten; am Ausgang des Val Minor 2120 m; auf Alp Ota Glimmerschiefer, Osthalde 30? Neigung 2250 m. 6. Cruciata L. — Samaden (Moritzi); oberhalb Samaden (herb. Canp.); auf dem Flazschwemmland unterhalb der eisernen Brücke 1720 m. 6. asclepiadea L. — Ob Samaden (1819 Kn in herb. Univ.); Rosegtal (herb. Cawp.); Pontresina (Cav. in Obereng.); Celerineralp (Cav. in Obereng.. Ich fand sie noch nicht im Gebiet; ob sie CavIEzEL aus- gerottet hat? 6. Clusii Perr. Song. (= @. acaulis L. — G. vulgaris Beck). — Fehlt dem Gebiet. H. Kochiana Perr. Song. (— G. latifolia (Gren. et Godr.) Jakowatz = G. excisa Koch). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. 1700 bis 3000 m. Verbreitet im ganzen Gebiet, auf Urgestein und Kalk, wo ihr die Konkurrenz der G. Clusii fehlt. Auf Matten, Weiden, im Wald. Hohe Standorte: Fuorcla Surlej 2700 m; am Piz Languard 3000 m (J. Braun); Curvuletum ob Boval 2750 m; Isla Persa 2700 m; am Piz dels Lejs 3800 m; am Piz Tschüffer 2700 m; am Piz Stretta 2720 m; am Piz Lag- alb 2800 m. G. alpina Vill. — Alpen-Element. Berninagebiet (Coranı in Bmtc. in SEILER ; Heutal (Monrrzi) Belege fehlen. Es werden wohl nur G. Kochiana-Formen gewesen sein; nach J. Braun fehlt die echte alpina überhaupt in Graubünden mit Ausnahme des Misox (leg. STEIGER), 6. tenella Rottb. (= G. glacialis Thom.). — Arktisch-altaisches Ele- ment. Bl. Aug., Sept. 1715— 2600 m. Auf Alluvionen, Schuttfluren, Rasen; vorzugsweise, aber nicht ausschließlich auf Kalk. Nicht häufig, aber nicht so selten, wie man meistens annimmt. Ist wohl wegen der Klein- heit und speziell wegen der späten Blütezeit vielfach übersehen. Bernina 2250 m (Brüss. herb.); Champagna bei Samaden 1715 m; sumpfige Flaz- ufer 1730 m; gegen Surlej 2090 m Urgestein; Kalkfels im Val Languard 2590 m; Westhang des Piz Albris 2300 m; im Heutal am rechten Ufer 2150 m, auf Alluvium 2330 m; am Piz Tschüffer auf Kalkschutt 2300 m, am Hang bis über 2600 m; am Piz Chatscheders 2600 m; Alluvium bei den Berninahäusern 2000 m, bei der Berninabachbrücke 2084 m; an der Straßenmauer 2070— 2400 m; am Piz Alv Südwesthang 2200 m, 2500 m, 2600 m: Alluvionen auf Alp da Bondo 2130 m; Val d'Arlas 2300 m, TRU G. campestris!) L. — Ubiquisten- Element. Bl. Aug., Sept " bis 2700 m. Matten und Weiden; auf Urgestein und Kalk, verbreitet. m 4) Endotricha rev. von R. v. WETTSTEIN, 418 E. Rübel. Ssp. suecica Fról. — Bl. Aug., Sept. 1700— 2500 m. R. v. Wer, stein schreibt zu diesen Exemplaren: »Alle hier vorliegenden Exemplare der G. campestris ssp. suecica sind nicht ganz typisch; es dürften durch- wegs morphologisch der @. suecica sehr ähnlich sehende Standortformen der ssp. ?sland?ca sein, vielleicht mit Ausnahme der Exemplare aus der Champagna, aber auch dies?« Champagna 1715 m gemischt mit islandica; Mährasen bei Acla Colani 1850 m; Albrishang 2200 m, 2300 m; Tschüffer- hang Kalk 2400 m, 2500 m gemischt mit zslandıea. Ssp. islandica Murb. — Bl. Aug., Sept. 1700 — 2700 m. Blüht im Gebiet zur selben Zeit wie vorige Ssp., größtenteils auch an denselben Stand- orten, aber weiter verbreitet. Champagna 1715 m; Plaun God; Kalkcrasta da Staz Calluno-Nardetum 2020 m; Rasenbünder ob Acla Colani, Alp Sass nair, Tschiervahang usw.; im ganzen Heutal bis 2700 m, Minortal Kalk und Urgestein 2100 — 2600 m, Alp Bondo, Arlastal, Isla Persa 2600 m usw. usw. f. alba häufig; Flachmoor am Stazersee 1820 m; S. Gian 1720 m; Crasta da Staz Calluno-Nardetum 2030 m; Muottas da Celerina Weide 2200 m; Alp Sass nair 2430 m; Tschüfferhang 2300 m; Alp Stretta 2350 m. 6. anisodonta Borbás (— G. calycina (Koch) Wettst.). — Bl. Aug. bis Sept. 2000--2600 m. Matten und Weiden; nur auf kalkhaltigem Boden. Var. antecedens Wettst. — An der Heubachbrücke 2100 m. Var. calycina Wettst. — R. v. WrerTsTEIN schreibt mir: »Alle hier folgenden Exemplare von G. calycina sind von der typischen Form etwas verschieden durch kleinere Blüten, schwächere Behaarung und geringere Breite der Kelchzipfel, die im obern Teile weniger umgerollt sind. Dazu kommt noch der sehr kurzgestielle, vielfach geradezu sitzende Frucht- knoten. Ich begreife, daß infolgedessen die Pflanze als G. axillaris be- stimmt werden kann. Ich zweifle aber nicht an ihrer nahen Verwandt- schaft mit G. calycina, umsomehr als ich vor ein paar Jahren im Stilfser- jochgebiete ihren allmählichen Übergang in typische G. calycina verfolgen konnte. Der letztere Umstand hindert mich auch daran, diese recht auf- fallende Pflanze von G. calycina spezifisch zu trennen und ich möchte sie als G. calycina (Koch) Wettst. forma engadinensis m. bezeichnen. Ich habe dieselbe Pflanze vor ein paar Jahren an mehreren Stellen im Engadin gesehen.« Kalkfels Val Languard 2600 m; Bachalluvion vor Bernina- häuser 2000 m, Weide neben den Häusern 2050 m; Berninastraßenbord 2030 m; Heulal Alp da Pontresina 2070 m; Alp Stretta 2300 m weiß- blühend; Bachalluvion bei der Brücke 2084 m; Fettmatte Bernina alta 2100 m; am Piz Alv 2150 m, 2250 m; Quellflur Val Arlas 2400 m; Ber ninastraße 2210 m; ob la Motta Puschlav 2050 m. G. aspera Heg. — Var. aspera leg. — Innufer bei Celerina 1720 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 419 6. ramosa Heg. (= G. Murbeckii Wettst. = G. compacta Heg. = G. obtusifolia Willd.). — Bl. Aug., Sept. 18302700 m. Matten und Weiden; auf Urgestein ziemlich verbreitet, auf Kalk weniger. Berninastraflenbord 1830 m; Felsen Alp Sass nair 2330 m; Weide Mortel 2400 m; Heutal num, Murert in herb. helv. Pol.); Alp da Pontresina Wiese 2400 m; Albris- hang 2300 m; Alp Stretta 2300 m; am Piz Alv West Kalk 2150 m; Cur- tinatsch 2120 m, 2200 m; am Piz dels Lejs 2400 m, 2500 m, 2650 m, Grat 2700 m; Bovalweg 2100 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m, 2180 m; am Gletscher Val Arlas 2400 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; am »Stein« Lago bianco 2270 m; am Lagalb 2600 m, 2700 m; Felsen beim Cambrenagrat 2300 m usw. XG. Charpentieri Thom. — G. lutea X punctata. — Pontresina sur ovas vis à vis Giarsun (Coranı in Bnücc. man.); Weide am Tschiervaweg 2150 m; Weide Surlejweg 2200 m. x 6. Ruebeliana Wettst. in schedis — anisodonta X ramosa (= caly- cina X Murbeckii Wettst.). — Medium tenet inter parentes. — Hybr. nov. — Bachalluvion bei der Brücke 2084 m; Heutal Alp Stretta Kalk- weide 2300 m. X8. Schroeteri Wettst. = campestris XX ramosa (= campestris X Murbeckii Wettst.). — Medium tenet inter parentes. — Hybr. nov. — Alp da Pontresina 2100 m; Isla Persa 2600 m. Fam. Convolvulaceae, Winden. Cuseuta, Flachsseide. C. Epithymum (L.) Murr. — Im Lärchwald ob Pontresina 2000 m; Rosegtaleingang, Felsblockwald 1860 m; Blais bei der Alp prüma Osthang 2000 m; ob Acla Colani auf Achillea moschata 2200 m; am Südhang des Piz Alv 2180 m, 2200 m. Fam. Polemoniaceae, Sperrkrautgewächse. Polemonium, Sperrkraut. P. coeruleum L. — 1715 - 2300 m. Bl. Juli. Auf Karfluren, Lägern. Nicht häufig. Flazanschwemmung bei Celerina 1715 m; Champagnatscha 1715 m; Wiese bei Punt ota 1780 m; an der Rosegstraße kurz vor dem Restaurant; Alp Misaun 2000 m; am Surlejweg 2200 m; Alp Surovél 2270 m; Bernina alta 2100 m (Brockmans,!); im Heutal am Bach 2300 m; Eingang zum Val Minor 2150 m. Fam. Boraginaceae, Rauhaarige. Lappula, Igelsame. L. echinata Gilib. (— L. myosotis Mönch. = Echinespermum lap- pula Lehm. = Myosotis lappula L. = C deeg lappula Scop.). Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1712 m 490 E. Rübel. L. deflexa (Wahlb.) Garcke. (= Echinospermum | deflexum Lehm.= Myosotis deflexa Wahlb.). — Steinige Orte, Alluvionen, ruderal. Flazmün- dung 1715 m; Straßenmauer zwischen Samaden und Pontresina 1750 m; neben dem Languardbach-Wasserfall 1900 m; Straßenbord bei Montebello 1900 m; bei Berninaháuser 2070 m. Eritrichium, Himmelsherold. E. nanum (Vill Schrad. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli bis Sept. 2200 —3266 m. In Feinschutt auf Felsen, Gräten, Gipfeln; fehlt auf Kalk. Am Tschierva Südwesthang 2200 m; auf der Gletscherinsel Umur 2650 m; Fuorcla Muragl Süd 2895 m; Felsen am Piz Vadret 3150 m; Las Sours 2970 m; Felsen am Languardbach 2710 m; am Piz Languard 3000 m, 3060 m; Gipfel des Piz Languard 3266 m (Heer Nival- flora, J. Braun, a. 1909 auch noch 3250 m); Surlej 3120 m; Albrishang 2700 m; Pischahang 2500 m, 2600 m; Grat über Alp Stretta 2800 m; »Tschüffer«-Plateau 2750 m; Piz Chatscheders Gipfel 2987 m; Piz Stretta 3000 m; Munt Pers 3000 m; Diavolezzagrat 2770 m; Piz Trovat 2700 m; Piz Minor bis 3050 m; Piz dels Lejs 3010 m; am Piz Lagalb bis zum Gipfel 2962 m (Scmmór. man., Dntee, man.,!). Asperugo, Scharfkraut. *A. procumbens L. — Wegrand ob Samaden (J. Braun). Lycopsis, Wolfsauge. *L. arvensis L. (= Anchusa arvensis M. B.). — Berninastraßenbord Südseite 2290 m; oberste Äcker bei Samaden (1855 herb. Kata! ` Äcker Surpunt bei Bevers (1886 herb. KnirrLI). Anehusa, Ochsenzunge. A. offieinalis L. — Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m; Samaden (Brücc. man.); Schutthaufen beim Berninahospiz 2309 m. Pulmonaria, Lungenkraut. P. angustifolia L. (= P. azurea Bess. — P. Kerneri Wettst.). — Bl. Juni. 1750—2620 m. In Wäldern verbreitet, hie und da auf Weiden und an Felsen; auf Urgebirge und Kalk. Zwischen Samaden und Pontre- sina 1750 m; Pontresinerwald gegen den Stazersee massenhaft; Crasta da Staz Kalk 2000 m; Rosatsch Felshang 1900 m; Rosegtaleingang Weide 1810 m; bei der Acla Colani Südosthang 1900 m, 1920 m, 1950 m, 2100 m; Weg gegen Alp Ota 2010 m; Plaun God; Muottas Muraglwald 9400 m, 2300 m; Pontresiner Lärchwald Südwesthang 1850—2000 m; beim Lan- guardbach-Wasserfall 1950 m; im Val Languard 2300 m ; Südwesthang des Piz Albris 2150 m; im Heutal gemein 2200—2620 m; Fuß des Piz Al" Kalk 2100 m; Ausgang des Val Minor zwischen Kalkblöcken 2100 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 491 Myosotis, Vergißmeinnicht. M. scorpioides L. em. Hill. (= M. palustris (L.) Lam.) — Bl. Juni, Juli. Bis 2020 m. An feuchten Stellen der subalpinen Stufe. Sumpfige Flazufer 1730 m; Rosegbachufer 1820 m; am Stazersee 1815 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; Torfmoor auf der obern Plaun da Staz 2020 m; Plaun God (herb Cawp.,!); Wald bei Acla Planta 1750 m. M. silvatica (Ehrh.) Hoffm. — In Wäldern und Gebüschen der sub- alpinen Stufe bis 2000 m. Blais dellas Föglias im Rosegtal 1900 m: Al- netum oberhalb der Blais dellas Fóglias 2000 m; Nordhang des Muottas da Pontresina 1900 m; Waldschlucht ob der Kirche Pontresina 1830 m; Lärchwald am Schafberg 2000 m. M. pyrenaica Pourret (= z. T. M. alpestris Schmidt = M. suaveolens Waldst. et Kit.). — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni— Aug. 1710 bis 2930 m. Auf Wiesen, Weiden, Schuttkegeln, Alluvionen, im Wald, im ganzen Gebiete verbreitet und häufig. Hohe Standorte: auf den Gletscher- inseln Aguagliouls 2600 m, Umur 2620 m und Isla Persa 2700 m; Fuorcla Surlej 2700 m; am Piz Languard 2850 m (Brücc. herb.,); am Pischahang 2750 m; am Tschüffer und Chatscheders 2750 m; Gneisfelsen am Stretta 2770 m, 2880 m; Curvuletum Piz dels Lejs 2670 m. Rotblühend am Südosthang des Piz Lagalb 2500 m; am Südwest- hang des Piz Tschierva 2200 m; an letzterem Ort auch weißblühend. Var. exscapa D.C. — Im Luxula spadicea-Rasen am Südhang des Vadret 2930 m. Lithospermum, Steinsame. L. arvense L. — Ruderal. Schuttablagerungen am Inn bei Samaden 1718 m, an der Rosegbrücke bei Pontresina 1750 m, beim Berninahospiz 2309 m. Cerinthe, Wachsblume. C. glabra Mill. (= C. alpina Kit.).— Auf Schuttkegel und Karflur ob der Acla Colani 4900 m, 1920 m; Roseg (Cav. in Bnücc. in SriLER) wohl derselbe Standort; Felsen am Languardfall 2060 m. Echium, Natterkopf. E. vulgare L. — Hauptsächlich ruderal. Flazanschwemmung bei Celerina 4712 m; Schutthaufen bei der Rosegbrücke 1770 m; Karflur beim Languardbach - Wasserfall 4900 m; Schutthaufen beim Berninahospiz 2309 m. 422 E. Rübel. Fam. Labiatae!) Lippenblütler. Ajuga, Günsel. A. pyramidalis L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Juli. 1700 bis 2620 m. In Wäldern, auf Weiden, im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Champagna, Plaun God, Stazerwald um Pontresina, im Rosegtal 1900—2400 m, Heutal verbreitet, Albrishang, Tschüfferhang, Kalk bis 2620 m; Alp Stretta; am Piz Minor 2600 m; Val Arlas; Cambrena- nordgrat 2400 m usw. usw. *A. genevensis L. — St. Moritz (v. Saus 1844 in Herb. Pol.). Teucrium, Gamander. *T. montanum L. — Im Wald Clavadatsch bei Samaden 1900 m. Dracocephalum, Drachenkopf. D. Ruyschiana L. — Altaisches Element. Samaden und Celerina (Morızzı); Wald über Samaden (herb. J. Braun); in den Felsen ob Acla Colani 2040 m; Karflur neben dem Languardbach-Wasserfall 4950 m. fl. roseo Pontresina (Cav. in Brüsc. man.); Roseg (Brücc. in SEILER) D. austriacum L. — Pontresina gepflanzt von CavrEzEL (Cav. herb.). Prunella. P. vulgaris L. — Bl. Juli. Bis 2200 m. In Wäldern, auf Alluvionen, Weiden; im Gebiet nicht hàufig. Flazalluvion bei Celerina 1720 m; Cham- pagnatscha 1715 m; Rosegtal (Brüse. man.); Plaun God 1800 m: Lärch- wald bei Montebello 1900 m; Heutal 2200 m (herb. J. Braun); Südhang des Piz Albris 2150 m. Galeopsis, Hohlzahn. 6G. Ladanum L. Ssp. intermedia (Vill.) Brig. -— 4745—2300 m. Ruderal, auf Kar- fluren und Schutthalden. Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m, an der Straße beim Muraglwüldchen 4780 m, an der Rosegbrücke 1780 m; Schuttkegel ob der Acla Colani im Rosegtal 4930 m, 2000 m; Felsen unter Sass nair 2100 m; bei einer Hütte über Pontresina 1850 m; Lärchwald über Pontresina 2000 m; Schutthalde am alten Languardweg 2100 m, Val Languard 2300 m (herb. J. Braun); Karflur neben dem Languardbach- Wasserfall 4950 m. 6. Tetrahit L. — Wie vorige. 4745—2300 m. Schutthaufen am , Inn bei Samaden 1715 m, in der Champagna 1720 m, beim Muraglwäld- chen 1780 m; Plaun God (herb. Cann.); Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Karflur neben dem Languardbach-Wasserfall 1950 m; Straßenbord 2290 m. 4) Rev. J. BRIQUET. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 493 Var. Verloti (Jord.) Brig. — Im Gras bei Clavadels Rosegtal 2300 m. Var. praecox (Jord.) Rap. — Wald bei Morteratsch 1950 m; Hang am Bovalweg 2050 m. Lamium, Taubnessel. L. amplexicaule L. — Ruderal Schutthaufen bei S. Gian 1720 m, am Inn bei Samaden 1715 m, bei der Rosegbrücke 1780 m; Kompost- haufen in der Matte gegen Belvoir bei Pontresina 1780 m. L. purpureum L. — Huderal Schutthaufen am Inn bei Samaden 715 m, in der Champagna 1715 m, beim Muraglwäldchen 1780 m. L. album L. — Bis 2270 m. Ruderal, auf Lägern, im Gestrüpp. Schutthaufen am Inn bei Samaden 4745 m, in der Champagna; Wiesen bei Celerina 1720 m; Wiesen in der Champagna 4720 m; im Rosengestrüpp bei der Ruine Spaniola Pontresina 1830 m; Schutthaufen an der Roseg- brücke 1780; Alp Misaun Läger 2005 m; Alp Surovel Läger 2270 m. Stachys, Ziest. St. rectus L. — Charnadüra Schlucht 1730 m; Blais stretta 1730 m. Salvia, Salbei. *S. pratensis L. — Samaden (kat in Brüce. man. 1S. verticillata L. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Horminum, Drachenmaul. H. pyrenaicum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli. Am Fuß des Piz Alv direkt ob Bernina alta 2180 m; Eingang zum Val Minor 2200 m berühmter Standort (Cavızzeı in Brüse. in Seiten, BROCKMANN,!); Heutal (OLcıarı in Brücc. man.) 2390 m (!); Juniperetum am Westhang des Piz Lagalb 2220 m. Satureia. Saturei. S. vulgaris (L.) Fritsch (— S. elinopodium Caruel. = Calamintha elinopodium Spenner). — Karflur neben dem Languardbach-Wasserfall 1900 m. S. alpina (L.) Scheele. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. In lichtem Wald, auf Schutthalden, Felshängen hie und da. Charnadüra Schlucht 1730 m; Crasta da Staz Kalkband 2010 m; Alluvion bei der eisernen Brücke 1720 m; ob der Acla Colani häufig auf den Schuttkegeln 1900 — 2000 m; bei der Alp prüma 2000 m; Alp Ota; Blais dellas Föglias 1900 m; im Lärchwald ob Pontresina mehrfach bis Zur Baumgrenze 2200 m hinauf und zum Languardbach-Wasserfall. Thymus, Thymian, Quendel. Th. Serpyllum L. — Ubiquisten- Element. Bl. Juli, Aug. ` 2700 m. In Wäldern, auf Weiden, Karfluren, Schuttkegeln, Alluvionen, 1700 bis 194 E. Rübel. Schutthaufen usw., im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk, Hohe Standorte: In den Felsen auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2700 m; am Piz Alv Kalkgeröll bis 2600; Felsrasen am Piz Minor 2600 m; Süd- hang Piz Lagalb 2600 m. Ssp. alpestris (Tausch) Briq. Var. alpestris Brig. — Runse von Las Sours 2280 m; Wald ob Giarsun 1850 m; Weide Rosegtaleingang 1770 m. Ssp. euserpyllum Brig. — Blais dellas Föglias 2070 m; Arvenwald gegen Alp Ota 2100 m. Var. spathulatus (Opiz) Brig. — Flazalluvionen 1715 m; Tschüffer- hang Kalk 2450 m; Weide am Piz dels Lejs 2630 m; Cambrena-Arlasgrat 2400 m. Ssp. ovatus (Mill. Brig. — Um Pontresina. Mentha, Münze. M. arvensis L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m. Fam. Solanaceae, Nachtschattengewüchse. Hyoscyamus, Bilsenkraut. +H. niger L. — Ruderal. Schutthaufen am Inn bei Samaden 4715 m (herb. Cawp.,!; Schutthaufen bei Pontresina 1800 m. Solanum, Nachtschatten. +S. tuberosum L. — Acker Celerina (1849 herb. Krärtuı). Verwildert auf Schutt an der Rosegbrücke 1780 m. Fam. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse. Verbaseum, Königskerze. V. erassifolium Lam. et D.C. (= V. montanum Schrad.). — Bl. Juli. 1720—2100 m. Auf Karfluren, Schuttkegeln. S. Gian 1720 m; Charna- düra-Schlucht 1730 m; Felsmulde ob Pontresina-Laret 2000 m; Schuttkegel und Felsen ob der Acla Colani im Rosegtal 1900 m, 1950 m, 2100 m; Blais bei der Alp prüma 2000 m. *V. Lychnitis L. — Christolais bei Celerina (herb. CAND.); Samaden (BRicc. man.); ob Bevers am Geißpfad (KrärTLI in herb. Univ.). Linaria, Leinkraut. L. alpina (L.) Mill. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni bis Aug. 1700—3100 m. Auf Schutt- und Geröllfluren, Blockfluren, Moränen, Kies- und Sandanschwemmungen, Gletscherbóden usw. Auf Urgebirge und Kalk. Im ganzen Gebiet verbreitet. Hohe Standorte: auf den Gletscher- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 495 inseln Aguagliouls 2700 m, Umur 2800 m; Las Sours 2900 m; Languard 3100 m (Brüss. in Seen): Piz Vadret 3000 m; am Chatscheders 2980 m; Piz Lagalb 2960 m usw. l Var. unicolor Gremli. — Ebenso verbreitet wie die Art, auf Ur- gebirge und Kalk. Ich habe sie ebenso oft auf Kalk getroffen wie die Art. Oft mit der Art zusammen. Geht eher höher als die Art. Arlas-Roseg 2930 m; Munt Pers 3000 m; Gletscherinsel Gemsfreiheit 3400 m; Chat- scheders Gipfel 2987 m; am Piz Minor 2900 m. L. vulgaris Mill. (= Antirrhinum linaria L. — Linaria linaria Wettst.). — Schutt am Inn bei Samaden 1745 m (herb. Cawp.); Celerina (att herb. u. CavıszeL in Bmücc. man.). Limosella, Schlammkraut. L. aquatica L. — Sumpfige Stelle an der Rosegstraße 1830 m (NicgL: 1909). Veroniea, Ehrenpreis. V. aphylla L. — Altaisches Element. 2200—2750 m. Vorzugsweise auf Kalk, aber auch auf Schiefer, jedoch kónnen diese Schiefer oft stark kalkhaltig sein. Muragl (herb. Cawp.); La Pischa Schiefer 2750 m; am Piz Tschüffer bis 2750 m Kalk; am Piz Chatscheders 2600 m Kalk; am Piz Alv Kalk Südwest 2200 m; am Piz Alv Ost 2600— 2650 m: Kalkfelsen über Alp da Bondo 2200 m; an einer Quelle des Val d'Arlas 2400 m, Kalkband in der Náhe. V. Beceabunga L. — An Gräben. 1715— 2450 m. Bei Samaden 1715 m; Wassergrüben vor und gegenüber Pontresina 1770 m; auf der Alp da Pontresina 2130 m; Quellflur am Muottas Muragl 2350 m, 2450 m; Rosegtal (A. v. DzcEN). V. Chamaedrys L. — Bl. Juli. Bis 2270 m. In Wäldern, bei Alp- hütten. Schutt am Inn bei Samaden 1715 m; in den Wäldern um Pon- tresina am Muottas Muragl bis. 2200 m, am Schafberg bis 2000 m, St. Moritzerwald, im ganzen Rosegtal, soweit bewaldet und darüber hin- aus bis auf die Alp Surovel 2270 m; am Straßenbord bei Montebello 1950 m. ` V. latifolia L. (= V. urticifolia Jacq.). — Pontresina (Cav. in Brücc. man.); Christolais Fettmatten bei Samaden 1750 m. . V. officinalis L. — Bl. Juli, Aug. 1700—2140 m. In Wäldern, auf Weiden und Alluvionen. Auf den Flazanschwemmungen bei Celerina 1720 m; Champagnatscha 1715 m; S. Gian 1720 m; in den Wäldern rings um Pontresina; im Rosegtal ob Acla Colani 2040 m; Alp Sass nair 2140 m; Arvenwald bei Montebello 1900 m. *V. Teucrium L. — Celerina (Brüce. herb.). V spicata L. (= V. hybrida L. = V. orchidea Crantz = V. cristata ! ` 28 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 426 E. Rübel. Bernh. — V. squamosa Presl. — V. nitens Host). Bl. Juli. 1700—92040 m. Champagna Allmend 1720 m; Felsen und Rasenplanken oberhalb Pontre- sina- Laret und -Spiert 1900 m; Roseg Clavadels 1950 m; in den Felsen ob Acla Colani 2040 m; Alp prüma; Alp seguonda (herb. Cawp.). V. bellidioides L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1700—3260 m. Im Wald, auf Weiden, Curvuletum, Elynetum, auf Gräten, Moränen, Alluvionen. Verbreitet im ganzen Gebiet!) Unter 56 notierten Standorten nur zweimal ausgesprochen auf Kalk: auf den Kalkfelsen des Val Languard 2590 m, Neigung 40° Süd und am Südosthang des Piz Alv 2600 m. Weide Champagna 1715 m; Magermatte S. Gian 1720 m; am Stazersee 1820 m; Berninabachalluvion 1870 m; Pontresinerwald 1900 m. Hauptverbreitung 2000—2700 m. Hohe Standorte: Muottas Muraglgrat 3800 m; Curvuletum Schafberggipfel 2730 m; am Languard 3260 m (J. Braun); Roseg Munt Arlas Curvuletum 2830 m; Kopf am Tschüffer 2700 m; Curvuletum am Chatscheders 2720 m, 2930 m; am Piz dels Lejs 2700 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; am Lagalb südost 2800 m usw. V. alpina L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1720— 3260 m. Auf Schutt- und Geröllfluren, Curvuletum, Schneetälchen, Moränen: im ganzen Gebiet verbreitet; häufig auf Urgestein, seltener auf Kalk. Cham- pagna 1720 m; Wiese Choma 1800 m; Wiese Muragl gegen Belvoir 1770 m; Wiese Rosegtalausgang 1800 m; Rosegbachufer 1830 m; Südhang Bovalweg 2100 m. Hauptverbreitung 2200— 2800 m. Hohe Standorte: Fuorcla Muragl 2895 m; las Sours Felsgrus 2900 m; am Languard 3260 m (J. Braun); Felsen am Brunnerloch Munt Arlas 2930 m; Moräne Piz Minor 2830 m; Gneisfels am Stretta 2880 m; Curvuletum am Piz dels Lejs 2850 m; am Trovat 2800 m; Felsblöcke am Chalchagn 2900 m; Gurvu- letum am Lagalb 2900 m (Bnockw.,!) usw. V. fruticans Jacq. (= V. saxatilis Scop.). — Arktisch-altaisches Ele- ment. Bl. Juli, Aug. 1720—2660 m. Auf Felsen, Schutthalden, Wiesen- hängen usw. verbreitet, häufig, auf Urgestein und Kalk. Champagna All- mend 1715 m; Champagnatscha, Flazmündung 1720 m; Schuttkegel ob der Acla Colani 1950 m usw. Hauptverbreitung 2000—2500 m. Hohe Stand- orte: Kalkfels im Val Languard 2590 m; am Tschüfferhang Kalk bis über 2600 m; am Piz Chatscheders 2660 m; am Südosthang des Piz Alv Kalk 2500 m; am Piz dels Lejs 2500 m usw. Rotblühend bei Morteratsch 2000 m. V. serpyllifolia L. Bl. Juni, Juli. 1715— 2420 m. Auf Wiesen, Alluvionen, ruderal. Champagna-Wiesen 1745 m; Alluvion des Flazbaches 1715 m; S. Gian-Hügel 1730 m; im Wald zwischen Pontresina und St. Moritz 1800 m; Rosegbachalluvionen 1920 m, 2000 m; Alp la Stretta 2420 m; N Steigt nach BRÜGGER im Berninagebiet bis über 2760 m (Heer Nivalflora S. 62). Korrigiere bei Brockmann S. 204 Anm. 2760 statt 2830 m. Bi wë Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 427 Wiesen bei Bernina alta 2100 m; Berninastraßenbord 1950 m, 2060 m, süd 2300 m; am Lago Bianco 2230 m. V. verna L. — Champagna bei Samaden 1715 m; S. Gian-Hügel 1730 m; Allmend hinter Pontresina 1820 m. V. polita Fries (— V. didyma Ten. — V. agrestis L. z. T.) — Cele- rina (BRíac. man.); Acker bei Samaden (1855 Kai in herb. Univ.); Berninastraßenbord bei der Brücke 2084 m. * V. agrestis L. — Samaden Stoppelfeld ob St. Peter (Bnücc. und v. Sırıs 184% in Herb. Pol.). Bartsia. B. alpina L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1770 bis 2830 m. Matten und Weiden, Geröllfluren, Morünen, Fels, Vaccinietum usw. im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Tiefe Stand- orte: Wiese Choma 1800 m; Weide Rosegtalausgang 1770 m; Felsen und Schuttkegel ob Acla Colani 1900 m usw. Hohe Standorte: Fels am Lan- guardbach 2710 m; am Schafberg 2630 m; Hänge des Heutales bis 2700 m; Piz Alv Kalk 2630 m; Curvuletum ob Boval 2750 m; am Lag- alb 2830 m (Brockm.) usw. Melampyrum'), Wachtelweizen. M. silvaticum L. sens. lat. Ssp. silvaticum L. sens. strict. (— M. tenuifolium Dahl.) — Stazer- wald 4840 m; God Rusellas 1820 m; Wald bei Sanssouci 1830 m. Ssp. laricetorum Kerner — Plaun God 1800 m; im reinen Arven- wald auf Crasta da Staz 2020 m mit M. intermedium und alpestre zusammen; in der Zwergstrauchformation am Nordhang des Munt Pers 2220 m. Ssp. intermedium Ronn. et Schinz. — Arvenwald auf Crasta da Staz 2020 m zusammen mit M. laricetorum und alpestre; im reinen Lärch- wald Muottas da Celerina Osthang 1810 m; Mischwald bei den Bernina- fällen Myrtilletum-Unterwuchs 1950 m, 2250 m. M. pratense L. sens. lat. Ssp. pratense L. sens. str. (= prat. p typicum Beck). — Stazer- wald 1840 m mit M. silvaticum zusammen. g Ssp. alpestre Brügg. — Im Arvenwald Crasta da Staz 2020 m mit M. laricetorum und intermedium; im Vaccinietum uliginosi am NNW- Hang des Muottas Muragl 2250 m; im Vaccinietum Myrtilli im Mischwald bei den Berninafällen 2010 m mit M. intermedium. Tozzia. *T. alpina L. — Val Minor Fuorcla Südseite 2400 m. — 1) Rev. RoNNIGER u. SCHINZ. 28* 498 E. Rübel. Euphrasia", Augentrost. E. Odontites L. (= E. verna Bell). — Schutthaufen an der Roseg- brücke 1780 m. E. Rostkoviana Hayne — Bl. Aug., Sept. Bis 2600 m. Weide Champagna 1720 m, am Flazbach 1720 m, bei der eisernen Brücke 1725 m usw.; feuchte Stelle bei Montebello 1900 m; Weide Alp nova 1900 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m ad f. minuta Beck. vergens; Hänge des Piz Alv 2100 m, 2200 m (Bnockw.); Sumpf Curtinatsch 2200 m (BRock.). f. minuta Beck. — Weide Champagnatscha 1715 m; Lärchwald ob Pontresina 1900 m. E. montana Jord. f. parvula Towns. — Bachrand in der Champagna 1715 m. E. hirtella Jord. — Beim Roseggletscher (leg. A. v. Decex); Junipe- retum im Heutal 2300 m. E. drosocalyx Freyn. — Pontresinerwald 1900 m; Südwesthang des Albris 2300 m. E. salisburgensis Funck. — Alpin -nordeuropäisches Element. Bl. Aug., Sept. 2100—2600 m. Fast nur auf Kalk. Heutal vorne Kalk 2150 m; Kalkschutthalde Bernina alta 2100 m (Bmockw.); Kalkhänge des Piz Alv 2200 m (Brockm.,!), 2600 m; Sumpf Curtinatsch Kalk (Bmockm.); Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockn.,!). Var. subalpina Gren. — Berninabachalluvion 2000 m; Alp Stretta Kalk 2300 m; Kalkhang am Piz Alv 2500 m; Kalkband der Alp Bondo 2120 m. Var. permixta Gremli — Hang ob Pontresina 2400 m am Schaf- berg, kein Kalk. Var. minuta Gremli — Piz Alv Kalk, Westhang 2150 m, Südost- hang 2200 m. E. alpina Lam. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Ende Juli bis Sept. 1720— 2250 m. Wald, Fels usw. Fehlt auf Kalk. S. Gian 1720 m; Wald ob Pontresina 1900 m, 2000 m, 2230 m; neben dem Lan- guardwasserfall 1950 m; beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; Felsen unter Alp Sass nair 2000 m; Westhang des Albris 2000 m, 2200 m. Var. nana Wettst. — Festuca violacea-Bestand am Tschiervahang 2050 m, 2250 m. * E. tatarica Fisch. — Gravatsch bei Bevers (herb. Brüce.). E. minima Jacq. (— z. T. E. Hegü Vollmann). — Alpin-nordeuropüisches Element. Bl. Ende Juli Sept. 1700— 3250 m. Curvuletum, Weiden, Heide, Fels, Feinschuttfluren usw.; sehr verbreitet; auf Urgestein und Kalk. 1) Rev. R. v. WETTSTEIN. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 429 Acla Chuoz Heide und Wald 1700 m: Blais leda und Ganda naira 1720 m; S. Gian Vaccinietum 1720 m; Weide am Muottas da Celerina 1850 m; Blais dellas Fóglias 1900 m; beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; Wald ob Pontresina 1900 m. Hauptverbreitung 2000- 2700 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls 2600 m und Isla Persa 2550—2700 m. Hohe Standorte: Felsschutt am Languard 3250 m; Curvuletum am Rosatsch 2800 m, am Stretta 2720 m, am Chatscheders 2720 m, 2930 m; Gipfel Piz Chatscheders 2987 m; Feinschutt am Chalchagn 2750 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m, am Lagalb bis 2962 m. Var. bicolor Gremli — Im Val Languard 2800 m; Curvuletum am Chatscheders 2750 m, am Lagalb 2700 m. Var. alba Favrat — Am Lagalb 2900 m. Var. hispidula Favrat — Pontresinerwald 2100 m; Val Minor am Bach 2200 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m. Var. subaristata Gremli — Kalkband der Alp Bondo 2120 m. XE. lepontiea Brügg. — alpina X minima. — Pontresinerwald 1900 m. E. minima X Rostkoviana Wettst. — Isla Persa 2600 m inter parentes. Pollen hochgradig steril. Rhinanthus’) (= Alectorolophus), Klappertopf. R. Alectorolophus (Scop.) Pollich (= Alectorolophus hirsutus (Lam.) All. = Alect. Alect. Stern. — R. Facchinii Chab.). — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. R. Semleri (Stern.) Schinz und Thell. Var. modestus (Chab.) Stern. — Berninapaß 1900 m (Brücc. herb. teste SrERNECK). Leider gibt BmücceR nicht an, ob Nord- oder Südseite des Passes. | R. ovifugus Chab. (~= R. apenninus (Stern. Schinz und Thell.;. — Abhang des Platea gegen das Val Minor 2500 m (Bnocka.): auf Puschlaver- seite an verschiedenen Stellen Le Gessi- Wegerhaus- Grüm -Sassal Masone (Brockm.). | R. subalpinus (Stern.) Schinz und Thell. — Bl. Ende Juli, Anf. Aug. Bis 2450 m. Matten, Schutt- und Geröll usw. Wald ob Pontresina 2000 m, 2100 m; Blockflur bei der Blais dellas Föglias 2070 m Westhang: Festuca violacea-Rasen ob Acla Colani 2350 m; Grobschutt am Tschierva 2250 m; Heutalhänge bis 2450 m; Bachufer Val Minor 2250 m; Arlasfels 2300 m usw. Var. simplex Stern. — Kalkgeröll und Hang am Tschüffer 2300 m, 2400 m; la Pischa 2250 m (Brockm.). | R. glacialis Pers. (— Alert, lanceolatus (Kováts) Stern. A) Rev. H. Schinz u, STERNECK. 430 E. Rübel. Element. Bl. Aug. Bis 2460 m. Südhang des Piz Tschüffer Matte, Kalk, 2400 m; Hang bei Val Torta, Kalk, Matte, 2460 m. Var. gracilis (Chab.) Stern. — Schwach Süd geneigte Agrostis alpina- Matte am Heutaleingang 2100 m; Tropfregion von Felsen am Südhang des Piz Lagalb 2450 m (Brockn.). R. Crista galli L. (= Alect. minor (Ehrh.) Wimm. u. Grab.) — Bl. Juli, Anf. Aug. Bis 2000 m. Champagna Agrostidetum tenuis 1715 m, Flazufer 1730 m; am Schafberg 1900 m, 2000 m; am Stazersee: Roseg Alluvionen 2000 m; Weide Rosegtal 1770 m; Berninabachalluvion 1860 m; Chalehagn; Pontresina (Cav. in Dntee, man.). Pedieularis. Läusekraut. P. vertieillata L. — Arktisch - altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1715—2920 m. Matten und Weiden; auf Urgestein und Kalk; verbreitet. Flazmündung 1715 m; Champagna Weide 1715 m; Choma 1800 m; um Pontresina; Heutal Albris-Pischa-Tschüfferhang 2000-2620 m; am Piz Alv Kalk 2150 m, 2300 m, 2600 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m und seine Fortsetzung im Val Arlas 2300 m, 2500 m; Berninastraßenbord 2000—2100 m usw. Bernina bis 2920 m (CavrgzEL in Heer Niv.-Fl. S. 63). P. rostrato-spieata Crantz (= P. incarnata Jacq.) — Altaisches Element. Var. helvetica Steining. — Heutal (Morırzı, Bmücc. in SEILER); Wiesen der Berninahäuser (herb. Cawp.); Wiesen Heutalsohle 2200 m; am Kalkhang Val Torta 2400 m. P. Kerneri Dalla Torre (— P. rhaetica Kerner — P. caespitosa Sieber = P. rostrata L.. — Mitteleuropäisch - alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2200—3260 m. Fels, Schuttfluren, Curvuletum, auf Urgestein verbreitet, fehlt auf Kalk. Tiefe Standorte: Schuttflur am Tschierva 2200 m; Alp da Pontresina 2200 m; Curtinatsch Weide 2200 m usw. Hohe Standorte: Fels am Vadret 3000 m; Las Sours 2970 m; Felsen am Piz Languard 2800 m (Brücs. herb), 3260 m (J. Braun); Curvuletum Chatscheders 2930 m; Diavolezzagrat 2977 m; Curvuletum am Munt Pers 3000 m; am Lagalb 2950 m usw. P. recutita L. — Mitteleuropäisch - alpines Element. Bl. Juli. Bis 2350 m. Feuchte Wiesen, an wenigen Orten, aber dort häufig. Muottas Muragl 2350 m; Sanssouci 1820 m; bei den Berninahäusern 2030 m; bei der Brücke 2084 m; Alp da Pontresina 2100 m. P. palustris L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2100 m. Sümpfe, Moore, feuchte Wiesen; ziemlich verbreitet. Sümpfe des unteren Tales 1700 bis 1750 m; Staz (Bnüac. in herb. Pol); Flach- und Hochmoor am Stazersee 1820 m: Torfmoor Plaun da Staz 2020 m; Palüd Chape 1800 m; nasse Rosegbachufer 1830 m; Flachmoor bei der Brücke 2084 m; Sumpfwiesen Bernina alta 2100 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 431 P. tuberosa L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Ende Juni— Aug. 4720—2600 m. Matten und Weiden, Heide, seltener Fels; auf Ur- gestein und Kalk; ziemlich verbreitet. S. Gian 1720 m: um Pontresina häufig; Val Languard Schutthalden 2000— 2200 m, Weide 2450 m; ob Acla Colani Fels, Schutthalde und Calamagrostis-Rasen; Muottas da Pontresina Heide 2260 m; Albris-, Pischa-, Tschüffer- und Strettahänge bis 2600 m; Festuca varıa-Treppe am Albris; am Piz Alv Kalk und Piz dels Lejs 2500 m; Arlasfelsen gegen Cambrena 2320 m usw. Flore roseo im Heutal. P. foliosa L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1900—2350 m. Block- und Geröllfluren. Schuttkegel bei Acla Colani 1900 m, 4950 m; Blockflur bei Alp prüma 2000 m und gegenüber am andern Ufer 2000 m, oberhalb Alp seguonda 2140 m; Blais dellas Föglias 1950 m; Pischahang 2300 m; Kalkhang am Tschüffer 2350 m. XP. pallescens Brügg. — rostrato-spicata X tuberosa. — Bernina (Brüss. man. in Seıter); Heutalsohle Wiesen, inter parentes 2200 m. XP. atrorubens Schleich. — rostrato-spicata X recutita. — Bernina (herb. Caxp.). Fam. Orobanchaceae, Sommerwurzgewächse. Orobanehe, Sommerwurz. 0. alba Steph. (= O. Epithymum D.C. — Bl. Juli. Blockwald am Schafberg 2000 m auf Thymus; Südhang Clavadels auf Thymus 1900 m; Schutthalde bei Alp prüma 2000 m auf Thymus und Satureia alpina. 0. reticulata Wallr. (= O. Scabiosae Koch). — Bl. Juli. Celerina (1858) Bernina (1883 Brüsser); Roseg Clavadels 1900 m auf Carduus de- floratus; Blockflur neben dem Languardwasserfall 1900 m auf Carduus defloratus. Fam. Lentibulariaceae, Wasserschlauchgewächse. Pinguicula, Fettkraut. P. vulgaris L. — Bl. Juni—Aug. 1720—2500 m. Feuchte Felsen, feuchte Wiesen, Sümpfe; ziemlich verbreitet. Sumpfige Flazufer 1730 m; Champagnatscha 1720 m; Hänge des Albris 2150 m, 2400 m, 2500 m, Pischa 2300—2500 m, Tschüffer Kalk 2450 m, 2500 m; Bovalweg Sumpf 2100 m; Arlasfels, Berninaseen usw. usw. Var. genuina Meister — Sphagnumpolster am Stazersee on und Palüd Chape massenhaft; Languard (Brüce. herb.); Torf im Heuta 2300 m. . Lam.) Ssp. leptoceras (Rchb.) Schinz et Keller = var. 97 andıflora (Lam. Koch, Schinz u. K. II. Aufl). — Alpin-nordeuropäisches Element, "77 Nasse Felsen ob Pontresina 1950 m, ob Acla Colani 1900 m; wal Heutaleingang massenhaft 2050 — 2200 m; Morteratsch Felsenarve 432 E. Rübel. 2260 m; feuchte Ufer des Lej pitschen 2220 m (Schröter, Bnockw.,!) des Lago nero 2220 m usw. P. alpina L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juni, Juli. 1715 bis 2500 m. Feuchte Wiesen, berieselte Felsen, meist auf Kalk. Nasse Stellen am Flazbach 1715 m; Runse Las Sours sedimentär Gneis-Gebiet 2280 m; berieselter Fels ob Acla Colani Urgestein 2100 m; Alp da Pontre- sina 2100 m massenhaft; Heubachschlucht 2050 m; gegen Tschüffer, Kalk, Magermatte 2450 m, Semperviretum 2500 m; Südfuß des Piz Alv Kalk 2200 m; Curtinatsch 2150 m; Semperviretum am Cambrena - Arlasgrat Kalklinse 2400 m. Utricularia, Wasserschlauch. U. minor L. — Torflócher am Weg S. Gian-Stazersee 10 Min. von S. Gian entfernt 1715 m (Overron); Torfsümpfe in Mauntschas zwischen Meyerei und St. Moritz-Bad 1850 m (B. Branger in herb. Braun). Fam. Globulariaceae, Kugelblumengewächse. Globularia, Kugelblume. G. cordifolia L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni. 2300 bis 2600 m. Fels und Geröll; nur auf Kalk. Bernina (Bmüca. herb.); Kalkfelsen am Pischahang 2450 m; Kalkfelsen 2550 m und Semperviretum 2600 m am Tschüfferhang; Kalkgeröll am Piz Alv 2300—2500 m; Kalk- band Alp Bondo 2150 m (Brockm.,!); Kalkfels Val Arlas 2300 m. Fam. Plantaginaceae, Wegerichgewächse. Plantago, Wegerich. P. media L. — Bl. Juni— Aug. Bis 2280 m. Wegründer, Matten und Weiden. Weiden und Wegränder der Champagna 1715 m; Schutt- haufen am Inn 1715 m; Fettmatte Belvoir 1770 m; Wiese bei Ruine Spa- niola 1830 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; Lärchwald Roseg 1850 m; Alp seguonda 1900 m; Pontresinerwald 1900 m; Berninastraßen- bord 1715 m, 1900 m, 1950 m, 2030 m, 2280 m usw. P. major L. — Bl. Juni— Aug. Bis 2320 m. Wegränder, ruderal. Weide Champagnatscha 1715 m; S. Gian 4720 m; Schutthaufen am Inn 1715 m; Misthaufen in der Champagna 1715 m; Misthaufen bei Pontre- sina 1780 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; Berninabachufer 1830 m; Berninastraßenbord 1770 m, 1830 m, 1900 m, 2280 m, 2320 m, 2300 m süd. P. lanceolata L. — Bl. Juni—Aug. Bis 2320 m. Wegränder, Fett- matten, Schutthalden. Schutthaufen am Inn 1715 m; Muottas Muragl Nord- hang 2000 m; Agrostiswiese Pontresina Giarsun 1800 m; Clavadels beraste Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 433 Schutthalde 1900 m; Berninastraßenbord 1950 m, 2000 m, 2309 m, 2320 m, 2300 m süd. P. montana Lam. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Mai— Juli. Bis 2400 m. In Wiesen auf Urgestein, im Geröll auf Kalk; kalkliebend; ziemlich verbreitet. S. Gian 1715 m; zwischen Samaden und Pontresina Wiesen häufig 1730 m; Waldheide auf Crasta da Staz Kalk 2020 m; Pon- tresina (Cav. in BnücG. man.); Wiesen um Pontresina häufig 1770—1850 m; Lärchwald Roseg vorn 1850 m; Wald bei Montebello und der Straßenab- zweigung gegen Morteratsch 1900 m; Nardetum Albrishang 2150 m; Kalk- geröll und Semperviretum am Tschüffer 2200 m, 2300 m; Alp Stretta Gneis und Kalkblócke 2300 m; Curtinatsch Kalkalluvion und Wiese 2150 m; Kalkhang Piz Alv 2300 m (Brockm.), 2400 m; Kalkband Alp Bondo und seine Fortsetzung ins Val Arlas 2150 m (Bnockw.,!) usw. P. alpina L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni— Aug. 1700—2630 m. Matten und Weiden, Alluvionen, Wald, Fels, Rudera, Läger, Quellfluren usw.; auf Urgestein und Kalk; im ganzen Gebiet ver- breitet. In der Flazebene häufig, ebenso um Pontresina, Rosegtal, Lan- guardtal, Heutal, Minortal, Arlastal, Hospiz usw. usw. Hohe Standorte: Weide Val Languard 2450 m, 2500 m; Kalkhang Tschüffer 2400 m; Alp la Stretta 2400 m; Kalkschutt am Piz Alv 2630 m; Rasenband am Piz Minor 2600 m; Quelle und Läger Val Arlas 2400 m usw.; nach Brüsc. in Heer Niv. Fl. am Languard bis 2760 m. P. serpentina Vill. — Bl. Juni—Aug. Bis 2200 m. Wiesen, Geröll- und Blockfluren, Rudera. Flazebene mehrfach 1715—1750 m; Moor am Stazersee 1830 m; Weide Muottas da Celerina 1850 m; Felsen ob Pontre- sina 4920 m; Schutthalden am Schafberg und Val Languard 2000 m, 2200 m; beraste Schutthalde ob Clavadels 4900 m; Mährasen ob Acla Co- lani 2000 m; Morteratschdelta 1900 m usw.; monstrós ramosa Bernina (M. V. GucELBERG in Bmüce. man.). Fam. Rubiaceae, Rótegewüchse. Sherardia. Sh. arvensis L. (= Asperula Sherardi Höck.). — Schutthaufen beim Berninahospiz 2309 m. Galium, Labkraut. 6. tricorne Stokes. l Var. genuinum Briq. — Samaden (herb. Canp.); Schutthaufen bei Pontresina 1840 m. 6. Aparine L. (=z. T. G. spurium L.) pagna 1745 m; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m; am fall: Schutthaufen beim Berninahospiz 2309 m. Var. Vaillantii (D.C. Koch. — Schutthaufen am Inn 1715 m. . — Misthaufen in der Cham- Languard- 434 E. Rübel. 6. uliginosum L. — Bis 2100 m. Sumpfwiesen, selten. Flazalluvion bei der eisernen Brücke 1725 m; Sumpf am Flazbach 1750 m; Plaun God (herb. CanD.); Sumpf am Fuß des Piz Alv 2100 m (Bnockn.). 6. palustre L. (= z. T. G. elongatum auct.). — Nasse Stellen der Champagnatscha 1720 m; sumpfige Stellen im Wald bei Prad& 1800 m. G. Mollugo L. Ssp. erectum (Huds.) Briq. — Champagnatscha 1720 m; Blockflur neben dem Languardwasserfall 1900 m. Ssp. tenuifolium (All) Schinz et Thell. (= ssp. Gerardi (Vill) Briq.). — Südfuß des Piz Alv Kalk 2100 m. 6. rubrum L. Var. Leyboldii (H. Braun) Briq. — Berninastraßenbord 1920 m. 6. asperum Schreb. (= G. siüvestre Poll. — G. umbellatum Lam.). — Bl. Juli, Aug. 1700—2900 m. Matten, Weiden, Fels, Blockfluren, Schutt- und Geröllfluren, Karflur, Wald usw.; sehr verbreitet, überall, und zwar hauptsächlich in der Ssp. anisophyllum (Vill.) Briq. — Hohe Standorte: Las Sours 2900 m; Elynetum auf Aguagliouls 2700 m; Weide am Tschüffer 2700 m; Fels am Piz Stretta 2770 m; Curvuletum am Piz dels Lejs 2800 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m usw. Var. Gaudini Briq. — Val Torta 2720 m. Ssp. lineare Brig. Var. austriacum (Jacq.) Brig. — Stazerwald 1800 m; Blais dellas Föglias 4900 m. 6. boreale L. — Bl. Juli, Aug. 1700— 2200 m. Fels, Blockflur, Wald, Raine; hie und da. Champagna 1715 m; bei der eisernen Brücke Schwemmland 1725 m; Pedmunt; Palüd Chapé 1800 m; Hochmoor am Stazersee 1820 m; bei Pontresina Fels 1920 m, Blockflur 1920 m, Wald- schlucht 1830 m, Wiesenrain 1810 m, Lärchwald 1900 m, 1850 m; Baum- grenze Las Sours 2200 m; Bernina alta 2100 m (Brockm.,!); Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brocku. JI: fehlt dem Puschlav nach BROCKMANN. G. verum L. .— Fettmatte der Champagnatscha 1720 m; Pontresina (Bnücc. man.); Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Schuttkegel ob Acla Colani 1930 m. Fam. Caprifoliaceae, Geißblattgewächse. Sambueus, Hollunder. S. racemosa L. — Bl. Juli. Bis 2050 m. Wald, Blockfluren. Charna- düraschlucht 1730 m; am Muottas Muragl Blockflur Blais stretta 1750 m, Pedmunt 1800 m, im Wald 1880 m, 2000 m; Lärchwald ob Pontresina 1850 m, 1900 m; Blockflur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Lan- guard 2100 m (Coranı in Bmücc. herb.); Blockflur bei Alp prüma 2000 m, unterhalb Alp Sass nair 2050 m; Berninastraßenbord 2000 m. "^ Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 435 Lonicera, Geißblatt. L. nigra L. — Bl. Juni, Anf. Juli. Bis 4980 m. Wald, selten. Charnadüraschlucht 4730 m; Wald Muottas Muragl 1980 m; Schlucht von Pontresina 1780 m; Nordosthang Muottas da Pontresina 41900 m; Birken- bestand im Felsgeröll Blais dellas Föglias 1950 m. L. coerulea L. — Bl. Juni, Anf. Juli. 1700—2350 m. Wälder, Ge- büsche, Vaccinietum, Rhodoretum: verbreitet. Im ganzen Waldgebiet, ferner: Vaceinietum am Muottas Muragl 2350 m, am Schafberg 2200 m; Weide und Vaceinietum an der Waldgrenze Muottas da Celerina 2200 m: Rhodoretum ob Acla Colani 2200 m; Surlejweg 2200 m; Juniperetum am Albris Westhang 2100 m und Pinus montana-Gebüsch 2000 m; Südhang Bovalweg 2100 m; Vaccinietum am Nordosthang des Munt Pers 2300 m usw. usw. *L. alpigena L. — Ob Celerina (Krirrıı 1848 in Herb. Pol); ob Samaden im Wald hin und wieder (Kam in Herb. Pol.,!); Kalkschutt- halde Christolais 1860 m; gegen Alp Clavadatsch 2020 m. Linnaea, Erdkrönchen. L. borealis L. — Bl. Ende Juli, Aug. 1700—2200 m. Im Wald spinnt diese zierliche Pflanze ihre langen oberirdischen Ausläufer durch das Moos und über Baumwurzeln. Im Wald verbreitet und massenhaft. Charnadüra-Stazerwald, God Rusellas bis Morteratsch, Plaun God, Hänge des Muottas Muragl bis Montebello; Alnetum Blais dellas Föglias 1950 m; Rhodoretum ob Acla Colani 2200 m. Fam. Adoxaceae, Bisamkrautgewächse. Adoxa, Bisamkraut. A. Moschatellina L. — Felsgeröll und Lonicera-Gebüsch Blais dellas Föglias im Rosegtal 1850 m, 1950 m. Fam. Valerianaceae, Baldriangewächse. Valeriana, Baldrian. V. officinalis L. — Bl. Juli, Aug. 1720—2400 m. Block- und Ge- töllfluren ziemlich verbreitet, auf Urgestein und Kalk. Charnadüraschluch! 1730 m; Wald und Schutthalden vom Muottas Muragl ins Val Languard zwischen 1900 und 2200 m; auf allen Schuttkegeln usw. beidseitig im val Roseg bis am Tschiervaweg 2350 m und Alp Surovel 3970 m usw. usw. Die meisten gesammelten Exemplare gehóren zur Var. minor Koch (= angustifolia Tausch). — Blais 2000 m; Kalkhang am Tschüffer 2400 m. dellas Föglias 436 E. Rübel. *V. excelsa Poiret (= V. sambucifolia Mik, — Padella oberste Wiese südl. d. Kalkofens (1884 KrärtLı in herb. Univ.). V. tripteris L. — Bl. Juni, Juli. 1700—2300 m. Wald, Schuttkegel, Fels; auf Urgestein und Kalk, ziemlich verbreitet. Kalkerasta da Staz 2020 m; Wälder um Pontresina 1750—2300 m; Felsen ob Acla Colani 1900 —9100 m, Sass nair 2000 m; Blais dellas Fóglias; Tschiervahang 2250 m; Albris Pinetum 2000 m, 2200 m; Kalkhang am Tschüffer 2300 m usw. Var. gracilis Rouy — Lärchwald ob Pontresina 1800 m; Heubach- schlucht 2100 m. V. montana L. — Bl. Juli, Aug. 1850— 2620 m. Geröllfluren, Fels; hauptsächlich auf Kalk. Kalkerasta da Staz 2020 m; Fels am Rosatsch 1900 m; Schafberghang 2200 m; Geröllhalde gegen Val Languard 2000— 2200 m; Wald Giarsun 1850 m; Fels und Schuttkegel ob Acla Colani 1900—2040 m; Kalkgeröll am Tschüffer 2450—2620 m und Alp Stretta 2330 m; Kalkgeröll am Piz Alv 2200 m, 2500 m, auf Alp Bondo 2150 m Bnockw.,! und ins Val Arlas 2200 m (Bnockw.), 2300 m usw. Var. rotundifolia Car. et St. Lager — Kalkgeröll am Tschüffer 2620 m, im Val Arlas 2200 m. Var. minor Rouy — Kalkgeröll Südwesthang Piz Alv 2450 m. Y. supina L. — Alpenelement. Diavolezza (Brüse. man.) muß gestrichen werden; ich fand sie bei gründlichem Durchsuchen dort nicht, hingegen kleine V. montana. Fam. Dipsacaceae, Kardengewächse. Knautia, Witwenblume, Schuppenkopf. K. arvensis (L.) Duby — Bernina Heutal 2400 m (Muss Alpenblumen S. 399; Bnícc. man.). Ich konnte die Pflanze nicht finden. K. silvatiea (L.) Duby. — Bl. Aug. Bis 2200 m. Felsen ob Laret 1920 m, ob Giarsun 1970 m; Weide Muottas da Celerina 2200 m; Stazer- wald häufig. Var. praesignis Briq. — Crasta da Staz Kalk 2020 m; Blais dellas Föglias 1900 m. Seabiosa, Krätzkraut. S. lucida Vill. — Mitteleuropüisch-alpines Element. Bl. Ende Juli, Aug. 1750—2600 m. Fels, Block- und Geröllfluren; kalkliebend, aber auch auf Urgestein ziemlich verbreitet, also nicht kalkstet wie im Puschlav nach Brockmann. Wäldchen vor Pontresina 4750 m; Fels und Blockwald ob Pontresina 1920 m, 2000 m, 2200 m, neben dem Languardwasserfall 1900 m; Mährasen ob Acla Colani 2000 m; Felsen Sass nair 2000 m; Blockhalde bei Alp prüma 2000 m und gegenüber 2000 m; Blais dellas Föglias 4900 m; Tschiervaweg 2100 m; Albrishang Semperviretum 2150 m, 2300 m; Pischa- hang Fels 2500 m; Kalkgeröll am Piz Tschüffer 2300 m, 2400 m; Kalk- geröll am Piz Ve 2200 m (Bnockw.,!), 2550 m, 2600 m; Bernina alta Kalk ` ep Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 437 2100 m; Curtinatsch Kalk 2100 m (Brockm.); Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm. ‚!) und seine Fortsetzung im Val Arlas 2200 m (Brockn.) usw. Fam. Campanulaceae, Glockenblumengewächse. Phyteuma’), Rapunzel. Ph. pedemontanum R. Schulz (= Ph. pauciflorum L. p. p. = Ph. globularifolium Sternb. et Hoppe p. p.). Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2400—3260 m. Typisch für das Curvuletum in höheren Lagen; Fels, Grüte, Gipfel; verbreitet; selten auf Kalk. Tiefe Standorte: Felsen des Muottas da Celerina 2500 m; Felsen unter Sass nair 2100 m; Arlasgrat 2350 m; Diavolezzasee Curvuletum 2500 m. Hauptverbreitung 2700—3000 m. Hohe Standorte: Felsen Vadret 3180 m; Piz Languard 3260 m (J. Braun); Surlej Grat 3140 m; Minor Gipfel 3052 m; Fels Trovat 3020 m; Munt Pers Gipfel 3211 m; auf Kalk: Arlasgrat 2500 m. Am meisten tritt die Pflanze auf in der F. humillimum R. Schulz — Muottas Muragl Grat 2800 m, mit auffallend stumpfen Blättern; Aguagliouls 2600 m; Chatscheders Curvuletum 2750 m, 2880 m, 2930 m, Gipfel Fels 2987 m; Piz Stretta Curvuletum 2930 m, 3000 m, 3030 m, Fels 3060 m; Grat zwischen Piz Alv und Minor 2750 m; Grat des Piz dels Lejs 3000 m; Isla Persa 2720 m; Diavolezza Ostgrat 2770 m; Piz Lagalb 2960 m usw. Ph. Carestiae Biroli (= Ph. hedraeanthifolium R. Schulz = Ph. humile Schleich. p. p. — Ph. humile var. Berninae Brügg.). — Alpen: element. Bl. Ende Juni bis Anf. Aug. 1930—3100 m. Felsen; verbreitet; selten auf Kalk. Muraglgletscher Endmoräne 2580 m; Felsen ob Acla Colani 1950 m; im Rosegtal, Languardfelszug, Heutal, Minortal, Arlas usw. F. typicum R. Schulz — Felsen ob Blais dellas Föglias, üppig, 2400 m; Pischafelsen 2450 m; am Piz dels Lejs 2450 m; Curvuletum Felsschutt Piz Chalchagn 2900 m; auf den Gletscherinseln Isla Persa 2550 m und Gemsfreiheit 3100 m; Felsen im Arlastal 2630 m und gegen Cambrena- delta 9370 m. F. typicum accedunt. ad f. graminifolium. — Felsen ob Pontre- sina-Laret 9000 m; Las Sours Runse 2280 m; Kalkhang des Tschüffer 2550 m; Felsen am Lagalb 2500 m. F. graminifolium accedunt ad f. typicum. — Gneisfelsen über Pontresina 1930 m; Pischahang 2450 m. J F. graminifolium R. Schulz — Felsen neben dem Languard- Wasserfall 4950 m; am Lagalb 2900 m. l Ph. hemisphaericum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 4745—2977 m. Matten und Weiden; ferner auf Felsen, Moränen, Heide, Vaccinietum, Elynetum usw.; verbreitet; selten auf Kalk (5 von O 1) Rev. von R. Scnuurz. 438 E. Rübel. 79 notierten Standorten: Piz Alv 2450 m, 2300 m, 2600 m, Tschüffer 2400 m, Alp Bondo 2150 m). Tiefe Standorte: Champagna Allmend 1715 m; Fels Blais stretta am Muottas Muragl 1750 m; Schutthalde am Tschiervaweg 2050 m; Albris Pinetum 2000 m, Curvuletum 2150 m. Hauptverbreitung 2200-—9800 m. Hohe Standorte: Muottas Muragl Grat 2800 m; Las Sours 2900 m; Curvuletum Munt Arlas Surlej 2830 m; Diavolezzagrat 2971 m usw. F. vulgare R. Schulz — Curvuletum auf Aguagliouls 2600 m. F. trichop'yllum Gremli — Weide Val Languard 2400 m; auf den Gletscherinseln Piz Umur 2620 m, Isla Persa 2720 m; Albrishang 2200 m; Weide Alp Stretta 2420 m; Berninastraßenbord 2060 m; Fels am Piz Chalchagn 2900 m. Ph. Scheuchzeri All. (— Ph. corniculatum Gaud.) — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juli, Aug. 4700—2200 m. Felsen, Blockfluren. S. Gian 1720 m; Charnadüraschlucht 1720 m ; Felsen Muottas Muragl 2200 m; Felsen ob Pontresina 4920 m, 9000 m, am Wasserfall 1900 m; Felsen Clavadels 1920 m, Sass nair 2000 m usw. Ssp. Scheuchzeri (All.) Gaud. var. vulgare R. Schulz — Felsen Albris Südwesthang 2200 m accedit ad var. angustifolium. Var. angustifolium Gaud. — Felsen ob Acla Colani 2040 m accedit ad var. vulgare; Felsen ob Blais dellas Fóglias 2100 m. Ph. orbieulare L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juni—Aug. 1700— 2580 m. Wald, Weiden, Wiesen usw.; ziemlich verbreitet. Wald Acla Chuoz 1700 m; Champagnatscha Fettmatte, Stazersee, Kalkband da Staz, Muottas da Celerina Weide 2200 m, Wälder um Pontresina; Schuttkegel Acla Colani 1950 m; Fels Sass nair 2330 m; Blais dellas Föglias 2080 m; Albrishang Semperviretum, Festuca varia-Rasen 2150 m, 2600 m; Pischa- bachfelsen 2280 m, 2300 m; Kalkgeröll am Tschüffer 9400 m; Bernina- straßenbord 2080 m, 2120 m; Bernina alta, Piz Alv Kalk 2200 m; Val Minor 2200 m, 2300 m (Bnockw.|; Bovalweg Südhang 2100 m usw. Ssp. delphinense R. Schulz var. elliptieifolium R. Schulz f. stellu- latum R. Schulz — Fettmatte Champagna 1715 m. F. hispidum (Heg. R. Schulz -- Kalkhang Piz Alv 2400 m ad f. stellulatum vergens. F. alpestre R. Schulz — Pontresina (Cav. in Bnüac. man. als Ph. longifolium Heg.). Ph. Halleri All. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Schutthalden, selten. Staz (Brüce. man.); Pontresina (Cav. in Bmücc. man.); ich fand die Pflanze nur im Rosegtal: Felsen unter Alp Sass nair 2400 m; Blais dellas Föglias 2450 m; gegenüber Alp prüma 2000 m. Var. typicum R. Schulz f. longibracteatum R. Schulz — Blais dellas Föglias 1900 m. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 439 Ph. scorzonerifolium Vill. — Muragl, Pontresina, Heutal (Cav. herb.. Ich fand es nicht. Ph. seaposum R. Schulz f. cordifolium R. Schulz — Blockflur im Wald am Schafberg 2000 m. Ph. betonicifolium Vill. — Bl. Juli. 4700—2600 m. Fettmatten und Weiden, Wald, Fels, Blockflur usw., Vaccinietum, Festuca violacea-Rasen, Calamagrostis-Rasen, Nardetum usw.; verbreitet. Champagna-Ebene, Crasta dn Staz, Wiesen von Pontresina, Wälder und Weiden des Pontresiner Felszuges 1800—2300 m; Rosegtal 1800—2300 m; Albrishang Nardetum, Festuca varia- Rasen 2200 m, 2600 m, Pischahang 2300—2500 m; Val Torta 2500 m; Heuberge Kalk am Tschüffer 2400 m, 2500 m; Bovalweg 2100 m; Arlasfels 2320 m usw. Var. typicum R. Schulz f. alpestre R. Schulz — Nardetum am Albris 2200 m; Heuberge Kalk am Tschüffer 2400 m; Wald ob Pontresina- Giarsun 1850 m ad Ph. scaposum vergens. F. pubescens DC. — Fettmatte Pontresina 1780 m ad f. alpestre vergens. Var. lanceolatum R. Schulz f. vulgare R. Schulz — Fettmatten Pontresina 1770 m nicht typisch vulgare; Albris Westhang consolidierte Schutthalde 2000 m mit seitlichen Ähren in den obersten Niederblättern, wie es selten, doch ab und zu, bei fast allen größeren Arten der Gattung vorkommt (R. ScnuLz). Ph. Carestiae X hemisphaerieum R. Schulz — Arlasfelsen nördlich des Cambrenadeltas 2300 m inter parentes. Campanula, Glockenblume. C. barbata L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Bl. Ende Juli, Aug. 4700—2830 m. Matten und Weiden, Wald, humusliebend; Vacci- nietum usw. im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Hohe Standorte: am Languard über 2700 m; Munt Arlas im Rosegtal Curvuletum 2830 m; Heuberg am Tschüffer 2700 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; Curvuletum am Trovat 2700 m usw. Var. pusilla Gaud. — Runse am Chatscheders 2650 m; Osthang des Lagalb 2700 m. o Var. strictopedunculata E. Thom. — S. Gian 1715 m; Wald im Val Muragl (Kocn, Syn. III. 4286) 2100 m; Vaceinietum und Festuca vio- -Rasen ob Acla Colani 2260 m; Festuca varia-Rasen am Albris 2500 m; am Heutalweg 9200 m (leg. Frl. Comen); Carex firma-Bestand am Piz Alv 2600 m. C. thyrsoides L. — Alpen-Element. Bl. Aug. hänge; nur auf Kalk. Frischmatte kalkhaltig am Pisc Kalkhänge des Piz Tschüffer 2300 m, 2450—2600 m; Kalkhan Alv im Val Minor (herb. Pozzı in BrockM.). 2200—2600 m. Rasen- hahang 2200—2400 m; g des Piz 440 E. Rübel. *€. glomerata L. — Celerina (Corawr in Brüce. man.). C. cochleariifolia Lam. (= C. pusilla Hänke) — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. zweite Hälfte Aug. 1700— 2770 m. Fels, Geröll- und Schuttfluren, Alluvionen; verbreitet; auf Kalk häufiger. Flaz-, Roseg- und Berninabachalluvionen; Val Languard 2200 m, 2580 m Kalkgeröll; Schuttkegel ob Acla Colani 1950 m; Tschiervahang 2200 m; im Heutal ver- breitet bis la Pischa 2750 m, Urgesteinskopf am Tschüffer 2700 m und Gneisfels am Chatscheders 2770 m; Val Minor Fels 2400 m; verbreitet an den Kalkhängen des Piz Alv, Alp Bondo, Val Arlas; Berninastraßenbord mit Kalk beschottert 4830—2300 m usw., meist in der Var. pusilla Hänke — Kalkgeröll am Tschüffer 2550 m; Kalkfelsen am Piz Alv 2150 m, 2400 m usw. Var. subramulosa Jord. — Felsen am Piz Alv 2180 m. C. Scheuchzeri Vill. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 4700—2900 m. Matten und Weiden, in allen Wiesentypen, ferner Fels, Schuttfluren, Alluvionen, Wald, Vaccinietum, Heide usw.; auf Urgestein und Kalk sehr verbreitet. Hohe Standorte: Fuorcla Muragl 2893 m; Las Sours Fels 2900 m; Curvuletum am Rosatsch 2800 m; Felsen auf den Gletscher- inseln Aguagliouls 2700 m und Isla Persa 9700 m; Rasen am Tschüffer 2700 m; Curvuletum am Trovat 2700 m; Diavolezza Nordostgrat 2800 m usw. C. cenisia L. — Alpen-Element. Bernina la Pischa (Brüce. man. in SEILER, CAviEzEL) Kalkschieferfeingeröll 2740 m. C. rapuneuloides L. — Berninastraßenbord 1750 m; Kalkfels der Crasta da Staz 2020 m; Pontresiner Acker 4850 m, 1900 m. Fam. Compositae, Korbblütler. Adenostyles, Drüsengriffel. A. alliariae (Gouan) Kerner (= A. albifrons Rchb. — A. petasites Lam.). — Bl. Ende Juli, Aug. Bis 2550 m. Karfluren, Läger. Wald bei Sanssouci 1830 m; Alnetum Blais dellas Föglias 1950 m: Karflur gegenüber Alp prüma 2000 m; Alp Misaun Läger 2005 m; Margum Misaun Läger 2255 m; Grobgeróll am Tschiervahang 2040 m, 2250 m; Curvuletum auf Aguagliouls 2500 m; Läger Alp da Pontresina 2120 m; Wald Muottas da Pontresina 1900 m; Arlas (var. florida Brüce. in NG. G. XXIX), auf der Gletscherinsel Isla Persa 9550 m. A. tomentosa (Vill) Schinz et Thel. (— A. leucophylla [Willd] Rchb.). — Alpen-Element. Bl. Ende Juli, Aug. 2070—2940 m. Geröll- fluren, Karfluren; fehlt auf Kalk. Ich fand die Art immer in der Var. hybrida DC. — Val Muragl Moränenwall 2580 m, Geröllhalde 2850 m, Grat 2800 m; am Languard 2700 m; Blais dellas Föglias Karflur 2070 m; Karflur Chapütschin am Gletscherbach 2450 m, 2470 m; Gneis- trümmer am Stretta 2880 m; Val Minor (Heer, BRÜGGER, Cavızzer) große E" 3 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 441 Gerüllhalde massenhaft 2300 m, 2550 m, 9600 m; Grat des Piz dels Lejs 2700 m, 2800 m, 2820 m; Bachschutt 2220 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2600 m; Diavolezza Nordostgrat 2790 m; Schutthalde am Trovat 2850 m; Karflur Val Arlas 2600 m; Geröll am Piz d’Arlas 2900 m (Brockm.); Cambrenadelta 2240 m; Schutthalde am Cambrenagrat 2940 m (Heer in Niv. Fl. S. 6). Solidago, Goldrute. S. Virga-aurea L. — Ubiquisten-Element. Bl. Aug. 1700-2700 m. Wälder, Gebüsche, Matten, Fels, Blockfluren; im ganzen Gebiet verbreitet; meist in der Var. alpestris W. K. (= cambrica Huds.). Hohe Standorte: auf den Gletscherinseln Aguagliouls Elynetum 2700 m und Isla Persa Fels 2700 m; Plateau am Piz Alv 2650 m (Scmmüren man.); Weide am Piz dels Lejs 2600 m; Geröll am Trovat 2700 m; am Lagalb Weide 2600 m, Geröll 2700 m usw. Bellis, Gänseblümchen. tB. perennis L. — Samaden (Bnüac. man.); S. Gian Schutthaufen adventiv 4720 m. Bellidiastrum, Sternlieb. B. Michelii Cass. — Bl. Juli, Aug. 1715— 2600 m. Geröllhalden, Quellfluren, Moore, Sesleriahalden usw.; kalkliebend; auf Kalk verbreitet an trockeneren Standorten; auf Urgestein weniger verbreitet, feuchtigkeits- liebend. Weide Champagnatscha 1715 m; Moor am Stazersee 1830 m; Waldheide auf Crasta da Staz Kalk 2020 m; Sesleriatreppe Runse von Las Sours kalkhaltiges Wasser 2280 m; Quellflur Val Languard 2500 m; Lan- guard (Coranı in Brücc. herb.); Berninastraße 1850 m; Clavadels, beraste Schutthalde 1900 m; ob Acla Colani feuchte Felsen 1900 m; im Heutal Sümpfe und feuchte Hänge des Albris und Pischa 2150—2400 m; Kalk- geröllhalden am Tschüffer 2350 m, 2600 m; am Piz Alv Kalk Seslerietum, Weide und Geröll 2200—2600 m; Curtinatsch Moor 2084 m, 2150 m; Piz Minor Nordfuß Curvuletum nebst Kalkblócken 2300 m; Südfuß Piz dels Lejs 2300 m (Baockw.); Alp Bondo und Val Arlas Kalk 2450—2400 m (Brocku. ,!); Seslerietum. Arlas-Cambrenagrat 2400 m usw. Aster. A. alpinus L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Aug. 171 — Matten und Weiden, Felsen, im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urges ein und Kalk. Weide Champagnatscha 1715 m; Charnadüraschlucht dy m; Felsen ob Pontresina 1950 m; Clavadels beraste Schutthalde 1921 M Giarsun Spaniola Gestrüpp 1870 m usw. Hauptverbreitung von 2000 m oder Ef : Curvuletuim 2100— 2600 m. Hohe Standorte: Muottas Muragl Grat 2800 err eun 2 5—2980 m. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 442 E. Rübel. zwischen Tschüffer und Chatscheders 2700 m; Fels am Chatscheders 2980 m; am Stretta 2770 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2700 m usw. Var. Wolfii Favr. —- Blockflur neben dem Languardwasserfall 4950 m oder sollle es nur ein 35 cm hoch gewachsenes Exemplar des Typus sein. Erigeron'), Berufkraut. E. acer L. ssp. acer L. — Bl. Juli, Aug, Bis 1850 m. Wegränder, Alluvionen. Flaz- und Berninabachalluvionen 1715 m, 1750 m, 1850 m; Wegrand Champagnatscha 1715 m; Champagna 1715 m f. robusta Rikli; Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Ssp. droebachiensis F. O. Müller (= angulosus Gaud.). — Bl. Juli, Aug. Bis 2085 m. Alluvionen und Rudera. Flaz- und Berninabachallu- vionen 1715 m, 1720 m, 4730 m, 4850 m, 2000 m; Rosegbachalluvionen 1820 m, 2000 m; Berninastraßenbord 1830 m, 2010 m, 2030 m, 2085 m; Rosegbachalluvion 2050 m f. ascendens Rikli, Stengel niedrig, niederliegend aufsteigend, zum Teil mit abnorm verlängerten Involucralblüttern lus. in- volucratus (Rikli); Roseg (Brüss. herb.); Berninahäuser Alluvion 2050 m vers. var. glaberrimus Scheele f. ascendens Rikli und f. erectus Rikli. E. uniflorus L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1715— 3260 m. Wiesen, Weiden, Fels, Schuttfluren, Moränen usw.; im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Tiefe Standorte: Innufer bei Celerina 1715 m; Rosegbach Sandgeschiebe 1820 m, 2000 m; Felsen ob Acla Colani 1950 m; Berninabachalluvionen 1850 m; Berninastraßenbord 2070 m, 2100 m. Hauptverbreitung 2200 — 3000 m. Hohe Standorte: Felsen am Vadret 3140 m; am Languard 3260 m (J. BRAUN), 3250 m (a. 1909); Surlej Grat 3140 m; Felsen am Piz dels Lejs 3000 m, am Trovat 3000 m; am Munt Pers Curvuletum 3000 m, Schuttflur Gipfel 3211 m; auf der Gletscherinsel Gemsfreiheit 3100 m. Fl. albo. Geröllhalde am Tschierva 2250 m; Dryasflur am Piz Alv Kalk 2150 m. Lus. bicapitatus Rikli. — Berninastraßenbord 2070 m. Var. neglectiformis Rikli. — Verbreitet. Dryasflur am Piz Alv Kalk 2150 m, 2500 m mit massenhaft auftretenden roten Larven |Fliegenlarven nach Stanpruss); Albrishang 2200 m; Arlasfels nord Cambrena 2320 m usw. E. neglectus Kern. — Bernina alta Kalk Polygonum Bistorta-Wiese 2100 m; Kalkgeröll am Tschüffer 2650 m; Heutal am Eingang und auf la Pischa (ScumürER, Rıkrı, Bnockw.,); am Piz Alv Kalk 2550 m (SCHRÖTER in herb. Pol.). ° E. alpinus L. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1700— 2650 m. 4) Rev. M. Riku. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 443 Ssp. alpinus L. — Matten und Weiden, Fels, Geröll; ziemlich ver- breitet. S. Gian, Champagna, Rosegtal, Heutal bis zum kleinen Plateau am Piz Alv Kalk 2650 m (ScnmórER man.). F. elongatus Rikli. — Blockflur neben dem Languardwasserfall 1950 m; Bernina alta Polygonum Bistorta-Wiese 9100 m: Heutal vorne háufig 2150— 2200 m; Felsen nord Cambrenadelta 2300 m. F. macrocapitatus Rikli. — Blais dellas Föglias 1900 m. F. robustus Rikli vers. hirsutus Gaud. — Berninastraßenbord 2040 m. F. pleiocephalus Koch. — Weide im Val Languard 2400 m; Block- flur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Magermatte Alp da Pontresina 2150 m; Mähewiese in der Champagna 1715 m, letzteres eine ganz abnorme Pllanze, ausgezeichnet durch Verkümmerung der Strahlenblüten und breite verlängerte, fast laubblattartige Involukralblätter und große Laubblätter der Inflorescenzachsen: lusus involucrosus Rikli. Var. ¿intermedius Schleich. — Kalkgeröll im Heutal 2250 m, 2300 m. Var. unifloroides Rikli. — Rasenpolster am Piz Alv Kalk 2600 m, ^sehr interessante Pflanze: durch die dichte Behaarung des Involucrums an E. uniflorus erinnernd, in Wirklichkeit gehört die Pflanze aber zu Æ. al- pinus L., dafür sprechen a. Vorhandensein Ọ Fadenblüten im Köpfchen, b. grundständige Blätter bespitzt, c. Blätter auf der Fläche borstig behaart. Das abweichende besteht also nur in der dichten Behaarung des Involucrums, eines Merkmals, das übrigens für E. uniflorus nicht einmal absolut charak- teristisch iste (RikLr). Ssp. polymorphus Scop. (= ssp. glabratus Hoppe) f. gracilis Wikli. — Kalkfels des Piz Alv 2200 m; Kalkband der Alp Bondo 2170 m. E. attieus Vill. (= E. Villarsü Bell.). — Christolais Felsen Südhang bei Celerina 4720 m; Blockflur neben dem Languardwasserfall 1950 m. E. Schleicheri Gremli. — Selten. Wiese neben der Punt ota 1780 m; ob Acla Colani Schuttkegel 1980 m, Fels 2000 m; Berninastraßenbord 2070 m. X E. rhaetieus Brügg. — alpinus ze uniflorus. — Ob Pontresina gegen Alp Languard (herb. P. Chenevard); Alp da Pontresina 2150 m. Antennaria, Katzenpfötchen. A. dioeca (L.) Gärtn. — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, Aug. 170 - 3010 m. Magermatten, Heide, Alluvionen, Fels; im ganzen He Wei breitet; auf Urgestein und Kalk. Hohe Standorte: magere Weide a ` guard 2500 m, 2800 m (?) (Brëce. herb.), Kalkgeröll 2590 m; Seitenmoräne bei der Tschiervahütte 2520 m; Curvuletum am Muottas da Pontresina 2520 m; Albrishang Magermatte 2600 m; an der Pischa 2550 m; am Tschüffer Kalk 2600 m: kleines Plateau am Piz Alv Kalk 2600 m; Rasen- band am Piz Minor 2650 m; Fels am Piz dels Lejs 2730 m; Curvuletum am Lagalb 2700 m; Sassal Masone 3010 m (J. Braun); mu" 444 E. Rübel. A. carpathica (Wahlenb.) R. Br. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 1715—9940 m. Curvuletum, Semperviretum Gräte, Felsen, ziemlich verbreitet. Roseg, Bernina (Moritzi); magere Weide der Champagnatscha 1715 m; Bloekflur und Grobgeröllfllur am Tschiervaweg 2200 m, 2250 m. Hauptverbreitung 2300— 2800 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur und Isla Persa. Hohe Standorte: Muottas Muragl Grat 2800 m und Fuorcla Muragl 2895 m; Curvuletum am Rosatsch 2800 m, am Tschüffer 2900 m, am Chatscheders 2930 m, am Piz dels Lejs 2940 m, am Chal- chagn 2900 m; Felsgrat am Nordosthang der Diavolezza 2800 m; Rasen am Lagalb 2800 m usw. Leontopodium, Edelweiß. L. alpinum Cass. — Altaisches Element. Bl. Juli, Aug. 1900— 2740 m. Felsen, Rasen, auf Kalk verbreitet, auf Urgestein nicht ganz fehlend. Las Sours Runse mit kalkhaltigem Wasser 2280 m, 2350 m; neben dem Languardwasserfall, Gneisfelsen des Rosatsch und Surlej Ost- hang, im Rosegtal und am Tschierva Westhang; sedimentürer Gneis am Albris 2200 m; Südhànge der Pischa-, Tschüffer- (2740 m), Stretta-Rasen und Felsen, Kalk, häufig 2300—2600 m; Rasenbänder des Piz Alv Kalk 2300—2600 m; Alp Bondo; Kalkfelsen am Arlas Osthang usw. Gnaphalium, Ruhrkraut. 6. supinum L. (= G. fuscum Scop. = G. pusillum Hänke). — Arktisches Element. Bl. Aug., Sept. 1980-—3260 m. Hauptsächlich in Schneetälchen, aber auch im Curvuletum, Feinschutt, selten auf Weide, Fels, Moräne usw.; verbreitet auf Urgestein, selten auf Kalk (1 von 60 notierten Standorten). Tiefe Standorte: bei den Berninafällen 1980 m; Alp Sass nair 2000 m; Alp da Pontresina 2100 m; Weide im Val Minor 2200 m. Hauptverbreitung von 2200— 2800 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa. Hohe Standorte: Muottas Muragl Grat 2800 m; am Languard 3260 m; Curvuletum am Munt Arlas im Rosegtal 2830 m, am Chatscheders 2880 m, am Stretta 2880 m, am Piz dels Lejs 2800 m, an der Diavolezza 2800 m; Fels am Clalehagn 2920 m, am Piz Misaun 3000 m; Schutthalde am Trovat 2800 m; am Lagalb 2839 m (Brockm.). Var. fuscum Scop. — Ob dem Lago bianco 2280 m. 6. silvaticum L. — Bl. Aug. 4700—2500 m. Wald, selten Wiesen; nicht sehr verbreitet. Plaun God mehrfach 4850 m (Caw.,!); Flazschwemm- land bei der eisernen Brücke 1725 m; Wald bei Sanssouci 4830 m; lichter Wald Muottas da Celerina 4900 m; Languard (Corant in Brücc. herb.). Var. Einseleanum F. Schultz. — Südhang la Pischa im Heutal 2500 m. 6. norvegicum Gunner. — Arktisches Element. Bl. Aug., Sept. Weide Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 445 der Alp Sass nair 2190 m; Kalkhang am Tschüffer 2620 m: am Tschüffer bis 2760 m nach CavrezeL in Herr (Niv. Fl. S. 52). 6. Hoppeanum Koch. — Alpen-Element. Bl. Aug. 2200—2650 m. Am Mortel Weg 2380 m; am Piz Chatscheders Kalkgeröll 2600 m: am Piz Alv Kalkgeröll 2450 m, kleines Plateau 2650 m (Schröter in herb. Pol); Val Arlas 2500 m. Anthemis, Hundskamille. rA. arvensis L. — Schutthaufen am Inn 4715 m (herb. Canp.); Ber- ninastraDenbord süd 2300 m. Achillea, Schafgarbe. "PÄ. Ptarmica L. — Beim Hotel Bernina Samaden (1894 Cawp. in herb. KnirrLI). A. nana L. — Alpen-Element. Bl. Juli, Aug. 1740—3120 m. Geröll- und Schuttfluren, Fels, Moränen, Alluvionen usw.; verbreitet; selten auf Kalk. Flazalluvionen 1740 m; Rosegbachalluvionen 1920 m, 2000 m; Alp Bondo Alluvion 2180 m; Minoralluvion 2100 m; Berninastraßenbord 2084 m. Hauptverbreitung 2300 — 2800 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls und Piz Umur. Hohe Standorte: Felsen ob Fuorcla Muragl 2910 m; am Piz Vadret 3110 m; Las Sours Fels Gipfel 2982 m; am Piz Languard 3120 m (Bnücc. in Heer Niv. Fl. S. 53); westl Tschüffer Kalkkopf mit erratischem Urgestein 2870 m; Felsen am Stretta 2880 m; Kalkschutt am Piz Alv 2650 m, 2900 m (effektiv auf Kalk!); Kalkschutthalde am Piz Chatscheders 2600 m; Felsen am Piz Minor 2900 m, am Piz dels Lejs 2840 m, am Trovat 2980 m, am Lagalb 2960 m usw. A. moschata Wulf. — Alpen-Element. Bl. Ende Juni bis Anf. Sept. 1700 — 3260 m. Fels, Schuttfluren, Matten und Weiden, Festuca varia- Rasen, Curvuletum, Semperviretum, Alluvionen, Straßenbord usw.; auf Ur- gestein verbreitet; auf Kalk sehr selten, nur Kalkgeröll im Val Languard 2590 m. Flazalluvionen 4715 m, 1725 m; Agrostis- Wiese der Champagna 1715 m; Roseg Sandalluvion 1920 m; Fels ob Pontresina 1900 m; Arven- wald Montebello 1900 m; Alp nova Alluvion 1900 m. Hauptverbreitung 2000—2700 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa 3700 m. Hohe Standorte: Las Sours Felsgipfel 2982 m; Felsen am Lan- guard bis 3260 m (J. Braun): Felsen am Chatscheders 2980 m, am Stretta 2770 m; Curvuletum ob Boval 2750 m usw. A. atrata L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. 2150—2900 m. Geröll- und Schuttfluren, auf Kalk verbreitet: fehlt auf Urgestein. Kalkgeröllhalden der Pischa 2600 —2700 m, des Tschüffer 2300—2750 m, des Chatscheders 2600 m, am Piz Alv 2200 2900 m: Kalkband Alp Bondo 2150 m und seine Fortsetzung Kalkband im Val Arlas 2400 m, 2500 m. Bl. Juli, Aug. 2200 m /BRockw.,!): 446 E. Rübel. A. Millefolium L. — Bl. Aug., Sept. 1700—2400 m. Matten und Weiden, Wald, Fels, Rudera; verbreitet. Ebene, um Pontresina, Val Muragl bis 2380 m, Rosegtal, Heutal, am Berninastrallenbord sehr häufig usw. Var. lanata Koch. — Neben dem Languardwasserfall 1950 m; Kalk- runse àm Tschüffer 2400 m. Var. alpestris Koch. — Weide Alp Stretta 2350 m; Poa violacea- Bestand Läger am Piz Alv Kalk 2350 m. X A. Laggeri Schulz Bip. = atrata X nana. — Kalkgeröll am Chatscheders 2600 m: Alluvionen Alp Bondo 2130 m; Val Arlas Kalkschutt 2280 m, Kalkfels und Weide 2450 m. x A. intermedia Schleich. = moschata X nana. — Bernina (Cav. in Brücs. man.); Geröllhalden im Val Minor 2400 m, 2600 m. Matricaria, Kamille. +M. Chamomilla L. — Schutthaufen am Inn 1715 m, beim Bernina- hospiz 2309 m: Straßenbord 2300 m. hrysanthemum, Wucherblume. Ch. alpinum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli bis Anf. Sept. 1715—3400 m. Matten und Weiden, Geröll, Schutt, Fels; in allen Formationen und Bestandestypen aufer den Sümpfen, überall sehr ver- breitet. Tiefe Standorte: Alluvionen des Flazbaches 1715 m, 1750 m, des Berninabaches 1870 m, des Rosegbaches 1920 m, der Alp nova 1900 m; Weide Alp seguonda 1940 m usw. Hauptverbreitung 2200—3000 m. Hohe Standorte: Felsen am Vadret 3150 m, am Languard 3260 m (J. Braun], 3250 m (a. 1909); Surlej Gráte 3100 m, 3440 m, 3122 m; Felsen am Stretta 3060 m, am Piz dels Lejs 3020 m, Gipfel 3045 m; Tschierva-Morteratsch Fuorcla 3400 m; Felsen am Chalchagn 3030 m; am Munt Pers Curvuletum 3100 m, Gipfel 3211 m; Trovat Gipfel 3154 m; Gemsfreiheit 3100 m; Diavolezza Ostkuppe 3060 m usw. Ch. inodorum L. (— Matricaria inodora L.) — Schuttablagerungen am Inn 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m. Ch. Leucanthemum L. (— Chrys. vulgare auct. — Leucanthemum vul- gare Lam.). — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, Aug. Bis 2500 m. Fettmatten und Weiden usw. Trisetum-, Agrostis-Bestände; verbreitet. Hohe Stand- orte: Weiden Val Languard 9300 m, 9450 m; Rasenhang Tschüffer Kalk 2350 m; Seslerietum am Piz Alv Kalk 2500 m; Berninastraßenbord 2320 m usw. Var. lanceolatum Pers. — Kalkband der Alp Bondo 2150 m. Var. pinnatifidum Rap. — Wald am Schafberg 1950 m. Ch. atratum Jacq. (= C. coronopifolium Vill. — C. Halleri Sut). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Am Padella Kalk 2600 m (Herr Niv. Fl. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 447 S. 54); kleines Plateau am Piz Alv Kalk 2650 m (SCHRÖTER man.); Bernina (v. Guc. in Brüce. man. in SeıLer). Artemisia, Beifuß. A. Genipi Weber (— A. spicata Wulf. — Boconi AM. — rupestris Vill). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli bis Anf. Sept. 2240— 3100 m. Felsen, Schuttfluren; ziemlich verbreitet, besonders auf Kalk. Felsen der Fuorcla Muragl 2895 m, 2910 m; Las Sours Gipfel 2982 m; am Languard 3000 m; Fels 2600 m und Moräne 2550 m auf Aguagliouls Kalkfels am Tschüffer 2750 m, 2870 m, an der Pischa 2750 m; Fels am Chatscheders 2980 m, am Piz Alv Kalk 2770—2920 m, am Minor 2900 m, am Diavolezzagrat 2810 m, am Trovat 3020 m; Gemsfreiheit 3400 m; Cam- brenadelta 2240 m. A. laxa (Lam.) Fritsch (= A. mutellina Vill) — Mitteleuropäisch- alpines Element. Bl. Juli bis Anf. Sept. 1715—3020 m. Felsen, Felsschutt, Alluvionen; verbreitet. Flazalluvion 1715 m; Berninabachalluvionen 1870 m, 2000 m; Felsen am Vadret 3020 m; Pontresiner Felszug-Languard 2000 — 2700 m; Rosegtal häufig 1920—2700 m, Schutt auf Aguagliouls und Piz Umur 2720 m, 2830 m; Felsen des Albris, der Pischa, des Tschüffer Kalk 2200—2700 m, des Piz Alv Kalk, Minor, dels Lejs 2400—2650 m; Bernina- straßenbord 2030 m, 2084 m; Arlastal, Cambrena Grat und Moräne usw. *A. vulgaris L. — Celeriner Acker (herb. Canp.); Samaden 1830 m (KnirrL: in herb. Univ., Bnücc. herb.); bei Bevers (ka in herb. Univ.). A. Absinthium L. — Bl. Aug., Sept. Bis 2309 m. Ruderal und Wiesen. Christolais bei Celerina Wiese 1720 m; Schuttablagerungen am Inn 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m, beim Hospiz 2309 m; Bernina- straßenbord 1750 m, 2300 m süd. Tussilago, Huflattich. T. Farfara L. — Bl. Mai, Juni 4700—2600 m. Kies- und Sand- alluvionen, Feingeröll, Ruderalboden, seltener im Rasen; ziemlich verbreitet auf Urgestein und Kalk. Bachanschwemmungen häufig; Feingeröll und Schutt des Pontresiner Felszuges 1800 — 2200 m; Schuttflur im Val Lan- guard 2400 m, im Rosegtal, auf dem Schuttkegel bei Acla Colani am 17. Juli 4906 noch blühend; Albrissüdhang 2070 m; Geröll gegen Pischa 2500 m; Rasen am Tschüffer Kalk 2600 m; Bachschutt la Stretta 2350 m; am Piz Alv Kalk in den Felsen 2100 m, Weide 2250 m; Kalkband der Alp Bondo; Berninastraßenbord überall usw. Petasites, Pestilenzwurz. P. niveus (Vill.) Baumg. — Kalkgeröll am Piz Alv brenadelta 2240 m; Tschüfferhang 2600 m (J. Braun). | *P. albus (L.) Gärtn. — Celerina (Cav. in Brücc. man.) 235% m; Cam- 448 E. Rübel. Homogyne, Alpenlattich. H. alpina Cass. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juni bis Sept. 1700—3260 m. Humusliebend, lichte Wälder, Konstante der Zwergstrauch- formation, Weide, Curvuletum; sehr verbreitet. Hohe Standorte: Felsen am Languard 3260 m (J. Braun); Curvuletum am Munt Arlas Rosegtal 2830 m, am Chalchagn 2900 m, am Stretta 2880 m, 2930 m, am Lagalb 2960 m. Arniea, Wohlverlei. A. montana L. — Ubiquisten-Element. Bl. Juli, Aug. 1700—2650 m. Wälder, Heide, Weide, humusliebend, verbreitet bis 2400 m. Hohe Stand- orte: Weide im Val Languard 2500 m; Curvuletum am Muottas da Pontre- sina 2520 m; Magermatten an der Pischa 2500 m, am Chatscheders 2650 m; Seslerietum am Piz Alv Kalk 2500 m, kleines Plateau 2650 m (SCHRÖTER man.); Rasen am Piz Minor bis 2650 m usw. Doronieum, Gemswurz. D. scorpioides (L.) Willk. et Lange (~= Aronieum scorp. (L.) Koch = D. grandiflorum Lam. — D. Jacquini Tausch = D. Halleri Tausch). — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli bis Anf. Sept. 2150—2880 m. Geröllhalden, kalkliebend. Schiefergeröll an der Pischa 2600— 2750 m; Kalkgeröll Val Torta 2600 m, am Tschüffer 2600 m, am Chatscheders 2600 m; am Piz Alv Kalk Seslerietum 2150 m, Felsschutt 2500—2650 m (Brocku. ,!); Gneisgeröll am Piz dels Lejs 2880 m; Nordostgrat des Piz d’Arlas bis 2730 m (Bnockw.); Gneisgeróll am Lagalb 2700 m (Brockn. ,!). Berührt das Puschlav nur am Berninapaß, geht aber nicht südlich weiter. D. Clusii (All) Tausch (= Aronieum doronicum [Jacq.] Rehb.). — Arktisches Element. Bl. Juli bis Anf. Sept. 1880—3260 m. Felsen, Geröll- fluren, Gipfel, Gräte, Moränen; auf Urgestein verbreitet, fehlt auf Kalk. Berninabachalluvion 4880 m; Blockwald ob Pontresina 2000 m; Schuttkegel ob Acla Colani 1900—2000 m. Hauptverbreitung 2300—3000 m; worunter die Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur und Isla Persa. Felsen am Va- dret 3000 m, am Piz Languard 3260 m (J. Braun); am Piz Surlej 3010 m, am Piz Stretta 3060 m, am Munt Pers 3200 m. D. glaciale Nym. — Bernina nahe der Schneegrenze, sehr selten (Cavızeu herb.) ist D. Clusii. Senecio, Kreuzkraut. S. Doronicum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1900—2660 m. Magermatten, Geröllfluren, Felsen usw.; verbreitet im ganzen Gebiet. Tschüfferhang Kalk 2660 m; Val Torta 2640 m. S. nemorensis L. (— 5. Jacquinianus Rchb.). — Bl. Aug. Bis 2050 m. Var. ovatus Schult. — Charnadüraschlucht 1730 m; Rosegwald; Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 449 Felsen unter Alp Sass nair 2000 m; Alp Misaun Läger 2005 m, Geröllhalde 2050 m. S. Fuchsii Gmel. (= S. saracenius L. z. T.). — Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. Karfluren, Läger, Gebüsch. Charnadüraschlucht 4730 m; Wald bei Sanssouci 1830 m; Rosegtal: Karflur Alp prüma 2000 m, Läger Surlej- weg 2200 m, Blais dellas Föglias in Karflur und Alnetum und am Bach Gestrüpp 1900—2100 m; Blockflur gegenüber Alp prüma 2000 m, ob Alp Misaun 2050 m. S. spathulifolius (Gmel.) DC. — Fuß des Piz Alv in den Karfluren 2100 m (Bnockw.). S. earniolieus Willd. — Mitteleuropáisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2000—3260 m. Curvuletum vor allem, Felsen, Felsschutt, Festuca varia-Rasen, auch im Vaccinietum, Weide usw., auf Urgestein verbreitet: fehlt auf Kalk fast ganz (Kalkfels im Val Languard 2590 m, 1 von 95 notierten Standorten) Heruntergeschwemmt Rosegbachalluvion 2000 m, sonst nie so tief; Vaccinietum am Schafberg 2200 m; Albrishang 2200 m; Minor Bachschutt 2200 m. Hauptverbreitung 2300—3000 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls, Piz Umur und Isla Persa. Hohe Standorte: Felsen am Vadret 3150 m, am Languard 3260 m (J. Braun), 3220 m (a. 1909); am Munt Pers im Curvuletum 3000 m, 3100 m; Felsen am Trovat 3130 m, auf der Gemsfreiheit 3100 m usw. S. vulgaris L. — Bl. Aug. Bis 1820 m. Ruderal. Charnadüraschlucht 1730 m; Schutthaufen am Inn 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m, an der Straße 1750 m; Straßenbord 1770 m, 1830 m. S. viscosus L. — Bl. Juli, Aug. Bis 2200 m. Wald, Schutthalden. S. Gian 1720 m; Wald ob Pontresina 1900 m, 2000 m, 2200 m; Karflur neben dem Languardwasserfall 1900 m; Clavadels Wald 1920 m; ob Acla Colani Schuttkegel 1990 m, 2000 m. S. rupester W. et K. (= S. nebrodensis DC.). — Bl. Aug., Sept. Bis 2100 m. Alluvionen, Blockfluren, Rudera. Flazkiesalluvion 1745 m; Schutt- haufen am Inn 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m; Charnadüraschlucht 1730 m; am Stazersee 1820 m; Berninabachufer 1830 m; Rasen ob Acla Colani 2400 m; steiniger Weg Alp prüma nach Sass nair 2060 m; am Languardfall 1870 m. S. abrotanifolius L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Juli, Aug. 1980— 9650 m. Matten und Weiden, kalkliebend. Muottas Muragl Vaccinietum 1980 m; Heutal (Morıtzı); Alp da Pontresina "d Albrishang 2150—2580 m, Pischa Kalk, Tschüffer Kalk, la AMA 2550 m; Semperviretum und andere Rasen am Piz Alv M m, kleines Plateau (Schröter man.); Val Minor am Piz dels Lejs 2350 m. Bl. Ende 450 E. Rübel. Carlina, Eberwurz. C. acaulis L. — Bl. Aug. Bis 2650 m. Matten und Weiden, ziemlich verbreitet. S. Gian, Wald und Weiden des Pontresiner Felszuges, des Muottas da Celerina, Acla Colani, Alp Sass nair 2000 m, Albris nnd Tschüfferhánge 2150 m, 2200 m, 2300 m, 2450 m; am Piz Alv Kalk 2350 m, kleines Plateau 2650 m (Schröter man.); Arlasgrat 2300 m; Alp Bondo Kalk 2150 m; Weide Lagalb 2300 m usw. Var. caulescens Lam. —. Rasen am Schafberg 2300 m. Saussurea, Alpenscharte. S. alpina (L.) DC. — Arktisch-altaisches Element. Bl. Ende Juli bis Anf. Sept. 1820—3010 m. In den verschiedensten Formationen auf Ur- gebirge und Kalk ziemlich verbreitet. Am Stazersee Hochmoor 1820 m, Quellflur 1880 m; Karflur Roseg 1900 m; Blais dellas Föglias 1900 m. Hauptverbreitung 2000—2700 m. Hohe Standorte: Weide am Languard über 2700 m; am Piz Vadret 3010 m; Kalkfels gegen Pischa 2700 m; Weide am Tschüffer 2700 m; Diavolezza Nordostgrat 2800 m; Süd- und Südosthang des Lagalb 2700 m, 2850 m usw. Var. subdepressa Rchb. — Hang des Piz dels Lejs 2500 m; Fuorcla Lagalb 2570 m. S. discolor (Willd. DC. (= S. lapathifolia [L.) Beck). — Altaisches Element. Bl. Aug., Anf. Sept. Languardfelszug (Cav. herb.); Tschiervahang 2200 m; Kalkhang des Tschüffer 2530 m. Carduus, Distel. C. nutans L. var. platylepis Saut. — Engadin bis Pontresina (Bnüce. in J. N. G. G. XXIX); Schutthaufen bei der Rosegbrücke 1780 m. C. defloratus L. — Bl. Aug. 1830—2600 m. Weiden, Wald, Fels, Blockfluren, Geröll; auf Urgestein und Kalk verbreitet. Kalkgeröll am Piz Alv 2500 m, 2600 m usw. Fl. albo. — Kalkgeröll am Piz Alv 2400 m. €. Personata (L.) Jacq. — Alnetum im Val Roseg 9000 m. C. crispus L. — Schutthaufen am Inn bei Samaden 1715 m (Brüs6. man. !). Var. multiflorus Gaud. — Schutthaufen am Inn unter der Art. Cirsium, Kratzdistel. * C. eriophorum (L.} Scop. (= z. T. C. spathulatum Gaud.). — Sa- maden (Morıtzı); Kalkschutthalde am Christolais bei Celerina 1860 m. C. arvense (L.) Scop. — Getreideäcker ob Samaden (1849 herb. Kn Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. ), Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 451 C. heterophyllum (L.) Webb. — Bl. Aug. Bis 2350 m. Fettmatten u. a.; hie und da. Palüd Chapé 1800 m; Quellflur ob Stazersee 1880 m; Fettmatten um Pontresina häufig 1800 m; feuchte Stelle Muottas Muragl Nordhang 2350 m, am Schafberg 2000 m; Straßengraben Montebello 1900 m; Felsen unter Alp Sass nair 2000 m; Blais dellas Föglias 1900 m; Wiesen gegen Morteratsch 1810 m; Wiese bei den Berninahäusern 2050 m und Albrishang darüber 2100 m. C. acaule (L.) Weber. — Bl. Aug., Sept. 1700—2350 m. Weiden usw.; vereinzelt; auf Urgestein und Kalk. Flazalluvion 1715 m, 1725 m; S. Gian 1720 m; Moor ob Stazersee 1880 m; Kalkerasta da Staz 2020 m: Lärchwald ob Pontresina 1900 m, Blais 1900 m; Weiden Muottas Muragl 2240 m, Alp Sass nair 2130 m, Alp Stretta 2350 m; Berninastraßenbord 1840 m, 2120 m; Albrishang bei den Berninahäusern 2100 m; Kalkschutt- halde am Piz Alv 2200 m; Curtinatsch Weide Kalk 2200 m (Brockm.,!); Bovalhang 2100 m usw. C. spinosissimum (L.) Scop. — Alpen-Element. Bl. Aug., Sept. 1720—2960 m. Weiden, Läger, Curvuletum; im ganzen Gebiet verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Flazalluvion 1720 m; Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Blais dellas Föglias 1900 m. Hauptverbreitung von 2000— 2700 m, worunter die Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa. Hohe Standorte: Fuorcla Surlej 2750 m; Tschüfferkopf 2700 m; Curvuletum am Chatscheders 2700 m; Schutthalde am Stretta 2720 m; Felsen am Piz dels Lois 2730 m; Curvuletum am Chalchagn 2900 m, am Boval 2750 m, am Lagalb 2900 m, 2960 m viele Exemplare, wohl Schaflüger; usw. X C. alpestre Naeg. = acaule X heterophyllum. — Am Schafberg ob Pontresina 2450 m. X C. fissibraeteum Peterm. — acaule X spinosissimum. — Muottas- hang (herb. Cawp.); Heutal Tschüfferhang 2350 m. u l X C. purpureum All. — heterophyllum X spinosissimum. — Bernina (Morırzı); Muottashang (herb. Cawp.); Lärchwald ob Pontresina 1900 m; Wald Montebello 4950 m (Bnockw.,!). ol X C. Schröteri J. Braun — acaule X heterophyllum X spinosissimum. Albrishang ob den Berninahäusern 2150 m (J. Braun J.N. G. G. XLVII. 1905 S. 123—132 herb. J. Braun). Centaurea, Flockenblume. C. Rhaponticum L. (— Serratula rhap. D.C. = Rhaponticum scari- osum Lam.) — Bl. Aug. Bis 2500m. Karfluren. Karflur gegen Alp Sass nair 2100 m: neben dem Languardwasserfall 1950 m; Pischafelsen 3500 m: Blockflur am Fuß des Piz Alv Kalk 2100 m süd u. west 2100 m. C. uniflora L. (— C. plumosa (Lam.) Kern. = C. nervosa Willd = C. phrygia L. z. T.). 452 E. Rübel. Ssp. nervosa (Willd.) Rouy. —— Mitteleuropäisch -alpines Element. Bl Aug. Bis 2200 m. Südwesthang des Albris 2100 m; Heutal Mager- Matten 2200 m. C. phrygia L. Ssp. pseudophrygia C. A. Meyer (= C. elatior (Gaud. Hayek = C. phrygia Koch). — Berninahäuser (Bnücc. man.); Heutal 2340 m (Cav. herb.); bandelt sich wohl um C. uniflora. 1€. Cyanns L. — Samaden St. Peter (1885 Brücc.); Schutthaufen am Inn 1715 m, an der Rosegbrücke 1780 m. €. Scabiosa L. Ssp. badensis (Tratt.) Gugler (— C. scabiosa L. in Sens u. KELLER ll). — Bl. Ende Juli, Aug. Bis 2500 m. Wiesen, Wegränder, Felsblöcke. Fettmatte Champagnatscha 1715 m; Blockfluren ob Pontresina Laret, Giarsun und neben dem Languardwasserfall 1900 m; Felsen gegen Alp Sass nair 2100 m; Kalkhang am Tschüffer 2420 m; zwischen Kalkfelsen am Piz Alv 2100 m, 2470 m, 2500 m. Ssp. euscabiosa Gugler (= z. T. C. alpestris Heget.). — Bl. Aug. Bis 2430 m. Kalkhang Pischa 2430 m; Kalkgrobgeröll am Tschüffer 2300 m, 2400 m; Kalkgrobschutt am Piz Alv 2100 m, 2200 m West- und Südosthang. Cichorium, Wegwarte. 1C. Intybus L. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Lapsana, Rainkohl. L. eommunis L. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Hypochoeris, Ferkelkraut. H. uniflora Vil. — DL Juli, Anf. Aug. 1750 — 2650 m. Wiesen, Wald, Hänge, Vaceinietum; hie und da. Plaun God 1750 m; Val Muragl- wald 2100 m; Wald ob Pontresina 4800 m, 2000 m, 2200 m; Vaccinietum ob Acla Colani 2300 m, am Muottas da Celerina 2300 m; Alp da Pontre- sina 2120 m; Wiesenhänge des Albris, der Pischa, des Tschüffer Kalk 2200—2550 m; kleines Plateau am Piz Alv Kalk 2650 m (SCHRÖTER man); Kalkband der Alp Bondo 2150 m. Leontodon, Löwenzahn. L. autumnalis L. — Bl. Juli, Aug. 1700— 2320 m. Wiesen, Weg- ränder, Alluvionen. Fettmatten und Wegränder von Champagna und Cham- pagnatscha 1715 m; S. Gian 1720 m; Flaz 1715 m, 1725 m; Berninabach- 1860 m, 2000 m und Rosegbachalluvionen 2000 m; Plaun da Staz 2020 m; Fettmatte Laret 1780 m; Heutalweg 2150 m; Berninastraßenbord 4840 m, 1900 m, 2100 m, 2320 m usw. Geilstellen am Lago bianco 2230 m (Brockm.,!); usw. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 453 L. montanus Lam. (= L. taraxaci Lois.) — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 2300—2650 m. Kalkgrob- und Feinschutt und -geröll. Kalkschutt des Tschüffer 2350 m, 2600 m, 2650 m: Kalkgrus am Piz Alv 2300 m, 2400 m, 2500 m, 2520 m, 2580 m, 2650 m. L. pyrenaicus Gouan. — Arktisches Element. Bl. Juli, Aug. 1700 bis 3250 m. Weiden (typisch für die Urgesteinsweide), Curvuletum, Ely- netum, Calamagrostisrasen, Moränen, Fels, hie und da in den Wald hin- untersteigend ` sehr verbreitet; auf Urgestein und Kalk. Wald Acla Chuoz 1700 m; Wald bei Acla Stiffler 1750 m, Rusellas 1800 m, am Muottas da Celerina 1850 m, 1900 m: beraste Schutthalde Clavadels 1900 m; Roseg- bachalluvion 1920 m, 1950 m usw. Hauptverbreitung 2200—-2800 m, wo- runter die Gletscherinseln Aguagliouls und Isla Persa. Hohe Standorte: Muottas Muraglgrat 2800 m; Las Sours Gipfel 2980 m; am Languard 3250 m (J. Braun); Curvuletum am Rosatsch 2800 m, am Munt Arlas 2830 m, am Chatscheders 2930 m, am Stretta 2930 m, am Piz dels Lejs 2800 m; Diavolezzagrat 2800 m usw. L. hispidus L. — Ubiquisten Element. Bl. Juli, Aug. 4700—2620 m. Weiden (typisch für Weiden), Matten, Schuttfluren, überall sehr verbreitet. Hauptverbreitung tiefer als pyrenaicus; 4700—2400 m. Var. genuinus Gremli. — Rosegufer 1950 m; Berninastraßenbord 2300 m. Var. hyoserioides Welw. — Kalkschutthalde und Seslerietum am Piz Alv 2300 m, 2400 m, 2500 m; Lärchwald im Rosegtal. Var. pseudocrispus Schultz. — Untere Alp Muragl 2150 m; Ber- ninahäuser (Brüge. man.); Felsen ob Blais dellas Foglias 2100 m. l Var. alpicolus Chenev. — Am Fuß der Gletscherinsel Piz Umur 2620 m. Var. hastilis L. — Lärchwald im Rosegtal 1900 m usw. — - L. incanus (L.) Schrank. — Kalkfelsen der Crasta da Staz 2020 m. Tragopogon, Bocksbart. T. pratensis L. | Ssp. orientalis L. — Bl. Juli— Sept. Bis 2309 m. Fettmatten, Rudera. Feitmatten (Trisetum flavescens} der Champagna und Champa- gnatscha 1715 m; Schutthaufen am Inn 1715 m und in der Champagna 1715 m; Fettmatten (Agrostis) bei Pontresina 1810 m; Blocktluren ob Pontresina 1900 m, 2000 m, 2200 m; Blais bei Alp prümas 2000 m; Berninastraßenbord 1950—2150 m, 2309 m. Bei schwerem Schneefall 1909 war es die einzige Pflanze der Fettmatten, die aufrecht stehen blieb. Willemetia, Kronlattich. 'eracioi — W. aspar- W. stipitata (Jacq.) Cass. (= W. hieracioides Monn. par gioides Less, — Zollikoferia hier. Nees — Chondrilla Peltidium Moritzi). 454 E. Rübel. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Sumpf im Wald bei Sanssouci Pontre- sina 1830 m. Taraxacum'), Pfaffenröhrlein, Kuhblume. T. officinale Weber Ssp. vulgare (Lam.) Schrank. — Bl. Juni—Sept. Matten und Weiden, Schuttfluren, Rudera, Làger, Block-Geróllfluren überall; sehr verbreitet in den unteren Lagen. (An fetter Stelle fand ich ein Blatt davon 58 cm lang.) Ssp. laevigatum (Willd. DC. — Wegrand ob Celerina gegen Val Saluver 1750 m; Pontresina (Imnor in herb. Univ.) Ssp. paludosum (Scop.) Crep. — Staz (Cav. in Bnüac. man.); Ber- nina 2200 m (Bnücc. herb.). Ssp. ceratophorum (Ledeb.) Schinz u. Thell. — Kalkschutt am Piz Padella 2550—2650 m (KrärtLı in Herb. Pol., Hanper-Mazzerri). *Ssp. obliquum (Fries) Schinz u. Thell. — Ob Samaden gegen Piz Padella 1950 m (HanpeL-Mazzerri). Ssp. fontanum (Handel-Mazz.) Schinz u. Thell. — Lago Bianco, westliches Ufer 2230 m (herb. Bnockw.). Ssp. alpinum (Hoppe) Koch. — Bl. Juni— Sept. Bis 3090 m. Weiden, Curvuletum, Schneetälchen, Fels, Schutt und Geröllfluren; sehr verbreitet. Hohe Standorte: Felsen am Vadret 3090 m; Fuorcla Muragl 2895 m; Las Sours 2900 m; Curvuletum am Rosatsch 2900 m; Piz Umur Moráne 2820 m; Schutt und Fels am Stretta 2820 m, 2880 m; Schuttmulde am Piz Minor 2860 m; Curvuletum am Chalchagn 2900 m; Schutt am Tro- vat 2980 m; Curvuletum am Lagalb 2950 m; Geilstellen am Lago nero 2220 m ad vulgare vergens; feuchte Uferstelle am Lago bianco 2230 m ad nigricans vergens; Weide Val Minor 2300 m versus var. Kalbfussü. ] Var. Kalbfussii Schutz - Dip. — Schneetälchen am Piz Alv Kalk 2700 m. Ssp. Pacheri Schultz-Bip. — Kalkgrat Piz Alv 2770—2900 m; Piz Padella, Kalk, in Schneetälchen am Nordgrat 2600—2750 m (HANDEL- MazzkrTI). Mulgedium, Milchlattich. *M. alpinum (L.) Less. — Bei Alpetta Stafel Samaden Mitte des Waldes Kater) in herb. Univ.); Morteratsch (Cav. herb.), dürfte an letzterem Ort ausgerottet sein. Sonchus, Gänsedistel. tS. asper (L.) Hill. — Pontresina hort. (Brücc. man.). i*S. arvensis L. — Samaden Acker (herb. Cam». und Kat D herb. Univ.). 1) Rev. H. v. HANDEL-MazzETTI. | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 455 Laetuea, Lattich. TL. sativa L. — Schutthaufen an der Rosegbrücke 1780 m. Crepis, Pippau. C. aurea (L.) Cass. — Mitteleuropüisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1800—2700 m. Frischmatten und Weiden; ziemlich verbreitet. Stazerwald 1800 m; feuchte Wiese Choma 1800 m; Wald Muragl 1980 m, am Schafberg 1900 m; Fettmatte bei Pontresina 1810 m; Languard 2600 m (Brüse. herb.); Weide Rosatsch 2200 m, Alp Sass nair 2120 m; Blais dellas Föglias 1900 m; Heutal Hänge am Albris, Pischa, Tschüffer, Stretta bis Curvuletum am Tschüffer 2700 m; am Piz Alv Kalk 2200—2500 m und Val Minor 2180— 2300 m; Arlasfelsen 2300 m; Giuf Heide 2350 m usw. C. tergloviensis (Hacq.) Kern. (— C. hyoseridifolia Tausch). — Alpen- Element. Heutal (Cav. herb.) C. alpestris (Jacq.) Tausch. — Bl. Juli, Aug. Fels und Schutt, nur auf Kalk, selten. Kalkcrasta da Staz 2010 m; Kalkschuttflur am Piz Alv 2200 m; Kalkband der Alp Bondo 2150 m (Brockm.), Kalkband Val Arlas 2300 m. *(. jubata Koch. — Padella 2400 m (Brücc. herb. und kum in herb. Univ.). C. eonyzifolia (Gouan) Dalla Torre (= C. grandiflora (All.) Tausch). Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Juli, Aug. 1720—2500 m. Fett- matten, Magermatten. S. Gian 1720 m; Fettmatten 1750 m, bei Belvoir 1750 m, bei Giarsun A810 m; Lärchwald ob Pontresina 1900 m, 2000 m; Matten im Heutal von Albris bis Stretta 2150— 2500 m (Val Torta); fehlt dem Puschlav. Var. eglandulosa Zapel. — Samaden ob St. Peter 4870 m; Mager- matte am Pischahang 2400 m. SC. blattarioides (L.) Vill — Kalkschutthalde am Christolais ob Celerina 4860 m. €. Jaequini Tausch. — Mitteleuropäisch-alpines Element. Bl. Aug. 2150—2650 m. Geröll und Schuttfluren; nur auf Kalk. Südfu des Tschüffer 2500 m; am Piz Alv 2300 m, 2400 m, 2600 m, 2650 m; Kalk- band der Alp Bondo 2150 m (Bmockw.,); Val Arlas 2500 m. C. pontana (L.) Dalla Torre (= C. montana Tausch.) — Mitteleuro- päisch-alpines Element. Magermatten der Alp da Pontresina Kalk 2120 m; Heutal Magermatte am Tschüffer Kalk 2300 m. C. paludosa (L.) Mönch. — Bl. Juli. Bis 2120 m. Sumpfwiesen. Sumpfige Waldstellen bei Pradé 1800, Plaun God (herb. Canp.), ob Gennas 1800 m, am Stazersee 1830 m; Quellflur am Stazersee 1880 m; Alp da Pontresina 2420 m. 456 E. Rübel. x €. longifolia Heer — alpestris X conyxifolia. — Samaden "Kam in Bnücc. man.) Belege fehlen. Hieracium'), Habichtskraut. Hauptblütezeit: Ende Juli, August. I. Untergattung Pilosella Tausch. A. Acaulia. 1. Rotte: Pilosellina. H. Hoppeanum Schultes. — 2000— 2650 m. Auf Weiden, in lichtem Wald. Auf Kalk und Urgebirge. Calluno-Nardetum auf der Crasta da Staz 2030 m; am Muottas Muragl 2300 m; im Val Languard 2400 m; auf der Alp da Pontresina 2100 m; Heutal gegen Piz Tschüffer, Kalk 2450 m; am Pischabang 2300— 2500 m; vorn im Val Minor 2200 m. Ssp. Hoppeanum (Schult.) N.P. Var. subnigrum N.P. — Lichter Lärchwald am Schafberg 2100 m; am Heutalweg 2200 m; Urgesteinsweide am Albrishang 2400 m; Kalk- Magermatte am Tschüfferhang 2200 m; kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (ScHRÖTER man.). Ssp. virentisquamum N. P. — Matten im Heutal 2200 m (Favrar,!). Ssp. viridiatrum N. P. — Weide am Albrishang 2400 m; Matte am Heutalweg 2340 m. H. Pilosella L. — Ubiquisten-Element. 4720—2650 m. Auf Matten und Weiden, auf Feinschutt, im lichten Wald, auf Alluvionen, auf Fels, verbreitet. Wald, Wiesen und Heide von Samaden, Celerina, Pontresina, im Muragltal, Languardtal, Rosegtal, Heutal, Arlastal. Ssp. ermineum N.P. — Celerina (Scuinz in Zann). Ssp. pravipes Zahn. — Bernina (N.P. in Zaun). Ssp. melanops N.P. — Kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (ScunóTER man.). Ssp. trichadenium N.P. — An der Berninastraße bei Montebello 1980 m; am Piz Alv, Kalk, Seslerietum 2500 m; Weide im Val Minor 2250 m; Weide am Berninapaß 2280 m. Var. genuinum N.P. f. angustius N.P. — An der Berninastraße ob Montebello 2000 m. Var. leucotrichum N.P. — Urgesteinsweide am Albrishang 2350 m; am Piz Alv, Südhang, Kalk, 2340 m. Ssp. barbisquamum N.P. — Bernina (N.P. in Zaun). Ssp. megaladenium N.P. — Zwischen Samaden und Celerina (KXsF* 4) Rev. H. ZAHN. —— nenn Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 457 in herb. Pol); kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (Schröter man. und in herb. Pol.). Ssp. inalpestre N.P. — Häufig. Var. genuinum N.P. — Weide der Alp Sass nair im Rosegtal 2130 m; Schafbergfelsen ob Pontresina 2000 m; im Heutal am Weg 2200 m; am Südhang des Piz Alv, Kalk, 2310 m; Weide im Val Minor 2300 m. Var. aureum N.P. — Crasta da Staz, Kalk, 2000 m; am Heutal- weg, Kalk, 2340 m; am Südhang des Piz Alv, Kalk, 2340 m; im Val Minor, Kalk, 2270 m. Ssp. rigidistolonum N.P. — Misthaufen an der Straße unterhalb Pontresina. Ssp. obscurisquamum N.P. — Bei Montebello an der Bernina- strae 2000 m. Ssp. subcaulescens N.P. Var. genuinum N.P. — Pontresina (Munrr in Zann). Ssp. stenophyllum N.P. — Weide im Val Minor 2250 m. Ssp. varium N.P. — Bernina (N.P. in Zaun). Ssp. bellidiforme N.P. — Am Flazbach vor Celerina 1710 m. Ssp. albovelutinum N.P. Var. pseudangustius Touton et Zahn. — Muottas Muragl (TovroN in Zaun). Ssp. rarovelutum N.P. (= velutiniforme N.P.). — Montebello an der Berninastraße 1950 m; Weide im Heutal 2300 m; Weide der Val Minor Talsohle 2300 m. Ssp. velutinum Hegetschw. — Flazschwemmland zwischen Sa- maden und Pontresina 1715 m; Stazerwald (Favrar in herb. Pol.); Heutal- eingang (Favrar in herb. Pol.); kleines Plateau am Piz Alv (Schröter in herb. Pol.). Var. genuinum N.P. mE _ f. normale NP. striatum NP. — Flazbachwuhr bei Celerina 1710 m; sonniger Südhang von St. Gian 1720 m. i calvicaule N.P. — Champagna bei Samaden 4740 m; St. Gian bei Celerina 1790 m. l Var. subvelutinum N.P. — Weide im Val Minor 2300 m. Mittelform zwischen Ssp. velutinum und trichadenium: magere Weide im Heutal, Kalk, 2300 m. H. hypeuryum N.P. — Pilosella-Hoppeanum. ` Ssp. lamprocomum N.P. — Am FuB des Piz Alv, Val Minor-Ein- gang 2200 m. nr Ssp. acutum N.P. — Felsen unterhalb der Alp Sass nair 1m hoseg- tal 2000 m. Ssp. hypeuryum N.P. Var. genuinum N.P. f. pilosius N.P. — Im Heutal. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 458 | E. Rübel. B. Cauligera. a) Cauligera humilia. 2. Rotte: Auriculina. H. Auricula Lam. et D.C. — Ubiquisten-Element. 4700—2680 m. Auf Weiden, Matten, Alluvionen, auf Feinschutt, in lichtem Wald; im gan- zen Gebiet ziemlich verbreitet, hauptsáchlich 1700 —2300 m. Ssp. acutisquamum N.P. — Alp da Staz (Tourow in Zaun). Ssp. melaneilema N.P. Var. genuinum N.P. f. epilosum N.P. — Kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (ScnmürER in herb. Pol.). f. marginatum a) epilosum N.P. — Straßenbord bei Pontresina 1870 m; nasse Rosegbachufer 4820 m; Weide am Albrishang 2300 m; Heutal (Favrar in herb. Pol.); Berninastraßenbord 2270 m. Ssp. Auricula Lam. et D.C. Var. genuinum N.P. f. microcephalum N.P. — Am Südhang des Piz Alv, Kalk, bei 2300 m und 2600 m f. obscuriceps N.P. — Flazbachwehr bei Celerina 4745 m; Weide am Albrishang 2450 m. l Ssp. beverianum N.P. — Magere Weide am Lago bianco 2240 m. Ssp. tricheilema N.P. — Wegrand vor Pontresina 4780 m; Muragl- wald 2000 m; kleines Plateau am Piz Alv (Scumórem in herb. Pol.). Ssp. amaureilema N.P. — Trockene Bóschung am Weg beim Stazer- see 1815 m. H. glaciale (Lachen. Reyn. — Mitteleuropäisch-alpines Element. 2200—2650 m. Auf Weiden und Matten, im Vaccinietum. Ssp. canofloccosum N.P. — Magerweide oberhalb Hospiz 2360 m. Ssp. luridum N.P. f. calvifolium N.P. — Bernina 2400—2500 m (NäczLı in Zaun). Ssp. crestanum NP — Val Roseg (BnüccER in ZAHN) Ssp. glaciale Reyn. — Bernina (Favnar in Zaun). Ssp. chaetodes N.P. — Magermatte am Pischahang 2450 m. Ssp. eriocephalum N.P. — Bernina (v. TaveL in ZABN). Ssp. angustifolium Hoppe. — Heutal (Murer in Zann); am Süd- hang des Piz Alv 93410 m. Ssp. pseudoglaciale N.P. — Westhang des Piz Tschierva 2200 m; Heutalweg 2200 m; Magermatten im Heutal 2500 m; magere Weide 1m Val Arlas 2300 m; Berninapaß, Südseite, 2300 m. Ssp. subglaciale N.P. — Weide im Val Languard 2500 m; Süd- hang am Piz Alv, Kalk, 2600 m; kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 459 (SchröTER in herb. Pol); am Piz Lagalb ca. 2500 m (Schröter in herb. Pol.). Ssp. fullyanum N.P. — Bernina 2100—2500 m (Nicki in Zann). H. niphobium N.P. — glaciale - Auricula. — 2200 — 2650 m. Auf magern Matten und Weiden, auf Schutthalden; ziemlich häufig. Ssp. acrophyes N.P. — Bernina 2000—2350 m (N.P. in Zann). Ssp. auriculifolium N.P. — Südhang des Piz Alv, Kalk, 2310 m. Ssp. algidiforme N.P. — Weide der Alp da Bondo 2200 m. Ssp. atricapitulum N.P. — Südhang, Kalkschutthalde des Piz Alv 2200 m; Magerweide Giuf auf dem Berninapaß 2300 m; Straßenbord, Süd- seite, 2300 m. Ssp. glaucophylloides Zahn. — Magerweide der Alp Stretta im Heutal 2300 m; Weide am Pischahang 2500 m; Weide der Alp da Bondo 2200 m; Berninapaß »Giuf« 9300 m. Ssp. calodes N.P. — Heutalweg 2200 m; Felsen am Nordosthang des Piz d'Arlas 2350 m. Ssp. capillatum N.P. f. calvifolium N.P. — Bernina. (in Zann). Ssp. lasiocephalum N.P. — Piz Languard (Gucr. in Zaun); Bernina (BoveLin in herb. Pol.). Ssp. niphostribes N.P. Var. genuinum N.P. f. calvicaule N.P. — Heutal (Favnar in herb. Pol); kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (Schröter in herb. Pol.). Ssp. niphobium N.P. Var. genuinum N.P. — Bernina (N.P. in Zann). | H. latisquamum N.P. = Auricula X Hoppeanum. — Kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (Scunórem in herb. Pol.). H. Schultesii F. Schultz = Auricula X Püosella. Ssp. berninense Zahn. — Bernina 1800 m (N.P in Zaun). o Ssp. Krättlii Candrian. — Flazbach bei Samaden (CANDRIAN 1N Zann). H. furcatum Hoppe = glaciale - Hoppeanum. — 1770—2650 m. Auf Alpweiden. Ssp. meiocephalum N.P. Var. genuinum N.P. l f. longipilum N.P. — Kleines Plateau am Piz Alv, (ScuröreR in herb. Pol.). o Ssp. subfurcatum NP. — Bernina (N.P. in ZABN). Ssp. furcatum Hoppe. Var. genuinum N.P. — Muottas und Val Murag in Zann). | f f. brevipilum N.P. — Wiesen bei Pontresina 17 Albrishang 2200 m. Kalk, 2650 m l, Pontresina (MuRrET 70 m; Weide am 30* 460 E. Rübel. f. holochaetium N.P. — Ob Pontresina (Favr. in herb. Pol.); Weide auf Alp Stretta 2450 m; Piz Alv, Kalk (TouroN in Zaman). Ssp. clariceps N.P. — Wegrand im Heutal 2200 m; Weide am Albrishang ob den Berninahäusern 2300 m. Ssp. Schmidii Käs. — Muottas Muragl (Canprıan in ZAHN). Ssp. amphitiltum N.P. — Bernina (N.P. in Zann). Ssp. brevifurcum N.P. — Heutal (Murer in Zaun). Ssp. brachycladum N.P. — Alp Muragl (Favr. u. Muret in herb. Pol.); Berninafall (Favr. in herb. Pol.); Heutal (Favr. in herb. Pol.); Weide auf Alp Stretta 2380 m. Ssp. furcatiforme N.P. — Piz Alv (Tourow in Zaun). Ssp. malacodes N.P. — Pontresina (v. Taver in Zaun). Ssp. megalanthes N.P. — Weide am Albrishang 2300 m. Ssp. vittatiflorum N.P. — Weide im Val Minor 2200 m; Alp Bondo im Val d’Arlas 2280 m; Südhang im Val d’Arlas 2450 m. Ssp. flocciferum N.P. Var. genuinum N.P. f. normale N.P. — Am Weg im Heutal 2200 m; kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (ScmmórER in herb. Pol.). f. hypopolium N.P. — Bernina (N.P. in ZanN). H. eurylepium N.P. — furcatum - Hoppeanum = glaciale < Hoppe- anum. Ssp. poliophyllum N.P. — Bernina 2400—2500 m (N.P. in Zaun); Südhang am Piz Tschüffer, Kalk, 2400 m. Ssp. eurylepium N.P. — Kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (Schröter in herb. Pol). Ssp. melanophorum N.P. — Berninapaß 2100—2480 m (N.P. in Zaun). H. permutatum N.P. — furcatum -glaciale == glaciale > Hoppeanum. Ssp. furculigerum N.P. — Bernina (N.P. in Zann). Ssp. permutatum N.P. — Am Piz Languard (Gucı. in Zann); Heu- tal (Murer in ZAHN); am Piz Alv, Kalk (Guer. in ZAHN); auf kleinem Plateau 2650 m (Schröter in herb. Pol), beim Südosthang 2500 m! Ssp. laxiceps N.P. — Heutal (N.P. in Zaun); Alp Bondo (KrÄttL! in Zaun). H. basifureum N.P. — furcatum X Pilosella. Ssp. basischistum N.P. — Straßenbord bei Montebello 2000 m. H. brachycomum N.P. — furcatum X Auricula. — Kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (ScmmórER in herb. Poll Ssp. laevifolium N.P. — Languardtal (J. Braun in Zann). Ssp. amplisquamum N.P. — Südosthang des Piz Alv (Togo IN Zann), 2300 m (BRockmANN). Ssp. hypomnoon N.P. — Heutal (Muret in Zaun). ee Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 461 Ssp. brachycomum N.P. Var. genuinum N.P. f. microtrichum N.P. — Val Roseg (BnüccER in Zaun); Weide am Südhang des Piz Albris 9900 m. Ssp. fissum N.P. — Magermatte im Heutal 2200 m; am Heutalweg 2300 m; am Tschüfferhang 9500 m. Ssp. collutum N.P. — Bernina (N.P. in Zaun). Ssp. acrochaetium N.P. — An der Berninastraße bei Montebello 1980 m. Ssp. lamprolepium N.P. — Im Heutal nicht selten, magere Weide 2300, Südhang, Urg., 2400 m, Tschüfferhang, Urg., 2500 m; Weide im Val Minor, Kalk, 2300 m. H. nigricarinum N.P. = furcatum X latisquamum. — Heutal (Favn. in herb. Pol.). Ssp. nigricarinum N.P. f. striatum N.P. — Heutal (Murer in Zann). Ssp. atrisquamum N.P. — Magermatte im Heutal 2200 m. H. glaciellum NP — glaciale X Pilosella. Ssp. oriaulon N.P. f. nudifolium N.P. — Bernina 2100— 2500 m (N.P. in Zaun). Ssp. alvense N.P. — Südhang des Piz Alv 2310 m, Magerweide, Kalk (N.P.,!). Ssp. glaciellum N.P. — Weide am Albrishang 2300 m; Kalkband der Alp Bregaglia (= Alp Bondo) 2150 m. H. hypoleucum A.-T. — glaciale X Pilosella velutinum. Sep. subincanum N.P. — Bernina (N.P. in Zaun). Ssp. parviceps N.P. — Bernina (N.P. in Zann). 3. Rotte: Alpicolina. Fehlt dem Gebiet. b) Cauligera elata. k. Rotte: Pratensina. H. aurantiacum L. — Alpin-nordeuropäisches Element. Ssp. aurantiacum N.P. — Heutal (Eccerzm in herb. Pol.). f. brevipilum N.P. — Karflur, Blais dellas Föglias im Val Roseg 1950 m. H. fuscum Vill. = aurantiacum - niphobium. Ssp. fuscum (Vill) N.P. Var. virescens N.P. f. subpilosum N.P. — Bernina (BrüGGER in Zann). f. pedunculatum N.P. — Calluneto-Nardetum auf der Crasta da Staz 2030 m, lichter Wald, Kalkuntergrund. 462 E. Rübel. 5. Rotte: Cymosina. H. cymosum L. Ssp. sabinum Seb. et Maur. Var. genuinum N.P. — Am Westhang des Piz Chalchagn im Val Roseg, Geröllhalde, Karflur, 2000 m. H. sciadophorum N.P. = cymosum X Auricula. Ssp. chaunothyrsum N.P. — Wiesen bei Samaden (CANDRIAN in Zann); Heutal (N.P. in Zanny). H. Laggeri Sch. Bip. — cymosum sabinum - glaciale. Ssp. niphobioides N.P. f. atricapitulum N.P. — Bernina 2400—2500 m (N.P. in Zann); Weide im Val Languard 2400 m. Ssp. orthorrhizon N.P. f. normale N.P. — Magermatte am Eingang des Heutals 2400 m; Weide auf Alp Stretta 2400 m; Weide oberhalb des Lago bianco 2300 m. Ssp. hispidulum N.P. — Am Pischahang 2500 m. Var. genuinum N.P. — Piz Languard (Guerer in Zaun); Heutal (Muret in Zann); kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (Schröter in herb. Pol.). Var. hispidosum N.P. f. subpilosum N.P. — Muottas da Pontresina (N.P. in Zann); Weide am Schafberg ob Pontresina 2200 m (N.P.); Weide am Languardweg 2300 m; Matte bei der Alp da Pontresina 2100 m; Magermatte im Heutal 2200 m (N.P.,). f. pilosiusculum N.P. — Bernina (N.P. in Zann). H. pseudotrichodes Zahn — Laggeri X Pilosella. Ssp. pseudotrichodes Zahn. — Bernina (N.P. in Zaun). H. rubellum (Koch) Zahn (non N.P.) — cymosum - aurantiacum. Ssp. fuscescens N. P. — Am Pischahang 2300 m. Ssp. rubellum Zahn. — Matte am Heutalweg am Fuß des Piz Tschüffer, Kalk, 2280 m. Ssp. rubrisabinum N. P. — Berninahäuser (Hec: in Zaun); Süd- osthang des Piz Alv 2300 m (BROCKMANN). 6. Rotte: Praealtina. *H. Zizianum Tausch — florentinum-cymosum. Ssp. samadense N. P. — Wiesen ob St. Peter bei Samaden 1750 m (N. P. in Zaun, Bnücc. in herb. Pol.). Ptlanzengeographische Monoggaphie des Berninagebietes. 463 Il. Untergattung Euhieracium Torr. et Gray. A. Phyllopoda. a) Trichophylla. a. Aurella. 7. Rotte: Glauca. *H. glaucum All. Ssp. Willdenowii Monn. Var. genuinum N. P. F. normale N. P. — Celerina (Bnücc. in Zann). *H. bupleuroides Gmel. Ssp. Schenkii Gris. Var. genuinum N. P. F. normale N. P. — Celeriner Alp (Tugos. in Zann). 8. Rotte: Villosa. H. villosum L. — Mitteleuropäisch-alpines Element. 2150— 9650 m. Auf Kalkfelsfluren, Dryasbeständen, ziemlich verbreitet. Ssp. villosissimum Naeg. F. normale N. P. — Südhang des Piz Tschüffer 2400 m, Kalk. Ssp. undulifolium N. P. — Kalkfels, Südhang des Piz Tschüffer 2600 m (N. P.,!); Piz Alv (N. P. in Zaman). Ssp. villosum L. Var. genuinum N. P. . F. normale N. P. — Kalkfelsen am Tschüfferhang, süd, 2500 m, häufig; Kalkband der Alp Bondo 2150 m. F. humilius N. P. — Südhang des Piz Alv, Kalk, 2500 m. F. calvescens N. P. — Im Dryasspalier am Piz Alv, nordwest, 2150 m. b) angustum N. P. An den Kalkfelsen am Südhang des Piz Tschüffer verbreitet, 2300 m, 2400 m; Kalkfelsen am Piz Alv 2300 m; Kalkband der Alp Bondo 2180 m. F. stenobasis N. P. — An den Kalkfelsen des Tschüfferhanges 2500 m; Kalkfelsen des Piz Alv 2600 m (Schröter in herb. Pol.), 2400 m! H. villosiceps N. P. i Ssp. villosiceps N. P. — Kalkfelsen am Tschüfferhang 2540 m (Krättui,!); Südhang des Piz Alv, Kalkfels, 2310 m. 9. Rotte: Barbata. H. glanduliferum Hoppe. — Mitteleuropäisch-alpines Element. 2100 — 2800 m. Auf Magermatten und Weiden, auf Urgestein und Kalk, auf Fels- fluren, auf Moränen usw. Ssp. piliferum Hoppe. — Alpen-Element. | | Var. genuinum N. P. — Roseg (Herr in herb. Pol.); Berninahospiz (Schröter in herb. Pol); Isla Persa 2650 m. 464 E. Rübel, Subvar. normale N. P. F. verum N. P. — Südhang des Piz Tschüffer, Kalk, 2300 m (Munzr in Zamw,!); Albrishang 2150 m; Südhang des Piz Alv, Kalk, 2300 m. F. latifolium N. P. — Heutal (N. P. in Zann); Weide am Piz Lagalb 2400 m; Weide am Lago Bianco 2300 m. F. brevipilum N. P. — Heutal (N. P. in Zann). F. ramiferum Gremli. — Heutal (Murer in Zann); Nardetum am Albrishang 2150 m. Subvar. Schrader: Schleich. F. calvescens Zahn. — Rosegtal (Peter in Zann); Magermatte der Alp da Pontresina 2150 m. Subvar. tubuliflorum N. P. — Roseg (Perer in Zauw); Westhang des Piz Tschierva 2100 m; Heutal (Perer in Zann). Subvar. opeolepium N. P. — Heutal |Perer in Zann). Var. multiglandulum N. P. — Am Piz Alv, Kalk, 2550 und 2600 m (Scaröter in herb. Pol); Osthang des Piz d'Arlas 2300 m. Ssp. glanduliferum Hoppe. Var. genuinum N. P. Subvar. normale N. P. F. verum N. P. — Isla Persa 2650 m; Osthang des Piz Lagalb 2800 m. F. albescens N. P. — Val Muragl (Perer in Zaun); Weide auf der Alp Languard 2500 m; Heutal (Nare. in Zaun). Subvar. leptophyes N. P. — Piz Alv gegen Heutal, Kalk (ScmmóTER in Zann); Südhang des Piz dels Lejs 2500 m. Var. pilicaule N. P. — Auf Felsen am Ausläufer des Piz Chalchagn gegen Pontresina 2650 m; Magermatte im Heutal 2200 m; Piz Alv (SchRÖTER in Zaan); Südhang des Piz dels Lejs 2500 m; Nordosthang des Munt Pers 2320 m. Ssp. hololeptum N. P. Var. pilosius N. P. — Rosegtal (Prrer in Zann); auf der Seiten- moräne bei der Tschiervahütte 2520 m; Südosthang im Val d'Arlas 2400 m. H. scorzonerifolium Vill. — villosum > bupleuroides. Ssp. scorzonerifolium Vill. Var. genuinum N. P. — Felsen am Südwesthang ob Pontresina 1950 m; Gneisfelsen beim Wasserfall hinter Pontresina 1950 m; Felsen des Albriswesthanges 2220 m. H. dasytrichum A.-T. — glanduliferum-villosum. Ssp. mesomorphum N. P. — Südhang des Piz Tschüffer, Kalk. 8. Cerinthoidea. 40. Rotte: Ceréinthoidea. Fehlt dem Gebiet. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 465 y. Pulmonaria. AA. Rotte: Oreadea. H. Schmidtii Tausch. Ssp. Sehmidtii Tausch. Var. comatulum Jord. F. basidentatum Zahn. — Muottas Muragl (Tovrox in Zann). 12. Rotte: Vulgata. H. murorum L. em. Huds. (= H. silvaticum (L.) Fr.) — 1700—2300 m. Steter Begleiter des Waldes, geht vereinzelt noch auf Matten und Weiden: auf Urg. und Kalk. Massenhaft im lichten wie im dichten Wald, Celeriner Stazerwald bis auf die Alp 2200 m; St. Gian; Muottas Muragl und Schaf- bergwälder bis auf die Weiden 2200 m; Rosegwaldungen bis auf Alp Ota; Wald gegen Muottas da Pontresina; Morteratsch- und Montebellowaldung. Ssp. gentile Jord. F. alpestre Zahn. — Kalk Crasta da Staz 2000 m. Ssp. serratifolium Jord. — Westhang des Piz Albris 2000 m. Ssp. exotericum Jord. Var. genuinum Zahn. -- Piz Alv (Tourow in Zaun). Ssp. cirritoides Zahn. — Blais dellas Föglias Karflur am West- hang des Piz Chalchagn 1950 m; Muraglwald 2100 m; Kalkgerollhalde am Piz Tschüffer 2300 m. Ssp. bifidiforme Zahn. — Schluchtwald hinter der Kirche Pon- tresina 1830 m; steiler SSE-Hang am Bovalweg 2100 m. Ssp. semisilvaticum Zahn. — Bewaldete Felsen unter der Alp Sass nair im Rosegtal 2000 m; Schluchtwald hinter der Kirche Pontresina 1830 m; Pontresinerwald bei Sanssouci 1830 m. ol Ssp. pleiotrichum Zahn. — Pontresina (Murer in Zaun). i Ssp. atropaniculatum Zahn. — Blockwald am Schafberg, süd- west, 2000 m. Ssp. crepidiflorum Polak. Var. attenuatum Zahn. — Arvenwald bei Montebello 1920 m. H. bifidum Kit. — silvaticum-glaucum. u Ssp. cardiobasis Zahn (= subcaestum [Fr.] Zahn olim. MN Var. genuinum Zahn. — Fuß des Piz Alv, Kalk (Schröter in herb. Pol); Südhang des Piz Alv, Kalk, 2100 m Gong," | F. submaculatum Zahn. — Bachrunse von Las Sours herunter- kommend 2980 m. H. vulgatum Fr. Ssp. acuminatum Jord. — Pontresina (Murer in ZAHN). chim Ssp. alpestre Uechtr. — »Wohl nur alpine Form von anfractun Almq.« (Zann). Celerina (Tovrow in Zann); Val Roseg (Toun 1n Zann). 466 E. Rübel. Ssp. diaphanum Fr. (= H. Knafit Ssp. diaphanum Fr. in Schinz und Keller). — Arvenwald bei Montebello 1920 m. H. Ganderi Hausm. — silvaticum < glaucum. Ssp. Ganderi Hausm. Var. genuinum Zahn. — Samaden (KnirrLr in Zann). Var. obscuripedunculum Zahn. — Le Gessi, Puschlav, nordöstlich vom Berninahospiz 2400 m. H. Mureti Gremli — bifidum < glaucum. — Kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (Schröter in herb. Pol.). H. dentatum Hoppe — silvaticum-villosum. Ssp. pseudoporrectum Christener. — Piz Languard (Harz in ZAHN). Ssp. dentatiforme N.P. — Pontresina (Spencer in ZAHN). Ssp. Gaudini Christener. — Nur auf Kalk, aber verbreitet. Var. normale N.P. — Südhang des Piz Tschüffer, Kalk, 2400 m und Chatscheders 2400 m; am Piz Alv, Kalk, häufig, 2300 m (SCHRÖTER in herb. Pol,!), Fels 2400 m, Schutt 2400 m; Kalkband der Alp Bondo 2180 m und auf dessen Fortsetzung im Val d'Arlas 2300 m. Var. villosius N.P. — Heutal (Nare. in Zaun); Südhang am Piz Alv, Kalk, 2300 m (Narc. in Zann, BROCKMANN). H. incisum Hoppe = silvaticum > villosum. Ssp. anthyllidifolium Murr. — Samaden (Canprıan in Zaun). Ssp. niphogeton Zahn. — Val Roseg (Favrar in Zann). Ssp. humiliforme Murr. — Kalkfels am Südhang des Piz Alv 2550 m. Ssp. muroriforme Zahn. — Kalkfels am Südhang des Piz Alv 2300 m. H. psammogenes Zahn = incisum-bifidum (= H. subincisum A.-T.) Ssp. psammogenes Zahn. Var. genuinum Zahn. — Crasta da Staz, Kalk, 2000 m; Kalkfels am Südhang des Piz Alv 2550 m; Berninapaß, Südseite, 2300 m. Ssp. senile A. Kern. (— H. incisum Hoppe Ssp. senile A. Kern.). F. verum Zahn. — Osthang des Piz Albris 2500 m; Fuß des Piz Alv, Kalk, 2150 m. H. subspeciosam Naeg. et P. — silvaticum-villosum-glaucum. Ssp. oxyodon Fries. Var. pseudorupestre N.P. F. calvescens N.P. — Kleines Plateau am Piz Alv 2650 m (SCHRÖTER in herb. Pol.). Var. oxyodon Fries. — Südhang des Piz Alv, Kalk. H. subcanescens Murr. — incisum < glaucum (= H. subspeciosum N.P. Ssp. inclinatum A.-T.). Ssp. incisiforme Murr. — Piz Alv (Tourox in Zaun). D N Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 467 *H. ustulatum A.-T. = silvaticum-glanduliferum. Ssp. absconditum Huter (= H. armerioides A.-T. Ssp. abscon- ditum Huter). — Berninapaß—Alp Grüm (v. Taver in Zann). "H. armerioides A.-T. — bifidum-glanduliferum. Ssp. armerioides A.-T. Var. puberulum A.-T. (= H. trichocladum A.-T.). — Bernina- hospiz—Alp Grüm (v. Taveı in Zann). H. cirritum A.-T. — silvaticum < glanduliferum. Ssp. hypochoerideum A.-T. — Südwesthang des Piz Albris 2300 m; Gneisfelsen im Heutal 2400 m (Munrr,!; Piz Alv (ScnRÓTER in Zaun). Ssp. trichopsis Zahn. — Piz Alv (Tovrow in Zann). Ssp. cirritum A.-T. Var. elisum A.-T. — Südhang des Piz Alv, Kalk, 2500 m; Fuß des Piz Alv gegen Val Minor, Kalk, 2100 m (ScmmórER in herb. Pol.,!). Ssp. pravum Zahn. — Felsen unterhalb Alp Sass nair 2000 m. Var. genuinum Zahn. — Piz Alv (Tovrow in Zann). Var. subfurcatum Zahn. — Fuß des Piz Alv, Kalk, 2100 m. Ssp. melanops A.-T. Var. genuinum Zahn. F. normale Zahn. — Kleines Plateau am Piz Alv, Kalk, 2650 m (Schröter in herb. Pol.) F. pilosiceps Zahn. — Südosthang des Piz Alv, 2300 m (Brockmann). H. pseudoeirritum Tout et Zahn = bifidum-eirritum. Ssp. permirum Zahn. Var. genuinum Zahn. — Matten am Albrishang und Pischahang 2400 m. Ssp. pseudocirritum Tout. et Zahn. — Ob Berninahäuser 2110 m (Brüser in herb. Pol.). Var. genuinum Zahn. F. normale Zahn. — Fuß und Abhang des Piz Alv, Kalk (Scuröter in herb. Pol.). Var. biceps Zahn. F. nareticum Zahn. — Kalkschutt am Piz Alv 2300 m. E H. sublongifolium Zahn = silvaticum < longifolium. — Nur im Engadin 1750—1980 m und sehr selten. Weg zur Celeriner Alp (Bates. in Zahn); Gneisfelsen am Osthang des Muottas da Celerina 41950 m (Favrat in Zaun,!); beim Palügletscher im Puschlav mit Primula longiflora (Bnüscer in Zann). H. cinerascens Jord. = silvaticum-Schmidtii. Ssp. pallidulum Jord. — Piz Alv (Tourox in Zann). Ssp. pseudocyaneum Zahn. | qus Var. genuinum Zahn. — Felsen bei Pontresina (SpEncER in ZAHN. 468 E. Rübel. b) Plumosa. 13. Rotte: Lanata. Fehlt dem Gebiet. 44. Rotte: Picta. Fehlt dem Gebiet. c) Glandulosa. 45. Rotte: Heterodonta. H. humile Jacq. Ssp. lacerum Reuter. — Nur auf Kalk. Kalkfelsen Crasta da Staz 2000 m; Roseg (Favrar in Zann); Kalkfelsen des Piz Tschüffer 2400 m; am Piz Alv, Kalk, Südosthang 2300 m, Südwesthang 2400 m. H. Kerneri (Außerd.) Zahn = humile X incisum. — Kalkfelsen am Piz Alv 2300 m. Ssp. abbatiscellanum Dutoit. — Pischahang 2500 m. H. Braunianum Chen. et Zahn = humile-subspeciosum. Ssp. Ruebelianum Zahn = lacerum < oxyodon. —— Felsiges Ses- lerietum am Piz Alv, Kalk, 2300 m. 16. Rotte: Alpina. H. alpinum L. — Arktisch-altaisches Element. 1850—3250 m. Auf Magermatten, Weiden, vorzugsweise im Curvuletum, auf Felsen, Block- schutt, auf Grobschutt der Gräte. Auf Urgestein. Auf Muottas da Celerina im Vaceinietum an der Waldgrenze, im Curvuletum bei 2500 m; im Curvu- letum am Piz Rosatsch 2800 m; im Curvuletum des Munt Arlashanges im Rosegtal 2830 m; am Tschiervahang und Moräne 2100 m, 2500 m; auf der Gletscherinsel Aguagliouls im Curvuletum mit Gneisblöcken 2600 m; auf der Fuorcla Muragl 2895 m; auf Piz Languard 3240—3266 m (Braun); in den Berninabachalluvionen 4850 m; im Grobschutt des Pischaplateau 2750 m; an einem Urgesteinskopf des Piz Tschüffer 2700 m; in den Al- luvionen des Heubaches 2300 m; im Curvuletum und Felsen des Piz. dels Lejs-Grates 2670 m, 2730 m; am Piz Trovat 2700 m; ums Berninahospi2; am Piz Lagalb 2600 m usw. Ssp. alpinum L. Var. normale Zahn. — Heutal (Hec in Zann); Magerweide beim Berninahospiz 2320 m. F. pumilum Hoppe. — Bernina (Ler. in Zann); im Curvuletum am Piz Rosatsch 2650 m; im Curvuletum auf der Gletscherinsel Aguagliouls 2600 m; Magerweide »Giuf« beim Berninahospiz 2350 m. F. canescens Froel. (= f. gracilentum A.-T.). — Magerweide beim Berninahospiz 2320 m. Var. albovilloswm Froel. — Berninagebiet (Ler. in Zann); Grat von der Fuorcla zum Muottas Muragl, Curvuletum, 2850 m; Urgesteinskopf VO" Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 469 Piz Chatscheders, Curvuletum, 2850 m; Gneisfelsen am Piz Stretta 2770 m, 2880 m; Osthang des Piz Lagalb 2700 m. Ssp. melanocephalum Tausch. — Abhang des Piz Alv, 2500 m, Kalk (Brockmann). Var. normale G. Schneid. — Nordwesthang des Piz Lagalb, Weide, 2200 m; »Giuf« - Weide auf dem BerninapaßB 2400 m (Scurörer in herb. Pol.,!). F. sericeum G. Schneid. — Muottas Muragl (Canprıan in Zann), Var. pseudocapnoides Zahn. — Am Piz Lagalb 9500 m (Schröter in herb. Pol.). Ssp. Halleri Vill. — Weide der Alp Sass nair 2130 m; Felsen am Piz Chapütschin 2470 m. Var. normale Zahn. — Weide am Piz Lagalb 2600 m. Var. uniflorum Gaud. — Val Roseg (Favr. in Zann); auf der Alp Languard 2200 m; auf der Gletscherinsel Isla Persa 2700 m; auf dem Berninapaf beim Hospiz 2310 m (Favnar,!), »Giuf« 2400 m. F. evolutum Zahn. — Val Roseg (Favnar in Zaun); auf der Gletscher- insel Isla Persa 2700 m. Var. foliosum Gaud. (= odontoglossum A.-T.). — Val Roseg (Favn. in Zaun); Wald ob Pontresina 2000 m. Var. involucratum Zahn. — Rosegbachufer 1900 m. H. cochleariifolium Zahn = alpinum-glanduliferum. — u Ssp. cochleariifolium Zahn. — Val Muragl (Psrer in Zany), Val Roseg (Nare. in Zaun); im Curvuletum beim Hospiz 2310 m (Nase. in Zann,!). H. atratum Fr. — alpinum < silvaticum. Ssp. dolichaetum A.-T. Var. pseudonigrescens Zahn. — Samaden (CAnDrıan in ZABN). Ssp. Schroeterianum Zahn. Var. genuinum Zahn. Subvar. normale Zahn. | F. verum Zahn. — Val Roseg (Murer, Bnücckn, ChRISTENER in ZAHN), Felsen unterhalb der Alp Sass nair im Rosegtal 2000 m; am Schafberg im Lärchwald ob Pontresina 4950 m; Morteratschgletscher (v. Tavet in Zann); Südseite des Berninapasses bei der zweiten Galerie 2280 m. | Ssp. Coazii Zahn. — Im Arven-Lärchwald God Rusellas bei Pon- tresina 1830 m. *H. arolae Murr. — alpinum-silvatieum-villosum. Ssp. arolae Murr. — Samaden (Canprran in Zany). H. Bocconei Griseb. = alpinum-vulgatum. Ssp. Bocconei Griseb. Var. genuinum Zahn. — Val Roseg (v. Tavet in ZAHN Pontresina (Muret in Zann). E Morteratsch- 410 E. Rübel. Var. glandulosissimum Zahn. — Làrchwald ob Pontresina 41950 m; Arvenwald bei Montebello an der Straße 1920 m; Granitfelsen auf Platta an der Straße 2000 m. Var. engadinense Zahn. — Muottas Muraglhang (Canprıan in ZaBN); Kiesalluvionen im Flazbach 1750 m; Chalchagnhang bei Lawiner grand 1900 m. H. Vollmanni Zahn — alpinum-vulgatum-silvaticum. Ssp. silvaticiforme Zahn. — Muottas Muraglhang (CANDRIAN in ZAHN). 47. Rotte: Amplexicaulia. H. amplexicaule L. Ssp. amplexicaule L. Var. genuinum Zahn. F. glutinosum A.-T. — Felsen am Rosatsch-Osthang im Rosegtal 2000 m; Südseite des Berninapasses 2300 m. Ssp. Berardianum A.-T. — Kalkfelsen der Crasta da Staz 2000 m; Val Roseg (Hrer, Murer in Zann); am Schafberg in den Felsen ob Hotel Roseg 2000 m, im Wald ob der Kirche 2000 m. B. Aphyllopoda. a) Viscosa. 18. Rotte: Intybacea. H. intybaceum Wulf. (= H. albidum Vill). — Mitteleuropäisch- alpines Element. 4700—2700 m. Auf Geröll- und Schutthalden, im Wald, auf Fels und Weide. Verbreitet auf Urgestein. Charnadüra - Schlucht 1720 m; Weide auf Muottas da Celerina 2200 m; Rosatsch-Osthang auf Schutt 1980 m, auf Fels 2000 m, im Calamagrostis-Rasen 2100 m; Alp Ota; Wald am Muottas da Pontresina und Heide darüber; auf Muottas Muragl, Val Muragl, Schafberg, Languardalp, Montebellowald; im Heutal am Albris-, Pischa-, Tschüfferhang hauptsächlich 2200—2600 m; am Piz dels Lejs 2500 m; am Piz Lagalb 2600 m; am Piz d’Arlas gegen das Cambrenadelta 2350 m usw. Var. normale Zahn. — Am Albrishang 2200 m; am Bovalweg, steiler SSE-Hang 2100 m; auf der Alp Bondo 2150 m. Var. acaule Fr. (= uniflorum Tausch). — Auf der Alp Languard 2450 m; am Berninapaß 2280 m; Gerüllhalde am Südosthang des piz Lagalb 2700 m. b) Prenanthoidea. 19. Rotte: Prenanthoidea. *H. prenanthoides Vill. Ssp. bupleurifolium Tausch. — Samaden (Canprıan in Zann). Ssp. lanceolatum Vill. getarnt WS en Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 471 Var. genuinum Froel. — Samaden (Brüsser in Zann). Subvar. normale Zahn. F. berisalicum Zahn. — Samaden (Canprıan in Zann). *H. valdepilosum Vill. — prenanthoides-villosum. — Celerineralp (Mona), Ssp. pseudelongatum N.P. — Samaden (Derrnp in Zann). H. juranum Fries — prenanthoides-silvaticum. Sep, hemiplecum A.-T. Var. genuinum Zahn. Subvar. lanceolatum Zahn. F. brachytrichum Zahn. — Muottas Muragl (Tourow in Zaun). H. integrifolium Lange = prenanthoides < silvaticum. Ssp. integrifolium Lange (= subalpinum A.-T.). Var. genuinum Zahn. Sek normale Zahn. F. subalpinum A.-T. — Samaden (Huc. in Zann); Weiderasen im Lärchwald der Plaun da Staz 1980 m. c) Accipitrina. 20. Rotte: Tridentata. Fehlt dem Gebiet. 91. Rotte: Umbellata. Fehlt dem Gebiet. 22. Rotte: Sabauda. Fehlt dem Gebiet. 23. Rotte: Italica. Fehlt dem Gebiet. . III. Untergattung Stenotheca. 24. Rotte: Tolpidiformua. H. statieifolium Vill. — 1710—2030 m. Auf Kiesalluvionen. Inn- kies bei Samaden 1710 m; Flazalluvionen bei Celerina 1715 m; bei der 1729 m; auf der Kiesinsel im Flazbach 1750 m; Celeriner Flazbrücke ion bei den Berninahäusern Berninastraßenbord 4900 m, 1950 m; Bachalluvi 2030 m. 472 E. Rübei. Neuntes Kapitel: Bryophyta, Moose !). Von Dr. Th. Herzog. Sphagnales. Sphagnum cymbifolium (Dill.) — Heutal am Bernina, 2200 m (Pr.). Sph. Girgensohnii Limp. — In feuchten Wäldern. St. Moritz (Rı.). Sph. acutifolium (Dill. — Ziemlich häufig in feuchten Arvenwäldern, in Quellrieden und am Rand der Seen am Berninapaß. Sph. Warnstorfii Russ. — St. Moritz, Berninahospiz (Rı.). Sph. compactum DC. — In Hochmooren und an quelligen Stellen bis in die hochalpine Region wohl die häufigste Art. Sph. fuscum Klinggr. — In Moorgräben am Silsersee, 4800 m, im Fextal, 2100 m (Pr.). Sph. subsecundum (Nees). — Berninapaß, 2300 m (Pr.), St. Moritz, 1800 m (Pr.). Sph. teres Limp. — St. Moritz (Rı.). Sph. squarrosum Pers. — In feuchten Wäldern und an quelligen Stellen. — Morteratsch (Am.), Silsersee, 1900 m (Pr.). Andreaeales. Andreaea petrophila Ehrh. — Piz Languard, 3260 m (Pr.); Pontre- sina, 1800 m (H.); Muottas da Pontresina, 2100 —2200 m (H.); Roseg Dee (7: Muottas Muragl (Dza.). A. alpestris Schimp. — Morteratschgletscher, 1930 m (FırLıon), Heutal am Bernina 2370 m (Pr.), Schafberg bei Pontresina (Rr.), St. Moritz am Quellenberg (Gg.). A. Rothii Web. et Mohr. — Morteratschgletscher, 1930 m (FırLıon), Muottas Murag) (Dee.). A. crassinervia Bruch. — Morteratschgletscher (FırLıon). Bryales. Trematodon ambiguus (Hedw.) Hornsch. — Mit Bryum cirratum, Dieranella Grevilleana und Angstroemia massenhaft auf nassem Sandboden zwischen Samaden und Pontresina, 1730 m (Pr.). Trichodon cylindricus (Hedw.) Schimp. — Um Pontresina, 1710— 1830 m, (Pr., Fitton, Ho.) Fextal, 4830 m (Pr.). Ditrichum flexicaule (Schleich.) Hpe. — An Kalkfelsen des Piz Alv 2400 m (H.), an Schieferfelsen des Grates vom Diavolezzasee zum Piz 4) Formationsbeschreibungen siehe S. 235—250. ; 2) Anm. während des Druckes: Dr. A. v. DEGEN, Budapest, hatte die Freundlichkeit, mir eine Liste seiner Funde aus dem Gebiet zu senden. R. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 473 Trovat, 2800 m (H.), an einer Kalkklippe oberhalb der Berninahäuser, 2100 m (H.), in der Flazbachschlucht bei Pontresina, 1800 m (H.); Ro- seg (Dra.). D. nivale (C. M.) Limpr. — Auf nassem Sand vor dem Morteratsch- gletscher, 4900—1930 m, (Pos, Pr., H.). Saelania glaucescens (Hedw.) (Ditrichum Hpe). — Fextal, 2100— 2500 m (Pr.), Val Roseg (Tneo»., Dee.). Ceratodon purpureus (L.) Brid. — Häufig bis in die nivale Stufe; besonders an Wegrändern und auf Straßenmauern, aber auch auf Erd- blößen im Curvuletum, in hochalpinen Lagen oft steril und in sehr ab- weichenden Formen. — Höchster Fundort: Piz Languard, 3200 m (Pr... Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. — In Felsspalten, besonders auf kalkhaltigeın Gestein häufig, bis in die Schneeregion. D. inclinatum (Ehrh.) Br. eur. — An schattigen Felswänden, im Ge- biete nur auf Kalk. — An Felsen beim Eingang ins Heutal, ca. 2100 m (H.), Morteratschgletscher (Dza.). Blindia acuta (Huds.) Br. eur. — Piz dels Lejs, 2570 m (Pr), an überrieselten Felsen am Weg zur Bovalhütte, 2100 m (H.); Morteratsch (Dzs.). Var. Seligeri (Brid.). — An schattig-feuchten Felsen der Schlucht bei Pontresina, 1800 m (H.). Var. irrorata Pf. — An wasserbespülten Gneisblócken des Mu- raglbaches, 1930 m (Pr.). Angstroemia longipes (Sommerf) Br. eur. — Zwischen Samaden und Pontresina und bis zum Morteratschgletscher, 1700—1930 m, ganz spärlich auch am Cambrenagletscher, 2230 m (Pr, Auf dem Sand der Gletscherbäche. Dieranella erispa (Ehrh.) Schimp. — An lehmigen Grabenrändern um Samaden und Pontresina (Pr.J. D. subulata (Hedw.) Schimp. — Auf Sandboden vor dem Morteratsch- gletscher mit Ditrichum nivale, ca. 1920 m (H.), Roseg (Dee.). D. cervieulata (Hedw.) Schimp. — Um St. Moritz an Torfabstichen, 1800 m (K., Ta., Pr.). D. squarrosa (Stark.) Schimp. -- In Versumpfungen und Quellrieden der subalpinen und alpinen Stufe, meist steril. — Fuorcla Surlej, 2530 m (Pr.), Languardtal c. fr.! (Ho.), Bovalhütte, 2450 m H, Samaden-Pontre- sina (Am.) Terrasse am Piz Lagalb, 2400 m (H.). D. Grevilleana (Br. eur.) Schimp. — Val Muragl, 3170 m "Pr, Roseg (Dec.). Rhabdoweisia fugax (Hedw.) Br. eur. — Hier und dort in Spalten kalkfreier Felsen, bis in die hochalpine Stufe. — Nach Prerrer im En- gadin bis 2430 m; am Piz Lagalb bei 2600 m (H.). R. dentienlata (Brid.) Br. eur. — In schattigen Felsspalten der Wald- 31 Botanische Jahrbücher. XLVII. Dd. 474 E. Rübel. stufe, nur auf kalkfreiem Gestein. — St. Moritz (MerzLer, Pr.), Fextal, 2100 m, Fedoztal, 2200 m (Pr.). Oreas Martiana (Hopp. et Hornsch.) Brid. — Auf Felsen kalkfreier Gesteine und auf Humuslagen, selten. — Piz Languard, 2730 m, Fedoztal 2430—2200 m, Piz Arlas, 2870 m (Pr.). Cynodontium gracilescens (Web. et Mohr) Schimp. — Besonders in humusreichen Felsspalten der obersten Waldstufe und im Krummholz des alpinen Gürtels. — Muottas da Pontresina, 2050 m (H.). Var. pusillum Pf. — Am Eingang ins Rosegtal ziemlich spärlich auf humösem Boden in Gneisfelsspalten, 1800 m (Pr.). C. fallax Limpr. — Auf moosigen Felsblócken und an Felsen in den Arvenwüldern Massenvegetation bildend, scheint von Prerrer mit C. poly- carpum verwechselt worden zu sein. Von C. gracilescens unterscheidet es sich durch vüllig aufrechte Seta und viel làngere Blàtter. — Besonders massig und in 8—10 cm tiefen Kissen im Rosegtal, aber auch überall um Pontresina (H.). C. torquescens (Bruch.) Limpr. — An schattigen Felsen, selten. — Isla Persa (Am.), Schlucht bei Pontresina, 1800 m (H.), bei den Bernina- fällen, 1950 m (H.); Berninaschlucht (De«.); Roseg (Dzg.J. C. polycarpum (Ehrh.) Schimp. — Nach Prerrer häufig; siehe C. fallax! Piz Languard 3260 m und Piz Lagalb, 2600 m (Pr.), Roseg (Dzc.). Ich habe diese Art im Gebiet vergeblich gesucht. C. strumiferum (Hedw.). — An Felsen im Rosegtal, 1900 m (Pr.), beim Morteratschgletscher, 1980 m (H.). Oreoweisia serrulata (Funck) de Not. — An kalkfreien Felsen und auf Humus selten, nur in hochalpinen Lagen. — Fuorcla Surlej 2430— 2500 m, im Fedoztal, 2000—2600 m, besonders auf der l. Talseite (Pr.). Diehodontium pellucidum (L.) Schimp. — An nassen Felsen und auf Lehmboden, im Gebiet selten. — Fuorcla Surlej, 2530 m (Pr.). Dieranoweisia erispula (Hedw.) Lindb. — Auf kalkfreiem Gestein bis in die nivale Stufe eines der gemeinsten Moose. Besonders auf den Felsblócken im lichten Arven- und Lärchenwald überaus häufig und stets reich fruchtend. D. compaeta (Schleich.) Schimp. — Auf kalkfreiem, besonders schief- rigem Gestein, nur in der hochalpinen Stufe. — Piz Arlas, 2870 m (Pr.), Diavolezzagrat, 2770 m (R.). Oncophorus virens (Sw.) Brid. — Auf Felsen zwischen Gras, auch auf Sand, besonders häufig am Rand der alpinen Quellbäche und in den Schneetülchen, stets reich fruchtend. — Z. B. bei den Berninaháusern 2050 m, an den Berninafällen, 1950 m, bei Pontresina, 1800 m, bei der Bovalhütte, 2500 m, Pastura di Lagalb, 2400 m etc. (H.), Morteratsch (Des.). — Häufig sind auch Formen mit gesügten Blatträndern, dürften jedoch kaum als Varietäten unterschieden werden. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 475 0. Wahlenbergii Brid. — An ähnlichen Stellen wie vorige Art, aber seltener. — St. Moritz, 1800 m (Pr.). Dicranum fulvellum (Dicks. Sm — Auf Gneisfelsen und deren De- tritus am Grate zwischen Val Champagna und Val Muragl, 2500 m (Pr.). D. Blyttii Schimp. — An Felsen der alpinen Stufe selten! — Steril am Piz Lagalb, 2600 m (Pr.), Muottas da Pontresina, 2200 m (H.), an schattigen Felsen im Wald oberhalb des Morteratschgletschers, ca. 1980 m (H.). D. Starkei Web. et Mohr. — An grasigen Felsbändern und im Cur- vuletum hier und dort, auch an schattigen Felsen der oberen Waldgrenze. — Im Arlastälchen, 2300 m (H.), Forcola di Livigno, 2400 m. beim Mor- teratschgletscher, 1950 m, Pastura di Lagalb, 2400 m (H.); Muottas Muragl (Dec.). D. montanum (Hedw.). — Im Gebiete sehr selten. Auf einer Arven- wurzel unterhalb Muottas da Pontresina, 2100 m (H.). D. scoparium (L.) Hedw. — In den Waldtälern auf Felsblöcken ziemlich häufig, zuweilen Massenvegetation bildend. D. neglectum Jur. — Zwischen Felstrümmern und an begrasten Felsbändern, fast immer steril. — Piz Corvatsch, 3400 m (Pr.), oberhalb der Bovalhütte, 2600 m (H.); Muottas Muragl (Dzc.). D. brevifolium Lindb. (D. Mühlenbeckü B alpinum Jur.). — Ziemlich häufig auf kurzgrasigen Triften der alpinen Stufe, besonders im Curvu- letum. — Languardalp, 2230 m (Pr.), Pastura di Lagalb gegen Berninapaß, 2300—2400 m (H.), Terrasse am Lagalb, 2400 m (H.). D. congestum Brid. — An Felsen und zwischen Trümmern bis in die nivale Stufe wohl die häufigste Art der Gattung. In gedrungenen Formen auch im Curvuletum Rasen bildend. Var. /lexicaule (Brid.). — Zwischen Felsblócken am Grat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat, 2800 m (H.); Muottas Muragl (Dze.). Var. divaricatum Herzog var. nov. — Zwischen Gras auf der Pastura di Lagalb, 2400 m (H.). D. elongatum Schleich. — Im Gebiet selten! An grasigen, feuchten Felsbändern. — Piz Languard, 3260 m (Pr.), Fedoztal (Aw.. — Die Be- merkungen Prerrers a. a. O. über den anatomisch verschiedenen Bau der B.rippe bei verschiedenen Formen lassen fast vermuten, daß er auch D. groenlandicum vor sich gehabt habe! D. groenlandieum Brid. — An grasigen Felsbändern des Piz Lagalb, ca. 2600 m, ster. (H.), Granitblöcke auf der Fuorcla Roseg (Am). u D. longifolium Ehrh. — Dieses Moos der Waldstufe ist im (Gebiete selten. Rextal bei 2530 m (Pr), Rosegtal (Dee.), an Felsen unterhalb Muottas da Pontresina ca. 1950 m H.). um irlich: auf D. albicans Br. eur — Im Gebiet verhältnismäßig spärlich; au Trümmerfeldern kalkfreier Gesteine, auf Rasenbulten an windgefegten Stellen 31* 416 E. Rübel. und in Schneetälchen. — Piz Languard 3266 m (Pr.); Rosegtal, 1900 m c. fr.! (K), Lago Minor, 2500 m (H.), Boval, 2600 m (H.), Muottas Muragl (Des.); Pastura di Lagalb 2400 m (H.). Campylopus Schimperi Mild. — Auf schwarzer humusreicher Erde an Felsabsátzen und im Curvuletum häufig, aber immer steril. — Piz Arlas 2800 m, Piz Languard, 2900 m (Pr.), Isla Persa (Am.), Fedoztal (Am.), Piz Lagalb, 2800 m (H.) über der Bovalhütte, 2600 m (H.). C. Sehwarzii Schimp. — Selten. An grünen Schieferfelsen im Fedoz- tal (Am.). Dicranodontium longirostre (Stark. Schimp. — Dieses sonst an faulenden Baumstrünken und schattigen Felsen der Waldstufe häufige Moos fand ich nur an feuchten Grasbändern in einer Felswand über der Bovalhütte, ca. 2600 m ster. und unterhalb der Muottas da Pontresina, 2100 m. Leucobryum glaueum (L.). — Auf Moorboden zwischen Gras am Lej pitschen, ca. 2200 m (H.). Fissidens osmundoides (Sw.) Hedw. — An nassen Felsen und auf feuchtem Moderboden in der alpinen Stufe. — La Pischa, 2470 m (Pr.), über der Bovalhütte, 2600 m (H.). F. adianthoides (L.) Hedw. var. decipiens de Not. — An feuchten Kalkfelsen des Piz Alv gegen Val Minor, ca. 2300 m ster. (H.). Weisia Wimmeriana (Sendtn.) Br. eur. — An Erdblößen zwischen Gras auf Felsabsätzen. — Am Piz Alv auf Kalk, ca. 2500 m (H.), am Piz Lagalb auf Gneis, ca. 2550 m (H.). W. erispata (Br. germ.) Jur. — Auf Kalkgries an sonnigen Stellen zwischen Gras am Piz Alv, ca. 2500 m (H.). Gymnostomum rupestre Schleich. — In feuchten, schattigen Schluchten besonders auf kalkhaltigen Gesteinen, und in Höhlen der subalpinen und alpinen Stufe häufig. — Höchste Fundorte: Piz Albris, 2370 m (Pr.), Piz dels Lejs, 2570 m (Pr.), Piz Lagalb 2550 m (H.). Hymenostylium eurvirostre (Ehrh.) Lindb. — An feuchten, kalk- reichen Felsen, im Gebiet selten. — Val Minor, 2570 m (Pri Morte- ratsch (Dzs.). Pleuroweisia Schliephackei Limpr. — An periodisch überrieselten, kalkhaltigen Felsen im Bache des Roseg-Gletschers bei Pontresina (GRAEF, 1883). Tortella inclinata (Hedw. fil) Limpr. — Auf Sand und Kiesboden am Arlasbach, 2160 m (H.). T. tortuosa (L.) Limpr. — An schattigen Felsen, besonders Kalk !n der Waldstufe häufig, in vielen, stets sterilen Formen an Felsen bis in die nivale Stufe aufsteigend. Eine kurzbláttrige Form (f. brevifolia) auf der Pastura di Lagalb (H.) T. fragilis (Drumm.) Limpr. — In Felsspalten der alpinen Stufe m Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 477 hier und dort, meist spärlich und stets steril. — Piz Languard, 3260 m (Pr.), Gipfel des Piz Lagalb, 2960 m (H.), eine forma laza nivalis in den Schneetälchen über dem Lago Minor, 2550 m (H.), über der Bovalhütte, 2600 m (H.), Morteratschgletscher (Dzc.). Didymodon rubellus (Hoffm.) Br. eur. — An Erdblößen und humus- bedeckten Felsen bis in die Schneestufe ziemlich häufig. Am Piz Lagalb noch bei 2960 m (Pr.); auf der Pastura di Lagalb eine diöcische aber sonst durchaus typische Form bei 2450 m (H.); Morteratsch (DEc.), Ber- ninaschlucht (Dee.). D. alpigenus Vent. — An nassen Felsen und auf feuchtem Sandboden selten. — Fextal, 2470 m (Pr.), am Muraglbach (Pr.), Morteratsch (Dzs.). D. rufus Lor. — Eines der Charaktermoose auf Gipfeln und hohen Gräten, nur auf kalkfreiem Gestein; immer steril. Piz Languard, 2700- 3260 m, Piz Arlas, 2870—3000 m (Pr.), Piz Campascio, 2600 m, Piz Lagalb 2960 m, Diavolezzagrat 2850 m (H.). = Barbula icmadophila Br. eur. var. abbreviatifolia (H. Müll.) Breidl. — An feuchten Felsen im Rosegtal (C. M. u. Te). Wird von Liwrmicur für die g! Pflanze von B. icmadophila Typ. gehalten. B. unguiculata (Huds. Hedw. — An Mauern und Wegrändern. Im Gebiet selten: Fextal, 9400 m (Pr.). B. paludosa Schleich. — Am Berninabach hinter Pontresina in großen sterilen Rasen (Tn.). Pottia latifolia (Schwgr.) C. Müll. — Auf Humusboden in den hóch- sten Lagen des Kalkgebirges. — La Pischa, 2600 m (Pr.). Desmatodon systylius Br. eur. — Bei Silvaplana und Surlej (Bn... D. latifolius (Hedw.) Br. eur. — Auf Erdblößen an Wegrändern und überall im Curvuletum, auch an Felsen bis auf die höchsten Kämme wohl das gemeinste Moos! Var. mutieus Brid. — An nassen, steinigen Stellen: Morteratsch- gletscher, 1930 m, Val Minor, 2600 m (Pr.), Piz Lagalb, 2500 m (H.), über der Bovalhütte, 2600 m (H.). Var. brevicaulis (Brid.) Schimp. — Auf trockenen und sonnigen Stellen der hochalpinen Stufe: Piz Languard, 3260 m, Piz Corvatsch, 3300 m (Pr.), Morteratsch gegen Boval (Am.). mE D. subereetus (Drumm.) Limpr. — Wohl nur eine Varietät des vorher- gehenden. Auf humösem Boden am Piz Languard, 2700— 3260 m, am Piz Lagalb, 2900 m (Pr.). Tortula obtusifolia Schleich. — Auf der Felsinsel Aguagliouls im Roseggletscher, ca. 2600 m {Baur). X T. subulata (L.) Hedw. — Auf Waldboden, im Gebiet selten. — "9 auf der rechten Talseite zwischen Pontresina und Samaden, ea. 1720 m 'H.) u. bei St. Moritz Gel T. mucronifolia Schwgr. — Auf Kalkboden in humösen Felsspalten. 478 E, Rübel. — In einer Höhle des Piz Lagalb, ca. 2550 m mit Gymnostomum rupestre und Myurella julacea (H.), Aguagliouls (Baur); Morteratsch (Dee ` T. ruralis (L.) Ehrh. — Häufig auf Steinen der Blockfelder und als Neusiedler an feuchten Stellen der Gletscherschliffe am Morteratschgletscher. — [n höchsten Lagen findet sich eine auffallende gebráunte Varietät mit braunem kürzerem Blatthaar, var. rwfipila Herzog, die zuerst an T. aci- phylla erinnert, aber wegen des chlorophyllführenden Saumes an der B.basis sicher zu T. ruralis gehört. Gipfel des Piz Campascio, 2600 m (H.). T. norvegica (Web. fil.) Wahlenb. (T. aciphylla Br. eur.). — Zwischen Trümmergestein der alpinen Stufe. — Piz Arlas, 3000 m (Pr.), Lago Minor, 2400 m (H.), Lagalb, 2600 m (H.). T. montana Br. eur. — Isla Persa und Bovalhütte (Aw.). Encalypta alpina Sm. (E. commutata Br. germ.). — An schattigen Felsen, im Gebiet, wie es scheint. selten. — Berninafälle, 1930 m (Pr.). E. eiliata (Hedw.) Hoffm. — An schattigen Felsen, besonders in den Schluchten der Waldstufe, aber auch bis in die hochalpinen Lagen. — Schlucht des Berninabaches bei Pontresina, 1800 m (H.), Piz Lagalb, 2960 m (Pr.); Roseg (Drc.); Morteratsch (Dza.). Var. microstoma (Bals. et de Not.) Schimp. — An grasigen Erd- überhängen am Berninapaß, 2320 m (H.). E. vulgaris (Hedw.) Hoffm. var. obtusa Br. germ. — Auf Lehmboden bei Pontresina, 1900 m (Pr.). E. rhabdocarpa Schwgr. — Besonders in den Gipfelfloren vertreten, aber meist spärlich. — Piz Lagalb, 2969 m (H.), am Grat vom Diavolezza- see zum Piz Trovat, 2850 m (H.). E. affinis Hedw. fil. (E. apophysata Br. germ.). — Auf Moderboden und in Felsspalten der subalpinen und alpinen Stufe zerstreut. — Im Heutal, 2600 m (Pr.); nach Prerrer noch an mehreren aber nicht mit Namen aufgeführten Stellen. E. contorta (Wulf) Lindb. — An feuchten Kalkfelsen des Piz Alv gegen Val Minor, ca. 2300 m (H.). Coscinodon eribrosus (Hedw.) Spruc. — An kalkfreien Felsen. — Am Piz Languard (Tm.), mehrfach um die Seen des Engadins (BRÜGGER, Fıruiox, Pr, Ho.), an Gletscherschliffen des Morteratschgletschers, Ca. 1930 m (H.). C. humilis Mild. — Auf einer nassen Gneisplatte am Languardfall bei Pontresina, 1970 m (Pr.. Ist doch wohl nur eine Form von C. eribrosus! Grimmia apocarpa (L. Hedw. (Schistidium). — An Felsblöcken und Felsen, hier und dort, nach Prerrer bis in die Schneestufe häufig. 6. graeilis Schleich. (Schistidium). — An trockenen und feuchten Felsen nicht selten. — Z. B. Pontresina (Pr.), Silvaplana (Bm.), Val Minor, . 2400 m (H., Roseg (Dz«.). G. conferta (Funck) (Schistidium). — An trockenen Felsen der alpinen Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 479 Stufe bis auf die hóchsten Kämme Piz Languard, 3960 m, Piz Corvatsch, 3400 m (Pr.) Piz Lagalb, 9550 m (H.). 6. alpicola Sw. (Schistidium). — Ziemlich häufig auf etwas feuchten, beschatteten Felsen. Languardfall, 1970 m, Val Muragl, 2130 m "Pri, unter den Muottas da Pontresina, 2000 m (H.), Val Minor, 2400 m (H.), Berninafälle, 1930 m (H.); Roseg (Dee Var. latifolium Zett. — Im Val Minor und beim Lago Minor, 2400—2500 m (H.). 6. flaccida (de Not.) Lindb. (Schistidium pulvinatum Brid.. — An kalkfreien Felsen, selten. — Roseggletscher (ScnriEPnACKE). G. unicolor Hook. — An kalkfreien Felsen der alpinen Stufe ziemlich häufig. Rosegtal, 1930 m (K., Pr.), Morteratschgletscher "Te. Pr., Fus, Berninapaß, 2270 m, Languardtal, 2230 m, Heutal, 2230—2470 m (Pr.), Val Minor, 2400 m (H.), Lagalb, 2450 m (H.), Bovalhütte, 2600 m (H.). 6. ovata Web. et Mohr. — An Felsen der alpinen Stufe selten. — Piz Lagalb, 2900 m (Pr.j, Roseg (Dec.); Morteratsch (De«.). Var. affinis (Hornsch.). — An feuchten Felsen. Fuorcla da Surlej, 2470 m, Languardfall, 1930 m (Pr.), Morteratsch (Firion); Roseg (Dzo.). 6. Doniana Sm. — An trockenen kalkfreien Felsen selten. St. Moritz, 1900 m, auf sonneverbrannten Felsen am Morteratschgletscher, 1900 m (Pr.), und an Gletscherschliffen ebenda, ca. 1930 m (H.); Muottas Muragl (DEc.); Roseg (Deel Var. elongata Brid. — Auf feuchten Felsen am Piz Languard, 2800 m (Pr.). 6. elongata Kaulf. — An kalkfreien Felsen der alpinen Stufe. Piz Languard, 3960 m, Fuorcla da Surlej, 2870 m c. fr.! (Pr.), an zeitweise überfluteten Felsen bei den Berninafällen, 1930 m (H.). G. incurva Schwgr. — An kalkfreien Felsen, besonders in den Trüm- merhalden der alpinen und hochalpinen Stufe heimisch, aber im Gebiet nur spürlich. — Piz Languard, 3260 m, Piz Corvatsch, 3430 m (Pr.), Gipfel des Munt Pers, 3200 m (R.), Grat vom Diavolezzasee zum Piz Tro- vat, 2850 m (H.). Var. tatrensis Chal. — Gipfel des Piz Lagalb, 2960 m (H.). G. apieulata Hornsch. — An kalkfreien Felsen der Hochalpen selten. Fedoztal, c. fr. (Aw.). | 6. Holleri Mol. — An Felsen des Piz Rosatsch, 2750 m (R.). Ist wohl nur eine langhaarige Form von G. apiculata! 6. Mühlenbeckii Schimp. -- Auf kalkfreien Felsblócken im Gebiete selten und nur an der Waldgrenze. — Unter den Muottas da Pontresina, 2000 m, im Arvenwald bei Pontresina, 1800 m (H.). | G. elatior Bruch. — An trockenen, kalkfreien Felsblócken imi Gebiete selten. — Val Minor, 2330 m (Pr.), Silvaplana Dnm.), Pastura di Lagalb, 2300 m (H.). 480 E. Rübel. G. funalis (Schwgr.) Schimp. — An kalkfreien Felsen von der sub- alpinen bis in die Schneestufe, fast immer steril. — Piz Languard, 3260 m, Piz Lagalb c. fr.! (Pr.), unter den Muottas da Pontresina, 2050 m (H.), Berninabachschlucht bei Pontresina, 1800 m (H.); Roseg (Dee, G. torquata Hornsch. — An schattigen, kalkfreien Felsen von der subalpinen bis in die Schneestufe, immer steril. — Piz Languard, 2800 m (Pr. Morteratsch (Aw.), Piz Lagalb, 2700 m (R.) u. 2550 m (H.), Bernina- fälle, 1930 m (H.) unter den Muottas da Pontresina, 2050 m (H.). G. sessitana de Not. — Am Grat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat, 2850 m (H.); Roseg (Dee.). 6. subsuleata Limpr. — An kalkfreien Felsen der alpinen Stufe, immer an sonnigen exponierten Stellen. — Isla Persa (Am.), an den Gletscher: schliffen des Morteratschgletschers, ca. 1950 m (H.). G. caespitieia (Brid.) Jur. — Auf feuchten, kalkfreien Felsen der hoch- alpinen Stufe, nicht selten. Piz Languard, 2870 m c. fr.! (Pr), Piz Lagalb, 2900 m (H.); Val Minor, 2400 m (H.); Morteratsch (Drei G. mollis Br. eur. — Auf und zwischen kalkfreien Gesteinstrümmern in Schneetälchen und auf schmelzwasserdurchflossenen Schutterrassen in der hochalpinen Stufe. — La Pischa, 2500 m (Pr.), Piz Stretta, 2970 m (R.), Piz Trovat, 2850 m (R.), Piz Lagalb, 2600 m (H.), am Diavolezzasee, 2580 m (H.), über Alp Mandra im Rosegtal, 2600 m (H.). Rhacomitrium aciculare (L.) Brid. — Auf überrieselten, kalkfreien Felsen und Felsblöcken, besonders an Bachufern in der Waldstufe. Aber auch noch in der hochalpinen Stufe am Piz Arlas, 2870 m (Del Rh. protensum Braun. — Pastura di Lagalb, 2400 m (H.). Rh. sudeticam (Funck.) Br. eur. — Auf trockenen, kalkfreien Felsen und Blöcken der subalpinen und alpinen Stufe verbreitet. Var. validius Jur. — Im Curvuletum der Pastura di Lagalb weit verbreitet, aber steril, ca. 2400 m, Felsen im Wald unter Muottas da Pon- tresina, 2000 m (H.). Var. tenellum Boul. — Zwischen Gras auf der Pastura di Lagalb, ca. 2400 m (H.). Rh. faseienlare (Schrad.) Brid. — An feucht - schattigen, kalkfreien Felsen längs der Berninafälle, ca. 1950 m (H.). Rh. mierocarpum (Schrad.) Brid. — An trockenen, kalkfreien Felsen der alpinen Stufe, selten. — Morteratschgletscher (FiLLION). Rh. canescens (Weis, Timm) Brid. — Sehr häufiges und auch meist fruchtendes Charaktermoos der Kies- und Sandböden am Ende der Glet- scher! Roseg (Dee.). Var. ericoides Schpr. — Roseggletscher (Dee.). Var. strietum Schlieph. — (Rh. tortuloides Herzog). Im Gletscher- sand des Roseggletschers (Grarr), auf Gries einer Terrasse am Piz Alv, ca. 2800 m, sehr spärlich (H.), Straßenmauer bei Bernina alta, 2100 m (R.). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 481 Rh. hypnoides (L.) Lindb. (Rh. lanuginosum Brid.). — Auf kalk- freiem Trümmergestein und an Felsen der exponiertesten Gräte oft Massen- vegetation bildend. — Z. B. Piz Languard, 3260 m (Pr.), Diavolezzagrat, ca. 2800 m (H.), Piz Rosatsch, 2750 m (R.). Anoectaugium compactum Scheer. — In Felsritzen und Nischen auf kalkfreiem Gestein große, sehr dichte Polster bildend, meist steril. Von der subalpinen bis in die hochalpine Stufe sehr häufig. Amphidium lapponieum (Hedw.) Schimp. — In Felsspalten und unter vorspringenden Gesimsen kalkfreier Felsen in der alpinen Stufe, stets reich fruchtend. — Fedoztal (Pr.), über der Bovalhütte, 2600 m (H.), zwischen Le Cüne und Forcola di Livigno, 2400 m (H.) Muottas da Pontresina, 2100 m (H.). A. Mougeotii (Br. eur.) Schimp. — An feuchten, kalkfreien oder kalk- ärmsten Felsen, besonders in Schluchten der Waldstufe große Polster bildend, sehr selten fruchtend, so zwischen Sils und Silvaplana (Fıuurox, Pr.) und im Fedoztal (Pr.). Höchster Fundort: Piz Languard, 3200 m (Pr.), Berninaschlucht (Dee, Morteratsch (Dee). Orthotrichum saxatile Schimp. — An kalkhaltigen Felsen im Heutal, 2270 m (Pr.). 0. alpestre Hornsch. — Nach Prerrer im Engadin auf Felsen kalk- freier Gesteine verbreitet. — Fuorcla da Surlej, 2870 m (Pr.); Roseg (Drs. . 0. rupestre Schleich. — An kalkfreien, schattigen Felsen besonders in der Waldstufe häufig und ziemlich große Rasen bildend. | Var. latifolium Herzog var. nov. — An trocken-schattigen Felsen im Wald beim Morteratschgletscher, ca. 4940 m (H.). 0. Sturmii Hornsch. — An kalkfreien und kalkarmen Felsen in der oberen Waldstufe hier und da. — In der Berninabachschlucht bei Pontresina, 1800 m (H.). 0. Killiasii C. Müll. — In Spalten und an Klufiflächen kalkfreier Ge- steine der hochalpinen Stufe, selten. — Piz Languard, 2570 m (C. MÜLLER, Pr. Piz Lagalb, 2700—2960 m, am Piz Arlas, 2870 m (Pr.). — Ich habe dieses schöne Moos vergeblich gesucht, obwohl ich es schon vom Rienzen- Stock im Ct. Uri her kannte. Tayloria acuminata (Schleich. Hornsch. — Auf Moderboden an feuchten und schattigen Stellen der subalpinen Stufe selten. — Rosegtal (K.), Morteratschgletscher (Pr.). | | T. splachnoides (Schleich.) Hook. — An übnlichen Standorten wie vorige Art. — Morteratschgletscher (Fıruion, Pr.); zwischen Pontresina und Muottas da Pontresina, ca. 2000 m (H.). T. Froelichiana (Hedw.) Mitt. (Dissodon). — Auf feuchtem Humus. besonders am Fuß der Felswände und unter überhängenden Felspiöcken in der alpinen Stufe häufig, — Z. B. St. Moritz beim Stazersee (GG6.;, 482 E. Rübel. Arlastälchen, 2300 m, über der Bovalhütte, 2600 m (H.), Grat gegen den Piz Trovat, 2850 m (H.) etc. T. lingulata (Dicks.) Lindb. (Dissodon splachnoides Grev. et Arn.). — In Sümpfen der alpinen Stufe, selten. — Fextal, 2100 m; Fuorcla da Surlej, 2400 m (Pr.), Fedoztal, 2200 m (Aw.), Silsersee (Aw.). Tetraplodon angustatus (Linn. fil., Sw.) Br. eur. — Auf Exkrementen der Carnivoren in der subalpinen Stufe, selten und sporadisch. — Halb- insel am Silsersee (Frau Prof. Tnxosarp) Pontresina auf Mauern (Lauren), Quellengebiet St. Moritz (Ga.), Val Muragl (FırLıon). T. bryoides (Zoeg.) Lindb. (T. mnioides Br. eur.. — Wie voriges. Im Gebiet sehr selten. — Nur im Rosegtal von Laurer gefunden. Splachnum sphaericum (Linn. fil) Sw. — Auf vermodertem Kuh- dünger, gern an feuchten Waldlichtungen. Nach Prerrer besonders schön in den Tälern des Oberengadins. Höchster Fundort des Gebietes beim Arlassee, ca. 2360 m (H.). Funaria hygrometrica (L.) Sibth. — An Wegründern und sandig- kiesigen Stellen im Engadin. F. microstoma Br. eur. — Auf Sandboden am Innufer im Engadin von HEGETSCHWEILER gesammelt, aber von PrkrrER und anderen nicht wieder gefunden. Bei Samaden von Amann beobachtet. Leptobryum pyriforme (L.) Wils. — Auf sandigem Detritus im Gebiet selten. — Berninapaß, 2200 m (Pr.). Pohlia elongata Hedw. — Nach Prerrer in Felsspalten bis in die alpine Stufe verbreitet, aber ohne nähere Fundortsangaben. Von mir nicht beobachtet. Var. maerocarpa (H. et H.). — In Felsspalten im Fextal (Pr.). P. polymorpha Hornsch. — An Erdbrüchen und humusbedeckten Felsen der alpinen und hochalpinen Stufe sehr häufig; Charaktermoos. — Eine Form mit hoher Seta von der Pastura di Lagalb ist habituell auffallend. Meist in der var. brachycarpa beobachtet. P. longicollis (Sw.) Lindb. — In Felsspalten der subalpinen und alpinen Stufe, selten. — Von Prerrer als »besonders schön im Val Muragl« angegeben. Da die Art leicht mit Formen von P. cruda verwechselt wird, sehe ich von den mir unkontrollierbaren Fundortsangaben anderer Samm- ler ab. P. acuminata Hornsch. — Auf Erdblößen und an Rasenüberhängen an steilen Felsen der alpinen Stufe recht häufig. — Piz Lagalb, 2600 m (Pr., H.), Bovalhütte, 2600 m (H.) Val Minor, 2400 m (H.). P. ambigua (Limpr.). — An Wegrändern im Arvenwald bei Pontresind sehr zahlreich, 1800 m (H.). P. Berninae Herzog n. sp. (Allg. Bot. Zeitschrift 4940, Nr. 6). Auf feuchtem, sandigem Boden des Lej pitschen, ca. 2200 m (H.). P. cruda (L) Lindb. — An feuchten Felsen und auf Erde in der — Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes 483 oberen Waldstufe besonders häufig; in Klüften bis auf die höchsten Kämme steigend, z. B. la Pischa, 2600 m (Pr.), Piz Vadret, 3030 m (R.) — Eine nach Lozske zur P. andalusica Höhnel (carinata — Form der P. eruda) übergehende Form sammelte ich an Felsen oberhalb der Bovalhütte, 2600 m, steril. P. eueullata (Schwgr.) Bruch. — Auf Gletschersand und feinem Schlamm von der alpinen bis in die Schneestufe zerstreut. — Piz Languard, 2830 m, Piz Lagalb, 2960 m (Pr.). P. nutans (Schreb.) Lindb. — Von der oberen Waldstufe bis in die alpine Stufe, besonders an lehmigen und sandigen Stellen der Wegränder, auch an Felsen, häufig. Var. longiseta Hüb. — In Mooren des Fextals (Pr.). Var. strangulata Nees. — Auf feuchtem Moderboden: Morteratsch- gletscher (Pr.). Var. uliginosa Schimp. — Auf Sumpfboden am Morteratschgletscher (Pr.), Lej pitschen, 2200 m (H.). P. gracilis (Schleich.) Lindb. — Auf feinem Gletschersand vor dem Morteratschgletscher ziemlich häufig, 1930 m (Pr., H.); Roseg (Dee.). Var. carinata (Brid.) — In den Schneetälchen über dem Lago Minor, 2500 m (H.). P. commutata (Schimp.) Lindb. — Auf feinem Gletschersand und auf kahlen Stellen in Schneetälchen ziemlich häufig. — Morteratschgletscher (Pr., H.), Schneetälchen auf Giuf, 2300 m (Scaröter und R.), Curvuletum in Syenit- und Gneistrümmern, Aguagliouls, 2600 m |R.), Roseg (Deg.). - F. carinata — Isla Persa (R.). P. proligera Lindb. — Auf lehmigem Boden an Wegrándern im Wald bei Pontresina, ca. 1800 m (H.). Mniobryum vexans Limpr. — Auf Sand vor dem Morteratschgletscher, 1930 m (Pr.) — Von Prerrer als Webera pulchella publiziert. M. albicans (Wahlenb.) Limpr. var. glaciale (Schleich.). — In Bach- rinnen und auf nassen Sandplätzen der alpinen Stufe zuweilen Massen- vegetation bildend. — La Pischa, 2600 m (Pr.), Piz Lagalb, 2600—2700 m H. Anomobryum filiforme (Dicks., Lindb.) Husn. — An nassen Felsen kieselreicher Gesteine, im Gebiet selten! — Am Piz Arlas, 2330 m fr Morteratsch (Dec.). Plagiobryum Zierii (Dicks.) Lindb. — An nassen, besonders kalk- haltigen, tiefschattigen Felsen der Bachschluchten. — In der Schlucht des Berninabaches bei Pontresina, ca. 1780 m (H.); Morteratsch (Des.). P. demissum (Hopp. et Hornsch.) Lindb. — An Erdbrüchen, besonders Wegrändern in der alpinen und hochalpinen Stufe des Gebietes nicht selten. — Piz Languard, 2780 m, Piz Lagalb, 2770 m, Piz Arlas, 2800 m (Pr.), Diavolezzagrat, 2800 m, Trovat, 2900 m. 484 E. Rübel. Bryum fallax C. Müll. — An feinsandigen Stellen des Bodens vor dem Morteratschgletscher, ca. 1900 m (H.). B. neodamense Itzigs. var. ovatum L. et Arn. — Alp da Pontresina im Heutal, 2100 m (R.). B. ventricosum Dicks. (B. pseudotriquetrum Schwgr.). — An quelligen, schattigen Stellen. — Im Arvenwald bei den Berninafällen, 1930 m (H.), Val Languard, 2400—2600 m (Braun); Morteratsch (Dza.). Var. compactum Br. eur. — Languardalp, 2200 m (Pr.). Var. gracilescens Sch. — Im Arvenwald bei den Berninafällen, 1930 m (H.). B. bimum Schreb. — Auf nassem Sandboden und in Versumpfungen; im Gebiet ziemlich selten. — Morteratschgletscher, 1900 m (FirLioN, PF., Ho., HL Fextal 1930 m (Pr.); Roseg (Dza.). B. cirratum Hopp. et Hornsch. — Auf Sandboden der Gletscherböden im Gebiet selten. — Fuorcla Surlej, 2530 m (Pr.), Morteratschgletscher, 1930 m (H.), Morteratschgletscher (DrGEN). B. subrotundum Brid. — In Gneisfelsspalten am Piz Lagalb, 2900 m (Pr.). B. pallescens Schleich. — An Erdhängen und feuchten Felsen, Roseg (Dee.), Morteratsch (Dee.). Im Gebiete besonders in der var. contextum (H. et IL) an nassen Felsen der alpinen Stufe verbreitet. Z. B. über der Bovalhütte, 2600 m (H.), im Val Minor, 2400 m (H.), Sassal Masone, 2700 m (Braun); eine Form, die der var. boreale (Schwgr.) nahe kommt, sammelte Braun im Trichophoretum am Arlasgrat, 2450 m. B. Kunzei Hornsch. — Talmulde Tschüffer—Chatscheders, 2800 m (R.). B. elegans Nees. — Eine Varietät in schattigen Felsspalten im Arlas- tälchen, 2300 m (H.), Morteratsch (Dee.). B. veronense de Not. (D. claviger Kaurin). — In feuchten Ritzen der Gletscherschliffe am Morteratschgletscher, ca. 1930 m, steril (H.), Roseg (Des.). B. Blindii Br. eur. — Auf dem feinen Sand der Flußläufe, im Gebiet an mehreren Stellen. Sils (Filion, Pr.) Fextal 1800— 2100 m (Pr.), am Flazbach zwischen Pontresina und Samaden (Pr.). B. Sauteri Br. eur. — Zwischen Sils und Silvaplana von FiLLION gesammelt, aber von Prerrer vergeblich gesucht. Morteratsch (Dxs.). B. Duvalii Voit. — Auf sumpfigen Wiesen schwammige Rasen bildend. — Pontresina, 1800 m (PF.). B. Schleicheri Schwgr. — In Bächlein und an nassen Felsen zuweilen Massenvegetation bildend. — F. lara im Val Minor, 2400 m (H.). Var. latifolium Schimp. — Fuorcla Surlej (Aw.), St. Moritz Ge, B. pallens Sw. — An feuchten Felsen, auf Sandboden und Lehm nicht selten. — In diese Verwandtschaft, aber nicht mit Sicherheit zu be- stimmen, gehóren Proben von einer Kalkklippe oberhalb der Berninaháuser 2100 m (H.) und aus dem Val Minor, 2400 m (H.). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 485 Var. abbreviatum Sch. f. microstoma. — An begrasten Stellen des Bodens vor dem Morteratschgletscher, 1900 m (H.). B. pendulum (Hornsch.) Schimp. var. compactum (Nsch.). — Auf Humuslagen der alpinen Stufe. — Pontresina, 4870 m, Piz Lagalb, 2960 m (Pr.). B. arcticum (R. Br). — An humusreichen Erdblössen. — Isola am Silsersee (Am.), zu dieser Art rechnet Lorskg — allerdings mit Reserve — auch Proben vom Berninahospiz, 2350 m (H.) und vom Lago Minor, 2500 m HU. Rhodobryum roseum (Weis) Limpr. — Unter Gebüsch an feuchten Stellen, selten. -— Val Muragl, 2170 m (Pr.). Mnium orthorrhynchum Brid. — An feuchten Felsen besonders längs der Wasserläufe in der oberen Waldstufe, aber auch in Felsspalten bis in die hochalpine Stufe. Nicht selten. Berninaschlucht (Dks.). Var. nivale Pfeffer. — In Felsspalten der hochalpinen Stufe. — Gipfel des Piz Lagalb, 2960 m (H.). M. marginatum (Dicks.) Pal. (M. serratum Schrad.) var. Filionii (Sauter). — Auf nassem, sandigem Boden. — Val Muragl (FırLios), Languard- fall, 1900 m, Fedoztal, 1900 m (Pr.). M. spinosum (Voit.) Schwgr. — Auf Detritus der Felsen in Spalten der alpinen Stufe; scheint im Waldgebiet merkwürdigerweise nicht vor- zukommen. — Piz Lagalb, 2450 m, an einer Kalkklippe oberhalb der Berninahäuser, ca. 2100 m (H.). M. einclidioides (Blytt) Hüben. — In Mooren des Engadins (Scaımr.}, Fextal, 2100 m (Pr., Ta.). ' | M. punctatum (L. Schreb. Hedw. — An feucht-schattigen Stellen längs der Wasserläufe in der oberen Waldstufe häufig. Var. elatum Schimp. — In Waldsümpfen im Engadin (Pr.). Cinelidium stygium Sw. — In Sümpfen der alpinen Stufe, selten. — Languard (C. Muss), Fextal, 2100 m (Dr, Aulacomnium palustre (L.) Schwgr. — An sumpfigen Stellen und quelligen Rasenbändern der Felssätze von der Waldstufe bis in die hoch- alpine Stufe, häufig, auch c. fr! z. B. am Bovalweg in großen Rasen. ca. 2100 m (H.). Var. imbricatum Br. eur. — An nassen Felsen der hochalpinen Stufe; Fextal, 2270 m; Fedoztal, 2200 m, Piz Arlas 2800 m |Pr.;. Var. polycephalum (Brid.). Paludella squarrosa (L.) Brid. — In einem Waldmoor zwischen St. Moritz und dem Stazersee in größter Menge (Pr.). Amblyodon dealbatus (Dicks. Pal. — In Sümpfen und an nassen Felsen der alpinen Stufe, selten. — Fextal, 2470 m (Pr.), St. Moritz ee Meesea trichodes (L.) Sprce. var. alpina (Funk) Br. eur. — An passen, humusbedeckten Felsen und in Vermoorungen der alpinen Stufe, im Gebiet nicht häufig. — Über der Bovalhütte, 2600 m (B.). 486 E. Rübel. Plagiopus Oederi (Gunn.) Limpr. — An feuchten, schattigen, besonders kalkhaltigen Felsen der oberen Waldstufe, zuweilen Massenvegetation bil- dend. — Fextal, 2500 m (Pr.), Schlucht des Berninabaches bei Pontresina, 1800 m (H.), St. Moritz (Ge.). Var. alpina (Schwgr.). — An exponierten Felsen der alpinen Stufe. Plan delle Cüne — Forcola di Livigno, 2100 m (H.). Bartramia pomiformis Hedw. — An Erdhängen bei St. Moritz (Ge.). B. ithyphylla (Hall) Brid. — An Felsen und Erdabbrüchen längs der Wege von der oberen Waldstufe bis auf die höchsten Kämme häufig. — In der Berninabachschlucht und überall im Arvenwald um Pontresina, 1800 m (H), Piz Languard, 3260 m (Pr.). Grat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat 2850 m (H.); Roseg "Drei: Morteratsch (Dee.). B. Halleriana Hedw. — An nassen Felsen in der Berninabachschlucht bei Pontresina, 1800 m (H.), St. Moritz "Ge, Heer.); Roseg (Drei Conostomum tetragonum (Dicks.) Lindb. (C. boreale Sw.) — An Erd- blößen, dicken Humuslagen und Felsbändern, im Gebiet recht spärlich. — Fextal, Heutal unter La Pischa (Pr.). Philonotis fontana (L.) Brid. — An sandig-sumpfigen Stellen, am Rand der Bäche und an triefenden Felsen allgemein verbreitet und häufig reich fruchtend. — Manche hochalpine Formen nähern sich der Philonotis tomentella Mol. sehr. P. seriata Milt. — An sumpfig-sandigen Stellen in alpinen Lagen, seltener als die vorige. — Aüf der Pastura di Lagalb, 2400 m (H.), in einem Quellried an der Berninastraße, 2150 m (H.). P. tomentella Mol. — In triefenden, humuserfüllten Felsspalten ober- halb der Bovalhütte, 2600 m (H.). Timmia bavarica Hessl. var. salisburgensis (Hoppe) Lindb. — Auf Humus am Fuß überhängender Felswände oberhalb der Bovalhütte, C8. 2600 m (H.). T. austriaca Hedw. — An schattigen, feuchten Stellen, an Felsen und auf Humus, im Gebiet nicht selten. — Über dem Lago Minor, 2500 m (H.) im Arvenwald ob Pontresina, 1950 m (H.), an schattigen Felsblöcken bei den Berninafällen, 1930 m (H.); Berninaschlucht (Dze.). Catharinaea undulata (L.) — An lehmigen Erdstellen. — Bernina- häuser (Am.). Pogonatum aloides (Hedw.) Pal. — Auf Lehm- und Sandboden, im Gebiete selten. — Berninapaß, 2200 m (Pr.). P. urnigerum (L.) Pal. — Roseggletscher (Dzc.). Polytrichum alpinum L. — An grasigen Felsbändern von der oberen Waldstufe bis in die hochalpine Stufe häufig, besonders in den untere? Lagen häufig Massenvegetation bildend und ganze Blöcke überziehend. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 487 P. gracile Dicks. — Auf Moorboden häufig. — Im Engadin 1800. 2100 m (Pr.), Muottas da Pontresina, 2200 m (H.), an torfigen Stellen um den Lej pitschen, ca. 2200 m (H.). P. attenuatum Menz. (P. formosum Hedw.). — Im Gebiet selten, auf Waldboden. — In üppigen, tiefen Rasen im Arvenwald über Pontresina, ca. 1900 m (H.); Roseg (Dza.). P. sexangulare Flörk. — Charaktermoos der Schneetälchen, an kahlen Stellen und zwischen Steinen oft große Decken und Miniaturwiesen bildend, nicht immer fruchtend. P. piliferum Schreb. — An sandigen Stellen und Lücken im Curvu- letum in sonnigen Lagen häufig, bis in die Schneestufe. Am Piz Corvatsch noch bei 3400 m (Pr.). P. juniperinum Willd. — An lehmig-sandigen Stellen in sonniger Lage bis in die höchsten Regionen häufig. Var. alpinum Schimp. — Häufig an feuchten Stellen in der hoch- alpinen Stufe, z. B. Piz Lagalb, 2960 m (Pr.). P. strietum Banks. — Auf Torfboden, besonders in Hochmooren häufig und oft mächtige Horste bildend. — Fextal, 2100 m (Pr.). In einem Quellried bei den Berninafällen zwischen Sphagnum Horste bildend, ca. 1930 m (H.). P. commune L. — Im Gebiete nicht so häufig, in Mooren und feuchten Waldschluchten und nach Prerrer »selten in Menge beisammen«. — Fex- tal, 2100 m (Pr.). l | Hedwigia albicans (Web.) Ldbg. — Auf Gneis am Silvaplanersee (Br. Fontinalis antipyretiea L. var. alpestris Milde. — Am Innufer in fießendem Wasser (R.). Climacium dendroides (Dill. L.) — Auf Torfboden in Sphagnumpolstern am Lej Pitschen, 2200 m (R.), Champagna bei Samaden, 1745 m (RJ, St. Moritz (Gel Roseg (Des.). | Isothecium viviparum (Neck.) Lindb. (Z. myurum Brid.). — Im Gebiet nur an schattigen Felsen. — Val Muragl, 2300 m (Pr.) in einer Felshöhle im Arvenwald ob Pontresina, 1950 m (H.). Orthothecium intricatum (Hartm.) Br. eur. — In Felsspalten, besonders kalkhaltiger Gesteine, bis in die Schneestufe aufsteigend. — Piz Arlas, 2800 m (Pr.), Piz Alv, 2350 m, Muottas da Pontresina, 2100 m (H.), Ber- ninabachschlucht bei Pontresina, 1800 m (H.). Var. laxirete Herzog var. nov. — In Felsnischen über dem Lago Minor, ca. 2500 m (H.). | " 0. strictum Lor. — In Felsspalten und auf dicken Humuslagen de alpinen Stufe, selten auch in subalpinen Höhen. — Silser See, 1800 m (Pr.), Fextal, 2100 m, Heutal, 2470 m (Pr.). Entodon orthocarpus (La Pyl.) Lind am Piz Alv, 2350 m (R.). b. — Poa violacea-Lügerbestand 488 E. Rübel. Pterygynandrum filiforme (Timm.) Hedw. — Auf kalkfreiem Gestein an Felsen und Blöcken von der Waldstufe bis auf die höchsten Höhen eines der gemeinsten Moose. Meist in der var. decipiens, jedoch selten fruchtend. Leseuraea saxicola (Br. eur... — An Felsen, besonders kalkfreier Gesteine, sehr häufig, in der oberen Waldstufe oft Massenvegetation bildend, besonders schön und c. fr! im Rosegtal, 1900 m (H.). — Noch auf den hohen Gräten, z. B. Piz Corvatsch (Pr.). Heteroeladium squarrosulum (Voit.) Lindb. — Dürfte in der typischen Form nur in der Waldstufe vorkommen. —- Weit verbreitet in alpinen Lagen, besonders zwischen Steinen und an Erdblößen des Curvuletums, ist Var. compactum Mdo. — Z. B. Pastura di Lagalb, 2400 m (H.), über dem Lago Minor, 2500 m (H.) am Weg zur Bovalhütte, 2300 m (H.), BerninapaB (H.), Muottas Muragl (Dta.). H. heteropterum (Bruch.) Br. eur. — In Felsspalten kalkfreier Gesteine, im Gebiet selten. — Piz Languard, 2570 m (Pr.). Myurella julacea (Vill) Br. eur. — Auf Humuslagen und in Fels- spalten, besonders auf kalkhaltigem Gestein, bis in die hochalpine Stufe nicht selten. — Rosegtal und Fextal c. fr! (Pr.), über der Bovalhütte, 2660 m, in einer Hóhle am Piz Lagalb, ca. 2550 m (H.). M. tenerrima (Brid.) Lindb. (M. apiculata Hüb.) — Wie vorige Art, jedoch viel seltener. — Fedoztal, 1800 und 2170 m, Piz Arlas, 2600 m (Pr). Pseudoleskea filamentosa (Dicks.) (Ps. atrovirens Br. eur.) — An Trümmerhalden und im Geröll sowohl auf kalkfreien als kalkhaltigen Ge- steinen von der subalpinen bis in die Schneestufe sehr häufig, aber ge- wühnlich steril. Zuweilen Massenvegetation. Höchster Fundort Piz Arles, 3870 m (Pr., Piz Lagalb, 2600 —2700 m, Piz Alv, 2350 m (H.). Var. brachyelados (Schwgr.). — An feuchten Stellen. — Languard- fall, 1900 m (Pr.). Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüb. — Im Gebiet sehr selten. — Val Muragl, 1900 m (Pr.). Hygroamblystegium eurvicaule (Jur. Loeske. — An nassen Felsen, besonders kalkhaltiger Gesteine, immer steril. — Piz Alv, 2350 m (H.), in der Berninabachschlucht bei Pontresina, 4800 m (H.). H. filicinum (L.) Loeske. — An nassen Felsen im Gebiet selten. — Berninapaß (Pr.) Roseggletscher (Dee.). Cratoneuron falcatum (Brid.) Roth. — An quelligen Stellen im Wald bei den Berninafällen, ca. 1950 m (H.). C. sulcatum (Schimp.). — An feuchten Felsen der Fuorcla Surle), 2800 m (Pr.). Drepanoeladus uncinatus (Hedw.) Warnst. — An feuchten, schattigen Felsen, auch auf feuchter Erde, besonders in der oberen Waldstufe sehr Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 489 häufig und oft Massenvegetation bildend, gewóhnlich reich fruchtend. Hóchster Fundort Piz Languard 3960 m (Pr.), Morteratschgletscher (Dee ` Var. abbreviatus. — Zwischen Gras im Curvuletum nicht selten, z.B. um den Lej pitschen, ca. 2200—9950 m (H.). D. revolvens (Sw.) Warnst. — Häufig in Sümpfen und Quellrieden des Gebietes, z. B. Fextal, 9100 m (Pr.), Rosegtal, c. fr. (Ho.), zwischen St. Moritz und dem Stazersee c. fr! (Pr.). D. intermedius (Lindb.) Warnst. — Im Flachmoor am Stazersee bei St. Moritz, 1800 m (R.), Ufer des Rosegbaches, 1820 m (R.). D. exannulatus (Gumb.) Warnst. — An quelligen Stellen, Vermoorungen und Ufern der Seen, sehr formenreich. — F. submersa. — Untergetaucht, flutend, im Lago Nero, 2230 m. Var. purpurascens (vulgaris). — Massig in der Uferzone des Lej pitschen zwischen Riedgräsern, 2200 m (H.), Sumpfterrasse am Piz Lagalb, 2400 m (H.), am Bovalweg, 2300 m (H.), Quelle am Rosegbach, 1820 m (R.). Var. brachydictyon. — Im Wasser des Laghetto di Lagalb, 2410 m (R.), im Scheuchzerietum am Lago Nero, 2230 m (ScumürER und R.). Var. angustissimus Moenkem. var. nov. — Schwimmend im Spar- ganietum des »Lej pitschen« (R.). D. lyeopodioides (Schwgr.) Warnst. var. alpinus var. nov. Moenke- meyer. — In der Uferzone des Lej pitschen, ca. 2200 m (H.). D. trifarius (Web. et Mohr). — Auf Vermoorungen im Gebiete selten. — St. Moritz, 1800 m (Pr.), Lej pitschen, 2200 m (H.). D. scorpioides (L.) Warnst. — In tiefen Sümpfen der Engadiner Moore, 1800—1900 m (Pr.), Moortümpel Palüd Chape bei Celerina, 1760 m (Braun). Calliergon stramineum (Dicks.) Kindb. — Auf Sumpf- und Moorboden, oft zwischen Sphagnen umherschweifend, im Gebiet nicht gerade häufig. — St. Moritz, c. fr! (Pr.), Riedterrasse am Piz Lagalb, 2400 m (8. Var. nivale (Lor. — Auf überrieselten Syenit-Dioritstücken am Morteratschgletscher, 1930 m (Ho, Pr.). | C. Richardsonii (Milt.) Kindb. — Sumpfwiesen am Silsersee (Correns). C. sarmentosum (Wahlenb.) Kindb. — In Vermoorungen und in Quell- rieden, oft auch über dauernd nassen Felsplatten der alpinen Stufe Massen- vegetation bildend. — Fuorcla Surlej, 2430 m (Pr.), Muottas da Pontresina, 2200 m (H.), Bovalweg, 2300 m (R.), Quellenberg bei St. Moritz (Ge.). Hygrohypnum palustre (Huds.) Loeske. — Auf nassen Steinen an Bachufern im Gebiete selten. | Var. julaceum. — An Steinen im Berninabach oberhalb der Bernina- häuser, 2050 m (H.), an feuchten Felsen des Piz Lagalb, ca. 2600 m (H.), Roseggletscher (De«c.). \ Share‘ H. Smithii (Sw.) (Hypnum arcticum Sommerf.). — Auf überrieselten 32 Botanische Jahrbücher XLVII. Bd. 490 E. Rübel, Kieselgesteinen in der alpinen Stufe ziemlich selten. — Fuorcla Surlej, 2470 m, Languardtal, 2100 m (Pr.). H. cochleariifolium (Vent. — Auf wasserbespülten Steinen, wenig unter der Pafhóhe der Fuorcla Surlej (Aw.). H. dilatatum (Wils.. — Am Rand der Bächlein auf nassen Steinen besonders in der Waldstufe, wohl verbreitet. — Im Arvenwald ob Pon- tresina, ca. 1900 m (H.). — Bei Prerrer finden sich keine Standortsangaben aus der Bernina, doch sind bei ihm H. molle und dilatatum nicht unter- schieden. Ob dieselben überhaupt spezifisch verschieden sind? Campylium protensum (Brid.. — Über Schutt und nassem Gestein, besonders längs kleiner Wasserläufe im Wald häufig. — In der Bernina- bachschlucht bei Pontresina, 1800 m (IL), an einer quellig-schlammigen Stelle der Felsen über der Bovalhütte, 2600 m (H.); Roseg (Dzs.). C. stellatum (Schreb.) Lang. et Jens. — In Sümpfen und Vermoorungen der alpinen Stufe wohl häufig. C. ehrysophyllum (Brid.). — Auf Gestein und Erde, besonders auf kalkhaltigen Substraten, im Gebiet selten. — Fextal, 2500 m (Del Rhytidium rugosum (Ehrh.) Kindb. — An trockenen Stellen, sonnigen Abhängen besonders zwischen Gras, aber auch auf Erde zwischen Fels- trümmern bis auf die höchsten Kämme, immer spärlich und steril. — Höchster Fundort Piz Arlas, 3100 m (Pr.). Var. imbricatum Pf. — Auf Humuslager und zwischen Gesteins- trüämmern der hochalpinen Stufe, z. B. Piz Languard, 3260 m (Pr.). Hylocomium proliferum (L.) Lindb. (H. splendens Br. eur.. — In den Arvenwäldern des Gebietes Massenvegetation bildend, aber auch in die hochalpine Stufe zwischen Gras und unter Gestrüpp vordringend, dort in einer habituell sehr abweichenden, gedrungenen Form. — Noch bei 2850 m auf dem Grat zwischen Diavolezzasee und Piz Trovat (H.). H. pyrenaicum (Spruc.) Lindb. — Im Arvenwald und im Curvuletum des Gebietes, nicht häufig. — Am Silsersee, 1800 m (Pr.), auf dem Felsgrat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat, 2850 m (H.). -Hypnum Sehreberi Willd. — Massenvegetation bildend mit H. proli- ferum im Arvenwald der Umgebung von Pontresina, sowohl wie im Engadin und den Seitentülern, auch in die alpine Stufe aufsteigend, wo es häufig unter Alpenrosen und andrem Gebüsch gefunden wird. Rhytidiadelphus triqueter (L.) Warnst — Wie voriges in der Moosdecke der Wälder sehr háufig und geht auch vereinzelt in die alpine Stufe, z. B. Heutal, 2570 m (Pr.). Ptilium crista-castrensis (L) — In einer Waldschlucht über dem Kronenhof in Pontresina, 4850 m (R., H.), St. Moritz Gel Stereodon pallescens (Hedw.) Lindb. — An einer Baumwurzel im Arvenwald bei den Berninafällen, 1950 m "HL Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 491 S. fastigiatus Brid. — An Felsen und Gesteinstrümmern der alpinen Stufe bis auf die höchsten Höhen. — In den Schneetälchen über dem Lago Minor, 2550 m (H.), Gipfel des Lagalb, 2960 m (H.). S. dolomitieus (Mild). — An Kalkfelsen der alpinen Stufe. — Piz Alv, 2400 m (H.). S. Vaucheri (Lesq.) Lindb. var. coelophyllus Mdo. — Auf Gneis am Piz Languard, 2730 m (Ho. und Pr. am Diavolezzagrat auf Tonschiefer, ca. 2800 m (H.). S. eupressiformis (L.) Brid. — Auf allen Substraten, besonders Felsen, jedoch nieht an sehr nassen Stellen, durch das ganze Gebiet von der Wald- stufe bis auf die höchsten Höhen verbreitet und in zahlreichen Formen. Höchster Fundort: Piz Languard, 3260 m (Pr.). S. revolutus Milt. (Hypnum Heufleri. — An Felsen und Gesteins- trümmern besonders der hohen Grate nicht selten, aber inimer steril. — Piz Languard, 3260 m (H.), Piz Alv, 2770—2970 m (R.), Gipfel des Piz Lagalb, 2960 m (H.), am Grat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat 2800 m (H). S. hamulosus (Br. eur.) Lindb. — An feuchten, grasigen und humus- bedeckten Kieselfelsen, selten. — Fedoztal, 2130—2200 m c. fr! (Pr.), oberhalb der Bovalhütte, ca. 2600 m (H.). Isopterygium pulchellum (Dicks.) Jaeg. (Plagiothecium). — Auf Moder- boden und in schattigen Felsklüften von der oberen Waldstufe bis in die hochalpine Stufe nicht selten. — Über der Bovalhütte, 2600 m, unter den Muottas da Pontresina, 2000 m (H.), Arlastälchen, 2300 m (H.;. Plagiothecium striatellum (Brid.. — Am Saum der oberen Wald- stufe unter Alpenrosengebüsch bei Morteratsch (An.). P. denticulatum (L.) Br. eur. — Auf Humus, an Baumwurzeln und in Felsklüften der oberen Waldstufe, vereinzelt auch höher. Fextal, 3570 m (Pr. Arvenwald bei Pontresina, 1950 m (H.). | | Var. laetum (Schimp.). — An ähnlichen Standorten. — St. Moritz (Mera en), Morteratschgletscher, 1900—1930 m (Pr.), Arvenwald bei Pon- tresina, 1950 m (H.). P. Ruthei Limp. — Berninaschlucht (Dee«.). P. silvaticum (Huds.) Br. eur. — Auf Lehmboden und an Felsen in feuchten Schluchten. Selten über der Waldstufe. — Unter Gebüsch am Morteratschgletscher (Pr.) — Höchster Fundort: Piz Languard, 2500 m "Dr P. Roeseanum (Hamp.) Br. eur. — Feuchte Erde in der Schlucht des Berninabaches bei Pontresina, 4800 m (H.). Homalotheeium sericeum (L.). — Grauitfelsen neben dem Wasserfall hinter Pontresina, 4950 m (R.), Fextal, 2100 m (Pr.). Brachythecium Del a, (Bruch) Br. eur. — Auf Steinen und i der Erde in verschiedenen Formen bis in die höchsten Regionen. l ie kräftige Tieflandsform kommt im Gebiet nirgends vor. Eine lockere Form mit regelmäßig gefiederten Stengeln, die habituell an Cirriphyllum piliferum 32* 492 E. Rübel. erinnert, kommt in einer schattigen Bachrinne im Arvenwald über Pontre- sina vor, 1900 m Hl. Kleine, sehr dünnstenglige Formen mit leicht ein- seitswendigen Blättern, die ich im Herbar als var. secundulum mihi unterschieden habe, sind häufiger, so auf dem Kiesboden unterhalb Mor- teratsch, 1880 m und an Felsen im Val Minor, 2500 m (H.). — Hierher gehört auch ganz sicher, wie schon Prerrer vermutete, Brachythecium tauriscorum Mol. et Lor., wohin Formen von La Pischa, 2600 m und Piz Languard, 2870 m (Pr.) so stark inklinieren, »daf es gänzlich zweifelhaft bleibt, ob sie zu B. glareosum oder B. tauriscorum zu stellen sind« (Pr. a. a. O.). B. gelidum Bryhn. — Wächst am N. Hang des Piz Lagalb mit typi- schem B. glaciale zusammen und ist nach meiner Überzeugung nur eine Form desselben mit deutlicher gefiederten Stengeln. Auch Loxske ist dieser Ansicht. B. glaciale Br. eur. — Auf nassem Erdboden und über Felstrümmern; für die Schneetälchen charakteristisch. — La Pischa (Pr.), Seitenmoräne bei Aguagliouls, 2550 m (R.), Fuorcla Surlej (Aw.), Berninahäuser (Am.), eine f. fenerius über dem Lago Minor, 2550 m (H.), Lago Minor, 2500 m, N. Hang des Piz Lagalb, 2600—2700 m (H.). B. reflexum (Stark.) Br. eur. — Auf Felsblöcken im Grünerlengebüsch eines Bachtobels im Arvenwald ob Pontresina, 1950 m (H.). B. Starkei (Brid.) — Im Arvenwald bei Montebello, 1900 m (H. B. trachypodium (Funck) Br. eur. — In Klüften besonders kalkfreier Gesteine der alpinen und hochalpinen Stufe häufig, selten in die Wald- stufe herabsteigend. — Am Morteratschgletscher auf altem Holz (Pr.), Piz Salaschigna im Fextal, 2700 m (Pr.), Val Minor, 2400 m, Le Cüne-Forcola di Livigno, 2400 m, massenhaft c. fr.! (H.), Piz Lagalb, 2550 m (H.), an Kalkfelsen (!) des Piz Alv, 2400 m (H.), Muottas da Pontresina, 2100 m (H.), Baumwurzel bei den Berninafällen, 1950 m (H., in der Berninabach- schlucht bei Pontresina spärlich, 1800 m (H.). B. collinum (Schleich.) Br. eur. -— An kalkfreien Felsen, oft an be- grasten Platten, nur in der alpinen Stufe und in der Nähe der Gletscher. — Piz Arlas, 2600 m (Pr.), Cambrenagletscher (C. M.), am Weg zur Boval- hütte, 2300 m (H.). Forma subenerve Ho. — An Felsen über der Bovalhütte, 2600 m (H.). ) B. plumosum (Sw.) Br. eur. — In einer schattigen Bachrinne im Arvenwald ob Pontresina, ca. 1900 m (H.). B. rivulare Br. eur. — An Bachrändern. — Am Weg zur Fuorcla Surlej von der Rosegseite (Aw.). B. Ruebelii Herzog n. sp. (Allg. Bot. Zeitschrift, 1910, Nr. 6). — Auf Arvennadeln an Felsblócken im Grünerlengebüsch eines Bachtobels im Wald oberhalb Pontresina, ca. 4950 m (H.). — Nach Lorske aus der Verwandt- schaft von B. velutinum. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 493 Seleropodium purum (L.). — In feuchten Wäldern des Ober-Engadins, zuweilen Massenvegetation bildend (Pr.). Cirriphyllum eirrosum (Schwgr.) Grout. — In Felsspalten der alpinen Stufe, bevorzugt schiefrige Gesteine. — Im Fextal, 2470 m (Pr.), Boval- hütte, 2600 m (H.). Var. Funckii (Schimp.) — In den höchsten Lagen verbreitet: Piz Lagalb, 2960 m (Pr), am Grat vom Diavolezzasee zum Piz Trovat, 2850 m (H.). Eurhynchium diversifolium (Schleich.] Br. eur. — Auf lehmigem, sandigem und humösem Boden der alpinen Stufe selten. — Piz Languard, 2870 m (Pr.), an schattigen Felsen am Weg über Margun sura zur Fuorcla Surlej (Aw.), Anguagliouls (Aw.), Roseggletscher (Dzs.). Zehntes Kapitel: Lichenes, Flechten. Von Prof. Dr. G. Lınpav. Es dürfte kaum ein Hochgebiet der Alpen geben, in dem die Flechten so individuenreich vertreten sind, wie im Berninagebiet. An jedem Stein, Jeder Felswand, überall auf dem Erdboden und auf altem Holz, nicht zu vergessen an den Lärchen, Arven und anderen Bäumen, finden sie sich in ungeheurer Individuenzahl und bedecken das Substrat meist mit dichten Überzügen. Diesem Reichtum steht aber eine merkliche Armut von Arten gegenüber. Soweit sich bisher beurteilen läßt, kommen im Gebiet lange nicht so viele Arten vor, wie etwa in den Berner Alpen oder Tirol. Diese auffallende Tatsache läßt sich leicht einsehen. Wohl wenige Gebiete der Hochalpen besitzen eine so außerordentliche Lufttrockenheit, wie sie gerade im Oberengadin und im Berninagebiet fast das ganze Jahr herrscht. Des- halb bieten auch die Exemplare der hóher gelegenen Standorte meist nur eine spärliche Ausbildung, die sich in der oft fragmentarischen oder un- regelmäßigen Ausbildung des Thallus und der unvollkommenen Ausbildung der Apothecien kund tut. Man vermißt im Sommer, selbst nach Regen- güssen, durchgängig die Frische der Flechtenflora, die an anderen Stellen der Hochalpen so auffällig hervortritt. Dazu kommt aber noch ein anderer Umstand. | fast gleichmäßig aus Silikatgesteinen, nur an wenigen Punkten poden Wie eingestreute Kalkinseln (z. B. Piz Alv). Es ist aber bekannt, daß auf ih viel mehr Flechtenarten sich vorfinden als auf Urgestein. Wahrscheinlie ist auch hier der Kalk artenreicher, indessen kann ich auf diesen Punkt nicht näher eingehen, weil bisher noch zu wenig auf dem anstehenaen Kalk gesammelt worden ist, als daß man darüber ein sicheres Ur Das Gebiet besteht äußern könnte. 494 E. Rübel, Ein Vergleich des Gebietes mit den angrenzenden, von ARNOLD ein- gehender untersuchten Partien Südtirols wäre heute noch verfrüht, da unsere Kenntnis noch viel zu ungenügend ist, um einen Abschluß zu ge- statten. Wie wenig bisher im Berninagebiet gesammelt wurde, soll eine kurze Übersicht über die wichtigsten Tatsachen der Erforschung zeigen. Die lichenologische Aufschließung des Gebietes beginnt mit L. Herr. Er besuchte das Oberengadin mehrmals und sammelte besonders in der Gegend von St. Moritz, also eigentlich schon außerhalb des engeren Berninagebietes. Er besuchte zwar auch das Rosegtal und den Morteratschgletscher, aber scheinbar sammelte er hier nur wenig: Einige von seinen Flechten sind in der Sammlung von Wartmann und ScHENK ausgegeben worden. Alles was vor Hepp im Gebiet lichenologisch gesammelt wurde, beschränkte sich auf die Gegenden von Pontresina und St. Moritz und kommt für unsere heutigen Studien nicht mehr in Betracht. Eine sehr reichhaltige Kollektion, die sich namentlich durch die Schön- heit der Exemplare auszeichnet, brachte Laurer zusammen, der 1854, 1855, 1856, 1859, 4862 und 1863 in St. Moritz weilte und von hier aus die Umgebung abstreifte. Er hat besonders das Rosegtal, die Gegend der Berninahäuser, Pontresina, Piz Languard, St. Moritzer Alp berücksichtigt und auch in der nächsten Nähe von St. Moritz vieles gesammelt. Leider sind seine sorgfältig präparierten und bestimmten Exemplare nie ver- öffentlicht worden, so daß eigentlich die besten Materialien zur Flechten- flora des Gebietes bisher für die Wissenschaft unbekannt waren. Da die Sammlung im Berliner Herbar aufbewahrt wird, so hatte ich Gelegenheit, sie zu benutzen und gebe daraus in der nachfolgenden Aufzählung alles, was vorläufig für meine Zwecke in Betracht kommt. Die zahlreichen Steinflechten sollen bei späterer Gelegenheit veröffentlicht werden. Zu gleicher Zeit mit Laurer führte Turosar» seine Erforschung Grau- bündens durch. Waren es auch besonders die geologischen Verhältnisse, die ihn interessierten, so wurden doch die Flechten nicht vernachlässigt. Seine Veróffentlichungen in den Jahresberichten der Naturforschenden Gesell- schaft von Graubünden zeigen, daß er im Gebiet mehrfach Flechten aufge- nommen hat. Ebenso haben später BnüccER und METZLER einiges zur Er- gänzung beigetragen. Man findet dann alle diese Sammlungen der Schweizer Botaniker zusammengefaßt bei STIZENBERGER, Lichenes helvetici. Da genauere Standorte nur in wenigen Fällen gegeben werden, so ist es nicht möglich, sicher zu entscheiden, wie viele Flechten dieser Autor aus dem Gebiet ge- sehen hat. Meiner Schätzung nach dürfte aber die Zahl von 250 eher zu hoch als zu niedrig sein. | Erst in neuester Zeit ist dann die Erforschung der Flechtenflora durch die Rüseısche umfassende Bearbeitung des Gebietes weiter gefördert wor- den. Nicht nur Rüser. und Braun haben sich daran beteiligt, sondern mir haben auch viele Exemplare, die Prof. Scnnörer von den Gipfeln mit- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 495 brachte, vorgelegen. Bei dieser Sachlage ergriff ich gern die Gelegenheit, mich an der Erforschung zu beteiligen, nachdem mich Herr Dr. Rüssı dazu aufgefordert hatte. Im August 1908 weilte ich fast 3 Wochen auf dem Berninahospiz und machte nach allen Seiten hin Ausflüge, um die Flechtenflora kennen zu lernen. Wenn ich dabei zuerst die leicht erreich- baren Stellen berücksichtigte, so geschah dies, um einen gründlichen Über- blick über die Flora zu gewinnen. So glaube ich denn, dal mir in der Höhenlage von 2200—2400 m am Hospiz kaum eine wichtigere Flechte enigangen sein dürfte. Die Bearbeitung hat sich leider durch dringende andere Arbeit verzögert, so daß bis heute nur die höheren Flechten (Strauch- und Blattflechten) und einige wenige krustige Formen bestimmt worden sind. Eine große Kiste mit steinbewohnenden Krustenflechten harrt noch der Bearbeitung. Trotz der Lückenhaftigkeit glaube ich aber doch, daB bereits der Charakter der Flechtenflora durch diese Sammlung einigermaflen hervortritt und ich zügere nicht, die Aufzühlung den Fach- genossen zu unterbreiten in der Hoffnung, daß mancher vielleicht sich zur näheren Beobachtung entschließt, wenn er das Gebiet besuchen sollte. Eine Einteilung in Formationen móchte ich nicht versuchen. Schon der Laie wird zwar auf den ersten Blick unterscheiden kónnen, daf die Flechten der Waldstufe von denen der alpinen Stufe sehr verschieden sind, aber die Gliederung dieser großen Formationen stößt vorläufig noch auf unüberwindliche Schwierigkeiten. Die Höhenlinien als Begrenzung von Formationen auffassen zu wollen, würde zu ganz schiefen Vorstellungen führen, denn so mancher Block der Waldregion beherbergt genau dieselben Arten in derselben Zusammensetzung wie die Wand, die sich am Gletscher erhebt. Es spielt deshalb weniger die Höhenlage eine Rolle, sondern die klimatischen Faktoren müssen in erster Linie für die Zusammensetzung der Flechtenflora verantwortlich gemacht werden. Hier dürften vor allen Dingen die Wirkung des Windes und der Einfluß des Lichtes eine große Rolle spielen, obwohl gerade diese Faktoren noch wenig in ihren e ziehungen zur Zusammensetzung der Flechtenflora untersucht worden sind. Es handelt sich dabei nicht bloß um die anatomischen oder biologischen Einrichtungen, wodurch die Flechten die Wirkung der Austrocknung dureh Verdunstung infolge Wind und Licht abschwächen können, sondern um ` Auslese der Formen, welche imstande sind, in so extremen Bedingunge auszuhalten. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, sondern behalte mir die Behandlung dieses weit über den engeren Rahmen des Gebietes hinausgehenden Themas für eine spätere Zeit vr MEN Ich gebe die Aufzählung der Gattungen nach der Bear AE eh Zauterucever in den Natürl, Pflanzenfamilien, " " ros des Puschlas, Bemerken möchte ich noch, dal in BROCKMANN uM" " 'ksichtigen ist, daß nur 20 Arten genannt sind, wobei allerdings zu berie ` . henkt wurde. den Flechten nur ganz nebenher einige Aufmerksamkeit gesc 496 E. Rübel. Die Literatur über die Flechten des Gebietes behandeln TueoBaLp, G., Bündner Flechten (Jahresber. Nat. Ges. Graubünden N.F. III, 1856/57, Chur 1858, p. 102—165). Mit Nachträgen von Kitas, TuEoBALD und Brüccer (l. c. V. p. 80, VI. p. 245, XI. p. 168, 1714). STIZENBERGER, E., Lichenes helvetici (Jahresber. St. Gallisch. naturw. Ges. 1880/81, St. Gallen 1882, p. 255; 1881/82, St. Gallen 1883, p. 201). Aufzáhlung der Arten. Dermatocarpon cinereum (Pers.) Zahlbr. Auf der Erde in Steinritzen, über Moosen. Sehr häufig in der ganzen Umgebung des Hospiz (LiwpAu), St. Moritzer Alp, Spitze des Piz Languard (LAURER). D. decipiens (Mass.) Dalla Torre et Sarnth. An Urgesteinfelsen. St. Moritzer Alp, Hóhen über St. Moritz (LAURER), Hospiz (Linpav). D. miniatum (L.) Mann. An Kalkfelsen. Trümmer an den Berninahäusern vom Piz Alv (Lang, — Die var. complicatum (Sw.) Th. Fr. kommt sowohl an Kalk, wie an Urgestein vor. An Kalk des Piz Alv, 2770—2900 m (Scmmórra und Beet, an Urgestein am Cambrenagletscher, im Rosegtal (Liwpav), bei St. Moritz (LAURER). Chaenotheca phaeocephala (Turn.) Th. Fr. An altem Holz (Lariz) in den Wäldern am Rosatsch und am Innfall bei St. Moritz (LAuRER). Calieium adspersum Pers. An alten Arvenstümpfen im Rosegtal (Lınnau). C. eladoniscum (Schleich.) Kbr. An altem Holz (Lärche?) am Rosatsch in der Nähe des Sees von St. Moritz (Lauren). C. pusillum Fik. An altem Holz im Walde oberhalb der Stahlquellen von St. Moritz (LAURER). C. salicinum Pers. An altem Holz beim Innfall bei St. Moritz (Lues) C. trabinellum Schl. An altem Holz und Zäunen im Rosegtal und am Innfall bei St. Moritz (LAURER). Cyphelium inquinans (Sm.) Trev. Auf Ästen und Zaunholz von Larix bei St. Moritz am Rosatsch, Inn- fall und im Rosegtal (Lauren). Sphaerophorus fragilis (L.) Pers. Auf Felsen im Hosegtal (Lınvau). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 497 Leeidea vitellinaria Ngl. Auf Candelariella vitellina auf Urgestein Sassal Masone, 2850 m (Braun), Piz dels Lejs, 2900 m (Braun). L. (Biatora) granulosa (Ehrh.) Ach. Auf Holz und über Moosen bei St. Moritz (Laurer), auf der Erde zwischen Steinen beim Hospiz sehr häufig, am Sassal Masone (Lınpau). L. (Biatora) obscurella (Smf.) Nyl. An alten Arvenstümpfen im Rosegtal (Lınpav). L. (Biatora) rhododendri (Hepp.) Zahlbr. An Ästen von Rhododendron ferrugineum auf Alp Grüm (Lixpav). L. (Biatora) vernalis (L.) Ach. Auf Erde und über Pflanzenresten bei St. Moritz (Laurer), am Lago Bianco und Cambrenagletscher (Linpau). L. (Psora) decipiens (Ehrh.) Ach. Auf kalkhaltigem Erdboden, Piz Arlas 2250 m, Piz Alv 2770—2900 m (RübEL), bei St. Moritz (LAURER). L. (Psora) demissa (Rutstr.) Ach. Auf dem Erdboden bei St. Moritz (Laurer), Spitze des Piz Languard (LAURER). L. (Psora) ostreata Hoffm. An Rinde am Innfall bei St. Moritz (Laurer). Toninia coeruleonigricans (Lightf) Th. Fr. | o. Auf Kalkboden. St. Moritzer Alp (Laurer), Crasta da Staz "Din, Lopadium pezizoideum (Ach.) Kbr. Über Moosen und auf Erde. Oberhalb St. Moritz an den Stahlquellen und an den Berninahàusern (LAURER). Rhizoearpon geographicum (L.) DC. Überall am Urgebirgsgestein háufig. Cladonia alpestris (L.) Rabh. . Auf der Erde zwischen Steinen, im Gerölle der Gletscherbäche, in Felsritzen sehr häufig. In der Nähe des Hospizes, am Cambrenagletscher (LixpAv), am Rosatsch bei St. Moritz (LAuRER). C. botrytes (Hag.) Willd. Auf alten Stümpfen bei St. Moritz (Laurer). C. cenotea (Ach.) Schaer. a crossota (Ach.) Nyl. An alten Arvenstümpfen im Rosegtal (Lınpav). C. eoccifera (L.) Willd. | Auf der Erde an den Berninahäusern (LAURER;. C. cornuta (L.) Schaer. Auf der Erde zwischen Moosen. im Rosegtal (LiNpAv). Am Rosatsch bei St. Moritz (LAURER , 498 E. Rübel. C. deformis Hoffm. Auf der Erde in den Wäldern um St. Moritz und Pontresina (Want- MANN) (Wartm. et Wint. Schweiz. Kryptog. 351, 736). C. degenerans Fik. Auf der Erde zwischen Moosen in den Wäldern häufig, in der Höhe in Felsritzen usw. Bei St. Moritz, Campfer, Pontresina (Laurer), im Roseg- tal, am Cambrenagletscher in Felsritzen (Lınpau). C. digitata Schaer. Auf der Erde zwischen Moosen, in Steinritzen und zwischen Geröll. Im Rosegtal, beim Hospiz überall (Lınnau), an Urgestein des Sassal Masone, .2700 m (Braun), am Cambrenagletscher "Luna, Alp Bondo an den obersten Lärchen, 2270 m (Rünzr). C. fureata (Huds.) Schrad. Auf der Erde im Walde und an Torfstichen. Im Rosegtal, bei St. Moritz oberhalb des Sees am Rosatsch (Laurer). C. gracilis |L.) Willd. Im Gebiet häufig zwischen Moosen, auf der Erde zwischen Geröll, in den höheren Lagen häufig nur steril mit braungrünen, großen Lappen. Die var. chordalis (Flk.) Schaer. im Rosegtal, am Lago Bianco (mp, die var. elongata (Jacq.) Fik. im Rosegtal, vielfach am Hospiz (LiNpAU), Alp Bondo, 2270 m (Rünzr). C. papillaria (Ehrh.) Hoffm. Auf der Erde trockener Matten, in Gesteinsritzen, zwischen Gerüll. Am Hospiz sehr häufig, Sassal Masone (Lınpau). C. pyxidata (L.) Fr. Auf der Erde zwischen Moosen, in der Höhe in Felsritzen und zwischen Geröll, meist sehr trocken und exponiert wachsend, fast nur steril mit fast kupferbraunen, dichten Lagerlappen. In der var. neglecta (Flk.) Mass. gemein in der Nähe des Hospizes, im Rosegtal (LiNDAU), bei St. Moritz (Laurer), die var. chlorophaea Flk. bei St. Moritz am Rosatsch (LAURER). C. rangiferina (L.) Web. Auf der Erde oder Steinen zwischen Moosen im Rosegtal (LiNpAU), Alp Bondo, 2270 m (Greet) C. uneialis (L.) Web. Auf der Erde auf trockenen Matten. Hospiz gegen Pizzo CampascıO hin (Lınpau). C. verticillata (Ach.) Pik. Auf der Erde in der Nähe von Steinen am Lago Bianco (LiNpAU). Stereocaulon alpinum Laur. Auf der Erde, zwischen Bachgeröll, namentlich an Gletscherbüchen am Hospiz überall sehr häufig (Lıxpau), am Flazbach bei Samaden (Braun), Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 499 Piz Rosatsch, 2750 m (Rüser), Piz Trovat, 3150 m, Sassal Masone, 2850 m (Braun). Gyrophora anthracina (Wulf) Kbr. An Urgestein bei Pontresina, am Morteratschgletscher, am Fußsteig nach St. Moritz, am Rosatsch bei St. Moritz (Lauren). 6. eirrhosa (Hoffm.) Wain. (= @. spodochroa [Ehrh.] Ach.). An anstehenden Urgesteinsfelsen im Rosegtal (Lınnau, Laurer), Morte- ratschgletscher (Laurer, Rüser), Rosatsch (Laurer), Sassal Masone (Linpau). G. eylindriea (L.) Ach. An Urgestein überall gemein. Bei Pontresina (Laurer), überall am Hospiz (LiwpAv), Piz Rosatsch, Südosthang 9750 m, Alp Bondo, 2300 m, Isla Persa (Rüser), Gipfel des Lagalb, 2960 m (Scurörer). Als form. glacialis Lindau möchte ich eine Form unterscheiden, die von ScunórER und Breet auf dem Munt Pers, 3200 m, gefunden worden ist. Sie besitzt nur sehr kleine, anliegende Lappen, die durch Wind und Schnee am oberen Rande abgefegt worden sind. Die Form verdient ge- nauere Untersuchung mit besserem Material, als ich bisher sehen konnte. G. deusta (L.) Flot. An Urgestein. Am Hospiz häufig, Cambrenagletscher (Lınpau), bei Pontresina (Laurer, Rüser), Rosatsch bei St. Moritz (Laurer), Alp Bondo, 2270 m, Piz Rosatsch, 2750 m, Piz Tschierva 3564 m (Rüseı). 6. hyperborea (Hoffm.) Mudd. An Urgesteinsfelsen bei Pontresina, Rosegtal, Rosatsch und Innfall bei St. Moritz (Laurer). G. polyphylla (L.) Kbr. An Urgesteinsblöcken. (LAunER), am Hospiz, Cambrenagletscher (Luna) G. vellea (L.) Ach. An Urgesteinsfelsen. ` Rosatsch über St. Moritz (Laurer), Rosegtal (Laurer, Liwpav), Piz Lagalb, 2700 m (Rüben). Acarospora chlorophana (Wahlb.) Mass. " An Urgestein ob dem Scheibenstand bei Pontresina, 2000 m "Huet, am Roseg oberhalb St. Moritz (LAunER). A. fuseata (Schrad.) Arn. An Urgesteinsblócken beim Hospiz (Lipa). A. squamulosa (Schrad.) Th. Fr. An Urgestein am See bei St. Moritz (Laurer). Collema multifidum (Scop.) Schaer. Über Moosen auf der St. Moritzer Alp (Lauren). C. rupestre (L.) Wain. An feuchten Felsen unterhalb Alp Ota (Linpau). Parmeliella triptophylla (Ach.) M. Arg. Auf der Erde im Rosegtal (LAURER). Bei Pontresina am Fußweg nach St. Moritz 500 E. Rübel. Pannaria pezizoides (Web.) Lightf. (= P. brunnea (Sw.] Nyl.). Auf der Erde, oft in Gesteinsritzen. Oberhalb St. Moritz (Laurer), am Cambrenagletscher (Lınpau). Psoroma hypnorum (Dicks.) Hoffm. Auf der Erde über Moosen am Rosatsch bei St. Moritz (Laurer), im Rosegtal (Lınpau), Pastura di Lagalb, Sassal Masone (Linpau). Lobaria linita (Ach.) Wain. Auf der Erde zwischen Geröll ob des Kurhauses von St. Moritz (Wanr- MANN) (WanrMANN in Winter Schweiz. Krypt. 738). Solorina erocea (L.) Ach. Auf der Erde zwischen Steinen. Sassal Masone bis 2850 m (Lupp, Braun), Munt Pers, 3190 m (Rünzr). S. saccata (L.) Ach. Auf Erde am Diavolezzagrat, 2740 m (Schröter und Rüskt). Peltigera aphthosa (L.) Hoffm. Auf der Erde über Moosen und bemoosten Steinen im Rosegtal (Laurer, LiNpAU) bei St. Moritz (Laurer). P. canina (L.) Hoffm. Auf Erde am Pedmunt bei Samaden, 1740 m (Braun). P. malacea (Ach.) Fr. Auf der Erde am Innfall und Rosatsch bei St. Moritz (Laurer), im Rosegtal (Laurer, Linpau), ob den Berninahäusern, 2000 m, Sassal Masone, 2900 m (Braun), Fuorcla Lagalb, 2500 m (Schröter und Droe. P. rufescens Hoffm. Auf Erde und über Steinen am Hospiz und Cambrenagletscher (LiNpAU), Piz Alv in 2920—2970 m (Schröter u. RüBEL). P. venosa (L.) Hoffm. Auf der Erde am Rosatsch bei St. Moritz (Laurer), am Sassal Masone (Linpau). Lecanora atra (Huds.) Ach. An Urgesteinsfelsen bei St. Moritz am See (Laurer), an alten Lärchen- holzzäunen im Rosegtal (Lınpav). L. atrynea (Ach.) Arn. An Holz von Lärchen auf der St. Moritzer Alp und bei Pontresina (LAURER). L. subfusca (L.) Ach. An Holz und Zäunen bei St. Moritz (Laurer), Holz der Galerien am Berninapaß, an Rhododendron ferrugineum und Juniperus Sabina auf Alp Grüm, an alten Lärchenholzzäunen und Birkenästen im Rosegtal (Lumpur: L. symmicta Ach. Auf dem Holz der Galerien am Berninapaß (Lärchen), wohl aber VOU unten heraufgeschleppt (Luna), Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 501 L. varia (Ehrh.) Nyl. An Lärchenholz bei St. Moritz und Pontresina häufig (Laurer), an alten Lärchenholzzäunen im Rosegtal (Lınpau), Holz der Galerien am Ber- ninapaß (Lixpav). L. (Placodium) chrysoleucum (Sm.) Ach. An Urgesteinsfelsen bei St. Moritz (Laurer), bei Pontresina (Hieronymus, LAURER, RÜBEL). L. (Placodium) circinatum (Pers.) Ach. An Urgesteinsfelsen bei St. Moritz (Lauren). L. (Plaeodium) melanaspis Ach. An Urgesteinsfelsen bei St. Moritz (Laurer), am Hospiz (Braun). Ochrolechia pallescens (L.) Kbr. An Rinde der Nadelbäume in den Wäldern bei St. Moritz und Pontre- sina (LAURER). lemadophila ericetorum (L.) Zahlbr. Auf der Erde im Rosegtal (Lınpau). Haematomma ventosum (L.) Mass. Urgesteinsfelsen am Rosatsch bei St. Moritz, am Morteratschgletscher (Laurer), Rosegtal (LiNDav). Candelariella cerinella (Flk.) Zahlbr. Über Moosen an großen, flachen Gesteinsplatten am Hospiz (Lixpau). Parmeliopsis ambigua (Ach.) Nyl. An Holz und Ästen. Auf Lärchenholz bei St. Moritz (Laurer), auf alten Zäunen von Larixholz, an Birkenästen und Arven im Rosegtal (Liwpat an Lärchenstümpfen auf der Alp Bondo, 2270 m (Rüsrr), auf dem Holz der Galerien auf der Paßhöhe (Liwpav), auf Zirbenstümpfen und Fhodo- dendron ferrugineum auf der Alp Grüm (Linpau). P. hyperopta (Ach.) Arn. Auf Larixholz in den Wäldern bei St. Moritz und Pontresina (LAurer), auf Arvenstümpfen im Rosegtal (Lınpau). Parmelia eonspersa (Ehrh.) Ach. An Urgesteinsfelsen am Hospiz und im Rosegtal (Linpau). P. encausta (Sm.) Ach. m An Urgesteinsfelsen im ganzen Gebiet häufig. St. Moritz (LAURER), Rosegtal (Lınpav), Aguagliouls (Rüset), Alp Bondo, 2300 m, Sassal Masone, 2800 m (Bra, Las Sours, 2950 m (Breet, am Hospiz gemein (Linpav). P. farinacea Bitter. An alten Zäunen aus Lärchenholz im Rosegtal (Lıxpau). P. furfuracea (L.) Ach. An alten Zäunen von L (Linpau), Alp Bondo an Lärchen, 2270 m (RünEL), auf der Paßhöhe (Lınpav). ärchenholz und an Birkenästen im Rosegtal an Holz der Galerien 502 E. Rübel. P. glabra (Schaer.) Nyl. An Zweigen von Rhododendron ferrugineum und Juniperus Sabina auf Alp Grüm (Lınpau). P. olivacea (L.) Ach. An Rinde von Lärchen bei St. Moritz (Laurer), an Birkenästen im Rosegtal (Lınpau). P. omphalodes (L.) Ach. An Urgesteinsfelsen im Rosegtal und beim Hospiz (Linpau). Die var. panniformis Ach. im Rosegtal (LAURER). P. physodes (L.) Ach. An alten Zäunen von Lärchenholz, an Birkenästen, an Stümpfen und Rinde von Arven im Rosegtal (Lınpau). P. pubescens (L. Wain. (= P. lanata Wallr.). Auf Urgesteinsfelsen gemein bei St. Moritz (Laurer), Rosegtal (Linpau), Gemsfreiheit 3100 m, Aguagliouls 2500 m, Las Sours, 2950 m, Piz Tschierva, 3564 m (Deel, P. saxatilis (L.) Ach. An Urgesteinsblócken im Rosegtal (Lınvau, Laurer), im Wald Ped- munt, 1740 m (Braun). Die var. sulcata (Tayl) an alten Zäunen aus Lärchenholz im Rosegtal (Lınvau). P. stygia (L.) Ach. An Urgesteinsfelsen am Rosatsch bei St. Moritz (Laurer), bei Pontre- sina (Hieronymus), Rosegtal (Laurer), am Cambrenagletscher (Lınpau), Val Torta, 2700 m, Las Sours, 2950 m (Dësst), Gipfel des Lagalb, 2960 m (SCHRÖTER). P. tristis (Web.) Nyl. An Urgesteinsfelsen im Rosegtal (Liwpav). Cetraria eucullata (Bell.) Ach. Auf der Erde, oft zwischen Moosen. Bisher nur vom Rosatsch bei St. Moritz, von Rosatsch gegenüber Campfer und vom Walde bei Pontre- sina am Rosegtal (Laurer). C. glauca (L.) Ach. Am Holz der Galerien beim Hospiz, 2320 m (Lipav) Ich glaube kaum, daf die Art so hoch über der Baumgrenze sonst zu finden ist Es wäre möglich, daß sie mit den Stämmen vom Tale aus verschleppt ist C. islandiea (L.) Ach. Am Boden zwischen Steinen, offene Stellen der Matten, in Ritzen °X- ponierter Felsen meist in größeren Rasen vorkommend. Im Gebiet gemein. Hospiz (Lıxpau), Alp Bondo an Làrchen, 2270 m (Rüser), St. Moritz (Lauren) Es finden sich, oft in demselben Rasen, alle Übergänge von den breit- lappigen Formen zu den schmalblättrigen, rinnenförmig gebogenen. C. juniperina Ach. Uber Moose auf der St. Moritzer Alp (Lauren). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 503 C. nivalis (L.) Ach. An trockenen Felsen, besonders gern in Ritzen oder am Grunde. Wohl überall hàufig. Beim Hospiz gemein (Lınvau, Rüszr) Rosegtal (LiNDAU). C. pinastri (Scop.) Fr. An Lärchen und Birkenüsten, an alten Züunen aus Lürchenholz. Ro- satsch, St. Moritzer Alp (Laurer), Rosegtal (LiNpAU), Alp Bondo, 2?70 m (RÜBEL). Evernia prunastri (L.) Ach. An Birkenästen im Rosegtal (Lınpau). Letharia vulpina (L.) Wain. An alten Lärchen und Zäunen sehr häufig. St. Moritz (Lauren), Rosegtal (Laurer, Linpau), Alp Bondo, 2270 m (Rüser.). Dufourea ramulosa Hook. (= D. muricata Laur.). Auf der Erde der St. Moritzer Alp (LaAvmER). Aleetoria jubata (L.) Nyl. An Ästen der Nadelhölzer (Arve, Lärche), an alten Zäunen, an Ur- gesteinsblócken im ganzen Gebiet häufig. Am Hospiz auf schneefreien Blöcken (LiwpAv), Alp Bondo, 2270 m (Rüseı), Rosegtal (Laurer, Lixpau), am Rosatsch bei St. Moritz (Laurer). A. ochroleuca (Ehrh.) Nyl. Auf dem Boden, namentlich zwischen Steinen, wohl überall in höheren Regionen. Am Hospiz häufig (Lixnav), Alp Bondo, 2270 m (Rüreı , Munt Pers, 3200 m (Rüssı), Piz Languard, Gipfel (Laurer). Ramalina polymorpha Ach. | | An Blöcken von Urgestein am Innfall bei St. Moritz (Laurer), am Hospiz (Liwpav). Usnea dasypoga (Ach.) Nyl. var. plieata (Hoffm.) Hue. An Arvenästen im Rosegtal (LiwpAU). U. hirta (L.) Hoffm. | . An alten Zäunen an Lärchenholz und Birkenästen im Rosegtal (Linnau,. Thamnolia vermicularis (Sw.) Ach. | Zwischen Gras auf trockenen Grasstellen am Hospiz /Liwpav), Munt Pers, 3200 m (Rüser). Blastenia ferruginea (Huds.) Kbr. Bisher meist nur in der forma saxicola (Mass.) gefunden. ufer bei St. Moritz auf Urgestein (LAURER), Gipfel des Lagalb, 2960 m (SCHRÖTER). Die Form muscicola über Campfer. Caloplaca chalybaea (Fr.) Th. Fr. Auf Kalk am Rosatsch bei St. Moritz (Lauren). Am See- (Schaer) sammelte Laurer am Rosatsch gegen- 504 E. Rübel. C. citrina (Hoffm.) Th. Fr. Auf Knochen beim Hospiz (Linpav). C. elegans (Lk.) Th. Fr. Auf Urgestein und Kalk im ganzen Gebiet häufig. St. Moritzer Alp (Lauren), Hospiz (Linpav, Braun), Alp Grüm (Lixpav), Berninahäuser (Braun), Piz Alv, 2976 m, Val Torta, 2700 m, Lagalb, 2962 m, Val Arlas, 2200 m, Las Sours, 2950 m, Isla Persa (Rüser). C. fuscolutea (Dicks.) Mass. Über Moosen bei St. Moritz, St. Moritzer Alp, Rosatsch gegenüber Campfer (LAURER). C. gilva (Hoffm.) Zahlbr. (= C. cerina [Ach.) Th. Fr.). Über Moosen auf der St. Moritzer Alp (Laurer). C. Jungermanniae (Vahl) Th. Fr. In Gesteinsritzen auf Erde und über Moosen bei Sassal Masone, am Lago Bianco (Linpau). C. subsimilis Th. Fr. Auf Urgestein am Gipfel des Lagalb, 2960 m (SCHRÖTER). Xanthoria lyehnea (Ach.) Fr. An Holz und Ästen der Lärchen, sowie an alten Zäunen aus Lärchen- holz in den Wäldern von St. Moritz, Pontresina, Rosegtal häufig (LAURER, LiNDAU). Buellia iusignis (Naeg.) Kbr. In der var. muscorum Hepp im Walde bei St. Moritz, am Morteratsch- gletscher häufig (Laurer). Auf Holz von Lärchen in der var. corticicola Kbr. am Innfall bei St. Moritz und bei Pontresina (Laurer). B. leptocline (Flot.) Kbr. Auf Urgestein am Piz Lagalb, 2960 m (Scumórkm). B. myriocarpa (DC.) Mudd. An Holz und Rinde der Lärchen. Bei Pontresina und St. Moritz (Laurer), an den Galerien beim Hospiz (LiNpAU). B. parasema (Ach.) Th. Fr. Auf Holz von Lärchen, über Moosen und Erde besonders in Stein- ritzen. Bei St. Moritz häufig und im Berninabachtal (Laurer), im Rosegtal (LiwpAv), in der Nähe des Hospizes am Lagalb, Sassal Masone, Lago Bianco usw. (Lumpur, Rinodina mniaraea (Ach.) Th. Fr. Auf Erde und über Moosen und Pflanzenresten am Rosatsch bei St. Moritz, Morteratschgletscher, Rosegtal (Laurer), Pastura di Lagalb, Cam- brenagletscher (Lınpau). R. turfacea (Wahlbg.) Th. Fr. | Auf Standorten wie vorige Art. St. Moritzer Alp, Morteratschgletscher (Laurer), Sassal Masone (Luna, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietese 505 Physeia caesia (Hoffm.) Fr. An Felsen der St. Moritzer Alpe (Laurer), an alten Zäunen von Lärchenholz im Rosegtal (Lumpur, Flechtenparasiten. Scutula epiblastematiea (Wallr.) Rehm. Auf Peltigera malacea im Rosegtal (Linpau). Elftes Kapitel: Fungi, Pilze. Von Dr. A. VoLkART. Phycomycetes. Synchytrium aureum Schröt. Auf Hippocrepis comosa L. Heutal, v. LAGERHEIM (MacNus 1891). Albugo candida (Pers.) O. Ktze. Auf Capsella Bursa pastoris (L.) Med. Berninahospiz 2300 m1). Plasmopara nivea (Ung.) Schröt. Auf Aegopodium Podagraria 1.2) Pontresina, Macxus (1891); auf Ligusticum Mutellina (L.) Crtz. Pontre- sina, v. Lacerneım (MacNus 1891). Peronospora effusa (Grév.) Rabh. Auf Chenopodium Bonus Hen- ricus L. Alp Muragl 2000 m, Vorxanr. P. Violae D. By. Auf Viola biflora L. Pontresina, v. Laserneım (Maanus 1891). Ustilagineae. Ustilago Bistortarum (DC.) Kcke. Auf Polygonum Bistorta L. Cham- pagna Samaden 1730 m. | U. marginalis (Rabh.) Lév. Auf Polygonum Bistorta L. Pontresina, v. Lacernsim, Macwus, F. v. TaveL, BrereLn (ScugLLENBERG. 1911), Punt Muragl 1750 m, Vorkanr, Champagna Samaden 1750 m. U. violacea (Pers. Tul. Auf Silene nutans L. Pontresina, Macwus (1894), auf Dianthus superbus L. Heutal, Ep. Fiscugg (SCRELLENBERG 191 1). Sphacelotheca borealis (Clint.) Schellenberg. Auf Polygonum Bistorta L. Pontresina, Macnus (1891). 8 S. Polygoni vivipari Schellenberg. Auf Polygonum vırıparum L. Berninahospiz 1907 u. 4909, ScneLLENBERG. (1911). l l Cintractia Carieis (Pers.) Mgn. Auf Carex rupestris Bell. Piz Alv 2400 m, C. Scurörer, Alp Bondo 2450 m; auf C. curvula All. Isla Persa 2730 m; auf C. limosa L. Stazersee 1840 m; auf C. sempervirens Vill. ; ÜBE N lt. Y in Fi . i urde der Pilz von RüsEL und Bmacw gesamme 1) Wo kein Finder genannt ist, w ‚gt also hier 2) Aegopodium Podagraria kommt in Pontresina nicht vor; es lie e wohl eine Standortsverwechslung vor. Das gleiche gilt für Puccinia Aegopodui, Proto myces macrosporus und Phyllachora Podagrartar. R. 33 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 506 . E. Rübel. Piz Alv 2500 m, C. ScunórER; Rosegfels unterhalb Sass Nair 2000 m; Albrishang 2220 m; auf Elyna myosuroides (Vill) Fritsch. Massenhaft am Piz Alv 2480 m, C. Schröter, Bernina, ScngtLLENBERG (1911), Clavadels, Rosegtal, Schröter u. RüserL; auf Cobresia bipartita (Bell. Dalla Torre, Arlashang 2450 m. Schizonella melanogramma (DC.) Schrót. Auf Carex sempervirens Vill. Bernina, ScmELLENBERG (1911); Val minor 2250 m. Urocystis sorosporioides Kcke. Auf Anemone alpina sulfurea L. Heutal, FucKEL, APPEL, SCHELLENBERG, SEMADENI (SCHELLENBERG 1911), am Piz dels Lejs 2350 m, Brockmann (1907). U. Junci Lagerh. Auf Juncus filiformis L. Am Berninabach bei der Säge, Pontresina und am Stazersee 1812 m, v. Lacernem (1888). U. Agropyri (Preuss.) Schrót. Auf Poa lara Hänke. Piz Lagalb 2960 m. Entyloma Matricariae Rostr. Auf Chrysanthemum alpinum L. Rosegtal, v. Laceraeim (Macnus 1891), Alp Muragl 2000 m, VoLKART. E. mierosporum (Ung. Schröt. Auf Ranunculus breyninus Crtz. Stazeralp bei Pontresina, Maawus (1891). Schinzia digitata (Lagerh. Mgn. Auf Juncus »articulatus L.« Rosegtal, v. LasErueım (1888). Sch. Aschersoniana Mgn. Auf Juncus bufonius L. Am Stazersee 1812 m massenhaft, v. Laceruzım (1888). Uredineae. Uromyces Veratri (DC.) Wt. I. Auf Adenostyles Alliariae (Gouan) Kerner. Val Roseg 2000 m, Muottas da Pontresina 2000 m. U. lapponicus Lagerh. I. Auf Astragalus alpinus L. Val d’Arlas bei der Mündung des Diavolezzabaches 2200 m, Brockmann (1907), Val Roseg 1850 m. U. minor Schröt. HI. Auf Trifolium pratense L. nivale Sieb. Pontre- sina, MacNus (1891, s. auch Fıscuer 1904). U. Hedysari obscuri (DC.) Wt. I u. II. Auf Hedysarum obscurum L. Um Pontresina nach dem Roseggletscher hin, Fucker (1876); Berninapab, Wurrta (1904). U. Anthyllidis (Grév.) Schröt. II. Auf Anthyllis Vulneraria L. Piz Alv 2300 m. U. scutellatus (Schrank.) Lév. III. Auf Euphorbia Cyparissias L. Bei Pontresina und beim Roseggletscher, Maewus (1891), Schafberg 2200 m, »überall gemein, J. Braun. U. Alchimillae (Pers.) Wt. II. Auf Alchimilla pratensis Schmidt. Um Pontresina häufig, MacNus (1891), Schafberg 2200 m. U. Primulae Fuck. | Auf Primula hirsuta All. Bernina 2300 m (»nicht selten« J. Braun). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 507 U. Primulae integrifoliae (DC.) Lev. 1. Auf Primula integrifolia L. Lagalb 2400—2500 m. U. Phyteumatum (DC.) Ung. I. Auf Phyteuma spicatum L. (2)). Bei Pontresina, MacNus (1891); am Abhang des Cambrena beim Lago bianco, F. Tuomas (MaaNus 1891); auf Ph. pedemontanum R. Schulz. Osthang des Piz d'Arlas 2400 m, Brockmann (1907); auf Ph. hemisphaericum L. Isla persa 2600 m, C. Schröter; auf Ph. betondcifolium Vill. Schafberg 2300 m. U. Cacaliae (DC.) Ung. III. Auf Adenostyles Alliariae (Gouan) Kern. Am Eingang des Rosegtales, Ev. Fıscher (190%); Muottas da Pontresina 2000 m. U. Solidaginis (Sommf.) Niessl. II. Auf Solidago Virga-aurea L. Pontresina, G. Wınter (1890), Macnus (1891); Alp Bregaglia 2150 m, Brockmann (1907); Berninaheutal 2200 m, C. Schröter. U. Silenes (Schlechtd.) Fuck. II u. II. Auf Silene nutans L. Punt Muragl 1800 m, VorxaRr. Puceinia Trollii Karst, II. Auf Trollius europaeus L. Wälder bei Pontresina, F. v. Taveı (Ep. Fıscaer 1904). P. Pulsatillae (Opiz) Rostr. UL Auf Anemone vernalis L. Bernina- heutal, FucKEL (1876), G. v. Laceraeım (Ep. Fischer 1904). P. Cari-Bistortae Kleb. II u. III. Auf Polygonum Bistorta L. Sehr verbreitet um Pontresina, Macnus (1891). P. Polygoni vivipari Karst. II u. II. Auf Polygonum viviparum L. Bei Pontresina, Macwus (1891); Osthang am Piz d’Arlas 2400 m |Bnock- mann 1907); Piz Alv 2450 m, C. Schröter u. J. Braun. P. Mei-mamillata Semad. II u. III. Auf Polygonum viviparum L. Le Gessi 2100 m. P. Aegopodii (Schum.) Lk. IIl. Auf Aegopodium Podagraria L. Pon- resina, Maenus (1891). l l P. Astrantiae Kalchbr. HI. Auf Astrantia minor L. Rosegtal, v. Lageraeım (Macnus 1891). l P. Imperatoriae Jacky. II. Auf Peucedanum Ostruthium (L.) Koch. Südhang des Piz Lagalb 2450 m, Brockmann (1907), Muottas da Pontre- sina 4950 m. P. enormis Fuck. II. resina, Maawus (1894). P. Pinpinellae - wt.? II. Auf Ligusticum Mutellina (L.) Crtz. Bei Pontresina, Masnus (1891). Bu ` P. Acetosa (Schum.) Kcke. II. Auf Rumer arifolius Al. Pontresina, MacNus (4891). Auf Chaerophyllum Villarsii Koch. Bei Pon: o ; i ina und 4) Wird Ph. betonicifolium gewesen sein, da Ph. spicatum bei Pontresin am Cambrena nicht vorkommt. R. - 508 E. Rübel. P. alpina Fuck. HI. Auf Viola biflora L. Bei Pontresina, MaaNus (1891). P. Rübelii nova species. Puccinia (Micropuccinia) soris rotundis vel oblongis, petiolis et foliis insidentibus, praecipue hypophyllis, epider- midem mox seindentibus, badiis; teleutosporis ellipsoideis, 28— 53 y longis et 47—24 u crassis (plerisque 37—39 u. longis et 20—21 v. crassis), apice rotundatis, minime papillatis et in media non constrietis, minutissime reticu- latim sculptis, poris uno in apice altero proximo parieti mediano. (Fig. 45.) Habitat folia Veolae pinnatae in montibus Vallis Engadinae Superioris (ad Oeni Caput) non raro. Diese neue Form von Puccinia, die Josias Braun am 28. August 1905 im Kalkgeröll des Piz Alv bei 2250 m sammelte und die ich schon früher vom Ofenberg (leg. Dr. St. BnuwiEs) erhielt, unterscheidet sich von der nahe verwandten Puceinia al- pina Fuck. durch viel kürzere, dafür elwas breitere, in der Mitte gar nicht eingeschnürte Sporen mit viel geringerer Scheitelver- diekung. Um die Unterschiede in den Massen ganz sicher zu stellen, habe ich von den zwei mir vor- Fig. 15. Puccinia Rübelii nov. spec. Teleuto- liegenden Exsiccaten sowie von sporen. 600/,. drei verschiedenen aus Graubün- den stammenden Exemplaren von P. alpina die Länge, Breite und relative Breite (Breite in ?/, der Länge) von je 100 Sporen gemessen und berechnet, dabei natürlich jede Auswahl unter den Sporen vermeidend. Von diesen Messungen bestimmte ich das Mittel Spei = a VPE), an n d N zi B © Sei a5 950500 o oa o E 9594 P D D (M), die mittlere Abweichung (Standard deviation; o mittleren Fehler (m — o/Y) und den Variationskoeffizienten (u in d von M) Die für die Standardabweichung gefundenen Zahlen übergehe ich hier, da sie, wenn n — 100, stets genau zehnmal größer sind als der mittlere Fehler m. Ebenso teile ich auch die Variationskoeffizienten nicht mit, da sich aus ihnen keine größere Variabilität für eine der beiden Formen erkennen läßt. Die Mittelwerte und mittleren Fehler für Länge, Breite und relative Breite der Sporen der beiden Formen betragen: 1. Puccinia alpina Fuck. Länge Breite Relative Breite a. Fürstenalp 43.41 y. + 0.373 19.66 » + 0.144 45.70 0/y & 0.638 b. Roffla 45.49 y. 0.344 19.23 p. + 0.148 49.53 dii + 0.505 c. Arosa 44.48 y. + 0.382 19.93 v». + 0.154 45.298 9/) £ 0.651 2. Puceinia Rübelii nov. spec. a. Ofenberg 37.20 p + 0.384 20.81. + 0.132 56.659, + 0.42 b. Bernina 39.23 u. 3- 0.297 20.47 2. 0.119 62.52 "y E 0.509 Pfilanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 509 Daraus ergeben sich folgende mittlere Fehler der kleinsten Differenzen (M,—M,, +Vm? + mè): Sporenlänge (P. alpina von der Fürstenalp und P. Rübelii von der Bernina) 4.18 u = 0.507 y; Sporenbreite (P. Rübelii von der Bernina und P. alpina von Arosa) 0.54 v, = 0.194 p. Relative Sporenbreite. (P. Rübelii von der Bernina und P. alpina von der Fürstenalp) 6.82 0/ = 0.812%,. Es ist somit ein durchgreifender Unterschied in der Länge und relativen Breite der Sporen der beiden Formen sichergestellt und für die absolute Breite sehr wahrscheinlich gemacht. Die Dicke der Membran am Scheitel der Spore beträgt bei P. alpina (Roffla) im Mittel von 30 Messungen 5.42 y + 0.115 u, bei P. Rübelii (Ofenberg) 3.74 y = 0.097 u. (P. Fergussoni Berk. u. Br. unter- scheidet sich durch glatte Sporen mit deutlicher Einschnürung und hoher Scheitelpapille. Auch sind ihre Sporen kleiner (Vestergr. Micr. rar. select. No. 1463, n — 30: Sporenlänge: 32.666 + 0,880 v; Breite: 14.233 + 0.220 u; relative Breite: 44,466 + 4.780 u; Scheitelverdickung 5.400 + 0.161 u) und sie variieren wenigstens in der Länge stärker; der Varia- tionskoeffizient beträgt hier für die Sporenlänge 14.76 %,, bei P. alpina 8.58, 7.57 und 8.59 9/, und bei P. Rübelü 10.32 und 7.58 Uu, Infek- tionsversuche, die keinen entscheidenden Wert haben, wenn sie nicht gleich- zeitig kreuzweise mit beiden Formen ausgeführt werden, konnte ich nicht anstellen. P. Geranii silvatiei Karst. II. Auf Geranium silvaticum L. Pontre- sina, Macnus (1891), Rosegtal, Ep. Fıscner (1904). P. Epilobii tetragoni (DC.) Wt. I. Auf Epilobium | spec. 1950 m. . P. Dubyi Müll. Arg. HI. Auf Androsace alpina (L.) Lam. Val minor 2300 m, C. Schröter. P. Gentianae Strauss. Pontresina, MacNus (1891); IL u. IIl, Auf Gen- tiana Kochiana Perr. u. Song. unterhalb Pontresina, Ep. Fıscner (1904). P. conglomerata (Strauss) Kze. et Schm. III. Auf Homogyne alpina Cass. Pontresina, Masnus (1891), F. v. Taver (Ep. Fıscaer 1904), Stazer- wald bei Pontresina, C. SchRÖTER. P. expansa Lk. III. Auf Senecio Doronicum L. Pontresina, Maoxts (4891); Rosegtal, v. LAGERBEIM (MAGNUS 1891); am Weg zur Fuorcla Surlej, En. Fischer (4904), Cambrena 2400 m. m , P. Bellidiastri Wt. II. Auf Bellidiastrum Michelii Cass. Heutal, G. v. Laserneım (Ep. Fiscuer 1905). u Pont P. Willemetiae Bub. I. Auf Willemetia stipitata Jacq.) Cass. Pontre- sina 4880 m. l Pontre- P. Tragopogi (Pers.) Corda. IL Auf Tragopogon pratensis L. Pontre sina 1950 m. Rosegtal 510 E. Rübel. P. Cirsii Lasch. II u. HI. Auf Cirsium spinosissimum (L.) Scop. Muottas da Pontresina, De Bary (Ep. Fıscher 1905); Morteratschtal bei Pontresina, Masnus (1891), Lago bianco 2300 m. P. Taraxaci (Reb.) Plowr. II, UL Auf Taraxacum officinale Web. Alp Muragl 2000 m, VoLkART. P. Hieracii (Schum.) Mart. II, III. Auf Hieracium murorum L. Pon- tresina, Macnus (1891); auf H. vulgatum Fr. Pontresina, Masnus (1891); auf H. alpinum L. Berninahospiz 2310 m, C. ScHRÖTER. P. Leontodontis Jacky. II, II. Auf Leontodon spec., Pontresina, Macwus (1891). P. firma Dietel. I. Auf Bellidiastrum Michel? Cass., Heutal, FuckeL (1876). P. Carieis frigidae Ed. Fischer. I. Auf Cirsium spinosissimum (L.) Scop. Heutal 2300 m, C. SCHRÖTER. P. Morthieri Kcke. II. Auf Geranium silvaticum L. Pontresina, Macnus (1894), Rosegtal, En. Fıscaer (1904), C.Scuröter; Heutal, C. ScHRÖTER. P. Thlaspeos Schub. III. Auf Thlaspi alpestre L. — Rosegtal, v. Log: neim (Ep. Fischer 1904); Champagna Samaden 4720 m; Punt Murag! 1750 m, VOLKART. P. Lagerheimii Lindroth. Ill. Auf Galium asperum Schreb. Stazer- wald bei Pontresina, C. ScHRÖTER. P. persistens Plowr. I. Auf Thalictrum minus L. Pontresina 1900. P. Baryana Thüm. II. Auf Anemone vernalis L. Heutal, v. LAGER- HEIM (Ep. Fıscuer 1904), auf A. alpina sulfurea L. Schafberg, v. LAGER- HEIM (Ep. Fıscher 1904). P. Poarum Niels. I. Auf Tussilago Farfara L. Stazerwald bei Pontre- sina, C. Schröter; II. auf Poa pratensis L. Alp Muragl 2000 m, VOLKART. P. Festucae Plowr. I. Auf Lonicera coerulea L. Pontresina, G. WINTER (1880), F. v. Taver (Ep. Fıscner 1904), J. Braun, C. SCHRÖTER; Schafberg 2000 m; Heutal; IL. auf Festuca rubra L. Muottas Muragl in der Nähe von alten Aecidien auf Lonicera coerulea 2200 m, VOLKART. Gymnosporangium elavariaeforme (Jacq.) Rees. I. Auf Cotoneaster integerrima Med. Pontresina, v. LAGERHEIM (Ep. FISCHER 1904). 6. juniperinum (L. Fr. I. Auf Sorbus aucuparia L. Pontresina, Macnus (1894), C. Schröter; Piz Albris 2200 m. Phragmidium Rosae alpinae (DC.) Wt. I, II, Ill. Auf Rosa pendulina L. Pontresina, Mons (1891), F. v. Taver (Ep. Fıscner 1904), C. ScHRÖTER ; Hosegtal 2000 m. Phragmidium Rubi Idaei (Pers.) Wt. I, H, HI. Auf Rubus idaeus L. Pontresina, Macwus (1894), F. v. Taver (Ep. Fischen). Triphragmium echinatum Lév. Ill Auf Ligusticum Mutellina IL Crtz. Pontresina, v. Lacernem (Ep. Fischer 1904); Piz Lagalb 2500 m, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 511 Brockmann (1907); Piz dels Lejs 2350 m, Brockmans (1907); Sassal Masone 2350 m. Endophyllum Sempervivi (A. et S.) D. By. HI. Auf Sempervivum montanum L. Berninahospiz, J. Braun, C. Schröter; auf S. Wulfeni Hoppe. Rosegtal 1950 m; auf S. Wulfeni »« tectorum L. Muottas Muragl 2400 m; auf S. arachnoideum L. Heutal 2200 m. Coleosporium Senecionis (Pers. Fr. Auf Senecio Doronicum L. Albrishang 2200 m. Puceiniastrum Vaceiniorum (Lk.) Diet. Auf Vaccinium Myrtillus L. Pontresina, Maawus (1891). Hyalopsora Polypodii (Pers.) Man. II u. III. Auf Cystopteris fragilis Bernh. Beim Roseggletscher, F. v. Taver (En. FiscnER). Melampsora arctica Rostr. II u. HI. Auf Salix retusa L. Le Gessi 2150 m; Val Arlas 2200 m. M. alpina Juel. II, III. Auf Salix herbacea L. Pontresina, MacNus 4891); Berninahospiz 2400 m; Val Arlas 2300 m. Melampsorella Cerastii (Pers.) Schröter. II, III. Auf Cerastium caespi- tosum Gilib. Pontresina, Masnus (1894). Aecidium Ranunculacearum DC. Auf Ranunculus geranüfolius Pourret. Rosegtal 1850 m. Caeoma Saxifragae (Str. Wt. Auf Saxifraga exarata Vill. Bernina 2350 m; Lago bianco 2300 m; auf S. aéxoides L. Val Arlas 2200 m. Hymenomycetes. Exobasidium Vaceinii (Fuck.) Wor. Auf Vaccinium uliginosum L. Stazersee, G. Winter (1880); auf V. uliginosum L., Vitis Idaea L. und V. Myrtillus L. Pontresina; sehr verbreitet, MaGNus (1891); auf Arcto- staphylos Uva ursi (L.) Sprgl. zwischen Acla und Stazersee bei Pontresina, F. Tnomas (Macnus 1891). (Wohl zum Teil E. Vacini uliginosi Boud.). E. Rhododendri (Fuck.) Cramer. Auf Rhododendron ferrugineum L. Pontresina; sehr verbreitet, Macnus (1891). E. Warmingii Rostr. Auf Saxifraga aspera L. Munt della Bescha, Pontresina, v. LAcengEIM (Macmus 1891); auf S. bryoides L., Cambrena- Moräne, C. ScnnórER; auf S. Aixoon L., Heutal 2100 m, C. ScBRÓTER. Typhula variabilis Rie ? — Selerotium semen Tode auf faulenden Blättern von Alnus viridis (Chaix) Lam. & DC. Bernina-Kehren 2000 m. Hydnum repandum L. Plaun-God, Samaden, CANDRIAN (Masnus , 891). Polyporus pictus (Schultz) Fr. Plaun-God, Samaden, CanprtaN (Mann 1891). M P. Sehweinitzii Fr. Am Grunde des Stammes einer Lärche, Pontre- Sina, Macnus (1891). ' Boletus granulatus L. Plaun-God, Samaden, Canprran (Manus 1891). B. elegans Schum. Plaun-God, Samaden, Canprıan (Magnus 1894). 512 E, Rübel. Lentinus lepideus Fr. An Baumstümpfen im Walde, Rosegtal, Caw- DRIAN /MacNus 1891). Cantharellus cibarius Fr. Plaun-God, Samaden, CawpmuN (MacNus 1891). Russula nigricans (Bull) Fr. Chuozwald, Samaden, C«NpniAN (Magnus 1891). Lactarius deliciosus (L.) Fr. Plaun-God, Samaden, Canprıan (MacNus 1891). L. acer (Bolt.) Fr. Plaun-God, Samaden, Canprıan (Maawus 1891). Hygrophorus puniceus Fr. Plaun-God, Samaden, Canprıan (Macwus 1891). Gomphidius glutinosus (Schaeff) Fr. var. rosea Fr. Plaun-God, Samaden, Canprıan (Macnus 1891). Psalliota campestris (L.) Fr. var. vaporaria Krombh. Acla Chuoz, Samaden, Ganprıan (MaaNus 1891). Inocybe lacera Fr. Im Sande am Ufer des Flazbaches, Samaden, Ganprian (Macwus 1891). Pholiota togularis (Bull) Fr. Im Chuozwalde, Samaden, ÜANDRIAN (Masnus 1891). Mycena lactea (Pers. Fr. Plaun-God, Sämaden, Canprıan (MacNus 1891). Collybia acervata Fr. Plaun-God, Samaden, Canprıan (Macwus 1891). Tricholaena jonides (Bull) Fr. var. versicolor Fr. Plaun-God, Sa- maden, CanDrıan (Magnus 1894). Lycoperdon eaelatum Bull. Pontresina und am schwarzen See ober- halb Avrona, Macwus (1894). Bovista nigrescens Pers. Rosegtal, Macnus (1891). Ascomycetes. Protomyces pachydermus Thüm. Auf Crepis paludosa (L.) Mönch. Pontresina, v. Lacerneım (Macnus 1894). P. macrosporus Ung. Auf Aegopodium Podagraria L. Pontresina, Mascus (1891). Erysiphe graminis DC. Oidium auf Poa pratensis L. Alp Muragl 2000 m, Vorkanr. Lasiobotrys Lonicerae (Fr. Kze. Auf Lonicera coerulea L. Heutal, C. SCHRÖTER. Nectria tuberenlariiformis (Rehm) Wt. Auf Arabis alpina V» Chenopodium Bonus Henricus L. und Ligusticum Mutellina (L.) Crt- Lago bianco 2300 m; auf Achilles nana L. Val Arlas 2300 m. Polystigma obscurum Juel auf Oxytropis campestris (L.) DC., Phaca frigida L. und Astragalus alpinus L. Piz Alv. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 513 Phyllachora Podagrariae (Roth) Karst. Auf Aegopodium Podograria L. Pontresina, Macwus (1891). Ph. Poae (Fuck.) Sacc. Auf Poa alpina L. Berninahospiz, C. Schröter: Val Arlas. Sordaria gigaspora Fuck. Auf Kuhmist im Heutal, Fucker (1876). Sporormia lagopina (Bres. pro varietate). In Schneehühnerkot auf Schnee, Alp Bregaglia 2250 m. Herpotrichia nigra R. Hartig. Auf Pinus montana Mill. Albris- hang 2300 m. Striekeria ignavis (De Not.) Wt. Auf dürren Zweigen von Lonicera coerulea L. Samaden 1730 m. Stigmatea Mespili Sorauer. Auf Cotoneaster integerrima Med. La- galb 2500 m. St. Alni Fuck. Auf faulenden Blättern von Alnus viridis (Chaix) Lam. & DC. Bernina-Kehren 2000 m. Mycosphaerella Tassiana (De Not.) Johs. Auf Nardus stricta L. Lago bianco 2300 m. M. compositarum (Awd.) Schröt. Auf Centaurea Rhaponticum L. Pontresina. M. Umbelliferarum (Rabh.) Ld. Auf Peucedanum Ostruthium (L. Koch. Alp da Pontresina 2400 m; auf Ligusticum Mutellina (L.) Crtz. Lago bianco 2300 m. M. leptoaseus (Awd.) Schröt. Auf Bupleurum stellatum L. Ober- halb der Wirtschaft am Roseggletscher, Wınter (1880). M. Vulnerariae (Fuck). Auf Anthyllis Vulneraria L. Piz Alv 2400 m. M. Aroniei (Fuck.) Volk. Auf Doronicum scorpioides (b. willk. & Lange. Heutal, Fucker (1876), die Konidien (Fusicladium Aroni (Fuck. | Sacc.) auf D. scorpioides (L.) Willk. & Lange. Piz Alv 2250 m: und auf D. Clusii (All.) Tausch. Val Arlas 2300 m. | M. anarithma (B. et Br.). Auf Agrostis alpina Scop. Lagalb 2600 m. M. salicicola (Fr). var. borealis Karst. Auf Salir herbacea L. Lago bianco 2300 m; auf S. myrsinites L. Bernina 2100 m. l M. minor (Karst.) Ld. Auf Epilobium angustifolium L. St. Gian bei Celerina 1720 m. "" M. Pedicularis (Karst). Auf Pedicularis tuberosa L. St. Gian Celerina 4720 m. i Venturia chlorospora (Ces.) Karst. Auf Salix herbacea eus 2500 m, Lago bianco 2300 m; auf S. hastata L. Pontresina Z M i V. longisetosa n. sp. V. peritheciis hypophyllis gregatim i e nigro insidentibus, 45—88 y latis, ostiolo pilis perlongis (usque ad 20o , longis et 4 u crassis), saepe reflexis munitis; ascis piriformibus: . Më longis 9—42 u crassis; sporidiis octonis, distichis, bilocularıbus, 514 E. Rübel. ceis vel fuscis, 9—14 u longis, 4—58 u crassis, loculo superiore paullulo longiore et crassiore quam inferiore; paraphysibus deficiens. (Fig. 16.) Habitat folia putrida Salicum aliquarum in Alpibus Rhaetiae Primae. Als Venturia longisetosa bezeichne ich eine Form, die mir schon wiederholt durch ihre konstanten Unterschiede von der gewöhnlichen V. chlorospora auffiel. Ich hatte sie schon früher auf der Fürstenalp (Grau- bünden) gefunden und fand sie wieder, wenn auch spärlich, neben der V. chloro- spora auf faulenden Blättern von Salix arbuscula L., die mir vom Piz Alv 2450 m im Juli 1904 zuge- sandt wurden. Sie unterscheidet sich von der V. chloro- spora durch kleinere Perithecien, die ganz oberflächlich in einem üppigen, schwarz- te Pe ALT Fig. 16. Venturia longisetosa nov. spec. Perithecium (250/4) und Schläuche und Sporen (450/,). hi braunen Luftmycel sitzen, während sie bei der V. chlorospora immer mehr oder weniger im Blattgewebe versenkt bleiben. V. longisetosa bildet so mehr oder weniger ausgedehnte, russige Überzüge auf der Unterseite der Blätter. Ferner sind die Borsten am Ostiolum des Peritheciums in der Regel viel lünger und oft zurückge- krümmt und es sind auch die Schläuche und namentlich die dunkleren Sporen erheblich kleiner. Über die Maße der Sporen gibt folgende Zu- sammenstellung (kleinste, größte und mittlere Maße) Aufschluß. Venturia longisetosa n. sp. Lánge Breite auf Salix arbuscula L. Piz Alv 414—154; 19.4 y. 5—5; 5.0 p > > Waldsteiniana Willd. Fürstenalp 9—13; 11.7 p 4—5; 5.6 p > > caprea L. > 9—13; 10.5 n 5—6; 5.9 p Venturia chlorospora (Ces.) Karst. auf Salix herbacea L. Bernina 44—18; 16.6 p 6—8; Bän > reticulata L. Fürstenalp 46—48; 16.9 u 6—7; 64 p > > > Bockmattli 41—20; 18.89. — 6—6; 6.0 p > hastata L. Pontresina 43—14; 18.9 u. 6—6; 6.0 v. , >. Fürstenalp 12—16; 13.3 p 5—7; Bän Die Zahlen beziehen sich auf eine kleinere Zahl (10—30) Messungen Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 515 und die Unterschiede der mittleren Längen und Breiten sind nicht auf ihre Zuverlässigkeit geprüft worden. V. Lonicerae (Fuck.) Sacc. Auf Lonicera coerulea L. Samaden 1730 m. V. atramentaria Cooke. Auf Vaccinium uliginosum L. Bernina 2400 m. V. atriseda Rehm. Auf Gentiana punctata L. Lago bianco 2300 m; Val minor 2350 m; auf G. lutea L. Rosegtal 1950 m. V. Dickei (B. et Br.) Ces. et De Not. Auf Linnaea borealis L. Pontresina, MaaNus (1894). V. Braunii n. sp. V. peritheciis gregatim subiculo nigro insidentibus, dimetiente 64—140 u (plerisque 90 y), nigris, cellulis magnis compositis, ostiolo 3—9 pilis in longitudinem 32—48 py. munitis; ascis piriformibus, 37—48 u longis, 12—16 u crassis, apice rotundatis; sporidiis octonis, distichis, 44—416 u longis, 5—6 u crassis, media vix constrictis, dilutissime luteis, loculo superiore aliquanto longiore atque crassiore quam inferiore; paraphysibus deficiens. (Fig. 17.) Habitat involucra rarius folia Bupleuri stellati in monte Bernina, Engadinae Superioris. A QQ Fig. 17. Venturia Braunii nov. spec. Gruppe von Perithecien (29), und Sporen Dol), Schláuche un am 30. Juni 4905 auf vorjährigen m Lago bianco sammelte, gehört mit und V. atriseda Diese Venturia, die Josias Bra Stengeln von Bupleurum stellatum a V. Niesslüi Sacc., V. Alchimillae (Grev.) Berk. & Br. 516 E. Rübel. Rehm zu den Arten, bei denen die Perithecien auf einem deutlichen Subiculum entstehen. Wahrscheinlich entsteht auch hier wie bei den drei genannten Arten das Subiculum schon an der lebenden Pflanze im Herbst vorher als ein Asteroma. Es gehóren also auch diese Venturien zu den parasitischen Arten. Leptosphaeria modesta (Dsm.) Awd. et Delitsch. Auf Valeriana tripteris L., Phyteuma betomicifolium Vill. und Crepis conyxifolia (Gouan) Dalla Torre. San Gian bei Celerina 1720 m. L. setosa Niessl. Auf Astrantia minor L. Lago bianco 2300 m. L. macrospora (Fuck.) Thüm. Auf Senecio Doronicum L. Val minor 2450 m. L. doliolum (Pers.) Ces. et De Not. Auf Centaurea Rhaponticum L. Pontresina. L. ogilviensis (B. et Br.) Ces. et De Not. Auf Anemone sulfurea L. Val minor 2400 m. Pleospora Elynae (Rabh.) Ces. et De Not. Auf Carex curvula All. Berninahospiz, C. ScHRÖTER. P. Karstenii Berl. et Vogl. Auf Agrostis alpina Scop. Lagalb 2600 m. P. pyrenaica Niessl. Auf Trifolium pratense L. nivale Sieb. Pon- tresina, Maawus (1891). P. herbarum (Pers. Rabh. Auf Deschampsia caespitosa (L.) P. B. Lagalb. Pyrenophora chrysospora (Niessl.) Sace. Auf Silene rupestris L., Saxifraga aspera L. , Ligusticum Mutellina (L.) Crtz., Bupleurum stella- tum L., Veronica bellidioides L., Phyteuma hemisphaericum L., Solidago Virga-aurea L., Cirsium spinosissimum (L.) Scop., Lago bianco 2360 m; auf Anemone sulfurea L., Val minor; auf Solidago Virga-aurea L. Heutal 2200 m, C. SCHRÖTER. Var. polaris Karst. Auf Primula viscosa All. Bernina. P. hispida (Niessl) Sacc. var. alpina Rehm. Auf Cirsium spinosissi- mum (L.) Scop. Bernina. P. Dianthi (De Not.) Berl. Auf Primula viscosa All. Bernina. P. phaeocomoides Sacc. Auf Cirsium spinosissimum (L.) Scop. Lago bianco. P. trichostoma (Fr.) Fuck. Auf Agrostis alpina Scop. Lagalb 2600 m. P. pileata n. sp. P. EA sparsis, epidermidem solum ostiolo perrumpentibus, dimetiente 172—288 u, altitudine 209—327 y, ostiolo 100—130 y. lato, pileato eti brevibus numerosissimis vestito); ascis claviformibus 104—148 u longis, 21— 30 u crassis (plerisque 122 u longis 25 y. crassis), apice rotundatis; paraphysibus filiformibus; sporidiisoctonis, distichis, luteis, fusiformibus, 38—50 u longis, 10—14 p. crassis (plerisque 46 v longis, 12 » crassis), septis transversis quinque, in longitudinem sporidii uno imperfecto. (Fig. 18.) Pllanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 517 Habitat folia putrida Phyteumatis hemisphaeriei in Monte Bernina, Engadinae Superioris. Diese Pyrenophora fand ich auf zwei verschiedenen Exsic- caten vom Lago bianco 2300 m und von Lagalb 2600 m, beide- mal auf Blattresten von Phy- leuma hemisphaericum. Sie ist von allen beschriebenen Pyreno- phoris verschieden und gehört zu den Arten mit sporidia lepto- sphaeriacea. In einigen wenigen Sporen fand ich überhaupt keine Längswand. Das Ostiolum pile- atum entspricht dem der P. coronata (Niessl) Sacc. und der P. hispidula (Niessl) Sacc. Gnomoniella Alnobetulae n. sp. G. peritheciis in macula circumscripta folii gregatim se- dentibus, dimetiente 260—420 u, rostro breve; ascis (parte spori- fera) plerisque 57—58 u (48— 64 u) longis et 12—13 u (9— 15 u) crassis, pediculo usque ad 28 u longo; sporidiis quaternis, reniformibus, hyalinis 15—18 u longis, 6— 10 u crassis. Forma conidiophora non reperitur. (Fig. 19.) Habitat folia putrida 4l» Fig. 418. Pyrenophora pileata nov. spec. Drei Perithecien die Epidermis des Blattes abhebend und durchbrechend (#/,), eine Gruppe von Schläu- chen und Paraphysen (219/,) und einzelner Schlauch FN und Sporen (59^. viridis in Alpibus Rhaetiae Primae aestate ineunte non raro. | Ich habe diesen Pyrenomyceten schon oft in den rhaetischen Alpen im Frühsommer gleich nach der Schnee- schmelze auf den faulenden Grünerlen- blättern gefunden, und ihn auch in Vester- grens Micromyceten unter diesem Namen, aber ohne Beschreibung herausgegeben. Er unterscheidet sich von G. tubiformis (Tode) Sacc. durch den kurzen Schnabel D (2) e des Peritheciums (dessen Länge hier nicht so sehr von äußeren Verhältnissen ab- Fig. 19. Gnomoniella Alnobetular nov. zuhängen scheint wie bei vielen Valsa- spec. Schläuche $9". 518 E. Rübel. und JDiaporihe-Arten), und namentlich sehr scharf durch die konstant viersporigen Schläuche und die infolgedessen weit größeren Sporen. Auch scheint ihm eine Konidienfrucht zu fehlen. Denn man findet auf den Blüttern über den Perithecien niemals auch nur die geringste Andeutung einer solchen Form, während bei G. tubiformis über den Perithecien stets und ohne jede Ausnahme noch sehr deutlich die alten leeren Ko- nidienlager des Leptothyrium Alni (Lév.) Sacc. zu erkennen sind. Sie halten sich so scharf an die gleichen Grenzen wie die Perithecien, daß über ihre Zusammengehörigkeit, die ja von Kresann (Zeitschr. f. Pflanzen- krankheiten 18. 1908. S. 140) auch experimentell nachgewiesen wurde, nicht der geringste Zweifel bestehen kann. Auf Alnus viridis ist dieses Leptothyrium überhaupt noch nicht gefunden worden. Über die Masse der Sporen der beiden Arten gibt die nachfolgende Zusammenstellung (Mittel aus je 50 Messungen) Aufschluß. Gnomoniella alnobetula n. sp. Länge Breite Relative Breite 1. Bernina Kehren 16.76 + 0.104 u 8.97 + 0.074 u 53.60 + 0.4430) 2. Fürstenalp 16.63 + 0.078 u 8.01 + 0.064 u 48.16 Æ 0.422 %0 3. Arsaß, Schanfigg 16.98 + 0.089 u 7.47 + 0.105 u 46.04 + 0.602 % Gnomoniella tubiformis (Tode) Sace. 4. Münster i W. — 18,66 + 0437 p. 6.25 + 0.059 u 45.92 + 0.589 % 2. Leipzig 18.88 + 0.087 p 6.40 + 0.065 p. 47.94 + 0.545 % 3. Schöneberg b. B. 18.44 + 0.424 u 6.67 + 0.069 u 48.24 + 0.667 % Im Verhältnis von Sporenlänge zu Sporenbreite scheint also ein durch- greifender Unterschied zwischen den beiden Arten nicht zu bestehen, wohl aber in den absoluten Maßen von Länge und Breite. Linospora arctica Karst. var. helvetica Rehm. Auf Salix herbacea L. Lago bianco. Hypodermella Larieis Tub. Auf Larix decidua Mill. Samaden und Stazerwald bei Pontresina, C. ScHRÖTER. Lophodermium alpinum (Rehm) Minks. Auf Agrostis tenella (Schrad.) Lk. Berninahospiz 2330 m, C. Scarörer; auf Nardus stricta L. Lago bianco 2300 m. L. juniperinum (Fr. De Not. Auf Juniperus com. montana Aiton. Bernina 2400 m. L. pinastri (Schrad.) Chev. Auf Pinus Cembra L. Pontresina, Macnus (1891). l L. Rhododendri Ces. Auf Rhododendron ferrugineum L. Pontresina, Macnus (18914). L. maculare (Fr.) De Not. Auf Vaccinium uliginosum L. Bernina 2400 m. Rhytisma salicinum (Pers.) Fr. Auf Salix herbacea L. Bernina 2400 m. . Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 519 Pseudorhytisma Bistortae (DC.) Juel. Auf Polygonum Bistorta L. Pontresina Masnus (1891); auf Polygonum viviparum L. Lg Gessi 2100 m. Xylographa! parallela (Ach) Fr. Auf Juniperus com. montana Aiton. Lago bianco 2300 m. Cenangella Rhododendri (Ces. Rehm. Auf Rhododendron ferrugi- neum L. Pontresina und bei den Berninahäusern, MacNus (1891). Pyrenopeziza compressula Rehm. Auf Epilobium angustifolium L. St. Gian bei Celerina 1720 m. P. radians (Rob.) Rehm. Auf Campanula rapunculoides L. Pon- tresina, Macnus (1891). Lachnum niveum (Hedw.) Karst. Auf Rubus Idaeus L. St. Gian bei Celerina 4720 m. L. ealyeioides Rehm. Auf Juncus Jacquini L. Lagalb 2620 m. Pezizella auroriecolor Rehm. Auf Peucedanum Ostruthium (L.) Koch. Alp da Pontresina 2100 m. Helotium herbarum (Pers.) Fr. var. «alpestris Rehm. Auf Aconitum Napellus L. Samaden. Spathularia clavata (Schaeff Rehm. Plaun God, Canprıan (MacNts 1891). | Gyromitra esculenta (Pers. Fr. Rosegtal, Canprıan (Masnus 1891). Fungi imperfecti. Phyllosticta Arnicae (Fuck.) Alesch, Anf Arnica montana L. Punt Muragl 4900 m, VOoLKART. | Ph. interficiens n. sp. PA. pycnidiis dense gregariis in maculis fuscis foliorum sedentibus, saepe connexis, dimetiente 60—140 u (plerisque 80 u), XA ) . ; ‚kniden (X Fig. 20. Phyllosticta interficiens nov. spec. Gruppe von Pykniden ( pariete tenue, dilutissime fulvo, vertice solum fusco; conidiophors imen Spicuis; conidiis bacilliformibus, 4 p longis, 5 v crassis, pue Ahuetine Habitat folia Doroniei Clussi (All) Tausch. in Alpibus Primae. 520 E. Rübel. Ich habe diese Phyllostiela schon in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft (21. 1903. S. 481) nach Exemplaren, die ich am Bärenhorn in Safien (Graubünden) im Jahre 1901 gesammelt hatte, be- schrieben, um ihre Unterschiede gegenüber der Ph. Aronic? hervorzuheben, ohne sie jedoch zu benennen. Im folgenden Jahre erhielt ich sie in voll- kommen gleicher Form ebenfalls auf Doronicum Clusii (All.) Tausch aus dem Bernina Heutal 2600 m (leg. H. C. ScuerLengere). Phyllosticta Aronici hat stets größere Konidien und sitzt immer in dem von dem schwarz- braunen Mycel des Fusieladium Aronici (Fuck.) Sacc. mumifizierten Blatt- gewebe. Bei Ph. interficiens dagegen entstehen die Pykniden an einem farblosen Mycel; sie steht der Ph. Armicae (Fuck.) Allesch. viel näher. Doronicum Clusit wird von ihr sehr stark geschädigt und stirbt oft unter ihrem Einflusse vor der Zeit ab. Phoma acuta Fuck. Auf Urtica dioeca L. Bernina 2250 m. P. Arabidis alpinae Allesch. Auf Arabis alpina L. Lago bianco 2230 m. Darluca filum (Biv.) Cast. Auf Uromyces Anthyllidis (Grév.) Schröt. Piz Alv; auf Puccinia Tragopogi (Pers.) Corda. Pontresina und auf P. Poarum Niels. Muottas bei den Hütten. Septoria semilunaris Johs. Auf Dryas octopetala L. Val Arlas 2200 m. S. Epilobii Wstd. Auf Epilobium alpinwn L. Ufer des Lago Cro- cetta 2306 m, Brockmann (1907). Rhabdospora cercosperma (Rostr.) Sace. (Heteropatella lacera Fuck.). Auf Silene rupestris L., Astrantia minor L., Bupleurum stellatum L., Ligusticum Mutellina (L.) Crtz., Veronica bellidioides L., Gentiana punt- tata L., Phyteuma hemisphaericum L., Solidago Virga-aurea L. und Cirsium spinosissimum (L.) Scop. Lago bianco 2300 m; auf Senecio Doronicum L., Gentiana punctata L., und Anemone sulfurea L. Val Minor 2350—2450 m: auf Soldanella pusilla Baumg., Aster alpinus L., Senecio carniolicus Willd., Leontodon pyrenaicus Gouan und Hieracium intybaceum Wulf. Lagalb 2500—2600 m; auf Solidago Virga-aurea L. Heutal 2200 m, C. Scnnürkn, auf Adenostyles tomentosa (Viill.) Sch. et Th. Piz del Lejs 2700 m. f. umbilicata (Pers. Auf Gentiana lutea L. Woseglal 1950 m; auf G. punctata L. Val minor 9350 m. " Leptothyrium pinastri Karst. Auf Pinus Cembra L. Pontresina 1820 m. Kabatia latemarensis Bub. Auf Lonicera coerulea L. Heutil C. SCHRÖTER. Oospora roseola Sacc. Auf Rumex alpinus L. Lago bianco 2230 m. Ovularia obliqua (Cooke) Oud. Auf Rumer alpinus L. Mp Muragl 2000 m, VOLKART. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 591 0. haplospora (Speg.) Magn. Auf Alchemilla vulgaris L. Alp Muragl 2000 m, Vorkanr. 0. Bistortae (Fuck.) Sacc. Auf Polygonum Bistorta L. Pontresina, Macnus (1891). Ramularia helvetica Jaap et Ld. Auf Hieracium intybaceum Wulf. Muottas Muragl 2200 m, Vorxanr. R. Phyteumatis Sacc. et Wt. Auf Phyteuma betonicifolium Vill. Muottas Muragl 2200 m. Mastigosporium album Riess f. athrix Erikss. Auf Calamagrostis villosa (Chaix) Mut. Muottas Muragl 2200 m. Arthrinium bicorne Rostr. Auf Luzula spadicea (All.) DC. Lago bianco 2300 m. Cladosporium herbarum Lk. Auf Cotoneaster integerrima Med. Lagalb 2500 m. Fusicladium depressum (B. et Br.) Sace. Auf Peucedanum Ostruthium (L. Koch. Compascio 2400 m. Graphium Volkartianum Magn. Auf Potentilla aurea L. Punt Mu- ragl 1900 m, VOLKART. Literaturverzeichnis. Fucke, L., Symbolae Mycologicae. Beiträge zur Kenntnis der Rheinischen Pilze. III. Nach- trag. Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. 29 u. 30, 4876 u. 77, S. 4. WINTER, G., Mykologisches aus Graubünden. Hedwigia 44, 4880, S. 139. LAGERHEIM, G. v., Eine neue Entorrhixa. Hedwigia 22, 1888, S. 261. —— Mykologiska Bidrag. VI: Über eine neue auf Juncus-Arten wachsende Spezies der Gattung Uroeystis. Botaniska Notiser för ar 1838, S. 201. . Muss, P., Erstes Verzeichnis der ihm aus Graubünden bekannt gewordenen Pilze. Jahresbericht der Naturforsch. Gesellschaft Graubündens. Neue Folge, 34, 1894, S. 4. Fischer, Ep., Die Uredineen der Schweiz. Bern 1904. j BR Wurt, Ta, Beiträge zur Kenntnis der Pilzflora Graubündens. Jahresber. d. Naturforsch. Gesellsch. Graubündens. Neue Folge, 46, 1904, S. 49. SCHELLENBERG, H. C., Die Brandpilze der Schweiz. Bern 1941. Botanische Jahrbücher XLVII. Bd. 529 E. Rübel. Zwölftes Kapitel: Das Phytoplankton der Berninaseen. Von Dr. Gorrrrıed Husger (Zürich). Wenn man unter einer Pflanzenformation eine natürliche, wohl charak- terisierte Gesellschaft von Gewächsen versteht, die sich durch die Eigenart ihrer Anpassung an bestimmte Lebensbedingungen und eine gewisse Kon- stanz in ihrer Zusammensetzung auszeichnet, so dürfen mit Fug und Recht als besondere Pflanzenformation auch diejenigen pflanzlichen Organismen aufgefaßt werden, die sich schwebend im Wasser aufhalten und hier ent- weder ihr ganzes Leben oder nur einen Teil desselben fristen. Diese Ge- sellschaft wird in ihrer Gesamtheit bekanntlich als Phytoplankton be- zeichnet. Ihre Konstituenten sind der Hauptmasse nach Algen, denen sich gewisse Wasserpilze aus der Gruppe der Saprolegniaceen, Chytridiaceen usw. anschließen. In der folgenden Darstellung wurden jedoch nur die Algen berücksichtigt. Während die pflanzliche Schwebewelt der Seen des schweizerischen Flachlandes und der Vorgebirge relativ gut durchgearbeitet ist — liegen doch für eine ganze Reihe derselben monographische Bearbeitungen vor —, so stehen bei uns die Untersuchungen über alpines Phytoplankton noch ganz in den Anfängen. Wir besitzen noch keine einzige systematisch durchgeführte Untersuchung über das pflanzliche Plankton aus den Schweizer Alpen. Es existieren nur gelegentliche Beobachtungen, die wir vor allem Heuscher, BacuwmaNN und Cuopar verdanken. In Österreich ist seit einigen Jahren eine diesbezügliche planmäßige Untersuchung der alpinen Gewässer im Gange (Brenn, BRUNNTHALER, v. KEISSLER, PROWAZEK, V. WETTSTEIN, ZEDER- BAUER U. al Besser steht es um die Durchforschung der schweizerischen Hoch- gebirgsseen in bezug auf das tierische Plankton, nachdem hier in rüstiger Pionierarbeit Asrer, Hruscher, Imnor, Dann, ZscHOKKE vorausgegangen waren und Burcknarpr, FunmwANN, STINGELIN u. a. weitergebaut haben. Der erste Versuch einer zusammenfassenden Darstellung unserer Kennt- nisse über alpines Phyto- und Zooplankton ist von WeEsEnBERG-LUND in seinen »Plancton Investigations of the Danish Lakes, (XII. Kapitel, 1908) gemacht worden. Unsere Untersuchungen decken sich zum Teil sehr gut mit den allgemeinen Sätzen, die Wesrnsers an Hand der Literatur aufgestellt hat. Etwa zu gleicher Zeit und unabhängig von dem genannten Autor hat auch ScumürER in seinem »Pflanzenleben der Alpene dem Phytoplankton ein besonderes Kapitel gewidmet. Dieser Autor deutet ausdrücklich auf den für eine übersichtliche Bearbeitung besonders fühlbaren Mangel an Untersuchungen in den Alpen hin. In der vorliegenden Arbeit ist auf Anregung Scuröters der Versuch gemacht worden, einen Beitrag zur Kenntnis des alpinen Phytoplankton® zu liefern. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 593 Die Wasserproben, die zu dieser Untersuchung benutzt wurden, waren zum Teil von den Herren Prof. SCHRÖTER, Dr. RüpgL, cand. rer. nat. BLóscu, Josias Braun, zum Teil von mir selbst gesammelt worden und stammen aus den Jahren 1905—06. Zur Untersuchung gelangte Material aus fol- genden Gewässern der Bernina: A. Lej Pitschen 2220 m 2. Lago Nero 2225 > 3. Lago Bianco 2230 , 4. Lago della Scala 2230 > 9. Tümpel neben dem Lago della Scala 2230 » 6. Lago Crocetta 2306 >» 1. Gletschersee unterhalb des Diavolezzasees (Val Arlas) 9340 > 8. See im Val minor 2360 >- 9. See am Nordhang des Munt Pers ca. 2530 » 10. Lago della Diavolezza 2519 » 41. Unterer See am Piz Alv ca. 2730 > 12. Oberer See am Piz Alv ca. 2750 > 13. Nördliches Becken des Lej della Pischa ca. 2770 » 14. Südliches Becken des Lej della Pischa ca. 9770 » Aus dem Lago Crocetta standen die zahlreichsten Proben zur Ver- fügung; es wurde nämlich auf ScmmürERs Anregung hin der Versuch ge- macht, Sommer und Winter monatlich dem See Material zu entnehmen. So entstand, mit Ausnahme von 2 Monaten, wo die Ungunst der äußeren Verhältnisse ein Sammeln von Plankton verunmöglichte, eine sonst lückenlose Serie von Fängen. Es war für Dr. Rüs: und Josias BRAUN eine sehr mühsame Arbeit, im Hochgebirgswinter bei grimmiger Kälte sich durch eine Eisdecke von 50—70 cm Dicke und eine ebenso mächtige daraufliegende Schneedecke durchzuarbeiten und dem Planktonfang obzuliegen, wobei das Netz beim jeweiligen Herausziehen aus dem Wasser sofort gefroren war. Während ferner aus dem Lago bianco und nero je 3 auf einander folgende Monatsproben zur Verfügung standen, konnten aus ‚den übrigen 1! Gewässern nur einmalige, aber doch ziemlich gleichzeitige Proben untersucht werden. u Die folgenden Zeilen enthalten neben einer kurzen Charakteristik der Gewässer eine Liste der im Plankton angetroffenen Algen. Davon stammt eine Anzahl aus der Uferregion und ist dem typischen Plankton nur M fällig beigemischt \tycholimnetisch). Diejenigen Planktonorganismen, die ich für echt halte (eulimnetisch), oder die es nach Erfahrungen an an Orten sein können, sind in den Listen besonders gekennzeichnet. i i F. Meıster in Horgen in D i der Diatomeen hat Herr F. en Wa Er hat neben einer neuen Spezies dankenswertester Weise übernommen. " 524 E. Rübel. (Synedra nana Meister) auch noch eine neue Varietät gefunden (Cyclotella comensis Grun. var. alpestris Meister). (Diagnosen v. pag. 530 u. 534.) |. Lej Pitschen. Auf 2220 m Höhe gelegen, erreicht er bei einer Oberfläche von ca. 2,5 ha eine Tiefe von bloß ca. 5 m. Rings von grünen Matten umsäumt, rubt er in einer Mulde. Seine Ufer sind durchweg von mooriger Be- schaffenheit. und zeigen stellenweise prachtvolle Verlandungsbilder (mit Erio- phorum Scheuchxeri) Er erhält einen Zufluß vom Lago nero (Berninabach). Die Farbe des Wassers ist bräunlich, und der Seegrund erscheint auffallend dunkel infolge von braun- oder schwärzlichgrünen Moosrasen, die auch die inundierten Ufersteine in üppigster Entfaltung überziehen. — Der Lej Pitschen ist ein Teich, und die Schwebewelt seines Wassers zeigt genau den Habitus derjenigen, die man in teichartigen Gewässern mit mooriger Umgebung in der Ebene findet: vor allem großen Algenreichtum mit vielen Desmidiaceen; daneben kosmopolitische Rädertiere und Crustaceen. Am 16. Aug. 1905 erbeutete ich bei einer Wassertemperatur von 15° C (an der Oberfläche) mit dem Netze: Cyclotella comensis Grun. Melosira italica Ktz. M. distans var. nivalis Grun. Tabellaria flocculosa Ktz. Fragélaria construens Grun. var. venter Grun. Pinnularia major Rbh. Navicula radiosa Ktz. N. cryptocephala Ktz. Ceratoneis arcus var. linearis Holmb. Gomphonema acuminatum var. coronata Grun. G. constrictum Ehb. Eucocconeis flexella CL. Eunotia arcus Ehb. Synedra ulna var. subaequalis Grun. Oscillatoria tenuis Ag. O. limnetica Lemm. Nostoc spec.) Merismopedia glauca Naeg. Coelosphaerium Kütxingianum Naeg. Gonatoxygon monotaenium De By. Pleurotaenium Ehrenbergii Delp. Closterium Cynthia De Not. Euastrum elegans (Breb.) Kg. E. insulare (Wittr.) Roy, forma Mierasterias americana (Ehb.) Ralfs Cosmarium margaritiferum Menegh. C. botrytis Menegh. C. tetraophthalmwm Bréb. C. undulatum Corda var. Wittr. C. Blyttii prope var. Novae sylviae W. et G. S. West C. pyramidatum Bréch, C. pygmaeum Arch. C. granatum Breb. Arthrodesmus convergens Delp. zT. in Gallerthüllen A. subulatus Kg. Xanthidium antilopaeum (Breb.) Kg. Staurastrum punctulatum Bréb.. St. laniatum Delp. Ooeystis solitariaWittr.var.erassaHg. Pediastrum integrum Naeg. Coelastrum sphaericum Naeg. Sphaerocystis Schroeteri Chod. Peridinium cinctum Ehb. Dinobryon eylindrieum Imh. Mougeotia spec. Zygnema spec. Conferva spec. minutum In Plankton- und Uferproben vom 10. Aug. 1905 fand MEISTER fol- gende Diatomeen: A) v. pag. 543 Notiz über Nostoc. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 525 Melosira distans var. nivalis Grun. v. P. Gomphonema acuminatum var Pyxidicula Naegelii Ktx. v. U coronata Grun. v. P.U. Tabellaria flocculosa Ktz. h. P.U. G. capitatum Ehb. v. PU. Eunotia arcus Ehb. v. P.U. G. gracile Ehb. v. P, Ceratoneis arcus var. linearis Cymbella helvetica Ktz. v. P, Holmb. v. P. C. maculata Ktz. h. P. Mieroneis minutissima Cl. v. U. C. parva W. Sm. v. U. h. P. Navicula radiosa Ktz. v. U. ©. gracilis Grun. v. P, Pinnularia major Rbh. v. U. C. cuspidata Ktz. v U Von den Bacillariaceen betrachte ich Cyclotella , Melosira, Tabel- laria flocculosa und Fragilaria als sichere Planktonorganismen: von den Cyanophyceen: Nostoc, Coelosphaerium, ev. noch Merismopedia und Oscillatoria. Die Gruppe der Desmidiaceen ist durch Xanthidium antilopaeum, Gonatoxygon monotaenium, Arthrodesmus convergens, Cos- marium undulatum var. minutum und C. tetraophthalmum so regel- mäßig im freien Wasser schwebend vertreten, daß ich nicht anstehe, die genannten Formen auch als eulimnetisch anzusprechen. Sie kommen aller- dings nie in größerer Anzahl vor. Von den übrigen Chlorophyceen ist Oocystis eine der häufigsten Formen und neben ihr auch die weit- verbreitete Sphaerocystis Schroeteri Chod.!). Pediastrum und Coelastrum waren sehr selten. Von den Dinoflagellaten sind Dinobryon und Peridinium einwand- freie Planktonorganismen; erstere war bei der Entnahme der Wasserproben das häufigste Planktonwesen; Peridinium war ziemlich häufig?). 2. Lago nero. Dieser folgt südöstlich auf den Lej Pitschen, in einer Distanz von ca. 100 m. Er liegt auf 2225 m Höhe und erreicht eine Tiefe von ca. 12 m; seine Oberfläche beträgt ca. 9ha. Im Sommer erhält er einen kleinen Zufluß von der Bergseite. Seine Ufer sind von mooriger Beschaffenheit; auch hier finden sich wieder massenhaft die dunkelgefärbten Moosrasen, die die Ufersteine bis in 1,5 m Tiefe überziehen. ` Die Wasserfarbe ist grün, mit deutlichem Stich ins Braune. Uber das thermische Verhalten, besonders das Auf- und Zufrieren, mügen fol- gende Daten einigermaßen orientieren: 4) Im Thalalpsee, Kt. Glarus, 1405 m, fand ich Sphaeroeystis Schroeteri ziem- lich häufig. u 2) Der dänische Algologe Dr. OsTENFELD (Kopenhagen) hatte bei einem Besuch am 24. Juli 4908 folgende Algen im Lej Pitschen gefunden: Dinobryon eylindricum die folgenden vereinzelt: Ankistrodesmus lacustris, Gloeoeystis gigas, Gloroeystis-Stadium Stau- und Peridinium cinctum häufig, e Asperococcus superbus, Botryococcus Brauni, 20 um von?, Orueigenia rectangularis, Cosmarium spec., Xanthidium an les Nostoc rastrum spec., Gonatoxygon Ralfsii (= monotaenium), Aphanocapsa gr Ó » Wa T spec., Fragilaria capucina und construens, Hyalobryum ramosum, Syn (Aus: Ber. d. schweiz. bot. Ges. Heft XVIII. 4908.) 526 E. Rübel. Am 30. Mai 1905 erscheinen die ersten Wasserlachen auf dem See. Am 4. Juli 1905 ist der See vollständig eisfrei. Am 2. Aug. 1905 beträgt die W.-Temp. a. d. Oberfläche 13° 8 (Luft- temp. 8? 4). Am 20. Sept. 1905 beträgt die W.-Temp. a. d. Oberfläche 10? 5 Am 26. Sept. 1905 2 > > 3 >» » 890 Am 9. Okt. 1905 » » » » > » 99 5 Am 12. Okt. 1905 ist der See zum ersten Mal mit Eis bedeckt und Am 22. Okt. 1905 ganz zugefroren. Am 12. dem Eise. Am Mai 1906 zeigen sich wieder die ersten Wasserflecken auf 5. Juni 1906 friert der See wieder zu und ist Am 23. Juni 1906 vollstándig aufgetaut. Ähnliche Verhältnisse zeigt auch der benachbarte Lej Pitschen, nur daß seine geringere Wassermasse auf thermische Einflüsse natürlich ent- sprechend rascher reagiert. Proben vom 2. Aug. 1905 (W.-Temp. 13? 8). Xanthidium antilopaeum (Bréb.) Kg., hie u. da Gonatoxygon monotaenium De By, hie u. da Cosmarium tetrophthalmum Breb. Arthrodesmus subulatus Ktz. A. convergens (Ehb.) Ralfs Closterium pronum Breb. Dinobryon cylindricum Imh., häufig Peridinium einctum Ehb., häufig P.tabulatum Cl. u. L., hie und da Pyzidicula Naegelii Ktz. Melosira italica Ktz. Cyclotella comensis Grun. Navicula radiosa Ktz. Gomphonema constrictum Ehb. G. acuminatum Ehb. Cocconeis placentula Ehb. Cymbella cuspidata Kg. Surirella splendida Kg. Nostoc spec. Microcystis flos aquae (Wittr.) Kch. Oscillatoria tenuis Ag. Eine Probe von Material, das von Ufersteinen am 10. Aug. 1905 ge- sammelt wurde, zeigte: Synedra ulna var. subaequalis Grun. d. Ceratoneis arcus var. linearis Holmb. h. Eucocconeis flexella Cl. Proben vom 26. Sept. 1905 (W.-Temp. 8° C). Dinobryon cylindricum Imh., häufig Xanthidium antilopaeum (Bréb.) Kg. Peridinium cinctum (Müll) Ehb. Cosmarium depressum (Naeg.) Lund. Cosmarium undulatum Corda var. minutum Wittr. Arthrodesmus subulatus Ktz. Staurastrum teliferum Ralfs. St. punctulatum Breb. Tabellaria floceulosa Kiz. Gomphonema acuminatum Ehb. Ceratoneis arcus Ktz. Oocystis solitaria Wittr. var. crassa Hg. Sphaerocystis Schroetert Chod. j Spirogyra communis (Hass.) Kg. mirabilıs (Hass.) Kch. Zygnema. spec. Mougeotia spec. Nostoc spec. , Aphanothece stagnina (Sprengel) A.T Microcystis flos aquae (Wittr.) Keh. Oscillatoria tenuis Ag. e Colacium vesieulosum Ehb. (auf jung? Cyclops). egener een Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes, 597 Proben vom 9. Okt. 1905 (W.-Temp. 2? 5). Dinobryon cylindricum Imh. z. hig. (z. T. bloBe Becher) Xanthidium antilopaeum (Breb.) Kg. Pleurotaenium Ehrenbergii Delp. Closterium juncidum Ralfs. Arthrodesmus convergens (E.) Ralfs. Gonatoxygon monotaen. De By., ganz vereinzelt Cosmarium undulatum v. minutum Wittr. Cosmarium depressum (Naeg.) Lunu. Oocystis solitaria Witt. var. crassa Hg., ziemlich häufig Sphaerocystis Schroeteri Chod. Peridinium cinctum Müll.) Ehb., ver- einzelt Synedra ulna Elib. var. subaequalis Grun. Gomphonema acuminatum Ehb. Nostoc, hie und da. Lej Pitschen und Lago nero, die in ihren physikalischen Eigenschaften sich so sehr ähnlich sind, zeigen auch eine große Übereinstimmung in der Zusammensetzung der ihre Fluten bevölkernden Schwebewelt. Ein gewisser Einfluß der Temperatur ist im Lago-nero-Plankton nicht zu verkennen. So- wohl die Arten-, als die Individuenzahl zeigt sich im Wasser von 2° 5 (Oktober) deutlich vermindert, gegenüber den Fängen von August und September. Anhangsweise möge hier eine Liste von Diatomeen Platz finden, die F. Meister in einer selbstgesammelten nichtplanktonischen Probe vom 21. Juli. 1904 angetroffen: Melosira italica Ktz. Tabellaria floceulosa Ktz. T. flocculoea Ktz. var. ventricosa Grun. Denticula tenuis Ktz. Fragilaria virescens Ralfs, häufig Synedra nana Meister. S. ulna var. danica V. H. Eunotia parallela Ehrb. E. praerupta Ehrb. E. arcus Ehrb. Ceratoneis arcus Ktz. Mieroneis microcephala Cl. M. hungarica Cl. M. trinodis Cl. Neidium iridis Pfitzer N. amphigomphus Pfitzer Caloneis silieula var. genuina Cl. Frustulia rhomboides CL Stauroneis anceps Ehrb. Navieula radiosa Ktz. N. seminulum Grun. N. eryptocephala Ktz. Pinnularia major Rabh. P. viridis Ehrb. P. divergens W. Sm. P. gibba W. Sm. P. stauroptera Rabh. P. hemiptera Rbh. P. mesolepta W. $m. var. formis Cl. P. mierostauron CL Gomphonema acuminatum var. coronata Ehb. G. acuminatum var. Brébissonit Ktz. G. constrictum var. capitata Ehrb. Cymbella cuspidata Ktz. C. maculata Ktz. C. affinis Ktz. C. ventricosa Ktz. Hantxschia amphioxys Grun. Nitzschia franconica Reinsch Surirella linearis var. elliptica O. M. stauronei- 3. Lago bianco (Taf. IIl, IV, XXXVI). Mit dem Lej Pitschen und de schließt er sich südwürts an den letzteren an, i Seine Oberfläche beträgt ca. 47 ha. Barriere von ihm getrennt. neben dem Daubensee an der Gemmi (69 ha), m Lago nero in einer Richtung gelegen, nur durch eine schmale Er ist dem Märjelensee (Wallis) 528 E. Rübel. (47 ha) und dem Muttensee im Kt. Glarus (41 ha), einer der größten alpinen Seen der Schweiz. Sein Spiegel liegt auf einer Hóhe von 2230 m ü. M, und sein Becken erreicht im nördlichen Teil die maximale Tiefe von 47 m. Die Ufer zeigen eine reiche Gliederung. An ihrer Bildung beteiligen sich anstehende Urgesteinsfelsen, große Geröllhalden, da und dort eine kleine Verlandungsstelle, eine Alpwiese oder eine Sandfläche. Im Westen hat der Abfluß des Cambrenagletschers in den See ein gewaltiges Delta vorge- schoben, auf dem der gleichnamige Bach sein trübes Wasser in vielen Serpentinen und Nebenrinnen dem See zuführt. Der Lago bianco verdankt seinen Namen der milchig-blauen Farbe seines Wassers, die von der Re- flexion des Lichtes an den feinen suspendierten mineralischen Teilchen im Seewasser herrührt. (Dem gleichen Umstande verdankt auch der Milch- spülersee im Kt. Glarus seinen bezeichnenden Namen.) Über das thermische Verhalten liegen folgende Aufzeichnungen von Dr. RüsrL vor: 30. Mai 1905. Erste Wasserlachen auf dem gefrorenen See. 3. Juli 1905. Der See ist am Aufschmelzen. 2. Aug. 1905. Oberflächentemperatur 109 4 90. Sept. 1905. » » 99 0 36. Sept. 1905. > » 890 9. Okt. 4905. » » 59 5 18. Okt. 41905. Der See ist zum ersten Mal mit Eis bedeckt. (Lago nero und Crocetta schon 4 Woche vorher.) 27. Okt. 1905. Wieder aufgefroren (Nero und Crocetta bleiben ganz zugefroren). 29. Okt. 1905. Der See ist ganz zugefroren, am spätesten von allen Seen der Bernina. 12. Mai 1906. Erste Wasserflecken auf der Eisdecke. 5. Juni 1906. See wieder zugefroren. 23. Juni 1906. See ganz aufgetaut. Die Eisbedeckung des Sees dauert 8—9 Monate; das Maximum der Wassertemperatur wird im August erreicht. l 2. Aug. 1905 Oberflächenzüge. (409 4 W.-Temp.). Dinobryon cylindricum Imh. s. hfg | C. mierocephala Grun. Melosira italica Ktz. v. Surirella splendida, Ktz. Cyclotella comensis var. al- Tetmemorus granulatus Ralfs, pestris Meister Gonatoxygon monotaenium Tabellaria fenestrata Kitz. De Bary hie u. da T. flocculosa Ktz. G. pilosum Wolle Fragilaria erotonensis var. Euastrum verrucosum Ehb. media Schröt. u. Vogl. Pediastrum boryanum Menegh. Synedra ulna var. subaequalis Grun. (stark granuliert) Gomphonema angustatum Ktz. Zuygnema-, Spirogyra- und Conferva- Cymbella parva. W. Sm. Fadenfragmente C. affinis Ktz. vV. V. V. v. 4 4 4 4 4 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 529 26. Sept. 1905 (8° W.-Temp.). Aus der 4. Bucht: Aus der 2. Bucht: Gonatoxygon monotaenium De By, hie u. da Gonatoxygon monotaenium, hie und da Synedra ulna Ehb., vereinzelt Cosmarium undulatum Wittr. var, minu- Cymbella spec., vereinzelt tum Corda, vereinzelt Navicula spec., vereinzelt Micrasterias americana (Ehb.) Ralfs, ver. Spirogyra- und Zygnema - Fäden, ver- Merismopedia glauca Naeg., vereinzelt einzelt. Nostoe spec., vereinzelt Cymbella, vereinzelt Synedra, vereinzelt Zygnema-Fäden, hie und da. Auffallend ist das Fehlen von Dinobryon in den Fängen vom Sep- tember 1905, während im Monat vorher diese Alge sehr häufig und auch im Oktober immer noch angetroffen wurde. Da die Fänge aus zwei Buchten stammen, so ist die Annahme wohl gerechtfertigt, daß im offenen Wasser des Sees Dinobryon im September wohl auch vorgekommen ist. Die Ab- wesenheit dieser Alge in den Buchten würde dann für die lokale Ver- schiedenheit des Planktons innerhalb desselben Sees sprechen. 9. Okt. 1905 (5? 5 W.-Temp.). Dinobryon eylindricumlmh. seltener, Surirella splendida Ktz., vereinzelt einzelne Kolonien und leere Becher Nostoe spec., hie und da Gonatoxygon monotaeniumDeBary, Oscillatoria (Fragmente) hie und da bie und da Pediastrum boryanum (Turp.) Menegh. var. Closterium attenuatum Ehbg. (leere Zell- granulatum (Kg.) A.Br., zum Teil leeres haut) vereinzelt Coenobium (14-6 -1-44 +44) ver- Cyclotella comensis var. alpestris, einzelt hie und da Conferva-Faden, vereinzelt. Synedra ulna, var. subaequalis Grun., ver- einzelt Ganz besonders mußte das Phytoplankton dieses alpinen Sees interes- sieren, der sich in bezug auf seine bedeutenden Dimensionen und seine speziellen ökologischen Verhältnisse so wesentlich von dem Lago nero und Lej Pitschen, die beide den Charakter von Teichgewässern zeigen, unter- scheidet. Von den eulimnetischen Organismen spielt Dinobryon cylin- dricum die Hauptrolle. Es findet sich in den Monaten August und Sep- tember so häufig, daß man füglich von einem Dinobryon-Plankton sprechen kann (Hauptvertreter des tierischen Planktons ist zu dieser Zeit Diaptomus). Im Oktober ist die Masse von Dinobryon bedeutend zurückgegangen. Die Bäumchenalge erinnert also in ihrem Verhalten an dasjenige in der Ebene, wo die Hauptentwicklung auch mit dem warmen, die Abnahme in WW Entfaltung mit dem sich abkühlenden Wasser zusammenfällt. — Dane en kommt Gonatoxygon so regelmäßig vor, daß auch diese Desmidinene als eulimnetischer Organismus angesprochen werden muß. Im Materia vom September kamen hie und da Individuen vor, deren Zellmembran so s ` behöckert war, daß sie deswegen ganz dunkel erschien; bei normalen 530 E. Rübel. Individuen ist die Behöckerung nie so stark ausgeprägt. Auch Nostoc, Melosira italica, Tabellaria flocculosa und fenestrata, sowie Fragilaria crotonensis und Cyclotella comensis var. alpestris sind Constituenten des Lago bianco-Planktons. In Cyclotellu comensis Grun. nov. var. alpestris hat MEISTER eine neue Varietät gefunden, deren Diagnose folgendermaßen lautet: Schalendurchmesser 3—8 u, Zeichnung wie bei C. comensis, aber viel zarter, weniger deutlich. Die Zellen sind meistens in großer Zahl in un- regelmäßiger Anordnung beisammen und werden durch Gallerte zusammen- gehalten; selten sieht man zwei oder mehr Zellen fadenförmig aneinander gereiht. Disco 3—8 u metiente, sculptura simili Cyclotellae comensis, sed multo delicatiore, saepe parum distincta. Frustulis solitariis, saepissime autem in magno numero in massa muscosa irregulariter aggregatis, raro binnatim conjunctis. 4. Lago della Scala. Der südlichste See der Gruppe Lej Pitschen-Nero-Bianco ist der Lago della Scala. Er schließt sich direkt an den Lago bianco an, mit dem er durch dazwischen gelagerte Tümpel und kleine Wasserläufe in Verbindung steht. Sie liegen auf derselben Ebene und haben wohl einmal ein Ganzes gebildet. Der etwa 3 m tiefe See sendet seinen Abfluf) ins Val di Pila; dieser verbindet sich mit dem vom Palügletscher kommenden Bach zum F"* Cavagliasco und fließt, nachdem sich viele Bäche zum F"* Poschiavino vereinigt, das Puschlav hinunter in den Lago di Poschiavo, dessen Ausfluß (F"* Poschiavino) der Adda zuströmt. Hydrographisch gehört also der Lago della Scala und Lago bianco zum Flußgebiet der Adda (Po) — An der Bildung der Ufer beteiligen sich anstehende Urgesteinsfelsen, mächtige Blöcke und grobes Geröll. Das Plankton war ein fast ausschließlich tierisches (Crustaceen). Von pflanzlichen Vertretern fand ich nur folgende Spezies in wenig Exemplaren: 8. Aug. 1905 (12°5 W.-Temp.). Cyclotella spec. Cosmarium tetrophthalmum Bréb. Nostoc spec. Zygnema- und Mougeotia-Fadenstücke. Cosmarium undulatum Wittr. var. minu- tum Corda Eine Probe aus einem benachbarten Tümpel ergab außer zahlreichen Rädertieren: nur Fäden von Zygnema, Spirogyra, Oscillatoria, sowie einige Diatomaceen aus dem Grundschlamm: Mieroneis minutissima Cl. v. G. acuminatum Ehrb. v Gomphonema | angustatum var. G. gracile Ehr. v obtusata Grun. r. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 53] 9. Lago della Crocetta (Taf. II). Er liegt, auf 2306 m Meereshóhe, unmittelbar neben dem Berninahospiz, an der Straße, die gegen Poschiavo führt. Sein Oberflächeninhalt beträgt etwa 3 ha und die Tiefe ca. 10 m. Das Becken ist muldenförmig mit zentraler Vertiefung; an seine Ufer stoßen Alpweiden. Die maximale Oberflächentemperatur wird im August erreicht. Der Crocettasee ist nur etwa 3 Monate lang eisfrei, wie folgende Zusammenstellung zeigt: Am 30. Mai 1905 war der See am Auffrieren; es zeigten sich die ersten Wasserlachen auf dem Eise. Am 3.Juli 1905 war er vollständig eisfrei; die W.-Temp. betrug an der Oberfläche 13? C. Am 2. Aug, 1905 war die W.-Tem. 13? 8 und am 4. Aug. 15? C. Am 7.Sept.1905 wurde eine Oberfláchentemp. von 12° C gemessen, Am 9. Okt. 4905 betrug sie nur noch 2? 5 C. Am 42. Okt. 1905 war der See wieder fest zugefroren. Am 16. Okt. 1905 war die Eisdecke 20 cm dick, W.-Temp. 2? 5. (Schneedecke 20 cm.) Am 15. Nov. 1905 war die Eisdecke 40 cm dick, W.-Temp. 3°. Am A Des 1905 > > > 50 > > > 3°, Am 16. Jan. 1906 » » » 59 » > D 29. Am 20. Febr.1906 > > > 65> > > 29. Am 14. März 1906 > > > 70 > > > 2°, Am 3. Mai 1906 > > > ? > " > 4? 5. (Schneedecke 70 cm.) Am 142. Mai 1906 zeigen sich wieder die ersten Wasserflecken auf dem See. Am 5. Juni 1906 ist der See wieder zugefroren. Am 23. Juni 1906 ist der See ganz aufgetaut. 2. u. 4. Aug. 1905. (Fänge von der Oberfläche und aus 5 m Tiefe, W.-Temp. 139 8—15? C.) Transparenz: > m. Oscillatoria tenuis Ag. l Sphaerocystis Sehroeteri Chod, ver- einzelt. Aphanothece microscopica Naeg., ver- einzelt Oocystis solitaria Witt. var. erassa Hg. hie und da . " ; ren In Proben vom angeführten Datum, die aus 5 m Tiefe stammen, A n noch folgende Formen zu finden, die mit aufgewirbeltem Schlamm Ins | hineingeraten sind: Euastrum verrucosum Ehb., hie und da Cosmarium T. urpini Breb., hie und da C. tetrophthalmum Bréb., vereinzelt MEıster fand in drei Proben, . dschlam fláchenzug [1. Kolonne] und ein Planktonzug mit Grundschla C. granatum Brch, | Staurastrum cuspidatum Breb., vereinzelt. vom 2. VIII. 1905 (wovon ein Ober- m verunreinigt 532 E. Rübel. [IT. Kolonne]), sowie vom 11. VIII. 1905 (gute Planktonprobe, III. Kolonne) folgende Diatomeen: | Oberflächen- | Plankton | Aug. zug P | 41. Àug. | 1905 | 2. Aug. 1905 | | "905 Melosira distans var. nivalis Grun. . | h — M. varians Àg... ooa’ v | — — Cyclotella comensis Grun. ........ e. — | — C. comensis var. alpestris Meister... h | — M Pyzidicula Naegelii Ktz.. . . : 2.2220... — v — Tabellaria flocculosa Ktz.. . . . ..... an. — — r T. fenestrata Ktz.. . : >: 2:22 2 220. v — M Meridion circulare Ag. . 2 2 2 22. v — — Dentieula frigida Ki: TN —: | v 7 Diatoma hiemale var. genuina Grun. `... . — 7 Fragilaria construens var. venter Grun.. . . . — v m F. erotonensis var. media Schröter u. Vogl. . . v -— m Synedra nana Meister. . 2 2 22. e. — h h S. ulna Ehb. var. subaequalis Grun. . . . .. — M T Mieroneis minutissima Cl... . 22.2... . — v Y Neidium amphirhynehus var. major Meister. . — M 7 N. iridis Püzer .. aaa’ — v 7 Frustulia turfacea A. Br.. .. nn. — Y Stauroneis anceps var. birostris Cl... . . . — M Navicula radiosa Ki: — M m N. cincta Grun.. . on . — — M N. vulpina Ki... 20... nn — | v u Pinnularia mesolepta var. stauroneiformis Cl. . — | M 0 P. Hüseana Jan, — | M u P. mierostauron CL. — — M Gomphonema acuminatum Ehrb.. . . . . .. — — | Y G. gracile var. naviculacea W. ëm... — M Cymbella helvetica Ktz.. . . . 2 2... e. — M C. maculata Ktz. . . . . TN — | — M C. mierocephala Gran... — | M m C affinis Es, — | M y C. ventricosa var. lunula Meister... . . . . | — M m C. parva W. $m... nn v | — T Surirella splendida Ktz. . . 2... .| — v u Epithemia sorex Ktz. en | — v u Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 533 1. Sept. 1905 (W.-Temp. 12°) (reines Plankton, ohne Beimengungen). Gonatoxygon monotaenium De By, ver- Sphaerocystis Schroeteri Chod., zieml. einzelt häufig Aphanocapsa pulchra (Kg.) Rbh., ver- einzelt 9. Okt. 1905 (W.-Temp. 2° 5). N 0stoc spec., hie u. da Cosmarium Turpinii Breb., vereinzelt Oscillatoria tenuis Ag., vereinzelt Mougeotia-Faden (steril) vereinzelt M terocystis elabens (Men.) Kg., vereinzelt Dinobryon cylindricum Imh.'leereBecher) Pediastrum boryanum (1+ 6 -4- 10 +15), vereinzelt. vereinzelt 15. Nov. 1905 (3° C) Eis. Xanthidium antilopaeum (Bréb.) Kg., vereinzelt, sonst kein Phytoplankton gefunden. 4. Dez. 1905 (3? C) Eis. Xanthidium antilopaeum (Breb.)Kg. Synedra ulna Ehb. v. subaequalis Grun., hie u. da vereinzelt Cyclotella comensis Grun., hie und da Dénobryon eylindr. Imh. (leere Becher). Fragilaria construens Grun., vereinzelt 16. Jan. 1906 (W.-Temp. 2? C) Eis. Cyclotella comensis Grun., hie u. da S. nana Meister, vereinzelt Synedra ulna Ehb. v. subaequalis Grun*, Surirella splendida Ktz. Cosmarium tetrophthalmum Breb. In der Probe fast kein vereinzelt 20. Febr. 1906 (W.-Temp. 2? C) Eis. Phytoplankton. ganz vereinz. Zetracyclus Braunii Grun. Kein Phytoplankton gefun- Tabellaria fenestrata Ktz. zieml. hfg. 14. März 1906 (W.-Temp. 2? C) Eis. den. (Pırz!). (April 1906 keine Probe vorhanden.) 3. Mai 1906 (W.-Temp. 1? 5) Eis. (Probe durch einen Schimmel- pilz verdorben). Juni 1906 keine Probe. (Die Eisdecke des Sees war wegen Ein- bruchgefahr nicht betretbar). 3. Juli 1906 (W.-Temp. 13°). Dinobryon cylindricum Imh., häufig (richtiges Dinobryon-Plankton!) Cyclotella comensis var. alpestris Meister (hie und da) Tabellaria flocculosa Ktz., vereinzelt. 5. u. 8. Aug. 1906 (W.-Temp. 14°). Dinobryon eylindr. Imh. (beträchtlich Tabellaria floeculosa ks, vereinzelt weniger als im Juli) Fragilaria crolonensis vor. media Cyclotella comensis Grun., häufig Schröt. u. Vogler, vereinzelt , C. eomensis var. alpestris Meister, Synedra nana Meister, vereinzelt. häufig S. Sehroeteri Meister 534 E. Rübel. Cocconeis placentila Ehrb., vereinzelt Pleurotaentum Ehrenbergii Delp. Aehnanthidium | lanceolata var. elliptica Penium interruptum Breb. Cl., vereinzelt Cosmarium botrytis Men. Navicula eryptocephala Ktz., vereinzelt. C. tetrophthalmum Bréb. N. radiosa Ktz., vereinzelt. C. Turpinii Breb. Surirella splendida Kiz. Nostoc spec. Cymbella affinis Ktz., vereinzelt Mieroeystis flos aquae (Wittr.) Keh. Epithemia sorex Ktz., vereinzelt Oscillatoria tenuis Ag. var. natans Closterium moniliferum (Bory) Ehb. (Kg.) Gom. Gonatoxygon monotaenium De By. O. limosa. Ag. Der Crocettasee besitzt also in Dinobryon, Cyclotella, Tabellaria, Fragi- laria crotonensis, ferner in Gonatoxygon, Xanthidium, Oocystis, Nostoc, Microcystis und Sphaerocystis eine Anzahl typischer Planktonorganismen. Zu einer ansehnlichen Entfaltung gelangt jedoch nur Dinobryon, dessen Maxi- mum anscheinend schon mit dem August abzuklingen beginnt; in den kälteren Monaten zeigt es sich nicht mehr. Im Plankton des Winters fanden sich nur Nostoc, Microcystis, Xanthidium und Cyclotella. Das Phytoplankton tritt im Crocettasee sowie überhaupt in allen Berninaseen gegenüber dem Zooplankton quantitativ gewaltig zurück. Das scheint in alpinen Seen überhaupt Regel zu sein. Eine Zunahme des pflanzlichen Planktons in der Zahl der Spezies und der Individuen zeigt sich nur während des kurzen Alpensommers. In das Plankton- hinein mischt sich dann gewöhnlich noch eine Anzahl Uferformen, die durch Wellenschlag oder kleine Zuflüsse in die freie Wasserfläche hinausgetrieben werden. Im Winter bleibt dieses tycholimnetische Element natürlich aus. — Beim Vergleich von Sommer- und Winterfängen muß man sich stets bewußt bleiben, daß die Fangart des Planktons in diesen Jahreszeiten eine verschiedene ist: im Sommer wird eine große Wassermasse in allen Richtungen abfiltriert; im Winter, wo der Fang nur durch eine Öffnung im Eise bewerkstelligt werden kann, handelt es sich bloß um Vertikalfänge an einer bestimmten Stelle. Dieser Umstand mag an der geringen Phytoplanktonausbeute mit Schuld sein. Von Synedra nana spec. nova, die Meister im August 1905 und 1906 gefunden, gibt dieser Autor folgende Diagnose: Synedra nana Meister. Schalenseite linear-rhombisch mit deutlich kopfigen Enden, 50—70 4 lang, in der Mitte 2 u, vor den Endköpfchen !/,—93/, u breit, Breite der Köpfchen 1—11/, u. Streifen sehr fein, über 25 in 10 u, in der Mitte nicht unterbrochen. Gürtelseite in der Mitte 2!/;, an den Enden ? u breit. Von Syn. filiformis Grun. durch die deutlichen Endköpfchen, von Syn. berolinensis Lemm. durch die Größe und den Mangel von Kolonie- bildung verschieden. Valvis anguste linearibus-subrhomboideis, apicibus capitalis-rotundatis, 50—70 u longis, in medio 2 u latis, ante polos !/,—2/, u latis, demum capitatis, apicibus 1—1!/, u latis. Striis tenuissimis, ultra 25 in 10 u, m Pflanzengeographische Monographie des Berninagehietes, 535 valvae medio haud interruptis. Frustulis solitariis, e facie connectivali visis linearibus, in valvae medio 21/2 u, ad polos 9 u latis. 6. See im Val minor. Im Val minor gibt es einige kleine Seen, die aber zum größten Teil im Sommer austrocknen. Nur einer, auf 9366 m, bleibt auch im Sommer konstant bestehen. Er wurde im Oktober 1905 von Dr. Rüreı. besucht (Taf. XXXIV, Abb. 53). Die Ufer dieses Sees werden zum Teil von Gerüllhalden, zum Teil von Matten gebildet. Es stand einzig eine Probe vom 6. Okt. 1905 zur Verfügung, in der ich folgende pflanzliche Vertreter fand: W.-Temp. 2? C. Cyclotella comensis var. alpestris, | Sphaerocystis Sehroeteri Chod., hie ziemlich häufig u. da Surirella splendida Ktz., vereinzelt Dinobryon eylindrieum Imh., hie u. da Campylodiseus norieus Ehb., vereinzelt Anabaena spec. (einzelner, nicht näher zu Cymatopleura elliptica W. Sm. bestimmender Faden! Das pflanzliche Plankton tritt gegenüber dem tierischen (Rotatorier und Crustaceen) ganz in den Hintergrund. 7. Seen im Gebiet der Diavolezza. 9. Aug. 1905. à) Auf dem Wege zur Diavolezza (vom Hospiz aus) liegt im Val d’Arlas bei ca. 2340 m an schattiger Stelle ein schmaler »See«, dessen Ufer im Hintergrunde auf eine lange Strecke von einem Gletscher, im Vordergrunde von Schneefeldern gebildet wurden. Die W.-Temp. betrug an der Oberfläche 0° 2, in 4 m Tiefe 0? 5 C. Außer einigen unbestimmbaren Fragmenten von zwei Fadenalgen keine anderen pflanzlichen Wesen. b) Diavolezzasee (Taf. XXVI, Abb. 40). Auf 2579 m Höhe gelegen, erreicht er etwa die Größe des Crocettasees. Er ist ein Karsee und liegt in einer, nur gegen O geöffneten Mulde. Er erhält zwei Zuflüsse vom Diavolezzagletscher. Sein Abfluß geht in den Berninabach. Die Farbe des Wassers ist grünblau, mit milchigem Ton. Die Ufer sind gebildet durch Geröllhalden und wüste Steinflächen. Außer rotge färbten jungen Diaptomus-Exemplaren fand sich in der probe i i Phytoplankton. (Am 24. Juli 1908 hat Dr. OSTENFELD aus open em dem See ebenfalls Proben entnommen; er fand nur einige Fragmen von Hydrurus foelidus, dagegen auch kein Phytoplankton €) See an den nördlichen Ausläufern des Munt Pers ca. 2531 ` e Dieses kleine Gewüsser (etwa halb so groB wie der Lej Pitsche ien umsäumt zum Teil von Schuttblócken, zum Teil von Tomy Die Farbe des Wassers ist grünlichblau. 9. Aug. ni Dio Han Oberfläche 45? C, in I m Tiefe 12? 5, Lufttemp. 15? C. | Haup ü. M. 536 E. Rübel. masse des Planktons bestand aus Crustaceen; von pflanzlichen Schwebeorganismen fand ich: Tabellaria flocculosa Ktz. Sphaeroxosma excavatum Ralfs Spondylosium depressum Arch. Oscillatoria limosa Ag. 8. Unterer See am Piz Alv. 5. Aug. 4905. Oberflächenzug durch den ganzen See. W.-Temp. 42° C. Das Plankton bestand zum allergrößten Teil aus Diaptomus bacuhfer. — Phytoplankton fand sich, trotzdem eine große Wassermasse filtriert worden war, nicht; bloß einige Zygnema-Fäden. Der See liegt inmitten des Urgesteins; seine Ufer sind felsig und kahl; die Tiefe beträgt ca. 4 m. Das Wasser ist klar. Der Zufluß stammt von den Schneehalden rings herum; ein kleiner Abfluß geht gegen das Heutal hinunter. 9. Oberer See am Piz Alv. 5. Aug. 1905 W.-Temp. 9? C. Auch hier war das Plankton ein fast ausschließlich tierisches (Diap- tomus bacillifer). Von Chlorophyceen fand ich ein Cosmarium und einige Conferva- Fäden, und von Diatomeen bestimmte Mrıster folgende: Pyxidieula Naegelü Ktz. v. Mieroneis minutissima Cl. d. Eunotia praerupta var. bidens Grun. v. M. hungarica Cl. v. E. pectinalis Ktz. v. Außerdem fand Mrıster in einer Probe vom 47. Aug. 1908 folgende Diatomeen: Pyxidieula Naegelii Ktz. h. N. cincta Grun. v Microneis minutissima Cl. b. Pinnularia mierostauron Cl. v. Achnanthidium lanceolatum Breb. v. Cymbella ventricosa Ktz. M Diploneis ovalis var. pumila Grun. h. Amphora ovalis var. pediculus V. M. h. Navicula radiosa Kitz. v. Surirella bifrons Ktz. M Dieser fast doppelt so große See (als der vorerwühnte) liegt eben- falls im Urgestein (Glimmerschiefer); seine Ufer sind gebildet aus Fels und Gerüll; die Ufersteine sind ganz kahl. Stellenweise ragten noch beträcht- liche Schneezungen an den See heran. 10. Lej della Pischa. Dieser hóchstgelegene See des Berninagebietes befindet sich auf ca. 2710 m Meereshóhe. Er dehnt sich in ungefähr nord -südlicher Richtung aus und zerfällt in ein größeres südliches (vorderes) und kleineres nórd- liches Becken, die mit einander durch ein schmales Verbindungsstück kom- munizieren. Dieses war zur Zeit unserer Exkursion nur wenige Meter breit. Der See liegt in einer nach Süden offenen Mulde: im südlichen Teil sind die Ufer ziemlich flach, kahles Gestein (Fels und Geröll); im nördlichen jedoch werden sie gegen den »Tal«hintergrund zu immer steiler Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 537 (Geröllhalden). Ufervegetation ist nicht vorhanden; die Ufersteine sind meist ganz kahl, sehr selten mit einem grünen Anflug von Algen überzogen. Der See friert nicht jedes Jahr auf; z. B. blieb er, nach mündlicher Mit- teilung von Dr. Rüssr, im Jahre 1910 vom Eise völlig bedeckt. 7. August 4905. W.-Temp. 8? 5 (in beiden Becken). Horizontalzüge quer durch den See. a) Vorderes (südliches) Becken: Melosira italica Ktz. h. P. legumen Ehrb. v. Pyxidicula Naegelii Kiz. v. Gomphonema acuminatum Ehb. var. Tabellaria fenestrata Ktz. v. coronata Grun. v. Eunotia arcus Ehrb. v. G. acuminatum Ehb. var. Brebis- Ceratoneis arcus Ktz. var linearis son?i Grun. v. Holmb. v. Cymbella affinis Ktz. v. Denticula tenuis Ktz. v. C. parca W. Sm. o v. Microneis Biasolettiana CL v. C. eistula Hempr. var. insignis Neidium iridis Pfitzer v. Meister v. N. iridis var. ampliata Pëtzer v. Amphora ovalis var. gracilis V. H. v. Frustulia rhomboides Cl. v. Nitzschia franconica Reinsch. v. Stauroneis anceps Ehbg. v. Oscillatoria tenuis Ag. var. Navicula radiosa Ktz. v. natans (Kg. Gom. Pinnularia major Rabh. v. 0. amphibia Ag. b) Hinteres (nördliches) Becken: Kein Phytoplankton (trotzdem ein Querzug durch den ganzen See gemacht wurde). Die in den hüchstgelegenen Seen vorkommenden Planktonwesen sind also Vertreter der Bacillariaceen (Tabellaria, Melosira und Pyridicula) und der Schizophyceen (Oscillatoria). Nach Aufstellung und Vergleichung der Frequenzlisten über die pflanz- lichen Organismen in den Berninaseen läßt sich zusammenfassend fol- gendes sagen: l 1. Mit der Hóhenzunahme von der Ebene aus nimmt die Artenzahl im Plankton ab. n . Zooplankton, das 2. Das Phytoplankton tritt quantitativ stets hinter dem Loop A un selbst nur aus wenigen Rotatorien- und Crustaceenspezies zu beste Sin A zurück. Diese Tatsache ist auch von Zscmoxxr für die Seen des Rbätikon, von Bream und ZEDERBAUER für die Ostalpen des öftern konstatiert Posto 3. Es gibt hochalpine Seen, wo zu Zeiten der Nachweis NI 9 planktons nicht gelingt, und zwar sogar wührend der sommer We M gen tationsperiode. Der negative Ausfall einer Probe im Winter D werden der mangelhaften Gewinnung des Materials nicht veraligereinen bag " 4. Hochalpine Seen können auch ein Winterplankton Pier m Diese Tatsache konnte zum ersten Mal von mir!) für den Croceltas Verhalten der Rotatorien ges, Hydrobiol. u. Hydro- 4) Huser, G., Biolog. Mitteil. über d. Berninaseen. L Das des Lago della Crocetta im Jahreszyklus. — Internat. Revue d. graphie. Bd, II. 4909. " Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 538 E. Rübel. Zooplankton nachgewiesen werden. Das Phytoplankton des Winters besteht in diesem See zum gróften Teil nur aus Diatomeen. 5. Die ókologische Beschaffenheit der Umgebung eines Sees spielt für dessen planktonische Bewohner eine große Rolle. Mit Rücksicht hierauf lassen sich die Berninaseen, die der Hóhenstufe von 2200 —2800 m ange- hóren, in zwei Gruppen scheiden: a) Seen, inmitten von Alpweiden gelegen, mit mehr oder weniger reich entwickelter Ufer- und Grundvegetation. Dahin gehören der Lej Pitschen, Lago nero, Lago bianco, Crocettasee und der See an den Nordausläufern des Munt Pers. Namentlich bei den ersten beiden fällt der große Algenreichtum im freien Wasser auf, und die An- wesenheit so zahlreicher humus- und moosliebender Desmidiaceenspezies ist für diese Seen bezeichnend. Hierin bilden die erwähnten zwei Seen ein vollständiges Analogon zu ähnlichen Gewässern der Ebene. Bemerkenswert ist das sommerliche Dznobryon-Plankton des Lago bianco. b) Seen mit kahlen, felsigen Ufern, ohne makrophytische Ufervegetation: Lago della Scala (zum größten Teil), della Diavolezza, die Seen am Piz Alv, der Lej della Pischa. Diese sind an pflanzlichen Organismen im Plankton entschieden ärmer als die Seen der ersten Gruppe. 6. Einer Erscheinung, die uns schon von der Ebene her geläufig ist, begegnen wir auch in den Hochalpen wieder, nämlich daß ganz benach- barte Seen von gleicher Höhenlage, anscheinend ähnlichen ökologischen Verhältnissen der Umgebung und direktem hydrographischem Zusammenhang erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung der pflanzlichen Schwebe- welt aufweisen. So zeigte das südliche Becken des Lej della Pischa auf 2770 m Höhe in seinem Plankton folgende Vertreter: Melosira, Pyxi- dieula und Oscillatoria tenuis var. natans; außerdem fanden sich noch andere Spezies vor, denen man hie und da im offenen Wasser begegnet, die aber als tycholimnetische Formen gehalten werden. In den Fängen des nórdlichen Beckens dieses Sees dagegen war kein Phytoplankton anzu- treffen, trotzdem die Fänge in beiden Seebecken in ganz gleicher Weise bewerkstelligt worden waren. Auch der Lago bianco und della Scala, die gewisse Ähnlichkeit (mit Ausnahme der Tiefe) zeigen, wiesen in der Zusammensetzung der Schwebe- llora erhebliche Unterschiede auf: reichliches Dinobryon-Plankton im Lago bianco, Fehlen desselben im Scalasee. Auch der aus der Ebene her bekannten Erscheinung der lokalen Ver- schiedenheit in der Zusammensetzung des Planktons innerhalb eines und desselben Sees begegnen wir im Hochgebirge wieder. Es ist nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß Dinobryon, trotzdem es in den Fángen dieses Monats nicht enthalten war, im September-Plankton des Lago bianco nicht gefehlt hat, da diese Alge im August bei 10? 4 C sehr häufig und bei 59 5 im Oktober seltener, aber immerhin noch anzutreffen P'flanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 539 war. Die Septemberfänge stammen nun nicht aus der offenen Seefläche, sondern aus Buchten des Sees: in diesen Fängen fehlte aber Dénobryon. Aus dieser Verschiedenheit ergibt sich also, daß die biologischen Bezirke kleiner sind als der See selbst. Es ist zum Studium seiner Schwebewelt deshalb unerläßlich, daß auch im alpinen See von möglichst vielen Stellen Material entnommen werde. 7. Durch Temperaturdifferenzen scheinen, soweit sich das beurteilen läßt, gewisse Phytoplanktonten in ihrer Existenz wenig oder nicht be- einflußt zu werden. So treffen wir im Lago nero Xanthidium antlopaeum und Gonatoxygon monotaenium im August 1905 bei 13? 8 € ebenso gut an als im Oktober bei ?? 5. — Im Lago Crocetta kommen die kleinen Cyclo- tellen im sommerlich erwürmten Wasser bei 15° C ebenso gut vor, als unter der dicken Eisdecke vom Dezember und Januar bei 2° C Wasser- temperatur. Soweit sich dies an unserem Material feststellen lieB, ergaben sich keine Anhaltspunkte dafür, daf die bei külterem Wasser gefundenen Algen sich von denjenigen des wärmeren Wassers unterscheiden. Dagegen kommt bei einigen anderen Algen der EinfluB der Temperatur- differenz deutlich zum Ausdruck. So zeigen Dinobryon und Peridinium das Maximum ihrer Entwicklung bei den maximalen Wasserlemperaturen; mit sinkender Temperatur erfolgt auch die Abnahme in der quantitativen Ent- faltung. (So verhält sich Dinobryon im Lago bianco, nero, Crocetta.) Dieses Verhalten von Dinobryon und Peridinium kehrt in der Ebene fast regelmäßig wieder. 8. Folgende Algen treten nach unseren Beobachtungen in der Bernina (z. T. nur ganz vereinzelt) mit einer gewissen Regelmäßigkeit im Plankton auf: Schizophyceen: Nostoe spec., Merismopedia glauca, Coelosphaerium Kuetzingt- anum, Microcystis flos aquae und M. elabens, Aphanothece microscopica, A. stag- nina, Aphanocapsa pulchra, Oscillatoria tenuis var. natans, O. limnetica. Chlorophyceen: Gonatoxygon monotaenium, G. pilosum, Cosmarium undulatum var. minutum, C. tetraophthalmum, Arthrodesmus convergens, A. subulatus, Xanthidium antilopaeum, Spondylosium depressum , Sphaerozosma ezearatum, Oocystis solitaria var. crassa, Sphaerocystis Schroetert, Coelastrum sphaericum. Diatomeen: Cyclotella comensis, nebst var. alpestris, Melosira italica, M. varians, M. distans var. nivalis, Pyxidicula Naegelii, Tabellaria floceulosa, Fragilaria . nsis ? ^, virescens. Mastigop hor duc nat eylindricum, Peridinium cinctum, P. tabulatum. Auf das Fehlen des so weit verbreiteten und auch in die alpine Region emporsteigenden Ceratium hirundinella in den von uns unter- suchten Seen der Bernina möge noch besonders hingewiesen werden. 9. Die im Phytoplankton der Berninaseen vorkommenden M Sind zum größten Teil von kosmopolitischer Verbreitung, Z. gäe rismopedia glauca, Coelosphaerium Kuetzingianum, Aphanot n M scopiea, Oscillatoria tenuis var. natans, — Oocystis solitaria, 2 Li , , 7. PS . . . . E agllarıa virescen: Cystis Schroeteri, Cosmarium ` tetraophthalmum , Frag " 30 540 E. Rübel. und crotonensis, F. capucina, Synedra ulna, Tabellaria flocculosa und fene- strata, — Dinobryon cylindricum, Peridinium cinctum, P. tabulatum. Außerdem aber begegnen wir einer Reihe von Planktonorganismen, die weniger häufig angetroffen werden: Gonatoxygon monotaenium, Cos- marium undulatum var. minutum, Arthrodesmus convergens, A. subulatus, Xanthidium antilopaeum, Spondylosium depressum, Sphaeroxosma ex- cavatum, Coelastrum sphaericum — Cyclotella comensis, Melosira italica, M. distans var. nivalis. 10. Der heleoplanktonische Charakter der meisten dieser Consti- tuenten ist unverkennbar, und vor allem muß die große Beteiligung der Desmidiaceen auffallen. Gonatoxygon, Arthrodesmus, Xanthi- dium, Spondylosium sind auch im Plankton schottischer Seen gefunden worden, wie die Listen von Bacumann!) zeigen. Sphaerocystis Schroeteri, das durch seine große horizontale Verbreitung bekannt ist (Skandinavien, Schottland, Deutschland, Schweiz usw.), erweist sich als ein Vertreter, der auch ins alpine Plankton emporsteigt. 44. Eine Wasserblüte konnte in keinem der untersuchten Seen nach- gewiesen werden. Immerhin ist die relativ starke Entwicklung von Dino- bryon und Cyclotella in Seen mit einer Höhenlage von über 2200 m eine bemerkenswerte Tatsache. 12. Eine Vergleichung mit arktischen Seen (nach WESENBERG- Luwp, Plankton-Investigations of the Danish Lakes, 1908, p. 264—269) er- gibt manche wichtige Übereinstimmung. Natürlich kann eine Vergleichung so ausgedehnter und so wenig untersuchter Gebiete wie der Arktis und der Hochalpen vorderhand nur im weitesten Rahmen durchgeführt werden. Mit der sich entwickelnden Detailforschung werden sich ja gewiß da und dort lokale Unterschiede herausstellen. Inwiefern diese das allgemeine Bild beeinflussen, ist zur Zeit noch eine offene Frage. In arktischen Seen kommen die Schizophyceen im allgemeinen nur in spärlicher Vertretung vor. Deswegen wird auch die Erscheinung der Wasserblüte nie beobachtet. Auch in den alpinen Seen sind die Schizo- phyceen nach Arten- und Individuenzahl nur spärlich vertreten, weshalb es auch hier nicht zur Bildung einer Wasserblüte kommen kann. — Nach neueren Untersuchungen von Bachmann?) in Westgrönland sind beispiels- weise Nostoc und Anabaena häufige Erscheinungen. Diese beiden finden sich auch im hochalpinen Plankton. Außerdem weisen die westgrönlän- dischen Proben noch Microcystis, Aphanothece, Aphanocapsa und Coelo- sphaerium auf, Formen, die wir auch in unserem hochalpinen Material antreffen. 1) Bachmann, H., Vergleichende Studien über d. Phytoplankton von Seen Schottla und der Schweiz. Archiv für Hydrobiologie und Planktonkunde, Bd. lI, Heft 4 (1907). 2) Bachmann, H., Algologische Mitteilungen über Grönland. Verh. d. Schweiz. Naturf. Ges. 1940, Bd. I, p. 255 — 257. nds Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 541 Die Diatomeen spielen in arktischen Seen wohl die Hauptrolle im Phytoplankton und zwar Tabellaria, Melosira und Cyclotella, seltener Synedra ulna und Fragilaria erotonensis. In den alpinen Seen sind Cyelo- fella und Melosira ebenfalls diejenigen Vertreter, die im pflanzlichen Plank- ton (neben Dinobryon) zur ansehnlichsten Entwicklung gelangen. Fragaria erolonensis steigt auch in die alpine Region. Wie in den arktischen Seen ist auch beispielsweise Tabellaria flocculosa in den alpinen Seen häufiger als 7. fenestrata. Die Diatomeen sind diejenigen einzigen pflanzlichen Organismen, die sich in den untersuchten höchstgelegenen Alpenseen noch in größerer Anzahl finden (Tabellaria, Melosira, Pyxidicula)!). Eine merkwürdige Übereinstimmung zwischen arktischen und alpinen Seen zeigt sich dann wieder in der Gruppe der Euchlorophyceen. Ihre Hauptvertreter sind im arktischen Plankton Sphaeroeystis Schroeteri, Nephrocytium Aghardianum, Botryococcus Braunii und Ooeystis. So- wohl Sphaerocystis als Oocystis sind in einigen Berninaseen relativ ziem- lich häufig. Botryococcus (vereinzelt) wurde von OstenreLn, Nephrocytium dagegen bisher nicht gefunden. Über die Chlorophyceen Westgrönlands sagt Bacumann: »Wenn sie quantitativ nicht hervorragend vertreten sind, so sind sie immerhin eine häufige Erscheinung, (loco cit.). Mit diesen Worten läßt sich auch für die Alpen das quantitative Vorkommen der Chlorophyceen charakterisieren. l In den arktischen Seen müssen von den Chlorophyceen besonders die Desmidiaceen erwähnt werden. Es scheint, daß dort eine Anzahl von Ufer- oder Grundformen pelagisch leben, nachdem sie von ihrem Standort in das offene Wasser hinausgetrieben worden sind. So erwähnt LEVANDER (zit. nach WEsENBERG) nicht weniger als 30 Arten, die sich besonders im Frühling finden, und zwar kommt nie auch nur eine Spezies in größerer Anzahl vor, dagegen sind meist zahlreiche Spezies durch wenige Indivi- duen vertreten. Es handelt sich hier um tycholimnetische Formen. — Auch in den alpinen Seen muß die große Zahl der Desmidiaceen auffallen (siehe besonders die Seen S. 538 sub. 5a). Die meisten dieser Desmidia- ceen finden sich allerdings auch hier nur vereinzelt. Doch gibt es auch in unseren alpinen Seen einige Spezies, die mit unverkennparer E mäßigkeit im Plankton angetroffen werden: Gonatoxygon, Xan "um, Die beiden ersten und letztern könnte man Cosmarium, Arthrodesmus. TT smarium, Arth Das Gros der gefundenen Desmidia- als eulimnetische Formen ansprechen. ceen ist aber sicher tycholimnetisch. Die Dinoflagellaten sind in den arkt treten durch Dinobryon, welches sein Max manchen Seen Grönlands, Lule Laplands usw., — sad; i pischen 4) Nach Bacnmann (v. 2) fehlen in den westgrönländischen Proben e Mn en Planktondiatomeen (Asterionella, Fragilaria, Cyclotella, Hhixosolenia), übrigen Diatomeen sind dort nur spärlich vorhanden. ischen Seen hauptsächlich ver- imum im Juli erreicht und in eine wichtige Rolle spielt. 542 E. Rübel. — Dinobryon ist ebenfalls in den hochalpinen Seen zu finden, und auch hier zeigt sich ein Maximum in dem sommerlich erwärmten Wasser (Aug. ` Wie einer unserer grófiten und tiefsten hochalpinen Seen, der Lago bianco, zeigt, kann Dinobryon sogar in solcher Masse auftreten, daß es im Plank- ton dominiert. Auch Peridinium tabulatum und cinctum werden aus arktischen Seen (Grönland) gemeldet. Diese Formen finden sich auch in hochalpinen Seen wieder, allerdings nur während kurzer Zeit. Ceratium hirundinella und cornutum wurden in arktischen Seen ebenfalls ange- troffen. Ihre Verbreitung scheint aber nicht eine allgemeine zu sein; denn Bachmann vermißt in seinen Proben aus Westgrónland Ceratium voll- ständig. C. hirundinella findet sich auch in den Alpen, wie schweizerische und österreichische Forscher beobachtet haben. In der Bernina fand ich, wie schon erwähnt, Ceratium hirundinella, das ja gewöhnlich in größerer Anzahl auftritt, bis jetzt nicht ein einziges Mal. WESENBERG faßt seine Studie über arktisches Plankton (loc. cit.) in fol- gender Weise zusammen: »The distinct superiority of the phytoplanclon to the zooplancton, the absence of Myxophyceae, large quantities of Tabel- laria and Melosira, certain forms of Chlorophyceae of which for the rest only very few occur, a few Dinoflagellata, but Dinobryum in rich ab- undance, (the cosmopolitan community of Rotifera, a few Daphniae and Copepoda immensely rich in individuals), great mixture of littoral and pond forms with pelagic forms, such is provisionnally and on a large scale the composition of the arctic plancton.« Wir ersehen hieraus eine große Übereinstimmung des hoch- alpinen Planktons mit dem arktischen bezüglich seiner Zu- sammensetzung. Ein prinzipieller Unterschied scheint allerdings im Ver- halten des Phytoplanktons gegenüber dem Zooplankton zu bestehen: in den Hochalpen dominiert das tierische Plankton über das pflanzliche; in der Arktis scheint das gegenteilige Verhältnis obzuwalten. Der biologische Grund für die sicherlich große Übereinstimmung zwischen hochalpinem und hochnordischem Plankton ist in den physi- kalischen Verhältnissen des Wassers und dessen Umgebung zu suchen: hier wie dort relativ tiefe Wassertemperaturen, (die in den von uns be- schriebenen Seen doch noch recht beträchtliche Werte erreichen können), hier wie dort ferner lange Eisbedeckung der Seen und starke Aussüßung des Wassers durch das Schmelzwasser. Auch in ihrer äußeren Erschei- nung zeigen hochnordische und hochalpine Seen oft ein merkwürdig über- einstimmendes Gepräge. Ein großer Unterschied scheint dann allerdings wieder, wie WESEN- BERG (loc. cit. p. 304) hervorgehoben, in der jährlichen Lichtmens®) deren die Seen der beiden Gebiete teilhaftig werden, zu bestehen. Die arktischen Seen sind während einer langen Zeit in tiefe Polarnacht gehüllt; Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 543 während die hochalpinen Seen während der kalten Jahreszeit, besonders beim Zu- und Auffrieren, oft längere Zeit nur von Eis bedeckt sind und so von dem intensiven Licht doch einen Teil genießen können. Bei starker Bedeckung des Eises mit Schnee wird aber der Lichtgenuß in den hoch- alpinen Seen auch ein minimaler sein. — Wie verhält es sich dann aber zur Zeit der Mitternachtssonne? Offenbar ist diese Zeit die Kompensation für den Lichtausfall und ihr Einfluß ein ganz bedeutender. Leider finden wir hierüber auch bei Wesexpers keine näheren Angaben. Für das tierische Plankton ist die große Übereinstimmung und sogar der genetische Zusammenhang mit dem hohen Norden (Glazialrelikte) be- sonders von ZscHokkk und SriNGELIN mit aller Deutlichkeit ausgesprochen worden. Verzeichnis der in den Berninaseen gefundenen Algen. (Die nachfolgend verzeichneten Formen stammen nur aus planktonischen Fängen, denen hie und da Uferformen beigemischt waren.) l. Cyanophyceen. Aphanocapsa pulchra (Naeg.) Rbh. Merismopedia glauca Naeg. A. Grévillei (Hass. Rbh. (von Ostexreid Oscillatoria limosa Ag. gefunden, v. 5. 525). O. tenuis Ag. Aphanothece stagnina (Sprengel) A. Br. O. tenuis var. natans (Kg. Gom. A. microscopica Naeg. O. amphibia Ag. Mieroeystis flos aquae (Wittr.) Kch. O. limnetica Lemm. M. elabens (Men.) Kg. Anabaena spec. Coelosphaerium Kuetzingianum Naeg. Nostoe spec. Im Plankton des Lej Pitschen, Lago nero, bianco, Scala und Crocetta fand ich nicht selten ein Nostoc, das mir trotz der verschiedenen Fund- orte und Fundzeiten (Aug., Sept., Okt.) durch übereinstimmende Größen- verhältnisse auffiel. Mit keiner der bis jetzt bekannten Spezies konnte die gefundene in Einklang gebracht werden. Lemmerwann (brief. Mittlg.) ‚halt diese Kolonien von Nostoc für Jugendstadien irgendeiner Spezies dieser so schwierigen Gattung. Im Ufermaterial fand ich bis jetzt die allfällig zugehörigen (makroskopischen ?) Kolonien nicht. — ‚Kolonie kuglig, 106— 130 Durchmesser. In der Gallerte findet sich ein einziger Faden, der mehr oder weniger gewunden ist. Die veg. Zellen sind blaß, konnen formi 4 u breit, 5,3 u lang (selten sind diese Zellen beinahe kuglig, mit oa i ^ Durchmesser) Scheiden eng, deutlich, farblos. Grenzzellen kuglig, 9,2, seltener 6 » im Durchmesser. Dauerzellen nicht beobachtet. Il. Chlorophyceen. Ooeystis solitaria Wittr. var. crassa. Hg. Gloeoeystis gigas (Ktz.) Lagerh. (v. OSTEN- FELD gefunden, v. S. 525). Coelastrum. sphaericum Naeg. Sphaerocystis Schroeteri Chod. Botryococcus Braunii Ktz. (von OSTENFELD gefunden, v. 8. 525). Asperococcus superbus (von OSTENFELD funden, v. S. 525). Pediastrum integrum Naeg. ge- 044 P. boryanum Meneg. P. boryanum var. granulatum (Kg.) A. Br. Crucigenia, rectangularis (A. Br.) Schmidle (von OsTENFELD gefunden, v. S. 525). E. Rübel. Gonatoxygon monotaenium De Bary. G. pilosum Wolle. G. monotaenium, 200—260 u lang, 12 u breit, besaß zuweilen eine nur wenig, meist aber eine stark höckerige Zellhaut. Es fanden sich im Lago bianco einige Male Exemplare, die wie behaart aussahen, im übrigen aber dem G. monotaenium glichen: Penium interruptum Breb. (= Netrium interruptum (Breb.) Lütkem.) Closterium Cynthia De Not. C. juncidum Ralfs. C. moniliferum (Bory) Ehb. C. attenuatum Ehb. C. pronum Bréb. Pleurotaenium Ehrenbergisi (Bréb) De Bary Tetmemorus granulatus (Bréb.) Ralfs. Buastrum elegans (Breb.) Kg. E. verrucosum Ehb. E. insulare (Wittr.) Roy. Mierasterias americana, (Ehb.) Ralfs. Cosmarium undulatum Wittr. var. minu- tum Corda. G. pilosum Wolle. Cosmarium depressum (Naeg.) Lund. C. granatum Brch, C. pyramidatum Breb. C. pygmaeum Arch. C. Turpinii Bréb. C. margaritiferum Menegh. C. Blyttii Wille forma prope var. Novae- Sylvae West. et G. S. West. C. tetraophthalmum Breb. C. Botrytis Men. Arthrodesmus convergens Delp. A. subulatus Kg. Xunthidium antilopaeum (Breb.) Kg. (Es fanden sich einige Exemplare von X. antilopaeum, die außer den acht Stacheln in jeder Zellhälfte noch einen dichten Besatz von haarähn- lichen Stächelchen von 4—5 u Länge trugen. Diese Exemplare waren aber nicht identisch mit X. hirsutum Kch.). Ankistrodesmus lacustris (von OsrENFELD gefunden, v. S. 525) Staurastrum punctulatum Breb. S. cuspidatum Bréb. S. teliferum Ralfs. S. laniatum Delp. Spondylosium depressum. Arch. III. Diatomaceen. Sphaeroxosma, excavatum Ralfs. Spirogyra communis (Hass.) Kg. var. mira- bilis (Hass.) Kch. S. spec. (sterile Fadenstücke) Zygnema spec. (st. Fadenst.) Mougeotia >» > > Conferva >» > » (Die in planktonischen Proben gefundenen Formen sind mit P., die aus Ufermaterial stammenden mit U. bezeichnet). Melosira italica Ktz. P. U. M. distans Kitz. var. nivalis Grun. P. M. varians Ag. P. Cyclotella comensis Grun. P. C. comensis var. alpestris Meister P. Pyxidicula Naegelii Ktz. P. U. Fragilaria crotomensis Kitt. var. media Schroet. u. Vogl. P. F. virescens Ralfs.. U. F. construens Grun. var. venter Grun. P. U. Synedra ulna var. danica V.H. U. S. ulna var. subaequalis Grun. P. U. S. nana Meister (spec. nova) P. U. S. Schroeteri Meister P. Diatoma hiemale (Heib.) Ktz. var. genuina Grun. U. Tabellaria fenestrata Ktz P. u T. floceulosa Kiz. P. " T. flocculosa var. ventricosa Grun. . Tetracyelus Braun? Grun. u Dentieula tenuis Ktz. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Denticula frigida Ktz. Meridion circulare Ag. Achnanthidium lanceolatum Kiz. A. lanceolatum var. elliptica CL Cocconeis placentula Ehb. Eueoeconeis flexella CL Pinnularia major Rbh. . viridis Ehb. . legumen Ehb. . hemiptera Rbh. . divergens W. Sm. . stauroptera Rbh. . gibba W. Sm. . mierostauron CL . Hilseana Jan. P. mesolepta W. Sm. var. stauronei- formis Cl. Navicula radiosa Ktz. N. eryptocephala Ktz. N. cincta Grun. N. vulpina Ktz. N. seminulum Grun. Stauroneis anceps Ehb. S. anceps var. birostris CL Frustulia rhomboides Cl. F. turfacea A. Br. Gomphonema constrietum Ehb. var. capitata, Ehb. . acuminatum Ehb. SOON N Fi bi acuminatum var. Brébissonii Grun. . capitatum Ehb. . gracile Ehb. . gracile var. naviculacea W. $m. . angustatum Ktz. . angustatum var. obtusata Grun. Cymbella cuspidata Ktz. IV. Mastigophoren. Dinobryon eylindrieum Imh. Oolacium vesiculosum Ehb. Peridinium cinctum Ehb. P. tabulatum CL u. L. Lä Si Si bi bi . acuminatum var. coronata Grun. P. Sou SSES P. "umm U. . U. EE KEE Cymbella maculata Kitz. C. affinis Ktz. ` C. helvetica Ktz. C. ventricosa Kiz. C. ventricosa var. lunula Meister C. parra W. 8m. C. gracilis Grun. C. eistula Heinpr. var. insignis Meister C. mierocephala Grun. Amphora oralis Ktz. var. gracilis V.H. A. ovalis var. pediculus V. H. Epithemia sorex Ktz. Ceratoneis arcus Kiz. C. arcus var. linearis Holmboe Eunotia arcus Ehb. E. pectinalis Ktz. E. parallela Ehb. E. praerupta Ehb. E. praerupta var. bidens Grun. Mieroneis microcephala Cl. M. hungarica Cl. M. trinodis Cl. M. minutissima Cl. M. Biasolettiana Cl. Neidium iridis Pfitzer N. fridis var. ampliata Pfitzer N. amphirhynchus var. major Meister N. amphigomphus Phitzer Caloneis silicula var. genuina CI Diploneis ovalis var. pumila Grun. Nitzschia franconica Reinsch. Hantzschia amphioxys Grun. Cymatopleura elliptica (Breb.) W. Sm. Surirella splendida. Ktz. S. bifrons Ktz. S. linearis var. elliptica O. M. Campylodiscus norieus Ehb. Hyalobryum ramosum Lauterb. (von OsTEN- FELD gefunden v. S. 525;. Synura urella Ehb. (von OSTENFELD gefun- den v. S. 525). Im Gebiet wurden auflerdem noch beobachtet: Hydrurus foetidus (Vill. Krch. Prasiola crispa (Lightf.) Menegh. P. — ~ momo o 4 Lan C$ C3 MA pa a " — "und ` ` M . 4 546 E. Rübel. Anhang. Verzeichnis der Namen auf der Karte und deren Bedeutung. Um die im Text gebrauchten Namen auf der Karte zu finden, diene das folgende Verzeichnis. Da die Besucher des Gebietes sich meist auch für die Bedeutung der romanischen Namen interessieren, gebe ich zu- gleich eine Erklärung der Namen in möglichst gedrängter Form. Zur Zu- sammenstellung diente mir hauptsächlich Prr. Warsrens!) Büchlein, dann Parriopris?) Wörterbuch und eigene Erfahrungen im Gebiet. Acla oder Accla — Maiensäss, Meyerei. 6 A-B Aguagliouls vom rom. aguagl, Stachel = mittlere Zacken. 3-4 D Albris = Albis = Alp. Alv vom lat. albus — weiß. E Alv, Piz — Weiflberg. F Alv, Lej = Lago Bianco — Weißsee. C And'Ursina — Tante Ursula oder andit — Eingang, Zugang und ursina — der Bären — Bärenzugang. 4 A Arlas, Munt = Teil des Piz Surlej. 6 E Arlas, Piz d. 5 7 7 = to D E Arlas, Val d C Argient, Piz von argentum = Silber, Silberspitze. C-D Bellavista — schóne Aussicht. Bernina, vielleicht aus Bregentina, Brigantina sc. regio — Berg- gegend; kelt. brigh — Berg. E Bernina alta — Haus an der Berninastraße 2105 m. C Bernina, Piz. F Berninapaß. F Berninahospiz, »ospizio«. E Berninabach, entspringt im Lago Nero. D Berninahäuser. C Bes-ch = Schaf, bes-cha (sprich beschtscha) — Schafherde. Munt della — Schafberg. 7 E Bianco = weiß, Lago- = Weißsee — Lej alv. 6-7 C Bianco, Monte mit Berninascharte, schwieriger Nordgrat des Piz Bernina. Blais — Fluh, Halde. ^ B Blais dellas Fóglias — Laubhalde. ! B Blais leda = breite Halde. | B Blais stretta — schmale Halde. 4) WALSER 4900. 2) PaALLIOPPI 4895. -1 = NVN e CC r$ Bd a4($ Hi C2 == ~ ww r9 NVVN tom n Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 547 Bondo = Gemeinde im Bergell. Alp da Bondo = Bondasker Alp. Die beiden Alpen gehören der Gemeinde Bondo im Bergell. Boval, vom lat. bos, bovis = Rind, = Rinderweide. Bovalhütte. Boval, Piz. Boval, Vadret da — Bovalgletscher. Bregaglia — Bergell, Alpe di Bregaglia auf der alten Karte gleich Alpe da Bondo auf der neuen Karte. Cambrena vom rom. dschember — Arve; Piz — Arvenstock. Jetzt wachsen keine Arven mehr dort, aber subfossil fanden sich Arvennüsse im Torf beim Lago Nero. Cambrena, Vedretta di. Cambrena, Piano di. - Carale, Piz. Carale, Fuorcla di. Celerina, rom. Schlarigna, wird abgeleitet von Schlattein, dem aus dem Val Saluver kommenden Bach oder vom lat. cellarium = Vorratskammer, Speicher. Chalchagn = Ferse, Piz = Fersenspitze. Chamin — Kamin. Chapütschin — Kapuziner, wegen des Gesichtes mit Kapuze, das der Berg, von Pontresina aus gesehen, darbietet. Choma = Ausruhen. Plaun da Choma = Ruheplatz. Charnadüra — Felsbach vom kelt. carno — Fels, durum — Bach. Champagna — Feld. Champagnatscha = großes Feld, Vergrößerungssilbe atsch. Chastlatsch — großes Schloß (Spuren einer Ruine). Chatscheders = Jäger. Piz- = Jügerspitze. Chünetta — Wiege. Chura = Sorge, Aufsicht, chürer bes-cha = Schafe hüten. Chauntaluf — beim Wolfsgeheul von chaunter = singen und luf — Wolf. Chuoz — costa — Ufer, Strand. Chuoz, Acla. Clavadels, von clavadi — kleiner Heustall. Clüs. Colani, Acla — Häuschen des berühmten Jägers Gian Marchett Colani (Markus PatrRAw bei J. C. Heer). | Corvatsch, von corvus — Rabe. Piz- — großer Rabenspitz. Cresta — Kamm. Crasta da Staz. Crast'agüzza aigu) = scharfer Kamm. 548 A E 4 E 9 F 5 D 5 D 7 B 3-4 E-F | B 1-2 B A B 4 G LA 2 € 6 D 2 C | B | B 6 D 2 B 3 C 6 F 7T A 7 FEF 7 B 3-4 E-F | B 6 D 6 C 9 F 5 E E. Rübel. Curtinatsch — großer Hof von curtin — Umzäunung, umzäunter Hof, jetzt nur noch Wiesenkomplex und ein Haus, das auch »Bernina alta« heißt. Colle (Sattel) del Fieno — Heusattel. Crocetta, Lago della = Kreuzlisee. Diavolezza — Teufelin, Teufelei, wilde Gegend. Diavolezzapaß. Dschimels od. Gümels — Zwillinge. Engadin, lat. Flußnamen Oenus, rom. Oen:en co d'Oen — in ca- pite Oeni = am Inn-Oberlauf (Inn — Wasser) oder vallis Enia- lina — Wassertal von en kelt. — Wasser, iat — Gegend. Fain, Val del — Heutal von fain — fieno — foenum — Heu. Flaz von kelt. Fless — Kot, Morast: vom Bach, vor dessen Regu- lierung 1731 versumpfte, oft überschwemmte Ebene. Flazbach — Morastbach, unterster Teil des Berninabaches, wo er früher Überschwemmungen hervorrief. | Fóglias, Blais dellas — Laubhalde von föglia — Blatt, Laub. Fopp — kesselfórmige Vertiefung, Kar. Foura da Brunner == Brunnerloch von foura — Loch, Vertiefung. Foura dell’ And’ Ursina. Fortezza — Festung. Fuorcla, Forcola — Gabel, Bergpaß (siehe die verschiedenen Pässe bei deren Eigennamen). Gandauns — in den Felsen. Gianda naira — schwarze Felswand. Gennas, genna — Gittertüre, Gartentüre; der Pflanzgarten liegt dort. Gemsfreiheit. S. Gian = St. Johann. Giarsun = Lehrbursche. Als Ortsname = kirchhörig, Filiale. Giuf — Joch. Glüschaint — glänzend, leuchtend. Piz- — Glänzende Spitze. God — Wald. Grüm = it. grumo = lat. grumus — Häufchen, Anhöhe, Hügel. Gümels, Giumels, Gimels oder Dschimels — Zwillinge, Zwillings- hörner. Heutal = Val de Fain — Valle del fieno. Inn, rom. Oen, lat. Oenus, keltischer Laut, der rinnendes, fließen- des Wasser bedeutet. Isla persa — verlorene Insel. Labyrinth. Lagalb oder Lagalp, Piz — Seealphorn oder Weißseehorn. Lagalb, Pastura di — Seealpweide. Lago it. — Lej rom. — See. if 3 G 3 G 3 C-D 3 D 3 C 2 C 3 € | B A F 6 D & B 3-4 B A B 5 B 5 A 6 B 4 E-F 4 F 5 B 5 B A D 6 A 6 A 4 C-D -7 C-D 6 € 5 C 4 D 2 C 5 D LA 7T A Pflanzengeogi aphische Monographie des Berninagebietes. 549 Languard, wohl verkürzt aus Langenhard d. h. zum langen Hard, zur großen Waldung, Arvenwald ob Pontresina. Languard, Alp. Languard, Val. Languard, Piz. Languardfall, schóner Wasserfall bei der Süge. Laret von Laricetum = Lärchenbestand. Lawinér grand = großer Lawinenzug von lawina = Lawine. Leda, Blais — breite Blockflur oder Gerüllhalde, von led — breit. Lej — See. Lej, Piz dels — Seehorn. Loch. Mandra — Schafherde, Schafalp. Mandra, Alp, kaum mehr benutzte Schafalp. Mandra d'Avuost (auch im August nicht benutzt). Margun (maragun) — kleine Alphütte, Hinteralp. Margun suot — untere Alphütte. Margun sura — obere Alphütte. Margun Misaun — Hütte der Alp Misaun. Minor, Val = Erzgräbertal von vallis minorum. Die Erzgruben befinden sich im Südhang des Piz dels Lejs; vielleicht auch von Val mina d'or = Goldgräbertal. Minor, Piz. Misaun, Alp = Mittelalp lat. medius = mittler. Misaun, Piz und Vadret. Montebello = schöner Berg. Mortel — Dürrenboden, wo höchstens Krüppelgewächse fortkommen. Mortel, Piz und Klubhütte. Die häufige Besteigung des Piz Mortél wird meist als Corvatschtour angegeben. Morteratsch — dichter Wald von Mortér, Murtér, kelt. mortari = dichter Wald vgl. auch die Legende vom Tode des Aratsch (in LECHNER). Morteratsch, Vadret da — Morteratschgletscher. Morteratsch, Piz. Morteratsch, Alp (Schafalp). Morteratsch, Hotel und Station. Munt della bes-cha — Schafberg. | Munt Pers — verlorener Berg. (Nach der Sage wurde die Alp vom vorrückenden Gletscher bedeckt und mußte verlassen werden.) Munt Arlas. Muongia — Nonne. Muot plur. Muottas, motta — Hügel. Hi D >» rei (^9 cO: Gë GE Wes Gi se Të C2 w wm B-C 2» ei D bi CO CO CH cw E. Rübel. Muot da Cresta. Muottas da Schlarigna. Muottas da Pontresina. Muottas, Alp. ` Muottas Muragl oder Muottas da Samedan. Muraigl, Murail, Muragl = Sumpfland (mlt. mora, kelt. murach, engl. moor = Sumpf). Muraglwiesen und Godin. Muragl (Wäldchen an der Straße). Muragl, Punt, Brücke und Bahnstationen. Muragl, Muottas. Muragl, Piz und Gletscher. Muragl, Fuorcla. Muragl, Alp. Untere Hütte 2200 m verlassen in Ruine. 3360 m mittlere, 2436 m obere Haupthütte. Nair schwarz. Lej nair = Lago nero — Schwarzsee. Nova, Alp = neue Alp. Ospizio — Berninahospiz. Ota, Punt — hohe Brücke. Ota, Alp — hohe Alp und Gletscher. Ova — Wasser. Ova d'Oen = Innfluß. Padella — Pfanne. Piz- — Pfannenspitz. Palü, palüd — Sumpf, Ried. Palü, Pizs = Riedberge (die sumpfigen Alpen am Fuß [7 F] gaben dem Berg den Namen). Palüd Chapé — Hutsumpf von chapé — Hut. »Die Vertiefung, worin der Sumpf gelegen ist, hat die Form eines umgestellten Hutes mit breiten Ründern.« (ParLtoPPr.) Pastura di Lagalb — Seealp-Weide. Paun da Zücher = Zuckerhut. Pischa — Wasserfall. Pischa, Val. Pischa, Lej della — Pischasee. Pila, it. — Wasserbecken. Piz — Spitze, Bergspitze, Horn. Paun — Ebene, planum. Plaun God — ebener Wald (auf der Karte ca. von Pradó— Ped- munt). Plaun da Choma — Ruheplatz. Plaun da Staz — Stazerebene. Plattas — Steinplatten (Rundhócker in Granit). Plazers (schöne Alpwiese) von plaz, plazza, Platz oder von platea; platta (Schiefer-) Platten. ) . : . . Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 551 G Pontresina rom. Puntraschigna. Sehr umstrittener Name. Deu- 2-3 A B 4 E 2 B 9 A 6 C 4 B 5 E 3 C 3-6 A-B 7 B 3 B 3 B 4 B 4 B 6 C 3 C 3 C 6 F 3 D 7 B-C 2 A A B 7 A lungen: 4, Sarazenenbrücke (Urkunde von a. 1291 fratres de Ponte Saraceno. 2. von pons sarcinae = Zollbrücke (wofür ?). 3. cymrisch pont ercynia — hohe Brücke. 4. von pons upd serras = Talenge, Talsperre. 5. Punt raschigna — Harzbrücke (wegen des schönen Waldes. 6. Meines Erachtens das Rich- tigste trifft Tn. ScnyaTTER !): »bei der Granitbrücke« von Sariz Findling, Stein, Granitsorte (Como); Sarizz — Mühlstein (Mai- land). ad ponlem sarisinam (nach Sruper a. 1139), Ponte sarrasino, serrasino (nach C. v. Moor, Urbar des Domkapitels Chur). Bergamaskisch: Ploc serés = Rollkiesel, lapis ciricius (XIVs) silieius. Siricio, adj. saricino. Pè d'Munt = Bergfuß, pé = Fuß. Pontresina, Alp da. Pró — Wiese. Pradé — pradellum — kleine Wiese. Pradatsch — große Wiese, Wiesengrund. Prievlus = gefährlich. Piz. Prüma, Alp = erste Alp. Punt — pons = Brücke. Pitschen — klein. Lej pitschen — Lago minor — Kleinsee. Hantumas, Punt — Brücke am tosenden Bach(?) von rantuner — làrmen, tosen. Roseg, Val (sprich Rosedsch) — holzreiches Tal von kelt. ros — Holz. Roseg, Piz. Rosatsch, Piz — großer Alpenrosenberg von rosa — (Alpen-jRose. Rusellas, God — Bachwald von ruchel — Bächlein. Samaden rom. Samedan — somma d’Oen = zu oberst am Iun (smeda, samada — hartgefrorener Schnee). Sass nair, Alp — Schwarzfelsalp von Sass — Stein, Fels. Sass del pos — Ruhefels von pos — Ruhe. Säge. Sanssouci. Sassal Masone it. Sass Schela del Paradies = Himmelsleiter. Scerscen, Piz, it. cerchio — Zirkel, Kreis. Schlattain, etwa kelt. slat = Rute. Seguonda, Alp = zweite Alp. Sella, Ja — Sattel. o — Fels und Masso — Felsstück. Lë Léi = Së Sc (ÉP So c2 a à, 0 7 0 row E ct NO Ai Géi w P sl des lC ec e a pm E E D Dip C Co VG Ve > ey t Gi P ep) E. Rübel. Spiert, Sench — heiliger Geist. Der Dorfteil von Pontresina, in dem die Kirche vom hl. Geist steht. Sours, las — die Schwestern. Stazersee, Staz von statio = Fischweiher oder stagnierendes Wasser. Staz, Plaun da. Staz, Alp da. Stazerwald (Celerinerwald). Stretta, la = Engpaß. Stretta, Piz. Stretta, Blais — schmale Halde. Suot — unten, unter. Sur — oben, über. Surlej, Fuorela. Surlej, Piz — Spitze ob dem See. Sur-Ovel, Alp — Alp über dem Bach, ovel —. Bach. Scbafberg. Tais — Bannwald, Schutzwald — god tesien, tenso. Tegnosi, im Klein-Gesträuch, teja — Kienholz lat. taeda. Trovat — ? Schafweide. Trovat, Piz. Tschierva, Piz; Hänge und Gletscher; vom lat. acerbus sc. tu- mulus — schwer zugüngliche Berghóhe oder cerva — Hirschkuh. Tschüffer von Tschüff, giuf, juf — Joch. Tschüffer, Piz. Torta, Val = krummes Tal. Tolais = Heide und Wald mit der Flazpromenade bei Pontresina zwischen Bahn und Bach. Trinkplatz. Vadret, nordit. vedretta — Gletscher (siehe jeweilen bei den Eigen- namen). Vadret, Piz — Gletscherspitz (nicht zu verwechseln mit dem gleich- namigen Berg im Unterengadin). Vadretin — kleiner Gletscher. Veglia, Alp — alte Alp. Zupö, Piz — verborgene Spitze. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Verzeichnis romanischer Pflanzennamen '). Achillea Millefolium, Schafgarbe . Achillea moschata, Bisamschafgarbe . Aconitum Lycoctonum, Wolfseisenhut Aconitum Napellus, Eisenhut . Aconitum (coll) Eisenhut (coll) . Adoxa, Bisamkraut . Alchemilla, Frauenmantel (coll) . Allium, Lauch (coll.). Alnus viridis, Grünerle Alnus incana, Grauerle Amelanchier ovalis, Felsenmispel Anemone alpina, Alpenwindrüschen Anemone vernalis Angelica silvestris Antennaria dioeca Anthyllis Vulneraria, Wundklee . Anthriscus silvestris, Kerbelkraut . 1) Das Material stammt teils vo bestens dafür danke, teils hat es meine Frau aus mühevoll zusammengesucht. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. | . = puleg signuria m. p f. (coll). plaunta d'iva. flur d'iva f. culüm alb m. (Remüs). dë chin (O.E.). culüm blau, (U.E.). aconitum m. (O.E.). beten m. (O.E.). felesch (Bergün) m. müs-ch m. alchemilla f. (O.E.). Get aig] m. puorv. drossa (coll.). agn m. (O.E.). agna (coll.) (O.E.). uogn (Bergün). ogn (U.E.). ogna (coll. (U.E.). tschispla > > (Frucht) (coll.). cisplér m. (Strauch). | anemona f. pavun m. u [fr d'luf (U.E.) l anemona f. angelica f. f immortela f. = | maimora f. ll erya vulneraria f. f puleg d’chavagl m. = l avoust m. tschispa (Frucht) (coll). 553 sus pidauns pl. (Oberl.) M tschispler m. (Strauch). n Herrn Lehrer CANDRIAN in Samaden, dem ich PaLLroper (4895) und BRUNIES (1905) 36 554 E. Rübel. Arctostaphylos Uva ursi, Bärentraube Arnica montana, Arnika . Artemisia Absinthium, Wermut . Aster alpinus, Sternblume, Aster Avena sativa, Hafer. Bellis perennis, Gänseblümchen . Berberis vulgaris, Berberitze . Betula, Birke Brassica, Kohl . Briza media, Zittergras . Calluna vulgaris, Heidekraut Caltha palustris, Dotterblume . Campanula, Glockenblume Cardamine amara, bitteres Schaumkraut Carduus, Distel (coll) . Carex, Segge (coll.) . E =| giglüdras d’crap f. (U.E.) frus-cher da giglüdras-crap giglüdras d'Cain pl. arnica f. sternüdella f. absent m. absint m. astera alpina f. aster m. aster alpin. m. floder m. ED u.U.E.). avaina | Ode mE f. flur da S. Gian f. arsügla. arschügla f. (Frucht). spinatscha (coll.). arschüglér U.E. (Strauch). arsüglör m. (U.E.) (Strauch). spinatsch (Süs) (Strauch). berberiza f. (O.E.) vinatscha (Frucht) (coll.). vignatscha (Frucht) (coll.). truspin (Frucht) (Bergün). sterpin m. (Strauch). vduogn m. | verza f. (U.E.). versa f. (O.E.) u =| =| -E | briza f. grass-pass-ars m calluna f. bruoch m. fflur d’ painch f. (0.E.) \calta f. (O.E.). f campanula f. \ brunsina f. creschun dad alp, m chardun m. morderatsch m. (U.E.). charot m. . (Remüs). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Carum Carvi, Kümmel. Centaurea Cyanus, Kornblume Chaerophyllum, Kälberkropf . Chenopodium bonus Henricus, g. Heinrich = Chrysanthemum Leuc., Wucherblume Cichorium Intybus, Wegwarte. Cirsium acaule, Kratzdistel . Colchicum autumnale, Herbstzeitlose . Convallaria majalis, Maiglóckchen . Crepis aurea, Gold-Pippan . Crocus albiflorus, Krokus Daphne, Seidelbast . Dianthus, Nelke (coll.) . » inodorus, geruchlose Nelke . Dryopteris Filix mas, Farnkraut Empetrum nigrum, Rauschbeere . 55 sempuleg m. | puleg m. pulé (U.E.). curetg (Oberl.) (Frucht). ciana f. | cendaurea f, flur da graun f. flur da Sejel (Schleins). u u da pozgers (Remüs). puleg d’chavagl m. vaungia f. u (o da S. Gian f. — | margherita f. . = .cicorgia f. | Praschunins pl. (O.E.) morder m. (Remüs). | chardun m. (coll.) minchüla d'utuon f. minchülletta d'utuon f. minchinoula f. clav del utuon (U.E.) rocca f. paparella f. schiombla f. \ nicola (Bergün, f. Käl signuria . = | fluors d'meg "UE: brunsina d'meg f. . = crepis d'or m. (Blüte) minchületta da prü- mavaira f. crocus m. flur da chavagl (Zernetz). (coll.) dafne f. | camelea f. dafne f. paiver mondan (Remüs). groffel, grofflin m. flur da meil f. (coll.) flecha f. = larva d'serps f. | [ vineschia f. (coll.). = |frus-cher da vignescha m. 36* N ll 556 E. Rübel. Epilobium angustifolium, Weidenróschen — | Equisetum, Schachtelhalm (coll.). Erica carnea, Erika. Eriophorum vaginatum, sch. Wollgras . Euphorbia Cyparissias, Wolfsmilch Fragaria vesca, Erdbeere Gentiana Gentiana lutea . . Gentiana punctata . Gentiana verna, Frühlingsenzian. Gentiana Kochiana Geranium, Storchschnabel Geranium silv., Waldstorchschnabel Gnaphalium (coll., Ruhrkraut. Heracleum, Bürenklaü . Heracleum Sphondylium, gem. Bärenklau Hippocrepis comosa, Hufeisenklee . Hordeum, Gerste . Humulus, Hopfen . Hd vasclas d'chevra pl. chevrets (Cinuskel, Brail) pl. |. [sprella f. | cua d'giat f. (U.E.). bruoi m. (Zernetz). bröl m. (U.E.). erica (O.E.). bruoch m. (coll.) (O.E.). gnauins (pl.) (O.E.). lat d'stria m. freja f. fraja (U.E.). farbun m. (Oberl.). anzola f. u MM (Blüte). risch-gianzauna (Wurzel). J Genziana melna. \ Giansauna melna. , Genziana puncteda. Giansauna puncteda. clev da tschél deg da schlops f. pluffers pl. gerani m. pical da cigogna. erba da furchettas (Remis). sulvedi m. gerani. baretta f. immortela f. arzavenna f. (O.E.). rasvenna f. (U.E.). giarsvenna (U.E.). arzvenna f. (Bergün). erdavenna (Oberl.). Í scharla f. (O.E.). tschatta d'uors f. | (Stengel) fliöl (U.E.). chöd e gialina (0. E.). graun m. (U.E.). üerdi m. (U.E.). dumiec m. (Oberl.). offa f. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Hutchinsia alp. et brevicaulis, Gemsekresse Juniperus communis, Wacholder. » com. montana, Zwergwacholder — » Sabina . Lactuca sativa, Lattich Lamium album, Taubnessel. . Lappula, Igelsame. Larix decidua, Làrche . Leontodon (coll), Löwenzahn . . Leontopodium, Edelweiß . Lepidium, Kresse . Lilium bulbiferum, Fenerliie >» — croceum Lilium Martagon, Türkenbund Linum, Lein (coll.) . Lonicera, nigra, schwarze Heckenkirsche u » coerulea, blaue > Malva neglecta, Malve . Matricaria, Kamille . Mentha arvensis. Münze . Myosotis, (coll.) Vergißmeinnicht Myricaria germanica, Tamariske . | 557 ereschun d’chamuotsch m. _ | ginaiver m. (Strauch). ginaivra (coll.) (Frucht). f giop m. (Strauch). | fruts da giop (Beeren). sabina f. (U.E.). tizun m. (U.E.). _ 7 m (U.E.). latitschun m. salata f. (U.E.). urtia f. morta. laders (pl) (Zernetz). larsch m. (Zapfen) puschas d’larsch. flur da randichels f. flur da cicoria f. flur d'salata f. daint da liun m. _ "i etern m. ll stail 'alpina f. (O.E.) craschun m. gilgia melna f. manzógna f. (Münstertal). tulipana f. machoja f. (Süs). fanzognia (Remüs). fanzögna f. poms d'or pl. (O.E.). glin m. | bavroler m. (Remüs). l | poma e on (U.E.). lonicera f. (O.E.) malogia f. malva f. flur da chischolas f. (Remüs). chaminella f. chamanella f. camilla f. menta f. f calamandrin m. |non am sman-cher. tamarisca f. I 558 E. Rübel. Nardus stricta, gem. Borstgras . Nasturtium officinale Onobrychis viciifolia, Esparsette . Orchis (coll.). Oxalis Acetosella, Sauerklee. . Oxyria digyna, Säuerling (coll.) . Papaver, Mohn... .... Paris quadrifolius, vierblättrige Einbeere Petasites albus, w. Pestilenzwurz Peucedanum Ostruthium, Meisterwurz Phragmites communis, Schilf . Phyteuma, Rapunzel Picea excelsa, Fichte . Pinus Cembra, Arve l saidlas (pl. f.). soppa f. sadatsch m. zaidlas pl. [eraschun d'fontauna m. lerva forta f. erba da spagna (U.E.). | esparsetta (coll.). sparsetta f. (Remüs). mauns del Segner pl. paun cucu m. (O.E.). | an cuc (coll.) (Süs). fögl’ ascha (coll.) (Remüs). chaschöl cucu (O.E.). arschügler (U.E.). | spignatsch (Süs). truspin (Bergün). vangias (Süs). papaver m. uzun quatterfögl m. pezs m. (Schleins). astranza f. [sra f. risch da renna. chauna büsen (U.E.). grifflas pl. | aritrias del diavel. E | pasta del diavel. fiteuma (O.E.) pin m. pign m. pin u petsch m. (U.E.) (Zapfen) puscha da pign f. (Tannenreisig) dascha f. (U.E.). ' descha f. (O.E.). dschember m. nuschpina f. (O.E.) (Zapfen). bös-ch da nuschpinas m. betschla (U.E.) nuschella (coll.) (Nüsschen). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 559 [teu m. (U.E.). tieu m. (U.E.). tiou m. (U.E.). Pinus silvestris, Waldfóhre. . . . . . = į tev m. (O.E.). (Zapf) puschas d'teu, d’tiou pl. puschas d'tev od. da tev pl. agnou m. (U.E.). Pinus montana, Bergfóhre (geradstimmige | agnia, pl. (O.E.). Formen ............ = |puschas d’agnou (Zapfen). puschas d’agnia (coll.). zonder m. (U.E.). zondra m. (U.E.). Pinus gfö ämmig montana, Bergfóhre(krummstámmige zuonder (coll.) (O.E. Formen) ............- zuondra m. (0.E.). puschas da zuonder (Zapf.). Pisum sativum, Erbse (col) . . . . . = arvaglia coll. Plantago, Wegerich (coll.) — plantagio m. (U.E.). > major, größ. Wegerich . = popas pl. (Remüs). > alpina, ‚Alp. » — riz (U.E.). » media » major | . — manzógnas pl. (0.E.). » lanceolata poligala f. Polygala Chamaebuxus, Kreuzblume . . — dg din m. (U.E.). . badalas-ch m. Polygonum Bistorta, Knóterich . . . . = LX d'bouv pl. . = risch dutscha f. Polypodium vulg. Engelwurz . . . . = papla f. Populus, Pappel (coll.). trembel m. l'aspa f. > tremula, Zitterpappel = paplèr m. (U.E.). alber m. (0.E.). Potentilla (coll.). . .. . = potentilla f. Primula (coll) Schlüsselblume . . . . = primula f. papajals pl. (Ardez). = ës ee (O.E.). zvetschga (Frucht). E (Baum). Prunus domestica, Zwetschge . . - - = | prüner m. (Frucht) brüna f. » veris, » 560 E. Rübel. Prunus Padus, Traubenkirsche Prunus Persica, Pfirsich . Ranunculus acer, Hahnenfuß . Ranunculus geraniifolius, Berghahnenfuß > glacialis, Gletscherhahnenfuß Raphanus sativus, Rettig Rhinanthus (coll.). Rhododendron, Alpenrose (coll.) . > ferrugineum, rost. Alpenrose Ribes alpinum, Alpenjohannisbeere . > > petraeum, Steinjohannisbeere rubrum, rote Johannisbeere . Rubus, Brombeere (coll.) . Rubus idaeus, Himbeere . > saxatilis, Steinbeere . | | | | i | alosser m. (O.E.). alausser (U.E.). laussér (Oberl.). (Frucht) alossa. laussa (U.E. u. Oberl.). persic m. (Frucht). persighér (Strauch oder Baum). bós-ch da persics m. | ranuncul m. (O.E.). | | | | x peis d'giallina pl. (U.E.). flur d'painch f. creschun d'chamuotsch m. ramulat m. ravanell:m. (U.E.). claffa f. scarsella f. grusaida f. crasta d'chód f. (Oberl.). flur alpina. rósa alpina. fluors d'alp (pl.) rösas d'alp. uzua dutscha. Scrac m. (Beere) muschins (Süs). uzua escha f. (O.E.). uzua ascha f. (U.E.). uzua f. anzuas pl. uzuer m. anzuer m. amura f. (U.E.). pneuna blaua f. (Oberl.). amper. (Früchte) ampas pl. (0.E.) ampuas pl. (U.E.). (der Bestand) l'ampéra. schievschlins pl. (Süs). schuschigna f. (Remüs). musciner m. (O.E.). tschütschlets pl. (O.E- tschireschettas pl. (Oberl. J Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 561 Rumex Acetosa, Sauerampfer!) . . . . — uschievlas pl. arschücla f. (U.E.). uschievla (O.E.). scheulda (Ober!.). fógl'ascha (coll.) (Remüs). lavazzina f. Im d'laavazza f. (Blüten- » arfodius . . . .. vol = » alpinus, Alp. Ampfer, Blakte . . = ) | stand). lavezzinas pl. (U. u. O.E.). » scutatus, schildblättr. Ampfer. . = lavazzas pl. (Blätter) (Süs, Remüs). saltsch m. Salix, Weide (coll) . ........ = [sanson m. salisch m. (Oberl.). >» Caprea, Sahl-Weide . . . . . . = deal Salix daphnoides, Reif-Weide, wird in- folge ihrer vorzeitigen Blüte . . . . = »palmas« genannt, besser ist — olivel m. salvgia f. (O.E.). Salvia pratensis, Wiesensalbei. . . . . — Lon f. (U.E.). selvi. sambüj sulvedi m. (0.E.). sabü m. (U.E.). Sambucus racemosa, Holunder . . . . — | savi m. (U.E... sambügl m. (Frucht) poma d'chan (Schleins). saxifraga f. . = fluors da crap pl. (Remüs). M m. = sejal m. . = revas d'erap pl. = semperviva f. [n d'erap f. (Süs). Saxifraga oppositifolia, Steinbrech . » Aizoon, > Secale cereale, Roggen Sedum acre, bittere Fetthenne Sempervivum, Hauswurz (coll.) rava d’crap f. (Remis). madragona f. mustarda f. (0.E.). | signabel m. (Remüs.. Sinapis arvensis Ackersenf . . . . . . = | paunta da sinevel f. (Samen) sem d’sinevel m. — > tectorum, Dachhauswurz. = 4) Genossen wird unter dieser Bezeichnung lediglich Rumex arifolius. 562 E. Rübel. Solanum tuberosum, Kartoffel. Soldanella alpina, Alpenglóckchen Sorbus aucuparia, Vogelbeerbaum . ^ ` Chamaemespilus Spinacia, Spinat Stellaria media, mittlere Sternmiere Taraxacum officinale, gebr. Pfaffenróhrl. Thymus Serpyllum, w. Quendel. Tragopogon pratensis, Wiesenbocksbart. Trifolium, Klee (coll) . Trollius europaeus, Trollblume Tussilago Farfara, Huflattich . Urtica, Nessel Vaccinium Vitis idaea, Preißelbeere ( Pom da terra m. | ardóffel m. mail' in terra (coll.) (U.E.). ës f. brunsina f. bransina. culaischen m. (U. u. O.E.). gürgütsch m. (O.E.). (Frucht) poma culaischen (coll.). (Frucht) poma d'chora (Bergün). fnetla f. | ravitscha daspinatsch(coll.). spinatsch m. bögl da gialina m. daint da liun m. cicorgia f. flur d' püerch f. (O.E.). flur d'salata f. planta d'flur da chadagna (Remüs). timian m. pavradella (coll) (O.E.). pavradel m. (U.E.). laschiva f. (U.E.). nitschoul m. anschiva f. (U.E.). barbecha f. barba d' buoch f. trafögl m. [pom d'or m. coccas (coll.). föglias grassas pl. (U.E.). [schitenda f. (Bergün). pei pulein m. (Oberl.). chapelér m. (U.E.). flur da riva f. urtia f. frus-cher da giglüdras m. (0.E.). granüclas (Frucht) (Remüs). Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 563 fruscher dad uzuns (O.E.). auzuns drets pl. (Remüs). izuns drets pl. > uzuns, uzuns drets pl. (O.E.). uzuns schajatsch (Süss). uzuns schnesters (0.E.). bursins (O.E.). > uliginosum, Moorbeere . . . — A uzuns d'chaun (pl. m.). uzuns da pudlas. uzun d'squigliat (Celerina). uzun d'luf (Samaden). Valeriana officinalis, gew. Baldrian . . = tamargia f. (Bergün). malom m. (U.E.). tuzchüls pl. (U.E.). malam m. (O.E.). risch-malam f. (O.E.). Vaccinium Myrtillus, Heidelbeere. . . . = Veratrum album, w. Germer . Verbascum Lychnitis, Kónigskerze . . . = cuas d'es-ch pl. Veronica, Ehrenpreis = { promn, veronica f. Vicia Cracca, Vogelwicke — taja d'utsché (Remüs). Viola tricolor, Stiefmütterchen . . . . = madrastra (U.E.). * viola f. Viola, Veilchen (coll) . 2.2... 0.0 = [violin f. violetta f. 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X —— Laggeri Schulz Bip. 446. —— Ptarmica L. 445. ~ macrophylla L. 296. ‚ Achnanthidium lanceolatum Cl. 534, 536, —— Millefolium L. 403, 437, 138, 445, | 545. 148, 464, 162, 163, 165, 167, 169, | Ackerbau 140, 448, 275. 170, 478, 209, 245, 248, 219, 233, | Acla Chuoz (= Acla Niggli) 162. 264, 446, 553. ——— Colani 149, 167, 199. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd 3 570 . Aconitum Lycoctonum L. 110, 136, 209, 262, 360, 553. —— Napellus L. 402, 140, 425, 434, 138, 440, 493, 194, 209, 214, 229, 266, 359, 519, 553. —— paniculatum Lam. 410, 210,259, 359. — variegatum L. 436, 258, 360. Adenostyles albifrons Rchb. = A. Alliariae (Gouan) Kerner. —— Alliariae (Gouan) Kerner 440, 138, 214, 224, 265, 440, 506. alpina Bluff. u. Fing. 292. —— leucophylla (Willd.) Rchb. = A. tomen- tosa (Vill.) Schinz et Thell. petasites Lam. — A. Alliariae (Gouan) Kerner. —— tomentosa (VilL) Schinz et Thellung 241, 247, 220, 224, 440, 507, 520. —— tomentosa (Vill. Schinz et Thellung var. hybrida DC, 136, 213, 216, 259, 269, 440. Adler 6. Adoxa Moschatellina L. 440, 257, 485, 563. Adventiv siehe Ruderal. Aecidium Ranunculacearum DC. 511. Aegopodium Podagraria L. 505, 507, 512, 513. Agropyron caninum (L.) Pal. 227, 256, 829. repens (L.) Pal. 219, 227, 255, 323. Agrostemma Githago L. 349. Agrostidetum tenuis 94, 144—146, 148, Abb. 33, 485, 274, Agrostis alba L. 447, 170, 485, 186, 189, 197, 200, 210, 219, 227, 260, 310. alpina Scop. 444, 418, 158, 464, 165, 168, 174, 473, 175, 476, 478, 479, 137, 201, 202, 212, 218, 220, 224, 257, | 269, 281, 285, 310, 513, 516. canina L. 255, 294, 310. rupestris All. 441, 454, 453, 470, 473, 175, 489, 499, 204, 202, 919, 246, 220, 222, 224, 227, 256, 269, 285, 311. tenuis Sibth. 143, 144, 447, 148, 162, 189, 227, 259, 274, 310. tenella (Schrader) R. et S. 106, 410, 114, 448, 125, 128, 199, 210, 224, 267, 311, 5148. Spica venti L. 227, 256, 810. vulgaris With, = A, tenuis Sibth. - E. Rübel. Aira caespitosa L. = Deschampsia caespitosa (L.) Pal. —— flexuosa L. = Deschampsia flexuosa L. Trin. Ajuga genevensis L. 296, 422. pyramidalis L. 404, 200, 244, 232, 266, 422. Akzessorische 89, 448, 424, 436. Albris, Piz 6, 144, 447,1426, Abb. 4, Abb. 24, Abb. 23, 463, 167, 484, 279. Albugo candida (Pers.) O. Ktze. 505. Alchemilla 386, 553. alpestris Schmidt sec. Buser 264, 887. alpestris impexa A. et G. = A. impexa Buser. alpestris reniformis A. et G. = A. reni- formis Buser. alpestris versipila A. et G. = A. versi- pila Buser. alpestris var. typica A. et G. pestris Schmidt sec. Buser. colorata Buser 264, 386. connivens Buser olim = A. Schmidt sec. Buser. coriacea inconcinna A. et G. = A. in- concinna Buser. coriacea Longana A. et G. — A. Lon- gana Buser. decumbens Buser 264, 387. diversipes Buser ined. 264, 293, 29%, 387. exigua Buser 262, 888. euvulgaris decumbens A. et G. = À. decumbens Buser. euvulgaris pratensis A. et G. = A. pra- tensis Schmidt. euvulgaris tenuis A. et G. = A. tenuis Buser. flabellata Buser 254, 265, 386. glaberrima Schmidt 448, 436, 139, 14, 457, 438, 460, 461, 466, 190, 214, 219, 224, 257, 269, 386. hybrida Miller 230, 262, 386. hybrida var. colorata Briq. — A. colo- rata Buser. hybrida var. flabellata Briq. = A- fla- bellata Buser. hybrida var. genuina Briq. bescens Lam. sec. Buser. impexa Buser 261, 294, 888. inconcinna Buser 264, 294, 388. = À. al- montana = À. pu- Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Alchemilla Longana Buser 264, 293, 294, 388. —— minor Buser olim = A. pubescens Lam. sec. Buser. —— montana Schmidt sec. Buser 264, 387. —— montana A. IL 2 pusilla A. et G. = A. exigua Buser. ——— pastoralis Buser olim = L. sec. Buser. —— pentaphyllea L. 454, 453, 155, 156, 261. 268, 282, 342, 385. ——- pratensis Schmidt 190, 230, 262, 387. 206. pratensis montana A. et G. = A. mon- tana Schmidt sec. Buser. —— pubescens Lam. sec. Buser 386. ——— pusilla Buser Bull. Herb. Boiss. 1. App. 23.(4893), non Pom, = A. exigua Buser. reniformis Buser 262, 387. saxatilis (Buser) Briq. 296. strigosula Buser 264, 294, 387. Subcrenata Buser 230, 260, 887. tenuis Buser 264, 293, 294, 887. versipila Buser 262, 293, 294, 387. vulgaris L. 136, 139, 144, 447, 148, A. vulgaris | BENE 158, 464, 462, 166, 170, 484, 494, - 240, 214, 230, 264, 294, 386, 521. vulgaris Buser olim = A. pratensis Schmidt. vulgaris var. montana (Schmidt! A. et G. = A. montana Schmidt sec. Buser. —— vulgaris var. pastoralis (Buser) Schinz u. Keller — A. vulgaris L. sec. Buser. —— vulgaris var. strigosula A. et G. = A. strigosula Buser. — vulgaris var. subcrenata Briq. = A. suberenata Buser. — vulgaris var. typica Rob. Keller = A. pratensis Schmidt. Alchemilletum pentaphylleae 94, 153, 156, Abb. 36, 272. Alectoria jubata (L.) Nyl. 508. — — ochroleuca (Ehrh.) Nyl. 503. Alectorolophus Alectorolophus Stern. = | | Rhinanthus Alectorolophus (Scop. Pollich. —— hirsutus (Lam.) All = Rhinanthus Alectorolophus (Scop.) Pollich. —— minor (Ehrh.) Wimm. u. Grab. = Rhi- nanthus Crista galli L. 571 | Allium fallax Röm. et Schult. = A. senes- cens L. | — montanum Schm. = A. senescens L. | —— oleraceum L. 147, 253, 387, 553. ——— Schoenoprasum L. 228, 258, 337. ——— senescens L. 887. —— sphaerocephalum L. 197, 198. 256, 387. — - suaveolens Jacq. 337. ——— strictum Schrader 403, 197, 498, 258 294, 3837. —— Victorialis L. 442, 128, 436, 256, 264, 292, 321, 3837. Allosorus crispus (L.) Bernh. 267, 301. Alluvialflur 95, 917, Abb. 56—58, 242, 252, 275. Alnetum siehe Viridi-Alnetum suffruticosum. Alnus alnobetula (Ehrh.) Hartm. — A. viri- dis (Chaix) Lam. u. D. C. —— incana (L.) Mönch 96, 253, 346, 553. —-— viridis (Chaix) DC. 403, 106, 108, 414, 448, 197, 240, 262, 274, 280, 345, 511, 513, 518, 553. Alopecurus aequalis Sobolewsky 259, 310. —— agrestis L. — A. myosuroides Huds. —— fulvus Sm. = A. aequalis Sobolewsky. —— myosuroides Hudson 226, 255, 310. ——— pratensis L. 226, 253, 310. Alp da Bondo 74, 446, 133, 435, 161, 161, 215. ——— da Pontresina 167, 487, 493, 279. Alpenerlengebüsch 94, 108, Abb. 19, Abb. 20 372, 274. Alpenrosengürtel siehe Strauchgürtel. Alpine Felsflur 95, 200. 210, ^» —— Geröllflur 95, 911, Abb. 53. Alpines Element siehe Elemente. Alpine Stufe 245, 250, 276—282. Alpwirtschaft 411, 275, 281. Alsine Cherleri Fenzl. — Minuartia sedoides (L.) Hiern. —— lanceolata M. u. K. == Minuartia ru- pestris (Scop.) Schinz et Thell. —— recurva Wahlb. = Minuartia recurva (All.) Schinz et Thell. — rupestris Fenzl. = Minuartia rupestris (Scop.) Schinz et Thell. ——— sedoides Kittel = Minuartia sedoides (L.) Hiern. —— verna Wahlb. = Minuartia verna ‘L. Hiern. 37* 572 Altaisches Element siehe Elemente. Alv, Piz 74, 493, 435, 458, 464, 476, 477, 178, 486, 201, 213, 322, 279. Alyssum Alyssoides L. 230, 254, 312. —— calycinum L. = A. Alyssoides L. incanum L. = Berteroa incana (L.) DC. | Amblyodon dealbatus (Dicks.) Pal. 242, 248, ` 485. Ameisenhaufen 124. Amelanchier amelanchier Karsten — A. ova- lis Medik. ——— ovalis Medikus 404, 197, 198, 258, 880, 553. —— vulgaris Mönch. — A. ovalis Medik. Amphidium lapponicum (Hedw.) Schimp. 244, 247, 481. — — Mougebotii (Br. eur.) Schimp. 246, 481. Amphora ovalis Ktz. 536, 537, 545. Anabaena spec. 535, 548. Anchusa arvensis M. B. — Lycopsis arven- sis L. ——— officinalis L. 232, 263, 420. Andromeda poliifolia L. 483, 410. Andreaea alpestris Schimp. 244, 479. —— crassinerva Bruch. 472. ——— petrophila Ehrh. 472. —— Rothii Web. et Mohr. 479. Androsace alpina (L. Lam. 202, 203, 206, 207, 208, 245, 316, 224, 223, 252, 263, 270, 286, 414, 509. Chamaejasme L. 414. glacialis Hoppe — A. alpina (L.) Lam. helvetica (L.) Gaud. 97, 203, 414. obtusifolia All. 403, 425, 434, 469, 211, 215, 232, 268, 342, 414. septentrionalis L. 414. Anemone alpina L. var. sulphurea (L.) DC. 102, 103, 412, 448, 464, 468, 475, 181, 498, 210, 253, 267, 360, 506 540, 546, 520, 553. Hepatica L. 296, 360. vernalis L. 43, 464, 480, 268, 360, 507, 510, 553. Angelica silvestris L. 254, 407, 553. Angstroemia longipes (Sommerf.) Br. eur. 336, 243, 473. Ankistrodesmus lacustris 525, 544. Anoectangium compactum Schwgr. 241 214, 247, 481. Anomobryum filiforme (Dicks., Lindb.) Husn. 483. M 3 || H | | | | | | | — arcuata Shuttlew. | E. Rübel. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüb. 488. Ansteigen der Ruderalpflanzen 252. Antennaria carpathica (Wahlenb.) R. Br. 473, 475, 180, 207, 224, 955, 269, 286, 342, 444. Antennaria dioeca (L.) Gärtner 403, 407, 120, 124, 192, 429, 464, 162, 465, 168, 480, 200, 219, 233, 269, 285, 443, 553. Anthelia julacea var. clavuligera 454, 153, 454, 455, 157, 349. | Anthelietum 153. Anthemis arvensis L. 233, 263, 445. Anthericum Liliago L. 336. Liliastrum L. — Paradisia Liliastrum (L. Bert. —— serotinum L. = Lloydia serotina (L.) Salisb. Antirrhinum linaria L. = Linaria vulgaris Mill. Anthoxanthum odoratum L. 402, 403, 409, 444,4147, 420, 122, 425, 427, 428, 130, 134,444, 465, 468, 475, 477,480, 184, 182, 485, 209, 249, 224, 226, 268, 308. AnthriscusCerefolium Hoffm.— Chaerefolium Cerefolium (L.) Schinz et Thell. silvestris Hoffm. — Chaerefolium sil- vestre (L.) Schinz et Thell. Anthropochoren 226. Anthyllidetum Vulnerariae 95, 180, Abb. 43 Anthyllis Vulneraria L. 412, 435, 166, 470, 476, 477, 478, 179, 180, 198, 200, 943, 944, 918, 249, 231, 267, 281, 391, 506, 543. Aostatal 287, 290. Apophyten 226. Aphanocapsa Grévillei (Hass.) Rbh. 525, 043. pulchra (Kg. Rbh. 533, 539, 548. Aphanothece stagnina (Sprengel) A. Br. 526, 539, 548. —— microscopica Naeg. 531, 539, 643. Aquilegia alpina L. 210, 257, 265, 539. vulgaris L. 255, 539. Arabidopsis Thalianum Heinh. = Steno- phragma Thalianum (L.) Cel. Arabis alpestris (Schleicher) Rchb. 403, 149, 162, 479, 200, 230, 266, 372. —— alpina L. 200, 204, 203, 208, 210, 242, 214, 245, 246, 220, 223, 230, 257, 269, 286, 370, 542, 520. — A. alpestris Schleich. in Rchb. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Arabis bellidifolia Jacq. 258, 266, 371. brassiciformis Wallr. — A. pauciflora (Grimm) Garcke. ciliata R. Br. — A. alpestris Schleich. in Rchb. ——- 342, 371. Halleri L. 449, 255, 371. hirsuta (L.) Scop. 257, 374. nutans Mónch — A. pumila Jacq. pauciflora (Grimm) Garcke 257, 294, 370. pumila Wulfen 201, 202, 214, 260, 267, 371. scabra All. = A. pumila Jacq. Thaliana L. — Stenophragma Thalia- num (L.) Cel. Arctostaphyletum 94, 426, 127, Abb. 25, 131, 272, 274, 284. Arctostaphylos alpina (L.) Sprengel 123, 214, 260, 265, 410. —— offieinalis Wimm. et Grab. = A. Uva ursi (L.) Spreng. Uva ursi (L.) Sprengel 402, 103, 404, 112, 123, 127, 128, 130, 134, 179, 200, 244, 265, 274, 410, 511, 554. Arctous alpina Niedenzu = Arctostaphylos alpina (L.) Spreng. Arenaria biflora L. 454, 452, 453, 454, 455, 224, 259, 269, 286, 357. caespitosa Ehrh. = Minuartia verna (L.) Hiern. ` cherleroides Vill. — Minuartia rupest- ris (Scop.) Schinz et Thell. lanceolata All. — Minuartia rupestris (Scop.) Schinz et Thell. Marschlinsii Koch 264, 269, 285, 287, 292, 357. polygonoides Wulf. = Moehringia ci- liata (Scop.) Dalla Torre. rubra et campestris L. = Spergularia campestris (L.) Aschers. serpyllifolia L. 444, 229, 258, 357. serpyllifolia 3. alpina Gaud. = A. Marschlinsii Koch. sphaerocarpa Ten. — A. serpyllifolia L. —— verna L. = Minuartia verna (L.) Hiern. Aretia alpina L. = Androsace alpina (L.) Lam. Arktisches Element siehe Elemente. coerulea All. 458, 208, 244, 264, 268, | 573 Arlas, Piz d’ Abb. 5. —— Munt 472. Arlastal 74, 446, 496, 131, 433, 435, 164, 279. Armoracia rusticana Fl. Wett. — Cochlearia Armoracia L. Arnica montana L. 403, 107, 444, 417, 120, 124, 122, 125, 127, 428, 465, 168, 180, 484, 234, 266, 448, 519, 554. Aronia rotundifolia Pers. = Amelanchier ovalis Medik. Aronicum doronicum (Jacq. Rehb. = Do- ronicum Clusii (All) Tausch. scorpioides (L.) Koch = Doronicum scorpioides (L.) Willk. et Lange. Arrhenaterum elatius (L.) M. u. K. 255, 814. Artemisia Absinthium L. 237,252, 255, 447, 554. Boconi All. = A. Genipi Weber. Genipi Weber 204, 202, 207, 220, 223, 264, 270, 286, 447. laxa (Lam.) Fritsch 499, 204, 202, 203, 244, 247, 220, 223, 234, 251, 269, 286, 447. mutellina Vill. Fritsch. rupestris Vill. spicata Wulf. vulgaris L. 447. Artenreichtum 294. Artgrenzen 252, 253 — 9183, 282, 285, 293. = A. laxa Lam, A. Genipi Weber. A. Genipi Weber. —— = | Arten, neue 508, 543, 516, 517, 519, 534. | Arthrinium bicorne Rostr. 521. | Arthrodesmus convergens Delp. 525, 525, 526, 527, 539, 540, 544. —— subulatus Ktz. 524, 526, 539, 544. 540, | Arundo Phragmites L. = Phragmites com- munis Trin. Arvenlärchenwald 99, Abb. 45, 238, 273. Arvenwald 104, Abb. 45—147, 238, 272, 273. Arvenzapfen als Zins 116, 279. Asperugo procumbens L. 420. Asperula Sherardi Höck. = Sherardia arven- sis L. Asperococcus superbus 525, 543. Aspidium Dryopteris Baumg. = Dryopteris Linnaeana Christensen. 574 Aspidium filix mas Sw. — Dryopteris Filix mas (L.) Schott. —— — Lonchitis Sw. = Dryopteris Lonchitis (L.) O. Kuntze. —— — phegopteris Baumg. Dryopteris Phegopteris (L.) Christensen. spinulosum Sw. — Dryopteris spinu- losa (Müller) Kuntze. Asplenium Ruta muraria L. 200, 264, 801. ——— septentrionale (L.) Hoffm. 103, 197, 198, 199, 201, 263, 801. —— Trichomanes L. 497, 498, 199, 260, $01. ——— viride Hudson 204,213, 259, 268, 301. Assoziation 88, 94, 93. Aster alpinus L. 103, 476, 477, 478, 204, 244, 244, 441, 520, 554. Astragalus alpinus L. 480, 214, 219, 254, 266, 292, 392, 506, 512. — australis (L.) Lam. 404, 442, 257, 266, 392. —— glycyphyllus L. 392. Astrantia minor L. 409, 140, 412, 204, 240, 224, 266, 404, 507, 516, 520. Athamanta hirsuta Briq. 293. Athyrium alpestre (Hoppe) Nylander ex Milde 264, 999. — Filix femina (L.) Roth 263, 999. —— rhaeticum (L.) Gremli mina (L.) Roth. Atragene alpina L. — Clematis alpina (L.) Mill. Atriplex angustifolium Sm. — 4. patulum L. —— patulum L. 228, 253, 349. Aufnahme, Definition der 99. Aulacomnium palustre (L.) Sehwgr. 241, 242, 244, 246, 247, 485. ——- turgidum (Wahlb.) Schwgr. 245. Ausapern und Einschneien 41, Abb. 4 Abb. 6—9, Abb. 40. | Avena elatior L. — Arrhenaterum elatius (L.) M. u. K. fatua L. 227, 253, 318. sativa L. 227, 253, 318, 554. 104, 435, 464, 169, 479, 180, 198, 200, 333, 255, 269, 986, H 214, 227, 263, 313. pratensis L. 402, 158, 313. versicolor Vill. 406, 407, 444, 447, 120, 121, 192, 125, 497, 498, 132, E. Rübel. 134, 472, 247, 913. Azalea procumbens L. = Loiseleuria cumbens (L.) Desv. Azaletum siehe Loiseleurietum. 444, 461, 165, 465, 168, 473, A74, 479, 484, 244, 220, 222, 224, 227, 270, — = Barbaraea praecox R. Br. Barbaraea verna (Mill.) Aschers. verna (Miller) Ascherson 367. vulgaris R. Br. 229, 254, 867. Barbula bicolor (Br. eur.) Lindb. 245. icmadophila Br. eur. 477. paludosa Schleich. 241, 477. squarrosa 219. unguiculata (Huds.) Hedw. 477. Bartramia pomiformis Hedw. 486. —— ithyphylla (Hall) Brid. 242, 486. ——- Halleriana Hedw. 244, 486. Bartsia alpina L. 454, 458, 176, 477, 485, 244, 214, 247, 268, 427. Baumflechten 240. Baumgrenze 401, 443, 177, 274, 272, — 9280. Baummoose, Fehlen der 239. Bellidiastrum Michelii Cass. 412, 148, 437, 477, 179, 181, 186, 487, 266, 441, 509, 510. 480, 135, 214, | Bellis perennis L. 145, 233, 255, 441, 554. A. Filix fe- | | Betula odorata Bechet, pubescens Hudson 143, 444, 149, 479, Berberis vulgaris L. 198, 262, 364, 554. Berninahäuser 3, 416, 449, 431, Abb. 22— 23, Abb. 26, 155, 164. Berninahospiz 1, 2, 8, 9, Abb. 2, Abb. 3, Abb. 4, Abb. 5, 457. Bernina, Piz Abb. 52, 222. Berninastraße Abb. 1, 135, Abb. 6—9, 164, 251. Berninatal 4, Abb. 12, 218. Berteroa incana (L.) DC. 230, 254, 372. Bestandestypus siehe Assoziation. B. tomentosa Reitt. u. Abel. major Gilib. — B. pendula Roth. pendula Roth. 219, 253, 945, 554. pubescens Ehrh. — B. tomentosa Reitt. u. Abel. tomentosa Reitter u. Abel 258, 294, 345. —— verrucosa Ehrh. = B. pendula Roth. Bewirtschaftung 140. Pflanzengeographisene Monographie des Berninagebietes. 575 Bewölkung 25, 65, 70. Biscutella laevigata L. 402, 448, 169, 176, 477, 479, 484, 240, 213, 220, 266, 365. Blais dellas Fóglias 409, Abb. 19. Blastenia ferruginea (Huds.) Kbr. 508. Blindia acuta (Huds.) Br. eur. 241, 473. Blitum virgatum L. — Chenopodium virga- tum (L.) Jessen. Blockflur 195, 204. Blysmus compressus (L.) Panzer 186, 259, 324. Boden 83. Bodenanalysen 84. Bodentemperaturen 85. Boletus granulatus L. 511. ——— elegans Schum. 511. Botrychium lanceolatum (Gmel.) Ängstroem. 302. —— Lunaria (L.) Sw. 103, 144, 125, 444, 170, 479, 244, 219, 224, 226, 267,302. —— maíricariaefolium A. Br. = B. ramo- sum (Roth.) Aschers. —— ramosum (Roth.) Aschers 809. Botryococcus Braun Ktz. 525, 544, 5438. Bovista nigrescens Pers. 512. Brachypodium pinnatum (L.) Pal. 329. Brachythecium collinum (Schleich.) Br. eur. 246, 250, 492. gelidum Bryhn. 492. glaciale Br. eur. 247, 492. glareosum (Bruch.) Br. eur. 241, 243, 246, 491. latifolium (Lindb.) Philib. 245. plumosum (Sw.) Br. eur. 241, 492. reflexum (Stark.) Br. eur. 499. rivulare Br. eur. 492. Rübelii Herzog n. sp. 242, 492. Starkei Brid. 492. trachypodium (Funck.) Br. eur. 241, 492. tauriscorum 243. Brassica alpina L. (Grimm) Garcke. — — — ——— — — — — Arabis pauciflora — —— elongata Ehrh. ssp. armoracioides Czern. 229, 254, 367. oleracea L. 229, 254, 866, 554. —— Rapa L. 229, 260, 366. Briza media L. 402, 403, 444, 464, 477, 186, 489, 219, 327, 260, 316, 554. ——— arvensis (L. Scheele 229, 262, 366. | | Bromus commutatus Schrad. 822. erectus Hudson 227, 322. ——— hordeaceus L. 144, 227, 253, 822. ——— secalinus L. 227, 253, 294, 822. sterilis L. 227, 253, 322. Brunella siehe Prunella. Bryopogon jubatum Kbr. 405. Bryum 153. arcticum (R. Br.) 485. bimum Schreb. 243, 484. Blindii Br. eur. 243, 484. cirratum Hopp. et Hornsch. 243, 484. claviger Kaurin = B. veronense de Not. 484. Duvalii Voit. 484. elegans Nees 484. fallax C. Müll. 243, 484. Kunzei Hornsch. 484. neodamense Itzigs. 248, 484. pallens Sw. 243, 484. pallescens Schleich. 246, 484. pendulum (Hornsch.) Schimp. 485. pseudotriquetrum Schwgr. — B. ven- iricosum Dicks. Sauteri Br. eur. 484. Schleicheri Schwgr. 248, 484. . subrotundum Brid. 484. ventricosum Dicks. 241, 484. veronense de Not. 484. Buellia insignis (Naeg.) Kbr. 504. leptocline (Flot.) Kbr. 504. ——— myriocarpa (DC.) Mudd. 504. parasema (Ach. Th. Fr. 504. Bulbocodium serotinum L. — Lloydia sero- tina (L.) Salisb. Bündnerschiefer 73, 74, 75. Bunias orientalis L. 872. Bupleurum stellatum L. 402, 404, 112, 130, 477, 498, 499, 201, 241, 266, 405, 543, 545, 546, 520. BENE Caeoma Saxifragae Str. Wt. 511. Calamagrostidetum villosae 94, 105, 124 Abb. 20, Abb. 24, 274. Calamagrostis Halleriana Pal. — C. villosa (Chaix) Gmelin. —— varia (Schrader) Host. 200, 257, 312. villosa (Chaix) Gmelin 105, 106, 107, 409, 440, 411, 148, 449, 120, 121, 194, 425, 128, 136, 210, 227, 263, 274, 911, 345, 524. 576 E. Rübel. Calamintha clinopodium Spenner = Satureia | Campanula rotundifolia L. 445. vulgaris (L.) Fritsch. Calicium adspersum Pers. 496. —— cladoniscum (Schleich.) Kbr. 496. —— pusillum Flk. 496. —— salicinum Pers. 496. —— trabinellum Schl. 496. Calliergon Richardsonii (Milt.) Kindb. 242, 489. —— sarmentosum (Wahlenb.) Kindb. 248, 489. —— stramineum (Dicks.) Kindb. 242, 489. Callitriche palustris L. 264, 389. —— verna L. = C. palustris L. ssp. andro- gyna (L.) Schinz et Thell. —— vernalis Kütz. — C. palustris L. ssp. androgyna (L.) Schinz et Thell. Calluna Erica DC. — C. vulgaris (L.) Hull. ——— vulgaris (L.) Hull 403, 107, 418, 120, 121, 122, 428, 134, 466, 182, 183, 184, 219, 265, 411, 554. Callunetum 94, 122, 126. Caloneis silicula Cl. 527, 546. Caloplaca cerina (Ach. Th. Fr. = (Hoffm.) Zahlbr. —— chalybaea (Fr) Th. Fr. 508. — — citrina (Hoffm.) Th. Fr. 504. —— elegans (Lk.) Th. Fr. 504. —— fuscolutea (Dicks.) Mass. 504. —— gilva (Hoffm.) Zahlbr. 504. ——- Jungermanniae (Kahl.) Th. Fr. 504. ——— subsimilis Th. Fr. 504. Caltha palustris L. C. gilva 136, 143, 444, 148, 182, 187, 193, 194, 219, 259, 358, 554. Cambrena 74, 82, 131, Abb. 5, 153, 990, Abb. 57—58. Camelina sativa (L.) Crantz 230, 254, 291, 369. Campanula barbata L. 103, 497, 142, 447, 197, 428, 165, 167, 168, 210, 224, 268, 439, 554. ——— cenisia L. 268, 292, 440. cochleariifolia Lam. 130, 135, 478, 179, 199, 200, 211, 244, 218, 219, 233, 268, 449. glomerata L 440. pusilla Hänke Lam. rapunculoides L. 437, 200, 233, 259, 375, 440, 549 — — | Scheuchzeri Vill. 403, 409, 122, 125, 137, 445, 448, 461, 103, 165, 167, 470, 476, 478, 179, 198, 201, 240, 914, 220, 224, 233, 269, 440. thyrsoides L. 439. — 440, 412, 180, 261, 266, 292, , Campylium chrysophyllum Brid. 490. —— protensum Brid. 241, 490. —— stellatum (Schreb.) Lang. et Jens. 243, 490. | Campylodiscus noricus Ehb. 535, 545. Campylopus Schimperi Mild. 246, 476. —— Schwarzii Schimp. 476. Candelariella cerinella (Flk.) Zahlbr. 501. Cantharellus cibarius Fr. 512. Capsella Bursa pastoris (L.) Medikus 138, 139, 230, 260, 369, 505. Cardamine alpina Willd. 454, 152, 153, 455, 456, 157, 159, 207, 223, 224, 262, 269, 286, 367. —— amara L. 136, 138, 148, 193, 194, 262, 368, 554. —— pratensis L. 447, 186, 254, 368. resedifolia L. 102, 403, 442, 153, 166, 170, 475, 198, 199, 207, 240, 216, 947, 220, 223, 9224, 230, 254, 270, 286, 367. Cardaminetum amarae 95, 193, Abb. 47. Carduus nutans L. 234, 255, 450. 186, 187, | —— defloratus L. 404, 142, 430, 135, 178, — — Personata (L.) Jacq. 179, 498, 199, 200, 209, 214, 23%, 256, 267, 450, 554. —— crispus L. 234, 255, 450. 110, 259, 295, 450. | Carex alba Scop. 295, 554. C. cochleariifolia | alpina Sw. = C. Halleri Gunnerus. ampullacea Good. — C. inflata Huds. approximata Hoppe = C. Lachenalii Schkuhr. atrata L. 214, 256, 328. atr. L. nigra Bell. 213, 246, 260, 269, 285, 329. atrata L. aterrima Hoppe 110, 150, 210, 224, 255, 268, 328. bicolor Bell. 185, 227, 259, 328. brachystachys Schrk. 296. brunnescens (Pers. Poiret 263, 828. 149, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Carex Buxbaumii Wahlenb. — C. polygama | Schkuhr. canescens L. 189, 190, 258, 328. 215, 227, 265, 331. caryophyllea Latour — Carex verna Vill. curvula All. 4131, 432, 134, 165, 467, 469, 170, 171, 474, 194, 202, 207, 212, 222, 224, 245, 259, 270, 327, 505, 516. Davalliana Sm. 186, 489, 260, 326. diandra Schrank 489, 255, 327. digitata L. 330. dioeca L. 485, 189, 260, 326. distans L. 255, 331. 151, 459, 216, 224, echinata Murray 485, 488, 189, 490, | 263, 327. elata All. 255, 294, 329. ericetorum Poll. 469, 186, 227, 267, 294, 329. ferruginea Scop. 183, 264, 331. filiformis Good. C. lasiocarpa Ehrh. fimbriata Schkuhr. 293. firma Host. 135. 176, 197, 201, 213, 259, 268, 282, 331. flacca Schreber 186, 264, 332. flava L. 186, 189, 258, 331. flava lepidocarpa Tausch 189, 190, 331. foetida All. 259, 292, 327. frigida All. 403, 440, 111, 178, 188, 190, 499, 210, 219, 224, 265, 330. fulva Good. — C. Hostiana DC. glauca Murray = C. flacca Schreb. Goodenowii Gay 182, 185, 186, 187, 188, 189, 490, 491, 219, 264, 829. Halleri Gunnerus 265, 292, 328. Hornschuchiana Hoppe = C. Hostiana DC. Hostiana DC. 331. humilis Leyss. 880. incurva Lightf. 185, 259, 292, 327. inflata Hudson 182, 185, 189, 260, | 832. irrigua Sm. — C. magellanica Lam. juncifolia All. = C. incurva Lightf. Lachenali Schkuhr. 454, 452, 153, 156, 194, 260, 268, 821. 472, 173, | capillaris L. 135, 485, 486, 187, 201, 282, 285, | 577 Carex lagopina Wahlenb. = C. Lachenalii BEN | | | | Schkuhr. lasiocarpa Ehrh. 189, 190, 255, 294, 382. Leersii Willd. — C. echinata Murray. leporina L. 164, 260, 397. limosa L. 489, 256, 330, 505. magellanica Lam. 187, 488, 189, 260, 330. microglochin Wahlenb. 485, 186, 189, 227, 260, 292, 396. montana L. 263, 293, 294, 329. mucronata All. 201, 263, 399. nigra 447, 161, 170, 179, 329, 342. Oederi 296. ornithopoda Willd. 135, 199, 910, 913, 255, 262, 265, 380. ornithopodioides Hausm. 830. Ornithopus auct. = C. ornithopoda Willd. pallescens L. 464, 186, 490, 219, 260, 331. panicea L. 482, 485, 486, 187, 189, 190, 263, 330. paniculata L. 255,827. paradoxa Willd. 255, 294, 327. pauciflora Lightf. 182, 485, 258, 826. Persoonii Lieb. = C, brunnescens (Pers.) Poir. polygama Schkuhr 189, 255, 328. praecox Jacq. — C. verna Vill. pulicaris L. 186, 255, 294, 326. rostrata Stokes — C. inflata Huds. rupestris Bell. 201, 202, 207, 208, 213, 222, 259, 269, 285, 226, 505. sempervirens Vill. 402, 403, 406, 411, 142, 418, 429, 132, 434, 135, 159, 165, 169, 176, 177, 478, 479, 180, 181, 183, 188, 498, 199, 201, 210, 313, 219, 224, 297, 253, 268, 281, 285, 331, 505, 506. sparsiflora (Wahlenb.) Steud. vaginata Tausch. stellulata Good. = C. echinata Murray. stricta Good. = C. elata All. teretiuscula Good. Schrank. vaginata Tausch 256, 292, 330. Vahlii Schkuhr — C. Halleri Gunnerus. verna Vill 219, 260, 329. 200, 294, = CL. diandra = C. 578 Carex vesicaria L. 296. Caricetum elatae (= strictae) 188. —— frigidae 95, 188. —— Goodenowii 95, 186. —— inflatae 95, 188, Abb. 45, 272. ——— lasiocarpae 95, 190. Carlina acaulis L. 103, 142, 435, 478, 210, 215, 234, 267, 450. Carum Carvi L. 445, 462, 219, 234, 252, | 256, 406, 555. Catabrosa aquatica (L.) Pal. 193, 259, 315. Catabrosetum 95, 193, Abb. 48. Catharinaea undulata (L.) 486. Cembretum suffruticosum 94, 104, Abb. 415—471. Cenangella Rhododendri (Ces.). Rhem. 519. Centaurea alpestris Heget, = C. Scabiosa L. | ssp. euscabiosa Gugler. Cyanus L. 234, 255, 452, 555. dubia Suter 445. elatior (Gaud.) Hayek = C. phrygia L. ssp. pseudophrygia C. A. Meier. ——— nervosa Willd. = C. uniflora L. —— phrygia L. z. T. = C. uniflora L. - phrygia Koch = C. phrygia L. ssp. pseudophrygia C. A. Meier. EN ——- phrygia L. ssp. pseudophrygia C. A, | Meier 263, 293, 295, 459. ——- plumosa (Lam.) Kern. = C. uni- flora L. —- Rhaponticum L. 404, 265, 292, 451, 513, 546. —— Scabiosa L. in Schinz et Keller I. — C. Scabiosa L. ssp. badensis (Tratt.) Gugler. ——- Scabiosa L. 166, 244, 264, 458. -— Scabiosa L. ssp. euscabiosa Gugler 452. —— Scabiosa L. ssp. badensis (Tratt.) Gugler 265, 459. — uniflora L. 262, 451. - uniflora L. ssp. nervosa (Willd.) Rouy 452. Cerastium alpinum L. 222, 267, 292, 354. | arvense L. »genuinum« 288. ——- arvenseL. ssp. strictum (Hänke) Gaudin 102, 103, 110, 442, 423, 443, 444, 161, 162, 165, 469, 477, 478, 479, 200, 354. 209, 244, 218, 229, 253, 266, | E. Rübel. Cerastium caespitosum Gilib. 444, 448, 162, 164,190, 218, 219, 229, 264, 869, 511. ——— caespitosum Gilib. ssp. fontanum (Baumgartner) Schinz et Keller 265, 293, 853. ——— cerastioides (L.) Britton 139, 440, 454, 152, 453, 155, 456, 157, 458, 490, 229, 253, 268, 355. glaciale Gaud. — C. uniflorum Murith. filiforme Schleich. = C. pedunculatum Gaudin. latifolium L. 203, 293, 358. pedunculatum Gaudin 454, 452, 453, 207, 915, 247, 220, 222, 224, 257, 268, 285, 354. — — refractum All. = C. cerastioides (L.) Britton. ——— stellarioides Hartm. = C. cerastioides (L.) Britton. —— subacaule Heg. = C. uniflorum Murith. —— tomentosum L. 855. —— trigynum Vill. = C. cerastioides (L.) Britton. —— triviale Link = C. caespitosum Gilib. — uniflorum Clairv. 475, 204, 202, 203, 207, 208, 244, 246, 247, 220, 222, 262, 270, 285, 358. ——— viscosum L. = C. caespitosum Gilib. —— vulgatum Wahlb. = C. caespitosum Gilib. Ceratium hirundinella 542. Ceratodon purpureus (L.) Brid. 246, 250, 418. Ceratoneis arcus Holmb. 524, 525, 526, 527, 537, 545. Cerinthe alpina Kit. — Cerinthe glabra Mill. —— glabra Miller 241, 258, 295, 421. Cetraria 406, 407, 440, 447, 448, 420, 122, 434, 132, 134, 154, 162, 473, 475, 182, 219, 243. cucullata (Bell) Ach. 502. glauca (L.) Ach. 502. islandica (L.) Ach. 502. juniperina Ach. 502. nivalis (L.) Ach. 503. pinastri (Scop.) Fr. 508. Chaenotheca phaeocephala (Turn.) Th. Fr. 496. Chaerefolium Cerefolium (L.) Schinz et Thell. 405. | || NENNEN Pflanzengeographische Monographie des Berninagebictes. Chaerefolium silvestre (L.) Schinz et Thel- lung 447, 448, 449, 231, 256, 294, 405, 553. Chaerophyllum aureum L. 254, 405. ——— hirsutum L. ssp. Villarsii (Koch) Brig. 102, 442, 437, 147, 166, 209, 245, 264, 405, 507, 555. —— Villarsii Koch = Ch. hirsutum L. ssp. Villarsii (Koch) Briq. Chalchagn, Piz 109, 123, 135, 183, 200, 212, 224, 278. Chamorchis alpinus (L.) Rich. 465, 180, 213, 264, 265, 339. Champagna 78, Abb. 33, 492, 493, Abb. 48, 494, Abb. 50, 249. Champagnatscha 162, 485. Chapütschin 204. Chatscheders, Piz 172, 224. Chenopodium album L. 228, 262, 349. 170, —— Bonus Henricus L. 136, 438, 439, 440, 447, 148, 228, 265, 349, 505, 512, 555. —— foliosum Aschers. (L.) Jessen. —— virgatum (L.) Jessen 228, 253, 349. Cherleria sedoides L. — Minuartia sedoides (L.) Hiern. Choma 407, 424, 122, 183, Abb. 44. Chondrilla Peltidium Moritzi = Willemetia stipitata (Jacq.) Cass. Chrysanthemum alpinum L. 134, 454, 452, 458, 158, 459, 160, A61, 173, 474, 475, 180, 207, 908, 212, 215, 223, 224, 233, 951, 446, 506. atratum Jacq. 266, 292, 446. coronopifolium Vill. Ch. atratum Jacq. Halleri Sut. — Ch. atratum Jacq. inodorum L. 233, 255, 446. Ch. virgatum 125, 129, 154, 456, 165, 469, 204, 202, 216, 217, 257, 286, 457, 472, 203, 220, 349. || 130, 137, 138, 145, 448, 463, 170, 178, 179, 484, 199, 209, 214, 219, 233, 265, 446, 555. — 132, | LUE EET A Leucanthemum L. 103, 404, 412, 122, | vulgare auct. — Ch. Leucanthemum L. | Chrysosplenium alternifolium L. 193, 254, | 379. Chünetta 426, 483. Cichorium Intybus L. 255, 452, 555. Cinclidium stygium Sw. 248, 485. Cintractia Caricis (Pers.) Mgn. 505. Cirriphyllum cirrosum (Sch wgr.) Grout. 246, 493. Cirsium acaule (L.) Weber 162, 166, 470, 476, 480, 186, 499, 200, 214, 249, 234, 263, 451, 555. —— acaule X heterophyllum = X C. al- pestre Naeg. —— acaule X heterophyllum X spinosissi- mum = C. Schroeteri J. Braun. —— acaule X spinosissimum = C. fissi- bracteum Peterm. X —— alpestre Naeg. 451. ——- arvense (L.) Scop. 234, 255, 450. —— eriophorum (L.) Scop. 450. —— erisithales (Jacq.) Scop. 296. x —— fissibracteum Peterm. 451. — heterophyllum (L.) Hill. 137,199, 244 234, 263, 451. —— heterophyllum X spinosissimum = C. purpureum All. x —— purpureum All. 451. X —— Schroeteri J. Braun 451. —— spathulatum Gaud. = C. eriophorum (L.) Scop. ——— spinosissimum (L.) Scop. 409, 440, 448, 435, 136, 438, 439, 459, 460, 166, 470, 494, 204, 207, 210, 912, 914, 220, 225, 234, 269, 451, 510, 546, 520. Cladonia 406, 410, 147, 120, 422, 431, 432, 134, 473, 475. alpestris (L.) Rabh. 497. botrytes (Hag.) Willd. 497. cenotea (Ach.) Schaer. 497. coccifera (L. Willd. 497. cornuta (L.) Schaer. 497. deformis Hoffm. 498. degenerans Flk. 498. digitata Schaer. 498. furcata (Huds.) Schrad. 498. gracilis (L.) Willd. 498. papillaria (Ehrh.) Hoffm. 498. pyxidata (L.) Fr. 498. rangiferina (L. Web. 498. uncialis (L.) Web. 498. verticillata (Ach.) Flk. 498. Cladosporium herbarum Lk. 521. Clematis alpina (L.) Miller 497, 200, 259, 360. 580 Climacium dendroides (Dill. L 244, 242, 487. Closterium attenuatum Ehbg. 529, 544. ——— Cynthia de Not. 524, 544. —— juncidum Ralfs 527, 544. —— moniliferum (Bory) Ehbg. 534, 544. —— pronum Breb. 526, 544. Cobresia bipartita (Bell) Dalla Torre 185, 186, 255, 264, 292, 325, 506. E. Rübel. Cosmarium pygmaeum Arch. 524, 544. pyramidatum Bréb. 524, 544. tetraophthalmum Bréb. 524, 525, 526. 530, 534, 533, 534, 539, 544. turpini Bréb. 534, 533, 534, 544. undulatum Corda 524, 525, 526, 527, 529, 530, 539, 540, 544. — | Cotoneaster cotoneaster (L.) Karsten = C. ——— caricina Willd. = C. bipartita (Bell) ` Dalla Torre. Cocconeis placentula Ehb. 526, 534, 545. Cochlearia Armoracia L. 229, 253, 366. Coelastrum sphaericum Naeg. 524, 539, 540, 548. Coeloglossum albidum Hartm. = Gymna- denia albida (L.) Rich. —— viride (L.) Hartm. 213, 258, 340. Coelosphaerium Kuetzingianum 539, 543. Colacium vesiculosum Ehb. 526, 545. Colchicum autumnale L. 444,255, 336, 555. Coleosporium Senecionis (Pers.) Fr. 511. Collema multifidum (Scop.) Schaer. 490. —— rupestre (L.) Wain. 499. Collybia acervata Fr. 519. Comarum palustre L. 182, 189, 490, 258, 381. Conferva spec. 524, 529, 544. Conostomum boreale Sw. 247. —— tetragonum (Dicks.) Lindb. 246. Convallaria ‘bifolia L. = Majanthemum bi- folium (L.) F. W. Schmidt. —— majalis L. 258, 339, 555. — polygonatum L. = Polygonatum offi- cinale All. —— verticillata L. = Polygonatum verti- cillatum (L.) All. Corallorrhiza trifida Chatelin 296. Coronaria flos euculi A. Br. — Lychnis Flos cuculi L, —— flos jovis A. Br. = Lychnis Flos Jovis (L.) Desr. Coscinodon cribrosus (Hedw.) Spruc. 478. -— humilis Mild. 478. Cosmarium Blyttii prope var. Novae Sylviae W. et G. S. West. 524, 544. —— Botrytis Menegh. 524, 534, 544. ——— depressum (Naeg. Lund 526, 527, | 544. —— granatum Breb. 524, 531, 544. ——— margaritiferum Menegh. 524, 544. | | | i | Crucigenia rectangularis (A. Br.) S integerrima Med. —— integerrima Medikus 402, 104, 412, 430, 498, 200, 210, 266, 287, 379, 540, 543, 524. vulgaris Lindl. — C. integerrima Med. Crasta da Staz 75, 100, 405, 449, 130, Abb. 16, 489, Abb. 54, 499. Cratoneuron falcatum (Brid.) Roth. 241, 488. sulcatum (Schimp.) 488. Crepis aurea (L.) Cass. 448, 445, 464, 462, 165, 469, 470, 476, 180, 184, 215, 234, 256, 268, 455, 555. alpestris (Jacq.) Tausch 200, 263, 292, 455. alpestris X conyzifolia = x C. longi- folia Heer. blattarioides (L.) Vill. 458. conyzifolia (Gouan) Dalla Torre 170, 181, 499, 245, 255, 265, 292, 458, 516. hyoseridifolia Tausch = C. terglovien- sis (Hacq.) Kern. —— jubata Koch 455. —— grandiflora (All) Tausch = C. conyzi- folia (Gouan) Dalla Torre. ——— Jacquini Tausch 202, 214, 260, 267, 455. X —— longifolia Heer 456. montana Tausch = C. pontana (L.) Dalla Torre. paludosa (L.) Mönch 260, 455, 512. pontana (L. Dalla Torre 215, 268, 292, 455. tergloviensis (Hacq.) Kern. 292, 455. Crocus albiflorus Kit. 444, 470, 265, 839, 555. —— vernus Wulf. — C. albiflorus Kit. chmidle — 525, 544. . Curvuletum 35, 95, 444, 184, 433, 155, 167, 170—175, Abb. 40—41, Abb. 53, 315, 272, 289, 283. d Pflanzengeographische Cuscuta Epithymum (L.) Murray 104, 211, 261, 419. Cyclotella comensis Grun. 524, 529, 530, 532, 533, 535, 544. Cymatopleura elliptica W. Sm. 535, 545. Cymbella affinis Ktz. 527, 528, 532, 534, 537, 545. cistula Hempr. 537, 545. cuspidata Ktz. 525, 526, 527, 945. helvetica Ktz. 525, 532, 545. gracilis Grun. 525, 545. maculata Ktz. 525, 527, 532, 545. microcephala Grun. 528, 532, 545. 526, 539, -— parva W. Sm. 525, 528, 532, 537, | 545. ventricosa Ktz. 527, 532, 536, 545. Cynodontium fallax Limp. 239, 241, 474. —— gracilescens (Web. et Mohr) Schimp. 239, 244, 474. —— polycarpum (Ehrh.) Schimp. 239, 474. —— strumiferum (Hedw.) de Not. 474. —— Schisti (Wahlb.) Lindb. 245. —— torquescens (Bruch.) Limpr. 241, 474. Cynoglossum lappula Scop. — Lappula echi- nata Gilib. Cynosurus cristatus L. 444. Cyphelium inquinans (Sm.) Trev. 496. Cystopteris alpina Link. — C. fragilis (L.) Bernh. ssp. regia (L.) Bernoulli. —— fragilis (L.) Bernh. 497, 210, 243, 246, 219, 224, 226, 267, 299, 511. ——— fragilis anthriscifolia Koch 198. —— fragilis (L.) Bernh., ssp. fragilis Milde. 299. fragilis (L.) Bernh., ssp. regia Ber- noulli 999. — montana (Lam.) Desv. 295. Dactylis glomerata L. 403, 444, 448, 477, 210, 227, 259, 316. Daphne Mezereum L. 262, 403, 555. —— striata Tratt. 102, 444, 442, 422, 123, 125, 497, 428, 130, 435, 165, 470, 176, 477, 478, 479, 484, 200, 214, 224, 254, 267, 287, 408, 555. Darluca filum Biv. Cast. 520. Daucus Carota L. 239. Davoser Nivalflora 287, 294. Deciduo-Laricetum pratosum 94, 99, Abb. 13—-15. 199, | Monographie des Berninagebietes. 598, | 540, | 581 Denticula frigida Ktz. 532, 545. tenuis Ktz. 527, 537, 544. Dermatocarpon cinereum (Pers.) Zahlbr. 496. decipiens (Mass.) Dalla Torre et Sarnth. 496. miniatum (L.) Mann. 496. Deschampsia caespitosa (L.) Pal. 407, 409, 422, 136, 438, 139, 444, 148, 449, 155, 162, 464, 485, 486, 187, 185, 189, 194, 493, 194, 940, 914, 248, 219, 224, 227, 267, 312, 516. flexuosa (L.) Trin. 402, 106, 407, 409, 440, 4414, 447, 448, 120, 424, 192, 194, 427, 428, 132, 434, 164, 169, 184, 499, 210, 265, 819. Déschampsietum caespitosae 95, 187. Desmatodon latifolius (Hedw.) Br. eur. 246, 250, 477. —— systylius Br. eur. 477. suberectus (Drumm.) Limpr. 477. Laureri (Schultz) Br. eur. 245. Dianthus Caryophyllus L. ssp. silvester (Wul- fen) Rouy. et Fouc. 103, 442, 178, 179, 197, 498, 199, 204, 213, 264, 952, 555. —— Carthusianorum L. 296. —— deltoides L. 352. glacialis Hànke 268, 292, 352. inodorus L. — D. Caryophyllus L. ssp. silvester (Wulf.) Rouy. et Fouc. ——— superbus L. 498, 210, 215, 229, 264, 352, 505. Diaptomus bacillifer 536. Diatoma hiemale Grun. 532, 544. Diavolezza 7, 419, 135, 155, 164, 172, 221, 222. Diavolezzasee 80, 474, Abb. 40, 523, 535. Dichodontium pellucidum (L.) Schimp. 474. | Dicranella cerviculata (Hedw.) Schimp. 473. crispa (Ehrh.) Schimp. 242, 473. ——— Grevilleana (Br. eur.) Schimp. 478. squarrosa (Stark.) Schimp. 248, 473. subulata (Hedw.) Schimp. 473. Dicranodontium longirostre (Stark.) Schimp. 244, 476. Dicranoweisia compacta (Schleich.) Schimp. 247, 474. —— crispula (Hedw.) Lindb 239, 244, 246, 474. Dicranum albicans Br. eur. 246. —— Blyttii Schimp. 244, 475. 582 Dicranum brevifolium Lindb. 246, 475. congestum Brid. 244, 246, 250, 475. elongatum Schleich. 246, 475. fulvellum (Dicks) Sm. 475. groenlandicum Brid. 246, 475. longifolium Ehrh. 244, 475. montanum (Hedw.) 475. neglectum Jur. 244, 475. scoparium (L. Hedw. 238, 244, 244, 475. —— Starkei Web. et Mohr. 244, 475. Didymodon alpigenus Vent. 477. —— rubellus (Hoffm.) Br. eur. 250, 477. rufus Lor. 238, 247, 250, 477. Dinobryon cylindricum Jmh. 524, 525, 526, 527, 528, 529, 533, 535, 540, 545. Diploneis ovalis Grun. 536, 545. Dissodon splachnoides Grev. et Arn. Teyloria lingulata (Dicks.) Lindb. Distichum capillaceum (Sw.) Br. eur. 238 246, 249, 250, 478. —— inclinatum (Ehrh.) Br. eur. 248, 478. Ditrichum flexicaule (Schleich.) Hpe. 244, 472. —— nivale C. M. Limpr. 236, 243, 478. ——— zonatum (Brid.) Limpr. 245. "III H | E. Rübel. Draba Hoppeana Rehb. 208, 223, 269, 286, 292, 369. Johannis Hoppe. nivalis DC. = C. carinthiaca Hoppe. stellata Koch — D. dubia Suter. Thomasii Koch 204, 266, 287, 910. tomentosa L. 202, 264, 269, 370. Wahlenbergii Hartm. = D. fladnizen- sis Wulf. Zahlbruckneri Host. — D. Hoppeana Rchb. Dracocephalum austriacum L. 422. Ruyschiana L. 404, 198, 258, 292, 422. Host. = D. carinthiaca | | Drepanocladus exannulatus (Gumb.) Warnst. Doronicum Clusii (All) Tausch 473, 475, | 204, 203, 307, 211, 212, 916, 917, . 220, 221, 223, 224, 257, 270, 286 448, 519, 520. H (L. Willk. et Lange. ——- Jacquini Tausch = D. scorpioides (L.) Willk. et Lange. —— Halleri Tausch = p. scorpioides (L.) Willk. et Lange. 247, 489. intermedius (Lindb.) Warnst. 489. lycopodioides (Schwgr.) Warnst. 247, 248, 489. trifarius (Web. et Mohr.) 242, 247, 248, 489. revolvens ($w.) Warnst. 242, 489. scorpioides (L.) Warnst. 242, 489. uncinatus (Hedw.) Warnst. 239, 241, 244, 247, 488. Drosera anglica Hudson em. Sm. 489, 256, 294, 373. —— anglica X rotundifolia = X D. obo- vata M. K. | | — . | —— longifolia L, = D. anglica Huds. grandiflorum Lam. = D. scorpioides | ——- scorpioides (L.) Willk. et Lange 213, - 214, 260, 268, 448, 513. Draba aizoides L, 423, 179, 201, 208, 213 230, 258, 269, 286, 342, 869. ) ——- carinthiaca Hoppe 199, 202, 214, 254, | 269, 370. carinthiaca X dubia 370. —— 257, 270, 286, 370. fladnizensis Wulfen 202, 207, 244, 223, 266, 269, 286, 369. frigida Sauter = D. dubia Suter. dubia Suter 412, 202, 203, 214, 223, | glacialis Hoppe u. Koch = D. Hoppe- | ana Rchb. Ka obovata M. K. 373. -—— rotundifolia L. 256, 873. Dryadetum octopetalae 94, 135. Dryas octopetala L. 123, 434, 185, 176, 177, 479, 244, 258, 268, 287, 885, 520. Dryopteris aculeata (L.) O. Kuntze ssp. lobata (Huds.) Schinz et Thell. 295. Filix mas (L.) Schott 440, 436, 210, 226, 264, 800, 555. Linnaeana Christensen 210, 264, 300. Lonchitis (L.) O. Kuntze 256, 264, 300. Phegopteris (L.) Christensen 263, 300. Robertiana (Hoffm.) Christensen 295. spinulosa (Müller) O. Kuntze 109, 110, 125, 136, 262, 300. spinulosa (Müller) Kuntze, ssp. €U- spinulosa Aschers. 800. , spinulosa (Müller) Kuntze, ssp. dila- tata (Hoffm.) Christensen 800. | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Dufourea ramulosa Hook. 508. —— muricata Laur. = D. ramulosa Hook. Echinospermum deflexum Lehm. — Lappula deflexa (Wahlb.) Garcke. —— lappula Lehm. = Lappula echinata Gilib. Echium vulgare L. 404, 232, 257, 491. Einjährige der Nivalstufe 287. Einschneien siehe Ausapern. Eiszeit 7, 282, 293. Elemente, geographische 288—291. Eleocharis acicularis (L.) R. Br. 294, 325. — palustris (L.) R. Br. 255, 325. —— pauciflora (Lightf.) Link 485, 186, 188, 189, 227, 260, 325. Elyna Bellardii (All.) Koch = E. myosuro- ides (Vill.) Fritsch. —— myosuroides (Vill) Fritsch 135, 161, 176, 179, 186, 204, 207, 213, 255, 269, 285, 825, 506. ——— spicata Schrad. (Vill) Fritsch. —— seirpina Willd. (Vill) Fritsch. Elynetum 95, 176, 178. Emerse Bestände siehe Verlander. Empetrum nigrum L. 406, 407, 409, 440, 417, 420, 121, 4235, 428, 132, 133, 434, 470, 482, 183, 484, 186, 190, 201, 224, 267, 287, 399, 555. Encalypta affinis Hedw. fil. 478. alpina Sm. 478. apophysata Br. germ. Hedw. fil. ciliata (Hedw.) Hoffm. 244, 478. commutata Br. germ. = E. alpina Sm. contorta (Wulf. Lindb. 249, 478. rhabdocarpa Schwgr. 478. vulgaris (Hedw.) Hoffm. 478. Endophyllum Sempervivi (A. et S.) D. By. 511. Entodon orthocarpus (La Pyl.) Lindb. 249, 487. Entyloma Matricariae Rostr. 506. ——— microsporum (Ung.) Schrót. 506. Epilobium alpinum L. 268, 404, 520. —— alsinifolium Vill. 244, 264, 404. —— alsinifolium X palustre — X E. Hay- naldianum Hausskn. —— anagallidifolium Lam. = E. alpinum L. — = E. myosuroides E. myosuroides E = HI. BEEN | | | | affinis | 588 Epilobium angustifolium L. 402, 404, 409, 410, 420, 435, 436, 209, 249, 221, 231, 264, 403, 513, 519, 556. — collinum Gmelin 214, 262, 404. —— Fleischeri Hochst. 217, 248, 219, 220, 224, 264, 408. X —— Haynaldianum Hausskn. 404. ——- nutans Schmidt 188, 260, 404. —— origanifolium Lam. = E. alsinifolium Vill. —— palustre L. 219, 256, 404. ——— spicatum Lam. — E. angustifolium L. Epipactis atropurpurea Rafin. 499, 200, 258, 341. —— atrorubens Schultes = E. atropurpurea Rafin. —— rubiginosa Gaud. = E. atropurpurea Rafin. Epithemia sorex Ktz. 532, 534, 545. Equisetum arvense L. 226, 256, 309, 556. heleocharis Ehrh. — E. limosum L. —— hiemale L. 262, 303. limosum L. 802. palustre L. 182, 494, 226. 257, 302. silvaticum L. 107, 257, 302. variegatum Schleicher ex Weber et Mohr 186, 226, 263, 302. Erdflechten 133. Erica carnea L. 193, 263, 412, 556. —— vulgaris L. = Calluna vulgaris (L.) Hull. Ericetum carneae 94, 123. Erigeron acer L. ssp. acer*(L.) 442. acer L. ssp. droebachiensis (O. F. Müller) 218, 219, 233, 259, 442. alpinus L. 103, 442, 445, 466, 169, 478, 181, 498, 204, 941, 215, 219, 233, 266, 442. alpinus X uniflorus = E, rhaeticus Brügg. atticus Vill. 257, 295, 443. neglectus Kerner 215, 266, 288, 293, 295, 442. rhaeticus Brügg. 443. Schleicheri Gremli 499, 244, 233, 295, 443. uniflorus L. 412, 160, 464, 175, 479, 481, 201, 202, 203, 207, 214, 217, 223, 224, 233, 257, 286, 442. Villarsii Bell, = E. Schleicheri Gremli, 233, 256, — 584 Eriophoretum Scheuchzeri 95, 190, Titel- bild, Abb. 46, 272, 275. Eriophorum alpinum L. Trichophorum alpinum (L.) Pers. angustifolium Roth 185, 189, 190, 263, 323. latifolium Hoppe 295. polystachion L. z. T. — E. angusti- folium Roth. 186, 187, 268, 275, 393. 356. Eritrichium nanum (All.) Schrader 202, 203, 206, 207, 223, 261, 270, 286, 420. Erodium cicutarium (L.) L'Hér. 234, 258, 396. Erstarrungsgesteine 71. Erucastrum obtusangulum (Schleicher) Rchb. 329, 253, 866. Pollichii Sch. u. Sp. 253, 294, 366. Ervum hirsutum L. = Vicia hirsuta (L.) Koch. —— tetraspermum L, = Vicia tetrasperma (L.) Mönch. Erysimum helveticum (Jacq.) DC. 293, 372, —— hieraciifolium L. 879. Erysiphe graminis DC. 512. Eualpin siehe Alpine Stufe. Euastrum elegans (Bréb. Kg. 524, 544. > —— insulare (Wittr.) Roy. 524, 544. verrucosum Ehr, 528, 534, 544. Eucocconeis flexella Cl. 524, 526, 545. Eunotia arcus Ehb. 524, 525, 527, 537, 545. —— parallela Khrb. 527, 645. —— pectinalis Ktz. 536, 545. praerupta Ehrb. 527, 536, 545. Euphorbia Cyparissias L. 402, 104, 440, 112, 125, 136, 478, 479, 198, 499, 209, 214, 266, 398, 506, 556. —— Helioscopia L. 934, 254, 898. Eurhynchium diversifolium (Schleich.) Br. eur. 244, 498. Euphrasia alpina Lam. 944, 261, 498. ——— alpina X minima E. Brügg. drosocalyx Freyn 112, 263, 428. Hegii Vollmann — E. minima Jacq. hirtella Jordan 263, 293, 295, 428. X -— lepontica Brügg. 429. — — vaginatum L. 182, 183, 484, 260, 323, | Scheuchzeri Hoppe 190, 191, 255, | lepontica | E. Rübel. Euphrasia minima Jacq. 412, 448, 454, 454, 158, 165, 469, 475, 178, 180, 484, 207, 223, 224, 232, 270, 286, 287, 428. minima X Roskoviana Wettst. 499. montana Jordan 186, 254, 498. Odontites L. 232, 254, 498. Rostkoviana Hayne 122, 162, 219, 224, 232, 266, 287, 498. salisburgensis Funk 404, 135, 178, 180, 245, 232, 260, 266, 287, 428. ——- tatarica Fisch. 428. verna Bell. =E. Odontites L. Evernia prunastri (L.) Ach. 508. vulpina 239. Exobasidium Vaccinii (Fuck.) Wor. 511. —— Rhododendri (Fuck.) Cramer 511. Warmingii Rostr. 511. Exposition 67, 70, 408, 280, 283. BER 463, Facchinia lanceolata Rchb. Minuartia rupestris (Scop.) Schinz et Thell. Fagopyrum carinatum Mönch. = Polygonum Convolvulus L. Farsetia incana R. Br. = Berteroa incana (L.) DC. Faxwiese siehe Rasenläger. Feinschutt 495, 205. Felsflur Abb. 4—5, 95, 196, Abb. 54—52, 248, 282. Festuca alpina Suter 204, 213, 259, 268, 320. elatior L. z. T. = F. pratensis Huds. Halleri All. 447, 422, 425, 128, 434, 159, 464, 465, 468, 474, 477, 480, 204, 202, 207, 220, 222, 227, 257, 270, 285, 320. heterophylla Lam. 295. intercedens Hack. 202, 208, 222, 264, 269, 285, 292, 320. ovina L. 219, 264, 319. ovina L. ssp. duriuscula (L.) Koch 102, 122, 498, 147, 462, ^64, 178, 179, 199, 200, 210, 819. ovina L. ssp. glauca (Lam.) Hackel 499, 320. pilosella Hall. f. = Poa violacea Bell. pratensis Hudson 227, 253, 822. pumila Vill. 435, 477, 479, 204, 202, 208, 243, 220, 229, 259, 269, 285, 321. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Festuca rhaetica Sut. — Poa violacea Bell. | —— rubra L. var. genuina Hackel 107, 108, 420, 121, 422, 125, 138, 462, 164, 165, 167, 469, 170, 265. 321, 510. —— rubra L. var. fallax (Thuill.) Hackel 443, 444, 149, 210, 274, 321. ——- rupicaprina Hackel 292, 320. —— vallesiaca Schleich. 295. —— varia Hänke 414, 164, 181, 204, 202, 269, 284, 285, 321, 405. —— violacea Gaudin 102, 436, 476, 177, 178, 210, 242, 213, 224. 258, 269, 281, 285, 320, 406. Festucetum rubrae fallacis 94, 444—-146, 149, Abb. 33, 274. variae 95, 4127, 181, 281. violaceae 95, 177, 281. Fettwiesen 94, 140, 143—150, Abb.32— 33, 272, 274. Feuchtigkeit 29. Fichtenwald 96. Filipendula Ulmaria (L.) Maxim. 385. Firmetum 95, 176, 178. Fissidens adianthoides (L.) Hedw. 476. —— osmundoides (Sw.) Hedw. 476. Flachmoor 95, 184-188, Abb. 4, Titel- | bild, 272, 275. Flazbach 5, 449, 122. Fliessenden Wassers, Formationsgruppe des | 95, 193, Abb. 47—50. Florengeschichte 288. Föhrenwald 106, Abb. 18, 272, 274. Formation, Definition der 93. Formationsgruppe, Definition der 96. Fragaria vesca L. 136,214, 230, 258, 380, 556. Fragillaria capucina 525, 540. 525, 532, 533. construens Grun. 524, 544. ——— crotonensis Schröt. et Vogl. 525, 532, 533, 540, 514, 544. —— virescens Ralfs. 527, 539, 544. Frischwiese 94, 150—161, Abb. 34—37, 272. Frosttage 42. Frustulia rhomboides Cl. 52 ——— turfacea A. Br. 532, 545 Fumaria officinalis L. 22€ —— Schleicheri Soyer- Will. 229, 253, 369. —— — Vaillantii Loisel. 229, 253, 364. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. 482. 530, Botanische Jahrbücher. XLVI. Bd. | — boreale L. 482, 498, 210, 245, 2 585 Funnaria microstoma Br. eur. 482. Fuorcla Surlej 439, 206. Fusicladium depressum (B. et Br.) Sace. 521. Gagea Liottardi (Sternbg.) R. u. Sch. = G. fistulosa (Ram.) Ker-Gawl. ——— fistulosa (Ramond) Ker-Gawler 439, 253, 265, 896. Galeopsis Ladanum L. ssp. intermedia (Vill. Briq. 104, 137, 138, 940, 232, 263, 422. Tetrahit L. 104, 138, 232, 263, 429. Galium Aparine L. 235, 263, 433. asperum Schreb. 233, 434, 510. —— asperum Schreber ssp. anisophyllum (Vill) Brig. 403, 104, 406, 142, 448, 125, 427, 428, 130, 445, 464, 162, 165, 467, 168, 176, 177, 178, 179, 180, 481, 182, 190, 200, 204, 209, 214, 219, 224, 269, 434. uc 261, 295, 434. | — elongatum auct. — G. palustre L. —— Mollugo L. 260, 434. | —— palustre L. 256, 295, 434. —— rubrum L. 233, 257, 434. —— silvestre Poll. = G. asperum Schreb. | —— spurium L. — G. Aparine L. —— tricorne Stokes 233, 256, 433. ——— uliginosum L, 219, 260, 434. —— umbellatum Lam. = G. asperum Schreb. verum L. sens. lat. 244, 257, 434. Gaya simplex Gaud. = Ligusticum simplex (L.) All. Gebüsche 94, 108—135. Gelrieren der Seen 42. Gemsfreiheit 7, Abb. 52, 221. Gentiana acaulis L. = G. Clusii Perr. Song. - alpina Vill. 292, 417. —— anisodonta Borbás 466, 266, 41$. —— anisodonta X ramosa = X G. Ruebe- liana Wettst. —— asclepiadea L. 417. —— aspera Hegetschw. 254, 295, 415. —-— bavarica L. typica 4164, 256, 268, 416. bavarica L. var. imbricata Schleich. 137, 445, 151, 153, 154, 455, 458. 460. 173, 174, 202, 203, 206, 207, 208, 214, 223, 224, 260, 270, 286, 342. 416. 586 Gentiana brachyphylla Vill. 158, 480, 207, 223, 258, 270, 286, 292, 416. calycina (Koch) Wettst. = G. aniso- donta Borbas. calyeina X Murbeckii Wettst. ` G. Ruebeliana Wettst. calycina (Koch) Wettst. engadinensis Wettst. var. nov. 232, 418. campestris L. 442, 135, 145, 162, 163, 465, 168, 178, 179, 244, 219, 234, 332, 268, 287, 417. campestris X ramosa = X G. Schroe- teri Wettst. campestris X Murbeckii Wettst. = X G. Schroeteri Wettst. ——— compacta Heg. — G. ramosa Heg. X —— Charpentieri Thom. 419. ciliata L. 200, 214, 258, 263, 415. Clusii Perr. Song. 417. Cruciata L. 249, 254, 41%. excisa Koch = G. Kochiana Perr. Song. glacialis Thom. — G. tenella Rottb. Kochiana Perr. et Song. 103, 442, 417, 422, 134, 147, 165, 175, 176, 177, 480, 200, 211, 214, 224, 269, 386, 417, 509. latifolia (Gren. et Godr.) Jakowatz = G. Kochiana Perr. Song. lutea L. 410, 436, 210, 265, 293, 29%, 415, 515, 520, 556. lutea X punctata tieri Thom. Murbeckii Wettst. — G. ramosa Heg. nivalis L. 445, 458, 161, 162, 165, X E. Rübel. Gentiana vulgaris L. — G. Clusii Perr. Song. Geologie 70—86, Abb. 40—12. Geranium aconitifolium L’Herit. = G. rivu- lare Vill. —— phaeum L. 258, 396. rivulare Vill. 262, 293, 294, 396. Robertianum L. 234, 256, 396. silvaticum L, 402, 404, 105, 407, 110, 441, 448, 420, 121, 424, 498, 434, 137, 147, 449, 209, 214, 231, 266, 396, 509, 510, 556. Geróllflur 95, 208, Abb. 53—54. Gerste 140, 448, 323. Geschichte der Synoekologie undEinteilungs- prinzipien 86. Gesteinsfluren 95, 195—925, Abb. 54—58. | Getreide 140, 448, 275. ` Geum montanum L. = Sieversia montana X G. Charpen- ` 170, 180, 484, 214, 214, 219, 266, | 287, 416. obtusifolia Willd. — G. ramosa Heg. punctata L. 405, 406, 410, 418, 420, 137, 438, 447, 460, 170, 474, 241, 224, 269, 415, 515, 520, 556. —- ramosa Hegetschw. 158, 166, 224, 208, 287, 419. X —— Ruebeliana Wettst. hybr. nov. 224, 419. X ——— Schroeteri Wettst. hybr. nov. 419. — tenella Rottb. 112, 149, 214, 232, 266, 287, 417. ——— utriculosa L. 104, 258, 294, 446. ——— verna L. 135, 447, 149, 450, 466, 176, 179, 181, 211, 211, 369, 416, 556. | (L.) Sprengel. reptans L. Sprengel. ——- rivale L. 241, 260, 384. Gipfelflorulae 220—228, 250. Giuf Abb. 41. Glacialerosion 79. Gletschertisch Abb. 40. Globularia cordifolia L. 177, 478, 479, 196, 197, 199, 201, 211, 260, 287, 432. Gloeocystis gigas (Ktz.) Lagerh. 525, 943. Glyceria airoides Rchb. — Catabrosa aqua- tica (L.) Pal. ——— fluitans (L.) R. Br. 319. —— plicata Fries. 255, 319. Gnaphalium fuscum Scop. = G. supinum L. Hoppeanum Koch 166, 214, 261, 266, 445. norvegicum Gunnerus 268, 444. pusillum Hänke = G. supinum L. silvaticum L. 265, 444. supinum L. 454, 452, 453, 454, 155, 156, 457, A458, 159, 460, 172, 173, 194, 244, 223, 224, 233, 257, 270, 286, 342, 444, 556. Gnomoniella Alnobetulae Volkart nov. Sp. 917. —— tubiformis (Tode) Saec. 548. Gomphidius glutinosus (Schaeff.) Fr. 512. Gomphonema acuminatum Grun. 524, 525, 526, 527, 530, 532, 537, 545. —— angustatum Ktz. 528, 530, 545. capitatum Eil 525, 545. Sieversia reptans (L.) Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Gomphonema constrictum Ehb. 524, 526, | 527, 545. —— gracile Ehb. 525, 530, 532, 545. Gonatozygon monotaenium De By. 324, 325, 526, 527, 528, 529, 533, 534, 539, 540, 544. ——- pilosum Wolle 528, 539, 544. Granit 71. Graphium Volkartianum Mayn. 521. Grasfluren 94, 124, Abb. 13—14, 140—181, Abb. 32—43. Grimmia Ehrh. 219. anomala Hamp. 245. andreaeoides Limpr. 245. alpicola Sw. 241, 479. apiculata Hornsch. 247, 479. apocarpa (L. Hedw. 239, 478. atrata Mielichh. 245. caespiticia (Brid.) Jur. 247, 480. conferta (Funck) 478. Doniana Sm. 479. elatior Bruch 479. elongata Kaulf. 241, 247, 479. fallax 241. flaccida (de Not.) Lindb. 479. HIE EL A T I 347, 249, 480. gracilis (Schleich.) 239, 478. Holleri Mol. 247, 479. incurva Schwgr. 247, 250, 479. mollis Br. eur. 247, 480. Mühlenbeckii Schimp. 239, 479. ovata Web. et Mohr. 479. sessitana de Not. 247, 480. subsulcata Limpr. 247, 480. LT T I 480. unicolor Hook. 244, 247, 249, 479. Grobschutt 195, 205. Gymnadenia albida /L.) Rich. 418, 170, 264, 340. | —— albida X odoratissima = X G. Strampfii Aschers. — conopsea (L.) R. Br. 102, 103, 436, 200, 264, 340. conopsea X Nigritella nigra Nigritella suaveolens Koch. odoratissima (L.) Rich. 264, 340. rubra Wettst. Nigritella rubra (Wettst.) Richt. X —— Strampfü Aschers. 340. x — funalis (Schwgr.) Schimp. 244, 214, | torquata Hornsch. 244, 244, 247, 249, | 587 Gymnadenia viridis L. = Coeloglossum viride (L.) Hartm. Gymnosporangium clavariaeforme (Jacq.) Rees. 510. —— juniperinum (L.) Fr. 510. Gymnostomum rupestre Schleich. 249, 476. Gypsophila repens L. 412, 435, 478, 479, 213. 259, 266, 351. Gyromitra esculenta (Pers.) Fr. 519. Gyrophora anthracina (Wulf. Kbr. 499. cirrhosa (Hoffm.) Wain. 499. cylindrica (L.) Ach. 469. deusta (L.) Flot. 499. hyperborea (Hoffm.) Mudd. 499. polyphylla (L. Kbr. 499. vellea (L.) Ach. 499. spodochroa (Ehrh.) Ach. — G. cirrhosa (Hoffm.) Wain. RAN Haematomma ventosum (L.) Mass. 501. Hantzschia amphioxys Grun. 527, 5495. Häufung der Artgrenzen 251. Hedysarum obscurum L. 179, 215, 258, 266, 292, 394, 506. Heleocharis baeothryon Erh. — Eleocharis pauciflora (Lightf.) Link. Helianthemum alpestre (Jacq.) DC. 130, 435, 476, 477, 479, 198, 203, 213, 244, 268, 287, 292, 400. Chamaecistus Mill. — H. rium /L.) Mill. nummularium (L.) Miller 402, 103, 442, 128, 430, 449, 464, 170, 176, 178, 179, 481, 200, 214. 213, 244, 219, 266, 401. oelandicum Koch — H. alpestre (Jacq.) DC. vulgare Garsault = H. nummularium (L.) Mill. Helotium herbarum (Pers.) Fr. 549. Herabsteigen der Alpenpflanzen 195, Heracleum Sphondylium L. ssp. montanum (Schleicher) 104, 145. 146, 215, 232, 264, 407, 556. Herbstfärbung Titelbild 494. Herminium alpinum Lindl, = Chamorchis alpinus (L.) Rich. Herniaria glabra L. 239, 253, 294, 358. Herpotrichia nigra R. Hartig 9189. Heterocladium heteropterum Bruch. Br eur. 488. nummula- 38* 588 Heterocladium squarrosulum (Voit) Lindb. 238, 246, 488. Heutal 7, 75, 146, 422, 127, 133, 135, 140, 139, 460, 164. Abb. 38—39, 167, 474, 172. Abb. 43, 181, 485, 284. Hieracium albidum Vill. = H. intybaceum Wulf. alpinum L. 460, 461, 162, 474, 201, 223, 225, 256, 270, 286, 468, 510. —— amplexicaule L. 498, 499, 200, 263, 470. armerioides A.-T. 467. arolae Murr 469. atratum Fr. 103, 262, 295, 469. aurantiacum L. 262, 461. | III 267, 458. ——— Auricula X Hoppeanum = X H. lati- | squamum N. P, ——- Auricula X Pilosella = X H. Schultesii F. Schultz. X—— basifurcum N. P. 259, 295, 460. — — bifidum Kit. 262, 465. —— Bocconei Grieseb. 234. 259, 469: A —— brachycomum N. P. 257, 267, 460. —— Braunianum Zahn ssp. Ruebelianum Zahn 263, 292, 468. bupleuroides Gmelin 463. cinerascens Zahn 295, 467. —- eirritum A.-T. 412, 259, 267, 292, 467. —— cochleariifolium Zahn 263, 292, 469. —- eymosum L, 244, 259, 295, 462. — eymosum X Auricula = X H. sciado- phorum N. P. - — dasytrichum A.-T. 292, 464. ——- dentatum Hoppe 135, 245, 264, 466. —- eurylepium N. P. 260, 267, 292, 460. ——— furcatum Hoppe ssp. clariceps N. P. 112, 255, 267, 459. — — furcatum X Pilosella — X H. basifur- cum N. P. ' — — furcatum X Auricula = X H. brachy- comum N. P. ——- furcatum X latisquamum = X H. nigricarinum N. P, ——- fuscum Vill. 295. 461. ——- Ganderi Hausm. 260, 295, 466. ~> glaciale (Lachenal) Reyn. 262, 267, 292, 458. I Auricula L. em, Lam. u. DC. 403, 440, | 122, 462, 165, 169, 211, 220, 234, 255, | E. Rübel. , Hieracium glaciale X Pilosella = X H. gla- ciellum N. P. glaciale X Pilosella velutinum = X H. hypoleucum A.-T. X—— glaciellum N. P. 260, 265, 292, 461. —— glanduliferum Hoppe 225, 260, 268, 463. ——— glanduliferum Hoppe ssp. piliferum Hoppe 166, 225, 260, 267, 463. — — glaucum All. 463. ——— Hoppeanum Schultes 403, 166, 169, 170, 267, 456. —— humile Jacq. 201, 202, 259, 264, 292, 468. —— humile Jacq. ssp. 200, 468. hvpeuryum N. P. 262, 295, 451. hypoleucum A.-T, 292, 461. incisum Hoppe 214, 265, 466. —— integrifolium Lange 257, 471. ——— intybaceum All. 112, 425, 129, 137, 199, 210, 255, 268, 469, 470, 520, 521. juranum Fries 295, 411. x—— Kerneri (Außerd.) Zahn 265, 2 468. — — Laggeri Sch. Bip. 260, 257, 292, 462. ——— Laggeri X Pilosella = X H. pseudotri- chodes Zahn. X--—- latisquamum N. P. 267, 292, 459. —— Mureti Gremli 267, 292, 466. —- murorum L. em. Hudson 405, 407, 110, 418, 120, 424, 424, 137, 200, 244, 215, 234, 263, 465, 510. ` lacerum (Reuter) X X—— nigricarinum N. P. 262, 295, 461. niphobium N. P. 170, 234, 262, 267, 459. —— — ochroleucum Schleich. 296. ——— pallidum Biv. ssp. Schmidtii (Tausch). 295, 465. —— permutatum N. P. 180, 267, 460. —— Pilosella L. 403, 104, 412, 180, 199, 214, 220, 234, 255, 267, 456. —— prenanthoides Vill. 470. -—— psammogenes Zahn 265, 466. —— pseudocirritum Touton u. Zahn 263, 292, 467. x —- pseudotrichodes Zahn 295, 462. rubellum (Koch) Zahn 263, 462. — — Schmidtii Tausch 295, 465. . X—— Schultesii F. Schultz 256, 295, 459. X—— sciadophorum N. P. 295, 462. Pilanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Hieracium scorzonerifolium Vill. 104, 199, ` 262, 295, 464. —— silvaticum (L.) Fr. = H. murorum L. em. Huds. —— statieifolium All. 918, 220, 234, 259, 411. —— subcanescens Murr. 466. —— subineisum A.-T. = H. psammogenes Zahn. —— sublongifolium Zahn 257, 295, 461. -——— subspeciosum Naeg. 267, 292, 466. —— ustulatum A.-T. 467. —— valdepilosum Vill. 471. -— villosiceps N. P. 265, 292, 463. —— villosum L. 170, 478, 479, 201, 214, 260, 267, 463. —— Vollmanni Zahn 470. —— vulgatum Fries 257, 465, 510. —— Zizianum Tausch 462. Himmelsbedeckung 25, 65, 70. Hippocrepis comosa L. 402, 404, 112, 130, 170, 476, 478, 179, 200, 214, 254, 266, 894, 505, 556. Hippuridetum 95, 192. Hippuris vulgaris L. 492, 260, 294, 404. Hochmoor 95, 181—184. Abb. 44 — 45, 272, 275. Hochstämmige Gebüsche 9, 108—112. Abb. 49—21, 275. Hochstaudenflur 135—140. Abb. 28—31, 193, 1914. Höhengrenzen 67, 252, 953—973. Hóhenstufen 250, 271. Holeus lanatus L. 444, 446, 312. Holzpflanzen der Nivalstufe 287. Homalothecium sericeum (L.) 241, 491. Homogyne alpina (L.) Cass. 403, 405, 406, 107, 409, 440, 117, 120, 121, 123, 124, 135, 128, 132, 134, 160, 161, 469, 173, 173, 179, 483, 214, 217, 223, 224, 270, 286, 448, 509. Hordeum distichon L 140, 148, 323. —— jubatum L. 227, 253, 328, 556. Horminum pyrenaicum L. 263, 292, 423. Humulus Lupulus L. 228, 253, 346, 556. Hutchinsia alpina (L. R. Br. 208, 213, 223, 255, 269, 286, 342, 368, 557. Hyalobryum ramosum Lauterb. 525, 545. Hyalospora Polypodii (Pers.) Mgn. 511. Hydnum repandum L. 511. Hydro-Nardetum 95, 163, 186. Abb. 18. 589 Hydrurus foetidus (Vill. Krch. 535, 545. Wygroamblystegium curvicaule (Jur.) Loeske 241, 249, 488. ——— filicinum (L.) Loeske 488. Hygrohypnum cochleariifolium (Vent.) 490. dilatatum (Wils.) 490. —— molle (Dicks.) 241. palustre (Huds.) Loeske 489. ——- Smithii (Sw.) 489. Hygrophorus puniceus Fr. 512. Hylocomium proliferum /L.) Lindb. 238, 239, 244, 244, 490. pyrenaicum (Spruc.) Lindb. 490. splendens Br. eur. = H. proliferum (L.) Lindb. Hymenostylium curvirostre 241, 476. Hyoscyamus niger L. 232, 256, 424. Hypericum dubium Leers = H. maculatum Crantz. —— maculatum Crantz 449, 261, 400. ——— montanum L. 296. ——— quadrangulum L. = H, maculatum Crantz. Hypnum arcticum Sommerf. = Hygrohyp- num Smithii Sw. —— Schreberi (Willd.) 238, 241, 244, 490. Hypochoeris uniflora Vill. 403, 448, 429, 169, 255, 267, 452. Hypodermella Larieis Tub. 518. (Erh.) Lindb. Ichistidium pulvinatum Brid. = Grimmia flaccida (de Not.) Lindb. Icmadophila ericetorum (L.) Zahlbr. 501. Imperatoria ostruthium L. = Peucedanum Ostruthium (L.) Koch. Inn 492, 193, Abb. 48. Inocybe lacera Fr. 512. Isatis tinctoria L. 229, 253, 366. Isla Persa 7, 136, Abb. 52, Abb. 55, 224. Isopterygium pulchellum (Dicks.) Jaeg. 239, 244, 491. Isothecium myurum Brid. = I. viviparum (Neck.) Lindb. — viviparum (Neck.) Lindb. 239, 481. Juncus acutiflorus Ehrh. 333. alpinus Vill. 485, 186, 188, 190, 228, 262, 333. ——— arcticus Willd. 260, 292, 338. | —— articulatus L. 296, 833, 506. 590 Juncus compressus Jacq. 388. —— bufonius L. 227, 256, 333. 506. effusus L. 296. l filiformis L. 186, 488, 190, 219, 265, 382, 506. Jaequini L. 442, 447, 464, 184, 188, 191, 253, 269, 285, 332, 519. lampocarpus Ehrh. = Juncus arti- culatus L. — trifidus L. 402, 403, 442, 429, 459, 165, 469, 473, 174, 177, 181, 198, 499, 201, 202, 210, 220, 224, 227, 256, 270, 285, 333. —— triglumis L. 188, 190, 227, 264, 333. Jungwuchs der Báume 98, 100, Abb. 45. Juniperetum 94, 102, 444, 134, 274, 281. Juniperus communis L. 307, 557. communis L. var. montana Aiton E. Rübel. ! Konstante (Arten) 89, 448, 421, 136. Kontinentales Klima 44, 45, 407, 240. ‚ Krankheiten des Arvenwaldes 105. 447, 123, 125, - 102, 103, 405, 106, 107, 409, 440, 444, | 117, 420, 424, 122, 124, 125,427, 128, 130, 432, 134, 436, 165, 170,176, 177, | 179, 481, 482, 183, 489, 498, 200, 204, 202, 209, 243, 222, 224, 269, 285, 287, 307, 321, 548, 519, 557. montana Aiton. —— Sabina L. 197, 198, 260, 307, 557. Juraformation 78. Kabatia latemarensis Bub. 590. Kalkpflanzen 84, 444, 427, 435, 458, 460, | nana Willd. — J. communis L. var. | 176, 177, 478, 480, 499, 204, 203, | 208, 213, 222, 248, 293, 295, 997. Kalk- und Kieselflora 84, 248, 997. Kampfgürtel 413, 134, 433, 274. Karflur 135, Abb. 28, Abb. 29, 272. Kartoffeln 140, 232, 254, 424, 562. Kernera saxatilis (L.) Rchb. 130, 199, 200, 202, 214, 258, 267, 366. Kies- und Sandfluren 95, 317, Abb. 56—58. Kleinstráucher 94, 113—135, Abb. 22—27. Klima 9—70, 86, 107. Knautia arvensis (L.) Duby 107, 436. — silvatica (L.) Duby 198, 200, 264, 436. Koeleria ciliata Schinz et Keller — K. cri- stata (L.) Pers. —— gracilis Pers, = K, cristata (L.) Pers. ——— eristata (L.) Pers. 170, 257, 315. —— hirsuta (Lam. et DC.) Gaudin 497, 198, 199, 265, 318. Krummholzgürtel siehe Strauchgürtel. Krüppelgrenze 443, 274, 272, 277, 284. Übereinstimmung mit Kleinstrauch- grenze 4414, 145. Krystalline Schiefer 72, 74, 85. Lachnum calycioides Rehm. 519. niveum (Hedw.) Karst 519. Lactarius deliciosus (L.) Fr. 512. ——— acer (Bolh.) Fr. 512. Lactuea sativa L. 234, 255, 455, 557. Laelia orientalis Desv. — Bunias orientalisL. Lagalb, Piz 133, 154, Abb. 34—37, 456, 157, 158, 173, 194, Abb. 46, 215, 222. Läger 94, 136, 137, Abb. 30, Abb. 31, 272, 275. Lago bianco 8, 44, 81, Abb. 4, Abb. 5, 176, 488, Abb. 58, 523, 527. Lago Crocetta 8, 41, 42, 80, Abb. 3, 191, 192, 523, 531. — della Scala 523, 530. —— nero 8, 44, Abb. 4, 84, 455, 185, 187, 190, 194, 523, 525. Lamium album L. 137, 138, 447, 448, 149, 211, 232, 261, 499, 557. —— amplexicaule L. 232, 254, 423. — purpureum L. 232, 254, 423. Languard 6, 75, 103, Abb. 24, Abb. 54, 221, 277, 283. Lappula deflexa (Wahlenb.) Garcke 108, 232, 257, 420, 557. echinata Gilib. 232, 254, 419. 8 —— myosotis Mönch. = L. echinata Gilib. Lapsana communis L. 234, 255, 452. Lürchenwald 94, 99—104, Abb. 13—15, 238, 272, 273. Larix decidua Miller 96, 99, 100, 402, 103, 405, 406, 407, 409, 140, 444, 120, 124, 428, 498, 210, 249, 226, 26% 287, 304, 518, 557. Laricetum 94, 99. Laserpitium Halleri All. = L. Panax Gouan. hirsutum Lam. = L. Panax Gouan. latifolium L. 104, 200, 261, 294, 408. marginatum Waldst. et Kit. ssp. Gau- dini (Moretti) Rchb. 112, 448, 200, 219 263, 407. montanum Lam, = L. Siler L. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Laserpitium Panax Gouan 403,104,412,128, 137, 470, 184, 498, 210, 266, 408. —- Siler L. 104, 130, 198, 257, 294, 408. —— simplex L. = Ligusticum simplex (L.) Al. Lasiobotrys Lonicerae (Fr. Kze. 512. Las Sours 2229. Lathyrus Aphaca L. 231, 254, 396. —— heterophyllus L. 396. ——— montanus Bernh. 296. —— pratensis L. 445, 260, 396. Lecanora atra (Huds.) Ach. 500. atrynea (Ach.) Arn. 500. (Placodium) chrysoleuca (Sm.) Ach. 501. (Placodium) circinata (Pers.) Ach. 501. (Placodium) melanaspis Ach. 501. subfusca (L.) Ach. 500. symmicta Ach. 500. varia (Ehrh.) Nyl. 501. Lecidea (Psora) decipiens (Ehrh.) Ach. 497. (Psora) demissa (Rutstr. Ach. 497. geographica L. = Rhizocarpon geo- graphicum (L.) DC. (Biatora) granulosa (Ehrh.) Ach. 497. ——— (Psora) ostreata Hoffm. 497. —— (Biatora) rhododendri (Hepp.) Zahlbr. 497. —— (Biatora) vernalis (L.) Ach. 497. -— vitellinaria Nyl. 497. Legföhrengebüsche 94, 110, Abb. 24, 272, 274. Lej della Pischa 586. Lej Pitschen 8, 44, 81, Abb. 4, 494, 492, 247, 523, 524. Lejs, Piz dels 467, 474, 472, 202, 242, 224. Lentinus lepideus Fr. 512. Leontodon autumnalis L. 107, 445, 466, 190, 218, 220. 234, 262, 452. hispidus L. 403, 404, 412, 445, 448, 461, 463, 165, 467, 169, 176, 178, 480, 486, 200, 211, 245, 220, 234, 267, 453, 557. incanus (L.) Schrank montanus Lam. 2143, 396, 458. pyrenaicus Gouan 406, 410, 147, 420, 122, 423, 425, 127, 1928, 430, 132, 134, 448, 149, 450, 451, 158, 160, 162, 463, 465, 167, 168, 172, 173, 200, 259, 453. 214, 263, 267, 591 17%, 480, 481, 183, 485, 487, 190, 246, 217, 220, 223, 225, 255, 270, 286, 453, 520. Leontodon taraxaci Lam. Leontopodium alpinum Cass. 85, 178, 479, 499, 201, 202, 268, 298 444, 557. Lepidium alpinum L. = Hutchinsia alpina (L.) R. Br. —— — campestre (L.) R. Br. 258, 365. ruderale L. 229, 260, 365. Leptobryum pyriforme (L.) Wils. 482. Leptodontium styriacum (Jur.) Limpr. 245. Lois. = L. montanus 404, 477, 214, 257, . Leptosphaeria doliolum (Pers.) Ces. et De (Biatora) obscurella (Smf.) Nyl. 497. | Not. 516. macrospora (Fuck. Thüm. 516. modesta (Dsm.) Awd. et Delitsch 516. ogilviensis (B. et Br.) Ces. et De Not. 516. setosa Niessl 516. Leptothyrium alni (Lev.) Sacc. 518. —— pinastri Karst. 520. Lescuraea saxicola (Br. eur.) 238, 239, 250. 488. Letharia vulpina (L.) Wain. 503. Leucanthemum vulgare Lam. — Chrysan- themum Leucanthemum L. Leucobryum glaucum (L.) 247, 248, 476. Levisticum officinale Koch 231, 254, 407. | Lichenes 154, 493. | Licht 48— 70. Lichtfülle des Alpenwinters 50, 60, 69. Lichtgenuss 44, 99, 449, 430, 131, 274. Lichtsumme 57, 67, 69. Ligusticum Mutellina (L.) Crantz 448, 425, 428, 132, 134, 445, 446, 454, 432, 453, 456, 457, 438, 160, 464, 168, 475, 479, 183, 188, 214, 216, 224, 234, 254, 406, 505, 507, 510, 512, 520. simples (L. All. 261, 266, 292, 407. Lilium bulbiferum L. ssp. eroceum (Chaix) Schinz et Keller 103, 197, 258, 328, 557. 103, 410, 136, 139, 455, 455, 162, 465, 491, 211, 269, 986, 543, 516, | — Martagon L. 402, 103, 409, 128, 136, 447, 449, 470, 480, 197, 310, 243, 267, 337, 557. Limnäen 95, 191, 272. 592 E. Rübel. Limosella aquatica L. 256, 295, 4265. Linnaea borealis L. 402, 405, 407, 140, | 420, 124, 124, 261, 435, 515. Linaria alpina (L.) Miller 203, 204, 207, 208, 212, 244, 245, 216, 217, 218, | 220, 223, 232, 270, 286, 424. | —— linaria Wettst. =L. vulgaris Mill. vulgaris Mill. 254, 425. Linospora arctica Karst. 518. Linum catharticum L. 219, 261, 397. | —— usitatissimum L. 397, 557. | Listera ovata (L.) R. Br. 296. | Lithospermum arvense L. 232, 263, 421. ` Lloydia alpina Salisb. = L. serotina (L.) | Rchb. —— serotina (L. Rchb. 207, 224, 253, 268, 285, 888. | Lobaria linita (Ach) Wain. 500. | Loiseleuria procumbens (L.) Desv. 406, 409, | 110, 447, 425, 130, 191, 133, 134, 166, 173, 174, 480, 494, 204, 257, | 268, 287, 409. | Loiseleurietum procumbentis 94, 144, 447, | 126, 131, Abb. 26, 173, 272, 274, | 984. Lolium multiflorum Lam. 399. perenne L. 444, 446, 227, 262, 322. | Lonicera nigra L. 402, 257, 435, 557. —— coerulea L. 402, 103, 106, 107, 409, 140, 448, 420, 429, 136, 182, 490, | 210, 263, 345, 435, 510, 542, 515, - 520. | —— alpigena L. 296, 435. Lopadium pezizoideum (Ach.) Kbr. 497. Lophodermium alpinum (Rehm) Minks. 518. juniperinum (Fr) De Not. 518. —— maculare (Fr.) De Not. 518. —— pinastri (Schrad.) Chev. 406, 518. —— Rhododendri Ces. 518. — | Lotus corniculatus L. 402, 104, 407, 417, 120, 424, 423, 427, 438, 430, 131, | 145, 454, 461, 162, 465, 467, 468, | 178, 180, 198, 209, 213, 214, 224, 231, 268, 391. —— tenuifolius Rchb. = L. corniculatus L. ` —— tenuis Kit. — L. corniculatus L, Luftbewegung 27. Luftfeuchtigkeit 29. Luzula albida (Hoffm.) DC. = L, nemorosa | (Poll.) E. Mey. Luzula angustifolia (Wulf.) Garcke = L. ne- | morosa (Poll) E. Mey. campestris (L.) Lam. et DC. 402, 422, 155, 165, 186, 489, 2910, 219, 228, 265, 335. flavescens (Host.) Gaud. — L. luzulina (Vill.) Dalla Torre. lutea (All.) Lam. et DC. 129, 132, 434, 164, 469, 473, 474, 207, 240, 242, 222, 224, 228, 253, 270, 285, 334. - Juzulina (Vill.) Dalla Torre 258, 334. maxima (Rchb. DC. = L. silvatica (Huds.) Gaud. nemorosa (Poll) E. Meyer 102, 107, 124, 425, 164, 219, 260, 834. nivea (L. Lam. et DC. 239, 334. silvatica (Hudson) Gaudin 405, 118, 120, 425, 136, 210, 259, 334. spadicea (All) Lam. et DC. 136, 151, 152, 453, 455, 456, 457, 158, 159, 160, 174, 188, 242, 216, 217, 220, 222, 224, 228, 253, 270, 285, 384, 524. spicata (L.) Lam. et DC. 159, 461, 164, 470, 473, 475, 499, 202, 207, 213, 221, 222, 224, 253, 270, 285, 335. sudetica (Willd.) Lam. et DC. 418, 123, 162, 465, 469, 181, 190, 835. ‚, Luzuletum spadiceae 94, 158, 272. Lychnis alba Mill. — Melandrium album | (Mill) Garcke. alpina L. = Viscaria alpina (L.) Don. arvensis Schrb — Melandrium album (Mill.) Garcke. dioica L. var. rubra Weigel = Me- landrium dioecum (L.) Schinz et Thell. diurna Sibth. = Melandrium dioecum (L.) Schinz et Thell. Flos cuculi L. 228, 259, 351. Flos Jovis (L.) Desr. 228, 253, 351. nutans Scop. — Silene nutans L. pratensis Sprg. — Melandrium album (Mill) Garcke. vespertina Sibth, = Melandrium album (Mill.) Garcke. | Lycoperdon caelatum Bull. 512. Lycopodium alpinum L. 440, 262, 303. — annotinum L. 440, 257, 308. clavatum L. 295 303. complanatum L. 295. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Lycopodium Selago L. 406, 140, 117, 204, 222, 224, 269, 285, 286, 303. Lycopsis arvensis L. 232, 261, 490. Majanthemum bifolium (L.) F. W. Schmidt 102, 107, 259, 338. —— convallaria Web. = M. bifolium (L.) Schmidt. Malva neglecta Wallr. 231, 262, 400, 557. —— vulgaris Fr. = M. neglecta Wallr. Massenerhebung 4, 11. Massifs de refuge 263. Mastigosporium album Riess. 521. Matricaria Chamomilla L. 233, 263, 446, 557. —— inodora L. = Chrysanthemum ino- dorum L. Mechanische Wirkung des Windes 28. Medicago falcata L. 889. —— lupulina L. 231, 262, 889. Meesea trichodes (L.) Sprce. 485. Melampsora alpina Jull. 511. —— arctica Rostr. 511. Melampsorella Cerastii (Pers.) Schröter 511. Melampyrum pratense L. 107, 261, 427. pratense L. ssp. alpestre Brügg. 261, 421. pratense L. ssp. pratense L. sens. str. 491. —— L. ssp. pratense L. silvaticum L. 103, 404, 105, 107, 410, 120, 121, 125, 232, 264, 427. silvaticum L. ssp. laricetorum Kerner 261, 499. silvaticum L. ssp. intermedium Hon- niger et Schinz 264, 427. silvaticum L. ssp. silvaticum L. sens. strict. 497. tenuifolium Dahl — M. silvaticum L. ssp. silvaticum L. Melandrium album (Miller) Garcke 228, 253, 351. — — dioecum (L.) Schinz et Thellung 102, 140, 438, 4445, 448, 449, 210, 228, 258, 351. rubrum Garcke Schinz et Thell. diurnum Crep. Schinz et Thell. — M. dioecum (L.) M. dioecum (L.) — cum (L.) Schinz et Thell. pratense 3. typicum Beck — M. prat. | silvestre (Schrank) Röhling = M. dioe- ` 593 Melica ciliata L. 316. montana Huds. — M. nutans L. —— nutans L. 103, 259, 316. Melilotus albus Desr. 234, 254, 389. —— arvensis Wallr. M. officinalis (L.) Lam. ——— melilotus officinalis A. et G. = M. offi- cinalis (L.) Lam. officinalis /L.) Lam. 231, 258, 389. Melosira distans Grun. 524, 525, 532, 539, 540, 544. italiea Ktz. 524, 526, 527, 528, 530, 537, 539, 540, 544. ——— varians Ag. 532, 539, 544. Mentha arvensis L. 232, 254, 424, 557. —— silvestris L. 138. Menyanthes trifoliata L. 188, 189, 256, 415. Menyanthetum trifoliatae 95, 188. Meridion circulare Ag. 532, 545. Merismopedia glauca Naeg. 524, 529, 539, 543. Mesophyten 87. Mespilus aucuparia All. = Sorbus aucuparia L. Meum mutellina Gärtn. — Ligusticum Mu- tellina (L.) Crantz. Microsterias americana (Ehb.) Ralfs. 525, 529, 544. | Microcystis elabens (Meng.) Kg. 533, 539, 543. —— flos aquae (Wittr.) Keh. 526, 535, 539, 543. Microneis Biasolettiana Cl. 537, 5495. hungarica Cl. 527, 536, 545. -—— microcephala Cl. 527, 545. —— minutissima Cl. 525, 530, 532, 536, 545. Trinodis Cl. 527, 545. Mielichhoferia elongata 245. ——— nitida (Funck) Hornsch. 245. Milchkrautweide 157, 167. Minen 8, Minor, Piz u. Val 74, 433, 135, 157, 158, 164, 474, 476, 206, Abb. 53, 224. Minuartia biflora (L.) Schinz et Thell. 356. —— Jaricifolia (L.) Schinz et Thell. 296, 356. —— recurva (All) Schinz et Thellung 177, 180, 199, 204, 243, 220, 255, 356. 594 Minuartia rupestris (Scop. | Schinz et Thel- lung 222, 265, 270, 286, 355. | —— sedoides (L. Hiern 454, 473, 1475, | 202, 203, 207, 208, 221, 223, 291, 264, 270, 286, 356. ——— verna (L.) Hiern 142, 479, 484, 499, 204, 202, 207, 208, 213, 218, 220, 223, 229, 269, 286, 356. Misaun 138, Abb. 29—30, 222. Mniobryum albicans (Wahlenb.) Limpr. 248, 483. . ——— vexans Limpr. 2413, 483. E. Rühel. | Muottas Muragl 5, 100, 414, 449, 424, 133, Abb. 32, 467, 206, 277. Muragltal 5, 439, Abb. 27, Abb. 34, 467, 216. . Musci 440, 120, 454, 490, 193, 235, 472. . Mycena lactea (Pers.) Fr. 512. Mnium cinclidioides (Blytt) Hüben 242, 485. ` —— marginatum (Dicks.) Pal. 485. —— orthorhynchium Brid. 250, 485. ——— punctatum (L. Schreb. Hedw. 244, | 212, 485. —— serratum Schrad. = M. marginatum (Dicks.) Pal. --=- spinosum (Voit.) Schwgr. 485. Moehringia ciliata (Scop.) Dalla Torre 244, | 268, 292, 858. —— polygonoides M. et K. = M. ciliata ` (Scop.) Dalla Torre. Molinia coerulea (L. Mönch 185, 189, 263, | 315. Montano-Pinetum suffruticosum 94, 110, Abb. 21, Montebello 449, Abb. 25. Montia fontana L. em. Aschers. 349. —— minor Gmel. = M. fontana L. em. Aschers. — rivularis Gmelin 493, 262, 349. Moosformationen 235—959. Moränen 7, 77, 82, 84, Abb. 12, 216, Abb. 55—56. Mycosphaerella anarithma (B. et Br.) 518. Aronici (Fuck.) Volk. 513. compositarum (Awd.) Schrót. 518. leptoascus (Awd.) Schrót. 513. minor /Karst. Ld. 518. Pedicularis Karst. 513. - salicicola "Pri Karst. 513. Tassiana (De Not.) Johs. 513. Umbelliferarum (Rabh.) Ld. 5183. Vulnerariae (Fuck.) 518. Myosotis alpestris Schmidt — M. pyrenaica Pourret. deflexa Wahlb. (Wahlb.) Garcke. lappula L. — Lappula echinata Gilib. palustris (L.) Lam. M. scorpioides L. em. Hill. pyrenaica Pourret 103, 404, 440, 447, 125, 428, 134, 136, 138, 139, 445, Lappula deflexa 158, 459, 460, 461, 463, 165, 168, 176, 177, 178, 479, 180, 481, 210, 212, 214, 220, 224, 232, 269, 421, 557. scorpioides L. em. Hill. 490, 258, 421, silvatica (Ehrh ) Hoffm. 103, 440, 258, 421. ——— suaveolens Waldst. et Kit. — M. pyre- naica Pourret. | Myricaria germanica (L. Desv. 218, 219, Morocarpus foliosus Mónch — Chenopodium | virgatum (L.) Jessen. Morteratsch, Alp 147, 164, 978. Piz, 6, 426, 220, 222, —— Gletscher 82, 4106, Abb. 55. Mougeotia spec. 524, 526, 533, 844. Mulgedium alpinum (L.) Less, 454. Munt Pers 7, 106, 110, 416, 419, 426, 131, 432, 135, 459, 172, 206, 224, 279. Muottas da Pontresina 5, 424, 132, 278. da Schlarigna (— da Celerina) 5, 449, 124, 457, ATA, 487, 489, 135, Abb. 40 H 231, 258, 400, 557. Myricarietum germanicae 95, 218. Myurella apiculata Hüb. — M. tenerrima (Brid.) Lindb. | — julacea (Vill.) Br. eur. 238, 249, 488. | —— tenerrima (Brid.) Lindb. 488. | Nadelwaldstufe siehe Subalpine Stufe. Nadelwälder 96 — 108, Abb. 13—18, 238. Nardetum strictae 95, 99, 444, 422, 123, 196, Abb. 48, 157, 163, Abb. 38, 272, 273, 975, 281. Nardus stricta L. 409, 444, 148, 122, 150, 156, 464, 462, 168, 165, 168, 180, 186, 187, 188, 189, 253, 268, 822, 558. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Nasturtium palustre (Leysser) DC. = Ro- | Onobrychis ripa islandica (Oeder) Schinz et Thell. ——— Silvestre R. Br. = Roripa silvestris (L.) Besser. Navicula cincta Grun. 532, 536, 545. eryptocephala Ktz. 524, 527, 545. —— radiosa Ktz. 524, 525, 526, 527, 532, 534, 536, 537, 545. —-- seminulum Grun. 527, 545. vulpina Ktz. 532, 545. Nebel 25, 240. Nectria tubereulariiformis (Rehm) Wt. 512. Neidium amphigomphus Pfitzer 527, 545. —— amphirhynchus Meister 532, 545. iridis Pfitzer 527, 532, 537, 545. Nebentypus, Definition des 92, 93. 534, Neigungen, Vertragen größerer N. mit der | Höhe 459, 466, 471, 282. Nephrocytium Aghardianum Naeg. 541. Niedermoor 184. Niederschläge 32, 69. X Nigritella Moritziana Gremli = X N. | suaveolens Koch. —— nigra (L. Rchb. 402, 468, 480, 484, 267, 341. rubra (Wettst.) Richt. 841. X —— suaveolens Koch 341. Nitella gracilis’(Lm.) A. Br. 191. Nitelletum 95, 191. Nitzschia franconica Reinsch. 527, 537, 545. Nivale Felsflur 95, 20%, Abb. 52. ——— Geröllllur 95, 215, Abb. 54. Schuttflur 95, 205. Nivalflora siehe Nivalstufe. Nivalstufe 251, 982—987. Nomenklatur 91. Nordische Arten siehe Elemente. Nostoc spec. 524, 526, 529, 530, 533, 534, 539, 543. Ochrolechia pallescens (L.) Kbr. 501. Ökologie 86, 88, 92. Ökologische Wertigkeit 88, 184. Oligotrichum hercynicum (Ehrh.) Lam. et | DC. 243. Oncophorus virens (Sw.) Brid. 244, 248, | Oxalis Acetosella L. 405, 440, 448, 420, 414. —— Wahlenbergii Brid. 248, 475. Onobrychis montana DC. = O. viciifolia | Scop. | —— tenuis Ag. 524, 526, 595 sativa Lam. = 0. viciifolia Scop. viciifolia Scop. 231, 256, 395, 558. Ononis rotundifolia L. 996. Oocystis solitaria Wittr. 524, 534, 539, 543. Oospora roseola Sacc. 520. 526, 597, Orchis albida Scop. — Gymnadenia albida (L.) Rich. —— alpina Scop. = Chamorchis alpinus (L.) Richter. -—— bifolia L. = Platanthera bifolia (L.) Rich. —— globosus L. 470, 264, 839. —— Halleri Crantz = O. globosus L. —— latifolius L. 258, 339. ——— maculatus L. 253, 339. — masculus L. 102, 403, 265, 339, 558. —— sambucinus L. 296, 839. ——— viridis Crantz = Coeloglossum viride (L. Hartm. Oreas Martiana (Hopp. et Hornsch.) Brid. 247, 474. Oreoweisia serrulata (Funck) de Not. 474. Ornithogalum umbellatum L. 144, 838. Orobanche alba Stephan 211, 258, 431. Epithymum DC. — O. alba Steph. ——— Scabiosae Koch = O. reticulata Wallr. reticulata Wallr. 257, 431. Orthothecium intricatum (Hartm.) Br. eur. 238, 241, 249, 250, 487. ——— strictum Lor. 487. Orthotrichum alpestre Hornsch. 481. Kiliasii C. Müll. 250, 481. | — saxatile Schimp. 481. rupestre Schleich. 239, 242, 481. ——— Sturmii Hornsch. 241, 481. Oscillatoria amphibia Ag. 537, 543. limosa Ag. 534, 536, 543. —— limnetica Lemm. 524, 539, 543. 534, 533, 534, 537, 538, 539, 548. | Ostruthietum 136, Abb. 28. Ovularia Bistortae (Fuck.) Sacc. 821. -—— haplospora (Speg. Magn. 521. obliqua (Cooke) Oud. 520. 125, 234, 260, 397, 558. Oxycoccus paluster Pers. — O. quadripeta- lus Gilib. 596 Oxycoccus quadripetalus Gilib. 182, 184, 256, 294, 411. Oxylophyten 87. Oxyria digyna (L.) Hill. 201, 907, 210, 24 246, 917, 918, 219, 220, 921, 22 255, 268, 285, 347, 558. Oxytropis campestris (L.) DC. 104, 449, 466, 170, 476, 479, 484, 498, 219, 254, 269, 286, 399, 512. Halleri Bunge 211, 257, 268, 292, 393. lapponica. (Wahlenb.) Gay. 161, 180, 215, 257, 267, 299. 394. montana (L. DC. 3 4. uralensis DC. = O. Halleri Bunge. 164, 911, simplex (L.) All, Padella, Piz 203. Palüd Chapé 124, 484. Paludella squarrosa (L.) Brid. 242, 485. Pannaria pezizoides (Web.) Lightf. 500. —— brunnea (Sw.) Nyl. (Web.) Lightf. 483, | P. pezizoides | (X Papaver alpinum L. var. rhaeticum Ler. = | P, aurantiacum Lois. —— aurantiacum Loisel, 204,207,298, 215, 220, 223, 261, 269, 364, 558. — — pyrenaicum auct. = P, aurantiacum Lois. — — rhaeticum Ler. = P, aurantiacum Lois. | Paradisia Liliastrum (L. Bertol. 103, 264 d H H 336. Paris quadrifolius L. 256, 339, 558. Parmelia conspersa (Ehrh.) Ach. 501. encausta (Sm.) Ach. 501. farinacea Bitter 501. furfuracea (L.) Ach. 501. glabra (Schaer.) Nyl. 509. olivacea (L.) Ach. 502. omphalodes (L.) Ach. 502. physodes (L.) Ach. 509. pubescens (LJ Wain. 502. lanata Wallr. Wain. saxatilis (L.) Ach. 502. stygia (L.) Ach. 502. tristis (Web.) Nyl. 502. Parmeliella triptophylla (Ach.) M. Arg. 499. Parmeliopsis ambigua (Ach.) Nyl. 501. —— hiperopta (Ach.) Arn. 501. — P. pubescens (L.) — E. Rübel. Parnassia palustris L. 142, 449, 179, 182, 185, 186, 487, 189, 218, 219, 230, 267, 379. Pastura di Lagalb siehe Lagalb, Piz. Paun da Zücher 103. Pediastrum boryanum Menegh. 528, 533, 544. integrum Naeg. 524, 543. X Pedicularis atrorubens Schleich. 431. ——— caespitosa Sieber = P. Kerneri Dalla 529, Torre. — foliosa L. 437, 240, 263, 292, 431. —— incarnata Jacq. = P. rostrato-spicata Crantz. . | —— Kerneri Dalla Torre 447, 160, 172, Pachypleurum simplex Rchb. = Ligusticum 473, 474, 204, 223, 224, 264, 270, 286, 430. pallescens Brügg. 431. —— palustris L. 480, 482, 487, 489, 190, 219, 260. 430. recutita L. 263, 430. —— — rhaetica Kerner = P. Kerneri Dalla Torre. —— — rostrata L. — P. Kerneri Dalla Torre. rostrato-spicata Crantz 964, 430. rostrato-spicata X recutita = X P. atrorubens Schleich. rostrato-spicata X tuberosa = x P. palescens Brügg. tuberosa L. 403, 404, 442, 448, 425, 166, 469, 480, 484, 198, 210, 266, 431, 513. verticillata L. 437, 445, 214, 219, 233, 269, 430. 184, 180, |! Pedmunt 407. l Peltigera 219, 500. aphthosa (L.) Hoffm. 500. canina (L.) Hoffm. 500. malacea (Ach. Fr. 500. rufescens Hoffm. 500. venosa (L.) Hoffm. 500. 534, 544. 524, 525, 326, Penium interruptum Breb. Peridinium cinctum Ehb. 527, 510, 542, 545. — tabulatum Cl. et L. 526, 540, 542, 545. Perm 72. Peronospora effusa (Grev.) Rabh. 505. Violae D. By. 505. Petasites albus (L.) Gártn. 447, 558. Hab , ^" Ico E 1 1 1 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Petasites niveus (Vill) Baumg. 135, 137 263, 447. Peucedanum angustifolium Ostruthium (L.) Koch. —— Ostruthium (L.) Koch 103, 104, 405, . A40, 112, 420, 424, 186, 138, 191, 209, 224, 234, 267, 407, 507, 513, 519, 521, 558. Pezizella auroricolor Rehm 519. Pflanzengesellschaft, Definition der 93, Pflanzengesellschaften 94—95, 86— 250. Phaca alpina L. 104, 257, 264, 393. ——— astragalina DC. — pinus L. H Rchb. = P. ——— australis L. = Astragalus australis (L.) Lam. —— frigida L. 215, 262, 266, 299, 893, l 512. ——- Halleri Vill. = Astragalus australis (L.) Lam. minima All. = Astragalus alpinus L, Phänologie 142, 147, 494. Phegopteris Dryopteris Fee = Dryopteris Linnaeana Christensen. —— polypodioides Fée = Dryopteris Phe- gopteris (L.) Christensen. Philonotis fontana (L.) Brid. 244, —— seriata Milt. 248, 486. —— tomentella Mol. 486. Phleum alpinum L. 102, 436, 438, 139, 440, 144, 447, 149, 161, 462, 165, 169, 180, 189, 209, 212, 219, 226, 268, 309. ` ——— Böhmeri Wib. = Ph. phleoides (L.) Simonkai. —— Michelii All. 309. —— phalaroides Köler = Ph. phleoides (L.) Simonkai. ——— phleoides (L.) Simonkai 253, 309. —— — pratense L. 448, 226, 255, 309. Pholiota togularis (Bull) Fr. 512. Phoma acuta Fuck. 520. Arabis alpinae Allesch. 520. Photochemische Messungen 43. —— Klima 43. Phragmidium Rosae alpinae "DC. Wt. 510. —— Rubi Idaei (Pers) Wt. 510. Phragmites communis Trin. 188, 255, 315, 248, 486. 258. Plıragmitetum 95, 188, Abb. 45, 272. Phyllachora Podagrariae (Roth) Karst. 513. Astragalus al- . Pinguicula alpina L. 438, 265, 432. 597 Phyllachora Poae (Fuck.) Sace. 513. Phyllosticta Arnicae (Fuck.) Allesch. 519. | —-— Aronici 520. | — interficiens Volkart nov. sp. 519, 520. , Physeia caesia (Hoffm.) Fr. 505. , Physiognomie 86, 92. Phyteuma betonicifolium 107, 112, 148, 120, 425, 428, 437, 145, 170, 481,209, 266, 439, 507, 546, 521, 528. | —— Carestiae Biroli 104, 198, 204, 212, 216, 217, 223, 224, 257 286, 288, 437. -——— Carestiae X hemisphaericumR. Schulz 439. ——— corniculatum Gaud. = Ph. Scheuch- zeri All. Vill 103, 404, 202, —— globularifolium Sternb. et Hoppe p. p. — Ph. pedemontanum R. Schulz. —— Halleri All. 211, 260, 488. —— hedraeanthifolium R. Schulz = Ph. Carestiae Biroli. —— hemisphaericum L. 406, 4142, 447, 123, 434, 454, 165, 168, 173, 174, 216, 917, 220, 923, 321, 233, 255. 269, 286, 437, 507, 516, 517, 520. ` humile Schleich. p. p. = Ph. Carestiae Biroli. --—— humile var. Berninae Brügge. = Ph. Carestiae Diroli. —— orbieulare L. 103, 104. 112, 130, 145, 166, 470, 178, 180, 184, 186, 200, 214, 214, 233, 266, 438. — pauciflorum L. p. p. = Ph. pedemon- tanum R. Schulz. ——— pedemontanum R. Schulz 460, 172, 173, 474, 203, 207, 212, 216, 223, 224, 260, 270, 286, 437, 507. —— scaposum R. Schulz 148, 259, 295, 39. ——— Scheuchzeri All. 404, 478, 480, 184, 198, 199, 214, 261, £38. ——— scorzonerifolium Vill. 295, 439. Picea excelsa (Lam. et DC. Link 96, 104, 105, 107, 120, 219, 259, 304, 558. Pimpinella magna L. = P. major (L.) Huds. —— major L.) Hudson 145, 198, 258, 406. saxilraga L. 258, 406. Pinetum engadinensis vacciniosum *4, 106. Abb. 48. A 598 Pinguicula vulgaris L. 183, 185, 265, 431. I. Aufl. — P. (Rchb.) Koch in Schinz u. K. vulgaris L. ssp. leptoceras Schinz u. K. III. Aufl. —— vulgaris L. ssp. leptoceras (Rchb.) Schinz et Keller 404, 106, 140, 483, 186, 488, 431. Pinnularia divergens W. Sm. 527, 545. —— gibba W. Sm. 527, 545. —— hemiptera Rbh. 527, 545. —— Hilseana Jan. 532, 545. —— legumen Ehrb. 537, 545. —— major Rbh. 524, 525, 527, 537, 545. —— mesolepta W. Sm. 527, 532, 545. —— microstauron Cl. 527, 532, 536, 545. ——— stauroptera Rabh. 527, 545. —— viridis Ehrh. 527, 545. Pinus Cembra L. 96, 100, 102, 106, 407, 409, 440, 420, 183, 485, 186, 498, 200, 905, 518, 558. —— montana Miller 106, 107, 108, 409, vulgaris L. var. grandiflora (Lam.) | Ej. Rübel. Planimetrierung 4, 273. Plankton 95, 195, 522—545. Plantago alpina L. 103, 412, 448, 422, 435, 454, 457, 464, 162, 463, 165, 468, 480, 482, 490, 244, 245, 218, 219, 266, 274, 433, 559. lanceolata L. 445, 258, 432, 559. major L. 233, 252, 256, 432, 559. media L. 443, 462, 233, 257, 432, 259. montana Lam. 448, 158, 215, 264, 292, 433. serpentina All. 404, 448, 149, 1660, 478, 186, 214, 248, 219, 233, 264, 433. Plasmopara nivea (Ung.) Schrót. 505. 233, | Platanthera bifolia (L.) Rchb. 259, 341. 103, 105, 121, 428, | 240, 263, ` solistitialis Boenningh. — P. bifolia (L.) Rich. viridis Lindl. — Coeloglossum viride (L.) Hartm. |. Plattas 119. | Plaun God 5, 107, 449, Abb. 18, 463, 440, 411, 210, 212, 219, 263, 274, | 280, 806, 408, 543. ——— montana Mill. var. uncinata Willkomm. 183, 559. — silvestris L. 98, 259, 305, 559. ——— silvestris L. var. engadinensis Heer 106, 107, 449, 120, 121, 305. X —— — silvestris engadinensis X montana uncinata A. et G. Syn. I. 807. Pirus aucuparia Gaertn. = Sorbus aucu- paria L. - Pischa 7, 82, 447, 422, 427, 164, 467, 472, 184. Pisum sativum L. 396, 559. Piz Albris siehe bei A. Alv siehe bei A. Stretta 76. Plagiobryum demissum (Hopp. et Hornsch.) Limpr. 246, 483. —— Zierii (Dicks.) Lindb. 483. Plagiopus Oederi (Gunn.) Limpr. 244, 246, 486. Abb. 47. Pleospora Elynae (Rabh.) Ces. et De Not. 516. —— herbarum (Pers. Rabh. 516. | —— Karstenii Berl. et Vogl. 516. Plagiothecium denticulatum (L) Br. eur. 239, 244, 491. —— Roeseanum (Hamp.) Br. eur. 241, 491. Ruthei Limp. 491. ——— striatellum Brid. 244, 491. silvaticum (Huds.) Br. eur. 244, 491. ` —— pyrenaica Niessl. 516. Pleurotaenium Ehrenbergii Delp. 52%, 527, 534, 644. Pleuroweisia Schliephackei Limpr. 476. Pleuston 95, 494. Poa alpina L. 420, 123, 129, 136, 437, 138, 439, 440, 444, 149, 150, 1514, 132, 153, 454, 456, 437, 458, 439, 160, 161, 462, 165, 468, 472, 474, 176, 178, 479, 480, 484, 200, 202, 203, 207, 208, 210, 212, 215, 216, 217, 249, 220, 224, 227, 253, 269, 27%, 285, 317, 342, 512. alpina L. fructifera 213, 216, 222, 317. alpina L. vivipara 201, 213, 222, 817. annua L. var. supina (Schrad.) Rchb. 137, 188, 139, 440, 447, 449, 155; 227, 265, 317. bulbosa L. 444. caesia Sm. 9317. cenisia All. 292, 313. Chaixi Vill. 424, 477, 227, 263, 817. compressa L. 227, 255, 811. LI gl Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Poa distichophylla Gaud. — P. cenisia All. flexuosa Host. — P. cenisia All. laxa Hänke 475, 202, 207, 208, 216, 247, 219, 222, 224, 260, 285, 918, 506. laxa Hänke var. pallescens Koch 216, 222, 221, 818. minor Gaudin 208, 243, 222, 263, 2 285, 818. nemoralis L. 403, 107, 125, 199, : 210, 214, 219, 227, 265, 318. pratensis L. 424, 436, 439, 444, 418, 164, 489, 227, 263, 819, 510, 512. sudetica Hänke — P. Chaixi Vill. trivialis L. 444, 493, 259, 319. violacea Bell. 103, 144, 130, 444, 470 178, 199, 253, 262, 816. Poetum alpinae der Läger 94, 140. der Fettwiesen 94, 114—146, 149, 274. —— annuae siehe Rasenläger. Pogonatum aloides (Hedw.) Pal. 486. —— urnigerum (L.) Pal. 486. Pohlia acuminata Hornsch. 244, 246, 482. ambigua (Limpr.) 242, 482. Berninae Herzog nov. sp. 248, 482. commutata (Schimp.) Lindb. 243, 247, 483. cruda (L.) Lindb. 246, 482. elongata Hedw. 482. cucullata (Schwgr.) Bruch 483. 215, 269, 202, H — 483. longicollis (Sw.) Lindb. 242, 482. nutans (Schreb.) Lindb. 242, 247, 483. polymorpha Hornsch. 244, 246, 248, 482. proligera Lindb. 242, 483. Polemonium coeruleum L. 136, 438, 150, 211, 232, 263, 419. Polsterpflanzen 205, 208. Polygala alpestre Rchb. 404, 161, 166, 170, 477, 478, 479, 200, 214, 214, 254, 266, 398. alpinum Steudel 211, 255, 266, 391. amarellum Crantz 254, 398. — —— — ——— austriacum Crantz — P. amarellum Crantz. —— Chamaebuxus L. 170, 200, 258, 397, 359. —— vulgare L. 296, 898. 599 Polygonatum officinale All. 103, 256, 838. —— polygonatum Jirasek = P. officinale All. verticillatum /L.) All. 210, 264, 338. vulgare Desf. — P. officinale All. Polygonum aviculare L. 139, 228, 264, 848. amphibium L. 348. Bistorta L. 143, 441, 146, 447, 148, 219, 228, 259, 348, 505, 507, 519, 521, 559 Convolvulus L. 228, 262, 348. lapathifolium L. em. Koch 228, 255, 348. viviparum L. 102, 409, 110, 418, 122, 128, 132, 134, 135, 436, 144, 151 153, 436, 138, 139, 160, 461, 162, 165, 168, 172, 473, 174, 176, 177, 179, 180, 484, 185, 186, 189, 191, 203, 907, 242, 213, 248, 219, 220, 222, 224, 228, 269, 285, 348, 505, 507, 549. Polypodium vulgare L. 103, 125, 197, 204, 263, 302, 559. Polyporus pictus (Schultz; Fr. 511. 199, | —— Schweinitzii Fr. 511. gracilis (Schleich.) Lindb. 236, 243, - Polystigma obscurum Juel 512. Polytrichetum 94, 453, 154, Abb. 34, 272. Polytrichum 451, 152, 453, 154, 155, 156. 157, 459, 160, 482, 183, 189, 486. alpinum L. 239, 211, 242, 254, 486. attenuatum Menz. 241, 487. NE commune L. 242, 487. formosum Hedw. = P. attenuatum Menz. gracile Dicks. 242, 487. juniperinum Willd. 238, 246, 487. piliferum Schreb. 238, 242, 213, 216, 250, 487. sexangulare Flörk. 216, 247, 487. strictum Banks. 242, 487. Pontresina 2, 6, 402, 405, 119, 122, Abb. 15, Abb. 32—33, 241, 275, 551. Populus tremula L. 96, 103, 259, 945, 559. Post 2. Potamogeton alpinus Balbis 192, 253, 308. filiformis Pers. 192, 253, 292, 308. gramineus L. 294, 908. perfoliatus L. 192, 253, 308. pusillus L. 192, 262, 308. rufescens Schrad. = P. alpinus Balbis Potamogetonetum 95, 191. LII —— —— —— ——— — ——— — 600 Potentilla alpestris Hall. f. (Crantz) Beck. anserina L. 230, 256, 381. argentea L. 930, 256, 381. aurea L. 402, 444, 142, 447, 494, 434, 439, 444, 154, 158, 164, 162, 165. 168, 474, 484, 301, 207, 911, 945, 223, 221, 270, 286, 383, 524, 559. aurea X Crantzii = X P. Huteri Siegfr. aurea X grandiflora X P. Peyrit- schii Siegfr. 160, 484, 230, P. Crantzii | 120, | x Candriani Siegfr. 383. —— caulescens L. 499, 200, 293, 294, 381. — — Crantzii (Crantz) Beck 402, 404, 405, 107, 140, 144, 142, 120, 424, 207, 914, 244, 223, 224, 230, 270, 286, 383. ——— dubia (Crantz) Zimmeter 214, 260, 267, 292, 342, 389. —— erecta (L.) Hampe 407, 422, 162, 170, 181, 482, 185, 486, 489, 490, 919, 263, 381. —— rigida Vill. 203, 207, 223, 263, 269, 286, 382. —— glacialis Haller fil. = P. frigida Vill. —— glandulifera Kra$an = P. Gaudini Gremli. —— grandiflora L. 402, 404, 428, 470, 178, | 198, 204, 209, 230, 267, 989. —— grandiflora X Crantzii = X P. rhaetica Brügg. —— Gaudini Gremli 449, 256, 389. | Gaudini X Crantzii = X P. Schroeteri | Siegfr. helvetica Schleich. — P. frigida Vill. X ——— Huteri Siegfr. 383. laresciae Rob. Keller — P. Crantzii (Crantz) Beck. —— longifolia Zimmeter — D. Gaudini Gremli. ~~ maculata Pourr. = P. Crantzii (Crantz) Beck. - — minima Hall. f. = P. dubia (Crantz) Zimm. —— nivea L, 382. —— palustris Scop. = Comarum palustre L. x Peyritschii Siegfr. 383. X —— rhaetica Brügge. 384. —— salisburgensis Haenke 'Crantz) Beck. X ——— Schroeteri Siegfr, 388. P. Crantzii E. Rübel. Potentilla silvestris Necker = P. erecta (L.) Hampe. supercrantzii X aurea = X P. Trefferi Siegfr. superparviflora X aurea = X P. Can- driani Siegfr. thuringiaca Bernh. 581. Tormentilla (Crantz) Necker erecta (L.) Hampe. Trefferi Siegfr. 383. villosa Zimm. P. Crantzii (Crantz) Beck. Pottia latifolia (Schwgr.) C. Müll. 246, 477. Prasiola crispa (Lightf. Menegh. 545. X Primula Berninae Kern. = X P. Salisii = P, x Brügg. —— (andolleana Rchb. = P. integrifolia L. X —— Dinyana Lagg. 413. elatior (L.) Schreber 232, 254, 418. farinosa L. 104, 412, 443, 449, 450, 158, 469, 476, 480, 182, 185, 186, 190, 211, 232, 254, 267, 413. graveolens llegetsch. P. All. glutinosa Wulf. 413. hirsuta All. 404, 442, 432, 160, 477, 198, 499, 201, 202, 207, 223, 221, 254, 270, 286, 412, 506. hirsuta Vill. non All. = P. viscosa All. hirsuta All. X viscosa All. = X P. Sa- lisii Brügg. integrifolia L. 132, 158, 160, 175, 485, 188, 194, 207, 254, 269, 286, 412, 507. integrifolia X viscosa All. = X P. Di- nyana Lagg. latifolia Lapeyr. = P. viscosa All. longiflora All. 204, 265, 413. = viscosa x MuretianaMoritzi — X P. Dinyana Lagg. — — officinalis. Scop. = P. veris L. em. Huds. ` X ——— Salisii Brügg. 413. —— veris L. em, Huds. 418, 559. — — villosa Koch = P. hirsuta All. — — viscosa All. 432, 159, 173, 175, M zii, 198, 201, 202, 207, 211, 212, 324, 257, 269, 286, 412, 516. viscosa Vill. — P. hirsuta. All. Protomyces pachydermus Thüim. 512. —— macrosporus Ung. 512. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebieles, Prunella vulgaris L. 137, 466, 261, 499. Prunus domestica L. 231, 256, 389, 559. Padus L. 410, 214, 261, 294, 389, 560. ` ——— Persica (L.) Stokes 231, 254, 560. Psalliota campestris (L.) Fr. 512. Pseudoleskea atrovirens Br. eur. — P. fila- mentosa (Dicks.). 389, H ——— filamentosa (Dicks. 238, 244, 217, 249, 488. —— oligoclada Kindb. 245. —— Pfundtneri (Limpr.) Kindb. 245. Pseudorhytisma Bistortae (DC.) Juel 519. Psoroma hypnorum (Dicks.) Hoffm. 500. Pterigynandrum filiforme (Timm.) Hedw. 239, 488. Ptilium crista-castrensis L. 238, 241, 490. Puccinia Acetosa (Schum.) Kcke. 507. Aegopodii (Schum.) Lk. 507. alpina (Fuck.) 508. Astrantiae Kalchbr. 507. Baryana Thym. 510. Bellidiastri Wt. 509. Cari-Bistortae Kleb. 507. Caricis frigidae Ed. Fischer 510. Cirsii Lasch. 510. conglomerata (Strauss) Kze. et Schm. 509. —— Dubyi Müll. Arg. 509. —— Epilobii tetragoni (DC.) Wt. 509. —— enormis Fuck. 507. —-- expansa Lk. 509. —— Festucae Plowr. 510. —— firma Dietel 510. ——— Gentianae Strauss 509. —— Gerant silvatici Karst. 509. Hieracii (Schum.) Mart. 510. Imperatoriae Jacky 507. Lagerheimii Lindroth 510. Leontodontis Jacky 510. Mei-mamillata Semad. 507. Morthieri Kcke. 510. ——— persistens Plowr. 510. — BEEEREBE Pimpinellae (Str.) Wt. 50%. Poarum Niels 510. Polygoni vivipari Karst. 507. Pulsatillae (Opiz) Rostr. 507. Rübelii Volkart nova species 508. Taraxaci (Reb.| Plowr. 510. Botanische Jahrbücher. XLVII Bd. 601 Puccinia Thlaspeos Schub. 510. ——— Tragopogi (Pers.) Corda. 509. —— Trollii Karst. 50%. | —— Willemetiae Bub. 509. Pucciniastrum Vacciniorum (Lk.) Dret. 511. Pulmonaria angustifolia L. 404, 200, 266. 420. —— azurea Bess. = P, angustifolia L. Kerneri Wettst, = P. angustifolia L. Puschlav, Vergleich mit dem Berninabachtal 291—296. Pyrenospora chrysospora (Niessl. Sace. 916. Dianthi (De Not.) Berl. 516. — hispida (Niessl.) Sacc. 516. ——- phaeocomoides Sace. 9516. —-— pileata Volkart nov. sp. 916, 517. ——— trichostoma (Fr.) Fuck. 516. Pyrenopeziza compressula Rehm. 519. —— radians (Rob. Rehm. 519. Pyrola media Sw. 258, 294, 408. — minor L. 102, 105, 407, 410, 118, 120, 424, 124, 263, 408. ——— rotundifolia L. 256, 408. ——— secunda L. 102, 124, 258, 408. uniflora L. 102, 256, 408. Pyxidicula Naegelii Ktz. 525, 526, 532, 537, 539, 544. 536, Quartär 77. Quellflur 95, 135, 193, Abb. 47, 247. Ramalina polymorpha Ach. 508. Ramularia helvetica Taap. et Ld. 521. ——— Phyteumatis Sacc. et Wt. 521. Ranunculetum flaccidi 95. 192. Ranunculus acer L. 402, 136, 438, 143, 444, 148, 219, 229, 262, 361, 560. aconitifolius L. 403, 110, 436, 210, 261, 363. — alpestris L. 363. —- aquatilis L. 253, 294, 963. ——— arvensis L. 229, 253, 361. ——— auricomus L. 959, 294, 352. —— breyninus Crantz 229, 255, 361, 506. bulbosus L. 144, 229, 257, 361. cassubicus L. 229, 260, 362. flaccidus Pers. 192, 193, 264, 363. Flammula L. ssp. reptans L- Schinz et Keller 486, 259, 361. Gilib. — R. ——— Íoeniculaceus flaccidus Pers. 602 Ranunculus geraniifolius Pourret 102, 405, 444, 418, 420, 124, 429, 436, 139, 150, 458, 160, 464, 162, 465, 468, 175, 200, 210, 215, 224, 229, 268, 342, 961, 511, 560. glacialis L. 473, 475, 202, 203, 208, 215, 246, 217, 220, 223, 264, 270, 286, 294, 862, 560. montanus Willd. — R. geraniifolius Pourr. nemorosus DC. — R. breyninus Crantz. parnassifolius L. 293. pyrenaeus L. 170, 253, 267, 292, 862. repens L. 486, 219, 229, 262, 461. 207, 224, trichophyllus Chaix = R. Pers. Raphanistrum Lampsana Gärtn. = Rapha- nus Raphanistrum L. silvaticus auct. = R. breyninus Crantz. | flaccidus | E. Rübel. Rhinanthus glacialis Personnat 264. 429. lanceolatus (Kováts) Stern. = Rh. gla- cialis Pers. ovifugus Chab. 265, 292, 429. Semleri (Stern.) Schinz et Thell. 2:6, 429. subalpinus (Stern.) Schinz et Thell. 442, 437, 170, 181, 211, 245, 233, 264, 499. Rhizocarpon geographicum (L.) DC. 497. Rhodobryum roseum (Weis) Limpr. 485. Rhododendron ferrugineum L. 405, 406, 107, 109, 410, 412, 116, 120, 424, 125, 128, 432, 434, 178, 183, 201, 210, 214, 224, 266, 287, 409, 511, 518, 519, 560. ——— hirsutum L. 293, 409. | X--— intermedium Tausch 224, 409. | Rhodoretum ferruginei 94, 402, 443, Abb. 22, Raphanus Raphanistrum L. 229, 254, 867, | 560. Rasenläger 94. 138, Abb. 31, 151. Regen 32. Reseda odorata L. 230, 372. Rhabdospora cercosperum (Rostr.) Sacc. 520. Rhabdoweisia denticulata (Bid.) Br. eur. 239, 413. —— fugax (Hedw.) Br. eur. 239, 478. Rhacomitrium aciculare (L.) Brid. 480. —— canescens (Weis. Timm.) Brid. 243, 249, 480. —— fasciculare (Schrad.) Brid. 241, 480. 116, 123, 126, 131, 272, 274, 284. Rhytidiadelphus triqueter (L.) Warnst. 238, 241, 490. | Rhythidium rugosum (Ehrh.) Kindb. 249, 250, 490. Rhytisma salicinum (Pers.) Fr. 518. Ribes alpinum L. 102, 498, 210, 257, 379, 560. | —— petraeum Wulfen 402, 409, 410, 198, —— hypnoides (L.) Lindb. 246, 250, 481. | —— lanuginosum Brid. — Rh. hypnoides (L.) Lindb. —— protensum Braun 248, 480. —— sudeticum (Funk.) Br. eur. 244, 480, —— tortuloides 249. Rhamnus pumila Turra 404, 430, 498, 199, | 202, 214, 257, 266, 287, 899, 560. Rhaponticum scariosum Lam. = Centaurea Rhaponticum L. Rhinanthus Alectorolophus (Scop.) Pollich. 145, 233, 254, 429, — — apenninus (Stern.) Schinz et Thell. = Rh. ovifugus Chab. Crista galli L. 145, 162, 186, 211, 248, 219. 258, 430. ellipticus Hausskn. 293, 296. (Scop.) Pollich. Facchinii Chab. — Rh. Alectorolophus | 210, 263, 879, 560. Rinodina muiaraea (Ach.) Th. Fr. $04. —— turfacea (Wahlbg. Th. Fr. 504. Roripa islandica (Oeder) Schinz et Thellung 230, 262, 367. —— silvestris (L.) Besser 230, 254, 867. Rosa alpina L. = R. pendulina L. ——- pendulina L. 402, 404, 406, 410, 441, 448, 423, 136, 498, 199, 200, 209, 264. 888, 510. pomifera Herrm. 257, 988. rubrifolia Vill. 888. Rosatsch, Piz 6, 472, 477, 199, 206, 221. Roseg, Piz Abb. 55. Roseggletscher 82. Rosegtal 6, 109, 419, Abb. 43—14, Abb. 17, Abb. 49—20, Abb. 28—30, 467, 193, Abb. 56, 278. Rubus idaeus L. 402, 104, 109, 410, 412, 118, 425, 136, 209, 230, 262, 980, 510, 560. — saxatilis L. 402, 136, 240, 262, 380, 560. Pflanzengeographische Monographie dcs Berninagebietes. Ruderalflora 295—934, 252. Rumex Acetosa L. 347, 561. Acetosella L. 162, 164, 218, 219, 228, 262, 347. alpestris Jacq. = R. scutatus L. alpinus L. 436, 438, 140, 447, 493, 228, 265, 347, 520, 561. arifolius All. 102, 436, 438, 444, 147, 148, 149, 210, 228, 265, 347, 507, 564. crispus L. 228, 258, 847. nivalis Heg. 347. scutatus L. 102, 103, 442, 219, 228, 261, 347, 564. Rundhócker 80, Abb. 5, Abb. 44, 166, 171. Rusellas 121. Russula nigricans (Bull.) Fr. 512. — 209, 248, Saelania glaucescens (Hedw.) 478. Sagina Linnaei Presl. = S. saginoides /L.) Dalla Torre. —— procumbens L. 253, 359. —— saginoides (L. Dalla Torre 158, 229, 265, 355. saxatilis Wimm. = S. saginoides (L. Dalla Torre. Salicetum herbaceae 94, 153, 156, Abb. 35, 272. —— mixtum 95, 194, Abb. 50. Salix arbuscula L. 410, 482, 194, 213, 219, 220, 228, 265, 292, 844, 511. caesia Vill. 482, 489, 194, 219, 258, 292, 344. caprea L. 194, 299, 348, 514, 561. daphnoides Vill. 194, 228, 255, 343, 561. glauca L. 140, 194, 262, 292, 343. grandifolia Seringe 259, 843. grandifolia X hastata Buser 345. hastata L. 110, 194, 213, 219, 262, 344, 513, 514. helvetica Vill. — S. Lapponum L. ssp. helvetica Vill. herbacea L. 454, 152, 153, 454, 155, 456, 157, 159, 460, 172, 173, 174, 188, 494, 207, 240, 212, 216, 217, 220, 229, 924, 261, 269, 282, 285, 287, 841, 511, 513, 514, 518. incana Schrank 296. H | | || * 409, 494, 201, 253, 265, 843. 603 Salix myrsinites L. 494, 213, 259, 265, 287, 344. 513. nigricans Sm. 182, 194, 219, 258, 345. pentandra L. 194, 219, 228, 259, 294, 341. purpurea L. 486, 194, 219, 228, 253, 343. reticulata L. 458, 159, 213, 259, 268, 343, 514. retusa L. 158, 177, 243, 220, 998, 253, 268, 287, 342, 511. retusa L. ssp. serpyllifolia (Scop.) Koch 158, 459, 161, 176, 477, 179, 201, 203, 243, 253, 268, 285, 287, 349. Salvia pratensis L. 145, 146, 433, 561. verticillata L. 232, 254, 428. Sambucus racemosa L. 104, 233, 258, 434, 561. S. Gian 419. Sanguisorba dictyocarpa Gremli nor Scop. -— officinalis L. 107, 144, 446, 170, 182, 189, 190, 498, 214, 249, 230, 261, 388. —— minor Scop. 254, 388. —— sanguisorba |L. A. et G. = S. minor Scop. Saponaria ocymoides L. 296, 352. —— Vaccaria L. = Vaccaria pyramidata Medic. Satureia alpina (L.) Scheele 404, 440, 130, 137, 200, 209, 219, 232, 261, 423. —— clinopodium Caruel. = S. vulgaris |L.) Fritsch. vulgaris (L.) Fritsch 257, 423. Satyrium albidum L. — Gymnadenia albida (L.) Rich. — viride L. = Coeloglossum viride (L.) Hartm. Saussurea alpina (L.) DC. 180, 182, 314, 234, 256, 286, 450. —— discolor (Willd.) DC. 265, 450. —— lapathifolia (L. Beck = S. discolor (Willd.) DC. = ‘S, mi- 212, | Saxifraga adscendens L. 198, 267, 287, 378. Lapponum L. Ssp. helvetica (Vill.) | —— Aizoon Jacq. 85, 4102, 403, 412, 123, 430, 135, 479, 198, 199, 200, 204, 202, 210, 214, 215, 217, 218, 219, 320, 223, 230, 254, 270, 286, 298, 376, 561. — — aizoides L. 112, 135, 185, 186, 187, 103, 214, 218, 220, 230, 267,377, 511. 39* 604 Saxifraga androsacea L. 207, 214, 258, 269, 286, 342, 377. | androsacea X Seguieri = X S. Pa- | dellae Brügg. aphylla Sternberg 203, 208, 214 223, 269, 286,7878. aspera L. 198, 499, 262, 376, 511. aspera L. var. bryoides L. 103, 154, 159, 173, 174, 177, 199, 204, 202, 203, 207, 208, 215, 916, 217, 220, 223, 224, 256, 257, 270, 286, 376, 511. 176, 479, 201, 214, 260, caesia L. 267, 916. caespitosa Gaud. — S. exarata Vill. controversa Sternb. — S. adscendens L. cuneifolia L. 296. exarata Vill. 442, 159, 473, 175, 177, 481, 198, 199, 202, 203, 207, 210, 214, 216, 217, 220, 223, 230, 257. 270, 286, 378, 511. hypnoides All = S. exarata Vill. | moschata Wulfen 202, 267, 378. | muscoides All. 202, 269, 286, 292, 877. | oppositifolia L. 203, 204, 907, 208, 214, 217, 220, 223, 230, 252, 261, 270, 286, 376, "564. X—— Padellae Brügg. 379. —— planifolia Lap. = S. muscoides All. —— rotundifolia L. 296, 379. —— Seguieri Sprengel 158, 203, 207, 208, 247, 223, 224, 258, 270, 286, 378. — stellaris L. 440, 136, 485, 487, 490, 194, 193, 256, 267, 377. —— stenopetala Gaud. =S. aphylla Sternb. varians Sieb. = S. moschata Wulf. Scabiosa lucida Vill. 404, 450, 478, 179, 198, 210, 914, 266, 292, 436. Schafberg 5, 103, 430, 434, 172, Abb. 41 Abb. 42, 498, 277. Schafherden 2, Abb. 3. Schliffgrenze 282. Schinzia Aschersoniana Mgn. 506. digitata (Lagerh.) Mgn. 506. Schizonella melanogramma (DC.) Schróter 506. Schneedecke 18, 38, 44, 48, 67, Abb. 4, | Abb. 6—9, Abb. 40. | Schneegrenze, klimatische 496, 274, 272, 276, 283, 294. ——— lokale 42, 283. | —— alpinus E. Rübel. | Schneetülchen 94, 139, 150—158, Abb. 34 bis 37, 172, 282. —— auf Kalk 94, 158, Abb, 37. Schoenus compressus L. — Blysmus com- pressus (L.) Panz. Schutt 203. Schuttflur 95, 154, 205, 282. Schutt- und Geröllfluren 95, Abb. 53—854. Schutthalden siehe Geröllflur. Schuttpflanzen, Einteilung der 204. Schwellenwerte der Temperatur 45. Seirpus acicularis L. = Eleocharis acicu- laris (L.) R. Br. Schleich. atrichum Palla. ——— caespitosus L. = Trichophorum caes- pitosum (L.) Hartmann. —— compressus Pers. = Blysmus com- pressus (L.) Panz. —— palustris L. = Eleocharis (L.) R. Br. — pauciflorus Lightf. = Eleocharis pau- ciflora (Lightf.) Link. —— trichophorum A. et G. = Trichopho- rum alpinum (L.) Pers. Scleranthus annuus L. 219, 229, 257, 858. —— perennis L. 296. Scleropodium purum (L.) 238, 493. Scrophularia nodosa L. 296. Scutula epiblastematica (Wallr.) Rehm. 805. 203—217, = Trichophorum palustris . Secale cereale L. 227, 260, 828, 561, Sedimente 72, 74, 75. Sedum acre L. 149, 497, 230, 258, 874, 561. album L. 497, 499, 230, 261, 974. alpestre Vill, 454, 452, 153, 454, 455, 156, 457, 459, 160, 462, 170, 175, 199, 204, 210, 216, 218, 219, 220, 223, 294, 230, 254, 270, 286, 374. annuum L. 403, 497, 230, 258, 873. atratum L. 435, 161, 176, 477, 479, 208, 244, 223, 230, 254, 269, 286, 287, 373. dasyphyllum L. 108, 497, 200, 261, 878. maximum (L.) Suter 296. mite Gilib. 296. purpureum (L.) Link — S. Telephium L. repens Schleich. — S. alpestre Vill. sexangulare auct. = S. mite Gilib. spurium M. Bieb. 373. 198, 199, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Sedum Telephium L. 497,230,254, 294, 378. —— villosum (L.) Scop. 256, 378. See im Val minor 535. Abb. 53. Seen am Piz Alv 536. Selaginella selaginoides (L.) Link 418, 182, 186, 189, 498, 224, 226, 265, 308. spinulosa A. Br. = S. selaginoides (L.) Link. Selinum Carvifolia L. 234, 406. Semperviretum 93, 126, 176, Abb. 42, 179, 272, 281. Sempervivum alpinum X arachnoideum = X S. Heerianum Brügg. alpinum X montanum = X S. rhae- ticum Brügg. alpinum Griseb. et Schenk 470, 210, 875. alpinum X Wulteni 315 arachnoideum L. 403, 442, 162, 170, 418, 179, 498, 199, 204, 240, 314,918, 249, 220, 230, 254, 267, 874, 511. arachnoideum X montanum 178, 375. arachnoideum X tectorum 375. —— arachnoideum X Wulfeni 375. X—— Braunii Facch. 875. X—— Comollii Rota 376. X —— Funckii F. Braun 375 X —— Heerianum Brügg. 375. —— Huteri Kern. = S. Braunii Facch. 198, ——- montanum X tectorum angustifolium ` = X S. Funckii F. Braun. — montanum L. 402, 406, 442, 417, 129, 164, 466, 168, 474, 477, 478, 479, 481, 498, 199, 204, 202, 209, 211, 219, 220, 223, 224, 254, 270, 280, 374, 511. ——— montanum X Wulfeni = S. Braum Facch. X-—-- rhaeticum Brügg. 875 ——— tectorum L. 403, 442, 129, 164, 470, 179, 204, 240, 214, 266, 375, 561. —— tectorum X Wulfeni = X S. Comollii Rota. — Theobaldi Brügg. = S. Braunii Facch. —— Wulfeni Hoppe 257, 266, 375, 511. Senecio abrotanifolius L. 112, 466, 178, 179, 257, 267, 449. ——— alpinus (L.) Scop. 138. —— carniolicus Willd. 134, 454, 160, 465, 472, 473, 475, 207, 242, 216, 220, 223, 224, 261, 270, 286, 449, 520. | Sesleria coerulea (L.) Ard. 605 | Senecio Doronicum L. 403, 104, 140, 412, 125, 436, 477, 178, 179, 499, 200, 209, 213, 214, 234, 257, 267, 448, 509, 544, 516, 520. —— Fuchsii Gmelin 440, 436, 438, 210, 264, 449. —— Jacquinianus Rchb. = S, nemoren- sis L. nebrodensis DC. = S. rupester W. et K. nemorensis L. 138. 259. 295, 448. rupester W. et K. 234, 260, 295, 449. saracenius L. — S. Fuchsii Gmcl. spathulifolius (Gmel.) DC. 260, 449. viscosus L. 104, 211, 261, 449. vulgaris L. 234, 256, 449. Septoria semilunaris Johs. 590. Epilobii Wstd. 520. Serratula rhapontica DC. — Centaurea Rha- ponticum L. ESSEE A44, 423, 131, 434, 450, 458, 476, 477, 178, 179, 180, 482, 186, 189, 199, 200, 201, 203, 337, 268, 814. coerulea (L.) Ard. var. uliginosa Celak. 182, 186, 189, 314. disticha (Wulfen) Pers. 432, 459, 170, 472, 473, 474, 202, 207, 212, 213, 216, 221, 222, 224, 256, 270, 985, 314. Seslerietum coeruleae 95, 123, 178, 272, 281. Sherardia arvensis L. Sibbaldia procumbens 155, 457, 458, 460, 223, 924, 230, 251, 286, 342, 984. Siedelungen 271, 275. Sieglingia decumbens Sieversia montana (L.) Sprengel 447, 122, 136, 158, 459, 165, 168, 178, 479, 214, 230, 256, 269, 286, 384. ——— reptans (L.) Sprengel 427, 128, 202, 203, 207, 208, 212, 244, 215, 216, 217, 920, 223, 224, 261, 270, 256, 384. Silene acaulis L. 453, 458, 174, 199, 204, 320, 224, 225, 253, 268, 350. ssp. norica Vierh. 233, 263, 4393. L. 151, 152, 453, 472, 475, 252, 261, 154, 204, 270, (L. Bernh. 295. 414, 160, 223, 142, 161, 335, | 2—— acaulis L. = S. exscapa All. | — alpina Lam. = S. vulgaris | Garcke ssp. alpina (Lam.). (Mönch 606 Silene cucubalus Wibel — S. vulgaris (Mónch) Garcke. cucubalus Wibel var. alpina (Thom.) Koch — S. vulgaris (Mónch) Garcke ssp. alpina Lam. discolor Retz. = S. nutans L. exscapa All. 459. 470. 473. 174. 479. 201, 202, 207, 217, 220, 222, 224, 270, 285, 286, 288, 350. —-— inflata $m. = S. vulgaris (Mönch) Garcke. —- nutans L. 402, 403, 436, 464, 170, 198, 200, 240, 249, 228, 264, 950, 505, 507. rupestris L. 402, 403, 106, 442, 117, 122, 425, 127, 128, 464, 162, 165, 201, 210, 219, 224, 228, 266, 350. Saxifraga L. 296. venosa (Gilib.) Aschers. — S. vulgaris (Mónch.) Garcke. vulgaris (Mónch) Garcke 102, 103, 109, 442, 418, 125, 128, 130, 136, 115, 470, 178, 479, 480, 481, 200, 209, 213, 249, 228, 255, 266, 292, 850. E. Rübel. Sonnenstrahlung 10, 16. Sonchus arvensis L. 454. ——— asper (L. Garsault. 454. Sorbus Aria (L.) Crantz 296. aucuparia L. 402, 105, 140, 120, 124, 129, 136, 211, 219, 261, 380, 510, 562. -——— Chamaemespilus (L.) Crantz 409, 440, 258, 294, 980, 562. Sordaria gigaspora Fuck. 518. Spalierstrauchformation 94, 443, 190—135, Abb. 26, Abb. 27, 272. Sparganietum 95, 192, 247. ! Sparganium affine Schnitzl. 192, 262, 293, 294, 301. | — natans L. pro parte = S. affine 167, 468, 477, 484, 497, 198, 199, ` —— vulgaris (Mönch) Garcke ssp. alpina | ` Sphacelotheca borealis (Clint.) Schellenberg (Lam.) Thom. 179, 213, 266, 292, 350. Sinapis arvensis L. = Brassica arvensis (L.) Scheele. Sisymbrium Sophia L. 229, 253, 366. Schnitzl. Spathularia clavata (Schaeff.) Rehm. 519. Spergula arvensis L. 229, 262, 858. rubra Presl. — Spergularia campe- stris (All.) Aschers. —— saginoides L. = Sagina saginoides (L.) Dalla Torre. Spergularia campestris (All.) Ascherson 229, 259, 858. 505. | —— Polygoni vivipari Schellenberg 505. | Sphaerocystis Schroeteri Chod. 524, 525, —— Thalianum Gaud. = Stenophragma | Thalianum (L.) Cel. Smilacina bifolia Desf. — Majanthemum bi- | | Sphaerozosma excavatum Ralfs 536, 539, folium (L.) F. W. Schmidt. Solanum tuberosum L. 440, 232, 254, 424, 562. Soldanella alpina L. 166, 170, 480, 244 254, 968, 414, 562. — pusilla Baumg. 451, 452, 153, 156, H Solidago Virga-aurea L. 103, 404, 105, 407, 109, 140, 414, 442, 418, 120, 19, 125, 125, 128, 134, 136, 166, 170, 178, 179, 498, 199, 204, 209, 245, 224, 233, 268, 441, 507, 516, 520. Solorina crocea (L.) Ach. 500. ——- saccata (L.) Ach. 500. Sonnenbedeckung 61— 65, 70. Sonnenfinsternis 56, 69, Sonnenhóhe 46 53, 61—65, 69. Sonnenscheindauer 20. 526, 527, 534, 533, 535, 539, 540, 514, 548. Sphaerophorus fragilis (L.) Pers. 496. 540, 544. Sphagna 482, 483, 484, 489. Sphagnetum commune 95, 182, Abb. 45. —— piniferum 95, 188, Abb. 44. | Sphagnum acutifolium (Dill. 472. 157, 459, 191, 217, 258, 268, 415, 520. | I compactum DC. 472. cymbifolium (Dill. 472. fuscum Klinggr. 472. Girgensohnii Limp. 472. squarrosum Pers. 241 472. subsecundum (Nees) 472. teres Limpr. 472. Warnstorfii Russ. 472. Spinacia oleracea L. 228, 253, 849, 562. Spiraea Ulmaria L. = Filipendula Ulmaria (L.) Maxim. Spirogyra communis Hass.) Kg. 526, 944 Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Splachnum sphaericum (Linn. fil.) Sw. 240, 489. Spondylosium depressum Arch. 536, 539, 510, 544. Sporormia lagopina (Bres. pro varietate) 513. Stachys alpinus L. 296. rectus L. 254, 423. Statice montana Miller 293. Staudenläger 94, 137, Abb. 30. Staurastrum cuspidatum Bréb. 531, 544. —— laniatum Delp. 524, 525, 544. —— punctulatum Bréb. 524, 526, 544. —— teliferum Ralfs 526, 544. Stauroneis anceps Ehrb. 527, 532, 537, 545. Stazersee 75, 82, Abb. 45, 482, 486,488, 189. Stazerwald 407, 419, 421, 422, Abb. 15. 186. Stellaria cerastioides L. = Cerastium cera- ` stioides (L.) Britton. ciliata Scop. Moehringia (Scop.) Dalla Torre. Friesiana Ser. = St. longifolia Müh- lenb. graminea L. 255, 863. longifolia Mühlenb. 253, 294, 353. = ciliata 352, 562. multicaulis Willd. — Cerastium cera- stioides (L.) Britton. nemorum L. 440, 436, 438, 193, 210, 259, 352. rupestris Scop. — Minuartia rupestris (Scop.) Schinz et Thell. uliginosa Murray 258, 353. media (L.) Vill. 438, 493, 329, 361, | Stenophragma Thalianum (L.) Celak. 257, | 810. Stereocaulon 153. —— alpinum Laur. 498. —— tomentosum E. Fr. 219. 607 Strauchgürtel 108, 244, 251, 280, Streptopus amplexifolius (L.) Lam et DC. 296. Stretta, Alp, Piz 440, Abb. 38, 472, 190, 206, 224. Strickeria ignavis (De Not.) Wt. 518. Stufe 96, 245. Subalpine Felsflur 95, 197, Abb. 51. ——- Geröllflur 95, 209. Stufe 250, 278. Subfossile Arvennüsse 116. Submerse Bestände siehe Limnäen. Subnival-nival siehe Nival. Subnivale Stufe 251, 282. Succession 96, 101. Sumpffluren 95, 181 - 188, Abb. 44—45. Sumpfwiese 95, 184, Abb. 4. Surirella bifrons Ktz. 536, 545. -— linearis O. M. 524, 845. —— splendida Kg. 526, 528, 529, 533, 534, 535, 545. Surlej, Piz 206, 221. Surovel, Alp 439. Süßwasservegetation 95, 188 —195, Abb. 45 bis 46. Synchytrium aureum Schröt. 505. Synedra berolinensis 534. —— filiformis 534. nana Meister 534, 544. —— Schroeteri Meister 544. Ulna Grun. 524, 526, 527, 528, 529, 532, 533, 540, 541, 544. Synökologie 86. Synura uvella Ehb. 525, 545. 532, — 524, 527, 532, 53: Tabellaria fenestrata Ktz. 528, 530, 532, 533, 537, 540, 541, 544. | —— floeculosa Ktz. 524, 525, 526, 527, Stereodon cupressiformis (L.) Brid. 239, 491. | dolomiticus (Mild.) 249, 491. ——— fastigiatus Brid. 246, 491. hamulosus (Br. eur.) Lindb. 491. pallescens (Hedw.) Lindb. 490. revolutus (Milt. 238, 246, 249, 250, 491. -— Vaucheri (Lesq.) Lindb. 491. Stigmatea Mespili Sorauer 5193. ——— Alni Fuck. 513. Stipa pennata L. 103, 197, 257, 309. — ———— — — 528, 530, 532, 533, 535, 540, 544, 544. Tal- und Seebildung 79. Taraxacum officinale Weber 107, 135, 437, 138, 139, 165,466, 220, 454, 510, 562. —— officinale Weber ssp. alpinum (Hoppe) Koch 454, 452, 133, 155, 436, 157, 158, 460, 461, 475, 487, 208, 214, 225, 269, 286, 288, 454. ——— officinale Weber ssp. ceratophorum (Ledeb.) Schinz et Thell. 288, 454. | — officinale Weber ssp. fontanum (Han- del-Mazz.) Schinz et Thell. 454. '608 Taraxacum officinale Weber ssp. laevi- gatum (Willd.) Schinz et Keller 454. —— officinale Weber ssp. Pacheri (Schultz- Bip. Schinz et Thell. 269, 288, 454. ——— officinale Weber ssp. paludosum (Scop.) Crep. 454. — officinale Weber ssp. vulgare (Lam.) ` Schinz et Keller 403, 445, 148, 462, | 214, 934, 454. Tayloria acuminata 240, 481. —— Froelichiana (Hedw.) Mitt. 238, 481. —— Hornschuchii Grev. et W.-Arn. 945. —— lingulata (Dicks) Lindb. 242, 248, 482. —— Rudolphiana (Hornsch.) Br. eur. 245. —— splachnoides (Schleich. Hook. 240, (Schleich.) Hornsch. 481. Teichformationen 95, 188—194, Titelbild, Abb. 45—46. Tektonik 78. Temperaturen der Luft 10, 37, 39, 42. ——- in der Sonne 16. —-— des Bodens 85. —— des Wassers 43, 528, 534. Tetmemorus granulatus Ralfs 528, 544. Tetracyclus Braunii Grun. 533, 544. Tetraplodon angustatus (Linn. fil, Sw.) Br. eur. 244, 482, —— bryoides (Zoeg.) Lindb. 244, 482. ——— mnioides Br. eur, T. bryoides (Zoeg.) Lindb. urceolatus Br. eur, 245. Teucrium montanum L. 422. Thalietrum aquilegifolium L. 440, 436, 498, 210, 265, 863. — foetidum L. 261, 368. Ej. Rūbel, Timmia austriaca Hedw. 241, 486. bavarica Hessl. 486. Tinea copiosella v. Heyd. 405. Tofieldia alpina Hoppe et Sternb. = T. pa- lustris Huds. ——— borealis Wahlb. = T. palustris Huds. —— calyculata (L.) Wahlenb. 442, 485, 263, 935. —— palustris Hudson 186, 255, 265, 292, 336. Toninia coeruleonigricans (Lightf.) Th. Fr. 491. Torta, Val 446, 427, 459, 467, 484. Torfmoore 79, 84, 416, 482, 184, 185, 189, 242. Tortella fragilis (Drumm.) Limpr. 250, 476. ——— inclinata (Hedw. fil.) Limpr. 476. tortuosa (L. Limpr. 246, 476. Tortula aciphylla Br. eur. — T. norvegica (Web. fil.) Wahlenb, montana Br. eur. 478. mucronifolia Schwgr. 249, 477. norvegica (Web. fil.) Wahlenb. 478. obtusifolia Schleich. 477. ruralis (L.) Ehrh. 250, 478. subulata (L.) Hedw. 242, 477. Tozzia alpina L. 264, 296. 427. Tragopogon pratensis L. 148, 234, 458, 509, 562. —— pratensis L. orientalis (L.) 103, 104, 145, 214, 262, 458. Trematodon ambiguus (Hedw.) Hornsch. 412. . BENIN | — brevicollis Hornsch. 245. | Trias 72. —— minus L. 402, 404, 479, 240, 264, ` 368, 510. Thamnolia vermicularis (Sw.) Ach. 508. Thesium alpinum L. 102, 142, 124, 130, 136, 449, 165, 470, 179, 198, 200, 210, 224, 267, 846. \ ——— pratense Ehrh. 258, 294, 346. Thlaspi alpestre L. 444, 210, 229, 260, 365, 510. —— arvense L. 229, 257, 365. Thymus Serpyllum L. 103, 104, 442, 435, 147, 449, 461, 162, 466, 470, 176, 177, 479, 484, 198, 499, 200, 201, | 209, 244, 218, 249, 232, 268, 287, | 498, 562. Trichodon cylindricus (Hedw.) Schimp. 252, 472. Tricholaena jonides (Bull.) Fr. 512. Trichoon Phragmites (L.) Schinz et Thel. = Phragmites communis Trin. Trichophoretum atrichi 95, 185. -—— caespitosi 95, 184, Abb. 4, 275. Trichophorum alpinum (L.) Pers. 482, ! 186, 189, 260, 292, 894. " 85, —— atrichum Palla 185, 186, 262, 292, 324. ——— caespitosum (L.) Hartm. 109, 182, 183, 184, 185, 486, 187, 188, 189, 199, 194, 263, 324. Trientalis europaea L. 257, 415. Trifolietum alpini 94, 99, 123, 125, Abb. 13, 163, 166, Abb. 39, 272, 273, 275, 281. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Trifolietum repentis 95, 99, Abb. 43, Abb. 33, 161, 272, 274. —— Thalii 94, 160, 272. Trifolium agrarium L. 254, 391. alpestre L. 296. alpinum L. 402, 407, 422, 145, 147, 150, 454, 165, 166, 168, 181, 211, 254, 267, 890, 562. ` aureum Poll. — T. agrarium L. badium Schreber 448, 445, 449, 454, 161, 166, 176, 180, 186, 190, 214, 218, 219, 231, 266, 391. caespitosum Reyn. — T. Thalii Vill, ——— campestre Schreb. = T. procum- bens L. — hybridum L., ssp. elegans (Savi) A."et G. 254, 391. medium L. 390. montanum L. 104, 449, 166, 258, 890. pallescens Schreber 154, 466, 210, 242, 218, 220, 234, 256, 266, 891. - pratense L. 466, 470, 190, 240, 249, 231, 266, 890, 506. pratense L. var. nivale Sieber 102, 104, 123, 136, 445, 447, 158, 154, 464, 163, 465, 466, 470, 176, 478, 180, 211, 214, 390, 516. procumbens L. 231, 255, 391. repens L. 402, 139, 140, 445, 161, 462, 466, 470, 211, 218, 264, 274, 891, 406. rubens L. 257, 389. strepens Crantz = T. agrarium L. Thalii Vill. 446, 458, 160, 180, 211, 219, 231, 256, 266, 390. Trigonella coerulea (L.) Ser. 231, 889. Triphragmium echinatum Lév. 510. Trisetetum flavescentis 94, 444, 445, 147, Abb. 32—33, 274. Trisetum distichophyllum (Vill) Pal. 204, 213, 259, 267, 318. — — flavescens (L.) Pal 443, 444, 147, 418, 259, 274, 318, 351. —— spicatum (L.) Richter 203, 252, 264, 269, 285, 312. —— subspicatum (L.) Beauv. = T. spica- tum (L.) Richter. Triticum aestivum L. 227, 253, 823. —— vulgare Vill. = T. aestivum L. 146, | | | | | | | 609 Trollius europaeus L. 404, 440, 436, 443, 447, 449, 450, 481, 210, 244, 229, 266, 359, 507, 562. Trockenwiese 95, 161—181, Abb. 38—43, 272. Trovat, Piz Abb. 6—9, 455, 206, 221. Tschierva 6, Abb. 20, Abb. 28—29, 160, Abb. 56, 222, 278, 294. Tschüffer, Piz 127, 167, Abb. 43, 206, 244, 222, Turritis glabra L. 103, 257, 870. Tussilago Farfara L. 214, $18, 234, 266, 447, 510, 562. Typhula variabilis Riess. 511. Überdauerungstheorie 292, 293. | Übergangsmoor 484. LLLI A A Übersicht über die Hóhenstufen 271, 272. Übersicht über die Pflanzengesellschaften 94—95, 272. Ufergebüsche 95, 194, Abb. 50. Uromyces Alchimillae (Pers.) Wt. 506. —— Anthyllidis (Grev.) Schrót. 506, 520. Cacaliae (DC.) Ung. 507. Hedysari obscuri (DC.) Wt. 506. lapponicus Lagerh. 506. minor Schröt. 506. Phyteumatum (DC.) Ung. 507. Primulae Fuck. 506. Primulae integrifoliae (DC.) Lev. 507. scutellatus (Schrank.) Lév. 506. Silenes (Schlechtd.) Fuck. 507. Solidaginis (Sommf.) Niessl. 807. Veratri (DC.) Wt. 506. | Urocystis Agropyri (Preuss.) Schröt. 506. | —— Junei Lagerh, 506. Triglochin palustris L. 488, 490, 260, 308. | ——— sorosporioides Kcke. 506. Urtica dioeca L. 403, 136, 438, 140, 210, 228, 262, 346, 520, 562. ——— urens L. 138, 228, 256, 346, 562. Usnea barbata Fr. 405. -—— dasypoga (Ach.) Ugl. 503. —— hirta (L.) Hoffm. 503. Ustilago bistortarum (DC.) Kcke. 505. —— marginalis (Rabh.) Lev. 505. | —— violacea (Pers. Tul. 505. Utricularia minor L. 254, 432. Vaccaria parviflora Mönch. = V. pyrami- data Medik. | —— pyramidata Medikus 228, 252, 351. 610 Vaccinietum Myrtilli 94. 404, 405, 441, 114, 447, 118, Abb. 16, Abb. 23, 430, 131, 272, 274. ——— uliginosi 94, 444, 417, 425, 126, 134, 133, Abb. 27, 272, 274, 981. —— Vitis idaeae 94, 102, 407, 119, 430, - Abb. 18, 274. Vaccinium Myrtillus L. 402, 105, 106, 107, 408, 109, 441, 112, 117, 118, 120, 121, 423, 125, 428, 134, 132, 134, 466, 170, 345, 411, oxycoccus talus Gilib. —— uliginosum L. 103, 106, 407, 440, 412, 147, 120, 121, 422, 125, 128, 541, 563. L. = Oxycoccus quadripe- 183, 209, 232, 267, 987, 130, 132, 138, 135, 170, 473, 175, 182, 183, 184, 490, 204, 247, 223, 224, 232, 270, 274, 286, 287, 411, 514, 545, 548, 563. —— Vitis idaea L 402, 403, 105, 100, 107, 409, 440, 414, 412, 117, 119, 120, 124, 122, 424, 128, 434, 184, | 182, 483, 200, 240, 215, 224, 267, | 274, 287, 410, 511, 562. Vadret, Piz 459, 221. Val d’Arlas 74. Valeriana excelsa Poiret 436. —— montana L. 200, 240, 214, 214, 266 436. —- officinalis L. 103, 140, 456, 209, 264, 435, 563. —— sambucifolia Mik. — V, excelsa Poiret. ——— supina L. 486. ——— tripteris L. 103, 104, 412, 200, 210, 215, 263, 486" 516. Varietum siehe Festucetum variae. Vegetationsperiode 15, 43, 60, 69. Vegetationstypus, Definition des 96. Venturia atramentaria Cooke 515. —— atriseda Rehm. 515. —— Braun Volkart nov. sp. 515. ——— chlorospora (Ces.) Karst. 513, 514. —— Dickei B. et Br. 515. longisetosa Volkart nov. sp. 513, 514. Lonicerae (Fuck.) Sacc. 515. Veratrum album L. var, Lobelianum Bernh. 103, 409, 418, 425, 436, 138, 447, 170, 190, 194, 198, 210, 264, 336, 563. H — — | E. Rübel. Verbascum crassifolium Lam. et DC. 498, 210, 260, 424. —— Lychnites L. 232, 494, 563. montanum Schrad. — V. crassifolium Lam. et DC. Verdunstung 98. Verhältnis des diffusen zum direkten Licht ^7, 49, 58, 39, 68, 69. Verlandungsbestände 95, 188—191, Titel- bild, Abb. 45—46, 272. Veronica alpina L. 452, 153, 155, 156, 157, 158, 460, 161, 166, 470, 208, 215, 216, 917, 220, 223, 224, 232, 270, 286, 342, 426. — agrestis L. 497. agrestis L. z. T. — V. polita Fries. aphylla L. 244, 264, 268, 425. arvensis L. 145, 146. Beccabunga L. 193, 264, 425. bellidioides L. 103, 422, 125, 134, 150, 154, 159, 465, 468, 473, 475, 180, 223, 224, 270, 286, 426, 516, 520, 563. - Chamaedrys L. 403, 104, 137, 145, 210, 232, 261, 425. cristata Bernh. — V. spicata L. didyma Ten. — V. polita Fries. fruticans Jacq. 103, 404, 412, 449, 461, 462, 466, 170, 476, 477, 478, 179, 499, 244, 215, 232, 266, 426. hybrida L. — V. spicata L. latifolia L. em. Scop. 425. nitens Host. = V. spicata L. officinalis L. 403, 107, 125, 163, 232, 260, 425. orchidea Crantz = V. spicata L. polita Fries 232, 258, 427. saxatilis Scop. = V. fruticans Jacq. serpyllifolia L. 439, 447, 449, 232, 264, 426. spicata L. 466, 198, 211, 258, 425. squamosa Presl. = V. spicata L. urticifolia Jacq. = V. latifolia L. em. Scop. Teucrium L. 425. —— verna L. 256, 295, 427. Verrucano 79. Vicia angustifolia (L.) Reichard 234, 255, 896. — Cracca L. 407, 445, 446, 219, 260, 295, 895, 563. | Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Vicia Cracca L. ssp. tenuifolia (Roth) Gau- | din 407, 210, 260, 294, 895. Cracca L. ssp. vulgaris Gaudin 145, 146, 240, 395. Faba L. 895. hirsuta (L.) S. F. Gray 231, 256, 895. sativa L. 234, 256, 395. sepium L. 241, 261, 395. tetrasperma (L.) Mönch 231, 256, 395. ambigua Koch = V. Thomasiana Perr. Song. arenaria DC. — V. rupestris Schmidt. biflora L. 405, 109, 440, 412, 125, 166, 211, 224, 231, 266, 402, 505, 508. calcarata L. 118, 443, 470, 203, 256, 268, 292, 402. canina L. em. Rchb. 211, 262, 402. collina Besser 401. hirta L. 401. mirabilis L. 401. 262, 401. pinnata L. 244, 262, 292, 401. Riviniana Rchb. 402. 264, 401, 563. alpestris DC. silvestris Rchb. 296. 261, 401. tricolor L. ssp. alpestris DC. 442, 143, 445, 281, 252, 256, 402, 563. Viridi-Alnetum suffruticosum 94, 108, Abb. 19—20. Viscaria alpina (L.) Don. 265, 849. Voitia nivalis Hornsch. 245. Vorderlicht 66, 70. 611 Wald, ehemaliger, auf dem Pass 116, 248, 279. Waldbestánde der Gemeinden 97. Wälder 96—108. Waldgrenze 113, 271, 276. | Wasservegetation 95, 194. Webera 453. Weinfuhren Abb. 2, 2. Weisia crispata (Br. Germ.) Jur. 249, 476. —— Wimmeriana (Sendtn.) Br. eur. 249, 416. Wiesen 94, 424, 140—181, Abb. 43—11, Abb. 32— 43. Wiesengürtel siehe Alpine Stufe. Willemetia hieracioides Monn. = W. stipi- tata (Jacq.) Cass. —— aspargioides Less. (Jacq.) Cass. —— stipitata (Jacq.) Cass. 256, 292, 453, 309. W. stipitata | Wind 27, 29, 32, 33. palustris L. 182, 488, 190, 191, 219, | rupestris Schmidt 200, 210, 215, 231, | Woodsia hyperborea R. Br. = W. ilvensis Bab. —— ilvensis Bab. ssp. alpina Gray 497, 199, 263, 301. Xanthidium antilopaeum (Breb.) Kg. 524, saxatilis Schmidt = V. tricolor L. ssp. | Thomasiana Perr. et Song. 404, 244, | 525, 526, 527, 533, 539, 540, 544. Xanthoria lychnea (Ach.) Fr- 504. Xylographa parallela (Ach.) Fr. 519. Zieria julacea 244. | Zollikoferia hieracioides Nees = Willemetia stipitata (Jacq.) Cass. Zwergstrauchformation 94, 404, 406, 409, 444, 113—130, Abb. 22—25, 196, 272, 273. Zygnema spec. 524, 526, 529, 530, 544. Berichtigungen. S. 228 streiche Chenopodium rubrum und füge seine Standorte bei Chenopodium virgatum ein. S. 249 8. Zeile Weisia crispata statt crispula. , S. 254 Sedum Telephium r 4730 statt 4780 und füge ein: Sedum spurium 1780. S. 408 füge ein: Daucus Carota L. — Schutt am Inn bei Samaden. 612 E. Rübel. Tafelverzeichnis. Bunte Tafel: Herbstfárbung auf dem Berninahospiz. Zusammengestellt und gemalt von L. Schröter nach Material, das am 30. September 4905 am Lago Nero 2220 m und am Munt Pers 2200 m gesammelt wurde. Tafel I. Abb. 4. Berninastraße bei 2280 m am 29. Mai 4905. Die Post zwischen Schneemauern. Tafel II, Abb. 2. Berninahospiz im Winter um Mittagszeit (9. Dez. 1906). An schönen Tagen fahren 30—40 Schlitten mit Veltlinerwein über den Paß. Die drei leeren Personenschlitten nebst Packschlitten gehören zur eidg. Post. Abb. 3. Lago Crocetta beim Berninahospiz (2. Sept. 1905). Eine Herde Berga- maskerschafe, die den Sommer auf gepachteter Weide in Graubünden zuge- bracht hat, zieht heimwärts. Tafel II. Abb. 4. Blick vom Berninahospiz gegen NW (9. Okt. 1905). Um den Lago Nero und weiter abwärts ausgedehnte Bestände von Trichophoretum caespitosi. Tafel IV. Abb. 5. Blick vom Berninahospiz gegen SW (9. Okt. 4905). Hinter dem Lago Bianco das Cambrenadelta mit viel Sieversia reptans und Papaver aurantiacum, die Rundhöckerlandschaft daneben bewachsen mit Loiseleurie- tum procumbentis und Vaccinietum uliginosi. Tafel V. Abb. 6. Ausapern im Frühling. Blick von der Berninastraße bei 2220 m gegen SW. am 2. Juni 1905. Abb. 7. Dasselbe am 8. Juni 1905. Tafel Vl. Abb. 8. Dasselbe (von der Straße bei 2280 m aus) am 22. Juni 1905. Abb. 9. Dasselbe (von der Straße bei 2220 m aus) am 2. Juli 1905. Tafel VII. Abb. 40. Gletschertisch auf dem Morteratschgletscher bei 2250 m (23. Juli 1910) (Personen: Verf.). Abb. 44. Rundhóckerlandschaft auf Giuf, SE. vom Lago Bianco (8. Aug. 1903) (Pers.: Dr. WoonpuEap, Dr. Bróscu). Tafel VII. Abb. 42. Alte Stirnmoräne quer durch das Berninatal laufend. Tafel IX. Abb. 13. Reiner Lärchwald im Rosegtal bei 4860 m. Der Unterwuchs ge- hórt zu den Wiesen-Assoziationen Trifolietum repentis und Trifolietum alpini. Tafel X. Abb. 44. Lärchwald im Rosegtal bei 4840 m. Unterwuchs Trifolietum alpini. (Pers. Dr. C. E. Moss und Frau.) Tafel XI. Abb. 15. Im Wald von Pontresina gegen Staz. Die alten Bäume sind Lärchen, der Jungwuchs besteht aus lauter Arven (25. Aug. 49410). Tafel XII. Abb. 46. Walzenarvenwald, Crasta ‘da Staz 2000 m. Unterwuchs Vac- einietum Myrtilli. (Pers.: Verf.) Tafel XII. Abb. 47. Felsenarvenwald im hintern Rosegtal am Alp-Ota- Weg bei 2150 m. Tafel XIV. Abb. 18. Wald von Pinus silvestris var. engadinensis. Die Baumwipfel spitz, nicht nur bei den jungen Exemplaren (Mitte und Seite des Bildes), sondern auch bei den alten. Dahinter Unterwuchs von Vaceinietum Vitis idaeae. Im Vordergrund eine Sumpfwiese der Hydronardetum-Assoziation. Tafel XV. Abb. 19. Ausgedehntes Alpenerlengebüsch auf der Blais dellas Föglias im Rosegtal. Tafel XVI. Abb. 20. Alnetum viridis am Tschiervaweg 2140 m. Unterwuchs Calama- grostidetum villosae nebst Adenostyles tomentosa hybrida und Veratrum album Lobelianum. Abb. 21. Legfóhrengebüsch am Südwesthang des Piz Albris, (Pers.: Verf.) Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 613 Tafel ANIL Abb. 22. Rhodoretum ferruginei im Wald ob den Berninahäusern. Abb. 23. Vaccinietum Myrtilli im Wald ob den Berninahäusern. Tafel XVII. Abb. 24, Calamagroslidetum villosae im Wald beim Languardfall. Abb. 25. Arctostaphyletum Uvae ursi am Albrishang ob Montebello bei 2060 m. Tafel XIX. Abb. 26. Detailbild aus einem Loiseleurietum procumbentis oberhalb Bernina- häuser 2100 m. . Abb. 27. Vaccinietum uliginosi im Muragltal bei 2370 m, Nordhang; zwischen den kurzen aufrechten Zweigen von Vaccinium uliginosum sieht man Loise- leuria procumbens, die steifen Blätter von Luxula lutea u.a. m. Tafel XX. Abb. 28. Karflur am Tschiervaweg bei 2090 m. ` Dominierend Peucedanum Ostruthium, beigesellt Adenostyles tomentosa, Lonicera coerulea, Rubus idaeus. Abb. 29. Karflur im Rosegtal bei Margum Misaun bei 2255 m. Adenostyles dominiert, Aconitum, Cirsium spinosissimum etc. Tafel XXI. Abb.30. Staudenláger bei der Alp Misaun 2005 m. Abb. 34. Detailbild aus einem Rasenläger im Muragltal bei 2380 m. Cerastium cerastioides in voller Blüte. Tafel XXII. Abb. 32. Fettwiese in »Muragl« bei 4750 m. Vorherrschend Trisetum flavescens und Polygonum Bistorta (22. Juli 4940). Abb. 33. Pontresinertal von Samaden aus gesehen. Die groBe Ebene, Cham- pagna, besteht zum gróften Teil aus Fettmatten, zum kleineren aus Weide vom Typus des Trifolietum repentis. Tafel XXIII. Abb. 34. Schneetülchen auf Pastura di Lagalb. Polytrichetum. Arenaria biflora spinnt darüber hin (von oben gesehen). Abb. 35. Schneetälchen auf Pastura di Lagalb. Salicetum herbaceae (von oben gesehen). Tafel XXIV. Abb. 36. Schneetälchen auf Pastura di Lagalb. Alchemilletum penta- phylleae (von oben gesehen). Abb. 37. Schneetälchen auf Kalk oberhalb Pastura di Lagalb bei 2550 m. Die großen Blätter sind Salix reticulata var. sericea, die kleinen rechts Salix retusa (von oben gesehen). Tafel XXV. Abb. 38. Nardetum im Heutal, Weide der Alp Stretta bei 2450 m. Abb. 39. Detailbild von Trifolium alpinum und Nardus stricta aus einem Trifolietum alpini im Heutal bei 2400 m. Tafel XXVI. Abb. 40. Schwach westgeneigtes Curvuletum vor dem Diavolezzasee, 2579 m, der noch gefroren ist im kalten Sommer 1910 am 28. Juli. Abb. 44. Curvuletum auf dem Schafberg um 2700 m. Tafel XXVII. Abb. 42. Semperviretum am Schafberg bei 2300 m. Abb. 43. Anthyllidetum Vulnerariae am Tschüffer im Heutal bei 2250 m. Soc.: Anthyllis Vulneraria, cop.: Primula farinosa, Carex sempervirens Plantago alpina. Tafel XXVII. Abb. 44. Hochmoor bei »Choma« 4800 m, bewachsen mit Pinus mon- tana erecta. Sphagnum-Bülten und Carer inflata-Kolke. (Pers.: Dr. Bróscu, E. GANZ.) Tafel XXIX. Abb. 45. Stazersee 4813 m. Im Vordergrund Verlandung durch Carex inflata, Mittelgrund Phragmites, dahinter am Ufer Menyanthes trifoliata und wieder Carex inflata; die Ebene am Seeende besteht aus Hochmoor. 614 E. Rübel. Tafel XXX. Abb. 46. Verlandung durch Eriophoretum Scheuchzeri auf Pastura di Lagalb bei 2410 m (3. Aug. 4905). (Pers.: Prof. Dr. C. Schröter, Dr. WoopurAp, Dr. STAUB.) Abb. 47. Quellflur im Plaun God. Soc.: Cardamine amara, cop.: Caltha palustris, Deschampsia caespitosa, sp.: Stellaria uliginosa, Myosotis, Equi- setum. Tafel XXXI. Abb. 48. Nebenwasser des Inn in der Champagna, 4700 m. Verlandung durch Carex inflata, im Wasser flutend Catabrosa aquatica. Die weißen Punkte im Wasser sind Blüten von Ranunculus flaccidus (Pers.: Verf.). Abb. 49. Detail aus obigem Bild. Ein Stock von Ranunculus flaceidus. Die stark weiBen Blüten tauchen aus dem Wasser auf, die matter erscheinenden blühen unter Wasser (1. Aug. 1910). Tefel XXXII. Abb. 50. Ufergebüsche, Salicetum mixtum, an den Nebenwassern des Inn in der Champagna. (Pers.: Verf, Dr. BrLoscu.) Tafel XXXIII. Abb. 54. Kalkfelsen auf der Crasta da Staz in der subalpinen Stufe bei 2020 m. Potentilla caulescens. Abb. 52. Blick vom Persgletscher gegen Süden. Nivale Felsflur. In der Mitte des Bildes der Felsen »Gemsfreiheit«, dessen Pflanzenliste bei den Gipfelfloren sich findet; zu oberst in der Fortezza, 3500 m (auf dem Bild, 28. Juli 4940, schneebedeckt) große Stöcke von Ranunculus glacialis und Silene exscapa (not. 46. Aug. 1909). Tafel XXXIV. Abb. 53. See im Val Minor bei 2366 m. Alpine Gerüllflur mit strich- weiser Bewachsung. Im Vordergrund Curvuletum. (Pers.: Dr. BLóscu.) Abb. 54. Blick vom Languardgletscher auf den Piz Languard. Standort bei 2880 m. Subnival-nivale Geröllflur unbewachsen; Felsflur reich, siehe bei den Gipfelfloren. (Pers.: Verf.) Tafel XXXV. Abb. 55. Im Vordergrund die Gletscherinsel Isla Persa (reiche Pflanzen- liste; Blick über den Absturz des Persgletschers; kürzeste Distanz von »Festland«. Abb. 56. Alluvialboden im Rosegtal bei 2000 m. In der Mitte des Bildes Tschiervagletscher mit starker rechter Seitenmoráne, Kopf der Mittelmoráne, Streifen der linken Seitenmoräne sichtbar entlang der Gletscherinsel Aguagliouls. Tafel XXXVI. Abb. 57. Alluvialflur auf dem Cambrenadelta. Papaver aurantiacum in voller Blüte am 8. Aug. 4905. (Pers.: Dr. BróscH.) Abb. 58. Alluvialflur auf dem Cambrenadelta. Vorherrschend Sieversia reptans in Frucht (8. Aug. 1905), im Vordergrund Achillea nana u. a. m. (Pers.: Prof. Dr. C. Schröter, Dr. Woopurap, Dr. BLóscn.) Textfiguren. Fig. 4. Monatsmittel und Maxima der Differenzen zwischen Sonnen- und Schatten- temperaturen. Juni 4905 bis Aug. 1906 (nach der Tabelle S. 47). Fig. 2. Monatssummen der Sonnenscheindauer in Stunden von Berninahospiz, St. Moritz, Säntis und Zürich und das Verhältnis der wirklichen zur geographisch mög- lichen Sonnenscheindauer dieser Stationen in Prozenten (nach der Tabelle S. 22). Fig.3. Jahresgang der Luft- und der Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen (Ber- ninahospiz in 30 cm, 60 cm, 90 cm, 120 cm; Silsmaria in 5 cm, 30 cm, 60 cm, 120 cm Tiefe) (nach der Tabelle S. 39). Fig. Fig. o A e c 19. 20. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. 615 Gang der Luft- und der Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen im Monat August 4905 auf dem Berninahospiz (nach der Tabelle S. 40). Monatsmittel der Mittagsbeobachtungen des Gesamtlichtes aus allen Tagen. Monatsmittel der Mittagsintensitäten des Gesamtlichtes bei Sonnenschein. Monatsmittel der Mittagsintensitäten des direkten Lichtes bei Sonnenschein, Monatsmittel der Mittagsintensitáten des diffusen Lichtes bei Sonnenschein und Verhältnis des direkten zum diffusen Licht (/; = 400 gesetzt). Monatsmittel der Mittagsintensitáten des gesamten, direkten und diffusen Lichtes aus allen Tagen. . Tageslichtkurven von zwei sonnigen und zwei bedeckten Tagen. . Tageslichtkurve eines ungleichmäßig bedeckten Tages. . Tageslichtkurven eines »normalen« sonnigen Tages und eines Tages mit Sonnen- finsternis. Tageskurven des Oberlichtes O und des Vorderlichtes der vier Himmelsrichtungen N, E, S, W eines Wintertages. . Tageskurven des gesamten und des diífusen Lichtes vom Oberlicht O und vom Vorderlicht der vier Himmelsrichtungen N, E, S, W eines Tages von hohem Sonnenstand. Puccinia Ruebelii Volkart nov. spec. Teleutosporen 400: 4. Venturia longisetosa Volkart nov. spec. Perithecium 250:4, Schläuche und Sporen 450 : 4. Venturia Braumii Nolkart nov. spec. Gruppe von Perithecien 200 : 1. Schlauch und Sporen 450: 4. . Pyrenospora pileata Volkart nov. spec. Perithecien, die Epidermis des Blattes abhebend und durchbrechend 45:4, Gruppe von Schläuchen und Perithecien 240:4, Schlauch und Sporen 450:4. Gnomoniella Alnobetulae Nolkart nov. spec. Schläuche 500: 4. Phyllosticha interficiens Volkart nov. spec. Gruppe von Pykniden 200: 4. Inhalt. III. Teil. Seite Die Flora des Berninagebietes (Standortskatalog). 297 Achtes Kapitel: Die Gefüfpllanzen). . . . . . . 297 Kalk- und Kieselflora . .. .....-.-.- 297 Erklärung der Abkürzungen. en 298 Pteridophyta, Gefäßkryptogamen. rare o9 e 299 Phanerogamae, Blütenpflanzen. . . eene 2... 304 Gymnospermae, Nacktsamige . . . -oso o o 304 Angiospermae, Bedecktsamige . 307 Monocotyledoneae . . . . s 307 Dicotyledoneae. . . ooo o ot t ot t ttt tn 34 Choripetalae. . . . à’ nennen M Sympetalae . . . . . . - sv 408 4) Verschiedener Umstände wegen mußte diese Umstellung in der gewöhnlichen Reihenfolge der Abteilungen eintreten. 016 E. Rübel, Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. Seite Neuntes Kapitel: Bryophyta, Moose (von Dr. Tn. Herzoc). . . 472 Zehntes Kapitel: Lichenes, Flechten (von Prof. Dr. G. Liwpav). 493 Elftes Kapitel: Fungi, Pilze (von Dr. A. Votxanr) . . . . . . 508 Zwülftes Kapitel: Plankton (von Dr. G. Huser) . . . . . . 522 Anhang `, 546 Verzeichnis der Namen der Karte und deren Bedeutung, zugleich zum Auffinden der gebrauchten Namen auf der Karte dienend. . . . . 546 Verzeichnis romanischer Pflanzennamen . . . 22 .. ....... 553 Literaturverzeichnis . . . 22 ......... leere 563 Index der Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften, sowie der Lokali- täten, von denen Pflanzenlisten gegeben werden und verschiedener anderer Stichworte. . . . . nn 2.5... 569 Berichtigungen. . 2... oo Kon a 644 Tafelverzeichnis . . . 2 2 .. .......... s.s. rcs. ss... 612 Textfiguren `, . 2 2 oo oo DI Bemerkung Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert werden, 20 Sonderdrucke, bei solchen, die nicht honoriert "werden, ~ A0 Sonderdrücke umsonst. Außer‘ den Freiexemplaren werden auf be- sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die der Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat, und zwar: AM Bi für 10 Expl. geh. in Umschlag für den Druckbogen 1.20, für die einfarb. Taf. 89 — 20. > 20 » » > » 40, » » » 89 —.60. » 30 » » » » » » 3.60, > » » » 80 —.90. 0 ee con ^» , 480, > » > » 80 1.20. » 50 » WI D D » <“ » » 6.—, » » » > 80 1.50. > 60 » » » > » » » 7.20, » > > > 80 1.80. » rit » U» » . » > » » 8.40, » » » » 80 2.10. » 80 » » "A » » » » 9.60, » » » ; D 80 2.40. » 90 » » » » » » » 10.80, » » » » 80 2,70. > 100 » » > » » > 12.—, > » » » 80 3.—. Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt; eine Honorierung solcher Abhand- lungen kann jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr als . 9 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhöhen, nur 3 Bogen honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit .4 50.— e ‚für den Bogen honoriert. Die Auszahlung der Honorare erfolgt bei Originalarbeiten gleichzeitig mit der Versendung der Sonderdrucke nach . Erscheinen des betr..Heftes, bei Referaten erst am Ende eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahrbücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in Dahlem bei Berlin, Königin-Luise-Str. 6—8, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druckfertig ein- geliefert werden, da mit nachtrüglichem Einschieben und ausgedehnten Abänderungen während der Korrektur Zeitverlust und sonstige Unzu- .trüglichkeiten verbunden sind. ‘Satzkorrekturen, die 6 .4 pro Bogen übersteigen, müssen dem Autor in Rechnung gestellt werden. um Ein ausführliches Verzeichnis der im Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig erschienenen botanischen Werke steht Interessenten kosten- und portofrei zur Verfügung VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG 8 3 Handbuch der Blütenbiologie ^ unter Zugrundelegung von Hermann Müller's Werk: E | „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“ | bearbeitet von Dr. Paul Knuth weiland Professor an der Ober-Realschule zu Kiel und korrespondierendem Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent. i. Band Einleitung und Literatur Mit 81 Abbildungen im Text und 1 Porträttafel. j XIX u. 400 Seiten. - Gr. 8. 1898. æ 10.—; in Halbfranz geb. M 12.40. ATE T PN II. Band , Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen 1. Teil. — | 2. Tel en Ranunculaceae bis Compositae | ., Lobeliacene bis Gnetaceae -=i =o : R . ungen im text; ein D Mit EE im Text und dem systematisch-alphabetischen Verzeichnis ` < Sa $ orträt Hermann Müllers. der blumenbesuchenden Tierarten und 697 Seiten. Gr. 8. 1898. M 18.—; dem Register des II. Bandes. in Halbfranz geb. AM 21.—. III u: 705 Seiten. Gr. 8. 1899. M 18.—; ` in Halbfranz geb. 4# 21.—. ' Hil. Band f Die bisher in außereuropäischen Gebieten ge- machten blütenbiologischen Beobachtungen Unter Mitwirkung von Dr. Otto Appel -, Regierungsrat, Mitglied der biologischen Abteilung am kaisetlichen Gesundheitsamt-zu Berlin $33 Six x 2708 29 BR Li A " f e S ee j E SR gto de SP pa, oos i quet be c tei Gan E Së, * E) 2 bearbeitet und herausgegeben: von Dr. Ernst Loew Proféssor am Königlichen Kaiser-Wilhelms-Realgymnasium zu Berlin. 1. Teil | 2. Teil > Cycadaceae bis Cornaceae | Clethraceae bis Compositie ; Mi i i nebst Nachtrágen und einem Räckbllc m "M EN e dungen. Ze Text.hrid dem Mit 56 Abbildungen im Text, einem: 8y- 2 * , TORIA TAM nuths. | stematisch-alphabetischen Verzeichnis der 1 VII u. 570 Seiten. Gr. 8. 1904. ,417.—; | blumenbesuchenden Tierarten und dem "1 | Register des ILI.. Bandes. | VII u. 601:S. Gr.8. 1905. .4 18.—; | in Halbfranz geb. .4 20.40. , Preis des vollständigen Werkes geh. .4 81.—; in Halbfranz geb. M. 9480. ` e à in Halbfranz geb. .4 20.—. - Druck v.n Breitkopf & Hürtel in Leipzig. E: Botanische Jahrbücher IT e E T up 7 | Lp Systematik, Pflanzengeschichte und VM WT T a w n Eie" en Pflanzengeographie ` RE u ee euis. ee dia Ki? "herausgegeben T - yon A. Engler | E: 0... Siebenundvierzigster Band 5 ` Mä einer Figur im Text und 2 Tafeln Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann - d | 1912 Ausgegeben am 11. Juni 1912 Inhalt. Seite Ernst Schottky, Die Eichen des extratropischen Ostasiens und ihre pflanzengeographische Bedeutung. Mit 1 Figur im Text und Ta- Tel XXXVII-XXXVIII .. ...... Ce b ree RE 617—708 Hermann Dingler, Bigfried Almquists Rosenarbeiten . . . . 2... 709—712 Bemerkung Die Herren Mitarbeiter erhalten bei Abhandlungen, die honoriert ; werden, 20 Sonderdrücke, bei solchen, die nicht honoriert werden, 40 Sonderdrucke umsonst. Außer den Freiexemplaren werden auf be- ‚ sondern Wunsch Sonderdrucke in größerer Zahl hergestellt, für die der ‚Verfasser Druck und Papier zu zahlen hat, und zwar: M MN für-10 Expl. gek in Umschlag für den Prnckbogen 1.20, für die einfarb. Taf, 80 —.30. » 920 > » 0*0 > d » . 2.40, » 0» » » 89 —.60. » 30 E -5 » >». > mt 3.60, a "a > > 80 —.90. e Al a » » > T » » . 4.80, » » » » 89-130. < 2 50 » » » » » » » 6.—, 0» » » » 80 1:50. » 60 2 Ce » » » » » » 1.20, » » » » 80 1.80. » ‚10 > > > > > » » 8.40, » » » » 80 2.10. » 80 pt > > `> > » a 9.60, D» > » » .80 2.40. » 90 x » > » » » ». » 10.80, » » » m .80 2.70. » 100 ; CS » » » > > > 12.—, » » » > 80. 3.—. Über 100 Sonderdrucke werden nur von Dissertationen bzw. von Habilitationsschriften hergestellt, eine Honorierung solcher ‚Abhand- . lungen kann. jedoch nicht erfolgen. Von Abhandlungen, die mehr. als 8 Bogen Umfang haben, können mit Rücksicht darauf, daß so umfang- - | reiche Arbeiten den Preis der Jahrbücher sehr erhóhen, nur 3 Bogen. honoriert werden. Referate für den Literaturbericht werden mit # 50.— für den Bogen honoriert. Die Auszahlung der Honorare erfolgt bei ‚Originalarbeiten gleichzeitig mit der Versendung der Sonderdrucke nach Erscheinen des betr. Heftes, bei Referaten erst am Ende eines Bandes. — Alle Sendungen für die »Botanischen Jahrbücher« werden an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ad. Engler in Dahlem bei Berlin, Konigin-Luise-Str. 6—8, erbeten. Im Interesse einer raschen und sichern Veröffentlichung liegt es, daß die Manuskripte völlig druckfertig ein- geliefert werden, da mit nachträglichem Einschieben und ausgedehnten Abänderungen während der Korrektur Zeitverlust und sonstige Unzu- träglichkeiten verbunden sind. Satzkorrekturen,. die 6.4 pro Bogen | übersteigen, müssen dem Autor in Rechnung gestellt werden. | eum Ó Die Eichen des extratropischen Ostasiens und ihre pflanzengeographische Bedeutung. Von Ernst Schottky. Mit 4 Figur im Text und Tafel XXXVII—XXX VIII. Einleitung. Die in dieser Arbeit niedergelegten Untersuchungen wurden angeregt durch Herrn Geheimrat Prof. Dr. ExsLer, der in seiner Schrift!) »Die Be- deutung der Araceen für die pflanzengeographische Gliederung des tropi- schen und extratropischen Ostasiens« die genaue Durcharbeitung größerer Formenkreise für notwendig erklärt, um ein klares Bild von der pflanzen- geographischen Gliederung dieses Gebiets zu erhalten. Die Eichen schienen deshalb für eine derartige Untersuchung geeignet, weil sie von der nórd- lichen Mandschurei an in zunehmender Artenfülle südwürts über das ganze Monsungebiet verbreitet sind und vielerorts als Charakterpflanzen in der Vegetationsdecke auftreten. Für die Anregung zu dieser Arbeit, die mich in ein so reiches und hoch- interessantes Florengebiet einführte, sage ich Herrn Geheimrat ExGLER meinen ganz ergebensten Dank, sowie auch für die Überlassung des Herbariums des Kgl. botanischen Museums und für das Interesse, das er meiner Arbeit stets entgegenbrachte. Neben vielen anderen, die mir mit Rat und Tat Zur Seite standen, bin ich ganz besonderen Dank schuldig den Herren Direktoren des Kew-Garden-Herbariums, des Pariser Museums und des Leydener Reichs-Herbariums, die mir in entgegenkommendster Weise ihr oft sehr wertvolles Material zur Einsicht schickten. Wie oben angedeutet, ist das Ziel dieser Arbeit, eine pflanzengeogra- phische Gliederung Ostasiens zu gewinnen. Ich hätte mich auf diese Auf- gabe beschränken können, wenn die systematischen Verhältnisse, die ver- wandtschaftlichen Beziehungen der Gruppen wie der Arten zu einander, genügend geklärt wären. Da aber hier vielfach irrige Meinungen bestanden, ——— MÀ !) Sitzungsber. der Kgl. preuB. Akad. d. Wiss. 1909, LII. p. 4259. Botanische Jahrbücher. XLVII. Dd. 40 618 E. Schottky. mußte ich zunächst versuchen, diese, soweit es in meinen Kräften lag, richtig zu stellen. Die Arbeit gliedert sich daher in einen systematischen Teil, der neben den Fragen der allgemeinen Systematik und Phylogenie eine Besprechung und Kritik der aus dem Gebiet bekannten Arten bringen wird, sowie einen pflanzengeographischen Abschnitt, in dem zunächst für alle Teile des Gebiets eine Charakteristik der äußeren und inneren Morpho- logie der dort vorkommenden Arten gegeben, dann die Bedeutung der Eichen. für die Gliederung des Gebiets behandelt wird. Noch bleiben eine Reihe von Fragen der Systematik sowohl wie der Pflanzengeographie ungelöst: die Abstammung der Fagaceen, die Stellung von Fagus, die Entwicklung von Castanopsis und Cyclobalamopsis aus Pasania, das Verhältnis der großen Quercus-Tribus zu einander und kleinere Beziehungen, die pflanzengeographische Stellung der Insel Formosa, der chinesischen Südprovinzen, des östlichen Hinterindiens. Zur Klarstellung mancher anderen Frage wichtiger Natur hoffe ich durch diese Arbeit bei- getragen oder den Weg gewiesen zu haben. A. Systematischer Teil. I. Die allgemeinen Beziehungen der Gattungen zu einander. Unter dem Namen »Eichen« vereinigt man eine große Zahl habituell oft äußerst verschiedener Formen. Nur eine kleine Zahl besitzt das ge- lappte Blatt und die kräftige Stammentwicklung unserer heimischen Ver- treter des Geschlechts. Schon die stachelblätterigen Arten des mediterranen Europas lassen ohne Früchte oder Blüten nicht sofort die Verwandtschaft mit ihren nordischen Vettern erkennen. Fast unmöglich wird dies aber dem Unkundigen bei den ganzblätterigen Arten der asiatischen Monsun- länder, wo schlanke, glattrindige Stämme eine dunkelbelaubte runde Krone tragen. Oft zeigt sich schon im Namen die fremdartige Blattgestalt, so bei wvarüfolia, mespilifolia, myrsinifolia, amygdalifolia, bambusifolia, sali- cina, nerüfolia, semecarpifolia usw. Nur die Frucht, die von der meist becherfórmigen Cupula umwachsene Eichel, kann die Verwandtschaft mit unseren Arten nicht verleugnen. Man hat früher zumeist alle Eichen unter dem Gattungsnamen Quercus vereinigt. Auch der Prodromus (Bd. XVI) von A. pe CanporLe (etwa 1864) behält diese Nomenklatur bei, und in Ermangelung einer besseren umfas- senden Zusammenstellung ist selbst heute noch dieses veraltete System nicht nur in den Herbarien, sondern auch in der Literatur allgemein im Gebrauch. Nicht, daß die Systematik der Eichen seitdem keine Fortschritte gemacht hätte! So gibt schon 1869 OznsrEpT 1) ein auf sehr exakten Unter- 1) Liesmann und OznmsrEpr, Les chênes de l'Amérique tropicale. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 619 suchungen aufgebautes System, welches das von DE CaNpoLLk weit über- holt, aber, wie es scheint, nur wenig beachtet wurde. Eine gute und kritische Bearbeitung fanden die indischen und westmalayischen Eichen durch Kına'!), und endlich ist es PnawrL, der 1894 die Familieneinteilung vornimmt?) welche heute die anerkannte ist. Das wesentlich Wertvolle in der PnawrLschen Familieneinteilung liegt zunüchst in der Abtrennung der Buchengruppe von der Eichen-Kastanien- Gruppe, die beide als gleichwertige Sektionen: Fageae und Castaneae, neben einander gestellt werden, während die älteren Autoren auf Grund der Ähn- lichkeit in der Cupula Fagus neben Castanea gestellt hatten. Während sich augenblicklich für die Fageae noch gar kein Anschluß an die Castaneae gewinnen läßt, sind die Castaneengattungen unter sich sehr nahe verwandt; zwar nicht die heimischen Gattungen Quercus Linn. und Castanea Tournef. direkt, aber durch Vermittelung der im indisch- malayischen Gebiet so sehr verbreiteten und häufigen Gattungen Pasania Oerst. und Castanopsis Spach. Die Frage der Gattungstüchtigkeit ist wegen der Augenscheinlichkeit der Verwandtschaft und der mancherlei vorhandenen Übergangsglieder sehr schwierig. Da es in erster Linie asiatische Arten sind, die zu Meinungsverschiedenheiten Anlaß gaben, muß hier kurz auf die Ansichten der verschiedenen Autoren eingegangen werden: Den älteren Botanikern waren die südostasiatischen Arten fast unbe- kannt. Erhielten sie solche, so vereinigten sie alle die, welche eine offene Cupula besaßen, mit Quercus, die mit geschlossener, stacheliger Cupula aber mit Castanea. Bei der genaueren Durchforschung des Gebietes fand man aber auch Arten, die nicht mehr in das bisherige Schema hinein- paßten. So entdeckte Brume auf Java eine Art mit walnußähnlicher Frucht, die er der sehr festen Eichel wegen Lithocarpus javensis (Flora Javae p. 34) nannte. Schon viel früher hatte Loursıro in Tonking eine Art gesammelt, die eine sehr große, gleichfalls steinfeste Eichel mit eßbarem, nußartig ge- furchtem Embryo besaß und die er Quercus cornea nannte; auf diese be- gründete LiwpLEv die Gattung Synaedrys. Auf eine ganz unbewehrte Castanopsis-Art, die Castanopsis suma- trana (Miqu.) Oerst., begründete Mıquer die Gattung Callaeocarpus, wäh- rend ähnliche einfrüchtige Arten zu Quercus gerechnet wurden, wo sie noch bis heute unangefochten als eigene Sektion Chlamydobalanus Endl. Stehen geblieben sind. Inzwischen hatte man auch für die Gattung Quercus verschiedene Einteilungsprinzipien gewonnen und eine Reihe von Systemen aufgestellt, die allerdings heute nur noch historischen Wert haben. Sie finden sich in Ognsrzprs zitierter Arbeit übersichtlich zusammengestellt, eine Arbeit, die gleichzeitig auch, wie schon hervorgehoben, für die Systematik 1) Annals of the Royal Bot. Garden, Calcutta, Vol. II. 4889. 2) Natürliche Pflanzenfamilien, IIIt. 40* 620 . E.Sehottky. von größter Wichtigkeit ist. Es sei darum erlaubt, seine Gattungsübersicht hier zu wiederholen: Er teilt die Familie in zwei Sektionen, die drei Par- allelreihen erkennen lassen: l Quercinae Castaninae Styli secus superficiem internam Styli apice tantum stigmatosi stigmatosi Amenta cj! pendentia Amenta (gj erecta Folia rarissime integra Folia fere semper integra. 8 A. Cupula echinata vel muricata, demum regulariter vel irregulariter partita, 2—3 flores includens Fagus Castanea Castanopsis $ 2. Cupula squamis sparsis imbricatis tecta. Flores in cupula solitarii Quercus Pasania 83. Cupulae squamae verticillatae, in lamellas concentricas lateraliter coalitae. Flores in cupula solitarii Cyclobalanopsis Cyclobalanus Bevor ich mich nun zu dieser wie den vorher genannten Gattungen áuDere, will ich die neueste Gattungsübersicht, die von PRANTL, hierher setzen und werde sie gleichzeitig mit der OrnsrEprs parallelisieren: PRANTL OERSTEDT í Castanea { urit l \ f Posanie i \ > Castaninae Castaneae | Pasania \ Cyclobalanus d Qu Quercus ereus Cyclobalanopsis Quercinae Fageae { Fagus Fagus Nothofagus Es ist schon oben erwähnt, daß ich das System PmawrLs für das natürliche und hier allein verwendbare halte. Ein Blick schon auf das Osrstepts lehrt, daß bei ihm wohl gar nicht die Absicht vorlag, eine natürliche Einteilung zu geben, sondern nur, für einen Bestimmungsschlüssel Einteilungsprinzipien zu gewinnen. Der Wert seines Systems liegt in der sehr guten Abgrenzung der Gattungen. So ist ein großer Fortschritt DE CANDOLLE gegenüber die Aufspaltung von dessen Quercus Sekt. IV, Cyclobalanus in die beiden Gattungen Cyelobalanus Oerst. und Cyclobala- nopsis Oerst. Wie aus der letzten Zusammenstellung hervorgeht, wird seit PnaNTL Cyclobalanus zu Pasania, Cyclobalanopsis zu Quercus gerechnet. Eine sehr wesentliche Verbesserung ist auch die Gattungsabtrennung der Kastanieneichen, Pasania (und Cyclobalanus), von den Kätzcheneichen, der Gattung Quercus. Die Vereinigung der beiden Gattungen J’asania und Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 621 Cyclobalanus nahm PrantL mit vollem Rechte vor, denn beide sind durch viele Übergangsglieder mit einander verbunden, so daß sich selbst eine ge- schlossene Sektion Cyclobalanus, wie PRANTL sie annimmt, nicht wird be- haupten können. Der Vereinigung der Gattung Cyclobalanopsis Oerst. mit der Gattung Quercus L., wie sie Praxntı vornimmt, kann ich nicht zu- stimmen. Beide sind, trotz gewisser Analogien, doch ganz ausgezeichnet unterschieden, durch keinerlei Ubergangsglieder verbunden und, was für mich ausschlaggebend ist, es ist bisher ihr gemeinsamer Ursprung noch nicht erwiesen. ‚Auch die von OkznmsrEpr durchgeführte Zweiteilung der Kastanien in die Gattungen Casíanea und Castanopsis möchte ich befür- worten und den ersteren Namen für unseren ausgezeichneten, winterkahlen und weitverbreiteten Typus reservieren. Wie man sieht, haben schon OznsrEpr und PnmawrL jene älteren, oben genannten Gattungsnamen Lzfhocarpus, Synaedrys und Callaeocarpus wieder fallen lassen. Von Callaeocarpus wurde schon gesprochen; Lithocarpus besitzt bei origineller Ausbildung der Frucht Blüten und Blütenstände, die mit denen von Pasania ganz und gar übereinstimmen, so daß eine Ab- trennung als Gattung nicht berechtigt ist. Synaedrys endlich hat sich zwar im südchinesischen Gebiet zu einer Gruppe mit vielen von den übrigen Pasanien abweichenden Eigentümlichkeiten ausgebildet, doch gibt es auch Übergänge zu den eben besprochenen Pasanien der Sektion Lithocarpus, so daß auch hier eine Abtrennung als Gattung kaum angängig ist. In bezug auf die systematische Stellung der kalifornischen Quercus densiflora Hook. schließe ich mich der Ansicht Prantıs an, der sie in die Sektion Eupasania seiner Gattung Pasania stellt. Sie ist eine zwar schon sehr lange isolierte und dem trockenen kalifornischen Klima in habituell ganz abweichender Weise angepaßte Art, kommt aber in Blüte und Blüten- stand malayischen Arten vom Typus der P. Havilandi sehr nahe, und auch Cupula und Eichel, die oft dazu führten, sie den echten Quercus-Arten zuzurechnen, kann man von denen etwa der genannten Art gut ableiten. Immerhin wird es sich empfehlen, ihr eine eigene Sektion einzuräumen, wie DE CanpoLLe dies tat, der auf ihr die Sektion Androgyne begründete, sie allerdings als »species sectionis Lepidobalané Endl.« betrachtend von Quercus ableitete. Um den Leser zu orientieren, stelle ich die Hauptmerkmale der ge- nannten, von mir angenommenen Gattungen tabellarisch zusammen (s. folg. S.J, móchte aber vorher gleich auf eine besondere Bezeichnung aufmerksam machen. Die Eichen besonders der Gattung Cyclobalanopsis haben ledrige, wintergrüne Blütter, die aber meist mit dem neuen Laubausschlag abfallen. Dieser Trieblaubfall, wie ihn Wiesner t) nennt, ist für viele Arten so cha- rakteristisch, daß ich, sobald eine genauere Spezialisierung nütig wird, die 4) Wiesner, Der Lichtgenuß der Pflanzen, Leipzig 1907, p. 205. E. Schottky. 622 | ` , | Stempel- Gattung Blattstellung | Blatt Blüten- | ó Kätz- Blütenstellung Perigon | rudiment Cupula | stand | chen | in d Bl. | | | Pasania spiralig, selten | mehrjährig, meist | 8 oder | aufrecht | einzeln, unregel- ` bracteoid bis groB |sehr mannigfach; meist 2-zeilig ganzrandig 592 mäßig gehäuft| subkorollin, becherförmig mit oder zu 3, 5, 7 6-teilig Schuppen in spiral. od. zykl. Anordnung Castanopsis | meist 2-zeilig | mehrjährig, öfters | meist $Q| aufrecht | $ unregelmäßig | subkorollin, 6- deutlich | die 4—3 Eicheln ganz gezähnt gehäuft, Q meist | teilig umgebend, +|-, mit zu 3 Höckern oder Stacheln in zyklischer Anord- nung Castanea 2-zeilig sommergrün, ge- | Sund 5 | aufrecht | $ unregelmäßig | subkorollin, 6- deutlich | die 3 Eicheln (Kastanien) zühnt geháuft,Qmeh-| teilig ganz einschließend, rere ‘| mit Stacheln in zykl. Anordnung Cyclo- spiralig meist ganzjährig, 8 hängend | einzeln, bei ar- | häutig, meist fast 0 | becherförmig ` die Schup- balanopsis meist gezühnt gentata die ($ | 6-teilig pen in lockere, zyk- zu 3 lische, selten spiral. Ringe vereinigt Quercus spiralig sommergrün bis 2 hängend | einzeln häutig, 3—6- fast 0 | becherförmig, schuppig mehrjährig, sel- teilig ten ganzrandig Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 623 Bezeichnung »immergrün« aufgeben muß zugunsten der hier angewandten: »ganzjährig« und »mehrjährig«. Der Versuch, die verschiedenen Castaneengattungen in phylogeneti- schen Zusammenhang zu bringen, ist bisher, wie es scheint, noch nicht gemacht worden. Für die älteren Autoren existierte diese Fragestellung noch gar nicht. Ich werde nun im folgenden versuchen, die phylogenetische Entwicklung so wiederzugeben, wie sie sich mir als wahrscheinlich dar- stellt und verweise dabei auf die der Arbeit beigefügte Tafel, deren Zahlen ich hier anführe. Als Ausgangspunkt der Entwicklung betrachte ich einen niedrigorgani- sierten Pasania-Typus, wie er uns heute noch in den Arten lappacea Roxb. oder Kunstleri King erhalten ist. Sowohl die anderen hochorganisierten Pasanien, wie auch die Gattungen Castanopsis und Quercus haben Be- ziehungen zu ihm. Castanea ist von Castanopsis abzuleiten. Cyclobalan- opsis zeigt viele Übereinstimmungen mit Quercus, doch künnen dies auch bloße Konvergenzen sein. Die großen, unüberbrückten Unterschiede in der Cupula und im Blatt machen eine Ableitung von Pasanien der Sektion Cyclobalanus wahrscheinlicher. Hiernach würde für die Castaneengattungen etwa der folgende Stammbaum gelten: Fasanıa Cyclobalanopsis Castanopsis Quercus Castanea Fagus Nothofagus ê Dieser hypothetische Stammbaum mag durch folgende Belege gestützt werden: . Das Blatt (s. Taf. XXXVII, Reihe It). Die so mannigfachen Blätter der Gattung Quercus stellen alle Anpassungen an einen bestimmten klima- tischen Typus dar. Bei dem Versuch, sie phylogenetisch aus einander zu entwickeln, wird Brenner?) auf einen ganzrandigen Archetyp geführt, der zu Zeiten gleichmäßiger Feuchtigkeit sich weit verbreitete und dann, bei der Differenzierung des Klimas, sich in so verschiedener Weise anpaßte. Wenn wir nach einem solchen Urblatt suchen, finden wir es in der Gattung 4) In folgendem bezeichnet die in Klammern angegebene römische Ziffer die hori- zontale Reihe der Übersicht auf Taf, XXXVII. 2) Brenner, Klima und Blatt bei der Gattung Quercus, Flora 4902, p. 444 if. 624 E. Schottky. Quereus kaum mehr, dagegen in allgemeiner Verbreitung bei der Gattung Pasania, deren häufigster Blattypus in Ia dargestellt ist: elliptisch, ganz- randig, mehrjährig, mit camptodromer Nervatur. Bei Pasania Kunstleri King und ihren Verwandten findet man ein Blatt, das dem Castanopsis- Typus (le) gleicht. Das Pasania-Blatt ist verhältnismäßig geringen Ver- änderungen unterworfen, nur daß es größer oder kleiner, breiter oder schmäler (P. Najadarum Hce., Ib), bald elliptisch, bald eifórmig, bald auch wieder verkehrt-eiföürmig sein kann. Bei den Arten gemäßigteren Klimas ` tritt, unabhängig von einander, die Neigung zur Blattrandzähnelung hervor. BRENNER erklärt diese Erscheinung mit der Abnahme der Transpiration in höheren Breiten, die, da sie mit einer geringeren Stoffproduktion verbunden ist, zu einer unvollstándigen Ausbildung der Blattflàche führen soll. Die Zühnelung ist umso vollständiger, je dünner bei gleichbleibender Stärke der Sekundärnerven die Blatttextur wird; am deutlichsten ist sie daher bei den Arten von Linnıeys Gattung Synaedrys, z. B. Pasania cornea, Ic, während bei der nahverwandten P. uvariifolia, Id, die große Zahl paralleler Nerven, die durch starke Anastomosen verbunden sind, die Spreite ganz erhält. Das Cyclobalanopsis-Blatt ist in Form, Textur und Nervatur dem Pasania-Blatt ähnlicher als dem Quercus-Blatt. Der Blütenstand (II). Die hängenden Blütenkätzchen der Gattungen Quercus und Cyclobalanopsis, die in den Achseln von Niederblättern (= spreitenlosen Nebenblättern) stehen, sind zweifellos phylogenetisch von den aufrechten, blattwinkelständigen Kätzchen der Pasanien abzuleiten. Sie sind wohl als Anpassung an Laubfall und Windbestäubung aufzufassen. Damit steht im Einklang, daß die wintergrünen Cyclobalanopsis-Arten zum großen Teil zur Blütezeit ihre alten Blätter schon abgeworfen haben. Alle Arten dieser Gattung mit mehrjährigen Blättern sind wohl von solchen mit ganzjährigen abzuleiten. Bei Castanopsis und den niederen Pasanien stehen die langen, dünnen Blütenähren bald in der Achsel eines Laub- blattes, bald in der spreitenloser Nebenblütter meist = wagerecht vom Hauptzweige ab (c. IIb). Aus diesem Blütenstand kann sich sehr wohl jener von Quercus (Iih), wie auch der der meisten höheren Pasanien (IIa) entwickelt haben. Die Blütenstellung (II) An der Blütenspindel stehen in der Achsel eines meist sehr kleinen Tragblattes die Blüten, einzeln bei den niederen Pasanien und vielen der hóher entwickelten, einzeln auch bei den Gattungen Quercus und Cyclobalanopsis, sowie bei manchen Castanopsis-Arten (IIIa, k). Das Tragblatt stellt ein reduziertes Laubblatt dar, das ich allerdings nur zweimal, bei einem Fruchtstand von OCyclobalanopsis Delavayi (Franch.) Schky. und zanthoclada (Dr. del Cast.) Schky., als kleine, grüne Spreite ausgebildet fand. Häufig treten bei den höheren Pasanien die Blüten in Gruppen zusammen, zuerst willkürlich (IILb), dann konstant (IIc, e) zu dreien, indem rechts und links vor das erste Tragblatt zwei weitere treten. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 625 In der Gruppe der Pasania spicata tritt dann eine Vermehrung der Blüten auf 9, 7 oder mehr ein (IHd, f). Bei Castanopsis treten in einer noch nicht näher untersuchten Weise die gt Blüten zu Blütenknäueln zusammen, wie man sie auch bei Casíanea beobachten kann. Die in der Gattung ganz ungewöhnliche Dreizahl der 3 Blüten bei Cyclobalanopsis argentea könnte als Stütze für die Ableitung von höherentwickelten Pasanien benutzt werden, wenn nicht gerade die vor allem in Frage kommende Pasania- Sektion Cyclobalanus sehr konstant einzelblütig wäre. Die Zahl der Blüten in einer Cupula (IV). Die Mehrblütigkeit der Castanea- und Castanopsis-Cupula der Quercus- und Pasania-Cupula gegenüber hat immer die Verwunderung der Botaniker erregt, ohne daß es geglückt wäre, eine Erklärung zu finden. Ich selbst dachte, als ich schon von der Ableitung der Gattungen Castanopsis und Castanea von Pasania überzeugt war, zunächst an ein Dedoublement, habe aber jetzt eine Deu- tung, die mir viel richtiger erscheint, allerdings noch der Nachprüfung bedarf. Bei den niederen Pasanien, vielen höheren, bei Quercus und Cyclo- balanopsis stehen wie die g', so auch die Q Blüten einzeln, die sich dann zu einer regelmäßigen Eichel entwickeln. Wo aber mehrere © Blüten zusammentreten, dort zeigen die Fruchtbecher eine meist sehr starke Ver- wachsung, verursacht durch die Wucherung des gemeinsamen Blütenbodens; die meist cyklisch oder spirocyklisch angeordneten Schuppen umgeben alle 3 oder 5 Früchte. Indes bleiben bei Pasania die einzelnen Eicheln stets individualisiert (Ile, f). Bei Castanopsis nun stehen die Q Blüten einmal einzeln (cuspidata usw.) oder zu mehreren beisammen, dann aber stets in einer Schale (Cupula) eine eichelfórmige Frucht entwickelnd ` die Schuppen stehen hier in regelmäßigen Cyklen (VIII f). Oder aber es stehen in einer ganz zygomorph entwickelten Cupula (VIIIi) mehrere Blüten. Es ist nun sehr wohl daran zu denken, daß sich diese, meist 3-blütige Castanopsis- und Casíanea-Frucht (eigentlich ein Fruchtstand!) aus drei einzelnen zu- sammenstehenden Blüten durch völlige Verschmelzung gebildet haben kann. Zur Nachprüfung müßte ein größeres, am besten frisches Material darauf- hin untersucht werden, ob sich zwischen den einzelnen einsamigen Früchten noch Scheidewünde nachweisen lassen. Übrigens scheint nach der Abbil- dung (Journ. de Bot. IV, 1890) zu schließen, in der Castanopsis Balansae (Dr. del Cast.) Schky. noch eine Zwischenform zu existieren ; diese Abbil- dung zeigt eine schuppige, runde Frucht, die im Querschnitt drei durch breite Wände getrennte Samen erkennen läßt (IV c). Die cj Blüte (V). Wie das Fruchtknotenrudiment der g', die häufig auftretenden Staminodien in der Q Blüte beweisen, geht die Gruppe auf zwitterblütige Formen zurück. Wie Va, b zeigt, ist in der Gattung ME das Fruchtknotenrudiment auch noch sehr groß, weiß behaart, müglicher- Weise bei der Anlockung von Insekten als Schauapparat dienend; bei Castan- opsis und Castanea wird es in demselben Maße kleiner, wie sich das Peri- 626 E. Schottky. gon, das bei Pasania grün ist und anliegt, ausbreitet und eine leuchtende, gelbweiße Farbe annimmt (Ve, d). Bei den windblütigen Arten der Gat- tungen Quercus und Cyclobalanopsis ist es endlich ganz reduziert, während gleichzeitig das in der Anlage grüne Perigon braunhäutig wird. Das Peri- gon ist verwachsenblätterig, bei Pasania, Castanopsis, Castanea konstant 6-zipfelig. Bei manchen Arten kann man 3 äußere, größere und 3 innere, kleinere Perigonzipfel erkennen. Auch bei Cyclobalanopsis überwiegt die 6-Zahl der Perigonzipfel (Vf). Die Quercus-Blüte dagegen zeigt in bezug auf Verwachsung und Zipfelzahl große Variabilität (Vg, h, i. Regelmäßig 12 Staubblätter besitzt Pasania, Castanopsis, Castanea. Da sie des Griffel- rudiments wegen in der Blüte selbst nicht Platz finden, ragen die Staub- beutel an ziemlich langen Staubfäden über die Blüte hinaus. Bei Quercus und Cyelobalanopsis finden sie jedoch in der oft glockenfürmigen Blüten- hülle (Vi) Platz; es bleiben daher die Staubfäden kürzer. Dagegen tritt eine bedeutende Vergrößerung der Staubbeutel ein, der Art der Bestäubung entsprechend. Die Staubblattzahl schwankt, wie die Tabelle zeigt, sehr. Selbst an ein und demselben Kätzchen beobachtet man an den Basalblüten stets viel mehr als an denen der Kätzchenspitze. Nach meiner Auffassung sind aber all diese Unregelmäßigkeiten der Quercus-Blüte sekundär, durch die Art der Anpassung bedingt. Griffel und Narbe (VI, VII). Dieselbe Gleichmäßigkeit wie in den g' Blüten von Pasania, Castanopsis, Castanea findet man auch in der Q Blüte. Das oberständige Perigon ist kleiner als bei der 2 Blüte, sonst wie das von jener. Den 3 Carpellen entsprechen 3 Griffel. Seltener beob- achtet man eine Vermehrung der Griffelzahl auf 4 bis 6. Sie kommt aber bei allen Gattungen vor. Konstant ist die größere Griffelzahl, verbunden mit einer außergewöhnlichen Verlängerung der Griffel, bei Castanea. Die Form des Griffels ist primitiv. Er stellt die einfache, zusammengerollte Carpellblattspitze dar, die allerdings ganz und gar verwachsen ist und nur an der Spitze die kleine Narbenöffnung trägt (NU al, Diese Form besitzen die Gattungen Pasania, Castanopsis, Castanea. Bei manchen Castanopsis- Arten ist der Griffel oben abgestutzt und die Narbenfläche auf dieser Griffel- endfläche ausgebreitet (echidnocarpa, VIc). Wesentlich veränderte Griffel- formen findet man erst bei den windblütigen Gattungen. Man kann hier sehr schön beobachten, wie sich, als Anpassung an die eine breite Narben- fläche fordernde Windbestäubung, der Griffel allmählich entrollt. Fig. Vllc zeigt den spitzen, der Länge nach aufgerollten Griffel von Qu. semecarpi- folia Sm. Alle Eichen aus der Verwandtschaft der Qu. sessiliflora aber zeigen ein flaches, stark verbreitertes Griffelende (VIh, VIId). Treten hier die Griffelschenkel dicht zusammen, so breitet sich die gemeinsame Narben- fläche tischfórmig aus (VIi). Die Arten der amerikanischen Sektion Erythro- balanus besitzen lange, dünne Griffel, deren endständige Narbenfläche zu einem Köpfchen verdickt ist (VIle). Solche Köpfchennarben besitzt auch Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung, 627 die Gattung Cyclobalanopsis (VIE, VIIb), nur ist hier der Griffelschenkel stärker, das Köpfchen größer und der Griffel nicht so weit entrollt. Die Cupula (VIII. Die Cupula der Eichen ist, wie man seit Prantıs Arbeit weiß, eine Achseneffiguration; die Schuppen sind reduzierte Blatt- gebilde. Sie ist besonders in der Gattung Pasania sehr vielgestaltig. Die zweifellos einfachste Form ist das schuppige Näpfchen, wie es unsere Eichen und in noch primitiverer Form die niederen Pasanien besitzen (VllIa). Es ist zunüchst mehr diskusartig und liegt der Eichel noch nicht fest an. Die Schuppen stehen ab und sind noch nicht in so regelmäßigen Spiralen angeordnet wie bei unseren Arten. Doch fehlen solche primitiven Nüpfchen- formen auch in der Gattung Quercus nicht. Sie finden sich beispielsweise bei der Himalaya-Art Qu. semecarpifolia Sm. und der amerikanischen Qu. reticulata, die sich beide auch durch ihren langen Fruchtstand als ursprüng- liche Formen dokumentieren. Durch acropetales Wachstum nimmt nun die Cupula jene verschiedenen Formen an, von denen einige in der Fig. VIII à—e dargestellt sind. Die zuerst in dichten Spiralen stehenden Schuppen rücken nach unten zu immer weiter aus einander (VIII d); dann kann man oft beobachten, daB alle in gleicher horizontaler Hóhe stehenden Schuppen sich zu einem Ring vereinigen (VIIIb) oder eine einzige, in mehrfacher Windung um die Cupula laufende Spirale bilden. Diese Art der Schuppen- anordnung, die bei den Pasanien so sehr hàufig ist, findet man bei Quercus als Regel nur bei Qu. Haas (Vill oa, die dementsprechend eine sehr große Cupula besitzt; als Ausnahme beobachtet man sie bei Qu. grosseserrata Bl. Bei Castanopsis und Castanea sind die verdornten und verzweigten Schup- pen gleichfalls cyklisch oder spirocyklisch angeordnet. Bei den typischen Vertretern der Gattung Pasania, Sektion Cyclobalanus, und bei Cyelo- balanopsis (VI!) sind die Schuppen ganz und gar verschwunden und nur noch die Ringe sind sichtbar, die bei der letztgenannten Gattung kragen- artig abstehen. Die von Brume beschriebene schuppige Mittelform Qu. gemelliflora Bl. wurde von Kia als species mixta erkannt, eine Annahme, die ich nach Einsicht von Bruwzs Originalen bestätigen kann. Die häufigste Näpfchenform ist auch in der Gattung Pasania die Schüsselform. Doch gibt es viele Fälle, wo die Cupula nach oben weiter wächst und dann die Eichel + vollständig umschließt. Ein solcher Fall liegt bei der in VIIIc abgebildeten Pas. Blumeana vor, wo die Schuppen fast gleichmäßig auf der kugeligen Cupula verteilt sind; doch ist hier die Anwachsstelle auf die Basis beschränkt. Anders bei den in VIIId u. e dargestellten Fällen! Bei Pas. variolosa King (VIlId) beispielsweise ist die halbkugelige Eichel in ihrem ganzen unteren runden Teil mit der festanschließenden Cupula ver- wachsen und löst sich erst bei der Fruchtreife, ganz ähnlich wie bei den Arten der alten Gattung Synaedrys Lindl. Bei der Pas. Maingay (Benth. ) Schky., VIIIc, ist die Eichel ganz und gar von der Cupula überwallt und mit ihr verwachsen. 628 E. Schottky. Es ist nun noch der Kastaniencupula zu gedenken. Sie umgibt, wie es von Casíanea sativa her allgemein bekannt ist, die eingeschlossenen Früchte ganz und gar und ist meist mit verzweigten Stacheln bedeckt. Diese stehen in Cyklen, die durch starkes Wachstum der Dorsalseite der Cupula wellig, doch symmetrisch gebogen sind. Die stacheligen Emergenzen möchte ich als umgewandelte Schuppen ansehen, wenn man auch bei Casíanea, besonders in der Jugend, außer den Stacheln noch 4 Orthostichen von grünen, nebenblattartigen Schuppen beobachten kann. Es war oben aus- einandergesetzt, daß ich die Q Casíanea-Blüte als Verwachsungsprodukt mehrerer Einzelblüten auffasse. Darum halte ich die Castanea-Cupula mit ihren mannigfachen Anomalien für ein Verwachsungsprodukt mehrerer ein- facher Fruchtbecher. Die Nebenblätter. Bei vielen Arten beobachtet man häutige, sehr hinfällige Nebenblátter, bei andern wieder bleibende, grüne, die oft von be- trächtlicher Größe sind oder sogar eine Zähnelung aufweisen. In dem von mir aufgestellten Stammbaum sind es zumeist die alten Gruppen, welche die zweite Art von. Nebenblättern besitzen, die Pasanien mit Schuppen- cupula, viele Quercus- und Castanopsis-Arten sowie Castanea. Stellung von Fagus. Es ist nun interessant, daß sich für Fagus an der ganzen Entwicklungsreihe kein direkter Anschluß gewinnen läßt; der kopfige Blütenstand, die von Anfang an 4-teilige Cupula, die gefalteten, sich später entfallenden grünen Cotyledonen sind der Pasania-Reihe fremde Charaktere. Wir können in der Castanea-ähnlichen Cupula von Fagus nur eine Konvergenz erblicken, die sich auf nähere Beziehungen nicht gründet. Wenn eine Verwandtschaft beider Sektionen Prantıs (Fageae und Castaneae) tatsáchlich existiert, so muß angenommen werden, daß die Trennung beider Stämme an einem Punkte erfolgte, von dem uns im übri- gen keine Formen mehr erhalten sind. Alter und Entwicklung der Castaneen. Castaneen werden schon für die Kreidezeit angegeben. Wenn auch das nur durch Blattabdrücke be- kannte Dryophyllum, eine unserer häufigsten Kreidedikotylen, noch nicht mit Sicherheit hierher gestellt werden darf, in der mittleren Kreide Nord- Karolinas ist Quercus nachgewiesen. Aus dem Tertiär sind viele Arten, Castanea wie Quercus, beschrieben worden. Das beweist ein hohes Alter unserer Verwandtschaftsgruppe. Ihr vollständiges Fehlen in den Tropen Afrikas und Südamerikas, wie ihre weite Verbreitung und Formenfülle im asiatischen Archipel läßt vermuten, daß die Entwicklung von hier ihren Ausgang nahm. CWclobalanopsis ist auf das asiatische Monsungebiet be- schränkt; von den artenreichen Gattungen Castanopsis und Pasanıa kommt nur je eine Art im pazifischen Nordamerika vor, dem viel trockeneren Klima entsprechend stark umgeformt. Dagegen sind die Gattungen Quercus und Castanea auf allen drei Kontinenten der Nordhalbkugel, in bedeutender Artenfülle Quercus, in wenigen, einander nahestehenden Arten Castanea, Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 629 verbreitet. Quercus scheint sich zunächst in Gebieten mit starkem klima- tischem Wechsel (feuchte und trockene Jahreszeit) entwickelt zu haben, wie denn auch heute noch in solchen Gebieten (Mediterrangebiet, pazifisches Amerika, Mexiko) sehr zahlreiche Arten mannigfacher Verwandtschaft wach- sen. Von der noch immergrünen Eiche, die eine Sommerruhe durchzu- machen hat, zu der sommergrünen Art der temperierten Gegenden existieren alle Übergänge, an denen man genau die Genesis des sommergrünen Laub- blattes verfolgen kann. Der spáte Ausschlag unserer Eichen, sowie ihr Bestreben, die Blätter im Winter zu behalten, deuten noch auf ihre Ab- stammung hin. Castanea steht am nächsten der kalifornischen immergrünen Castanopsis chrysophylla, die ebenfalls androgyne Blütenstände und eine sehr ähnliche Cupula aufweist, in der Blüte aber sonst ganz mit den asiatischen Castan- opsts-Arten übereinstimmt. Wahrscheinlich wird sich nun Casíanea im Tertiàr aus ähnlichen Castanopsis- Formen wie chrysophylla oder indica entwickelt und dann als laubwerfender Baum warm temperierter, feuchterer Gebiete sich wie die anderen bekannten Tertiárbáume weit verbreitet haben. Castanopsis selbst ist zweifellos asiatischer Entstehung, wie die Gat- tung denn auch in allen Charakteren eine Mittelstellung zwischen Pasania und Castanea einnimmt. Auch Cyclobalanopsis trägt den Stempel einer echten Monsungattung so deutlich zur Schau, daß an ihrer Entstehung und Entwicklung in diesem Gebiet wohl nicht zu zweifeln ist, wenn auch das »missing link«, das uns über ihre Abstammung endgültig aufklärt, bisher noch nicht gefunden ist. Wahrscheinlich sind es die hohen Gebirge des westmalayischen Gebietes, wo diese Gattung entstand und von wo sie sich nordwärts bis an die Grenzen des subtropischen Gebietes verbreitete. We- nigstens laufen alle Entwicklungsfäden der im subtropischen Gebiet reich entwickelten Gattung in den wenigen tropischen Arten zusammen. II. Spezielle Systematik. Nach den vorangehenden Bemerkungen, die zur Klärung der verwandt- schaftlichen Verhältnisse dienen sollten, wende ich mich nun meiner Haupt- aufgabe zu, die Eichen des extratropischen Ostasiens zu schildern und ihre Bedeutung für die Pflanzengeographie dieses Gebietes darzulegen. Ich fasse hierbei unter dem Namen »Eichen« die Gattungen Pasania, Quercus, Cyclo- balanopsis zusammen, die ja auch, wie erwähnt, von den meisten der älteren Autoren unter dem Namen » Quercus« vereinigt wurden. Castanopsis und Castanea müßten in einer rein systematischen Arbeit der sehr nahen Ver- wandtschaft wegen mit behandelt werden, wie dies in dem vorigen allge- meinen Abschnitt auch geschah; für eine pflanzengeographische Arbeit dieser Art indes genügt die Betrachtung der drei erstgenannten Gattungen. Un- berücksichtigt bleibt also auch die Sektion Chlamydobalanus mit den Arten: Quercus cuspidata Thnbg., sclerophylla Lindl., Junghuhnw Miqu., fisse 630 E. Schottky. Champ., calathiformis Skan., Carlesii Hemsl., discocarpa Hee., Eyrei Champ., die alle zu Castanopsis zu rechnen sind. Nur die beiden dieser Sektion zugezählten Arten Quercus Blumeana Korth. und Quercus encleisocarpa Korth. sind echte Pasanien. Die stets unter der Rubrik der »species dubiae« aufgeführten Arten Quercus divaricata Lindl. und glomerata Roxb. gehören der Gattung Castanopsis an. Der Zweck der nun folgenden kritischen Besprechung der Eichen des Gebietes ist der, den Grad der Verwandtschaft zusammengehöriger Arten festzustellen, was notwendig ist, wenn man die pflanzengeographische Stel- lung und den Endemismus eines Gebietes beurteilen will. Dazu werde ich die Verbreitung der Arten angeben. Dagegen liegt es nicht im Rahmen dieser vorwiegend pflanzengeographischen Arbeit, ausführliche Diagnosen zu geben; ich werde daher bei den älteren Arten auf die guten Artbeschrei- bungen DE CANDoLLEs, bei den neueren auf die Originaldiagnosen hinweisen. Da für die Einteilung und Anordnung der Arten die vorhandenen Systeme nicht ausreichten, führte ich, da es sich ja nur um ein Teilgebiet, also auch nur um einen Bruchteil der Arten handelt, ein provisorisches System ein, das die Arten natürlicher und enger Verwandtschaft zu Artenkreisen und verwandte Artenkreise zu Artengruppen zusammenfaßt. Dieses System hat den Vorzug, daß es sich bei einer späteren monographischen Bearbeitung ohne Schwierigkeit in das umfassendere System einreihen läßt. Den Formen- kreisen werde ich den Namen der verbreitetsten, oder, wenn sie festzu- stellen ist, der Mutterart geben, den Gruppen den eines Gruppenmerkmals. Um von Bekanntem auszugehen, beginne ich mit der Gattung Quercus. Quercus L. Diese Gattung wird hier, wie aus den früheren Abschnitten hervor- geht, so aufgefaßt, wie sie Oersrepr in seinem zitierten Werk definierte. Einteilungscharaktere waren in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nur Blatt und Fruchtreife. Korscuv setzte darüber als guter Eichenkenner die Form der Fruchtschuppen, pr CawpoLLE die Lage der abortierten Ovula. OrnsrEpr erkannte mit scharfem Blick in der Form des Griffels ein gutes diagnostisches Merkmal. PmawrL erzielte unter Benutzung aller bisher ge- fundenen Einteilungsmerkmale eine größere Anzahl von Gruppen, deren Beziehungen zu einander aber unerürtert bleiben, wie überhaupt die phylo- genetische Frage nie angeschnitten wird. Bei Anerkennung der von mir gegebenen phylogenetischen Ableitung dürften für die Einteilung der Gattung und die Beurteilung des Alters einer Art die folgenden Momente in Frage kommen: 1. das immergrüne Blatt ist älter als das sommergrüne, 2. der vielblütige O wie g' Blütenstand älter als der wenigblütige, 3. die regelmäßige, 6-zipfelige g' Blüte älter als die unregelmäßige oder die mit geringerer Perigonzipfelzahl, Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 631 die größere Staubblattzahl älter als die geringere, die napfförmige Cupula älter als die krugförmige, die kleine älter als die große Cupula, kleine Schuppen sind älter als große, . große und Æ bleibende Nebenblätter sind älter als kleine, hinfällige. Dazu kann als eins der Haupteinteilungsmerkmale die Form des Griffels genommen werden, von dessen phylogenetischer Entwicklung schon oben gesprochen wurde. Ob nun der spitze, sich der Länge nach aufrollende Griffel oder der sich nur vorn nach Art der Träufelspitzen verbreiternde als der ültere anzusehen ist, das kann erst der Monograph der ganzen Gattung beurteilen. Es ist schon gesagt worden, daß die Gattung Quercus wahrscheinlich in Gebieten großer Sommertrockenheit entstanden ist, wo sie auch heute noch besonders artenreich auftritt. Nun ist der Sommer des größten Teils von Ostasien sehr feucht, der Winter aber im Osten bis gegen 30? so trocken und kalt, daß immergrüne Arten nur in dem feuchten Japan fort- kommen kónnen. Das Klima ist also für diese Gattung nicht günstig; da- her ist sie im Gegensatz zu Nord- und Mittelamerika und dem mediter- ranen Europa relativ schwach entwickelt; im Norden kommen nur Arten vor, die von solchen weit verbreiteter tertiärer Formen abstammen, und nur auf den trockeneren Hochgebirgen findet man eigentliche endemische und alte, dabei aber auch sehr isoliert stehende Arten. Die Mehrzahl der laubwerfenden Eichen des Gebietes gehórt zu einer Gruppe, die auch in Europa und Nordamerika heimisch ist. PmawrL gibt den Arten Europas den Gruppennamen »Robur«, denen Amerikas den Namen » Prinus« nach den bekanntesten Arten beider Gruppen. Als unter- scheidendes Merkmal gilt die Rinde, die bei » Robur« tiefrissig, bei » Prinus« dünnblätterig ist. Die beiden genannten Gruppen sind jedoch, wie mir scheint, nicht in sich geschlossene Entwicklungsreihen, sondern aus meh- reren verschiedenen Formenkreisen zusammengesetzt. Dies gilt auch für die asiatischen Arten, die bald an einen europäischen, bald an einen ame- rikanischen Kreis anknüpfen. Ich wähle darum für die ganze Gruppe einen unverbindlichen Namen und nenne sie nach der Form des ihnen allen ge- meinsamen vorn verbreiterten, flachen Griffels. ana am I. Planistilosae. (Styli basin versus convoluti, apicem versus dilatati, stigmatosi.) Die Arten dieser Gruppe gehören zu drei Formenkreisen, die ich als Kreis der 1. Quercus mongolica Fisch., 2. Quercus aliena Bl., 3. Quercus dentata Thunbg. bezeichnen will. 632 E. Schottky. A. Der Kreis der Quercus mongolica ist der weiteste. Er umfaßt die Arten mongolica Fisch., grosseserraía Bl. mit der Unterart crispula Bl, sowie glandulifera Bl. drei Arten, die im Typus sehr gute unterscheidende Artenmerkmale besitzen, die aber mit- unter, besonders in Grenzgebieten, derart in einander übergehen, daß dann die Artunterscheidung oft sehr schwierig ist. Die drei Ursachen hierfür: Bastardierung, klimatische Konvergenz und faktische Mittelstellung mógen hier alle drei in Betracht kommen. Quercus mongolica Fisch. (Prodr. XVI. p. 14), mit unserer Qu. sessiliflora Sm. am nächsten verwandt, besitzt rundgelappte, blaugrüne Blätter, die wie die Früchte ungestielt sind. Maxımowicz!) nennt sie als Charakterbaum des mandschurischen Laubwaldes und gibt genaue Daten über Vorkommen und Verbreitung an, die später durch Scnwrpr?) und neuerdings durch Kowanow?) ergänzt werden. Danach findet dieser Baum das Optimum seiner Entwicklung am Südknie des Amur im Gebiet des Kleinen Chingan und im Ussurigebiet, erreicht indes nie die Riesenmaße unserer Eichen. Das Gesamtareal seiner Verbreitung umfaßt 23 Breiten- und eben so viel Längengrade. Nördlich von dem 50. Breitengrade sinkt er allmáhlich zur Strauchform herab und findet sich nur noch an den sonnigen, geschützten Lehnen der Flußtäler, bis bei etwa 53? n. Br. die Vegetationszeit für sie zu kurz wird. Deshalb ist die Art auch längs der Küste nur schwach entwickelt. Im Innern der Mandschurei wurde sie an verschiedenen Punkten von Siu und Komarow gesammelt, so auf dem Großen Chingan. Ihr Vorkommen in der Mongolei (Maxımowıcz kennt sie vom unteren Argun, PnzrewaLski4) fand sie auf Dünen zwischen Dolon-nor und Dalai-nor und im Muniulla-Gebirge) zeigt, daB ihre Ansprüche auf Feuchtigkeit und Niederschläge sehr gering sind. Nach Süden hin kommt sie noch im nördlichen Korea, der südlichen Mandschurei, in den Gebirgen Pekings, auf Liau-tung und dem gegenüberliegenden Schan-tung vor, wo sie Faser sammelte und auch v. Rıcaruoren bestätigt. Faser sammelte sie sogar noch auf den Ningpo-Bergen unter 30° und Kurz) bestimmte sie in der vom Grafen SzícmeNvr auf dem Tsing-ling-schan angelegten Samm- lung, doch findet sie sich, wo sie auch in China vorkommen mag, wie die meisten anderen Arten, nur als Strauch, wohl durch den »vandalisme chinoise, über den Armann Davrp und so viele andere, Sammler wie Natur- freunde, klagen. Wie dentata Thunbg. und serrata Thunbg. wird auch diese Art viel der Seidenraupenzucht und Pilzkultur wegen angebaut, doch 4) Maxımowicz, Vegetationsskizzen im Amurland. 2) Scuwipr, Reisen im Amurland usw. Petbg. 1868. 3) Komarow, Acta horti Petropolit. XX11. p. 68 ff. (russ.). 4) PnzEwaLskr, Reisen in der Mongolei. Jena 4877. 5) Kawrrz, Die Resultate usw. Budapest 4884. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 633 dürfte sie vielleicht mit Ausnahme des Ning-po-Standortes an den genannten Orten spontan vorkommen. Von den Inselbögen scheint nur Sachalin sie zu beherbergen, denn für das auf Drupes Karte sich auch auf die mittleren Kurilen ausdehnende Areal fand ich in der Literatur keine Bestätigung. Von Sachalin hatte sie schon früher Scmwipr (l. c.) gemeldet, doch gehört das mir vorliegende Original zu grosseserrata Bl. Es führt aber neuer- dings Koıpzumı beide von Dobuki (Ostseite der Südspitze) auf. Wenn wir zusammenfassen, so erscheint Quercus mongolica als die Charaktereiche des nordchinesischen Binnenlandes, eines Gebietes mit gewal- tigen Temperaturextremen und einer Niederschlagsmenge, die der unsrigen gleichkommt, nach Westen zu sogar noch erheblich herabsinkt, so daß an Stelle des Waldes die Steppe tritt. Quercus grosseserrata Bl. (Prodr. XVI. p. 16) unterscheidet sich von der vorangehenden durch die in der Jugend braunborstig behaarten Blätter und Zweige, die glänzend-grüne Blattoberseite und braune Blatt- unterseite, die größere Zahl der Sekundärrippen, die geraden einfachen oder doppelten Blattzähne. Die Früchte sind ziemlich variabel, wie über- haupt die ganze Pflanze. Brume unterschied zwei Arten, crispula und grosseserrata, und auch Prof. Senat spricht sich für die Trennung aus, doch ist auch das von ihm mitgeteilte Unterscheidungsmerkmal: festsitzende flache Cupula bei crispula, sich mit dem kurzen Stiel leicht ablösende, tiefe und größere bei grosseserrata, nicht konstant. Da nun die Mehrzahl ` der vorliegenden Fruchtexemplare das letztere Merkmal zeigen, so betrachte ich grosseserrata als die Hauptart und die in allen Teilen zierlichere cri- spula Bl. als deren Unterart. War Quercus mongolica eine Charaktereiche des kontinentalen Nordens unseres Gebietes, so ist grosseserrata eine des maritimen. In Japan, Hondo wie besonders Eso ist sie heimisch und ein charakteristischer Bestandteil des oberen Laubwaldes. Ihr Vorkommen in dem südlichen Sachalin wurde schon erwähnt. Dort wurde sie zuerst von GrrHw, dann in neuerer Zeit öfter gesammelt, so durch Faurır bei Korsakoff, allerdings hier wie auf Etorofu (Kurilen) nur noch als Strauch. Von der mandschurischen Küste erwähnt sie Komarow von der Tumenmündung, wo er sie mit mongolica zusammen antraf. Interessant ist seine Bemerkung, daß sie 14 Tage später ausschlägt als mongolica und durch die behaarten, rötlichen jungen Blätter leicht zu unterscheiden ist. Auf Korea ist sie noch häufig, fehlt dagegen weiter westlich ganz und gar. Übrigens ist schon die Korea-Form, selbst die der Insel Quelpart, so stark abgeändert, daß die Entscheidung oft schwer fällt, ob man ein Exemplar der mongolica oder grosseserrata vor Sich hat. In den sehr regenreichen, heißen Sommern des mittleren Koreas werden fast alle Teile der Pflanze bedeutend abgeändert: Blätter, die sonst konstant klein sind, sind hier groß, ungestielte gestielt, behaarte kahl und umgekehrt, die Blattzähne wachsen lang aus oder runden sich ab, die 1 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 1 634 E. Schottky. Blütenstände verlängern sich abnorm, die Cupulaschuppen, sonst kurz, verlängern sich usw. Mit dieser vegetativen Üppigkeit geht eine generative Reduktion Hand in Hand. Es werden zwar Früchte angelegt, die Cupula wächst auch beträchtlich, doch die Eichel kommt oft nicht zur Entwicklung. Das mag das häufige Auswachsen der Fruchtschuppen begünstigen. Eine solche, der Qwercus mongolica wohl am nächsten stehende Form, die aber auch Charaktere der grosseserrata zeigt, wurde von CARRUTHERS (Linn. Soc. VI. p. 32) als Me. Cormickit beschrieben, von den späteren Autoren aber nach der Beschreibung der Cupula fälschlich zu dentata Thunbg. ge- stellt. Ich möchte den Namen Cannurnrns! für diese Übergangsformen bei- behalten, da sich durch ihn am besten die ganz eigentliche Mittelstellung Koreas, auch floristisch, zwischen dem Inselbogen und dem Festland aus- drücken läßt. Nach alledem erscheint grosseserrata als eine dem Seeklima angepaßte Form der mongolica, die aber, wie tertiäre Funde erweisen, schon lange existiert und darum, trotz mancherlei Übergangsformen, doch als Art auf- recht zu halten ist. Quercus glandulifera Bl. (Prodr. XVI. p. 40) wurde von den Autoren häufig zu den immergrünen Arten gestellt, was wohl darauf zu- rückzuführen ist, daß fast regelmäßig Johannistriebe angelegt werden. Das Blatt ähnelt in Größe und Gestalt dem von Fagus oder Carpinus. Oft ist es verkehrt-eifórmig. Die eng stehenden, parallelen Blattrippen laufen : in vorwärts gerichtete Blattzähne aus, die an der Spitze meist ein wenig knotig verdickt sind. In der Jugend sind Zweig und Blatt dicht weiß behaart. Mitunter, so besonders an Johannistrieben, bleibt die dichte Behaarung der Blattunterseite stehen. Auf einen solchen Zweig begründete Brume seine Art Qu. canescens, die aber wohl nichts weiter als eine gelegentliche Stand- ortsform ist. Seine Beschreibung der Früchte bezieht sich auf die daran sitzenden Zweiggallen, die sehr an eine deniata-Cupula erinnern. Qu. ur- ticifolia Bl. betrachte ich als Wassertrieb von glandulifera. Die Blattfarbe von Herbarexemplaren ist glänzend graugrün auf der Oberseite, blaßgrün auf der Unterseite, ein sehr konstantes Merkmal, das erst an der nörd- lichen Gebietsgrenze im Stich läßt, wo sich Übergänge zu den beiden be- sprochenen Arten finden. Diese Art, die im Typus von den vorigen schon recht erheblich ab- weicht, ist in dem warmtemperierten Ostasien verbreitet, in ihrem Vor- kommen aber an die Gebiete reichlicher Niederschläge gebunden. So ist sie besonders in der Kastanienregion des mittleren und südlichen Japans gemein, wenn sie auch noch in Nordjapan vorkommt und selbst auf Eso, wie mir Herr Dr. Tacepa freundlichst mitteilt, noch häufig ist. Nach Westen hin erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet über den südlichen Teil Koreas, abgeändert auch über das mittlere Korea, weiter über Schan-tung, Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 635 wo sie Faser in Tschi-fu sammelte, dann über das ganze warmtemperierte China mit den Provinzen Tsche-kiang, Kiang-si, Hu-pe, Sz-tschwan und das hohe Yün-nan. Möglich ist es auch, daß sie im südlichen Kan-su, Schen-si, in Ngan-Hwei, Hu-nan, Kwei-tschou vorkommt, doch liegen von dort keine Mitteilungen und teilweise überhaupt noch keine Samm- lungen vor. Nicht unwichtig ist es übrigens für die Pflanzengeographie, daß man das absolute Verbreitungsareal einer Art einteilt in das Areal des Typus und das der abweichenden Formen. In diesem Falle wäre der Norden Japans mit der Insel Eso sowie das mittlere Korea und der obere Teil der Insel Quelpart von dem Hauptareal abzutrennen, denn die hier vorkom- menden Formen zeigen deutlich ein verändertes Klima an. Die Konver- genzen, die sie hier den beiden vorigen Arten nähert, sind indes nicht allein auf das Klima zurückzuführen; vielmehr offenbart sich in ihnen die nahe Verwandtschaft dieser Art, die als eine alte südliche Umformung der vorigen beiden aufzufassen ist. 2. Der Kreis der Qu. aliena Bl. mit der einen weitverbreiteten und vielgestalten Art aliena Bl. (Prodr. XVI. p. 14) ist ohne Zweifel ein altes, tertiäres Element der ostasiatischen Flora und ist vielleicht mit der nordamerikanischen Quercus primus L. in Ver- bindung zu bringen. Das große, blaugrüne Blatt, breit-lanzettlich oder ob- ovat, rundgelappt, gebuchtet oder gezähnt, langgestielt, oberseits glänzend, unterseits meist dicht weiß- oder gelbfilzig, ist wie der dicke, kahle Zweig so charakteristisch, daß man die Art nicht so leicht mit einer anderen verwechseln kann. Cupula und Eichel sind bei den nördlichen Formen meist groß und sitzend, bei den südlichen (var. Griffithr:) klein und kurzgestielt. In noch ausgesprochenerem Maße als glandulifera Bl. ist diese Art auf ein warm-gemäßigtes Klima angewiesen, man findet sie darum vor- zugsweise im südlicheren Hondo in der Region des unteren großblätt- rigen, sommergrünen Laubwaldes, sowie in den Gebirgen des westlichen Hu-pe und des östlichen Sz-tschwan, wo sie zu den häufigsten Bäumen des sommergrünen Laubwaldes gehört. In Yün-nan nimmt sie ein süd- licheres Gepräge an: die Blätter sind kleiner und intensiv abstehend ge- zähnt, welche Form Fmawcmer und Skan als var. urticaefolia Skan von der Hauptart abtrennen. Über die Gebirge Burmas ist sie westwärts ver- breitet, über die Khasya-Berge wie über den Himalaya, von wo sie Hookrn fil und Taowsow als Art, Qu. Griffithii, beschrieben hatten. Wie weit aliena in Japan nordwärts geht, ist noch unbekannt. Jedenfalls kommt sie auf Eso nicht mehr vor. Auf Korea indes finden sich noch in Sóul schóne, typische Exemplare. In der — sehr armen! — Schan-tung- flora scheint sie zu fehlen, indes kommt sie in einer kleinbláttrigen, kahlen 41* 636 E. Schottky. und langgestielten Varietät, var. pekingensis!), in den Bergen westlich von Peking vor, wo sie, z. B. am Kleinen Wu-tai-schan, wiederholt ge- sammelt wurde. Im mittleren China ist aliena im Flußgebiet des Yangtze und Han verbreitet; so wird sie vom Südhang des Tsing-ling-schan mehr- fach angegeben. Die Südgrenze ist noch unbestimmt; doch läßt das Vor- kommen in Yünnan und Indien vermuten, daß sie auch im Osten Chinas weiter südwärts noch vorkommt, als bisher bekannt ist. Eine Art, die noch wenig bekannt, aber wahrscheinlich an aliena an- zuschließen ist, ist die im wesentlichen auf Ostchina beschränkte Quercus Fabri Hance (J. Linn. Soc. X. p. 202), im Typus dünnblättrig, matt, beider- seits nur auf den Adern zerstreut sternhaarig, unterseits braun, mit dünnen, gefurchten, sternhaarigen Zweigen und kleiner, tiefer Cupula mit schmaler, spitzer Eichel. In dieser von aliena sehr erheblich abweichenden Form ist sie auf den Ning-po-Bergen, in den Bergen Pekings und Koreas gesammelt worden (das Peking-Exemplar erhielt von dem Sammler, dem verst. Prof. Mayr-München, den Namen wutaischantca). Exemplare dagegen, die WiLsoN in Hu-pe sammelte, besitzen eine dichtfilzige Unterseite und sind von aliena wenig verschieden. 3. Der Kreis der Quercus dentata Thunbg. nimmt wieder eine ganz selbständige Stellung in unserer Gruppe ein, da er, wie schon DE CANDOLLE richtig erkannte, mit der südosteuropäischen Quercus macranthera Fisch. am nüchsten verwandt ist. Auch unsere Qu. conferta Kit. gehört zu diesem Formenkreis, der in Europa eine Anzahl von Arten umfaßt, in Ostasien aber auf die eine isolierte Art: Quercus dentata Thunbg. (Prodr. XVI. p. 43) beschränkt ist. Wäh- rend nun in Habitus, Blatt, Behaarung, Blütenbau dentata und macranthera fast genau übereinstimmen, unterscheiden sie sich leicht durch die Früchte, da die Cupula von deníata sehr charakteristische, langausgewachsene, rot- braune, zurückgekrümmte Schuppen besitzt, die nur ganz selten einmal kurz bleiben. Die Eichel ist dazu kürzer und runder als die von macranthera. Diese schónste der ostasiatischen Eichen, wegen ihrer oft sehr großen Blüter von den Japanern Kaisereiche genannt, ist im Gebiet weit ver- breitet, vielfach auch als Seidenraupenfutter angebaut, wobei ihre geringen Ansprüche an den Boden sehr zustatten kommen. In ganz Japan, Eso wie Hondo ist sie häufig, auf Eso oft die Dünen in Strauchform bewachsend, auf Hondo besonders auf der Hara, der durch Niederbrennen des Waldes erzeugten Stráucherwiese, in der Region der Kastanie und Buche. Auch in Korea und Nordchina gehürt sie zu den bekanntesten Eichen. An der Ost- ( d Quercus aliena var. pekingensis, var. nov.; arbor foliis ovalibus vel obovatis, glaberrimis, 6—10 cm longis, 4—7 cm latis. petiolo c. 3 m longo, rhachi femi- nea multiflora, Hab, Peking, westl. Berge (BRETSCHNEIDER! SKATSCHKOFF!). Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 631 küste Koreas verfolgte sie der Japaner Nagar bis Song-chin unter 41? und aus dem Innern der Mandschurei gibt sie Komarow sogar noch vom Hanka- see unter 45? an. Weiter südwürts sammelte sie ScuiNpLER in Honan, und Abbé Davi» erwähnt sie vom Tsin-ling-schan. Aus dem Jang-tze- Gebiet dagegen ist sie bisher noch nicht mitgeteilt, so daß sie dort zum min- desten selten sein dürfte. Dagegen kommt sie in Yün-nan wieder verbreitet vor, allerdings erst in großer Höhe, 4700—3000 m, und wie aliena in etwas anderem, dem südlicheren Klima entsprechenden Gewande. Der stärkeren Insolation und Lufttrockenheit gemäß, sind die Blätter oft kleiner und dichter behaart; an Stelle der runden Lappen treten spitze auf usf. So beschrieb Francaerr eine Qu. yünnanensis und eine Qu. oxyloba; doch mag Skan recht haben, der yünnanensis mit dentata vereinigt und oryloba als Varietät gelten läßt. Ein Rückblick auf die Gruppe der Planistilosae zeigt, daß wir es zwar mit einer im temperierten Gebiet verbreiteten, aber doch artenarmen Gruppe zu tun haben, und daß die drei Artenkreise, aus denen sie besteht, nicht unter sich, sondern eher mit Arten Amerikas resp. Europas in ver- wandtschaftlicher Beziehung stehen, da in diesen beiden Erdteilen gerade diese Artenkreise viel formenreicher vertreten sind. Es scheint daher, als gehe, allerdings schon seit tertiärer Zeit heimisch, der dentata-Kreis auf europäische, der aliena-Kreis auf amerikanische Herkunft zurück, während der mongolica-Kreis allen drei Erdteilen schon seit alter Zeit angehört. Die zweite im Gebiet vertretene Quercus-Gruppe ist ihrer der Länge nach aufgerollten Griffel wegen als die der Revolutostilosae zu bezeichnen. II. Revolutostilosae. (Styli revoluti, in sicco saepe convoluti, acuti vel glossoidei.) Die Arten dieser Gruppe sind größtenteils immergrün, kleinblättrig; der Kelch ist glockig, die Staubblattzahl gering. Die fünf Kreise dieser Gruppe stehen unter sich nicht in näherem Zusammenhange, doch knüpfen zwei von ihnen an europäische Formen- kreise an. Isoliert wie so manche anderen Kreise Ostasiens auch steht A. der Kreis der Quercus serrata Thunbg., der in Südeuropa, besonders im östlichen Mittelmeergebiet, durch die Sektion Cerris so reich vertreten ist. In Ostasien kennen wir nur die eine, sehr verbreitete und sehr konstante Art serrata Thunbg., die gewöhnlich in mehrere sich jedoch äußerst nahestehende Arten zerlegt wird. l Die Blätter ähneln derart denen von Castanea, daß sterile Zweige leicht verwechselt werden; sie sind wie die der Kastanie sommergrün; auch Form, Záhnelung, Nervatur ist + gleich. Das qf Perigon ist glockig, 638 E; Schottky. die O Blüten stehen zu 2 an kurzem, dickem Stiel. Die Fruchtreife ist 2jührig; die Cupula besitzt lange und starke, zurückgekrümmte Schuppen; die Eichel ist glatt und rund. Mit Castanea selbst ist diese Eiche der typische Vertreter der Kastanien- region. Sie kommt in allen warmtemperierten Gebieten Ostasiens vor: auf der japanischen Inselkette, soweit sie zur Kastanienregion gehört, d. h. von der Nordspitze Hondos bis nach Formosa, auf Hainan, Korea mit Aus- nahme vielleicht des gebirgigen NO, auf Liautung, in den Gebirgen Pekings, so noch bei Shehol, dann auf Schan-tung, in allen Provinzen des mittleren und westlichen Chinas, auf dem hohen Yün-nan, den Schan-Staaten und den Khasya-Bergen, wührend sie auf dem Himalaya selten zu sein scheint. Die Nomenklatur dieses Formenkreises liegt sehr im Argen. Im all- gemeinen unterscheidet man jetzt zwei Arten: Quercus serrata mit kahlen und Qu. Bungeana mit unterseits weißfilzigen Blättern. Von den japa- nischen Autoren wird indes diese letztere Form meist als Qu. variabilis bezeichnet, ein Name, den Bruwr einer Form mit kurzgestielten, geigen- fórmigen, unterseits behaarten Blättern gab. In Wirklichkeit liegen die Verhältnisse folgendermaßen: 1784 beschrieb TuuwsERG in der Flora japonica seine Quercus serrata wie folgt: Quercus foliis oblongis serratis parallelo-nervosis villosis tomentosisque etc. Aus dieser Beschreibung geht mit Sicherheit hervor, daß ihm nicht die kahle, heute serrata genannte, sondern die weißfilzige, jetzt als Bungeana be- zeichnete Form vorlag. Die Verwechslung geht auf Bunce zurück, der wohl beide Formen fand, die kahle aber für die von Tuunserg beschrie- bene hielt und die echte serrata noch einmal als chinensis beschrieb. Von nun an behielt die kahle, unbeschriebene Art. den Namen serrata, unter welchem sie Bıume 1833 an die europäischen Herbarien verteilte und 1850 in dem »Museum Lugduno-Batavum« neben chinensis Bge. und der er- wähnten variabilis beschrieb. A861 erhielt Carruruers chinesische Eichen, erkannte den Irrtum (Linn. Soc. VI. p. 32) und nannte die kahle Form Quercus acutissima. Diese Richtigstellung blieb indes unbeachtet, und DE CanpoLLe führt Prodr. XVI. p. 50 die Arten in der Nomenklatur Brumes auf. ` Seitdem sind diese Bezeichnungen unbestritten geblieben, nur mit der Veränderung, daß 1884 Forses die Qu. chinensis Bge. in Qu. Bungeana umtaufte, da schon Aret A811 eine Qu. chinensis (= Ca- stanopsis sclerophylla [Lindl.] Schky.) beschrieben hatte, die allerdings, wie der größte Teil der AmrLschen Sammlungen, durch Schiffbruch ver- oren ging. Für uns gilt nach dieser historischen Richtigstellung. die folgende Be- zeichnung: Quercus serrata Thunbg. (= chinensis Bge. = Bungeana Forbes). Quercus acutissima Carruthers (— serrata Aut.). Im allgemeinen sind die beiden Arten besonders durch das Blatt, dann Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 639 aber auch durch leichte Unterschiede in Cupulaform, Schuppen und Eichel gut zu unterscheiden. Diese Unterschiede verwischen sich aber mitunter; so liegen aus Südjapan und Korea Zweige der acutissima vor, die habituell, auch in der Frucht, ganz der serrata gleichen, so daß man glauben kann, sie seien nur eine kahle Form von dieser. Die Verbreitung der Arten ist die folgende: Quercus serrata, dem heißeren und relativ trockneren Binnenklima angepaßt, hat ihre Heimat in den unteren Lagen des gebirgigen westlichen Hupes, in Sz-tschwan und an den Steilhángen Yün-nans. Indes wurde sie auch in den Pekinger Bergen, in Schan-tung, Liau-tung, dem mittleren und südlichen Korea, in Japan und Formosa gesammelt. Inwieweit sie aber hier wirklich wild vorkommt, ist im Augenblick noch nicht zu sagen. Da sie einen sehr guten Kork liefert, auch als geschätztes Futter für Seidenraupen gilt, dürfte sie durch die Kultur wohl über die Grenzen ihres spontanen Vorkommens hinaus verbreitet worden sein. Quercus acutissima bewohnt die japanische Inselkette, vom nördlichen Hondo bis Formosa, ferner Korea, Liau-tung, Schan-tung. ScHinDLER sam- melte sie auch in Honan, Kreis Ten-fóng, d. i. dort, wo der Hwang-ho in die Ebene eintritt. Von eigentlich binnenländischen Standorten nennt der Index florae sinensis nur Hokiang in Sz-tschwan, doch erscheint mir der genannte Standort zweifelhaft, da sie unter den reichen Sammlungen von A. Henry, Fanars, WiLsoN ganz und gar fehlt. Doch tritt sie im Süden als var. Roxburghiü DC. wieder dort auf, wo das Gebiet der serrata seine Grenze findet, in den Schan-Staaten, den Khasya-Bergen und im Himalaya. Auch für die Insel Hainan wird sie von B. C. Henry angegeben. Die eigentümliche Verbreitung beider Arten, das hauptsáchliche Vor- kommen der serrata im Binnenland, der acutissima in räumlich weit ent- fernten maritimen Randgebieten legt den Gedanken nahe, daß acutissima wie die var. Roxburghii parallel entwickelte, maritime Grenzformen der serrata sind. Außer diesen beiden weitverbreiteten Arten sind einige beschrieben worden, die jedoch nur lokale Verbreitung besitzen und pflanzengeographisch von keiner größeren Wichtigkeit sind, auch wohl nur als Unterarten oder gelegentliche Formen aufzufassen sind. Es sind dies Qu. Moule? Hce., variabilis Bl. und die unbenannten, von CannurnEms beschriebenen Formen (Linn. Soc. VI. p. 32). Alle diese Formen haben einen kurzen Blattstiel und verkehrt-eifórmige bis geigenförmige Blattgestalt. Sie treten ziemlich häufig, aber in Gestalt, Größe und Behaarung des Blattes sehr wechselnd, bald zu serrata neigend, bald zu acutissima, besonders in den Grenzgebieten der beiden Hauptarten auf, von langchow, SW von Schang-hai, wo Quercus Moulet Hce. (Journ. of Bot. 1875, p. 363) hohe Bäume bildet, über Schan-tung, Liau- tung, woher Carruruers’ Formen stammen, bis nach Korea und Japan, von 640 E. Schottky. wo Brume seine Qu. variabilis beschrieb. Das vorliegende Material (Qu. Moulei Hce. habe ich nicht gesehen) reicht nicht aus, um über diese Formen ein festes Urteil füllen zu kónnen. Doch mag hier die Bitte ausgesprochen werden, daß in China wie Japan die Sammler solchen Formen einmal ihre Aufmerksamkeit zuwenden mógen und auch über deren Verbreitung berichten. Ein selbständiger Formenkreis mit einigen altertümlichen Merkmalen schlieBt sich an eine der Charaktereichen des Himalaya: 9. der Kreis der Quercus lanata Smith. Ihm gehören an außer Qu. lanata die Arten Franchetii Skan, Engleriana v. Seemen und incana Roxb. Quercus lanata Smith (Prodr. XVI. p. 51) ist die schünste und be- kannteste Art dieses Kreises. Die vollendete Anpassung an die klimatischen Verhältnisse zeigt, daß es sich um einen schon sehr alten Typus handelt. Auch der vielblütige Q Blütenstand, von dem sich aber nur die untersten Blüten zu kleinen Früchten entwickeln, die kleine primitive Schuppen- cupula, die mit der der Quercus aliena var. Griffithii große Ähnlichkeit hat und die großen Nebenblätter sind altertümliche Merkmale. Das Blatt ist bei allen Arten des Kreises dick-pappeartig, bei lanata breit-lanzettlich und bis zu 20 cm lang, bei incana schmäler, bei den beiden anderen erheblich kleiner, stets stark gezähnt und, wie der ganze Trieb, in der Jugend mit dichter, gelber Wolle bekleidet. Während Engleriana ganz verkahlt, bleiben die anderen Arten wenigstens auf der Blattunterseite dichtfilzig. Mit dem Ausschlagen der jungen Blätter fallen die alten ab. Quercus lanata ist bisher nur aus der temperierten Region des Hima- laya bekannt, und zwar aus dem feuchten mittleren Teil, wo sie von Bhotan bis Kumaon in etwa 4200—2300 m Höhe als niedriger Baum vorkommt. Quercus incana Roxb. (Prodr. XVI. p. 51) wurde von WENZIG als Varietät zu lanata gestellt. Doch sagt schon Ke: »Nobody, who has ever seen the two growing would think of uniting them.« Beide sind sehr gute und leicht zu unterscheidende Arten. In Blattform, Blütenstand und Frucht ist incana phylogenetisch bedeutend weiter fortgeschritten. Blattform, Zähnelung und Aderung ist regelmäßiger, der Q Blütenstand ist auf wenige Blüten beschränkt und die Cupula ist größer, krugfórmig und vielschuppig. l Qu. incana ist bisher nur selten gesammelt worden; sie kommt nur im westlichen Himalaya, von Kaschmir bis Nepal vor, in gleicher Höhe wie lanata. Nach Kia fand sie Kpt. Correr auch in den Schan-Staaten, also nahe der siamesisch-chinesischen Grenze, vor. Doch gehört ein von Hossers aus diesem Gebiet mitgebrachtes Exemplar, das auch v. SEEMEN als zucana bestimmte, nicht zu dieser Art, sondern zu Franchetii Skan. Nach Hosszus ist diese eine der häufigsten Eichen der Plateausavannen. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 641 Quercus Franchetii Skan (Journ. of the Linn. Soc. XXVI. p. 513) steht verwandtschaftlich der lanata am nächsten, wenn sie auch habituell, besonders durch ihre weiße Filzbekleidung, der incana ähnlicher sieht. Sie ist vielleicht eine dem trockneren Klima der indo-chinesischen Plateáus angepaßte Standortsform der lanata. Die Blätter sind bedeutend kleiner, die Fruktifikation indes viel größer. Die Fruchtschuppen sind klein und liegen fest an. Diese Art wurde zuerst von Henry in Móngtze in 1800 m Höhe gesammelt, dann auch von Mun. Eine Form mit kurzem, breitem, an der Basis herzfórmigem Blatt ist die von Hosszus am Doi-Sutep (Siam) gesammelte und schon erwähnte Nr. 390. Quercus Engleriana v. Seemen (Bot. Jahrb. XXIII. B. 57, p. 47) ist eine im Gebiet des Jangtzedurchbruchs, wie es scheint, häufigere Art, die von Henry, Wırson, Fanars wiederholt gesammelt wurde. Sie unter- scheidet sich von lanata durch ihre vollständige Verkahlung, das kleinere, spitz-eifürmige und regelmäßig kleingezähnte Blatt. Die Griffel sind von einer in dem Kreise auffälligen Länge und an der Spitze kopfig umgebogen, so daß sie an die amerikanische Sektion Erythrobalanus erinnern. Durch diese Unterschiede gut gekennzeichnet, wird sie vorläufig auch nur mit Vor- behalt zu diesem Artenkreis gestellt. Isoliert und von hohem Alter ist auch 3. der Kreis der Quercus semecarpifolia Sm. Die Blätter sind ganzjährig, sehr derb, bis zu Buchenblattgröße, rund-ellip- tisch, ganzrandig oder dornig-gezühnt, unterseits rostfarben, häufig wollig behaart, mit unregelmäßigen, sich gabelnden Blattrippen. Die Nebenblätter sind groß und häutig und bleiben meist lange stehen. Die Blütenkätzchen, g' wie ©, sind bei der Hauptart lang, die Blüten zahlreich und groß, die 2 mit großen Tragblättern. Die Griffel (Tafel, VIg) sind lang, spitz und zurückgebogen; die Cupula ist klein und besonders bei der Hauptart primitiv. Quercus semecarpifolia Sm. (Prodr. XVI. p. 15) selbst wurde zu- erst vom Himalaya beschrieben, den sie in hohen Regionen, 2400—3000 m, in seiner ganzen Ausdehnung bewohnt. Selbst noch in Afghanistan kommt sie vor, dort sogar als gewaltiger Baum, während sie im Himalaya selbst, wo sie an der oberen Waldgrenze gedeiht, meist niedrig bleibt: »a small tree with tortuous gnarled branches«, wie Kına angibt, von Flechten und Moosen überzogen. Ihre Verbreitung in China ist erst durch die Sammlungen von Deravay bekannter geworden; aber auch Graf SzécuENYi brachte. sie aus dem hohen westlichen Sz-tschwan mit und A. Henry sammelte sie 1888 bei Ichang in einem Exemplar, dem v. Seenen den Artennamen Quercus bullata gab (Bot. Jahrb. XXIII. Beibl. 57, p. 48) und. dessen Zugehüórigkei zu semecarpifolia er richtig erkannte. Weniger glücklich war FRANCHET, als er diese Art wie auch zwei weitere Formen als Varietäten von Quercus “ f a 642 E. Schottky. ilex auffaßte und zu dieser zog. Skan folgte seinem Beispiel und deshalb führt auch der Index florae sinensis diese Formen der Qu. semecarpifolia als Quercus ilex L. var. rufescens Franch. und var. spinosa Franch. (== Qu. bullata v. Seem.) auf. Jetzt nach Klärung der Verhältnisse er- scheint die Art als eine der verbreitetsten und interessantesten. Sie, die im Westen des Himalaya Riesenbäume bildet mit an 30 m hohem, geradem, astfreiem Stamm, die an der oberen Waldgrenze des Himalaya einen Knie- holzgürtel darstellt, sie kehrt auch, nur wenig abgeändert, am Südost- und Ostabfall Tibets wieder, als niedriger, gar zwergiger, kleinblättriger, dorniger Strauch in der Region der Fichten, der Tannen und Rhododendren und noch über diesen die oberste Laubholzzone bildend. Und so treffen sie die Reisenden auf ihren Märschen nach Litang und Batang, auf den hohen Bergen Yün-nans, so Wırson auf dem Marsch in die tibetanischen Höhen des nordwestlichen Sz-tschwans, so Davip bei seiner Übersteigung des Tsing-ling-schans und endlich wieder die Japaner an der obersten Kuppe des Mt. Morrison, des 3600 m hohen Hauptgipfels von Formosa, in 3300 m Höhe. Dieses Aufsuchen der Hochgebirge mit ihrer stärkeren Insolation und trockneren Luft unterscheidet sie auch ihrem Vorkommen nach von Qu. ilex, die mit ihren Verwandten zu den typisch immergrünen Gehölzen der subtropischen Zone gehört. Wie weit die Hauptart, wie weit die Unterarten verbreitet sind, läßt sich heute noch nicht feststellen. Die besonders in West-Sz-tschwan und in Yün-nan gesammelte var. rufescens (Franch.) Schky. hat sehr kleine, unterseits dichtfilzige, dornige Blätter und kleine, sitzende Früchte mit flacher Cupula; die var. spinosa dagegen, die auf dem Tsing-ling-schan vorkommt und auch noch am Yangtze-Durchbruch häufig zu sein scheint, hat kahle, ganzrandige oder dornig-gezähnte Blätter (nur Blattstiel und die Basis der Hauptrippe sind dichtfilzig) und kurzgestielte Früchte mit glocken- förmiger Cupula. Dieses ist auch die Form, die für Formosa ange- geben wird. 4. Der Kreis der Quercus ilex L. Nach dem Index fl. sin. ist Quercus ilex im Gebiet durch vier Varie- täten vertreten. Dazu haben wir eine pflanzengeographische Studie von Faawcugr, welche die allmähliche Entdeckung dieser, wie es schien, typisch mediterranen Eiche im südlichen und óstlichen Asien schildert. Es ist eben auseinandergesetzt worden, daB zwei dieser »Varietäten« nicht zu der, sondern zu semecarpifolia gehören; es sind dies die var. rufescens Franch. und die var. spinosa Franch. Von den beiden noch bleibenden, der var. acrodonta Skan und der var. phillyreoides Franch., gebe ich zu, daß sie zu dem Formenkreis der Quercus iler gehören, doch halte ich beide für ausgezeichnete, dem ostasiatischen Monsunklima angepaßte Arten, möchte also die ursprünglichen Artennamen Qu. acrodonta v. Seem. und (Qu. phil- lyreoides A. Gray beibehalten. Die Fichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 643 Die echte Quercus dex L. fehlt nicht in dem extramediterranen Asien. So bewiesen schon Tuomson, BmaNpis und Kıns, daß Grırrıtus Qu. baloot, die zum mindesten in den westlichen, trockensten Himalaya eintritt, nur eine Varietät dieser Art ist, die sich durch ihre runden, dornig-gezähnten Blätter von der Hauptart unterscheidet. Sonst jedoch stimmt sie in allen Charakteren mit ihr überein. Nicht so die ostasiatischen Arten! Quercus phillyreoides A. Gray (Prodr. XVI. p. 39) besitzt tief- dunkelgrüne, beiderseits kahle, zweijährige Blätter, die meist spatelförmig bis verkehrt-eifürmig sind und an der Spitze wenige bis 9 Zähne tragen. Blattstiel und Äste sind schwach sternfilzig. Die Cupula ist flach-trichter- förmig, die Schuppen sind bis auf die kahle Spitze weißfilzig. Bei der var. sinensis Schky.!) sind die Blätter dünner, von lanzettlicher Gestalt und sehr kleingezähntem Rand. Außer diesen beiden Hauptformen existieren in Japan noch einige Gartenvarietäten, so die var. crispa Sieb. mit azaleen- ähnlich zusammengerolltem Blatt. Quercus phillyreoides gehört in Japan zu den Charakterbäumen der immergrünen, subtropischen Region und wird ihres festen Holzes wegen sehr geschätzt. Mayr gibt an, daß sie auf Schikoku besonders häufig ist. Auf den Liu-kiu-Inseln sammelte sie Wniaur. Ob sie bei Tokio noch wild vorkommt? Auf Formosa wie im östlichen China ist sie bisher noch nicht festgestellt, doch tritt sie in der var. sinensis wieder im mittleren und westlichen China auf. So sammelte sie Wırson bei Patung, Farces im Ta-pa-Schan, Rostuorxs Sammler bei Nan-tschwan, nach Angabe des Index Borg und Deravay bei Ta-tsién-lu und im nordwestlichen Yün-nan. Quercus acrodonta v. Seem. (Bot. Jahrb. XXIII. Beibl. 57, p. 48) ist in Blüten und Früchten von der vorangehenden Art nicht zu unter- scheiden. Doch sind die gleichfalls zweijährigen Blätter kleiner, schmal- lanzettlich, oberseits glänzend, unterseits dicht weiß-sternfilzig. Der Blatt- rand variiert sehr. Neben ganzrandigen Blättchen stehen solche mit ein oder mehreren geraden und großen Zähnen. Die mir vorliegenden Exemplare dieser Art sind sämtlich von A. Henry in der Umgebung von Ichang gesammelt. Der Index fl. sin. führt dazu ein von Ginarpr gesammeltes Exemplar auf mit der Standortsbezeichnung: North Shensi, Mt. Lunsanhuo. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Berg im Tsing-ling-schan, also im südlichen Schen-si. In den Plantae Davidianae I. p. 275 führt Francner eine von Dem im Tsing-ling-schan gesammelte Art auf unter der Bestimmung »phillyreoides A. Gr.?«, deren Beschreibung auf acrodonta v. Seem. passen könnte. — ) Quercus phillyreoides var. sinensis n. var. — Frutex (?) foliis angusti- oribus optic vel obovatis, apice acuta, basi rotundata, ita ut ramuli glaberrimis, in Sicco olivaceis, reticulatione utrinque prominula, margine minime serrata, serris nume- rosis porrectis (10—416). — Hab. China occident. prov. Hu-pe (Wirsow n. 363), Sz- tschwan (Nan- -tschwan, RosrHonN n. 1517! 24422!) 644 E. Schottky. An den Kreis der Quercus ilex gliedere ich zwei Arten an, deren Stellung aus Mangel an reifen Früchten bisher noch nicht ganz sicher ist. Habituell und in bezug auf ihre Blütenmerkmale schließen sie sich an die beiden besprochenen Arten eng an. Es ist die Quercus spathulata v. Seem. und Qu. Baronii Skan. Quercus spathulata v. Seem. (Bot. Jahrb. XXIII. Beibl. 57, p. 49) besitzt das Blatt der phellyreoides f. typ.; nur ist es hier etwas kleiner als bei jener und erscheint unterseits von Sternhaaren punktiert. Auch die Fruchtschuppen der — noch unreifen — Früchte sind sehr ähnlich, doch. lànger und, was der Cupula ein sehr abweichendes Aussehen verleiht, es sind die unteren Schuppen stark zurückgekrümmt, während sich die oberen nach innen zusammenneigen; v. SEEMEN sagt daher in seiner Beschreibung: »Sie steht in den Früchten der serraía nahe«. Doch ist dies eine ganz äußerliche Konvergenz. Die Griffel sind länger als bei phallyreordes. Die Art ist bisher nur aus dem gebirgigen westlichen Hu-pe bekannt, wo sie A. Henry an verschiedenen Punkten sammelte. Pamranını gibt sie auch von dem floristisch reichen Outan-schan (NW-Hu-pe) an, wo sie SıL- vESTAI in 2050 m Höhe gesammelt haben soll Doch ist kaum anzunehmen, daf es sich um diese Art handelt, die zu den typisch subtropischen Ge- hölzen zählt. Quercus Baronii Skan (Linn. Soc. XXVI. p. 507) ist eine sehr eigentümliche Art, die von Sxaw zu calliprinos Webb., von v. SEEMEN, der sie als Dielsiana beschrieb (Bot. Jahrb. XXIX. p. 294), zu Qu. serrata Thunbg. gestellt wurde. Die Blätter sind klein, 3—5 cm lang, 4—2 em breit, lanzettlich, dornig-gezähnt, beiderseits bis auf wenige zerstreute Sternhaare auf der Blattunterseite kahl, von nur dünner Textur, vielleicht sommergrün, aber mit starker Nervatur. Zweige und Blattstiele sind stern- filzig, die jungen Früchte gleichen denen der spathulata, doch sind die Schuppen mehr pfriemenförmig. Diese Eiche beansprucht unser besonderes Interesse, weil sie; wie es scheint, auf dem Tsing-ling-schan, diesem Grenzgebirge zwischen dem flo- ristisch so armen nordchinesischen Lößgebiet und dem so begünstigten mittleren China, besonders häufig ist, wenn es richtig ist, daß Gun Fundorte in diesem Gebirge liegen. Indes wurde die Art auch von Rost- HORN in Sz-tschwan gesammelt. 9. Kreis der Quercus dilatata Lindl. Eine der háufigsten Eichen des NW - Himalaya, die aber wie die anderen Arten dieses Hochgebirges in unserem Herbar nur sehr schwach vertreten ist, ist Quercus dilatata Lindl. (Prodr. XVI. p. 41), die wohl dem vorigen Kreis am nächsten stehen mag. Die Blätter sind ledrig, doch nur ganzjährig, von Buchenblattgröße, doch in Gestalt und Bezahnung sehr Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 645 variabel, beiderseits kahl mit starker Berippung. Die Griffel gleichen denen von "e: Früchte habe ich nicht gesehen. Die Hauptart ist im westlichen Himalaya zu Hause, in Afghanistan bis zu 3000 m ansteigend, in Kaschmir und Kumaon bis etwa 2700 m; am häufigsten ist sie in etwa 2000 m Höhe, wo sie mit semecarpifolia zu- sammen vorkommt und Bäume von etwa 30 m Höhe bildet. Im mittleren und östlichen Himalaya fehlt die Art wie es scheint. Dagegen zeigt eine von Francner als Qu. semecarpifolia var. glabra bezeichnete Form, die Deravay im nordwestlichen Yün-nan sammelte, große Übereinstimmungen mit dilatata, so daß ich sie — leider ist es nur ein blühender Zweig — Quercus dilatata var. yünnanensis!) genannt habe. Des weiteren liegt ein steriler Zweig mit jungen Blättern vor, den A. Henry in Hu-pe sammelte (A. H. n. 6167) und welchen v. Seemen als Quercus obscura beschrieb (Bot. Jahrb. 1897, Beibl. 57, p. 49), wobei er die Frage offen ließ, ob es sich um eine Art der Gattungen Quercus oder Cyclobalanopsis handele. Auch diese halte ich für eine Form der Qu. dilatata, die hier unter ganz veränderten klimatischen Bedingungen Blätter von der Gestalt und Größe der Cyclobalanopsis acuta Thunbg. bildet. Doch bedarf es natürlich für eine endgültige Entscheidung zunächst eines vollständigeren Materials. Rückblick. Mit dieser Art ist die Zahl der aus dem Gebiet bekannten Quercus- Arten erschöpft. Bei einem Rückblick zeigt sich als eine in systematischer Hinsicht sehr auffällige Tatsache der Reichtum an isolierten Formenkreisen bei gleichzeitiger Artenarmut. Gehören doch die genannten 20 Arten mit 7 Varietäten zu 8 verschiedenen Kreisen, deren Zahl sich bei genauerer Kenntnis der Arten kaum verringern, eher vergrößern wird. Als Grund für die relative Artenarmut wurde schon angeführt, daß das ostasiatische Klima kein eigentliches Eichenklima ist. Der Reichtum an Formenkreisen wiederum erklärt sich aus dem Alter seiner Flora, die sich seit langen geo- logischen Zeiten ungestört entwickeln konnte und die vor Zeiten aufge- nommene fremde Elemente reliktartig erhielt. Alte endemische Kreise finden sich nur im Süden, während die des nördlichen Gebietes in naher Beziehung zu solchen Amerikas oder Europas stehen. Ein modernes Entwicklungs- zentrum findet sich im mittleren Korea, doch sind dessen Formen jung und noch wenig fixiert. Cyclobalanopsis Oerst. Die Gründe, die mich dazu führten, diese von Praxrı mit Quercus vereinigte Eichengruppe wie OznsrEpr als eigene Gattung aufzufassen, sind 4) Quercus dilatata. var. yünnanensis (= Qu. semecarptfolia var. glabra Franch. in Journ. de Bot. 4899, p. 151. 646 E. Schottky, bereits auseinandergesetzt. Einmal ist es die isolierte Stellung der sehr einheitlichen und charakteristischen Gruppe, dann aber auch die Unsicher- heit des Ursprungs, wobei ich allerdings die Abstammung von Pasania für wahrscheinlicher halte als die von Quercus. Die Ableitung von Pa- sania läßt sich auf die folgenden Tatsachen stützen: 4. Nie beobachtet man bei Cyclobalanopsis eine Schuppencupula, stets, auch in den jüngsten Stadien, Zonen. Diese besitzen im übrigen nur noch die Pasanien der Sektion Uyclobalanus Endl. 2. Die abortierten Ovula sitzen bei Cyclobalanopsis wie bei Pasania im oberen Teil der Frucht, bei Qwercus aber mit Ausnahme der amerika- nischen Sektion Erythrobalanus Oerst. unten. 3. Die cj! Blüte ist durch ein großes Tragblatt gestützt, das bei Quer- cus meist fehlt. 4. Bei C. argentata (Korth.) Oerst. stehen die g' Blüten zu 3, bei Pa- samia häufig, bei Quercus nie. 5. Das Perigon der g! Blüte ist bei C. stets regelmäßig und 6teilig, wie bei Pasania. Bei Qwercus ist es oft unregelmäßig mit wechselnder Zipfelzahl. 6. Die Blätter von C. sind stets derb, ganzrandig oder gezähnt, ganz- oder mehrjährig mit camptodromer oder craspedodromer Nervatur, also denen von Pasania weit ähnlicher als denen von Quercus. Besonders kommt die camptodrome Nervatur nie bei Quercus vor. 7. Pflanzengeographisch schließt sich C. eng an Pasania, nicht aber an Quercus an. Unter dieser Annahme würden die Q«wercus-Charaktere von Cyclo- balanopsis: die hängenden 3 Kätzchen, das häutige Perigon, die oft redu- zierte Staubblattzahl, die Größe der Antheren, das reduzierte Fruchtknoten- rudiment, der meist kurze und wenigblütige Q Blütenstand, der wie bei Quercus stets axillär steht, die stark verbreiterte Narbe, die häufig kleine und längliche Eichel, das häufig ganzjährige Blatt, die wollige Bekleidung der jugendlichen Pflanzenteile, endlich der starke Knospenschutz, sämtlich nur als biologische Konvergenzen aufzufassen sein. Und daß man dies darf, zeigt uns ein Beispiel paralleler Entwicklung bei Castanopsis. In dieser meist rein tropischen Gattung sind die in das subtropische Gebiet über- gehenden Arten auffälligen Veränderungen unterworfen, die zur Folge hatten, daß man einen Teil von ihnen der Gattung Pasania zurechnete und dann bei der Abgrenzung der Gattungen auf die größten Schwierig- keiten stieß. Schon das gezähnte Blatt der subtropischen Arten erinnert oft sehr an Eichenblätter, so daß sterile Zweige von Castanopsis echidno- carpa DC. mit denen von Cyclobalanopsis Thomsoniana (DC.) Oerst. eben so oft verwechselt wurden wie solche von Castanea sativa und Quercus acutissima Carr. Aber auch Blüten und Blütenstände werden erheblich Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 647 verändert. Die Blütenstände differenzieren sich streng, die g' werden kurz, kätzchenartig, dichtblütig, die Rachis wird dünner; auch die Ọ sind kürzer, blütenärmer und die Narben sind nach vorne hin keulig verdickt; statt mehrerer Cupularblüten ist nur noch eine entwickelt, die zu einem länglichen, kleinen Samen von Eichelform wird. Wie man sieht, ist also der Parallelismus ein sehr weitgehender, und es wird deutlich, daß die Entscheidung für den Systematiker oft sehr schwierig ist, ob ein Gruppenmerkmal auch wirklich monophyletisch ist. Eine Charakteristik der Gattung gaben Orrstept, Ke und PRANTL. Oerstepr gab auch eine Einteilung der Gattung in drei Untergattungen und einen Bestimmungsschlüssel der ihm bekannten Arten, der aber eben so wenig zu natürlichen Gruppen führt wie der Kiwas, welcher auch nur die indischen und malayischen Arten umfaßt. Von den drei Untergattungen OznsrEDTs scheidet von vornherein Pasaniopsis, die auf die Quercus ge- melliflora Bl. basiert ist, aus, da diese, wie S. 627 auseinandergesetzt, eine species mixta ist. Cyelobalanoides mit Qu. argentata (Korth.) Oerst. zeigt nach OznsrEpr im Griffel Übergänge zu Pasania. Eine Nachprüfung zeigte allerdings, daß diese Art, wie auch nivea und sericea, nicht den typischen zurückgerollten Griffel mit stark verbreitertem Narbenkopf, sondern einen kurzen, an der Spitze kopfig verdickten Griffel besitzt. Ob aber hierin wirklich ein phylogenetisch frühes Merkmal zu erkennen ist, möchte ich bei der im übrigen großen Verschiedenheit der drei Arten dahingestellt sein lassen. Die systematische Einteilung der Gattung macht ganz außerordentliche Schwierigkeiten. Blüten und Blütenstand sind hoch entwickelt. Phylo- genetische Progressionen lassen sich nicht aufstellen, wenigstens so lange nicht das Anfangsglied der Kette gefunden ist. Von vielen Arten liegt gar kein oder nur sehr geringes Material vor, und der größte Teil des Ver- breitungsgebietes der Gattung ist botanisch noch unerforscht. Als Ein- teilungsprinzipien benutzten Orrstepr und Kıns die Form der Eichel und des Blattes, ohne indes, wie gesagt, damit eine natürliche Gruppierung zu erzielen. Ich halte für die relativ konstantesten Merkmale die Länge der Griffel, die Form der jungen Früchte und die der erwachsenen Cupula. Allerdings gibt es Fälle, wo auch diese versagen. Man kann im extratropischen Ostasien, wie es scheint, fünf Formen- kreise unterscheiden, den Kreis der Cyclobalanopsis turbinata, velutina, acuta, lineata, glauca; da aber die Kreise unter einander sehr eng ver- wandt sind, ist die Stellung so mancher Arten, besonders der weniger be- kannten, noch nicht sicher. Auch die Stellung unserer Kreise zu den älteren malayischen Arten ist noch nicht zufriedenstellend aufgeklärt. Im Folgenden sind nun die Merkmale der fünf Kreise tabellarisch zu- sammengestellt: 648 E. Schottky. Kreis Griffel Q Blüten Cupula I. turbinata 3—5, lang, an der | stets wenige an kur- | jung kugelig, später kreisel- Spitze umge-| zem Stiel förmig oder flach, dick mit rollt entfernten Zonen, innen dicht sammetig behaart. IL. velutina ? wenige, an kurzem |sehr breit napffórmig, mit Stiel entfernten Zonen, dicht- gelbgfilzig. III. acuta meist 3, sonst| mehrere an kurzem jung flach, kahl, später becher- wie I oder längerem Stiel förmig, dünn, mit vielen sich deckenden Zonen, außen . und innen behaart. IV. lineata wie II mehrere bis viele an jung kugelig, mit breiten, längerem Stiel lockeren Zonen, zuletzt meist flach mit oft gezähn- tem Zonenrand. V. glauca 3, kurz, Narbe + | wenige bis viele, Æ jung kugelig, später nápfchen- knopfig sitzend oder an| förmig, kahl oder etwas längerem Stiel behaart, mit vielen sich deckenden Zonen, klein. Der artenreichste Formenkreis, in seinen Merkmalen aber der bestän- . \ digste, ist ‚no a 1. der Kreis dér Cyclobalanopsis turbinata. Er umfaßt die Arten: Blake; (Skan), Edithae (Skan), Merillii (v. Seem), neglecta Schky. (= salicina autor. non BL), pachyloma (v. Seem.), lamel- losa (Sm.) Oerst., semiserrata (Roxb.), Treubiana (v. Seem.), turbinata (Bl.); zanthoclada (del Castill.). Da der Kreis teils aus tropischen Arten, teils aus solchen der süd- lichsten Subtropen besteht, brauchen wir hier nicht lange bei den einzelnen Arten zu verweilen. Die Zugehörigkeit von C. Treubiana (v. Seem.) Schky. (Fedde Rep. IL p. 173) ist nicht ganz sichergestellt, da von dieser Art, die HALLIER auf Borneo sammelte, bisher nur Zweige mit noch jungen Früchten vor- liegen. Die Blütter sind denen des Ligusters ähnlich, doch stärker zuge- spitzt, oberseits glänzend, unterseits ockergelb, in der Jugend wie alle anderen Arten des Kreises dicht von einem rostbraunen Filz überzogen. C. turbinata (Bl.) Schky. (Prodr. XVI. p. 98 u. 99 als Quercus Mer- kusii Endl. und Qu. Horsfieldii Miq.) ist eine im Archipel verbreitete Art, die in den Bergwäldern Javas, Sumatras, Bangkas häufig ist und unter verschiedenen Namen (s. o.) beschrieben wurde, auch bald zu lineata, bald zu semiserrata gerechnet wurde. Auch die Blattzweige, die als gemelli- flora Bl. beschrieben wurden, gehören ihr an. Das nördlichste bekannte Vorkommen ist das vom Lang-koktal in Tonking, wo sie Baransı sammelte Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 649 (ausgegeben unter Nr. 2372 als Qu. semiserrata Roxb.). Das Blatt ist lanzettlich, seltener lang-eifórmig, kahl, im oberen Teil gezähnt. Die Nerven sind steil, oberseits schwach, unterseits stark hervortretend. Die Cupula ist ausgewachsen kreiselfórmig, sehr derb, außen kahl. Die Eichel ist langzylindrisch. Die Blätter des Tonking- Exemplars sind bedeutend kleiner als die der malayischen. C. Merrillii (v. Seemen) Schky. (Fedde Rep. V. p. 21) beansprucht unser Interesse deshalb, weil sie die einzige von den Philippinen her be- kannte Art der Gattung ist. Die ausgezeichnete kleinblättrige und strauchige Art, die auf den steinigen Hängen des Mt. Pulgar der Insel Palawan in 13— 1400 m Höhe sehr häufig ist, steht der C. turbinata am nächsten. C. semiserrata (Roxb.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 99) ist nach dem aller- dings einzigen Exemplar, das ich sah, von turbinata Bl. gut zu unter- scheiden. Die Blätter sind breiter, sehr viel derber und langgestielt, ober- seits glatt; die Cupula bleibt bis zu einer beträchtlichen Größe kugelig und breitet sich dann flach-schüsselförmig aus, auch außen, zwischen den Zonen, von einem schwammigen Filz bekleidet. Die Eichel ist erheblich dicker als bei turbinata. Das von mir gesehene Exemplar sammelte Mann auf den Khasya-Bergen. Ob dies der Typus der im östlichen Indien in den unteren Regionen (0—900 m) verbreiteten Art ist, vermag ich nicht zu sagen. Eine Form mit sehr großen, verkehrt-eiförmigen Blättern, die im vorderen Teil stark gezähnt sind, ist die var. Mannei King, die Mann in Lakhimpur bei Makum sammelte. Diese Varietät ist phylogenetisch von besonderem Interesse, weil sie zu C. lamellosa (Sm.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 101) überleitet, einer der prachtvollsten Eichen des oberen subtropischen indischen Bergwaldes. Hier an den regenschweren Hängen des Himalaya, der Naga- und Munipur-Gebirge kommt diese Art in 15— 2400 m Höhe, oft als Riesenbaum, vor. Die breiten und 20—40 cm langen, ei-lanzett- lichen Blätter sind starkgezähnt und langgestielt, derb und vielrippig, unter- seits weiß. Die großen kugeligen Eicheln werden von einer sehr breit- lamelligen, braunfilzigen Cupula fast eingeschlossen. Ob die sterilen Zweige der Sammlung Rostuorn aus Nan-tschwan, die v. Sremen als lamellosa be- stimmte, hierher gehören, scheint mir sehr zweifelhaft. l Daß C. semiserrata eine echt tropische Art ist, beweist ein Exemplar, das im Garten zu Buitenzorg kultiviert wird (VII. B, 57) und das wahr- scheinlich von Borneo stammt, wo die Gattung sehr reich vertreten zu sein scheint. Die Blätter sind sehr groß, spitz-eiförmig und oberseits slark glänzend. Unterseits tritt die Nervatur in der für C. sote rata charak- teristischen Weise stark hervor. Da nur Q Blüten, keine Früchte daran sind, ist die vollkommene Identität noch zweifelhaft. uweisen Das Hongkong-Gebiet hat drei Arten unseres Kreises au wesen, C. Blakei (Skan) Schky. (Hook. Icon. VII. 2662) steht in Blatt wie Eiche etwa zwischen turbinata und semiserrata. Das Blatt hat die dünnere 42 Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 650 E. Schottky. Textur der turbinata, den langen Stiel und die an das Ovale grenzende Blattform der semiserrata. Die Cupula ist kreiselfórmig, doch flacher als bei turbinata und die Eichel ist sehr viel dicker als dort. Sie wurde wie die folgende von Forp auf dem chinesischen Festlande, Hongkong gegen- über, gefunden. (209 C. Edithae (Skan) Schky. (Hook. Icon. VII. 2664) gehört derselben engeren Verwandtschaftsgruppe an. Die Blätter sind derber und breiter als bei Blakei, oberseits stark glänzend. Die Frucht ähnelt noch mehr der von turbinata, nur übertrifft sie diese bedeutend an Größe. Nach Dunn kommt diese Art auch noch in der Provinz Fokien vor. An diese Arten mit kreiselföürmiger oder flach-schüsselförmiger Cupula schließen sich noch einige Arten mit tief-becherförmiger eng an. d C. neglecta Schky. ist die unter dem Namen Quercus salicina be- kannte Hongkong-Spezies. Sie findet sich in Sermanns »Botany of H. M. S. Herald« unter dem Namen salicina Bl. beschrieben und unter dem Namen bambusifolia Hce. miss. ausgezeichnet abgebildet. Indes ist salicina Bl. nur eine japanische Gartenvarietät, wohl von C. myrsinifolia, also aus dem Kreise der C. glauca, während neglecta eine ausgezeichnete Art des turbinata-Kreises ist. Die Blätter sind oleanderähnlich, doch kleiner, stumpf, mehrjährig, beiderseits mattgrün. Die Cupula ist becherförmig, fest, innen behaart, kleiner als die aller vorangehenden Arten, die Eichel von der Größe der unsrigen. Die Art ist auf Hongkong, wo sie etwa 12 m hohe Bäume bildet, oft gesammelt worden und soll auch, ohne dab genauere Standorte bekannt sind, in Südchina vorkommen. C. zanthoclada (del Cast.) Schky. wurde von Barınsa am Bavi-Berge im Tal des Lang-kok (Tonking) gesammelt. Die Blätter sind langgestielt und breit-lanzettlich, unterseits bläulich, sonst denen von turbinata sehr ähnlich. Die Cupula ist wie die der folgenden Art außen wie innen dicht-sammetig behaart, sehr groß und tief. Der Autor stellte die Art zu velutina (Lindl.) Oerst., doch ist ihre Zugehörigkeit zum turbinata-Kreis ganz zweifellos. n" C. pachyloma (v. Seem.) Schky. (Bot. Jahrb. 1897, Beibl. 57, p. 54) wurde von WARBURG am Berge Ku-schan bei Fu-tschou, Provinz Fo-kien, gesammelt; auch am Südkap von Formosa soll sie, dem Index fl. sin. zu- folge, vorkommen (A. Henry n. 1367). Die Blätter sind kleiner als bei turbinata, derber und getrocknet rotgelb, eine Farbenveränderung, die bei vielen Arten sehr konstant auftritt und oft bei der Bestimmung benutzt werden kann. Die Früchte gleichen denen von zanthoclada, doch sind sie bedeutend kleiner, etwa von der Größe unserer Eicheln. An den /wrbinata-Kreis schließen sich systematisch wie pflanzen- geographisch zwei weitere Kreise eng an. Es ist dies einmal im Westen der Kreis der C. velutina mit den Arten velutina (Lindl.) Oerst. und 7&7 (Hemsl.) Schky., dann im Osten und Norden der Kreis der C. acuta mit Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 651 den Arten acuta (Thunb.) Oerst, sessilifolia (Bl.) Schky. und Championi (Benth.) Oerst. 2. Der Kreis der Cyclobalanopsis velutina. Da junge Entwicklungsstadien von Früchten nicht vorliegen, so ist die systematische Stellung dieses kleinen Kreises noch nicht ganz gewiß. Die reifen Früchte sind bei beiden Arten, velutina wie rer, abgeplattet und sehr breit, bei rer über 5 cm im Durchmesser. Die Cupula ist wie die des turbinata-Kreises sehr fest und besitzt entfernt stehende Zonen. Sie ist wie die jungen Pflanzenteile, Blütenspindel, Perigon, ja selbst Antheren, dicht gelbfilzig. Die Blätter werden späterhin kahl und sind von relativ dünner Textur. C. velutina (Lindl.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 99) besitzt lanzettliche, vorn nur wenig gezähnte Blätter, die getrocknet oberseits grün, unterseits braun sind. Die Sekundärnerven verlassen den Hauptnerv im Gegensatz zu turbinata unter großem Winkel. Die Frucht gleicht der von rer ganz und gar, bleibt aber an Größe hinter ihr zurück. Die Art ist im Eng- forest Kunz', dem Dipterocarpaceenwald des westlichen Hinterindiens, bis hinauf nach Ober-Burma verbreitet. Sie bevorzugt sonnige Standorte und wird 20—24 m hoch. C. rex (Hemsl.) Schky. (Hook. Icon. VII. 2663) schließt sich eng an die vorbesprochene Art an; doch ist sie in allen Teilen größer. Die Blätter sind breit-lanzettlich, langgestielt, in Größe und Aderung an die der Roß- kastanie erinnernd, in der oberen Hälfte kleingezähnt. Die Cupula ist sehr breit und schüsselfórmig, die Eichel filzig und so dickschalig, daf) die Cotyle- donen flach und nußartig gelappt sind. Die sehr schöne Art wurde von A. Henry bei Sz’-mau im südlichen Yün-nan in 1200 m Höhe gesammelt. Der Anschluß des velutina-Kreises an den turbinata-Kreis wird viel- leicht durch die im westlichen Malaicum verbreitete C. o?docarpa (Korth.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 99) vermittelt, eine Art mit langgestielten, fast elliptischen Blättern und großen, eifórmigen Früchten mit tiefer, becher- förmiger Cupula. Anders als im Westen hat sich die Entwicklung im Osten vollzogen. 3. Der Kreis der Cyclobalanopsis acuta. Dieser dürfte, wenn er überhaupt von dem furbinata-Kreise abzu- leiten ist, sich an die Arten mit kleiner, becherförmiger Cupula anschließen, von denen uns allerdings bisher nur neglecta und pachyloma bekannt sind, die beide für einen direkten Anschluß nicht in Frage kommen. Doch ist es möglich, daß beispielsweise Formosa noch Übergangsformen beherbergt. Die Cupula des acuta-Kreises erinnert schon sehr an die des glauca- Kreises. Sie ist wesentlich kleiner und dünner als die von pachyloma, auch stehen die Zonen dichter an einander und liegen glatt auf einander 42* AIR 652 E. Schottky. auf. Was aber so sehr an den £wrbinata-Kreis erinnert, das ist die braun- sammetige Innenseite der Cupula und ihre noch immer bedeutende Festig- keit; auch sind die Griffel des wenigblütigen Q Blütenstandes lang, die jugendlichen Pflanzenteile sind bei acuta und sessilifolia dicht braunfilzig, später kahl und endlich ist auch die Aderung der von turbinata ähnlicher als der eines anderen Kreises. Die Blätter sind derb und werden beim Trocknen stets gelb bis braun. C. acuta (Thunb.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 94) ist eine der bekanntesten und schónsten Arten der Gattung. Mit seinen langgestielten, groBen und ei-lanzettlichen Blättern, seiner glatten, silbergrauen Rinde und den seidig- goldgelben Fruchtbechern ist dieser Baum eine Zierde des wintergrünen japanischen Waldes. Er ist im Süden Japans häufig und geht an der: See: küste entlang ziemlich weit nordwürts. Bei Tokio wurde er oft gesammelt. Vielleicht gehört auch Quercus carpostachys Léveillé et Vaniot hierher, die Faur auf den Matsuschima sammelte (Nr. 792), worunter wohl die in der Sendaibucht unter 38° gelegenen Inseln zu verstehen sind. Doch ist die Beschreibung (Bull. de la Soc. bot. 1905, p. 442) zu kurz, um mit Sicher- heit darüber urteilen zu können. lm Süden ist acuta, Havara zufolge, noch auf Formosa gefunden worden, während sie in China, auch schon auf der Insel Quelpart, fehlt. Was jedem auffallen muß, der eine größere Anzahl tropischer Arten- kreise untersucht, ist, daß die absolute wie individuelle Variabilität, die in den Tropen selbst sehr groß ist, nach Norden hin immer mehr abnimmt, bis sie an der Polargrenze stillsteht, so daß hier die Arten fast kon- stante Formen annehmen. Dieses Verhalten, das ich als »polare Ad- aption« bezeichne, ist für die Pflanzengeographie von Wichtigkeit, da es hierdurch möglich wird, ein tropisches Gebiet von einem subtropischen zu unterscheiden. Das gleiche Verhalten zeigen bekanntlich oft die Reliktpflanzen, die ja auch eigentlich anderen Klimaten angehören. Die strenge, stilisierte Form, die das Blatt dadurch erhält, trägt wesentlich zur Ornamentik des Baumes bei. C. sessilifolia (Bl) Schky. (Prodr. XVI. p. 407) ist im Gegensatz zu acuta nur sehr schwach in unseren Herbarien vertreten. Sie ist der acuta nahe verwandt, doch sind die Blätter bedeutend schmäler, lanzettlich, + sitzend, oberseits oft stark glänzend, nach der Spitze hin meist etwas gezähnt. Über ihre Verbreitung in Japan ist wenig bekannt; sie scheint wie acuta vorzukommen, doch wesentlich seltener zu sein. Im Gegensatz aber zu acuta kommt sie auch noch auf dem chinesischen Festlande vor. So fand sie Davıp bei Kiu-kiang (Prov. Kiang-si) und Rosrmonw in einem kleinbláttrigen Exemplar sogar in Nan-tschwan (südl. Sz’-tschwan) (Nr. 262). C. Championi (Benth.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 94) ist durch ihre An- passung an das subxerophytische Klima Hongkongs vegetativ und generativ so umgestaltet, daß es schwer ist, ihre nähere Verwandtschaft zu erkennen. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 653 Ich stelle sie darum auch nur mit Vorbehalt neben acuta. Beim Trocknen werden die Blätter braun. Alle Pflanzenteile sind dicht gelb-sternfilzig; nur die Blattoberflüche verkahlt. Das Blatt ist sehr derb, verkehrt-eifórmig oder lanzettlich, vorn meist rund oder nur kurz zugespitzt, kurzgestielt, ganzrandig, in Größe und Gestalt sehr wechselnd. Die Berippung der lilzigen Blattunterseite ist stärker und dichter als bei acuta; auch die ter- tiáre Nervatur tritt stark hervor; die Griffel sind kürzer als bei acuta, die Cupula ist ähnlich, doch noch dünner, aber wie dort innen braun-sammetig behaart. Die Art, die auf Hongkong oft gesammelt wurde, wird vom Index fl. sin. auch für das Südkap von Formosa angegeben (Henry 1253, 1993). Auch Hayata gibt sie in den » Materials for a flora of Formosa, Tokyo 1911, an, doch deutet seine Beschreibung auf eine Art der pachyloma-Ver- wandtschaft. 4. Der Kreis der Cyclobalanopsis lineata. An die Java-Spezies C. lineata (Bl.) Oerst. wird eine Reihe von Varie- täten und Arten angeschlossen, die besonders den indischen Gebirgen an- gehören, indes nordostwärts bis zum Jangtze-Durchbruch verbreitet sind. Da mir aber reife Früchte von fast keiner der Formen, nicht einmal von der Hauptart lineata selbst, vorliegen, so kann ich über den Grad ihrer Verwandtschaft nicht urteilen und muß mich darauf beschränken, ihre vege- tative Ausbildung in den verschiedenen Teilen des Gebietes zu skizzieren. Der Meinung Kınes, daß C. lineata und glauca zu vereinigen sind, kann ich nicht beistimmen. Im malayischen Gebiet kommt außer C. Low? (King i. d. Annals of Calc. II. p. 28) Schky., die ich zwar nicht gesehen habe, aber nach Ab- bildung und Beschreibung für verwandt halte, nur die Hauptart, lineata (Bl. Oerst., vor. Während Low? auf Borneo in 4500—4800 m Höhe als 3 m hoher Strauch gesammelt wurde, gehört /ineata zu den hochstämmigen Eichen der Bergwälder Javas und ist in ca. 4400—2300 m häufig. Die Blätter sind wesentlich derber als bei turbinata, mit der sie öfter ver- einigt wurde, lanzettlich, oberseits glatt, unterseits stark und eng berippt, ganzrandig oder an der Spitze etwas gezühnt, lang zugespitzt und beim Trocknen meist braun werdend. Das braune Jugendkleid lóst sich von der Blattunterseite selten vollständig los. Die wenigen Q Blüten stehen an der Rhachis unregelmäßig verteilt und sind braunfilzig. | Im Himalaya soll lineata in 1200—2400 m Höhe vorkommen. Die von mir gesehenen Blattexemplare stimmen aber mit anderen, als var. Thomsoniana (Wzg.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 98) bezeichneten überein. Die Blätter sind länger gestielt als bei den Java-Exemplaren, elliptisch oder lang- eifórmig mit langer, schmaler Träufelspitze und starker Randzähnelung vom unteren Drittel an. Die Sekundärnerven sind weniger zahlreich, oberseits eingesenkt, unterseits sehr stark hervortretend. Die tertiäre Nervatur ver- ~ 3 654 E. Schottky. schwindet. Die getrockneten Blätter sind oberseits gelbbraun, unterseits weißlich. Die © Blüten stehen an aufrechter, gerader Rhachis regelmäßig verteilt, sind zahlreich und kahl. Das Jugendkleid schwindet sehr schnell. In summa hat man den Eindruck einer von der javanischen sehr gut zu unterscheidenden Art. Die Khasya-Berge weisen in 1500 m Höhe zwei Formen auf, die wieder ihr eigenes Gepräge haben. Die Blätter sind kleiner als die der Himalaya- wie Java-Formen, oberseits glatt und glänzend mit eingesenkter Hauptrippe und kleiner Zähnelung. Unterseits ist die eine kahl, die andere, als var. Lobbii (King) Schky. (Annals of Calc. II. p. 33) beschriebene Form samt Blattstiel, Zweig und Cupula gelbsternfilzig. Auch die niederen Regionen Hinterindiens besitzen ihre eigenen, tropisch ausgeformten Typen, die var. Griffithii (King) Schky. (Annals of Calc. IL. p. 33) und die var. Hilldebrandii (King) Schky. (Annals of Calc. II. p. 34). Die Blätter sind klein, relativ dünn, lanzettlich oder ellip- tisch, ganzrandig oder nach der Spitze hin kleingezühnt, mit sehr langer, schmaler Tráufelspitze. Sie werden beim Trocknen = schwarz. Die Ner- vatur ist sehr viel schwächer als bei den vorigen. Die reife Cupula ist flach tellerfórmig, kahl und fest, die Eichel groß und halbkugelig. Formen dieser Ausbildung bewohnen die niederen Regionen der Khasyaberge, der Arakanberge, Burmas usw. bis zu etwa 900 m Höhe. Aus China, und zwar von Nan-tschwan im südlichen Sz'-tschwan und von dem Gebiet des Jangtze-Durchbruchs, sind uns die var. o2y0don 1577 (Wzg.) Schky. (Prodr. XVI. p. 98), die var. Farges?? (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXVI. p. 517) und die var. grandifolia (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXVI. p.517) bekannt. Das Blatt ist, besonders bei var. oxyodon, sehr derb, ganz kahl und langgestielt, von Castanea-Typus. Die Blätter von var. Fargesii und grandifolia sind denen der lamellosa ähnlich, erreichen sie aber an Größe nicht, auch tritt die tertiäre Nervatur fast ganz zurück. Die Früchte stehen dichtgedrängt in kurzer Ähre und sind klein; die Cupula ist bei oxyodon flach, bei den beiden anderen becherförmig, grau, innen seidig behaart; die Zonen stehen locker. Von diesen drei Varietäten, die in den Blättern kaum zu unterscheiden sind, kommt die var. oxyodon auch noch auf den Khasya- und Naga-Bergen in 1500 m Höhe vor, doch sind hier die Blätter kleiner und relativ schmäler. An den /ineaía-Kreis sind vielleicht auch die beiden Arten C. Helfe- riana (DC.) Oerst. und C. mespilifolia (Wall.) Oerst. (beide Prodr. XVI. p. 101) anzuschließen, die aber durch das subxerophytische Klima der hinter- indischen Plateaus derart verändert sind, daf) ihre náhere Verwandtschaft sehr schwer festzustellen ist. Die jungen Pflanzenteile sind mit einer sehr dichten, gelben Wolle überzogen; die ausgewachsenen Blätter beider Arten sind sehr ähnlich, länglich und kahl bei mespilifolia, eiförmig-länglich und unterseits wollig bei Helferiana. Die Nervatur, auch die tertiäre, tritt Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 655 unterseits sehr stark hervor; der Rand ist flachgezühnt. Die Früchte da- gegen sind sehr verschieden. Helferiana besitzt eine flache Cupula mit eingerolltem Rand und 10 bis 42 gelbfilzigen Zonen sowie eine fast kugelige, feinfilzige Eichel. Sie ist auf den Plateaus von Burma zuhause, wo sie in etwa 1200 m Höhe vorkommt, geht westwärts bis auf die Nagaberge, wo sie Messorp bei Mairing in 1500 m, ostwärts in das südliche Yün-nan, wo sie Henry bei Sz'-mau in 1350 m Höhe sammelte. Die Cupula von mespili- folia bleibt lange Zeit kugelig, ist kahl und besitzt viele, ziemlich breite und lockere Zonen; später ist sie tief-becherförmig, unten stielartig ver- schmälert und wird von der oben flachen, unten konisch verjüngten Eichel nur wenig überragt. Sie ist gleichfalls in Burma zuhause, in 900—1500 m Höhe, vielleicht auch tiefer. Hosszus sammelte sie im oberen Siam am Doi-Sutep in 4000 m Höhe. 5. Der Kreis der Cyclobalanopsis glauca. Wie die Verwandtschaft der Kreise überhaupt sehr nah ist, schließt sich auch glauca eng an die vorbesprochenen an. Der glauca-Kreis ist durch die kurzen Griffel und knopfigen Narben, die runden jungen und die becherfórmigen, kleinen älteren Fruchtbecher charakterisiert. Die Frucht- becher besitzen meist viele, sich deckende, schmale und enganliegende, oft kahle Zonen. . Die verbreitetste Art des Kreises ist C. glauca (Thunb.) Oerst. selbst (Prodr. XVI. p. 100). Im Blatt erinnert sie eher an C. turbinata als an lineata. Es ist langgestielt, spitz-eifórmig oder lanzettlich, im oberen Teil stark gezühnt und zugespitzt, oberseits glänzend, unterseits matt mit stark hervortretender Nervatur. In der Ichang-Flora überwiegt das größere + elliptische Blatt. Im Himalaya herrscht große Variabilität; auch ganz schmal- lanzettlichen Blättern begegnet man dort. Die jungen Blätter sind von langen, anliegenden Haaren silberbraun. Nan-tschwan-Exemplare sind zum Teil ganz kahl, auch in der Jugend, zum Teil aber auch in ausgewachsenem Zustande durch anliegende, sehr kurze Haare unterseits schneeweiß (var. hypargyrea (v. Seem.) Schky.. Die Q Blüten stehen meist zu 2 an kurzem Stiel. C. glauca ist eine der verbreitetsten und háufigsten Eichen des subtropischen Monsungebietes; da sie Gebiete reichlicher sommerlicher Niederschläge bevorzugt, ist sie auf der japanischen Inselkette ganz beson- ders häufig und dürfte hier an der Küste hin bis zur Grenze des immer- grünen Waldes, ca. 38? n. Br., vordringen. Auf Formosa wurde sie wieder- holt gesammelt, dagegen fehlt sie in der Hongkong-Flora. Im subtropischen China ist sie verbreitet. Ihre Grenze fällt wahrscheinlich auch hier mit der Nordgrenze des immergrünen Waldes zusammen. Gesammelt wurde sie auf den Ning-po-Bergen, im Gebiet des Poyang-Sees und an den Berghängen des Jangtze-Durchbruchs. Fanmezs sammelte sie am Ta-pa-schan, RosrBomNs Sammler in der-Nan-tschwan-Flora; doch ist sie hier nicht mehr typisch. 656 E. Schottky. Aus Jün-nan ist bisher nur eine von Skan als glauca var. villosa beschrie- bene Varietät bekannt, die indes der Beschreibung nach zu myrsinifolia (BL) Schky. oder glaucordes Schky. gehören dürfte. Dagegen tritt sie wieder im Himalaya und in den Khasya-Bergen auf, hier stárker variierend. Der westlichste Standort ist bisher der von Dulai-Kaschmir, wo sie MEEBOLD in 2—3000 m Höhe sammelte. Wo die Südgrenze der Art verläuft, vermag ich nicht zu sagen. Von Fu-tschöu und Amoy liegen Exemplare vor. Der Index fl. sin. gibt sie auch für Kwangtung (Lienchow River) an, und end- lich ist auf Borneo und Bangka wiederholt eine Art gesammelt worden, C. sericea (Scheff. in Observat. Phytol. IL. p. 49) Schky., die zwar ihre durchaus eigene und tropische Ausformung erhalten hat, aber in Blüten- stand und Frucht eine nahe Beziehung zu glauca verrät. C. myrsinifolia (Bl) Schky. (Prodr. XVI. p. 107) ist synonym mit C. Vibrayana (Franch. et Savat.) Schky. (Enumeratio II. p. 498), unter welch letzterem Namen sie in den neueren Florenwerken angeführt wird, da man der Ansicht war, daß Bruwrs Art eine kleingezühnte Form der glauca sei. Brume wie auch pe CaNpoLLE besaßen keine Fruchtexemplare, so daß ihre Diagnose, die unter den »Species dubiae vel minus cognitae« steht, unvollständig ist. Doch ist das Leydener Original mit der Art Francnets identisch. Das Blatt ist kleiner als bei glauca, spitz-eiförmig, in 2/, Länge feingezähnt. Sehr auffällig ist die erhabene, dunkle Netzaderung der Blattoberseite, die das getrocknete Blatt fast schwarz erscheinen läßt. Die Unterseite ist grauschwarz. Die Fruchtstiele sind lang, dünn und gerade abstehend und tragen am Ende ein oder mehrere ziemlich kleine Früchte. In Japan kommt myrsinifolia mit glauca zusammen vor, wie diese längs der Küste über Tokio hinaus verbreitet. Auf den Liu-kiu-Inseln und auf Formosa ist sie häufig und, wie es nach Havaras letzter Arbeit »Materials for a flora of Formosa«, Tokyo 1911, scheint, auch formenreich entwickelt. Auf dem chinesischen Festland ist sie bisher nur ganz vereinzelt gefunden worden. So sammelte sie schon Fortune auf den Chekiang-Bergen, WıLsoN in einer sehr schmalblätterigen Form in der Umgebung von I-tschang, und Henry in einer Form mit braunfilzigen Zweigen und behaarter Cupula bei Sz’-mau in Süd-Jün-nan, mit der vielleicht die erwähnte glauca var. villosa (Skan) identisch ist, die Henry in Müng-tsze sammelte. C. Augustinci (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXVI. p. 507) mit unregel- mäßigen, ganzrandigen Blättern und harter, brauner Cupula mit nur wenigen, oft spiraligen Zonen, wird sich trotz dieser Unterschiede und auch der größeren Griffel und Narben doch an myrsinifolia eng anschließen. Sie wurde von Henry gleichfalls bei Móng-tsze in 1500 m Hóhe gesammelt. Zu myrsinifolia dürfte auch C. salicina (Bl.) Schky. gehören, die mir eine sehr schmalblättrige, vielleicht durch Gartenkultur entstandene Form der myrsinifolia zu sein scheint. Blüten und Früchte sind unbekannt Die Zweige sind glatt, hellbraun, zuerst rotbraun behaart; die schmalen Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 657 Nebenblätter bleiben lange stehen. Die Blätter sind weidenblattartig schmal mit runder Basis und stumpfer Spitze. Der Rand ist glatt, selten besitzt er 4 oder mehrere scharfe Zähne. Die Blattunterseite ist weiß mit her- vortretendem Hauptnerv. C. stenophylla (Mak.) und stenophylla var. salicina (Mak.) (Tokyo bot. Magaz. XXIV. No. 276 u. 278), die in die nahe Verwandtschaft der genannten Arten gehören, möchte ich ebensowenig wie C. longinux (Hayata) ^ und C. pseudomyrsinifolia (Hay.) (Mater. for a flora of Formosa, Tokyo 1911) ohne Autopsie beurteilen. Dagegen sind hier noch einige Arten zu erwähnen, die dem trockeneren Westen des Gebietes angehören. Nah mit glauca verwandt ist eine Art, die Maırr in Jün-nan gesam- melt hat, leider ohne einen genaueren Standort bisher anzugeben, die C. glaucoides Schky.!). Sie unterscheidet sich von glauca durch das wollige, gelbe Jugendkleid, die glanzlosen, kurzgestielten, meist kleineren Blätter. den vielblütigen C Blütenstand und die behaarte Cupula, welche von der runden Eichel nur wenig überragt wird. Das von Henry in Sz'-mau ge- sammelte Exemplar n. 14 770 trägt nur junge Blätter und Blüten. Es dürfte, obgleich es nicht ganz mit glaucoides übereinstimmt, doch wohl dieser am nächsten stehen. Die Form und Nervatur der glaucordes-Blätter hat mit der von glauca die größte Ähnlichkeit. Vielleicht läßt sich an glaucoides die weiter südwestwärts und west- lich in den Schan-Staaten, auf den Bergen von Martaban und Burma, vor- kommende C. Brandisiana (Kurz) Schky. (Annals of Calc. ll. p. 34) an- schließen, die sich in der Größe und Gestalt ihrer Blätter wieder den Arten Helferiana und mespilifolia nähert, zu denen sie ke auch systematisch stellt. Nervatur und Früchte wie Fruchtstand scheinen mir aber auf den glauca-Kreis hinzuweisen. An glaucoides schließe ich auch die im hohen Nordwesten Jün-nans heimische C. Delava y? (Franch.) Schky. (Journ. de Bot. 1899, p. 158)an. Ich habe zwar FmawcnHETs Originale nicht gesehen, doch stimmen von mir ge- sehene Exemplare der Sammlungen von Mare und Forrest mit seiner Be- 4) Oyelobalanopsis glaucoides Schottky, nov. spec. ochracea molli vestita, adulta glabra; ramuli ipsi atrofusci, lenticellati; folia persistentia, coriacea, obovata, elliptica vel lanceolata, longe acuminata, basi nunc rotundata, nunc cuneata, margine dentata more C. glaucae (Thunb.) Oerst., supra opaca, in sicco fusco- viridia, laevia, costa impressa, subtus + plumbea, reticulatione distinctissime elevata, nervis lateralibus 42 sub angulo 45 ad 509 egredientibus, parallelis; lamina dimensioni- bus varians, 8—44 cm longa, 3,5—5 lata, petiolo 1,5—2 cm longo. Amenta masculina (in specimine A. Henryi n. 44 770!) brevia, dense rufo-villosa; antherae glabrae; amenta Ramulus fructifer ita ut cupula D D . \ Rami juniores omnino lana feminea erecta, multiflora, 2—4 cm longa, villosa. sericeus. Cupulae plures, juniores globulosae, adultiores cupuliformes, tenues, 6—8 la- mellosae. Glans rufa, adulta glabra, globosa, depresse globosa vel conica. — Hab. China anstro-occidentalis, in prov. Jün-nan (Mame n. 4202, 1206!, 4207!, 1209', 12107, 1218!, 1238!, 4239!) — Sz'-mau, in sylvis 1500 m, frutex 2—6 m (A. Henry n. 41 770!. 658 E. Schottky. schreibung überein. Die Blätter sind kleiner als bei glaucoides, doch derber, im oberen Teil nur kleingezähnt und lang zugespitzt. Die Unterseite ist wie die Äste dicht gelbfilzig. Die Sekundärnerven verlaufen gerade und sind zahlreich nach Art der lineata, öfter auch sind sie gegabelt und stehen dann unregelmäßiger. Das oberseits glatte und glänzende Blatt ist ge- trocknet gelbgrün; es bleibt mehrere Jahre am Ast. Der Q Blütenstand ist lang und derb und trägt mehrere Blüten. Die Fruchtreife ist — eine einzig dastehende Ausnahme in diesem Verwandtschaftskreis — 2-jährig. Reife Früchte sah ich nicht. Nach Francner, der die Exemplare DeLavays aus der Umgebung von Ta-pin-tze sah, kommt die Art dort in Hóhen von 2000 m als hoher Baum vor. Forrest sammelte sie am Fuß der Likiang- Kette an trockenen, steinigen Hängen südlicher Exposition als 2—5 m hohen Strauch, angeblich in 3000 m Höhe. Fnawcusr stellte seine Art zu C. lineata var. Lobbii (Wzg.) Schky., doch scheint mir ihre Zugehörigkeit zum glauca- Kreis sicher. Sehr nahe Beziehungen weist sie aber zu der verbreiteten C. gilva (Bl.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 105) auf. Diese besitzt ein sehr àhn- liches Blatt, die gleiche Aderung und Behaarung. Doch sind die Blätter ganzjährig, die Früchte reifen im 1. Jahr, der C Blütenstand ist kurz und wenigblütig. Die hübsche Art, die man, ihrer dichten Behaarung wegen, als eine typisch binnenländische anzusehen geneigt ist, gehört zu den hàu- figen Eichen des südlichen Japans und ist durch ihren hohen Wuchs be- sonders vor den anderen ausgezeichnet. In der Breite von Tokyo kommt sie noch vor, häufiger scheint siewaber auf den südlichen Inseln zu sein. Südwärts erreicht sie Formosa (Shiutengai n. Hayara). In China ist sie auf der Putu-Insel im Tschu-san-Archipel, auf den Ningpo-Bergen und bei Móng-tsze, hier in 1650 m Höhe, gesammelt worden. Es sind nun noch einige Arten zu nennen, die bisher unerwühnt ge- blieben sind, über deren Stellung ich, ohne sie gesehen zu haben, nicht urteilen will. Es ist dies C. lötseoides (Dunn) Schky. (Journ. of Botany 1909, p. 377), ein kleiner, 3—8' hoher Baum von den Felshüngen der Lantao-Insel bei Hongkong mit derben, kleinen, fast sitzenden Bláttern, aber noch unbekannten Früchten, des weiteren C. Morii (Hayata) Schky. (Ma- terials for a flora of Formosa, Tokyo 1914) aus den Bergwäldern des Mt. Morrison aus 1950 m Höhe, eine Art mit ziemlich kleinen, gezähnten Blát- tern, die der Autor zu acuta stellt, dann C. Hondai (Mak.) Schky. (The bot. Magaz. of Tokyo XVI. p. 444), ein Baum aus der Prov. Hyuga auf Kiu-schiu mit Blättern, die wohl der sessilifolia am nächsten kommen. Auch die C. eumorpha (Kurz) Schky., von Ke beschrieben und abge- bildet (Annals of Calc. IL. p. 61), ist nicht unterzubringen. Sie kommt auf den Gebirgen Nieder-Burmas in ca. 2000 m Hóhe vor. Ein Rückblick auf die Gattung lehrt folgendes: 1. Die Anpassungsfähigkeit einer Baumgattung an die verschiedensten Nüancen des Monsun-Klimas. Alle Arten, so verschieden sie auch in ihrer Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 659 Belaubung sind, sind doch äußerst nah verwandt, stellen gleichsam nur Variationen eines Grundthemas dar. 2. Die Artenkreise sind meist auf wenig umfangreiche Areale be- schränkt, so ist der turbinata-Kreis vor allem im südostchinesischen Gebiet entwickelt, der acuta-Kreis im NO des Gebietes, der velutina-Kreis im SW, der lineata-Kreis im W, nur der glauca-Kreis zeigt eine fast das ganze Gebiet umfassende Verbreitung, indes unter Bevorzugung des nördlichen Teils der Subtropen. 3. Ebenso wie Quercus in die Subtropen eindringt, ist Cyclobalanopsis in Subtropen wie Tropen verbreitet. Pasania. Mit der Gattung Pasanıa gelangen wir nun an den Stamm des großen Castaneen-Baumes, und dieser Stamm wurzelt im versinkenden malesischen Inselreich. Über die phylogenetische Bedeutung der Gattung ist schon früher gesprochen worden. Sie ist die älteste und — wenigstens in ihren Früch- ten — die mannigfaltigste. Ich zähle etwa 150 heute geltende Arten, die allerdings zum Teil nur ganz unvollstándig bekannt sind. Eine kritische Durchsicht ist sehr notwendig, aber ebenso schwierig wie zeitraubend. Wührend von einzelnen Teilen des Inselreichs schon recht umfangreiche Sammlungen vorliegen, von Perak besonders durch Kınss Sammler, von Java durch die Buitenzorger Botaniker, neuerdings auch von den Philip- pinen, harren andere Inseln und Inselgruppen noch sehr der intensiveren Durchforschung. Doch läßt sich heute schon wahrnehmen, daß der For- menreichtum, der im Westen sehr groß ist, nach Osten zu sehr abflaut, wie die Sammlungen Merrırıs von den Philippinen und ScmrkcurERS auf Neu-Guinea beweisen, wo nur noch einzelne ältere Artenkreise zur Entwick- lung gelangt sind. Die bisherigen Einteilungsversuche der Gattung sind meist gewaltsam, vereinigen oft nach äußerlichen Konvergenzen, nicht nach inneren Ver- wandtschaften, und viele ungenügend bekannte oder neuere Arten finden noch keine Berücksichtigung. Doch würde es mich zu weit führen, wenn ich die Systematik auch dieser, ganz überwiegend tropischen Gattung hier behandeln wollte. Die allgemeinen Entwicklungslinien sind ohnedies schon früher angegeben. Die Mehrzahl der Arten wie Artenkreise bewohnt das eigentlich malayische Gebiet. Nur eine beschränkte Anzahl unter sich meist nah verwandter Arten erreicht den Wendekreis und das nórdlich davon gelegene subtropische Gebiet, und diese sind es, denen unsere Aufmerk- samkeit gilt. Es sind besonders 3 Artenkreise, die im Gebiet entwickelt sind, die so recht als indo-chinesische Kreise gelten kónnen, da sie hier reich, im eigentlichen Malaicum aber nicht oder nur schwach vertreten sind: der Kreis der Pasania spicata, dealbata und cornea. Von diesen stehen die 660 E. Schottk v. beiden ersteren, hauptsächlich indo-chinesischen, wieder in engem Zusam- menhang, während cornea, auf die sich LixpLEvs Gattung Synaedrys grün- dete, einem ganz anderen Stamm angehört und sich besonders in SO-China entwickelte. Außer diesen 3 Kreisen, die die größte Zahl der Arten um- fassen, kommen gelegentlich noch andere Arten vor, die an malayische Formenkreise AnschluB finden. Über die Charaktere der 3 Kreise orientiert die folgende Tabelle. Kreis Q Ähre | Q Blüte ö Blüte | Cupula | Eichel spicata selten an der |3, 5, 7 zusam- meist 3 oder 5 | Nach, mit anliegen- |länglich od. halb- | Spitze 5 men stehend) zusammen den Schuppen | kugelig, unten | | flach dealbata | rein Q (zu 3 zu 3 die Eichel Æ ein- halbkugelig, oben d schließend flach cornea nur am Grunde einzeln od. zu 3 | einzeln oder sehr groß, zuletzt sehr breit und wenige © Bl, | zu3indich-| flach (exkl glo. dickschalig sonst 5 (o der Ähre carpa), mit starken | = abstehenden | | Schuppen | Ich beginne mit dem 1. Kreis der Pasania dealbata, der sich an Malacca-Formen wie Wallichiana und Curtisii anschließt, deren kleinschuppige Cupula noch flach und offen ist. Das Charakteristicum aber des dealbata-Kreises liegt in der Tendenz der Cupula, die Eichel zu umwallen, ein Bestreben, dem wir schon öfter begegnet sind, das dann auch bei Castanopsis und Castanea wiederkehrt und zur Bildung jener ganz besonders eigentümlichen Cupula geführt hat. Dem dealbata-Kreis gehören an die Arten: Pasania fenestrata (Roxb.) Oerst., dealbata (Hook. fil. et Thoms.) Oerst., cleistocarpa (v. Seem.) Schky., '"Wilsonii (v. Seem.) Schky., baviensis (del Castillo) Schky., amygdalifolia (Skan) Schky., lepido- carpa (Hta.) Schky., variolosa (Franch.) Schky., truncata (Kg.) Schky., cathayana (v. Seem.) Schky. l ke kannte von all diesen nur die fenestrata, dealbata und trun- caía; diese letztere stellte er in die Sektion Lithocarpus. Diesen Irrtum erkannte Franchet bei der Beschreibung der variolosa und stellte beide richtig neben fenestrata, dealbata und spicata. Da nun Pasania spicata einem eigenen Formenkreis mit anderer Entwicklungstendenz angehört, der Jedoch den gleichen Ausgangspunkt hat, so werde ich ihn gesondert be- sprechen. , Das Blatt des dealbata-Kreises ist durchgángig lanzettlich, beiderseits ang zugespitzt, mit ca. 40 meist ziemlich steilen Sekundärnerven; Form, Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 661 Größe und Konsistenz zeigen immerhin charakteristische Unterschiede bei den einzelnen Arten. Eine dauernde Behaarung besitzt nur dealbata. Die Früchte stehen an meist kurzer, starker Rhachis zu je 3: sie sind bei fenestrata nicht verwachsen, sonst jedoch bei allen übrigen Arten. Es ist dies so zu verstehen, daß die gemeinsame Blütenbasis, d. i. die Achse, zu wachsen beginnt und die Cupulae mit den 3 Eicheln gleichsam in die Höhe hebt. Daneben wächst auch noch der mittlere Teil der Cupula, so daß die Schuppen auseinander rücken oder selbst mit in die Lünge wachsen. Die Verwachsungsfläche der Eichel ist bei fenestrata noch auf die Basis beschränkt; je mehr und je fester aber die Cupula die Eichel umwächst, desto größer wird auch die Ansatzfläche, so daß bei cathayana beispiels- weise nur die flache Decke unverwachsen bleibt. Indes löst sich die reife Eichel leicht von der Cupulaschale los. Das Óffnen der Cupula geschieht durch ein von der oft sehr kleinen Öffnung ausgehendes Zerreißen, wie dies an Exemplaren von P. dealbata var. nuda deutlich sichtbar ist. Die meisten Arten, besonders die chinesischen, sind bisher erst in wenigen Exemplaren gesammelt worden, so daß wir über ihre Verbreitung nicht unterrichtet sind. Eine genauere Kenntnis wird wohl auch hier die Zahl der bekannten Arten reduzieren, so wahrscheinlich truncata, variolosa und cathayana vereinigen, andrerseits werden sicher im südlichen China noch mancherlei neue Arten zu finden sein. Pasania fenestrata (Roxb.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 84) muß hier als Ausgangspunkt der dealbata-Reihe zuerst erwähnt werden. Durch das fehlende basale Wachstum bleiben die 3 Früchte unverwachsen; die Cupula ist dünn, kugelig und von schmalen, spitzen, oft etwas abstehenden Schup- pen bedeckt. Die getrockneten Blätter und Früchte sind — ein sehr zu- verlässiges Merkmal — kastanienbraun, an 20 cm lang, schmal und sehr lang zugespitzt. Die Cupula ist entweder klein und napfförmig oder groß und dann die große Eichel + umschließend. Die Art ist im Himalaya westwärts bis nach Nepal in 1200—2400 m Höhe verbreitet, weiter in den Khasya-Bergen bis zu 1800 m, im oberen Tenasserim, dem oberen Burma (Maymyo 1200 m) und im südlichen Jün-nan (Juanchay bei 1800 m). Die großfrüchtigen Bäume gedeihen in den tieferen, feuchteren und wärmeren Lagen, die kleinfrüchtigen in den trockneren. P. dealbata (Hook. fil. et Thoms.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 85) schließt sich an die vorhergehende ziemlich eng an, was zusammen mit einigen falschen Bestimmungen Wenzıs bewog, sie als Varietät der fenestrata an- zugliedern. ` Ke, der oft Gelegenheit hatte, beide in natura zu sehen, lehnt aber die Vereinigung beider ab. P. dealbata hat im Typus eine gelb- weiße Filzbekleidung der Blattunterseite, der Blattstiele und Aste, der Cupula und der jungen Eichel. Im Alter verschwindet sie öfter. Die Blätter sind kleiner als bei fenestrata, oberseits oft glänzend. Die meist kurzen Frucht- ähren sind mit Früchten dicht besetzt, die zu 3, gelegentlich auch zu 5, 669 E. Schottky. vereinigt sind. Die Cupula ist starkwandig, bleibt aber klein. Sie umgibt die junge Eichel ganz und gar, später jedoch wird sie von der meist + rundlichen Eichel überragt. Die Schuppen sind stark und breit. Die Blätter werden beim Trocknen graugrün. P. dealbata bewohnt die südliche warme und sonnige Abdachung Tibets in rund 1500 m Hóhe. Sie meidet die ewig- feuchten Berghünge des östlichen Himalayas, aber auch die trockenen Pla- teaus Siams. In den Khasya-Bergen ist sie in 900—1800 m Höhe häufig: auf den Naga-Bergen wurde sie bei 1800 m Höhe gesammelt, in Jün-nan bei Talang in 1050 m, bei Möng-tsze in 1500 m, bei Juanchay in 2100 m Höhe. Eine Form mit langer Fruchtähre, kleineren Früchten und cylin- drischer Eichel, die Mann in Kamrup (Assam) sammelte, nennt Kixa de- albata var. Manni? (Ann. of Calc. ll. p. 47); sie wurde von MEEBOLD auch auf den Naga-Bergen (Kangai 1800 m) und im oberen Chindwin (Sittaung) gesammelt. l ar In naher Beziehung zu der vorigen steht P. cleistocarpa (v. Seem.) Schky. (Bot. Jahrb. XXIIL p. 57, Bb. p. 52); sie ist ganz kahl und hat lorbeerähnliche, derbe Blätter, die beim Trocknen gelbbraun werden. Die Äste sind kahl, rund, glatt, rotbraun. Die Frucht gleicht der von dealbata sehr; auch hier schließt, im Widerstreit mit dem Namen, die Cupula die Eichel nur wenig ein. Henry sammelte die Art im Ichangdistrikt, und nach FrancHrT, der sie als Qu. fragifera beschrieb (Journ. de Bot. 1899, p. 157), ist sie auch im daran anstoßenden nordöstlichen Sz’-tschwan sehr häufig. So sammelte sie Farces bei Tschen-kéoutin noch in 1800 m Höhe. Auch Pasania Wilsonii (v. Seem.) Schky. (Fedde Rep. III. p. 53) ist eine mittelchinesische Form von dealbata. Sie ist wie cleistocarpa völlig kahl, doch sind die Blätter beträchtlich größer, ähnlich etwa Magnolien- blättern. Sie sind sehr derb, oberseits glänzend, unterseits braun oder weiß mit deutlicher Netznervatur. Die Früchte sind größer als bei den vorigen, stark verwachsen und Æ kugelig. Die Eichel wird von der Cupula, deren Schuppen nur im oberen Teil deutlich sind, fast ganz umschlossen. Die Art wurde von WiLso in W-Hu-pe gesammelt. Wahrscheinlich gehören auch die sterilen Zweige n. 1199 der Sammlung RosrHOoRN aus Nan-tsch wan hierher. v. Sesmen stellte die Art zu confragosa (King) Schky., einer süd- westmalayischen Art. Geographisch isoliert ist vorläufig noch die von Baransa auf dem Berge Bavi (Tong-king) in 1000 m Höhe gesammelte Pasania baviensis (d. Cast.) Schky. (Journ. de Bot. 1890, p. 154), die aber mit den eben besprochenen nahe verwandt ist. Sie ist gleichfalls ganz kahl; die Zweige sind dünn; die Blätter gleichen denen von cleistocarpa, doch ist die Nervatur oberseits eingesenkt, unterseits tritt auch die tertiäre stärker hervor. Die Cupula ist groß, doch überwächst sie nur den Rand der oberseits flachen Eichel. Die Schuppen sind wie bei Wilsonii im unteren Teil breit angewachsen. Der Autor beschreibt die Art als 20—30 m hohen Baum. Der Fundort ist Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 663 interessant, weil hier sich das südchinesische mit dem malayischen Element mischt. Durch baviensis tritt auch das indische hinzu. P. amygdalifolia (Skan) Schky. (Journ. Linn. Soc. XXII. p. 506) ist eine eigentümliche Art, deren Zusammenhang mit dem dealbata-Kreis mir noch nicht ganz gewiß erscheint. Erst wenn die Blüten gesammelt sind, wird sich diese Frage entscheiden lassen. Das Blatt ist schmal-eiförmig- lanzettlich mit einer sehr lang ausgezogenen Blattspitze; es ist kahl, derb, oberseits glänzend, unterseits matt mit wenig hervortretender Nervatur. Die Früchte stehen einzeln und sind birnenförmig. Die von rund anliegen- den Schuppen ganz bedeckte Cupula umgibt die Eichel bis auf eine kleine apicale Öffnung. Henry sammelte die Art am Südkap von Formosa. Mit Sicherheit aber dürfte die neuerdings von Hayara beschriebene Qu. lepidocarpa Hay. (Mat. for a Flora of Formosa, p. 291) hierher ge- hören, die durch die Größe ihrer Blätter und Früchte ganz an die in Sz- tschwan gesammelten Arten erinnert. Auch Havara selbst stellt die Art zu P. cleistocarpa. Sie wurde an der Ostküste der Insel Formosa bei Inikufukuscha gesammelt. Das Blatt ist verkehrt-eifórmig, kurz zugespitzt, nach oben schwach gezähnt, 18 cm lang, 6,5 breit; die unter großem Winkel austretenden Sekundärnerven (ca. 40) treten unterseits stark hervor. Die Früchte (zu 2—3 stark verwachsen) mögen denen von Wilson? glei- chen, der überhaupt die Art am nächsten zu stehen scheint, eine sehr interessante pflanzengeographische Beziehung! Drei Arten, die in engster Beziehung zu einander stehen, sind trun- cata (King) Schky. (Annals of Calc. II. p. 84), variolosa (Franch.) Schky. (Journ. de Bot. 1899, p. 156) und cathayana (v. Seem.) Schky. (Fedde Rep. IIl. p. 53). Die Früchte sind, wie es Taf. XXXVII, VIIId zeigt, ver- kehrt-eifórmig und oben abgeflacht, bei truncata und variolosa kürzer, bei cathayana walzenfórmig verlängert. Die Fruchtähre ist bei truncata lang, bei den beiden anderen gedrungen; die Blätter sind lanzettlich und sehr lang zugespitzt, bei truncata dünner, breiter als bei den Jün-nan- Arten, von denen cathayana ein langes, schmales Blatt besitzt, das dem von fenestrata ähnelt, während das Blatt von variolosa kleiner ist, eifórmig- lanzettlich und oberseits lackartig glänzend. Truncata gehört den unteren Regionen Munipurs an, wo sie in 600—2400 m Höhe gesammelt wurde. Variolosa sammelte Denavay verschiedentlich 6° östlich in den Bergen nörd- lich von Tali-fu, indes in 2400 m Höhe. Cathayana wurde von Hesry in dem 3° weiter südlich gelegenen Sz'-mau in 1350 m Höhe gesammelt. Vielleicht schließt sich bav?ensis an diese Arten an. Mannigfacher entwickelt und weiter verbreitet ist der 2. Kreis der Pasania spicata, dessen Ursprung der gleiche sein mag wie der des dealbata-Kreises. Lag dort die Tendenz vor zur Vereinigung der Fruchtbecher und der Umwallung 664 E. Schottky. der Eichel, wobei auch die Schuppen = verschwanden, so hier nur zur Vergrößerung der Blütenzahl, während die Fruchtbecher selbst meist näpf- chenförmig offen bleiben, von meist geringer Größe, aber ausgezeichneter Beschuppung sind. Die Früchte stehen zu 3, häufiger 5, ja 7 auf gemein- samer stielartiger Basis; doch tritt mitunter auch eine Reduktion der Blüten- zahl ein, wie später gezeigt wird. Auf der Tafel sind in den Fig. IH d—f die in charakteristischer Weise vereinigten cj! und Q Blüten dargestellt. Während Pasania spicata in ihrer eigentlichen Heimat, dem gleich- mäßig feuchten malayischen Gebiet, nur in der einen, allerdings an Varie- täten reichen Art vorkommt, bildet das subtropische oder extramalayische Gebiet mit seiner Fülle klimatischer Schattierungen eine große Zahl von vegetativ sehr mannigfaltigen Arten, die sich aber alle ohne Mühe von einander oder von der Hauptart selbst ableiten lassen. Auf diese muß ich daher zunächst etwas näher eingehen. Pasania spicata (Sm.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 85) ist in den Berg- wäldern Javas bis zu ca. 2000 m Höhe verbreitet und häufig. Sie besitzt im Typus elliptische Blätter (12:5 cm, I cm Blattstiel); die Blattspitze ist kurz und stumpf. Die Blätter sind lederig derb, oberseits glänzend, mit unterseits hervortretender Nervatur; beim Trocknen werden sie rotbraun; der Blattstiel ist schmalgeflügelt. 40—12 camptodrome Nerven verlassen unter ca. 65° die Mittelrippe. Rhachis, Blüten und Cupula sind feinfilzig. Die Fruchtbecher, zu 3—5 verwachsen und an 2 cm im Durchmesser, sind mit breiten Schuppen bedeckt, die Eicheln sind beiderseits abgeplattet. Neben dem Typus gibt es allerhand Formen, die teils mit der Hauptart zusammen vorkommen, teils auf besondere Gebiete beschränkt sind. Gleichfalls java- nisch ist eine sehr nah verwandte Form, die BLume als Quercus placentaria beschrieb, die ich, More. folgend, als Pasanıa spicata var. placentaria (Miq.) Schky. bezeichne (Prodr. XVI. p. 87). Die fast sitzenden Blátter sind breiter (12 : 6) und meist kleiner. Die Fruchtähre ist gedrungener, die Cupula flacher. Des weiteren liegt eine Form vor mit bis zu 22 cm langen Q und 30 cm langen C Blütenständen. Die Blätter sind länger gestielt als beim Typus. Sie ist auf Bangka und Perak sowie bei Singapore gesammelt worden. Sehr viel längere Blätter, die nach der Basis hin spitz zulaufen und von dünnerer Textur sind, dazu Fruchtbecher, die nur am Grunde verwachsen, charakterisieren die P. spicata var. gracilipes (DC.) Schky. (Prodr. XVI. p. 86), die auf Java, Sumatra, Borneo, Malacca und den Chitta- gong-Bergen gesammelt wurde. Kıne gibt sie auch für die Khasya-Berge und Burma an. Durch dolchartige Blütter, die unten abgerundet sind, nach oben hin breiter werden und endlich wieder spitz zulaufen, ist P. spicata var. brevipetiolata (DC.) Schky. (Prodr. XVI. p. 86) ausgezeichnet, doch steht sie der Hauptform sehr nahe. Sie tritt in der untersten, tropischen Region der Khasya-Berge bis zu etwa 900 m Höhe auf und erreicht in Burma und im Sikkimhimalaya 1200 m. Während sie hier in der Blatt- Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 665 form aber noch wenig konstant ist, trägt ein von Henery in Sz’-mau in 1500 m Höhe gesammeltes Exemplar (A. Henry n. 4161 4!), von einem 13 m hohen Baum stammend, die schönsten brevipetiolata-Blätter. Von den mancherlei anderen Formen, deren Varietätenwert nicht immer sicher ist, sollen hier noch zwei Erwähnung finden, da sie für die Kenntnis der chinesischen Arten von Wichtigkeit sind. Öfters werden spicata-Formen mit kleinen Früchten, die höchstens 1,5 cm lang und 4 cm breit sind, gesammelt. Eine dieser Formen mit derberen Blättern und stärkerer Nervatur, die in Borneo heimisch sein soll, nannte Most, spicata var. microcalyx; andere, die ich als Parallel- formen auffasse, sind auf Penang und auf den Khasya-Bergen gesammelt worden. Die Blätter sind meist kleiner als bei spicata f. typ. Im extra- tropischen Ostasien kehren dann kleinfrüchtige Arten häufig wieder. Konstantere Merkmale zeigt die P. spicata var. chittagonga (King) Schky., die sich an var. gracilipes anschließt, aber unter dem Einfluß eines trockeneren Klimas und Standorts (Kodala-Berge bei Chittagong, »rich soil«) charakteristisch weiterbildete. Die Blütter sind lang und schmal wie bei gracilipes, doch ist der Stiel länger, die Zahl der Sekundürnerven vermehrt und die tertiáre Nervatur sehr deutlich. Früchte und Fruchtstand sind die der gracilipes. In China sind verschiedentlich Eichen gesammelt worden, die wohl noch zu spicata selbst gezogen werden können, doch strukturell so ab- weichen, daß man ihnen das veränderte Klima ansieht. Sie haben alle, den gestaltwechselnden malayischen Formen gegenüber, die den Überfluß von Wärme und Niederschlügen deutlich zur Schau tragen, etwas Starres, Auskristallisiertes, Konstantes, wie wir es früher bei Cyclobalanopsis acuta sahen, wo ich diesen Vorgang der Selektion ganz bestimmter Formen als »polare Adaption« bezeichnete. Solche, unter sich sehr verschiedene spicata-Formen wurden im südlichen Yün-nan (Yuen-chay 1000 m, Szemao 1500 m), am Berge Omei (1500 m) und in Hupeh gesammelt. Auch ein Teil der jetzt zu besprechenden Arten geht unmittelbar aus der Hauptart hervor. Pasania Henryi (v. Seem.) Schky. (Bot. Jahrb. 1897, Bb. 57, p. 50), eine schöne Art mit derben und langen lanzettlichen Blättern, sehr flacher Cupula und spitz-eifórmigen Eicheln, mag der var. graciipes am nächsten stehen. Sie wurde von Wırsox und A. Henry mehrfach im Gebiet des Jangtze-Durchbruchs gesammelt. Pasania Mairei Schky.!) wurde von Mainz in Jün-nan gesammelt. 1, Pasania Maire Schottky, spec. nov. — Species more generis sempervirens. Rami glabri, cinerei, teretes; folia adulta glaberrima, coriacea, lanceolata vel ovato- lanceolata, basin versus in petiolum decurrentia, margine integra, paulum revoluta, 7—10 cm longa, 2 cm lata, petiola 1 cm longo, utrinque subnitida, in sicco supra luteo- . ; : i a is laterali ca, 8, $ ulo rufa, subtus cinerea, costa utrinque valde prominente, nervis lateralibus ca. 8, sub ang 13 Botanische Jahrbücher. XLVIL Bd. -— 666 E. Schottky. Sie hat kleinere, sehr lang zugespitzte Blätter, die beim Trocknen lebhaft gelbrot bis ocker werden. Die Fruchtbecher sind flach und dünn, die Eicheln kugelig. Die Art dürfte sich, wenn auch nicht direkt, an die var. gracilipes anschließen. Nah verwandt mit der Hauptart ist auch die von A. Henry am Süd- kap von Formosa gesammelte P. brevicaudata (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXII. p. 508), eine prächtige Art mit breiten, langgestielten Blättern. Die Nerven sind fast ganz in das dicke Blattparenchym eingesenkt. Die großen, flach-napfförmigen Fruchtbecher stehen ziemlich dicht an der starken und langen Rhachis. Die Eichel ist glänzend nußbraun. Der Name ist unzu- treffend. W! — Von P. Kawakamii (Hta.) Schky. (Flora montana Formosae, p. 201), die gleichfalls auf Formosa, und zwar am Mt. Morrison, gesammelt wurde, liegt nur die Beschreibung vor. Sie steht der vorigen, wie auch der Autor angibt, sehr nahe. Blatt- und Stielgröße, Berippung und Früchte stimmen, wie es scheint, mit brevicaudata überein, doch ist das Blatt nicht lanzett- lich oder elliptisch wie bei Skans Art, sondern verkehrt-eifórmig mit zuge- spitzter Basis und kurzer Spitze; der obere Teil des Blattes ist überdies wellig gezähnt, was indes als Artenmerkmal nicht viel bedeutet, da es oft vorkommt, daß Arten, die in den Tropen ganzrandig sind, in den gemäßig- teren Breiten durch ein stärkeres Wachstum der Sekundärnerven einen wellig gezähnten Rand erhalten, wie dies Brenner in seiner lesenswerten Arbeit ausführlich darlegt. Pasania Harlandi (Hce.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 96) steht bisher noch ziemlich isoliert in dieser Formenreihe. Der Blattstiel ist wie bei den vorigen beiden sehr lang, das Blatt selbst schmäler, 12—17 cm lang, 4—59 cm breit, ganz allmählich in den Blattstiel verschmälert, oben wellig gezähnt. Bei jüngeren Blättern tritt beiderseits die transversale Nervatur sehr deut- lich hervor; sie verschwindet mehr und mehr mit zunehmender Blattdicke. Der 7 Blütenstand besitzt meist kurze, vielblütige Seitenzweige, ein Ver- halten, das man gelegentlich auch bei anderen Arten beobachtet, vor allem bei der im übrigen noch sehr wenig bekannten indischen P. L?ster? (King) Schky. (Annals of Calc. II. p. 89). Die Fruchtbecher von Harland? haben mit denen von brevicaudata große Ähnlichkeit, doch stehen sie an dem kurzen Fruchtstiel einzeln, wohl durch Reduktion. Die Art war bisher nur aus den Wäldern des »happy valley« auf Hong-kong bekannt; neuerdings ^09 egredientibus, supra vix conspicuis, subtus distincte elevatis, reticulo inconspicuo; rami floriferi, fructiferique breves, incrassati, erecti; flores illis Pasaniae spicatae similli- mi, sed minus villosi; fructus densi, quini coaliti; cupula cupuliformis vel patelliformis, tenuis, intus glabra, 4,5 cm in diam., squamis parvis, tenuibus, adpressis extus dense obtecta; glans globosa, nitida, fragilis, ochracea. — Hab. China austro-oceident., prov. Jün-nan (Mam n. 4204!, 42441), (Forrest n. 2565? Likiang-Range, 9—10000’, shrub 8—20). Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengceogr. Bedeutung. 667 hat Dunn von seiner ergebnisreichen Expedition in die Waldberge der Pro- vinz Fo-kien ein Exemplar mitgebracht, das er, der ganzrandigen Blätter wegen, als Harlandi var. integrifolia bezeichnet (Linn. Soc. XXX VIII. p. 366). Neben den bisher besprochenen großfrüchtigen Arten kommen nun noch eine große Anzahl kleinfrüchtiger vor. Bei der Besprechung von P. spicata var. microcalyr wurde schon die Vermutung ausgesprochen, daß sich solche Formen unabhängig von einander entwickelt haben. Im allgemeinen kann man sagen, daß die Fruchtgröße eine Funktion der Nah- rungszufuhr und Zahl der auszubildenden Früchte ist. In der Gattung Quercus besitzen die Arten der Urwälder Mexikos die größten Blätter und Früchte, in der Gattung Oyclobalanopsis die Arten lamellosa und rer; bei Pasania überwiegen im extratropischen Gebiet die kleinfrüchtigen, im tro- pischen die großfrüchtigen Arten. Castanopsis besitzt im tropischen Gebiet nur großblätterige und großfrüchtige Arten, im extratropischen nur klein- früchtige mit meist kleinen Blättern. In unserer spicata-Gruppe besitzen die Arten warmer und feuchter Gegenden große Früchte, während auf trockenen Standorten, im siamesischen Gebiet, in Jün-nan, auf Hong-kong, Hainan, wie auch an der nördlichen Verbreitungsgrenze der Gruppe, in Japan, am unteren Jangtze, sich die kleinfrüchtigen Arten finden. Über das Verhältnis von Fruchtzahl und Fruchtgröße kann die folgende Zusammen- stellung Aufschluß geben: P. polystachya (Burma) hat kleine, kugelige Früchte von 1—1,5 cm Durchmesser, doch reifen an einem Fruchtstand 70—80 Früchte; P. Henryi (Jangtze-Durchbruch) hat Früchte von 2 cm Länge und Breite; von den angelegten 40—50 Früchten kommen aber nur etwa 40 an jedem Fruchtstand zur Ausbildung. P. cornea (Südost-China) trägt an einem Blütenstand etwa 10 GC Blüten, von denen 4, seltener 2 zur Entwicklung gelangen; doch messen die Früchte 4 cm und mehr im Durchmesser, die Cupula über 5 cm. Es läßt sich an vielen Beispielen zeigen, daß die Früchte selbst kleiner werden, ihre Zahl aber umso größer, je ungünstiger sich die vegetativen Verhältnisse gestalten und umgekehrt. Diese eingefügte Bemerkung sollte zeigen, daß auch bei dieser Gattung die Fruchtgröße biologisch bedingt wird und daher systematisch meist nicht zu verwerten ist. Wenn ich also die kleinfrüchtigen Arten im Zusammen- hang behandele, so ist dies nur ein vorläufiger Notbehelf. Von den Arten, die ihre Abstammung noch deutlich zur Schau tragen, sei an erster Stelle die prächtige P. Lindleyana "wall: Schky. genannt (Fl. Brit. Ind. V. p. 607), eine breitblätterige, in der Jugend dicht gelbweiß- filzige Art, die auf den trockenen Plateaus Hinterindiens zu Hause ist. Die Blätter sind sehr derb, bis 25 cm lang und 13 cm breit, obovat mit abge- rundeter Basis und nur sehr kleiner, aufgesetzter Spitze, unterseits wollig behaart; die Nervatur tritt unterseits sehr hervor, während sie oberseits eingesenkt ist. Der Blütenstand ist reich verzweigt und dicht filzig behaart. 43* 668 E. Schottky. Die Fruchtähre wird ca. 30 cm lang; die Fruchtbecher sind zu 3, 5, 7 stark verwachsen und klein, die Eicheln spitz und lang. — Die Art scheint auf die trockenen Plateaus der indochinesischen Abdachung beschränkt zu sein. Hier fand sie unter 22° Warrtıch auf den Ava-Bergen, in deren Nähe auf den Maymyo-Bergen Mzrsorp in 600 m Meereshóhe, Kınas Samm- ler in 12—1500 m Höhe, im oberen Siam am Doi-Sutep Hosseus auf Sand- stein in 9—1100 m Höhe als 8 m hohen Baum, endlich Henry bei Sz'-mau in 1350 m Höhe als Strauch. Die Blätter sind nicht mehrjährig wie bei den übrigen Pasanien, sondern fallen mit dem Laubausbruch. P. Lind- leyana dürfte an spicata var. brevipetiolata anzuschließen sein. Mit der vorigen zusammen kommt P. polystachya (Wall.) Schky. vor (Prodr. XVI. p. 107), wie der Name sagt und wie auch oben schon erwähnt wurde, durch die lange und kleinfrüchtige Fruchtähre ausgezeichnet. Die Blätter, breitlanzettlich und kahl, sind auffällig dünn, so daß die Netz- nervatur beiderseits hervortritt. Die Früchte stehen meist zu 5 vereint an der starken Rhachis sehr dicht. Die Fruchtbecher sind sehr klein (ca. 0,8 cm diam.), doch sind die kleinen Schuppen sehr deutlich. Die Eichel ist + kugelig und wesentlich größer als der Fruchtbecher, kahl und hell- braun. Die getrockneten Blätter sind malt und graugrün. Die Art wurde in Munipur in niederen Regionen (180—300 m) gesammelt, im oberen Burma in 1200 m Höhe. Sie wird auch für die Schan-Staaten und für Jün-nan angegeben, doch sind wenigstens die aus Jün-nan stammenden Exemplare sehr merklich von dem Burma-Typus verschieden. Ich nenne sie wegen ihrer auch in der Trockene glänzend gelbgrünen Blätter P: viridis spec. nov.!. Die Blätter sind derber, meist kleiner, die Fruchtähre ist dünner und trägt, obwohl sie lang ist, doch nur eine geringe Anzahl von Früchten; die Cupula ist klein, aber nicht wie die von polystachya nach unten stiel- artig verschmälert, sondern mit breiter Basis ansitzend; die Schuppen sind braun und wenig deutlich, die Eicheln häufig spitz. Diese Früchte haben mit denen von spicata var. microcalyx tatsächlich die größte Ähnlichkeit. Wahrscheinlich ist die Art in Südchina weit verbreitet. Warsure brachte aus Fu-tschau (Pehling-Plateau) Fruchtstände mit, leider ohne Blätter, die tá ST 1) Pasania viridis Schottky, spec. nov., frutex vel arbor humilis, ramulis glabris cinereo-rufis vel purpurascentibus, foliis coriaceis, perennibus, glabris, lanceolatis basi acuta, apice plurimum longe acuminata, in sicco supra olivaceis, nitidis, subtus opacis, pallide fusco-viridis, 8—17 cm longis, 3—6 cm latis, petiolo 4—2 cm longo, nervatura ochracea, costa utrinque elevata, nervis lateralibus 9—10, arcuatis, venis subtus vix conspicuis, ramulis floriferis fere glabris $Q, rarius ĝ, floribus more P. spicatae, ra- mulis fructiferis ca. 20 cm longis, glabris, tenuibus, fructibus paulum numerosis inter- rupte obtectis, quorum cupulae sunt parvae, glabrae, cinnamomeae, cyathiformes, terni rarius quini coalitae, squamis parvis indistinetis adpressis obtectae, quorum glandes sunt globosae vel acutae, glabrae, nitidae, rufae. — Hab. China australis, Prov. Jün-nan: Möng-tsze 4500 m (A. Henry n. 9636, 405201, 14434! 44434 A), Sz’-mau 1500 m (A. HENRY n. 42329! A! Di. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 669 mit denen von P. viridis große Übereinstimmungen zeigen. Nur ist die Cu- pula grau, die Eichel spitz-eifórmig und hell, der Fruchtstand selbst kürzer. Und von Formosa (in montibus centralibus) beschreibt jetzt Hayata eine neue Art Pasania taitoensis (Hta.) Schky. (Mat. for a flora of Form., Tokyo 1911), die, wie mir scheint und wie auch der Autor vermutet, dieser Gruppe sehr nahe steht; die Äste sind fein behaart, die Nerven oberseils eingesenkt, der Winkel, den sie mit der Hauptrippe bilden (309), ist kleiner als bei viridis, die Eichel ist spitzer. Pasania Hancei (Benth.) Schky. (Prodr. XVI. p. 96) ist bisher nur von Hongkong bekannt. Die Blätter sind denen von spicata sehr ähnlich, nur derber, meist kleiner, länger gestielt; dis Netznervatur tritt oberseits recht stark hervor. Die Rinde ist silbergrau. Früchte wie Fruchtstand sind dagegen sehr stark reduziert. An einer dünnen Spindel stehen nur wenige kleine Früchte, einzeln und kleinschuppig; die nahe Beziehung zu spicata scheint mir trotzdem sicher. Abweichender ist eine andere Hong- kong-Spezies P. iteaphylla (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 229) mit 5—8 cm langen, 2—2,5 cm breiten, länglichen Blättern, die sich unten allmählich in den Blattstiel verschmälern, oben mit einer kurzen Spitze endigen. Die Netznervatur tritt beiderseits hervor; das Blatt ist weniger derb als das von Hance? und trocknet gelbgrün. Fruchtstand und Früchte sind wie bei jener stark reduziert. Zwei von A. Henry in Müng-tsze ge- sammelte Exemplare (n. 13625!, 13645!) zeigen mit vteaphylla eine solche Übereinstimmung, daß ich an ihrer sehr nahen Verwandtschaft nicht zweifele. Die Nervatur tritt hier etwas weniger stark hervor und die jungen Früchte stehen noch zu 3, Unterschiede, die jedoch ziemlich belanglos sein können. Reife Früchte liegen von den Jün-nan-Exemplaren leider nicht vor. Es ist möglich, daß sich diese Art an P. spicata var. chittagonga anschließt, deren Blatt und Nervatur sie etwa besitzt. Zu den bestbekannten Arten gehóren P. glabra (Thunb.) Oerst. und P. thalassica (Hce.) Oerst., die beide im südlichen Japan, teils angepflanzt, teils wild, vorkommen und daher häufig gesammelt wurden. Makıno sucht in einer sorgfältigen Literaturarbeit (The Bot. Magaz. of Tokyo XI. p.[35] jap.) nachzuweisen, daß TnmuwsERas Art die heute thalassica genannte ist. Er schlágt darum die Umtaufe vor in Pasania edulis Mak. (= glabra auct., non Thunb.) und Pasania glabra (Thunb.) Oerst. (?) (= thalassica Hce.). TuuNBERGS Originaldiagnose ist in der Tat zweideutig, und es scheint fast sicher, daß ihm beide Arten bei der Beschreibung vorlagen. Da aber thalassica eine feinfilzige Blattunterseite und auch kurz-gelbzottige Aste besitzt, während THUNBERG ausdrücklich hervorhebt, wie ja auch der Name sagt, daß die Blätter kahl, die Äste runzelig seien, kann ich mich Maxiwos Vorschlag nicht anschließen und behalte die hergebrachte Benennung bei. ga 670 E. Schottky. Pasania glabra (Thunb. Oerst. (Prodr. XVI. p. 82) ist nach MaxiNo (Bot. Mag. of Tokyo XX. p. 43) auf die Kiushiu-Inseln in ihrem spontanen Vorkommen beschränkt. Dazu führt sie HavarA von Formosa auf. Im südlichen Hondo soll sie nur angebaut vorkommen. Indes sei bemerkt, daß sie in der Provinz Tokyo in den niederen Lagen noch reife Früchte ent- wickelt. Das Blatt erinnert an das spzcata-Blatt, doch ist es lánglich, oben kurz zugespitzt, unten allmählich in den Stiel verschmälert, sehr derb, von großer Gleichmäßigkeit in Form und Größe, getrocknet stets ockerfarbig. Rhachis und Blüten sind fast kahl; die © stehen oft einzeln, die Früchte an kurzer Rhachis; die Cupula ist halbkugelig, ihre Schuppen liegen breit an und sind wenig deutlich. Die Eicheln sind auffällig lang (bis an 3,5 em). Die angeführten und, soweit bisher bekannt, sehr beständigen Merkmale lassen vermuten, daß die Art eine schon recht alte, subtropische Form ist, die an spicata selbst oder an eine ihrer Varietäten anzuschließen ist. Eine interessante Standortsform sammelten Scumuser und A. Henry am Südkap von Formosa, die P. formosana (Skan) Schky. (Journ. Linn. Soc. XXVI. p. 513) mit kleinen und sehr derben, an der Spitze abgerundeten Blättern und breiteren, zwiebelfórmigen Eicheln. P. thalassica (Hce.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 84) steht zu glabra in keiner näheren Beziehung. Das Blatt ist ziemlich variabel, wie es ja bei einer so weiten Verbreitung einleuchten muß, kleiner und lanzettlich in nördlicheren und trockeneren Gebietsteilen, größer, meist verkehrt-eifórmig in den südlichen. Neben- und Tragblätter sind borstenförmig spitz. Durch Reduktion der die einzelnen Blütenähren tragenden Blätter erscheint der endstándige Blütenstand reich verzweigt; die Blüten stehen zu 5; die Frucht- ähre ist kurz, und nur wenige Früchte gelangen zur Entwicklung. Die Cupula ist näpfchenförmig, gelblich-filzig, die Schuppen sind klein und spitz, die Eicheln an 2 cm lang, eifórmig, im Norden des Verbreitungsgebietes zugespitzt, im Süden abgerundet, eine Form, die Dunn als var. obtusiglans bezeichnet (Linn. Soc. XXXVIII. No. 267). Eine scharfe Trennung läßt sich aber wohl kaum durchführen. Ein von Rostnorx in Sz’-tschwan, wohl bei Nan-tschwan, gesammeltes Exemplar (n. 791) ist durch die sehr schmalen in der Jugend dichtwolligen Blütter und die in dichter Áhre zu je 3 stehen- den jungen Früchte ausgezeichnet. Sie wird zu der von FmaNcueT aus Jün-nan beschriebenen var. vestita gehören. Die Verbreitung von thalas- sıca erstreckt sich über das ganze subtropische China inkl. der Inselbögen. Sie reicht vom mittleren Japan bis zu den Lantao-Inseln oder — will man die folgende Art noch hinzurechnen — bis nach Hainan, westwürts vom Chusan-Archipel im Norden, Kwang-tung im Süden bis hin nach Ta-pin-tze im westlichen Jün-nan. In der Ichang-Flora ist sie indes bisher noch nicht gesammelt worden. Dagegen dürfte die vom Po-jang-See beschriebene Quercus densifolia Abel (Narrat. Journ. China, p. 165 et 363), wie FORBES vermutet (Journ. of Bot. 1884, p. 82), mit Hances Art identisch sein; doch Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 671 ist Apeıs Originalexemplar mit den übrigen Sammlungen durch Schiffbruch verloren gegangen. Die erwähnte Hainan-Spezies P. elaeagnifolia (v. Seem.) Schky. | (Bot. Jahrb. XXIII. 57. Bb., p. 51) zeigt zwar beträchtliche charakteristische Unterschiede, die ihre Artabtrennung wohl rechtfertigen mögen, doch steht sie systematisch der vorigen so nahe, daB sie pflanzengeographisch mit ihr vereinigt werden kann. Der Filzüberzug der Zweige löst sich hier schon im 4. Jahre ab, die Blätter sind schmaler (8—9 cm lang, 1,5—2 cm breit), der Blattstiel ist nur kurz, die Zahl der Sekundärnerven ist von 8—9 bei thalassıca, auf 13—46 vermehrt. Die Blätter sind in der Jugend von langen, weißen Haaren dicht bedeckt, später jedoch kahl. Die Nebenblätter sind auffällig groß, vor dem Blattausbruch einen Schopf bildend. Die Frucht- ähren sind ca. 17 cm lang, die Q Blüten wie bei thalassica zu je 5 ver- eint; leider sind reife Früchte nicht entwickelt. Der Autor stellte die Art zu fenestrata, doch scheint mir ihre Zugehörigkeit zu /halassica ganz zweifellos zu sein. Die Besprechung zweier weiterer Hainan-Arten móchte ich hier gleich anschließen, die allerdings zur vorigen nicht in näherer Beziehung stehen. P. najadarum (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 227) hat mit elae- agnifolia das schmale Weidenblatt gemein (9—12 : 4,5—2 cm). v. SEEMEN nannte die Art Qu. neriifolia, da nicht nur das Blatt, sondern auch das Vorkommen, das Hance als »copiose secus rivulos, necnon in sabulosis alveorum« beschreibt, mit dem des Oleanders übereinstimmt. Die Blätter sind beiderseits spitz, fast sitzend an dünnen, rutenartigen Zweigen; die Netznervatur tritt beiderseits hervor, ähnlich wie bei ztheaphylla,; Blüten und Früchte gleichen denen einer kleinfrüchtigen spicata. Die Art stellt, wie mir scheint, eine eigentümliche Umbildung der spicata var. gracilipes dar. Hance stellte sie zu Hancei und thalassıca, v. SEEMEN richtiger zu spicata var. microcalyx. Die andere Art Pasania litseifolia (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 228) liegt nur in der Beschreibung vor. Die Blätter sind größer und breiter als bei den besprochenen Arten, ganz kahl, oberseits glänzend. An dicker Rhachis stehen die Früchte, je 3 stark verwachsen, mit rostfarbenen, kleinen Schuppen, die in Reihen sich anord- nen; die Eichel ist + kugelig. Der Autor stellt die Art zu Wallichiana, einer Penang-Art, was ich, nach den anderen Arten zu urteilen, für wenig wahrscheinlich halte. Eine besondere Stellung nimmt P. pachyphylla (Kurz) Schky. ein (Annals of Calc. H. p. 44), die sich aus spicata weiter entwickelt haben mag. Abweichend ist schon das Vorkommen. Während spicata im Sikkim-Himalaya 4200, vielleicht auch 1500 m Höhe erreicht, beginnt pachyphylla erst bei 1800 m und ist im Laurineen-Wald des temperierten Gürtels bis zu etwa 2700 m eine der häufigsten Eichen; sie soll sogar 3000 m erreichen. Sie kehrt dann auf den Hochgebirgsketten des Munipur- 672 E. Schottky. Gebietes wieder, wo sie M&esoLd bei 2100 m als großen Baum und Warr bei 2400 m Höhe in etwas veränderter Form, der var. fruticosa Watt (Annals of Calc. II. p. 45), als Strauch fand. Auch hier soll sie 2700 m erreichen. Die Blätter sind von sehr konstanter Form und Größe, ellip- Usch mit sehr langer und schmaler Tráufelspitze. Das Ungewóhnliche daran ist besonders die sekundäre Nervatur, die in die flache, glatte Oberfläche wie durch Ziselierung eingesenkt erscheint und randlich verbunden ist, unter- seits aber stark hervortritt. Sehr abweichend sind auch die sehr langen und dicken Griffel, sowie die wallartige Umwucherung der zu 3 oder mehr vereinigten Q Blüten. Da die Blüten dicht stehen und sich fast sämtlich zu großen, stark verwachsenen und umwallten Früchten entwickeln, so resultiert ein sehr charakteristischer klumpiger Fruchtstand. 3. Kreis der Pasania cornea (Lour.) Oerst. Schon vegetativ unterscheidet sich ein Teil des cornea-Kreises in sehr auf- fälliger Weise von den anderen Pasanien: durch das meist dünne, ganzjährige, gezähnte Blatt mit seiner engen, parallelen, craspedodromen Nervatur, durch die großen, bleibenden Nebenblätter und die dichte, abstehende Behaarung der Äste. Dazu kommen die größeren Blüten, die langen Griffel, der an Castanea erinnernde androgyne Blütenstand, weiter die breitschuppige, große Cupula, die bis zu einer beträchtlichen Größe halbkugelig heran- wächst, die oben flache Eichel bis an den Rand einschließend, zum Schluß sich aber mit der Eichel selbst flach ausbreitet, endlich die dickschalige Eichel selbst mit nußartig gefurchtem, eßbaren Kotyledo. Allen gemeinsam ist allerdings nur die skizzierte Ausbildung der Frucht, bei P. xylocarpa (Krz.) Schky noch dahin abgeändert, daß die Cupula, die mit langen und starken abstehenden Schuppen bedeckt ist, die Eichel ganz und gar umwächst, Auf Java ist P. rotundata (BL) Oerst. (Annals of Cale. II. p. 85) heimisch. Nach dem allerdings sehr unvollstándigen vorliegenden Material zu urleilen, unterscheidet sie sich in Blättern und Blüten kaum von anderen Pasanien; die Blätter sind derb, lanzettlich, kurzgestielt, die Blüten stehen einzeln, die Griffel sind kurz. Doch kommt die Frucht nach Kiwes Zeich- nung der von corneu sehr nahe. Vielleicht ist sie die Ursache für die Angabe, daß cornea selbst auf Java vorkomme, was mir wenig glaubhaft scheint. P. cornea (Lour.) Oerst. (Prodr. XVI. p. 90) ist eine der verbreitet- sten und häufigsten Arten Südost-Chinas. Sie wird von Hong-kong, Kwang- tung, Kwang-si, von Tonking und Hainan, ja Cochinchina angegeben. Die Blätter sind pergamentartig dünn, oblong oder lanzettlich, 8—10 cm lang, 2—3,5 cm breit mit langem, dünnem Blattstiel (2—2,5 cm) und ausge- zogener Spitze, im oberen Teil meist wellig gezähnt. Die Oberseite ist glatt, unterseils tritt die Nervatur stark hervor. Die Äste sind gelbzottig. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 673 Die Q Blüten stehen einzeln oder zu mehreren; die Griffel sind lang. Bei der von Baransa gesammelten P. compta (v. Seem.) Schky. (= kemi- sphaerica (Dr. del Cast.]?) aus Tonking (Bot. Jahrb. 1897, Beibl. 57, p. 53) sind die Blätter etwas größer und derber, im oberen Teil kleingezähnt, die Blüten stärker behaart und das Blütentragblatt nicht spitzpfriemfórmig sondern klein und eifórmig; sie kann, wie DRAKE DEL CASTILLO es tut, auch zu cornea gezogen werden. Daß diese Art auch westwärts weitverbreitet ist, zeigt das Vorkommen bei Móng-tsze und Ta-lang in Yün-nan. Die Móng-tsze-Exemplare, die A. Henry hier in 192—1500 m Höhe sammelte und die Hemsıey Yu. Fordiana nannte (Hook. Icon. VII. 2664), knüpfen an compta an. Die Blätter sind noch etwas größer (44 cm lang, 4,5 cm breit); die Zahl der Sekundärnerven beträgt ca. 20; der Blattrand ist im oberen Teil kleingezähnt. Die Blattrippen 'sind besonders unterseits be- haart; die Q Blüten stehen zu 3. Doch ist der Charakter, der ganze Habitus noch der gleiche wie bei cornea. Dies trifft auch für die aus Ta-lang (Yün-nan, 1800 m) beschriebene P. Carolinae (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXXV. p. 518) zu. Abweichend sind hier vor allem die Zweige, nicht mehr dünn und gelbzottig, sondern dick mit grauer, schrumpfender Rinde und vielen großen Lentizellen. Das Blatt ist groß und stark ge- zähnt. Die Aderwinkel der Blattunterseite sind bärtig behaart. Die Cupula ist kleiner als bei cornea. Auch hier stehen die Q Blüten zu 3. Auf Formosa (Shinshosho) sammelte Kowisui eine Art, die P. Konishii (Hta.) Schky. (Journ. Coll of Sce. Tokyo XXII. p. 201), die sich eng an cornea anschließt; die Blätter sind noch dünner, kleiner (6—7 cm lang, 2—3 cm breit mit 4—2 cm langem Blattstiel), ganz kahl, mit 7—9 ziem- lich steilen, dünnen Sekundürnerven, von denen 4 oder mehrere in größere Zähne auslaufen. Die © Blüten stehen einzeln, die Früchte sind gleich- falls kleiner als bei cornea, die reife Cupula ist flach tellerförmig. Isolierter steht die in Kwang-tung und Kwang-si mehrfach gesammelte P. uvariifolia (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 227), eine ganz prachtvolle Art. An starken, dicht gelbzottigen Ästen stehen die lang ge- stielten, breiten und derben, sehr ebenmäßigen Blätter (13—14 cm lang, 6—7 cm breit; Blattstiel dick, 3—4 cm lang). Die schöngeschwungenen zahlreichen Sekundärnerven (25—26) sind oberseits etwas eingesenkt, wäh- rend sie unterseits wie auch cosía und venae stark hervortreten. Wie die Äste, so sind auch Blattstiele, Blattunterseite, Nebenblütter, Rhachis und Blüten dicht gelbfilzig. Die Nebenblätter sind groß und bleiben lange stehen; die Blüten stehen sehr dicht bei ungewöhnlicher Größe und wer- den von großen Tragblättern gestützt; die Q Blüten stehen zu 3; die Frucht bleibt an Größe hinter jener von cornea zurück. Von den be- sprochenen cornea-Formen kommt ihr die Fordiana am nächsten; doch ist der Abstand noch immer recht erheblich. | Während in Ost-China nördlich der Provinz Kwang-tung noch keine 674 E. Schottky. Art gesammelt wurde, erreicht der Kreis im Westen höhere Breitengrade. So enthält die Sammlung Rostuorn aus Nan-tschwan ein Blattexemplar (R. 632!), das zweifellos hierher gehört. Des pflanzengeographischen Inter- esses wegen habe ich es beschrieben und P. Rosthornii!) genannt. Während die dünne Blattextur, die vielen Sekundärnerven, die wie die tertiáren unterseits stark hervortreten, der gelb abstehend behaarte Zweig und die groflen Nebenblütter an die besprochenen Arten erinnern, ist die Blattform mehr die der indischen P. xylocarpa (Kurz) Schky. (Annals of Calc. II. p. 84), einer Art, die in den regenfeuchten Bergwäldern Assams und Munipurs in 12—2100 m häufig ist. Das Blatt ist das für diese Region so charakteristische lange und schmale fenestrata-Blatt mit sehr langer Trüufelspitze. Die Zahl der Nerven ist geringer (10—12), das Blatt selbst ist derber, ganz ungezühnt. Die Zweige sind in der Jugend be- haart, verkahlen aber bald. Die Früchte stehen zu 3, verwachsen sehr stark und umwallen auch die Eicheln fast ganz. Die Schuppen sind lang und starr und stehen ringsum ab. Wie ich glaube, schließt sich diese Art eng an die vorbesprochenen an, wenn sie auch unter dem Einfluß eines veränderten Klimas ziemlich stark umgewandelt wurde. Endlich ist noch eine Yün-nan-Art zu nennen, die von A. Henry bei Möng-tsze in 2100 m Höhe gesammelte D Iycoperdon (Skan) Schky. (Linn. Soc. XXVI, p. 518). Das Blatt ist klein, lanzettlich und pappartig derb, oberseits glänzend, unterseits matt. Die Nervatur tritt fast ganz zurück. Die Frucht ist der von P. cornea sehr ähnlich. Die ziemlich große Mannigfaltigkeit von Blattformen läßt vermuten, daß bei einer genaueren Durchforschung, besonders Tonkings und der chinesischen Südprovinzen, noch manche zu diesem Kreise gehörige Arten gefunden werden. 4. Der malayisch-monsunische Einschlag. Wenn auch der südliche Teil unseres Gebietes erst sehr wenig bekannt ist, so scheint es doch so, als wenn sich die Grenze des indochinesischen und malayischen Gebietes mit ziemlicher Schärfe bestimmen ließe; wenig- stens zeigt das Beispiel der Eichen, daß eigentlich malayisch-monsunische Arten den Wendekreis nur ganz selten überschreiten. Die gelegentlich in oe 1) Pasania Rosthornii Schky. n. spec. Ramuli juniores in sicco sulcati, dense ochraceo-pilosi; folia lanceolata apice longe et abrupte acuminata, margine integra vel paulum undulata, supra subnitida, in sicco olivacea, subtus pallidiora, glabra, lutescentia, 415—418 cm longa, 4— 4,5 cm lata, petiolo piloso 4—1,5 cm longo; costa supra paulum impressa pilosa; nervi laterales pilosi, c. 20 paralleli, sub angulo 50? egressi, marginem versus arcuati, subtus valde pro minentes; venae numerosae utrinque prominulae; stipulae resistentes, foliosae, lanceo- latae, acuminatissimae, extus ochraceo-barbatae, in apice ramuli comosae, c. 1,5 cm longae, 0,5 cm latae; flores et fructus desunt. Hab, China centralis, prov. Sze-Tschwan prope Nan-tschwan (RosTHORN n. 632!). Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 675 unser Gebiet übergreifenden Arten kann man einteilen in solche weiterer Verbreitung im malayischen Gebiet, die in den Subtropen ihre Nordgrenze erreichen; zweitens endemische Arten, die zu malayischen in nüherer Be- ziehung stehen als zu den behandelten Formenkreisen. Die Nordgrenze der ersteren Gruppe scheint im östlichen Teil des Ge- bietes durch Tonking zu gehen; dort unter ca. 24° sammelte BALANSA am Berge Bavi neben einigen südchinesischen Arten auch die malayisch-mon- sunischen Arten Pasania Korthalsii, sundaica und Reinwardtii, alle drei durch polare Adaption eigentümlich verändert. Auch die von Dunn in Fokien gesammelte P. Skaniana (Dunn) Schky. (Linn. Soc. XXXVIII. p. 366) gehört zu dieser Gruppe. Sie wurde unter fast 261/30 in 750 m Höhe gesammelt. Aus dem westlichen Gebiet gehören hierher die Pasania lappacea (Roxb.) Oerst., die in der untersten tropischen Re- gion der Khasya-Berge und Assams bis zu ca. 4200 m Höhe, dann auch auf Perak vorkommt, P. acuminata (Roxb.) Oerst, die am Fuß der Chittagong-Berge gesammelt wurde und zu P. reflexa in naher Beziehung steht, endlich auch P. spicata, deren Verbreitung oben dargelegt wurde. Meist jedoch erfuhren die Arten beim Eintritt in das nördlichere Ge- biet wesentliche Veränderungen, besonders in den Vegetationsorganen. Solche Arten malayischer Verwandtschaft, aber eigentümlicher Anpassung, scheinen im ostasiatischen Gebiet häufiger zu sein als im indischen. Ich rechne hierher P. attenuata und synbalanos von Hongkong, silvieolarum, die er- wähnte litseifolia von Hainan, vielleicht cyriocarpa von Tonking, endlich einige der jüngst von HavarA beschriebenen Formosa-Arten, so ?mpress?vena, randaiensis und uraiana, während von den anderen /aitoensis, nantoensis und Zernatieupula wohl an spicata, und lepidocarpa an den dealbata-Kreis anzuschließen ist. P. attenuata (Skan) Schky., von Hance irrtümlich unter dem Namen Qu. Eyrei Bnth. beschrieben (Journ. of Bot. 1884, p. 229), zeichnet sich durch die pappelartig langgestielten, kleinen und lang zugespitzten Blätter aus. Die allein bekannten Blüten weisen deutlich auf malayische Formen- kreise hin. Von Pasania synbalanos (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 228) sah ich nur das Londoner Original, das eine Ähre mit unentwickelten Früchten trägt. Dunn beschreibt letzthin (Journ. of Bot. 1910, No. 576) die angeblich dazu gehörigen Früchte. Die Blätter sind wenig derb und rundlich, die Fruchtähre ist sehr dünn. Daran stehen die jungen Früchte, zu je 3 konsolenartig emporgehoben. Da ich hierfür in der spicala-Gruppe kein Analogon finde, nehme ich an, daß sie an einen malayischen Formen- kreis Anschluß findet. P. cyrtocarpa (del Cast.) Schky. (Journ. de Bot. 1890, p. 150), von Balansa am Berge Davi in Tonking gesammelt, wird vom Autor zu cornea gestellt. Die allerdings schlechte Abbildung der Frucht erinnert jedoch sehr OCL" 676 E. Schottky. an die Perak-Spezies P. Scortechinii (King) Schky., wenn auch der Stand- ort selbst mehr für peL CastıLLos Annahme spricht. Von P. silvicolarum (Hce.) Schky. (Journ. of Bot. 1884, p. 229), einer auf Hainan gesammelten Art, lag Hance nur der Fruchtstand vor, den er mit jenem der Perak-Art P. Omalokos (Korth.) vergleicht. >» Auf die erwähnten Formosa-Spezies, die in Havaras »Materials for a Flora of Formosa, Tokyo 1911« beschrieben werden, komme ich bei der Besprechung der pflanzengeographischen Stellung dieser Insel noch einmal zurück. Im Westen kann ich trotz der großen Nähe der reichen malayischen Eichenflora etwa von Perak, nur eine Art, Pasania Falkoneri (Kurz) Schky., namhaft machen, die im Gebiet indochinesischer Eichen (unterer Burma bei Mulmein) einen zweifellos malayischen Typus repräsentiert (Annals of Cale. IL p. 42). Vielleicht ist hier auch die noch wenig bekannte P. leucocarpa (Hook. et Thoms.) Schky. und P. Amherstiana (Roxb.) Schky. Zu nennen. Diese kurze Übersicht über das malayische Element in unserem Floren- gebiet soll dartun, wie schwach es hier vertreten ist. Dazu kommt, daß keine der genannten Arten weiter verbreitet ist, vielleicht die Arten des tropischen Indiens ausgenommen, so daß sie den Eindruck des nicht heimat- berechtigten Fremdlings erwecken. Ich wende mich nun zu dem pflanzengeographischen Teil meiner Auf- gabe und beginne mit einer Charakterisierung der einzelnen Teile unseres Gebietes. B. Pflanzengeographischer Teil. In seiner schon mehrfach erwähnten Arbeit »Klima und Blatt bei der Gattung Quercus« bespricht Brenner auf experimenteller Grundlage den Einfluß, den das Klima auf die Nervatur und Anatomie des Blattes und, damit zusammenhängend, seine Größe, Gestalt und Beschaffenheit ausübt. Zum Schluß gibt er eine Charakteristik der einzelnen Florengebiete, da- runter auch des sibirisch-mongolischen Waldgebietes, des chinesisch-japa- nischen Gebietes, des westlichen Himalayas, des kontinentalen indischen Monsungebietes und des ostindischen Inselgebietes. Für unsere vorliegende Arbeit sind jedoch die so gewonnenen Gebiete zu umfangreich und zu wenig genau definiert, so daß eine genauere Einteilung notwendig ist. Zu der Besprechung des Blattes füge ich die anderer pflanzengeographisch wichtiger Charaktere. Außerdem gebe ich die aus jedem Gebiet bekannten Arten an. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 677 A. Gebiet der ausschliefslich sommergrünen Eichen. 1. Amurprovinz, Küstenprovinz, Mandschurei zwischen 54° und 45? n. Br. Die einzige Art ist Q. mongolica; nördlich von 509 ist sie strauchig, südlich baumartig. Zweige kahl; Blütter kahl, dünn, rund- gelappt; Knospenschutz stark; kleinzelliges, gleich stark entwickeltes Palis- saden- und Schwammparenchym; Epidermis kleinzellig, unverdickt. 2. Sachalin von 50? südwärts. Im Norden Q. mongolica, im Süden Q. grosseserrata, wohl stets strauchig; s. | u. 3. 3. Kurilen von Etorofu südwärts, Nordosthälfte von Jesso. Einzige(?) Art Qu. grosseserrata (nach Tacena auf Jesso auch glanduli- fera) Blatt groß, grobgezühnt, oberseits glänzend. Junge Blätter be- haart. Starker Knospenschutz. Epidermis hóher mit stürkerer Cuticula, Palissaden zweischichtig. 4. Süd westhülfte von Jesso: Q.grosseserrata, glandulifera, dentata ; baumartig oder (dentata) strauchig. Die Blätter sind groß, gezühnt oder rundgelappt, oder kleiner, lanzettlich und kleingezähnt, in der Jugend stets behaart, später kahl mit glänzender Oberseite, matter, brauner Unterseite oder (dentata) mit sternhaariger Unterseite und dicht filzigen Zweigen. Hohe Epidermiszellen, doppelte Palissaden. 5. Hondo!) bis 38° südwärts im Osten, 37? an der Außenküste im Westen. Unterste Region bis ca. 200 m: dentata, glandulifera, acu- tissima; wie 4, doch tritt dazu das lang-eiförmige, vielnervige und faden- zähnige Kastanienblatt. Obere Region: 200—1200 m, grosseserrata. 6. Das zwischen 45° und 41° gelegene ostasiatische Fest- land: Qu. mongolica herrscht noch vor. Es mischt sich im Inneren ge- legentlich dentata ein, an der Küste grosseserrata. Während die beiden letzteren auf die niederen Regionen beschränkt sind, erreicht mongolica 1000 m Höhe. 7. Korea von 41° südwärts bis zu 35°, sowie die Halbinsel Liau-tung. Im ganzen Gebiet ist in den unteren Regionen Qu. dentata verbreitet, dazu kommen (im Osten wie weit nördlich?) acutissima, serrata, aliena, glandulifera, Fabri, Me. Cormickü, grosseserrata und mongolica. Besonders im Gebiete von Sóul sind fast alle Arten sehr variabel, bei einer fast beispiellosen Üppigkeit der vegetativen Teile. Großblättrige Eichen herrschen hier vor, gezühnt, gelappt, kahl oder behaart. Die Oberseite ist stets glatt und stark glänzend. 8. Schöng-king und Tschi-li. In Schöng-king sind Va, dentata, acutissima und Fabri neben mongolica häufig, meist aber wohl angebaut. Qu. glandulifera, grosseserrata und aliena fehlen. Die untere Region bis 4) Alle Angaben über die regionale Gliederung Hondos sind entnommen: JoKoYAMA. Die Pflanzenzonen Japans nach Tanaka. (Pet. Mittgen. 1887, p. 461 IT.) 678 " E Schottky. ca. 800 m weist in den Bergen westlich von Peking vor allem dentata, Fabri und serrata auf, Arten mit großen, unterseits behaarten Blättern; im oberen Teil tritt aliena var. pekingensis, eine kleinblättrige und kahle Form, sowie Qu. mongolica auf, bis etwa 1550 m ansteigend, beide kahl und rundgelappt; von diesen geht mongolica am weitesten westwärts; sie kommt auch in der östlichen Mongolei noch gelegentlich in 1250 m Höhe vor. 9. Von dem waldentblößten Schan-tung sind dentata, acutissima, serrata, glandulifera und mongolica gemeldet, die hier viel angebaut werden; glandulifera aber nicht mehr in der nordkoreanischen, sondern der kleinblättrigen und derberen südkoreanischen Form. Die Blattanatomie ist die übliche: hohe, stark kutikularisierte Epidermis, doppelte Palissaden, kleinzelliges und dichtes Schwammparenchym, bei serrata eine dicht stern- filzige Unterseite. Die Üppigkeit der Vegetation steht hinter der Nord- koreas weit zurück. 10. Die Lößprovinzen nördlich des Hwang-ho und Wei-ho. Nur der Abfall von Schansi nach der Ebene hin dürfte Eichen tragen, doch sind bisher noch keine gemeldet. 44. Der Nordabfall des Tsipg-ling-schan bis zu 1400 m Höhe. Qu. dentata und acutissima im Osten, mongolica im Westen. 42. Ho-nan, Ngan-Hwei und Kiang-su bis an den Gebirgsrand südlich des Jangtze. Sehr arm an Eichen, am Bäumen überhaupt. Quer- cus serrata, acutissima, Fabri, dazu Moule? im nördlichsten Tsche-kiang. Das Kastanienblatt herrscht vor. B. Das Gebiet ausschliefslich sommer- und wintergrüner Quercus-Arten. Dieses Gebiet, charakterisiert durch die kleinblüttrigen wintergrünen Arten der Gattung Quercus, die stets niedrig bleiben, schließt sich als schmaler Streifen an das vorige Gebiet an, allerdings nur in dem trockneren Westen, während sich im Osten gleich C an A anschließt. Vor allem ist es die Südseite des Tsing-ling-schan, die diesem Gebiete angehört. Hier kommen strauchige, immergrüne Quercus-Arten teils mit, teils über den sommergrünen Arten vor: Qu. dentata, serrata, aliena, Fabri, anderer- seits acrodonta, Baronii und semecarpifolia var. spinosa, eine Zusammen- setzung, wie sie am treffendsten mit der des östlichen Mediterrangebietes verglichen werden kann. Die sommergrünen Arten sind großblättrig und sämtlich behaart (aliena und serrata mit dicht weißfilziger Blattunterseite). Sie gehen hoch hinauf im Gebirge (ca. 2000 m), oben vielleicht von Mon- golica abgelöst; zwar sind sie spontan spärlich, wie der Wald überhaupl, aber häufiger als andere Bäume der Pilzkultur wegen gepflanzt. Bis ca. 900 m reichen daneben auf der Südseite immergrüne Sträucher, unter denen sich zweifellos Qu. acrodonta und Baronii, vielleicht auch spathu- lata befinden. Nur semecarpifolia var. spinosa geht höher hinauf. Sie Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 619 sammelte Davi» noch auf der Nordseite, wo außer ihr jedoch keine immer- grünen Arten, auch anderer Gattungen, vorzukommen scheinen. Ich habe infolgedessen dieses Gebiet zu A gezogen. Qu. semecarpifolia var. spinosa erreicht hier nach Davın (FnaNcnzr, Plantae Davidianae I. p. 274) eine Hóhe von 2500 m. Wahrscheinlich geht sie damit auch über die sommergrünen Arten hinaus. Anatomisch sind die kleinblüttrigen, immergrünen Arten der unteren Region durch die starken Bastbelege, die ganz glatte und niedrige, aber stark verdickte Epidermis, sowie das sehr dichte, ziemlich starke Schwammparenchym ausgezeichnet. Qu. semecarpifolia var. spinosa da- gegen besitzt sehr viel derbere Blätter, eine doppelte, stark kutikularisierte Epidermis, 3— 4 Palissadenschichten, dazu ein ziemlich mächtiges Schwamm- parenchym und eine kleinzellige untere Epidermis. Trockenheit der Luft und starke Insolation mögen zusammentretend diese Struktur fordern, wie sie die Art in ihrer weiten Verbreitung (Afghanistan bis Formosa) überein- stimmend zeigt. Weiter ostwürts dürfte das Han-Becken, vielleicht auch noch der Hwai-yang-schan, zum Gebiete B zu rechnen sein, wenn auch die immer- grünen Sträucher hier schon sehr zurücktreten. Aus dem östlichen Han- Gebiet gibt Pamranını!) die folgenden Arten an: aliena, dentata, serrata (wahrscheinlich beide Arten, serraía wie acutissima), glandulifera, und als ungewiß die immergrüne spathulata; hiervon sind aliena, serrata und glandulifera verbreitet und wurden in Hóhen von 300 m bis 2050 m ge- sammelt, während dentata nur auf dem Mte. Triore in 4950 m und dem Outan-schan in 2050 m Hóhe gesammelt wurde; von diesem letzteren Berg (etwa südlich von Yün-Yang) wird aus der gleichen Höhe auch spathulata (wohl semecarpifolia var. spinosa) angegeben. Die sehr bedeutende verti- kale Verbreitung der Arten bei dem fast gänzlichen Mangel immergrüner Ge- wüchse ist jedenfalls sehr auffällig und muß in unverhältnismäßig trockenen oder kalten Wintern ihre Ursache haben. Nach Westen hin läßt sich das Gebiet längs des ganzen tibetanischen Abfalls verfolgen, wenn auch Modifikationen eintreten. Da hier jedoch die unteren Regionen dem folgenden Gebiet angehören, so soll erst dort darauf zurückgekommen werden. C. Das Gebiet der wintergrünen Cyclobalanopsis- und Pasania-Arten. Da dieses große Gebiet die Subtropen sowohl wie die Tropen umfaßt, gilt es für diese Arbeit, zwischen beiden eine Grenze zu ziehen. Maß- gebend ist dabei für mich das Verhältnis von indochinesischen zu malay- ischen Arten. Das Überwiegen der einen oder anderen ist ausschlaggebend für die Gebietszugehörigkeit. 4) Giornale botanico ital. XVII, p. 251; in vol. XVII, p. 142 wird auch noch C. glauca (Thnbg.) Schky. angegeben. 680 E. Schottky. 4, Hondo, Shikoku und Kiushiu. a) Die immergrüne Region. Sie umfaßt die Arten Qu. phillyreoides, C. acuta, sessilifolia, glauca, myrsinifolia, Hondai, gilva, P. glabra, tha- lassica. Den 36. Breitengrad dürften nach Norden hin wohl nur noch C. glauca und myrsinifolia, vielleicht auch acuta überschreiten. Alle Arten zeichnen sich durch große Beständigkeit aus; nur glauca und sessilifolia neigen mitunter zur Variabilität. Von den 8 Arten, die 3 Gattungen und 4 Formenkreisen angehören, sind 5, die Arten der Gattung Cyelobalanopsis, durch ganzjährige Blätter von den eigentlich immergrünen unterschieden; die Blätter sind bei 4 der Arten stets gezähnt; nur P. glabra und C. acuta sind stets ganzrandig, P. thalassica und C. sessilifolia wechseln. Es über- wiegt das langzugespitzte und lanzettliche Blatt; die Blätter von Qu. phillyreoides und P. glabra sind + verkehrt-eifórmig und stumpf. Die Größe der Blattlamina schwankt zwischen 5 (philyreoides) und 20 cm (sessilifolia). Die mittlere Größe beträgt 10—11 cm; es überwiegen aber im Süden die großblättrigen, im Norden die kleinblättrigen Arten. Die Breite schwankt zwischen 2 und 5 cm. Der Blattstiel ist bei C. glauca und acuta lang (3 cm und mehr), sonst kürzer. Qu. phülyreoides und C. sessilifolia haben fast sitzende Blätter. Bei 4 Arten sind die Blätter in der Jugend durch ein sich später ablösendes Haarkleid geschützt; eine dauernde Haarbekleidung der Äste und der Blattunterseite besitzen nur C. gilva und P. thalassica. In Bezug auf die Anatomie des Blattes zeigen sich alle Arten als sehr konservativ, d. h. bestimmte Gruppenmerkmale kehren überall wieder. Daher zeigen diese Arten westmalayischen (P. glabra, thalassica), südostchinesischen (C. acuta, sessilifolia), zentralchinesischen (C. glauca, myrsinifolia, gilva) und mediterranen (Qu. phillyreoides) Ur- sprungs anatomisch große Unterschiede. Die obere Epidermis ist stets tafelfórmig, glatt; sie ist bei C. glauca und myrsinifolia, besonders im Norden, hoch, kubisch und relativ schwach verdickt. Die Seitenwände besonders sind sehr dünn. Bei C. gilva und acuía ist sie niedrig, bei acuta abgeplattet, bei gilva kleinzellig. Die Verdickung, auch der Seiten- wünde, ist stärker; ähnlich, doch noch stärker verdickt — an der Ver- dickung nimmt stets nur die Celluloseschicht teil — ist die von Qu. phi- Iyreoides. P. glabra wie thalassica besitzen beide eine doppelte Epidermis, von denen die untere bastartig verdickt und getüpfelt ist und sich mit den starken vertikalen Bastbelegen der Gefäßbündel zu T]-Trägern ver- bindet. Die obere Epidermis ist sehr kleinzellig, mit stark verdickter Ober- seite. Das Mesophyll besteht bei C. glauca und myrsinifolia nur aus wenigen, 4—5, Zellschichten, die alle sehr chlorophyllreich sind und, von oben nach unten an Größe abnehmend, nicht immer in Palissaden- und Schwammparenchym differenziert sind. Bei C. gilva sind die Palissaden lang und dünn und stehen sehr dicht, durch die stark verbreiterten Bast- Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 651 rippen zusammengepreßt. ‘Auch hier ist ein eigentliches Schwammparen- chym nicht entwickelt. Ein deutliches Schwammparenchym indes mit wenigen größeren Wassergewebszellen schließt sich bei C. acuta an ein hohes dreischichtiges Palissadengewebe an; hier ist wie bei sessilifolia und P. glabra der Chlorophylistoff zerstört, so daß die Blätter eine braune Farbe beim Trocknen annehmen. Auch Qu. pAillyreoides besitzt ein deutliches 3—4#schichtiges Palissadenparenchym und ein ebenso starkes kleinzelliges und dichtes Schwammgewebe. Bei P. glabra und thalassica sind die Pa- lissaden in 3—4 gleichhohen Schichten entwickelt, an die sich ein starkes großzelliges Wassergewebe schließt. Unten folgt ein kleinzelliges dichtes Schwammparenchym. Die untere Epidermis ist stets niedrig. Die einzelnen Zellen sind platt, mit stark verdickter Außenwand. Bei P. glabra und tha- lassica, besonders der letzteren, sind sie vorgewölbt und wachsen häufig zu einzelligen, stark verdickten, kurzen Haaren aus, während bei C. gilva auf den vorgewölbten Adern Büschelhaare stehen. Kristalldrusen finden sich bei C. glauca und gilva, einzelne der unteren Palissadenzellen der ganzen Länge nach ausfüllend. Die Spaltóffnungen sind schwach vorge- wölbt, ohne besondere Anpassungen. Die Region der immergrünen Eichen reicht im Süden von Kiushiu bis über 1000 m Höhe, im Norden bis 7—800 m. Es mögen dort alle er- wühnten Arten vorkommen, dazu die noch unvollständig beschriebene C. Hondai Makino. Auch auf Shikoku wird die gleiche Höhe erreicht. Auf der Hauptinsel selbst reicht im Westen in den Provinzen Sanjodo und Go- kina die immergrüne Region bis 6—700 m, in der nördlichen Provinz Sanindo bis zu 350—500 m. Auf dem östlichen Teil hält sie sich zwar im Süden der Provinz Tokaido noch in beträchtlicher Höhe (500—650 m), sinkt aber nórdlich von 36? schnell herab, als schmaler Küstensaum etwa den 38.° im Osten, den 37.” im Westen erreichend. In den trockneren Lagen und daher besonders im Innern des Landes wird die immergrüne Region durch die der großblättrigen sommergrünen Arten ersetzt, alles solche, die uns schon von A her bekannt sind: (u. dentata, aliena, glandulifera, serrata, acutissima; von diesen kommen aliena und serrata — letztere angebaut — nur im südlichen, nicht aber im nördlichen Japan vor. In ca. 1200 m Höhe wird die immergrüne Region auf Kiushiu und Shikoku durch die Buchenregion mit Qu. grosseserrala ab- gelöst, die hier bis zu 2000 m Höhe hinaufgeht, nach Norden hin auf 1200 m herabsinkt. 2. Quelpart und SW-Korea. Während auf Korea selbst der immergrüne Wald auf dürflige Reste bei Mok-pho beschränkt ist!), nimmt er im koreanischen Archipel noch 4) A. Hormann, Die forstl. Produktionsverhältnisse von Korea (Mitteil. d. deutschen Tokyo. Bd. XI). Gesellsch. für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 44 682 E. Schottky. einen größeren Raum ein; während aber die weiter östlich zwischen 34? und 35? n. Br. gelegenen Tsuschima-Inseln noch den bunten Artenreichtum des japanischen Waldes zeigen!) weist die um 1? südlicher und westwärts gelegene Insel Quelpart eine sehr viel ärmere Flora auf. Die folgenden Mitteilungen über diese Insel verdanke ich Herrn Tour, Missionar auf Quel- part, den ich um Auskunft bat. Da die Insel nur sehr selten besucht - wurde, möchte ich einen Teil des Briefes hier abdrucken: »Au Nord et au Sud, on s'éléve graduellement du rivage de la mer jusqu'au sommet du Hallaisan (2000 m). De l'Est et de l'Ouest, la montée est interrompue par une série de cônes, comme le Hallaisan, d'origine volcanique (Le Hallaisan est un volcan éteint: le fond du cratère est occupé par un petit lac.) L'ile a été autrefois trés boisée. Les Coréens ont détruit beaucoup de forêts en y faisant des »Hoatiens« (partie de forét à laquelle on met le feu pour la cultiver. Beaucoup d'essences ont déjà disparu, d'autres sont en train de disparaître. Actuellement nous pouvons diviser l'ile en cinq zones: 4. Du rivage jusqu'à 100 et 200 m: villages et champs. 2. d'environ 200 à 400 m: champs et páturages. 3. d'environ 400 à 600 et 700 m: Hoatien. — (es trois zones ne sont en général boisées que sur les flancs des ravins. — 4. de 600 ou 700 m jusqu'à 1200 m au Sud, jusqu'à 45 et 1600 m au Nord et à l'Est, la forêt. — 5. Au dessus jusqu'au sommet, quelques bouquets de bois d'ici de là et páturages.« Von Eichen kommen die folgenden Arten auf der Insel vor: C. glauca bis zu 700 m ehemals in großer Fülle, wegen des wertvollen Holzes aber sehr dezimiert. Die Art ist auf dieser Insel ganz besonders variabel; auch von den Koreanern werden 3 Varietäten unterschieden; mit ihr zusammen Castanopsis cuspidata (Thnb.) Schky.; von Qu. dentata wurden nur einige strauchige Exemplare im Süden der Insel (ca. 300 m) beobachtet; auch Qu. acutissima und serrata kommen nur ganz selten vor, acutissima im Süden der Insel bis zu 400 m Höhe mit 0,25 m Durchmesser, serrata nur nach Angaben der Eingeborenen. Qu. grosseserrata lost C. glauca in 6—700 m Höhe ab und geht bis 4000 m; sie wird 15 m hoch und 0,50—0,60 cm dick. In 1000 m Höhe tritt an ihre Stelle Qu. mongolica, wohl in der Ubergangsform Qu. Me. Cormickü, die auch auf Korea verbreitet ist; es ist ein niedriger Baum von 6—7 m Höhe, mit gewundenem Stamm (0,25 —0,30 m diam.), der bis zu 15—1600 m hinaufgeht. — Diese Zusammen- setzung der Flora — immergrüne Region bis 700 m, Fagetum 7—1700 m, großblättrige Arten nur schwach entwickelt in südlicher Exposition — ist das Zeichen eines zwar noch recht feuchten, aber schon wesentlich kühleren Klimas, mit Südjapan verglichen. l 1) Yose gibt von hier die Arten an: Qu. glandulifera, acutissima, aliena, C. acuta, gilva, salicina, P. glabra, Castanopsis cuspidula (Bot. Magaz. Tokyo 1903, p. 474). Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 683 3. Liu-kiu-Inseln und Formosa. Mit zunehmendem Artenreichtum schließen sich diese zum Teil dicht- bewaldeten Inselgruppen an das südliche Japan an. Während die Liu-kiu- Inseln aber im einzelnen erst sehr wenig erforscht sind!), legen drei um- fangreiche Arbeiten?) Zeugnis ab von dem Fifer, mit welchem die Erforschung Formosas von Japan aus betrieben wird. Leider sind die wenigsten von Havaras Standortsangaben auf seiner Karte verzeichnet und mit Hóhen- bestimmungen versehen. Das Klima ist sehr feucht und warm und be- günstigt somit die Bildung des immergrünen Laub- und Nadelwaldes ganz außerordentlich, welche Formationen darum auf dieser bis zu fast 4000 m ansteigenden Insel prachtvoll entwickelt sind. Ein bemerkenswerter Floren- unterschied besteht zwischen dem Süden und dem Norden der Insel: während im Norden die Niederschläge zu allen Zeiten des Jahres sehr be- deutend sind bei relativ niedriger Wintertemperatur, besitzt der Süden die trockenen und warmen Winter des südöstlichen Chinas; die Flora des Nordens ist daher der der Liu-kiu-Inseln und Süd-Japans ähnlich, die des Südens aber steht der Hongkongs näher. Die Eichen des immergrünen Laubwaldes (0—2000 m): Cyclobalanopsis pachyloma (2), Championi (?), acuta (?), sessilifolia, Morii, glauca, myr- sinifolia, pseudomyrsinifolia, longinur, taichuensis, gilva; Pasania amyg- dalifolia, lepidocarpa, brevicaudata, Kawakamü, formosana, thalassica, impressivena, nantoensis, randaiensis, lailoensis, ternaticupula, uraiana und Konishi. Habituell zeigen sich bei den Arten des immergrünen Waldes dem Japans gegenüber kaum Unterschiede. Das lanzettliche, lang zugespitzte Blatt geringer Größe herrscht vor. Es ist in der Gattung Cyclobalanopsis meist gezähnt (9:2); auch in der Gattung Pasania ist die Tendenz zur Zähnelung auffällig (6:8). Das größte Blatt besitzt P. lepidocarpa mit 18 cm Länge, 6,5 cm Breite, das kleinste C. fatchuensis (6:1,6). Die Mittelwerte sind für die Gattung C. 8,5:3, für Pasania 14,5:3,7. Eine Behaarung von Ästen und Blattunterseite ist selten; die Blattoberseite ist glatt, die Unterseite läßt die Nervatur deutlich hervortreten. Im Süden tragen die Arten deutliche Anpassungserscheinungen an ein trockneres Klima zur Schau. Das Blatt wird sehr viel derber, entwickelt ein (bei P. formosana sehr!) mächtiges Wassergewebe und geht zum Teil (formo- sana, C. Championi [?)) der Träufelspitze verlustig. 1) EwcLEm, Beiträge zur Flora des südlichen Japan und der Liu-kiu-Inseln. Bot. Jahrb. 4885. 3) a) Marsumura et Hayata, Enum. plantar. in insula Formosa sponte crescent, (J. of the Coll. of Sc. Tokyo. Vol. XXII. b) Hayata, Flora montana Formosae (J. of the Coll. of Sc. Tokyo. Vol. XXV). c) Hayara, Materials for a Flora of Formosa (J. of the Coll. of Sc. Tokyo. Vol. XXX) 44* 684 Ij. Schottky. Was die Größe der Früchte anbetrifft, so ist sie bei der Mehrzahl der Arten wie in Japan mittel bis gering. Doch gerade darin, daß neben den kleinfrüchtigen schon einige großfrüchtige Arten auftauchen, zeigt sich ein wesentlicher Unterschied gegen Japan, der eine Annüherung an die tro- pische Ausbildung kennzeichnet. Sommergrüne Eichen (serrata, acutissima, dentata) kommen stellver- tretend wie in Japan wohl in trockneren Lagen schon in der unteren Region vor, häufiger werden sie aber wohl erst in größeren Höhen, von 1500 m an, wo sich auch die Coniferen in den immergrünen Laubwald mischen. Eigene Bestände scheinen indes die laubwerfenden Arten in diesem Klima nicht mehr zu bilden. Von etwa 2000 m an treten die Coniferen in großer Mannigfaltigkeit zu einem geschlossenen Hochwald zusammen, der erst bei ca. 3000 m einer niederen Gebüschregion Platz macht, vorzüglich aus Juni- perus und Berberis zusammengesetzt. Hier mischt sich in 3300 m noch einmal eine Eiche hinein, die uns vom Tsing-ling-schan her bekannte wintergrüne Qu. semecarpifolia var. spinosa. Bei 3600 m tritt auch die Gebüschregion zurück, Grashängen und Geröll Platz machend. 4. Der Nordabfall des südchinesischen Berglandes (Tsche-kiang und Kiang-si). Vermehrte Niederschläge in gleichmäßigerer Verteilung als nördlich des Jangtze lassen bei der sehr bedeutenden sommerlichen Wärme eine Vegetation aufkommen, die wenigstens in den Schluchten von einer Nord- China fremden Üppigkeit ist. So wird vom Tschusan-Archipel C. gilva und P. thalassica, von den Ningpo-Bergen dazu C. glauca und myrsini- folia (?) angegeben und in der Kiu-kiang-Flora sind C. glauca und sessili- folia sowie P. thalassica gesammelt worden, alles Arten, die auch im sub- tropischen Wald Japans häufig sind. Alle Arten sind gezähntblättrig, C. gilva und P. thalassica mit dichtem Haarkleid versehen, das auch C. glauca und sessilifolia in der Jugend tragen. — Die Hänge nördlicher Exposition, die besonders im Osten den kalten sibirischen Winden im Winter ausgesetzt sind (selbst in Ningpo sinkt die Wintertemperatur gelegentlich auf — 8° C.), dürften wohl nur sommergrüne Arten tragen, von denen für Ningpo Qu. aliena, Fabri, acutissima, glandulifera, ja mongolica festgestellt sind, für Kiu-kiang Qu. glandulifera und Fabri. 5. Fo-kien. Während aus dem südlichen Tsche-kiang und Kiang-si, sowie dem westlich daran grenzenden Hu-nan und Kwei-tschou bisher noch keine An- gaben vorliegen, ist die Küstenprovinz Fo-kien mehrfach von Botanikern besucht worden. Es wurden gesammelt: bei l'u-tschou C. glauca (!), pachy- loma (!), P. thalassica (!), viridis (?! ein Fruchtstand), bei Yen-ping P. Skan- ana (! T50 m), bei Amoy C. glauca (!), landeinwürts P. Harlandé var. in- Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 685 legrifolia, C. Edithae. Diese Zusammenstellung spricht für ein starkes Hervortreten südchinesischer Arten, deren Charakter im folgenden Abschnitt ausgeführt werden soll. 6. Die Hongkong-Flora. Sie umfaßt die Arten: C. Blakei, Edithae, neglecta, Championi, lit- seoides, P. Harlandi, Hancei, iteaphylla, thalassica, attenuata, synbalanos, Irwin, Elixabethae, cornea. Die Blätter sind oblong oder lanzettlich mit stets zugespitzter Basis, aber nur kurzer oder abgerundeter Spitze. Nur P. attenuata, Elixabethae und Irwinii sind lang zugespitzt. Bis auf C. Edithae und Dlakei, welche beiden aber auf Hongkong selbst nicht vor- kommen, sind die Blätter von geringer Größe, 8—10 cm lang, ca. 3 cm breit; sie sind bei C. neglecta und litseoides sitzend, sonst deutlich gestielt. Das größere Blatt von P. Harlandi (43 : 4,5) besitzt sogar Blattstiele von 9 cm Länge. Der Blattrand ist bei C. Edithae und Dlakei, sowie bei P. Harlandi und cornea gezähnt, sonst stets ganz und häufig umgerollt. Die Blattextur ist bei C. Blake? dünn, sonst derb, bei einigen Arten (C. Cham- pioni, litseoides, P. Hancei, Irwinii) sehr derb. Bei C. Edithae, neglecta, P. Harlandi, Hancei, vteaphylla wird die tertiäre Nervatur verstärkt und tritt besonders auf der Blattoberseite stark hervor. Bis auf C. Championi und P. thalassica sind alle Arten kahl, oberseits oft stark glänzend; die Cyclobalanopsis-Arten besitzen ein dichtes, braunwolliges Jugendkleid. Die Früchte sind bei C. Dlakei und Kdithae, bei P. cornea, Elisabethae und Harlandi grof, sonst mittel oder klein. Die meisten Arten sind niedrige (8—12 m hohe) Bäume; C. lifseoides ist sehr niedrig (1—2,5 m). Von den 15 angegebenen Arten werden 8 beim Trocknen gelb bis braun; die Blätter sämtlicher Arten (ob C. Edithae und Dlakei?) sind mehrjährig. Im ana- tomischen Bau tritt die ziemlich niedrige, aber sehr stark verdickte Epi- dermis, die mehrreihigen kurzen Palissaden und das starke Wassergewebe scharf hervor. Das Kollabieren des Wassergewebes hat das Hervortreten der Aderung bei getrockneten Exemplaren zur Folge. 7. Kwang-tung und Kwang-si. In wieweit die von Hongkong angegebenen Arten auf den Inseln und Felsen der Küste Kwang-tungs verbreitet sind, ist nicht bekannt. Für das Innere der Südprovinzen werden bis jetzt nur die Arten P. thalassica, cornea, uvarüfolia, C. glauca und Qu. Fabri angegeben, bis auf P. uvarii- folia verbreitete Arten. Das Vorkommen von Qu. Fabri, einer laubwerfen- den Art des mittleren und nórdlichen China, weist auf die kalten und trockenen Winter hin, die selbst hier unter dem Wendekreis den höheren Bergen fast alljährlich eine kurze Schneebedeckung bringen. Von diesem Gesichtspunkt aus ist auch das Vorherrschen des cormea-Kreises zu ver- stehen, der zwar zu Pasania gehört, sich aber habituel sehr den sommer- 686 E. Schottky. grünen Eichen nähert (s. oben S. 672 ff... Auch der anatomische Bau des Blattes, die einfache, hohe Epidermis, die kurzen, dichtstehenden Palissaden mit großen Chlorophylikörnern, die runden, dichten Schwammgewebszellen und die unteren, papillös vorgewölbten Epidermiszellen, endlich die runden, auf die Blattunterseite verlegten Rippen zeigt mit dem der nordischen Quercus-Arten viel mehr Ähnlichkeit als mit dem der übrigen Pasanien. Die Flora der Provinz Kwei-tschou dürfte sich eng an die Kwang-sis anschließen, doch ist bisher nur eine Eiche, P. carpostachys (sect. cornea?), beschrieben worden. Infolge der bedeutenden Höhe (1000—1500 m) des Plateaus soll die Wintertemperatur in Kwei-yang bis auf — 9? herab- gehen!) Lg gibt an?), daß Eichengallen einen der wichtigsten Export- gegenstände der Provinz bilden, wovon man auf ein häufiges Vorkommen sommergrüner Quercus-Arten schließen darf, wohl besonders der Arten Qu. dentata, Fabri, glandulifera, aliena, die in subtropischen Gebieten größerer Trockenheit, wie wir sahen, häufig die immergrünen Arten er- setzen. 8. Hainan. Von dieser großen, südlich vor Kwang-tung gelegenen Insel sind durch B. C. Henry die folgenden Arten bekannt geworden: Qu. acutissima, P. elaeagnifolia (Y), najadarum (!), litseifolia, silvicolarum, cornea. An P. elaeagnifolia und najadarum sind die weidenartigen, schmalen und sitzen- den Blätter sehr auffällig; dabei sind die Sekundärnerven sehr zahlreich (16—18) und auch die Netznervatur tritt oberseits stark hervor. Im ana- tomischen Bau fällt die sehr niedrige, aber um so stärker verdickte Epi- dermis, die zwei kurzen Palissadenreihen und das starke Wassergewebe auf. P. najadarum wächst nach Art der Weiden oder des Oleanders zahlreich, wahrscheinlich strauchig, in den sandigen Tälern der Flüsse. Auch hier mag die Grundwasserversorgung bei zeitweilig sicher großer Trockenheit der Luft die Ursache für den eigentümlichen Habitus der Art sein. Auch das Vorkommen von Quercus acutissima und P. cornea spricht für ein trockenes Klima. 9. Tonking. Von dem ganzen französischen Indo-China sind nur aus Tonking durch Baransas Sammlungen am Berge Bavi, unweit Hanoi, Eichen, und zwar die folgenden, bekannt geworden: C. turbinata in einer sehr kleinblättrigen Form (von Drake peL CasriLLo als Qu. semiserrata bestimmt), C. xantho- clada, P. baviensis, Korthalsii (2), sundaica (?) und Reinwardtü (?), ferner P. eyrtocarpa und cornea, die letztere in einer Form, die Dr. peL CASTILLO Qu. hemisphaerica, v. Sermen Qu. compta nannte. Hier begegnen uns malayisch- monsumische Arten in größerer Zahl zum ersten Male; doch 1) Nıcoras, Indo-Chine, 2) A. Lirrte, The far East, p. 433. v Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 681 zeigen sie ein von dem ihrer eigentlichen Heimat ziemlich erheblich ab- weichendes Gepráge, das ihre genaue Bestimmung, zumal die Früchte teil- weise fehlen, erschwert. Nur die in der untersten Region in Wäldern am Schwarzen Fluß gesammelte P. sundaica (B. 2366!) besitzt einen unver- kennbar malayischen Charakter. Schon die Dimensionen des Blattes sind für Süd-China ungewöhnlich (19:7,5 cm); es ist breitlanzettlich, kurz- gestielt, von nur dünner Textur und besitzt 12 bogenlüufige, nur dünne Sekundärnerven, während die Queranastomosen fast ganz verschwinden. Dieses Blatt setzt die tiefe Beschattung und beständige Feuchtigkeit des tropischen Urwaldes voraus. Die anderen Arten sind von höheren oder trockneren Standorten gesammelt, so P. baviensis von 1000 m Höhe. Die Blütter sind nur 6—12 cm lang, 2—5 cm breit, oblong oder lanzettlich, stets zugespitzt, mehrfach gezühnt. Die Sekundärnerven sind relativ zahl- reich (8—14), auch die Venae treten meist stürker hervor. Die lederig derbe Blattstruktur mit stärkerem Wassergewebe ist selten (P. baviensis). C. xanthoclada und turbinata sind in der Jugend dicht braunfilzig; bei P. Korthalsii, sundaica und cornea sind die Zweige und die Adern, be- sonders der Blattunterseite, dicht behaart. Es überwiegt also hier an der Grenze malayischer und südchinesischer Flora bei gleich groBer Artenzahl (4:4) der südchinesische Florencharakter. — Das ganze nach dem Plateau .von Yün-nan hin gelegene Hinterland von Tonking ist gebirgig und reich bewaldet. Die Flora wird als außerordentlich üppig geschildert!), doch liegen weder von hier noch von den südlich davon gelegenen Bergdistrikten der Laos und Annams Sammlungen oder auch nur nähere Angaben vor Ehe ich zu der besser bekannten Yün-nan-Flora übergehe, will ich zuvor die nórdlich davon gelegenen Provinzen Hu-pe und Sz -Tschwan besprechen. 10. Das westliche Hu-pe. Das niedrigere Bergland im Westen des alluvialen großen Beckens von ' Hu-pe mit I-tschang als Mittelpunkt gehört eigentlich noch mehr dem Ge- biete B an, da infolge seiner relativen Trockenheit die Quercus-Arten domi- nieren: Qu. aliena und serrata, beide großblättrig, mit dicht weißfilziger Blattunterseite, dazu glandulifera und Fabri, als Vertreter der sommer- grünen, Qu. acrodonta, spathulata, semecarpifolia var. spinosa, phillyre- oides var. sinensis, kleinblättrig und strauchig, als die der immergrünen Eichen; doch mischt sich wenigstens bei I-tschang infolge des feuchten Winters C. glauca und Castanopsis chinensis (Abel) Schky. (= Qu. sclero- phylla Lindl.) in diese Flora hinein, die zu der Binnenflora des südlichen Japans in naher Beziehung steht. 44. Der Ta-pa-schan und der Jangtze-Durchbruch. Weiter westwürts, besonders aber nach Nordwesten hin, steigt das Gelünde bedeutend an und erreicht in dem zwischen Han und Jangtze ge- 4) Dupuis, Voyage au Yün-nan (Paris 1877). 638 E. Schottky. legenen plateauartigen Ta-pa-schan eine Höhe von 3000 m. In den ge- schützten Schluchten nun dieser niederschlagsreichen Gebirge entwickelt sich eine sehr reiche Vegetation, und eine ganze Reihe von Arten, die im südwestlichsten China und in den indischen Hochgebirgen heimisch sind, finden sich, nur wenig verändert, hier in ganz ausgezeichneter Entwicklung wieder, meist im Grunde der Schluchten, gelegentlich aber auch, wie die Sammlungen von Farges erweisen, in beträchtlicher Höhe (so P. eleisto- carpa bei 1800 m). Es ist dies sehr auffällig, da nach Davın schon bei 2100 m Rheum, Picea und Betula beginnen und wird wohl nur für wenige, ganz besonders gut geschützte Lokalitäten zutreffen. Die hier an der Grenze von Hu-pe und Sz’-Tschwan gesammelten Arten sind bisher folgende: Qu. aliena, Fabri, spathulata, acrodonta, Baronii, semecarpifolia var. spinosa, serrata, glandulifera, Engleriana, phillyreoides var. sinensis, obscura, C. lineata var. oxyodon, var. Fargesü, var. grandifolia, C. glauca, myr- sinifolia, P. cleistocarpa, Wilsonii, spicata (?), Henryi; dazu kommen noch eine Reihe wegen Mangels an Früchten bisher noch unbeschriebener Arten, so Wırsox Nr. 573, eine als Castanopsis Henryi bestimmte Cyclo- balanopsis-Art, Wırson Nr. 651, eine Art derselben Gattung, als C. glauca bestimmt, Wırsox Nr. 2228, eine Pasania. Von diesen Arten sollen uns jetzt nur die beschäftigen, die uns hier zum ersten Male begegnen. Alle besitzen eine Reihe von Merkmalen, die den Arten des östlichen Gebietes fehlen. Das Blatt ist wesentlich größer als bei den ostchinesischen Arten. Es schwankt in seiner Länge zwischen 9 und 26 cm, in seiner Breite zwischen 3 und 9 cm bei einem Mittelwert von 13: 4,5 cm. Die Blatt- form ist die lang-eifórmige (5 mal), die elliptische (4) oder die breit- lanzettliche (4). Alle Arten sind gestielt, alle auch deutlich zugespitzt. Während Qu. Engleriana und die Cyclobalanopsis-Arten bis auf W. 657 stark gezähnt sind, sind die letzgenannte, sowie Qu. obscura und alle Pasanien ganzrandig. Alle Arten sind kahl; nur in der Jugend besitzen die Quercus- und Cyclobalanopsis-Arten eine bald mehr (Qu. Engleriana), bald weniger (C. lineata var.) dichte Filzbekleidung. Die Blätter sind in der Jugend oft dünn, erwachsen aber von bedeutender Dicke. Die Blatt- rippen sind bei Cyclobalanopsis zahlreicher (10 —20) und treten außer bei W. 657 unterseits stark hervor, bei Pasania geringer an Zahl (7—12) und = in das dicke Parenchym eingesenkt. Nur bei Qu. Engleriana treten auch die Queranastomosen stark hervor. Die Zweige sind rund, kahl und fast ohne Lentizellen. Der Knospenschutz ist bei den Cyclobalanopsis-Arten auffällig stark, Die Früchte der Quercus- und Cyclobalanopsis-Arten sind klein, die der Pasanien dagegen groß. Im anatomischen Bau des Blattes fällt die relativ schwach verdickte und niedrige Epidermis auf. Palissaden- und Schwammparenchym sind stark entwickelt. Ein reichliches Wasser- gewebe besitzt nur P. spicata; in beiden Gewebearten sieht man bei vielen Arten Kristalldrusen. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 689 Ich vermute, daß diese Arten alle nur einen kleinen Raum in der Flora des Gebietes einnehmen und daß an allen ungeschützteren und trockneren Stellen die im I-tschang-Gebiet verbreiteten sommer- und immergrünen (Juercus-Arten vorherrschen. 12.. Der Südrand des Roten Beckens. Während aus dem eigentlichen Roten Becken bisher nur zwei sommer- grüne Eichen, Qu. serrata und aliena, angegeben sind — vielleicht ist auch hier trotz des Nebels, der in den Wintermonaten über dem niedrigen Lande liegt, der Winter zu trocken für das Gedeihen immergrüner Arten —, sind uns von dem Südrande des Beckens durch die Sammlung RosrnomN aus der Umgebung Nan-tschwans wiederum mehr Arten, darunter auch immer- grüne, bekannt: Qu. aliena, glandulifera, phillyreoides var. sinensis, C. glauca, weitverbreitete Arten, die auch in der I-tschang-Flora häufig sind, dazu C. sessilifolia und P. thalassica, beide von dem Osten her bekannt: alle zeigen durch die Reduktion der Blattspreite und eine stärkere Be- haarung ein im ganzen trockneres Klima an, während das häufigere Vor- kommen östlicher Arten für eine gleichmäßigere Verteilung der Nieder- schläge spricht. Zu den bisher genannten tritt durch P. Rosthornii eine Art des cornea-Kreises, ein neues Element, das oblonge, schmale und lang zugespitzte dünne Blatt, das in der Form schon ganz an das im indischen Gebiet vorherrschende erinnert, doch durch die dünne Textur und die zahl- reichen (18—20), unterseits stark hervortretenden Rippen und Anastomosen, sowie die Behaarung von Ast und Blattrippen gut von jenem unterschieden ist. Das eigentlich nordwestmalayische Element, wie wir es in der Flora des Jangtze-Durchbruches kennen lernten, tritt in diesem waldarmen Gebiet zurück, ist aber immerhin durch C. lineata var. oxyodon und P. Wilsonii, die wir von dorther schon kennen, und durch C. lamellosa (?) (ein Blatt- exemplar, das ebensogut zu C. lineata var. grandifolia gehören kann) ver- treten. Diese drei zeichnen sich sogar durch die Größe ihrer Blätter aus (C. lineata var. oxyodon 45 : 4,3, lamellosa 26 : 6, P. Wilsonit 18:8,5). 43. Der Westrand des Roten Beckens. Hier an diesem gewaltigen und zerklüfteten Abfall Tibets sind wegen des Reichtums an Niederschlägen und der Steilheit der Berge die Wälder zum Teil in ursprünglicher Schönheit erhalten. Der allgemeine Floren- charakter dieses für den Botaniker so anziehenden Gebietes mit seinen wolkenhohen Bergen ist oft geschildert worden. So ist nach Wırsons Be- richten an dem in die Ebene vorspringenden 3310 m hohen Berge Omei zu unterscheiden: 1 DD A 4. Die relativ trockene, vorgelagerte Ebene mit Qu. serrata, Pinus Masson?ana usw. 690 E. Schottky. 9. Von 400—1800 m der immergrüne Laubwald, in dessen oberer Hälfte die immergrünen Eichen und Castanopsis-Arten stark hervortreten. 3. Von 1800 m bis zum Gipfel (3310 m) der winterkahle Laubwald, untermischt mit Tsuga, Taxus, Abtes und Rhododendren. Eine solche ausgezeichnete regionale Gliederung läßt sich aber nur in Gebieten starker und gleichmäßiger Niederschläge nachweisen (Japan, For- mosa, Java, Himalaya) So ändert sich auch hier der Florencharakter, wenn wir weiter in das Innere der Bergwelt West-Sz'-Tschwans eindringen. Die von Nord nach Süd verlaufenden Täler liegen fast sämtlich im Regen- schatten; daher wird die auf reiche Niederschläge angewiesene immergrüne Vegetation auch in tieferen Regionen durch die sommergrüne verdrängt, bis auch diese verschwindet und echten Xerophyten Platz macht. Erst in größerer Höhe nehmen die Niederschläge wieder zu. Die hier sich dann entwickelnden Fichten- und Tannenwälder finden nach Wıısonx ihre obere Grenze unter 31? 145’ (Sungpan) bei 3600 m; aber schon bei Tongolo (ca. 30°) erreichen sie 4350 m. Während in den tieferen Regionen Eichen selten zu sein scheinen (es wird nur Qu. phülyreoides (var. sinensis) an- gegeben), ist hier im oberen Fichtenwald und über diesen hinaus bis zu 4440 m die dornigbláttrige Qu. semecarpifolia in der var. rufescens über- aus verbreitet und gemein, mit den Rhododendren zusammen dichte Ge- strüppe bildend. Diese Region dürfte daher vielleicht noch unserem Ge- biete B, dem der sommer- und immergrünen Quercus-Arten, zuzurech- nen sein. Von den Eichen der immergrünen Waldregion des Berges Omei sind bisher noch keine Arten bekannt geworden. Ein steriler Blattzweig, der mir vorliegt (Faser leg., 1500 m), wird zu P. spicata gehören; das Blatt ist sehr derb, glanzlos, kahl, 15—90 cm lang, 4—5 cm breit. 14. Das nordwestliche Yün-nan. Dieses Gebiet bildet mit dem vorigen zusammen den Südost-Abfall Tibets. Die südlichere Lage indes, verbunden mit einem größeren Reich- tum an Niederschlügen, ruft eine Änderung der Flora hervor; diese steht mit der hinterindischen bereits in direktem Austausch. Die Üppigkeit der Vegetation ist im Westen reicher als im Osten, an den Westhängen der Bergketten größer als an der entgegengesetzten Seite. Auch hier ist die Flora der von hohen Bergen eingeschlossenen Täler noch xerophytisch, bei ihren Verbreiterungen aber von tropischer Üppigkeit. Am Likiang-Knie unterscheidet Forrest!) einen unteren Gürtel immergrüner Eichen (1500 bis 3000 m) und einen oberen der Fichten und Tannen (3000—4200 m). Die im Eichengürtel gesammelten Arten: Qu. dentata, semecarpifolia, C. Delavayi, P. Mairei (?), dazu Castanopsis chinensis, werden sämtlich von 1) GARDENERS Chron., 1909, A. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 691 2700—3000 m Hóhe angegeben, wo sie als Gebüsche trockene Halden be- wohnen. Das Gebiet südlich des Likiang-Bogens, die Umgebung des Ta-li- Sees, ist durch Deravay ausgezeichnet erforscht. Folgende Arten werden von hier angegeben: Qu. dentata, Q. var. oryloba, semecarpifolia, Q. var. rufescens, Q. var. spinosa, dilatata var. yünnanensis, phillyreoides var. si- nensis, C. Delavayi (2000 m), C. glauca var. villosa (= glaucoides?), P. thalassica var. vestita, variolosa (2400 m), P. spicata var. Alle Arten ver- raten eine bedeutende Trockenheit des Gebietes. Es dominieren die winter- grünen, kleinblättrigen und dornig-gezähnten Quercus-Arten; dazu tritt wie im Likiang-Gebiet die sommergrüne, großblättrige, aber dicht behaarte oder tief gezähnte Qu. dentata u. var. oxyloba; auch die beiden Cyclobalanopsis- Arten sind charakteristischerweise dichtfilzig mit glatter Blattoberseite, klein- blättrig, stark gezähnt und stark gerippt. Endlich zeigen auch die Pasanien gegen ihre nächsten Verwandten in Ost-China resp. Burma eine ganz er- hebliche Reduktion des Laubes, bei íhalassica mit einer Verstärkung des Haarkleides verbunden. Ein Querschnitt des Blattes zeigt bei C. Delavayi eine ziemlich hohe, aber stark verdickte Epidermis, 2—3 lange Palissaden- schichten, ein palissadenartig ausgebildetes Schwammparenchym mit bedeu- tender Entwicklung des Wassergewebes, eine reich verzweigte, Büschelhaare tragende untere Epidermis. 15. Der Süden von Yün-nan. Während der NW. Yün-nans noch teilweise reich bewaldet ist, ist der flachere Süden und Osten bis auf kleinere, unzusammenhängende Reste ent- waldet. Viele Berge sind kahl, andere tragen eine gebüschartige Bestockung. Das Klima ist auch im Winter mild, doch ebenso trocken wie das Südost- Chinas. Größere Sammlungen liegen nur aus Möng-tsze (1350 m) und Sz’-mau (1365 m) vor, dem Südosten und Süden der Provinz, beide von A. Henry angelegt. Die folgenden Arten sind bei Möng-tsze gesammelt: Qu. aliena, serrata (1500 m), Franchetii (1800 m), dentata, C. myrsini- folia, Augustinii (4500 m), güva (1650 m), P. dealbata (1500 m), viridis (1500 m), steaphylla, Fordiana (1500 m), lycoperdon (2100 m); dazu kommt ein Cyclobalanopsis, H. 9913, von 1440 m Höhe, von Skan als Qu. Bun- geana bestimmt. Henry selbst gibt die Zahl der dort gesammelten Eichen mit 45 an!) Auch hier deutet alles, Artenzusammensetzung wie morpho- logische Ausbildung, auf ein auch im Sommer recht trockenes Klima. Drei der Arten sind sommergrün und unterseits sehr dicht behaart. Auch P. Fordiana erinnert wie cornea in der starken Berippung, Zähnelung und Behaarung gleichfalls an diesen Typus sommergrüner Eichen. Die immer- grünen Arten Qu. Francheti?, C. gilva und P. dealbata sind unterseits dicht 4) Kew Bulletin 1897, p. 407 ff. 692 E. Schottky. wollig behaart, C. myrsinifolia und Augustini wenigstens in der Jugend. Die Blattgröße aller Arten ist klein; die Länge schwankt, die sommer- grünen Arten ausgenommen, zwischen 5 und 14 cm bei einem Mittel von 10 em, die Breite zwischen 2,5 und 4,5. Das elliptische, zugespitzte Blatt überwiegt. 8 von 13 Arten haben gezähnte Blätter. Viele Arten zeigen eine Vermehrung der sekundären und tertiären Nervatur. Bei den Pasanien ist ein Wassergewebe ausgebildet, während bei den Cyelobalanopsis- Arten das Schwammparenchym palissadenartig wird. "Von den 40 wintergrünen Arten sind 7 kleinfrüchtig. Der Abfall des Yün-nan-Plateaus nach Tonking zu ist zum Teil auf das Schónste bewaldet, doch botanisch noch ganz unerforscht. In diesen zwischen dem Roten und dem Schwarzen Fluß bis zu 3000 m ansteigenden Waldbergen sah Henryt) bei einem gelegentlichen Besuch Bäume von 6 m Umfang, baumartige Magnolien und Rhododendren sowie »immense evergreen oaks.« Bei Sz’-mau sinkt das Plateau auf 1800 m herab und löst sich in wenig steile Einzelberge auf. Die Formation ist die des Sandsteins. Der Boden ist trocken und unfruchtbar. Ein halbes Jahr fast fällt kein Regen. Die Vegetation ist arm; Kiefern und immergrüne Eichen herrschen vor?). Folgende Arten wurden hier gesammelt: Qu. aliena var. Griffithis (1600 m), C. rex (1200 m), Helferiana (1350 m), myrsinifolia var. (1350 m), glau- coides (?) (1500 m), P. cathayana (1350 m), spicata var. brevipetiolata (1500 m), spicata var. (1500 m), Lindleyana var. (1350 m), viridis (1350, 1500 m), Fordiana (1200, 1500 m), dazu bei dem südlich gelegenen Talare P. dealbata (1050 m), bei Juen-tschang P. fenestrata (1800 m) und dealbata in verschiedenen Formen (1800, 2100 m) und bei dem nórdlich gelegenen Talang P. Carolinae (1800 m). — Diese Flora zeigt einen von der Móng- tszes sehr erheblich abweichenden Charakter, indem die großblältrigen Arten Burmas und der Schan-Staaten wenigstens der Artenzahl nach durch- aus vorherrschen. Die Blattgröße schwankt hier zwischen den Extremen 10: 2,5 (glaucoxdes?) und 26 : 49 cm (Lindleyana) bei einem Mittelwert von 17:5,5 cm. Der Blattstiel ist stets kurz (1—2 cm), das Blatt elliptisch oder breitlanzettlich. Es ist bei 8 der angeführten 14 Arten gezähnt, in der Jugend meist (9:5) dicht behaart, besonders bei dünnlaubigen Arten wie C. rex; die erwachsenen Blätter sind dagegen bis auf 4 Arten mit = schwach behaarter Blattunterseite kahl. Die Nervatur ist bei allen Arten mit dünnem Laub sehr stark entwickelt (je nach der Blattgröße 41—20 Sekundärnerven, die, wie auch die tertiüre Nervatur, unterseits sehr stark hervortreten) wogegen die dickblättrigen Pasanien eine geringe Anzahl von Sekundärnerven besitzen (8—10), die meist in das Parenchym Æ ein- 4) Kew Bulletin 4897, p. 406. 2) Kew Bulletin 4898, p. 289. Die Eichen des extralrop. Ostasiens und ihre pflauzengeogr. Bedeutung. 693 gesenkt sind. Die Bäume sind meist niedrig (2—10 m), nur C. rex soll 18 m hoch werden. Die Blütter von 8 Arten — es sind dies wiederum die dünnblättrigen — fallen beim Ausschlagen der neuen. Der anatomische Bau zeigt in großer Übereinstimmung eine hohe und dünnwandige, auch nur schwach verdickte Epidermis der Ober- wie der Unterseite, verhältnis- mäßig lange Palissaden, wenig Wassergewebe. Bei C. rex sind die Epi- dermiszellen der Unterseite papillós vorgewölbt; hier wie bei P. Fordiana und Carolinae sind auch die Palissaden nur sehr klein, aber sehr chloro- phyllreich. Diese ganzen angeführten Verhältnisse verraten einen trockenen Winter und einen sehr feuchten und heißen Sommer. Eine von Maire in Yün-nan angelegte Sammlung enthält die Arten: Qu. aliena, serrata, semecarpifolia, PFranchetit, C. Delavayi, glaucoides, P. Mairei und dealbata var. nuda. Obgleich alle Standortsangaben fehlen, ist es nach der ganzen Ausbildung der Arten nicht zweifelhaft, daß die Sammlung von dem hohen Yün-nan stammt, und die Artenzusammen- setzung läßt auf einen zwischen Móng-tsze und Ta-li-fu gelegenen Sammel- platz, vielleicht Yün-nan-fu, schließen. 16. Die Schan-Staaten und das obere Siam. Die gleichartigen Vegetationsbedingungen — Kalk- oder Sandstein- plateaus von 4000—1500 m Höhe und ein Klima, das eine ausgesprochene Regenzeit (Mai— September) und Trockenzeit (im übrigen Teil des Jahres) zeigt — geben auch der Flora dieses Landes ein sehr gleichmäßiges und charakteristisches Gepräge. Folgende Eichen werden von (oLLETT und HxwsLEY von den Plateaus am unteren Salwin (20° 30° — 21? n. Br.) auf- geführt: Qu. acutissima (1500 m), aliena var. Griffithit, C. Brandisiana (900 m), P. Lindleyana, C. mespilifolia, P. polystachya (32—1500 m), C. glauca und lineata; 2° weiter südlich, im oberen Siam, am Doi-Sutep, sammelte Hosseus die folgenden Arten: Qu. Franchetü var. (2200 m), C. mespili- folia (4000 m), C. spec. (13—1500 m), P. Lindleyana (9—1100 m). Von den angeführten Arten dürften C. glauca und lineata kaum zu dieser Flora gehören. Alle jugendlichen Pflanzenteile sind mit Ausnahme von P. poly- stachya dicht wollig behaart. Das erwachsene Blatt ist mäßig derb bis sehr derb, häufig unterseits wollig behaart, meist gezähnt, elliptisch oder verkehrt eifórmig, nur kurz zugespitzt oder stumpf. Die Aderung tritt unterseits sehr stark hervor, die Zahl der Sekundärnerven beträgt 10— 20. Die Blätter selbst sind mittelgroB, 7—17 cm lang, 3,5—9 cm breit. Alle Arten mit Ausnahme von P. polystachya scheinen hier nach Kurz nach Ende der Regenzeit ihre Blätter zu verlieren!). Die Früchte sind mittel- groß bis klein. Die vorherrschende Baumform scheint die niedrige Pinien- form zu sein. Ausführliche Formationsschilderungen geben Kurz!) und 4) Kunz, Forest Flora of Brit, Burma. 694 V. Schottky. Hossgus !), sowie Goer und HewsLEev?). Die Eichen gehören z. T. dem offenen Savannenwald der Plateaus selbst an, z. T. den feuchteren Gehänge- wäldern. Die Sohle der flachen Täler besitzt eine durchaus tropische Vege- tation, in die sich auch schon malayische Eichen einmischen. 17. Der Himalaya. Wegen seines Reichtums an Niederschlägen und seiner bedeutenden Erwärmung durch die südliche Exposition kommt an dieser gewaltigsten | der Staffeln Ostasiens der immergrüne Regenwald noch einmal zur pracht- vollsten Entfaltung, um dann westwärts so gut wie ganz zu erlóschen. Die regionale Einteilung zeigt mit der Ostasiens viele Analoga: das Vorland und der Fuß des Gebirges ist relativ trocken und sehr heiß, so daB der Trocken- wald mit vielen Xerophyten überwiegt. Während — wohl in feuchteren Schluchten — hier von immergrünen Eichen nur die javanische P. spicata var. brevipetiolata vorkommt, ist der Gürtel von 1050—1350 m durch die gebüschartig oder als vereinzelte Bäume wachsenden sommergrünen Arten Qu. aliena var. Griffithii und serrata. var. Roxburghii gekennzeichnet; hier nehmen die Niederschläge zu und mit ihnen erreicht der immergrüne Wald bei ca. 2000 m das Maximum seiner Entfaltung. Neben Qu. lanata stehen hier C. lineata, I. var. Thomsoniana, lamellosa, glauca, P. fene- strata und pachyphylla in prüchtigster Entwicklung, so C. lamellosa mit 30—40 cm langen Blättern als 36 m hoher Baum von 4,5 m Umfang. Schon hier ist das Jahresmittel sehr niedrig (12,29 in Darjiling, 2110 m); nur die Gleichmäßigkeit der Temperatur ermöglicht einer Reihe immer- grüner Arten, noch hóher hinauf zu gehen; doch finden bei 2400—2500 m die meisten ihre Grenze, während Rhododendren und Magnolien die Ober- hand gewinnen. Nur P. pachyphylla erreicht 3000 m, mit ihr und über sie hinaus kommt nur noch die stachelblättrige Qu. semecarpifolia vor die allerdings im Sikkim angeblich fehlt. Die absolute Waldgrenze liegt hier bei 3660 m, die Schneelinie schon bei 3900 m (?)?). — Das Blatt zeigt zumeist die elliptische Form, mit runder Basis, aber langer und schmaler Spitze. Die Quercus- und Cyclobalanopsis- Arten haben gezähnte, die Pasanien ganzrandige Blätter. Eine ungewöhnlich große Blattentwicklung zeigt nur die genannte C. lamellosa, während die anderen Arten mit 10 —18 cm Blattlänge und 2—6 cm Breite nur mittelgroße Blätter aufweisen. Die jungen Pflanzenteile sind, besonders in größerer Höhe, + dicht be- haart; später sind sie bis auf Qu. lanata, weiter östlich auch semecarpi- folia, kahl. Die Epidermis ist hoch und nur wenig verdickt, bei P. fene- strata und pachyphylla doppelt. Ein stärkeres Wassergewebe findet sich 1) Bot. Jahrb. XL. Beibl. 93, p. 92 ff. 2) Journ. Linn. Soc. XXVIII. p. 4 ff. 3) Branoıs, Forestflora of northwest and central India, 4874, cit. in DRUDE, Hand- buch der Pflanzengeographie 1890, p. 483. hor di Die Kichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 695 nur bei der in den unteren Regionen verbreiteten P. spicata var. brevi- petiolata. Die Früchte von sechs der Arten sind groß; kleine besitzt nur Qu. aliena var. Griffithü,. Die hier geschilderten Verhältnisse gelten nur für den Sikkim, für Bhutan und den östlichsten Teil Nepals. Schon im mittleren Nepal (Katmandu) konnte Burkitt nur noch 3 Arten, Qu. lanata (1350—1740 m), semecarpifolia (1800 m) und C. glauca (2310 m) feststellen 1). Nach Westen zu verringert sich die Niederschlagssumme bedeutend, so daß der Gürtel des immergrünen Regenwaldes immer schmaler wird. Für den westlichen Himalaya werden angegeben: Qu. dilatata (29100—3000 m), ilex var. baloot (900—2250 m), semecarpifolia (1800—3300 m), incana (1350—2400 m), lanata (nur bis Kumaon 1200 —2100 m), endlich C. glauca (1800—2500 m), Arten von schon ganz mediterranem Gepräge Die Blätter sind in den feuchteren Waldungen noch spitz-eiförmig, stark gezühnt, 12—144 cm lang (Qu. incana, lanata, C. glauca); bei den Arten aber, die nach oben oder unten über diesen Waldgürtel hinausgehen, ist das Blatt rundlich, fast sitzend und oft dornig gezähnt (dilatata, der var. baloot, semecarpifolia). Die Farbe des Blattes ist bei allen, außer Qu. incana und lanata, ein mattes Graugrün. Die Netznervatur herrscht vor; sie ist sehr dichtmaschig und tritt, besonders unterseits, stark hervor. Das Erstarken von Queranasto- mosen führt häufig zur Gabelung der Sekundärnerven. Die Epidermis- zellen der Blätter sind durch die bedeutende Verdickung der Außenwände sehr niedrig; Qu. semecarpifolia besitzt eine kleinzellige obere und eine großzellige untere Schicht. Das Mesophyll ist breit; die Palissaden sind mehrschichtig; ein eigentliches Wassergewebe fehlt. Die meisten Arten, besonders aber Qu. dilatata und semecarpifolia, kommen gelegentlich als prachtvolle, geradstämmige Bäume von 30 m Höhe vor und erreichen 6 m an Stammumfang. — Im westlichen Afghanistan schwinden auch die letzten Regenwaldarten und nur die drei stachelblättrigen sind übrig ge- blieben, aber auch hier noch in Höhen von 2250 bis gegen 3000 m und in der schönsten Entwicklung?) Bemerkenswert ist auch das Vorkommen von Qu. dilatata (1950—2250 m), der var. baloot (1800—2220 m) und incana (1200—2100 m) in dem an den Pamir grenzenden Chitral-Gebiet (36? n. Br.)?). Der östlichste Himalaya ist, soviel ich weiß, botanisch noch un- erforscht. Die Niederschlagssumme ist außerordentlich hoch und für die Ausbildung des immergrünen Regenwaldes günstig. Gammıe*) hebt die un- geheuren und unabsehbaren dichten Forsten hervor, die sich von der Assam-Ebene bis hinauf zu den rauhen Hóhen des Hochgebirges ausdehnen. 4) Records of the Bot. Surv. of India IV. 4. 3) Arrcnıson in Journ. of the Linn. Soc. 4880, p. ^ff. 3) Records of the Bot. of India I. 9. 4) Records I. 10. 696 E. Schottky. Weit drin im tibetanischen Bergland bei Riwutschi (21° 20’ n. Br.) fand Rockaıt bis zu 3900 m Höhe Tannen- und Fichtenwälder mit Rhodo- dendren und anderen immergrünen Gehölzen, wahrscheinlich darunter die Qu. semecarpifolia. Auch ostwärts an der Grenze von Yün-nan und Ober- Burma (289 40’) fand Forrest in 3000 m Höhe Wälder von 75 m hohen Tannen mit reichem Unterholz !). 18. Die Khasya- Berge. Dieses von der Brahmaputra-Ebene auf drei Seiten eingeschlossene Plateau ist nach SchLacıntweir auf seiner oberen, nach Norden einfallenden Fläche nur wenig oder kaum bewaldet, um so dichter aber an den steilen Hängen, besonders der Südseite, die bekanntlich die größten Niederschläge der Erde aufzuweisen hat (Cherra Punji 1270 cm). Trotzdem ist die vege- tative Entfaltung der Flora nicht entsprechend bedeutend, da die Nieder- schläge schnell abfließen können und die Zeit des Laubausschlages relativ trocken ist. Während die Eichen des oberen temperierten Himalaya auf diesem nur bis zu ca. 2000 m ansteigenden Plateau schwach vertreten sind, kehren die des unteren Waldgürtels hier wieder, vermehrt um eine Anzahl dort fehlender. Bis zu 900 m Höhe herrschen tropische Arten vor: P. spicata, lappacea, leucocarpa, C. lineata var. Griffithü, C. semiserrata. In dieser Höhe tritt ein schneller Florenwechsel ein. Während die vorigen Arten bis auf P. spicata verschwinden, erscheinen nun P. dealbata, fene- strata, auf den Garo-Bergen P. xylocarpa; zwischen diese mischt sich bei 12—1500 m C. glauca, lineata und lineata var. Thomsoniana. An trock- neren Stellen, vielleicht der im Regenschatten liegenden Nordabdachung, treten bei 900 m Qu. aliena. var. Griffithü, serrata var. Roxburghü, C. lineata var. oxyodon, bei 4500 m auch C. lineata var. Lobbii auf. Alle diese Arten erreichen den Plateaukamm, der bei 1800 m Höhe liegt. Charakteristisch für die unterste Region ist das lang-elliptische, in eine lange Spitze ausgezogene, ziemlich dünne, ganzrandige Blatt. Die Zahl der Sekundärnerven ist gering; auch treten sie nur wenig hervor (Typus: P. lappacea). Das Blatt ist auch bedeutend größer als in der subtropischen Region. In dieser sind die Blätter kleiner, derber, meist oberseits stark glänzend, mit sehr langer und dünner Trüufelspitze. Die der Pasanien sind ganzrandig, lanzettlich oder länglich, 12—44 em lang, 3—6 cm breit, wobei die schmale Spitze allein bis zu 4 cm wird. Die Adern treten stärker hervor. Das Blatt der Cyclobalanopsis-Arten ist elliptisch oder ei-lanzett- lich, 9—13 em lang; 3—6 cm breit, vorn kleingezühnt. Adern und Blatt- zähne sind stark nach vorn gerichtet. Die Adern sind zahlreicher (10—15) und treten unterseits stark hervor. Während diese Arten des geschlossenen Regenwaldes alle kahl und nur beim Blattausschlag + dichtfilzig sind, 4) Gard. Chron. 1909, A. EEN A e mm Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 691 tragen von den Arten der offenen Halden drei (Qu. aliena var. Gr., C. lineata var. ox. und var. Lob.) auch im ausgewachsenen Zustande eine + dichte Bekleidung der Blattunterseite. Dazu sind die Blütter der beiden O.-Arten wesentlich dicker als die der Regenwaldarten. Bei allen tritt die Nervatur, die sekundären (16—24) wie die tertiären Nerven, stark hervor. Auch die Zähnelung des Blattes ist eine weit vollständigere. Während die tropischen Arten großfrüchtig sind, sind die Früchte der anderen Arten bis auf P. zylocarpa und fenestrata, die im Übergangsgebiet vorkommen, klein. 19. Die obere Assam-Ebene. Der Waldreichtum dieses Lakhimpur genannten Distriktes ist schon oben hervorgehoben. Die Üppigkeit des gleich warmen und niederschlags- reichen Gebietes ist ganz außerordentlich. Es wurden hier gesammelt: C. semiserrala und Q. var. Mann, P. Listeri, truncata, xylocarpa und lappacea. Alle zeigen eine sehr starke vegetative Entfaltung; so mißt die Blattlänge von P. Listeri 31 cm, bei 11,5 cm Breite, C. semiserrata var. Manni 25:8 cm. Die Blätter sind ziemlich derb, lanzettlich oder elliptisch mit langer Spitze, meist ganzrandig. Das Blatt von P. Listeri besitzt eine glänzende Epidermis, die zweischichtig ist. Die obere Schicht besteht aus hohen, relativ wenig verdickten kleineren, die untere aus stark verdickten großen Zellen. Auf 2—3 Palissadenschichten folgt ein mächtiges und groß- zeliges Wassergewebe, das den Hauptraum im Mesophyll einnimmt. — Alle Arten außer P. lappacea besitzen sehr große Früchte (die von P. Lister? sind zurzeit noch unbekannt). 20. Die Naga-Berge und Manipur. Das im Osten die Assam-Ebene begrenzende Bergland besteht aus parallelen Rücken von ca. 3000 m Höhe, deren reiche Waldbestockung sich aus den Elementen der Khasya-Berge und des Himalaya zusammensetzt, wenigstens soweit der EinfluB des regenreichen SW-Monsuns reicht. Die Ostseite ist natürlich trockener und enthält schon die charakteristischen Elemente der Burma-Flora. Unsere Kenntnis von der Flora des Gebietes verdanken wir CLARkE, Prais, Warr und neuerdings Messorv. Der Regen- seite des Gebirges gehóren an, beiden Landschaften gemeinsam: Qu. acu- tissima var. Roxburghü, aliena var. Griffithii, C. lineata, lamellosa, P. fenestrata, dealbata var. Mannii, spicata var. Collettii, truncata, xylo- carpa; außerdem wurden gefunden in den Naga-Bergen: C. lineaía var. oxyodon und semiserrata var. Manni ; in Manipur: C. glauca, P. deal- bata, Thomsoni, pachyphylla und p. var. fruticosa. Die regionale Glide- rung ist in den Naga-Bergen die gleiche wie am Himalaya, doch ist auch der untere tropische Gürtel mit C. semiserrata var. Mannü, P. t; uncata und P. spicata var. Collettii feuchter als dort. In 900—4200 m werden 7 . Manmi diese Arten ersetzt durch C. lineata, lamellosa, P. dealbata v Manni, 9) Botanische Jahrbücher. XLVII. Bd. 698 . E. Schottky. fenestrata, xylocarpa, die wie im Sikkim z. T. bis 2400 m hinaufgehen. An trockneren Stellen, die vielleicht den Ubergang zur Flora der Ost- seite bilden, wachsen auf sonnigen Halden als weitausladende Bäume wie auf den Khasya-Bergen die beiden sommergrünen Arten und C. lineata var. oxyodon. Auf der Leeseite, im Osten des Gebirges, findet sich die hinter- indische C. Helferiana. An Material liegt mir nur vor ein Blatt von P. truncata aus 1050 m Höhe in einer dem tropischen Klima entsprechenden Ausbildung (30 : 9,5 cm), ziemlich dünn, ei-lanzettlich, mit 13 wenig starken Sekundárnerven; des weiteren einige Formen von P. dealbata, die hier wie in Manipur sehr variabel ist. Die Blätter sind lang und spitz (15: 4) und derber als die der unteren Region; endlich ein Zweig von C. Helferiana mit elliptischen, gezähnten und unterseits wolligen Blättern, deren Nervatur unterseits stark hervortritt. In dem südlich gelegenen Manipur sind die Verhältnisse die gleichen; nur treten die Pasanien stärker hervor. P. pachyphylla und xylocarpa kommen in 2100 m Höhe noch als »enorme« Bäume vor. Trocknere Halden sind hier aber auch noch in größerer Höhe vorhanden, so bei Sirohifurar; es geht dann Qu. aliena var. Griffithü bis zu 2100 m, während bei 2400 m eine strauchige und breitblättrige Trocken- form von P. pachyphylla, die var. fruticosa Watt, auftaucht. Die bur- manische Seite trägt auch hier den typischen Trockenwald, der aber nur die untersten Regionen bis zu etwa 1000:m, in den Naga-Bergen 1500 m, umfaßt. Es wurden hier gesammelt: C. mespilifolia (240 m), Helferiana (190—900 m), P. polystachya (240 m), Arten, die in Burma und zum Teil in den Schan-Staaten verbreitet sind. Doch zeigen die hier gesammelten Arten in der Ausbildung des Blattes ein wesentlich feuchteres Klima an, als weiter ostwärts, wozu allerdings auch der niedrige Standort bei- tragen mag. ` 21. Ober-Burma. Uber den floristischen Charakter des südlichen Plateaulandes sind wir durch das Werk von Kurz, »Forest Flora of British Burma«, genau unter- richtet. Es steht ganz unter dem Einfluß des Monsunklimas, so daB den ganzen Winter hindurch bis ins späte Frühjahr erst kalte, dann heifle, stets trockene Landwinde wehen, deren Einfluß sich ganz erstaunlich weit südwärts bemerkbar macht, Im oberen Burma tritt noch der Abschluß des Landes durch hohe seitliche Gebirge hinzu, so daß die Flora wie in den angrenzenden höheren Schan-Staaten durchaus subxerophytisch ist. Nur die Schattenseiten der Berge tragen einen immergrünen Wald; sonst herrscht der sommergrüne vor. Doch zeigt er wegen der reichlichen sommerlichen Niederschläge und der tropischen Temperatur eine Ausbil- dung, die China mit Ausnahme des südlichsten Yün-nan fremd ist. Fol- gende Arten wurden hier gesammelt: im oberen Chindwin C. mesptli- folia und P. dealbata var. Mann; auf den Bergen um Mandalay: Qu. acutissima var. Roxburghü, C. Helferiana, semiserrata, P. Lindleyana, ur kl y Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 699 polystachya und fenestrata, meist auf der Plateauhöhe (1200 m). Die auf- fälligste der Arten ist P. Lindleyana mit ihren dicken und runden, fast sitzenden und unterseits dicht wolligen Blättern (24:13). Der allgemeine Florencharakter ist bei der Besprechung der östlich daran stoßenden Schan- Staaten geschildert worden. Die Epidermis ist bei P. Lindleyana zwei- schichtig und sehr stark verdickt, das Palissadengewebe reichlich und ebenso das darauf folgende Wassergewebe. — Über den nördlichen gebirgigen Teil Ober-Burmas fehlen Nachrichten noch so gut wie ganz. Nur PorTinser und Praın drangen am oberen Irawaddi bis zu 27? n. Br. vor!) Sie fanden eine zum Teil sehr üppige Vegetation, die aber schon ganz an die Yün-nans erinnert, indem in 3000 m Höhe an Stelle des immergrünen Laubwaldes der hohe Fichtenwald (bis 3600 m) tritt, so wie ihn Forrest weiter ostwärts antraf. 22. Bengal und Unter-Burma. In den sich an Manipur südlich anschließenden Gebirgsketten, die zum Teil steil nach dem Bengalischen Meerbusen hin abfallen, zeigt die Flora infolge des Regenreichtums einen anderen Charakter als weiter landeinwärts. Bis zu 4200 m herrschen Arten des tropischen Regenwaldes vor, in der Zusammensetzung der des tropischen Khasya-Gürtels ähnlich; es herrschen vor: P. spicata, acuminata, lappacea, C. lineata var. Hüldebrandii, von Moulmein (16? 30') südwürts auch P. Amherstiana und Falconeri, Arten mit zum Teil sehr langen und dünnen lanzettlichen Blüttern. Vertreter des subtropischen Regenwaldes sind: P. xylocarpa, die auf den Aracan-Bergen östlich von Akyab in 12—1500 m Höhe gefunden wurde, C. eumorpha von Martaban und P. fenestrata, die bis Malacca südwärts vorkommt. Aber auch hier schon, nahe der Küste, kommen burmanische Formationen vor, sonnige Halden mit einzelstehenden Báumen, so besonders im Chitta- gong-Plateau (Bengal, wo C. velutina und P. spicata var. Chittagonga gesammelt wurden, Arten mit schmalen, länglichen Blättern (12—15 : 3— 4 cm) und vielen Sekundürnerven. Von diesen ist die in der Jugend dicht filzige C. velutina auch auf dem Pegu-Yoma und von Martaban südwärts bis Tenasserim häufig. Auf den Aracan-Bergen wurde C. mespilifolia ge- sammelt, die auf dem Pegu-Yoma ihre Südgrenze findet; dagegen kommen C. Brandisiana, Helferiana, semiserrata, P. polystachya selbst noch auf den Martaban-Bergen vor, von wo sie zum Teil bis Tenasserim südwärts reichen. Die burmanischen Eichen gehen nach der Angabe von S. Kurz bis etwas nördlich von Penang?), was um so mehr auffällt, als — wie wir sahen — an der Ostküste Hinterindiens die malayischen Eichen sich bis nach Tonking unter 21° n. Br. erstrecken. l 4) Records of the Bot. Survey of India I. 41. 3) Nach Bunter (Gard. Chron. 1914, p. 361) liegt die Grenze der malayischen und der hinterindischen Flora auf Malacca zwischen 6 und 7^ n. Br. 45* 100 E. Schottky. Die Florenelemente unseres Gebietes. Wie aus den vorigen Kapiteln klar wird, bildet ganz Ostasien vom Amur bis nach Tonking und vom japanischen Inselreich bis zum west- lichsten Himalaya und herab nach Malacca in bezug auf seine Eichen ein zusammenhängendes, großes Gebiet. Den deutlichen Ausdruck dieser Ein- heitlichkeit bilden eine Anzahl von Arten, die weit verbreitet sind, wie Quercus acutissima, die von Nord-China und Nord-Japan bis nach Hainan und zum westlichen Himalaya geht, Qu. aliena, dentata, C. glauca von ähnlicher Verbreitung. Meist können wir eine gute Scheidung wahrnehmen zwischen dem immergrünen Regenwald, der eine beständige Feuchtigkeit und gleichmäßige Temperaturen verlangt, die den Gefrierpunkt nicht für längere Zeit nach unten hin überschreiten, und dem immer- oder sommer- grünen Trockenwald, der zeitweilige Kälte und Trockenheit verträgt. Beide Arten des Waldes sind in unserem Gebiet reich vertreten, und es ist lohnend, die Verbreitung der einzelnen noch einmal im Zusammenhang zu verfolgen und ihre pflanzengeographische Stellung zu ermitteln. A. Der Regenwald. Wir fanden ihn in den die Assam-Ebene begrenzenden Gebirgen Indiens deutlich in einen tropischen und einen subtropischen Gürtel gegliedert. Im einzelnen setzt er sich aus den folgenden Elementen zusammen: I. Der tropische Regenwald. 1. Das südwestmalayische Element: P. lappacea, spicata, acu- minata; es ist verbreitet an den regenreichen Hängen der Gebirge Assams (Khasya, Naga, Munipur 0—900 m), der bengalischen und niederburma- nischen Küste, von Tenasserim südwärts an Artenreichtum allmählich zu- nehmend; das Blatt ist lang und dünn; die Nervatur ist schwach. 2. Das nordwestmalayische Element: C. semiserrata, s. var. Manni, lineata var. Griffithii, var. Hilldebrandii, eumorpha, P. Listeri, weiter südwärts P. Falconeri und Amherstiana. Es kommt verbreitet oder lokal mit vorigem zusammen vor. Die Blätter sind zum Teil sehr groß, zum Teil klein, derb, mit stärkerer Nervatur. 3. Das hinterindisch-ostasiatische Element: C. turbinata, P. Korthalsii, Reinwardtii, sundaica, Skaniana, silvicolarum (?), litseifolia (?), vielleicht auch einige Formosa-Arten. Es ist verbreitet in Tonking (0—900 m), Hainan, Fokien, Formosa (?), überall in den südostchinesischen Trockenwald übergehend. Die Blätter sind klein, lanzettlich, lang zugespitzt, mit dünner Nervatur, ófter behaart. Il. Der subtropische Regenwald. 1. Das himalayensisch-nordwestmalayische Element: C. li- neata, l. var. Thomsoniana, lamellosa, P. fenestrata, dealbata, truncata, Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 101 Thomsoni, pachyphylla, xylocarpa, zum Teil spicata. Es ist besonders in den Khasya- und Naga-Bergen, in Manipur und im östlichen Himalaya von 900—2400—3000 m verbreitet, schwächer in der Assam-Ebene, in Burma und Süd-Yün-nan, schwach auch in Aracan (1900 m) und weiter südlich. Das lanzettliche oder elliptische, lange und lang zugespitzte, gezähnte oder ganzrandige Blatt derber Struktur und stürkerer Nervatur herrscht vor. 2. Das westchinesische Element, oft mehr im Schluchten- als im Regenwald, in naher Beziehung zum himalayensisch - nordwestmalayischen Element stehend: Qw. Engleriana, obscura, C. lineata var. Fargesii und grandifolia, P. cleistocarpa, Wilson, spicata var., Henryi, Rosthornü. Es steht in naher Beziehung zum vorigen. Die Blätter sind groß und breit, sehr derb, zugespitzt, oft gezáhnt. Es ist verbreitet an den feuchtesten Hängen des Roten Beckens bis zu 1800 m Höhe. 3. Das südostchinesische Element: C. zanthoclada, Blakei, pachy- loma, P. Konishii, Harland?, Kawakamii und andere Formosa-Arten; es geht in den südchinesischen Trockenwald über, unterscheidet sich aber durch die dünneren und lang zugespitzten Blätter mit meist starker Nervatur. 4. Das Element des chinesisch-japanischen Übergangsgebie- tes: Qu. phillyreoides, C. acuta, sessilifolia, glauca, myrsinifolia, hondai, longinuz, pseudomyrsinifolia, Moorii, gilva, P. glabra, thalassica, ternati- cupula (?). Es ist besonders auf Nord-Formosa, den Liu-kiu-Inseln und Süd- Japan reich ausgebildet, schwücher in Nord-Japan, auf Quelpart, SW-Korea, in Tsche-kiang, Fo-kien, Kiang-si, West-IIlupeh, im unteren Sz'-Tschwan und Yün-nan; eine Art erreicht die indischen Gebirge (bis Kaschmir), eine Hong- kong und Hainan. Das Blatt ist klein, eifórmig oder lanzettlich, meist ge- zähnt und kahl. B. Der Trockenwald. Er ist in China weit verbreiteter und wegen der mannigfachen klima- tischen Abstufungen auch vielgestaltiger als der Regenwald. I. Der tropische Trockenwald. 1. Das bengalisch-nordwestmalayische Element: P. spicata var. Chittagonga, auf die Chittagong-Berge beschränkt. Blätter kahl, durch die Vielzahl der Sekundärnerven ausgezeichnet. Im Assam-Gebiet gehören viel- leicht C. semiserrata und P. dealbata var. Mannii hierher. 2. Das hinterindisch-nordwestmalayische Element: C. velu- tina, mespilifolia, Brandisiana. Es steht mit II, 4 in engstem Zusammen- hang und hat auch vielfach die gleiche Verbreitung, ist aber meist auf die niederen Regionen beschrünkt und weiter nach Süden verbreitet (oberes Chindwin und Schan-Staaten — 0—900 m — bis Tenasserim). 102 E. Schottky. II. Der subtropische Trockenwald. 1. Das burmanisch-nordwestmalayische Element: C. Helferi- ana, P. Lindleyana, polystachya ist in Hinterindien von den östlichen Naga-Bergen bis in das südöstliche Yün-nan und südwärts bis Tenasserim in Höhen von meist 9—1800 m verbreitet. 2. Das nordwestmalayische Assam-Element: C. lineata var. oxyodon, l. var. Lobbi ist verbreitet besonders auf der Plateaufläche der Khasya-Berge und erreicht mit ersterer über die Naga-Berge und Nan- tschwan den Jangtze-Durchbruch. Das Blatt ist sehr derb, stark gezáhnt und gerippt, oberseits glänzend, unterseits filzig (in China kahl). 3. Das Himalaya-Element: Qu. semecarpifolia und Varietäten, lanu- ginosa, incana, dilatata, ilex var. baloot. Es herrscht im ganzen west- lichen Himalaya vor, erreicht aber in wenigen Formen auch den östlichen und umsäumt mit Qu. semecarpifolia den ganzen tibetanischen Abfall mit- samt dem Tsing-ling-schan, steigt von dort hinab bis zum Jangtze-Durch- broch und kehrt auf Formosa in 3300 m Höhe wieder. Die Blätter sind meist dornig gezähnt, klein oder größer, oft dichtwollig. 4. Das Süd-Yün-nan-Element: C. rer, P. cathayana, viridis, spi- cata var. Es ist großblättrig und steht mit dem tropisch-hinterindischen Element des Trockenwaldes sowohl wie mit dem subtropisch-himalayensisch- nordwestmalayischen Element des Regenwaldes in näherer Beziehung. 9. Das Hoch-Yün-nan-Element: Qu. Francheti, dilatata var. glabra, C. Augustini?, glaucoides, Delavayi, P. variolosa, Mairei, itea- phylla, lycoperdon. Es erstreckt sich über das ganze Plateau von Yün-nan in 4500—3000 m Höhe und ist durch die kleinen, dicken und harten, oft gezähnten und oft behaarten Blätter charakterisiert. Es ist durch Ver- schmelzung von indischen, ost- und nordchinesischen, sowie von Himalaya- Elementen entstanden. Zu allen diesen Gebieten bestehen somit nahe Be- ziehungen, und zwar im Osten mehr nach Ost-China, im Westen mehr nach Indien hin. 6. Das subxerophytische südostchinesische Element: C. Edithae, neglecta, Championi, litseoides, P. baviensis, amygdalifolia, brevicaudata, Hancei, formosana, elaeagnifolia, najadarum, attenuata, symbalanos, cyrtocarpa, cornea, uvarüfolia, Fordiana, Carolinae, vielleicht auch noch einige der Formosa-Spezies. Es herrscht vor auf Hongkong, in Kwang- tung und Kwang-si, in Fokien und Süd-Formosa, in Tonking und auf Hainan und erreicht den Südosten Yün-nans. Die Blätter sind immergrün, meist dick, klein, kurz zugespitzt oder abgerundet, mehrfach schmal, oft mit netziger Nervatur, gezähnt oder ganzrandig, sehr mannigfach. Meist sind es Arten eigener Verwandtschaftskreise; starke Beziehungen zum süd- ostchinesischen Regenwald, schwache zum indischen und nordchinesisch- Japanischen. - Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 703 7. Das subxerophytische dauerblättrige westchinesische Ele- ment: Qu. Baronii, spathulata, acrodonta, phillyreoides var. Sinensis, ver- breitet an den trockneren, aber warmen Hängen West-Chinas, am Tsing-ling- schan, in der I-tschang-Flora, Nan-tschwan-Flora, in den Hochtälern West- SZ'-Tschwans und Yün-nans. Es ist ein altes und selbständiges Element, kleinblättrig, immergrün, stark gezähnt, strauchig, die Makkien-Formation West-Chinas darstellend. 8. Das subxerophytische sommergrüne chinesisch-japanische Element: Qu. aliena, dentata, Fabri, glandulifera, serrata, acutissima, verbreitet von der mittleren Mandschurei über Südwest-Eso, Japan, For- mosa, über Korea und Nord- wie Mittel- und Süd-China, auf Hainan, in Hinterindien und im indischen Bergland an den tropischen Gürtel (900 m) grenzend. Der letztere Umstand zeigt, daß wir es mit einem Element zu tun haben, das dem subtropischen Regenwald ganz und gar gleichwertig ist: auch der sommergrüne chinesisch-japanische Wald mit den genannten Arten ist ein subtropischer Trockenwald. 9. Das nordchinesische temperierte Element: Qu. mongolica, Me. Cormickü, grosseserrata, aliena, var. pekingensis ist auf den Norden Chinas, die Mandschurei, die Mongolei, Sachalin, Nordost-Eso, die Kurilen beschränkt. In Japan fällt es mit der Buchenregion zusammen, im mitt- leren Korea vermischt es sich, stark variierend, mit dem vorigen. Ob Qu. mongolica auf Schan-tung, den Ning-po-Bergen und dem Tsing-ling-schan noch wild vorkommt, bedarf der Nachprüfung. Das Blatt ist kahl, rund- gelappt oder grobgezähnt, dünn. Versuch einer Einteilung Ostasiens nach seiner Eichenflora. Als Ergebnis unserer Untersuchung gewinnen wir für Ostasien die folgende, auf der Verbreitung seiner Eichen basierende Einteilung: A. Temperiertes Ostasien. Die Eichen des temperierten sommergrünen Laubwaldes herrschen vor, dazu treten im Süden vereinzelt solche des sommergrünen chinesisch-japa- nischen Trockenwaldes. I. Kontinentales temperiertes Ostasien, charakterisiert durch Qu. mongolica und aliena var. pekingensis, ist beschränkt auf die Gebiete großer Winterkälte und niederschlagsarmer Sommer (Amurprovinz, Küsten- provinz, Mandschurei, Sachalin von ca. 47° nordwärts, Nord-China von ca. 44° 30’ nordwärts, Provinz Tschili von ca. 800 m an aufwärts, Tsing- ling-schan von 2500 m aufwärts (?). II. Maritimes temperiertes Ostasien, charakterisiert durch Qw. grosseserrata und Me. Cormickii; Gebiet milderer Wintertemperaturen und starker Niederschläge. (Südlichstes Sachalin, Kurilen von Etorofu südwärts, 704 E. Schottky. Hauptteil der Insel Eso mit Ausnahme des SW., Nippon im Norden von 200 m, im Süden von 1000 m aufwärts, Quelpart von 700 m aufwärts, Korea, im Süden von ca. 500 m aufwärts, von ca. 40? an ganz, Liautung.) B. Chinesisch-japanisches Übergangsgebiet. a) Nördliches Ubergangsgebiet. Die Eichen des sommergrünen chinesisch-japanischen Trockenwaldes herrschen vor. Es treten hinzu im feuchten östlichen Gebietsteil die des nordchinesisch-japanischen Regenwaldes, im westlichen trockneren Teil die des westchinesischen Trockenwaldes. I. Das maritime östliche Gelände (Japan von SW-Eso bis nach Kiu-siu, im Norden von 0—200, im Süden 0—1000 m. Oberhalb ist stets ein Gürtel temperierten Waldes nachweisbar) Der Winter ist kalt, im Süden milder, doch an der Küste feucht; der Sommer ist heiß und feucht. Il. Der mittlere Teil: die sommergrünen Eichen herrschen vor; dazu treten im Süden, jedoch schwach entwickelt, die des nordchinesisch-japa- nischen Regenwaldes; kalte und trockene Winter; sehr warme und feuchte Sommer. (Korea, Schöng-king, Tschili mit Ausnahme des in A, I und II gekennzeichneten Gebietes, Schan-tung, Kiang-si, Ngan-hwei, Hu-nan, Kiang-si, nórdliches Hu-nan, Becken von Hu-peh, östlichster Tsing-ling- Schan und dessen Nordabfall.) IL Der westliche Teil: neben den sommergrünen Eichen des chi- nesisch-japanischen Trockenwaldes treten die des westchinesischen (immer- grünen) Trockenwaldes (wohl nur in Gebüschform) hervor. Daneben spär- lich die des nordchinesisch-japanischen Regenwaldes. Die Winter sind mild, die Sommer trockener als im Osten. (Südabfall des Tsing-ling-schan, östlicher Abfall der Grenzgebirgs zwischen Sz'-Tschwan und Hu-peh.) b) Südliches Übergangsgebiet. Die Differenzierung zwischen Regenwald und Trockenwald tritt schürfer hervor. Der erstere überwiegt im Osten, der letztere im Westen. l I. Der östliche Teil, darch sehr reiche Niederschläge, wegen der insularen Lage auch bedeutende winterliche Feuchtigkeit, charakterisiert. Das nordchinesisch-japanische Regenwaldelement ist noch sehr reich ent- wickelt. Es treten hinzu viele endemische Arten und Elemente des süd- ostchinesischen Regen- und Trockenwaldes. Das malayische Element ist nur sehr schwach vertreten (Liu-kiu-Inseln, Formosa bis auf die Süd- spitze, Fokien (?)). l II. Der westliche Teil; die Niederschlagsmenge ist wesentlich ge- ringer, so dall der Trockenwald vorherrscht. Dazu treten je nach der Lage, dem Grade der Feuchtigkeit und Wärme Elemente des nordchinesisch- Japanischen Regenwaldes, des westchinesischen Trockenwaldes, des west- Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 705 chinesischen Regenwaldes, des südostchinesischen Regen- oder Trocken- waldes, das Hoch-Yün-nan-Element oder Elemente des subtropischen indischen Trocken- oder Regenwaldes. (Südliches Kiang-si und Hu-nan, Sz’-Tschwan und Yün-nan.) Genauere Auskunft über die Zusammensetzung der Floren dieses so komplizierten Gebietes gibt die beigefügte Tabelle (S. 706). C. Südliches subtropisches Ostasien. Die Eichen des chinesisch-japanischen Trockenwaldes und die des nord- chinesisch -japanischen Regenwaldes treten fast ganz zurück gegenüber eigenen reich entwickelten Formenkreisen. Starke Differenzierung in drei getrennte Gebiete. I. Südostchinesisches Gebiet, durch kalte, trockene Winter und sehr warme, feuchte Sommer ausgezeichnet. Das Element des südost- chinesischen Trocken- und Regenwaldes herrscht durchaus vor; schwach vertreten ist das Element des nordchinesisch - japanischen Regen- und Trockenwaldes und das Hoch-Yün-nan-Element, stärker im Süden das ost- malayische tropische Regenwaldelement (Südspitze von Formosa, Kwang- ' tung, Hongkong, Kwangsi (?), Hainan, Tonking). II. Hinterindisches Gebiet, durch die scharfen Gegensätze des Monsunklimas charakterisiert. Das subtropische burmanische Trockenwald- element herrscht vor; dazu tritt das tropische hinterindische Trockenwald- element; an feuchteren Stellen (Schattenseite oder höhere Berghänge) tritt hinzu das subtropische himalayensisch - nordwestmalayische Regenwald- element, eventuell auch das südostchinesische oder Hoch-Yün-nan-Element (inneres Ober-Burma, oberes Siam, südlichstes Yün-nan). III. Ostbengalisches Gebiet, beschränkt auf die niederschlagsreichen Gebirge des östlichen Bengaliens von 900 m an aufwärts bis zu 3000 m. Vor allem die Gebirge, welche die Assam-Ebene umgeben: der östliche Himalaya, die Naga-, Manipur-, Garo- und Khasya-Berge gehören diesem Gebiete an und zeichnen sich durch ihren Artenreichtum aus. Die Winter sind mild. Der Regenwald herrscht vor, gebildet aus eigenen Artenkreisen, die zwar vielfach auf südwestmalayischen Ursprung zurückgehen, ihre durch- aus selbständige Weiterentwicklung jedoch hier erfahren haben. Schwach vertreten sind die Elemente des subtropischen chinesisch-japanischen Regen- und Trockenwaldes und des westhimalayensischen Trockenwaldes. Hin- gegen greifen häufig Arten des ostbengalischen Gebietes auf andere Gebiete über, so auf Burma, Yün-nan (besonders dessen Süd- und Westrand), end- lich auf Sz-Tschwan. D. Der Westhimalaya. Der artenreiche Regenwald des ostbengalischen Gebietes verarmt schnell, wenn wir von Sikkim aus westwärts schreiten. Ein völliges Fehlen des himalayensisch-nordwestmalayischen Regenwaldelementes mit seinem Reich- 106 E. Schottky; x Verteilung der Arten auf Provinzen und Formationen. temperiertor subtrop. Trockenwald here] d trop. Regenwald = sdl £ cla IS Slalu la d Gebiet E SIE DEIER sEi2|s 2132 8518535, Š | £ 18818 23 ©8335 813133 &3 25 59° a 5 | 82|$8|8|8|S8|^8/ 32 88|S98|z2R|8 2 8 13535)3 Ale | 8 =-Is/|2|e|3e|°* a A. | 4. Amurprov. usw.. 1 — | 1-|1-| -| - |1-|1-|-| -— | - | -ı -—- 2. Sachalin . 1 A — | — |1-|1-| — — 11 - | — | - | —- | — 3. Kurilen, Ost-Yesso . — 1 — | — ||| — | — |I-1|1[1-1 - || — | — |— 4. SW-Yesso — A 2 I- 1-1 -| — | — [i—i] —- | —| —-|- 5. Nord-Hondo. . — 1 3 —I1-|1—-| — — I-l] -— | | ln 6. Mandschurei 45°— MP... e. A 1 r DEENEN EELER ENEE 7. Korea, Liau-tung . 2—3 e |—|—|—|-— ill | I - l- 8. Schöng-kingu. Tschi- li... .... 9 — 3 ll — Hl — | -|m l- 9. Schan-tung . . . 4 — A ll — _ BEN 1-18, 10. Nord - Tsing - ling- =- schan , . 1 — — 114 — — ll — — — Ee 44, Honan usw.. . . . — — 4 —do dl _ "III —_ — —|— B. Süd-Tsing-ling-schan — — [44-2| —|—|(4|1— | — |I-1|1-[|1-[1 — I — I 17 Han-Becken. . . . — — [1441| - |\_|-| — | — I-|-|—-| - I — | -|7r- C. A. Hondo. . . . . . — A 5 — |_| —| — — s'—_|I—| — — — lr 2. Quelpart . . . . — 11-9 3 | — | —|—]| — | — 4|1—|—|— || — | |7- 3. Formosa ..... — — 3 1062). lui |408|4| —|— | — ? 4. Ost-Jangtze. . . 1 — & !—-!_I-| - I - I sI-|1-| - | —- | - | 5. Fo-kien......ı — | — !_|!s!_!I_|I - | | alı || | - | - | 6. Hongkong. ... | — | — | — ||, !-|—- | - lalz] - | -|-|7 7. Kwangtung . . . — — 4 al II — — al .|—| — —|-— ls 8. Hainan. . , . , — — 4 ENNEN I-I_1I-1 I — | - |:9 9. Tong-king . — — — s!’_!_! NEEN ON BE | - |+ 7 10. W-Hupe — — |^4-4|—|—|i4|—|-i/|4|l—i—|— |—|^7|7»-a 41. Jangtze-Durchbr. — — (44-4 | — |_14 1 E ai Tut! — — |-|- 12. Nan-tschwan — — 1244| — | 4 | —| 1 _ 9|—| 3| — vU KS 13. W-Sz’-Tschwan . — — 441! —- |_lı\ — | —- EEN — | - 7 14. Likiang. . . — — 4|—1|2|4|—.— |—i|—i—|—1|—1|71|7 Ta-li. . — — |-4-|—is!2/—|— |-!-|-| - || — | - |” 15. Móng-tsze — — 3 415|—,— | — 192|—'—]| 4 wll 712 Sz-mau. e. — — 1 9|g|—| — 9 11— 1 —| 4 sel bes Maire (Yün-nan-fu?) — — 2 Ile) - | ll | —- | - |7 16. Schans. . . — — 2 — I_I-| — n 4 —i—| 4 _ — E Siam, Doi-Sutep. , — — — ı—- !ı !_| _ 2 |-- -| - | -|- Lë EN 4 malay. Die Eichen des extratrop. Ostasiens und ihre pflanzengeogr. Bedeutung. 707 temperierter subtrop. Trockenwald subtrop. Trockenwald P. Regenwald - — r TERI NEN Gebiet E . |&8|$8 CICNE >|3 KEIER D 8 |I"38|8|8 8!/22g8z2i* 8582s 2853 & Bes uc o [5] g en > = E - g= — Po} | 1 E E | E 3 = ovja T 5831533513 253 zs c S d BE $1812 SI BEIS] BCE e E Ia fei g a d 3 - E a 4 | E | 3 E = z E | uv 17. Ost-Himal. . ... — — 9 I | 2| = — (NEE 5 — 1 West-Himal. . .. — sl cet EH sl Mt A HE || - 18. Khasya. . . . . . — — 2|—|——|23,|— Aksl e $48, 3 19. Assam `... — — — 1 1-|-|) | |-,-|7| 2 3 |! 20. Naga, Manipur . . — — 2 |—|—|-| 1 3 d ES 10 1 | — 21. Ober-Burma ... — — 4 | — |-|I1—-| — 4 I-|- —| 1 | 1 | — 29, Unter-Burma . . . -— — — |— |1-|1-| — 2 I-i- —| 2/15? tum an Pasania- und Cyclobalanopsis-Arten, andererseits das Vorherrschen des himalayensischen Trockenwaldelementes, aus wintergrünen Quercus- Arten bestehend, charakterisiert den westlichen Himalaya vom mittleren Nepal bis ins östliche Afghanistan. Die Eigenarten im morphologischen Bau und die mancherlei Altertümlichkeiten in systematischer Beziehung weisen darauf hin, daß hier ein Gebiet vorliegt, in dem sich seit langer Zeit keine klimatischen Umwälzungen vollzogen haben. Von Arten anderer Gebiete haben nur wenige ihren Weg hierher gefunden: der mediterrane subtropische Trockenwald ist durch Quercus ilex var. baloot, der chinesisch- japanische Regenwald durch die anpassungsfähige Cyclobalanopsis glauca vertreten. Daß andererseits Arten des westlichen Himalaya weithin nach Osten dringen, ist oft betont und dargelegt. | trop. Regenwald | | | Kartographische Darstellung der Verbreitung der Eichen im extratropischen Ostasien. Im Anschluß an meine Arbeit »Die Eichen des extratropischen Ost- asiens und ihre pflanzengeographische Bedeutung« möchte ich durch die nebenstehende Karte (Tafel XXXVIII) versuchen, kartographisch ihre Ver- breitung zu veranschaulichen. Die Darstellung stützt sich auf die in den letzten Abschnitten der zitierten Arbeit gewonnenen und in der Tabelle (S. 706) zusammengefaften Resultate. Der übersichtlicheren Gestaltung wegen wurde die Formationsgliederung der verschiedenen Elemente der ausführlichen Darstellung im Text gegenüber etwas vereinfacht. Die Fund- orte von Eichen sind so genau wie möglich auf der Karte eingetragen, zu der leider wegen der Grüße des Gebietes ein sehr kleiner Maßstab ver- wendet werden mußte. e Sigfrid Almquists Rosenarbeiten. Von Hermann Dingler. In den »Acta Horti Bergiani« Bd. 4 erschien 1907 eine sehr inter- essante Arbeit über schwedische Rosen unter dem Titel »Studier over Bergianska Trädgårdens spontana Rosa-former« (88 S. gr. 8° mit 4 farb. Taf. und 84 Textbild.), in welcher der bekannte schwedische Systematiker zahlreiche schwedische Formen der glauca-corüfolia-Gruppe und zwar spe- ziell die eines in der Nähe Stockholms gelegenen rosenreichen Gebietes eingehend und unter großenteils neuen Gesichtspunkten behandelte. Seitdem erschienen von dem gleichen Verfasser in dem von der k. Akademie der Wissenschaften in Stockholm herausgegebenen »Arkiv für Botanik« zwei weitere größere Rosenabhandlungen. Eine 1910 mit dem Titel »Skandinaviska Former af Rosa glauca Vill. i Naturhistoriska Riksmuseum Stockholm« (418 S. kl. 8° mit 40 Taf. und 104 Textbild.) und eine zweite 1911: »Skan- dinaviska Former of Rosa Afxeliana Fr., Sectio Glauciformis At.« (105 S. kl. 8? mit 64 Textbild.). Diese beiden beziehen sich auf zwei von den vier von Aımqusst in der erstgenannten Abhandlung unterschiedenen Unter- abteilungen der glauca-corütifolta-Gruppe. A. betrachtet die kahlen und behaarten Formen, welche meist als R. glauca Vill. und R. coriifolia Fr. unterschieden zu werden pflegen, als eine einzige Sammelart, wie es schon Crépin tat und nimmt an, daß die letzteren aus den ersteren nachtrüglich hervorgegangen seien. Von der Gruppe der nach ihm ebenfalls zusammengehórigen canina-dumetorum ist die erstere, seine zuerst als R. solstitialis Besser, neuerdings aber als R. Afxeliana Fries bezeichnete Gruppe scharf getrennt durch die kurzen, dicht zusammenhängenden Griffel. Das von Cr£rın besonders betonte Merkmal der nach der Blüte sich aufrichtenden, länger dauernden Kelchblätter sieht er als unwesentlich und nicht konstant an und verzichtet ganz auf seine Benützung. Die ganze Sammelart seiner R. Afzeliana Fries teilt A. in zwei Unter- abteilungen nach der Farbe der Blätter, in glauke und grüne und von diesen wiederum jede in weitere zwei, in kahle und behaarte. Er erhält so 4 Arten: Glauke kahle Formen: R. glauca Vill.; glauke behaarte: R. glauciformis AL ` grüne kahle: R. virens Wg.; grüne behaarte: R. virenti- 710 H. Dingler. formis At. und diese teilen sich wieder in Spezialtypen (oder Varietäten) nach den verschiedenen Farbenabstufungen, der Konsistenz und Gestalt der Fiederblättchen, der Gestalt und Richtung der Zähne, Gestalt und Richtung der Stacheln und Gestalt der Scheinfrüchte. Weiter werden neben »Grund- formen« dieser Spezialtypen mit einfacher oder etwas unregelmäßiger Sägung und glattem Kelchblattrücken »Formen« unterschieden, welche sich durch relativ unwichtige Merkmale, einen höheren Grad von Sägung und durch Drüsigkeit von Zähnen und von Kelchblättern unterscheiden. Diese Formen werden aber nicht besonders benannt, sondern nur durch Vorsetzung ge- wisser Vorwörter vor den Namen des Spezialtypus bezeichnet. Der Verf. schließt sich darin dem Verfahren eines anderen hervorragenden schwe- dischen Rhodologen, Marssow, an. Er unterscheidet mit diesem: »Sub- formen« mit einfacher bis etwas unregelmäßiger Sägung und drüsigem Kelchblattrücken; »Performen« mit doppelter Sägung und glattem Kelch- blattrücken; »Superformen« mit doppelter Sägung und drüsigem Kelchblatt- rücken; »Praeformen«, welche Performen mit sehr drüsenreichen Zähnen (mindestens 3) darstellen und endlich »Obformen« mit sehr drüsenreichen Zähnen und dicht drüsig gewimperten Kelchblättern. Unter den behaarten Formen schließlich unterscheidet A. noch » Hertelli-«, »Tersi-« und »Hirtiformen« je nach der Stärke der Behaarung, ob nur die Mittelrippe, ob alle Rippen oder ob die ganze Unterseite behaart ist. Mittelst dieses verhältnismäßig einfachen diagnostischen Systems bringt der Verf. die skandinavischen Rosenformen seiner Sammelart Afzeliana unter und glaubt, so gut wie vollständig parallel gehende Reihen (einst- weilen für R. glauca und R. glauciformis) feststellen zu können. Es steckt in diesen Abhandlungen außerordentlicher Fleiß und sehr viel Gutes und Vorbildliches für die systematische Detailarbeit. Anderer- seits erhebt sich freilich manchmal auch die Frage, ob man sich der rela- tiven Wertung der benutzten und nicht benutzten Merkmale völlig anschließen kann. Darüber sind aber in gewissen Fällen verschiedene Meinungen möglich. Es scheint mir z. B., daß so scharfe Grenzen, wie sie der Verf. mit MarssoN zwischen der glauca-corüfolia-Gruppe (> R. Afzeliana Fries«) und der canina-dumetorum-Gruppe annimmt, nicht existieren. Ich kann ihm darin nicht beipflichten, daß das einzige, von den Griffeln genommene Merkmal allein genügt, die beiden Gruppen natürlich auseinander zu halten. Man kann die Trennung freilich künstlich so vornehmen, doch schneidet man dabei die ununterbrochene Kette der Gestaltungen auch auf diese Weise an willkürlicher Stelle entzwei. Ich muß freilich ausdrücklich bei- fügen, daß für die skandinavische Halbinsel, wo die glauca-coriifolia-Gruppe an Formenzahl die canina-dumetorum-Gruppe stark zu überwiegen scheint, eine solche Trennung leichter möglich sein dürfte und dadurch natürlicher ausfällt, als in Mitteleuropa. Hier ist die letztere Gruppe ganz außer- ordentlich reich und eine Unzahl von mittleren Formen macht eine glatt Sigfrid Almquists Rosenarbeiten, 111 durchgehende Trennung weit schwieriger. Wie mit dem Merkmal der Griffelausbildung, so geht es auch mit der Behaarung und mit anderen Merkmalen. Was die Bewertung der Aufrechtstellung und Dauerhaftigkeit der Frucht- kelche angeht, so bin ich zwar auch der Ansicht, daß Cn£rix für die glauca- coriifolia- und canina-dumetorum-Gruppe darin etwas zu weit ging, aber ich kann auch nicht der Meinung A.s über die Wertlosigkeit des Merk- mals beipflichten. Die Bedeutung der Sägung und Drüsenbildung an den Blättern und der Drüsen- oder Borstenbildung an den Stämmen der Rosen ist vielfach überschätzt worden, aber der Verf. legt ihnen so gut wie gar keine systematische Bedeutung bei, was mir etwas zu weit geht, denn »zufállige« Bildungen sind diese komplizierten morphologischen Ge- bilde eben doch nicht und zwischen Stammdrüsen und Stacheln besteht eben auch nur ein gradueller Unterschied. Ein Merkmal, dessen höhere Wertung bei A. gegenüber der bisherigen ich aber vollkommen beistimmen muß, ist die Glauzität der Blätter. Sie ist zweifellos ein gutes diagnostisches Merkmal, welches gerade so vererbbar und konstant ist wie irgendein anderes gutes Merkmal. Ich komme nun zur Frage der praktischen Anwendbarkeit von A.s Hauptmerkmalen. Durch die Freundlichkeit des Verf. und mehrerer seiner Mitarbeiter war ich in die Lage versetzt, eine Anzahl der beschriebenen schwedischen Formen in Originalexemplaren prüfen zu können und kann bestätigen, daß man eine ganze Reihe derselben gut unterscheiden kann, wenn man sich auch manchmal — übrigens trifft das in gleicher Weise auch für die bisherige diagnostische Methode bei den Rosen zu — in schwieriger Lage befindet. Ein praktischer Vorteil ist, daß man der Fruchtkelche entraten kann, aber andererseits bedarf man doch — freilich erst für Untertypen, der vorgerückteren Scheinfrucht. Auch ist eben doch die meist vor sich gehende Erhebung und längere Dauer der Kelche bei der glauca-corüfolia-Gruppe eine Tatsache und es ergibt sich bis zu völlig sich erhebenden und normal langlebigen Kelchen — wie bei allen Merk- malen — eine ununterbrochene Reihe. Trotz dieser Einschränkungen möchte ich dem A. schen Einteilungs- prinzip, konsequent durchgeführt, nicht geringe Bedeutung für die Sich- tung der Rosenformen zuerkennen. Es stellt einen bis zu gewissem Grade neuen Weg dar und wird zur Kontrolle der Resultate des alten dienen. Ein Hindernis für allgemeinere Beachtung und Prüfung bei uns in Deutsch- land wie auch anderwürts bot bis heute ohne Zweifel die ausschließliche Anwendung der schwedischen Sprache. Obschon letztere mit der unserigen gemeinsamem germanischen Grund entsprossen, verlangt sie doch ein Studium, welches nicht jeder ihr widmen kann. Dem soll aber binnen kurzem, wie mir der Verf. mitteilt, abgeholfen werden, indem er beabsichtigt, Rosae exsiccatae herauszugeben, welche die Haupttypen umfassen und mit latei- 112 H. Dingler, Sigfrid Almquists Rosenarbeiten. nischen Diagnosen versehen werden sollen. Es soll ein mustergültiges Exsikkatenwerk werden und damit wird einer breiteren Zahl nichtschwe- discher Rhodologen ein selbständiges Urteil ermöglicht werden. Das Werk soll im kommenden Sommer begonnen werden. Zum Schlusse müssen einige hier nicht zu übergehende Punkte kurz berührt werden. Eine durchgehends einheitliche Nomenklatur für die Rosen Europas ist zurzeit unmöglich. Die meisten mir bisher vorgekommenen Identifizierungen von Formen verschiedener Länder sind ungenügend. Da- zu bedarf es noch sehr eingehender Studien und Vergleiche. Darum ist es auch nicht nur unbedenklich, sondern sogar geboten, einstweilen die beiden sich zum Teil gegenseitig ausschließenden Benennungen der mittel- europäischen und schwedischen Rhodologen neben einander bestehen zu lassen und von ohnehin sehr wertlosen Prioritätsstreitigkeiten abzusehen. Erst in der Zukunft dürfte das zu erstrebende Resultat, Einblick in den Zusammenhang der Formen, welcher wie mir scheint, für gewisse all- gemeinere Fragen der europäischen Pflanzengeographie von nicht geringer Bedeutung sein wird, zu erreichen sein. Es liegen jetzt schon sehr inter- essante Tatsachen in der Verbreitung gewisser Typen vor, von denen ich hier nur auf eine hinweisen will, nämlich die einiger sehr auffallender spezifisch westeuropäischer Formen der /omeníosa-Gruppe, welche vom Westen der Pyrenäischen Halbinsel über Frankreich bis Südengland ver- breitet sind. Es wurden bisher von den deutschen Rhodologen — auch von mir selbst — gewisse mitteleuropüische Tomentosen mit solchen west- lichen identifiziert, mit denen sie gar nichts zu tun haben. Als Beispiel sei nur R. scabriuscula Smith (1824) genannt, die heutige R. tomentosa var. scabriuscula Baker (1869). Dieser in England sehr háufige Typus und einige verwandte Formen fehlen Deutschland vollständig. Unsere mitteleuropäische »scabriuscula«, soweit man bei der bunten Zusammenwerfung von Formen unter diesem Namen von einer Einheit sprechen kann, bildet einen besonderen Typus, wenn nicht mehrere. Die den englischen nächststehenden deutschen Formen sind immer noch deutlich verschieden. Gleichzeitig möchte ich der Stellungnahme zu einer modernen Frage, auf welche näher einzugehen in diesen Zeilen freilich nicht der Ort ist, nicht ganz aus dem Wege gehen. Der Frage nämlich, ob solche spezielle systematische Studien heute noch, nach den großartigen Menpeıschen Ent- deckungen und deren weiterem Ausbau überhaupt noch Berechtigung, d. h. Wert haben. Die Frage ist gegenüber manchen abfälligen Bemerkungen der neuesten Zeit zu bejahen. Eine große Zahl allgemein wichtiger, nament- lich pflanzengeographischer Fragen, ist nur auf diesem Wege — natürlich mit Kritik — zu lösen. In manchen Fällen müssen ergänzende Kulturen hinzutreten. Engler, Botan. Jahrbücher Bd. XLVII Taf. XXXVII. Gattung Pasanía Castanopsis | Castanea |Cyclobalanopsis Quercus r. Blatt. di Q we njos py d T. Blütenstd WíelIh m. Stellung der Blüten Wie Il KJ p 10 x d Blüte 58 BP iw Ww 9 Blüte GC) "a í Y yi. Narbe Wr C upula SCHOTT KY Engler, Botan. Jahrbücher Bd. XLVII. | Taf. XXXVIII. 400° 410 110° Die Verbreitung der Eichen im extratr. Ü-Asıen O kontinentale temperierte Arten Q maritime » » € subtropische sommergrüne Arten t » jap.-chines. Arten mit vorwiegend ganzjähr. Laub — + » südchines. „ » » dauerblüttr. „ + » nordwestmalay. ,, » » » » e » mittelchines. Quercus ‚, » » » o „ westhimalayens. ., ,„ » ganzjihr. „ A tropische südmonsunische Arten mit dauerblättr. » SCHOTTKY Photolithographie von H. F. Jütte, Leipzig. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Im. Auftrage der Kónigl. Preussischen Akademie. der Wissenschaften herausgegeben v von A. Engler. Lex. 8. Bis jetzt erschienen folgende Hefte: 1 (IV. 45) Musaeeae mit 62 Einzelbildern in 10 Figg.) von K. Schumann. M 2.40. 2 (IV.8.u. im, Typhaeeae u. Sparganiaeeae (mit 51 Einzelbildern in 9 Figg.) von P. Graebner. M 2.—. 3 (IV. OI Pandanaceae (mit 193 Einzelbildern in 22 Figg., darunter 4 Vollbilder von 0. Warburg. Jt .5.60. 4 (IV.101.) ni Ed (mit 309 Einzelbildern in 28 Figg.) von Janet Perkins und E. M6—. 5 (IV. 75 u. 16. Rafflesiacene (mit 26 Einzelbildern in. 18 Figg) und Hydnora- ceae (mit 9 Einzelbildern in 5 Figg.) von H. Graf zu Bolms-Lanbaeh M 6 (IV. 242.) Symplocacese (mit 65 Einzelbildern in 9 Figg.) von A. Brand. Z 5.— 7 (IV, 12) Naiadaceae (mit 71 Einzelbildern in 6 Figg g.) von A. B. Rendle. .4 1.20. 8 (IV. 163.) Aceraceae. (mit 49 Einzelbildern in 14 Figg. u. 2 Verbreitungskarten) von F. Pax. M D 9 (IV. 236.) Myrsinaceae (mit 470 Einzelbildern in 61 Figg-) von C. Mez, M 23.—. 10 (IV. 131) Tropaeolaceae (mit 91 Einzelbildern in 14 Figg.) von. Fr. Buchenau. M 1.80. 11 (IV. 48) Marantaeeae (mit 137 Finzelhädern in 23 Figg.) von K. See M 9,20. 12 (IV. 50) Orchidaceae- Pleonandrae (mit 157 Einzelbildern in 41 Figg) von E. Pfltzner. AM 6.80. 13 (IV. 30) Eriocaulaceae (mit: 263 Einselbildern in 40 Figg) von W, Buhland. 14 (IV.193.) Cistachre (mit 179 Einzelbildern in 22 Figg) yon w. Grosser. 4 8:20. 15 (IV. 236a) Theophrastaceae (mit 49 Einzelbildern in 7 Figg.) von €. Mez. .4 2.40. 16 (IV. 14, 15, 16.) De Eech Alismataceae, Butomaceae (mit 201. Einzel-: bildern in 33 Fi von Fr. Buchenau. At D 17 (IV. 216.) Lythraceae (mit GI Einzelbildern i in 59 Figg.) von E. Koehne. ~ 716 40. 18 (IV. 5) Taxaceae (mit 210 Einzelbildern in 24 Figg.) von R, Pilger. .4 6.20. 19 (IV. 61. Betulaeeae (mit 178 Einzelbildern in 28 Figg.) und 2 pip karten) von H. Winkler. 20 (IV. 46. Zingiberaceae (mit 355 Einzelbildern in 52 Figg.) von K. AM Cd 21 (1V.23B.) Aracene-Pothoideae (mit 618 Einzelbildern in 88 Figg) von A, Pu x 22 (IV.237.) Primulaceae (mit 311 Einzelbildern in 75 Figg. und 2 Verbreiunge karten) von F. Pax und R. Knuth. 23 (1V. 225.) Halerrhagaceae . (mit 196 Einzelbildern in 36 Figg. ‚von Anton K. Schindler. M 6.80. 24 (IV. 13) Aponogetonaceae (mit 71 Einzelbildern in 9 Figg.) von K. Krause mit Unterstützung von Á. Engler. AM 1.30. 25 (IV. 36. Juncaceae (mit 777 Einzelbildern in 121 Figg.) von Fr. cir rir 26 (IV.112.) Droseraceae (mit 286 Einzelbildern in 40 Figg. und 1 Verbreitungs- karte) von L. Diels. M -6.80. 27 (IV.250.) Polemoniaceae (mit 207 Einzelbildern in 39 Figg.) von A. Brand. MI 28 (IV. 257C.) Serophulariaceae-Antirrhinoidene-Calceolarieae (mit 142 pris bildern in 21 Figg.) von Fr. Krünzlin. 29 (IV. 134). Erythroxylaceae (mit 297 Finzelbildern in 32 Figg.) von 0. E. Schul, M 30 (IV. 241.) Styracaceae (mit 191 Einzelbildern in 18 Figg.) von J. Perkins. .4 5.60. 31 (IV. 11.) Potamogetonaceae mit (221 Einzelbildern in 36 Figg.) von P. Aseher- son und P. Graebner. M 9.20. Fortsetzung auf der vierten Umschlagscite. « . 82 (IV. 50. II. B. 7.) Orchidaceae- Monandrae- Coelogyninae (mit 294 Einzelbildern in 54 Figg. von E. Pfltzer und Fr. Krünzlin. x MA 33. (IV. 38. III. 11.) Liliaceae- Asphodeloideae-Aloineae (mit 817 Hinzelbildern i Ko Sie. und 1 Tafel) von A, Berger. JA 1. ei 24 "1. 110.) Sarraceniaceae (mit 48 Einzelbildern in 10 Figg. und 1 Doppel von J. M. Macfarlane. M 2.40 35 (IV.218) Stylidiaceae (mit 200 Einzelbildern in 26 Figg.) von J. xitibraed, 36 (IV.111) Nepenthaceae (mit 95 Einzelbildern in 19 Figg.) von J. M. Macfarlane: M 37 1V.23 B.) Additamentum ad Aráceas-Pothoideas von A. Engler, Araceae- onsteroideae von A. Engler und K. Krause, Aracene-Calloideae von K. Krause (mit 498 Einzelbildern in 60 Figg. und 1 Tafel) .4 8.40. 38 (IV. 90) Cyperacene-Caricoideae (mit 981 Einzelbildern in 128 Figg.) von Georg Kükenthal: M 41.20. 39 (IV..83) Phytolaccaceae (mit 286 Einzelbildern in 42 Figg.) von Hans Walker. M 4.80. 40. (IV.101) Papayeraceae-Hypecoideae et Papaveraceae- -Papaveroideae (mit 532 Einzelbildern in 43 Figg.) von Friedrich Fedde. A 21.60 (IV. 56a.) SKI (mit 26 Einzelbildern in 5 Figg.) h 41 | (IV. 220a.) y beet (mit 38 Einzelbildern in 4 Figg) bs Ag (1V.220b.) ngiaceae (mit 47 Einzelbildern in 6 Figg) . potiora Gi 229) Cornaceae (mit 193 Einzelbildern in 24 Figg.) M- 9.20. 2 We. 147.) SECH -Jatropheae (mit 155 Einzelbildern in 45 Figg.) von ax. M TAO: 43 (IV:228.) Umbelliferae-Apioidene-Bupleurum, Trinia et reliquae daniel heteroelitae (mit 155 Einzelbildern in 24 Figg.) von Hermann Wolff. ; M 10.80. 44 (1V. 147 LI. ed Euphosblaneae: -Adrianeae (mit 151 Einzelbildern in 35 Figg.) von ax. 4.5.10. 45 (IV. 50. II:B.21.) Orchidaceae-Monandrae-Dendrobiinae Pars I. Ca n. 275—277 (mit 327 Einzelbildern in 35 Figg.) von Fr. Krünzlin. .4 19.20. ` 46 (IV. 94.) Menispermaceae (mit 917 Einzelbildern in 93 Figg.) von L. Diels. .4 17.40. 47 (IV.147. IH und IV. 116.) Euphorbiaceae-Cluytieae (mit 144 Einzelbildern in .- 35 Figg. unter Mitwirkung von Käthe Hoffman) von F. Pax, Ceph otaceae (mit 24 Einzelbildern in 4 Figg.) von J. M. Maefarlane. E A 7.20, * :48 (IV. 93C.) Aracene-Lasioideae CS 415 Einzelbildern in 44 Figg.) von A. Engler. A 6.60. 49 (1V. 101. Nachträge.) Monimiaceae (Nachträge) ( (mit 112 Einzelbildern i in 15 5 Figg) von J. Perkins. 50 (VI.50. IL B. 21) Orchidaceae- Monandrae- Dendrobiinae. Pars II. en n. 278—279 (mit 250 Einzelbildern in 35 Figg.) und (IV. 50. II. B. 23.) Orchidaceae-Monándrae-Thelasinae Genera n. 280 et 280a (mit 103 Ein- zelbildern in 5 Figg. von Fr. Kränzlin. A 11.60. 5 (IH) eger ebe (Sphagnologia universalis) (mit 1442 Einzelbildern n 85 Figg.) von €. Warnstorf. M 271.50. 52 (IV. 147. Iv) E N ONO N (mit 40. Einzelbildern in EP > on E. rax (V. 147. V.) beste Hippdianbas (mit 252 Einzelbildern. er 18.30. in 58 Figg.) EI 199) Geraniacene (mit 497 Einzelbildern in 80 Figg.) von R. Knuth. A 382.—.; 54 (IV. 277 u. 271a.) Goodeniaceae und Bernie UE) v 266 Einzelbildern in 35 Figg.) von K. Kipin. M 10.80. Ein ausführliches Verzeichnis der im Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig erschienenen botanischen Werke steht Interessenten kosten- und portofrei zur Verfügung WEE ... Diesem Heft ist der Verlagsbericht für 1911 der Fi ‚ Leipzig, sowie Prospekte über H oir: Ga Engelmann in ; schrift siene, beigefügt. uS ce In det drops s und über ‚die Zeit- X C E " e ^ d Druck ^ von poen & Bürtel dn Leipzig.